Erker 01 2017

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Erker

Jahrgang 29 - Jänner 2017

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Biogasanlage Wipptal

Vom Buh-Projekt zum Vorzeigemodell

GESUNDHEIT I Hausärztemangel im Wipptal JAHRESRÜCKBLICK I Diese Ereignisse haben das Wipptal 2016 bewegt KULTUR I Festung Franzensfeste wird zehntes Landesmuseum


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EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser,

DIE BIOGASANLAGE WIPPTAL I 24 Seit kurzem ist die umstrittene Biogasanlage nahe Sterzing in Betrieb. Täglich rollen mehrere Tanklastfahrzeuge mit Gülle auf das Gelände, wo Energie und Düngemittel daraus gewonnen werden. Mehr darüber erfahren Sie in unserer Titelgeschichte.

GASTKOMMENTAR

Italien in der Dauerkrise – eine Ursachenforschung I 8 GESUNDHEIT

Hausärztemangel im Wipptal I 10 WIRTSCHAFT

Als das Joghurt nach Sterzing kam I 28 JAHRESRÜCKBLICK

Diese Ereignisse haben das Wipptal 2016 bewegt I 30 KULTUR

Festung Franzensfeste wird zehntes Landesmuseum I 52 SPORT

Walter Volgger im Erker-Porträt I 66

das Jahr 2016 hatte es in sich. Grenzmanagement, Schließung der Geburtshilfe und Megastaus, aber auch sportliche und kulturelle Highlights werden uns Wipptalern noch lange in Erinnerung bleiben. In unserem Jahresrückblick haben wir die Höhepunkte des Jahres für Sie zusammengefasst. Dass es 2017 mindestens genauso aufregend weitergeht, beweist unsere Jänner-Ausgabe. Wir haben uns hinter die Kulissen der umstrittenen Biogasanlage Wipptal gewagt und den Hausärztemangel im Wipptal ausgeforscht. Was die geplanten millionenschweren Investitionen der Wipptaler Gemeinden betrifft, bleibt nur zu hoffen, dass sie sich mit der teilweise vorschnellen Ausreizung des auf mehrere Jahre ausgelegten Landesinvestitionsfonds nicht selbst ins Bein schießen. Ein Schussgefecht hat die ursprünglich für den Krieg erbaute Festung Franzensfeste nie erlebt. Nun soll das übermächtige Bauwerk als zehntes Landesmuseum zu einem bedeutsamen Ort der Begegnung werden. Interessante Begegnungen, unterhaltsame Reportagen und fesselnde Hintergrundberichte haben wir auch im neuen Jahr wieder für Sie parat. Wir wünschen spannende Lektüre und ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2017!

CULTURA

Incontri vivi, dibattiti morti I 62 WIPPTAL

Tun na kata: premio per l’umanità KIWANIS I 63

Redakteurin

SPORT

Pallavolo a Vipiteno: un viaggio nel tempo I 65

ERKER extra

Outdoor-Sport I 72 - 76 Alles für die Hochzeit I 77 - 80

Leserbriefe I 4

Unterhaltung I 84

Unter die Lupe genommen I 6

Jahrestage I 86

Rechtsfragen I 10

Veranstaltungen I 90

Aus der Seelsorgeeinheit I 43

Gemeinden I 91

Woher stammt der Name? I 55

Kleinanzeiger I 92

Gesundheit I 81

Sumserin I 93

Leute I 82

Impressum I 94

Rezept I 83

Vor 100 Jahren I 95

Nächster Redaktionsschluss:

16.01.2017

IN EIGENER SACHE Mit Mitte Jänner verabschiedet sich unsere Mitarbeiterin Susanne Strickner in den Mutterschaftsurlaub und tauscht Schreibtisch und Telefon gegen Wickeltisch und Windeln. Wir wünschen ihr von Herzen alles Gute für die Geburt und die große Herausforderung als Mutter. Herzlich willkommen heißen wir Astrid Tötsch, die seit November unser Redaktionsteam verstärkt. Die 41-jährige Historikerin aus Pfitsch wird Susanne Strickner vertreten und neben ihrer redaktionellen Tätigkeit fortan auch für die Erker-Website zuständig sein. Wir wünschen unserer neuen Redakteurin viel Freude an ihrer neuen Tätigkeit. Die Redaktion Erker 01/17

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LESERBRIEFE

Im Dezember-Erker wurde im Beitrag „Deutschkurse für Migranten“ die ehrenamtliche Tätigkeit der engagierten pensionierten Lehrerinnen (Evelyn Frötscher, Agata Nagler und Maria Dolliana) nicht erwähnt. Die Stunden, in denen die Kursleiterinnen ihren Schützlingen die deutsche Sprache beibringen, sind unbezahlt. Zu erwähnen sind auch Italienischkurse, die ebenfalls von ehrenamtlichen Referenten gehalten werden. Evelyn Frötscher-Busarello, Agata Nagler

Helfen ohne Grenzen

Das dermokosmetische Fachinstitut Beauty-Zauber in Gasteig rief im Dezember zur Spendenaktion für „Helfen ohne Grenzen“ auf. Dabei konnte jeder Schminktipps zum neuen Winterlook von Horst Kirchberger kennenlernen. Dank des großen Interesses konnten wir viel Gutes tun. Andrea Hochrainer, Gasteig

Wohnen neben dem Handel „Neue Wege in der Nahversorgung“: Unter diesem Motto greifen große Handelsketten vermehrt auf altbewährte Modelle zurück. Und wie so oft

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kommt diese Entwicklung aus den USA. Bereits vor Jahren hörte man dort, dass der Einzelhandel und selbst Ketten, die Inbegriff von Discountern auf der grünen Wiese sind, auf Mikroläden in den Innenstädten setzen. Jetzt erfasst diese Welle auch Europa, so aktuell etwa in Deutschland. Kleinere Geschäftsformate mit abgespeckten Sortimenten sind gefragt. Der Handel in den Orten soll neu gedacht werden. Dabei entstehen neue, interessante Konzepte. So werden Geschäfte nur mehr in Kombination mit Wohnungen errichtet. Synergien werden gesucht und Potentiale vor der eigenen Haustür entdeckt, denn in der Nähe wohnen letztendlich alles Kunden. Auch der demographische Wandel ist ein Argument: Die Leute werden älter und bevorzugen kürzere Wege. Es gibt kein Vollsortiment mehr, die Kunden brauchen es auch nicht. Der Service wird zum Schwerpunkt. Und der Neubau von Shoppingcentern bricht gleichzeitig ein: Im ersten Halbjahr 2016 wurden in Deutschland 50 Prozent weniger Shoppingcenter-Fläche als im ersten Halbjahr 2015 neu eröffnet. Europaweit sind es sieben Prozent weniger als im Vorjahresvergleich. Was nun aus Übersee kommt, ist hierzulande nicht neu. Denn in Südtirol wird dieses Modell von den vielen Einzelhandelsbetrieben in den Orten schon lange praktiziert. Nähe zum Kunden, Vertrauen, persönliche Beratung und lebendige Orte spielen im stationären Einzelhandel eine große Rolle. So auch in den rund 400 Verkaufspunkten im Wipptal, die Produkte und Dienstleistungen auf fast 48.800 m2 Verkaufsfläche anbieten. Mauro Stoffella, Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds)

Menschen wie du und ich! Jedes Jahr findet das oew-Filmfestival statt, das sich zum Ziel gesetzt hat, aktuelle und gesellschaftskritische Themen aufzuarbeiten. 2016 war das Thema „(Zu-)Flucht“. Mit meiner Klasse vom Realgymnasium „J. Ph. Fallmerayer“ in Brixen habe ich dabei den Film „Die Piroge“ (D, 2012) gesehen, und im Zuge der Nachbereitung besuchte einer der Asylwerber aus dem „Haus Lea“ in Wiesen die teilnehmenden Oberschulklassen. Im Gepäck hatte er nur das auf der Flucht Erlebte und den Mut, auf die verschiedensten Fragen der Schüler zu antworten. Den forschenden und kritischen Blicken der Schüler stellte er sich mit Bravour und begann, seine Lebensgeschichte zu erzählen. Schon nach wenigen Worten wandelten sich die anfangs skeptischen Mienen in bewundernde und respektvolle Gesichter um. Eine solche Geschichte – von Diskriminierung und Verfolgung im Heimatland über die Tatsache, dass während der Überfahrt trotz genügend Nahrung und Wasser einige starben, bis schließlich zur Ankunft in Italien – hatten die Jugendlichen bisher nur in Filmen gesehen. Als der Asylwerber in Sizilien ankam, war er zu Anfang total eingeschüchtert und ängstlich, doch viel Zeit zum Nachdenken blieb nicht, da er sofort in einen direk-

ten Bus nach Bozen gesetzt wurde. Heute ist er froh darüber, in Wiesen bleiben zu dürfen, denn nun hat er, obwohl sein Asylantrag noch nicht genehmigt wurde, eine Arbeit im Wipptal und darf dreimal wöchentlich einen Sprachkurs besuchen, wo er Deutsch und Italienisch lernt, was er mit einem großen Schmunzeln so beschrieb: „L’italiano è tanto difficile, però il tedesco è ancora

© arm

Ehrenamtliche Deutschkurse

tanto tanto più difficile.“ Schließlich beantwortete er die zum einen sehr skurrilen, zum anderen tiefgründigen Fragen mit großer Freude und hatte bis zum Schluss die Sympathien aller Jugendlichen gewonnen. Fazit: Es tut uns allen gut, den Kontakt mit Asylwerbern und anderen Kulturen zu erfahren. Es wird Zeit, sich eine eigene Meinung zu bilden, denn Vorurteile gibt es eh schon genug. Im Großen und Ganzen sind wir doch alle gleich: Menschen mit dem Wunsch auf ein gutes Leben, geprägt von Freundschaft, Liebe und Freiheit, das jeder so leben kann, wie er es möchte. Sabrina Penz, Mauls

TED ERGEBNIS DEZEMBER Fahren Sie über Weihnachten in den Urlaub? DIE JÄNNER-FRAGE

Sind Sie mit dem kürzlich genehmigten Landesgesundheitsplan einverstanden?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!


Güterzüge strenger kontrollieren Da immer wieder Flüchtlinge versuchen, auf Güterzügen über die Grenze zu gelangen, forderte der Nordtiroler Landeshauptmann

Günther Platter vermehrte Kontrollen am jeweiligen Ausgangsbahnhof oder bei etwaigen Zwischenstopps in Italien. Anfang Dezember sind in Wörgl zwei Flüchtlinge ums Leben gekommen, die sich auf einem Güterwaggon versteckt hatten. Seit die Kontrollen für Personenzüge an den italienischen Bahnhö-

fen verschärft wurden, werden in Nordtirol regelmäßig Flüchtlinge auf Güterzügen aus Italien aufgegriffen, vor allem am Frachtenbahnhof Innsbruck und am Terminal der so genannten „Rollenden Landstraße“ (RoLa) in Wörgl. Mitte Dezember hat die ÖBB gemeinsam mit der Tiroler Polizei damit begonnen, Güterzüge bereits kurz nach der Grenze in Steinach am Brenner zu kontrollieren. Das Grenzmanagement am Brenner soll vorerst aber noch nicht hochgefahren werden. Kürzlich ist bekannt geworden, dass allein die Vorbereitungen für Grenzkontrollen am Brenner – Errichtung, Miete und Betrieb der Infrastrukturen – rund 1,9 Millionen Euro gekostet haben; dazu zählen zwei neu errichtete Überdachungen auf der Bundesstraße und auf der Autobahn.

Mülltransporte über den Brenner Sein Müllproblem will Rom u. a. mit der Hilfe von Österreich lösen. Kürzlich hat das Umweltministerium in Wien der Entsorgung von bis zu 70.000 Tonnen Abfall aus der italienischen Hauptstadt zugestimmt. Dabei handelt es sich um Hausmüll, der thermisch verwertet werden soll und seit Mitte De-

zember über einen Zeitraum von rund einem Jahr u. a. auch mit Zügen über den Brenner transportiert wird. An wie viele und welche Standorte die Abfälle gehen, unterliege dem Datenschutz. Ebenfalls nicht bekannt ist, wie viel die Entsorgung kostet.

FUGGERROPPE

A Wurscht hot zwoa Endn, a Johr hot an Unfong und a End, obr hearts iatz au oder fongs iatz un?

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AKTUELL

UNTER DIE GENOMMEN

Blaues nördliches Wipptal

Georg Trakl, Verfall, 1913

Pfitsch Nur ein begnadeter Dichter könnte all die Schönheiten dieses stillen, abgeschiedenen Hochtales besingen: das sagenumwobene, flache Talbecken mit den charakteristischen Heuhütten, die satten Wiesen und dichten Wälder an den Talhängen, die stattlichen Höfe am Waldessaum, den geheimnisvoll rauschenden Talbach, die stillen, mystischen Plätze und Weiler, die schmucken Dörfer Kematen und St. Jakob, die Berge und Jöcher, den majestätischen Talschluss mit den mächtigen Eisdomen des Hochferner und Hochfeiler. Und, nicht zuletzt, den typischen pfitscherischen Menschenschlag mit seinem unverkennbaren Dialekt. Fernab von Lärm, Verkehr und Massentourismus bietet das Tal, wie kaum ein anderes in Tirol, dem Gast und Wanderer Ruhe und Entspannung in einer fast archaisch anmutenden Landschaft sowie Labung und Stärkung in gemütlichen Gasthöfen. Ich mag Pfitsch zu allen Jahreszeiten. Ich liebe seine langen, klirrend kalten Wintermonate, die kurze Zeit des erwachenden Frühlings und den frischen, kraftvollen Sommer. Vor allem aber liebe ich den verzaubernden Herbst, wenn das Tal in bunter Farbenpracht melancholisch leuchtet, ein rauer Wind über die braunen Felder streift und durch die fallenden Blätter wirbelt, wenn weißgraue Wolken über den Himmel jagen und den nahenden Winter verkünden. Die bunte Pracht des Herbstes hat unsere großen Dichter seit jeher besonders inspiriert. Viele, wie Georg Trakl, beklagen voller Schwermut das Sterben der Natur und sehen darin ein Sinnbild der Vergänglichkeit des Lebens, des Verfalls alles Irdischen. Am Ortsrand von Kematen steht hingeduckt und verlassen ein kleiner, alter Hof, Zeuge einer längst vergangenen Zeit. Er scheint dem Verfall preisgegeben. Das Schindeldach ist eingedrückt, es wird den Winter nicht mehr überstehen. Schade! Doch nach jedem Herbst und Winter folgt im Frühling das Neuerwachen der Natur. So bleibt auch hier die Hoffnung, dass dieses Zeugnis bäuerlicher Baukultur mit manch anderen im Tal in Harmonie zwischen Alt und Neu wiederersteht. Den unschönen Photovoltaikanlagen in St. Jakob würden die Liebhaber des Tales weniger nachweinen.

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Ballungszentren punkten konnte. Obwohl dem österreichischen Bundespräsidenten mehr oder

© APA

Da macht ein Hauch mich von Verfall erzittern.

Am vergangenen 4. Dezember wurde nicht nur in Italien gewählt, sondern auch in Österreich. Während in Italien über eine Verfassungsänderung abgestimmt wurde, schritt man in Österreich zur Wahl des Bundespräsidenten. In beiden Ländern wurde bisweilen medial gewaltig übertrieben und Ängste geschürt. Ginge es nach den Wählern des nördlichen Wipptales, wäre jetzt Norbert Hofer österreichischer Bundespräsident. Gesamtstaatlich konnte sich jedoch Ex-GrünenChef Alexander van der Bellen – diesmal deutlicher als bei der ersten Wahl im Mai – durchsetzen. Das nördliche Wipptal hat durchgehend „blau“ gewählt, während van der Bellen in den Städten und

weniger nur eine repräsentative Funktion zukommt, wurde die Wahl als richtungsweisend empfunden: gegen Rechts-Populismus und für die EU.

Hochwasserschutz für Sterzing und Wiesen Mitte Dezember wurde am Eisack in Sterzing das siebte Baulos zum Schutz vor Hochwasser von Sterzing und Wiesen abgeschlossen. Dabei wurde das Bachbett des Eisacks auf einer Länge von rund 350 m aufgeweitet und eingetieft, um ein Jahrhundert-Hochwasser schadlos abzuführen. Gearbeitet wird am Eisack in Sterzing bereits seit mehreren Jahren: Zwischen der neuen Brücke nach Wiesen-Pfitsch und dem Wohnhaus „Aukenthaler“ wurden mit Hilfe von Erdbetonsäulen im bestehenden Damm ein Dichtschirm, neue Uferschutzmauern und die Anbindung an die Promenade verwirklicht. Der derzeitige Eingriff betrifft den Bereich bis zur Flainerbrücke bei der Ampel. Ge-

arbeitet wird fortlaufend in Richtung Norden. Eine besondere Herausforderung stellt im Stadtbereich die geringe Grund- und Platzverfügbarkeit für die Baustellenlogistik dar. Die Länge der Bauphase richtet sich im-

© LPA

RUDOLF PICHLER

mer nach dem Wasserstand im Eisack, weshalb nur im Winter bzw. im Frühjahr vor der Schneeschmelze und im Herbst gearbeitet werden kann. Ein zusätzliches Problem während der Arbeiten stellt der hohe Grundwasserstand im Umfeld der Baustelle dar.


Verfassungsreferendum

Wipptaler sagen Ja Beim Verfassungsreferendum am 4. Dezember ist Premier Matteo Renzi kläglich gescheitert. Die Mehrheit der italienischen Bevöl-

kerung sprach sich gegen eine Reform der Verfassung aus und hievte damit gleichzeitig Renzi aus dem Sattel. In Südtirol hingegen wurde das staatsweite Ergebnis auf den Kopf gestellt. Im Gegensatz zur Toskana und Emilia-Romagna, wo die Bevölkerung ebenfalls überwiegend mit Ja gestimmt hatte, fiel das Ergebnis in Südtirol allerdings überdeutlich aus: 63,69 Prozent

der Wähler sprachen sich für eine Verfassungsreform aus, 36,31 Prozent stimmten dagegen. Im Wipptal waren es mit 64,74 Prozent noch etwas mehr. Die klare Linie der SVP und der direkte Wahlaufruf an ihre Anhänger, für das Ja zu stimmen, hat mit Sicherheit zu diesem Ergebnis, das dem Wahlverhalten im restlichen Italien völlig widerspricht, beigetragen. Deshalb kann sich Landeshauptmann Arno Kompatscher „beinahe“ als Sieger fühlen; er interpretierte den Ausgang des Referendums in Südtirol „als klares Zeichen für die Autonomie.“ Wie im restlichen Südtirol ist auch im Wipptal eine Tendenz deutlich erkennbar: In Gemeinden mit einem hohen Anteil an italienischsprachigen Bürgern, wie etwa in Franzensfeste, entsprach das Ergebnis dem staatsweiten Trend.

Wahlergebnisse im Wipptal Gemeinde Brenner Franzensfeste

Wahlberechtigte

Wähler

Wahlbeteiligung in %

Ja

in %

Nein

in %

1.499

978

65,24

606

62,6

362

37,4

621

429

69,08

229

54,01

195

45,99

Freienfeld

2.014

1.258

62,46

833

66,75

415

33,25

Pfitsch

2.186

1.308

59,83

874

67,33

424

32,67

Ratschings

3.401

1.974

58,04

1.411

72,14

545

27,86

Sterzing

5.192

3.161

60,88

1.891

60,38

1.241

39,62

Wipptal

14.913

9.108

61,07

5.844

64,74

3.182

35,25

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GASTKOMMENTAR

Italien in der Dauerkrise – eine Ursachenforschung von Max Haller

Seit ich im Herbst 1966 aus Südtirol zum Studium nach Wien kam, wurde in den österreichischen Medien ständig von der Krise in Italien, ja vom nahen Zusammenbruch seines politischen Systems geschrieben. Ich fand diese Meldungen immer übertrieben. Viele Ereignisse seither, vor allem aber der Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi lassen die Katastrophenszenarien inzwischen nicht mehr übertrieben erscheinen. Es gibt eine Reihe von Indizien, nach denen Gesellschaft und Politik in Italien, der drittstärksten Wirtschaftsnation in der EU und der achtstärksten in der Welt, extrem krisenhaft sind. Seit 1945 hatte Italien über 60 Regierungen; im gleichen Zeitraum waren es in Österreich und Deutschland weniger als die Hälfte; Mitte der 1990er Jahre fiel das italienische Parteiensystem in sich zusammen, nachdem massive Skandale aufgedeckt worden waren; die großen Volksparteien Democrazia Cristiana (DC) und Partito Comunista Italiano (PCI) existieren nicht mehr – ein in Europa (vielleicht mit Ausnahme von Frankreich) beispielloser Vorgang; zwischen 2001 und 2011 konnte der Unternehmer und Medienzar Silvio Berlusconi nur durch gesetzliche Maßnahmen verhindern (zuletzt auch das nicht mehr), dass er wegen Korruption als Regierungschef abgesetzt und verurteilt wurde; im internationalen Korruptionsindex liegt Italien an 69. Stelle, noch hinter Ländern wie Türkei, Katar, Südafrika oder Uruguay. Was sind die Ursachen dafür? Man muss ohne Zweifel mehrere benennen; die folgenden fünf scheinen mir offenkundig zu sein. Italien ist seit seiner Gründung ein in mehrfacher Hinsicht gespaltenes Land. Schon die Gründung des Staates im Jahr 1860 erfolgte nicht

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durch eine Volksbewegung von unten, sondern von oben, durch die Agitation von Nationalisten wie Giuseppe Garibaldi und die Soldaten des französischsprachigen Königshauses Piemont-Sardinien; doch noch jahrzehntelang kämpften in Süditalien bewaffnete Gruppen (briganti) gegen die norditalienischen „Besatzer“. Bis heute ist Süditalien – trotz mehr als hundert Jahren Unterstützung durch den Zentralstaat und inzwischen auch die EU – nicht nur wirtschaftlich zurückgeblieben, sondern auch sprachlich und kulturell deutlich vom Zentrum und Norden unterschieden. Ein Kennzeichen der Gesellschaft Süditaliens hat weltweite Berühmtheit erlangt und sich darüber hinaus auch auf den Norden

und bis in die USA ausgebreitet. In einem berühmten Buch mit dem Titel „The Moral Basis of a Backward Society“ hat der amerikanische Politikwissenschaftler Edward Banfield 1958 die besonders starke Bindung der Süditaliener an Familie und Verwandtschaft geschildert, die jedoch einhergeht mit einem tiefen Misstrauen gegenüber umfassenderen politischen Einheiten. Die Entstehung dieser Mentalität ist (ähnlich in Griechenland) erklärbar durch die jahrhundertelange Unterwerfung unter fremde Herrschaften. Da man diesen nicht vertraute (oder von ihnen ausgebeutet wurde), traten informelle und schlagkräftige Gruppen auf den Plan, so auch die Mafia,

die sich ihre Einnahmen durch illegale Geschäfte und Erpressung von Schutzgeldzahlungen sowie durch Terror sicherte, fallweise aber auch durch Leistungen für die Bevölkerung ihre Macht aufrechterhielt. Seither versucht der Staat die Mafia auszuschalten – ein Kampf, in dem Hunderte, wenn nicht Tausende ermordet wurden. Mafiaähnliche Methoden wurden nicht nur von Berlusconi, sondern schon vom sozialistischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi (1983 – 1987) angewandt; seiner Strafe entzog sich dieser durch die Flucht nach Tunesien, wo er verstarb. Spricht man heute mit Italienern unterschiedlichster Schichten, kommt das Gespräch fast immer auf die Korruptheit der Politik, auch wenn selbst „kleine Leute“ nicht selten zu zweifelhaften Praktiken greifen oder greifen müssen, um notwendige öffentliche Leistungen zu erhalten. Italien ist auch durch eine tiefe ideologische Spaltung charakterisiert. Als Kernland des Katholizismus gewannen schon früh militante Gegenströmungen wie Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus starken Rückhalt. Bei der Wiederrichtung der Republik 1945 spielten katholische Politiker wie Alcide Degasperi eine verhängnisvolle Rolle, als sie die Kommunisten zu Staatsfeinden erklärten, deren Partei außerhalb des „arco costituzionale“ stehe und mit allen Kräften von einer Regierungsbeteiligung (und einer möglichen unblutigen Machtübernahme) fernzuhalten sei. Dadurch versanken die an den wechselnden Regierungen beteiligten Parteien immer stärker im Sumpf von Klientelismus und Korruption, da Ausgänge von Wahlen ja unerheblich waren und sie sicher sein konnten, an der Macht zu bleiben und weiter von den politischen

Pfründen zehren zu können. Die ideologische Spaltung Italiens findet ihren Ausdruck in einer entsprechenden Spaltung gesellschaftlicher und politischer Institutionen. Die Parteien sind nicht nur zwischen Links und Rechts differenziert, auch innerhalb und neben diesen Blöcken gibt es eine Vielzahl von Parteien. Diese bestehen zwar vielfach nur aus klientelistischen oder Führer-Gefolgsleute-Beziehungen (wie die Fünf-Sterne-Bewegung des früheren Kabarettisten Beppe Grillo, dessen einziges Programm der Sturz der Regierung ist). Eine gedeihliche Zusammenarbeit mit solchen Parteien ist nicht möglich. Ebenfalls nach ideologischen Linien gespalten sind die Gewerkschaften: Neben den drei großen Verbänden CGIL (früher kommunistisch), CISL (früher christlich-sozial) und UIL (früher laizistisch und sozialdemokratisch) gibt es eine Vielzahl kleinerer Gruppierungen. Um sich zu profilieren, überbieten sich die Gewerkschaften in wirtschaftspolitischen Forderungen und Streikaufrufen, was dazu führte, dass Italien auch in der Anzahl der Streiks europa-, wenn nicht weltweit führend ist. In der Zersplitterung der Parteien und Verbände kann man auch eine Hauptursache dafür sehen, dass die Verschuldung des Staates bedrohliche Ausmaße angenommen hat. Regierungen, die sich auf eine Mehrzahl von Parteien mit divergierenden Zielsetzungen stützen müssen, können sich vielfach nur dadurch behaupten, dass sie allen etwas zugestehen, was nur durch Verschuldung möglich ist. Die Neigung zu Dauerkonflikten wird schließlich entscheidend gefördert durch das politische System Italiens. Durch ein ausgeprägtes Verhältniswahlrecht gelangen auch kleinste Parteien in das Parlament; so ist derzeit ein Dutzend Parteien in der Abgeordnetenkammer vertreten. Dies gilt auch für niedrigere politische Einheiten; in Bozen hat die Existenz von 20


GASTKOMMENTAR

politischen Gruppierungen bei 45 Gemeinderatssitzen 2016 dazu geführt, dass man unfähig war, eine Stadtregierung zu bilden und der Staat einen kommissarischen Verwalter einsetzten musste. Die Tatsache, dass Regierungskoalitionen oft bis zu ein halbes Dutzend Parteien umfassten und die Zustimmung einer jeden für ihren Weiterbestand notwendig war, erklärt die Kurzlebigkeit der Regierungen (wobei das politische Personal weniger oft wechselte, da bestimmte Politiker, etwa Amintore Fanfani und Giulio Andreotti, vielen wechselnden Regierungen angehörten). Ein weiteres Problem ist die Gewaltenteilung zwischen Abgeordnetenkammer und Senat: Da alle Gesetze von beiden Kammern genehmigt werden müssen, ist es oft extrem schwer bis unmöglich, Gesetze durchzubringen, die im Prinzip wohl von einer Mehrheit der Bevölkerung befürwortet würden. Was könnten die Italiener tun, um

diese Misere zu beenden? Dass eine grundlegende Änderung von Einstellungen und Verhalten eines ganzen Volkes im Laufe weniger Generationen illusorisch ist, mussten schon kommunistische Staatsgründer wie Lenin und Mao zur Kenntnis nehmen. Verbesserungen wären jedoch zweifellos zu erwarten von einer Reform der Institutionen, wie sie auch in dem soeben abgelehnten Referendum vorgeschlagen wurden (Mehrheitswahlrecht, Stärkung der Abgeordnetenkammer). Institutionelle Reformen allein reichen aber nicht aus, wie die Erfahrungen mit der Stärkung der Regionen Italiens gezeigt haben; sie wurden ja zum Teil wieder rückgängig gemacht, da sie zu einer Aufblähung von politisch-bürokratischen Apparaten, Positionen und damit verbundenen Privilegien geführt hatte. Dennoch führt kein Weg an solchen Reformen vorbei. Um diesen Beitrag nicht allzu

pessimistisch ausklingen zu lassen, möchte ich zwei weitere Aspekte einbringen. Zum einen die Tatsache, dass Politik immer und überall auch als Theater zu sehen ist und oft jene Personen an die Spitze bringt, die auf dieser Klaviatur am besten spielen können. In den USA hat sich dies gezeigt an Beispielen wie Ronald Reagan (einem früheren Schauspieler) und Donald Trump (einem Medienstar, der 1991 einen Preis als Schauspieler erhielt, allerdings als schlechtester Nebendarsteller jenes Jahres). In Italien galt das Analoge ohne Zweifel auch für Politiker wie Silvio Berlusconi, Beppe Grillo, ja vielleicht sogar Matteo Renzi. Der andere Aspekt betrifft die Tatsache, dass Italien trotz aller genannten Probleme nicht zusammengebrochen ist und seine Wirtschaft erstaunliche Leistungsfähigkeit zeigt. Hier kann man auf die italienische Eigenart oder Fähigkeit des Improvisierens verweisen. In ihr sah der Schweizer Jour-

nalist Victor Willi in seinem Buch „Überleben auf Italienisch“ eine Strategie, die für Länder der Dritten Welt eher als Vorbild dienen könne als das deutsche bzw. nordische Modell von formaler Korrektheit, Disziplin und Ordnung.

Zur Person Max Haller (geb. 1947 in Sterzing) ist emeritierter Professor für Soziologie der Universität Graz und Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften; von 2002 bis 2005 lehrte er als professore di fama internazionale an der Universität Trient. Er lebt in Wien und Graz. Haller wird für den Erker in den kommenden Monaten in der Rubrik „Im Blickpunkt“ einen kritischen Blick auf das politische Geschehen in Europa und der Welt richten.

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LAUT

§ ...

AKTUELL

Widerruf einer Schenkung Kann die Schenkung einer Liegenschaft widerrufen werden? Bei der Schenkung handelt es sich um einen Vertrag, der als solcher grundsätzlich nicht vom Schenkenden allein widerrufen werden kann. Ein Widerruf ist nur in zwei Fällen – und zwar wegen Undanks sowie wegen Hinzukommens von Nachkommen des Schenkers – möglich. Für den ersten Fall sieht das Gesetz vor, dass die schenkende Partei im Gerichtswege den Widerruf der Schenkung beantragen kann, falls der Beschenkte ihm oder seinen Angehörigen gegenüber schwerwiegende Straftaten (u. a. Mord, versuchter Mord oder strafbare Handlungen, die mit lebenslänglicher Haft oder mit einer Gefängnisstrafe von nicht unter drei Jahren geahndet werden) verübt, sich einer groben Beleidigung gegenüber dem Schenker schuldig gemacht, seinem Vermögen vorsätzlich schweren Schaden zugefügt oder ihm ungerechtfertigt den gesetzlich geschuldeten Unterhalt vorenthalten hat. Weiters sieht der Gesetzgeber den Widerruf der Schenkung vor, die von jemandem vorgenommen wurde, der zum Zeitpunkt der Schenkung keine Kinder oder Nachkommen hatte (oder dem nicht bekannt war, solche zu haben). Die Klage auf Widerruf wegen Hinzukommens von Nachkommen ist innerhalb von fünf Jahren ab der Geburt des letzten geborenen Kindes (oder ab dem Tag des Erhalts der Nachricht vom Vorhandensein des Nachkommens) zu erheben. Auch ein vor Hinzukommen von Kindern verfasstes Testament gilt kraft Gesetz und ohne Notwendigkeit einer gerichtlichen Klage als widerrufen. In Folge des Widerrufs der Schenkung hat der Beschenkte die Liegenschaften und deren Früchte (z. B. Mieterträge) ab dem Tag der Klageerhebung der schenkenden Partei zurückzustellen. Falls der Beschenkte die Güter in der Zwischenzeit veräußert hat, muss er dem Schenker den entsprechenden Marktwert rückerstatten.

ALFRED GSCHNITZER Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

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Jahrelang übersehen? Hausärztemangel im Wipptal Wenn man sich im Sanitätssprengel Wipptal für einen Hausarzt entscheiden muss, gibt es inzwischen nicht mehr nur wenige Möglichkeiten, sondern seit Mitte Dezember (fast) gar keine mehr. Dr. Konrad Wieser ist im Oktober in Pension gegangen (Erker 11/2016), Dr. Wilhelm Seppi folgte ihm mit Ende Dezember und drei weitere Hausärzte werden in den kommenden zwei bis drei Jahren ihren wohlverdienten Ruhestand antreten. Dieser Notstand rief den Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Pius Leitner bereits im Oktober auf den Plan. „Das beginnende Jahr 2017 wirft seine düsteren Schatten in der Gesundheitsversorgung voraus“, hieß es in seiner Anfrage an den Landtag. In einer kaum beachteten Pressemitteilung wies er auf die zu erwartenden Probleme hin und fragte Landesrätin Martha Stocker, wann der Hausärztemangel behoben sein werde und ob die fehlenden Kapazitäten mit Humanressourcen aus Südtirol abgedeckt werden könnten. Laut Stocker konnte für Dr. Konrad Wieser eine Ärztin für Allgemeinmedizin als dessen Nachfolgerin vertraglich gebunden werden. Weitere drei Ärzte seien noch wählbar. Auf Leitners Frage, wie die Wahlfreiheit der betroffenen Patienten garantiert werden könne und ob sie künftig in andere Bezirke ausweichen müssten, folgte allerdings nur eine unbefriedigende Antwort: „Die Wahlfreiheit der Patienten und Patientinnen innerhalb der Einzugsgebiete bleibt gewährt.“ Wie das garantiert werden soll, stand allerdings nicht im Antwortschreiben. Seitdem sind einige Wochen vergangen und viele von den etwa 1.200 Personen, die bisher von Dr. Wilhelm Seppi betreut wurden, haben inzwischen einen neuen Wahlarzt. Wer sich allerdings nicht rechtzeitig darum gekümmert hat, dem ist Mitte Dezember eine Mitteilung des Sanitätssprengels Brixen

ins Haus geflattert mit der Ankündigung, dass man sich in der zuständigen Abteilung der Krankenkasse für einen neuen Wahlarzt entscheiden könne. Diejenigen, die sich am darauffolgenden Montag, den 19. Dezember in einer langen Schlange am Krankenkassenschalter anstellten, bekamen dann zu hören, dass nur noch Dr. Hildegard Ralser, die in Gossensaß praktiziert, als Wahlärztin zur Verfügung stehe. Damit stehen nun viele Patienten vor einem Problem, so auch Manfred Volgger aus Wiesen (siehe Kastentext). Auch für Patienten, die bereits jetzt eine längere Anfahrtszeit zur nächstgelegenen Praxis haben und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, wird es nun noch beschwerlicher, etwa für die Bevölkerung des Pfitscher Hochtales. Sie haben sich bisher nie öffentlich über die langen Anfahrtswege zu ihrem Hausarzt beschwert, aber die Unsicherheit darüber, wie es in Zukunft weitergehen soll, schürt den wachsenden Zorn über die herrschenden Zustände. Dass der Hausärztemangel ein gravierendes Problem ist, bestätigte auch Dr. Seppi. Es ist fraglich, ob die übrigen Hausärzte des Wipptales durch die

Mehrbelastung, weitere Patienten in den umliegenden Dörfern betreuen zu müssen, noch eine ausreichende Gesundheitsversorgung gewährleisten können – auch in Hinsicht auf eventuell zu leistende Krankenbesuche. Vom bevorstehenden Hausärzte-

mangel im Wipptal weiß man jedoch nicht erst seit gestern. Das Problem ist seit Jahren bekannt. Da das Land aber bisher kaum Einfluss darauf genommen hatte, wer sich wo wann als Hausarzt niederlassen wollte, ergriff man im vergangenen Oktober eine drastische Maßnahme: eine Art Zwangsrekrutierung. Allgemeinmediziner, die ihre Sonderausbildung in Südtirol absolviert haben, müssen zukünftig zwei Jahre lang in Südtirol Dienst tun. So sollen jährlich etwa 25 Allgemeinmediziner ausgebildet und zum Hausarztdienst verpflichtet werden. at

„Gegen Patiententourismus“ Ein Fall aus der Praxis: Manfred Volgger aus Wiesen kümmert sich um seine pflegebedürftige Schwester. Da der überzeugte Naturschützer freiwillig auf ein Auto verzichtet, befindet er sich nun in einer schwierigen Situation. Anstatt in Wiesen einen ortsansässigen Arzt aufsuchen zu können, muss er auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen, um nach Gossensaß zu gelangen. „Dies ist ein erheblicher Zeitaufwand und umständlich. Zudem bin ich prinzipiell gegen die Wahlmöglichkeit von Hausärzten, weil dies den Patiententourismus fördert“, so Volgger. „Es kann nicht sein, dass man Hausärzte in einer anderen Gemeinde wählen kann. Durch diese unnötigen Fahrten wird lediglich ein erhöhtes Verkehrsaufkommen verursacht.“ Sorgen mache er sich auch um die Zukunft. Er werde sich in absehbarer Zeit auch um seinen 82-jährigen Vater kümmern müssen. Volgger, der Wert darauf legt zu betonen, nicht der einzige Betroffene zu sein – viele würden sich in einer ähnlichen Situation befinden – würde sich vor allem wünschen, dass Dr. Markus Mair, in der Gemeinschaftspraxis mit Dr. Seppi tätig, mehr als die vorgeschriebene Patientenobergrenze von 1.500 Personen aufnehmen könnte.


AKTUELL

Selbstbestimmt unterwegs Vor kurzem haben Elke Volgger, Andreas Mair und Magdalena Windisch im Sozialzentrum Wipptal „Fugger“ mit einem Mobilitätstraining begonnen. Gemeinsam mit ihren fachlichen Begleitpersonen und unterstützt von ihren Familien werden alle nötigen Schritte besprochen und geübt, um alleine die Bushaltestelle zu erreichen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln von ihrem Wohnort Wiesen in das Sozialzentrum in Sterzing zu fahren. „I konn eppas, wos ondre nit kennen!“, sagt Elke voller Stolz. Sie fährt jetzt alleine mit dem öffentlichen Bus von ihrem Wohnort Wiesen nach Sterzing ins Sozial-

zentrum „Fugger“ und mit dem City-Bus am Nachmittag nach Hause. Sie wird zwar in Sterzing noch von den Mitarbeitern des Sozialzentrums am Bus abgeholt und am Nachmittag dorthin begleitet, aber in Wiesen bewältigt sie den Weg von und zur Bushaltestelle alleine. Andreas besucht auch das Sozialzentrum und wohnt gleich wie Elke in Wiesen. Beide fahren gemeinsam nach Sterzing und zurück. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das so schnell lernen würde“, so Andreas. Er ist froh darüber, dass er nun alleine den öffentlichen Bus nehmen kann, wenn er das möchte. Auch Magdalena fährt inzwischen am Nachmittag mit dem City-Bus nach Hause. Es gibt keine päda-

gogische Fachkraft zur Begleitung mehr: Magdalena, Elke und Andreas haben nun gelernt und den Mut gefunden, selbstständig

mit dem Bus zu fahren. Nur zur Bushaltestelle wird Magdalena noch begleitet. Sie freut sich über dieses neugewonnene Gefühl von

Unabhängigkeit und Kompetenz. „In mehreren Gesprächen haben wir mit den betroffenen Familien mögliche und bedarfsgerechte Lösungen überlegt und erwogen, wie die Fahrt zum Sozialzentrum und zurück am besten organisiert werden kann. So gelingt es, dass Herausforderungen zu Chancen für Wachstum und Erweiterung der Lebensqualität werden. Die Nutzer unserer Einrichtungen zeigen uns, wie man mit Mut und Einsatz scheinbar unverrückbare Grenzen überwinden kann und wie schön es ist, selbstbestimmt und selbstverantwortlich sein Leben in die Hand zu nehmen. Unsere Aufgabe ist es, sie dabei im Alltag zu begleiten, sofern es Bedarf gibt“, so Edeltraud Braunhofer, Leiterin des Sozialzentrums.

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AKTUELL

Sterzing

Medizin-Primariat bleibt Nachdem die SVP-Leitung Ende November grünes Licht für den neuen Landesgesundheitsplan gegeben hatte, wurde er wenig später auch von der Landesregierung abgesegnet. Was bedeutet dieses „Strategiepapier“ konkret für das Wipptal? Die alternde Bevölkerung, die Zunahme chronischer Erkrankungen, die Entwicklung der Medizin, der Fachkräftemangel, die geänderten Erwartungen der Menschen und die geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen sind die großen Herausforderungen in der gesundheitlichen Versorgung in Südtirol, denen mit dem neuen Landesgesundheitsplan 2016 – 2020 begegnet wird. Das technische Dokument gibt den Rahmen für die Entwicklung der Sanität vor und soll auch mehr Sicherheit und Klarheit für die Mitarbeiter des Gesundheitswesens mit sich bringen. Der letzte Landesgesundheitsplan stammte aus dem Jahr 1999. Die drei Grundsäulen des neuen Planes sind die Gesundheitsvorsorge, die wohnortnahe Gesundheitsversorgung sowie die Notfall- und

Der landesweit abgestimmte und vernetzte Krankenhausverbund (aus: Präsentation Landesgesundheitsplan 29.11.2016)

Akutversorgung in einem landesweiten Krankenhausnetz. Medizinische Leistungen im Krankenhaus werden durch einen landesweit abgestimmten und vernetzten Verbund gesichert, wobei Grundversorgungs- und Akutversorgungsleistungen an jedem Standort angeboten werden. Dabei werden die Krankenhäuser in den Gesund-

Wipptaler Widerstand Während sich im Bezirk in Bezug auf die Gesundheitspolitik Resignation breitzumachen scheint, wird online weiterhin heftig über die Konsequenzen der Reform diskutiert. Besonders aktiv sind die rund 1.860 Mitglieder der Facebook-Community „Pro Krankenhaus Sterzing“. Die Initiativgruppe fühlt sich von der Wipptaler SVP „verraten“, da die Zusammenarbeit mit der Parteizentrale wieder aufgenommen wurde, „ohne die wichtigste Zusage zu erhalten – die Aufrechterhaltung der Primariate“. Auch in der Gemeinschaft „Für das Krankenhaus Sterzing“ mit rund 5.420 Anhängern wird weiterhin fleißig gepostet und kommentiert. Zum Motto des Landesgesundheitsplans „Sicher. Gut. Versorgt.“ hat die Gemeinschaft eine klare Meinung: „Bisher schaut die Wirklichkeit ganz anders aus.
Warten oder selbstzahlen oder dahinvegetieren.“ Gefordert wird u. a. ein kompletter Neuanfang: „Das Flicken und Kitten dieses maroden Systems ist aussichtslos.“

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heitsbezirken Meran (+ Schlanders), Brixen (+ Sterzing) und Bruneck (+ Innichen) gemäß dem Prinzip „ein Krankenhaus – zwei Standorte“ organisiert. Unabhängig von den Details in der Organisation gelten für beide Krankenhäuser im Verbund einheitliche Qualitätsstandards, eine Abstimmung der Leistungen, eine Personalrotation, ein Kapazitätsausgleich und eine einheitliche Führung mit Verantwortlichen an beiden Standorten. Zusätzlich zur Grundversorgung können an jedem Standort Leistungsschwerpunkte festgelegt werden, deren Zuordnung je nach Komplexität medizinisch sinnvoll erfolgt. „Durch den neuen Landesgesundheitsplan werden die medizinischen Leistungen und Dienste eindeutig festgelegt und damit gesichert, was ein positives Signal insbesondere auch für die kleinen Krankenhausstandorte ist“, ist SVP-Obmann Philipp Achammer überzeugt. Reform oder Reförmchen? Als Landesrätin Martha Stocker im Herbst 2014 mit ihren „Leitlinien zur Gesundheitsreform“ durch die

Bezirke tourte, schaute das ambitionierte Reformvorhaben noch anders aus. Aus dem „Basiskrankenhaus“ Sterzing sollte – wie auch in Schlanders und Innichen – eine Tagesklinik werden. Stationäre Betten waren lediglich für die Innere Medizin vorgesehen, mit möglichen „interdisziplinären Lösungen“. Hausärzte sollten gemeinsam mit Pflegern die Erstversorgung vor Ort garantieren und damit auch Nachtdienste in der Ersten Hilfe übernehmen. Nach heftigen Protesten in den Bezirken bleibt nun neben der Inneren Medizin auch die Abteilung Chirurgie/ Orthopädie/ Traumatologie bettenführend. In Sterzing nicht mehr möglich ist allerdings die Tumorchirurgie, da die Fallzahlen für die onkologische Zertifizierung an der kleinen Struktur nicht erreicht werden können. Wer sich trotzdem von Primar Dr. Robert Pfitscher und seinem Team operieren lassen möchte, kann dies fortan in Brixen tun. Wie die Patienten müssen nämlich auch die Ärzte flexibel und mobil sein. Zu den Grundversorgungsleistungen zählt


AKTUELL

auch weiterhin die Akutbehandlung in der Notaufnahme täglich rund um die Uhr. Vom Einsatz von Hausärzten in der Notaufnahme war letzthin keine Rede mehr. Bis auf weiteres bleiben auch die Gynäkologie und die Pädiatrie in Sterzing als bettenführende Abteilungen bestehen. Schon 2014 wurde verkündet, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen auf Staatsebene (mindestens 1.000 Geburten pro Jahr – 500 in Ausnahmefällen, verpflichtende 24-Stunden-Verfügbarkeit eines Gynäkologen, eines Pädiaters

oder Neonatologen, einer Hebamme und eines Anästhesisten) den Fortbestand der kleinen Geburtenabteilungen nicht möglich machen. Diese rechtlichen Vorgaben seien innerhalb 2016 umzusetzen. Rom signalisierte noch im Herbst 2014 die Bereitschaft, gut begründete Ausnahmeregelungen für kleine Geburtenstationen zuzulassen. Mittlerweile ist bekannt, dass die Entscheidung zur inzwischen umgesetzten Schließung der Geburtenstationen von Innichen und Sterzing (wie angekündigt innerhalb 2016) allein von Bozen aus-

Das Leistungsprofil des Sterzinger Krankenhauses GRUNDVERSORGUNG • Innere Medizin: Herz-Kreislauf, Atemwegssystem, Gastroenterologie, Endokrinologie, Onkologie, Infektionskrankheiten • Chirurgie: Bauch, Darm, Blinddarm, Galle, Milz, Leistenbrüche, Hämorrhoiden, Varizen • Orthopädie/ Traumatologie: Verletzungen der Extremitäten, Unfälle (ausgenommen schwere Unfälle und Polytraumata) • Mutter-Kind-Departement: gynäkologische und pädiatrische Leistungen (vorwiegend ambulant und tagesklinisch) • Notaufnahme: Akutbehandlung 24 Stunden an sieben Tagen (je nach Schwere der Verletzung und Verfügbarkeit des ärztlichen und pflegerischen Personals); betriebsweit abgestimmte Betreuungspfade für Herzinfarkt, Schlaganfall, Polytraumata, Vergiftungen und Risikoschwangerschaft • Ambulante Angebote: HNO, Psychologie, Psychiatrie, Augenheilkunde, Urologie, Neurologie, Dermatologie, Abhängigkeitserkrankungen ERGÄNZUNGSLEISTUNG • Endoprothetik SPEZIALISIERTE ABTEILUNG • Neurorehabilitation

gegangen ist. Seit 1. November müssen die Wipptalerinnen am Krankenhaus Brixen entbinden. Gegen den Beschluss der Landesregierung zur Schließung der Geburtshilfe läuft aber noch ein Rekursverfahren am Verwaltungsgericht Bozen, eingereicht von den Gemeinden Sterzing und Freienfeld sowie 18 Wipptaler Bürgern. Bis zum nächsten Verhandlungstermin am 22. Februar dürfen die Räumlichkeiten und das Inventar der Geburtshilfe nicht abgebaut bzw. anderweitig verwendet werden. Mit einem Urteil ist spätestens im April zu rechnen. Ein Hin und Her gab es während der vergangenen zwei Jahre auch in Bezug auf den Fortbestand der Sterzinger Abteilung für Neurorehabilitation. Während Landesrätin Stocker im Oktober 2014 noch verlauten ließ, dass die Neuroreha nicht nur weiterbestehe, sondern im Zuge der Reform sogar ausgebaut werde, änderte das Land wenig später seinen Kurs. Plötzlich war von einer Umsiedlung der Abteilung nach Brixen die Rede, bis dann im vergangenen Sommer doch wieder eingelenkt und der versprochene Ausbau beschlossen wurde, auf dessen Umsetzung man im Wipptal nun gespannt wartet. Schlussendlich ist es den Bezirken gelungen, die Organisation gemäß dem Prinzip „ein Krankenhaus – zwei Standorte“ aufzuweichen. Im neuen Landesgesundheitsplan ist nun festgeschrieben, dass auch

die kleinen Spitäler Sterzing, Innichen und Schlanders einen eigenen Primar für Innere Medizin behalten. „Denn diese Abteilungen werden in den nächsten Jahren weiter wachsen, weil es immer mehr ältere Menschen und chronisch Kranke gibt, und diese sollten so nahe wie möglich an ihrem Wohnort versorgt werden“, heißt es vonseiten der SVP. Ursprünglich hätte der Medizin-Primar von Sterzing, Dr. Othmar Bernhart, nach der Pensionierung des Primars der Inneren Medizin von Brixen auch jene Abteilung übernehmen sollen. Das konnte nun abgewendet werden. In den anderen Abteilungen hingegen werden sich – nach der Pensionierung bzw. bei Vertragsende der derzeit tätigen Primare – jeweils zwei Krankenhäuser einen Primar teilen. „Wenn es uns bis dahin gelingt, die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung weiterer Primarstellen mit Zahlen und Fakten zu begründen, besteht die Möglichkeit, dass auch hier Ausnahmen gemacht werden“, so SVP-Bezirksobmann Karl Polig. Ganz zufrieden mit dem Ausgang der Verhandlungen ist Polig aber nicht. „Die Situation ist nicht optimal, aber wir können damit leben. Politik bedeutet eben auch, Kompromisse zu schließen“, so Polig. Er hofft nun, dass alle Beteiligten den Blick nach vorne richten und versuchen, das Bestmögliche aus der Situation zu machen. sst

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GEMEINDEN

Sterzing

31-Millionen-Haushalt verabschiedet 9 Millionen Euro für Investitionen/ Beschlussanträge der SVP-Fraktion abgelehnt

Ende November hat der Gemeinderat von Sterzing den Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2017 mit Einnahmen und Ausgaben von rund 31 Millionen Euro genehmigt. Rund neun Millionen Euro sind für Investitionen vorgesehen, der größte Brocken geht mit 2,6 Millionen Euro in die Sanierung der Sterzinger Feuerwehrhalle. „Ein sparsamer Umgang mit den Finanzmitteln muss oberste Devise sein“, so Bürgermeister Fritz Karl Messner in seinem Bericht zum Haushaltsvoranschlag der Stadtgemeinde Sterzing, der für das Jahr 2017 Einnahmen und Ausgaben von rund 31 Millionen Euro vorsieht. Auf der Einnahmenseite stellt die Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) mit 2,7 Millionen Euro die größte Steuereinnahme der Stadtgemeinde dar, bei den außersteuerlichen Einnahmen sind die Einkünfte des städtischen E-Werkes von 5,2 Millionen Euro am bedeutendsten. Die Zuweisung des Landes zur Deckung der laufenden Ausgaben (die frühere Pro-Kopf-Quote) beträgt für 2017 1,875 Millionen Euro. Weitere Einnahmen sind die Gebühr für die Besetzung öffentlichen Grundes (inklusive Parkgebühren auf öffentlichem Grund, 200.000 Euro), die regionale Wertschöpfungssteuer (IRAP, 277.600 Euro), Parkgebühren auf privatem Grund (125.000 Euro), das Hallenbad Balneum (Schwimmbad und Sauna, 685.000 Euro) und Grünzertifikate für das Kraftwerk „Lurx“ (425.000 Euro). Die Abwasser- und Müllentsorgungsgebühren sind im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben (735.000 Euro bzw. 880.000 Euro). Von 0,65 Euro/m3 auf 0,80

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Rund 2,6 Millionen Euro werden in die Sanierung der im Jahr 1985 erbauten Feuerwehrhalle von Sterzing investiert.

Euro/m3 angehoben wurde hingegen die Trinkwassergebühr (380.000 Euro). In allen drei Bereichen wird die gesetzliche Mindestdeckung von 90 Prozent erreicht. Auf der Ausgabenseite sind die laufenden Ausgaben mit rund 14,3 Millionen Euro veranschlagt. Der Großteil davon (rund 6,3 Millionen Euro) entfällt auf den Ankauf von Verbrauchsgütern, Rohstoffen, Dienstleistungen und die Verwendung von Gütern Dritter, einschließlich der Kosten für Kläranlage und Müllabfuhr. Rund drei Millionen Euro betragen die Personalkosten, 1,7 Millionen Euro sind für Steuern und Gebühren veranschlagt. 2,5 Millionen Euro sind zur Rückzahlung von Darlehen vorgesehen, 9,1 Millionen Euro werden 2017 investiert, wovon rund 4,9 Millionen Euro frei verfügbar sind.

Investitionen Das größte Vorhaben im Jahr 2017 ist das Projekt zur Sanierung der im Jahr 1985 errichteten Feuerwehrhalle von Sterzing für rund 2,6 Millionen Euro, wobei das Land einen Beitrag von 650.000 Euro zur Verfügung stellt; zudem werden Gelder aus dem bis einschließlich 2020 bereitstehenden Investitionsfonds des Landes vorgezogen. Eine Million Euro, ebenfalls ein Kapitalbeitrag des Landes, fließen in den Neubau des italienischen Schulzentrums in der Lahn, mit dem 2016 begonnen wurde. 1,2 Millionen Euro, ein Darlehen aus dem Rotationsfonds, werden zur Übernahme des Edyna-Stromnetzes (ex SEL) bereitgestellt. Weitere Geldmittel werden u. a. in den italienischen Kindergarten (214.130 Euro), die Planung des Umbaus der deutschen Mittelschule (300.000 Euro), die

Sportzone (mit Balneum und Eishalle, 90.000 Euro), die Errichtung des Recyclinghofes (350.000 Euro), die Sanierung der Trinkwasserleitung am Roßkopf (510.000 Euro), die Kanalisierung in Ried (367.770 Euro), die Marconistraße (544.731 Euro) und in den Gehsteig in der Gänsbacherstraße (317.092 Euro) investiert. Die Bushaltestelle und die öffentlichen WC-Anlagen am Nordpark werden für 140.000 Euro saniert, die Kreuzung Lahnstraße-Thuins-Raminges soll für 260.782 Euro umgebaut und entschärft werden. Die SVP-Fraktion stand dem Haushaltsvoranschlag sehr kritisch gegenüber. Josef Tschöll beanstandete die geringen Investitionen in die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. „Für das Glasfasernetz, wo in unserer Gemeinde großer Aufholbedarf besteht, sind in den nächs-


ten drei Jahren jeweils nur 20.000 Euro vorgesehen“, so Tschöll. Stadtrat Markus Larch (Für Sterzing Wipptal) gestand Startschwierigkeiten bei der Realisierung der wichtigen Breitbandinfrastruktur ein, die Planung sei aber mittlerweile abgeschlossen und man sei gut auf Kurs. Finanziert würde das Netz über den Rotationsfonds. Ein entsprechendes Ansuchen könne aber erst mit dem Ausführungsprojekt eingereicht werden. SVP-Rat Dieter Thaler bemängelte, dass neben den Ausgaben für das Stadttheater keine kulturellen Investitionen vorgesehen seien. Hingegen würden planlos jedes Jahr Unmengen von Geldern in die Sportzone investiert. Die veranschlagten 350.000 Euro für die Errichtung des Recyclinghofes würden bei weitem nicht ausreichen. Mehr Gelder stünden zurzeit nicht zur Verfügung, entgegnete der zuständige Stadtrat Larch. Als zu hoch bewertete Evi Frick (SVP) den Anteil der laufenden Ausgaben. Wo genau die von der Verwaltung angekündigten Einsparungen angesetzt worden seien, sei nicht ersichtlich. Zudem würde der Investitionsfonds des Landes dermaßen ausgereizt, dass der nächsten Verwaltung im Jahr 2020 lediglich noch 10.000 Euro für Investitionen übrig blieben. Die kommende Regierung würde eine vollkommen leere Kasse vorfinden, was unverantwortlich sei. Bürgermeister Messner erwiderte, dass laut Gesetz bestimmte Finanzierungen vorgezogen werden können. In jeder Amtsperiode gebe es „Investitionszyklen“, in denen große Projekte verwirklicht werden; auf das letzte Jahr sollte man nicht zu viel aufsparen, da sonst nicht aufgebrauchte Gelder verloren gehen könnten. Zudem werde in den Wahljahren generell am wenigsten investiert. „Wir bemühen uns seit Jahren, die laufenden Ausgaben so niedrig wie möglich zu halten, was durch die steigende Bürokratie nicht einfach ist“, so Messner. Der Haushaltsvoranschlag 2017 – 2019 wurde mit fünf Gegenstim-

men (Dieter Thaler, Werner Graus, Evi Frick, Dr. Robert Hartung, Josef Tschöll, SVP) und einer Enthaltung (Werner Steindl, SVP) mehrheitlich angenommen. Das einheitliche Strategiedokument 2017 – 2019 wurde mit vier Gegenstimmen (Tschöll, Frick, Thaler, Graus, SVP) und drei Enthaltungen (Hartung, Steindl, SVP; Hanaa Ali, Lega Nord) genehmigt. Beschlussanträge Gleich zwei Beschlussanträge zum Thema „öffentliche Beleuchtung“ hat SVP-Rat Werner Graus eingereicht. Im ersten Antrag forderte er die Aussetzung eines Stadtratsbeschlusses vom September zum Abschluss einer Programmvereinbarung mit CINFAI, dem nationalen interuniversitären Konsortium für Physik der Atmosphäre und Hydrosphäre, zur Steigerung der Energieeffizienz der öffentlichen Beleuchtung in der Stadtgemeinde. Demnächst werde es ein neues Landesgesetz zur Förderung der Energieeffizienz geben, durch das auch die Umstellung auf energiesparende öffentliche Außenbeleuchtung durch Landesbeiträge gefördert werde. „Nach Inkrafttreten des neuen Landesgesetzes ergeben sich neue Finanzierungsmöglichkeiten zur Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED. Es wäre sinnvoll, die Programmvereinbarung mit CINFAI bis dahin auszusetzen und nach Berechnung der Wirtschaftlichkeit beide Möglichkeiten zu vergleichen. Diese Vorgehensweise empfiehlt auch Amtsdirektorin Petra Seppi“, so Graus. Mit dem zweiten Antrag verlangte er die Erstellung eines kommunalen Lichtplans, der einen Aktionsplan zur stufenweisen Anpassung der bestehenden öffentlichen Außenbeleuchtung zur Einschränkung der Lichtverschmutzung und zur Energieeinsparung beinhalte. „Seit Juli 2012 sind die Kriterien für die Maßnahmen zur Einschränkung der Lichtverschmutzung und zur Energieeinsparung rechtskräftig. Diese sehen vor, dass die Gemeinden eine Bestandsaufnahme der öffentErker 01/17

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GEMEINDEN

lichen Außenbeleuchtung und einen Aktionsplan zur stufenweisen Anpassung an die Kriterien machen müssen. Der Lichtplan sollte bereits innerhalb Oktober 2013 dem Amt für Energieeinsparung übermittelt werden. Noch ist das in der Stadtgemeinde nicht geschehen“, so Graus. Zudem sei die Hinterlegung des Lichtplans Bedingung für die Gewährung von Beiträgen des geplanten neuen Landesgesetzes zur Förderung der Energieeffizienz. Beide Anträge wurden mit jeweils zehn Gegenstimmen (FSW, Insieme

per Vipiteno) abgelehnt. Laut Stadtrat Larch sei die Programmvereinbarung mit CINFAI für die Gemeinde nicht bindend. Wie Alexander Mühlsteiger, Leiter des technischen Gemeindeamtes, mitteilte, habe CINFAI die Erhebungen bereits abgeschlossen und die Gemeinde erhalte in Kürze die Auswertung, weshalb eine Aussetzung der Vereinbarung nicht sinnvoll sei. Larch, Mühlsteiger und Bürgermeister Messner betonten, dass noch nicht klar sei, wann das neue Landesgesetz in Kraft treten werde und wel-

Haushalt 2017: Die wichtigsten Zahlen* Einnahmen Laufende Einnahmen aus Steuern, Beiträgen, Ausgleichen davon GIS Laufende Zuweisungen Außersteuerliche Einnahmen davon städtisches E-Werk davon Trinkwasser, Abwasser, Müllentsorgung Einnahmen auf Kapitalkonto Aufnahme von Schulden Sonstige Einnahmen Gesamt

3.414.000 2.700.000 2.562.071 9.223.928 5.200.000 1.995.000 8.996.762 1.876.405 5.031.662 31.104.828

Ausgaben Laufende Ausgaben davon Personalausgaben Investitionsausgaben Rückzahlung Darlehen Sonstige Ausgaben Gesamt

14.385.089 2.997.621 9.187.239 2.532.500 5.000.000 31.104.828

Investitionen Italienischer Kindergarten Umbau deutsche Mittelschule Italienisches Schulzentrum Lahn Sportzone (inkl. Balneum, Eishalle) Errichtung Recyclinghof Sanierung Trinkwasserleitung Roßkopf Kanalisierung Ried Marconistraße Gehsteig Gänsbacherstraße Sanierung Bushaltestelle und WCs Nordpark Kreuzung Lahnstraße-Thuins-Raminges Ländliches Wegenetz Projekt Feuerwehrhalle Sterzing Glasfasernetz Übernahme Stromnetz Edyna (ex SEL) Sonstige Investitionen Gesamt

214.130 300.000 1.000.000 90.000 350.000 510.000 367.770 544.731 317.092 140.000 260.782 85.000 2.620.000 20.000 1.200.000 1.167.734 9.187.239 *Alle Angaben in Euro

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che Förderungen konkret enthalten seien. „Wenn das Gesetz herauskommt, kann die Wirtschaftlichkeit immer noch geprüft werden“, so Larch. Zudem sei das CINFAI-Projekt in anderen Gemeinden bereits erfolgreich durchgeführt worden. Die Anlegung eines natürlichen Eislaufplatzes beim Spielplatz in der Michael-Gaismair-Siedlung forderte SVP-Rätin Frick in einem weiteren Beschlussantrag. „Die Eissporthalle steht täglich nur für eine sehr kurze Zeitspanne für den Publikumslauf zur Verfügung und bleibt öfters aufgrund diverser Veranstaltungen geschlossen. Der vom Tourismusverein geführte künstliche Eislaufplatz auf dem Stadtplatz wird erst am 22. Jänner geöffnet und nicht alle Kinder haben die Möglichkeit, einen Eislaufplatz der umliegenden Gemeinden aufzusuchen“, so Frick. Bereits im vergangenen Jahr sei diesbezüglich eine Anfrage von Eltern an die Gemeinde gerichtet worden. Grundsätzlich habe die Gemeindeverwaltung nichts gegen einen Natureislaufplatz einzuwenden, so Bürgermeister Messner, aber die Trägerschaft (Instandhaltung, Haftung) müssten ein Verein oder Private übernehmen. Auch sei der Platz nachts nicht absperrbar. Frick forderte daraufhin, dass die Gemeindeverwaltung zumindest die Initiative ergreifen und einen Verein oder privaten Träger für den Abschluss einer Konvention ausfindig machen solle. SVP-Rat Thaler zeigte sich überzeugt, dass es versicherungstechnisch auch eine andere Lösung gebe, „um nicht alle Kinder in einen Verein zu zwingen“. Stadtrat Fabio Cola (Insieme) merkte hingegen an, dass es auf dem Spielplatz zu wenig Schatten gebe, damit die Eisqualität über einen längeren Zeitraum garantiert werden könne. Der Antrag wurde mit zehn Gegenstimmen (FSW, Insieme) bei sieben Ja-Stimmen (SVP, Lega Nord) abgelehnt. Stadttheater Einstimmig gutgeheißen wurde der Haushaltsvoranschlag des Stadttheaters Sterzing mit Ein-

nahmen und Ausgaben in Höhe von 222.500 Euro. Auf der Einnahmenseite kommt der größte Anteil mit 150.000 Euro von der Stadtgemeinde Sterzing, u. a. werden 26.000 Euro aus Mieten generiert und 17.500 Euro durch Sponsoring-Verträge eingenommen. Auf der Ausgabenseite entfallen u. a. 97.700 Euro auf Personalkosten und Verwaltung, 60.000 Euro auf Eigenveranstaltungen – pro Jahr werden rund zwölf Veranstaltungen organisiert – und 48.800 Euro auf Dienstleistungen und andere Kosten. Feuerwehren Ebenfalls einstimmig genehmigt wurden die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehr von Sterzing mit Einnahmen und Ausgaben von 149.000 Euro sowie jener von Thuins (39.850 Euro). In Kürze Im Rahmen der Sitzung wurde eine Vereinbarung zwischen den Gemeinden Sterzing, Pfitsch und Ratschings zur Benutzung der Elektromüllsammelstelle in Sterzing einstimmig verabschiedet. Bei einer Bilanzänderung für das abgelaufene Jahr wurden Einnahmen und Ausgaben von 116.000 Euro mit sechs Enthaltungen (SVP) genehmigt. SVP-Rat Dr. Hartung kritisierte zum wiederholten Mal die Vorgehensweise bei der Ausschreibung und Beauftragung zur Erstellung eines neuen Mobilitätskonzeptes für die Stadtgemeinde. Ein renommierter ortsansässiger Städteplaner habe sich mehrmals beworben, sei aber nicht zum Wettbewerb eingeladen worden. Werner Graus forderte die Stadträte auf, einen Bericht ihrer jeweiligen Kompetenzbereiche über das abgelaufene Geschäftsjahr – laut Gemeindesatzung – vorzulegen. Bürgermeister Messner winkte jedoch ab. Diese Berichte stünden nicht auf der Tagesordnung und seien bei der Behandlung der Jahresabschlussrechnung vorgesehen. sst


Gemeinde Brenner investiert 1,1 Millionen Euro Nach einem Rekordhaushalt im vergangenen Jahr, der rund 8,8 Millionen Euro umfasste, beläuft sich der Haushalt der Gemeinde Brenner im laufenden Jahr auf rund 5,5 Millionen Euro. Für Investitionen sind 1,1 Millionen Euro vorgesehen. Rund 5,5 Millionen Euro und damit mehr als drei Millionen Euro weniger als noch im Vorjahr umfasst der Haushalt der Gemeinde Brenner für das Jahr 2017. „Der Rekordhaushalt von 2016 ist vor allem auf den Neubau des Kindergartens in Gossensaß zurückzuführen, der in diesem Jahr verwirklicht werden soll“, so Bürgermeister Franz Kompatscher. „Heuer hingegen bewegen wir uns wieder im Normalbereich.“ Bei den Ausgaben schlagen vor allem die laufenden Ausgaben mit rund drei Millionen Euro zu Buche; für die Tilgung von Schulden sind 600.00 Euro vorgesehen. Bei den Einnahmen werden Beiträge für Investitionen in Höhe von 1,3 Millionen Euro erwartet, die Steuereinnahmen fallen mit 1,2 Millionen Euro ebenfalls ins Gewicht. Im Investitionsbereich verschlingt die Erneuerung der Kanalisierung in Pflersch mit 304.000 Euro die größte Summe; für das Projekt wird ein Landesbeitrag über 153.000 erwartet. 211.000 Euro fließen in das zweite Baulos zur Errichtung eines Gehsteiges in Ladurns, für den Ankauf eines Fahrzeuges für den Bauhof sind 115.800 Euro vorgesehen. 100.000 Euro schlagen für die Zufahrtsstraße nach Gänsbichl zu Buche, 85.000 Euro für die Errichtung des Bauhofes in Gossensaß bzw. in die Instandhaltung der Kaserne in Außerpflersch. Für die Errichtung des Kindergartens in Gossensaß werden 50.000 Euro bereitgestellt. 77.000 Euro erhält die Bergbahnen Ladurns GmbH für den Bau einer Löschwasserleitung. Insgesamt sind für Investitionen im kommenden Jahr 1.125.800 Euro reserviert. Der Haushaltsvoranschlag für die Jahre 2017 – 2019 wurde mit einer Enthaltung von Maria Holzer (Freie Liste Brenner) mehrheitlich angenommen. Das einheitliche Strategiedokument für die Jahre 2017 – 2019

wurde mit drei Enthaltungen von Rudi Plank, Armin Keim und Alexander Preyer (Freie Liste Brenner) genehmigt. Freiwillige Feuerwehren Der Haushaltsvoranschlag der Freiwilligen Feuerwehren von Gossensaß (35.000 Euro) und Pflersch (24.830 Euro, vorbehaltlich der Gewährung eines Gemeindebeitrages) wurden einstimmig gutgeheißen. Abänderung Landschaftsund Bauleitplan Eine Entscheidung trafen die Räte in Bezug auf einen Antrag auf Abänderung des Landschafts- und Bauleitplanes von Wald in bestockte Wiese und Weide in der Örtlichkeit „Breiteben“ in Pflersch, nachdem diese in der letzten Sitzung noch vertagt worden war. Wie berichtet hat die Grün-Grün-Kommission dem Antrag des Besitzers Franz Rainer nur zum Teil stattgegeben. Die Mitglieder des Gemeinderates schlossen sich einstimmig dieser Entscheidung an, vor allem weil eine Verunreini-

gung von Quellen durch die Ausbringung von Gülle befürchtet wird. Haushaltsänderung Einstimmig ratifiziert wurde auch ein Beschluss des Gemeindeausschusses im Dringlichkeitswege. Demnach wurde ein Betrag von 10.000 Euro – dieser wurde der Gemeinde vonseiten der Bezirksgemeinschaft Wipptal für Mülldienste rückerstattet – zur Machbarkeitsstudie für die Errichtung einer Parkgarage unter dem Eislaufplatz in Gossensaß (4.000 Euro) sowie die Ausrichtung einer Sportveranstaltung durch den ASV Gossensaß (6.000 Euro) zweckgebunden. Bergbahnen Ladurns GmbH Da keine Möglichkeit besteht, mit der Bergbahnen Ladurns GmbH einen Dienstleistungsvertrag abzuschließen, werden von der Gemeinde Projekte, die auch in den Bereich Zivilschutz fallen, finanziell unterstützt. Über eine Konvention erhält die Gesellschaft bis 2022 insgesamt rund 500.000 Euro. bar

Haushalt 2017: Die wichtigsten Zahlen* Investitionen Kanalisierung Pflersch Gehsteig Ladurns Zufahrtsstraße Gänsbichl Errichtung Bauhof/Instandhaltung Kaserne Ankauf Fahrzeug für Gemeindebauhof

304.000 211.00 100.000 85.000 115.800

Bau Kindergarten Gossensaß

50.000

Interreg-Projekte

15.000

Zuweisung für Umbau Altersheim Sterzing

13.000

Zuweisung an Gemeinde Sterzing für italienisches Schulzentrum

24.000

Beitrag Liftgesellschaft Ladurns

77.000

Instandhaltung Schulen

20.000

Instandhaltung Kindergärten

5.000

Außerordentliche Instandhaltung Straßen

20.000

Außerordentliche Instandhaltung Gebäude

10.000

Instandhaltung öffentliche Beleuchtung

10.000

Außerordentliche Instandhaltung Wasserleitungen

5.000

Außerordentliche Instandhaltung Kanalisierungen

5.000

Außerordentliche Instandhaltung Gebäude Kultur

5.000

Projektierung Kulturbereich

5.000

Fonds für uneinbringliche Forderungen Rückzahlung Rotationsfonds Kindergarten Gesamt

2.000 44.000 1.125.800 * Alle Angaben in Euro

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Pfitsch

2,5 Millionen Euro für Investitionen Auch wenn dem amtierenden Bürgermeister mitunter vorgeworfen wird, das Thema Energie in der Gemeinde Pfitsch nicht wichtig genug zu nehmen, vor allem in Hinsicht auf das Kraftwerk Wiesen, so beweist der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2017 wohl eher das Gegenteil. Für das Jahr 2017 sind Investitionen in der Höhe von etwa 2,5 Millionen Euro geplant, wobei der Erwerb der Beteiligung von Alperia an der Konsortial Wiesen GmbH mit einer Million Euro zu Buche schlägt. Des Weiteren fließen 80.000 Euro in den Ankauf von Selfin-Aktien. Der Großteil der Investitionen fließt demnach in den Energiesektor. Die Erneuerung der Quellfassung, des Speicherbeckens und der Wasserleitung in Kematen wird ebenfalls im kommenden Jahr in Angriff genommen und wird mit 930.000 Euro veranschlagt. Eine weitere wichtige Baustelle ist das Straßennetz, für dessen Verbesserung und Instandhaltung 100.000 Euro aufgewendet werden. Der Haushaltsvoranschlag und das einheitliche Strategiedokument für die Jahre 2017 – 2019 wurden mit 13 Ja-Stimmen und einer Enthaltung von Renato Bussola (Gemeinsam für Wiesen Pfitsch) angenommen. Freiwillige Feuerwehren Die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren wurden einstimmig angenommen. Der Haushaltsvoranschlag der FF Wiesen beläuft sich auf 202.500 Euro, wobei rund 150.000 Euro für den Ankauf eines neues Fahrzeuges vorgesehen sind. Der Haushaltsvoranschlag der FF Kematen beläuft sich auf 11.900 Euro, jener der FF St. Jakob auf 22.800 Euro.

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Die neue Schneekanone im Pfitscher Hochtal läuft bereits auf Hochtouren.

Allfällig oder nicht Die letzte Gemeinderatssitzung von Pfitsch im alten Jahr war geprägt von drei Beschlussanträgen von Renato Bussola von der Liste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“. Nach Meinung von Bürgermeister Stefan Gufler wäre es nicht notwendig gewesen, alle drei Themen – Breitband, Energie und Verkehr – als eigene Tagesordnungspunkte zu behandeln. Es hätte gereicht, sie unter „Allfälliges“ zu behandeln. Den Vorwurf von Bussola, dass „allfällige“ Themen weniger wichtig genommen würden, ließ Bürgermeister Gufler so nicht gelten. Bussola bemängelte zudem, dass im Gemeinderat niemand außer ihm sich zu wichtigen Anliegen äußere und er der einzige sei, der Fragen stelle. Vor allem kritisierte er die seiner Ansicht nach spärliche Informationsweitergabe der Gemeinde zum aktuellen Stand der Dinge. Gufler entgegnete, dass er zu gegebener Zeit „mitteilungswürdige Informationen“ der Öffentlichkeit zugänglich machen werde. „Ob das Thema jedoch unter Allfälligem behandelt

oder ein eigener Beschlussantrag dazu eingebracht wird, hat keinen Einfluss auf die Wichtigkeit des Themas“, so Bürgermeister Gufler. Der Beschlussantrag zum Thema Breitband wurde diskussionslos abgelehnt. Arbeitstisch Energie und Hydros-Konzession Auch ein Beschlussantrag zum Thema Energie wurde abgelehnt. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt war beschlossen worden, dass sich ein Arbeitstisch, der sich aus Vertretern aller Gemeindefraktionen zusammensetzt, damit befassen sollte. Sobald relevante Ergebnisse auf dem Tisch liegen, sollen weitere Maßnahmen beschlossen werden. Die Konzession des Hydros-Kraftwerkes ist inzwischen verfallen, zurzeit liegt auch keine Neuausschreibung vor. Bürgermeister Gufler betonte deshalb, dass sich besagter Arbeitstisch darum bemühen soll, die der Gemeinde zustehenden Umweltausgleichszahlungen bestmöglich einzusetzen. Die Höhe dieser Zahlungen sei allerdings noch nicht bekannt.

Verkehr „Non possiamo sempre la alte Suppe aufwärmen“, so Julian Volgger (Die Freiheitlichen), als Bussola einmal mehr das Thema Verkehr aufwarf. Er teilte die Ansicht von Bürgermeister Gufler, man solle nicht auf jeder Sitzung dieselben Themen durchkauen und die Diskussionen darüber unnötig in die Länge ziehen. Der diesbezügliche Beschlussantrag wurde ebenfalls abgelehnt. Tilgung eines Darlehens Auf der Tagesordnung stand auch die vorzeitige Tilgung eines Darlehens, das eigentlich bis 2027 laufen würde. Durch die vorzeitige Rückzahlung des Darlehens aus Geldern des Verwaltungsüberschusses können Zinsbelastungen vermieden und Schulden abgebaut werden. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus. Haushaltsänderung Einstimmig genehmigt wurde auch die Abänderung des laufenden Haushaltsvoranschlages. Es ging dabei um die Erhöhung der


Einnahmen und Ausgaben um etwa 3.500 Euro. Grund dafür war das Ansuchen des ASV Pfitscher Eisbär, der eine Schneekanone für die Langlaufloipen im Pfitscher Hochtal anschaffen möchte, um die Schneesicherheit zu garantieren. Die Kosten für diese Investition betragen rund 22.500 Euro. Allfälliges Karl Volgger kritisierte die „unästhetische“ Umsetzung der Urnenwand am Friedhof von Wiesen. Diese entspreche nicht seinen Erwartungen. „Zumindest ein Vordach hätte man anbringen können“, bemängelte er. „Falls in St. Jakob ein ähnliches Projekt geplant ist, soll man es besser lassen.“ Referent Johann Gasser entgegnete, dass der erste Entwurf vom Denkmalamt abgelehnt worden sei,

während der zweite, der dann tatsächlich umgesetzt wurde, genehmigt wurde. Bürgermeister Gufler nahm die Kritik zur Kenntnis. Geburtenabteilung Sterzing Die Schließung der Geburtenabteilung von Sterzing erregt weiterhin die Gemüter, so auch in Pfitsch. Erwin Astenwald von der Liste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ wollte wissen, warum sich die Gemeinde Pfitsch nicht am Rekurs zur Schließung der Geburtenabteilung in Sterzing beteiligt habe. Bürgermeister Gufler entgegnete, dass er auf die Strategie der Verhandlung setze und sich davon mehr verspreche, als öffentliche Gelder für Rekurse auszugeben, deren Aussicht auf Erfolg nicht sehr hoch wären. at

Investitionsprogramm 2017* Ankauf von Maschinen und Geräte für den Bauhof Grundankauf und Grundtausch Außerordentliche Instandhaltung von Gemeindegebäuden Festhalle Wiesen Leitungskataster Verschiedene Projektierungen Einrichtungen und EDV-Anlagen der Gemeindeämter Spiel- und Lernmaterial für Kindergarten Mittelschule Sterzing: Einrichtung (Dreijahresprogramm) Investitionsbeitrag italienisches Schulzentrum Sterzing Musikschulen: Rückerstattung Investitionskosten Sanierung Tennisplätze Überarbeitung Bauleitplan Spielgeräte Außerordentliche Instandhaltung von Parkanlagen und Wanderwegen Grabungsarbeiten für Wertstoffsammelstelle Erneuerung Quellfassung, Speicherbecken und Wasserleitung in der Örtlichkeit Kematen Erneuerung Quellfassung und Speicherbecken Schnagge Verbesserung und außerordentliche Instandhaltung des Straßen- und Wegenetzes Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung Bezirksaltenheim Wipptal Investitionsprogramm Rückzahlung Darlehensrate für Bau des Bezirksaltenheimes Sanierung Friedhofsmauer in St. Jakob Studie Sanierung Totenkapelle Wiesen Ankauf Selfin Aktien Erwerb der Beteiligung Alperia an der Konsortial Wiesen GmbH Gesamt

10.000 50.000 40.000 10.000 40.000 20.000 10.000 10.000 10.000 6.000 400 26.000 40.000 10.000 20.000 12.500 930.000 40.000 100.000 2.500 25.000 14.000 40.000 10.000 80.000 1.000.000 2.556.400

* Alle Angaben in Euro

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GEMEINDEN

Ratschings

900.000 Euro für Straßen- und Wegenetz Mit Einnahmen und Ausgaben in der Höhe von 12.364.000 Euro hat der Gemeinderat von Ratschings für 2017 keinen Sparhaushalt verabschiedet. Im Gegenteil: Die neue Gemeindefinanzierung macht es möglich, die vorgesehenen Gemeindebeiträge vorzuziehen, um so größere Projekte leichter stemmen zu können. Diese neue Regelung hat sich die Gemeinde Ratschings zu Nutze gemacht und ihren Anteil, der für das Jahr 2020 vorgesehen war, schon jetzt in den Haushalt eingebaut. Damit ist es möglich, zahlreiche Anliegen und Projekte weiter voranzubringen und den vielen Notwendigkeiten gerecht zu werden, ohne die Gemeindeschulden weiter in die Höhe zu treiben. In Bezug auf die Gemeindeschulden erklärte Bürgermeister Sebastian Helfer (SVP) auf Anfrage von Thomas Zößmayr (Bürgerliste), dass diese etwas gestiegen seien, um die Finanzierung bestimmter Arbeiten wie etwa das Widumgebäude in Jaufental, das Glasfasernetz oder die Grundablöse aus früheren Zeiten möglich zu machen. Auf der anderen Seite würden demnächst mehrere Darlehen aus-

laufen, so dass die Schuldensituation nicht sehr belastend sei. Die Nettoverschuldung liege bei etwa drei Millionen Euro bzw. bei rund 625 Euro pro Kopf. An Projekten, die auf ihre Fertigstellung warten oder auch neu in Angriff genommen werden sollen, fehlt es der Gemeinde Ratschings nicht. Ein großer Brocken ist das umfangreiche Straßen- und Wegenetz der Gemeinde, in das insgesamt 901.000 Euro fließen sollen, darunter 150.000 Euro in das zweite Baulos der Auenrainstraße in Ridnaun, 120.000 Euro in Asphaltierungen, rund 336.000 Euro in die Sanierung von zwei Brücken in Gasteig und Mareit und rund 60.000 Euro für einen Gehweg entlang der Talstraße ins Jaufental. Gehwege sind auch in Mareit im Bereich der Wohnbauzone Sternbach und in Jaufensteg geplant. Die öffentliche Beleuchtung soll auf LED umgestellt werden. Eine große finanzielle Kraftanstrengung für die Gemeinde ist die energetische Sanierung der Grundschulgebäude und Kindergärten. 2017 sind die Grundschule und der Kindergarten Telfes an der Reihe, wofür 900.000 Euro vorgesehen sind, 2018 soll Gasteig folgen. Im Bereich

Haushalt 2017: Die wichtigsten Zahlen* Einnahmen Laufende Einnahmen aus Steuern, Beiträgen, Ausgleichen

2.302.500

Laufende Zuweisungen

1.653.700

Außersteuerliche Einnahmen

1.823.800

Einnahmen auf Kapitalkonto

3.841.000

Aufnahme von Schulden Sonstige Einnahmen Gesamt

120.000 2.623.000 12.364.000

Ausgaben Laufende Ausgaben

5.267.500

Investitionsausgaben

3.766.000

Rückzahlung Darlehen Sonstige Ausgaben Gesamt

707.500 2.623.000 12.364.000 *Alle Angaben in Euro

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© Ratschings Tourismus

Gemeinderat genehmigt 12-Millionen-Euro Haushalt

Rund 900.000 Euro will die Gemeinde Ratschings in das Straßen- und Wegenetz investieren.

Sport verfolgt die Gemeinde derzeit drei größere Projekte: Im Biathlonzentrum in Maiern müssen die erforderlichen Anpassungen vorgenommen werden, um für internationale Wettkämpfe zugelassen zu werden. Während die Realisierung der übergemeindlichen Kletterhalle in Stange derzeit noch in weiter Ferne liegt und man vor allem auf die Zusage einer kräftigen Landesförderung wartet, soll das Bezirksrodelzentrum in Jaufental 2017 in Angriff genommen werden. Im Bereich Zivilschutz hat die Gemeinde Ratschings in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen. Mit dem Bau der neuen Feuerwehrhalle in Stange verfügen nun alle Feuerwehren bzw. Züge über eine zeitgemäße Unterbringung und Ausrüstung. Neben der Außengestaltung (85.000 Euro) erhält der Zug Stange noch 55.000 Euro für die Einrichtung und 45.000 Euro für den Ankauf eines neuen Einsatzfahrzeuges. 150.000 Euro sind für den Ausbau des Glasfasernetzes vorgesehen, wobei schon große Teile des Gemeindegebietes erschlossen sind. Auf der Stelle tritt man derzeit bei den E-Werken. Da die Strompreise enorm gesunken und die Förderungen nicht erneuert wurden, besteht nicht sehr großes Interesse, so auch in Bezug auf das E-Werk in der Achenrainschlucht. Auch die Übernahme der Selnet-Leitungen ist noch nicht spruchreif. Bei der Stromversorgung möchte sich die Gemeinde an kleinere Lösungen wagen und etwa im Zuge der Sanierung von Trinkwasserleitungen kleine E-Werke bauen. Auf der Einnahmenseite gibt es eine dreiprozentige Anhebung der Trink- und Abwassergebühren, welche die Brieftasche der Bürger im neuen Jahr belasten wird. Auch die Aufenthaltsabgabe ist auf Vorschlag

des Tourismusvereins leicht erhöht worden. Der Haushaltsvoranschlag wurde bei drei Enthaltungen (Bürgerliste) genehmigt. Zivilschutzplan genehmigt Nach eingehender Information durch Ingenieur Toni Gögele genehmigte der Gemeinderat einstimmig den Zivilschutzplan für die Gemeinde Ratschings. Dieser ist eine umfangreiche Unterlagensammlung für alle eventuellen Notstandsfälle. Er versetzt die Gemeinde – und vor allem den Bürgermeister als den Letztverantwortlichen – in die Lage, einen Notstand in ihrem Verwaltungsbereich den Vorschriften entsprechend zu bewältigen. Dafür sieht der Zivilschutzplan ein Einsatzmodell vor, legt die Verantwortlichkeiten fest und enthält eine Reihe von Checklisten, die das genaue Vorgehen in einem bestimmten Katastrophenfall vorgeben, von den Informationskanälen bis zu den einzelnen zu ergreifenden Schritten. Er enthält auch rund 40 Vorlagen für Verordnungen, die in einem bestimmten Fall zu erlassen sind. Insofern ist dieser Plan ein unersetzliches Hilfsmittel für den Bürgermeister und hat unter Umständen auch strafrechtliche Relevanz. Landschafts- und Bauleitplan geändert Im so genannten „Grün-Grün“-Verfahren hieß der Gemeinderat zwei Änderungen des Landschafts- und Bauleitplanes gut. Auf Antrag der Interessentschaft Außerratschings wurde der Holzlagerplatz in Schönau (rund 2.500 m2) von Wald in landwirtschaftliches Grün umgewidmet. Dieselbe Umwidmung erfolgte im Bereich Gorgelerhof in Ratschings für rund einen Hektar Wald. ss


BEZIRK

Wipptal

Ausgaben für Sozialdienste steigen weiter Auf seiner letzten Sitzung des Jahres genehmigte der Bezirksrat Wipptal Ende Dezember einstimmig den Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2017. Er umfasst rund 24,6 Millionen Euro und damit um 1,9 Millionen mehr als im Vorjahr. Bei den laufenden Ausgaben entfällt mit 11,2 Millionen Euro der größte Teil auf den Bereich Sozialdienste und Sprengel, rund vier Millionen Euro fließen in das Bezirksaltenheim, 2,6 Millionen Euro in den Umweltbereich und 2,2 Millionen Euro in die Zentralverwaltung. Die laufenden Ausgaben sind somit von rund 799.000 Euro im Jahr 1992 auf rund 20,2 Millionen Euro in diesem Jahr angestiegen; im Vergleich zum Vorjahr ist ein Plus von 1,8 Millionen Euro zu verzeichnen. „Die gestiegenen Ausgaben entfallen vor allem auf die Sozialdienste“, so Bezirkspräsident Karl Polig; allein die Aufwendungen für die Finanzielle Sozialhilfe haben seit dem Vorjahr um 644.000 Euro zugenommen. „Dem steigenden Bedarf müssen wir Rechnung tragen.“

Die Aufwendungen für die Finanzielle Sozialhilfe haben seit dem Vorjahr um 644.000 Euro zugenommen.

Die Personalkosten der Bezirksgemeinschaft liegen bei 7,8 Millionen Euro. Im Verschuldungsteil scheinen 1,3 Millionen Euro auf; der Anteil der Durchlaufposten liegt bei rund drei Millionen Euro. Das Gesamtvolumen des Haushaltsvoranschlages für das Jahr 2017 umfasst 24,6 Millionen Euro. Investitionsausgaben werden beschlossen, sobald die definitive Finanzierung geklärt ist. Der Haushaltsvor-

anschlag wurde von den Mitgliedern des Bezirksrates einstimmig genehmigt. In Kürze Einstimmig gutgeheißen wurde die neue Personaldienstordnung der Bezirksgemeinschaft. Die Abänderung des Stellenplans wurde ebenfalls einstimmig verabschiedet. Demnach erfährt eine derzeit provisorisch besetzte Stelle

im Sozialsprengel eine Umwandlung von der fünften in die sechste Funktionsebene; in der Zentralverwaltung wird eine zusätzliche Stelle vorgesehen. Ohne Gegenstimme genehmigt wurde auch die Aufnahme eines ordentlichen Kassavorschusses über eine Million Euro. Eine Konvention mit der Stadtgemeinde Sterzing, welche die ordentliche Wartung und die Führung des Regenüberlaufbeckens für die Kanalisierung durch die Bezirksgemeinschaft vorsieht, wurde einstimmig gutgeheißen; die vorgesehenen Kosten in Höhe von 13.000 Euro werden allerdings einer Überprüfung unterzogen. bar

Laufende Ausgaben 2017* Zentralverwaltung Sozialdienste Altenheim Umweltbereich Gesamt

2.212.259 11.226.467 4.087.563 2.695.198 20.179.887 * Alle Angaben in Euro

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GEMEINDEN

Fernwärme für Franzensfeste Seit Jahren wird darüber diskutiert, nun ist es fix: Franzensfeste bekommt ein Fernheizwerk. Die Grundsatzentscheidung zur Errichtung hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung getroffen. Im Dezember 2015 hat der Gemeindeausschuss von Franzensfeste das „Ingenieurteam Bergmeister“ mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die Errichtung eines Biomasse-Fernheizwerkes in Franzensfeste beauftragt. Im Frühjahr wurde die Studie im Gemeinderat vorgestellt und genehmigt und anschließend der Bevölkerung präsentiert. Offen war, ob die für die Wirtschaftlichkeit der Anlage notwendigen Anschlüsse (70 %) erreicht werden kann. Bei der Ratssitzung Ende November stellte Ingenieur Michael Bergmeister erneut das Projekt vor. Durch die Unterzeichnung von Vorverträgen mit der Bevölkerung im Versorgungsgebiet wird bereits jetzt eine Anschlussdichte von rund 66 Prozent erreicht. Erfahrungsgemäß steige diese bis zum Baubeginn und während der Bauarbeiten um weitere zehn Prozent an, wodurch die Anlage wirtschaftlich geführt werden könne. Daraufhin sprach sich der Gemeinderat einstimmig für die Errichtung eines Fernwärmewerkes mit entsprechendem Verteilernetz für die Ortschaft Franzensfeste aus. Zur Wärmeproduktion soll vorwiegend erneuerbare Energie (Biomasse) verwendet werden. Das Fernwärmenetz und das Heizwerk sollen durch die Gemeinde selbst errichtet werden und durch eine zu gründende Gesellschaft mit Beteiligung der Gemeinde oder mittels Konzessionierung an einen Dritten betrieben werden. Der Gemeindeausschuss wird mit dem Grundsatzbeschluss beauftragt, die Standortfrage für

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Der Parkplatz am Seeufer am südlichen Dorfeingang von Franzensfeste soll neu gestaltet werden.

die Errichtung des Heizkraftwerkes abzuklären und das Areal im Bauleitplan auszuweisen, die geeignete Gesellschaftsform zu bestimmen und alle Verhandlungen und Maßnahmen zur Gründung dieser in die Wege zu leiten. Die Kostenschätzung für das Fernheizwerk liegt bei 3,365 Millionen Euro, wobei mit einem Landesbeitrag von rund einer Million Euro gerechnet wird. Die restlichen 2,365 Millionen Euro sollen aus dem Topf der BBT-Umweltausgleichsgelder geschöpft werden. Mit einer Realisierung könne laut Bürgermeister Thomas Klapfer aufgrund bürokratischer Hürden – bezüglich des Standortes ist ein Gutachten der Eisenbahn notwendig – frühestens im Jahr 2018 gerechnet werden. Seeufergestaltung Der Parkplatz am Seeufer am südlichen Dorfeingang von Franzensfeste, wo sich auch der Minirecyclinghof befindet, soll neu gestaltet werden. Im Rahmen der Ratssitzung hat Architekt Arthur Pichler („TAAUT VENTURA Architekten“) das endgültige Projekt, für das die Gemeinde-Baukommission im Oktober ein positives Gutachten abgegeben hat, vorgestellt. Entste-

hen sollen ein abgegrenzter Verkehrsbereich mit 26 Anrainer-Parkplätzen, einem LKW-Stellplatz (erreichbar über eine neue Zufahrtsrampe) sowie einer Bushaltestelle und ein verkehrsberuhigter Park mit Grünflächen und Sitztribünen in Richtung See. Dabei soll das Seeufer erschlossen und begehbar gemacht werden. Angedacht wird auch die Ausdehnung der Naherholungszone am See in Richtung Süden samt eines Spazierweges von der Festung zum Dorf. Gemeinderat Dario Massimo (Franzensfeste lebt) wies darauf hin, im Rahmen des Ausführungsprojektes auch die Wartung und Instandhaltung des neuen Areals zu berücksichtigen. Franzensfeste habe schließlich nur einen Gemeindearbeiter, der jetzt schon an seine Grenzen stoße, und die Mittel im laufenden Ausgabenteil seien sehr knapp. Die Kosten für die Parkplatz- und Seeufergestaltung betragen insgesamt rund 399.000 Euro. Die Finanzierung muss erst noch geklärt werden, möglich sei ein Beitrag über die Wasserzinsgelder. Die Neugestaltung soll bereits 2017 realisiert werden. Das Einreichprojekt wurde mit elf

Ja-Stimmen und einer Enthaltung (Bettina Cipolletta, Licht für Franzensfeste) genehmigt. In Kürze Einstimmig genehmigt wurde eine Bilanzänderung mit Einnahmen und Ausgaben von rund 122.900 Euro, wovon rund 92.000 Euro in das neue Glasfasernetz investiert werden. Im Hinblick auf die mittelfristige Errichtung einer Verwaltungseinheit mit der Gemeinde Vahrn soll die Zusammenarbeit der Gemeinden auf die Führung des Buchhaltungsdienstes ausgedehnt werden. Da der Arbeitsaufwand in der Buchhaltung durch die neue gesetzliche Regelung angestiegen ist und eine ordnungsgemäße Abwicklung für beide Gemeinden die Schaffung einer zusätzlichen Stelle notwendig macht, wurde der Stellenplan der Gemeinde einstimmig abgeändert und eine neue Vollzeitstelle für einen Verwaltungsassistenten geschaffen, die je zur Hälfte von Franzensfeste und Vahrn entlohnt wird. Zum Rechnungsrevisor für den Zeitraum 2017 – 2019 wurde Markus Wisthaler, der auch für die Gemeinde Vahrn als Rechnungsprüfer tätig ist, ernannt. sst


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Dallas dental labor Neu und doch vertraut!

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Mit Jahresbeginn 2017 startet das neue Dallas dental labor in Ster- Con l‘inizio del 2017 ha preso avvio a Vipiteno l’attività del nuozing seine Aktivität. In sechsmonatiger Planungs- und Bauzeit ent- vo Dallas dental labor. In sei mesi, tra progettazione ed esecuziostand am Sitz der dental clinic Dalla Torre auf 250 m² ein hochmoder- ne dei lavori, è stato realizzato un moderno ed attrezzatissimo lanes, voll ausgestattetes zahntechboratorio tecnico dentale di mq 250. nisches Labor. Particolare attenzione è stata riDas Hauptaugenmerk wurde dabei auf die Integration der bewährten volta all’integrazione della sperimanuellen Zahntechnik und der mentata odontotecnica manuadigitalen Innovationen im Bereich le con le innovazioni digitali nel der Zahnmedizin gelegt. Von der campo dell’odontoiatria. Il Dallas Digitalisierung der Zahnmodelle dental labor dispone delle più reüber die virtuelle computeruntercenti conquiste della tecnica del settore: dalla digitalizzazione dei stützte Planung von Kronen und modelli dentali alla predisposiBrücken bis hin zur eigenständigen Fräsung: Das Dallas dental labor zione virtuale di corone e ponti verfügt über die neuesten technifino all’autofresatura. Harald Salcher, Manfred Pörnbacher, Dr. David Dalla Torre, Sotto la guida dell’amministraschen Errungenschaften. Evi Marie Roalter, Claudia Leitner Unter der Leitung von Geschäftstore delegato dott. David Dalla führer Dr. David Dalla Torre und Laborleiter Manfred Pörnbacher stel- Torre e del direttore del laboratorio Manfred Pörnbacher, tre ullen drei weitere Technikerinnen und Techniker ihre hochqualifizier- teriori tecnici (fra donne e uomini) dimostreranno le loro capacità ten Leistungen nicht nur für die dental clinic Dalla Torre bereit – zum nell’esecuzione di lavori odontotecnici, non solo per la dental clinic Wohl der Patienten und für ein strahlendes Lächeln. Dalla Torre.

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TITELGESCHICHTE

© Martin Schaller

Vom Buh-Projekt zum Vorzeigemodell Die Biogasanlage Wipptal von Astrid Tötsch Die Biogasanlage Wipptal war und ist ein umstrittenes Großprojekt. Der Stadtrat von Sterzing versuchte sogar mit Rekursen den Bau zu verhindern. Seit dem Vorjahr ist sie nun in Betrieb und verwandelt Gülle und Mist in Strom und Dünger. Die Biogasanlage der Biogas Wipptal GmbH im Süden von Sterzing wurde 2016 in Betrieb genommen. Zurzeit ist sie zu etwa zwei Dritteln ausgelastet, rund 220 Tonnen Mist und Gülle werden dort pro Arbeitstag verarbeitet – das sind zwischen sieben und 15 Lieferungen. Die Bauern bringen Mist und Gülle nicht selbst in

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die Anlage, sondern der Transport erfolgt durch spezielle Fahrzeuge. In der Anlage angekommen, werden Mist und Gülle in den so genannten Fermentern unter Luftabschluss von Bakterien zersetzt. Es entsteht Biogas, das im angeschlossenen Blockheizkraftwerk in Energie und Wärme umgewandelt wird. Mit der Abwärme wird die Trocknungsanlage betrieben, der Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Übrig bleibt der Gärrest, der relativ geruchsneutral ist. Einen Teil davon nehmen die Bauern wieder zurück, der Rest wird in flüssige und feste Bestandteile getrennt. Nach einem Reinigungsprozess werden 50 Prozent der Flüssigkeit als klares Wasser

in den Eisack geleitet. Die andere Hälfte soll in nächster Zukunft zu Flüssigdünger in verschiedenen Qualitätsstufen verarbeitet werden. Die Anlage ermöglicht es, aus 30.500 Tonnen Gärresten etwa 2.500 Tonnen feste und 130 Tonnen flüssige Düngemittel herzustellen, die vor allem im Weinbau eingesetzt werden können. Stinkt die Biogasanlage wirklich? Das erste, was man mit dem Begriff „Biogas“ in Verbindung bringt, ist – Gestank. Die Befürchtung, dass die Geruchsbelästigung die Lebensqualität in Sterzing beeinträchtigen könnte, machte sich auch im Bezirk breit.

Um sich ein Bild von dem „Gestanksprojekt“ – wie die Biogasanlage im Vorfeld von Gegnern gerne bezeichnet wurde –, stattete die Verfasserin dieses Beitrags der Anlage einen Besuch ab. Auf dem Gelände der – man muss es zugeben – beeindruckenden Anlage riecht es jedoch nicht schlimmer als neben einem Misthaufen, und das auch nur, wenn das Tor zum Mistannahmeplatz geöffnet ist. Die Gülle wird nämlich mittels Ansaugstutzen von den dafür eigens konstruierten LKW direkt in die Gülletanks gepumpt und kommt dabei mit der Luft und der Umwelt nicht in Berührung. Der Prozess der Biogaserzeugung selbst läuft anaerob, d. h. ohne


Sauerstoffzufuhr ab. Das entstehende Gas wird abgesaugt und durch den Motor im Blockheizkraftwerk in Energie und Wärme umgewandelt. Lediglich im Mistannahmebereich, wo sich Tonnen von Mist befinden, riecht es verständlicherweise entsprechend. Der Annahmebereich selbst ist eingehaust und die Tore sind geschlossen, nur zum Befüllen werden sie geöffnet. Die Befürchtung, dass die Anlage die gute Sterzinger Luft verpesten könnte, hat sich also nicht bewahrheitet. Vielmehr konnte durch die Anlage der „Gülleduft“ verringert werden, der sich seit vielen Jahren in regelmäßigen Abständen über den Bezirk legte. Unter der teilweise sehr exzessiven Ausbringung von Gülle in Verbindung mit einer massiven Geruchsbelästigung leidet nicht nur die hiesige Bevölkerung, sondern auch die zahlreichen Tourismusbetriebe, die sich ständig mit den Beschwerden ihrer Gäste konfrontiert sehen. Ein Landesgesetz aus dem Jahr 2002 verbietet es zwar, mehr als eine bestimmte Menge an Gülle pro Hektar auszubringen. Viele Bauern stehen damit allerdings vor einem großen Problem, da sie nicht über die notwendige Fläche verfügen, um die auf ihrem Hof anfallende Gülle auszubringen. Um diesem Problem anderweitig Herr zu werden, setzte sich Josef Mayr vom Guggeshof in Freienfeld bereits im Jahr 2004 mit Helmut Döhler aus Deutschland in Verbindung. Dieser war damals als Ingenieur der Agrarwissenschaften bereits seit 20 Jahren in der Forschung, Entwicklung und Planung von Biogasanlagen tätig. Er übernahm daraufhin die Gesamtkonzeptentwicklung, die Beratung bezüglich Bau, Ökonomie und Organisation sowie das Projektmanagement des EU-Projekts „Life+“. Rekurse und Preise Gekennzeichnet - der Erker hat ausführlich berichtet - war das gesamte Bauprojekt zum einen von der schwierigen Suche nach einem geeigneten Standort, zum

anderen von der Auseinandersetzung zwischen der Biogas Wipptal GmbH und den Verwaltern der Gemeinde Sterzing, die vor allem Geruchsbelästigungen und Verkehrsprobleme befürchteten. Die Gemeinde Sterzing brachte daraufhin Rekurse gegen die Grundstücksausweisung und die Ausstellung der Baukonzession vonseiten der Gemeinde Pfitsch ein, die jedoch im Februar vergangenen Jahres für unzulässig befunden wurden. Darin geht es u. a. um eine Zufahrtsstraße über den Eisack auf Sterzinger Boden. „Ein Rekurs ist allerdings noch ausständig“, so Stadtrat Markus Larch. Auf die Frage, warum sich die Gemeinde Sterzing gegen den Standort der Biogasanlage ausgesprochen hat, betont Larch dem Erker gegenüber, dass die Gemeinde gerade für dieses Areal bereits andere Pläne gehabt hätte. „Um den Spazierweg und die Uferpromenade aufzuwerten, sollte der Bachlauf verschönert werden. Völlig überrumpelt wurden wir deshalb von der Baugenehmigung der Gemeinde Pfitsch, die eine weitere Zufahrtsstraße auf Sterzinger Gemeindegebiet vorsah“, so Stadtrat Larch. Sorgen habe auch die eisacknahe Lage bereitet, da es bei einer möglichen Überschwemmung zu einer Umweltkatastrophe kommen könne. Bedenken geäußert wurden zudem hinsichtlich des erhöhten Verkehrsaufkommens und möglicher Geruchsbelästigungen. „Auch zusätzliche zehn Tanklastwagen stellen im verkehrsgeplagten Wipptal eine Belastung dar“, so Larch. Und von Biogasanlagen im Ahrntal sei sehr wohl bekannt, dass es zu Beschwerden wegen Geruchsbelästigung gekommen sei. „Der Sterzinger Stadtrat hätte sich einfach eine offene Aussprache gewünscht.“ Helmut Döhler kann darüber nur den Kopf schütteln. „So etwas habe ich noch nicht erlebt und ich wundere mich, mit welcher Lässigkeit der Stadtrat von Sterzing dieses Projekt so beharrlich blockiert und fast in den Ruin getrieben hat.“ Auf die Frage nach dem Erker 01/17

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TITELGESCHICHTE

wirtschaftlichen Schaden, welcher der Biogas Wipptal GmbH durch Rekurse und Baustopps entstanden sei, antwortet Josef Mayr prompt: „Das geht in die Millionen!“ Was ist davon geblieben? Der Gemeinde Sterzing ein verlorener Rekurs, der mit 50.000 Euro die Gemeindekassen belastet, den Betreibern ein teurer Prestige-Bau und neuerdings ein wahrer Hype um die grüne Energie „made in Italy“. Kürzlich erst wurde den Vertretern der Anlage der Preis „Premio Sviluppo Sostenibile 2016“ in der Kategorie „Energie aus erneuerbaren Quellen“ überreicht; begründet wurde dies damit, dass der Betrieb zur Entwicklung der lokalen Wirtschaft beitrage und ein unersetzliches Umweltschutzprojekt realisiert habe; sogar als „europäisches Vorzeigemodell“ wurde die Anlage bezeichnet.

Auf der gewässerschutzkonformen Fläche parken die Tankfahrzeuge. Mittels Ansaugstutzen wird die Gülle entnommen und in den Fermenter gepumpt.

Mit einem vollautomatischen Portalkran wird Mist in den Dosierbehälter gehievt. Dort wird dafür gesorgt, dass rotierende Schneckengetriebe gleichmäßige Mengen an Mist in den Fermenter transportieren.

Im so genannten Fermenter findet die Vergärung von Gülle und Mist zu Biogas statt. An der Decke sammelt sich Methan, das abgesaugt und im Blockheizkraftwerk in Wärme und Strom verwandelt wird. Aus Mist und Gülle entsteht ein weitgehend geruchsfreier Gärrest.

Diese Pellets sind das Hauptprodukt der Düngemittelproduktschiene.

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Speziell entwickelte Prototypen für die hochgenaue und emissionsarme Ausbringung von Gärresten oder Gülle, die sowohl an Trägerfahrzeuge der Marke Reform als auch AEBI gekoppelt werden können.

Das Konzept Wie Döhler betont, wurde bereits in der Planungsphase darauf geachtet, mögliche Fehlerquellen auszuräumen und sämtliche Erfahrungen, die in der Vergangenheit beim Bau von anderen Biogasanlagen gemacht wurden, mit einfließen zu lassen. So wurde u. a. die Zufahrt der Zubringer so geregelt, dass diese aus Sicherheitsgründen nur in eine Richtung möglich ist. Die baulich-technische Anordnung zahlreicher Komponenten sei beispielhaft. „In Zusammenarbeit mit den besten Firmen aus Italien, Deutschland, den Niederlanden und Österreich und unter der Bauleitung von Hans Röck haben wir eine Top-Anlage errichtet“, so Döhler. Die Gülleverarbeitung ist nur ein Teil des Konzepts – die Anlage ist weit mehr als ein reiner „Gülle-Schlucker“. Neben Gärresten werden Strom und Wärme und in einem weiteren Schritt auch Düngemittel produziert. Der Ausgangsstoff Gülle soll dadurch effizient, umweltschonend, ökonomisch und nachhaltig verarbeitet werden. Das ganzheitliche Konzept sieht darüber hinaus vor, dass nicht nur „Großbauern“ davon profitieren. „Jeder Bauer kann die Anlage nutzen, auch wenn er nur drei Kühe hat“, so Mayr. Die Gerüchte, dass nur jene Bauern ihre Gülle in die Anlage bringen können, die daran beteiligt sind, würden nicht der Wahrheit entsprechen. Ein Teil der Gärreste wird zu den Bauern zurückgebracht. Außerhalb der umliegenden Ortschaften sind Güllebehälter geplant, aus denen der Bauer dann bei Bedarf die Gärreste entnimmt, um seine Felder damit zu düngen. „Dadurch kann in den Dörfern ein erhöhtes Verkehrsaufkommen vermieden werden“, so Döhler. „Zudem sind diese Gärreste für die Gewässer schonender als Gülle und sie stinken bei der Ausbringung weit weniger.“ Laut Döhler soll die Geruchsintensität um 90 bis 95 Prozent zurückgehen. Die Ausbringung die-


TITELGESCHICHTE

ser Gärreste soll in Zukunft sogar in Natura-2000-Gebieten möglich sein. Wirtschaftlichkeit Vor allem in Deutschland werden seit der Einführung des „Erneuerbare Energie“-Gesetzes im Jahr 2000 vermehrt Biogasanlagen errichtet, die darauf ausgerichtet sind, „grünen Strom“ zu produzieren. Dafür wird spezieller „Energiemais“ angebaut, der den höchsten Ertrag an Biogas aufweist. Während Energiemais 202 m³/t Biogasertrag liefert, liegt der Wert bei Rindergülle gerade einmal bei 25 m³/t. Auch deshalb bescherte der Bau der Wipptaler Biogasanlage so manchem Sorgenfalten: Es wurde befürchtet, dass eine Biogasproduktion allein aus Mist und Gülle gar nicht möglich sei und zusätzliche biologische Masse der Anlage zugeführt werden müsse. „Die Biogasanlage

Wipptal verarbeitet nur Gülle und Mist – keine Energiepflanzen wie Mais oder ähnliches“, betont jedoch Döhler. „Zudem wurde diese Anlage nicht mit dem Vorsatz geplant, herkömmliche Wasserkraftwerke zu ersetzen, sondern Gülle und Mist sinnvoll zu entsorgen und weiterzuverarbeiten.“ Strom entstehe als „Nebenprodukt“ dieser Anlage; sie erreicht eine Leistung von einem Megawatt und produziert etwa 22.500 Kilowattstunden Strom am Tag. Im Vergleich dazu produziert das Wasserkraftwerk Wiesen mit einer Leistung von 21,7 Megawatt etwa 222.000 Kilowattstunden pro Tag. Über die Wirtschaftlichkeit der Anlage bzw. über mögliche Umsätze kann die Biogas Wipptal GmbH derzeit noch keine Prognosen abgeben, aber „man wäre froh, wenn unterm Strich eine schwarze Null stehen würde“, so E Helmut Döhler.

„Keine Steuerverschwendung“ Wie Helmut Döhler betont, sei es für die Realisierung der Biogasanlage zu „keiner Steuerverschwendung“ gekommen. „Leider hält sich dieses Gerücht hartnäckig“, so Döhler. Aktuell in Aussicht gestellt – aber noch nicht ausgezahlt – sei ein Beitrag zum Grundankauf, weiters ein Beitrag vom Amt für Energieeinsparung. Für die Biogasanlage selbst seien keine Landesbeiträge geflossen, obwohl alle anderen Biogasanlagen im Land 30 Prozent der Investitionen als Beitrag erhalten hätten. „Alle Ansuchen der Biogas Wipptal GmbH wurden abgelehnt“, so Döhler. „Die Baukosten in Höhe von rund zwölf Millionen Euro wurden fast zur Gänze von den Gesellschaftern getragen.“ Mit 1,9 Millionen Euro finanzierte die EU Projekte der Anlage, die einen Beitrag zur Entwicklung und Durchführung der Umweltpolitik und des Umweltrechts der EU leisten, so etwa das Personal für die Verbreitung der Informationen über das Projekt oder die Entwicklung der Ausbringfahrzeuge für die Gärreste.

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WIRTSCHAFT

Als das Joghurt nach Sterzing kam Der Siegeszug eines Markenproduktes

horn, der den Gesellenlehrgang in Sterzing abgelegt hatte und mit seinen Fachkenntnissen und sei-

Hand seines Chefs Fritz Mayrhans. Zu Beginn produzierten sie nur wenige Gläser mit stichfestem Joghurt, die in den beiden Milchgeschäften der Genossenschaft verkauft wurden. Nachdem es noch keine Wärmetanks gab, wo die Milch zu Joghurt verarbeitet werden konnte, wurden die Gläser in einem Wärmeschrank „bebrütet“, den Mayrhans extra anfertigen ließ. Mit Wärmelampen wurden die Joghurtgläser einer gleichmäßigen Wärme ausgesetzt, damit die zugesetzten Bakterien den Milchzucker umwandeln konnten. Langsam, aber kontinuierlich wurde die Menge gesteigert. Als die Menge von 500 Joghurtbechern pro Tag – damals noch in Papp-Bechern – erreicht wurde, sagte Fritz Mayrhans voller Stolz zu Karl Schölzhorn: „Karl! Wir haben heute 500 Becher gemacht, wir müssen aber 5.000 am Tag machen!“ Schölzhorn dachte sich nur: „Der Chef

nem Eifer ab 1961 die Dinge vorantrieb. Schölzhorn wurde zum ersten Joghurtmeister des Sterzinger Milchhofes und zur rechten

spinnt!“ Dennoch machte sich Karl daran, die Vorgaben seines Vorgesetzten in die Tat umzusetzen und sich um eine reibungslose Produk-

von Astrid Tötsch Was ganz klein – mit 50 Bechern am Tag – begonnen hatte, entwickelte sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einer der größten Erfolgsgeschichten Südtirols: das Sterzinger Joghurt. Die Männer der Stunde waren Fritz Mayrhans und Karl Schölzhorn. Ihnen ist es im Wesentlichen zu verdanken, dass dieses Produkt zum Aushängeschild des Sterzinger Milchhofs und weit über Südtirols Grenzen hinaus bekannt wurde. Die Milchverarbeitung hat in Sterzing seit der Gründung der Dampfmolkerei-Genossenschaft im Jahr 1884 ein große Tradition. Während man die angelieferte Milch aber hauptsächlich zu Butter und Käse verarbeitete, kam die Idee des Joghurts erst in den fünfziger Jahren nach Sterzing. Und zwar mit Fritz Mayrhans, der 1952 aus dem Allgäu nach Sterzing kam, um die gerade erst neu gegründete Molkereischule samt Sennerei zu leiten. Diese Zeit war geprägt von Modernisierungen und Umbauten: Die Sterzinger Sennerei sollte zu einem Musterbetrieb ausgebaut werden. Die ersten Schwierigkeiten stellten sich aber bald ein. In den fünfziger Jahren gab es in Europa eine Überproduktion an Milch; die Folge davon war, dass billiger Käse und Butter aus dem Ausland importiert wurden, denn jede Sennerei produzierte Butter und Käse. Die Sterzinger Sennerei stand wie viele andere vor dem Problem, dass sie sich etwas einfallen lassen musste, um der Konkurrenz die Stirn zu bieten. Als Geschäftsführer stand Fritz Mayrhans nun vor der Frage: Was muss unternommen werden, damit es eine

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(v. l.) Der erste Joghurtmeister von Sterzing Karl Schölzhorn, der derzeitige Geschäftsführer Günther Seidner und Fritz Mayrhans, ehemaliger Geschäftsführer (1952 – 1975)

Zukunft für die Sterzinger Milchgenossenschaft gibt? Nach langem Grübeln war für Mayrhans klar, dass nur die Joghurtproduktion dafür in Frage kam. Beim damaligen Vorstand stieß diese Idee zunächst aber auf Unverständnis. „Was? Jetzt haben wir den Mayrhans aus Deutschland geholt und dann will er saure Milch verkaufen?“, hieß es da von einigen Seiten. Langsam hat sich aber im Vorstand ein Kreis gebildet, dem die Idee gefiel, und gleich konnte man auch einige Absatzmärkte gewinnen. Die Sterzinger Sennerei wurde damit südtirolweit zum Vorreiter in der Joghurtproduktion – man vergisst heute leicht, welche Pionierarbeit in Sterzing damals geleistet wurde. Ein großes Problem zu dieser Zeit war nicht die eigentliche Herstellung des Joghurts, sondern – da es sich um ein Frischeprodukt handelte – die Einhaltung der Kühlkette von der Produktion bis zum Konsumenten. Zum „Macher“ dieses Produkts wurde Karl Schölz-


WIRTSCHAFT

Jahresabschlussfeier des Milchhofes Sterzing tion zu kümmern. Als diese angelaufen war, standen sie aber vor dem größten Problem: der Vermarktung. Das beste Produkt nützt einem nämlich nichts, wenn man es nicht an den Mann bringen kann. In den 60er Jahren gab es zwar verschiedene Ideen, um einen gemeinsamen Vertrieb der Südtiroler Milchprodukte aufzubauen, ein Zusammenschluss der kleineren Sennereien scheiterte jedoch. So suchte Mayrhans nach einem neuen Vertriebspartner und fand ihn in der Molkereizentrale Bayern aus Nürnberg. Als Folge der Zusammenarbeit wurde die Vertriebsgesellschaft Bayernland gegründet, die ihnen den Markt öffnete. Das Sterzinger Joghurt konnte sich einen guten Namen machen und damit war der Grundstein gelegt, um bei den Großverteilern wie den Supermärkten Kunden zu gewinnen. Von diesem Zeitpunkt an konnte das Sterzinger Joghurt überregional vermarktet werden. Die Nachfrage nach Joghurt stieg stetig und so konnte die Genossenschaft immer mehr in die Produktion investieren: Bereits 1970 wurde eine

Das Labor, in dem auch die ersten Gläser Joghurt hergestellt wurden

größere Produktionsanlage angekauft, die am neuen Standort in der Jaufenstraße aufgebaut wurde.

Joghurt mag zwar einfach herzustellen sein, allerdings muss bei diesem Frischeprodukt die Hygiene hinsichtlich der bakteriellen Sorgfältigkeit unbedingt eingehalten werden. Schölzhorn war in dieser Hinsicht sehr genau und die einzelnen Produktionsschritte konnten nicht sauber genug ablaufen. Auf Fritz Mayrhans, der 1975 als Geschäftsführer ausschied, folgte Herbert Wechselberger. Dieser wollte gemeinsam mit Alfons Hainz vom Sennereiverband auf das Produkt Käse setzen und sie bauten eine entsprechende Produktion auf. Während aber für Käse Schimmelpilze gut sind, sind die winzigen, unsichtbaren Schimmelsporen das reinste Gift für Joghurt. Der Joghurtmeister Schölzhorn erkannte das Problem sofort. Nach einigen Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten mit kontaminiertem Joghurt wurde die Käseproduktion am Sterzinger Standort aufgegeben. Er desinfizierte mit seinen Mitarbeitern die gesamte Betriebshalle, um die Schimmelsporen loszuwerden. Um dem Problem endgültig Herr zu werden, wurde an der Abfüllanlage auch ein Aufsatz installiert. Damit wurden die Joghurtbecher mit einem Hochdruckdampfstrahl desinfiziert und von jedem Keimbefall befreit. Das Problem mit verunreinigtem Joghurt war damit ein für alle Mal gelöst. „Unter Karl Schölzhorn haben wir putzen gelernt!“, betonen noch heute viele seiner ehemaligen Mitarbeiter respektvoll. So trugen Fritz Mayrhans und Karl Schölzhorn – jeder auf seine Weise – dazu bei, das Produkt „Sterzinger Joghurt“ zu dem zu machen, was es heute ist. Italienweit gehört der Sterzinger Milchhof zu den Marktführern mit einem Marktanteil von in Summe etwa zehn Prozent, täglich werden 1,5 Millionen Becher Joghurt produziert. „Es war ein weiter Weg, aber wenn man den Erfolg sieht, muss man die Schwierigkeiten vergessen“, so Fritz Mayrhans.

Bei der Jahresabschlussfeier am 17. Dezember wurde nicht nur das bevorstehende Weihnachtsfest gefeiert, sondern auch gestiegene Absatz- und Produktionszahlen. Dabei fand auch die Ehrung langjähriger Mitarbeiter statt. Obmann Adalbert Braunhofer begrüßte alle Anwesenden und bedankte sich für den unermüdlichen Einsatz aller. Geschäftsführer Günther Seidner richtete seinen Dank an Obmann Braunhofer, den Kontrollausschuss und alle Mitglieder des Verwaltungsrates, die Liefergenossenschaft Wipptal-Stubai sowie alle Mitarbeiter des Milchhofes.

Die Sterzinger Genossenschaft erwirtschaftet für 150 Mitarbeiter, 20 Außendienstmitarbeiter im In- und Ausland sowie 600 Mitgliedsfamilien ein sicheres Einkommen. Der Betrieb mit einem Umsatz von etwa 90 Millionen Euro gehört zu den größten Arbeitgebern im Bezirk. Für ihre 15-jährige Betriebszugehörigkeit wurden Anita Alfreider und Karin Wild geehrt, für 20 Jahre Andreas Larch, Oswald Nössing, Robert Ninz und Michael Polig. Arnold Wurzer wurde für 25 Jahre Betriebszugehörigkeit geehrt, Johann Steinmann und Stefan Frei für 30 Jahre.

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AKTUELL

Diese Ereignisse haben das Wipptal bewegt von Susanne Strickner

Jänner Wipptaler Rodelzentrum In Jaufental soll in nächster Zukunft ein Naturbahnrodelzentrum entstehen, als Richtungsweiser für die internationale Szene genauso wie als Bezugspunkt für lokale Rodelfreunde. Die Gesamtkosten für die Realisierung werden auf rund 470.000 Euro für die Rodelbahn und 360.000 Euro für die Nebengebäude (Start- und Zielhaus) geschätzt. Der Gemeinderat Ratschings genehmigt das Einreichprojekt einstimmig und sucht für die neue „Bezirksstruktur“ beim Land um einen Investitionsbeitrag an.

Wipptal knackt 20.000er-Marke Am 31. Dezember 2015 leben im Wipptal 20.077 Personen, 163 mehr als im Vorjahr und erstmals über 20.000. In den vergangenen 20 Jahren hat die Wipptaler Bevölkerung um 2.500 Personen zugenommen. Am deutlichsten zeigt sich der Anstieg in den Gemeinden Sterzing (+1.243 Personen seit 1995) und Ratschings (+600). Gründe für den Anstieg sind vor allem der Zuzug ausländischer Bürger, ein anhaltend positiver Wanderungssaldo und eine ständig älter werdende Gesellschaft, während sich der Geburtenüberschuss im selben Zeitraum deutlich verringert.

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JAHRESRÜCKBLICK Der Milliardendeal Mitte Jänner wird in Rom das Einvernehmensprotokoll zur Konzessionsverlängerung der Brennerautobahn unterzeichnet, auf deren Grundlage nun die Konzessionsvergabe erfolgen kann. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, damit die A22 auch in den nächsten 30 Jahren zu 100 Prozent öffentlich und lokal verwaltet werden kann. Beträchtliche Beträge sollen durch die bevorstehende Konzessionserneuerung in die Brennerachse fließen: u. a. 1,6 Millionen Euro für die Finanzierung der Brennerbahnachse, 1,4 Millionen Euro für ordentliche und außerordentliche Instandhaltungsmaßnahmen und zwei Milliarden Euro für infrastrukturelle Maßnahmen auf der Brennerautobahn.

Februar Der Parkplatzstreit Die Stadtgemeinde Sterzing und die Firma Leitner liegen im Clinch. Der Grund: eine Baukonzession für einen Mitarbeiter-Parkplatz in einer von Überschwemmungen gefährdeten Zone in Unterackern. Seit Juni 2012 hat Leitner dreimal einen Antrag für die Baukonzession eingereicht. Alle Anträge wurden mit jeweils unterschiedlichen Begründungen abgelehnt, eine vierte schriftliche Intervention des Unternehmens blieb ebenfalls erfolglos. Der Betrieb reicht Rekurs beim Verwaltungsgericht ein. Laut Bürgermeister Fritz Karl Messner geht es der Gemeinde vor allem darum, dass ein Wasserbauingenieur im Projekt anführen soll, wie das Wasser abgeführt werden kann.

Stacheldraht am Brenner

© Simon Rainer

Die Migration bleibt auch 2016 die größte Herausforderung Europas. Die nicht abreißenden Flüchtlingsströme und die Unfähigkeit der EU-Organe, in der Flüchtlingsfrage eine gesamteuropäische Lösung zu finden, veranlasst Österreich, Grenzschließungen ins Auge zu fassen, u. a. auch am Brenner. Nach zwei Jahrzehnten „unsichtbarer“ Brennergrenze wieder eine Abriegelung? Das Land ist schockiert. Es kommt zwischen Februar und Mai zu mehreren Demonstrationen gegen die Einführung des so genannten Grenzmanagements, teilweise mit gewalttätigen Ausschreitungen. Schlussendlich bleibt die Grenze 2016 offen – nicht wegen der Proteste, sondern weil die italienischen Behörden die Kontrollen erhöhen und so die illegalen Grenzübertritte reduziert werden.

Nabelschnur und Auspuff Viele Wipptaler diskutieren Ende Februar im Vereinshaus von Trens mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und A22-Direktor Walter Pardatscher über das Thema „Verkehr – zwischen Segen und Fluch“. Kompatscher betont die Wichtigkeit des BBT, der Zulaufstrecken, der Riggertalschleife und des Regionalverkehrs im halbstündigen „Südtirol-Takt“. Durch die Autobahn-Konzessionsverlängerung und die dadurch möglich gewordene Querfinanzierung von Schienenprojekten wolle man erreichen, den Güterverkehr komplett von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Für das Sadobre-Gelände in Sterzing liegt ein neues Konzept vor, das innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre in mehreren Teilprojekten realisiert werden soll. Erker 01/17

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März Baufällige Mittelschule

31. Sterzinger Osterspiele

© Stefano Orsini

Das 1981 bezogene Gebäude der deutschen Mittelschule ist baufällig und bedarf einer grundlegenden Sanierung und Erweiterung. Diese soll nach der Fertigstellung des italienischen Schulzentrums in der Lahn – voraussichtlich im Jahr 2019 – schrittweise in Angriff genommen werden. Bis 2026 soll das Gebäude fertiggestellt sein, die Schülermensa soll noch vor Beginn der Bauarbeiten in das ehemalige Kapuzinergebäude ausgelagert werden. Nach Abschluss der Umbauarbeiten soll es dort nur mehr eine Schuldirektion geben, um die Kosten von 9,1 Millionen Euro auf 5,4 Millionen Euro zu reduzieren.

Die vorösterliche Zeit steht in Sterzing seit drei Jahrzehnten ganz im Zeichen der Sterzinger Osterspiele. Das Vigil Raber Kuratorium unter der Leitung von Armin Haller bietet in diesem Jahr neben einem bunten Konzert-Reigen ein Gastspiel des Stadttheaters Bruneck, einen szenischen Kreuzweg, eine Fahrt zu den Passionsspielen nach Lana und eine Ausstellung, in der die Schaffenszeit der vergangenen 30 Jahre Revue passiert. In besonderem Maße wird das aktuelle Thema „Fremd-Sein“ in den Festival-Zyklus eingebunden.

Sie haben bis zum Schluss ordentlich gewiehert und mitreißend gespielt, die Sterzinger Wildpferde – und blicken auf eine überzeugende Meisterschaft zurück, in der sie viele Nachwuchskräfte in die Stammmannschaft einbauen konnten. Am Ende scheitern die Broncos im Halbfinale gegen die favorisierten Rittner Buam. Das Team um Trainer Clayton Beddoes beendet den 42 Spiele dauernden Grunddurchgang an 4. Stelle. In 22 siegreichen Partien holt die Mannschaft 67 Punkte, 20 Spiele gehen verloren. Seit September spielen die Wipptaler Eishockeycracks gemeinsam mit 15 weiteren Teams aus Österreich, Slowenien und Italien in der neu gegründeten Eishockeyliga „SKY Alps Hockey League“.

April Der Leitwolf sagt Servus Im Rahmen der Jahresabschlussfeier der Unternehmensgruppe Leitner Anfang April kündigt Michael Seeber (68) offiziell an, bei der nächsten Vollversammlung im Juni nicht mehr als Präsident zur Verfügung zu stehen. Nach 20 Jahren an der Leitner-Spitze übernimmt Sohn Anton im Frühsommer in enger Zusammenarbeit mit seinen Vorstandskollegen Martin Leitner (Vizepräsident), Werner Amort, Marco Goss und Markus Senn als neues Mitglied im Verwaltungsrat das Ruder.

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© Oskar Brunner

Aus im Halbfinale


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Profi-Einbrecher am Werk Von Dezember bis März gibt es im Wipptal 15 Einbruchdiebstähle – auffällig viele im sonst so ruhigen kleinsten Südtiroler Bezirk. Auch Betrügereien bei so genannten „Haustürgeschäften“ nehmen zu. Die Bevölkerung macht sich Sorgen. Anfang April gehen die Carabinieri von Sterzing deshalb auf Einladung der Gemeindeverwaltung bei einem Infoabend der Frage „Wie schützt man sich vor Einbrechern und Betrügern“ nach. 150 Wipptaler nehmen daran teil. Schon im Frühjahr geht die Zahl der Einbrüche und Betrugsfälle zurück, vor allem weil die Bürger vorsichtiger geworden sind und die Ordnungskräfte die Kontrollen erhöht haben.

Ein Echo für Frei.Wild Die Südtiroler Deutschrock-Band Frei.Wild wird Anfang April für ihr Album „Opposition“ mit dem „Echo“, dem wichtigsten deutschen Musikpreis, in der Sparte Rock/ Alternative National ausgezeichnet. Die Band – am Schlagzeug sitzt Christian Forer aus Thuins – war 2013 noch von der Nominierungsliste gestrichen worden, nachdem Gruppen wie „Kraftklub“ oder „Die Ärzte“ mit einem Boykott gedroht hatten. Wegen ihrer Texte umstritten, wird der Band seit Jahren die Nähe zur rechten Szene vorgeworfen. 2014 wurden die Wipp- und Eisacktaler Rocker ebenfalls nominiert, blieben der Veranstaltung aber fern. Bei der Nominierung 2015 gingen sie leer aus. Im August kündigt die Band eine Pause auf unbestimmte Zeit an. © dpa

Mai Back to the roots ... Zurück zu den Wurzeln: So lautet der Leitsatz der vier Gentlemen-Blueser für die vierte Ausgabe der Blues Days Anfang Mai in Sterzing. Eine Woche lang verwandeln sich verschiedene Sterzinger Lokale in Kneipen, die den Blues auf ihre Fahnen geschrieben haben. Mit der Innercity Parade in den Stadtgassen sowie mit Konzerten im Vigil-Raber-Saal und im Stadttheater hält südstaatlicher New-Orleans-Flair Einzug in die Fuggerstadt. Stargast des Hauptabends der Musik-Festwoche der Incredible Southern Blues Band ist die aus Richmond, Virginia (USA) stammende Gospel- und Blues-Sängerin Gail Anderson.

Freienfeld wählt Faistnauer Peter Faistnauer von der Freien Liste Freienfeld schafft mit großem Vorsprung die Wiederwahl zum Bürgermeister. Nachdem er im September 2015 nach nur wenigen Monaten von der SVP-Fraktion vom Bürgermeisterthron gestoßen wurde, setzt er sich bei den Neuwahlen am 8. Mai mit 71,51 Prozent der Stimmen (1.162) klar gegen seinen SVP-Mitbewerber Martin Rainer (28,49 %, 463 Stimmen) durch. Die Freie Liste schafft mit zehn Sitzen (65,9 %) auch eine satte Zwei-Drittel-Mehrheit im Gemeinderat. Erstmals seit rund 70 Jahren sitzt das Edelweiß in Freienfeld nun auf der Oppositionsbank.

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„Mei liabste Weis“ in Ridnaun Am 21. Mai gastiert Franz Posch mit seiner beliebten Volksmusiksendung „Mei liabste Weis“ im „Pfitscher Stadl“ in Ridnaun. Die Sendung wird live im Hauptabendprogramm des ORF2 ausgestrahlt. Volkmusikanten aus ganz Südtirol – u. a. auch die Pflerer Gitschn und die Knappenkapelle Ridnaun – sind zu hören. Darüber hinaus werden auch Volkstänze und Trachten vorgeführt, die geografischen, historischen und kulturellen Besonderheiten der jeweiligen Region präsentiert – und im Rahmen von „Mei liabste Speis“ auch traditionelle lokale Gerichte vorgestellt. In Ridnaun kocht Paula Volgger in der alten Küche des liebevoll restaurierten Tötschhofes auf.

Juni Wipptaler Flughafengegner 70,6 Prozent der Südtiroler sprechen sich bei der landesweiten Volksabstimmung im Juni klar gegen das Flughafen-Konzept der Landesregierung aus, das u. a. vorgesehen hätte, die Flughafengesellschaft in den nächsten Jahren mit jährlich 2,5 Millionen Euro zu stützen. Noch deutlicher ist das Ergebnis im Wipptal: 80,8 Prozent sagen Nein. Das Quorum von 40 Prozent wird mit 46,7 Prozent landesweit klar erreicht; im Wipptal liegt die Wahlbeteiligung mit 42 Prozent landesweit allerdings am niedrigsten. Die Landesregierung wird den Flughafen nun nicht weiter öffentlich bezuschussen. Vom Tisch scheint damit auch eine Verlängerung der Landebahn.

Florianijünger belagern Sterzing Rund 3.000 Feuerwehrleute und 1.250 Jugendfeuerwehrleute aus Südtirol, dem Trentino, Österreich und Deutschland stellen am letzten Juni-Wochenende bei den Leistungsbewerben in Sterzing ihr Können unter Beweis. Auf zwölf Bahnen gehen rund 550 Teams an den Start. Für die Beurteilung stehen 120 Bewerter zur Verfügung. Beste Wipptaler Jugendgruppe in der Kategorie Bronze ist Mauls 2 auf Rang 12. Bei Silber erreicht Telfes den 18. Platz. Bei den Aktiven kommt die Gruppe aus Sterzing auf Rang 27. In der Kategorie Bronze B landet das Team Ratschings Zug Mareit auf Platz 38. Beim Kuppelbewerb als Rahmenprogramm im Stadtzentrum erreicht die Jugendgruppe Telfes die beste Durchschnittszeit. © Martin Schaller

Im Fußballhimmel Der ASV Freienfeld (im Bild) jubelt: Nach einem 2:1-Sieg im Pokalfinale gegen Riffian Kuens zieht die Elf in die Landesliga ein. Und auch der CF Sterzing befindet sich im Freudentaumel: Der Aufstieg in die 2. Liga ist endlich unter Dach und Fach. Die Auswahl Ridnauntal in der 2. Amateurliga und der ASV Wiesen (3. Liga) erreichen mit einem Platz im Mittelfeld ihr Saisonziel. Während bei Gossensaß erstmals seit langem ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen ist, hält Franzensfeste die rote Laterne in der Hand und steigt im Herbst ganz aus der Meisterschaft aus.

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Juli Bombenentschärfung in Freienfeld Sprengstoffexperten der Sturmpioniere Trient entschärfen Anfang Juli in Freienfeld zwei US-Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Brennerautobahn, Eisenbahnstrecke, Brennerstaatsstraße und Penserjochstraße werden gesperrt. Auch das Überfliegen des Gebietes ist verboten. 2.780 Personen im Umkreis von knapp drei Kilometern werden evakuiert. Die beiden Fliegerbomben von 1,72 m Länge und 0,59 m Durchmesser mit einem Gewicht von je fast einer Tonne waren am 26. Mai und am 22. Juni in der Zone Wolf im Abstand von 30 m gefunden worden. Bereits im Februar war eine kleinere Fliegerbombe in Elzenbaum entschärft worden.

© LPA

Sommerhalbjahr bricht alle Rekorde Die Ankünfte (+9,2 %) und Übernachtungen (+7,9 %) erreichen im Sommerhalbjahr 2016 in Südtirol historische Höchstwerte. Auch im Wipptal steigen die Nächtigungszahlen stark an: In den sechs Gemeinden werden mit 581.646 Nächtigungen zwischen Mai und Oktober um über 50.000 mehr als im Vorjahr gezählt. Der Großteil entfällt mit einem Plus von fast 40.000 Nächtigungen auf die Gemeinde Ratschings, wo 354.712 Nächtigungen gebucht werden. 120.711 (+7.300) sind es im Einzugsgebiet des Tourismusvereins Sterzing, 106.223 (+4.547) im Tourismusverein Gossensaß.

50 Jahre Roßkopf-Seilbahn Am 30. März 1966 brachte das knallrote „Bahnl“ auf seiner Jungfernfahrt die ersten Personen von der Talstation am Nordende der Stadt bis auf den Sterzinger Hausberg. Im Juli feiert die Liftgesellschaft ihr 50-jähriges Bestehen – und blickt auf eine bewegte Geschichte mit Höhen und bangen Augenblicken zurück. Die vergangenen schneearmen Winter führten einmal mehr zu schmerzlichen Umsatzeinbußen. Um solchen in den kommenden Jahren entgegenzuwirken, wird 2016 die Beschneiung und Wasserversorgung am Berg durch eine neue Pumpstation ausgebaut. 2017 soll der in die Jahre gekommene Panoramalift durch eine Kombibahn aus Sesseln und Gondeln ersetzt werden.

Wipptaler Jubiläen 70 Jahre

Tennisclub Sterzing

50 Jahre

Lebenshilfe Südtirol Roßkopf-Seilbahn

40 Jahre

Bergrettung Ridnaun/Ratschings

25 Jahre

15 Jahre

20 Jahre

10 Jahre

Bauernbund-Senioren Freienfeld Aktionsgemeinschaft Brennerbahn Sterzinger Laternenpartys Volksbühne Pfitsch Bauernbund-Senioren Eisack-/Wipptal Frauenchor Ratschings

Frei.Wild

Netzwerk Alpine Pearls

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August Im August gibt die Landesregierung grünes Licht für die seit Jahrzehnten geforderte Umfahrungsstraße in Gossensaß. Nun soll die Planung veranlasst werden. Die neue Trasse schließt am Südrand des Ortes an die Brennerstraße an; nach einem kurzen offenen Verlauf tritt sie in das Südportal eines 700 m langen Tunnels ein, der bergmännisch vorgetrieben wird; nach dem Nordportal auf der Höhe des Beinhauses erfolgt der Anschluss an die Brennerstraße. Von Norden kommend ist lediglich eine Ausfahrt nach Gossensaß vorgesehen. 35 Millionen Euro soll der Bau kosten, mit 20 Millionen Euro mehr als die Hälfte davon trägt als Ausgleichsmaßnahme die Gesellschaft der Brennerautobahn.

© Martin Schaller

Grünes Licht für Umfahrung Gossensaß

Der Oberste Wassermagistrat in Rom nimmt den Rekurs von WWF Italia an und stoppt damit vorläufig den Bau eines Wasserkraftwerkes in der Achenrainschlucht in der Gemeinde Ratschings. Natur- und Umweltschützer jubeln, doch laut Bürgermeister Sebastian Helfer sei durch den Rekurs für die Gemeindebevölkerung ein großer Schaden entstanden. Die Gemeinde werde nun gemeinsam mit den anderen Projektpartnern vor das Kassationsgericht ziehen, schließlich habe die Gemeindeverwaltung über ein Referendum im Jahr 2012, bei dem sich 92 Prozent der Bevölkerung für das E-Werk ausgesprochen haben, einen eindeutigen Auftrag erhalten. Der Rechtsstreit wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

© Martin Schaller

Kein E-Werk im Naturdenkmal

Alex Schwazer acht Jahre gesperrt Alex Schwazer gibt nach seiner Dopingsperre von drei Jahren und neun Monaten ein phänomenales Comeback. Mit einem Sieg über 50 km bei der Team-WM der Geher in Rom und einem 2. Platz über 20 km im spanischen La Coruna qualifiziert er sich im Mai in beiden Distanzen für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Ende Juni tauchen jedoch erneut Dopingvorwürfe gegen den Geher auf; er soll Anfang Jänner positiv auf synthetisches Testosteron getestet worden sein. Der Kalcher weist jede Schuld von sich, da er ein Komplott vermutet. Am 8. August kommt es in Rio zu einer achtstündigen Anhörung vor dem Sportgericht. Dem Antrag des Internationalen Leichtathletikverbandes wird stattgegeben, Schwazer wird für acht Jahre gesperrt.

September Stau auf der Autobahn – Stau auf der Staatsstraße. Auch 2016 bleibt das Wipptal vom Verkehrschaos an den Wochenenden nicht verschont, und das nicht nur in den Hauptreisezeiten. So schlimm wie in diesem Jahr soll es laut Anrainern sogar noch nie gewesen sein, vor allem in Gossensaß. Nicht nur, dass die kilometerlangen Staus zwischen Matrei und Franzensfeste eine unerträgliche Belastung für Bevölkerung und Umwelt bedeuten, sie stellen auch ein Sicherheitsrisiko dar, da Rettungskräfte im Notfall weder auf der Autobahn noch auf der Staatsstraße ohne Behinderung zum Einsatzort bzw. zum Krankenhaus gelangen können. Dabei nimmt die Mautstelle Sterzing für die Südspur eine Verkehrsregelungsfunktion ein. Damit es ab Bozen südwärts weniger staut, wird nämlich nur eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen pro Stunde durchgeschleust.

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© Martin Schaller

„Wir stecken fest“


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Sozialsprengel wird eröffnet Ende September werden der neue Sozial- und Gesundheitssprengel sowie der neue Trakt des Bezirksaltenheimes eingeweiht und feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Der neue Heimtrakt wurde bereits im Herbst 2014 in Betrieb genommen und wird vorwiegend von Senioren mit Demenzerkrankung bewohnt. Die Baukosten belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Die Realisierung des Sozial- und Gesundheitssprengels gestaltete sich schwierig – von der Suche nach einem geeigneten Standort über Verzögerungen in der Genehmigungs- und Ausschreibungsphase bis hin zu Problemen mit beauftragten Unternehmen. Im Mai können die neuen Räumlichkeiten für Finanzielle Sozialhilfe, Sozialpädagogische Grundbetreuung, Hauspflege, Bürgerservice, Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote, Krankenpflegedienst und Vorsorgedienst endlich bezogen werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 2,7 Millionen Euro.

Urgeschichtliches Bergkristallbeil gefunden Das Einzugsgebiet rund um das Pfitscherjoch erweist sich seit 2011 als eine wichtige archäologische Kulturlandschaft. Das Fundspektrum reicht von der Mittelsteinzeit um 7.000 v. Chr. bis in das Frühmittelalter um 650 n. Chr. Die Fundorte befinden sich sowohl auf Südtiroler als auch auf Nordtiroler Seite. 2016 finden nach einjähriger Pause wieder erfolgreiche archäologische Untersuchungen statt. Wie im Sommer bekannt wird, wurde schon 2006 in der Nähe des Riepenkopfes oberhalb der Olpererhütte ein Beil aus nahezu glasklarem Bergkristall gefunden. Es handelt sich um einen Einzelfund aus der späten Jungsteinzeit bzw. frühen Bronzezeit um 4.000 v. Chr., der zu den wenigen großen Bergkristallartefakten aus dieser Zeit weltweit zählt. © Thomas Bachnetzer

Oktober Aus für Geburtshilfe – Neuroreha wird ausgebaut

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© Martin Schaller

Am 31. Oktober schließt die Geburtenstation am Krankenhaus Sterzing ihre Tore. Rund zwei Jahre nach der Vorstellung der umstrittenen Leitlinien für die Gesundheitsreform durch Landesrätin Martha Stocker, nach zahlreichen Protesten, Diskussionen und zähen Verhandlungen fasst die Landesregierung am 12. Juli den diesbezüglichen Beschluss. 3.000 Menschen gehen daraufhin bei einer Misstrauenskundgebung in Sterzing auf die Straße. Die Wipptaler SVP legt die Zusammenarbeit mit der Mutterpartei in Bozen auf Eis und boykottiert die Ortsausschusswahlen im Herbst. Die Gemeinden Sterzing und Freienfeld sowie 18 Wipptaler Bürger reichen im Oktober vor dem Verwaltungsgericht Bozen Rekurs gegen den Schließungsbeschluss der Landesregierung ein. Die Verhandlung ist für Februar angesetzt. Seit 1. November bringen die Wipptalerinnen ihre Kinder im Krankenhaus Brixen zur Welt, die geburtshilfliche Vor- und Nachsorge wird nach wie vor in Sterzing angeboten. Im Gegenzug verkünden Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrätin Stocker und der ärztliche Leiter Prof. Leopold Saltuari am 10. Oktober den Ausbau der Abteilung für Neurorehabilitation am Krankenhaus Sterzing von 15 auf 21 Betten und die Fortführung der Wissenschaftsarbeit. Der Entscheidung gehen monatelange Diskussionen voraus, Prof. Saltuari droht mehrmals mit einer Aufkündigung der Zusammenarbeit.

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Lawinen-Tragödie am Hochferner Zu einem verheerenden Lawinenabgang kommt es am 22. Oktober an der Hochferner-Nordwand im hintersten Pfitschtal. Dabei kommen die Rittner Peter Vigl (44), Thomas Luhn (41), Ulrich Seebacher (40) und Andreas Zöggeler (41) ums Leben. Allesamt waren erfahrene Alpinisten, drei auch Mitglieder des BRD Ritten. Die Suche gestaltet sich überaus schwierig und gefährlich.

November Wiedervereintes Edelweiß Fast alle Wipptaler SVP-Ortsgruppen entscheiden sich nach wochenlangen Verhandlungen Mitte November mehrheitlich für die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit Landespartei und Landesregierung, die seit dem Beschluss zur Schließung der Sterzinger Geburtshilfe im Juli auf Eis lag. Die Ortsausschusswahlen sollen im Frühjahr nachgeholt werden. Man einigt sich mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und SVP-Obmann Philipp Achammer auf 15 Maßnahmen zur Sicherung und Weiterentwicklung des Krankenhausstandortes Sterzing im Zuge der geplanten Gesundheitsreform. Nicht erreicht wird die Aufrechterhaltung der bestehenden Primariate. Einzig ein eigenständiges Primariat für Innere Medizin wird im Landesgesundheitsplan festgeschrieben.

Gletscher leiden weiter Das Leiden der Ridnauner Gletscher geht weiter. Der vergangene Winter ist von geringen Niederschlagsmengen gekennzeichnet, doch dank der Schneefälle im Herbst und vor allem im Frühjahr liegt die Wintermassenbilanz des Übeltalferners 2015/16 bei 1.330 mm Wasseräquivalent (mehr als 3 m Schnee), gleichmäßig über die Oberfläche verteilt und leicht über der Norm. Die für den Gletscherhaushalt günstigen klimatischen Bedingungen – nicht zu hohe Temperaturen und einige Schneefälle in höheren Lagen – halten bis Sommerbeginn an und lassen hoffen. Doch Ende Juli liegen die Temperaturen rund einen Monat lang über dem Durchschnitt, die Null-Grad-Grenze steigt häufig auf über 4.000 m. Darunter leiden die Gletscher enorm. Bis zum Ende des hydrologischen Jahres (1. Oktober – 30. September) verringert sich die Eisdicke um etwa einen Meter.

Räude bedroht Wildbestand Seit Jahrzehnten breitet sich die tödliche Gamsräude im Wipptal immer weiter aus. 2015 haben Jäger 24 erkrankte Gämsen erlegt oder tot aufgefunden, 2016 sind es bis November bereits 27. Betroffen sind vor allem die Reviere Wiesen und Pfitsch auf beiden Talseiten. Da der Räudezug nun auch die orografisch linke Seite des Pfitschertales erreicht hat, ist eine Ausbreitung in Richtung Süden, etwa ins Revier Trens, nur noch eine Frage der Zeit. Sollte der Räudezug die Eisackfurche überschreiten, ist die Gefahr auch für die Steinwildkolonien Südtirols sehr groß. Am Tribulaun kommt Steinwild in sehr hoher Dichte vor, was das Erkrankungsrisiko erhöht. Zudem wird bei der Steinwild-Kolonie im Pflerschtal erneut das Auftreten der Moderhinke festgestellt.

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Dezember 57 kg Kokain beschlagnahmt

© BBT SE

Regelmäßig ziehen die Ordnungshüter an der Mautstation Sterzing und am Brenner Drogenschmuggler aus dem Verkehr. So entdeckt die Straßenpolizei bei einer Routinekontrolle an der Mautstelle Anfang Dezember in einem Multivan mit deutschem Kennzeichen rund 57 kg Kokain mit einem Marktwert von über 22 Millionen Euro. Die Drogen dürften aus Kolumbien oder Venezuela stammen. Bei den beiden Insassen handelt es sich um einen 52-jährigen Mann und eine 45-jährige Frau, beide wohnen in Fondi (Latium). Laut Navigationsgerät des Autos waren sie in Rotterdam (Niederlande) gestartet, einem der größten Umschlagplätze für Drogen in Europa.

BBT: Start für Arbeiten am Haupttunnel Nachdem der BBT-Infopoint in der Festung Franzensfeste im Juli feierlich eröffnet wird und die Bauarbeiten des Bauloses Eisackunterquerung seitdem auf Hochtouren laufen, findet im Dezember der Spatenstich zum Beginn der Bauarbeiten für die letzten beiden Baulose auf Südtiroler Seite zwischen Mittewald bzw. Mauls bis zum Brenner – mit einem Auftragsvolumen von rund einer Milliarde Euro – statt. Die Baulose umfassen die Fortsetzung des Erkundungsstollens und die beiden Haupttunnelröhren zwischen Mittewald und der Brennergrenze mit einer Gesamtlänge von 69 km. Auch auf österreichischer Seite wird Mitte Dezember der größte Bauabschnitt des BBT, das Baulos Pfons–Brenner, mit einer Tunnellänge von insgesamt 50 km für rund 1,3 Milliarden Euro ausgeschrieben.

Fugger Sterzing zweifacher Herbstmeister Anfang Dezember krönen sich die Herren von Fugger Sterzing (im Bild) zum Herbstmeister; sie gewinnen alle elf Begegnungen in der Hinrunde der A1-Klasse der Männer. Die Auswahl Ratschings liegt mit acht Zählern auf dem 8. Tabellenrang. Mit elf Siegen weisen auch die Damen von Fugger Sterzing eine makellose Bilanz vor. Zum Abschluss der Hinrunde gelingt den Vorjahresmeisterinnen ein 4:2-Auswärtssieg gegen Los Birillos. Im Mai nehmen gleich drei Wipptaler, Marion Thaler (Fugger Sterzing), Florian Thaler (Neumarkt) und Edith Pfattner (Auswahl Ratschings), an der Einzel-WM der Sportkegler in Kroatien teil.

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GESELLSCHAFT

Sterzing

Freienfeld

Der hl. Elisabeth zu Ehren

25 Jahre Seniorenvereinigung

Die Stiftung Deutschhaus hat gemäß dem Vorbild der hl. Elisabeth ihre Tätigkeiten in den Dienst der Nächstenliebe, im Speziellen in den sozialen Dienst für die Senioren von Sterzing gestellt. Ein Beispiel dafür ist das Seniorenwohnhaus „St. Elisabeth“, das die Stiftung erbaut hat und das gemeinsam mit dem Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal geführt wird. Am 19. November findet alljährlich zu Ehren der hl. Elisabeth in der barocken St. Elisabethkirche im Deutschhaus, die in den vergangenen Jahren im Auftrag der Stiftung restauriert worden ist, eine Patroziniumsfeier statt. Nach der Eucharistiefeier – gestaltet von Missionar Karl Oberprantacher, der Katholischen Frauenbewegung Sterzing und dem Chor „Laudamus“ – wurden die „Elisabeth-Brote“ verteilt und Spenden für den Info-Point der Caritas gesammelt. Daran teilgenommen haben u. a. die Bewohner und Mitarbeiter des Seniorenwohnhauses, die Stiftungsvorstände, Vertretungen des Seniorengemeinderates und der Gemeinde Sterzing, der Bezirksgemeinschaft, der Seniorenwohnheime im Bezirk und verschiedener privater sozialer Organisationen. Die Stiftung Deutschhaus und die Bezirksgemeinschaft haben anschließend zu einem Abendessen in das Seniorenwohnhaus geladen. „Wir freuen uns, mit unserem Engagement einen gesellschaftlich wichtigen Beitrag für die Senioren zu leisten, der dazu beiträgt, dass sie selbstbestimmt leben können. Die Bewohner des Hauses ‚St. Elisabeth’ fühlen sich hier wohl, die Begleitung durch den Sozialdienst funktioniert gut. Unser Konzept ist erfolgreich“, so Stiftungspräsident Reinhard Fuchs. „Künftig wird es immer öfter notwendig sein, dass im Territorium lokale Netzwerke gebaut und gestärkt, Kräfte gebündelt und bedarfsgerechte neue Wege beschritten werden“, ist Bezirkspräsident Karl Polig überzeugt.

Im Bild: (v. l.) Landespräsident-Stellvertreter Johann Weissensteiner, Irma Wieser, Gründungspräsident Wilhelm Wieser, Paulina Salcher, Bezirkspräsident Josef Weissteiner und Helene Nössing

Vor 25 Jahren wurde die Ortsgruppe Freienfeld der Seniorenvereinigung gegründet. Als Teil des Südtiroler Bauernbundes setzt sie sich seit 1989 für die Interessen und Anliegen der älteren Menschen im Lande – in erster Linie der Altbauern – ein. Mitte November feierten die Senioren der Gemeinde Freienfeld in Stilfes ihr Jubiläum. Neben Vorträgen, Gottesdienstgestaltungen und verschiedenen Wanderungen wurden immer wieder auch Feste und Feiern

organisiert. Besonders beliebt war der Seniorenball, der jedes Jahr am 1. Februar in Mauls gefeiert wird. Während der Feier sorgten die Gedichte der Mundartdichterin Anna Steinacher und die Tänze der Seniorentanzgruppe von Stilfes für Unterhaltung. Die Freienfelder Funktionäre nahmen die Jubiläumsfeier auch zum Anlass, um allen, die in den vergangenen 25 Jahren mitgearbeitet und mitgestaltet haben, zu danken.

Ehejubilare feiern in Gossensaß

Kuchen für einen guten Zweck Bei der Aktion „Kuchenverkauf“ haben die Schüler des Schülerheimes Kolpinghaus Sterzing zusammen mit dem Erzieherteam auch heuer wieder leckere Backwaren in der Neustadt zum Verkauf angeboten. Wie in den vergangenen Jahren werden auch heuer die Einnahmen zur Gänze einem guten Zweck zugeführt. Dieses Jahr haben die Schüler beschlossen, das Geld den Hinterbliebenen von Ulrich Seebacher, Andreas Zöggeler, Thomas Lund und Peter Vigl, den vier Bergsteigern, die im Oktober am Hochferner in Pfitsch tödlich verunglückt sind, zu spenden.

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Auch heuer luden die katholischen Ortsverbände der drei Pfarreien der Gemeinde Brenner in der Adventzeit die Jubelehepaare zu einem gemeinsamen Gottesdienst in die Pfarrkirche von Gossensaß. Pfarrer Attila Nagy-György und Helga Bodner-Plank vom Katholischen Familienverband begrüßten dabei 26 Ehepaare beider Sprachgruppen, die mit einem kleinen Erinnerungsgeschenk für zehn Ehejahre und mehr bedacht wurden.

Unter den Jubelpaaren feierten Erna und Franz Pittracher ihr 60-jähriges Ehejubiläum, Rosmarie und Roman Mayr, Margareth und Karl Schneider, Clara und Luigi Mazzei sowie Barbara und Gerold Häusler feierten als goldene Paare mit, außerdem fünf Paare mit 40 Ehejahren. Nach der Messfeier trafen sich die Ehepaare im Pfarrheim von Gossensaß zu einem Umtrunk. rr


GESELLSCHAFT

60-Jährige der Gemeinde Brenner in Krakau

Sterzing

Wipptaler Imker feiern ihren Schutzheiligen

(v. l.) Bezirksobmann Joachim Kasseroler, Richard Ursch, Franz Steurer, Josef Alpögger, Martin Longo, Karl Polig und Ortsobmann Andreas Gschnitzer

Im Dezember fand im Beisein mehrerer Ehrengäste auf Einladung der Ortsgruppe Sterzing die diesjährige Ambrosius-Feier der Wipptaler Imker statt. Nach dem Gottesdienst in der Sterzinger Pfarrkirche blickten die Imker in der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ auf das vergangene Jahr zurück. Bezirksobmann Joachim Kasseroler berichtete von einem erfolgreichen Honigjahr mit einer zufriedenstellenden Honigernte. Vor Krankheiten wie etwa der Faulbrut sei der Bezirk bisher verschont geblieben und man blicke hoffnungsvoll in die Zukunft. Probleme habe es im vergangenen Herbst jedoch mit den Wespen gegeben, die einigen Bienenvölkern arg zu schaffen machten. Am Bienenweg in Trens wurden auch im abgelaufenen Jahr wieder Führungen angeboten. Gut besucht waren die monatlichen Imkerstammtische. Auch beim Wipptaler Radtag waren die Imker mit einem eigenen Stand vertreten.

Albert Clementi, stellvertretender Obmann des Südtiroler Imkerbundes, berichtete über 16 Fälle von Faulbrut in Südtirol. Mit Sorge verfolge man die Entwicklung im Innsbrucker Raum und im Bayerischen Wald, wo Bienenkrankheiten zu teils sehr hohen Ausfällen geführt hätten. Sechs Imker wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft beim Imkerbund geehrt: Josef Alpögger, Franz Steurer, Andreas Oberhauser und Richard Ursch erhielten das Ehrenzeichen in Gold für 35 Jahre, Anton Ramoser und Martin Longo wurden für ihre 25-jährige Mitgliedschaft mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Bei den Neuwahlen des Bezirksvorstandes wurde Joachim Kasseroler als Bezirksobmann bestätigt, seine Stellvertreter bleiben Alexander Moling und Simon Walter. Im Ausschuss arbeiten außerdem die Ortsobmänner mit. Dem scheidenden Kassier Karl Siller wurde für seine gewissenhafte Arbeit gedankt.

Weihnachtsfeier des Kameradschaftsbunds Pfitsch Mitte Dezember fand in Kematen die Weihnachtsfeier des Kameradschaftsbunds Pfitsch statt. Ortsobmann Karl Putzer begrüßte im Gasthof „Alpenrose“ den Ausschuss und die Mitglieder des Vereins sowie Alfred Wieser, der die Feier musikalisch auf seiner Ziehharmonika umrahmte. Er zeigte sich erfreut darüber, dass fast alle Mitglieder zu der mittlerweile zur Tradition gewordenen Weihnachtsfeier gekommen waren und wünschte allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein

Die 1956 Geborenen der Gemeinde Brenner haben es sich zur Tradition gemacht, jedes Jahr gemeinsam eine Reise zu unternehmen. Anfang November wählten sie die schöne polnische Stadt Krakau als Ziel. Sie besichtigten eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, so etwa die Tuchhallen, die Burg Wawel, die Marienkirche oder das jüdische Stadtviertel. Natürlich durfte auch das Nachtleben von Krakau nicht fehlen.

Krippensegnung in Wiesen

Im Herbst hatte die KVW Ortsgruppe Wiesen zum wiederholten Mal einen Krippenbaukurs organisiert. Detailgetreu und liebevoll arbeiteten neun Interessierte zwei Monate lang an den Krippen. Dabei konnte jeder Kursteilnehmer seine eigenen Ideen verwirklichen, wodurch am Ende sehr unterschiedli-

che und individuell geprägte Werke entstanden sind. Unterstützt wurden die Teilnehmer von den beiden Kursleitern Erich Mair und Alfred Trenkwalder, die wertvolle Tipps gaben. Bei der Adventsfeier des Seniorenclubs Wiesen wurden die Krippen ausgestellt und von Pfarrer Walter Prast gesegnet.

gesundes, glückliches Neues Jahr. Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder unterhielt man sich bei Speis und Trank in geselliger Runde über vergangene

Zeiten, in denen oft bittere Armut herrschte, die Leute aber trotz allem zufrieden waren. Erker 01/17

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GESELLSCHAFT

Jaufental

Pfarrgemeinde ehrt Mitglieder

Unlängst ehrte der neugewählte Pfarrgemeinderat von Jaufental jene Mitglieder, die im Herbst nicht mehr zur Wahl angetreten waren. Beim Sonntagsgottesdienst mit Pfarrseelsorger Josef Knapp würdigte die neugewählte Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Waltraud Haller Sailer die ehemaligen Mitglieder Barbara Gschnitzer Überegger (Betreuung der Ministranten), Veronika Gschnitzer Rainer Wieser (21 Jahre im Gremium, u. a. als Schriftführerin) und Maria Steiner Eller (seit 1980 im Rat, u. a. Schriftführerin, zuständig für Caritas und Besuche bei Alten und Kranken) mit einer Urkunde und einem Blumengeschenk. 44 Jahre war Siegfried Siller Mitglied der

Pfarrgemeinden Mareit und Jaufental, davon 25 Jahre als Vorsitzender. In seiner Amtszeit wurde Jaufental zu einer Pfarrei ohne eigenen Pfarrer und der Pfarrgemeinderat übernahm zusammen mit einem Pfarrseelsorger erfolgreich die Leitung der Pfarrei. Bei den Vorbereitungsarbeiten zur Gründung der Seelsorgeeinheit Wipptal hat Siller wesentlich mitgewirkt, wobei er sich von Anfang an für eine einzige Seelsorgeeinheit anstatt der ursprünglich geplanten drei aussprach. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung überreichte ihm die Vorsitzende neben einer Urkunde ein Anerkennungsgeschenk in Form einer Pilgerreise und einen Wanderstab.

Ratschings/ Jaufental

Pfarrgemeinden pilgern nach Maria Weißenstein

Nikolaus und Tuifelen in Thuins Rund 40 Kindern erwarteten auch heuer wieder den Nikolaus in der Feuerwehrhalle von Thuins. Der Nikolaus, begleitet von Knecht Ruprecht und einem Mohren, verteilte an alle ein Nikolaussäckchen, das von der Freiwilligen Feuerwehr Thuins vorbereitet worden war. Er lobte die Kinder für ihre guten Taten, etwa als Ministranten oder als Begleiter der Heiligen Drei Könige, aber auch für ihre fleißige Mithilfe zu Hause. Gar einige wurden von den drei kleinen Tuifelen schwarz

angerußt. Manches Kind schenkte dem Nikolaus eine Zeichnung

oder sang ihm ein Lied vor. Strahlende Augen und ein herzliches Kinderlachen waren der Dank für den Nikolausbesuch.

Wiesen

Nikolausbesuch im Haus „Lea“ Auch heuer besuchte der Nikolaus die Asylwerber im Haus „Lea“ in Wiesen. Er verteilte an alle einen Schokolade-Nikolaus, Mandarinen und Nüsse, die von Sterzinger Firmen zur Verfügung gestellt worden waren. Die Flüchtlinge freuten sich sichtlich über den Besuch und bedankten sich herzlich bei den KVW Frauen aus Sterzing, die den Nikolausbesuch organisiert hatten. Ridnaun

Weihnachtsmarkt für Kinderkrebshilfe Zum Abschluss des „Jahres der Barmherzigkeit“ und ihrer Verwaltungsperiode luden die Pfarrgemeinderäte von Ratschings und Jaufental zu einer gemeinsamen Wallfahrt nach Maria Weißenstein. Es war ein spirituelles Erlebnis für die fast 100 Pilger, die sich auf den Weg machten und es sich trotz strömenden Regens nicht nehmen ließen, betend den Pilgerweg von Petersberg nach Weißenstein zu gehen. Dort erwartete sie am „Tor der Barmherzigkeit“ Pfarrseelsorger Dekan Jo-

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sef Knapp. Betend und singend zogen die Pilger in die Kirche ein und feierten mit Dekan Knapp die Pilgermesse, auch als Dank für die vielfältigen Formen der Zusammenarbeit, welche die beiden Pfarreien im Rahmen der Seelsorgeeinheit miteinander verbinden. Bei der Heimreise erzählte Dekan Knapp von der Geschichte des Wallfahrtsortes und seinen Legenden. Mit einer Meditation über die Barmherzigkeit Gottes fand die Wallfahrt ihren Abschluss. ss

Am ersten Adventsonntag wurde wiederum der Ridnauner Weihnachtsmarkt veranstaltet, der seit vielen Jahren Tradition hat. Getragen wird er vom Frauenverein und von den Bäuerinnen, die viel Zeit und Aufwand in die Vorbereitung investieren. Zahlreiche tatkräftige Helfer und Gönner unterstützen diese Veranstaltung immer wieder vorbildlich. Vor kurzem konnte an Josef Larcher von der Südtiroler Kinderkrebshilfe Regenbogen ein Scheck mit der überwältigenden Summe von 17.490 Euro übergeben werden.


Aus der Seelsorgeeinheit

Neuer Pfarreienrat nimmt Arbeit auf Einfach war es nicht für die 16 Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit Wipptal, im Herbst Freiwillige zu finden, die sich für die Mitarbeit im Pfarrgemeinderat zur Verfügung stellen. Bis Mitte Dezember standen aber schließlich alle neuen Gremien fest und der neue Pfarreienrat für die nächsten fünf Jahre konnte gebildet werden.

und Männern wurde vom Bischof die Beteiligung an der Hirtensorge in einer Pfarrei mit eigenem Dekret übertragen. Den restlichen Pfarrgemeinderäten steht ein Pfarrgemeinderatsvorsitzender vor. Der neue Pfarreienrat, der sich aus den Priestern der Seelsorgeeinheit und zwei Ratsmitgliedern aus jeder Pfarrei zusammensetzt, beschloss in seiner konstituierenden Sitzung Mitte Dezember in Ratschings, dass bei einer Wie im restlichen Land wurden auch in vielen Wipptaler Pfarreien die Klausurtagung am 18. Februar das pastorale Programm für die begonnePfarrgemeinderäte ohne Wahl ernannt, da gerade noch genug Frauen ne Arbeitsperiode erarbeitet wird. Im Rahmen der Sitzung wurden zudem und Männer gefunden werden konnten, zwei Fachausschüsse für „Sakramentenkateum den Rat zu bilden. In einigen Pfarchese“ und „Gottesdienstzeiten“ eingerichreien, wie etwa in Gossensaß, wurden tet, um eine Vernetzung in der Arbeit aller die neuen Mitglieder bei Vorwahlen erPfarreien zu ermöglichen. Dem neuen Ausmittelt, wo alle Vorgeschlagenen, die schuss der Seelsorgeeinheit Wipptal gehören dazu bereit waren, den Pfarrgemeindeneben dem Leiter der Seelsorgeeinheit Dekan Josef Knapp auch Don Giorgio Carli, Pastorat bildeten. Eine richtige Wahl mit Urne, Stimmzettel und Auszählung fand nur in ralassistent Simon Walter, Ingrid Heidegger Jaufental, Ratschings, Stilfes und bei den Olivieri, Tiziana Mollica, Christine Wieser und Mitgliedern der italienischen Gemeinde Josef Plank an. in Sterzing statt, wo übrigens die WahlAuf Vorschlag von Dekan Josef Knapp trägt der Pfarreienrat die Initiative „Tage der Barmbeteiligung am höchsten war. In Sterzing wurde erstmals ein gemeinsamer Pfarrherzigkeit – Impulse zum christlichen Leben“ mit. Dabei werden Jesuiten aus Innsgemeinderat beider Sprachgruppen ge- Der neue Ausschuss der Seelsorgeeinheit Wipptal: (hinten v. l.) bildet, wo nun schrittweise sprachgrup- Leiter der Seelsorgeeinheit Dekan Josef Knapp, Don Giorgio Car- bruck, Graz und Brixen Vorträge und Gespräche für verschiedene Zielgruppen penübergreifende Initiativen aufgegrif- li, Pastoralassistent Simon Walter, (vorne v. l.) Ingrid Heidegger Olivieri, Tiziana Mollica, Christine Wieser und Josef Plank anbieten und bei einzelnen Gottesdiensfen werden sollen. Fünf Wipptaler Pfarrgemeinden, nämlich Mauls, Jaufental, Ratschings, ten wertvolle Impulse zum christlichen Leben mit auf den Weg geben. Mareit und Ridnaun, werden von einem Pfarrverantwortlichen geleitet, Abgeschlossen wird die Initiative mit der Fastenpredigt am vierten Fasder gleichzeitig Vorsitzender des Pfarrgemeinderates ist. Diesen Frauen tensonntag. sst

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GESELLSCHAFT

Sterzing Sterzing

Carabinieri informieren über Drogen und Suchtgefahr

Anfang Dezember hielten Carabinieri-Hauptmann Alberto Azzalini und Maresciallo Luciano Osler an der WFO im Oberschulzentrum Sterzing einen Vortrag über legale und illegale Drogen, Gefahren des Drogenkonsums und Konsequenzen des illegalen Drogenbesitzes. Osler, Leiter der Drogenabteilung in Bozen/Leifers, referierte über Risiken sowie gravierende physische und psychische Krankheiten, die der Drogenkonsum nach sich ziehen kann. Der Weg in den Drogenkonsum verlaufe häufig ähnlich: zuerst Alkohol und Zigaretten, dann Cannabis oder Ecstasy. Der aufputschende Effekt von Ecstasy könne zwei bis drei Stunden anhalten, doch die Gefahr eines Nierenleidens sei groß. Bei Kokain oder Heroin könne bereits der erste Versuch zur Sucht führen. Hauptmann Azzalini von der Carabinieristation in Sterzing nannte besorgniserregende Zahlen: Ein Viertel der Südtiroler Bevölkerung konsumiere Drogen. 70 Prozent würden die Drogen von Freunden erwerben, hätten jedoch keinerlei Informationen darüber, welche Substanzen die Droge enthalte oder wo sie hergestellt worden sei. Sehr viele Drogen seien überdies verschmutzt oder gestreckt.

Sterzing

Informationsabend mit den Carabinieri Vor kurzem konnten sich die Schüler der drei 5. Klassen an der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ gemeinsam mit ihren Eltern über das Thema „Gefahren im Internet“ informieren. Nach einer Einführung durch Alberto Azzalini und Werner Mair von der Carabinieristation in Sterzing wiesen die Beamten auf einige Regeln hin, mit denen man sich und andere schützen kann. Sie betonten auch, dass Cyber-Mobbing eine Straftat sei; die Polizei könne alle Schritte eines Täters auf Facebook, WhatsApp oder im Internet kontrollieren.

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Die Mittelschulen stellen sich vor

„MITTELSCHULE VIGIL RABER“ Unter dem Motto „Willkommen in der Mittelschule“ findet am 16. Jänner in der Aula Magna der Mittelschulen ein Informationsabend für Eltern und Schüler der 5. Klassen der Grundschulen sowie für andere Interessierte statt. Direktorin Marianna Blasbichler stellt gemeinsam mit einigen Schülern die Mittelschule „Vigil Raber“ vor und informiert über Schwerpunkte und Weiterentwicklungen der Schule.

Der Informationsabend beginnt um 18.00 Uhr. „MITTELSCHULE KONRAD FISCHNALER“ Am 18. Jänner findet ein Informationsabend über die Mittelschule „Konrad Fischnaler“ statt. In der Aula Magna der Mittelschulen können sich die Eltern der zukünftigen Schüler der 1. Klasse über die Mittelschule informieren. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr.

Sterzing

Einschreibungen in den Kindergarten Die deutschsprachigen Kindergärten „Löwenegg“ und „Maria Regina Pacis“ nehmen im Jänner die Einschreibungen für das Schuljahr 2017/2018 entgegen. Diese finden am 16. (8.00 – 11.00 Uhr, 14.00 – 16.00 Uhr), am 17. (8.00 – 11.00 Uhr) und 18. Jänner (13.15 – 15.00 Uhr) in den jeweiligen Kindergärten statt. Die Einschreibung darf nur in einem Kindergarten erfolgen. Einschreibeberech-

tigt sind alle Kinder, die innerhalb Februar 2018 das dritte Lebensjahr vollenden. Vorzuweisen ist die Gesundheitskarte des Kindes. Im Kindergarten „Maria Regina Pacis“ wird bei genügender Nachfrage eine verlängerte Öffnungszeit angeboten. Zusätzlich findet dort an den angeführten Terminen auch bereits die Einschreibung für den Sommerkindergarten 2017 statt.

Sterzing

Ein Glas voller Gummibären Ganz im Zeichen der Mathematik stand unlängst das Abschlussfest zur Sommerleseaktion der Grundschulbibliothek Sterzing. Rund 600 Kinder aus zwölf Grundschulen des Wipptales haben daran teilgenommen und sich im Schätzen von Gläsern, die mit den verschiedensten Dingen gefüllt waren, versucht. Das Glas mit den Gummibären hat Manuel Rinina der 5. Klasse Grundschule „Dr. Josef Rampold“ gewonnen: Er kam der genauen Zahl am nächsten. Gut angekommen

sind auch die geometrischen Legefiguren, Logicals, Geobretter, Streichholzspiele, Falttechniken, mathematischen

Codes und Spiegelschriften, an denen die Kinder ihr Können unter Beweis stellen konnten. Als Erinnerung durfte jeder Besucher eine Faltkatze mitnehmen.


GESELLSCHAFT

Gegenwart trifft auf Vergangenheit Seniorenprojekt an der WFO Sterzing Im Rahmen eines fachübergreifenden Unterrichtstages wurde in der Klasse 4B der WFO Sterzing das Thema „Industrialisierung und Technisierung in Südtirol“ aufgearbeitet. Dabei stellten sich sieben Senioren aus Sterzing und Umgebung den Fragen der Schüler. Zudem stellte die Klasse Recherchen zur Entwicklung des Handwerks, zu den ersten industriellen Betrieben vor dem Ersten Weltkrieg, zur Bozner Industriezone, zum Wirtschaftsaufschwung der Nachkriegszeit und zu erfolgreichen Unternehmen an. Die Ergebnisse wurden in einer kleinen Broschüre zusammengetragen. KOMMUNIKATION Besonders aufschlussreich waren die Informationen der Senioren aus ihrer Jugendzeit. Sie berichteten, dass es in den 50er und 60er Jahren gar nicht so einfach war zu kommunizieren, gab es doch nur ein Telefon im Dorfgasthaus oder im Lebensmittelgeschäft. Bezahlt wurde mit Münzen nach einem Zählersystem („scatti“). Telefonkabinen wurden erst später errichtet. Früher wurden vor allem Briefe und Postkarten geschrieben, E-Mails und SMS gab es nicht. Nachrichten aus aller Welt bekam man erst Monate später mit. In den Dörfern wurde eine Person damit beauftragt, die Nachbarn zu informieren, indem sie von Haus zu Haus ging, um wichtige Mitteilungen zu überbringen. Die ersten Handys waren größere Geräte mit Antenne, die nur

zum Telefonieren gebraucht wurden. Mitte der 50er Jahre konnten sich die Menschen dann die ersten Radiogeräte leisten. Es gab nur wenige Radiosender. Da kamen Hubert Trenkwalder und seine Freunde auf die Idee, eine eigene Sendestation zu entwickeln. Leider sei dies aber an der entsprechenden Erlaubnis gescheitert. In den 60er Jahren wurde sehr viel Radio gehört, besonders Sportsendungen. Mädchen interessierten sich damals mehr für die Zeitschrift „Bravo“ als für das Radio. Jugendliche in Heimen durften erst ab der 4. Klasse Oberschule Radio hören. So war dies auch bei Rosmarie Graus der Fall. In den 60er Jahren hielten die ersten Fernsehgeräte Einzug in die Stuben. Die Sendungen wurden in schwarzweiß ausgestrahlt. Viele Personen konnten sich damals ein eigenes Fernsehgerät nicht leisten und gingen deshalb zu Freunden oder Nachbarn, um Skirennen oder Quizsendungen zu schauen. ALLTAG Früher war es sehr schwierig, zentrale Orte zu erreichen, da es keine öffentlichen Verkehrsmittel gab und Wege zu Fuß zurückgelegt werden mussten. Die Schule war oft weit entfernt, einen Schulbus, noch dazu kostenlos, gab es nicht. Die Kinder mussten den Weg dorthin zu Fuß bewältigen. Das Fahrradfahren erlernte man mit einem Männerrad, Damenräder wurden erst später entwickelt. Gespielt wurde auf der Straße oder im Wald. Um die Kleidung zu waschen, hat-

te jede Familie eine eigene Waschküche. Es gab den so genannten Waschtag, bei dem die Frauen die Wäsche der Familie einmal pro Wo-

und Kutsche zur Familie gebracht. Jedoch war das Kind oft bereits auf der Welt, als die Hebamme dort eintraf.

che gewaschen haben. Die große Revolution in dieser Zeit war die Waschmaschine, wodurch der Alltag wesentlich erleichtert wurde.

SENIOREN HEUTE Die Senioren verbinden mit ihrer Jugend sehr viele schöne Erinnerungen. Sie erzählen gerne über die Zeit mit ihren Familien und Freunden. Der heutigen Zeit versuchen sich die Senioren anzupassen, indem sie etwa Computerkurse besuchen. Grundfertigkeiten bewältigen sie leicht und selbstständig, Funktionen, die sie selten brauchen, wie etwa das Scannen, werden gerne wieder vergessen. Auf das eigene Einkommen, Geräte wie Waschmaschine, Handy, Auto oder auch auf einen bestimmten Komfort zu Hause würden sie nicht mehr gerne verzichten wollen. Für die meisten Senioren war die Zeit früher ruhiger und entspannter. Den Jugendlichen gaben die Senioren zum Abschluss der Begegnung den Rat mit auf den Weg, immer an ihre Träume zu glauben und zielstrebig daran zu arbeiten.

FREIZEIT Getroffen haben sich die Kinder früher einmal in der Woche mit der Jungschar. Auch sonntags, nach der Messe, begegnete man sich auf dem Dorfplatz. Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche gab es nicht. Der Schwerpunkt des Alltags lag darauf, einen Beruf zu erlernen. Zur Unterhaltung dienten kleine Tanzlokale, wo sich die Jugendlichen am Wochenende trafen. MEDIZINISCHE VERSORGUNG Es gab kein Weißes Kreuz, keine Erste Hilfe, und um ins Krankenhaus zu gelangen, fehlten die Verkehrsmittel. Hatte sich jemand verletzt, leistete hauptsächlich die Mutter Erste Hilfe. Kinder wurden zumeist zu Hause geboren. Hebammen leisteten den Müttern dabei Hilfe. Diese wurden oft von Nachbarn mit Pferd

Anja Unterkircher und Natalie Matzler, 4B WFO

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GESELLSCHAFT

Kraftbier, rosarote Weihnacht und Hippiefestival

Sterzing

Lange Nacht des Forschens Ende November fand im Oberschulzentrum Sterzing die alljährliche „Lange Nacht des Forschens“ statt. Mit dabei waren zahlreiche interessierte Mittelschüler, die bis Mitternacht experimentierten.

Ein nicht alltäglicher Sonntagsausflug mit dem Jugendtreff Sterzing nach Bayern

Fotos © arm

Einmal im Jahr nutzen Sterzinger Mittelschüler die einmalige Gelegenheit, eine spannende Nacht im Oberschulzentrum zu verbringen. Dabei bekommen sie von Oberschülern viele Versuche, Sprachen oder Themen präsentiert. Heuer nahmen an der „Langen Nacht des Forschens“ 25 Mittelschüler teil, die sich, aufgeteilt in Gruppen, an verschiedenen Stationen versucht haben. Schwerpunkte waren die Bereiche Physik, Chemie, Biologie und Linguistik. Oberschüler der 4. Klasse des Realgymnasiums sowie der 4. und 5. Klasse des Sprachengymnasiums hatten die einzelnen Stationen sehr abwechslungsreich gestaltet, von einem Rundgang in der Stadt auf der Suche nach lateinischen Inschriften bis hin zum Mikroskopieren oder Herstellen merkwürdiger Substanzen. Zwischen großartigen Präsentationen und lustigen Experimenten, von Lehrern und Schülern gefilmt und dokumentiert, gab es auch eine kleine Stärkung. Um Mitternacht endete „Die Lange Nacht des Forschens“ und die Schüler versuchten in der Schule etwas Schlaf zu finden. Kurz vor Schulbeginn gab es dann ein herzhaftes Frühstück. Das gelungene Projekt wird auch im nächsten Jahr wieder für spannende Momente sorgen – hoffentlich wieder mit vielen interessierten Mittelschülern. Luca Lorenzi

Christkindlmarkt in Erding. Hier erfüllen verschiedene weihnachtliche Spezialitäten die Luft mit einem süß-salzigen Duft. Auffallend war, dass dort die Verkaufsstände nicht hauptsächlich von billiger „Kitschware“ geziert werden. Und sogar Landsleute haben wir dort angetroffen, die auf ihrem Stand verschiedene Südtiroler Spezialitäten anbieten.

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© JD-Wipptal

„Eine andere Weihnachtswelt“ Anfang Dezember organisierte der Jugenddienst Wipptal einen Ausflug zum Weihnachtsmarkt im mittelalterlichen Klausen. Die Jugendlichen genossen die gemütliche Atmosphäre in den Kellern der Stadt, wo viele Handwerker ihre Produkte feilgeboten haben. In einem kleinen Laden hielten sie sogar einen Plausch mit der ehemaligen Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Fazit einer Teilnehmerin: „Klausen ist eine ganz andere Weihnachtswelt“.

Erster Stop war das „Flugwerk“ im Münchner Vorort Feldkirchen, ein gemütliches Wirtshaus, das mit seinen unverputzten Backsteinziegelwänden, den kupfernen Braukesseln und den alten Flugzeugteilen, die im ganzen Haus verteilt sind, an eine alte Fabrikhalle aus der Zeit der Industrialisierung erinnert. Dort haben wir uns ganz nach bayerischer Manier, noch pünktlich vor elf Uhr, mit Weißwurst, Brezen und frisch gebrautem Weißbier aus hauseigener Brauerei gestärkt.

Im „Fischer-Bräu“ Eitting. Hier wurden wir freundlich vom Junior-Chef der Brauerei empfangen. Dieser erklärte uns den Produktionsablauf des Bierbrauens: vom Mälzen des Getreides bis hin zum Abfüllen des verkaufsfertigen Bieres. Beeindruckend war die einfache Technik im Sudhaus. Nachdem sich der junge Brauer dann mit einem Fläschchen seines edlen Gerstensaftes bei uns verabschiedet hatte, ging es weiter nach München.

„Pink Christmas“ – Weihnachtsmarkt in der Müllerstraße. Dieser wird von mehreren homosexuellen Organisationen der Stadt organisiert und kommt bei den Münchnern und Gästen hervorragend an. Eine sehenswerte Attraktion, die im konservativen Südtirol wahrscheinlich noch nicht denkbar wäre. Zu guter Letzt ging es zum „Tollwood Winterfestival“ auf die Theresienwiese – zweimal jährlich, einmal im Sommer und einmal in der Adventszeit, ein Treffpunkt für Künstler und Musiker. Das diesjährige Wintermotto lautet „Tollwood bewegt“ und möchte die Besucher zu nachhaltigem Denken und Handeln bewegen. Als sichtbares Symbol dafür steht u. a. der aus über 100 Fahrrädern bestehende Weihnachtsbaum, der in der Mitte des Festivalgeländes emporragt und zum Leuchten gebracht werden kann, wenn die Besucher kräftig genug in die Pedale treten. Im „Heimatzelt“ wird in diversen künstlerischen Auseinandersetzungen die Frage „Was ist Heimat?“ s i c h t b a r, hörbar und fühlbar. Das große Zelt ist ein Gesamtkunstwerk für einen der wichtigsten Begriffe der Menschheit. In einem der knapp 60 verschiedenen Imbissstände, die Köstlichkeiten aus aller Welt zubereiten, haben wir das Abendessen genossen. Danach schlenderten wir noch durch den Bazar des Festivals, wo unzählige „Neo-Hippies“ und Kleinkünstler ihre Produkte anbieten. Jonas Steiner, Sterzing


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© Bernie Kofler/ Manuel Nöckler

FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

„Die goldene Stunde festhalten“ Im Gespräch mit den Fotografen Bernie Kofler und Manuel Nöckler

Interview: Susanne Strickner

Bernie Kofler (27) und Manuel Nöckler (23) aus Gossensaß teilen eine große Leidenschaft: Ob beruflich oder in der Freizeit – hinter der Kamera sind sie ein super Team. Mit ihren Fotos und Filmen möchten sie einzigartige Momente festhalten und damit Menschen begeistern. Erker: Wie seid Ihr zur Fotografie gekommen? Manuel Nöckler: Vor einigen Jahren haben wir beim Snowboarden begonnen, kleine Videos zu drehen und Fotos zu schießen. Irgendwann hat sich daraus eine richtige Passion entwickelt und wir haben uns eine professionelle Ausrüstung zugelegt. Bernie Kofler: Ich kam schon als Kind mit der Fotografie in Kontakt; mein Vater besaß Kameras mit verschiedenen Objektiven. Richtig angefangen hat es aber vor etwa fünf Jahren, als ich in Rimini über den Sommer als Fotograf tätig war. Als ich zurückkam, kaufte ich mir meine erste eigene Spiegelreflexkamera. Was fasziniert Euch an der Fotografie?

Nöckler: Die Vielfalt, die einem dabei geboten wird. Die Möglichkeit, die Motive noch schöner darzustellen, als man sie mit freiem Auge sieht. Man kann seiner Kreativität freien Lauf lassen. Das ist genau unser Ding. Kofler: Mich fasziniert die Fotografie, da sie keine Grenzen kennt und es keine Regeln gibt, an die man sich halten muss. Nutzt Ihr dabei auch die technischen Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer? Nöckler: Wir nutzen zur Bearbeitung verschiedene Programme, vor allem jene von Adobe. Kofler: Unsere Fotos sind oft Auszüge von Zeitraffern, die wir gemacht haben. Es werden oft hunderte Fotos gemacht, die wir dann als Video zusammenbasteln. Welche Motive bevorzugt Ihr? Kofler: Fototechnisch sind wir eher auf „Landschaftsgeschichten“ aus. Bei unseren Filmmotiven hingegen setzen wir uns keine Grenzen. Nöckler: Neben Landschaften und Natur fotografieren wir gelegentlich auch Personen. Haben sich die Schwerpunkte Eu-

rer Arbeiten im Laufe der Zeit verändert? Nöckler: Mit der Zeit geht man mehr ins Detail und versucht, immer wieder neue Elemente einzubauen, um eine größere Wirkung zu erzielen. Kofler: Uns ist wichtig, dass ein Foto eine Aussage vermittelt, eine Geschichte erzählt, ein Feeling rüberbringt. Dazu machen wir uns immer mehr Gedanken. Was macht für Euch ein gutes Foto aus? Kofler: Die Lichtverhältnisse sind sehr wichtig. Wenn man den richtigen Moment erwischt, gibt das Licht dem Berg immer wieder eine andere Aura, die Hügel kriegen mehr Kontraste und der Himmel wechselt dauernd seine Farben und seine Helligkeit. Nöckler: Die Qualität muss passen. Ein Bild darf nicht unscharf sein. Mit Tiefenschärfe kann man viel spielen, aber es muss erkennbar sein, wenn etwas gewollt unscharf ist. Die Intention dahinter sollte klar verständlich sein. Haben Eure Fotos besondere Merkmale, einen Wiedererkennungswert?

Nöckler: Das ist schwierig zu sagen, da wir viele verschiedene Richtungen und Stile ausprobieren. Zurzeit etwa machen wir viel in schwarzweiß. Welches Eurer Bilder haltet Ihr für besonders gelungen bzw. habt Ihr ein Lieblingsbild? Kofler: Da gibt es mehrere Bilder, die uns gut gefallen, weil uns bei der Betrachtung auch immer wieder der besondere Moment einfällt, den wir dabei erlebt haben, wie etwa bei einem Sonnenuntergang beim Klettern. Woher holt Ihr Euch Eure Inspiration? Nöckler: Wir machen viel Recherchearbeit und holen uns Inspiration bei anderen Fotografen. Das heißt nicht, dass wir andere Fotografen nachahmen, sondern wir versuchen, Ideen neu zu interpretieren. Besonders gut gefallen uns die Werke von Max Rive, der Landschaften auf der ganzen Welt fotografiert. Gibt es eine Landschaft, die Ihr unbedingt einmal fotografieren möchtet? Nöckler: Da gibt es viele Reiseziele, die wir noch vor Augen haben.

Manuel Nöckler und Bernie Kofler

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

Kofler: 2017 möchten wir eine Dolomiten-Tour machen. Man muss schließlich nicht weit fahren, um schöne Bergfotos machen zu können. Die schönste Natur haben wir direkt vor unserer Haustür. Beruflich betreibt Ihr eine Videoproduktionsfirma. Welche Parallelen zur Fotografie gibt es? Nöckler: Vom Prinzip her ist es sehr ähnlich. Videos bestehen schließlich aus mehreren aneinandergereihten Bildern; eine Sekunde Film besteht aus 24 Bildern. Kofler: Das Filmen ist noch einmal interessanter, weil man Gefühle und Emotionen noch besser trans-

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portieren kann. Durch verschiedene Schnitttechniken kann Spannung oder Ruhe erzeugt werden, durch musikalische Elemente kann die Stimmung gelenkt werden. Nöckler: Mit einem Video werden mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen. Nutzt Ihr auch das Smartphone zum Fotografieren? Nöckler: Ja, auf jeden Fall. Mittlerweile kann man mit einigen Smartphone-Kameras hochwertige Fotos machen. Oft nutzen wir diese Möglichkeit „behind the scenes“, vor allem um auf sozialen Netzwerken Einblick in unsere Tätigkeit zu ge-

ben, um Content zu schaffen. Kofler: Ich finde es gut, dass sich durch das Smartphone grundsätzlich jeder mit der Fotografie beschäftigen kann. Je mehr man fotografiert, umso mehr werden einem aber die Grenzen der Smartphones bewusst und man greift zur Kamera, die mehr Möglichkeiten bietet. Könnt Ihr uns ein paar Tipps für gute Fotos mit auf den Weg geben? Nöckler: Bevor man ein Foto macht, ist es sehr wichtig, alle Einstellungen zu checken. Sonst kann es passieren, dass man erst später am Bildschirm draufkommt, dass man bei-

spielsweise den Weißabgleich nicht richtig eingestellt oder beim Fotografieren draußen Kunstlicht verwendet hat und dadurch das Ergebnis nicht wie gewünscht ausfällt. Kofler: Bei Landschaften ist am besten, das Foto vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang zu machen. Zu dieser „goldenen Stunde“ werden die Farben stimmiger und man kann schöne Fotos maE chen. Weitere Bilder von Bernie Kofler und Manuel Nöckler finden Sie unter www.reframe-production.com sowie auf Instagram und Facebook.


KULTUR

© Martin Schaller

„Preis der Menschlichkeit“ für Tun Na Kata

Alle zwei Jahre verleihen die sieben Südtiroler Kiwanis Clubs den „Preis der Menschlichkeit“. In diesem Jahr geht der Preis an die Musikgruppe Tun Na Kata aus Sterzing. Der „Preis der Menschlichkeit“, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wird an Menschen, Organisationen oder Institutionen verliehen, die durch ihr Tun ganz dem primären Grundsatz von Kiwanis folgen: „Den humanen und geistigen Werten Vorrang vor den materiellen Werten geben“. Diesem Anliegen entsprechend sollen vor allem jene geehrt werden, die sich ehrenamtlich im Sozialbereich engagieren. Gastgeber ist in diesem Jahr zum ersten Mal der Kiwanis Club Sterzing Wipptal, dem es ein Anliegen ist, das Engagement von Tun Na Kata auszuzeichnen und zu unterstützen. Tun Na Kata ist eine Band für Menschen mit Beeinträchtigung. Ins Le-

ben gerufen wurde die Musikgruppe im Jahr 1997 von Paolo Jack Alemanno auf eine Elterninitiative von Franco und Uschi Perini hin. In zahlreichen Proben entwickelte sich der unverkennbare Klang der bunten Gruppe im Worldmusic-Stil. Mit ihren Instrumenten drücken die Mitglieder Begeisterung und Freude aus und erwecken im Zuhörer ein Gefühl des Miteinanders und der Ruhe. Seit nunmehr fast 20 Jahren wird gemeinsam getrommelt, gesungen und ordentlich in die Tasten gehauen. Die Preisübergabe am 21. Jänner im Stadttheater Sterzing wird von Tun Na Kata selbst musikalisch gestaltet. Der Abend, der ganz im Zeichen der Menschlichkeit steht, beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine freiwillige Spende wird gerne entgegengenommen. Mit dieser werden Kinder und Familien im Wipptal unterstützt.

Stilfes

„Nix als Chaos!“ „Chaos“ ist nicht nur der Titel der neuesten Produktion der Volksbühne Stilfes, sondern zugleich „Programm“ in diesem Stück von Jürgen Hörner in einer Inszenierung von Ulrich Kofler. Denn das Publikum erlebt ein aberwitziges Spiel rund um eine Theaterpremiere, bei deren Generalprobe noch alles drunter und drüber geht. Zum einen tobt bei den Darstellerinnen ein Zickenkrieg, zum anderen lässt der Bühnentechniker, zuständig für die „special effects“, das Ensemble samt Regisseur verzweifeln. Dazu kommt noch das „kleine“ Alkoholproblem eines lampenfiebrigen Mitspielers; hier kann auch die selbstloseste Souffleuse nicht mehr helfen.

Mit diesen Zutaten stürzt sich die Theatertruppe in die Generalprobe eines Stückes, das sich rund um die geheimnisvolle „Madame Kassandra“ und deren „Zukunftsdeutungen aller Art“ dreht.

In den einzelnen Rollen sind Judith Huebser, Wolfgang Simmerle, Heidi Vittur Holzer, Herta Pircher, Armin Plattner, Richard Holzer und Katja Wieser zu sehen. Premiere hat das Stück am 20. Jänner um 20.00 Uhr im Vereinshaus von Stilfes.

„150 Jahre Brennereisenbahn“ Neuer Einsendeschluss am 30. April 2017 Heuer wird die Brennereisenbahn 150 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum hat das Kuratorium für Technische Kulturgüter den Fotowettbewerb „150 Jahre Brennereisenbahn“ ausgeschrieben. Wegen der zahlreichen Anfragen von Interessierten wurde der Einsendeschluss der Arbeiten für den Fotowettbewerb nun auf den 30. April 2017 verlegt. Der Wettbewerb steht allen offen: Fotografen, Amateuren und Künstlern. Der 1. Preis ist mit 3.000 Euro dotiert, der 2. Preis mit 2.000 Euro und der 3. Preis mit 1.000 Euro.

Alle Fotos werden nach der Prämierung auf der eigens eingerichteten Webseite (www.150connectingpeople.wordpress.com) freigeschaltet. Die Prämierung der Arbeiten und die zeitgleiche Fotoausstellung in der Festung Franzensfeste finden im August 2017 statt, in Erinnerung an den Tag, als im August 1867 – vor nunmehr 150 Jahren – die erste Lokomotive über den Brenner gerollt ist. Folgeausstellungen sind in Innsbruck und in den verkehrenden Zügen zwischen Bologna und München geplant. Erker 01/17

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KULTUR

Dreharbeiten zu „Hexe Lilli“ auf dem Stadtplatz Im Jänner kommt für acht Tage das große Kino nach Sterzing. blue eyes Fiction aus München dreht mit einem Filmteam aus Deutschland, Belgien und Österreich zwischen dem 11. und 20. Jänner auf dem Stadtplatz Szenen für die beliebte Kinder-Kinofilmreihe „Hexe Lilli“. Unter der Regie von Wolfgang Groos wird Sterzing zum ersten Mal Schauplatz eines großen Ki-

zing mit seinem malerisch-idyllischen Weihnachtsmarkt ist das Bergbaumuseum in Maiern ein weiterer Drehort. In dem faszinierenden Kinoabenteuer zaubert Hexe Lilli Knecht Ruprecht, den treuen Freund des Nikolaus, herbei, der früher mit diesem unterwegs war. Ruprecht ist einst in einen Hinterhalt geraten und vom jungen Grafen Tetrich in ein Verlies geworfen worden. Als Lilli für das Weihnachtsstück ihrer Theater-AG

Das Filmteam von „Hexe Lilli rettet Weihnachten“

nostreifens. Sterzing, so blue eyes Fiction, wurde als Drehort gewählt, weil „der Sterzinger Weihnachtsmarkt der schönste der Region ist“. An der Produktion „Hexe Lilli rettet Weihnachten“, der zu Jahresende 2017 von Universum Film ins Kino gebracht wird, wirken ein 50-köpfiges Filmteam und bis zu 100 Komparsen aus der Sterzinger Gegend mit. Bei den Dreharbeiten in Sterzing mit dabei sind u. a. so prominente Schauspieler wie Anja Kling und Jürgen Vogel aus Deutschland oder Maresa Hörbiger und Christopher Schärf aus Österreich. Beteiligt sind zudem viele regionale Filmschaffende unter der Leitung von Peter Trenkwalder als Serviceproduzent. Bereits im November fand im Jugenddienst Sterzing ein Casting für Komparsen zwischen acht und 75 Jahren für Szenen auf dem Stadtplatz statt. Neben dem Stadtplatz von Ster-

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herausfinden soll, wer „Knecht Ruprecht“ wirklich war, zaubert sie Knecht Ruprecht übermütig, wie sie immer ist, in ihre Zeit. Ruprecht erweist sich zunächst als dankbarer Mann, der aber nicht mehr in seine Zeit zurückkehren will. Stattdessen macht er sich in unserer Welt auf, seinen alten Freund Nikolaus zu suchen. Ruprecht entwischt Lilli und stellt schon einigen Unfug an, bevor Lilli ihn auf dem Weihnachtsmarkt wieder aufspüren kann. Er bezichtigt einen Nikolaus-Darsteller, ein Aufschneider zu sein, und ist reichlich enttäuscht von unserer Welt. Er beklagt Respektlosigkeit, Gier und einen Mangel an Strenge und bietet den Kindern einen gefährlichen Deal an. Man darf gespannt sein, wie es der jungen Superhexe Lilli gelingt, Weihnachten zu retten. Ein wunderbares Weihnachtsabenteuer für die ganze Familie! lg

Franzensfeste

Kein Museum im klassischen Sinn Konzept für zehntes Landesmuseum in der Festung vorgestellt Grenzen und Begegnung, Autonomie und die Festung selbst – dies sind die Themen des Grundkonzeptes der Franzensfeste als künftiges zehntes Landesmuseum. Die Einbindung in das Museumsnetzwerk des Landes wurde im Dezember in der Festung vorgestellt. Die Festung Franzensfeste hat sich seit den ersten großen Ausstellungen – der „Manifesta“ (2008) und der Landesausstellung „Labyrinth::Freiheit“ (2009) – zu einem erfolgreichen Ort für kulturelle Veranstaltungen entwickelt. Nun setzt das Land Südtirol, das seit 2013 Eigentümerin der Festung ist, zu einem weiteren Qualitätssprung an. Die bestehenden Dauerausstellungen zur Geschichte der Festung und ihrem Umfeld, der BBT-Infopoint und die Ausstellung über die Bunker in Südtirol werden künftig um neue Inhalte ergänzt. Das Bauwerk, sein Standort und seine Geschichte eignen sich dafür als stimmiger und glaubwürdiger Rahmen. Als Festung für den Krieg erbaut, mit 20 Millionen Ziegelsteinen und 250.000 Kubikmetern Granit, hat die Franzensfeste nie dem Krieg gedient. Nun soll die Festung zu einem bedeutsamen Ort der Begegnung werden und das Verbindende und den europäischen Gedanken, Autonomie und Zeitgeschichte in den Mittelpunkt stellen, so Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Vorstellung des Grundkonzeptes im Dezember. Als Schnittpunkt in einem Grenz- und Durchzugsland eigne sie sich dazu besonders gut. Das Land will fortan die finanziellen Mittel für weitere bauliche Maßnahmen, Inhalte und für das Personal bereitstellen. Das Muse-

um soll in den nächsten Jahren Schritt für Schritt ausgebaut werden. Verbessern möchte das Land auch die verkehrstechnische Anbindung. Neben dem barrierefrei-

© Stefan Schönweger

Großes Kino in Sterzing

Ein Ort des Friedens und der Begegnung: die Franzensfeste wird das zehnte Landesmuseum

en Zugang und dem Ausbau von Rad- und Wanderwegen wird dabei sogar an eine neue Eisenbahnhaltestelle in der Festung gedacht. Für Museumslandesrat Florian Mussner werde die Franzensfeste fortan zu einer Oase der Begegnung, der Information und der Reflexion werden. Kulturlandesrat Philipp Achammer hob die symbolische Bedeutung einer Grenze hervor, seien doch Künstler immer auch Grenzgänger. Die Festung solle zu einem Ort kultureller und sprachlicher Vielfalt werden, in der natürlich auch Konzerte und Theaterveranstaltungen weiterhin Platz finden sollen. Die Direktorin der Landesmuseen Karin Dalla Torre berichtete über zentrale Themen, die im zehnten


KULTUR

Landesmuseum ihren Rahmen finden sollen. Dazu zählen zum einen Grenze/ Grenzräume, Begegnungsraum, Südtiroler Geschichte der Migrationen, Transit, zum anderen Autonomie, Umgang und Bewältigung von Vielfalt und Diversität, aber auch die Festung als Bauwerk selbst. Aus einem europaweiten Wettbewerb erhofft sich die im Herbst 2016 eingesetzte Arbeitsgruppe in diesem Jahr Ideen, wie diese Themen am besten umgesetzt werden können. Die Ergebnisse werden 2018

in der Festung ausgestellt und von der Arbeitsgruppe in das Konzept eingearbeitet. Bereits in diesem Jahr soll es in der Festung Ausstellungen geben, welche die neue Ausrichtung verdeutlichen. Die Kunst sei es nun, die einzelnen Themen zu einem harmonischen Ganzen zusam-

menzufügen. Gedacht wird dabei an eine dynamische Umsetzung, bei der um einzelne Schwerpunktthemen mit Dauerausstellungscharakter schrittweise neue Module wie etwa Sonderausstellungen, Denkwerkstätten, Tagungen, didaktische Werkstätten gerankt werden. So entsteht kein Museum im klassischen Sinn, vielmehr wird eine neue Form geschaffen, der das großzügige Raumangebot in der Festung bei der Planung entgegenkommt. In besonderem Maße angepasst werden soll das kulturelle Angebot in der Franzensfeste an die Bedürfnisse von Familien und Kindern. Die Inhalte werden deshalb auch so inszeniert werden, dass der Erlebnischarakter im Vordergrund steht und die Besucher interaktiv eingebunden werden. Querschnittthema in der Festung bleibt die moderne und zeitgenössische Kunst in all ihren Ausdrucksformen. Ein Thema, das sich in der Festung bereits etabliert hat, sind doch auch heute schon Werke der Künstler Fellin, Bornefeld, Mayr und Bosisio ausgestellt. Zudem soll das Museumskonzept nicht an der Außenmauer der Festung enden, sondern das Umfeld einbinden. Führungen durch die Festung bietet nach wie vor der Verein Oppidum an. In welche Richtung sich das zehnte Landesmuseum am Ende bewegt: konkret konnte oder wollte man es noch nicht benennen.

Sterzing

Großer Erfolg für Young Voices und MGV Das vom Männergesangverein Sterzing und dem Jugendchor Young Voices gestaltete Adventskonzert am Goldenen Sonntag stieß auf überaus großen Zuspruch. In der prall gefüllten Sterzinger Pfarrkirche blieb vielen nur mehr ein Stehplatz, doch die beiden Chöre, von Tamara Salcher am Klavier begleitet, und das Instrumentalensemble „Klangmeister“ unter der Leitung von Margit Nagler entschädigten die Zuhörer für die Mühen. Unter der Leitung von Waltraud Pörnbacher zeigten sich die Chöre von ihrer besten Seite und entführten das Publikum auf eine stimmungsvolle und besinnliche Klangreise. Das Programm umfasste u. a. Stücke von Simon and Garfunkel über Andreas Gabalier bis hin zu Hubert von Goisern. Diese waren gerade wegen ihrer Bekanntheit eine besondere Herausforderung. Pörnbacher schaffte es, selbst oft gehörte Lieder wie „Weit, weit weg“ dank einer eigenständigen Interpretation in einem neuen Licht erscheinen zu lassen und zum Strahlen zu bringen. Das Ziel, der hektischen und turbulenten Adventszeit wieder ein klein wenig Ruhe und Tiefe zurückzugeben, wurde nicht verfehlt und die über 1.000 Zuhörer dankten es den Mitwirkenden mit lang anhaltendem Applaus. MGV SUCHT SÄNGER Der Männergesangverein sucht engagierte und interessierte Sänger. Infos bei Obmann Richard Stefan Oberprantacher unter der Rufnummer 331 3746338 oder per E-Mail an rs.oberprantacher@ rolmail.net.

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AKTUELL

STERZINGER EHRENBÜRGER

Bürgermeister und Apotheker

Mag. Johann Kofler (1838 – 1906) Ehrenbürger von Sterzing Mag. Johann Kofler

von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1838: Geboren am 7. Dezember in Sterzing 1867: Am 16. September heiratet er Elisabeth Carolina von Klebelsberg zu Thumburg aus Bruneck. 1869 – 1875: Bürgermeister der Stadt Sterzing 1877: Kaiser Franz Joseph I. lässt dem Obmann des Bächeregulierungskomitees das goldene Verdienstkreuz mit der Krone verleihen. 1904: Mag. Johann Kofler wird am 17. Oktober von Bürgermeister Josef Domanig zum Ehrenbürger der Stadt erhoben. 1906: Am 5. Juli verstirbt Johann Kofler nach längerem Herzleiden in Sterzing und wird in der Familiengruft in den Arkaden beigesetzt.

Der Stadtapotheker, Bürgermeister giegeladene Student seine Studien und Hauptverantwortliche für die mit dem Diplom der Pharmazie und Entsumpfung des Sterzinger Moo- praktiziert in Innsbruck und Triest. ses und der Regulierung der Bäche Am 16. September 1867 vermählt um und durch Sterzing ist ein unge- er sich mit Elisabeth Maria Caroline wöhnlich tatkräftiger und unternehmungslustiger Geist. Er prägt und gestaltet das politische, kulturelle und wirtschaftliche Leben seiner Heimatstadt. Im Nachruf heißt es: „Wohl selten wird ein Mann das goldene Verdienstkreuz mit soviel Recht auf seiner Brust getragen haben wie Herr Kofler und es war wohl nur eine kleine Zinsbegleichung von Dankesschuld, daß die Stadt Sterzing denjenigen zum Ehrenbürger ernannte, der ihr getreuester Bürger war“ (Brixener Chronik vom 2. August 1906). Johann wird als Sohn des Stadtapothekers Franz AnBereits damals verfügt die Apotheke über ein ton Kofler und der Anna reichhaltiges Angebot. Bergmeister am 7. Dezember 1838 in Sterzing geboren. Sein Vater verstirbt bereits von Klebelsberg zu Thumburg aus am 20. November 1843 mit 41 Bruneck (geboren am 8. Dezember Jahren. Seine Mutter heiratet den 1842). Sie ist die Tochter des BeApotheker Michael Waizinger (Er- zirksvorstehers in Klausen und der ker 11/2016) und führt somit die Wilhelmine von Gröbner zu WolfsStadtapotheke weiter, bis sie Jo- thurn. Der Ehe entsprießen neun hann am 6. Februar 1873 über- Kinder, von denen drei bereits im nimmt. In der Zwischenzeit beendet zarten Alter sterben. Von den sechs der junge, tatenfreudige und ener- überlebenden sei besonders Os-

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wald Kofler (1869 – 1948) hervorgehoben, der sich als Heimat- und Geschichtsforscher für Sterzing verdient gemacht hat und am 9. Juli 1906 vom verstorbenen Vater die Stadtapotheke übernimmt. Neben seinen beruflichen Tätigkeiten nimmt der junge Apotheker Johann Kofler bereits frühzeitig am öffentlichen Leben der Stadtgemeinde teil. Er ist sehr gesellschaftsliebend und hat einen freundlichen Charakter. In seiner Gesinnung gehört er der streng konservativen Richtung an, weshalb er auch bei der Geistlichkeit beliebt und angesehen ist. Bereits im Jahr 1869 wird ihm von der Bevölkerung Sterzings das Bürgermeisteramt anvertraut (mit Zweidrittelmehrheit), das er zu voller Zufriedenheit für zwei Amtsperioden bis 1875 ausübt. Für kurze Zeit ist er auch Landtagsabgeordneter. In seinem Nachruf wird sogar behauptet, er hätte seine Vaterstadt durch Jahrzehnte hinaus vor dem aufkommenden Liberalismus bewahrt. Unerschöpfliche Tatkraft und reiche Vereinstätigkeit Zu seiner Zeit ist Johann Kofler die führende Persönlichkeit in Sterzing. Für seine politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leistungen in seiner Heimatstadt wird er 1904 die Ehrenbürgerschaft erhalten. Er nimmt vor allem die Entsumpfung und Regulierung des Ster-

Altbürgermeister Mag. Johann Kofler um 1900

zinger Mooses in Angriff und führt sie als Obmann des Moosentsumpfungsausschusses zum Abschluss. Bereits am 20. Jänner 1872 gründet er das Bächeregulierungskomitee, zu dessen Obmann er gewählt wird und es bis zu seinem Tode bleiben wird. Auf sein Betreiben hin erklärt der Tiroler Landtag die Moosentsumpfung zur Landesangelegenheit und sichert 1874 einen ersten Landesbeitrag von 40.000 Gulden zu. Kofler gelingt es zudem, die Nachbargemeinden für das Projekt zu gewinnen. Am 7. Mai 1877 erfolgt die feierliche Einsegnung der drei nunmehr zusammenfließenden Flüsse Eisack, Pfitscher- und Mareiterbach. Johann Kofler hält die Festrede, nachdem die zahlreichen Ehrengäste von der Flainerbrücke bis zur Thumburgerbrücke eine Flussbegehung gemacht haben. Dabei kann er auf seine hervorragende Rednergabe, aus dem Stegreif zu sprechen, zurückgreifen. Nach dem Freischießen am Schießstand fahren alle mit Kutschen zur Besichtigung der Pfarrkirche und anschließend wird im Gasthof „zur Rose“ ausgiebig getafelt und gefeiert. Kaiser Franz Joseph I. lässt ihm für alle außerordentlichen Leistungen das goldene Verdienstkreuz mit der Krone verleihen. Mut und Unternehmungsgeist Johann Kofler ist maßgeblich betei-


WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ... zerteilend bei Magenverstimmungen und Blähungen und eignet sich als Zusatz für Berg- und Gletscherwasser vor allem für BergsteiDie Inschrift am Familiengrab Die Johann-Kofler-Straße führt von der Brennerstraße zum Sterzinger Schwimmbad. in den Arkaden ger und Sportler (das so genannte „Tiroler Sport-Elixier“). Der Zusatz ligt an der Verbauung des Vallerba- schuss, ihm die größtmögliche Unches, an der Kanalisierung der Stadt terstützung zuzusichern, seine Jah- „Nur echt in Originalpackung mit und an der Vollendung des Turm- resgage von 42 auf 142 Gulden zu Sterzinger Wappen“ bürgt für die helmes nach dem Brand von 1867. erhöhen und ihn inständig zu bitten, Qualität aus seiner Apotheke. Er ist Mitbegründer der Molkereigenossenschaft und erbaut auf eigene Kosten die erste öffentliche Waage am Stadtplatz in Sterzing. Er setzt sich 1884 für den Ankauf des Deutschen Hauses um 35.000 Gulden von Graf Ferdinand Thurn und Taxis sowie die dortige Errichtung des Spitales und Armenhauses 1895 ein. Er regt den Ausbau des Brennerbadanwesens an und sorgt als Verwaltungsleiter für dessen touristischen Aufschwung. Während des Bahnbaues 1867 gründet er mit den Ingenieuren die „Theatergesellschaft“ und funktioniert den alten Tanzsaal im Rathaus zu einem richtigen Theatersaal um. Er ist ein eifriger Förderer der kulturellen Vereine der Stadt: 1876 regt er die Gründung des Verschönerungsvereines in Sterzing an, der in den kommenden Jahrzehnten zahlreiche Verbesserungen am Stadtbild (neue Gehsteige, Ruhebänke, Baumpflanzungen, Warnungstafeln, Reinigung der Ritschenöffnungen …) durchsetzt. Er unterstützt den Leseverein und fungiert von 1883 bis 1894 als Vereinsvorstand im Männergesangsverein, auch Sterzinger Liederkranz genannt. Zurück in die Apotheke Neben all diesen Tätigkeiten wird Kofler aber vor allem in der Stadtapotheke gebraucht. Deshalb macht er bereits im März 1874 die schriftliche Eingabe an den Bürgerausschuss, dass er seine Bürgermeisterstelle niederlegen wolle; als Grund nannte er seine „unbedingt notwendige Anwesenheit in der Apotheke, da der Hilfsarbeiter entlassen und sein Stellvertreter als Staatsanwaltsfunktionär zu sehr in Anspruch genommen würde“ (Sitzungsprotokoll vom 18. März 1874). Daraufhin beschließt der Bürgeraus-

seine Bürgermeisterfunktion noch bis Ende der Amtsperiode bis 1875 beizubehalten. Er kommt diesem Wunsch nach, im Juli 1875 überlässt er die Amtsgeschäfte schließlich seinem Nachfolger Bürgermeister Franz Aigner. Wie vielseitig und reichhaltig die Produktpalette in Koflers Apotheke ist, zeigt eine Werbeanzeige in Conrad Fischnalers Buch „Sterzing und seine Umgebung“. Dieser Führer durch die Touristenstation und den Sommerfrischort Sterzing wird in neun Auflagen (1883 – 1913) von Koflers Verschönerungsverein herausgegeben und 1959 von der Kurverwaltung Sterzing neu aufgelegt. Er wirbt demnach für homöopathische sowie allopathische (nach Art der „Schulmedizin“) Arzneimittel und bietet die weitum beliebten Fleischextrakte nach Justus Liebig an (aus 30 kg Rindermuskelfleisch wird 1 kg zähe Paste zur Anreicherung von Suppen und Saucen konzentriert, die spätere so genannte „Eiserne Ration“ der Soldaten im Ersten Weltkrieg); chinesische Tees finden sich ebenso im Angebot wie französische Cognacs und medizinische Weine. Er verkauft sowohl internationale Rezepturen als auch heimische Heilbehelfe, Drogen ebenso wie Chemikalien und er führt Harn- und Sputumanalysen durch. Dabei werden ausgehustete Absonderungen der Atemschleimhäute auf Lungenentzündung, Bronchitis, Tuberkulose oder Tumorbildungen untersucht. Sein Aushängeschild ist jedoch das Sterzinger Elixier: Nach altem Rezept und mit hohen Auszeichnungen versehen verspricht ein Likörgläschen Verdauungsförderung nach starken Mahlzeiten, nach schweren und fetten Speisen und nach dem Genuss von Obst, es wirkt

Johann Kofler wird Ehrenbürger von Sterzing Für seine zahlreichen Verdienste will der Stadtrat dem betagten Altbürgermeister am 17. Oktober 1904 schließlich die Ehrenbürgerschaft verleihen. Die Begründung lautet: „Herrn Johann Kofler, Apotheker, gewesener Bürgermeister, wird für das besondere Verdienst, welches er sich durch viele Jahre in uneigennütziger Weise für das Wohl der Stadt Sterzing, der Bürgerschaft und der Bewohner erworben hat, einstimmig die Ehrenbürgerschaft der Stadtgemeinde Sterzing verliehen.“ Nach dem beliebten Sterzinger Johann Kofler ist – neben Karl Lindner, Ehrenbürger von 1877 – auch eine Straße in Sterzing benannt. Im Nachruf wird Johann Kofler ein sehr gediegener Charakter nachgesagt, der stets freundlich gegen jedermann auftritt und in allen möglichen Angelegenheiten von Bürgern und Bauern um Rat befragt werden kann. Ruhige und energische Tatkraft zeichnen sein Wesen aus. Er wird als vorzüglicher Familienvater und überzeugungstreuer Katholik beschrieben. In den letzten Jahren quält ihn jedoch ein arges Herzleiden, dem er nach langen Beschwerden am 5. Juli 1906 erliegt. In seinem kranken Zustand befragt, wie es ihm gehe, soll er nicht selten die scherzhafte Antwort gegeben haben: „Auf der besseren Seite nicht besonders gut“ und „Wie Gott will, ich halt‘ still“. E

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker:

LANDESGERICHTSRAT FRANZ ENGL

Durach?

von Harald Kofler

Die kleine Ansiedlung Durach liegt an der orographisch rechten Seite des Talbaches etwas südwestlich des Dorfes Mareit, gehört zur Fraktion und Katastralgemeinde Mareit und ist mit dieser verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Ratschings. Die wenigen Höfe und Häuser von Durach werden erstmals in der frühen Neuzeit urkundlich erwähnt. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts finden sich in den schriftlichen Aufzeichnungen häufig die Bezeichnungen „im Turrach“ oder „im Durrach“ und noch im 17. Jahrhundert war die geographische Angabe „im Durrach“ in Verwendung. Die beiden bekannten Geographen Peter Anich und Blasius Huber verzeichnen die Siedlung in ihrem „Atlas Tyrolensis“ in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts bereits in der noch heute gebräuchlichen Form „Durach“. Der Siedlungsname dürfte sich spätestens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der heutigen Form gefestigt haben. Die etymologische Deutung erweist sich als nicht besonders schwierig und kann als gesichert betrachtet werden. Dem Siedlungsnamen liegen die mundartlichen Begriffe „durr“, „durre“ (d. h. dürr) zugrunde. Das Adjektiv „durr“ ist im Laufe der Zeit mit dem Suffix „-ach“ verschmolzen und daraus hat sich der Name Durach gebildet. Der Siedlungsname verweist auf ein „dürres“, d. h. wenig ertragreiches, unfruchtbares Gelände. Erker 01/17

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KULTUR

Cäcilienfeiern beschließen Musikjahr Musikkapelle Telfes

Ehrenzeichen in Gold für Karl Gschließer Mit der Feier zu Ehren der hl. Cäcilia, der Schutzpatronin der Musikanten, beschloss die Musikkapelle Telfes am 20. November ihr Musikjahr. Nach einer Messfeier in der St. Nikolauskirche in Untertelfes, musikalisch von einer Bläsergruppe mitgestaltet, fanden sich die Musikanten zum Mittagessen im „Knappenhof“ ein. Dabei dankte Obmann Norbert Haller allen Mitgliedern für die rege Teilnahme an den Veranstaltungen. Einen großen Dank richtete er an Kapellmeister Willi Tötsch, der im abgelaufenen Musikjahr wiederum viel Zeit und Engagement in den Klangkörper investiert hat. Nach dem Jahresrückblick von Schriftführer Thomas Gschließer

mit dem großen Ehrenzeichen in Gold am Bande ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen in Silber erhielten für ihre 25-jahrige Tätigkeit Gabriela Hilber und Patrick Canal. Mit lang anhaltendem Applaus für die Geehrten klang die Feier aus.

rung, genauso wie die Musicalaufführungen mit der Grundschule Gossensaß und der Jugendkapelle „Brennerwind“. Diese trat siebenmal auf. Die Gossensasser Tanzlmusig blickte auf elf Auftritte, die

an Penz am Dirigentenpult ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm zu Gehör, das vom Publikum im voll besetzten Saal mit Begeisterung aufgenommen wurde. Bür-

Vereinskapelle Gossensaß

97. Jahresversammlung Nach der musikalischen Umrahmung der Messfeier am Cäciliensonntag gemeinsam mit dem Pfarrchor Gossensaß traf sich die Vereinskapelle Gossensaß um Obmann Armin Keim im Gemeindesaal zu ihrer 97. Jahresversammlung. Schriftführer Christian Sparber berichtete von 24 Ausrückungen. Höhepunkte waren ein Kirchenkonzert und das traditionelle Pfingstkonzert, bei dem zu Ehren von Roman Mayr der eigens komponierte „Südtiroler Jubiläums-

Die Vereinskapelle Gossensaß ehrte fünf Musikanten.

Gossensasser Böhmische auf deren sieben zurück. Jugendreferentin Monika Mayr hob die Bedeutung der Jugendarbeit hervor und freute sich, dass neun Jugendliche derzeit in Ausbildung seien. Michael Keim wurde für seine 25-jährige Mitgliedschaft, Kapellmeister Klaus Sailer für seine nunmehr 25-jährige Mitgliedschaft in verschiedenen Kapellen geehrt. Ausgezeichnet wurden auch Patricia Holloway, Bruno Brandelli und Thomas Steiner für ihre 15-jährige Zugehörigkeit zur Vereinskapelle. Bürgermeister Franz Kompatscher dankte der Kapelle für die wertvollen Dienste für die Dorfgemeinschaft.

germeister Franz Kompatscher führte die Zuhörer durch das Programm. Markus und Christoph Teissl wurden beim Konzert für ihre 25-jährige Mitgliedschaft mit dem Verbandsehrenzeichen in Silber, Martin Kinzner für seine 15-jährige Zugehörigkeit mit dem Verbandsehrenzeichen in

Musikkapelle Pflersch Karl Gschließer (hinten Mitte) wurde für seine 60-jährige Tätigkeit geehrt, Gabriela Hilber (r.) und Patrick Canal für 25 Jahre.

Jugend- und Musikkapelle musizieren gemeinsam

richteten Ehrenmitglieder und Ehrengäste Grußworte an die Kapelle. Eine herausragende Auszeichnung wurde bei der Feier Karl Gschließer zuteil. Für seine 60-jährige Tätigkeit wurde er

Die Musikkapelle Pflersch gab ihr traditionelles Cäcilienkonzert im örtlichen Vereinshaus. Nach Stücken der Jugendkapelle „Brennerwind“ unter der Leitung von Marianne Mair brachte die Musikkapelle mit Flori-

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marsch – Plotzhofmarsch“ uraufgeführt wurde. Auch der Ausflug zum Brunnenfest nach Waltenhausen in Bayern und der Gegenbesuch vom Musikverein Waltenhausen zum Musikfest in Gossensaß blieb allen in schöner Erinne-

Die Geehrten der Musikkapelle Pflersch

Bronze ausgezeichnet. Verena Röck und Michael Amort erhielten das Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze.


KULTUR

Kirchenchor Ridnaun

„Jubilate Deo“

len und harmonischen Klänge wurde die Messe wahrlich zu einem Fest, nicht nur für ihre Schutzpatronin, sondern für alle Besucher des Gottesdienstes. Bei der anschließenden Feier im Hotel „Schneeberg“ ehrte der Kirchenchor Ridnaun Sieghard Helfer für seine 15-jährige Mitgliedschaft mit einer Ehrenurkunde des Verbandes der Kirchenchöre und des Südtiroler Chorverbandes. Chor und MK Maria Trens

Gemeinsame Messfeier

(v. l.) Chorleiterin Esther Falkensteiner, der Geehrte Sieghard Helfer, Obmann Hermann Schölzhorn

Der Cäciliensonntag wird in Ridnaun seit Jahren vom Kirchenchor und der Knappenkapelle gemeinsam gefeiert, wobei die Messfeier abwechselnd ein Jahr vom Kirchenchor und ein Jahr von der Knappenkapelle gestaltet wird.

Dieses Jahr bereicherte der Chor mit Stücken aus der Messe „Jubilate Deo“ und dem „Cantate Domino“ den Gottesdienst. Begleitet wurde er von Bläsern der Knappenkapelle Ridnaun. Durch die vol-

Groß war die Freude der Musizierenden und die Überraschung der Zuhörer im Kirchenschiff, als am Cäciliensonntag der Kirchenchor Maria Trens unter der Leitung von Martin Ellemunt und die Musikkapelle Maria Trens unter der Leitung von Manfred Messner gemeinsam

Treue Mitglieder der Musikkapelle Wiesen

sonntags, das Singen und Musizieren zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen, in die Herzen der Anwesenden zu bringen. Der Vizepräsident des Pfarrgemeinderates Markus Badstuber ehrte am Ende der Messfeier Heinrich Rainer für seine 25-jährige Treue zum Kirchenchor und Albert Plaickner für 15 Jahre Dienst als Chorleiter. Im örtlichen Vereinshaus blickten anschließend beide Vereine auf ein tätigkeitsreiches Jahr zurück.

Pfarrchor Sterzing

Zwei Mitglieder geehrt Am Vorabend des Cäciliensonntags hielt der Sterzinger Pfarrchor Maria im Moos im Beisein der kirchlichen Verantwortungsträger seine Jahresversammlung ab. Chorleiter Manuel Schiabello

Musikkapelle Wiesen

Der Musik treu gedient

Bei der Cäcilienfeier im Haus der Dorfgemeinschaft ehrte der Obmann der Musikkapelle Wiesen Anton Walter langjährige Mitglieder für ihre Jahrzehnte währende Treue. Er überreichte den Jubilaren die Urkunde des Verbandes Südtiroler Musikkapellen, während Kapellmeister Andreas Reifer ihnen die Ehrennadel anheftete. Für seine nunmehr 50-jährige Vereinstä(v. l.) Chorleiter Martin Ellemunt, Obfrau Juliana tigkeit wurde Erich Wieser, die Geehrten Albert Plaickner und Heinrich Tratter mit Großgold Rainer sowie PGR-Vizepräsident Markus Badstuber geehrt. Joachim Badie „Missa Brevis“ von Jacob de cher – er war auch elf Jahre Kapellmeister – und Hannes Tratter bliHaan zu Gehör brachten. Die Idee zum gemeinsamen Musi- cken auf eine 25-jährige Mitgliedzieren kam von der Obfrau des Kir- schaft in der Musikkapelle Wiesen chenchores Juliana Wieser und von zurück. Maria Marginter (nicht im Bild) wurde für ihre 15-jährige ZuKapellmeister Messner. Dem Kapellmeister ist es vortreff- gehörigkeit ausgezeichnet. lich gelungen, aus den insgesamt Bürgermeister Stefan Gufler und fast 60 Sängern und Musikanten weitere Ehrengäste überbrachten ein einheitliches Ganzes zu formen der Musikkapelle ihre Glückwünund die Botschaft des Cäcilien- sche.

Die Geehrten Irmgard Indrist (l.) ...

lobte das Engagement der Sänger und gratulierte zusammen

... und Marlene Klevenz

mit dem Obmann des Südtiroler Chorverbandes Erich Deltedesco zwei Sängerinnen: Irmgard Indrist nahm die Ehrenurkunde für 25 Jahre, Marlene Klevenz für zehn Jahre treuen Dienst an der Musik entgegen. Erker 01/17

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO

Vipiteno

Consiglio Comunale Approvato il bilancio pari a ca. 31 mil. €. Respinte tre mozioni presentate dalla SVP La seduta dell'ultimo consiglio comunale di Vipiteno si è aperta con la lettura di tre mozioni. Due di queste, presentate dal consigliere Werner Graus (SVP) riguardavano la questione dell'illuminazione pubblica. Nella prima il consigliere ha chiesto la sospensione della delibera della giunta comunale riguardante l'approvazione di un accordo di un programma con il C.I.N.F.A.I. per il miglioramento dell'efficienza energetica della pubblica illuminazione. Il consigliere Graus ha infatti fatto presente che a breve sarà approvata una nuova legge provinciale per promuovere l'efficienza energetica. Il comune potrà quindi richiedere contributi al fine di adeguare l'illuminazione pubblica e passare al sistema LED. Sarebbe meglio, secondo Graus sospendere l'accordo di programma con il C.I.N.F.A.I. e stilare un rapporto costo-efficacia per valutare i pro e contro di entrambe le possibilità. Questa procedura è consigliata anche dalla direttrice dell'ufficio provinciale Petra Seppi. Nella seconda mozione Graus chiede che venga elaborato un piano comunale sull'illuminazione che contenga un piano di azione per l'adeguamento graduale dell'esistente illuminazione pubblica esterna per il contenimento dell'inquinamento luminoso e per il risparmio energetico. Graus sottolinea che il piano dovrebbe essere stato presentato già nell'ottobre del 2013 ma il Comune di Vipiteno non lo ha ancora presentato. Secondo l'assessore Markus Larch la convenzione con il C.I.N.F.A.I. non esclude la possibilità di avvalersi anche dei contributi provinciali. La legge non è stata ancora approvata e non è ben chiaro quali siano le novità in materia – così il sindaco. Entrambe le mozioni sono state respinte con 10 voti contrari (Für Sterzing Wipptal, Insieme per Vipiteno).

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La terza mozione riguardante una pista di pattinaggio su ghiaccio per il comune di Vipiteno, nel Rione Gaismair, è stata presentata dalla consigliera Evi Frick (SVP). La consigliera ha sottolineato che lo stadio del ghiaccio è aperto al pubblico solo dalle 13.45 alle 15.20. La pista allestita in Piazza Città viene preparata solo a partire dal 22 gennaio quando le vacanze natalizie sono già finite. La consigliera sottolinea che già lo scorso anno aveva presentato la richiesta dell'istituzione di una pista di pattinaggio naturale. In linea di massimo l'amministrazione comunale non avrebbe niente in contrario alla realizzazione di una pista naturale ma gli aspetti burocratici (responsabilità, manutenzione) non sono da sottovalutare. Un'associazione o privati dovrebbero assumersene il carico. La consigliera Frick ha chiesto che l'amministrazione comunale si impegni a trovare un'associazione o un privato che sia disposto a stipulare una convenzione con il comune per la realizzazione della pista. La mozione è stata respinta con 10 voti contrari (Für Sterzing Wipptal, Insieme per Vipiteno) e sette voti favorevoli (SVP, Lega Nord).

IL BILANCIO ENTRATE L'entrata tributaria maggiore per il comune è l’IMI per 2.700.000 euro, seguita dall'IRAP per un importo di 277.600,00 € e dalla tassa per l'occupazione di suolo pubblico, che frutterà alle casse del comune 200.000,00 €. Tra le entrate extra-tributarie più rilevanti si annoverano quelle provenienti dalla distribuzione di energia elettrica per un totale di ca. 5,2 mln €. Le entrate per lo smaltimento dei rifiuti ammontano a 880.000,00 €, quelle per la fornitura di acqua potabile a 380.000,00 € e quelle derivanti da fognatura e depurazione a 735.000,00 €. Molto positive anche le entrate riguardanti la piscina Balneum che ammontano a 685.000,00 €. USCITE Le uscite per spese correnti ammontano a 14.385.000,00 mln €. Rimane sempre una spesa rilevante quella per la gestione del personale, che si aggira intorno ai 3 mln €. Le spese in conto capitale ammontano a ca. 4.935.699,00 €.

Ben 9 milioni sono messi a disposizione per gli investimenti. 4.219.878,00 sono finanziamenti vincolati. Di questi le cifre più rilevanti sono: 2,6 ml. di euro per la realizzazione della caserma dei Vigili del fuoco per la quale il comune otterrà un contributo provinciale di 650.000,00 €. Per la realizzazione del centro scolastico italiano 1.000.000,00 di euro (contributo provinciale), per la scuola materna in lingua italiana 214,130 € e per la progettazione del risanamento della scuola media tedesca 300.000.- €. 510.000,00 per il risanamento della canalizzazione di acqua potabile a Monte Cavallo e 544.731.000 per la sistemazione della via Marconi e per il marciapiede della via Gänsbacher 317.092.- Per il Balneum e il palaghiaccio 90.000.-. Il sindaco, dopo la sua relazione, ha aperto la discussione. Molto critici i consiglieri SVP che prima di tutto hanno sottolineato la mancata presentazione di una relazione dettagliata del lavoro svolto dai singoli assessori. Inoltre è stato fatto presente che a Vipiteno il passaggio al sistema a fibra ottica è molto lento rispetto agli altri comuni del comprensorio. Vipiteno investe troppo nello sport e per la cultura per esempio c'è poco o niente a disposizione. In sede di votazione il bilancio di previsione per il 2017 è approvato con 11 voti a favore (Für Sterzing Wipptal, Insieme per Vipiteno, Lega), cinque contrari(Thaler, Graus, Frick, Hartung, Tschöll, SVP) e 1 astenuto (Steindl - SVP). Tra gli altri punti all'o.d.g. il comune ha approvato all'unanimità il bilancio di previsione per il 2017 del Teatro Comunale ammontante a 222.500 €, così come il bilancio dei Vigili del Fuoco di Vipiteno 149.000,00 € - e di Tunes 39.850,00 €. cm


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Vipiteno

Acqua potabile ll risanamento di tutte le sorgenti a Monte Cavallo è stato concluso nell'autunno 2016. Il servizio di igiene e sanità pubblica ha confermato che gli impianti corrispondono alle esigenze. Siccome gli esami effettuati non presentano più contaminazione batteriologica il servizio di igiene ha annullato l'istruzione di aggiungere cloro all'acqua potabile. Dal 21 di novembre 2016 l'acqua potabile della Città di Vipiteno è priva di cloro. Ingresso sorgente L'approvvigionamento dell'acqua potabile della città di Vipiteno avviene tramite un pozzo e delle sorgenti a Monte Cavallo. La captazione delle sorgenti a Monte Cavallo risale all'anno 1911 e tranne la manutenzione ordinaria gli impianti non hanno subito grandi modifiche. Dopo il forte maltempo nell'agosto 2012 l'acqua piovana entrava in una delle 16 sorgenti e peggiorava la qualità dell'acqua potabile. Nonostante

vari tentativi da parte dei servizi comunali non era possibile individuare la causa, pertanto il servizio di igiene e sanità pubblica ha obbligato i servizi comunali di Vipiteno ad aggiungere, come atto di sicurezza, cloro per disinfettare. Dopo aver incaricato ingegneri con il progetto e il capitolato d'appalto, l'incarco per il risanamento delle sorgenti è stato conferito alla ditta Aichner Richard & CO SNC di Funes per un importo di € 427.365,24. Per la direzione lavori, sicurezza e assistenza geologica sono stati incaricati l'Ing. Florian Knollseisen, Arch. Hermann Gschnitzer ed il geologo Dott. Joachim Dorfmann. Come responsabile unico del procedimento fungeva Alexander Mühlsteiger responsabile dell'azienda servizi comunali di Vipiteno. A conti fatti, sono 16 le sorgenti che sono state captate, rinnovate e, dopo gli esami della qualità, introdotte nel sistema idrico e quindi oggi disponibili nei rubinetti dell'acqua potabile al servizio della popolazione.

Richiesti controlli severi sui treni merci Dal momento che sempre più profughi cercano di attraversare il confine sui treni merci, il presidente del Nord Tirolo Günther Platter ha chiesto che vengano aumentati i controlli alla stazione di confine e alle stazioni di fermata intermedie in Italia. I primi di dicembre sono stati uccisi a Wörgl, due profughi che si erano nascosti su un treno merci. Dal momento che i controlli per i treni passeggeri alle stazioni ferroviarie italiane sono stati aumentati i profughi cercano di varcare il confine salendo su treni merci, principalmente alla stazione merci di Innsbruck e al terminale della cosiddetta RoLa a Wörgl.

Comune di Brennero Approvato il bilancio 2017 ammontante a 5,5 mil. €. Spese di investimento per 1,1 mil. €

Il Comune di Brennero ha approvato il bilancio che fa registrare ca. 3 milioni in meno rispetto allo scorso anno. Dopo l'investimento record del 2016 per la realizzazione della scuola materna quest'anno si torna alla normalità – così il sindaco Kompatscher. Tra le entrate le cifre rilevanti sono 1,3 mil. per contributi e 1,2 mil. di tasse. Il comune ha messo in previsione 1,1 mil. per le spese di investimento: la cifra più rilevante ammonta a 304.000,00 € che verranno investiti per il risanamento della canalizzazione di Fleres, per la cui realizzazione il comune aspetta un contributo provinciale di 153.000,00 €. Inoltre tra gli altri investimenti 211.000,00 € verranno messi a disposizione per il secondo lotto per la realizzazione di un marciapiede a Ladurns,

115.800,00 € saranno a disposizione per l'acquisto di un veicolo per il cantiere comunale. Per la realizzazione della scuola materna di Colle Isarco il comune ha messo in previsione 50.000 €., 77.000 € andranno alla società Ladurns Srl per la realizzazione delle condutture anti-incendio. Il bilancio per il periodo 2017 – 2019 è stato approvato con un astenuto Maria Holzer (Freie Liste) Il documento programmatico per il periodo 2017 – 2019 è stato approvato con tre voti astenuti Rudi Plank, Armin Keim e Alexander Preyer (Freie Liste). Tra gli altri punti all'ordine del giorno il consiglio ha approvato all'unanimità il bilancio dei Vigili del Fuoco di Colle Isarco (35.000 €) e Fleres (24.830 Euro, salvo approvazione del contributo del comune). cm

Trasporto rifiuti attraverso il Brennero Roma vuole risolvere il problema dei rifiuti che sembra sempre più complesso. Tra le soluzioni la Capitale ha chiesto aiuto all'Austria. Recentemente il ministro dell'ambiente austriaco ha deciso di smaltire un massimo di 70.000 tonnellate di rifiuti della capitale italiana. Si tratta per la maggior parte di rifiuti domestici che possono essere inceneriti. I rifiuti vengono trasportati già da metà dicembre, per circa un anno, attraverso il Brennero su ruote e in parte su rotaie. Le zone in cui i rifiuti verranno trasportati non sono note in quanto soggette alla privacy, il costo delle operazioni non è stato reso noto. Erker 01/17

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Comune di Fortezza Fortezza

Dal 1° gennaio, il Forte di Fortezza sarà ufficialmente un museo È il decimo museo dell’Alto Adige - Sudtirolo. Di quelli gestiti dall’Azienda Musei Provinciali naturalmente, perché se si contano tutti quelli creati da associazioni o da privati i musei in totale sono 90. L’annuncio è stato dato nel corso di una conferenza stampa, tenutasi nell’ex polveriera del complesso, da Arno Kompatscher che, per sottolineare la forza della decisione – lo ha sottolineato lui stesso – ha portato con sé mezza giunta provinciale, con gli assessori Florian Mussner (beni culturali) e Philipp Achammer (cultura tedesca), oltre al direttore del Dipartimento lavori pubblici e cultura italiana Paolo Montagner e la direttrice dell’Azienda musei provinciali Karin Dalla Torre. Sono passati dodici anni, da quando il Comune di Fortezza riuscì ad avere dal Demanio, in locazione, l’enorme, granitico complesso dove timidamente il gruppetto facente capo all’Associazione Oppidum iniziò a far visite guidate e a promuovere qualche manifestazione. Tanti anni fa, forse si poteva far più presto. Ma oggi, cambiati i vertici provinciali, la volontà pare riapparire energica per far ergere la fortezza a simbolo di quel “corridoio” tra nord e sud, l’asse del Brennero, che unisce le genti, che le ha sempre unite sin dalla storia più antica… che aiuterà a renderci consapevoli del ruolo di questa terra e della sua autonomia nel futuro europeo – così Kompatscher. Dunque non più uno sbarramento, come fu concepita, ma un portale, una porta sempre aperta. Nel frattempo è stato creato un gruppo di lavoro che si occuperà del nuovo progetto culturale, che, come ha spiegato la direttrice Dalla Torre, ha elaborato un concetto-quadro di museo che nel 2017 costituirà la base per un concorso pubblico per raccogliere idee su come attuare in concreto 3 tematiche: i confini (aree di confine, spazi di incontro, storia altoatesina delle migrazioni, spazio di transito), l’autonomia (il rapporto con la pluralità e la diversità), il forte stesso come manufatto storico. Intanto, il direttore Montagner ha ricordato che finora la Provincia ha recuperato con interventi mirati 15mila mq di superfici nel forte basso, medio e alto e che il lavoro proseguirà nel 2017. Ha anche illustrato gli attuali investimenti, che sfiorano il milione di euro, con Kompatscher che, facendo già da contrappunto, ha garantito per il futuro altri consistenti investimenti. Con il passaggio all’Azienda Musei Provinciali, la struttura potrà beneficiare anche delle esperienze già maturate in altre strutture. dm

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Consiglio comunale Attualmente ha aderito il 66 per cento della popolazione. Tanto è bastato per dare l’avvio ufficiale alla progettazione e alla futura realizzazione di un impianto di teleriscaldamento per il paese di Fortezza-centro. È stato questo uno degli argomenti principali della penultima riunione annuale del consiglio comunale tenutasi i primi di dicembre. Va detto che, in linea di massima, il teleriscaldamento era opera da tempo pensata. Oggi pare vi siano le condizioni perché l’opera vada in porto. Ad avere qualche remora, oltre ad un certo numero di privati, alcuni complessi condominiali, come quello di Via Roma, nei pressi della stazione, che già qualche anno fa aveva convertito l’impianto – che serve quattro palazzine con 32 nuclei familiari – da gasolio a pellets con una notevole spesa pro capite. Ebbene, il sì di questo complesso ha fatto salire la percentuale di aderenti facendo trarre un sospiro di sollievo al sindaco Thomas Klapfer, impegnato nell’operazione di convincimento, con numerose serate informative alla popolazione. “Altri si aggregheranno chiedendo l’allacciamento” ha affermato con convinzione, “è prassi consolidata ed esperienza di altri comuni”. A presentare il progetto, l’ingegner Bergmeister, che da tempo è impegnato sia nello studio dell’opera che in una capillare informazione all’utenza. Va detto che il futuro teleriscaldamento allaccerà alla rete gli edifici pubblici (Comune, scuole, sala pluriuso) la zona di Piazza Marconi, quella di Via Fontana, (le case ferrovieri a sud del paese) e quelle degli edifici in prossimità della stazione. Per il momento verranno escluse la frazione di Riol e quella di Prà di Sopra, che presentano delle difficoltà tecniche sormontabili solo attraverso una massiccia e piena adesione dei residenti. Il costo dell’opera è stimato in

3.365.000 E, dei quali 2.365.000 E saranno coperti dal fondo di compensazione ambientale del Bbt e 1 milione da contributi provinciali. I lavori inizieranno presumibilmente all’inizio del 2017 (progetto esecutivo, iter burocratico mentre il calore nelle case dovrebbe arrivare nel 2018).

L’altro argomento affrontato nella seduta di inizio dicembre, ha riguardato il progetto di sistemazione di quello che è chiamato anonimamente “Piazzale sud”. Il progetto, affidato allo studio di architettura “Taaut Ventura” degli architetti Walter Colombi e Arthur Pichler. Un lavoro complesso quello elaborato e presentato in due occasioni anche alla cittadinanza, che vuol “mettere ordine” a quello che si presenta come il biglietto da visita, il primo impatto col paese. Attualmente, nel piazzalone, vale il posteggio selvaggio: di autotreni esteri per la sosta domenicale, di camper e bus turistici dai paesi dell’Est, mentre ospita il mini-riciclaggio del paese e un’area di sosta-camion per lo sdoganamento. Insomma un intrico di interessi ed opportunità diverse alle quali metter qualche regola, data dal nuovo verde pubblico, da aree a parcheggio segnate, da zone per godersi la riva del lago, a percorsi di passeggio, di sosta per pescatori e di futuro raccordo con una camminata verso il forte, con rampe per disabili e carrozzelle. Un progetto, che pur con qualche ripensamento richiesto, potrà dare un’immagine nuova e positiva all’ingresso sud del paese. Il budget richiesto per l’operazione, sfiora i 400 mila euro. dm


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Incontri vivi, dibattiti morti Un inedito e affettuoso ricordo di Alexander Langer del suo incontro con la gente del suo paese in un dibattito politico

Alexander Langer ne ha parlato in un articolo pubblicato in "Senza Confine" – rubrica Stili di vita, nell’aprile del 1992, gentilmente speditomi da Edi Rabini, una delle persone a lui più vicine. Purtroppo, per ragioni di spazio, ho dovuto procedere ad una riduzione del testo, ma non ad un riassunto, mantenendo l’uso dell’io narrante Il testo integrale si trova nel sito della fondazione Alexander Langer, che raccoglie gran parte dei suoi scritti: www.alexanderlanger.org

tento di allargare la cerchia dei comuni impegnati ad assumersi compiti di solidarietà, senza

guaggio un po' ufficiale, impersonava un altro aspetto concreto del conflitto. Vi ero infine io, fi-

per questo cadere nella retorica. C’era poi un artista croato, tra i croati meno nazionalisti che io abbia mai incontrato di questi tempi. Esponeva la situazione attuale in Jugoslavia, con il piccolo particolare che si trattava di persona che da alcuni anni vive a Sterzing ed aveva quindi quella diversa e superiore affidabilità che viene dalla consuetudine della convivenza quotidiana. Una "sorella" della Croce Rossa, militaresca come la sua divisa, discuteva sul "diritto umanitario bellico" e sulle proprie esperienze di assistenza in Jugoslavia; e, pur con le sue stellette ed il suo lin-

glio della piccola cittadina che ci ospitava e noto come impegnato per la convivenza inter-etnica in Sudtirolo, oltre che per le vicende balcaniche al Parlamento europeo. Parlavo degli sforzi concreti che in tutte le repubbliche jugoslave gruppi di cittadini attivi contro la guerra fanno per riannodare i fili della convivenza inter-etnica. Una ragazza aveva introdotto al pianoforte la serata, per creare un'atmosfera di raccoglimento e concentrazione, ed era stata assicurata l'alternanza tra interventi in lingua tedesca ed italiana. Ben 85 le persone intervenu-

Dobbiamo ammettere che molti dei cosiddetti dibattiti politici ai quali partecipiamo sono spesso delle noiose conferenze, con pubblico scontato quando non addirittura "precettato", dove si va di solito per contarsi e per parlarsi addosso. I “tuttologi” di turno si sono preparati (se va bene) durante il viaggio, non si ascoltano tra di loro e raramente parlano di qualcosa di vero. Recentemente sono stato invitato nel mio paese di origine (Sterzing/Vipiteno, 5000 abitanti) ad una serata sulla Jugoslavia, e non ho potuto fare a meno di apprezzare lo stile politico (che è poi anche un aspetto degli "stili di vita") di questo incontro, organizzato dal circolo locale "Juvenilia". Quattro gli oratori invitati. Il sindaco di Bruneck/Brunico (SVP) rappresentava un comune che esemplarmente, e senza badare a critiche interne ed esterne, aveva aiutato prima i rifugiati albanesi e poi quelli jugoslavi, soprattutto croati: parlava in modo semplice, e chiaramente con l'in-

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te, nel dopocena dell'ultimo sabato di carnevale, per assistere, senza chiacchiericcio, dall'inizio alla fine. In particolare mi è piaciuto che, invece di ricorrere ai cosiddetti "esperti", si sia cercata la veracità delle testimonianze e che l’evento sia stato pensato ed organizzato per la cittadinanza, non per i già informati o già simpatizzanti. Insomma qualcosa che ha dato la consapevolezza di partecipare ad un momento creativo e non semplicemente riproduttivo, con un reale incrocio tra esperienze, più che tra "posizioni". Per il pubblico era normale limitarsi a domande piuttosto che esibirsi negli inevitabili "interventi" dei soliti "mancati relatori". Sarà un caso che incontri così mi capitino soprattutto alla "periferia" del sedicente dibattito politico, in posti meno contaminati dal teatrino politico? Sarà un caso che coloro che non vedono al di là della propria cultura politica tradizionale tendono ad ignorare questa ricchissima "periferia" che sviluppa, a loro insaputa, una vitalità originale e preziosa? Il testo risale al lontano 1992, ma appare quanto mai attuale se rapportato agli stomachevoli coccodè degli sguaiati dibattiti nel pollaio televisivo. E proprio per questo fa piacere ripubblicare questo bel ricordo che Alexander Langer aveva conservato dei cittadini del suo paese d’origine, incontrati in una stagione, forse irripetibile, in cui oltre a “Juvenilia” anche diverse altre associazioni culturali promuovevano informazione e cultura in modo originale e appassionato. ap


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I Tun na kata si aggiudicano il “premio per l'umanità” KIWANIS Ogni due anni le sette associazioni “Kiwanis” dell'Alto Adige consegnano un premio per l'umanità.

Le associazioni Kiwanis premiano le persone, le associazioni o le istituzioni che prestano il loro servizio con basi fondate su valori umani e spirituali e non materiali. Il premio è di 5.000 euro. In prima linea vengono onorati coloro che volontariamente dedicano il loro impegno al settore sociale. Quest'anno per la prima volta il gruppo Kiwanis di Vipiteno organizzerà la serata per la consegna del premio, che verrà consegnato al gruppo Tun na kata per il loro impegno. Il gruppo è nato nel 1997 da un'idea di Franco e Uschi Perini, i Tun na Kata come è noto è una band musi-

cale, composta da 8 persone diversamente abili che sotto la direzione di Jack Alemanno compone brani musicali, esegue concerti e pubblica CD. Da più di vent'anni gli speciali musicisti allietano il loro pubblico comunicando attraverso la musica trasmettendo emozioni e quiete. La consegna del premio avverrà il 21 gennaio al Teatro Comunale con inizio alle ore 19:30. La serata sarà accompagnata musicalmente dagli stessi Tun na kata. L'ingresso è libero, vengono accettate offerte che verranno devolute a bambini e famiglie della Wipptal. cm

L’Upad: trent’anni di attività La sezione UPAD Vipiteno ha festeggiato a Brunico i suoi trent'anni di attività. A fine novembre l'Upad di Vipiteno insieme a quella di Brunico, ha celebrato, nell'aula magna dell'Istituto Pluricomprensivo di lingua italiana a Brunico i trent'anni di attività culturali e sociali della fondazione Upad nel territorio delle due città. È stata celebrata la storia appassionata delle due sedi territoriali che di anno in anno hanno offerto la loro opera in favore delle comunità di appartenenza. Un folto pubblico ha partecipato alla festa che è stata organizzata dai coordinatori della sede di Brunico Maria Grazia Orsan e Riccardo Santoni. Hanno partecipato i rappresentanti di numerose associazioni locali e referenti delle sezioni Upad di Vipiteno, Norma Fontana e Giulio Todesco, di Bressanone

Paola Grammatica e di Dobbiaco/San Candido Angela De Simine. Durante la festa è stata evidenziata l'importanza della cultura per una crescita consapevole e critica della collettività. Al termine della parte celebrativa e istituzionale, gli intervenuti hanno assistito a un concerto del quartetto d'archi "Caprice" di Verona, che si è esibito con brani tratti dalle più celebri colonne sonore di film. Un tradizionale brindisi augurale e un rinfresco hanno chiuso la manifestazione. L'UPAD continuerà ad operare non solo per promuovere la cultura nelle sue più varie forme, ma anche per fungere da punto di aggregazione sociale per le rispettive comunità. cm

Prati di Vizze

Festa natalizia dell’AVIS Wipptal Premiati i donatori di sangue La sezione AVIS Wipptal presta la sua opera generosa al servizio della comunità già da più di 25 anni. Per questo il tradizionale "Natale del donatore" nel padiglione delle feste della “Haus der Dorfgemeinschaft” di Prati di Vizze del 16 dicembre scorso ha avuto come ogni anno una particolare pregnanza. La sezione AVIS di Vipiteno si è costituita infatti il 27.10.1990, per lungaggini burocratiche, alla fondazione della sezione vipitenese si giunse solo nel 1990 e per la prima donazione di sangue bisognò aspettare il 5 maggio 1992. Nel 2005 si ha il rinnovo delle statuto e il cambio della denominazione da "Sezione AVIS Vipiteno" in "AVIS Comunale Wipptal", in quanto aperta ai comuni dell'Alta Valle Isarco. Al “ Natale del donatore “ 2016 erano presenti il presidente prov.le Avis Erich Hanni, i rappresentanti delle sezioni di Bressanone e Brunico, l’assessore del Comune di Val di Vizze Edith Seidner Tschöll e gli infermieri Ilse, Chiara e Markus del centro trasfusionale dell’ospedale di Vipiteno. Il presidente e il vicepresidente hanno rivolto appello ai giovani, affinché si facciano avanti in quanto vorrebbero di formare un gruppo giovani anche nella sezione Vipiteno-Wipptal. Inoltre hanno informato che la prossima assemblea elettiva si terrà il 24 febbraio. L'Avis per l'occasione cerca candidati, chiunque fosse interessato può rivolgersi in segreteria o al direttivo. È stato inoltre comunicato che la chiamata viene fatta con sms. Chi non potesse presentarsi alla donazione è pregato di avvisare tempestivamente la segretaria, inoltre devono essere comunicati anche cambi di indirizzo e numero di telefono. Il presidente Valeria Casazza e il vicepresidente Erwin Astenwald hanno consegnato 19 distintivi d’argento (25 donazioni), 10 distintivi d’oro (50 donazioni), 1 distintivo d’oro con rubino (75 donazioni) e un distintivo d’oro con diamante (80 donazioni). La serata è terminata con un ricco buffet, preparato dal direttivo e collaboratori. I donatori hanno ritirato il regalo natalizio, un vasetto di miele e il calendario donato dall’Avis di Agugliano gemellata dal 2005 con l’Avis Wipptal. cm Erker 01/17

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Yoseikan Budo – Polisportiva AVI Vipiteno Stefan Rainer si aggiudica il 3° posto al „Grand Paris“ a Parigi, i budokas della sezione Yoseikan Budo Vipiteno raggiungono ottimi risultati a Bressanone

Il 10 e 11 dicembre l'atleta vipitenese Stefan Rainer ha partecipato all'International Championship „Grand Paris“ di Yoseikan Budo a Parigi. Rainer insieme ad altri 6 atleti ha rappresentato l'Adige Adige facendo parte della delegazione italiana. Al Grand Paris hanno preso parte atleti provenienti da Francia, Belgio, Italia, Slovacchia, Spagna, Svizzera, Tunisia, Lussemburgo, Russia e Inghilterra. Rainer ha conquistato il 3° posto nella categoria Emono (tecniche di armi) e il 3° posto nella Yoseikan-Sude - categoria B. Il grande successo di Rainer in Francia è stato seguito dagli ottimi risultati ottenuti dai giovani atleti di Vipiteno a Bressanone il 17 e 18 dicembre. Gli atleti vipitenesi della categoria U12, U15 e U18 hanno dimostrato la loro abilità conquistando i gradini

più alti del podio. Il team di Vipiteno 1 con Anna Gallmetzer, Jovan Teodorovic e Jonas Hochrainer ha vinto nella categoria U12, la squadra Vipiteno 2 con Doris Graber, Nicole Schölzhorn e Alex Giordani ha conquistato il 4° posto. La squadra Vipiteno 3 con Katrin Kiem, Manuel Giordani, Alex Giordani e Jovan Teodorovic ha conquistato il 2° posto nella categoria U15. Nella categoria U18, la squadra Vipiteno 4 con Maria Gallmetzer, Nadine Schölzhorn e Jovan Teodorovic ha conquistato il 4° posto. Nelle competizioni individuali Jovan Teodorovic e Anna Gallmetzer hanno conquistato il gradino più alto del podio. Katrin Kiem, Jonas Hochrainer e Laura Siller il 2 ° posto, seguiti da Laura Ciceri al 3 ° posto e Giordani Alex al 5 °. cm

VII. „Skialp Night Trophy“ in Val di Fleres/Ladurns Venerdì, 13 gennaio 2017 i protagonisti dello skialp si ritroveranno in Val di Fleres per la settima edizione della „Skialp Night Trophy“, la seconda gara della Eisacktal Cup. Dalla partenza presso la stazione a valle il tracciato segue la pista fino al punto più alto, la stazione a monte „Wastenegg“ a quota 2000 m, dove il cambio pelli apre il via ad una breve discesa ripida che porta all'imbocco della discesa a valle, dove avviene il cambio pelli per la salita successiva. L'arrivo è

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previsto presso la baita "Edelweiss" dopo uno sviluppo totale di 1.330 m di dislivello. Una gara anche per gli skialper amatoriali, che potranno dilettarsi su un percorso di un'unica salita di 830 m di dislivello con sola classifica di tempo medio. Partenza per la categoria "race" alle 19.30, 5 minuti dopo segue la categoria "hobby". La premiazione avrà luogo presso la baita "Edelweisshütte" alle ore 22.00 ca. Ulteriori informazioni e iscrizioni tramite www.sv-gossensass.org.

Hockey

Una festa di Capodanno molto speciale per la squadra U16 La festa di Capodanno per squadra U16 quest’anno sarà qualcosa di molto speciale, dato che i ragazzi festeggeranno la vigilia dell’anno nuovo a Kelowna, British Columbia, a ca. 300 km a nordest di Vancouver. Il motivo è la partecipazione al rinomato “Kamloops International Bantam Ice Hockey Tournament”, torneo di fama internazionale. Il “KIBIHT”, dove l’albo d’oro è pieno di nomi di stelle a livello mondiale come Mario Lemieux, Jari Kurri, Vincent Lecavalier o Alexei Kovalev, è stato fondato nel 1969 e nel 2006 “The Hockey News” lo ha definito il miglior torneo U16 al mondo. Come main sponsor per questo progetto molto ambizioso è stato possibile convicere il gruppo rock Frei.Wild, il cui percussionista Christian Forer è proprio di Vipiteno. “Tutti i membri del gruppo sono appassionati di hockey su ghiaccio e perciò la decisione non è stata difficile da prendere quando la società quest’estate ci ha contattato per questo bellissimo progetto” – così Forer. “Con la fondazione del nostro gruppo abbiamo inseguito un sogno che siamo riusciti a realizzare, ormai ha 15 anni. Oggi anche questi ragazzi hanno un sogno, proprio come ce l’avevamo noi, e vogliamo aiutarli affinché possano fare quest’esperienza unica.” – continua Forer. “Inoltre speriamo di raggiungere nuove spiagge con la nostra musica, e questo progetto ci aiuta a rendere noto il nostro nome anche fuori dall’Europa.” I Broncos sono contentissimi di questo main sponsor un po’ diverso dal solito. “Non credo che sia tanto usuale che un gruppo rock sponsorizzi una squadra giovanile di hockey su ghiaccio. Ma l’in-

tero progetto della partecipazione al KIBIHT 2017 non è tanto usuale, e sotto questo aspetto la combinazione non è neanche tanto strana.” - sorride l’addetto stampa e vice presidente Stefan Troyer. Mitch Pohl, dal 2011 coach responsabile del settore giovanile dei BroncosJunior, parla con entusiasmo della sua esperienza: “Quando con la mia squadra giovanile siamo stati invitati in Canada, non credevo ai miei occhi. Ancora oggi una bella amicizia mi lega alla famiglia che mi ha ospitato all'epoca. Questa esperienza non la dimenticherò mai!” Anche per Stefan Troyer questo aspetto è al centro di questo progetto: “Chiaro che questo torneo è seguitissimo da tutti gli scouts della WHL, OHL e QMJHL, ma non è questo l’obiettivo. Naturalmente vogliamo fare bella figura, ma l’allargamento degli orizzonti è l’aspetto fondamentale di questo progetto. Aprirsi ad altre realtà, incontrarsi con altre culture e conoscere altre dimensioni nell’hockey su ghiaccio, queste sono le cose che per noi sono davvero importanti, e siamo fieri di avere il gruppo Frei.Wild come partner in questo bellissimo sogno!” “Comunque non dobbiamo dimenticarci di tutti gli altri sponsor che hanno reso possibile la realizzazione di questo progetto, anche a loro va un caloroso ringraziamento, perché senza il loro contributo questo sogno non sarebbe mai diventato realtà! Quando il 28 dicembre verrà il momento dell’ingaggio iniziale per la partita contro i Kamloops Junior Blazers, allore i BroncosJunior, i Frei.Wild e tutti coloro che hanno collaborato a questo progetto e lo hanno sostenuto avranno scritto un capitolo nella storia della nostra società!”


CALENDARIETTO

Pallavolo Vipiteno Polisportiva La pallavolo a Vipiteno un viaggio nel tempo Il gioco sportivo della pallavolo è stato ideato nel 1895 da William G. Morgan, direttore della Ymca di Holyoke nel Massachusset in Usa. L'intento era quello di ripetere il successo ottenuto dalla pallacanestro per far giocare nei mesi invernali i ragazzi della scuola in ambienti riparati. Il suo primo nome fu minonette.

Cinque anni dopo, nel 1890 A.T. Halstead un insegnante di educazione fisica fu l'artefice della diffusione del gioco negli Stati Uniti, scrivendo un regolamento e dan-

Campionato Serie D

dogli il nome di volleyball.
In Italia i primi incontri si disputarono nel 1928; nel 1933 ebbe luogo un primo campionato, vinto poi dal Genova; ma questo gioco fu sempre poco praticato fino al 1945, quando ebbe una notevole immediata diffusione fra i giovani. Successo e partecipazione che incoraggia a costituire nel 1946 la Federazione Italiana di Pallavolo (FIPAV) e la Federation Internationale di Volleyball (FIBV).
 A Vipiteno la pallavolo nasce nel lontano 1973 grazie all'idea di Icilio Starni, allora docente presso il liceo in lingua italiana di Vipiteno. I professor Starni avvicinò i suoi studenti a questa pratica sportiva insegnando loro questa attività ottenendo ben presto buoni risultati. Nel 1974, sull’onda di un sempre crescente interesse organizzò un torneo amatoriale a 4 squadre, al quale parteciparono una rappresentanza dei geometri di Vipiteno, una dei maestri di sci di Vipiteno, una dei militari di stanza a Vipiteno e la squadra del liceo con capitano lo stesso Starni. Negli anni successivi seguirono altri tornei del genere e il numero degli appassionati crebbe di anno in anno. Fu così che nel 1979 avvenne, sotto i colori del “Jolli Club”, la prima affiliazione alla Federazione Italiana Pallavolo con partecipazione al campionato di prima divisione maschile con accese partite contro le squadre di BolzaTorneo di Pallavolo 1974

no, Bressanone, Brunico, Merano, Laives ecc. Dopo soli 2 campionati, sotto il dirigente del settore Sandro Covi, avvenne il salto di categoria in serie D con i giocatori Mauro Mauloni, Piero Stefani, Stefano Niccolini, Herbert Erlacher, Valentino Bruno, Renato Covi, Bruno Prota, Marco De Antoni , Francesco Vanzo , Luca Pinter e l’intramontabile Icilio Starni. Negli incontri fuori provincia le cose non furono più così semplici e dopo la retrocessione seguirono alcuni anni in prima divisione fino al campionato 1988/89 con una nuova promozione in serie D dove la squadra si qualificò al 5° posto. Tra la fine degli anni 80 e gli inizi degli anni 90, per dare un'idea del numero degli appassionati, la societá Jolli Club partecipava con ben quattro squadre, due maschili e due femminili ai campionati, organizzati dalla FIPAV. Non va dimenticato che in questi anni fu particolarmente incentivato il settore giovanile che, specialmente con le ragazze seguite da Renato Covi, Erlacher Herbert e Oscar Rainer ben figurarono nei vari campionati provinciali Aspiranti; Juniores e in Prima divisione. Nel 1998 la società “Jolli Club” cessò la sua attività, ma la sezione Pallavolo continuò e continua tutt’ora sotto i colori della storica Polisportiva Vipiteno. Il responsabile attuale, Renato Covi, svolge attività di allenamento per ragazze/i e adulti 2 volte alla setti-

Teatro Stabile Bolzano 06.01.17: “The Pride” di Alexi Kaye Campbell, regia Luca Zingaretti con Luca Zingaretti. Teatro Comunale di Bolzano, ore 16.00. 29.01.17: “Calendar Girls”, di Tim Firth, regia Cristina Pezzoli con Angela Finocchiaro, Laura Curino, Ariella Reggio. Teatro Comunale di Bolzano, ore 16.00. Teatro Comunale 05.01.17: Concerto di Capodanno 2017 con la Salonorchester Südtirol. Teatro Comunale, ore 20:30. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 14.01.17: Assemblea annuale dei soci. 29.01.17: Festa sulla neve con gara sociale di sci. Pista di sci di Ridanna A.N.A. - Vipiteno 06.01.17: Assemblea generale dei soci, con votazioni e rinnovo del bollino e cena presso oratorio Maria Schutz ore 17.30. 29.01.17: S. Messa in ricordo dei caduti della Battaglia di Nikolajewka. Chiesa dei Cappuccini, ore 10.00. A.N.S.I. 28.01.2017: Assemblea generale dei soci UPAD Vipiteno Incontri: Oratorio M. Schutz, 15.30. 11.01.17: Oriana Fallaci – La rabbia e l’orgoglio di non essere compresa. Rel.: Irene De Marchi. 18.01.17: Martin Lutero, l’iniziatore della riforma protestante. Rel: Romano Viola. 25.01.17: Amoris Laetitia. Storia, sfide e funzione della famiglia nella società d’oggi. Rel.: Don Paolo Renner.

Campionato Ragazze

mana presso la palestra del centro scolastico di Via S. Margherita. La squadra degli adulti partecipa da diversi anni ad un campionato amatoriale al quale sono iscritte squadre di Bressanone, Brunico, Rio di Pusteria, Val Gadena, Val Badia e Lana. Per quanto riguarda il settore giovanile, attualmente sono circa 30 le ragazzine che partecipano ai corsi ed ai vari allenamenti, mentre la squadra femminile U20 partecipa al campionato VSS al quale sono iscritte squadre provenienti da tutta la provincia. Le ragazze negli ultimi anni hanno ottenuto buoni risultati. cm

Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 27 gennaio 2017 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 90

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SPORT

50 Jahre für den Rodelsport von Barbara Felizetti Sorg Ob als Athlet, Trainer, Sprecher oder Kampfrichter – seit fünf Jahrzehnten bestimmt der Rodelsport sein Leben. Walter Volgger aus Stange im Erker-Porträt. „Das waren noch Zeiten“, sinniert Walter Volgger und lächelt. „Das ist schon eine ganze Weile her, dass ich mit dem Rodeln angefangen habe. Ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben.“ Und er erzählt von seinem Onkel Karl Wild aus Stange, der ihn 1967 mit diesem Sport vertraut gemacht hat, von Alfred Burger aus Sterzing, der ihm seine erste Rodel zur Verfügung gestellt hat, und von

Die Mannschaft des SC Stange (1986): (3. v. r.) Walter Volgger

WALTER VOLGGER

kompakt

Geburtsdatum: 01.04.1956 Geburtsort: Ramerhof in Mareit Wohnort: Stange Beruf: Pensionist Sportart: Naturbahnrodeln Verein: ASC Stange, Wipptaler Rodelclub Hobbys: Rodeln, Motorradfahren, Basteln, Gartenarbeit, Theaterspielen, Fischerei

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seinen ersten Rodelerfahrungen, die sich heutige Sportler wohl nicht mehr vorstellen können. „Um die Bahn über das Keimfeld in Stange zu präparieren, haben wir einfach ein paar Zweige über den Schnee gezogen.“ Dementsprechend löchrig war auch die Bahn. Es gab auch kein regelmäßiges Training im heutigen Sinn, sondern eine Gruppe Gleichgesinnter traf sich zum Spaß, um gemeinsam die Freizeit zu verbringen. Wild und Burger instruierten die Jugendlichen, die sich auch von den Älteren immer wieder Tipps holten. Als noch im selben Jahr der SC Stange gegründet wurde, trat Walter – wie die meisten im Dorf – diesem sogleich bei. Bald wurden auch die ersten Rennen organisiert, vor allem auf Landesebene. „An meinen ersten Wettkampf kann ich mich noch gut erinnern“, lacht er. Gleich hinter sei-

nem Vereinskollegen Peppi Trenkwalder belegte er den zweiten Platz. „Beim zweiten Rennen, das auswärts in Ulten stattfand, konnte ich dann schon meinen ersten Sieg einfahren – den Siegerpokal habe ich bis heute aufbewahrt.“ Zwar fuhren die jungen Rodler aus Stange bereits damals mit einer Rennrodel, die übrige Ausrüstung war aber noch sehr bescheiden. „Wir trugen Wollhandschuhe und grobe Bergschuhe – bremsen war da sowieso überflüssig“, erinnert sich Walter. Die Schienen wurden anfangs noch mit Kerzen- oder Bienenwachs und Speckschwarten präpariert. Doch das Equipment wurde ständig verbessert und auch die jungen Burschen aus Stange fanden immer mehr Gefallen an ihrem Sport, schließlich gab es damals keine große Auswahl. „Mich hat beim Rodeln vor allem die Geschwindigkeit fasziniert – mir ging

es einfach nie zu schnell“, so Walter. „Deshalb war auch die Hauenstein-Bahn in Seis meine absolute Lieblingsstrecke. Sie war technisch anspruchsvoll und es ging dort richtig brutal zu.“ Zudem war der Sport ein guter Ausgleich zum Berufsleben und eine willkommene Möglichkeit, auch einmal aus dem Wipptal „auszubrechen“. Dafür haben sie keine Mühen gescheut. „Zu einem Rennen in Walten in Passeier sind wir einmal zu Fuß vom Jaufenhaus über den Pass marschiert“, erzählt Walter. „Dort stürmte es allerdings derart heftig, dass wir unverrichteter Dinge wieder umkehren mussten. Die Lawinengefahr war uns nicht einmal bewusst.“ Auch die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. „Mein größter Erfolg war der Sieg bei einem nationalen Bewerb in Kastelruth – ich glaube, es war 1969. Als Preis habe ich dort ein paar Pantoffeln


SPORT

Der erste Siegerpokal

Walter Volgger mit dem russischen Kunstbahnrodler Albert Demtschenko bei den Olympischen Spielen in Turin (2006)

bekommen, die mir nicht einmal gepasst haben“, lacht Walter. „Mein schönstes Erlebnis war allerdings, als ich mit 18 Jahren erstmals in der allgemeinen Klasse gewonnen habe.“ 1974 hätte er sich bei den Italienmeisterschaften in Rasen/ Antholz sogar für die Europameisterschaften qualifizieren können, ein Sturz machte jedoch alle Hoffnungen zunichte. Im Doppel gemeinsam mit Richard Psenner konnte er auch nationale Erfolge feiern. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm aber ein Sturz in Jaufental, wo sie sich beide verletzt haben und ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Zwischendurch hat er sich auch auf der Kunstbahn versucht, schließlich gab es eine solche damals auch in Stilfes. Er ist dann aber doch der Naturbahn treu geblieben – und das seit mittlerweile fünf Jahrzehnten. Noch während seiner aktiven Laufbahn, die Walter 1986 beendet hat, kümmerte er sich um den Rodelnachwuchs in Stange. „Wir hatten damals eine gute Truppe“, erinnert er sich sichtlich stolz an seine Schützlinge. Doris Psenner, Christian Schölzhorn und Benno Vittur gehörten genauso wie Tochter Manuela – sie gehörte bereits mit 15 Jahren der Nationalmannschaft an – dazu, später gesellte sich auch Reinhold Rainer aus Jaufental zu ihnen. Sohn Ingemar und Tochter Larissa wurden ebenfalls begeisterte Rodler. Als Betreuer fuhr Walter mehrmals auch zu den „Giochi della gioventù“, wo sich Jugendliche

aus ganz Italien messen konnten. Den Höhepunkt bildete jedoch die Jugend-Italienmeisterschaft, die 1986 auf seiner Heimbahn in Stange ausgetragen wurde; Tochter Manuela kürte sich dort sogar zur Staatsmeisterin. Als Walter 1990 auch seine Trainerkarriere beendete, verabschiedete er sich dennoch nicht von seinem geliebten Rodelsport. Von nun an war er auf dem internationalen Parkett als Sprecher und Kampfrichter anzutreffen, so etwa bei den Olympischen Spielen in Turin im Jahr 2006; Einsätze im Weltcup führten ihn auch nach Slowenien, Russland, Polen und Lettland. Einige Jahre stand er zudem dem Verein „Sicher Rodeln“ als Präsident vor. „Ohne die selbstlose Unterstützung durch meine Frau Irmgard und die gesamte Familie wäre das alles jedoch nicht möglich gewesen“, ist sich Walter bewusst. Der 24. Dezember 2014 veränderte sein Leben jedoch schlagartig: Nach einem Schlaganfall, von dem er sich gut erholen konnte, musste er ziemlich kürzertreten. „Ich habe in der Folge vor allem gelernt, auch einmal Nein zu sagen und auf mich, aber auch auf meine Familie zu hören. Zu tun habe ich aber immer noch genug.“ Er verbringt viel Zeit beim Basteln und Krippenbauen, im Sommer ist er immer öfter mit dem Motorrad anzutreffen – die schöne Landschaft Südtirols und vor allem die Dolomiten haben es ihm besonders angetan. Auch für die Gartenarbeit, das Theater-

In seiner Freizeit ist Walter häufig mit dem Motorrad anzutreffen.

spielen und die Fischerei wendet er viel Zeit auf. „Vor allem unsere fünf Enkel bringen viel Freude ins Haus“, freut sich Walter. Sein derzeitig größtes Projekt, das Walter mit Herzblut verfolgt, ist jedoch der Bau eines Rodelzentrums in Jaufental, mit dessen Bau man im Frühjahr beginnen möchte. „Ich möchte mich so gut wie

möglich in dieses Projekt einbringen, um vor allem die Jugend auf bestmögliche Weise an diesen wunderbaren Sport heranzuführen“, betont er. In 50 Jahren konnte er schließlich einen reichen und wertvollen Erfahrungsschatz zusammentragen. Walter lacht: „Ein Buch werde ich darüber aber E trotzdem nicht schreiben.“

Wipptaler Rodelcup Der Wipptaler Rodelcup ist unter den Rodlern nicht mehr wegzudenken, bildet er doch den Grundstein für die Nachwuchsarbeit im Bezirk. Diese Rennserie ist für alle Rodler des Wipptales offen. Besonderes Augenmerk wird jedoch auf die Jugend geworfen, die sich in den letzten Jahren wieder verstärkt daran beteiligte. Auch durch Rodelkurse in Jaufental konnte die Teilnehmerzahl gesteigert werden. Auftakt des diesjährigen Rodelcups ist am 21. Jänner in Jaufental auf der Rodelbahn „Waldeben“, für den der ASV Jaufental verantwortlich zeichnet. Weiter geht es am 29. Jänner in Schmirn, während am 12. Februar in Trins das dritte Rennen ausgetragen wird. Beim Finale am 26. Februar in Jaufental müssen sich alle Teilnehmer noch einmal mächtig ins Zeug legen, um wertvolle Punkte zu sam-

meln. Die Abschlussfeier findet am 19. März statt, der Ort wird noch bekanntgegeben. Paula Peintner vom SV Ellbögen bei den Damen, Markus Rainer

vom SV Schmirn bei den Herren sowie die Doppelsitzer Alexander Peer/ Manuel Peer, ebenfalls aus Schmirn, werden versuchen, ihren Titel zu verteidigen. In der Jugendklasse werden Janin Amodio vom ASV Jaufental und Julian Rainer vom SV Schmirn erneut ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Der ASV Jaufental ist der Titelverteidiger in der Jugendwertung, der SV Schmirn in der Vereinswertung. Erker 01/17

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SPORT

Hornschlitten

Kein Wipptaler Team am Start Erst am 5. Februar findet in Zelezniki (Slowenien) das erste Rennen um den diesjährigen Hornschlitten-Europacup statt. Damit soll neuen Teams, vor allem aus der Schweiz, die Möglichkeit gegeben werden, sich besser auf die bevorstehende Saison vorbereiten zu können; da sie über keine Heimbahn verfügen, müssen sie ihr Training in Südtirol absolvieren. Weiter geht es am 11./12. Februar im steirischen Kindberg, während die beiden letzten Rennen am 4. und 5. März in Villnöß ausgetragen werden. Höhepunkt der Saison sind die Europameisterschaften, die vom 16. bis zum 19. Februar in Obdach Winterleiten (Steiermark) auf dem Programm stehen. Sie werden heuer erstmals gemeinsam mit der EM im Sportrodeln ausgetragen. Neu ist allerdings auch, dass heuer wahrscheinlich kein Team aus dem Wipptal an den Start gehen wird. So-

wohl das Team aus Stange als auch jenes aus Jaufental wird nicht mehr auf den Schlitten steigen. „Das ist sehr schade, für den Bezirkssport genauso wie für die gesamte Rennserie, hat sich das Wipptal doch als Hochburg des Hornschlittensports etabliert“, bedauert Rennkoordinator Andreas Plattner. „Wir akzeptieren jedoch die Entscheidung der Athleten.“ So werden aus Südtiroler Sicht nur noch fünf Teams aus Villnöß, Lüsen und St. Lorenzen am Europacup teilnehmen. In der vergangenen Saison holte das Team Stange mit Michael Hinteregger, Peter Kahn und Ulrich Rainer in der EC-Gesamtwertung Silber; Jaufental (Aaron Rainer, David Gschnitzer, Thomas Rainer) belegte den 6. Gesamtrang. Vor dem mit Spannung erwarteten Finale verletzte sich Hinteregger im Training schwer, indem er sich einen Knöchelbruch zuzog.

Skibergsteigen

„Skialp Night Trophy“ in Ladurns Am 13. Jänner trifft sich die Elite der Skibergsteiger in Ladurns zur 7. Auflage der „Skialp Night Trophy“. Von der Talstation geht es hinauf bis zur Bergstation des „Wasteneggliftes“ auf einer Höhe von 2.000 m, um anschließend in einer rasanten Abfahrt über die „Staudipiste“ zurück zur Einmündung in die Talabfahrt zu gelangen. Hier erfolgt der Wechsel für einen weiteren Aufstieg. Das Ziel befindet sich beim Berggasthof „Edelweißhütte“. Die Teilnehmer absolvieren insgesamt 1.330 Höhenmeter.

Um auch den Hobbytourengehern die Teilnahme schmackhaft zu machen, gibt es für sie nur einen Aufstieg bis zum Berggasthof „Edelweißhütte“ mit 830 Höhenmetern. Prämiert werden dabei nicht die schnellsten Teilnehmer, sondern jene, die der errechneten Mittelzeit am nächsten kommen. Der Start für die Rennläufer erfolgt um 19.30 Uhr, die Hobbyläufer folgen fünf Minuten später. Die Siegerehrung findet um etwa 22.00 Uhr in der Edelweißhütte statt. Anmeldungen und weitere Informationen unter www.sv-gossensass.org.

Yoseikan Budo

Gelungener Start in die neue Wettkampfsaison Mitte Dezember nahm der Sterzinger Budoka Stefan Rainer als Mitglied der italienischen Auswahl am International Championship „Grand Paris“ im Yoseikan Budo in Paris teil, wo Budokas aus Frankreich, Belgien, Italien, der Slowakei, Spanien, der Schweiz, Tunesien, Luxemburg, Russland und England gegeneinander antraten. Rainer erzielte den 3. Platz in Emono (Waffentechniken) und den 3. Platz in Yoseikan Sude der B-Kategorie. Auf die großartigen Erfolge von Rainer in Frankreich folgten eine Woche später die hervorragenden Ergebnisse der Sterzinger Jungathleten in Brixen. Die Athleten der U12, U15 und U18 bewiesen ihr Können und mischten

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an der Spitze mit. Das Team Sterzing 1 mit Anna Gallmetzer, Jovan Teodorovic und Jonas Hochrainer siegte in der U12, gefolgt vom Team Sterzing 2 mit Doris Graber, Nicole Schölzhorn und Alex Giordani auf Platz 4. Das Team Sterzing 3 mit Katrin Kiem, Manuel Giordani, Alex Giordani und Jovan Teodorovic belegten den 2. Platz in der U15. In der U18 erkämpfte sich das Team Sterzing 4 mit Maria Gallmetzer, Nadine Schölzhorn und Jovan Teodorovic den 4. Platz. In den Einzelwettkämpfen belegten Teodorovic und Gallmetzer jeweils den 1. Platz, Kiem, Hochrainer und Laura Siller jeweils den 2. Platz, gefolgt von Laura Ciceri auf dem 3. Platz und Giordani auf dem 5. Platz.


SPORT

Biathlon

Biathlon

IBU Cup in Ridnaun

Doppelsieg für Patrick Braunhofer

Die drei Erstplatzierten des Verfolgungswettkampfes der Damen: (v. l.) Karolin Horchler (2.), Uliana Kaisheva (1.) und Nadine Horchler (3.)

Vom norwegischen Beitostolen zog der IBU Cup der Biathleten Anfang Dezember nach Ridnaun, wo der ASV Ridnaun um Präsident Walter Hochrainer inmitten grüner Wiesen für optimale Pistenverhältnisse gesorgt hatte. In der Einzel-Mix-Staffel am ersten Wettkampftag waren die Ukrainer Anastasiya Merkushina und Artem Tyshchenko eine Klasse für sich und feierten einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg vor Russland; den 3. Platz teilten sich Frankreich und die Tschechische Republik. Italien hat auf einen Start verzichtet. Die gemischte Staffel wurde von Russland nach Belieben dominiert, das Frankreich und Deutschland auf die Plätze verwies. Bei den Sprintwettkämpfen am zweiten Wettkampftag konnte sich die Ukrainerin Anastasiya Merkushyna erneut als Siegerin feiern lassen. Nach zwei fehlerfreien Schießeinlagen und einer souveränen Laufleistung hielt sie Uliana Kaisheva aus Russland und die Deutsche Karolin Horchler – beide ebenfalls ohne Schießfehler – auf Distanz. Ein peinlicher Fehler unterlief dem russischen Team beim

Sprint der Männer; Dmitry Malyshko erzielte zwar Bestzeit, wurde aber nach dem Zieleinlauf disqualifiziert, da er die Startnummer seines Zimmerkollegen Petr Pashchenko trug. Zum Sieger erklärt wurde deshalb der Norweger Fredrik Gjesbakk, der den Russen Alexey Volkov auf den 2. Platz verwies; Platz 3 belegte der Österreicher David Komatz. Bester „Azzurro“ war der Aostaner Thierry Chenal auf Rang 41. Spannung boten auch die Verfolgungswettkämpfe am Schlusstag. Bei den Damen profitierte Uliana Kaisheva aus Russland von der Abwesenheit der Sprintsiegerin Merkushyna, die zum Weltcup nach Pokljuka gereist war. Das Podium ergänzten die Schwestern Karolin und Nadine Horchler aus Deutschland. Bei den Männern setzte sich der Franzose Aristide Begue vor allem am Schießstand gegen Volkov durch; Sprintsieger Gjesbakk belegte Rang 3. Aufhorchen ließ der Grödner Maikol Demetz, der sich von Rang 50 auf den 20. Platz vorarbeitete, nur einen Platz hinter Pietro Dutto aus dem Piemont, der sich vom 45. auf den 20. Platz verbesserte.

Einen Auftakt nach Maß schaffte Biathlet Patrick Braunhofer Anfang Dezember beim Italienpokal in Ridnaun, bei dem trotz prekärer Schneelage optimale Bedingungen herrschten. Der erste Wettkampf der Saison diente nicht nur als Gradmesser, sondern auch als Qualifikation für die internationalen Bewerbe um den IBU Cup. Braunhofer, der für die Sportgruppe der Carabinieri an den Start geht, dominierte bei den Burschen in zwei Sprintbewerben und setzte sich trotz drei bzw. zwei Fehlschüssen gegen die gesamte Konkurrenz durch. Gute Ergebnisse erzielte auch Jasmin Volgger vom ASV Ridnaun, die in der allgemeinen Klasse der Damen den 8. bzw. 5. Platz belegte. Auch die Nachwuchsathleten des gastgebenden ASV Ridnaun konnten auf sich aufmerksam machen;

so belegte Niko Larch bei den Burschen den 11. bzw. 10. Platz, in der Kategorie U17 der Mädchen belegte Karin Teissl die Ränge 15 und 9, Selina Schölzhorn kam auf

Platz 19 bzw. 18, Annalena Rainer wurde 23. und 24., Eva Brunner 26. und 27.; Katrin Kerschbaumer vom ASV Pfitscher Eisbär belegte den 29. und den 30. Platz. Beim IBU Junior Cup in Lenzerheide (Schweiz) belegte Braunhofer eine Woche später Platz 25 im Einzel (4 Schießfehler) und Platz 31 im Sprint (3 Schießfehler).

18. Jägerbiathlon in Ridnaun Das ganze hintere Ridnauntal wird wieder in Jägergrün leuchten, wenn

sich am 28. Jänner Waidmänner und -frauen zum traditionellen Jägerbiathlon einfinden.

Sportliche und weniger ambitionierte Jäger aus dem gesamten Alpenraum und darüber hinaus messen sich in einem Wettkampf, der auch für Nichtlangläufer zu bewältigen ist und sowohl für Teilnehmer als auch für Zuschauer vor allem ein Fest im Schnee sein soll. Informationen erteilt das Jagdrevier Ridnaun unter der Rufnummer 338 2082288 oder per E-Mail (info@jaegerbiathlon.it). Einschreibungen sind unter www.jaegerbiathlon.it möglich.

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SPORT

Eishockey

Eishockey

Broncos verpassen Master Round

Mit Frei.Wild nach Kanada

© Oskar Brunner

Mit sieben verbleibenden Spielen in der Regular Season ist die obere Tabellenhälfte der „SKY Alps Hockey League“ de facto nicht mehr in Reichweite. Am 27. Dezember vergaben die Broncos mit einer Niederlage gegen Kitzbühel die Chance auf einen Platz in der Master Round.

Wie geht es weiter? Die Regular Season endet am 19. Jänner, danach wird in drei Gruppen weitergespielt. Die besten sechs Teams spielen in der Master Round in einer einfachen Hin- und Rückrunde gegeneinander und sind direkt für die Play-offs qualifiziert. Dabei werden die Punkte aus der Regular Season gelöscht; von den Plätzen eins bis sechs erhalten die Vom 12. Oktober bis zum letzten ersten vier Teams 6, 4, 2 und 1 BoSpiel vor der Meisterschaftspause nuspunkte zum Start der Master wegen der U20-WM in Ungarn Round. Darin spielen diese Teams konnten die Wildpferde neun um das so genannte „Pick-Recht“, von vierzehn Partien für sich ent- mit dem sie ihren Viertelfinalgegner scheiden. Nach einem 3:2-Sieg aus den Teams auf den Plätzen 5 bis gegen Salzburg am 22. Dezem- 8 auswählen können. ber hielten sie kurz auf dem 10. Die Chance auf einen Platz in der Platz, bis sie fünf Tage später ge- Master Round haben die Brongen Kitzbühel mit 3:2 untergin- cos verpasst, sie werden sich jetzt mit dem Stahlbad der Qualification Round befassen müssen. Die Teams, die nach der Vorrunde auf den Plätzen 7, 10, 11, 14 und 15 gereiht sind, kommen in eine Gruppe und jene auf den Plätzen 8, 9, Die Broncos beim 4:2-Sieg gegen Tabellenführer Ritten 12, 13 und 16 in gen und wieder auf Platz 11 zu- die andere. Auch hier werden die Punkte gelöscht und ausgehend rückfielen. Vermeidbare Ausrutscher gegen von Platz 7 werden Bonuspunkte Fassa und Neumarkt hatten sie zugewiesen. bereits sechs Punkte gekostet, Dabei startet die erste Gruppe mit je und wenn man noch die mögli- 6, 3, 2, 0 und 0 Punkten, während chen Punkte aus der unglückli- die zweite Gruppe mit 5, 4, 1, 0 und chen Auswärtsniederlage in Feld- 0 Punkten in die Qualifikation geht. kirch dazunimmt, wo die Vorarl- Die beiden Erstplatzierten nach einer berger in der letzten Sekunde das einfachen Hin- und Rückrunde sind Siegtor erzielen konnten, dann für die Play-offs qualifiziert, für die wäre man im Rennen um Platz übrigen acht Teams ist die Saison beendet. Stefan Troyer sechs vorne dabei.

Für das U16-Team der BroncosJunior steht heuer eine ganz besondere Silvesterfeier auf dem Programm, denn die Jungs werden den Jahreswechsel in Kelowna, British Columbia, knapp 300 km nordöstlich von Vancouver feiern. Der Grund dafür ist die Teilnahme am international renommierten „Kamloops International Bantam Ice Hockey Tournament“. Das KIBIHT, bei dem sich schon Superstars wie Mario Lemieux, Jari Kurri, Vincent Lecavalier oder Alexei Kovalev die Ehre gaben, wurde 1969 gegründet und 2006 von „The Hockey News“ als das beste U16-Turnier der Welt bezeichnet. Unterstützung für dieses ehrgeizige Projekt bietet – neben weiteren Sponsoren – vor allem die Rockband Frei.Wild, deren Schlagzeuger Christian Forer aus Sterzing kommt. „Alle Bandmitglieder sind große Eishockeyfans und da fiel uns die Entscheidung nicht besonders schwer, als der Verein im Sommer mit diesem tollen Projekt an uns herangetreten ist“, betont Forer. „Als wir vor 15 Jahren unsere Band gegründet haben, konnten wir unseren Traum verwirklichen.

Damals wurden viele dieser Jungs geboren und nun haben sie selber einen Traum. Wir wollen sie dabei unterstützen, diese einmalige Erfahrung zu machen“, so Forer weiter. Wie Stefan Troyer, Pressesprecher der Broncos, betont, geht es mit diesem Projekt nicht nur um sportliche Belange. „Natürlich sind bei diesem Turnier auch jede Menge Scouts von Teams in der WHL, OHL und QMJHL anwesend, aber darum geht es nicht. Natürlich wollen wir eine gute Figur abgeben, aber der Blick über den Tellerrand ist aus unserer Sicht der wesentliche Aspekt in diesem Projekt. Die Scheuklappen ablegen, sich mit anderen Realitäten und Kulturen beschäftigen und auch einmal eine andere Dimension im Eishockey kennenlernen, das sind die Dinge, die für uns sehr wichtig sind“, so Troyer. Am 28. Dezember – just an dem Tag, als der Erker in Druck ging – wurde der Puck zum Spiel gegen die Kamloops Junior Blazers eingeworfen. Mit welchen Erlebnissen die BroncosJunior von ihrem Kanada-Abenteuer zurückgekehrt sind, lesen Sie in der Februar-Ausgabe des Erker. Stefan Troyer

Frei.Wild in der Weihenstephan Arena Beim Heimspiel am 14. Jänner gegen Zell am See wird das Kanada-Abenteuer der U16 offiziell abgeschlossen. Aus diesem Anlass wird auch die Rockband Frei.Wild in der Weihenstephan Arena in Sterzing anwesend sein. Vor dem Spiel präsentiert die Band für alle Broncos-Fans eine Überraschung.

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SPORT

Fußball

Sportkegeln

ASV Freienfeld im hinteren Mittelfeld

Fugger Sterzing ist zweifacher Herbstmeister

Nachdem die verschiedenen Amateurligen sich bereits Mitte November in die Winterpause verabschiedet hatten, zog Anfang Dezember auch die Landesliga nach und machte die Luken dicht. Der ASV Freienfeld, der seit mehr als 20 Jahren Abstinenz erstmals wieder Landesligaluft schnuppert, lieferte sich in torreichen Spielen spannende Duelle und liegt nach 15 Spieltagen mit fünf Sie-

Team

gen, zwei Remis und acht Niederlagen auf dem 11. Tabellenrang; 17 Punkte bei einem Torverhältnis von 21:28 schlagen demzufolge zu Buche. Erfolgreichster Goalgetter war Kevin Holzner, der für die Freienfelder Elf sieben Tore erzielte; in der Torschützenliste liegt er damit auf dem 6. Platz. Die Tabelle wird von Partschins (35 Punkte), St. Pauls (33) und Lana (32) angeführt.

Spiele

S

U

N

Diff.

Tore

Punkte

1 Partschins

15

11

2

2

+15

34:19

35

2 St. Pauls

15

10

3

2

+17

25:8

33

3 Lana

15

10

2

3

+22

39:17

32

Anfang Dezember ist die Hinrunde in der Südtiroler Sportkegelmeisterschaft mit dem elften Spieltag zu Ende gegangen. Bei den Herren krönte sich Fugger Sterzing (im Bild) dank eines 7:1-Auswärtssieges gegen Aufsteiger Schnals zum Herbstmeister (3.474:3.248). Bester Spieler der Begegnung war Thomas Weiskopf (Fugger Sterzing), dem 625 Hölzer zu Buche standen. Die Wipptaler können auf eine perfekte Hinrunde zurückblicken, denn sie haben in der A1-Klasse der Männer alle elf Begegnungen gewonnen. Rang 2 nimmt nach der Herbstmeisterschaft SeA1-Klasse der Männer

rienmeister Neumarkt ein. Tabellendritter ist vor der siebenwöchigen Winterpause St. Georgen. Die Auswahl Ratschings liegt mit acht Zählern auf dem 8. Tabellenrang. Elf Spiele, 22 Punkte – das ist auch die stolze und makellose Bilanz, welche die Damen von Fugger Sterzing vorweisen können. Zum Abschluss der Hinrunde gab es einen 4:2-Auswärtssieg gegen Los Birillos. Hinter den überragenden Sterzingerinnen überwintern Villnöß und Tirol Mutspitz auf dem Podium – allerdings mit dem Respektabstand von sechs bzw. sieben Punkten. A1-Klasse der Frauen

4 Latzfons Verdings

15

9

3

3

+10

28:18

30

5 Plose

15

8

2

5

+6

25:19

26

1

Fugger Sterzing

22

1

Fugger Sterzing

22

6 Stegen

15

7

4

4

+6

22:16

25

2

Neumarkt

20

2

Villnöß

16

Team

Punkte

Team

Punkte

7 Salurn

15

6

6

3

+8

24:16

24

3

St. Georgen

16

3

Tirol Mutspitz

15

8 Leifers

15

7

2

6

+3

33:30

23

4

Kurtatsch

13

4

Los Birillos

12

9 Passeier

15

5

5

5

+7

23:16

20

5

Passeier

12

5

Pfalzen

11

11

6

Plose

10

10 Bruneck

15

5

5

5

-5

16:21

20

6

Sarnthein

11 Freienfeld

15

5

2

8

-7

21:28

17

7

Naturns

9

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Passeier

10

12 Neumarkt

15

4

1

10

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14:21

13

8

A. Ratschings

8

8

Burggräfler

10

13 Schlern

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2

5

8

-15

14:29

11

9

Lana

7

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Meran

9

14 Vahrn

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12:29

10

10

Burggräfler

6

10

Pfeffersberg

8

15 Natz

15

2

2

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-17

10:27

8

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Jenesien

6

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Vöran Blecherne

5

16 Moos

15

1

4

10

-26

8:34

7

12

Schnals

2

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Deutschnofen

4 Erker 01/17

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ERKER extra

Outdoor-Sport „Einheitlicher Skipass bringt viele Vorteile“ Die Aufwertung des Eisackund Wipptales als touristische Destination sowie die Verbesserung der Mobilität standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahresversammlung des Bezirks Eisacktal des Hoteliersund Gastwirteverbandes (HGV) in Sterzing. Bezirksobmann Helmut Tauber zog Bilanz über die vielfältigen Tätigkeiten im Bezirk. „Es braucht

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Erker 01/17

neue Denkansätze und innovative Angebote, um als Destination attraktiv zu bleiben und neue Gäste für das Eisack- und Wipptal zu gewinnen“, so Tauber. Beispielhaft nannte er die Festung Franzensfeste als zukünftigen kulturellen Leuchtturm des Bezirks. Ein einziger Skipass für die Skigebiete im Bezirk wäre seiner Meinung nach von großem Vorteil. Zudem unterstütze er die Realisierung von zusätzlichen Verbindungen einzelner

Skigebiete. Dadurch würde man die Mobilität erleichtern und den Straßenverkehr reduzieren. Über die aktuellen Tourismuszahlen berichtete HGV-Präsident Manfred Pinzger. Er betonte, dass trotz der positiven Nächtigungszahlen die Aufenthaltsdauer der Gäste weiter rückläufig sei. Zudem ging er auf Herausforderungen in der Mobilität ein, insbesondere auf die Verkehrsstaus bei der Anreise auf der Autobahn im Spätsommer.

Der HGV habe bei Treffen mit den Verantwortlichen der Autobahn und der Politik umgehende Maßnahmen gegen die stundenlangen Staus gefordert. Auch der Wipptaler Bevölkerung sei diese Situation nicht mehr länger zuzumuten. Im zweiten Teil der Versammlung wurden das Parkhotel „Zum Engel“ in Sterzing, das Hotel „Gassenhof“ in Ridnaun und das Hotel „Tenne Lodges“ in Ratschings besichtigt.


Wipptaler Sorgenkinder

Die Südtiroler Wirtschaftszeitung hat im November die Bilanzen der Südtiroler Liftgesellschaften durchforstet und kommt zum Schluss, dass viele, vor allem aber jene innerhalb des Liftverbundes Dolomiti Superski, zufriedenstellende bis gute Betriebsergebnisse erzielen. Allerdings gibt es auch Sorgenkinder. Zu diesen zählen auch die Bergbahnen Ladurns GmbH und die

Neue Rosskopf GmbH, die in der letzten veröffentlichten Bilanz beide einen etwa gleich hohen Verlust ausgewiesen haben. Eine negative Bilanz legte zuletzt auch die Ratschings-Jaufen GmbH vor, was allerdings auf umfangreiche Abschreibungen zurückzuführen ist. Die Daten beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2014/15 bzw. 2015.

BILANZEN DER WIPPTALER LIFTGESELLSCHAFTEN Gesellschaft

Umsatz

Abschreibungen

ROE*

Gewinn/Verlust (Vorjahr)**

Bergbahnen Ladurns GmbH

1.507.067

403.742

-11,05%

-178.234 (-56.520)

Neue Rosskopf GmbH

1.963.925

455.270

-39,07%

-159.346 (-22.360)

2.946.871

-1,67%

-176.025 (244.924)

Ratschings-Jaufen GmbH

7.343.840

* ROE = Gewinn mal 100 durch Eigenkapital

** = netto (nach Steuern)

Quelle: Südtiroler Wirtschaftszeitung

PR

SHIATSU und PHYSIOTHERAPIE

SHIATSU e FISIOTERAPIA

Ab Jänner bietet Saneva neben der beliebten Physiotherapie von Claudia Golser aus Bozen auch die fernöstliche Körpertherapie Shiatsu an. Silvia von Pretz hat ihre dreijährige Ausbildung zur Shiatsu-Therapeutin an der international anerkannten Shiatsu-Schule ISSÖ in Österreich absolviert. Während es bei der Physiotherapie in erster Linie um gezielte Krankengymnastik geht, arbeitet die japanische Massagemethode ganzheitlich am ganzen Körper. Terminvormerkungen direkt in unserem Fachgeschäft oder telefonisch unter: 0472 766610.

Da gennaio, in aggiunta all’apprezzata fisioterapia di Claudia Golser di Bolzano, Saneva offre anche la terapia orientale Shiatsu. Silvia von Pretz ha completato il proprio percorso di formazione triennale in terapia Shiatsu presso la scuola internazionale di Shiatsu ISSÖ in Austria. Mentre la fisioterapia si concentra principalmente sugli aspetti biomeccanici delle articolazioni, il metodo di massaggio giapponese coinvolge invece tutto il corpo. Prenotazione di appuntamenti direttamente in negozio o telefonicamente al n. 0472 766610. Erker 01/17

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ERKER extra AKTUELL

Skispaß für die ganze Familie

Skilift Gasse in Ridnaun rundum erneuert

Klein, aber fein: Der Skilift Gasse in Ridnaun bietet einfach alles, was skibegeisterte Familien wünschen. Deshalb wurde der Schlepplift, der bereits 1975 errichtet wurde, im vergangenen Herbst durch eine neue Liftanlage ersetzt. Zudem steht im Liftyland für die Allerkleinsten ein neues Förderband bereit. „Der Erhalt des Skilifts Gasse ist uns ein besonderes Anlie-

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Erker 01/17

gen“, betont Erwin Volgger, Präsident der Betreibergesellschaft. Immerhin ist er für die Förderung des Skisports nicht nur in Ridnaun, sondern im gesamten Bezirk von absoluter Wichtigkeit. „Unser Dank – verbunden mit den besten Wünschen für 2017 – ergeht dabei an alle beteiligten Firmen, an die Autonome Provinz Bozen-Südtirol, an die Gemeinde Rat-


schings und an die Tourismus Genossenschaft Ratschings sowie an alle Grundbesitzer.“ Auch in diesem Jahr sorgt Skilehrer Roland mit seinem Team wieder für den richti-

gen Schwung. In der Skihütte wartet Toni mit einer kleinen Stärkung auf. Für einen perfekten Skitag mit der ganzen Familie ist also bestens gesorgt!

HARLEY & SNOW 2017 Vom 10. bis zum 12. März 2017 dröhnt es bei der 5. Ausgabe von „Harley & Snow“ erneut aus vollen Rohren, wenn 170 Biker aus ganz Europa den Steilhang beim Skilift Gasse zu bezwingen versuchen. Mit Livemusik und Showacts!

Ausführung der gesamten Baumeister- und Grabungsarbeiten

Erker 01/17

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ERKER extra

Schneeschuhwanderung

Gries – Sattelbergalm – Brenner Ausgangspunkt unserer Wanderung ist Gries am Brenner (1.196 m), erreichbar mit Bahn und Bus. Zuerst kurz der Landesstraße entlang Richtung Obernber-

ger Tal und dann links über die Brücke dem Schild folgend „Sattelbergalm“. Beim Parkplatz unter der Autobahnbrücke geht es rechts ab über die Wiesen hinauf

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Erker 01/17

vorbei an einem Bauernhof, bis wir einen Forstweg queren. Diesem folgen wir und er führt uns durch den verschneiten Wald bis zur Sattelbergalm (1.633 m), wo man eine Rastpause einlegen kann. Wer möchte, kann auch noch den Gipfel des Sattelbergs bezwingen (2.115 m). Wir gehen weiter auf der Forst-Almstraße, hinunter und vorbei an der Steinalm und auf breitem Weg hinab zur Brennerstaatsstraße. Auf dieser in 5 Minuten zurück zum Dorf Brenner. Gehzeit: ca. 2,5 – 3 Stunden bis zum Brenner (ohne Gipfel) AVS Sektion Sterzing

Erste 8er-Sesselbahn Italiens in Ratschings in Betrieb

Mit Beginn der Wintersaison wurde im Skigebiet Ratschings-Jaufen die erste 8er-Sesselbahn Italiens in Betrieb genommen. Am 11. Dezember wurde die neue Bahn feierlich eingeweiht und offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Präsident Franz Seeber begrüßte die Ehrengäste, darunter Pater Meinrad, Landesrat Florian Mussner und Bürgermeister Sebastian Helfer. Anschließend hielt er einen kurzen Rückblick auf die Bauphase. Sein ausdrücklicher Dank erging an alle beteiligten Firmen, die für einen reibungslosen und vor allem unfallfreien Ablauf der Bauarbeiten sorgten. Landesrat Florian Mussner unterstrich in seiner Ansprache die Be-

deutung der Skigebiete für den Wintertourismus in Südtirol und betonte, dass die Investitionen in Komfort und Sicherheit Garant dafür seien, dass sich Gäste wohlfühlen und auch wiederkommen. Bürgermeister Sebastian Helfer dankte der Ratschings-Jaufen GmbH für ihre Bereitschaft, ständig in die Modernisierung und Verbesserung der Infrastrukturen zu investieren, die letztendlich für den Erfolg einer Tourismusgemeinde unverzichtbar seien. Anschließend nahm Pater Meinrad die Segnung der neuen 8er-Sesselbahn vor. Dabei brachte er die Bitte zum Ausdruck, dass die Anlage zur Erholung und Ertüchtigung der Menschen beitragen möge.


ERKER extra

Alles für die Hochzeit SIE HABEN SICH GETRAUT! Wipptaler Hochzeitspaare 2016 „Wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte ich aber die Liebe nicht, wäre ich nichts“, heißt es in einem der einfühlsamsten christlichen Texte über die Liebe. An den schönsten Tag im Leben erinnern wir uns immer wieder gerne. Es ist ein aufregender Tag, alles soll perfekt und wunderschön sein. Vorfreude und Erregung lassen einen schon Tage vorher nicht mehr schlafen. Dieser eine Tag soll wie aus einem Märchen sein: herrliches Wetter, eine wunderschöne und überglückliche Braut in einem perfekten Hochzeitskleid, der stolze Bräutigam, dazu eine romantische Trauungszeremonie und ein Festessen. Nachdem wir in den vergangenen zwei Jahren so viele Einsendungen von Hochzeitsfotos bekommen haben, setzen wir die Aktion der „Wipptaler Hochzeitspaare“ auch dieses Jahr wieder fort. Zwölf Pärchen haben das Foto ihres schönsten Tages an die Erker-Redaktion geschickt.

HARALD MARKART & GABY GENETIN Trauung: 18.6.2016 auf dem Roßkopf

Unter allen Einsendungen hat das Los

HARALD MARKART & GABY GENETIN zum „Wipptaler Hochzeitspaar 2016“ bestimmt. Die Gewinner erhalten einen Gutschein für ein Essen auf der „Telfer Kuhalm“ auf dem Roßkopf und das Buch „Verliebt in Südtirol – Kurze Wege, stille Ziele, Liebesnester“, erschienen im Folio-Verlag. Der Gutschein und das Buch können in der Erker-Redaktion abgeholt werden.

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ERKER extra

JOSEF WINDISCH & STEFANIE ZIHL Trauung: 17.9.2016 in Pflersch

MARTIN UNTERKIRCHER & KARIN HALLER Trauung: 27.8.2016 in Pflersch

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Erker 01/17

FLORIAN SALCHER & CORNELIA FREI Trauung: 3.9.2016 in Sterzing

FLORIAN HALLER & KAROLINE LARCH Trauung: 11.6.2016 in Wiesen/Pfitsch

WALTER WIESINGER & STEFANIE FUCHS Trauung: 14.5.2016 in Pfitsch

WOLFRAM GIRTLER & EVA BAUER Trauung: 23.4.2016 in Gratsch/Meran


ERKER extra

© Fabian Schaiter

MIRCO MAULONI & JULIA TATZ Trauung: 14.10.2016 in Sterzing

CHRISTIAN ALLEGRINI & DANIELA INNERHOFER Trauung: 3.9.2016 in Sterzing

Das Glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt. Albert Schweitzer

PR

Wer sich traut, will bei seiner Hochzeit einen unvergesslichen Tag erleben. Eine der wichtigsten Basiszutaten ist dabei ein Kleid, in dem man sich wohlfühlt und das Feiern richtig genießen kann. Heiratswillige, die das Besondere suchen, werden am Mieminger Plateau fündig: Dort finden Bräute sowie Ball- und Festgäste alles für den großen Tag ... Seit Jahren sorgt Chefin Dagmar Melmer mit ihrem Team für glückliche Bräute, die bei professioneller Beratung in angenehmer Atmosphäre ihr Traumkleid gesucht und gefunden haben. „In eigenen Exklusivräumen können sich die Bräute – auch mit Begleitung – umfassend beraten lassen. Auf das richtige Brautkleid und den großen Tag wird dabei gerne auch mit einem Glas Sekt angestoßen“, unterstreicht Dagmar Melmer die persönliche Note bei vorhergehender Terminabsprache. „Dazu kommt die Outletecke, in der schlichtere Brautkleider sowie Brautkleider aus zweiter Hand zum kleinen Preis angeboten werden.“ Und auch sonst gibt’s alles rund um die Hochzeit: Schleier, Brautdessous, Haarschmuck, Boleros, Schuhe – Service von Kopf bis Fuß bei Brautmoden Tirol! Der letzte Schliff und Anpassungen einige Wochen vor der Hochzeit durch eine professionelle Schneiderin kann auch in Südtirol erledigt werden. Hier wird auf persönliche Wünsche großer Wert gelegt! Ganz nach dem Motto: „Ihr Brautkleid – unsere Herzensangelegenheit!“

Kollektion „Sofia Bianca"

Rundum betreut – für Ihren schönsten Tag!

NEU: Schneiderinnenservice auch in Südtirol! Erker 01/17

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ERKER extra

BUCHTIPP

„Verliebt in Südtirol“ macht Halt am Roßkopf Selbst der eiserne Kanzler Bismarck verlor hier sein Herz: Südtirol ist ein Land für Romantiker – mit seinen Blumenwiesen, stillen Seen und sagenumwobenen Burgen. Oswald Stimpfl verrät in einem seiner neuesten Werke idyllische Plätze und hat Ideen für Ausflüge zu zweit: Wa n d e r u n g e n zum Höhenkirchlein Heilig Geist im Ahrntal, zur Fruchtbarkeitsrutsche auf Castelfeder, in den Garten für Verliebte von Trauttmansdorff. Ausfahrten mit Kutsche oder Ruderboot in den Dolomiten oder ein gemeinsames Heuoder Latschenkiefernbad unterm Schlern. Nicht fehlen darf ein Wandertipp auf den Sterzinger Hausberg, „wegen seiner exponierten Lage ein unvergleichlicher Aussichtsberg“, der die Verliebten von der Bergstation des Roßkopf über die Kastellacke nach Vallming führt. Geschichten von Heiratsbräuchen und vom Liebeswerben, Tipps fürs Dinner zu zweit und für Übernachtungen in charmanten Hotels ergänzen die Vorschläge für „liebe-volle“ Wochenendtrips. „Verliebt in Südtirol – Kurze Wege, stille Ziele, Liebesnester“ ist im Folio-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.

ARMIN HÄUSLER & SABRINA LEITNER Trauung: 25.11.2016 in Freienfeld

HUBERT TRENKWALDER & BARBARA SILLER Trauung: 30.10.2016 in Wiesen/Pfitsch

CHRISTIAN SILLER & DANIELA MAIR Trauung: 28.5.2016 in Mareit

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Erker 01/17


GESUNDHEIT

Vortrag

Die verflixte Flachse Lange Zeit wurden die Faszie – im Volksmund „Flachse“ genannt – und ihre Funktion außer Acht gelassen. Sie wurde als Gewebe ohne Nutzen abgetan. Da man sie im Röntgen und MRT nicht erkennen kann, wurde sie nach Verletzungen oft nicht in die Therapie mit eingebunden. Seit einigen Jahren nun bekommt dieses scheinbar nutzlose Bindegewebe in Bezug auf Schmerzen und Heilungsverfahren immer mehr Aufmerksamkeit. Ihr Einfluss auf akute und auch lang anhaltende Schmerzen, wie etwa Hexenschuss, Fersensporn und Tennisellbogen, konnte in Studien belegt werden. Was ist eine Faszie? Die Faszie besteht aus Bindegewebe und durchzieht unseren Körper von Kopf bis Fuß. Dabei umschließt sie jeden Knochen und Muskel, jedes Gefäß und Organ und schützt diese vor

Einflüssen von außen, wie etwa vor Stößen. Nebenbei formt sie die Muskeln und unterstützt den Körper in seiner Symmetrie. Falls die Hülle des Muskels zu viel Spannung hat, führt das zu einem unangenehmen Stechen und Ziehen und der Muskel arbeitet nicht mehr wie vorgesehen. Das spürt man vor allem während der Bewegung mit oder ohne Bewegungseinschränkung. Das beste Beispiel dafür ist Hexenschuss, wobei uns im akuten Fall ein Dauerschmerz den Kopf

schief halten lässt. Durch die Entspannung der Faszie lässt die Spannung im Muskel nach, die Beweglichkeit wird besser und – das Wichtigste – der Schmerz lässt nach. Wie verspannen sich Faszien? Verletzungen, u. a. durch Schleudertraumata, Umknicken oder Stöße, Operationen, Entzündungsprozesse (Tennisellbogen), schlechte Haltung und übermäßiges Training führen zu Verspannungen der Faszie. Normalerweise würde sie nach dem Wundheilungsprozess wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren. Durch Verklebungen oder Narben auf der Faszie werden die Traumata gespeichert, was zu bleibenden Schmerzen führt.

„Gesund sein, gesund bleiben“ Hexenschuss in den meisten Fällen bereits nach einer Therapiestunde eine Besserung ein. Wir bestehen nicht nur aus Faszien und Muskeln. Deshalb ist ein ausführlicher Befund durch eine medizinisch gut ausgebildete Fachperson Ihres Vertrauens unumgänglich.

Stefanie Haller, Physiotherapeutin

Zu den häufigsten Erkrankungen der heutigen Zeit gehören Herz-Kreislauf-Leiden, die oft zum Ableben führen. Im Vortrag „Gesund sein, gesund bleiben – Schlaganfall und Herzinfarkt vorbeugen“ am 18. Jänner im Stadttheater Sterzing erläutert Dr. Josef Frötscher, Chefarzt in Pension, das Wichtigste über Beschwerden, Risikofaktoren, Ursachen und Behandlung dieser Erkrankungen. Der Vortrag, der von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing organisiert wird, beginnt um 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Warum sind Faszien so wichtig? Faszien wirken sich maßgeblich auf die Ausrichtung des Körpers aus. Arbeiten sie nicht mehr im Gleichgewicht zusammen, verschiebt sich die Körperachse und die gleichmäßige Abnützung der Gelenke wird gestört. Auf Jahre gesehen ist so die Gefahr größer, dass in den betroffenen Gelenken verfrüht Arthrose auftritt. Dem kann entgegengewirkt werden. Je früher, desto besser. Wie wird‘s gemacht? Anhand einer individuell angepassten Therapie können die Verklebungen gelöst werden. Sie besteht aus speziellen Techniken, die mitunter schmerzhafter sind als eine klassische Massage. Mit anschließendem Bewegen kann man sofort die Ergebnisse sehen – und vor allem auch spüren. So tritt bei einem Erker 01/17

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LEUTE

Liebe Mami, liebe Oma, zu Deinem 70. Geburtstag, den Du am 26. Jänner feierst, wünschen wir Dir alles Gute, viel Glück und Gesundheit. Deine Familie

Cara Daniela, prendi bene il fiato perché 50 candeline da spegnere sono tante. Un forte abbraccio dalla tua famiglia Liebe Daniela, halte die Puste an, 50 Kerzen sind eine Herausforderung. Eine feste Umarmung Deine Familie

Zu Eurem runden Geburtstag wünschen wir Euch von Herzen nur das Beste.

Schaugit her, wer do heint aus der Zeitung außerlocht! Insre Anni hot’s iatz a schun zu an 40er gibrocht. Sein tuatse olbm gleich fesch und olbm guat au, sie isch und bleib insre Powerfrau. Mir hobmse olle gonz fescht lieb und wünschn ihr’s Beschte in die kemmatn Johr, obr vor ollm iatz zu ihrem 40er-Feschte.

Annelies mit Martin und die 3 Buabm, Christian und Maria

Deine Familie

90 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt. Darum wollen wir Dir dankbar sagen: Tatte, es ist schön, dass wir Dich haben. Bleibe froh und stets gesund, sorgenfrei zu jeder Stund. Noch ein schönes, langes Leben, möge Dir der Herrgott geben.

90 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt. Es ist schön, dass wir Dich haben, und wollen für alles DANKE sagen.

Lieber Tatte, zu Deinem 90. Geburtstag wünschen wir Dir alles Gute, viel Glück, Segen und besonders Gesundheit. Deine Familie

Deine Familie

Am 20. Jänner sind 95 Jahre schon vergangen, seit Dein Leben hat angefangen. Zum besonderen Geburtstagsfeste wünschen wir Dir das Allerbeste. Deine Kinder, Schwieger- und Enkelkinder und die Urenkel wünschen Dir von Herzen alles Gute.

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Die Feuerwehr Wiesen hat ihren langjährigen, verdienten Kassier und aktiven Feuerwehrmann Max Radl in die Feuerwehr-Rente verabschiedet. Wir wünschen ihm für den weiteren Lebensweg alles Gute!

Die Freiwillige Feuerwehr Wiesen gratuliert ihrem Wehrmann a.D. Stefan Mair zu seinem 75. Geburtstag und wünscht ihm alles Gute und Gesundheit.


REZEPT Gefüllte Lammbrust

Kam zi glabm, ober wohr, insre Bettina weard in 16. Jänner

Zutaten: 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 2 Karotten, 4 EL Olivenöl, je 1 EL grobe Gerste, Grünkern, Roggen- und Haferschrot, etwas Salz und Pfeffer, nach Belieben auch Kräutersalz, 1 Ei, gemischte frische Kräuter, 1 kg ausgelöste Lammbrust, Gemüsebrühe, 6 EL Sahne.

30 Johr!

Wir wollen Dir von Herzen sagen, dass wir Dich lieben und mit Dir Freude haben. Du bist so vielseitig und ein Mann der Tat. Danke für alles: Du bist ein tolles Unikat!

Voller Schwung und mit guatn Humor, jo genau so findmer Di olm vor. Du bisch für jedn Spaß zu hobm, mir kennen Di lei hoch lobm.

Wir wünschen Dir zu Deinem 50. Wiegenfeste von Herzen alles Gute und von allem das Beste.

Bleib so, wia Du bisch!

Gesundheit, Glück und freudvolles Entzücken mögen Dein Herz besonders beglücken!

Mir wünschn Dir von Herzn olls, olls Guate, Glück und Gsundheit!

Gutes Gelingen und noch viel Freude und Elan bei allem, was Du hast auf Deinem Lebensplan.

Deine Leit

Deine Lieben

Zubereitung: Das Wurzelgemüse (Zwiebeln, Knoblauchzehen und Karotten) putzen und klein würfeln. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und das Gemüse darin anbraten, bis die Zwiebeln schön glasig sind. In der Zwischenzeit das Getreide aufkochen und abkühlen lassen. Danach mit dem Gemüse vermischen, mit Salz und Pfeffer – wahlweise auch Kräutersalz – würzen und etwa zehn Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 220° C vorheizen. Zur Gemüse-Getreide-Mischung frische Kräuter und das Ei untermengen, die ausgelöste Lammbrust damit füllen, aufrollen und mit einem Küchengarn binden. In einer Pfanne den Rollbraten anbraten, mit Brühe übergießen und im Backofen eine halbe Stunde garen. Den Fleischfond mit etwas Sahne binden, würzen, den Braten in schöne Scheiben schneiden und servieren.

Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Lieber Max! Wir bedanken uns bei Dir für die vorbildliche und herausragende Zusammenarbeit und für Deinen engagierten Einsatz! Deinem wohlverdienten Ruhestand blicken wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen: Wir werden Dich in der Bäckerei Pardeller vermissen, aber wir freuen uns auch sehr für Dich! Lass es Dir gut gehen und genieß die Rentenzeit! Elisabeth und Andreas Fleckinger & das gesamte Pardeller-Team

Mit 18 fong man un zu fliagn und brauch ban Disco-Eingong niemar liagn. Iatz isch man endlich reif und klug und setzt un zin Höhenflug. Iatz weard richtig Gas gebm, uhne nochzudenkn – mit gonz viel Freide am Lebm. Uanfoch frisch, fröhlich und frei, liebe Chrissi, mir wünschn Dir viel Spaß drbei! Deine Family Erker 01/17

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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

B

Was versteckt sich da hinter dem Weihnachtsbaum? Wer den Namen oder den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 16. Jänner. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

A E

R U

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Weiler in Ridnaun).

O R

N A

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

R

E

B H

N

E U

E

U

R F N

N R

A F

F A

B

B

U E

F

H

E N

O

R

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Im Bild war das Schild „Fluchtweg freihalten“ am Brenner auf österreichischer Seite. Gleich hinter der Polizeidirektion und den Containern, die für das sogenannte „Grenzmanagement“ der Österreicher aufgestellt worden sind, weist das Schild auf den Durchschlupf hin. Wegen der Grenzschließungen in den Balkanstaaten wird ein Ausweichen der Flüchtlingsströme auf die Brennerroute befürchtet. Allein die Tatsache, dass es hinter einer Polizeistation einen Fluchtweg benötigt, verblüfft ein wenig. Dass unmittelbar hinter dem Eisengatter ein vier Meter tiefer Abgrund auf die Rangiergeleise führt, mag schon etwas makaber sein, aber völlig absurd ist, dass der schmale eingezäunte Fluchtweg von Österreich hinter dem Parkhaus des Outlet Center Brenner wieder nach Italien zurückführt.

Das Los bestimmte

NORBERT DEPIAN aus Wiesen zum Pfiffikus des Monats Dezember.

Der Gewinner erhält einen Gutschein für eine Massage nach Wahl bei

Das Los hat unter allen Einsendungen des Jahres 2016 Florian Rainer aus Sterzing ermittelt. Er darf sich über einen Geschenkskorb freuen.

Wir gratulieren! 84

Erker 01/17

•G•U•P•A•W•E•N•I ROSSKOPFSEILBAHN •TTIP•VERGESSENE ATM•DS•NI•PATHOS •HAI•UPS•S•SRE•• BARBARA•HAUSARZT •RGESPRAECH•HERR •DAXALM•UKR•LS•U •BR••UAM•••SE•MM VOEGLS•AHNDEN•AP •NTSC•EROTIK•VT• WEHR•PROF•ET•ITO •LE•VANDERBELLEN ULNA•LAERMEN•LOS

Lösungswort: DYNAMISCH

Pfiffikus des Jahres

Auflösung des Vormonats Lösungswort: KRAMPUSTAG

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

U


Auflösung in der nächsten Nummer

LÖSUNGSWORT

1

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JAHRESTAGE

1. Jahrestag

6. Jahrestag

Anna Tolloi geb. Wechselberger

Rudolf Fassnauer † 30.01.2016

Liebe Mama, sechs Jahre ist es her, dass Du uns verlassen musstest, aber Menschen wie Du sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Zum 1. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du von uns gegangen bist.

Wir denken an Dich, wir reden von Dir, wir spüren, Du bist bei uns, doch immer wieder fließen leise Tränen. Wir vermissen Dich.

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 7. Jänner um 18.00 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch.

In liebevoller Erinnerung und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Samstag, den 4. Februar um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. In Liebe Deine Familie

Du wirst immer in unseren Herzen sein.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der Gedenkmesse teilnehmen. In Liebe Deine Kinder

8. Jahrestag

Robert Nusser In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich am Sonntag, den 15. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir bewahren Dein Licht in unseren Herzen.

In Liebe Deine Familie

16. Jahrestag

Hubert Mayr

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Euch ganz besonders am Sonntag, den 8. Jänner um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. In Liebe Eure Söhne Paul und Roland mit Familien

1. Jahrestag

Marianna Fleckinger Wwe. Steinmann

Stefan Larcher

* 26.02.1926 † 06.12.2016

In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an Dich am Sonntag, den 22. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Wer Dich gekannt, hat Dich geliebt, weil’s solche Herzen wenig gibt. Zu jeder Stund – an jedem Ort lebst Du in unserem Herzen fort.

Allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. In Liebe Deine Familie

DANKE

Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.

Die Hinterbliebenen

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für die zahlreiche Teilnahme an den Seelenrosenkränzen und an der Beerdigung, für Blumen, Kerzen, Messen und Spenden und alle Zeichen der Anteilnahme. Die Trauerfamilie

Mathilde Gschnitzer geb. Brunner

Wir teilen all unseren Verwandten, Freunden und Bekannten mit, dass das Grab unserer Mutter Ida Salzburger auf den Friedhof von Villanders verlegt wurde. Sie ist im Familiengrab an der Seite unseres Vaters Johann Niederstätter und unserer Schwester Christine beigesetzt worden.

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.

10. Jahrestag

Maria Mayr geb. Gartner

Schon zum 8. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast.

DICH mussten wir gehen lassen, ERINNERUNGEN dürfen wir behalten.

Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe denken wir an Dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 22. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. In Liebe Deine Familie


JAHRESTAGE La tua gentilezza, simpatia, generosità, sorriso e costante buon umore rimangono sempre impressi nel cuore di chi ti ha conosciuta.

1° anniversario 1. Jahrestag

1° anniversario

† 15.01.2016

Bruna Ballerini nata Picchetti

Ti ricordiamo in particolar modo alla S. Messa Wir denken besonders an Dich bei der hl. Messe

Adele Splendori nata Oberstaller

am/il 15.01. um/alle ore 18.30 Uhr

*23.01.1944 † 08.01.2016 Con amore e affetto la tua famiglia La S. Messa sarà celebrata domencia 8 gennaio alle ore 10.00 nella Chiesa dei Cappuccini di Vipiteno.

nella Chiesa S. Margherita a Vipiteno. in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

E sempre sono quà le tracce della tua vita. Foto, momenti e sentimenti, che ci ricordano di tè e ci fanno credere che sei con noi.

Con affetto La tua famiglia

1. Jahrestag

La morte è solo la curva della strada, morire è solo non essere visto. Se ascolto, sento i tuoi passi esistere come io esisto.

La S. Messa in ricordo verrà celebrata sabato, 14 gennaio alle ore 18.30 nella Chiesa dei Cappuccini. 8° ANNIVERSARIO

Pietro Bulian

La tua famiglia

Menschen, die wir lieben, s t e r b e n n i e. Sie bleiben uns im Herzen erhalten.

In Liebe Deine Familie

Martina Kofler geb. Kerschdorfer † 26.01.2016 In Liebe denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 29. Jänner um 10.30 Uhr in der Kirche in Egg. Wenn Ihr an mich denkt, seid nicht traurig, erzählt lieber von mir und traut Euch ruhig zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen Euch, so wie ich ihn im Leben hatte.

Allen, die daran teilnehmen und an unsere Tina denken, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

D a s S c h ö n s t e, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln derjenigen, d i e a n i h n d e n ke n .

7. Jahrestag

Dr. Camillo Bacca

Irmgard Volgger Aichholzer

* 11.04.1924 † 05.12.2016

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 22. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von St. Jakob/ Pfitsch. Allen, die daran teilnehmen und unsere liebe Irmgard in guter Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Tierarzt im Ruhestand

DANKE Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren. Jedoch zu wissen, wie viele ihn schätzten und gern hatten, gibt uns Trost. Danke allen, die sich uns verbunden fühlen und ihre Anteilnahme auf so vielfältige Weise zum Ausdruck brachten, sowie allen, die ihn auf seinem letzten Weg begleitet haben. Die Trauerfamilie Erker 01/17

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JAHRESTAGE

Nicht gestorben – nur vorangegangen. Unbekannt

Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

Wir sahen die Sonne langsam untergehen und erschraken doch, als es dunkel wurde.

Dietrich Bonhoeffer

Hubert Wieser Stiegl Hubert

Sebastian Volgger

* 25.08.1948 † 20.11.2016

3. Jahrestag

Wir sagen DANKE

Zum dritten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast.

Den Ehemann und Vater zu verlieren ist unsagbar schwer. Wir sind dankbar für die Zeit, die wir mit ihm verbringen durften. Es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Wertschätzung ihm entgegengebracht wurden. Außerstande, jedem persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Wege ein herzliches Vergelt’s Gott sagen: für jeden Händedruck, für tröstende Worte, für Trauerkerzen, Messen und Spenden an die Pfarrkirche von Stilfes.

Wir denken ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 22. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Danke an alle, die unseren lieben Hubert auf seinem letzten Weg begleitet haben, im Gebet seiner gedenken und ihn in lieber Erinnerung behalten.

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen, oder im Stillen an Dich denken. Deine Familie

Die Trauerfamilie

Ich bin nicht weit, nur auf der anderen Seite des Weges.

Non sono lontano, solo dall’altro lato della strada.

DANKE

GRAZIE

... für alle Zeichen der Verbundenheit und Anteilnahme, ... für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, ... für Kerzen, Blumen, Spenden, Messen und Gebete, ... für die Teilnahme am Rosenkranz und an der Beerdigung, ... vor allem aber für die Gedanken, in denen unser Papi weiterlebt. In Liebe Deine Familie

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... per la profonda partecipazione e la vicinanza dimostrataci, ... per ogni parola di conforto, detta o scritta, ... per tutti i segni d’affetto e d’amicizia, ... per candele, fiori, offerte e preghiere, ... per la presenza al rosario e al funerale, ... ma soprattutto per i ricordi con cui mantenga viva la memoria del nostro Papi.

Josef Bussola * 29.10.1941 † 19.11.2016

Con affetto I tuoi cari


JAHRESTAGE

3. Jahrestag

Traurig, aber mit vielen schönen Erinnerungen haben wir Abschied genommen von unserem Bruder

Karl Ungerank In lieber Erinnerung denken wir besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 29. Jänner um 9.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Untertelfes.

Alfons Burger * 23.12.1934 † 06.12.2016 Der Tod ist das Tor zum Licht am Ende eines mühsam gewordenen Lebens.

Er starb in Heidenheim (Deutschland) nach kurzer, schwerer Krankheit.

Franz von Assisi

Das Leben ist vergänglich, doch die Spuren Deines Lebens, das Werk Deiner Hände und die Zeit mit Dir werden stets in uns lebendig sein.

Danke allen, die daran teilnehmen. Deine Familie

2. Jahrestag

6. Jahrestag

Klaus Haller

Toni Brunner

Wir denken an Dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 22. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ratschings.

Lieber Klaus, zwei Jahre ohne Dich ... So, wie Du warst, bleibst Du hier, so, wie Du warst, bleibst du immer bei uns.

Ein Dank allen, die daran teilnehmen und Dich in Erinnerung behalten. In Liebe Deine Familie

Was bleibt, ist die Sonne, sie wird weiter scheinen. Was bleibt, sind die Tränen, selbst nach vielen Jahren. Gone to soon. Yes it was realy to soon. Dear Toni, your body is not with us, but your soul is with us forever. You gave us more strength and wisdom. Together forever.

Thank you Toni!

Ganz besonders denken wir an Dich am Samstag, den 7. Jänner um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. In Liebe Deine Familie

3. Jahrestag

Adolf Gschnitzer

Die schönsten Momente im Leben sind die, bei denen man lächeln muss, wenn man sich zurückerinnert. Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren. Das Leben ist begrenzt, doch die Erinnerung unendlich ...

† 13.01.2014

In inniger Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 15. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Allen, die daran teilnehmen, für Dich beten und Dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. Deine Lieben

Le persone non smettono mai di mancarci. Impariamo soltanto a vivere tenendoci dentro, in qualche modo, l’enorme abissale vuoto lasciato dalla loro assenza. 5° anniversario

3° anniversario

Francesco Marcotto

Bruna Zanlucchi Marcotto

Con tanto, tanto amore la vostra famiglia Erker 01/17

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ÄRZTEKALENDER APOTHEKEN 01.01. – 06.01.: 07.01. – 13.01.: 14.01. – 20.01.: 21.01. – 27.01.: 28.01. – 03.02.:

Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen

Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 01.01.: Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 05.01.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 06.01.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 07.01.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 08.01.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 14.01.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 15.01.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 21.01.: Dr. Markus Mair 22.01.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 28.01.: Dr. Robert Hartung 29.01.: Dr. Markus Mair Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Bis Mai 2017 ist samstags von 9.00 – 12.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5, Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. WOCHENEND- UND FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE 06.01.: Dr. Bruno Prota 07./08.01.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 14./15.01.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 21./22.01.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 28./29.01.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 04./05.02.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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VERANSTALTUNGEN Bis 9.4. AUSSTELLUNG: „The Nature of Form: Properties of Imagination“, Festung Franzensfeste. Bis 30.4. AUSSTELLUNG: Fotowettbewerb „150 Jahre Brennereisenbahn“, Festung Franzensfeste. 8.1. SPORT: Anfänger-Skitour, AVS Sterzing. 14.1. SPORT: Ein-Tages-Skitour nach Pfelders, AVS Pfitsch. 15.1. SPORT: Ein-Tages-Skitour nach Pfelders, AVS Pfitsch. 16.1. VORTRAG: „Willkommen in der Mittelschule ‚Vigil Raber’“, Sterzing, Aula Magna, 18.00 Uhr. 18.1. VORTRAG: „Gesund sein, gesund bleiben: Schlaganfall und Herzinfarkt vorbeugen“ mit Dr. Josef Frötscher, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. VORTRAG: „Die Mittelschule ‚K. Fischnaler’ stellt sich vor“, Sterzing, Aula Magna, 18.30 Uhr. 19.1. SPORT: Seniorenwanderung zur Plätzwiese, AVS Pfitsch.

20., 24., 27., 28., 29. & 31.1. THEATER: „Nix als Chaos!“, Volksbühne Stilfes, Regie: Ulrich Kofler, Stilfes, Vereinshaus Stilfes, 20.00 Uhr (am 29.1. um 18.00 Uhr). Kartenreservierungen: Tel. 339 8170210 (16.00 – 19.00 Uhr). 21.1. SPORT: Schneeschuhwanderung Zendleser Kofel, Villnöß, AVS Freienfeld. 22.1. UNTERHALTUNG: Preiswatten des Katholischen Familienverbandes, Sterzing, Mittelschulmensa, 14.00 Uhr. SPORT: Schneeschuhwanderung Meran 2000, AVS Sterzing. 24.1. SPORT: Rodelgala am Roßkopf, Bergstation, 19.00 Uhr. 28.1. SPORT: Jägerbiathlon in Ridnaun, Infos: Tel. 338 2082288, info@jaegerbiathlon.it, Einschreibungen: www.jaegerbiathlon.it. SPORT: Familien-Schneeschuhwanderung auf die Äußere Wurzeralm, AVS Pfitsch. 29.1. SPORT: Anfänger-Skitour, AVS Sterzing.

Kurse 16.1.: Feldenkrais mit Brigitte Vorhauser, 10 Treffen, 19.00 – 20.15 Uhr, Turnhalle Grundschule „J. Rampold“, Sterzing. Anmeldung: Tel. 319 8137643. 28. & 29.1.: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sterzing, Krankenhaus, 9.00 – 18.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.

Sprechstunden Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 27. Jänner 2017 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155.

VERBRAUCHERZENTRALE: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN UND DEREN KINDER: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel: 800601330. GEWALT IM ALTER: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE:


AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. SPRACHENCAFÉ STERZING: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGEUND BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL: Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 9.30 – 11.30, Donnerstag 14.00 – 16.00 Uhr, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN): Jeden 3. Dienstag im Monat. Erstmals am 17.1., Bürgerbüro, Rathaus Sterzing. Tel. 0472 270700.

Vereine ELKI Veranstaltungen auf www.elki. bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. KOLPINGFAMILIE Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. JUGENDDIENST WIPPTAL 12.1.: Rodeln. 19.1.: Eislaufen. 27.1.: Pizzabacken. Beginn/Treffpunkt jeweils um 14.30 Uhr im JD Wipptal/Margarethenhaus. Infos: Tel. 0472 767890 oder www. young-wipp.blogspot.it.

Märkte 5., 20.1.: Krämermarkt, Brenner. 6.2.: Monatsmarkt, Sterzing. Anwendung positiv

18.1.: ERSTE-HILFE-KURS MIT KINDERN (Altersgruppe 9 – 12 Jahre) von 14.00 bis 16.00 Uhr im Vereinshaus Gasteig INFOS gsunddurchsjahr@gmail.com Tel. 349 2951505

GEBURTEN Brenner: Marco Andrea Schenone (12.11.2016, Brixen). Graziella Analiz Pascale (29.11.2016, Brixen). Freienfeld: Marco Roscio (04.11.2016, Brixen). Pfitsch: Matthias Volgger (01.11.2016, Bozen). Yuna Rainer (06.11.2016, Brixen). Lukas Ainhauser (22.11.2016, Brixen). Ratschings: Marie Hofer (05.11.2016, Brixen). Eliana Kasmi (05.11.2016, Brixen). Jasmin Gasteiger (22.11.2016, Brixen). Emely Schölzhorn (29.11.2016, Brixen). Sterzing: Felix Micheler (02.11.2016, Brixen). Angelo Sakip (02.11.2016, Brixen). Julian Kofler (12.11.2016, Brixen). Laurin Klotz (28.11.2016, Meran). TODESFÄLLE Brenner: Giovanni Marotti, 82 (13.11.2016, Ster-zing). Freienfeld: Barbara Rabanser, 81 (26.10.2016, Pfitsch). Hubert Wieser, 68 (20.11.2016, Freienfeld). Anna Thaler, 85 (22.11.2016, Sterzing). Pfitsch: Anna Rainer, 92 (02.11.2016, Sterzing). Franz Mair, 79 (19.11.2016, Sterzing). Josef Bussola, 75 (19.11.2016, Brixen). Johann Mair, 84 (30.11.2016, Sterzing). Elisabeth Steinhauser, 85 (24.11.2016, Pfitsch)., Ratschings: Anna-Maria Markart, 92 (08.11.2016, Sterzing). Ferdinand Markart, 93 (12.11.2016, Pfitsch). Sterzing: Franz Ploner, 75 (01.11.2016, Sterzing). EHESCHLIESSUNGEN Brenner: Indira Kahrimanovic und Nermin Pilav (30.11.2016, Brenner). Verena Gargitter und Severin Alpögger (28.11.2016, Feldthurns). Freienfeld: Sabrina Leitner und Armin Häusler (25.11.2016, Freienfeld). Ratschings: Martina Obwexer und David Pillon (04.11.2016, Ratschings). Sterzing: Carmen Eisendle und Helmut Plunger (18.11.2016, Sterzing). Silvia Mottin und Andrea Cremonese (24.11.2016, Sterzing). Donatella Nettis und Dino Degasperi (26.11.2016, Sterzing). BAUKONZESSIONEN Brenner: Hotel Feuerstein KG, Pflersch 185: Qualitative und quantitative Erweiterung, Bp.107, 355 und 453, Gp.1223/55, 1223/56, 588/2, 588/3 und 589/1, K.G. Pflersch. GMC Finex GmbH, St. Valentinstr.24: Instandhaltung und Änderung der Zweckbestimmung, Bp.28/4, K.G. Brenner. Brenner Real Estate, Pflersch 116: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.163, K.G. Pflersch. Franzensfeste: Johann Wild, Blasbühelweg: Umgestaltung einer Wohneinheit mit Umwidmung von lw. Volumen in Wohnvolumen und Errichtung eines Autostellplatzes, Bp.39/2, Gp.209, K.G. Mittewald.

Freienfeld: Viktoria Rainer, Martin Salcher: Errichtung von 2 Wohneinheiten, Bp.95/40, K.G. Trens. Anton Bacher, Brigitte Braunhofer, Wolfgang Profanter: Errichtung von 2 Holzhütten, einer Pergola, eines Kellers und Wintergartens sowie Umgestaltung von 2 überdachten Autostellplätzen, Bp.212 und 218, Gp.200/7, K.G. Mauls. Thomas Rainer: Errichtung einer Wohneinheit, Gp.95/42, K.G. Trens. Martin Saxl: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.366, K.G. Trens. Cäcilia Huebser, Verena Sparber, Trens, M.-a.-d.Lahn-Straße 11: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.267, K.G. Trens. Pfitsch: Verena Angerer, Grube 87: Erweiterung des Außenreitplatzes, Gp.784/1 und 783/1, K.G. Pfitsch. Thermo Wipptal AG: Errichtung einer Biomasse-Kraft-Wärme-Koppelungsanlage, Bp.1084, K.G. Wiesen. Josef Hochrainer, Grube 95: Abbruch des Wohngebäudes und Wiederaufbau sowie Sanierung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.120 und 553, K.G. Pfitsch. Helmuth Siller, Angelika Pichler, Wiesen, Thurnerweg 42: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.528, K.G. Wiesen. Sonja Ainhauser, Burgum: Abbruch und Wiederaufbau des Gebäudes, Bp.601, K.G. Pfitsch. Ratschings: Rudolf-Alois Hofer, Mareit, Oberdurach: Bodenangleichungsarbeiten auf versch. Gp., K.G. Mareit. Michael Holzmann, Jaufensteg 5: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.80, K.G. Ratschings. Pfarrei Mareit, Kirchdorf 10: Geringfügige Erweiterung des Gebäudes, Bp.11/1, K.G. Mareit. Philipp Haller, Ridnaun, Entholz 5: Erweiterung des Wohnhauses, Bp.71, K.G. Mareit. Simon Klotz, Telferweg: Abbruch des Stadels, Bp.182 und Wiederaufbau, Gp.886 und 1031/25, K.G. Telfes. Mader Real Estate KG, Stange 3: Änderung der Zweckbestimmung ohne bauliche Maßnahmen, Bp.12/2, K.G. Ratschings. Sterzing: Edith Gogl, Luciano Perfetti, Riesenbachlweg 10: Sanierung des Daches, Bp.230, K.G. Thuins. Gemeinde Sterzing: Umgestaltung der Abzweigung des Weges Nr. 37 von der SS 12, Bp.50 und 52, versch. Gp., K.G. Ried. Gemeinde Sterzing: Errichtung eines Gehsteiges in der Gänsbacherstraße, versch. Bp. und Gp., K.G. Sterzing. Anton und Beate Schölzhorn, Ried 25B: Bauliche Umgestaltung, Bp.114, K.G. Ried. Gerhard Thaler, Altstadt 32: Sanierung einer Außentreppe, Einsetzen von Dachfenstern und Verbreiterung des Balkons, Bp.166, K.G. Sterzing. Johannes Mair, Altstadt 1: Sanierung der Wohnung und des Dachgeschosses, Bp.133/1, K.G. Sterzing. Sun KG, Brennerstr.14B: Umbau im Kellergeschoss, Bp.282, K.G. Tschöfs. Herbert Plank & Co. KG, Eisackstraße: Errichtung von überdachten Parkplätzen und eines unterirdischen Magazins mit Technikraum, Bp.145, K.G. Sterzing. Oswald Gogl, Tschöfs 23: Umgestaltung und Sanierung, Bp.194, K.G. Tschöfs. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it Erker 01/17

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Und, hobb es in Johresrickblick schun gilesn? A woll? I ober nit. Weil i will mir nit wieder vourkuidn lossn, wos’s in leschtn Johr olls gebm hott. Viel Gscheids hot’s jo nit gebm: Zearscht amol ’s Wetter! In Jänner hots earscht in angalign derschniebm, und in Dezemmer isch’s a iberoll olls broattruckn bliebm. Dass noar der Summer holbex zi brauchn giwesn isch, hebb den Schodn und die Loade fir die Liftbetreiber und die Schifohrer nit au. Noar isch nou schier ’s gonze Johr vin an Brexit die Rede giwesn. Bis i derfrogg hon, wos mit den komischn Wort gimuent isch, isch’s schun passiert giwesn: Die Engländer hobm, ginau as wie a zournige Ehefrau, die Scheidung eingireicht. De welln mit ins nicht mehr zi tien hobm. Die Kinder vin mein Neffe – de giehn olle nou Schuele – hattn sich schun gfreit, dass se niemer brauchatn Englisch zi learn. Ober de hobm sich gor awie geteischt: In Zeignis hots noar woll an Finfer oder gor an Vierer in Englisch gitrogn. Hattn se decht lei a bissl meahra learn gemießt! Und ba den Referendum hobm die meischtn Leit selber nit gewisst, wie se do zi wehln ghobb hattn. Und aulousn hosche woll a kuen gikennt, weil gor vi der gleichn Partei hobn die holbm gsogg, JA war zi wähln giwesn, und die ondern holbm hattn gimuent, do war NEIN zi wähln. De Holbm!! Wos hots brocht? Nicht! Außer holt, dass der nette Bue, der iatz aweil Chefminister giwesn isch, frisch gikindigt hot, oder wie man holt sogg. Ober der nuie President soll gor a Deitsch kennin: seltn a Nochtoal, wo nit a Vourtile isch. Schaugmer holt, wie’s weard. Erker 01/17

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Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner Mairösl (sst) susanne.strickner@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Max Haller, Harald Kofler, Rudolf Pichler, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Stefan Troyer, Dario Massimo (dm). Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Titelfoto: Martin Schaller Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Erker 01/17

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REDAKTIONSSCHLUSS AM

16.01.2017


1917

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

04.01.1917

Ein Hundertjähriger Am 4. Jänner vollendet in St. Martin in Passeier Peter Platter, vulgo Weber-Peter, sein 100. Lebensjahr. Er sagt: „Hear‘n tue i wollt‘n wienig und ist a oft bösser bei dö lötz‘n Zeit‘n. Zum sech‘n (sehen) hon i bis in die 80er Johr nie kuan Aug‘nglos gebraucht und hon olm gearn g‘les‘n. Die Eisenbuhn hon i lei zwoamol g‘sech‘n, boll i af Trens wollfohrt‘n gongen bin.“ (Der Tiroler)

05.01.1917

Lawinenunglück Bei Gossensaß am Brenner ging eine Schneelawine nieder, durch die zehn Personen, die mit Schneearbeiten beschäftigt waren, getötet wurden. Achtzehn Personen erlitten schwere Verletzungen. (Vorarlberger Volksbote)

06.01.1917

Weitental. Zum Lawinenunglück bei Gossensaß Aus Franzensfeste wird uns geschrieben: Am 4. des Monats früh wurde der in der Silvesternacht am Schelleberg durch eine Lawine verunglückte Bahnoberbauarbeiter Johann Oberhauser aus Weitental am hiesigen Friedhofe beerdigt. Ein Bruder des Verunglückten, der in Franzensfeste bedienstet ist, veranlaßte die Ueberführung. (Der Tiroler)

16.01.1917

Ein schneereicher Winter Am gestrigen Sonntag abends ist schon wieder Schneefall eingetreten und im Laufe der Nacht ist zu der für Südtirol außergewöhnlich großen Schneemenge, die vom letzten Schneefall noch liegt, wieder eine ansehnliche neue Auflage dazugekommen. So schneereiche Winter, wie wir heuer einen solchen verzeichnen, sind in Südtirol eine Seltenheit. Die Mondfinsternis vom 8. Jänner hat dem schönen Wetter ein Ende gemacht und uns eine Schneemenge gebracht, wie sie in den Talniederungen unserer Gegend selten vorkommt. Auch der Schnee

vom 10. Jänner kam, wie im bisherigen Winter stets, mit dem Südwinde. Weiter unten im Etschtal hat es bereits stark geschneit, während bei uns der Schneefall erst in der darauffolgenden Nacht einsetzte. Nach Mitteilungen aus dem Süden erreichte der Schnee in der Trientner Gegend einen halben Meter. In Bozen erreichte die Schneemenge am 11. Jänner auch schon 40 Zentimeter. Ein mit acht Pferden bespannter Schneepflug begann die mühsame Arbeit der Öffnung der Straßen in der Stadt. Die Bozner Straßenbahn hat einstweilen ihre fruchtlosen Bemühungen, durch den Schnee von Bozen nach Gries zu kommen, aufgegeben und steht bis zur Freimachung des Geleises still. Nachdem nun die Unterlage infolge großer Kälte in den letzten Tagen gefroren ist, muß damit gerechnet werden, daß der Schnee auch nicht sobald wieder verschwinden wird. (Brixener Chronik)

21.01.1917

Gutsverpachtung Aus Sterzing wird uns geschrieben: Am 24. Jänner um 2 Uhr nachmittags wird von Seite des Bezirksgerichtes Sterzing die Verpachtung des Aichnerhofes samt Zugehör in Tschöfs durchgeführt. Der Pachtschillings-Ausrufspreis beträgt 1000 Kronen, ebenso die vom Pächter zu stellende Kaution 1000 Kronen. Auskünfte erteilen über diesen Pacht das Bezirksgericht Sterzing, Johann Pfitscher und Johann Frei, Gutsbesitzer in Tschöfs. (Der Tiroler)

27.01.1917

Der Ausbau der Vinschgaubahn gesichert! Diese Nachricht wird nicht nur im Vinschgau, sondern in ganz Südtirol, im Oberinntal, ja in ganz Tirol hellen Jubel wecken. Der Vinschgau, uralter Kulturboden, bildet neben dem Brennerpaß die einzige fahrbare Verbindungsstraße zwischen Nord- und Südtirol. Zwar steigt ihr Scheitelpunkt um rund

100 Meter höher an als der Brenner, aber trotzdem ist das Vinschgautal im allgemeinen leichter passierbar als der Taleinschnitt der Sill und des Eisak. 80-100 Millionen, vor

Sterzinger Schützenlager am Costa Alta 1915

denen als Kosten man in Friedenszeit erschauerte, was sind diese Ziffern für Staatsnotwendigkeiten in den Zeiten des Weltkrieges, in denen jeder Tag Millionen verschlingt und man nur nach Milliarden zu rechnen gewöhnt wird. Und technische Schwierigkeiten bei Straßen- und Bahnbauten in praktischester und raschester Weise zu überwinden, hat der Weltkrieg gelehrt. So dürfen wir hoffen, daß der Ausbau nun in einer für Friedenszeit unmöglich raschen Frist bewerkstelligt werden kann, daß auch an Tunnels nicht gespart wird, wo Lawinen oder Steinschlag Stellen gefährden, denn welchen Vorteil und welche Ersparnisse hätte eine Tunnellierung an der Brennerbahn, etwa von Gossensaß bis Sterzing in den 30 Jahren ihres Bestehens gebracht. Man rechne: 15 Kilometer Wegkürzung ergeben bei 20 Zügen im Tag 300 Kilometer Ersparnis. Mit dem Ausbau der Strecke Mals-Landeck wird auch bestimmt in nicht zu langer Zeit die 30 Kilometer lange Verbindung zwischen der Vinschgaubahn und der elektrischen Rhätischen Bahn, welche bereits bis Schuls führt, hergestellt sein und der rege Wechselverkehr zwischen den Südtiroler Fremdenzentren und den Ostschweizer Kur- und Touristen-Stationen mag sich entwickeln. (Brixener Chronik)

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