ERKER 01 2021

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Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Jahrgang 33 - Jänner 2021

Erker Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Vom Glück der Veränderung

Neue Bezirkspräsidentin

Sicher auf Tour



Nächster Redaktionsschluss:

18.01.21

Inhalt Ein unglaubliches Jahr.

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Jahresrückblick

Corona, Lockdown, Isolation, Desinfektion, Abstand und Maskenpflicht. Selten zuvor haben wir uns Neujahr sehnlicher herbeigewünscht – auf dass wir uns 2021 die verloren gegangene Freiheit wieder zurückerobern. Rückblick auf ein Jahr im Krisenmodus.

Politik Bezirksrat: Holpriger Start in die neue Legislatur .................................8 Wipptal: Das leidige Thema Müll ........................................................8 Gemeinden: Haushaltssitzungen im Überblick ..................................10 Wirtschaft Interreg: Grenzüberschreitende Projekte diskutiert .............................7 Aktion: Handwerk hilft.....................................................................45 Beruf: Softwareentwicklerin Patrizia Gufler ......................................76 Gesellschaft Wipptal: In die Herzen der Menschen ..............................................22 Porträt: Vom Glück der Veränderung................................................24 Titelgeschichte: 2020 – Was für ein Jahr! .........................................28 Kultur Musik: Tamira präsentiert neuen Song..............................................46 Blasmusik: Kapellen zeichnen Jubilare aus ........................................48 Historisches Bild: Spätgotische Wandschränke .................................53 Pagine italiane Wipptal: “Il comprensorio con un grande cuore” .............................59 Consiglio Interreg: progetti transfrontalieri .......................................60 La lunga memoria di Adriano Gasparato ..........................................62 Montagna che passione ...................................................................64 Sport Interview: „Lawinenunglücke sind meistens selbstverschuldet“ ........66 AVS: Ein etwas „anderes“ Bergsteigerjahr ........................................68 Biathlon: IBU-Cup im März in Ridnaun ......................................... 7726

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Die Gemeindehaushalte im Überblick

46 Neuer Song

68 „Anderes“ Jahr

Erker-Extra Jobs & Trends ................................................................................... 76 Wipptaler Hochzeitspaare 2020 ....................................................... 79 Rubriken Laut § .............................................................................................. 10 Tourentipp des Monats .................................................................... 69 Jahrestage ....................................................................................... 84 Aus der Seelsorgeeinheit .................................................................. 87 Unterhaltung ................................................................................... 88 Veranstaltungen............................................................................... 90 Leute .............................................................................................. 91 Rezept ............................................................................................. 91 Sumserin.......................................................................................... 92 Kleinanzeiger ................................................................................... 92 Gemeinden ...................................................................................... 94 Impressum ....................................................................................... 94 Vor 100 Jahren ................................................................................ 95

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Liebe Leserin, lieber Leser, 2020 wird in die Annalen eingehen als ein Jahr, in dem die global vernetzte Welt von einer Pandemie heimgesucht wurde, die uns in unseren seit Jahren gewachsenen und eingefahrenen Grundfesten und zur Selbstverständlichkeit gewordenen Gewohnheiten tief erschüttert hat. Das öffentliche Leben, das Arbeits- und Schulleben, das private Leben – es wurde über weite Strecken heruntergefahren, stillgelegt, mitunter auf den Kopf gestellt. Plötzlich war nichts mehr so, wie es einmal war. Den Umgang mit solch einer weltumspannenden und beinahe alle Lebensbereiche konditionierenden Seuche kannten wir bisher höchstens vom Hörensagen. So mag es denn auch kaum verwundern, dass die vor 100 Jahren grassierende Spanische Grippe, die vielleicht schlimmste Pandemie überhaupt, kaum noch im kollektiven Gedächtnis der Menschen präsent war. Anfangs wollten wir die um sich greifende Pandemie gar nicht richtig wahrhaben. Doch dann, im vergangenen Frühjahr, verspürten wir das Unheil beinahe täglich und stündlich weiter heraufziehen. Plötzlich war unsere auf so eine Situation nicht im Mindesten vorbereitete Gesellschaft in einen Krisenmodus geschlittert. Ohnmächtig. Ratlos. Manches Mal kamen wir uns vor wie im falschen Film. Dann der erste Lockdown: Leer die Straßen, geschlossen die Schulen, Geschäfte und Cafés, geisterhaft die Gassen. Wie ausgestorben. Was folgte: Kleinstaaterei und Verordnung über Verordnung – fernab einer europäischen Lösung. Nicht nur die Politik war überfordert und wusste sich oft keinen rechten Weg. 75 Verordnungen allein des Landeshauptmanns bis Mitte Dezember sprechen für sich. Anpassungen, von denen man sich eine Entspannung für das Gesundheitssystem verhoffte. Renate Breitenberger und Barbara Felizetti Sorg blicken in dieser Ausgabe auf ein zermürbendes Jahr zurück, auf ein Jahr, das noch lange nachhallen dürfte. Für 2021 wünschen wir Ihnen Zuversicht und Gesundheit. Kommen Sie gut durch das neue, ein hoffentlich besseres und planbareres Jahr. Das wünscht Ihnen das gesamte Erker-Team Bleiben Sie uns gewogen!

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Leserbriefe

An die neue/alte Gemeindeverwaltung Als Sterzinger Bürger schätze ich immer, wie schnell und sauber unsere Stadt vom Schnee geräumt wird. Es ist ein Vergnügen, durch die alten Gemäuer zu flanieren und die Schaufenster zu bewundern. Eine Frage taucht aber jedes Mal auf: Sollen die Leute wirklich alle mit dem Auto ins Zentrum, denn das Reinigen der Gehsteige scheint wirklich nicht die erste Sorge zu sein? Geschweige denn die Brücke zwischen Sportzone und Bahnhof, die tagtäglich von hunderten Personen überquert wird: Die gehört sowieso niemandem. Sergio Fratucello

Jänner 2021 Ich kann’s immer noch nicht verstehn, wie mir Menschen mit den Worten „Alles nur Fake“ in die Augen sehn. Gut – ich bin nicht die Hellste, aber emotional oftmals die Schnellste, um trotzdem NICHT zu begreifen, wie man das alles nur leugnen kann bei Freunden, Familie, Frau und Mann. Aus diesen Leuten werd ich nicht schlau, doch eines weiß ich ganz genau: werd weiterhin mein Bestes tun,

Danke!

damit nicht noch mehr liebe Menschen in Ewigkeit ruhn.

Ein großer Dank an alle Einsatzkräfte jeglicher Art für ihren Einsatz in der Vergangenheit und in der Zukunft!

Maria Schumann

Name der Redaktion bekannt

ERGEBNIS DEZEMBER Sind Sie mit dem Krisenmanagment der Landeregierung zufrieden?

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DIE JÄNNER-FRAGE

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Lassen Sie sich gegen Covid-19 impfen?

ZUGRIFFSZAHLEN: 1. – 23.12.20 SEITENAUFRUFE: 104.219 +54 % zum Vorjahr

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Sterzing

Studie über Fatigue-Syndrom bei Covid-19 Eine große Anzahl von Covid-19-Patienten klagt während der akuten Phase der Krankheit über geistige und körperliche Müdigkeit. Dieses „Fatigue-Syndrom“ kann wochenlang anhalten. „Fatigue“ wird das Gefühl körperlicher und geistiger Müdigkeit oder Erschöpfung genannt, das durch Energiemangel, Muskelschwäche,

langsame Reaktionen, Schläfrigkeit und Konzentrationsdefizit gekennzeichnet ist. Allerdings gibt es keine Routineuntersuchungen oder Biomarker, die eine genaue medizinische Diagnose ermöglichen, sodass diese Patienten oft unbehandelt bleiben. In der Klinischen Forschungseinheit

FUGGERROPPE

Schaug mr amol!

für Neurorehabilitation am Krankenhaus Sterzing wurde vor kurzem eine Studie an Patienten abgeschlossen, die nach verschiedenen neurologischen Komplikationen (Neuropathie, Myopathie, Schlaganfall, Enzephalitis) infolge von Covid-19 hospitalisiert wurden. Diese Patienten zeigten auch nach der klinischen Genesung weiterhin kognitive Probleme, vor allem in Bezug auf die sogenannten Exekutivfunktionen (planen, Entscheidungen treffen ...), sowie starke körperliche Müdigkeit. Durch gezielte neuropsychologische Tests und elektrophysiologische Untersuchungen konnte erstmals ein Profil der Hirnfunktionsstörung des Frontallappens identifiziert werden, das für kognitive Defizite und chronische Müdigkeit bei Covid-19 verantwortlich ist. Die Ergebnisse dieser Studie wurden zur Veröffentlichung in der Fachzeitschrift „Journal of the Neurological Sciences“ angenommen. Erstautorin ist Paola Ortelli, Neuropsychologin und Forscherin im Südtiroler Sanitätsbetrieb, während Viviana Versace, Neurologin und Leiterin der Forschung im Bereich Neurophysiologie an der Neurorehabilitationseinheit in Sterzing, als Seniorautorin aufscheint. Unter den Autoren befinden sich auch renommierte nationale und internationale wissenschaftliche Partner. Nun hat die zweite Phase der Studie begonnen, um das neuropathologische Profil abzugrenzen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu identifizieren. Im Fokus stehen dabei Patienten, die Covid-19 in einer milden Form hatten, aber über körperliche Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlaflosigkeit oder Stimmungsstörungen klagen. Wer Interesse hat, an der Studie teilzunehmen, kann sich bei Viviana Versace melden (E-Mail: viviana.versace@sabes.it). Erker 01/21

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WIPPTAL-CHRONIK Wipptal Heftige Schneefälle Giggelberg LKW verirrt sich Von Brenner kommend folgte ein LKW-Fahrer am 12. Dezember blindlings seinem Navigationsgerät und bog bei Pontigl auf die vereiste steile Bergstraße nach Giggelberg ab. Bei der Bahnunterführung in Außerpflersch gab es kein Weiterkommen mehr. Unter größten Anstrengungen gelang es der FF Gossensaß und Pflersch sowie Fahrer Martin Fleckinger, den vollbeladenen LKW auf demselben Weg zurück zu manövrieren.

© FB Martin Alber

© FF Ratschings

Das Wochenende vom 5./6. Dezember hat auch im Wipptal dem Landesstraßendienst, den Freiwilligen Feuerwehren und vielen Helfern alles abverlangt. Extreme Schneefälle, gepaart mit Regenschauern, sorgten für zahlreiche umgestürzte Bäume, Lawinen drohten abzugehen, Fahrzeuge mussten geborgen werden, zahlreiche Haushalte waren ohne Strom. Allein an diesen zwei Tagen wurden die Wehren im Bezirk zu 41 Einsätzen gerufen.

Brenner Zwei Männer verhaftet Bei einer Routinekontrolle am Bahnhof Brenner konnte die italienischen Polizei am 4. Dezember zwei Verhaftungen vornehmen. Bei einer genaueren Überprüfung der Personalien eines 42-jährigen italienischen Staatsbürgers stellte sich heraus, dass dieser zu zwei Jahren und sieben Monaten verurteilt worden war. Mit dem gleichen Zug wollte auch ein ägyptischer Staatsbürger nach Italien einreisen. Da er keine gültigen Papiere bei sich trug, wurde er den österreichischen Behörden übergeben.

© Karl Leiter

Pfitsch Straße gesperrt

Sterzing Lawinenabgang Am 9. Dezember wurde die FF Sterzing wegen eines Lawinenabganges auf der Straße Richtung Matzes zu einem Einsatz gerufen. Da sich oberhalb des Lawinenkegels ein medizinischer Notfall ereignet hatte, war es dem Rettungsdienst nicht möglich, zum Einsatzort zu gelangen. Ein in Matzes wohnhafter Feuerwehrmann holte die Sanitäter mit seinem Privatfahrzeug ab und brachte sie zum Patienten. In der Zwischenzeit befreite der Straßendienst die Straße vom Schnee.

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Wipptal Brennender LKW Am 16. Dezember ist auf der Nordspur der Brennerautobahn zwischen Brixen und Sterzing ein LKW in Brand geraten. Bei Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehren von Sterzing, Mittewald und Vahrn stand der Anhänger bereits in Flammen, die Zugmaschine konnte rechtzeitig abgekoppelt werden. Verletzt wurde niemand. Sterzing Koks statt Obst An der Autobahnmautstelle in Sterzing hat die Finanzpolizei am vierten Adventwochenende einen Drogenkurier aus dem Verkehr gezogen und 70 kg Kokain sichergestellt. Das Rauschgift im Wert von drei Millionen Euro war im Lieferwagen in einem Fach mit doppeltem Boden versteckt. Das Kokain wurde beschlagnahmt, der 43-jährige Kurier aus Deutschland verhaftet und an die österreichischen Behörden überstellt.

Im Pfitschtal waren Kematen und Umgebung nach den heftigen Schneefällen von der Außenwelt abgeschnitten. Die Straße ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. Am Nachmittag des 7. Dezember ging ein Schneebrett auf die Pfitschtalstraße zwischen Grube und Rain nieder.

Egg Penserjochstraße wieder befahrbar Nach heftigen Schneefällen und umfangreichen Räum- und Sicherungsarbeiten konnte die Penserjochstraße zwischen Elzenbaum und Egg am 14. Dezember wieder für den Verkehr freigegeben werden. Zwischen Egg und dem Penser Joch ist die Straße weiterhin wegen Wintersperre geschlossen.


Interreg-Rat diskutiert über grenzüberschreitende Projekte Mitte Dezember kamen im Rahmen der Sitzung des Interreg-Rates wieder Akteure aus 18 Gemeinden des nördlichen und des südlichen Wipptales online zusammen. Getreu dem Motto „... für ein Wipptal ohne Grenzen“ diskutierten sie mit den Ratsmitgliedern über grenzüberschreitende Themen und Projekte.

der Ausarbeitung der grenzüberschreitenden Evaluierung ein. Sie gaben einen Überblick über den aktuellen Stand der Umsetzung mehrerer Interreg-Klein- und Mittelprojekte, auch zwei neue Projektideen wurden präsentiert. Diese sollen zur Weiterentwicklung der grenzübergreifenden Region in den Bereichen Landwirtschaft sowie zur Steigerung der

Seit nunmehr über fünf Jahren arbeitet der Interreg-Rat Wipptal unter dem Motto „Ein Wipptal ohne Grenzen“ an der Umsetzung einer gemeinsamen, grenzübergreifenden Entwicklung. Kürzlich konnte der Interreg-Rat mehrere grenzüberschreitende Projekte genehmigen. Zu Beginn der Sitzung führte das Interreg-Rat Management mit Carmen Turin und Sabine Richter über die aktuellen Gegebenheiten in den Arbeitsgruppen und in

Zusammenarbeit der Gemeinden beitragen. Das Projekt „Haltung von Ziegen und Veredelung des Rohstoffs Milch“ ist eine Zusammenarbeit des Milchhofes Ster-

zing und der Milchgenossenschaft Wipptal-Stubai, die einen neuen Weg in der Haltung von Ziegen in der Landwirtschaft eingehen möchten. Die Einführung eines neuartigen Produkts im Bereich der Ziegenmilch würde für die Bauern dies- und jensseits des Brenners eine Streuung bedeuten und somit die Sicherung der Landwirtschaft im gesamten Wipptal gewährleisten. Mit dem Kleinprojekt „Kostbares Wipptal“ wollen die Gemeinden Pfons und Sterzing das „Essbare“ im Wipptal ersichtlich machen und durch verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen und gemeinschaftliche Pflanzaktionen einen laufenden Austausch und ein Kennenlernen zwischen den Gemeinden initiieren. Zusätzlich sollen alle essbar bepflanzten Orte im Wipptal dargestellt sowie eine visuelle Landkarte erstellt werden.

Forsttagssatzungen im Wipptal Vom 14. bis zum 28. Jänner finden im Forstinspektorat Sterzing die traditionellen Forsttagssatzungen statt. Die Forsttagssatzungen sind öffentlich zugänglich und werden in jeder Gemeinde einmal im Jahr veranstaltet. Dabei werden Informationen zu aktuellen Fragen zu Wald- und Almthemen gegeben und Ermächtigungen zur Weideausübung erteilt. DIE TERMINE IM ÜBERBLICK Franzensfeste: 12. Jänner, 9.00 – 11.00 Uhr, Gemeindeamt. Freienfeld: 13. Jänner, 9.00 – 12.30 Uhr, Forststation. Sterzing: 19. Jänner, 8.30 – 10.30 Uhr, Forstinspektorat.

Pfitsch: 19. Jänner, 11.00 – 12.30 Uhr, Gemeindeamt. Brenner: 21. Jänner, 8.30 – 12.30 Uhr, Gemeindeamt. Ratschings: 26. Jänner, 8.00 – 12.30 Uhr, Forststation. Erker 01/21

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Kommentar

Aktuell

Das leidige Thema Müll Müll sticht ins Auge und stinkt zum Himmel. Leider sind es immer wieder unverbesserliche Zeitgenossen, welche die Bemühungen vieler Mitbürger für eine saubere Müllentsorgung und geordnete Wertstoffsammlung zunichte machen. Die Umweltreferenten aller Wipptaler Gemeinden haben sich vernetzt, um gemeinsame Strategien zu entwickeln, damit Wertstoffe aus den Sammelcontainern wieder zu wertvollen Stoffen werden. Das spart nicht nur Geld, sondern bringt auch Geld in Form von Vergütungen an die Gemeinden, was sich schlussendlich auf den Mülltarif auswirkt. Bei einem gemeinsamen Rundgang durch den Recyclinghof Sterzing verschaffte uns der verantwortliche Leiter Toni Testor einen Überblick über die 20 verschiedenen Wertstoffe sowie Schadstoffe, die dort täglich abgegeben werden können. Für die Sterzinger Bürger bietet dieser Recyclinghof wirklich alles: Von den gewöhnlichen Wertstoffen, wie sie auch an den Wertstoffinseln gesammelt werden, über Elektrogeräte, Grünschnitt, Bauschutt, Keramik, Holz, Plastikkisten ... kann man sich aller Dinge entledigen, die sich unterm Jahr ansammeln. Einzig der Sperrmüll ist zusätzlich kostenpflichtig. Die Bürger hätten also keinen Anlass, den Müll auf Straßen, Plätzen und in Gräben zu entsorgen. Durch visuelle Informationen direkt an den Sammelstellen, durch Projekte mit den Schulen, durch Informationen über Medien und, wenn alles nichts nützt, durch Videokameras und Strafen wollen wir die Bürger zu einem verantwortungsvollen Verhalten animieren. Bei regelmäßigen Treffen der Referenten der Gemeinden werden wir Schritt für Schritt die Situation bewerten und gezielte Aktionen setzen. Auch die Bürger sind aufgerufen, in ihrem Umfeld informativ und erzieherisch tätig zu werden und Fehlverhalten nicht mehr zu dulden. Heinrich Forer für die Umweltreferenten der Wipptaler Gemeinden

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Bezirksrat: Holpriger Start Monika Reinthaler ohne SVP-Stimmen zur neuen Bezirkspräsidentin gewählt

Einen holprigen, ja sogar noch nie dagewesenen umstrittenen Start erlebte der Wipptaler Bezirksrat bei seiner konstituierenden Sitzung, die am 21. Dezember in der Zentralverwaltung der Bezirksgemeinschaft in Sterzing stattgefunden hat. Bürgermeister Sebastian Helfer sprach sogar von einer „einzigen Enttäuschung“. Doch der Reihe nach. Nach der Begrüßung durch Heinrich Aukenthaler, Vertreter der Gemeinde Freienfeld, und der Feststellung der Wählbarkeit wurde der Bezirksrat neu bestellt. Ihm gehören in der neuen Amtsperiode Martin Alber (Brenner), Richard Amort (Franzensfeste), Heinrich Aukenthaler (Freienfeld), Monika Reinthaler Trenkwalder (Pfitsch), Sebastian Helfer (Ratschings), Benno Egger (Sterzing) und David Zanarotto als Vertreter der italienischen Sprachgruppe und der politischen Minderheit an. Die Wahl fiel einstimmig aus. Anschließend stellte die designierte Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler Trenkwalder ihr Programm vor, das sie gemeinsam mit den designierten Bezirksreferenten Benno Egger und Franz Kompatscher erstellt hatte. Sie sprach von „vielen umfangreichen Projekten“, die anstünden, etwa der Umbau des Bezirksaltenheimes und der Neubau der Bezirkskläranlage. Vor allem im sozialen Bereich „habe ich Ideen in Bezug auf neue Modelle der Seniorenbetreuung oder auf den Umgang mit Jugendlichen mit Suchterkrankungen“, so Reinthaler Trenkwalder. Martin Alber und Sebastian Helfer fanden im vorgelegten Programm „nichts Neues“. „Das muss aber auch nicht sein, denn die Probleme des Wipptales kennen wir bereits und diese gilt es zu lösen“, so Helfer. Hart ins Gericht ging er jedoch mit der Zusammensetzung des Bezirksausschusses, über den in der Folge abgestimmt werden sollte. „So etwas habe ich in meiner 35-jährigen Politikerkarriere noch nicht erlebt“, so Helfer, der klare Worte fand. „Innerhalb der SVP sind bei dieser Personalentscheidung Dinge passiert, die ich nicht gutheißen kann. Jeglicher Zusammenhalt wurde über Bord geworfen, um Personen aus der gleichen Partei zu verhindern. Ich nehme das zur Kenntnis, so kann man jedoch mit dem Bürger-

meister der Gemeinde Ratschings, immer noch SVP-Hochburg im Wipptal, nicht umgehen.“ „Konsequenzen für die Wipptaler SVP“ Doch was war passiert? In einem Bürgermeistertreffen nach den Wahlen im Herbst hatte sich herausgestellt, dass sowohl die Gemeinden Freienfeld, Pfitsch und Sterzing als auch

Der neue Bezirksrat für die Legislatur 2021 – 2024: (v. l.) Sebastian Helfer, Martin Alber, Richard Amort, Monika Reinthaler, Benno Egger, Heinrich Aukenthaler und David Zanarotto

Brenner und Franzensfeste im Ausschuss vertreten sein wollten. Die vier SVP-Bürgermeister im Bezirk einigten sich in einer Aussprache darauf, Martin Alber zum Bezirkspräsidenten zu ernennen, Benno Egger und Monika Reinthaler Trenkwalder sollten einen Referentenposten erhalten. Dabei sei es auch geblieben, bis er eine Woche vor der konstituierenden Sitzung einen Anruf von Reinthaler erhalten habe, bei dem sie ihm mitgeteilt habe, selbst für das Amt der Bezirkspräsidentin zu kandidieren und eine Zusammenarbeit mit Martin Alber kategorisch abzulehnen. „Das funktioniert so aber nicht“, so Helfer aufgebracht. „Mit Leuten, die gewählt worden sind, muss eine Zusammenarbeit gesucht werden.“ Überrascht habe ihn auch das Verhalten von Franz Kompatscher, der als SVP-Bezirksobmann in dieser Situation nicht noch einmal das Gespräch gesucht habe, sondern vielmehr ein Programm vorgelegt habe, auf dem sein eigener Name stand. „Eine einheitliche Lösung wäre machbar gewesen“, so Helfer. „Eine Gruppierung innerhalb der SVP wollte jedoch alles tun, um Alber zu verhindern. Das wird für die Wipptaler SVP Konsequenzen haben“, so Helfer. „Das ist eine einzige Enttäuschung.“


„Ränkespiel im Hintergrund“ Nach Benno Egger, der an die Zusammenarbeit der Bezirksräte appellierte, bezog auch Martin Alber Stellung. Er fühle sich gekränkt, weil „im Hintergrund von mehreren Personen ein Ränkespiel gegen mich losgetreten“ worden sei. Die

Räte der Gemeinde Brenner hätten sich für ihn als Vertreter im Bezirksrat ausgesprochen und das sei von den anderen Gemeinden zu akzeptieren. „Dass eine Zusammenarbeit mit mir ohne Angabe von Gründen abgelehnt wird, nehme ich zur Kenntnis – fair ist das aber nicht“, so Alber. „Die Räte sind schließlich Vertreter ihrer Gemeinden und nicht ihrer eigenen Interessen.“ Er kündigte an, seine Aufgaben weiterhin ernst zu nehmen und seinen Prinzipien treu zu bleiben, eine Zusammenarbeit sehe er auf dieser Basis allerdings „äußerst problematisch“. „Nicht für Entscheidungen anderer geradestehen“ Monika Reinthaler Trenkwalder replizierte, dass es im Vorfeld angeheizte Diskussionen gegeben habe. „Es gibt aber keine Gruppe, die Alber verhindern wollte“, so Reinthaler. „Es wurde jedoch unter den SVP-Bürgermeistern etwas ausgemacht, für das ich dann geradestehen sollte. Deshalb wollte ich meine eigenen Vorstellungen einbrin-

gen und auch Leute vorschlagen, mit denen ich gut zusammenarbeiten kann.“ Sie sei auf alle zugegangen und habe schließlich auch ihren Rückzug vorgeschlagen, am Ende habe sie ein kompetentes Team vorgeschlagen. „Jetzt muss auch dieses Ergebnis akzeptiert werden. Es stehen umfangreiche Arbeiten an, für die es die Zusammenarbeit aller braucht. Ich werde in meiner Tätigkeit als Bezirkspräsidentin mein Bestes geben und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit. Das Gemeinwohl für den Bezirk muss im Vordergrund stehen.“ In einer offenen Abstimmung wurde Monika Reinthaler Trenkwalder schließlich mit vier Ja-Stimmen (Heinrich Aukenthaler, Benno Egger, Monika Reinthaler Trenkwalder, David Zanarotto), zwei Nein-Stimmen (Martin Alber, Sebastian Helfer) und einer Enthaltung (Richard Amort) zur Bezirkspräsidentin gewählt, als Referenten sind Benno Egger und Franz Kompatscher tätig. Es wird wohl einzigartig sein, dass eine SVP-Vertreterin nur mit den Stimmen der Opposition in das höchste Bezirksamt gehievt worden ist. Eine interessante Frage hat in der Diskussion über das Programm für die neue Amtsperiode übrigens David Zanarotto aufgeworfen. Auf die Feststellung von Helfer und Alber, dass das Programm nichts Neues enthalte, fragte er: „Warum stehen die alten Projekte schon so lange auf dem Programm? Wäre es nicht besser, zuerst das Alte abzuarbeiten und dann erst Neues anzugehen?“ In der Tat, die Probleme sind im Wipptal auch nach Jahren und Jahrzehnten immer noch dieselben ... bar Erker 01/21

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Aktuell

Baubeginn: Errichtung eines Baustellenzauns reicht nicht aus Genauso wie das alte sieht auch das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft (Nr. 9 vom 10. Juli 2018) vor, dass der Baubeginn innerhalb eines Jahres ab Erlangung der Baugenehmigung – bei sonstigem Verfall derselben – erfolgen muss (Art. 75). Die Bauabschlussfrist, innerhalb welcher der Bau bezugsfertig sein muss, darf nicht mehr als drei Jahre ab Baubeginn betragen. Laufen diese Fristen erfolglos ab, verfällt die Baugenehmigung von Rechts wegen für den nicht ausgeführten Teil, außer es wird vor Fristablauf eine Fristverlängerung beantragt. Falls für die Verwirklichung des Bauwerkes um öffentliche Beiträge (beispielsweise eine Wohnbauförderung) angesucht wurde, hat der Genehmigungsinhaber das Recht auf Verlängerung der Frist für den Beginn der Arbeiten bis zu sechs Monate ab Gewährung des Beitrages; die Bauarbeiten müssen innerhalb von drei Jahren ab Beitragsgewährung abgeschlossen werden. Die reine Meldung des Baubeginns bei der Gemeinde reicht jedoch nicht aus, um den Verfall der Baugenehmigung zu verhindern: Es muss tatsächlich und effektiv mit den Arbeiten begonnen werden. Doch welche Arbeiten sind notwendig, um einen möglichen Verfall der Baugenehmigung abzuwenden? Die Verwaltungsrichter, die sich mit der Thematik befasst haben, haben festgehalten, dass für einen effektiven Baubeginn „direkte und unmittelbar mit den genehmigten Bauarbeiten verbundene und konkrete Bautätigkeiten vor Ort“ ausgeführt werden müssen. Für einen tatsächlichen Baubeginn, der geeignet ist, einen Verfall der Baugenehmigung zu verhindern, reichen beispielsweise nicht aus: • die Errichtung des Baustellenzauns, • die Abtragung des Erdreichs, • der Abriss eines Teiles einer Mauer, • das Fällen von Bäumen, • die Säuberung des Baustellenbereichs, • die Anbringung der Baustellenschilder, • die Ausführung von Grabungsarbeiten. Damit ein Baubeginn als effektiv gilt, ist somit bei einem Neubau notwendig, dass zumindest die Fundamentplatte gegossen worden ist. Bei Abbruch- und Wiederaufbauarbeiten hat das Bozner Verwaltungsgericht hingegen „den durch Einträge im Tagebuch der Arbeiten dokumentierten Beginn der Abbrucharbeiten“ als ausreichend befunden. Ein effektiver Baubeginn ist somit wichtig und macht auch aus einem anderen Grund Sinn. Immer gemäß Art. 75 des neuen Landesraumordnungsgesetzes verfällt nämlich die Baugenehmigung, wenn nach Erlass derselben Raumplanungsvorgaben in Kraft treten, die mit ihr in Widerspruch stehen. Damit droht sogar der Verlust der Baurechte, und das Bauprojekt könnte unter Umständen nie mehr realisiert werden. Nur für den Fall, dass die Arbeiten bereits begonnen worden sind, ist man vor einem Verfall der Baugenehmigung geschützt.

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Alfred Gschnitzer, Rechtsanwalt Erker 01/21 Kanzlei D’Allura - Gschnitzer

Gemeinde Sterzing

Großprojekte Mittelschule und Altenheim

Der Neubau der Mittelschule Sterzing zählt zu den größten Bauvorhaben der nächsten Jahre.

Anfang Dezember fand in Sterzing die Haushaltssitzung per Video-Konferenz statt. Wie Bürgermeister Peter Volgger berichtete, stehen für Investitionen im kommenden Jahr 2,1 Millionen Euro zur Verfügung. „Der Haushalt gibt aufgrund der hohen Kosten für die Mittelschule und das Bezirksaltenheim derzeit nicht viel her“, so Bürgermeister Peter Volgger. Besonders bei den Straßen mussten große Einschnitte gemacht werden, da andere Prioritäten zu setzen seien. „Was das Glasfasernetz betrifft, so gibt es andere Möglichkeiten, dieses zu finanzieren, und ich bin guter Dinge, dass wir das trotzdem im nächsten Jahr angehen können. Die nächsten fünf Jahre werden nicht leicht werden, aber ich bin der festen Meinung, dass wir das schaffen werden; es geht nicht nur uns so. Wir werden gemeinsam Lösungen für die wichtigsten Probleme finden.“ Die beiden größten Posten im Haushalt entfallen auf die beiden Großprojekte Mittelschule Sterzing (1 Million Euro) und den Neubau des Bezirksaltenheimes (300.000 Euro). Weitere Investitionen für Instandhaltungsarbeiten betreffen u. a. die Grundschule „Dr. Josef Rampold“ (20.000 Euro), die italienische Mittelschule (15.000 Euro), den Kindergarten „Löwenegg“ (10.000 Euro), den

Bürgermeister Peter Volgger: „Wir werden gemeinsam Lösungen finden.“

italienischen Kindergarten (10.000 Euro), den Kindergarten „Maria Regina Pacis“ (5.000 Euro), die Stadtbibliothek Sterzing (8.000 Euro) und das Stadttheater Sterzing (8.156 Euro). Auch für die Sportanlagen und das Balneum sind größere Ausgaben geplant, für letzteres sind 70.000 Euro für außerordentliche Instandhaltungsarbeiten vorgesehen, weitere 25.000 Euro für die Eissporthalle und 20.000 Euro für die Sportzone. Für das Straßenwesen werden 100.000 Euro vorgesehen, 15.000 Euro für die Gemeindestraßen in den Fraktionen, 35.000 Euro für die öffentliche Beleuchtung, 25.000 Euro für Gerätschaften, die im Straßenwesen benötigt werden, und 35.000 Euro für die öffentliche Beleuchtung. Bei der anschließenden Diskussion übten die beiden SVP-Gemeinderäte Evi Frick und Werner Graus heftige Kritik am Haushaltsvoranschlag. „Ganz schwach“ nannte Frick die Tatsache, dass kein Posten für die durch die Covid-Pandemie in Schwierigkeiten geratenen Familien vorgesehen sei, auch für Bildung und Jugend habe man keine Gelder übrig. Deshalb könne sie dem Haushaltsvoranschlag nicht zustimmen, so die SVP-Mandatarin. Vize-Bürgermeister Fabio Cola entgegnete, dass einige Projekte, u. a. die Einbeziehung von Jugendlichen in die Gemeindepolitik, in Planung seien. Hier könne man die Ausgaben allerdings noch


nicht beziffern. Eine der wichtigsten Maßnahmen sei die Befreiung der Familien, die aufgrund der Covid-Pandemie in wirtschaftliche Not geraten sind, von den Kindergartenbeiträgen, fügte Stadträtin Verena Debiasi an und schlug Frick vor, konkrete Vorschläge für Hilfsmaßnahmen vorzulegen. Massive Kritik übte Werner Graus am Abwassersystem. Durch den hohen Anteil an Weißwasser im Abwasserkanal entstünden enorme Kosten. Hier hätte man schon längst etwas tun können, betonte Graus und verwies dabei auf ein Projekt von Ingenieur Hansi Pardeller aus dem Jahr 2012. Der zuständige Stadtrat Heinrich Forer gab unumwunden zu, dass durch den Weißwasseranteil jährliche Kosten von rund 250.000 Euro anfielen. Das Problem sei das geringe Gefälle, weshalb das Weißwasser benötigt werde, um die Rohre durchzuspülen. Am Beginn seiner Wortmeldung lobte Walter Gögl (SVP) im Namen seiner Fraktion die Gemeindeverwaltung für den reibungslosen Ablauf der Covid-Tests. Zufrieden zeigte er sich auch über die umfangreichen Geldmittel, die für die Straßensanierung zur Verfügung gestellt werden, gleichzeitig ersuchte er den Stadtrat, bei weiteren anstehenden Infrastrukturmaßnahmen diese Arbeiten gleichzeitig durchzuführen. Der Haushaltsvoranschlag wurde bei vier Enthaltungen und drei Gegenstimmen mehrheitlich genehmigt. Feuerwehren Einstimmig genehmigt

wurden

die Haushaltsvoranschläge der FF Sterzing (213.000 Euro) und der FF Thuins (17.850 Euro). Besetzung von Gremien Aus den eingereichten Vorschlägen wurden Silvestro Giordano, Paolo Todesco, Monika Turin, Ingrid Pichler, Armin Haller und Astrid Oberhauser in den Bibliotheksrat der Stadtbibliothek gewählt. Peter Volgger, der als Bürgermeister automatisch in diesem Gremium vertreten ist, delegierte seine Aufgabe an Verena Debiasi, die wiederum erklärte, dass sie ihren Platz einem Vertreter der Schulen überlassen wird. Bezirksrat Im Bezirksrat sind die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden oder die von ihnen delegierten Personen vertreten. Bürgermeister Volgger erklärte, dass er diese Aufgabe an Benno Egger übertragen wird. Nachdem Gemeinden mit einer Einwohnerzahl zwischen 5.001 und 10.000 einen zusätzlichen Vertreter entsenden können, sollte im Rahmen der Gemeinderatssitzung der zweite Vertreter der Gemeinde Sterzing aus den eingebrachten Vorschlägen gewählt werden. Dieser sollte laut Auskunft des Gemeindesekretärs der italienischen Sprachgruppe vorbehalten sein, was offenbar im Vorfeld nicht klar genug kommuniziert worden war. Denn die SVP sah sich als politische Minderheit in der Gemeinde Sterzing ebenfalls berechtigt, einen Vertreter namhaft zu machen. Gemeinderätin Ingrid Pichler verlas im Namen ihrer Partei eine Stellungnahme, in der

Investitionen* Umbau deutsche Mittelschule Deutsche Mittelschule, außerordentliche Instandhaltung Balneum: außerordentliche Instandhaltung Straßenwesen: außerordentliche Instandhaltung Investitionsbeitrag für den Neubau des Bezirksaltenheimes Ankauf Selfin-Quoten FF Sterzing Tankfahrzeug Glasfaser Instandhaltung städtisches E-Werk Sonstiges Gesamt

1.000.000 45.000 70.000 100.000 294.270 103.000 60.000 5.000 40.000 419.423 2.136.693 * Alle Angaben in Euro

das Amt des Vertreters für den Bezirksrat für Walter Gögl gefordert wurde. Nachdem Gögl um nur drei Stimmen bei der Wahl zum Bürgermeister unterlegen war, würde ihm dieser Posten sowohl moralisch als auch im Sinne eines Demokratiebewusstseins zustehen. Nicht nur Pichler und Lydia Untermarzoner pochten auf die versprochene Zusammenarbeit, Graus kritisierte die Entscheidung des Bürgermeisters auf das Heftigste, Benno Egger zu berufen. Angeblich seien Bürgermeister Volgger bei der Wahl des Ausschusses die Hände gebunden gewesen, zumindest in einem Amt sollte jedoch ein SVP-Mandatar vertreten sein, so Graus. Die Wahl fiel schließlich auf David Zanarotto, der von Vize-Bürgermeister Fabio Cola (Insieme per Vipiteno) vorgeschlagen worden war und elf Stimmen erhielt, auf Gögl entfielen sieben Stimmen. In Kürze Auf Nachfrage von Graus teilte Bürgermeister Volgger mit, dass die Gebühr für das Abwasser um 0,24 Cent steigt, jene für das Trinkwasser jedoch um 0,28 Cent sinkt. Grund dafür sei eine Investition der Bezirksgemeinschaft in Höhe von 230.000 Euro. Nachdem noch nicht klar ist, ob und in welcher Höhe das Land einen Beitrag dafür gewährt, wurde eine Tariferhöhung vorgenommen. Sollte der Beitrag wie erwartet einlangen, werden die verrechneten Erhöhungen im Folgejahr wieder gutgeschrieben. Zum Ensembleschutzbeauftragten wurde Architekt Matthias Rainer gewählt. Der Mitgliederstab der Gemeindeleitstelle für den Zivilschutz setzt zusammen aus Bürgermeister Peter Volgger, Feuerwehrkommandant Martin Soraruf, Ingenieurin Kathrin Kral, Stadtpolizeikommandant Egon Bernabè, Dr. Michael Engl, Christian Seiwald, Klaus Rainer und Alberto Novelli. Zukünftig soll auch ein Vertreter des Soccorso Alpino CNSAS Vipiteno miteinbezogen werden. at Erker 01/21

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Aktuell

Brenner

Haushaltsvoranschlag einstimmig genehmigt

Bürgermeister Martin Alber: „Der Haushalt lässt der Gemeinde wenig Spielraum.“ Am Brenner ist die wirtschaftliche Situation derzeit äußerst problematisch.

Neben der Genehmigung des programmatischen Dokuments und der Ernennung der Gemeindevertreter in verschiedenen Kommissionen wurde auf der jüngsten Ratssitzung in der Gemeinde Brenner auch der Voranschlag für den Gemeindehaushalt diskutiert, der rund sechs Millionen Euro umfasst. Im Haushalt für das Jahr 2021, der rund sechs Millionen Euro umfasst, kommen 1,5 Millionen Euro aus laufenden Einnahmen (Steuern, Beiträge und Ausgleiche), rund 900.000 Euro aus laufenden Zuweisungen und 1,1 Millionen Euro aus außersteuerlichen Einnahmen; die Einnahmen auf das Kapitalkonto belaufen sich auf 750.000 Euro, die Vorschüsse vom Schatzamt auf 400.000 Euro. 1,2 Millionen Euro machen die Einnahmen für Dienste Dritter sowie Durchlaufposten aus. Mit 3,5 Millionen Euro schlagen bei den Ausgaben die laufenden Ausgaben am stärksten zu Buche, knapp über 500.000 Euro sind für Investitionen vorgesehen. Den größten Brocken verschlingt dort die Dorfgestaltung in Innerpflersch (373.500 Euro); 98.000 Euro werden für den Neubau des

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Bezirksaltenheimes reserviert, auf 77.000 Euro beläuft sich der jährliche Beitrag an die Bergbahnen Ladurns (siehe nebenstehende Tabelle). Über 300.000 Euro werden für die Rückzahlung von Darlehen benötigt. „Der Haushalt fällt sehr knapp aus, weshalb wir als Gemeinde sehr wenig Spielraum haben“, so Bürgermeister Martin Alber. Der Haushaltsvoranschlag wurde von den Räten einstimmig gutgeheißen, genauso wie das einheitliche Strategiedokument für die Jahre 2021 – 2023. Freiwillige Feuerwehren Ohne Gegenstimme genehmigt wurde auch der Haushaltsvoranschlag der Freiwilligen Feuerwehr Gossensaß (34.500 Euro) und der Freiwilligen Feuerwehr Pflersch (29.950 Euro). Bilanzänderung Diskussionslos ratifiziert wurde eine Bilanzänderung, die der Gemeindeausschuss im Dringlichkeitswege bereits im November beschlossen hatte. Mehreinnahmen wurden u. a. für die Anbringung von Photovoltaikanlagen auf der Kaserne in Außerpflersch (41.800 Euro) vorgesehen.

Gemeindeausschuss aufgestockt Bereits im Oktober wurde die Aufstockung des Gemeindeausschusses um einen weiteren Posten beschlossen (Erker 11/2020). Bürgermeister Alber schlug nun Ratsmitglied Armin Keim von der Freien Liste Gemeinde Brenner für diesen Ausschussposten vor. SVP-Rat Franz Kompatscher warf – wie bereits vor zwei Monaten – ein, dass Keim mit Sicherheit ein fähiger Assessor sei, er sei jedoch nach wie vor der Meinung, dass Mehrausgaben für die Politik derzeit nicht gerechtfertigt seien. „Gerade in diesen Zeiten ist das ein schlechtes Zeichen nach außen“, so Kom-

patscher. Bürgermeister Alber hingegen zeigte sich davon überzeugt, dass sich „das finanzielle Opfer lohnen“ werde, da es sich um „eine Erweiterung für das Engagement im Dorf“ handle. „Die Gemeindeverwaltung wird versuchen, sparsam hauszuhalten“, so Alber. Den Ausschuss bilden nun die SVP-Räte Peter Mair, der nach Halbzeit von Robert Holzer abgelöst wird, und Brigitta Schölzhorn sowie Armin Keim von der Freien Liste Gemeinde Brenner. Der Vorschlag wurde mit drei Enthaltungen (Franz Kompatscher, Stefanie De Simone, Simone Holzer) mehrheitlich genehmigt.

Besetzung verschiedener Gremien In den Bibliotheksrat wurden Michaela Mair, Renata Mair Thaler, Sonja Rainer, Barbara Kinzner und Brigitta Schölzhorn entsandt. Als Vertreter des Gemeinderates im Bildungsausschuss für die deutsche Sprache wurde Harald Kofler bestätigt. Im Verwaltungsgremium für den Theatersaal in Gossensaß vertreten Bürgermeister Martin Alber und Edeltraud Zössmayr die Gemeinde. Die Kommission für die Abgabe des Gutachtens zur Unbewohnbarkeit bilden Florian Gurschler (Ersatz Manuel Weißenegger) als Vertreter des Landes und Geometer Andreas Neumair als Vertreter der Gemeinde; der Vertreter des Südtiroler Sanitätsbetriebes wird nachnominiert. Als Rechnungsprüfer der Gemeinde fungiert bis 31. Dezember 2023 weiterhin Wilhelm Obwexer.


Programmatisches Dokument genehmigt

Investitionen* Ankauf Hardware Außerordentliche Instandhaltung Gebäude Kindergarten: Ankauf Einrichtung Schulen: Ankauf Einrichtung Schulen: außerordentliche Instandhaltung Schulen: Zuweisung italienisches Schulzentrum Sterzing Schulen: Zuweisung Mittelschule/Musikschule Kultur: Ankauf Einrichtung Sport: außerordentliche Instandhaltung Freizeit: außerordentliche Instandhaltung Spielplätze Müllbereich: Zuweisung Bezirksgemeinschaft Errichtung Garage Wasserleitungen: Beitrag Liftgesellschaft Wasserleitungen: außerordentliche Instandhaltung Kanalisierung: außerordentliche Instandhaltung Straßen: außerordentliche Instandhaltung Öffentliche Beleuchtung: außerordentliche Instandhaltung Straßen: Dorfgestaltung Innerpflersch Fürsorge: Zuweisung für Investitionen Altersheim Sterzing (2008) Fürsorge: Zuweisung für Investitionen Altersheim Sterzing Wirtschaft: Rückzahlung Selfin-Darlehen Fonds für uneinbringliche Forderungen Fonds Investitionen Wasserleitungen (Abschreibung Tarif) Fonds Investitionen Kanalisierungen (Abschreibung Tarif) Rückzahlung Rotationsfonds Kindergarten Gesamt

2.000 20.000 5.000 10.000 5.000 12.000 11.000 4.500 7.000 5.000 11.000 77.000 10.000 10.000 40.000 10.000 373.500 11.000 98.000 23.500 1.000 32.500 45.000 122.500 946.500

* Alle Angaben in Euro

Einstimmig genehmigt wurde die Betrauung von Armin Plank (SVP) und Rudolf Plank (Freie Liste Gemeinde Brenner) mit besonderen Funktionen. Keim ist demnach für die Belange der Jugend zuständig, Plank für jene der Senioren. „Problematische Situation“ Zum Abschluss der Sitzung sprach Bürgermeister Alber von der „problematischen Situation“, die sich, bedingt durch die Coronakrise,

vor allem am Brenner zeige. „Der Brenner ist in der Gemeinde am stärksten von der Covid-Situation betroffen“, so Alber. Die Schließung einiger Betriebe sei bereits besiegelt. „Die Gemeinde kann natürlich kein Geld für eine Wirtschaftsförderung in die Hand nehmen“, betonte der Bürgermeister. Er habe jedoch das Land bereits darauf aufmerksam gemacht, dass Unterstützungsmaßnahmen notwendig seien. „Kleine Initiativen

Gleich zu Beginn der Programmvorstellung nahm Bürgermeister Martin Alber vorweg, dass er in der laufenden Legislaturperiode eine vorsichtige Haushaltspolitik fahren werde. „Angesichts der derzeitigen Lage müssen wir sehr sparsam haushalten“, so Alber. Ein wichtiges Grundanliegen sei ihm jedoch eine bessere Information der Bevölkerung und ein offener Austausch mit dieser, um sie – ganz nach dem Motto „Politik geht uns alle an“ – für Politik zu begeistern. Aus diesem Grund soll u. a. eine institutionelle Facebook-Seite der Gemeindeverwaltung eingerichtet werden. Als Grenzgemeinde sei zudem eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem nördlichen Wipptal notwendig und sinnvoll. Eingerichtet werden soll eine Ideenwerkstatt auf Gemeindeebene, um die Bereiche Lebensqualität, wirtschaftliche Prosperität, kulturelle Identität und soziale Ausgewogenheit voranzutreiben. Gebührende Sichtbarkeit soll dem Ehrenamt gegeben werden. Die Bildungseinrichtungen sollen erhalten werden, der Umbau der Turnhalle zu einem Mehrzwecksaal soll u. a. Gegenstand einer Diskussion sein. Im Bereich Familie sollen Angebote zur Sommer- bzw. Nachmittagsbetreuung von Kindern weitergeführt werden; die Gemeindetarife sollen – soweit möglich – familienfreundlich gestaltet werden. Thematisiert werden soll die Errichtung von Wohneinheiten für Senioren mit Betreuung bzw. Begleitung, im Bezirksaltenheim, das erneuert werden soll, werden zehn fixe Betten übernommen. Die Wirtschaft soll eine möglichst geringe Steuerbelastung erfahren, weitergeführt werden Strukturprogramme wie Interreg, Leader und ESF. Die Nahversorgung soll aufrechterhalten werden. Im Bereich Soziales bleibt das Thema Integration von Migranten aktuell; das Widum in Gossensaß soll einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden. Im Bereich Raumordnung und Urbanistik sollen zwischen Gemeindeentwicklungsprogramm und Ideenwerkstatt Synergien geschaffen werden. Bezüglich Mobilität betonte Bürgermeister Alber, dass mit dem Bau der Umfahrungsstraße begonnen werden müsse, „um die weitere Entwicklung des Hauptortes Gossensaß zu ermöglichen“, zudem seien weitere Maßnahmen zu Lärmschutz und Verkehrsberuhigung notwendig. Die Diskussion des programmatischen Dokuments fiel sehr kurz aus. Während Ratsmitglied Franz Kompatscher (SVP) den Umbau der Turnhalle zu einem Mehrzwecksaal nicht guthieß und eine weitere finanzielle Unterstützung für den Widum in Gossensaß ablehnte, bemängelte Christian Bacher (Freie Liste Gemeinde Brenner) die Fokussierung auf das Pflerschtal, wenn es u. a. um die Erhaltung von Umwelt und Landschaft geht. „Auch andere Gemeindegebiete verdienen unser Augenmerk“, so Bacher. Das programmatische Dokument wurde mit einer Enthaltung von Christian Bacher genehmigt.

werden hingegen sofort ergriffen, alle Ratsmitglieder sind zur Mitarbeit eingeladen“, so Alber. Ebenso kündigte er an, dass vom Staat weitere Corona-Gelder zur Unter-

stützung von Familien kommen werden, die in Form von Lebensmittelgutscheinen an Bedürftige weitergegeben werden. bar

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Aktuell

Franzensfeste

Gemeinde investiert rund 622.800 Euro

„Um unsere Gemeinde weiterhin lebensfähig zu halten, muss der in den vergangenen Perioden eingeschlagene Weg weiterhin verfolgt werden“, schreibt Bürgermeister Thomas Klapfer im seinem programmatischen Dokument, das die Leitlinien zur Entwicklung der Gemeinde bis zum Jahr 2025 enthält. Eine große Herausforderung ist und bleibt die Zusammensetzung der Bevölkerung, die sich ständig verändert. Die Abwanderungsquote in der Gemeinde Franzensfeste ist hoch, frei gewordene Wohnräume werden vor allem von Migranten genutzt. Von den knapp über 1.000 Einwohnern sind derzeit rund 25 Prozent Ausländer, die aus 26 Herkunftsländern stammen. Auch das Vereinsleben, so Klapfer, leide unter der wechselnden Struktur der Bevölkerung, vor allem aufgrund der unterschiedlichen Bräuche und Lebensgewohnheiten. Um die Gemeinde generell zu stärken, setzt die Verwaltung vor allem auf die Wirt-

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© Gefahrenzonenplan Franzensfeste

Ende November genehmigte der Gemeinderat von Franzensfeste per Videokonferenz den Haushaltsvoranschlag 2021 sowie das programmatische Dokument des Bürgermeisters.

In einigen Monaten tritt der Gefahrenzonenplan in Kraft. Die Umsetzung der vorgesehenen Maßnahmen stellt die Gemeinde vor eine große finanzielle Herausforderung.

schaft, wenngleich der Bannstreifen der Autobahn von 30 m für bauliche Weiterentwicklungen ein Hindernis darstellt. Bestehende Betriebe sollen gehalten, neuen Betrieben Anreize geboten werden, sich anzusiedeln. Mittlerweile sind alle Handwerkerzonen und Betriebe an das Breitbandnetz angeschlossen. Große Hoffnung wird u. a. auf den internationalen Bahnhof 2028, die Festung, die Fertigstellung des BBT und den Baubeginn der BBT-Zulaufstrecke

Bürgermeister Thomas Klapfer: „Wir verfolgen ein klares Ziel. Durch Investitionen sollen Ausgaben gesenkt oder Einnahmen geschaffen werden.“

gelegt. Die Belastungen durch den Bau des Brennerbasistunnels sollen weiterhin so gering wie möglich gehalten werden. Seit November 2019 ist das Fernheizwerk in Franzensfeste in Betrieb, ein Großteil der Abnehmer wurde bis Ende des Jahres angeschlossen. Bis Jahresende wurden die gesamten Arbeiten samt Wiederherstellung der Sportanlagen abgeschlossen, die Trinkwasserleitung im Dorfzentrum von Franzensfeste ist erneuert, die öffentliche Beleuchtung auf LED umgestellt. 95 Prozent aller Haushalte im Gemeindegebiet sind an das Glasfasernetz angeschlossen. Bestehende Spielplätze und Wanderwege werden erhalten und nach Möglichkeit ausgebaut. In den kommenden drei Jahren werden die Wohnungen in der Grundschule Mittewald und im Gemeindehaus Franzensfeste saniert. Im Zuge der BBT-Ausgleichsmaßnahmen möchte die Gemeinde den Pendlerparkplatz am Bahnhofsgelände ankaufen. Zudem wird das Siegerprojekt „Verbin-

dungsweg vom Dorf in die Festung Franzensfeste“ umgesetzt, Mehrzweckhaus und Grundschule Franzensfeste sollen energetisch saniert, der Dorfplatz in Mittewald neu gestaltet sowie das ehemalige ANAS-Gebäude in Franzensfeste umgebaut werden. Beteiligen wird sich die Gemeinde auch am Bau des Bezirksaltenheims in Sterzing. „Mit den verfügbaren Mitteln werden wir weiterhin gut arbeiten können, auch wenn die Gemeinde in den nächsten fünf Jahren große Projekte umsetzen möchte und sehr wahrscheinlich nicht alles finanzierbar sein wird“, so Klapfer. Gemeint ist damit vor allem die Umsetzung der Maßnahmen, die laut Gefahrenzonenplan vorgesehen sind. Dieser tritt in den nächsten Monaten in Kraft. Die Gemeinde hebt im neuen Jahr voraussichtlich 273.150 Euro an laufenden Steuern und Gebühren ein (240.000 Euro Gemeindeimmobiliensteuer GIS) und erhält 702.520 Euro an laufenden Zuweisungen sowie 744.600 Euro an außersteuerlichen Einnahmen.


Programmatisches Dokument

Die laufenden Ausgaben sind im Vergleich zu 2020 nicht wesentlich gestiegen. Zwar gab es aufgrund der Corona-Pandemie höhere Spe-

sen für den Ankauf von Hygienemitteln, diese werden allerdings teilweise vom Staat ersetzt. Die Gebühren für Wasser, Abwasser und Müll bleiben 2021 wie in den verInvestitionen* gangenen drei Jahren unverändert. Dank BBT ist die EinwohMaßnahmen Zivilschutz 250.000 nerzahl gestiegen, weshalb sich (Umsetzung Gefahrenzonenplan) die Fixkosten für den einzelnen Gefahrenzonenplan (Beauftragung Fachpersonal) 166.595 reduzieren und niedrig gehalDarlehenstilgung Ankauf Selfin-Aktien 37.500 ten werden können. Die VereiProjektierung des Gehsteiges Sams 11.730 ne werden mit insgesamt rund Bau des Gehsteiges Sams 35.000 9.000 Euro unterstützt, bei außerordentlichen InvestitioBezirksaltenheim 27.000 nen können sie mit höheren Fernheizwerk (Kauf, Bau, Instandhaltung) 20.000 Beiträgen rechnen. Zusätzliche Unterflurbehälter 20.000 Die Gemeinde verfolge laut KlapKapitalbeitrag Mittelschule 5.800 fer seit Jahren ein klares Ziel: Durch Investitionen sollen AusMaschinen für den Bauhof 5.500 gaben gesenkt oder Einnahmen Zivilschutz FF Franzensfeste 5.500 geschaffen werden, etwa durch Zivilschutz FF Mittewald 5.500 die Umstellung auf LED-BeleuchEinrichtung Grundschule Franzensfeste 5.000 tung, die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude oder den Einrichtung Grundschule Mittewald 5.000 Bau des Fernheizwerkes. Diese Möbel/Einrichtung KG Franzensfeste 4.000 Investitionen hätten es ermögMöbel/Einrichtung KG Mittewald 4.000 licht, den Haushalt zu stabilisieaußerordentliche Instandhaltung ren und zu stärken. 4.000 Kanalisierung und Abwasser Der Haushaltsvoranschlag soZusatzspesen Müllentsorgung (BZG Wipptal) 4.000 wie das programmatische Dokument des Bürgermeisters Altenwohnungen Franzensfeste (Instandhaltung) 3.500 wurden mit einer Enthaltung Außerordentliche Instandhaltung des Römerweges 3.000 (Linda Zaira Franchino, FortezBeitrag Besuchsgebühren Musikschule 200 za vive – Franzensfeste lebt) geGesamt 622.825 nehmigt. * Alle Angaben in Euro rb

Öffentliche Arbeiten: Erneuerung der Trinkwasserleitung in Grasstein, Sanierung der Wohnungen im Schulgebäude Mittewald, Sanierung der Wohnungen im Gemeindehaus, Neubau des Gehsteiges Sams/Oberau, Umbau des ehemaligen ANAS-Gebäudes, energetische Sanierung des Schulgebäudes von Franzensfeste. Eventuelle Leader-Projekte: Neugestaltung des Dorfplatzes in Mittewald, Neugestaltung des Marconi-Platzes und des Rathausplatzes in Franzensfeste. Umwelt: Maßnahmen zur Verschönerung der Dörfer, energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden, Überwachung der Baustellen BBT und Zulaufstrecke, zeitgemäße Müllsammlung, modernes Trink- und Abwassermanagement. Urbanistik: Implementierung des Gesetzes Raum und Landschaft, Abgrenzung der Ortskerne. Wohnbau: Unterstützung verschiedener Initiativen zur Errichtung von neuem Wohnraum. Wirtschaft: Förderung der Ansiedelung von Betrieben, Erhaltung der bestehenden Dienstleistungen und Prüfung alternativer Energiequellen. Sport und Freizeit: Wiedererrichtung des Fußballplatzes, Verbesserung der Sport- und Freizeitanlagen, Pflege und Instandhaltung der Rad- und Spazierwege sowie der Erholungszonen, Beleuchtung des Spazier- und Radweges bis zur Festung. Zivilschutz: Förderung der Feuerwehren, Fertigstellung des Gefahrenplanes und Beginn der notwendigen Maßnahmen, Erweiterung der Feuerwehrhalle Mittewald. Verkehr und Mobilität: Aufwertung des Bahnhofes in Franzensfeste, Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, Aufrechterhaltung der bestehenden Verkehrsverbindungen. Familie, Jugend, Schule und Kultur: Erhaltung von Schulen und Kindergärten, Unterstützung der außerschulischen Kinderbetreuung, Entwicklung der Festung, Instandhaltung des Römerweges, Denkmäler und Schau-E-Werk. Gesundheit, Soziales und Senioren: Erhaltung verschiedener Dienste im Sozialbereich, Errichtung eines pharmazeutischen Dienstes. Landwirtschaft: Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen. Gemeindepartnerschaft und Europaangelegenheiten: Initiativen im Rahmen der Gemeindepartnerschaft, Europapreise. Vereine: Förderung des Ehrenamtes. Verschiedenes: Förderung des friedlichen Zusammenlebens aller Volksgruppen, Öffentlichkeitsarbeit.

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Aktuell

Freienfeld

© Martin Schaller

80.000 Euro für Straßensanierungen

Für Adaptierungsarbeiten am Bauhof werden im Investitionsprogramm 20.000 Euro vorgesehen. Mitte Dezember fand in der Gemeinde Freienfeld die Gemeinderatssitzung per Video-Konferenz statt, in deren Rahmen u. a. der Haushaltsvoranschlag und die Vereinbarung mit den Gemeinden Sterzing und Pfitsch über die gemeinsame Führung des Ortspolizeidienstes genehmigt wurden. Wie Bürgermeisterin Verena Überegger erklärte, wurde der Haushalt so geplant, dass einige Bauvorhaben im kommenden Jahr ausgeschrieben und realisiert werden können. Für die kommenden Jahre müssen allerdings hohe Investitionssummen für die beiden großen Bauvorhaben der Bezirksgemeinschaft, die neue Mittelschule und das Bezirksaltenheim, zweckgebunden werden bzw. müssen dafür Darlehen aufgenommen werden. Demnächst stehe auch eine Neuverteilung der BBT-Gelder an. Bei einem Gesamthaushalt von 6,7 Millionen Euro beläuft sich die Investitionssumme auf 761.000 Euro, wo sich die großen Bauvorhaben der Bezirksgemeinschaft allerdings nicht niederschlagen. Die Straßensanierungen (80.000 Euro) und die Errichtung von unterirdischen Müllsammelbehältern in Mauls (60.000 Euro) sind die größten Posten. Je 20.000

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Euro sind für Müllbehälter, -glocken und -container, für Adaptierungsarbeiten am Bauhof und für den Ausbau des Glasfasernetzes vorgesehen. Für den Ankauf eines neuen Feuerwehrautos für die FF Elzenbaum werden 50.000 Euro bereitgestellt, 8.000 für ein gemeinsames Umweltprojekt aller Bildungsausschüsse. Der Haushaltsvoranschlag wurde ohne größere Diskussion bei fünf Enthaltungen und einer Gegenstimme mehrheitlich genehmigt. Mehrheitlich genehmigt wurde auch eine Bilanzänderung, mit der u. a. Minder- bzw. Mehreinnahmen beim Dörferbusdienst (48.000 Euro), Abfertigungen (62.000 Euro), Minderausgaben für diverse Veranstaltungen (5.000 Euro), Mindereinnahmen bei den Schulausspeisungsgebühren (20.000 Euro), staatliche Zuweisungen im Rahmen der Covid-Hilfen (153.000 Euro) und Zuweisungen der Landesregierung (72.400 Euro) verbucht wurden. Die Ausgaben für den Covid-Massentest am 21. und 22. November beliefen sich auf 13.000 Euro, angelegt wurde auch ein Covid-Fonds in Höhe von 76.900 Euro. Die Haushaltsvoranschläge der FF Mauls (43.725 Euro), Elzenbaum (54.510 Euro), Stilfes (34.230 Euro) und Trens (34.230 Euro)

wurden einstimmig genehmigt. Zwei Speedcheck-Boxen für Freienfeld Mehrheitlich genehmigt wurde auch die Vereinbarung mit den Gemeinden Sterzing und Pfitsch über die gemeinsame Führung des Ortspolizeidienstes. Die Zusammenarbeit soll Anfang April beginnen und laut Vereinbarung bis Ende 2023 laufen. Während das Personal von der Gemeinde Sterzing gestellt wird, verpflichtet sich Freienfeld zum Ankauf von zwei Speedcheck-Boxen. Ein Gerät soll im Bereich Hotel „Stafler“ in Mauls installiert werden, das zweite in Freienfeld. Ein Kostenvoranschlag in Höhe von 3.200 Euro

Verena Überegger: „Für die großen Bauvorhaben der Bezirksgemeinschaft müssen wir hohe Investitionssummen binden.“ sei bereits eingelangt, so Überegger. Die Ordnungskräfte werden damit beauftragt, die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung, wie die Geschwindigkeitsbegrenzung oder die Parkregeln, zu kontrollieren. Diesbezüglich habe es bereits Vorgespräche und einen Lokalaugenschein gegeben. Jährlich ist ein Kontingent von 500 Stunden vorgesehen, die Kosten dafür belaufen sich auf 30.000 Euro pro Jahr. Die Einnahmen aus den Strafgebühren teilen sich die Gemeinden Sterzing und Freienfeld, wobei der primäre Fokus auf dem Sicherheitsaspekt liege und nicht darauf abziele, Einnahmen zu generieren, so Überegger. at

Investitionen* Kindergärten Grundschulen Investitionsbeiträge für die Mittelschulen Beachvolleyball-Platz (Sportzone Freienfeld) Infrastrukturen Wohnbauzone Trens „Pfarre Trens“ Errichtung einer unterirdischen Müllsammelstelle in Mauls Instandhaltung Trinkwasserleitung Instandhaltung Abwasserleitung Straßenwesen (Asphaltierungen und Unwetterschäden) Investitionsbeitrag Freiwillige Feuerwehr Investitionsbeiträge an die BZG Wipptal (Bezirksaltenheim) Glasfasernetz Sonstige Gesamt

5.000 5.000 15.000 30.000 30.000 60.000 20.000 10.000 80.000 50.000 12.300 20.000 423.700 761.000 * Alle Angaben in Euro


Wipptal

Finanzloch in den Gemeindekassen? Die Corona-Pandemie hat viele Wirtschaftszweige, besonders aber jene des Tourismusbereiches, in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Eine gewisse Erleichterung für Beherbergungsbetriebe, Bars und Restaurants stellte deshalb die Entscheidung der Landesregierung dar, sie für das Jahr 2020 von der Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) zu befreien, unter der Voraussetzung, dass sie einen coronabedingten Umsatzrückgang von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr nachweisen können. Im Nachtragshaushalt wurde zudem beschlossen, auch den übrigen Wirtschaftszweigen die Hälfte der GIS zu erlassen, wenn sie einen Umsatzrückgang nachweisen können, der auf die Pandemie zurückzuführen ist. In Schwierigkeiten bringen könnte das vor allem die Gemeinden, denen diese Gelder in ihren Haushaltskassen fehlen. Zwar steht ihnen eine finanzielle Kompensation in Höhe von 90 Prozent der entstandenen Steuerausfälle zu, dennoch dürften die Mindereinnahmen besonders in den Tourismus- und Wirtschaftsstandorten zu Buche schlagen. Der Erker hat bei den Wipptaler Gemeinden nachgefragt, mit welchen finanzi-

ellen Ausfällen sie zu kämpfen haben. Im Großen und Ganzen nicht viel ändern wird sich für die Gemeinde Sterzing, wie Bürgermeister Peter Volgger auf Anfrage mitteilte. Aufgrund der GIS-Befreiung würden zwar rund 250.000 Euro in der Gemeindekasse fehlen, die al-

die Ausfälle aber im zweistelligen Prozentbereich bewegen. Auch in der Gemeinde Pfitsch könne man noch keine Auskunft über die genauen Zahlen geben, so Bürgermeister Gufler, der zuversichtlich in die Zukunft blickt: „Wir erwarten uns keine schwerwiegenden Finanzierungsprobleme.“ In der

lerdings zum größten Teil von der Provinz abgedeckt sind. Auch die Tourismushochburg Ratschings wird „Federn“ lassen müssen, so Bürgermeister Sebastian Helfer. Vorerst könne man dazu keine genauen Zahlen mitteilen, da die Überprüfungen der Ansuchen erst im neuen Jahr durchgeführt werden. Voraussichtlich werden sich

Gemeinde Franzensfeste scheinen die Steuerausfälle ebenfalls keinen Anlass zur Besorgnis zu geben. Im vergangenen Jahr wurden rund 270.000 Euro an GIS-Einnahmen verzeichnet, teilte Vize-Bürgermeister Richard Amort dem Erker mit, man rechne mit etwa 17.000 bis 20.000 Euro an Mindereinnahmen. Vor der gleichen Situati-

on steht die Gemeinde Freienfeld, in welcher der fehlende Betrag in der Gemeindekasse mit 127.690 Euro beziffert wird. Die dadurch zu erwartenden Mindereinnahmen seien jedoch stemmbar, so Verena Überegger. Ernster scheint die derzeitige Situation in der Gemeinde Brenner zu sein. „Nachdem die GIS gerade erst eingezahlt werden konnte, können wir keine genauen Zahlen über die zu erwartenden Steuerausfälle nennen“, so Bürgermeister Martin Alber. Größere Investitionen könnten im kommenden Jahr aber definitiv nicht getätigt werden, Einsparungen müssten vorgenommen werden. Sinnvoller wäre es wohl gewesen, sowohl den Betrieben als auch den Privatpersonen die GIS vollständig zu erlassen. „Diese Förderung wäre allen zugutegekommen“, so Alber, der einen eher skeptischen Blick in die Zukunft wirft: „Wir befinden uns in einer für viele Menschen sehr unangenehmen und kritischen Situation. Den Kollaps können wir nur mit Sparmaßnahmen und Hilfeleistungen für die Betroffenen verhindern. Besonders das Land Südtirol ist jetzt gefordert.“ at

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Aktuell

Pfitsch

@facebook Gemeinde Pfitsch

Enthalten und vertagt Holpriger Start im Gemeinderat. Grund ist u. a. die unterschiedliche Auffassung des Begriffs „Zusammenarbeit“.

Bürgermeister Stefan Gufler: „Gute Zusammenarbeit hängt immer von beiden Seiten ab. Unsererseits wurde Zusammenarbeit angeboten“

Im November traf sich der Gemeinderat von Pfitsch per Videokonferenz zu einer dreistündigen Gemeinderatssitzung. Hauptdiskussionspunkt war die Neubesetzung der Gremien. Die ersten Tagesordnungspunkte waren zügig abgehakt. In der GIS-Verordnung schaffte der Gemeinderat eine steuerrechtliche Ungleichbehandlung zwischen italienischen Bürgern, die ihren Wohnsitz für mehr als zwölf Monate ins Ausland verlegt haben und anderen EU-Bürgern ab. Im Dienstleistungsvertrag mit der SEDAG legte er einen Fixbetrag von drei Euro für jede durchzuführende Zwangseintreibung fest. Auch passte er die Vergütung des Rechnungsrevisors an. Laut neuem Dekret des Präsidenten der Region steht dem Rechnungsprüfer in Gemeinden von 3.001 bis 5.000 Einwohnern ein jährlicher Mindestbetrag von 6.609,60 Euro statt 6.000 Euro zu. Auch als Bürgermeister Stefan Gufler die Leitlinien zur Gestaltung der Gemeindepolitik und die Entwicklung der Gemeinde vorstellte, deutete wenig auf eine kippende Stimmung hin. Das Dokument

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wurde mit acht Ja-Stimmen der SVP und sieben Enthaltungen der Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ genehmigt. Von da an zog sich dasselbe Abstimmungsergebnis durch weitere Tagesordnungspunkte, auch bei der Aufstockung des Haushaltsvoranschlages (rund 45.600 Euro), u. a. für die Erneuerung der Brücke in Fußendras, die Quellfassung und das Speicherbecken Schnagge, die Sanierung der Wertstoffsammelstelle Wiesen, das italienische Schulzentrum Sterzing und die Umsetzung eines Entwicklungskonzeptes für das Pfitschtal (31.600 Euro). Drei Tagesordnungspunkte vertagt Insbesondere die Besetzung der Gremien führte zu Unstimmigkeiten. Weder der Beirat des Landeskindergartens Kematen (vorgeschlagene SVP-Vertreterin: Vize-Bürgermeisterin Maria Rabensteiner Leitner) noch der Vertreter im Jugenddienst (SVP-Rat Michael Tschöll) konnten bestellt werden, da sich die sieben Räte der Bürgerliste und die vorgeschlagenen SVP-Kandidaten der Stimme enthielten. Da keine Mehrheit erzielt wurde, mussten beide Tages-

Claudia Raffl: „Haben noch keinen Konsens in Bezug auf das Thema Zusammenarbeit gefunden. Folglich schließen wir uns als Gruppe bei den Abstimmungen nicht an“

ordnungspunkte vertagt werden. „Ich bin sehr enttäuscht“, so Maria Rabensteiner Leitner. „Die Kränkung der Bürgerliste kann ich nachvollziehen. Sich jetzt aber aus einer Trotzhaltung heraus quer zu stellen, ist nicht im Sinne der Wähler.“ „Klingt nach schlechten Verlierern“, so Michael Tschöll. „Dass sich die Vorgeschlagenen enthal-

ten, ist bei uns so üblich. Dass die Bürgerliste offensichtlich lieber gar niemanden entsendet als Maria Rabensteiner Leitner und mich, ist schade, sie hatten nicht einmal jemanden aus den eigenen Reihen nominiert.“ Unverständnis auch bei Bürgermeister Stefan Gufler. „Die Vertretung im Kindergartenbeirat wurde seit jeher von

Mangelnde Information Unter dem Tagesordnungspunkt „Allfälliges“ wies die Bürgerliste darauf hin, dass sie nicht über wichtige Themen informiert werde. Stattdessen würden die Informationen auf der Facebookseite der SVP Pfitsch veröffentlicht. So erschien dort am frühen Abend des 31. Oktober die Mitteilung über den Semi-Lockdown, der am selben Tag zu Mitternacht in der Gemeinde Pfitsch in Kraft trat. Wichtige Informationen wie diese sollten für alle Bürger und nicht nur für SVP-Wähler zugänglich sein, so die Gemeinderäte Lucia Russo, Renato Bussola und Christoph Hofer. Bürgermeister Stefan Gufler erklärte, der Mini-Lockdown sei an einem Samstag innerhalb weniger Stunden verhängt worden. Die Mitteilung wurde über die offiziellen Kanäle des Landes veröffentlicht. Da die Gemeindeämter am Wochenende nicht besetzt sind, habe es auch keine weiteren institutionellen Mitteilungen seitens der Gemeindeverwaltung gegeben. Als SVP wollte man trotzdem so schnell und einfach wie möglich die Bürger erreichen und wählte deshalb den Facebook-Kanal. Auch der Bürgerliste sei es freigestanden, Informationen über ihre Informationskanäle zu verbreiten. Dass Informationen für alle gleich zugänglich sind, gelte für die institutionelle Veröffentlichung. Es solle einer Partei aber auch gestattet sein, eigenständig zu informieren. So beanspruche die SVP auch nicht, dass die Bürgerliste sie über ihre Mitteilungen im Vorfeld informiert. Zudem könne jedes Gemeinderatsmitglied beim Bürgermeister oder einem Ausschussmitglied nachfragen, wenn Informationsbedarf zu einem Thema bestehe, so Gufler. Seit Mitte Dezember wird für Mitteilungen die neu eingerichtete Facebook-Seite genutzt.


der zuständigen Gemeindereferentin wahrgenommen, da es darum geht, in engem Kontakt mit den Kindergärten zu bleiben und deren Anliegen und Wünsche bearbeiten zu können. Dass die Bürgerliste die Besetzung der beiden Vertreter zu Fall gebracht hat, da sie sich ausgerechnet hatte, dass sich die zu wählende Person wohl enthalten würde, ist eine hinterlistige und miese Aktion“, so Gufler. Gescheitert ist auch der Versuch, einen Vertreter der Gemeinde im Bildungsausschuss Wiesen zu ernennen. Die Bürgerliste schlug Lucia Russo vor, die SVP Referentin Dagmar Matzler Freund. Da niemand vom eingebrachten Vorschlag abrückte, musste auch dieser Tagesordnungspunkt vertagt werden. Die Haltung der Bürgerliste Claudia Raffl, Gemeinderätin der Bürgerliste, stellt klar: „Es ging bei unseren Enthaltungen nie um die Person an sich.“ Maria Rabensteiner habe in den vergangenen Jahren gut mit dem Kindergarten zusammengearbeitet und Michael Tschöll würde als jüngster Gemeinderat seine Aufgabe im Jugenddienst sicher gut machen. Vielmehr geht es der Bürgerliste um ihre Haltung als Opposition. „Bei der Be-

setzung des Gemeindeausschusses hat sich die SVP, ohne mit der Wimper zu zucken, gegen uns entschieden. Das war vermutlich auch keine Entscheidung gegen eine Person, sondern eine Entscheidung als politische Partei.“ Anstatt klein beizugeben, will die Bürgerliste zu Beginn der Amtszeit ein Zeichen setzen: Bei Tagesordnungspunkten zugunsten der Bürger wie die Abänderung der Bauverordnung wird sie auch in Zukunft dafür stimmen. Geht es um den Bürgermeister, den Ausschuss, Haushaltsänderungen und ähnliches, wird sie sich enthalten oder dagegen stimmen. Bei der Zusammensetzung des Ausschusses habe die SVP die Bürgerliste schließlich auch nicht gebraucht und könne die vertagte Gremienbesetzung bereits beim nächsten Mal mit ihrer Mehrheit genehmigen. Die Bürgerliste aber könne auf den Ausschuss die nächsten fünf Jahre nicht einwirken. „Im Moment haben wir noch keinen Konsens in Bezug auf das Thema Zusammenarbeit gefunden. Folglich bleiben wir als Gruppe geschlossen und schließen uns bei den Abstimmungen nicht an.“ Die Haltung der SVP Diese Grundsatzhaltung stößt auf SVP-Seite auf kräftigen Gegen-

wind. Die Bürgerliste mache alles an der Besetzung des Ausschusses fest, die nun mal Aufgabe des Bürgermeisters sei, so Gufler. Keinesfalls sei „ohne mit der Wimper zu zucken“ gegen sie entschieden worden. Angebotene Gespräche im Frühjahr hinsichtlich Gemeinderatswahlen habe die Bürgerliste abgelehnt, mit der Antwort, den Weg alleine gehen zu wollen. Nach den Wahlen medial die Anzahl der zu bekommenden Sitze einzufordern, ohne zunächst das Gespräch zu suchen, zeuge auch nicht von großem Sinn einer konstruktiven Zusammenarbeit. Auf jeden Fall habe er nach Abwägung verschiedenster Aspekte einen Ausschussvorschlag präsentiert. „Auch in anderen Gemeinden werden Ausschüsse gebildet, ohne die SVP miteinzubeziehen. Deshalb ist es absolut nicht angebracht, mit dem Finger auf uns zu zeigen und durch gezielte Abstimmungstaktik die Arbeit der Gemeindeverwaltung zu erschweren, wenn nicht zu behindern“, so Gufler. Fragwürdig erscheint ihm die Haltung, bei Punkten, welche die Bürger betreffen, mitzustimmen, und bei Punkten, die Bürgermeister, Ausschuss und ähnliches betreffen, auf Konfrontation zu gehen. Diene ein programmatisches

Einstimmig genehmigte Beschlüsse Mit 1. Jänner wird das Sitzungsgeld für Mitglieder von Gemeindebaukommission und Lawinenkommission von 25 auf 30 Euro erhöht. Der Dienstleistungsvertrag mit der Neuen Rosskopf GmbH ist für weitere fünf Jahre genehmigt. Er bietet u. a. vergünstigte Tarife für Saisonkarten der in Pfitsch ansässigen Bevölkerung. In der Bauordnung wurde ein Passus geändert. Künftig muss nicht mehr jede Wohnung mit Kamin ausgestattet sein. Wohnungen, die an das Fernheizwerk angeschlossen sind oder nachweislich mit anderen erneuerbaren Energieformen beheizt werden, dürfen, müssen aber nicht zwingend einen Kamin haben. Genehmigt ist auch die Rahmenvereinbarung, mit der Gemeinde Brenner gemeinsam die „Servicestelle für Bau und Landschaftsangelegenheiten (ex Bauamt)“ und „Demographische Dienste“ zu führen. Dokument denn nicht dem Wohle der Bevölkerung? Das Dokument sei von Mitgliedern der Bürgerliste gelobt worden, es habe nur wenige Fragen gegeben, auch keine Punkte, welche die Bürgerliste hinzuzunehmen wünschte. Auch

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Aktuell

Abriss der Hofer-Brücke

Programmatisches Dokument Infrastrukturen: Fertigstellung des Breitband/Glasfasernetzes, Ausbau und Sanierung des Trinkwassernetzes, Einforderung Umsetzung Barrierefreiheit, Pendlerparkplatz am Bahnhof, Verbesserung der Kanalisierung Zone „Am Moosfeld“, Bemühung um unterirdische Verlegung von Stromleitungen, Kraftwerke „Wiesen Konsortional“/Alperia, Realisierung Vereinsstruktur und Feuerwehrhalle St. Jakob, Umbau/Erweiterung Feuerwehrhalle/Bauhof Wiesen, Fertigstellung Sanierung Festhalle Wiesen. Raumordnung: Bereitstellung Zonen für geförderten Wohnbau, Ausarbeitung der Planunterlagen des neuen Raumordnungsgesetzes, Bemühung um Wiedergewinnung bestehender Kubaturen, Vorantreiben der Sicherheitsmaßnahmen gemäß Gefahrenzonenplan Öffentliche Sicherheit: Fortführung Wildbachverbauungsmaßnahmen, Verbauung Eisack von Flainer Brücke bis Maibad, Vervollständigung Verbauung des Drassbergbaches, Bemühung um zusätzliche Verbauungsmaßnahmen wie Mösenbach, Platzbach, Aigerbach, Sanierung/Verbesserung Lawinenverbauungen (Kematen, Grube ...). Verkehrswesen: Verbesserung der Verkehrssituation (Abzweigung Brennerstraße Richtung Pfitschtal, Einfahrt Gewerbezone, Eisackstraße, Dorfbereich ...), Weiterführung von verkehrsberuhigenden Maßnahmen, Instandhaltung von Hoferschließungswegen und Gemeindestraßen, Erneuerung der Hoferbrücke inklusive Kreuzungsbereich, Erneuerung der ausständigen Fußgängerbrücken über den Eisack, Verbesserung/Erweiterung des Radwegenetzes und von Forst- und Almwegen, Bemühung um Lärmschutzmaßnahmen entlang der Eisenbahn. Bildungs- und Sozialbereich: Erweiterung Grundschule Wiesen, Sanierung des Daches des Schulgebäudes in St. Jakob, Schaffung von Kita-Plätzen, Unterstützung der Projekte von Kindergärten und Grundschulen, Kindersommerbetreuung, Beteiligung Neubau Mittelschule, Förderung der Seniorenarbeit und neuer Formen der Seniorenbetreuung (begleitetes und betreutes Wohnen), Weiterführung und Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Altenheim Schloss Moos, Beteiligung Neubau Bezirksaltenheim, Unterstützung der aktiven Vereinstätigkeit zum Wohle der Allgemeinheit, Förderung der Jugendarbeit, Förderung pfarrgemeindlicher Vorhaben, Förderung der an die Bezirksgemeinschaft delegierten Aufgaben im sozialen Bereich. Umwelt und Dorfbild: Sanierung und Ausbau von bestehenden Wanderwegen und entsprechende Beschilderung, Ausbau/Optimierung von Wandertrassen, Überprüfung Machbarkeit Rundwege (Stausee, Kematen-Ried ...), Dorf-und Landschaftsgestaltung (Umgestaltung von Dorfeinfahrten, Dorfplatzgestaltung Kematen und St. Jakob ...). Sport und Freizeit: Bereitstellung bzw. Sanierung von Freizeit- und Sportinfrastrukturen, Ausbau Sportanlage Wiesen, Realisierung eines Multifunktionsplatzes in der Sportzone Grube, Naturnahe Gestaltung Naherholungszone „Wasserfall“. Kultur: Förderung kultureller Initiativen auf Gemeindeebene, Förderung des Bibliothekswesens, Initiativen mit Partnergemeinden. Wirtschaft: Umsetzung des Entwicklungskonzeptes Pfitschtal, Weiterentwicklung des nachhaltigen Tourismus, Inanspruchnahme von EU-Projekten zur Förderung des ländlichen Raums, Bereitstellung von Gewerbezonen.

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bei der Haushaltsänderung habe es sich um begründete Kosten gehandelt, die für die Umsetzung von Projekten notwendig seien. Seien diese etwa nicht zugunsten der Bürger? Es habe eine Vorbesprechung der Gemeinderatssitzung gegeben, die Bildung von Arbeitsgruppen und Thementischen wurde in das programmatische Dokument aufgenommen, es wurde angekündigt, neue Themen laufend aufzugreifen und gemeinsam zu bearbeiten, die von der Bürgerliste vorgeschlagene Vertretung für den Bibliotheksrat wurde durch die Stimmen der SVP gewählt. Die SVP zeige sehr wohl Bereitschaft zur Zusammenarbeit, die Bürgerliste aber tue alles, um eine solche zu erschweren. Mitarbeit auf Bezirksebene? Die Bürgerliste ist nicht der Ansicht, dass sie die Arbeit der Gemeindeverwaltung blockiere oder gar verhindere. „Wir werden immer für das Wohl der Bürger stimmen und auch jedes Mal von Fall zu Fall entscheiden. Wir möchten aber auch eine aktive Zusammenarbeit, die bis zur Gemeinderatssitzung nicht zustande gekommen ist“, so Lucia Russo. „Beiräte sowie weitere Punkte können auch ohne unsere Zustimmung bestellt werden, da die SVP über die Mehrheit verfügt. So, ohne unsere Zusprache, mit ihren alleinigen Stimmen, haben sie schließlich auch den Ausschuss bestellt“, so Raffl. Wie lange die Bürgerliste an ihrer angekündigten Haltung festhalten wird, lässt sie offen: „Der Bürgermeister

hat bei der ersten Aussprache vor der ersten Sitzung erklärt, es gäbe verschiedene Möglichkeiten und Gremien zur Mitbestimmung und Mitarbeit. Bislang waren die Vorschläge an die jeweiligen Assessorate geknüpft. Wir sind gespannt, wo wir aktiv mitbestimmen und mitarbeiten können. Vielleicht auf Bezirksebene?“ Die Zeit drängt Mit großer Spannung wird nun die Gemeinderatssitzung Ende Dezember (die Sitzung fand nach Drucklegung des Erker statt) erwartet. Wird die Ernennung für einen Vertreter im Landeskindergarten Kematen, im Jugenddienst und im Bildungsausschuss erneut vertagt oder kann eine einvernehmliche Lösung gefunden werden? Bereits im Jänner findet die erste Sitzung des Kindergartenbeirates von Kematen statt. Wird kein Gemeindevertreter namhaft gemacht, ist die Gemeinde im Beirat zum ersten Mal nicht mehr vertreten. Nicht ausgeschlossen, dass es dazu kommt. Maria Rabensteiner Leitner wird sich ihrer Stimme enthalten, so wie sie es immer getan hat, wenn über ihre Person abgestimmt wird – auch wenn sie durch ihre Ja-Stimme ins Gremium gewählt wäre: „Das ist keine Kampfabstimmung. Es geht nicht darum, die Opposition niederzustimmen. Ich möchte, dass ein Vertreter namhaft gemacht wird, der diese verantwortungsvolle Aufgabe gerne übernimmt und die Mehrheit hinter sich hat.“ rb

Ernannte Gremien-Vertreter Bibliotheksrat: Claudia Raffl Gemeindewahlkommission: Vorsitzender BM Stefan Gufler, Philipp Obermüller, Monika Reinthaler, Birgit Seehauser (Ersatz Harald Hofer, Maria Rabensteiner Leitner, Claudia Raffl) Konsortium Wassereinzugsgebiet Etsch: BM Stefan Gufler (Ersatz Maria Rabensteiner Leitner) Gemeindekommission zur Erstellung der Laienrichterverzeichnisse: Vorsitzender BM Stefan Gufler, Birgit Seehauser, Michael Tschöll


Ratschings

„Pandemiehaushalt“ genehmigt Mit einer Gesamtsumme in Höhe von rund 12,9 Millionen Euro weist der Haushaltsplan der Gemeinde Ratschings für 2021 nur eine geringfügige Erhöhung gegenüber dem Vorjahr auf. Diese Tatsache ist nicht zuletzt auf die mit der Corona-Krise verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zurückzuführen, die laut Bürgermeister Helfer auch eine soziale Krise mit sich bringen. „Die Pandemie wirkt sich auch in der Gestaltungsfreiheit durch die Gemeinde aus. Wir haben bei der Erstellung des Haushaltes eine vorsichtige Bewertung vorgenommen“, so Bürgermeister Sebastian Helfer bei der Vorstellung des Haushaltes. Investitionen würden nur dort getätigt, wo auch das Geld da sei. „Insofern ist es ein realistischer Haushalt, der auch Spielräume bietet, der aber auch viele ‚Unbekannte‘ enthält.“ Es

sei dennoch kein Sparhaushalt. Eine Erhöhung der Gebühren schloss der Bürgermeister im kommenden Jahr jedoch dezidiert aus. Er wies bei seiner Haushaltsrede auch darauf hin, dass die Sanierung der Mittelschule und der Ausbau des Bezirksaltenheimes in Sterzing zwei große Brocken seien, die eine stärkere Verschuldung der Gemeinde notwendig machten. Diese Neuverschuldung würde den Haushalt auch in den nächsten Jahren belasten. „Wir werden noch genauer wirtschaften müssen und die Bürger müssen umdenken. Nicht alles kann gemacht werden“, so der Bürgermeister. Die wichtigsten Einnahmeposten sind auch 2021 die Gemeindeimmobiliensteuer (1,5 Millionen Euro), der Bilanzausgleich durch das Land (1,2 Millionen Euro) sowie die Zuwendungen aus dem Landesgesetz Nr. 27 (1 Million Euro). Bei den Investitionen in Höhe von

Vom Gemeinderat ernannte Kommissionen Rechnungsrevisor: Marc Putzer Ensembleschutz: Peter Constantini Kommission für die Erklärung der Unbewohnbarkeit von Gebäuden: Christian Hafner (Bauamt), Amtsarzt, Florian Gurschler (Wohnbauamt) Vertreter im Jugenddienst Wipptal: Sonja Ainhauser, Eva Schölzhorn Europagemeinderat: Thomas Strickner Gemeindewahlkommission: BM Sebastian Helfer, Luca Zenzale (Ersatz Erika Volgger), Thomas Zössmayr (Ersatz Simon Volgger), Thomas Gasteiger (Ersatz Thomas Fiechter) Ratsmitglieder zur Aufstellung des Verzeichnisses der Laienrichter: BM Sebastian Helfer, Erika Volgger, Monika Schwazer Bibliotheksrat: BM Sebastian Helfer, Alexandra Wild, Erika Volgger Kindergartenbeirat: Matthias Braunhofer (Ridnaun), Paul Gschnitzer (Mareit), Monika Schwazer (Stange), Alexandra Wild (Telfes) Vertreter der Gemeinde in den Bildungsausschüssen: Albin Volgger (Ridnaun), Paul Gschnitzer (Mareit), Luca Zenzale (Jaufental/Gasteig) Vertreter der Gemeinde im Verwaltungsrat der „Energie Valtigl Konsortial GmbH“: BM Sebastian Helfer Vertreter der Gemeinde in der „Fernheizwerk Innerratschings GmbH“: Thomas Gasteiger Gemeindezivilschutzkomitee: BM Sebastian Helfer, Thomas Klotz (Feuerwehr), Philipp Braunhofer (BRD), Dr. Stefan Gögele (Amtsarzt), Christian Hafner (Bauamt), Gerold Kotter (Straßendienst), Aniello Palomba (Ordnungskräfte) Lawinenwarnkommission: BM Sebastian Helfer, Philipp Braunhofer (BRD), Paul Strickner (AVS), Josef Oberprantacher (Feuerwehr), Josef Schölzhorn (Skiliftgesellschaft), Paul Gschnitzer (Landwirtschaft), Norbert Haller (Tourismus), Luca Dalla Torre (Forstbehörde), Gerold Kotter (Straßendienst)

Bürgermeister Sebastian Helfer: „Trotz Krise kein Sparhaushalt.“

Für die Finanzierung der Naturrodelbahn in Jaufental sind 175.000 Euro vorgesehen.

rund 2,2 Millionen Euro sind die wichtigsten Posten die Finanzierung der Naturrodelbahn in Jaufental (175.000 Euro), die Trinkwasserversorgung Ratschings und die Abwasserleitung „Schluppes“ (544.000 Euro), die Instandhaltung und Asphaltierung der Gemeindestraßen (557.748 Euro) sowie die Verlegung des Glasfasernetzes, wofür die Gemeinde ebenfalls 325.000 Euro lockermachen will. Neben diesen schon fest eingeplanten Investitionen hofft man auch, durch den Verwaltungsüberschuss von 2020 noch weitere Summen für die verschiedensten Projekte zur Verfügung stellen zu können, was angesichts der vielfältigen Wünsche der sieben Fraktionen höchst dringend wäre. Wichtige Bauvorhaben in den einzelnen Fraktionen Mareit: Errichtung des Steges über den Mareiterbach im Dorfzentrum sowie des Hofmannsteges, Sicherstellung der Trinkwasserversorgung. Ridnaun: Energetische Sanierung des Vereinshauses, Neubau der

Sporthütte beim Fußballplatz, Anschluss der öffentlichen Gebäude an das Fernheizwerk, Sicherstellung der Trinkwasserversorgung. Gasteig: Erweiterung des Vereinshauses und der Feuerwehrhalle, Lösung des Parkplatzproblems im Zentrum, Erweiterung der Turnhalle in der Schulzone, Bau eines Rückhaltebeckens in St. Anton. Außerratschings: Adaptierung des Vereinssaales, Gestaltung des Parkplatzes vor dem Gemeindehaus und in der Sportzone. Jaufental: 2. Baulos für den Gehsteig entlang der Landesstraße, Aufbahrungsraum am Friedhof, Fertigstellung Naturrodelbahn. Telfes: Zufahrtsstraße Unterdorf/ Untertelfes, Lösung für Parkplätze in Unter- und Obertelfes und beim Sportplatz, 2. Baulos für die Straße „Runggen“ und „Sallis“. Innerratschings: Erneuerung der Brücke zur Feuerwehrhalle, Zufahrtsweg „Binter-Mucher“, Gehweg entlang des Ratschingerbaches, energetische Sanierung von Schule und Vereinshaus. ss

Investitionen* Institutionelle Dienste, Verwaltung und Gebarung Unterrichtswesen und Recht auf Bildung Aufwertung kultureller Güter und Tätigkeiten Jugend, Sport und Freizeit Raumordnung und Wohnbau Nachhaltige Entwicklung und Schutz von Territorium und Umwelt Transport und Recht auf Mobilitätsförderung Soziale Rechte, Sozial- und Familienpolitik Wirtschaftliche Entwicklung Gesamt

35.000 92.000 5.000 185.000 115.000 616.700 735.666 46.000 412.500 2.242.866

* Alle Angaben in Euro

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Aktuell

Alle Kinder, die bis Ende Dezember 2020 ihr drittes Lebensjahr vollenden, können für das Bildungsjahr 2021/22 in den Kindergarten eingeschrieben werden. Die Einschreibungen erfolgen ausschließlich in telematischer Form über das Online-Portal „Iole“. Die Anträge sind an den Kindergarten des Einzugsgebietes zu richten, der in der Regel jener der Wohnsitzgemeinde ist. Die Landeskindergartendirektorin verweist darauf, dass dafür ein SPID-Account oder eine aktivierte Bürgerkarte notwendig sind. Die Einschreibungen sind vom 4. bis zum 14. Jänner möglich. Genaue Informationen über die Vorgehensweise bei der Online-Einschreibung erteilt der jeweilige Kindergartensprengel bzw. der Kindergarten. Infos zu den Einschreibungen in den Kindergarten „Maria Regina Pacis“ in Sterzing gibt es unter der Rufnummer 0472 940530 (Montag – Donnerstag 10.15 – 10.45 Uhr und 13.15 – 13.45 Uhr, Freitag 10.15 – 10.45 Uhr), zu den Einschreibungen in den Kindergarten „Löwenegg“ unter der Rufnummer 0472 755840 (13.00 – 14.00 Uhr).

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In die Herzen der Menschen Am 3. Dezember, am Tag der Menschen mit Beeinträchtigung, fiel der offizielle Startschuss für das Projekt „Wipptal – der kleine Bezirk mit dem großen Herzen“, aufgrund der Einschränkungen durch die Covid-Pandemie zwar in kleinerem Rahmen als ursprünglich geplant, dafür aber mit viel Herz.

christlichen Kirche gehöre. Zum Abschluss erläuterte Schölzhorn die Symbolik des Logos: ein farbenfrohes Herz mit Ecken und Kanten. Damit, so Schölzhorn, möchte man in die Herzen der Wipptaler eindringen.

Hinhören, hineinfühlen, helfen, das könne man auf vielfältige Weise. Pfarrer Josef Augsten ließ die Glocken läuten und setzte so ein akusti-

In der Gemeinde Pfitsch wurde im Beisein von Vertretern der Gemeinde, Pastoralassistent Simon Walter und einigen Familien vor dem aufge-

sches Zeichen. Seine Andacht schloss er mit den Worten „Gott hat uns die eine Welt anvertraut und uns den Auftrag gegeben, gemeinsam Leben zu gestalten“.

© Stefano Orsini

OnlineEinschreibung in den Kindergarten

Zu den Glockenklängen am Zwölferturm stellte Initiator Christian Schölzhorn das Projekt vor, das die Verankerung eines tieferen Gemeinschaftsgefühls, eines stärkeren Miteinanders und eines „Da-Seins“ für die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft zum Ziel hat. Schölzhorn konnte zur Präsentation neben den Mitgliedern der Steuerungsgruppe auch Bürgermeister Peter Volgger, Luis Bacher, Präsident der Tourismusgenossenschaft Sterzing-Pfitsch-Freienfeld, Carmen Turin, Geschäftsführerin der GRW Wipptal, und Dekan Christoph Schweigl begrüßen. In diesem Projekt stecke viel Herzblut, so Schölzhorn, der sich vor allem bei seinen Mitstreitern aus der Steuerungsgruppe herzlich bedankte. Bürgermeister Peter Volgger sicherte in seiner Ansprache die volle Unterstützung seitens der Gemeinde zu. Mit dem Hinweis auf das Logo betonte Dekan Schweigl, dass die Botschaft des Projektes, Menschen mit Beeinträchtigung zur Seite zu stehen, zu den Kernaufgaben der

spannten Banner ein Herz aus Kerzen entzündet. Nach der Besinnung trug ein junger Ziehharmonikaspieler ein kurzes Stück vor.

In der Marktgemeinde Brenner segnete Pfarrer Corneliu Berea mit einem Gebet den Gedanken des

In der Gemeinde Ratschings fand ein Treffen von Gemeindevertretern, einiger Kinder bzw. Jugendlicher mit Beeinträchtigung und ihrer Familien vor dem Pulvererhof statt, in dem zurzeit die Bewohner des Bezirksaltenheimes untergebracht sind. Mit Projekts und schloss dabei alle Menschen, die besondere Bedürfnisse haben, sowie Kinder und ältere Menschen in sein Gebet mit ein. In der Gemeinde Franzensfeste fand zu diesem Anlass ein Treffen der Gemeinderatsmitglieder Bettina Cip-

Fackeln formten die Anwesenden zu den Klängen einer Bläsergruppe ein Herz, während die Senioren von den Balkonen und Fenstern zuschauten und zuhörten. Zum Abschluss sprach Pfarrer Thomas Stürz ein Gebet. In der Gemeinde Freienfeld eröffnete Bürgermeisterin Verena Überegger die kleine Feier vor dem Rathaus.

polletta, Vize-Bürgermeister Richard Amort, Bürgermeister Thomas Klapfer, Giovanna Summerer und Thomas Kerschbaumer statt.


Einwanderung im Wipptal Seit Mitte der 1990er Jahre hat die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, die in Südtirol leben, beständig zugenommen. Die neue Vielfalt in der Provinz ist verbunden auch mit neuen Herausforderungen und Fragen. Im „Migrationsreport Südtirol 2020“ der Eurac Research analysieren Forscher aus diversen Wissenschaftsbereichen, wer die Menschen sind, die nach Südtirol

Olha Odynets

kommen, und wie ihre Integration in Schule, Arbeitswelt und Politik funktioniert. Der Report ist als Hilfsmittel für die Politik gedacht, aber auch als Unterrichtsmaterial und Lektüre für alle Interessierten (siehe www.eurac.edu). Wer ist Migrant? Die Internationale Organisation für Migration der Vereinten Nationen (IOM) definiert jeden Menschen als Migrant, der eine internationale Grenze überschritten oder innerhalb eines Landes seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort verlassen hat. Einleitend im Eurac-Bericht ist zu lesen: „Der Mensch ist immer schon gewandert, ob innerhalb eines Staates oder über die Landesgrenzen hinweg. Menschen wandern, weil sie müssen oder weil sie wollen. Oft kommen mehrere Gründe zusammen.“ Jedes Jahr am 18. Dezember wird der Internationale Tag der Migranten begangen. Dieser Tag wurde

von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und soll an die Annahme der Internationalen Konvention zum Schutz der Rechte von Wanderarbeitnehmern und ihren Familienangehörigen (1990) erinnern. Die Koordinierungsstelle für Integration des Landes Südtirol möchte jährlich einen Beitrag zur Sensibilisierung der öffentlichen Meinung und der Institutionen leisten. Zusammen mit anderen Landesämtern und einigen Schulen wird das Projekt „Kooperation & Resonanz“ realisiert. Schüler einiger Oberschulen in Meran, St. Ulrich und Bozen haben mit Unterstützung von Vereinen Migranten bei ihrer täglichen Arbeit fotografiert. Die Fotodokumentation wird fortlaufend auf www.provinz.bz.it/integration veröffentlicht. Gemeinsam mit dem Amt für Film & Medien ist auch ein Video entstanden, das auf den Infoscreens von Landhäusern, Schulen und Vereinen ausgestrahlt wird. Der Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal hat am Tag der Migranten in Zusammenarbeit mit dem Erker und mit Hilfe von Freiwilligen einen ersten Schritt zum besseren Kennenlernen der Mitbürger, die aus anderen Ländern hierher eingewandert sind, gesetzt. In den nächsten Monaten stellen sich verschiedene Personen aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern vor. Wie war ihr Weg hierher? Wie ist das Leben für sie hier im Wipptal? Wie schaut der Blick in die Zukunft aus? Was ist ihrer Meinung nach wichtig, um gut zusammenleben zu können? Für das erste Interview hat sich Olha Odynets aus Kiew, die vor 17 Jahren nach Sterzing gekommen ist, zur Verfügung gestellt. Die Interviews können auf www.dererker.it und www.wipptal.org nachgelesen werden. Erker 01/21

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Gesellschaft

Vom Glück der Veränderung von Barbara Felizetti Sorg

Junge Menschen in ihren Entwicklungsschritten fördern, sie unterstützen und ihre Erfolge beobachten – das erfüllt Sandra Gschnitzer mit Freude. Als Schulsozialarbeiterin begleitet die 35-Jährige aus Gasteig in der Umgebung von Rapperswil-Jona Kinder und Jugendliche in Veränderungsprozessen. „Natürlich wünschen sich Eltern gute Noten für ihre Kinder“, so Sandra Gschnitzer. „Doch zu einem erfolgreichen Leben gehört meiner Meinung nach viel mehr.“ Vor allem sei es eine gute Selbstwahrnehmung und Selbstregulierung, die zu einem höheren sozialen Bewusstsein führe. Sie erlaube nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen, gesunde Beziehungen zu leben. „Einfach ausgedrückt: Emotionale Intelligenz ist die Begabung, wie wir mit uns selbst und anderen umgehen. Sie ist prägend für die Entwicklung von Kindern, schließlich sollen aus ihnen mitfühlende Erwachsene werden, die Probleme erkennen und lösen können. Außerdem lernt man dadurch früh, richtig zu kommunizieren und eine offene Gesprächskultur zu pflegen, was wiederum die Grundlage für harmonische Beziehungen ist“, betont sie. Aufgewachsen ist Sandra Gschnitzer in Gasteig. Nach der Matura am Realgymnasium mit Schwerpunkt Sport in Sterzing hat sie sich für ein Studium der Erziehungswissenschaften in Innsbruck entschieden. „Mehr durch Zufall bekam ich die Gelegenheit, in der Schweiz ein halbjähriges Praktikum zu absolvieren, was mittlerweile über zehn Jahre zurückliegt“, erinnert sie sich.

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Sandra Gschnitzer: „Glücklich zu sein können wir lernen.“

Für ihre Diplomarbeit ist sie nach Innsbruck zurückgekehrt, doch anschließend führte sie ihr beruflicher Weg wieder in die Schweiz zurück, wo sie in der Folge in der Wohnschule Freienstein tätig war. „In der Wohnschule habe ich Kinder und Jugendliche in herausfordernden Lebenssituationen sozial- und erlebnispädagogisch begleitet“, so Sandra. „In dieser anspruchsvollen und wertvollen Zeit lernte ich vor allem den Wert einer ressourcenorientierten Haltung und einer individuellen Lösungsfindung kennen und schätzen.“ Nach sieben Jahren war es Zeit für eine Veränderung und eine berufliche Pause. Ein Jahr lang erkundete Sandra mit ihrem Partner die Welt, bevor sie wieder in die Schweiz zurückkehrten. Seit

Jänner 2020 leben die beiden in Rapperswil-Jona, mit rund 27.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Kanton St. Gallen am nördlichen Ufer des Zürichsees. „In unserem facettenreichen Leben ist die Umgebung hier derzeit ein guter Kompromiss“, meint Sandra, die in ihrer freien Zeit viel und gerne in den Bergen unterwegs ist, bei einer Ski- oder Bergtour genauso wie mit dem Mountainbike. Neuerdings wagt sie sich auch mit dem Gleitschirm hoch hinaus und erkundet die Welt von oben. „Die persönlichen Lernfelder, die sich mir in der Natur eröffnen, faszinieren mich immer wieder aufs Neue und erweitern meinen Horizont“, sinniert sie. „Daneben bleibt genug Zeit, einfach mal dazusitzen, in Kontakt mit mir selbst zu treten und auf einem Berggipfel die

Aussicht zu genießen. Andere machen Yoga oder meditieren, ich gehe in die Berge. Sie helfen mir auch, stärker zu werden für das, was unten auf mich wartet. Wie eine Herausforderung auf uns wirkt, hat auch mit unserem subjektiven Empfinden zu tun. Denn wenn wir uns einer Herausforderung stellen, werden wir auch von unliebsamen Gefühlen begleitet. Bei meinen Outdoor-Aktivitäten werde ich mit diesen auch regelmäßig konfrontiert. Erfahrungen damit verleihen mir die Fähigkeit und Zuversicht, dass sich auch für anspruchsvolle Lebenssituationen Lösungen finden lassen oder ich einfach noch etwas Zeit brauche, es mir zuzutrauen.“ Die Begeisterung für ihren Beruf schwingt in jedem Wort mit.


„Ich achte auf mich, ich schaue auf dich, ich bin sorgsam!“ In Schulen bietet Sandra Gschnitzer unterschiedliche Programme zum Thema „Ich achte auf mich, ich schaue auf dich, ich bin sorgsam!“ an. In diesen Einheiten, ausgerichtet auf mehrere Unterrichtsstunden, setzen sich Schüler mit den sieben Erfolgseigenschaften für das Leben auseinander; dazu gehören Selbstkontrolle, Mut, Ehrlichkeit, Respekt, Mitgefühl, Verlässlichkeit und Ernsthaftigkeit. Sie lernen, achtsam mit sich selbst und mit anderen zu werden, ohne zu urteilen. „Um dieses Ziel zu erreichen, verwende ich verschiedene Materialien und Instrumente aus dem Achtsamkeits- und Mentaltraining“, erläutert Sandra. „Die Schüler lernen ihre Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen kennen und trainieren sich positive Verhaltensweisen an. Dadurch wachsen sie zu selbstdenkenden und handelnden Persönlichkeiten heran und werden nicht im Autopiloten-Modus von automatisierten Verhaltensweisen ‚fremd‘ gesteuert.“ Bei Mobbingvorfällen oder Unruhen im Klassenverband bietet Sandra an den Schulen auch Konfliktmanagement an, damit Schüler die Chance erhalten, aus ihren Fehlern zu lernen. Nicht selten stellt sie in solchen Fällen fest, dass Kinder und Jugendliche froh darüber sind, Unterstützung in einer festgefahrenen Situation zu erhalten. „Es lohnt sich immer, den Mut zu haben, seine eigene Komfortzone zu verlassen“, betont Sandra. „Nur so können wir uns entwickeln und wachsen.“ Die Plakate zu den sieben Erfolgseigenschaften hat Myriam Teissl aus Pflersch gestaltet.

Das ist auch der Grund, warum sie von ihrem Privatleben nicht viel erzählt. Vielmehr geht es ihr um ihre Botschaft, die sie unter die Leute bringen möchte. „Immer mehr Menschen leiden unter Selbstzweifeln, unter hohem Leistungsdruck und Burn-Out. Die Herausforderungen unserer komplexen Welt schreien regelrecht danach, dass wir uns wieder verstärkt uns selbst widmen, vor allem unserer emotionalen Intelligenz, denn diese beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unser Glücksempfinden und letztlich auch unseren Erfolg. Und das wiederum sorgt für ein stabi-

les Selbstwertgefühl. Dieses positive Selbstwertgefühl ist für Sandra ein Schlüsselbegriff, beruflich wie privat. „Ich stelle mir seit Jahren auch die ungemütlichen Fragen – und die haben mich nach vielen Erlebnissen dorthin geführt, wo ich heute bin.“ Viel zu oft messen wir Glück und Erfolg an unseren Leistungen und unseren Besitztümern. In unserer Leistungs- und Konsumgesellschaft merken wir kaum oder oft zu spät, dass es in unserem Leben nicht um Besitz geht; vielmehr geht es darum, uns selbst wertzuschätzen und mit uns selbst im Erker 01/21

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„Ich bin am glücklichsten, wenn ich mich frei fühle.“ Kontakt zu sein. Vieles nehmen wir in einer „Ist halt so“-Haltung als selbstverständlich hin und schenken dem, was uns wirklich wichtig ist oder wofür wir dankbar sein dürfen, zu wenig Aufmerksamkeit. Doch wie schaffen wir es, aus diesem Muster auszubrechen? Wie können wir uns selbst und unsere Kinder in eine bessere Zukunft führen? „Anfangen müssen wir bei uns selbst“, ist Sandra überzeugt. „Wir müssen es unseren Kindern vorleben, nur so können sie es von uns lernen.“ Das beginne damit, dass wir uns neue Erfahrungsräume, ein neues Bewusstsein schaffen; vor allem sollten wir achtsam im Umgang mit uns selbst werden. Wie oft stellen wir uns die Fragen: Wie fühle ich mich gerade? Was will mir dieses Gefühl sagen? Woher kommt es? Was passiert mit mir? Was brauche ich? Wie könnte ich dem jetzt auch noch anders begegnen? Wir sollten lernen, unsere Emotionen zu verstehen und sie als Information an uns zu betrachten. Die Fähigkeit, zu reflektieren, sei eine Grundvoraussetzung für Persönlichkeitsentwicklung, so Sandra. „Die Einstellung zu den Dingen können wir auf jeden Fall ändern. Dann können wir das auch unsere Kinder täglich lehren – denn gehört und verstanden werden ist nicht nur uns Erwachsenen wichtig, sondern auch unseren Kin-

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dern.“ Schließlich sei es unsere eigene Haltung, die wir den Kindern mitgeben und die es ihnen später erleichtert, mit stressbeladenen Situationen positiv umzugehen. Dazu brauchen sie aber auch eigene Erfahrungsräume, in denen sie die Freiheit haben, zu lernen, wofür sie Motivation haben. „Natürlich geht das nicht von heute auf morgen – und manchmal ist es auch kein einfacher Prozess, aus alten Mustern und Strukturen auszubrechen“, meint Sandra. Es sei wiederholtes Üben notwendig. „Man kann es mit dem 1x1 vergleichen. Das lernen wir auch nicht vom Hörensagen, sondern durch ständige Übung. Und so ist es auch mit emotionaler Intelligenz: Wir können sie uns antrainieren, auch wenn das oft anstrengend sein kann.“ Doch wir können nicht erwarten, dass unsere Kinder wissen, wie es geht, wenn wir es ihnen nicht vorleben und sie nicht auf ihrem Weg begleiten.“ Gerade deshalb ist es in ihrem Beruf wichtig, Kinder und Jugendliche in Einzelberatungen und mit präventiven Angeboten des Sozialtrainings im Klassensetting zu begleiten. Sie sollen schon früh das lernen, was manche Erwachsene heute noch nicht können. „Ich bin davon überzeugt, dass Schulen in dieser Hinsicht noch mehr lebensnahen und persön-

lichkeitsentwickelnden Unterricht anbieten dürfen“, meint Sandra. „Mir persönlich macht es große Freude, Kinder und Jugendliche in ihrem Veränderungsprozess zu

fremde Länder, um andere Kulturen kennenzulernen. „Während meiner Auszeit habe ich sehr stark gemerkt, dass ich am glücklichsten bin, wenn ich mich frei füh-

„Draußen in der Natur sind wir uns selbst am nächsten.“ begleiten – ich arbeite liebend gerne mit Menschen zusammen.“ Sie hat bereits verschiedene Weiterbildungen im Bereich Zürcher Ressourcenmodell, gerechtes Sprechen und lösungsorientiertes Handeln besucht, 2021 lässt sie sich zur systemischen Beraterin ausbilden. In Zukunft möchte sie auch verstärkt mit Erwachsenen und Teams arbeiten, am liebsten draußen in der Natur, denn „das ist der Ort, wo wir uns selbst am nächsten sind. Sie selbst ist gerne draußen „mit sich selbst“ unterwegs, bereist aber auch gerne

le. Frei von Zwängen, eine sinnerfüllende berufliche Tätigkeit und sportlich aktiv in der Natur. Dem möchte ich meine Zukunft widmen, das ist meine Antwort auf die Frage, was ich in meinem Leben erreichen will. Auf meinen Reisen durfte ich nicht selten erleben, dass Menschen, die viel weniger haben als wir, wesentlich ausgeglichener und zuvorkommender sind“, erzählt Sandra. „Doch glücklich zu sein können wir lernen – wir müssen nur mit Veränderungen anfangen, und E zwar bei uns selbst.“


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Ein unglaubliches Jahr.

Corona, Lockdown, Isolation, Desinfektion, Abstand und Maskenpflicht. Selten zuvor haben wir uns Neujahr sehnlicher herbeigewünscht – auf dass wir uns 2021 die verloren gegangene Freiheit wieder zurückerobern. Rückblick auf ein Jahr im Krisenmodus. 28

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Jänner

Prost Neujahr! Bei Feuerwerk, Fackellauf, Partysound und gutem Essen begrüßen Besucher von nah und fern in Ratschings das Jahr 2020.

Auf der Flucht

Die Anlaufstelle „MiWip – Migration Wipptal“ am Brenner bleibt eine wichtige Einrichtung für Menschen auf der Flucht, obwohl ein Rückgang der Flüchtlingszahlen zu beobachten ist. Am Grenzort greift die Polizei immer wieder Schlepper auf, die Migranten für viel Geld über den Pass schleusen wollen.

Karriere beendet

20.596 Wipptaler

Zu Jahresbeginn leben im Bezirk 10.125 Frauen und 10.471 Männer. Der Ausländeranteil liegt bei 9,4 Prozent. Sterzing zählt erstmals über 7.000 Einwohner.

Mitte Jänner beendet Erwin Mühlsteiger aus Pflersch nach 31 Jahren Behindertensport seine einzigartige Karriere, in der er nicht weniger als 102 Medaillen gesammelt hat. Absoluter Höhepunkt seiner Karriere war die WM in Alaska im Jahr 2001, wo er drei Goldmedaillen in der Abfahrt, im Riesentorlauf und im Slalom gewonnen hat. Zahllos sind seine Titel als Landes- und Italienmeister.

Gemeindehaushalte

Rund 20 Millionen Euro stehen den Wipptaler Gemeinden für Investitionen zur Verfügung. Über neu gegründete Verwaltungseinheiten arbeiten Gemeinden seit 2020 noch enger zusammen und führen Dienste gemeinsam. Erker 01/21

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Februar Colors and Sound of Gossywood

Sterzing Music Lab Vipiteno

Im „Jägerkeller“ in Sterzing öffnet ein Versuchslabor und Proberaum, wo Wipptaler Musiker verschiedenster Stilrichtungen mit Stimme und Instrumenten experimentieren können. Neben Konzerten werden auch Music Camps und Musiktherapien angeboten.

Auszeichnung für Crescendo Das politisch brisante Drama CRESCENDO #makemusicnotwar wird mit dem Honorary Award for the best Cinema for Peace Movie 2020 ausgezeichnet. An der Filmproduktion hat auch das Wiesner Produktionshaus Filmvergnuegen mitgewirkt.

„Truffo d’Artista“

Alex Grassi gewinnt mit seinem Bild „Truffo d’Artista“ den ersten Preis beim Fotowettbewerb der CAI-Sektion Sterzing. Der Bewerb steht unter dem Thema „Wasser – das blaue Gold des Wipptals“.

Vier Tage lang herrscht in Gossensaß närrisches Treiben mit Weiberfasching, Kinderdisco, Mega-Party und dem legendären Faschingsumzug. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnt: Es ist eines der letzten Großereignisse vor dem Corona-Lockdown.

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Von der Sportrodel-WM im österreichischen Hochfilzen kehrt Florian Schölzhorn aus Pflersch, der für den ASV Jaufental an den Start geht, mit zwei Medaillen zurück. Im Einsitzerbewerb sichert er sich Bronze, im Doppelsitzer holt er gemeinsam mit Peter Lambacher aus Villnöß den Vize-Weltmeistertitel.

© grubertechnik.com

Zwei WM-Medaillen


März Die Welt steht still In China ausgebrochen, auf © TG Sterzing

den Planeten übergeschwappt: Covid-19 erobert die Welt. Wegen steigender Infektionszahlen und überlasteter Krankenhäuser schließen alle Orte, an denen Menschen aufeinandertreffen, Arbeitsplätze und Baustellen inklusive. Die Wipptaler müssen zuhause bleiben. Lockdown total!

Wipptal ohne Grenzen

Getreu dem Motto „Ein Wipptal ohne Grenzen ...“ stimmt sich der Interreg-Rat per Videokonferenz über grenzüberschreitende Projekte ab. 13 Kleinprojekte (410.000 Euro) werden 2020 genehmigt. Bis Jahresende sind fünf abgeschlossen, acht in Umsetzung. Von neun Mittelprojekten (1,4 Millionen Euro) werden zwei Projekte abgeschlossen, sieben sind in Umsetzung.

Unantastbar

Die fünf Wipp- und Eisacktaler Punkrocker von Unantastbar veröffentlichen die Single „Wir sind die Stimme“. Wenige Monate später erscheint das achte Studioalbum „Wellenbrecher“. Mit ihrer Musik will die Band Mut schenken, Sehnsüchte wecken, anprangern und Menschen ohne Lobby eine Stimme geben.

EM-Bronze Ausgezeichnete Skigebiete

Roßkopf und Ladurns schaffen es im Testportal skiresort.de auf die Liste der weltweit führenden Skigebiete bis 20 km Pisten, in der Liste bis 30 km erreicht Ratschings-Jaufen eine Top-Platzierung.

Bei der Biathlon-Junioren-EM in Hochfilzen holt Patrick Braunhofer aus Ridnaun Bronze im Einzelbewerb. Im Sprint belegt er den 11. Platz. Bevor die Mixed-Staffel, die Single-Mixed-Staffel und das Verfolgungsrennen ausgetragen werden können, wird die Veranstaltung coronabedingt abgebrochen. Kurz darauf wird Braunhofer in das italienische A-Team einberufen.


April Acht Leader-Projekte Die Lokale Aktionsgruppe „Wipptal“ genehmigt acht Projekte: Konzepterstellung für Dorf- und Verkehrsplanung in der Gemeinde

Pfitsch, Dorfgestaltung in Pflersch und Mauls, Parkplatz für den Klettersteig in Afens, Kreuzweg-Sanierung in Stilfes, eine neue Aussichtsplattform in Innerpflersch (Hölle), die touristische Entwicklung der Glockenweihnacht in Sterzing sowie die Weiterentwicklung der Eisacktaler Kost.

BESSERE LUFT

Während der Ausgangssperre verbessert sich die Luftqualität in ganz Südtirol. Von Mitte März bis Mitte April halbieren sich die Stickstoffdioxid-Emissionen in Bozen und Meran gegenüber dem Vergleichszeitraum der vergangenen zehn Jahre. Die Stickstoffmonoxid-Konzentration geht auf ein Drittel zurück, unverändert bleiben die Feinstaub-Werte (PM10). Keine Angaben gibt es von Sterzing, da die Messstation schon vor einigen Jahren entfernt worden ist.

Jaufen ohne Haus

Kaum Verkehr

Nach den drastischen Corona-Notverordnungen gehen die Fahrten auf der Brennerautobahn um über 90 Prozent zurück, der LKW-Verkehr reduziert sich um die Hälfte. Einen so starken Rückgang des Personenverkehrs gab es seit der Ölkrise im Jahr 1973 nicht mehr.

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Auf dem Jaufen, wo das traditionelle Jaufenhaus Heerscharen von Passtouristen und Wanderern Rast und Verpflegung geboten hat, herrscht gähnende Leere. Das alte Haus ist dem Erdboden gleich gemacht worden. Unklar ist, wann und ob das schon 2013 geplante Klimahotel in Space-Ästhetik (Bauvolumen: 64.000 m3) errichtet wird. Die Baukonzession wird jedenfalls regelmäßig verlängert.

ChartAttacke Die Eisacktaler Deutschrocker Frei.Wild stehen erneut in den Top 3 der offiziellen deutschen Albumcharts. Das „Corona Quarantäne Tape“ landet auf Platz eins. „Brotherhood“ und „Corona Tape II – Attacke ins Glück“, die im August bzw. Oktober erscheinen, platzieren sich auf Anhieb auf Platz zwei.


Mai BIODIVERSITÄT IM MONITORING

Steigende Arbeitslosenzahlen

Gericht bestätigt Sperre Das Schweizer Bundesgericht in Lausanne, wo Alex Schwazer die Aufhebung seiner achtjährigen Sperre eingeklagt hat, bestätigt das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes (CAS). Damit platzt Schwazers Traum von einem Comeback bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio, die aufgrund der Coronakrise um ein Jahr auf 2021 verschoben werden. Im Dezember beantragt die Staatsanwaltschaft die Einstellung des Strafverfahrens gegen den Geher aus Kalch.

Die Corona-Krise trifft die Wipptaler Arbeitswelt hart. Die Wintersaison ging abrupt zu Ende, die Sommersaison startet nicht wie geplant, der Neustart ist mehr als verhalten. Zwischen Jänner und Oktober sind durchschnittlich 559 Wipptaler pro Monat arbeitslos. Das sind 60 Prozent mehr als 2019. Die meisten Arbeitslosen (817) werden im Mai registriert. Laufen die staatsweiten Kurzarbeit-Maßnahmen aus, könnten die Arbeitslosenzahlen weiter steigen.

Gabriel-Grüner-Preis Für ihre Reportage „Oma hat kein Heute mehr“ werden die Oberschülerinnen Ida Geyr aus Mareit und Sophie Trafoier mit dem Gabriel Grüner Schülerpreis ausgezeichnet. © ff media

Zeckenalarm im Wipptal Zecken lauern dort, wo man sie nicht vermutet. Mittlerweile sind die Blutsauger und Überträger von FSME und Borreliose nicht nur im Wipptaler Talboden sondern abschnittsweise auch auf 1.500 Meereshöhe nachgewiesen worden. Milde Winter und feuchte Sommer begünstigen die Ausbreitung, auch die Klimaerwärmung hat wohl ihren Teil dazu beigetragen.

© Hans Madl

Bis 2024 untersucht die EURAC den Tier- und Pflanzenreichtum im Wipptal. Erste Ergebnisse liegen vor: In einer Heuwiese in Ridnaun werden in drei aufeinanderfolgenden Nächten mit 839 Rufen wipptalweit am meisten Fledermausrufe registriert. Im Flaggertal taucht die gefährdete Mopsfledermaus auf, in Zirog werden seltene Exemplare von zwei männlichen Birkhühnern, in der Simile-Mahd-Alm Alpenbraunellen und Turmfalken gesichtet. In einer Wiese in Ridnaun leben sogar zehn verschiedene Vogelarten. In der Nähe der SimileMahd-Alm wachsen auf 100 m2 52 Pflanzenarten, auch 22 Tagfalterarten und acht Heuschreckenarten sind hier heimisch. In Zirog zeigt sich der seltene Dukaten-Feuerfalter, am Brenner die seltene Gebirgsschrecke Miramella alpina.

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Juni Fünf Jahre lang diente das Haus „Lea“ in Wiesen maximal 44 Asylbewerbern aus Afrika als vorübergehende Unterkunft. Aufgrund der sinkenden Zahl an Asylantragstellern schloss das Asylheim Ende Juni. Die meisten Bewohner haben inzwischen eine Arbeit und dauerhafte Bleibe gefunden.

© Auswahl Ridnauntal

Schutzhütten in neuem Kleid

Haus „Lea“ schließt

Zwei Wipptaler Meister

Nach einer besonderen Fußballsaison, die Anfang März aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen worden ist, können gleich zwei Wipptaler Teams zur Meisterfeier laden. In der 1. Amateurliga (Kreis B) kann die Auswahl Ridnauntal den Meistersekt aus dem Kühlschrank holen. In der 3. Amateurliga (Kreis C) kommt der Meister mit dem ASV Gossensaß ebenfalls aus dem Wipptal.

Claus 2020 Der Schülerpreis in Gedenken an den Journalisten Claus Gatterer geht an Elisa Grasl mit ihrem Filmbeitrag „Das hässliche Entlein“ über den Schönheitswahn und an Maria Knollenberger mit ihrem Kurzfilm „ ... und früher war die Welt ganz anders“, einer Zeitreise ihrer Großmutter.

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Seit mehr als 100 Jahren thronen sie inmitten der Stubaier Alpen und gewähren jedes Jahr Hunderten von Alpinisten und Wanderern Schutz. 2020 werden das Becherhaus (3.195 m), die Müllerhütte (3.145 m) und die Teplitzer Hütte (2.586 m) im hintersten Ridnauntal umfassend saniert.

Drogen per Kurierdienst

Die Finanzpolizei beschlagnahmt bei der Autobahnmautstelle in Sterzing 33 kg Kokain. Ein Mann wird verhaftet und ins Gefängnis überstellt. Immer wieder gehen den Ordnungshütern in Sterzing und am Brenner Drogenkuriere und Dealer ins Netz. Die geschmuggelte Ware ist oft in Kapseln verpackt und im Körperinneren versteckt.


Geburtstage & Jubiläen

200 Jahre Musikkapelle Stilfes 180 Jahre Musikkapelle Wiesen 160 Jahre MGV Sterzing 1860 155 Jahre Erstbesteigung des Hochfeiler 155 Jahre Kolpingfamilie Sterzing 145 Jahre FF Sterzing 100 Jahre FF Telfes 80 Jahre Kirchenchor Maria Trens 80 Jahre Stausee Franzensfeste 70 Jahre FF Kematen 65. Bezirksfeuerwehrtag 60 Jahre Segelfluggruppe Sterzing 55 Jahre Fastnachtstreiben in Gossensaß 55 Jahre ASKC Fugger 50 Jahre AVS Ridnaun 50 Jahre Partnerschaft Schützenkompanie Gossensaß und Limesschützen Erkertshofen 50 Jahre Verband der Sportvereine Südtirols 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ridnaun 40 Jahre Arbeitsgemeinschaft für Behinderte 40 Jahre Partnerschaft Gossensaß und Hechendorf 35 Jahre Frauen im LVH 35 Jahre Coro Cima Bianca 35 Jahre AVS Pfitsch 35 Jahre Bibliothek Stilfes 35 Jahre Sterzinger Osterspiele 30 Jahre AVIS Wipptal 30. Berglauf zur Wasserfalleralm 30 Jahre Beirat für Chancengleichheit 25 Jahre Seniorenclub Telfes 25. Todestag von Alexander Langer 25 Jahre Jugenddienst Sterzing 25 Jahre Elki Sterzing 20 Jahre Karateschule Ratschings/Sterzing 20 Jahre Weltladen Sterzing 20 Jahre Knödelfest in Sterzing 20 Jahre Stadttheater Sterzing 20 Jahre Sportgymnasium Sterzing 20 Jahre Singgemeinschaft Pflersch 15 Jahre Brass Band Wipptal 15 Jahre Familienchor Wiesen 15 Jahre Sommer unter Freunden 10 Jahre Balneum Sterzing

Führungswechsel Viktoria Rainer SWR-Bezirkspräsidentin Ingrid Hofer Kienzl Leiterin des Sozialsprengels Wipptal Neue FF-Kommandaten: Hubert Strickner (Thuins), Markus Mayr (Gossensaß), Bernhard Oberstaller (Franzensfeste), Patrick Haller (Innerratschings), Norman Hiller (Stilfes), Florian Rainer (St. Jakob) Franz Seehauser Referent der Landesjugendfeuerwehr Klaus Rainer BRD-Rettungsstellenleiter in Sterzing Thomas Windisch BRD-Rettungsstellenleiter Gossensaß/Pflersch VSM-Bezirksausschuss neu bestellt Katja Huebser Vorsitzende des VKE Sterzing Peter Bacca Primar für Anästhesie und Wiederbelebung am Krankenhaus Sterzing Micòl Cont Primaria der Pädiatrie Stefan Hofer im Ausschuss des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit Ulrike Mangger Braunhofer Leiterin der Bibliothek Ridnaun Michaela Krause im Vorstand der Hundeführer des Bergrettungsdienstes im AVS Greta Braunhofer Jugendleiterin der Minis von Sterzing Evi Bacher FF-Bezirksjugendreferentin Christoph Hintner Leiter des Forstinspektorates Sterzing Maria Rubatscher & Sonja Planatscher Krankenhausseelsorgerinnen

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Juli Hochwasserschutz am Eisack

Seit Jahren wird am Eisack am Hochwasserschutz gearbeitet. Heuer führt das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz Hochwasserschutzarbeiten im Bereich der Handwerkerzone Wiesen durch. Ende des Jahres wird die „Hofer“-Brücke auf der Brennerstaatsstraße saniert, um die Uferseiten zu verlegen und das Bachbett abzusenken. Die neue Brücke soll einem 200-jährigen Hochwasser standhalten.

Oktober

In memoriam Alexander Langer

Der aus Sterzing stammende Politiker und Publizist Alexander Langer hat sich zeitlebens unnachgiebig für Frieden, Zusammenleben und Umweltschutz eingesetzt. In Gedenken an seinen 25. Todestag haben die Künstler Benno Simma und Christian Cassar die Kunstmappe „Abbi cura – Trag Sorge – Take care“ gestaltet. Am Alexander-Langer-Platz in Sterzing steht seit dem Frühjahr ein eindrucksvolles Werk des Bildhauers Markus Gasser mit dem Titel „Convivenza“.

Grenzüberschreitende Einsatzübung Bei einer grenzüberschreitenden Einsatzübung der Rettungsorganisationen (Interreg-Projekt) auf der Sattelbergalm am Brenner üben 55 Bergretter, acht Einsatzleiter, fünf Hundeführer, vier Canyoning-Retter und vier Drohnen die Suche nach vermissten Personen und die Rettung in schwer zugänglichem Gebiet.

Toter Goldschakal

Hagelschlag und Muren Hohe Niederschlagsmengen führen südtirolweit zu Murenabgängen, Hangrutschungen, überfluteten Straßen und Kellern. Auch im Wipptal sind die Freiwilligen Feuerwehren im Dauereinsatz. Eine Kaltfront hinterlässt im Wipptal eine Schneise der Verwüstung. Hagelkörner von 3 cm Durchmesser zerstören rund 150 Hektar Gemüsefelder und damit die Jahresernte.

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Hat sich der Goldschakal im Wipptal dauerhaft niedergelassen? Im Juli wird in Trens erneut ein Tier überfahren. Nach den Funden im April und im November 2019 ist es der dritte tote Goldschakal in Freienfeld.


August AUSPUFF SÜDTIROLS

Nächtigungsrückgang

Zwischen April und September gibt es im Wipptal über 280.000 Nächtigungen weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Minus von 37,4 Prozent. In Ratschings sinken die Ankünfte um über 36 Prozent, die Nächtigungen brechen um 34 Prozent ein. In Gossensaß sinken die Ankünfte um 43 Prozent und die Nächtigungen um 47 Prozent, u. a. weil das Militärferienheim „Soggiorno Montano“ als Covid-19-Quarantänestation dient.

Kleines Wipptal, großes Herz

Seit rund zwei Jahren tüftelt eine Gruppe um Christian Schölzhorn an der Dachmarke „Wipptal – Der kleine Bezirk mit dem großen Herzen“. Die Idee: Menschen mit Behinderung, Familien mit Kindern und Senioren ehrenamtlich Zeit und Hilfe schenken. Ein Projekt, das weit über die Landesgrenzen hinaus Vorbildwirkung haben könnte.

Einmal rund um Österreich

Der Verkehr zieht wieder an. Reise- und Transitverkehr erobern die Brennerachse, es gibt Rückstaus wegen LKW-Fahrverboten in Nordtirol und fehlender saisonaler Mauteinheber, der Verkehr weicht über die Staatsstraße aus, die LKW-Parkplätze in Sterzing sind überfüllt – wieder einmal ein Belastungstest für die Wipptaler. Lösungen sind in Sicht, die Umsetzung dauert aber: ein grenzübergreifendes Informationssystem, um Verkehrsüberlastungen früher anzuzeigen, Projekt BrennerLec, um Geschwindigkeiten und Schadstoffemissionen zu limitieren und den Verkehr flüssig zu halten, eine Ökomaut, weniger Umwegverkehr, mehr E-Autos und Wasserstofftankstellen sowie schnellere Abfertigungssysteme. Auch in das öffentliche Verkehrsnetz soll künftig investiert werden, u. a. in den Bau der Riggertalschleife, in neue Züge und den Ausbau von Pendlerparkplätzen an Bahnhöfen.

Race around Austria Extreme: Das sind 2.200 km und über 30.000 Höhenmeter einmal rund um Österreich. Kurt Matzler aus Wiesen, Extremsportler und Professor für Strategisches Management an der Universität Innsbruck, stellt sich der Herausforderung und belegt bei diesem Extrembewerb den 8. Platz in der Endwertung. Sein Preisgeld spendet er für die Ausrottung der Kinderlähmung.

Stillstand

Seit Jahren stehen geplante, dringend notwendige Umbauarbeiten am Krankenhaus Sterzing still, obwohl für 2020 eine Finanzierung dafür vorgesehen wäre. Grund ist ein anhängiges Rechtsverfahren mit dem Planungsbüro Strata, weshalb ein fertigzustellendes Baulos nicht abgeschlossen werden kann. Die Umbauarbeiten am Krankenhaus betreffen räumliche sowie hygienisch-arbeitsmedizinische Anpassungen. Erker 01/21

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September

Dezember

Das Wipptal hat gewählt 178 Kandidaten bewerben sich bei den Gemeinderatswahlen in fünf Gemeinden um 78 Sitze. Nach dem Urnengang gibt es im Wipptal zwei neue Bürgermeister, jeder zweite Mandatar ist neu im Gemeinderat, jeder dritte Sitz geht an eine Frau. Die Wahlbeteiligung liegt bei 66 Prozent. In der Gemeinde Sterzing hält die Bürgerliste die Mehrheit, in Franzensfeste, Brenner, Pfitsch und Ratschings die SVP. Die Freiheitlichen sind erstmals in keiner Wipptaler Gemeinde mehr vertreten. Einen regelrechten Wahlkrimi erlebt Sterzing, wo Peter Volgger (Bürgerliste) mit hauchdünnem Vorsprung auf Walter Gögl (SVP) das Bürgermeisteramt für sich entscheidet. In der Gemeinde Brenner steht Martin Alber, der sich gegen Roland Schroffenegger (SVP) durchsetzt, als Erster Bürger der Gemeinde vor. Im Amt bestätigt wird Stefan Gufler als Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch, seine Herausforderin Lucia Russo (Bürgerliste) erzielt einen Achtungserfolg. Wiedergewählt wird Thomas Klapfer als Bürgermeister von Franzensfeste, der genauso wie Sebastian Helfer konkurrenzlos in den Wahlkampfring gestiegen ist.

Thomas Klapfer, Bürgermeister von Franzensfeste

Stefan Gufler, Bürgermeister von Pfitsch

Sebastian Helfer, Bürgermeister von Ratschings

Peter Volgger, Bürgermeister von Sterzing

Martin Alber, Bürgermeister von Brenner

Priesterwechsel

Mit 1. September wird Corneliu Berea (l.), Pfarradministrator (Gossensaß) sowie Pfarrseelsorger (Brenner und Pflersch) zusätzlich Pfarrseelsorger von Wiesen sowie Außer- und Innerpfisch. Walter Prast, Pfarrer von Wiesen sowie Außer- und Innerpfitsch, wird entpflichtet und bleibt Seelsorger in der Seelsorgeeinheit. Florian Kerschbaumer (r.) wird zum Leiter der Seelsorgeeinheit Brixen, zum Pfarrer und Dekan von Brixen, zum Pfarrer von Milland und Pfarrseelsorger von Franzensfeste und Mittewald ernannt.

Verkleinertes Parlament Rund 85 Prozent der Wipptaler stimmen beim Verfassungsreferendum für eine Verkleinerung des Parlaments. Die meisten Ja-Stimmen gibt es in Freienfeld.

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Mit dem Rad auf den Everest Thomas Gschnitzer aus Thuins wählt das Penserjoch für sein Everesting-Vorhaben, bei dem ein Radfahrer so lange einen Berg hinauf und wieder hinunterfährt, bis er 8.848 Höhenmeter, die Höhe des Mount Everest, gesammelt hat. Nach 10:56 Stunden schlagen 8.929 Höhenmeter zu Buche. Siebeneinhalb Mal erklimmt er das Penserjoch, wobei er bei allen Bergfahrten fast exakt die Zeit von 1:05 Stunden benötigte.


Oktober Weltmeister! Gefährlicher Müll Beim World XContest, an dem rund 750 Paraglider aus der ganzen Welt teilnehmen, kürt sich Alfred Riederer aus Kematen zum Tandemweltmeister im Gleitschirmfliegen. Die sechs besten Streckenflüge fließen in die Wertung ein. Riederers längster Flug dauert 10:10 Stunden und geht über 215 km.

Die Entsorgung des Sondermülls und die Sanierung des Geländes im Bereich der verlassenen Bergstation des Skigebietes Hühnerspiel in der Gemeinde Brenner beginnt. Seit Jahrzehnten liegen Ölfässer und alte Batterien herum, deren Inhalt den umliegenden Boden bereits verunreinigt haben könnten.

Silber bei WorldSkills Italy

@ A22

Der 20-jährige Simon Hochrainer aus Mareit (Autoshop Dolomiti) landet bei den WorldSkills Italy bei den KFZ-Mechatronikern auf dem 2. Platz.

Forschungsstipendium

Veronika Kinzner aus Gossensaß erhält mit Melina Prünster ein Forschungsstipendium in Memoriam Anna Bachnetzer. Kinzners Bachelorarbeit thematisiert das Crew Resource Management im Rettungsdienst und die Verbesserung des Teammanagements.

Neue Raststätte Sadobre

Das Sadobre-Gelände hat eine neue Raststätte. Das Servicegebäude ist ästhetischer und funktionaler gestaltet: breitere Eingangshalle, Panoramalift, erweitertes Geschäft, moderne Toiletten und Duschen für Reisende, ein neues Restaurant sowie ein Konferenzraum für Sitzungen und Tagungen. Der Bau des LKW-Kontrollzentrums ist für Frühling 2021 geplant. Erker 01/21

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November Florierendes Glücksspiel

Das Forum Prävention und der Südtiroler Gemeindenverband führen in den Gemeinden eine Umfrage über die Entwicklung des Glückspiels in den vergangenen fünf Jahren durch. In Meran befinden sich mit 317 derzeit die meisten Spielgeräte in Südtirol, Sterzing liegt mit 20 Automaten auf Platz 7. Mit sechs Annahmestellen für Rubbellose und Lotto liegt Sterzing südtirolweit auf Platz vier. 2017 gab jeder Sterzinger durchschnittlich 1.823 Euro (!) für Glücksspiele aus.

Dezember

Goodbye Glaciers

Im Frühjahr ist es still geworden um die Kunst. Nun meldet sie sich zurück. In der Festung Franzensfeste zeigen 48 Künstler ihre ganz persönliche Perspektive auf den Lockout.

© Alle Rechte vorbehalten

LOCKOUT

Der Gletscherschwund in den Alpen ist nicht mehr aufzuhalten. Das zeigt auch die Wanderausstellung im Sterzinger Rathaus. In den südlichen Zillertaler Alpen und in Osttirol sind bereits über 50 Prozent der Gletscher verschwunden. Das Klima hat sich in den vergangenen 20 Jahren derart erwärmt, dass die Gletscher in den Ostalpen keinen Platz mehr haben.

Baustopp in Pfons-Brenner

Auszeichnung für Anna Sabatelli

Anna Sabatelli aus der Gemeinde Brenner erhält den 3. Förderpreis für wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit der Situation von Frauen in der Gesellschaft, der Chancengleichheit von Frauen und Männern oder Geschlechterfragen befassen. Sabatellis Abschlussarbeit trägt den Titel „Costruzione del femminile in occidente: Simone de Beauvoir tra il mito di ieri e le risposte di oggi“

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Hotel und Spa Award 2020

Für das weltweit beste „Spa Design Theme“ und mit dem Europasieg in der Kategorie „Luxury Hotel Best Scenic Environment“ wird das 4-Sterne-Superior-Wellnesshotel Plunhof in Ridnaun gleich zweimal international ausgezeichnet.

Im Baulos H51 Pfons-Brenner sind die Arbeiten wegen einer Vertragsauflösung seit Oktober eingestellt. Eine Wiederaufnahme ist in der zweiten Jahreshälfte 2021 denkbar. Die BBT SE arbeitet an Konzeptvarianten, um den Baufortschritt sicherzustellen. Bis Ende 2020 sind rund 135 von insgesamt 230 BBT-Kilometern ausgebrochen. Sowohl der Österreichische als auch der EU-Rechnungshof bezweifeln, dass der BBT 2028 fertiggestellt werden kann, die Umsetzung liege bereits jetzt zwölf Jahre hinter dem Zeitplan. Im Bild der Durchstich unterhalb des Eisacks, wo mittels Vereisungstechnik der Vortrieb erfolgreich durchgeführt wurde.


Schnee ohne Ende

© BRD Gossenass-Pflersch

Dezember

Das erste Dezemberwochenende verlangt den Wipptaler Einsatzkräften alles ab. Extreme Schneefälle, gepaart mit Regenschauern, verursachen Schäden, Bäume stürzen um, Lawinen drohen abzugehen, Fahrzeuge müssen geborgen werden, zahlreiche Haushalte sind ohne Strom, mehrere Straßenabschnitte gesperrt. Allein am 5. und 6. Dezember werden die Wipptaler Wehren 41 Mal zu einem Einsatz gerufen, auch andere Zivilschutzkräfte und Schneeräumfahrzeuge sind pausenlos im Einsatz.

Sterzinger Glockenweihnacht

Neuer Bezirksrat

Weltcup-Auftakt ohne Fabian Bacher Der Bezirksrat ist neu bestellt. Ihm gehören Martin Alber (Brenner), Richard Amort (Franzensfeste), Heinrich Aukenthaler (Freienfeld), Monika Reinthaler Trenkwalder (Pfitsch), Sebastian Helfer (Ratschings), Benno Egger (Sterzing) und David Zanarotto (Vertreter der italienischen Sprachgruppe) an. Bezirkspräsidentin ist Monika Reinthaler Trenkwalder, die zusammen mit den Referenten Benno Egger und Franz Kompatscher den Ausschuss bildet.

Als Ende Dezember in Alta Badia der erste WeltcupSlalom der Saison ausgetragen wird, ist ein Wipptaler erstmals nicht mehr dabei. Fabian Bacher aus Pardaun hat seine Skikarriere beendet und möchte nun neue Wege einschlagen.

In Sterzing begleitet heuer besonderes Glockengeläut durch die Weihnachtszeit. Am Zwölferturm ist ein Glockenspiel mit 25 Glocken installiert, wofür Musiker und Komponist Josef Haller ein eigenes Stück mit Ensemblebegleitung komponiert hat. Am Roßkopf kann jeder die „Wunschglocke“ erklingen lassen, nachdem er seinen Wunsch formuliert hat. Auch bei Führungen durch die Stadt und Pfarrkirche dreht sich alles um das Thema Glocken.

Gourmetstern

Peter Girtler und sein Team von der Gourmetstube Einhorn in Mauls werden mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Bereits 2009 erkochte sich Girtler als erster Wipptaler Küchenchef einen Michelin-Stern, 2016 folgte der zweite. Erker 01/21 41


Wipptal

Im Würgegriff von Corona Corona war auch im Wipptal das beherrschende Thema des Jahres 2020. Ein Überblick über Infektionszahlen, Quarantänefälle und Verstorbene von März bis zum 13. Dezember. Anfang März verlief im Wipptal noch relativ ruhig. Die vorsorgliche Absage von Veranstaltungen machte sich jedoch bereits bemerkbar, Bildungseinrichtungen wurden wie in ganz Südtirol am 6. März in den Fernunterricht überstellt. Von aktiven Coronafällen war – offiziell zumindest – im Wipptal aber noch nicht die Rede. Als am 8. März im Militärferienheim, in dem beinahe über Nacht eine Quarantänestation eingerichtet worden war, die ersten Quarantänefäl-

le untergebracht wurden, waren die Sorgen und Ängste der Anrainer und Gemeindebürger verständlicherweise groß. Am 13. März gab der Südtiroler Sanitätsbetrieb erstmals bekannt, dass es auch im Wipptal aktiv Infizierte gab: drei in der Gemeinde Sterzing sowie je einen in den Gemeinden Brenner und Franzensfeste. Tags darauf befanden sich 18 Wipptaler in Quarantäne: neun in der Gemeinde Brenner, vier in Sterzing, je zwei in Pfitsch und Ratschings sowie eine in Franzensfeste. Die Zahlen stiegen noch im März merklich an (siehe Grafik) und blieben dann bis September relativ stabil. Dann ging es in allen Gemeinden Schlag auf Schlag, die Zahlen stiegen markant an, was auch auf verstärkt durch-

geführte Tests zurückzuführen war. Schließlich wurde über die

Gemeinden Ratschings, Freienfeld und Pfitsch am 31. Oktober

Antigen-Schnelltests: Ergebnisse im Wipptal Die Wipptaler haben sich vom 20. bis zum 22. November fleißig an den Antigentests beteiligt. 12.636 Personen wurden getestet, davon wiesen 113 Personen ein positives Testergebnis (0,9 %) auf. Hier der Stand in allen Wipptaler Gemeinden (Stand 22. November, 18.00 Uhr): ANTIGENTESTS IM WIPPTAL Ansässige Tests Brenner 2.286 1.238 Franzensfeste 1.032 856 Freienfeld 2.693 1.719 Pfitsch 3.066 1.640 Ratschings 4.549 2.639 Sterzing 7.104 4.544 Wipptal 20.730 12.636

% 54,2 82,9 63,8 53,5 58,0 64,0 61,0

davon positiv 6 13 15 19 26 34 113

% 0,5 1,5 0,9 1,2 1,0 0,7 0,9

Quarantänezahlen (Gesamtzahl der Personen in Quarantäne bis zum angegebenen Stichtag)

3.000

Wipptal

2.500

2. 534 2.095

2.000 1.500 1.000 313

500 0

413

426

445

531

469

664

18

* Quelle: Südtiroler Sanitätsbetrieb

14.03. 13.04. 13.05. 13.06. 13.07. 13.08. 13.09. 13.10. 13.11. 13.12.

14.03.

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13.04.

13.05.

Brenner

13.06.

13.07.

Franzensfeste

13.08.

Freienfeld

13.09.

Pfitsch

13.10.

Ratschings

13.11.

13.12.

Sterzing


17 Todesfälle im Wipptal

ein Teil-Lockdown verhängt, am 5. November folgte Sterzing. Am 7. November wechselte die Corona-Ampel in der Gemeinde Brenner auf Rot, in Franzensfeste auf Gelb. Zwei Tage später wurde schließlich ganz Südtirol in den Lockdown geschickt. Große Hoffnungen wurden in die Massentests gesetzt, die südtirolweit vom 20. bis zum 22. November durchgeführt wurden. Mit Hilfe zahlreicher Freiwilliger wurden an drei Tagen nicht weniger als 334.227 Personen einem Antigen-Schnelltest unterzogen, dabei fielen 3.185 Tests (0,9 %) positiv aus. Im Wipptal wurden an diesen drei Tagen bei 12.636 Tests 113 positive Ergebnisse festgestellt (0,9 %, siehe Tabelle). Ab 30. November wurde der landesweite Lockdown schrittweise wieder aufgehoben, zahlreiche Einschränkungen wurden jedoch beibehalten. So blieben etwa die Oberschüler weiterhin im Fernunterricht. Einen herben Schlag gab es jedoch für den Tourismussektor: Hotels durften zwar am 4. Dezember ihre Tore öffnen – doch für wen, wenn die Regio-

nen- und Staatsgrenzen bis zum 6. Jänner geschlossen bleiben sollten? Die Skigebiete blieben lange Zeit im Ungewissen, wann sie in die neue Saison starten würden. Erst am 15. Dezember stand die Entscheidung der Landesregierung fest, nicht von den staatlichen Regelungen abzuweichen und die Skisaison erst am 7. Jänner losgehen zu lassen. Am 21. Dezember folgte dann erneut ein etwas halbherziger Lockdown für das ganze Land mit strengen Einschränkungen für Geschäfte, Bars und Restaurants, der über die Weihnachtsfeiertage galt. Damit ging ein Jahr zu Ende, wie wir es uns bis vor kurzem auch in unseren kühnsten Träumen nicht vorgestellt hätten. Ein Jahr, das uns mit voller Wucht vor Augen geführt hat, wie zerbrechlich unsere Gesellschaft ist. Ein Jahr, das vielleicht auch Ausgangspunkt für Veränderungen sein kann, die wir dringend brauchen, um in Zukunft solchen unvorhergesehenen Stürmen besser standzuhalten. bar

Wie der Südtiroler Sanitätsbetrieb mitteilt, sind im Wipptal von März bis zum 7. Dezember 2020 insgesamt 17 Personen in Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Die meisten Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 gab es demnach in der Gemeinde Sterzing mit zehn Verstorbenen, drei Personen sind in der Gemeinde Freienfeld dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Je zwei Verstorbene gab es in den Gemeinden Brenner und Pfitsch. Die Gemeinden Franzensfeste und Ratschings hatten in diesem Zeitraum keine Todesopfer zu beklagen, die in Verbindung mit dem Coronavirus standen.

VERSTORBENE IN ZUSAMMENHANG MIT COVID-19 Brenner Franzenfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing

Anzahl 2 0 3 2 0 10

Wipptal

17

Infektionszahlen (Gesamtzahl der mittels PCR-Test positiv getesteten Personen bis zum angegebenen Stichtag) 1.100

Wipptal

1.000

1.086

900 800

760

700 600 500 400 300 200 100 0

89

100

101

107

108

119

155

5

* Quelle: Südtiroler Sanitätsbetrieb

14.03. 13.04. 13.05. 13.06. 13.07. 13.08. 13.09. 13.10. 13.11. 13.12.

14.03.

Brenner

13.04.

13.05.

Franzensfeste

13.06.

Freienfeld

13.07.

Pfitsch

13.08.

13.09.

Ratschings

13.10.

Sterzing

13.11.

13.12.

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Jugendseite

! d n e g u J Aktive

Whats Upp?! im Wipptol

feifhofer

P Von Tobias

ie de r h r s te l le n s ic h w Ja n ue e n m i te i r. D ie ste n Ju ge n d s e t a le r Ve re i n e v o pp i W A uc h a u f de r e rs r e n de ie ch k t i o n e n ve rs t i o n Yo s e i k a n k e S e di , ld e f n ie e i n ig e Ju ge n d s e V Fr e r L a u f ve re i n A S r v om A S V M ale rt o p s k c o St m a l s i n d di e s de e n d di r! rt i v a St e rz i n g u g u te s n e ue s Ja h n i e d n u te i e B u do de r Po l i s p o s d n i t de r n e ue n Ju ge re i t. V ie l S p aß m

eien fe ld

L auf ve re in ASV Fr

kich Leiterin dieser Se seit zwei Jahren bin d un et nd it, grü ke ge tig 17 ch i 20 von großer Wi ienfeld wurde im Ma rbeit. Es ist für mich da en Jug r Der Laufverein ASV Fre die De . em en all r eb vo Sport zu erl benbereichen gehört mit Spaß und Freude rd, wi ten e tion. Zu meinen Aufga bo pp ge it gru ke ers glich jede Alt heutigen Zeit die Mö r und 18 Jahren. Für dass Kindern in der r im Alter zwischen vie de Kin 0 Bewegungsstun12 it die rze ten zu ins betreut r für unsere Kle wi ren isie Laufverein Freienfeld an org So an. ns stattfindet. Jeden e Trainingseinheiten der Turnhalle von Tre in r Uh .00 bieten wir angepasst 19 bis 16.00 C auf dem Sportplatz altersgestaffelt von s sogenannte Lauf-AB da r jah ns be de, die jeden Freitag Le 8. m de n und Trainern für die h findet für Kinder ab bei allen Trainerinne ich rzl he ht rec Montag und Mittwoc ch mi te ich f diesem Wege möch nken. von Sterzing statt. Au uung der Kinder beda tre Be Veronika Hochrainer d un it rbe na me sam Zu e nd hervorrage

Sto ck sp o rt (ASV

M a re it)

on d in der Jugendsekti Mareit. Zurzeit sin in t or sp nick ga Sto or on zu ndsekti inings hn Jahren die Juge it besteht darin, Tra tet seit nunmehr ze freds Haupttätigke an M rt. n. Auch bietet er rie lte se ha tes zu en Manfred Griesser lei nlagen instand zehn bis 13 Jahr ta n or vo Sp ter an. die Al d im un n he zu begleite Sommerprojekten zwölf Jugendlic hen bei Turnieren schäftigungen bei lic Be nd als ge d Ju un en. die , len mm hu ten sa hießen zu hiedenen Sc sieren und zu lei ßen und Asphaltsc Wahlfach an versc hie als sc ck rse sto s rku Eis au pe d n up rte sin hn ta ser Sportart nnten Spor immer wieder Sc iden eher unbeka r Unbekanntheit die be de n tz de Tro s . en au en aft h eb ch sic tri er be Weltmeisters Stocksport setzt altschießen im Somm h sogar schon bei rd im Winter, Asph rgegangen, die sic rvo he te n Spaß haben und he len lic Ta Eisstockschießen wi e n einige groß wenn die Jugend ho r, sc se on ies kti Gr alb se d nd fre ge an sei, so M sehr wichtig. Desh der Mareiter Ju bei dieser Tätigkeit bei diesem Hobby te i ns se hö aft Sc ch s len ins Da ge . rg me en insames Tö en, denn Ge beweisen durft neue Freunde find derungen und geme t an or W , Sp rn n de eie hs illf oc rch Gr ttw du e tags und mi gemeinsam vielleicht sogar d dabei egal. Mon re Aktivitäten wie sin de an ter Al er d ed un wi t r . ch nn me hle . Gesc uppern ka werden auch im uppe dazukommen n Sport hineinschn nn jederzeit zur Gr statt, wo man in de eit ar M ne tzo or organisiert. Man ka s in der Sp 17.30 Uhr Training finden jeweils um

is Yos ei k a n B udo (Pol

p orti v a Sterz ing)

meing vor einem Jahr – ge t einer Unterbrechun mi – s der die d Bru un in n me me tuell bereiten aining übernom ruppe zusammen; ak Jahren das Jugendtr dg n en zeh Jug a d un etw r rvo de as in der Kin Ehemann Andre immer als Trainerteam Ich habe von meinem zu rgeführt. Wir arbeiten ite we r de en variiert von Jahr Bru m ine Anzahl der Jugendlich Die sam mit ihm und me nt. r ler he ge sic ein en eit ein arb ts sind zum - und Team endtraining vor. nst werden in Einzel ränken. Die Highligh fku sch be mp Stefan und ich das Jug e Ka ch tig en dli ch en ich Wi stl . Jug pe nö 16 up uns auf in der Gr chniken unserer fer Corona mussten wir er auch das Training Die verschiedenen Te . ene, zum anderen ab 28 Jugendliche. Durch Eb d r un ale 16 on n en daran zu arbeiten ati he ihn ern isc t int mi zw und gemeinsam tionaler und auch n na ne r, Jahr, meistens sind es en ale ierk ion Tra r zu reg de f en ist au ch n beste d Schwä f die Wettkämpfe pen dazukommen. Am dern, ihre Stärken un die Vorbereitungen au der- und Jugendgrup Weiterkommen zu för Kin en bis 19.30 Uhr. en lich ser .30 ort un 18 sp n zu em vo rne e ihr s, für Jugendlich aft. Man kann ge tag ilh ers rte ist es, Jugendliche in vo nn r do mo d un Hu n gs Birgit Rainer immer monta d eine kleine Portio rnhalle von Sterzing htu ac Dabei sind Geduld un eif Dr r de in n mber. Wir trainiere ningseinstieg im Septe


Gesellschaft

Sterzing

Arbeitskalender der Pfarrgemeinde Maria Geburt Sterzing

Oberschüler auf den Spuren der Fugger Nach einem spannenden und sehr erfolgreichen Erasmusprojekt über europäische Sprachminderheiten nimmt das Oberschulzentrum Sterzing nun ein neues, von der EU finanziertes Projekt in Angriff.

Am 15. Dezember fiel der digitale Startschuss: Rund 100 Jugendliche aus ganz Europa stellten in einer internationalen Videokonferenz einander ihre ersten Arbeiten für das aktuelle Erasmus+ Projekt vor: „Die Welt der Fugger – in vielen Dimensionen aufgearbeitet: eine Nahaufnahme dieses multinationalen Konzerns“. Das OSZ Sterzing wird von 16 Schülern der Klasse 1r Fachrichtung Realgymnasium vertreten. Gemeinsam mit europäischen Oberschulen aus der Slowakei (Banska Bysticá), Deutschland (Augsburg), Spanien (Almadén) und Bel-

gien (Antwerpen) wird die Projektarbeit ein Porträt der einflussreichen Fuggerdynastie in Europa zeichnen, das Wirtschaftsimperium und die Handelsrouten erforschen und mit den heutigen Situationen 400 Jahre später vergleichen. Die Oberschüler in Sterzing konzentrieren sich besonders auf Recherchen zur europäischen Fuggerstraße und der aktuellen Verkehrsrouten sowie des Bergbaus in ihrem Umfeld. Sie werden auch der Frage nachgehen, wie bzw. ob wirtschaftlich vernetzte Tätigkeit früher und heute von Nachhaltigkeit geprägt ist bzw. sein sollte. Die nationalen Agenturen für die Erasmus+ Stipendien finanziert dieses zweijährige Projekt; die Leitung übernimmt Andrea Mayr, die Gesamtkoordination obliegt den Lehrpersonen des Jakob-Fugger-Gymnasiums in Augsburg. Obwohl viele coronabedingte Hürden zu überwinden sind, wird das Projekt seiner eigentlichen Ausrichtung, nämlich gemeinsame Workshops europäischer Schulen zu europäischen Themen in europäischen Orten, sicher gerecht werden. Im Bild ein Koordinatorentreffen im Jänner 2020 in Augsburg.

„Handwerk hilft“ Mitte Dezember fand im Hochseilgarten Skytrek eine Weihnachtsaktion unter dem Motto „Handwerk hilft“ statt. Die Aktion wurde von den beiden Lehrlingen Matteo und Noah ins Leben gerufen, tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von ihrem Arbeitgeber Trenkwalder & Partner. Aus Altkupfer und Kupfer haben die beiden Lehrlinge, die dadurch ihre handwerklichen Fähigkeiten in der Galanterie-Spenglerei verfeinern konnten, Weihnachtsschmuck wie Engel, Laternen und kleine Krippen angefertigt. Im Gespräch mit Firmeninhaber Pe-

ter Trenkwalder kam ihnen die Idee, mit den kleinen Kunstwerken ein soziales Projekt nach dem Motto „Handwerk hilft!“ zu unterstützen. Da traf es sich gut, dass der Caritas Infopoint der Seelsorgeeinheit Wipptal kurz zuvor eine Bitte um finanzielle Unterstützung an den Betrieb gerichtet hatte. „Mit dieser Aktion möchten unsere Lehrlinge einen sozialen Beitrag für die Gesellschaft leisten, der jenen zugutekommt, die in dieser außergewöhnlichen Corona-Zeit nicht dasselbe Glück hatten wie wir“, so Trenkwalder.

Trotz schwierigem Planen in dieser Zeit hat die Pfarrei Sterzing für das kommende Arbeitsjahr die mittlerweile 15. Ausgabe des Pfarrkalenders herausgegeben, in dem alle wichtigen kirchlichen Feiern der Pfarrei sowie von kirchlichen Vereinen und Verbänden eingetragen sind. „Aus dem Glauben leben – vertrauend immer wieder neu anfangen! Diese Worte ermutigen uns in der aktuellen Lage rund um Corona. Auch wenn keiner von uns die weiteren Entwicklungen überblicken kann, so haben wir als Christen Hoffnung. Hoffnung, weil Gott bei uns ist. Hoffnung, dass er uns durch die Krise begleiten wird.“ So schreiben Dekan Christoph Schweigl und Pfarrvorsitzende Ingrid Olivieri, die den Kalender auch diesmal wieder erstellt hat, am Beginn des Vorwortes. Oskar Huber übernahm auch heuer wieder das Fotografieren und die Raiffeisenkasse Wipptal die Finanzierung des Druckes. Der Kalender wurde am 25., 26. und 27. Dezember nach den Messfeiern als Geschenk verteilt. Thuins

Wegkreuz am VaterUnser-Weg erneuert Am Wegkreuz, das am Vater-unser-Weg nach Thuins steht, hatte der Zahn der Zeit genagt. Der Holzsockel war morsch geworden und fiel deshalb vor einiger Zeit um. Nun wurde ein neuer Sockel angefertigt, das Gehäuse gestrichen und ein neuer Korpus angebracht. Den bisherigen Christus, der Spaziergänger zur Besinnung eingeladen hat, hatten die Kinder des Kindergartens „Löwenegg“ gebastelt, nachdem der alte Korpus vor vielen Jahren entwendet worden war. Nun erstrahlt das Wegkreuz wieder in neuem Glanz. Anfang Dezember wurde es von Dekan Christoph Schweigl vor der Roratemesse in Thuins gesegnet. Erker 01/21

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Kultur

WIPPflash JOSEF HALLER Der freischaffende Sterzinger Musiker Josef Haller komponierte für die Eröffnung der Sterzinger Glockenweihnacht, wofür heuer auf dem Zwölferturm von der bekannten Glockengießerei Grassmayr aus Innsbruck 25 Glocken angebracht wurden, ein Stück, das er am 12. Dezember selbst vortrug und dabei die Glocken in dieser besonderen Atmosphäre erklingen ließ.

NEUES FREI.WILD-VIDEO Ende November veröffentlichte die Eisacktaler Rockband Frei.Wild ein neues Musikvideo zum Song „Die nur nach fremden Sünden fischen“, gedreht in den Räumen der Bibliothek von Kloster Neustift. Der Song stammt aus dem Corona© 360 GradDesign Album II „Attacke ins Glück“. Er soll zum Nachdenken anregen – in einer Zeit, in der die ganze Welt Kopf steht.

MANUSKRIPTE GERN GESEHEN! Die Reihe ZOOM-ED, ausgerichtet von Edition Raetia und der Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung, fördert Erstpublikationen von Autoren in Südtirol und den angrenzenden Gebieten (Euregio). 
Ziel der Reihe ZOOM-ED ist es, literarischen Erstlingswerken den Weg in die Sichtbarkeit zu ermöglichen und zeitgenössischer Literatur ein Sprungbrett zu sein. In diesem Sinne wird dem gewählten Projekt neben der Veröffentlichung auch ein Mentoring samt Lektorat zur Verfügung gestellt und es werden zwei Vorstellungen organisiert. Einreichfrist: 21. Februar 2021. Einsendungen an: zoom.edition. bando@gmail.com

„Hauptsache Futter“ Mitte Dezember veröffentlichte Sängerin Tamira – Tamara Rieder aus Freienfeld – nach „Zu dir hin“, „In unserer Enge“ und „180“ ihre neueste Single „Hauptsache Futter“. Alle Einnahmen aus dem Verkauf des neuen Songs spendet die Sängerin an Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer aus Gasteig, um deren Projekte für 2021 zu unterstützen. Gschnitzers aktuelles Herzensprojekt lautet „Dream“, das auch Tamira überzeugt hat und für das sie mit ihrer Spendenaktion ein kleines Zeichen setzen will. In „Hauptsache Futter“ singt Tamira über unreflektiertes Ess- und Konsumverhalten, über Tourismus, Nachhaltigkeit und Klimawandel. Über Gegensätze, deren wir uns oft nicht einmal bewusst sind. „Ich kaufe zwar ein Bio-Produkt, dafür aber in der Plastikpackung. Ich kaufe kein Fleisch, wähle dafür aber Ersatzprodukte, die um die halbe Welt geflogen sind, um zu mir zu kommen. Vielleicht wird dem einen oder anderen sein Einkauf durch meinen Song etwas bewusster, das wäre jedenfalls ein nicht zu bescheidenes Ziel.“ Manuel Thaler von THLR Films hat das Video zu Tamiras Song im Despar Knollenberger in Sterzing gedreht.

Genau wie Werbung, gefüllte Regale und übergroßes Angebot uns oft überladen, soll auch das Musikvideo durch viele kurze Schnitte verwirren. Absurdität, Witz, dahinter manchmal auch etwas Tragik und viele schnelle

Wechsel prägen das Video. Die Choreographie haben Dascha Moltushkina und Laura Hochrainer von „Dynamic Dance“ in Brixen entworfen. Produziert wurde die Single von Markus „Mac“ Mayer, der Tamiras Musik ein modernes „pop-iges“ Kleid verpasste. Armin Rainer war für den Mix zuständig. Den Text hat Tamira selbst geschrieben. Das Video ist auf Erker online zu sehen.

Laut gedacht …

MARION MORODER

© UploadSounds

Die 19-jährige Liedermacherin Marion Moroder aus St. Ulrich hat Mitte Dezember den 12. EuregioMusikwettbewerb UploadSounds für Musiker under 35 aus Tirol, Südtirol oder dem Trentino gewonnen. Sie überzeugte mit intensiven Klängen im Stil des amerikanischen Folk.

KULTURFÖRDERUNG 510 Kulturschaffende im Lande haben um einen Förderbeitrag für entfallene Einkünfte im Jahr 2020 angesucht. Im Dezember wurde ihnen von der Landesregierung ein Beitrag von 3.000 Euro für den Verdienstausfall seit März zugestanden.

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R.W.


Ratschings

Helga Brunner als Chorobfrau bestätigt

Neustart im Frühjahr? Wenig klangvoll ist das Jahr 2020 für die vielen Chöre im Lande zu Ende gegangen.

gen derzeit noch viele nicht abgeholte Urkunden. Die Kirchenchöre Gossensaß, Ridnaun, Jaufental, St. Jakob/Pfitsch und der Pfarrchor Sterzing werden diese in einem passenden Rahmen nachholen. Bei den Chören EinKlang Innerpflersch, dem Frauenchor Stilfes, dem Pfarrchor Wiesen, den Kirchenchören Trens und Stilfes sowie der Singgemeinschaft Telfes standen 2020 hingegen keine Ehrungen an. Bei der bereits im Jänner vorigen Jahres stattgefundenen JahresverWolfgang Girtler (Bildmitte) vom Kirchenchor Mauls ausgezeichnet sammlung des MGV Sterzing wurde Walter Bresciani für seine zehnjährige Zugehörigkeit geehrt. Der Kirchenchor Mareit hat verdiente Chormitglieder bei seiner Vollversammlung Mitte Februar ausgezeichnet: Anna Nagele für ihre 15-jährige Mitgliedschaft, Rosmarie Hofer für 25 Jahre sowie Max Hofer und Helmut Eisendle für ihre 40-jährige Zugehörigkeit. Ehrungen nahm auch der Kirchenchor St. Oswald in Mauls vor: Wolfgang Girtler, seit 32 Jahren Chormitglied, davon 27 Jahre als Die Geehrten des Kirchenchores Mareit Organist und 25 Jahre als ChorleiWenn am Heiligen Abend in der Abend- ter, wurde für seine besonderen Verdiensdämmerung vom Stadtturm der Sterzinger te ausgezeichnet. Mit viel Einsatz, Fleiß und Mettenjodler und Blasmusikweisen über Einfühlungsvermögen leitet er den Chor. den Stadtgassen erklingen, anAlte, lateinische Mesdächtig vorgetragen vom Mänsen und Lieder genergesangverein und einer Blashören genauso zum Repertoire des Chomusikgruppe der Bürgerkapelle, legt sich alljährlich wohlige res wie neue geistliche Ruhe über die ansonsten hekMusik, zeitgenössische Messen und Lieder tisch geschäftige Stadt, freudioder bekannte Meloge Klänge leiten Tage später das Neue Jahr ein. dien mit geistlichem Nicht so 2020. Die Pandemie Text. Girtler schafft es, hat im März auch die Chöre verAlt und Jung gleicherChristina Plank (Kirchenchor Wiesen) stummen lassen. Bis heute. Nun maßen für das Singen hoffen allesamt auf einen klangvollen Neu- im Chor zu begeistern. 2019 nahm der Chor unter seiner Leitung am Gesamttirostart im Frühjahr. Auch Ehrungen langjähriger Chorsänger, ler Wertungssingen teil und schnitt dort so Bezirksobmann Gottfried Gläserer und mit ausgezeichnetem Erfolg ab. SCV-Obmann Erich Deltedesco, hätten im Der Familienchor Wiesen, den es mittvergangenen Jahr nur in den seltensten Fäl- lerweile bereits seit 15 Jahren gibt, ehrte len stattgefunden und wurden vielfach auf Christina Plank für ihre zehnjährige Zugeheuer verschoben. Im SCV-Büro in Bozen lä- hörigkeit. lg

Mitte September fand unter Einhaltung der geltenden Sicherheitsbestimmungen die Jahresversammlung des Frauenchores Ratschings statt. Obfrau Helga Brunner bedankte sich bei Chorleiterin Renate Seeber, die wieder viel Zeit und Engagement in den Chor investiert hat. Ebenso dankte sie den Sängerinnen für ihren Einsatz und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft. Bei den Neuwahlen des Vorstandes wurde Helga Brunner als Obfrau bestätigt. Neu gewählt wurde Manuela Holzmann als ihre Stellvertreterin. Neue Mitglieder sind auch Katharina Klotz als Kassierin und Brigitte Schölzhorn als Chronistin. In ihrem Amt bestätigt wurden Verena Gschliesser als Schriftführerin, Maria Larch als Archivarin und Ulrike Lanthaler als Wartin für Bekleidung und Inventar. Obfrau Brunner bedankte sich bei den scheidenden Mitgliedern Christine Brunner, Christine Gschnitzer sowie Claudia Rainer und dankte dem neuen Vorstand für die Bereitschaft, sich im Verein aktiv einzubringen. Im Rahmen der Versammlung wurde Carmen Haller für ihre 10-jährige Mitgliedschaft geehrt. Voller Motivation und Freude wurde im September mit den Proben begonnen, die jedoch coronabedingt bald wieder eingestellt werden mussten.

Virtuelles Weihnachtskonzert Nachdem das Musizieren in Öffentlichkeit und Gruppen auch in der Vorweihnachtszeit untersagt war, haben Schüler der Musikschule Sterzing mit ihren Lehrpersonen ein virtuelles Weihnachtskonzert (siehe Erker online) erstellt. Dadurch sollten Freude, Hoffnung, Mut und ein positiver Zukunftsblick in die Häuser und Wohnungen getragen werden. „Musik ist der Spiegel unserer Seele. Solange wir Musik machen und hören, wird sie unser tiefstes Inneres weiterhin mit Freude füllen und uns aus der dunkelsten Zeit führen“, so Musikschuldirektor Bernhard Pircher. Erker 01/21

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Kultur

Mit viel Hoffnung in ein neues Musikjahr Geschätzte Musikantinnen und Musikanten, ein außergewöhnliches Musikjahr liegt hinter uns. Voller Elan und mit viel Ehrgeiz wurde das Musikjahr 2020 von den Musikkapellen begonnen. Das Programm des alljährlichen Hauptkonzertes unserer Musikkapellen war teilweise bereits einstudiert, die Planung des Jubiläumsfestes in vollem Gange. Anfang März änderte sich die Planung und unser gewohnter Ablauf dann schlagartig. Die Instrumente verstummten und es wurde still in den Probelokalen und Dörfern. Es folgte eine Generalpause, wie wir Musiker und Musikerinnen dies bezeichnen, auch wenn in Musikstücken die Generalpause dazu dient, die Spannung vor dem Höhepunkt zu steigern! Anfang Juni war es dann, unter Einhaltung bestimmter Maßnahmen, wieder möglich zu proben und zu musizieren. In vielen Kapellen wurde die Tätigkeit wieder aufgenommen, auch wenn es nicht einfach war, unter den geltenden Maßnahmen Konzertauftritte zu organisieren und abzuhalten. Dennoch erklang wieder Musik in den Dörfern und in der Stadt, auf Plätzen und bei kirchlichen Feiern. Mitte Oktober dann die zweite Generalpause! Keine Cäcilienkonzerte, kein Cäcilienfest mit Rückblick auf das abgelaufene Musikjahr und Ehrungen verdienter und langjähriger Mitglieder. Trotzdem oder gerade aufgrund dieser schwierigen Situation der kulturellen Vereine möchte der Bezirksausschuss Sterzing des Verbandes Südtiroler Musikkapellen den Kapellen des Bezirks und den Mitgliedern ein großes Danke für ihre Arbeit aussprechen. Nachdem es im abgelaufenen Musikjahr nicht möglich war, langjährige Mitglieder der Musikkapellen in einem angemessenen Rahmen zu ehren, nutzen wir nun die Gelegenheit, dies hier im Erker nachzuholen. Euch allen ein herzliches Vergelt‘s Gott für den geleisteten ehrenamtlichen Einsatz für die Blasmusik und für den Fortbestand der Musiktradition unseres Landes. Hoffend, dass das Jahr 2021 wieder ein „planbareres“ und erfolgreiches Jahr für die Musikkapellen wird. Daniel Ungerank VSM-Bezirksobmann

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Musikanten-Jubilare ausgezeichnet Bei den das Musikjahr beschließenden Cäcilienfeiern werden alljährlich langjährige Musikanten der Blasmusikkapellen geehrt. Wegen einschneidender Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen war dies in der Adventzeit nicht möglich. Die Ehrungen kamen den verdienten Musikern trotzdem zuteil.

Roland Keim, VK Gossensaß

Martin-Carl Kinzner, VK Gossensaß

Armin Keim, VK Gossensaß

Nataly Keim, VK Gossensaß

VEREINSKAPELLE GOSSENSASS: Roland Keim ist seit langem eine tragende Säule der Vereinskapelle: 50 Jahre lässt er nun schon sein Instrument in der Blasmusikkapelle erklingen. Dafür wurde er jetzt mit dem Großen Ehrenzeichen in Gold geehrt. Martin-Carl Kinzner und Nataly Keim spielen seit 15 Jahren im Klangkörper im Marktflecken. Sie wurden dafür mit dem Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet. Das Verdienstzeichen in Silber erhielt für seine zehnjährige Tätigkeit als Obmann Armin Keim. MUSIKKAPELLE PFLERSCH: Für seine 15-jährige ehrenamtliche Tätigkeit wurde Florian Obkircher mit dem Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet. Von 2005 bis 2017 war Obkircher Mitglied der Musikkapelle Zwölfmalgreien, seit 2011 ist er nun bereits auch Mitglied der Musikkapelle Pflersch.

Florian Obkircher, MK Pflersch

MUSIKKAPELLE TELFES: Christoph Gogl erhielt für seine 25-jährige Zugehörigkeit das Ehrenzeichen in Silber.

Christoph Gogl, MK Telfes

MUSIKKAPELLE RATSCHINGS: Gleich mehrere Ehrungen standen in der Musikkapelle Ratschings an: Johann Haller und Sebastian Leitner sind seit einem halben Jahrhundert Mitglied der Kapelle und wurden dafür mit dem Großen Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen in Gold (40 Jahre) erhielt Luis Leitner. Anton


Obex wurde das Verdienstzeichen in Silber zuteil für 15 Jahre im Ausschuss, davon neun Jahre als Jugendleiter und sechs Jahre als Kassier. MUSIKKAPELLE MAREIT: In der Musikkapelle Mareit wurden Marketenderin Verena Siller und Klarinettist Andreas Longo für ihre 25-jährige Zugehörigkeit zur Kapelle ausgezeichnet. Hornist Hans Gschliesser, seit nunmehr drei Jahren auch im Ausschuss tätig, erhielt für seine 15-jährige Mitgliedschaft das Ehrenzeichen in Bronze. MUSIKKAPELLE WIESEN: Das Große Ehrenzeichen in Gold am Bande wird nicht vielen Musikanten zuteil: Friedrich Tratter und Arthur Hofer wurden im vergangenen Jahr damit ausgezeichnet, gehören sie doch der Musikkapelle Wiesen seit nunmehr bereits 60 Jahren an. Lukas Haller und Astrid Astenwald wurden mit dem Ehrenzeichen in Silber (25 Jahre) geehrt. MUSIKKAPELLE INNERPFITSCH: 25 Jahre gehören Ingrid Graus und Markus Graus der Kapelle im Hochtal an – mit dem Ehrenzeichen in Silber wurden sie dafür nun gewürdigt. MUSIKKAPELLE MAULS: 15 Jahre spielt Klaus Fleckinger in den Reihen der Musikkapelle Mauls, der dafür mit dem Ehrenzeichen in Bronze geehrt wurde. MUSIKKAPELLE STILFES: Für seine 40-jährige Zugehörigkeit wurde Klaus Holzer mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet; Fabian Pircher erhielt das Ehrenzeichen in Bronze (15 Jahre).

Luis Leitner, MK Ratschings

Verena Siller, MK Mareit

Friedrich Tratter, MK Wiesen

Johann Haller, MK Ratschings

Sebastian Leitner, MK Ratschings

Andreas Longo, MK Mareit

Arthur Hofer, MK Wiesen

Ingrid Graus, MK Innerpfitsch

Lukas Haller, MK Wiesen

Anton Obex, MK Ratschings

Hans Gschliesser, MK Mareit

Astrid Astenwald, MK Wiesen

Markus Graus, MK Innerpfitsch

Klaus Fleckinger, MK Mauls

Klaus Holzer, MK Stilfes

Fabian Pircher, MK Stilfes

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D as Wipptal im Zeitraffer von Karl-Heinz Sparber (Teil 13)

Bürgermeisterliste Sterzing

16001650

Das Stadt- und Landgericht muss für die Landesverteidigung 217 Mann stellen. Es passiert öfters, dass die Wipptaler zur Landesverteidigung eingezogen werden. Das Aufgebot des Stadt- und Landgerichts im Jahr 1624 beträgt 1.568 Mann (davon 216 aus der Stadt Sterzing). 1624 beteiligen sich 570 Mann aus dem Stadt- und Landgericht (davon 88 aus der Stadt Sterzing) beim Feldzug im Engadin. 1648 befindet sich die Sterzinger Milizabteilung für sieben Wochen im Außerfern und in Scharnitz.

1610 n. Chr.

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Der Warenverkehr über den Brenner erreicht mit 12.000 Tonnen transportierter Ware seinen absoluten Höhepunkt.

Erzherzog Maximilian III. der Deutschmeister erlässt am 7. November eine Handwerksordnung für Sterzinger Bäcker und Müller.

1605 n. Chr.

50

nach 1600 n. Chr.

1600 n. Chr.

Seit wann gibt es in Sterzing Bürgermeister? Im Jahr 1377 erhielt die Stadt und ungefährlich (ohne Arglist, Anm.) unser Ehaft (die Gemeindeangelegeneine Bestätigung des alten Stadtrechtes (seit etwa 1292), gerichtet „an den heiten, Anm.) vorzubringen, zu halten und zu vollführen.“ Die BürgermeisterRichter, den Rat und die Bürger“ der Stadt. Ein Sterzinger Bürgermeister (Pe- wahl findet seit 1471 am „Montag nach Erhardj“ statt, also alljährlich nach ter Heusel) begegnet uns erst in einer dem 8. Januar. Urkunde aus dem Jahr 1445. Das Tiro1600, 1601: Georg Pölsterl ler Landesmuseum Ferdinandeum in 1602, 1603: Mattheus Laimbprucher Innsbruck besitzt eine handschriftliche 1604, 1605, 1606, 1607: Hans Schaitter Aufzeichnung der Bürgermeister Ster1608, 1609: Michael Planer zings der Jahre 1446 – 1607 von Mat1610: Joachim Mor thias Burglechner. Alois Karl Eller lis1611: Daniel Pichler (von nun an muss der scheidentet in seiner Doktorarbeit „Die Brende Bürgermeister seinen Nachfolger vorschlagen) nerbadstiftung unter der Verwaltung 1612: Cristan Laimbprucher der Stadt Sterzing (1732 – 1899)“ die 1613: Hanns Schaitter Bürgermeister der Jahre 1732 – 1869 1614, 1615: Paul Fausstner auf. In der einschlägigen Literatur 1616: der Name fehlt im Ehehaft klafft demnach eine Lücke von 1607 1617: Marx Witz bis 1732. Ich habe im Zuge meiner Di1618, 1619: Cristan Laimprucher Der spätgotische Ratssaal von Sterzing. plomarbeit „Sterzing im 17. und 18. 1620, 1621: Hanns Schaitter Jahrhundert mit einem tabellarischen 1622: Paul Fausstner Anhang“ diese Lücke gefüllt und die 1623, 1624: Joseph Steyrer Namen und Regierungsdaten der Bür1625, 1626: Johann Babtista Pockh germeister der Jahre 1600 – 1800 1627, 1628: Hanns Laimprucher überprüft. 1629, 1630: Hanns Schell Das Sterzinger Stadtbuch aus der 1631, 1632: Adam Mor Mitte des 15. Jahrhunderts bestimmt 1633, 1634, 1635: Jacob Atzwannger über die Aufgaben und Tätigkeiten 1636, 1637: Paul Faustner des Bürgermeisters Folgendes: „Item 1638, 1639: Balthasar Steupp 1640, 1641: Hanns Steyrer so soll ein Bürgermeister von dem 1642, 1643: Hanns Laimbprucher Rat und der ganzen Gemein erwählt 1644, 1645: Adam Mor und (ein)gesetzt werden, der soll ge1646, 1647: Jacob Atzwanger loben dem alten Bürgermeister anDas Ehehaft von 1611 führt ein, dass der scheidende Bürgermeister 1648, 1649: Christoff Steyrer statt der Gemein bei dem Eid, den er seinen Nachfolger vorschlagen muss. 1650: Wolfganng Laimbprucher der Stadt geschworen hat getreulich

Ein Tiroler Landtag wird in Sterzing abgehalten, ebenso 1614, 1615, 1626, 1647, 1648 und 1649. Der Ausschuss des Landtages tagt in Sterzing 1612 und 1636.


1605

1603

Dekanat Stilfes

Zacharias Geizkofler lässt Brennerbadquellen trennen und in Leitungen fassen

Die Urpfarre Sterzing geht auf karolingische Zeit (8./9. Jh.) zurück. Um die Mitte des 10. Jahrhunderts entsteht in Stilfes eine eigene Pfarre mit den Ortschaften Stilfes, Trens, Mauls, Flains und Wiesen. Schließlich wird um 1100 Mareit von der Pfarre Sterzing losgelöst und erhält ein eigenes Pfarrgebiet. Das Dekanat Stilfes besteht seit der Diözesansynode 1603. Der natürliche Mittelpunkt eines Dekanatssitzes im Wipptal wäre selbstredend Sterzing gewesen, doch in der Stadt hat bereits der Deutsche Orden seit 1263 die Pfarre inne und bestellt die dortigen Priester. Deshalb hat Bischof Christoph IV. Andreas von Spaur (1601 – 1613) Stilfes zum Dekanatssitz bestimmt. Das neue Dekanat umfasst ursprünglich alle Gemeinden des Wipptales und dessen Seitentäler von Franzensfeste bis zum Brenner, daneben aber auch Gebiete im vorderen Pustertal (die Pfarren und Seelsorgestationen von Terenten, Weitental, Rodeneck und Lüsen (bis 1788), Meransen (mit Mühlbach), Pens (bis 1818) und Reinswald im Sarntal. Erst im Jahr 1950 wird der Dekanatssitz von Stilfes nach Sterzing verlegt. Im Dekanatsarchiv Stilfes befindet sich aufgrund jahrhundertelanger kirchlicher Verwaltungsarbeit ein sehr reicher und vielfältiger Archivbestand, der bis zum Jahr 1214 zurückreicht. Die Dekane beaufsichtigen den Klerus, überwachen die Ordnung der Gottesdienste, die Vermögensverwaltung und führen regelmäßige Visitationen in den zugehörigen Pfarreien durch.

Im Jahr 1605 lässt der Adelige Zacharias Geizkofler die von Erdrutschen und Lawinen beschädigten Quellen in Ayterwanch am Brennerbad von Grund auf sanieren. Im Zuge dessen werden die warme und die kalte Quelle in zwei eigenen Leitungen gefasst, wodurch auch die Vermischung mit externem Kaltwasser verhindert wird. Eine Inschrift, die an diese Sanierungsarbeiten erinnert, ist erhalten geblieben und ziert heute den Trinkbrunnen. Aus dieser Zeit stammt auch der Name der Hauptquelle von Brennerbad, die Die lateinische Inschrift erinnert an den heute „San Zaccaria“ Gönner Zacharias Geizkofler (1606). genannt wird. Daneben werden 1607 zwei Badelokale samt Unterkunftshaus für Arme errichtet. Zacharias stiftet für die Erhaltung des Bades 2.000 Gulden und regelt die Verwendung der Zinsen, Erbfolge und der Verwaltung des Besitzes (Stiftsbrief von 1608 ist erhalten). Die Brenner-Thermalquellen sind 1988 durch die Familie Giuliani-Pircher aus Eppan wiederbelebt worden; sie verkauft seit 2005 das Mineralwasser vom Brennerbad.

Dekanatsarchiv Stilfes, geordnet im Sommer 2000

80 säurefreie Kartone auf Regalen aus Leichtmetall schützen die 2.120 Einzelakten.

Nachdem im Archivraum des Widums in Stilfes im März 2000 ein Wasserrohrbruch den wertvollen Archivbestand stark beschädigt hatte, führten Alois Karl Eller und Karl-Heinz Sparber eine Inventarisierung und Bestandserhebung des Archives durch. Dabei konnte die alte Ordnung von Dekan Georg Schmid (1856 – 1933) wiederhergestellt werden, die teils durchnässten Archivalien einzeln in säurefreie Kartone verpackt und inventarisiert werden.

1608

Von den 1.759 Urkunden, Einzelstücken und Aktenbündeln konnten fast alle (lediglich 50 Akten konnten nicht mehr aufEin Teil des Archiv- und Buchbestandes im Widum von gefunden werden) gerettet werden, daStilfes nach dem Wasserrohrbruch im März 2000 rüber hinaus tauchten aber auch 360 neue, bisher unbekannte Akten auf, die nach dem System Schmids ergänzt wurden (sie tragen die neuen Nummern 1.760 bis 2.120).

Der angebliche Lehrmeister von Pfeifer Huisile, der „Lauterfresser“ Mathäus Perger, wird in Mühlbach im Alter von 58 Jahren hingerichtet („zu Pulver und Staub verbrannt“). Erker 01/21

1650 n. Chr.

Am 16. April legt der Brixner Weihbischof Anton Crosini den Grundstein zur Errichtung der Kapuzinerkirche zur Büßerin der hl. Magdalena in Sterzing mit großzügiger Unterstützung von Erzherzogin Claudia de Medici. Die Weihe erfolgt am 11. Oktober 1637. Das Kloster des neuen volksnahen Bettelordens der Kapuziner wird bereits 1629 errichtet.

1645 n. Chr.

Im Juli zieht Kardinalinfant Don Fernando mit 21.000 spanischen Truppen durch Sterzing.

1636 n. Chr.

Die Knappen drohen den Fuggern mit der Einstellung der Arbeit wegen Lohnrückständen.

Zeichnung von Sterzing um 1608 mit Stadtwappen

1634 n. Chr.

In Innsbruck wütet eine pestartige Krankheit, in der Folge sterben viele Menschen. Der erzherzogliche Hof mit Maximilian III. dem Deutschmeister (1602 – 1618) zieht sich in das Kloster Neustift und teils nach Brixen zurück, die Landesstellen übersiedeln nach Sterzing. Damit die Stadt die Beamten standesgemäß verpflegen kann, muss das Landgericht Steinach Proviant nach Sterzing liefern. Auch das südliche Wipptal (Mareit, Pflersch) ist von der „Pest“ betroffen, es handelt sich dabei um das Fleckfieber.

1625 n. Chr.

1611 n. Chr.

Im Juni 2010 konnte dann auch noch die neugeordnete und katalogisierte historische Pfarr- und Dekanatsbibliothek von Stilfes (ca. 2.400 Bücher, darunter Musikalien, Repertorien, Choral- und Geschichtsbücher, Werke zur Volksmedizin …) erschlossen werden. Diese aufwendige Arbeit erfolgte durch die Geschichtswerkstatt Freienfeld sowie Renate Telser und Christine Roilo vom Südtiroler Landesarchiv.

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Neue Serie I Gotteshäuser im Wipptal

Die Kirche zum hl. Valentin LAGE: Brenner KIRCHENPATRON: hl. Valentin von Rätien ENTSTEHUNGSZEIT UND ERBAUER: 14./15. Jahrhundert; unbekannter Erbauer

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uf dem Brenner bestand wohl seit dem 6. Jahrhundert an der Stelle der heutigen St. Valentinskirche eine kleine Kapelle zu Ehren des hl. Valentin. Letztere dürfte an der Stelle eines alten rö-

Das Patrozinium wird am Brenner zwar am 14. Februar begangen und verweist damit eigentlich auf den hl. Valentinus von Terni († um 269), doch dürfte nicht er, sondern Valentinus von Rätien († um 475) als Schutzheiliger des Ortes und der Kirche besondere Verehrung erfahren haben. Über Valentinus von Rätien ist wenig bekannt und selbst die hagiographischen Berichte sind äußerst ungenau. Als gesichert gilt lediglich, dass der Heilige mit sehr viel Engagement missionierte und vermutlich in Südtirol verstarb. Herzog Tassilo III. von Bayern ließ die Gebeine 764 nach Passau in den dortigen Dom bringen. Seitdem ist der hl. Valentinus von Rätien Hauptpatron des Bistums Passau. Er gilt als Schutzheiliger gegen Epilepsie und wird häufig mit Invaliden und Epileptikern zu seinen Füßen dargestellt.

mischen Passheiligtums errichtet worden sein. Der spätrömische Dichter und Hagiograph Venantius Fortunatus (ca. 540 – 600/610) erwähnt ein solches Heiligtum. Mit der Errichtung der ersten Dauersiedlungen in hochmittelalterlicher Zeit wurde an derselben Stelle im 14. Jahrhundert ein neues und größeres Gotteshaus erbaut. Der noch heute bestehende Turm, der in die Romanik weist, wurde in den neuen Kirchenbau miteinbezogen. Das Kirchenschiff selbst dürfte wohl erst im 15. Jahrhundert mit Unterstützung der Tiroler Herzöge Friedrich IV. und Sigmund in spätgotischem Stil neu errichtet worden sein. Die „Cusanus-Karten“, die aus dem 15. Jahrhundert stammen und dem bekannten Kardinal und Bischof von Brixen Nikolaus von Kues (1401 – 1464) zugeschrieben werden, stellen den Brenner als Hochtal zwischen zwei Gebirgskämmen dar, in dessen Mitte neben dem Namen „Prenner“ auch ein Gotteshaus eingezeichnet ist. Dies ist gleichzeitig der älteste quellenmäßige Beleg für den Bestand einer Kapelle auf der Passhöhe. 1484 bezeichnet der Ulmer Mönch Felix Faber (1438/39 – 1502) in seiner Reisebeschreibung die Siedlung am Brenner als „villa ad sanctum Valentinum“. Die Errichtung der Kaplanei erfolgte 1495. In der dafür ausgestellten Urkunde wird darin ausdrücklich die St. Valentinskirche samt dazugehörigem Friedhof genannt. Während des Schmalkaldischen Krieges wurde das Gotteshaus 1546 geplündert und aller „Zier und Ornate“ beraubt. In den folgenden Jahrzehnten war die Pfarrgemeinde

bemüht, ihr Gotteshaus instand zu halten. 1578 bekam der Turm ein eigenes Uhrwerk, 1643 einen neuen Glockenstuhl und 1692 wurde die Wegkapelle mit Rundbogennische und Satteldach errichtet. Das darin enthaltene Ölgemälde entstand 1730 und zeigt die hll. Florian, Valentin, Sebastian und Johannes von Nepomuk. In der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts erhielt die Kirche einen größeren Hochaltar und erfuhr eine kleine Erweiterung. Kurat Kaspar Ignaz von Löwenegg (1784 – 1792) gestaltete schließlich in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts das Gotteshaus neu. Er ließ den Sakristeianbau errichten und die beiden Seitenaltäre ins Presbyterium versetzen und an die Seitenmauern verschieben. An der Stelle, an der ursprünglich der rechte Seitenal-

tar stand, wurde der Seiteneingang herausgebrochen, während an der ehemaligen Stelle des linken Seitenaltares die Sakristeitür angebracht wurde. Kurat Florian Hackl (1815 – 1825) ließ den Hochaltaraufbau neu anfertigen. Das Hochaltarbild stammt aus dem Jahr 1803 und wurde in den neuen Hochaltar übernommen, die beiden Seitenstatuen hingegen entstanden 1823. Letztere stellen den hl. Augustinus und den hl. Nikolaus dar. 1850 erhielt das Gotteshaus eine neue Orgel. Diese wurde jedoch 1932 wieder entfernt. Seit 1866 befanden sich im Glockenstuhl insgesamt vier Glocken. 1965 wurden diese in die neue Pfarrkirche „Maria am Wege“ übertragen. 1967 erhielt die St. Valentinskirche zwei neue kleinere Glocken. Harald Kofler


Das Wipptal in historischen Bildern

Die spätgotischen Wandschränke aus dem Sterzinger Raum von Alois Karl Eller Sterzing erlebte um 1500 eine wirtder aus der Deutschordenskommende schaftliche und kulturelle Blütezeit. in Sterzing stammende Wandschrank Der Bergbau schuf dafür die Grund(1449 – 1451) anzusehen; der von der Familie Grafen von Enzenberg 1868 lage. Kirchenvertreter, der Adel, angekaufte Schrank wird auf Schloss Deutschordensmänner und die VerTratzberg bei Schwaz als außergewöhnwalter der Stadt Sterzing besorgten den Kunstschaffenden eine sicheliches Beispiel der Tiroler Schnitzarbeit in den Schauräumen ausgestellt. Er ist re Lebensexistenz, indem sie größein jedem Geschoss viertürig und am Fuß re Werke in Auftrag gaben. So erund im Aufsatz mit geschnitzten Blattlebten auch die Tischler und Schreiner eine große Zeit; sie schufen neranken verziert. Der prachtvolle Zinben vielen Altären auch prachtvolle nenaufsatz zeigt in den Ecken die von spätgotische Schränke, versehen mit Engeln gehaltenen Schilde des Deutkunstreichen Reliefschnitzereien. Der schordens-Hochmeisters Johann MosKunsthistoriker Erich Egg nimmt an, auer (1449 – 1451) und in der Mitte das dass diese Handwerker in der Stadt Wappen des Deutschen Ritterordens. Sterzing ansässig waren. Die dazwischen liegenden Füllungen Gleich mehrere Schränke könsind mit leeren Schriftbändern und natunen dem Tischlermeister Wolfgang ralistischen Blatt- und Blütenranken beWinklmaier zugeordnet werden. setzt. Der Wandschrank besteht aus ZirDas Tiroler Landesmuseum Ferdinbenholz, die Türen wurden mit Ahornandeum in Innsbruck besitzt einen intarsien furniert und die Schnitzereien zweigeschossigen Sterzinger Wandin Nadelholz ausgeführt. schrank mit vier Türen, der an den Füßen, den Seitenleisten und im AufNoch weitere schöne Beispiele von Sterzinger Wandschränken sind erhalsatz reich geschnitzte Reliefstreifen Ein spätgotischer Sterzinger Schrank (1449 – 1451). Er stammt vom Deutschzeigt. Die Türfüllung und die Schubten geblieben. Zwei hervorragende Arhaus in Sterzing und wird heute in einem Schauraum auf Schloss Tratzberg laden bestehen aus gemaßertem beiten finden sich auf der Burg Reifenbei Schwaz ausgestellt. Foto Verl. Schloss Tratzberg Ahornholz, der übrige Kasten wurstein: ein dreiteiliger Schrank, der im de aus Nadelholz hergestellt. Der Aufsatz erischen Nationalmuseums in München, so- Aufsatz das Wappen der Familie Trautson aufwird von einem Zinnenkranz gebildet, der wie zwei kunstvoll gearbeitete Wandschrän- weist, sowie ein Waschkasten mit Tür und dem die Signatur „Wolfgang Winkelmaier tisch- ke – mit gleichem Aufbau und ähnlichem Wappen des Komturs Wolfgang von Neuhaus Schnitzwerk, heute im Besitz des Nationalmu- (siehe Abb.). Mehrere Mobiliare sind in den ler anno domini 1491“ zeigt. seums Nürnberg, zugeschrieben. verschiedenen Räumen des Sterzinger RathauDemselben Tischlermeister werden ein ses und ein weiterer hervorragend gearbeiteter weiterer Schrank, heute im Besitz des Bay- Als besonders schönes Werk der Schnitzkunst ist Wandschrank im Ansitz Jöchlsthurn zu finden.

Der Aufsatz des spätgotischen Sterzinger Wandschranks aus dem Jöchlsthurn in Sterzing, heute ausgestellt im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck. Im Zinnenkranz die Inschrift „Wolfgang Winklmaier tischler anno domini 1491“. Foto Erich Egg, 1972

Links im Bild der Sakristeischrank aus der Sterzinger Pfarrkirche (15. Jh.). Nationalmuseum Nürnberg. Foto Franz Stoedtner, Berlin 1936. Foto Privatbesitz

Waschkasten mit Wappen des Deutschordens-Komturs Wolfgang von Neuhaus um 1500. Burg Reifenstein, Kapitelzimmer. Foto Institut für Kunstgeschichte Innsbruck, Archiv

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Kultur

Die Erzaufbereitungsanlage in Maiern Ein herausragendes technisches Denkmal der Industriegeschichte – Teil 2 von Armin Torggler

Die Industrieanlage in Maiern ging, zusammen mit dem Bergwerk am Schneeberg, mit dem Ende des Ersten Weltkrieges in den Besitz des italienischen Staates über. Die Übernahme durch die Italiener war Ende Jänner 1919 praktisch vollzogen. Die Verhältnisse am Schneeberg und in der Aufbereitungsanlage für die Blei- und Zinkerze in Maiern änderten sich zunächst nicht grundlegend. Für die Bergverwaltung Klausen, zu der das Werk noch immer gehörte, waren zu diesem Zeitpunkt 140 Personen tätig, von denen allerdings nur hundert im Einsatz standen. Die anderen 40 Personen waren teils beurlaubt, teils krankgemeldet. Vom Dienst verabschiedet hatten sich jene Personen, die während des Krieges vom Militärdienst befreit und dem Bergwerksbetrieb zugewiesen worden waren, um die Produktion aufrecht erhalten zu können. Der Betrieb im Bergwerk Schneeberg ruhte im Winter 1918/19 nicht, sondern lief in reduzierter Form weiter. In den Gruben am Schneeberg im hinteren Passeiertal wurden weiterhin Erze gewonnen, die im Sommer über die Schienenanlage zur Erzaufbereitungsanlage nach Maiern ins Ridnauntal transportiert wurden. Die italienischen Behörden griffen bis zum Februar 1919 nicht in den Betrieb ein. Erst mit dem Inkrafttreten des Friedensvertrages am 16. September 1919 übernahm die italienische Verwaltung bisherige Betriebsstruktur der Bergverwaltung und fasste das Bergwerk am Pfundererberg bei Klausen und den Schneeberg unter der Leitung durch den „Corpo Reale delle Miniere“ mit der Bezeichnung „Regie Miniere Schneeberg/ Pfundererberg“ zusammen. Die Produktion von Zink in Südtirol und dem Trentino belief sich 1919

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nach offiziellen Angaben des italienischen Industrie- und Handelsministeriums auf rund 5.000 Tonnen. Die steigende Nachfrage nach Blei und Zink führte zu verstärkten Bemühungen, in ehemaligen Blei- und Zinkbergwerken in Südtirol wieder zu fördern.

Er hatte eine Laufzeit von dreißig Jahren. Das Werk umfasste acht Abbaugebiete im Passeiertal und zwei Abbaugebiete im Ridnauntal, die im Wesentlichen jenen entsprachen, die der k. k. Bergverwaltung Klausen 1871 und 1880 übertragen worden waren. In den Pachtvertrag eingeschlossen war zudem die Benützung der „galleria ausiliaria“, worunter der Kaindl-Stollen zu verstehen ist, der als Transportstollen in die Übertage-Förderanlage integriert war. Auch eine große Anzahl von Freischürfen im Passeier und im

1921/22 lag am Schneeberg der wirtschaftliche Fokus auf den Zinkund Bleierzen, doch war man sich bewusst, dass es in diesem Bergbaugebiet noch eine Vielzahl anderer Mineralien gab, die irgendwann vielleicht eine wirtschaftliche Bedeutung erlangen würden. Die Entwicklung der Rohstoffpreise für Blei und Zink war zu Beginn der 1920er Jahre noch eine durchaus günstige. Mitte des Jahres 1920 waren sie bereits im Steigen begriffen, entwickelten sich aber völlig unterschiedlich. Blei stieg um die

Die erste Betriebsphase der Firma S.A.I.M.T. (1922 – 1931) Der sizilianische Ingenieur Ignazio Sanfilippo (1857 - 1943) hatte am 26. März 1920 gemeinsam mit anderen italienischen Industriellen die Firma Società Anonima Imprese Minerarie Trentine (S.A.I.M.T.) mit Rechtssitz in Mailand gegründet. Direktion und operative Verwaltung der Gesellschaft befanden sich in Mantua. Sanfilippo wurde Verwaltungsrat der neuen Firma und später auch Geschäftsführer. Daneben spielte auch Ingenieur Alberto Cristofori (1878 – 1966) aus Mantua eine wichtige Rolle in Mit dem Einbau der Flotationsanlagen wurde die Aufbereitung 1925/26 modernisiert. diesem Unternehmen. Die Interessen der S.A.I.M.T. waren Ridnauntal wurde einschließlich der Jahresmitte 1920 von 310 auf 370 ursprünglich breit gefächert. So be- Aufbereitungsanlagen in Maiern Lire je Zentner, während sich der mühte sich die Gesellschaft 1920 der S.A.I.M.T. überlassen. Preis für Zink im selben Zeitraum um Wasserkonzessionen am Noce Für die Überlassung des Werkes am von 330 auf 650 Lire pro Zentner im Trentino, um im Raum Malè – Schneeberg und in Maiern hatte fast verdoppelte. Cles ein Wasserkraftwerk betreiben die S.A.I.M.T. einen Pachtschilling Die S.A.I.M.T. hatte die fälligen zu dürfen, ein Projekt, das letztlich zu entrichten. Dieser bestand aus Beträge für jedes Jahr innerhalb in dieser Form nicht realisiert wur- zwei verschiedenen Beträgen: ei- des Monats März des Folgejahres de. nerseits aus einem fixen jährlichen an den Staat zu überweisen. Für Die Bemühungen der S.A.I.M.T. um Betrag von 50.000 Lire und ande- das erste Betriebsjahr wurde der das ehemals österreichische Berg- rerseits aus einem Anteil am Erlös Fixbetrag von 50.000 Lire erlassen werk am Schneeberg begannen der produzierten Erzkonzentrate. und die S.A.I.M.T. stattdessen dazu 1921. Allerdings gab es Schwierig- Pro Tonne Zinkerzkonzentrat war verpflichtet, in diesem Jahr 200.000 keiten bei der Erstellung des Pacht- ein Betrag von sechs Lire an den Lire in den Hoffnungsbau und die vertrages zwischen dem Staat und Staat zu entrichten, während auf Aufbereitungsanlagen zu investieder S.A.I.M.T., der erst am 30. März die Tonne Bleierzkonzentrat 15 Lire ren, um die Produktion anlaufen zu lassen. 1922 formalisiert werden konnte. fällig wurden.


Die neue Gesellschaft am Schneeberg verpflichtete sich vertraglich dazu, nicht weniger als fünfzig Arbeiter im Hoffnungsbau und in der Erzgewinnung einzusetzen und weitere fünfzig Stellen waren für den Transport der Erze nach Maiern und für die Arbeit in der Erzaufbereitungsanlage vorzusehen. Damit schrieb der Staat der S.A.I.M.T. eine Mindestbelegschaft von hundert Arbeitern vor. Der Staat sicherte sich über den Pachtvertrag ein großes Maß an Mitbestimmung an dem letztlich rein privaten Unternehmen. Der S.A.I.M.T. muss bereits zu Beginn der Übernahme des Werks klar gewesen sein, dass ohne die enge Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen ein erfolgreicher Betrieb gar nicht möglich war. Der Staat war auf die Modernisierung und Weiterentwicklung des Bergwerks wie der Aufbereitungsanlage bedacht. Es wurde festgelegt, dass der S.A.I.M.T. für Arbeiten und Anlagen, die mit dem Ziel einer Steigerung der Produktion aufgewendet und angeschafft würden, keine Vergütung zustand. Für die weitere Geschichte des Werkes war von Bedeutung, dass im Falle einer fehlenden Neuverpachtung innerhalb von zwei Jahren nach dem Auslaufen des Vertrages die S.A.I.M.T. berechtigt wäre, die von ihr angeschafften Maschinen und Produktionsmaterialen aus dem Bergwerk abzuziehen. Auffallend wenig Rücksicht nahm der Staat auf seine bisherigen Angestellten im Bergwerk. Er ent-

band die S.A.I.M.T. sogar explizit von allen Verpflichtungen, die aus dem Arbeitsverhältnis zwischen den Arbeitern und dem Staat resultieren würden. In dieser Hinsicht hatten die Angestellten also wenig zu erwarten. Nur ganz allgemein wurde festgeschrieben, dass der neue Arbeitgeber von den aktuell existierenden Vorsorgeeinrichtungen „Notiz zu nehmen“ hätte. Die Arbeiter hatten damit nach fast hundert Jahren ihren Status als Staatsangestellte verloren. Sie waren damit zu Arbeitern nach privatem Recht geworden und anderen Industrieangestellten gleichgestellt. Die S.A.I.M.T. nutzte jedoch die Erfahrungen altgedienter österreichischer Bergleute wie Josef Gruber (1866 – 1949) aus Villanders, der als Oberhutmann den Grubenbetrieb geleitete hatte. Neben den Gruben am Schneeberg ließ die S.A.I.M.T. in Pflersch schürfen. 1926 wurden die Arbeiten zur Erschließung der Lagerstätten im Lazzachertal wieder aufgenommen. Die S.A.I.M.T. modernisierte den Erztransport vom Schneeberg nach Maiern. Für den Transport der Erze wurde eine Lastenseilbahn errichtet. Mit der Planung und dem Bau der Seilbahn wurde schon bald nach der Übernahme des Bergwerks begonnen. Bis 1926 war sie zwischen Maiern und St. Martin am Schneeberg fertiggestellt. Das Trageseil verlief über Masten aus Fichtenholz. Die Transportzeit des Materials vom Schneeberg bis nach Maiern konnte durch die Seilbahn auf 70 Minuten verkürzt werden.

Nahe dem Poschhaus befand sich die Mittelstation. Am 18. Mai 1926 wurde diese durch eine Lawine zerstört, wobei ein dort beschäftigter Bergmann den Tod fand. Bis 1928 wurde auch von Maiern bis zum unteren Erzkasten in Mareit eine Seilbahn errichtet. Die benötigte elektrische Energie dafür wollte man durch ein Kraftwerk am Pfitscherbach gewinnen, weshalb die S.A.I.M.T. um die entsprechenden Wasserkonzessionen ansuchte und diese zu Beginn des Jahres 1926 auch erhielt. Am 13. März 1926 trat die S.A.I.M.T. dann allerdings diese Rechte an die Società Idroelettrica di Vizze ab, die am 12. Dezember 1925 in Mailand gegründet worden war. Von besonderer Bedeutung war die Modernisierung der Erzaufbereitungsanlage in Maiern, die unter der Leitung der S.A.I.M.T. stattfand. Der Einbau der neuen Flotationsanlagen erfolgte 1925/26. Die Gründe für die Modernisierung lagen wohl im abnehmenden Gehalt der Erze vom Schneeberg, denn trotz Bemühungen um die Erschließung neuer Bereiche der Lagerstätte nahm der Erzgehalt im Gestein ab. 1922 lag der Bleigehalt des Roherzes noch bei neun Prozent, 1929 war er auf 1,9 Prozent gesunken. Der Zinkgehalt fiel im selben Zeitraum von 24 auf neun Prozent. Dies verteuerte selbstverständlich die Herstellungskosten pro Tonne Erzkonzentrat erheblich. Als unmittelbare Folge dieser Neuerungen wurden die bisher am Schneeberg noch tätigen Erzwä-

scherinnen arbeitslos. In den nächsten Jahrzehnten waren nur mehr wenige Frauen am Schneeberg und in der Erzaufbereitungsanlage beschäftigt, hauptsächlich als Aufräumerinnen und Köchinnen für die Bergarbeiter. Bergwerksschließung und Übernahme durch die A.M.M.I. Das Werk war in der zweiten Märzhälfte 1931 noch in Betrieb und Mitte Februar desselben Jahres waren sogar noch neue Arbeiter eingestellt worden. Die Schwierigkeiten wurden im April/Mai 1931 relativ rasch so gravierend, dass zum 31. Mai 1931 der Betrieb eingestellt wurde. In erster Linie war der Verfall der Handelspreise für Zink- und Bleierzkonzentrate der Grund für die Einstellung. Um 1933 begann die Demontage der Maschinen in der Aufbereitungsanlage in Maiern. Wie im Pachtvertrag vorgesehen durfte die S.A.I.M.T. die neu angekauften Maschinen aus dem Betrieb abziehen, sofern sich kein neuer Pächter fände, der diese Maschinen abzulösen bereit war. Da ein neuer Pächter aber auf längere Sicht nicht zu erwarten war, veräußerte die S.A.I.M.T. die noch relativ neuen Maschinen. Im Herbst 1937 wurde der Betrieb des Werks durch die Firma S.A.I.M.T. zwar wieder aufgenommen, doch 1940 gab das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit auf und übertrug die Abbaurechte an die Azienda Minerali Metallici Italiani (A.M.M.I.).

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Comune di Vipiteno

Approvato il bilancio preventivo per il 2021 All’inizio di dicembre si è svolta a Vipiteno in videoconferenza la riunione sul bilancio preventivo Come ha riferito il sindaco Peter Volgger, il prossimo anno sono disponibili per investimenti 2,1 milioni di euro. Le due voci più importanti sono i due grandi progetti della scuola secondaria di Vipiteno (un milione di euro) e il nuovo edi-

ficio della casa di riposo comprensoriale (contributo di investimento di quasi 300.000 euro). Ulteriori investimenti per lavori di manutenzione riguardano, tra l’altro, la scuola elementare “Dr. J. Rampold” (20.000 euro), la scuola secondaria italiana (15.000 euro), l’asilo nido Löwenegg (10.000 euro), la scuola materna italiana (10.000 euro), l’asilo Regina Pacis (5.000 euro), la biblioteca comunale di Vipiteno (8.000 euro) e il Teatro Comunale di Vipiteno (8.156 euro). Sono previste maggiori spese anche per gli impianti sportivi e per il Balneum, a quest’ultimo sono destinati 70.000 euro per lavori di manutenzione straordinaria, altri 25.000 euro per la pista di pattinaggio su ghiaccio e 20.000 euro per la zona sportiva. Per le strade sono previsti 100.000 euro, 15.000 euro per le strade comunali nelle frazioni, 35.000

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euro per l’illuminazione pubblica, 25.000 euro per le attrezzature necessarie per le strade e 35.000 euro per l’illuminazione pubblica. Nella discussione che è seguita, i due consiglieri della SVP Evi Frick e Werner Graus sono stati molto critici nei confronti del bilancio preventivo. “Piuttosto debole”, ha definito Frick il fatto che non è stato previsto alcun intervento per le famiglie in difficoltà a causa della pandemia Covid19, inoltre non sono rimasti fondi per l’istruzione e la gioventù. Pertanto la consigliera SVP ha informato di non poter approvare la proposta di bilancio. Il vicesindaco Fabio Cola ha risposto che alcuni progetti, tra cui il coinvolgimento dei giovani nella politica comunale, sono in fase di progettazione. Tuttavia, ha aggiunto che non è ancora possibile quantificare le spese. La consigliera Debiasi ha sottolineato che una delle misure più importanti è l’esenzione dalle tasse scolastiche per le famiglie che hanno avuto difficoltà economiche a causa della pandemia Covid19, e ha suggerito a Frick di presentare proposte concrete di misure di aiuto. Werner Graus era fortemente critico nei confronti del sistema fognario. A causa dell’alta percentuale di acqua bianca nella rete fognaria, sono stati sostenuti costi enormifa e facendo riferimento a un progetto dell’ingegnere Pardeller del 2012 ha sottolineato che si sarebbe potuti intervenire molto tempo fa. Il consigliere responsabile, Heinrich Forer, ha ammesso senza mezzi termini che

sono stati sostenuti costi annuali di circa 250.000 euro a causa della percentuale di acqua bianca. All’inizio del suo discorso, Walter Gögl (SVP) ha elogiato l’amministrazione comunale a nome del suo gruppo per il buon svolgimento dei test di Covid. Ha inoltre espresso la sua soddisfazione per gli ingenti fondi messi a disposizione per la ristrutturazione delle strade, chiedendo al Comune di realizzare questi lavori in contemporanea con i lavori stradali nel caso di altri interventi infrastrutturali in corso. Il bilancio preventivo è stato approvato a maggioranza con quattro astensioni e tre contrari. All’unanimità sono state approvati i bilanci dei Vigili del Fuoco di Vipiteno con un saldo di cassa di 213.000 euro e di Tunes con un saldo di cassa di 17.850 euro. Tra gli altri punti all’ordine del giorno sono stati nominati i membri del consiglio di biblioteca. Secondo lo statuto della biblioteca comunale, il consiglio della biblioteca è composto da sette membri, che sono così composti: il sindaco della città di Vipiteno riceve automaticamente un posto, tre rappresentanti vengono nominati in base alle proposte delle scuole, un posto viene assegnato a un rappresentante della comunità parrocchiale e due sono riservati al gruppo di lingua italiana. Il sindaco Peter Volgger ha delegato Verena Debiasi, che a sua volta ha dichiarato di voler lasciare il suo posto a un rappresentante delle scuole, poiché sono state ricevute più proposte che posti disponibili. Tra le proposte presentate sono stati eletti Silvestro Giordano, Paolo Todesco, Monika Turin, Ingrid Pichler, Armin Haller e Astrid Oberhauser. La nomina di un ulteriore rappresentante del comune di Vipiteno per il consiglio comprensoriale si

è rivelata un po’ più complicata. Il consiglio comprensoriale è costituito dai rappresentanti dei sindaci o da una persona da lui delegata. Il sindaco Volgger ha delegato Benno Egger. Poiché i comuni con una popolazione compresa tra 5.001 e 10.000 abitanti possono inviare un rappresentante aggiuntivo, il secondo rappresentante del comune di Vipiteno doveva essere determinato in base alle proposte presentate durante la riunione del consiglio comunale. Secondo il segretario comunale, questo rappresentante dovrebbe essere riservato al gruppo linguistico italiano, che apparentemente non è stato comunicato con sufficiente chiarezza in anticipo. Anche la SVP, in quanto minoranza politica del comune di Vipiteno, si è sentito autorizzato a nominare un rappresentante. La consigliera comunale Ingrid Pichler ha letto una dichiarazione a nome del suo partito in cui si chiedeva l’incarico di rappresentante in consiglio comprensoriale per Walter Gögl. Dopo che Gögl era stato sconfitto per soli tre voti nelle elezioni per la carica di sindaco, avrebbe avuto diritto a questa carica sia moralmente che in termini di senso della democrazia. Non solo Pichler e Lydia Untermarzoner hanno insistito sulla promessa di cooperazione, ma Graus ha criticato la decisione del sindaco di nominare il consigliere Benno Egger con la massima fermezza. A quanto pare, il sindaco Volgger aveva le mani legate nell’elezione del consiglio, ma avrebbe potuto affidare una carica anche a un mandatario della SVP, ha detto Graus. Infine, in seguito a votazione come rappresentante aggiuntivo in consiglio comprensoriale è stato nominato David Zanarotto come proposto dal vicesindaco Fabio Cola (Insieme per Vipiteno). cm


Comune di Vipiteno

Comune di Val di Vizze Approvato il documento programmatico del sindaco che contiene le linee guida per la definizione della politica comunale e lo sviluppo del comune fino al 2025.

Il Documento programmatico è stato approvato con otto voti favorevoli e sette astensioni della lista civica “Zusammen für Wiesen-Pfitsch”. Infrastrutture: completamento della rete a banda larga/fibra ottica, ampliamento e ristrutturazione della rete di acqua potabile, abbattimento delle barriere architettoniche, parcheggio per i pendolari presso la stazione ferroviaria, miglioramento della zona di canalizzazione “Campo Palù”, posa di linee elettriche sotterranee, le centrali elettriche “Wiesen Konsortional”/Alperia, realizzazione della struttura associativa e della sala dei pompieri di San Giacomo, conversione/ ampliamento della sala dei pompieri e il completamento della ristrutturazione della sala delle feste a Prati. Pianificazione del territorio: messa a disposizione di zone per alloggi sovvenzionati, preparazione dei documenti di pianificazione per la nuova legge sulla pianificazione del territorio, impegno per il recupero dei metri cubi esistenti, avanzamento delle misure di sicurezza secondo il piano delle zone di pericolo Sicurezza pubblica: proseguimento delle misure di controllo dei torrenti, misure di controllo dell’Isarco da ponte Flaines a Bagni di Maggio, completamento delle misure di controllo di vari ruscelli/corsi d’acuqa e miglioramento delle misure di controllo delle valanghe (Caminata – Fosse) Trasporti: Miglioramento della situazione del traffico (ad es. nodo stradale del Brennero in direzione della Val di Vizze, ingresso alla zona industriale, strada Isarco, zona del paese, ...), manutenzione delle strade di accesso ai masi e delle strade comunali, rinnovo del ponte Hofer compresa l’area di attraversamento, rinnovo dei ponti pedonali sull’Isarco, miglioramento/ampliamento della rete di piste ciclabili e dei sentieri dei boschi e dei prati alpini, sforzi per l’attuazione di misure di protezione dal rumore lungo la

ferrovia. Cultura e settore sociale: ampliamento della scuola elementare di Prati, ristrutturazione del tetto dell’edificio scolastico di San Giacomo, creazione di asili nido, sostegno a progetti di asili e scuole elementari, assistenza estiva ai bambini, partecipazione alla costruzione della scuola media di Vipiteno, promozione del lavoro con gli anziani e nuove forme di assistenza per gli anziani (ad es. accompagnamento e assistenza), il proseguimento della collaborazione e l’ampliamento della casa di riposo Castel Palù, la partecipazione alla costruzione della casa di riposo comprensoriale, il sostegno alle attività associative attive a favore della popolazione, la promozione del lavoro giovanile, la promozione di progetti parrocchiali, la promozione dei compiti delegati alla comunità comprensoriale e nel settore sociale. Ambiente e paesaggio: riqualificazione e ampliamento dei sentieri escursionistici esistenti e relativa segnaletica, ampliamento/ottimizzazione dei percorsi escursionistici, esame della fattibilità di percorsi circolari (ad es. bacino idrico, Novale - Caminata, ...), progettazione dei paesi, sport e tempo libero: fornitura o riabilitazione di infrastrutture per il tempo libero e lo sport, Ampliamento dell’impianto sportivo di Prati, realizzazione di una struttura multifunzionale nella zona sportiva di Fosse Cultura: promozione di iniziative culturali a livello di comunità, promozione di servizi bibliotecari, iniziative con comunità partner. Economia: attuazione del concetto di sviluppo della Val di Vizze, ulteriore sviluppo del turismo sostenibile, utilizzo di progetti UE per promuovere le aree rurali, zone industriali. cm

Area cani Nel Comune di Vipiteno sono in fase di ultimazione i lavori per una nuova area attrezzata immersa nel bosco dove poter far correre i propri cani

Il vice sindaco Fabio Cola ha informato che da diversi anni si sta pensando di realizzare un’area dedicata ai cani dei residenti del Comune questo anche in seguito alle sempre più numerose richieste dei proprietari di animali in città, che nel tempo hanno raccolto circa 200 firme per avere un appezzamento di terreno dove poter far correre in tutta sicurezza gli amici a quattro zampe. Di recente finalmente è stato individuato un’areale ideale per questa funzione, precisamente nel parco nord di Vipiteno, all’interno di una bella pineta. Si tratta di una zona relativamente vicina alle abitazioni e lontana dal traffico cittadino. Si tratta di circa 900 metri quadrati che sono costati al comune 4 mila euro. Per quanto concerne i costi la spesa più alta da affrontare è stata quella relativa al legname per realizzare sul perimetro lo steccato in legno, lavoro realizzato dai falegnami che in pochi giorni hanno fatto un ottimo lavoro per mettere in sicurezza l’area. La proprietà in parte è comunale e in minima parte provinciale. È stato stipulato un contratto di locazione a costi non alti per quanto riguarda la parte provinciale, questo per avere un areale abbastanza ampio e adatto al suo scopo. In futuro verranno installati degli appositi bidoni per gettare gli escrementi dei cani e delle panchine per le persone, mentre al momento manca una fontana per l’abbeveramento degli animali, che comunque possono contare proprio nelle vicinanze dello stesso parco su un piccolo ruscello. Al momento è stata inserita una bozza di regolamento per l’utilizzo del parco e in futuro il vicesindaco Cola si auspica una collaborazione con il gruppo di persone che ha sollecitato la creazione dello spazio per gestire e mantenere al meglio questa nuova area. cm

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Bilancio comunale di Fortezza È stato approvato nelle scorse settimane il bilancio di previsione 2021- 2023 del Comune di Fortezza. Importanti le cifre per una comunità che sta rapidamente cambiando, per un paesaggio in netta evoluzione. Ove si volessero sottolineare le migliorie apportate nel biennio che ormai va a concludersi, vanno certamente sottolineati la realizzazione del biotopo-luogo di sosta per ciclisti a Prà di Sopra, località Sams, la realizzazione di Piazza Irma Apor, all’ingresso sud del paese, con l’apprezzata terrazza sul lago, e la centrale di teleriscaldamento, con il conseguente rifacimento integrale della zona sportiva, sempre all’ingresso sud del paese. Per ciò che riguarda le novità invece, vanno messi in evidenza i 2 milioni di euro, destinati all’importante ristrutturazione del pluriuso di Piazza Marconi. Un edificio questo, che negli anni ha rivelato tutti i suoi limiti e le sue pecche, tanto da esser stato messo nel mirino dell’Amministrazione che ne ha deciso il risanamento energetico, con la posa sull’ampia falda del tetto di una serie di pannelli solari atti a renderlo autonomo dal punto di vista energetico. A questo intervento seguirà una ristrutturazione interna, con l’eliminazione delle gradinate sul lato nord (rivelatesi inutili e, in certe occasioni sportive, addirittura pericolose) un nuovo pavimento ed il rifacimento della muratura nel locale cucina, di cui ancora non si è deciso il vero destino. I lavori inizieranno a primavera e dovrebbero concludersi con l’inizio dell’anno scolastico 2021. Altro grosso capitolo di spesa e di investimento riguarda la mappa dei rischi idrogeologici e non solo che ogni comune deve realizzare e che appare ormai imprescindibile per pianificare e predisporre eventuali opere di contenimento. A tal proposito verranno investito oltre 350 mila euro di cui 166 mila solo per incarichi professionali. Un capitolo a parte andrebbe scritto sul futuro di quella che viene definita “casa ANAS”, da anni disabitata e passata definitivamente in proprietà al Comune. Un concorso di idee dovrebbe stabilirne in un prossimo futuro aspetto e funzionalità, ma la decisione nel frattempo, che riguarda l’abbattimento del vetusto edificio, pare ormai presa. Tra i piccoli investimenti, si notano infine i 20 mila euro per potenziare i bidoni seminterrati della raccolta differenziata, i 35 mila che riguardano la costruzione di un marciapiede in località Sams a Prà di Sopra, i 37 mila previsti per l’acquisizione di partecipazioni Selfin e i 20, ricavati dal teleriscaldamento e reinvestiti nello stesso. dm

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Comune di Brennero Durante l’ultima riunione del consiglio comunale del Brennero, il sindaco Martin Alber ha presentato il suo programma. All’inizio della presentazione del programma, il sindaco Martin Alber ha informato che nel corrente periodo legislativo seguirà una politica di bilancio prudente. Ha sottolineato l’importanza di canali informativi per la popolazione e uno scambio aperto per coinvolgerla nella politica - secondo il motto “La politica riguarda tutti”. Per questo motivo, tra l’altro, è prevista la creazione di una pagina Facebook dell’amministrazione comunale. Come comune di confine, anche la cooperazione transfrontaliera con la Wipptal settentrionale è necessaria e sensata. Su tutto il territorio comunale deve essere istituito un laboratorio di idee per promuovere qualità di vita, sviluppo economico, identità culturale ed equilibrio sociale. Il volontariato dovrebbe avere la dovuta visibilità. Le strutture educative devono essere mantenute e la conversione della palestra in una sala polivalente deve essere uno degli argomenti di discussione. Nell’ambito della famiglia, le offerte per l’assistenza estiva e pomeridiana dei bambini devono essere proseguite; le tariffe comunali devono essere rese il più possibile favorevoli alle famiglie. È da discutere anche la realizzazione di unità abitative per anziani con assistenza o accompagnamento. Dieci posti fissi devono essere presi in consegna nella casa di riposo comprensoriale, che deve essere ristrutturata. L’economia deve sperimentare il più basso carico fiscale possibile, e programmi strutturali come Interreg, Leader e FSE devono essere portati avanti. L’approvvigionamento locale deve essere mantenuto. Nel campo degli affari sociali, l’integrazione dei migranti rimane una questione di attualità; la canonica di Colle Isarco deve essere utilizzata in modo sensato. Nell’ambito della pianificazione territoriale e dell’urbanistica, si devono creare sinergie tra il programma di sviluppo del comune e il laboratorio di idee. Per quanto riguarda la mobilità, il sindaco Alber ha sottolineato che la costruzione della circonvallazione deve essere avviata “per consentire l’ulteriore sviluppo del paese di Colle Isarco”; inoltre, sono necessarie ulteriori misure per la protezione dal rumore e la riduzione del traffico. Il documento programmatico è stato poi approvato con un’astensione Christian Bacher (Freie Liste Brenner). Dopo l’approvazione del documento programmatico del sindaco Martin Alber, Armin Keim del Comune del Brennero della Freie Liste Brenner è stato nominato in giunta. La decisione di aggiungere un altro assessore era già stata presa in ottobre.

“Vorrei esprimere la mia soddisfazione per il fatto che i consiglieri si sono espressi a favore di questo aumento”, ha sottolineato il sindaco Martin Alber. Il consigliere della SVP Franz Kompatscher ha sottolineato - come ha fatto due mesi fa - che Keim sarà certamente un buon assessore, ma ritiene che spese aggiuntive per la politica al momento non siano giustificate. Il sindaco Alber, invece, ha espresso la convinzione che “il sacrificio finanziario ne varrà la pena “L’amministrazione comunale cercherà di fare il bilancio con parsimonia”, così Alber. La giunta è ora formata dagli assessori della SVP Peter Mair, che sarà sostituito da Robert Holzer dopo la metà del mandato, e Brigitta Schölzhorn, nonché da Armin Keim della Freie Liste Brenner. La proposta è stata approvata a maggioranza con tre astensioni (Franz Kompatscher, Stefanie De Simone, Simone Holzer). All’unanimità è stato approvata l’assegnazione di funzioni speciali ad Armin Plank (SVP) e Rudolf Plank (Freie Liste Gemeinde Brenner). Keim è responsabile degli interessi dei giovani, Plank di quelli degli anziani. Durante la seduta del consiglio comunale di Brennero è stato anche approvato all’unanimità il bilancio. Il bilancio per il 2021 pareggia a circa sei milioni di euro, 1,5 milioni di euro provengono da entrate correnti (imposte, contributi e conguagli), circa 900 mila euro da trasferimenti correnti e 1,1 milioni di euro da entrate non tributarie; i ricavi in conto capitale ammontano a 750 mila euro, le anticipazioni da tesoreria a 400 mila euro. 1,2 milioni di euro sono rappresentati da ricavi per servizi di terzi e da voci transitorie. Con 3,5 milioni di euro, le spese correnti sono le più consistenti e poco più di 500.000 euro sono destinati agli investimenti. L’importo più rilevante è previsto per la progettazione del paese Fleres di Dentro (373.500 euro); 98.000 euro sono riservati per la costruzione della casa di riposo comprensoriale, il contributo annuale per gli impianti di risalita di Ladurns ammonta a 77.000 euro. Per il rimborso dei finanziamenti sono necessari oltre 300.000 euro. Il bilancio di previsione è stato approvato all‘unanimità dai consiglieri, così come il documento strategico unificato per gli anni 2021 - 2023. cm


Fatica post Covid-19, studio a Vipiteno

“Wipptal - Il piccolo comprensorio con un grande cuore” Il progetto “Wipptal - Il piccolo comprensorio con un grande cuore” è iniziato circa due anni fa.

© Stefano Orsini

L’ideatore Christian Schölzhorn, spiega che è costantemente confrontato con ostacoli nel suo lavoro con i bambini disabili – e il suo obbiettivo è la salvaguardia delle persone disabili e dell’abbattimento delle barriere architettoniche. Christian Schölzhorn dell’Unione Commercio Turismo e servizi, è affiancato da un gruppo affiatato, composto da Florian Mair, direttore del-

la cooperativa turistica Vipiteno - Val di Vizze – Campo di Trens, il suo predecessore Josef Turin, l’ex sindaco di Vipiteno Fritz Karl Messner, Helmut Messner dello Sporthotel “Zoll”, Christian Theiner dell`Eurac Research e Harald Pechlaner. I destinatari di questo progetto sono persone con esigenze particolari. Il compito ora è quello di dare loro più visibilità e di far sì che la società si assuma le proprie responsabilità. È una questione di tempo. Tempo che ognuno di noi può dare ai membri presumibilmente più deboli della nostra società - persone con disabilità fisiche o mentali, anziani e famiglie. Ognuno dovrebbe poter decidere da solo come utilizzare il tempo “dato”. Si va da cose semplici come leggere giornali o libri ad alta voce a una visita ad una fattoria - ma spesso basta essere lì per di-

mostrare di essere presenti - ogni contributo è benvenuto. Questo dono del tempo non deve andare solo a beneficio delle persone con bisogni speciali, ma anche di coloro che lo fanno, la cui fiducia in sé stessi è rafforzata da questo dono. L’obiettivo a lungo termine è quello di ancorare e rafforzare il senso di responsabilità sociale nella popolazione della Wipptal. Tutti i cittadini, le istituzioni, le associazioni e le imprese dovrebbero poter essere coinvolti, diventarne parte e identificarsi con essa. Da questo dovrebbe nascere una società forte e sicura di sé, in grado di resistere con successo alle fasi oscure - una situazione per così dire vantaggiosa per tutti. Le visioni del progetto devono essere realizzate con campi d’azione concreti, come l’accessibilità senza barriere in tutto il comprensorio, la cooperazione intergenerazionale, la disponibilità, l’interazione sociale. Ci sono già alcuni suggerimenti concreti su come si potrebbe realizzare una campagna di sensibilizzazione per una Wipptal senza barriere. Con l’aiuto del servizio del soccorso alpino, le persone con disabilità potrebbero, ad esempio, salire anche a Monte Cavallo, i rappresentanti dei comuni potrebbero esplorare la città o i comuni con una sedia a rotelle e scoprire quali ostacoli devono superare quotidianamente le persone con disabilità fisica. Una possibile soluzione per la progettazione senza barriere degli spazi pubblici potrebbe essere la sponsorizzazione di aziende e imprese locali. “Abbiamo in mente un progetto molto ambizioso e a lungo termine”, dice Schölzhorn. “Rafforzando la fiducia in sé stessi nella società, vorremmo fare qualcosa a lungo termine contro i problemi che purtroppo sono molto presenti nella Wipptal, come l’alcolismo, la depressione e il suicidio”. cm

Presso il Dipartimento di Neuroriabilitazione dell’Ospedale di Vipiteno è stato recentemento fatto uno studio sulla sindrome da fatica nei pazienti con Covid-19. Sono in fase di pubblicazione i primi risultati. Per la seconda parte dello studio si cercano ancora volontari. Un gran numero di pazienti, che superano la fase acuta di malattia Covid-19, lamentano affaticamento mentale e fisico che perdura anche per settimane. La fatica è definita come una sensazione debilitante e duratura di stanchezza o esaurimento fisico e mentale caratterizzato da mancanza di energia, debolezza muscolare, reazioni rallentate, sonnolenza e deficit di concentrazione. Lo studio è stato condotto su pazienti che sono stati ricoverati a seguito di varie complicazioni neurologiche (neuropatia, miopatia, stroke, encefalite) derivanti dal Covid-19. Tali pazienti, anche dopo il recupero clinico, hanno continuato a manifestare problemi cognitivi, specie legati alle cosiddette funzioni esecutive (pianificare, prendere decisioni, ecc.) e una profonda fatica fisica. Per mezzo di test neuropsicologici mirati e di indagini elettrofisiologiche che prevedono l’utilizzo della stimolazione magnetica transcranica è stato identificato, per la prima volta, un profilo di disfunzione cerebrale del lobo frontale responsabile dei deficit cognitivi e della fatica cronica nel post-Covid-19. I risultati di questo Studio sono stati accettati per la pubblicazione sulla rivista scientifica Journal of the Neurological Sciences. Lo Studio «Neuropsychological and neurophysiological correlates of fatigue in post-acute patients with neurological manifestations of Covid-19: insights into a challenging symptom» ha come primo autore Paola Ortelli, neuropsicologa e ricercatrice presso l’Azienda sanitaria dell’Alto Adige, e come senior author Viviana Versace, neurologa e responsabile della ricerca in neurofisiologia della Neuroriabilitazione di Vipiteno. Tra gli autori anche prestigiosi partner scientifici nazionali ed internazionali. Chiunque fosse interessato a partecipare alla seconda fase dello studio può scrivere a viviana.versace@sabes.it. cm

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Barometro economico: “L’industria del turismo messa in ginocchio” Secondo il barometro economico del WIFO - Istituto per la ricerca economica della Camera di Commercio di Bolzano, solo poco più della metà delle aziende ritiene di poter chiudere il 2020 con un risultato economico soddisfacente.

Anche le aspettative per il 2021 sono molto modeste a causa dell’inizio tardivo della stagione sciistica. Inoltre, la crisi continua a ostacolare l’occupazione e gli investimenti. Gli ultimi dati sui pernottamenti confermano che la ripresa del turismo altoatesino nel mese di agosto è stata solo una breve pausa. Nella stagione turistica estiva 2020, da maggio a ottobre, ci sono stati circa 6,5 milioni di pernottamenti in meno rispetto allo stesso periodo dell’anno scorso, il che corrisponde a una diminuzione del 30,7%. Da settembre in poi, il calo rispetto all’anno scorso è nuovamente aumentato a causa della diffusione della seconda ondata della pandemia in Europa e successivamente in Italia. In ottobre, il numero di ospiti è stato addirittura di oltre il 40 per cento inferiore al livello dello stesso mese dell’anno scorso. Oltre l’80% delle aziende registra una perdita di fatturato rispetto all’anno scorso, dovuta principalmente al crollo dei turisti stranieri. Le perdite di fatturato sono così gravi che quest’anno solo poco più della metà degli imprenditori del settore turistico si aspetta un risultato operativo soddisfacente. Il rinvio della stagione invernale continuerà ad ostacolare gli investimenti già in calo nei prossimi mesi. Gli effetti della crisi continueranno a farsi sentire anche l’anno prossimo e quasi tre aziende su dieci si aspettano scarsi guadagni anche nel 2021. Per quanto riguarda l’occupazione, nonostante il miglioramento nei mesi estivi, c’è stato un calo del numero di dipendenti nel settore dell’ospitalità. Tra gennaio e ottobre di quest’anno, c’è stata una media di circa il 20% in meno di dipendenti rispetto all’anno scorso. Gli ultimi dati di ottobre mostrano un ulteriore peggioramento, con oltre 3.800 dipendenti in meno rispetto allo stesso mese dell’anno scorso. Se si considerano le singole filiali all’interno del settore turistico, il clima economico è particolarmente sfavorevole per gli operatori di bar e caffetterie. La maggior parte delle aziende di questo settore segnala una redditività insufficiente e molte segnalano difficoltà di accesso al credito. Michl Ebner, presidente della Camera di Commercio di Bolzano, sottolinea la necessità di tutelare le aziende altoatesine: “La crisi in atto sta mettendo in ginocchio anche le aziende più solide del settore turistico altoatesino. Devono essere introdotte nuove misure di sostegno per proteggerli da possibili acquisizioni ostili”.

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Consiglio Interreg

“Una Wipptal senza confini” Il 16 dicembre 2020 si è svolta online la riunione del consiglio Interreg composto dai membri dei 18 comuni della Wipptal settentrionale e meridionale fedeli al motto “... per una Wipptal senza confini”. I membri del consiglio e gli attori attivi hanno discusso temi e progetti transfrontalieri. Da più di cinque anni il Consiglio Interreg Wipptal lavora alla realizzazione di uno sviluppo transfrontaliero congiunto all’insegna del motto “Una Wipptal

senza confini”. Recentemente durante la tredicesima riunione il Consiglio Interreg ha approvato diversi progetti transfrontalieri. All’inizio della riunione, Carmen Turin e Sabine Richter del Consiglio Interreg hanno illustrato la situazione attuale nei gruppi di lavoro. Nelle settimane e nei mesi scorsi si sono svolti numerosi incontri online di gruppi di lavoro su diversi argomenti con l’obiettivo di elaborare nuovi progetti transfrontalieri. In riferimento ai progetti transfrontalieri Carmen Turin e Sabine Richter hanno presentato una panoramica dello stato di attuazione di diversi progetti Interreg di piccole e medie dimensioni e sono state presentate anche due nuove idee progettuali, che dovrebbero contribuire ad un ulteriore sviluppo della regione transfrontaliera nel campo dell’agricoltura e all’aumento della cooperazione tra i comuni. Il progetto “Allevamento delle capre e lavorazione del latte come materia pri-

ma” è una collaborazione tra la Latteria di Vipiteno e la Milchgenossenschaft Wipptal-Stubai. I due partner del progetto vorrebbero adottare un nuovo approccio all’allevamento di capre nell’agricoltura. L’introduzione di un nuovo tipo di prodotto nel settore del latte di capra significherebbe una diversificazione per gli allevatori di questo versante e di quello del Brennero e promuoverebbe così uno sviluppo futuro, salvaguardando così l’agricoltura nel territorio del Brennero rafforzando e rendendo sicura l’agricoltura in tutta la Wipptal (a nord e a sud del Brennero). Con il progetto “Wipptal commestibile”, i due comuni di Pfons e Vipiteno vogliono rendere visibile il “commestibile” nella Wipptal e avviare uno scambio continuo e la conoscenza reciproca tra i comuni attraverso diverse misure di sensibilizzazione e campagne di coltivazione comuni. Inoltre, saranno presentati tutti i luoghi coltivati nella Wipptal e sarà creata una mappa visiva. Gli attuali rappresentanti della Regione Europea Tirolo - Alto Adige - Trentino hanno ringraziato il Consiglio Interreg Wipptal per l’impulso decisivo e la promozione già attuata di un piccolo progetto per il Rifugio Europa. Per consigliare e sostenere le parti interessate, il programma è accompagnato da due strutture di sviluppo regionale con esperienza: la Direzione Regionale Wipptal rappresentata da Sabine Richter nella Wipptal settentrionale e la GRW Wipptal/Eisacktal rappresentata da Carmen Turin nella Wipptal meridionale. Le parti interessate possono contattare questi uffici con domande o idee progettuali concrete. cm



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PERSONE, LUOGHI E MESTIERI

La lunga memoria di Adriano Gasparato, classe 1926 Dal “confine” al Brennero fino alla costa ionica (parte I) Nella fitta memoria di Adriano, i riferimenti a eventi storici e politici significativi si intersecano e si sovrappongono ai semplici dettagli della sua vita e della storia della sua famiglia. Suo padre Giuseppe, militare nel servizio d’ordine a Innsbruck* nel 1918-19, una volta congedato è assunto in ferrovia e, sospettato di socialismo, nel 1932 viene trasferito d’ufficio al Brennero. Adriano entra in ferrovia a sedici anni e, mandato sulla linea ferroviaria della costa ionica, nell’agosto del 1943 viene prelevato dalla Wehrmacht insieme ad altri colleghi e portato a lavorare al parco ferroviario militare di Campo di Trens. Signor Gasparato, innanzitutto come ha fatto ad arrivare a quest’età con una memoria così buona e in salute? Non ho fatto niente di particolare, ero cacciatore, sono andato a caccia fino a un paio di anni fa. Mi è sempre piaciuto andare in montagna, ho cominciato ad andare quando ero piccolino sotto il fascismo, ci facevano accompagnare su dagli alpini. Andavamo al rifugio Regina Elena, come chiamavano allora il Bicchiere, il rifugio che avevano costruito per la Sissi. A Campo di Trens allora eravamo tanti bambini italiani e dovevamo andare ai sabati fascisti, ma ci andavano anche i compagni tedeschi, perché andavamo tutti a scuola insieme. Avevano fatto il Campo Dux ed è venuto anche Mussolini a vederlo, dev’essere stato il 1935 o il ‘36, comunque durante le guerre d’Africa. Dagli anni cinquanta poi l’edificio della GIL l’hanno usato come scuola, l’hanno demolita pochi anni fa per fare la scuola nuova. Io, che

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Adriano Gasparato a 94 anni ero in consiglio comunale, sapevo che era fatta con materiali scarsi, perché pensi che quando ero balilla lì riuscivo a infilare la baionetta nel muro... Poi da ragazzo andavo con il CAI di Vipiteno e, una volta, sotto al rifugio Bicchiere, sul

ghiacciaio di Malavalle, con Bovo abbiamo trovato una slitta ancora carica di assi che probabilmente era lì dal 1898, finita giù per il ghiacciaio quando costruivano il rifugio. Quando è arrivato a Campo

Mussolini in visita a Campo di Trens, 1935 (Archivio comunale di Vipiteno)

di Trens? A dire il vero siamo arrivati a Brennero. Mio padre l’hanno mandato al confino perché lo credevano un socialista. A Brennero però non c’erano alloggi, allora un capotecnico di lingua tedesca ci ha aiutati parecchio, il signor Bosin di Vipiteno, e ci ha fatto avere una sistemazione provvisoria a Campo di Trens. Poi ci hanno dato un appartamento più grande nelle case ferrovieri e dal 1933 siamo registrati nel comune di Campo di Trens. Se credevano che suo padre fosse socialista perché non è stato licenziato? Mio padre era un ex combattente, alla fine della Prima Guerra Mondiale lo avevano mandato a Innsbruck per il servizio di buon ordine*. Tanti anni dopo siamo tornati insieme a Innsbruck, c’era anche mia moglie, e ci ha fatto vedere la chiesa in cui dormivano lui e i suoi commilitoni. È tornato ad


La famiglia Gasparato: dalla Valpolicella a Campo di Trens Il capostazione in pensione Adriano Gasparato è residente a Campo di Trens dal 1933, dove è stato consigliere comunale per quattro legislature (1950-1966). Adriano è figlio di Giuseppe (1893) e di Maria Righetti (1895), originari di Arbizzano in Valpolicella, terzogenito dopo Melania (1922) e Rosetta (1924), nasce a Verona il 26 agosto del 1926 in una delle “ochette”, ovvero i villini costruiti per i lavoratori vicino a Porta Nuova. Giuseppe Gasparato, reduce della I guerra mondiale, è assunto in ferrovia come tecnico d’armamento e negli anni Venti partecipa alla costruzione della stazione di Verona Porta Nuova. Nel 1928 i Gasparato sono I fratelli Gasparato, inizio anni Quaranta a Brescia, dove Giuseppe lavora nel cantiere del piazzale merci della stazione e dove nel 1932 nasce Lanfranco. Alla fine del 1932 si trasferiscono tutti in Alta Val d’Isarco e a Campo di Trens nel 1940 nasce l’ultimogenita Alda.

Arbizzano nel febbraio del 1919 e quindi lo hanno assunto in ferrovia. Quando poi è tornato al suo paese, si era messo a frequentare il circolo dei socialisti e nel 1922 è rimasto coinvolto in una baruffa tra quelli del circolo e un gruppo di fascisti che volevano far chiudere la sede. Raccontava che era salito sul tetto insieme ad altri e che buttavano giù le tegole per smarrirli. Poi si è fatto la sua famiglia e si è spostato a lavorare a Verona e poi a Brescia. Ma proprio per quell’episodio lì, sei anni dopo è stato rintracciato a Brescia e lo hanno identificato come sospetto politico. Essendo un ex-combattente, invece che licenziarlo lo hanno trasferito a Brennero. Naturalmente lui non era contento, perché a Brescia si trovavano bene. Non mi ricordo più il nome ma a Brennero ha ritrovato un suo compaesano che anche lui era stato mandato lì per lo stesso motivo e c’erano altri a Brennero sospettati di socialismo.

La sua famiglia si è quindi stabilita a Campo di Trens, lei è stato consigliere comunale e anche capostazione del paese. Ha dunque passato qui tutta la sua vita... A dire il vero no perché, quando nel 1942 sono entrato in ferrovia, come primo incarico mi hanno mandato in fondo all’Italia, sull’asse di Metaponto, tra le stazioni di Tursi-Policoro e Metaponto. Era stato mio padre a insistere perché entrassi in ferrovia perché, essendo lui un ex combattente, lo scoppio della Seconda Guerra Mondiale lo preoccupava molto, diceva che sarebbe stata una guerra lunga e voleva che entrassi in ferrovia perché sperava che così non mi mandassero al fronte. Avendo imparato il codice Morse fin da piccolo, perché ronzavo sempre attorno alla stazione, ho fatto il concorso e sono subito entrato. In Bassa Italia naturalmente era una realtà molto diversa da qui. I

*L’occupazione dell’esercito italiano in Tirolo (novembre 1918 – dicembre 1920) Giuseppe Gasparato prestò servizio a Innsbruck durante l’occupazione militare italiana a nord della linea del Brennero. Alla fine della Prima guerra mondiale, l’armistizio del 3 novembre 1918 prevedeva il ritiro dell’esercito austro-ungarico a nord dello spartiacque segnato dal Brennero. Da quel momento l’Italia occupava il Trentino e il Sudtirolo provvisoriamente, in attesa della formale annessione del territorio al Regno italiano, che avvenne con la firma del trattato di Saint Germain il 10 settembre 1919. Nel periodo compreso tra l’armistizio e la fine del 1920, il territorio a nord del Brennero fu sottoposto a sorveglianza militare da parte delle autorità italiane con delle guarnigioni stanziate a Innsbruck, a Landeck e in alcune località minori del Tirolo. La città di Innsbruck, in particolare, era per gli occupanti italiani uno strategico punto d’osservazione, poiché rappresentava “il cuore e il cervello” di tutto il Tirolo. Per approfondire: Raoul Pupo (a cura di), La vittoria senza pace. Le occupazioni militari italiane alla fine della Grande Guerra, Laterza, Bari 2014

centri abitati di Tursi e Policoro erano spostati rispetto alla stazione e Tursi all’epoca era un paese poco praticabile, quando andavi lassù ti guardavano come un marziano. Venivano giù a Metaponto nel giorno del mercato con uova e polli e per noi era una grazia, che almeno si poteva avere qualcosa da mangiare, e noi di soldi allora ne avevamo una barca perché non c’era il modo di spenderli. È vero che ci mandavano il cestino del pranzo ogni giorno da Metaponto, ma spesso non arrivava tutto. Sa, c’era fame vera allora, chi era onesto e capiva te lo faceva arrivare intero, ma c’era anche chi aveva fame e se ne teneva una parte oppure finiva che ti arrivava il cestino con solo le pasticche rosa. In ogni caso quelle pasticche rosa contro

la malaria arrivavano sempre. Per quanto tempo ha lavorato in Basilicata? Laggiù sono rimasto fino al 23 agosto del 1943, quando sono passati i tedeschi e ci hanno portati via. Avevano raccolto anche i ferrovieri di Villa San Giovanni e di Sibari. I tedeschi avevano l’elenco di tutti i ferrovieri alto atesini, sapevano già tutto, ci hanno caricati su una camionetta e ci hanno detto che la nostra destinazione era Freienfeld. A Bari ci hanno caricati su un altro convoglio militare e da lì abbiamo impiegato due giorni ad arrivare a Verona, poi da Verona con il treno siamo venuti su a Campo di Trens. Non l’avevo neanche chiesto io ma sono tornato a casa prima del previsto... cf

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Montagna che passione Rispettare le regole e andare in sicurezza

Causa il Coronavirus tutti gli impianti sciistici sono fermi nella nostra zona sino al 7 gennaio. Questa circostanza non impedisce, agli appassionati di montagna, di armarsi di pelli di foca e ciaspole per salire in quota e godersi lo spettacolo offerto dalla natura con paesaggi resi più suggestivi dalle abbondanti nevicate. Come riportano diversi organi di informazione stiamo assistendo ad un vero e proprio boom di gente che si procura l’attrezzatura per praticare lo sci alpinismo, andare con le slitte o gli sci da fondo. Premesso che nello sci alpinismo nessun oggetto può garantire una sicurezza assoluta, esistono buone norme che si possono seguire per la nostra incolumità con l’ausilio di strumenti di autosoccorso in valanga che dovremmo avere sempre con noi quando decidiamo di andare nella neve fresca. A queste se ne aggiungono altre da tenere ben presenti in questo periodo di pandemia. Ci siamo rivolti per avere delle informazioni pratiche a Maurizio Lutzenberger, guida alpina da 35 anni, istruttore con specializzazione in valanghe, profondo conoscitore delle nostre montagne ed autore di una serie di articoli pubblicati in riviste specializzate. Signor Lutzenberger cosa fare quando si decide di compiere passeggiate in montagna con gli sci ai piedi o le ciaspole? Io credo che fondamentalmente per andare in montagna siano necessarie tre cose, la prima tra tutte direi che è la conoscenza, ad esempio della neve, della tecnica. La seconda il rispetto o se vogliamo possiamo chiamarla anche la paura di un qualcosa che non abbiamo al 100% nella nostra mano, in altri termini quando non abbiamo esattamente il controllo completo delle nostre azioni legate all’essere immersi nella natura. La terza cosa che ci serve sicuramente è anche un po' di fortuna. Va da sé che ognuno poi sceglie le dosi più appropriate c’è chi

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ha poca paura, poca conoscenza e quindi gli serve anche poca fortuna e c’è invece chi non ha paura di niente e quindi un ignorante epistemico e che quindi ha bisogno di molta fortuna. Possiamo sicuramente mettere insieme un decalogo, una serie di norme per avere meno bisogno della fortuna anche se, come succede spesso nella vita, non se ne può fare completamente a meno. Una prima regola è quella, prima di muoversi, di consultare il bollettino valanghe. Quando si dice consultare il bollettino valanghe cosa significa praticamente ed a chi bisogna rivolgersi? C’è un sito, in tre lingue, che si chiama valanghe.report, un recente progetto dell’Euregio, dove sono presenti le informazioni relative alla situazione nivologica del Tirolo, dell’Alto Adige e del Trentino, tutte insieme. Leggere il bollettino prevede da parte nostra alcune conoscenze che ci aiutano a comprenderlo ed interpretarlo correttamente. Per tale ragione, sul sito a fondo pagina, è possibile leggere ed acquisire delle informazioni tecniche, a volte anche molto specifiche, ri-

guardo l’argomento valanghe. Lo possiamo definire come il primo manuale a cui uno vi può accedere gratuitamente. Come è strutturato il bollettino valanghe? Il bollettino si struttura in una piramide di informazioni dove in cima a questa piramide, normalmente, c’è il grado di pericolo. Quest’ultimo viene espresso attraverso una scala internazionale del pericolo di valanghe, con 5 gradi di rischio dove il grado di pericolo 1, il minimo, si verifica sempre quando c’è neve al suolo ed il pericolo 5 si riferisce ad una situazione talmente grave che sono messe in pericolo gli stessi paesi, le strade e le vie di comunicazione. Fin dall’inizio va anche detto che questa scala non è lineare, la scala è di tipo esponenziale e questo vuol dire che ogni grado rappresenta il doppio del pericolo del suo precedente. Quando il grado di pericolo passa da due a tre, ad esempio, di fatto abbiamo raddoppiato la quantità di pericolo. Questo il primo livello di informazione della piramide. Che cosa segue poi? Subito dopo, al secondo livello tro-

viamo descritte le situazioni tipiche di pericolo. Queste sono sostanzialmente quattro: la neve nuova, la neve ventata, la neve bagnata e gli strati deboli persistenti. Come vengono aggiornate le informazioni? Se noi decidiamo di fare una passeggiata in montagna e consultiamo il bollettino, a che ora si riferiscono i dati che sono forniti? Va considerato che il bollettino è di tipo previsionale, il che vuol dire che quando viene emesso questo non si riferisce ad una situazione attuale, ma tiene conto di una condizione meteorologica che si verificherà in futuro. Se stanotte ad esempio prevedono una nevicata di 30 o 40 cm per domani ti assegneranno un grado di pericolo 3 o 4 in funzione di quanta neve ha fatto e daranno situazione di “neve nuova”. Il bollettino viene emesso all’incirca alle 17 di pomeriggio del giorno precedente. Da tenere inoltre presente che i livelli di rischio dei bollettini danno indicazioni per ampie zone, ma poi in loco bisogna sempre valutare più precisamente la situazione ed evitare i pendii a rischio. Bene ora che abbiamo consul-


tato il bollettino, come ci vestiamo e, soprattutto, cosa mettiamo nel nostro zaino? Iniziamo dallo zaino che per prima cosa deve contenere l’ARTVA (Apparecchio Ricerca Travolto in Valanga) che serve, in caso venissimo colpiti da una valanga, a localizzare il punto dove si è sepolti. Ma poi bisogna anche avere una sonda, per sondare nella massa di neve dove può trovarsi il travolto ed una pala per iniziare subito a scavare visto che abbiamo a disposizione solo pochi minuti di tempo. Teniamo presente che questa attrezzatura ha senso portarla nello zaino solo se siamo istruiti ed allenati ad usarla. Altra cosa importante avere con sé un telefono mobile per poter chiamare i soccorsi ed informare sempre i vostri familiari ed amici dove andate in escursione. Oltre al vestiario adeguato e le attrezzature tecniche quali sci e pelli di foca nel quale non entro nel merito perché meglio di me gli esperti sono i negozianti che vendono tali articoli, nel nostro zaino dovremmo sempre portare un paio di guanti di riserva, un kit da pronto soccorso – garza, bendaggio, cerotti, steri strip, guanti sterili, liquido o garze disinfettanti, telo termico – e un kit per le piccole riparazioni che comprenda almeno un coltellino multiuso e del nastro americano. È bene avere con noi anche una pila frontale ed un piumino in più, quindi una giacca antivento, occhiali da sole, una crema solare, una cartina della zona scelta per la passeggiata, dell’acqua, un termos di tè caldo, qualche barretta e del cioccolato per recuperare le energie. L’uso del casco è consigliabile, anche se c’è da dire che quelli di non più giovane età o, se volete, all’antica, preferiscono farne a meno. Nel caso ci muovessimo su ghiacciaio nel nostro zaino non possono mancare la piccozza, i ramponi, l’imbrago, corda e moschettoni necessari per poter fare un paranco. Ma qui entriamo nello squisitamente tecnico. Si è vero, non vogliamo entrare nel tecnico. Ora che abbiamo consultato il bollettino meteorologico e preparato lo zaino, soprattutto i meno esperti cosa devono fare? All’inizio se non si è in grado di distinguere tra quello che è o meno un itinerario pericoloso sarà utile affidarsi a delle persone più esperte, mai improvvisare. Va anche aggiunto che per potersi sentire più sicuri è necessario avere un certo livel-

lo di tecnica ed un minimo di padronanza nell’uso degli sci. Direi che la sciata a sci paralleli sulle piste è sicuramente sufficiente per cominciare a fare lo sci alpinismo. Il mio lavoro quotidiano, quando vado in giro con famiglie o gruppi di persone, è quello di scegliere degli itinerari a secondo delle capacità di ognuno. Anche dell’età? La pratica dello sci di alpinismo o la passeggiata con ciaspole non dipende dall’età. Una persona dovrebbe essere a conoscenza del proprio fisico ed usarlo nel modo migliore senza strafare. E’ chiaro che l’età delle persone mi porta a scegliere un itinerario rispetto ad un altro più impegnativo e che richiede maggior sforzo fisico. Quello che lei ha detto per lo sci alpinismo vale anche per chi usa le ciaspole? Certamente, è la stessa identica cosa anzi, mi fornisce un’occasione per evidenziare qualche comportamento sbagliato. Molti credono che con le ciaspole sia più comodo e sicuro utilizzare gli stessi sentieri ed itinerari estivi perché ritenuti più comodi. Attenzione perché molto spesso sono proprio quelli ad essere ad altissimo rischio di valanghe. Quindi informarsi bene prima di iniziare la gita e non dare mai niente di scontato e, prima di partire da casa, informarsi sui numeri di telefono da chiamare in caso di necessità di soccorso. A queste regole, come abbiamo accennato brevemente all’inizio, se ne aggiungono altre per prevenire il contagio da Covid 19. Se il girare all’aria aperta consente di non fare uso della mascherina, questa è bene averla sempre con sé. Ci possono essere infatti occasioni di assemblamento o di incontro con altre persone dove non sia possibile il rispetto delle distanze. Altra cosa importante è quella di evitare, per rifocillarsi o trascorrere del tempo, la frequentazione di baite super affollate. Si corre un rischio notevole che può portare alle situazioni nocive per la nostra salute che ormai ben conosciamo. È necessario, quindi, rispettare le regole ed andare in sicurezza con la consapevolezza che in caso di incidente ed intervento di personale medico, oltre ad appesantire il nostro sistema sanitario che, causa la pandemia, è sull’orlo del collasso, si corre anche il rischio di non avere un’assistenza adeguata alle nostre necessità. bm

Alps Hochey League

Prosegue il campionato

Nel campionato Alps Hochey League le cose non stanno andando bene per la squadra dei Broncos che, perdendo per 6 a 3 fuori casa con il Rittner Baum, ha rimediato la settima sconfitta consecutiva ed il terzultimo posto in seno alla classifica. A questo si aggiunge anche l’ultima posizione nella classifica della IHL Serie A. Se è pur vero che l’allenatore Dustin Wheitcotton ha dovuto rinunciare, causa infortuni, ad alcuni giocatori importanti come Tobias Kofler, Daniel Erlacher, Daniel Soraruf ed il canadese Ryan Valentini, siamo convinti che i Broncos meritano risultati migliori. Evidentemente, complice anche un po‘ di sfortuna, non è un periodo positivo e solamente una vittoria potrebbe risollevare un po‘ il morale di tutta la squadra. Entro il mese di dicembre si disputeranno altri 4 incontri, due in casa contro l’H.C. Gherdeina ed ancora contro il Rittner Baum ed altri due fuori casa contro il Cortina ed i “lupi” della Val Pusteria. Sono squadre che ormai i Broncos conoscono molto bene e siamo convinti che con una formazione al completo, la tattica giusta e maggiore determinazione, la situazione potrebbe migliorare. Non è la prima volta che nell’hockey assistiamo a repentini cambiamenti di scena, staremo a vedere come si presenteranno i Broncos all’inizio dell’anno nuovo tenuto anche conto che tutte le squadre che partecipano al torneo sono sicuramente alla portata dei nostri “cavalli selvaggi”. bm

Udienza della difensora civica presso la sede dell'Ispettorato all'agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 22 gennaio 2021 dalle ore 9.00 alle ore 12.00, appuntamento necessario. Per informazioni: tel. 0471 946020. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 90

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SPORT

d n i s e k c ü l g n u n e „Lawin “ t e d l u h c s r e v t s b l e meistens s

Im Winter zieht es jedes Jahr unzählige begeisterte Wintersportler auf die tief verschneiten Berge – in der Coronazeit mit all ihren Einschränkungen verständlicherweise noch mehr als sonst. Welche Vorkehrungen für eine Tour unerlässlich sind, hat der Erker bei Philipp Braunhofer, Leiter des Bergrettungsdienstes Ridnaun-Ratschings, nachgefragt. Erker: Herr Braunhofer, die Skigebiete blieben zu Weihnachten geschlossen, dafür zieht es unzählige Wintersportler in die Berge. Was sollten sie beachten? Philipp Braunhofer: Gerade in diesem Jahr wird es noch mehr Menschen in die Berge ziehen, nicht nur Skitourengeher, sondern auch Winter- und Schneeschuhwanderer. Vor einer Tour sind von ihnen allen unbedingt einige Punkte zu beachten. Was am häufigsten unterschätzt wird, ist die Tourenplanung. Bereits am Tag zuvor muss ich meine Tour planen, mein Ziel festlegen und auch einen Plan B erstellen. Informationen einholen ist das A und O. Wenn jeder den Lawinenlagebericht liest, die Karte studiert, den Wetterbericht anschaut und Infos einholt, würde sich ein Großteil der Lawinenunfäl-

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le vermeiden lassen. Eine gute Planung ist die halbe Tour. Wozu einen Plan B? Das gilt vor allem bei neuen Touren in unbekannten Gegenden. Ich muss mir vorher überlegen: Was mache ich, wenn ich dorthin komme und die Verhältnisse sind nicht so wie gedacht? Habe ich eine Alternative? Dann passiert es nicht, dass Leute eine Tour auf Biegen und Brechen durchziehen, weil sie „jetzt eh schon so weit gefahren“ sind, deshalb nicht umkehren wollen und daher ein erhöhtes Risiko eingehen. Nach den heftigen Schneefällen im Dezember war die Lawinengefahr mit Stufe 4 sehr hoch, trotzdem ließen sich viele Sportbegeisterte nicht von einer Tour abhalten. Als ich mit dem Skitourengehen angefangen habe, hieß es immer, Lawinenwarnstufe 4 sei Gasthauswetter. Heute machen trotzdem viele auch bei schlechten Verhältnissen eine Tour. Ich muss dazu sagen, dass Lawinenwarnstufe 4 nicht unbedingt bedeutet, dass man zu Hause bleiben muss. Ganz davon abgesehen, dass diese Stufe nur selten herrscht, kann man etwa auf Hängen, die eine geringere Nei-

gung als 25 Prozent haben, mit viel Erfahrung in Lawinenbeurteilung und mit eingeschränkter Routenwahl trotzdem eine Tour machen – Spaß wird sie wahrscheinlich nicht machen. Am schwierigsten einzuschätzen ist die Stufe 3, es gibt aber einige Anzeichen, die während einer Tour wahrzunehmen sind; dann ist die Lage vor Ort neu zu beurteilen und es ist gegebenenfalls besser umzukehren, etwa bei sogenannten Wumm-Geräuschen, Windverfrachtungen, wenn die Skistöcke die Schneedecke unterschiedlich stark durchbrechen oder wenn der Schneesteg zwischen den Skiern leicht zusammenbricht. (lacht) Gasthauswetter gibt es heute eigentlich nur mehr nach einer Tour. Was ist bei einer Tour noch zu beachten? Besonders wichtig ist die Gruppen-

dynamik, jeder muss sich auf seine Weise in die Gruppe einbringen. Genauso wichtig ist es, auf jedes Mitglied der Gruppe Rücksicht zu nehmen, besonders auf die Schwächeren. Oft kommt es vor, dass der Konditionsstärkste eine Tour spurt, auch wenn er von den Verhältnissen überhaupt keine Ahnung hat. Das kann der Gruppe aber zum Verhängnis werden. Auch wenn dann oft die Nachfolgenden ein schlechtes Gefühl haben, wird weiter gegangen. Der Zweite vertraut dem Ersten, der Dritte denkt sich, da kann nichts passieren, weil schon zwei vor mir gegangen sind, und so geht es weiter. Der Anführer einer Gruppe sollte deshalb immer der Erfahrenste sein, der sich auch mit den Verhältnissen am besten auskennt. Der Lawinenlagebericht der Europaregion Tirol-SüdtirolTrentino wird täglich aktualisiert. Welche Informationen

Standardmaßnahmen bei der Tourplanung* Lawinenlagebericht: Gefahrenstufe/-stellen/-quellen Wetterbericht: Sicht, Wind, Temperatur, Niederschlag Karte/Führer/Internet: Steilheit, Exposition, aktuelle Verhältnisse Mensch/Gruppe: Gruppengröße, Eigenkönnen, Risikobereitschaft Notfallausrüstung: LVS, Schaufel, Sonde, Mobiltelefon, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Biwaksack; Empfehlung: Airbag, Helm * Empfohlen von AVS, BRD und Lawinenwarndienst


Skibergsteigen

Eisacktal Cup abgesagt

beinhaltet er? Der Lawinenlagebericht der Europaregion bedeutet einen großen Fortschritt. Der Südtiroler Lawinenwarndienst hat zwar gut gearbeitet, gerade am Alpenhauptkamm herrschen oft jedoch ganz andere Verhältnisse als in anderen Lagen. Nun fließt auch der Nordtiroler Bericht mit ein. Wir können bei unserer Tätigkeit im Bergrettungsdienst häufig beobachten, dass viele Leute den Lawinenlagebericht nicht richtig lesen können. Wichtig ist, dass nicht nur die Farbe der Gefahrenskala angeschaut wird – er enthält noch einige weitere entscheidende Informationen. Es werden nämlich das Lawinenproblem, das Gefahrenmuster, die Exposition und die Höhenlage, wo welches Lawinenproblem herrscht, sowie die Tendenz angezeigt. Da sich der Schnee ja ständig verändert, ändern sich auch das Lawinenproblem und die Gefahrenmuster, welche die Gefahr der Lawinensituation beschreiben. Diese Beschreibung ist besonders wichtig und wird oft unterschätzt. Wer sich auf dem Online-Portal anmeldet, bekommt den Bericht täglich um 17.00 Uhr per Mail zugeschickt. Trotz der vielen Vorteile von Apps und Online-Berichten finde ich es allerdings schade, dass heute kaum noch topographische Wanderkarten benutzt werden. Dort sind etwa Hangneigungen anhand der Höhenlinien und felsdurchsetzte Hänge viel besser ablesbar als in Kar-

ten von Apps. Wie schaut die perfekte Ausrüstung für eine Ski- oder Schneeschuhtour aus? Der Großteil der Outdoor-Sportler verfügt heute über eine einwandfreie Ausrüstung: LVS-Gerät, Schaufel, Sonde, Helm, meist ist auch ein Lawinenairbag dabei. Der Prozentsatz derjenigen, die damit auch richtig umgehen können, ist allerdings viel geringer. Deshalb wäre es besonders wichtig, entsprechende Kurse zu besuchen, damit ich im Notfall richtig reagieren kann. Im Wipptal werden solche Kurse vom AVS und vom BRD angeboten, in diesem Jahr finden sie auf Südtiroler ebene online statt. Ich möchte jetzt nicht missverstanden werden: Dass der Großteil die richtige Anwendung nicht beherrscht, soll kein Vorwurf sein. Bei einem Lawinenabgang befindet man sich in einer Notsituation, ein Angehöriger oder Freund ist verschüttet, man selbst ist vielleicht gerade knapp dem Tod entronnen. Da ist es ohnehin schwierig genug, einen kühlen Kopf zu bewahren. Umso wichtiger ist es, umgehend mit der Suche nach Verschütteten beginnen zu können. Man muss bedenken, dass die Überlebenschance nach rund 15 Minuten bei 50 Prozent liegt, nach 35 Minuten sinkt sie auf 30 Prozent. Das ist ein Wettlauf gegen die Zeit, da müssen alle Handgriffe sitzen, jeder muss mehr als 100 Prozent geben. Ohne Kameradenrettung hat ein Verschütteter kaum eine Chan-

ce – bis die organisierte Rettung auf dem Lawinenkegel ankommt, dauert es in der Regel 35 Minuten. Wenn sich jedes Gruppenmitglied gut auskennt, ist das sozusagen die Lebensversicherung für jeden einzelnen. In einer solchen Notsituation ist es sinnvoll, einen Teamleader auszuwählen, der im Notfall die Gruppe koordiniert und Aufgaben zuweist. Was möchten sie den vielen Wipptaler Wintersportlern mit auf den Weg geben? In der freien Natur unterwegs zu sein, ist für viele von uns das Schönste auf der Welt. Wir beobachten oft, dass sich die meisten Sportler im Aufstieg an die Regeln halten. Die Schönheit der Abfahrt bzw. das Freiheitsgefühl, das man gerade dort erlebt, verleitet jedoch viele dazu, alle Regeln außer Acht zu lassen. Damit steigt die Gefahr, eine Lawine auszulösen, immens. Eine Lawine ist immer ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren, ein Lawinenunglück ist jedoch in den seltensten Fällen Schicksal oder Pech. Die meisten Lawinenunglücke würden sich vermeiden lassen, denn sie sind in der Regel selbstverschuldet. Interview: Barbara Felizetti Sorg

Beachten Sie vor jeder Tour den Lawinenlagebericht! www.europaregion.info/de/ Euregio-Lawinenlagebericht.asp

Der Eisacktal Cup im Skibergsteigen wird in diesem Jahr nicht ausgetragen. Zu dieser Entscheidung hat sich das Organisationskomitee vor kurzem durchgerungen. „In diesem Jahr voller Unsicherheiten ist es uns leider nicht möglich, den Eisacktal Cup zu organisieren“, so Stefanie De Simone vom Organisationskomitee. Die Austragung des Cups sei mit großem organisatorischen Aufwand verbunden, sowohl in zeitlicher als auch in finanzieller Hinsicht, doch es lasse sich aufgrund der aktuellen Lage nicht abschätzen, ob er überhaupt ausgetragen werden könne. „Da ein Großteil der Rennen als Nachtrennen ausgetragen wird, ist zudem die Verpflegung der Teilnehmer bzw. die Abhaltung der Preisverteilung in Skihütten unumgänglich“, so De Simone. „Alles in allem haben wir es derzeit mit zu ungewissen Faktoren zu tun, die uns eine Austragung des Cups im Sinne der Gesundheit aller Teilnehmer unmöglich macht.“ Einzelne Rennen werden nach Möglichkeit dennoch stattfinden, falls es den jeweiligen Organisatoren kurzfristig möglich ist. Die Ankündigung derselben erfolgt kurzfristig vor allem über die sozialen Medien. Erker 01/21

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SPORT

Ein etwas „anderes“ Bergsteigerjahr AVS-Sektion Sterzing im Rückblick auf 2020 von Hermann Steiner

Sonnenaufgang auf dem Hochfeiler

Die Sektion Sterzing des Alpenvereins Südtirol mit den fünf Ortsstellen Freienfeld, Gossensaß, Mareit, Pfitsch und Pflersch zählte im Jahr 2020 insgesamt 2.449 Mitglieder: 728 in Sterzing, 286 in Freienfeld, 273 in Gossensaß, 349 in Mareit, 628 in Pfitsch und 185 in Pflersch. Damit ist die AVS-Sektion Sterzing der mitgliederstärkste Verein im Wipptal. Obwohl von der Gemeindepolitik seit vielen

Gletschertour auf die Finailspitze

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Jahren versprochen, verfügt die Sektion immer noch über kein eigenes Vereinslokal. Ein solches wird dem Alpenverein zurzeit dankenswerterweise von Adelheid Egger Leitner unentgeltlich zur Verfügung gestellt. In den vergangenen Jahren wurden der Jahresbericht und das geplante Tourenprogramm den Mitgliedern immer in Form einer Broschüre zugeschickt. Aufgrund der

Vorschriften zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie konnten im abgelaufenen Jahr nur wenige der geplanten Touren durchgeführt werden. Deshalb hat die Sektionsleitung beschlossen, nur eine Übersicht über die für 2021 geplanten Touren drucken zu lassen. Zudem werden diese im Veranstaltungskalender des Erker, in den AVS-Schaukästen, im Internet und auf Facebook veröffentlicht.

Eisklettern in Rabenstein

AVS-Hüttenwart Walter Seebacher kümmerte sich im vergangenen Sommer wieder um einen reibungslosen Betrieb der Hochfeilerhütte. Begonnen wurde auch mit den Arbeiten zur Erneuerung der Trinkwasserfassung. Die als Selbstversorgerheim geführte Sterzinger Hütte konnte 2020 wegen der Sicherheitsvorschriften leider nur an den Wochenenden vermietet werden,


während sie in den vergangenen Sommersaisonen fast durchgehend ausgebucht war. Auch an den Wegen galt es, immer wieder Arbeiten durchzuführen. So wurden etwa Markierungen erneuert, Hinweisschilder ausgetauscht und Wanderwege instandgehalten. Die Ortsstelle Freienfeld, früher Ortsstelle Mauls (gegründet 1976), besteht seit mittlerweile 44 Jahren. Trotz Corona ist die Mitgliederzahl der Ortsstelle stetig im Steigen (294 Mitglieder, Stand Dezember 2020). Letztes Jahr wurde das neue Vereinslokal in der Sportzone Freienfeld bezogen. Dieses bietet jetzt genug Lagerplatz für die Ausrüstung (Seile, Klettersteigsets, Familienzelte ..., die auch ausgeliehen werden können) und auch eine gemütliche Ecke für die Ausschusssitzungen. Die meisten geplanten Tätigkeiten konnten unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt würden. An dieser Stelle möchte sich die Ortsstelle bei Franz Staffler für die langjährige Organisation der monatlichen Wanderungen bedanken. Leider – aber auch verdient – wird Franz jetzt etwas kürzertreten. „Wir hoffen aber, die eine oder andere Wanderung noch mit ihm unternehmen zu können“, so die

Mitglieder der Ortsstellenleitung. Touren wie die Besteigung der Finailspitze im Schnalstal oder der Gletscherkurs in Sulden am Ortler erfreuten sich reger Teilnahme. Auch die Durchsteigung des Familienklettersteigs im Gschnitztal konnte unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden. Von AVS-Mitgliedern wurden im Frühjahr die Beschilderung und die Markierungen zur Trenserjochhütte erneuert, am Zinseler wurden neue Sitzgelegenheiten aus Holz realisiert. „Wanderungen durch unsere Gemeinde sind immer wieder ein Erlebnis, gemähte und gut markierte Wanderwege sind unser Aushängeschild. Der Trenser Höhenweg, der Mückensteig in Stilfes oder der wiederangelegte Weg von Mauls nach Ritzail sind nur einige davon.“ Die Ortsstelle wünscht allen ein erlebnisreiches und vor allem unfallfreies Berg-Jahr 2021. Wie bereits in den vergangenen Jahren war ein Teil der Veranstaltungen im Tourenprogramm der beiden Ortsstellen Gossensaß und Pflersch gemeinsam ausgerichtet, was darauf zurückzuführen ist, dass beide in derselben Gemeinde ihre Tätigkeit ausüben. Wie in allen anderen Ortsstellen

Schneeschuhwanderung im Staudenberg Mit dem Bus fahren wir bis zur Haltestelle beim Hotel „Schneeberg“ in Maiern. Rechts davon folgen wir dem Ortsschild Bergl und dem Wegweiser zur Martalm Nr. 30. Auf dem geräumten Zufahrtsweg kommen wir zum höchsten Hof. Nun geht es mit Schneeschuhen an den Füßen durch tiefwinterlichen Wald neben dem Bach auf dem Almweg hinein ins Staudenbergtal. Bei einer Rechtskehre auf einer Waldlichtung erreichen wir den höchsten Punkt unserer Wanderung (1.700 m). Wir zweigen hier nach links auf einen leicht absteigenden Forstweg ab (Nr. 22, Ridnaun-Gasse) und ignorieren alle abzweigenden schmaleren Wege. Unterwegs können wir immer wieder die Ausblicke ins Ridnauntal und auf den gegenüberliegenden Bergkamm zwischen Ridnaun und Pflersch genießen. Wir kommen zu einer Waldlichtung mit Wegkreuz und Hinweisschildern. Hier wechseln wir auf den links absteigenden Forstweg (Nr. 29, Ried) und steigen durch Wald direkt zur Feuerwehrhalle in Ridnaun ab. Alternativ kann der Abstieg auf diesem Forstweg zurück zur Berglstraße und nach Maiern erfolgen. Tipp: Wer über genügend Ausdauer verfügt, folgt beim Wegkreuz dem Hinweisschild Nr. 22, Ridnaun-Gasse und gelangt so zum Steinhof. Auf der Zufahrtsstraße geht es weiter bis zu einer Kehre im Valtigltal und schließlich wird nach langer Waldwanderung beim Joggilerhof die Talstraße erreicht. Mit dem Bus kehren wir wieder nach Sterzing zurück. TOURENDATEN Ausgangspunkt: Hotel Schneeberg, Maiern (1.350 m) Strecke: 7 bzw. 10 km Dauer: 3,5 bzw. 4,5 Stunden Höhendifferenz: ca. 350 Hm Schwierigkeit: bis zum höchsten Punkt meist durch Skibergsteiger gespurt, nachher ist bei hoher Schneelage Ausdauer erforderlich Beste Jahreszeit: bis in den Spätwinter Ausrüstung: Schneeschuhe, Stöcke, wintertaugliche Kleidung, Proviant und Tee

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Beachten Sie vor jeder Tour den Online-Lawinenlagebericht unter lawinen.report

Skitour auf das Pfoner Kreuzjöchl

Hermann Steiner, AVS Sterzing Erker 12/20

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SPORT

See unter den Telfer Weißen

Schneeschuhwandern Vogelhüttensee mit Hochgwänd

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im Bezirk war auch hier das BergJahr 2020 durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt. Lediglich die Sommerhochtour auf die Marmolata über den Klettersteig am Westgrat konnte durchgeführt werden. Eine große Herausforderung war die Instandsetzung der Wanderwege durch die vom Schneedruck umgestürzten Bäume. In Zusammenarbeit mit der Forstbehörde und den Waldinteressentschaften konnten die Wege wieder einigermaßen begehbar gemacht werden. Für bedenklich erachten beide Ortsstellen den geplanten Zusammenschluss der beiden Skigebiete Roßkopf und Ladurns mit einer Verbindungsbahn über das Vallmingtal, das als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist. Wie aus dem Umweltbericht der Machbarkeitsstudie zu entnehmen ist, sind die geplanten Eingriffe in das Landschaftsbild und für die dort vorherrschende Flora und Fauna nicht irrelevant. Für das Berg-Jahr 2021 wurde wieder ein reichhaltiges Programm ausgearbeitet, in der Hoffnung, dass sich die aktuelle Lage wieder normalisiert. Auch die Ortsstelle Mareit konnte im Jahr 2020 aufgrund der Covid-19-Bestimmungen nur die zu Jahresbeginn geplanten Veranstaltungen und Touren durchführen: Dies war die Beteiligung am Eisstockdorfturnier in Mareit, eine Vereinsskitour auf das Pfoner-Kreuzjöchl in Nordtirol, das Eisklettern am Eisturm in Rabenstein und eine Skitour mit Nudelparty auf der Kerschbaumer Alm. Alle weiteren geplanten Aktivitäten sowie die Mitgliederversammlung konnten nicht stattfinden. Die für das Jahr 2021 geplanten Wanderungen und Bergtouren sind in der kleinen Sektionsbroschüre angeführt und werden stets rechtzeitig in den Schaukästen angeschlagen.

Da im vergangenen Herbst das Gipfelkreuz am Jaufenspitz aus der Verankerung gerissen wurde und umgestürzt war, hat die Ortsstelle beschlossen, ein neues Gipfelkreuz anzufertigen und zum 50-Jahr-Jubiläum der Ortsstelle aufzustellen und einzuweihen. „In der Hoffnung, dass wir heuer wieder gemeinsame Bergtouren durchführen können, möchten wir allen Mitgliedern ein schönes, unfallfreies und ganz besonders ein gesundes Berg-Jahr 2021 wünschen“, so die Ortsstellenleitung. Ortsstelle Pfitsch Das Jahr 2020, ein etwas „anderes“ Bergsteigerjahr. Trotz der Auflagen und Einschränkungen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie hat auch die Ortsstelle Pfitsch versucht, ihre Aufgaben und Tätigkeiten unter Einhaltung der Bestimmungen und Regeln so gut wie möglich durchzuführen. Bis Ende Februar konnten Touren planmäßig stattfinden: die Skitour Sextner Stein (2.539 m) mit 19 Teilnehmern, eine Skitour mit Freunden vom DAV-Altdorf auf die Röthenspitze (2.539 m) in Jaufental mit elf Teilnehmern, eine Familien-Schneeschuhwanderung von Ritzail nach Jochtal mit 13 Teilnehmern, eine Senioren-Winterwanderung zum Staller Sattel mit 41 Teilnehmern und eine Senioren-Winterwanderung ins Gschnitztal mit 53 Teilnehmern. Ab Ende Februar musste die Touren-Tätigkeit eingestellt werden. Sehr viel Zeit und ehrenamtliche Arbeit wurde auch im vergangenen Jahr wieder in die Instandhaltung und Markierung der Wege investiert. Der Markierungs- und Wegetag der Ortsstelle im Juli mit 18 Teilnehmern war ein voller Erfolg. Auch den ganzen Sommer über wurden in kleinen Gruppen verschiedene Arbeiten am Wegenetz durchgeführt, wofür dem Ausschuss und allen freiwilligen Helfern herzlich gedankt sei.


Buchtipps

der Stadtbibliothek Sterzing

„Bin sehr zufrieden“ Für Francesco Gatto aus Pardaun, der dem nationalen Sichtungskader angehört, hat am 14. Dezember mit dem Europacup in Santa Caterina Valfurva die Rennsaison begonnen. Nach einer schweren Verletzung, die er sich vor fast genau einem Jahr als Vorläufer in Gröden zugezogen hat, war es sein erstes Rennen nach einer langen Reha-Phase und damit vor allem eine Standortbestimmung. „In Anbetracht der wenigen Skitage, die ich bis jetzt absolviert habe, bin ich sehr zufrieden“, so Gatto auf Nachfrage des Erker. „Langsam bekomme ich wieder ein gutes Gefühl.“ Auch die Trainer seien positiv beeindruckt gewesen. Bei der ersten Abfahrt belegte Gatto mit einem Rückstand von 2,11 Sekunden auf Sieger Clemens Nocker aus Ös-

terreich den 30. Platz. Tags darauf konnte er sich um einen Platz verbessern – mit einem Rückstand von 1,64 Sekunden belegte er den 29. Platz, der Sieg ging an den Österreicher Maximilian Lahnsteiner. Damit holte Gatto drei Punkte in der Europacup-Wertung. „Einen Punkt mehr und ich wäre beim nächsten Abfahrtsrennen unter den ersten 30 Startern“, bedauert Gatto. „Für mich war es aber dennoch ein guter Beginn.“ Nach dem ersten Rennen habe er noch sehr starke Schmerzen im Knie verspürt, weil die Piste sehr unruhig war. „Nach einer Behandlung durch unseren Physiotherapeuten und ein paar Schmerzmitteln konnte ich die zweite Abfahrt schmerzfrei absolvieren.“

OUTDOORSPORT Für Wintersportfans gibt es im Jänner als Lesetipp zwei empfehlenswerte Biografien über zwei Ausnahmeskifahrer und natürlich Wintersportführer fürs Rodeln, Langlaufen u.v.m.

Marcel Hirscher – die Biografie von Alex Hofstetter, Stefan Illek, Michael Pircher (egoth Verlag 2019), 320 Seiten mit Illustrationen. Größer als ich – die Autobiografie von Aksel Lund Svindal mit Torbjørn Ekelund (Malik 2020), 318 Seiten mit Illustrationen. Südtiroler Winterwanderungen – Bildwanderbuch mit 60 Touren, Hanspaul Menara (Athesia 2005). Langlaufen in Südtirol – die schönsten Loipen für Skater und klassische Läufer, Georg Weindl (Folio 2007). Skitouren im Wipptal – Die schönsten Routen zwischen Matrei am Brenner und Sterzing – 88 Touren, Ulrich Kössler (Tappeiner 2012). Südtirols schönste Rodelbahnen – Ausflüge für die ganze Familie von Ariane Löbert (Folio 2013).

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SPORT Biathlon

Italienpokal in Ridnaun

Biathlon

Zumindest die Athleten erleben bei den Wettkämpfen eine gewisse Normalität, wenn es auch coronabedingt zu einigen Einschränkungen kommt und u. a. alle Rennen ohne Publikum ausgetragen werden. So war es auch beim Italienpokal, der Mitte Dezember im Biathlonzentrum in Maiern ausgetragen wurde. Auf dem Programm standen ein Sprintund ein Verfolgungsrennen. Am ersten Renntag belegte Lokalmatadorin Federica Sanfilippo im Sprint den 3. Platz, in der Verfolgung konnte sie sich um einen Platz auf Rang 2 verbessern. In der U19 kam Veronika Rainer vom ASV Pfitscher Eisbär auf Platz 5, tags darauf auf Platz 6; Birgit Schölzhorn vom ASV Ridnaun belegte in beiden Rennen den 10. Platz. Bei den Herren schrammte Patrick Braunhofer auf dem 4. Platz denkbar knapp am Podium vorbei; auf Silber fehlten ihm lediglich 2,7 Sekunden. In der Verfolgung fiel er auf Platz 5 zurück. In der U19 preschte Christoph Pircher (ASV Ridnaun) vom 14. Platz im Sprint auf den 7. Platz in der Verfolgung nach vorne. In der U17 konnten einige Nachwuchsathleten Italienpokalluft schnuppern.

Kein Jägerbiathlon in Ridnaun Nichts wird in diesem Jahr mit der 22. Ausgabe des Jägerbiathlon in Ridnaun. Aus dem gesamten Alpenraum kommen die teilnehmenden Jäger jedes Jahr angereist, aus Südtirol, Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz, ja sogar in Rumänien ist der Ridnauner Jägerbiathlon ein Begriff. Auch die vor zwei Jahren erstmals eingeführte Ciaspolata fiel auf große Zustimmung. Doch die beliebte Sportveranstaltung für Jäger auf internationalem Niveau musste in diesem Jahr coronabedingt abgesagt werden. „Der Jägerbiathlon ist nicht nur eine sportliche Großveranstaltung, sondern vor allem auch ein geselliges Fest im Schnee“, so die Organisatoren vom Jagdrevier Ridnaun. Die Vorbereitungen werden in der Regel bereits Monate vor dem Austragungstermin in Angriff genommen, was heuer nicht möglich gewesen ist. „Deshalb haben wir uns für eine Absage entschieden und hoffen umso mehr auf einen erfolgreichen Jägerbiathlon 2022.“

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© hkMedia

© Martin Schaller

IBU Cup gastiert im März in Ridnaun

Die Internationale Biathlon Union (IBU) hat aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie vor kurzem alle IBU Cups bis Weihnachten abgesagt und den Wettkampfkalender in der Folge neu gestaltet. Erfreulich für Ridnaun: Die zweithöchste Wettkampfserie der Biathleten wird in der Südtiroler Hochburg ihre Zelte aufschlagen, und zwar in der Woche vom 8. bis zum 14. März. Im ursprünglichen Kalender-Entwurf hätte Ridnaun ab dem 1. März die vorletzte Etappe des IBU Cups sowie anschließend das große IBU-Cup-Finale ausrichten sollen. Nun wird die internationale Biathlonfamilie eine Woche im Wipptal gastieren und in dieser Zeit insgesamt acht Wettkämpfe austragen. Ridnaun ist damit neben dem bayerischen Arber und dem slowakischen Brezno-Osrblie nur einer von drei Orten, in denen der IBU Cup im Laufe der Saison 2020/21 Station macht. Die Europameisterschaft wird hingegen im polnischen Duszniki Zdroj ausgetragen. „Wir sind natürlich überglücklich, dass uns

die Internationale Biathlon Union ihr Vertrauen ausspricht. Vor allem, weil die Austragungsorte von acht auf vier Wettkampfstätten reduziert worden sind. Gleichzeitig ist es aufgrund der aktuellen Umstände in jeglicher Hinsicht eine sehr große Herausforderung. Es ist eine Aufgabe, die mit sehr viel Verantwortung verbunden ist, der wir uns aber gleichzeitig gerne stellen. Wir werden alles daransetzen, sichere Wettkämpfe für die Sportler sowie deren Betreuer, aber auch für alle freiwilligen Helfer und die anwesenden Medien zu organisieren“, so Rennleiter Manuel Volgger. Die Ridnauner Biathlonwoche wird am 10. März mit den Einzelwettkämpfen über die kurzen Distanzen eröffnet. Für den 11. März sind eine Mixed- sowie eine Single-Mixed-Staffel vorgesehen. Das Wochenende steht hingegen ganz im Zeichen der vier Sprint-Entscheidungen (jeweils zwei für Männer und Frauen). Ob und in welcher Form ein Rahmenprogramm möglich sein wird, entscheidet sich erst in den nächsten Wochen, abhängig von den Entwicklungen rund um Covid-19.


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SPORT

Die mentale Wettkampfeinstellung Wenn Athleten einen Wettkampf bestreiten, dann sind sie körperlich und technisch darauf gut vorbereitet – oder sollten es zumindest sein. Für die körperliche und technische Vorbereitung wird sehr viel Zeit und Energie investiert. Der mentale Faktor ist einer der drei wichtigen Leistungsbereiche. Ob eine Leistungserbringung gelingt, gestört oder gänzlich verunmöglicht wird, hängt sehr oft auch von kognitiven Prozessen ab. Athleten und Trainer wissen von der Bedeutung des mentalen Faktors, deshalb suchen immer mehr Leistungssportler, aber auch andere nach Möglichkeiten der mentalen Steuerung. Säulen eines Programms zur Wettkampfeinstellung Hauptsächlich sprechen wir von vier Arbeitsbereichen, die eine große Bedeutung für den Zugriff auf Leistungspotentiale haben. Spannungsregulation (Aktivierung oder Entspannung): Wettkämpfer, aber auch Menschen, die eine besondere Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt und/ oder auch an verschiedenen Orten und unter verschiedenen Bedingungen erbringen müssen, sind gespannt (Gedanken „blitzen“, erhöhter Herzschlag und Adrenalinausstoß, Nervosität ...). Im Mentaltraining wird ein individuell gutes Aktivierungsniveau (Spannungsniveau) angestrebt, das eine der Voraussetzungen dafür ist, dass ein Athlet seine Leistungsmöglichkeiten abrufen kann. Ein zu niedriges Aktivierungsniveau ist genauso schlecht wie ein zu hohes. Um das individuell beste Aktivierungsniveau auch lenken bzw. aktiv abrufen zu können, muss der Athlet im Trainingsprogramm zunächst klären: • Was ist für sie/ihn eine gute (leistungsfördernde) und was eine schlechte (leistungsschwächende) Anspannung bzw. Entspannung in Bezug zur Wettkampf- oder Leistungssituation? • In der Wettkampfsituation sollte der Athlet wissen, in welchen Situationen und zu welchen Zeitpunkten der Aufbau von Spannung bzw. der Einsatz von Entspannung zielführend ist. • Er muss geeignete Aktivierungs-, Entspannungs- sowie Stressregulationsmethoden trainieren, die ihm helfen, „Überspannung“ bzw. die zugrunde liegenden Auslöser aktiv zu beeinflussen. Spannungsregulation ist ein Trainingsbereich zum Aufbau einer leistungsfördernden Wettkampfeinstellung. Konzentration, Überzeugung und Motivation sind weitere Arbeitsbereiche. Was zu beachten ist: Das Training der mentalen Wettkampfeinstellung ist auch Übungssache und muss wie andere Trainingsaufgaben ständig weiterentwickelt und den persönlichen Entwicklungsschritten angepasst werden. Mentale Wettkampfstrategien müssen auf einem soliden Fundament stehen, aber immer auch flexibel angepasst werden können.

Martin Volgger, Sportpsychologe

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Rodelsport

Hochkarätige Veranstaltungen in Jaufental Im Jänner und Februar finden auf der Rodelbahn „Tonnerboden“ in Jaufental einige hochkarätige Rennveranstaltungen statt. Vom 30. bis zum 31. Jänner wurde der ASV Jaufental vom Internationalen Rodelverband FIL mit der Austragung des Finales um den Junioren-Weltcup beauftragt. Am 1. Februar wird das Wipptaler Rodelzentrum Schauplatz der 36. Junioren-Europameisterschaft sein. Die weltbesten Nachwuchsfahrer aus rund 15 Nationen werden daran teilnehmen. Am 21. Februar findet schließlich die Italienmeisterschaft der Allgemeinen Klasse statt, wo die weltweit besten Naturbahnrodler wie Evelin Lanthaler, Patrick Pigneter und Alex Gruber am Start sein werden. „Wegen Corona werden die Rennen in dieser Saison gebündelt ausgetragen“, so Manfred Siller vom ASV Jaufental. „Bedauerlich für uns als Veranstalter ist auf jeden Fall die

Tatsache, dass alle Bewerbe ohne Zuschauer ausgetragen werden müssen.“ Eine wichtige Unterstützung komme von Land und Gemeinde, so

Siller. „Zahlreiche Sponsoren und viele Freiwillige machen solche Veranstaltungen erst möglich.“ Die Bahn befindet sich bereits im besten Zustand und wird von Vereinen und Nationen schon fleißig für Trainingsläufe genutzt.

Rodelsport

Wipptaler Rodelcup 2021 Der Wipptaler Rodelcup trotzt Corona und kommt auch im Jahr 2021 zur Austragung. Auf dem Programm stehen Rennen in Jaufental und in Schmirn, ein weiteres Rennen wird auf der neuen Bahn in Navis ausgetragen. „Corona stellt die Organisatoren vor große Herausforderungen“, heißt es bei den Veranstaltern, die wegen der Pandemie noch keine genauen Termine fixieren konnten. „Die große Wipptaler

Sportrodelfamilie wünscht sich auf jeden Fall, dass die Rennen ausgetra-

gen können. Gerade für die Jugend sind diese Bewerbe sehr wichtig.“ Die Abschlussfeier findet im Frühjahr in Stilfes statt.


Fußball

So geht es in den Amateurligen weiter

© ASV Freienfeld

Mitte Oktober wurden in den Südtiroler Amateurligen coronabedingt die Meisterschaften abgebrochen. Bevor die Rückrunde beginnt, müssen noch Nachtragsspiele und fehlende Spiele der Hinrunde nachgeholt werden. Hier der Plan für die Landesliga sowie die 2. und 3. Amateurliga.

Klaus Schuster kandidiert als FIGC-Präsident Wenn am 9. Jänner der neue Präsident des Südtiroler Fußballverbandes FIGC gewählt wird, könnte dieser ein Wipptaler sein. Klaus Schuster aus Wiesen hat vor kurzem seine Kandidatur bekannt gegeben und fordert damit den aktuellen Amtsinhaber Paul Tappeiner heraus, der bisher als alleiniger Kandidat galt. Schuster gilt als einer der erfolgreichsten Südtiroler Amateurtrainer. Seit 2006 ist er im Besitz der UEFA-A-Lizenz. Als Sportlehrer an der Mittelschule ist der 64-Jährige seit einem Jahr in Pension.

© Robert Perathoner

Fußball

Leichtathletik

2. Amateurliga In der 2. Amateurliga geht es Ende Februar wieder los. Am 27./28. Februar und am 10.

März gibt es noch Nachtragsspiele. Zwischen dem 6./7. März und dem 27./28. März werden die fehlenden vier Spiele der Hinrunde nachgeholt. Am 3. April (Ostersamstag) beginnt schließlich die Rückrunde; nach elf Spieltagen wird die Saison am 13. Juni beendet. Der ASV Gossensaß hat am 17. Oktober sein letztes Meisterschaftsspiel gespielt und gegen Laag einen 2:0-Sieg davongetragen. Das Team liegt derzeit nach sieben Spieltagen mit sechs Punkten auf dem 9. Tabellenrang. Tabellenführer Klausen führt nach sieben Spieltagen mit 17 Punkten. 3. Amateurliga In der 3. Amateurliga werden am 13./14. März sowie am 20./21. März Nachtragsspiele ausgetragen, vom 27./28.März bis zum 10./11. April die fehlenden drei Spiele der Hinrunde. Die Rückrunde beginnt am 17./18. April und geht bis zum 13. Juni. Der ASV Wiesen hält nach sechs Spielen mit vier Punkten auf dem 8. Tabellenrang. Tabellenführer Neustift (sechs Spiele) weist 16 Punkte auf.

Die Staatsanwaltschaft in Bozen hat die Einstellung des Strafverfahrens gegen Alex Schwazer beantragt. Der 35-jährige Geher aus Kalch musste sich wegen einer Urinprobe am 1. Jänner 2016 verantworten, die seiner Ansicht nach manipuliert worden sei. Nun hat die Staatsanwaltschaft die Einstellung des Strafverfahrens gegen Alex Schwazer beantragt. Dieser will nun gemeinsam mit seinem Rechtsanwalt Gerhard Brandstätter alles unternehmen, um seine Integrität wieder herzustellen, sowohl vor der ordentlichen als auch vor der Sportgerichtsbarkeit. Vorerst muss jedoch die Rekursfrist gegen den Antrag der Staatsanwaltschaft verstreichen. Erker 01/21

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© Maria Pizzato

Landesliga Am 23./24. Jänner geht es in der Landesliga wieder los. An diesem Wochenende stehen genauso wie am 17. Februar Nachtragsspiele auf dem Programm, während vom 30./31. Jänner bis zum 13./14. März die fehlenden acht Spiele der Hinrunde ausgetragen werden. Die Rückrunde startet dann am 20./21. März und geht mit 17 Spieltagen bis zum 20. Juni. Der ASV Freienfeld (im Bild) hat am 17. Oktober gegen Eppan sein letztes Meisterschaftsspiel gespielt. Das Team liegt derzeit nach neun Spielen mit zehn Punkten auf dem 12. Tabellenplatz. Die Auswahl Ridnauntal – das letzte Spiel gegen Naturns wurde am 18. Oktober ausgetragen – folgt mit nur zwei Punkten Rückstand auf Platz 14; nach neun Spielen schlagen acht Punkte zu Buche. Tabellenführer ist Bruneck, der in bisher acht Spielen 20 Punkte holen konnte.

Einstellung des Strafverfahrens gegen Alex Schwazer beantragt


a r t x E

s d n e r T & s b o J „Lasst eure Träume Realität werden!“ Mit dem Strom schwimmen – das war noch nie Patrizia Guflers Ding. Die erfolgreiche Softwareentwicklerin aus Ratschings hat sich getraut, aus traditionellen Rollenbildern auszubrechen und ihre Stärken zum Beruf zu machen.

Auch im 21. Jahrhundert ist es bei uns und im restlichen Europa immer noch so, dass Frauen in technischen Berufen unterrepräsentiert sind. „In unserer Gesellschaft

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sind immer noch die traditionellen Rollenbilder verhaftet und es gibt wenige Vorbilder, die neue Wege aufzeigen“, so Patrizia Gufler. Die Unterscheidung zwischen „klas-

sisch weiblichen“ und „klassisch Kunden tätig und arbeitet in Südmännlichen“ Berufen findet die tirol am eigenen Start-up. Strom 32-Jährige längst überholt und und Internet – mehr braucht sie beweist mit ihrem Werdegang, nicht zum Arbeiten. „Im IT-Bereich dass Frauen und Technik sehr wohl zusammenpassen. Nach der Handelsoberschule und einer einjährigen Tätigkeit als Sekretärin in einem Wipptaler Unternehmen stand für Patrizia fest, dass sie ihre Stärken in Mathe und Technik zum Beruf machen will. Fünf Jahre später – den Bachelor in Informatik von der Freien Universität Bozen in der Tasche und mitten im Masterstudium an der Uni Patrizia Gufler: „Glaubt an euch selbst und sucht Innsbruck – beginnt sie ihre euch euren eigenen Weg!“ Karriere beim IT-Riesen IBM in der Niederlassung bei Stuttgart. kann ich mich selbst verwirkliDort arbeitet sie mehrere Jahre als chen, kreativ und flexibel sein“, Softwareentwicklerin vorrangig im so Patrizia. Wichtig dabei sei die Bereich „Internet of things“ (In- Bereitschaft, sich ständig weiterternet der Dinge), sammelt Erfah- zuentwickeln, mutig und offen für rungen in ganz Europa und den Neues zu sein und sich zu trauen, USA und lernt viele interessante auch große Sachen anzugehen. Menschen und Kulturen kennen. Patrizia möchte nun für andere Mal schnell für einen „Hacka- junge Frauen ein Vorbild in einem thon“ nach Las Vegas? Patrizia technischen Beruf sein, ein Vorliebt diese kollaborativen Hard- bild, das ihr immer gefehlt hat: und Softwareentwicklungsveran- „Traut euch, eure Stärken zu zeistaltungen und gründet 2017 die gen, euren Träumen nachzugehen Organisation „HackTheAlps“, der und das zu machen, was euch glücklich macht!“ sie als Präsidentin vorsteht. Heute ist sie als selbstständige su IT-Spezialistin für internationale


Jobs & Trends

Auf Kosten der Allgemeinheit Viele Verbraucher werden ein bisschen faul nach den langen Wochen des coronabedingten Lockdowns. So geht gar mancher Kunde nur noch sehr selten zum (offenen) Geschäft um die Ecke und lässt sich seine Einkäufe von einem der großen Online-Anbieter an die Haustür liefern. Ein regelrechter Boom und für viele ein neues Lebensgefühl nach dem Motto Cocooning, einigeln und Social Distancing. Dieser Komfort geht aber so weit, dass Retouren – also Waren, die online bestellt werden und einfach wieder kostenlos zurückgeschickt werden – exponentiell steigen und zu einem großen Problem werden. Es ist schon grotesk: Obwohl Rücksendungen einen erheblichen Aufwand sowie hohe Kosten verursachen, sind sie ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells der großen Player im Online-Handel. Aus Wettbewerbsgründen veröffentlichen diese Konzerne ihre Retourenquoten nicht, sie liegen aber – je nach Warengruppe – teilweise im zweistelligen Bereich. LOGISTIK-IRRSINN IN DEN ORTEN Das interessiert die Kunden wenig. Wichtig ist, dass die Dienstleistung reibungslos läuft. Was aber dieser Logistik-Irrsinn für Verkehrs- und Umweltbelastung und die Lebensqualität in unseren Orten und Dörfern mit sich bringt, ist für die meisten kein

Thema. Täglich spielt sich innerhalb unserer Orte und Zentren folgendes ab: Unzählige Lieferwägen beherrschen von früh bis abends den Verkehr und prägen somit das Ortsbild. Sie verstopfen unsere Straßen, sorgen für sinnlosen Verkehr und Paketboten stöhnen noch dazu wegen schlechter Arbeitsbedingungen. Diese Erkenntnisse fordern uns zum Handeln auf. Ein Umdenken und ein Einwirken im Konsumverhalten sind notwendig. Nie waren die lokalen Kreisläufe so wichtig wie heute! Das Geld, die Wertschöpfung, die Steuern, alles bleibt im Land und wandert nicht zu Konzernen in irgendwelchen Steuerparadiesen. Unser Handel, unsere Gastronomie und unsere Dienstleister schaffen Arbeitsplätze, sie sichern auch im Wipptal die Existenz unserer Dörfer und Städte, sie tragen dazu bei, dass unsere Orte lebendig und attraktiv bleiben! Es geht um unsere gemeinsame Zukunft.

Mauro Stoffella Handels- und Kommunikationsexperte im hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol Erker 01/21

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Jobs & Trends

Bei der diesjährigen Ausgabe der Bio-Messe „Sana“ in Bologna wurde das Biojoghurt Vollmilch 250 g Mango/Kurkuma des Milchhofes Sterzing mit dem Bio & Consumi Award zum besten Biojoghurt im italienischen Handel 2020 gekürt. Der Milchhof hat seine Mitarbeiter übrigens bereits vor den flächendeckenden Tests Ende November durchgetestet, um die Produktion nicht zu gefährden. DEMACLENKO DESINFIZIERT KABINENBAHNEN In Vorbereitung auf die neue Wintersaison stellte die Covid-19-Pandemie die Skigebiete vor allem im Hinblick auf Hygienevorkehrungen vor noch nie dagewesene Herausforderungen. Einer der neuralgischen Punkte: geschlossene Kabinenbahnen. Demaclenko, ein Unternehmen der Ster-

zinger Leitner-Gruppe und bisher vorrangig im Beschneiungssektor tätig, hat deshalb ein vollautomatisches System entwickelt, mit dem Skigebiete die Desinfektion der Kabinen ohne personellen Mehraufwand bewerkstelligen können. In einigen Skigebieten ist das System schon im Einsatz. INTERCOM DR. LEITNER REALISIERT WIENER EISTRAUM Der Wiener Eistraum ist eine der größten Eisbahnen weltweit auf fast 10.000 m² Eisfläche. Die Technik für die über 800 Laufmeter an Traumpfad durch den Rathausplatz, fünf riesigen Eislaufflächen und als Highlight die einzigartige Eislaufterrasse im 1. Stock, die man über eine 120 m lange Eisrampe erreicht, stammt heuer erstmals vom Unternehmen Intercom Dr. Leitner aus Freienfeld. Herzstück des Projekts ist das von Intercom entwickelte „Icemaster“-System, das unter Verwendung von Algorithmen aus verschiedenen objektiven Parametern wie Lufttemperatur, Wind, Sensoren im Eis und Zeit eine objektive Überwachung sowie automatisierte Steuerung der gesamten Anlage und dadurch eine effiziente Nutzung der Energie ermöglicht.

Buchtipp der Stadtbibliothek Sterzing

Starting a Revolution –

Was wir von Unternehmerinnen über die Zukunft der Arbeitswelt lernen können Naomi Ryland ist Gründerin von tbd*, der Karriere-Plattform für Menschen auf Sinnsuche, Lisa Jaspers hat das FairFashion-Label Folkdays gegründet und als Unternehmerinnen haben die beiden beschlossen, ein Business-Buch zu schreiben. Warum? Es fehlt an Ratgebern, die gerechtere und nachhaltigere Arbeitsmodelle vorstellen und es fehlt an Business-Autorinnen, bedenkt man, dass von den 50 meistverkauften Business-Büchern auf Amazon doch nur fünf von Frauen verfasst wurden. Ryland und Jaspers zeigen in zahlreichen Interviews, die sie mit Unternehmerinnen geführt haben, dass alternative Arbeitswelten funktionieren. Ein Beispiel dafür ist Stephanie Shirley, die in den 1960er Jahren ein TechUnternehmen gegründet hat, das anfangs ausschließlich Programmiererinnen anstellte, die von zu Hause arbeiten konnten. Ein anregender Ratgeber, der zum Umdenken und zur Selbstreflexion anregt. Starting a Revolution – Was wir von Unternehmerinnen über die Zukunft der Arbeitswelt lernen können, Naomi Ryland und Lisa Jaspers (ECON 2020), 208 Seiten.

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© Johannes Wiedl

STERZINGER BIOJOGHURT GEWINNT AUSZEICHNUNG


a r t x E

r e l a t p p Wi 0 2 0 2 e r a a p s t i Hochze Das Corona-Jahr hat so manchen angehenden Brautpaaren das Heiraten gründlich vermiest. Vor allem im Frühjahr mussten viele Trauungen abgesagt oder verschoben werden, einige auf Herbst, andere sogar auf das nächste Jahr. Trotzdem haben sich auch 2020 viele Wipptaler das Ja-Wort gegeben. Elf Paare haben sich gleich ein zweites Mal „getraut“ und ihr schönstes Hochzeitsfoto an den Erker geschickt. Auf den folgenden Seiten können die strahlenden Frischvermählten bewundert werden.

Unter allen Einsendungen hat das Los

Uschi Obermüller und David Brunner zum „Wipptaler Hochzeitspaar 2020“ bestimmt.

Die Gewinner erhalten einen Gutschein für ein romantisches Essen im Hotel Jaufentalerhof. USCHI OBERMÜLLER UND DAVID BRUNNER, Trauung in Valgenäun am 12. September 2020

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion in der Sterzinger Neustadt ab 7. Jänner abgeholt werden. Erker 01/21

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Wipptaler Hochzeitspaare

JULIA NINZ UND RENÉ WILD, Trauung in Wiesen am 5. Juni 2020

ROSWITHA ZINGERLE UND MICHAEL BLASBICHLER, Trauung in Mittewald am 17. Oktober 2020

„Liebe ist wie ein Vollbad. Einlassen ist das Wichtigste. Wenn man es dann schön warm hält, kann man es aushalten, bis man schrumpelig ist.“

© Lisa von Grebmer

(Verfasser unbekannt)

CARINA KLEINLERCHER UND KLAUS OBERMARZONER mit Livia und Alia, Trauung in Freienfeld am 6. Juni 2020

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VERENA GAISER UND PATRICK PARIGGER, Trauung in Ratschings am 24. Oktober 2020


Wipptaler Hochzeitspaare

TANJA SPARBER UND MANUEL GRAUS, Trauung in Ridnaun am 17. Oktober 2020

TANIA SANTA UND MICHAEL SILLER, Trauung in Wiesen am 18. Juli 2020

TAMARA SENONER UND MICHAEL BACHER, Trauung in St. Ulrich am 19. September 2020

ANGELIKA TROYER UND NILS GRUNDEI, Trauung in Sterzing am 10. September 2020

SANDRA SORG UND HARALD DAPORTA, Trauung in Ratschings am 5. September 2020

BARBARA TIETSCHER UND MARTIN KINZNER, Trauung in Pflersch am 10. Oktober 2020 Erker 01/21

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„G‘sund bleiben“

Gesundheit

G’sund bleibn in Krisenzeiten

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Katrin Pichler, Apothekerin und Präventionsmanagerin Erker 01/21

Testen und Impfen in der Covid-19 Pandemie – wo stehen wir?

© freepik

Gerade in Krisenzeiten, wie jetzt in der Corona-Pandemie, merkt man, dass sich Menschen erheblich darin unterscheiden, wie sie mit Krisen und Herausforderungen umgehen. Stresssituationen werden von Menschen unterschiedlich wahrgenommen. Es bekommt nicht jeder, der Stress hat, ein BurnOut. Es gibt Menschen, die meistern Schicksalsschläge ohne größere Schwierigkeiten, während andere wiederum schneller ihren Lebensmut verlieren. Diese psychische Widerstandsfähigkeit, die man auch als Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen zu meistern, beschreiben kann, nennt man Resilienz. Bei Verlust eines Partners, bei Krankheiten, Unfällen, Tod einer nahestehenden Person oder auch bei finanzieller Not ist psychische Widerstandsfähigkeit gefragt. Auch brauchen jeder Arbeitnehmer sowie jeder Erfolgstyp eine gute Resilienz. Starke Menschen können die Frage, was sie stark macht, oft auch nicht beantworten. Wissenschaftler arbeiten daran, die Geheimnisse der Starken zu ergründen, um sie für alle Menschen zugänglich zu machen. Es gibt Eigenschaften, die dazu beitragen, unsere Resilienz zu stärken, uns also widerstandsfähiger zu machen. Eine dieser Eigenschaften ist die Fähigkeit, soziale Bindungen aufzubauen. Dies können Familienmitglieder oder gute Freunde sein, auf die man sich verlassen kann. Der Glaube, dass man selbst etwas bewirken und im Leben erreichen kann, trägt zu einer guten Resilienz bei. Weiters wichtig ist Flexibilität, sich auf Änderungen einzulassen, offen für Neues zu sein und auch einmal etwas anderes probieren. Dabei sollte man in jedem Neuen nicht gleich eine Katastrophe sehen, sondern gelassen bleiben. „Wer weiß, wofür es gut ist“ hilft uns oft, auch mit weniger erfreulichen Veränderungen umzugehen. Auch sollte man nicht immer die Opferrolle spielen, sich nicht immer selbst die Schuld geben. Oft sind es auch die Umstände, die Schuld sind. Resiliente Menschen kennen sich selbst gut und tun sich Gutes in belastenden Situationen, wie zum Beispiel einen Arbeits- oder Wohnortwechsel. Stärken machen stark! Man sollte sich im Leben auf das konzentrieren, was man kann, und diese Fähigkeit noch verbessern, anstatt dem, was man nicht kann, zu viel Bedeutung zu schenken. Fröhlichkeit und Humor tragen wesentlich zur psychischen Widerstandsfähigkeit bei. Es reichen auch wenige dieser Eigenschaften aus, um gut durchs Leben zu kommen. Resilienz wird auch durch Krisen gestärkt. Kommt man gut durch eine Krisensituation, so erinnert man sich beim nächsten Mal daran, wie man frühere Krisen bewältigt hat. Grundsteine dafür werden in der Kindheit gelegt. Doch auch als Erwachsener kann man noch an sich arbeiten. Sich nicht vor schwierigen Situationen zu drücken, sich und seine Kinder nicht in Watte zu packen hilft uns, Erfahrungen zu sammeln, um mit späteren Krisen besser umzugehen.

Antigentest gegen PCR-Test: Der Antigentest weist das Protein von SARS-CoV-2 nach und ist extrem abhängig von der Abstrichqualität und der Menge der Viren. Die Sensitivität beträgt nur 60 bis 70 Prozent, somit sind 40 Prozent falsch negativ, dieser Test ist ein Parameter für die Infektiosität und ist immer mit dem genetischen PCR-Test zu kontrollieren (empfindlich auf wenig Virusmaterial). Antikörpertest: Bei rund 20 bis 30 Prozent der Erkrankten finden sich keine Antikörper (AK) bzw. sie sind wieder verschwunden, sodass fehlende Antikörper keine Erkrankung nachweisen. Je geringer der Krankheitsverlauf ist, umso geringer sind die Antikörper, zudem gibt es Kreuzreaktionsfehler anderer Coronaviren (Schnupfenviren). Standard bleibt immer der PCR-Test, wobei es bereits einen PCR-Schnelltest gibt, erhältlich in 30 bis 60 Minuten. Covid-Impfung: Es gibt zwei Impfstoffe: den Vektor-Impfstoff und den mRNA-Impfstoff (Messenger Ribonukleinsäure = Zell Botenstoff). Beim Vektorimpfstoff werden

nicht pathogene Adenoviren genetisch mit SARS-CoV-2-Proteinen beladen, die Zelle wird zur Produktion von Antigenen/Spikeprotein angehalten und erzeugt dann Antikörper als Immunität-Humorale-Antwort. Gleichzeitig bildet sich auch eine zelluläre Langzeit-Immunität. Leider kann sich auch eine Immunität gegen das Vektorvirus bilden. Bei dieser Plattform-Technologie ist im Vektor jedes Gen einführbar, wichtig für zukünftige Impfstoffherstellung (bisher genutzt für Ebola- und MERS-Impfungen). Die erste Impfung erfolgt mit einer Niedrig-Dosis, die zweite Impfung (Boosterung) mit einer Volldosis, wobei das Impfungsintervall nicht genau eingehalten werden muss. Diese Impfung ist effektiv (ca. 90 %), es bewirkt eine langanhaltende Bildung von neutralisierenden Antikörpern, wobei geringe lokale Nebenwirkungen auftreten können und geringe allgemeine Nebenwirkungen in Form von Fieber, Müdigkeit und Schwäche (bei etwa einem Drittel der Patienten). Beim mRNA-Impfstoff wird folgendes Konzept angewandt: In


der Regel wird Boten-RNA (mRNA) appliziert, mRNA muss nur im Zytoplasma der Zielzelle aufgenommen werden, da dort die Proteinherstellung an den Ribosomen vonstatten geht. Um die Aufnahme ins Zytoplasma zu erleichtern, wird die mRNA in Liposomen oder Lipid-Nanopartikeln (LNP) verpackt. Durch die Bindung an Replikase-Enzyme kann die mRNA sich im Zytoplasma selbst vervielfältigen. Häufig ist eine zweimalige Gabe notwendig. Es erfolgt keine Genomveränderung. mRNA-basierte Vakzine (Impfstoffe) gelten theoretisch als sicher, da sie keine Infektionen auslösen können (wie etwa attenuierte Lebendvakzine). mRNA verbleibt im Zytoplasma und kann nicht in das Genom integriert werden. Es wird

rasch abgebaut und es gibt keine antivektor-spezifische Immunität wie bei den Vektorimpfstoffen. Zu den mRNA-Vakzinen zählen Moderna und Biontech/Pfizer. Die Antikörper und neutralisierenden Antikörper sind hoch, auch der Langzeit-Impfeffekt funktioniert bei rund 95 Prozent. Es zeigen sich geringe lokale Nebenwirkungen an der Impfeinstichstelle, ein Drittel der Patienten reagieren mit Fieber, Müdigkeit und Schwäche, die bisherigen Effektivitäts-und Sicherheitsdaten (erste vier bis sechs Wochen der Beobachtung) sind ausgezeichnet. Der Impfstoff muss bei -80° C gelagert werden und die Gabe muss innerhalb einer Stunde erfolgen. Bei der Notfallzulassung (UK und USA) trägt der Patient das Risiko eventuel-

ler Komplikationen selbst, bei der provisorischen Zulassung liegt das Risiko beim Hersteller oder beim Staat (EU/Europa) und gilt für 1 Jahr. Impfvorgang: Der Einsatz von Screenings mit Antigentest ist nutzlos, und wenn, dann nur in Kombination mit dem PCR-Test. Auch die Antikörper-Bestimmung vor der Impfung ist nutzlos, da sie zu ungenau ist. Nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung ist keine Impfung notwendig – innerhalb von neun Monaten nach einer Covid-Erkrankung ist bisher keine zweite Neuinfektion aufgetreten. Eine ausführliche Aufklärung des Patienten sollte durch den Hausarzt oder das Impfteam erfolgen. Die Nebenwirkungen und even-

tuellen Komplikationen stehen in keiner Relation zur Covid-19-Erkrankung, sodass zum Erreichen eines sogenannten Herdenschutzes alle sich einer Impfung unterziehen sollten, mindestens aber 60 Prozent der Bevölkerung. Die Impfungen sollten bei den Risikogruppen beginnen: alte, kranke Menschen, Personal in Altersheimen und Krankenhäusern ...

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing

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Jahrestage

2. Jahrestag

Alois Lanthaler In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner ganz besonders am 16. Jänner um 18.00 Uhr in der Kirche von Obertelfes. Wir danken allen, die daran teilnehmen. Gegangen bist du aus unserer Mitte, aber nie aus unserem Herzen.

Wenn ihr mich sucht, dann sucht in euren Herzen. Wenn ihr mich dort findet, dann lebe ich in euch weiter.

Die Trauerfamilie

All unsere Erinnerungen an dich begleiten uns jeden Tag und lassen uns wissen, dass du bei uns bist.

Heidi Siller verh. Unterhofer

Unvergessen der 10. Jänner, der Tag, an dem du geboren wurdest und an dem wir dich, viel zu früh vor 4 Jahren, der Erde zurückgeben mussten. Wir gedenken deiner an diesem Tag bei der hl. Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit und danken allen, die daran teilnehmen.

In unserem Herzen, liebe Heidi, hörst du nie auf zu sein.

Deine Lieben

1. Jahrestag

Josef Seidner

„Kropfn-Peppi“ * 09.07.1931 † 22.01.2020 Zum ersten Mal jährt sich der Tag, an dem du uns verlassen hast. Wir denken ganz besonders an dich am Samstag, den 23. Jänner um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön. Deine Söhne

Maria Senn geb. Wild

3. Jahrestag

Krumer-Midl * 18.10.1946 † 08.09.2020

Maria Fichter geb. Schaiter * 20.12.1934 † 03.02.2018

Danke

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt‘s Gott!

Für immer in unseren Herzen!

In Liebe deine Familie

Noch ein paar Jahre wollt‘ ich leben, wollt‘ noch ein bisschen bei euch sein, denn es ist so schön gewesen, doch es hat nicht sollen sein. Drum lasst mich schlafen, gönnt mir die Ruh‘, deckt mich mit mehr Liebe als Tränen zu!

für die herzliche Anteilnahme, die Aufmerksamkeiten, die vielen tröstenden Worte und liebevollen Zeichen. Danke an alle, die uns unterstützt haben und denen wir nicht persönlich danken konnten. Die Trauerfamilie

4. Jahrestag

Wer dich gekannt, hat dich geliebt, weil es solche Herzen wenig gibt. Zu jeder Stund, an jedem Ort lebst du in unseren Herzen fort.

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Otto Haller Ognanderer-Otto † 11.01.2017

In liebevoller und dankbarer Erinnerung gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir danken allen, die daran teilnehmen und ihn in guter Erinnerung behalten. In Liebe deine Anna mit Kindern und Enkelkindern


Du bist nicht mehr hier, dein Platz ist leer, aber du hast einen festen Platz in unseren Herzen.

1. Jahrestag

Leo Mair

* 23.06.1956 † 29.01.2020

Vor einem Jahr bist du von uns gegangen auf eine Reise ohne Wiederkehr. Wir denken an unseren Leo ganz besonders beim Gottesdienst am 31. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir vermissen dich! Deine Lieben

1. Jahrestag Sybille Weissteiner geb. Sparber Ein Jahr ohne dich. In Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am 17. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen und Sybille in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön.

Du bist von uns gegangen, aber nicht verschwunden. Du bist jeden Tag an unserer Seite, ungesehen, ungehört und dennoch ganz nah. Für immer geliebt und vermisst bleibst du in unseren Herzen. Du fehlst!

Sybi, du fahlsch ins!

Die Trauerfamilien Weissteiner und Sparber

5. Jahrestag

Stefan Larcher In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an dich am Sonntag, den 17. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Lieber Tate, du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind.

Menschen, die wir lieben, sterben nie. Sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. In ewiger Liebe deine Familie

11. Jahrestag

Irmgard Volgger Aichholzer In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von St. Jakob in Pfitsch. Allen, die daran teilnehmen und unsere liebe Irmgard in guter Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

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Jahrestage

Leben aber muss man das ganze Leben hindurch lernen, und worüber du dich vielleicht noch mehr wundern wirst: Auch sterben muss man das ganze Leben lernen. Seneca

1. Jahrestag

1. Jahrestag

Maria Volgger geb. Hofer Siller-Midl * 24.05.1930 † 15.01.2020

Johanna Salcher Voppichler

In inniger Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich am Sonntag, den 17. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung.

* 27.01.1962 † 06.01.2020

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die unsere liebe Mame im Gebet einschließen und sie in guter Erinnerung behalten. In Liebe deine Kinder mit Familie

10. Jahrestag

Ferdinand Egartner

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines. Das eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines. Doch dieses eine Blatt allein bestimmte mein Leben. Drum wird dies eine Blatt allein mir immer wieder fehlen.

Am Sonntag, den 31. Jänner um 9.15 Uhr wird in der Pfarrkirche von Gossensaß deiner gedacht. Allen, die daran teilnehmen und für dich beten, herzlichen Dank.

Und immer sind da Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder und Augenblicke. Sie werden uns an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich niemals vergessen lassen.

In liebevoller Erinnerung denken wir an unsere Mami am Mittwoch, den 6. Jänner in der Wallfahrtskirche in Trens. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt‘s Gott.

In Liebe deine Tochter Karin

Deine Kinder

“Quando ci sentiremo tristi, ritaglieremo dal vostro ricordo tante piccole stelle, allora il cielo sarà così bello, che tutto il mondo se ne innamorerà.”

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9° anniversario

8° anniversario

Francesco Marcotto

Bruna Zanlucchi Marcotto

† 27.12.2011

† 15.02.2013

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Con tanto tanto amore i vostri figli e i vostri amatissimi nipoti


Ein gesundes Neues Jahr Ein gutes Neues Jahr Ein zufriedenes Neues Jahr

Stefan Staudacher Gogerer Steffl * 21.03.1930 † 09.12.2020

Danke für die herzliche Anteilnahme, die uns auf so vielfältige Weise zum Ausdruck gebracht wurde. Danke allen, die unseren Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben und ihn in guter Erinnerung behalten.

Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind.

Die Trauerfamilie

Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht auf dein Foto schauen und lächeln oder weinen oder beides. Non passa una giornata nella quale non guardiamo la tua foto sorridendo o piangendo o entrambi.

2. Jahrestag

2° anniversario

In Liebe und Dankbarkeit erinnern wir uns an Ti ricordiamo con amore e gratitudine

Eine klassische Hoffnung für das Neue Jahr. Zum Neujahrstag wünschen wir uns dies von Herzen. Der Neujahrstag ist ein bewusster Tag am Beginn des Jahres, wo wir neu starten mit einer Jahreszahl, mit dem Monatslauf, mit unserem eigenen Lebensalter. Gerade in Coronazeiten sind die Wünsche zum Neuen Jahr nur zu gut verständlich. Wir wollen die ständigen Sorgen endlich hinter uns lassen. Doch so einfach ist es wohl nicht und so schnell geht die Krise nicht vorbei. Doch wir haben auch eine Fürsprecherin im Himmel: Maria. Am 1. Jänner wird das Hochfest der Gottesmutter Maria gefeiert. Dies wissen viele nicht. Als der Engel zu ihr kam, wurde tatsächlich alles anders, mit Jesu Geburt wurde für die Menschen alles anders. Und trotz des schwierigen Weges, den sie im Leben gehen musste, wurde für sie am Ende alles gut, als sie in den Himmel zu ihrem Sohn aufgenommen wurde. Dort ist sie jetzt. Und setzt sich ein für uns. Wird für uns auch alles gut? Der 1. Jänner ist auch der Weltfriedenstag. Trotz Corona gibt es weiterhin viel Unfrieden auf der Welt. Friedensstifter zu sein, ist eine christliche Aufgabe, der wir uns auch im neuen Jahr widmen dürfen. Frieden zu stiften in uns, in unseren Beziehungen, in den Familien, in den Nachbarschaften. Der Neujahrswunsch wird bei vielen heuer ohne Händedruck und mit Maske stattfinden. Das ist für alle ungewohnt, aber wir können versuchen, das auszugleichen, indem wir uns umso intensiver in die Augen schauen. Das neue Jahr 2021 wird hoffentlich ein einfacheres als das hinter uns liegende, wenngleich wir uns bewusst sein müssen, dass wir auch weiter gefordert sein werden, uns auf Neues einzulassen. Dabei ist nicht nur unsere Gesellschaft gefordert, sondern auch die Politik und besonders wir als Kirche.

Gertraud Cinosi geb./nata Hofer * 27.07.1953 † 09.01.2019 Ohne dich fehlt ein Teil – immer und überall. Ci manchi – sempre ed ovunque. Deine Familie La tua famiglia

Simon Walter, Pastoralassistent Erker 01/21

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Unterhaltung

M N E A I M R E A F I F N A

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Mehrzahl von: Baufirma).

E B R N I R B U M F A I U R

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

Pfiffikus Pfiffikus sucht ein Riesenbanner am Zwölferturm. Wer den Namen oder den Anlass zu dieser Aktion kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 18. Jänner. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

A

B

E

F

I

M

N

R

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Im Bild war die Burg Reifenstein, die aus dem ehemaligen Sterzinger Moos auf einer markanten Felskuppe herausragt. Das Bild wurde am 30. August 2020 aufgenommen, nachdem der Mareiter Bach, der Eisack und der Pfitscher Bach Hochwasser geführt und überall Überschwemmungen verursacht hatten. Unter anderem wurden auch Teile vom Sterzinger Flugplatz überflutet, wobei sich Schlammwasser vom Mareiter Bach auf den Feldern ansammelte. Ein Vorgängerbau geht auf das Jahr 1110 zurück. Von 1470 bis 1813 war der Deutsche Orden mit der Burg belehnt, die um- und ausgebaut wurde. Reifenstein wurde in seiner Geschichte niemals erobert und zerstört und gilt deshalb heute als besterhaltene Burganlage Südtirols.

Das Los bestimmte EVI HOLZER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Dezember. Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas, zur Verfügung gestellt von

Wir gratulieren! Pfiffikus des Jahres Das Los hat unter allen Einsendungen des Jahres 2020 Verena Gschnitzer aus Sterzing ermittelt. Sie darf sich über einen 88 Erker 01/21 freuen. Geschenkskorb

Lösungswort: FAUSTKEIL

Der Gutschein kann in der Redaktion abgeholt werden.

• K • F • I • L • I • K O • M • ERPRESSUNG•ORGEL • I F F L A N D R I N G • E Z B HEU•ERA•WTO•SOZ• •GI•NCP••UNTERAU LEP I D O P T E RE N • G S L •RF I • • YE N • • T R• E M UDU•PM•GTOE•ERL• •EISACKUFER•CAVE I N N E R P F L E R S C H • A I •KAFKA•ARETINO•N OMNIBUS•NBE•USUS • A N • A LT H E R R E N • V E KLIER•ZENO•EGGER

Lösungswort: BIDENODERTRUMP

Auflösung des Vormonats

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Erker 01/21

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Gesundheit

Apotheken 02.01. – 08.01.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 09.01. – 15.01.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 16.01. – 22.01.: Stadtapotheke Tel. 765397 23.01. – 29.01.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 30.01. – 05.02.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktische Ärzte 05.01.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 06.01.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 09.01.: Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 10.01.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 16.01.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 17.01.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 23.01.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 24.01.: Dr. Valbona Kurtallari Tel. 324 0953522 30.01 Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 31.01 Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauffolgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187. Psychologischer Dienst 24 h Tel. 0472 813100 Tierärzte 02./03.01.:

Dr. Michaela Röck (Dr. Prota) 06.01.: Dr. Stefan Niederfriniger 09./10.01.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Prota) 16./17.01.: Dr. Bruno Prota (Dr. Röck) 23./24.01.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Röck) 30./31.01.: Dr. Michaela Röck (Dr. Prota) 06./07.02.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst am Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Bruno Prota, Tel. 647439, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Dr. Michaela Röck, Tel. 347 1375673 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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Veranstaltungen

6.1. AHL WSV Broncos Weihenstephan vs. SHC Fassa Falcons, Sterzing, Weihenstephan Arena, 18.00 Uhr. Voraussichtlich Online-Übertragung, ohne Zuschauer. 10.1. Biathlon, Südtirol-Cup, Ridnaun, Biathlonzentrum Maiern. 14.1. AHL WSV Broncos Weihenstephan vs. Steel Wings Linz, Sterzing, Weihenstephan Arena, 20.00 Uhr. Voraussichtlich Online-Übertragung, ohne Zuschauer.

Vorbehaltlich weiterer Verordnungen, die das öffentliche Leben zur Vorbeugung gegen die weitere Verbreitung des Coronavirus (COVID-19) einschränken, übernehmen wir keine Gewähr für die hier gelisteten Veranstaltungen. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen im Wipptal finden Sie täglich auf www.dererker.it. 17.1. Schneeschuhwanderung, AVS Sterzing. 23.1. AHL WSV Broncos Weihenstephan vs. EC Bregenzerwald, Sterzing, Weihenstephan Arena, 19.30 Uhr. Voraussichtlich Online-Übertragung, ohne Zuschauer. 24.1. Anfängerskitour, AVS Sterzing.

27.1. AHL WSV Broncos Weihenstephan vs. VEU Feldkirch, Weihenstephan Arena, 19.30 Uhr. Voraussichtlich Online-Übertragung, ohne Zuschauer. 30.1. Tag der offenen Tür im OSZ, Sterzing, 9.30 – 12.00 Uhr. 30./31.1. Sportrodeln, Junioren-Weltcup, Finale, Jaufental. 1.2. Sportrodeln, Junioren-Europameisterschaft, Jaufental.

VERBRAUCHERZENTRALE MO, 9.00 – 12.00 Uhr, Sterzing, Neustadt 21 AUSBILDUNGS- & BERUFSBERATUNG MO, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Tel. 800 601 330. GEWALT IM ALTER Tel. 800 001 800 SPRACHENCAFÈ Termine werden erst noch festgelegt. Tel. 333 8698659 ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE- & BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL MO bis DO, 9.00 – 11.00 Uhr, Tel. 0472 726060. ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt.

BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE & ELTERN Verein La Strada – der Weg, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. FAMILIENBERATUNGSDIENST Terminvereinbarung DI 15.00 – 16.00 Uhr,, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo. com. CARITAS TELEFONSEELSORGE Tel. 0471 052052.

SELBSTHILFEGRUPPE BEI DEPRESSION UND ANGSTSTÖRUNGEN 14-tägige Treffen, Brixen. Info und Anmeldung: Tel. 333 4686220. SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt. Telefonische Beratung, Fragen und Information unter der Rufnummer 333 2986884. TRAUERCAFÈ Sterzing, Margarethenhaus, Termin: 5.1. (9.15 – 10.45 Uhr) und 2.2. (16.00 – 18.00 Uhr).

7.2. AHL WSV Broncos Weihenstephan vs. EC KAC II, Sterzing, Weihenstephan Arena, 17.00 Uhr. Voraussichtlich Online-Übertragung, ohne Zuschauer.

SPRECHSTUNDEN Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 22. Jänner 2021 von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Voranmeldung notwendig unter Tel. 0471 946020.

VEREINE & VERBÄNDE ElKi Aktuelle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw.org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr.


Leute Seit 15 Johr bisch du ban Gschwenter Klaus und hosch gholfn baudn ‘s uane und ‘s ondre Haus.

Zehn Jahre schon dabei, ohne großes Wehgeschrei. Da vermutet man doch sehr, dass es werden auch noch mehr. Bleib gesund auch weiter, ein netter Mitarbeiter.

Danke,

lieber Franz, für deine Treue, deinen Fleiß und deine Freindschoft!

Deine Kofler’s

Lieber Martin, seit 10 Jahren leistest du einen wertvollen Beitrag zum Erfolg der Firma. Einen herzlichen Dank für deine Betriebstreue und deinen unermüdlichen Einsatz. Deine Kofler’s

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Kichererbsen-Laibchen Zutaten für die Laibchen: 300 g getrocknete Kichererbsen, 80 g Zwiebeln, ½ TL Kreuzkümmel, ½ TL gemahlener Koriander, etwas Chilipulver, Kräutersalz, etwas gemahlener schwarzer Pfeffer, 1 – 2 TL Zitronensaft, gehackte Petersilie oder Schnittlauch, 1 Ei. Für die Sauce: 250 g Tomatensoße ohne Kerne, 2 TL Olivenöl, etwas Kräutersalz, etwas Schnittlauch, Pflanzenöl zum Frittieren. Zubereitung: Die Kichererbsen in einer Schüssel mit kaltem Wasser bedecken und über Nacht einweichen. Am nächsten Tag abgießen und gründlich spülen. Danach die Kichererbsen in einem Topf mit heißem Wasser etwa 50 bis 55 min. weichkochen. Kochwasser abgießen, davon 80 ml auffangen, beiseitestellen und die Kichererbsen gut abtropfen lassen. Zwiebeln schälen, fein hacken und mit den Kichererbsen und dem aufgefangenen Kochwasser pürieren. Die Masse mit Gewürzen, Zitronensaft, fein gehackter Petersilie oder Schnittlauch und einem Ei zu einem Teig vermengen. Daraus mit angefeuchteten Händen kleine Laibchen zu je 40 g formen. In einem Topf oder einer Fritteuse das Pflanzenöl auf 180° C erhitzen und die Laibchen darin knusprig ausbacken. Mit einem Schaumlöffel herausheben und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Für die Sauce etwas Olivenöl in eine Pfanne geben, Tomatensauce dazugeben und würzen. Etwa 25 bis 30 min. leicht köcheln lassen und danach mit den Laibchen servieren. Gutes Gelingen wünscht Ullli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Sie sind im Jahr 2020 Eltern geworden und möchten das schönste Babyfoto Ihres neuen Familienmitglieds im Erker verewigen? Einfach Babyfoto, Namen und Wohnort innerhalb 18. Jänner an susanne.strickner@dererker.it schicken. Die Fotos werden im Februar-Erker veröffentlicht.

Unter allen Einsendungen wird ein Überraschungsgeschenk verlost! Teilnahmebedingungen unter www.dererker.it

Einsendeschluss: 18. Jänner Infos unter: 0472 766876, susanne.strickner@dererker.it

Il vostro bambino è nato nell’anno 2020 e volete pubblicare nell’Erker la più bella foto del nuovo membro della famiglia? Spedite una foto del bambino, nome e luogo di residenza entro il 18 gennaio a susanne.strickner@dererker.it. Le foto verranno pubblicate nel numero dell’Erker di febbraio.

Tra tutte le foto inviate ne verrà pescata una e premiata con una sorpresa! Condizioni di partecipazione sotto www.dererker.it Termine di spedizione: 18 gennaio Informazioni al nr. 0472 766876, susanne.strickner@dererker.it Erker 01/21

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Wipptaler Sumserin

Nochzirearn brauchn mir in leschtn Johr nit. Isch jo eh foscht a Wunder, dass man‘s iberlebb hot! Wenn man asou dummedum schaugg und lest, wos in die Zeitign steaht und wos man in Radio heart: va Ziffern und Nummern weard man jo total tirmisch. Und noar isch derfir holt iber die gonzn Feirtige schier olls zue giwesn: Kuen Gschäft (außer holt der Beck und die Dorfladn), kuen Goschthaus und Hotell, kuen Frisär isch offe giwesn und holt a die Roßkopfgondl und olle ondern Soalbuhnen und Schilifte sein nit in Betrieb gongen. Schier die nächnschtn Verwondtn hatt man nit bsuechn giterft und umgikeahrt, de hattn bold a nit ba dir vorbeischaugn gikennt. Und wos hot‘s gholfn? Weard schun sein, dass de, de wos zi schoffn hobm, va de gonzn Regln und Verboute sich derwortn, dass de Ziffern und Zohln zrugg giehn. Ob‘s mit Lorve ausetzn, mit efter Hänte owaschn und mit Obstont holtn gitun war, isch nou zi schaugn. Und ob vielleicht de Rechnung augongin isch, wearmer woll earscht in die nägschtn Wochn und Munate draukemmen. Man hofft holt, dass sich die Leit a drun holtn, wos ungschoffn isch. Und ba viel Leit hilft des holt a lei, wenn se derzue gezwungen wearn. Zi Silvester hon i a, wie holt olle, in die gonzn Leit, in de i bigegnt bin, an guetn Rutsch – wie man asou sogg – ins Nuie Johr gewinscht. Lei uen hon i des nit gewinscht: den Koronavirus, der mecht holt bittschien nou ban oltn Johr 2020 poppm bleibm ... 92NoarErker hatt01/21 man a Rueh.

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Impressum

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.00 - 12.00 Uhr I 14.00 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WIPP-Media GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Sekretariat & Werbung: Susanne Strickner (su) susanne.strickner@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Alois Karl Eller, Harald Kofler, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Hermann Steiner, Armin Torggler, Caterina Fantoni (cf), Bruno Maggio (bm), Dario Massimo (dm). Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Gemeinden

Geburten Brenner: Martin Lerchegger (14.11.2020, Brixen). Freienfeld: Ilvy Wieser (02.11.2020, Bruneck). Elia Überegger (05.11.2020, Brixen). Pfitsch: Mattia Hofer Rocchetti (02.11.2020, Brixen). Ratschings: Anton Schölzhorn (08.11.2020, Brixen). Alex Wieser (27.11.2020, Brixen). Max Locher (29.11.2020, Brixen). Sterzing: Adile Djaferi (02.11.2020, Brixen). Mariana Prieth Kantioler (04.11.2020, Völs, AT). Theo Seidner (04.11.2020, Brixen). Helena Hofer (11.11.2020, Brixen). Carlos Trapp (23.11.2020, Brixen). Amira Siddique (27.11.2020, Brixen). Todesfälle Brenner: Max Volgger, 73 (05.11.2020, Brenner). Emma Prieth, 92 (13.11.2020, Brenner). Ludwig Holzer, 91 (16.11.2020, Sterzing). Gianluigi Marcassoli, 80 (22.11.2020, Cabral, Dom. Reb.). Freienfeld: Erich Wieser, 71 (27.10.2020, Bozen). Anton Leitner, 87 (19.11.2020, Sterzing). Pfitsch: Adolf Profanter, 79 (26.11.2020, Pfitsch). Olga Locher, 80 (30.11.2020, Sterzing). Ratschings: Josef Thaler, 70 (27.11.2020, Ratschings). Sterzing: Hildegard Egger, 81 (09.11.2020, Brixen). Fioravante Bogana, 89 (10.11.2020, Sterzing). Heidi Kollmann, 84 (11.11.2020, Sterzing). Anton Mair, 92 (17.11.2020, Sterzing). Marianna Webhofer, 92 (19.11.2020, Sterzing). Noemi Mattedi, 93 (21.11.2020, Sterzing). Rudolf Seehauser, 78 (21.11.2020, Sterzing). Herta Linser, 88 (23.11.2020, Sterzing). Hermann Kofler, 83 (23.11.2020, Sterzing). Eheschließungen Sterzing: Jessica Greco und Heinz Goller (14.11.2020, Sterzing). Anna Katarzyna Szlufik und Marco Fistarol (27.11.2020, Sterzing). Baukonzessionen Brenner: Martin Prast, Giggelberg 22: Errichtung eines Hackschnitzellagers und eines lw. Lagerraums als Zubau zur überdachten Mistlege, Bp.95, Gp.492 und 496/1, K.G. Brenner. Franz Josef Überegger, Giggelberg: Errichtung eines Feldweges und Bodenverbesserungsarbeiten, Gp.502, 504 und 505, K.G. Brenner. Anton Mühlsteiger, Pflersch: Projekt zur Errichtung eines Pferdestalles, Heulagers und Maschinenlagers, Gp.586, K.G.

Pflersch. Agnes Christina, Andreas Ullrich, George Thomas und Maria Brunner, Pflersch 71: Abbruch, Verlegung und Wiederaufbau „Brunnerhof“, Bp.61, Gp.184, 185/1 und 186/1, K.G. Pflersch. Freienfeld: Juliane Rainer, Handwerkerzone Trens 17: Erweiterung und Aufstockung der bestehenden Dienstwohnung, Bp.586, K.G. Trens. Jürgen Salzburger, Trens, Bahnhofstraße 2: Errichtung einer Holzhütte, Bp.208, K.G. Trens. Pfitsch: Renate Rainer, Fabian, Julian und Maximilian Volgger, St. Jakob 22: Änderung der Zweckbestimmung der Pension Nocker in Wohnungen, Bp.210, K.G. Pfitsch. Herta Tötsch, Pfitsch 1: Abbruch und Wiederaufbau eines Stadels, Gp.487/1, K.G. Pfitsch. Wolfgang Oberhofer Landwirtschaftl. KG, Wiesen: Errichtung eines Feldweges samt Infrastrukturleitungen und Rückbau des Gemeindeweges, versch. Gp., K.G. Wiesen. Hotel Kranebitt, Grube 82 und 83: Errichtung eines neuen Heizraumes mit Hackschnitzelsilo, Bp.452 und 527, Gp.2064/33 und 770/11, K.G. Pfitsch. Markus Mair, Flains 208/A/B/C: Neubau Wohnhaus – Projekt im Sanierungswege, Bp.1125, K.G. Wiesen. Ratschings: Werner Ungerank, Telferweg 17: Abbruch und Wiederaufbau des bestehenden Gebäudes, Bp.84, K.G. Telfes. Paul Trenkwalder, Mareit, Fürholz 4: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.331, K.G. Mareit. Interessentschaft Ratschings-Flading, Innerratschings: Sanierung und Erneuerung der Trinkwasserleitung in Flading, Gp.1720, K.G. Ratschings. Hans-Paul Holzmann, Untere Gasse 2: Sanierung des Wohngebäudes und Neubau einer Außenstiege ins Dachgeschoss, Bp.82, Gp.695/4, K.G. Mareit. Josef Wurzer, Telfes: Abbruch der Holzhütte und Errichtung eines Hackschnitzellagers, Bp.4, K.G. Telfes. Maria Braunhofer, Außerratschings: Errichtung eines neuen Feldstadels samt Gerätelager, Gp.430, K.G. Ratschings. Sterzing: Helmut Aigner, Jasmin Pichler, Thuinerweg: Sanierung des Erdgeschosses mit Umwidmung von lw. Kubatur, Bp.67, K.G. Thuins. Alois und Matthias Roalter, Ruth Unterthiner, St.-Margarethen-Straße 83 und 83/A: Errichtung einer Überdachung im Dachgeschoss und einer Garage mit Unterstellplatz, Bp.633, K.G. Sterzing. Josefine Schafer, Deutschhausstraße: Errichtung eines Parkplatzes, Gp.628/8, K.G. Thuins. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it


1921 Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

04.01.1921 Ein Lustmord bei Franzensfeste Wie aus Bozen gemeldet wird, wurde bei Franzensfeste die Leiche einer ermordeten Frauensperson aufgefunden. Ueber den Vorfall wird folgendes bekannt: Kinder, die sich am Neujahrstag zeitlich auf den Weg machten, um von Haus zu Hans Neujahr „abzuwünschen“, stießen zwischen Franzensfeste und dem ersten Wärterhause auf die Leiche einer Frau, die offenbar einem mörderischen Anschlag zum Opfer gefallen war. Auf die Alarmrufe der Kinder eilten die Bewohner der Nachbarschaft herbei und erkannten in der Ermordeten eine gewisse Leni Mesner, geb. Collisseli, die von ihrem Manne getrennt lebte und sich einem liederlichen Lebenswandel hingab. Der grauenhafte Fund wurde dem Gerichte nach Brixen gemeldet, von wo aus sich sofort eine Gerichtskommission an den Tatort begab. Nach der öffentlichen Meinung dürfte es sich bei der Mordtat um einen Racheakt handeln, da die Frau zu vielen Männern Beziehungen unterhalten hatte und mit einem in Zwistigkeiten geraten sein dürfte. Man hält einen Eisenbahner für den Täter. Nach einem anderen Gerücht soll es sich um einen Lustmord handeln. Der Ermordeten wurden angeblich die Nase und die Ohren abgeschnitten und ihr Körper auch noch in anderer Weise verstümmelt. Neuigkeits-Welt Blatt 07.01.1921 Bobmeisterschaft der Jaufenstraße Aus Sterzing wird uns geschrieben: Am 2. Jänner wurde die Bobmeisterschaft der Jaufenstraße unter Teilnahme zahlreicher Zuschauer ausgetragen. Im Gegensatz zu dem Tauwetter am Neujahrstage hatte sich Kälte am Renntage eingestellt. Am Start waren 8 Bob erschienen, von denen einer außer Konkurrenz fuhr. Den Meisterschaftspreis und Titel errang Herr Paul Keim, Mitglied des R. R.-Klubs Meran, Stange, mit den Mitfahrern Prast, Fink, Plattner und Bremser Wurzer in 9 Minuten 30 1/5 Sekunden. Zweiter wurde Herr Steiner Josef, Sterzing, Mitfahrer Fink, Pfund, Trnka und Bremser Silbernagl in 9 Minuten 35 4/5 Sekunden. Dritter Herr Jakob Platzer, Sterzing, Mitfahrer Lazzeri, Louis und Franz, Marco und Bremser Fuchs Hans in 9 Minuten 40 3/5 Sekunden. Den Damenpreis errang Frau Toni Kelderer in 9 Minuten 50 3/5 Sekunden mit den Mitfahrern Frl. Helene Obexer und Marie, Frl. Mina Haas und

Hermann Kelderer als Bremser. Bemerkenswert ist, daß zwischen dem ersten und letzten (Damen)-Preis nur eine Zeitdifferenz von 20 Sekunden bei einer Rennstrecke von 7 Kilometer liegt, ein Beweis, daß die Preisfahrer diesmal ihr Bestes gaben und ein Ansporn für die Fahrer des Damenbobs, sich beim nächsten Bobrennen am 23. Jänner um den Wanderpreis von Sterzing zu beteiligen. Die um 8 Uhr abends im Saale des Hotels „Rose“ in Sterzing vorgenommene Preisverteilung gestaltete sich zu einem fröhlichen Vereinsfeste, besonders durch die Bereitwilligkeit des Herrn Betriebsleiters Mannsberger, der durch Klaviervorträge und flotte Tanzweisen zur Erhöhung der Stimmung beitrug. Innsbrucker Nachrichten 08.01.1921 Ein Haushaltungskurs Ein Haushaltungskurs für bäuerliche Mädchen und Frauen findet vom 11. April bis 11. September an der landwirtschaftlichen Landes-Winterschule in Moos bei Sterzing (Südtirol) statt. Aufnahmegesuche bis 1. März an die Anstaltsdirektion, die auch nähere Auskünfte erteilt. Kurskosten 460 Lire. Wiener Landwirtschaftliche Zeitung

lange vollauf belastet und trotzdem werden noch immer Motoren, Bügeleisen usw. angeschlossen. Nun haben wir es glücklich soweit gebracht, daß in der Früh und am Abend die ersten Stunden nur noch gerade die Drähte glühend sind. Eine zweckmäßige Ausnützung des Stromes wird und muß jedermann billigen; könnten aber nicht einige der größeren Betriebe gerade jetzt in der wasserarmen Zeit bewogen werden, die Kraft nur in den Tagesstunden zu beziehen, damit doch ein mittelmäßiges Licht gesichert ist? – Am Hause der Firma Janauschek wurde ein schönes Schild einer Versicherungsgesellschaft befestigt. Das Schild zeigt in der Mitte das Sterzinger Wappen: ein alter, auf Krücken gebeugter Mann trägt den Tiroler Adler auf dem Rücken. Seit einiger Zeit ist der Adler, wahrscheinlich auf „höheren Befehl“, mit einem Blatt Papier überpickt! Ja, ja im „erlösten“ Gebiete ist der Adler ein verpöntes Symbol. Der Tiroler 27.01.1921 Pfarrer Isidor Alverà gestorben Am Mittwoch, 26. Jänner, um 5 Uhr früh starb nach längerem Herzleiden im Philippinum in

13.01.1921 Blutiges Ende einer Tanzunterhaltung Aus Sterzing wird berichtet: Am Sonntag den 9. des Monats nahm das Musikerkränzchen im Bahnhof-Hotel in Sterzing ein blutiges Ende. Der Verschieber Alois Pasquazzo geriet mit seinen Tischgenossen in einen erregten WortTodesanzeige von Pfarrer Isidor Alverà (1852-1921) aus dem Dekanatsarchiv Stilfes wechsel, ein Unbekannter zog das Messer und Meran Hochwürden Herr Isidor Alverà. Der versetzte dem Verschieber drei Stiche, so daß Verstorbene war geboren in Ampezzo am 28. Pasquazzo schwer verletzt ins Spital gebracht Dezember 1852, empfing die Priesterweihe werden mußte. Innsbrucker Nachrichten am 15. Juli 1883 und wirkte seit 3. August 1888 als Pfarrer am Brenner. Die Pfarrgemein14.01.1921 Sterzinger Brief de Brenner betrauert in ihm den treuen Seelenhirten, die Gemeinde das langjährige unerMit unserer Beleuchtung ist es schon nimmüdliche Ausschußmitglied und einen Ehrenmer schön. Das Elektrizitätswerk war schon bürger. Der Tiroler Erker 01/21

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