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Was heißt da Form?
EINE FORM DER WAHRNEHMUNG
Top-Form, Ausstech-Form, Platt-Form, Form-at, Hoch-Form, uni-form… alles eine Form der Form, irgendwie. Laut der Internet Enzyklopädie Wikipedia wird die Form in Kunst/Kunstwissenschaften folgendermaßen bezeichnet: Als äußere Gestalt, der Umriss, unter Nichtberücksichtigung der inhaltlichen Anteile des Geformten. Heißt das, Innen und Außen sind voneinander unabhängig, egal was drin steckt? Existiert von allem lediglich eine äußere Form, eine Hülle mit dem Ziel der Funktion? Das Lateinische forma bezeichnet im Deutschen die Gestalt, die Art und Weise, wie etwas ist oder sich verändert. Sich verändert...es bewegt sich also! Veränderung beschreibt einen Prozess, einen Wandel. Wandel und Veränderung bedeuten gleichsam Entwicklung. Entwicklung bedeutet Entstehung, Entstehung ist Leben. Nochmal von vorn: wenn Form Veränderung zeigen kann, und Veränderung Leben heißt, ist dann Form = Leben? Objektiv betrachtet im Außen, subjektiv betrachtet auch im Inneren, und zwar als gleichzeitiger, gefühlter Vorgang. Rein wahrnehmungspsychologisch folgen unsere Handlungen sogar vorausgegangenen Reizen, die in uns Emotionen und Gefühle auslösen, und anschließend nach individuellen Bewertungsmustern eingeordnet werden. Die Grundlage: Die menschliche Wahrnehmung. Wahrnehmen innerhalb eines gesellschaftlich geformten Rasters nach bestimmten Regeln und Normen - Oder bewusstes Wahrnehmen? Wann schauen wir wirklich hin? Wo schauen wir hin, wenn wir genau hinschauen? Wer oder was rutscht durch unseren subjektiven Filter? Spricht unser Bauch in diesem Moment? Wann haben Sie zuletzt bewusst wahrgenommen anstatt im Alltag zu funktionieren? Sich dabei womöglich außerhalb des Rasters Ihrer umweltlichen Einflüsse bewegt? Introvers möchte Ihnen Anregung dazu sein – Anregung geben zum Anders sehen, zum Hinterfragen. Eine Auszeit bieten, einen Richtungswechsel. Introvers – von Wahrnehmung, Wegen, Wanderlust…
INTROVERS
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IMPRESSUM Introvers
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EGOTRIP Eine Reise ins Ich
Streetart 2.0
Eine Form der Wahrnehmung
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Aus dem Leben einer Kaffeemaschine
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VORWORT
Synonym f端r eine neue Zeit
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PHLEGMA
MUSTERMANN
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INHALT Introvers
INTROVERS
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[ʹflεgma] streetart 2.0
Ich sehe was, was Du nicht siehst
Wer bist Du? Mein Gott, Du bist unglaublich! Gewaltig real…Wie heißt Du? Wie lange beobachtest Du mich schon? Du bist wunderschön, wie könnte ich Dich nicht sehen? Wie kann irgendjemand dich nicht sehen? Was möchtest Du mir sagen? Ich war wie angewurzelt, ich musste ihn einfach anstarren, den RiesenTroll an der desolaten Hauswand, irgendwo in Bodø. Als ob es noch eine Rolle spielt was ich gerade Belangloses dachte – ich kann den Moment nicht festhalten, keine Kamera - Hier und Jetzt, das Einzige was zählt.
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14 Uhr, seit einer Stunde bin ich im Hotel…Hallo Bodø, ich bin gespannt auf dich! Ursprünglich führte mich meine Reise als Flugbegleiterin in 2007 nach Oslo, LH 2450, morgen habe ich einen ganzen Tag frei, ausnahmsweise auch Kamera-frei (als Fotografin). Ich reise weiter nach Bodø [„bu:dø], der Hauptstadt der Provinz Nordland im Norden Norwegens. Bodo liegt in der Region Salten nördlich des Polarkreises. Es ist kalt. Aber ich war noch nie hier, immerhin. Ich habe Hunger. Eingewickelt in die warmen Zottel meiner Wolljacke laufe ich los - auf was hätte ich Appetit? Konserven oder Fisch? OK, Fisch. Ich suche also nach einer netten Location. Ohne zu wissen wo ich genau bin, biege ich die erste Straßenkreuzung, die mir in die Quere kommt, nach links ab. Nach ca. 500 m begegnet mir eine Wäscherei. Habe ich gestern eigentlich genügend Uniformhemden für die nächsten 3 Tage eingepackt? New York wäre eigentlich auch mal wieder schön gewesen. Eigentlich will ich lieber Currywurst. Jetzt laufe ich seit 15 Minuten durch die Gegend, ich war mir eigentlich sicher, dass irgendwann ein nettes Fischrestaurant des Weges kommt – hallo, schließlich bin ich in Norwegen, da gibt es kaum was anderes als Fisch! Eine Bücherei. Eigentlich will ich ins Warme – soll ich lesen gehen, dann würde es wärmer? Nein, ich habe Hunger. Vielleicht sollte ich mir einen Stadtplan kaufen? Nein, sonst kaufe ich wieder mehr als ich brauche, Geld habe ich Woche schon genügend ausgegeben – Als ich plötzlich auf eine Häuserwand auf der gegenüberliegenden Straßenseite blickte…
Mountain Troll - Eine surreale Illustration des britischen Künstlers Phlegm in den Straßen von Bodø, Norwegen. foto.www.streetartnews.com INTROVERS
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foto. reddit.com künstlerin. B-Arbeiten/ Als Streetart (seltener: Straßenkunst) werden ver-
Guerrilla Crochet
schiedene, ursprünglich nichtkommerzielle Formen der Kunst im öffentlichen Raum bezeichnet, die nach der Absicht der Urheber, durchaus dauerhaft dort verbleiben sollen. Es handelt sich um eigens angebrachte Zeichen, Bilder oder Schriftzüge aller Art im urbanen Raum, die mit weiteren Betrachtern, in aller Regel Passanten, Kontakt aufnehmen wollen. Die engere oder weitere Auffassung des Begriffes Streetart ist an deren kommerzielle Verwertbarkeit geknüpft. Während für Sreetartists oftmals der Bildteil überwiegt, steht in der Graffitti Kunst die kunstvolle Darstellung des eigenen Namens im Vordergrund. Heutzutage hat Streetart mit der aus den 1970er Jahren bekannten Graffittikunst jedoch nicht mehr viel gemeinsam.
foto. inspiration.com künstler. Slinkachu/Little 8
People
foto. illusio n.scene360.c om künstler. Kev in
Corrado
Zeitgenössische Streetart bezieht sich nahezu ausschließlich auf legale und dabei auf Dauer angelegte Kunstwerke auf im öffentlichen Raum vorhandenen Flächen: Mauern, Unterführungen, Straßenlaternen, Häuserfronten, Bürgersteigen, ungenutzten Räumen, Briefkästen und allen möglichen als Malgrund dienenden Flächen.
Die neue Streetart Generation hat sich vom Medium Wand immer mehr emanzipiert: Besonders beliebt sind heute Skulpturen und temporäre Eingriffe in den Stadtraum. Künstler bedienen sich verschiedenster Medien (Marker, Pinsel, veraltete Gebrauchsgegenstände, Wolle etc.), um ihre Werke zu präsentieren. Für viele Künstler spielt wohl auch der egozentrische Hang, ihren Namen möglichst oft und gezielt zu verbreiten, eine Rolle, nicht selten werden ihnen narzistische Züge unterstellt – sie wenden sich inhaltlich meist gegen Konsumismus, Kapitalismus sowie Öffentliche Ordnung und versuchen, Missstände direkt am Ort des Geschehens zu bekämpfen und somit in den Fokus ihrer mitmenschlichen Umwelt zu ziehen: Es werden Schlaglöcher auf der Straße mit Materie gefüllt, mit einem plötzlichen Zweck versehen, zum Leben erweckt. Der britische Streetartist Ben Wilson bemalt platt getretene Kaugummis auf Londons Straßen. INTROVERS
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INTROVERS
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foto. illusion.scene360.com künstlerin. Fanette Guilloud foto. juxtapoz.com künstler. Werner Reiterer S. 10/11
foto. honestlywtf.com, künstler. Vitor Rolim
foto. mymodernmet.com, künstler. François Abelanet foto. neunaugen.net, künstler. Evoltaste
Künstler behandeln Stellen oder urbane Flächen, die von Passanten und anschließenden Betrachtern als selbstverständlich vorhanden, aber nicht wirklich beachtenswert beschrieben würden. Somit spielt in der Streetart die Wahrnehmung tatsächlich eine Doppelrolle: Begnadete Streetartists setzen die Spots ihrer Begierde ganz bewusst in Szene.
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foto. whudat.de, künstler. Ben Wilson
INTROVERS
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foto. stre a künstler. B Sie scheinen in der Lage Ihr Kunstwerk vor seiner Entstehung vor ihrem geistigen Auge zu betrachten um anschließend eine nichtssagende und dennoch bewusst erkannte Fläche mit einem Statement zu versehen. Bekannte Künstler aus der ganzen Welt bringen Leben
foto. streetartutopia.com künstler. Ernest Zacharevic
in die Städte durch Kunstwerke, die mit Szenerie und Infrastruktur verwachsen – kreativ wie Ihre Werke, zieren sie sich mit Namen wie
oben
foto. streetartutopia.com künstler. JR
Banksy, Phlegm oder SamS. Seriöse Streetart greift relevante Themen auf, ist in der Lage Schäden im Stadtbild sprichwörtlich zu reparieren und Nachbarschaften in
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ia.com etartutop anksy neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Streetart spricht unaufgefordert an, schockiert, schreit, lenkt und lässt Gedanken und Gefühle aus totem Untergrund erwachsen. Sie kann Menschen scheinbar teilnahmslos verzaubern, indem sie unerwartete Momente des Glücks beschert. Doch wollen wir uns überhaupt anschreien lassen? Nehmen wir diese Form der Kunst, fernab von Museen und Institutionen als Kunst wahr? Nehmen wir diese schillernden Reize in irgendeiner Form wahr?
foto.streetartutopia.com künstler. Pavel Puhov
Akzeptieren wir sie ähnlich teilnahmslos, bedingungslos? INTROVERS
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Oder verurteilen wir und strafen mit Mißachtung, durchaus einer Form der Aufmerksamkeit, nämlich der Bestrafung im rechtlichen Sinne. Dieser Artikel soll nicht verurteilen. Er soll auch nicht Anwort geben auf die Frage: Streetart ja oder nein? Wieviel nehme ich tatsächlich wahr wenn ich in die Welt hinausgehe? Eine grundsätzliche Frage, ob Kunst oder nicht Kunst. Viele Kleinigkeiten werden groß oder noch kleiner wenn ich bereit bin, meinen Blickwinkel und in letzter Konsequenz meine innere Einstellung zu ändern. Dafür ist in der Tat kein Fotoapparat notwenig - trotzdem verändert sich zeitgleich das Bild von mir, das meine Umwelt wahrnimmt. Übrigens: völlig ortsunabhängig. Wieder zuhause angekommen surfte ich das Internet. Ich konnte diesen Moment nicht einfangen, die Zeit nicht anhalten, aber ich war angesteckt und interessiert. Schließlich fand ich ihn wieder: Den Riesen-Troll an der desolaten Hauswand, irgendwo in Bodø, Norwegen. Nur ein Bild, aber was bleibt ist eine unglaubliche Erinnerung, ein Leben lang.
foto. text. Martina 16
Kalaba
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Um mich zu entspannen und einmal nichts zu tun, fahre ich in eine beliebte
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151168646188 AUS DEM LEBEN EINER KAFFEEMASCHINE
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Kn d Kaffeerösterei im Ort. Nachdem ich einen Platz gefunden habe, beginne ich die Situation b n dort zu beobachten, zuzuhören, hinzuschauen, zu riechen...Ich lasse das Treiben einige n n Kaffees lang auf mich wirken, um schließlich folgenden Ablauf auf meinem Skizzenblock
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wieder zu erkennen: Erwartungshaltung. Bestellung eines Produkts. Ich will haben. ServiertM bekommen des Produkts. Passivität mit einem leichten Ausdruck der Selbstverständlichkeit n im Gesicht, ein gezischtes Danke wert. Eigentlich ein ganz normaler Ablauf, wie jeden Morgen d
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an der heimischen Kaffeemaschine. Dort muss ich, abhängig von der Maschine, sogar nur auf
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einen Knopf drücken und erhalte mein Produkt. So sehr ich mich auch bemühe, mehr an Inhalt
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M n fgg erkenne und spüre ich in diesen Momenten im Café tatsächlich nicht. Das eine oder andere GeMv n spräch über Handtaschen, das Wetter und hast Du schön gehört...Aber wer nimmt eigentlich diesen l h M tatsächlichen und gewaltigen Geräuschpegel im Raum wahr? Einmal registriert, fühlt es sich an wie
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im Vakuum, ein geschlossener Raum mit Innenleben. Wortfetzen von allen Seiten, ein wildes Durchei- k
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nander an Kommunikation, das Surren von Kaffeemaschinen, wie im Mahlwerk selbst - ich möchte am
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liebsten heraustreten aus diesem Film! Irgendein Sinnesreiz sollte bei Euch doch auch greifen – der derbe ädä b Geruch nach geröstetem Kaffee? Ich höre bzw. sehe niemanden riechen. Der Kaffee schmeckt nach etwas! b n Z f Ich höre und sehe niemanden schmecken. Glas ist durchsichtig, der Inhalt hat eine Farbe. Keiner scheint zu igg bemerken, wie sich oftmals erst beim Umrühren die Milch mit schwarzem Kaffee vermischt. Ich sehe kein In- nf l m teresse. Die menschliche Wahrnehmung verläuft selektiv, alles was nicht außerordentlich auf sich aufmerksam fgg l macht, wie selbstverständlich vorhanden ist, wird schlichtweg nicht wahrgenommen. Hier findet Konsum statt. h fi fgg Unlustig, doch diese Erkenntnis lässt sich auf das Produkt Kaffeemaschine übertragen. Denn im Grunde verhält l tk e M h r sie sich genauso: Sie funktioniert. Der Umkehrschluss: Leben wir eigentlich richtig, leben wir tatsächlich, leben wir n n l h k K bewusst? Oder ist vielmehr so, dass wir oftmals bloß funktionieren? Es scheint das Los von Kaffeemaschinen zu sein, äM ä die immerhin durch das Zusammenwirken eines komplexen Systems aus physikalisch-chemischen Reaktionen jeden k v n M A s Af d ää Morgen das Produkt der Selbstverständlichkeit produzieren, in ihrer wahren Leistung, ihrem Innenleben, ja Eigenleben, iK n Mf nicht wahrgenommen zu werden. Dabei sind Kaffeemaschinen so allgegenwärtig, in Privathaushalten, Geschäftsgebäu- ddi b df lääf n b im i m den, öffentlichen Einrichtungen. Sie stehen in diversen Größen, Designs, Ausführungen und Preisklassen zur Verfügung. bl l nbv m fl Aber wird wirklich wahrgenommen, was da drin sprichwörtlich abläuft? Und das x-mal am Tag, jeden Tag, bis hin zum Kof-nm m i n n fd fein-Junky...Soeben bin ich auf den Themenschwerpunkt dieses späteren Artikels gestoßen: Das Eigen- bzw. Innenleben einer l m m i Kaffeemaschine in seinen wesentlichen Zügen nach außen zu übersetzen und zu visualisieren – ein Vergleich… Wer könnte l dies innerhalb einer Bildergeschichte anschaulicher demonstrieren als der Kaffee-Konsument selbst, der Mensch. Der Mensch, f m i der ebenfalls aufgrund eines komplex funktionierenden Systems aus chemisch-physikalischen Reaktionen denkt, fühlt usw. und l u
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schließlich auch handelt...Für meine Studie suche ich mir eine der einfachsten, heute
fast schon kultigen Kaffeemaschinen aus, deren Funktionsweise nach einem ganz einfa-
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chen Muster abläuft. Die physikalischen Hauptstadien dieses Geschehens versuche ich
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Lethargie) 1. Kochen -> (aufsteigende) Wut, Aggression, Angst/ Herz-Kreislauf-System wird n herausgefordert 2. Brühen -> Beruhigung, Erleichtertsein/ Entspannung des ZNS.
3. Kaffeespenden -> Genuss, Befriedigung, Bestätigung, Freude, Glücksgefühl/ HormonausM n schüttung. Diese Gefühle/Emotionen wird mein Model während der Aufnahmen durchleben,
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zugleich in menschliche Gefühle/Emotionen zu übersetzen: M n fgg n (Kaffeepulver/gemahlene Bohnen -> Zermürbtheit, Traurigkeit, Hilflosigkeit/körperliche
während einer ihm verhassten, alltäglichen Tätigkeit. Visuell dokumentiert wird die innere
n Reaktionskette der Kaffeemaschine, übersetzt in gedanklich-körperliche Reaktionen eines Menn n n schen, eingebaut in dessen alltäglichen Tagesablauf. Körperlich – gedankliche Abläufe werden
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mf i l n dabei als Einheit betrachtet. Mein Model, ein langjähriger Freund, stellt für mich sowohl menschlich d l ä als auch optisch einen starken Typ dar - in Anlehnung an den Kult-Charakter der Kaffeemaschine. Die b ml n adn Produktion darf am nächsten Tag in seiner Wohnung stattfinden, die seinem Wesen sehr entspricht und nu b die Wirkung meiner Geschichte, wie ich finde, unterstreicht. Während der Aufnahmen versuche ich mit t fg dem gezielten Einsatz von Technik folgendes zu erreichen: Die Bildausschnitte der Aussage und Brisanz fgg fgg dg n n fgg des jeweiligen Bildes anzupassen (Makro-, 50mm- und Weitwinkelobjektiv) sowie Aussagen durch meibn fg fgg h nen eigenen Standpunkt als Fotografin hervorzurufen. Ein Spiel mit Bewegung bzw. Schärfe/Unschärfe im M h hg l l l fhgg nHintern und auch Vordergrund zu erreichen. Eine gewisse Grobkörnigkeit über den ISO-Wert und vor allem k l fgg hk h k n k fehlendes Licht zu erreichen, in Anspielung auf Kaffeemehl. Die entsprechenden Gefühle/Emotionen einzul l l hd fangen, indem ich im richtigen Moment auf den Auslöser drücke. Die Situation im Café vom Vortag wieder mit KKk dk ää bl n äKä ää k K h l b nää aufleben zu lassen und schließlich auszudrücken. Aufnahmen eher im Bereich Low-Key zu erstellen, um einen K n f KA s n g Vorgang in einem engen Raum, ähnlich einem Vakuum zu beschreiben und nicht zuletzt einen vorgestrigen Look ää ä f g n fsk f ä i äf ä h l n zu erreichen. Ich habe (bedingt) einen Aufsteckblitz, außerdem bewusst kein Stativ verwendet, um möglichst iK i l i l m nh Spontaneität und Impulsivität festzuhalten. Mit der Nachbearbeitung möchte ich lediglich den vorgestrigen Look l n l mää fm k unterstreichen, ähnlich Polaroid-Aufnahmen, indem ich mich für Braun-, Gelb- und Beigetöne, also Kaffeetöne, i M n entscheide. Auf den folgenden Seiten sehen Sie eine Bildsequenz. Es soll ein täglich wiederkehrender Ablauf dargestellt lf i m d f n ää b werden, der fast schon filmisch wirkt. Die Bildergeschichte und Präsentation ermöglichen dem Betrachter Rückschlüsse i n l nb auf Modell und Zustand der Kaffeemaschine, geeignet für alle Herdarten, außer Induktion. Meine Bildergeschichte wird Z nm textlich begleitet, wobei der Text hauptsächlich beschreibender Natur ist. Er kann sich inhaltlich sowohl auf das Model m mn n bzw. die sichtbare Bildergeschichte als auch auf die Kaffeemaschine beziehen, wie eine Gebrauchsanweisung. M l l
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INTROVERS
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Schrauben Sie die beiden H채lften des Ger채tes 151168646188 gegen den Uhrzeigersinn auseinander. F체llen Sie Wasser in das Unterteil. Setzen Sie den Trichtereinsatz ein und f체llen Sie diesen mit frischem Kaffeemehl. Schrauben Sie Ober- und Unterteil im Uhrzeigersinn zusammen.
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"Es ist ein ganz normaler Tag, guten Morgen. Ich brauche immer ein wenig länger um in den Alltag zu starten. Ich bin Morgenmuffel. Zum Dienst muss ich täglich um 8.30 h.“ INTROVERS
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Erhitzen Sie das Gefäß auf einer Herdplatte. Durch stetig zugeführte Energie, erwärmt sich das Wasser am Boden schneller als das an der Oberfläche. Unterhalb und oberhalb des Siedepunktes führt die Erwärmung des Wassers jedoch nur zu einer Erhöhung der Temperatur. Die zugeführte Energie wird in Bewegungsenergie der Teilchen umgewandelt.
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"Mein Morgenritual, es muss sein. Ich verausgabe mich tagtäglich. Ich beginne langsam, das ist besser fürs System. Ich spüre wie eine leichte Wut in mir aufsteigt. Ich bin Dienstleister in der Servicewüste Deutschland, jeden Tag gehe ich bis an meine Grenzen. Man kennt mich in der Branche.“ INTROVERS
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Erreicht das Wasser am Boden Siedetemperatur, werden bei weiterer Zufuhr von Energie die chemisch-physikalischen Wechselwirkungen zwischen den Teilchen gelöst - die Teilchen treten in die Gasphase über, es bilden sich Wasserdampfblasen. Während des Phasenübergangs der Flüssigkeit zum Gas bleibt die Temperatur konstant, so muss auch der Druck konstant bleiben. Beim Aufsteigen kühlen die Blasen ab und fallen zusammen. Sie erzeugen das typische prasselnde Geräusch, welches kurz vor dem Sieden zu hören ist. Jetzt kollabieren nur noch die kleinen Blasen, die Großen steigen auf. 24
"Arbeit bis zur Isolation. Außer eine treue Partnerin habe ich kaum soziale Kontakte, die meiste Zeit verbringe ich zuhause - und wofür?Kein Dank. Passe ich nicht mehr ins Gesamtbild, werde ich schlichtweg ersetzt, ausgetauscht. Es verfolgt mich.
Ich halte es nicht aus!
diese Angst!“
Ich hasse INTROVERS
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Der Pumpmechanismus setzt ein. Wasser durchdringt den Kaffeefilter beim Aufsteigen über ein Auslassrohr, Espresso sammelt sich unter Dampfentwicklung und leisem Blubbern im oberen Behälter. Eine starke Hitzeabgabe nach außen ist zu beobachten.
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"Reduziert auf Funktion. Wenn ich es mir täglich bewusst mache und vor Augen halte, dass es nicht an mir persönlich liegt, kann ich wieder besser damit umgehen. Der Druck lässt nach. Mir geht die Pumpe vor Wut, aber langsam finde ich wieder zu mir. Und wieder werde ich es loswerden dieses Gefühl.“ INTROVERS
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Beim Abk端hlen wird fast genauso viel Energie frei wie in der Kochphase. Durch das Aufsteigen des Dampfes beginnt sich der Geruch nach frisch gebr端htem Kaffee langsam im gesamten Raum zu verteilen.
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"Gleich geht es wieder. Es gibt einfach manchmal so Phasen. Der Krampf wirkt noch nach, aber ich spüre wie er langsam nachlässt. Wie immer schleicht sich wieder ein leises Gefühl der Entspan-
nung ein, fühlt sich viel besser an.“
INTROVERS
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Genießen Sie Ihren Espresso am besten in angewärmten Tassen. Mangelhafte Pflege Ihres Gerätes führt zum Verlust des Garantieanspruchs. Schrauben Sie den Kocher 151168646188 wieder mittig auseinander und reinigen Sie nun alle Teile. Fahren Sie anschließend fort mit Punkt 1.
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"Jetzt muss ich mich fertig machen. Aber all die Mühe hat sich wieder gelohnt. Geschafft. Ja, in der Tiefe meines Seins spielen sich komplexe Vorgänge ab, ich bin nicht so oberflächlich. Ich bin stolz auf mich. Und morgen ist ein neuer Tag...“
text.fotografie.illustration. Martina Kalaba INTROVERS
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EGOTRIP. EINE REISE
INS I C H
Du, ich mache eine Reise.
Riesig!
Ich
komme mit. Das haben wir auch echt mal nötig. Stell dir vor, weiße Sandsträn-
de, Sonnenuntergänge, Pool, Zimmer mit Balkon und Meerblick. Oder doch lieber Wandern in den Bergen? Eine Europareise? Eine Kreuzfahrt? Einfach mal nichts tun und die Seele schunkeln lassen. Du meinst baumeln. Sei nicht immer so spitzfindig. Aber sag an, wo solls denn genau hingehen? Ins ICH! ... ins ICH? Warum denn gleich so exotisch? Da können wir auch ´ne Kaffeefahrt machen. Also ich hatte mir das Ganze etwas anders vorgestellt. Sei nicht immer so pessimistisch! Ich hab gehört, das ICH ist immer ein Reise wert. Viele, die es einmal gesehen haben, wollen immer wieder hin. Sie können gar nicht genug davon bekommen. Einige sind sogar für immer geblieben. Ok, ok, meinetwegen. Dann halt ins ICH. Aber beim nächsten Mal machen wir dann die Kreuzfahrt. Puh! Bevor wir jetzt aber die Hühner satteln und uns ins Abenteuer stürzen, habe ich noch zwei, drei Fragen zu unserem Reiseziel. Ich bin ganz Ohr. Wo liegt das ICH? Wie gelangt man dort hin? Wie sieht es dort aus? Welche Kleidung ist angebracht? Wie ist das Klima? Kann man dort mit Euro bezahlen? Lohnt es sich eine Kamera einzustecken? Ist das Essen gut? Gibt es eine Autovermietung? Muss ich für Zimmer mit Balkon und Meerblick bezahlen? Gibt es Gruppenrabatte? Gibt es vielleicht sogar busreisen ins ICH? Oder Wochenendfahrten mit der deutschen Bahn?
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Oder: Gibt es dort ortskundige, deutschsprachige Reiseführer? Welche Sehenswürdigkeiten muss man besucht haben? Wo bekomme ich einen Stadtplan mit U-und S-Bahn-Verbindungen her? Und: Kann ich die Unterkunft online buchen? Gibt es vielleicht einen Frühbucherrabatt? Kann ich auch mit der Bahn anreisen? Werden Senioren vom Bahnhof abgeholt? Sind Haustiere erlaubt? Und Kinder? Darf geraucht werden? Wie sieht es mit Unterkünften für Wie schwer darf mein Gepäck ich mich wenden, wenn klaut wird? Fährt man der rechten StraLeitungswasser Begegnet man
maximal sein? An wen muss mir meine Handtasche geauf der linken oder ßenseite? Ist das stark
belastet?
vielen Moun-
tainbikern? man
Allergiker aus? Vegatarischem Essen?
Wie
sich
muss
ve r h a l t e n ,
wenn man
Einhei-
mischen
begegnet?
Alles gute
Fragen.
So
viel
sei
mal
ver-
raten. Um
ins ICH zu
gelangen,
müssen wir
Schildistan
durchque-
ren.
Schildistan! noch
Klar
Wo liegt das
gleich?
ICH herum. Einige Schildistan
schon
würde
gehören. Quasi als Vororie halte ich nicht sonderlich es dann Fünf-Sterne-Hotels, einen
Naja, rund ums behaupten
auch,
schon zum ICH dazu ort. Aber von dieser Theviel. Und in Schildistan gibt Wellnesstempel mit Nutellabad und
Haferflockengesichtsmaske, gratis Cocktails... Gemach, gemach mein Freund. Schildistan ist ein ziemlich raues Pflaster. Da bekommst du garantiert nichts für lau. Und gerade deshalb eignet es sich ausgezeichnet für einen kleinen Survival-Tripp vorweg. Ich hab dich auch lieb. Dass ich alles verstehe, darf ich noch ne dumme Frage stellen? Du weißt doch: Es gibt keine dummen Fragen.
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Du weißt doch: Es gibt keine dummen Fragen. Das sagst du jetzt noch. Halt mich für naiv, aber ich war immer der Vorstellung aufgesessen, wir beide wären schon ein ICH. Warum sollten wir dann noch eine Reise machen müssen? Wir beide sind doch nur zwei Ebenen eines ICHs. So zu sagen zwei Denk- oder Sichtweisen. So, so Ebenen. Ja Ebenen. Ich würde sagen, dass es sich bei dir wohl um eine sehr sachliche und pragmatisch veranlagte Ebene handelt, während man mich als feingeistig und philosophisch bezeichnen könnte. Du siehst mich verwirrt. Das tut mir aber leid.
Ich schätze unsere Konversation auch sehr. Das muss ich jetzt doch noch etwas genauer wissen. Und ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der deinen Ausführungen nicht folgen kann. Bitte, bitte ich steh dir zur Verfügung. Interviewe mich. Aha. Du meinst also ein Interview zwischen MIR und MIR. Das könnte interessant werden. Davon geh ich aus. Und weißt du was das Beste daran ist? Egal, wie das Gespräch endet: Ich werde auf jeden Fall das letzte Wort haben. Das glaubst auch nur du. Siehste. Also könnte man jetzt sagen, dass ein ICH aus zwei Ebenen besteht? Einer nüchternen und einer „philosophischen“? Das wäre wohl etwas kurz gegriffen. Natürlich! Das hab ich befürchtet. Ich denke, Menschen bestehen in erster Linie aus Schildern, die sie in ihrem Leben sammeln und sich anhängen.
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Schilder? So wie Straßenschilder? Ja genau! Du hast es umrissen. Hab ich das? Das sollte eigentlich ein Witz sein. Du willst mir jetzt also weiß machen, dass sich ein ICH mit Straßenschildern behängt. Korrekt! Aber natürlich nur im übertragenen Sinne. Klar, was auch sonst. Und woher bekommt man all diese Schilder? Oh, das ist ganz einfach. Das geht doch schon vor der Geburt los. Junge oder Mädchen. Das erste Schild. Danach kommen der Name, Stationen wie Kindergarten, Schule, Ausbildung oder Studium und und und. Natürlich zählen auch Aspekte wie Nationalität, Kultur und Religion zu den Schildern. Und das sind jetzt alles Schilder? Vielleicht etwas genauer.
INTROVERS
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Schon gehts los. Das Leben könnte
Abbiegerspur für die Berufswahl,
doch metaphorisch als eine Reise
oder ein Überholverbot, wenn
betrachtet werden. Quasi im Leben
man es lieber mal langsamer an-
unterwegs sein.
gehen sollte, oder ein Stoppschild,
Oder in Schildistan.
wenn man mit zu viel Arbeit und
Richtig! Bei dieser Reise gibt es
Stress beladen ist und eine Auszeit
verschiedene Stationen, die man
braucht.
mitnimmt. Die könnten dann als
Sehr gut.
Orte oder Gegenden gesehen werden. Bist du noch dabei?
Oder eine Steigung, wenn man
Du sprichst in Schilderrätseln.
eine schwierige Situation meistern
Aber noch gehts - ich weiß aller-
muss, oder ein Gefälle, wenn gerade
dings nicht mehr wie lange noch.
alles wie am Schnürchen läuft, oder
Dann mach ich lieber schnell wei-
Vorfahrt gewähren, wenn man nicht
ter. Die eben erwähnten Orte die
nur an sich selber denken soll. Ich
man besucht, haben alle Ortsschil-
könnte stundenlang weitermachen.
der. Klingelts jetzt bei dir?
Ich merke schon.
Ja, verstehe! Und auf den Ort-
Philosophieren kann ja richtig Spaß
schildern steht dann zum Beispiel
machen!
drauf Einser-Abitur oder Doktor-
Meine Rede!
titel.
Na gut, das mit den Verkehrs-
Genauso ist es! Aber es gibt natür-
schildern sehe ich ein. Aber wozu
lich nicht nur Ortsschilder.
braucht man die ganzen Ortsschil-
Klar! Das wäre ja auch viel zu sim-
der?
pel für dich gewesen. So siehts aus! Für unseren Namen
Na, mit diesen Schildern identifiziert
könnte beispielsweise ein Num-
man sich. Dadurch bildet sich doch
mernschild stehen. Die erste Kenn-
erst ein ICH heraus.
zeichnung, die Menschen wahrneh-
Ohne Schilder ist man nichts und
men. Oder den Kreisverkehr für
mit negativen Schildern ist man noch
unseren Alltag, der sich immer in
weniger.
gleichen Bahnen bewegt.
Geht das vielleicht ein bisschen weniger kryptisch?
Oder für ein Problem, dass wir
Ich will dir gerne auf die Sprünge
umkreisen ohne eine Lösung zu
helfen.
finden.
Diese einzelnen Schilder dienen
Ich sehe wir verstehen uns.
unterschiedlichen Zwecken: So sind
Oh, oh, ich weiß noch was. Darf
Menschen offensichtlich der Meinung,
ich?
dass sie ohne Schilder nichts sind.
Nur zu.
Sie sind schon eine wirklich sonder-
Man könnte auch eine Sackgasse
bare Spezies.
nehmen, wenn man den falschen Weg eingeschlagen hat. Oder eine
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Einser-
Abitur
e e Id
!
I -
D
r.
. s ju
INTROVERS
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38
DAS LEBEN KÖNNTE DOCH METAPHORISCH ALS EINE REISE BETRACHTET WERDEN. QUASI IM LEBEN UNTERWEGS SEIN. INTROVERS
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So glauben sie, es kommt in ihrem eher kurz bemessenen Leben darauf an, etwas zu sein. Kommt es darauf an? Wohl kaum! Und trotzdem behängen sie sich mit einer Unmenge an Schildern. Nur am Rande bemerkt: Sie sind da auch die einzige Spezies, die das für nötig hält. Ich meine, schau dir doch zum Beispiel mal einen Hund an. Glaubst du, er flaniert hochnäsig durch die Straßen und verkündet jedem anderen Hund, den er trifft, dass er der Besitzer einer Vier-Sterne-Hundehütte ist. Ich denke nicht! Ja, aber die Menschen als Krone der Schöpfung ... ...sollten es doch eigentlich am besten wissen. [Seufzt] Mein Guter, hast du noch nie den Ausspruch gehört Weniger ist mehr!. Der lässt sich nicht nur im Bereich des Grafik Designs anwenden. Aber weiter im Text: Menschen beladen ihr ICH mit all diesen Schildern nicht nur, um vor sich selber, sondern auch um vor den Menschen in ihrem Umfeld gut auszusehen. Das hat auch viel mit dem Erfüllen von Erwartungen zu tun, die an sie gestellt werden. Außerdem bildet sich doch erst durch all diese Indentifikationen, ganz gleich, ob nun auf den Schildern Manager oder Mutter steht, ein Individuum heraus, das sich von allen anderen unterscheidet - und sie sind ja immer so versessen auf ihre Einzigartigkeit. Und wenn ihnen dann mal ein Schild abhanden kommt, ist das Geschrei groß. Denn dann ist man ja nicht mehr so viel oder so wertvoll wie vorher. So ein Blödsinn! Ach, das Gleiche gilt übrigens auch, wenn sie sich, aus welchen Gründen auch immer, ein negatives Schild anhängen müssen. Und nebenbei bemerkt, auch die negativen Schilder gehören zu ihrem selbst gestalteten ICH dazu.
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Uff! Das muss ich jetzt erst mal verdauen! Ich habe dich mit meinen Ausführungen doch nicht etwa verwirrt, oder? Du hast ja keine Ahnung - verwirrt ist gar kein Ausdruck! Entschuldige, das war nicht im geringsten meine Absicht. [Schmunzelt] Das glaube ich dir keine Sekunde! Aber machen wir weiter. Du willst mir also sagen, dass Menschen diese ganzen Schilder überhaupt nicht benötigen? Du hast es erfasst! Ja, aber... aber wenn man auf sie verzichtet, dann ist man doch nichts mehr - also ein NICHTS. Falsch! Der Wert eines Menschen, beziehungsweise eines Lebewesens im Allgemeinen, bemisst sich doch nicht an irgendwelchen Schildern. Ach nein... Nein! Vielmehr ist er durch die Tatsache, dass er ein Lebewesen ist, von Wert. Und dadurch hat natürlich jeder den gleichen Wert, ganz egal wie viele Schilder er besitzt und was auf ihnen draufsteht. Die Geschichte mit den Schildern war die Idee der Menschen, und wenn ich das sagen darf, nicht gerade eine ihrer Sternstunden. Ganz recht! Menschen sind losgelöst von ihren Taten und Verdiensten zu betrachten. Tragen müssen sie ihre Schilder so oder so. Sie dürfen nur nicht auf sie angewiesen sein. Weder auf die, die sie sich selber anhängen, noch auf die, die ihnen von anderen aufgedrückt werden. Heißt das, Menschen suchen sich ihre Schilder nicht selber aus? Doch, doch. Aber nur zum Teil. Eine Menge Schilder werden ihnen von anderen angehängt. Manchmal sogar ohne dass sie es bemerken. Ich gebe dir dafür zwei Beispiele:
INTROVERS
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Wenn ein Mensch von einem Freund gesagt bekommt, er sei ein begnadeter Musiker, so ist das ein Schild von Außen, das ihm jedoch direkt zugetragen wird. Und da es ihm wahrscheinlich gefällt, nimmt er es an und trägt es als sein eigenes mit sich. Anders verhält es sich, wenn jemand hinter seinem Rücken schlecht über ihn spricht. In diesem Fall bekommt er auch ein Schild von Außen angehängt. Aber da er es nicht weiß, trägt er es nicht bewusst mit sich. Somit ist dieses Schild nur für Eingeweihte Außenstehende sichtbar.
Klingt logisch! Sag ich ja! Du sagtest eben, Menschen dürfen nicht auf ihre Schilder angewiesen sein. Richtig! Aber wie lässt sich das bewerkstelligen?
Nun, sie müssen sich darüber klar werden, dass sie, egal was sie tun und sind, immer den gleichen Wert haben und die ganzen Schilder somit gar nicht brauchen. Ich denke das ist leichter gesagt als getan! Stimmt! Du hast ein großes Talent andere aufzumuntern! Danke! Aber wie genau läuft das denn jetzt ab?
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Oh, da gibt es ganz unterschied-
da ist, der Erwartungen an einen
liche Möglichkeiten. Aber jede
stellt. Es begeben sich ja auch viele
beinhaltet eine Reise nach innen
Menschen in die Natur, um nach in-
- ins ICH. Da es ja dies und seinen
nen zu finden. Das liegt auch daran,
wahren Wert unter den ganzen
dass die Natur keinerlei Erwartun-
Schildern zu finden gilt.
gen hat.
Aber jeder muss letzten Endes
Und irgendwann geht ihnen dann
herausfinden, auf welche Art er
ein Licht auf.
dorthin gelangen will und kann.
Ein ICH wäre besser.
Bei vielen Menschen läuft das über die unterschiedlichen Religionen. Im Buddhismus wird gelehrt, an nichts anzuhaften, da alles vergänglich ist und der Verlust von Dingen und eben auch von Schildern Leid bedeutet. Und auch in der Bibel steht: Sammelt euch nicht Schätze hier auf
Du musst auch immer das letzte Wort haben. Korrekt. Ich denke wir sollten nun auch langsam zum Ende kommen - So viel Philosophie auf einmal verkraftet mein Magen nicht. Das hätte mich auch stark gewundert.
der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Auch hier wird auf die Vergänglichkeit hingewiesen. Andere Menschen wiederum machen Reisen, um sich selbst zu finden.
Dann lass mich jetzt noch einmal kurz zusammenfassen: Menschen behängen sich mit Schildern oder andere Menschen hängen sie ihnen an. Und sie glauben, dass sie nur durch Schilder von Wert sind - was aber nicht stimmt. Also gilt es, diese Schilder zu durchschauen, sodass sie nicht mehr darauf angewiesen sind. Dafür ist eine Reise ins Innere, ins
Also von Außen nach Innen.
ICH nötig. Richtig?
Ich denke gerade bei realen Reisen,
Bravo, ich hätte es selber nicht
die einen ins ICH führen sollen, ist
schöner formulieren können. Du
es hilfreich, stille Orte aufzusu-
hast mir ja doch zugehört.
chen, damit man auch nach innen hin still wird. Auch selbst gewählte
Hast du eine Ahnung.
Einsamkeit kann nützlich sein, damit man mal Zeit mit sich alleine verbringt. Wenn man alleine ist, muss man ja seine Schilder nicht mehr nach außen hin präsentieren, da niemand
text. Ann-Katrin Finke fotografie/illustration. Martina Kalaba
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F O T O G R A F I S C H E I L L U S T R AT I O N E N A L S S Y N O N Y M F ÜR E I N E N E U E Z E I T
HERR UND FRAU MUSTERMANN
von MARTINA KALABA Wir kennen Erika und Max Mus-
Berlin, 2001: Von 1987 bis 1997 warb
bene provozierten jedoch eine schnel-
termann. Wussten Sie, dass Erika
Erika Mustermann, geb. Gabler, für
le Verabschiedung der zweiten Frau
Mustermann eine geborene Gabler
die neue Ausweis- und Reisepaßkarte.
Mustermann. Ihre Nachfolgerin Erika
ist? Wussten Sie, dass Erika Mus-
Diese Dame mit blonder Ponyfrisur,
Mustermann, die Dritte, ist eine junge
termanns vermeintlicher Zwillings-
fotografiert im schlichten schwarz/
dynamische Frau mit frechem Kurz-
bruder Erik Mustermann heißt?
weiß, ist die erste fiktive Modellbür-
haarschnitt, die nun am Beginn einer
Als typische Angaben der Erika
gerin. In ihrer langen Amtszeit ent-
glanzvollen Karriere steht. Sie blickt
Mustermann beispielsweise, wer-
stand eine große Fangemeinschaft, die
strahlend in die Zukunft, da die Bun-
den als Geburtsdatum meist der
bis heute diese Frau Mustermann auf
desdruckerei GmbH die Fälschungssi-
12. September 1945 oder auch der
einer eigens für sie gestalteten Home-
cherheit der Personaldokumente weiter
12. August 1964 angegeben, Staats-
page in den Himmel hebt“, heißt es in
entwickelt hat. Mit individuellen, op-
angehörigkeit deutsch mit Geburts-
einer Presse- und Öffentlichkeits-
tisch variablen Sicherheitselementen
ort Berlin, Größe 1,60m, beruflich
arbeit der Bundesdruckerei GmbH
nach dem Holographieprinzip wird mit
Ordensschwester.
vom 12. November 2001.
dem Identigramm ein Höchstmaß an
Erika Mustermann bzw. Max Mus-
Weiter im selbigenText:
Schutz vor Fälschungen erreicht. 1
termann sind in Deutschland seit
Im Zeichen des technischen Wandels
( 1) Presse- und Öffentlichkeitsar-
1978 Platzhalternamen für fiktive
veränderte sich jedoch die Herstellung
beit der Bundesdruckerei GmbH
Personen. Beide begegnen uns im
von Personaldokumenten: Ein digi-
vom 12. November 2001)
Alltag in Vorlagen, Muster-Formu-
tales Produktionsverfahren verkürzte
Die
laren, Hinweisen sowie während
den Herstellungsprozeß erheblich und
schein-Muster sind auf die Zwil-
der Registrierung in Datenbanken.
das Foto wurde farbig. Das hatte auch
lingsschwestern
Jeder Mensch hat sie schon einmal
die Entthronung der ersten Frau Mus-
und Anne Mustermann, die am 28.
gesehen, aber keiner kennt sie per-
termann zur Folge. An ihre Stelle trat
Februar 1964 in Bonn geboren wur-
sönlich, die wohl berühmtesten
1997 die neue Frau Mustermann: fest-
den, ausgestellt.
Identitätslosen der Welt. Dabei
gehalten in einer Farbfotografie und
Auf Chipkarten – sowie –EC - Kar-
handelt es sich um jene virtuellen
akkurat mit moderner Brille und de-
ten-Mustern der Krankenkassen
Persönlichkeiten, die tatsächlich
zentem Make-up. Seit der Umstellung
wiederum erscheinen auch Elfrie-
den Wandel der Zeit repräsentie-
auf die zentrale Personalisierung hat
de, Michaela, Ute, Manfred und
ren. Der Einsatz der Mustermanns
die Bundesdruckerei bis heute 150 Mil-
sogar ein Prof. Hans Mustermann.
läuft nach einem Raster ab: Ihr Auf-
lionen Ausweisdokumente hergestellt -
Otto, Christiane, Emil, Erwin, Ge-
tritt steht stets mit einem Technolo-
das ist weltweit einmalig (…) Rasante
org, Klaus, Karl, Marianne, Ralf
giewechsel in Verbindung.
Entwicklungen auf der Technologiee-
oder Martin Mustermann, finden
44
deutschen
EU-Führer-
Desiré
Jeanette
Emelnathaliemikejรถrg15
INTROVERS
45
Emelnathaliemikejรถrg22
Tinotonialireinholdmarkus49
INTROVERS
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sich auf Mitglieds-, Club- und Kun-
zum Internet-Banker…Die Kehrseite
unheimliche Transformation. Ähn-
denkarten-Mustern. Die englischen
er goldenen Medaille? Vielleicht fül-
lichkeiten mit realen Personen sind
Pendants von Erika und Max Mus-
len wir weniger Papierformulare aus
dabei völlig unbeabsichtigt wie zu-
termann heißen übrigens Jane Q.
als noch im Jahr 2001, dafür regist-
fällig. Es entstehen irreale wie sur-
Public und John Q. Public, in den
rieren wir uns in Datenbanken und
reale Mensch-Linge, erschreckende
USA Jane und John Doe – ein wel-
auf Plattformen, hinterlassen unse-
Kreaturen, teils komisch wie tierisch
tumspannendes Phänomen also!
ren digitalen Fingerabdruck, ohne
anmutende Wesen – auf ihre Weise
Hinter all diesen mustergültigen
die Folgen absehen zu können – out
gleichzeitig liebevoll, erbärmlich,
Erscheinungen verbirgt sich tat-
of control…
bemitleidenswert, liebenswert, hil-
sächlich jeweils ein Gesicht auf
Ein gesellschaftliches und gleich-
fesuchend, schön, hässlich und/
einem Passfoto. Erika und Max
sam unsichtbares Problem erobert
oder Furcht einlösend. Und/Oder…
sowie alle weiteren Modelle des
unsere Welt: Während die Daten-
wissen wir es wirklich? Wissen wir
Mustermann-Clans sind bis heute
speicher wachsen, wird der Mensch
wirklich wer geschweige denn wie
fest in unsere Zeit integriert. Beim
zunehmend transparenter, weniger
diese -Linge sind? Aufgrund ihrer
Ausfüllen eines entsprechenden
individuell,
alles
Entstehungsgeschichte wissen wir
Formulars, welches wiederum un-
andere als fälschungssicher. Viele
lediglich es sind ausgetauschte wie
ser Leben in irgendeiner Form be-
Menschen arbeiten in Betrieben, in
austauschbare Mustermänner und
einflussen soll, ersetzen wir deren
denen das individuellste die eigene
Musterfrauen,
Namen letztendlich durch unseren
Personalnummer ist, bürokratische
eine neue Zeit, unsere Zeit! Es bleibt
eigenen, wir lösen sie quasi ab. Sie
Gleichheit, Uniformität. Während
weder nachzuvollziehen aus wel-
sind in diesem Moment unsere Vor-
sich altbewährte Werte scheinbar in
chen Menschen bzw. Portraits rezes-
bilder, unsere Vorreiter, Platzhalter
Luft auflösen, werden wir zuneh-
sive unseren eigenen Handlungen,
für uns selbst. Herr und Frau Mus-
mend austauschbar, ersetzbar. Wir
Einstellungen
termann sind in diesem Moment
spielen Gott, betreiben Stammzel-
Werten sie entstanden sind, noch
Stellvertreter für jeden von uns, so-
lenforschung, klonen Organismen -
können wir als Betrachter erkennen
zusagen ein Stück Jedermann.
Jeder kann jeder werden. Wo wollen
wie sie fühlen undhandeln. Sind sie
Herr
und
wir hin?
die Folge unseres eigenen Verhaltes
sind
Jeder,
anwend-
Meine Arbeit, die synonym den Titel
und Umgangs gegenüber unserer
bar, austauschbar, identitätslose
Herr und Frau Mustermann trägt und
Welt? Mit meinem Projekt möchte
„Mensch-Linge“, mit der jeweils
auf deren Prinzip aufbaut, zeigt ein
ich Raum schaffen, Raum für Emo-
individuellen Mission unser Leben
ungeschöntes Spiel mit Individu-
tion. Angst, im Hinblick auf eine
zielführend zu beeinflussen, ob po-
alität. Aus sämtlichen Passbildern
fortschreitende Entwicklung unse-
sitiv oder negativ zeigt die Zeit…
und Portraits, die ich erstellt habe,
rer Zeit, die wir ohne ein Umdenken
kreiere ich neue, andere Persönlich-
kaum kontrollieren können. wEben-
Wir schreiben das Jahr 2014.
keiten, in Optik und Darstellung
falls im Raum steht die Konfrontati-
Die Technologie und Weiterent-
wiederum völlig unabhängig von
on mit uns selbst, die Konfrontation
wicklung der Medien ist rasant
ihren Vätern und Müttern. Ich kom-
mit unserer Verantwortung gegen-
fortgeschritten - die Digitalisierung
biniere und re-konfiguriere einzelne
über Mensch, Tier, Natur und dem
nimmt ihren Lauf. Wir machen
Gesichtsteile, komplette Gesichter,
Leben, nicht zuletzt bleibt die Frage
Geschäfte in virtuellen Welten,
spiele ein Spiel mit äußeren Persön-
nach dem: Wer bin ich? Welche Rolle
kommunizieren über Chat-Rooms,
lichkeitsmerkmalen - solange bis
spiele ich in diesem Verbund?
leben mit unseren Freunden in Fa-
ich anhand von Augen, Nase etc.
Das Projekt Herr und Frau Muster-
cebook, shoppen online, werden
eine neue Identität erkenne – eine
mann startete ich im Juni 2012 mit
48
Frau
Mustermann
beliebig
identitätsloser,
stellvertretend
und
für
menschlichen
Kerstinmarkuswiggerl10
INTROVERS
49
ausschließlich von mir angefertigten Aufnahmen von Menschen. Das Projekt wird auf unbestimmte Zeit fortgeführt, mit allen Menschen, die zukünftig daran teilnehmen möchten. Die
Vertreter
des
Muster-
mann-Clans haben selbstverständlich Namen: Sie tragen die aneinandergereihten Vornamen (ohne Komma getrennt) der Menschen, aus denen sie hervorgegangen sind. Ein Repräsentant heißt zum Beispiel
Emelnathaliemikejörg
22,
eine schattenhafte, nahezu identitätslose Frau. Emelnathaliemikejörg 15 dagegen, scheint zunächst eindeutig männlich zu sein. Entstehen aus
einer
Portrait-Kombination
mehrere Muster-Linge, wird die Namenskette mit Nummern fortgesetzt. Mit der fortschreitenden Anzahl der Musterwesen, soll sich das Format in Richtung Passfoto-Größe verändern und Wände füllen. Anm.: Die Arbeiten aus dem Projekt Herr und Frau Mustermann wurden nicht im Rahmen eines Studienprojekts geschaffen. Das Mustermann-Projekt stellt somit keine studentische Arbeit dar, es entstammt einer künstlerischen, selbständigen Tätigkeit und soll in diesem Sinne verwendet werden.
text. Martina Kalaba fotografische illustrationen. Martina Kalaba
50
Stellamartinafranzheinzmonika9
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Herausgeber Martina Kalaba
Kontakt info@foto-gestaltung.com 0173 38 00 519 Kleiststr. 28 83026 Rosenheim
Inhalte Dieses Magazin entstand im Rahmen des Moduls Typografie II, Studiengang Grafik Design, DIPLOMA Hochschule, Studienzentrum virtuell VA, Matrikelnummer 700201. Der
betreuende
Dozent
war
Andreas Ken Lanig. Ich versichere an Eides statt, dass sämtliche Inhalte dieses Magazins, sofern nicht anders gekennzeichnet, mein eigenes Gedankengut sind und ohne fremde Hilfsmittel erstellt wurden. Quellenangaben wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und verfasst.
Martina Kalaba
Introvers – von Wahrnehmung, Wegen, Wanderlust‌
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