Ausgabe Nr. 23 10. November 2016 40. Jahrgang GZ 02Z031189 W ISSN: 2079-5823 Erscheinungsweise : 14tägig – Preis: EUR 1,50 E-Mail: redaktion@alpenpost.at Erscheinungsort: Bad Aussee, Kurhauspl.298, Tel. 03622/53118, Fax: 03622/53118-577 Verlagspostamt: 8990 Bad Aussee
Spruch: Der Mensch soll nicht tugendhaft, nur natürlich sein, so wird die Tugend von selbst kommen. G. Keller
Wenn die kleinen Geschwister helfen...
Alles Schmalz nach Liezen?
...gehen die Hausaufgaben meist nicht mehr ganz so leicht von der Hand. Conrad Mautner hat dieses Foto um 1908 aufgenommen.
Spitalsreform in der Steiermark Im Rahmen der Gesundheitsreform in der Steiermark soll auch die Anzahl der Krankenhäuser massiv verringert werden. Gesundheitslandesrat Dr. Christopher Drexler sprach sogar von einer “deutlich einstelligen Zahl”. Am 14. November will man die Öffentlichkeit über die Pläne informieren. Der Zeitpunkt der Präsentation der Ergebnisse zu dieser Reform wurde schon mehrmals verschoben. Nun scheint es, dass man Mitte November plant, die Öffentlichkeit zu informieren. Obgleich das Ausseer LKH sehr gut angenommen wird und auch von Gästen, die während ihres Aufenthaltes im Ausseerland als Patienten im heimischen Spital weilten, in höchsten Tönen gelobt wird, wird man sich der Entscheidung des Landes, ein Zentralkrankenhaus für den Bezirk Liezen einzurichten, beugen müssen. Auch wenn man von Seiten der Landespolitik immer wieder betont, dass “der neue Gesundheitsplan nicht von oben herab verkündet werde, sondern man eine breite Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben müsse”, wird ein
Fortbetrieb des Ausseer Spitals selbst bei noch so großen Kraftanstrengungen nicht möglich sein. Im Rahmen eines Stufenplanes soll bis 2025 eine stärkere Spezialisierung und Vernetzung der Spitäler passieren, danach soll dann ein neues Zentralkrankenhaus im Ennstal errichtet werden. Über den Standort wird noch gestritten: Liezen bot sich mehrere Male dafür an, auch Stainach und Irdning sind - weil zentral gelegen - im Rennen. Sollte Liezen wirklich als Standort in Frage kommen, so ist mit massiven Widerständen aus dem Ausseerland und dem Raum Schladming zu rechnen, da die Wegstrecke zum neuen Spital dadurch ungleich länger werden würde. Dies vor allem in Hinblick auf die Tourismusregionen, bei denen
die Wegstrecke zum nächsten Spital bei vielen Gästen eine große Rolle spielt. Von bisher 23 Standorten der KAGes und 15 Spitälern sollen demnach nur 9 bis 2035 übrig bleiben. Von derzeit 7.294 Spitalsbetten will man auf unter 6.000 kommen. Erste Berechnungen sehen für das 300Betten-Spital im “LKH Ennstal” Kosten von rund 300 Millionen Euro vor. Interessierte Beobachter fragen sich nun, was mit dem neu errichteten LKH Bad Aussee passieren wird. Eine der Möglichkeiten wäre, dass AMEOS das Gebäude übernimmt, da sowieso Erweiterungspläne am Tisch liegen und man so von Seiten des Landes mit einem Verkauf der Räumlichkeiten sehr gut argumentieren könnte.
Dem Kampf der heimischen Bevölkerung um ihr LKH war ein wunderbarer Erfolg beschieden. Und wohl alle Menschen in unserer Region erfüllt es mit Stolz, dass sie durch das einmütige Zusammenstehen dazu beigetragen haben. Insidern war allerdings insgeheim bewusst, dass bei all den Gesamtumständen (ständig steigender Druck auf die Gesundheitskosten in ganz Österreich, gleich drei Krankenhäuser im Bezirk, Zwang zu weiteren Rationalisierungen etc.) dieses Glück nicht von langer Dauer sein wird. Aber dass dieses Thema so schnell wieder auf den Tisch kommt, hätte man nicht geglaubt. Die gesamte steirische Krankenhauslandschaft wird nun vollkommen umgekrempelt und es wird darüber spekuliert, für den gesamten Bezirk Liezen, der von seiner Fläche größer ist als Vorarlberg, ein einziges Zentralkrankenhaus zu schaffen. Bisher war dafür immer der zentral gelegene Raum Stainach-Irdning im Gespräch. Doch neuerdings wird auch der absolut nicht zentral gelegene Ort Liezen genannt. Das wäre eine sehr arge Benachteiligung für die westlichen Regionen im Bezirk und würde wohl eine „Aktionsgemeinschaft Schladming und kampferprobtes Ausseerland“ zur Folge haben. EGO