Schutzlos ausgeliefert – Das Recht auf Gesundheit in der Corona-Krise

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Foto: AP / pa

Verhandlungspartner und Gegner. General Ratko Mladić (l.) und UN-Kommandeur Thomas Karremans (Mitte) am 12. Juli 1995.

Das Foto mit dem Schlächter Vor 25 Jahren ermordeten serbische Soldaten in Srebrenica 8.000 bosnische Männer und Jungen. Kurz zuvor hatte ein UN-Kommandeur mit dem verantwortlichen General angestoßen. Hätte er das Massaker verhindern können? Von Paul Hildebrandt Dieser Moment wird über Leben und Tod entscheiden: Vier Männer stehen im Kreis, sie tragen Camouflage-Kleidung. In der Hand halten sie ein Glas mit Wein. Sie haben den Trinkspruch bereits gesprochen, »živjeli«, aufs Leben. Einer von ihnen, ein großer Mann mit Schnurrbart, hebt das Glas an die Lippen und blickt auf einen untersetzten, breitschultrigen Mann mit glatt rasiertem Gesicht. Er schaut ihn nicht an, wie man einen Trinkpartner anschaut, sondern eher wie einen gefährlichen Hund.

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Es ist der 11. Juli 1995 am frühen Abend, als dieses Foto geschossen wird. Noch Jahre später wird die Aufnahme in Zeitungen auf der ganzen Welt abgedruckt, von Richtern und Anwälten diskutiert und von Demonstranten ausgedruckt und in die Luft gehalten. Denn was viele Menschen auf dem Foto zu erkennen glauben, ist der Beweis für die Mitschuld der UNO an einem der schlimmsten Massaker in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg: Srebrenica. Fakt ist: Nicht einmal 48 Stunden nach diesem Treffen werden rund 8.000 Jungen und Männer von hinten erschossen und im Boden verscharrt, ein Gericht wird das Massaker später als Völkermord bezeichnen. Der Streit um das Foto steht deshalb auch für die große Frage: Hätte das Morden verhindert werden können?

AMNESTY JOURNAL | 04/2020


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