Erker Jahrgang 26 - Februar 2014
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.
„Es braucht eine grenzüberschreitende Verlagerungspolitik“ Im Gespräch mit BBT-Vorstand Konrad Bergmeister
Geologie
Gemeinden
Das bringt das neue Jahr
Schätze aus der Tiefe Sport
Drei Wipptaler in Sotschi
inhalt
editorial
erker februar 14
titelgeschichte _ 12
Jahrhundertprojekt BBT
Foto: Nicolo Derigis
Der Brennerbasistunnel gilt bereits heute als Retter der Verkehrslawine über den Brenner. Die große Frage bleibt, ob der längste Eisenbahntunnel der Welt die hohen Erwartungen ab 2026 erfüllen kann. Der Erker hat mit BBT-Vorstand Konrad Bergmeister über das 8,5 Milliarden Euro Projekt und seine Herausforderungen gesprochen.
18 _ GEMEINDEN
Das bringt das neue Jahr
22 _ FISKUS
Steuerliche Neuerungen
28 _ GESELLSCHAFT
Schätze aus der Tiefe
36 _ Kultur
Im Gespräch mit Landeschronistin Rita Thaler Wieser
52 _ Sport
Drei Wipptaler in Sotschi
parte italiana 46 _ Alta Val d‘Isarco: Sotto quota 20.000 la popolazione 42 _ Vipiteno: Incontro con la nuova dirigente scolastica 48 _ Fortezza: Forte passato alla Provincia 51 _ Hockey: Una stagione difficile 61-77 _ erker-extra
einrichten & wohnen I fasching
rubriken 4_ 35 _ 38 _ 78 _ 80 _
Leserbrief
80 _ 81 _ 81 _ 82 _
Frageecke
Aus der Seelsorgeeinheit Woher stammt der Name? Gesundheit Weißes Kreuz Soziales Pfiffikus Leute
84 _ 84 _ 85 _ 86 _ 90 _
Erkoku
91 _ 93 _ 93 _ 94 _ 95 _
Veranstaltungen
Rezept Rätsel Jahrestage Gemeinden Kleinanzeiger Sumserin Impressum Vor 100 Jahren
Nächster Redaktionsschluss: 14.02.14 Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, info@dererker.it, www.dererker.it erker februar 14
Liebe Leserin, lieber Leser, eine Kathedrale baut man nicht über Nacht. Die „Säulen der Erde“ sind erst einmal jahrhundertelang gigantische Baustellen. Am Kölner Dom wurde 500 Jahre lang gebaut. Ein halbes Jahrtausend. Der Dom war bei weitem nicht der einzige, der im sakralen Bauboom des europäischen Mittelalters entstanden ist. Äbte wie Bischöfe träumten davon, sich als Bauherren in Stuck und Marmor zu verewigen. Hatten sie Glück, bauten ihre Nachfolger am Fundament weiter, andernfalls rissen sie die Mauern eben ab und fingen einfach wieder von vorne an. Auch einen alpenquerenden Eisenbahntunnel baut man nicht über Nacht. Erste Pläne für einen Tunnel unter dem Brenner zwischen Innsbruck und Franzensfeste wurden bereits 1847 geschmiedet, vor 167 Jahren. Ein bisschen Brennerbasistunnel vorgefühlt wurde schon damals, aber die nachkommenden Baumeister und Politiker warfen die veralteten Ideen ihrer Väter wieder über Bord und fingen dann wieder von vorne an. Heute ist mehr als ein Zehntel des BBT mit seinen 200 Kilometern an Röhren und Stollen fertig gebaut. Irgendwie ähnelt auch der „Rohbau“ in Mauls und Aicha einer Kathedrale – mit seinem Labyrinth an Seitenschiffen, gespannten Strebebögen und Rippengewölben im Inneren des Berges. Die Kathedrale – umgeben von einer Aura des Transzendentalen, der BBT, umgeben von einer Aura des kommenden Transits. Beim Gedanken daran kommt fast schon Ehrfurcht auf. Für den spanischen Mönch Don Justo war der Bau einer Kathedrale ein „Akt des Glaubens“. Für viele italienische, österreichische und Brüsseler Politiker ist es ein Akt des Hoffens, bei der Banddurchschneidung des Jahrhundertprojekts in der ersten Reihe zu stehen. Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder ist davon überzeugt, dass uns unsere Enkel und Enkelsenkel für den BBT dankbar sein werden. Weil stinkende und lärmende LKW nicht mehr an unseren Haustüren vorbei, sondern unter unseren Kellern hindurch rauschen werden. Falls sie das tun werden. Denn nur weil eine Kathedrale gebaut wird, heißt das noch lange nicht, dass Menschen auch regelmäßig darin beten. Mit dem BBT und der verheißungsvollen Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene ist es nicht anders. Wirtschaftlich Denkende feuern zwar den Bau des BBT an, ihre LKW werden sie aber noch jahrzehntelang über die Brennerautobahn schicken, solange der Transport auf der Straße finanziell günstiger ist als auf der Schiene. Dass es ein Kampf werden könnte, die Laster endlich in den Berg zu kriegen, zeigt sich schon heute: Staaten können oder wollen sich immer noch nicht auf eine einheitliche Verkehrspolitik einigen. Frächter gehen auf die Barrikaden, wenn die ohnehin spottbillige Brennermaut um ein paar Cent angehoben wird, der LVH fordert gar eine Mautbefreiung für Südtiroler Unternehmen. 2026 wird man den Menschen vermutlich zum BBT zwingen müssen. Man wird die Autobahnmaut explodieren lassen und eine Verlagerungspolitik einfordern müssen. Fahrten im BBT um einen Obolus anbieten. Oder, wenn alles nichts hilft, mit Förderungen locken. Kathedralen waren früher Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Heute sind es eindrucksvolle, stille Zeugen der christlichen Tradition Europas. Wir wünschen es dem BBT, zumindest ein paar Jahrzehnte eine Blütezeit zu erleben, bevor auch er vielleicht als stumme Sehenswürdigkeit endet. Die Redaktion 3
leserbriefe
Chronischer Notstand am Brenner Am Bahnhof Brenner mussten die Feuerwehren der Umgebung Ende Dezember wieder einmal in tiefer Nacht zu einem Noteinsatz ausrücken, um einen Gasaustritt einzudämmen. Damit hält die chronische Serie von Havarien weiter an: Austritte von Säure aus defekten Transportwaggons und Schadstoffen aus Mülltransporten treten jedes Jahr mehrmals auf. Der prompte und dankenswerte Einsatz der Feuerwehr Brenner und die Aufmerksamkeit der Gemeinde haben zwar stets Schlimmeres verhütet, bieten aber keine Garantie gegen einen etwaigen, wirklich schwerwiegenden Schadensfall. Leider werden die Regionen zwischen Start und Ziel nicht über die gelieferten Kontingente gesundheitsschädlicher Frachten informiert, da keine Meldungspflicht an die Behörden besteht. Im Interesse der Bevölkerung, des Bahnverkehrs und der Sicherheit von Wehrmännern, Zivilschutz und Bahnpersonal wäre eine solche aber dringend erforderlich. Während Brandschutz ansonsten bis ins kleinste Detail geregelt ist, besteht hier eine untragbare Sicherheitslücke. Die Landesregierung muss bei RFI auf Kontroll- und Informationspflicht drängen und bereits jetzt energisch
Schadenersatz bei den Verantwortlichen einfordern. Die Serie von Pleiten und Pannen muss ein Ende finden, bevor Schlimmeres geschieht. Der Bahnhof Brenner ist bereits jetzt ein Bild der Verwahrlosung und darf nicht auch noch zur zeitweiligen Gefahrengut-Deponie verkommen. Hans Heiss, Riccardo Dello Sbarba, Brigitte Foppa, Landtagsabgeordnete der Grünen
Die Dosis macht das Gift Pünktlich zum zweiten Jahrestag des „EuGH-Schandurteils zum sektoralen LKW-Fahrverbot“ (21. Dezember 2011) und nach bereits 4.100 Tagen im größten Luftsanierungsgebiet des Binnenmarktes gibt es einen glasklaren Befund: Landesrat Hannes Gschwentner hat sich in eine „Neue Heimat“ verlagert, Landesrat Thomas Pupp hat sich keinen Millimeter von der „Gschwentner-Position“ wegverlagert, Landesrätin Ingrid Felipe verharrt im Untätigkeits- oder Unfähigkeitskoma und will nach Brüssel verlagern, der Mülltransit von Neapel bis Hamburg wird durch „richterliche Gewalt“ dank der BBT-„Baupartner“ Italien und EU-Kommission von der Eisenbahn
in den mund gelegt I Altlandeshauptmann Luis Durnwalder übergibt dem neuen Landeshauptmann Arno Kompatscher die Schlüssel zum Palais Widmann, zu seinem Büro und zur Garage im Landhaus. Kruzifi Halleluche, ja!
drei l eine sel, wei o m a dir hlüs dir j I gib tautosc r hosch er? d s u Dien Chauffe hport, o an eingsc
4
erker februar 14
auf die Autobahn zurückverlagert. Die „Schwarz/Grüne Tiroler Landespolitik“ hat innerhalb kürzester Zeit die jahrelange Vorreiterrolle in Transitfragen verschenkt – Parallelen zur Position der „Schwarz Grünen vom Tivoli“ in der Bundesligatabelle sind rein zufällig, aber zutreffend. Die „Schwarz Grüne Tiroler Landespolitik“ verlagert den Güterverkehr wieder auf die Autobahn und schützt die Täter, während Bevölkerung und Wirtschaft weiter den hohen Schadstoffbelastungen ausgesetzt werden. Ein trister Befund, der unsererseits im Jahr 2014 erhöhte Anstrengungen in verschiedenen, auch neuen Bereichen nach sich ziehen wird – denn Gesundheit, Arbeitsplätze und Lebensraum sind nicht verhandelbar. Die Menschen bezahlen mit dem Verlust ihrer Lebens- und Gesundheitsqualität, die Betriebe mit sündteuren Auflagen bei Betriebserweiterungen sowie -neuanlagen. Jeder ein Narr, der sich in Tirol mit einem Betrieb ansiedelt oder noch Urlaub macht. Denn statt mit dem Gütesiegel „Luftkurort“ können ein Großteil der Inn- und Wipptaler Gemeinden mit einem Gütesiegel „Luftgiftort“ werben. Ein entsprechendes Logo zum Aufkleben wird unsere Kreativ-Abteilung entwerfen. Fritz Gurgiser, Transitforum Austria-Tirol
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Richtigstellung Mitte Februar wird Dr. Franz Keim die Stelle als Gemeindearzt von Franzensfeste abgeben. Er tritt nicht, wie im Jänner-Erker geschrieben, in Ruhestand, sondern wirkt weiterhin als Arzt in Sterzing. Wir entschuldigen uns für den Fehler. Die Redaktion
Schreiben Sie uns! Liebe Leser, Ihre Meinung ist uns wichtig und soll auch den anderen Lesern bekanntgemacht werden. Wir gestatten uns, Leserbriefe aus Platzgründen sinnrespektierend zu kürzen.
info@dererker.it www.dererker.it
Windpark
Entscheidung im Juli Der Staatsrat in Rom wird sich in einem knappen halben Jahr mit dem Windpark am Sattelberg befassen. Dies bestätigt Anton Seeber, gesetzlicher Vertreter der WPP 1 AG. Die private Gesellschaft hat im vergangenen Jahr Rekurs gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Bozen zum Windpark am Sattelberg eingereicht, das 2012 den Beschluss der Landesregierung zur Genehmigung von 19 Windrädern am Grenzkamm hoch über dem Brenner wegen Verletzung und falscher Anwendung von Gesetzen, Verfahrensfehlern, widersprüchlichen Verwaltungsakten, Befugnisüberschreitung und unzureichender Begründung widerrufen hat. „Die im Urteil angeführten Begründungen sind unverständlich und nicht nachvollziehbar“, verteidigt sich die WPP 1 AG. Sie ist nach wie vor von der Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit ihres Projekts überzeugt.
Aspiag-Hotel: noch keine Zusage Ein Investor aus Italien soll am Bau und der Führung eines Hotels im Süden von Sterzing interessiert sein (Erker 01/14). Im Raumordnungsvertrag hatte sich die Aspiag Service GmbH zur Realisierung eines 3-Sterne-Superior-Hotels mit mindestens 200 Betten verpflichtet. Bislang war die Suche nach Investoren aber erfolglos. Anfang Jänner sollte sich klären, ob der Investor zusagt. Das tat er nicht, jedenfalls nicht bis Redaktionsschluss. Es laufen offene Gespräche, so Diego Andolfato von der Aspiag GmbH, der auf eine Rückmeldung des Investors wartet. Mittlerweile soll es einen weiteren Interessenten aus dem Ausland geben. Woher dieser stammt, wollte die Geschäftsführung vorerst nicht verraten.
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aktuell
Hofübergabe
Eine Ära geht zu Ende: Am 10. Jänner übergab Luis Durnwalder nach 25 Jahren als Landeshauptmann von Südtirol die Schlüssel an Nachfolger Arno Kompatscher. Seinem Nachfolger wünschte er, dass dieser Höhen und Tiefen gleichermaßen bewältigen könne, „dass du dich in diesen Räumen wohlfühlst und immer die richtigen Entscheidungen triffst: Lass Dich von den einen nicht übermütig machen und von den anderen nicht entmutigen.“ Unter Durnwalders Ägide ist die von Silvius Magnago auf den Weg gebrachte Autonomie ausgebaut und erweitert und das Land zu einer prosperierenden und wohlhabenden EuropaRegion geworden. Durnwalder verfolgte eine Politik der ethnischen Aussöhnung und des gegenseitigen Respekts. Dass er sich demokratiepolitisch keinen Nobelpreis verdient, will der Neo-Altlandeshauptmann gar nicht leugnen: Vielen gingen die morgendlichen Bittgänge zu weit, er selbst suchte und brauchte den steten Austausch mit der Bevölkerung. Für ihn und viele Südtiroler war dies gelebte Bürgernähe, für andere ein Instrument zur Schaffung von Abhängigkeiten. Mit Durnwalder tritt ein Politiker ab, der eines in sich vereinte wie wenige andere vor ihm: staatsmännischen Schliff gepaart mit einer gesunden Portion gewiefter Bauernschläue. Bei all dem saß ihm nicht ungern der Schalk im Nacken. lg 6
Untertorplatz wird umgestaltet Mit dem Untertorplatz macht Sterzing wahrlich keine gute Figur. Optisch – wenn auch durch ein kleines Blumenbeet notdürftig etwas aufgehübscht, das sich im Winter unter Schnee und Eis verbirgt – nicht nur für ausgewiesene Ästheten ein Schlag ins Gesicht, und auch verkehrstechnisch versinkt er immer wieder im Chaos. Dem soll nun ein Ende bereitet werden. Seit Monaten läuft ein Planungswettbewerb zur Neugestaltung des Platzes. Fünf Architekten haben sich daran beteiligt, zwei davon sind noch im Rennen. Die Entscheidung soll noch im Frühjahr fallen. Wir dürfen gespannt sein, wessen Handschrift die „Visitenkarte“ von Sterzing in Zukunft tragen wird.
Wipptal
Neue F-Bezirksgruppe bis Sommer Nach der verhinderten Wiederkandidatur von Thomas Egger für die Freiheitlichen ist die FBezirksgruppe im Wipptal weitgehend zusammengebrochen. Auch einzelne Ortsgruppen haben sich damals der von Egger neu gegründeten „Wir Südtiroler“Fraktion angeschlossen und den Freiheitlichen den Rücken gekehrt. Die Wähler im Bezirk hingegen sind den Freiheitlichen indes treu geblieben: Mit einem Minus von nur einem Prozent blieb der befürchtete Egger-Effekt weitgehend aus. Bis zum Sommer, so F-Ehrenobmann Pius Leitner, sollen nun erste Ergebnisse präsentiert werden.
2.804 Wipptaler stimmen ab 61.189 Südtiroler beteiligten sich im vergangenen Jahr am Selbstbestimmungs-Referendum der Süd-Tiroler Freiheit. Davon sprachen sich 92,17 Prozent für die Selbstbestimmung aus. Jeder fünfte Wipptaler tat seine Meinung kund. 19,32 Prozent der wahlberechtigten Wipptaler haben sich 2013 am Selbstbestimmungs-Referendum der Süd-Tiroler Freiheit beteiligt. Dies war nach dem Pustertal (22,67 %) die zweithöchste Wahlbeteiligung. In absoluten Zahlen: Von 14.510 Stimmberechtigten haben 2.804 an der Abstimmung teilgenommen. In vier der sechs Wipptaler Gemeinden lag die Wahlbeteiligung bei über 20 Prozent: In Freienfeld war sie mit 22,89 Prozent am höchsten, gefolgt von Brenner (22,29 %), Ratschings (20,38 %) und Pfitsch (20,35 %). In Sterzing stimmten 17,41 Prozent ab, in Franzensfeste 13,68 Prozent. Ahrntal war mit 32,88 Prozent die Gemeinde mit der landesweit höchsten Wahlbeteiligung. Die hohe Wahlbeteiligung im Wipp- und Eisacktal zeuge laut STF-Bezirkssprecher Hartmuth Staffler von regem politischen Interesse und drücke den Wunsch der Bevölkerung aus, über die Zukunft des Landes mitentscheiden zu können. erker februar 14
Referendum zu Bürgerbeteiligungsgesetz Am 9. Februar findet in Südtirol zum ersten Mal ein Referendum über die Bürgerbeteiligung in Südtirol statt. Das „Bürgerbeteiligungsgesetz“ war 2013 von der SVP im Alleingang im Landtag durchgeboxt worden. Nun entscheiden die Bürger, ob sie das SVP-Gesetz zur direkten Demokratie wollen oder nicht. Quorum ist keines vorgesehen. Erwirkt worden ist die Volksabstimmung von drei verschiedenen Promotorenkomitees: vom Promotorenkomitee der Initiative für mehr Demokratie mit 17.663 Unterschriften, die im vergangenen Jahr gesammelt worden sind. Unterstützt wird dieses Komitee von zahlreichen Südtiroler Organisatoren, darunter auch der AVS, die Verbraucherschutzzentrale, der Heimatpflegeverband, Gewerkschaften, VKE und viele andere. Nachdem sich das Erreichen der vorgeschriebenen Unterschriftenzahl abzeichnete, stellten sieben SVP-Abgeordnete selbst einen Antrag auf das Referendum zu einem Gesetz, das sie selber ohne Koalitionspartner im Juni verabschiedet hatten. Ein weiterer Antrag für das Referendum kam von sieben Abgeordneten der Oppositionsparteien. Den Wahlberechtigten wird nun per Volksentscheid folgende Frage zur Abstimmung vorgelegt: „Stimmen Sie dem Gesetz betreffend Bürgerbeteiligung in Südtirol zu, das vom Landtag am 6. Juni 2013 verabschiedet und im Amtsblatt der Region Nr. 26, Beiblatt Nr. 3 vom 25.6.2013 veröffentlicht worden ist?“ Die Initiative für mehr Demokratie und das Promotorenkomitee, die dieses Referendum primär forciert haben, sehen im derzeitigen Gesetz die Mitbestimmungsrechte der Bürger nicht ausreichend gewährleistet. Die derzeitige Regelung, so die Initiative für Direkte Demokratie, weierker februar 14
se erhebliche Mängel auf und verhindere die tatsächliche Mitbestimmung der Bevölkerung. So sei etwa die erforderliche Unterschriftenanzahl für das Zustandekommen einer Volksabstimmung mit 26.000 zu sammelnden Unterschriften viel zu hoch und die Sammelzeit von zwei Monaten zu kurz für eine erfolgreiche Sammlung. Neben weiteren Elementen im Regelwerk, die das Zustandekommen einer Volksabstimmung so gut wie unmöglich machen, gebe es im SVP-Gesetz weitere schwerwiegende Mängel: So fehle etwa das Instrument des „klassischen“ Referendums (d. h. die Möglichkeit einer Volksabstimmung, bevor ein Gesetz in Kraft tritt oder bevor ein Großprojekt gebaut wird). Weiters sei die Möglichkeit der Abhaltung von Volksabstimmungen über Politikergehälter oder Steuern ausgeschlossen. Auch sollte es künftig – ginge es nach diesem Gesetz – keine Volksinitiativen zur Verbesserung der Direkten Demokratie oder über das Wahlgesetz geben. Die Art von Referendum, wie es am 9. Februar stattfindet, ist vom Autonomiestatut vorgesehen, weil es dabei um ein Gesetz geht, mit dem das Funktionieren der Demokratie in Südtirol geregelt wird. Es konnte mit 8.000 Unterschriften erwirkt werden und es gilt kein Beteiligungsquorum: Es entscheiden also jene, die an der Abstimmung teilnehmen. Damit ist eigentlich schon vom Autonomiestatut angezeigt, wie die wesentlichen Eckpfeiler für eine gute Regelung der Direkten Demokratie auszusehen hätten. Wenn die Mehrheit der Abstimmenden mit Nein stimmt, ist dieses Landesgesetz abgelehnt und der Weg frei für eine neue Regelung der Direkten Demokratie, wie sie mit dem Volksbegehrens-Gesetzentwurf der Initiative für mehr Demokratie bereits wieder auf den Tischen der Abgeordneten liegt. Die Wahllokale sind von 6.00 bis 22.00 Uhr geöffnet. 7
gesellschaft
Rückläufige Geburtenrate Deutlich positiver Wanderungssaldo in Sterzing/ Immer weniger Trauungen/ Ausländer seit Jahren erstmals wieder rückläufig Das Bevölkerungswachstum im Wipptal bremst sich ein: 19.753 Personen lebten am 31. Dezember 2013 im Wipptal und damit um 80 mehr als im Vorjahr. 2012 war die Zunahme mit 162 Personen noch doppelt so hoch. Gewachsen ist eigentlich nur noch Sterzing wegen eines deutlich positiven Wanderungssaldos, während in den umliegenden Gemeinden die Bevölkerung stagniert.
Der Anteil ausländischer Mitbürger, der im Wipptal aktuell bei 8,2 Prozent liegt, war im vergangenen Jahr erstmals seit Jahren wieder rückläufig. Stark gesunken ist die Geburtenrate. Trotzdem gab es einen weiterhin anhaltenden Geburtenüberschuss von 52 Personen: 198 Geburten standen 146 Todesfälle gegenüber. Und noch etwas: Die Hochzeitsglocken läuten im Wipptal immer seltener.
19.753 Personen leben zu Beginn dieses Jahres im Wipptal.
19.753 Wipptaler Von den zu Jahresende registrierten 19.753 Wipptalern waren 10.061 Männer (+23) und 9.692 Frauen (+57). Allerdings bremst sich das Bevölkerungswachstum ein: Die Zunahme betrug gegenüber dem Vorjahr bezirksweit nur noch 80 Personen. Zurückzuführen ist diese hauptsächlich auf den deutlich positiven Wanderungssaldo in Sterzing. In allen Wipptaler Gemeinden sind die Männer in der Mehrzahl; bezirksweit leben hier 369 Männer mehr als Frauen. Deutlich angestiegen ist die Bevölkerungszahl 2013 nur in Sterzing, eine leichte Zunahme gab es auch in der Gemeinde Brenner und in Ratschings; in Freienfeld war sie 8
das zweite Jahr in Folge rückläufig. Leicht abgenommen hat sie auch in Pfitsch. Weniger Einwohner gibt es auch wieder in Franzensfeste, wo nur noch 972 Personen, davon jeder vierte mit Migrationshintergrund, leben.
1.614 Ausländer 2013 verzeichnete man im Bezirk seit Jahren erstmals wieder einen leichten Rückgang ausländischer Bürger. 1.614 Ausländer und damit um 37 weniger als 2012 lebten im vergangenen Jahr in den sechs Wipptaler Gemeinden. Dies entspricht einem prozentuellen Anteil von 8,2 Prozent. 562 kamen aus EU-Staaten, 1.052 aus Nicht-EULändern.
Rückläufig war die ausländische Bevölkerung vor allem am Brenner und in der Gemeinde Pfitsch. In den anderen Gemeinden stagnierte deren Anteil mehr oder weniger. In Franzensfeste liegt der Ausländeranteil auf kommunaler Ebene mit 24,1 Prozent südtirolweit am höchsten. In Sterzing sind es mittlerweile neun Prozent. Am niedrigsten ist er mit 3,2 Prozent in der Gemeinde Ratschings. 2004 waren im Bezirk 761 ausländische Bürger ansässig. In den vergangenen zehn Jahren hat sich deren Anteil mehr als verdoppelt.
1.024 Zuwanderungen Trotz seiner Randlage innerhalb Südtirols, aber als Grenzbezirk ver-
kehrstechnisch günstig gelegen, weist das Wipptal bereits seit vielen Jahren einen positiven Wanderungssaldo auf. Mit 1.024 (+169) Zuwanderungen weisen die Wipptaler Gemeinden so viele wie nie zuvor auf. Diesen standen im vergangenen Jahr 856 (+86) Abwanderungen gegenüber. Allerdings zeichnet sich ein stark divergierendes Bild zwischen der Mittelpunktgemeinde Sterzing und den umliegenden Gemeinden ab: Der deutlich positive Wanderungssaldo von 168 Personen ist 2013 allein auf die Gemeinde Sterzing zurückzuführen, wo 545 Zuwanderungen lediglich 315 Abwanderungen entgegenstanden. In der Gemeinde Brenner hielten sich die Zu- und Abwanderungen die Waaerker februar 14
Wipptaler Bevölkerung (Stand 31.12.2013) Männer 1.093
±12 +12
Frauen 1.033
±12 +3
Einwohner 13 2.126
±12 +15
Franzensfeste
491
-13
481
-3
972
-16
Freienfeld
1.377
-8
1.293
+4
2.670
-4
Pfitsch
1.442
-16
1.433
+11
2.875
-5
Ratschings
2.278
+5
2.138
+2
4.416
+7
Sterzing
3.380
+43
3.314
+40
6.694
+83
Wipptal
10.061
+23
9.692
+57
19.753
+80
Ausländer 2013 Gemeinde Brenner
EU-Bürger 82
Nicht-EU-Bürger 225
gesellschaft
Brenner
gesamt 307
% 14,4
±2012 -29
Franzensfeste
42
192
234
24,1
±0
Freienfeld
85
55
140
5,2
+4
Pfitsch
63
125
188
6,5
-20
Ratschings
83
60
143
3,2
-4
Sterzing
207
395
602
9,0
+12
Wipptal
562
1.052
1.614
8,2
-37
Ratschings
Abwanderungen Zuwanderungen 106
106
±0
Franzensfeste
64
51
-13
Freienfeld
96
84
-12
Pfitsch
151
120
-31
Ratschings
124
118
-6
Sterzing
315
545
+230
Wipptal
856
1.024
+168
gesamt 26
±12 +7
Franzensfeste
2
2
4
-9
Freienfeld
13
8
21
-1
Pfitsch
22
21
43
-4
Ratschings
27
21
48
-2
Sterzing
26
30
56
-23
Wipptal
98
100
198
-32
Eheschließungen 2013 Gemeinde standesamtlich
Bevölkerungswachstum eingebremst (+7)
kirchlich
gesamt
±12
2
9
-1
Franzensfeste
-
1
1
-3
Freienfeld
3
4
7
-3
Pfitsch
3
8
11
-5
Ratschings
6
5
11
-4
Sterzing
15
3
18
-12
Wipptal
34
23
57
-28
Nur 198 Geburten Die Geburten haben 2013 im Wipptal im Vergleich zum Vorjahr um 32 abgenommen. Damit war die Geerker februar 14
545 Zuwanderungen stehen 315 Abwanderungen gegenüber
146 Todesfälle
7
Bevölkerung das zweite Jahr in Folge rückläufig (-4)
Franzensfeste
kamen im vergangenen Jahr 198 Babys zur Welt: 98 Mädchen (-17) und 100 Buben (-15). Zugenommen gegenüber dem Vorjahr haben sie einzig und allein in der Gemeinde Brenner, besonders stark abgenommen hingegen in Franzensfeste und Sterzing. Besonders beliebte Namen im vergangenen Jahr waren David und Mattia (Brenner), Anna und Maximilian (Freienfeld), Mia, Emma, Jakob und Elias (Pfitsch), Laura, Sandra und Jonas (Ratschings), Vivian, Giulia, Matthias und Noah (Sterzing).
Brenner
ge; in den anderen Gemeinden war der Wanderungssaldo leicht negativ, am deutlichsten in Pfitsch.
Sterzing
Mit 24,1 Prozent der südtirolweit höchste Ausländeranteil
Wanderungssaldo
Brenner
Geburten 2013 Gemeinde Mädchen Buben Brenner 8 18
Pfitsch
Freienfeld
Wanderungssaldo 2013 Gemeinde
Negativer Wanderungssaldo (-31)
Weniger ausländische Bürger (-29)
burtenrate im vergangenen Jahr stark rückläufig. Das Wachstum der Wipptaler Bevölkerung ist demnach auf eine anhaltende Zuwanderung zum einen und auf eine ständig älter werdende Bevölkerung zum anderen zurückzuführen. In den sechs Wipptaler Gemeinden
Foto: Autonome Provinz Bozen
Gemeinde Brenner
Die Anzahl der Todesfälle ist im Wipptal seit Jahren in etwa gleichbleibend. 2013 sind 146 Personen und damit um eine weniger als im Vorjahr gestorben: elf in der Gemeinde Brenner (+1), sieben in Franzensfeste (-3), 13 in Freienfeld (-4), 16 in Pfitsch (-5), 36 in Ratschings (+5) und 63 in Sterzing (+5). Die Differenz zwischen den Geburten (198) und den Todesfällen (146) ergibt für das Jahr 2013 im Wipptal einen Geburtenüberschuss von 52 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser um 31 Personen gesunken.
noch 23 Mal (-5). 34 Paare und damit um 23 weniger als im Vorjahr schlossen den Bund der Ehe vor dem Standesbeamten. Mit 57 Trauungen wurde im Wipptal ein absoluter Tiefststand erreicht.
100 Jahre Mathilde Haller aus Sterzing wurde am 19. Jänner 100 Jahre alt. Die aus Sterzing stammende Frau ist damit die älteste Wipptaler Bürgerin. Anna Schwitzer aus Freienfeld wird am 13. März 100 Jahre alt. Der betagteste Wipptaler ist der im November 1918 geborene Edoardo Orrasch aus Sterzing. lg
Älteste Gemeindebürger (Stand 31.12.2013)
Brenner Adolfina Rauchegger Wackerle (4.12.1920) Josef Rieder (26.10.1926) Franzensfeste Maria Forgione (26.09.1920) Josef Taibon (13.01.1922) Freienfeld Anna Schwitzer (13.3.1914) Josef Sparber (20.12.1920) Pfitsch Johanna Hofer (05.03.1915) Alois Kinspergher (19.6.1922)
57 Eheschließungen
Ratschings Anna Markart (19.11.1918) Karl Ungerank (28.6.1919)
Immer seltener läuten im Wipptal die Hochzeitsglocken: 2013 nur
Sterzing Mathilde Haller (19.1.1914) Edoardo Orrasch (7.11.1918) 9
2014 Erker 25
N
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aktuell
„Meine politische Karriere ist beendet“ Bei den Landtagswahlen im vergangenen Herbst musste Thomas Egger seinem neuen Bündnispartner den Vortritt geben: Andreas Pöder (BürgerUnion) zog mit einem Vorsprung von rund 300 Stimmen in den Landtag ein. Für ein zweites Mandat reichte es nicht. Ist Eggers politische Karriere damit endgültig vorbei? Der Erker hat beim ehemaligen Landtagsabgeordneten der Freiheitlichen nachgefragt. Erker: Herr Egger, was machen Sie zurzeit beruflich? Thomas Egger: Ich arbeite mich derzeit wieder in unserem Immobilienbüro in Sterzing ein. In den vergangenen Jahren, in denen ich im Landtag war, hat sich auch in rechtlicher Hinsicht einiges geändert. Sich einzuarbeiten braucht eben eine gewisse Zeit. Würde es Sie nicht reizen, ab 2015 wieder in der Sterzinger Gemeindepolitik mitzumischen? Ich habe nicht vor, bei den nächsten Gemeinderatswahlen anzutreten. Das wäre in meinen Augen eine „aufgewärmte Suppe“ – obwohl ich sagen muss, dass die 15 Jahre, die ich in der Gemeinde gearbeitet habe, menschlich gesehen schöner waren als die Zeit im Landtag. Auch der Abschied in der Gemeinde ist mir damals schwerer gefallen.
Also keinerlei politische Ambitionen mehr? Viele Leute sprechen mich auch heute immer wieder an und loben mich für den fünf Jahre langen Einsatz im Landtag, was mich sehr freut. Aber der Souverän hat entschieden, dass ich nicht mehr im Landtag arbeiten soll. Meine politische Karriere ist somit vom Wähler beendet worden. Beobachten Sie weiterhin das Tagesgeschehen in der Südtiroler Politik? Zugegeben: Nach den Landtagswahlen hat mich die Politik eine Zeitlang nicht mehr interessiert. Ich habe die Medien nur noch un-
gern verfolgt, weil in mir ein gewisser Frust vorhanden war. Vor allem ist mir bewusst geworden, dass der Wähler keinen Parteiwechsel wünscht. Offensichtlich
ted-umfrage
ist für die Wählerschaft jemand, der bei der gleichen Partei bleibt und beliebig oft Meinung ändert, glaubwürdiger als jemand, der zwar die Parteizugehörigkeit wechselt, aber politisch derselbe Mensch bleibt. Der Wähler unterscheidet leider auch nicht, ob der Parteienwechsel freiwillig oder unfreiwillig geschehen ist und wie viel jemand in seiner Amtszeit geleistet hat. Das alles möchte ich dem Wähler freilich niemals zum Vorwurf machen, wenngleich die vergangenen Landtagswahlen für mich eine einschneidende Erfahrung darstellten. Ich hätte mir gewünscht, dass meine politische Arbeit bewertet und vielleicht besser honoriert wird. Wie eng ist Ihr Kontakt zu Andreas Pöder, der als einziger Vertreter des Bündnisses BürgerUnion-Ladins Dolomites-Wir Südtiroler in den Landtag eingezogen ist? Wir haben uns in der Zwischenzeit zu mehreren politischen Aussprachen getroffen und auch die Sondierungsgespräche mit Landeshauptmann Arno Kompatscher gemeinsam geführt. Ich hatte somit immer wieder die Möglichkeit, einige Anliegen und politische Meinungen vorzubringen. Unser Bündnis steht somit nicht still, es lebt und wird auch weitergeführt. Interview: rb
Wetter
Windiges Sterzing, nasses Ridnaun
Ridnaun – eines der nassesten Gebiete Südtirols
Als warm und niederschlagsreich geht das Jahr 2013 in die Klimaannalen ein. Damit setzte sich auch im vergangenen Jahr der Trend von zu warmen Jahren fort. Die südtirolweit höchste Jahrestemperatur wurde am 6. August mit 37,7° C in Bozen gemessen. Am kältesten war es am 10. Februar auf der Schöntaufspitze (3.330 m) oberhalb von Sulden mit -27,4° C. Im Jahr zuvor wurde auf dem Wilden Freiger (3.399 m) mit -32,1° C die niederste jemals in Südtirol gemessene Temperatur festgehalten. Zu den niederschlagsreichsten Gebieten Südtirols zählte 2013 einmal mehr Ridnaun. Mit 1.263 mm Niederschlag war Ridnaun der nasseste Ort. Am meisten Niederschlag fiel am 23. Oktober; der blitzreichste Tag war der 4. August. Und in Sterzing pfeift ein scharfer Wind: Am 10. Oktober wurde hier mit 94 km/h die höchste Windspitze im Tal gemessen.
fuggerroppe
Ergebnis Umfrage Jänner
Trennen Sie regelmäßig Ihren Müll? Ja Nein Teilweise
91 % 2% 7%
Die Februar-Frage
Sind Sie mit den Lokalverwaltern in Ihrer Gemeinde zufrieden?
„Ä r a“ wor des Wort vom leschtn Johr. Des isch die Zeitsponne, de der olte Bese hinter sich gebrocht hot, und der nuie Bese nou vour sich hot.
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„Es wäre absolut notwendig, hinter einer getroffenen politischen Entscheidung zu stehen“ Im Gespräch mit Konrad Bergmeister, Vorstand der BBT SE 12
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Erker: Herr Bergmeister, der Brenner Basistunnel scheint unter Ihren bisherigen Projekten wohl Ihr Lebenswerk zu sein ... Konrad Bergmeister: Die ersten Ideen zu einer Unterquerung des Brennerpasses reichen zurück ins Jahr 1847, als man zwischen Stafflach südlich von Steinach und Gossensaß eine Art Scheiteltunnel bauen wollte. Nach dem Ersten Weltkrieg tauchte erneut die Idee auf, eine energiesparende Flachbahn zu bauen, um die Güter nicht über den Brenner transportieren zu müssen. Nun, hundert Jahre später, sind wir dabei, eine solche unterirdische Eisenbahnstrecke zu realisieren. Bei unserem Großprojekt gibt es
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drei besondere Herausforderuntäten zu profitieren. gen: die fachlich hochwertige Ent- Derzeit sind die Baukosten mit wicklung für eine Lebensdauer von 8,5 Milliarden Euro festgesetzt. mindestens 200 Jahren auf der Ba- Werden die Kosten bis 2026 weisis aktuellen Wissens und interna- ter steigen? tionaler Erfahrung, die FinanzieDie Gesamtkosten von 8,5 Milliarrung des Projektes sowie das Zuden Euro mit der Preisbasis vom sammenwirken von unterschiedli1. Jänner 2013 werden jedes Jahr chen Baunormen und Denkarten. neu aktualisiert und kommuniDer Brenner Basistunnel mit insziert. Dabei kommt die jährliche gesamt 64 km wird die weltweit Inflationsanpassung von rund 2,5 längste unterirdische EisenbahnProzent dazu, was Beträge zwiverbindung; er ist neben dem 20 schen 100 und 200 Millionen Euro km langen Femern-Belt-Tunnel ausmacht. zwischen DäneIm Allgemeinen mark und Deutsch„Der Wechsel geschieht kann man sagen, land das wichtigsdass 60 Prozent te Projekt entlang nicht von heute auf der Gesamtkosten des neuen euro- morgen. In Nachbarauf die Bauarbeipäischen Korridors ländern beobachten entfallen, etwa von Skandinavien tet man, dass es fünf 15 Prozent auf die (Helsinki) bis zum bis zehn Jahre dauert, eisenbahntechniMittelmeer (Vallet- bis sich der Verkehr sche Ausrüstung ta). (u. a. Fahrbahn, von der Straße auf die Die BahntechnoloSchienen, Leitungie verändert sich Schiene verlagert.“ gen), zwölf Prozent ständig. Wird auch auf Management das BBT-Projekt immer wieder auf und Grundstückskosten und etwa den aktuellsten Stand gebracht? 13 Prozent auf die Risikovorsorge. Wir versuchen kontinuierlich, aktuDabei wurden auf der Grundlage elles Wissen, abgestimmt mit den von Erfahrungen in Österreich und Eigentümern ÖBB und RFI, umzuder Schweiz sowohl die quantifisetzen. Nachdem 2009 das Projekt zierbaren als auch die derzeit unvon Italien und Österreich genehvorhersehbaren Risiken miteinbemigt worden ist, haben wir über rechnet. Alles zusammen ereine projektübergreifende Regelgibt dann eine aktuelle Kosplanung das ganze Projekt unter tenschätzung von 8,5 MilEinbeziehung vieler weltweit geliarden Euro. wonnener Erfahrungen optimiert. Wann werden wir Diese Planung wurde im Juni 2013 abgeschlossen. Zudem habe ich mit Universitäten ein internationales Netzwerk gebildet. Durch dieses versuchen wir, über Studienund Doktorarbeiten laufend neues Wissen für das Projekt zu erarbeiten bzw. vom Wissen der Universi-
wie schnell das erste Mal durch den BBT fahren? Wird das Bauprogramm abgewickelt wie zurzeit geplant, ohne zusätzliche Schwierigkeiten technischer, finanzieller oder politischer Art, wird der BBT im Dezember 2026 in Betrieb gehen. Vom Bahnhof Innsbruck bis zum Bahnhof Franzensfeste wird man dann knapp 25 Minuten lang unterwegs sein. Heute braucht man dafür mindestens eine Stunde und 20 Minuten. Die Mautanpassung sowie andere Sofortmaßnahmen gehen in Italien nur schleppend voran. Italien, Österreich und die Schweiz verhalten sich unterschiedlich. Das Nachtfahrverbot, in der Schweiz seit 1931 gültig, wurde in Italien noch nie eingeführt. 2012 wurden im Unterinntal die Mauttarife um zehn Prozent erhöht. Die Bren-
Foto: Martin Schaller
Nur noch 30 Prozent des Schwerverkehrs auf der Straße, dafür 70 Prozent auf der Schiene. Weniger Lärm und saubere Luft an der heutigen Brennerachse. All das soll ein Jahrhundertprojekt möglich machen. Mit dem Brennerbasistunnel zwischen Innsbruck und Franzensfeste wollen Italien und Österreich innerhalb 2026 die längste Alpenunterquerung der Welt bauen und das Verkehrsproblem langfristig in den Griff bekommen. Doch ohne gezielte Verkehrspolitik von Staaten und Regionen kann’s auch der Tunnel nicht richten, lässt Konrad Bergmeister im Erker-Gespräch durchklingen. Der österreichische Vorstand der Brenner Basistunnel SE über Herausforderungen des 8,5-Milliarden-Euro-Projekts, neueste Erkenntnisse aus dem Erkundungsstollen und wie sich der Verkehr in den nächsten Jahren verändern wird.
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nermaut von Innsbruck bis Brenner beträgt heute das Vierfache der Tarife südlich des Brenners. Dafür gibt es für mich zwei Erklärungen: Auf Tiroler Seite reagiert man schon seit langem sehr sensibel auf die Belastungen durch den Verkehr. Aktivitätsgruppen haben Druck gemacht, damit eine Lösung politisch umgesetzt wird. Die Maßnahme, spezielle Güter verbindlich auf der Bahn zu transportieren, hat die EU nur deshalb abgelehnt, weil es eine Einzelaktion des Landes Tirol war. Eine grenzüberschreitende Maßnahme hätte viel größere Chancen, umgesetzt zu werden. Italien ist in dieser Hinsicht, aber auch in Bezug auf die Alpenkonvention, viel träger als die Schweiz oder Österreich. Eine Chance sehe ich in der Brennerkorridorplattform, in der die betroffenen Länder Bayern, Tirol, Südtirol, Trentino und Verona eingebunden sind und eine regionale Kraft gebildet haben, die in Europa etwas bewegen kann. Einzelne kleine Provinzen oder Länder haben kaum Chancen, ihre Interessen durchzusetzen. Deshalb ist es umso wichtiger, regionale Kräfte zu bündeln, zumal die Europäische Union großes Interesse an modernen grenzüberschreitenden Eisenbahnverbindungen hat. Wie viele LKW werden nach Fertigstellung des BBT effektiv auf die Schiene verlagert? Über den Brenner werden jährlich rund 48 Millionen Tonnen an Gütern transportiert. Etwa 70 Prozent des Verkehrs werden auf der Straße und 30 Prozent auf der Schiene abgewickelt. Mit einer funktionie-
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renden Bahnlogistik für den Gü- dem BBT noch auf der Autobahn terverkehr auf längeren Strecken zu sehen sein? kann der Bahnverkehr gegenüber Das Ziel ist es, den Modal Split, der Straße mit Sicherheit zulegen. d. h. 30 Prozent Schiene und 70 Diese Änderungen geschehen Prozent Straße, umzukehren. Das aber nicht von heute auf morgelingt uns aber nur, wenn die gen. In Nachbarländern beobachMaßnahmen, die ich bereits antet man, dass es fünf bis zehn Jahgesprochen habe, umgesetzt werre dauert, bis ein solden. Ich bin davon cher Wechsel geschieht. überzeugt, dass es Der Wechsel passiert „Sicher weiß man gelingen kann. Die schnell, wenn er mit der nie, ob es nicht Schweiz wird dieses Anpassung von Tarif- durch eine FiZiel durch eine geund Mautsystemen for- nanzkrise oder zielte Verkehrspoliciert wird: Wo die Maut tik erreichen. Europa politische Umsteigt und eine Bahn zur ist mittlerweile zwar gestaltungen zu Verfügung steht, gibt es sensibilisiert, es gibt auch eine schnelle Ver- irgendwelchen aber viele Intereslagerung. Wir gehen da- Schwierigkeiten sen, die hier mitwirvon aus, dass Europa kommt.“ ken. Deshalb muss eine Zeit bevorsteht, in man versuchen, alder die Menschen bepen- und bergsenwusster, nachhaltiger und ressoursible Zonen zu bündeln und dieses censchonender leben und bahnambitionierte Ziel der Verlagerung affiner werden. 1825 hat Robert gemeinsam umzusetzen. Stephensen erstmals eine Dampf- Nicht nur die Bahntechnologie lok betrieben. Danach folgte das entwickelt sich weiter. Bis 2030 Bahnzeitalter. Nach dem Zweiten kann es durchaus Fahrzeuge geWeltkrieg kamen die ersten Autos ben, welche die Umwelt kaum und überall wurden Autobahnen noch belasten und stören ... gebaut – bis man feststellte, dass Mit diesem Thema habe ich mich Autobahnen nicht nur Segen, sonauseinandergesetzt, als ich noch dern auch viel Belastung bringen. bei der Brennerautobahn gearbeiHeute werden öffentliche Vertet habe. Ich glaube, dass die ölkehrsmittel und Mobilitätsknotenbetriebenen Fahrzeuge langsam punkte ausgebaut, damit man von von den elektrobetriebenen Fahreinem Zug in den anderen wechzeugen und solchen mit Hybridseln und unkompliziert Dörfer, motoren mit Wasserstoff und MeFahrradwege und Bushaltestellen thangas abgelöst werden. Fakt ist erreichen kann. Außerdem findet aber, dass ein Gut, das transporeine Bewusstseinsänderung hin tiert wird, nicht dasselbe Gewicht zu einer effizienten Zeitnutzung brauchen soll wie das Transportstatt, wo die Bahn wieder attraktimittel selbst. Ein LKW wiegt 15 bis ver wird. 20 Tonnen. Lade ich dasselbe GeWie viel Schwerverkehr wird nach wicht auf, transportiere ich fast 50 Prozent totes Gewicht herum. Bei Zügen wiegen Waggons im Vergleich dazu 15 Prozent und man kann 85 Prozent aufladen. Das ist ein ganz anderes Nutzverhältnis. Auch die Sicherheit des schienengebundenen Verkehrs ist um eine Zehnerpotenz höher als auf der Straße. Angenommen, der BBT wird nicht gebaut: Welches Szenario wird 2030
im Wipptal eintreten? Das ist eine sehr schwierige Frage, aber ich hoffe, dass dieses Szenario nicht eintritt. Die Bauarbeiten zum BBT haben längst begonnen, wir haben bereits etwa 30 Kilometer an Tunnels ausgebrochen und weitere 40 km befinden sich in der Vergabephase. Nach all diesen Jahren politischer Diskussionen und Verhandlungen, vieler technischer Varianten und Optimierungen sollten wir alle an einem Strang ziehen, das Projekt seriös und schnell umsetzen und mit den Alpenregionen eine gemeinsame Verlagerungspolitik von der Straße auf die Schiene vereinbaren. Jährliche Verzögerungen erhöhen die Kosten durch die Inflation um 100 bis 200 Millionen Euro. Viele bezweifeln, dass der BBT jemals fertiggestellt wird, sogar manche Politiker. Einmal scheint die Finanzierung gesichert, dann wieder nicht. Was ist Sache? Absolut notwendig wäre es, bei solchen internationalen großen Projekten hinter einer getroffenen politischen Entscheidung zu stehen und die Finanzierung der gesamten Bau- und Betriebsphase abzudecken. Mit dem offiziellen Beginn der Bauphase am 18. April 2011 haben sich alle Gesellschafter dazu verpflichtet, die Finanzierung zu gewährleisten. Aber die gesetzliche Grundlage ist in jedem Land anders: In Italien werden einzelne CIPE-Beschlüsse zu den jeweiligen Bauabschnitten genehmigt, wobei es einen allgemeinen CIPE-Beschluss zur Finanzierung des gesamten Projektes gibt. In Österreich werden die Investitionen über einen sechsjährigen Rahmenplan (derzeitiger Regierungsbeschluss für 2013 – 2018) abgedeckt und es gibt ein Bekenntnis der ös-
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(c) Nicolo Derigis
terreichischen Bundesregierung, das Projekt auszufinanzieren. Die Europäische Union finanziert das Projekt bis 2015. Für die weitere Finanzierung hat die EU einen Betrag von 40 Prozent in Aussicht gestellt. Bei unserem internationalen Projekt sind die Finanzierungsmodalitäten komplizierter als andernorts. In der Schweiz wurde der gesamte Eisenbahnausbau mit der entsprechenden Finanzierung (Gotthard, Lötschberg & Co.) vor Baubeginn mit einer Volksabstim2026 sollen die ersten Züge durch den BBT fahren. mung beschlossen. Diese Modelle müsste man auch in anderen Staase Zulaufstrecke als wichtig ein, te hat wie alle anderen Gemeinden ten anwenden oder Europa sollte denn aufgrund der Längsneigung ein Anrecht auf Umweltausgleichssolche verlangen, um eine gesibraucht es sie dringend. Nur so maßnahmen. Neben einem Betrag cherte Finanzierung des gesamten kann man nahezu horizontal mit von etwa acht Millionen Euro darf Projektes zu erreichen. einer Lokomotive durchfahren, anman nicht vergessen, dass die FesWas, wenn ein Staat nicht mehr tung ausgebaut wird weiterzahlt? und dort in Zukunft Österreich und Italien „Es wäre eine sinnvolle Sache, Elektroleitungen in auch der Sitz des Infosind zu 100 Prozent den Berg zu verlegen und Hochspannungsleituncenters sein wird. DaBesitzer der Eisengen von der Oberfläche verschwinden zu lassen.“ durch wird Franzensbahngesellschaften. feste zum Mittelpunkt Diese haben sich versonsten müsste man wieder eine von Besuchen und Exkursionen. pflichtet, den Tunnel bis 2026 ferzweite dazuspannen. Europa wür- Welche Erkenntnisse hat der Ertigzustellen. Das ist eine gewisse de sich eventuell auch dazu be- kundungsstollen gebracht? Absicherung. Sicher weiß man nie, reit erklären, eine erhöhte FinanDie Funktion des Erkundungsstolob es nicht durch eine Finanzkrise zierung für die erste Zulaufstrelens ist die Erkundung des Gebiroder politische Umgestaltungen cke zwischen Franzensfeste und ges; er ist aber auch ein wichtiger zu irgendwelchen Schwierigkeiten Waidbruck zu gewähren, sofern Logistik-, Zufahrtsstollen sowie kommt. entsprechende Rahmenvereinbaein Drainage-Stollen. Dass man im Wie sieht es mit dem Bau der Zurungen abgeschlossen werden. Haupttunnel das Bergwasser ablaufstrecken aus? Auch hier soll Zurzeit laufen diesbezügliche Geleiten und über den Erkundungsnoch große Unsicherheit herrspräche. stollen entwässern kann, ist weltschen. weit fast einmalig. So ist der BeAuf der Nordseite des Brenners Franzensfeste, wo die größte BBTtrieb wesentlich weniger gestört, ist die 42 km lange Strecke be- Baustelle entstehen wird, hat im etwa wenn eine Tunnelröhre gereits seit 2012 in Betrieb. Die Zu- Vergleich zu den anderen Geputzt oder Erhaltungsarbeiten gelaufstrecke von Franzensfeste bis meinden relativ wenig Umweltmacht werden müssen. Waidbruck ist in Planung. Das Pro- ausgleichsmaßnahmen erhalten. Gerade im Bereich zwischen Innsjekt soll in diesem Jahr genehmigt, Warum? Das ist in dieser Form nicht ganz bruck und Ahrental (Europabrüausgeschrieben und anschließend richtig. Die Gemeinde Franzensfescke) konnten wir durch den Erkungebaut werden. Europa stuft die-
dungsstollen ganz wesentliche neue Erkenntnisse gewinnen. Es gab kaum Wasserzutritte, obwohl größere Wassermengen prognostiziert waren. In diesen Stollen könnten auch Leitungen wie etwa Hochspannungselektroleitungen verlegt werden. Solche Gas-Isolated-Lines, auf Stickstoffbasis ummantelte Rohre, sind die in der Lage, große Strommengen zu transportieren. Europa hat Interesse daran. Es wäre eine sinnvolle Sache, Elektroleitungen in den Berg zu verlegen und Hochspannungsleitungen von der Oberfläche verschwinden zu lassen. Was hat der Erkundungsstollen noch ergeben? Bei der Durchquerung der Periadriataischen Störung bei Mauls, der Kontaktzone zwischen der euroasiatischen und der afrikanischen Platte, haben wir vieles dazugelernt. Wir wissen nun, dass die Komplexität geringer ist, da die Störungszone bei entsprechender Bauweise geringeren Bergdruck aufweist und weniger Was-
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Baustelle Franzensfeste Zwischen Mittewald und Franzensfeste werden zwischen Frühjahr 2015 und Mai 2024 rund 2,2 km des Brenner Basistunnels gebaut. Mit 20 Hektar wird die Baustelle eine der größten sein, die im Projekt vorgesehen sind (Erker 12/13). Vorbereitende Arbeiten haben bereits begonnen: So wurden am westlichen Bahnhofsgelände in Franzensfeste rund sieben Kilometer nicht mehr benötigte Gleise, Bahnschwellen und Oberleitungen entfernt und mit Güterzügen abtransportiert. Um während der Bauzeit in Franzensfeste den LKW-Verkehr nicht auf der Staatsstraße abwickeln zu müssen, baut das Unternehmen Nord Bau aus Kiens in Mauls zurzeit eine Verbindung zwischen Baustelle und Autobahn mit einer Einfahrt nach Norden und einer Ausfahrt. Gespräche laufen, auch eine Autobahnauffahrt Richtung Süden zu bauen, damit LKW nicht mehr von der Baustelle Mauls über die neue Autobahneinfahrt bis nach Sterzing fahren müssen, um dort zu wenden und weiter Richtung Süden zu fahren. Um den Tunnel in der Bauphase zu belüften und in der Betriebsphase zu entlüften (200 – 250m³/s), wird in Mauls zudem ein Schacht mit einem Ausbruchdurchmesser von rund sechs Metern gebaut. Das Material, das derzeit von der Zone Genauen abtransportiert wird, gehört nicht zum Brenner Basistunnel. Dies stellt die BBTBeobachtungsstelle in einer Aussendung klar. Es handle sich um rund 40.000 m³ Material, das eine private Firma vor Jahren ausgehoben hatte. Damals wurde das Material nur zwischengelagert und nicht weiterverkauft. Mittlerweile hätten Bauunternehmen das Material gekauft und transportieren dieses jetzt ab. 16
ser führt. Auf der Nordseite des Brenners konnten wir die neuen Erkenntnisse bereits bei der Ausschreibung des Bauloses Tulfes – Pfons mit den Verbindungstunnels bei Innsbruck, dem Rettungsstollen bei Ampass und bei der Fortsetzung des Erkundungsstollens in Richtung Süden berücksichtigen. Interessant ist auch, dass es im Bereich des Innsbrucker Quarzphyllits zwar an der Oberfläche viel Wasser in Form von Quellen gibt, jedoch durch die dichte Struktur des Quarzphyllits dieses weniger im Erkundungsstollen auftrat. Wie viele Quellen sind durch die Bauarbeiten bis heute versiegt? Eine, und zwar eine kleine Quelle mit privater Nutzung nahe am Portalbereich von Aicha, für die umgehend eine Ersatzwasserversorgung vorbereitet wurde. Dabei liegen im Bereich der bis dato rund 30 km vorgetriebenen Tunnels etwa 150 genutzte Quellen, die ständig beweissichert werden und denen nichts passiert ist. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die BBT SE ein weltweit einzigartiges Wassermonitoring durchführt. Jeden Monat werden an rund 1.350 Stellen (Quellen, Bäche, Grundwassermessstellen und Seen) Messungen durchgeführt; im Nahbereich der vorgetriebenen Tunnel werden die Messdaten wöchentlich erhoben. Inwiefern ist das warme Wasser, das aus dem Berg austritt, nutzbar? Die Nutzung des warmen Bergwassers haben wir im Rahmen von Master- und Doktoratsarbeiten studiert, eine läuft zurzeit. Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten: Die erste Überlegung ist, das 22 bis 35 Grad warme Wasser in einen Wärmetauscher zu leiten. Dort könnte wie bei einem Wärmetauscher in einer Heizanlage das acht bis zehn Grad kalte Wasser mit dem warmen Wasser aufgewärmt werden. Es gibt Überlegungen, das Fernheizwerk Vahrn-Brixen oder die Innsbrucker Stadtwerke mit Fernheizwerken anzuschließen und mitzuversorgen. Das wäre auf Dauer sozusagen eine nahezu Gratis-Energie. Die zweite Überlegung ist, in den Stollen Anker zu setzen, kaltes Wasser hinein- und durch die Bergerwärmung das wärme-
re Wasser herauszuführen. Es gibt auch die Möglichkeit, mit Abdichtungen zu arbeiten, das funktioniert ähnlich wie eine Fußbodenheizung, nur um den Tunnelmantel herum. Diese Technologie hat man beim Lainzer Tunnel in der Nähe von Wien bereits erfolgreich umgesetzt. Zurzeit laufen Machbarkeitsstudien mit Kosten-Nutzen-Analysen. Über eine Studie ist immer noch wenig bekannt. Was wissen Sie über die Public-Health-Studie, für die auch im Wipptal Untersuchungen gemacht worden sind? In diese Studie war ich nie direkt involviert. Meines Wissens haben die Uniklinik Innsbruck mit Dr. Peter Lercher und die TU Graz an zwei Orten Lärmsimulationen durchgeführt. Über die genauen medizinischen Untersuchungen bin ich nicht informiert. Fakt ist, dass nur punktuelle Untersuchungen gemacht wurden. Die UVP hat zumindest in Österreich eine Gesamtbetrachtung verlangt. Daraufhin wurde ein Gutachten mit dem Umwelt-Sachverständigen Dr. Walter Kofler von der Fakultät Sozialmedizin Innsbruck ausgearbeitet. Sinnvoll wäre es, bei Studien das gesamte Projektgebiet zu betrachten. Außerdem sollte bei Lärmmessungen und -simulationen nicht nur die Autobahn, sondern auch die Bahn berücksichtigt werden. Gibt es Statistiken, inwieweit das Wipptal bereits vom BBT profitiert hat? Lokal lässt sich das schwer sagen. Im Rahmen einer Studienarbeit wurde aber festgestellt, dass im Unterinntal im Umfeld von rund 300 km eine lokale Wertschöpfung von 35 bis 40 Prozent erzielt wurde. Das heißt: Bei einer ähnlichen Annahme würden beim Brenner Basistunnel etwa drei Milliarden Euro lokal in Tirol und Südtirol an Wertschöpfung umgesetzt werden. Im Jahr 2012 haben die Handelskammer Bozen und die Wirtschaftskammer Tirol errechnet, dass zwischen Innsbruck und Waidbruck an die 200.000 Jahresarbeitsplätze geschaffen werden. Das stimmt mit den Zahlen des österreichischen Wirtschaftsministeriums überein: Bei einer Milliarde Investitionen in Infrastrukturen
werden rund 17.000 Jahresarbeitsplätze geschaffen. Anfangs ist es immer so, dass Firmen von außen kommen und lokale Firmen erst einmal Schwierigkeiten haben, sich anzuknüpfen und Dienstleistungen zu erbringen. Über die Jahre hinweg entwickelt sich dann aber eine Art Netzwerk, in dem lokale Handwerker Dienstleistungen übernehmen und auch Tourismusbetriebe profitieren, da Arbeiter, Fachkräfte und Besucher kommen. Beim Lötschbergtunnel, der 2007 in Betrieb gegangen ist, gibt es relativ genaue Untersuchungen: In unmittelbarem Umfeld erzielte man 38 Prozent an Wertschöpfung. Interview: Renate Breitenberger
Zur Person Univ. Prof. Dipl.Ing. Dr. phil. et Dr. techn. – Konrad Bergmeisters Studientitel ist lang. In Brixen aufgewachsen, hat der Sohn einer Bauernfamilie Bauingenieurwesen, Volkskunde, Kunstgeschichte und Baukunst-Baudenkmalpflege studiert und ein philosophisches und ein technisches Doktorat mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Den Master of Sience absolvierte er in den USA. Bergmeisters berufliche Karriere ist beachtlich: Er war acht Jahre lang technischer Direktor und Chefingenieur der Brennerautobahn. Seit 1993 ist er Universitätsprofessor für Konstruktiven Ingenieurbau in Wien, seit 2006 österreichischer Vorstand der Brenner Basistunnel SE und seit 2010 Präsident der Freien Universität Bozen. 1985 erhielt er den Eduard-Wallnöfer-Anerkennungspreis für wissenschaftliche Forschung; zwischen 1994 und 2010 gab er rund 60 Instituts- bzw. Departmentspublikationen heraus. Und trotzdem findet er noch Zeit, beim Neustifter Männer- und Kirchenchor zu singen. Bergmeister, heute 54, lebt in Neustift, ist verheiratet und Vater von einem Sohn und drei Töchtern. erker februar 14
aktuell
Leichtverkehr über den Brenner nimmt zu
Mautstelle Sterzing Leichtverkehr Einfahrten 2012 3.104.122 2013 3.218.249
Schwerverkehr Einfahrten 2012 1.637.680 2013 1.632.716
Ausfahrten 2012 3.247.484 2013 3.306.057
Ausfahrten 2012 1.486.073 2013 1.491.241
Eine Beruhigung der Verkehrslage ist im Wipptal nicht abzusehen: Im Jahr 2013 hat der Leichtverkehr erneut zugenommen. An der Mautstelle in Sterzing war bei den Einfahrten ein Plus von immerhin 3,68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, bei den Ausfahrten eine Zunahme von 1,8 Prozent. Auf der gesamten Strecke der Brennerautobahn ist bei den Einfahrten eine geringfügige Zunahme von 0,04 Prozent zu verzeichnen, die Ausfahrten sind hingegen um 0,63 Prozent rückläufig.
Anders die Zahlen beim Schwerverkehr: Dieser ist auf der A22 um 3,6 Prozent (Einfahrten) bzw. 1,89 Prozent (Ausfahrten) zurückgegangen. In Sterzing hingegen gab es um 0,3 Prozent weniger Einfahrten, dafür ein Plus von 0,35 Prozent bei den Ausfahrten. Wie die Brennerautobahn AG in einer Aussendung mitteilt, wurden mit 1. Jänner die Mautgebühren um 1,63 Prozent erhöht. Für die Strecke Brenner–Bozen Süd steigt der Tarif damit um zehn Cent, auf kürzeren Strecken macht sich die Erhöhung nicht bemerkbar.
Mautbefreiung gefordert Mit 1. Jänner ist die Autobahnmaut in Italien um durchschnittlich vier Prozent gestiegen, auf der Brennerautobahn um 1,63 Prozent. LVH-Präsident Gert Lanz fordert nun eine Mautbefreiung auf der Brennerautobahn für Südtiroler Unternehmen: „Zusammen mit steigenden Energiepreisen und Lohnkosten wird die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe immer stärker erdrückt.“ Fordern darf man ja, wird er sich gedacht haben. erker februar 14
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Was bringt das neue Jahr?
gemeinden
Der Erker hat bei den sechs Bürgermeistern des Wipptales nachgefragt, was die Bürger in diesem Jahr kommunalpolitisch in Brenner, Franzensfeste, Freienfeld, Pfitsch, Ratschings und Sterzing erwartet und welche Herausforderungen in der Bezirksgemeinschaft Wipptal anstehen.
Bezirksgemeinschaft Wipptal
Sterzing
Sozialsprengel vor Baubeginn
Italienisches Schulzentrum wird umgebaut
Die Bezirksgemeinschaft Wipptal koordiniert die kulturelle, soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung der sechs Mitgliedsgemeinden. In diesem Jahr versucht die Bezirksleitung in erster Linie, laufende Projekte voranzutreiben bzw. fertigzustellen. Der Umbau des Bezirksaltenheimes in Sterzing soll im Frühjahr abgeschlossen werden. Ob nach der Sanierung der Kapelle und der Neugestaltung des Tagespflegeheimes auch die Generalsanierung des alten Traktes möglich ist, hängt von den Finanzierungsmöglichkeiten des Landes ab. Unvorhergesehene bürokratische und technische Schwierigkeiten haben den Neubau des Sozialsprengels um Jahre verzögert. Demnächst wird ein Vertrag mit der Firma Costruzioni Rossaro srl aus Tione unterschrieben, Altenheim: Der Umbau des Bezirksaltenheimes in Sterzing so dass mit dem Bau – soll im Frühjahr abgeschlossen sein. die Bauzeit beträgt 360 Tage – umgehend begonnen werden kann. Für das Radwegenetz von Brenner bis Franzensfeste müssen noch einige kleinere Abschnitte realisiert werden. Bis zum Sommer wird die Lücke zwischen Gasthof „Zoll“ und der Roßkopf-Talstation in Sterzing geschlossen. Im Frühjahr werden die Arbeiten für das Teilstück im Dorf Brenner ausgeschrieben. Gespräche mit der BBT-Gesellschaft laufen, ob zwischen Mittewald und Franzensfeste eine neue Trasse im Talbereich möglich wäre. Nachdem im Wipptal in den vergangenen beiden Förderperioden zahlreiche interessante Projekte umgesetzt werden konnten, hofft der Bezirk, auch für die Periode 2014 – 2019 wieder als strukturschwaches und deshalb EU-förderwürdiges Gebiet eingestuft zu werden. Eine Entscheidung wird für Sommer erwartet. Der Sozialbereich entwickelt sich zu einer der größten Herausforderungen in Südtirol. Zahlen zeigen, dass aufgrund der veränderten Situation in Gesellschaft und Wirtschaft jedes Jahr mehr Geld und Mehrarbeit investiert werden muss; die Politik wird sich um eine Lösung bemühen müssen, um weiterhin auf alle Bedürfnisse der Bürger eingehen zu können.
Nachdem sich die Spardekrete des Staates erheblich auf die Finanzgebarung des Landes und der Gemeinden auswirken, schlägt sich dies naturgemäß auch auf die Stadtgemeinde Sterzing nieder, so dass größere Vorhaben nicht mehr möglich sind. Solche sind aufgrund der intensiven Bautätigkeit von öffentlichen Strukturen und Infrastrukturen in den vergangenen beiden Jahrzehnten auch nicht mehr im selben Ausmaß nötig. Dennoch stehen die Ausführungsplanungen für den Umbau und die Erweiterung zweier wichtiger öffentlicher Gebäude an. Es sind dies das italienische Schulzentrum sowie die Sanierung und Erweiterung der Feuerwehrhalle, für welche die Bauarbeiten in Im Erdgeschoss des Vigil-Raber-Gebäudes werden das den nächsten Jah- Melde- und Standesamt untergebracht. ren erfolgen sollen. Selbstverständlich werden auch eine Reihe von Arbeiten durchgeführt, um das Verkehrsnetz im urbanen und ländlichen Raum sowie im Gewerbegebiet zu verbessern. Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten des Vigil-Raber-Gebäudes werden im Erdgeschoss das Melde- und Standesamt untergebracht – ein weiterer Schritt zur Reduzierung der Mietaufwendungen. Weitere Instandhaltungsarbeiten der kommunalen Vermögens- und Anlagegüter stehen an, wie die Restaurierung der Malereien am Zwölferturm, die Erneuerung der Bühnentechnik im Stadttheater sowie ordentliche und außerordentliche Instandhaltungsarbeiten in den Schulen und Kindergärten sowie in der Stadtbibliothek. Die Vorbereitung der Übernahme des Ex-Enel-Stromnetzes soll abgeschlossen werden. Dies ist eine von vielen Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Bürgernähe.
Armin Holzer, Präsident der Bezirksgemeinschaft Wipptal
Fritz Karl Messner, Bürgermeister der Stadtgemeinde Sterzing
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Ratschings
Gemeinde übernimmt Stromverteilung Wie im Juni 2012 beim Referendum gewünscht, wird die Gemeindeverwaltung Ratschings in diesem Jahr in Gasteig, Inner- und Außerratschings sowie Telfes das ehemalige Stromnetz der ENEL (heute SELNET) und in Mareit das Stromnetz der Haller KG übernehmen, um ab 1. Jänner 2015 den Strom selbst zu verteilen. Fallen die Gerichtsentscheide zum Bau des E-Werkes „Achenrain“ für die Gemeinde positiv aus, wird sie gemeinsam mit der SEL AG das Verfahren für den Erhalt der Wasserkonzession abschließen und den Bau des E-Werkes (möglicher Baubeginn Herbst 2015) zügig vorantreiben. In Stange eröffnet die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft eine neue Kindertagesstätte. In Innerratschings werden die Arbeiten für das Chorlokal und die Feuerwehrhalle, in Stange die Ausführungsplanung der Feuerwehr abgeschlossen. In Mareit wird mit dem LEADER-finanzierten Bau des Festplatzes und dem Neubau von Umkleidekabinen am Sportplatz begonnen. In Ridnaun steht das erste Baulos der Zufahrtsstraße „Auen-Rain“ an. In Telfes wird mit der Ausführungsplanung der Friedhofserweiterung Obertelfes um die Finanzierung angesucht; zudem wird mit der energetischen Sanierung E-Werk in der Achenrainschlucht: Warten auf Gerichtsentscheid der Schule und des Kindergartens begonnen. In Gasteig wird das Parkplatzproblem beim Vereinshaus gelöst und eine Studie für die energetische Sanierung mit Erweiterung des Schul- und Kindergartengebäudes ausgearbeitet. In Jaufental entstehen anstelle des heutigen Widums ein Musikprobelokal, ein Jugendraum sowie Räume für die Pfarrei. In Zusammenarbeit mit dem Land werden die großen Hotels und Betriebe in Gewerbezonen ans Breitbandnetz angeschlossen. Mit Beiträgen aus dem Berggesetz werden in Gospeneid ein weiteres Baulos, auf der „Burghofstraße“ das zweite Baulos, in Innerratschings das zweite Baulos „Bloseggerstraße“ ausgeführt sowie der Hofzufahrtsweg „Kohler“ neu systemiert und asphaltiert. Sebastian Helfer, Bürgermeister der Gemeinde Ratschings
Ratschings
Niedriges Lohnniveau 2011 waren in Südtirol laut ASTAT 129.811 Arbeitnehmer vollzeitlich in der Privatwirtschaft beschäftigt. Diese verdienten jährlich durchschnittlich brutto 26.360 Euro. Im Wipptal waren die Entlohnungen durchschnittlich um rund 1.000 Euro höher. Die höchsten Löhne wurden in Sterzing und Franzensfeste ausgezahlt, gefolgt von Brenner und Freienfeld, die geringsten medianen Gehälter mit weniger als 22.500 Euro Jahresbruttogehalt in der Gemeinde Ratschings. erker februar 14
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gemeinden
Freienfeld
Brenner
Umspannwerk in Wiesen verlegen
Tribünen für Sportzone Freienfeld
Neues Heim für FF Pflersch
Die Kommunalpolitik der Gemeinde Pfitsch wird 2014 durch mehrere Schwerpunkte geprägt sein. Einmal wird es darum gehen, die im Investitionsprogramm enthaltenen Vorhaben nach und nach umzusetzen und dafür Sorge zu tragen, dass die Verbauungsarbeiten am Draßbergbach und die dorfseitige Uferverbauung des Pfitscherbaches im Bereich von Wiesen durch das Amt für Wasserschutzbauten zügig voranschreiten können. Weiters ist geplant, die unter Ensembleschutz zu stellenden Objekte in den Bauleitplan einzutragen, mit der ins Auge gefassten Wohnbauzone „Psaro“ einen Schritt voranzukommen und ein Tourismusentwicklungskonzept zu erstellen. Auch die Verlegung des Glasfaserkabels soll so bald wie möglich in Angriff genommen werden.
Der Ausbau der Sportzone zählt in Freienfeld zu den größten Projekten des Jahres. Die Tribünen werden voraussichtlich bis Jahresende gebaut. In Stilfes steht die Fertigstellung des Dorfplatzes an. Anfang des Jahres wird das Projekt für einen Buswendeplatz (derzeit Provisorium) realisiert, der Schülern aus Stilfes einen zusätzlichen Busdienst nach Sterzing ermöglicht. Gleichzeitig ist eine neue Müllsammelstelle mit halbunterirdischen Containern geplant.
Foto: Martin Schaller
Pfitsch
Freienfeld: Sportzone wird ausgebaut
Der Umstand, dass immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen ins Netz eingespeist werden soll, hat dazu geführt, dass das Umspannwerk in Wiesen auch dementsprechend aufgerüstet werden musste und verständlicherweise vor allem die Anrainer im Geirweg stark beunruhigt waren. Eine mögliche Verlegung aus dem Siedlungsbereich muss oberstes Ziel bleiben und kann nur unterstützt werden. Auch muss Klarheit hergestellt werden, wie und wo die MEMC-Leitung über den Brenner verlaufen soll, weil die Gemeinde Pfitsch zusätzliche derartige Belastungen ablehnt, zumal sie mit dem Umspannwerk ohnehin schon einer Mehrbelastung ausgesetzt ist. Ein besonderes Augenmerk wird sicherlich auch darauf zu legen sein, ob und wie die Neuvergabe der Konzession des Hydros-Werkes in Wiesen anläuft und welchen Weg die bereits seit längerem eingereichten Anträge um Wasserableitungen zur Energiegewinnung nehmen, nachdem auf diesem Gebiet derzeit Funkstille herrscht.
Nachdem für die Erweiterung des Friedhofes in Trens urbanistische Rahmenbedingungen festgesetzt wurden, versuchen wir das Projekt weiter voranzutreiben. Weitere Vorhaben in Trens: Der Fraxenhof wird im Frühjahr an die neue Pelletsheizung im Vereinshaus angeschlossen. Für die neue Wohnbauzone wird ein Durchführungs- und Infrastrukturplan ausgearbeitet. Mit der gleichzeitigen Verlegung von Glasfaserkabeln bei Grabungsarbeiten soll das vom Land forcierte Breitbandnetz vorangetrieben werden. Priorität haben dabei Gewerbezonen. Die Projektierung für drei BBT-Umweltausgleichsmaßnahmen (Einhausung für Freienfeld, Geopfad in Mauls, Eisack-Mäanderweg) wird heuer abgeschlossen. Netzbetreiber Terna prüft, ob die Hochspannungsleitung in Mauls unterirdisch verlegt werden kann; die Verlegung könnte zeitgleich mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen an der Staatsstraße erfolgen. In Ritzail, im Maulsertal und in Gupp ist in Absprache mit dem Land die Projektierung von Höfezufahrten geplant. Ob in Mauls ein Dorfgestaltungsprojekt umgesetzt werden kann, hängt davon ab, ob das Wipptal 2014 – 2019 wieder Leader-Gebiet sein wird. Weiterhin unterstützt werden in diesem Jahr Vereine, so die FF Trens für den Ankauf eines Einsatzwagens, Schulen (Ankauf von Computern) sowie kulturelle Tätigkeiten wie die Kirchenrestaurierung in Ried.
Johann Frei, Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch
Armin Holzer, Bürgermeister von Freienfeld
Wiesen: dorfseitige Uferverbauung des Pfitscherbaches
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Im April beginnt mit dem Bau der Feuerwehrhalle Pflersch das größte Bauvorhaben des Jahres. die Ausschreibung und Vergabe der Einrichtung der Halle erfolgt im Laufe des Jahres. In Mittelpflersch stehen Ausschreibung und Bau der Trinkwasserspeicher Reisenschuh an – eine wichtige Maßnahme zur Wasserversorgung. Für die Wohnbauzone Pflersch wird ein Durchführungsplan erstellt. In der Folge werden die Voraussetzungen für eine Zuweisung der Baugründe geschaffen. In Gossenaß wird die Neugestaltung des Ibsenplatzes abgeschlossen und der Park naturnah gestaltet. Die Ausführungsplanung des neuen Kindergartens wird ausgeschrieben, dann kann um eine Finanzierung angesucht werden. Am Gemeindegebäude werden außerordentliche Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. In der Fraktion Brenner wird ein Teil des Glasfasernetzes gebaut. Die Bezirksgemeinschaft schreibt das letzte Baulos des Fahrradweges aus.
Der Ibsenplatz in Gossensaß wird neu gestaltet.
In Außerpflersch sind außerordentliche Instandhaltungsarbeiten am Straßennetz geplant. Die Straßenverwaltung der Autonomen Provinz Bozen wird hingegen den Bau der Brücke in Brennerbad, die Verbauung der Puanlahne und die Ufersicherung entlang der Staatsstraße ausschreiben und vorantreiben. Auch der Abbruch der Finanzkaserne sollte spätestens im Frühsommer durch das Amt für Bauerhaltung erfolgen. Fortgeführt werden die Arbeiten der Wildbachverbauung am Eisack im Ortsgebiet von Gossensaß. Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner erker februar 14
Franzensfeste
Megabaustelle in Franzensfeste
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Arbeiten beauftragt die Gemeinde die Anbindung der beiden Handwerkerzonen in Mittewald und die Anbindung der Fraktion Graßstein. Foto: LPA
In diesem Jahr beginnt die Einrichtung der großen BBT-Baustelle zur Unterquerung des Eisacks im Bereich des derzeitigen Fußballplatzes in Oberau. Die Baustelle wird die Gemeinde Franzensfeste in den kommenden zehn Jahren wesentlich prägen. Deshalb sind alle Beteiligten gefordert, bereits bei den vorbereitenden Arbeiten ihr Hauptaugenmerk darauf zu richten, die Nachteile für die Bevölkerung während der Haupt-Bauphase auf ein Minimum zu beschränken und Maßnahmen zu ergreifen, um die besonders im nahen Umkreis wohnende Bevölkerung zu schützen. In Graßstein wird heuer eine neue Quellfassung fertig gestellt. Im Laufe des Jahres werden die ersten Baulose festgelegt, geplant und hoffentlich auch umgesetzt. Im Frühjahr beginnt der Bau des Minirecyclinghofes in Franzensfeste. In diesem Jahr werden auch die von der SE-Hydropower genehmigten Ausgleichsmaßnahmen an der Grundschule Franzensfeste auf den Weg gebracht. BBT-Umweltausgleichsmaßnahmen sehen heuer die Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung vor. Im Frühjahr führt das Land Arbeiten für die Glasfaserverbindungen nach Sterzing weiter. Im Zuge dieser
Pfitsch
BBT-Baustelle: Beeinträchtigung auf ein Minimum beschränken Neben diesen größeren Projekten werden auch die bereits genehmigten Maßnahmen im Schulbereich (Einrichtung Küche Mittewald und sanitäre Anlagen Kindergarten Franzensfeste) umgesetzt. Darüberhinaus soll die ausgeschriebene Stelle für das Gemeindesekretariat (in Teilzeit zu 65 %) im Laufe des Jahres besetzt werden. Richard Amort, Bürgermeister der Gemeinde Freienfeld
Stromnetz an SELNET Das Stromnetz der Fraktion St. Jakob/ Pfitsch, das seit einigen Jahren vom Städtischen E-Werk in Sterzing betreut wurde, wird seit 1. Jänner wieder von der SELNET verwaltet. Diese sorgt für den Betrieb des Stromnetzes und die sichere Stromverteilung vor Ort; sie ist auch für den Ausbau des Netzes und die Stromanschlüsse sowie für Wartung und Zählerablesung zuständig. Für Ab- bzw. Anmeldungen oder bei Fragen bezüglich Rechnungen und Zahlungen kann die Grüne Nummer 800 832 862 kontaktiert werden.
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fiskus
Steuern: Das erwartet uns 2014 Am 27. Dezember 2013 ist das Finanzgesetz bzw. das Stabilitätsgesetz 2014 erlassen worden. Das Gesetz, seit 1. Jänner 2014 in Kraft, besteht aus einem Artikel und 749 Absätzen. Einige davon sind bereits wenige Tage später wieder abgeändert worden. Ein kurzer Überblick über Neuerungen im Finanzgesetz und bereits geltende Bestimmungen.
Rechnungen trimestral ausstellen und diese bis Ende des Folgetrimesters in der Buchhaltung registrieren.
Reduzierung INAIL-Prämien
• 40 Prozent für Ausgaben von max. 96.000 Euro im Zeitraum vom 1. Jänner 2015 bis 31. Dezember 2015. Ab 2016 beträgt der Abzugsbetrag, wie vom Einheitstext für direkte Steuern dauerhaft vorgesehen, 36 Prozent. Die höchstzulässigen Ausgaben für die Begünstigung betragen dann nur mehr 48.000 Euro pro Wohneinheit. Der begünstigte Betrag kann in zehn gleichbleibenden Jahresraten von der Einkommenssteuer IRPEF abgezogen werden.
Ab 2014 ist eine Reduzierung der INAIL-Prämien und -Beiträge vorgesehen.
Einrichtung und Haushaltsgeräte
IRAP-Abzugsbeträge
Der Absetzbetrag in Höhe von 50 Prozent für Möbel, Haushaltsgroßgeräte und Einrichtungsgegenstände in Zusammenhang mit Wiedergewinnungsarbeiten wird bis zum 31. Dezember 2014 verlängert. Die Begünstigung findet für Anschaffungen bis 10.000 Euro Anwendung.
IRPEF-Abzugsbeträge Die IRPEF-Abzugsbeträge für Unselbstständige werden erhöht und betreffen Einkommen bis zu 55.000 Euro.
Online-Werbung (WEB TAX) Im Mehrwertsteuergesetz wird ein neuer Art. 17-bis eingeführt. Diesem zufolge müssen Mwst.Subjekte „on-line“- bzw. Internet-Werbung bei italienischen Mwst.-Subjekten einkaufen. Die Bezahlung kann ausschließlich über Bank- oder Postüberweisungen erfolgen, damit die Eckdaten des Begünstigten ersichtlich und Operationen rückverfolgbar sind. Die Wirksamkeit tritt mit 1. Juli 2014 in Kraft. Landwirtschaftliche Gesellschaften Mit dem Finanzgesetz wurde die Möglichkeit, landwirtschaftliche Personengesellschaften und Genossenschaften mit beschränkter Haftung aufgrund von Katasterwerten zu besteuern, abgeschafft. 2014 wurde sie nun wieder eingeführt. Ab 2015 wird das Einkommen aufgrund des Jahresabschlusses ermittelt. Die Besteuerung des Einkommens aufgrund der Katasterwerte ist dann nur mehr für einfache Gesellschaften und Einzelunternehmen möglich. Wohnungsmieten Wohnungsmieten dürfen künftig nicht mehr in bar, sondern ausschließlich mittels Überweisung, Schecks oder Ähnlichem bezahlt werden – unabhängig von der sonst zulässigen Bargeldverwendung unter 1.000 Euro. Bietergemeinschaften (ATI) Für 2015 und 2016 wird ein Sonderfonds für die Stützung von Bietergemeinschaften, die in Sektoren wie digitales Handwerk, Werbung und Entwicklung von Soft- und Hardware tätig sind, eingerichtet. Die entsprechenden Durchführungsbestimmungen müssen noch erlassen werden. Transporteure Transporteure auf Rechnung Dritter können die
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Für jedes neue und unbefristete Arbeitsverhältnis wird für 2014 bis 2016 ein zusätzlicher IRAPAbzugsbetrag von 15.000 Euro gewährt, vorausgesetzt, die Mitarbeiterzahl erhöht sich gegenüber dem Vorjahr. Eigenkapitalförderung „ACE“ Ab 2014 wird der derzeitige Satz von drei Prozent betreffend die Förderung des Eigenkapitals erhöht bzw. verbessert: 4,0 Prozent für 2014, 4,5 Prozent für 2015 und 4,75 Prozent für 2016. Energieausweis „APE“ Mit Gesetz vom 6. Jänner 2013 galten Kauf- und Mietverträge von Immobilien bei Fehlen eines so genannten Energieausweises als nichtig. Nun wurde die Pflicht, diesen Energieausweis den Verträgen beizulegen, bis zum Erlass eines eigenen Ministerialdekretes aufgeschoben. Energieeinsparung Der IRPEF- und IRES-Absetzbetrag für Maßnahmen zur Energieeinsparung bzw. für energetische Sanierungen wurde verlängert: • 65 Prozent für Ausgaben im Zeitraum vom 6. Juni 2013 bis 31. Dezember 2014; • 50 Prozent für Ausgaben im Zeitraum vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2015. Wiedergewinnungsarbeiten Der erhöhte Steuerabsetzbetrag für Wiedergewinnungsarbeiten bei Wohngebäuden (Art. 16-bis Tuir) von derzeit 50 Prozent wird verlängert: • 50 Prozent für Ausgaben von max. 96.000 Euro im Zeitraum vom 26. Juni 2012 bis 31. Dezember 2014;
Aufwertung Anlagevermögen Die Möglichkeit, Anlagegüter und Beteiligungen von Kapitalgesellschaften und gewerblichen Körperschaften aufzuwerten, die nicht die internationalen Rechnungslegungsstandards anwenden, wird neu aufgelegt. Die Aufwertung auf den aktuellen Marktwert muss einheitlich für homogene Anlagegruppen im Jahresabschluss 2013 erfolgen. Die entsprechende Aufwertungsrücklage im Eigenkapital erfolgt unter Steueraussetzung (mit Ausnahme bei einfacher Buchhaltung). Die Aufwertung kann somit für zivilrechtliche Zwecke unentgeltlich erfolgen, die Rücklage darf jedoch nicht ausgeschüttet werden. Durch die Bezahlung einer Ersatzsteuer (10 %) kann die Freistellung erfolgen. Soll diese auch für steuerliche Zwecke erfolgen, ist für abschreibbare Anlagegüter eine Ersatzsteuer (16 %) und für nicht abschreibbare Anlagegüter eine Ersatzsteuer in Höhe von zwölf Prozent geschuldet. Die steuerliche Wirkung wird jedoch für drei Jahre ausgesetzt. Grundstücke und Beteiligungen Baugrundstücke und landwirtschaftliche Grundstücke sowie Beteiligungen können neuerlich aufgewertet werden. Die Aufwertung ist für natürliche Personen, einfache Gesellschaften, Freiberuflervereinigungen und nicht gewerbliche
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fiskus
Körperschaften bis zum 30. Juni 2014 durch die Zahlung einer Ersatzsteuer möglich. Die Ersatzsteuer kann zinsfrei in drei gleichbleibenden Jahresraten gezahlt werden. Die Zahlung der ersten Rate hat innerhalb 30. Juni 2014 zu erfolgen. Bemessungsgrundlage bildet der Marktwert der aufzuwertenden Güter zum 1. Jänner 2014. Die Höhe der Ersatzsteuer beträgt für wesentliche Beteiligungen und Grundstücke vier Prozent, für nicht wesentliche Beteiligungen zwei Prozent. Grundstücke, die mit Fruchtgenuss belegt sind, können vom Eigentümer oder vom Fruchtnießer aufgewertet werden. Eine entsprechende Schätzung der aufzuwertenden Güter muss bis zum 30. Juni 2014 beeidet werden. Abzugsfähigkeit Leasing Die Abschreibedauer für Leasingverträge wird neuerlich abgeändert und ist für Leasingverträge, die ab 2014 abgeschlossen werden, gültig. Die steuerliche Abschreibung wird auf die Hälfte bzw. 50 Prozent der steuerlichen Abschreibesätze festgelegt. Für Immobilien-Leasing beträgt die steuerliche Abschreibedauer mindestens zwölf Jahre. Für Kraftfahrzeuge mit einer begrenzten steuerlichen Abzugsfähigkeit entspricht die steuerliche Abschreibedauer des Leasingvertrages der Dauer der steuerlichen Abschreibesätze. Ab 2014 sind dieselben Bestimmungen auch wieder für Freiberufler bzw. -vereinigungen gültig. Registersteuer Leasingverträge Bei Abtretung von Leasingverträgen für gewerbliche Immobilien ist ab 2014 eine Registersteuer in Höhe von vier Prozent geschuldet. Latente Steuern Kapitalgesellschaften können, wie bereits für
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die Körperschaf tssteuer IRES, künftig auch für die lokale Wertschöpfungssteuer IRAP aktive latente Steuern in Steuerguthaben umwandeln.
Transfer Pricing Die Bestimmungen in Zusammenhang mit den Verrechnungspreisen sind rückwirkend auch in Zusammenhang mit der Wertschöpfungssteuer IRAP anwendbar. Bis einschließlich 2012 sind keine Strafen anwendbar. NISF-Sonderverwaltung
Mit dem Finanzgesetz 2013 ist der Mehrwertsteuersatz von vier Prozent für gewisse Leistungen im sozialen, gesundheitlichen, schulischen und erzieherischen Bereich abgeschafft worden. Gleichzeitig wurde der Mehrwertsteuersatz von zehn Prozent für diese Leistungen für Asylanten und Frauen, die Gewaltverbrechen unterliegen, die von Genossenschaften erbracht werden, eingeführt. Nun wird bei Sozialgenossenschaften neuerlich der Mehrwertsteuersatz von vier Prozent eingeführt.
Für 2014 werden die Renten-Beitragssätze für die in die NISF/INPS-Sonderverwaltung eingetragenen Personen folgenderweise erhöht bzw. festgelegt: 22 Prozent für Rentner und Steuerpflichtige, die bereits in einer anderen Pflichtversicherung einzahlen (bisher 20 Prozent); 27,72 Prozent für Selbststständige mit Mwst.-Position, die nicht in eine andere Pflichtversicherung einzahlen (bisher 27,72 Prozent); 28,72 Prozent für Selbstständige ohne Mwst.Position (z. B. co.co.co., stille Gesellschafter), die nicht in eine andere Pflichtversicherung einzahlen (bisher 27,72 Prozent).
Speise- und Getränkeautomaten
IRPEF-Zuschlag
Die Betreiber von Speise- und Getränkeautomaten können aufgrund der Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes von vier auf zehn Prozent für die bis zum 4. August 2013 abgeschlossenen Dauerlieferverträge Preise anpassen.
Die Möglichkeit der Regionen, den regionalen IRPEF-Zuschlag selbst zu gestalten, wird um ein weiteres Jahr von 2014 auf 2015 verschoben.
Soziale Leistungen von Genossenschaften
Kompensierung von Steuerguthaben
Grenzpendler Die Steuerbefreiung bei Einkommen bis zu 6.700 Euro für Grenzpendler wird nun als dauerhafte Regelung eingeführt. Zuweisung IRPEF Auch für das Jahr 2014 (betreffend das Jahr 2013) kann der Steuerpflichtige bestimmen, wem er 0,5 Prozent der Einkommenssteuer zukommen lassen will (z. B. zur Unterstützung von Volontariat und Onlus-Vereinen, für Forschung und Universitäten, für Sozialdienste der Gemeinde).
Die Kompensierung von Steuerguthaben (z. B. IRPEF, IRES, IRAP, Steuerrückbehalte) mit anderen Steuerschulden in Höhe von mehr als 15.000 Euro darf künftig nur mehr dann erfolgen, wenn die entsprechende Steuererklärung von einem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bzw. vom Bilanzabschlussprüfer mit einem Bestätigungsvermerk („visto di conformità“) versehen wird. Die Bestimmung gilt bereits für Guthaben 2013, die 2014 verrechnet werden. Abzugsfähige Sonderausgaben Die Abzugsfähigkeit der Sonderausgaben, wie
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len. Mit einem eigenen Ministerialdekret werden die Modalitäten festgelegt. Landwirtschaftliche Grundstücke Arztspesen, Hypothekardarlehenszinsen für die Erstwohnung und Versicherungen wird von 19 auf 18 Prozent für das Jahr 2013 und auf 17 Prozent für das Jahr 2014 reduziert. Steuerguthaben Mit einem eigenen Dekret sollen gewisse Steuerguthaben (z. B. Steuerguthaben für das Betreiben von Kinos, für Forschung und Entwicklung, Verleger) auf 85 Prozent gekürzt werden. Die Reduzierung für 2014 gilt noch nicht für den Steuerbonus betreffend den Treibstoff für Transportunternehmen. Stempelsteuer auf Finanzanlagen Ab 2014 wird die Stempelsteuer auf Finanzanlagen von 0,15 auf 0,20 Prozent erhöht. Staatspapiere sind davon nicht betroffen. Gleichzeitig wird der geschuldete Mindestbetrag von 34,20 Euro abgeschafft und der geschuldete Höchstbetrag für nicht natürliche Personen von 4.500 auf 14.000 Euro erhöht. Stempelsteuer auf Auslandsvermögen Nachdem die Stempelsteuer für Finanzanlagen erhöht wird, wird entsprechend auch die Vermögenssteuer auf Finanzvermögen im Ausland (IVAFE – imposta sul valore delle attività finanziarie detenute all’estero) von 0,15 auf 0,20 Prozent erhöht. Rückerstattung Steuerguthaben Mod. 730 Die Rückerstattung von Steuerguthaben durch den Arbeitnehmer ist ab 2014 bzw. ab der Erklärung betreffend das Jahr 2013 nur mehr bis zu einem Betrag von 4.000 Euro möglich. Die Rückerstattung größerer Beträge erfolgt künftig direkt und nach Überprüfung seitens des Steueramtes innerhalb von sechs Monaten. Solidaritätsbeitrag Der IRPEF-Solidaritätsbeitrag im Ausmaß von drei Prozent für Einkommen über 300.000 Euro wird für den Dreijahreszeitraum 2014 – 2016 verlängert. Steuerstreitverfahren Auch im Steuerprozess wird die Möglichkeit vorgesehen, eine vereinheitlichte Gebühr (contributo unificato) auf elektronischem Wege zu bezah-
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Mit 1. Jänner treten die neuen Registergebühren für die Übertragung von Liegenschaften in Kraft. Künftig gibt es nur mehr drei Registersteuersätze, und zwar zwei Prozent für die Erstwohnung mit Ausnahme von Luxuswohnungen der Katastereinstufungen A1, A8 und A9, neun Prozent für andere Liegenschaften und zwölf Prozent für die Übertragung von landwirtschaftlichen Grundstücken an nicht selbstbebauende Landwirte. Bisherige Begünstigungen wurden gestrichen, mit Ausnahme der Übertragung von landwirtschaftlichen Grundstücken an selbstbebauende Landwirte. In diesem Fall wird nur die fixe Register- und Hypothekarsteuer in Höhe von 200 Euro eingehoben. Mediationsverfahren Für Steuerstreitfälle mit einem Streitwert von bis zu 20.000 Euro, für die ein Rekurs eingereicht werden soll, ist vorher zwingend ein Mediationsverfahren zu beantragen. Der Antrag ist dem Rekurs bei der Agentur der Einnahmen beizulegen. Steuerrollen und Festsetzungsbescheide Steuerrollen und Festsetzungsbescheide, die innerhalb 31. Oktober 2013 ausgestellt wurden, können durch die Zahlung der geschuldeten Beträge innerhalb 28. Februar 2014 ohne Zahlung von Zinsen abgefunden werden. Neue Gemeindesteuer IUC Die neue Gemeindesteuer IUC (imposta unica comunale) besteht aus drei getrennten Steuern, und zwar der IMU (imposta municipale unica), der TASI (tributo per i servizi indivisibili) und der TARI (tassa sui rifiuti). Diese Steuern können von Südtirol autonom geregelt werden. Eine entsprechende Meldung an die Gemeinde muss innerhalb 30. Juni des Folgejahres nach Besetzung bzw. Besitz der Immobilie erfolgen. IMU: Die Bemessungsgrundlage für die Gemeindeimmobiliensteuer bleibt gleich wie bisher. Die Hauptwohnung ist mit Ausnahme von Luxuswohnungen bzw. Katastereinstufungen A1, A8 und A9 (Villen, Ansitze und Burgen) von der IMU befreit. 2013 kann die IMU von Unterneh-
men im Ausmaß von 30 Prozent, ab 2014 im Ausmaß von 20 Prozent von der Einkommenssteuergrundlage abgezogen werden. Für IRAP-Zwecke bleibt die IMU weiterhin nicht abzugsfähig. TASI: Die Bemessungsgrundlage für die Gemeindesteuer für die unteilbaren öffentlichen Dienste ist dieselbe wie für die IMU und ist von den Nutzern der Immobilien geschuldet. Die Hauptwohnung ist von der TASI nicht ausgenommen. Die Höhe der TASI beträgt 0,1 Prozent und kann von der Gemeinde bis zu einem bestimmten Prozentsatz, der nicht höher als der staatliche Höchstsatz für die IMU sein darf, erhöht oder auch bis auf null Prozent reduziert werden. TARI: Die Müllabfuhrgebühr wird aufgrund der Fläche gemäß Katasterdaten oder aufgrund des Verursacherprinzips berechnet. Die Zahlung der TASI und TARI kann in mindestens zwei semestralen Raten bzw. in einer einzigen Rate innerhalb 16. Juni erfolgen. Die entsprechenden Modalitäten werden von der Gemeinde festgelegt. Die Müllgebühr TARES wurde abgeschafft. Lokale Steuern und Gebühren Das Limit von 30 Euro für Steuerfestsetzungen, Eintragung in Steuerrollen und Einhebung lokaler Steuern und Gebühren, unter dem die Steuer nicht geschuldet ist, wird ab 2014 abgeschafft. Die Abschaffung dieses Limits gilt nicht für Staats- und Regionalabgaben. Mehrwertsteuersatz Ab 1. Oktober 2013 wurde der ordentliche Mehrwertsteuersatz von 21 auf 22 Prozent erhöht. Die begünstigten Mehrwertsteuersätze von vier und zehn Prozent bleiben unverändert. Kompensierung Steuerguthaben Das Limit für die jährliche Kompensation von Steuerguthaben in Höhe von max. 516.000 Euro wird ab 2014 auf 700.000 Euro erhöht. Ortstaxe Seit 1. Jänner 2014 muss von Beherbergungsbetrieben pro Übernachtung die Ortstaxe im Sinne des Landesgesetzes 9/2012 einbehalten und aufgrund einer entsprechenden Meldung an die jeweilige Gemeinde weitergeleitet werden. Die Taxe unterliegt nicht der Mehrwertsteuer. Elektronische Zahlungen Ab Jänner 2014 muss beim Verkauf von Waren und bei
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der Erbringung von Dienstleistungen, auch von freiberuflichen Dienstleistungen, die Möglichkeit der elektronischen Zahlung (POS), beispielsweise mittels Kreditkarten, gegeben sein. Das bedeutet, dass sich Unternehmen und Freiberufler ein POS-Gerät anschaffen müssen, um Zahlungen in Empfang nehmen zu können. Laut derzeitigen Meldungen sind davon jene Unternehmen und Freiberufler mit einem Umsatz von mehr als 300.000 Euro (in einem zweiten Moment von mehr als 200.000 Euro) und bei Operationen von mehr als 20 Euro betroffen.
Südtirol in Zahlen 509.626 ansässige Einwohner, 4.918 mehr als im Vorjahr, davon 3.682 aufgrund des positiven Wanderungssaldos Anna und Lukas
tuell
Die Da te schien n des im Jä enen Statist nner erJahrbu isc c einen hs 2013 ver hen u m in die mfassenden itteln versch Einblic ie Aspek k te der densten Südtir sellsch ole a Bevölk ft im Jahr 2 r Ge0 e 1 über d rung und R 2, von aum ie Wirt s zur Re chtspfl chaft bis hin ege.
sind die häufigsten Vornamen. SEPA-Lastschrift Ab 1. Februar 2014 wird der bargeldlose Zahlungsverkehr in Europa vereinheitlicht. Gemäß einer EU-Verordnung werden die inländischen Lastschriften abgeschafft und durch ein europäisches Zahlungssystem ersetzt. Von Banken und Lieferanten wurden den Kunden in der Regel die entsprechenden Mitteilungen bereits gemacht. Gesetzlicher Zinsfuß Ab 1. Jänner 2014 beträgt der gesetzliche Zinsfuß ein Prozent. Seit 1. Jänner 2012 lag der Satz bei 2,5 Prozent, für das Jahr 2011 betrug er 1,5 Prozent, für das Jahr 2010 betrug er ein Prozent, bis 2007 betrug er 2,5 Prozent, für 2008 und 2009 betrug er drei Prozent. Die Erhöhung wirkt sich u. a. auf die Berechnung des Fruchtgenusses, des nackten Eigentums, der Lebensrenten und die Berechnung der Zinsen bei freiwilligen Berichtigungen von unterlassenen Steuerzahlungen aus.
5.414 Geborene, 10,7 je 1.000 Einwohner 74.425 Alleinlebende, davon 35 % mit
57.885 Unternehmen, davon 13.331 Handwerksbetriebe
45.932 Ausländer, um 3,6 % mehr als 2011
Bruttoinlandsprodukt: 37.300 je Einwohner
65 Jahren und mehr
508 Ehescheidungen 19 % der Bevölkerung sind regelmäßige Raucher.
Sondersteuer auf Luxusautos
Euro
9.441.849 Zentner
Äpfel geerntet
65.232 Einweisungen in öffentliche Krankenanstalten 79 Euro monatliche durchschnittliche Gesundheitsausgaben je Südtiroler Haushalt
130.100 Rinder, davon 27 % Braunvieh
1.568.708 Besucher in den 87 Museen
3.065 Millionen kWh Strom verbraucht,
in Südtirol
-11,1 % im Vergleich zu 2011
60 % der Südtiroler sind in den Urlaub gefahren.
29.409.584 Übernachtungen von Urlaubern,
24,2 % der unselbstständig Beschäftigten arbeiten in Teilzeit
SUAP Den Handel betreffende behördliche Meldungen und Eingaben müssen seit 1. Jänner 2014 elektronisch über den Einheitsschalter für gewerbliche Tätigkeiten (SUAP) erfolgen.
4.040 Betreute in Alters- und Pflegeheimen
!
davon 66,7 % Ausländer
1.753 Verkehrsunfälle mit 35 Toten und 2.267 Verletzten
10.003 eingetragene Arbeitslose, davon 2.346 (23,5 %) mit 50 Jahren und mehr 16.426 Arbeitsunfälle
235.217.000 Euro im Sozialbereich ausgegeben (Landessozialfonds)
77 eröffnete Konkursverfahren, 18 mehr als 2011
!
138.000 Tonnen Müll aus getrennter Müllsammlung (57,1 % des gesamten Mülls), davon 23,3 % Biomüll
Unbestätigten Mitteilungen zufolge soll die Sondersteuer (super bollo) für PKW mit einer Nennleistung von mehr als 185 KW wieder abgeschafft werden. Klaus Steckholzer
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aktuell
Gemeinsam auf Streife
Seit einem Jahr arbeiten die Bundespolizei von Rosenheim und die Straßenpolizei Sterzing in Sachen Sicherheitsüberwachung eng zusammen. So versah eine Streifenwagenbesatzung aus Sterzing im Herbst gemeinsam mit der deutschen und österreichischen Polizei an einer Kontrollstelle in Rosenheim den Dienst. Umgekehrt werden künftig Beamte vom benachbarten Ausland zwischen Sterzing und Klausen öfters zu sehen sein. Die Zusammenarbeit ist im Rahmen eines trilateralen Staatsabkommens entstanden. Mit Berufskollegen aus Österreich unternimmt die Straßenpolizei Sterzing seit rund acht Jahren regelmäßig gemeinsame Streifenfahrten. Eine 24-Stunden-Kommunikation zwischen den Dienststellen der Autobahnpolizei in Schönberg und Sterzing ermöglicht außerdem ein rasches Eingreifen bei grenzüberschreitenden Delikten. Im vergangenen Jahr waren Führungskräfte der Straßenpolizei Sterzing sowie Bürgermeister Fritz Karl Messner und Vizebürgermeister Markus Larch in der Bundespolizeikaserne in Rosenheim zu Besuch, wo ihnen die Ordnungskräfte die Arbeitsweise und Ausrüstung zur Verbrechensbekämpfung der deutschen Bundespolizei näher brachten. Vor kurzem stattete eine Delegation der Bundespolizei Rosenheim Sterzing einen Gegenbesuch ab. Für Speis und Trank sorgten die Ortsbäuerinnen um Stadträtin Christine Recla Eisendle. 26
1.970 Strafmandate der Stadtpolizei
Die Stadtpolizei stellte im vergangenen Jahr 722 Strafmandate wegen Parken ohne Parkschein aus. Alle Hände voll zu tun hatte die Stadtpolizei auch im vergangenen Jahr, in dem sie wieder für Sicherheit und Ordnung in Sterzing gesorgt hat. Dabei wurden nicht weniger als 1.970 Strafmandate wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung ausgestellt. Absoluter Spitzenreiter war mit 722 Strafzetteln das Parken ohne Parkschein, dicht gefolgt von Parken im Park- oder Halteverbot (510 Verstöße). 172 Fahrzeuge waren unerlaubterweise auf einem Auf- und Abladeplatz abgestellt, 205 Mal wurde der Parkschein nicht verlängert. 32 Autos haben auf Gehsteigen geparkt, 44 Fahrzeuge wurden in verkehrsberuhigten Zonen vorgefunden, 97 haben sich auf einem Touristenbusparkplatz breitgemacht. Geahndet wurden auch Falschparker auf Invalidenparkplätzen (10) und auf Taxiparkplätzen (4). 42 Lenker hatten im Anschluss an ihr Vergehen nicht nur weniger Geld in der Tasche, sondern auch weniger Punkte auf ihrem Konto. Die Arbeit der Stadtpolizei besteht jedoch nicht nur aus Strafmandaten. Im Jahr 2013 hat sie an 325 Arbeitstagen 700 Bürostunden für das Publikum geleistet, 22 Mal
wurde an Sonntagen der Dienst versehen. Dabei wurden u. a. 600 Durchfahrtsgenehmigungen für die Fußgängerzone sowie 220 Dauergenehmigungen, etwa für die Zufahrt zu Privatgrundstücken, ausgestellt. Ihr oblag auch die Kontrolle und Organisation der Sterzinger Monatsmärkte. Im Fundbüro, für das ebenfalls die Stadtpolizei zuständig ist, wurden 62 Fundgegenstände verwaltet. bar
Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung 2013 Parken ohne Parkschein Parken im Halte- oder Parkverbot Parken auf einem Auf- und Abladeparkplatz Parken mit verfallenem Parkschein Parken in verkehrsberuhigter Zone Parken auf dem Gehsteig Parken auf Touristenparkplätzen Parken auf Invalidenparkplätzen Parken auf Taxiparkplätzen
722 510 172 205 44 32 97 10 4
Straßenpolizei Sterzing im Dauereinsatz Die Straßenpolizei Sterzing hatte in ihrem Zuständigkeitsbereich von Brenner bis Auer auch 2013 wieder alle Hände voll zu tun. Bei insgesamt 2.787 Streifendiensten – 40 davon wurden gemeinsam mit der österreichischen Polizei durchgeführt – wurden nicht weniger als 4.640 Übertretungen der Straßenverkehrsordnung festgestellt. Dabei wurden 306 Führerscheine und 73 Fahrzeugscheine eingezogen. 531 Fahrzeuge wurden stillgelegt, 17 beschlagnahmt. Die Gesamtsumme der sofort bezahlten Strafmandate betrug rund 319.000 Euro. Wie Peter Mock, Leiter der Straßenpolizei Sterzing mitteilte, wurden nicht weniger als 51.611 Personen überprüft; 23 von ihnen wurden angezeigt, sechs wurden verhaftet. Zu einem Suchtgiftaufgriff kam es lediglich einmal. 111 Mal mussten die Polizisten bei Unfällen ausrücken, in 640 Fällen wurden Hilfestellungen geleistet. bar erker februar 14
graphic-kraus.eu
Neuwahlen im Bauernbund Konrad Obexer aus Klerant bleibt für die nächsten fünf Jahre Obmann des Bauernbund-Bezirks Eisacktal/ Wipptal. Bestätigt wurde vor kurzem auch Hubert Holzknecht aus Sterzing als Obmann-Stellvertreter. mit den Hofschließungen, besonders im Wipptal, auseinandergesetzt. „Es braucht neue Ideen und Anreize, damit die junge Generation auf den Höfen bleibt und unsere wertvolle Kulturlandschaft weiterhin flächendeckend bewirtschaftet wird.“ In keinem anderen Bezirk wurden seit 2010 so viele Höfe aufgelassen wie im Wipptal (der Erker hat berichtet): Jeder vierte Bauer stellte zwischen 2000 und 2010 seinen Landwir tschaftsbe trieb ein. Auch die ZusammenDie Wipptaler SBB-Bezirksobmänner: (v. l.) Paul Gschnitzer (Ratschings), Hubert Holzknecht (Sterzing), Florian Kinzner (Brenner), arbeit mit politischen David Weissteiner (Wiesen), Thomas Seehauser (Freienfeld) und Stefan Messner (Pfitsch); es fehlt Johann Seeber (Franzensfeste) Verantwortlichen soObexer, Karin Wurzer Kruselburger Bau der Zulaufstrecke zum Bren- wie anderen Verbänden und Orga(Südtiroler Bäuerinnenorganisati- nerbasistunnel. „Für die Lagerung nisationen soll ausgebaut werden. on), Obmann-Stellvertreter Hubert des Materials aus den Stollen und Neu gewählt wurden auch die Holzknecht, Helmuth Fischnaller, der Maschinen braucht es landwirt- sechs Wipptaler Ortsbauernräte: Karl Sigmund, Armin Klammer, Da- schaftliche Flächen. Wir werden uns Obmann in der Gemeinde Brenner dafür einsetzen, dass die Interessen ist für die nächsten fünf Jahre Floniel Gasser und Georg Wild. Als eine der großen Herausforde- der Grundeigentümer nicht zu kurz rian Kinzner, in Franzensfeste Jorungen sieht Obmann Obexer die kommen. Gleichzeitig fordern wir hann Seeber, in Freienfeld Thomas Sicherung der Flächen. „Auch im einen sparsamen und schonenden Seehauser, in Pfitsch Stefan Messner, in Wiesen David Weissteiner, in Eisacktal wurde in den vergange- Umgang mit Grundstücken.“ nen Jahren mit Grund und Boden Intensiv habe sich der Bezirksbau- Ratschings Paul Gschnitzer und in zu großzügig umgegangen. In Zu- ernrat in den vergangenen Jahren Sterzing Hubert Holzknecht.
erker februar 14
Lärmschutzwände in Sterzing Es war eine der letzten Amtshandlungen von Luis Durnwalder als Landeshauptmann: Bei der letzten von ihm geleiteten Landesregierungssitzung am 8. Jänner wurde die Verlängerung von Lärmschutzwänden in Sterzing auf den Weg gebracht. Entlang der Brennerbahnlinie bei Sterzing treibt die Landesregierung bereits seit längerem den Bau von Lärmschutzwänden voran. Dafür wurden 120.000 Euro im Landeshaushalt festgeschrieben. Ein weiteres Mobilitätsprojekt stand ebenfalls auf der Tagesordnung der
Landesregierung, nämlich die künftige Nutzung des Bahnhofsareals von Graßstein als Verschiebebahnhof für das Pustertal. Dort wollte die Landesregierung ursprünglich den Verschiebebahnhof errichten, von dem gleichzeitig das Aushubmaterial für den Bau des Brennerbasistunnels abtransportiert werden sollte. „Von diesem Vorhaben sind wir abgekommen, da der Großteil des Materials nicht dort abgelagert wird. Jetzt wird mit dem Schienennetzbetreiber RFI über ein Alternativprojekt verhandelt“, so Durnwalder.
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Auf der diesjährigen Bezirksversammlung der Konditoren im hds wurde vor kurzem Michael Profanter aus Brixen als Bezirksobmann des Eisack-, Wipp- und Pustertales für die nächsten vier Jahre bestätigt. Sein Stellvertreter ist Hanspeter Prenn aus Sterzing (im Bild). In den Bezirksvorstand wurden zudem Paul Götsch aus Bruneck und Birgit Steinwandter aus Toblach gewählt. Im Bezirk Eisack-, Wipp- und Pustertal sind etwa 16 Konditoreibetriebe tätig.
Sterzing
Böden
Böden Pavimenti
Neuwahlen bei Konditoren
kunft wollen wir uns noch mehr für einen stärkeren Schutz der landwirtschaftlichen Kulturflächen einsetzen. Im Bauwesen soll die Sanierung den Vorrang vor dem Neubau erhalten.“ Gefordert sieht Obexer den Bezirksbauernrat auch beim
Foto: Martin Schaller
Der neu gewählte Bezirksbauernrat besteht aus Andreas Überbacher (Südtiroler Bauernjugend), Matthias Braunhofer, Anna Überbacher (Südtiroler Bauernjugend), Rudi Huber, Johann Dorfmann (Seniorenvereinigung), Obmann Konrad
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gesellschaft
Schätze aus der Tiefe
Turmalin auf Muskovit, Pfitscherjoch (27 cm x 10 cm)
Von Von seltenen seltenen Mineralien Mineralien und und einer einer nicht nicht alltäglichen alltäglichen Leidenschaft Leidenschaft
Die Begeisterung ist Josef Fleckinger – in Gossensaß allseits als Odom Peppi bekannt – auf Anhieb anzumerken, wenn er über seine große Leidenschaft spricht. Das Sammeln und Bestimmen von Mineralien hat ihn seit seiner Jugendzeit nicht mehr losgelassen und seine mittlerweile auf über 2.000 Schaustücke angewachsene Sammlung gehört mithin zu den schönsten Mineraliensammlungen des Landes. Josef Fleckinger wurde am 5. Februar 1952 beim „Dorflechner“ in Laimgruben, einer Fraktion von Mauls, geboren. Seine Jugendzeit verbrachte er in Mauls, Wiesen und Sterzing. Bereits mit 15 Jahren ging er einer Arbeit nach und wurde mit 18 Jahren LKW-Fahrer. 1975 heiratete er Erika Gogl und zog 1979 nach Gossensaß. Den Beruf des LKW-Fahrers übte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2009 durchgehend aus. Seine große Leidenschaft gehört jedoch den Mineralien. Bereits mit 14 Jahren begleitete er seinen Vater Friedrich Fleckinger nach Pfitsch. Dort suchten sie im Gliedergang (Unterberg, Richtung Hochfeilerweg) nach seltenen Mineralien. Josef fand dort seinen allerersten Bergkristall. In den folgenden Jahren begleitete er seinen ebenso mineralienbegeisterten Onkel Fer-
Baryt, Bergkristall und Calcit (20 cm x 13 cm)
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dinand Haller immer wieder nach Pfitsch oder Obernberg. Während das Suchen und Sammeln von Mineralien in Pfitsch aufgrund der Höhenlage und widrigen Witterungsbedingungen im Spätherbst bzw. beginnenden Frühjahr nicht mehr möglich war, konnten sie in Obernberg an einer sonnigen Fundstelle – etwas oberhalb des Waldbauernhofes gelegen – noch vielfach allein mit Hammer und Meißel ausgerüstet seltene Mineralien aus der Tiefe des Gebirges an die Oberfläche holen. Mitunter traf man sie im Frühjahr auch in Pfunders oder Teis an. Onkel Ferdinand verunglückte am 16. Mai 1982 beim Mineraliensammeln in Pfunders durch schweren Steinschlag. Dieses Ereignis hat Josef bis heute nicht vergessen. Mit 18 Jahren war Josef schließlich alleine oder auch häufig mit Freunden und in kleineren Gruppen in den Bergen unterwegs. Meistens brach er mit großen Erwartungen auf und musste häufig schwer enttäuscht nach Hause zurückkehren. Selten genug war ihm das Glück beschieden, besonders schöne, ja einzigartige Mineralien vom Berg ins Tal bringen zu können. Die Leidenschaft, nach Mineralien zu suchen, ließ ihn aber auch nach herben Enttäuschungen nicht los und immer wieder trieb es ihn mit seinen Freunden in die Berge hinauf. Der Hirte Karl Moser aus Stein
Baryt und Flourit (18 cm x 13 cm)
in Pfitsch erinnert sich noch heute an Josef Fleckinger und seinen Freund Robert Amort. Sie waren öfters gemeinsam unterwegs, biwakierten in der Nähe des Rotbeiles oder übernachteten in Alm- bzw. Schutzhütten, um am nächsten Tag erneut mit der Suche zu beginnen. Geologische und mineralogische Kenntnisse sind für das Auffinden einer Erfolg versprechenden Fundstelle eine wesentliche Voraussetzung, weshalb sich Josef im Laufe der Jahrzehnte als Autodidakt durch entsprechende Fachliteratur großes Fachwissen angeeignet hat. War eine Fundstelle erst einmal entdeckt, begann die eigentliche Arbeit. Die Gerätschaften und diversen Ausrüstungsgegenstände wurden zumeist im Rucksack auf den Berg hinaufgetragen und nach Beendigung der Suche in verschiedenen Depots versteckt. Eine größere Fundstelle konnte kaum an einem oder zwei Tagen geöffnet, nach Mineralien durchsucht und leergeräumt werden. Häufig war es notwendig, mehrmals an derselben Stelle zu arbeiten, weshalb die entsprechenden Werkzeuge nicht ständig wieder ins Tal hinabgetragen, sondern in der Umgebung deponiert wurden. Manchmal kam es jedoch vor, dass die so sorgsam errichteten Depots von anderen Mineraliensuchern geplündert worden waren und deshalb neues Ar-
Bergkristall auf Baryt (9 cm x 7 cm)
Josef Fleckinger, Mineraliensammler aus Passion beitsgerät auf den Berg hinauf geschafft werden musste. Dies alles kostete viel Zeit und manche Schweißperle. Die Ausrüstung besteht meistens aus einem Schlegel, mehreren speziell gehärteten Spitzeisen, einem Fäustl und einem Brecheisen. Seil, Klettergurte, Haken, Taschen- und Stirnlampen sind ebenso erforderlich, um aus den dunklen Klüften des Gebirges die begehrten Mineralien zu bergen. Der Mineraliensammler benötigt zudem einen starken, zwischen einem halben und vier Meter langen, an der vorderen Spitze in einem Winkel von etwa 90° gebogenen Draht. Damit lassen sich Mineralien möglichst schonend und mit der notwendigen Vorsicht aus einer Kluft an die Oberfläche holen. Die so gefundenen Mineralien müssen dann ins Tal getragen werden. Nicht sel-
Bergkristallstufe (70 cm x 50 cm) 95 kg
Calcit (10 c m x 5 cm)
erker februar 14
gesellschaft
ten haben es Mineraliensammler dabei mit einem großen Gewicht zu tun. Einmal haben Josef und seine Freunde gemeinsam eine über 95 kg schwere Bergkristallstufe mit diversen Einschlüssen ins Tal geschleppt. Nach solchen Anstrengungen schwor sich Josef öfters, nie wieder ins Gebirge aufzusteigen, um dort nach Mineralien zu suchen. Die Leidenschaft ließ ihn jedoch bis heute nicht los. Immer wieder zog es ihn trotz vieler Gefahren in die Berge hinauf. Josefs Augen bekommen einen besonderen Glanz, wenn er von der größten jemals in Pfitsch am Unterberg gefundenen Kluft erzählt. Vor ungefähr sechs Jahren entdeckten er und seine Freunde an den Rotwänden eine etwa vier Meter breite, zwei Meter hohe und über sieben Meter tiefe Kluft. Zwar fanden sich nur wenige Mineralien darin, doch überwog bei Josef und seinen Begleitern die Freude über diesen seltenen Fundplatz. Bereits mit 16 Jahren kam er mit seinem Onkel erstmals nach Obernberg. Das Tal und seine Berge sind für eine Vielzahl von seltenen Mineralien bekannt. Mittlerweile sind weit über 40 Mineralien in Obernberg entdeckt worden. Viele von ihnen sind so klein, dass sie im Mikrobereich (1 – 5 mm) liegen und ihre Besonderheiten und Schönheit nur mit Hilfe einer starken optischen Vergrößerung preisgeben. Neben Baryt (Schwerspat) und Bleiglanz fand Josef dort auch Calcit, Azurit (Kupferlasur), Pyrit, Fahlerze, Zinkblende, Bergkristalle und besonders schöne Fluorite (Flussspat). Diese enthalten manchmal auch Wassereinschlüsse und sind deshalb besonders selten und wertvoll. Das Felsgestein, das Josef und seine Begleiter in Obernberg mit Hammer und Meißel bearbeiten
Calcit (20 cm x 14 cm)
erker februar 14
mussten, war wegen der vorkommenden Zinkadern besonders hart und die Arbeit dementsprechend kräftezehrend. Manch ein Mineraliensucher, der diese Aufgabe alleine bewältigen wollte, ist daran gescheitert. Erfolg versprechend war bei so hartem Gestein fast immer nur gute Teamarbeit. Die harte Arbeit schweißte Josef und seine
Flussspat, Baryt und Calcit (10 cm x 5 cm)
Begleiter zusammen und nicht selten entstanden lang andauernde Freundschaften. An eine Begebenheit in Obernberg erinnert sich Josef besonders gern und ein herzliches Lachen ging jener Erzählung voraus, die er dem Verfasser dieses Beitrages in äußerst lebendigen Bildern geschildert hat: Josef und seine Freunde Karl Ainhauser, Paul Parigger und Werner Gruber waren vor nunmehr rund 20 Jahren mitten im Winter bei einem halben Meter Schnee in Obernberg unterwegs. Es war ein äußerst schwieriger Anstieg zu der ihnen wohlbekannten Fundstelle. Diese lag auf einer Meereshöhe von etwa 1.600 m inmitten eines Naturschutzgebietes. Nachdem sie die Stelle erreicht hatten und sich ihre Arbeit über den gesamten Vormittag hingezogen hatte, beschlossen sie, zu Mittag ein schmackhaftes Nudelgericht zu kochen. Rasch war dazu ein Feuer entfacht, ein Topf mit Wasser aufgestellt und die Nudeln hineingegeben. Plötzlich hörten sie
Fluorit (1. und 2. Generation, 13 cm x 15 cm)
von der Ferne die Sirene der Obernberger Feuerwehr und sahen am Fuße des Berges zahlreiche Gendarmeriefahrzeuge mit Blaulicht ausrücken. Sie ahnten zunächst nicht, dass der Einsatz ihnen gelten sollte. Ein Gendarmeriebeamter versuchte sich mit einem Lautsprecher verständlich zu machen, doch die Entfernung war zu groß und
Flussspat, Bergkristall und Zinkblende (25 cm x 12 cm)
Zinkblende und Baryt (10 cm x 5 cm)
der Lautsprecher erwies sich als zu schwach. Josef eilte schließlich von der Fundstelle ins Tal. Dort angekommen, erklärten ihm die Einsatzkräfte, dass sie Rauch aufsteigen gesehen hätten und der Feuerwehrkommandant von Obernberg daraufhin Alarm geschlagen habe. In einem Naturschutzgebiet sei das Entfachen von Feuern absolut verboten, doch Josef konnte die Sache schließlich rasch aufklären. Die Begebenheit ist ihm bis heute in lebhafter Erinnerung geblieben. Josef hat nicht nur Mineralien gesucht, ihm war es auch ein besonderes Anliegen, Mineralienbegeisterte einander näher zu bringen. So war er Gründungsmitglied des „Hochfeiler Mineralienclubs“ (November 1971) und des „Eisacktaler Mineralienclubs“ (Februar 1979). Er hat zudem im „Hochfeiler Mineralienclub“ über viele Jahre hinweg im Vorstand als Präsident bzw. Vizepräsident mitgearbeitet und ist auch heute noch einfaches Mitglied. Josef war über 15 Jahre
Fluorit und Baryt (10 cm x 10 cm)
im Vorstand des Dachverbandes der Mineralienvereine Südtirols und übte 18 Jahre lang als Aufsichtsperson eine Kontrolltätigkeit über die Mineraliensammler Südtirol aus. Seit 1982 beteiligt er sich auch bei zahlreichen Ausstellungen und ist häufig auch auf den Mineralientagen in München präsent. Auf dieser
Zinkblende und Flussspat (18 cm x 11 cm)
weltweit bedeutenden Mineralienausstellung erhielt er heuer zusammen mit einer Gruppe ausgewählter Südtiroler Mineraliensammler den äußerst begehrten Kristallpreis. 2002 organisierte er selbst die Mineralienschau „Pfitsch und Umgebung“. Seine Mineralien stellt er auch gerne diversen Museen leihweise zur Verfügung. Schon länger denkt er darüber nach, seine überaus kostbare Mineraliensammlung in Gossensaß der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, doch hat sich bis jetzt noch keine Gelegenheit dazu geboten. Schon der griechische Dichter Philemon meinte im 4. Jahrhundert v. Chr.: „Alles auf der Erde lässt sich finden, wenn man nur zu suchen sich nicht verdrießen lässt.“ Diese Aussage trifft wohl auf niemanden besser zu, als auf jene begeisterten Wipptaler Mineraliensammler, die in der Tiefe der Berge nach ganz besonderen Schätzen suchen. Josef Fleckinger ist einer davon. Harald Kofler
Flussspat (1. und 2. Generation) und Calcit (9 cm x 5 cm)
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gastkommentar
Gleich vorneweg: Ich bin ein Überzeugungstäter, was die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen angeht. Als ein Kind der 70er Jahre, wo wir noch ungeniert auf den Straßen spielen konnten und es nur wenige Kindersendungen im Fernsehen gab, neige ich mitunter auch dazu, meine Kinderzeit zu verklären. Auch ertappe ich mich manchmal beim Gedanken „früher war alles besser“. Bei uns im Dorf gab es außer Sport und den Ministranten noch die Alpenvereinsjugend. Heimstunden, Hüttenlager, Palmbesen und die Angst, am Sonntag vor Ostern als „Palmesel“ dazustehen. Ganze Nachmittage haben wir uns im Dorf herumgetrieben und viele Blödsinne verzapft. Wenn wir über die Stränge schlugen, war meistens jemand da, der uns die Grenzen aufgezeigt hat. Die Erfahrungen als Kind haben mich für meinen Lebensweg geprägt.
von Jugendlichen selbst verwaltet. Der Dachverband der offenen Jugendarbeit ist das n.e.t.z. (Netz-
Kinder der „wilden“ 60er Jahre sind die Eltern und Großeltern der Jugend von heute.
Foto: Verena Hafner
Die „Jugend“ von heute!
len“, so Klaus Farin, der 1998 in Berlin das in Europa einzigartige „Archiv der Jugendkulturen“ gegründet hat. Verallgemeinerungen bewirken eine verzerrte Sicht und werfen auch ein schlechtes Bild auf jene Institutionen, in denen sich Jugendliche bewegen. Um das zu vermeiden, muss Jugendarbeit dazu beitragen, die Jugend in all ihren Facetten, Widersprüchen und ihrer Individualität darzustellen. Image-Kampagne für Jugendliche
Jugendarbeit bedeutet immer auch Lobbyarbeit für Jugendliche. Der Jugenddienst Wipptal und der Jugendtreff Sterzing sind sich seit jeher dieser werk der Jugendtreffs und -zen- Die öffentliche Wahrnehmung Verantwortung bewusst. Mit einer tren Südtirols) mit 50 Mitglieds- der „Jugend“ Image-Kampagne im Februar soll organisationen. Jugendarbeit in Südtirol basiert auf dem Landesju- War es früher wirklich besser um das Wipptal für eine positive Jugendförderungsgesetz vom 1. Juni die Jugend bestellt? Ich sage ent- gendwahrnehmung sensibilisiert Jugendarbeit in Südtirol 1983. Somit ist Jugendarbeit ein schieden nein. Skandalberichte in werden. Unter dem Motto „Jugend Die Südtiroler Jugendarbeit teilt von der Südtiroler Politik gewoll- den Medien von Einzelfällen las- ist Gegenwart – Io vivo oggi“ hänsich in drei Bereiche ein: in eine tes Kind. Im Sinne der Subsidiari- sen viele glauben, dass Jugend- gen an über 40 Standorten in allen verbandliche, eine kirchliche und tät wird die Jugendarbeit vor Ort liche keine Grenzen kennen. Die Gemeinden des Wipptales großeine offene Kinder- und Jugend- von ehrenamtlichen Vereinen ge- Rolle der Medien ist diesbezüg- formatige Fotos mit kurzen Texten. arbeit. Verbandliche Jugendarbeit tragen, die finanziellen Mittel wer- lich sehr fragwürdig. Eine schlech- Die 20 unterschiedlichen Fotomowird bei den Pfadfindern, beim Al- den von Land und Gemeinden bei- te Meinung über unsere Jugend tive wurden teilweise von Jugendzu haben, ist unfair gegenüber lichen beigesteuert oder stammen penverein, beim ASGB oder beim gesteuert. unseren Jugendlichen. Egal wel- aus dem Archiv des JugenddiensWeißen Kreuz geleistet. Diese sind cher Sprachgruppe sie angehören. tes. Auf den Fotos sind die Protabeim Südtiroler Jugendring ange- Wer ist „die Jugend“? Menschen, die sich nicht an Regeln gonisten immer Jugendliche. Fisiedelt, der zehn Mitgliedsorganisationen hat. Unter kirchliche Ju- Seit Anfang des 20. Jahrhunderts halten, gibt es in allen Altersgrup- nanziert wird die Aktion von den gendarbeit fallen Gruppen wie wird der Lebensabschnitt zwi- pen. „Wir haben heute die fried- Wipptaler Gemeinden und dem die Jungschar und die Ministran- schen Kindheit und Erwachsenen- lichste Jugendgeneration seit dem Amt für Jugendarbeit. Damit sich ten oder das weitläufige Aktions- dasein als Jugend bezeichnet. Die Zweiten Weltkrieg. Vielleicht auch die Wahrnehmung der Jugend aber langfristig ändert, müsfeld der 20 Jugenddienste mit sen vor allem Gemeinden hauptberuflichen Mitarbei„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren selbst Lobbyismus für die Jutern. Koordiniert werden dieund verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, gendlichen und ihre Realitäse vom Netzwerk der Jugendlegen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ ten betreiben. Auch vor dem dienste von Bozen aus. Und Hintergrund, dass wir eine dedann gibt es noch die OffeSokrates, 5. Jh. v. Chr. mografische Wende in den Alne Jugendarbeit mit 113 über tersstrukturen und den Kultuganz Südtirol verteilten Standorten. Hauptberufliche Mitarbeiter UN-Generalversammlung definiert deswegen, weil die Jugend heute ren in Südtirol haben. Denn Kinder gibt es in allen 14 Jugendzentren Jugendliche als Personen im Alter in einem sehr engen Korsett steckt, und Jugendliche sind ein Spiegel und in sehr vielen der 45 Jugend- zwischen 13 und 25 Jahren. Diffe- das wenig Freiraum erlaubt. Schon der Gesellschaft. treffpunkte wie auch in Sterzing. renziert wird dabei zwischen Teen- die 14-Jährigen müssen sich heuArmin Mutschlechner, JugendDagegen werden die 54 Jugend- agern (13 – 19 Jahre) und jungen te überlegen, welchen beruflichen arbeiter im Jugendtreff Sterzing gruppen vorwiegend autonom Erwachsenen (20 – 25 Jahre). Die Werdegang sie einschlagen wol30
erker februar 14
„Rosa Punkte“ für Sterzing und Brixen
Die Krankenhäuser Sterzing und Brixen sind besonders frauenfreundlich. Dies attestiert ihnen die gesamtstaatliche Beobachtungsstelle O.N.Da (osservatorio nazionale sulla salute della donna) mit der Verleihung von rosa Punkten für das Jahr 2014 und 2015. Brixen punktete u. a mit dem Brustgesundheitszentrum, der Betreuung von EndometriosePatientinnen, dem landesweiten Zentrum für Essstörungen sowie der Frauenbetreuung im Bereich
Marktgemeinde Brenner
Diabetologie, Kardiologie, Onkologie und Psychiatrie. Für das Krankenhaus Sterzing waren u. a. die Arbeit in der Diabetologie, im Diätdienst und in der Gynäkologie sowie die gezielte Betreuung von kardiovaskulären und onkologischen Patientinnen und die Sensibilisierung für Gewaltopfer ausschlaggebend. Beide Krankenhäuser legen besonderen Wert auf das Wohlbefinden der Patientinnen und Besucherinnen.
Comune di Brennero
Versteigerung der Liegenschaften Bp. 193, Bp. 222, Gp. 361/10, KG Pflersch.
Vendita degli immobili p.ed. 193, p.ed. 222, Pf. 361/10, C.C. Fleres
Grundschule Außerpflersch Ausschreibende Körperschaft: Gemeinde Brenner, Ibsenplatz 2, 39041 Brenner. Art der Ausschreibung: Öffentliche Versteigerung mit dem Kriterium des geheimen Angebots im Sinne des Kgl.D. 23.05.1924, Nr. 827, Art. 73 Buchst. c). Ausgangspreis: 195.700 € zzgl. eventl. geschuldeter MwSt. Kriterium und Art der Zuschlagserteilung: Höchster Verkaufspreis für die Gemeinde, ausgehend vom geschätzten Preis von 195.700 €, mit dem Mindestaufpreis auf den Ausgangspreis von 2.500 €. Frist für die Abgabe des Angebots: Das Angebot mit allen Unterlagen muss im Protokollamt der Gemeinde Brenner innerhalb 26.02.2014 um 12.00 Uhr einlangen. Unterlagen: Unterlagen zum Verfahren sind im Sekretariat der Gemeinde Brenner erhältlich. Tel. 0472 632369, E-Mail: tiziana.mollica@gemeindebrenner.eu, info@gemeindebrenner.eu
Scuola elementare di Fleres di Fuori Amministrazione aggiudicatrice: Comune di Brennero, Piazza Ibsen 2, 39041 Brennero. Forma di gara: Pubblico incanto secondo il metodo dell’offerta segreta ai sensi del R.D. 23.05.1924 n. 827 art. 73 lett. c). Prezzo a base d’asta: 195.700 € più IVA eventualmente dovuta Criterio e modo di aggiudicazione: Prezzo più vantaggioso per l’amministrazione (più alto), con partenza dal prezzo stimato di 195.700 €, con offerta minima in maggiorazione dal prezzo a base d’asta di 2.500 €. Termine per la presentazione dell’offerta: L’offerta con tutti i documenti deve pervenire al Comune di Brennero, Ufficio Protocollo, entro il 26.02.2014 ore 12.00. Documentazione e capitolato condizioni: Disponibili presso la Segreteria del Comune di Brennero, tel. 0472 632369 E-mail: tiziana.mollica@comunebrennero.eu, info@gemeindebrenner.eu
Der Bürgermeister/Il Sindaco: Dr. Franz Kompatscher
erker februar 14
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gesellschaft
„Do it or get it“
72 Stunden lang in sozialen Einrichtungen die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam ein Ziel erreichen: Vom 23. bis zum 26. April haben Jugendliche ab 14 Jahren wieder Gelegenheit dazu. Südtirols Katholische Jugend, youngCaritas, Südtiroler Jugendring und Pastorale Giovanile Diocesana laden junge Menschen ein, entweder eine Aufgabe zu erfüllen, die sie erst bei Projektstart erfahren („Get it“) oder die Idee, Planung und Durchführung einer Aktion selbst zu übernehmen („Do it“). Anmeldungen sind vom 21. Februar bis zum 21. März einzeln oder als Gruppe unter der Rufnummer 0471 060430, per Mail an info@jugendring.it oder über die Webseite www.72h.it möglich. Facebook: www.facebook.com/72h.it.
Ridnaun
1.708 Stunden im Einsatz für den Nächsten Die Freiwillige Feuerwehr Ridnaun ist im vergangenen Jahr zu 19 Einsätzen, darunter vier Brandeinsätze, 14 technischen Einsätzen und einem Fehlalarm gerufen worden. Vor kurzem hielten die 39 aktiven Wehrleute um Kommandant Thomas Klotz in Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen Rückblick auf das Jahr 2013. Insgesamt haben laut Schriftführer Hermann Wild 541 Mann-Einheiten 1.708 Arbeitsstunden für Einsätze und Übungen aufgebracht. Neben zahlreichen Ordnungs- und Brandverhütungsdiensten absolvierten die Wehrleute an der Landesfeuerwehrschule in Vilpian 18 Lehrgänge. Dank erfolgreich durchgeführter Veranstaltungen konnte die Vereinskasse aufgestockt werden, um u. a. mehrere Einsatzgerätschaften ankaufen zu können. Michael Innerebner und Matthias Leider wurden
offiziell als aktive Wehrmänner angelobt. Heinrich Volgger (links im Bild), der das Höchstalter für den aktiven Feuerwehrdienst erreicht hat, wurde mit Applaus und einem Geschenk – einer Florian-Statue – in den Ruhestand entlassen. Bürgermeister Sebastian Helfer lobte die Wehr für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft zur Ausbildung. Nur mit Hilfe einer guten Ausrüstung sei auch ein guter Dienst möglich. Auch Bezirks-Feuerwehrpräsident Peter Heidegger gratulierte der Wehr und berichtete über Aktuelles aus dem Bezirk. Pfarrer Thomas Stürz bezeichnete die Wehrmänner als „ehrenamtliche Idealisten, ohne die unsere Dörfer arm dastünden“. pn
Thuins
Feuerwehr rückt zwölfmal aus Kleiderkammer der Vinzenzgemeinschaft Wegen interner Umgestaltung bleibt die Kleiderkammer der Vinzenzgemeinschaft von Sterzing bis 17. Februar geschlossen. Ab 18. Februar gelten neue Öffnungszeiten: Jeden ersten Dienstag im Monat von 9.00 bis 11.00 Uhr, jeden letzten Dienstag von 15.00 bis 17.00 Uhr.
Tag der Offenen Tür Am 28. Februar und am 1. März findet im Realgymnasium Sterzing mit Landesschwerpunkt Sport ein Tag der Offenen Tür statt. Von 14.00 bis 17.00 Uhr können sich Schüler über Schwerpunkte, Unterrichtsmodelle und Stundenpläne informieren. 32
Das abgelaufene Jahr war für die 23 Wehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr von Thuins um Kommandant Erich Holzknecht ein eher ruhiges Jahr. Die zwölf Einsätze betrafen jedoch alle Bereiche des Feuerwehrwesens vom Brandeinsatz über technische Nothilfe bis hin zum Chemieeinsatz am Bahnhof Brenner. Für Einsätze und Übungen wurden 1.091 Stunden aufgewendet. Es gab 19 Proben. An der Landesfeuerwehrschule in Vilpian wurden 13 Lehrgänge absolviert. Die Wehrleute haben sich auch in verschiedenen sportlichen Disziplinen der Konkurrenz gestellt, so bei Skirennen, im Fußball und im Eisstockschießen. Durch die erstmalige Kalender-Aktion konnte ein stattlicher Betrag erwirtschaftet werden, der von der großen Wertschätzung der Bevölkerung zeugt. Für ihre 25-jährige Tätigkeit wurden Florian Augschöll und Hubert Strickner mit dem Verdienstkreuz in Silber ausgezeichnet. Max Costa schied
nach erreichtem Höchstalter und nach 34 Dienstjahren aus dem aktiven Dienst aus und wurde mit
einer Urkunde geehrt. Neu in den Dienst aufgenommen wurden Stephan Gröbner und Kevin Mair. Bürgermeister Fritz Karl Messner lobte die Wehr für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz, Bezirks-Feuerwehrpräsident Peter Heidegger gratulierte den Geehrten und den jungen Wehrmännern. Abschnittsinspektor Benno Egger dankte für die gute Zusammenarbeit mit der Wehr Thuins. pn erker februar 14
Rund um Hotel und Handwerk Vertreter der Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) sowie des Landes-
verbandes der Handwerker (LVH) informierten vor kurzem die Drittkläss-
ler der Mittelschule Gossensaß über Berufe im Hotel- und Gastgewerbe und im Handwerk. Interessierte Schüler hatten die Möglichkeit, das Romantik Hotel „Stafler“ in Mauls sowie den KFZ-Meisterbetrieb Garage Europa in Wiesen zu besichtigen, wo KFZTechniker Robert Holzer u. a. die Reparatur einer Glasscheibe und das präzise Mischen der Autolackfarbe demonstrierte.
SKFV-Weihnachtsfeier in Kematen Zur Weihnachtsfeier des Südtiroler Kriegs- und Frontkämpferverbandes in Kematen – mittlerweile die einzige Ortsgruppe im ganzen Bezirk – konnte Ortsobmann Karl Putzer u. a. Pfarrer Walter Prast, Vizebürgermeisterin Renate Ainhau-
Tag der Berufsorientierung Im Jänner organisierten die Schulsprengel I, II und III sowie die Oberschule Sterzing im Stadttheater Sterzing einen Tag der Berufsorientierung. Schüler der dritten Klassen der Mittelschulen von Sterzing und Gossensaß erhielten dabei eine praxisnahe Orientierungshilfe für ihre zukünftige Berufswahl. Auf einer Messe boten 25 Berufsgruppen und Oberschulen Beratungen über Ausbildung bzw. Studienmöglichkeiten an. Neben Filmbeiträgen referierte Ute Lauterbach zum Thema „Werde dein eigener Glückspilot – Mach
dein Ding!“ und diskutierte u. a. mit Wirtschaftsvertretern im Wipptal über Kompetenzen, die Berufseinsteiger mitbringen sollten.
ser Delueg, SKFV-Bezirksobmann Bernhard Fille, seinen Stellvertreter Manfred Larch und den Ortsobmann von Wiesen Josef Weisstei-
ner begrüßen. Pfarrer Prast sprach über die Bedeutsamkeit von Frieden und Versöhnung; die Vizebürgermeisterin lobte die rege Tätigkeit des Vereins und sicherte weiterhin die Unterstützung der Gemeinde zu. Bezirksobmann Fille dankte für den regen Einsatz und schilderte seine Kriegserlebnisse bei der Marine; Ortsobmann Weissteiner berichtete ebenfalls über seinen Einsatz im Zweiten Weltkrieg. Larch überbrachte die Grüße der Landesleitung, die mit Jahresende die Tätigkeit eingestellt hat. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Marlies und Willi.
Auf der Informationsseite www. myjobmylife.it des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol (hds) können Schüler u. a. Schnuppertage buchen, die vom 10. bis zum 21. Februar stattfinden werden.
Feier mit pflegenden Angehörigen Vor kurzem traf sich die Selbsthilfegruppe „Pflegende Angehörige“ im Sozialzentrum Fugger zum ge-
mütlichen Beisammensein mit Gesprächen und Gedankenaustausch. Schwester Elisabeth Schwitzer sprach besinnliche Worte, die Krankenpfleger des Gesundheitssprenerker februar 14
gels sorgten für Speis und Trank. Die Gruppe „Pflegende Angehörige“, vor einigen Jahren vom Gesundheitssprengel Wipptal ins Leben gerufen, trifft sich einmal im Monat im Sozialzentrum Fugger, das unentgeltlich Räume zur Verfügung stellt. Betreut wird die Gruppe von Krankenpflegerinnen und Dr. Konrad Wieser. Organisiert werden u. a. Vorträge über Gesundheit und Pflege sowie Ausflüge und Feiern. 33
gesellschaft
Auf Anregung des Lehrerteams von Gasteig bastelten die Kinder der Grundschulen des Schulsprengels Sterzing II im vergangenen Herbst Karten, Kalender, Gestecke, Kerzen und Christbaumschmuck, die sie auf einem Weihnachtsmarkt im Vereinshaus von Gasteig zum Verkauf anboten. Eltern steuerten Kuchen, Kekse und Tee bei. Mitglieder des Gemeindeausschusses Ratschings stockten den Reinerlös um eine erhebliche Summe auf. Vor kurzem konnten die Schüler von Gasteig in Vertretung aller beteiligten Kinder 2.500 Euro der Organisation „Kinder in Not“ übergeben.
Spende für Regenbogen
Wie jedes Jahr hat die blaue Dose, die in einigen Geschäften, Bars und Hotels in der Vorweihnachtszeit aufgestellt war, wieder viele Menschen zu einer Spende animiert. Dank der Mithilfe der Gastwirte und Geschäftsinhaber konnte durch die Sammelaktion eine beträchtliche Summe der Kinderkrebshilfe Regenbogen für krebskranke Kinder bzw. deren Eltern gespendet werden.
Glücksbringer unterwegs Sechs kleine Kaminkehrer haben am 31. Dezember im Stadtzentrum von Sterzing lauter kleine Glücksbringer verteilt. Der Erlös kommt bedürftigen Familien zugute. Organisiert hatten den Neujahrsgruß der VKE und der Tourismusverein Sterzing. 34
Adventsmarkt für guten Zweck Frauen aus Stilfes und der Bildungsausschuss haben im Dezember im örtlichen Vereinshaus zum ersten Mal einen Adventsmarkt abgehalten. Angeboten wurden u. a. Weihnachtsschmuck, Adventskränze, Deko, Gestecke sowie Weihnachtsgebäck. Pfarrer Paul Valentini segnete die Handarbeiten, eine Bläsergrup-
pe der Musikkapelle Stilfes sowie Manuela Seehauser, Isabell Rainer und Patrizia Sparber umrahmten den Adventsmarkt musikalisch. Dank der zahlreichen Besucher konnten rund 6.500 Euro gesammelt werden. Der Erlös kam drei bedürftigen Familien im Wipptal zugute. Foto: Karin Kofler
Kinder spenden für „Kinder in Not“
Singend helfen Fast 3.000 verkaufte CDs und über 13.000 Euro für die Kinderkrebshilfe Südtirol Regenbogen: Das Projekt des Spielzeugwarengeschäftes Pfiff Toys ist auf großen Anklang gestoßen. Unter dem Motto „Südtiroler Kinder singen für Südtiroler Kinder in Not“ hat Familie Graus u. a. in Zusammenarbeit mit dem achtjährigen Mark – bekannt aus der Radiowerbung – sowie dessen Vater Werner Gartner und Kindern des Pustertaler Chores Mallsemms eine Weihnachts-CD aufgenommen. Durch den
Kauf der CD haben viele Südtiroler nicht nur dazu beigetragen, Kinder musikalisch zu fördern, sondern auch krebskranken Kindern und ihren Familien zu helfen. Ende Jänner übergab Pfiff Toys der Kinderkrebshilfe einen Spenden-Scheck in Höhe von 11.175 Euro. Mitarbeiter bzw. Kunden steuerten 2.000 Euro bei. Sänger Mark spendete 150 Euro von seinem Taschengeld und wurde im Zuge des Projekts sogar zur ORF-Sendung „Licht ins Dunkel“ eingeladen.
Hilfe für Vietnam 20 Gruppen haben sich heuer an der Sternsingeraktion der Pfarrei Sterzing beteiligt und über 20.000 Euro für Hilfsprojekte, darunter ein Hauptprojekt in Vietnam, gesammelt. Mitte Jänner fand im Dom von Bozen ein Sternsingertreffen mit Bischof Ivo Muser statt. Bei einem anschlie-
ßenden Pizzaessen wurde den Sternsingern für ihre Bereitschaft gedankt. Unterstützt wurde die Aktion „Hilfe unter einem guten Stern“ von Spendern, Begleitpersonen und Sterzinger Gastbetrieben, die den Sternsingern ein Mittagessen spendiert haben. erker februar 14
aus der seelsorgeeinheit
Diözesanes Jugendkreuz im Wipptal In der Silvesternacht wurde der Seelsorgeeinheit Wipptal für einen Monat das diözesane Jugendkreuz übergeben. Bischof Ivo Muser hatte das Kreuz im Herbst 2012 den Jugendlichen der Diözese überreicht; seitdem wird es von Pfarrei zu Pfarrei weitergereicht. Im Wipptal haben Pfarreien und Gruppen verschiedene Veranstaltungen mit und um das Jugendkreuz organisiert: Das Dekanatsteam feierte die Jugendmesse „Mein Kreuz-Dein Kreuz-Unser Kreuz“ in Gossensaß, die Pfarrgemeinde Trens gestaltete mit der örtlichen Jugendkapelle ei-
nen Abendgottesdienst. Die Ministrantengruppe Wiesen organisierte eine Fackelwanderung nach Flains zur Johanneskirche. In Ratschings wurde ein Wortgottesdienst gefeiert. Der Abschluss und die Übergabe des Jugendkreuzes an das Dekanat Brixen wurden am Gedenktag des heiligen Don Bosco in Sterzing gefeiert. Dabei trugen Jugendliche das Kreuz bei einer „Nacht der Kirchen“ durch die Straßen und Gassen zu den verschiedenen Kirchen. Abschließend wurde es Vertretern des Jugenddienstes Brixen übergeben.
SKJ-Jugendgruppe Stilfes in Hahnebaum 15 Jugendliche der SKJ-Jugendgruppe Stilfes haben vor kurzem
ein Winterlager in Hahnebaum, dem neu errichteten Jugendhaus
der Südtiroler Katholischen Jugend in Passeier, verbracht. Auf dem Programm standen u. a. eine Schneeschuhwanderung im tief verschneiten Hinterpasseier, ein Kegelturnier, Billard-Duelle, Wehrwolfrunden, Fackelstatuen bauen und natürlich Schneeballschlachten. Begleitet wurden sie von einem Team sowie von SKJLeiter Christoph Hasler und Simon Walter vom Jugenddienst Wipptal.
Krankensalbung mit Bischof Ivo Muser Krank sein, von dunklen Momenten erdrückt werden, in der Entfaltung des Lebens gehindert sein, an Ängsten oder an den Gebrechen des Alters leiden … In solch menschlicher Not suchen wir Hilfe. Denn die Gesundheit, die Qualität des Lebens – etwa durch Beziehungen, Gottvertrauen oder Selbstvertrauen – alles, was Halt geben kann, ist bedroht. Wenn die Kirche in solcher Krise das Sakrament der Krankensalbung spenden darf, vertraut sie darauf, dass Jesus Christus uns im Innersten berührt und als der wahre und eigentliche Arzt wirkt. Leider wird die Krankensalbung vielfach immer noch als Sterbesakrament gesehen. Sie ist aber viel mehr. Sie ein heiliges Zeichen, das Kraft und neuen Lebensmut schenkt; sie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, sich mit den Begrenzungen des eigenen Lebens zu versöhnen; sie ist ein geistliches Geschehen, das in den Gebeten und Zeichenhandlungen die Zuwendung und Zärtlichkeit Jesu erfahrbar macht – und zwar inmitten einer gläubigen Gemeinschaft: zum Beispiel einer Familie, die sich am Bett des kranken Angehörigen versammelt, oder inmitten einer betenden Pfarrgemeinde, die all jene, die an leiblichen oder seelischen Krankheiten leiden, zu einer eigenen Feier einlädt. Bischof Ivo Muser wird im Rahmen seines Pastoralbesuches in unserer Seelsorgeeinheit gemeinsam mit den Priestern der 16 Pfarreien dieses heilende Sakrament spenden. Alle kranken, alten und bedrückten Menschen des Wipptales sind deshalb eingeladen, sich bei der Feier der Krankensalbung am Sonntag, den 9. Februar um 15.00 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing die Zuwendung und Kraft Christi schenken zu lassen.
Josef Knapp, Dekan in Sterzing
www.bz-bx.net
Trens
Vier Mädchen treten Ministrantendienst an Die Pfarrei Maria Trens hat vor kurzem vier Mädchen in den Dienst am Altar aufgenommen: Bei einem Adventgottesdienst schlüpften Laura Markart, Emily Sigmund, Sarah Thaler und Elisabeth Walcher das erste Mal offiziell in Ministrantenkleider und stellten sich der Pfarrgemeinde vor. Pfarrer Paul Neumair segnete die Ministrantinnen und gab ihnen ermutigende Worte mit auf den Weg. Als Zeichen des Glaubens und des Segens erhielten sie ein kleines Holzkreuz. erker februar 14
35
kultur
„Chronisten leisten wertvolle Kulturarbeit“ Im Gespräch mit Landeschronistin Rita Thaler Wieser
Im August vergangenen Jahres wurde Rita Thaler Wieser aus Stilfes zur Landeschronistin gewählt. Seitdem ist die 59-Jährige das Sprachrohr für rund 400 Chronisten im ganzen Land. Im Erker-Interview spricht sie über die Herausforderungen für das Chronistenwesen, die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit in den nächsten drei Jahren und den gesellschaftlichen Stellenwert von Jahreschroniken. Erker: Den typischen Chronist stellt man sich als älteren weisen Herrn vor, der – in seinem überfüllten Arbeitszimmer zwischen Büchern, Zeitschriften und alten Fotos sitzend – alles, was um ihn herum passiert, sammelt, ordnet und dokumentiert. Frau Thaler Wieser, wer sind die Südtiroler Chronisten wirklich? Rita Thaler Wieser: Diesen Herren, die sich seit Jahrzehnten um das Chronistenwesen verdient machen, zolle ich größten Respekt. Die Herausforderungen, vor denen heute ein Chronist steht, sind groß. Die Informationsflut ist inzwischen so umfangreich, dass ein ehrenamtlich tätiger Chronist als Einzelperson bald an seine Grenzen stößt und nicht mehr in der Lage ist, die anfallende Arbeit alleine zu bewältigen. Daher arbeiten sie immer öfter in einem Team und teilen sich die Arbeit. Insbesondere junge Leute sind den neuen Anforderungen in Hinsicht auf neue Technologien besser gewachsen. Das Arbeitszimmer ist heute vielfach ein Vereinsraum, der von der jeweiligen Gemeinde einem Chronistenteam zur Verfügung gestellt wird, im Idealfall ausgestattet mit PC und Drucker, der als Arbeits-, Sitzungs- und Archivraum dient. Als historisches Gewissen ihres 36
Ortes kann man Chronisten allemal bezeichnen. Worin besteht ihre Tätigkeit? Chronisten dokumentieren das Geschehen auf Orts- und Gemeindeebene und sammeln Materialien aus der Vergangenheit. Ehrenamtlich verfassen sie eine Jahreschronik in schriftlicher und fotografischer Form, die möglichst viele Bereiche des örtlichen Alltagslebens umfasst, wie etwa Politik, Alltag und Fa-
Ein guter Chronist hat Interesse am eigenen Ort, ist neugierig und hat viel Freude am Sammeln und Dokumentieren. Er verfügt über eine gute Beobachtungsgabe und hält das Geschehen und die Veränderungen im Ort fest, ist offen, teamfähig und objektiv. Von Vorteil sind fotografische Kenntnisse und gute Fähigkeiten am Computer. Wichtig erachte ich auch ein gewisses Interesse an Weiterbil-
Freizeit verändern. Sie hält auch die Erinnerung an Personen und Ereignisse wach, die sonst verblassen würden. Chronisten sind gute Beobachter ihrer Gemeinde, so dass ihre Chronik für die zukünftige lokale Geschichtsschreibung eine wertvolle Quelle darstellen kann.
Wird dies in der Öffentlichkeit auch entsprechend wahrgenommen bzw. honoriert? Chronisten erfüllen mit ihrer anspruchsvollen Arbeit eine wichtige kulturelle, dokumentarische und geschichtliche Aufgabe, bei der sie vor immer größere Herausforderungen gestellt werden. Sie leisten ehrenamtliche Arbeit, die vornehmlich dem Zusammenhalt der Gemeindemitglieder und der Kenntnis der Bevölkerung über die eigene Gemeinde dient. Ihr unermüdlicher Einsatz wird (v. l.) Landeschronistin Rita Thaler Wieser mit Christine Roilo, Direktorin des Südtiroler Landesarchivs, ihrem Vorgänger Ro- meines Erachtens in bert Kaserer, Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur und Margot Pizzini Dalsass, Beauftragte für das Chronistenwesen am der Öffentlichkeit zu Landesarchiv wenig wahrgenommen, wahrscheinlich auch deshalb, weil sie ihre dung sowie die Teilnahme an milie, Religion, Arbeit und FreiArbeit im Hintergrund verrichVeranstaltungen auf Bezirkszeit, Bildung und Kultur, Natur ten und selten an die Öffentlichund Landesebene. und Landschaft, besondere Erkeit gehen. eignisse und überhaupt das geChronisten halten das Ortsgesamte Geschehen im Ort. Gesammelt werden u. a. Zei- schehen der Vergangenheit und Wie sind Sie selbst zum Chrotungsausschnitte, Einladungen, Gegenwart für die Zukunft fest. nistenwesen gekommen? Im Jahr 1996 hat sich in Stilfes Plakate, Fotos von besonderen Welchen Nutzen hat eine Chroeine Arbeitsgruppe gebildet, Ereignissen, Tätigkeitsberichte nik für die Gesellschaft? um 50 Jahre nach dem Ende des Durch die Dokumentation sowie von Vereinen und Institutionen Zweiten Weltkrieges die Aktion das Sammeln und Festhalten sowie Partezettel. Sie durchfor„Krieg und Kriegsende in Freienvon Zeugnissen gibt eine Chrosten auch Archive, wie etwa Gefeld“ zu veranstalten. An diesem nik Einblick in die Entwicklung meinde- und Pfarrarchive oder Projekt habe ich mich damals als und Veränderung eines Ortes; das Südtiroler Landesarchiv. Lehrerin mit den Schülern der 4. sie zeigt, wie sich etwa der Naund 5. Klasse Grundschule beteitur- und der Kulturraum entwiWie würden Sie einen guten ligt. Bald darauf wurde die Chrockelt oder wie sich Arbeit und Chronisten charakterisieren? erker februar 14
nistengruppe Freienfeld gegründet, die für die Gemeinde Freienfeld eine Chronik erstellen sollte; 1997 erschien der erste Chronikband. 1999 wurde die Geschichtswerkstatt Freienfeld aus der Taufe gehoben, die seitdem Chronistenarbeit leistet und andere Projekte zur Geschichtsvermittlung umsetzt. Es macht mir Freude, die Gegenwart zu dokumentieren und sie in einer Chronik festzuhalten, so etwa in einer Vereinschronik wie jener der Bibliothek oder des Kirchenchores Stilfes oder in der Jahreschronik der Gemeinde Freienfeld. Chronikarbeit ist identitätsstiftend; deshalb ist es mir ein Anliegen, Menschen zur Chronikarbeit zu motivieren, etwa zur Erstellung einer Familien-, Haus-, Betriebs- oder Vereinschronik. Sie wurden im August 2013 zur Landeschronistin gewählt. Worin besteht Ihre Aufgabe? Mein Vorgänger Robert Kaserer hat eine Vielzahl von Initiativen auf den Weg gebracht. Nachdem er bereits im Frühjahr angekündigt hatte, nicht mehr für eine weitere Periode zur Verfügung zu stehen, habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu bereit erklärt, dieses Amt zu übernehmen. Als Stellvertreterin konnte ich schon vorher einige Erfahrungen machen. Als Landeschronistin vertrete ich das Südtiroler Chronistenwesen mit seinen rund 400 Mitgliedern nach außen. Zudem bin ich Ansprechpartnerin in Sachen Chronistenwesen für Politik, Verbände und Organisationen auf Landesebene sowie Bezugsperson für Bezirksund Ortschronisten. Ich arbeite eng mit dem Südtiroler Landesarchiv zusammen und nehme zudem an Gesamttiroler Veranstaltungen teil. Welche Schwerpunkte haben Sie sich für die kommenden drei Jahre gesetzt? Es ist wichtig, dass möglichst viele Gemeinden die zwischen dem Südtiroler Gemeindenvererker februar 14
band und den Chronisten ausgehandelte „Mustervereinbarung“ abschließen, um dadurch die Bedeutung von Chronikarbeit und die Akzeptanz der Chronisten in den Gemeinden zu unterstreichen und eine Spesenvergütung zu ermöglichen. Weitere Schwerpunkte sind die Verankerung des Chronistenwesens in der Gesellschaft durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sowie die Aus- und Weiterbildung. Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf? Sicherlich ist in Zukunft eine stärkere Teambildung mit Menschen, die es verstehen, verschiedenste geistige, aber auch praktische Fähigkeiten, Interessen und Fertigkeiten einzubringen, notwendig. Anzustreben ist eine stärkere Vernetzung mit diversen Institutionen und Einrichtungen. Wichtig ist auch der Erfahrungsaustausch mit den Kollegen in Nord- und Osttirol. Grenzüberschreitende Projekte und gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen haben sich in den vergangenen Jahren als besonders fruchtbringend erwiesen. Wie sind die Südtiroler Chronisten organisiert? Die Ortschronisten, die allein oder im Team eine Jahreschronik auf Orts- oder Gemeindeebene verfassen, bilden den Bezirksbeirat. Dieser wählt den Bezirkschronisten. Derzeit gibt es in Südtirol zehn Chronistenbezirke. Die Bezirkschronisten und ihre Stellvertreter bilden den Landesbeirat. Dieser berät über Methoden und Aufgaben und wählt alle drei Jahre den Landeschronisten und seine Stellvertreter. Im Landesbeirat der Chronisten vertreten sind auch die Direktorin des Südtiroler Landesarchivs, Christine Roilo, sowie die Referentin für das Chronikwesen am Landesarchiv, Margot Pizzini Dalsass. Die Aufgaben und Zuständigkeiten der einzelnen Organe sind durch das Grundsatzpapier zum Chronikwesen,
eine Art Statut auf Landesebene, geregelt. Ist das Wipptal mit Chronisten abgedeckt? In der Gemeinde Brenner arbeitet seit Jahren eine Chronistengruppe unter der Leitung von Günther Ennemoser, dem Bezirkschronisten des Wipptales. Er gilt als Pionier für die Chronistentätigkeit auch auf Landesebene. Die Gemeinde Sterzing hat seit 2011 eine Chronistengruppe unter dem Vorsitz von Josef Gasteiger, der auch stellvertretender Bezirkschronist ist. In der Gemeinde Ratschings wird bereits seit Jahren in allen Fraktionen Chronikarbeit geleistet. In der Gemeinde Freienfeld ist die Geschichtswerkstatt Freienfeld mit der Chronistentätigkeit beauftragt. In der Gemeinde Pfitsch gibt es derzeit leider keine Gemeindechronisten. In der Gemeinde Franzensfeste beschränkt sich die Chronikarbeit auf die Fraktion Mittewald. Ist die Arbeit der Chronisten im digitalen Informationszeitalter überhaupt noch zeitgemäß? Chronisten halten die Gegenwart ihrer Dörfer und Städte auf verschiedene Weise für die Zukunft fest. Im Internet findet man diesbezüglich nicht viel, denn die Dokumentation des Lokalen ist nicht von außen gewährleistet. Das kann nur jemand machen, der mit einem Ort eng verbunden ist und sich für das Geschehen interessiert. In Bezug auf die Technik befinden wir uns derzeit in einer Übergangsphase. Viele Chronisten erstellen ihre Jahreschronik im herkömmlichen Sinn, an manchen Orten gibt es bereits eine digitale Chronik. Wie auch immer: Chronisten leisten wertvolle Kulturarbeit, die eine starke Verwurzelung der Bevölkerung in ihren Heimatgemeinden und eine enge Verbundenheit zum eigenen Ort bewirkt, und daher ist sie meines Erachtens immer noch zeitgemäß. Interview: Barbara Felizetti Sorg
Festung in Landesbesitz Konsortium der BBT-Beobachtungsstelle verwaltet künftig die Franzensfeste
Seit Mitte Dezember gehört die Franzensfeste nicht mehr dem Staat, sondern dem Land. Damit kann Südtirol über die Nutzung der Festung, deren oberer Teil noch nicht erschlossen ist, frei verfügen. Die Verwaltung hat die Landesverwaltung bereits vor über sechs Jahren übernommen. 2008 wurde die Festung nach umfangreichen Adaptierungsarbeiten mit der Eröffnung der Kunstbiennale „Manifesta“ erstmals öffentlich zugänglich gemacht. 2009 folgte die Landesausstellung. In Zukunft wird die Festung vom Konsortium der Beobachtungsstelle für den Brennerbasistunnel (BBT) verwaltet, das in den nächsten Monaten von Franzensfeste in die Festung übersiedeln wird. Das Konsortium kümmert sich nicht nur um die Ausstellungsräume für den Infopoint zum Bau des BBT und der südlichen Zulaufstrecken, sondern führt auch das Besucherzentrum, koordiniert Führungen und das Marketing der Festung und ist Ansprechpartner für Wissenschaftler und Veranstalter. Die inhaltliche, kulturelle, künstlerische und wissenschaftliche Ausrichtung der Franzensfeste obliegt einem Beirat, der auch über Ausstellungen und größere Veranstaltungen entscheidet. Landtagsabgeordneter Sven Knoll (SüdTiroler Freiheit) zeigt sich erfreut über die Übergabe und schlägt erneut vor, in der Festung ein Gesamt-Tiroler Museum für Zeitgeschichte einzurichten. 2015 jährt sich zum 100. Mal der Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Tirol – laut Knoll der perfekte Anlass, eine Landesausstellung in den Tiroler Bergen zugänglich zu machen. Zudem biete die Franzensfeste ideale Voraussetzungen, faschistische Relikte in Südtirol unterzubringen. „Ohne die Relikte zerstören zu müssen, könnte damit die Problematik der faschistischen Denkmäler gelöst werden“, so Knoll. 37
kultur stammt eigentlich woher der name ...
Maiern?
Fast am Ende des Ridnauntales liegt die kleine Ortschaft Maiern. Sie erstreckt sich orographisch beidseitig des Ridnauner Baches und gehört zur Katastralgemeinde Ridnaun. Verwaltungstechnisch ist die Katastralgemeinde Ridnaun ihrerseits der Gemeinde Ratschings zuzuordnen. Maiern liegt inmitten einer von hohen Bergen umgebenen äußerst fruchtbaren und freien Ebene. Die Siedlung war zudem seit frühester Zeit ein wichtiger neuralgischer Verkehrsknotenpunkt, führt doch ein Weg südlich über die Fladingeralm nach Ratschings und durch das Lazzachertal südwestlich über den Schneeberg ins Passeiertal und von dort weiter nach Meran. Ein von Maiern in nördliche Richtung verlaufender Pfad führt zudem über die Aglsbodenalm und weiter über den Ferner ins Stubaital. Diese wichtigen Verkehrsverbindungen und die Entdeckung von bedeutenden Silber und Bleivorkommen in Ridnaun und am Schneeberg haben die Entwicklung der Ansiedlung bereits in mittelalterlicher Zeit wesentlich begünstigt. Die Bergwerke und das damit zusammenhängende Transportwesen gaben den Menschen in Maiern und im gesamten Ridnauntal durch viele Jahrhunderte hindurch Arbeit und Brot. Bereits im Jahr 1288 werden fünf Schwaighöfe im Gebiet der heutigen Ansiedlung verzeichnet. Im Jahr 1331 taucht in historischen Dokumenten die Bezeichnung „Mayr“, ein paar Jahrzehnte später die Bezeichnung „Maygernhoff“ auf. Die heutige Schreibform hat sich hingegen verhältnismäßig spät gebildet. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts werden die Bezeichnungen „Meiren“ und „Maiern“ üblich. Etymologisch leitet sich der Ortsname vom lateinischen Ausdruck „majordomus“ ab. Ein „majordomus“ war ursprünglich der Verwalter eines großen Bauerngutes, eines Meierhofes. Harald Kofler 38
kultur
„Grenze Brenner-Pass“ Mitte Jänner wurde in der Autobahnraststätte auf Südtiroler Seite am Brenner die zweite Auflage der Publikation „Grenze BrennerPass“ vorgestellt. Moderiert wurde die von der St. Pauls Jazz-Band musikalisch umrahmte Buchpräsentation, bei der zahlreiche Personen aus Kultur, Wirtschaft und Politik sprachen, von Wittfrida Mitterer, Direktorin des Kuratoriums für technische Kulturgüter. Während der Präsentation wurden Bilder von der historischen Schengen-Feier gezeigt. Der Brenner ist ein Ort von internationaler Bedeutung. Bekannt ist er nicht nur als der meist befahrene Alpenpass, sondern auch als eine der vormals schwierigsten Grenzen Europas. Vor dem Hintergrund der seit Jahren währenden Bautätigkeit, der vor allem das charakteristische Grenzensemble zum Opfer gefallen ist, beherrscht heute ein überdimensionales Einkaufszentrum samt Parkhaus das Ortsbild. Die Publikation „Grenze BrennerPass. Rekultivierung einer Passlandschaft“ thematisiert den Baubestand rund um den ehemaligen
Schlagbaum. Die Entstehungsgeschichte der Gebäude an der so genannten Schicksalsgrenze von 1918 und der Veränderungsprozess des Grenzortes bis zur Aufhebung der Kontrollen durch das Schengener Abkommen 1998 werden im politischen und kulturellen Kontext dargestellt. Historische und aktuelle Fotografien, Pläne und Dokumente geben Einblick in eine Alltagskultur jenseits von gewohnter Alltäglichkeit und Normalität und zeigen heute das, was der Brenner einmal war. Der Brenner – Grenzkulturmagnet mit Flair oder Einkaufszentrum mit Durchlaufposten? Tatsache ist, dass der Brenner nach wie vor auf der Suche nach seiner eigenen Identität ist. Die Publikation ist gleichzeitig Katalog der Ausstellung „Grenze Brenner-Pass. Rekultivierung einer Passlandschaft“, einer Gemeinschaftsarbeit des Archivs für Baukunst der Universität
Innsbruck und des Kuratoriums für technische Kulturgüter in Südtirol. Eine Auswahl der Exponate ist in einer Dauerausstellung in der Autobahnraststation am Brenner auf österreichischer Seite zu sehen.
Aufgrund der starken Nachfrage wurde das 276 Seiten umfassende Buch aktualisiert und im Dezember 2013 vom Universitätsverlag Weger neu aufgelegt. Die Beiträge wurden von Othmar Barth, Günther Ennemoser, Ettore Frangipane, Umberto Gandini, Rainer Graefe, Horst Hambrusch, Magdalena Weingartner Hörmann, Herlinde Menardi, Wittfrida Mitterer, Roland Riz, Hugo Senoner und Gunther Waibl verfasst.
Arge-Alp-Preis 2014 zum Thema „Frieden“ Vor 100 Jahren, im Juli 1914, brach der Erste Weltkrieg aus. Weltweit waren mehr als 70 Millionen Menschen vom Krieg betroffen, 17 Millionen Menschen fielen ihm zum Opfer. „Wie können wir den Frieden sichern“ ist vor diesem Hintergrund das Motto des diesjährigen Arge-Alp-Preises. Er wurde auf Initiative der Autonomen Provinz Trient, die derzeit den Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer führt, ausgeschrieben. Ziel des Arge-Alp-Preises ist es, eine Kultur des Friedens bei jungen Menschen zu fördern. Teilnehmen können Jugendliche im Alter zwischen 15 und 20 Jahren, die in den Mitgliedsländern der Arge Alp leben. Die Teilnahme kann indivi-
duell oder in kleinen Gruppen erfolgen. Eingereicht werden können schriftliche Arbeiten sowie Videos und andere Multimediaprodukte zum Thema Frieden. Ausgeschlossen sind Kunstwerke sowie bereits veröffentlichte oder bereits prämierte Arbeiten. Interessierte können sich bis zum 28. Februar auf der Webseite www. argealp.org anmelden. Bis zum 18. April müssen sie dort ihre Arbeiten einspeisen. Aus allen Teilnehmern wird eine Jury jeweils drei Gewinner in den Kategorien „Schriftliche Arbeiten“ sowie „Videos und Multimediaprodukte“ ermitteln. Den Erstplatzierten winkt ein Preisgeld in der Höhe von 4.000 Euro, für die Zweitplatzierten gibt es 2.500
Euro, für die Drittplatzierten 1.000 Euro. Verliehen wird der Arge-AlpPreis 2014 Ende Juni im Rahmen der Konferenz der Regierungschefs in Rovereto. Alle Informationen zur Ausschreibung finden sich auf der Webseite der Arge Alp unter www. argealp.org. Die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) wurde 1972 in Mösern in Tirol mit dem Ziel gegründet, zur Lösung gemeinsamer Probleme der Alpenländer beizutragen. Die Mitglieder der Arge Alp sind die Länder Vorarlberg, Tirol und Salzburg, der Freistaat Bayern, die Autonomen Provinzen Trient und Bozen, die Lombardei sowie die Kantone Graubünden, St. Gallen und Tessin. erker februar 14
Sterzarett
Kabarettistische Faschingsrevue der Stadtbühne Sterzing
Darauf haben die Sterzinger lange gewartet. Am 14. Februar ist es endlich wieder soweit. Vorbei ist dann die achtjährige Sterzarett-lose Zeit, wenn sich im Stadttheater wieder der Vorhang öffnet und es zum siebten Mal heißt „Das ganze Leben ist ein Spiel“.
spieler Gerd Weigel aus Karlsruhe, der seit 2005 regelmäßig in Südtirol arbeitet, u. a. für die Rittner Sommerspiele. Für den stimmigen Sound sorgen Peppi Hofer und Manuel Gschnitzer, die Lieder studierte Tamara Rieder ein, die Choreographie Inge Ploner. Die Gesamtleitung liegt bei Monika Bonell. Neben altbekannten „Sterzarettisten“ gibt es diesmal auch viele neue Spielfiguren, die sich u. a. bei einem Fo-
1992 erstmals dargeboten, fand das Sterzarett bis 2000 im Zweijahresrhythmus statt, dann ein weiteres Mal 2006. Nach achtjähriger Pause hat die närrische Abstinenz nun ein Ende: Zum siebten Mal präsentiert die Stadtbühne Sterzing die musikalisch-szenische Faschingsrevue, zeigt Heiteres und Komisches aus Stadt und Land und nimmt auf den Brettern, die die Welt bedeuten, so manche Unzulänglichkeit auf die Schippe. Dargeboten in eiSterzarett-Ensemble: „Das ganze Leben ist ein Spiel ...“ nem bunten Mix aus heitersatirischen Szenen, Büttenreden, to-shooting in Szene setzen, es mit Couplets, Liedern und Balletteinla- Yoga versuchen, Teleshopping nicht wiederstehen können, sich auf eine gen. In Szene gesetzt wird die Faschings- Kulturreise begeben oder gar für revue von Regisseur und Schau- den Nobelpreis in Frage kommen.
Premiere ist am 14. Februar um 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen gibt es am 15. (geschlossene Veranstaltung), 16., 19., 20., 22., 23., 25., 26., 27. Februar und am 1. 3. und 4. März. Spielbeginn ist um 20.00 Uhr, am 16. und 23. Februar um 17.00 Uhr. Reservierungen werden unter den Rufnummern 344 0311239 und 344 0311241 von 14.00 bis 15.00 Uhr und von 17.00 bis 19.00 Uhr oder
unter www.stadtbuehne-sterzing. com entgegengenommen. Reservierte Karten, die bis 15 Minuten vor Spielbeginn nicht abgeholt werden, werden freigegeben.
Sterzing
„Quattro“
Herbert Pixner mit neuem Programm im Stadttheater Herbert Pixner, „eine Art Hans im Glück der Weltmusik aus den Alpen“, gastiert am 7. März mit seinen drei kongenialen Partnern Werner Unterlercher (Kontrabass), Heidi Pixner (Tiroler Volksharfe) und Manuel Randi (Gitarre) im Stadttheater Sterzing. Bereits seit 2005 ist Pixner (Diatonische Harmonika) nun mit seinen musikalischen Mitstreitern als „Herbert Pixner Projekt“ on tour, bestritt seither im gesamten deutschsprachigen Raum rund 1.000 ausverkaufte und umjubelte Konzerte und begeistert sein Publikum nach wie vor mit außergeerker februar 14
wöhnlichen Eigenkompositionen, atemberaubenden Improvisationen und charmant-ironischen Moderationen. Seine Konzerte beste-
chen durch „jazzige Leichtigkeit, augenzwinkernde Souveränität und technische Brillanz“. 2011 spielte das Herbert Pixner Projekt zusammen mit dem Ausnahmemusiker Manuel Randi aus
Bozen das Album „Na und?!“ ein; seitdem stehen die vier Musiker immer öfter zusammen auf der Bühne. Nun hat sich der smarte Passeirer mit seinen Musikerkollegen wieder ins Studio gesetzt und ein neues Album fertiggestellt. Das neue Programm „Quattro“ ist wiederum eine musikalische Gratwanderung zwischen traditioneller alpenländischer Musik, Jazz und Worldmusic. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr. Karten im Vorverkauf sind im Tourismusverein Sterzing (Tel. 765325) erhältlich. 39
kultur
Brenner
Ridnaun
Im Dienste der Kirchenmusik
Chormitglieder geehrt
1968 wurde am Brenner von Pfarrer Josef Declara ein Kirchenchor gegründet. Bis heute bereichert dieser mit seinem Gesang kirchliche Feste in der Kirche „Maria am Wege“. Waltraud Zingerle (im Bild v. l.) und Martha Plattner gehören dem Chor seit 45 Jahren an, Angelika und Alfred Kerschbaumer seit 35 Jahren, Patrizia Kerschbaumer seit 25 Jahren und Inge De Mark seit 15 Jahren. Die Sängerinnen der grenzübergreifenden Pfarrei stammen aus der Ortschaft Brenner, aber auch aus Österreich. Bei der Cäcilienfeier wurde ihnen für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz gedankt.
Singgemeinschaft Pflersch singt in Salzburg
Auch im vergangenen Jahr zeichnete der Kirchenchor Ridnaun beim Fest seiner Schutzpatronin langjährige Mitglieder aus. Geehrt wurden Hermann Schölzhorn für 35 Jahre im Dienste der Kirchenmusik und seine 16-jährige Obmannschaft. Chorleiterin Esther Falkensteiner und Margit Klotz gehören dem Chor seit 30 Jahren an, Siglinde Klotz, Doris Kruselburger und Albin Wurzer singen seit 15 Jahren im Chor. Ihnen allen wurde eine Ehrenurkunde des Verbandes der Kirchenchöre überreicht.
Beim Adventsingen in Ridnaun und Neustift mit dem Männerchor Neustift unter der Leitung von Rudi Chizzali, den Gasser Gitschen, einem Bläserquartett der Musikkapelle Ridnaun sowie den Schwestern Sigrun und Esther Falkensteiner wurden die Zuhörer auf die stillste und zugleich lichtvollste Zeit des Advents eingestimmt. Die Einnahmen aus den freiwilligen Spenden, die beim Adventsingen in Ridnaun gesammelt werden konnten, kamen einer vom Schicksal geprüften Familie in Ridnaun zugute.
Wiesen
Musikkapelle wählt neuen Ausschuss Am ersten Adventwochenende brach die Singgemeinschaft zu einer Konzertreise nach Salzburg auf. Im stimmungsvollen Ambiente der Stadt trug sie auf dem Domplatz einer unüberschaubaren Menschenmenge Adventlieder mit Harfenbegleitung vor. Nach einem Adventkonzert mit dem Gauverbandschor der Stadt Salzburg in der Evangelischen Christuskirche wurde anschließend im Leinerhof, dem Brauchtumszentrum der Stadt Salzburg, fröhlich weitermusiziert und gesungen, geplaudert und gelacht. Vor der Heimreise besichtigten die Sänger in Oberndorf noch die Stille-Nacht-Kapelle und gaben auf dem dortigen Christkindlmarkt ein kleines Konzert.
Medien für Stadtbibliothek Der Stadtrat Sterzing hat vor kurzem beschlossen, für die Stadtbibliothek Sterzing Bücher und Medien im Wert von 30.000 Euro anzukaufen und für 8.000 Euro Zeitschriften zu abonnieren. 40
Die Musikkapelle Wiesen wählte bei ihrer den. Auf dem Programm der MusikkapelCäcilienfeier einen neuen Ausschuss. Da- le stehen das Frühjahrskonzert und die bei wurden Obmann Anton Walter und Teilnahme am Bezirkswertungsspiel. Kapellmeister Joachim Bacher in ihrem Amt bestätigt, ebenso Schriftführerin Verena Ninz, Jugendleiter Hannes Tratter, Kassier Helmuth Siller und Zeugwart Gottfried Tratter. Neu im Ausschuss sind Herbert Wurzer als Instrumenten- und Johannes Wurzer als Noten- (v. l.) Obmann Anton Walter, Johann Gschnitzer, Norbert Trenkwalder und Kapellmeister Joachim Bacher wart sowie Kurt Jocher als Obmann-Stellvertreter. Frischen Wind Norbert Trenkwalder (Tenorhorn) und in den Ausschuss bringt das den Jugend- Johann Gschnitzer (Horn) wurde für ihre leiter unterstützende „Team 3“: Laurent 40-jährige Tätigkeit das Ehrenzeichen Egger, Maria Jocher und Magdalena Wur- des Verbandes Südtiroler Musikkapellen zer stellen gemeinsam den Jugendleiter- überreicht. Lukas Haller (Schlagzeug) erStellvertreter. hielt ein kleines Präsent: Im vergangenen In diesem Jahr soll ein besonderer Schwer- Jahr hat er weder eine Probe noch eine punkt auf die Jugendarbeit gelegt wer- Ausrückung ausgelassen. erker februar 14
kultur
Trens
Sterzing
VSM-Bezirk hält Rückschau
„Sehr gute“ Sänger beim Männergesangverein
Der Wipptaler VSM-Bezirksvorstand
(v. l.) Chorleiter Erwin Fischnaller, Hans Pardeller, Stefan Troyer, Manfred Gogl, Josef Schölzhorn, Obmann Richard Stefan Oberprantacher, Bezirksobmann Gottfried Gläserer und Bürgermeister Fritz Karl Messner
Der 2013 neu gewählte VSM-Bezirksobmann Meinhard Oberhauser und neue Bezirkskapellmeister Joachim Bacher blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück.
graphic-kraus.eu
Bezirksobmann Oberhauser konnte zur Bezirksversammlung in Trens alle Obmänner, Kapellmeister und Jugendleiter der 13 Wipptaler Kapellen sowie zahlreiche Ehrengäste, u.a. aus dem Partnerbezirk Wipptal/Stubai, begrüßen. Höhepunkte im abgelaufenen Musikjahr waren die Marschmusikbewertung im Juli, die Bezirksjungbläsertage im August und die Gründung des JungBlasOrchesters Wipptal in Zusammenarbeit mit der Musikschule Sterzing. Beim ersten Konzert spielten 30 Jungmusikanten zwischen 14 und 18 Jahren mit.
Erfreut zeigte sich Oberhauser über den regen Besucherzustrom bei den Hauptkonzerten der einzelnen Klangkörper. Im Mai dieses Jahres stehen in Wiesen die Wertungsspiele an. VSM-Verbandsobmann Pepi Fauster sprach die Rolle der Südtiroler Blasmusik zur Zeit des Nationalsozialismus und die Verstrickung einzelner Personen an, darunter auch der Sterzinger Komponist Eduard Ploner. Als Blasmusikverband sei man darüber sehr betroffen und wolle nun die Südtiroler Blasmusik in der Zeit zwischen 1918 und 1948 durchleuchten und aufarbeiten. Die Kapellen bat er um ihre Mitarbeit. Unterlagen aus Chroniken, Aufzeichnungen, Fotos, Protokolle, Festschriften oder Briefe sollten dafür zur Verfügung gestellt werden.
Von nicht weniger als 44 Proben sowie 16 weltlichen und kirchlichen Auftritten konnte Schriftführer Manfred Gogl bei der diesjährigen Vollversammlung des Männergesangvereins Sterzing 1860 berichten, die traditionsgemäß im Hotel „Mondschein“ in Sterzing stattfand. Obmann Richard Stefan Oberprantacher konnte dazu zahlreiche Ehrengäste und Vereinsmitglieder begrüßen. Neben den traditionellen Höhepunkten, zu denen das Frühjahrskonzert, das Sommerfest auf dem Stadtplatz und die Auftritte zu Allerheiligen und in der Weihnachtszeit zählen, stand im November wieder die Teilnahme am Gesamttiroler Wertungssingen im Forum Brixen an. Der Männergesangverein schaffte nach intensiver Vorbereitung mit einem schwierigen Programm
in der Kategorie B die Bewertung „sehr gut“ und wurde von der Jury für den differenzierten und homogenen Chorklang sowie für die intensive Auseinandersetzung mit der Aussprache der Texte gelobt wurde. Für ihre Treue zum Chorgesang und zum MGV im Besonderen wurden langjährige Vereinsmitglieder geehrt. Für 25-jährige Mitgliedschaft im Verein wurde Josef Schölzhorn ausgezeichnet, der mit seinen gesanglichen Fähigkeiten, seiner Geselligkeit, aber auch wegen seines handwerklichen Talents nicht mehr aus dem Verein wegzudenken ist, das vor allem beim traditionellen Sommerfest stets von unschätzbarem Wert ist. Für zehnjährige Mitgliedschaft wurden Schriftführer Manfred Gogl, Hans Pardeller und Vizeobmann Stefan Troyer geehrt.
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geschichte
„Evviva l’Italia!“ Der Schulunterricht in Telfes zur Zeit des Faschismus
Die Unterdrückungsmaßnahmen des Faschismus bekam die Südtiroler Bevölkerung in der Zwischenkriegszeit auch im Schulalltag zu spüren. Mit Unterricht ausschließlich in italienischer Sprache sollte das Deutschtum nach und nach ausgerottet werden. An der Volksschule in Telfes sollte die Lehrerin Ida Rho diesen Auftrag ausführen. Ihre Klassenbücher aus den Jahren 1934/35 sowie 1938/39 geben Einblick in diese Zeit.
Mit Ordnungssinn und Durchsetzungsvermögen Wohl zu Recht gab es Klagen über den viel zu kleinen Schulraum im Pfarrwidum. Vier Kinder mussten in einer Bank eng aneinander gedrückt Platz finden; musste jemand austreten, entstand jedes Mal ein Gedränge und eine Unordnung, was den Unterricht stark störte. Erst ab dem Schuljahr 1937/38 konnten alle Klassen im alten Gemeindehaus im Besitz des Gemischtwarenhändlers Luis Hofer untergebracht werden. Dazu vermerkte Ida Rho: „Wir haben neue Schulräume. Das freut mich sehr, denn der alte
Mit ihren 25 Jahren stand Ida Rho aus Sernio in der Provinz Sondrio vor einem schwierigen Unterfangen: Im Schuljahr 1934/35 unterrichtete sie an der Volksschule in Telfes 46 Schulkinder der 1. und 2. Klasse. Doch die Kinder waren der italienischen Sprache nicht mächtig, einige mussten das Schuljahr wiederholen, so dass die Geburtsjahre der Kinder von 1925 bis 1928 reichen. Das Schuljahr begann offiziell am 1. Oktober 1934 und endete am 30. Juni 1935. Der Unterricht erfolgte von Montag bis einschließlich Samstag am Vormittag von 8.00 bis 12.00 Uhr für die oberen und von 12.00 bis 16.00 Uhr für die unteren Untertelfes im Jahr 1930 Klassen. Jede Woche zählte 24 Schulstunden, verteilt auf die Fächer Religion, Sprache, Raum war wahrhaftig in hygieniRechnen, Singen, Zeichnen, Tur- scher und didaktischer Hinsicht als nen und Handarbeit bei den Klei- Klassenraum völlig ungeeignet.“ nen, in den oberen Klassen kamen In den Monatsprogrammen nahm noch Geografie, Geschichte und fa- das Fach Religion breiten Raum schistische Kultur dazu. Die Lehre- ein. Das Auswendiglernen nahm in rin vermerkte mit Bedauern, dass der damaligen Unterrichtsgestalgar manche Kinder ohne Heft und tung eine zentrale Stelle ein, insbeBleistift zum Unterricht kämen, sondere auch beim Religionsunterweil ihre Familien kein Geld hatten. richt. 20 Schulkinder bekamen deshalb Beim Turnen wurde das MarschieUnterstützung durch das Schulpat- ren in den Vordergrund gestellt, wohl mit der Absicht, bei den verronat. 42
schiedenen faschistischen Aufmärschen mithalten zu können. Im Fach Singen sollten patriotische Hymnen wie „Il Piave“, „Il Balilla“ und „Giovinezza“ eingelernt werden. Leseübungen, etwa über beeindruckende Jugenderlebnisse des Duce, sollten die Liebe zum neuen Vaterland Italien wecken. Der Gelegenheitsunterricht war für Ida Rho eine angenehme Abwechslung, um die ihrer Meinung nach verschlafenen und teils wenig begabten Kinder zu motivieren und den Lernerfolg zu steigern. Die verhältnismäßig große und saubere Handschrift der Lehrerin verrät einen gewissen Ordnungs-
sinn und Durchsetzungsvermögen. Allgemein wird sie als große und energische, aber hilfsbereite Person beschrieben. Die junge Lehrerin fühlte sich in Telfes ziemlich einsam und alleingelassen und klagte über Heimweh, trotzdem ging sie mit Leib und Seele ihrer Tätigkeit nach. Um bereits die Kinder ganz früh parteipolitisch zu prägen, schuf das Regime die Jugendorganisationen „Opera Nazionale Balilla“ für
die Knaben und die „Piccole Italiane“ für die Mädchen. Die Mitgliedschaft kostete zwar fünf Lire, hatte aber wirtschaftliche Vorteile, so dass in Telfes von 46 Schülern der 1. und 2. Klasse 26 Buben und 14 Mädchen diesen Organisationen beitraten. Der Vorteil bestand darin, dass sie nun kostenlos Kleider und Schulmaterial bekamen und sie brauchten auch nicht die ungeliebte Sommerschule von Mai bis Juli besuchen – die Schulbefreiung wegen Mithilfe auf dem Bauernhof reichte vom 16. April bis zum 16. Oktober; auch konnten sie sich mitunter über einen Sommeraufenthalt am Meer freuen. Ida Rho setzte ihre ganze Überzeugungskraft ein, um möglichst viele zum Beitritt zu bewegen. Am Ende des Schuljahres vermerkte sie mit großer Genugtuung, dass alle Kinder ihrer Klassen sich einschreiben ließen; für die Ärmsten beglich das Gemeindekomitee den Mitgliedsbeitrag. Im Juni 1935 begaben sich die Kinder in ihren Uniformen – die Mädchen mit weißer Bluse und schwarzem Rock, die Buben in dunkler Hose, schwarzem Hemd und dunkler Mütze mit faschistischem Abzeichen – nach Sterzing, um den Präsidenten dieser Vereinigungen zu empfangen; nach dem gelungenen Aufmarsch gab es für die Kinder ein reichhaltiges Frühstück. Der 4. November wurde als großer Tag des Sieges im Ersten Weltkrieg mit passenden Gesängen, patriotischen Ansprachen und dem feierlichen Gruß an die Fahne begangen. Der Geburtstag des Königs am 11. November war jedes Jahr ein wichtiger Tag im Schuljahr, auch der Geburtstag der Königin wurde groß gefeiert. Dabei musste die Schüerker februar 14
lerschaft in laute Hochrufe („Evviva!“) ausbrechen und schließlich die Fahne feierlich grüßen. Im Jänner gab es nach italienischer Tradition auch in Telfes das Fest der „Befana“ mit der Verteilung von Geschenken. Am 20. März begleitete Ida Rho zwei „Avanguardisti“ – sie stachen aufgrund ihrer Leistungen hervor – nach Sterzing; sie durften die weite Reise nach Rom antreten, um dort mit zahlreichen anderen Kindern dem Duce lauthals zu huldigen. Am 17. Juni feierten alle Schulkinder mit denen von Thuins in Untertelfes das beliebte Baumfest. Die Kinder setzten 300 Fichtenbäumchen, die Gemeindeverwaltung spendierte ihnen ein belegtes Brot und ein Getränk. Positive Bilanz Am Ende des Schuljahres zog die Lehrerin im Großen und Ganzen eine positive Bilanz, besonders was die 2. Klasse betraf. Das Betra-
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Das Schuljahr 1938/39
Im Widum von Telfes war bis 1937 die Volksschule untergebracht. gen beurteilte sie als gut, so dass sie von Bestrafungen absehen konnte. Der Sprachunterricht wurde durch Zeichnen und Handarbeit unterstützt. Die Benotung der Schülerschaft ging von 1 bis 5. Ausschließlich Zweier gab es in Betragen, während im Fach italienische Sprache mit durchschnittlich 4 in der 1. Klasse die niedrigsten Noten aufscheinen, mit 3 wurde die 2. Klasse im Durchschnitt bewertet. Der Unterricht in italienischer Spra-
che wurde im Klassenbuch mehrmals als eine nationale und hehre, wenngleich sehr schwierige Aufgabe zur vaterländischen Umerziehung bezeichnet. Dort vermerkte Ida Rho auch: „Meine erste Aufgabe bestand darin, in meinen Schülern ein nationales Bewusstsein zu bilden. In jeder Lektion eines jeden Tages habe ich über Italien und seine Schönheiten gesprochen, um zu lernen, es immer mehr zu lieben.“
Auch im Schuljahr 1938/39 unterrichtete sie in Telfes, weil ihre Versetzung an eine bequemere Schulstelle nicht genehmigt worden war. 31 Kinder – 19 aus Ober- und zwölf aus Untertelfes – besuchten die 3., 4. und 5. Klasse. In die Organisation „Ballila“ waren 13 Buben eingeschrieben, 17 Mädchen waren bei den „Piccole Italiane“; sie entrichteten einen Mitgliedsbeitrag von sechs Lire. 14 Kinder bezogen die Zeitschrift „Il Ballila“. Das Schulpatronat unterstützte 14 Kinder aus ärmeren Familien. Laut Klassenbuch war der Schulbesuch im letzten Trimester von April bis Juni ziemlich dürftig. Die größeren Kinder mussten auf den Bauernhöfen mithelfen, besonders zum Viehhüten wurden sie gebraucht. Bei unentschuldigten Absenzen hatten die Familien mit
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geschichte
behördlichen Ermahnungen oder gar Strafen zu rechnen. Ein Schüler und eine Schülerin der 3. Klasse erreichten mit 87 bzw. 64 die meisten Absenzen, mehrheitlich als entschuldigt eingetragen. Im Jahresprogramm wurde im Fach Faschistische Kultur das Hauptaugenmerk auf die Heranbildung würdiger Streiter für das faschistische Kaiserreich Italien gerichtet. Im Unterricht standen Benito Mussolini und andere glorreiche Helden des Ersten Weltkrieges im Mittelpunkt. Auf die vielen Wohltaten des Faschismus wurde bei jeder Gelegenheit gebührend hingewiesen. Beim Turnen standen weiterhin für alle drei Klassen militärische Übungen im Vordergrund. Bei der Lehrerkonferenz am 25. Oktober in Sterzing ermunterte die Schulobrigkeit das Lehrpersonal, besonders hier im Grenzgebiet die Schuljugend zu neuen Menschen mit italienischem Staatsbewusstsein zu erziehen. Am 28. Oktober wurde der „Marsch auf Rom“, also die Machtergreifung des Faschismus, feierlich begangen, wobei der Mut von Mussolini und seiner „Schwarzhemden“ lobend hervorgehoben wurde. Am nämlichen Tag begleitete die Lehrerin die Schülerin Matilde Crepaz nach Sterzing, wo diese für ihren Fleiß beim Erlernen der italienischen Sprache von der nationalen Vereinigung „Dante Alighieri“ einen Buchpreis im Wert von 100 Lire bekam. Am 7. November freute sich die Lehrerin, endlich alle schulpflichtigen Kinder, auch die vom Schuldienst befreiten, beisammen zu haben. Allerdings vermisste sie bei den Kindern Aufgewecktheit und mitunter auch Intelligenz. Die Weihnachtsferien dauerten vom 21. Dezember bis zum 9. Jänner. Bei der Hochzeit von Maria von Savoyen am 23. Jänner gab es einen schulfreien Tag. Im April musste die Lehrerin aus Krankheitsgründen zwei Wochen lang ihren Unterricht unterbrechen. Am 28. April kam der Sterzinger Stadtpfarrer Johann Corradini zur Religionsprüfung. Die Schülerschaft hat ihn nicht enttäuscht. 44
Schulklasse in Telfes mit Lehrerin Pia Montanari, 1928/29
Im April und Mai erkrankten etliche Kinder an den Masern. Fraktionsvorsteher Leopold Sparber musste der Lehrerin bestätigen, dass bestimmte Kinder wirklich krank waren und nicht die Schule schwänzten. Am 1. Mai begann die einheitliche Unterrichtszeit von 8.00 bis 12.10 Uhr. Bei der Endbeurteilung im Juni gab es in den verschiedenen Fächern am häufigsten eine Drei, also ein Befriedigend. Die 3. Klasse wurde in den zusammengelegten Fächern Geschichte und Faschistische Kultur nicht benotet. Zwei Schülerinnen der 5. Klasse erhielten in diesen Fächern eine Eins, also lobenswert. Erinnerungen an Ida Rho Die 1926 geborene Luise Gander vom Penzhof in Obertelfes, heute Altbäuerin beim Giggler in Durach/ Mareit, erinnert sich, dass Ida Rho mit Entschiedenheit für Disziplin und Ordnung in der Klasse sorgte. Als sie einmal von der Lehrerin gefragt wurde: „Come si chiama il tuo paese?“, verstand sie „Besen“ und antwortete prompt, sie wisse den Namen von ihrem Besen nicht. Auch die schlampigen Hefte mit vielen Tintenklecksen sind ihr in Erinnerung geblieben. Hans Hilber vom Blösner in Untertelfes, Jahrgang 1926, erzählt: „Ich war der Kleinste in der Klasse, aber der beste Rechner. Immer wieder rief mich die Lehrerin an die Tafel, um Rechenaufgaben zu lösen. Sie musste mir jedes Mal einen Fußschemel hinstellen, dass ich hinaufreichte. Ich war ihr Lieblingsschüler
und so gab sie mir den Kosenamen „Giannino“ (Hänschen). Später hat sie mich dann sogar einmal in meinem Haus neben dem Sterzinger Altenheim besucht.“ An ein Verbot der deutschen Muttersprache während der Pausezeit, wie es etwa in Stilfes und Tulfer der Fall war, kann er sich nicht erinnern. Der 88-jährige Karl Freund hat die Erinnerung an seine Schulzeit weitgehend ausgeblendet, das Singen patriotischer Lieder und Hymnen ist ihm im Gedächtnis geblieben, ebenso die lange Eselbank in der Klasse, wo stets vier wenig begabte und lernunwillige Kinder Platz nehmen mussten. In der 1. Klasse wurde ihm von der Lehrerin Jolanda Ballerini gute Begabung bescheinigt. Der 1927 geborene Bauernsohn Karl Lanthaler, langjähriger Mesner in der St. Margarethenkirche in Sterzing, erinnert sich an die ungeliebte Schulzeit: „Ich hatte keine eigene Schultasche. Der Nachbarsbub nahm mir freundlicherweise die paar Schulsachen mit. Die Lehrerin nahm wütend mein schlampiges Heft und zerriss es. Die Stücke warf sie mir vor die Füße und sagte: ‚Te lo regalo.’ Für die Schule hatten ich und meine Eltern wenig Interesse und so habe ich halt recht wenig gelernt.“ Unordentlich und lernunwillig Im Schuljahr 1938/39 unterrichtete Tullia Stolcis aus Trient die 1. und 2. Klasse mit 26 Knaben und 19 Mädchen. Als provisorische Lehrkraft versah sie ihren Dienst von Oktober bis Ende März. Ihre Nachfolgerin hieß Maria Cappa.
Die wöchentliche Zahl der Unterrichtsstunden belief sich auf 25; davon entfielen je Klasse sieben bzw. sechs Stunden auf den Sprachunterricht. Vom Schulpatronat wurden 19 Kinder unterstützt. In den Randbemerkungen werden die Kinder mehrheitlich als unreif, unordentlich und lernunwillig charakterisiert; wenigen wird eine gute Begabung bescheinigt. So nimmt es auch nicht Wunder, wenn von 43 geprüften Kindern nur elf versetzt wurden. Zwei schulfreie Tage gab es am 6. Dezember zur Feier des hl. Nikolaus, des Schutzheiligen der Kirche in Untertelfes, und am 23. Jänner anlässlich der Hochzeit von Prinzessin Maria von Savoyen mit Luigi von Bourbon Parma. Am 28. April besuchte Stadtpfarrer Johann Corradini die Bergschule in Telfes, um sich ein Bild zu machen, welche Früchte der Religionsunterricht erbrachte. Enttäuschung und Niedergeschlagenheit stellten sich nach einem erfolglosen Unterrichtstag immer wieder ein: „Che disastro con queste classi!“ Als Mitschuldige bezeichnete sie auch die Eltern, weil diese keinerlei Interesse an der Erlernung der italienischen Sprache zeigten und zu wenig auf Reinlichkeit achteten. Mit Sehnsucht erwartete die Lehrerin den Besuch des Schuldirektors, der dann Ende März ihre Versetzung anordnete, um so den schwierigen Fall zu lösen. Ihre Nachfolgerin Maria Cappa musste sich mit den gleichen Problemen herumschlagen. Vor allem haperte es mit der Disziplin und Aufmerksamkeit während der Unterrichtsstunden. In ihrem Schlussbericht vermerkte sie, sie befände sich wie in einem Kindergarten von Schwachsinnigen und Eseln umgeben. Ein einziger Schüler der 1. Klasse leiste etwas, alle anderen täten nichts, und die Hefte seien entsetzlich. Sie habe ihr Möglichstes versucht, aber das Versäumte konnte bei bestem Willen nicht nachgeholt werden. Sie habe ihre Pflicht erfüllt, wenngleich die positiven Ergebnisse ausblieben. Das Klassenbuch schließt mit dem 26. Juni 1939. Luis Palla erker februar 14
„Erlach, Sante und Riben“ Foto: Martin Schaller
Flurnamenlandschaft am Mareiter Bach
Am 6. Februar referiert der Meraner Flurnamenexperte und Namenskundler Johannes Ortner (im Bild) im Gemeindesaal von Ratschings über Begriff und Bedeutung von Flurnamen. Anhand der Herkunft des Namens Mareit zeichnet Ortner die Sprachgeschichte des mittleren Alpenraums nach und legt den Schwer-
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punkt auch auf den Mareiter Bach und Namen wie „Aue“, „Sante“, „Erl“, „Möser“, „Lette“ und „Riben“, die auf Wasser, Überschwemmung und Übermurung hinweisen. Der Vortrag, im Rahmen des EUProjektes „Einzugsgebietsplan Mareiterbach“ organisiert, beginnt um 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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notizie dall’alta val d’isarco
Resta sotto quota 20.000 la popolazione dell’Alta Val d’Isarco
Meno matrimoni e calo delle nascite – Leggero aumento di abitanti a Vipiteno – Stranieri nella Wipptal: 1.614 ma, per la prima volta da anni, in leggero calo
Al 31 dicembre 2013, sulla base dei dati forniti dai 6 comuni dell’Alta Val d’Isarco, la popolazione del comprensorio è aumentata di 80 unità, assestandosi a 19.753 residenti. Esaminati comune per comune emerge che l’incremento, pur modesto, è da attribuire quasi interamente a Vipiteno. Il capoluogo della Wipptal si porta infatti a 6.694 abitanti, con un +83. Un leggerissimo passo avanti fa Racines con un +7 e un po’ più significativo Brennero con +15. Vanno giù Fortezza con -16, Trens -4 e Vizze con -5. Con i movimenti registrati nel corso dell’anno passato, Brennero conta ora 2.126 abitanti, Fortezza 972, Trens 2.670, Vizze 2.875, Racines 4.416 e Vipiteno 6.694. Per sesso si tratta in totale di 10.061 maschi (+23) e 9.692 femmine (+57), con un vantaggio di 369 a favore degli uomini. Come noto, incrementi e decrementi demografici sono la risultante di due saldi parziali e cioè la differenza nati/morti e immigrati/emigrati. Rispetto al primo saldo è da notare che nel 2013 c’è stato un secco regresso della natalità, fermatasi a 198 bambini, di cui 98 femminucce (-17) e 100 maschietti (-15), cioè 32 nascite in meno. I morti sono stati 146, -1 rispetto al 2013. Per ciò che riguarda i flussi migratori il saldo fra immigrati (+169) ed emigrati (+86) resta comunque positivo, pur facendo registrare una certa decelerazione in tutti i comuni ad eccezione di Vipiteno. Qui infatti, a fronte di 315 residenti che sono andati via, ne sono arrivati 545 di nuovi con una differenza di +230. I dati forniti dai comuni tuttavia, come ci conferma il responsabile dell’anagrafe di Vipiteno, è da prendere con le molle venendo, mese per mese, messi in discussione dall’ASTAT, l’Ufficio Statistico Provinciale, che fa un monitoraggio continuo dei flussi comprensivo dei militari e incrociando i dati dell’ultimo censimento. Tanto per chiarire: mentre i saldi totali nati/morti e immigrati/emigrati di Vipiteno dà un +223, che porterebbe la popolazione della Wipptal a ben oltre 20.000 abitanti, il Comune indica solo + 83. Un guazzabuglio. In ogni caso e con ogni riserva, gli stranieri nella Wipptal sarebbero 1.614, di cui 1.052 extracomunitari, meno 37 rispetto al 2013 e pari all’8,2% della popolazione, con punta massima a Fortezza (24,1%) e minima a Racines (3,2%). Dal 2004 (761) sono, comunque, più che raddoppiati. Intanto, anno per anno, si conferma la disaffezione dei giovani per il matrimonio sia religioso (-5) sia civile (-23). Se si volesse trarre una morale dai freddi dati statistici riguardanti calo delle nascite e impegni di coppia, si potrebbe dire che fiori di arancio e responsabilità di procreare mal si addicono ai tempi della crisi. Ci si deve in compenso rallegrare di fare gli auguri alla vipitenese Mathilde Haller, che il 19 gennaio ha festeggiato il secolo. Ormai è una dei pochissimi superstiti che nacquero sotto l’impero dell’aquila bicipite. bd 46
Referendum sulla partecipazione civica Il 9 febbraio i cittadini della nostra provincia sono chiamati ad esprimersi ulla legge varata dalla sola SVP in questa materia
È la prima volta che viene indetto in Alto Adige un referendum in cui i cittadini sono chiamati a decidere se accettare o respingere la legge approvata nel 2013 in Consiglio Provinciale dalla sola SVP (che però si è dichiarata disponibile a modificare il testo). Non si tratta dunque di un referendum abrogativo, perché la legge è stata deliberata ma non è in vigore, bensì di un referendum confermativo. Secondo i promotori del referendum con questo strumento i cittadini si riprendono il potere di decidere essi stessi se una deliberazione presa dai rappresentanti politici debba entrare in vigore o no. Il referendum confermativo – asseriscono - è uno dei due strumenti principali della democrazia diretta: se esso manca in una regolamentazione dei diritti di partecipazione civica – come manca nella legge della SVP – si può dire che manchi la metà della democrazia diretta. A questo referendum si è giunti grazie all’impegno di tre diversi promotori: a)il comitato promotore ”Iniziativa per più democrazia”, che ha raccolto 17.663 firme di cittadini, sostenuto da numerose organizzazioni provinciali attive nel settore sociale, culturale e ambientale; b) sette consiglieri della SVP; c) sette consiglieri dei partiti d’opposizione. Per tenere questo referendum è necessaria la richiesta da parte di 8.000 cittadini, come è previsto dallo Statuto d’autonomia, e la votazione è decisa da chi vi partecipa, indipendentemente dal numero: dunque non c’è quorum. Secondo i promotori del referendum la legge varata dalla SVP ignora completamente la prima di queste indicazioni: infatti prevede 8.000 + 26.000 = 34.000 firme che in realtà dovrebbero essere poi almeno 37.000 per avere il necessario margi-
ne di sicurezza. Il 9 febbraio 2014 la domanda rivolta a tutti gli aventi diritto a eleggere il Consiglio provinciale sarà: “Approvate il testo della legge concernente la “Partecipazione civica in Alto Adige”, approvata dal Consiglio provinciale il 6/6/2013 e pubblicata sul Bollettino Ufficiale della Regione n. 26, supplemento n. 3 del 25/6/2013?” Il controverso iter della legge per la partecipazione civica Il Parlamento italiano nel 2001 ha delegato al Consiglio provinciale la competenza per regolamentare la democrazia nella nostra provincia. Questa possibilità di darsi le proprie regole di democrazia diretta è stata accolta nella riforma dello Statuto d’Autonomia del 2001. La legge varata dal Consiglio Provinciale prevedeva però solo l’istituzione del referendum propositivo, che dà all’elettorato la possibilità di decidere direttamente su una proposta di legge di iniziativa popolare, ma non contemplava il referendum confermativo, con cui i cittadini possono bloccare una legge approvata dal consiglio prima che entri in vigore. La legge ha scontentato molti settori della società civile, perché escludeva troppi diritti fondamentali per una reale partecipazione dei cittadini. Per migliorare questa legge sono sorti movimenti spontanei di cittadini, come “Iniziativa per la democrazia”, sostenuti da molte associazioni, che sono riusciti a indire per il 25 ottobre 2005 un referendum propositivo con varie proposte avanzate da più settori della società e da movimenti politici. Purtroppo il mancato raggiungimento del quorum dalla legge esistente è stato mancato per due soli punti percentuali. Seguì la L.P. n. 11 del 18 novembre 2005. Questa dovrebbe essere sostituita da quella varata il 6 giugno 2013 dal Consiglio Provinciale con i soli voti della SVP. Su questa legge i cittadini sono ora chiamati a pronunciarsi il 9 febbraio di quest’anno. erker februar 14
notizie dall’alta val d’isarco
Bollino rosa all’ospedale di Vipiteno
Vipiteno
Incontro con la nuova dirigente scolastica
La dottoressa Grassi impegnata a investire nuove energie nello sviluppo della scuola di lingua italiana
La scuola italiana, negli ultimi anni, è stata fonte di grandi discussioni: da un lato la chiusura del triennio, dettata dall’amministrazione provinciale, a causa di carenza di iscrizioni, e dall’altro l’eterna attesa per la realizzazione del polo scolastico, che, finalmente, è stato approvato, così che presto avranno inizio i lavori di ristrutturazione. Dall’anno scolastico 2013-2014 alla guida dell’istituto pluricomprensivo c’è la dottoressa Carmela Grassi che abbiamo intervistato per venire a conoscenza del suo punto di vista. Dottoressa Grassi, per Lei è la prima esperienza come dirigente scolastico? Sì, è la prima esperienza in questa funzione. Vengo da una lunga attività di docente in diverse scuole, da diversi incarichi di coordinamento di attività pedagogiche e da una lunga esperienza di collaborazione col territorio in contesti interculturali. Ho iniziato la mia “carriera” a Genova negli anni ’80, impegnandomi sia nell’area della sperimentazione didattica, sia nell’area dell’intercultura. Sono seguiti molti anni di esperienza in Baden-Württemberg, nella regione di Costanza. Sono arrivata in Alto-Adige nel 2005, ho prestato servizio a Bolzano e ho acquisito esperienza nell’Area pedagogica della Ripartizione istruzione e formazione italiana (dove ero referente per l’educazione alla cittadinanza e all’intercultura). Quale impressione ha avuto arrivando a Vipiteno? Arrivare a Vipiteno, assumendo il ruolo di dirigente scolastico, è stato un ulteriore arricchimento: l’Istituto comprende tutti gli ordini di scuola e il plurilinguismo appare già dai primi momenti una risorsa eccezionale; ci sono molti docenti stabili disposti ad investire molte energie nella scuola, mettendo in campo tutte le loro risorse. Il mio compito si è esplicitato in questi mesi nel “raccogliere” gli input dei docenti, orientare la loro attenzione alle possibilità di sviluppo e iniziare una collaborazione proficua con le agenzie e gli attori del territorio. Quali prospettive per questa scuola? Nel prossimo triennio svilupperemo una serie di interventi coerenti e strutturati per potenziare il plurilinguismo, approfondire la conoscenza della erker februar 14
realtà attraverso i saperi della matematica e delle scienze, differenziare la nostra offerta in modo che tutti gli alunni abbiano la possibilità di sviluppare al massimo le loro potenzialità e di approfondire i temi dell’educazione alla cittadinanza attiva, in stretta correlazione con l’educazione alla salute e all’ambiente. Quali sono le linee guida che intende perseguire? Nel Piano dell’Offerta formativa, già per quest’anno scolastico e parte del prossimo, sono previsti interventi CLIL (insegnamento integrato di lingua e contenuto, per esempio: economia in inglese) per tutti gli ordini di scuola: Computer in English per il I ciclo d’istruzione (primaria e secondaria di I grado), Theater in English per la primaria, Geography in English per la secondaria di I grado ed economia e biotecnologie in inglese per la secondaria di II grado. A livello di scuola dell’infanzia si progetta un intervento simile a partire dal gennaio 2015. Moltissime iniziative, naturalmente, sono orientate a creare forti competenze in tedesco, dalla scuola dell’infanzia fino alla superiore: notevole aumento delle ore di tedesco e di insegnamento disciplinare nella scuola primaria e secondaria di I grado, scambi di alunni tra scuole, soggiorni in area tedescofona. Cosa intende fare per la ripresa della scuola in lingua italiana? Sicuramente abbiamo bisogno del sostegno e della volontà da parte della Ripartizione e dell’Assessorato alla Cultura della Provincia, con i quali abbiamo un’intensa collaborazione, per pensare ad un futuro della scuola che, anche in tempi di spending review, sia credibile per tutti gli attori
del nostro contesto e che crei fiducia e aumenti la disponibilità ad investire energie da parte di tutti. Al momento, come è noto, per la secondaria di II grado fino al 2016 è garantita solo la presenza del biennio, ma credo che per un futuro si possano creare delle possibilità di ridiscutere la decisione provinciale. cm
Premiato per l’eccellenza nella cura delle patologie femminili – Lo stesso riconoscimento anche all’ospedale di Bressanone
Sei dei sette ospedali dell’Azienda Sanitaria dell’Alto Adige si erano candidati, anche per l’anno 2013, per ottenere il premio come “ospedale attento alla salute femminile” e tutti e sei hanno ottenuto un riconoscimento. È dal 2007 che l’Osservatorio Nazionale sulla salute della Donna (O.N.Da) premia le Strutture di eccellenza nella cura delle patologie femminili con l’assegnazione di uno, due o tre “bollini rosa”. Il riconoscimento ha una validità di due anni ed è stato conferito il 3 dicembre 2013, presso Palazzo Chigi a Roma, per il biennio 2014/2015. In totale sono stati premiati 230 ospedali su tutto il territorio nazionale. Per la nostra azienda sanitaria, l’ospedale di Vipiteno ha ottenuto il riconoscimento con 2 “bollini rosa” per l’eccellente lavoro svolto in campo diabetologico, dietologico e ginecologico (parti in acqua). Ma anche le cure cardiovascolari e quelle erogate alle pazienti oncologiche, oltre all’attenzione prestata alle vittime di violenze, sono state particolarmente lodate da “O.N.Da”. L’ospedale di Bressanone ha ottenuto 2 “bollini rosa”, sempre per il Centro Senologico e per le cure mirate a pazienti affette da endometriosi. Anche il Centro provinciale per i Disturbi Alimentari, malattia che colpisce particolarmente le donne, ha pesato sull’assegnazione dei punti, così come le cure particolarmente attente alle donne nella Diabetologia, nella Cardiologia, nell’Oncologia e nella Psichiatria. La Commissione ha inoltre ritenuto degna di nota la sensibilizzazione rispetto al riconoscimento delle violenze. È stata lodata anche l’attenzione prestata a pazienti appartenenti ad altre etnie. Due bollini anche all’ospedale di Brunico, Silandro e San Candido. All’ospedale di Merano sono stati conferiti 3 “bollini rosa”. cm 47
notizie dall’alta val d’isarco Vipiteno
Barriere antirumore lungo la ferrovia Nell’ultima seduta della Giunta provinciale ancora presieduta dal governatore uscente, Luis Durnwalder, il giorno 8 gennaio, si è deciso il prolungamento delle barriere antirumore lungo la linea ferroviaria a Vipiteno. Sono anni che il governo provinciale preme per la costruzione di barriere antirumore nella zona di Vipiteno e a questo scopo ha messo in bilancio 120.000 euro. All’ordine del giorno c’era anche un altro progetto riguardante la mobilità: il futuro utilizzo dell’areale della stazione ferroviaria di Le Cave come stazione di smistamento per la Pusteria. Cade così il progetto precedente di utilizzare l’areale come stazione di smistamento del materiale di risulta dallo scavo del Tunnel di base del Brennero. Questo perché oggi la gran parte di questo materiale non viene depositata qui. Ora si è in trattative con la RFI per un progetto alternativo.
L’autostrada costa di più
Con il l’inizio dell’anno sono aumentati i pedaggi sulle autostrade italiane – Piuttosto contenuto quello sulla A22 Dal 1° gennaio sono entrati in vigore gli aumentai di pedaggio sulle autostrade italiane. Per l’autostrada Brennero-Modena, gestita dalla società “Autostrada del Brennero SpA”, l’aumento applicato è dell’1,63 per cento. È l’aumento più contenuto fra quelli applicati applicati su tutte le autostrade d’Italia (eccettuata la Torino-Ivrea-Valle d’Aosta, 0, 82 %). Alcuni esempi: la Società Autostrade per l’Italia, che gestisce un gran numero di strade in tutta la penisola, tra cui alcune delle principali, l’aumento è stato del 4,43 per cento; ma su alcune autostrade dell’Italia settentrionale, dalla Lombardia al Veneto, gli aumenti vanno addirittura dal 6,26 per cento all’8,01 per cento. Per contro non sono stati applicati aumenti sulle autostrade MessinaCatania e Messina-Palermo. Per quanto riguarda i flussi di traffico sull’autostrada del Brennero nel 2013 si è registrato nel complesso una certa flessione rispetto al 2012, in buona parte dovuta alla crisi economica europea. Su tutta l’autostrada del Brennero si è registrato un calo del traffico pesante del 3,6 per cento, mentre è di poco aumentato il traffico leggero, 0,04 per cento. Diversa la situazione alla barriera del Brennero (caselli a Vipiteno), dove nel 2013 il traffico pesante in entrata è diminuito dello 0,3 per cento, mentre è aumentato dello 0,35 per cento quello in uscita. Si è invece registrato un incremento del traffico leggero: aumenta del 3,68 per cento quello in entrata e dell’1,8 per cento quello in uscita. 48
Fortezza
Il forte è passato alla Provincia Nuove prospettive? Nuovo futuro? Potenziamento del complesso? Il 2014 appare l’anno decisivo per il forte asburgico di Fortezza Il forte di Fortezza è passato definitivamente alla Provincia, grazie ad un’abile mossa del presidente uscente Durnwalder, che prima ha investito nel complesso asburgico una manciata di milioni di euro, rendendolo fruibile per “Manifesta” e soprattutto per la “Landesausstellung”, poi ha ottenuto dal Demanio dello Stato di pagare in un’unica tranche l’affitto per gli anni ancora rimanenti (svincolo e passaggio alla Provincia della struttura erano previsti per il 2017), per accelerare i tempi e “aprire” il forte in tutte le sue potenzialità. Per esempio il bistrot è stato realizzato con un massiccio investimento: oltre mezzo milione di euro solo per il recupero degli affreschi della sala ritrovo, quella che fu, nell’800, il “circolo ufficiali”. Inoltre al piano terreno è stata predisposta una cucina che può fare a gara con quella di un grande albergo. Visto però che il contratto d’affitto col Demanio vincolava il complesso alle sole attività culturali e vietava qualsivoglia forma di attività che esulasse dal “no profit”, il ristorante è rimasto aperto solo in occasione del primo anno di apertura e durante la Landesausstellung. Per tre soli mesi ogni stagione. Ma, date le nuove condizioni, dalla stagione prossima il bistrò sarà riaperto. Inoltre cambia anche la gestione del complesso. Il dottor Leo Andergassen, direttore della Ripartizione Beni culturali della Provincia, il 7 gennaio è stato nominato nuovo direttore di Castel Tirolo, da cui dipende il forte di Fortezza. Il colpo di scena si è avuto esattamente il giorno 8: l’ultima Giunta provinciale presieduta dall’ormai ex Presidente Durnwalder delibera che la gestione amministrativa della fortezza passa all’Osservatorio del Tunnel di Base del Brennero, diretto da Martin Ausserdorfer. Insomma, Leo Andergassen è stato direttore per un giorno del forte di Fortezza. Durnwalder ha dato così ascolto alle richieste provenienti dall’Osservatorio stesso (che vi sta realizzando la propria sede nell’ala nord e che oltre ai propri uffici, allestirà una mostra permanente sulla grande opera e deve, per statuto, essere sempre aperto), a quelle
dei comuni sul cui territorio il forte si affaccia (Fortezza naturalmente, ma anche Varna e Naz Sciaves), e a quelle dell’associazione Oppidum, che ha in mano le visite guidate e che rischiava di essere marginalizzata dall’organizzazione (lontana) di Castel Tirolo. “Il nostro compito – afferma Martin Ausserdorfer – è quello di essere custodi del forte e di curarne la funzionalità. Non è nostro compito invece, dare valutazioni artistiche su eventuali mostre e manifestazioni.
Per questi scopi verrà formato un comitato scientifico composto da un rappresentante del Comune di Fortezza, da uno dell’associazione Oppidum, da un nostro rappresentante, da un membro dei Beni culturali provinciali, da un rappresentante del Südtirol Marketing e da uno di Castel Tirolo”. La nuova apertura dovrebbe essere a metà aprile. Insomma, si ricomincia con nuove competenze e possibilità, visto che il forte, con l’accordo siglato tra Provincia e Demanio, è ora privo di quei lacci e lacciuoli burocratici che ne impedivano de facto uno sviluppo a tutto tondo. Ora sarà possibile ad esempio l’apertura di uno shop con il merchandising e sarà così possibile aumentare anche i posti di lavoro. Probabilmente, il forte sarà destinato (non magari già nel 2014, ma comunque subito dopo) a rimanere aperto per molti mesi in più se non addirittura tutto l’anno e con orari certamente diversi, dunque anche nelle ore serali. Questo perché nel suo futuro prossimo c’è anche l’“info point” del Tunnel di Base del Brennero, che attirerà certamente visitatori in più. dm erker februar 14
2014 Erker 25
Il Vostro mensile circondariale
O T N E M BBONA
A
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notizie dall’alta val d’isarco
Gestione rifugi alpini: proroga di un anno
A.N.A. Vipiteno
Raffaele Borri riconfermato a capo del gruppo locale dell’Associazione Nazionale Alpini
La Provincia sposta di un anno le gare triennali per la gestione di 25 rifugi alpini – CAI e AVS: bisogna evitare il rischio di chiusura dei rifugi meno redditizi Foto: Raffaele Borri (2° da destra) riconfermato capogruppo dell’A.N.A. Vipiteno
Rif. Vedretta Pendente/Teplitzer Hütte
Nel dicembre 2013 la Giunta provinciale, ancora presieduta da Durnwalder, ha deciso di prorogare di un anno i contratti di affitto con i gestori dei rifugi. Viene così sospesa la decisione presa nella primavera del 2013 di assegnare la gestione dei 25 rifugi alpini (trasferiti dallo Stato alla Provincia nel 2011) a partire dal 1° gennaio 2014 tramite gare triennali. Se ne riparlerà nel 2015. Sulla proroga si sono trovati d’accordo sia i gestori che le società alpinistiche CAI e AVS, che per tanti anni hanno mantenuto in attività tutte queste strutture. Le associazioni alpinistiche CAI e AVS avevano già a suo tempo duramente contestato la decisione della Giunta. Il rischio, secondo i presidenti del CAI Alto Adige, Broggi, e dell’Alpenverein, Simeoni, è che con le gare di appalto Rif. Al Bicchiere in Val Ridanna i rifugi che rendono meno, per esempio quelli in alta quota, finiscano per essere abbandonati e infine chiusi. E avevano avanzato la proposta di realizzare una società mista composta da AVS, CAI e dalla stessa Provincia: in questo caso non si ragionerebbe più in termini di puro profitto, ma si potrebbe trovare il modo, attraverso un criterio compensativo, di mantenere attivi anche i rifugi che, per varie ragioni, sono spesso in perdita, ma che assolvono una funzione indispensabile per gli alpinisti. Con questa proroga decisa dalla la Provincia ci sarà anche il tempo di mettere a punto un progetto che, per evitare speculazioni, prevede un appalto in blocco di tutti i rifugi, in modo che la gara per i rifugi meno redditizi non possa andare deserta. Intanto verranno garantiti gli interventi più urgenti di manutenzione, dando ai gestori la possibilità di ottenere una riduzione del canone di affitto in caso di investimenti nelle infrastrutture. ap 50
Nell’assemblea annuale dei soci del 6 gennaio, dopo la lettura della relazione morale del presidente e della relazione finanziaria del cassiere Luigi Bozzi, il gruppo Associazione Nazionale Alpini di Vipiteno ha riconfermato per alzata di mano Raffaele Borri nel ruolo di capogruppo per il 2014. Resta invariato il direttivo. L’assem-
blea si è tenuta nella sala dell’Oratorio Maria Schutz di Vipiteno, alla presenza di una quarantina di partecipanti. Il presidente Borri ha auspicato una maggiore partecipazione dei soci alle varie attività del gruppo, sia nelle attività istituzionali che in quelle culturali, sociali e sportive
Vipiteno
Incubo bianco
In scena il dramma di un sepolto vivo sotto una valanga Una interessante proposta dell’ARCI di “teatro utile” Su invito dell’ARCI di Vipiteno il Gruppo teatrale NewEos di Bolzano proporrà lo spettacolo “Incubo Bianco”, riduzione scenica di un coinvolgente libro dell’autore fassano Angel de Larezila, membro della Sezione di Moena dell’Aiut Alpin Dolomites e presente in sala. Questa proposta innovativa, in un mix di parole, musica e immagini d’effetto, vuole invitare gli alpinisti ad un approccio responsabile e rispettoso con la montagna. Questo forte messaggio viene proposto dalla messa in scena di una vicenda ormai sempre più frequente sulle nostre montagne: quella di una persona travolta da una valanga che, in attesa dei soccorsi, si vede passare davanti la sua vita, sotto forma di emblematiche schegge di memoria. Proprio il fondersi della componente visiva con le voci narranti di Mara Da Roit e Patrizio Zindaco e con le musiche scrit-
te e interpretate da Luca Dall’Asta, è alla base del fortunato format, che l’estate scorsa ha riempito teatri e piazze nel Trentino e che quest’inverno è in tour in Alto Adige. Completerà il quadro un’altra protagonista: la natura, resa palpabile dalle bellissime immagini di fauna e ambiente del fotonaturalista vipitenese Renato Grassi e della figlia Elisabetta.
Appuntamento nella sala conferenze del Teatro Comunale di Vipiteno per il giorno 8 febbraio alle ore 20,30. erker februar 14
calendarietto
Teatro Stabile di Bolzano 02.03.14: “ITIS Galileo”, di Francesco Niccolini e Marco Paolini, con Marco Paolini, dedicato a Galileo, il primo scienziato dell’età moderna, che si deve confrontare con il difficile rapporto fra scienza, politica e religione. Partenza bus da Vipiteno/Teatro 14.40.
Hockey – Una stagione difficile per i Broncos Esonerato il coach Travniceck – La squadra affidata al trainer della squadra giovanile Pohl Invece i giovanissimi giocano ad altissimo livello – Sono loro il futuro dell’hockey vipitenes
Ad inizio marzo, dopo 42 partite, ovvero un triplo girone all’italiana con gare di andata e ritorno, si chiuderà la regular season. Dopodiché si passerà direttamente ai playoff con le serie al meglio delle sette gare. A poche giornate dalla fine della stagione regolare sembra già delinearsi la classifica, con le compagini altoatesine della Val Pusteria e del Renon a contendersi il primato assieme all’Asiago, mentre i Broncos se la devono vedere con l’ostica squadra del Milano per raggiungere il 6° posto finale. È stata sicuramente sino ad oggi una stagione con più alti che bassi: a novembre e dicembre sono giunte diverse sconfitte, che hanno fatto perdere il contatto con le prime in classifica. In questa situazione la dirigenza, che già a novembre si era separata dal portiere italo-ca-
Concorso fotografico Con il 2014 l’Erker entra nel suo 25° anno di vita, considerando che il primo numero è uscito il 1° ottobre 1989. Siamo dunque la prima in assoluto delle riviste circondariali tra quelle che poi sono state edite in altri comprensori dell’Alto Adige. Evento che vogliamo onorare e festeggiare in vari modi. Iniziamo questo nostro anniversario con un concorso fotografico che ha per tema la Wipptal/Alta Val d’Isarco. Le foto migliori verranno premiate con premi di eccellenza e pubblicate sull’Erker.
Per informazioni complete vedi pagina 2. erker februar 14
nadese Charles Corsi per affidarsi al l’esperto finlandese Joni Myllykoski, a fine gennaio ha esonerato il coach Zdeneck Travnicek che, pur avendo dato un buon apporto tecnico e tattico, non riusciva più a motivare i giocatori. Alla guida dei Broncos è stato chiamato il trainer della squadra giovanile Michael „Mitch“ Pohl, fidando nella sua capacità di trascinatore per tentare di raggiungere i Playoff. Fa invece piacere sottolineare come i giovani talenti classe 89/90 dell’Alta Val d’Isarco, i vari Dominik Steinmann, Fabian Hackhofer, Hannes Stofner, Florian Wieser, da
UPAD Vipiteno Oratorio M. Schutz, 15.30. 12.02.14: “Alto Adige per innamorati – Scorci sorprendentemente suggestivi nel paesaggio altoatesino”. Rel.: dr. Oswald Stimpfl. 19.02.14: “Mali, i popoli del fiume Niger – Splendide immagini di un viaggio etnografico tra la savana e il deserto”. Rel.: Riccardo Santoni. 26.02.14: Carnevale con l’UPAD.
promesse si sono ormai confermati come liete certezze ai massimi livelli in Italia. E sempre in ottica giovani merita una citazione a parte il settore giovanile dei Broncos, che copre tutte le categorie dall’Under 8 all’Under 20 e che continua a sfornare talenti che, in prospettiva, fanno ben sperare e sono la certezza per un futuro roseo della società vipitenese. Questi vari campionati, che termineranno per gran parte a marzo/aprile, vedono già adesso diverse formazioni dei Broncos Junior tra le prime della classe. mm
Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 09.02.14: Festa sulla neve con gara sociale di sci di previsto svolgimento sulla pista di Ridanna. 02.03.14: Partecipazione al XIV Campionato Triveneto di sci di previsto svolgimento sulle piste da sci di Brentonico (TN) organizzato dall’Ispettorato regionale. A.N.S.I. Vipiteno 01.03.14: Cena tutto pesce per il 21° anniversario di fondazione della sezione A.N.S.I. di Vipiteno. A.R.C.I. Vipiteno 08.02.14: Incubo Bianco: Conferenza Gruppo teatrale Eos Bolzano. Sala Conferenze Teatro Comunale Vipiteno, 20.30. Cinema Comunale Vipiteno, 20.30 06.02.14: “Moliere in bicicletta”. 13.02.14: “Treno di notte per Lisbona”. 20.02.14: “Un boss in salotto”. 27.02.14: “Il capitale umano”. CAI Vipiteno Giovanile 01.02.14: Sci/slitte Sattelberg. 23.02.14: Palestra Bolzano Indoor. GAM 15.02.14: Piz Boè discesa Val di Mezdì. Pro Cultura Fortezza 27.02.14: L’Associazione Pro Cultura Fortezza invita tutti alla festa di carnevale, con il clown Riccobello: giochi, comicità allegria, bibite e dolci per tutti. Presso il Pluriuso “J. Wild”, ore 15.30. Entrata libera. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 92 51
sport
Wipptaler Athleten bei den Olympischen Spielen Die XXII. Olympischen Winterspiele finden vom 7. bis zum 23. Februar in Sotschi statt. Am Start sind auch die Wipptaler Athleten Aaron March, Sandra Gasparini und Karin Oberhofer. Vor allem Aaron March darf sich nach einer starken Saison mit einem 3. Platz im Weltcup realistische Hoffnungen auf olympisches Edelmetall machen. Die russische Stadt Sotschi ist die erste subtropische Stadt, die den Zuschlag für Winterspiele erhielt. Die Russen schafften es mit der zweiten Kandidatur nach 2002. Der Olympische Park mit dem 40.000 Zuschauer fassenden Stadion und fünf Eishallen befindet sich unweit
des Zentrums der 330.000 Einwohnerstadt, mit Blick aufs Schwarze Meer. Die Ski-, Snowboard-, Biathlon, Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe kommen im Bergdorf Krasnaja Poljana, etwa 70 km östlich von Sotschi, zur Austragung. Bei der Eröffnungsfeier am 7. Feb-
Aaron March Geboren: 14.5.1986 Wohnort: Sterzing Disziplin: Snowboard-Parallel Verein: Heeressportgruppe Der Snowboarder aus Sterzing hat zuletzt beim ParallelSlalom in Bad Gastein den 3. Platz belegt und kletterte damit auf den dortigen Pisten zum vierten Mal in Folge aufs Stockerl. In keinem anderen Weltcup-Ort schaffte der Sterzinger so oft ein Spitzenergebnis. Für Aaron March was es das neunte Weltcup-Podium seiner Karriere. Erker: Olympiaqualifikation geschafft. Wie fühlt sich das an? Aaron March: Die Qualifikation war für mich bereits am Anfang der Saison aufgrund der Resultate ziemlich sicher. Aber ich freue mich natürlich riesig, nach Sotschi zu fahren und meine zweiten Olympischen Spiele in Angriff zu nehmen. Welches sind Deine Ziele in Sotschi? Mein Ziel ist eine olympische Medaille, vorzugsweise Gold Was geht Dir durch den Kopf, wenn Du an Sotschi denkst? Das Wohnen im Olympischen Dorf mit Sportlern aus aller Welt, die Freude auf die Wettkämpfe und einfach die Vorfreude auf das, was mich alles erwartet. Welche Ergebnisse hast Du in der heurigen Saison erzielt? Einen 3. und einen 9. Platz im Weltcup. Wann kann man Dir in Sotschi die Daumen drücken? Ich werde am 19. Februar im Riesentorlauf und am 22. Februar im Slalom im Einsatz sein. 52
ruar wird Rodelstar Armin Zöggeler die italienische Fahne schwingen und das Aufgebot der „Azzurri“ anführen. Bei seinen letzten Olympischen Winterspielen will der 40-jährige Rodler aus Völlan auch sportlich noch einmal zu den Hauptdarstellern gehören.
Die Bob- und Rodelbahn „Sanki“ wurde in Rschanaja Poljana gebaut und bietet Platz für 5.000 Zuschauer. „Sanki“ ist das russische Wort für „Schlitten“. Das Biathlon- und Skilanglaufzentrum „Laura“ wurde auf dem Psechako-Bergkamm (Chrebet
Sandra Gasparini Geboren: 28.11.1990 Wohnort: Sterzing Disziplin: Rennrodeln Verein: Heeressportgruppe Bei den Kunstbahnrodlerinnen steht in Sotschi Sandra Gasparini aus Sterzing im Fokus. Die 23-Jährige ist die große Hoffnungsträgerin im italienischen Team, zumal sie mittlerweile seit Jahren im Weltcup mitmischt und sich bereits das eine oder andere Mal der Weltspitze nähern konnte. Erker: Olympiaqualifikation geschafft. Wie fühlt sich das an? Sandra Gasparini: Es ist ein tolles Gefühl, zu den Spielen fahren zu dürfen. Welches sind Deine Ziele in Sotschi? Im Einzelwettkampf möchte ich zu den Top ten gehören. Wenn ich mich für die Teamstaffel qualifiziere und das Wetter mitspielt, ist es nicht ausgeschlossen, dass wir vorne mitmischen. Was geht Dir durch den Kopf, wenn Du an Sotschi denkst? Momentan sind es gemischte Gefühle: Einerseits freue ich mich darüber, ein Teil der Spiele sein zu dürfen, aber wenn man von angekündigten Terroranschlägen hört, ist es auch ein ungutes Gefühl, dahin zu müssen. Sportlich gesehen ist es auf jeden Fall ein absolutes Highlight meiner Karriere. Welche Ergebnisse hast Du in der heurigen Saison erzielt? Ich bin mit der Saison sehr unzufrieden. Ich bin im Weltcup leider weiter nach hinten gerutscht, meine beste Platzierung war ein 6. Rang und in der Staffel haben wir nur drei Podestplatzierungen eingefahren. Es hätte besser laufen können ... Ein Weltcuprennen und die Europameisterschaft stehen noch bevor. Wann kann man Dir in Sotschi die Daumen drücken? Die ersten beiden Rennläufe der Damen finden am 10. Februar statt, der 3. und 4. Rennlauf am 11. Februar. Am 13. Februar steht das Staffelrennen auf dem Programm. erker februar 14
sport
Psechako) errichtet, der rund sechs Kilometer von Krasnaja Poljana entfernt ist. Die Anlage umfasst ein Langlauf- und ein BiathlonStadion für jeweils 7.500 Zuschauer. Der Namen „Laura“ kommt von einem wilden Gebirgsfluss im Kaukasus. Der Free-Style- und SnowboardPark „Rosa Khutor“ befindet sich auf dem schneesicheren Bergplateau Rosa Khutor und beherbergt die Freestyle- und SnowboardWettkämpfe. Die Anlagen bieten Platz für 4.000 bzw. 6.250 Zuschauer. Die „Medal Plaza“ für die Siegerehrungen, das Olympische Dorf und das Medienzentrum befinden sich im bzw. beim Olympiapark Sot-
schi. Das offizielle Motto der Spiele lautet „Hot. Cool. Yours“ („Heiß. Cool. Deins“). Neu im olympischen Programm sind ein Skisprungwettbewerb für Frauen, Ski-Halfpipewettkämpfe für Damen und Herren, eine Mixed-Staffel im Biathlon sowie Teamwettbewerbe im Rennrodeln und Eiskunstlaufen, außerdem Slopestyle-Wettbewerbe sowie ein Snowboard-Spezialparallelslalom für Männer und Frauen. Leopard, Eisbär und Hase sind die offiziellen Maskottchen der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Auf www.provinz.bz.it/sport werden die Resultate der einzelnen Athleten laufend aktualisiert.
Karin Oberhofer Geboren: 3.11.1985 Wohnort: Ridnaun Disziplin: Biathlon Verein: Heeressportgruppe Nicht ganz glücklich ist Karin Oberhofer mit dem Verlauf der heurigen Saison. Im Rennen hatte sie wenig Glück und auch gesundheitliche Probleme machten ihr zu schaffen. Olympia bietet ihr aber eine neue Chance. Ihren bislang größten Erfolg feierte Karin bei den Weltmeisterschaften 2013 in Nové Město. Dort gewann sie als Schlussläuferin mit der italienischen Staffel an der Seite von Dorothea Wierer, Nicole Gontier und Michela Ponza überraschend Bronze und damit die erste Medaille für eine italienische Frauenstaffel bei einer Weltmeisterschaft. Erker: Olympiaqualifikation geschafft. Wie fühlt sich das an? Karin Oberhofer: Ich freue mich, mit dem 9. Platz in Östersund die Qualifikation geschafft zu haben. Welches sind Deine Ziele in Sotschi? Leider ist die Saison bis jetzt nicht nach Wunsch verlaufen, ich hatte in manchen Wettkämpfen Pech mit Stürzen oder mit dem Gewehr bzw. mit dem Schuss und leider ging es mir auch gesundheitlich nicht immer gut. Ich hoffe, dass ich für die Olympischen Spiele nun wieder gut in Form komme. Wann bist Du in Sotschi im Einsatz? Der erste Wettkampf ist am 9. Februar. Voraussichtlich werde ich alle Wettkämpfe bestreiten können. Was geht Dir durch den Kopf, wenn Du an Sotschi denkst? Ich freu mich einfach darauf. Welche Ergebnisse hast Du in der heurigen Saison erzielt? Einen 4. Platz mit der Mixstaffel in Östersund, einen 9. Platz im Einzelwettkampf in Östersund sowie einen 23. und 24. Platz im Sprint und in der Verfolgung in Le Grand Bornand (Frankreich). Interviews: bf erker februar 14
Ein Gossensasser in Sotschi
Hermann Aigner (r.) mit togolesischen Sportfunktionären Hermann Aigner (71), ehemaliger Nationaltrainer und Landestrainer der italienischen Skifrauen, ist im Februar bei den Olympischen Spielen im russischen Sotschi im Einsatz. Als Trainer für Ski alpin und Coach-Manager koordiniert der Sportpädagoge aus Gossensaß das Training der Mannschaft aus Togo in Europa und pflegt Kontakte zu Trainern und Athleten. Die ehemalige deutsche Kolonie Togo in Westafrika nimmt in den Disziplinen Ski alpin, Langlauf, Bob, Snowboard, Hockey, Skeleton und Curling teil – Disziplinen, die togolesische Athleten natürlich nicht in ihrem Heimatland ausüben können. Die meisten Athleten leben in Europa und üben diese Sportarten dort aus. Dennoch will Togo af-
rikanischer Leader im Wintersport werden. In der Hauptstadt Lome ist eine Großeishalle geplant, um auch dort Wintersportmöglichkeiten zu bieten. Hermann Aigner war Trainer und Berater in der indischen Region Kaschmir und hielt sich letzthin in Nurtau im Norden Kasachstans auf. Ein Senioren Experten Service (SES) aus Deutschland mit Sitz in Bonn hatte ihn dorthin beordert, um das kleine Skigebiet für Touristen der 30 km entfernten Stadt Kokschetau und der neuen Hauptstadt Astana aufzuwerten. Aigner projektierte einen Snowpark mit mehreren Sprung- und Akrobatikelementen sowie Rutschbahnen für Snowboardfreaks. rr
Olympia: Millionenauftrag für Leitner Mehr als 60 Pistenraupen der Firma Prinoth, Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe Leitner, werden bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi auf den Pisten der Alpinbewerbe Abfahrt, Superkombi, Slalom, Riesentorlauf, Freestyle und Snowboard im Einsatz sein. Auch die Pisten werden u. a. von zwei professionellen Pistenraupenfahrern der Prinoth präpariert. Damit hat sich das Sterzinger Unternehmen einen 15-Millio-
nen-Euro-Auftrag gesichert. Außerdem hat die Unternehmensgruppe Leitner insgesamt 18 Seilbahnen gebaut. Russland baut auf das Know-how von weiteren Südtiroler Unternehmen wie Techno Alpin, deren 300 Schneekanonen die Langlaufloipen und Sprungschanzen beschneien werden. Architekt Walter Pichler aus Bozen hat das kleine Eishockeystadion und die Curlingarena geplant. 53
sport
Blick vom Mareiterstein über den Talkessel von Sterzing
Gipfelsieg im Pulverschnee Das Wipptal, ein Eldorado des Skitourensports
Von Martin Wieser Einsame Gipfel, tief verschneite Hänge, ein Panoramablick, der sprachlos macht: Für Skitourenliebhaber ist das Wipptal den ganzen Winter über das ideale Ziel. Zwar haben sich schon unsere Vorfahren vor über 4.000 Jahren Holzlatten unter die Füße geschnallt, um sich im Tiefschnee leichter fortbewegen zu können, vom Skitourensport an sich kann allerdings erst ab Ende des 19. Jahrhunderts die Rede sein. Wurden früher noch Tannenzweige an der Unterseite der Skier befestigt, sorgen heute eigene Felle für den nötigen Halt beim Aufstieg. Längst geht es auch beim Skitourensport nicht mehr nur um das Bergerlebnis und die sportliche Betätigung in freier Natur. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurden vom Militär interne Wettkämpfe zur Ertüchtigung der Soldaten ausgetragen. Mittlerweile kämpfen auch Amateure und Profis bei zahlreichen Wettkämpfen um Meter und Sekunden, mit von Jahr zu Jahr steigenden Teilnehmerzahlen. Zur Ausrüstung gehören neben den Tourenskiern eine Karte, Verpflegung und ausreichend 54
Kleidung zum Wechseln auf jeden Fall Piepser, Sonde und Lawinenschaufel. Im Umgang mit diesen Dingen sollte der Skitourengeher unbedingt firm sein; vor jeder Tour ist zu checken, ob die Ausrüstung komplett ist und der Piepser funktioniert.
Der Skitourensport im Wandel Allein in den vergangenen zehn Jahren hat der Skitourensport im Wipptal einen großen Wandel vollzogen. Früher nur von wenigen Sportbegeisterten ausgeübt, ist er
heute bei Einheimischen und Touristen äußerst beliebt. Dazu beigetragen haben wohl auch die Materialverbesserungen – die Skier sind im Vergleich zu früher viel bequemer und vor allem leichter geworden – und die erhöhte Sicherheit durch Piepser und Sonde. Vor allem sehen zahlreiche Sportler im Skitourengehen eine perfekte Alternative zum Wandern und Bergsteigen im Sommer, wie der begeisterte Skitourengeher Stefan Keim aus Gossensaß verrät: „Wie unterschiedlich die Bergwelt im Sommer und Winter ist, finde ich ungemein faszinierend.“
Unbeschreibliche Natur
Aufstiegsspur auf die Maurerspitze (2.628 m)
Warum ist ausgerechnet das Wipptal bei Skitourengehern so beliebt? In erster Linie ist es die unverwechselbar schöne, zum großen Teil unberührte Natur, die täglich Hunderte von Sportlern anzieht. Lockerer Pulverschnee, atemberaubende Gipfel und eine traumhafte Fernsicht zu den Dolomiten und den umliegenden Gletschern machen den Reiz des Wipptales aus. „Am Gipfel angekommen verspürt man nach den Mühen des Aufstiegs ein überwältigendes Gefühl von Freiheit. Die unberührte Natur übt dabei eine besondere Faszination aus, und hat man dann auch noch erker februar 14
sport
nicht erweichen, eine Lawine kann nicht so leicht losgetreten werden. Vor allem für unerfahrene Tourengeher ist dies ein nicht zu verachtender Pluspunkt. Ziemlich sichere Routen an Nordhängen sind etwa die Einachtspitze (2.304 m) und die Zunderspitze (2.377 m) in Ridnaun sowie die Flatschspitze (2.566 m) in Zirog. Auch die schier unendliche Variantenvielfalt, die das Wipptal bietet, ist verlockend. Die gute Schneelage sorgt den ganzen Winter über für ideale Bedingungen.
Beliebte Routen
Amthorspitze ( 2.748 m): im Hintergrund die Zillertaler Alpen
Schönwetter, wird man mit einem phänomenalen Ausblick belohnt.“ Der passionierte Skitourengeher Alfred Braunhofer aus Ridnaun gerät allein beim Gedanken an sein Hobby regelrecht ins Schwärmen. Das berühmte Sahnehäubchen einer jeden Skitour ist für Stefan Keim die Abfahrt durch unberührten Pulverschnee: „Man gleitet durch den Tiefschnee und verspürt dabei ein Gefühl absoluter Freiheit. Es veredelt sozusagen den Aufstieg
erker februar 14
auf den Gipfel.“ Daneben sei auch der Trainingseffekt, der mit einer Skitour erzielt werden kann, nicht zu vernachlässigen.
Sichere Nordhänge Sicherheit geht vor: Was die Lawinengefahr anbelangt, sind die zahlreichen Nordhänge im Wipptal bedeutend sicherer als Südhänge, besonders nach Neuschnee. Dort kann die Sonne den Schnee
Im Wipptal gibt es eine große Vielfalt an Tourenmöglichkeiten für jeden Anspruch, in allen Schwierigkeitsgraden, für Anfänger genauso wie für Profis. Manche dauern nur gut zwei Stunden, doch gibt es auch sehr anspruchsvolle Touren mit einer Gehzeit von mehr als zehn Stunden. Sehr beliebt ist beispielsweise die Hochtour zum Hauptgipfel der Aglsspitze (3.194 m), die über den Feuersteinferner führt. Wer noch höher hinauf will, entscheidet sich für die nicht weniger als 22 Kilometer lange Tour auf den Wilden Freiger (3.418 m) in Ridnaun. Von Maiern ausgehend führt sie über die Aglsbodenalm und den Ebenferner auf den Gipfel. Stefan Keim ist fasziniert von dieser langen Tour, die Kondition, technisches Können und Erfahrung voraussetzt:
„Auf dem Gletscher überkommt einen das Gefühl unendlicher Weite. Auch die Stille, die man hier erlebt, ist ein einzigartiges Erlebnis.“ Eine wesentlich einfachere und kürzere Route gibt es in der Gemeinde Brenner: Sie führt über neun Kilometer von Brennerbad auf die Flatschspitze (2.564 m) und ist in gut 3,5 Stunden zu bewältigen. Von der alten Liftanlage von Zirog führt die Tour entlang der alten Piste steil hinauf zur Badalm und weiter zur Enzianhütte. Nach weiteren 600 Höhenmetern hat man die Flatschspitze erreicht. Die Mühen des Aufstiegs werden mit einem atemberaubenden Blick zum nahegelegenen Wolfendorn (2.775 m) und weiter ins Pfitschtal belohnt. Die Skitour auf die Telfer Weißen ist zwar relativ kurz, doch erfordert sie großes Geschick und gute Technik. Von der Bergstation Roßkopf ausgehend führt die Tour über zehn Kilometer über das Sterzinger Haus weiter zur Vallmingalm, anschließend über den sehr steilen Kamm der Telfer Weißen bis zum Gipfel (2.583 m) hinauf. Bei jeder noch so kurzen und ungefährlichen Skitour darf die Lawinengefahr niemals außer Acht gelassen werden. Die richtige Ausrüstung, mit deren Handhabung man unbedingt vertraut sein muss, kann im Notfall Leben retten. Dann wird die nächste Skitour in der Wipptaler Bergwelt gewiss zu einem unE vergesslichen Erlebnis.
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sport
Juridische Aspekte bei Lawinenauslösungen Erstmals werden in Italien demnächst Freunde eines tödlich verunglückten Lawinenopfers, die vor rund einem Jahr gemeinsam bei Sauze d’Oulx im Piemont abseits der Pisten einen Hang hinuntergefahren sind, wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht stehen. Nach Ansicht der Gutachter haben die Skifahrer die Lawine ausgelöst. Die Anklage der Turiner Staatsanwaltschaft macht deutlich, dass laut italienischem Strafrecht Wintersportler mit Konsequenzen rechnen müssen, wenn sie eine Lawine auslösen.
Juridische Folgen im Fall einer Lawinenauslösung
Dieser Fall im Piemont ist kein Einzelfall: Auch in Südtirol kam es bereits zu Prozessen im Zusammenhang mit Lawinenabgängen; bei Gefährdung der öffentlichen Un- nicht getätigte Meldungen entstehen einerseits nämlich hohe KosUnfällen im Bereich von Skigebie- versehrtheit eine große Rolle. ten für aufwändige Suchaktionen. ten ist es auch zu Verurteilungen gekommen. So etwa wurde ein An- Es muss aber nicht bei jeder Lawi- Andererseits wird die Überlebensgeklagter am 2. Oktober 2003 am nenauslösung zu einer Anklage chance von Lawinenverschütteten Oberlandesgericht Trient, Außen- kommen. Aus diesem Grund fand durch eine verspätete Meldung erabteilung Bozen, für schuldig be- am 29. September 2010 in der EU- heblich verringert. funden, nach Art. 426 und 429 StGB RAC in Bozen ein Workshop statt, Kurz zusammengefasst ging es bei aus allgemeiner und spezifischer an dem Vertreter des Lawinen- diesem Workshop um folgende InFahrlässigkeit, infolge von Nachläs- warndienstes, des Verbandes der halte: sigkeit, Unvorsichtigkeit und Un- Berg- und Skiführer, der in Südtirol tüchtigkeit am 19. November 2000 tätigen alpinen Vereine und Ret- „Abstraktes Gefährdungsdelikt“ im Skigebiet Schnals eine Lawine tungsorganisationen sowie der For- und „anthropisiertes Gebiet“ erheblichen Ausmaßes verursacht schungsinstitute und der Staatsanzu haben, die auf die darunter lie- waltschaften Bozen und Innsbruck Bei einer Lawinenauslösung handelt es sich um ein „abstraktes Gegende Piste abging. Der Varian- teilgenommen haben. tenfahrer wurde, bei Zuerkennung Ergebnis der Zusammenkunft ist fährdungsdelikt“. Dadurch ist nicht der allgemeinen mildernden Um- ein nicht formalrechtliches Doku- nur die unmittelbare Verletzung stände, zu acht Monaten Gefäng- ment, das Aufklärung zum Thema der öffentlichen Unversehrtheit, nis und zur Zahlung sämtlicher Prozesskosten verurteilt. Die spezifische Fahrlässigkeit bestand vor allem darin, dass er die Abfahrt auf dem Hang in Angriff nahm, ohne die Verbotsschilder mit stilisierter Hand und der vierDie Teilnehmer am Workshop „Juridische Aspekte im Fall von Lawinenauslösungen“, organisiert vom EURAC-Institut für sprachigen Aufschrift Alpine Notfallmedizin und der Abteilung für Brand- und Zivilschutz der Autonomen Provinz Bozen „STOP LAWINENGEFAHR“ zu beachten. Glücklicherweise waren von die- schaffen soll; vor allem zielt es da- sondern auch deren reine Gefährsem Lawinenabgang keine weite- rauf ab, dass Wintersportler nicht dung („praesumptio iuris et de ren Personen betroffen. Dennoch aus Angst vor einer Strafe von ei- iure“) in Italien strafbar. spielt bei solchen Ereignissen die ner Unfallmeldung absehen. Durch Das ist in Österreich nicht der Fall. 56
Dort gibt es, im Unterschied zur italienischen Rechtslage, keine abstrakten Gefährdungsdelikte. Das alleinige Auslösen einer Lawine, ohne dass weitere Personen zu Schaden kommen, ist somit nicht strafbar. Nur wenn dabei Personen verletzt oder getötet werden, wird durch die Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet. In Italien hingegen ist die Gefährdung der öffentlichen Unversehrtheit vor allem in Skigebieten, aber auch in so genannten „anthropisierten Gebieten“ gegeben. Von anthropisierten Gebieten spricht man, wenn sich Personen im alpinen Gelände außerhalb von Skigebieten aufhalten. Unfälle in nicht anthropisierten, also menschenleeren Gebieten werden in ein separates Register eingetragen und ziehen keine strafrechtlichen Konsequenzen nach sich. Dementsprechend stellt eine Lawinenauslösung im freien Gelände von einer Person ohne weitere Beteiligte keine strafbare Handlung dar. Vorsatz und Fahrlässigkeit Der Tatbestand des Vorsatzes (Art. 426 StGB „Inondazione, frana o valanga“) sieht eine Gefängnisstrafe von fünf bis zwölf Jahren vor. Von Vorsatz spricht man, wenn der Täter das Ergebnis seiner Handlung oder Unterlassung voraussieht und von ihm als Folge seiner Handlung oder Unterlassung gewollt ist (unmittelbarer Vorsatz). Der Tatbestand der Fahrlässigkeit (Art. 449 Abs. 1 „Delitti colposi di danno“ und Art. 426 StGB) wird mit einem Jahr bis fünf Jahren Gefängnis geahndet. Man spricht von Fahrlässigkeit, wenn eine Lawine nicht vom Täter gewollt war, er den Taterfolg seiner Handlungen erker februar 14
Hinweisschilder signalisieren, dass eine Piste gesperrt ist. Im Bild: Der gesperrte Verbindungsweg im Skigebiet Ratschings nach den ergiebigen Schneefällen zu Weihnachten
oder Unterlassungen aber vorausgesehen hat (bewusste Fahrlässigkeit) oder es durch Nachlässigkeit, Unvorsichtigkeit, Untüchtigkeit (unbestimmte Fahrlässigkeit) oder Nichtbeachtung von Gesetzen, Verordnungen, Befehlen oder Regelungen (bestimmte Fahrlässigkeit) zum Taterfolg gekommen ist. Unter bewusster Fahrlässigkeit versteht man ein Fehlverhalten einer „verständigen“ Person, die in der Lage ist, Lawinenhinweistafeln und den Lawinenlagebericht zu interpretieren. Die Auslösung der Lawine wäre in diesem Fall vorbeugbar und somit vermeidbar. Vor allem qualifizierte Personen wie Bergführer, ausgebildete Tourenleiter oder Skilehrer müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und bei Fahrlässigkeit mit strafrechtlichen Folgen rechnen. Bei einer Skitourengruppe hingegen gestaltet sich die Frage der Verantwortung und Fahrlässigkeit etwas schwieriger.
Rennrodeln
Sterzinger erster Vize-Europameister
Auf dieser Bahn in Nordböhmen wurde Jakob Platzer aus Sterzing 1914 zum ersten Vize-Europameister im Rennrodeln gekürt. Beim Skifahren auf Pisten stützt sich der Tatbestand der bestimmten Fahrlässigkeit nicht auf staatliche Gesetze, sondern wird durch die „Skipistenordnung“ der Südtiroler Landesgesetzgebung (inzwischen ersetzt durch das LG Nr. 14 vom 23. November 2010) bestimmt. Diese Gesetzgebung regelt das Verhalten in Skigebieten. Zusammenfassend gilt: Für den Skitourenlauf, das Schneeschuhwandern und das Variantenfahren gibt es Regeln und Grenzen, um die eigene Sicherheit und jene anderer zu gewährleisten. Strafrechtliche Folgen gibt es bei Nichtbeachten dieser Regeln und Grenzen, vor allem aber bei Personenschäden gegenüber Dritten. Roberto Dinale
Vor nunmehr genau 100 Jahren, am 1. und 2. Februar 1914, fanden am 1.012 m hohen Jeschken in Reichenberg rund 100 Kilometer nordöstlich von Prag die ersten Rennrodel-Europameisterschaften statt. Mit 88 Teilnehmern bei den Männern und 33 Doppelsitzern war der Bewerb eines der größten Sportereignisse des Jahres in ganz Europa. Rund 60.000 Zuschauer sollen das Rennen in Nordböhmen am ersten Wettkampftag verfolgt haben. Durchgeführt wurden die Wettkämpfe im Auftrag des 1913 gegründeten Mitteleuropäischen Schlittensportverbandes. Gewonnen hat das Rennen der deutschböhmische Lokalmatador Rudolf Kauschka vor Jakob Platzer aus Sterzing. Platzer, heute weitgehend in Vergessenheit geraten, ging
damit als erster Vize-Europameister in die Geschichte des Rodelsports ein. Der Rückstand zum Sieger betrug neun Sekunden – heute entscheiden Hundertstel Sekunden über Sieg oder Niederlage. Auf Platz sieben folgte mit 17 Sekunden Rückstand mit Franz Keim ein weiterer Sterzinger. Die 1909 vom Gebirgsverein erbaute hölzerne Bahn mit einer Länge von über drei Kilometern wurde im Ersten Weltkrieg zerstört und 1922 wieder aufgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bahn nicht mehr genutzt und verfiel zusehends. Bei einer Wanderung entlang den Überresten der Rennrodelbahn über den Jeschkenberg kann man noch heute erahnen, wie die Rodler einst mit ihren Hörnerschlitten an kalten Wintertagen ins Tal flitzten. lg
Skitouren am Roßkopf Wie die Rosskopf AG mitteilt, ist im Skigebiet Roßkopf das Skitourengehen auf den Pisten und auf der Rodelbahn sowohl untertags als auch abends strengstens untersagt. Ausschließlich dienstags und samstags können Tourengeher bis 24.00 Uhr die „GringesPiste“ für den Aufstieg und die Abfahrt nutzen. erker februar 14
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sportlerporträt
Manuel Kruselburger – Snowboard-Trainer beim ÖSV Der Ridnauner Manuel Kruselburger ist seit drei Jahren Co-Trainer der Snowboard-Nationalmannschaft beim Österreichischen Skiverband. Als solcher ist er mit den weltbesten Snowboardern im Weltcup unterwegs. Manuel Kruselburger ist als Co-Trainer für das Schneetraining der österreichischen Nationalmannschaft der Snowboarder zuständig. Zum Snowboarden ist er wie so viele andere über das Skifahren gekommen. Da war Manuel 15 Jahre alt und das Experimentieren mit dem Brett wurde schnell zur Sucht. „Ich war gleich vom Snowboarden fasziniert. Zunächst war es das Carven, das Spielen mit der Schwerkraft und später auch das Freeriden, das mich nicht mehr losließ“, so der 31-jährige Ridnauner, seit vielen Jahren Mitglied der Ridnauner Schneasurfer. Es dauerte nicht lange, da fasste er den Entschluss, seine Snowboardleidenschaft zum Beruf zu machen. Angefangen hat Kruselburger gleich nach der Matura im Jahr 2000 als Snowboardlehrer am Stubaier Gletscher. Sieben Jahre lang war er dort tätig. Während dieser Zeit schloss er seine Ausbildung zum staatlichen Ski- und Snowboardlehrer ab. „Danach habe ich in der Trainerausbildung für mich eine neue
Manuel Kruselburger kompakt Geboren: 12. Oktober 1982 Sternzeichen: Waage Geburtsort: Sterzing Wohnort: Ridnaun Beruf: Snowboardtrainer Verein: Ridnauner Schneasurfer Interessen/Hobbies: snowboarden, skifahren, Skitouren, mountainbiken, klettern 58
Herausforderung geweltcup viele Natiosehen“, so Kruselburnen gibt, die vorne ger. Am Sportgymnasimitmischen, wie die um Sterzing war er als Italiener, Schweizer, Boardercross- und AlSlowenen und Ruspin-Trainer tätig. Aber sen. Sie machen den auch diese Zeit sollSport interessant und te nur ein Zwischenspannend.“ spiel in seiner TrainerAbseits der Pisten verkarriere sein. Kruselbringt Manuel seine burger lernte während Freizeit gerne beim der Trainerausbildung Mountainbiken und den jetzigen CheftraiKlettern. Angesproner der österreichi- Die österreichische Nationalmannschaft chen auf seine Stärschen Nationalmannken und Schwächen, schaft Tom Weninger und Co-Trai- nente Athleten im Team sind Benja- meint er: „Eine Schwäche habe ich ner Bernd Krug kennen. Beide wa- min Karl mit vier Goldmedaillen bei für Schokolade und eine Stärke von ren seine Ausbildner und von sei- Weltmeisterschaften und einer Sil- mir ist die Fähigkeit, zur richtigen nem Talent überzeugt. Es war nur bermedaille bei den Olympischen Zeit den richtigen Fokus zu setzen.“ mehr eine Frage der Zeit, bis Manu- Spielen sowie Andreas Prommeg- Für die anstehenden Olympischen el seine große Chance bekam: „Vor ger als zweifacher Gesamtweltcup- Spiele in Sotschi erhofft sich Krudrei Jahren wurde der ÖSV-Betreu- sieger. „Mit einem so starken Team selburger einige Medaillen für seierstab auf drei Schneetrainer aufge- durfte ich bei sehr vielen Erfolgen ne Schützlinge. Beruflich möchte er stockt, da hat man mich mit ins Boot und Siegen dabei geholt.“ Wurde damit sein Traum- sein. Highlights job Wirklichkeit? „Ich habe sehr viel sind natürlich imFreude und Spaß bei dem, was ich mer die Weltmeisjetzt mache. Ja, es ist zurzeit mein terschaften, der Traumjob.“ Die Arbeit als Co-Trainer Gesamtweltcup beginnt mit den Vorbereitungen be- oder die kleinen reits Mitte August, das Training auf Kugeln für die Disziplinenwertung.“ Schnee dauert bis Anfang April. Was ist sein Erfolgsgeheimnis? „Eine Den Erfolg der Manuel Kruselburger (r.) mit Servicemann Werner Tomsche und dem Gesamtgute Mischung aus Zielstrebigkeit, ÖSV-Mannschaft weltcupsieger der vergangenen beiden Jahre Andreas Prommegger Ehrgeiz und dem Genießen im Hier sieht Manuel in und Jetzt.“ Daneben braucht es na- der Geschlossenheit des Teams, das weiter hart an seiner Trainerkarrietürlich eine umfangreiche Kompe- sich im Training gegenseitig pusht. re arbeiten. „Ich habe mich sehr gut tenz, um die täglichen Herausfor- Auch die Südtiroler mischen mit Ro- in die Mannschaft eingelebt und es derungen zu meistern. „Abgesehen land Fischnaller und Aaron March macht Spaß, mit den Athleten zu arvom technischen und fachlichen im Weltcup ganz vorne mit. Wie beiten. Selber ein Team zu führen, Wissen sind eine gute Menschen- empfindet Manuel diesen Länder- wäre sicher eine große Herausforkenntnis für eine effiziente Arbeit kampf als Wipptaler, der die Öster- derung für die Zukunft.“ sehr wichtig. Die größte Herausfor- reicher trainiert? bf derung besteht immer wieder da- „Es ist gut, dass es im Snowboardrin, bei jedem Rennen jedem Athleten so zu helfen, dass er sein ganzes Potential ausschöpfen kann.“ Auf den Punkt gebracht... Und die Erfolge der ÖSV-AthleAls Kind wollte ich ... immer ein Motorrad haben. ten können sich sehen lassen. Das Ich ärgere mich über ... Unpünktlichkeit. Snowboard Austria Team zählt zu An anderen Menschen schätze ich ... Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit. den führenden Nationen im WeltDrei Worte, die mich beschreiben, sind ... ehrlich, fröhlich, immer für einen Blödsinn zu cup und steht in der Nationenwerhaben. tung der Weltmeisterschaften von Das Wichtigste ist für mich ... Gesundheit. 1993 bis 2013 an dritter Stelle hinter Wäre ich nicht Snowboard-Trainer, dann würde ich ... sicher etwas anderes finden, das Frankreich und der Schweiz. Promimir Freude macht. erker februar 14
Internationale Topstars auf den Loipen Internationale Topstars wie Andrea Henkel, Evi Sachenbacher Streh-
le, Arnd Peiffer, Andreas Birnbacher, Axel Teichmann oder Anastasia Kuzmina tummelten sich Ende Jänner auf den Loipen und am Schießstand in Ridnaun, um sich
den letzten Feinschliff für die Olympischen Spiele in Sotschi zu holen. Nicht weniger als acht Biathlonnationalteams und erstmals auch zwei Langlaufnationalmannschaften, darunter auch Hochkaräter wie die deutsche Biathlonund Langlaufnationalmannschaft, wählten Ridnaun als vorolympisches Trainigscamp. Neben den Deutschen brachten sich im Hochtal von Ridnaun die Azzurre, die Schweizer, Finnen, Slowaken, Chinesen, Australier und Briten in Form.
Roßkopf
1. Heiner-Messner-Gedächtnis-Skirennen
33 Athleten nahmen Mitte Jänner am 1. VSS-Raiffeisen-Heiner-Messner-Gedächtnis-Skirennen des Amateursportvereines für Menschen mit Behinderung Sport & Friends Südtirol am Roßkopf teil. Präsidentin Luise Markart begrüßte die Ehrengäste, darunter Familie Messner, deren Sohn Heiner einer der ersten Skifahrer bei Sport & Friends Südtirol war und allzu früh verstarb. Anwesend war auch Herbert Alber, der maßgeblich am Aufbau von Sportgruppen für erker februar 14
Großer Biathlonsport in Ridnaun Großen Sport gab es für alle Biathlonfreunde zu Jahresbeginn in Ridnaun zu sehen. Zum ersten Mal in der Geschichte des IBUCups, der aus dem ehemaligen Europacup hervorgegangen ist, fanden heuer zwei Bewerbe dieser Serie hintereinander an ein- und demselben Austragungsort statt. Anfang Jänner wurden zwei Sprintwettkämpfe ausgetragen, die von Forni Avoltri nach Ridnaun verlegt worden waren, Mitte Jänner gingen dann ein Einzelwettkampf sowie ein weiterer Sprint über die Bühne. Da mit guten Platzierungen im IBU-Cup auch Startplätze im Weltcup verbunden sind, war das Teilnehmerfeld mit 38 nationalen Verbänden und über 250 Athleten entsprechend groß. Die Siege gingen erwartungsgemäß an die großen Biathlon-Nationen Deutschland, Russland und Norwegen, nur Altmeister Christoph Sumann aus Österreich konnte die Phalanx durchbrechen. Lokalmatadorin Federica Sanfilippo aus Ridnaun enttäuschte ihre Fans nicht und erzielte zwei 16. Plätze und einen 23. Platz in den drei Sprints sowie einen hervorragenden 9. Platz im Einzel. Zwar gelang es ihr in allen vier Rennen nicht, am Schießstand fehlerfrei zu bleiben,
doch zählten ihre Laufleistungen mit zu den besten. Gelingt es ihr, die Leistungen am Schießstand zu stabilisieren, sollte sie den Sprung in das Weltcupteam in ihrer noch jungen Sportlerkarriere schaffen. Über die hervorragenden Verhältnisse auf den Loipen und am Schießstand dürfen sich zahlreiche Mannschaften freuen, die sich hier noch den letzten Schliff für die Olympischen Winterspiele bzw. die Paralympics in Sotschi holen: Neben Finnen, Slowaken, Schweizern und Chinesen kann man am
Foto: IBU – Giulio Trivani
Ridnaun
Schießstand und auf den Loipen auch die deutschen Biathleten bei der Olympiavorbereitung beobachten. Auch die deutsche Langlauf-Nationalmannschaft um Cheftrainer Frank Ullrich bereitet sich in Ridnaun auf die Winterspiele vor. Weitere Biathlonveranstaltungen sind am 16. Februar ein Südtirolcup, vom 20. bis zum 23. Februar werden die Italienmeister ermittelt. Der Ridnauner Volkslauf am ersten Sonntag im März beendet traditionell die Wintersaison.
Menschen mit mentaler Behinderung in Südtirol beteiligt war. Tagessieger in den jeweiligen Kategorien wurden Manuel Volgger (Sport & Friends Südtirol), Christoph Thaler (SC Meran), Georg Verginer (Sport & Friends Südtirol), Benjamin Mayr (SC Meran), Matteo Tositti (Sport & Friends Südtirol) und Mauro Martini (SC Meran). Den Teambewerb gewann Sport & Friends Südtirol vor dem SC Meran, Dritte wurde die Lebenshilfe. 59
sport
Starker Start der Eisstockschützen Verstärkung für Broncos Eishockey
Der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan hat nach Justin Taylor den US-amerikanischen Flügelstürmer Chris Knowlton und den kanadischen Center Derek Lee vom norwegischen Erstligisten Tønsberg Vikings unter Vertrag genommen. Getrennt haben sich die Broncos hingegen von Trainer Zdenek Travnicek.
Platz drei bei den Italienmeisterschaften: (v. l.) Tobias Engl, Fabian Mair, Carolin Nössing und Christoph Hofer Die Italienmeisterschaft der Nachwuchs-Eisstockschützen im Zielwettbewerb war für die Wipptaler U19-Athleten Christoph Hofer und Tobias Engl vom ASV Mareit von Erfolg gekrönt. Hofer gelang mit dem 3. Platz der Sprung aufs Stockerl, während Engl mit dem 4. Platz vorlieb nehmen musste. Bei den Landesmeisterschaften im Einzel und im Mannschaftsbewerb, die im Dezember in Kaltern und Meran stattgefunden haben, gingen die beiden Stocksportler erstmals mit den Nachwuchsathleten des ASV Mareit Carolin Nössing und Fabian Mair an den Start. In der Mannschaftswertung reichte es für den 3. Platz, im Einzel blieb das Podium unerreicht. Die nächste Bewährungsprobe war die Italienmeisterschaft im Mannschaftswettkampf am 26. Jänner. Dort belegten Hofer, Engl, Nössing und Mair den dritten Platz. Bei der EM-Qualifikation im Zielwettbewerb in Brixen konnten sich Engl und Mair für die U19-Europameisterschaften qualifizieren; sie finden vom 20. bis zum 23. Februar in Innsbruck statt. Teampartner Hofer hatte auf die Qualifikationswettkämpfe wegen schulischer Verpflichtungen verzichtet. „Im Einzel möchte ich ins Finale kommen, mit der Mannschaft wäre ein Podestplatz eine schöne Sache“, gibt sich Tobias Engl zuversichtlich. In Innsbruck wird vom 24. Februar bis zum 1. März auch die Eisstock-WM ausgetragen.
„Die Sehnsucht in mir“ Am 20. Februar hält Tamara Lunger im Saal der Raiffeisenkasse Wipptal in Sterzing einen Vortrag über ihre große Leidenschaft, das Bergsteigen. Die Extrembergsteigerin, die als jüngste Frau der Welt den 8.516 m hohen Lhotse bestiegen hat, erzählt u. a. über ihre Kindheit, ihre Wettkampfkarriere und ihre ersten Expeditionen. Organisiert wird der Vortrag mit Beginn um 20.00 Uhr von der Volkshochschule (VHS) Sterzing und der Raiffeisenkasse Wipptal. Der Eintritt ist frei. 60
ten Spiel für die Wikinger in der Torschützenwertung der GET-Liga an achter Stelle. Mit 13 Toren und 13 Assists in 27 Spielen ist er auch der beste Torschütze seines Teams. Knowltons Center bei den Wikingern war Derek Lee, Jahrgang 1990, 178 cm groß und 77 kg schwer. Er ist ebenfalls Rechtsschütze und nahm hinter seinen Linienpartnern Knowlton und Hallström Platz 3 der teaminternen Scorerwertung ein. Seine Ausbeute aus 22 Spielen kann sich mit sieben Toren und 13 Assists durchaus sehen lassen. Auch er kam direkt aus der NCAA Chris Knowlton (l.) und Derek Lee nach Norwegen, genauer ren. Der WSV-Vorstand hat nicht zuletzt we- von der University of Wisconsin, wo er in der gen der bisherigen Erfahrungen in der Serie zweiten Sturmlinie eine Institution als SpielA reagiert und zwei neue Stürmer verpflich- macher war. tet. „Wir haben uns diese Entscheidung Beendet wurde hingegen der Vertrag mit nicht leicht gemacht. Uns fehlte manchmal dem Headcoach der ersten Mannschaft nur ganz wenig, um mit fast allen Teams Zdenek Travnicek. „Der Draht zwischen Traimithalten zu können. Vor allem haben wir ner und Mannschaft war gerissen, wir mussgesehen, was wir leisten können, wenn wir ten eine Entscheidung treffen“, so GschnitTempo-Eishockey spielen können“, so der zer. Travnicek habe der Mannschaft in techsportliche Leiter Egon Gschnitzer. Aufgrund nischer und taktischer Hinsicht enorm weider Wetterkapriolen in den USA verzögerte tergeholfen, konnte zuletzt aber zu viele sich der Einsatz der Neuzugänge. Lee und Spieler nicht mehr erreichen. Nun liegen Knowlton feierten erst im Heimspiel gegen alle Hoffnungen beim Cheftrainer der BronBruneck Mitte Jänner ihr Debüt. Damit war cos-Jugend Michael „Mitch“ Pohl. Gschnitdie neu formierte Angriffsreihe mit Taylor, zer: „Mitch ist ein exzellenter Motivator, der es schafft, aus jedem Spieler das Beste heLee und Knowlton perfekt. Der rechte Flügel Chris Knowlton, Jahr- rauszuholen. In dieser Situation ist dieser gang 1989, 178 cm groß und 84 kg schwer, Aspekt der allerwichtigste, denn es sind nur schießt rechts und steht nach seinem letz- noch wenige Spiele bis zu den Play-offs.“ Einen ersten Aufwärtstrend der Broncos gab es nach einer langen Niederlagenserie mit drei Siegen gegen Cortina, Fassa und auswärts gegen Valpellice. Dennoch war es an der Zeit, die Mannschaft zu verstärken, um den Anschluss ans Mittelfeld mit dem 5. Platz als Wunschziel nicht völlig zu verlie-
Götsch und Danese gewinnen Skialp Night Trophy Philipp Götsch hat Mitte Jänner die 4. Skialp Night Trophy in Ladurns gewonnen. Der Skitourenbergsteiger vom Team Bogn da Nia erreichte nach 1.330 Aufstiegshöhenmetern und 55.22 Minuten vor Lokalmatador Roberto De Simone (59.07 min.) und Alexander Polig vom ASV Gossensaß Skialp (1:00.05 Std.) das Ziel. Das Damenrennen dominierte wie im Vorjahr die für den ASV Gossensaß Skialp startende Sterzingerin Valentina Danese (1:14.57 Std.) vor Annemarie Groß (Team Bogn da Nia) und Tatiana Kutlikova (ASV Gossensaß Skialp). erker februar 14
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& n e t h c Einri n e n h o W
Tipp
Sitzgruppe arrangieren Eine Sitzgruppe aus Sofa, Sessel und gegebenenfalls Stühlen sollte im Wohnzimmer so arrangiert sein, dass alle Sitzenden einander zugewandt sitzen und mehr oder weniger ein Rechteck bilden. Bei der klassischen Anordnung stehen sich zwei Sofas direkt gegenüber. Das fördert die Kommunikation und wirkt harmonisch. Der Nachteil: Der Fernseher hat nur an den Stirnseiten Platz. Flexibler sind ein Sofa und ein oder mehrere Sessel, die bei Bedarf zum Fernseher ausgerichtet werden können. Diese Anordnung funktioniert natürlich auch mit einem Ecksofa oder einer Récamière. erker februar 14
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Veronika Frei unter den besten Drei
Veronika Frei (im Bild) aus Freienfeld hat im Jänner beim Europäischen Wettbewerb der Tapezierer und Raumausstatter in Hannover den dritten Platz erzielt. Mit Geschick und Ausdauer galt es auf der internationalen Fachmesse „Domotex“, zum Thema „Afrika“ einen Raum mit Bodenbelag, Tapeten, Deko und Polsterstück zu gestalten. Am Wettbewerb haben die besten Tapezierer-Raumausstatter aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz teilgenommen, darunter auch die Südtirolerin Anna Bernhart. Der Sieg ging an die Österreicherin Patricia Simetsberger vor Daniel Maier. Veronika Frei ist Landesmeisterin 2012 und absolviert derzeit eine Ausbildung bei Raumausstatter Markus Siller in Sterzing.
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Die richtige Wanne fürs Bad Wer eine Badewanne aussucht, sollte nicht nur die modischen Gesichtspunkte von heute im Entscheidungs-Raster mit sich führen. Vor allem soll sie auch in fünf und zehn Jahren noch funktionieren und zu Ihnen passen. Worauf gilt es zu achten?
75 cm breit, sie braucht eine Stellfläche von 170 x 85 cm. In einer Doppelwanne, 185 cm lang und 100 bis 120 cm breit, dümpeln bequem zwei gleichzeitig.
Wannenmaß: Körperlänge mal Schulterbreite
Der Kauf eines Familien-Pools mag reizen. Bau-Ökologen berechnen aber vorher überschlägig den Wasser-Mehrverbrauch im Vergleich zur üblichen 150-LiterWanne. Altbaubesitzer addieren zum Fassungsvermögen der Wan-
Wo ist Platz für die Wanne? Soll sie in den Raum ragen, sich an eine Wand lehnen oder in die Ecke schmiegen? Welche Form ist sinnvoll für den Standort, welche Farbe gefällt Ihnen am besten? Und: Was tun Sie gern in der Badewanne? Leseratten brauchen eine mit eingebauter Nackenstütze und Buch-Halter, Duscher ein Modell mit Brause-Zone und Spritzschutz. Es ist ratsam, vor dem Kauf eine Ausstellung zu besuchen und Probe zu liegen. Wer sich geniert, sollte sich selbst genau vermessen: Eine Wanne ist nur bequem, wenn Sie bis zum Hals eintauchen können und Ihre Schultern schmaler sind als die Innenbreite der Wanne. Ist der Bottich zu groß, rutscht man hin und her. Eine Standard-Badewanne ist innen 153 cm lang und
Wanne für Mehrjungfrau oder Schaumschläger
ne, also zum Gewicht von Wasser, das Wannen- sowie das Körpergewicht und besprechen dann mit einem Statiker, ob die Geschossdecke stabil genug ist, um alles zu tragen. Wassersparend sind Wannenwände, die zu den Füßen hin enger werden. Wer etwas Besonderes sucht, findet Modelle mit
fünf, sechs und acht Ecken. Solche Wannen bieten sich besonders für enge Bädern an, sie drücken sich in Nischen und Ecken. Kombinierte Dusch-Badewannen lassen sich doppelt nutzen, brauchen weniger Stellfläche als zwei separate Becken: Die Duschzone befindet sich am Fußende der Wanne, ist breiter als das Kopfende oder leicht bauchig. Die Standfläche im Duschabteil ist eben und damit rutschsicher. Die Duschabtrennung ist an die besondere Wannenform angepasst, an den Körper klatscht also kein nasser Vorhang. Für eine großzügige Badestube hat man die Wahl zwischen freistehenden Wannen in runder Form, oval oder rechteckig. Raffinierte Details tragen zum Wohlgefühl bei: Nackenrollen stützen den Kopf, Armlehnen geben Halt, Griffe sichern den Einstieg – alles unauffällig in Mulde oder Rand der Wanne integriert. Neben Serienmodellen gibt es auch Maßanfertigungen, besonders ausgefallene Exemplare sind mit allerlei technischen Raffinessen ausgestattet: Unterwassermusik, Sprudelwasser oder farbige Lichteffekte.
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Ein Bad für alle Altersstufen Im Alter wird die leichte Zugänglichkeit der Dusche wichtig. Bodenbündige Duschen, also ohne jede Erhöhung der Duschtasse, sind praktisch und schön. Sie lassen das Bad gleich größer aussehen. Solche Duschtassen gibt es in allen Materialien und Farben; außerdem sind sie hygienischer als geflieste Duschbereiche, wo sich in den Fugen allerhand festsetzen kann. An die Zukunft denkend sollte eine rutschhemmende Oberfläche gewählt werden. Duschsitz oder Haltegriffe können ruhig zu einem späteren Zeitpunkt montiert werden. Waschtische sollten z. B. durch einen Flachsiphon so viel Freiraum bieten, dass man sie auch im Sitzen auf einem Badhocker benutzen kann. Vorteile bietet eine vertiefte Greifzone („Griffmulden“) an der Unterseite des Waschtisches, an der man sich festhalten kann. Neue Badmöbel erfüllen gleichzeitig mehrere Funktionen, wie etwa mobile Hocker mit leicht erreichbarem Stauraum. Beim Spiegel ist zu bedenken, dass man sich eben auch im Sitzen gut sehen sollte, also ein Kippspiegel oder größere Spiegel neben dem Waschtisch bzw. an der Innenseite der Badzimmertür angebracht werden sollten.
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Beim WC gibt es mittlerweile mehrere Systeme für eine variable Sitzhöheneinstellung, so dass Menschen unterschiedlicher Größe oder Fähigkeiten eine gemeinsame Toilette benutzen können. Für den selbstständigen Toilettengang bis ins hohe Alter sorgen ein WC mit Duschfunktion. Dabei besteht die Wahlmöglichkeit zwischen einem Toilettensitz, mit dem die Duschfunktion auf dem vorhandenen WC installiert wird, oder einem kompletten Dusch-WC. Auch bei den Fliesen ist auf Rutschfestigkeit zu achten. Beim Licht bietet ein Nachtlicht Sicherheit – ganz elegant als LED-Beleuchtung am Wannenrand mit einem Bewegungssensor. So macht ein „Generationenbad“ heute Freude und ermöglicht morgen einen selbstständigen Lebensabend. Wer also im mittleren Lebensabschnitt sein neues Bad realisiert, sollte schon an die Bedürfnisse im Alter denken – ohne Abstriche bei Gestaltung und Design! Weitere Informationen bei Ihrem Fachinstallateur und bei Innerhofer – Bad und Haustechnik. www.innerhofer.it
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Neuer Tisch aus alter Tür
Sie suchen einen einzigartigen Esstisch? Bauen Sie ihn ganz einfach selbst – aus einer ausgedienten Tür. Foto: c Bosch
Zum Wegwerfen zu schade Verbraucherzentrale öffnet Gebrauchtwarenmarkt Im Jänner hat die Verbraucherzentrale in Bozen einen Secondhandmarkt für Gebrauchtwaren geöffnet. Verkauft werden je nach Verfügbarkeit gebrauchte, aber gut erhaltene und einwandfrei funktionierende Artikel wie Elektrogeräte, Sport- und Freizeitgeräte, Haushaltsgegenstände, Hilfsmittel wie Rollstühle und Lesehilfen sowie hochwertige Möbel, Fahrräder und Kleinmotorräder. Der Markt in der Crispistraße 15A ist montags von 15.00 bis 19.00 Uhr, dienstags bis freitags von 9.00 bis 13.00 und von 15.00 bis 19.00 Uhr sowie samstags von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Das Warenangebot wird auch auf der Internetseite www.vmarket.it laufend aktualisiert. Mitglieder der Verbraucherzentrale haben die Möglichkeit, Waren zum Verkauf abzugeben. Nähere Informationen unter der Rufnummer 0471 053518 oder über E-Mail info@vmarket.it.
Das brauchen Sie: eine alte Tür, zwei Böcke, Spachtel, Holz-Spachtelmasse, 1 Eimer Acryllack, Akku-Multischleifer, Feinsprühsystem, Akku-Zweigang-Bohrschrauber, Schrauben à maximal 10 mm. So wird‘s gemacht: Bearbeiten Sie die Tür und die Böcke zunächst mit Schleifpapier oder einem Akku-Multischleifer, um Unebenheiten zu entfernen, dann haftet der Lack besser. Danach füllen Sie das Schlüsselloch und kleine Macken der alten Tür mit Spachtelmasse auf.
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Die Masse nach Anweisung trocknen lassen. Anschließend die bearbeiteten Stellen mit einem Akku-Multischleifer glatt schleifen. Tür und beide Böcke mit Acryllack in der Wunschfarbe lackieren. Wenn Sie dafür ein Feinsprühsystem verwenden, erreichen Sie ein schnelleres und saubereres Ergebnis als mit Pinsel oder Rolle. Schließlich legen Sie die Tür auf die Böcke und schrauben beides zusammen. Besonders gut geht das mit einem Akku-Zweigang-Bohrschrauber. Frohes Heimwerken!
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Im Bett mit der „Königin der Alpen“ Man nennt sie auch die „Königin der Alpen“: die Zirbe. Eine Studie der Universität Joanneum in Graz hat nachgewiesen, dass sich Zirbenholz merklich und messbar positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt. Die Zirbe ist nicht nur die „Königin der Alpen“, sondern auch die des Herzens, was die heilsame Wirkung ihres Holzes angeht: Einerseits bewirkt es eine niedrigere Herzfrequenz bei körperlichen und mentalen Belastungen, andererseits beschleunigt es den Erholungsprozess in Ruhepausen. Zudem zeigte sich, dass sich Zirbe positiv auf die Wetterfühligkeit auswirkt: Wenn Zirbenholz im Zimmer ist, bleibt trotz schwankenden Luftdrucks der Kreislauf stabil.
werden: Die Zirbe hat ihre Heimat in den Tiroler Zentralalpen; nach dem Schlagen wird das Holz vier bis fünf Jahre getrocknet und dann zu feinen Zirbenflocken verarbeitet. So können sich die wohltuende Energie und der Duft der Zirbe bestmöglich entfalten. Mit ihrer Bakterien hemmenden Wirkung verbessert sie die Schlafhygiene und unterbindet zudem die Entwicklung und Vermehrung von Kleidermotten.
RELAX 2000 Bettsystem aus Zirbenholz Der beste Komfort für’s Wohlbefinden: das Relax 2000 Bettsystem. 45 patentierte, dreidimensional gelagerte Spezialfederkörper lassen uns schwebend übernachten. Die Einsinktiefe von 70 mm gibt beste Körperanpassung und Entspannung der Wirbelsäule für die Nacht. Durch die Spezialfederkörper kann das Bett mit den angeordneten Zugstangen auf die Bedürfnisse des einzelnen eingestellt werden. Neben dem Bettsystem und der Matratze gibt es von Relax auch noch Unterbetten, Einziehdecken und Kissen, die aufwändig verarbeitet
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Wärmepumpen begünstigt
Die italienische Energieaufsichtsbehörde AEEG hat einen neuen Stromtarif für Haushalte angekündigt, die energieeffizient heizen. Haushalte, die mit Wärmepumpen heizen, können ab Juni 2014 einen günstigeren Stromtarif beantragen. Der Tarif hängt dann nicht mehr vom Stromverbrauch ab, sondern richtet sich nach den Kosten für die Dienstleistung wie Verteilung und Ablesung der Zähler. Der Tarif wird zudem sowohl bei Verträgen angewandt, die auf dem freien Markt abgeschlossen wurden, als auch bei Verträgen im so genannten „geschützten“ Bereich.
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Auf Wohnungssuche Die perfekte Wohnung zu finden und zu kaufen ist oft eine große Herausforderung. Man wird schnell feststellen, dass man mit der Suche nach dem Eigenheim nicht alleine ist, denn viele Menschen suchen ihr Traumhaus. Im Falle des Falles wird es darauf ankommen, dass man sicher und schnell entscheidet, ob die angebotene Immobilie in die engere Auswahl kommt. Die Suche nach einer neuen oder gebrauchten Wohnung kann über verschiedene Wege erfolgen: über eigene Inserate, einen Makler, persönliche Kontakte oder Versteigerungen. Beim Kauf einer Wohnung muss man sehr oft Kompromisse eingehen, denn die eigenen Wunschvorstellungen sind nicht immer identisch mit der angebotenen Immobilie. Erst wenn man eine qualitativ gute Wohnung in einer guten Lage und vor allem zu einem bezahlbaren Preis gefunden hat, kann man zufrieden sein. Das wird zwar nicht
immer das Traumhaus sein, aber doch ein guter Kompromiss. Bevor man sich konkret auf die Suche macht, sollten einige Dinge geklärt werden, wie etwa der maximale Kaufpreis, der Platzbedarf
heit zu verpassen. Dadurch werden bei gebrauchten Wohnungen wichtige Vorsichtsmaßnahmen, wie etwa die Suche nach dem wahren Verkaufsgrund, außer Acht gelassen. Dies kann nach Abschluss
(Wohn-, Garten- Garagenfläche), die Lage sowie weitere Punkte der persönlichen Wunschliste. In keinem Fall sollte man sich bei der Suche nach der geeigneten Immobilie von der Angst leiten lassen, eine vermeintliche Gelegen-
des Kaufvertrages zu bösen Überraschungen führen. Nähere Infos zum Thema Wohnen gibt es in der Broschüre „Wohnbaufibel - Schritt für Schritt zum Eigenheim“ des Arbeiter-, Freizeit- und Bildungsvereins Südtirol.
Kleine Entscheidungshilfe Kauf einer Eigentumswohnung
Kauf eines Reihenhauses
preisgünstigere Erwerbsmöglichkeit
meist kostenintensiver
Das Gebäude wird mit anderen geteilt.
Das gesamte Gebäude ist im eigenen Besitz.
Gewisse Entscheidungen werden in der Gemeinschaft getroffen.
Fast alle Entscheidungen kann man alleine treffen.
geringere Instandhaltungskosten
meist höhere Instandhaltungskosten
Kosten für Gebäudeverwaltung
geringe oder keine Kosten für Verwaltung
geringe Nebenkosten (Heizung, Warmwasser)
meist höhere Nebenkosten
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„Jedes Detail kommt voll zur Geltung“ Hochwertige und innovative Baustoffe zu verwenden und sie sorgfältig und präzise zu verarbeiten, ist ein Grundsatz des Unternehmens Niederkofler Bau. Mit den Südtiroler „Expertböden“ bietet Niederkofler einen professionellen Rundum-Service. Fünf Fragen an Firmeninhaber Peter Niederkofler. Herr Niederkofler, welche Kunden sprechen Sie im Besonderen an? Unsere Kunden wollen sich ein Stück Natur und moderne Ästhetik ins Haus holen. Edle Fliesen, Natursteine und Holz verbreiten eine Atmosphäre zum Wohlbefinden und ein einzigartiges Wohn-Ambiente. Mein Wohnraum und Schlafzimmer sollen einen hochwertigen Charakter und das Klima von Holz und Natur vermitteln. Welche Empfehlung geben Sie mir? Südtiroler Landhausdielen® sind weitgehend in Handarbeit gefertigt und auf Wunsch handgehobelt und bis zu sechs Meter lang. Jedes Detail
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der Maserung kommt so voll zur Geltung. Die Oberflächen werden nach Wunsch des Kunden in vielfältigen Schattierungen geölt. Um das Ambiente zu vervollständigen, gibt es Treppenstufen und sogar Massivholztüren im Stil der Landhausdielen. Was ist das Besondere an den Südtiroler Natursteinen? Die Emotionen von Südtiroler Natursteinen verleihen dem Ambiente je nach Wunsch eine entspannte und heimelige oder eine temperamentvolle Atmosphäre. Die Qualität und Schönheit der einheimischen Steine eignen sich für anspruchsvolle Gestaltungen und Inventare in Bädern, Wellness, Garten, Treppen und Wohnbereichen. Mein neues Bad soll modern und wertvoll wirken. Welchen Stil können Sie empfehlen? Mit Fliesen aus Reggio Emilia verleihen wir Bädern, Wohnräumen oder Terrassen ein elegantes und qualitätsvolles Aussehen. Nach Belieben kann zwischen ruhigen und entspannten Farben und Mustern oder einem extravaganten Stil gewählt werden. Welchen Service können Sie noch anbieten? Wir begleiten die Kunden über die Fertigstellung ihres Wunschambientes hinaus. Mit unserem Maurerservice übernehmen wir die Vorarbeiten und erforderlichen Sanierungsarbeiten im Zuge der Raumgestaltung.
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Harmonisch wohnen So wird aus Ihrem Haus ein echtes Zuhause Wohnräume als Spiegelbild der Gesellschaft. Ob modern, rustikal oder stilbetont – jeder Raum bietet Platz für etwas Besonderes, das jeden Tag neu entdeckt werden kann. Es ist die Harmonie, die Behaglichkeit, das Gefühl der Geborgenheit im Einklang mit der Natur, nach der wir uns sehnen. Es ist die Komposition und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Komponenten, wenn Wohnträume wahr werden. Die Tischlerei Manufact aus Sterzing ist ein Handwerksbetrieb mit Liebe zum Detail, zur Tradition und der Moderne. Wir erstellen und liefern Raumkonzepte inklusive aller Gewerke. Unser Ziel ist es, mit einer gezielten Raumplanung Nachhaltigkeit, sparsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen zu erreichen. Es ist die Faszination um das Zusammenspiel, die Zusammenführung der verschiedenen Gewerke und Materialen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden und den Partnerfirmen zu den ersehnten Wohnträumen führt. Ob Böden, Möbel, Vorhänge, Polstermöbel, Teppiche, Beleuchtung, Wohnaccessoires – die Tischlerei Manufact mit Planungsbüro ist immer ein kompetenter zuverlässiger Partner. Gestalten heißt, sich etwas Besonderes gönnen, sich Oasen der Inspiration, Orte der Konzentration und der Ruhe schaffen, Räume zum Leben erwecken.
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Fleckenpannen im Holz Wie auf Tischen und Schränken aus Massivholz Flecken beseitigt werden können, hängt davon ab, ob die Oberfläche geölt, gewachst oder lackiert ist. Für alle Flächen gilt: Flecken verschwinden umso leichter, je schneller sie behandelt werden. Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Föhn. Der Haartrockner ist unentbehrlich, wenn ein zu heißer Topf einen weißen Fleck auf dem dunklen Tisch hinterlassen hat – sofern die Oberfläche gewachst oder lasiert ist. Man hält den Föhn für wenige Minuten in kurzer Entfernung auf die betroffene Stelle. Anschließend ist der Fleck verschwunden. Auch bei Kerzenwachs auf unbehandelten oder geölten Oberflächen kommt der Föhn zum Einsatz. Nachdem man den Großteil des Wachses vorsichtig abgekratzt hat, legt man ein Löschblatt auf den Fleck und hält den Föhn auf die Stelle. Das Löschblatt saugt die erwärmten Wachsreste auf. Selbst Wasserflecken lassen sich mit dem Haartrockner beseitigen. Dazu trägt man Bienenwachs auf den Fleck auf, föhnt es ein und poliert
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die Stelle anschließend nach. Viele Hausfrauen schwören zum Beseitigen von Wasserflecken allerdings auf eine Kombination aus Sonnenblumenöl und Salz. Dazu gibt man wenige Tropfen Öl und eine Prise Salz auf einen weichen Lappen und reibt den Wasserfleck damit gründlich ein. Selbst alte Flecken lassen sich mit etwas Geduld auf diese Weise entfernen. Auf den ersten Blick besonders tragisch scheinen Dellen im Holz zu sein. Dabei genügen oft ein nasser Lappen und ein Bügeleisen, um die Oberfläche wieder zu glätten. Dazu legt man ein feuchtes Leinentuch auf die beschädigte Stelle und geht mit einem woll-warmen Bügeleisen darüber. Durch die Kombination aus Hitze und Wasser quellen die Holzfasern wieder etwas auf und die Oberfläche wird angeglichen. Kleinere Kratzer im Holz lassen sich mit Nüssen behandeln. Dazu reibt man die Stelle mit einer halben Nuss ein. Die Walnuss ist gut für Kratzer im Nussbaum geeignet. Für hellere Hölzer nimmt man eine Haselnuss. Öl oder Wachs schützen eine Holzoberfläche nur
eine Zeitlang gegen das Eindringen von Flüssigkeit. Umso wichtiger ist es, umgefallene Getränke oder Soßen sofort aufzuwischen. Sollte die Soße dennoch einen Fettfleck hinterlassen haben, kann man versuchen, ihn mit steifem Seifenschaum zu entfernen. Einfach Spülmittel ins Wasser geben und es mit einem Schneebesen zu einem steifen Schaum schlagen. Diesen bringt man auf den Fleck auf und lässt ihn dort einige Zeit einziehen. Anschließend tupft man ihn mit einem Lappen ab. Diese Methode findet auch bei Kaffeeflecken Anwendung. Größere Verschmutzungen auf Massivholz kann man mit Neutralseife auf einem weichen Schwamm und wenig Wasser zu Leibe rücken. Nach dem Einreiben wird die Seife abgewischt und das Holz trockengerieben. Möbelpolituren mit Silikonölen oder Mineralölderivaten sind zum Auffrischen von Holzmöbeln nur bedingt zu empfehlen, da sie in das Holz eindringen und sich nicht mehr entfernen lassen. Ein Restaurieren der Oberfläche ist dann nicht mehr möglich. Manche Pflegemittel bilden auf Dauer einen Film auf der Oberfläche, der schmierig wird und Staub anzieht. Kostbare Möbel sollten daher nur mit einem auf sie abgestimmten Pflegemittel gesäubert werden.
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Der Flur – Aushängeschild der Wohnung
Der Flur hat eine schwierige Aufgabe: Er soll einerseits wohnlich sein und einladend wirken, andererseits praktische Stauraummöglichkeiten bieten, um Mäntel, Jacken und Schuhe unterzubringen. Nicht zu vergessen: Ablageflächen für Schlüssel, Handy und Handtaschen. Der Flur ist der Wohnbereich, der am schwierigsten einzurichten ist. Lange schmale Gänge oder ein quadratischer Grundriss mit Türen in jeder Wand erfordern gute Gestaltungsideen, mit denen der Flur bis in den letzten Winkel genutzt wird, um ihn optisch gleichzeitig in den Wohnbereich mit einzubeziehen. Viel Weiß beispielsweise ist ein Muss in einem fensterlosen Schlauchflur, damit er hell und freundlich wird. Mit großen Spiegeln kann man dafür sorgen, dass der Flur optisch größer wirkt. In geräumigen Fluren schaffen Einbau-
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schränke mit Schiebetüren viel Stauraum und Bei der Einrichtung des Flures wird die Rolle sorgen für Ordnung. des Bodenbelags oft unterschätzt. Dunkle BoBei der Einrichtung des Flurs sind eine durch- denfarben sollten Sie nach Möglichkeit verdachte Beleuchtung und flexible Möbel erfor- meiden. Wählen Sie dafür lieber helles Holz derlich. Mit gezielt gesetzten Akzenten, wie beispielsweise farbigen Wand-Tattoos oder punktueller Spot-Beleuchtung, können Sie den Flur optisch attraktiv gestalten. Achten Sie dabei darauf, den Flur nicht zu überladen. Mit Jacken, Schuhen und Taschen füllt sich der Flurbereich meist von ganz allein. Da die meisten Flure keine Fenster haben und somit oft ein wenig düster sind, empfiehlt es sich, mit hellen Wandfarben gegenzusteuern. Diese verleihen dem Flur optisch mehr Weite und wirken freundlich und einladend. In Fluren mit Viel Weiß und ein großer Spiegel lassen den Flur wenig oder gar keinem Tageslicht bietet optisch größer erscheinen. sich auch an, Holztüren, die vom Flur abgehen, durch Glas-oder Teilglastüren zu ersetzen. Ebenso können großzügige Spiegel oder Fliesen. Wählen Sie zudem eher großfläsehr effektiv sein, da sie einerseits den Flur ver- chige Fliesen. Kleine Fliesenelemente lassen eigrößern und andererseits einfallendes Licht re- nen ohnehin schon schmalen Flur noch kleiner flektieren. und unruhiger erscheinen. www.car-moebel.de
Der Flur wird oft stiefmütterlich behandelt. Zu Unrecht, ist er doch der erste Eindruck, der beim Betreten einer Wohnung oder eines Hauses entsteht. Wie Sie den Flur wohnlich einrichten und mit Accessoires aufpeppen können.
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Wohnen mit Farben So kommen auch kleine Räume groß raus Auch kleine Räume lassen sich in der Lieblingsfarbe gestalten. Helle Farben lassen einen Gegenstand größer erscheinen als dunkle. Diese Wirkung ist bei der farblichen Gestaltung von Wänden, Decken und Böden genau umgekehrt. Hier treten helle Töne zurück, während dunkle Farben in den Vordergrund rücken.
www.graphic-kraus.eu
Niedrige Möbel und helle Decke: Kommt zu einer kleinen Grundfläche noch eine geringe Raumhöhe dazu, rücken niedrige Möbel die Verhältnisse wieder zurecht. Ist die Einrichtung zusätzlich in hellen und harmonischen Tönen gestaltet, wirkt das Wohnzimmer gleich großzügiger. Eine weiße Decke öffnet den Raum nach oben und gleicht dunkle Farben an den Wänden aus. Farbige Verwandtschaft: Eine bunte Einrichtung ist lebendig. Damit sie nicht zu unruhig wirkt, sollten alle vorkommenden Töne aus
der gleichen Farbskala stammen. Auch ein Bodenbelag mit durchgängiger Farbe und aus einheitlichem Material lässt kleine Räume für das menschliche Auge größer erscheinen. Heizkörper verschwinden optisch, wenn sie die gleiche Farbe wie die Wand dahinter haben. So wird das Auge nicht unnötig abgelenkt. Ein kleiner Raum wirkt dadurch ruhiger und aufgeräumter. Fokus Leuchte: Eine Hängeleuchte legt in kleinen Räumen den Fokus auf den Esstisch. So lenkt sie von den beengten Verhältnissen ab. Ist sie zudem in einer starken Farbe oder mit einem auffälligen Muster gestaltet, wirkt sie zusätzlich als Eyecatcher. Lichtdurchlässiger Stoff: Helligkeit ist in kleinen Räumen besonders wichtig. Halbtransparente Vorhänge lassen Sonnenlicht durchscheinen und schützen dennoch vor neugierigen Blicken. Zarte Muster und helle Töne bieten sich an, am besten farblich passend zum Rest der Einrichtung. Die richtige Tapete: Je kleiner und gleichmäßiger das Motiv, desto unauffälliger werden die Muster wahrgenommen und desto positiver wirkt sich dies auf die Raumgröße aus. Große Muster hingegen lassen den Raum dann größer wirken, wenn Möbel, umliegende Wände und Accessoires die Farben der Tapete aufgreifen.
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Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch Wie sieht das Haus der Zukunft aus? Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit sind die großen Schlagworte, wenn es um das Haus der Zukunft geht.
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Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit waren schon immer wichtige Argumente für das Eigenheim. Energieeffizienz wird heute beim Hausbau groß geschrieben. Sie wollen auch für sich und die Umwelt grün bauen. Das Eigenheim der Zukunft steht ganz im Zeichen einer nachhaltigen, ökologischen Energieversorgung. Wie sieht es also aus, das grüne Haus der Zukunft?
tenloser Umweltwärme bieten sie ein überdurchschnittlich gutes Verhältnis zwischen eingesetzter Energie und gewonnener Heizwärme. Wärmepumpen können je nach Wärmequelle mit einer Kilowattstunde elektrischer Energie ein Mehrfaches an Nutzenergie aus der Umwelt gewinnen. Die Wärmeabgabe im Haus erfolgt wie bei jedem zentralen Heizsystem über Heizkörper oder eine Flächenheizung. Durch die Kombination mit einer Photovoltaikanlage schützt man sich auch gegen die ständig steigenden Strompreise und senkt auch die Energiekosten eines jeden Eigenheims.
Im Haus der Zukunft wandeln Wärmepumpen die in der Luft, im Grundwasser oder im Erdreich gespeicherte Sonnenenergie in Heizwärme um. Durch die Nutzung kos-
Und: Auch Ihr Haus freut sich. Denn der Wert Ihrer Immobilie bleibt erhalten oder steigt durch die energetische Modernisierung.
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g n i h c Fas
Schokoladige Backideen Die besten Kuchen, Torten, Pralinen und Desserts In über 120 verlockenden Rezepten verrät Franz Schmeißl in seinem neuen Buch, wie „Schokoladige Backideen“ dank natürlicher Zutaten, einfacher Anleitungen und jeder Menge Tricks vom Profi garantiert gelingen. Von saftigen Brownies mit Haselnüssen über himmlische Mozartschnitten bis zu sündhaften Mokka-Trüffel-Pralinen – der erfahrene Konditormeister und Kursleiter aus Niederösterreich versteht es, süße Mehlspeisenträume wahr werden zu lassen. Zudem gibt’s Wissenswertes über die perfekte Verarbeitung von Schokolade, beliebte Klassiker und neue raffinierte Rezeptideen mit ausführlichem Back-ABC und allen Grundrezepten. Nicht nur zu Fasching eine süße Versuchung wert. Das Buch, im Löwenzahn-Verlag erschienen, ist im Buchhandel erhältlich. erker februar 14
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Schminken mit Faschingsfarben
Bunt geschminkt macht das Verkleiden noch mehr Spaß. Gut zu wissen, dass in den meisten Farben keine gesundheitsschädlichen Stoffe wie Cadmium, Blei oder Quecksilber stecken. Wenn ein paar Regeln eingehalten werden, steht der Verwandlung zu Fasching auch nichts im Wege: Hände, Pinsel und Schwämmchen sollten vor jedem Schminken mit Seife gereinigt werden. Wer empfindliche oder sehr trockene Haut hat, sollte die Schminke ein bis zwei Tage vorher in der Armbeuge testen. Auch darf die Haut nicht entzündet sein. Für alle Hauttypen gilt, dass die Haut vorher mit einer Pflegecreme geschützt wird. Dies erleichtert besonders bei Fettschminke das
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Abschminken. Fettschminke ist kräftig in den Farben und lässt sich gut verteilen. Farbspuren auf der Kleidung machen dafür etwas mehr Probleme. Wasserfarben lassen sich leicht mit Pinsel oder Schwämmchen auftragen und sowohl von der Haut als auch von der Kleidung gut entfernen. Schminke sollte kühl und trocken lagern. Riecht sie ranzig oder trennen sich ölige und wässrige Bestandteile, gehört sie in den Müll. Tuben sind prinzipiell hygienischer als Tiegel. Produkte müssen entweder ein Mindesthaltbarkeitsdatum oder ein Symbol mit der Aufschrift tragen, wie viele Monate es nach Anbruch haltbar ist. Ein Tipp: Das Datum der Öffnung auf der Verpackung notieren!
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Geschichte des Faschingskrapfens Um den Krapfen ranken sich viele Geschichten. In welcher Zeit und von welchem Volk das Faschingsgebäck erstmals gebacken wurde, ist nicht eindeutig nachweisbar. Vermutlich geht der heutige Krapfen auf die Römer zurück. Um 1200 findet man auf dem Speisezettel von Klosterküchen in Europa ein Siedegebäck mit der Bezeichnung „craphun“. Damals handelte es sich noch um recht derbe Bauernkrapfen, die nicht an eine Form gebunden waren. Wann diese Krapfen rund geworden sind und ihren hellen Ring um die Mitte („Ranftl“) bekommen haben, ist nicht eindeutig nachweisbar. Krapfen spielten einst in der bäuerlichen Alltagskost, aber vor allem an Festtagen wie Weihnach-
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ten, Neujahr und Fasching eine bedeutende Rolle. Die klassischen Faschingskrapfen sind mit Marillenmarmelade gefüllt und mit Staubzucker bestreut. Wie sie zuzubereiten sind, darüber streiten sich bis heute die Experten: ob die Marmelade in die Krapfen hineingespritzt werden muss, was die berühmt-berüchtigten Löcher hinterlässt, oder ob man lieber zwei Hälften zusammenfügt, in welche die Marmelade eingefüllt wird.
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Wipptaler Narrenhoroskop 2014 Widder
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21.03. – 20.04.
21.05. – 21.06.
23.07. – 23.08.
Sie sollten mit Ihren Finanzen in Zukunft etwas vorsichtiger haushalten. Die Börsen reagieren seit einiger Zeit ziemlich nervös und sensibel auf jeden noch so geringen äußeren Einfluss. Kaum schießt in Ritzail ein Wilderer eine Rehgeiß, steigt in Ridnaun das Fieberthermometer. Und kaum verschießt man in Jaufental eine Gams, sinkt weltweit der DAX in den Keller. Dieses Jahr wird für Sie das Jahr der großen Emotionen. Ganz warm wird es Ihnen noch vor dem Sommer werden. Aber Vorsicht! Verbrennen Sie sich nicht aus Unvorsicht am zu warmen Ofen Ihre Finger! Gesundheitlich sollten Sie mehr auf Entspannung als auf Anstrengung aus sein. Massagen und Meditation wirken oft Wunder.
Stier 21.04. – 20.05.
Ihr krankhafter Drang zur Sparsamkeit nimmt bereits Ausmaße an, die zur allgemeinen Erheiterung beitragen. So war Ihr Versuch, im WinterSchlussverkauf einen Christbaum zu erstehen, schon ein Versuch, ins Buch der Rekorde zu gelangen. Über Ihre Zukunft sollten Sie sich keine Sorgen machen, denn Sie haben keine, um die es sich lohnen würde, sich darüber zu sorgen. Mächtiger Haarausfall wird Sie zur schieren Unkenntlichkeit verändern. Die Zähne im Gebiss werden monatlich weniger und Ihre Körperhaltung hat mit jugendlicher Frische und Fitness nichts mehr gemein. Dennoch bleiben Sie auch heuer noch organisch intakt, gesund und frisch. Das angekratzte Äußere sollte Sie somit nicht weiter stören.
Die Zeiten werden härter. Auch für Sie. Mit leeren Floskeln und großer Klappe werden Sie künftig kaum noch Erfolg haben. Sie gehören nämlich auch zu den politischen Sprechblasen-Produzenten, von denen mittlerweile alle die Schnauze voll haben. Versuchen Sie es künftig auf neuem Terrain! Werden Sie sozial tätig, auch wenn Sie nicht Silvio oder Maximilian heißen und auch nichts mit hormoneller oder elektrischer Energie zu tun haben. Machen Sie sich einfach nützlich, aber ehrlich und aus Überzeugung und nicht unter Druck! In Ihrer Partnerschaft sollten Sie versuchen, weniger schulmeisterlich unterwegs zu sein. Respektieren Sie ganz einfach andere Lebensanschauungen, auch wenn es manchmal verdammt schwer fällt. Überheblichkeit kann sich auf Dauer nicht einmal ein Single leisten. Ihre Gesundheit könnte einen Schub vertragen: weg vom Gas an Tisch und Theke, mehr Gas in der körperlichen Bewegung und vor allem, mehr Schlaf!
Jungfrau Krebs
24.08. – 23.09.
22.06. – 22.07.
Setzen Sie künftig mehr auf freiwillige Fortbildung! Die Kenntnis von Fremdsprachen öffnet Türen und Tore. Wenn man eine Fremdsprache beherrscht, geht auch das Arschkraulen um Vieles leichter. Der Kochlöffel, das Holz, aus dem die Träume sind! Auch Kochen entspannt, bildet und schafft, bei genügend häufigen Einladungen, neue Freunde. Wecken Sie Ihre versteckten Kochtalente in einem Abendkurs der Hausfrauen in Ihrer Umgebung. Vom Erdäpfelschälen bis zur fachgerechten Entsorgung von Salatschnecken lernen Sie hier alles! In Sachen Liebe sollten Sie neu durchstarten. Den Traumpartner schlagen Sie sich einmal aus dem Kopf, denn den gibt es nur im Film, und auch dort erweist er sich am Ende zumeist nur als Flop. Meiden Sie Knoblauch und hören Sie endlich mit dem Rauchen auf! 76
Wenn Sie in Ihrem immer noch erstaunlich aktiven jugendlichen Übereifer Bock auf Bock haben, dann sollten Sie heuer endlich die Jagdprüfung machen. Lernen Sie schießen und treffen Sie neue Freunde! Ihre Monate werden auch heuer wieder zu lang für Ihre Einkünfte sein. Versuchen Sie, sich neue Einnahmequellen zu erschließen. Werden Sie Drehorgelspieler! Sie brauchen dazu kein musikalisches Talent, denn dann wäre dies auch von vorneherein Essig, sondern nur Ausdauer zum Drehen der Kurbel. In Ihrer Partnerschaft ist weiterhin alles eitel Sonnenschein. Ihr emotionales Gegenüber sagt zu allem Ja und Amen und Sie genießen damit Narrenfreiheit. Gesundheitlich haben Sie außer einem schwarzen Zehennagel infolge eines Pferdetritts nichts zu befürchten.
Der Wahlkampf für die nächsten Gemeindewahlen steht bereits in den Startlöchern. Neue Parteien werden aus dem Boden schießen, wie z.B. „Hopp Pflersch“, oder „Wir vom Maibad“ sowie „Dynamo Pfitsch“, „Turbine Ratschings“ und „Vorderlader Jaufental“. Sie stehen ein für unkomplizierte und unproblematische Hofübernahmen, beschneite Talabfahrten bis in subtropische Talniederungen, für den Verbau von lästigen Talbächen, die Produktion von Strom vor jeder Haustür und für den Abschuss von Murmeltieren von Frühjahr bis Herbst. Beachten Sie, dass die meisten Vermissten-Anzeigen und daraus resultierende Suchaktionen ihren Ursprung im näheren Umfeld von WinterschlussVerkäufen und Kaufhäusern haben. Passen Sie auf Ihren Partner und auf sich selbst auf, damit Sie nicht selber einmal die Hauptrolle einer solchen Aktion spielen müssen! Beruflich stehen Ihnen alle Türen offen. Durch Ihr breites Insider-Wissen macht Ihnen so
schnell niemand etwas vor und sämtliche Überholmanöver auf der Karriereleiter bleiben klägliche Versuche. Gesundheitlich sollten Sie an sich arbeiten durch verstärkte Pflege Ihres Ich’s. Ihr Körper ist keine Maschine!
Waage 24.09. – 23.10.
Unser Sozialsystem wankt! Die Versicherungen sind zunehmend überfordert, nachdem nun beispielsweise auch die Zellulitis unter Hagelschäden gemeldet werden kann. Ihr verständlicher Wunsch nach Veränderungen in Ihrer Partnerschaft sollte Sie nicht zu allzu großer Eile und Euphorie verleiten lassen. Es könnte dies von Ihrem Gegenüber falsch interpretiert werden. Auch sollten Sie im Neuen Jahr einmal daran denken, im Schlafzimmer die Vorhänge zuzuziehen. Beruflich plätschert es heuer so dahin. Ein ständiges Auf und Ab, das Sie aber mit viel Geschick und ohne Ängste zu meistern verstehen werden. Legen Sie sich einen Vorrat an Holundersaft an. Ein unfreiwilliges Bad im Fernerbach bei herbstlichen Temperaturen wird einen länger anhaltenden Husten nach sich ziehen.
Skorpion 24.10. – 22.11. Bei Ihren außerpartnerschaftlichen Personenkontakten kann man von einem sorglos gefährlichen Lebensstil sprechen. Sie sollten das Angebot des neuen Landesrates für Mikro-Biologie und Ungeziefer nützen und eine Grundreinigung mit intensiver Desinfektion ins Auge fassen. Hören Sie künftig mehr auf gut gemeinte Ratschläge Ihrer Mitmenschen, auch wenn diese im ersten Moment eher lästig erscheinen mögen. Haben Sie auch etwas mehr Vertrauen in Ihren Partner. Nicht in jeder Umkleidekabine eines Kaufhauses sollten Sie eine versteckte Kamera oder gar einen versteckten Liebhaber vermuten. Im kommenden Sommer sollten Sie den übermäßigen Konsum von erker februar 14
Graukas etwas einschränken. Man kann Sie nämlich schon auf Distanz riechen.
Schütze 23.11. – 21.12.
Sie haben sich für ein bildungsfreies Leben entschieden. Bücher dienen Ihnen lediglich zum Beschweren der Krautprente, Grammatik ist für Sie eine lästige Infektionskrankheit und die Rechtschreibung lassen Sie ohnehin links liegen. Damit haben Sie sich selbst aber keinen Gefallen gemacht, sondern sich ins krasse Abseits der Gesellschaft gestellt. Machen Sie eine 180-GradWendung, solange es noch Zeit ist. Es wäre auch an der Zeit, mit Ihrer Angeberei aufzuhören. Es ist nicht sinnvoll, an der Theke im Kollegenkreis den großen Manager zu mimen und dann auf dem Nachhauseweg in den Opferstock der Reiterkapelle zu gluschten, weil dort vielleicht genug Geld für eine Pizza wäre! Ihre Situation ist allen bekannt und Vertuschen geht nicht mehr! Reisepläne sollten Sie heuer auch ad acta legen, es sei denn, Sie wollen per Anhalter fahren. Der Jakobsweg in Spanien wäre was für Sie: günstiges Wandern und die Gelegenheit, dabei zu sich selbst zurück zu finden!
Steinbock
Wassermann 21.01. – 19.02.
Vergessen Sie Ihre hervorragenden Kochkünste! Sie haben ab sofort keinen Wert mehr. Ab sofort müssen Ihre Küche, der Herd, das Geschirr und die Putzhudern amtlich zertifiziert werden, sofern Sie weiterhin Schlutzer und Leberknödel produzieren wollen. Sonst gilt das Norm-Maß der Bozner Knödel-Drahner nach Staudenvinschger Rezept. Werden Sie darob aber nicht griesgrämig, denn Ihre Umwelt, die Sie sehr zu schätzen weiß, könnte damit nichts anfangen. Ärgern Sie sich nicht über Dinge, die nicht zu ändern sind. Halten Sie Maß in allen Dingen. Sie werden zunehmend anfälliger für kleine Wehwehchen, die es zu vermeiden gilt. Keine Schokolade, Schnaps nur noch höchstens eine Flasche pro Woche und beim Sonnenbad am Mareiterbach fest eincremen! Die beruflichen Aussichten halten sich in moderaten Grenzen. Dies auch wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise. Und hauptsächlich stecken Sie in der Krise, weil Sie zu viel und zu oft in der Wirtschaft sind!
Fische 20.02. – 20.03.
22.12. – 20.01.
Ein Ekel waren Sie und ein Ekel werden Sie auch im neuen Jahr bleiben! Drei Wochen nach dem Weltuntergang werden wahrscheinlich nur noch Kakerlaken überleben…und Sie! Das Gute an der Sache ist, dass es Sie nicht stört, immer und überall anzuecken. Nein, Sie genießen es auch noch! Machen Sie somit keine Vorsätze zur Besserung, denn die würde Ihnen eh niemand abkaufen! Dennoch: Bei all Ihren Fehlern gibt es auch Gutes an Ihnen. So verstehen Sie es auch heuer wieder, mit viel Geschmack Ihren Wohnbereich mit allem Drumherum ein attraktives Ansehen zu verleihen. Vorsicht, denn Leute wie Sie auch einer sind, laden sich dann gerne selber zu Festen ein, die Sie gar nicht veranstalten wollten. Und mitbringen tun diese Zeitgenossen auch nichts, außer Hunger und Durst! Gesundheitlich sind Sie nicht umzuhauen. Fit wie ein Turnschuh und Ihr ständiger Aufenthalt in Gottes freier Natur verleiht Ihnen ein beneidenswert sportlich gesundes Aussehen. Nur in der Partnerschaft sollten Sie sich auch heuer keine zu großen Hoffnungen machen, denn Unzuverlässigkeit spricht sich eben herum. Selber schuld! erker februar 14
In Ihrem Umgang mit den Mitmenschen zerbrechen Sie mehr Glas, als Ihnen lieb sein könnte. Sollten Sie demnächst in ein Raubtiergehege fallen, würden die Raubtiere vor Schreck im Vatikan um politisches Asyl ansuchen. Falls Sie im laufenden Jahr einmal nicht unangenehm auffallen werden, wird sich die Gelegenheit zu einer höchst intimen Begegnung bieten, die auf Anhieb erfolgreich sein sollte. Der unerwartete Kindersegen wird sich Anfang November dieses Jahres einstellen. Haben Sie schon zwei Namen für den Nachwuchs im Kopf? Ein guter Freund Ihres Hauses wird Ihnen raten, auf allerlei kosmetischen Schabernak zu verzichten, weil er bei Ihnen wenig Erfolg zeitigen wird. Außer viel Geld zu verplempern bringt Ihnen ein Lifting nichts. Räumen Sie mit Ihrer Vergangenheit auf: Laden Sie alte Freunde zu sich ein, sprechen Sie sich über alte Missverständnisse aus und beginnen Sie damit einen neuen, interessanten Lebensabschnitt. Dieses neue befreite Gefühl wirkt sich auch auf Ihren Körper aus. Sie werden weniger zittern, besser schlafen und die häufigen Schweißausbrüche werden ganz der Vergangenheit angehören. 77
gesundheit
Volkskrankheit Krebs Krebs ist noch immer eine Schockdiagnose. Am 4. Februar ist Weltkrebstag, ein Tag, der die Erkrankung ins öffentliche Bewusstsein rücken soll. Krebserkrankungen haben kein einheitliches Krankheitsbild. Krebs bezeichnet im Allgemeinen bösartige Tumore und steht für mehr als hundert Erkrankungen mit ähnlichen Merkmalen. Krebs entsteht, wenn sich bestimmte Gene so verändern, dass sich normale Zellen unkontrolliert vermehren – sie werden zu Krebszellen. Diese wachsen in gesundes Gewebe ein und schädigen es. Krebszellen können sich von ihrem Entstehungsort lösen, sich im ganzen Körper ausbreiten und Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Mit der Zeit schädigen oder zerstören sie lebenswichtige Organe oder Körperfunktionen. Warum plötzlich eine Krebszelle entsteht, lässt sich nicht nur an einer Ursache festmachen. Die Entstehung von Krebs ist ein komplexer, vielschichtiger Vorgang, bei dem immer mehrere Umstände aufeinander treffen müssen. Es gibt aber Faktoren, die das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen: dazu zählen UV-Strahlung, Tabakrauchen, Chemikalien, Virusinfektionen, erhöhter Alkoholgenuss, unausgewogene Ernährung oder erbliche Veranlagung. Je älter der Mensch wird, desto unzuverlässiger arbeitet das Reparatursystem seiner Gene. Dies spiegelt sich in den Neuerkrankungszahlen wider: 72 Prozent der betroffenen Männer und 70 Prozent der Frauen sind älter als 60 Jahre. Es gibt jedoch auch Krebsarten, die insbesondere jüngere Erwachsene betreffen. Neuerkrankungen in Südtirol Jedes Jahr erkranken über 2.000 Menschen in Südtirol neu an Krebs. 78
Experten schätzen, dass die Zahl der Krebserkrankungen bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent zunehmen wird. Bei Männern ist der Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 71 Jahren. An zweiter Stelle
folgt der Darmkrebs, an dritter Stelle der Lungenkrebs. Bei Frauen ist der Brustkrebs die häufigste Krebsart: auf 1.000 Frauen kommen 42 Betroffene. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 63 Jahren, über 40 Prozent sind jünger als 60 Jahre. An zweiter Stelle steht bei den Frauen Darmkrebs. Ansteigend ist die Zahl der Lungenkrebs-Neuerkrankungen, da immer mehr Frauen rauchen. In Südtirol sterben jedes Jahr über 1.000 Menschen an einer Krebserkrankung – das ist ein Drittel aller Verstorbenen. Früherkennung kann Leben retten Einen verlässlichen Schutz gegen Krebs gibt es nicht. Doch einige Faktoren, die Krebserkrankungen fördern, kann jeder selbst beeinflussen: Für ein Drittel aller Krebserkrankungen ist das Rauchen verantwortlich. Ein weiteres Drittel wird auf ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht zurückgeführt. Ebenso wichtig ist das Vermeiden von übermäßiger UV-Strahlung, etwa durch intensives Sonnenbaden. Ebenso wichtig ist die Früher-
kennung von Krebserkrankungen, denn für die meisten Krebsarten gilt: Je früher ein Tumor erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Das Stadium, in dem der Tumor entdeckt wird, ist dabei wesentlich: Im Frühstadium ist der Tumor noch klein und begrenzt – er kann somit besser bekämpft werden. Dies gilt insbesondere für Krebserkrankungen der Haut, der Brust, des Darms, des Gebärmutterhalses und der Prostata. Zur Früherkennung von Krebserkrankungen kann jeder selbst viel beitragen: Beobachten Sie regelmäßig Ihren Körper und nutzen Sie die krebsspezifischen Früherkennungsuntersuchungen, die Sie teilweise kostenlos durchführen können! Früherkennungsprogramm in Südtirol Das Krebs-Früherkennungsprogramm in Südtirol empfiehlt folgende Untersuchungen: Für Mädchen und Frauen • im 13. Lebensjahr: erste kostenlose Impfung gegen den Gebärmutterhalskrebs (HPV-Impfung) • ab dem 23. Lebensjahr: Pap-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs: Das kostenlose Vorsorgeprogramm sieht alle drei Jahre die Abstrichentnahme sowie eine gynäkologische Visite für Frauen im Alter zwischen 23 und 65 Jahren vor. Die betroffenen Frauen werden zum Test und der Untersuchung schriftlich eingeladen. Zusätzlich empfiehlt sich die monatliche Selbstuntersuchung der Brust nach der Menstruation. • ab dem 30. Lebensjahr: - jährliche gynäkologische Facharztvisite - monatliche Selbstuntersuchung
der Brust nach der Menstruation - Überprüfung auffälliger Hautareale • ab dem 50. Lebensjahr: Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs. Vom 50. bis zum 69. Lebensjahr besteht alle zwei Jahre Anspruch auf ein kostenloses MammographieScreening, eine Röntgenuntersuchung der Brust. Die betroffenen Frauen werden schriftlich eingeladen. Für Männer • ab dem 45. Lebensjahr: - Überprüfung auffälliger Hautareale - Prostata-Untersuchung (PSA-Test) und urologische Facharzt-Visite: Die Zweckmäßigkeit von Prostata-Screenings ist zurzeit noch sehr umstritten, da eine wissenschaftliche Bestätigung über die Wirksamkeit der Früherkennung fehlt. Männer können sich nach einer Aufklärung über Vor- und Nachteile einem PSA-Test unterziehen, wobei eine Kostenbeteiligung vorgesehen ist. Für Frauen und Männer • vom 50. bis zum 55. Lebensjahr: - Darmkrebs-Früherkennung
Südtiroler Krebshilfe Die Südtiroler Krebshilfe wurde 1981 von einer Gruppe betroffener Frauen und Männern mit dem Ziel, krebskranken Mitmenschen zu helfen, gegründet. Heute ist die Krebshilfe eine ehrenamtlich tätige Vereinigung mit Zentralsitz in Bozen und sechs Bezirksstellen. Krebshilfe Eisacktal-Wipptal-Gröden Romstraße 5 39042 Brixen Tel. 0472 812430 E-Mail eisacktal@krebshilfe.it www.krebshilfe.it erker februar 14
PR
BESSER HÖREN –
Hör-Kompetenz aus Südtirol seit 20 Jahren BESSER HÖREN berät Sie jeden Donnerstagnachmittag von 15.00 bis 17.00 Uhr kostenlos in der Stadtapotheke in Sterzing.
Ein vermindertes Hörvermögen macht sich oft schleichend bemerkbar. Probleme bei einem Gespräch in der Gruppe oder bei einer Unterhaltung vor starker Hintergrundkulisse, etwa im Restaurant, sind mögliche erste Anzeichen einer Hörminderung. Aber auch das Verfolgen eines Vortrags in hallenden Räumlichkeiten kann schwerhörigen Menschen Schwierigkeiten bereiten. Betroffene nehmen manchmal die Worte ihres Gegenübers als „Genuschel“ wahr. Schwerhörige Menschen erschöpft es, an einer Konversation teilzunehmen, die Anstrengung führt oft zu Kopfschmerzen. Einige Betroffene entwickeln zudem Schamgefühle, sie ziehen sich daher gesellschaftlich zurück. Hörprobleme sind keineswegs eine reine Alterserscheinung, sondern können durchaus in jungen Jahren verursacht werden, etwa durch Lärm. Nehmen Sie Höreinschränkungen grundsätzlich ernst. Wir von BESSER HÖREN sind einmal wöchentlich, und zwar JEDEN DONNERSTAG, in der Stadtapotheke von Sterzing. Wir überprüfen gerne Ihr Gehör und beraten Sie gerne. Denn je früher Beeinträchtigungen des Gehörs behandelt werden, desto größer sind die Chancen, dass Ihnen das komplette Spektrum des Hörens weitgehend erhalten bleibt. Sollten Sie aus irgendeinem Grund verhindert sein, zu uns zu kommen, kommen wir gerne auch zu Ihnen nach Hause. Ein einfacher Anruf genügt.
BESSER HÖREN – BESSER LEBEN
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frage-ecke
Sofortmaßnahmen
Verwöhne ich mein Baby?
Evelyn Haller
Meine Tochter ist knapp zwei Monate alt und weint ziemlich oft. Deshalb trage ich sie viel und versuche, sie dadurch zu trösten. Meine Eltern und auch Freunde sagen, ich würde sie nur verwöhnen und müsse sie nur ein paar Mal richtig schreien lassen, dann würde das aufhören. Haben sie Recht? Verwöhne ich mein Baby wirklich zu viel?
Sofortmaßnahmen in der Ersten Hilfe sind Maßnahmen, die sofort durchgeführt werden müssen, da der Patient sonst nicht überleben wird. Sofortmaßnahmen zu ergreifen bedeutet: • sich einen Überblick zu verschaffen (Was ist geschehen? Wie viele Patienten? …); • absichern (bei Verkehrsunfällen Warnweste anziehen und Warndreieck gut positionieren), falls erforderlich Patient aus der Gefahrenzone retten (Rauteckgriff ), aber immer auf eigene Sicherheit achten (z. B. in Klärgrube, bei Feuer oder Verkehr); • nachdem die Eigensicherheit gegeben ist, prüfen, ob der Patient ansprechbar ist und/ oder ob er sichtbare Verletzungen hat; starke Blutungen sollen sofort versorgt werden (Druckverband); • falls der Patient nicht ansprechbar ist, bei ausreichender Atmung die stabile Seitenlage anwenden; • bei Atemstillstand wird die Herz-Lungen-Wiederbelebung angewendet; • Hilfe anfordern (Notruf 118). Wichtig zu wissen: In Südtirol braucht ein Rettungswagen vom Anruf bis zum Eintreffen im Durchschnitt acht Minuten; in Sterzing beträgt der längste Anfahrtsweg 25 bis 30 Minuten. 70 Prozent der Notfälle passieren in der Familie und im Haushalt. Nach nur zehn Minuten im Herz-Kreislauf-Stillstand weist das Gehirn ohne Sauerstoff irreversible Schäden auf; diese Zeitspanne ist zu kurz, um das Eintreffen des Rettungswagens abzuwarten. Daher sollte bei Atemstillstand unverzüglich mit der Wiederbelebung begonnen werden. Ansprechbare Patienten sollten, nachdem die Sofortmaßnahmen durchgeführt wurden, beruhigt, Brüche bequem und ruhig gelagert und kleinere Wunden mit Verbänden versorgt werden. Bei Notfallpatienten sollte immer auf ausreichenden Wärmeerhalt geachtet werden. Weißes Kreuz Sterzing
Ich kann Sie beruhigen: Sie machen es genau richtig. Oft höre ich von der Sorge von Müttern, ihr Kind zu verwöhnen. Doch gerade Babys können nicht ein Zuviel an Körpernähe und Zuwendung bekommen. Ganz im Gegenteil: Viele Studien belegen, dass Kinder, die als Babys viel getragen wurden, später ausgeglichener, selbstsicherer und sogar intelligenter sind als Kinder, die wenig Körpernähe spüren durften. Der Urinstinkt des Schreiens, wenn Not spürbar war, sicherte schon zu Urzeiten das Überleben der Babys. Durch das Gehaltenwerden erfährt dieses, dass es in Sicherheit ist. Je öfter es das Sicherheitsgefühl hat, dass es versorgt wird, wenn es Hunger hat, und dass jemand da ist, der es beschützt, umso mehr kann sich das kleine Wesen zu einer starken Persönlichkeit entwickeln. Deshalb: Wenn Sie nun unmittelbar auf das Schreien des Babys reagieren, indem Sie es hochheben und zu verstehen versuchen, was es gerade braucht, dann geben Sie Ihrem Baby Sicherheit. Diese Sicherheit wird es ein Leben lang in sich tragen. Umgekehrt erfährt ein Kind, auf dessen Schreien nicht reagiert wird, genau das Gegenteil: „Ich bin allein. Niemand beschützt mich. Die Welt ist gefährlich.“ Wenn ein Baby nach langem Weinen von alleine aufhört, dann nicht deshalb, weil es sich alleine beruhigt, sondern weil es „aufgibt“. Grundlegend ist keine Zeit der kindlichen Entwicklung so wichtig und prägend wie die ersten zwei Jahre. Viele Eltern unterschätzen, wie viel Gutes sie in dieser Zeit ihren Kindern geben können, indem sie sie halten und ihnen viel Zeit schenken. Ganz allgemein kann ich Ihnen zum Thema Verwöhnen sagen, dass Verwöhnung – in seiner negativen Bedeutung – dann stattfindet, wenn ein Kind über längere Zeit etwas erhält, ohne dafür eine entsprechende Leistung erbringen zu müssen. Es bedeutet, dass Sie von Ihrem Kind keine Anstrengung erwarten und zu vieles abnehmen, was es eigentlich selbst schafft. Dadurch verliert das Kind jegliche Motivation und wird passiv. Das Wort „Verwöhnen“ hat jedoch Haben auch Sie eine Frage zu den Themen auch eine positive Bedeutung: Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partner„durch besondere Aufmerksamschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann keit, Zuwendung dafür sorgen, schreiben Sie mir: info@hallerevelyn.it. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt. dass sich jemand wohlfühlt“ (Duden). Diese Art des Verwöhnens brauchen Babys und Kinder und das tut ihnen gut.
Hilfe für Eltern
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Auffinden einer bewustlosen Person 80
Eltern sein ist manchmal ganz schön schwer. Ständig tauchen in der Erziehung neue Fragen und Herausforderungen auf. Die Bezirksgemeinschaft Pustertal und die Stadtgemeinde Bruneck bieten für Mütter und Väter einen Gratis-Infodienst an. Fachleute stehen Eltern jeden Dienstag von 17.30 bis 19.30 Uhr im Michael-Pacher-Haus (Eingang hinten) mit praktischen Tipps und Anregungen bei kleinen und großen Alltagssorgen um den Nachwuchs zur Seite. Die Anfragen werden vertraulich und anonym behandelt. Nähere Infos unter der Rufnummer 342 1214440. erker februar 14
soziales
pfiffikus
Gesetzliche Schutzbestimmungen für berufstätige Eltern
Auflösung des Vormonats: Der elektrische Aufzug in Sterzing am Stadtplatz war wohl von Anfang an eine Fehlinvestition. Von der Mühlgasse in Wiesen kommend führt eine rollstuhlgerechte Rampe hinauf zur Brücke über den Eisack. Von dort sollte es eigentlich möglich sein, mit dem Aufzug auf den Sterzinger Stadtplatz hinunter zu fahren. Doch bereits seit Dezember 2012 ist der Fahrstuhl „außer Betrieb“ und sicherheitshalber mit einem rostigen Draht verriegelt. Rollstühle und Kinderwägen müssen somit einen großen beschwerlichen Umweg über die Eisackuferstraße in Kauf nehmen. Gegen die Einbahnstraße und auf einem ausgeleierten Gehsteig plagen sich Einheimische wie Touristen, um in das Zentrum von Sterzing zu gelangen. Vielleicht wäre eine schräge Rampe sinnvoller als ein dahinrostender Aufzug, dessen Wartungskosten kaum finanzierbar sind?
In Südtirol gibt es über 200.000 Haushalte, Dreiviertel davon sind Familien mit Kindern. Vor allem die Armutsgefährdung ist in den vergangenen Jahren gestiegen; betroffen sind besonders Alleinerziehende und kinderreiche Familien. Nur wenigen Müttern ist es aus finanziellen Gründen vergönnt, frei zwischen Berufstätigkeit und Familienarbeit zu entscheiden. So bleibt ihnen der Weg nicht erspart, um sich über Schutzbestimmungen bei einer Berufstätigkeit während der Mutter- und Vaterschaft zu informieren, um Beruf und Familie leichter zu vereinbaren. Der Mutterschaftsurlaub von fünf Monaten ist für alle Arbeitnehmerinnen verpflichtend, das Ansuchen erfolgt im 7. Schwangerschaftsmonat über ein Patronat mit einem ärztlichen Zeugnis. Geburt 2 Mo davor
Flexible Handhabung
3 Mo danach
1 Mo davor
4 Mo danach
Entlohnung 80 % des 100 % mit Gehaltes Vertrag
Neu ist der verpflichtende Vaterschaftsurlaub von einem Tag, den der Vater in den ersten fünf Lebensmonaten des Kindes nehmen muss; zwei weitere freiwillige Tage sind vorgesehen, die der Mutter in Abzug gebracht werden. Dieser Vaterschaftsurlaub wird zu 100 Prozent entlohnt. Bei einer Arbeitsaufnahme werden die besonderen Bedürfnisse des Kleinkindes geschützt, wie das Verbot der Nachtarbeit für die Mutter, Stillzeit und Krankheit des Kindes. Bezahlte Ruhepausen bis zu 2 Stunden täglich im 1. Lebensjahr des Kindes über 6 St. tägliche Arbeitszeit - 2 St.
unter 6 St. tägliche Arbeitszeit - 1 St.
Unbezahlter Wartestand bei Krankheit des Kindes bis zum 8. Lebensjahr in den ersten 3 Lebensjahren unbegrenzt
danach 5 Tage im Jahr pro Elternteil
Elternzeit von zehn bzw. elf Monaten für lohnabhängige Eltern bis zum achten Lebensjahr des Kindes kann in mehrere Zeitabschnitte aufgeteilt werden. Der Vater hat unabhängig von der Mutter darauf Anrecht und kann sie auch gleichzeitig mit der Mutter oder während des Mutterschaftsurlaubes nehmen. Bei einer Mehrlingsgeburt hat jedes Kind Anrecht auf seine Elternzeit. Das jeweilige Ansuchen muss 15 Tage vor Anspruch gestellt werden. Beide Elternteile
11 Monate
individueller Anspruch pro Elternteil
Mutter max. 6 Mo Vater max. 7 Mo
Kind hat nur ein Elternteil Kind mit Behinderung laut Gesetz 104/1992
10 Monate
Entlohnung bis zum 3. Lebensjahr 30 % des Gehaltes für die ersten 6 Monate, danach je nach Einkommen gleich wie oben
3 Jahre
30 % des Gehalts für alle 3 Jahre
Das Los bestimmte
Raimund Hofer
aus Kematen zum Pfiffikus des Monats Jänner. Der Gewinner erhält einen Gutschein für eine VITA-BALANCEGanzkörpermassage mit Farbölen, abzuholen bei
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Wir gratulieren!
Neu sind die Voucher für die Kinderbetreuung mit einem Wert von monatlich 300 Euro. Sie können nach dem Mutterschaftsurlaub für maximal sechs Monate und innerhalb der nachfolgenden elf Monate anstelle der Elternzeit von der Mutter beansprucht werden. Im Öffentlichen Dienst gibt es wie auch in anderen Bereichen für die Angestellten zusätzliche vertragliche Bestimmungen. Eine Besonderheit ist der unbezahlte Wartestand sowie der Erziehungsurlaub von 24 Monaten als Optionsmöglichkeit für Elternzeit und Wartestand. Andere Berufsgruppen, wie Hausangestellte, freie Mitarbeiter und Freiberufler, selbstständige Frauen wie Bäuerinnen, Handwerkerinnen und Kaufleute haben ebenso Anrecht auf den Mutterschaftsurlaub von fünf Monaten bzw. auf das Mutterschaftsgeld von fünf Monaten. Eine Elternzeit von drei Monaten im ersten Lebensjahr des Kindes ist nur den selbstständig erwerbstätigen Frauen vorbehalten. Die landwirtschaftlichen Tagelöhnerinnen haben einen Anspruch auf alle gesetzlichen Schutzbestimmungen unter der Voraussetzung, dass sie mindestens 51 Tageschichten aufweisen können. Nichtversicherte wie Studentinnen, Hausfrauen oder Langzeitarbeitslose erhalten ein einmaliges Mutterschaftsgeld, wenn sie und ihre Familie über ein geringes Einkommen und Vermögen verfügen. Das Ansuchen muss innerhalb der ersten sechs Lebensmonate des Kindes gemacht werden. Gering Versicherte erhalten das staatliche Mutterschaftsgeld in einer Einmalzahlung. Bei arbeitslosen Müttern wird die Arbeitslosigkeit mit den fünf Monaten Mutterschaft unterbrochen und das Mutterschaftsgeld ausbezahlt. Alle Ansuchen müssen über ein Patronat in digitaler Form dem Nationalen Fürsorgeinstitut übermittelt werden. Christine Staffler, ASGB erker februar 14
Pfiffikus sucht einen Kirchturm. Wer den genauen Standort kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail (info@ dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 14. Februar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. 81
leute
Liebe Alexandra, alles Gute zum 30. Geburtstag wünschen Dir Deine zwoa Mandr Josef und Felix. Des Bild von de DREI hot Seltenheitswert! Sie hobm sich ban Mochn lei wianig beschwert. Es wurde gebraucht für diese Gratulation, denn im Februar hobm Geburtstog Franz Josef, Sebastian und Fabian, sein Sohn. Ban Waschtl beginnt in 4. a nuies Johrzehnt! Dass er so bleibm soll, des sei hier schriftlich erwähnt. Der Fabian steig ein in die Erwochsenenwelt! Weil er ob dem 12. zi die Volljährign zählt. Und der Franzi feiert mitn Fabian in gleichn Tog! Dass mir Enk gearn hobm steht fest – gonz ohne Frog. Unseren Wassermännern gratulieren ganz herzlich Evi, Birgit und Pauli
40 Johr isch‘s iatz her, dass es enk hop gfundn do mechtn mir herzlich gratuliern zu den „Rundn“. Mir donken enk für olls und lossen enk hochleben, für die weiteren gemeinsamen Johre wünschn mir enk Gesundheit und Gottes Segen. Alles Liebe und Gute zur
Rubin-Hochzeit wünschen enk die Kinder, Schwieger- und Enkelkinder.
Viel Freud und Leid gab’s in Deinem Leben, aber der Glaube hat Dir stets Kraft gegeben. Wenn auch so viel erlebt und gemacht, mit 90 wird immer noch gerne gelacht. Alles Gute zu Deinem 90. Geburtstag, vor allem Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes Segen, wünschen Dir Deine Kinder, Schwieger- und Enkelkinder und besonders Urenkele Noah. 82
Lieber Gete, zu Deinem 80. Geburtstag, den Du am 29. Jänner feiern konntest, herzlichen Glückwunsch! Bleib gesund und lustig! Muchi
Herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Gesundheit zu Deinem 90. Geburtstag wünschen Dir von Herzen Deine Kinder mit Familien. Liebe Maria, alles Liebe und Gute zu Deinem 18. Geburtstag! Wir wünschen Dir Sonne im Herzen, viel Freude bei Musik und Sport, gute Freunde an Deiner Seite, Klugheit bei allen Entscheidungen, vor allem aber Sinn für das Wesentliche und immer einen wachsamen Engel in Deiner Nähe. Mami und Papi, Johannes und Lukas sowie Oma, Opa und Egon mit Familie.
Jo, es isch wohr, sie isch 60 Johr! Pensionistin in voller Glückseligkeit und für a Karterle bleibt iatz no mehr Zeit. Olls Guate zu Deinem besonderen Fest, und dass Du es Dir gutgehn lässt! Deine Familie erker februar 14
Hallo Melli! Was in Dir so alles steckt? Wir sagen nur: Respekt, Respekt! Zeig der Welt recht viel davon, nimm dies als Gratulation. Glückwunsch zum 25. Geburtstag und nachträglich alles Gute zum bestandenen Bachelorstudium in Wirtschaftswissenschaften. Deine Gotlkinder und der Rest der Familie
Na, wer schaugan do vin Erker außer? Des isch jo mein Gete Hannes, der Lauser. Iatz weard er noar 30 Johr und olleweil wianiger wearn die Hoor. Moch olm nou fleißig weiter Deine Skitourn, weil sischt isch’s a bold ummer mit der guatn Figur. Olls Guate und hon Di fest lieb. Dein Gotile Lisa mit der gonzn Family
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Kam zi glabn, ober es isch wohr, dr Moar Seppl weard bold 80 Johr. Oftramol tuat’s a wia zwickn, ober er losst sich nit tickn. Mit sein VW-Käfer fohrt er gern Stodt und af an Ratscherle olm Luscht er hott. Die Familie ihm olm wichtig isch, ‘s Holz und die Mitzi holtn ihn frisch. Miar winschn Dir olls Guate und nou viele schiane gsunde Johre. Deine Familie
Drkennt es do den nettn Bua? Wia er außerlocht, schneidig no drzua! Geburtstog hobm isch a Freid, am 17. Februar isch es donn soweit. 60 Johr sein’s ins schun wert, dass man insern Papi, in Schwitzer Luis, bsunders ehrt! Af einige Johre schaugsche zurück, af monche Sorge, af monches Glück! Bleib fit, gsund und voller Humor für viele weitre Lebensjohr! Ols Guate in Opa Luis wünscht Dir Deine Familie, bsunders Dein Enkel Lukas.
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erkoku
leute Auflösung vom Jänner:
Sudokus kennen alle! Aber kennen Sie auch ERKOKU? Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Holzbildhauer).
Älteste Wipptalerin feiert 100. Geburtstag Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
C E H I N R S T Z
rezept
Kartoffelknödel mit Wildfüllung Zutaten Knödel: 500 g mehlige Kartoffeln, Salz, Pfeffer, Muskatnuss, 2 Eigelb, 50 g Quark, 50 g Butter (flüssig), 150 g Mehl. Füllung: 200 g Rehfilet, 1 Essl. Olivenöl, 1 Essl. Cognac, 1 – 2 Essl. Speck (klein gewürfelt), 1 gehackte Zwiebel, 1 Essl. gehackte Kräuter (Thymian, Petersilie, Rosmarin), 1 Eigelb, Salz, Pfeffer, Muskatnuss, 50 g Butter (geschmolzen), helles Paniermehl. Zubereitung: Für die Kartoffelknödel die geschälten Kartoffeln in Salzwasser weich kochen. Gut ausdämpfen lassen, passieren und etwas würzen. Eigelb, Quark, Butter und Mehl beigeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Für die Füllung ein Rehfilet in kleine Würfel schneiden, in Olivenöl kurz anbraten und mit einem Schuss Cognac löschen. Den Speck und die Zwiebeln ebenfalls klein würfeln, mit etwas Butter kurz anbraten und zu den Rehfiletwürfeln geben. Die frischen Kräuter dazugeben, mit einem Eigelb vermischen und nach Belieben nochmals nachwürzen. Den geschmeidigen Kartoffelteig nicht zu dünn austreiben und etwa einen halben Zentimeter dicke Scheiben ausstechen. Auf diese etwas von der Wildfüllung draufgeben und zu kleinen Knödeln formen. Diese dann in leicht kochendem Salzwasser rund sechs bis acht Minuten köcheln lassen; in Butter schwenken, mit angeröstetem Paniermehl bestreuen und mit gedünstetem Sauerkraut servieren. Rezept von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer
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Mathilde Haller mit ihren Urenkeln Geprägt von einem arbeitsreichen Leben feierte Mathilde Haller Wwe. Rainer im Jänner im Kreis ihrer Familie ihren 100. Geburtstag. Neben ihrer Schwester und ihrer Schwägerin gratulierten ihr auch zahlreiche Verwandte und Bekannte, darunter Landtagsabgeordnete und ehemalige Landesbäuerin Maria Hochgruber Kuenzer, sowie Bischof Ivo Muser, Bischofssekretär Michael Horrer, Dekan Josef Knapp und Bürgermeister Fritz Karl Messner.
Rainer in Unterackern und zog mit ihm Sohn Josef und drei Ziehkinder groß.
Mathilde Haller wurde am 19. Jänner 1914 als zweites von fünf Kindern beim „Hoferbauer“ in Jaufental geboren, wo sie hart arbeitete und die schwere Zeit beider Weltkriege erlebte. 1947 heiratete Mathilde den „Wastnerbauer“ Stefan
Mathilde lebt nach wie vor auf dem „Wastnerhof“, wo sie Schwiegertochter Anni und weitere Familienmitglieder liebevoll umsorgen. Für viel Freude und einen abwechslungsreichen Alltag sorgen ihre drei Urenkelkinder.
Doch das Leben von Mathilde blieb von harten Schicksalsschlägen nicht verschont. 1982 starb ihr Mann, sie verlor zwei ihrer Ziehkinder und vor drei Jahren ihren Sohn Josef. All dies, so Mathilde, könne sie nur durch ihr vieles Gebet ertragen. Bis heute betet Mathilde täglich für ihre Lieben und für viele Anliegen in der Welt.
Geburtstagsfeier für Ernst Kofler Zum 70. Geburtstag von Ernst Kofler aus Wiesen gab es vor kurzem eine besondere Feier mit viel Musik und Tanz. Besonders erfreut zeigte sich das Geburtstagskind über die Anwesenheit der Großglocknerkapelle Kals, mit der ihn eine langjährige Freundschaft verbindet. Familie Kofler bedankt sich besonders bei Toni und seinen Musikanten, bei Familie Graus vom „Graushof“ in Afens für die vorzügliche Bewirtung sowie bei allen Freunden und Bekannten für die gelungene Geburtstagsfeier. erker februar 14
Auflösung in der nächsten Nummer
rätsel
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La Paella 7.2.2014
Trattoria
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Happy Hour ore 17.00 – 18.30 Uhr Do & Fr | gio & ven
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Valentinstag 14.2.2014
Brunch ore 11.00 – 12.30 Uhr Sonntag | domenica
GENIESSEN SIE einen Abend mit spanischer Paella alla Valenciana oder ein besonderes Menu zum Valentinstag! (Tischreservierung erwünscht) GODETE una serata con la Paella alla Valenciana oppure un Menu speciale a San Valentino per tutti gli innamorati! (prenotazione tavolo richiesta)
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Lösungswort
HOTEL RESTAURANT ZOLL | 39049 Sterzing Vipiteno | Ried 30 Novale | Tel. +39 0472 765 651 | www.hotel-zoll.com | info@hotel-zoll.com
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jahrestage
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Goethe
Helga Wieser geb. Froner * 26.11.1937 † 04.01.2014 Danke sagen wir allen für die herzliche Anteilnahme in Wort und Schrift, für die Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Spenden und für alle Zeichen der Zuneigung und Freundschaft. Ein Dank auch an alle, die unsere Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma auf ihrem letzten Weg begleitet und zur feierlichen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben. Die Trauerfamilie
Ich bin nicht weit weg gegangen, ich tausche nur die Räume, ich lebe in Euch und geh durch Eure Träume.
8. Jahrestag Edith Gruber geb. Fichter In lieber Erinnerung gedenken wir Deiner ganz besonders beim Gottesdienst am Sonntag, den 2. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir danken allen, die daran teilnehmen. Dein Sohn Hannes mit Familie, Deine Mutter Maria und Deine Geschwister mit Familien Verstorbene gehören weiterhin zu unserem Kreis, geheimnisvoll nah leben sie in uns weiter als liebende Kraft.
2. Jahrestag Franz Seehauser † 28.02.2012 In lieber Erinnerung denken wir besonders an Dich am Sonntag, den 2. März um 9.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Mauls. Allen, die daran teilnehmen oder Deiner im Gebet gedenken, danken wir von Herzen. In Liebe Deine Familie
Ridnaun, im Jänner 2014
Wenn Ihr mich sucht, sucht mich in Euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in Euch weiter.
Das Leben ist vergänglich, doch Liebe, Achtung und Erinnerung bleiben für immer!
(Rainer Maria Rilke)
1. Jahrestag Frieda Braunhofer geb. Priller In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 9. Februar um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Herzlichen Dank allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen.
1. Jahrestag Hermann Ralser In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.
Deine Familie
Nicht die Jahre
in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren.
20. Jahrestag Oswald Freund
* 23.10.1949 † 28.02.1994 In liebevoller Erinnerung denken wir ganz besonders an Dich beim Gedächtnisgottesdienst am Freitag, den 28. Februar um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Allen sei ein Dank ausgesprochen, die unseren lieben Ossi in Erinnerung behalten. Deine Familie
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Deine Familie Du hast viele Spuren der Liebe und Fürsorge hinterlassen. Die Erinnerung an all das Schöne mit Dir wird stets in uns lebendig sein.
2. Jahrestag Paula Gschließer Wwe. Pfitscher In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich am Sonntag, den 9. Februar um 9.45 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. In Liebe Deine Familie erker februar 14
jahrestage Auch wenn die Jahre wie im Wind verwehen, unsere Gedanken an Dich niemals vergehen.
... e Gesù disse: „È giunta la sera, è l’ora di tornare all’altra sponda!“
3° anniversario Elisabetta Valenti Boari
5. Jahrestag Josef Stuefer
† 5 febbraio 2011
Wir gedenken seiner am Sonntag, den 23. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.
Das Leben ist nur eine Reise, die heimwärts führt zu Dir, o Herr.
Allen, die am Gottesdienst teilnehmen, sagen wir ein herzliches Vergelt‘s Gott. Die Angehörigen Wir vermissen Dich.
Danksagung
Liebe Mamme, Du bist von uns gegangen. Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, gäbe es nur nicht diese bitteren Stunden. Wir mussten Dich gehen lassen und konnten nichts dagegen tun, still und ohne Schmerz kannst Du nun ruh’n.
2. Jahrestag Marianna Obex geb. Kruselburger Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe denken wir ganz besonders an Dich beim Gottesdienst am 7. Februar um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Kinder mit Familien
Ohne Dich den Weg weiterzugehen fällt schwer. Wir wünschten uns, Du wärst da, aber Dein Platz bleibt leer. Du bist nicht mehr da, wo Du warst, Du bist nur auf der anderen Seite des Weges und gehst ihn von dort aus mit uns.
Elsa Rosa Siller Wwe. Volgger Sparber in der Gasse
Ein großes Vergelt’s Gott für die Anteilnahme und Heimbegleitung unserer lieben Mamma, Schwiegermamma und Oma. Familie Volgger – Sparberhof
* 28.10.1923 † 24.12.2013 Wenn sich der Mutter Augen schließen, ihr liebes Herz im Tode bricht, dann ist das schönste Band zerrissen, denn Mutterliebe ersetzt man nicht.
1. Jahrestag Zilli Zößmayr geb. Larcher * 31. März 1942 † 18. Februar 2013 Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe denken wir an Dich ganz besonders bei der hl. Messe am Dienstag, den 18. Februar um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt‘s Gott.
1. Jahrestag Karl Rainer
(Braunhofer) Am 8. Februar jährt sich zum ersten Mal der traurige Tag, an dem wir uns von Dir verabschieden mussten. In unendlicher Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche in Mareit. Allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und seiner im Gebet gedenken sowie ihn in lieber Erinnerung behalten, ein aufrichtiges Vergelt‘s Gott. In Liebe Deine Familie erker februar 14
In Liebe Deine Familie
Anton Sorg 11 Jahre ohne Dich ... Gott behüte Dich!
In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich beim Gottesdienst am Sonntag, den 9. Februar um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Ein Dank allen, die daran teilnehmen. Deine Familie
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jahrestage
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
2. Jahrestag Egon Markart * 16.06.1966 † 03.02.2013 Jeden Tag gibt es Zeichen, die uns zeigen, dass wir nicht alleine sind. Ganz besonders denken wir an Dich am Sonntag, den 9. Februar um 8.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Jaufental. In Liebe Deine Familie
6. Jahrestag Josef Öttl * 18.02.1939 † 27.02.2008 Wir vermissen Dich so sehr.
Eine liebe, gute Seele lässt uns etwas da, wenn sie geht: Eine kleine, helle Blume pflanzt sie in unsere Herzen, und wenn es an der Zeit ist, öffnet sich diese und schenkt uns Blüte für Blüte Erinnerungen an einen wunderbaren Menschen. Ganz besonders denken wir an Dich, lieber Tate, bei der hl. Messe am Sonntag, den 2. März um 9.50 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Allen, die daran teilnehmen, für Dich beten oder im Stillen an Dich denken, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe und Dankbarkeit Deine Kinder Gedanken, Gespräche, Augenblicke – sie werden uns immer an Dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und Dich nie vergessen lassen.
1. Jahrestag Klara Larcher Wwe. Weissteiner „Tholer Klara“ In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner am Sonntag, den 16. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt´s Gott. Deine Familie
10° ANNIVERSARIO † 12.02.2004 in ricordo di
CRISTINA COPPOLA Sei sempre nei nostri cuori. Sei il nostro angelo invisibile. Con tanto amore la tua famiglia
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jahrestage
Für uns ist es der Sonnenuntergang, für Dich aber ein Aufgang. 4. Jahrestag
Hertha Maria Ascher vereh. Larch Danke für den Weg, den Du mit uns gegangen bist. Danke für die Hand, die uns so hilfreich war. Danke, dass es Dich gab.
Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.
Danksagung
(Rainer Maria Rilke)
Wir gedenken unserer lieben Hertha beim Gottesdienst am Samstag, den 22. Februar um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.
erker februar 14
In besonderer Dankbarkeit und Liebe
Frieda Rienzner geb. Durnwalder
Egon, Manuela und Markus
* 03.03.1928 † 12.01.2014
für die liebevolle Anteilnahme in Wort und Schrift, für Kerzen, Blumen, Messen und Spenden sowie für die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes.
Vergelt’s Gott! Die Tauerfamilie Rienzner
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jahrestage
aus den gemeinden
Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.
Adolf Gschnitzer * 07.04.1955
† 13.01.2014
Danksagung
Danke für die herzliche Anteilnahme, für die vielen tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, wenn Worte fehlten, für alle Zeichen der Freundschaft und Zuneigung, für die zahlreichen Gebete, Blumen, Messen, Kerzen und Spenden. Unser besonderer Dank gilt Hochwürden Dekan Josef Knapp, Kapuzinerpater Meinrad Gasser und Pfarrer Paul Valentini, den Ministranten, dem Chor, der Musikkapelle und den Jagdhornbläsern für die Gestaltung des Gottesdienstes, den Sarg-, Kreuz- und Kranzträgern und all jenen, die einen Dienst verrichtet haben. Ein Dank gilt auch den vielen Vereinen und der großen Anzahl von Trauergästen, die unseren Adolf auf seinem letzten Weg begleitet haben. Allen, die Adolf in guter Erinnerung behalten und ihn weiterhin in ihr Gebet einschließen, sei ebenfalls herzlich gedankt. Unser Dank gilt auch Frau Dr. Birgit Heinke, dem gesamten Team der Abteilung Medizin am Krankenhaus Sterzing sowie dem Hausarzt Dr. Konrad Wieser. Weiters danken wir dem Haus- und Krankenpflegedienst Wipptal für die professionelle und liebevolle Betreuung. Die Trauerfamilie
Geburten Brenner: Lea Wild (07.12.2013, Sterzing). Cihad Resul Bicerim (16.12.2013, Sterzing). Maya Villa Pace (17.12.2013, Sterzing). Fabian Aukenthaler (29.12.2013, Sterzing). Pfitsch: Pia Eisendle (03.12.2013, Sterzing). Alessia Petrosino (15.12.2013, Sterzing). Ratschings: Stefan Schwazer (06.12.2013, Brixen). Rafael Auckenthaler (14.12.2013, Sterzing). Selina Siller (26.12.2013, Sterzing). Sterzing: Maximilian Rainer (08.12.2013, Sterzing). Hala Boudendouna (27.12.2013, Sterzing). Jonas Sparber (29.12.2013, Sterzing).
Todesfälle Brenner: Franz Wurzer, 77, (26.12.2013, Brenner). Freienfeld: Sandra Maffei, 55, (06.12.2013, Bozen). Ratschings: Elsa Rosa Siller, 90, (24.12.2013, Ratschings). Aloisia Baur, 98, (22.12.2013, Sterzing). Sterzing: Hedwig Platzer, 90, (01.12.2013, Sterzing). Notburga Sparber, 84, (16.12.2013, Sterzing). Josef Prechtl, 79, (17.12.2013, Brixen). Helene Mitterrutzner, 90, (28.12.2013, Sterzing). Luise Schrott, 86, (30.12.2013, Sterzing).
Eheschließungen
Jaufental, im Jänner 2014
7. Jahrestag Richard Senn * 17.03.1959 † 22.02.2007
Jeder Mensch hinterlässt Spuren, vergängliche und ewige. Letztere bleiben für immer, tief verankert in uns. Wir beten für Dich am 22. Februar um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls. Deine Familie und Freunde
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Freienfeld: Stella Serafini und Pasquale Palmieri (09.12.2013, Freienfeld). Sterzing: Simona Busiol und Vincenzo Minolfi (04.12.2013, Sterzing). Sonia Parente und Domenico Di Mattia (14.12.2013, Marcianise).
Baukonzessionen Brenner: Gianni Cipriani, Maria Obexer, Gossensaß, Platzhofweg 1: Sanierung und Umbau
des Wohnhauses, Bp.85, Gp.95/4, K.G. Gossensaß. Edith, Josef, Maria und Richard Mair, Bahnhofstr.3: Abbruch von Mauerwerken, Bp.119/1, K.G. Gossensaß. Peter Marginter, Gossensaß, Silbergasse 16: Umbau des Geräteunterstandes als Stallung für Legehennen, Gp.311/1 und 312, K.G. Gossensaß. Herta Schwitzer, Gossensaß, Pflerscherstr.56: Abbruch Gebäude, Bp.43, K.G. Pflersch. Freienfeld: Eva Zihl, Mauls: Errichtung eines überdachten Holzlagerplatzes, Gp.310/2, K.G. Mauls. Pfitsch: Neuwirt KG, St. Jakob 52: Umbau und energetische Sanierung des Gasthofes „Neuwirt“, Bp.426, K.G. Pfitsch. David Weissteiner, Tulfer 256: Um- und Ausbauarbeiten am Wirtschaftsgebäude und Überdachung des Auslaufes beim „Weissteinerhof“. Hewa & Co. KG, Bozen: Errichtung einer Autowaschanlage für die Werkstatt „Garage Europa“, Bp.992, K.G. Wiesen. Ratschings: Renè Sparber, Obertelfes: Errichtung einer Überdachung mit darüber liegendem Garten, Bp.15, Gp.7, K.G. Telfes. Sporthotel Kalcherhof KG, Jaufenpassstr.17: Abbruch und Wiederaufbau mit qualitativer Erweiterung „Klimahotel Jaufenhaus“, Bp.238, Gp. 646, 649 und 650/11, K.G. Ratschings. Johann Wurzer, Ridnaun, Untere Gasse 15: Austausch der Hackschnitzelanlage, Bp.119, K.G. Ridnaun. Franz Wild, Untertelfes 13: Errichtung eines Silo- und Technikraumes, Einbau einer neuen Pelletsheizanlage, Bp.59/1, K.G. Telfes. Sterzing: Mader Immobilien KG, Ralsergasse 24: Änderung der Zweckbestimmung von Büro in Wohnung, Bp.93/2, K.G. Sterzing. Helmuth Siller, Geizkoflerstr.13: Sanierung und Erweiterung, Bp.29/2, K.G. Sterzing.
Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it
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wer, wo, was, wann ...
Konzerte 7. März: „Quattro“, Konzert von Herbert Pixner Projekt, Sterzing, Stadttheater. 20.30 Uhr.
Theater 14. Februar: Sterzarett, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen: 16. Februar (17.00 Uhr), 19., 20., 22. Februar (20.00 Uhr), 23. Februar (17.00 Uhr), 25., 26., 27. Februar, 1., 3. und 4. März (20.00 Uhr).
Filmclub 7. Februar: Alphabet, AT 2013. 14. Februar: The Great Crossing. 21. Februar: Eltern, DE 2013. 28. Februar: Das finstere Tal, AT 2013. Beginn: jeweils 20.00 Uhr, Stadttheater Sterzing.
Vorträge 6. Februar: „Begriff und Bedeutung von Flurnamen“, Vortrag von Johannes Ortner, Stange, Gemeindehaus Ratschings, 20.00 Uhr. 8. Februar: „Wie umarme ich einen Kaktus?“ Vom Umgang mit pubertierenden Kindern, Sterzing, Margarethenhaus, 9.00 – 17.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 340 1548458. 20. Februar: „Die Sehnsucht in mir“, Vortrag von Tamara Lunger, Sterzing, Raiffeisensaal, 20.00 Uhr.
24. Februar: Volksliedsingen des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal, Wiesen, Gasthaus Lex, 20.00 Uhr. 4. März: Kinder-Faschingsumzug mit anschließender Kinder-Faschingsparty, Sterzing, Fußgängerzone, 14.00 Uhr. 4. März: Kinder-Faschingsumzug mit anschließender Kinder-Faschingsparty, Wiesen, 14.00 Uhr.
Verschiedenes 9. Februar: Krankensalbung mit Bischof Ivo Muser, Sterzing, St. Margarethenkirche, 15.00 Uhr. 20. Februar: Winterwanderung nach Ratschings der Angehörigen und Freunde von Pflegepatienten, Treffpunkt: Jaufensteg, 14.00 Uhr. Anmeldung: 774622. 28. Februar und 1. März: Tage der offenen Tür am Realgymnasium mit Landesschwerpunkt Sport, Sterzing, Oberschulzentrum, 14.00 – 17.00 Uhr.
Kurse Ab 3. Februar: „Ein Neuer Yogawille“. Ästhetische Yogapraxis zur Stei-
gerung der Seelenausstrahlung, Konzentration und sozialen Stabilität, Sterzing, 19.30 Uhr. Infos: Tel. 340 3644547, www.anna.steeman.it.
Sprechstunden Arbeitsamt Sterzing: Donnerstag, 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 –16.30 Uhr. Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330. Sprachencafè: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, Sterzing, „Sterzinger Moos“, 9.00 – 11.00 Uhr (Tel. 339 8698659). Zeitbank: Jeden 1. Freitag im Monat, Sterzing, Neustadt 21, 16.00 – 17.00 Uhr.
Sport 9. Februar: Winterwanderung nach Klein-Fanes, AVS Sterzing. 9. Februar: Rodelnachmittag in Ritzail, AVS Freienfeld. 15. Februar: Böckl- und Rodel-Hindernislauf, AVS-Familiengruppe. Infos: Markus Siller, Tel. 765375. 19. Februar: Wanderung Sexten, Fischleintal, AVS Freienfeld. 22./23. Februar: Skitourenwochenende Dachstein, AVS Sterzing. 27. Februar: Wintertriathlon des ASV Gossensaß, Sektion Langlauf. 2. März: 27. Ridnauner Volkslauf. Infos: www.sv-ridnaun.it.
Unterhaltung 6., 13., 20. und 27. Februar: Offenes Tanzen des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal, Trens, 20.00 Uhr. erker februar 14
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sonn- & feiertagsdienste
wer, wo, was, wann ...
Apotheken
01.02. – 07.02.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 08.02. – 14.02.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 15.02. – 21.02.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 22.02. – 28.02.: Stadtapotheke Tel. 765397 01.03. – 07.03.: Apotheke Wiesen Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. Praktische Ärzte
08.02.: 09.02.: 15.02.: 16.02.: 23.02.: 23.02.:
Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 Dr. Markus Mair Tel. 632085, 329 2395205 Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762
Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden. Bis Mai 2014 ist samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. Tierärzte
08./09.02.: 15./16.02.: 22./23.02.: 01./02.03.:
Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer)
Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: SMS an 333 1516036 (Sabine).
Vereine und Verbände
4 Treffen, jew. Mo., Sterzing, Oberschulzentrum, 16.30 – 19.00 Uhr. Ab 28. Februar: Schnelle Küche für junge Leute, mit Anton Kofler, 4 Abende, jew. Fr., Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 – 22.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 338 1821204 (Claudia, OG Wiesen). Infos und Anmeldung: KVW Bildung Bezirk Wipptal, Tel. 0472 751152, bildung.wipptal@kvw.org, www.kvw.org
KVW
Jugenddienst/ Jugendtreff
Ab 3. Februar: 10-Finger-Tippsystem in 6 Stunden, mit Markus Egger, 4 Abende, jew. Mo. und Mi., Sterzing, Handelsoberschule, 18.30 – 20.00 Uhr. 4. Februar: Aktiv gegen die Frühjahrsmüdigkeit, mit Monika Engl, Sterzing, KVW Kursraum, 19.30 – 22.00 Uhr. Ab 6. Februar: Massage für zu Hause, mit Helga Gschliesser, 3 Abende, jew. Do., in Sterzing, KVW Kursraum, 19.30 – 21.30 Uhr. Ab 7. Februar: A1.1 Russisch für Anfänger, mit Katja Huebser, 15 Abende, jew. Fr., Sterzing, Grundschule „Don Milani“, 19.00 – 21.00 Uhr. Ab 10. Februar: Natürlich fit! Bewegung und Meditation, mit Martina Saxl, 10 Abende, jew. Mo., Sterzing, Turnhalle „Maria Regina Pacis“, 19.00 – 20.15 Uhr. Ab 18. Februar: Entschlacken, mit Karin Wallnöfer, Sterzing, KVW Kursraum, 19.00 – 21.30 Uhr. Ab 22. Februar: Taschen filzen, mit Maria Anna Ganthaler Hofer, 2 Treffen, jew. Sa., Sterzing, KVW Kursraum, 14.00 – 18.30 Uhr. Ab 24. Februar: 50+ EDV mit viel Spaß und ohne Stress: Grundkurs, mit Patrizia Gianmoena Capitani,
Ab 4. Februar: Hip-Hop-Kurs mit Sarah Astner, 10 Einheiten, jew. Di., Gruppe 1 (7 – 10 Jahre): 17.00 – 18.00 Uhr, Gruppe 2 (11 – 14 Jahre), 18.00 – 19.00 Uhr. 8. Februar: Fahrt ins Kino nach Innsbruck, abends. 15. Februar: Taize-Gebet, Sterzing, Haus „Maria Regina Pacis“, 17.00 Uhr. 18. Februar: „Mini on tour“, Treffen der Ministrantenleiter, Mühlbach. Treffpunkt: Sterzing, vor dem Jugenddienst, 18.45 Uhr. 20. Februar: Rodeln für Jugendliche, Zirog. Treffpunkt: Sterzing, Grundschule Lahn, 14.00 Uhr. 22. Februar: Spielenachmittag der SKJ-Gruppen, Sterzing, Jugenddienst, 14.00 Uhr. 22. Februar: Schneeschuhwanderung, Jaufen, nachmittags. 3. – 7. März: Hip-Hop-Kurs mit Sarah Astner, 5 Einheiten, täglich, Gruppe 1 (7 – 10 Jahre): 9.30 – 10.30 Uhr, Gruppe 2 (11 – 14 Jahre), 10.30 – 11.30 Uhr. 28. Februar: Abschluss der Jugendkampagne „Jugend ist Gegenwart“. Anmeldungen im Jugenddienst/ Jugendtreff: Tel. 0472 767890
ElKi 1. Februar: Krabbelgottesdienst, Margarethenkirche, 16.00 Uhr. 1. Februar: Kasperletheater, 15.00 und 16.00 Uhr. 7. Februar: Spiel und Spaß, turnen und tanzen für Kinder ab 3 Jahren, 5 Einheiten, freitags, 15.00 bis 15.50 Uhr. 7. Februar: Zwergenturnen mit Mami oder Papi für Kinder ab 1 1/2 Jahren, 5 Einheiten, freitags, 16.00 bis 16.50 Uhr. 7. Februar: Vollversammlung, 20.00 Uhr. 20. Februar: Geschichten erzählen, 15.00 Uhr. 22. Februar: Hand- und Fußabdruck aus Ton, 9.00 Uhr. 22. Februar: Kochkurs: Vollwertküche, einfache Gerichte für die ganze Familie, 14.00 – 18.00 Uhr. 28. Februar: Spinning, 10 Einheiten, freitags, 19.30 Uhr. Tauschmarkt: Tel. 333 7866337; Di, 9.00 – 11.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr; Mi, 9.00 – 11.00 Uhr; Fr, 15.00 – 17.00 Uhr. Infos: Tel. 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it, www.elki.bz.it
Kolpingfamilie 16. Februar: Familienrodeln aller Kolpingfamilien, Algund. Infos. Tel. 338 1039988. Jeden Mittwoch Seniorentreff in der Kolpingstube, 14.30 Uhr.
Märkte 5. und 20. Februar: Krämermarkt, Brenner, Marktplatz, ab 9.00 Uhr. 24. Februar: Vieh- und Krämermarkt, Sterzing, Eisackstraße und Nordparkplatz, ab 8.00 Uhr.
Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg: Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13: Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167
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Sou, ‘s Johr isch lous gongen, und eigentlich geaht’s wie olm gleich weiter… Man hot jo a Weilile nicht mehr gheart, ober scheinbor wiehln se olm nou weiter. Ob i des nou derlebm wear, dass des Loch untern Brenner fertig weard? Iatz guet, des daurat jo leimehr a zwelf oder dreizehn Johr, noar kanntn jo schun die earschtn Zige mit an Mords Schwung do unter insere Fieße durchpleschn. Und sischt daurt’s holt a bissl länger. Sell isch man ba de effntlichn Bauereidn jo eh giwehnt. ‘S Geld därf holt nit ausgiehn, weil wos tat man noar mit an holbfertign Tunell in Berg eichn. Zin Schwammlerzichtn war’s Loch jo iatz schun viel zi groaß! Wortmers o. Hetzig isch fir mi uenfoch sell, dass de, de fir den Bebete sein, a iberzeigg sein, dass der Bau a fertig weard, und die Gegner wieder olle ginau wissn, dass der Tunell nie funkzioniern weard in Zukunft. Und do mechtsche di nou auskennin. Inzwischen gebm mir ins mit der Gegnwort awie o. Sumsn kanntsche do amol ban Wetter. Des hoaßt, i nit, weil i nimm’s, wie’s kimp. Do kanntsche di sischt woll toatärgern: zearscht kuen Schnee, noar viel Schnea, noar Regn, noar wieder kolt, drau wieder worm. As wie wenn des der Peatrus olls zifleiß tatt! Und nou eppas Interessants hon i a derfrogg: Huire weard wieder amol in Stott-Tiattr a Sterzarett augfiert. Isch a Weile her, dass i des ‘s leschte Mol gsechn hon. Jo schier hatt i vergessn, dass es des iberhaupp gebn hott. Umso besser, wenn sich a poor zommgitun hobn, und wieder eppas Luschtigs und Hetzigs af die Bühne bringen. Schaug mer, wie’s weard. 93
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Erker
Der _ erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten : Montag - Freitag: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Dienstag und Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber:
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Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Sportredaktion: Bernhard Fichter (bf), erkersport@yahoo.it Redaktion italienischer Teil: Alberto Perini (ap) Sekretariat/ Werbung: Erna Eisendle (erna@dererker.it) Grafik & Layout: Alexandra Martin (grafik@dererker.it) Mitarbeiter dieser Nummer: Roberto Dinale, Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Luis Palla, Norbert Plattner (pn), Siegfried Siller (ss), KarlHeinz Sparber, Klaus Steckholzer, Martin Wieser, Chiara Martorelli (cm), Dario Massimo (dm), Mirko Minzoni (mm) Foto Titelseite: Nicolo Derigis Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9. 12. 1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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rätselauflösung jänner •L•K•L•R••I•Q••R QUARTINUSURKUNDE •STERZINGERMOOS• ET•II•L••BE•TICK •EISACKUFER•ESHU ERL•NERZE••PNEUS •WONGROWITZ•F•NS TENNE•K•NIEDRIG• •IA•LIONS••NAHET OB•E•RD•TUA•URLA •COLLEISARCO•OBL THREE•LAUBEN••US •EBNER•MBIT•SACK UNED•ONS•SOTSCHI Lösungswort: NEUERLANDTAG erker februar 14
vor 100 jahren
05.02.1914 (Ein Sterzinger Gastwirtssohn) wollte gestern Weinfässer vom Bahnhof in die Stadt führen, als die Pferde plötzlich scheuten und in die Stadt rannten, wo sie aufgefangen wurden. Der Gastwirtssohn kam mit einer leichten Verletzung davon. Der Wagen wurde teilweise zertrümmert. (Brixener Chronik) ••• 05.02.1914 (Sterzing. Schuhmacherfachkurs). In der Zeit vom 12. Jänner bis 1. Februar wurde hier unter Leitung des Fachlehrers Herrn Valentin Wiggiser aus Bozen ein Schuhmacherkurs abgehalten, an dem 18 Gehilfen teilnahmen. Es wurden 230 Paare Herren- und Damenschuhe erzeugt. Am 1. und 2. Februar wurden die sehr hübschen Erzeugnisse im kath. Vereinshause, wo der Kurs abgehalten wurde, ausgestellt. Die Teilnehmer waren in ihrem Bestreben, gediegene Arbeiten zu liefern, sehr ehrsüchtig und strebsam und die Meister, die am Erfolg der Tätigkeit zweifelten, angenehm enttäuscht. (Brixener Chronik) ••• 06.02.1914 (Innerpfitsch, Dienstbotenprämie). Der hohe Landeskulturrat hat eine Dienstbotenprämie von 100 Kronen gespendet an Agnes Volgger für langjährige treue Dienstleistungen. Dieselbe dient schon an 50 Jahre treu besorgt beim Unterholzerbauer, bei ihren Verwandten. In Gegenwart der Angehörigen wurde die Prämie bei einer kleinen geselligen Zusammenkunft von dem Gemeindevorsteher überreicht. Wer so lange treu gedient hat, mag sich einer solchen Auszeichnung gebührend freuen. (Tiroler Volksbote) ••• 06.02.1914 (Gossensaß. Feuerwehrmedaille). Den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr in Gossensaß, Alois Mayr, Konrad Mayr und Johann Graber wurde die Ehrenmedaille für 25 jährige verdienstliche Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerwehr- und Rettungswesens zuerkannt. (Tiroler Volksbote) ••• 06.02.1914 (Sterzing. Gerichtstage). Im Jahre 1914 werden im Sprengel des Gerichtsbezirkes Sterzing außerhalb des Gerichtssitzes in den nachstehend bezeichneten Gemeinden regelmäßige Gerichtsamtstage abgehalten werden. 1. Pfitsch am 21. April, 7. Juli
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und 13. Oktober beim Gastwirt Karl Rainer in St. Jakob, Innerpfitsch. 2. In Ridnaun am 12. Mai, 15. September und 1. Dezember im Hotel „Sonklarhof“ von 8 Uhr früh bis 2 Uhr nachmittags. (Tiroler Volksbote) ••• 07.02.1914 (Ein gewalttätiger Kaminkehrer). Am 19. November erschien bei Kreszentia Sommavilla in Niederried bei Sterzing der Kaminfegergehilfe Stefan Jancikovic, um den Kamin zu kehren. Es entspann sich zwischen beiden ein Wortwechsel, in dessen Verlauf Jancikovic der Sommavilla die Hand derart ins Gesicht schlug, daß ihr ein Zahn gelockert wurde und sie aus Nase und Mund blutete. Der Geselle ging dann daran, den Kamin zu kehren. Sommavilla machte eine Bemerkung und Jancikovic stieg aus dem Kamin herunter und bearbeitete die Sommavilla derart, daß sie zwei Rippen gebrochen hatte und bewußtlos liegen blieb. Wegen dieses Vorfalles hatte sich Jancikovic, der als sehr roher und gewalttätiger Mensch geschildert wird, vor dem Kreisgerichte Bozen zu verantworten. Dasselbe verurteilte Jancikovic zu sechs Monaten schweren Kerker. (Der Tiroler) ••• 07.02.1914 (Leichenfund). Am 24. Februar wurde in Stilfes auf dem Wege die Leiche der 51jährigen Kleinhäuslersfrau Johanna Burger, geb. Zößmayr, aus Feldthurns, wohnhaft gewesen in Pfulters, Gemeinde Stilfes, aufgefunden. Frau Burger hatte kurz vorher allein die Kirche in Stilfes verlassen und war im Begriffe gewesen, sich in ihre Wohnung nach Pfulters zu begeben, wurde aber auf dem Wege infolge Herzschlages vom Tode ereilt. (Der Tiroler) •••
Wetter scheinen wir es in Sterzing besser zu haben als andernorts. Schnee und Kälte wenig, Sonnenschein genug. Daher ist es erklärlich, daß am 7. des Monats auf einem Berg, Seehöhe wenigstens 1150 Meter, Zeitlosen gefunden wurden. Während bei uns der Winter zu Ende ist, scheint es in Nordamerika, das mit uns fast die gleiche Lage hat, erst recht zu beginnen. Von New York z. B. wird ein ungeheurer Schneefall gemeldet. Es fielen derartige Mengen Schnee, daß die Stadt 70.000 Schneeschaufler aufnehmen mußte, um die Straßen offen zu halten. In Deutschland macht sich die Schneeschmelze bereits stark bemerkbar, die Flüsse gehen hoch. (Tiroler Volksbote)
20.02.1914 (Tiroler Volksbote) ••• 20.02.1914 (Sterzing). Oberhalb Gasteig bei der ersten Kurve des Jaufentaler Weges, gerieten neulich ein paar Pferde samt einer Fuhre Bretter, der Holzhandlung Stötter gehörig, über den Weg und stürzten über die 4-5 Meter hohe Mauer auf die Jaufenstraße, wo das eine Pferd von der Fuhre erschlagen wurde. Das andere Pferd und der Fuhrmann kamen mit dem Schrecken davon. – Fuhr da jüngst ein Bauer mit einem Pferde nach Hause und das Unglaubliche geschah, daß er es auf dem halben Weg verlor. Am anderen Tag wurde es in der Nähe des Bahnhofes gefunden. Ich kann mir die Sache nur so erklären, daß er wahrscheinlich doch mehrere Tiere heim zu befördern hatte. (Tiroler Volksbote) •••
20.02.1914 (Vom Wetter). Die Herrschaft des Winters ist vorbei, die Kälte ist gebrochen. Leise streicht bereits die milde Südlandsluft durch das Land und leckt an den Schneeflächen und reißt bald da bald dort schon kleinere und größere Löcher in die weiße Winterdecke. Merkwürdig bei der fast 6wöchentlichen Kälte ist, daß im Hochgebirge ein ziemlich milder Winter war. Stilfs im Vinschgau z. B. berichtet, daß sie mit Staunen von der großen Kälte lasen, bei ihnen habe es nie mehr als 5 Grad gehabt. Mit dem
20.02.1914 (Gossensaß). Die Realitäten des M. Gröbner in Gossensaß, die mit einer halben Million Schulden belastet waren, wurden von Hörtnagl aus Innsbruck für Hans Gröbner Junior um 152.000 Kronen erstanden. (Tiroler Volksbote)
Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber
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