Erker 01 2016

Page 1

Erker Jahrgang 28 - Jänner 2016

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Wipptaler Rodelzentrum UMWELT I Klimagipfel in Paris JAHRESRÜCKBLICK I Was von 2015 bleibt GESCHICHTE I Südtiroler auf der Flucht


2

Erker 01 I 16


EDITORIAL

WIPPTALER RODELZENTRUM I 12 In Jaufental soll in nächster Zukunft ein Rodelzentrum entstehen, als Richtungsweiser für die internationale Szene genauso wie als Bezugspunkt für lokale Rodelfreunde. Mitte Dezember wurde das Projekt im Vereinshaus von Jaufental der Öffentlichkeit vorgestellt.

UMWELT

Klimagipfel in Paris I 8 SANITÄT

Geburtshilfe bleibt vorerst offen I 18 JAHRESRÜCKBLICK

Was von 2015 bleibt I 32 GASTRONOMIE

Zwei Michelin-Sterne für Peter Girtler I 38 GESCHICHTE

Südtiroler auf der Flucht I 46 SPORT

Martin Larch im Erker-Porträt I 64 WIPPTAL

Ospedale: quale futuro? I 57

CULTURA

"Care vecchie lire" I 60

SPORT

Buona stagione per i mezzofondisti I 61 ERKER-EXTRA Outdoor-Sport & Hüttenspaß I Alles für die Hochzeit I 71 - 79 Leserbriefe I 4 Woher stammt der Name? I 52 Rezept I 80 Gesundheit I 80 Leute I 82 Veranstaltungen I 84 Unterhaltung I 86

Jahrestage I 88 Aus der Seelsorgeeinheit I 92 Gemeinden I 92 Kleinanzeiger I 93 Sumserin I 93 Impressum I 94 Vor 100 Jahren I 95

Liebe Leserin, lieber Leser, wir schauen auf ein bewegtes Jahr zurück, ein Jahr, geprägt von vielen gesellschaftlichen Umbrüchen, ein Jahr, in dem wir Mitteleuropäer zu einem Rettungsanker für viele Notleidende und Hilfesuchende geworden sind, ein Jahr, das uns mit einem nie dagewesenen Zustrom von Migranten konfrontierte, die auch vor unserer Haustür nicht Halt machten, einem Zustrom, dem viele Bürger mit Sorge und Ängsten begegnet sind, einem Zustrom, der vielerorts ratlos machte und große Unsicherheit schuf, Unsicherheit, die von rechtspopulistischen Parteien, die europaweit in erschreckender Manier auf dem Vormarsch sind, schamlos, Latrinenparolen dreschend, ausgenutzt wurde, indem diese gezielt Ängste schürten, um daraus politisches Kapital zu schlagen. Dies muss zu denken geben. Auch lokalpolitisch war das Jahr 2015 von Unsicherheit geprägt, in erster Linie von der Unsicherheit über die künftige Krankenversorgung, Unsicherheit, die bis in die einzelnen Gemeinden hinein auch für kommunalpolitische Umbrüche gesorgt hat – und die bis heute nicht ausgeräumt ist. In unserem Jahresrückblick lassen wir für Sie bewegte Momente aus dem Wipptal noch einmal an Ihnen vorbeiziehen. Das vergangene war aber auch ein Jahr, das – so hoffen wir – jedem von uns wieder große und kleine Freuden bereitet hat. Wir wünschen Ihnen, Sie können mit Genugtuung auf das vergangene Jahr zurück- und mit Zuversicht und der nötigen Portion Gelassenheit und Humor dem Neuen Jahr entgegenblicken. Wir freuen uns mit Ihnen auf 2016 und wünschen Ihnen eine weiterhin anregende Lektüre. Machen Sie’s gut!

Nächster Redaktionsschluss: 15.01.2016 Erker 01 I 16

3


LESERBRIEFE

Unsicherer Schulweg Ich gehe morgens oft die Strecke vom Nordparkplatz bis zur Mittelschule. In den vergangenen Jahren war immer ein Schülerlotse bei der Grundschule Lahn, der dafür sorgte, dass alle Grund- und Mittelschüler, die mit dem Bus aus den verschiedenen Tälern kamen, sicher die Lahnstraße überqueren konnten. Heuer ist er nicht mehr dort, weil die italienischen Grundschüler jetzt in einem anderen Gebäude am Stadtplatz untergebracht sind. Ich möchte kurz ein Ereignis schildern, das ich vor ein paar Wochen beobachten konnte: Drei Schüler wollten die Lahnstraße überqueren. Aus Richtung Tschöfs kam ein LKW. Da die Kinder nach den „Lauben“ der Kitzbühelerstraße direkt auf der Lahnstraße stehen, werden sie von den Autofahrern erst im letzten Moment gesehen. Außerdem ist es um 7.20 Uhr im Winter auch noch stockfinster. Der LKW-Fahrer musste eine Vollbremsung machen; aufgrund des Gewichtes des Autos rutschte er natürlich trotzdem noch weiter und hatte Mühe, vor den Schülern zum Stehen zu kommen. Hinter dem LKW waren auch noch PKW, die Glück hatten, dass sie nicht

FUGGERROPPE

„De House hon i

fin Christkindl gekrieg, und i getrau mi nit nochzufrogn, ob'se asou kheart, odr ob'se hin isch.“

4

Erker 01 I 16

auf den LKW auffuhren. Der Verantwortliche in der Gemeinde, der beschlossen hat, den Schülerlotsen für die Grundschüler bei der Margarethenkirche zu postieren, um die Schüler – die ja sowieso von Lehrpersonen begleitet werden – am helllichten Vormittag während der Pause um 10.00 Uhr und mittags um 14.00 Uhr sicher über die Straße zu begleiten, möge sich Gedanken ma-

chen, ob es nicht sinnvoller wäre, den Schülerlotsen in der Früh wieder für die Sicherheit der Schüler in der Lahnstraße sorgen zu lassen. Ich bin mir sicher, dass die Lehrpersonen imstande sind, die Kinder sicher vom Stadtplatz bis zur Mittelschule und zurück zu begleiten, ohne dass dafür ein Schülerlotse anwesend sein muss. Christina Riederer, Sterzing


Bitte um Unterstützung in Trauer und Not Spendenaufruf zum Tod von Franz Josef Mair („inser Kaiser“), Trens Als am 1. Dezember bekannt wurde, dass Franz Josef Mair („inser Kaiser“) aus Trens nach kurzer, schwerer Krankheit im 41. Lebensjahr verstorben ist, ist für viele von uns die Welt eine Zeit lang stillgestanden. Für die lieben Angehörigen von Franz Josef, besonders für seine Frau Manuela mit den Söhnen Julian und Damian, wird diese Welt nicht mehr die von vorher sein. Sie haben ihren lieben Mann und Vater verloren, der sie bisher treu umsorgt hat. Wir können ihnen diesen lieben Menschen nicht zurückgeben; wir können der jungen Familie aber bei der Bewältigung dieser schweren Zeit behilflich sein: durch Nähe, Mitgefühl, ein tröstendes Wort oder eine unterstützende Spende. Wir möchten helfen, dass die leidgeprüfte Familie im erst vor kurzem angekauften Eigenheim bleiben kann. Wir möchten helfen, diese schwere Zeit zu überbrücken und damit ein kleines Zeichen der Liebe und Hoffnung setzen. All jenen, die sich zu einer Spende auf das Spendenkonto IT 59 M 08249 58260 000300231380 (Raiffeisenkasse Freienfeld, SWIFT/BIC: RZSBIT21036, Name:

Spendenkonto Familie Mair Franz Josef „Kaiser“) entschließen, gilt ein tausendfaches Vergelt’s Gott. „Es gibt nichts Schöneres, als einander zu helfen!“ Freiwillige Feuerwehr Trens

Immersion Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass an Südtirols Schulen im Fremdsprachenunterricht vieles schief läuft, weil italienische Literatur, Geschichte und Kultur statt Kommunikation und Konversation unterrichtet werden. Wie viele Schüler plagen sich mit völlig unverständlichem Italienisch, etwa mit Dante, herum? Alle verantwortlichen Landesräte der letzten Legislaturperioden haben sich mittels fragwürdiger Immersionsmethoden aus der Verantwortung geschlichen, die natürlich nirgendwo weltweit der gängigen Praxis in der Fremdsprachenerlernung entsprechen. Es überrascht, wie doktrinär der derzeitige SVP-Landesrat an Immersionsmethoden festhält und offenbar nicht bereit ist, offensichtliche Fehler am bestehenden System zu beheben – wieso auch immer. Michael Demanega, Freiheitliche Partei

TED > Ergebnis Dezember

Betreiben Sie regelmäßig Wintersport? > Die Jänner-Frage

Braucht Südtirol einen Flughafen?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! Erker 01 I 16

5


AKTUELL

WIPPTALER PARTEIFREUNDE

Nicht nur die Südtiroler Volkspartei tut sich schwer, Parteimitglieder zu halten bzw. neue dazuzugewinnen. Von den ehemals 3.914 Mitgliedern im Jahr 1990 sind 2015 noch 1.646 geblieben (siehe Erker 12/15). Der Erker hat nachgefragt, wie es bei den anderen deutschsprachigen Parteien Südtirols ausschaut. Mit der über Jahrzehnte herangewachsenen, kapillaren Struktur der SVP – mit 22 Ortsgruppen allein im Wipptal – können sie freilich nicht mithalten. 122 Mitglieder zählte die BürgerUnion um Frontmann Andreas Pöder 2015 im Wipptal. „Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist die Mitgliederzahl leicht zurückgegangen“, so Pöder. Die Bewegung Süd-Tiroler Freiheit hat in allen sechs Wipptaler Gemeinden Mitglieder, und zwar insgesamt 101 Personen im Jahr 2015. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Mitgliederzahl laut STF-Funktionär Werner Thaler konstant geblieben, mit einem Todesfall, zwei Austritten und drei Beitritten. „Zudem hat die Süd-Tiroler Freiheit im Nord-Tiroler Wipptal weitere elf Mitglieder“, so Thaler. „Da wir erst am Beginn des Wiederaufbaus im Bezirk Wipptal stehen und seit dem Rücktritt der Bezirksleitung keine Beiträge eingesammelt wurden, ist die Mitgliederzahl unbedeutend“, so Pius Leitner von den Freiheitlichen. Rund 70 Wipptaler hätten 2015 jedoch den Mitgliedsbeitrag aus eigener Initiative überwiesen. „Allgemein haben sich die Freiheitlichen in erster Linie nie als Mitgliederpartei gesehen, aber Minimalstrukturen sind sicher erstrebenswert und notwendig. Keine Partei hatte im Verhältnis zur Mitgliederzahl so viele Stimmen bei den Landtagswahlen wie die Freiheitlichen“, so Leitner. „Die Mitgliederzahlen der Grünen im Wipptal sind – wie in den meisten anderen ländlich geprägten Gebieten Südtirols – leider konstant sehr niedrig“, so Grünen-Büroleiter Hanno Mayr. Konkret zählen die Grünen bezirksweit zehn Mitglieder.

6

Erker 01 I 16

Arbeitsamt wieder geschlossen Nachdem das Arbeitsvermittlungszentrum in Sterzing bereits nach der Sommerpause 2014 für längere Zeit geschlossen war, öffnete es im vergangenen Jänner wieder für einige Monate einmal in der Woche seine Tore. Nun erlebt das Wipptal ein Déjà-vu. Seit der Pause im vergangenen Sommer verkündet erneut ein Türschild, dass das Arbeitsamt „bis auf weiteres geschlossen“ bleibt. Man möge sich an das Arbeitsvermittlungszentrum in Brixen wenden. Eine völlig unverständliche Handlung in den Augen des Sterzinger Stadtrates. Ein Ende August verfasstes Schreiben an Landeshauptmann Arno Kompatscher, Arbeitslandesrätin Martha Stocker, Abteilungsdirektor Helmuth Sinn und die Koordinatorin des Arbeitsvermittlungszentrums Klaudia Palfrader sei abschlägig beantwortet worden. Auch die Aussprache der Wipptaler Bürgermeister mit dem Landeshauptmann Ende September habe bis jetzt noch keine Früchte getragen. „Es ist unverständlich, dass gerade jene, die in einer wirtschaftlich schwierigen Situation von Arbeitssuche betroffen sind, zu Scharen nach Brixen fahren müssen. Bei 19.000 Einwohnern im Einzugsgebiet Wipptal wäre es sicherlich weiterhin sinnvoll, ein oder zwei Beamte auch in Sterzing für diese Personen zur Verfügung zu stellen“, so der Stadtrat in einer Aussendung. Er ersucht erneut die Verantwortlichen der Landespolitik, dafür Sorge zu tragen, dass möglichst an zwei Tagen in der Woche

das in Landeseigentum befindliche Arbeitsamt wieder geöffnet wird. Immer wieder hätten sich nämlich Bürger an die Gemeindeverwalter gewandt und sich über diese alles eher als bürgernahe Situation beschwert. Auch der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Pius Leitner spricht sich erneut für eine Wiedereröffnung des Arbeitsamtes in Sterzing aus. „Das Angebot an Arbeitsplätzen ist gerade im Wipptal sehr begrenzt, weshalb eine bürgernahe Betreuung der Menschen wichtig ist. Eine Betreuung vor Ort würde auch der oftmals erklärten Absicht der Landesregierung entsprechen, den ländlichen Raum stärken zu wollen“, so Leitner. Bereits im November 2014 hat er diesbezüglich eine Landtagsanfrage gestellt. Die Landesverwaltung

kündigte damals eine Überprüfung der Zahlen und Auslastungen des Arbeitsvermittlungszentrums in Sterzing an. Leitner hakt nun mit einer weiteren Anfrage nach, was die angekündigte Prüfung ergeben habe und wann gegebenenfalls mit einer Wiederaufnahme des entsprechenden Dienstes zu rechnen sei. Eine Antwort auf seine Anfrage steht noch aus.

Scharfschützen am Brenner Im Dezember wurden die Kontrollen an Italiens Außengrenzen verschärft, u. a. auch am Brenner. Die Staatspolizei hat in Südtirol in den vergangenen Wochen elf Personen ausgewiesen, die sich illegal im Land aufgehalten haben, sowie rund 500 Ausländer und über 100 Fahrzeuge kontrolliert. Rund 280 Personen wurden nach Österreich zurückgeschickt, weil sie keine gül-

tigen Reisedokumente hatten, weitere Personen wurden angezeigt, weil sie falsche Angaben über ihre Identität gemacht haben sollen. Laut Quästur ist seit Mitte Dezember auf dem Brenner das Militär – das IV. Regiment der Alpini und das Regiment „Julia“ – im Einsatz, um die Grenzen zu überwachen, auch gegen Terroristen. Vor Ort sind auch Scharfschützen und Feuerwerker der Polizei.


Wer kriegt den Milliarden-Auftrag?

© BBT SE

Bis zum 26. November lief die Ausschreibung für die Realisierung des größten Bauloses des Brennerbasistunnels (BBT). Nun steht es fest: Sechs Bewerber – „die Besten der besten“ europäischen Tiefbauunternehmen – buhlen um den 1,4-Milliarden-Euro-Auftrag, der die letzten Abschnitte des Erkundungsstollens sowie die beiden Hauptröhren umfasst und eine Bauzeit von voraussichtlich neun Jahren vorsieht. Ein Angebot hinterlegt haben „Pizzarotti“, „Società italiana per le condotte“, „Salini Impreglio“, „Cmc“, „Sacyr“ und „Astaldi“. Bei Letzterem sitzen die Südtiroler Bauunternehmen „Oberosler“ und „Pac“ mit im Boot. Wider Erwarten hat niemand gegen die Ausschreibung rekurriert.

Um allein von Südtiroler Unternehmen gestemmt zu werden, sei das Baulos zu groß und kompliziert. In Sachen Abwicklung, Planung, Beratung, Logistik, Transport und Unterkunft der rund 1.000 Arbeiter gäbe es jedoch viel Potential für die Südtiroler Wirtschaft, so Martin Ausserdorfer von der BBT-Beobachtungsstelle. Der Strom für die Baustellen werde beispielsweise von den Brixner Stadtwerken geliefert. Voraussichtlich innerhalb Mai 2016 werde die Kommission vom Auftraggeber BBT SE die Angebote prüfen und dem Bestbietenden den Zuschlag erteilen. Falls keine Rekurse eintreffen, könnte unmittelbar darauf mit den Arbeiten begonnen werden.

Ausgleichsmaßnahmen am Eisack

© LPA/Landesabt. Wasserschutzbauten

Ende November hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbau-

ung Nord der Landesabteilung Wasserschutzbauten zwischen Franzensfeste und Sterzing mit

Ausgleichsmaßnahmen zum Bau des Brennerbasistunnels begonnen. Im Zuge der Arbeiten werden Nadelbäume wie etwa Fichten entfernt, das Flussbett wird nach Möglichkeit auf öffentlichem Grund aufgeweitet. Nach Abschluss der Arbeiten ist eine s t a n d o r t g e re c h t e Bepflanzung geplant. Durch den Eingriff soll die Entwicklung eines Auwalds gefördert werden. Erker 01 I 16

7


AKTUELL

KLIMAGIPFEL IN PARIS HISTORISCHE WELTRETTUNG ODER BLOSSE AUGENAUSWISCHEREI?

von Stefan Troyer

Am vergangenen 12. Dezember wurde die 21. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen mit einem Abschlussdokument beendet, das viele als eine historische Wende im Klimaschutz bezeichnen. Was ist dran an dem Dokument? Ist der Klimawandel überhaupt real und, wenn ja, wer kann daran noch etwas ändern? Ein Versuch, auf diese sehr komplexen Fragen möglichst einfache Antworten zu geben. Am Abend des 12. Dezember erklärte Laurent Fabius die 21. Weltklimakonferenz der Vereinten Na-

tionen (COP21) für beendet, und als er dabei mit einem kleinen Holzhammer symbolisch auf den Tisch schlug, sagte er: „Es ist nur ein kleiner Hammer, aber ich denke, er kann Großes bewirken.“ Es bleibt abzuwarten, ob sich seine Worte bestätigen werden, doch die Tatsache, dass es ein Abschlussdokument gibt, das selbst von Umweltschutzorganisationen als ein potentieller Meilenstein im Klimaschutz bezeichnet wird, deutet darauf hin, dass diese Konferenz tatsächlich historische Tragweite haben könnte. Die 195 Vertragsstaaten einig-

1,5 - 2,0°C ERDERWÄRMUNG

ten sich nämlich darauf, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen und ein 1,5°-C-Ziel anzustreben. Damit dies gelingen kann, müssen die Netto-Emissionen spätestens ab 2050 auf Null gesenkt werden. Die nationalen Klimaziele der einzelnen Staaten müssen ab 2020 alle fünf Jahre überprüft und nachgebessert werden. Außerdem versprachen die Industriestaaten, weiterhin die Vorreiterrolle im Klimaschutz zu übernehmen und die Schwellen- sowie Entwicklungsländer mit Geld

und Technologie in deren Anstrengungen zu unterstützen. Als Mindestbetrag für diese Finanzhilfe wurden jährlich 100 Milliarden US-Dollar festgesetzt, und diese Summe soll mehrfach, mindestens jedoch einmalig im Jahr 2025 erhöht werden. Im Gegenzug müssen alle Länder die Daten zu ihren Emissionsbilanzen und zu den Fortschritten in der Eindämmung der Treibhausgas-Emissionen regelmäßig abliefern. Der Vertrag muss nun noch ratifiziert werden, vor allem aber muss er mit Leben gefüllt werden. Hier steht noch sehr viel Arbeit bevor,

„WEITER WIE BISHER“

VERÄNDERUNG DER MITTLEREN TEMPERATUREN: (l.) 1986 - 2005, (r.) 2081 - 2100

8

Erker 01 I 16

© IPCC - Fifth Assessment Report


denn die freiwilligen Klimaschutzziele, die 186 der 195 Vertragsstaaten im Vorfeld der Konferenz hinterlegt hatten, greifen bei Weitem zu kurz. Außerdem wird kritisiert, dass das Abkommen sehr vage sei, keine konkreten Maßnahmen zur Erreichung der Ziele enthalte, Schlupflöcher für umstrittene Technologien wie die Speicherung von Kohlendioxid oder technische Eingriffe in die Atmosphäre offen lasse, zu wenig Unterstützung für die verwundbarsten Länder vorsehe und auch keine Sanktionen bei Nichterfüllung der Verpflichtungen beinhalte. Diese Vorwürfe stimmen zwar, aber wichtiger als die konkreten Verpflichtungen ist der Geist des Vertrages. Diesen fasste Kumi Naidoo, Direktor von Greenpeace, so zusammen: „Es gibt in diesem Vertrag vieles, das mich frustriert und enttäuscht, aber dennoch stellt er die Industrie der fossilen Energiequellen klar auf die falsche Seite der Geschichte.“ Hier könnte er Recht behalten, denn nicht umsonst hat die internationale Hochfinanz bereits vor dem Pariser Klimagipfel begonnen, ihre Konsequenzen zu ziehen. Viele Versicherungsunternehmen schrecken vor den unkalkulierbaren Risiken des Klimawandels zurück und haben begonnen, ihre Geldanlagen aus klimaschädlichen Kohleund Erdölindustrien abzuziehen; weitere Großinvestoren werden

ihrem Beispiel folgen. Die Einsicht, dass uns die Folgen des Klimawandels deutlich mehr kosten werden, als man kurzfristig durch dessen Leugnung verdienen kann, greift langsam, aber stetig um sich. Wer aber berechnet, welche Auswirkungen die Emissionen von Treibhausgasen auf das Klima haben? Diese heikle Aufgabe erfüllt das „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) der Vereinten Nationen. Hunderte von weltweit führenden Wissenschaftlern arbeiten hier ehrenamtlich als Hauptautoren zusammen, unterstützt von weiteren Hundertschaften an Co-Autoren. Sie veröffentlichen jährlich einen Bericht, der auf tausenden Seiten die wissenschaftlichen Ergebnisse der weltweiten Klimaforschung auf dem letzten Stand zusammenfasst. Dort heißt es u. a.: „Der menschliche Einfluss auf das Klimasystem ist klar und die vom Menschen verursachten Emissionen von Treibhausgasen sind auf einem historischen Höchststand. Jüngste Klimaveränderungen haben sich bereits in weitreichendem Maße auf Mensch und Natur ausgewirkt. [...] Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig, und seit den 1950er Jahren haben viele der beobachteten Veränderungen ein in Jahrzehnten bis hin zu Jahrtausenden noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Die Atmosphäre und die

Ozeane haben sich erwärmt, die Schnee- und Eismassen sind geschrumpft und der Meeresspiegel steigt an. [...] [Die vom Menschen verursachten Emissionen haben] zu einer Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre geführt, wie es sie zumindest in den letzten 800.000 Jahren noch nie gegeben hat.“ Die Diagnose ist also eindeutig und die negativen Folgen des Klimawandels äußern sich auf dramatische Art und Weise: häufigere und schwerere Unwetterschäden, stark ansteigende Ernteausfälle in der Landwirtschaft, gravierende Folgen für die Fischerei, Versalzung der küstennahen Trinkwasservorkommen sowie Verschwinden ganzer Inselstaaten, begleitet von Flüchtlingsströmen in bisher nie dagewesenem Ausmaß, um nur die Wichtigsten zu nennen. All dies hätte nicht zuletzt wirtschaftliche Folgen, die sämtliche bisherigen Ausgaben für Klimaund Umweltschutz um ein Vielfaches übersteigen. Der Klimawandel würde sich auf Steuern und Verbraucherpreise noch wesentlich dramatischer auswirken als beispielsweise die Ausgaben für die Förderung erneuerbarer Energien. Die Tatsache, dass nun schon das Großkapital der Politik im Klimaschutz vorangeht, zeigt aber auch, dass Lösungen möglich sind, die noch bis gestern für absolut unmöglich gehalten wur-

VERÄNDERUNG DER MITTLEREN NIEDERSCHLAGSMENGE: (l.) 1986 - 2005, (r.) 2081 - 2100

Erker 01 I 16

9


AKTUELL

den. Es gäbe in der Tat viele Maßnahmen, die durch einfache Umschichtung von Zuschüssen oder Abgaben innerhalb kürzester Zeit enorme Fortschritte für den Klimaschutz bringen könnten, ohne unter dem Strich Mehrkosten zu verursachen. So sind etwa in Italien die Kosten für die Förderung erneuerbarer Energien mit rund 20 Prozent Anteil an der Stromrechnung deutlich sichtbar. Weit weniger bekannt ist allerdings die Tatsache, dass auch Italien noch fossile Energiequellen fördert. Die weltweiten Förderungen für fossile Brennstoffe schlugen alleine im Jahr 2014 mit 490 Milliarden US-Dollar an Steuergeldern zu Buche, mit mehr als dem Vierfachen dessen, was für erneuerbare Energien ausgegeben wurde. Diese Ungleichgewichte müssen die Staaten nun anpacken, und sobald auch nur in groben Zügen so etwas wie echte Kostenwahrheit in unsere Wirtschaft Einzug hält, dann ist der Schritt zur Klimaneutralität praktisch getan. Dann nämlich wird Brennholz aus den Wäldern vor unserer Haustür plötzlich wieder günstiger sein als jenes aus Sibirien und viele unserer klimaschädlichen Konsum- und Verhaltensweisen werden sich von alleine ändern. „Die Welt retten“ müssen in der Tat wir selber in unserem persönlichen Einflussbereich, so unbedeutend dieser auch scheinen mag. Staaten und Regierungen

können Verträge abschließen und Gesetze erlassen, aber am Ende entscheiden allein wir, wofür wir unser Geld ausgeben. Mit jedem Einkauf, jeder Fahrt und jedem Wegwerfen treffen wir eine Entscheidung darüber, ob wir den Klimawandel beschleunigen oder ob wir ihm Einhalt gebieten. Doch es ist nicht nur das Weltklima, das unter unserem ungezügelten Hunger nach Rohstoffen und Energie leidet. Der so genannte „Earth Overshoot Day“, der das Datum markiert, an dem die Menschheit die jährlich regenerierbare Menge an ökologischen Ressourcen aufgebraucht hat, fiel im vergangenen Jahr auf den 13. August. 1970 war es noch der 23. Dezember. Wir verbrauchen derzeit insgesamt 1,6 Mal so viel, wie unsere Erde jähr-

lich nachliefern kann. Es gibt leider keine einfachen Antworten auf die Frage, wie wir „weltverträglich“ leben können. Man sollte möglichst immer das große Ganze im Blick behalten, was aber schon den Kauf einer Kaffeemaschine zur Doktorarbeit machen kann. Die Gesamtbilanz in Bau, Betrieb und Entsorgung ist auch der Grund, wieso etwa eine Umstellung der Vinschger Bahn auf Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb völliger Unsinn ist, auch wenn die Bahn selbst nur Wasserdampf ausstößt. In der Gesamtbilanz ist eine klassische Elektrifizierung mit Fahrdrähten die um Längen umweltfreundlichere Variante. Wir müssen deshalb aber nicht gleich auf die Bäume zurückkehren, um dort in Askese zu leben. Es genügt schon, sich mit dem

Thema zu beschäftigen, die Auswirkungen unserer alltäglichen Entscheidungen zumindest im Hinterkopf auf ihre Klimaverträglichkeit abzuklopfen und einfach mal ab und zu bewusst aus dem sich immer schneller drehenden Hamsterrad des Konsumzwangs auszusteigen. Die Wirtschaft wird es mit Sicherheit überleben, wir selbst gewinnen an Lebensqualität zurück und werden bereits in gar nicht so ferner Zukunft heilfroh darüber sein, dass wir heute das gröbste Unheil gerade noch E verhindern konnten.

Das Abschlussdokument des Klimagipfels in Paris kann in englischer Sprache unter www.cop21.gouv.fr nachgelesen werden.

VERÄNDERUNG DER MITTLEREN MEERESHÖHE: (l.) 1986 - 2005, (r.) 2081 - 2100

10

Erker 01 I 16


AKTUELL

Erker 01 I 16

11


© GRUBERPARTNER ARCHITEKTEN

TITELGESCHICHTE

Der Startbereich der geplanten Rodelbahn in Jaufental

EIN REFERENZZENTRUM FÜR DEN RODELSPORT von Barbara Felizetti Sorg In Jaufental soll in nächster Zukunft ein Naturbahnrodelzentrum entstehen, als Richtungsweiser für die internationale Szene genauso wie als Bezugspunkt für lokale Rodelfreunde. Mitte Dezember wurde das Projekt im Vereinshaus von Jaufental der Öffentlichkeit vorgestellt. Bereits ein kurzer Film, der auf den Abend einstimmen sollte, machte deutlich: Naturbahnrodeln ist kein elitärer Sport, sondern spricht ein

12

Erker 01 I 16

breites Publikum an. Von Kindern bis hin zu Senioren, vom Sonntagsfahrer bis zum Profi ist er für alle Altersgruppen und Leistungsanforderungen geeignet. Durch den Bau eines neuen Rodelzentrums in Jaufental soll das Rodeln auf Naturbahn nicht nur im Wipptal zu neuer Blüte geführt werden. Zur Vorstellung des Projekts, das in nächster Zukunft realisiert werden soll, konnten Walter Volgger, Präsident des Wipptaler Rodelclubs, und Manfred Siller, Präsident des ASV Jaufental, Mitte Dezember neben Bürgermeister Se-

bastian Helfer, Sportreferent Thomas Strickner und Bezirkspräsident Karl Polig auch Gerhard Pilz, seines Zeichens fünffacher Weltmeister im Naturbahnrodeln und nunmehr im Rodel-Weltverband FIL für den Bahnbau tätig, begrüßen. Ihr besonderer Dank galt dabei den Grundbesitzern, die für den Bau der Anlage bereits ihre Zustimmung gegeben haben. „Das Wipptal verfügte einst über mehrere Rodelbahnen und zählte zu den Hochburgen im Rodelsport, das auch einige international erfolgreiche Athleten hervorbringen konnte“, betonte Volg-

ger in seinen Ausführungen. Heute sei die Rodelbahn „Waldeben“ in Jaufental die einzige homologierte Bahn, auf der noch Bewerbe abgehalten werden können. Nachdem ursprünglich ein Umbau

TECHNISCHE DATEN Startquote: 1.373,30 m Zielquote: 1.306,85 m Bahnlänge: ca. 700 m durchschnittliches Gefälle: ca. 9,9 %


TITELGESCHICHTE

der bestehenden Bahn in Betracht gezogen wurde, rückte man aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten von diesem Vorhaben recht bald wieder ab und machte sich auf die Suche nach einem neuen Standort, der in Obertal gefunden wurde. Dieser sei nicht nur für größere Veranstaltungen besser geeignet, sondern aufgrund der klimatischen Bedingungen auch von Ende November bis Ende März befahrbar, so Volgger. Auch die optimale Anbindung an die Autobahnausfahrt in Sterzing, die nur sieben Kilometer entfernt liegt, spreche dafür. „Erste Gespräche wurden bereits 2011 geführt“, erinnerte Volgger an den Werdegang. Nach unzähligen Lokalaugenscheinen, Begehun-

WALTER VOLGGER, Präsident des Wipptaler Rodelclubs (l.), und MANFRED SILLER, Präsident des ASV Jaufental, sind überzeugt: „In Jaufental soll ein zukunftsweisendes Rodelzentrum entstehen.“

gen und Besprechungen wurde schließlich Architekt Martin Gruber vom Architekturbüro GRUBERPARTNER ARCHITEKTEN in Brixen, als Vize-Weltmeister selbst erfolgreicher Naturbahnrodler und daher mit der Materie bestens ver-

traut, mit der Ausarbeitung des Projekts beauftragt. Um auch einen „unvoreingenommenen Blick von außen miteinfließen zu lassen, wurden die Planungsschritte mit meinem Mitarbeiter, Architekt Matthias Hofer aus Pfitsch, ge-

prüft“, so Gruber. Innovativ die Architektur des Starthauses, die eine moderne Auffassung von Sport vermitteln soll: Sie sieht eine einfache, modulare Bauweise aus dunklem, gebranntem Holz in Kontrast zum weißen Schnee vor; das Startportal sticht als freistehendes rotes Element hervor. „Die Verwendung von gebranntem Holz zeigt ganz klar die Naturverbundenheit des Rodelsports, steht gleichzeitig aber auch für den innovativen Anspruch, den das Rodelzentrum erhebt“, erläuterte Architekt Gruber. Im Zielgelände entstehen neben einem überdachten Aufwärmbereich auch die notwendigen Infrastrukturen, ein Geräteraum sowie ein weiterer Be-

Erker 01 I 16

13


TITELGESCHICHTE

Erker: In Jaufental soll ein neues Rodelzentrum entstehen. Welche Bedeutung kann ein solches für die Gemeinde Ratschings haben? Bürgermeister Sebastian Helfer: Das Rodelzentrum in Jaufental soll nicht nur eine Gemeinde-, sondern vor allem auch eine Bezirksinfrastruktur werden. Die Bedeutung für das Jaufental, die Gemeinde Ratschings und das Wipptal kann enorm sein, wenn man bedenkt, dass es im Wipptal keine homologierte und dem heutigen Stand der Technik entsprechende Naturrodelbahn gibt. Nicht nur für den Tourismusstandort wäre die Naturrodelbahn von größter Bedeutung, sondern auch für den Volkssport Rodeln selber, wäre die Rodelbahn doch auch für Freizeitrodler zugänglich. Der Gemeinderat hat auf seiner jüngsten Sitzung das Ausführungsprojekt einstimmig genehmigt. Gab es innerhalb des Rates auch kritische Stimmen zum Projekt? Der Gemeinderat hat das Projekt einstimmig genehmigt, um das Gesuch für einen Investitionsbeitrag an das Amt für Sport einreichen zu können. Nach konkreten Beitragsaussagen wird der Gemeinderat nochmals über die Möglichkeit der Realisierung beraten und definitiv entscheiden. Die geschätzten Baukosten werden mit rund 960.000 Euro beziffert. Wie kann dieser Bau finanziert werden? Der Bau kann nur realisiert werden, wenn die Anlage als Bezirksanlage definiert wird und somit rund zwei Drittel der Baukosten von der Autonomen Provinz als Investitionsbeitrag gewährt wird. Wir haben bereits lockere Vorfühlgespräche mit der zuständigen Landesrätin Martha Stocker geführt. Nun stehen konkrete Gespräche an, die hoffentlich auch zu einem positiven Ende geführt werden können.

14

Erker 01 I 16

© GRUBERPARTNER ARCHITEKTEN

3 FRAGEN AN BÜRGERMEISTER SEBASTIAN HELFER

Innovatives Starthaus: modulare Bauweise aus gebranntem Holz mit rotem Startportal

reich für Startrichter und Zeitnehmer mit Überdachung. Zudem entsteht dort eine Naturtribüne für das Publikum, während dieses entlang der Bahn bergseitig bis auf einen halben Meter an die Bahn herankommt. Zukunftsweisend auch der Umgang mit Medien und Sponsoren: Besonderes Augenmerk richteten die Planer denn auch auf die optimale Positionierung von Fernsehkameras, welche „die Spannung auf den Punkt bringen und gleichzeitig die Sponsoren hervorheben“ sollen. Zudem sollen Webcams installiert werden, damit die Zuschauer auch bei kleineren Veranstaltungen das Wettkampfgeschehen auf einem Monitor im Zielbereich oder auch auf dem Handy verfolgen können. Entlang der Bahn entstehen so zwölf Servicepunkte für Bildaufnahme, Zwischenzeiten, Beleuchtung und Beschneiung. Die Gesamtkosten für die Realisierung des Zentrums werden auf rund 470.000 Euro für die Rodelbahn und 360.000 Euro für die Nebengebäude (Start- und Zielhaus) geschätzt. Die technische Leitung des Ausführungsprojekts obliegt Josef Mair vom Baustudio Wipptal. Wie Bürgermeister Sebastian Helfer betonte, könne die Gemeinde die Finanzierung allerdings nicht alleine stemmen. Auch mögliche Kritik – etwa bezüglich Kosten, Verkehr oder Lärmbelästigung – müsse man ernstnehmen und sich dieser stellen. „Sowohl Gemeindeverwaltung als auch der Tourismusverein und der Hoteliersund Gastwirteverband stehen auf jeden Fall voll hinter dem Projekt“, so Helfer. Die Realisierung

des Rodelzentrums sei allerdings nur mit Unterstützung des Landes möglich; daher sei es wichtig, die Relevanz der Anlage für den gesamten Bezirk und weit darüber hinaus zu erkennen und zu unterstreichen. Auf seiner Dezember-Sitzung hat der Gemeinderat von Ratschings das Einreichprojekt einstimmig genehmigt. Die Ziele der Promotoren sind also ehrgeizig: „Das Rodelzentrum in Jaufental soll ein zukunftsweisendes Vorzeigeprojekt werden, ein Referenzzentrum für das südliche und das nördliche Wipptal, ja sogar für ganz Südtirol“, so Volgger. In dieselbe Kerbe schlug auch Gerhard Pilz, der die Errichtung einer Sportstätte forderte, die auch für die Zukunft Sinn macht. „Deshalb ist es ungemein wichtig, sich nicht nur zu fragen, wohin man will“, so Pilz. „Man muss sich auch fragen: Wohin können wir?“ Innerhalb der FIL gebe es zurzeit große Bestrebungen, den Rennsport weiterzuentwickeln und auch in den Medien noch präsenter zu machen. Die Austragung von Rennveranstaltungen allein würde eine derartige Anlage jedoch nicht rechtfertigen. „Was passiert aber dazwischen?“ Nur eine Bahn, die von einem breiten Publikum genutzt wird, habe auch eine Berechtigung. Zudem könnte sich die Bahn auch als Trainingszentrum für internationale Teams positionieren, die für die Bahnbenutzung Miete zahlen. „Den Rodelsport kann man gut verkaufen – wir müssen es nur tun“, ist Pilz überzeugt. „Schließlich ist er noch ein ungeschliffener Rohdiamant.“ E


Erker 01 I 16

15


AKTUELL WIRTSCHAFT

„Es ist wichtig, dass Ruhe einkehrt“ Interview: Susanne Strickner

Mitte Oktober wurde Dr. Othmar Bernhart zum neuen Primar der Inneren Medizin am Krankenhaus Sterzing ernannt. Am 1. Dezember hat er seinen Dienst angetreten. Zwei Wochen später nahm er sich für ein kurzes Gespräch mit dem Erker Zeit und schilderte seine Ziele und Vorstellungen, wie es an der Inneren Medizin in Sterzing weitergehen soll. Erker: Herr Primar, sind Sie am Krankenhaus Sterzing gut gestartet? Dr. Othmar Bernhart: Ja, ich bin ganz zufrieden. In welchem Zustand haben Sie die Abteilung für Innere Medizin vorgefunden? Ich kannte die Abteilung bereits, da ich im Sommer schon von Brixen aus einige Bereitschaftsdienste übernommen habe. Ich habe also schon ungefähr gewusst, was mich hier erwartet. Die Situation, dass ein paar gute, altgediente Ärzte die Abteilung verlassen haben, war mir bekannt. Im Sommer war eine Unsicherheit beim Personal zu spüren: Was passiert? Wie geht es weiter? Kommt jemand, kommt niemand? Bei meinem Arbeitsantritt habe ich dann Pflegepersonal und Ärztekollegen vorgefunden, die voll motiviert sind und die Abteilung in der Zwischenzeit weitergezogen haben. Tatsache ist, dass mir laut Stellenplan viele Leute fehlen. Zurzeit hilft der ehemalige Primar Dr. Josef Frötscher aus, der im April 2013 in Pension gegangen ist. Er ist in der Ambulanz tätig

16

Erker 01 I 16

PRIMAR DR. OTHMAR BERNHART: „Meine Aufgabe liegt vorerst darin, die Situation in der Abteilung zu beruhigen und mit meinem Team die Grundleistungen zu gewährleisten.“ und hilft uns auch bei der Abdeckung der Bereitschaften. Neben mir gibt es auf der Station nur eine Vollzeit-Fachärztin, die zwar fix angestellt ist, aber keine Stammrolle hat. Zudem gibt es zwei Teilzeit-Ärztinnen mit Fixanstellung, zwei Ärztinnen mit Werkvertrag und einen Arzt, der noch in Ausbildung ist. Wir sind eindeutig zu wenig. Dennoch haben wir im Dezember kaum Bereitschaften von Brixen gebraucht, auch im Jänner werden es nur wenige sein. Ich hoffe, dass wir bald wieder einigermaßen selbstständig arbeiten können. Wie macht sich die neue Arbeitszeitenregelung der Kran-

kenhausärzte in Ihrer Abteilung bemerkbar? Die neue Regelung spürt man sehr. Auch wenn man arbeiten will, darf man aufgrund der erzwungenen Ruhezeit nicht arbeiten. Wenn Ärzte in der Ersten Hilfe Nachtdienst machen, fehlen sie am Tag vorher und am Tag nachher auf der Station. Und das merkt man einfach. Wir haben berechnet, wie viele Leute

notwendig wären, um den Zustand zu bewältigen. Ob dem Rechnung getragen wird, muss man erst sehen. Der Sanitätsbetrieb hat über 70 neue Stellen angekündigt. Diese müssen erst einmal genehmigt und zugeteilt werden, und dann muss man die Ärzte auch finden. Die Erweiterung des Stellenplans klingt gut, aber es fehlen einfach Fachkräfte. Warum haben Sie sich für den

ZUR PERSON Dr. Othmar Bernhart (53) studierte Medizin in Innsbruck und sammelte nach bestandener Staatsprüfung 1989 Erfahrung als Assistenzarzt an verschiedenen Kliniken im In- und Ausland. Ab 1997 war er als Oberarzt an der Abteilung Medizin am Krankenhaus Brixen tätig, ab 2012 als stellvertretender Primar. In Brixen war Dr. Bernhart u. a. über mehrere Jahre für interdisziplinäre Endoskopie verantwortlich. Daneben ist er als Referent für interne Fortbildungen sowie für Hausärzte tätig. Klinische Schwerpunkte von Dr. Bernhart sind die Rheumatologie sowie Endoskopie und Gastroenterologie. Vor allem in diesen Bereichen hat er sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weitergebildet. Seit 1. Dezember leitet er als Primar die Innere Medizin am Krankenhaus Sterzing. Sein Vertrag gilt für fünf Jahre.


Posten als Primar beworben? Ich bin jetzt 53 Jahre alt und damit in einem Alter, in dem es entweder langsam in Richtung Pensionierung geht oder man noch einmal richtig Gas gibt. Ich habe mich für Letzteres entschieden und mich der großen Herausforderung gestellt. Wie wollen Sie die Innere Medizin wieder auf Vordermann bringen? Zwei Ärzte haben bereits zugesagt, dass sie im März nach Sterzing kommen. Dann können wir wieder mehr machen als normale Stationsarbeit. Das Krankenhaus Sterzing sollte als Grundversorgungskrankenhaus primär für die Bevölkerung des Einzugsgebietes da sein und die ambulante Tätigkeit für chronisch kranke Patienten gewährleisten. Wir haben zurzeit keine strukturierte Diabetes-Ambulanz und keine strukturierte Herzinsuffizienz-Ambulanz mehr – das müssen wir alles erst wieder aufbauen. Erfahrene Ärzte, die dafür zuständig waren, sind gegangen und die Jungärzte müssen sich erst einarbeiten. Wenn in der Station Ruhe einkehrt und wieder mehr Personal vorhanden ist, schaut die Sache wieder anders aus. Welche Ziele haben Sie sich als Primar gesetzt? Meine Aufgabe liegt vorerst darin, die Situation in der Abteilung zu beruhigen und mit meinem Team die Grundleistungen zu gewährleisten. Dann können gemeinsam neue Ziele gesetzt werden. Welche klinischen Schwerpunkte übernehmen Sie in der Abteilung? Seit fast 20 Jahren beschäftige ich mich hauptsächlich mit Endoskopie, Gastroenterologie und Rheumatologie. In unserem Fachgebiet ist es aber so, dass die gesamte Innere Medizin ein ständiger Begleiter ist. Welche weiteren Leistungen werden in der Sterzinger Medizin angeboten? Wir versuchen, fast alle Leistungen, die bisher angeboten wurden, auch weiterhin zu gewähr-

leisten. Möglicherweise kann es in Zukunft bei hochspezialisierten Leistungen zu Abstrichen kommen, aber da ist noch nichts entschieden. Werden auch Chemotherapien wieder durchgeführt? Die Chemotherapie fällt in den Bereich der hochspezialisierten Leistungen. Zurzeit bietet eine Ärztin aus Verona, die über eine fachärztliche Ausbildung verfügt, jedoch keine Fixanstellung hat und kein Deutsch kann, Chemotherapien an. Solange diese Ärztin in Sterzing bleibt, werden auch Chemotherapien angeboten. Die Frage ist aber, was man unter Chemotherapie versteht: das reine Anhängen von Infusionen oder die hochqualifizierte, onkologische Betreuung der Patienten? Zuerst muss die Grundversorgung gewährleistet sein. Wenn dann Fachärzte auf diesem Gebiet zur Verfügung stehen und Kapazitäten frei sind, können auch hochspezialisierte Leistungen angeboten werden. Chemotherapie ist ein komplexes Feld, wo es alle paar Monate etwas Neues gibt. Mittel- oder langfristig kann ich mir vorstellen, dass die Patienten vielleicht in Brixen besser aufgehoben sein könnten. Deshalb kann ich nicht versprechen, dass derartige hochspezialisierte Leistungen auch zukünftig in Sterzing angeboten werden können. Wie schätzen Sie die Auswirkungen der anstehenden Gesundheitsreform für Ihre Abteilung ein? Die Reform ist ein heikles Thema. Wie es ausschaut, ist die Abteilung Medizin in Sterzing davon aber wenig betroffen. Eine Innere Medizin ohne hohe Spezialisierung kann man kaum beschneiden, denn dann wäre sie keine Innere Medizin mehr. Ohne diese Abteilung ist das Krankenhaus kein Akutkrankenhaus mehr – und dann kann man es gleich schließen. Meinen Einschätzungen nach ist das Akutkrankenhaus Sterzing gesichert. In welcher Form, wird sich in den E nächsten Monaten zeigen. Erker 01 I 16

17


AKTUELL

Geburtshilfe bleibt vorerst offen Mitte November hat Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin ein Dekret unterzeichnet, das Ausnahmen bezüglich der Aufrechterhaltung kleiner Geburtenstationen in Berggebieten zulässt. „Werden die entsprechenden Standards eingehalten, dann können auch Abteilungen mit weniger als 500 Geburten pro Jahr bestehen bleiben“, so Gesundheitslandesrätin Martha Stocker bei der SVP-Landesleitungssitzung Ende November. Um die geforderten Qualitätsstandards, vor allem in der ärztlichen Versorgung, garantieren zu können, hat die Landesregierung im November zusätzliche Geldmittel bereitgestellt. Darüber hinaus wird das neu eingesetzte technische Geburten-Komitee, dem auch die Hebamme und Pflegekoordinatorin am Sterzinger Mutter-Kind-Departement Sabine Nitz angehört, eine erleichterte Anwendung der Standards beantragen. Zur SVP-Sitzung eingeladen war auch Sabes-Generaldirektor Thomas Schäl, der vorher in den Me-

Geburtenstation Sterzing: rund 470 Geburten im abgelaufenen Jahr

dien die Schließung der kleinen Geburtshilfen von Sterzing und Schlanders mit 1. Jänner 2016 angekündigt hatte. Wie der Wipptaler SVP-Bezirksobmann Karl Polig mitteilt, gab es mit Schäl ein klärendes Gespräch. „Die Südtiroler Volkspartei will die Geburtenabteilungen von Sterzing und Schlanders aufrechterhalten“, findet auch SVP-Obmann Philipp Achammer am Ende der Sitzung klare Wor-

te. Eine Schließung der Geburtshilfen ist also – vorerst – kein Thema mehr. Schäl rechtfertigt seine jüngst getätigten Aussagen damit, dass er sich als Verantwortlicher an die gesetzlichen Bestimmungen zu halten habe. Das Dekret aus Rom habe es zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gegeben. Die kleinen Geburtshilfen können also aufatmen. Wieder einmal. Es liegt nun am technischen Komitee, einen überzeugenden Antrag für eine Ausnahmeregelung einzureichen. Bis jetzt ist das Komitee allerdings nur einmal zusammengetreten. Ein Datum für die Einreichung des Antrages sei noch nicht definiert. Die zur Behandlung der Anträge eingerichtete Kommission in Rom hat dann 90 Tage Zeit, ihre Bewertung abzuschließen. Natürlich kann diese Frist – wie in Italien üblich – auch verlängert werden. BABYFREUNDLICHES KRANKENHAUS Das Team am Mutter-Kind-Depar-

18

Erker 01 I 16

tement am Krankenhaus Sterzing arbeitet inzwischen fleißig weiter, und das mit Erfolg. Im abgelaufenen Jahr wurden erneut rund 470 Geburten erreicht. Zudem wurde Sterzing nicht nur als „frauenfreundliches Krankenhaus“ mit zwei von drei möglichen rosa Punkten ausgezeichnet, sondern bereits zum dritten Mal seit 2002 vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen „UNICEF“ auch als „babyfreundliches Krankenhaus“ zertifiziert. Dabei muss eine Reihe von Auflagen erfüllt werden. So absolvieren alle Mitarbeiter eine spezielle Schulung zum Thema Stillen und Kinderernährung, um eine optimale Ernährung des Kindes zu ermöglichen. Die Abteilung ermöglicht, dass der Partner oder eine andere Vertrauensperson die Gebärende während der Geburt begleiten kann – auch bei einem Kaiserschnitt. Alle Mütter werden zu einem sofortigen ungestörten Haut-zu-Haut-Kontakt mit ihrem Neugeborenen ermutigt, was dem Baby hilft, sich an die neue Umgebung anzupassen, und die Mutter-Kind-Bindung stärkt („Bonding“). Zentral sind Hilfe, Begleitung und umfassende Beratung zum Thema Stillen. Zudem wird das „Rooming-in“ gefördert, bei dem Mutter und Kind im Krankenhaus nicht getrennt werden. Eine geschützte Entlassung sowie die Vermittlung nützlicher Adressen gehören ebenfalls zum Standard am Sterzinger Mutter-Kind-Departement. Auch die Hebammen-Beratung während der Schwangerschaft und die Mütter-Beratung nach der Geburt sind sehr gut besucht. sst


AKTUELL

Neuroreha gesichert – oder doch nicht? Die Südtiroler Landesregierung hat Anfang Dezember die Fortführung der wissenschaftlichen Arbeit im Bereich der Neurorehabilitation mit den bewährten Partnern bis 31. Dezember 2018 beschlossen. Ziel der nächsten Jahre bleibe es, die Einstufung als Forschungseinrichtung IRCCS (Istituto di ricovero e cura a carattere scientifico) im Bereich der Neurorehabilitation zu erreichen, um damit Anrecht auf römische Forschungsgelder zu erhalten. Wie der Beschluss der Landesregierung vorsieht, sollen die Forschungsschwerpunkte für die nächsten Jahre in enger Zusammenarbeit zwischen dem Südtiroler Sanitätsbetrieb, der Privatklinik „Villa Melitta“, der Abteilung für Neurologische Akutbehandlung des Krankenhauses Zirl und der „Forschungseinheit für die Neuromotorische und Kognitive Rehabilitation“ der Universität Verona (CRRNC) auf die Robotik in der Neurorehabilitation, die pharmakologische Behandlung von Neuroreha-Patienten, die funktionelle Elektrostimulation und die Behandlung von Spastik gesetzt werden. Insgesamt sieben Forschungsprojekte pro Jahr sollen verwirklicht und in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert werden. In Bezug auf die Ausbildung hingegen soll in enger Zusammenarbeit zwischen den Universitä-

Ob Prof. Leopold Saltuari seinen Forschungsauftrag verlängert, ist noch ungewiss.

ten von Verona und Innsbruck ein Masterlehrgang „European Joint Master in Neurological Rehabilitation“ organisiert werden. Eine gute Nachricht. Doch die Realität auf der Abteilung für Neuroreha am Krankenhaus Sterzing sieht anders aus. Zwei Fachärzte der Abteilung sollen sich bereits anderweitig nach Arbeitsmöglichkeiten umgesehen und von anderen Krankenhäusern Zusagen erhalten haben – die nach wie vor vorherrschende Unsicherheit habe sie dazu getrieben. „Wenn die beiden Kollegen wirklich gehen, müssen wir zusperren“, so Prof. Leopold Saltuari, wissenschaftlicher Leiter der Neuroreha. Er selbst habe vom Beschluss der Landesregierung nur aus den Medien erfahren und sei weder vom Gesundheitsassessorat noch von der Landesregierung kontaktiert worden. Der innerhalb 2014 vorge-

sehene Ausbau der Abteilung von 15 auf 23 Betten lasse weiterhin auf sich warten. Auch die neue Überwachungsstation sei noch immer nicht in Betrieb. „Wenn bis 31. Dezember operativ weiterhin nichts umgesetzt wird, kann ich eine Weiterbetreuung der Abteilung von meiner Seite aus nicht akzeptieren“, so Prof. Saltuari Mitte Dezember. Eine Vereinba-

rung für die Fortsetzung der wissenschaftlichen Tätigkeit habe er noch nicht unterzeichnet. Auf Anfrage teilt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker mit, dass die Abteilung für Neurorehabilitation im Krankenhaus Sterzing vorerst in der derzeitigen Form bestehen bleibe. „Weitere Entwicklungsschritte werden im Rahmen der Überlegungen zum neuen Landesgesundheitsplan diskutiert, die Ergebnisse sollen bis zum Frühjahr 2016 vorliegen. Der Forschungsauftrag an Prof. Saltuari wurde im Rahmen der Fortsetzung der Forschungstätigkeit im Bereich der Neurorehabilitation bestätigt, die vereinbarten Mittel stehen zur Verfügung“, so Stocker. Die Ausschreibung zur Nachbesetzung des Primariats Rehabilitation an den Krankenhäusern Brixen und Sterzing sei vom Sanitätsbetrieb in die Wege geleitet worden. sst

SANITÄTSBETRIEB LEGT JAHRESZIELE 2016 FEST Das neue Jahr bringt klare Schwerpunkte in den heimischen Krankenhäusern. Sie sollen zu Kompetenzzentren werden mit insgesamt weniger stationären Aufnahmen und mehr Leistungen in der Tagesklinik. Im Krankenhaus Innichen wird der Schwerpunkt auf Frauengesundheit gelegt, das Krankenhaus Sterzing setzt auf den Schwerpunkt Endoprothetik. Allein in Sterzing werden derzeit 400 künstliche Gelenke pro Jahr eingesetzt. Schlanders wird zum Kompetenzzentrum für Handchirurgie und in Bruneck wird die endoskopische Bandscheibenchirurgie wieder aufgenommen. Landesweit sollen die Grippe-Durchimpfungsrate erhöht und ein Screening-Programm für Diabetiker durchgeführt werden.

Erker 01 I 16

19


POLITIK

Klingelnde Gemeindekassen von Susanne Strickner Mitte Dezember hat der Südtiroler Landtag die neue Finanzordnung für Gemeinden verabschiedet. Ab 2016 verteilt das Land das Geld für die Gemeinden nach einem völlig neuen Schlüssel: Gemeinden mit hohen Einnahmen aus der Immobiliensteuer oder aus E-Werken bekommen weniger Zuweisungen, für andere schaut mehr heraus. Nach Einführung der GIS wurde Land und Gemeindenverband klar, dass das Modell der Gemeindenfinanzierung nicht mehr funktioniert. „Es ist aus den Fugen geraten. Einige Gemeinden nehmen 1.000 Euro pro Kopf an Steuern ein – andere nur 200“, so Verbandspräsident Andreas Schatzer. Wurde das Haushaltsjahr 2015 noch als Übergangsjahr betrachtet, so hat man sich bis zum Herbst vorgenommen, ein komplett neues Modell auf die Beine zu stellen. Der Grundsatz: Wer weniger hat, soll mehr kriegen. „Es wird Gewinner und Verlierer geben“, kündigte Gemeindenlandesrat Arnold Schuler bereits im Vorfeld der konkreten Berechnungen zur Gemeindefinanzierung an. Ende November war es dann soweit: Das neue Modell wurde präsentiert und eine große Mehrheit im Gemeindenverband stimmte dafür. Im Landeshaushalt 2016 sind für die Gemeinden 362,4 Millionen Euro vorgesehen. Diese Mittel werden nach dem neuen Modell der Gemeindenfinanzierung aufgeteilt, das – unter Berücksichtigung der Finanzkraft der Gemeinden – nicht nur eine gerechtere Aufteilung der Zuweisungen für die laufenden Ausgaben, sondern auch eine völlige Neuregelung der Zuweisungen für die Investitionen

20

Erker 01 I 16

vorsieht. „Das hat zur Folge, dass die Gemeinden keine Darlehen mehr aufnehmen müssen und über die Verwendung der Mittel in absoluter Autonomie entscheiden können“, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher in seiner Haushaltsrede Mitte Dezember. SVP-Leitung und Landtagsfraktion begrüßten das neue Finanzierungsmodell. Wesentlich sei die Abkehr von der ehemaligen Pro-Kopf-Quote hin zu einer bedarfs- und aufgabenorientierten Aufteilung der Finanzmittel. Kritik kommt von den Freiheitlichen. Das Wegfallen des Rotationsfonds als Finanzierungsquelle für außerordentliche Investitionen bringe die Gemeinden in Bedrängnis. Der Landtagsabgeordnete der

BürgerUnion Andreas Pöder hat im Zusammenhang mit dem neuen Modell zusätzliche Anreize für die Fusion von Kleingemeinden gefordert. Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern bis zu einer Größe von rund 15.000 Einwohnern würden laut Pöder am effizientesten arbeiten und somit ihren Bürgern die beste Kosten-Nutzen-Bilanz bieten. Sein Vorschlag wurde in der Plenarsitzung zur Finanzordnung der Gemeinden Mitte Dezember jedoch mehrheitlich abgelehnt. DAS NEUE FINANZIERUNGSMODELL Dem neuen Gesetz zur Finanzordnung der Gemeinden und Bezirks-

DIE LANDESZUWEISUNGEN FÜR DEN LAUFENDEN TEIL IM VERGLEICH* Gemeinde

2014

2016

Veränderung

Brenner

775.587 €

725.224 €

-6,5 %

Franzensfeste

381.044 €

404.300,43 €

+6,1 %

Freienfeld

867.692 €

900.927,96 €

+3,8 %

Pfitsch

754.445 €

895.783,42 €

+18,7 %

Ratschings

1.255.435 €

1.376.343,98 €

+9,6 %

Sterzing

1.701.034 €

1.891.111 €

+11,2 %

* Quelle: Südtiroler Gemeindenverband

gemeinschaften entsprechend müssen bis zum 30. November eines jeden Jahres ein einheitliches Strategiedokument und bis zum 31. Dezember der Haushaltsvoranschlag der Finanzbuchhaltung, bezogen auf einen Zeitraum von mindestens drei Jahren, genehmigt werden. Die Haushaltsvoranschläge werden aufgrund der im einheitlichen Strategiedokument enthaltenen Leitlinien ausgearbeitet. Das Strategiedokument besteht aus zwei Teilen, einem strategischen und einem operativen Teil; ersterer entspricht der Amtszeit, der zweite dem Haushaltsvoranschlag. Das Dokument ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die Genehmigung des Haushaltsvoranschlages. Die Gemeinden müssen laufende Einnahmen und laufende Ausgaben streng von den Investitionsausgaben trennen. Dabei müssen die laufenden Einnahmen die laufenden Ausgaben übersteigen. Dieser Wirtschaftsüberschuss kann für Investitionen verwendet werden. Andererseits können Investitionen den laufenden Haushalt auch belasten, nämlich dann, wenn die Investitionen über Dar-


lehen bzw. den Rotationsfonds finanziert werden. Die Rückzahlungsraten werden, weil es sich ja um wiederkehrende Ausgaben handelt, Teil der laufenden Ausgaben und belasten somit das Wirtschaftsergebnis. Nach der ersten Reform der Investitionsförderung im Jahr 2008 sollen nun in einem weiteren Schritt mehr Spielraum für die Gemeinden geschaffen und deren Haushalte wesentlich entlastet werden. Aufgrund der ständig gestiegenen Eigeneinnahmen der Gemeinden (Immobiliensteuer, Strom) wurden die laufenden Zuweisungen überarbeitet, um das Ungleichgewicht zwischen den Gemeinden etwas auszugleichen. Nachdem die Investitionen der Gemeinden über viele Jahre in einem beträchtlichen Ausmaß über Darlehen seitens der Depositenkasse in Rom finanziert wurden und seit 2008 über den Rotationsfonds, soll jetzt auf Verlustbeiträge gewechselt werden. Somit würden die Rückzahlungsquoten der Gemeinden in den nächsten Jahren massiv zurückgehen; das Wirtschaftsergebnis der einzelnen Gemeinden würde sich dadurch ständig verbessern. Gespeist wird dieser Fonds aus jenen Beträgen, welche die Gemeinden bisher über Sonderbestimmungen und über die Rückflüsse des bisherigen Rotationsfonds erhalten haben. Jeder Gemeinde steht ein bestimmter Prozentsatz davon für ihre künftigen Investitionen zur Verfügung. Dieser Anteil wird aufgrund der durchschnittlichen Investitionen der letzten 20 Jahre der jeweiligen Gemeindenklasse und jener der jeweiligen Gemeinde berechnet. Die Gemeinden können ihren Anteil „anreifen“ oder sich als Vorschuss auszahlen lassen. Das „Konto“ jeder Gemeinde muss aber innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ausgeglichen sein. Um die laufenden Zuweisungen an die Gemeinden neu zu regeln,

werden die standardisierten Ausgaben einer Gemeinde (U-Kurve) den standardisierten Einnahmen (Immobiliensteuer, Stromverkauf, Gemeindevermögen) gegenübergestellt. Gemeinden, die über mehr Eigeneinnahmen als Ausgaben verfügen, wird zwar nichts mehr abgezogen, sie erhalten aber auch keine laufende Zuweisung mehr. Jenen Gemeinden mit mehr errechneten Ausgaben als Einnahmen wird die Differenz zu einem bestimmten Prozentsatz ausgeglichen. Während man bei den standardisierten Ausgaben auf die Erfahrungswerte der alten Regelung zurückgreift, sind die drei wichtigsten Einnahmequellen effektive. Der Prozentsatz des Ausgleiches ist eine politische Entscheidung. Die Wirtschaftsüberschüsse der Gemeinden (ca. 100 Mio. Euro/ Jahr) werden etwas ausgeglichen. Keine Gemeinde würde aufgrund dieser Reform ein negatives Wirtschaftsergebnis erzielen, wodurch keine Gemeinde Mindereinnahmen mit Steuererhöhungen ausgleichen müsste, heißt es aus dem Ressort von Landesrat Schuler. Auch jene Gemeinden, die durch die Reform weniger bekommen würden, würden aufgrund der durch die Umstellung vom Rotationsfonds auf den Investitionsfonds sinkenden Rückzahlungsraten in kurzer Zeit haushaltsmäßig ebenfalls profitieren. Die Gemeinden können selbst bestimmen, ob sie zuerst das Schulhaus bauen wollen oder den Sportplatz und wie sie ihre Vorhaben finanzieren. „Die Gemeindenfinanzierung wird durch das neue Modell wesentlich vereinfacht, bringt den Gemeinden mehr Autonomie sowie Land und Gemeinden wesentlich weniger Verwaltungsaufwand“, so Landesrat Schuler. Auch sorge sie dafür, dass die heutigen Verwalter morgen die Gemeinden mit wesentlich weniger Belastung übergeben könnten, ohne dabei kurzfristig größere Einschnitte hinnehmen zu müssen. Erker 01 I 16

21


POLITIK

GEMEINDEFINANZEN IM WIPPTAL Was die Wipptaler Gemeinden betrifft, bekommt die Gemeinde Brenner künftig weniger Geld vom Land; die anderen fünf Gemeinden schneiden auf den ersten Blick besser ab, langfristig gesehen müssen aber auch sie nachrechnen. Der Erker hat bei den Wipptaler Bürgermeistern nachgefragt, was sie vom neuen Modell halten. In Freienfeld liegt es an Kommissär Helmuth Kiebacher den Haushalt 2016 an das neue Modell anzupassen.

BRENNER „Generell stellt die Umstellung der Gemeindefinanzierung für alle Gemeinden eine große Herausforderung dar, besonders im Investitionsbereich. Die Gemeinden verfügen zwar über eine Finanzautonomie und müssen ihre Schwerpunkte setzen, was ich generell als positiv erachte. Für finanzschwache Gemeinden wie die Gemeinde Brenner wird es allerdings schwierig werden, größere Bauvorhaben zu finanzieren. Noch schwieriger wird es wohl in Zukunft, übergemeindliche Vorhaben (Schulen, Altersheime) umzusetzen. Für die Gemeinde Brenner stellen die gekürzten laufenden Zuweisungen ein großes Problem dar, da wir 112.000 Euro weniger bekommen. Um auch in Zukunft einen ausgeglichenen Haushalt erstellen zu können, sind wir auf Beiträge aus dem Ausgleichsfonds angewiesen. Angesichts der besonderen Situation der Gemeinde (Höhenlage, Bevölkerungszusammensetzung, hohe Kosten für Schneeräumung und Energieversorgung, zusätzliche Aufgaben einer Grenzgemeinde, Strukturschwäche) hoffen wir auf einen gerechten und der Situation angemessenen Ausgleich von Seiten der Landesregierung.“ Bürgermeister Franz Kompatscher

22

Erker 01 I 16

FRANZENSFESTE „Die Gemeinde Franzensfeste gehört schon seit jeher zu den so genannten ‚defizitären’ Gemeinden und ist daher das Sparen gewohnt. Die Gestaltung der laufenden Spesen war immer schon schwierig und wird es auch bleiben. Die neue Gemeindefinanzierung sieht für uns eine Erhöhung dieses Betrages von 2,5 Prozent für die laufenden Spesen vor. Damit können wir über die Runden kommen, auch wenn es weiterhin schwierig bleiben wird. Die Finanzierung der Investitionen wurde nach einem neuen Prinzip aufgestellt. Jede Gemeinde erhält für die kommenden fünf Jahre einen jährlichen Fixbetrag zugewiesen. Für die Gemeinde Franzensfeste sind das 354.327,67 Euro pro Jahr.“ Bürgermeister Thomas Klapfer

PFITSCH „Meiner Ansicht nach ist der Ansatz für die neue Regelung der Gemeindenfinanzierung ein Schritt in die richtige Richtung. Die Gemeinden können mit dem neuen Modell eine mehrjährige strategische Investitionsplanung vornehmen. Somit ist den Gemeinden mehr Autonomie gegeben, andererseits wird es aber für kleine Gemeinden schwieriger, größere Investitionsvorhaben zu realisieren. Was die ausgearbeiteten Kriterien zur Verteilung der Geldmittel unter den verschiedenen Gemeinden betrifft, müssen diese sicherlich noch weiterentwickelt werden. Aspekte wie die Höhenlage, das ländliche Wegenetz oder Ähnliches haben einen wesentlichen

Einfluss auf die Kosten, die auf die einzelnen Gemeinden zukommen, und müssten somit bei der Verteilung berücksichtigt werden. Insgesamt handelt es sich aber um einen Ansatz, auf dem man in Zukunft aufbauen kann.“ Bürgermeister Stefan Gufler

RATSCHINGS „Grundsätzlich war ich immer davon überzeugt, dass die Zuweisung der Landesbeiträge an die Gemeinden reformiert gehört. Gleichzeitig war mir aber auch klar, dass eine von allen Gemeinden mitgetragene Reform nur schwer zu erreichen sein wird, da die Gemeinden im Vergleich einfach zu unterschiedlich strukturiert sind, mit entsprechend unterschiedlichem Ausgabenbedarf. Für den Finanzierungsbedarf sieht das Modell nämlich einen theoretisch berechneten Ausgabenbedarf vor, der teils nur geschätzten Einnahmen gegenübergestellt wird. Das ist natürlich Ansatz für – auch berechtigte – Kritik und ich bin guter Hoffnung, dass hier fundierter unterschieden und in den nächsten Jahren auch nachgebessert werden muss. Nicht nur für die Gemeinde Ratschings, wohl für alle Gemeinden ändert sich beim Erstellen der zukünftigen Haushalte durch dieses neue Gemeindenfinanzierungsmodell viel. Vor allem im Investitionsbereich wird es viele Debatten geben, um die Prioritäten in der Gemeinde festzulegen. Auf die letzten zehn Jahre berechnet, fehlen der Gemeinde Ratschings bei den Investitionen durch dieses Modell in den nächsten Jahren rund 200.000 Euro pro Jahr. Sofern nicht nachjustiert wird, glaube ich, dass die Politik damit versteckt die zukünftige politisch erträgliche Zusammenlegung von Kleingemeinden eingeleitet hat.“ Bürgermeister Sebastian Helfer

STERZING „Der neue Verteilungsschlüssel für Landeszuweisungen bedeutet für die Gemeinden einerseits zwar mehr Autonomie für die Verwendung, andererseits ergibt sich daraus ein erheblicher Planungsaufwand. Für Investitionen stehen der Gemeinde Sterzing für die nächsten fünf Jahre insgesamt rund 8,27 Millionen Euro vom Land zur Verfügung. Darin enthalten sind sowohl die Planung und Umsetzung neuer Projekte als auch die ordentliche und außerordentliche Instandhaltung bestehender Strukturen. Ein Haken dabei ist, dass man die Beiträge innerhalb von fünf Jahren ausgeben muss. Wenn sich also Verzögerungen bei bestimmten prioritären Projekten ergeben, etwa bei Genehmigungen oder Grundstücksverhandlungen, darf das Geld nicht aufgehoben werden. Die Gemeinde Sterzing ist im Vergleich zu anderen Gemeinden nicht schlecht dran, in Summe steht für die nächsten Jahre aber weniger Geld zur Verfügung. Dass in Sterzing in den vergangenen 20 Jahren viel investiert wurde, macht sich nun bezahlt, da nun die Investitionsquote als wichtiger Parameter für die Berechnung der Zuweisungen gilt. Was die Zuweisung im laufenden Teil betrifft, wird die Stadtgemeinde künftig den Gürtel enger schnallen müssen. Haben wir vor wenigen Jahren noch rund drei Millionen Euro erhalten, sind es jetzt nur noch 1,89 Millionen Euro. Mittelpunktgemeinden bieten den Bürgern viele Strukturen und müssen diese auch erhalten. Hier ist abzuwägen, welche Dienste noch gratis bzw. zu einem sozialen Preis angeboten werden können.“ Bürgermeister Fritz Karl Messner


PR

NEUER TREFFPUNKT „VIS-À-VIS“ IN STERZING ERÖFFNET!

Mit einem Festakt und einem „Tag der offenen Tür“ mit vielen Aktionen eröffneten Anfang Dezember die Bäckerei/Konditorei Pardeller und der Tankstellenbetreiber Kostner ihr neues Gemeinschaftsprojekt in Sterzing. Der neue Treffpunkt direkt an der Staatsstraße bietet unter einem Dach eine „Rundum-Wohlfühlzone“. „Auftanken“ in vielerlei Hinsicht können die Besucher einerseits an der Tankstelle und Waschanlage der Firma Kostner und andererseits auch in der Bäckerei, der Konditorei und der Bar sowie im Bistro und im Shop im so genannten „vis-à-vis“ der Bäckerei Pardeller.

Im Anschluss daran bestand für die Bevölkerung noch den ganzen Tag über Gelegenheit, die Räumlichkeiten zu besichtigen und die Spezialitäten aus der Bäckerei und der Konditorei zu genießen. Auch die multifunktionelle Waschanlage konnte getestet werden. Zudem erwartete die Besucher ein Überraschungsgeschenk.

Die Bäckerei Pardeller aus Sterzing und das Unternehmen Kostner sind traditionsreiche Familienbetriebe mit mehr als 80-jähriger bzw. 60-jähriger Firmengeschichte. Das Unternehmen Pardeller beschäftigt in seinen acht Geschäfts(v. l.) Peter Kostner, Elisabeth und Andreas Fleckinger, Barbara Kofler stellen in Süd- und Nordtirol rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Unternehmensgruppe Kostner ist im Brennstoffhandel täIn seiner Eröffnungsansprache betonte Andreas Fleckinger, Inha- tig und betreibt ein Tankstellennetz in ganz Südtirol. ber der Bäckerei Pardeller, die einzigartige Kombination an diesem Standort und die Vielfalt der Serviceangebote. Der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner freute sich über die gelungene Bereicherung für die Gemeinde und hob insbesondere die ansprechen„WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH!“ de Architektur des Ensembles hervor. Die feierliche Segnung der Die Unternehmen Pardeller und Kostner Räumlichkeiten nahm Dekan Josef Knapp vor. sowie das gesamte „vis-à-vis“-Team

Erker 01 I 16

23


STERZING

Gemeinderat verabschiedet 28-Millionen-Haushalt SVP-Fraktion gegen Haushaltsvoranschlag und GIS-Hebesätze

von Ludwig Grasl

Mitte Dezember genehmigte der Gemeinderat von Sterzing den Finanzplan der Stadtgemeinde Sterzing für das Jahr 2016. Der Haushalt sieht Einnahmen und Ausgaben in der Höhe von 28,5 Millionen Euro vor. Die sich in Opposition befindende SVP verwehrte dem Haushalt ihre Zustimmung. Dem Haushalt liegt heuer – wie in allen anderen Südtiroler Gemeinden – erstmals ein einheitliches Strategiedokument zugrunde, das den bisherigen Begleitbericht ersetzt. Es soll die Transparenz erhöhen und ermöglicht einen direkten Vergleich der Einnahmen und Ausgaben zu den Vorjahren. Für Investitionen wurden in der Gemeinde Sterzing für das kommende Finanzjahr knapp 6,9 Millionen Euro vorgesehen. Davon sind 968.000 Euro frei verfügbar. Als wichtigstes Vorhaben scheint im Haushalt die Realisierung des italienischen Schulzentrums in der Lahn auf, wofür in den Haushalt Finanzmittel von knapp 4,3 Millionen Euro eingebunden wurden. Mit dem Umbau soll 2016 begonnen werden. Gut 1,2 Millionen Euro wurden für die Übernahme des Stromnetzes SEL vorgesehen. Zu einer Neugestaltung kommt es in der Marconistraße, wo im kommenden Jahr ein Gehsteig errichtet wird. Das Projekt wird demnächst ausgeschrieben. Dafür scheinen im Haushalt 542.000 Euro auf. 149.000 Euro wurden für die Instandhaltung des ländlichen Wegenetzes bereitgestellt. EINNAHMEN Die Einnahmen aus Steuern und Abgaben der Stadtgemeinde belaufen sich auf 3,29 Millionen

24

Erker 01 I 16

Heuer wird mit dem Bau des Schulzentrums in der Lahn begonnen. Euro, davon 2,65 Millionen Euro aus der Gemeindeimmobiliensteuer GIS und 278.000 an IRAP. Durch die Besetzung des öffentlichen Grundes erhofft sich die Stadtgemeinde 210.000 Euro an Einnahmen. Die laufenden Zuweisungen von öffentlichen Verwaltungen wurden mit 2,23 Millionen Euro veranschlagt, die außersteuerlichen Einnahmen betragen knapp neun Millionen Euro, die Investitionsbeiträge 2,5 Millionen Euro. An Darlehen nimmt die Gemeinde 5,7 Millionen Euro auf. AUSGABEN Die laufenden Ausgaben der Gemeinde Sterzing belaufen sich auf knapp 14 Millionen Euro, davon entfallen rund 2,85 Millionen Euro auf die Personalkosten. 6,9 Millionen Euro will die Gemeinde investieren. Zur Rückzahlung von Schulden wurden im Haushalt 2,45 Millionen ausgewiesen. Der derzeitige Schuldenstand der Gemeinde beträgt gut 25 Millionen Euro; vor fünf Jahren waren es noch 37 Millionen Euro. Er sei relativ hoch, da in den vergangenen 20 Jahren viele Vorhaben umgesetzt worden seien, so Bürgermeis-

ter Fritz Karl Messner. In den kommenden Jahren erhalte Sterzing 8,3 Millionen Euro an Zuweisungen des Landes für Investitionen. Der Haushalt wurde nach lebhafter Debatte, bei der sich Mehrheit und Opposition nichts schuldig blieben, bei elf Ja-Stimmen der Bürgerlisten „Für Sterzing“ und „Insieme per Vipiteno“ sowie mit der Zustimmung der Lega-Nord mit drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen der SVP-Fraktion genehmigt. Die SVP bemängelte im Finanzplan „wichtige Projekte, wie eine Fortführung der Arbeiten zur Realisierung des Recyclinghofes, die bereits seit 2012 geforderte Sanierung der Feuerwehrhalle, und die grundlegend fehlende Planung der Ziele, Prioritäten und ihrer zeitlichen Umsetzung in der Stadtgemeinde“. Zudem seien die Überarbeitung des ebenfalls veralteten Bauleitplanes sowie der Durchführungspläne für verschiedene Zonen nicht in der Dreijahresplanung vorgesehen. Ebenfalls bemängelt wurde, „dass ein viel zu hoher Anteil des Haushaltes für laufende Ausgaben aufgewendet werden muss, so dass für eigentlich notwendige Investitionen nur sehr wenig Mittel verbleiben“.

ZWEITWOHNUNGEN HÖHER BESTEUERT Die Erstwohnung ist künftig in allen Südtiroler Gemeinden von der Gemeindeimmobiliensteuer GIS befreit. Von 12,6 auf 15,6 Promille angehoben hat der Gemeinderat hingegen die Hebesätze für leerstehende Zweitwohnungen. Die SVP-Fraktion konnte dem nichts abgewinnen und sprach in diesem Zusammenhang von der „Melkkuh des Bürgermeisters“. Dem entgegnete Bürgermeister Messner, dass die Gemeindebürger dadurch nicht mehr belastet würden. Nichts abgewinnen konnte die Sterzinger SVP auch der jährlich wachsenden Abgabenlast für Trink- und Abwasser. STADTTHEATER Den Haushaltsvoranschlag für das Stadttheater Sterzing stellte den Räten der neue Präsident Armin Haller vor. Er wurde einstimmig gutgeheißen. Der Finanzplan sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 214.000 Euro vor, wobei sich der Gemeindebeitrag zur Führung des Hauses auf rund 130.000 Euro beläuft. Der Verwaltungsrat des Stadttheaters


STERZING

AUS DEM STADTRAT plant jährlich rund zehn Eigenveranstaltungen. FEUERWEHREN Einstimmig verabschiedet hat der Gemeinderat Sterzing die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren von Sterzing mit Einnahmen und Ausgaben von 148.000 Euro und von Thuins (18.750 Euro). BESCHLUSSANTRÄGE Zwei Beschlussanträge von Werner Graus (SVP) betrafen die „Beauftragung von Fachleuten für Stadt- und Verkehrsplanung zur Erarbeitung eines Mobilitätsplanes und der Erstellung eines Konzeptes für die Parkplatzbewirtschaftung“ sowie die „Erstellung eines Aktionsprogrammes als strategisches Planungsinstrument, in Prioritätsstufen eingeteilt, mit klaren Zielen und Terminvorgaben“. Ersterer wurde um drei Monate vertagt, der zweite mit zehn Gegenstimmen abgelehnt, da der Gesetzgeber ein solches Planungsinstrument jetzt ohnehin vorsehe und sich der Antrag deshalb erübrigt habe, so Bürgermeister Messner. Die SVP sieht dies anders: Das Verkehrskonzept stamme aus den 1990er Jahren und genüge „längst nicht mehr den Anforderungen. Trotzdem wurde seine Überarbeitung

durch Fachleute unter fadenscheinigen Argumenten mit dem Hinweis auf laufende Vorarbeiten abgelehnt“. Die Ablehnung des zweiten Beschlussantrages zeige klar, „dass in Sterzing einige wenige nach Gutdünken und wahrscheinlich je nach Wettersituation die Entscheidungen treffen wollen. Gezielte Planungen, welche die Stadt transparent einen Schritt weiter bringen können, werden verhindert oder niedergestimmt“, heißt es in der SVP-Aussendung weiter. IN KÜRZE Um die Dienste zur Zwangseintreibung von Außenständen der Südtiroler Einzugsdienste AG (SEDAG) in Anspruch nehmen zu können, hat der Gemeinderat den Ankauf eines Aktienpakets beschlossen. Abgeändert wurde auch die Verordnung über die Volksbefragung: Waren bisher für die Sammlung von Unterschriften 60 Tage vorgesehen, sind es jetzt 180. NEUER FILM ÜBER STERZING Die italienische Fernsehanstalt RAI will ein Porträt der Stadt Sterzing im Jahresverlauf drehen. Die Gemeinde Sterzing stellt dafür knapp 20.000 Euro zur Verfügung. Der letzte Film über Sterzing (Ivo Beikircher) entstand in den 1990er Jahren.

ITALIENISCHES SCHULZENTRUM WIRD NACH ALEXANDER LANGER BENANNT Das italienische Schulzentrum in der Lahnstraße, in dem nach Fertigstellung die italienische Grund-, Mittel- und Oberschule untergebracht werden, wird mit Beschluss des Stadtrates nach „Dr. Alexander Langer“ benannt. Diese Namensgebung erfolgte nach entsprechender Beschlussfassung durch den Schulrat und in Einvernehmen mit dem italienischen Hauptschulamt des Landes. Der Name könne in der Zwischenzeit auch für den derzeit provisorischen Sitz der Schule am Stadtplatz Verwendung finden. Mit dem Umbau soll 2016 begonnen werden. UMBAU EISSPORTHALLE Der Stadtrat hat in einer der letzten Sitzungen den Um- und Zubau der Eissporthalle mit dem Anbau von Umkleidekabinen, eines Fitnessraumes und der dazu notwendigen Büroräume für die Verwaltung der Eissporthalle genehmigt. Es handelt sich um ein integriertes Verfahren. Die Baukosten belaufen sich auf 912.554 Euro. Die Kosten für das gesamte Bauvorhalben – inklusive Bauleitung und Projektprüfung – belaufen sich auf 980.000 Euro.

Erker 01 I 16

25


RATSCHINGS

Für jede Fraktion etwas Gemeinderat genehmigt 10-Millionen-Euro-Haushalt

von Siegfried Siller 10.826.536 Euro beträgt der Haushaltsvoranschlag der Gemeinde Ratschings für das Jahr 2016. Neu ist das Gemeindefinanzierungsmodell, das zwischen Land und Gemeinden im Vorfeld ausgehandelt worden ist und den Gemeinden Sicherheit und damit Planbarkeit der Investitionen in den nächsten fünf Jahren garantieren soll. Sonderfinanzierungen wie bisher wird es nicht mehr geben, von wenigen Fällen abgesehen. Die Gemeinde Ratschings befindet sich dabei in keiner schlechten Lage, hat sie doch in den vergangenen Jahren ganz wesentliche Investitionen getätigt. Trotzdem sind die Verwalter mit der Neuregelung nicht ganz glücklich. Schon bei den Zuweisungen für den Finanzausgleich fehlen gegenüber der alten Regelung rund 200.000 Euro, beim Investitionsbeitrag ist es schlussendlich auch weniger geworden, als ursprünglich vereinbart. Laut Bürgermeister Sebastian Helfer fehlen hier rund 150.000 Euro. „Wir werden nicht mehr alles gleichzeitig stemmen können, sondern Jahr für Jahr Prioritäten setzen müssen“, stellte der Bürgermeister klar. Im Sinne einer ausgewogenen Verwaltung sind in allen Fraktionen wichtige Investitionen vorgesehen. So werden im Schulbereich die Kindergärten in Telfes und Gasteig sowie die Grundschule Telfes energetisch saniert, in Innerratschings werden die Räumlichkeiten der alten Feuerwehrhalle zu einem Probelokal für die Musikkapelle umgebaut. In Jaufental wer-

26

Erker 01 I 16

Die Arbeiten an der neuen Feuerwehrhalle von Stange werden 2016 fortgesetzt. den die Bauarbeiten am Widum abgeschlossen und damit wichtige Räumlichkeiten für die Vereine und die Pfarrei geschaffen. Für die Einrichtung stellt die Gemeinde nochmals 152.000 Euro zur Verfügung. Im Bereich Sport steht der Bau der neuen Rodelbahn in Jaufental auf dem Programm. Die Projektierung ist abgeschlossen, der Gemeinderat genehmigte mit dem Haushalt auch das von Architekt Martin Gruber erstellte Ausführungsprojekt. Nun geht es an die Finanzierung, die 2016 stehen soll. Mit dieser Rodelbahn werde eine für den ganzen Bezirk wichtige Infrastruktur geschaffen, die den Rodelsport im Wipptal beleben soll (siehe Titelgeschichte dieser Ausgabe). Einen Schritt weiter möchte man auch mit dem Kletterzentrum Wipptal kommen und zumindest die Projektierungsarbeiten ab-

schließen. Auch hierbei handelt es sich um eine Infrastruktur von Bezirksinteresse, die nur mit der entsprechenden Unterstützung durch das Land realisiert werden kann. In der Sportzone Ridnaun werden die bestehenden Umkleidekabinen den heutigen Erfordernissen angepasst. Eine gewaltige Aufgabe stellt sich der Gemeinde mit der Sanierung des umfangreichen Trinkwassernetzes. Die vor rund 40 Jahren errichteten Trinkwasserleitungen Ridnaun-Mareit, Innerratschings-Gasteig und in Telfes sind höchst sanierungsbedürftig. Auch die Leistungsfähigkeit soll den heutigen Erfordernissen angepasst werden. Dazu wird auch die Ausweisung der Quellschutzgebiete vorangetrieben. Bei der Abwasserversorgung steht der Bau der Hauptsammler „Gschwent-Stange“ und „Jaufenhaus“ auf dem Programm.

Große Investitionen durch die Gemeinde erfordert das ausgedehnte Straßennetz. Die „Auenrain-Straße“ in Ridnaun, welche die Gemeinde nun schon seit 20 Jahren beschäftigt, rückt durch das zweite Baulos ihrer Fertigstellung einen entscheidenden Schritt näher. Eine Reihe von Höfezufahrten in Telfes (Pfraudeler, Kappeller), Mareit (Braunheiß, Kochbichl und Freihof), Jaufental (Dörfl, Gospeneid) sind ebenso geplant wie Gehsteige in Mareit, Stange, Jaufental und Jaufensteg. In Stange ist die neue Feuerwehrhalle bereits im Bau, in der alten Feuerwehrhalle bekommt der Bergrettungsdienst seinen Stützpunkt. In Gasteig denkt man an eine Erweiterung der bestehenden Halle. Der Gefahrenzonenplan steht vor der Fertigstellung und soll im kommenden Jahr in den Fraktionen vorgestellt und diskutiert wer-


den. Auch ein Zivilschutzplan soll erarbeitet werden. In Obertelfes steht die Erweiterung des Friedhofes an. Die Arbeiten dazu haben bereits begonnen und sollen 2016 abgeschlossen werden. In Jaufental ist der Bau einer Aufbahrungskapelle geplant. Dafür will man durch die Bauleitplanänderung und den Grundankauf die Voraussetzungen schaffen und das entsprechende Projekt erstellen. Mit unvermindertem Elan treibt die Gemeinde Ratschings ihre Pläne im Energiebereich voran. Allerdings hängen die weiteren Schritte noch von der Entscheidung der Gerichte ab, weil immer noch ein Rekurs der Umweltschützer (WWF) anhängig und das entsprechende Urteil noch ausständig ist. Die Planung des E-Werkes „Achenrain“ durch die neue Landesenergiegesellschaft „Alperia“ ist jedoch ebenso vorgesehen wie die Übernahme der „Selnet“-Leitungen und des E-Werkes „Haller“ in Mareit sowie der Abschluss einer Vereinbarung mit dem E-Werk „Antratt“ in Jaufental. Geplant ist

auch, im Zuge der Sanierung der Trinkwasserleitungen diese auch für die Energieerzeugung zu nutzen. SATZUNGSÄNDERUNG Der Gemeinderat stimmte auch der Änderung der Satzung der Gemeinde Ratschings und der Verordnung über die Volksbefragungen zu. Gestrichen wurde die beratende Volksbefragung, womit es nur mehr beschließende und abschaffende Referenden gibt. Die Anzahl der für ein Referendum notwendigen Unterschriften wurde mit zehn Prozent der ansässigen Wähler festgelegt, die Frist dafür beträgt 180 Tage. Das Quorum für die Gültigkeit beträgt 30 Prozent der Wähler. Wählen dürfen alle Bürger ab dem 16. Lebensjahr. HAUSHALT FEUERWEHREN Einstimmig genehmigte der Gemeinderat auch die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehr Ratschings (118.400 Euro), Ridnaun (74.550 Euro), Telfes (15.100 Euro) und Innerratschings (19.250 Euro).

DER HAUSHALT 2016 IN ZAHLEN Einnahmen insgesamt

10.826.536 E

aus Steuern

2.139.500 E

davon GIS

1.300.000 E

Gemeindeaufenthaltsabgabe

700.000 E

Aus laufenden Zuwendungen des Staates und des Landes

1.613.943 E

davon Landesbeitrag für den Finanzausgleich

1.307.000 E

Außersteuerliche Einnahmen insgesamt

1.783.960 E

Aus Veräußerungen, Kapitalzuweisungen sowie Guthaben

2.781.133 E

davon Landesbeitrag Investitionen

1.300.000 E

Beitrag Konsortium WEG

240.000 E

Aufnahme von Schulden

120.000 E

Ausgaben insgesamt

10.826.536 E

davon laufende Ausgaben

5.140.160 E

Investitionen insgesamt

2.426.876 E Erker 01 I 16

27


BRENNER

Haushalt über 8,8 Millionen Euro genehmigt in der Wohnbauzone Pflersch mit 232.000 Euro. Sowohl der Haushaltsvoranschlag als auch das Investitionsprogramm und der Mehrjahreshaushaltsplan 2016 – 2018 wurden von den Gemeinderäten einstimmig genehmigt.

von Barbara Felizetti Sorg Einstimmig hat der Gemeinderat Brenner Ende Dezember den Haushaltsentwurf in der Höhe von rund 8,8 Millionen Euro für das Jahr 2016 verabschiedet. Die geschätzten Einnahmen aus Steuern und Beiträgen belaufen sich in der Gemeinde Brenner auf 1.155.000 Euro, die Einnahmen auf dem Kapitalkonto auf 2.556.450 Euro. Die Aufnahme von Schulden wird mit 2.074.000 Euro beziffert, wobei es sich um ein Darlehen aus dem Rotationsfonds des Landes für den Bau des Kindergartens handelt.

913.500 Euro betragen die laufenden Zuweisungen von öffentlichen Verwaltungen. Die außersteuerlichen Einkünfte, u. a. Einnahmen aus Gütern, belaufen sich auf 908.600 Euro. Die Gemeindeimmobiliensteuer GIS wurde mit

INVESTITIONEN* Sanierung Steinstraße Wasserspeicher Pflersch Zuweisung für Umbau Altersheim Sterzing Zuweisung Gemeinde Sterzing ital. Schulzentrum Beitrag Liftgesellschaft (Bau Löschwasserleitung) Energetische Sanierung Turnhalle Bau Kindergarten Gossensaß Infrastrukturen Wohnbauzone Pflersch Neugestaltung Ibsenplatz Instandhaltung Hütte Festplatz Außerordentliche Instandhaltung Schulen Außerordentliche Instandhaltung Kindergärten Außerordentliche Instandhaltung Straßen Außerordentliche Instandhaltung Gebäude Instandhaltung öffentliche Beleuchtung Außerordentliche Instandhaltung Schwimmbad Außerordentlicher Beitrag Druck Pfarrchronik Außerordentliche Instandhaltung Wasserleitungen Außerordentliche Instandhaltung Kanalisierungen Außerordentliche Instandhaltung Gebäude – Kultur Außerordentliche Instandhaltung Feuerwehrhallen Projektierung Straßen und Plätze Energetische Sanierung öffentliche Gebäude Fonds für uneinbringliche Forderungen Ankauf Defibrillatoren Kanalisierung Pflersch Gefahrenzonenplan gesamt

492.000 427.000 13.000 12.000 38.000 513.000 2.074.000 232.000 305.000 4.000 15.000 5.000 30.000 15.000 30.000 5.000 7.000 10.000 10.000 2.250 5.000 25.000 25.000 93.000 15.000 304.000 50.000 4.402.250 * Alle Angaben in Euro

28

Erker 01 I 16

920.500 Euro bilanziert. Der Kassavorschuss beträgt 400.000 Euro. Bei den Ausgaben machen die Verwaltung und die institutionellen Dienste mit 1.012.100 Euro den größten Teil aus, 32.500 Euro sind für die Ortspolizei vorgesehen. Die Ausgaben für das Unterrichtswesen belaufen sich auf 2.578.400 Euro, für den kulturellen Bereich auf 140.750 Euro. Für Sport und Freizeit sind 611.800 Euro reserviert, für den Fremdenverkehr 186.000 Euro. Für den öffentlichen und geförderten Wohnbau werden 232.000 Euro aufgewendet. Die Müllentsorgung schlägt mit 392.500 Euro zu Buche, der Wasserdienst mit 739.100 Euro. In das Straßennetz bzw. in Straßeninfrastrukturen werden 1.236.700 Euro gesteckt, in den Bereich Soziales 104.700 Euro. Für die Landwirtschaft werden 4.500 Euro zur Verfügung gestellt. Für Fonds und Rückstellungen sind 103.000 Euro vorgesehen. Bei den Investitionen schlägt vor allem der Bau des Kindergartens in Gossensaß mit 2.074.000 Euro zu Buche; für die energetische Sanierung der Turnhalle in Gossensaß sind 513.000 Euro vorgesehen, für die Sanierung der Steinstraße 492.000 Euro, für den Wasserspeicher Pflersch 427.000 Euro. Die Neugestaltung des Ibsenplatzes wurde mit 305.000 Euro veranschlagt, die Kanalisierung in Pflersch mit 304.000 Euro, die Errichtung der Infrastrukturen

FEUERWEHREN Gutgeheißen hat der Gemeinderat Brenner die Haushaltsvoranschläge der FF Gossensaß (33.250 Euro) und der FF Pflersch (184.335 Euro, vorbehaltlich der Gewährung eines Gemeindebeitrages für den Ankauf eines Fahrzeuges). VEREINBARUNG FERNHEIZWERK Die Genehmigung der Vereinbarung mit der Fernheizwerk Gossensaß Genossenschaft zur Mitbenutzung von bestehenden Polyethylenrohren zur Verlegung von Glasfaserleitungen wurde erneut vertagt. STRATEGIEDOKUMENT Das einheitliche Strategiedokument, ein neues Planungsdokument, das den Begleitbericht zum Haushaltsvoranschlag ersetzt, wurde mit vier Enthaltungen der Bürgerliste genehmigt. Diese bemängelte die verspätete Zustellung der umfangreichen Unterlagen. LANDSCHAFTS- UND BAULEITPLAN Nachdem bereits die Landschaftsschutzkommission mehrheitlich ihre Zustimmung zur Abänderung des Landschafts- und Bauleitplanes von Wald in bestockte Wiese auf der Grundparzelle 31 der Katastralgemeinde Pflersch des Franz Volgger in der Örtlichkeit „Hatzelwiese“ gegeben hatte, wurde diese auch vom Gemeinderat einstimmig genehmigt, mit der Auflage, dass keine Planierungsarbeiten durchgeführt werden dürfen.


PR

NEUJAHRSTREFF 2016

Arbeiten am Eisack bei Gossensaß

Foto © LPA

Der Eisack hatte jahrelang die Bewohner von Gossensaß in Atem gehalten. Nach dem Neubau des Kraftwerkes Gossen-

saß vor etwa drei Jahren mit der neuen Wasserfassung oberhalb von Pontigl wurden die Wasserableitungen aller anderen Kraftwerke am Eisack entfernt. Dadurch

erschloss sich dem Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord die Möglichkeit, das Bachbett im Ortsbereich von Gossensaß für den Fall eines Jahrhunderthochwassers auszubauen. Im Zuge der Arbeiten wurden ab Herbst 2013 die bestehenden Bachsperren entfernt, die Ufermauer wurde abgerissen und neu errichtet, das Gefälle ausgeglichen. Oberhalb von Gossensaß sind jetzt noch die Ufermauern instand zu setzen und Maßnahmen zum Rückhalt von Geschiebematerial und Wildholz zu treffen. Mit diesen Arbeiten wird der Schutz vor Hochwasser zusätzlich erhöht.

Plessi-Museum wird adaptiert Das „Plessi-Museum“ am Brenner wurde im Jahr 2013 eröffnet und kostete rund 7,7 Millionen Euro. Geplant wurde der Bau von Ingenieur Carlo Costa, technischer Generaldirektor der Brennerautobahngesellschaft A22. Im März 2015 wurde das Museum wegen Umbauarbeiten gesperrt und soll in Kürze wieder geöffnet werden. Die Autogrill SpA hat die Führung des Gas-

tronomiebetriebes abgelegt, den nun die Firma Lanz aus Natz-Schabs übernehmen wird. Der freiheitliche Landtagsabgeordnete Sigmar Stocker kritisiert in einer Presseaussendung, dass nach so kurzer Zeit bereits eine Anpassung des Gebäudes um 250.000 Euro notwendig geworden sei. „Das Gebäude war eine Fehlplanung“, so Stocker.

„DAS DIGITALE UNTERNEHMEN“ Die Handelskammer Bozen organisiert heuer zum fünften Mal die Neujahrstreffs in der Landeshauptstadt und in den Bezirken. Am Dienstag, den 26. Jänner 2016 findet um 18.00 Uhr das erste Treffen in der Leitner AG in Sterzing zum Thema „Das digitale Unternehmen“ statt. Die Digitalisierung stellt die Unternehmen vor große Herausforderungen. Sie birgt aber auch große Chancen und betrifft alle Branchen über die gesamte Wertschöpfungskette. Den Abend eröffnen Landeshauptmann Arno Kompatscher und Handelskammerpräsident Michl Ebner mit der Begrüßung der Gäste. Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen, wird anschließend genauer auf die Ziele und Herausforderungen 2016 der Handelskammer eingehen. Des Weiteren wird Anton Seeber, Vorstand der Unternehmensgruppe Leitner AG, über das Gastunternehmen und dessen Bezug zur Digitalisierung berichten. Abschließend hält Denis Pellegrini, Sales Director der Zeppelin Group, ein Praxisreferat über „Mobile Marketing und die digitale Zukunft der Wirtschaft“. Am Ende der Veranstaltung stehen die Referenten für Fragen und Wortmeldungen zur Verfügung. Alle interessierten Teilnehmer/innen sind herzlich dazu eingeladen, sich über digitale Lösungen für ihr Unternehmen zu informieren und sich mit anderen Unternehmern/innen auszutauschen. Anmeldungen online unter www.handelskammer.bz.it.

Erker 01 I 16

29


PFITSCH

Neue Tourismuszone in Afens HAUSHALTSÄNDERUNG Im Zuge der 4. Haushaltsänderung wurden einstimmig Umbuchungen in der Höhe von rund 30.000 Euro vorgenommen. Genehmigt wurden auch Beiträge an die FF St. Jakob zum Ankauf eines Hebekissens (3.000 Euro) sowie an die Musikkapelle Wiesen für ihr 175-Jahr-Jubiläum (7.500 Euro).

von Barbara Felizetti Sorg Gleich vier Änderungen des Bauleitplanes hatte die Gemeinde Pfitsch im Februar vergangenen Jahres beantragt, vor kurzem wurde das Gutachten der Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung vorgelegt. Um die Entwicklung des Pfitscher Hochtales voranzutreiben, sollte die Bewirtschaftung von Almen auch für kleinere Bauern ermöglicht werden. „Immerhin gibt es in ganz Pfitsch keine einzige bewirtschaftete Alm“, so Bürgermeister Stefan Gufler. Deshalb sollte die Mindestanzahl der Großvieheinheiten von zehn auf sieben reduziert werden, die Weidetage von 400 auf 200; damit sollten auch die Bedingungen zum Bau von Ställen und die Möglichkeit zur Unterbringung von Personal neu geregelt werden. Der Abänderungsantrag wurde von der Kommission abgelehnt, da er bestehenden landwirtschaftlichen Betrieben keine relevante Entwicklungsmöglichkeit biete; zudem liege ein negatives Gutachten des Amtes für Landschaftsökologie vor. Der Gemeinderat hingegen führte zusätzliche Begründungen an und gab für das Projekt eine positive Bewertung ab. Von der Kommission abgelehnt wurde auch die Eintragung einer Zone für touristische Einrichtungen in Afens. Dort sollte der Bacherhof, ein geschlossener Hof, zur Gänze in eine Tourismuszone eingebunden werden. Die vorgesehene maximale Kubatur von 6.120 m3 bei einer Fläche von 5.100 m3 und einer Dichte von 1,2 m3/m2 bei einem bestehenden Wohnvolumen von 1.250 m3 wurde von der Kommission als „für die Landschaft nicht verträglich“ bewertet, auch

30

Erker 01 I 16

Beim „Bacherhof“ in Afens soll eine neue Tourismuszone ausgewiesen werden.

wenn die Erweiterung der Bettenanzahl dem Tourismuskonzept entspricht. Da der Standort dezentral liege, ergebe sich die Notwendigkeit, für den landwirtschaftlichen Betrieb eine neue Hofstelle zu errichten. Nachdem das Projekt nach Aufnahme dieser Einwände abgeändert worden war, wurde es vom Gemeinderat gutgeheißen. Die Umwidmung eines Teils des Gewerbegebietes in Wohnbauzone A in Oberwiesen wurde befürwortet, unter der Bedingung, dass die Erweiterungsfläche keine neue Baumasse ergeben dürfe; auch müssen die akustischen Regelungen eingehalten werden. Der Antrag auf Ausweisung einer Gewerbezone mit besonderer Zweckbestimmung (Biogasanlage Wipptal) wurde hingegen nicht behandelt, da „die betroffene Fläche Gegenstand von laufenden Gerichtsverfahren ist, in welche die Kommission nicht eingreifen darf“.

de Pfitsch eine Preisreduktion beim Kauf von Skipässen. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für den Abschluss des Vertrages aus.

DIENSTLEISTUNGSVERTRAG NEUE ROSSKOPF GMBH Mit der Neuen Rosskopf GmbH wurde ein Dienstleistungsvertrag abgeschlossen, der einen jährlichen Beitrag von 20.900 Euro über fünf Jahre vorsieht. Im Gegenzug erhalten die Bürger der Gemein-

AKTIENANKAUF Der Ankauf von Aktien der Südtiroler Einzugsdienste Aktiengesellschaft (SEDAG) im Wert von rund 700 Euro wurde einstimmig gutgeheißen. Diese wird u. a. mit der Zwangseintreibung der Gemeindegebühren beauftragt.

SATZUNGSÄNDERUNG Bei Volksbefragungen muss der Antrag künftig von mindestens zehn Prozent der Wahlberechtigten unterschrieben sein, das Mindestalter liegt bei 16 Jahren. Als Frist für die Sammlung der Unterschriften wurden 180 Tage festgelegt. Themen, die schon einmal Gegenstand einer Volksbefragung gewesen sind, sind in den folgenden drei Jahren ausgeschlossen. Das Quorum liegt bei 30 Prozent. Bei drei Enthaltungen der Bürgerliste, die sich für ein niedrigeres Quorum ausgesprochen hatten, wurde die Satzungsänderung mit zehn Stimmen der SVP und der Freiheitlichen genehmigt, genauso wie die entsprechende Verordnung.

ERNENNUNGEN Maria Rabensteiner Leitner wurde in den Beirat des Landeskindergartens Wiesen entsandt. Den Umweltbeirat bilden Referentin Edith Seidner (Präsidentin), Dr. Wilhelm Seppi und Willy Eisendle (Vertreter der Umweltgruppe), Peter Hochrainer (Landwirtschaft), Andreas Pupp (Wirtschaft) sowie die Gemeinderäte Renato Bussola und Philipp Obermüller. MÜLLGEBÜHR Der Zahlungstermin der zweiten Rate für die Müllgebühren wurde einstimmig von Dezember auf Jänner verschoben, um eine genauere Abrechnung zu ermöglichen. ALLFÄLLIGES Bürgermeister Stefan Gufler kündigte die Einberufung eines „Arbeitstisches Energie“ an; die Vorgangsweise muss allerdings noch geklärt werden. Wie Maria Rabensteiner Leitner berichtete, hat die Gemeindeverwaltung die Rahmenbedingungen für die Ausübung von freiwilligen Tätigkeiten durch Asylwerber im Haus „Lea“ geschaffen. Neun Personen haben sich gemeldet, jeweils zwei von ihnen unterstützen fortan die Arbeiter des Bauhofes. Alles rund um die Haushaltssitzung der Gemeinde Pfitsch lesen Sie online (www.dererker.it) und in unserer nächsten Ausgabe.


FRANZENSFESTE

Mehr Touristen für Franzensfeste Ein moderner Bahnhof, eine attraktive Festung und eine neue Verbindungsbahn ins Skigebiet Jochtal sollen mehr Einheimische und Gäste nach Franzensfeste locken. Wie das geschehen soll, beschreibt ein touristisches Leitbild, das die örtliche Gemeindeverwaltung im November genehmigt hat. Der Ort hat schon viele Menschen zu Gesicht bekommen: Tiroler Freiheitskämpfer, zahlreiche Bauarbeiter, die beim Bau von Festung, Eisenbahnlinie, Bunker und Autobahn beschäftigt waren, sowie unzählige Menschen auf der Durchreise. Damals wie heute ist die Talenge zwischen Wipp-, Eisack- und Pustertal ein strategisch und verkehrstechnisch bedeutender Knotenpunkt. In den 1970er Jahren zählte Franzensfeste, seit 1942 eine eigenständige Gemeinde, 1.500 Einwohner, so viele wie nie zuvor, bot 1.700 Arbeitsplätze, zählte zwei Metzgereien und vier Lebensmittelgeschäfte – bis 1992 die Grenzen innerhalb der Europäischen Union fielen, Büros wie Spedition und Zoll schlossen, weil sie nicht mehr gebraucht wurden, zugezogene, vor allem aus Italien stammende Familien wieder wegzogen und leere Wohnungen hinterließen. Die Gasthöfe Peisser, Klapfer und Rose, die einst vom Durchzugsverkehr profitierten, sind längst geschlossen. Heute gibt es noch drei 3-Sterne-Hotels, ein 2-Sterne-Gasthaus, insgesamt 208 Betten und zwei Bars. 1.000 Einwohner leben in Franzensfeste, ein Viertel Ausländer aus über 20 Nationen. Multikulti. So bunt, wie seine Gesellschaft ist, möchte sich Franzensfeste künftig auch den Tages- und Urlaubsgästen zeigen. 2026, wenn der Brennerbasistunnel in Betrieb genommen wird, soll sich der Bahnhof Franzens-

Die bestehenden Stärken von Franzensfeste – die gute Erreichbarkeit mit PKW, Bus und Bahn – sollen in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.

feste als modernes Mobilitätszentrum sowie nationales und internationales Tor zur Welt präsentieren, gut vernetzt mit regionalen Verkehrsmitteln (Erker 12/15). An der BBT-Haltestelle sollen Fahrgäste in Schnellzüge ein- und aussteigen, in siebzig Minuten München, in einer Stunde Verona erreichen. PKW-Parkplätze, Autoverleih, Taxidienste, Versorgungs- und Übernachtungsmöglichkeiten sollen das Angebot erweitern. „Die Umsetzung hängt nicht von der Gemeinde, sondern von der Sicht der Landesregierung und der Bevölkerung des Wipp-, Eisack- und Pustertales ab“, so Bürgermeister Thomas Klapfer, der an diese Vision glaubt, aber immer wieder Dämpfer abbekommt: So wird in der Wochenzeitschrift FF (Mai 2015) Günther Burger, Direktor des Amtes für Mobilität, zitiert, in Franzensfeste würden in Zukunft nur noch regionale, in Brixen internationale Züge halten. Deshalb sei auch die Riggertalschleife als Anbindung ins Pustertal ins Auge gefasst. Klapfer will nicht glauben, dass Franzensfeste an Bedeutung verlieren wird. Inzwischen hätten nämlich die SVP-Landtagsabgeordneten Christian Tschurtschenthaler und Albert Wurzer sowie Martin Ausserdorfer, Leiter der BBT-Beobachtungsstelle, in Leserbriefen kundgetan, dass die internationalen Züge sehr wohl in

Franzensfeste halten und über die südliche Zulaufstrecke im Tunnel weiter fahren werden. Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher habe diese Aussage im November beim Treffen für die Zulaufstrecke in der Festung bestätigt. Dies wertet Klapfer als kleinen Erfolg, der die Gemeindeverwaltung Franzensfeste weiterhin bestärkt, ihr Ziel, den Ort aufzuwerten, weiterzuverfolgen: Vom Bahnhof aus soll über die LEADER-Förderung ein attraktiver Fußgängerweg zur südlich gelegenen Festung finanziert werden. Die Festung – sie beherbergt ein Museum über die Baugeschichte sowie den BBT-Infopoint und ist Ausstellungs- und Veranstaltungsort – soll eine „Attraktion für die östliche Landeshälfte“ werden. Denkbar, so Klapfer, wären ein Südtirol-Museum sowie musikalische Events nach Vorbild der Operettenspiele auf der Festung Kufstein in Tirol.

Im Raum steht auch die Idee, eine Verbindungsbahn („Kaiserbahn“) vom Bahnhof ins Ski- und Wandergebiet Jochtal zu bauen. Ob sie realisiert wird, hängt laut Klapfer von der Mach- und Finanzierbarkeit ab. Für Franzensfeste wäre es eine große Aufwertung. Allerdings sei der Weg bis dahin noch sehr lang. Die bestehenden Stärken von Franzensfeste – die gute Erreichbarkeit mit PKW, Bus und Bahn – sollen in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Der Radweg, so Klapfer, erfreue sich bereits großer Beliebtheit. Noch unentdeckt seien die Almen wie Flagger-, Mittewalder- und Bergalm. Genauso wie die Gebiete, in denen sich neue Betriebe ansiedeln könnten. Die Gemeinde würde sie mit offenen Armen empfangen. Interessierte Wirtschaftstreibende, so Klapfer, hätten sich bis dato allerdings noch keine gemeldet. rb

GESELLSCHAFT AUFGELÖST Der Gemeinderat hat Ende November die Flaggerbach GmbH aufgelöst. Die Gemeinde hatte die Gesellschaft 2004 gegründet und 2012 ein Projekt für ein Wasserkraftwerk am Flaggerbach eingereicht. Dieses wurde vor kurzem vom Amt für Stromversorgung abgewiesen. Der Grund: Wegen des im Juli verabschiedeten Gewässerschutzplanes gilt der Flaggerbach als „besonders sensibles Gewässer“, das nicht mehr hydroelektrisch genutzt werden darf. Erker 01 I 16

31


JAHRESRÜCKBLICK

WAS VON 2015 BLEIBT AUGENBLICKE DES JAHRES von Renate Breitenberger

HAFT

GESELLSC

19.914 EINWOHNER 10.156 Männer und 9.758 Frauen leben am 1. Jänner 2015 im Wipptal, mehr als jeder Dritte von ihnen in Sterzing. Im Vorjahr haben 118 Mädchen und 118 Buben das Licht der Welt erblickt, 151 Menschen wurden zu Grabe getragen, 105 Paare gaben sich das Ja-Wort. Älteste Wipptalerinnen waren Mathilde Haller (101 Jahre) aus Sterzing und Anna Schwitzer aus Freienfeld (100). Der betagteste Wipptaler, Edoardo Orrasch, verstirbt im Oktober 96-jährig in Sterzing. 8,2 Prozent der Wipptaler Bevölkerung sind Ausländer. Umgekehrt leben rund neun Prozent gebürtige Wipptaler im Ausland.

HAFT GESELLSC TS HIGHLIGH

POLITIK

ohnhaus Seniorenw eröffnet eth“ „St. Elisab

ftshilfe chbarscha ert a N „ t k je Pro itii Kinder“ in für meine

richt Friedensge z Sit hat neuen

„SPARHAUSHALTE“ DER WIPPTALER GEMEINDEN

Insgesamt 56,5 Millionen Euro stehen den Wipptaler Gemeinden im Jahr 2015 für ihre Verwaltungstätigkeit zur Verfügung: 25,8 Millionen Euro sind es in Sterzing, 10,7 Millionen in Ratschings, 6,4 Millionen in Pfitsch, sechs Millionen in Brenner, 5,4 Millionen in Freienfeld, 2,2 Millionen in Franzensfeste. Der Rat der Bezirksgemeinschaft Wipptal verwaltet einen 20,67-Millionen-Euro-Haushalt. Sterzing investiert u. a. in den Bau des italienischen Schulzentrums und in die Übernahme des Stromnetzes. Freienfelds größte Investitionen sind die Sportzone Freienfeld und die Erweiterungszone Trens C3, Pfitsch finanziert u. a. den Bau eines Speicherbeckens in Kematen sowie die Erneuerung der Trink- und Löschwasserleitung zwischen Stein und St. Jakob, Ratschings stellt Geldmittel für die neue Feuerwehrhalle in Stange sowie den Ausbau des Glasfasernetzes bereit. Brenner plant u. a. eine Wohnbauzone in Innerpflersch.

Erker 01 I 16 JAHRESRÜCKBLICK

32


JAHRESRÜCKBLICK

KULTUR

DAS WIPPTAL IM KINO Ein Filmteam dreht im Februar in Flading und Pfitsch Szenen für den Kinofilm „The Way oft he Eagle“ mit Tobias Moretti, Jean Reno und Manuel Camacho. Im Film geht es um einen Adler, der zwei Küken aufzieht. Das stärkere Küken ist dazu bestimmt, das schwächere aus dem Nest zu werfen. Eine mitreißende Geschichte über Freundschaft, Hoffnung und Selbstfindung. Wenige Wochen später läuft am Jaufen, in Gasteig und in Sterzing der Dreh für die Zombiekomödie „Attack of the Lederhosenzombies“.

KULTUR TS HIGHLIGH

ys “ Blues Da „Incredible ing in Sterz

ar stürmen Unantastb d n u d il s W Frei. lbum-Chart deutsche A

ches

enis ht für itali Grünes Lic um Schulzentr

VERKEHR

BBT: 44 TUNNELKILOMETER GEBAUT Der Bau des Brennerbasistunnels schreitet voran. In Franzensfeste beginnt im Frühjahr die Unterquerung des Eisacks, in Mauls wird die Periadriatische Naht durchquert, die Ausschreibung für Südtirols letztes Baulos Mauls–Brenner läuft. Seit Jänner sind in der Festung BBT-Infopoint, Beobachtungsstelle und Sekretariat der Brenner Corridor Plattform untergebracht. Mit 1,3 Milliarden Euro gewährt die EU 2015 die höchste Finanzierung, die ein Projekt in Europa jemals erhalten hat. Die Politik verspricht Maßnahmen, den Schwerverkehr auf die Schiene zu verlagern. Erstmals fahren Güterzüge am Brenner durch, ohne Schlusssignal wechseln zu müssen. Bis Juni 2016 soll es klare Verkehrskonzepte geben. Bis Jahresende sind 44 von insgesamt 230 Tunnelkilometern ausgebrochen. 2014 rollten über 12,5 Millionen Fahrzeuge über den Brenner, davon 1,85 Millionen LKW.

VERKEHR T KOMPAK

lion Euro Über 1 Mil narbeiten für Straße

KULTUR

oring Lärmmonit e nnerstreck an der Bre

ht Grünes Lic hleife c ls a rt für Rigge

30. STERZINGER OSTERSPIELE Geprägt von der frühneuzeitlichen Blütezeit weltlicher und geistlicher Spiele in Sterzing vor rund 500 Jahren sowie dem Spielleiter und Sammler Vigil Raber trägt das Vigil Raber Kuratorium im März zum 30. Mal die Sterzinger Osterspiele aus, einen Konzertreigen zwischen Tradition und Gegenwart. Ein Monolog des Schurken Judas und Arthur Millers „Hexenjagd“ zählen zu den Höhepunkten.

KULTUR TS HIGHLIGH

ue Pedrotti ne Alexandra ldirektorin Musikschu

örnbacher Waltraud P rleitung t MGV-Cho übernimm

ud zirk: Edeltra Theater-Be ue Obfrau ne Zössmayr Erker 01 I 16

33


JAHRESRÜCKBLICK POLITIK

DAS VOLK HAT GEWÄHLT 218 Kandidaten auf 14 Listen (sechs weniger als 2010) bewerben sich bei den Gemeinderatswahlen um 93 Ratssitze. In den Urnen landen weit weniger Stimmzettel als im Jahr zuvor, dafür umso mehr weiße und ungültige. Und so sieht die Wipptaler Politlandschaft seit 10. Mai aus: Süd-Tiroler Freiheit, Union und Grüne fehlen in den Ratsstuben, die Oppositionsbank besetzen Bürgerlistler, zwei Freiheitliche und auch Vertreter der SVP Wipptal. Erstmals seit 70 Jahren haben nämlich Sterzing mit Fritz Karl Messner (zur Bürgerliste konvertiert) und Freienfeld mit Peter Faistnauer einen Bürgermeister, der nicht der Südtiroler Volkspartei angehört. Franz Kompatscher (Brenner) und Sebastian Helfer (Ratschings) werden als SVP-Wipptal-Bürgermeister bestätigt. Neu sind neben Faistnauer Thomas Klapfer (Franzensfeste, SVP Wipptal) und Stefan Gufler (Pfitsch, SVP Wipptal). In Freienfeld währt die neue Legislatur nur kurz. Bereits vier Monate nach den Wahlen reicht die Volkspartei-Riege, die über eine Zweidrittelmehrheit verfügt, über Nacht den Rücktritt ein. Ihre Begründung („untragbare Situation, gebrochene Versprechen und Vertrauensbrüche“) weist der enttäuschte Bürgermeister entschieden zurück: „Die SVP hat lediglich einen Vorwand gesucht.“ Seit Mitte September leitet Helmuth Kiebacher, langjähriger Gemeindesekretär von Sterzing, als kommissarischer Verwalter die Gemeinde. Im Frühjahr 2016 kommt es zu Neuwahlen.

POLITIK T KOMPAK

ister ltbürgerme n A & t ra s e torbe Altland auser vers Karl Oberh

TSCHAFT LANDWIR

g 20. Todesta anger L r e d n von Alexa

Karl Polig t kspräsiden neuer Bezir

BIOGASANLAGE WIPPTAL Startschwierigkeiten für die neue Bezirksbiogasanlage, die in der Gewerbezone Wiesen aus Mist und Gülle hochwertigen Dünger, Wärme und Strom herstellen will: Der Bau des fünf Millionen Euro teuren Pilotprojektes wird 2015 mehrmals eingestellt, u. a. wegen eines vom Verwaltungsgericht stattgegebenen Rekurses des Sterzinger Stadtrates, Gegner des Standortes. Es geht u. a. um eine Zufahrtsstraße über den Eisack auf Sterzinger Boden. Nach einem Rekurs der Betreibergesellschaft Biogas Wipptal GmbH hebt der Staatsrat die Aussetzung der Konzession wieder auf. Die Gemeinde Pfitsch will durch eine Bauleitplanänderung nun eine Zufahrt durch das Gewerbegebiet Wiesen ermöglichen. Im Herbst legt die GmbH, der 64 Mitglieder angehören, ein neues Projekt für eine abgespeckte Anlage vor und baut weiter.

TSCHAFT LANDWIR AKT KOMP

nen und 21 Jägerin Wipptal im 437 Jäger

175 JAHRE MUSIKKAPELLE WIESEN 150 JAHRE KOLPINGSFAMILIE STERZING 125 JAHRE RAIFFEISENKASSE WIPPTAL 75 JAHRE STAUSEE FRANZENSFESTE 65 JAHRE PRIESTERJUBILÄUM VON DON ITALO TONIDANDEL 50 JAHRE FASTNACHTSTREIBEN IN GOSSENSASS PRIESTERJUBILÄUM VON PFARRER PAUL VALENTINI

34

Erker 01 I 16

teste Bauernpro er am Brenn

Million g: täglich 1 t in rz te S f o ll Milchh cher abgefü Joghurtbe

30 JAHRE CORO CIMA BIANCA STERZINGER OSTERSPIELE 25 JAHRE PFITSCHER VOLKSLAUF AVIS WIPPTAL RATSCHINGER BERGLAUF 20 JAHRE WIPPTALER KLEINFELDTURNIER JÄGERBIATHLON IN RIDNAUN JUGENDDIENST WIPPTAL SENIORENCLUB TELFES

JUBILÄEN 15 JAHRE ALMKÄSEVERKOSTUNG STERZING KARATESCHULE RATSCHINGS/STERZING 15 JAHRE SINGGEMEINSCHAFT PFLERSCH KNÖDELFEST IN STERZING 10 JAHRE SOMMER UNTER FREUNDEN IN RATSCHINGS BRASS BAND WIPPTAL FAMILIENCHOR WIESEN


JAHRESRÜCKBLICK EIT

GESUNDH

KRANKENHAUS STERZING

Wieder ein Jahr zwischen Hoffen und Bangen. Wird das Grundversorgungskrankenhaus Sterzing immer weiter ausgehöhlt? Im März genehmigt die Landesregierung Martha Stockers abgeschwächte Gesundheitsreform. Dank des Einsatzes der Bezirksvertreter werden die bettenführenden Abteilungen Medizin, Chirurgie und Orthopädie nicht in tagesklinische Strukturen umgestaltet, der 24-h-Erste-Hilfe-Dienst und die Neuro-Reha bleiben erhalten. Die Zukunft der Geburtenabteilung ist weiterhin offen, weil Qualitätsstandards mindestens 500 Geburten jährlich, einen rund um die Uhr anwesenden Gynäkologen, Pädiater oder Neonatologen, Hebamme und Anästhesisten vorschreiben. Primare sollen künftig standortübergreifend an den Krankenhäusern Brixen und Sterzing tätig sein. Mehrere Ärzte kündigen. Die Initiativgruppe „Pro Krankenhaus Sterzing“ und tausende Wipptaler wehren sich gegen die Reform mit Protesten und einem Schweigemarsch. Mitte Dezember die Entwarnung: Mit einer Sondergenehmigung könnte eine Schließung der Geburtenabteilung nun doch wieder abgewendet werden. Vielleicht. Das Zittern geht weiter, die Verunsicherung nach dauerndem Hin und Her bleibt.

EIT GESUNDH T KOMPAK

räte Gemeinde solution den Re verabschie

er rnhart neu Othmar Be eren Medizin Inn Primar der

eundt als babyfr rt u e rn e fe il ertifizie Geburtsh kenhaus z liches Kran

HAFT

GESELLSC

AUF DER FLUCHT Ausnahmezustand am Brenner: Millionen Menschen flüchten weltweit vor Krieg, Armut und Hunger, Zehntausende versuchen, im Zug über den Grenzpass in nördliche EU-Länder weiterzureisen. Syrer, Eritreer, Somalier, viele allein reisende Minderjährige. Die Aufnahmestation am Brenner betreut bis Jahresende rund 26.000 Flüchtlinge. Zwischenzeitlich fehlen Nahrungsmittel und Hygieneartikel, Helfer und Freiwillige sind vor allem in der Zeit des G7-Gipfels Anfang Juni überfordert. Im Herbst verschiebt sich die Hauptroute auf den Balkan, die Lage am Brenner entspannt sich. Verweisen Polizisten anfangs jeden Flüchtling zur Registrierung aus dem Zug, werden sie mit der Zeit nach Österreich durchgewunken. In der einstigen Gnutti-Kaserne in Wiesen, nunmehr Haus „Lea“, ziehen Mitte August 44 Asylbewerber aus Westafrika ein. Bis ihr Antrag in einem bis eineinhalb Jahren bearbeitet ist, sollen sie u. a. die Landessprache lernen und freiwillig arbeiten.

UMWELT

GEWÄSSERSCHUTZ Die Landesregierung genehmigt im Juli den neuen Gewässerschutzplan. Dieser legt fest, welche Bäche für neue E-Werke tabu sind: An elf Bächen im Wipptal dürfen keine neuen E-Werke mehr entstehen, am Maulser Bach und Weißenbach ist es erlaubt, auch an rund 20 weiteren, sofern „der ökologische Zustand des Gewässers beibehalten bzw. verbessert wird“. Im Wipptal gibt es rund 90 E-Werke, landesweit über 1.000.

UMWELT T KOMPAK

eit este Jahr s n iß e h s a d , 5 nge 201 Aufzeichnu Beginn der

iter ng am Mare ru e ri tu a n e R schlossen Bach abge

Gletscher Wipptaler weiter schmelzen Erker 01 I 16

35


JAHRESRÜ

JAHRESRÜCKBLICK TZ

KIRCHE

ZIVILSCHU

DIÖZESANSYNODE ABGESCHLOSSEN

„GROSSEINSATZ“ IN PFITSCH

Am 8. Dezember wird die Diözesansynode mit einer feierlichen Vesper im Brixner Dom und mit einem Fest in der Cusanus Akademie abgeschlossen. Zwei Jahre lang haben Synodalen in Zusammenarbeit mit interessierten Erwachsenen und Jugendlichen die aktuelle Situation der Kirche analysiert, Herausforderungen für die nächsten 20 Jahre benannt und konkrete Ziele erarbeitet, die nun Schritt für Schritt umgesetzt werden sollen.

200 Rettungskräfte aus dem Bezirk proben Mitte September in Pfitsch den Ernstfall. Viele Szenarien werden simuliert, u. a. ist im Technikraum des Schwimmbades im Hotel „Kranebitt“ in Kematen Chlor ausgetreten, zwei Personen sind verletzt. Die Großübung ANWIPP, die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet, zeigt einmal mehr, dass sich die Wipptaler auf ein gut funktionierendes Netz aus Freiwilligen und Blaulichtorganisationen verlassen können.

oralneuer Past on Walter heit im in S e e lsorg KIRCHE nt der See te is ss a T leitet KOMPAK Schiabello l e u n a M terzing Schwitzer Pfarrchor S th Martha le il a d e Sr. Elisabe stm ler Verdien erhält Tiro

AFT

uer Soraruf ne rzing in rt a M TZ r FF Ste ZIVILSCHU T andant de m m o K ehren KOMPAK gendfeuerw lieder Ju m o K Mitg tsch neuer zählen 90 Markus Tö er FF St. Jakob mandant d

WIRTSCH

SPORT

WIPPTAL WIEDER LEADER-GEBIET

HACKHOFER HORNSCHLITTEN-EUROPAMEISTER

Sechs LEADER-Gebiete – so viele wie noch nie – hat die Landesregierung im Sommer genehmigt, darunter das Wipptal. Die Europäische Union unterstützt regionale Projekte im ländlichen Entwicklungsraum für die Förderperiode 2014 – 2020 mit rund 20 Millionen Euro. Eine lokale Aktionsgruppe arbeitet bis Jahresende ein Maßnahmenpaket aus.

Nach einem verhaltenen Saisonstart läuft Armin Hackhofer mit seinem Team „Stange 1“ zu Höchstform auf. In Villnöß holt er sich überlegen den Europameistertitel, der ihm in seiner Sammlung noch gefehlt hat. Zum Abschluss seiner erfolgreichen Karriere holt sich Hackhofer im Europacup den Tagessieg in Passeier. In der Europacup-Gesamtwertung belegt er mit Daniel und Tobias Braunhofer Platz zwei.

Roßkopf: T F labfahrt A H WIRTSC T rst keine Ta re o V et SterzinKOMPAK likumsmagn markt b u P chts So viele ger Weihna Tourismus: ie nie zuvor ste w Sommergä

36

Erker 01 I 16

en bei r überzeug aft e g in rz te S Budokas: Regionalmeistersch SPORT Landes- & ister TS H IG L H ld Lions Me IG fe H n ie re F C und AH desliga Schölzhorn ter r Tiroler Lan e r d le d ro rt o is e Sp e-Europam Kinzner Viz


ÜCKBLICK

JAHRESRÜCKBLICK SPORT

ZWEIMAL WM-BRONZE FÜR OBERHOFER Bei der Biathlon-WM im März im finnischen Kontiolahti landet Karin Oberhofer, seit Jahren in Ridnaun wohnhaft, einen historischen Erfolg. Nach dem dritten Platz in der Staffel, bei der sie mit Dorothea Wierer, Nicole Gontier und Lisa Vittozzi an den Start geht, holt sie sich im abschließenden Massenstartrennen die Bronzemedaille – die erste WM-Einzelmedaille für Italien in der Geschichte des Biathlonsports. Eine Glanzleistung zeigt Federica Sanfilippo, ebenfalls aus Ridnaun, bei ihrem WM-Debüt. Im Einzelbewerb leistet sie sich lediglich einen Fehlschuss und landet sensationell auf dem elften Platz. Nach einem zweiten Platz mit der Staffel beim Weltcup in Oslo im Februar holt sie im Dezember zum Auftakt der neuen Saison im schwedischen Östersund erneut Silber. Ebenfalls im Dezember gelingt Oberhofer und Sanfilippo der erste Weltcup-Sieg einer Damenstaffel in der Geschichte des italienischen Biathlonsports.

zeit i in Rekord n ö h T id v a D bulaun SPORT auf dem Tri S T H IG titel HIGHL Zwei Staats Rafter rd o k ger Marathonre für Sterzin Südtiroler Weissteiner für Silvia

KULTUR

VISIONÄRE PROJEKTE

Im Frühsommer stellen Studenten der Technischen Universität Wien in Gossensaß und Bozen visionäre Projekte für den Brenner vor, darunter Zufluchts- und Beschäftigungsorte für Flüchtlinge sowie eine Bummelbahn und ein Gefängnis für 270 Häftlinge. Im November zeigen Architekturstudenten der Universität Innsbruck im Gemeindehaus in Gossensaß ihre Arbeitsergebnisse zur „Revitalisierung der Grenzbauten am Brenner“, u. a. Motor-Bike-Kultur im ANAS-Gebäude, Stahlsäulen am Dorfeingang und eine bespielbare Outlet-Fassade.

Wir danken unseren geschätzten Werbekunden für das Vertrauen, wünschen allen ein glückliches und erfolgreiches Neues Jahr und freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit! Ihr Erker-Team

Danke! Grazie!

Ringraziamo i nostri cari clienti pubblicitari per la fiducia e la buona collaborazione e Vi auguriamo un anno ricco di fortuna e di successo! Il Vostro team dell’Erker

Erker 01 I 16

37


WIRTSCHAFT TITELGESCHICHTE

Zwei Sterne für Peter Girtler EUROPÄISCHE GASTGEBER IN PFLERSCH

95 Teilnehmer aus ganz Europa, fünf spannende Tage, viele Impulse und eine volle Ladung Gastgeberkompetenz: Der fünfte „vamos“-Gastgeber-Workshop Ende November im „Familienhotel Feuerstein“ in Pflersch war für alle Beteiligten eine inspirierende Zusammenkunft. Ziel des Workshops war es, die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen „vamos“ und den einzelnen Unterkünften zu intensivieren und persönliche Kontakte zu vertiefen. Neben verschiedenen fachspezifischen Vorträgen und Best-Practice-Präsentationen standen u. a. auch ein Besuch auf dem Sarner Weihnachtsmarkt, ein Hüttenabend auf dem Kreithof und eine Besichtigung im Milchhof Sterzing auf dem Programm.

INITIATIVE „BRENNERPASS“ Die Initiative „Brennerpass“ mit Preisnachlässen von 20 Prozent auf bestimmten Streckenabschnitten der A22 wurde für das Jahr 2016 verlängert. In den Genuss der Ermäßigung kommen jene Pendler, die aus Arbeits- oder Studiengründen die Brennerautobahn benutzen, um von ihrem Wohnsitz ihren Arbeits- oder Studienplatz zu erreichen. Die Vergünstigung ist an den Besitz eines „Telepass Family“ gekoppelt. Die entsprechenden Formulare können beim Benutzerservicezentrum der A22 oder über die Internetseite des Unternehmens abgerufen und ausgefüllt werden.

38

Erker 01 I 16

23 Sterne an insgesamt 19 Südtiroler Köche – so viele wie noch nie – hat der Restaurantführer Michelin in seiner Ausgabe 2016 vergeben. Eine besondere Ehre kam Peter Girtler aus Telfes zuteil: Der 43-jährige Küchenchef der „Gourmetstube Einhorn“ im „Romantikhotel Stafler“ in Mauls ist italienweit der einzige Meisterkoch, der in den Kreis der 2-Sterne-Köche neu aufgenommen wurde. Im Erker spricht er über seinen Erfolg. Italienweit haben lediglich 38 Küchenchefs zwei Sterne, die Zahl der 3-Sterne-Köche liegt unverändert bei acht, 288 Köche tragen einen Stern.

Erker: Herr Girtler, Sie haben erneut nach den Sternen gegriffen und sich einen zweiten vom Michelin-Himmel geholt. Wie fühlt man sich als 2-Sterne-Koch? Peter Girtler: Man fühlt sich natürlich sehr gut. Wir sind stolz darauf. Auch ein bisschen darauf, das Wipptal und das Eisacktal mit zwei Sternen vertreten zu dürfen. Ich danke meiner Familie, die seit vielen Jahren viel hintanstehen muss. Ein Dank geht auch an Familie Stafler, dass sie mich zu 100 Prozent unterstützt, sei es bei den Mitarbeitern als auch bei der Umsetzung von Ideen. Es ist sicher nicht immer ganz einfach mit mir ... Wie haben Sie es geschafft, die Michelin-Testesser zu überzeugen? Das müssen Sie die Michelin-Tester fragen (lacht). Wir arbeiten mit enormem Einsatz, seit Jahren! Glauben Sie mir, Gasthaus, Gourmetstube Einhorn und Halbpension mit Frühstück, Mittagsservice und Abendessen, alles aus einer Küche – das ist nicht einfach. Auch meine Jungs in der Küche leisten Gewaltiges und setzen unsere Ideen toll um. Was ist die Geheimzutat Ihres Erfolges? Top-Zutaten – das Produkt ist der Star! Der Spruch „Ein guter Koch macht aus etwas Schlechtem auch was Gutes“ ist kompletter Quatsch. Ich drehe den Spruch um: „Nur das Beste für den Gast!“ Mindestens genauso wichtig ist die Motivation der Mitarbeiter. Was bedeuten derartige Auszeichnungen für Ihre Arbeit? Sie motivieren und zeigen, dass man sich nicht unbedingt auf einem falschen Weg befindet. Schließlich wurde italienweit nur ein einziges Restaurant von einem Stern auf zwei Sterne aufgewertet: unsere Gourmetstube Einhorn.

Auch sind diese Auszeichnungen ein bisschen der Lohn für die vielen, vielen Stunden in der Küche und auch für all die Zeit, die man in Weiterbildung und Produktsuche investiert. Was erwartet neugierige Genießer bei einem 2-Sterne-Menü in der „Gourmetstube Einhorn“?

Ja, das ist jetzt die große Frage. Bei der Verleihung in Mailand sagte mir jemand von Michelin, ich soll jetzt ja nichts umkrempeln, denn wir haben den zweiten Stern ja für das Vollbrachte erhalten. Und das möchte ich mir auch zu Herzen nehmen. Das heißt, man wird weiterhin Top-Produkte auf der Speisekarte finden, wenn möglich aus der Region – das ist aber keinesfalls ein Muss, nur weil zurzeit fast jeder diesem Trend hinterherrennt. Ihre nächsten Ziele? Zufriedene Mitarbeiter – zufriedene Gäste! Darauf lege ich Wert. Bewusst nenne ich die Mitarbeiter zuerst, weil nur dadurch das Maximale für den Gast möglich ist. Deswegen gehen wir in der Freizeit auch zusammen Fußball spielen, das schweißt noch mehr zusammen. Und ich glaube, so können wir unseren Gästen noch besser beweisen, dass wir nur gemeinsam stark sind. Vielen Dank und weiterhin viel Freude und Erfolg in der Küche! Danke! Und Ihnen und allen Lesern ein gutes und gesundes Neues Jahr 2016!

Interview: sst


WIRTSCHAFT

Bauernbund in neuen Büros Der Südtiroler Bauernbund hat vor kurzem neue Büroräume im ehemaligen Bayernland-Gebäude neben dem Milchhof Sterzing bezogen. Mit einer kleinen Feier wurde der neue Sitz Mitte Dezember offiziell seiner Bestimmung übergeben. Knapp drei Jahrzehnte lang war das Zonenbüro des Südtiroler

Bauernbundes in der Sterzinger Bahnhofstraße angesiedelt. Zu kleine, nicht behindertengerechte Büroräume, ein nicht mehr zeitgemäßes Archiv und ungünstige Parkmöglichkeiten machten einen Umzug nötig. Im ehemaligen Bayernland-Gebäude wurde schließlich ein geeigneter Standort gefunden. „Dass wir nun einen neuen Sitz für unser Zonenbüro haben und der Umbau in so kurzer Zeit möglich war, ist besonders dem Milchhof Sterzing zu verdanken. Mit dem Südtiroler Bauernbund und dem angrenzenden Milchhof Sterzing ist nun ein kleines Landwirtschaftszentrum entstanden“,

so Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. Er erinnerte an die historische Bedeutung von Sterzing für den Südtiroler Bauernbund: „Im Jahr 1904 wurde genau in Sterzing der Tiroler Bauernbund gegründet.“ Laut Direktor Siegfried Rinner spiegle der neue Sitz die Grundwerte des Bauernbundes – Zusammenhalt und Zusammenarbeit – wieder, ebenso ein klares Bekenntnis zur Peripherie. Nun gelte es, die Landwirtschaft im Wipptal weiterzuentwickeln. „Entstanden sind ein neues Archiv und neue Büroräume für den Bezirksleiter sowie die Mitarbeiter der Abteilungen Förderungen, Steuerberatung und des Patronats ENAPA. Letzteres bietet seine Dienste auch Nicht-Bauernbundmitgliedern an. Die Büros sind auch für Menschen mit Beeinträchtigung leichter zu erreichen. Für die Mitglieder gibt es nun kostenlose Parkplätze direkt vor dem Gebäude“, so Bezirksleiter Lorenz Mair. Obwohl die Büros größer sind, seien die Führungskosten geringer. Einen besonderen Dank richtete Mair an Milchhof-Mitarbeiter Alois Wild für die professionelle Betreuung des Umbaus. Nach der Segnung der Büroräume durch Dekan Josef Knapp gab es ein reichhaltiges Buffet der Ridnauner Bäuerinnen.

Milchhof Sterzing ehrt langjährige Mitarbeiter

Foto © Stefan Frei

Steigende Produktions- und Absatzzahlen im Segment Vollmilchjoghurt und Magerjoghurt prägten das abgelaufene Geschäftsjahr des Milchhofes Sterzing. Bei der Jahresabschlussfeier im Dezember bedankte sich Obmann Adalbert Braunhofer bei den Mitgliedern des Verwaltungsrates und des Kontrollausschusses sowie bei allen Mitarbeitern für den unermüdlichen Einsatz und die geleistete Arbeit. „Auch 2015 war es möglich, neue Mitarbeiter im Betrieb einzustellen“, so Braunhofer. „Die Marktsituation war auch 2015 nicht einfach, aber Dank aller Mitarbeiter und der ausgezeichneten Produktqualität konnte die Marktposition weiter ausgebaut werden. Die Stärkung der Marke ‚Sterzinger Joghurt’ ist auch im kommenden Jahr ganz oben auf der Prioritätenliste und wird mit einer ganzjährigen TV-Werbekampagne unterstützt“, so Geschäftsführer Günther Seidner. Die 2015 getätigte Investition in eine Glasabfüllanlage habe sich bewährt. „Das Glasjoghurt und vor allem der Biobereich haben uns 2015 Türen

geöffnet und Neukunden gebracht“, so Seidner. Auch Paul Strickner, Vizeobmann der Liefergenossenschaft Wipptal – Stubai, dankte allen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit. „Durch diese Zusammenarbeit wächst endlich zusammen, was zusammengehört“, so Strickner. Die Sterzinger Genossenschaft erwirtschaftet für 150 Mitarbeiter, 18 Außendienstmitarbeiter im In- und Ausland sowie 640 Mitgliedsfamilien ein sicheres Einkommen. Somit gehört der Betrieb mit einem Umsatz von rund 84 Millionen Euro zu den größten Arbeitgebern im Bezirk. Für ihre 15-jährige Betriebszugehörigkeit wurden Katharina Gander und Ulli Frick geehrt, für 20 Jahre Flora Hofer, Verena Überegger, Markus Graus und Konrad Kruselburger, Karl Sparber für 30 Jahre sowie Margareth Messner, Walter Wieser und Josef Strickner für 35 Jahre. Im Rahmen der Feier wurde Franz Frick ein Abschiedsgeschenk zum wohlverdienten Ruhestand überreicht.

Erker 01 I 16

39


GESELLSCHAFT

STERZING

Kirche in Egg saniert

Sakristei in neuem Kleid

Im Spätherbst wurden in Egg die Sanierungsarbeiten an der Kirche zum hl. Bernhard abgeschlossen. An Teilen des Mauerwerks und an den Fundamenten waren in letzter Zeit erhebliche Feuchtigkeitsprobleme aufgetreten, die Grabungen und Wasserableitungen notwendig machten. Gleichzeitig wurden eine Stützmauer der Kirche erneuert sowie Abdichtungsund Spenglerarbeiten durchgeführt. Im Zuge dieser Sanierungsarbeiten wurde auch der Glockenstuhl elektrifiziert; bisher wurden die Glocken stets per Hand geläutet. Die von der Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Armin Holzer initiierten Arbeiten waren der Interessentschaft Egg übertragen worden, die für die Ausführung zuständig war. Finanziert wurde das Projekt mit Gesamtkosten von rund 45.000 Euro über Beiträge der Autonomen Provinz, der Gemeinde Freienfeld, der Interessentschaft Egg sowie der Raiffeisenkassen Wipptal und Freienfeld.

Als Teil des dritten Bauloses der Sterzinger Pfarrkirche Maria im Moos wurden von Juni bis Oktober Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten an der Sakristei durchgeführt. An Allerheiligen wurde der Vorbereitungs- und Umkleideraum erstmals wieder genutzt, am Christkönigsonntag fand ein Tag der offenen Tür für alle Interessierten statt.

STERZING

Frauenbewegung spendet Calcetto

© arm

Die alljährliche Kräutersträuße-Aktion der Katholischen Frauenbewegung Sterzing hat heuer einen schönen Abschluss gefunden. Am Hochunserfrauentag, dem 15. August, wurden erneut Blumen und Kräuter gegen freiwillige Spenden an die Kirchenbesucher verteilt. Mit dem Erlös sowie mit Hilfe eines Sponsors wurde für die Flüchtlinge im Haus „Lea“ ein Calcetto angekauft. Gemeinsam mit Jugendarbeiter Armin Mutschlechner bauten die Asylwerber das Calcetto zusammen und lieferten es anschließend ins Haus „Lea“. Die Katholische Frauenbewegung wünscht den jungen Menschen schöne Stunden gemeinsamen Spielens.

40

Erker 01 I 16

Da die gesamte Sakristeieinrichtung und der bestehende Boden, der nur

auf Balken und feuchtem
Erdreich verlegt und stellenweise
angefault und brüchig war, abgebaut werden mussten, wurde über den Sommer eine Behelfssakristei im ersten Turmgeschoss untergebracht. Die abgebauten Barockschränke wurden restauriert, wobei der Farbanstrich
entfernt und fehlendes Schnitzwerk wieder
angebracht wurde. Die Schränke erhielten auch
praktische Unterteilungen, Auszüge und Hängevorrichtungen. Der Bodenaufbau
wurde neu errichtet und zum
Großteil mit neuen Bodendielen in Lärche
 wiederhergestellt. Archäologische Untersuchungen entlang der Kirchenmauer brachten keine außergewöhnlichen Erkenntnisse. Errichtet wurde auch eine dringend notwendige Nasszelle. Bei der Beleuchtung wurden die historischen Pendelleuchten wiederverwendet und zusätzlich eine indirekte Lichtquelle angebracht. Die Fenster wurden zum Teil erneuert und beim rückseitigen Sakristeiausgang eine neue Tür eingebaut.

Die Stuckaturen am Sakristeigewölbe wurden von den Übermalungen freigelegt, das gesamte Mauerwerk wurde neu getüncht. Ein Blickfang in der Sakristei ist das restaurierte Wandpaneel mit der Darstellung der vier Kirchenväter. Die weitere Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert wurde ebenfalls restauriert. Die Kosten der Arbeiten belaufen sich auf rund 210.000 Euro. Finanziert wurde das vom Pfarrgemeinderat und Vermögensverwaltungsrat vorangetriebene und von Architekt Siegfried Delueg ausgearbeitete Projekt zum Großteil durch Beiträge der Stadtgemeinde Sterzing, der Stiftung Südtiroler Sparkasse, des Landesdenkmalamtes, der Raiffeisenkasse Wipptal sowie durch Eigenmittel und Spenden der Bevölkerung. „Die Sakristei zeigt sich nun zur Freude vieler als gelungen restauriert: Altes wurde bewusst beibehalten, notwendiges Neues wurde geschaffen“, so Koordinator Alfred Dalla Torre, stellvertretender Vorsitzender des Vermögensverwaltungsrates. An Allerheiligen wurde die Sakristei nach einer Bauzeit von vier Monaten zum ersten Mal wieder benutzt. Vom

dritten Baulos steht nun noch die Restaurierung der Seitenaltäre der Pfarrkirche an. Weitere Restaurierungsbzw. Sanierungsmaßnahmen sehen die Ergänzung fehlender Glaselemente an den bunten Kirchenfenstern vor. Bei Interesse kann die Sakristei nach den Gottesdiensten besichtigt werden.


Freude über neuen Vereinsbus

Ein gutes Honigjahr

(v. l.) Bezirksobmann Joachim Kasseroler, Bundesobmannstellvertreter Albert Clementi, Bezirkspräsident Karl Polig, die Geehrten Norbert Lanthaler, Gottfried Ralser, Alois Mair, Karl Siller und Michael Wild (es fehlt Renate Rainer Mair)

Am 8. Dezember fanden sich die Wipptaler Imker nach einer Messfeier zu Ehren ihres Schutzpatrons, des hl. Ambrosius, zelebriert von Pfarrer Paul Neumair in der Pfarrkirche von Maria Trens, im Vereinshaus von Trens zur Jahresversammlung ein. Bezirksobmann Joachim Kasseroler begrüßte alle Imker und besonders die Ehrengäste Pfarrer Paul Neumair, Bundesobmannstellvertreter Albert Clementi, Amtsdirektor Wilhelm Überbacher, den Wanderlehrer Friedrich Oberprantacher, den Fachberater für Bienenzucht Andreas Platzer, Bezirkspräsident Karl Polig und den Vizedirektor der Raiffeisenkasse Wipptal Benno Linser. Er berichtete über das aufgrund der sehr gut ausgewinterten Bienenvölker und des schönen Wet-

ters ertragreiche Honigjahr. Auch die Krankheiten der Bienen waren sehr gering. Weiters verwies er auf den gut besuchten Bienenweg in Trens und dankte Karl Gostner und Anton Puner für die Führungen. Gut besucht waren auch die monatlichen Stammtische. Auch die Teilnahme des Imkerbezirks Wipptal an den Honigtagen in Brixen zum Thema „Imkerei damals und heute“ war ein Erfolg. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurde Renate Rainer Mair geehrt, Alois Mair und Gottfried Ralser für 35 Jahre. Die „Bienenmuch-Auszeichnung“ in Bronze ging an Karl Siller, Norbert Lanthaler und Michael Wild. Nach den Grußworten der Ehrengäste hielt Platzer einen Vortrag über die Auswinterung der Bienenvölker.

Im Rahmen einer kleinen Feier wurde kürzlich das neue Vereinsfahrzeug des ASV Ratschings offiziell seiner Bestimmung übergeben und von Dekan Josef Knapp gesegnet. Großzügige Beiträge der Gemeinde Ratschings, der Raiffeisenkasse Wipptal und mehrerer privater Sponsoren hatten den Ankauf des Fahrzeuges wesentlich erleichtert. Präsident Erwin Schölzhorn bedankte sich bei den Sponsoren und bei Vizebürgermeister sowie Sportrefe-

rent Thomas Strickner. Der neue Kleinbus wird insbesondere im Kinder- und Jugendbereich eingesetzt und leistet sowohl für die Abwicklung des Trainings als

auch für den sicheren Transport zu Skirennen und Fußballspielen gute Dienste.

MAREIT

Ratschinger gewinnen Nachtpreiswatten Beim Nachtpreiswatten des ASV Mareit Ende November wurde bis spät in die Nacht gekartet. Dominiert haben dabei jeweils zwei Ratschinger Wattpärchen: Das 64erSpiel entschieden Josef Schölzhorn und Armin Haller für sich, beim 32er-Spiel hatten Werner Schölzhorn und Martin Haller die Nase vorn. Über die rege Teilnahme zeigte sich der Sportverein Mareit sehr erfreut. Erker 01 I 16

41


42

Erker 01 I 16


GESELLSCHAFT

RIDNAUN

STERZING

Mut hat viele Gesichter Mut heißt, etwas zu wagen. Pablo Pineda Ferrer traute sich als erster Spanier mit Down-Syndrom, die Schule zu besuchen, die Universität abzuschließen und Filmstar zu werden. Bei einer Autorenlesung im November in der Bibliothek Ridnaun erzählte Erker-Redakteurin Renate Breitenberger den Grundschülern über den selbstbewussten Europäer, einer der 22 Hauptfiguren im Buch „Mut, nur Mut!“, welches das Haus der Solidarität und das Jugendkinderbuchzentrum JUKIBUZ des Südtiroler Kulturinstituts unlängst herausgegeben haben. Anschließend malten die Schüler ihre eigenen Mut-

geschichten: Löwen, Bären, Polizisten, Superhelden, Menschen, die sich trau-

en, öffentlich ihre Meinung zu sagen oder jemandem ihre Liebe zu gestehen. Mut, so fanden die Schüler heraus, hat viele Gesichter.

EINSCHREIBUNGEN IN DEN KINDERGARTEN Die Einschreibungen in die beiden deutschen Kindergärten „Löwenegg“ und „Maria Regina Pacis“ in Sterzing für das nächste Kindergartenjahr werden im Jänner im ElKi-Gebäude (Streunturngasse 1, beim Jugenddienst) angeboten. Die Einschreibungen finden am 18. Jänner (8.00 – 10.30 Uhr, 14.00 – 16.00 Uhr), am 19. Jänner (8.00 – 10.30 Uhr, 14.00 – 16.30 Uhr) sowie am 20. Jänner (8.00 – 10.30 Uhr) statt. Mitzubringen ist die Steuernummer des Kindes (Gesundheitskarte). Eingeschrieben und zum Besuch zugelassen werden Kinder, die innerhalb Februar 2017 das dritte Lebensjahr vollenden. Kinder dürfen nur in einen Kindergarten eingeschrieben werden.

Weihnachtsstimmung an der Grundschule

Weihnachten im Sinne von Brauchtum und menschlicher Nähe war das Leitmotiv verschiedener Aktionen der dritten und vierten Klassen der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ während der Adventszeit. Im Rahmen der Wahlfachangebote meldeten sich viele Drittklässler zum Kekse Backen. Die Mensaköchin stellte Küche und Backöfen zur Verfügung. Freudig beteiligten sich auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen und aus Migrantenfamilien an der „Backstube“. Eine Musikgruppe der Klasse 3B gestaltete die Weihnachtsfeier im Krankenhaus Sterzing mit. Zweistimmiger Gesang im Verein mit Orff-Musik bildete einen wohlklingenden Rahmen für die von Pater Meinrad und Religionslehrerin Elisabeth Kinzner besinnlich gestaltete Feier. Die Kinder verteilten selbstgebastelte Sterne mit guten Wünschen. Wie Licht die Dunkelheit erhellt, wärmt und Menschen zusammenführt, erlebten die Viertklässler im Rahmen einer von ihnen gestalteten Feier mit den Senioren im Altenheim Sterzing. Ein Theaterstück bildete den Kern der besinnlichen Vorstellung und wurde mit Weihnachtsliedern umrahmt. Die Kinder verteilten anschließend selbstgebastelte Windlichter und kamen so mit den älteren Menschen ins Gespräch. Einige Viertklässler beteiligten sich auch an der Sterzinger Stadtweihnacht. Beim Öffnen eines „Adventfensters“ wurden Weihnachtsgedichte vorgetragen, gesungen und musiziert.

Erker 01 I 16

43


GESELLSCHAFT

Eine Nacht im Zeichen der Eule

32 Schüler der 3. Klassen der Mittelschulen „Vigil Raber“, „Konrad Fischnaler“ und „Gossensaß“ verbrachten Mitte November eine „Lange Nacht des Forschens und der Sprachen“ in der Oberschule Sterzing. In Workshops zu den unterschiedlichsten Fächern wie Biologie, Chemie, Mathematik sowie den Sprachen Englisch, Latein und Französisch nahmen die jungen Forscher Einblick in die Wissenschaft. Sie suchten Wimperntierchen, prüften Fertigsuppen und Waschmittel auf ihren Säuregehalt und spielten „Activity“ in englischer Sprache. Die Schüler der 4. Klasse des Real-

und des Sprachengymnasiums stürzten sich mit viel Begeisterung in ihre Aufgabe als Tutoren und boten den jungen Kollegen viel Sehens- und Bemerkenswertes. Als es um Mitternacht zur Geisterstunde schlug, hielt das Labor noch einige Überraschungen der anderen Art bereit. Ganz im Zeichen der nachtaktiven Eule kehrte erst spät (oder schon wieder früh) ein wenig Ruhe unter den Forschern ein. Nach einem gemeinsamen Frühstück im Foyer der Oberschule ging die lange Nacht erfolgreich zu Ende und Schüler und Lehrer kehrten in ihre Klassenzimmer zurück.

Aufnahme in die Ministrantengruppe Nach dem Empfang des Sakramentes der Eucharistie im Frühjahr haben sich von den 60 Erst-

kommunikanten sechs Kinder bereiterklärt, den Ministrantendienst in der Pfarrei Sterzing zu begin-

44

Erker 01 I 16

nen. Beim Aufnahmegottesdienst am ersten Adventsonntag freute sich Dekan Josef Knapp über die Mädchen und Buben, die sich seit Oktober auf diese neue Aufgabe vorbereitet haben. Der Ministrantengruppe Sterzing gehören zurzeit 74 Kinder und Jugendliche der Grund-, Mittel- und Oberschule an. Im Bild Dekan Josef Knapp mit den neu eingekleideten Ministranten Jana, Liam, Pia, Doris, Victoria und Thomas.

WIESEN

Nikolausfeier im Haus „Lea“ Anfang Dezember erhielten die 44 Asylwerber, die im Haus „Lea“ in Wiesen untergebracht sind, Besuch vom Nikolaus. Nachdem sie zuvor bereits die Geschichte vom hl. Nikolaus kennengelernt sowie vom Brauch des Nikolausumzuges mit Krampussen erfahren hatten, konnten sie sich bei der kleinen Feier auf Deutsch und auf Italienisch mit dem Nikolaus unterhalten. Dieser überreichte ihnen einen Schoko-Nikolaus, Besucher aus dem Wipptal brachten Kekse, Orangen und Nüsse mit. Anschließend wurde gespielt, geplaudert und erzählt. Die Flüchtlinge bedankten sich mit einem freundlichen „Auf Wiedersehen“ für den netten Nachmittag, den die Sterzinger KVW Frauen organisiert hatten.

THUINS

Besuch vom Nikolaus Einen Besuch stattete der Nikolaus gemeinsam mit Knecht Ruprecht, einem Mohren und drei kleinen Krampussen auch den Kindern von Thuins ab. Bei einem Rundgang durch das Dorf lobte sie der Nikolaus für ihre Ministrantendienste sowie für ihre sportlichen, schulischen und musikalischen Leistungen und verteilte Nikolaussäckchen, die von der Freiwilligen Feuerwehr Thuins organisiert worden waren. Von den Kleineren bekam er Zeichnungen überreicht, für die er sich herzlich bedankte. Nach einer gelungenen Feier im Feuerwehrhaus verabschiedete sich der Nikolaus mit einem gemeinsamen Kreuzzeichen. Die drei Krampusse hatten ihren Spaß, auf dem Dorfplatz den Kindern nachzulaufen, wobei sie mit ihren Ruten nicht gerade sparsam umgingen.

WILLKOMMEN IN DER MITTELSCHULE! Am 12. Jänner um 19.00 Uhr findet in der Aula Magna der Mittelschulen ein Informationsabend für Eltern und Schüler der 5. Grundschulklassen statt. Direktorin Elisabeth Scheiber stellt die Mittelschule „K. Fischnaler“ vor und informiert über Schwerpunkte sowie Entwicklungen der Schule.


Blutspender geehrt

Weihnachtsfeier des Kameradschaftsbundes Pfitsch

Foto: Alexandra Geyr

Mitte Dezember fand in Kematen die Weihnachtsfeier des Kameradschaftsbundes Pfitsch statt. Dazu begrüßte Ortsobmann Karl Putzer im Gasthof „Alpenrose“ Vizebür-

Bei der traditionellen Weihnachtsfeier der AVIS – Wipptal, die Mitte Dezember im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen stattfand, wurde Rückblick auf das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen gehalten. Bei 1.012 Mitgliedern wurden bis zum 30. November 1.318 Blutspenden abgegeben. AVIS-Präsidentin Valeria Casazza und ihr Stellvertreter Erwin Astenwald freuten sich über die rege Teilnahme an der Feier, zu der sie u. a. Bürgermeister Stefan Gufler, AVIS-Landespräsident Erich Hanni sowie Vizepräsidentin Martina Knapp begrüßen konnten. Ein besonderer Gruß ging an die Vertre-

tung der Partnergemeinde Agugliano (Ancona), mit der im vergangenen Juni die 10-jährige Partnerschaft gefeiert wurde. Pfarrer Walter Prast hielt eine besinnliche Andacht. 26 Spender wurden mit Silber für 24 Blutspenden ausgezeichnet. Francesca Pacher Arceri, Johann Leitner, David Senn und Paolo Zamboni erhielten Gold für 50 Blutspenden, Erwin Astenwald erhielt für 70 Blutspenden Gold mit Rubin. Im Bild (v. l.): Johann Leitner, Livio und Francesca Pacher, Erwin und Edith Astenwald mit Enkelin Lena, Graziano Stacchiotti, Erich Hanni und David Senn.

Spenglerkunst am Christkindlmarkt Ein besonderes Projekt haben sich vier Lehrlinge eines renommierten Wipptaler Spenglereibetriebes einfallen lassen. Ein Jahr lang haben sie sich abends nach der Arbeit und samstags mächtig ins Zeug gelegt, um auf einem Stand

am Sterzinger Christkindlmarkt aufzuzeigen, dass Spengler eben nicht „nur“ Dachrinnen fertigen können. Die Marktbesucher staun-

ten nicht schlecht über die handgemachten kunstvollen Laternen, Kruzifixe, Metall-Rosen, Schmetterlinge, Christbaumschmuck und verschiedenste Accessoires. Besonders bei einheimischen Käufern komme die Spenglerkunst gut an, erzählten die fleißigen Handwerkerlehrlinge. Durch die einmalige Initiative konnten Patrick Ramoser, Nicolas Zanarotto, Fabian Ferrera und Manuel Hopfgartner auch selbst erfahren, was es heißt, die Werke nicht nur anzufertigen, sondern sie auch zu verkaufen. Die Lehrlinge machten sich so selbst zu Unternehmern. Hilfe bei der Anfertigung haben die vier auch vom französischen Austauschspengler Alexandre Lepand bekommen. Ein Teil der Einnahmen wird für ein soziales Projekt im Wipptal gespendet.

germeister David Volgger, die Mitglieder des Vereins sowie Marlies und Willi, welche die Feier musi-

kalisch umrahmten. Vizebürgermeister Volgger zeigte sich über den Zusammenhalt im Verein sehr erfreut und appellierte an alle, so weiterzumachen und dadurch das Dorfleben zu bereichern. Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder servierte die Wirtin eine kräftige Fleischsuppe und Gebäck. In geselliger Runde unterhielt man sich über vergangene Zeiten, in denen oft bittere Armut herrschte, die Leute aber trotzdem zufrieden waren.

Seniorennachmittag in Ratschings Anstelle der üblichen Adventfeier trafen sich die Senioren der Gemeinde Ratschings Mitte November zu einem fröhlichen Nachmittag. Einige Theaterspieler aus Mareit, Ridnaun und Gasteig gaben lustige Einlagen zum Besten. Zur Stärkung gab es Gulaschsuppe, Krapfen und Gebäck. Bei Musik und guter Laune verging der Nachmittag wie im Flug. Über die zahlreiche Teilnahme war der Seniorenausschuss sehr erfreut.

Erker 01 I 16

45


KULTUR

„Trotz allem blühen die Rosen“ Kindheitserinnerungen an die Optionszeit von Olga Nitz Notdurfter aus Mittewald

von Daniela Perez, Nadja De Nicolò und Olga Nitz Notdurfter (†) Die Option im Zweiten Weltkrieg: Damals stellte sich für alle Südtiroler die gleiche, schmerzhafte Frage: Was ist Heimat für mich? Meine Sprache und Kultur oder das Land, auf dem ich lebe? Auch die Bürger von Mittewald standen vor dieser elementaren Frage. Damals entschieden sich die Eltern unserer Oma Olga Nitz Notdurfter fürs Auswandern, wie fast alle anderen Mittewalder auch. In Deutschland folgten jedoch bittere Zeiten der Not für ihre Familie. Einer ihrer zahlreichen Texte, in denen sie ihre Erinnerungen an früher immer wieder festgehalten hat, vom 9. Mai 1991 erzählt von Armut und Hunger, aber auch von Zusammenhalt und scheinbar unendlicher Kraft. Es ist die Geschichte eines achtjährigen Mädchens, das die Option mit eigenen Augen miterlebt hat. Ein Kind, das bereits sehr früh sehr große Verantwortung übernehmen musste. Genauso erzählt diese Geschichte auch von einer jungen Frau in der Nachkriegszeit und einer Reise zurück in eine fremd gewordene Heimat. Unsere Oma sah die Kriegsjahre in Deutschland immer als große Bereicherung und als einen der wertvollsten Abschnitte ihres Lebens. Das damals achtjährige Mädchen ist vor drei Jahren verstorben. Gerade in der heutigen Zeit ruft uns ihr Text in Erinnerung, dass vor gar nicht so langer Zeit auch viele Südtiroler zu Flüchtlingen wurden und an der Türschwelle anderer Länder auf Hilfe angewiesen waren. Wäre die Option nicht landesweit geschehen, müßte man sich wohl

46

Erker 01 I 16

fragen, warum Pfarrer Anton Reier und Dr. Leo von Pretz so wenig Einfluß auf den Großteil der Mittewalder Bevölkerung hatte in Bezug auf die Auswanderung. Arbeit gab es für alle und die Bevölkerung lebte gut, eben durch die Pretz’sche Pappenfabrik. Viele Familien wohnten gratis in Betriebswohnungen. Daraus kann man

bis zum Abwandern war noch ein viertes unterwegs. Heute kann ich mir vorstellen, in welcher Bedrängnis sich meine Eltern damals befunden haben. Dieser Konflikt ist wohl unvorstellbar. Am Ende war mein Vater froh, sich für das Abwandern entschieden zu haben – hauptsächlich uns Kinder wegen.

mand, daß wir kommen würden (oder es wollte niemand etwas wissen). Nach etlichen Tagen wurde im Schwabenland, Kreis Ravensburg, ein aufgelassenes Kurhaus ausfindig gemacht, weit abgelegen vom Dorf Baienfurt. Dorthin wurden wir gebracht und die erste Zeit sogar unentgeltlich verpflegt. Aber das sollte sich sehr

Aufbruch ins Ungewisse am Bahnhof von Mittewald am 20. Mai 1940

ersehen, was gezielte Propaganda bewirken kann. Das Deutschtum der Südtiroler, das bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich eine Selbstverständlichkeit gewesen war, wurde hochgespielt und dramatisiert, um die Bevölkerung zum Abwandern zu bewegen. Bei jenen 40 Personen am 20. Mai 1940 waren auch meine Eltern dabei. Mein Vater noch jung (30 Jahre alt) mit Frau und drei kleinen Kindern (8 – 4 – 1½ Jahre alt),

An diesen unseligen 20. Mai kann ich mich gut erinnern: Viele Menschen warteten am Bahnhof, es gab für alle zu trinken zum Abschied. Wir Kinder bekamen soviel „Kracherle“ wie wir wollten. Der Glaskugelverschluß vom „Kracherle-Flaschl“ hatte es mir angetan, und ich trank mehr als mir gut tat. Dann die Zugfahrt bis Innsbruck: Natürlich war das schön für uns Kinder. In Innsbruck wußte nie-

schnell ändern: Bald waren die Frauen mit den Kindern und alten Leuten allein. Die Männer wurden alle zur Wehrmacht einberufen, die Jugendlichen mußten zum Arbeitsdienst. Nur mein Vater wurde zurückgestellt bis das Kind zur Welt kam und wir eine Wohnung im Dorf gefunden hatten, dann mußte auch er gehen. Weihnachten 1940 war meine Mutter mit uns vier Kindern allein und blieb es, fast 10 Jahre lang.


Olga und ihr Bruder Franz mit ihrer Großmutter, die nach dem Krieg in Deutschland blieb, im Juli 1941 in Baienfurt

Die Sorge um das tägliche Brot in einem fremden Land im Kriegszustand mit der halben Welt blieb den Frauen überlassen. Etliche Familien sind nach Vorarlberg und sind auch dort geblieben. Der Rest wurde bis zum Winter im Dorf untergebracht, denn die Kinder mußten ja die Schule besuchen. Bis zur Einberufung im Dezember 1940 arbeitete mein Vater in einer Papierfabrik in Baienfurt und wir bekamen deshalb eine Betriebswohnung. Die Miete von 20 DM monatlich war viel zu hoch, denn das wenige Geld, welches meine Mutter als Soldatenfrau zugewiesen bekam, reichte kaum für das tägliche Brot. Die Lebensmittelzuteilung auf der Karte wurde immer knapper. Die Raucherkarte, welche auch Frauen bekamen, tauschte meine Mutter als Nichtraucherin gegen Lebensmittel ein oder verkaufte sie an unsere gutsituierten Nachbarn. Wir gingen „hamstern“, Ähren lesen, Bucheckern sammeln, Flachs jäten und rupfen, halfen bei der Kartoffelernte. Im Sommer suchten wir auf den Äckern Kartoffelkäfer, für einen bekam man 50 Pfennig. Die Alliierten warfen die Käferlarven nämlich über den Feldern haufenweise ab, damit sie die Ernte vernichten. Kartoffeläcker gab es sehr viele in dieser Gegend. Wer genug Kartoffeln hatte war gerettet. Es gab oft 3-4 mal am Tag Kartoffel als Spei-

se (glücklich diejenigen die soviel hatten!). Auf der Lebensmittelkarte gab es einen Winter lang nur Speiserüben anstatt Kartoffeln. Im Winter 1942 erkrankte meine Mutter: Sie hatte zwei schwere Operationen hinter sich und lag im Sterben. Mein Vater war zu dieser Zeit in Rußland, wir Kinder wurden von unserem Onkel und der Großmutter versorgt. Manchmal kam eine Frau aus der Nachbarschaft. Langsam erholte sich meine Mutter, sie blieb aber ab dieser Zeit immer kränklich und schwach. Die Fliegeralarme häuften sich besonders nachts. Wir waren im Überfluggebiet, wenn die Bomber nach München und Augsburg flogen, um dort ihre totbringende Last abzuwerfen. Unsere Mutter sagte oft: „Kommt Kinder, beten wir ein Vaterunser für die Menschen, die bei diesem Angriff sterben müssen.“ Zur damaligen Zeit hatten alle die gleiche Sorge – den Krieg zu überleben. Mit einer gemeinsamen Sorge und Not kann man vielleicht auch besser zusammenleben. Für die dortige Bevölkerung waren wir im Grunde Ausländer, wir konnten uns aber nicht beklagen, die meisten waren nett mit uns. Die Angst ums Leben war ständiger Begleiter von allen. Wir hatten einen langen Schulweg und wurden oft vom Fliegeralarm überrascht und kehrten wieder um. Im Winter waren KälErker 01 I 16

47


GESCHICHTE I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg

tegrade bis zu -25° keine Seltenheit, das Bodenseegebiet schickte dazu Feuchtigkeit und Nebel. Auf dem Weg nach Hause gefror die Milch in der Kanne zu einem Eisklumpen. Selber froren wir auch. Schuhwerk und Kleidung waren schadhaft – es gab fast nichts mehr auf Bezugschein – nur wer etwas Lebenswichtiges einzutauschen hatte, konnte sich eindecken. Meine Eltern hatten unter anderem auch einige Kilo grüne Kaffeebohnen mit nach Deutschland genommen, welche sehr begehrt waren, als es nichts mehr zu kaufen gab. Für diesen Kaffee hätte man im Tauschhandel alles bekommen. Viel Kaffee hätte meine Mutter haben sollen. Manchmal bekamen wir von guten Leuten, die schon größere Kinder hatten, etwas geschenkt an Kleidung und Schuhen. Mein Bruder war jahrelang bei einer Kleinbauernfamilie untergebracht und mußte nach der Schule mitarbeiten. So verdiente er sich Mittag- und Abendessen, zum Schlafen kam er aber nach Hause. Meine Schwester hatte als Kind einen sogenannten Lungenschatten und mußte täglich vier Stunden im Freien im Schatten liegen. Wegen dieser Krankheit bekam sie Sonderzulage an Milch und Butter, denn sie sollte gut essen. Sie wurde Gott sei Dank wieder gesund. Meine jüngste Schwester schlief bei der Großmutter, um meine kränkliche Mutter zu entlasten. Meine Großmutter hatte alle vier Söhne an der Front – einer fiel im Kampf um Stalingrad. Mein Vater war in Rußland, in Holland und in der Normandie und wir erhielten oft monatelang kein Lebenszeichen von ihm. Inzwischen waren wir arm wie Kirchenmäuse: Kriegsende, Besatzung, Ausgangssperre, kaum mehr etwas in den Läden. Wir putzten unsere Zähne mit rotem Viehsalz. Nach Kriegsende herrschte furchtbare Not in jeder

48

Erker 01 I 16

Olga und ihre drei jüngeren Geschwister Franz, Martha und Herta im Winter 1942 vor dem Arbeiterwohnhaus in Baienfurt; (kl. Bild) Olga im März 1948, ein Jahr vor der Rückwanderung: Die junge Frau wäre gerne in Deutschland geblieben.

Beziehung. Wir ließen durch das Internationale Rote Kreuz nach unserem Vater suchen. Nach 9 Monaten kam die Nachricht, daß er noch lebt und sich in einem Internierungslager in Bologna befindet. Aber die Grenzen waren gesperrt und es gab sogar Postzensur. Nun mußten wir geduldig abwarten. Ich hatte die Volksschule beendet und ging zu einem Bauer als Magd. Anstatt Geld bekam ich Lebensmittel und zwar Kartoffeln und Äpfel, einen großen Sack voll Weizen und jeden Tag 2 l Milch für daheim, ab und zu auch einen Brotlaib. Damit war uns sehr geholfen. Trotz der großen Not, die überall herrschte, wurden die Menschen wieder zuversichtlicher, langsam wich die Angst von ihnen. Wir haben also durch dieses unheilvolle Auswandern die Kriegsund Nachkriegszeit in Deutschland miterlebt. Nachdem die Möglichkeit der Rückwanderung bekannt geworden war, entschloß sich meine Mutter, nach Mittewald zurückzukehren. Viele Fragebögen und Gesuche mußten an die deutsche, französische und italienische

Behörde eingeschickt werden. Nach langem Überprüfen kam eines Tages die Bewilligung für die

Wunden“, in diesem Falle hat die Zeit aber getrennt. Die wenigen Familien, die in Mittewald verblie-

Olga und ihre Enkelin Daniela Perez

Rückwanderung. Schmerzlich war der Abschied von unserem guten Onkel und der Großmutter, denn sie hatten sich entschlossen in Deutschland zu bleiben. Am 23. August 1949 ist meine Mutter mit uns vier Kindern rückgewandert. Wir mußten ganz unten anfangen in jeder Hinsicht. Es heißt zwar: „Die Zeit heilt alle

ben waren, hatten in den vergangenen zehn Jahren andere Probleme zu bewältigen. Die zugezogenen Menschen, die das Dorf nach unserer Abwanderung wieder belebt hatten, waren uns natürlich fremd. Also waren wir wieder Fremde. Das achtjährige Mädchen von daE mals bin ich.


KULTUR

„Theater muss Spaß machen“ Regisseur Erich Meraner im Interview

„Schluss mit ledig“ in Mauls Dorfbühne Mauls beschreitet neue Wege

In Zusammenarbeit mit Regisseur Erich Meraner bringt die Dorfbühne Mauls im Jänner eine Eigenproduktion auf die Bühne. „Schluss mit ledig“ meint Tante Frieda, die ihren Neffen, das Muttersöhnchen Georg, endlich unter die Haube bringen will. Über eine geheime Zeitungsannonce hofft sie, die richtige Frau für ihn zu finden. Die eintrudelnden Kandidatinnen bringen das eintönige Leben auf dem Huberhof gehörig durcheinander. Ob es Tante Frieda gelingt, ihren Plan in die Tat umzusetzen, bringt das Publikum ab dem 22. Jänner im Haus der Dorfgemeinschaft Mauls in Erfahrung, wenn sich der Vorhang zur Premiere öffnet und es lautet: „Schluss mit ledig“. Die genauen Aufführungstermine im Veranstaltungskalender.

Erker: Die Dorfbühne Mauls lädt heuer erstmals zu einer Eigenproduktion. Das Stück ist gänzlich ohne Skript im Laufe der Probenarbeit zusammen mit Ihnen entstanden. Wie darf man sich das vorstellen? Erich Meraner: Es ist für mich eine ganz besondere Herausforderung, mit einer Dorfbühne ein eigenes Stück zu erarbeiten. Der große Vorteil liegt darin, dass sich zusammen mit den Schauspielern, von denen jeder eigene Stärken und Facetten mitbringt, eine spannende Geschichte entwickeln kann. Bei dieser Art der Inszenierung kann ich ganz individuell auf die persönlichen Bedürfnisse jedes einzelnen eingehen und ein Stück auf die Anzahl der Mitspieler maßschneidern. Dies erfordert hohe Flexibilität und guten Zusammenhalt innerhalb der Gruppe. Es ist nicht das erste Mal, dass Sie eine derartige Eigenproduktion auf die Beine stellen. Das ist richtig. Da die Dorfbühne Mauls nach neuen Impulsen von außen gesucht hat und die Chemie zwischen uns sofort stimmte, haben sich die Schauspieler mit mir zusammen auf diese andere Art des Spielens eingelassen. Worum geht es in diesem Stück und worin unterscheidet es sich von anderen Produktionen? Es geht in dieser Komödie um ein schwervermittelbares Muttersöhnchen, dem die Tante auf ihre besondere Weise etwas auf die Sprünge helfen möchte. Das geht natürlich mächtig schief. Die Lachmuskeln kommen

bei dieser Aufführung bestimmt nicht zu kurz, sei es hinter, auf oder vor der Bühne. Es ist mir nämlich wichtig, dass der Zuschauer die Spielfreude der Akteure spürt. Meine Schauspieler bekommen keine Texte vorgelegt, sondern spielen ihre Rollen frei aus dem

Bauch heraus. Das ist eine spannende Herausforderung und verlangt großes gegenseitiges Vertrauen. Ich sage gerne: „Gute Schauspieler sind die, die nicht Theater spielen.“ Und genau das kommt bei dieser Produktion sehr gut zur Geltung. Was bleibt der Dorfbühne Mauls, wenn Erich Meraner wieder geht? Ich hoffe, bei der Dorfbühne Spuren zu hinterlassen, damit die Schauspieler in Zukunft auf ihr Bauchgefühl hören und das Spielen in geselliger Runde als Geschenk sehen. Theater muss Spaß machen, egal ob es sich um eine Komödie oder Tragödie handelt. Theater stärkt die Persönlichkeit, gibt Halt und bietet Platz, um über den Tellerrand hinauszuschauen. Dem Publikum wünsche ich, dass sie sich vom Spaß, den wir beim Erarbeiten und Spielen des Stückes haben, mitreißen lassen.

Erker 01 I 16

49


KULTUR

Cäcilienfeiern beschließen Musikjahr Mit Cäcilienfeiern und Konzerten haben viele Musikkapellen und Chöre des Wipptales ihr Musikjahr beschlossen, Rückschau auf das vergangene und Ausblick auf das kommende Jahr gehalten – und verdiente Mitglieder geehrt. MUSIKKAPELLE PFLERSCH

des Blasmusikverbandes für seine 16-jährige Tätigkeit im Vorstand, davon zehn Jahre als Obmann. Lara Schorr und Viktoria Obkircher wurde das Bronze-Abzeichen verliehen. VEREINSKAPELLE GOSSENSASS Nach der musikalischen Umrahmung der Festmesse am Cäcilien-

(v. l.): Obmann-Stellvertreter Dietmar Leitner, Kapellmeister Florian Penz, Obmann Markus Teissl, Viktoria Obkircher und Lara Schorr

Vor vollen Rängen gab die Musikkapelle Pflersch Ende November im Vereinshaus ihr Cäcilienkonzert. Nach einem Kurzkonzert der Jugendkapelle „Brennerwind“ unter der Leitung von Marianne Mair dirigierte Kapellmeister Florian Penz ein abwechslungsreiches Programm, das den Bogen von Franz von Suppés Operette „Die schöne Galathee“ bis hin zum Musical „Tanz der Vampire“ spannte. Im Rahmen des Konzerts wurden sechs neue Mitglieder in die Kapelle aufgenommen: Hornistin Lara Schorr, Posaunistin Viktoria Obkircher, die Saxophonisten Andrea Knapp und Hannah Kinzner, Klarinettist Michael Amort und Querflötistin Verena Röck. Obmann Markus Teissl erhielt das Silberne Verdienstabzeichen

50

Erker 01 I 16

sonntag traf sich die Vereinskapelle Gossensaß um Obmann Armin Keim im Rathaus zu ihrer 96. ordentlichen Jahresversammlung. 21 Mal spielte die Musikkapelle im abgelaufenen Musikjahr auf, so u. a. bei der Valentinsprozession am Brenner, beim Faschingsumzug in Gossensaß, beim Pfingstkonzert, beim Musikfest im Juli und beim Stubaier Talfest in Tirol. Der neue Kapellmeister Klaus Sailer aus Wiesen zeigte sich mit den Leistungen der Kapelle zufrieden. Die Original Gossensasser Böhmische hatte acht Auftritte, die Gossensasser Tanzlmusig spielte fünfmal auf. Jugendreferentin Monika Mayr beglückwünschte die Jungmusikantinnen Johanna Prieth (Klarinette) zum Bronzeabzeichen sowie Judith Kinzner (Querflöte),

Verena Kinzner und Magdalena Weissteiner (Klarinette) zum Silberabzeichen. Thomas Crepaz wurde für seine 15-jährige Mitgliedschaft geehrt (im Bild). Georg Hofer kehrte nach einer Auszeit in die Kapelle zurück, Evelin Graus und Margit Fassnauer wurden neu aufgenommen. Dem neu gewählten Vorstand der Vereinskapelle gehören neben Obmann Armin Keim Michael Keim (Stellvertreter), Christian Sparber (Schriftführer), Raimund Keim (Kassier), Monika Mayr (Jugendreferentin), Natali Keim (Notenwart) und Martin Keim (Trachtenwart) an. Fähnrich bleibt Alfred Reichsigl. Bürgermeister Franz Kompatscher bezeichnete die Vereinskapelle als Botschafter der Gemeinde und beglückwünschte sie zu ihren guten Leistungen. PFARRCHOR MARIA IM MOOS Auf ein intensives Musikjahr, geprägt von einem Chormeisterwechsel, blickte der Sterzinger Pfarrchor Maria im Moos bei seiner Jahresversammlung im Beisein von Dekan Josef Knapp, Pfarrgemeinderatspräsidentin Ingrid Olivieri, Kulturstadträtin Marialuise Troyer und Gottfried Gläserer, Vertreter des Südtiroler Chorverbandes, zurück. Obfrau Silvia Luhn sprach von einem rundum gelungenen Chorjahr. Dabei hob sie das Engage-

ment des jungen Chorleiters Manuel Schiabello hervor, dem die Führung des Pfarrchores in seinem ersten Jahr sehr gut gelungen sei. Mit Freude und großem Fachwissen studierte er mit den Chorsängern in 63 Proben vier neue Messen sowie viele geistliche und weltliche Chorstücke ein. Lobend

(v. l.) Dekan Josef Knapp, Jubilar Walter Siller, Chorleiter Manuel Schiabello und Obfrau Silvia Luhn

strich sie auch den Zusammenhalt unter den Chorsängern hervor. Vier neue Sänger wurden im vergangenen Jahr in die Chorgemeinschaft aufgenommen. Ein besonderer Dank erging an Walter Siller, der 65 Jahre lang mit seiner Tenorstimme den Chor und die mitfeiernden Kirchenbesucher erfreute. Dem rüstigen Jubilar wurde vom Verband der Kir-


PFARRCHOR UND FAMILIENCHOR WIESEN Mitte November trafen sich der Pfarrchor und der Familienchor Wiesen zur gemeinsamen Cäcilienfeier. Dabei feierte der Familienchor sein 10-jähriges Bestehen und ehrte die 13 Gründungsmitglieder. Überdies erhielt Annemie Bacher Holzknecht eine Ehrenurkunde für ihre 25-jährige Mitgliedschaft als Sängerin beim Pfarrchor Wiesen. Die Ehrenurkunden überreichte Susanne Bacher in Vertretung des Verbandes der Kirchenchöre Südtirols.

Am Cäciliensonntag gestalteten der Familienchor und der Pfarrchor gemeinsam mit der Musikkapelle Wiesen den Festgottesdienst in der örtlichen Pfarrkirche. Dabei wurden unter der Leitung von Kapellmeister Joachim Bacher Teile der „Cäcilia-Messe“ von Karl Derntl und „Die Himmel rühmen“ von Ludwig van Beethoven aufgeführt. Am Ende der Messe wurden drei Mitglieder des Pfarrchores Wiesen für ihre langjährige Treue zur Kirchenmusik geehrt. Frieda Frei Ho-

Die geehrten Mitglieder des Familienchores Wiesen ...

fer wurde für ihre 40-jährige Zugehörigkeit zum Chor, Rosa Leitner Tratter für 60 Jahre Treue zur Chormusik sowie für 15 Jahre als Obfrau und Norbert Bacher für seine 67-jährige Tätigkeit als Organist geehrt. Auch Pfarrer Walter Prast und Bürgermeister Stefan Gufler sprachen den Geehrten und allen, die durch ihren musikalischen Einsatz einen wertvollen Beitrag für die Pfarrgemeinschaft leisten, ihren herzlichen Dank aus. MUSIKKAPELLE WIESEN Bei der Jahresversammlung am Cäciliensonntag blickte die Musikkapelle Wiesen auf das vergangene Jubiläumsjahr zurück. Nach der gemeinsam mit dem Pfarr- und Familienchor gestalteten Messfeier eröffnete ein Flötentrio die Versammlung, bei der Obmann Anton Walter im Beisein

... und des Pfarrchores Wiesen (v. l.): Rosa Leitner Tratter, Norbert Bacher und Frieda Frei Hofer

Konzert des Sinfonischen Blasorchesters Vorarlberg und einem großen Jubiläumsfest. Zudem wurde im Jubeljahr eine CD mit dem Auftragswerk „Pfeifer Huisele“ von Robert Neumayr eingespielt. Nach elfjähriger Tätigkeit als Dirigent legte Joachim Bacher sein Amt nieder, wirkt aber weiterhin als Musikant in der Musikkapelle mit. Bacher blickte auf seine Tätigkeit als Kapellmeister zurück und ließ die Höhepunkte als Dirigent Revue passieren, darunter das Musikprojekt „Peter und der Wolf“ in Zusammenarbeit mit der Grundschule Wiesen, diverse Wertungsspiele und Kirchenkonzerte.

Untermarzoner (Gold), Daniel Jocher (Silber), Jonas Bacher, Hannah Mair und Carmen Jocher (alle Bronze) erlangten im vergangenen Jahr das Jungmusikerleistungsabzeichen. Alexa Volgger wurde für ihre 15-jährige Mitgliedschaft geehrt. MUSIKKAPELLE INNERPFITSCH

(v. l.) Kapellmeister Martin Rainer, Judith Tötsch, Obfrau Marlinda Tötsch und Jugendleiterin Melanie Hofer

Fotos: Oswald Trenkwalder

chenchöre für seinen beständigen Dienst an der Musik eine Ehrenurkunde überreicht. Ein besonderer Dank erging auch an den Organisten Oswald Salcher und den gesamten Chorausschuss. Dieser hat sich auch für die nächsten drei wieder zu aktiver ehrenamtlicher Mitarbeit bereit erklärt. Ingrid Olivieri überbrachte jedem Chorsänger eine schöne Geste des Dankes und ermunterte zu weiterer Freude an der Kirchenmusik.

Fotos: Oswald Trenkwalder

KULTUR

Alexa Volgger wurde für ihre 15-jährige Mitgliedschaft geehrt.

mehrerer Ehrengäste diverse Höhepunkte des vergangenen Musikjahres in Erinnerung rief. Das 175-jährige Bestehen feierte der Klangkörper mit einem Galakonzert, einem

Obmann Walter dankte dem scheidenden Dirigenten; an seiner Stelle schwingt nun Andreas Reifer den Taktstock. Die fünf Jungmusikanten Franz

Ende November feierte die Musikkapelle Innerpfitsch den Tag ihrer Schutzpatronin Cäcilia. Nach dem Gottesdienst ließen die Musikanten bei einem Festmahl das abgelaufene Musikjahr Revue passieren. Obfrau Marlinda Tötsch dankte dem Ausschuss und besonders Kapellmeister Martin Rainer für seine Tätigkeit und allen Musikanten für ihre wertvolle Mitarbeit. Die Grüße der Gemeindeverwaltung überbrachte Vizebürgermeister David Volgger, der die Bedeutung der Musikkapelle für das Dorfleben hervorhob. Judith Tötsch wurde im Rahmen der Feier das Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold verliehen. Erker 01 I 16

51


WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

KULTUR

Wehr? BÜCHERECKE

Literaturraum Südtirol seit 1965

von Harald Kofler

Das Pfitschtal erstreckt sich vom Sterzinger Talkessel in nordöstlicher Richtung bis zur beeindruckenden Bergwelt der Zillertaler Alpen. Bis in das Jahr 1931 bildete die Wehr die Grenze der politisch selbstständigen Gemeinden von Wiesen und Pfitsch. Heute gehört die Wehr zur Fraktion Kematen und ist mit dieser verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Pfitsch. Der Höhenunterschied zwischen Sterzing und der Wehr ist beachtlich und die tiefe Wehrschlucht, die der Pfitscherbach im Laufe der Zeit in den Fels gegraben hat, bietet einen einzigartigen Anblick. Die Besiedelung des Hochtales ging nicht erst mit dem Auftreten der ersten schriftlichen Überlieferungen einher, sondern erfolgte bereits in urund frühgeschichtlicher Zeit. Der Name Wehr taucht erstmals in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als „Wer“ auf und wurde auch in den folgenden Jahrhunderten als „Wehr“ oder „Wöhr“ häufig erwähnt. Dort am Eingang ins Pfitscher Hochtal befand sich bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts das ehemalige, aus dem Wehr- oder Wöhrhof hervorgegangene Wirtshaus zum Elefanten. Der Hof selbst ist historisch bis in das 18. Jahrhundert nachgewiesen. Die Bezeichnung der Gegend selbst dürfte sich jedoch in ihrer heutigen Schreibung wohl erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weitgehend gefestigt haben. Die etymologische Deutung des Namens erweist sich als nicht besonders schwierig. Das mittelhochdeutsche Wort „wer“ bezeichnet einen zur Stauung eines Baches erforderlichen Damm. Die Errichtung eines Sperrwerkes hat der gesamten Gegend den Namen „Wehr“ gegeben.

52

Erker 01 I 16

Vor kurzem ist in der Germanistischen Reihe des Innsbrucker Universitätsverlages das Buch „Identitäten – Imaginationen – Erzählungen. Literaturraum Südtirol seit 1965“ von Barbara Siller (kl. Bild) aus Pardaun erschienen. „Südtirol wird eine Literatur haben, wie gut, daß es niemand weiß“, so der programmatische Satz von N. C. Kaser in seiner „Brixner Rede“ von 1969. Kaser hatte recht, nimmt doch in jenen Jahren im Literaturraum Südtirol eine entscheidende Entwicklung ihren Anfang, die sich bis in die Gegenwart fortsetzt. Hatte sich die Literatur vorher vornehmlich der Abbildung und Fortsetzung gesellschaftlich und politisch bestehender Strukturen verschrieben, beginnt sie sich in den späten 1960er Jahren zunehmend zu emanzipieren und ihre eigenen Wege zu suchen. An der Thematik Identitäten wird dies besonders sichtbar, hat sie doch aufgrund der geschichtlich spezifischen Situation dieses Raumes lange Zeit eine wesentliche Rolle gespielt. Ausgehend von theoretischen Ansätzen der Identitäts- und

Alteritätsforschung geht die vorliegende Studie den vielfältigen literarischen Identitätskonstruktionen in ausgewählten deutsch- und italienischsprachigen Werken nach, die in Richtung Dynamik, Pluralisierung und Transkulturalität weisen. Parallel zur Mehrstimmigkeit, zu den veränderten Erzählstrategien und Figurendarstellungen bilden sich Identitätsverständnisse heraus, die unterschiedliche Erzählvarianten ermöglichen und bewusst suchen. Die Studie von Barbara Siller leistet einen Beitrag zu den allgemeinen Identitätsforschungen in den Literaturen eines mehrsprachigen Grenzraumes, insbesondere aber des Raumes Südtirol. Barbara Siller, 38, studierte an den Universitäten Innsbruck und L’Aquila Deutsche Philologie und Romanistik, arbeitete mehrere Jahre am University College Cork in Irland und seit 2013 am Innsbrucker Forschungsinstitut Brenner-Archiv am Projekt „Prosa der Gegenwart aus Nord-, Ost- und Südtirol“. 2014 erhielt sie den Eduard-Wallnöfer-Jubiläumspreis des Landes Tirol.

22 Jahre und kein bisschen leise Der Raiffeisen Karikaturkalender: 22 Jahre und kein bisschen leise. Mit seinen Sinnsprüchen und Zeichnungen des Vinschgauer Künstlers Peppi Tischler gilt er als einer der beliebtesten Kalender Südtirols. Im November wurde der Raiffeisen-Karikaturkalender für das Jahr 2016 in der Raiffeisenkasse Wipptal anlässlich ihres 125-Jahr-Jubiläums vorgestellt. Viele denkwürdige Themen haben den Karikaturisten Tischler bereits zu hintersinnigen, provokanten und dennoch humorvollen Illustrationen verleitet. „Trotz seiner spitzen Feder ist er aber nie beleidigend oder gar unter der Gürtellinie“, so Rudi Gamper, der durch den Abend

führte. Dennoch habe Tischler mit seinen Karikaturen schon dem einen oder anderen die Ohren lang gezogen oder einen Tritt in den Hintern verpasst. Der Kalender für das Jahr 2016 verspricht wieder unterhaltsame Darstellungen, die Südtirol zum Nachdenken und Schmunzeln verleiten. Wie Gamper es treffender nicht bezeichnen konnte: „Mit seinen Karikaturen aus wenigen Strichen und kurzen, aber prägnanten Aussagen sagt Tischler oft mehr als tausend Worte.“ Im Bild (v. l.) Raika-Obmann Günther Seidner, Karikaturist Peppi Tischler und Raika-Direktor Christina Pupp.


DAS WIPPTAL IM FOKUS

CHRISTIAN SEEHAUSER, Sterzing Erker 01 I 16

53


KULTUR

FRANZENSFESTE

MODES OF DEMOCRACY

Wolfgang Obkircher

In diesem Jahr ist die Festung Franzensfeste erstmals auch den Winter über für Besucher geöffnet. Derzeit ist dort die Sonderausstellung Modes of Democracy (Formen der Demokratie) zu sehen, die auch der Frage nachspürt, ob die Demokratie auf dem Rückzug ist. Nach ihrer Erstpräsentation in Prag werden hier nun bis Ende März die vielfältigen Formen, individuellen Nuancen und regionalen Besonderheiten der politischen Teilhabe gezeigt. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei weltpolitischen Umbrüchen, ihren Folgen sowie Ursachen gewidmet. Auch ambivalente Tendenzen, Bedrohungen und Gefahren, die sich durch politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedingungen in Europa, Lateinamerika, Asien und anderen Teilen der Welt entwickeln, werden von Künstlern der betreffenden Kontinente kritisch ergründet. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach den Veränderungen und Herausforderungen des politischen Mitspracherechts, die uns auf eine Reise durch Grenzregionen, Schwellenländer, Kriegsgebiete, wachsende Gräben von Armut und Reichtum, menschliche Elende, aber auch neu entstehende Formen von Demokratie begleitet. Es werden auch geführte Rundgänge durch die Ausstellung angeboten.

54

Erker 01 I 16

Adventkonzert von Tun na Kata Am ersten Adventsonntag fand bereits zum 15. Mal das traditionelle Adventkonzert der Gruppe Tun na Kata statt – und wie jedes Jahr war das Stadttheater Sterzing bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Musiker Daniela, Verena, Arnield, Ingrid, Astrid, Mafred und Markus stellten unter der Leitung von Paolo „Jack“ Alemanno erneut ihr Können, ihren Enthusiasmus und ihre grenzenlose Freude am gemeinsamen Musizieren unter Beweis.

Begleitet wurden sie in diesem Jahr von Mattia Martorano auf der Geige, den Perkussionisten Max Castlunger und Luca Ferrentino sowie Werner „Haifisch“ Heidegger am Bass. Mit diesem sehr emotionalen Konzert, das die zahlreichen Zuhörer zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss, beschloss Tun na Kata erneut ein reiches Konzertjahr mit zahlreichen Auftritten und vielen schönen Momenten.

RIDNAUN

Besinnliche Adventstunde für guten Zweck „Endlich ist in mir Adventstimmung und Ruhe eingekehrt.“ Mit diesen Worten bedankte sich einer der zahlreichen Zuhörer beim Adventsingen des Kirchenchores Ridnaun und der Telfer Singgemeinschaft Anfang Dezember. Die beiden Chöre hatten zu einer besinnlichen Adventstunde in die Pfarrkirche von Ridnaun geladen. Mit einem abwechslungsreichen Programm, das die Chöre einzeln, nur die Frauen- oder Männerstimmen sowie die Chöre gemeinsam vortrugen, gelang es den Sängern, die Zuschauer anzusprechen und zu berühren. Die besinnlichen Texte, vorgetragen von Sig-

run Falkensteiner, die Weisen der Jungmusikanten der Knappenkapelle Ridnaun und das imposante Orgelspiel von Pepi Hofer verliehen dem Konzert einen besinnlichen und feierlichen Rahmen. Beim Adventkonzert für die Hilfsaktion „Menschen in Not “ konnte die stattliche Summe von 1.800 Euro an freiwilligen Spenden gesammelt werden. Mitte Dezember haben die Obleute der beiden Chöre, Klara Mair und Hermann Schölzhorn, im Beisein von Seelsorger Don Giorgio Carli die Spende an Franco Ferri, Leiter des Caritas Infopoints Sterzing, übergeben (im Bild).

Kirchenkonzert in Gossensaß Am ersten AdventsonnEine Bläsergruppe der tag lud die Vereinskapelle Vereinskapelle spielte einGossensaß um Obmann leitend das traditionelle Armin Keim zu einem be„Gloria in excelsis Deo“, bevor die gesamte Kapelsinnlichen Kirchenkonzert in die örtliche Pfarrkirche. le unter dem neuen KaPfarrschwester Elisabeth pellmeister Klaus Sailer von der Seelsorgeeinheit aus Wiesen erbauliche Wipptal und Josef Win- Der neue Ausschuss der Musikkapelle Gossensaß mit dem neuen Musikstücke zu Gehör brachte. Die zahlreichen disch sprachen tiefsinnige Kapellmeister Klaus Sailer (2. v. l.) Zuhörer dankten den MuWorte und banden dabei auch die derzeitige Flüchtlingssituation, die Herberg- sikanten für ihre Darbietungen mit lang anhaltendem Applaus. suche der Fremden, in ihre Texte mit ein.


KULTUR

Drehorte schmackhaft gemacht Appetit auf Südtiroler Filmlocations machen soll die Tour PLACES der Business Location Südtirol (BLS), bei der Produzenten und Herstellungsleitern aus Deutschland, Italien und Österreich jedes Jahr eine andere Region des Landes präsentiert wird. Bei der vierten Auflage der Tour waren

Foto: Patrick Rottensteiner

im Herbst rund 20 Teilnehmer im Wippund Eisacktal unterwegs – von Brixen über die Festung Franzensfeste bis hin zu einer Industriehalle in Sterzing. Dabei fand die Festung Franzensfeste

bei den Besuchern – darunter Vertreter renommierter Produktionshäuser wie „Lieblingsfilm“, „TV60 Filmproduktion“, „Lisa Film“ oder „MIR Cinematografica“ – aufgrund ihrer außergewöhnlichen Raumstrukturen besonders großen Anklang, lassen doch die unterschiedlichen Räume viel Spiel für Setbau und Szenenbild. Auf dem Programm stand auch ein Abstecher zur Fane Alm, die bereits Drehort mehrerer Produktionen war, so auch einer Folge der Serie „Der Bergdoktor“ oder des amerikanischen Kinofilms „Condemned to love“ von Regisseur Barry Morrow („Rain Man“). Letzter Stopp der Tour war eine leerstehende Industriehalle bei Sterzing, die vom Service-Produzenten Peter Trenkwalder verwaltet wird und bereits von zahlreichen Produktionen für Studioaufnahmen genutzt wurde.

„Hand aufs Herz“

Mitte Jänner erscheint der neue Tonträger „Hand aufs Herz“ der Punkrockband Unantastbar. Es ist dies das siebte Album der im Jahre 2004 gegründeten Rockgruppe. 2014 haben die fünf Wipp- und Eisacktaler Punkrocker um Frontman Joggl ihr zehnjähriges Bandjubiläum gefeiert und mit ihrem Live-Album „10 Jahre Rebellion“ auf Anhieb Platz 15 in den Charts erreicht. Das neue Album verstehen die

Bandmitglieder als Gradmesser ihrer Karriere. Die Songs sind verspielter und experimentierfreudiger, ohne den Druck und den markanten Sound zu verlieren, der CD-Titel ist eine Aufforderung zu einem Stück mehr Menschlichkeit und Ehrlichkeit. Die Band wird die CD mit 15 Songs bei ihrer „Hand aufs Herz“-Tour ab März in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorstellen.

Erker 01 I 16

55


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Il Consiglio comunale di Vipiteno ha approvato il bilancio preventivo per il 2016 con un pareggio di 28,4 mil. di euro - Contraria la SVP Il 9 dicembre presso la sala consiliare del Comune di Vipiteno si è tenuta la riunione del consiglio comunale. Il sindaco ha presentato il bilancio 2016. Il primo cittadino ha illustrato ai consiglieri il nuovo documento di pianificazione che sostituisce la relazione al bilancio di previsione. Il documento che costituisce la guida del comune si suddivide in due sezioni: la sezione strategica e la sezione operativa. La prima sviluppa e aggiorna a cadenza annuale le linee programmatiche di mandato del sindaco e individua gli indirizzi strategici, la seconda riprenderà le decisioni strategiche dell’ente per declinarle in un’ottica più operativa e concreta, identificando così gli obiettivi associati alle missioni e ai programmi del bilancio di previsione. ENTRATE L’entrata tributaria maggiore per il comune è l’IMI per 2.650.000 €, seguita dall’IRAP per un importo di 277.600 € e dalla tassa per l’occupazione di suolo pubblico, che frutterà alle casse del comune 210.000 €. Tra le entrate extratributarie più rilevanti si annoverano quelle provenienti dalla distribuzione di energia elettrica per un totale di

5.135.000 €. Le entrate per lo smaltimento dei rifiuti ammontano a 880.000 €. USCITE Le uscite per spese correnti ammontano a 14.000.000 €. Rimane sempre una spesa rilevante quella per la gestione del personale, che si aggira intorno ai 3 mil. di euro. Le spese in conto capitale ammontano a ca. 6.865.000 €. Nel dettaglio la spesa più rilevante sarà la realizzazione del centro scolastico italiano. La struttura costerà ca. 4,2 mil. di euro. Ulteriori investimenti riguardano la risistemazione della via Marconi (marciapiede e illuminazione pubblica) per

Giunta Comunale Vipiteno

AL POLO SCOLASTICO IN LINGUA ITALIANA VIENE DATO IL NOME “ALEXANDER LANGER” Il polo scolastico in lingua italiana, che verrà realizzato nella via Frana e nel quale saranno sistemate le scuole elementari, medie e superiori, sarà intitolato con delibera della Giunta comunale: “Dr. Alexander Langer”. Il nome è stato assegnato in seguito all’avvenuta deliberazione da parte del Consiglio d’Istituto, in accordo con la Sovrintendenza scolastica provinciale. La denominazione può essere utilizzata dalla scuola immediatamente, anche nella sede provvisoria presso la Piazza Città. La ricostruzione inizierà nel 2016.

56

Erker 01 I 16

un importo di ca. mezzo milione di euro. Tra le cifre rilevanti anche 1,2 mil. di euro per l’acquisto della rete elettrica SEL. Il sindaco, dopo la sua relazione, apre la discussione. Molto critica l’opposizione: i consiglieri SVP giudicano il documento di pianificazione troppo generico. Per un bilancio di ca. 28 mil. di euro si potrebbero porre degli obiettivi concreti e stabilire delle priorità e delle scadenze. A Vipiteno sono molte le priorità e i lavori che bisognerebbe affrontare ormai da anni, come per esempio il problema del cantiere comunale, le tubature dell’acqua di scarico, la caserma dei vigili del fuoco, le condizioni critiche della via Isarco. Questi alcuni dei concreti problemi presentati da parte dell’opposizione che chiede una pianificazione dettagliata e consapevole. In sede di votazione il bilancio di previsione per il 2016 è approvato con 11 voti favorevoli, 3 contrari e 1 astenuto (SVP). Tra gli altri punti all’o.d.g. il Comune ha approvato all’unanimità il bilancio di previsione per il 2016 del Teatro Comunale, ammontante a 214.500 €, così come il bilancio dei Vigili del Fuoco di Vipiteno, 148.000.€ - e di Tunes 18.750 €.

Il consiglio ha approvato anche le nuove aliquote dell’imposta municipale immobiliare (IMI), le aliquote rimangono invariate ad eccezione di quella sulle seconde case sfitte che dal 12,6% sale al 15,6%. La SVP esprime il suo disappunto a riguardo. Tra gli altri punti una mozione presentata dal consigliere comunale Werner Graus che indica la prospettiva di assegnare un incarico a “esperti di progettazione urbana e viabilità”. Nella mozione viene sottolineata la necessità di migliorare la situazione parcheggi, un concetto di mobilità per le biciclette, portabiciclette, collegamento del Citybus. Il consigliere Thaler ha sottolineato al riguardo che il concetto urbanistico della città risale agli anni ‘90 e non è più attuale; è arrivato il momento di affrontare il problema concretamente e non di continuare a rimandarlo; già tre anni fa se ne era parlato e non è stato fatto alcun passo avanti. Il sindaco si rende conto dell’importanza dell’argomento e chiede che il punto venga rimandato per studiare meglio la situazione e il da farsi. In sede di votazione il consiglio è d’accordo. cm


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Ospedale di Vipiteno: quale futuro? È passato ormai un anno dall’inizio del calvario del nostro ospedale, ossia da quando si parla di riforma. Ovviamente per il mantenimento di un ospedale valido e funzionale occorrono servizi di base garantiti: Ginecologia/Reparto Nascite, Pronto soccorso e Anestesia, Pediatria, Medicina Interna e Chirurgia. A questo sono collegati i primariati e la disponibilità dei posti letto. Quale sarà quindi il futuro del nosocomio cittadino? Resterà cosi come è o ci saranno delle variazioni? Analizziamo la situazione: PUNTI NASCITA: Il ministro della salute, on. Beatrice Lorenzin, in data 11 novembre ha firmato il decreto con il quale apre la possibilità di sperimentazione in aree montane di punti nascita inferiori ai 500 parti annui, a condizione che vengano mantenuti gli standard di qualità e di sicurezza previsti dalla normativa. Il decreto, che recepisce le istanze portate avanti dall’intergruppo parlamentare per lo sviluppo della montagna, affida al Comitato Percorso Nascita Nazionale il compito di esprimere un motivato parere su eventuali richieste di mantenimento di punti nascita con volumi di attività inferiori ai 500 parti annui, in deroga a quanto previsto dall’Accordo Stato-Regioni del 16 dicembre 2010. Tali richieste dovranno essere avanzate al Ministero della Salute dalle Regioni e dalle Province Autonome di Trento e di Bolzano, e il Comitato Percorso Nascita Nazionale sarà tenuto ad esprimere il proprio parere entro tre mesi dalla richiesta di

deroga proposta da Regioni e Province Autonome. Questo decreto fa quindi sperare e, senza ombra di dubbio, può essere il momento nel quale attivare le migliori energie e le migliori capacità dei territori in vista del raggiungimento dell’obiettivo di non sguarnire le montagne italiane di servizi di cittadinanza garantendo al tempo stesso la qualità. Al momento però ci si chiede perché non è stata presa alcuna decisione sul mantenimento dei punti nascita degli ospedali periferici tra cui appunto il nostro. «Il problema è trovare i medici in grado di garantire gli standard qualitativi richiesti per 24 ore per 365 giorni l’anno. Noi ci stiamo dando da fare, ma sappiamo che non sarà facile. In

ogni caso non è stata presa ancora alcuna decisione definitiva a riguardo» questo quanto ha sottolineato il presidente Arno Kompatscher. Il problema è costituito inoltre dal fatto che Silandro e Vipiteno non raggiungono nemmeno i 500 parti l’anno. «Potrebbero restare - ha proseguito Kompatscher - se riusciremo a documentare bene al Ministero il perché. Fatto questo dobbiamo trovare i medici e sappiamo bene che non sarà affatto un’impresa facile». Analizzando la situazione, a quanto pare da un anno a questa parte la situazione non sembra per niente cambiata. NEURORIABILITAZIONE Quale sarà invece il futuro del reparto di riabilitazione? Bisogna sottolineare che la Provincia di Bolzano negli anni passati ha deciso di investire milioni di euro per l’apertura del reparto a Vipiteno e ora sembra impossibile che, a causa di una politica sanitaria allo sbando, anche questo reparto abbia un futuro incerto. Anche qui c’è comunque una speranza; infatti il 1° dicembre la Giunta Provinciale ha deciso che le cooperazioni in corso per l’attività di ricerca scientifica nel settore della neuroriabilitazione proseguiranno fino alla fine del 2018. L’attività di ricerca e i progetti scientifici avviati con i partner pluriennali nel campo della neuroriabilitazione proseguiranno fino a tutto il 2018. “Negli anni scorsi l’Alto Adige ha creato una buona base per la ricerca scientifica e la formazione professionale in questo settore - spiega l’assessore provinciale alla sanità Martha Stocker – e l’obiettivo dei prossimi anni è di raggiungere l’inquadramento come struttura di ricerca IRCCS (Istituto di ricovero e cura a carattere scientifico) nel settore della neuro riabilitazione”. Fino al 2018 dovranno essere realizzati ogni anno complessivamente 7 progetti di ricerca, pubblicati nelle riviste scientifiche specializzate. Il programma prevede inoltre, con riferimento alla formazione, il master “European Joint Master in Neurological Rehabilitation” organizzato in collaborazione fra le Università di Verona e Innsbruck. Per quanto riguarda il nosocomio di Vipiteno bisognerà vedere se il professor Saltuari resterà. “Ho appreso della notizia della delibera provinciale riguardante i contributi per la ricerca scientifica tramite la stampa ma non sono ancora stato contattato personalmente. Attualmente pare che due medici della neoriabilitazione abbiano delle offerte di lavoro da altri ospedali e, se loro venissero a mancare, il futuro del reparto a Vipiteno è a serio rischio. Per quanto mi riguarda, laddove la delibera provinciale non dovesse essere messa in atto entro il 31.12.2015, non sarò più disposto ad offrire la mia disponibilità” così il professor Saltuari. cm

La scuola elementare in lingua italiana sostiene un progetto UNICEF

La classe terza della scuola elementare in lingua italiana ha partecipato al progetto “Adotta una pigotta” sostenuto dall’ UNICEF realizzando delle bambole con la collaborazione delle volontarie UNICEF, delle insegnanti della scuola, dei genitori e delle nonne. Il progetto ha visto una prima fase durante la quale le insegnanti e le volontarie hanno spiegato ai bambini i compiti che svolge l’UNICEF e i progetti che realizza per aiutare i bambini dei paesi poveri. Successivamente i bambini tra i vari progetti hanno scelto di approfondire e sostenere quello contro la malnutrizione e hanno così iniziato a realizzare le bambole Pigotte. Le bambole sono state realizzate con materiali di riciclo. Alla realizzazione delle pigotte hanno contributo anche alcune ospiti della casa di riposo che hanno voluto aiutare i bambini della classe terza, producendo vestiti per le pigotte. Sono state realizzate 125 bambole pigotte che sono state poi vendute dai bambini con le loro mamme il 6-7-8 dicembre a Vipiteno. Ogni bambola venduta farà entrare un bambino di un paese povero in un programma contro la malnutrizione e ogni pigotta salverà così un bambino. Tra le offerte libere e il ricavato dalla vendita i bambini potranno donare all’UNICEF quasi 3.000 euro. cm Erker 01 I 16

57


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

PRATI DI VIZZE

Festa natalizia dell’AVIS Wipptal Premiati i donatori di sangue – 25 anni al servizio della collettività La sezione AVIS Wipptal presta la sua opera generosa al servizio della comunità già da 25 anni. Per questo il tradizionale “Natale del donatore” nel padiglione delle feste della “Haus der Dorfgemeinschaft” di Prati di Vizze del 20 dicembre scor-

Foto: Alexandra Geyr

so ha avuto una particolare pregnanza. La sezione AVIS di Vipiteno si è costituita infatti il 27.10.1990. Era dal 1984 che i vipitenesi ci pensavano, come si legge nei verbali delle assemblee dell’A.N.A., l’associazione in seno alla quale era nata l’idea. Ma, per lungaggini burocratiche, alla fondazione della sezione vipitenese si giunse solo nel 1990 e per la prima donazione di sangue bisognò aspettare il 5 maggio 1992. Nel 2005 si ha il rinnovo delle statuto e il cambio della denominazione da “Sezione AVIS Vipiteno” in “AVIS Comunale Wipptal”, in quanto aperta ai comuni dell’Alta Valle Isarco. La sezione conta oggi 1.012 donatori, tra cui molti giovani; nel 2015 sono state raccolte

1318 sacche di sangue, davvero un segno di grande vitalità da parte di una sezione periferica. Al “Natale del donatore” 2015 erano presenti il presidente provinciale dell’AVIS, Erich Hanni, i rappresentanti delle sezioni di Bressanone e di Brunico e della sezione gemellata di Agugliano (AN), il sindaco di Val di Vizze Stefan Gufler e il direttore dell’ospedale di Vipiteno, dr. Franz Ploner. Il presidente Valeria Casazza e il vicepresidente Erwin Astenwald hanno potuto consegnare 22 distintivi di bronzo (per 16 donazioni) e 26 distintivi d’argento (25 donazioni). Sono inoltre stati consegnati 4 distintivi d’oro per 50 donazioni a Francesca Arceri Pacher (la prima donna della sezione a raggiungere questo traguardo!), Johann Leitner, David Senn e Paolo Zamboni. Un evento d’eccezione è stata la consegna del distintivo d’oro con rubino al vicepresidente Erwin Astenwald per le sue 75 donazioni. Infine presidente e vicepresidente hanno rivolto un appello ai giovani perché si accostino ancora più numerosi all’AVIS: sono loro il futuro dell’associazione. ap

VAL DI VIZZE

RACCOLTA DI RIFIUTI ILLEGALE La referente per l‘ambiente del Comune di Val di Vizze Edith Seidner comunica che, purtroppo, nel centro di raccolta differenziata in via Mulini vengono depositati illegalmente rifiuti di ogni genere. Plastica, carta, vetro, lattine e rifiuti biologici sono da selezionare con cura e da depositare negli appositi contenitori. I rifiuti ingombranti e quelli generici devono essere smaltiti secondo le regole. Il comune invita ogni cittadino ad attenersi alle norme del corretto smaltimento dei rifiuti, per dare il proprio contributo al buon funzionamento della raccolta differenziata. Presso il comune di Val di Vizze e l’ufficio ambiente della comunità comprensoriale sono disponibili degli opuscoli su come selezionare i rifiuti. L’opuscolo è scaricabile anche sul sito www.wipptal.org

58

Erker 01 I 16

Approvato il bilancio 2016 ammontante a 8.837.215 euro Benché il Comune di Brennero sia il più penalizzato dei comuni della Wipptal, in seguito alla riforma del finanziamento da parte della provincia per le spese correnti, riesce a investire ben 4.402.250 euro.

A seguito dell'adesione dell'Austria all'UE, del trattato di Schengen e dell'introduzione dell'euro, il Comune di Brennero è considerato area svantaggiata e a rischio di emigrazione. Le seconde case ubicate nel comune emergono da un periodo fortunato del turismo e da tempo hanno perso la loro attrattività. I numerosi negozi ceduti e vuoti in località Brennero e Colle Isarco sono un altro segno che l'economia del Comune di Brennero ha già visto tempi migliori. Poiché sono tanti gli appartamenti vuoti con affitti bassi, ci sono tanti migranti ed esiste un vivo movimento di persone, che per la convivenza nel comune e per i cittadini non ha solo effetti positivi. Il Comune deve svolgere i suoi compiti amministrativi con scarse risorse finanziarie ma, nonostante tutto, l'amministrazione comunale fa del suo meglio al fine di migliorare le condizioni di vita. Tra le entrate le cifre rilevanti:

845.000 € dall'imposta sugli immobili (IMI), 66.500 € dall'imposta regionale sulle attività produttive (IRAP). Le entrate relative alle tariffe per lo smaltimento rifiuti ammontano a 385.000 €. Per quanto riguarda le uscite, le somme più ingenti derivano dalle spese correnti per un importo di 3.013.300 €. Tra le spese di investimento messe in previsione: la cifra più rilevante ammonta a 2.074.000,00 € per la costruzione della scuola materna di Colle Isarco che ospiterà sia la scuola in lingua italiana sia quella in lingua tedesca, 492.000 € per la risistemazione della strada di Sasso, 427.000 € per il serbatoio dell'acqua potabile di Fleres, 513.000 € per il risanamento energetico della palestra e 305.000 € per il risanamento della Piazza Ibsen .

cm


Erker 01 I 16

59


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

UFFICIO DEL LAVORO DI VIPITENO: CHIESTA LA RIAPERTURA Il sindaco e la giunta comunale di Vipiteno tornano ad occuparsi della questione dell'ufficio del lavoro e chiedono che sia riaperto. Già in settembre risposta negativa alla lettera inviata al Presidente della Giunta provinciale Arno Kompatscher, all'assessora provinciale Martha Stocker, al Direttore di ripartizione Sinn e alla Coordinatrice del Centro di mediazione del lavoro Klaudia Palfrader. Il primo cittadino di Vipiteno Fritz Karl Messner non si dà per vinto e chiede di ottenere, di nuovo, nel corso del colloquio con i sindaci della Wipptal, la riapertura del Centro di mediazione del lavoro, ormai chiuso già da diversi mesi. «È incomprensibile - è il pensiero dell’amministrazione comunale - che proprio coloro che si trovano in una situazione economica difficile di ricerca del lavoro debbano recarsi a Bressanone. Considerando i 19.000 abitanti nel Comprensorio Wipptal, sarebbe sicuramente sensato mettere a disposizione a Vipiteno uno o due impiegati per tali persone. Continuamente cittadine e cittadini si rivolgono agli amministratori comunali e si lamentano per tale situazione, per nulla corrispondente alle loro esigenze, perciò la Giunta comunale di Vipiteno chiede ai responsabili della politica provinciale di provvedere affinché venga riaperto l'Ufficio del lavoro, nei locali di proprietà provinciale, possibilmente per due giorni alla settimana». Si tratterebbe di un impegno minimo nei confronti di chi già si trova in difficoltà per la mancanza di un lavoro.

60

Erker 01 I 16

“Care, vecchie lire” Una recente sentenza della Corte Costituzionale ha riaperto i termini per convertire le lire in euro - Restano dunque ancora tre mesi per il cambio – Ma ancora nulla si sa sulle date

Sulla questione ci fornisce gentilmente un interessante contributo chiarificatore il dr. Carlo Bruccoleri, già presidente del tribunale di Bolzano Come si ricorderà, l’euro entrò ufficialmente in circolazione nell’area europea a fine febbraio 2002 e il termine per la conversione della vecchia nella nuova valuta fu fissato in dieci anni, e quindi con scadenza il 28 febbraio 2012. Non fu facile per gli Italiani abituarsi alla nuova moneta. I primi ad accusare il colpo, senza bisogno del convertitore di valuta, furono senz’altro i consumatori abituali di caffè al bar: il prezzo della “tazzina” esattamente raddoppiato: da mille lire a 1 euro (son lire 1936,27)! Alla scadenza del termine di conversione, secondo i calcoli della Banca d’Italia, sono rimaste in circolazione circa 2.500 miliardi di lire, nascoste e dimenticate un po’ dovunque: sotto il classico materasso, tra la biancheria da letto sotto naftalina, in qualche cassetto, nelle tasche di vecchi abiti fuori moda, nelle borsette delle signore e nei borselli degli uomini, tra le pagine di qualche libro a rinsecchire come le foglie. È curioso l’elenco del taglio delle banconote sopravvissute: 197 milioni di biglietti da 1.000 lire, 21,5 milioni da lire 2.000, 30,7 milioni da lire 5.000, 40,6 milioni da lire 10.000, 7,4 milioni da lire 50.000, 12,4 milioni da lire 100.000 e infine 300.000 pezzi da lire 500.000. Degli spiccioli (le monete) nulla si sa, perché sprovvisti del numero di matricola! Nel novembre del 2011 il Governo Monti, per risanare il bilancio e far acquisire immediatamente all’erario circa 1 miliardo e 300 milioni di euro (grossomodo il controvalore dei 2500 miliardi di lire non convertite), pensò bene di abbre-

viare esattamente di tre mesi l’originario termine di conversione. Molti “risparmiatori” rimasero spiazzati dalla manovra. Tra questi un gruppo di milanesi che nondimeno tentarono, ma senza successo, di cambiare in euro un tesoretto di lire per l’equivalente di 27.000 euro. Non si dettero per vinti e ricorsero al Tribunale di Milano, il quale espresse fondati dubbi sulla legittimità del decre-

to di abbreviazione del termine di conversione e rimise la questione alla Corte Costituzionale. Questa, con la sentenza di cui si è detto, ha sanzionato l’illegittimità del decreto Monti e riaperto così la possibilità di conversione. Restano dunque ancora tre mesi per il cambio. Da quale data decorra il nuovo termine ancora non si sa. La Banca d’Italia, come spesso accade da noi, si è affrettata a far sapere ai ritardatari che si attendono istruzioni ministeriali, se non addirittura una legge, per dare esecuzione alla sentenza! Le associazioni dei consumatori, dal canto loro, consigliano ai ritardatari di presentarsi senza indugio alle filiali della Banca d’Italia, pretendere il cambio e far risultare comunque il rifiuto. La caccia alla lira continua!

Carlo Bruccoleri


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

VIPITENO

Buona stagione per i mezzofondisti Silvia Weissteiner trionfa nella maratona di Torino e Markus Ploner è quarto, primo degli europei Signor Grassi, lei è l’allenatore della squadra di mezzofondo della società vipitenese ASV, guidata dal presidente Felix Rampelotto. Per gli ottimi risultati questa piccola società di provincia è molto apprezzata in campo nazionale. È vero. Non a caso la FIDAL ha scelto Vipiteno come centro di sviluppo del mezzofondo nazionale, con un annuale raduno estivo, affidando a noi il coordinamento dei programmi differenziati di circa 40 tra i migliori talenti del mezzofondo italiano guidati dai loro allenatori. Venendo agli atleti di casa nostra: come è andata la stagione 2015? Purtroppo è stata caratterizzata da alcuni infortuni. Anna Stefani ha perso tutta l’estate per un’operazione al calcagno e solo ora si sta riprendendo. Ma Silvia Weissteiner, con i suoi 36 anni, ha concluso un’ottima stagione: ha vinto il titolo italiano sui

5.000 m a Torino, oltre a diverse corse su strada in Italia, a Vienna e a Lisbona. Strepitoso infine il suo esordio nella marato-

rite a Silvia per la loro esperienza. Ma ricordo anche Markus Ploner che, a 34 anni, ha esordito anche lui nella maratona di

na internazionale di Torino, che ha vinto con l’ottimo tempo di 2:32:35, che è già il lasciapassare per Rio 2016. Dunque la vedremo alle Olimpiadi? Non è detto. In Italia ci sono alcune maratonete di alto livello che potrebbero essere prefe-

Torino, arrivando 4° con un ottimo 2:27:85, dietro solo a due keniani e a un marocchino. E poi è tornata a correre per noi Agnes Tschurtschenthaler, che ha segnato il nuovo record regionale sulla mezza maratona (1:12:54) a Udine e si è qualificata per i campionati europei di

corsa campestre in Francia. E tra i giovani? Anche qui si sono avuti soddisfacenti risultati. Penso a Verena Stefani, Vera Mair, Lukas Trenkwalder, Paolo Rampelotto. Oggi nel nostro gruppetto abbiamo una quindicina di agonisti, di cui tre maschi. Diventa però sempre più difficile trovare i ricambi. Ciononostante ogni anno ci sono elementi nuovi, alcuni di sicuro talento, tra cui la sedicenne Lisa Maria Auckenthaler. È senz’altro una gratificante esperienza aver visto crescere sportivamente tanti ragazzi, aiutandoli sia sul piano della preparazione fisica che di quella mentale. C’è tutta una storia che unisce il bravo allenatore al suo campione. Pensi che lei ha seguito Silvia dagli esordi sui 1.500 metri e via e via fino alla maratona. Sì, una bellissima avventura. ap

Quer pasticciaccio brutto... Un malfunzionamento burocratico getta ombre ingiustificate di doping su molti azzurri dell’atletica - Tra questi Silvia Weissteiner Il titolo allude chiaramente a qualche ingarbugliata procedura “romana”. Ai primi di dicembre 26 campioni dell’atletica italiana sono stati deferiti dalla Procura Antidoping del CONI con l’accusa di aver volutamente omesso di compilare la dichiarazione di reperibilità per i controlli antidoping a sorpresa. Fra questi anche Silvia Weissteiner e Christian Obrist. Per questo abbiamo sentito il loro allenatore Ruggero Grassi. Il suo amareggiato commento: “La frenesia di sbattere in prima pagina la notizia bomba ha indotto alcuni giornali a dare una notizia

male interpretata per disinformazione. Questo caso non ha nulla a che fare con assunzione di sostanze dopanti ma è esclusivamente un pasticcio burocratico che riguarda la dichiarazione di reperibilità. Gli atleti sono tenuti a comunicare agli organi preposti ogni loro spostamento, anche il più banale”. Il regolamento prevede che tre errori di compilazione in 18 mesi possono comportare una squalifica di due anni dalle gare. Dal 2011 a metà circa del 2012 tutti gli spostamenti degli atleti dovevano essere inviati via fax all’ufficio preposto; e non sempre funzionava tutto per il verso giusto. “Certamente c’è stata qualche omissione o ritar-

do da parte di alcuni atleti, ma altre volte erano gli uffici di controllo a non funzionare – commenta Grassi – Questo senza che mai gli atleti siano stati richiamati ufficialmente dagli organi preposti, che avrebbero invece dovuto notificare la mancanza con lettera raccomandata entro breve tempo. Solo dalla metà del 2012 in poi è stato possibile fare la comunicazione online. Venendo a Silvia Weissteiner, affermo con certezza che nella sua lunga carriera sportiva non ha mai saltato un controllo, né in gara, né in raduno, né a sorpresa. È sempre stata trovata quando l’hanno cercata. Sottolineo inoltre che dalla seconda metà del 2012,

quando cioè si è reso possibile fare la comunicazione online, Silvia non ha più commesso alcun errore di comunicazione. Purtroppo con la normativa vigente quelli che sono semplici errori o mancanze di comunicazione sono stati equiparati a controlli saltati”. Ora gli atleti chiamati in causa si sono affidati ad un gruppo di professionisti per la loro tutela legale. Nelle loro amareggiate dichiarazioni si legge che essi si sentono vittime di una situazione creata dal malfunzionamento di un sistema sulla cui efficienza avrebbero dovuto vigilare CONI e FIDAL. ap Erker 01 I 16

61


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

CIASPOLE

Hockey su ghiaccio

Weisse Wand 2.205 m

10 domande al presidente dei Broncos Abbiamo incontrato Simone Bressan, quarant’anni a fine gennaio, da cinque anni nel direttivo dei Broncos Vipiteno e da tre presidente. Da persona affabile e cortese qual è, ha risposto volentieri e ci ha fornito il suo punto di vista sulla stagione 2015/2016.

Fuori dal bosco, il crinale e, in fondo, la cima della Weisse Wand Da Vipiteno imbocchiamo la strada per il passo Pennes, raggiunto Dosso/Egg (1.500 m.) superiamo l’abitato e parcheggiamo all’altezza del tornante. Da qui, verso ovest, parte una strada forestale con diversi tornanti, che in inverno è solitamente utilizzata, per due terzi della sua lunghezza, come pista da slittino, La percorriamo, ignorando tutte le deviazioni, mantenendoci sempre a sinistra. Quando la strada forestale inizia a digradare, dopo alcune centinaia di metri, incrociamo un sentiero con segnavia sugli alberi, che per splendide radure e boschi mai fitti, ci porta in vista della dorsale che seguiamo fino a raggiungere la nostra meta. Nel tratto finale bisogna prestare un po’ di attenzione alle eventuali cornici di neve, che possono formarsi sul lato nord del crinale. Si sconsiglia di proseguire verso la cima del Zinseler, in quanto i pendii si fanno decisamente ripidi. Gita di medio impegno, la traccia è solitamente ben battuta, il dislivello è di 700 metri. Si consiglia di portare la slitta per una divertente discesa degli ultimi 2 km di strada forestale che ci riportano al punto di partenza. Dalla cima si apre una stupenda vista panoramica sulla conca di Vipiteno e le montagne che la circondano, sul Tribulaun, le alpi di Stubai e il Corno Bianco di Sarentino. us

62

Erker 01 I 16

Come si stanno comportando i giocatori stranieri? Stanno facendo un buon lavoro, in campo e negli spogliatoi, conquistandosi la simpatia del pubblico e dei compagni di squadra. Qualcuno deve ancora abituarsi ai campi da gioco più grandi in Italia, rispetto alle piste del Nord America di minor superficie. Nel complesso sono più che soddisfatto del loro atteggiamento, dentro e fuori lo stadio. E i giocatori di scuola italiana? Rispetto allo scorso campionato sono più carichi e motivati e i giocatori che provengono dalle giovanili si stanno integrando molto bene, anche se, ovviamente, mancano di esperienza e non riescono ancora ad esprimere del tutto la loro forza, fondamentale nel nostro sport. Che cosa è cambiato con il nuovo allenatore? Abbiamo “pescato” quello che cercavamo, Clayton Beddoes è un coach che sa motivare la squadra, e, oltre a saper trovare le soluzioni per ogni situazione, dà molto spazio ai giovani. Confidiamo di riuscire a confermarlo per la prossima stagione. Che cosa pensi degli arbitri? Ho rispetto per il loro “mestiere”. Il gioco sempre più veloce e i continui cambi di regolamento non rendono loro la vita facile. Come si comporta il pubblico della Weihenstephan Arena? È aumentato, anche grazie ai risultati e speriamo ci sia un ulteriore incremento in vista dei play off. Mi auguro che i tifosi dei Broncos tornino ad essere un po’ più caldi nell’incitare la propria squadra. Quanta importanza ha il settore giovanile? È l’orgoglio della società, 160 ragazzi di cui una ventina che arrivano da altre zone della Provincia. Grazie allo straordinario lavoro di Mitch Pohl (allenatore delle giovanili ndr.) e alla filosofia della società, che punta sulla valorizzazione del vivaio, si intravedono già dei futuri talenti. Ci sono dei progetti per lo stadio? Entro il prossimo anno saranno costruiti i nuovi spogliatoi e un ufficio. Ma speriamo, in breve tempo, di trovare una soluzione anche per l’impianto di illuminazione che, oltretutto, rende le riprese televisive difficoltose.

Qual è la situazione economica? Purtroppo in questi tempi di crisi non è facile trovare degli sponsor e siamo grati alle aziende che credono nel nostro progetto (vedi settore giovanile) e anche se il nostro budget è sicuramente inferiore a quello che possono permet-

tersi squadre come il Renon e il Pusteria, riusciamo a mantenerci dignitosamente. Voglio ringraziare, a questo proposito, i circa 40 volontari che gratuitamente dedicano molto del loro tempo libero alle varie attività (accompagnamento, bar, cassa, ecc.). Come sta andando il campionato? Non temiamo nessuna squadra, anche se, ripeto, ci manca l’esperienza a causa della giovane età di molti nostri giocatori: è da tener presente che sono stati inseriti nel roster di questo campionato ben 5 giocatori nati nel 1996 e 3 nel 1997. Il lavoro di Clayton Beddoes con i giovani, sono sicuro, darà quanto prima i suoi frutti. Per adesso davanti a noi vedo il Renon, il Pusteria e l’Asiago. Come andrà a finire? Il campionato è ancora lungo, se manteniamo questo livello di gioco e riusciamo a non avere troppi infortuni, la semifinale è alla nostra portata e poi tutto è possibile. Comunque, secondo me, il favorito per il titolo rimane il Renon. us


CALENDARIETTO

BIATHLON

Grandi risultati in Coppa del Mondo per le atlete della Val Ridanna Dicembre ricco di soddisfazioni per le biathlete di Masseria, Federica Sanfilippo e Karin Oberhofer. Ma andiamo con ordine. Federica, che da quest’anno fa stabilmente parte della squadra nazionale A, nella tappa di coppa di Östersund in Svezia ha fatto la gara della vita cogliendo un fantastico, quanto inaspettato, secondo posto nella sprint, senza commettere errori al poligono e con un ultimo velocissimo giro sugli sci. Per Sanfilippo si tratta del primo podio di Coppa del Mondo in una gara singola dopo il secondo posto in staffetta dello scorso anno a Oslo. Ma il bello doveva ancora arrivare e così a Hochfilzen, l’Italia femminile del biathlon ha trionfato per la prima volta in una staffetta. Nella località austriaca Karin e Federica, rispettivamente in seconda e terza frazione, assieme a Lisa Vittozzi e alla gran-

dissima Dorothea Wierer, sono state capaci di mettersi alle spalle la Germania e l’Ucraina, nazioni con una grande tradizione nel biathlon. Buona partenza della prima frazionista, Lisa Vittozzi, che ha mantenuto il contatto con la testa della gara; precisa al poligono e in crescita sugli sci, Karin Oberhofer ha dato il cambio in seconda posizione a Federica Sanfilippo che, nonostante troppi errori al tiro, ha recuperato diversi secondi nel fondo, passando il “testimone” a Dorothea Wierer, a contatto visivo con le atlete che la precedevano. La campionessa di Rasun, recuperato subito il piccolo distacco che la separava da Franziska Preuss, è riuscita a mettere la punta dello sci davanti alla tedesca in un emozionante sprint finale. Ed è stata festa grande. us

15° Concerto d’Avvento dei Tun na kata Nella prima domenica d’Avvento ha avuto luogo il consueto concerto dei Tun na kata e, come ormai da 15 anni, il teatro comunale ha accolto numerose persone da tutta la provincia venute per ascoltare questi meravigliosi ragazzi che non smettono di stupire. I sette musicisti facenti parte del gruppo, anno dopo anno, durante la loro esibizione danno prova della loro professionalità che non conosce confini e non trova barriere.

I ragazzi sono stati accompagnati dal violinista Mattia Martorano, un giovane virtuoso di solida estrazione classica, che ama cimentarsi con musica jazz, etnica e pop, da Max Castlunger percussionista altoatesino, da Werner “Haifish” Heidegger che, quest’anno, invece di dedicarsi come di consueto al sound, per la prima volta è salito sul palco per accompagnare i ragazzi con le note del suo basso e da Luca Ferrentino, musicista di Vipiteno, che si è esibito alle percussioni. Al sound Armin Rainer e gli effetti video del concerto

sono stati curati dal fedelissimo Bob Alemanno. Non ci sono ulteriori complimenti da esprimere all’arte dei Tun na kata e alla loro passione di suonare per comunicare sentimenti di vita serena, di felicità e di bontà a tutti i loro fans. I successi del gruppo sono segno di orgoglio per il loro maestro Jack Alemanno, per le loro famiglie e per tutti coloro a cui trasmettono gioia di vivere. Un concerto che ci ha regalato ancora una volta ricche emozioni. Gli onori di casa sono stati fatti dalla fondatrice del gruppo Uschi Perini che ha sottolineato la sua soddisfazione nel vedere il teatro pieno. Un appuntamento insomma che i vipitenesi non perdono. Con il concerto d’Avvento i Tun na kata chiudono il 2015 che li ha visti protagonisti di una serie di concerti e di partecipazioni pubbliche. Ricordiamo il concerto nella sede della Banca Raiffeisen di Vipiteno in occasione dei 125 anni Raiffeisen Kasse Wipptal, il concerto presso la sala del soggiorno alpino montano a Colle Isarco in occasione dei campionati italiani di sci alpino FISDIR, un’esibizione live per la registrazione del documentario RESI TANZ, il concerto nella piazza del teatro di Vipiteno in occasione dei 125 anni dell’AVIS Südtirol e dei 25 anni dell’AVIS Vipiteno, un concerto Open Air a Lana e il concerto a Ridanna - musica in miniera. Insomma si può dire che i Tun na kata possono essere considerati dei veri artisti, sia per la loro professionalità sia per la gioia che esprimono nel suonare a testimonianza che, ancora una volta, la musica abbatte ogni ostacolo. cm

UPAD Vipiteno Oratorio M. Schutz, 15.30. 13.01.16: “La cura e l’eleganza della persona”. Rel.: dr. Milena Nuccio Veronese. 20.01.16: “Effetti collaterali dei farmaci nell’anziano”. Rel.: dr. Alberto Apuzzo. 27.01.16: “Una comunità in cammino: attività delle associazioni”. La seduzione del deserto alle origini della spiritualità. Rel.: rappresentanti delle associazioni. 03.02.16: “Reportage di viaggio: Etiopia del Sud”. Rel.: Riccardo Santoni. 04.02.16: Carnevale con l’UPAD. Ass. Naz. Carabinieri – Vipiteno 16.01.16: Assemblea annuale dei soci. 31.01.16: Festa della neve con gara sociale sulla pista da sci di Ridanna. A.N.A. Vipiteno 06.01.16: Assemblea generale soci con votazioni del capogruppo, rinnovo bollino 2016 e cena. Presso Oratorio Maria Schutz, ore 18.00. 24.01.16: S. Messa in ricordo dei caduti di Nikolajewka, chiesa dei Cappuccini, ore 10.00; i soci con il cappello alpino. Presentazione 10.01.2016: Presentazione del libro “Tribulaun 3097 m.s.l.m.” di Gianfranco Cera. Hotel Feuerstein, Fleres di Dentro, ore 16:00

Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘ agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 22 gennaio 2016 dalle ore 9.30 alle ore 11.30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 84

Erker 01 I 16

63


SPORT I PORTRÄT

Wo ein Wille, da ein Weg von Barbara Felizetti Sorg Ein Unfall nimmt ihm sein Gehör – und eröffnet ihm gleichzeitig viele neue Wege, die er mit Ehrgeiz und eisernem Willen in Angriff nimmt. Martin Larch im Erker-Porträt. Das nennt man vielseitig: Während er im Winter beim Skifahren, Langlaufen oder bei einer Skitour anzutreffen ist, nimmt er im Sommer an Berg- und Ultraläufen teil, schwingt sich auf das Mountainbike oder das Rennrad oder ist in den Bergen unterwegs. „Mich reizt es einfach, meinen Körper herauszufordern und an meine Grenzen zu gehen“, meint Martin Larch mit einem Achselzucken. „Sicher denken viele, ich spinne, aber der Sport macht mich zufrieden. Das ist einfach so!“

MARTIN LARCH kompakt Geburtsdatum: 06.03.1966 Geburtsort: Ratschings Wohnort: Brixen Familie: Geschieden, zwei Kinder (28 und 25 Jahre alt) Beruf: Bautechnischer Zeichner Verein: Südtiroler Gehörlosen Sportgruppe, ASV Ratschings, SG Eisacktal, RG Wipptal Hobbys: Sport, Reisen, Lesen, Klettern

64

Erker 01 I 16

Gehörlosensportler Martin Larch bei der „Gardenissima“

Dass er gehörlos ist, empfindet er dabei nicht als Beeinträchtigung. Ganz im Gegenteil. „Außer hören kann ich schließlich alles“, betont der 49-jährige Ratschinger, der seit 30 Jahren in Brixen lebt, mit Nachdruck. „Ich kann Berge erklimmen, um die Welt reisen, Auto fahren, bin völlig unabhängig.“ Nur mit der Kommunikation hapere es manchmal. Spricht man langsam und deutlich mit ihm, kann er vieles von den Lippen ablesen; Gesten und Zusammenhänge sind dabei sehr wichtig. „Durch Handy und E-Mailing hat sich die Kommunikation mit der ‚Außenwelt’ natürlich wesentlich erleichtert“, so Martin. Mit anderen Gehörlosen kommuniziert er in der Gebärdensprache. Sein Gehör hat Martin durch einen Unfall verloren. Im Alter von fünf Jahren stürzte er beim Spielen mit den Nachbarskindern durch ein Futterloch in das darun-

terliegende Stockwerk. Drei Monate lag er danach in der Uniklinik in Innsbruck. „An den Moment, an dem ich merkte, dass ich nichts mehr hörte, kann ich mich noch gut erinnern“, erzählt Martin. „Mein Vater stand im Zimmer und sprach mit dem Arzt, doch ich hörte kein Wort.“ Ein Schock für die ganze Familie. Doch mit seinem Schicksal hadert Martin nicht. „Ich habe oft darüber nachgedacht, was aus mir geworden wäre, wenn ich diesen Unfall nicht gehabt hätte“, sinniert er. „Vielleicht wäre ich ein einfacher Bauer in Ratschings geblieben und wäre nicht da, wo ich heute bin. Ich betreibe Sport, reise viel, habe Freunde auf der ganzen Welt ... Ich habe also viel mehr vom Leben.“ Sein Weg war natürlich nicht immer ein leichter. Die erste Klasse der Volksschule etwa, die er in Sterzing besuchte, stellte ihn vor

große Schwierigkeiten. Dann kam er jedoch auf Vermittlung seines Onkels Josef Larch, ehemals Bürgermeister von Sterzing, an die Taubstummenanstalt Mils bei Hall in Tirol, wo er auch die Gebärdensprache erlernte. Nach einer Lehre als bautechnischer Zeichner und dem Besuch der Berufsschule in Innsbruck begann er 1985 seine Tätigkeit als technischer Zeichner bei einem Architekturbüro in Brixen, wo er nach wie vor tätig ist. Sportbegeistert war er schon vor seinem Unfall. Als er ein kleiner Bub war, wurde sozusagen vor seiner Haustür das Skigebiet Ratschings gebaut. Fast täglich war er dort auf den Pisten zu finden. „Gustav Thöni und später Herbert Plank – das waren meine großen Vorbilder“, lacht Martin. Bis er selbst eine erfolgreiche Karriere als Skirennläufer einschlug. Von 1981 bis 2003 war er Mitglied der Italienischen Gehörlosen Ski-Na-


Kitzalp Bike Marathon

Auf dem Elbrus, mit 5.642 m der höchste Berg des Kaukasus 100-km-Lauf in Biel

tionalmannschaft und nahm an sechs Deaflympics, den Olympischen Spielen für Gehörlose, teil. Nicht weniger als vier Medaillen konnte er dort einheimsen: zwei Silberne in Davos in der Schweiz sowie je einmal Bronze im norwegischen Oslo und im kanadischen Banff. Zudem nahm er an fünf Europameisterschaften teil, errang mehrere Podestplätze im Europacup und konnte rund 60 Italienmeistertitel in allen Skidisziplinen erringen. Diese Erfolge bedeuten ihm natürlich sehr viel. „Doch vor allem freue ich mich über das Finishen“, meint Martin. „Besonders bei extremen Rennen das Ziel zu erreichen, ist für mich eine große Genugtuung.“ Eine kleine Auswahl gefällig? Bei der MTB Trans Alp Challenge von Mittenwald in Bayern bis Riva del Garda erreichte er nach 660 km und 22.500 Höhenmetern in acht Tagen gemeinsam mit einem slowakischen Freund als 52. das Ziel. Je zwei Teilnahmen am 100-km-Lauf in Biel und am Maddalene Skymarathon, vier am Ötztaler Radmarathon, 17 Zieleinläufe beim Drei Zinnen Alpin Lauf sprechen für sich. Achtmal ging er als Einzelstarter beim Ötzi Alpin Marathon an den Start, elfmal bewältigte er den Dolomiti Superbike über die lange Distanz. Auch die Herausforderung des Südtirol Ultratrail (121 km und 7.554 Hm in 29 Stunden) sowie des Zugspitz

Ötzi Alpin Marathon

Ultratrail (100 km und 5.420 Hm in 17 Stunden) konnten ihn nicht abschrecken. Das Skitouren-Aufstiegsrennen „Kitzsteinhorn Extreme“ (17 km, 2.500 Hm) nahm er zweimal in Angriff. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. „Ich mache Sport, weil ich Spaß daran habe“, bekräftigt Martin, der an bis zu 40 Wettkämpfen pro Jahr teilnimmt. Durchschnittlich sechsmal pro Woche geht er zum Training, wo er genauso wie bei den Rennen die Abwechslung liebt. „Nur auf bestimmte Extrembewerbe bereite ich mich zwei bis drei Monate lang ganz spezifisch vor“, ergänzt er. Als „interessant und abwechslungsreich“ bezeichnet Martin auch seine Tätigkeit als Skitrainer. Neun Jahre lang war er für die Österreichische Gehörlosen Skimannschaft zuständig, mit der er internationale Erfolge feierte. Seit 2012 betreibt er das „Deaf Ski Racetraining“, bei dem er verschiedene Mannschaften und Privatpersonen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Russland betreut, im Herbst auf dem Stubaier Gletscher, im Winter vorwiegend in Ratschings. Zudem sitzt er im Ausschuss der Südtiroler Gehörlosen SG und ist als Koordinator des Deaf Berglauf Cups sowie des Deaf MTB Europacups tätig. Langeweile kennt der vielseitige Sportler ganz bestimmt

nicht. Wie er das alles unter einen Hut bekomme? „Das ist alles eine Frage der Einteilung“, winkt Martin ab. „Erfahrung und Routine besorgen den Rest.“ Die sportliche Betätigung ist seine Energiequelle, die freie Natur gibt ihm Kraft. Auch deshalb zieht es ihn immer wieder in die Berge. Rund um den Globus haben ihn seine Bergtouren bereits geführt. Er stand auf dem Kala Pattar (5.550 m) und dem Mera Peak (6.476 m) in Nepal, im vergangenen Jahr bestieg er den Cayambe (5.790 m), den Cotopaxi (5.897 m) und den Cimborazzo (6.310 m) in Ecuador. Auch den Elbrus, mit 5.642 m der höchste Berg des Kaukasus, hat er bezwungen. „Es ist schon ein tolles Gefühl, auf einem Gipfel zu stehen“, schwärmt Martin. Realisieren könne er das

aber erst, sobald er wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrt. „Einen Berg bezwingt man nicht nur im Aufstieg“, betont er. „Wenn man müde ist und die Konzentration nachlässt, ist auch der Abstieg eine große Herausforderung.“ Derzeit plant er die Besteigung eines 7.000ers im Himalaja oder im Karakorum. Auch wettkampfmäßig hat er seine nächsten Ziele bereits abgesteckt. In diesem Jahr steht der „Alpen X 100“ auf dem Programm, ein neuer Ultralauf von Seefeld nach Brixen. Dazwischen liegen 100 Meilen, also 160 km, sowie 9.628 Höhenmeter bergauf und 10.240 Höhenmeter bergab. Martin ist sich sicher: „Das wird das härteste Rennen meines Lebens.“ Doch wo ein Wille ist, ist E bekanntlich auch ein Weg.

SLEDGEHOCKEY

Toller Erfolg für Nils Larch Ein internationales Turnier, das Mitte Dezember in Turin stattfand, beendete die italienische Sledgehockey-Nationalmannschaft auf dem ausgezeichneten 2. Platz. Dem Team gehört auch Nils Larch aus Sterzing an. Nach Platz zwei in der Vorrunde und einem 3:2-Sieg im Halbfinale gegen Südkorea war erst im Finale gegen Kanada Schluss, welches das Spiel mit 1:7 gewann. Erker 01 I 16

65


SPORT

BIATHLON

BIATHLON

Osteuropäer dominieren IBU-Cup

Traumstart für Sanfilippo und Oberhofer

ersten Renntag ebenfalls auf dem Programm standen, ging der Sieg an Russland vor Deutschland und der Ukraine. Die Athleten aus Osteuropa dominierten denn auch die restlichen Wettkämpfe. Beim Sprint waren die Ukrainerin Iryna Varvynets und der Russe Anton Babikov siegreich, während sich in der abschließenden Verfolgung Galina Nechkasova und erneut Babikov, beide aus Russland, in die Siegerlisten eintragen lassen konnten. Alexia Runggaldier konnte ganze 22 Plätze gutmachen und landete auf dem erfreulichen 14. Platz. Rund 250 Athleten aus mehr als 40 Nationen fanden in Ridnaun – trotz Schneemangels – optimale Bedingungen vor. Einmal mehr heimste der ASV Ridnaun Lob und Anerkennung für die vorbildliche Organisation der Bewerbe ein.

die Läuferinnen aus der Ukraine. Die Freude über den ersten Sieg einer italienischen Frauenstaffel

Foto: IBU/ernst-wukis.de

Premiere beim Biathlon IBU-Cup in Ridnaun: Erstmals ging am ersten Renntag Anfang Dezember eine Single-Mixed-Staffel an den Start, die von je einem Athleten und einer Athletin einer Nation gebildet wird. 26 Zweiermannschaften gingen an den Start, nur 17 von ihnen erreichten das Ziel, da überrundete Teams aus dem Rennen genommen werden. Die erste Auflage dieses Bewerbs konnte Frankreich souverän für sich entscheiden: Anais Chevalier und Aristide Begue setzten sich gegen das deutsche Duo mit Luise Kummer und Matthias Dorfer durch, Rang 3 ging an Russland. Das italienische Team mit der Grödnerin Alexia Runggaldier und dem Piemonteser Pietro Dutto musste mit dem undankbaren 4. Platz vorliebnehmen. Bei den Staffelbewerben, die am

Einen echten Traumstart in die neue Weltcupsaison haben die beiden Wipptaler Biathletinnen Federica Sanfilippo und Karin Oberhofer hingelegt. Oberhofer zeigte mit einem 8. (Sprint) und einem 15. Platz (Verfolgung) sowie einem 9. Platz im Sprint von Hochfilzen konstant gute Leistungen, lediglich in der anschließenden Verfolgung fiel sie nach sieben Schießfehlern auf den 42. Platz zurück. Sanfilippo hingegen katapultierte sich im Sprint von Östersund mit einer sensationellen Lauf- und Schießleistung auf den 2. Platz und landete damit erstmals in ihrer noch jungen Karriere als Einzelathletin auf dem Stockerl. In der Verfolgung zeigte sie allerdings Nerven und fiel auf den 44. Platz zurück. Auch der Einstand in Hochfilzen mit einem 73. Platz im Sprint verlief für Sanfilippo nicht nach Wunsch. Doch in der abschließenden Staffel wuchsen die beiden Athletinnen aus Ridnaun über sich hinaus und holten in einem überaus spannenden Staffelbewerb gemeinsam mit Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi Gold. Silber ging mit einem hauchdünnen Rückstand von 0,2 Sekunden an Deutschland, Bronze holten sich

im Biathlon-Weltcup war entsprechend groß. „Nach dem enttäuschenden Abschneiden in der Verfolgung wollte ich einfach voll angreifen“, so Karin Oberhofer im Siegerinterview. „Ich habe es geschafft, den Kopf freizubekommen und so meinen Beitrag zu diesem unglaublichen Erfolg zu leisten. Am Podium ganz oben zu stehen, ist ein einzigartiges Gefühl.“ Und Federica Sanfilippo ergänzte: „Als Dorothea die Ziellinie passierte, kullerte manch eine Träne. Kurz zuvor war ich wirklich noch dem Herzinfarkt nahe. Das war einfach so spannend. Zwar bin ich mit meinem Auftritt nicht ganz zufrieden, doch das ist jetzt egal. Ich will einfach nur diesen magischen Moment genießen.“

BIATHLON

Dreifacherfolg für ASV Ridnaun Beim ersten Bewerb um die Hubert-Leitgeb-Trophäe, die Mitte Dezember in Ridnaun ausgetragen wurde, konnten sich einige heimische Athleten gut in Szene setzen. Vom gastgebenden ASV Ridnaun sammelten Andreas Braunhofer (1.), Birgit Schölzhorn (2.) und Leonie Resch (3.) Medaillen, in der Kategorie Schüler stürmten mit Selina Schölzhorn (1.), Karin Teissl (2.) und Eva Brun-

66

Erker 01 I 16

ner (3.) gleich drei lokale Athletinnen das Podium. Auch der SV Pfitscher Eisbär war mit vier Podiumsplätzen – Silber holten Gabriel Haller und Maria Kerschbaumer, Bronze ging an Sophie Wolfsgruber und Pauli Tötsch – erfolgreich. Die Vereinswertung holte sich der ASV Antholzertal vor dem ASV Ridnaun; der SV Pfitscher Eisbär sicherte sich den 4. Platz.

SNOWBOARD

Verhaltener Start von Aaron March Sie waren Südtirols Hoffnungsträger beim Weltcup-Saisonauftakt am Karerpass. Doch als Aaron March aus Sterzing und Christoph Mick aus Welschnofen im Achtelfinale gegeneinander antreten mussten, setzte sich Mick mit einer fehlerfreien Fahrt souverän gegen seinen Teamkollegen durch. Im Viertelfinale war dann allerdings auch für ihn Schluss, was den 5. Platz bedeutete. Aaron March belegte am Ende Rang 12.

Vorjahressieger Roland Fischnaller aus Villnöß, der mit einer Mandel-

entzündung an den Start gegangen war, wurde 20. Der Sieg ging an Überraschungsmann Radoslaw Jankow aus Bulgarien.


SKI ALPIN

GELUNGENER SAISONSTART FÜR FABIAN BACHER EISHOCKEY

Broncos: Platz drei zu Halbzeit In der Serie A, der höchsten italienischen Eishockeymeisterschaft, wird derzeit die vierte von sechs Runden gespielt. Zu Halbzeit lagen die Sterzinger Wildpferde auf dem unerwartet sicheren dritten Tabellenrang mit neun Punkten Vorsprung auf Meister Asiago. 14 Siege und sieben Niederlagen standen nach 21 Spieltagen für die Broncos zu Buche. 70 mal trafen die Wildpferde ins gegnerische Tor; 52 Mal musste der Puck aus dem eigenen Netz gefischt werden. Die Tabelle führt Ritten vor den Pusterer Wölfen mit 14 Punkten Vorsprung auf die Broncos an. Im Italienpokal Anfang Dezember war gegen Meister Asiago allerdings kein Kraut gewachsen. Nach einem 1:6-Debakel in Asiago verlo-

ren die Broncos auch das Viertelfinalrückspiel zu Hause mit 4:6. Und dabei waren die Wildpferde mit großer Zuversicht auf den Einzug in das „Final Four“, das Mitte Dezember in Bruneck ausgetragen wurde, gestartet. Den Italienpokal holte sich Valpellice, das sich im Finale gegen die Pusterer Wölfe mit 3:1 durchsetzen konnten. Die Meisterschaft wurde am 23. Dezember fortgesetzt. Dabei holten die Wildpferde mit einem 5:1-Sieg gegen den SHC Fassa weitere wertvolle drei Punkte. Am Stephanstag hingegen mussten sich die Broncos mit 2:5 dem SG Cortina geschlagen geben. Ein weiterer Wermutstropfen: Top-Scorer Johnny Lazo (im Bild) hat den Verein aus familiären Gründen verlassen.

Bereits beim FIS-Slalom auf dem Kreuzbergpass ließ Fabian Bacher aus Pardaun aufhorchen: Zweimal holte er dort Anfang Dezember in seiner Paradedisziplin die Silbermedaille. Nur wenige Tage später schlug jedoch in Pampeago seine große Stunde. Nach einem 4. Platz im ersten Bewerb eroberte er in einem spannenden zweiten Rennen erstmals in seiner noch jungen Karriere Gold in einem FIS-Slalom. Im norwegischen Hemsedal belegte der 22-Jährige beim Europacup-Auftakt, nach dem Weltcup die bedeutendste Rennserie im internationalen Skizirkus, den 35. Platz. Am zweiten Renntag holte er als bester Südtiroler auf Rang 30 die ersten Punkte in dieser Saison. Beim EC-Slalom in Obereggen Mitte Dezember schied Bacher im ersten Durchgang aus. Beim „City Event“ in St. Vigil scheiterte er bereits in der ersten K.o.-Runde des Parallelslaloms.

Erker 01 I 16

67


SPORT

SCHACH

QUENTIN HALLER GEWINNT RALLYE 2015

Bei der Nordtiroler Schachrallye, einer Serie von sechs Jugendschachturnieren zwischen März und Dezember, kämpften im Open B Mitte Dezember in Kufstein 23 Kinder der Kategorie U10 um den Turniersieg, darunter auch Teilnehmer aus Deutschland. Am Ende des Tages hatten gleich fünf Spieler je vier Punkte aus fünf Partien auf dem Konto. Mit der besten Buchholzwertung (Feinwertung, bei der die Spielstärke der Tagesgegner berücksichtigt wird) setzte sich schließlich Quentin Haller von Wipptal Schach an die Spitze des Feldes. Mit diesem Sieg errang Haller auch den Gesamtsieg in der Schachrallye, obwohl er nur an vier der sechs Turniere teilgenommen hatte und damit kein Streichresultat in Anspruch nehmen konnte. Mit seinen Turniersiegen in Landeck, Langkampfen und Kufstein sowie einem fünften Rang in Hall/ Mils konnte er sich dennoch von seinen knapp 60 Gegnern absetzen. In diesem Jahr erwarten Quentin Haller neue Herausforderungen: In der Nordtiroler Schachrallye wird er fortan im Open A der Jugendlichen bis 16 Jahren teilnehmen, in Südtirol geht die Jugendgrandprix-Serie weiter, in der er im November mit einem dritten Platz beim Turnier in Tramin bereits gut begonnen hat. Das wichtigste Ziel ist sicherlich die Qualifikation für die Italienmeisterschaft im Sommer.

68

Erker 01 I 16

26. Pfitscher Volkslanglauf Am 7. Februar wird in der Sportzone Grube in Kematen die 26. Ausgabe des Pfitscher Volkslanglaufs ausgetragen. Von den Pfitscher Eisbären organisiert, zählt der „Pfitscher“ zu den traditionsreichsten Klassikern im Südtiroler Langlaufsport und wird im Rahmen der „Gran Fondo Mastertour“ ausgetragen. Auch heuer wird es wieder nur eine einzige Strecke im Freistil über 30 km geben. Der Start erfolgt wie auch schon im letzten Jahr um 11.00 Uhr. Der Juniorsprint wird um 11.25 Uhr in der Sportzone Grube gestartet. Nähere Infos auf www.asv-eisbaer.org oder unter der Rufnummer 331 3667393. Nachmeldungen werden auch noch am Wettkampftag entgegengenommen.

Die Pfitscher Eisbären sehen auch nach dem Volkslanglauf einem sportlichen Februar entgegen: Am

13. Februar steht ein Biathlonrennen um die „Hubert Leitgeb Trophäe“ auf dem Programm, am 27. und 28. Februar werden in Pfitsch die Landesmeisterschaften im Langlauf ausgetragen.

22. Wipptaler Rodelcup Seit der Saison 1993/94 wird der Wipptaler Rodelcup für das südliche und nördliche Wipptal ausgetragen, ausrichtender Verein ist der Wipptaler Amateurrodelclub. Bereits zum 22. Mal werden für diese Traditionsveranstaltung die Kufen geschliffen, auch heuer werden wieder vier Bewerbe ausgetragen. Der Auftakt zur beliebten Rennserie erfolgt am 5. Jänner in Matrei, wo ein Nachtrennen ausgetragen wird. Am 7. Februar geht es in Trins weiter, am 27. Februar auf der Rodelbahn „Waldeben“ in Jaufental. Das Finale findet am 5. März in Schmirn statt.

Die Abschlussfeier findet am 20. März statt. Titelverteidigerin bei den Damen ist Eva Peer vom WSV Trins. Bei den Herren holte im vergangenen Jahr Thomas Strickner, ebenfalls aus Trins, den Gesamtsieg. In der Kategorie Jugend konnten sich Hannah Kinzner und Simon Eller vom ASV Jaufental durchsetzen. Bei den Doppelsitzern waren Florian Schölzhorn und Dominik Kinzner siegreich; sie gingen ebenfalls für den ASV Jaufental an den Start, der sich auch die Vereinswertung sicherte.

SKITOUREN

Skialp Night Trophy in Ladurns Am 8. Jänner fällt der Startschuss zur Skialp Night Trophy, die zur Rennserie des Eisacktal Cups zählt. Gestartet wird um 19.30 Uhr an der Talstation Ladurns. Bis zum Ziel bei der Edelweißhütte sind 1.330 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen; die Strecke mit einer Gesamtlänge von 7.700 m umfasst zwei Aufstiege und eine Abfahrt. Die Hobbyklasse hingegen legt eine Strecke über 3.200 m und 830 Höhenmeter zurück. Die Siegerehrung findet um 22.00 Uhr in der Edelweißhütte statt. Infos und Anmeldungen unter www.sv-gossensass.org.


LEICHTATHLETIK

Silvia Weissteiner unter Dopingverdacht Harter Schlag gegen die italienische Leichtathletik nur wenige Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janiero. Die Antidoping-Staatsanwaltschaft der NADO Italien hat aufgrund der Ermittlungen „Olimpia“, die von der Staatsanwaltschaft Bozen beantragt wurden, gegen 26 Athleten, darunter auch Silvia Weissteiner aus Gasteig, Anzeige erhoben. Sie sollen die Mitteilung des Aufenthaltsortes für Dopingkontrollen nicht ordnungsgemäß durchgeführt haben. Für weitere 39 Athleten, u. a. den Geher Alex Schwazer aus Kalch, wurde hingegen die Archivierung beantragt. Schwazer wurde mittlerweile vom Antidoping-Ge-

richt freigesprochen. Die Antidoping-Staatsanwaltschaft der NADO verlangt für Weissteiner eine zweijährige Sperre. Der Präsident des Südtiroler Leichtathletikverbandes Bruno Cappello unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass die Nichtangabe des Aufenthaltsortes zwar sehr fahrlässig und oberflächlich sei, dass man aber nicht gleich von gedopten Athleten sprechen könne. In der Anzeige sei die Rede von einer fehlenden Mitteilung („filling failure“) und nicht von einer Kontrolle, die verweigert wurde („missed test“). Für die Antidoping-Gesetze des CONI würden diese beiden Vergehen zwar gleich gewertet, es handle sich aber um zwei ganz unterschiedliche Vergehen.

Agnes Tschurtschenthaler 36. bei Cross-EM in Hyeres Bei ihrer vierten Teilnahme an einer Cross-EM konnte Agnes Tschurtschenthaler aus Sexten, die für den ASV Sterzing an den Start geht, ihr bisher bestes Ergebnis einfahren. Nach einem verhaltenen Start (Platz 47 nach 1 km) machte sie im französischen Hyeres Mitte Dezember in einem starken Finish noch elf Plätze gut und landete mit einem Rückstand von 1.31 Minuten auf dem 36. Platz. Der Sieg ging an Sifan Hassan aus den Niederlanden (25.47 min.) vor der Britin Kate Very und Karoline Bjerkeli Grøvdal aus Foto: Colombo Norwegen. Als 19. beste „Azzurra“ war Veronica In-

glese aus Barlatta mit 58 Sekunden Rückstand. In der Mannschaftswertung siegte Großbritannien vor Frankreich und Irland, Italien kam auf den 5. Platz. Für die 33-jährige Tschurtschenthaler ist es die bisher beste EM-Platzierung in der Allgemeinen Klasse. 2004 im deutschen Heringsdorf wurde sie 51., 2007 im spanischen Toro 38. und vor fünf Jahren in Albufeira in Portugal 42. 2001 hatte sie in Thun in der Schweiz mit dem 25. Platz ihr EM-Debüt bei den Juniorinnen (U20) gefeiert.

Raftingteam von WM zurück Die Wipptaler Rafter Robert Schifferle, Alexander Zanella und Patrick Agostini, die gemeinsam mit dem Meraner Thomas Waldner aus Meran sowie weiteren Athleten aus der Valsugana Anfang Dezember an der R6-WM in Indonesien teilgenommen haben, sind wieder zurück, mit Foto: IRF einem 10. Platz in ihrer Paradedisziplin Abfahrt, einem 11. Platz im Sprint und im Head-to-Head-Sprint

sowie einem 18. Platz im Slalom im Gepäck. Es war dies bereits die neunte Teilnahme an einer Rafting-WM für ein Wipptaler Boot: Im Jahr 2001 holten die Athleten aus Sterzing in West Virginia (USA) Gold, zweimal Silber und einmal Bronze, 2011 sicherten sie sich in Costa Rica die Bronzemedaille. Mehr über das WM-Abenteuer in Indonesien lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe. Erker 01 I 16

69


SPORT

TENNIS

SPORTKEGELN

TC Ratschings sammelt Erfahrungen

Fugger-Damen sind Herbstmeister

Noel Rainer, Francesco Zenzale, Robert Freund und Carmen Freund

Erstmals nahm heuer der TC Ratschings am Südtirolpokal der Kategorie 4 teil. Karl Mayr, Robert Freund und Francesco Zenzale sowie die Nachwuchsspieler Noel Rainer, Philipp Mayr und Carmen Freund wurden dabei in die Gruppe C gelost. Da sich diese aus einigen starken Mannschaften zusammensetzte, waren die Chancen, die Endrunde zu erreichen, entsprechend gering. In fünf Gruppenspielen konnte sich das Team schließlich gegen Brentonico und Partschins zwei Unentschieden erkämpfen und belegte den 4. Gesamtrang. Der Sieg ging an den TC Bozen. YOSEIKAN BUDO

Gelungener Saisonauftakt Beim Raiffeisencup der Stadt Bruneck im Yoseikan Budo, der Mitte Dezember in Bruneck stattfand, erzielten die Sterzinger Athleten in den Disziplinen Emono (Waffen) und Kumiuchi sehr gute Ergebnisse. In der Kategorie U15 erzielte Maria Gallmetzer den 1. Platz im Kumiuchi und den 3. Platz im Waffenkampf, Yara Siller – sie startet in dieser Saison für Brixen – den 1. Platz; Greta Braunhofer kam auf den 6. Platz. In der U12 war Jovan Teodorovic siegreich, vor Katrin Kiem und Moritz Kinzner auf dem 2. sowie Nicole Schölzhorn auf dem 3. Platz; Viktoria Gufler und Jonas Hochrainer belegten jeweils den 4. Platz, Tobias Marcotto und Anna Gallmetzer den 5. Platz. In der U9 siegte Sandra Gschliesser vor Lena Buchschwenter und Felix Rainer jeweils auf dem 2. Platz; Lisa Rainer und Lina Keim belegten jeweils den 3. Platz. Der Wettkampf galt als Vorbereitungsturnier auf die Landesmeisterschaft, die am 20. Februar in Brixen stattfindet. Nadine Schölzhorn durfte inzwischen an einem Trainingscamp des Jugend-Landeskaders teilnehmen, das Ende Dezember in Niederdorf stattfand.

70

Erker 01 I 16

Als Anfang Dezember die Hinrunde der Südtiroler Sportkegelmeisterschaft zu Ende ging, hatten vor allem die Sterzinger Keglerinnen allen Grund zur Freude. Obwohl die Damen von Fugger Sterzing in der A-Klasse das Spitzenspiel gegen Tirol Mutspitz mit 2:4 verloren, konnten sie sich als Herbstmeisterinnen feiern lassen. Beide Teams haben zwar in der Hinrunde 19 Punkte gesammelt, die Sterzingerinnen konnten allerdings mehr Mannschaftspunkte (48,5:45) holen. Die Keglerinnen der Auswahl Ratschings konnten zwar im letzten Spiel das Aufsteigerduell gegen Kiens mit 4:2 für sich entscheiden, liegen allerdings vor der Winterpause auf dem letzten Tabellenrang. Mit Petra Haller (A. Ratschings/562) und Enikö Tòt (Fugger Sterzing/563) schafften

Damen A-Klasse

es gleich zwei Spielerinnen aus dem Wipptal in die Top 6 der Schlusswoche; Tòt war sogar die beste Spielerin der Herbstmeisterschaft. Auch in der A1-Klasse der Herren wurde die Hinrunde abgeschlossen. Fugger Sterzing (im Bild) konnte das abschließende Spitzenspiel gegen St. Georgen mit 7:1 (3.543:3.394) deutlich für sich entscheiden; Reinhard Gruber brachte 625 Hölzer zu Fall. Die Sterzinger gehen damit auf dem 2. Platz liegend in die Winterpause, während Champions-League-Teilnehmer Neumarkt die Tabelle anführt. Die Kegelmeisterschaft pausiert nun bis Ende Jänner. In der Zwischenzeit werden in den vier Bezirken Bozen, Meran, Eisacktal und Pustertal die jeweiligen Einzelmeisterschaften ausgetragen.

Herren A1-Klasse

1 Fugger Sterzing

19

1 Neumarkt

22

2 Tirol Mutspitz

19

2 Fugger Sterzing

18

3 Los Birillos

14

3 Passeier

17

4 Villnöß

14

4 St. Georgen

13

5 Burggräfler

14

5 Kurtatsch

11

6 Vöran Blecherne

13

6 Sarnthein

9

7 Deutschnofen

11

7 Schnals

9

8 Burggräfler

8

9 Aldein

7

8 Meran

7

9 Kiens

6

10 Pfeffersberg

6

10 Lana

6

11 Passeier

5

11 Jenesien

6

12 A. Ratschings

4

12 Prichsna

4


OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS

OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS RATSCHINGS-JAUFEN IST TESTSIEGER Im Jahr 2015 kürte Skiresort.de, das weltweit größte Testportal von Skigebieten, bereits zum 18. Mal seine Top-Skigebiete. Die jährlichen Testsieger-Auszeichnungen gelten – bei Ski- und Boarderfans wie auch bei den Skigebieten selbst – als Branchen-Oscar. Mehr als 500 Skigebiete hat das Team des Internetportals seit 1998 teils mehrfach bereist und jeweils nach 18 Kriterien bewertet. Entscheidend sind unter anderem Größe, Pistenangebot sowie Schneesicherheit, aber auch Familientauglichkeit, Snowparks und Unterkünfte direkt an den Pisten. Die Skigebiete können maximal fünf Sterne

in jeder Kategorie erreichen, aus dem Schnitt aller Wertungen errechnet sich das Endergebnis. Bereits zum dritten Mal in Folge darf sich Kitzbühel über die höchste Auszeichnung „Weltbestes Skigebiet“ freuen. Als „Führendes Skigebiet bis 30 km Pisten“ ging das größte Wipptaler Skigebiet Ratschings-Jaufen vor kurzem als Testsieger 2015 hervor. Fünf von fünf Sternen erhielt Ratschings u. a. bei den Kriterien Lifte und Bahnen, Schneesicherheit, Pistenpräparierung, Sauberkeit und Hygiene sowie Familien und Kinder.

Erker 01 I 16

71


OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS

STERZING

Villnöß

Gampenalm-Bahn Ausgangspunkt: Parkplatz Ranui oder Parkplatz Zanseralm Streckenlänge: bis Ranui 8,5 km, bis Zans 3,8 km Schwierigkeitsgrad: leicht Aufstieg zu Fuß: 2 Std. ab Ranui, ca. 1 Std. ab Zans Einkehrmöglichkeit: Berggasthaus Gampenalm Öffnungszeiten: 9.00 – 18.00 Uhr, bei Mondscheinrodeln oder Hüttenabenden (auf Anfrage) bis 1.00 Uhr Ruhetag: Mo und Di, in der Weihnachtszeit täglich geöffnet Infos: Tel. 348 2721587, info@gampenalm.com, www.gampenalm.com

EISLAUFEN AM STADTPLATZ Vom 22. Jänner bis zum 6. März wird auf Initiative des Tourismusvereins Sterzing in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sterzing und dem Unternehmen Intercom auf dem Sterzinger Stadtplatz erstmals ein Eislaufplatz errichtet. Damit soll das Stadtzentrum belebt sowie das Freizeit- und Sportangebot für die Bevölkerung erweitert werden. An Wochentagen ist der Eisplatz vormittags auf Anfrage geöffnet (TV Sterzing, Tel. 0472 765325), nachmittags von 14.00 bis 18.00 Uhr, mittwochs und freitags zusätzlich von 20.00 bis 22.00 Uhr. Am Wochenende ist der Eisplatz von 10.00 bis 18.00 Uhr offen, samstagabends zusätzlich von 20.00 bis 22.00 Uhr. Kinder bis acht Jahren gehen frei,

Kinder von acht bis 16 Jahren und Studenten bis 26 Jahren bezahlen für den Eintritt 3 Euro, Erwachsene 5 Euro. Schlittschuhe wer-

den für 4 Euro verliehen. Eisstockschießen ist auf Anfrage auch außerhalb der genannten Zeiten möglich. Montags, dienstags und freitags ab 14.00 Uhr werden Eislaufkurse für Kinder und Erwachsene angeboten. Nähere Infos und Anmeldung beim Tourismusverein Sterzing.

HÜTTENREZEPT

JAGERTEE Zutaten (4 Portionen): 0,5 l Wasser, 2 Teebeutel schwarzer Tee, 0,5 l Rotwein, 12 cl Rum (weiß oder braun), 4 cl Obstler (alternativ Wodka), 4 TL Zucker, 4 Gewürznelken, 1 Zimtstange, nach Belieben ½ TL Lebkuchengewürz. Zubereitung: Bringen Sie das Wasser in einem Topf zum Kochen. Dann nehmen Sie es vom Herd. Wenn das Wasser wieder auf etwa 80 Grad abgekühlt ist, hängen Sie die beiden Teebeutel in den Topf und lassen den schwarzen Tee fünf Minuten ziehen. Anschließend können Sie die Teebeutel wieder entfernen. Geben Sie nun den Zucker in den heißen Tee, fügen Sie die Gewürznelken, die Zimtstange und nach Belieben das Lebkuchengewürz hinzu. Dann gießen Sie den Rotwein darüber

72

Erker 01 I 16

und rühren einmal kräftig um. Stellen Sie den Topf wieder auf den Herd und erhitzen Sie Ihre Mischung auf kleiner Stufe vorsichtig, damit sie nicht zu kochen beginnt. Nach weiteren fünf Minuten nehmen Sie den Topf vom Herd. Legen Sie ein großes Sieb mit einem Baumwoll-Küchenhandtuch aus und gießen Sie die heiße Flüssigkeit durch das Sieb. Zum Schluss werden Rum und

Obstler in den gefilterten Tee gegossen und noch einmal umgerührt, damit sich alles gut vermischt. Dann können Sie den fertigen Jagertee heiß servieren.


RMein I DWinterparadies NAUN In Ridnaun macht die kalte Jahreszeit so richtig Spaß. Ob für Groß oder Klein – die Ridnauner Bergwelt hält für jeden die richtige Winterüberraschung bereit. LANGLAUFEN Bestens präparierte Loipen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades. Ob klassische Langläufer oder Skating-Fans – im Langlaufparadies Ridnaun kommt jeder auf seine Kosten. Infos: Tel. 348 5412099 oder 0472 656450; Biathlon-(Schnupper)kurse: Tel. 340 4678004 SKIFAHREN Der familienfreundliche Skilift „Gasse“ in Ridnaun bietet alles, was das Skifahrerherz begehrt. Die geprüften Skilehrer Roland und Manfred sorgen für den richtigen Schwung. Im Erlebnispark fühlen sich die Kleinsten einfach nur wohl. Auf Anfrage werden auch Ski-, Rodel-, Langlauf- und Kombinationsrennen, Schulsporttage und Winterveranstaltungen organisiert. Infos: Erwin Volgger (Tel. 335 7566231), Toni Hofer (Tel. 333 8549367), Alois Haller (Tel. 338 5074300) NATURBAHNRODELN Früher zogen holz- und heubeladene Schlitten auf alten Saumwegen ihre Spuren ins Tal. Heute bieten die geschichtsträchtigen Wege

Naturbahnrodlern gesellige Abfahrten. Ein echter Spaß für die ganze Familie! SCHNEESCHUHWANDERN UND SKITOUREN Den Winter auf großem Fuß erkunden und durch tief verschneite Wälder und Wiesen wandern. Einsame Gipfel mit traumhafter Fernsicht zu den Dolomiten und den umliegenden Gletschern erklimmen. Ein Abenteuer für alle Winterfreunde.

Tel. 0472 656232

www.schneeberg.it

Lebensmittel - alimentari Souvenir Tabakwaren - tabacchi Große Auswahl an erlesenen Weinen finden Sie in unserem Weinkeller Ridnaun Dorf 18 • T 0472 656408

GAUMENKITZEL Nach einem Tag an der frischen Luft wärmen die Ridnauner Gastbetriebe Gaumen und Herz mit würzigem Kaffee, traditionellen Kuchenspezialitäten und gesunden heimischen Gerichten. UMWELTFREUNDLICH UNTERWEGS Täglich fahren regelmäßig Linienbusse von Sterzing nach Maiern und zurück (Fahrpläne auf www.sii.bz.it). Öffentliche Parkplätze gibt’s beim Vereinshaus in Ridnaun bzw. bei Hotels, Gasthäusern sowie beim Bergbaumuseum.

Dorf 16 , T 0472 656212, F 0472 656224 sonklarhof@web.de, www.sonklarhof.it Restaurant täglich bis 18.00 Uhr geöffnet!

Ridnaun Maiern 3 c Tel. 0472 656 204 www.baeckerei-brunner.it Erker 01 I 16

73


OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS

OUTDOOR-SPORT IM WINTER – 5 GRÜNDE, DIE DAFÜR SPRECHEN Der Winter wird von vielen mit Gemütlichkeit, Nestwärme und Süßigkeiten verbunden. Dabei ist die kalte Jahreszeit genau richtig, um für Körper und Seele etwas Gutes zu tun. Eine der Schwierigkeiten im winterlichen Sport ist, den ersten Schritt vor die Tür zu setzen und den Temperaturschock zwischen beheizten Räumen und draußen zu überwinden. Hat man aber erst einmal dieses Hindernis überwunden, wird man umso mehr dafür belohnt.

1

Durch die Bewegung erhöht sich die Körpertemperatur. Die Muskulatur ist in Bewegung und gibt die Wärme nach außen ab; der schnelle Herzschlag beschleunigt diesen Prozess. Dadurch, dass der Körper den kälteren Temperaturen ausgesetzt wird, wird er abgehärtet. So kann er Erkältungen und grippalen Infekten viel mehr Widerstand entgegensetzen – das Immunsystem wird gestärkt. Durch die erhöhte Sauerstoffzufuhr wird das Blut mit diesem sehr stark angereichert, was frische Gedanken und gleichzeitig Entspannung bringt. Neben klassischem Joggen als Konditionstraining kann man im Winter draußen auch Übungen mit dem eigenen Körpergewicht durchführen, indem man etwa Bänke benutzt und Übungen wie Liegestütze für die Arme und den Schultergürtel macht. Dadurch kann man gut Muskelmasse aufbauen oder bereits vorhandene Muskeln erhalten. Durch regelmäßige Bewegung wird das Hungergefühl gesenkt, indem die dafür verantwortlichen Hormone wie Leptin und Insulin in Schach gehalten werden. Unnötige Kalorienzufuhr wird nicht nur während des Sports vermieden, auch danach werden die Naschattacken weniger. Für die Zeit nach einer intensiven sportlichen Einheit hat die menschliche Physiologie ein kleines Wunder eingebaut – den Nachbrenneffekt: Nach dem Training läuft die angekurbelte Kalorienverbrennung weiter und hält bis zu einer Stunde oder sogar länger an.

2 3 4 5

SICHERER SPASS AUF DER PISTE Laut Experten ist die Grundfitness, die man sich das ganze Jahr über aneignet, das Um und Auf, wenn man auf der Piste Spaß haben will. Sportarten wie Radfahren (besonders Mountainbiken), Wandern, Laufen, Rudern und alles andere, was auch die Beine kräftigt, eignen sich gut als Vorbereitung für die Skisaison. Der Grund für viele Unfälle ist eine falsche Selbsteinschätzung. Wer von früh bis spät fahren will, der muss physisch gut drauf sein. Um Enttäuschungen oder gar Verletzungen zu vermeiden, empfiehlt sich eine ehrliche Bestandsaufnahme. Damit ist nicht gemeint, dass man sich bloß an seine jugendliche Fitness erinnert. Seit dem letzten Skiausflug sind schon mehrere Winter ins Land gezogen? Dann empfiehlt es sich, die Sache langsam angehen zu lassen und sich erst mal wieder mit den Skiern vertraut zu machen. Wer unsicher ist, kann seine Kenntnisse mit einem Skilehrer noch einmal auffrischen. Wer sich am ersten Tag überfordert, den begleitet mit ziemlicher Sicherheit für den Rest der Woche ein Muskelkater. Davon kann auch die Koordination beeinflusst werden und man riskiert vermehrt Stürze. Experten raten aufgrund des Verletzungsrisikos vom Dehnen vor dem Skifahren ab, dafür empfehlen sie, sich aufzuwärmen, das Auto nicht auf dem nächsten

Parkplatz am Lift zu parken und stattdessen die Bretter zu schultern und ein Stück zu Fuß zur Talstation zu stapfen. An der Piste angekommen, wird leichte Gymnastik empfohlen, etwa Kniebeugen. Wer Hirn hat, schützt es und trägt einen Skihelm. Auch für Rückenprotektoren und allerlei anderen Schutz lässt sich eine Menge Geld ausgeben. Schaden tun diese mit Sicherheit nicht.

Durchschnittsskifahrer, welche die Pisten hinunterwedeln, brauchen keine Lawinenausrüstung, denn nur in den seltensten Fällen werden Menschen auf markierten Pisten verschüttet. Wer aber im Tiefschnee unterwegs ist, sollte zumindest die Lawinenwarnungen beachten. Im freien Gelände ist neben der Lawinenausrüstung außerdem ein Lawinenairbag empfehlenswert. Wenn Wetter und Sicht schlecht sind oder man erschöpft ist, raten Experten zum Einkehrschwung. Achtung aber vor Jagertee & Co.: Unter Alkoholeinfluss neigt man zu Selbstüberschätzung, fährt aggressiver und reagiert langsamer.

brenner

Zirog Ausgangspunkt: Parkplatz an der Brennerstaatsstraße zwischen Gossensaß und Brennerbad Streckenlänge: 6 km Schwierigkeitsgrad: leicht Aufstieg zu Fuß: ca. 2 Stunden Einkehrmöglichkeiten: Zirog Enzianhütte (1.894 m) Kein Ruhetag, durchgehend warme Küche Bei Voranmeldung: Abholdienst am Ausgangspunkt möglich Familie Wierer freut sich auf Ihren Besuch! Infos: Tel. & Fax 0472 631224

74

Erker 01 I 16


ALLES FÜR DIE HOCHZEIT

ALLES FÜR DIE HOCHZEIT SIE HABEN SICH GETRAUT! WIPPTALER HOCHZEITSPAARE 2015 „Allein ist der Mensch ein unvollkommenes Ding. Er muss einen zweiten finden, um glücklich zu sein.“ Der französische Philosoph Blaise Pascal spricht wohl vielen Brautpaaren aus der Seele. Auch im Wipptal haben sich 2015 wieder viele Paare das Ja-Wort gegeben. Tendenz steigend, wie schon im Vorjahr. Ein schöner Grund zum Feiern, wie auch die Erker-Redaktion findet und zum ersten Mal einen Teil der Jänner-Ausgabe dem schönsten Tag im Leben der Liebenden widmet. Unter den im Wipptal ansässigen Ehepaaren, die im Jahr 2015 geheiratet haben, haben sich zehn frisch Vermählte noch einmal „getraut“ und ihr schönstes Hochzeitsfoto an den Erker geschickt. Auf den folgenden Seiten können die strahlenden Brautpaare bewundert werden.

Unter allen Einsendungen hat das Los

OSKAR DELUEG & SYBILLE INDERST aus Pfitsch zum „Wipptaler Hochzeitspaar 2015“ bestimmt. Die Gewinner erhalten einen Gutschein für ein Abendessen im Romantikhotel

OSKAR DELUEG & SYBILLE INDERST aus Pfitsch, Trauung: 25.7.2015 in Ridnaun

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Erker 01 I 16

75


ALLES FÜR DIE HOCHZEIT

CHRISTIAN TOLPEIT & ULRIKE MAIR aus Mauls, Trauung: 13.6.2015 in Mauls

THOMAS RAINER & BETTINA HOFER aus Trens, Trauung: 4.7.2015 in Maria Trens

SEBASTIAN OSTERMAYER & MADLEN GSCHWENTER aus Sterzing, Trauung: 12.9.2015 in Sterzing

DAVID EISENDLE & STEFANIE OBERHOFER aus Sterzing, Trauung: 20.9.2015 auf Mauritius

FRITZ FICHTER & MARLENE KLEVENZ

aus Raminges, Trauung: 19.9.2015 in Tschöfs

PR Sportsemotions, oltre a servizi fotografici per agenzie stampa, realizza e crea immagini ed emozioni indimenticabili per i vostri matrimoni ed eventi. Si garantisce elevata qualità delle opere e tempi di consegna brevi. Sportsemotions realisiert und kreiert neben Fotos für Presseagenturen unvergessliche Aufnahmen und Emotionen von Hochzeiten und Veranstaltungen aller Art. Höchste Qualität der Fotos und schnelle Lieferzeiten garantiert. Contatto/Kontakt: info@sportsemotions.it - Tel. 347 7424589

76

Erker 01 I 16


ALLES FÜR DIE HOCHZEIT

WOLFGANG RESCH & SARAH SILLER aus Sterzing, Trauung: 27.6.2015 in Sterzing

Die Ehe ist und bleibt die

wichtigste Entdeckungsreise, die der Mensch

unternehmen kann. Søren Kierkegaard

PR

RUNDUM BETREUT – FÜR IHREN SCHÖNSTEN TAG! Wer sich traut, will bei seiner Hochzeit einen unvergesslichen Tag erleben. Eine der wichtigsten Basiszutaten ist dabei ein Kleid, in dem man sich wohlfühlt und das Feiern richtig genießen kann. Heiratswillige, die das Besondere suchen, werden am Mieminger Plateau fündig: Dort finden Bräute sowie Ballund Festgäste alles für den großen Tag ... Seit Jahren sorgt Chefin Dagmar Melmer mit ihrem Team für glückliche Bräute, die bei professioneller Beratung in angenehmer Atmosphäre ihr Traumkleid gesucht und gefunden haben. „In eigenen Exklusivräumen können sich die Bräute – auch mit Begleitung – umfassend beraten lassen. Auf das richtige Brautkleid und den großen Tag wird dabei gerne auch mit einem Glas Sekt angestoßen“, unterstreicht Dagmar Melmer die persönliche Note bei vorhergehender Terminabsprache. „Dazu kommt die Outletecke, in der schlichtere Brautkleider sowie Brautkleider aus zweiter Hand zum kleinen Preis angeboten werden.“ Und auch sonst gibt’s alles rund um die Hochzeit: Schleier, Brautdessous, Haarschmuck, Boleros, Schuhe – Service von Kopf bis Fuß bei Brautmoden Tirol! Der letzte Schliff und Anpassungen einige Wochen vor der Hochzeit durch eine professionelle Schneiderin kann auch in Südtirol erledigt werden. Hier wird auf persönliche Wünsche großer Wert gelegt! Ganz nach dem Motto: „Ihr Brautkleid – unsere Herzensangelegenheit!“

NEU: Schneiderinnenservice auch in Südtirol! Erker 01 I 16

77


ALLES FÜR DIE HOCHZEIT

TITUSZ GYÖRI & BARBARA BONACCORSI aus Sterzing, Trauung: 1.8.2015 in Thuins

ALEXANDER POLIG & CARMEN PLANK

aus Ratschings, Trauung: 16.5.2015 in Ridnaun

PR IHR FOTOGRAF FÜR IHRE HOCHZEIT

FOTOSTUDIO KARL IN BRUNECK Der schönste Tag im Leben muss natürlich vom Meisterfotografen festgehalten werden. Fotostudio Karl in Bruneck bietet in diesem Bereich mehr als 35-jährige Erfahrung und kann kundenorientiert auf Ihre Wünsche eingehen. Stets präsent, aufmerksam, jedoch umsichtig und sensibel muss Ihr Hochzeitstag professionell dokumentiert werden. Und sollte es auch einmal regnen an diesem Tag – kein Problem! Fotostudio Karl ist für alle Situationen ausgerüstet. Südtirolweit keine Fahrtspesen und das alles schon ab 690,00 Euro! Sogar die Albumgestaltung ist gratis. Also liebes Brautpaar, beeilen Sie sich und reservieren Sie Ihren Termin bei Fotostudio Karl. Wir freuen uns, bei Ihrem schönsten Tag dabei sein zu können. MICHELE ALBERTI & BEATE SCHÖLZHORN

aus Ried/Sterzing, Trauung: 23.5.2015 in Ried/Sterzing

Wahre Liebe gleicht dem Ring, und der Ring hat kein Ende.

aus Brasilien

78

Erker 01 I 16


ESSEN & TRINKEN I EXTRA

PR

ZARTER BROTGENUSS MIT BISS Grissini von VIPTALER BROT

Zarter kann Brotgenuss nicht sein! Grissini von VIPTALER BROT machen in jeder Situation eine gute Figur. Zum Aperitif in duftenden Rohschinken gehüllt, pur zum Prosecco oder als gesunder Knabberspaß für den Fernsehabend – mit unseren Grissini können Sie immer punkten. Auch Meisterkoch Peter Girtler vom Romantik Hotel Stafler in Mauls, vor kurzem vom Gourmetführer „Gault Millau“ einmal mehr mit drei Hauben ausgezeichnet und vom Restaurantführer „Michelin“ italienweit als einziger Koch in den Kreis der Zwei-Sterne-Köche aufgenommen, ist überzeugt: „In meiner Küche verwende ich nur hochwertige Produkte, denn sie sind die eigentlichen Stars. Deshalb war ich von den Grissini von VIPTALER BROT gleich beim ersten Biss begeistert. Nur bester Geschmack und höchste Qualität können mich überzeugen.“ Der mehrfach preisgekrönte Küchenchef, vom Magazin „Der Große Restaurant und Hotel Guide“ zudem zum „Koch des Jahres 2016“ gekürt, hat auch gleich einen ganz speziellen Genuss-Tipp parat: „Die würzigen Bergkräuter-Grissini von VIPTALER BROT sind die absolute Krönung für meine verführerisch duftende Kürbiscremesuppe. Ein echtes Geschmackserlebnis: leicht, ehrlich und gesund – genau diese Philosophie verfolge ich auch in meiner Küche.“ Und mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „Ab und zu kann ich der Versuchung selbst nicht widerstehen.“ Grissini von VIPTALER BROT gibt es ganz klassisch, aus kräftigem Vollkorn oder mit handverlesenen Bergkräutern der Kräutergärten Wipptal verfeinert und sind im ausgewählten Fachhandel erhältlich, unverkennbar an der besonderen Verpackung, die sofort ins Auge sticht. Genießen können Sie unsere Grissini auch in erlesenen Gourmetrestaurants. Und auch das ist das Tolle an der zarten Rolle: In jedem einzelnen Stück steckt echte Handarbeit – unser Markenzeichen seit 1993. Knabbern Sie sich durch: Grissini von VIPTALER BROT – bissig zart und sagenhaft gut!

www.viptalerbrot.com Erker 01 I 16

79


REZEPT

GESUNDHEIT

REISNOCKEN „SÜSS“ Zutaten (4 Personen): ½ unbehandelte Zitrone, ½ unbehandelte Orange, ½ l Milch, 100 g Reis, 50 g Butter, etwas Salz, 2 Eigelb, 1 Eiweiß, 2 – 3 EL Mehl, 2 cl Rum, 2 – 3 EL Zucker, Pinienkerne, Rosinen, Pflanzenöl zum Ausbacken, Puderzucker. Zubereitung: Zitrone und Orange waschen, trocken reiben, von der Zitrone einige Streifen abschälen und die Orangenschale fein abreiben. Die Milch zum Kochen bringen und den Reis dazugeben. Unter ständigem Rühren etwas köcheln lassen. Butter, etwas Salz und die Zitronenstreifen dazugeben und etwa 15 – 20 Minuten bei schwacher Hitze weiter köcheln lassen. Sobald der Reis weichgekocht ist, vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Die Zitronenstreifen entfernen. Den kalten Reis mit Eigelb binden, Weizenmehl und Rum einrühren. Die abgeriebene Orangenschale, Zucker und Rosinen untermischen und etwa eine halbe Stunde ruhen lassen. Danach Pinienkerne dazugeben, das Eiweiß zu Schnee schlagen und vorsichtig unter die Masse heben. In einer Pfanne reichlich Öl erhitzen, löffelweise von der Reismasse in das heiße Fett geben und auf beiden Seiten goldbraun ausbacken. Die „Reisnocken“ auf einem Küchenpapier abtropfen lassen, mit etwas Puderzucker bestäuben und mit einem Apfelmus servieren. Mahlzeit wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Lupus-Kranke, aufgepasst! Die Rheuma-Liga Südtirol betreut seit nunmehr 26 Jahren Menschen mit Krankheiten aus dem rheumatischen Formenkreis. Nachdem sich im vergangenen Jahr eine Fibromyalgie-Gruppe gebildet hat, soll in diesem Jahr eine Lupus-Gruppe folgen. Ziel ist es, die Betroffenen untereinander zu vernetzen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Interessierte können sich telefonisch (Tel. 0471 979959) oder per E-Mail (info@rheumaliga.it) an die Rheuma-Liga Südtirol wenden. „Die Rheuma-Liga betreibt seit einem Vierteljahrhundert Lobbyarbeit für alle Rheumakranken in Südtirol. Gemeinsam mit unseren 2.100 Mitgliedern wollen wir weiterhin mit einer starken Stimme für die Betroffenen eintreten“, so Präsident Günter Stolz und Geschäftsführer Andreas Varesco.

80

Erker 01 I 16

Gesund und fit

Immer mehr Menschen interessieren sich für eine gesunde Lebensführung; sie investieren Zeit und Geld in ihre körperliche Ertüchtigung und entscheiden sich bewusst für eine adäquate Ernährungsweise. Für die richtige individuelle Abstimmung sind jedoch Begleitung und Kontrolle wichtig. Ob im Beruf oder im Alltag und in der Freizeit – wir brauchen und wünschen uns einen belastbaren Körper voller Kraft und ohne Schmerzen. Es ist ein Phänomen unserer Zeit, immer leistungsfähiger und belastbarer sein zu müssen. Der Körper verdient daher mehr Aufmerksamkeit, denn er ist ein wesentlicher Baustein der Intelligenz und des gesamten psychischen Systems. Ein gutes Körpergefühl ist uns allen in die Wiege gelegt, doch leider kommen wir durch kulturelle Prozesse oft in eine Schieflage. Wir beugen späteren Erkrankungen durch Vorsorgeuntersuchungen in den verschiedensten Bereichen vor. So kann auch der Bewegungsapparat und seine Funktionstüchtigkeit schon vor dem Eintreten von Beeinträchtigungen auf seinen Status untersucht werden. Prävention beginnt schon im Kindesalter: So können Babys mit physiotherapeutischen bzw. osteopathischen Techniken etwa bei Schlafstörungen behandelt werden, indem Fehlstellungen korrigiert und Blockaden gelöst werden. Bei Kindern ist auf vielfältige Bewegungsmöglichkeiten und auf eine gute Haltung zu achten. Denn erworbene Fehlstellungen lassen sich beim ausgewachsenen Menschen viel schwieriger behandeln. In allen Entwicklungsphasen, in denen Wachstumsschübe den Körper verändern und zu Disharmonien führen können, ist es möglich, Fehlhaltungen entgegenzuwirken, um ein Gleichgewicht von Körper und Seele zu fördern. Wenn diese Fehlstellungen im Kindes-

und Jugendalter übersehen werden, können sie im Erwachsenenalter mit der Zeit große Beschwerden auslösen: z. B. Probleme mit den Bandscheiben, mit der Achillessehne, Schulterbeschwerden, Kopfschmerzen ... Wir werden in den nächsten Ausgaben darauf näher eingehen. Gängige Präventionsprogramme sind zu unspezifisch und gelten nicht für jeden, beispielsweise: • Wie hebt man richtig? (Knie beugen – aber wie soll der Rücken eingestellt sein?); • Schwimmen ist gesund (Rücken-, Brustschwimmen oder Kraulen? Und für welches Krankheitsbild?). Jeder Mensch hat ein anderes „Richtig-Bild“ im Kopf, und dieses passt nicht immer zu seiner Schwachstelle. Die Natur strebt nach Symmetrie, so ist auch ein symmetrischer Körper weniger anfällig für Fehlbelastungen, da der Muskel- und Sehnenapparat optimal aufeinander abgestimmt und ausgerichtet ist. Kleine Abweichungen dieser Symmetrie können in Form einer Kettenreaktion immer mehr Probleme verursachen. Der Körper kann zwar kurzfristig kompensieren, aber langfristig führt die entstandene Mehrarbeit in anderen Strukturen zu Überlastungen. Deshalb ist eine genaue Betrachtung und Analyse durch gezielte Tests und Untersuchungen zur Auffindung des Problems und seiner Linderung unumgänglich. Vertrauen Sie Ihrem Körper und hören Sie ihm zu, was er Ihnen sagen will! Dann können Sie auch im Alter beschwerdefrei aktiv sein.

SEVERIN ALPÖGGER, Dipl. Physiotherapeut PhysioVital, Sterzing


Erker 01 I 16

81


LEUTE

Seffi, 21.01.2016

O Schreck, o Schreck, Barbara, die 3 ist weck! Doch sei nicht traurig, Du wirst schon seh’n, mit 40 wird’s erst richtig schön. Dabei ist nur eines wichtig, so wie Du bist, so ist es richtig.

Kam zi glabm, obr wohr, insre Lena weard schun 18 Johr. Tua fest feiern, loss es krochn und nou weiterhin viel Freide ban Kochn!

Herzliche Geburtstagsgrüße zu Deinem 40. Geburtstag, den Du am 3. Jänner feierst, von Deinem Mann

Michi, 19.04.2016

Birgit, 23.05.2016

Olls Guate zi Dein Geburtstog am 15. Jänner wünschen Dir Mami, Barbara mit Tom, Lisa und Dein Gotile Sara.

Dem Goll Lois zum 85. Geburtstog olls Guate und weiterhin viel Gsundheit, des wünschn ihm seine Frau Rosa, Hannes mit Lina, Lea, Julia und Martin.

Non è importante il numero degli anni compiuti, è importante compierne tanti ... Tanti auguri per il tuo 80° compleanno e grazie di averci saputo regalare sempre un sorriso, una carezza, una parola giusta!

Vielen Dank für alles!

Angela, Gianpaolo, Roberto con nuore e nipoti

2015 isch für die Firma Gschwenter Klaus KG a bsundrs Johr, insre Pixe isch 10 Johr ba ins, Totsoch wohr! Für Deine Treue, Deinen Fleiß und Einsotz, gor nit zi frogn, mechtn mir Dir gonz a groaßes Vergelt‘s Gott sogn.

Magda, 11.07.2016

2016 feiern fünf unserer Lieben ihren 30er, und sie sind immer noch jung geblieben. Darum möchten wir heuer herzlich gratulieren, auf dass sie uns ein Gläschen spendieren.

Her isch’s a Weilele, dass kemmen isch a nuis Weibele. 6e seins insgesomt gewesn, SIE zin guatn Schluss! In Jänner feiert insre holde Maid an rundn Geburtstog – welche Freid! Folls es in 21. um 8e in dr Frieh net wisst, wos tien, zi dr Fini pan Engel miastes gien. Noar war holt guat, wenn es wissat, wen zu gratuliern, weil dejenige zögert selm sicher net, an Kaffee zu spendiern. Mir af jedn Foll wünschen insrer Schwester und Tante olls Guate, viel Glück und Freid und sein selber gsponnt zu segn, wer sich olls an sie erinnert fi enk Leit!

Eure Gitschen

Alles Gute!

Lydi, 02.10.2016

82

Erker 01 I 16

Sichern Sie sich jetzt schon den besten Platz im Februar-Extra

EINRICHTEN & WOHNEN FASCHING Infos Tel. 0472 766876 info@dererker.it


PR

KLASSENTREFFEN DER BÜRGERSCHULE STERZING

Ende November traf sich die Klasse 3C der Bürgerschule Sterzing des Schuljahres 1964/1965 nach 50 Jahren erstmals zum Klassentreffen im Hotel „Steindl“. Die Idee zu diesem Treffen hatte Maria Luise Niederstätter Pallhuber, die damals am Brenner wohnte und heute in Antholz im Pustertal lebt. 19 der 31 ehemaligen Schüler kamen zum Treffen und tauschten Erinnerungen aus alten Zeiten aus. Einer Mitschülerin, die inzwischen in den USA wohnt, schickten die Schulkameraden eine Ansichtskarte von Sterzing. Auch zwei ehemalige Lehrer, Hildegard Egger und Günther Ennemoser, fanden sich ein. Beim gelungenen Treffen wurde für alle ein Stück Geschichte wieder lebendig.

STERZING

FEIER DER EHEJUBILÄEN Kürzlich wurden alle Sterzinger Ehepaare, die im abgelaufenen Jahr ihr Jubiläum feierten, eingeladen, bei einem Gottesdienst mit Dekan Josef Knapp – musikalisch gestaltet von der Frauengruppe „Laudamus“ – für den gemeinsamen Eheweg zu danken und weiterhin um den Segen Gottes zu bitten. Im Anschluss an die Messfeier erwartete die Jubilare ein reichhaltiges Buffet in der Mensa der Mittelschulen. Jedes Jubelpaar erhielt einen Rosenstock. Der Katholische Familienverband, der Ausschuss Ehe und Familie sowie der Pfarrgemeinderat haben diese Feier organisiert und mit Erlösen aus Aktionen sowie mit Hilfe von Sponsoren finanziert.

GOSSENSASS

JUBELPAARE FEIERN Wie bereits in den vergangenen Jahren luden die Katholische Frauenbewegung und der Katholische Familienverband von Gossensaß die Jubelehepaare der Gemeinde Brenner am 8. Dezember in die örtliche Pfarrkirche zu einem Dankgottesdienst. Pfarrer Attila Nagy György feierte die heilige Messe, musikalisch begleitet von Charlotte und Eleonora Pichler. Nach dem Gottesdienst trafen sich alle im großen Rathaussaal von Gossensaß zu einem gemütlichen Umtrunk. Unter den zahlreichen Jubelpaaren begingen Flora und Hagen Frank mit 60 Ehejahren das Diamantene Jubiläum, mit Edeltraud und Franz Mair sowie Paola und Iridaneo Barbi feierten auch zwei goldene Paare mit; nicht weniger als acht Paare blickten auf 40 gemeinsame Ehejahre zurück. rr

BEEF4YOU – DIE ERSTE BIKERMETZGEREI WELTWEIT IN GOSSENSASS

Beef und Bike in Kombination – warum eigentlich nicht? In Gossensaß jedenfalls hat am 23. Dezember mit Beef4you die erste Metzgerei weltweit im Bikerstyle eröffnet. Die Idee dazu stammt von Georg Thaler, Bauer am Stockhof bei Gossensaß, Metzger, begeisterter Motorradfahrer und Fleischliebhaber. Er verbindet damit seinen Beruf mit seiner Leidenschaft. Auf seinem Bauernhof am Giggelberg kümmert sich Georg Thaler mit Sorgfalt um seine Tiere, damit er in seiner Metzgerei Beef4you bestes Frischfleisch, Wurstwaren und Südtiroler Spezialitäten wie Speck und Kaminwurzen anbieten kann, von denen er weiß, woher sie kommen und wie sie verarbeitet wurden. „Qualitätvolles Fleisch aus der Region anzubieten, ist einer meiner Grundsätze“, so Georg Thaler. „Daher beziehe ich meine Produkte von meinem eigenen Hof sowie von anderen Bauernhöfen aus dem Wipptal.“ Ob gemütliches Grillabenteuer, Familienfest oder Mittagessen: Im Beef4you erhalten Kunden ihre Ration Fleisch entweder frisch an der Theke oder können dieses gemütlich vorbestellen und dann im Geschäft in der Romstraße in Gossensaß abholen. Besonders für Grillfans bietet die neue Metzgerei eigene Grillpakete samt Soßen und Getränken. Aber auch für Partys und Firmenfeiern ist Beef4you ein geeigneter Ansprechpartner: Mit seinem neuartigen Cateringservice liefert Georg Thaler ein kreatives Buffet mit Leckerbissen nur aus Fleisch. Das Beef4you ist aber mehr als eine reine Metzgerei. Verkehrstechnisch ideal gelegen, lädt es zur Mittagszeit alle Biker – aber nicht nur – zum Stopp in der „Bude“ ein. In dieser Gastronomieecke der trendigen Metzgerei lässt sich der Hunger mit frisch zubereiteten Burgern stillen. Und auch für die schnelle Mittagsküche bietet Beef4you hausgemachte Knödel oder Schlutzer zum Mitnehmen. Das Beef4you ist damit keine reine Dorfmetzgerei, sondern ein Ort, wo Fleischessen zum Erlebnis wird – wobei Qualität und Regionalität der Produkte die Hauptrolle spielen. „Als Fleischliebhaber lege ich selbst größten Wert auf einmaligen Genuss und weiß daher genauestens, worauf ich achten muss“, so Georg Thaler. Öffnungszeiten Werktags 8.00 − 13.30 Uhr und 15.00 − 18.30 Uhr, donnerstags 8.00 – 13.30 Uhr. Nähere Infos auf www.beef4you.net Erker 01 I 16

83


VERANSTALTUNGEN

ARBEITSSICHERHEIT EXTERNER LDA SICHERHEITSKOORDINATION AUF BAUSTELLEN SCHULUNGEN

SICHERHEITSKURSE FÜR ARBEITNEHMER 8 Stunden, 80,00 €*, niedriges Risiko 12 Stunden, 100,00 €*, mittleres Risiko 16 Stunden, 120,00 €*, hohes Risiko SICHERHEITSKURSE FÜR ARBEITGEBER 16 Stunden 180,00 €*, niedriges Risiko 32 Stunden 250,00 €*, mittleres Risiko 48 Stunden 360,00 €*, hohes Risiko SICHERHEITSKURSE FÜR DAS BEDIENEN VON ARBEITSMITTELN Gabelstapler – Hebebühnen – Autokran – Bagger – Traktor Pro Teilnehmer: 120,00 €*, (8, 12, 16 Stunden) AUFFRISCHUNGSKURSE FÜR DAS BEDIENEN VON ARBEITSMITTELN Gabelstapler – Hebebühnen – Autokran – Bagger – Traktor Pro Teilnehmer: 50,00 €*, 4 Stunden KURS – ARBEITEN AN ELEKTRISCHEN ANLAGEN UNTER SPANNUNG (PES – PAV – PEC) Pro Teilnehmer: 180,00 €*, 16 Stunden SICHERHEITSKURSE FÜR VORGESETZTE Pro Teilnehmer: 90,00 €*, 8 Stunden BRANDSCHUTZKURS – MITTLERES BRANDRISIKO Pro Teilnehmer: 100,00 €*, 8 Stunden * alle Preise zzgl. Mehrwertsteuer

ALLE SICHERHEITSKURSE AUCH GERNE BEI IHNEN DIREKT IM FIRMENSITZ.

Si.-Ing. Heinz D‘Angelo berät Sie zuverlässig und kompetent! ANFRAGEN UND ANMELDUNGEN UNTER:

347 3151148 0473 559245 @ info@hd-system.it

84

Erker 01 I 16

BIS 27. MÄRZ Ausstellung: „Modes of Democracy“ (Formen der Demokratie), Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung. BIS 31. OKTOBER Ausstellung: „Zukunft Bahn. Standortvorteil für die Alpenregion. Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung. 8. JÄNNER Sport: „Skialp Night Trophy“, Ladurns. 10. JÄNNER Unterhaltung: Preiswatten des KFS Sterzing, Mittel-

schul-Mensa, 14.00 Uhr. Sport: Einfache Skitour, AVS Sektion Sterzing. Buchvorstellung: „Tribulaun 3.097 m“ von Gianfranco Cera, Innerpflersch, Hotel Feuerstein, 16.00 Uhr. 11. JÄNNER Vortrag: „Willkommen in der Mittelschule“, MS „V. Raber“, Sterzing, Aula Magna, 18.30 Uhr. 12. JÄNNER Vortrag: „Willkommen in der Mittelschule“, MS „K. Fischnaler“, Sterzing, Aula Magna, 19.00 Uhr. Sport: Senioren-Rodelwanderung auf die Äußere Wurzeralm, AVS Sektion Ratschings.

17. JÄNNER Sport: Einfache Skitour, AVS Sektion Sterzing. Sport: Skitour, AVS Sektion Ratschings. 22., 24., 29., 30., 31. JÄNNER UND 3. FEBRUAR Theater: „Schluss mit ledig“, Dorfbühne Mauls, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, jeweils um 20.00 Uhr (am 24. und 31.1. um 18.00 Uhr). Reservierungen: Tel. 0472 771116 (16.00 – 20.00 Uhr). 24. JÄNNER Sport: Schneeschuhwanderung, AVS Sektion Sterzing. 30. JÄNNER Sport: Jägerbiathlon in Rid-

ÄRZTEKALENDER APOTHEKEN 02.01. – 08.01.: Apotheke Wiesen, Tel. 760353 09.01. – 15.01.: Apotheke Gilfenklamm, Tel. 755024 16.01. – 22.01.: Apotheke Paracelsus, Tel. 764940 23.01. – 29.01.: Stadtapotheke, Tel. 765397 30.01. – 05.02.: Apotheke Wiesen, Tel. 760353 Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 02.01.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 03.01.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 05.01.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003 06.01.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 09.01.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 10.01.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 16.01.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 17.01.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 23.01.: Dr. Robert Hartung 24.01.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 30.01.: Dr. Markus Mair 31.01.: Dr. Esther Niederwieser

Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Bis Mai 2016 ist samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5, in Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. WOCHENEND- & FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE 06.01.: Dr. Stefan Niederfriniger 09./10.01.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 16./17.01.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 23./24.01.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 30./31.01.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167


naun, Infos: Tel. 338 2082288, info@jaegerbiathlon.it, Einschreibungen: www.jaegerbiathlon.it. 30. JÄNNER, 2., 4., 6., 7., 9., 12., 13. UND 14. FEBRUAR Theater: 25. Jubiläum Theaterverein Neustift: „Der Mustergatte“, Regie: Leo Ploner, Neustift, Mehrzwecksaal der Grundschule, Aufführungen am 30. Jänner, 2., 4., 6., 7., 9. und 12. Februar um 20.00 Uhr, 7. Februar um 15.00 Uhr, 13. und 14. Februar 18.00 Uhr. Infos: theaterneustift.it, Reservierungen ab 11. Jänner: Tel. 380 3478313 (Mo – Fr, 17.00 – 20.00 Uhr). 31. JÄNNER Sport: Einfache Skitour, AVS Sektion Sterzing.

> KURSE 19. Jänner: Schnupperabend Orientalischer Tanz: Gymnastik für Anmut und Schönheit. Weiche Bewegungen, Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper und den eigenen Bedürfnissen: Der „Tanz der Königinnen“ ist für Frauen jeden Alters geeignet und bietet Entspannung statt Verspannung. Sterzing, Grundschule, Hans-Multscher-Platz, 19.00 – 21.30 Uhr, 15 Euro. Infos/ Anmeldung: Gabriele Schrötter, Tel. 329 4416573. 24. Jänner: Kostenloser Schauspiel-Schnupperkurs für Jugendliche der Gemeinde Pfitsch (14 – 19 Jahre) mit Theaterpädagogin/ Regisseurin Viktoria Obermarzoner und Theresa Velicogna, St. Jakob/Pfitsch, Schulhaus, 9.00 – 12.00 Uhr und 13.00 – 17.00 Uhr mit gemeinsamem Mittagessen. Vision: Theaterprojekt

im Sommer 2016. Info und Anmeldungen innerhalb 20. Jänner: Pfitscher Volksbühne, Deborah Siller, Tel. 333 6751815. 30. und 31. Jänner: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme, Sanitätsassistentin und Kinderarzt, Sterzing, Krankenhaus, 9.00 – 18.00 Uhr. Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.

> SPRECHSTUNDEN Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing am Freitag, 22. Jänner 2016 von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155.

Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170.

Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659.

> VEREINE UND VERBÄNDE ElKi Veranstaltungen auf www.elki. bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. Filmclub 15. Jänner: Die Alpen – Unsere Berge von oben, DE 2013, 16.00 Uhr. 15. Jänner: Ich bin dann mal weg, DE 2015. 22. Jänner: Mr. Holmes, GB/FR/ USA 2015. 29. Jänner: Alles unter Kontrolle, AT 2015. 5. Februar: Virgin Mountain, IS/DK 2014. Beginn jeweils um 20.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater.

> MÄRKTE 5. und 20. Jänner: Krämermarkt, Brenner.

BITTE BEACHTEN SIE DEN NÄCHSTEN REDAKTIONSSCHLUSS AM 15.01.2016 Erker 01 I 16

85


UNTERHALTUNG

Pfiffikus

D

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Hunger).

F

A

H H K

L

L

K

P M P D

Pfiffikus sucht eine gefährliche Baustelle. Wer den genauen Standort kennt, schreibt eine Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail (info@ dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Jänner. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

D O A

K

K H

O

L M O A

D

K

A D

P Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

O

F

H

K

L

M

O

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Das „duftende“ Bild im letzten Erker zeigte ein grünes Feld an der Brennerstraße in Freienfeld am 30. Oktober. Es war jedoch dermaßen überdüngt und von Mist und Gülle überzogen, dass vom natürlichen Grün nichts mehr zu sehen war. Ob eine solche Behandlung den Feldern noch gut tut, ist schwer zu sagen; zumindest sollten die Bauern eine längere Regenphase abwarten, bevor sie gewaltige Mengen an Dünger ausbringen. Anfang Dezember schaute das Feld noch gleich verbrannt aus. Das Los bestimmte

FRANZ STAMPFER aus Gasteig zum Pfiffikus des Monats Dezember. Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im

VERENA RAINER aus Obertelfes ermittelt. Sie darf sich über einen Geschenkskorb freuen.

Wir gratulieren! 86

Erker 01 I 16

•P•K•I•P•UW•A•M• PFLERSCH•NEBULOS •EAST•HO•GHETTOS PIUSLEITNER•SAND •FT••RAOUL•AC••• SEELSORGEEINHEIT •RRNS•ARCHER•ZPO VHF•RI•AHR•ERBSE •URI•HAPTISCH•ET RIED•NAHEGEHEN•S •SS•S•SIR•UNITEC EISACK•SN•CEN•RH •LENA•CC•AHN•ONE PERINI•HAUE•IRAN

Lösungswort: WOHLSTAND

PIFFIKUS DES JAHRES

Das Los hat unter allen Einsendungen des Jahres 2015

Auflösung des Vormonats Lösungswort: STUBENADVENT

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

P


Auflösung in der nächsten Nummer

LÖSUNGSWORT

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

Erker 01 I 16

87


JAHRESTAGE

7. Jahrestag

5. Jahrestag

Albert Wieser

Anna Tolloi geb. Wechselberger

Seiter Albert † 20.01.2009

Oft stehen wir am Grab mit dem Herzen schwer, noch vieles möchten wir Dich fragen, doch Antwort gibst Du keine mehr. Der Tag, an dem Du uns verlassen, kam viel zu früh, doch eines sollst Du wissen, vergessen werden wir Dich nie.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Danke allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten. Deine Familie

Es tut weh, Deine Hände nicht mehr halten zu können, Deine Stimme nicht mehr hören zu können, Dein Lachen und Dich nicht mehr bei uns zu haben, ... und doch spüren wir jeden Tag Deine Nähe, ... und doch ist es nicht mehr so, wie es war.

Du hast gelebt für Deine Lieben, all Deine Müh und Arbeit war für sie; gute Mutter, ruh in Frieden, wir vergessen Deiner nie.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch. Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der Gedenkmesse teilnehmen. In Liebe Deine Kinder mit Familien

Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Rosa Markart Wwe. Haller Pretz-Rose * 04.08.1927 † 27.11.2015

3. Jahrestag

DANKSAGUNG Für die herzliche Anteilnahme, für die vielen tröstenden Worte, für jeden Händedruck, für alle Zeichen der Freundschaft und Wertschätzung, für die zahlreichen Gebete, Messen, Blumen, Kerzen und Spenden sowie die Teilnahme an der Beerdigung möchten wir uns herzlich bedanken. Unser Dank gilt Pfarrer Thomas Stürz für die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes, dem Pfarrverantwortlichen Hermann Wild sowie allen, die einen Dienst verrichtet haben. Besonders danken möchten wir Dr. Esther Niederwieser für die fürsorgliche Betreuung unserer lieben Mame sowie dem Weißen Kreuz der Sektion Sterzing. Die Trauerfamilie

Hans Grasl † 6. Jänner 2013

In Liebe denken wir an Dich, ganz besonders bei der hl. Messe am 6. Jänner, Dreikönigstag, um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Herzlichen Dank allen, die mit uns seiner gedenken. Deine Familie

DANKSAGUNG

R I N G R A Z I A M E N TO

Die Familienangehörigen danken allen, die mit tröstenden Worten, gesprochen und geschrieben, mit ihrer Teilnahme am Rosenkranz und an der Beerdigung sowie mit Blumenspenden an ihrer Trauer Anteil genommen haben.

I familiari ringraziano tutti coloro che hanno voluto partecipare al loro dolore con parole, telegrammi e messaggi di condoglianze, con la presenza al rosario e al funerale e con corone e mazzi di fiori.

Luigia Kaswalder nata Masera * 03.08.1915 † 24.11.2015

88

Erker 01 I 16


JAHRESTAGE

10. Jahrestag

2. Jahrestag

Ich bin nicht weit weg gegangen, ich tausche nur die Räume, ich lebe in Euch und geh durch Eure Träume.

Karl Schwärzer

Leo Pichler

In lieber Erinnerung gedenken wir Deiner ganz besonders beim Gottesdienst am Sonntag, den 24. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes.

Wir danken allen, die daran teilnehmen. Deine Familie

Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

Allen, die daran teilnehmen, herzlichen Dank. Deine Lieben

Sebastian Volgger

D e i n e S t i m m e, dein Lachen, d e i n e Wä r m e, deine Sorge u n d G ü t e, d e i n e H e r z l i c h ke i t hat in unseren Herzen Spuren hinterlassen.

2. Jahrestag Steh weinend nicht an meinem Grab, ich lieg nicht hier in tiefem Schlafe. Ich bin der Wind, der immer weht, ich bin Brillantgefunkel im Schnee. Ich bin die Sonne auf reifem Feld, ich bin im Herbst der Regen mild. Und wachst du auf in stiller Früh, flattre als Vogel ich in die Höh, zieh stumme, weite Kreise. Nachts bin ich der weiche Sternenglanz. Steh weinend nicht an meinem Grab, ich lieg nicht hier, weil ich nie starb.

Zum zweiten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast. Wir denken an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen oder im Stillen an Dich denken.

Wir gehen die Wege, die Du gegangen bist, Du gehst mit uns, wir freuen uns an dem, was Dich erfreut hätte, wir sehen Dich mitlachen. Wir gehen den Spuren nach, die Du hinterlassen hast, und begegnen Dir immer wieder.

Du fehlst uns so sehr.

Deine Familie

Luis Plank Roarer-Luis in Sterzing

* 25. Juni 1933

† 10. Dezember 2015

DANKE Für die herzliche Anteilnahme, für die vielen tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für alle Zeichen der Freundschaft und Zuneigung, für die zahlreichen Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden. Danke allen, die unseren lieben Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben. Unser Dank gilt auch Dekan Josef Knapp, Pater Meinrad, den Vorbetern, der musikalischen Begleitung, den Sarg- und Kranzträgern, den Vereinsfreunden sowie allen, die zur schönen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben. Vergelt’s Gott! Die Trauerfamilie

2. Jahrestag

Adolf Gschnitzer † 13.01.2014

In inniger Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. Deine Lieben Erker 01 I 16

89


JAHRESTAGE

7. Jahrestag

Mit dem Tod eines lieben Menschen verliert man vieles, niemals aber die Liebe und die gemeinsam verbrachte Zeit!

Mathilde Gschnitzer geb. Brunner Zum 7. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast. Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe denken wir an Dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Du wirst immer in unseren Herzen sein!

Franz Josef Mair „inser Kaiser“

* 09.05.1974 † 01.12.2015

In Liebe Deine Familie

DANKE

7. Jahrestag

Robert Nusser In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, für jeden Händedruck, für die stillen Umarmungen, wenn Worte fehlten, für die Teilnahme an den Rosenkränzen und am Begräbnis, an alle, die am ergreifenden Abschied von unserem „Kaiser“ mitgewirkt haben, für Blumen, Kerzen und alle Zeichen der Anteilnahme und Freundschaft. Besonders bedanken möchten wir uns für die Gedächtnisspenden. Die große Welle des Mitgefühls und der Hilfsbereitschaft gibt uns Trost und Kraft in dieser schweren Zeit. Vergelt’s Gott!

Für immer in unseren Herzen.

In Liebe Deine Familie

Die Trauerfamilie

Coloro che amiamo e che abbiamo perduto non sono più dove erano ma sono ovunque noi siamo.

3. Jahrestag

Sebastian Rainer In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich am Samstag, den 9. Jänner um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Es ist so schwer, um zu verstehn, viel zu früh musstest Du von uns gehn. Doch eines wollen wir Dir sagen, im Herzen werden wir Dich immer tragen.

La S. Messa in ricordo verrà celebrata sabato, 16 gennaio alle ore 18.30.

Allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und ihn in lieber Erinnerung behalten, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie

Paps, wir vermissen Dich.

7° ANNIVERSARIO

Pietro Bulian

La tua famiglia

2. Jahrestag Oft stehen wir an Deinem Grab mit dem Herzen schwer, noch vieles möchten wir Dich fragen, doch Antwort gibst Du uns keine mehr. Der Tag, an dem Du uns verließest, kam viel zu früh, doch eines sollst Du wissen, vergessen werden wir Dich nie.

90

Erker 01 I 16

Max Hofer Hauser

Am 5. Februar jährt sich zum 2. Mal der traurige Tag, an dem wir von Dir Abschied nehmen mussten. In lieber Erinnerung und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Unser Dank geht an alle, die daran teilnehmen und Dich in guter Erinnerung behalten. In Liebe Deine Familie


JAHRESTAGE

2. Jahrestag

Karl Ungerank

Am Ende einer jeden Reise s te h t d i e d a n k b a re H e i m ke h r .

In lieber Erinnerung gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am 31. Jänner um 9.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Untertelfes. Das Leben ist vergänglich, doch die Spuren Deines Lebens, das Werk Deiner Hände und die Zeit mit Dir werden stets in uns lebendig sein.

5. Jahrestag

Toni Brunner Wir dachten ganz besonders an Dich am 1. Jänner um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. In Liebe Deine Familie

Von dem Menschen, den Du geliebt hast, wird immer etwas in Deinem Herzen zurückbleiben: etwas von seinen Träumen, etwas von seinen Hoffnungen, etwas von seinem Leben, alles von seiner Liebe.

Danke allen, die daran teilnehmen.

Helaria

Deine Familie

When one door is closed, you know, another is open. In this bright future you can‘t forget your past. You're not supposed to feel down, over whatever happened to me. You‘re supposed to use whatever happened to me, as some type of upper, not a downer. 5 years have passed. I‘ve been here before and will come again, but I‘m not going this trip through. So light up the darkness & love the life you live. Live the life you love.

1. Jahrestag

Nikolaus Haller Seaber Klaus

Traurig, dass wir ihn verloren haben, dankbar, dass wir ihn gehabt haben, und wissend, dass er uns weiterhin nahe ist, gedenken wir seiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ratschings. Lieber Klaus, vor einem Jahr hast du Deine müden Augen für immer geschlossen. Die schwere Zeit war überwunden. Wir gönnen Dir die ewige Ruhe.

Allen, die daran teilnehmen, und für das Mitgefühl, das uns immer wieder entgegengebracht wurde, ein aufrichtiges Vergelt's Gott. In Liebe Deine Familie

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Eurer ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 31. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

2. Jahrestag

2. Jahrestag

1. Jahrestag

Matthias Weissteiner

Hildegard Plattner Weissteiner

Johanna Weissteiner

Allen, die daran teilnehmen, für Euch beten, Euer Grab besuchen und Euch nicht vergessen haben, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott. Eure Lieben

... ci ritroveremo un giorno ... non so dove, non so quando, ma so che ci ritroveremo. In un giorno di sole.

4° anniversario Francesco Marcotto

3° anniversario Bruna Zanlucchi Marcotto

Con tanto, tanto amore la vostra famiglia

Erker 01 I 16

91


AUS DER SEELSORGEEINHEIT

IL GIUBILEO STRAORDINARIO DELLA MISERICORDIA Papa Francesco ha indetto un Giubileo straordinario della Misericordia. L’anno Santo si è aperto l’8 dicembre 2015, il giorno della solennità dell’Immacolata Concezione. In questa occasione è stata aperta la Porta della Misericordia e le domeniche successive altre Porte Sante nelle maggiori chiese romane tra cui: cattedrali, concattedrali, santuari o chiese con particolare significato. L’Anno Santo si chiuderà nella Solennità di Gesù Cristo Signore dell’Universo il 20 novembre 2016. Per questa occasione Papa Francesco ha scritto “Misericordiae Vultus - la Bolla di indizione del Giubileo Straordinario della Misericordia”. I punti rilevanti di questo Anno Santo sono: la misericordia, la compassione, il perdono. Gesù ha posto la misericordia come ideale di vita e criterio di credibilità per la nostra fede: “Beati i misericordiosi perché troveranno misericordia” e il Papa ci invita ad ispirarci a questa beatitudine. La Misericordia è una caratteristica comune alle tre religioni monoteiste, è un valore condiviso con gli Ebrei e l’Islam. Papa Francesco invita tutti ad essere più “aperti al dialogo per conoscersi e comprendersi” meglio, ed eliminare “ogni forma di chiusura e di disprezzo” in modo da espellere ogni forma di violenza. L‘Anno Santo pone inoltre particolare importanza al pellegrinaggio: il Papa dice: “La vita è un pellegrinaggio e l’essere umano è viator” un pellegrino che percorre una strada fino alla meta agognata. Il Papa in questo anno ci invita ad aprirci alle più disperate periferie esistenziali, che spesso il mondo moderno crea in maniera drammatica. Il perdono, il rapporto tra giustizia e misericordia e la compassione sono i temi centrali della Bolla di Papa Francesco, e in questo Giubileo Straordinario il libretto: “Misericordiae Vultus” (edizioni San Paolo) ci può accompagnare, per capire il significato e il messaggio di pace che il Papa vuole trasmettere.

TIZIANA MOLLICA Membro del consiglio pastorale

AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN > Geburten Brenner: Leo Plank (09.07.2015, Innsbruck). Selina Eisendle (13.11.2015, Brixen). Freienfeld: Gabriel Rainer (02.11.2015, Sterzing). Niko Larch (03.11.2015, Sterzing). Jakob Mayr (05.11.2015, Sterzing). Yannik Kofler (06.11.2015, Sterzing). Marcel Vantsch (07.11.2015, Sterzing). Pfitsch: Ida Weissteiner (09.11.2015, Sterzing). Zahra Akram (15.11.2015, Sterzing). Ratschings: Emelie Jasmin Eichen (27.11.2015, Sterzing). Sterzing: Marian Inderst (04.11.2015, Sterzing). Maja Sparber (07.11.2015, Sterzing). Uma Servi (11.11.2015, Sterzing). Giulia Sofia Gagliano (11.11.2015, Sterzing). Nick Gschließer (11.11.2015, Bozen). Lara und Fabian Pircher (16.11.2015, Bozen). Emely Augschöll (16.11.2015, Sterzing). Lea Gruber (20.11.2015, Sterzing). Lorenzo Ronga (24.11.2015, Sterzing). Jasmin Thaler (24.11.2015, Sterzing). Gabriel Ernandes (25.11.2015, Sterzing). Ella Wolfsgruber (28.11.2015, Bozen). > Todesfälle Pfitsch: Zita Weissteiner, 91 (15.11.2015, Pfitsch). Maria Unterhuber, 86 (28.11.2015, Pfitsch). Ratschings: Erwin Johann Ilmer, 61 (04.11.2015, Ratschings). Rosa Markart, 88 (27.11.2015, Ratschings). Sterzing: Anton Lang, 75 (18.11.2015, Sterzing). Lara Pircher (19.11.2015, Bozen). Fabian Pircher (21.11.2015, Bozen). Luigia Masera, 100 (24.11.2015, Sterzing). Antonio Cesaro, 82 (24.11.2015, Sterzing). > Eheschließungen Brenner: Ifra Liaqat und Hamza Arshad (20.11.2015, Brenner). Pfitsch: Evi Plattner und Daniel Graus (13.11.2015, Pfitsch). Ratschings: Dunja Girtler und Florian Pichler (07.11.2015, Ratschings). Sabine Nössing und Christian Mair (28.11.2015, Ratschings). Sterzing: Raluca Popovici und Michael Mair (12.11.2015, Sterzing). Claudia Wild und Patrick Schölzhorn (28.11.2015, Sterzing). > Baukonzessionen Brenner: Hotel Feuerstein KG: Erweiterung des Hotels, Bp.107, 355 und 453, versch. Gp., K.G. Pflersch. Freienfeld: Bernhard Huebser, Wasserinteressentschaft Egg: Erneuerung der Hydranten und Armatu-

92

Erker 01 I 16

ren der Trinkwasserleitung in Egg, Gp.1642, K.G. Trens. Viktor Bacher, Mauls 26: Abbruch und Wiederaufbau des Wohngebäudes, Bp.54, Gp.205, K.G. Mauls. Joachim Rainer-Wieser, Gschließ 4: Neubau einer Jauchegrube mit überdachter Mistlege, eines Maschinenraumes und eines lw. Lagerraumes sowie Hofraumgestaltung, Bp.54, Gp.314, K.G. Trens. Christian Moser: Systemierung der Flächen, Gp.1304/1 und 1304/4, K.G. Trens. Markus Kofler, Ruth Maria Zössmayr, Egg 12: Sanierung mit Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.400, K.G. Stilfes. Franz Wieser, Niederried 18: Verlängerung der Silomauer, Bp.141, K.G. Stilfes. Edmund Griesser, Pfulters 39: Errichtung von Kühlzellen, Gp.2130/1, K.G. Stilfes. Martin Huebser, Egg 20: Sanierung einer lw. Maschinenhalle mit Holzlager, Bp.235, K.G. Stilfes. Eigenverwaltung B.N.R. Mauls: Errichtung einer Maschinenhalle, Gp.80/1, K.G. Mauls. Franz Josef Auersperg-Trautson: Errichtung von Stichwegen im Grafenwald, versch. Gp., K.G. Trens. Pfitsch: Hermann Hofer, St. Jakob 75: Errichtung einer Ferienwohnung, Bp.255, K.G. Pfitsch. Konzept GmbH, Wiesen, Am Moosfeld 4: Errichtung einer Photovoltaikanlage, Bp.732, K.G. Wiesen. Peter Trenkwalder, Wiesen, Eisackstr.1: Errichtung einer Dienstwohnung und eines Büros, Bp.539, K.G. Wiesen. Einrichtungshaus Tötsch GmbH, Wiesen, Am Moosfeld 47: Ausbau von Wohnungen im 1. Obergeschoss, Bp.417/1 und 417/2, K.G. Wiesen. Ratschings: Johann Karl Lanthaler: Einbau eines Tores beim Magazin, Bp.527, K.G. Ratschings. Kondominium Sonnseite, Mareit, St. Johannes 5: Austausch der Heizanlage, Bp.281, K.G. Mareit. Sterzing: Samira Dalla Santa, Michael Fassnauer, Thuins 103: Instandhaltungsarbeiten am Balkon, Bp.167, K.G. Thuins. Helmuth Gogl, Ried 11: Errichtung eines Abwassersystems für häusliche Abwasser, Bp.40 und 86, K.G. Ried. Nutzinger Immobilien KG, Geizkoflerstr.1: Änderung der Zweckbestimmung von Geschäft in tertiäre Tätigkeit, Bp.38/1, K.G. Sterzing. Ingrid Festini-Sughi, Lukas Siller, Weg in die Vill 12: Verbindung der zwei Terrassen, Bp.526, K.G. Thuins. Pfiff Solar GmbH, Thuins: Errichtung einer Zwischendecke bei der Lagerhalle, Bp.317, K.G. Thuins. > Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it


KLEINANZEIGER WIPPTALER

SUMSERIN STELLENANGEBOTE

Salon Schnipp Schnapp sucht zweisprachige, ausgelernte Friseuse mit Erfahrung. Tel. 0472 760106. Suche Betreuerin für meine Mutter, 3 – 4 Mal wöchentlich (ev. auch Vollzeit). Tel. 340 6654834.

Für unsere neu zu eröffnende Autobahn-Raststätte am Brenner suchen wir Baristas m/w und Verkäuferinnen m/w in Voll- und Teilzeit (ab 20 Stunden). Freude am Umgang mit Menschen, Interesse an Südtiroler Qualitätsprodukten und sehr gute Kenntnisse beider Landessprachen setzen wir voraus. Melden Sie sich unter E-Mail brenner@lanz-suedtirol. it oder Tel. 342 8258823. Raststätte Lanz, Schabs. Raststätte Lanz – Brenner sucht eine Reinigungskraft für 2 – 3 Stunden abends. E-Mail: brenner@lanz-suedtirol.it oder Tel. 342 8258823. Suche verlässliche Reinigungsfrau für Büro und Wohnung, die auch die Bügelarbeit übernimmt. Zweimal die Woche 5 Stunden und einmal die

Woche 2 Stunden. Entlohnung lt. Kollektivvertrag mit Anmeldung und 14 Monatsgehältern. Tel. 338 8020158. Raumausstatter Siller Markus, Sterzing, sucht motivierten Mitarbeiter. Tel. 0472 765375. STELLENGESUCHE

Mathematikstudent bietet Nachhilfe in Mathe für alle Schulstufen an. Melden Sie sich unter Tel. 348 5786283 oder E-Mail an michael.steiner1996@gmail.com. Suche Arbeit als Pizzabäcker und/oder als 2. Koch. Tel. 329 5975920. VERKAUF Sport & Bekleidung

Erstkommunionkleid, Gr. 134, und Erstkommunionanzug, Gr. 128, in bestem Zustand, günstig zu verkaufen. Tel. 340 0868933. Motorfahrzeuge und Zubehör

Verkaufe Smart Fortwo Pulse Edition, Bj. 2013, 19.200 km, weiß, super Ausstattung, Leder, LM-Felgen usw., um 8.000 Euro. Tel. 347 6790401. Audi A3 1.6 Ambition, Benzin, 09/1997, 118.000 km,

KOSTENLOSER Online-KLEINANZEIGER

www.dererker.it So einfach geht’s:

1. Online als Erker-Benutzer registrieren 2. Mit Benutzernamen und Passwort anmelden 3. Klick: „Jetzt Kleinanzeige aufgeben“ 4. Felder ausfüllen und eventuell Foto hochladen 5. Senden

Gleich isch’s, wenn wieder a Johr ummer isch und a Nuis Johr unhebb, zi den i amol vor olln ondern Enk a olls Guete winschn will. Wie gsogg, es isch gleich, dass des Johr an Ende gfundn hot, weil do isch meahr Letzis aswie Guets auf die Menschheit zuegfolln: Krieg und Terror, iberoll af der Welt, jo eigentlich gor nit amol mehr weit weck van ins do, wo mir ollm gemuent hobm, de schiechn Sochn giehn ins olle nicht un. Wenn i lei af de Flichtlinge denk, de mit sella Boote, nit viel greaßer as wie a Nussschole, ibers Meer zi ins her kemmin. Mit selle Gummischiffler gitrauatn sich insre Leit nit amol ibern Kolterer See oder a lei iber die Fischerlocke in Zuntrackern drein. Ober wenn de Leit olle zi ins oder zi insre Nochborn her welln, noar weard schun die gonze Welt wissn, dass sich’s ba ins do guet lebb und dass es ins guet geaht. Lei scheint mir, dass eigentlich mir selber des nit wissen oder zimindescht nit wohr hobn welln; und do muen i des Gilarme und Giplerre va insre Leit. Uen letzis hot holt a vergongens Johr decht: Es isch af jedn Foll amol a Johr, des man hinter sich und ebn niemehr vor sich hot. Und, wos nou letzer isch, es isch holt leider a nou a Johr, um des man iatz wieniger long af der Welt bleibb. Weil es daurt ebm a olleweil wieniger long, und man weard noar in gor a poor Leit fahln. Und deswegn schaug i, dass i’s mit de nou long genue guet dergschoff. Sischt hon i mier firs Nuie Johr nit viel vourginummin. Erker 01 I 16

93


IMPRESSUM

KLEINANZEIGER

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it

blau metallic, in sehr gutem Zustand zu verkaufen. Tel. 347 9161463. Einrichtung

• lackieren • ölen • wachsen

Bodenleger Fußboden - Fachbetrieb Fa. Oskar Priller - prilleroskar@gmail.com

Schlafzimmer mit Doppelbett, gut erhalten, günstig zu verkaufen. Tel. 0472 647168. Verschiedenes

Sterzing, Altstadt: Ab März 2016 möblierte 2-Zimmerwohnung, ca. 65 qm, zu vermieten. Tel. 335 6049142 (ab 25.01.16) oder E-Mail jetsknut@gmail.com. Vipiteno, Citta Vecchia: da marzo appartamento arredato, 2 stanze, ca. 65 mq, da affittare. Tel. 335 6049142 (dal 25.1.16) oppure e-mail jetsknut@gmail.com. Magazin, ca. 80 qm im Erdgeschoss und ca. 80 qm im Obergeschoss, getrennt zu vermieten. Tel. 347 1840091. Wohnmobil für bis zu 6 Personen, inklusive Ausstattung, zu vermieten. Tel. 349 6172096.

HOLZBÖDEN SCHLEIFEN

Tel. 348 2321852 Buche-Brennholz trocken (abgeschnittene Bretter) zu verkaufen. Tel. 347 1840091. Ver

Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it

zu mieten gesucht WOHNUNGSMARKT/ GRUNDSTÜCKE

Suche kleine Wohnung, bevorzugt in Stange, Gasteig oder Mareit, eventuell auch in Sterzing. Tel. 327 4305765. Tochter mit Mutter sucht Wohnung mit 2 Schlafzimmern in Sterzing zu mieten. Tel. 328 1099521.

zu vermieten

Möblierte 2-Zimmerwohnung, Energieklasse C, in Gossensaß um 600 Euro warm, an Einheimische zu vermieten. Tel. 349 4266143.

Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Karl-Heinz Sparber, Siegfried Siller (ss), Stefan Troyer, Carlo Bruccoleri, Ugo Santon (us) Titelfoto: GRUBERPARTNER ARCHITEKTEN Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

94

Erker 01 I 16

e t e k a p l a i Spez e n i e r e V r fü Paket 1 - Basic

Plakat A3 (100 Stück) Flyer A5 (500 Stück) 1/4 Seite Werbung im Erker Banner oben 2 Wochen auf www.dererker.it

59+ M9wSEt.

uro

All inc

lus

Grafikive T Druecxkt

Paket 2 - Premium

Plakat A3 (500 Stück) Flyer A5 (1.000 Stück) 1/2 Seite Werbung im Erker Banner oben 1 Monat auf www.dererker.it

89+ M9wSEt.

Werbeagentur WippMedia

info@dererker.it, Tel. 0472 766 876

uro


1916

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

06.01.1916 (Dompropst Dr. Theodor Friedle in Brixen gestorben). Unerwartet für die Oeffentlichkeit verschied am 31. Dezember 1913 nach kurzem Krankenlager Dompropst und Generalvikar Dr. Theodor Friedle, im hohen Alter von 80 Jahren. Sein arbeitsreiches Leben war seit einem vollen Menschenalter im Mittelpunkte der Diözese Brixen gestanden, deren Wohle sein ganzes Arbeiten und Streben seit mehr als drei Jahrzehnten gewidmet war. Geboren zu Elbigenalp im Lechtale am 11. Juli 1836, absolvierte der Verstorbene seine Mittelschulstudien in Innsbruck, worauf er 1856 in das fürstbischöfliche Priesterseminar eintrat (…). Nach seiner Priesterweihe am 25. Juli 1860 diente er zuerst 8 Jahre lang als Hilfspriester, dann 9 Jahre lang als Kooperator in Stilfes bei Sterzing. Nachdem er im Jahre 1875 mit glänzendem Erfolge die Pfarrkonkursprüfung bestanden, übernahm er 1877 die Kuratie Gossensaß, welche er bis 1881 versah. In beiden genannten Orten steht er wegen seiner Leutseligkeit, seines allzeit guten Humors, besonders aber wegen seines seelsorglichen Eifers und Geschickes in Schule und Beichtstuhl auch heute noch in bester Erinnerung. In Gossensaß bemühte er sich besonders um die Restaurierung der Kirche und Vergrößerung des Friedhofes und wurde von der Gemeinde in Anerkennung seines verdienstlichen Wirkens mit dem Ehrenbürgerrechte ausgezeichnet. Im Jahre 1881 wurde er als Dekan und Stadtpfarrer nach Brixen berufen, wo er vier Jahre lang segensreich wirkte. Die Stadtgemeinde hat ihm später das Ehrenbürgerrecht verliehen. (…). Als Kanzler und Generalvikar wurde er gleich vom Anfange an durch rasche, pünktliche und präzise Erledigung der laufenden Agenden sowohl in der ganzen Diözese, als auch bei den staatlichen Behörden und Aemtern beliebt. Die Raschheit der Erledigung hinderte aber nicht, daß er Angelegenheiten von größerer Bedeutung mit peinlicher Gründlichkeit behandelte, stunden-, ja tagelang im Archiv oder in den alten staubigen Akten nachsuchte, zahlreiche einschlägige Werke zu Rate zog, bis die Sache vollständig geklärt war. Sehr zu statten kam ihm dabei allerdings sein staunenswertes Gedächtnis, das ihn auch in der letzten Zeit nicht verließ. An alles von irgend welcher Bedeutung, was während sei-

ner Amtstätigkeit in der Kanzlei einmal behandelt worden war, konnte er sich erinnern. Fast vom gesamten Diözesanklerus wußte er die innegehabten Posten auswendig (…). Mit großer Pünktlichkeit hielt er Tag für Tag, die Sonn- und Festtage nicht ausgenommen, seine Kanzleistunden ein von 9−12 Uhr vormittags und von 3−6 Uhr nachmittags. Höchstens gönnte er sich während dieser Zeit einen kurzen Spaziergang im Hofgarten. Der Tiroler

08.01.1916 (Verunglücktes Mädchen). Aus Sterzing berichtet man uns: Die 14 Jahre alte Maria Siller, Tochter des Ellerbauern in Kalch bei Sterzing, war mit Mistführen beschäftigt. Die angespannte Kuh fiel auf einer eisigen Stelle und riß mit einem Horn dem Mädchen das Nasenbein aus. Das verunglückte Mädchen wurde in das Spital nach Sterzing gebracht. Brixener Chronik

08.01.1916 (Eine Spende aus Amerika). Aus Sterzing meldet man uns: Herr Johann Oberleitner von Sterzing, derzeit in Washington in Amerika, hat durch eine Bank eine Spende von 100 Kronen zugunsten der verwundeten Sterzinger als Weihnachtsgruß anweisen lassen. Der Tiroler

09.01.1916 (Verlosung). Aus Sterzing meldet man uns: Bei der am 2. Jänner erfolgten Verlosung der 4%igen Teilschuldverschreibung der Sterzinger Moosentsumpfungsgenossenschaft wurden folgende Nummern gezogen: Zu 500 Gulden = 1000 Kronen Nr. 27 und 82, zu 100 Gulden = 200 Kronen Nr. 50. Diese verlosten Teilschuldverschreibungen werden am 1. April 1916 bei der Genossenschaftskasse eingelöst und findet von dort an eine weitere Verzeichnung nicht statt. Brixener Chronik 17.01.1916 (In Kriegsgefangenschaft). Die Wirtsfamilie Wolf am Brenner erhielt Nachricht über die seit längerer Zeit vermißten Söhne Johann und Gustav. Von Johann fehlten seit 6. Mai alle Nachrichten. Manche Kameraden wollten wissen, daß er gefallen sei und schrie-

ben auch so in die Heimat. Nun befindet er sich gesund in russischer Gefangenschaft in Petschenka bei Tschita. Der zweite Sohn Gustav gab letzte Nachricht am 9. Jänner 1915, als krank in russischer Gefangenschaft; jetzt ist er gesund in Irbit, europäisches Rußland. Das war wirklich für die alten Eltern eine Freudenbotschaft, nachdem noch zwei Söhne im Felde stehen, der eine als Standschützenleutnant im Süden, der andere als bereits dekorierter Arzt im Innsbrucker Nachrichten Norden.

20.01.1916 (Erfroren). Bei Ridnaun wurde am 17. Jänner der Bergarbeiter Johann Lesser erfroren aufgefunden. Er war am Sonntag nach Schneeberg gegangen und wollte wieder zur Aufbereitung nach Maiern zurück. Man fand ihn etwa 200 Schritte oberhalb der Aufbereitung tot auf. Es ist anzunehmen, daß der Verunglückte auf dem eisigen Wege stürzte, das Bewußtsein verlor, einschlief und so den Tod fand. Lesser ist zirka 30 Jahre alt und nach Hohenems in Vorarlberg zuständig. Vorarlberger Landeszeitung

22.01.1916 Innsbrucker Nachrichten 30.01.1916 (Ein Kind verbrannt). Aus Tschöfs bei Sterzing berichtet man uns: Am 22. Jänner hatten die Kinder des Plattnerbauern von Flans beim Viehhüten ein Wärmfeuer angezündet. Während die 14jährige Tochter des Bauers den Schafen nachging, hatte ein noch nicht schulpflichtiges Mädchen sich dem Feuer zu sehr genähert; als die ältere Schwester zurückkam, fand sie ihre Schwester an den Kleidern von den Flammen ergriffen vor. Das 14jährige Mädchen verbrannte sich beim Löschen auch noch stark die Hände. Das unglückliche Kind ist bald darauf gestorben und wurde am 24. Jänner im Pfarrfriedhof in Sterzing beerdigt. Der Tiroler Erker 01 I 16

95



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.