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PEGANE ERNÄHRUNG: EIN BESONDERES KONZEPT Pegan? Wie jetzt? Sollte das „vegan“ heißen? Nein, sollte es nicht. Pegane Ernährung ist nämlich die Kombination von Paläo und vegan.
Ist das nicht ein Widerspruch?
Paläo-Kost (von Paläolithikum, Altsteinzeit) geht davon aus, dass sich der menschliche Stoffwechsel und das Verdauungssystem seither nicht wesentlich verändert haben. Sie erlaubt alles, was unsere Vorfahren damals vermutlich gegessen haben. Damals, das heißt, vor etwa 2 Millionen bis vor rund 9000 Jahren v. Chr., zur Zeit der Sammlerinnen und Jäger. Oder waren es Jägerinnen und Sammler? Wahrscheinlich eher nicht. Wir wissen wenig über die Rollenverteilung, aber die Frauen blieben vermutlich näher an der Behausung, schon um den Nachwuchs zu hüten. Das haben sie gut gemacht, denn sonst würdest du dieses jetzt nicht lesen. Auf die Teller, in die Schüsseln oder gleich von den Händen in die Münder und Mägen wanderten Gemüse und Beeren, Nüsse und Samen, Fleisch und Fisch, Kräuter und Eier. Ab und an Honig von wilden Bienen. Die Paläo-Diät enthält viel Eiweiß, etwas Fett und wenig Kohlenhydrate.
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APRIL
2020
Das heißt also, keine Kartoffeln, kein Getreide, keine oder wenig Hülsenfrüchte. Kein Brot, kein Gebäck, keine Nudeln, kein Reis. Gerade diese Lebensmittel spielen in der veganen Küche eine große Rolle. An Mais scheiden sich die Geister. Er ist eher Getreide als Gemüse. Also ist Paläo dasselbe wie Low Carb? Es kommt dem zumindest sehr nahe. Bei der Steinzeit-Ernährung wird noch mehr auf die Qualität der Lebensmittel geachtet, nicht nur auf die Reduktion von Kohlenhydraten. Low Carb und Paläo lassen sich völlig unproblematisch miteinander vereinbaren. Quadratur des Kreises Pegane Kost, das ist eigentlich ein Unding. Und doch: Es ist möglich, tolle, kreative Mahlzeiten auf den Tisch zu bringen. Die Hauptideen aus der veganen und der Paläo-Küche fließen ein, werden aber flexibel gehandhabt.
Fotos: ricka_kinamoto, timolina / stock.adobe.com; Südwest Verlag
Bei veganer Ernährung verzichtest du auf alle tierischen Produkte, nicht nur auf Fleisch und Fisch, sondern auch auf das, was lebende Tiere uns so liefern: Milch, Eier und Honig.