ERKER 01 2019

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ANNI 30 JAHRE

Erker Jahrgang 31 - Jänner 2019

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

DIE LETZTE CHANCE ck POLITIK I Im Gespräch mit SVP-Bezirksobmann Karl Polig i l kb c GEMEINDEN I Die Haushaltssitzungen im Überblick rü s re h KULTUR I Rückblick auf ein klingendes Jahr Ja

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ANNI 30 JAHRE

Erker Monatszeitschrift für das südliche Wipptal Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Danke für jeden Augenblick, den Sie uns gewidmet haben. Danke, liebe Leser und Kunden für Ihre langjährige Treue Grazie per ogni momento, che ci avete dedicato. Grazie, cari lettori e cari clienti per la vostra fedeltà.


Editorial

84 Die letzte Chance Bei einem Lawinenunglück sind gut ausgebildete Kameraden wahrlich die letzte Chance. Maurizio Lutzenberger verrät, was Leader und Truthähne mit Skitouren zu tun haben, und stellt fest, dass Skitouren eigentlich nichts Wichtiges im Leben sind – oder doch alles?

Inhalt Politik

9 Sterzing: Rechtsstreit mit Aspiag Service GmbH 10 Politik: SVP-Bezirksobmann Karl Polig im Gespräch 14 Gemeinden: Alle Haushaltssitzungen im Überblick 36 A22: Umsetzung von Maßnahmen gefordert

Wirtschaft

6 Umwelt: Baumaßnahmen an Bächen 8 Abfall: Sterzing bekommt Recyclinghof 28 BBT: Zulaufstrecken auf der Zielgeraden

Gesellschaft 38 40 42 58

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Sterzing: Ein Platz für alle Feuerwehr: Die „Maulser Gitschn“ Rückblick: Das war 2018 Imker: Schutzheiliger Ambrosius gefeiert

Kultur

Musik: Rückblick auf ein klingendes Jahr Jubiläum: 90 Jahre Gemeinde Freienfeld Historische Bilder: Die Option Ehrenbürger: Alois Siegele

Pagine italiane

76 Problema rifiuti 78 Laboratorio civico 80 La Madonna nascosta 82 Nuoto

Sport

84 Titelgeschichte: Die letzte Chance bei Lawinenunglücken 90 Biathlon: IBU Cup ist Geschichte 91 Jubiläum: 20. Jägerbiathlon in Ridnaun 97 Skibergsteigen: Skialp Trophy in Ladurns

Erker-Extra

98 Wipptaler Hochzeitspaare 2018

Rubriken

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Leserbrief Laut § Tourentipp den Monats Gesundheit Einfach tierisch Rezept Leute Unterhaltung Jahrestage Aus der Seelsorgeeinheit Gemeinden Impressum Veranstaltungen Sumserin Kleinanzeiger Vor 100 Jahren

Liebe Leserin, lieber Leser, herzlich willkommen im neuen Jahr. Blicken Sie gemeinsam mit uns noch einmal kurz auf ein ereignisreiches 2018 zurück, das wir für Sie in Streiflichtern aufblättern. Nicht weniger spannend verspricht auch dieses Jahr zu werden: In Freienfeld stehen nach dem Wechsel von Bürgermeister Peter Faistnauer in den Landtag Kommunalwahlen an, auf Landesebene werden die neue Landesregierung und ein in weiten Teilen erneuerter Landtag ihre Arbeit aufnehmen, nicht weniger turbulent dürfte auch das andauernde italienische Gezeter mit Brüssel und die Ende Mai anstehende Europawahl mit ungewissem Ausgang werden. Der Erker schlägt mit dieser Ausgabe sein Jubiläumsjahr auf und feiert im Oktober seinen 30. Geburtstag. Seit seiner Gründung – in unserem Büro stand noch nicht einmal ein heute bereits wieder entsorgtes Fax-Gerät – hat sich vieles verändert. Die Welt ist komplexer, schnelllebiger, diffuser, unsteter geworden. Der gesellschaftliche, politische und technologische Umbruch, in dessen Strudel wir uns befinden, schafft neben vielen neuen Möglichkeiten Unbehagen, verursacht Ängste, die Populisten derzeit geschickt für ihre Zwecke nutzen. In Zeiten von facebook, Twitter und Co. stürzen in einer unentwegt ausufernden Medienflut Meldungen auf uns ein, die zu verarbeiten uns schlichtweg überfordern. News lassen sich mitunter kaum noch von Fake News unterscheiden, um in schönstem Neudeutsch zu sprechen. Unser Anspruch ist es, Sie auch in diesem Jahr mit Neuigkeiten, News eben, aus dem Bezirk zu versorgen, täglich auf unserem Online-Portal, das 2018 über eine halbe Million Klicks verzeichnete, und in unserer monatlichen Print-Ausgabe. Wir wünschen Ihnen ein gelingendes Jahr 2019 und eine anregende Lektüre. Bleiben Sie uns gewogen!

Chefredakteur

Nächster Redaktionsschluss:

17.01.2019

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Leserbrief

„MiWip“ in Sterzing eröffnet

Kirchen im Wipptal Seit Ende März 2018 erzählte uns einmal im Monat Don Giorgio Carli, Pfarrer der italienischen Sprachgruppe, Wissenswertes über den Bau bzw. Werdegang unserer Kirchen im Raum Wipptal. Ausführlich schilderte er anhand von Lichtbildern Interessantes und gab Erklärungen, die sicher nicht allen unseren Mitbürgern im Wipptal geläufig sind. Dafür sei ihm herzlichst gedankt, denn sicher bleibt manchem Besucher etwas im Hinterkopf, das er zu einem späteren Zeitpunkt einmal weitererzählen bzw.an die Jugend weitergeben kann. Da im Dezember zum letzten Mal ein solcher Vortrag abgehalten wurde, möchte ich mich nochmals herzlich für die Ausführungen bedanken. Es war allerdings sehr schade, dass gerade einmal eine Handvoll Zuschauer anwesend waren. Schade, dass sich viele dieses Angebot entgehen ließen. Walter Mair (Wauti), Sterzing

Ende Oktober wurde am Untertorplatz im Zentrum von Sterzing die Informations- und Beratungsstelle „MiWip – Migration Wipptal/ Migrazione Wipptal“ eröffnet. Dieses Projekt

wird vom Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal in Zusammenarbeit mit dem Verein „La Strada-Der Weg“ mit Sitz in Bozen geleitet. Die neue Anlaufstelle richtet sich an Personen

mit Migrationshintergrund sowie an alle Bürger und Einrichtungen, Organisationen und Vereine des Bezirks, die Fragen zur Integration, zu juridischen Angelegenheiten, zu Rechten und Pflichten und zu diversen Themen wie Bildung, Sprachkurse oder Suche nach Arbeit haben. Das Büro befindet sich in Sterzing am Untertorplatz 3A und ist für den Parteienverkehr jeden Dienstag und Donnerstag von 10.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Außerhalb dieser Zeit können Termine unter der Rufnummer 0471 203111 vereinbart werden. Im Bild (v. l.) Arianna Barbagallo, Mitarbeiterin des Sozialdienstes Wipptal, Roberto De Lorenzo, Elisabetta Fabbris und Claudio Ansaloni vom Verein „La Strada-Der Weg“ und Sieglinde Sigmund, Leiterin des Sozialsprengels Wipptal.

„Man müsste sie glatt erfinden“ „Gäbe es die Kleine Flamme nicht, man müsste sie glatt erfinden“, stellt Gault & Millau anerkennend fest. „Was Burkhard Bacher erfolgreich zaubert, wäre es wert, auf den großen Bühnen Asiens vorgestellt zu werden. Für Südtirol ist seine Küche höchst ungewohnt, wer sich aber auf eine Geschmacksfernreise mit ihm einlässt, wird sich zufrieden zurücklehnen und auch einmal froh sein, gewohnte Pfade der re-

© Facebook

gionalen, aber auch der Hochküche verlassen zu haben.“ Aus diesem Grund zählt das Restaurant „Kleine Flamme“ von Burkhard und Anneliese Bacher für den renommierten Restaurantführer zu den besten Restaurants in Grenznähe, die vor kurzem erhoben wurden. Seit Jahren hält das Restaurant mit 16 Punkten und zwei Hauben seine hervorragende Bewertung von Gault & Millau.

TED

FUGGERROPPE

ERGEBNIS DEZEMBER Spenden Sie zu Weihnachten für einen guten Zweck?

DIE JÄNNER-FRAGE Waren Sie mit dem Jahr 2018 zufrieden?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 4

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„Heißzeit“ isch fir mi 's Wort vom Johr 2018.


520.945 Klicks

Großer Zuspruch für Erker online

Im Juni 2018 waren es zehn Jahre, dass der Erker seinen ersten Webauftritt hatte. Seither hat sich viel getan. Die anfangs bescheidene statische Plattform wurde sukzessive ausgebaut, um verschiedene nützliche Dienste erweitert und mehrmals grafisch überarbeitet: Nun gibt es neben täglichen Informationen auf unserem Portal den größten Kleinanzeiger des Wipptales, den User selbstständig nutzen können, alle Veranstaltungen im Bezirk auf einen Blick, monatliche Online-Umfragen, Bildergalerien, Serien und alle Erker-Ausgaben seit 2009 sowie die erste Zeitschriftennummer vom Oktober

1989 zum Nachlesen in unserem Archiv und natürlich jeweils pünktlich zu Monatsbeginn den Erker online zum ersten raschen Durchblättern. Heute ist die Website nicht nur bei zahllosen Wipptalern eine willkommene Adresse, sondern wird auch von vielen Usern außerhalb des Bezirks gerne und wiederholt durchstöbert. im Jahr 2018 wurde unsere Website über eine halbe Million Mal aufgerufen. Täglich verzeichnen wir bis zu 7.133 Seitenaufrufe. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Zugriffszahlen monatlich um durchschnittlich 80 bis 100 Prozent gesteigert werden.

Erker

online

ZUGRIFFSZAHLEN 1. – 25. Dezember 2018 35.129 Seitenaufrufe +104 % zum Vorjahr 2.358 Likes auf Facebook


Umwelt

Bach- und Flusssanierungen im Wipptal Hochwasserschutz für Sterzing

Rückhaltesperre am Draßbergbach

© LPA

Um Sterzing und Wiesen/Pfitsch besser vor Hochwasser zu schützen, wurde das vergangene Jahr über intensiv am Eisack gearbeitet. Drei Baulose wurden umgesetzt.

© LPA

Im Wipptal hat das Land in den vergangenen Monaten eine Reihe von Bau- und Sicherungsarbeiten durchgeführt, um vor allem die Siedlungsbereiche von Sterzing und Wiesen am Eingang des Pfitschertales vor Hochwasser zu schützen. In den ersten Monaten des laufenden Jahres wurden das Bachbett des Eisacks vergrößert und ein neuer handgemauerter Uferschutz errichtet. Im Anschluss daran wurde im Auftrag des Amtes für Straßenbau Nord-Ost mit einem weiteren Baulos die neue Flainer Brücke über den Eisack gebaut. „Diese ist nun auf beiden Seiten mit einem Gehsteig versehen, um Fußgängern und Radfahrern die größtmögliche Sicherheit auf der wichtigen Verbindung zwischen Bahnhof und Stadtzentrum zu ermöglichen“, so Bauleiter Philipp Walder vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord in der Agentur für Bevölkerungsschutz. Im Zuge dieses Neubaus mussten sämtliche Infrastrukturen und Straßen im Umkreis der Brücke verlegt und angepasst werden. „Die neue Brücke ist höher als die vorherige, so dass der Eisack im Hochwasserfall ausreichend Platz findet“, erklärt Walder. Als drittes Baulos wurde im Auftrag der Gemeinde Sterzing eine Unterführung neben der neuen Flainer Brücke errichtet, um eine sichere Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Stadtzentrum und Sportzone sowie dem Bahnhof zu ermöglichen.

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In der Gemeinde Pfitsch wird künftig eine über drei Millionen Euro teure Rückhaltesperre vor Uferübertritten des Draßbergbachs schützen. Dieser hatte während heftiger Unwetter am 4. August 2012 im Weiler Fußendraß an Haus, Hof und Flur Schäden angerichtet. Bereits im vergangenen Jahr wurde mit dem Neubau einer Rückhaltesperre und eines Rückhaltebeckens begonnen, das im Notfall bis zu 70.000 Kubikmeter Geschiebematerial zurückhalten soll. „Der Bau der Rückhaltesperre und einer vorgelagerten Kammsperre für Kleinma-

terial konnten heuer abgeschlossen werden. Die Arbeiten zum Rückhaltebecken sind weit fortgeschritten und werden Mitte des kommenden Jahres beendet sein“, so Amtsdirektor Alexander Pramstraller. In den nächsten zwei Jahren soll im Zuge der Arbeiten auch die Künette aus Stein und Beton unterhalb der Rückhaltesperre den Erfordernissen angepasst und ein direkt angrenzendes Wohnhaus mit Objektschutzmaßnahmen abgesichert werden. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund 3,3 Millionen Euro.

Uferpflege in Ratschings In der Gemeinde Ratschings führte das Amt für Wildbach- und Lawinenverbau-

© LPA

ung Nord vor kurzem an verschiedenen Bachläufen Maßnahmen zur Uferpflege

durch. Im Zuge der Arbeiten wurde die Ufervegetation durchforstet und Bäume dort entfernt, wo es aus Sicherheitsgründen unbedingt notwendig war. „Ziel dieser Arbeiten ist es, den Schutz vor Hochwasser und Verklausungen zu erhöhen“, so der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 70.000 Euro. Längs des Jaufentaler Baches wurden Holzschlägerungsarbeiten durchgeführt; auch am Gospeneider Bach und am Runggbach wurde gearbeitet.


Aktuell

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Aktuell

Sterzing bekommt neuen Recyclinghof Kürzlich fand auf der Baustelle des Recyclinghofes Sterzing ein Lokalaugenschein statt. Stadtrat Markus Larch, Andreas Marri vom Amt für Abfallwirtschaft der Provinz Bozen sowie weitere Vertreter der Gemeindeverwaltung und Baufirmen haben sich bei dieser Gelegenheit von den Fortschritten überzeugt. Mit Stadtratsbeschluss wurden die Arbeiten zur Errichtung des neuen Recyclinghofes an die Bietergemeinschaft Mader Bau/Wipptaler Bau sowie an die Firma Wolf System vergeben. Baubeginn war im August des vergangenen Jahres. Inzwischen sind die großen Betonarbeiten abgeschlossen, zurzeit wird an der Dachkonstruktion gearbeitet. „Der Bau des neuen Recyclinghofes verläuft nach Plan und wird voraussichtlich im Frühsommer des kommenden Jahres fertiggestellt sein“, erklärte Stadtrat Larch dem Erker gegenüber. Bis dahin sei allerdings noch einiges zu erledigen, wie etwa die Errichtung der Zufahrtsrampe, sämtliche Innenarbeiten und die Außengestaltung. Straßenseitig müsse Erde aufgeschüttet und mit Bäumen bepflanzt werden. Abschließend soll die Anlage in den Farben der Stadt gestrichen werden: die Fassade in grau und die Fenster- sowie Türstö-

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Im Bild: (v. l.) Alexander Mühlsteiger, Leiter Städtisches Elektrizitätswerk und Umweltdienste, Alessandro Brogiato, Firma Mader Bau, Bauleiter Manfred Haller, Stadtrat Markus Larch und Andreas Marri, Amt für Abfallwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen

cke in rot. Mit dem neuen Recyclinghof hofft man, dass zukünftig der Müll verantwortungsbewusster getrennt und entsorgt wird sowie die wilden Müllabladeplätze der Vergangenheit angehören. „Eine hundertprozentig korrekte Mülltrennung und -entsorgung wird man nie erreichen und es wird vermutlich immer schwarze Schafe geben, die sich nicht an Regeln halten, dennoch glauben wir, dass durch die neue Anlage eine Verbesserung der Situation eintreten wird“, so Larch. Der neue Recyclinghof Sterzing verfügt

nicht nur über eine größere Kapazität, was das Problem der vollen Sammelbehälter lösen dürfte, sondern wurde auch sehr benutzer-

und besucherfreundlich konzipiert. Künftig kann man mit seinem Auto direkt vor die Container fahren und den Müll darin bequem entsorgen.

AUFTRAG VERGEBEN Nach einiger Verzögerung – bei der Ausschreibung der Bezirksgemeinschaft Wipptal bezüglich Sammeldienst und Transport der Hausabfälle reichte ein Mitbewerber Rekurs ein – konnte der Auftrag in Höhe von rund 7,8 Millionen Euro vergeben werden. Mit Anfang Jänner hat die Firma Sager GmbH den Müllsammeldienst für die kommenden zehn Jahre übernommen. Wie Stadtrat Markus Larch erklärte, seien noch weitere Neuerungen geplant, wie etwa ein Müll-Tracking-System, sprich die Rückverfolgbarkeit der städtischen Müllsäcke. Somit könne in Zukunft jeder wild entsorgte Müllsack zu seinem Besitzer zurückverfolgt werden.


Aktuell

Aspiag auf Tagesordnung Der Rechtsstreit der Gemeinde Sterzing mit der Aspiag Service GmbH wird am 9. Jänner Gegenstand einer eigenen Gemeinderatssitzung sein. Die SVP-Gemeinderatsfraktion Sterzing hatte Anfang Dezember in einer Presseaussendung mitgeteilt, die Einberufung dieser Sitzung gefordert zu haben: „Wir wählten nach längerer, nicht einfacher rechtlicher Klärung diesen Weg, damit dieses in der Vergangenheit höchst kontrovers diskutierte Thema unter dem Gesichtspunkt der nunmehr eingetretenen völligen Bauchlandung der Stadtgemeinde Sterzing nicht einfach durch den Bürgermeister verschwiegen werden kann. Der eingetretene Schaden beläuft sich auf mehr als zwei Millionen Euro“, heißt es darin. Der Bürgermeister habe es nicht für Wert befunden, das Urteil bei der Gemeinderatssitzung im November auch nur mit einem erklärenden Wort zu erwähnen. Ein Regionalgesetz erlaubt die Einberufung

einer Gemeinderatssitzung, sofern sie von einem Fünftel der Ratsmitglieder gefordert wird. Neben einem Bericht des Bürgermeisters verlangen die Räte eine Diskussion zur weiteren Vorgehensweise, die vor allem dem Stadtrat obliege. Die Sitzung beginnt um 17.30 Uhr. Zur Vorgeschichte: Am 25. Oktober 2018 hatte das Verwaltungsgericht Bozen das Urteil im Rechtsstreit um die nicht eingehaltene Zusatzvereinbarung zum Raumordnungsvertrag hinterlegt. Das Gericht gibt der Klägerin Aspiag Service GmbH in großen Teilen Recht. Die Klausel, die Aspiag verpflichtet, ein Hotel der Kategorie 3 Sterne superior zu bauen, wurde für unwirksam erklärt. Aspiag braucht kein Hotel mehr zu bauen, obwohl der Bau und die Eröffnung des Hotels eine wesentliche Forderung der Vereinbarung waren. Die Gemeinde Sterzing hat nun innerhalb 25.

April 2019 zu entscheiden, ob sie vor dem Staatsrat in Rom Berufung einlegen wird. Lässt die Aspiag das Urteil dem Rechtsanwalt der Gemeinde zukommen, verkürzt sich die Berufungsfrist automatisch auf 60 Tage ab Zustellung. Angenommen also, die Aspiag stellt das Urteil Anfang Jänner zu, muss die Gemeinde bereits bis Anfang März eine Entscheidung getroffen haben. Wird Aspiag diesen Schritt tun? Diego Andolfato, Despar-Expansionsleiter (Nordost) betont, vielmehr den Dialog mit der Gemeinde zu suchen. „Wir werden versuchen, nach der Weihnachtszeit einen Termin zu fixieren, um im Interesse beider Parteien über mögliche Lösungen zu diskutieren.“ Sollte es zu einem Treffen kommen, wird vermutlich auch das Grundstück zur Sprache kommen, das die Aspiag eigens angekauft hatte, um das Hotel zu bauen. Und auch die Frage, welcher Verwendungszweck ihm nun zukommen soll. rb

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Politik

„Populistisches Sprücheklopfen liegt mir nicht“ Im Gespräch mit SVP-Bezirksobmann Karl Polig Karl Polig, seit 2014 SVP-Bezirksobmann, ist von einer Zukunft der SVP als Sammelpartei überzeugt. Ein Gespräch über die Schwierigkeiten der Arbeitnehmer, ein zu änderndes Wahlgesetz und warum er den Vorwurf des Unbehagens an seinen Vorgänger gerne zurückgibt. Die Landtagswahlen sind geschlagen. Wie fällt Ihre Analyse aus? Karl Polig: Auf Landesebene ist der neue Landtag nicht schlecht zusammengesetzt. Mich beruhigt auch die Tatsache, dass in der deutschsprachigen Parteienlandschaft die eher extremen Parteien zurückgestutzt worden sind, entgegen einem europäischen Trend, und die Mitte eher

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SVP-Bezirksobmann Karl Polig: „Werde die laufende Amtsperiode höchstwahrscheinlich nicht zu Ende führen.“

gestärkt wurde. Im italienischen Lager hat die Lega erwartungsgemäß zugelegt, auch weil der PD stark abgebaut hat und der Populismus

Salvinis offenbar auf fruchtbaren Boden fällt, leider zum Teil auch in der deutschsprachigen Bevölkerung. Die SVP hat in fast allen Gemeinden des Wipptales Verluste eingefahren. Was sind die Gründe dafür? Wir haben gewusst, dass es extrem schwierig würde. Das Ergebnis von Franz Kompatscher war angesichts der Voraussetzungen recht gut. Er war meines Erachtens ein sehr guter Kandidat, der auch bei der Bevölkerung gut angekommen ist. Ganz sicher hat er die SVP vor noch größeren Verlusten bewahrt. Leider hat er außerhalb des Bezirks weit weniger Stimmen erhalten als erhofft, was ihm einen Sitz im Landtag verwehrt hat. Lag das daran, dass Kompatscher zu den Arbeitnehmern zählt? Das war nicht der Grund, es war aber sicher auch kein Plus. Die Arbeitnehmer-Vertretung ist momentan bei den Wählern einfach zu wenig präsent oder die Arbeitnehmer wählen andere Parteien. Obwohl der Großteil der Südtiroler zu den Arbeitnehmern zu zählen ist? Das wäre eigentlich in allen Ländern der Fall. In meinen Augen begnügt sich ein zu großer Teil

der Südtiroler Arbeitnehmer damit, durch eine Protestwahl ihren Unmut kundzutun und zu schimpfen. Sie sollten sich in den Gremien stärker einbringen, längerfristig denken und den Dingen mehr auf den Grund gehen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das Wirtschaftstreibenden und Freiberuflern besser gelingt – dadurch sind sie auch erfolgreicher. Ein Beispiel ist etwa die ganze Sanitätsgeschichte, die immer noch sehr schmerzt: Viele reden davon, der SVP einen Denkzettel zu verpassen; dadurch hat man aber ganz bestimmt noch nichts zur Verbesserung der Situation beigetragen, die man geändert haben möchte. Dass die Anliegen von Arbeitnehmern und generell von Geringverdienern mehr Gehör finden, muss auch ein vordringliches Interesse von Landesregierung und Parteispitze sein. Der Burggräfler SVP-Bezirksobmann Zeno Christanell, ebenfalls ein Arbeitnehmervertreter, ist vor kurzem zurückgetreten. Er sagt: „Dieser Weg der SVP ist nicht meiner.“ Spricht er damit den Arbeitnehmern aus der Seele? Vielen Arbeitnehmern ganz sicher, da die Koalition mit der Lega vor allem von den Wirtschafts- und Bauernvertretern forciert wird. Ich kann mich an keine Parteiausschusssitzung erinnern, in der so kontrovers diskutiert wurde wie bei der Sitzung, bei der über eine Koalition mit der Lega abgestimmt wurde. In vielen Wortmeldungen wurden große Bedenken gegenüber der Lega ausgedrückt, besonders aus weltanschaulichen und humanitären Gründen. Wie stehen Sie zur Koalition mit der Lega? Die Abstimmung ist schlussendlich viel eindeutiger ausgefallen, als die Wortmeldungen erahnen


ließen. Auch ich habe aus rationalen Gründen und sehr wohl mit einigen „Herzschmerzen“ für die Koalition gestimmt. Bei 15 SVP-Abgeordneten zu vier Lega-Abgeordneten muss die SVP auf jeden Fall imstande sein, den richtigen Weg vorzugeben. Kann die SVP weiterhin Sammelpartei bleiben? Eine Koalition mit der Lega macht dies sehr schwer ... Die SVP muss eine Sammelpartei bleiben. Dass in einer solchen auch verschiedene Meinungen und Anschauungen Platz haben, hat unsere Partei immer ausgezeichnet. Entscheidend ist, dass man am Ende – wenn auch oft nach hartem Ringen – zu einer Entscheidung kommt, mit der alle leben können. Ich bin der Überzeugung, dass es für uns als Minderheit in einem fremdnationalen Staat nicht gut wäre, wenn sich unsere Parteienlandschaft noch weiter aufsplittern würde. Hätte ein Wirtschaftskandidat also bessere Chancen gehabt? Josef Tschöll wurde als möglicher Kandidat gehandelt. Von wem? Eine mögliche Kandidatur von Josef Tschöll wurde lediglich vom Erker kolportiert. Davon war in den Bezirksgremien nie die Rede. Wohl deshalb, weil wir uns sicher waren, mit Franz Kompatscher den bestmöglichen Kandidaten gefunden zu haben. Dass Tschöll mit einer Kandidatur geliebäugelt hat, fällt sicher nicht unter die Kategorie Fake News, sondern war ein offenes Geheimnis. Umgekehrt gefragt: Hätte er nicht kandidiert? Das müssen Sie ihn selbst fragen. Ich vermute, dass er nicht Nein gesagt hätte, wenn es nicht bereits einen so guten Bezirkskandidaten gegeben hätte. Christian Egartner sprach in der Dezember-Ausgabe des Erker von „hausgemachten“ Gründen für das schlechte Abschneiden im Wipptal. Können Sie dem

zustimmen? Nur zu einem geringen Teil. Die Hauptgründe sind sicherlich nicht „hausgemacht“, sondern wurden uns von Bozen eingebrockt. Einen bezirksinternen Anteil gibt es aber auch. Als Beispiel nenne ich zu viele Leute, leider auch Parteifunktionäre, die sich seit 2013 – als von der Sanitätsreform noch gar keine Rede war – über die Landesregierung und die Parteispitze negativ äußern. Das zieht natürlich Kreise. Wie kann ich mir erwarten, dass die Bürger dann bei Wahlen dieser Partei ihre Stimme geben? Ich vergleiche diese Haltung mit einem Verkäufer: Er kann auch nicht schlecht über seine Ware reden und sich gleichzeitig ein gutes Geschäft erwarten. Fehlt diesen Funktionären die Identifikation mit der Partei oder ist hier die Partei einfach Mittel zum Zweck? Mittel zum Zweck würde ich nicht sagen. Auch diese Funktionäre arbeiten zum Wohl der Bevölkerung. Es ist halt auch eine Form von Populismus. Ich habe oft den Eindruck, ein Wipptaler ist nur dann ein guter Wipptaler, wenn er über die Partei und die Landesregierung gehörig schimpft. Diese negative Stimmung finde ich bedenklich und sie ist zum Großteil nicht gerechtfertigt. Wenn man sich Bereiche wie den Arbeitsmarkt, den Tourismus oder den öffentlichen Nahverkehr anschaut, steht das Wipptal sicher nicht schlechter da als andere Bezirke – ganz im Gegenteil. Das dauernde Geraunze ist nicht angebracht und bringt uns sicher nicht weiter. Egartner stellt Ihre Person als SVP-Bezirksobmann in Frage, vor allem bezweifelt er Ihre „softe“ Vorgehensweise, die nicht zu Problemlösungen beitrage, und stellt ein „Unbehagen“ gegenüber Ihrem Führungsstil fest. Erker 01/19

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Politik

In der Tat bin ich mit dem Vorwurf konfrontiert, ich hätte mich in Sachen Sanitätsreform über den Tisch ziehen lassen bzw. ich sei zu nachgiebig gewesen. Wer mir das vorwirft, sollte aber auch imstande sein, konkret zu benennen, wann und bei welchen Punkten das gewesen sein soll. Tatsache ist nämlich, dass ich in keinem einzigen Punkt nachgegeben habe. Leider heißt das noch nicht, dass die Dinge nicht trotzdem durchgezogen wurden. Das weiß jeder, der auch nur ein wenig Ahnung von Politik hat. Und ich wüsste auch gerne, was sich die Leute unter einer „härteren“ Gangart konkret vorstellen. Es entspricht nicht meinem Charakter, zu poltern und auf den Tisch zu hauen. Dazu stehe ich auch. Ich habe aber auch zur Genüge gesehen, dass mit solchen Methoden keine besseren Ergebnisse zu erzielen sind. Am Ende zählen die Argumente und nicht die Lautstärke, mit denen man sie vorbringt. Im Rückblick hätte ich sicher mehr nach außen kommunizieren sollen, was wir erreicht haben. Aber diese Form der Imagepflege ist auch nicht so meine Sache. Ich widme meine Zeit lieber der Arbeit. Populistisches Sprücheklopfen mag ich überhaupt nicht. Ein Unbehagen meinem Führungsstil gegenüber habe ich bisher nicht wahrgenommen. Das genannte Unbehagen kann ich gerne an Herrn Egartner zurückgeben. Schließlich wurde er 2014 wegen des großen Unbehagens mit seiner Führung als amtierender Bezirksobmann abgewählt. Mein Wahlergebnis spricht für sich: Immerhin konnte ich 31 von 44 Stimmen auf mich vereinen. Und auch meine Wiederwahl 2017 fiel einstimmig aus. Sehen Sie sich als SVP-Bezirksobmann in der Verantwortung? Natürlich sehe ich mich in der Verantwortung. Wenn man führende Positionen einnimmt, trägt man immer Verantwortung.

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Gerade in Bezug auf die Sanitätsreform haben die Landesregierung, Sanitätslandesrätin Martha Stocker und die Parteiführung den großen Fehler gemacht, nicht von vorneherein die geplanten Maßnahmen mit den verantwortlichen Personen in Politik und Sanität abzusprechen und einen größtmöglichen Konsens zu erzielen. Wir sind sozusagen vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Der Schaden für die Politik und besonders für die SVP insgesamt war hier enorm. Kein Grund, als Bezirksobmann zurückzutreten? Ich habe bereits bei den letzten Bezirkswahlen mein Amt zur Verfügung gestellt, ich wurde jedoch gebeten weiterzumachen. Ich werde die laufende Amtsperiode jedoch höchstwahrscheinlich nicht zu Ende führen, wie ich bereits mehrmals angekündigt habe. Nicht aufgrund der politischen Entwicklungen, sondern um jüngeren Personen, die eine politische Karriere anstreben, eine Bühne zu geben. Außerdem sind 40 Jahre Parteiarbeit auch einmal genug. An einen Rücktritt als Reaktion auf die Sanitätsreform habe ich in dieser Zeit mehrmals gedacht. In der Sache selbst hätte ein solcher mit Sicherheit überhaupt nichts gebracht. Über einen Parteiaustritt habe ich keine Sekunde lang nachgedacht. Viele von denen, die damals mit Pauken und Trompeten aus der Partei ausgetreten sind, sind mittlerweile von sich aus wieder zurückgekehrt ... Ich bin der Meinung, dass gerade das Thema Sanität im Bezirk viel zu heiß präsentiert worden ist – fast so, als hätte die Landesregierung auf jeder Sitzung darüber nachgedacht, was sie dem Wipptal – überspitzt ausgedrückt – noch alles antun könnte. So wie in jedem anderen Bereich kann auch im Gesundheitswesen nicht jahrzehntelang alles gleich bleiben. Reformen und deren Umsetzung sind immer schwierig und gerade in der Sanität gerät man

leicht von einer sachlichen auf eine emotionale Ebene. In diesem Zusammenhang möchte ich auch betonen, dass wir gerade in Bezug auf das Sanitätswesen auch wichtige Erfolge einfahren konnten. So haben wir erreicht, dass in der Abteilung Innere Medizin auch an kleinen Krankenhäusern das Primariat gewährleistet bleibt. Noch mehr gilt das für die Abteilung Neuroreha. Es gab extrem starke Bestrebungen, diese nach Brixen zu verlegen, was ohne unseren Einsatz sicher auch passiert wäre. Insgesamt muss auch einmal gesagt werden, dass die sanitäre Versorgung im Wipptal genauso ist wie in den anderen Bezirken des Landes – mit guten Seiten und mit Problemen. Die bekannten Schwierigkeiten, etwa die langen Wartezeiten oder der Ärztemangel, bestehen nicht nur im Wipptal, sondern landesweit, ja sogar in ganz Europa. Auf den neuen Gesundheitslandesrat wartet also viel Arbeit. Zurück zu den Landtagswahlen: In einer Stellungnahme haben Sie bedauert, dass Franz Kompatscher nicht im Landtag sitzt, obwohl er in sämtlichen Gemeinden des Bezirks weitaus mehr Vorzugsstimmen erhalten hat als Peter Faistnauer vom Team Köllensperger. Das ist doch nichts Überraschendes, entspricht es doch dem geltenden Wahlgesetz. Es entspricht natürlich dem gültigen Wahlgesetz, aber es ist für viele Bürger dennoch nicht nachvollziehbar. Es sollte eigentlich schon der Meistgewählte den Einzug in den Landtag schaffen. Sie möchten also eine Änderung des Wahlgesetzes. Wie soll dieses ausschauen? Dieser Wunsch wurde bereits mehrmals vorgebracht, auch von meinen Vorgängern, es ist aber nie zu einer Änderung gekommen. Es handelt sich um ein Regionalgesetz, das nicht von heute auf morgen geändert wird. Bei der jüngsten Sitzung der Bezirks-

leitung hat die SVP-Ortsgruppe Sterzing einen Beschlussantrag eingereicht, der mich verpflichtet, mich dafür einzusetzen. Eine Änderung ist im Detail sicher nicht einfach und muss landesweit von einer breiten Mehrheit mitgetragen werden. Ist das Bezirksdenken, wie es die SVP nach wie vor praktiziert, nicht überholt? Vielleicht geht es den Wählern mehr um Themen und Personen als um Bezirke, wie der Erfolg des Teams Köllensperger gezeigt hat? Da ist durchaus etwas dran. Es hat hier sicher eine Veränderung gegeben. Früher war das Bezirksdenken viel strikter und wurde als viel wichtiger empfunden als heute. Dennoch ist eine gewisse Bezirksnähe vorteilhaft, um bestimmte Themen schneller weiterbringen und die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Der Erfolg des Teams Köllensperger hat aber auch vom „Reiz der Jungfräulichkeit“ profitiert. Neueinsteigern, die sich auch etwas populistisch geben, wird gerne Veränderung bzw. Erneuerung zugetraut. Sie müssen sich aber erst beweisen. Im Wipptal stehen in der Gemeinde Freienfeld Gemeinderatswahlen an. Wie bereitet sich die SVP darauf vor? Immerhin geht es darum, von der Oppositionsbank auf die Regierungsbank zu wechseln. Gemeinderatswahlen werden in der Regel auf Gemeindeebene geschlagen. Wenn ich gefragt werde, werde ich sicher mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich bin aber davon überzeugt, dass die SVP in Freienfeld der Bevölkerung ein überzeugendes Angebot machen wird. Es ist sicher eine Signalwahl für die nächsten Gemeinderatswahlen auf Landesebene. Deshalb wird dieser Wahl große Aufmerksamkeit gewidmet. Für das Wipptal und seine Anliegen wäre jedenfalls eine Rückkehr zu bezirksweiter Einigkeit sicher nur von Vorteil, dessen E bin ich mir sicher.


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Gemeinden

Überwachungskameras in Wiesen Auf der Gemeinderatssitzung Ende November in Wiesen brachte die Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch“ den Beschlussantrag ein, an der Unterführung der Pfitschtalstraße vor der Abzweigung in die Bahnhofstraße Kameras anzubringen. Ob, wo bzw. wie viele Kameras installiert werden, soll bei einer nächstmöglichen Sitzung erneut diskutiert werden. Die Kameras sollen die Kenntafeln von ein- und ausfahrenden Fahrzeugen kontrollieren und dazu beitragen, Diebstähle oder Verkehrsunfälle aufzuklären und verdächtige Autos zu beobachten. In den vergangenen Jahren ist im Gemeindegebiet öfters eingebrochen worden. Zum Videomaterial sollen nur autorisierte Personen wie Ordnungshüter Zugang haben. Die Bürgerliste sieht in der Anbringung von Kameras eine wichtige Maßnahme, um die Sicherheit der Bevölkerung zu fördern und zu gewährleisten. „Sicher eine gute Sache“, so die Gemeinderäte der anderen Parteien, anschließend wurde eine halbe Stunde lang diskutiert. Karl Volgger (Freiheitliche) wollte Kosten und Anzahl der geplanten Kameras wissen und stellte die Frage der Privacy in den Raum. Wiesen und Pfitsch sind nicht nur über die Haupteinfahrt, sondern auch über die Bahnhofstraße, den Bachdamm, die Mühlgasse und Flains zu erreichen. Bürgermeister Stefan Gufler schlug vor, auf Bezirksebene ein einheitlich koordiniertes Konzept zu erstellen, zumal die finanzielle Unterstützung des Landes über die Bezirksgemeinschaft läuft. Auch soll sich die Gemeinde zuerst mit den Ordnungshütern absprechen, Pfitsch verfüge nicht über eine eigene Gemeindepolizei. Johann Gasser (SVP) regte an, mit Pfitsch als erster Wipptaler Projektgemeinde zu starten. Auch Ju-

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Videoüberwachung in Wiesen-Pfitsch: „Kosten checken, Konzept erstellen und danach über eine eventuelle Umsetzung diskutieren“

lian Volgger (F) stimmte Gesprächen mit den Ordnungshütern zu. Die Gemeinde sollte nicht übereilig Kameras ankaufen, von denen sich danach die Hälfte als sinnlos herausstellen. „Kosten checken, koordinieren, dann beschließen“, so Peter Hochrainer (SVP). Zwischendurch flammte eine Grundsatzfrage auf. „Haben wir ein akutes Sicherheitsproblem? Haben die Leute Angst? Sehr wohl hat es auch bei uns einzelne Fälle gegeben, aber Pfitsch erscheint mir weniger gefährdet als größere Städte“, so Bürgermeister Gufler. Claudia Raffl (Bürgerliste) entgegnete, sie werde öfters angesprochen, warum in Pfitsch noch keine Videoüberwachung installiert sei. Auch Familien, deren Kinder sich oft auf den Spielplätzen aufhalten, würden sich durch Kameras sicherer fühlen. Edith Seidner Tschöll (SVP) appellierte an die Mithilfe der Bevölkerung. Jeder sollte Acht geben, wenn Fremde im Dorf oder auf dem Grundstück des Nachbarn spekulieren. In ihrem Haus wurde 2016 eingebrochen. Auch Wachsamkeit könnte das Risiko eines Einbruchs verringern. Die Bürgerliste zog ihren Antrag zurück, betonte aber, diesen Tagesordnungspunkt „nicht auf die lange Bank schieben“ zu wollen. Über die Installation von Kameras

soll deshalb auf einer nächstmöglichen Sitzung neu verhandelt werden, nachdem mit Bezirksgemeinschaft und Ordnungshütern offene Punkte abgeklärt worden sind. Verordnung über den öffentlichen Trinkwasserversorgungsdienst Der Gemeinderat genehmigte einstimmig die vom Gemeindenverband ausgearbeitete Musterverordnung über den öffentlichen Trinkwasserversorgungsdienst. Ein neues Landesgesetz sieht die Anpassung von Parametern vor, um den Trinkwassertarif festlegen zu können. Dieser setzt sich künftig aus einem fixen Teil, abhängig vom Durchmesser der Wasserleitung, und einem variablen Teil, abhängig vom Wasserverbrauch, zusammen. Da als neue Berechnungsgrundlage die betriebswirtschaftliche Buchhaltung herangezogen wird, arbeitet der Gemeindenverband derzeit an einer Lösung, wie die Abschreibungen in die Kalkulation eingerechnet werden können, um die Tarife für den Bürger nicht übermäßig erhöhen zu müssen. Ab 2019 dürfen die Tarife jährlich um maximal 4,75 Prozent steigen. Ratifizierung Ratifiziert wurde einstimmig ein Dringlichkeitsbeschluss, mit dem

der Gemeindeausschuss kurzfristig 968.000 Euro zur Verfügung stellt. Der größte Teil fließt in die Finanzierung für die Ausschreibung von Arbeiten am Glasfasernetz. Beschlossen wurde auch eine Haushaltsänderung in Höhe von rund 82.300 Euro, u. a. für die Erneuerung der Brandmeldeanlage im Haus der Dorfgemeinschaft Wiesen (rund 25.000 Euro), für den Ankauf eines Archivschrankes im Probelokal der Musikkapelle Innerpfitsch (3.660 Euro) sowie für den Ankauf von neuen Wasserzählern (24.400 Euro). Breitband Bürgermeister Gufler berichtete über den aktuellen Stand in Sachen Breitbandnetz. Demnächst wird der Hauptverteiler (Pop) in Wiesen aktiviert, um anschließend die Homologierung der Verbindungsleitungen zu den öffentlichen Gebäuden beantragen zu können. Demnächst wird auch der passive Verteilerknoten in St. Jakob eingerichtet. Nach der Verlegung der Glasfasern in Handwerkerzone und Eisackstraße folgen im Frühjahr entsprechende Adaptierungen. Es werden dann auch Netzbetreiber gesucht, um den Dienst zu aktivieren. Derzeit läuft die Ausschreibung für die Zone Moosfeld, Bahnhofstraße, City Center und Mühlgasse. Für die Zone Wiesen liegt ein ausschreibebereites Ausführungsprojekt vor. Zwischen Afens, Kematen und Grube sind die Leerrohre zeitgleich mit der neuen Trinkwasserleitung verlegt worden, die Fertigstellung ist im Frühjahr geplant. Leerrohre sind teilweise auch in St. Jakob verlegt. 2019 sollen die Arbeiten größtenteils umgesetzt sein, danach können die einzelnen Haushalte angeschlossen werden. Energie 2018 wurden der Gemeinde um 85.000 Euro mehr an Umweltgeldern ausgezahlt, zudem erhält die


Gemeinden

Gemeinde Mehreinnahmen aufgrund der höheren Beteiligung an der Kraftwerk Wiesen Konsortial GmbH. Veraltete Wasserleitung Karl Volgger (F) sprach die veraltete und teils defekte Wasserleitung zwischen Fußendraß (Fußballplatz) und Finkenast an. „Warum hat die Gemeinde nicht versucht, über die BBT-Gesellschaft die Leitung auszutauschen und zu finanzieren?“, so Volgger. Laut ehemaligem SVP-Referent Johann Gasser habe die Gemeinde ihr Möglichstes getan. Die BBT-SE sei jedoch lediglich dazu verpflichtet gewesen, eine Ersatzwasserleitung zu bauen, sollte durch den Tunnelbau die bestehende Quelle versiegen. Da es ab dem Stausee keine Verbindung gab, wurde die bestehende Wasserleitung von Ried bis Fußendraß verwendet.

Die Gemeinde hat einen Trinkwassernotfallplan und die Ausarbeitung eines Investitionsplans in Auftrag gegeben, um u. a. zu eruieren, welche Rohre prioritär erneuert werden, wie viel die Verlegung kostet und wo sie verlaufen sollen. Gefahrenzonenplan Julian Volgger (F) erkundigte sich über den Gefahrenzonenplan und schlug vor, Druck zu machen, damit die Genehmigung zügiger voranschreite. Die Berichte und Untersuchungen der einzelnen Fachbereiche wie Geologie sind ausgearbeitet. Bürgermeister Gufler schätzt, dass das Dokument im Frühjahr 2019 vorliegt und im Laufe des Jahres von der Landesregierung genehmigt werden kann. Der Gefahrenzonenplan für die ersten drei Wipptaler Gemeinden wurde über die Bezirksgemeinschaft aus-

gearbeitet, sehr wohl frage man laufend nach, wie der Stand der Dinge sei. Müll in der Mühlgasse „Montags sieht es in der Mühlgasse katastrophal aus. Da stehen volle Müllsäcke neben halbvollen Containern“, so Erwin Astenwald. Die Gemeinde hofft auf eine Besserung, indem sie das Areal im Frühjahr umgestalten lässt. Laut Edith Seidner Tschöll (SVP) werden demnächst die entsprechenden Arbeiten ausgeschrieben. Die Container sollen bahnseitig aufgestellt werden, ein Bewegungsmelder wird den Bereich auch nachts beleuchten, auch die Anbringung einer Kamera ist geplant. Der Recyclinghof in Wiesen soll künftig von 7.30 bis 16.30 Uhr sowie freitags und samstags von 8.00 bis 10.00 Uhr geöffnet sein. Astenwald kritisierte Gärtnereien,

die von außerhalb der Gemeinde kommen und ihr Material lieferwagenweise im Grüncontainer entsorgen. „Es kann nicht sein, dass wir für Dinge bezahlen, die von auswärts kommen.“ Es werden auch hier logistische Möglichkeiten geprüft, eventuell den Container hinter der Abzäunung aufzustellen. Bahnhof Sterzing Renato Bussola (Bürgerliste) erkundigte sich über die Zugänglichkeit des Bahnhofes für Menschen mit Behinderung. Ein Projekt soll bereits vorliegen, gesehen habe es Bürgermeister Gufler noch nicht. Er will beim neuen zuständigen Landesrat nachhaken, wann das Projekt umgesetzt wird.

Renate Breitenberger

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Gemeinden

PFITSCH

Pfitsch investiert 2,3 Millionen Euro Nicht länger als eine halbe Stunde dauerte die Gemeinderatssitzung Ende Dezember in Wiesen, bei der das Einheitliche Strategiedokument (DUP), der Haushaltsvoranschlag sowie das Programm samt Finanzierungsplan für öffentliche Arbeiten (2019 – 2021) einstimmig genehmigt worden sind. Der größte Investitionsteil entfällt

mit 300.000 Euro auf die Erneuerung der Quellfassung und den Bau des Speicherbeckens Schnagge. Mit 270.000 Euro soll die Sanierung der Festhalle in Wiesen finanziert werden. 240.100 Euro entfallen auf die Rundumsanierung der Totenkapelle in Wiesen. Auf Nachfrage von Karl Volgger (Die Freiheitlichen) erklärte Johann Gasser (SVP), dass u. a. der Geräteschuppen abgebrochen und neu aufgebaut werden soll und die

Investitionen 2019 * Erneuerung Quellfassung und Speicherbecken Schnagge

300.000

Festhalle Wiesen

270.000

Beitrag Sanierung Totenkapelle Wiesen

240.100

Bau/Planung deutsches Schulzentrum Sterzing

148.000

Erneuerung öffentliche Beleuchtung (LED)

123.000

Verbindungsweg Stausee

115.000

außerordentliche Instandhaltung Gemeindegebäude (LED)

110.000

Anschlüsse Breitbandnetz

100.000

Verbesserungen/außerordentliche Instandhaltung von Straßen und Wegen

100.000

Instandhaltung und Sanierung von Brücken

100.000

Investitionsbeitrag Bau Altenheim

90.000

Planung und Errichtung Elektrokabine Schmuders

80.000

Grundankauf/-tausch

50.000

Sanierung Fußballplatz Wiesen

47.000

außerordentliche Instandhaltung öffentliche Gemeindegebäude

40.000

Überarbeitung Bauleitplan

40.000

Leader-Projekte (u. a. Wegeprojekte)

40.000

Sanierung, Erweiterung Wertstoffsammelstelle Kematen

30.000

Kapitalbeiträge für Vereine, Verbände, Organisationen

25.000

Realisierung Bushaltestellen

20.000

Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen

20.000

Außerordentliche Instandhaltung von Parks und Wanderwegen

20.000

Digitale Infotafel (Tourismus)

15.000

Maßnahmen Verkehrsberuhigung

12.500

verschiedene Projektierungen

10.000

Spiel- und Lernmaterial Kindergarten

10.000

Einrichtung Grundschulen

10.000

Überarbeitung Wiedergewinnungspläne

10.000

Spielgeräte

10.000

Anlagen/Maschinen für Wasserversorgung

10.000

Ankauf Maschinen Bauhof

10.000

Insgesamt

2.299.500 *Alle Angaben in Euro

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Die Festhalle in Wiesen soll heuer saniert werden. Die entsprechenden Investitionskosten hat die Gemeinde Pfitsch mit 270.000 Euro veranschlagt.

Kapelle unterkellert wird, um dort den Heizraum unterzubringen. Geplant sind auch Drainagearbeiten. 148.000 Euro sind als Investitionsbeitrag für die Planung bzw. den Bau des deutschen Schulzentrums in Sterzing vorgesehen, rund 100.000 Euro sind für den Bau des Bezirksaltenheimes bereitgestellt. 123.000 Euro werden für die Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung (LED) verwendet, 110.000 Euro für die außerordentliche Instandhaltung von Gemeindegebäuden. 115.000 Euro fließen in den Bau eines Verbindungsweges entlang des Stausees, mit 100.000 Euro werden die Instandhaltung und die Verbesserung von Straßen und Wegen finanziert, mit weiteren 100.000 Euro die Instandhaltung und Sanierung von Brücken. Die Anschlüsse für das Breitbandnetz sind mit 100.000 Euro veranschlagt. Feuerwehren Einstimmig genehmigt wurden auch die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren Wiesen (43.500 Euro), St. Jakob (23.300 Euro) und Kematen (12.750 Euro). Für 2020 stellt die Gemeinde 40.000 Euro bereit, damit eine Studie für eine Feuerwehr-Mehrzweckhalle in St. Jakob ausgearbeitet werden kann. Arbeitstisch Verkehr Unter dem Tagesordnungspunkt

„Allfälliges“ informierte Bürgermeister Stefan Gufler über den Arbeitstisch Verkehr, eine Arbeitsgruppe, die kürzlich ihre erste Sitzung abgehalten hat. Sämtliche Anliegen der Bevölkerung an die Gemeinde waren zusammengetragen worden. Einige davon sind bereits umgesetzt bzw. in Umsetzung. Am Moosfeld und beim Gemeindehaus sind Peitschenmasten zur besseren Beleuchtung des Zebrastreifens vorgesehen. An allen Schulen sollen die Verkehrsteilnehmer durch Blinkanlagen oder Schilder auf Schüler aufmerksam gemacht werden. Neu gestaltet werden auch sämtliche Bushaltestellen. Im Bereich der Flainer Höhe soll eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h gelten. Der Arbeitsgruppe gehören Claudia Raffl (Vertretung: Erwin Astenwald, Gemeinsam für Wiesen Pfitsch), Peter Hochrainer und Andreas Pupp (SVP) sowie Vizebürgermeister David Volgger als Vertreter des Hochtales und Bürgermeister Stefan Gufler als zuständiger Gemeindereferent an. Nahverkehr Mit dem Winterfahrplan wurde in Pfitsch der Stundentakt eingeführt: Zwei zusätzliche Busse verkehren nun vormittags und nachmittags von und nach Pfitsch. rb


Betriebsporträt

BAUFIRMA SALCHER:

© A Saggio

Über 50 Jahre Tradition

Mehr als ein halbes Jahrhundert. Ja, wir sind älter geworden. Und doch kommt es uns vor, als wäre es gestern gewesen, als Franz Salcher, selbstständiger Bauunternehmer, mit Maltakelle, Muskelkraft und Ziegel die ersten Häuser in Freienfeld errichtete. 1988 trat Anton in die Fußstapfen seines Vaters und gründete die Einzelfirma „Salcher Anton“. Der Grundstein für den Erfolg war gelegt. Die Aufträge wurden mehr, der Kleinbetrieb wuchs von vier auf 26 Mitarbeiter. 2002 nahm die Salcher Bau ihre Tätigkeit auf. 2008 stiegen Alexander Hofer und Bettina Hofer in die Geschäftsleitung ein. Seit 2018 sind Alexander Hofer und Adrian Salcher Gesellschaftsmitglieder.

LERNEN – EIN LEBEN LANG Trotz zunehmenden Alters ist unser Unternehmen jung und

dynamisch geblieben. Dazu beigetragen haben wohl auch die Anforderungen der Zeit, der auch wir uns anpassen mussten.

nicht mehr. Wir altern wohl, lernen aber täglich dazu. Dass wir nie stehenbleiben, kommt vor allem dem Bauherrn zugute. Weil ein Hausbau manchmal recht zeit- und nervenraubend sein kann, bieten wir seit knapp zehn Jahren „Schlüsselfertiges Bauen“ an. Unser Rundum-Service hat sich herumgesprochen. Mittlerweile bauen wir nicht nur im Eisacktal.

EIN HOCH AUF UNSERE MITARBEITER (v. l.) Anton Salcher, Helmut Dellago und Alexander Hofer Qualitätsansprüche, Projektmanagement, Terminvorgaben, Schall- und Wärmedämmung ... So viele neue Tätigkeitsfelder, die heute wie selbstverständlich zu einem Hausbau dazugehören. Bauen allein reicht längst

Wie es Geburtstage so an sich haben, sind sie ein willkommener Anlass zum Feiern. So geschehen beim Weihnachtsessen im Dezember. Nicht nur unsere Firma ließen wir dreimal hochleben, auch Helmut Dellago, der als einer der ersten Mitarbeiter maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hat. 30 Jahre lang führte er seinen

Handwerkerzone 11 39040 Freienfeld

Bautrupp als Vorarbeiter mit viel Kompetenz und Erfahrung. Wir sind sehr stolz auf ihn und wünschen ihm in seinem wohlverdienten Ruhestand alles erdenklich Gute. Wer im Herzen jung bleibt, dem kann auch das Alter nichts anhaben. Das bewiesen uns auch unsere pensionierten Mitarbeiter, die wir eingeladen haben, mit uns zu feiern.

DANKE FÜR DIE VERGANGENEN JAHRE Jung sein, älter werden. Beides hat seinen Reiz. Am Ende zählen aber nicht die Jahre im Leben, sondern das Leben, das wir den Häusern eingehaucht haben. Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser größtes Lob. Danke für alles, was wir in den vergangenen Jahrzehnten gemeinsam aufbauen durften!

Tel: 0472 647487 Fax: 0472 647499 www.salcher-bau.it

/salcherbau/


Gemeinden

RATSCHINGS

„Ein Haushaltsvoranschlag mit Augenmaß“ Mit nur einer Enthaltung der Bürgerliste hat der Gemeinderat nach kurzer Diskussion mehrheitlich den Haushaltsvoranschlag für 2019 und das Einheitliche Strategiedokument 2019 – 2021 genehmigt. „Es ist dies kein Sparhaushalt, aber ein Haushalt mit Augenmaß“, sagte Bürgermeister Sebastian Helfer in seinem Begleitbericht zum Haushaltsvoranschlag bzw. zum Dreijahresplan. Es sei unmöglich, alle Vorhaben und Wünsche zugleich zu realisieren, man müsse deshalb Prioritäten setzen – nach und nach werde sehr vieles realisiert werden. Dabei komme einmal diese, das nächste Mal eine andere Fraktion zum Zuge. Dennoch sind für alle Fraktionen wichtige Vorhaben im Planungsinstrument vorgesehen und mit den notwendigen Finanzmitteln ausgestattet. Wenn man den detaillierten Haushaltsentwurf anschaut, dann wird schnell klar, dass einer der Schwerpunkte auch dieses Jahr wieder auf der energetischen Sanierung der gemeindeeigenen Gebäude liegt. Während in den vergangenen Jahren die Grundschule und der Kindergarten in Telfes saniert wurden und im Vorjahr die Grundschule und der Kindergarten in Ga-

steig sowie das Gemeindehaus an der Reihe waren, so sind 2019 die Grundschule und das Vereinshaus in Mareit an der Reihe, wofür im Haushalt rund 1,5 Millionen Euro vorgesehen sind. So gedenkt die Gemeinde in den nächsten Jahren auch die übrigen Schulen, Kindergärten und Vereinshäuser zu sanieren. Welche gewaltige Kraftanstrengung in finanzieller Hinsicht das für die Gemeinde bedeutet, lässt sich allein daran ermessen, dass es in allen sieben Fraktionen derartige Einrichtungen gibt. Vergleichsweise bescheidene Mittel in Höhe von 536.400 Euro sind für Jugend, Sport und Freizeit vorgesehen. Der größte Bro-

Der Haushalt 2019 in Zahlen* Einnahmen insgesamt

12.938.720

aus Steuern, Beiträge

2.609.900

Laufende Zuweisungen

1.550.565

Außersteuerliche Einnahmen

1.691.655

Einnahmen auf Kapitalkonto

4.368.600

Durchgangsposten

1.718.000

Kassavorschuss

1.000.000

Ausgaben insgesamt

12.938.720

davon laufende Ausgaben

5.411.920

Investitionsausgaben

18

4.049.300 *Alle Angaben in Euro

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cken davon, nämlich 300.000 Euro, ist für die neue Rodelbahn in Jaufental vorgesehen, die dank des Einsatzes des ASV Jaufental bereits weitgehend fertiggestellt und auch in Betrieb ist. Beträchtliche Summen sind für den Müllsammeldienst (379.550 Euro und 43.000 Euro für Sperrmüll) und die Abwasserbeseitigung (291.000 Euro) vorgesehen. Die Gebühren für das Abwasser bleiben auch 2019 unverändert. Beim Müll und bei der Trinkwasserversorgung müssen sich die Bürger jedoch auf eine Erhöhung einstellen. Wie bereits berichtet, müssen bei den Kosten für das Trinkwasser auch die Investitionskosten für die Wasserleitungen mindestens teilweise einberechnet werden. Dabei werden 25 Prozent über eine Fixgebühr berechnet, 75 Prozent dagegen sind verbrauchsabhängig. Die Auswirkungen auf die Bürger sind laut Bürgermeister Helfer nicht gravierend, wohl aber für die Vielverbraucher (Wirtschaft) durchaus spürbar. 30 Prozent des Wasserverbrauches gehen auf Kosten der Haushalte, auf 70 Prozent beläuft sich der Anteil der Wirtschaftstreibenden (Tourismus, Industrie, Landwirtschaft ...).

Investitionen Rund 1,5 Millionen Euro sind für Straßen und Brücken vorgesehen. Die Arbeiten an der Auenrainstraße in Ridnaun dürften im kommenden Jahr weitgehend abgeschlossen werden. In Jaufental soll der Neubau des Zufahrtsweges zum Dörfl in Angriff genommen und die Straße nach Gupp-Gospeneid weiter saniert werden (142.000 Euro). Vorgesehen ist auch die Erneuerung der Brücke zur Talstation in Innerratschings (160.000 Euro). In Gasteig hofft man, die Kreuzung mit der Straße ins Jaufental gegenüber der Kirche neu gestalten zu können. In Ridnaun wird die Auenrainstraße endgültig fertiggestellt, die Zufahrt zur Kirche neu gestaltet und eine neue Sporthütte geplant. Für Maiern ist die Realisierung eines Gehweges in Aussicht gestellt. Für Asphaltierungen und Sanierungen von Straßen und Plätzen sind 440.000 Euro vorgesehen, während für die Schneeräumung 86.000 Euro und für Schotterlieferungen 77.700 Euro veranschlagt werden. Einen guten Schritt möchte man mit der letzten Meile der Glasfaserversorgung weiterkommen. 300.000 Euro sind dafür vorgesehen. Dort, wo die Anschlussmöglichkeit bereits besteht, wird sie allerdings nicht von allen Interessenten auch genutzt, wusste der Bürgermeister zu berichten. Etwas kosten lässt sich die Gemeinde auch die zahlreichen Vereine und Verbände, die mit insgesamt rund 160.000 Euro gefördert werden. Für die Tilgung von Schulden sieht der Haushaltsplan 664.500 Euro vor. Rund 1,7 Millionen Euro sind Durchlaufposten wie auch die Weitergabe der Ortstaxe und der Aufenthaltssteuer an den Tourismusverein (1.163.000 Euro). ss


Gemeinden

RATSCHINGS

Stehen höhere Trinkwassertarife ins Haus? Einstimmig und ohne Diskussion hat der Gemeinderat von Ratschings auf seiner jüngsten Sitzung die neue Regelung für die Trinkwasserversorgung genehmigt. Ob damit auch höhere Tarife verbunden sind, ist noch nicht klar, aber sehr wahrscheinlich, da die Gesamtkosten der Versorgung zumindest zu 90 Prozent abgedeckt werden müssen, also auch die Investitionen zu Buche schlagen. In den nächsten Jahren sind jedenfalls große Investitionen vorgesehen, um das zum Großteil in die Jahre gekommene Wasserleitungsnetz zu erneuern. Die neue Regelung sieht nun vor, dass ausschließlich die Gemeinde für die öffentliche Trinkwasserversorgung zuständig ist. Sie kann diesen Dienst allerdings mittels einer Vereinbarung

an andere Betreiber übertragen, welche die Tarife und Bestimmungen der neuen Ordnung einhalten müssen. Etwas länger beschäftigte sich der Gemeinderat mit zwei Abänderungen des Bauleitplanes. Einmal werden die Durchführungsbestimmungen für die Touristikzone Innerratschings dahingehend geändert, dass im Bereich der „Almtenne“ in der Nähe der Talstation des Skiliftes nun auch regulär Tätigkeiten zum Après-Ski durchgeführt werden können. Bisher war das nicht der Fall und das hat dazu geführt, dass die Polizeiorgane mehrmals eingeschritten sind und auch ein Gerichtsverfahren anhängig ist. Mit der zweiten Bauleitplanänderung soll in Stange die derzeitige Auffüllzone im Bereich des Gasthofes „Schafer“ der Realsituation angepasst und etwas vergrößert

werden. Die Fläche wird zwar vergrößert, die Kubatur bleibt aber dieselbe wie bisher. In einer Vereinbarung mit der Firma Mader wird festgelegt, dass die Gemeinde als Gegenleistung einen Streifen von 235 m2 als Zone für öffentliche Einrichtungen und einen Betrag von rund 47.000 erhält. Der Gemeinderat hat weiters drei Ausschussbeschlüsse ratifiziert, mit denen insgesamt rund 463.000 Euro in den Haushalt eingebaut wurden. Die größten Einnahmeposten ergaben sich mit 150.000 Euro aus der Ortstaxe bzw. Tourismusabgabe, die an den Tourismusverein weitergeleitet wurde. 53.000 Euro stammen aus einem Landesbeitrag für die Pilotgemeinden für das neue Raumordnungsgesetz, 47.000 Euro aus steuerlichen Einnahmen, 56.000 Euro aus der Baukostenabgabe. Verwen-

det werden diese Mittel für die Begleichung der Registergebühren für den Ankauf des Biathlonzentrums in Maiern (45.000 Euro), für Abfertigungen (48.000 Euro), Straßenbau (30.000 Euro), für die Behebung von Unwetterschäden (22.000 Euro) und verschiedene laufende Ausgaben. Wie Bürgermeister Sebastian Helfer berichtete, ist die Abwasserleitung Gschwent fertiggestellt und die Auenrainstraße in Ridnaun befahrbar wie auch der Leitenweg zwischen Pardaun und Mareit. Bei beiden Straßen sind aber noch einige Arbeiten durchzuführen. Abgeschlossen ist mittlerweile auch die Dachsanierung am Gemeindehaus. Für den geplanten Kreisverkehr in Stange liegt nun ein Projekt vor mit Gesamtkosten von 394.000 Euro. ss

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Gemeinden

Gemeinden im nördlichen Wipptal fusionieren Im nördlichen Wipptal ist die Fusion der drei Gemeinden Matrei, Mühlbachl und Pfons geplant. Den Weg dahin soll ein gemeinsamer Kooperationsvertrag ebnen. Diesen haben die drei Gemeinderäte unterzeichnet. Demnach befinden sich ab 1. Jänner 2019 die Finanzverwaltung, der Bürgerser-

vice und das Meldewesen der drei Gemeinden in Matrei. Die Zusammenlegung der Dienste soll die Bevölkerung von der geplanten Fusion der Gemeinden überzeugen; diese soll noch vor 2022 durchgezogen werden. Davor soll noch eine Bürgerbefragung abgehalten werden.

WIPPTAL

Bezirksrat verwaltet 24,2 Millionen Euro

Sistri: Bürokratiemonster abgeschafft Aufatmen für viele Südtiroler Betriebe: Seit 1. Jänner gilt das umstrittene Abfallerfassungssystem Sistri als aufgehoben. Für

die Nachverfolgbarkeit der Abfälle soll eine neue Lösung gesucht werden. Acht Jahre lang hat die Unternehmerwelt gegen die Umsetzung gekämpft. Immer wieder wurde die Einführung aufgeschoben. Nun wird es definitiv abgeschafft. Die Rede ist vom Online-Abfallerfassungssystem Sistri. Ursprünglich sollte es Pflicht für alle Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern werden, die gefährliche Abfälle nach dem europäischen Abfallregister erzeugen oder bewirtschaften bzw. die ungefährliche Abfäl-

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le aus handwerklichen oder industriellen Tätigkeiten erzeugen. Seit 1. Jänner gilt Sistri als endgültig abgeschafft. Dies geht aus dem Gesetzesdekret „semplificazioni“ Art. 23 hervor. „Sistri hing wie ein Damoklesschwert über den Unternehmen. Es war zu bürokratisch, zeit- und kostenaufwendig. Nun ist zumindest ein sinnloses Bürokratiegespenst eliminiert. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die neue Lösung effizienter und unternehmerfreundlicher ausfällt“, betont der geschäftsführende lvh-Präsident Martin Haller. Der lvh hat sich in den letzten Jahren gemeinsam mit dem nationalen Dachverband Confartigianato vehement gegen Sistri ausgesprochen. Der Verband ist bereits mit den zuständigen Confartigianato-Vertretern in Rom in Kontakt, um ein neues „Sistri-Monster“ zu verhindern. „Wir begrüßen jegliche neuen digitalen Wege, sofern es sich um Erleichterungen und Vereinfachungen für die Betriebe handelt“, so Haller.

Im Klärwerk werden 2019 die Gasmotoren ausgetauscht.

Bei der jüngsten Sitzung des Bezirksrates, die Mitte Dezember in Sterzing stattfand, wurde der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2019 genehmigt. Er umfasst rund 24,2 Millionen Euro. Einstimmig genehmigte der Bezirksrat den Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2019. Von den rund 24,2 Millionen Euro kommen 12,8 Millionen Euro aus laufenden Zuweisungen, 7,6 Millionen Euro aus außersteuerlichen Einnahmen; die Einnahmen auf dem Kapitalkonto belaufen sich auf 706.000 Euro, die laufenden Einnahmen auf 15.000 Euro. Auf der Ausgabenseite schlagen die laufenden Ausgaben mit 20,3 Millionen Euro zu Buche, die Ausgaben für Dienste auf Rechnung Dritter sowie Durchlaufposten mit 3,1 Millionen Euro; die Ausgaben auf das Kapitalkonto betragen rund 700.000 Euro, die Rückzahlung von Schulden beläuft sich auf 155.000 Euro. Leicht rückläufig sind die Personalspesen, die eine Gesamtsumme von knapp über acht Millionen Euro ausmachen. Im Investitionsteil wurden ausschließlich jene Landesbeiträge

berücksichtigt, die bereits zugesichert sind. Insgesamt stehen derzeit für Investitionen 698.000 Euro zur Verfügung, u. a. für die Sanierung der Zentralverwaltung und den Ankauf von Möbeln (309.000 Euro), für den Austausch der Gasmotoren im Klärwerk (121.000 Euro) und für die Projektierung der Fahrzeughalle auf dem Sadobre-Gelände (35.000 Euro). Weitere Investitionen werden im Laufe des Jahres in den Haushalt eingebaut, sobald die Finanzierung gesichert ist. In Kürze Einstimmig genehmigt wurden Abänderungen bzw. Ergänzungen der Personaldienstordnung und des Stellenplanes der Bezirksgemeinschaft. Ohne Gegenstimme ratifiziert wurden zwei Dringlichkeitsbeschlüsse des Bezirksausschusses; diese betrafen eine Haushaltsänderung und eine Fondsumbuchung u. a. für die Sanierung der Zentralverwaltung sowie die Ausstattung des Sozialdienstes. Eine Fondsumbuchung in Höhe von 50.000 Euro wurde ebenfalls einstimmig genehmigt. bar


Gemeinden

FRANZENSFESTE

Trinkwasserleitung und Fernheizwerk Kurz vor Weihnachten fand die Haushaltssitzung der Gemeinde Franzensfeste statt, auf der die Investitionen und wichtigsten Projekte für die kommenden drei Jahre vorgestellt wurden. Für Investitionen stehen rund 666.000 Euro zur Verfügung. Zu den wichtigsten Vorhaben der Gemeinde zählt Bürgermeister Thomas Klapfer u. a. den Bau des Fernheizwerkes und der Trinkwasserleitung in Franzensfeste, weiters die Vervollständigung des Breitbandnetzes. Bereits jetzt sind alle Privathaushalte (außer Franzensfeste-Dorf) sowie die Handwerkerzonen und Betriebe an das Netz angeschlossen; im Jahr 2019 soll mit dem Bau der Trinkwasserleitung der noch fehlende Ortsteil angeschlossen sein. Bestehende Betriebe sollen gehalten und neuen Betrieben Anreize geboten werden, um sich in der Gemeinde anzusiedeln, so Klapfer. Die gesamte öffentliche Beleuchtung ist auf LED umgestellt worden. Zug um Zug werden energetische Sanierungen der öffent-

zu Buche stehen (neben den rund 6,19 Millionen Euro, die übertragen wurden). Zusätzlich wurden für die Trinkwasserleitung Franzensfeste 520.600 Euro aus dem Vorjahr übernommen. Die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren von Franzensfeste (39.010 Euro) und Mittewald (70.200 Euro) wurden einstimmig genehmigt. at Fernheizwerk in Franzensfeste: eine der größten Investitionen im Jahr 2019

lichen Gebäude vorangetrieben und somit Kosten gespart. Die Planungs- und Genehmigungsphase für das Fernheizwerk wurde abgeschlossen, für das kommende Jahr ist die Umsetzung des Projektes geplant. Bestehende Spielplätze sollen erhalten und nach Möglichkeit ausgebaut werden. Die größten Investitionsvorhaben sind die energetische Sanierung des Mehrzweckgebäudes (217.595 Euro), Wohnungssanierungen in Mittewald (145.000 Euro), das Fernheizwerk Franzensfeste, wo rund 17.571 Euro

Investitionen 2019* Renovierung Wohnungen Mittewald

145.000

Spielplatz Kindergarten Franzensfeste

30.000

Instandhaltungsmaßnahmen Römerweg Franzensfeste Mehrzwecksaal – Energetische Sanierung

10.000 217.595

Beschilderung

18.000

Maßnahmen Zivilschutz

59.000

Beitrag FF Franzensfeste

5.000

Beitrag FF Mittewald

5.000

Fernheizwerk

17.571

Enteignungen

46.000

Weitere Investitionen/Kapitalbeiträge Insgesamt

112.730 665.896 *Alle Angaben in Euro

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Gemeinden

BRENNER

BRENNER

Zwei Ausführungsprojekte genehmigt

Entscheidung über Tourismuszone Pflersch vertagt

Zwei Ausführungsprojekte genehmigte der Gemeinderat von Brenner auf seiner Sitzung im November: jenes für die Sanierung der Wasserleitung in Außerpflersch und jenes für die Neuerrichtung der Brücke in Stein. „Die Brücke in Stein wird nicht saniert, sondern neu errichtet“, so Bürgermeister Franz Kompatscher auf der jüngsten Gemeinderatssitzung. Das bringe zwar Mehrkosten mit sich sich, habe aber auch erhebliche Vorteile, u. a. die Kollaudierung der Brücke für schwerere Lasten, die Anbringung von Leitplanken und die längere Haltbarkeit. Die Kosten in die Höhe getrieben hat vor allem auch die notwendige Anlegung eines provisorischen Zufahrtsweges, der „für die reine Notversorgung von Stein, nicht aber als befahrbare Straße dient“, wie Bürgermeister Kompatscher betonte. Die Bauzeit beträgt zwei Monate, die Kosten liegen bei 409.000 Euro. Das Ausführungsprojekt wurde einstimmig genehmigt. Ebenso ohne Gegenstimme genehmigt wurde das Ausführungsprojekt für die Sanierung der Wasserleitung in Außerpflersch. Dieses sieht die Erneuerung der Leitungen im Netz Außerpflersch vor. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 581.000 Euro. Einstimmig sprach sich der Rat auch dafür aus, die Sachlage in Bezug auf ein E-Werk, das über die bestehende Wasserleitung läuft, zu prüfen und Gespräche zu führen. Eine im Dringlichkeitswege vom Gemeindeausschuss beschlossene Haushaltsänderung sieht Mehreinnahmen von 517.000 Euro im laufenden Teil des Haushaltes vor, der größte Teil davon entfällt auf Durchlaufposten. 37.000 Euro wurden für die gesetzlich vorgeschriebene Inventarerfassung der Gemeinde vorgesehen. Mehreinnahmen in Höhe von 11.900 Euro im Investitionsteil werden vor allem für die Grundreinigung nach der energetischen Sanierung des

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Rathauses (5.000 Euro) und die öffentliche Beleuchtung (5.000 Euro) verwendet. Der Beschluss wurde einstimmig ratifiziert. Eine weitere Haushaltsänderung in Höhe von 155.000 Euro betrifft ebenfalls zum Großteil Durchlaufposten im laufenden Teil. Investitionseinnahmen werden u. a. für die Errichtung von Parkplätzen in der Zone Gänsbichl (40.000 Euro), die Behebung von Unwetterschäden (13.000 Euro), den Ankauf einer Schneefräse (10.000 Euro) und die außerordentliche Instandhaltung der Turnhalle (10.000 Euro) verwendet. Die Änderung wurde mit einer Gegenstimme von Rudi Plank (Bürgerliste) genehmigt; Plank sprach sich explizit gegen die Aufwendung von 4.000 Euro für die Erstellung eines Planes für Erdbebensicherheit aus, auch wenn diese vom Land vorgeschrieben werde. In Kürze Im Verwaltungsrat der Bergbahnen Ladurns GmbH vertritt weiterhin Dolores Oberhofer Leitner die Gemeinde. Die Verordnung über die Trinkwasserversorgung der Gemeinde wurde den gesetzlichen Vorgaben entsprechend abgeändert; die Tarife legt der Gemeindeausschuss fest. Genehmigt wurden auch die Betriebsordnung für den Abwasserdienst und die Verordnung über die Zwangseintreibung der Gemeindeeinnahmen. Die Bestellung einer Dienstbarkeit der Elektroleitung auf den Grundparzellen 144/14 und 144/21 in der Katastralgemeinde Brenner wurde einstimmig genehmigt, um die Elektrokabine mit dem neuerrichteten Eurospin zu verbinden. bar

Unerwartet hitzig diskutierten die Räte der Gemeinde Brenner auf ihrer jüngsten Sitzung über die Erhöhung der Dichte in der Tourismuszone „Feldhofer“ in Pflersch. Der Tagesordnungspunkt wurde schließlich vertagt. Es war der Tagesordnungspunkt 6, der in der ansonsten sehr ruhig

verlaufenden Ratssitzung in der Gemeinde Brenner für Diskussionen sorgte. Er betraf eine Bauleitplanänderung in Pflersch, wo in der Tourismuszone „Feldhofer“ die Dichte von 1,6 m3/m2 auf 2,5 m3/m2 erhöht werden sollte. Die Änderung war von der Gemeinde bereits positiv begutachtet worden, die Landesraumordnungskommission hatte jedoch

Investitionen 2019* Sanierung Marktplatz Brenner

743.000

Zuweisung Umbau Altersheim Sterzing

15.000

Zuweisung italienisches Schulzentrum Sterzing

12.000

Zuweisung Investitionen Mittelschule

5.000

Zuweisung Investitionen Musikschulen

2.000

Beitrag Liftgesellschaft Ladurns Fonds für uneinbringliche Forderungen Rückzahlung Rotationsfonds Kindergarten Rückzahlung Selfin-Quoten Außerordentliche Instandhaltung Schwimmbad

77.000 1.000 122.500 30.000 107.500

Interreg-Projekte

1.400

Ankauf Möbel für Schulen

5.000

Ankauf Geräte für Schulen

3.000

Instandhaltung Schulen

5.000

Ankauf Geräte für Kindergärten

3.000

Außerordentliche Instandhaltung Straßen

40.000

Ankauf Möbel für allgemeine Verwaltung

2.000

Ankauf Hardware für allgemeine Verwaltung

3.000

Ankauf Geräte für allgemeine Verwaltung

2.000

Außerordentliche Instandhaltung Gebäude

5.000

Instandhaltung öffentliche Beleuchtung

10.000

Außerordentliche Instandhaltung Wasserleitungen

10.000

Außerordentliche Instandhaltung Kanalisierungen

10.000

Ankauf Geräte Kultur Außerordentliche Instandhaltung Gebäude Kultur

1.000 4.000

Projektierung Straßen

15.000

Beitrag Ankauf Bus ASV Gossensaß

10.000

Beitrag Broncos Ankauf Maschinen

5.000

Gesamt

1.249.400 * Alle Angaben in Euro


Gemeinden

beanstandet, dass die Nutzung einer Tourismuszone ausschließlich zur Unterbringung von Personal nicht möglich sei. Bürgermeister Franz Kompatscher schlug deshalb vor, die Erhöhung der Dichte mit der Auflage einer touristischen Nutzung zu genehmigen. Als Rudi Plank (Freie Liste) vorschlug, vor der Genehmigung die Anrainer über das geplante Bauvorhaben zu informieren, um „eine anständige Lösung“ zu finden und deshalb den Punkt zu vertagen, entbrannte ein hitziges Wortgefecht. Während Bürgermeister Kompatscher die wirtschaftliche Entwicklung von Pflersch nicht von den Anrainern abhängig machen wollte, schlos-

sen sich im Verlauf der Diskussion immer mehr Räte dem Vorschlag von Plank an. Vize-Bürgermeister Franz Plattner betonte, dass „der Tourismus nur im Miteinander mit der Bevölkerung“ funktioniere, und sprach sich deshalb ebenfalls dafür aus, den Techniker zu einem Informationsgespräch einzuladen. „In einem zweiten Moment kann dann der Gemeinderat entsprechende Vorgaben machen“, so Plattner. Schließlich wurde der Vorschlag einvernehmlich angenommen und die Entscheidung vertagt. Haushalt Der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2019 umfasst rund 6,4 Millio-

nen Euro. Rund 1,2 Millionen Euro stehen für Investitionen zur Verfügung. Davon entfällt mit 743.000 Euro der größte Teil auf die Sanierung des Marktplatzes am Brenner, 122.500 Euro entfallen auf die Rückzahlung an den Rotationsfond bezüglich Kindergarten, 107.500 Euro sind für die außerordentliche Instandhaltung des Schwimmbades reserviert. Sowohl der Haushaltsvoranschlag als auch das Einheitliche Strategiedokument wurden einstimmig genehmigt. Feuerwehren Die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren von Gossensaß (102.500 Euro) und

Pflersch (28.450 Euro) wurden einstimmig gutgeheißen. In Kürze Die Hausordnung über die Nutzung des Kongresssaales im Rathaus wurde genehmigt, ebenso der aktualisierte Lichtplan der Gemeinde. Die Verordnung über die Anwendung der Gebühr für die Bewirtschaftung der Hausabfälle wurde bei einer Enthaltung von Franz Plattner (SVP) genehmigt; damit wird der Mülltarif für die beiden Carabinieri-Kasernen auf Gemeindegebiet reduziert; neu eingeführt wurde auch die Kategorie Online-Handel. bar

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Gemeinden

FREIENFELD

220.000 Euro für die Sportzone Mitte Dezember fand in der Gemeinde Freienfeld die Haushaltssitzung statt. Bei einem Gesamthaushalt von knapp sieben Millionen Euro sind 894.990 Euro für Investitionen vorgesehen. Der höchste Posten mit 220.000 Euro ist dabei für die Sportzone Freienfeld vorgesehen, der vor allem für die Einrichtung des Servicegebäudes mit Bar und Kegelbahn verwendet wird, aber auch für einen neuen Kunstrasen. 80.000 Euro sind als Zuwendungen für die Pfarreien gedacht, und zwar für die Urnengräber in Stilfes (60.000 Euro), die Sanierung der Kirche in Valgenäun und der St. Antoniuskapelle in Ritzail. 20.000 Euro sind an Investitionen für den Dörferbus geplant und stellen ein Sicherheitspolster dar, wie Vizebürgermeisterin Verena Überegger berichtete, denn der ursprüngliche Fahrplan wurde erweitert und seit Mitte Dezember wird bei jeder Fahrt auch am Krankenhaus Sterzing Halt gemacht. Weitere 120.000 Euro sind für das Vereinshaus Mauls vorgesehen, 80.000 Euro für die Trinkwasserleitung Valgenäun und 120.000 Euro für die Dorfplatzgestaltung von Mauls.

Für die Inneneinrichtung des Servicegebäudes in der Sportzone Freienfeld sind 220.000 Euro vorgesehen.

Der Haushalt wurde mehrheitlich genehmigt, die SVP-Fraktion enthielt sich der Stimme. Freiwillige Feuerwehren Die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Freienfeld wurden einstimmig genehmigt. Die FF Trens weist einen Haushalt mit 42.215 Euro, die FF Mauls mit 203.380 Euro – der hohe Haushaltsvoranschlag ist bedingt durch den Ankauf eines neuen Fahrzeuges –, die FF Stilfes 37.440 Euro und die FF Elzenbaum 29.650 Euro. Technisch machbar, aber ... Die SVP-Fraktion hatte drei Anfragen vorbereitet. Zwei davon be-

Investitionsprogramm 2019* Einrichtung und Möbel (Arztambulatorium)

7.000

Sanierung Arztambulatorium

8.000

Soziale private Einrichtungen (Pfarreien)

80.000

Öffentliche Körperschaften (Umbau Mittelschule)

105.000

Vereinshaus Mauls

120.000

Sportzone Freienfeld

220.000

Wasserleitung Valgenäun – Trens

80.000

Dörferbus

20.000

Instandhaltung, Ankauf und Bau (Straßenwesen)

40.000

Asphaltierung und Unwetterschäden

42.690

Dorfgestaltung Mauls Sonstige Insgesamt

120.000 52.300 894.990 *Alle Angaben in Euro

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trafen die derzeit heiß diskutierte Friedhofserweiterung von Trens und die angrenzende Tourismuszone beim Zihlhof. Auf die Frage, ob es sich beim Siegerprojekt zur Friedhofserweiterung um ein technisch und rechtlich umsetzbares Projekt handle, antwortete Bürgermeister Peter Faistnauer, dass es zwar technisch machbar, aber ohne Einverständniserklärung des Nachbarn nicht umsetzbar sei. Auf die Frage, wann die Bauleitplanänderung bezüglich der Tourismuszone beim Zihlhof an das zuständige Landesamt übermittelt wurde, berichtete Faistnauer, dass dies am 30. August 2018 geschehen sei. Martin Rainer (Mühlsteiger) sprach jenen Räten sein Lob aus, welche die Beschlüsse auf ihre rechtliche Gültigkeit hin überprüfen würden. Seiner Ansicht nach seien sich nicht alle Räte über die Folgen im Klaren gewesen, falls dieser „nicht mehrheitsfähige Beschluss“ durchgegangen wäre. Es sei immer kommuniziert worden, so Rainer, dass es keine andere Lösung für die Friedhofserweiterung als die von der FLF vorgeschlagene gebe. Bürgermeister Faistnauer erwiderte, dass die im Rahmen der SVP-Anfrage angedachte Lösung in Form eines Raumordnungsvertrages wahrscheinlich ebenfalls die Ausweisung einer Tourismuszone zum Inhalt haben würde; insofern stehe man vor demselben Problem.

In Kürze Die neue Verordnung über den Trinkwasserversorgungsdienst, die derzeit in allen Südtiroler Gemeinden zur Abstimmung vorliegt, wurde einstimmig genehmigt. Bei den Zählergebühren für die Wasseruhren, die bis zu einem Zoll gestaffelt sind, liege man im Mittelfeld, so Faistnauer. Der Trinkwassertarif sei auf 45 Cent/m3 angehoben worden, der Tränktarif (Landwirtschaft) liege bei 21 Cent/m3. Nachdem Bürgermeister Faistnauer als Abgeordneter in das Landhaus eingezogen ist, muss auch das Amt des Europa-Gemeinderates, das er bis dato innehatte, neu besetzt werden. Auf Vorschlag Faistnauers wurde Vizebürgermeisterin Verena Überegger zu seiner Nachfolgerin ernannt. Die Sanierung des unteren Teilstückes der Straße nach Flans in Höhe von rund 860.000 Euro wurde einstimmig genehmigt. Die zeitweilige Vereinbarung mit der Gemeinde Wengen zur Führung des Sekretariatssitzes wurde bis Ende Jänner verlängert. Aufgrund der Kündigungsfrist kann Maximilian Polin die Stelle als neuer Gemeindesekretär erst am 1. Februar 2019 antreten.

at


„Beschämend und unqualifiziert“ SVP Freienfeld nimmt Stellung zur letzten Gemeinderatssitzung Das Friedhofsprojekt in Trens und die damit zusammenhängende Tourismuszone „Zihlhof“ sind zurzeit ein heißes Thema. Darüber wurde ausführlichst bei der Gemeinderatssitzung Mitte November diskutiert; auf der Info-Veranstaltung der SVP-Fraktion und auch auf der

vergangenen Gemeinderatssitzung Mitte Dezember wurde erneut darüber gesprochen. In einer Presseaussendung kritisiert die SVP Freienfeld die Abschiedsworte des scheidenden Bürger-

meisters Peter Faistnauer als „beschämend und unqualifiziert“. Als beschämend empfindet die SVP eine Aussage von Faistnauer, in der er jenen Gemeinderäten, die auf der vorhergehenden Sitzung bei der Beschlussvorlage zur Friedhofserweiterung Trens mit Nein gestimmt hatten, nahegelegt haben soll, sich zu hinterfragen, „ob der Gemeinderatssaal der richtige Platz für sie“ sei. Als unqualifiziert wird die Aussage Faistnauers kritisiert, in der er „einen Raumordnungsvertrag polemisch als nicht zielführendes Mittel umschrieben hat“. Faistnauer habe es seit über zwei Jahren verabsäumt, die rechtlichen Mittel anzuwenden, um das Projekt voranzutreiben, obwohl die Frage der Grundstücksverteilung seit Vergabe des Siegerprojektes bekannt gewesen sei, heißt es in der Aussendung abschließend.

„Aus dem Zusammenhang gerissen“ „Die Aussage wurde aus dem Zusammenhang gerissen“, reagiert Peter Faistnauer auf die Kritik der SVP Freienfeld. „Ich erinnerte an die Aussage eines oppositionellen Ratsmitgliedes in der November-Sitzung, der in der Diskussion zum Thema Friedhofserweiterung wörtlich meinte, nicht befugt zu sein, eine Grundsatzentscheidung zu fällen. Meine Aussage, ob ein Ratsmitglied dann am richtigen Platz sitzt, war auf diese Feststellung bezogen. Dies kann auch in der Tonaufnahme überprüft werden“, so Faistnauer. Auch zum Thema Raumordnungsvertrag bezieht er Stellung und skizziert folgendes Szenario: Der betroffene

Nachbar würde in einem solchen Vertrag, der im übrigen immer vom Gemeinderat gutgeheißen werden muss, dasselbe Anliegen deponieren, nämlich die Möglichkeit, mit einer touristischen Tätigkeit die Fraktion Trens aufzuwerten und mit der Familie in diese Richtung zu arbeiten. „Viele Bürger haben sich bei mir erkundigt, weshalb man dann nicht gleich einem Grundsatzbeschluss zustimmen kann, wenn ein Raumordnungsvertrag doch denselben Inhalt haben würde und die Abwicklung nur verkomplizieren würde. Die Antwort darauf muss die Opposition geben“, so Faistnauer abschließend. Erker 01/19

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Aktuell

Friedhofserweiterung Trens: Ja, aber ... Ende November veranstaltete die SVP Freienfeld einen Info-Abend über die Friedhofserweiterung. Bei der Gemeinderatssitzung rund zwei Wochen vorher hatten die SVP-Räte sowie drei Räte der FLF mit Nein gestimmt. Im Rahmen der Veranstaltung legte die SVP die Gründe für ihr Nein dar. Im Anschluss daran entstand eine angeregte Diskussion, in der die Anwesenden Gelegenheit hatten, Kritik zu üben und auch Fragen zu stellen. Vize-Bürgermeisterin Verena Überegger sowie weitere FLF-Gemeinderäte waren ebenfalls anwesend und legten ihre Sicht der Dinge dar. Eingangs gab Martin Rainer (Mühlsteiger) einen kurzen Rückblick auf das Projekt. Im Anschluss daran hielt Magdalena Amhof, die den Abend moderierte, ein Fachreferat über Bauleitplanänderungen. Ulrich Burger erklärte schließlich, warum die SVP-Räte mit Nein gestimmt haben. Das Problem liege ihrer Ansicht nach darin, dass man ein bereits genehmigtes Siegerprojekt nochmals bestätigen sollte. Diesen Teil des Grundsatzbeschlusses zu befürworten sei obsolet gewesen. Im zweiten Teil des Beschlusses wurde gebeten, den Gemeindeausschuss zu beauftragen, die entsprechenden ausführenden Entscheidungen über die Durchführung des Projektes zu beauftragen. „Jeder Ausschuss ist per se schon damit beauftragt, die entsprechenden Entscheidungen zu treffen“, erklärte Burger. Im Beschlussteil über die Tourismuszone beim „Zihlhof“ schließlich wird laut Burger vorgeschlagen, dass die Bauleitplanänderung gemäß den technischen Unterlagen von Zeno Bampi vom Februar 2018, die im August vom Gemeindeausschuss eingeleitet wurde, vom Ge-

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Erker 01/19

Info-Abend in Trens: Ulrich Burger und Magdalena Amhof

meinderat grundsätzlich genehmigt wird. „Dieses Projekt“, so Burger, „ist der Grund für die ganze Unruhe gewesen.“ Denn die Tourismuszone reiche laut Plan bis zur Straße. Vor der Gemeinderatssitzung Anfang November sei in einer Besprechung mit Zeno Bampi, der Anrainerfamilie Benedikter und Gemeindevertretern eine Variante der Tourismuszone vorgestellt worden, die er persönlich gutheiße. In der Sitzung jedoch hätte über das alte Projekt abgestimmt werden sollen, kritisierte Burger. Der springende Punkt sei der, dass bei einer bereits eingeleiteten Bauleitplanänderung der Gemeinderat erst darüber befinden könne, wenn das zuständige Landesamt das Gutachten dazu ausgestellt habe. „Warum sollen wir einen Grundsatzbeschluss gutheißen, den wir noch nicht einmal gutheißen dürfen und über den aller Wahrscheinlichkeit ein neuer Gemeinderat entscheiden muss?“, fragte Burger. Der wichtigste Punkte sei jedoch der, dass mit diesem Beschluss weder für die Gemeinde noch für den Antragsteller der Tourismuszone eine Rechts- und Planungssicherheit geschaffen werde.

„Können wir es uns leisten, Nein zu sagen?“ Bei der anschließenden Diskussionsrunde, nachzulesen auf www. dererker.it, hatten die Anwesenden die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Im Vordergrund standen dabei weniger bürokratische Vorgaben und Regelungen, sondern pragmatische Lösungen und Ansätze. „Braucht Trens einen größeren Friedhof? Ja oder Nein? Wenn man davon ausgeht, dass Trens einen solchen braucht, dann stellt sich die Frage, wie das Dorf zu einem größeren Friedhof kommt“, so ein Herr aus dem Publikum, der erklärte, dass es den Leuten egal sei, ob die Erweiterung „vom Edelweiß, der Bürgerliste, von Rot, Grün oder sonst was“ gemacht werde. Die Leute interessiere nur, dass es gemacht wird und etwas weitergehe. „Welche Herangehensweise schlagen die SVP-Räte vor, damit Trens zu einem Friedhof kommt?“, richtete er abschließend seine Frage an die SVP-Fraktion. „Wenn die SVP für die Erweiterung des Friedhofes ist, warum wurde dann nicht trotzdem Ja gesagt?“, lautete eine weitere Frage aus dem Publikum. „Was passiert eigentlich, wenn wir

hier Ja sagen, man mit dem Planen beginnt und der kommende Gemeinderat dann Nein sagt?“, stellt Burger die Gegenfrage. „Die zukünftige Gemeindeverwaltung könnte uns sogar auf Schadensersatz klagen“, fuhr er fort und betonte, dass man sich mit einer Zustimmung auf juridischem Glatteis bewegt hätte. „Wie möchte die SVP die Erweiterung des Friedhofes umsetzen? Durch eine Einigung mit dem Nachbarn oder durch Enteignung?“, fragte ein weiterer Zuhörer. „Es geht heute um eine völlig andere Geschichte“, erwiderte Burger. Man habe aufzeigen wollen, warum man zu dieser Beschlussvorlage Nein gesagt habe. Aber für das Problem mit den Nachbarn gebe es mehrere Lösungsmöglichkeiten, beispielsweise die Überlegung, dass man das Projekt anders gestaltet, damit man sich nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis begibt. Eine weitere Möglichkeit wäre eine einvernehmliche Lösung mit dem Nachbarn im Rahmen eines Raumordnungsvertrages. „Meiner Ansicht nach war bei der Gemeinderatssitzung von vornherein schon klar, wer dafür und wer dagegen stimmt. Gesetzlich und rechtlich wird alles seine Ordnung haben, wir haben die Gemeindevertreter allerdings nicht gewählt, damit sie das bürokratische Procedere studieren. Wir haben euch gewählt, damit etwas weitergeht“, so eine Frau aus dem Publikum, welche die Frage stellte, ob man es sich überhaupt leisten könne, Nein zu sagen, schließlich brauche früher oder später jeder den Friedhof. Es sei auch nicht nachvollziehbar, dass um ein Projekt, in dem das Wort „Friede“ steckt, derart emotional gestritten werde. Von keiner Partei sei ein Signal gekommen, dass man


Der Iter

zu einem Ergebnis kommen möchte. „Schlussendlich müssen wir formal sein, denn es geht schließlich um Beschlüsse. Es ist die Aufgabe der Verwaltung, einen Beschlussantrag so zu formulieren, dass er die Mehrheit erhält“, erwiderte Burger. Auch die anwesenden FLF-Räte sowie Vizebürgermeisterin Verena Überegger beteiligten sich rege an der Diskussion. Ihnen sei es im Wesentlichen um Transparenz gegangen und darum, alle Gemeinderäte und Bürger über die vertrackte Sachlage zu informieren. „Der Ausschuss kann dem Gemeinderat jederzeit einen Grundsatzbeschluss vorlegen“, erklärte Überegger. Ein Grundsatzbeschluss habe auch keine Rechtsverbindlichkeit, er hätte aber Klarheit gebracht, ob das Friedhofsprojekt von den Mitgliedern des Gemeinderates getragen wird oder nicht. Im Sinne der Transparenz habe man alle eingegangenen Anträge auf Bauleitplanänderung im Rahmen einer Informationsveranstaltung im März dieses Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt. Keiner im Saal habe sich damals wesentlich gegen die Projekte ausgesprochen. Hier sei der Iter bereits durchbrochen worden, indem man die Bevölkerung zu ihrer Meinung befragt habe. „Von mehreren Seiten wird gesagt, dass man nicht gegen das Friedhofsprojekt ist, die amtierende Verwaltung wollte jedoch, dass jeder im Gemeinderat Bescheid darüber weiß, dass das vorliegende Siegerprojekt ohne Einver-

ständniserklärung des Nachbarn nicht umsetzbar ist“, stellte Überegger klar. Es seien auch zwei verschiedene Tourismuszonenprojekte genannt worden, was allerdings nicht zutreffe, fuhr sie fort. Der Gemeinde liege nur ein Projekt dazu vor und nur darüber hätte abgestimmt werden sollen. „Die Abstimmung ist 7:7 ausgegangen und nun werden wir warten müssen, was sich ergibt“, erklärte sie. Wie viele Gräber sind noch frei? Auch was die Anzahl der verfügbaren Gräber betrifft, scheint es keine Einigkeit zu geben. Rudi Messner, der zwar nicht persönlich anwesend sein konnte, aber der SVP eine Stellungnahme übermittelt hatte, sprach in seinem Schreiben, basierend auf den Unterlagen von Anton Salcher, von einem freien bzw. gestörten Einzelgrab, alle anderen Gräber seien derzeit besetzt. Man habe zwei Zusagen von zwei Einzelgräbern, ein Familiengrab sei nicht frei. Josef Rainer, ehemaliger Gemeinderat und zurzeit in der Friedhofskommission tätig, gab an, dass zu jeder Zeit sechs bis sieben Gräber verfügbar seien. Wie viele Gräber tatsächlich zur Verfügung stehen, wird sich wohl erst zeigen, wenn der Ernstfall eintritt. Es stellt sich die Frage, wer wohl dafür verantwortlich gemacht wird, sollte bei einem Todesfall kein Grab zur Verfügung stehen. Der Iter? at

In ihrem Fachreferat gab Magdalena Amhof den Anwesenden einen Einblick in die Verfahrensweisen bei Bauleitplanänderungen und die Vorschriften. Üblicherweise sollte eine Gemeinde alle zehn Jahre ihren Bauleitplan überarbeiten – dies, so Amhof, werde allerdings kaum gemacht. Änderungen würden vorgenommen, wenn entweder die Gemeinde selbst ein Projekt umsetzen möchte oder wenn Bürger mit ihrem Projekt an die Gemeinde herantreten. Wenn ein Grundbesitzer eine Fläche umwidmen möchte, muss in der Gemeinde ein entsprechender Antrag gestellt werden und die Unterlagen, die beispielsweise von einem Architekten ausgearbeitet worden sind, einreichen. Die Gemeindeverwaltung muss diese Unterlagen prüfen und der Gemeindeausschuss entscheidet dann, ob der Bauleitplanänderung zugestimmt wird. Fällt die Bewertung positiv aus, wird der Antrag an die zuständige Landesabteilung in Bozen weitergeleitet. Auch dort findet eine Überprüfung der Unterlagen statt und in den meisten Fällen, so Amhof, wird bei der antragstellenden Gemeinde rückgefragt – wenn etwa Unterlagen fehlen oder wenn Fragen offen sind. Dieses Amt habe allerdings nur 15 Tage Zeit, um bei der Gemeinde eine Rückmeldung zu machen. Lässt man diese 15 Tage verstreichen, dürfen keine Fragen mehr gestellt werden und der Antrag muss auf die Tagesordnung der Landesraumordnungskommission gesetzt werden. Bei Rückfragen hingegen wartet das Amt, bis die Antworten oder fehlenden Unterlagen aus der Gemeinde eingetroffen sind. In der Zwischenzeit ist dieser Akt auf Eis gelegt. Die Landesraumordnungskommission, die aus verschiedenen Technikern zusammengesetzt ist, behandelt dann das Anliegen, wobei auch ein Vertreter der Gemeinde eingeladen wird. Diese Kommission schreibt das Gutachten, wobei Auflagen gemacht werden können. Das Gutachten wird wieder an die Gemeinde zurückgesandt und die Bauleitplanänderung muss auf einer der nächsten Gemeinderatssitzungen behandelt werden, wo der Gemeinderat darüber entscheiden muss. „Falls der vorgeschriebene Iter, sprich Behördenweg nicht eingehalten wird und eine Gemeinde einen Beschluss fasst, bevor die Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung ihr Gutachten abgegeben hat, so ist dieser Beschluss ungültig“, betonte Amhof am Ende ihres Vortrages.

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Verkehr

Auf der Zielgeraden Die Vorbereitungen zur Ausschreibung für das Baulos 1 der BBT-Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck sind nun endgültig auf der Zielgeraden. Nachdem das Einreichprojekt bereits steht, werden nun noch die lokalen Interessen der Gemeinden und Grundeigentümer gebündelt, um sie als Auflage an den zukünftigen Auftragnehmer an die Ausschreibung anzuhängen. Zu diesem Zweck hat Landeshauptmann Arno Kompatscher sich mit den Bürgermeistern der Anrainergemeinden der BBT-Zulaufstrecke zwischen Franzensfeste und Waidbruck in der Festung Franzensfeste getroffen. In den Vereinbarungen zwischen RFI und den betroffenen Gemeinden geht es vor allem um die möglichst schonende Realisierung der Arbeiten. Dies gilt sowohl für Umweltaspekte als auch für die Lebensqualität der Bürger, die sich in der bezüglich Eindämmung von Lärm, Staub und Lichtverschmutzung werden die Firmen im Rahmen der qualitativen Ausschreibung dazu verpflichtet, möglichst rücksichtsvoll mit den lokalen Gegebenheiten umzugehen. Walter Baumgartner, Präsident der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, ist erleichtert über das Erreichte: „Mit Geschlossenheit im Bezirk haben wir unsere Forderungen mit Nachdruck vertreten, die nun Teil der Ausschreibung werden. Wenn man vergleicht, wo wir gestartet sind und wie sich das Projekt nun entwickelt hat, so kann man durchaus von sehr erfolgreichen Verhandlungen sprechen. Dies ist aber nur ein erstes Zwischenziel. Unsere Aufgabe wird es sein, auch in Zukunft die Interessen unserer Bürger zu vertreten und sicherzustellen,

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Erker 01/19

Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden haben ihre Forderungen deponiert.

dass unsere Forderungen im Ausführungsprojekt berücksichtigt werden.“ In der Rolle als Vermittler fungierte die Beobachtungsstelle für den BBT und die Zulaufstrecken. „Ich hoffe, die Gemeinderäte bzw. -ausschüsse folgen nun dem abgestimmten Vorschlag zwischen Land, RFI, Bezirksgemeinschaft und Bürgermeistern und ermächtigen Letztere zur Unterzeichnung der erarbeiteten Konvention, die Teil der Ausschreibung für den Bau sein wird. Damit garantieren wir Kontinuität. Es war ein großes Stück Arbeit, weil die Gemeinden rechtlich gar nicht hätten eingebunden werden müssen. Es war dies aber die klare Forderung von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Regierungskommissar Ezio Facchin, weshalb wir versucht haben, diese große Aufgabe zielstrebig abzuwickeln“, so Martin Ausserdorfer, Direktor der Beobachtungsstelle, der erklärte, dass die Konvention genaue Auflagen hinsichtlich der Baustellen vorsehe. Alle Details können aktuell

noch nicht geregelt werden, weil man die Methode einer funktionalen Ausschreibung gewählt hat. Dabei könne das Projekt durch die Baufirma noch verbessert werden. „Die Sicherheit, dass man dennoch die Qualitätsstandards erreicht, bietet die UVP-Prüfung des Landes Südtirol. Hier wird man auch überprüfen, ob Lärm und Staub so gehandhabt werden, dass sie keine Belastung darstellen. In der Ausschreibung ist dies bereits vorgeschrieben. Damit hat man in Abstimmung vor Ort die Sicherheit, dass auch die Gemeinden alle finalen Details im Ausführungsbericht begutachten können,“ erklärte Ausserdorfer. In Bezug auf den Zeitplan erklärt RFI-Projektleiter Giuseppe Romeo, dass die Arbeiten der Ausschreibung vorbereitet werden könnten, sobald das Projekt gemeinsam mit den Auflagen der Gemeinden und des Landes Südtirol Anfang 2019 ein letztes Mal zum CIPE gebracht wird. Diese erwartet man sich Ende des ersten Halbjahres 2019, um 2020

mit den Arbeiten beginnen zu können. Die Bauzeit beträgt sieben Jahre, womit eine gleichzeitige Fertigstellung mit dem BBT gesichert ist. Regierungskommissar Ezio Facchin betonte, dass es noch nie so eine tiefe und qualitativ hochwertige Diskussion im Zuge einer Projektgenehmigung gegeben habe. „Alle am Prozess Beteiligten eint das Ziel, durch den Bau der BBT-Zulaufstrecke die lauten Güterzüge in den Berg zu verlagern und LKW von der Straße auf die Schiene zu bringen. Gleichzeitig hat der Schutz der Bevölkerung und der Umwelt während der Bauphase oberste Priorität. Deshalb bin ich überzeugt, dass alle weiterhin gemeinsam daran arbeiten werden, die Arbeit so sensibel wie möglich und im Interesse der Bevölkerung umzusetzen. Nun ist es wichtig, die genehmigten Geldmittel zu nutzen und die Arbeiten auszuschreiben, um schnellstmöglich mit der Realisierung dieses Projekts zu beginnen, das die Lebensqualität im Eisacktal nachhaltig verbessern wird,“ so Facchin. E


Gesellschaft

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Erker

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Verkehr

FRANZENSFESTE

EU-Kommissarin Bulc auf der BBT-Baustelle Einige Tage nach dem Durchstich des Südportals haben sich EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc und der für den EU-Korridor zwischen Skandinavien und dem Mittelmeer zuständige Koordinator Pat Cox gemeinsam mit Landeshauptmann Arno Kompatscher ein Bild vom Baufortschritt am Brennerbasistunnel in Franzensfeste gemacht. Kommissarin Bulc gratulierte zu den bereits geleisteten Arbeiten und bezeichnete den BBT als „Flaggschiff“ und Vorzeigemodell der Verkehrsvorhaben der EU. „Es liegt in unserer Verantwortung si-

cherzustellen, dass es Lebensqualität und saubere Luft gibt, insofern wird dieser Tunnel auch Le-

© LPA/Bettina Ravanelli

ben retten“, erklärte Bulc und betonte, dass man auch künftig den Bau unterstützen werde, da es ein prioritäres Verkehrsprojekt sei.

STARTSCHUSS FÜR SÜDPORTAL Pünktlich zur Barbarafeier erfolgte in Franzensfeste am 4. Dezember medienwirksam der Durchstich des Südportals für den 55 km langen Brennerbasistunnel (BBT). Aktuell sind 93 Tunnel-Kilometer von den insgesamt 230 km an Tunnelröhren aufgefahren. Nächste wichtige Etappe wird der Start zweier großer Tunnelbohrmaschinen in Mauls sein, wo die Haupttunnel nach Norden vorgetrieben werden.

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„Gemeinsam können wir dieses Jahrhundertprojekt zu einem Jahrhunderterfolg machen“, betonte Landeshauptmann Kompatscher und appellierte an alle beteiligten Länder, vor allem aber an die italienische Regierung, den BBT-Bau zügig voranzubringen. Notwendig sei zudem der Bau der Zulaufstrecken im Norden und Süden sowie die Einführung der Umweltmaut zur Verkehrsverlagerung auf die Schiene, so der Landeshauptmann. Der Generaldirektor für Bahntransport und Bahninfrastrukturen des italienischen Infrastruktur- und Transportministeriums Enrico Pujia dankte für den bisherigen Einsatz zum BBT-Bau, um mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen, und verwies auch auf die künftige Funktion des BBT für den Personenverkehr. Derzeit beträgt die Zugfahrzeit zwischen

Innsbruck und Franzensfeste etwa 80 Minuten, sobald Züge durch den BBT fahren, soll sie nur mehr 25 Minuten dauern. Lob für die bereits geleistete Arbeit gab es auch von dem Vizepräsidenten des Aufsichtsrates der Brenner Basistunnel Gesellschaft BBT SE Lamberto Cardia, der Präsidentin des italienischen Schienennetzbetreibers RFI Claudia Catani und dem Bürgermeister von Franzensfeste Thomas Klapfer. Bisher hat der BBT-Bau laut dem italienischen Vorstandsdirektor der BBT SE Raffaele Zurlo an die 1.700 Arbeitsplätze generiert, auf denen viele Südtiroler, aber auch Menschen aus anderen Ländern im Einsatz sind; künftig sollen es sogar 2.500 werden. Der BBT bildet das Herzstück des Skandinavisch-Mediterranen TEN-Korridors von Helsinki (Finnland) nach Valletta (Malta). Die Europäische Union hat 50 Prozent der Planungs- und 40 Prozent der Baukosten kofinanziert. Österreich und Italien tragen den Rest je zur Hälfte.


Betriebsporträt

Alles neu macht der Mai(r) Seit September 2017 ist Florian Mair neuer Geschäftsführer im Tourismusverein Sterzing. Florian lebt mit seiner Frau und

sitzt die Sterzinger Frohnatur Peter. Er ist der Vermietercoach des Tourismusvereins Sterzing und Gossensaß und unterstützt die Mitgliedsbetriebe direkt. Peter besucht alle Mitglieder persönlich, analysiert und gibt eine Hilfestellung bei allen möglichen Themen: Homepage, Buchungs- und Bewertungsportale, Datenpflege für Portale (z. B. TicWeb), Online-Marketing, Social Media und Vertrieb.

Johanna und Verena (v. l.)

Florian Mair: seit September 2017 Geschäftsführer des Tourismusvereins Sterzing seinen drei Söhnen in Spinges auf seinem Hof und ist leidenschaftlicher Jäger. Er war mehr als zehn Jahre Geschäftsführer des Tourismusvereins Gitschberg Jochtal und weiß daher genau, wie ein Tourismusverein laufen soll. In der Natur, egal ob auf der Pirsch oder beim Skifahren im Winter, erholt er sich vom stressigen Arbeitsalltag. Doch nicht nur der Geschäftsführer ist neu im Tourismusverein, auch im Büro selbst hat sich einiges verändert. Im Tourismusverein sitzen und arbeiten fast ausschließlich „neue“ Leute. Gleich beim Reinkommen wird man von Verena und Johanna begrüßt. Die Sterzingerin Verena hat bereits jahrelange Erfahrung im Tourismus und hat vor Beginn ihrer Tätigkeit im Tourismusverein in einigen Hotels an der Rezeption gearbeitet; zuletzt im „Chalet Stern“ auf dem Rosskopf, wo sie die rechte Hand des Hüttenwirts Tomas war. Nach einigen Jahren „auf der Alm“ wollte sie sich einer neuen Herausforderung stellen und ist nun seit September Teil vom Team Sterzing-Vipiteno. Wenn sie nicht gerade bei der Arbeit ist, so ist sie viel auf Reisen oder mit ihrem Hund Blacky unterwegs. Neben ihr sitzt Johanna; sie ist die „neueste“ Mitarbeiterin im Tourismusverein. Eine Quereinsteigerin, da sie eigentlich Molekular-Me-

dizin studiert. Sie hat in den letzten Jahren immer nebenbei in der Gastronomie gearbeitet. Die Arbeit mit den Gästen hat ihr Spaß gemacht, und als sie das Angebot für die Arbeit im Tourismusverein erhalten hat, hat sie daher sofort begeistert zugesagt. Wenn man ins Backoffice geht, sieht man zuerst Florian Wieser: Der Stilfer ist Marketingleiter und arbeitet seit Mitte September hier in Sterzing. Neben dem Marketing für Sterzing sowie die gesamte Region Sterzing-Ratschings hat er auch das Marketing für das Skigebiet Roßkopf übernommen. Wenn er nicht gerade einen Pressetext schreibt oder Journalisten begleitet, dann schlägt sein Herz bei Punkrock höher: Er ist nämlich der Drummer der bekannten Band „Unantastbar“. Ende August kommenden Jahres findet ein besonderes Highlight statt: das Festival zu 15 Jahre "Unantastbar" in Sterzing und auf dem Rosskopf. Ihm gegenüber sitzt Margherita, die temperamentvolle Italienerin aus Piacenza. Sie ist zuständig für das Stadtmarketing und die Standortentwicklung. Sie hat einen sehr umfangreichen Aufgabenbereich: Zusätzlich zur Organisation aller Veranstaltungen kümmert sie sich um die Weiterentwicklung der Region Sterzing, Freienfeld und Pfitsch. Sie lebt bereits seit über zehn Jahren in Sterzing und fühlt sich durch und durch als „Sterzingerin“, daher stehen für sie die Anliegen und Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung an erster Stelle. Wenn sie nicht im Büro sitzt, so liebt sie es, mit ihrem Schnauzer Joey zu wandern, und im Winter ist sie als Skilehrerin auf den Pisten unterwegs. Neben der Mitarbeiterin für Stadtmarketing

Florian Wieser, Margherita und Peter Seine Arbeit ist aber nach einem ersten Treffen nicht getan, denn auch im Anschluss daran hilft er, wo er nur kann. Er betreut jeden Betrieb individuell und geht auf jeden Wunsch der Mitglieder ein. In seiner Freizeit schaut er sich (fast) jedes Spiel der Wipptaler Eishockeymannschaft Broncos an. Silvia, die bereits seit fünf Jahren im Tourismusverein arbeitet, kümmert sich um ihr Ende November geborenes Töchterchen Sophia und wird voraussichtlich im Herbst 2019 wieder voller Schwung in den Tourismusverein zurückkehren.

Das neue Team Sterzing-Vipiteno weiß: Gemeinsam schafft man mehr. Daher lautet das Motto auch:

„Ich kann Dinge, die du nicht kannst; du kannst Dinge, die ich nicht kann; gemeinsam können wir Großes erreichen.“* *Zitat: Mutter Teresa

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Vom Gipfel bis ins Tal Neue Talabfahrt und Telemix-Bahn: Einweihung am 26. Jänner

BAUUNTERNEHMEN

Verlegung der Hochdruckrohre sowie der Strom- und Telekommunikationsleitungen für die Beschneiung – armierte Erde – Baggerarbeiten zur Errichtung der Skipiste

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AUSFÜHRUNG DER HAUSELEKTRIK


Die neue Telemix-Bahn: Ob mit 6er-Sesseln oder 8er-Kabinen, auf dem Roßkopf ist man immer gut unterwegs.

Am 26. Jänner ist es endlich soweit: Die Talabfahrt und der neue Panoramalift am Roßkopf werden feierlich eröffnet. Zur Einweihung werden zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft erwartet sowie Vertreter der beteiligten Firmen.

Kurz vor Weihnachten wurde die neue 823 m lange Telemix-Bahn der Firma Leitner in Betrieb genommen. Mit ihren 6er-Sesseln und 8er-Kabinen hat sie die bisherige 3er-Sesselbahn Panorama, die immerhin 30 Jahre lang in Betrieb war, ersetzt. Die Telemix-Bahn, eine intelligente Kombination aus verschiedenen Fahrzeugen in nur einer Anlage, ist sowohl für Skifahrer ge-

E L E K T R O

Huebser B. & Gschnitzer J. OHG - SNC

AUSFÜHRUNG DER ELEKTROARBEITEN AN DER SEILBAHNTECHNIK

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Die neue Talabfahrt bietet Pistenspaß für Skifahrer und Tourengeher.

dacht, die schnell mit dem Sessellift auf die Piste wollen, als auch für Wanderer, Senioren und Kinder, die es gerne gemütlicher haben möchten und mit den Kabinen bequem den Roßkopf erkunden wollen. Die Gondeln selbst wurden von einem italienischen Designerbüro entworfen. Neben dem großzügigen Raum bestechen vor allem die Panorama-Fenster mit einem sagenhaften

Ausblick auf den Talkessel. Eine weitere Attraktion für das Skigebiet Roßkopf stellt die insgesamt über fünf Kilometer lange Talabfahrt dar. Vom Berggipfel gelangt man nun auf den sonnigen Pisten bis in den Talboden. Ab dem Stocklift führt die Abfahrt rund drei Kilometer entlang des Tschöfer Grabens bis nach Tschöfs, unter-

AUSFÜHRUNG DER BAUMEISTERARBEITEN

quert dort die Autobahn und führt weiter entlang eines Skiweges direkt bis zur Talstation. Insgesamt 20 Pistenkilometer stehen den Wintersportlern nun am Sterzinger Hausberg zur Verfügung. Zusätzlich zum bisherigen Pistenspaß für die ganze Familie ist die neue bestens präparierte Abfahrt nicht nur etwas für passionierte Skifahrer, sondern auch für Tourengeher (Pistentyp rot).

goller

Lieferung & Montage der Fenster 34

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Maßnahmen endlich umsetzen Lärmschutzwände, Schadstoffmessungen, Sanierungs- und Umbaumaßnahmen entlang der A22: Die Wunschliste der Anrainer entlang der Autobahn ist lang. Eine der verkehrsgeplagten Wipptaler Gemeinden ist Freienfeld. Wie Peter Faistnauer, vormals Bürgermeister der Gemeinde Freienfeld und nun Landtagsabgeordneter des Teams Köllensperger, in einer Presseaussendung erklärte, haben sich mehrere Bürger an ihn gewandt, um auf verschiedene untragbare Situationen hinzuweisen. Faistnauer, der sich bereits als Bürgermeister für Lärmschutzmaßnahmen entlang der Autobahn eingesetzt hat, fordert die Umsetzung lange versprochener Maßnahmen. Dazu zählen Lärmschutzmaßnahmen und Schadstoffmessungen, ein Neubau der Brücke bei Stilfes, weiters eine Verbesserung der untragbaren Zustände auf dem Sadobre-Gelände, die Umgestaltung der Raststätten Trens Ost und West, wie dies bereits in einem Gesamtkonzept aus dem Jahr 2010 geplant gewesen wäre, sowie verbindliche jährliche Abfindungszahlungen an die Gemeinden. „Seit ich zum Bürgermeister der Gemeinde Freienfeld gewählt wurde – und das war im Jahr 2015 –, haben uns die zuständigen Stellen immer wieder mit der Aussage vertröstet, die Maßnahmen würden in Angriff genommen, sobald die Inhouse-Gesellschaft mit der Konzession betraut wird“, so Faistnauer. Den „Investitionsstau“ während der vergangenen Jahre sei damit erklärt worden, dass keine Investitionen getätigt werden könnten, solange nicht klar sei, ob die Konzession verlängert werde. Auch deswegen habe man sehnlichst darauf gewartet, dass die Konzessionsvergabe endlich unter Dach und Fach gebracht wird, erklärt der Landtagsabgeordnete. Man poche nun darauf, dass Lärmschutzmaßnamen – allein in der Gemeinde Freienfeld fallen auf dem zehn Kilometer langen Zonenabschnitt Arbeiten mit einem Investitionsvolumen von rund fünf Millionen Euro an – endlich umgesetzt würden, und zwar nachhaltig mit lärmabsorbierenden Materialien. Sicherheitsrisiko Stilfer Brücke? Ein besonderer Fall stellt die Brücke nach Stilfes dar, die sanierungsbe-

dürftig ist und von Fahrzeugen ab einem Gewicht von zwölf Tonnen bereits seit Längerem nicht mehr befahren werden darf. „Wenn sich zwei Traktoren mit Anhängern auf der Brücke kreuzen, wird die Gewichtsbeschränkung bereits überschritten“, so Faistnauer. Es stelle sich die Frage, inwieweit das eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer darstelle und wie dringlich man diese Situation behandle. Wie der Landtagsabgeordnete erklärte, wurde der Gemeindeverwaltung in diesem Frühjahr zwar ein Projekt vorgelegt, das dringliche und unaufschiebbare Arbeiten im Umfang von einigen 100.000 Euro vorsehen würde, bis heute sei jedoch nichts geschehen. Zudem seien diese Arbeiten rein kosmetischer Natur, die Brücke müsse abgerissen und durch eine neue ersetzt werden. Dies sei in verschiedenen Gesprächen auch zugesichert worden, ein Zeitrahmen sei allerdings nicht genannt worden. „Zieht man eine Überprüfung durch den Rechnungshof in Betracht“, so der Landtagsabgeordnete, „stellt sich die Frage, weshalb einige 100.000 Euro ausgegeben werden, um das Herabbröckeln von Brückenteilen zu verhindern – im Wissen, dass ein Neubau ansteht. Die A22 verbucht jährlich einen Gewinn von rund 80 Millionen Euro. Da sollten dringende Investitionen wie diese Brücke machbar sein.“ Mit dem Argument „Gefahr in Verzug“ ließe sich ein Brückenneubau sehr wohl in sehr kurzer Zeit realisieren. Es gebe nämlich nicht mehr viele Brücken an der A22, welche über 50 Jahre alt sind und eine derartige Gewichtsbeschränkung erfordern. Desolate Zustände Auch das Sadobre-Gelände und die Raststätte Trens Ost und West befinden sich in einem desolaten Zustand, kritisiert Faistnauer. Pro Stunde Parkzeit werde auf dem Sadobre-Gelände eine Gebühr kassiert. Rechne man diese auf die rund 700 LKW hoch, die pro Nacht auf dem Gelände abgestellt werden, sind die Einnahmen

aus den Parkgebühren beträchtlich. „Es kommt vor, dass LKW-Fahrer sich im Freien mit Gaskochern ihre Mahlzeiten zubereiten müssen, was zum einen menschenunwürdige Zustände sind und zum anderen nicht unerhebliche Gefahren birgt. Mit den Einnahmen aus den Parkgebühren sollten sich Einrichtungen wie eine Gemeinschaftsküche, eine Waschstelle oder eine ordentliche WC-Anlage umsetzen lassen“, so Faistnauer. Im Zuge der Restrukturierungsarbeiten sollten die Parkplätze eingezeichnet und nummeriert werden. So erleichtert dies den Rettungskräften im Notfall den Einsatz und man muss sich nicht über die Anzahl der effektiv geparkten LKW streiten. Raststätte Trens Ein besonderes Anliegen Faistnauers ist die Aufwertung der Raststätte Trens, die zu einem Südtiroler Vorzeigeschaufenster umgestaltet werden soll. Im Frühjahr 2010 (Erker 04/2010) hatte die Autobahngesellschaft ein Projekt vorgestellt, das eine weitreichende Umstrukturierung der Raststätte vorsah: Es sollte eine Struktur mit vielen Verkaufsflächen für heimische Produkte entstehen, die sozusagen als Schaufenster für Touristen dienen sollten. Der Umbau war als ökologisch richtungsweisend geplant: grün, energieautark, ohne LKW-Parkplätze und mit der Möglichkeit, die nähere Umgebung zu erkunden. Das 30-Millionen-Projekt, das u. a. eine begrünte Überdachung der Parkplätze vorsah, hätte in den Investitionsplan 2010 – 2014 eingebaut werden sollen. „Bis 2015 war die SVP an der Macht und im Grunde genommen ging nichts weiter. Wir als Bürgerliste haben immer gefordert, dass die Maßnahmen umgesetzt werden. Wir werden jedenfalls mit Nachdruck auf die Beseitigung dieser Schandflecke pochen, auch vor dem Hintergrund, dass in den vergangenen Jahren das Wipptal, was Investitionen anbelangt, sehr stiefmütterlich behandelt worden ist“, betont Faistnauer. at Erker 01/19

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Verkehr

„Andere Prioritäten“ „Nachdem 2014 die Konzession zur Führung der Brennerautobahn abgelaufen ist, kam es tatsächlich zu einem ,Investitionsstau’“, erklärte Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahngesellschaft, auf Nachfrage des Erker. Die A22 könne nämlich nicht eigenmächtig über die Gelder verfügen, sondern müsse ihren Investitionsplan beim zuständigen Ministerium in Rom absegnen lassen. „Seitdem die Konzession abgelaufen ist, sind vom Ministerium nur mehr einige spezielle Projekte genehmigt worden“, so Pardatscher. Während einer sogenannten „Proroga tecnica“, einer verlängerten Führung der Autobahn, in der noch kein neuer Konzessionär bestimmt worden ist, sollten nur ordentliche Instandhaltungen

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Walter Pardatscher:„Stilfer Brücke ist kein Dringlichkeitsfall.“

durchgeführt werden. „Wir konnten jedenfalls einige wichtige Investitionen durchführen, die auch bereits vor 2014 genehmigt worden waren“, so der Geschäftsfüh-

rer der A22. Zur Stilfer Brücke stellte Pardatscher klar, dass es sich hier nicht um einen Dringlichkeitsfall handle. Im kommenden Jahr werde

man voraussichtlich das Ausführungsprojekt für den Neubau abschließen, das dann vom Transportministerium genehmigt werden muss. Im Anschluss daran können die Arbeiten ausgeschrieben werden. Die neue Überführung wird allerdings erst in einigen Jahren nutzbar sein, weshalb 2019 kleinere Instandhaltungsarbeiten wie beispielsweise am Fahrbahn-Betonkranz durchgeführt werden. Zum Projekt Umgestaltung der Raststätte Trens Ost und West aus dem Jahr 2010 erklärte der Geschäftsführer, dass dies nicht mehr aktuell sei. Allerdings stehe in Kürze die Neuerrichtung der Tankstelle Trens West an. Das Gebäude, in dem die Bar untergebracht ist, wird voraussichtlich 2020 vom zukünftigen Raststättenbetreiber ge-


Verkehr

Investitionsstau und kein Ende? neralsaniert. „Die Tankstelle bei Trens Ost ist bereits renoviert worden. Anfang 2019 wird das Gebäude abgerissen und ein Provisorium in Holzbauweise errichtet“, so Pardatscher. Bezüglich Sadobre berichtete der Geschäftsführer der A22, dass im Frühjahr das Restaurant „Top Stop“, das wegen Umbaus zurzeit geschlossen ist, wiedereröffnet wird. Dieses verfügt dann über Sanitäreinrichtungen, Duschen und auch über die Möglichkeit zur Benutzung von Waschmaschinen. Bis dahin gebe es eine provisorische Einrichtung mit Dusch- und Waschgelegenheiten sowie Waschmaschinen. „Dass sich die LKW-Fahrer teilweise mit Gaskochern im Freien ihr Essen zubereiten“, erklärte Pardatscher, „hat nichts damit zu tun, dass das Restaurant derzeit geschlossen ist, sondern mit der wirtschaftlichen Situation der Betreffenden.“ Durch den niedrigen Lohn, bei dem sie jeden Cent umdrehen müssten, hätten sie nicht mehr die Möglichkeit – auch bei den günstigsten Menüs – in einem Gasthaus essen zu gehen. Beobachtungen, auch während des Betriebs des Top Stop, hätten dies bestätigt, so der Geschäftsführer der A22. at

Die Unterzeichnung des Abkommens über die Konzessionsvergabe zur Führung der A22 wurde immer wieder verschoben. Ursprünglich hätte sie noch innerhalb 2018 an die neugegründete Inhouse-Gesellschaft Corridor AG übertragen werden sollen. Die Forderung des Verkehrsministers Danilo Toninelli nach einem größeren Stimmengewicht für den vom Staat ernannten Präsidenten des Lenkungsausschusses konnte zwar abgewehrt werden, nun steht aber neues Ungemach ins Haus: Einer der Knackpunkte betrifft rund 260 Millionen Euro an Mauteinnahmen, welche die Brennerautobahngesellschaft seit Auslaufen der Konzession im Jahr 2014 kassiert hat. Der Interministerielle Ausschuss für Wirtschaftsprogrammierung (CIPE) fordert diesen Betrag für den Staat zurück, obwohl man nach mündlicher Absprache mit den Gesellschaftern darauf verzichten wollte. Auch beim Investitionsplan gibt es Unstimmigkeiten zwi-

schen den 16 Teilhabern und dem Staat. Der Plan für die nächsten 30 Jahre sieht Investitionen in Höhe von 4,1 Milliarden Euro vor, im derzeitigen Vertragsentwurf sind allerdings nur die umsetzungsreifen Projekte in der Höhe von 1,5 Millionen Euro berücksichtigt. „Der 30-jährige Investitionsplan von 4,1 Milliarden Euro muss aufrecht bleiben, einschließlich der 800 Millionen Euro zur Verbesserung des Straßennetzes“, so Arno Kompatscher, der als Präsident der Region Trentino-Südtirol mit der Verhandlungsführung beauftragt wurde und klarstellte, dass man den Kooperationsvertrag nicht unterzeichnen werde, sollten die Forderungen der Teilhaber nicht erfüllt werden. Falls der Deal tatsächlich platzt, wird es wohl zu einer Ausschreibung der Konzession zur Führung der A22 kommen. Auch mit einer Verlängerung des „Investitionsstaus“ wird man in diesem Fall wohl zu rechnen haben.

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Gesellschaft

Ein Platz für alle Von der Idee eines Multifunktionssportplatzes in Sterzing, der allen offen steht Im Rahmen der Gemeinderatssitzung in Sterzing (Erker 11/2018) Mitte November stellte Gemeinderätin Evi Frick die eingereichten Projekte zum Ideenwettbewerb „Gute Ideen für unsere Straßen“ vor. Der Sieger des Publikumspreises, Lukas Amort aus Gossensaß, präsentierte sein Projekt eines offenen Multifunktionssportplatzes und kam im Laufe seines Vortrages auch auf die Rolle der Stadt Sterzing zu sprechen, die – wolle sie weiterhin für die Jugendlichen attraktiv bleiben – das Heft in die Hand nehmen müsste. Damit sprach er ein Thema an, das für Jugendliche und junge Erwachsene, die vor der Entscheidung stehen, hier eine Familie zu gründen oder fortzuziehen, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Fehlt in Sterzing ein Platz, der für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu einem Ort der Begegnung wird? Lukas Amort ist der Meinung: Ja! Zum einen würden Planer und Architekten vielfach keine Rücksicht auf die Bedürfnisse und Meinung derer nehmen, die den gestalteten Raum dann auch benutzen und sich darin bewegen möchten. „Ich glaube nicht, dass ein Kinderspielplatz nur aus einer Schaukel oder einer Rutsche bestehen muss“, so Amort. Ein weiteres Beispiel seien die „vernachlässigten“ Sportarten wie Basketball. In Sterzing werde zwar seit Jahrzehnten Basketball gespielt, allerdings gebe es nur eine Anlage, die von Freizeitsportlern richtig genutzt werden könne, und zwar in der Turnhalle neben dem Schwimmbad. Wie Amort erzählt, gebe es auf dem Fußballplatz neben dem Kasernenareal zwar auch die Möglichkeit, Basketball zu spielen, allerdings seien die Körbe so nahe

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am Maschendrahtzaun angebracht, dass Verletzungsgefahr bestehe. Eine ähnliche Situation gebe es beim Beachvolleyball: Um auf den einzigen beiden Plätzen in Sterzing spielen zu können, müsse man sich eine Eintrittskarte für das Schwimmbad kaufen. Junge Sporttalente wie

und für die gibt es keine geeigneten Plätze.“ Ein Ort der Begegnung Amorts Siegerprojekt eines Multifunktionssportplatzes ging deshalb von der Idee aus, dass dieser allen Interessierten offenstehen sollte. Skater, Beachvolleyballer,

„Beim Basketball kemmen die Leit zåmm“: Lukas Amort (vorne Mitte) mit seinen Basketball-Kollegen

Jakob Windisch, der in das italienische Nationalteam berufen wurde, zu fördern, werde so zu einer Herausforderung. „Zum Glück gibt es engagierte Leute wie Egon Volgger, der junge Burschen wie Windisch unter seine Fittiche genommen und in seinem Garten einen privaten Beachvolleyballplatz gebaut hat, um die nötigen Trainingsbedingungen zu schaffen.“ Die meisten Sportanlagen können nämlich nur von Vereinen und deren Mitgliedern benutzt werden und es gebe kaum Parks oder Plätze, die auch Freizeitsportlern offen stehen. „Natürlich verstehe ich, dass die Wartung und Betreuung der Anlagen hohe Kosten verursacht“, so der junge Gossensasser, „allerdings gibt es genügend Leute, die ohne Bindung an einen Verein Sport betreiben wollen –

Basketballer und andere Sportler könnten darin ihren Platz finden. Da zurzeit darüber nachgedacht wird, den Skaterplatz zu verlegen, biete sich diese Lösung quasi an: Die neuen Trendsportarten könnte man so verbinden und auf einem Platz vereinen. Mit wenigen Handgriffen ließe sich eine Slackline aufbauen, eine freie Fläche zu einem Federballspielplatz umfunktionieren, eine Künstlerwand wäre nicht nur für Sprayer interessant, sondern könnte auch zum Bouldern benutzt werden. Den idealen Standort sieht er auf dem brachliegenden Feld unterhalb des derzeitigen Skaterplatzes neben dem Schwimmbad. Die optimale Lage neben der Hauptstraße habe nämlich den Vorteil, dass die Sportler für alle „sichtbar“ seien. Freizeitsport sollte nicht irgendwo versteckt und abgelegen

betrieben werden, sondern dort, wo er Werbung für sich machen kann, eine Bühne bietet. Der Sinn und Zweck des Multifunktionssportplatzes liege nämlich nicht nur darin, einen Ort für Sportbegeisterte zu schaffen, wo sie ihrer Leidenschaft nachgehen können, sondern dies auch für alle anderen sichtbar zu tun und damit einen Ort der Begegnung zu schaffen. Die Sportler könnten hier zeigen, was sie drauf haben und ein Ansporn für die Jugendlichen sein. „Die Jungen lernen hier von den Älteren, haben Vorbilder und sind gut aufgehoben. Ich kann mich an meine Jugendzeit erinnern, wo Jeff, ein etwa 45-jähriger US-Amerikaner, uns beim Basketball so richtig in Grund und Boden gespielt hat“, erzählt Lukas. „Natürlich hat uns das allen imponiert und wir wollten genauso gut spielen können.“ Insofern würden der Platz und die Menschen, die ihn benutzen, auch eine wichtige soziale Aufgabe übernehmen. Kombiniert mit einem Park und einem Kinderspielplatz könnte man die Anlage von der Gestaltung her so konzipieren, dass sie vom Kind bis zum Senior nicht nur alle Sterzinger miteinbezieht, sondern auch zum Anziehungspunkt für die Jugendlichen im ganzen Wipptal wird. Das Angebot in den Dörfern und umliegenden Tälern biete zu wenig und, bedingt durch die zunehmende Mobilität, suchen die Jugendlichen in Sterzing nach Angeboten. Die Innenstadt, die für die ältere Generation vielleicht noch als zentraler Punkt in Sterzing gesehen wird, wird von den Jugendlichen zunehmend als von Touristen besetzter Ort wahrgenommen. „Die Folge davon ist“, so Amort, „dass sie nach anderen Räumen suchen, ausweichen und im schlimmsten Fall sogar überlegen fortzuziehen – weil es nicht mehr ihre Stadt ist. Vielleicht soll-


te man sich bei Ideen und Projekten für die Stadtentwicklung überlegen, weniger darauf zu setzen, was vielleicht den Touristen gefällt, sondern an die nächsten Generationen denken, die hier le-

ben werden.“ Im Endeffekt müsse Sterzing wachsen, wenn es auch für die Zukunft ein attraktiver Ort bleiben wolle. at

„Wollen diesen Vorschlag gemeinsam prüfen“ Wie Bürgermeister Fritz Karl Messner dem Erker gegenüber erklärte, sei der Vorschlag eines Multifunktionssportplatzes zwischen Eissporthalle und Parkplatz Klammer überlegenswert. Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden sowohl der Skater als auch der nebenanliegenden Benutzer des Tennisplatzes gab – die Skater klagten über den roten Sandstaub, der sich auf ihre Anlage legte, die Tennisspieler klagten über die Lärmbelästigung – habe man nach einem neuen Standort für den Skaterplatz gesucht. „Es gibt bereits eine Machbarkeitsstudie zum Standort am Eingang des Fußballplatzes“, so Messner. Der Vorschlag der SVP-Fraktion, das Siegerprojekt von Lukas Amort umzusetzen, sei sicher interessant, benötige aber für die Realisierung wesentlich mehr Zeit, da zuerst eine Einigung mit dem Besitzer des angedachten Grundstückes, der Stiftung Deutschhaus, getroffen werden müsse. Auch sei das Grundstück noch nicht für sportliche Zwecke ausgewiesen und anschließend müsste eine entsprechende Bauleitplanänderung vorgenommen werden. Daher sei es fraglich, ob eine Umsetzung

in dieser Legislaturperiode noch möglich sei. „Bei offenen Plätzen besteht das Problem der Versicherung“, so Messner. Deshalb wird die Führung von Sportstätten wie Schwimmbad, Eishalle und Fußballplatz an Vereine übergeben, die stundenweise die Einrichtungen für ihre sportliche Aktivität nutzen können. Auch im Falle des Skaterplatzes gebe es ein entsprechendes Reglement, denn auch dieser sei nicht öffentlich. Vor der Eröffnung wurde eine eigene Sektion Skater im ASV Sterzing gegründet, wobei diese zusammen mit dem Jugenddienst die Aufsichtspflicht übernahm. Öffentliche Sportplätze gebe es in Sterzing eigentlich nur zwei, und zwar den „Maria Schutz“-Platz neben der Militärkaserne und das alte Fußballfeld in Tschöfs. „Öffentliche Plätze sind immer schwierig zu realisieren“, so Bürgermeister Messner. Sie wären für die Jugendlichen sicher ein Anziehungspunkt, allerdings könnte der fehlende Versicherungsschutz für die Gemeinde nachteilige Folgen haben, denn im Falle von Verletzungen müsste mit Klagen gerechnet werden. Man werde jedoch den Vorschlag gemeinsam prüfen, so Messner. Erker 01/19

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Gesellschaft

„Wasser marsch!“ Die Feuerwehrmädchen von Mauls

von Renate Breitenberger Mitte Juli darf die Mädchengruppe der Jugendfeuerwehr Mauls an der Internationalen Jugendfeuerwehrbegegnung in Martigny (Schweiz) teilnehmen. Eine einmalige Chance für die „Maulser Gitschn“, die mit „Kameradschaft und Zusammenhalt“ bereits viele Wettkämpfe erfolgreich hinter sich gebracht haben. Bezirksjugendreferent Franz Seehauser, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mauls, hat vor drei Jahren begonnen, mit zwei Gruppen aus seiner starken Jugendgruppe für die alljährlichen Bewerbe zu trainieren. 2017 nutzte er die Chance, eine reine Mädchenfeuerwehrgruppe zusammenzustellen. Es ist die erste und einzige der derzeit 140 Jugendgruppen in Südtirol. Die meisten Mädchen kennen die Feuerwehr von Mauls schon von Geburt an. Ihre Väter sind selbst aktive Feuerwehrmänner. Mit ihrer Begeisterung haben sie auch ihre Freundinnen angesteckt. Dass die „Maulser Gitschn“ den Buben in nichts nachstehen, haben sie mehrfach unter Beweis gestellt. Gemeinsam mit der Maulser Bubenmannschaft qualifizieren sie sich regelmäßig bei Landesbewerben für den Südtirolcup, den

(v. l.) Florian Leitner, Theresia Steinmann, Lora Landsbeck, Evi Steinmann, Maria Mair, Alena Seehauser, Martin Messner, Sara Ulpmer und Sabrina Penz. Starke Mädels, starke Jungs beim Landesbewerb in Sterzing (2016)

nur die besten sechs Mannschaften Südtirols und die Bezirksbesten bestreiten dürfen. Bei einem Wettkampf muss jeder Handgriff sitzen. Einmarschieren, Gerät aufnehmen, Hindernisse auf der Hindernisbahn durchlaufen, Löschleitung verlegen, mit Kübelspritzen pumpen, Gerätekunde und Knoten beherrschen. Danach folgt ein 400-m-Hindernis-Staffellauf, bei dem ein Strahlrohr von Bewerbsteilnehmer zu Bewerbsteilnehmer weitergegeben wird. Beide Disziplinen erfordern Schnelligkeit, Genauigkeit, Geschicklichkeit, Konzentration und Teamgeist. „Zum Einsatz“ in die Schweiz Vom 14. bis zum 21. Juli wird den

Maulserinnen eine besondere Ehre zuteil. Neben einer Bubenmannschaft aus Pfalzen dürfen sie das Land Südtirol bei der Internationalen Jugendfeuerwehrbegegnung in Martigny in der Schweiz vertreten. Über 50 Teams mit 1.000 Jugendlichen aus 25 Nationen werden dort gegeneinander antreten. Für diesen Bewerb werden sie ab Frühjahr intensiv auf dem Sportplatz in Mauls trainieren und mit Betreuern sowie Trainern Techniken austüfteln, um den Hindernis- und den Staffellauf möglichst schnell und fehlerfrei zu bewältigen. Sechs der Mädchen aus Mauls haben ihre Teilnahme zugesagt. Dabei sein möchten alle, aber vier sind bereits 17 Jahre alt und dürfen aus Altersgründen nicht teilnehmen. Franz Seehauser ist zuversichtlich, dass in den nächsten Wochen das komplette Team steht: „Eine solche Chance bekommen wir nicht alle Tage.“ Die Olympiade findet alle zwei Jahre statt. 2021 wird die Provinz Trient eine Mädchengruppe entsenden. Vorbereitung auf Olympia Vor der Olympiade werden sich die Mädchen um eine Qualifizierung für die Vorbereitungsbewerbe in Aldein Ende Mai und Anfang Juni in Terenten bemühen, um ein gutes Training für den Bewerb in der Schweiz zu haben. Weiteres

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Ziel ist der Feuerwehrjugend-Leistungsbewerb der Alpenregionen am 28. und 30. Juni in Telfs, wo bis zu 3.000 jugendliche Feuerwehrmitglieder aus Tirol, Südtirol, dem Trentino und Bayern sowie Gästegruppen aus den restlichen Bundesländern Österreichs erwartet werden. Die Regeln bei Wettkämpfen sind streng. Jugendbetreuer dürfen nicht einsagen. Auch die Teilnehmer dürfen beim Einsatz weder miteinander reden noch flüstern, sonst hagelt es Strafsekunden. So wird bereits beim Training geübt, jeden Handgriff stumm auszuführen. Bereits Kleinigkeiten entscheiden über Erfolg und Misserfolg. Mittlerweile kann jedes der neun Maulser Mädels im Schlaf Schläuche legen, spritzen und pumpen. „Knöpfe schnell und fehlerlos zu binden ist am schwierigsten“, finden Theresia und Barbara Steinmann. Ein kleiner Haken falsch, und schon gibt es Strafsekunden. Dreher am ausgelegten Schlauch, Probleme beim Kuppeln ... Stockt es bei jemandem, können die anderen nicht reibungslos weitermachen. „Natürlich ärgert man sich zuerst über Fehler. Aber man verzeiht – und sieht Fehler als Motivation, es das nächste Mal besser zu machen“, sagt Sara Ulpmer. „Ein Wettkampf sollte bestenfalls unter einer Minute liegen“, meint Sophie Profanter. Die Leistungsbewerbe sind eine gute Übung für ihre spätere Zeit als aktive Feuerwehrleute. Auch diese müssen bei einem Einsatz unter Zeitdruck agieren. Im realen Leben zählt oft jede Sekunde. Aufgeregt, ja, aufgeregt seien sie jedes Mal, sagen die Mädchen. Auch Jugendbetreuer Franz Seehauser gibt zu, nach vielen bestrittenen Wettkämpfen noch immer nervös zu sein. Aber ein bisschen Lampenfieber gehöre dazu. „Die Betreuer schaffen es jedes Mal, uns zu beruhigen“, sagt Theresia. „Wir bilden einen Kreis und motivieren uns gegenseitig. So spüren wir


Gesellschaft

(hinten v. l.) Barbara Steinmann, Sara Ulpmer, Theresia Steinmann, Maria Saxl und Evi Bacher; (vorne v. l.) Lissy Kinigadner, Verena Ramoser (Ausleihhilfe aus Meran), Emma Salcher und Sophie Girtler

noch mehr Zusammenhalt.“ Ein Erlebnis ist nicht nur der Wettkampf. Die Anreise im Bus, stunden- oder tagelang mit über 1.000 anderen Jugendlichen im Zeltlager verbringen – übernachtet wird im eigenen großen mitgebrachten Zelt. Der Zivilschutz bereitet immer ein schmackhaftes Essen zu. Gemeinsames Spielen, Zusammenhalt spüren, sich verbunden fühlen, Kontakte knüpfen. „Meistens regnet es, aber Spaß haben wir trotzdem“, sagt Sara. Spielerisch die Feuerwehr kennenlernen Zurzeit besteht die Jugendfeuerwehr Mauls aus 24 Mitgliedern, davon sind 13 Mädchen, elf Buben und sechs Betreuer, welche die Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren betreuen, auch Mitglieder aus Pfulters und Niederried sind

dabei. In den sieben Ausbildungsjahren lernen die Jugendlichen alles über Kameradschaft und Teamgeist, wie Geräte gereinigt werden, wie Hebekissen und Pumpen funktionieren, wie die einzelnen Feuerwehrautos aufgebaut und ausgestattet sind, wie man marschiert, wie man Verletzte erstversorgt, einen Notruf absetzt, stabile Seitenlage, Rauteckgriff. Vor kurzem stellten die Jugendlichen einen kleinen Fettbrand nach, den jeder mit einem Pulverlöscher zu löschen versuchte. Neben Trainings gehören auch Ausflüge wie Klettern, Rodeln oder Eislaufen, der Besuch bei der Berufsfeuerwehr, Schwimmen und Grillen dazu. Spielerisch lernen die Jugendlichen alles über die Feuerwehr, um bei den Wissenstests in Bronze, Silber und Gold antreten zu können. Dazu gehört u. a. Brandklassen er-

klären, Dienstgrade und Funktionsabzeichen erkennen, eine Erste-Hilfe-Frage beantworten, Geräte erklären, einen Notruf absetzen, Rechnen, etwa wie lange es braucht, um einen Behälter zu füllen. Wer „Gold“ schafft, erhält bei der Jahreshauptversammlung ein Abzeichen samt Urkunde überreicht. Den Wissenstest bestreitet jeder für sich, den Orientierungsmarsch bewältigt die Jugendgruppe gemeinsam. Beim letzten belegten sie Platz zwei bei 21 teilnehmenden Gruppen. „Die Helfer von morgen“ Die Jugendfeuerwehr ist vor 15 Jahren auf Initiative von Albin Lanz gegründet worden und wurde vom damaligen Ausschuss und Kommandant Oswald Überegger von Anfang an unterstützt. Seit dem Gründungsjahr haben die Betreuer 70 Jugendliche begleitet, jedes vierte aktive Mitglied stammt zurzeit aus der Jugendfeuerwehr, darunter die drei Frauen Evi Bacher, Sabrina Penz und Maria Seehauser. Evi Bacher ist mit zwölf Jahren der Jugendfeuerwehr beigetreten. Heute ist die 18-Jährige nicht nur Feuerwehrfrau, sondern auch eine der sechs Jugendbetreuer. „Mir gefällt es, die Jugendlichen zu begleiten und ihnen zu zeigen, was es heißt, freiwillig anderen zu helfen.“ Mädchen und Frauen gehören heu-

te wie selbstverständlich zur Feuerwehr Mauls dazu. „Früher haben sich Mädchen und Frauen nicht getraut bzw. durften der Feuerwehr nicht beitreten, da es ja Männersache war“, sagt Franz. Heute ist es anders. Viele Männer seien berufstätig und oft auswärts unterwegs und können nicht bei jedem Einsatz dabei sein. Die Feuerwehr sei auch auf die Mithilfe der Frauen angewiesen. Diese können bei jeglicher Arbeit mithelfen, Abläufe zu organisieren, damit Einsätze leichter und schneller bewältigt werden können. Neben der Feuerwehr sind einige der Maulser Feuerwehrmädchen auch Mitglied bei der Musikkapelle und oder beim Chor. 2017 durften sie im Rahmen des Landesbewerbs in Meran eine Messe musikalisch gestalten. Auch deshalb haben sich die Allrounderinnen mittlerweile bezirksweit einen Namen gemacht. „Lob hören tut gut“, sagt Franz und zeigt auf seinem Handy einen Beitrag von RAI Südtirol, bei dem die Mädchen nach einem Wettkampf von Journalisten interviewt werden. „Diesen Film schaue ich mir oft an, wenn mich Dinge beschäftigen. Er gibt mir jedes Mal die nötige Energie, weiterzumachen. Die Jugendlichen geben mir viel zurück und bestätigen mir, dass es gut ist, was und wie ich es mache. Da vergesse ich sofort wieder, wie viel Zeit und Arbeit dahinter stecken.“

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Aktuell

Das war POLITIK • GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT • KULTUR • SPORT IM WIPPTAL

2018 in 60 Sekunden 2018. Schon wieder ein Jahr vorüber. Vieles ist passiert in den vergangenen zwölf Monaten. Niederlagen, Erfolge, Trauriges, Lustiges, Unerwartetes, Vorhersehbares, Niederschmetterndes, Hoffnungsvolles. Weltweit, europaweit, bei unseren Nachbarn genauso wie bei uns im Wipptal. Immer, wenn wir die zwölf Erker-Ausgaben eines Jahres durchblättern, sind wir beeindruckt von den Wipptalern und darüber, wie viel sie Tag für Tag leisten. Die einen mischen in der sportlichen Weltelite mit, andere erreichen als Künstler internationalen Ruhm. Vor Ort geben Wipptaler

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innerhalb und außerhalb von Vereinen alles, um anderen Menschen zu helfen oder sich für eine gemeinsame Idee stark zu machen. Auch wenn im Alltag nicht immer alles glatt läuft: Jeder einzelne von uns kann stolz darauf sein, was er in diesem Jahr erreicht hat. Und sei es die Genugtuung über einen mutigen Augenblick, der einem dabei geholfen hat, über seinen eigenen Schatten zu springen oder Neues zu wagen. 2019 steht vor der Tür. Egal, was es für uns bereithält. Jeder wird wieder sein Bestes geben.


Aktuell

Das war

2018

Jänner

Biathlon-EM: Rund 280 Athleten aus über 40 Nationen kämpfen in Ridnaun um Medaillen und Titel.

Strukturwechsel Mit 1. Jänner lösen sich die zehn bisherigen Tourismusverbände auf, an ihre Stelle treten drei „Destination Management Einheiten“ (DME). Das Wipptal ist Teil der Einheit Mitte von Brenner bis Salurn, an ihrer Spitze steht Mirjam Lanz.

Zahlen zu Jahresbeginn: 20.326 Einwohner leben im Wipptal, 8,6 Prozent Ausländer, älteste Gemeindebürgerin ist Anna Huber (98 Jahre) aus Sterzing.

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Aktuell

Das war

2018

Februar

Närrisches Treiben in der Sterzinger Innenstadt

Medaillenregen: Neunmal Gold für „Sports & Friends Südtirol“ bei den internationalen Liechtensteiner Winterspielen in Steg und Malbun. Wenige Wochen später holt Langläufer Peter Schroffenegger von der Lebenshilfe Wipptal bei den „Special Olympics“ in Bardonecchia zweimal Gold und eine Silbermedaille.

Junioren-EM: Silber für Biathlet Patrick Braunhofer

BIATHLON

Franzensfeste: Zwei weitere BBT-Baustellen eröffnet. Am zehn Milliarden Euro teuren Basistunnel wird seit zehn Jahren gebaut. 70 der 230 km Stollen und Tunnel sind fertiggestellt. Voraussichtliches Bauende: 2029.

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Die Damenstaffel mit Federica Sanfilippo holt beim Weltcup in Ruhpolding die Silbermedaille.


Das war

2018

März

Sterzinger Osterspiele: „Anderssein und Ausgrenzung“

Fußballdamen des Oberschulzentrums Sterzing Vierte bei Weltmeisterschaften ISF-World Schools Championships FUTSAL in Israel

Paralympics: Platz 4 für das italienische Sledgehockeyteam, dem auch Nils Larch aus Sterzing angehört Biathlon-Junioren-WM: Patrick Braunhofer auf Platz 4

Motorsound auf der Piste: „Harley & Snow“ in Ridnaun

Leichtathletik: Silvia Weissteiner beendet Karriere

Parlamentswahlen: Die SVP kann sechs Mandatare nach Rom schicken, verliert aber ihren bisherigen Bündnispartner. Im Wipptal geben 9.348 Wähler ihre Stimme ab. 4.659 stimmen für die SVP, 1.280 für das Mitte-Rechts-Bündnis, 1.001 wählen die Fünf-Sterne-Bewegung, 683 das Mitte-Links-Lager. Erker 01/19

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Aktuell

Das war

2018

April

Der Verkehr, auch dieses Jahr wieder ein Dauerbrenner: Euregio-Verkehrskonferenz, Verkehrsgipfel, Brennermeeting. Der Wipptaler SVP-Bezirksausschuss verabschiedet einen Forderungskatalog, die SüdTiroler Freiheit organisiert einen Infoabend in Trens, die Sterzinger Oberschüler veranstalten eine Podiumsdiskussion über Verkehr und Mobilität. Landtagskandidaten wie Bezirkspräsidenten fordern Maßnahmen. Südtiroler und Tiroler Bürgermeister schließen sich zusammen, um u. a. Fahrverbote, Blockabfertigung und Mauterhöhungen durchzusetzen. 42.000 Fahrzeuge fahren täglich durch das Wipptal, im Juli und August 57.000, an bestimmten Wochenenden bis zu 70.000.

Eishockey: Italien steigt, u. a. mit Hilfe von HCB-Spieler Markus Gander aus Sterzing, in die Weltgruppe auf. Dem erweiterten WM-Kader gehören auch die Broncos-Spieler Gianluca Vallini, Michael Messner sowie Matthias Mantinger, Luca Felicetti, Danny Deanesi und Ivan Deluca an.

„High Heel“: Illusion vom Sterzinger BodypaintingWeltmeister Johannes Stötter

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Peppiger Sound: Armin Rainer aus Pfitsch gewinnt den internationalen Mixcontest der „Red Hot Chili Peppers“ und damit einen der bedeutendsten Bewerbe dieser Branche.


Aktuell

Das war

2018

Mai

Filmdreh: Das ehemalige Hula-Geschäft in Sterzing und die Festhalle Wiesen sind Filmschauplatz für eine Serie über Frei. Wild. Filmproducer ist Peter Trenkwalder. Frei.Wild gehört zu den erfolgreichsten Rockbands. Für ihr neues Album „Rivalen und Rebellen“ erhalten sie die Goldene Schallplatte.

Internationale Blue Days: drei Wochen Funk, Soul, Jazz und Blues im Wipptal

Halbzeit in den Wipptaler Ratsstuben. Flächendeckende Herausforderung: das Glasfasernetz.

Unaufhaltsame Gletscherschmelze: Der Übertalferner in Ridnaun verliert 2018 zwei Meter Eismasse.

Sommertourismus 226.626 Ankünfte (+6,9 %) und 777.439 (+8 %) Nächtigungen zwischen 1. Mai und 31. Oktober im Einzugsgebiet der drei Wipptaler Tourismusvereine Gossensaß, Ratschings und Sterzing. In keiner anderen Südtiroler Bezirksgemeinschaft haben die Gäste prozentuell so stark zugenommen wie im Wipptal. Deutlich zugelegt hat die Gemeinde Brenner mit einem Plus von 54.000 Nächtigungen. Erker 01/19

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Aktuell

Das war

2018

Juni

Aus Leidenschaft für den Wein: Eros Teboni aus Gossensaß ist „Sommelier Weltmeister“.

Wipptaler Musikantengrüße: 13 Musikkapellen feiern in Sterzing gemeinsam „70 Jahre Verband der Südtiroler Musikkapellen“.

Krah – 20 Jahre „Fuggerroppen“

Franzensfeste: Das Komitee „L’officina del futuro – Zukunftswerkstatt“ aus Gemeindevertretern und Schuldirektoren arbeitet an einem Konzept für einen mehrsprachigen Kindergarten und einer mehrsprachigen Grundschule.

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5.000 km und 52.000 Höhenmeter: Kurt Matzler siegt beim Race Across America.


Aktuell

Das war

2018

Juli

Noch immer Hausärztemangel im Wipptal. Nach der Pensionierung von Dr. Wilhelm Seppi 2017, der provisorischen Ein-Jahres-Stelle von Dr. Berta Marcher und der Pensionierung von Dr. Hildegard Ralser stehen Bürger Schlange, um einen vorübergehenden Hausarzt zu wählen. Neue Hausärztin in Freienfeld wird Dr. Barbara Faltner, für Brenner kann Dr. Andrea Melega gewonnen werden.

Kanu: Matthias Ulpmer bei Junioren-Europacup

Fall Alex Schwazer: Urin-Proben manipuliert?

Christina Stürmer rockt Ratschings

Biker Days: Partystimmung bei den MC Falken Erker 01/19

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Aktuell

Das war

2018

August

Brenner: Kaum noch illegale Grenzübertritte. Laut Tiroler Polizei sind im Mai zwei, im Juni keine illegale Migranten aufgegriffen worden. 65 waren es im Jänner, 52 im Februar, 26 im März. Bereits am Bahnhof von Verona führt die Polizei strenge Kontrollen durch.

Gault & Millau: Gourmetstube Einhorn (Mauls), Kleine Flamme (Sterzing), Pretzhof (Tulfer) und arbor (Sterzing) ausgezeichnet

Bombenentschärfung: Sprengungen im Munitionsdepot Stilfes

Franz Seeber erhält Verdienstmedaille des Landes Tirol

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Reitsport: EM-Titel für Julia Schintler

Geburtenstation: Cavalese darf die Abteilung wiedereröffnen. Für Sterzing gibt es voraussichtlich keine zweite Chance.


Aktuell

Das war

2018

September

19. Landessingen: 1.000 Sänger aus allen Landesteilen und benachbarten Regionen stimmen in Sterzing Lieder an.

Der Countdown läuft: 14 Listen mit 420 Kandidaten werden sich am 21. Oktober der Landtagswahl stellen, darunter Franz Kompatscher (SVP), Dr. Franz Ploner und Peter Faistnauer (Team Köllensperger), Heidi Sparber (Die Freiheitlichen), Stefan Perini und Benjamin Stötter (Grüne), Helena Gufler Frei (Süd-Tiroler Freiheit), Silvano Schiavo (PD con le Civiche) und Roberto Giordani (Salvini, Premier), Bruno Carrato (Movimento 5 Stelle) und Monika Hofmann (Vereinte Linke).

„Für immer jung“: Ambros live in Mareit

Dekan Josef Knapp verlässt das Wipptal und wird Diözesanreferent für Berufungspastoral. Sein Nachfolger wird Christoph Schweigl.

Rafting: Michael Zanella und Damiano Casazza U23-Weltmeister Erker 01/19

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Aktuell

Das war

2018

Oktober

Landtagswahlen: Peter Faistnauer und Dr. Franz Ploner (Team Köllensperger) ziehen mit 3.002 bzw. 4.563 Vorzugsstimmen in den Landtag ein.

Achenrainschlucht: Kassationsgericht versenkt Kraftwerkspläne

Kein Hotel für Sterzing: Verwaltungsgericht gibt Rekurs der Aspiag Service GmbH in großen Teilen Recht

Waldrappe stärken sich in Sterzing für den Weiterflug. Weltweit gibt es nur noch 500 Exemplare.

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Erker 01/19

Internationaler Alexander-Langer-Preis für Arava Institut in Israel und Palästina


Aktuell

Das war

2018

November Yoseikan Budo: Stefan Rainer Zweiter bei „Festival dell’Oriente“ in Marina di Carrara

Zum 100. Mal jährt sich das Ende des Ersten Weltkrieges, der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.

Sportkegeln: Florian Thaler belegt mit KK Neumarkt bei Weltpokal im kroatischen Zapresic Rang 3

Verkehr: Von Jänner bis Ende November rollen über 2,5 Millionen LKW über den Brenner. Das sind 7,5 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Über den Brenner fahren dreimal so viele LKW wie auf allen Schweizer Alpenrouten zusammen.

Mareiter Bach: Preis für staatsweit beste Fließgewässer-Revitalisierung

Freienfeld: Als Kandidatin für das Bürgermeisteramt stellt sich Verena Überegger (Freie Liste Freienfeld) zur Verfügung. Für die SVP bekunden mindestens zwei potentielle Bürgermeisterkandidaten Interesse. Im Frühjahr 2019 wird der Gemeinderat neu gewählt. Erker 01/19

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Aktuell

Das war

2018

Dezember

Ski Alpin: Fabian Bacher, Mitglied der italienischen A-Mannschaft im Slalom, startet in Levi als Mitglied der A-Mannschaft in seine erste Weltcupsaison

Roßkopf: Mit neuem Lift und Talabfahrt in den Skiwinter

Tun na Kata: sagen nach 21 Jahren Goodbye. Joe Smith: Jubiläumskonzert im Stadttheater

IBU Cup Packende Biathlon-Wettkämpfe in Ridnaun

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Erker 01/19

Es weihnachtet: besinnliche Konzerte und Weisen, Christkindlmarkt am Stadtplatz, Adventsmärkte und Nikolausumzüge, solidarische Aktionen und Jahresrückblicke von Vereinen


Aktuell

Das war

2018

Geburtstage 180 Jahre Musikkapelle Mareit

40 Jahre Priesterjubiläum von Josef Wieser

150 Jahre Knappenkapelle Ridnaun

40 Jahre Wiedergründung Pfarrchor Sterzing

120 Jahre Braunviehzuchtverband

30 Jahre Volksmusikkreis Wipptal

110 Jahre Marktgemeinde Gossensaß

30 Jahre Seniorenclub Gasteig

100 Jahre Brennergrenze

30 Jahre VKE Sterzing

100 Jahre Ende des Ersten Weltkrieges

25 Jahre Wipptaler Rodelcup

90 Jahre Gemeinde Freienfeld

25 Jahre Dorfbühne Mauls

70 anni ANA Vipiteno

25 Jahre Bergmannsfest Ridnaun

70 Jahre Verband Südtiroler Musikkapellen

25 Jahre TC Ratschings ASV

60 Jahre Priesterjubiläum von Anton Leitner

20. Goaßlschnöller-Treffen in Pflersch

60 Jahre Priesterjubiläum von Pater Pius

20. Joghurttage

60 Jahre Schützen Pflersch

20 Jahre Fuggerroppe

55 Jahre Priesterjubiläum von Franz Leitner

15 Jahre Joe Smith Band

50 Jahre Volksbühne Stilfes

15 Jahre Unantastbar

50 Jahre Priesterjubiläum von Walter Prast

15 Jahre Jungfeuerwehr Mauls

50 Jahre Fußballclub in Gossensaß

10 Jahre Ambulante Sozialpädagogische Familienarbeit im Wipptal

50 Jahre Volksbühne Stilfes 50 Jahre Pfarrchor Brenner

10 Jahre Erker online

DIREKTORENWECHSEL Armin Haller wird neuer Direktor des Schulsprengels Sterzing I, nachdem Hansjörg Unterfrauner in die Deutsche Bildungsdirektion Bozen wechselt. Im Schulsprengel Sterzing II tritt Direktorin Elisabeth Scheiber Salzburger in den Ruhestand. Nachfolger wird Andreas Meraner, bisher Direktor am Oberschulzentrum Sterzing. Das Oberschulzentrum wird fortan von Anni Putzer geleitet. Den Wettbewerb zur Neubesetzung der Direktorenstelle an der Musikschule Sterzing entscheidet Bernhard Pircher für sich. Die nach der Pensionierung von Christina Tinkhauser vakante Stelle als Direktorin der Sozialdienste übernimmt Christine Engl. Erker 01/19

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Gesellschaft

Weihnachtsfeier im Sterzinger Krankenhaus

Mitte Dezember fand in der Kapelle des Krankenhauses Sterzing die jährliche Weihnachtsfeier statt. Sie wurde von Pater Meinrad und den Kindern der Klasse 2c der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ in Sterzing sowie einem Bläser- und Streicherquartett mit Harfenistin Susanne Bacher aus Wiesen feierlich gestaltet. Die Kinder spielten ein besinnliches Theaterstück, das sie mit Religionslehrerin Sandra eingeübt hatten. Lehrerin Katharina Steiger war gemeinsam mit ihren Kolleginnen für Dekoration, Requisiten und Organisation verantwortlich. Musiklehrerin Andrea Knapp begleitete mit dem Kinderchor die Theateraufführung. Pater Meinrad erinnerte mit eindringlichen Worten an die christliche Dimension der Krankenpflege: Der Patient soll in seiner Befindlichkeit angenommen und ihm soll das Gefühl gegeben werden, nicht alleine zu sein. Genau diese Fürsorge habe er selbst als Patient erfahren dürfen. Er dankte den Primaren Dr. Robert Pfitscher und Dr. Franz Ploner sowie deren Mitarbeitern und den Pflegekräften für ihren täglichen Einsatz. Auch der ärztliche Leiter Primar Dr. Ploner ging auf die besondere Situation des Sterzinger Krankenhauses ein. Technische Standards – oft aus politischen Gründen vorgeschoben – und Statistiken dürfen nicht die einzigen Kriterien für die Führung eines Krankenhauses sein. Dass Sterzing ein Qualitäts- und Wohlfühlkrankenhaus sei, belegte er durch zahlreiche lobende Rückmeldungen von Patienten. Anhaltender Applaus verabschiedete den verdienstvollen Mediziner. Die Kinder verteilten am Ende der Feier selbstgebastelte Weihnachtslichter an die Anwesenden, unter ihnen auch die politische Prominenz des Wipptales.

Segensreiche Wünsche Im Rahmen seines Krankenhausbesuches kam der Nikolaus auch in die Kinderabteilung und verteilte an die kleinen Patienten das traditionelle rote Säckchen, das mit großer Freude angenommen wurde. Mit segensreichen Wünschen verabschiedete sich der wohltätige Bischof von Kindern, Ärzten und Schwestern der Station.

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PFITSCH

Weihnachtsfeier des Kameradschaftsbundes Mitte Dezember fand in Kematen die traditionelle Weihnachtsfeier des Kameradschaftsbundes Pfitsch statt, zu der Ortsobmann Karl Putzer Pfarrer Walter Prast, Bürgermeister Stefan Gufler, den Ausschuss, die Mitglieder des Vereins sowie Alfred Wieser, der die Feier musikalisch umrahmte, begrüßte. In seiner Ansprache blickte er auf die harten und traurigen Jahre während der Weltkriege zurück. Er wünschte allen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Bürgermeister Gufler brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass der Kameradschaftsbund Pfitsch weiterhin das Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege aufrecht erhalte und

die Kriegerdenkmäler im Pfitscher Hochtal pflege. Er sicherte weiterhin die Unterstützung der Gemeindeverwaltung zu. Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder servierte die Wirtin eine kräftige Fleischsuppe und Pfitscher Krap-

fen. Zwischendurch spielte Alfred auf seiner Ziehharmonika besinnliche Weisen, aber auch manch flottes Stück. In geselliger Runde unterhielt man sich über vergangene Zeiten, in denen oft Armut herrschte, die Leute aber trotzdem zufrieden waren.

Nikolaus zu Besuch im Haus „Lea“ Auch heuer organisierten die KVW Frauen aus Sterzing den Nikolausbesuch im Haus „ Lea“ in Wiesen. Zahlreiche Ehrengäste und Vertreter von Behörden und der Kirche sind der Einladung gefolgt. Caritas-Direktor Paolo Valente und Bürgermeister Stefan Gufler bedankten sich bei der Heimleitung und den vielen freiwilligen Helfern für ihr soziales Engagement.

Die Flüchtlinge freuten sich über den Besuch des Nikolauses und eröffneten den Abend mit einem afrikanischen Tanz. Der Nikolaus überreichte Nüsse, Mandarinen, Kekse und Schokoladenikoläuse, die von einer Firma gespendet worden waren. Alle freuten sich sehr darüber. Einige der jungen Männer, die fleißig unsere Sprache lernen, bedankten sich sogar mit einem „Dankeschon und Pfiati!“

„Grüß Gott, Anna!“ Anna Huber aus Thuins freute sich diesmal ganz besonders über den Besuch vom Nikolaus, feiert sie im März 2019 doch ihren 100. Geburtstag. Der Nikolaus wünschte ihr alles Gute und Gottes Segen. Seit vielen Jahren schon organisiert die Freiwillige Feuerwehr Thuins den Nikolausbesuch in der Feuerwehrhalle auch für die Kinder von Thuins. Gemeinsam sangen die Kinder das Lied „Nikolaus ist ein guter Mann“ und nahmen mit großer Freude die Säckchen vom Nikolaus entgegen.


Gesellschaft

Krippensegnung in Wiesen Anfang Dezember fand im Probelokal der Musikkapelle Wiesen die traditionelle Krippensegnung statt. Die KVW-Ortsgruppe Wiesen hatte im Herbst einen Kurs abgehalten, an dem 13 Personen teilgenommen und dabei ihre individuelle Krippe nach eigenen Ideen und Wünschen gebaut hatten. Unterstützung und Betreuung erhielten die Kursteilnehmer von den drei fachkundigen Referenten Erich Mair, Alfred Trenkwalder

und Paul Parigger. Anfang September wurde mit der Planung begonnen, zweimal wöchentlich fanden die Treffen statt, bis Ende November die Krippen fertiggestellt wurden. Pfarrer Walter Prast nahm zum Kursabschluss die Segnung vor, musikalisch umrahmt von einer Bläsergruppe. Die Dorfbevölkerung sowie alle Interessierten konnten die Kunstwerke daraufhin begutachten und sich so in vorweihnachtliche Stimmung versetzen lassen.

RIDNAUN

KVW-Mitglieder geehrt Viele sind der Einladung zur alljährlichen Adventfeier der KVW-Ortsgruppe Ridnaun für Senioren und Alleinstehende gefolgt. Bürgermeister Sebastian Helfer bedankte sich bei den Mitgliedern der KVW-Ortsgruppe Ridnaun für die liebevoll vorbereitete Marende. An langjährige Mitglieder überreichte er Ehrenurkunden für ihre 50- bzw. 60-jährige Mitgliedschaft. Helga Mutschlechner Holzer überbrachte die Grüße der Landesleitung und des Bezirksausschusses, dankte der Ortsgruppe für ihre Tätigkeit und wünschte eine besinnliche Adventszeit, während der Nikolaus die Säckchen verteilte.

TELFES

Singgemeinschaft in der Mozartstadt

Am ersten Adventwochenende unternahm die Telfer Singgemeinschaft ihren alljährlichen Ausflug. Begleitet wurde sie bei ihrer Fahrt nach Salzburg von Pfarrer Thomas Stürz, der auch bei der Organisation tatkräftig mitgeholfen hat. Bei einer Stadtführung besichtigten die Sänger die schönsten Plätze und Orte der Stadt. Anschließend ging es zu einem gemütlichen Abendessen in den Stieglkeller, wo in geselliger Runde gespeist, gesun-

gen und gefeiert wurde. Pfarrer Stürz zelebrierte am Sonntag in der Kajetanerkirche die Messe, bei welcher der Chor unter der Leitung von Esther Falkensteiner mit passenden Liedern den Advent einleitete. Die Adventsstimmung wurde über eine Live-Übertragung in den Krankenstationen ausgestrahlt. Nach dem Besuch des Weihnachtsmarktes ging es zum Salzburger Adventssingen, das bei allen einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen hat.

„Weiterhin viel zu tun“ Im Oktober haben die Frauen im KVW den Landesausschuss neu gewählt. Auf der ersten Sitzung im November wählten sie aus ihren Reihen die Landesvorsitzende und zwei Stellvertreterinnen. Helga Mutschlechner Holzer wird auch in den kommenden vier Jahren an der Spitze der KVW Frauen stehen. Ihr zur Seite stehen als erste Stellvertreterin Margareth Fink aus dem Bezirk Bozen und als zweite Stellvertreterin Gud-

run Warger aus dem Bezirk Vinschgau. Schwerpunktthemen der Frauen im KVW sind die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Rentenabsicherung für Mütter und der einkaufsfreie Sonntag. „An diesen Themen werden wir dran bleiben, es gibt noch viel zu tun“, so Helga Mutschlechner. Als Jahresthema 2018/19 haben die Frauen im KVW „Ohne Plastikmüll neue Chancen“ gewählt. Erker 01/19

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Gesellschaft

BRENNER

Neuer Ortsbauernrat

In einer Briefwahl – 70 Wahlberechtigte machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch – wurde im Dezember der neue Ortsbauernrat der Gemeinde Brenner ermittelt. Diesem steht nun Christoph Wild als Obmann vor, Peter Mair ist sein Stellvertreter. Weitere Mitglieder im Ortsbauernrat sind Helmuth Hochrainer, Benno Keim, Martin Prast, Peter Teissl und Georg Wild. Der bisherige Obmann Florian Kinzner, Fluenerbauer in Pflersch, war 15 Jahre im Amt und konnte wegen der Mandatsbeschränkung nicht mehr antreten. Anfang Dezember haben 47 Personen einen Erneuerungskurs für Traktorenwender in Innerpflersch besucht. Dies sieht ein Abkommen der Staat-Regionen-Konferenz aus dem Jahre 2012 verpflichtend vor. Von der Regelung sind alle betroffen, die diese Arbeitsmittel benutzen. rr

GOSSENSASS

Feuerwehr gratuliert Altmitgliedern

Im November gratulierte die Freiwillige Feuerwehr Gossensaß im Gerätehaus bei einer kleinen Feier den Altmitgliedern Franz Steurer und Karl Schneider zum 80. sowie Franz Holzer zum 85. Geburtstag. Adolf Plank, 90, konnte leider nicht erscheinen. Nach einem kurzen Rundgang im Feuerwehrheim verbrachten sie einen netten Abend bei einer Marende, einem „gueten Glasl“ und netten Geschichten von früher.

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WIESEN

Wipptaler Imker feiern ihren Schutzheiligen

Bezirksobmann Joachim Kasseroler mit den Geehrten Stefan Rabensteiner, Franz Rainer, Adolf Mair und Ortsobmann Simon Walter (v. l.)

Bei der von der Ortsgruppe Wiesen-Pfitsch im Dezember veranstalteten Ambrosiusfeier der Wipptaler Imker in der Wiesner Pfarrkirche zierten sechs große Altarkerzen aus reinem Bienenwachs den Hochaltar. Nach dem feierlichen Gottesdienst hielten die Imker im Haus der Dorfgemeinschaft Rückschau auf das vergangene Imkerjahr. Dazu begrüßte Bezirksobmann Joachim Kasseroler zahlreiche Imker. Er berichtete von vier Imkerstammtischen zur Fortbildung der Imker und einem Lehrausflug nach Imst zur Imkergenossenschaft Tirol und zu einem dortigen Imker. Im vergangenen Jahr wurden neun Jungimker in den Verein aufgenommen. Dieser zählt derzeit 108 Mitglieder, die 1.046 Bienenvölker betreuen. Das zurückliegende Honigjahr war mittel bis schwach. Gesundheitswart Alexander Moling berichtete über das Auftreten einer Bienenkrankheit bei einem Bienenstand, der dank eines raschen Einsatzes saniert werden konnte und keine weiteren Folgen für die Imker im Wipptal nach sich zog. Bürgermeister Stefan Gufler dankte den Wipptaler Imkern für ihre Tätigkeit zum Wohle der Biene und der Natur und

wünschte ein erfolgreiches Honigjahr 2019. Drei Imker wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft beim Imkerbund geehrt: Adolf Mair aus Trens und Stefan Rabensteiner aus Wiesen wurden für ihre 35-jährige Imkertätigkeit und Zugehörigkeit zum Verein mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Franz Rainer aus Sterzing erhielt für 25 Jahre beim Imkerbund das Ehrenzeichen in Silber. Hubert Larcher, Ortsobmann von Franzensfeste, wurde eine Ehrenurkunde für 70-jährige Mitgliedschaft im Imkerbund und seine Verdienste um die Imkerei verliehen. Albert Clementi, stellvertretender Obmann des Südtiroler Imkerbundes, überbrachte den Imkern Informationen aus dem Bundesvorstand und dankte dem Ausschuss für den Einsatz im Bezirk und allen Imkern für ihre wertvolle Tätigkeit. Wanderlehrer Andreas Platzer informierte die Imker über die Bienenkrankheit der Amerikanischen Faulbrut und deren Auswirkungen auf die Bienenvölker. Mit einem gemeinsamen Mittagessen und der traditionellen Imkerverlosung endete die Feier.

70 Jahre Imker Bei der Wipptaler Ambrosiusfeier wurde Hubert Larcher aus Mittewald für seine 70-jährige Mitgliedschaft im Südtiroler Imkerbund, seinen Einsatz für die Biene, die Imkerei und die Vereinstätigkeit in seiner Ortsgruppe Franzensfeste und im Imkerbezirk Wipptal geehrt.


Wie sähe die Welt aus? Mitte Dezember hatte die 5A WFO vom Oberschulzentrum Sterzing die Möglichkeit, bei einem spannenden Vortrag der oew – Organisation für Eine solidarische Welt dabei zu sein. Referentin Verena Gschnell besuchte die Schüler der Abschlussklasse und arbeitete mit ihnen zum Thema „Unfaires Spiel“. Das Feedback der Schüler war sehr positiv. Die oew befasst sich hauptsächlich mit Menschen in Not und hat das Ziel, Solidarität zu fördern. Verena Gschnell stellte kurz die Straßenzeitschrift „Zebra“ vor, die Arbeitslosen und Obdachlosen helfen soll, bei uns Fuß zu fassen. Sie wird von der oew produziert. Von den zwei Euro, die sie kostet, geht ein Euro direkt an den Verkäufer, der Rest geht an die oew, um die Kosten zu decken. Es folgte ein kleines Gedankenexperiment: Wie sähe die Welt aus, wenn sie ein Dorf mit 100 Einwohnern wäre? Aus dem Experiment ging hervor, dass 60 Menschen Asiaten wären, 15 Afrikaner, zehn Europäer, fünf Nordamerikaner, neun Südamerikaner und ein Australier. Auch das Geld wurde auf die verschiedenen Kontinente verteilt, wobei klar wurde, wie unfair unsere Welt in Wahrheit ist. Wäre der gesamte Weltreichtum mit 100 Münzen ausgedrückt, so wären diese wie folgt verteilt: Afrika drei, Europa 34, Asien 29, Australien zwei, Nordamerika 24 und Südamerika acht Münzen. Nach dem Gedankenexperiment wurde ein kleines Spiel veranstaltet, um die Ungerechtigkeiten am Weltmarkt aufzuzeigen. Die Klasse wurde in vier Gruppen unterteilt und bekam ein Produkt zugeordnet, welches jede Gruppe produzieren musste. Die Produkte

waren Tomaten, Papaya, Mangos und Zitronen. Das Ziel des Spiels war es, so viel wie möglich zu produzieren und am Weltmarkt zu verkaufen. Jedoch merkte man schon gleich zu Beginn, dass die Ausgangsbedingungen nicht gerecht sind. So fehlten manchen

Gruppen anfangs einige Produktionsmittel. Somit musste die Gruppe einen Kompromiss mit der anderen Gruppe eingehen, um an die Produktionsmittel zu kommen. Wenn sich allerdings jemand weigerte, einen Handel einzugehen, musste man improvisieren. Dabei fiel auf, dass die Gruppen anfingen, sich zu streiten, und es kam sogar zu Diebstählen. Aus dem Spiel ging hervor, dass der Weltmarkt extrem ungerecht sein kann, da kleine Unternehmen sich den großen Konzernen fügen müssen, ansonsten finden sie keine Abnehmer. Es gibt beispielsweise sieben große Kakaoabnehmer, die sich über den Preis einigen. Somit haben die Kakaobauern keine andere Möglichkeit, als den Kakao zum ausgehandelten, meist niedrigen Preis zu verkaufen. Mattia Mocellini Plattner und Paul Eisendle, 5A WFO Erker 01/19

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Gesellschaft

Voller Motivation Willkommen in der Mittelschule

Unter dem Motto „Willkommen in der Mittelschule“ findet am Montag, den 14. Jänner in der Aula der Mittelschule ein Informationsabend für Eltern und Schüler der 5. Klassen der Grundschule statt. Direktor Andreas Meraner stellt die Mittelschule „K. Fischnaler“ vor und informiert über Schwerpunkte und Entwicklungen der Schule. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr.

STERZING

Einschreibungen in die Kindergärten Die deutschsprachigen Landeskindergärten „Löwenegg“ und „Maria Regina Pacis“ nehmen im Jänner die Einschreibungen für das Schuljahr 2019/2020 entgegen. Die Einschreibungen finden am Dienstag, den 15. Jänner (9.00 – 11.00 Uhr und 14.00 – 16.00 Uhr), Mittwoch, den 16. Jänner (8.00 – 11.00 Uhr) und Donnerstag, den 17. Jänner 13.15 – 15.00 Uhr) in den jeweiligen Kindergärten statt. Die Einschreibung darf nur in einem Kindergarten erfolgen. Einschreibeberechtigt sind alle Kinder, die innerhalb Februar 2020 das dritte Lebensjahr vollenden. Mitzubringen ist die Gesundheitskarte (tessera sanitaria) des Kindes. Beide Kindergärten bieten zusätzlich einen offenen Nachmittag an, an dem die Eltern den Kindergarten besichtigen können und sich einen ersten Einblick verschaffen können. Im Kindergarten „Maria Regina Pacis“ findet der offene Nachmittag am 7. Jänner von 14.45 bis 16.00 Uhr statt und im Kindergarten „Löwenegg“ am 8. Jänner von 13.30 bis 14.30 Uhr.

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Seit kurzem hat der Jugenddienst Wipptal eine neue Mitarbeiterin. Elisabeth Mayr ist 29 Jahre alt, wohnt in Gasteig und hat ihre neue Tätigkeit als Jugendarbeiterin im November 2018 beim Jugenddienst Sterzing aufgenommen. Im Sommer 2016 hat sie das Bachelorstudium in Erziehungswissenschaft an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck mit Bravour abgeschlossen. Auch in Zukunft möchte sie sich in verschiedenen pädagogischen und psychologischen Bereichen weiterbilden. Ein weiterführendes Masterstudium steht aus. Mayr hat bereits diverse berufliche Erfahrungen im sozialen Bereich gesammelt. So absolvierte sie den Zivildienst bei der Bezirksgemeinschaft Eisacktal in der Tagesstät-

te für Senioren und beim Hauspflegedienst. Zudem arbeitete sie knapp zwei Jahre als Sozialpädagogin in einer Flüchtlingsunterkunft in der Nähe von Brixen, als Kinderbetreuerin über die Sommerferien und als Betreuerin für das Berufsfindungsprojekt Wipptal. Sie hat auch schon diverse Praktika gemacht, u. a. beim Frauenhausdienst in Brixen. Im Jugendtreff erarbeitet sie zusammen mit den Jugendlichen Programme und Angebote und hat stets ein offenes Ohr für deren Anliegen. Voller Motivation ist Elisabeth Mayr gestartet und freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit Jugendlichen, Vereinen, Gemeinden sowie verschiedenen anderen Organisationen und Institutionen.

Erfolgreiche Teams am Arbeitsplatz Der zebra.Kalender 2019, der in diesem Jahr in Sterzing gedruckt wurde, steht ganz im Zeichen erfolgreicher Teams am Arbeitsplatz. In den Geschichten geht es um Kollegialität, Teamgeist, Verlässlichkeit und den Spaß an der Arbeit. Dafür wurden verschiedene Südtiroler und ihre Kollegen interviewt. In diesem Jahr sind u. a. auch drei Personen aus dem Wipptal dabei: Die Tapeziererin Veronika Frei (im Bild), die beim Europäischen Wettbewerb der Raumausstatter 2014 in Hannover den dritten Platz belegte, sowie Anna-Lisa und Erica von der Eisdiele Ghiottone in Sterzing, die vom südlichsten Zipfel

in die nördlichste Stadt Italiens zogen, um die Menschen dort „happy“ zu machen.

Den Kalender gibt es bei den zebra.Verkäufern zum Preis von 5 Euro; 2,5 Euro gehen an sie, 2,5 Euro fließen in die Produktion.

Leckereien für einen guten Zweck Die Schüler des Kolpingheimes Sterzing haben in der Vorweihnachtszeit gemeinsam mit ihren Erzieherinnen gebacken und auch die Eltern zu Hause waren sehr fleißig. Am Nachmittag des 18. Dezember wurden die köstlichen Kekse, Kuchen und Leckereien vor dem Kolpinghaus Sterzing verkauft. Der Erlös wird an den Caritas Infopoint gespendet.


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WEITERBILDUNG KVW Bildung Wipptal

Starke Eltern – starke Kinder

Wie Eltern aus ihren Kindern starke Persönlichkeiten machen Bereits seit 2006 bietet die KVW Bildung in Zusammenarbeit mit der Familienagentur des Landes Elternkurse unter dem Motto „Starke Eltern – starke Kinder“ an, die landauf, landab auf großen Zuspruch stoßen. Auch in Sterzing sind in den kommenden Wochen und Monaten eine Reihe von Kursen und Veranstaltungen geplant. Silvia Agreiter, die seit Projektstart als Referentin die Kurse betreut, berichtet im Gespräch mit dem Erker von ihrer „Eltern-Erziehungsarbeit“.

unter einem bestimmten Motto, wie beispielsweise „Achte auf die positiven Seiten deines Kindes!“ Während des gesamten Abends geht es dann darum, das Selbstwertgefühl des Kindes zu stärken und ihm etwas zuzutrauen. Im Kursabend, wo es um die nonverbale Kommunikation geht, steht weniger das, was gesagt wird, im Mittelpunkt, sondern wie es gesagt wird. Ein aggressiver Tonfall in der Stimme wird sehr wahrscheinlich eine abErker: Frau Agreiter, worum lehnende geht es im Kurs „Starke ElHaltung meitern – starke Kinder“? nes GegenSilvia Agreiter: Viele Mütter übers provo„Zum Wachsen brauchen Kinder Anund Väter wollen in der Erziezieren. „Spraerkennung, Liebe und Vertrauen.“ hung keine Fehler machen und che schafft fühlen sich manchmal überfordert. Es geht darum, Wirklichkeit“ ist ein weiterer Themenschwerpunkt. ihnen zuerst einmal zu zeigen, dass es eine perfekte Regeln müssen klar ausgesprochen und bei NichtErziehung nicht gibt, aber auch darum, wie sie beeinhaltung deutlich gemacht werden, dass ein bestimmte Situationen durch eine klare Kommunikatistimmtes Verhalten entsprechende Konsequenzen on besser meistern können. zur Folge hat. Regeln einzuhalten fällt den Kindern Wie gelingt das? am leichtesten, wenn man sie gemeinsam mit ihAnhand von Praxisbeispielen zeigen wir Situationen nen formuliert. Dadurch lernen sie, Verantwortung auf, die oft in einem Konflikt enden, aber nicht müszu tragen. sen, wie beispielsweise das klassische „Zimmer auf- Wie laufen diese Treffen ab? räumen“. Anstatt dem Kind mit „Du-Botschaften“ In der Regel nehmen acht bis zwölf Personen daran in Form von „Wie oft soll ich das noch sagen? Mach teil. Es ist keine Lehrstunde darüber, was die Eltern es endlich!“ zu begegnen, ist es besser mit „Ich-Botalles falsch machen, sondern es ist im Wesentlichen schaften“ zu reagieren, wie „Ich habe das jetzt so ein Miteinander, d. h. sie erzählen von ihren Erfahoft gesagt, ich will, dass das erledigt wird!“ Es geht rungen und sind sich untereinander eine große Stütaber auch um Kommunikation zwischen den Elternze und Hilfe, weil sie sehen, dass sie nicht alleine mit teilen. Oft unterscheiden sich ihre Erziehungsstile ihren Problemen sind. Was eine Mama nicht schafft, sehr wesentlich voneinander, was die Ursache von schafft die andere. Im Rahmen der Kurse sind schon vielen Erziehungsproblemen sein kann. Die Eltern viele Freundschaften und Netzwerke entstanden: müssen bei sich anfangen, wenn sie ihre Kinder zu Man hilft sich gegenseitig, gibt Ratschläge oder restarken Persönlichkeiten erziehen wollen. det einfach nur miteinander. Damit haben die ElWie erzieht man starke Kinder? ternkurse einen sehr nachhaltigen positiven Effekt, Zum Wachsen brauchen Kinder Anerkennung, Lieder weit über die acht Treffen hinausreicht. be und Vertrauen. Sie brauchen die eigenen Erfahrungen, die Liebe der Eltern trotz ihres manchmal unliebsamen Verhaltens und die Anerkennung, die TERMINE auch ausgesprochen werden sollte. Eine gute ErzieMi. 23.1.: Wege in der Erziehung zu mehr Gelassenheit und hung besteht nicht darin, alle materiellen Dinge zur Freude, 4 Abende, jeweils Mi., 19.30 Uhr – 22.00 Uhr, KVW Verfügung zu stellen, sondern dem Kind zu zeigen, Bildung Sterzing. welches Glück es für die Eltern bedeutet. Mo. 25.3.: Infoabend für Eltern, 19.30 Uhr, KVW Bildung Wie ist dieser Kurs aufgebaut? Sterzing. Es gibt einen Basiskurs, einen Aufbaukurs sowie einiMi. 3.4.: Basiskurs „Starke Eltern – starke Kinder“, 8 Einheige Kursmodule. Der Basiskurs besteht aus acht Treften, jeweils 19.30 Uhr – 22.00 Uhr, KVW Bildung Sterzing. fen mit insgesamt 20 Stunden. Jedes Treffen steht

SPRACHEN • Italienisch - Vorbereitung auf die Zweisprachigkeitsprüfung ab Di., 13.03., 19.00 - 21.00 Uhr (10x) • Italienisch – A1.1 mit leichten Vorkenntnissen ab Do., 17.01., 19.00 - 21.00 Uhr (10x) • A1.0 Deutsch für AnfängerInnen ohne Vorkenntnisse ab Mo., 04.02., 19.30 – 21.00 Uhr (10x) • A1.1 Englisch für AnfängerInnen mit leichten Vorkenntnissen ab Di., 12.01, 19.30 – 21.10 Uhr (12 x) • Französisch Schnupperkurs ab Mo 01.04., 19:00 – 21:00 Uhr (4 x) GESUNDHEIT WOHLBEFINDEN • Natürlich fit! Bewegung und Meditation ab Di., 05.02., 17.55 - 19.10 Uhr (10x) • EFT Klopftechnik ab Mi., 13.03., 19.30 – 21.00 Uhr (4x) • Die Kraft der Knospen Sa., 13.04., 14.00 - 18.00 Uhr QUALIFIZIERUNG BERUF • Wie lese ich meine Lohnabrechnung am Mi., 20.02., 19.30 - 21.00 Uhr EDV • Videoerstellung auf dem Smartphone am Do., 04.04., 14.00- 18.00 Uhr KREATIVITÄT • Bildbearbeitung mit Photoshop am Sa., 04.02., 9.00 - 12.00 Uhr • Kuchen beschriften – KuchenDeko Am 16.02., 14.30 – 17.30 Uhr • Nähkurs für AnfängerInnen ab Mo., 11.03. - 19.00 - 21.30 Uhr (5x) • Flechten mit Weiden am Sa., 30.03., 13.30 - 18.30 Uhr • Töpfern: Gartenkeramik Ab Do 09.05., 14.00 – 17.00 Uhr (2 x) … und noch Vieles mehr … unser Frühjahrsprogramm ist online: bildung.kvw.org

INFOS & WEITERE ANGEBOTE: KVW Bildung Wipptal Tel. 0472 751 152 bildung.wipptal@kvw.org Erker 01/19

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Kultur

Rückblick auf ein klingendes Jahr Mit Konzerten und Feiern zu Ehren der hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik, beendeten die Chöre und Musikkapellen im Bezirk ein überaus klangvolles Musikjahr 2018, zu dessen Höhepunkten das VSM-Bezirksmusikfest im Juni und das 19. Landessingen des Südtiroler Chöreverbandes im September in Sterzing zählten.

Cäcilienfeier in Telfes Traditionsgemäß umrahmte eine Bläsergruppe den Festgottesdienst zu Ehren der hl. Cäcilia in der St. Nikolauskirche in Untertelfes. Bei der anschließenden Cäcilienfeier blickten die Musikanten auf ein arbeitsreiches Jahr mit acht kirchlichen Auftritten im Dorf und sieben weltlichen Auftritten zurück. Höhepunkte im abgelaufenen Musikjahr, so Schriftführer Thomas Gschließer, waren die beiden Konzerte beim Speckfest in Villnöß und beim Uttenheimer Kirchtag, die Teilnahme am Bezirksmusikfest des VSM Sterzing, der gemeinsame Skiausflug nach Klausberg und die Fahrt zum Erdinger Herbstfest. Obmann Norbert Haller und Kapellmeister Willi Tötsch bedankten sich bei den Musikanten für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Im Rahmen der Feier wurden vier Musikanten für ihre langjährige Vereinstätigkeit geehrt: Matthias Sparber erhielt das Ehrenabzeichen in Bronze (15 Jahre), Willi Tötsch jenes in Silber (25 Jahre). Franz Tschopfer und Markus Hofer wurden mit dem Ehrenabzeichen in Gold für ihre 40-jährige Zugehörigkeit zur Kapelle ausgezeichnet.

Gelungenes Cäcilienkonzert in Pflersch Bereits Mitte November hatte die Musikkapelle Pflersch im örtlichen Vereinshaus zur ihrem traditionellen Cäcilienkonzert geladen. Den Auftakt bildete die Jugendkapelle „Brennerwind“ und die kürzlich gegründete Gruppe „Next Generation“ unter der Leitung von Marianne Mair. Anschließend brachte die Musikkapelle mit Kapellmeister Florian Penz ein abwechslungsreiches Programm zu Gehör, das im voll besetzten Saal auf große Zustimmung stieß. Im Rahmen des Konzertes wurden Miriam Heidegger, Kathrin Freund und Genovefa Kinzner mit dem Ehrenzeichen in Bronze für ihre 15-jährige Mitgliedschaft geehrt. Johann Keim erhielt das Ehrenzeichen in Gold für seine 40-jährige Zugehörigkeit und Roland Schölzhorn wurde mit dem Großen Ehrenzeichen in Gold für seine 50-jährige Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet. An Verena Röck und Viktoria Obkircher wurde das Jungmusikerleistungsabzeichen in Silber verliehen. Durch den Abend führte Bürgermeister Franz Kompatscher.

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Musikkapelle Wiesen ehrt verdienstvolle Musikanten

Obmann Kurt Jocher, Kapellmeister Christian Pfattner und die Geehrten Gottfried Tratter und Thomas Walter (v. l.)

Auch die Musikkapelle Wiesen ehrte am Cäciliensonntag ihre Schutzpatronin. Zunächst umrahmte sie gemeinsam mit Schülern der Grundschule Wiesen die Messe in der örtlichen Pfarrkirche. Bei der anschließenden Jahresversammlung im Haus der Dorfgemeinschaft ließ man das vergangene Musikjahr Revue passieren: Insgesamt rückte die Musikkapelle 31 Mal aus. Rund 35 Jungmusikanten stehen in Ausbildung. Kapellmeister Christian Pfattner hob besonders das Frühjahrskonzert und das Musicalprojekt mit der Grundschule Wiesen lobend hervor. Obmann Kurt Jocher bedankte sich bei den Vertretern von Gemeinde und Waldinteressentschaft für die finanzielle Unterstützung. Für seine 25-jährige Mitgliedschaft in der Musikkapelle wurde der Bassposaunist Thomas Walter geehrt. Der Tubist Gottfried Tratter erhielt die Ehrenurkunde für 40 Jahre im Dienste des Klangkörpers. Bürgermeister Stefan Gufler bedankte sich für den Einsatz der Musikkapelle in der Dorfgemeinschaft. Die weiteren Ehrengäste schlossen sich dem Dank an und wünschten der Musikkapelle auch für die Zukunft gute Arbeit.


Kultur

Pfarrchor Brenner ist 50 Jahre alt

© Thomas Zingerle

99. Jahresversammlung der Vereinskapelle Gossensaß

Der neu gewählte Ausschuss der Vereinskapelle Gossensaß: (v. l.) Kapellmeister Klaus Sailer, Christian Sparber, Christian Mühlsteiger, Armin Keim, Christian Festini, Raimund Keim, Martin Keim und Michael Keim. Es fehlt Natalie Keim.

Die Vereinskapelle Gossensaß hielt nach der gemeinsam mit dem Pfarrchor Gossensaß gestalteten Messfeier im Rathaus am Cäcilien-Sonntag ihre Jahresversammlung ab. Obmann Armin Keim begrüßte dazu Bürgermeister Franz Kompatscher, der den Musikanten für ihre wertvolle kulturelle Arbeit dankte, die Ehren- und Altmitglieder sowie die Musikanten. Schriftführer Christian Sparber berichtete von der umfangreichen Tätigkeit des Musikvereins, der Original Gossensasser Böhmischen und der Tanzlmusig: Die Vereinskapelle hielt 39 Gesamt-, elf Teilund fünf Marschierproben ab und rückte 18 Mal bei Konzerten und anderen Feierlichkeiten aus. Im Juli veranstaltete sie ein zweitägiges Musikfest in den Parkanlagen von Gossensaß und nahm in Pieve Santo Stefano (Toskana) am Musikantentreffen „Raduno delle bande musicali“ teil. Die Böhmische gab fünf Ständchen, ebenso viele die Tanzlmusig. Die Jugendkapelle „Brennerwind“, der Gossensasser und Pflerer Jungmusikanten angehören, bot vier Auftritte und eine Bläsergruppe

drei Ständchen. Kassier Raimund Keim, der den Rechnungsbericht vortrug, dankte den Sponsoren, vor allem der Gemeindeverwaltung Brenner, für ihre stete finanzielle Hilfe. Kapellmeister Klaus Sailer dankte den Musikanten für den regen Probenbesuch. 14 junge angehende Musikanten erlernen derzeit ein Instrument, so Jugendleiterin Monika Mayr, die sich auch freute, dass im Herbst vier neue Mitglieder zur Kapelle stießen. Oliver Leider erhielt für sein Schlagzeugspiel das Leistungsabzeichen in Bronze. In die Kapelle aufgenommen wurden auch zwei neue Marketenderinnen. Georg Hofer wurde mit dem Bronze-Ehrenzeichen geehrt. Bei den Neuwahlen des Ausschusses wurde Armin Keim als Obmann bestätigt. Michael Keim bleibt Vize-Obmann, Kassier Raimund Keim und Schriftführer Christian Sparber. Zum neuen Jugendbetreuer wählten die Musikanten Christian Festini. Notenwart ist weiterhin Natalie Keim, Trachtenwart Martin Keim und Zeugwart Christian Mühlsteiger. rr

Die Pfarrgemeinde Brenner und die Seelsorge am Brenner sind staatsübergreifend. Es gibt hier einen Pfarrgemeinderat aus Vertretern beider Sprachgruppen, aber einen deutschen und italienischen Pfarrchor. Schon vor mehr als 50 Jahren sang in der Pfarrkirche St. Valentin über Jahre hindurch ein Pfarrchor. Anstelle einer Kirchenorgel wurde damals ein Harmonium verwendet. Die Bevölkerung am Brenner nahm in den Jahren nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg zu. Die St. Valentinskirche wurde zu klein und so beschlossen die Kirchenoberen, eine neue Pfarrkirche mit dem Namen „Maria am Wege“ zu bauen. Sie wurde in den Jahren von 1959 bis 1963 errichtet und am 16. Juni 1963 durch Diözesanbischof Joseph Gargitter konsekriert. 1968 gründeten die Angehörigen des deutschen Teils der Pfarrgemeinde unter Pfarrer Josef Declara einen deutschsprachigen Kirchenchor, der die deutschen Messen an

Sonn- und Feiertagen sang. Am Cäcilien-Sonntag feierte der Chor sein 50. Jubiläum. Pfarrer Corneliù Berea zelebrierte das Hochamt, der Chor begleitete den Gottesdienst mit kirchlichen Liedern. Am Ende des Gottesdienstes wurden sieben Chormitglieder ausgezeichnet: Martha Plattner und Waltraud Zingerle, die seit der Gründung des neuen Pfarrchores mitsingen, wurden für ihre 50-jährige Zugehörigkeit ausgezeichnet. Geehrt wurden auch Angelika und Alfred Kerschbaumer für 40 Jahre Mitgliedschaft, Patricia Kerschbaumer für 30 Jahre, Inge De Mark für 20 Jahre und Hans Jenewein für fünf Jahre. Die Frauen erhielten einen Blumenstrauß. Im Bild die Geehrten: (v. l.) Chorleiterin Martha Plattner, Pfarrer Corneliù Berea, Waltraud Zingerle, Alfred Kerschbaumer, Angelika Kerschbaumer, Inge De Mark, Patricia Kerschbaumer und Hans Jenewein. rr

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Kultur

STERZING

Krönender Abschluss des Jubiläumsjahres Bis auf den letzten Platz gefüllt war die St. Margarethenkirche Anfang November, als der Pfarrchor Maria im Moos anlässlich des Jubiläums der Wiedergründung zur Aufführung des Schrattenbach Requiems von J. M. Haydn geladen hatte. Mit einer relativ kleinen Instrumentalbesetzung sowie einem Solistenquartett gelang es Chorleiter Manuel Schiabello, die Musiker, die bis auf wenige Ausnahmen aus Laien bestehen, souverän durch dieses große kirchenmusikalische Werk zu führen. Mit dem Stück „Ruhe in Gott“ des ehemaligen Domkapellmeisters Josef Knapp, der achtstimmigen Motette „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ und mit „Selig sind die Toten“, einem Auszug aus dem Oratorium „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr, bewies der Chor neben einer klaren Diktion ein homoge-

Chorkonzert in St. Margarethen

nes Klangbild, das besonders bei Mendelssohns schwieriger Motette Einheitlichkeit und ausgewogenes Zusammenspiel zwischen Vokalensemble, Solistenquartett (Isabella Runggaldier, Sopran; Christine Marsoner, Alt; Benjamin Purner, Tenor; Hannes Tschurtschenthaler, Bass) und Instrumentalisten erforderte. Die Konzertbesucher dankten den Ausführenden mit anhal-

Cäcilienfeier der Musikkapelle Innerpfitsch

Auf ganz besondere Art und Weise feierte die Musikkapelle Innerpfitsch Ende November ihre Schutzpatronin. Der Konzertabend zu Ehren der hl. Cäcilia stand unter dem Motto „Böhmisch klingt’s am Schönsten“. Im ersten Konzertteil standen die Jungmusikanten im Mittelpunkt, die dem Publikum ihr Können zeigten. Im zweiten Teil konzertierte die gesamte Musikkapelle unter der Leitung von Kapellmeister Martin Rainer. Melodien von Hutter und Mosch durf-

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ten da natürlich nicht fehlen. Im Rahmen des Konzertes wurde Hubert Hofer für seine 25-jährige Mitgliedschaft das Ehrenabzeichen in Bronze des Verbandes der Südtiroler Musikkapellen verliehen. Obfrau Martina Wieser und Kapellmeister Martin Rainer dankten ihm für seinen jahrelangen Einsatz in der Musikkapelle. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein mit Familien und Freunden sorgte die Ridnauner Böhmische für Unterhaltung.

Die Geehrten (v. l.) Oswald Salcher, Beatrix Mader, Rosa Moser und Armin Haller

tendem Applaus und der Chorleiter fand die Bestätigung, dass sich die intensive Probenarbeit bezahlt gemacht hatte. Einen weiteren Anlass zur Freude hatten bei der kürzlich abgehaltenen Jahresversammlung vier Mitglieder des Pfarrchores, als sie für ihre ehrenamtliche Tätigkeit geehrt wurden. Für 60 Jahre unermüdlichen Einsatz für die Musik und den Chor erhielt Oswald Salcher eine Ehrenurkunde und eine Schutzmantelmadonna aus den Händen des Obmannes des Südtiroler Sängerbundes Erich Deltedesco. Margareth Oberrauch stellte dem langjährigen Organisten und Freund ein ausgezeichnetes Zeugnis für geleistete Dienste an der „musica sacra“ aus. Weiters erhielten die ehemalige Obfrau Beatrix Mader für 40 Jahre Choreinsatz, davon 17 Jahre als

Obfrau, Armin Haller für 25 Jahre und Rosa Moser für 10 Jahre Ehrenurkunden. Chor und Pfarrgemeinde gratulierten den Geehrten und dankten für die wertvolle, ehrenamtlich geleistete Kulturarbeit. Bei der Neuwahl des Ausschusses spiegelte sich große Einigkeit in der Chorgemeinschaft wider, denn fast einstimmig fielen die Ergebnisse aus: Dem Verein steht für die nächsten drei Jahre Heinrich Forer als neuer Obmann vor, Toni Gallmetzer ist neuer Kassier, Petra Saxl neue Schriftführerin, Werner Rainer altgedienter, verlässlicher Notenwart, Elisa Knollenberger neue Jugendvertreterin, Greti Mantinger Beirat und Walter Haller Orchestervertreter. Der scheidende Ausschuss mit Silvia Luhn als Obfrau wünscht dem neuen Vorstand soziale Stimmigkeit und eine gute gelingende Hand.

Kirchenchor Maria Trens ehrt treue Sängerin Das Fest der hl. Cäcilia wurde in Trens traditionell von der Musikkapelle und dem Kirchenchor gemeinsam gefeiert. Nach dem Festgottesdienst wurde Chor-Obfrau Juliana Wieser die große Ehre zuteil, Altsängerin Cilli Moser zu ehren, die seit nunmehr 50 Jahren treu und zuverlässig dem Kirchenchor angehört. Im Bild (v. l.) Chor-Obfrau Juliana Wieser, die Geehrte Cilli Moser und Chorleiter Martin Ellemunt.


Kultur

15 Jahre „Unantastbar“

GOSSENSASS

Besinnliches Adventkonzert Im Dezember bot der Pfarrchor Gossensaß gemeinsam mit dem Kirchenchor aus Innerpflersch unter der Leitung von Christoph Teissl ein besinnliches Adventkonzert. Dabei waren auch die heute weit über die Grenzen hinaus bekannten „Pflerer Gitschn“ aus dem Bergtal unter dem Tribulaun mit Hirten- und Weihnachtsweisen zu hören. Der erste größere Schneefall verhinderte vielleicht, dass die Pfarrkirche von Gossensaß restlos gefüllt war, trotzdem war man mit der Besucherzahl zufrieden. Pfarrchor-Obfrau Edith Mair-Rainer begrüßte zu Beginn ihre Kollegen aus Innerpflersch und die „Pflerer Gitschn“, denen sie für ihr Mitwirken herzlich dankte. Ein besonderer Gruß galt Pfarrer Corneliù Berea. Mit dem Lied „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von

Ph. Nicolai und Johann Sebastian Bach eröffneten die beiden Kirchenchöre das Adventkonzert. Barbara Kinzner, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Gossensaß, trug Gedanken zum Advent vor, die von Erwartung, Sehnsucht und Hoffnung handelten. Es folgten abwechselnd Hirten- und Adventsweisen, gespielt von den Pflerer Gitschn, und Weihnachtslieder, vorgetragen von den beiden vereinigten Chören. Als Schlusslied erklang „Veni, veni, Emanuel“ von J. A. Hillerud. Daraufhin erteilte Pfarrer Corneliù den Segen. Das Publikum dankte den Sängern und Musikantinnen für ihre beeindruckenden Darbietungen mit lang anhaltendem Applaus. rr

WIESEN

Kleiner Bär ganz groß! Mitte November brachte die Grundschule Wiesen in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Musikkapelle von Wiesen das Musical „Wakatanka – Kleiner

Bär ganz groß“ auf die Bühne. Wochenlang probten Schüler und Musikanten für die drei Aufführungen, die bei den Zuschauern für große Begeisterung sorgten. Viele Arbeitsstunden wurden in das Einstudieren der Texte und Lieder investiert, auch die Kos-

tüme und das Bühnenbild wurden mit Hilfe der Kinder entworfen. Schüler, Lehrer und Musikanten arbeiteten zusammen, um ein unterhaltsames und farbenprächtiges Musical auf die Bühne zu bringen. Im Stück geht es um den Indianerstamm der Wakatankas, der stets im Einklang von und mit den Büffeln lebte. Seit die Weißen jedoch die Büffel jagen, gibt es für den Indianerstamm immer weniger Nahrung. Deshalb macht sich eine Gruppe Kinder auf den Weg zu den Weißen, um ihnen zu sagen: Hört auf! Im Farmerjungen Tobi und seinem Freund, dem Wind, finden sie Gleichgesinnte, die ihnen bei ihrer Mission helfen. Am Ende gibt es natürlich für alle ein Happy End.

Benefizkonzert in St. Margarethen Am 27. Jänner findet in der St. Margarethenkirche in Sterzing um 18.30 Uhr ein Benefizkonzert mit den „Pflerer Gitschn“ und dem Wipptaler Dreigesang aus Nordtirol statt. Verbindende Worte spricht Dekan Christoph Schweigl. Der Reinerlös aus den freiwilligen Spenden wird für die Kirchenheizung der Pfarrkirche und der St. Margarethenkirche verwendet. Organisiert wird das Konzert von den KVW Frauen im Wipptal.

Die Punkrockband „Unantastbar“ feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen. Am 31. August findet in Sterzing das große Jubiläumskonzert statt. Mit dem Jahresabschlusskonzert in der Music Hall in Innsbruck beendete die Band im Dezember ihre „Leben Lieben Leiden“-Tour 2018. Damit ging für die fünf Wipp- und Eisacktaler Punkrocker ein fulminantes Jahr zu Ende, das mit einem großartigen Erfolg begonnen hatte: Ihr gleichnamiges Album landete auf Platz zwei der deutschen Albumcharts. Danach gingen Unantastbar auf große Headliner-Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Auch im Jubiläumsjahr 2019 dürfte es alles andere als still um Unantastbar werden. STERZING

Balldini’s Night Es ist wieder soweit: Barbara Balldini, Österreichs lustigste und außergewöhnlichste Sexpertin, präsentiert am 24. Jänner im Stadttheater Sterzing das Schärfste aus ihren vier Kabarettprogrammen. Die erfolgreiche Kabarettistin – sie steht für Erotik, Aufklärung und jede Menge Spaß – beantwortet in ihrem freudvollen Programm alle nur denkbaren Fragen über die angeblich „schönste Sache der Welt“. Das Vortragskabarett beginnt um 20.30 Uhr. Erker 01/19

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Kultur

90 Jahre Gemeinde Freienfeld Am 9. Dezember wurde in der Gemeinde Freienfeld nicht nur die Einweihung wichtiger Bauvorhaben gefeiert, sondern auch einige runde Jubiläen wie 90 Jahre Gemeinde Freienfeld, 66 Jahre seit den ersten demokratischen Wahlen, 60 Jahre Rathaus Freienfeld und über 50 Jahre Gemeindewappen.

Anlässlich der Feierlichkeiten hielt Helmuth Wieser, Vorsitzender der Geschichtswerkstatt Freienfeld, einen Vortrag über die Geschichte der Gemeinde. Grundlage dafür bot ihm das Gemeindebuch von Freienfeld. Die Gemeinde Freienfeld hat ihre heutige Struktur erst im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts erhalten, während es sich vorher um eine Vielzahl eigenständiger Gemeinden handelte. Die einzige Gemeinsamkeit bestand in ihrer Zugehörigkeit zum Landgericht Sterzing/Straßberg. Gegründet wurden die Gemeinden bereits im Mittelalter. Hatte ein Dorf eine bestimmte Größe, so wurde es eine eigene Gemeinde. An der Spitze der Dorfgemeinschaft stand der Gemeindevorsteher, der aufgrund seines Besitzstandes entweder vom Landrichter ernannt oder auch vom Dorf selbst bestimmt wurde. Seine Hauptaufgabe bestand darin, die dörfliche Gemeinschaft zu leiten, gemeinsamen Besitz in gerechter Form allen zugänglich zu machen und die gemeinsamen Rechte gegenüber anderen Gemeinden durchzusetzen. Neben diesen Aufgaben trat immer mehr die Organisation der SteuerEHRENBÜRGER DER GEMEINDE FREIENFELD Dekan Johann Nep. Unterleitner Augustinerchorherr und Historiker Anselm Sparber Rudolf Maria Kruckenhauser, erster Pfarrer von Trens Pfarrer Konrad Dorner

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Stilfes und Trens mit Freienfeld, dem Sitz der Gemeinde um 1935

leistungen des Dorfes hervor. Im Landgericht Sterzing, das ungefähr das heutige südliche Wipptal umfasste, wurden die Gemeinden bis ins 17. Jahrhundert Obleien genannt. Die erste Erwähnung der Gemeinden Stilfes und Trens findet sich bereits 1396, wobei deren Grenzen nicht genau bestimmt waren. Im Jahr 1811 bestanden im Gebiet der heutigen Gemeinde Freienfeld viele Weiler und kleine Ortschaften, insgesamt gab es neun solcher nachbarschaftlicher Gemeinschaften und zwar Stilfes, Pfulters, Elzenbaum, Schaitach, Trens, Valgenäun, Burgfrieden-Sprechenstein, Mauls und Ritzail. Mit der Reform von 1838 wurden kleinere Gemeinden an größere Nachbarschaften angeschlossen, so verblieben im heutigen Gemeindegebiet nur mehr vier Gemeinden und zwar die heutigen Hauptorte sowie Elzenbaum. Ab 1854 bestanden nur mehr die Gemeinden Stilfes, Trens und Mauls, eben die heute noch bestehenden Katastralgemeinden.

Die Kriegszeit Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges setzte dem wirtschaftlichen Aufschwung ein jähes Ende. Der Ausgang des Krieges mit seinen einschneidenden Folgen für Südtirol ist bekannt. Über den lang ersehnten Frieden konnte sich die Bevölkerung nicht so recht freuen, wurde er doch von der Annexion an das Königreich Italien am 10. Oktober 1920 getrübt. Die wirtschaftliche Situation war angespannt, die Versorgung mit Nahrungsmitteln immer noch nicht ausreichend und die Umstellung von der Kriegswirtschaft auf normale Verhältnisse erwies sich als schwierig. Die Gemeinde hatte Kriegsanleihen gezeichnet, die verloren waren, und die restlichen verfügbaren Mittel waren knapp; es galt, bedürftige Familien zu unterstützen. Es kam zur Einführung der italienischen Lira. Über die Arbeit der Gemeindeverwaltungen bis 1928 ist nur wenig bekannt, da nahezu alle Gemeindeakten im Jahr 1939 von Podestà Rivela als Altpapier dem Ro-

ten Kreuz gestiftet wurden. Es ist daher schwer nachvollziehbar, wie die Umstellung von frei gewählten Gemeindeverwaltern auf ernannte Amtsbürgermeister erfolgte. Mit königlichem Dekret vom Februar 1926 wurde die Ablöse der gewählten Bürgermeister durch Amtsbürgermeister – sogenannte Podestà – Gesetz. 1925 war bereits den Präfekten der Provinzen das Recht eingeräumt worden, Gemeinden nach eigenem Gutdünken zusammenzulegen. Mit 18. Oktober 1928 wurden die Gemeinden Stilfes, Trens und Mauls samt ihren Fraktionen zur Gemeinde Freienfeld zwangsvereinigt. Die Vorsteher Franz Bacher für Trens, Alois Silbernagl für Stilfes und Michael Ralser für Mauls wurden ihrer Ämter enthoben und die Räte aufgelöst. Der erste Podestà in Freienfeld war Giovanni Galletti und dieser setzte sich auch konsequent für die Durchführung der faschistischen Italianisierungspolitik ein. So wurde beispielsweise die Verbindungsstraße zwischen Trens und Stilfes zur „Via Roma“ und die Dorfzentren erhielten eine „Piazza Vittorio Emanuele“. Alle deutschen Aufschriften verschwanden und wurden durch italienische ersetzt. Zudem wachte er über die Einhaltung der „Lex Gentile“, des Schulgesetzes, das den Unterricht in italienischer Sprache festlegte. Die Ausgaben der Gemeinde stiegen an, da sich Freienfeld mit Geldspenden an der Errichtung von Kasernen, Parteigebäuden der Faschisten sowie an verschiedenen faschistischen Veranstaltungen beteiligen musste. Die Ausgaben deckte man vor allem durch gesteigerten Verkauf von Holz aus den Gemeindewäldern. Schlussendlich wurde auch noch das gemeindeeigene E-Werk verkauft. Auf Podestà Galletti folgten Luigi Tonini, Luciano Rivela und Enrico Clara. Der Historiker Oswald Überegger hat in seiner Diplomarbeit „Freienfeld


Kultur

unterm Liktorenbündel“, die auch in Buchform erschienen ist, diese schwierige Zeit näher erforscht. Interessierte können darin genauere Details nachlesen. Mit dem Sturz Mussolinis und dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht im September 1943 änderte sich wiederum das Leben in Freienfeld. War während des Faschismus die Amtssprache italienisch, so war sie von nun an wiederum deutsch. Johann Leitner wurde zum kommissarischen Bürgermeister ernannt. 1944 folgte ihm Robert Stafler und nach dem Zusammenbruch 1945 wurde ihm von der italienischen Verwaltung Domenico Forastieri zur Seite gestellt. Die Nachkriegszeit Ab 1946 scheint Josef Markart als ernannter alleiniger Bürgermeister auf. Die ersten demokratischen Wahlen nach den beiden Weltkriegen und dem Faschismus fanden im Jahr 1952 statt. Der erste demokratische Bürgermeister war Peter Hasler. War in den Nachkriegsjahren Aufbauarbeit zu leisten durch Straßeninstandsetzungen, Wasserleitungen, Schulhausneubauten, so konnten mit der Zeit neue Projekte in Angriff genommen werden wie der Bau von Kanalisierungen, Trinkwasserleitungen, der Ausbau von Infrastrukturen und Straßenasphaltierungen. Mit dem zweiten Autonomiestatut begann der wirtschaftliche Aufschwung in Südtirol und auch in der Gemeinde Freienfeld. Es konnten Vereinshäuser, Sportstätten, Schulen und Kindergärten neu gebaut oder den heutigen Bedürfnissen angepasst werden. Kirchen wurden restauriert, die Abwasserentsorgung und Hofzufahrten verwirklicht. Es gab eine ganze Reihe von Maßnahmen, die zum Wohle der Bevölkerung verwirklicht wurden. Die Gemeinde schloss sich 1967 der Talgemeinschaft Eisacktal an und bildete ab 1979 zusammen mit den übrigen Gemeinden des Oberen Eisacktales die Bezirksgemeinschaft Wipptal.

Ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Freienfeld: Ferdinand Rainer und Karl Stafler, in der Mitte Altlandeshauptmann Luis Durnwalder

60 Jahre Rathaus Freienfeld Für einen zu errichtenden Gendarmerieposten in Freienfeld baute der Gastwirt Johann Blieger im Jahr 1888 ein Haus an der Brücke. Da dies jedoch nicht eintrat, überließ er es seinen Schwestern, mit der Auflage das Haus nach ihrem Ableben dem Armenfond zu stiften. Das Haus diente der Gemeinde Trens und der neu errichteten Gemeinde Freienfeld als Gemeindehaus bzw. Rathaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich aber bald, dass die Räumlichkeiten nicht mehr den Anforderungen gerecht wurden. Es wurde der Entschluss gefasst, ein neues Gemeindehaus zu bauen, das den Erfordernissen entsprach und in dem auch andere Ämter ihren Sitz haben sollten. Man war sich darin einig, dass ein neues Rathaus gebaut werden musste, allein die Standortfrage stellte für die Volksvertreter ein schier unüberwindbares Problem dar. Die Unstimmigkeiten zwischen den Vertretern von Stilfes und Trens zogen sich über mehrere Jahre hinweg. Jede der beiden

Wilhelm Wieser und Peter Hasler

Fraktionen wollte das Gemeindehaus so nahe wie möglich an seiner Dorfgrenze errichten. Die Auseinandersetzungen gingen so weit, dass man sich in Trens ernste Gedanken machte, wiederum eine eigene selbstständige Gemeinde zu bilden. Allein die Landesregierung konnte diesem Vorhaben nichts abgewinnen. Nach langen Verhandlungen einigte man sich schließlich auf einen Standort nahe der Brennerstaatsstraße. Im Laufe der Jahre entspannte und entschärfte sich der Konflikt. Unter Bürgermeister Wilhelm Wieser wurde in den Jahren 1958/59 das neue Rathaus nach den Plänen von Architekt Wilhelm Sachs errichtet und unter Bürgermeister Ferdinand Rainer in den Jahren 1989/90 nach den Plänen von Architekt Christian Mahlknecht umgebaut und unterirdisch erweitert. Der Kaiserstein Der Kaiserstein hat auf dem Rathausplatz einen neuen Standort gefunden. Der von den ehemaligen

DIE WEITEREN BÜRGERMEISTER: Wilhelm Wieser: 1956 – 1964 und 1974 – 1980 (drei Perioden); Karl Stafler: 1964 – 1974 (zwei Perioden); Ferdinand Rainer: 1980 – 1995 und 1999 – 2005 (vier Perioden); er ist mit 21 Jahren dienstältester Bürgermeister der Gemeinde Freienfeld; Adolf Zihl: 1995 – 1998; er war der erste Bürgermeister, der nach dem neuen Wahlgesetz direkt vom Volk gewählt wurde; Armin Holzer: 2005 – 2015 (zwei Perioden); Peter Faistnauer: 2015 und 2016 – 2018. Zweimal wurde die Gemeinde kommissarisch verwaltet, und zwar 1998/99 durch Otto Prader aus Brixen und 2015/16 durch Helmuth Kiebacher aus Sterzing.

Gemeinden Trens und Stilfes gestiftete Gedenkstein stand ursprünglich oberhalb der Brennerstaatsstraße. Er wurde während des Faschismus im Jahr 1935 zerstört und unter dem alten Gemeindehaus beim Bliegerteich heimlich vergraben. Im Jahr 1978 fand man die Überreste. Der Südtiroler Kriegsopferund Frontkämpferverband Wipptal setzte sich für die Renovierung und Wiedererrichtung ein. Der sogenannte Kaiserstein trägt die Aufschrift „Zur Erinnerung an die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph I., dann des Kronprinzen Rudolf und der Erzherzoge Albrecht, Karl Ludwig, Wilhelm, Reiner und Heinrich 1878. Gewidmet von den patriotischen Gemeinden Trens und Stilfes“ anlässlich eines Kaisermanövers. In der Hauschronik vom Korlbauer in Trens steht unter dem Abschnitt „Laßt euch erzählen“ über den Kaiserbesuch: „Anfangs September 1878 kam seine Majestät Kaiser Franz Josef I., Kronprinz Rudolf, Erherzog Albrecht, Karl Ludwig und andere nach Trens. Die Lahn war blau vor lauter Militär. Sie kamen hoch zu Roß und ritten unter den Klängen der Militärmusik durch die Soldatenreihen.“ Auf der Rückseite des Steines ist noch die genaue Anzahl der am Manöver beteiligten Offiziere und Regimenter angeführt. Gemeindewappen Die Gemeinde verfügte bis zum Jahr 1967 über kein eigenes Wappen. Nach Einholung verschiedener Entwürfe beschloss der Gemeinderat am 18. Dezember 1967 die Gestaltung des Wappens. Im Buch „Die Wappen der Gemeinden Südtirols“ findet man dazu folgende Erklärung: „Die drei grünen Felder weisen auf die drei in der Gemeinde vereinigten in Wiesenland gelegenen und von Waldbergen umstandenen Dörfer Trens, Stilfes und Mauls, das silberne Mittelfeld auf den dazwischen liegenden Weiler Freienfeld, den Sitz der Gemeinde hin.“

Helmuth Wieser Erker 01/19

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Das Wipptal in historischen Bildern

Schulen für Südtiroler Optanten-Kinder

Eine Schulklasse Südtiroler Mädchen in Illenau bei Achern, 1940. Foto Privatbesitz.

von Alois Karl Eller

Die Fotoreihe bezieht sich auf die Jahre 1940 bis 1941 und dokumentiert ein allgemeines und zugleich tragisches Kapitel Südtiroler Geschichte, in das auch das Wipptal einzubetten ist: die Option und ihre Folgen. Nach der Option 1939 ging es darum, für die Kinder der Optanten – im NS-Sprachjargon Volksdeutsche genannt – wieder deutschsprachige Schulen aufzubauen. Auf Südtiroler Seite setzte sich Norbert Mumelter aus Bozen, Optant und Kulturreferent im VKS (Völkischer Kampfring Südtirol) unermüdlich für die Errichtung „Deutscher Sprachkurse“ ein. Dabei stand der Südtiroler Organisation der Führer des Deutschen Reiches zur Seite. Reichsführer SS Heinrich Himmler ließ im Auftrag von Adolf Hitler „zur Festigung des Deutschen Volkstums“ 1940 in Illenau nahe der Stadt Achern für Mädchen – damals Gau Baden – und in Rufach im Oberelsaß für Buben, im Alter von zehn bis 21 Jahren Schulen errichten. Am 28. Oktober 1940 brachte erstmals ein Zug an die 600 Schülerinnen und Schüler von Südtiroler Optanteneltern in das Deutsche Reich. Darunter befanden sich auch mehrere Wipptaler. In Illenau in Baden konnten die Südtirolerinnen je nach Begabung und Interesse entweder eine

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Oberschule, eine Mittelschule, die Höhere Handelsschule, die Frauenoder die Volksschule besuchen. Ebenso wurde für Südtiroler Buben in Rufach im Oberelsaß eine Volksschule, eine Mittel- und eine Oberschule eröffnet. Dabei wurde besonderer Wert auf die Erlernung der deutschen Sprache gelegt. Wie die Rückmeldungen nach einem halben Jahr nach Schulbeginn 1940 zeigten, waren diese Kenntnisse äußerst mangelhaft, so dass vor dem zweiten Schülertransport die Anstaltsleitungen eine Auslese der vorgemerkten Schülerinnen und Schüler forderten. Zu diesem Zweck wurde u. a. für angemeldete Sterzinger Schüler vereinbart, so berichtet der Leiter des Volksbildungsdienstes der A.d.O. (Arbeitsgemeinschaft der Optanten) von Sterzing Hubert Kleewein (Hotel Post), dass am 27. Dezember 1940 im A.d.O.-Festsaal im Hotel Rose Lehrer Wassermann und Zattelli anhand der Diktate und eines Unterrichtseindruckes die Schüler auswählen würden. Papier und Schreibzeug hatten diese selbst mitzubringen. Über den Ablauf des zweiten Transportes in das Reich hielt für die Schülereltern aus dem Raum Wipptal Kulturreferent im VKS Norbert Mumelter am 24. Februar 1941 im Hotel Rose in Sterzing ein ausführliches Referat. Da dieser Bericht im Original vorliegt, wird er hier voll inhaltlich


Das Wipptal in historischen Bildern

Aufgezeichneter Bericht zum zweiten Schülertransport von Südtirol in das Deutsche Reich, gehalten von Norbert Mumelter im Großen Festsaal im Hotel Rose in Sterzing 1941

Mädchen aus Sterzing mit Gepäck an einem Bahnsteig. Zugreise nach Illenau bei Achern, 1940. Foto Privatbesitz.

wiedergegeben. Ende 1941 befanden sich im Reich etwa 450 Buben in Rufach und rund 240 Mädchen in Illenau nahe Achern. In mehreren Briefen, welche die Schüler aus dem Reich an die Eltern in Sterzing richteten, wird häufig über das Heimweh („wir müssen viel weinen“) und die Langeweile berichtet. Die zwangsweise Trennung vom Elternhaus bereitete vielen Schülern offensichtlich große Schmerzen. Einige der Lehrkräfte, die zugleich auch als Erzieher außerhalb des Unterrichts die Schüler in den beiden Anstalten beaufsichtigten, kamen selbst aus Südtirol. Der bekannteste Wipptaler, der ab 1940 in Rufach Biologieunterricht erteilte, war der aus Tulfer in der Gemeinde Pfitsch stammende Alois Staindl. Die Pflege von Volkslied, Volkstracht und Volkstanz zählte bereits in den Erziehungsanstalten für Volksdeutsche zum unverzichtbaren Bildungsangebot und nach seiner Rückkehr nach Südtirol sah der vielfach genannte „Professor“ Alois Staindl dies als eine seiner wichtigsten Lebensaufgaben an. Für den Aufbau solcher Organisationen in Südtirol nach 1945 wurde er mehrfach geehrt und ausgezeichnet. Das von ihm verfasste Werk zur Geologie in Südtirol – „Geologie und Mineralogie – Südtiroler Gebietsführer“ – wurde über viele Jahre in mehreren Oberschulen Südtirols zum Studium vorgeschrieben.

Arbeitsgemeinschaft der Optanten für Deutschland (A.d.O.). Volksbildungsdienst Bericht über den zweiten Schülertransport nach Achern und Rufach Für den Schülertransport am 23. Jänner 1941 waren an den Morgenschnellzug in Bozen drei Waggons zweiter Klasse mit nummerierten Plätzen angehängt worden. Die Kinder sammelten sich pünktlich um 5 Uhr früh in der Zweigstelle Bozen und wurden gegen halb sechs Uhr zum Bahnhof geführt. Soweit sie nicht von Bozen selbst waren, waren sie schon am Vorabend eingetroffen und in Gasthäusern einquartiert worden. Jedes Kind hatte bereits seine Platznummer und so ging die Einwaggonierung rasch und glatt vonstatten. Pünktlich um 5.47 Uhr fuhr der Schnellzug aus dem Bahnhof und nach den letzten Abschiedsrufen wurde es zunächst ziemlich ruhig im Zug. Wegen der Dunkelheit war von der Landschaft noch nicht viel zu sehen, erst in Brixen und Franzensfeste, wo weitere Kinder zustiegen, begann es zu dämmern und als die Fahrt von Gossensaß auf den Brenner hinauf ging, konnte man endlich die Landschaft deutlich sehen. Auf dem Brenner wurde große Ausschau gehalten nach den ersten deutschen Uniformen und als die Grenzkontrolle rasch und glatt vorüber war und der Zug am Grenzstein vorbeifuhr, begrüßten alle mit lautem Rufen den Eintritt in das Reich und hielten Ausschau nach den ersten Fahnen und Hoheitszeichen. Die Begleiter hatten ihre liebe Not immer wieder das Schließen der Fenster zu erzwingen, damit nicht Verkühlungen und Grippeanfälle einträten. Jeder Mensch und jeder Bahnhof wurde mit lautem Freudengeheul begrüßt, bis wir um 9.43 Uhr in Innsbruck einlangten, wo wieder Kinder von Optanten zustiegen und der Zug eine Viertelstunde hielt. Die NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) ließ Kaffee austeilen, Verwandte und Bekannte drängten sich an die Wagen heran und dann ging die Fahrt weiter durchs Unterinntal hinunter. Als zwischen Kufstein und Rosenheim die Berge langsam niedriger wurden und schließlich ganz verschwanden, da wurden wohl einige Wenige etwas kleinlaut, aber die gute Stimmung der ganzen 140 riss sie bald wieder mit sich fort. Um 13 Uhr fuhren wir in die mächtige Halle des Münchner Hauptbahnhofes ein. Sofort meldeten sich Frauen von der NSV, dass die Suppe schon bereit stehe und sogleich zum Essen angetreten werden müsse. Teils auf dem Rücken, teils auf Gepäckwagen wurde das zahlreiche Handgepäck in einen Abstellraum gebracht und dann in der Bahnhofswirtschaft zum Mittagessen angetreten. Keiner hatte zu wenig, wohl aber hatte manchen – besonders die Mädeln – die aufregende Weltreise den Appetit verschlagen. Nach dem Essen spazierten wir in geschlossenen Gruppen ein wenig in die Stadt und der Großteil gelangte sogar bis zum Königlichen Platz und sah von Ferne die Ehrentempel der Gefallenen des 9. November. Da aber hieß es rasch zum Bahnhof, Gepäck wieder zur Hand und einsteigen in die zwei Waggons, die uns nach Stuttgart brachten. Um 16.24 Uhr rollte der Schnellzug samt unseren zwei Sonderwagen aus der Bahnhofshalle und langte über Augsburg und Ulm, wo in der Dämmerung gerade noch das berühmte Münster zu sehen war, um 19.50 Uhr in Stuttgart ein. Die freiwilligen Helferinnen der NSV standen schon wieder auf dem Bahnhof bereit und es war zum Staunen, mit welcher Flinkheit sie das Gepäck auf die rasch „organisierten“ Gepäckswagen verluden, als ob sie zeitlebens nichts anderes getan hätten. In der Bahnhofswirtschaft wurde in zwei Abteilungen nacheinander ein wirklich gutes Abendessen eingenommen und dann ging es wieder in zwei Abteilungen in die zwei Nachtquartiere. Am nächsten Tag um 8 Uhr war Tagwache, dann ging es wieder zum Bahnhof, wo das Frühstück eingenommen wurde, man holte das Gepäck ab und um 10 Uhr Erker 01/19

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Das Wipptal in historischen Bildern

Die Südtiroler Mädchen aufgereiht vor der Anstalt Illenau bei Achern, 1940. Diese Badische Heil- und Pflegeanstalt bot bis zur zwangsweisen Auflösung etwa 700 Nerven-, Gemüts- und Geisteskranken, etwa 200 Pflegepersonen und rund 100 sonstigen Beamten und Angestellten Unterkunft mit Beköstigung. Foto Privatbesitz.

ging die Fahrt wieder in zwei Sonderwagen weiter nach Karlsruhe, der Hauptstadt des Gaues Baden. Dort konnten wir unsere zwei Waggons behalten und wurden sofort in den Bahnhofskeller geführt, wo man das Mittagessen bereitet hatte. Wenn auch einigen Kindern die Milchnudeln mit Kompott, die nach der Suppe ausgegeben wurden, gar nicht ins Konzept der Gewohnheit zu passen schienen, so konnten sich doch auch diese entweder für Kompott oder für Milchnudeln entscheiden und satt werden. Ein Lied dankte den Frauen und Männern der NSV für ihre Mühe. Es folgte ein kleiner Spaziergang in die Stadt, vorbei am Tiergarten, der manchen sehr neugierig machte, und eine Schneeballschlacht störte für einige Minuten die Ruhe von Karlsruhe. Am Nachmittag ging die Fahrt in den zwei gleichen Sonderwagen mit einem Personenzug weiter. In Achern gab es großen Rummel. Der Rentmeister der Schule, die Unterrichtsleiterin Untergauführerin Keit und ein Zug Schülerinnen begrüßten auf dem Bahnhof Achern die neuen Kameradinnen, welche rasch ihren Waggon räumten und den Weg zur Schule antraten. Die Fahrt der Buben ging weiter nach Appenweier, wo die Bahnlinie über den Rhein hinüber ins Elsaß abzweigt. Dort mussten wir rasch umsteigen und schon ging es mit dem Personenzug dem Rhein entgegen. Links und rechts tauchten die mit Spannung erwarteten Bunker des deutschen Westwalls auf und schon nach einer knappen halben Stunde hielt der Zug in Kehl am östlichen Rheinufer, wo wieder ein großes Umsteigen erfolgt, weil die Eisenbahnlinie nach

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Die Südtiroler Schüler in HJ-Uniform auf dem Appellplatz vor dem Institutsgebäude der Anstalt Rufach im Oberelsaß, 1940. Foto Privatbesitz.

Straßburg wegen der im Krieg gesprengten Rheinbrücke noch unterbrochen ist und der Verkehr nur über zwei hölzerne Notbrücken durch die Reichsbahnautobusse aufrecht erhalten wird. Schon standen drei Autobusse bereit und los ging die Fahrt über den Rhein und über den Straßburger Rheinhafen ins wiedergewonnene Elsaß. Der Kontrollposten der Wehrmacht an der Rheinbrücke gab rasch die Einreise frei und schon flogen an unseren Blicken die ersten Festungen der Maginotlinie vorbei und in der Ferne erhob sich der gotische Turm des Straßburger Münsters. Auf dem Straßburger Bahnhof hielten die Autobusse. Junge Elsässerinnen holten die Kinder zu einer von der NSV bereiteten Jause und ein Herr der Stadtverwaltung bemühte sich um die Klärung der Weiterfahrt. Der Zug, der 1 ½ Stunden später nach Süden fuhr, stand bereits im Bahnhof und auch der Sonderwagen für unsere Buben war schon angehängt. Mit stürmischen Rufen nahmen die 74 Buben Abschied von den Straßburgern. Durch die Abenddämmerung ging es nach Süden, links und rechts Wiesen, die meterhoch von den Wassern der Schneeschmelze überschwemmt sind, und gegen 20. 45 Uhr hielt der Zug in der kleinen Rufacher Haltestelle. Der Amtsleiter Dr. Erich Schmidt und einige Erzieher begrüßten uns am Bahnhof, während wir so schnell als möglich den Waggon leerten und das Gepäck auf einen großen Wagen der Anstalt luden. Eine Hundertschaft der Schüler war zur Begrüßung auf dem Bahnhof erschienen und mit schallenden Liedern marschierten wir durch Rufach hinaus zur „Schule für Volksdeutsche“,

wobei die Neuankömmlinge schon bald den Marschtritt der singenden Hundertschaft fanden und in Reih und Glied hinter den „Alten“ als neue Rekruten durchs Tor der Anstalt zogen. Das Abendessen war schon bereitet und die alten Kameraden präsentierten den Neuen bei Tisch die Schlüssel. Etwas müde von der langen Reise, aber zufrieden mit dem erreichten Ziel gingen alle dann bald zu Bett. Tags darauf um 10 Uhr vormittags waren die alten und die neuen Schüler und die gesamte Erzieherschaft in offenem Viereck auf dem Appellplatz vor der Anstaltskirche zur feierlichen Fahnenhissung angetreten. Der Anstaltsleiter begrüßte in einer herzlichen Ansprache die neuen Kameraden und unter dem Klang des Deutschlandliedes gingen die zwei Hakenkreuzfahnen an den Masten hoch. Mittags nahm dann der Anstaltsleiter bereits die Einweisung der Neuen in die verschiedenen Klassen der Mittelschule oder Oberschule und in die entsprechenden Züge der Schülergemeinschaft vor. Die Eingliederung der Neuen schloss mit einem musikalischen Begrüßungsabend im Festsaal der Anstalt, wobei der Anstaltsleiter und der Kreisleiter von Gebweiler Ansprachen hielten und das Schülerorchester sein Können zeigte. Allen Eltern aber kann versichert werden, dass die 140 Schüler und Schülerinnen trotz der unheimlichen Mengen von Reiseproviant die Fahrt gut überstanden haben und wohlbehalten ans Ziel gelangt sind, wo sie im Kreis ihrer Kameraden und Kameradinnen liebevolle Aufnahme gefunden haben. Gez. Dr. Norbert Mumelter. 4. Februar 1941


Kultur

Richard Heuberger (1884–1968) Zwischen Politik und Wissenschaft Im November 2018 erschien im Universitätsverlag Wagner in der renommierten Reihe der Schlern-Schriften eine Biografie des bekannten Tiroler Geschichtsforschers Richard Heuberger. Der Historiker Harald Kofler spürt auf über 500 Seiten dem überaus facettenreichen Leben dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit akribisch nach. Richard Heuberger wurde am 30. März 1884 in Wien geboren, übersiedelte noch als Gymnasiast dauerhaft nach Innsbruck und beendete am dortigen Staatsgymnasium seine Schulzeit. Die Stadt am Inn wurde ihm zur neuen Heimat. 1909 promovierte er an der Universität Innsbruck im Fachbereich Geschichte und legte 1911 am Institut für Österreichische Geschichtsforschung die Staatsprüfung erfolgreich ab. Zwar wäre damit eigentlich der Weg zum Archivar vorgezeichnet gewesen, doch schlug Heuberger eine akademische Laufbahn ein. Mit dem Kriegseintritt Italiens am 23. Mai 1915 meldete er sich freiwillig zu den Standschützen und damit zum Kriegseinsatz in den ZUM AUTOR Harald Kofler, BA Mag. DDr., geb. 1977 in Sterzing, promovierte in Geschichte (2003) sowie in Alter Geschichte und Altertumskunde (2018) an der Universität Innsbruck und unterrichtet am Oberschulzentrum Sterzing die Fächer Geschichte und Philosophie. Neben Veröffentlichungen von zahlreichen Beiträgen zur Montan- und Regionalgeschichte Tirols nimmt er regelmäßig als Referent an internationalen (alt)historischen Tagungen und Konferenzen teil.

Dolomiten. Im Krieg zwar weitgehend unverwundet geblieben, zeigten sich bei ihm 1917 die Spätfolgen einer Granatenexplosion und eines direkt damit zusammenhängenden Schleudertraumas. Heuberger, der sich bereits als Historiker einen Namen gemacht hatte, verlor aufgrund einer Netzhautablösung sein Augenlicht und erblindete innerhalb kürzester Zeit nahezu vollständig. Unter ungeheuren Anstrengungen gelang es ihm, mit Unterstützung seiner Frau seine historischen Studien fortzusetzen. Sein F o r s c h u n g s s c h w e rpunkt verlagerte sich jedoch zusehends von spätmittelalterlich-diplomatischen Fragestellungen hin zu spätantiken bzw. frühmittelalterlichen Themen. Für letztere historische Zeitspanne stand das Quellenmaterial größtenteils bereits in gedruckten Editionen zur Verfügung und war damit nun für Heuberger leichter zugänglich. Seine Frau las ihm die erforderlichen Quellen und die Literatur immer wieder vor, schrieb seine Texte nieder und korrigierte diese. Auf diese Weise konnte Heuberger trotz seiner Sehbeeinträchtigung weiter forschen und publizieren. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistungen wurde er 1918/19 zum Professor für Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Innsbruck ernannt. Politisch vertrat Richard Heuberger nach dem Ersten Weltkrieg zunächst „großdeutsche“ Gedanken, glaubte – wie viele Österreicher damals – nicht an die Lebensfähigkeit der Ersten Republik und trat entschieden für den An-

schluss an das Deutsche Reich ein. Er hatte zudem ein besonderes Verhältnis zu Südtirol. Die Familie seiner Frau stammte ursprünglich aus Klausen im Eisacktal und er selbst hatte den südlichen Lan-

desteil als begeisterter Bergsteiger kennengelernt. Er trat nicht zuletzt deshalb als Wissenschaftler – nach der Abtretung Südtirols 1919 an Italien – den Veröffentlichungen der italienischen Historiker, die den italienischen Charakter Südtirols mit pseudowissenschaftlichen Argumenten zu beweisen versuchten, entgegen und setzte sich entschieden für die Landeseinheit ein. Während der Zeit des österreichischen Ständestaates (1934–1938) sympathisierte er mit dem Nationalsozialismus und erhoffte sich von diesem den „Anschluss“ Österreichs, der 1938 tatsächlich vollzogen wurde. Heuberger begann sich jedoch bereits 1939 innerlich vom Regime zu distanzieren und kam schließlich 1943/44 in Kontakt mit dem österreichischen Wi-

derstand, den er selbst aktiv unterstützte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er vorzeitig pensioniert, was zwar seine Lehr-, nicht jedoch seine Forschungstätigkeit beendete. Seine Studien über Rätien und die Räter gehören bis heute zu den wissenschaftlichen „Standardwerken“ der althistorischen Tiroler Forschung. Das erst wenig beachtete Leben des Historikers zeigt sich bei näherer Betrachtung als ungewöhnlich spannend und überaus facettenreich. Die auftretenden biographischen Bruchlinien sind dabei Ausdruck eines inneren Ringens um private, wissenschaftliche und politische Anschauungen und machen die historische Analyse seines Lebens besonders spannend. Wie in einem Brennglas zeigt sich in der persönlichen und geistigen Entwicklung des Historikers die politische Entwicklung Nord-, Ost- und Südtirols vom Ende Österreich-Ungarns über den Ersten Weltkrieg, die Zwischenkriegszeit und den Zweiten Weltkrieg hinaus. Biografische und landesgeschichtliche Bruchlinien verschmelzen ineinander und lassen politische und wirtschaftliche Prozesse deutlich erkennen. BUCHVORSTELLUNG Die 500 Seiten umfassende SchlernSchrift (Bd. 369) „Richard Heuberger (1884–1968). Historiker zwischen Politik und Wissenschaft“ wird am 29. Jänner um 19.00 Uhr in der Bibliothek des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck vorgestellt. Erker 01/19

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Wipptaler Ehrenbürger

Kaplan Alois Siegele (1855 – 1917) von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1855: Geboren am 24. Juni 1855 in Tobadill bei Landeck 1887: Am 25. September empfängt Alois Siegele die Priesterweihe in Arzl bei Imst. 1903: Am 5. November kommt er als Kaplan nach Trens. 1914: Im Juni 1912 beschließt der Gemeinderat von Trens-Stilfes, den Kaplan zum Ehrenbürger zu ernennen. Gleichzeitig wird er zum Ehrenmitglied der Feuerwehr Trens erhoben. Beide Diplome werden ihm am Vorabend seines Namenstages am 20. Juni 1914 feierlich überreicht. 1917: Am 14. September stirbt der Kaplan. Er wird in Trens unter großer Beteiligung der Bevölkerung beigesetzt.

Alois Siegele war einer der ersten Ehrenbürger der Gemeinde Stilfes-Trens (heute Freienfeld). Er stammte zwar nicht aus der Gegend, hatte sich jedoch als „Kaplan von Trens“ von 1903 bis 1917 um den Wallfahrtsort sehr verdient gemacht. Sein Vorgesetzter war der Dekan von Stilfes Dr. Georg Schmid, ein weiterer Ehrenbürger im Bezirk. Alois Siegele hatte ein ziemlich bewegtes Vorleben, bevor er nach Trens kam, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte und begraben wurde. Bewegtes Leben Alois wird in sehr ärmlichen Verhältnissen in Tobadill bei Landeck am 24. Juni 1855 geboren, er hat noch weitere acht Geschwister. Die Eltern sind arme Bauersleute, der Vater betätigt sich nebenher als Notschullehrer und zieht 1860 nach Arzl bei Imst, wo die Familie in Armut aufwächst. Drei Kinder ziehen frühzeitig in die Schweiz, darunter Alois, der das Maurerhandwerk und die Steinmetzarbeit kennenlernt. Mit 24 Jahren beschließt der talentierte junge Mann, ein Studium zu beginnen. 1879 besucht er als Quereinsteiger die 3. Klasse des Vinzentinums in Brixen als außerordentlicher Schüler, nachdem er die ersten Schuljahre in einem einzigen Jahr absolviert hatte. Sein Studienkollege ist übrigens Statthaltereirat Hans Niederwieser aus Brixen,

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der spätere Ehrenbürger von Sterzing 1918. Er setzt seine Studien im Johanneum in Meran fort, wo er mit seinem geliebten Bruder Josef beim Winklerbauern untergebracht

Tirol zurück, verfolgt von böswilligen Reden und Vorwürfen über Treulosigkeit und Undankbarkeit. Er wird im Priesterseminar in Brixen aufgenommen und empfängt

Die Auffindungskapelle vor 1928 (Foto R. Jöchler)

ist. Hier kann er seine Fähigkeiten als Baumeister, Maurer und Polier in einer Person unter Beweis stellen, indem er für die Winklerbäuerin eine Kapelle errichtet. 1882 verstirbt sein Vater und die Mutter holt Josef Siegele zu sich nach Hause, Alois darf weiter studieren. Er will sein Theologiestudium abschließen und dann über eine französische Missionsgesellschaft nach Haiti in die Mission gehen. Das Jahr 1883 verbringt er zur Vorbereitung im Missionshaus in Nantes, wo er zum Priester geweiht werden sollte, doch verstirbt der zuständige Bischof. Alois ist sehr enttäuscht und kehrt nach

am 25. September 1887 schließlich die Priesterweihe. Am 2. Oktober hält er in Arzl seine feierliche Primiz zum nicht geringen Staunen der ehemaligen Kritiker. Die Winklerbäuerin von Meran bezeugt bei dieser Gelegenheit ihrem ehemaligen Baumeister ihre Dankbarkeit durch die Spende eines Fasses Wein. Auch für Bruder Josef ist dieser Primiztag ein erstklassiger Freudentag. „An denselben dachte er schon zwei Jahre vorher. Dort war nämlich Bundesschießen in Innsbruck. Von der Scheibe ,Kaiserin‘ holte er sich 12 Flaschen Champagner und 10 Dukaten. Und diese Flaschen ließ er nun am Primiztage

seines lieben Alois aufmarschieren“ („Der Tiroler“ vom 23. September 1917). Priesterlaufbahn Alois Siegele beginnt seine klerikale Karriere als Aushilfspriester im Tiroler Oberland in Telfs am Tag seiner Priesterweihe. Die Pfarrei gehört zum Dekanat Flaurling und umfasst 2.250 Seelen und zwei Schulen. Im darauffolgenden Jahr wird er als Kooperator nach Hall (5.436 Seelen, 2 Schulen) versetzt, wo er am 6. September 1888 seinen Dienst antritt, doch bald danach nach Strengen in die Nähe seines Geburtsortes Tobadill wechselt. Am 22. Mai 1890 erfolgt die Versetzung als Expositus (seelsorgerischer Vorsteher, Kaplan) nach Falterschein, ein kleines Bergdörfchen mit 114 Seelen und einer Schule, wo er vorerst einige Jahre verbringt. Am 7. März 1891 wird er in den neu gegründeten „Verein zum Wohle der Schwabenkinder und jugendlichen Arbeiter überhaupt“ gewählt. Obmann ist Venerand Schöpf, mit zwölf Jahren selbst ein sogenanntes „Schwabenkind“, das in jungen Jahren (6 – 14 Jahre) aus Armut als Hüterkind, Magd oder Knecht in die Ferne (meist nach Oberschwaben) ziehen musste und im schlimmsten Falle auf dem Kindermarkt landete. Alois Siegele hat bis zu seiner Priesterweihe die Armut am eigenen Leib verspürt, aber trotzdem wertvolle Erfahrungen so-


Wipptaler Ehrenbürger

Die Kapläne von Trens neben der Eingangstür der Wallfahrtskirche. Es fehlen die drei ersten Kapläne Josef Lifter (1788/89), Andreas von Klebelsberg (1789 – 1799) und Josef Mall (1799/1800).

wie Welt- und Menschenkenntnisse gesammelt, die ihm nun zugute kommen. Im Jahr 1893 kauft er für die kleine Dorfkirche eine Turmuhr, verfertigt von den Gebrüdern Jäger, spendiert eine neue Orgel vom Orgelbauer Weber in Oberperfuß und eine neue Kanzel vom Bildhauer Huter und dazu noch viel Altarschmuck („Tiroler Volksbote“ vom 11. Oktober 1908). Am 20. November 1897 wird er als provisorischer Pfarrer (Pfarrprovisor) in Berwang im Bezirk Reutte eingesetzt und übernimmt schließlich am 2. Dezember die kleine Seelengemeinde (635 Einwohner, drei kleine Schulen) als Pfarrer. Am 5. November 1903 tritt er offiziell seine segensreiche Arbeit als „Kaplan von Trens“ unter dem Dekan von Stilfes Dr. Georg Schmid an. Er wird von der ganzen Pfarrgemeinde und dem Klerus am 12. November feierlich empfangen.

Alois Siegele löst damit Kaplan Michael Kortleitner ab, der nach sechs Jahren nach Brixen wechselt. Der „Kaplan von Trens“ Alois Siegele übernimmt die Expositur zu Unser Lieben Frau Mariä Himmelfahrt mit 400 Seelen und einer Schule. Trens ist dem neuen Kaplan sein Ein und Alles. Diesem Ort, der Wallfahrtskirche sowie dem geistlichen und leiblichen Wohle der Gemeinde widmet er fortan seine volle Arbeitskraft, sein ganzes Wissen und Können, seine bisherigen Erfahrungen. Hier gedenkt er auch seinen Lebensabend zu verbringen. Durch unermüdlichen Eifer im Beichtstuhl und auf der Kanzel versucht er, die Wallfahrt auf die Höhe zu bringen, und erreicht dies auch. Dem Schmuck der Kirche und vor allem der Altäre wendet er seine besondere Sorgfalt zu. Als Geistlicher ist er ge-

Anwesenheit von Professor Edgar Meyer, dem Besitzer des Schlosses Welfenstein bei Mauls, gegründet. Unter dem Vorsitz von Kaplan Siegele treten gleich rund 60 Personen dem Verein bei: Er spricht sich dafür aus, dass bei den nächsten Reichsratswahlen kein konservativer, sondern ein christlich-sozialer Kandidat aufgestellt werden sollte. Auch bei der NeuDer Wallfahrtsort Maria Trens vor 1914 gründung des Piussucht, als profunder Kanzelredner vereins in Stilfes ist Siegele dabei: gerne gehört, die Reden und Pre- Beim ersten Jahresrückblick am 2. digten spiegeln sein Talent, sein all- Dezember 1906 spricht er über seitiges Wissen, seine Weltkennt- das Verderben der schlechten Presnis und reiche Erfahrung wider. Er se, welcher entgegenzuwirken sei. tritt der marianischen Priestersoda- In Gasthäusern und an Bahnhöfen le bei, der religiösen Bruderschaft sollten nur gute Zeitungen verlangt zur Ehre Mariens. werden. Die Förderung der Bienenzucht ist Am 20. Dezember 1908 wird sein ihm ein besonderes Anliegen und Bruder Johann Siegele, Architekt er ist in diesem Fach auch schrift- und seit kurzem Bauamtsleiter der stellerisch tätig. Immer wieder hält Stadt Brixen, in der Bischofsstadt er Vorträge darüber. Am 17. März beigesetzt, nachdem er sich bei ei1906 etwa spricht Siegele auf der nem Sturz vom Baugerüst lebensBienenzüchterversammlung in Frei- gefährliche Verletzungen zugezoenfeld über Verbesserungen und gen hatte. Der Stararchitekt hinterVorsichtsmaßnahmen für die Bie- lässt die trauernde Witwe und elf nenzucht. Kinder. Am 22. April 1906 wird beim Gast- In Trens erweckt Alois Siegele die haus „Lener“ die Ortsgruppe Stil- Feuerwehr zu neuem Leben und fes-Trens des Tiroler Volksbundes in besorgt die Schriftführerstelle. Für

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wert sind aber auch seine Verdienste als Förderer des Patriotismus, der Kriegsfürsorge, der Kriegsanleihen (1916 und 1917), der Kriegsversicherung und als Ansprechpartner in verschiedenartigen Kriegsnöten.

Maria Trens vor 1928 (Foto: J. March)

die Fahnenweihe am 22. September 1912 spendiert er die Fahnenschleife. Besonders verdient gemacht hat er sich durch die Verwirklichung des Baues eines öffentlichen Brunnens, dessen Säule er mit einer zierlichen Muttergottesstatue schmückt. Weiters trägt er finanziell zum Bau eines Wasserreservoirs bei. In Anerkennung seiner vielen Verdienste um das Feuerlöschwesen wird der Kaplan schließlich zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr von Trens ernannt. Am 29. September 1912 wird in Trens groß gefeiert: Kaplan Alois Siegele ist nunmehr seit neun Jahren Kaplan von Trens und begeht sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Unter dem Geläute der Glocken und unter Pöllerdonner wird der Jubilar von der Schuljugend, der Ortsfeuerwehr mit neuer Fahne, den Schützen in Nationaltracht, der Musikkapelle Stilfes und einem improvisierten Männerchor vom Pfarrhof in die Kirche geleitet. Anschließend erfolgt ein Mittagstisch bei der „Alten Post“ mit Klerus und Gemeindevertretern. Am 21. September 1913 wird das neue Gemeindespritzenhaus in Trens eingeweiht. Dekan Dr. Georg Schmid und Kaplan Siegele können den Sterzinger Feuerwehrehrenhauptmann Jakob Stifter und Bürgermeister Josef Domanig, die Musikkapellen von Sterzing, Mauls und Stilfes und Ortsfeuerwehrleute aus nah und fern begrüßen. Bereits am 8. August hatte der Ausschuss beschlossen, Jakob Stifter zum Ehrenhauptmann der Feuerwehr Trens zu ernennen. Nun erhält er das Ehrendiplom überreicht.

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Am 20. Juni 1914, dem Vorabend seines Namenstages, erhält Kaplan Alois Siegele offiziell zwei Ehrendiplome für seine zahlreichen Verdienste überreicht: Der Gemeindeausschuss Stilfes-Trens hatte ihn bereits vor zwei Jahren zum Ehren-

Ein idealer und sozialer Priester im wahren Sinne des Wortes! Trotz seines Alters hält er doch immer mit der fortschreitenden Zeit Schritt. In seiner Lebensweise ist er Sparsamkeit, Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit gewohnt. Trotz beständiger Kränklichkeit gönnt er sich niemals Ruhe und Rast, ein tatenloses Leben ist ihm unbekannt. Natürlich hinterlässt ein derartiger Lebenswandel gesundheitliche Spuren, so dass er sich nach 1914

Einzig Bruder Josef Siegele ist bei der Beerdigung in Trens anwesend

bürger von Trens ernannt und überreicht ihm nun vor dem Widum das Ehrenbürgerdiplom. Gleichzeitig bekommt er in Anwesenheit des Dekans von Stilfes, des Sterzinger Feuerwehrehrenhauptmannes Jakob Stifter, der Ortsfeuerwehr und der Musikkapelle Stilfes das Diplom als Ehrenmitglied der Feuerwehr Trens. Seit 1914 ist Alois Siegele auch Obmann des Elektrizitätswerks. Die Inbetriebnahme des Werkes gelingt ihm, noch bevor der Erste Weltkrieg beginnt. In der Elektrotechnik ist er Fachmann, er installiert vielfach in den Häusern das elektrische Licht und stellt sein Können in den Dienst der Zierde des Gotteshauses. Nicht minder schätzens-

öfters auf Kuren begibt, vor allem in seine Heimat nach Imst. Am 29. Mai 1917 fordert er in einer rührenden Ansprache, „kaum von einer schweren Krankheit genesen“ („Brixener Chronik“ vom 3. Juni 1917), die Anwesenden auf, dem Vaterland in schwerer Zeit beizustehen in Form einer erneuten Kriegsanleihe. Am 14. September verstirbt Kaplan Alois Siegele und wird am 17. September um 8.00 Uhr früh in Trens beigesetzt. Die Beerdigung des Kaplans Ein Tag großer Trauerkundgebung ist der 17. September für Trens. Die Leiche des hochwürdigen Herrn Kaplans Alois Siegele wird zu Grabe getragen. Von den nächsten Angehörigen kann nur der Bruder des

Verstorbenen, der Herr Reichsratsabgeordnete Josef Siegele von Arzl bei Imst, anwesend sein. Außer ihm sind nämlich noch vier Schwestern am Leben. Zudem kommen 24 Priester, darunter Kanonikus Mitterer und Dekan Dr. Georg Schmid von Brixen, zusammen. Die Volksbeteiligung von überall her ist massenhaft und das Kirchlein natürlich zu klein, um alle fassen zu können. Der Leichenzug benötigte zur Entfaltung einen längeren Weg. Voran schreiten die Kinder mit Fahne, dann ein langer Zug Kranzjungfrauen, die Feuerwehr mit zwei Fahnen, davon eine als Vertretung von Sterzing, ferner eine militärische Abteilung von zwanzig Mann und hinter dem Sarg eine Abordnung des Offiziersstandes. „Feierlich und kraftvoll erklingt am Grab das fünfstimmige Magnifikat von Mitterer, gesungen von einer großen Sängerschar. Ebenso imposant gestalten sich die gesanglichen Aufführungen beim Requiem und Lobamt, wobei Schulleiter Wieser von Innichen als Organist und Chorregent und Flara von Sterzing als Dirigent fungieren. Sänger und Sängerinnen von Sterzing, Gossensaß, Brixen und auch Militaristen wirkten mit dem Kirchenchore von Stilfes einträchtig zusammen. Vor und während des Gottesdienstes werden zahlreiche Kommunionen ausgeteilt, die man alle dem Verstorbenen aufopfert. Das ist in der Tat eine erhebende Begräbnisfeier. Nur wenigen Priestern vom Range des Verstorbenen mag eine derartige Ehrenkundgebung, ein solcher Zulauf von Klerus und Laien am Begräbnistage zuteil werden. (…) Unser aller Wunsch gegenüber dem Dahingeschiedenen geht dahin: Gott sei sein übergroßer Lohn für die treue Verwaltung der ihm anvertrauten Talente! Er ruhe im Frieden!“ („Der Tiroler“ vom 23. September 1917). E Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: DEKAN DR. GEORG SCHMID IN STILFES


Kultur

Bergbau in Trens in vergangener Zeit gegangen zu sein scheint“.

Die Pfarrkirche von Trens ist eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten Tirols. Auch heute kommen noch viele Beter aus nah und fern hierher, um Hilfe für ihre Anliegen zu finden. Die Kirche besitzt einige bemerkenswerte Kunstgegenstände, in der Ortschaft befinden sich mehrere schöne alte Bauernhäuser.

Dieser Steinbruch befindet sich oberhalb von Gschließ bei einem als „Moaslturn“ bezeichneten freistehenden Felsen. Hier wurden vor Zeiten Kalksteine gewonnen, die in einem heute nur noch als Ruine bestehenden Kalkbrennofen in Gschließ weiterverarbeitet wurden.

Weniger bekannt ist Trens als Bergbaugebiet, obwohl in einigen Ortsbeschreibungen bereits in der fernen Vergangenheit ein Bergbau erwähnt wird. Im Februar 2008 wurde im Internet ein Beteiligungsschein zu einem Bergbau in Trens aus dem Jahr 1852 angeboten. Unterzeichnet war der Schein im Namen des Bergwerksbetriebes vom damaligen Lehrer und Mesner von Trens, Johann Schwitzer. Im Anteilsschein wird das Material, das gewonnen werden sollte, nicht erwähnt, doch es dürfte sich wohl um Magnesit gehandelt haben, da die ebenfalls in Trens befindlichen Tufflager zu unbedeutend sind. Der im Internet angebotene Anteilsschein konnte leider nicht erworben werden; es war aber möglich, eine, wenn auch unscharfe, Abbildung zu machen. Aus dem von Johann Schwitzer (gestorben 1865) geplanten Bergbauunternehmen ist, wahrscheinlich aus Mangel an Geldgebern, nichts geworden. Erst als nach einigen Jahren neue Baumaterialien durch die Vermengung von Holzspänen mit Magnesit entwickelt und dieses somit vermehrt gebraucht wurde, erwachte wieder das Interesse an der Lagerstätte in Trens. Besonders dazu beigetragen haben sicher die im Jahr 1906 häufigen Anzeigen in den Tageszeitungen folgenden Inhaltes: „MAGNESIT wer Fundstellen von Magnesit bekannt geben kann, oder auf sei-

Beteiligungsschein zu einem Bergbau in Trens aus dem Jahr 1852

nem Grunde besitzt oder vermutet, möge unter ‚Magnesit 7591‘ an Rudolf Mosse, Wien I., Seilerstätte 2 schreiben.“ Im Jahr 2008 legte der rührige Pensionist und Museumsbetreiber Johann Faißtnauer unterhalb von Gschließ in einem steilen Waldgelände seines inzwischen verstorbenen Bruders einen verschütteten Bergwerksstollen-Eingang so weit frei, dass es möglich wurde, zwischen Steinen kriechend in diesen zu gelangen. Innen ist der Stollen so geräumig, dass man sich in ihm aufrecht frei bewegen kann. Er ist rund 20 m lang und macht nach einem Drittel der Länge eine Rechtswendung. Dem Magnesitvorkommen von Trens wurde eine gewisse Bedeutung beigemessen und es wird wiederholt in Zeitschriften erwähnt: Im „Tiroler“ vom 30. Mai 1908 und in der „Brixner Chronik“ vom 4. Juni 1908 wird berichtet, dass „in Gschließ, Gemeinde Trens ein Lager von Magnesit aufgedeckt wur-

de“. Im „Tiroler“ vom 2. Juli 1908 gibt der „Entdecker“ dieses Vorkommens, Johann Schwarz, bekannt, dass er „auf Wunsch Mustersendungen von 5 Kilo, selbst waggonweise, versenden kann“. Im Jahresbericht des Vinzentinums von 1906 bis 1910 ist zu lesen, dass „1 Stück Magnesit von Sterzing vom Entdecker Joh. Schwarz geschenkt wurde“. Ein fachmännischer Bericht über dieses Vorkommen findet sich in der „Zeitschrift für praktische Geologie“ (Berlin 1912) unter der Überschrift „Das Magnesitvorkommen von Trens bei Sterzing in Tirol“. Dort liest man u. a.: „Auf dem Wege von Trens nach Gschliess passiert man in 1164 m Seehöhe dunklen Glimmerschiefer, der unter 55 o nach Norden verflacht und mit Kalkglimmerschiefer wechsellagert. Bei dem Gehöfte Binder (1291 m) hat sich zellig-kavernöser Kalktuff abgelagert und in dem nächst diesem Gehöfte herabziehenden Graben liegt in 1454 m Seehöhe ein kleiner jetzt ganz verfallener Steinbruch, welcher auf einer mehrere Meter mächtiger Lagerstätte um-

Als endgültiges Urteil über den Trenser Magnesit-Bergbau kann wohl die Eintragung im bekannten Buch „Die Mineralien Tirols“ von Georg Gasser aus dem Jahr 1913 betrachtet werden. Auf Seite 338 steht dort: „Sterzing: am Ausgang des Pfitschtales, am Tulferberg (Gschlis) (....) Im J. 1908 eröffnete hier ein dortiger Unternehmer einen Schurf zur Ausbeutung dieses magnesitähnlichen Materiales, das aber, wie vorauszusehen, die daran geknüpften Erwartungen auf seine technische Verwendbarkeit nicht erfüllte.“ Werner Fuchs

Werner Fuchs ist am 1. Jänner 2018 verstorben. Der Text stammt aus seinem Nachlass. Erker 01/19

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

WIPPTAL

Il problema dei rifiuti e l’importanza della raccolta differenziata Secondo l’ultimo rapporto dell’International Solid Waste Association (l’associazione mondiale che riunisce gli operatori del settore trattamento e smaltimento rifiuti), attualmente nel mondo vengono prodotti circa 4 miliardi di tonnellate di rifiuti ogni anno. Nei prossimi 15 anni nel mondo si arriverà a produrre oltre 6 miliardi di tonnellate di rifiuti all’anno, con spese di gestione che raggiungeranno cifre esorbitanti e danni per l’ambiente. La via d’uscita? Gestioni corrette e recupero dei materiali. Questa una visione mondiale del problema dei rifiuti, un tema che da mesi fa riflettere e crea molte discussioni anche a livello comprensoriale. Per capire meglio il funzionamento di questo enorme sistema abbiamo chiesto l’aiuto del responsabile dei Servizi Ambientali della Comunità Comprensoriale Massimiliano Grendele che si è mostrato molto disponibile. Erker: È aumentato il carico dei rifiuti negli ultimi anni? Grendele: Le statistiche fanno registrare un sensibile aumento dei rifiuti riciclabili secchi. I maggiori aumenti riguardano lo smaltimento del cartone e della plastica. Il cartone, a mio avviso, è dovuto soprattutto al sempre più crescente aumento degli acquisti online. Basti pensare a tutti i corrieri che giornalmente vediamo andare avanti e indietro per consegnare pacchetti e pacchettini. L’aumento della plastica è da ricondurre all´imballaggio dei beni di consumo e dei prodotti alimentari. Per le rimanenti frazioni riciclabile secche si delinea una variazione piuttosto “fisiologica”.Abbiamo riscontrato anche un aumento del rifiuto biogeno (umido) tuttavia non nella misura attesa poiché se ne riscontra ancora la presenza nell'indifferenziato. E: Ci sono molte lamentele da parte degli utenti per la scelta di procedere alla raccolta dei rifiuti una sola volta alla settimana (soprattutto nel comune di Vipi-

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teno): qual è la sua opinione a riguardo? Sì ho sentito e letto delle polemiche ed è abbastanza sintomatico che la riduzione di un servizio generi del malcontento ma la decisione presa si basa sulle seguenti considerazioni. Sulla grandissima parte del territorio comprensoriale è possibile smaltire, senza osservare orari di conferimento, tutte le frazioni riciclabili secche (vetro, carta, lattine ed imballaggi in plastica) nonché il rifiuto biogeno. Ciò comporta per un cittadino, che adotta una corretta differenziazione dei rifiuti, una produzione irrisoria di rifiuto indifferenziato (ad eccezione dei nuclei familiari con bambini in tenera età o componenti con particolari patologie) che, se correttamente gestito, è inerte e non genera pressochè cattivi odori. In considerazione di quanto suddetto si è ritenuto opportuno ridurre la frequenza della raccolta dell'indifferenziato allineando il comune di Vipiteno agli altri comuni del comprensorio e ridurre costi nonché emissioni di CO2. In merito ai costi va detto che nell'immaginario collettivo, trattandosi di rifiuti, qualsiasi costo sia eccessivo senza considerare che la raccolta dei rifiuti è un servizio assolutamente alla pari di altri servizi poichè necessita di personale, attrezzature/veicoli, carburante, ed un'organizzazione aziendale. Io il marziano verde che arriva col disco volante e porta via i rifiuti non l'ho ancora incontrato! Se si fa un paragone col servizio idrico ove è sufficiente azionare il rubinetto per ricevere dell'acqua o il servizio di energia elettrica, ove è sufficiente azionare l'interruttore, per avere luce/energia, ci si rende conto della difficoltà del servizio di nettezza urbana ove l'atteggiamento, più o meno civile del singolo individuo è determinante e può inficiare sull'esito ed i costi di un buon servizio. Questa componente “umana” rende il servizio di raccolta nettezza urbana estremamente difficoltoso. Nessuno lascia

scorrere l'acqua o la luce accesa inutilmente ma quando si tratta di differenziare i rifiuti e/o attenersi a banalissime regole comportamentali pare che rifiuto significhi gettare in un “universo” ove qualcuno se ne occuperà e quel qualcuno è molto lontano/astratto, non costa nulla, e soprattutto non è un mio problema! E: Le isole ecologiche sono spesso in stato di degrado, secondo Lei l’installazione delle telecamere risolve il problema? Per arginare il più possibile i comportamenti incivili di cui parlavamo, devono essere adottati una serie di provvedimenti e le telecamere costituiscono una parte di essi. Con questo intendo dire che il mero impiego di telecamere non garantisce la soluzione del problema bensì contribuisce significativamente, a mio avviso, a dissuadere taluni cittadini dall'abbandonare e/o smaltire irregolarmente rifiuti. Attualmente le isole ecologiche del comune di Vipiteno possono essere attrezzate con telecamere che filmano 24 ore ed i rispettivi filmati verranno controllati dalla polizia municipale. Anche le altre amministrazioni comunali del comprensorio stanno valutando di attrezzare le isole ecologiche con telecamere. E: Qual´è una possibile soluzione per far fronte definitivamente al problema? Io non parlerei di un'unica soluzione bensì di una serie di provvedimenti poichè le cause di un conferimento/smaltimento irregolare possono essere molteplici. Puó trattarsi di disinformazione, di momentaneo esaurimento della capacità delle campane/seminterrati (le campane/seminterrati sono piene), di errato conferimento eseguito in buona fede e, purtroppo, di comportamenti illeciti.

Per questo “cocktail” di possibile cause la comunità comprensoriale Wipptal, di concerto coi comuni membri del comprensorio, ha elaborato una serie di provvedimenti quali: la disponibilità di informazioni sui siti istituzionali, presso il personale degli uffici tributi dei comuni, gli addetti dei centri di riciclaggio (ove disponibili), progetti scolastici, mediante articoli sul mensile locale, comunicazioni ai cittadini, comunicazioni (in fase di elaborazione) agli amministratori dei condomini, consulente itinerante/agente accertatore (in fase di discussione) ovvero soggetti debitamente formati ed autorizzati che presenzieranno (a rotazione) le isole ecologiche per offrire consulenza. Per quanto concerne la capacità delle campane/seminterrati si sta lavorando, compatibilmente con le risorse economiche a disposizione dei comuni, per aumentare sia il numero di seminterrati e per offrire la massima frequenza di svuotamento possibile. Per gli errati conferimenti eseguiti in buona fede si cerca di garantire illuminazione dei siti dei seminterrati, colorazioni differenti dei coperchi e targhette su ogni coperchio dei seminterrati, oltre alla targhetta laterale, affinché sia pressochè impossibile sbagliare. Per concludere ci terrei a sottolineare che tutti questi provvedimenti contribuiscono a gestire lo smaltimento dei rifiuti ma ciò che veramente fa la differenza è il comportamento dei singoli cittadini. La soluzione determinante per una corretta gestione dei rifiuti è il contributo di ognuno di noi mediante l´adozione di un comportamento civile e rispettoso delle “regole del gioco”. Ritengo che a fronte della comodità del servizio offerto sia uno “sforzo” assolutamente sostenibile da parte di tutti. cm


Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Fortezza, guerra al traffico di auto e camion Dal 1° gennaio a Fortezza entreranno in funzione gli speed-check, quelle colonnine arancioni che, elettronicamente, misurano la velocità di un veicolo e, se questo supera i limiti, lo immortalano, a beneficio degli agenti che, tramite un computer, riescono, settimanalmente, a risalire al veicolo incriminato e al suo proprietario. La misura è andata in porto grazie ad una convenzione stipulata con la Polizia Municipale di Bressanone, che fornisce lo stesso servizio ai Comuni di Varna e di Rio di Pusteria. Il sindaco Thomas Klapfer ha comunicato l’avvenuta convenzione durante la più recente riunione del consiglio comunale, ribadendola nel corso dell’assemblea civica di fine novembre. Tre saranno i “vigili elettronici” che verranno piazzati sul territorio del comune di Fortezza. Uno di questi certamente toccherà a Mezzaselva. Il costo? 24 mila euro che si spera verranno per la gran parte coperti dalle multe a carico degli automobilisti più indisciplinati. Una misura attesa da tempo per la sicurezza dei pedoni. Addirittura nella zona di Prà di Sopra, osservando il dissuasore in funzione, sono state notate da testimoni attendibili velocità superiori ai 100 chilometri l’ora dove il limite è di 50. Ora si spera che la situazione vada normalizzandosi o almeno è ciò che si augura una popolazione, il cui limite di

tolleranza, nei confronti di una viabilità sempre più caotica e indifferente alle norme di sicurezza, è stato da tempo superato. Del discorso fa parte anche l’incontro che il sindaco Klapfer ha avuto a Bolzano il 24 ottobre scorso col Commissario del Governo e al quale erano presenti Martin Ausserdorfer, direttore dell’osservatorio provinciale per il tunnel di base e Carlo Costa, direttore tecnico dell’A22. Al Commissario del Governo erano state inviate le firme raccolte in paese in calce alla richiesta di limitare il traffico dei mezzi pesanti. Sono centinaia ogni giorno infatti i camion, soprattutto quelli che trasportano inerti, e comunque legati alle attività del Bbt, che transitano in paese. Ebbene, visto che le convenzioni, i buoni propositi, le dichiarazioni del passato non hanno sortito l’effetto auspicato, è stato deciso, e l’autostrada ha fatto compiutamente la sua parte, che i camion entreranno e usciranno a Mules e a Varna, utilizzando l’autostrada come una tangenziale. Sarà la popolazione stessa a vigilare: i cittadini del paese sono stati infatti invitati dal sindaco a fotografare e a memorizzare i numeri di targa dei camion che non si attengono alla regola, per comunicarli poi agli uffici comunali, che provvederanno a sanzionare camionisti e ditte. dm

BBT

Vicino alla stazione ferroviaria, è stato inaugurato il portale sud della galleria di base del Brennero Nel giorno di S.Barbara, protettrice dei minatori, oltre 400 persone tra operai, tecnici e rappresentanti delle Istituzioni hanno voluto essere presenti a questo evento di grande importanza. L’amministratore di nomina italiana di BBT SE, Raffaele Zurlo, ha espresso soddisfazione per il traguardo raggiunto. “Dei 230 km di gallerie che compongono il sistema della galleria di base del Brennero, sono già stati realizzati 93 km. Abbiamo ancora molto da fare perché la galleria possa ritenersi conclusa. Finalmente la galleria vede la luce, e da ora tutti i passeggeri in transito alla stazione di Fortezza potranno avere una percezione molto più diretta e concreta dell’opera, vedendo il portale sud della galleria di base del Brennero”. Il Presidente della Provincia di Bolzano Arno Kompatscher ha sottolineato l’importanza della galleria di base per l’Alto Adige e i vantaggi che essa comporta per lo spostamento del traffico dalla gomma alla rotaia e soprattutto in galleria, con evidenti vantaggi per la popolazione, data la riduzione dell’inquinamento acustico e atmosferico. Maurizio Gentile ha sottolineato che il BBT è l’opera

più importante che si stia realizzando nell’ambito del corridoio scandinavo-mediterraneo. È un’opera impegnativa che, una volta terminata, darà una svolta al trasferimento del traffico dalla strada alla rotaia. Il tunnel servirà a dare un volto completamente nuovo, competitivo, alla nostra portualità e al nostro sistema industriale. Dopo la funzione religiosa ufficiata dal parroco di Fortezza Don Oswald Holzer e accompagnata dal coro di Novacella, la Presidente Claudia Cattani ha assunto il ruolo di madrina del tunnel. Infatti, secondo la tradizione, S.Barbara, protettrice dei minatori, ha una corrispondente terrena, per tutto il periodo della sua realizzazione. La Presidente ha dato il via all’abbattimento. Al termine delle operazioni gli operai hanno sfilato, portando le bandiere delle imprese coinvolte nei lavori, dell’Austria, dell’Italia e, sulle note della nona sinfonia di Beethoven, dell’Europa, a simboleggiare la valenza europea del progetto in corso di realizzazione. Infine la statuetta di S. Barbara è stata riposta nell’apposita nicchia predisposta al portale. cm

MiWip: un centro per integrare gli immigrati A Vipiteno è stata inaugurata la nuova sede per il servizio informativo e di consulenza per i nuovi cittadini, le associazioni e gli enti attivi sul territorio

Il “MiWip - Migration Wipptal Migrazione” ha sede in Piazza Fuori Porta, Il progetto è stato realizzato dalla Comunità comprensoriale Wipptal con l’associazione “La Strada - Der Weg” di Bolzano. Lo sportello è pensato come punto di riferimento non solo per i cittadini che hanno un passato come migranti, ma anche per residenti, associazioni ed enti presenti sul nostro territorio. Negli ultimi decenni la nostra provincia si è arricchita sia dal punto di vista linguistico che culturale grazie all’immigrazione di nuovi cittadini e cittadine. Nel 2011, con la legge provinciale “Integrazione delle cittadine e dei cittadini stranieri”, sono state poste le basi per il lavoro d’integrazione in Alto Adige. In conformità ai principi legislativi, la realtà territoriale è chiamata a riflettere su come gestire al meglio questa nuova convivenza alla luce dei mutamenti avvenuti. Il servizio serve così a rafforzare questo rapporto con informazioni e consulenze. Lo sportello svolge anche il compito di orientare, attraverso informazioni di base, e collaborare con tutti i servizi della rete interessati dal fenomeno. L’obiettivo principale sarà proprio quello di fornire consulenza e creare nuove opportunità per la promozione della responsabilità personale, al fine di conseguire un buon processo di integrazione sul territorio. Chiunque nel nostro territorio dell’Alta Val d’Isarco abbia domande o dubbi sul tema della migrazione è invitato a rivolgersi al punto di contatto che si trova nell’ufficio in Piazza Fuori Porta 3, con orari di apertura al pubblico martedì e giovedì dalle ore 10 alle 12. È possibile anche richiedere un appuntamento contattando il numero 0472 203111. cm

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Laut

§ ... Laboratorio civico Vipiteno

Dott.ssa Giovanna Sciascia collaboratrice dello studio legale D’Allura-Gschnitzer

DIFFAMAZIONE SUI SOCIAL NETWORK Sfogarsi sui social potrebbe essere molto rischioso. Nell’odierna società il web appare divenuto uno dei principali luoghi dove le persone si sentono più libere di esprimere il proprio pensiero verso fatti e persone. Sembra, infatti, che gli utenti in assenza di un interlocutore fisicamente presente si sentano più disinvolti a manifestare le loro idee, tanto da rendere molto sfumato il confine tra l’esercizio del diritto di critica e l’offesa all’altrui reputazione. Le esternazioni di tipo offensivo verso altri soggetti, che provocano in chi legge sentimenti di riprovevolezza e denigrazione, possono concretizzare la c.d. condotta diffamatoria e generare conseguenze sul piano penale. Il legislatore italiano ha fatto rientrare la diffamazione a mezzo social network all’interno della categoria dei delitti informatici, inserendola nella categoria “aggravata” del reato di diffamazione, in virtù del fatto che i social networks hanno – alla stregua dei mass media – la possibilità di raggiungere un numero indeterminato di persone. Presupposti di tale reato sono: 1) la precisa individuazione del destinatario delle dichiarazioni offensive; 2) la comunicazione con più persone in uno spazio virtuale pubblico con la possibile incontrollata diffusione; 3) la coscienza e volontà di usare espressioni oggettivamente idonee a recare offesa al decoro, onore e reputazione del soggetto passivo. Tale condotta è punibile a querela della persona diffamata, entro tre mesi dalla scoperta dei fatti, ed è sanzionata con la reclusione da sei mesi a tre anni o con la multa non inferiore a 516 euro. In una recente sentenza la Corte di Cassazione ha ritenuto legittimo oscurare la pagina Facebook dell’indagato per diffamazione connessa all’utilizzo dei social network, in quanto le forme di comunicazione telematica, pur rientrando nell’art. 21 della Costituzione, non godono delle garanzie costituzionali previste per la stampa; in essi, infatti, chiunque può esprimere il proprio pensiero su ogni argomento, suscitando opinioni e commenti da parte degli utenti del mondo virtuale (Cass. Pen., sez. V, n. 21521/2018).

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Durante la 5° assemblea pubblica del laboratorio civico di Vipiteno svoltasi il 23 novembre sono stati presentati i risultati degli ultimi 2 anni di lavoro del gruppo. Sono state prese in esame le diverse idee dei precedenti workshop per il miglioramento della zona sud di Vipiteno, l’area intorno alla chiesa parrocchiale, la scuola elementare e la Casa della Commenda. Il gruppo di lavoro ha sottolineato l’importanza della positiva e costruttiva collaborazione delle istituzioni, delle associazioni, dei cittadini e dell’amministrazione comunale, che utilizzano attivamente questa nuova piattaforma di partecipazione. Anche il sindaco Fritz Karl Messner era presente per la prima volta a questo incontro. Si è detto soddisfatto delle molte idee e ha trovato alcuni suggerimenti molto interessanti per il futuro. Successivamente è stata organizzato un incontro con lo studio Bergmeister (commissionato dal comune per lo studio sul traffico di Vipiteno), al fine di includere eventualmente nello studio alcuni dei contenuti del laboratorio civico. Il sindaco ha informato che, con la collaborazione del direttore della scuola elementare Armin Haller, le misure urgenti di sicurezza proposte dal laboratorio civico per il parcheggio della scuola elementare saranno affrontate a breve. Il laboratorio civico di Vipiteno si è posto delle sfide di problematiche inerenti la sicurezza dei cittadini. Le soluzioni delle problematiche sono state suddivise in tre categorie, ossia quelle risolvibili a breve termine, quelle a medio termine e a lungo termine. Lo scopo principale è quello di rendere Vipiteno una città vivibile nel miglior modo possibile, eliminando le problematiche legate al traffico (autovetture che passano a velocità eccessiva in zone sensibili ecc.) e al parcheggio nella zona adiacente alla scuola elementare in lingua tedesca. Le soluzioni che potrebbero essere implementate in breve tempo per tutelare la sicurezza dei cittadini sono: eliminazione delle intersezioni contrastanti all’interno del parcheggio della scuola elementare con l’utilizzo

di divisori di cemento, separazione della zona pedonale con dei pali di cemento e divieto di uso improprio da parte di turisti, vicini di casa, e visitatori di musei, ecc. Tra gli altri concetti bisognerebbe definire chiaramente l’area scolastica con l’introduzione di una serie di regole (ad esempio, divieto temporaneo o permanente di accesso non autorizzato all’interno della scuola); istituire una via alternativa dalla via Marconi alla scuola elementare, facilmente realizzabile in breve tempo (ad es. rotolo in griglia di plastica). Alcune misure strategiche da realizzare a medio termine consentirebbero un migliore accesso alla zona sud di Vipiteno. Tra le possibili soluzioni si potrebbe pensare, in futuro, alla chiusura della via della Commenda a nord della chiesa parrocchiale e l’eliminazione del traffico nell’intera zona sud. Si potrebbe inoltre pensare di istituire un parcheggio adeguato per la scuola di musica, la chiesa parrocchiale, il museo, il cimitero, la scuola elementare e il monumento ai caduti per tutti i tipi di eventi. I cittadini di Vipiteno si aspettano una “linea guida” per il futuro sviluppo di Vipiteno, in cui le decisioni essenziali saranno discusse e attuate in modo partecipativo e nell’interesse dei cittadini. L’esperienza precedente delle varie iniziative del laboratorio civico di Vipiteno mostra chiaramente quale potenziale di idee può essere sviluppato in modo partecipativo. In questo senso si spera che continuerà ad esserci una cooperazione propositiva per il rilancio della città. Idee attuabili potrebbero essere la realizzazione di una nuova rotatoria, il parcheggio autobus (autobus turistici per soggiorni più lunghi), stazioni di servizio elettriche per auto ed e-bike, promozione della sostenibilità e del cicloturismo e stazioni di ricarica e noleggio gratuito di biciclette elettriche al parcheggio dall’autostrada. Queste solo alcune delle idee che potrebbero essere realizzate nei prossimi anni. cm


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TUNES

La Madonna nascosta Nella chiesa di S. Giacomo un affresco di Madonna con Bambino e S. Anna è celato dal dossale del pulpito Non è mia intenzione qui di occuparmi propriamente della chiesa, bensì di un affresco oggi nascosto che ho potuto fotografare. Sulla chiesa di S. Giacomo a Tunes le informazioni sono piuttosto scarse. Tutti gli autori che se ne sono occupati in poche righe si rifanno al lavoro di Josef Weingartner, di cui riporto in sintesi solo alcune informazioni che interessano il mio tema. Weingartner descrive la chiesa come un edificio gotico costruito nel 1511, come egli leggeva nella data incisa nello stemma della confraternita di S. Giacomo al vertice della cornice marmorea dell’ingresso (oggi, dopo il restauro del 2007, si legge 1541). La chiesa fu poi ristrutturata all’inizio del XVII secolo (sul vertice interno del portale oggi è stata messa a vista la data 1608) e consacrata nel 1610. Altari e statue risalgono ai secoli XVIII e XIX. Il pulpito è della metà del XVIII secolo. Veniamo ora alla “Madonna nascosta”, da me fotografata il giorno 4 maggio 2007, approfittando del fatto che, durante il restauro, era stato temporaneamente rimosso dal muro nord il dossale del pulpito. Nella complessa raffigurazione S. Anna sorregge il Bambino, il quale atteggia la mano destra in gesto di benedizione, mentre nella sinistra tiene una sfera sormontata da una croce, simbolo del mondo su cui egli esercita la sua potenza divina; la Madonna gli porge un frutto (una pera capovolta?). In genere una mela in mano al Bambino significa simbolicamente che lui, novello Adamo, prende su di sé il peso del peccato originale, salvando l’uomo. Maria appare come la nuova Eva, la madre della salvezza, al contrario di Eva, madre del peccato e della morte.

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Madonna con Bambino e Anna Metterza

Pulpito barocco

Di particolare interesse è proprio la presenza di Anna, la madre di Maria, in una composizione che viene definita Anna metterza (in tedesco Anna Selbdritt), messa a fare da terza, “medesima terza”, “messa per terza”, per sottolineare come l’anziana santa fosse terza in ordine di importanza dopo la Madonna e il Bambino. Anna viene infatti vista come il “tabernacolo vivente” della Vergine, che fu concepita senza peccato. Il direttore del Museo Storico-culturale della Provincia di Bolzano a

Stemma della confraternita di S. Giacomo, con data 1541

Castel Tirolo, Leo Andergassen, ha gentilmente preso visione della mia fotografia e pensa che l’affresco possa risalire all’inizio del Seicento. È possibile che la chiesa fosse in buona parte affrescata. Su questa chiesa si potrebbero aprire molti altri punti di domanda. Non è da escludere che esistesse una chiesa più antica, visto che di Teines (poi Thuins/Tunes) si parla già nella Traditio Quartini dell’827. In ogni caso è presumibile che la chiesa

venisse toccata dai pellegrini in cammino verso Santiago de Compostela. ap - Josef Weingartner, Die Kunstdenkmäler Südtirols, Band I, 7. Auflage, Bozen- Wien 1985. - Chiara Frugoni, La voce delle immagini. Pillole iconografiche dal Medioevo, Torino 2008. - F. e G. LANZI, Come riconoscere i santi e i patroni nell’arte e nelle immagini popolari, Milano 2003. - Wikipedia, La mela nella storia dell’arte, Sito Ufficiale del Comune di Cles.


Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Goodbye Tun na Kata

Un concerto che ha lasciato tutti a bocca aperta. Tante le emozioni percepite in una sala gremita di pubblico come non mai. Questo è stato l’ultimo concerto dello speciale gruppo dei Tun na kata che negli ultimi 20 anni ha accompagnato le prime domeniche di avvento di tutti noi. Un gruppo che ci ha insegnato tanto e ha dimo-

strato che tutto è possibile. Non ci resta che esprimere un GRAZIE di cuore a tutti i ragazzi e a tutti coloro che li hanno accompagnati e sostenuti in questi meravigliosi 20 anni indimenticabili. cm Erker 01/19

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

HOCKEY VIPITENO CALCIO

C.F.VIPITENO SETTORE GIOVANILE MASCHILE

Il girone di andata della stagione 2018/2019 è terminato ed il bilancio fino ad oggi è sicuramente più che positivo. Procede la piacevole crescita del settore giovanile. A dicembre 2018 il numero di giovani calciatori iscritti ha raggiunto quota 150 (delle annate dal 20032012). Anche la positiva collaborazione con l’Auswahl Ridnauntal è stata confermata ed allargata. In questa stagione vengono affrontati dalle 2 società insieme i Campionati delle Categorie Allievi, Giovanissimi, Esordienti e VSS U11 (in totale 5 compagini). Le altre squadre della VSS U10, VSS U9, VSS U8, Scuola Calcio / Campionato locale competono direttamente sotto il nome C.F. Vipiteno (altre 4 compagini). Sono 9 le squadre giovanili che partecipano a dei campionati. Anche i risultati ottenuti in questa andata sono più che soddisfacenti. Le 5 squadre insieme all’Auswahl Ridnauntal si sono tutte piazzate tra le prime dei propri Campionati, la VSS U11 (annata 2007) si è addirittura classificata al primo posto (con 7 vittorie in 7 partite ed una differenza reti di 36:1). Le restanti compagini della Scuola Calcio e dei Pulcini hanno pure saputo convincere e raggiungere le proprie ambizioni di alta classifica. Nella pausa invernale quasi tutte le squadre parteciperanno a vari tornei in palestra, tra i quali già da citare è l’ottimo 2.posto ottenuto a fine novembre dalla U10 (annata 2008) al torneo interregionale di Kufstein (A).

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I Broncos impegnati in “Alpen League” e Campionato Si punta a far crescere il vivaio: 130 i ragazzi che militano nei campionati di categoria Il 2018 è stato l’anno in cui i “Broncos”, la società di hockey su ghiaccio del Vipiteno, ha compiuto 70 anni. Fondata nel 1948 insieme alle sezioni sci, bob e slittino, alla metà degli anni 90 l’hockey si divise dalle altre sezioni. Da allora la prima squadra, che ha militato nei vari campionati di serie B e serie A, ha sempre raccolto allo stadio la tifoseria degli appassionati di questo sport. Da sempre la Società, con grande spirito di abnegazione ed affrontando enormi sacrifici, si è dedicata ai giovani. Sono più di 130 i ragazzi che oggi praticano questo sport e militano nei campionati U9, U11, U13, U15, U17, U19, serie C. La prima squadra, che raccoglie i giocatori più bravi provenienti dal “vivaio” dei giovani, con l’aggiunta di tre stranieri e di alcuni altri forti giocatori di altre società altoatesine, è attualmente impegnata nel campionato “Alpen League”. dove sono iscritte 17 squadre appartenenti a tre Paesi: Italia, Austria e Slovenia. Le 8 squadre italiane iscritte a questo campionato, a

seconda dei risultati conseguiti, si giocano contemporaneamente il titolo di “Campione d’Italia". I Broncos, allenati dallo sloveno Jvo Jan e dal co-allenatore finlandese Jorma Valdonen, stanno combattendo da veri gladiatori, cercando di raggiungere l’obiettivo che, come ci riferisce il vice-presidente della società, Stefan Troyer, è quello di “giungere, a fine calendario, tra le prime otto squadre che avranno diritto di disputare i play off per il primo posto nell’Alpen League, e contemporaneamente arrivare tra le prime quattro nella classifica del campionato italiano che, dopo altri play-off, assegneranno il titolo di Campione d’Italia”. Un programma intenso che richiede una perfetta forma fisica dei giocatori, dal momento che le partite, a causa di innumerevoli recuperi, si susseguono a distanza di pochi giorni. Uno sforzo, quello di giocatori e società, che meriterebbe un pubblico più folto. bm

VIPITENO

Nuoto: uno sport in crescita Oltre 200 i bambini iscritti ai corsi quest’anno Continua incessante ed infaticabile l’attività del settore nuoto della Polisportiva AVI Vipiteno, che anche in questa stagione ha visto l’iscrizione ai corsi di nuoto di oltre 200 bambini, dai 4 anni in su. Se poi si aggiungono i 55 tra ragazzi e ragazze che fanno agonismo, si ha idea di come il nuoto sia diventato a Vipiteno una disciplina molto seguita, alla quale validi istruttori ed istruttrici devono far fronte tutto l’anno. Nel mese di dicembre, a Bressanone, si è svolta la prima gara USSA destinata agli atleti più piccoli di età compresa dai 5 ai 10 anni. Per alcuni si è trattato della loro prima gara, grande il loro impegno, ottimi i risultati. Questi i piazzamenti ottenuti da ciascun partecipante su una distanza di 25 metri: Cardella Vittoria: 3a dorso, 4a stile libero; Saxl Thomas: 7° dorso, 7° s.l.; Saxl Oliver: 8° dorso, 8° s.l.; Mair Leah: 1a dorso, 1a rana; De Crescenzo Francesca: 7a dorso, 4a rana; Bherman Emilia: 8a dorso, 8a s.l.; De Marco Juri: 10° dorso, 16° s.l., Ungerank Marie: 1a dorso, 1a s.l.; Di Iorio Luca: 10° dorso 17° s.l.; Piccolruaz Johanna: 1a dorso, 5a s.l.; Saxl Leo: 3°

dorso, 3° s.l.; Abram Hanna: 2a rana, 1a s.l.; De March Nicole: 3a rana, 2a s.l.; Santa Michelle: 2a rana, 4a s.l.; Hofer Elina: 3a rana, 5a s.l.; Giovannelli Mayra: 4° rana, 6° s.l.; Eller Maxi: 1° rana, 3° s.l.; Runggaldier

I campioncini alla gara USSA di Bressanone Origo Jos: 4° rana, 2° s.l.; Todesco Davide: 7° rana, 8° s.l.; Pergher Laura: 1a rana, 2a s.l.; Da Renzo Asia: 4a rana, 11a s.l.; De March Sophie Nora: 10a rana, 16a s.l. Nelle staffette propaganda, infine, un 5° e 6° posto, mentre in quelle esordienti un 1° posto per le ragazze ed un 2° posto per i maschi. bm


Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Natale dell’AVIS Wipptal L’associazione dei donatori di sangue continua la sua generosa opera in favore della collettività

Anche quest’anno la tradizionale festa del “Natale del donatore” della sezione AVIS Wipptal ha avuto luogo il 16 dicembre nella “Haus der Dorfgemeinschaft” di Prati di Vizze, messa a disposizione gratuitamente. Il sindaco Stefan Gufler ed il sindaco di Vipiteno, Fritz Karl Messner, hanno ringraziato il direttivo e i soci dell’AVIS per il prezioso servizio che svolgono a favore della Wipptal. Presenti alla festa la vice-presidente provinciale AVIS Martina Knapp, il presidente provinciale onorario Erich Hanni, i rappresentanti delle sezioni di Bolzano, Bressanone e Brunico, Raffaele Borri, presidente dell’ANA, che mette la sua sede a disposizione dell’AVIS per le riunioni. La presidente Valeria Casazza e il vicepresidente Erwin Astenwald hanno ringraziato i donatori della sezione, i componenti del direttivo e tutti i collaboratori volontari, augurando buon lavoro alla nuo-

sono i soci onorati del distintivo d’oro per 50 donazioni: Michele Ciceri, Walter Fleckinger, Helmuth Gogl, Heinrich Rainer, Paul Sparber, Siegfrid Staudacher, Stefano Testi. Infine Alberto Verdi è stato premiato con il distintivo d’oro con rubino per le sue 75 donazioni. ap

Valeria Casazza e Erwin Astenwald con alcuni dei premiati con distintivo d’oro; il 4° da s. è Alberto Verdi, distintivo d’oro con rubino per 75 donazioni;

va segretaria Ruth Daporta. Un grazie particolare è stato rivolto alle infermiere del centro trasfusionale dell’Ospedale di Vipiteno, Monika, Ilse, Helga e al direttore dr. Franz Ploner, assente per impegni. I presenti hanno osservato un minuto di raccoglimento per ricordare i donatori che “non ci sono più”, con un particolare pensiero a Franco Casazza, da poco scomparso, che è stato uno dei fonda-

tori dell’AVIS vipitenese. La sezione conta oggi 1054 donatori, tra cui molti giovani; nel 2018 si sono aggiunti 56 nuovi soci e 1300 sono state le donazioni, davvero un segno di grande vitalità da parte di una sezione periferica. È seguita la premiazione dei donatori benemeriti. A 16 di loro è stato consegnato il distintivo d’argento per 24 donazioni, mentre 7

Il meraviglioso mondo dei cani da slitta

Calendarietto UPAD Vipiteno

Incontri: Oratorio M. Schutz, 15.30. 09.01.19: I consigli della farmacista su alimentazione e benessere. Rel.: dottoressa Astrid Hell. 16.01.19: Incontro di storia dell’arte: il ritratto, un genere pittorico che ha fatto la storia. Rel.: dottoressa Silvia Maurelli. 23.01.19: Grandi direttori d’orchestra: Leonardo Bernstein. Rel.: prof. Giacomo Fornari. 30.01.19: Reportage di viaggio: meraviglioso Marocco, la città nella roccia. Rel.: Gianfranco Magi, videomaker.

“Il richiamo del lago” Soccorso Alpino Vipiteno

La vipitenese Barbara Gallana con la Scuola Italiana Sleddog invita tutti gli interessati a partecipare alla presentazione del progetto “Il richiamo del lago” presso l’Hotel Lago di Braies e Huskyland. Il progetto ha lo scopo, sulle orme di Jack London, di offrire la possibilità di trascorrere un’avventura unica a diretto contatto con i cani da slitta di razza husky, meravigliosi atleti in grado di affrontare grandi fatiche, generosi e fedeli amici dell’uomo anche nelle condizioni estreme del Grande Nord.

Con l’aiuto dei musher della Scuola i partecipanti potranno imparare a guidare una slitta trainata da cani, imparando a conoscere la natura in una dimensione e con occhi completamente nuovi, un’esperienza unica che coniuga l’educazione ambientale con una sana pratica sportiva, perfetta per consentire alle persone di riscoprire la bellezza e il valore degli spazi verdi nel meraviglioso contesto del Lago di Braies. cm

20.01.2019: Sicuri con la neve. Rifugio Passo Giovo. Inizio ore 09:00. Numero massimo partecipanti 30. Iscrizioni entro il 15.01.201. Per informazioni patrick.debettin@italcombi. com

Udienza della difensora civica presso la sede dell'Ispettorato all'agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 25 gennaio 2019 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 946020.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 116 Erker 01/19

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Sport

Von Leadern und Truthähnen Interview: Barbara Felizetti Sorg

Im November hielt Maurizio Lutzenberger beim 13. Sterzinger Lawinenseminar, veranstaltet vom Bergrettungsdienst Sterzing, einen Vortrag zum Thema „Last chance – Kameradenrettung“. Der Erker hat sich zum Interview mit ihm getroffen. Ein interessantes Gespräch über Leader, Truthähne und die Erkenntnis, dass Skitouren eigentlich nichts Wichtiges im Leben sind – oder alles. Erker: Herr Lutzenberger, pünktlich mit dem ersten Schnee zieht es wieder unzählige Menschen in die Berge. Das Skitourengehen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem richtigen Breitensport entwickelt. Was fasziniert die Menschen daran so sehr? Maurizio Lutzenberger: Der Sinn des Bergsteigens – im Sommer wie im Winter – kann ganz unterschiedlich sein, aber im Grunde geht es darum, ein wenig aus der Komfortzone herauszutreten und wieder in diese zurückzukehren. Je weiter sich jemand aus dieser Zone wegbewegt, desto größer ist auch das Abenteuer, das er dabei erleben kann. Der Reiz an Abenteuersportarten liegt darin, dass das Abenteuer nicht jederzeit abgebrochen werden kann. Der Segler muss wieder ans Ufer, der Taucher muss wieder an die Oberfläche, der Bergsteiger muss wieder herunter vom Berg. Der Abenteurer will – einfach ausgedrückt – weg von daheim und wieder nach Hause zurück. Einsamkeit der Berge, Abenteuer in der Wildnis, weg von der Masse – kann ich das heute auf einer Skitour noch finden? Auf den Parkplätzen an den Aus-

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gangspunkten hat man sicher oft den Eindruck, dass eine Skitour mit Einsamkeit und Wildnis nichts mehr gemeinsam hat. In Wirklichkeit gibt es so viele unterschiedliche Ziele und Routen, dass dieses Erlebnis nach wie vor im Vordergrund steht.

quérants de l‘inutile“, als „Eroberer des Unnützen“ bezeichnet. Aus dieser Sicht sind viele Lebensbereiche „unnütz“: Kunst, Kultur, Musik, Sport – kurzum alles, was den Menschen einfach nur erfreut. Ja sicher. Für mich ist das Skitou-

Maurizio Lutzenberger: „Ein Großteil der Bergsteiger gibt sich der ,Truthahn-Illusion‘ hin.“

Skibergsteigen ist mittlerweile auch ein Modesport geworden. Die Erwartungen, die an eine Tour gestellt werden, sind so unterschiedlich wie die Menschen, die diesen Sport praktizieren. Was bedeutet das Skibergsteigen für Sie? Eine Skitour ist wie das Bergsteigen eigentlich nichts Wichtiges im Leben, jedenfalls ist es nicht etwas ökonomisch Nützliches. Lionel Terray, einer der bedeutendsten französischen Alpinisten, hat den Bergsteiger sogar als „con-

rengehen allerdings eine Tätigkeit, die mir viel Freude schenkt. Wenn ich die Einsamkeit suche und dabei von einer Lawine erfasst werde, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich das Unglück überlebe, nicht sehr hoch. Das stimmt. Damit Kameradenrettung funktioniert, kann ich nicht als einsamer Wolf durch die Landschaft ziehen. Diese kann logischerweise nur in der Gruppe umgesetzt werden. Ohne Kameraden keine Kameradenrettung. Innerhalb der Gruppe braucht

es dann einen Leader, der in erster Linie Ansehen haben muss. Das heißt, er muss über das nötige Wissen verfügen, muss aber auch von seinen Kameraden anerkannt sein. Ich muss meinem Leader also vertrauen können? Ja, natürlich. Sonst wäre es ja kein Leader, sondern ein Chef. Er ist Teil der Gruppe, das Vertrauen kommt von seinem Können und seinem Wissen, was manchmal aber auch missverstanden wird. Inwiefern? Manchmal wird jemand aus der Gruppe zum Leader gemacht, nur weil er besser Ski fahren kann. Oder weil er am schnellsten oder der Konditionsstärkste ist. Das heißt aber nicht, dass er sich deshalb automatisch auch mit Lawinen am besten auskennt. Die Auswahl des Leaders muss deshalb mit Bedacht erfolgen. Über welches Wissen bzw. welche Kenntnisse muss der Leader verfügen? Das ist ganz unterschiedlich. Er bringt natürlich Erfahrung mit sich. Erfahrung ist nichts anderes als eine wiederholte Wahrnehmung, der ich eine Bedeutung gebe. Ansonsten wäre es Intuition. Bei wichtigen Entscheidungen spielt auch der sogenannte „siebte Sinn“ eine Rolle, aber das sind Wahrnehmungen, denen wir nicht eine rationale Erklärung zuordnen können. Daneben braucht er eine gewisse emotionale Intelligenz. Er braucht Verständnis dafür, was die einzelnen Gruppenmitglieder in diesem Moment erleben, im Guten wie im Schlechten. Er muss auch sich selbst gut kennen und transparent sein. Er darf nicht davor zurückschrecken, seine eigene Angst einzugestehen und sein


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Kameradenrettung: „Jeder muss über das nötige Wissen verfügen, um diese im Notfall einleiten zu können.“

Bedürfnis zum Ausdruck zu bringen, umzukehren oder eine andere Route zu wählen. Der Leader braucht auch Gerechtigkeitssinn: Er muss jeden einzelnen gleich behandeln und jedem seine emotionale Intelligenz gleichmäßig verteilt schenken. Er darf nicht dem Stärksten am meisten Aufmerksamkeit schenken, aber auch nicht dem schönsten Mädchen in der Gruppe (lacht). Welche Vorkehrungen müssen getroffen werden, um maximale Sicherheit zu gewährleisten? Zur technischen Ausrüstung gehören eine Schaufel, eine Sonde und ein Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS). Während Schaufel und Sonde im Rucksack verstaut werden, muss das LVS-Gerät am Körper getragen und vor jeder Tour gecheckt werden. Dabei kontrolliert der Leader, ob die Teilnehmer das Gerät eingeschaltet haben und dass jedes Gerät eine korrekte Sende- und Empfangsfunktion hat. Und das vor jeder Tour, und zwar am Startpunkt – und nicht vor der Abfahrt. Da habe ich keine Chance mehr zu reagieren. Am allerwichtigsten ist jedoch, dass Steilhänge bzw. Spitzkehrengelände einzeln befahren werden. So wird das Risiko automatisch reduziert, die Rettung ist erheblich einfacher und effizient. Wie hoch ist das Risiko, von einer Lawine verschüttet zu werden?

Das Risiko ergibt sich aus der Wahrscheinlichkeit multipliziert mit dem Schadensausmaß. Um ein Beispiel zu nennen: Die Wahrscheinlichkeit bzw. die Gefahr, einen giftigen Pilz zu erwischen, ist relativ groß, wenn ich viele Pilze sammle. Wenn ich aber keine Pilze esse, ist das Risiko, an einer Pilzvergiftung zu sterben, gleich null. Die potentielle Gefahr besteht trotzdem, weil es ja giftige Pilze gibt. Auf das Skitourengehen umgemünzt bedeutet dies: Je weniger Personen sich in einer Gefahrenzone aufhalten, desto geringer ist das Risiko. Natürlich, der Spaßfaktor macht es oft schwierig, diese Vorkehrungen auch einzuhalten. Über dieses Grundwissen sollte doch jeder, der eine Skitour übernimmt, verfügen. Leider ist das nicht der Fall. Wir sind in unserer Lehrtätigkeit so fortschrittlich und müssen trotzdem immer wieder einsehen, dass wir bei unserer Arbeit sehr weit zurückgreifen und von vorne anfangen müssen. Hier gilt der sogenannte „Dunning-Kruger-Effekt“, d. h. unwissende Menschen überschätzen sich sehr oft. Ein Laie hat in der Regel eine überhöhte Selbstsicherheit mit sehr wenig Erfahrung – was er nicht kennt, macht ihm auch keine Angst. Beginnt er dann zu lernen und zu begreifen, reduziert sich auch seine Selbstsicherheit. Erst mit einer gewissen Erfahrung

steigt diese dann wieder an, erreicht aber nie mehr das Niveau wie bei einem Laien. Der Experte wird zwar immer erfahrener, kann sich dadurch aber auch immer besser einschätzen. Trotzdem passieren viele Lawinenunglücke gerade erfahrenen Leuten. Ja, die Erfahrung ist so eine Sache. Wir haben ein gewisses Leben mit gewissen Erfahrungen hinter uns. In diesem Sinne sind wir beide, so wie wir gerade hier sitzen, erfolgreiche Menschen – erfolgreich in dem Sinn, dass wir beide noch leben. Auch wenn wir einige Male auf die Schnauze gefallen sind, waren unsere Erfahrungen überwiegend positiv. Nennen Sie mir also einen Grund, warum es uns morgen nicht auch gut gehen sollte? Der Psychologe Gerd Gigerenzer spricht von der „Truthahn-Illusion“: In einem Zuchthaus werden die Truthahnküken jeden Tag um die gleiche Zeit gefüttert. Anfangs laufen sie ängstlich weg, mit der Zeit werden sie jedoch zutraulich. Sie haben nämlich die Erfahrung gemacht, dass sie täglich zur selben Uhrzeit gefüttert werden. Und jeden Tag gehen sie davon aus, dass es morgen wieder so sein wird. Bis dann der Stichtag kommt, den sie nicht vorhersehen können. Gerade das ist es auch, was uns am Leben erhält. Die Erfahrungen, die wir machen, geben uns Sicherheit. Es ist wichtig, dass wir

mit Risiko umgehen können. Wir müssen aber unterscheiden können zwischen einem guten Risiko und einem schlechten Risiko. Sind Skitourengeher grundsätzlich risikobereiter? Laien meinen oft, dass Skitourengeher grundsätzlich das Risiko suchen. Solche gibt es sicher auch, der Prozentsatz ist aber minimal. Man muss aber auch sagen, dass der Großteil der Skibergsteiger von der „Truthahn-Illusion“ betroffen ist und meint, es passiere nur den anderen, von einer Lawine verschüttet zu werden. Wenn ich 99 Mal einen Hang befahren habe, warum sollte beim 100. Mal etwas schiefgehen? Dabei werden aber die veränderten Rahmenbedingungen außer Acht gelassen. Der einzelne Skitourengeher muss gar nicht über das nötige Wissen verfügen, wenn er einen angesehenen Leader hat, der die Gruppe leitet. Jedes Gruppenmitglied muss sich zwar auf den Leader verlassen können, muss aber genauso über das nötige Wissen verfügen, um im Notfall die Kameradenrettung einzuleiten. Ein Leader bildet aus, informiert, kontrolliert und setzt alle möglichen Maßnahmen, um das Risiko für die gesamte Gruppe so gering wie möglich zu halten. Null Risiko ist nicht möglich. Aber das ist in allen Lebensbereichen so. Wenn sich alle Autofahrer an die Straßenverkehrsordnung halten, sinkt das Risiko eines Autounfalls – es ist aber niemals gleich null, weil andere Einflüsse nicht ausgeschlossen werden können. Und so ist es auch bei einer Skitour: Auch wenn wir alles über den Schnee wissen würden – davon sind wir allerdings mehr als meilenweit entfernt –, dann könnten wir das Risiko trotzdem nicht ausklammern. Schlussendlich bleibt auch der Mensch selbst immer eine Variable, die sich nicht mathematisch erfassen E lässt. Erker 01/19

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© Maurizio Lutzenberger

ANLEITUNGEN FÜR DIE KAMERADENRETTUNG BEI EINEM LAWINENUNGLÜCK

1. SITUATION BEURTEILEN Beobachte die erfasste Person. Merke dir den Verschwindepunkt. Besteht noch Gefahr? Wie viele Personen sind verschüttet? Wie groß ist der Lawinenkegel?

2. ALLE GERÄTE AUF „EMPFANG“ UMSCHALTEN Schaufel und Sonde bleiben im Rucksack.

3. ALARMIEREN 112 Verständige die organisierte Rettung. Wo ist der Unfall passiert? Was ist passiert? Wann ist es passiert? Wie viele Personen sind verschüttet/verletzt? Wie ist das Wetter am Unfallort? Tragen die Verschütteten ein LVS-Gerät? Mobiltelefon warm und frei halten!

4.1 SIGNALSUCHE Verteile deine Kameraden auf einer Reihe.

4.3 SIGNALSUCHE Mit mehreren Rettern ...

4. 2 SIGNALSUCHE Bewege dich schnell (> ca. 1 m/sec). Drehe das Gerät moderat in alle Richtungen. Suche nach herausragenden Gegenständen.

4.4 SIGNALSUCHE Alleine ...

„SICURI CON LA NEVE“ Am 20. Jänner hält der CNSAS – Corpo Nazionale Soccorso Alpino e Speleologico auf dem Jaufen für alle Interessierten eine Lawinenübung mit einem praktischen und einem theoretischen Teil ab. Treffpunkt ist um 9.00 Uhr beim Jaufenhaus. Anmeldungen bis 15. Jänner per E-Mail an patrick.debettin@italcombi.com. Begrenzte Teilnehmerzahl!

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5. GROBSUCHE Wenn man ein Signal hat ... ... folge der angegebenen Richtung (< 1 m/sec) ... halte das Gerät parallel zur angegebenen Richtung ... drehe dich um 180°, wenn die Entfernung zunimmt.


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6.2 FEINSUCHE

6.1 FEINSUCHE Auf ca. 4 m Entfernung stoppen. Die angegebene Richtung auf den Schnee projizieren. Das Gerät knapp über dem Schnee in dieselbe Richtung halten.

7. PUNKT MARKIEREN Das Zentrum des Minimalbereiches mit Handschuh oder Mütze markieren. Das LVS-Gerät eingeschaltet in einer Tasche verstauen.

6.3 FEINSUCHE: EINKREUZEN

Der zuletzt angezeigten Richtung geradlinig folgen. Die Stelle mit der kleinsten Entfernung bestimmen. Die zweite Hand markiert die bis dort erreichte kleinste Entfernung.

8. SONDE MONTIEREN Sonde und Schaufel montieren.

10.1 FREILEGEN Nicht in der Nähe der Sonde graben! Mit Graben talwärts ca. 2 x die Verschüttungstiefe entfernt beginnen. Erst wenn die richtige Tiefe erreicht wird, näher an der Sonde graben.

Nach der Bestimmung der Mindestentfernung auf der Längsachse auf der Querachse wiederholen. Das LVS-Gerät nicht drehen.

9.1 SONDIEREN Die Sonde wird mit beiden Händen gehalten. Die Sonde wird im rechten Winkel zur Oberfläche eingerammt. Auf unterschiedliche Eindringtiefe achten.

10.2 FREILEGEN Mehrere Retter stellen sich V-förmig talwärts zur Sonde. Der Abstand zwischen den Rettern soll ca. 1,5 m betragen. Die Retter wechseln sich an der Spitze ab. Die Retter bilden einen Korridor, in dem der Schnee abtransportiert wird.

9.2 SONDIEREN Klares Sondiermuster durchführen. Masche ca. 30 x 30 cm (z. B. Länge Skischuh).

10.3 FREILEGEN Am Ende mit den Händen die Atemwege erreichen und freilegen.

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150 Jahre Alpenverein in Südtirol Der Alpenverein feiert 2019 sein 150-jähriges Bestehen in Südtirol. 1869 entstanden mit Bozen und Niederdorf die ersten beiden Sektionen im Deutschen Alpenverein, bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges sollten weitere 15, darunter im August 1886 auch die Sektion Sterzing, folgen. In der Zwischenkriegszeit wurde der Alpenverein in Südtirol verboten und seine Hütten enteignet. 1946 folgte die Gründung des Alpenvereins als eigenständiger Verein. 1947 wurde die Sektion Sterzing gegründet.

zepräsidentin Ingrid Beikircher auch das Jubiläumsbuch „150 Jahre Alpenverein in Südtirol“ vorstellen. Keine Chronik im herkömmlichen Sinn, sondern ein Lesebuch über viele Facetten und Geschichten des Alpinismus in Südtirol und die Rolle des Alpenvereins darin. Geschrieben von

In sieben Seillängen hat Präsident Georg Simeoni zum Auftakt des Jubiläumsjahres am Internationalen Tag der Berge im Stadtmuseum Bozen Mitte Dezember die Geschichte des Alpenvereins in Südtirol beschrieben: Von der Gründung der Sektionen Bozen und Niederdorf 1869 im damals Deutschen Alpenverein, von der schwierigen Seillänge zur Zeit der Auflösung mit der nachfolgenden „führerlosen“ Strecke bis zur Gründung als AVS, vom schwierigen Riss bis zur rechtlichen Anerkennung und der luftigen Genusskletterei im steilen Aufschwung bis zum Erreichen des Gipfels. Heute ist der Alpenverein mit 2.500 ehrenamtlichen MitarDie 1888/89 erbaute Sterzinger Hütte beitern gut gerüstet, um seine 70.000 Mitglieder auf vereinsinternen Mitarbeitern und die nächste Tour zu begleiten und bereichert mit externen Autoren seine elf Schutzhütten, 40 Kletter- für die Sicht von außen. anlagen und das von ihm betreute So findet sich im 296 Seiten umWegenetz (6.500 km) den künfti- fassenden und mit zahlreichen Bilgen Herausforderungen entspre- dern versehenen Buch u. a. auch ein Text von Bergführer Hanspeter chend zu führen. Pünktlich zum Auftakt konnte Vi- Eisendle aus Sterzing. Die Kunst

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des AVS, so Eisendle in seinen „Gedanken eines ‚Außenstehenden’“, betitelt mit „Der AVS zwischen Zeitgeist und Tradition“, bestehe demnach darin, „einerseits den Zeitgeist mit alpinistischen Themen zu bestimmen und öffentlich zu prägen und andererseits das Wertvolle aus der Bergsteigertradition mitzunehmen und neu zu gestalten“. Am allerwichtigsten bleibe aber allemal „das persönliche Hinaufsteigen und das Eintauchen in jene Welt, für deren spirituellen Erhalt die Alpenvereine gegründet wurden und für den sie weitergeführt werden sollten“. Vorgestellt werden in der Festschrift nach einem Abriss auf die wechselvolle Geschichte des Alpenvereins in Südtirol auch herausragende Südtiroler Bergsteigerpioniere und Südtiroler auf den Achttausendern. Eigene Kapitel beschäftigen sich ausführlich mit dem Sportklettern, der AVS-Jugend, der Bergrettung, den AVS-Hütten und Wegen, der Diskussion um die Toponomastik, dem Natur- und Umweltschutz (auch am Beispiel um den Einsatz gegen einen Windpark am Brennerkamm), dem – mitunter auch zwiespältigen Verhältnis zum – Tourismus, dem Ehrenamt sowie dem Selbstverständnis oder der Zusammenarbeit mit dem CAI. Fa-

cettenreich thematisiert das Buch damit auch die zunehmende Popularität des Bergsports und die damit verbundenen Auswirkungen. Im Bergsteigerjargon ist die Seilschaft der Inbegriff für den Zusammenhalt, wo sich Gemeinschaft auch an den Voraussetzungen des schwachen Seilpartners orientiert. Diesem Grundsatz folgend wurde zum Jubiläumsjahr der Seilschaftsfonds gegründet, ausgestattet mit einer Basisfinanzierung von 30.000 Euro und mit dem Ziel, Mitglieder und deren Angehörige zu unterstützen, die durch einen Bergunfall in finanzielle Notsituation geraten sind. Im Stadtmuseum Bozen ist bis Ostern bei freiem Eintritt die Ausstellung „Hoch hinaus! Wege und Hütten in den Alpen“ zu sehen, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen und Österreichischen Alpenverein entwickelt und um einen ergänzenden Südtirol-Bezug erweitert wurde. Von Anfang Mai bis Ende Oktober wechselt diese dann ins Naturparkhaus nach Toblach.


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SKIBERGSTEIGEN

3. Feuerstein Skiraid ist zugleich Italienpokal Nach zwei wetterbedingt unglücklichen und dennoch erfolgreich ausgetragenen Ausgaben bekam das Feuerstein Skiraid für 2019 neben der Landesmeisterschaft auch die Austragung eines Italienpokal-Rennens zugewiesen. Schon am 3. Februar wird die dritte Ausgabe des anspruchsvollen Wettkampfs im Skibergsteigen im Pflerschtal stattfinden. Die Vorbereitungen laufen beim Team der Sektion Skialp des ASV Gossensaß um OK-Chefin Stefanie De Simone auf Hochtouren.

zugleich auch als Südtiroler Landesmeisterschaft sowie eben als Italienpokal gewertet. Die Teilnahme am Feuerstein Skiraid ist ausschließlich jenen Athleten vorbehalten, die bei nationalen Wintersportverbänden lizenziert sind. Es werden fünf Altersklassen gewertet, davon drei Jugend- und zwei Erwachsenenkategorien. Die Einschreibungen erfolgen direkt über die Website des italienischen Wintersportverbandes. Teilnehmer aus dem Ausland können sich hingegen auf der Website des Veranstalters www.feuersteinskiraid.com registrieren.

Auch in diesem Jahr haben die Veranstalter ein ambitioniertes Ziel. Sie möchten einen exzellenten Skitouren-Wettkampf organisieren. Die Grundvoraussetzung dafür haben die Organisatoren schon allein wegen der formidablen Strecke, die alles enthält, was das Herz eines Skibergsteigers schneller schlagen lässt. Es gibt steile Anstiege, knackige Abfahrten und Passagen, auf denen technisches Können gefragt ist. An die 1.500 Höhenmeter im Anstieg – und genauso am Stück auf der Schlussabfahrt – verlangen den Athleten alles ab. „Wir freuen uns sehr, nach zwei organisatorisch sehr anspruchsvollen Ausgaben das Vertrauen zugesprochen bekommen zu haben, ein Italienpokal-Rennen austragen zu dürfen. Dies ist eine enorme Aufwertung für die gesamte Veranstaltung, die sich nicht nur in einer Steigerung der erwarteten Teilnehmerzahl widerspiegeln, sondern vor allem auch die besten nationalen Athleten anlocken wird“, so De Simone.

Große Vorfreude bei den Veranstaltern Titelverteidiger beim Feuerstein Skiraid ist Skitourenass Manfred Reichegger aus Mühlwald, der sich im vergangenen Jahr in einem spannenden Kopf-anKopf-Rennen gegen seinen Kollegen der italienischen Nationalmannschaft William Boffelli durchsetzte. Bei den Frauen hatte hingegen Corinna Ghirardi die Nase vorn. Die Skibergsteigerin vom Adamello Ski Team gewann auf der kürzeren Damen-Strecke mit klarem Vorsprung. „Die Vorfreude auf das Feuerstein Skiraid ist enorm. Wir hoffen natürlich, dass wir möglichst viele Teilnehmer zu uns ins wunderschöne Pflerschtal locken können und endlich einmal auch Glück mit den Wetterbedingungen haben. Mit einigen Spitzenathleten stehen wir in regem Kontakt. Ich denke, dass wir bald schon den einen oder anderen ‚großen’ Namen bekannt geben können“, gibt sich De Simone gut 1,5 Monate vor dem Startschuss noch ein wenig bedeckt. Weitere Infos unter www.feuersteinskiraid.com

Nationales FISI-Rennen, Südtirolcup und Landesmeisterschaft Das Feuerstein Skiraid wird neuerlich als nationales FISI-Rennen und

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Italiens Biathletinnen haben Mitte Dezember in Hochfilzen die Weltcup-Staffel gewonnen. Als Schlussläuferin bot auch Federica Sanfilippo eine Weltklasse-Leistung. Bereits Startläuferin Lisa Vittozzi übergab trotz zweier Nachlader als Führende an Alexia Runggaldier. Die 27-Jährige aus St. Christina hielt die Spitzenposition bis zum zweiten Schießen, als sie ebenfalls zweimal nachladen musste und dann schließlich bis auf Rang 11 durchgereicht wurde. Dorothea Wierer wuchs in der Folge einmal mehr über sich hinaus und deklassierte ihre Konkurrenz. Als Erste übergab sie an Schlussläuferin Federica Sanfilippo aus Ridnaun. Sanfilippo zeigte ganz kurz Nerven, fing sich dann aber und ließ die Konkurrenz nicht mehr herankommen. Im Ziel wurde sie von ihren Teamkolleginnen jubelnd empfangen. Die Schwedinnen belegten mit einem Rückstand von rund acht Sekunden den 2. Platz. Rang 3 ging an Frankreich.

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Patrick Braunhofer gewinnt IBU Junior Cup Einen Ridnauner Erfolg gab es Mitte Dezember beim IBU Junior Cup in Lenzerheide. Patrick Braunhofer setzte sich im Einzelwettkampf durch. Der 20-Jährige blieb bei seinem ersten Erfolg im IBU Junior Cup am Schießstand fehlerfrei und verwies den Schweizer Sebastian Stadler sowie den Franzosen Martin Bourgeois Republique auf die Plätze.

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Biathlonverrücktes Ridnaun Es war ein Bilderbuchwochenende, als Mitte Dezember der IBU Cup in Ridnaun Station machte. Und eine Sensation gab es gleich am ersten Wettkampftag noch dazu: Olympiasiegerin Laura Dahlmeier hat sich ausgerechnet Ridnaun für ihr Comeback in den Wettkampfsport ausgesucht. Der erste Wettkampftag mit Single-Mixedund Mixed-Staffel stand ganz im Zeichen der russischen Biathleten. Auch wenn alle Augen auf Laura Dahlmeier und ihren Staffelpartner Roman Rees gerichtet waren, war in der Single-Mixed-Staffel das russische Duo Anastasiia Morozova/Sergey Korastylev aber einen Wimpernschlag schneller als Deutschland. Der dritte Rang ging an die Ukraine mit Yuliia Zhuravok und Vitaliy Trush. Italien, das Samuela Comola und Daniele Cappellari ins Rennen schickte, landete auf dem 11. Platz. Insgesamt waren 25 Nationen am Start. Auch in der Mixed Staffel ging der Sieg an das russische Quartett, das sich aus Irina Kazakevich, Svetlana Mironova, Yury Shopin und Anton Babikov zusammensetzte. Russland gewann mit 8,9 Sekunden Vorsprung auf Schweden und Norwegen. Für Italien mit der Grödnerin Irene Lardschneider sowie Michela Carrara, Saverio Zini und Pietro Dutto schaute der zehnte Platz unter 23 teilnehmenden Nationen heraus. Die Sprintwettkämpfe wurden vom Norweger Johannes Dale dominiert, der sich vor dem Russen Anton Babikov und seinem Landsmann Sivert Guttorm Bakken durchsetzte. Als bester „Azzurro“ war Daniele Cappellari auf dem 28. Platz. Mit Simon Leitgeb (79./Antholz) debütierte ein Südtiroler im IBU Cup. Bei den Frauen setzte sich die Russin Anastasiia Morozova durch, vor Ingela Andersson aus Schweden und der Ukrainerin Nadiia Bialkina. Beste der italienischen Mannschaft war Irene Lardschneider. Die 20-Jährige aus Wolkenstein

in Gröden belegte bei ihrem IBU-Cup-Debüt in einem Einzelwettkampf den 23. Platz, holte somit erstmals Punkte und qualifizierte sich obendrein für den Verfolgungswettkampf. Bei der Siegerehrung des abschließenden Verfolgungswettkampfes strahlten jene beiden Skijäger vom höchsten Treppchen des Podiums, die bereits tags zuvor nach dem Sprint über den Tagessieg gejubelt hatten: die Russin Anastasiia Morozova und der Norweger Jo-

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BIATHLON

Goldmädchen!

hannes Dale. Bester „Azzurro“ war der Friulaner Daniele Cappellari, der sich von Position 28 auf Rang 21 vorarbeitete. Beste Biathletin des italienischen Teams war die Grödnerin Irene Lardschneider. Sie landete auf dem 16. Platz und feierte bei ihrem zweiten Auftritt in der zweithöchsten Biathlon-Serie ihr bis dato bestes Ergebnis. Sehr zufrieden war nach dem letzten Wettkampf auch Rennleiter Manuel Volgger. „Die Herausforderung war lange Zeit das Wetter, weil wir wenig Schnee hatten. Doch dann hat es glücklicherweise doch noch geschneit. Insgesamt beobachte ich, dass Ridnaun nach der EM noch biathlonverrückter geworden ist und alle mit viel Herzblut dabei sind. Es ist einfach schön zu sehen, wie die ganze Talgemeinschaft hinter unserem Event steht. Die Wettkämpfe sind reibungslos verlaufen, der IBU Cup war ein Erfolg auf der ganzen Linie. Deshalb möchte ich mich von Herzen bei allen bedanken, die zum guten Gelingen beigetragen haben“, sagte Volgger abschließend. Im Bild das Podium im Verfolgungswettkampf der Herren: (v. l.) Anton Babikov, Johannes Dale und Simon Fourcade.


Sport

20. Jägerbiathlon in Ridnaun

Das Jägerbiathlon in Ridnaun ist schon längst eine beliebte Sportveranstaltung für Jäger auf internationalem Niveau. Zur 20. Jubiläumsausgabe am 26. Jänner warten die Organisatoren mit einer Neuheit auf. Wenn die rund 200 Teilnehmer beim Jägerbiathlon in Ridnaun ihr Gewehr anschlagen, haben sie weder Hasen noch Hirsche im Visier. Vielmehr müssen – trotz erhöhtem Puls und schnellem Atem – herkömmliche Biathlonscheiben zum Fallen gebracht werden. Seit Jahren ist die Veranstaltung ein beliebter Fixtermin für Jäger aus dem gesamten Alpenraum, die Teilnehmer kommen aus Südtirol, Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz, ja sogar ein Jäger aus Rumänien

nimmt den weiten Weg nach Ridnaun auf sich. Drei Runden zu je 1,5 km müssen beim traditionellen Jägerbiathlon absolviert werden, die von zwei Schießeinlagen unterbrochen werden. Mit Gewehren des Kalibers 22 Einzellader werden jeweils fünf Schüsse liegend bzw. stehend am Stock angestrichen auf die große Biathlonscheibe abgegeben. Wie bei jedem Biathlonrennen kommt es auch hier sowohl auf Treffsicherheit als auch auf gute Kondition und schnelle Skier an. Nicht umsonst werden bis kurz vor dem Start wertvolle Tipps ausgetauscht, es wird gefachsimpelt und wohl auch viel Jägerlatein erzählt. Doch daran stört sich in Ridnaun niemand, schließlich ist das Jägerbiathlon vor allem eines: ein großes geselliges

Fest im Schnee. Zum 20. Jubiläum warten die Organisatoren vom Jagdrevier Ridnaun mit einem ganz besonderen Zusatzbewerb auf: Mit Schneeschuhen muss ein Rundkurs von etwa 500 m dreimal absolviert werden, dazu kommen ebenfalls zwei Schießeinlagen. Anders als beim Jägerbiathlon trägt hier allerdings nicht der schnellste Teilnehmer den Sieg davon; der Sieger wird anhand einer Mittelzeitwertung ermittelt. Wie jedes Jahr werden auch beim 20. Jägerbiathlon unter allen Teilnehmern wertvolle Sachpreise verlost, u. a. ein optisches Gerät von Leica. Als Jubiläumspreis gibt es ein Jagdgewehr mit Fernrohr zu gewinnen. Alle Infos unter www.jaegerbiathlon.it

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RODELSPASS

BESONDERHEITEN

im Bergrestaurant – das Nudel- und Knödelparadies • an Wochenenden Fischspezialitäten • Après Ski an der Schirmbar und jeden Samstag DJ oder Motto-Parties

Ausgangspunkt: Bergrestaurant/ Schirmbar Ziel: Talstation Ratschings Streckenlänge: 5 km Auffahrt: mit der Achterkabinenbahn Informationen: Tel. 0472 659249 oder 348 3339388

Nicht nur für Urlauber bieten die Rodelbahnen im Wipptal einen Riesenspaß und ein Heidenvergnügen, sondern auch für die Einheimischen. Was gibt es Schöneres, als mit den Kindern oder mit Freunden auf der Rodel talwärts zu sausen? Möglichkeiten gibt es ja genügend. Zahlreiche Rodelbahnen gibt es rund um Sterzing: steile, flache, einfache, anspruchsvolle und natürlich alle bestens präpariert.

ZIROG Ausgangspunkt: Parkplatz an der Brennerstaatsstraße zwischen Gossensaß und Brennerbad Streckenlänge: 6 km Schwierigkeitsgrad: leicht Aufstieg zu Fuß: ca. 2 Stunden Einkehrmöglichkeiten: Zirog Enzianhütte (1.894 m) Kein Ruhetag, durchgehend warme Küche Bei Voranmeldung: Abholdienst am Ausgangspunkt der Rodelbahn möglich. Ideal auch für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer! Familie Wierer freut sich auf Ihren Besuch! Infos: Tel. 0472 631224

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RODELSPASS

SKITOURENBERG SATTELBERG SCHNEESCHUHWANDERN & RODELN

Rodelspaß im Wipptal

Öffnungszeiten: durchgehend geöffnet bis 31.03.19 Di – Sa 9:00 Uhr bis 22:00 Uhr, So – Mo 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr Tourengeher: Parkplatz direkt unter der Autobahnbrücke in Gries am Brenner Gehzeit zur Alm: ca. 1 h Rodler: Parkplatz bei der Kirche im Ortsteil Vinaders Gehzeit zur Alm: ca. 1 h Ab Brennerpass für Skitourengeher & Schneeschuhwanderer (500 m hinter Die Sattelbergalm Marktplatz am grünen Zaun Steinalm – bietet traditionelle Küche Sattelberg ist ausgeschildert) mit einheimischen Köstlichkeiten. Gehzeit zur Alm: ca. 1,5 h Am Abend Rippelen bei Vorbestellung!

FAMILIE NAGELE Tel. +43 5274 87717 E-Mail: info@sattelbergalm.at

www.sattelbergalm.at

Also viel Spaß auf den Wipptaler Rodelbahnen!

© KOTTERSTEGER

Es gibt sogar einige, die nachts mit Flutlicht oder Fackeln beleuchtet sind und eine wunderbare Kulisse für eine Nachtrodelpartie abgeben. Eine gemütliche Einkehr in die Almhütten, in denen man sich ausgiebig stärken kann, darf natürlich auch nicht fehlen.

Veranstaltung: 16.03.19: Tourengeherball

Vollmondnacht auf dem Rosskopf Genusswanderung und Rodelspaß am Sterzinger Hausberg

Am Freitag, den 18. Jänner 2019 bietet der Rosskopf ein völlig neues Genusserlebnis: Vollmond, rodeln und genießen. Fahren Sie mit der Rosskopf-Bergbahn entspannt von Sterzing zur Bergstation auf knapp 1.900 m und genießen Sie dabei das herrliche Panorama. Oben angekommen erwartet Sie bereits ein Aperitif im Bergrestaurant Roßstodl. Wandern Sie dann im Licht des Vollmondes weiter zur Furlhütte, zum Sterzingerhaus und zum Chalet Stern. An jeder Station genießen Sie ein wundervolles Menü mit passender Weinbegleitung. Anschließend rodeln Sie auf der mit 10 km längsten beleuchteten und beschneiten Rodelbahn Italiens wieder ins Tal nach Sterzing. Zurück an der Talstation, rundet ein Nachtisch im Restaurant Biwak den gelungenen Abend ab. Der Rosskopf und seine Hüttenwirte freuen sich auf Ihren Besuch! Infos & Reservierungen beim Tourismusverein Sterzing, info@sterzing.com, Tel. 0472 765325 Erker 01/19

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Sport

Skitour zur Rosella Zu Beginn der Skitourensaison starten wir mit einer kurzen einfachen Tour. Im hinteren Jaufental, unterhalb der Jaufenspitze und dem Hochplattspitz, sind wir diesmal unterwegs. Allerdings wird dabei kein Gipfel erreicht, dafür treffen wir wegen der windgeschützten Lage meist auf „g’führigen“ Schnee. Wir fahren nach Schluppes und parken an der Hochplattspitz (Bildmitte) und Jaufenspitze (rechts) letzten Rechtskehre vor der Ungerer-Hofschenke und folgen dem flachen Almzufahrtsweg rechts des Baches taleinwärts Richtung Jaufenhaus. Am Beginn einer Steilstufe wird an geeigneter Stelle der Bach überquert, mit einigen Spitzkehren steigen wir durch lichten Lärchenwald auf und kommen bald darauf zu einigen Almgebäuden. Weiter geht es links über abwechselnd flacheres und dann wieder steileres Gelände Richtung Hochplattspitz, bis wir den großen flachen Kessel unterhalb des Gipfels erreichen (ca. 2.300 m). Hier beenden wir unseren Aufstieg, weil hier das zu flache Gelände aus skifahrerischer Sicht keinen Genuss mehr bereitet. Nach Rast und Stärkung erfolgt die Abfahrt am besten längs der Aufstiegsspur, wobei wir die steilen Flanken unterhalb der Jaufenspitze und unterhalb des Kammes vom Platschjoch meiden. TIPP (nur für sichere Skibergsteiger): Wer noch den Hochplattspitz besteigen will, kann eventuell bei sicheren Verhältnissen unterhalb der steilen Gipfelflanke die Skier deponieren und mit Steigeisen über den teils leicht ausgesetzten Nord-Ost-Grat den Gipfel erklimmen. AUSGANGSPUNKT: Letzte Rechtskehre vor Ungererhof in Schluppes (ca. 1.500 m), beschränkte Parkmöglichkeit STRECKE: ca. 3,5 km am Aufstieg GEHZEIT: ca. 2 – 2,5 Stunden HÖHENDIFFERENZ: ca. 800 hm im Aufstieg (mit Gipfel ca. 1.050 hm) HANGNEIGUNG: Nord-Ost SCHWIERIGKEIT: einfache Skitour, Gipfelbesteigung nur erfahrenen Alpinisten vorbehalten BESTE JAHRESZEIT: den ganzen Winter über, wegen des hohen Ausgangspunktes auch noch im Frühling bei Firnbedingungen lohnenswert

BEACHTEN SIE VOR JEDER TOUR DEN LAWINENLAGEBERICHT! www.europaregion.info/ de/EuregioLawinenlagebericht. asp

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SKI ALPIN

Erfolgreicher Saisonauftakt für RG Wipptal

Die RG Wipptal ist mit erfreulichen Erfolgen in die neue Skisaison gestartet. Beim Landescup der U14 und U16 auf der „Pra de Tori“-Piste am Karerpass ging Mitte Dezember in der Kategorie U16 der Tagessieg an Emma Wieser, Alissa Abfalterer komplettierte als Drittplatzierte das Podium (im Bild), Magdalena Pircher wurde Vierte. In der U16 der Buben belegten Maximilian Siller und David Volgger die Ränge 4 und 5, in der U14 der Mädchen kam Leonie Girtler auf den 6. Platz. In der Gesamtwertung belegte die RG Wipptal hinter Gröden den 2. Platz. Bereits Anfang Dezember wurde in Sulden der erste Slalom um den

Marlene-Cup ausgetragen. Dabei belegte Magdalena Eisendle bei den Anwärterinnen den 4. Platz, bei den Junioren fuhr Lukas Rizzi auf den 2. Platz, Robin Mader kam auf den 6. Platz. Bei zwei Riesentorläufen in Pfelders, die auch als FIS-Junior-Rennen gewertet wurden, konnte Simon Putzer bei den Anwärtern zuschlagen und zwei Siege in der Marlene-Wertung einfahren. Bei den Junioren belegte Lukas Rizzi einen 2. Platz, Robin Mader einen 4. Platz. Die Anwärterinnen Carmen Leitner und Lisa Rienzner belegten die Plätze 9 und 11. In der Mannschaftswertung belegte die RG Wipptal in Pfelders den 3. Platz.

Weißes Kreuz übernimmt Pistenrettung in Ladurns Das Weiße Kreuz wird in diesem Winter in neun Skigebieten für die Pistenrettung zuständig sein, neu dazu gekommen ist heuer Ladurns. Der Dienst hat sich bereits im vergangenen Jahr bewährt: Das Weiße Kreuz war bei 3.400 Fällen im Einsatz, das ist fast jeder zweite Skiunfall in Südtirol. Am häufigsten werden die Pistenretter zu Knieverletzungen gerufen, Kopf- und Schulterverletzungen kommen ebenfalls häufig vor.


Sport

SPORTKEGELN

Damen von Fugger Sterzing sind Herbstmeisterinnen Anfang Dezember wurde in der Südtiroler Sportkegelmeisterschaft die Hinrunde der Meisterschaft 2018/19 abgeschlossen. Bei den Herren nimmt nach der Hälfte der Meisterschaft Fugger Sterzing den zweiten Platz im Klassement ein. Als Tabellenführer überwintert Neumarkt,

als Tabellendritter Passeier. Die Auswahl Ratschings liegt auf dem 6. Tabellenrang. Bei den Frauen geht Fugger Sterzing als Herbstmeister in die Winterpause. Zehn Siege in elf Partien schlagen bei ihnen zu Buche. Die Auswahl Ratschings hält auf dem 5. Tabellenrang.

SPORTKEGELN

Endstation Szeged Südtirols Kegelmeister Neumarkt, in dessen Reihen auch Florian Thaler aus Gasteig steht, ist Anfang Dezember in der „Königsklasse“ im Achtelfinale der Champions League ausgeschieden. Nach dem 5:3-Sieg im Hinspiel setzte es für die KK Neumarkt in Ungarn eine 2:6-Niederlage gegen Szegedi TE (3.620:3.751 Kegel).

© iskv.it

Neumarkt ging angeschlagen in das Retourmatch gegen den ungarischen Spitzenklub. Denn Florian Thaler hatte im Laufe der Woche nicht nur mit einer Grippe zu kämpfen, sondern wur-

de – genauso wie sein Teamkollege Armin Egger – von Rückenschmerzen geplagt. In der Startrunde schickten die Unterlandler aber zunächst einmal zwei topfitte Spieler auf die Bahn. Wolfi Blaas musste sich Jovan Calic nach 2:0-Führung noch mit 609:635 Kegeln geschlagen geben, dafür behielt Robert Ernjesi mit 657 Hölzern gegen Tibor Szel (597) die

Mobile Eislaufbahn in Wiesen in Betrieb genommen

Eine neue mobile Eisbahn steht ab sofort für die Dorfbevölkerung in Wiesen zur Verfügung. Die Eisbahn dient einerseits der Ausübung des Eisstocksports und ist somit eine Unterstützung für die lokalen Vereine, andererseits aber vor allem den Kindern und Jugendlichen, die beim Eis-

laufen einer aktiven Freizeitbeschäftigung nachgehen können. Der Gemeindepark von Wiesen ist für seine tollen Freizeitmöglichkeiten bekannt und auch diese zusätzliche Einrichtung soll eine weitere Aufwertung für die Freizeitgestaltung der Bevölkerung darstellen.

Oberhand. Nach der ersten Runde stand es also 1:1, Neumarkt hatte in der Gesamtholzwertung aber einen Vorsprung von 34 Kegeln. Im Mitteldurchgang fiel jedoch die Vorentscheidung. Thaler und Egger konnten mit 571 bzw. 567 Hölzern nicht ihr Leistungspotential abrufen. Ganz anders die ungarischen Gastgeber, die auf 3:1 stellten und aus dem Rückstand einen Vorsprung von 93 Kegeln machten. Im Schlussdurchgang wehrte sich Neumarkts ungarischer Topspieler Tamas Kiss mit der Tagesbestleistung von 673 Kegeln gegen das drohende Aus. Mehr als der zweite Ehrenpunkt im Duell mit Norbert Kiss (651) war aber nicht drin. Aaron Peer Pratzer verlor seinen Zweikampf gegen Janos Brancsek mit 543:603 Hölzern. Damit war die Champions League für die KK Neumarkt bereits nach der ersten Runde zu Ende. Erker 01/19

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Sport

Auch das Wipptal radelt

CF Sterzing zieht im Jugendsektor Bilanz

Die Hinrunde der Saison 2018/2019 ist vorbei und die Halbzeitbilanz des CF Sterzing fällt für den Jugendsektor der Buben mehr als positiv aus. Der erfreuliche Zuwachs an jungen Kickern ist weiter vorangeschritten. Im Dezember zählte der Sterzinger Jugendsektor 150 Buben der Jahrgänge 2003 – 2012. Auch die positive Zusammenarbeit mit der Auswahl Ridnauntal konnte weiter ausgebaut werden. In der heurigen Saison werden von beiden Vereinen die Meisterschaften der A-Jugend, B-Jugend, C-Jugend und VSS U11 mit insgesamt fünf Teams gemeinsam bestritten (insgesamt 5 Teams). Die restlichen vier Mannschaften der VSS U10, VSS U9, VSS U8 und E-Jugend Bezirksmeisterschaft laufen direkt unter CF Sterzing. Insgesamt nehmen also neun Jugend-Mannschaften an einer Meisterschaft

teil. Auch die einzelnen Ergebnisse der Hinrunde sind mehr als erfreulich. Die fünf gemeinsamen Mannschaften mit der Auswahl Ridnauntal konnten sich alle im vorderen Tabellenfeld platzieren, wobei die VSS U11 (Jg. 2007) sogar souverän den eigenen Kreis gewinnen konnte; das Team konnte in sieben Spielen sieben Siege und eine Tordifferenz von 36:1 für sich verbuchen. Die restlichen Mannschaften der E- und D-Jugend konnten ebenfalls überzeugen und sich in den jeweiligen Meisterschaften unter den Besten behaupten. In der Winterpause werden fast alle Teams an verschiedenen Hallenturnieren teilnehmen, wobei Ende November die U10 (Jg. 2008) den hervorragenden 2. Platz beim interregionalen Hallenturnier in Kufstein erzielen konnte.

FUSSBALL

Zu Testspiel einberufen Julian Markart, Spieler des ASV Wiesen, wurde vor kurzem zu einem Testspiel in die U17-Amateur-Nationalmannschaft einberufen. Er ist damit der einzige Südtiroler Spieler, der eine Einberufung erhalten hat. Das Spiel fand am 4. Dezember in Brugherio (MB) statt.

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3.919 Radfahrer aus allen Landesteilen, so viele wie noch nie, nahmen am 5. Südtiroler Fahrradwettbewerb „Südtirol radelt“ 2018 teil und haben dabei knapp 3.200.000 km auf ihrem Drahtesel zurückgelegt. Bunt gemischt war die heurige Teilnehmerschar. So war der jüngste Teilnehmer knapp drei Jahre alt, während der älteste Radler stolze 84 Lenze zählte. Der fleißigste Teilnehmer ist 18.858 km geradelt. Erfolgreichste teilnehmende Gemeinden waren in ihren jeweiligen Kategorien Plaus (kleine Gemeinden), Toblach (mittelgroße Gemeinden) und Lana (große Gemeinden). Im November wurden bei der Abschlussveranstaltung an die per Los

ermittelten Gewinner 32 Sachpreise vergeben. Unter diesen fand sich auch Evelyn Holzner aus Sterzing. Durch den Wettbewerb würde auf spielerische Art und Weise die Fahrradmobilität noch tiefer im Alltag verankert und zugleich ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz geleistet, so die Landesräte Richard Theiner und Florian Mussner. Am Wettbewerb teilgenommen haben auch die Wipptaler Gemeinden Sterzing, Ratschings, Pfitsch und Freienfeld, für die sich 69 Personen abstrampelten und insgesamt 69.160 km – knapp über 1.000 km pro Pedalritter – zurückgelegt haben. Kaum vertreten waren beim Wettbewerb im Bezirk hingegen Arbeitgeber, Vereine und Organisationen.

BERGLAUF

Christian Moser auch im Winter top 204 Teilnehmer waren am Start des ersten Rennens um den 7. Dynafit Vinschgau Cup 2019 auf die Tarscher Almlounge. Wie schon im vergangenen Jahr wurde nicht mit Ski oder Schneeschuhen gestartet, sondern zu Fuß. Bei kalten Temperaturen und teils rutschigem Untergrund galt es, eine Strecke von 5,5 km und 720 hm zu bewältigen. Bei den Herren lagen lange Zeit Alex Oberbacher und Christian Moser in Führung. Je steiler das Rennen wurde, desto mehr konnte sich der Grödner Oberbacher von Christian Moser aus Valgenäun distanzieren. Oberbacher erreichte das Ziel schließlich in 33.03 Minuten, Moser folgte

in 34.25 Minuten auf Platz 2 und Ludwig Andres (36.27) auf dem 3. Platz.

© running.bz

FUSSBALL

Bei den Damen war einmal mehr Anna Pircher nicht zu schlagen, sie war nach genau 45.00 Minuten im Ziel und damit 28 Sekunden schneller als Irene Senfter. Heidi Pfeifer (47.05) belegte den 3. Platz.


Sport

SKIBERGSTEIGEN

Skialp Trophy im Zeichen der Gesamtweltcupsieger Ein hochkarätiges Teilnehmerfeld bei der 9. Aufage der Skialp Trophy in Ladurns Ende Dezember ließ zwar wenig Spannung für das Endergebnis zu, nichtsdestotrotz wurde den 132 Teilnehmern eine außergewöhnliche Veranstaltung geboten. Erstmals als Auftaktrennen des Eisacktal Cup fand die Skialp Trophy heuer für die Race-Kategorien wieder in der gewohnten Form als Wettkampf mit zwei Aufstiegen und einer Abfahrt statt, während die Hobby-Kategorien im reinen Aufstiegsrennen um die Mittelzeitwertung kämpften, bei der nicht die schnellsten Teilnehmer prämiert wurden, sondern jene, die der errechneten Mittelzeit am nächsten kamen. Der Start erfolgte für beide Kategorien an der Talstation Ladurns, der Streckenverlauf folgte erstmals der Talabfahrt. An der Abzweigung der Staudi-Piste fand für die „Racer“ der erste Fellwechsel statt, wo sie sich in die rasante Abfahrt bis zur Wechselzone S-Kurve stürzten, wo die Staudi-Piste wieder in die Talabfahrt mündet. Von dort ging es wieder bergauf bis zur Bergstation des „Wasteneggliftes“ auf

2.000 m, wo sich nach rund 1.350 Aufstiegshöhenmetern das Ziel befand. Die Teilnehmer

der Hobby-Kategorien sowie die Jugend-Race-Kategorie stiegen direkt zum Ziel am „Wastenegg“ auf und bewältigten somit 910 Hö-

henmeter im Aufstieg. Vom Start weg setzten sich wie erwartet die Favoriten ab; an der Bergstation des „Wasteneggliftes“ erreichte der Gesamtweltcupsieger 2017/18 Michele Boscacci nach 47.37 Minuten als erster das Ziel, vor seinem Kollegen aus der italienischen Nationalmannschaft, dem Sprint-Weltcupsieger 2017/18 Robert Antonioli (48.55). Das Podium komplettierte der starke Allrounder aus dem Sarntal Martin Stofner (49.48). Dasselbe Szenario spielte sich bei den Damen ab, wo die U23-Gesamtweltcupsiegerin 2017/18 Alba De Silvestro einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg feierte. Sie kam mit einer Endzeit von 1:00.22 Stunden als insgesamt 20. ins Ziel und ließ somit noch viele männliche Teilnehmer hinter sich. Als Zweite erreichte Elena Nicolini vom Brenta Team das Ziel (1:05.45), hinter ihr komplettierte das Podium die Ahrntalerin Elisabeth Steger (1:07.39). Auch 49 Hobbytourengeher haben die Mühen nicht gescheut. Hier wurden Monika Volgger und Otto Gebhard prämiert, die der errechneten Mittelzeit am nächsten kamen. Im Bild das Podium der Herren.

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WIPPTALER HOCHZEITSPAARE 2018

Die Wipptaler im Hochzeitsfieber Sage und schreibe 17 Hochzeitspärchen haben sich gemeldet, um an unserem Gewinnspiel „Wipptaler Hochzeitspaar 2018“ teilzunehmen. Das Siegerpärchen haben wir per Zufallslos ermittelt. Hätten wir über das schönste Foto entscheiden müssen, wäre das gar nicht möglich gewesen. Jedes Foto, das wir erhalten haben, ist einzigartig und strahlt den Zauber des Verliebt- und Verbundenseins zweier Menschen aus, die sich das Ja-Wort gegeben haben.

© Claudio Prinoth

Freuen Sie sich auf den folgenden Seiten gemeinsam mit den frisch Verheirateten.

Unter allen Einsendungen hat das Los

Florian Kaufmann & Illona Flecchi Trauung: 14.7.2018 in Ridnaun

zum „Wipptaler Hochzeitspaar 2018“ bestimmt. Die Gewinner erhalten einen Gutschein für ein romantisches Essen im „Sprechenstein“. Der Gutschein kann in der Redaktion abgeholt werden.

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WIPPTALER HOCHZEITSPAARE 2018

Florian Schรถlzhorn & Miriam Heidegger Trauung: 28.7.2018 in Pflersch

Thomas Baier & Carolin Hochrainer Trauung: 8.9.2018 in Ridnaun

Tel.: 0043(0) 5264-43491

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© Chiara Martorelli

WIPPTALER HOCHZEITSPAARE 2018

Josef Volgger & Lisa Holzmann Trauung: 15.9.2018 in Ratschings

Markus Gschnitzer & Miriam Succi Trauung: 4.3.2018 in Freienfeld

Manuel Alexander Engl & Lisa Hofer Trauung: 7.7.2018 in Obernberg am Brenner

Siegfried Kofler & Theresa Graus Trauung: 29.9.2018 in St. Jakob, Pfitsch Stephan Olivieri & Anna Braunhofer Trauung: 1.9.2018 in Sterzing

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© Armin Huber

WIPPTALER HOCHZEITSPAARE 2018

Christian Mühlsteiger & Evelin Graus Trauung: 15.9.2018 in Gossensaß

David Weissteiner & Petra Stampfer Trauung: 28.7.2018 in Mauls

© Martin Schaller

Antonio Colucci & Claudia Sparber Trauung: 23.6.2018 in Obertelfes

Alessandro Marazzo & Kerstin Gschnitzer Trauung: 8.9.2018 in Sterzing Peter Salzburger & Anna Larch Trauung: 8.9.2018 in Sterzing

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WIPPTALER HOCHZEITSPAARE 2018

Hochzeitstrends 2019

© Domenikus Gruber

Sie haben sich 2018 noch nicht getraut, wollen den Schritt aber 2019 wagen?

Matthias Roalter & Doris Hofer Trauung: 30.6.2018 in Mareit

Brautkleiddesigner eine Kollektion mit Blush-Tönen im Sortiment. Die Farbnuancen reichen vom dunklen Creme bis Pastell-Rosa. Die Schnittmuster sind dabei traditionell gehalten. Wer aber wirklich auffallen möchte – wer möchte das als Braut nicht? – wählt ein Brautkleid in Gold. Von den Pail-

© Martin Schaller

Philipp Plank & Patrizia Leopardi Trauung: 5.5.2018 in Albeins

Hier haben wir für Sie einige Hochzeitstrends für das Jahr 2019 zusammengestellt. Was die Kleiderwahl betrifft, so muss es in diesem Jahr nicht immer das traditionelle Weiß sein. Die angesagten Farben sind verschiedene Rosa-Töne (eng. Blush für „erröten“). Angeblich hat inzwischen jeder

Christian Bonfanti & Julia Schroffenegger Trauung: 29.9.2018 in Sterzing

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Lorenz Oberhuber & Katerina Überegger Trauung: 13.10.2018 in Gossensaß


WIPPTALER HOCHZEITSPAARE 2018

letten bis hin zur Spitze: Golden glänzt die Braut im neuen Jahr! Die schönsten Looks Die Hochzeitstrends bei den Frisuren gehen

im neuen Jahr in alle Richtungen: Für jeden Geschmack ist etwas dabei, klassische Hochsteckfrisuren sind allerdings out. Im Trend liegen Pferdeschwänze, Messy Buns und Bobs sowie offene Wellenfrisuren mit

Flechtpartien. Ein besonderes Highlight ist ein opulenter Haarschmuck wie beispielsweise ein üppiger Blumenkranz oder ein Diadem, das jede Braut zu einer Prinzessin macht.

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EINFACH TIERISCH

ROHFÜTTERUNG ROHFÜTTERUNG BEI BEI HUNDEN HUNDEN UND UND KATZEN KATZEN Was versteht man unter der Fütterungsart „BARFEN“? „BARFEN“ bedeutet, Hunde und Katzen mit rohem Fleisch zu füttern. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Begriff BARF „biologisch artgerechtes rohes Futter“ und im Englischen heißt es „bones and raw foods“. Hund und Katze werden mit frischen und rohen Lebensmitteln ernährt; damit wird versucht, das Beutetier aus der Natur von den Zutaten her möglichst nachzuahmen. Es handelt sich um eine Fütterungsmethode, die – wenn sie richtig angewandt wird – für Hund und Katze zum einen sehr gesund und zum anderen artgerecht ist. Wer diese Fütterungsmethode für sein Haustier wählt, sollte allerdings gewisse Kenntnisse darüber haben. Wer sein Tier barft, muss sich mit der Zusammensetzung der Mahlzeiten auskennen, damit es weder zu einer Überversorgung mit Nährstoffen kommt oder nach einiger Zeit sich Probleme aufgrund von Mangelernährung zeigen. Beim BARFEN muss die Mahlzeit aus Fleisch, Knorpel, Knochen, Innereien, Pansen und Gemüse oder Obst bestehen. Auch das Verhältnis der einzelnen Rohstoffe in der Mahlzeit sollte passen. Sie können einen Hund oder eine Katze nicht nur mit Muskelfleisch füttern. Es muss auch ein gewisser Anteil an Knochen, Knorpel, Pansen und Innereien verwendet werden. Ebenso gibt es bei Gemüse und Obst Sorten, die gut geeignet sind, und Sorten, die Sie auf keinen Fall füttern sollten. Bei einem gesunden Haustier kann man davon ausgehen, dass die Mahlzeit zu etwa 70 Prozent aus tierischen Produkten und zu etwa 30 Prozent aus Gemüse bzw. Obst bestehen soll. Die tierischen Produkte sollten sich zusammensetzen aus etwa 60 Prozent Fleisch, 20 Prozent Pansen (Magen und Inhalt), 15 Prozent Knorpel und Knochen sowie fünf Prozent Innereien. Selbstverständlich muss nicht jede Zutat auf das Gramm genau abgewogen werden. Es eignet sich nahezu jede Fleischsorte, nur Schweinefleisch ist tabu (auch Wildschwein)! Bei der Fütterung von Knochen gibt es unterschiedliche Meinungen und es gilt einiges zu beachten. Füttern Sie die richtigen Knochen, die vor allem roh sein müssen. Dann gibt es keine Probleme. Wenn Sie sich bei der Fütterung von Knochen nicht sicher sind und kein Risiko eingehen möchten, können Sie die im Knochen enthaltenen Nährstoffe auch durch die Gabe u. a. von Eierschalenpulver oder Algenkalk zuführen. Alternativ können Sie auch einen Ernährungsberater fragen. Beim Gemüse gibt es viele Sorten, die Sie problemlos füttern können, beispielsweise Karotten, Zucchini, Ronen, Brokkoli, Sellerie, Kürbis, Süßkartoffeln, Kartoffeln, Gurken und Salate. Bitte beachten Sie, dass Kartoffeln auf keinen Fall roh, sondern nur gekocht verfüttert werden dürfen! Gemüse sollte am besten immer gedünstet sein und etwa durch Öl ergänzt werden. Hülsenfrüchte, Nachtschattengewächse, Zwiebelgewächse und Kohlsorten (Ausnahme Brokkoli) sollten nicht auf dem Speiseplan stehen. Obst sollten Sie aufgrund des Fruchtzuckergehaltes eher selten geben. Sowohl beim Gemüse als auch beim Obst finden Sie schnell heraus, wo die Vorlieben des Haustieres sind. Die Fütterungsart „barfen“ ist sehr gesund für Hund und Katze, wenn Sie keine Fehler machen und das Tier gesund ist. Lassen Sie sich am besten einen Ernährungsplan erstellen. Wenn Ihr Haustier eine Krankheit oder Allergie hat, sollten Sie auf jeden Fall eine Fachperson kontaktieren. Hier muss ein Ernährungsplan individuell auf die Bedürfnisse des Tieres unter Berücksichtigung der Probleme erstellt werden. Ein guter Ernährungsberater wird dies in Zusammenarbeit mit Ihrem Tierarzt machen.

MICHAELA OLBERT Ernährungsberatung für Hunde und Katzen

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STERZING

Die Niere – das „Klärwerk“ des Menschen Durch die Niere fließt das gesamte Blut des menschlichen Körpers. Die Nieren bilden den Harn und filtern diesen zusammen mit giftigen und nicht mehr benötigten Stoffen aus dem Blut. Im Vortrag „Die Niere – das Klärwerk des Menschen“ am 18. Jänner im Stadttheater Sterzing informiert Dr. Josef Frötscher, Chefarzt in Pensi-

on, über Aufbau, Funktion und mögliche Erkrankungen. Im Anschluss können an den Arzt Fragen zu den Organen des menschlichen Körpers gestellt werden. Veranstaltet wird der Vortrag mit Beginn um 19.30 Uhr von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing. Der Eintritt ist frei.

Alpenmedizin Vor kurzem ist im Raetia-Verlag das Buch „Alpenmedizin“ von Arnold Achmüller erschienen. Der gelernte Apotheker beschäftigt sich seit Jahren mit der traditionellen Alpenmedizin und überträgt sie in das Heute, damit altes Heilwissen nicht verloren geht. Dabei geht er der

Frage nach, welche alpinen Hausmittel wirklich helfen und wie gesund Beeren, Wurzeln und Rüben sind. Das 272 Seiten starke Buch mit mehr als 60 Rezepten für Salben, Badezusätze und Wickel ist im Buchhandel erhältlich.

Knieverletzungen am häufigsten Kürzlich veröffentlichte das Landesstatistikamt (ASTAT) eine Erhebung zu den Skiunfällen, die sich auf den heimischen Pisten im Winter 2017/18 ereignet haben. Demnach entstehen Dreiviertel der Verletzungen ohne Beteiligung Dritter, ein Drittel betrifft das Knie. Von den 112 Skipistenbetreibern haben sich 53 an der Erhebung beteiligt, so konnte die Art der Unfälle bei insgesamt 8.783 an der Erhebung beteiligten Skifahrern, Snowboardern oder anderen Wintersportlern erfasst werden. Die häufigste Unfallursache ist

der Sturz ohne Fremdbeteiligung (74,4 %), gefolgt vom Zusammenstoß mit anderen Personen

(13,0 %). Ein Drittel (33,3 %) der Verletzungen betreffen das Knie. Die höchste Anzahl der in Unfälle verwickelten Personen gehören, mit einem Anteil von 19,0 Prozent, der Altersgruppe zwischen 41 und 50 Jahren an.


Gesundheit

Erfolgreiche Kopfschmerztherapie Voraussetzung für eine erfolgreiche Kopfschmerztherapie ist die korrekte diagnostische Zuordnung, diesbezüglich wird auf die Abhandlung der Kopfschmerzen im Beitrag der Dezember-Ausgabe des Erker verwiesen. Die spezifischen Therapieansätze sind jedoch vielfältig und unterscheiden sich hinsichtlich einer Akut- und Prophylaxebehandlung. Zusätzlich sind Begleitkrankheiten und Nebenwirkungen zu berücksichtigen, um einen individuell optimalen Behandlungserfolg bei Migräne, Kopfschmerz vom Spannungstyp oder neuralen/Trigeminus-Kopfschmerz zu erzielen. Akuttherapie der Migräne: Die medikamentöse Therapie akuter Migräneattacken orientiert sich an der Schwere der Attacken, an der Ausprägung der Begleitsymptome sowie an der Häufigkeit. Für die medikamentöse Akuttherapie der Migräneattacke gilt, dass Medikamente umso besser wirken, je früher sie eingenommen werden. Für leichte oder mittelschwere Migräneattacken sind Analgetika oder nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wirksam: Am besten belegt ist die Wirkung von Acetylsalicylsäure (Aspirin) und Ibuprufen (Brufen), ebenso Naproxen und Diclofenac (Voltaren), auch Metamizol (Novalgin) ist wirksam. Die geringste Wirkung hat Paracetamol (Tachipirina). Schwere Migräneattacken und solche, die auf Analgetika oder NSAR nicht ansprechen, werden mit Triptanen behandelt. Es ist allerdings schwierig, die individuelle Wirksamkeit der Triptane vorauszusagen, so dass verschiedene Triptane eingesetzt werden, um zu entscheiden, welches aus Sicht des Patienten das bestwirksame und gleichzeitig verträg-

lichste ist (Sumatriptan, Rizatriptan, Naratriptan, Zolmitriptan, Eletriptan, Almotriptan und Frovatriptan, in Tabletten-, Zäpfchen- oder Nasalspray-Form, Sumatriptan liegt auch zur subkutanen Injektion mit einem Autoinjektor vor). Bei der Sondersituation einer ausgeprägten Übelkeit und/oder Erbrechen können gleichzeitig Antiemetika wie Metoclopramid (Plasil) oder Domperidon (Motilium) gegeben werden. Bei Wiederkehrkopfschmerz nach weniger als 24 Stunden hat sich die Zugabe des langwirksamen Naproxen zum Triptan bewährt. Status migränosus: Bei Migräneattacken, die länger als 72 Stunden anhalten, ist eine intravenöse Gabe von Aspirin 2 x 500 mg oder die orale Gabe von Cortison 50 – 80 mg oral am wirksamsten (durch Hausarzt oder im Krankenhaus). Migräneprophylaxe: Eine medikamentöse Migräneprophylaxe ist indiziert, wenn die Migräneattacken häufig auftreten, eine hohe Intensität haben, nicht ausreichend auf die Akutthera-

pie ansprechen oder die Gefahr eines Medikamentenübergebrauchs besteht. Folgende Therapieansätze stehen zur Verfügung: Am besten belegt sind die Betablocker (Propanolol, Bisoprolol und Metoprolol, weiters die Antikonvulsiva Valproinsäure und Topiramat mit einschleichender Dosis Flunarazin (Sibelium) ist zur Nacht wirksam, ebenso Amitriptiylin (Laroxyl). Kopfschmerzen vom Spannungstyp: Zur Akuttherapie

wirksam sind Aspirin, Ibuprufen, Naproxen Tachipirina und Novalgin. Als Prophylaxe empfehlen sich Amitriptylin oder SSRI in Form von Mirtazepin (Remeron) und Venlafaxin (Cimbalta). Clusterkopfschmerzen können durch Inhalation von 100%-igem Sauerstoff behandelt werden, ebenso können Triptane gegeben werden, als Prophylaxe ist Verapamil (Isoptin) das Mittel der ersten Wahl. Zum Gesamtkonzept der primären Kopfschmerzen gehört auch die nicht medikamentöse Prophylaxe in Form von Akupunktur, Ausdauersport (3 x 1 Stunde pro Woche), ausgeglichene Ernährung mit regelmäßigen Mahlzeiten, Stressbewältigungstraining und progressive Muskelrelaxation nach Jakobson. Homöopathie ist unwirksam.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt im KH Sterzing

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Leute

Rezept Maultaschen auf italienische Art Zutaten für den Teig: 300 g Mehl, 15 g Hefe, etwas lauwarmes Wasser, Salz, 3 – 4 EL Olivenöl. Für die Füllung: 80 g gekochter, leicht geräucherter Schinken, 130 g frische Champignons, 1 rote Zwiebel, etwas Knoblauch, Petersilie, 180 g leicht schmelzbarer Käse, 80 g feine Salami, weißer Pfeffer, Salz, getrocknete Kräuter, 2 Eigelbe, etwas Mehl, etwas Butter zum Einfetten. Zubereitung: Mehl in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Die Hefe mit Wasser verrühren, in die Mulde gießen und für rund 25 min. an einem warmen Ort gehen lassen. Salz und Olivenöl dazugeben, alles gut untermengen und nochmals für 30 min. gehen lassen. Für die Füllung den Schinken fein würfeln und die frischen Champignons putzen, waschen, abtropfen lassen und grob hacken. Zwiebel, Knoblauch und Petersilie schälen oder waschen und fein schneiden. Die Schinkenwürfel in einer Pfanne kurz knusprig anbraten. Champignons, Zwiebel und Knoblauch beifügen und alles zusammen dünsten und zuletzt die Petersilie untermischen. Den schmelzbaren Käse und die Salami in dünne Streifen schneiden und alles unter die Schinken-Champignon-Masse mischen. Mit Pfeffer, Salz und getrockneten Kräutern abschmecken und mit einem Eigelb vermischen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche nicht zu dick ausrollen und etwa 10 – 12 cm große Kreise ausstechen. Mit der Schinken-Champignon-Käse-Mischung befüllen, die Ränder mit Wasser bestreichen und halbmondförmig übereinanderschlagen. Die Halbmonde mit verquirltem Eigelb bestreichen und auf ein gefettetes Backblech legen. In den vorgeheizten Ofen schieben und für 30 min. bei 180° C backen und dann servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Mir hobn no a schians Foto gfundn, mit dem mir gratulieren zum Rundn! In 60er gfeiert mit an guatn Wein, es wor a luschtigs Beisommensein! Iatz sollsch du die Pension genießen, viel wondern und mitn Radl düsen! Gebugglt hosch du longe genua, ob bei Autobuhn oder bei Hof und Kuah. Mir mechtn dir a amol Danke sogn, dass fir ins do bisch in olln Lebenslogn. Mir wünschn dir no longe Zeit Gesundheit, Kroft und Heiterkeit!

STERZING

„Liebt einander, so wie ich euch liebe!“ „Liebt einander, so wie ich euch liebe!“ Unter diesem Motto stand die Feier der Ehejubiläen 2018, welche die Arbeitsgruppe Ehe und Familie im Pfarrgemeinderat Sterzing und der Katholische Familienverband Anfang Dezember organisiert hatten. Bei der Abendmesse unterstrichen verschiedene Symbole wie Rose, Hochzeitskerze, Ringe, Brot und Wein, die zum Altar gebracht wurden, mit von Jubilaren vorgetragenen passenden Texten die Dankbarkeit der gemeinsam verbrachten Jahre. Dekan Christoph Schweigl wies in seiner Predigt darauf hin, dass eine Ehe nicht nur Sonnenschein sei, sondern auch mit Schmerz und Leid verbunden sein könne. Versöhnung aber wirke wie das erste Licht am Morgen, denn ohne Liebe seien wir wie

Deine Familie

ARMIN STRICKNER 20 Jahre JOACHIM AGREITER 10 Jahre Wir danken euch für euer Engagement und eure langjährige Betriebstreue! Busunternehmen

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Vögel mit gebrochenen Flügeln. „Solange uns die Liebe wie eine wärmende Hülle umgibt und wir uns mit gegenseitigem Respekt begegnen, werden wir erkennen, dass Liebe keine Selbstverständ-

lichkeit ist, sondern vor allem ein Geschenk des Himmels“, so Dekan Schweigl. Mit dem Ehesegen und einer gesegneten Weinflasche als Geschenk klang der Gottesdienst aus. Bei einem köstlichen Abendessen und stimmiger Atmosphäre in der Mensa der Mittelschulen genossen die Jubelpaare noch das gemütliche Beisammensein.


Leute Hans und Adelheid Baur

GOSSENSASS

20 Ehepaare wieder vor dem Altar In den drei Pfarreien der Gemeinde Brenner wurde es zur lieben Gepflogenheit, an einem Sonntag um „Maria Empfängnis“ alle Ehepaare ab dem 10. Ehejahr einzuladen, gemeinsam ihrer Hochzeit zu gedenken und Gott für alle guten Jahre zu

60 Jahre verheiratet: Emma und Franz Schneider

danken. So geschehen am Sonntag nach dem Festtag Maria Unbefleckte Empfängnis in der Pfarrkirche zu Gossensaß. 20 Ehepaare fanden sich im Marien-Gotteshaus ein, um ihrer zehn (4), 20 (3), 25 (3), 30 (3), 40 (5), 50 (1) und 60 Ehejahre (1) zu gedenken. Im Namen der katholischen Vereine begrüßte Helga Bodner-Plank vom Kfb die Ehe-Jubilare aus den drei Pfarreien und betonte, es sei

Liebe Verena, alles Liebe und Gute zu deinem 35. Geburtstag und viel Gesundheit wünschen dir Mama und Tata, Siegfried und Theresa, Barbara und Alex, Nonno Pompeo, dein Mann Claudio und ganz besonders dein Schmottile Emma. Ein ganz großes Dankeschön für alles, was du für uns tust!

ein großes Glück und es erfülle alle mit Dankbarkeit, solche Augenblicke wie heute zu erleben; es erinnere, wie viel alle im Leben miteinander verbinde und was alle erleben durften. Sie wünschte den Jubelpaaren, weiterhin Stütze in guten und schlechten Tagen zu sein und Gott weiterhin um seine schützende Hand zu bitten. Auch Pfarrer Corneliù Berea flehte in seinen Grußworten Gottes Segen auf die Ehepaare herab und meinte, silberne und goldene Jahre könne man nicht kaufen, sondern nur in Liebe leben. Vor der Erneuerung des Eheversprechens zündete eine Frau zwei Kerzen am Altar an und alle bekräftigten ihr „Ja“ für die Zukunft. Ein Ehepaar diente mit den Ministranten dem Zelebranten und vier junge Musikerinnen vom Ensemble „Gamlér“ – Eleonora, Charlotte, Djamila und Amelie – begleiteten mit kirchlichen Weisen den Gottesdienst. Anschließend erhielten alle Ehefrauen ein kleines Geschenk und die Paare trafen sich nachher im Pfarrheim zu einem Umtrunk. rr

Insern Opa zin 95sten und inserer Oma zin 90sten olls Beste und viel Gsundheit Irene, Bernhard, Simon, Astrid, Alexa und David mit Eltern

„take the chance, girls“ Goodluck love ♥ Genitorinonniparentiamici + Una

Des nette Medele aus Trens weard a schun 30 Johr! Moch weiter so! Alles, alles Liebe und Gute! Deine Familie

2018 isch für die Firma Gschwenter Klaus KG wiedr giwesn a bsundrs Johr, dr Karl isch 10 Johr ba ins, Totsoch wohr! Für deine Treue, deinen Fleiß und Einsotz, gor nit zi frogn, mechtn mir dir gonz a groaßes Vergelt‘s Gott sogn.

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

17.01.2019 Erker 01/19

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Aktuell Unterhaltung

R N G

Pfiffikus

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Erkoku

P

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Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Theaterglas). Pfiffikus sucht ein geborstenes gläsernes Brückengeländer. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker , Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker. it oder eine Postkarte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. Jänner. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

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Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

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Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Gesucht war die Thumburg, ein mittelalterlicher Wohnturm südwestlich von Sterzing. Die Burg liegt inmitten von Reitsportzentrum, Golfclub-Anlage, Tierklinik und Sadobre-Autobahnhof. Die Thumburg besteht aus einem viereckigen Hauptturm aus dem 13. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurden die Seitenflügel zugebaut, ebenso die Erker der Fassaden und die Säulenvorhalle. Das Gebäude ist von besonderem kunsthistorischen Wert. Derzeit wird die Thumburg saniert und umgebaut zu herrschaftlichen Wohnungen in verschiedenen Größen. Die Restaurierungsarbeiten werden unter der direkten Aufsicht des Amtes für Bau-und Kunstdenkmäler der Provinz Bozen durchgeführt. Die typischen Architekturelemente wie die gotischen Balken sowie die Holzstuben und die wertvollen Kachelöfen sollen erhalten bleiben.

Das Los bestimmte CHRISTIAN GSCHNTIZER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Dezember. Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas mit Getränk, zur Verfügung gestellt von

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allen Das Los hat unter es 2018 hr Ja s de n ge Einsendun aus LA EL LA UR A BA ZZ AN rf sich da Sie . elt STERZING ermitt set von über ein Handtuch Siller freuen. 108 BeErker tten01/19

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Wir gratuliere

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P F A D I • G O S T • P I A

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A H N • E R I C • M Y Z E L

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I T • E D A M • E I S A C K

Lösungswort: SPAERLICH

s Pfiffikus des Jahre

• F • B • S • U • R • T • P

Lösungswort: WUNSCHKONZERT

Auflösung des Vormonats Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

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Auflösung in der nächsten Nummer

Aktuell

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Jahrestage 8. Jahrestag

Zwei Jahre ohne dich und doch so sehr mit dir …

Heidi Siller verh. Unterhofer Als die Sonne unterging und dein Lachen mitgenommen hat, ist es in unserem Herzen dunkel geworden. Nichts ist mehr so, wie es war.

Anna Tolloi geb. Wechselberger

Unvergessen der Tag, an dem wir dich, liebe Heidi, gehen lassen mussten und verbunden in Liebe denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. In Liebe Felix, Tobias, Johanna und dein Wolfgang deine Eltern und Schwestern

Liebe Mama, wir denken ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/Pfitsch.

Alles kann der Mensch vergessen, ob es leicht war oder schwer, doch ein Herz, das man geliebt hat, das vergisst man niemals mehr.

10° ANNIVERSARIO

Pietro Bulian

La tua famiglia

In Liebe deine Kinder

I tuoi valori umani rimangono sempre vivi in ognuno di noi.

L’amore mantiene in vita chi non è più con noi, perchè vive sempre nel nostro cuore. La S. Messa in ricordo verrà celebrata sabato, 12 gennaio alle ore 18.30 nella Chiesa dei Cappuccini.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der Gedenkmesse teilnehmen.

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3° anniversario

La S. Messa sarà celebrata sabato, 5 gennaio alle ore 20.00 nella Chiesa Parrochiale di Brennero e domenica, 6 gennaio alle ore 10.00 nella Chiesa dei Cappuccini a Vipiteno.

Bruna Ballerini nata Picchetti * 23.01.1944 † 08.01.2016

Con affetto la tua famiglia

5. Jahrestag

Karl Ungerank

10. Jahrestag

Robert Nusser

In lieber Erinnerung denken wir besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 27. Jänner um 9.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Untertelfes.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich am Sonntag, den 20. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Manchmal bist du in unseren Träumen ... Oft in unseren Gedanken ... Und für immer in unseren Herzen!

In Liebe deine Familie

Das Leben ist vergänglich, doch die Spuren deines Lebens, das Werk deiner Hände und die Zeit mit dir werden stets in uns lebendig sein.

Danke allen, die daran teilnehmen. Deine Familie

9. Jahrestag

Irmgard Volgger Aichholzer Menschen, die wir lieben, sterben nie. Sie bleiben uns im Herzen erhalten.

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 27. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von St. Jakob in Pfitsch. Allen, die daran teilnehmen und unsere liebe Irmgard in guter Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

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Jahrestage

A m anderen Ende des Regenbogens

Wo früher dein Leben war, ist jetzt nur noch Stille. Wo früher dein Platz war, ist jetzt nur noch Leere. Unfassbar die Erkenntnis, es wird sich nie mehr ändern.

werden wir uns wiedersehen.

Du fehlst uns!

Franz Holzmann * 14.05.1941 † 08.11.2018

10. Jahrestag Josef Tötsch

11. Jahrestag Anna Angerer Wwe. Tötsch

† 4. Jänner 2009

† 25. Februar 2008

In lieber Erinnerung gedenken wir deiner, lieber Seppl, bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. Jänner um 9.30 Uhr und deiner, liebe Mame, am Sonntag, den 24. Februar um 9.30 Uhr bei der hl. Messe in der Pfarrkirche von Kematen.

DANKE für die herzliche Anteilnahme, für jeden Händedruck, jede Umarmung und jedes tröstende Wort. DANKE für die vielen Gebete im Trauerhaus, für die zahlreichen Kerzen, Messen und Spenden. DANKE Dekan Christoph Schweigl, der Musikkapelle Mareit, dem Kirchenchor, den Vorbetern, dem Mesner, den Ministranten, den Sarg- und Kranzträgern für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

DANKE allen, die unseren Franz auf seinem letzten Weg begleitet haben und ihn in liebevoller Erinnerung behalten.

Die Angehörigen

Die Trauerfamilie

2. Jahrestag Wer dich gekannt, hat dich geliebt, weil es solche Herzen wenig gibt. Zu jeder Stund, an jedem Ort lebst du in unseren Herzen fort.

Otto Haller Ognanderer-Otto † 11.01.2017

In liebevoller und dankbarer Erinnerung gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 12. Jänner um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Wir danken allen, die daran teilnehmen und ihn in guter Erinnerung behalten. In Liebe deine Anna mit Kindern und Enkelkindern

5. Jahrestag

Max Hofer Der Tod kann uns von dem Menschen trennen, der zu uns gehört, aber er kann uns nicht das nehmen, was uns mit ihm verbindet.

Am 5. Februar jährt sich zum 5. Mal der traurige Tag, an dem du uns verlassen hast. In liebevoller Erinnerung und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 3. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Wir danken allen, die daran teilnehmen oder in Stille an ihn denken. In Liebe deine Familie Erker 01/19

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Jahrestage 2. Jahrestag

Franz Wild † 19.01.2017

Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung. Und immer sind sie da, die Spuren deines Lebens.

Adolf Gschließer

Ihr fehlt uns!

Deine Familie

1. Jahrestag

Maria Fichter geb. Schaiter

Leben ist unterwegs sein, Sterben ist Heimkehr, Wiedersehen unsere Hoffnung.

5. Jahrestag

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich bei der hl. Messe am 13. Jänner um 9.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Untertelfes. Allen, die daran teilnehmen und dich in liebevoller Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

* 20.12.1934 † 03.02.2018 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 3. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

1. Jahrestag

Franz Gschließer

† 02.02.2014

† 01.12.2017

Wir denken ganz besonders an euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle, die im Gebet ihrer gedenken. In Liebe eure Familien

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

für immer in unseren Herzen

In Liebe deine Familie

10. Jahrestag

Mathilde Gschnitzer geb. Brunner In Liebe und Dankbarkeit schauen wir zurück und danken Gott für die Zeit, die du bei uns gewesen bist. Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Wir gedenken unserer lieben Eltern

Rosa und Josef Stuefer am Sonntag, den 3. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt‘s Gott. Im lieben Gedenken eure Kinder mit Familien

Manchmal bist du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, und für immer in unseren Herzen.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie

5. Jahrestag Wo früher dein Leben war, ist jetzt Stille. Wo früher dein Platz war, ist jetzt Leere. Jedoch behalten wir dich in unseren Herzen, als wärst du nie von uns gegangen.

Adolf Gschnitzer † 13.01.2014

In inniger Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Allen, die daran teilnehmen, für dich beten und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. In Liebe deine Familie

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Jahrestage

In jeder Träne lebt ein Tropfen Erinnerung und mit ihr ein Licht, das weiterlebt!

Paul Leitner

* 30.08.1960 † 27.11.2018

Danke sagen wir allen, die unseren lieben Paul im Leben Liebe, Freundschaft und Achtung schenkten, die sich in Trauer mit uns verbunden fühlen, ihre Anteilnahme in vielfältiger Weise zum Ausdruck brachten und gemeinsam mit uns Abschied nahmen. Jedes Zeichen, jedes Wort und jede Umarmung hat uns sehr viel Kraft und Trost gespendet.

Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen ist unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe.

Die Trauerfamilie

3. Jahrestag Martina Kofler geb. Kerschdorfer

Lieber Steffl! Du bleibst in unserem Herz. Dein Abschied war unser größter Schmerz, doch eines Tages werden wir verstehen, warum wir diesen Weg gehen!

† 26.01.2016

Wir gehen die Wege, die du gegangen bist, du gehst mit uns. Wir freuen uns an dem, was dich erfreut hätte, wir sehen dich mitlachen. Wir gehen den Spuren nach, die du hinterlassen hast, und begegnen dir immer wieder.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an dich am Sonntag, den 20. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

In Liebe denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 27. Jänner um 10.30 Uhr in der Kirche in Egg. Allen, die daran teilnehmen und an unsere Tina denken, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen.

3. Jahrestag

In ewiger Liebe deine Familie

Stefan Larcher

„Quando ci sentiremo tristi, ritaglieremo dal vostro ricordo tante piccole stelle, allora il cielo sarà così bello, che tutto il mondo se ne innamorerà“.

7° Anniversario

6° Anniversario

Francesco Marcotto

Bruna Zanlucchi Marcotto

† 27.12.2011

Con tanto tanto amore I vostri figli e i vostri amatissimi nipoti.

† 15.02.2013 Erker 01/19

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Jahrestage

Aus der Seelsorgeeinheit

Du wirst für immer in unseren Herzen bleiben.

Juliane Strickner Religionslehrerin

In Liebe deine Familie

Glauben bedeutet für mich ... ... mit der festen Hoffnung durchs Leben zu gehen, dass ich niemals alleine bin. Man könnte es auch als Gefühl des Getragen-Seins bezeichnen, das mir in jeder Situation Rückhalt und Orientierung gibt. Gott ist wie der Fixpunkt, der Polarstern, in meinem Leben. Ich glaube, dass ich als sein Geschöpf eine Aufgabe auf der Welt habe, und wenn ich meine Existenz nach seinen Geboten auslege, alles in und durch die Liebe tun soll. Sie ist die treibende Kraft und macht Gott für mich jeden Tag spürbar. So zum Beispiel in der Beziehung zu meiner Familie und der Arbeit mit meinen Schülern. Der Glaube an den dreifaltigen Gott lädt aber nicht nur zum Wohlfühlen ein. Das Beispiel Jesu Christi zeigt mir, dass sich der Glaube vor allem in Zeiten der Not und Bedrängnis beweist. Wenn es hell um uns ist, nehmen wir das Licht als selbstverständlich wahr. Die Sterne leuchten nämlich immer, nicht nur in der Nacht. Aber erst wenn es dunkel ist, halten wir Ausschau nach ihnen. Ich versuche meinen Kompass nach dem Vorbild Jesu auszurichten, der mit seinem Leben für Liebe, Frieden und Gleichheit eingestanden ist und uns all das ohne Kompromisse vorgemacht hat. Dafür muss man auch manchmal gegen den Strom schwimmen und vermeintlich alleine dastehen. Glauben heißt nicht immer „Ja und Amen“ zu sagen, sondern seine Stärken für das Gute einzusetzen. Dies ist eine Lebensaufgabe und dabei wird es immer wieder Momente des Zweifels oder der Unsicherheit geben. Doch dann frage ich mich, wie viel mir mein Glaube schon gegeben und geholfen hat und wie wenig er im Verhältnis dazu von mir gefordert hat. Im Hebräerbrief in der Bibel heißt es: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ Glaube bedeutet für mich Vertrauen, Vertrauen auf Gott, meine Mitmenschen und mich selbst.

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1. Jahrestag

Werner Fuchs

Schöne Jahre. Nicht weinen, dass sie vergangen, sondern danken, dass sie gewesen. Hermann Hesse

* 22.05.1926 † 01.01.2018

2. Jahrestag

Herbert Haller

Schmied Hermann * 17.09.1931 † 20.01.2017 In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. Februar um 9.30 Uhr in der St. Veit Kirche in Obertelfes. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

10. Jahrestag

Albert Wieser Seiter Albert

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich, lieber Tate, am Sonntag, den 10. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Du warst so gut im Leben, du wirst so sehr vermisst, drum wollen wir, die leben, auch deiner vergessen nicht! Mag auch die Zeit die Wunden heilen, die Lücke und die Narben bleiben!

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie


Aus den Wipptaler Gemeinden

GEBURTEN Brenner: Mohammad Michael Khan (03.11.2018, Brixen). Laurin Kinzner (03.11.2018, Innsbruck). Shuja Iqbal (10.11.2018, Bozen). Aaron Plattner (15.11.2018, Brixen). Muhammad Ali (22.11.2018, Brixen). Freienfeld: Valentina Kofler (15.11.2018, Brixen). Franziska Rainer (16.11.2018, Brixen). Ida Ralser (30.11.2018, Brixen). Pfitsch: Ida Hofer (10.11.2018, Brixen). Ratschings: Lea Mairösl (01.11.2018, Brixen). Eva Hofer (16.11.2018, Brixen). Lotte Pipino (22.11.2018, Brixen). Elsa Mair (27.11.2018, Brixen). Sterzing: Sophia Staudacher (19.11.2018, Brixen). Mario Nicolella (20.11.2018, Brixen). Mattia Alberio (22.11.2018, Brixen). Sophia Horak (22.11.2018, Brixen). Nils Siller (30.11.2018, Meran). TODESFÄLLE Brenner: Anton Leitner, 73 (07.11.2018, Brenner). Freienfeld: Costantina Pernter, 86 (13.11.2018, Freienfeld). Paul Leitner, 58 (27.11.2018, Freienfeld). Pfitsch: Max Delueg, 92 (24.11.2018, Sterzing). Ernst Sailer, 77 (25.11.2018, Pfitsch). Ratschings: Edith Volgger, 49 (02.11.2018, Ratschings). Franz Holzmann, 77 (08.11.2018, Ratschings). Maria Gasteiger, 60 (29.11.2018, Bozen). Sterzing: Nicola Ferrentino, 71 (11.11.2018, Sterzing). Herbert Larcher, 65 (22.11.2018, Sterzing). EHESCHLIESSUNGEN Freienfeld: Melanie Gasteiger und Benjamin Braunhofer (06.11.2018, Freienfeld). Sterzing: Aklima Akter Liza und Shohol Hedayeth Ullah (08.11.2018, Sterzing). BAUKONZESSIONEN Brenner: Gemeinde Brenner: Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kaserne, Bp.248 und 250, Gp.352/1, K.G. Pflersch. Brenner Real Estate Einfache Gesellschaft, Pflersch: Abbruch und Wiederaufbau eines lw. Gebäudes, Gp.959/1, K.G. Pflersch. Manfred Saxl: Errichtung einer Wohnanlage, Gp.87/1, K.G. Gossensaß. Franzensfeste: Autotest Südtirol GmbH, Fabrikstr.7: Adaptierungsarbeiten, Bp.275/1, 71/10, 71/4 und 71/6, K.G. Mittewald. Karl Gruber, Bernhard Natter, Francesco Rizzi, Birgit Seeber, St. Martinstr.1: Sanierung, bauliche Umgestaltung und außerordentliche Instandhaltung, Bp.169, K.G. Mittewald. Freienfeld: Philipp Forer, Mauls 50: Rekonstruktion Holzhütte samt Güllegrube, Bp.87, K.G. Mauls. Joachim Rainer-Wieser, Gschließ 4: Sanierung und Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.54, Gp.314, K.G. Trens. Walter Wild, Valgenäun: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.596, K.G. Trens. Gemeinde Freienfeld: Sanierung des 2. Teilstücks der Straße Außerrust, Bp.132 und 133, versch. Gp., K.G. Stilfes. Alexander Hofer, Hildegard Mair, Trens, Lahnstr.37: Sanierung und Erweiterung

des Wohngebäudes, Bp.444, K.G. Trens. Alexander Moling, Martin Niederkofler, Eva Sensovini, Stilfes 95 und 96: Sanierung, Bp.513 und 514, K.G. Stilfes. Gemeinde Freienfeld, Peter Mair GmbH, Überegger GmbH: Bau der Infrastrukturen für die Erweiterung des Gewerbegebietes, versch. Gp., K.G. Trens. Pfitsch: Kraftwerk Wiesen Konsortial GmbH: Projekt zum Einbau eines Rechenreinigers beim Kraftwerk, Gp.1607/5 und 1609, K.G. Wiesen. Aue St. Jakob GmbH: Wasserableitung aus dem Überwasserwaldbach (Viedalm) in der Gemeinde Pfitsch zur Erzeugung elektrischer Energie, Gp.1398/1, 1450 und 2122/10, K.G. Pfitsch. Renè Keim, Wiesen, Am Moosfeld 63: Sanierung des Wohnhauses, Bp.227/1, K.G. Wiesen. Gerhard Graus, Wiesen 137: Errichtung von überdachten Autostellplätzen, Bp.27, K.G. Wiesen. Ratschings: Reinhold Oberjakober, Mareit, Fritzengatter 7: Errichtung einer Tiefgarage, Bp.250, K.G. Mareit. Alpidee KG, Mareit, Handwerkerzone 8: Fertigstellungs- und Umstrukturierungsarbeiten in den Betriebswohnungen, Bp.469, K.G. Mareit. Alpidee KG, Mareit, Handwerkerzone 8: Überdachung der Entladefläche mit Entladerampe und des Eingangs des Betriebsgebäudes, Bp.469, Gp.1211/1, K.G. Mareit. Leitner AG, Gasteig, Handwerkerzone Ost 8: Änderungen im Erdgeschoss und Bau einer Überdachung, Bp.325 und 353, K.G. Jaufental. Willfried Schölzhorn, Mareit, Nassereit: Errichtung von lw. Garagen mit darüber liegendem Heu- und Strohlager, Bp.98, Gp.923, K.G. Mareit. Georg Volgger, Mareit, Kirchdorf 22: Errichtung eines Pelletsilos und eines Kellers, Bp.282, K.G. Mareit. Freizeit & Sport Ridnaun Konsortial GmbH, Obere Gasse, Ridnaun: Errichtung einer Beschneiungsanlage beim Skilift Gasse, versch. Gp., K.G. Mareit und Ridnaun. Sterzing: Gemeinde Sterzing: Sanierung der Turnhalle in der Sportzone, Bp.495, K.G. Sterzing. Stefan Leitner, Thuins 50: Abbruch und Wiedererrichtung eines Autounterstandes mit Dachterrasse, Errichtung einer Holzhütte sowie einer Photovoltaikanlage, Bp.168, K.G. Thuins. Nadine Delueg, Marconistr.11: Errichtung einer Markise, Bp.444, K.G. Sterzing. Martin Mühlsteiger, Meinhard-II-Gasse: Erweiterung des Geschäftes im Erdgeschoss, Bp.131, K.G. Sterzing. Ennomas KG, Neustadt 35: Interne Umbauarbeiten, Bp.81, K.G. Sterzing. Neue Rosskopf GmbH, Tschöfs: Durchführung von Pistenverbesserungen am Roßkopf, Gp.526/1, K.G. Tschöfs. Bezirksgemeinschaft Wipptal, St.-Jakob-Weg: Errichtung eines Windfanges beim Gesundheits- und Sozialsprengel Wipptal, Bp.657, K.G. Sterzing. Hotel Sonklarhof OHG, Helmut Felix Leider, Bahnhofstr.1: Änderung der Zweckbestimmung von Büro in Wohnung sowie Errichtung einer Büroeinheit, Bp.251, K.G. Sterzing. Andrea Cremonese, Silvia Mottin, Johann-Kofler-Str.23B: Errichtung eines Vordaches für die Wohnung, Bp.1038, K.G. Sterzing. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it

Impressum Jahrestage Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna.eisendle@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Alois Karl Eller, Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Siegfried Siller (ss), Helmuth Wieser, Bruno Maggio, Dario Massimo (dm) Titelseite: Maurizio Lutzenberger Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Ärztekalender

Veranstaltungen

Apotheken 01.01. – 04.01.: Apotheke Wiesen, Tel. 760353 05.01. – 11.01.: Apotheke Gilfenklamm, Tel. 755024 12.01. – 18.01.: Apotheke Paracelsus, Tel. 764940 19.01. – 25.01.: Stadtapotheke, Tel. 765397 26.01. – 01.02.: Apotheke Wiesen. Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 – 12.00 Uhr geöffnet.

Praktische Ärzte 01.01.: 05.01.: 06.01.: 12.01.: 13.01.: 19.01.: 20.01.: 26.01.: 27.01.:

Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786 Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 Dr. Pietro Stefani

Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.

Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187.

3.1. SPORT Eisklettern mit Bergführer für Einsteiger und Fortgeschrittene, AVS Freienfeld.

4.1. MUSIK Neujahrskonzert mit dem Salonorchester, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. Kartenvorverkauf: TV Sterzing, Tel. 0472 765325, Filialen der Sparkassen oder www.ticket.bz.it

7.1. TAG DES OFFENEN KINDERGARTENS Kindergarten „Maria Regina Pacis“, Sterzing, 14.45 – 16.00 Uhr.

8.1. TAG DES OFFENEN KINDERGARTENS Kindergarten „Löwenegg“, Sterzing, 13.30 – 14.30 Uhr.

13.1. Tierärzte 05./06.01.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 12./13.01.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 19./20.01.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 26./27.01.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 02./03.02.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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SPORT Skitouren für Anfänger, AVS Sterzing.

14.1.

INFO-VERANSTALTUNG „Willkommen in der Mittelschule“, Sterzing, Mittelschule „K. Fischnaler“, 18.00 Uhr.

18.1. VORTRAG „Die Niere – das ‚Klärwerk‘ des Menschen“, Dr. Josef Frötscher, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr.

20.1. UNTERHALTUNG Preiswatten, veranstaltet vom Katholischen Familienverband, Sterzing, Mensa der Mittelschule, 14.00 Uhr.

SPORT Skitouren für Anfänger, AVS Sterzing. SPORT Lawinenübung des CNSAS, praktischer und theoretischer Teil, Jaufenpass, 9.00 Uhr. Information und Anmeldung: patrick.debettin@italcombi.com (innerhalb 15.01.).

24.1. UNTERHALTUNG „Balldini’s Night“ mit Barbara Balldini, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. SPORT Senioren-Winterwanderung Meran 2000, AVS Pfitsch.

25.1. VORTRAG „Mobbing und Cybermobbing – gemeinsam dagegen etwas tun“, KVW Ortsgruppe Telfes, Vereinshaus Telfes, 19.30 Uhr. Kostenlos! Anmeldung erwünscht: Tel. 338 1821204 (abends).

26.1. SPORT Jägerbiathlon, Ridnaun, Biathlonzentrum, 10.00 Uhr. VERSCHIEDENES Einweihungsfeier Talabfahrt und Liftanlage, Sterzing, Roßkopf.

27.1. MUSIK Benefizkonzert mit den „Pflerer Gitschn“ und dem „Wipptaler Dreigesang“, Sterzing, St. Margarethenkirche, 18.30 Uhr.

2.2. MUSICAL „Kiss me Kate“, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.

3.2. SPORT Feuerstein Skiraid, Langlaufzentrum Erl, 10.00 Uhr.

4.2. VORTRAG „Führen moderne Medien zu Abhängigkeit und Isolation?“, KVW Frauen in Zusammenarbeit mit dem JD Wipptal, Jugenddienst Wipptal, 19.30 Uhr.

6.2. SPORT Winterwanderung Plätzwiese–Dürrenstein Hütte, AVS Freienfeld.

Sprechstunde Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 25. Jänner 2019 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 946020.

Vereine und Verbände ELKI 25.1.: Omas Hausapotheke, 20.00 Uhr. 30.1.: Opa-Oma-Tag, 15.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it. KOLPINGFAMILIE 6.1.: Gemeinsame Weihnachtsfeier mit Haussegnung, Kolpingsaal, 16.30 Uhr. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.

KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw. org JUGENDTREFF Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr.


Wipptaler Sumserin

FILMCLUB 11.1.: Manaslu, AT 2018, 20.00 Uhr. 18.1.: Aufbruch zum Mond, USA 2018, 20.00 Uhr. 25.1.: Cold War, PL/FR/GB 2018, 20.00 Uhr. 1.2.: Styx, DE/AT 2018, 20.00 Uhr.

Märkte 5., 19.1. und 5.2.: Krämermarkt, Brenner. 4.2.: Monatsmarkt Sterzing.

Kurse 26. und 27.1.: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sprengel Sterzing, St.-Jakob-Weg 8, 1. Stock, Sitzungssaal, 9.00 – 17.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621. Ab 4.2.: „Gesund und fit mit Yoga“, Yogakurs mit Rakesh Nanda, 6 Abende, 1x wöchentlich, 19.45 – 21.15 Uhr. Ab. 4.2.: „Yoga für Schwangere“, mit Karin Nanda, 5 Abende,

Verbraucherzentrale Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung Sprechstunden jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Bürozeiten: 9.00 – 11.00 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. Gewalt im Alter Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende Jeden 1. Donnerstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 17.00 – 18.30 Uhr. Sprachencafè Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- und Betreuung Wipptal Montag bis Freitag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (Vertretung der Zivilinvaliden) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. Beratung Suchtprävention für Jugendliche und Eltern Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. Trauercafé Sterzing, Margarethenhaus, 8. Jänner (9.15 – 10.30 Uhr) und 5. Februar (16.00 - 18.00 Uhr). Caritas Männerberatung Bozen, Meran und Brixen, Tel. 0471 324649, E-Mail: mb@caritas.bz.i Familienberatungsdienst Terminvereinbarung Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozialund Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@ yahoo.com

1x wöchentlich, 20.00 – 21.00 Uhr. Yoga in der Schwangerschaft ist eine sanfte Begleitung für die werdende Mutter – körperlich, seelisch, ganzheitlich. Info & Anmeldungen: 0474 530547, nandayoga@yahoo.de, www.nandayoga.de. Ab 7.1.: „Lebenskompass“, 10 Einheiten Yoga, Pilates, Jumping, Functional Fitness, Athletic Perfomance, AcquaPower, Mobility, Kinder Training, Rücken Training, Qi Gong. Personaltraining, Ernährungscoaching, Klangschalenmassage, Wellnessfußmassage auf Anfrage. Infos und Einschreibung auf www.lebenskompass. it, Facebook oder 349 610 6423 (Gaby).

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Dreißig Johr, jo huire wearns dreißig Johr, dass i, sou ummin Munatsunfong, in Erker vi mein Poschtkaschtl außertien konn. I woaß nou ginau, wie vour dreißig Johr ’s earschte Mol a sou a dinns Heftl außerkemmin isch. Mier hotts woll gschwind gfolln, weil man do drein a Haufe Nuijigkeitn gfundn hot, de wos sischt nindert zi lesn giwesn sein. Und gschwind hattns schun a poor sella Gscheide verstondn, dass des Blattl nit oft außerkemmin weard. Ober viwegn, ginau is Gegntoal isch kemmin: Des Blattl isch va Mol zi Mol besser und schiener wordn. Und oft a drei- oder viermol as dick as wie in die earschtn Nummern. Und wenn i asou zruggdenk, noar kimp mer vir, dass i in der gonzn Zeit gor awie älter wordn bin. Jo, dreißig Johr hobm ba mir meahrer Schpurn hinterlott aswie ban Erker. Uens konn i ober mit ruhign Gewissn va mier behauptn: I hon olle 30 Johr olm den Beitrog gizohlt,weil afs Johr girechnt mocht des woll nit woas Gott wieviel aus. Und ginau geschter hon i a schun wieder vir des nuie Johr mein Schuldigkeit gitun. I hons nit wie holt a poor, de sich sogn, de schickn mier des Heftl jo dechter. Des war ginauso as wie de, de wos ban Kirchn nie an Kreizer in den Klinglbeitl werfn, weil se sich denkn, der Pforrer lest de Mess schun dechter, a wenn i kuen Sacklgeld gib. Jo, ober wenn olle asou warn? Erker 01/19

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Kleinanzeiger

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Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

21.01.1919 Krampf. Wieder eine Buchbesprechung Ettore Tolomei gibt eine neue Broschüre heraus: Cenni Statistici sull‘Alto Adige. Bolzano 1918. Die ersten zwölf Seiten enthalten eine geographische Beschreibung Deutschsüdtirols. Um sich darin einigermaßen zurechtzufinden, bedarf der Leser vor allem einer genauen Ortskenntnis, eines auf die entferntesten und phantasievollsten Klangverwandtschaften eingestellten Ohres, eines ausgesprochenen Rätsellösertalentes, sowie einer Spezialkarte. Mittels all dieser Behelfe ist es uns zu unserem nicht geringen Triumphe gelungen, herauszubekommen, daß Mazia - Matsch, Monastero - Münster, Soldano - Sulden, Fleres - Pflersch, Vizze - Pfitsch und Dobbiaco - Toblach heißen soll. Leider glückte es uns nicht, zu ergründen, wo der 3435 hohe Gieveretto in Vintschgau steht, wo sich der Gran Pilastro (3528 Meter) in den Monti Breoni (?) befindet, und welcher der drei Etschseen mit dem Lago della Muta gemeint sein könnte. (…) Die nun folgenden hauptsächlichen Daten über Deutschsüdtirol schließen etwas voreilig mit der „Vereinigung mit Italien 1918“ ab. Hieraus ist von Monumenten die Rede, an denen Tolomei natürlich allenthalben den italienischen Ursprung erkennt, von den altrömischen Brücken und Türmen angefangen, die sich übrigens auch in Mainz, Regensburg und noch nördlicher nachweisen lassen, bis zu den „lombardischen“ Linien des Bozener Doms. (…) Sogar Colle Isarco erkannten wir an der Barbarakapelle als - Gossensaß. Nun aber kommt ein verblüffendes Prachtstück echt Tolomei‘scher Kunst: „Artisti viventi de bella fama nella pittura e nella scultura sono: Luigi Delugo, Giuseppe Morodi, Giuseppe Rudisera, Luigi Pescolle, Alessandro Dejaco, Ferdinando Stufles, Cassiano Dapaz, Orazio Gaigher, Fabio de Mauron, Francesco TavelIa, …“ Also das sind Deutschsüdtirols Künstler von Ruf! Wer zweifelt da noch daran, daß Bozen und Meran italienische Städte sind. (…) Nun kommt noch ein alphabetisches Namensverzeichnis der Gemeinden Deutschsüdtirols, Wir erraten: Mezzaselva Mittenwald, Glorenza - Glurns, Mareta - Mareit, Prato - Wiesen (oder Prad?), ja sogar Vipiteno Sterzing, scheiterten aber allein bei „C“ vollständig an Caminata, Cavolano, Cauria, Cissico, Colli, Clusio, Colderano, Colsano und Carnedo, und mußten weitere Lösungen als hoffnungslos ausgeben. Wozu auch? Es gibt ja keinen Ortsnamen,

kein Krähwinkel in ganz Deutschland, der sich nicht italianisieren ließe auf diese Weise. Wir haben für diese Weise ein gut deutsches Wort: Krampf!

für den Triumphwagen Neuitaliens fangen lassen würden. Linzer Tages-Post

Bobrennen auf der Jaufenstraße vor 1929 (Privatbesitz)

Nein, nein! Eine deutsche Stadt kann selbst der phantasievollste Krampf nicht zu einer italienischen machen, ebensowenig wie ein deutscher Künstler oder Schriftsteller durch ein angehängtes „o“ zu einem italienischen Künstler oder Schriftsteller wird. Denn wenn das wäre, müßte auch das gegenteilige Experiment möglich sein, und es wäre den Deutschsüdtirolern dann ein Leichtes, Herrn Tolomei von seiner Idiosynkrasie gegen deutsche Ortsnamen zu heilen, indem sie seinen Namen einfach - etwa mit Tolm - verdeutschen. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

25.01.1919 Fünf Tage Verpflegung gratis Am 25. Jänner findet in Sterzing eine große italienische Wintersportveranstaltung statt, die fünf Tage dauern soll und deren Hauptschauplatz das Jaufengebiet ist. Schifahrer, Rodler und Bobleute sollen ihre Kunst auf urtirolischem Boden zeigen. Hohe Geldpreise und vollkommen freie Verpflegung im Jaufenhaus und in Gasteig winken den kühnen Wintersporthelden. Neurom scheint es mit denselben Hauptmitteln, Brot und Spiele, versuchen zu wollen, wie es die Gewalthaber in Altrom anwandten. Die Leimruten dürften hoffentlich vergeblich aufgestellt worden sein, denn solche Gimpel dürfte es in der Urtiroler Gegend kaum geben, die sich

29.01.1919 Italienisches Wintersportfest in Sterzing Innsbruck, 28. Jänner. Am Samstag, 25. des Monats, begann in der Stadt Sterzing eine vom Touringklub Mailand veranstaltete italienische Wintersportwoche, die fünf Tage dauert und als deren Hauptschauplatz der Jauffenpaß gilt. Den Skifahrern und Rodlern winken Preise von insgesamt 40.000 Lire. Der erste Bobpreis ist 5.000 Lire. Außerdem werden die Teilnehmer auf Kosten Italiens vollständig frei verpflegt. Die Aufforderung des italienischen Kommandos, aus diesem Anlaß die Häuser zu beflaggen, beantwortete der kerndeutsche Gemeinderat von Sterzing mit dem Rücktritt. Die Mailänder Sportsfreunde fuhren mit ihren Damen nach dem hölzernen Schlagbaum am Brenner, wo sie in nationalen Reden das „Neue Italien bis zum Brenner“ feierten. Allerdings waren die Signori über die geringe Teilnahme der einheimischen Bevölkerung an dem Wintersportfest, zu dem man in großen zweisprachigen Plakaten eingeladen hatte, nicht wenig erbost. Einige Deutsche hielten es jedoch mit ihrem Nationalbewußtsein vereinbar, an dieser politischen und nationalen Feier teilzunehmen! Salzburger Volksblatt

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