Erker 02 2017

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Erker

Jahrgang 29 - Februar 2017

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

: n o i t a r g e t In s e l u k r e H e n i e e b a g f u a

GESUNDHEIT I Im Gespräch mit Dr. Wilhelm Seppi TOURISMUS I Die Entwicklung seit 1950 KULTUR I Filmschauplatz Sterzing


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EDITORIAL

INTEGRATION: EINE HERKULESAUFGABE I 22 Die Zuwanderung und damit das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Religionen stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Eine aktuelle Studie der EURAC analysiert, wie Südtirols Gemeinden Integration handhaben. Der Erker hat die Ergebnisse unter die Lupe genommen.

BEVÖLKERUNG

Gemeindestatistiken 2017 I 10 IM BLICKPUNKT

Alte und neue Mauern in und um Europa I 12 TOURISMUS

Die Entwicklung seit 1950 I 16 GESUNDHEIT

Im Gespräch mit Dr. Wilhelm Seppi I 26 KULTUR

Filmschauplatz Sterzing I 52 SPORT

Nils Larch im Porträt I 66 WIPPTAL

In aumento la popolazione I 58 SOCIALE

Associazione “LA STRADA-DER WEG” I 59 SPORT

Hockey: il 12° posto è realtà I 65

ERKER extra

Rodelspaß & Hüttengaudi I 72 - 73 Einrichten & Wohnen I 74 - 83

Leserbriefe I 4

Jahrestage I 90

Chronik I 6

Aus der Seelsorgeeinheit I 95

Rechtsfragen I 20

Impressum I 96

Unter die Lupe genommen I 45

Veranstaltungen I 98

Woher stammt der Name? I 56

Gemeinden I 99

Gesundheit I 84

Kleinanzeiger I 100

Leute I 86

Sumserin I 102

Rezept I 87

Vor 100 Jahren I 103

Unterhaltung I 88

Liebe Leserin, lieber Leser, Herkulesaufgaben stellen Menschen vor eine ganz besondere Herausforderung. Manchmal erscheinen sie übergroß, nur mit übermenschlichen Kräften bezwingbar. Manchmal erweisen sie sich jedoch auch als machbar. Die Integration ausländischer Mitbürger ist in der Tat eine solche Aufgabe. Wie sich die Wipptaler Gemeinden dieser stellen können, geht Redakteurin Susanne Strickner im Gespräch mit EURAC-Forscherin Johanna Mitterhofer nach. Durchaus eine Herkulesaufgabe hat auch der Südtiroler Sanitätsbetrieb zu stemmen, erweist sich doch der gravierende Hausärztemangel im Wipptal als Problem, das mittlerweile über den Bezirk hinaus hohe Wellen schlägt. Redakteurin Astrid Tötsch hat Ursachenforschung betrieben – eine Lösung ist vorerst allerdings nicht in Sicht. Und auch in sportlicher Hinsicht werden in den nächsten Tagen herkulische Kräfte vonnöten sein, wenn die Broncos – nach dem Grunddurchgang in der neu gegründeten Sky Alps Hockey League auf dem enttäuschenden zwölften Platz – die Qualifikation für die Play-offs noch schaffen wollen. Ein hartes Stück Arbeit steht dem Wipptal also bevor. Da kommen unsere Tipps für gesellige Rodelpartien und eine extra Portion Hüttengaudi gerade richtig. Denn nach der Arbeit kommt immer das Vergnügen – wäre ja noch schöner ...

Redakteurin

Nächster Redaktionsschluss:

15.02.2017

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LESERBRIEFE

Italien in der Dauerkrise – Eine Ursachenforschung Erker 01/2017

„Bei der Wiedererrichtung der Republik 1945 spielten katholische Politiker wie Alcide Degasperi eine verhängnisvolle Rolle, als sie die Kommunisten zu Staatsfeinden erklärten, deren Partei außerhalb des arco costituzionale stehe und mit allen Kräften von einer Regierungsbeteiligung (und einer möglichen unblutigen Machtübernahme) fernzuhalten sei.“ Das schreibt Professor Max Haller in seinem Gastkommentar im letzten Jänner-Erker. Eine merkwürdige Aussage! Kann man einem katholischen Politiker wirklich vorhalten, dass er eine Machtübernahme der Kommunisten verhindern wollte? Dabei stimmt es nicht einmal: Die Kommunisten waren mit den ersten drei Kabinetten De Gasperi sehr wohl an der Regierung beteiligt und zwar von 1945 bis zur Regierungskrise im Juni 1947, die zu den Neuwahlen von 1948 führte, bei der die Democrazia Cristiana 48,5 Prozent der Stimmen und die absolute Mehrheit in der Abgeordnetenkammer erhielt. Auch war die Kommunistische Partei sehr wohl und unwidersprochen Teil des „arco costituzionale“. Mit diesem Begriff, der allerdings

erst in den sechziger und siebziger Jahren gebräuchlich wurde, umschrieb man alle Parteien, die bei der Verabschiedung der Verfassung mitgewirkt hatten, also auch die KPI, nicht aber den MSI. Im Prinzip handelte es sich sogar um einen Begriff, der dazu diente, die in der Opposition stehende KPI doch in einem bestimmten Maße in die Politik der Regierungsparteien mit einzubeziehen, etwa bei der Wahl von Sandro Pertini zum Staatspräsidenten durch alle Parteien des arco costituzionale im Jahr 1978. Reinhard Fuchs, Sterzing

Eine Mutter klagt an Mein Sohn M. leidet schon mehrere Jahre an der Knochenkrankheit HMSN (Hereditäre-Motorisch-Sensible-Neuropathie) und hat physische Schwierigkeiten, seine derzeitige Arbeit trotz zuerkannter 70-prozentiger Invalidität durchzustehen. Die auftretenden Schmerzen sind oft kaum auszuhalten. Sohn M. wurde im Juni 2014 in Innsbruck operiert, ohne Erfolg. Die Schmerzen verblieben, ja, sie wurden noch stärker. Die Ärzte wussten keinen Rat mehr.

In der Folge suchte er einen Arzt nach dem anderen auf, alles vergebens. Eines Tages hörte er von einem Klinikum in Augsburg mit einer speziellen Knochenabteilung. Dort ließ er sich Ende August 2015 nochmals operieren und hoffte, dass sich sein Zustand nun entscheidend verbessere. Doch dem war nicht so. Er konnte seiner Arbeit als Hydrauliker nicht mehr nachgehen. Was er mitmachen musste, kann nur er selbst beschreiben. Die derzeit leichtere Arbeit bereitete und bereitet ihm immer wieder Schmerzen am kranken Bein, so dass er sich gezwungen sah, bei der zuständigen Invaliditätskommission in Brixen um eine geringfügige Erhöhung seiner Invalidität um noch einmal fünf Prozent anzusuchen, um eine Reduzierung seiner Arbeitszeit zu erreichen. Doch ohne Wenn und Aber wurde dieses zweite Gesuch abgelehnt. Auch sein Hausarzt schüttelte den Kopf und konnte diese Entscheidung nicht verstehen. Er riet uns, in Bozen gegen diese Entscheidung einen Rekurs einzulegen. Wir taten dies und M. bekam am 29. November 2016 einen Termin bei der zuständigen Kommission in Bozen. Doch die Mitglieder dieser Kommission lehnten wieder ab, ohne sich die Röntgenbilder des kranken Beines von M. näher anzuse-

hen und den Brief der Hausärztin zu lesen. Ich als Mutter frage mich nun: Wie kann es sein, dass auch diese Kommission meinen Sohn abgewiesen hat? Was denken sich diese so genannten Fachleute, einen Patienten, der immer wieder über starke Schmerzen bei der Arbeit, die er im Stehen verrichten muss, klagt, einfach so fortzuschicken? Das ist einfach lächerlich. Und noch etwas: Ich kenne Leute, die zu bequem sind, um zu arbeiten, und doch eine Invalidenrente beziehen. Ohne Beziehungen geht eben nichts. Ich finde, dass es eine Schande ist, wie man mit meinem kranken Sohn umgeht. Und dies dürfte kein Einzelfall sein. Maria Sparber, Sterzing

Riggertalschleife Zur aktuellen Diskussion über die Riggertalschleife möchte ich als Wipptaler an die zuständigen Fachleute folgende Fragen richten: • Sollen in Zukunft drei Züge im Halbstundentakt von Bozen Richtung Brenner fahren (Bozen-Bruneck; Bozen-Brenner; Bozen-Inns-

FUGGERROPPE

Gewolt an Frauen: Gottseidonk ba ins Roppn kuan Thema.

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bruck – durch den BBT)? • Muss man also in Brixen jedes Mal umsteigen, um vom Süden ins Wipptal zu gelangen (auch die Gäste)? • Wenn ein Wipptaler mit dem Zug Richtung Norden (Innsbruck, München) fahren möchte, muss er zuerst nach Brixen oder Bozen, um durch den BBT zum Zielort zu gelangen (auch die Gäste)? • Bei jeder BBT-Veranstaltung wurde bisher immer der Bahnhof Franzensfeste als der zentrale Knotenpunkt beworben, ist dies alles vergessen? • Hat sich das politisch starke Pustertal gegen das schwache Wipptal durchgesetzt, um so die Riggertalschleife zu rechtfertigen?

nicht zu gebrauchen. Sie werden uns ewig auf der Tasche liegen und unsere Sozialsysteme zerstören! Höchste Zeit, Europas Außengrenzen zu schützen! Evi Sparber, Wiesen/ Sterzing

Jungschützen sammeln Spenden

Danke für die Rückmeldung und die Diskussion! Oswald Überegger, Mauls

Reden wir endlich Klartext! Nicht nur die sich häufenden sexuellen Übergriffe, die wachsende Kriminalität, die fortschreitende Verwahrlosung und Verslumung ganzer Stadtviertel europaweit und nicht zuletzt die islamischen Terroranschläge sind die Folgen einer verfehlten, verantwortungslosen Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik. Fakt ist, dass der Großteil der Menschen, die nach Europa kommen und noch kommen werden, im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention keine Flüchtlinge sind. Es sind großteils illegale Einwanderer. Viele kommen aus antidemokratischen, rückschrittlichen und gewaltbereiten Kulturen. Sie werden sich wohl nie integrieren und sind für den europäischen Arbeitsmarkt

Das Erntedankfest und das Basteln von Adventkränzen sind seit vielen Jahren bei den Jungschützen von Pflersch zur Tradition geworden. Beim Erntedankfest ging der gesammelte Erlös von 249 Euro an die Caritas für die Erdbebenopfer in Mittelitalien. Durch den Verkauf der Adventkränze konnten 297 Euro für den Herz-Jesu-Notfonds der Schützen gespendet werden. Jungschützenbetreuerin Rosmarie Öttl-Pallestrong,Pflersch

DANKE an den ehrlichen Finder meiner Geldbörse, die ich am Sonntag, den 15. Jänner beim Rodeln am Roßkopf verloren habe. Der unbekannte Finder hat sie bei meinen Eltern hinterlassen. Danke für Deine Ehrlichkeit! Dietmar Sparber Erker 02/17

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CHRONIK Hochferner Brenner Wilder Freiger

Kalter Dreikönigstag 6. Jänner: Am Dreikönigstag wird an der Wetterstation am Signalgipfel (Wilder Freiger, 3.399 m) im hintersten Ridnauntal mit -28,5° C die beinahe absolute Minustemperatur erreicht. Der Kälte-Rekord wurde dort am 10. Februar 2012 mit -32,1° C gemessen. Am Jaufenkamm lag die Temperatur zu Dreikönig bei -22,1°C.

Tödlicher Absturz

Flüchtlingshelfer als Schlepper 6. Jänner: Die Polizei hebt einen von Berlin aus agierenden internationalen Schlepperring aus. Am Brenner wird im Zuge der seit Juli 2016 laufenden Operation „Nockel“ der 38-jährige Iraker Firas Fadel verhaftet. Dem Flüchtlingshelfer, der in der von Volontarius geführten Einrichtung am Brenner arbeitet, wird vorgeworfen, zwischen 500 und 700 Euro pro Person kassiert zu haben, um diese über den Brenner zu führen. Ermittelt wird auch gegen weitere Personen in Südtirol, welche die illegale Einreise nach Deutschland über den Brenner begünstigt haben sollen.

3. Jänner: Die 41-jährige Patrizia Ziegler aus Bayern stürzt in der Hochferner-Nordwand in den Tod. Sie wollte mit einem Bergkameraden die Nordwand durchsteigen, verlor den Halt und stürzte im unteren Teil der Wand über eisiges Gelände 150 m ab. Ihr Kollege wurde mit dem Rettungshubschrauber zu Tal gebracht.

Sterzing

Sebastianiprozession 20. Jänner: Eine große Schar Gläubiger, denen auch die klirrende frühmorgendliche Kälte nichts anhaben konnte, zieht in einer feierlichen Prozession zu Ehren ihres Stadtpatrons, des hl. Sebastian, vom Stadtplatz zur Pfarrkirche. Früher hielten am Tag des Stadtheiligen die Geschäfte geschlossen, die ABC-Schützen hatten schulfrei. Ridnaun/ Brenner

Fuchsbandwurm im Wipptal Bei zwei Füchsen in den Jagdrevieren Brenner und Ridnaun wird der Fuchsbandwurm, ein auch für Menschen gefährlicher Parasit, festgestellt. Bandwurmeier werden über den Kot befallener Füchse ausgeschieden. Werden sie über die Nahrung oder über die Luft aufgenommen, entwickeln sich daraus im menschlichen Körper Finnen, die lange Zeit unentdeckt bleiben können.

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Penserjoch

Pflersch

Kanadierin am Zinseler verunglückt

Paragleiter verletzt

1. Jänner: Am Neujahrstag verunglückt die 24-jährige Chelsea Rebecca Alvarez aus Kanada auf dem Rückweg vom Zinseler tödlich. Die Verlobte des Broncos-Stürmers Colin Behenna stürzt an einer eisigen Stelle rund 150 m über felsiges Gelände ab und kann nur noch tot geborgen werden. Sie war in Begleitung ihrer beiden Brüder und verbrachte mit ihnen und den Eltern den Weihnachtsurlaub im Wipptal.

31. Dezember: Zu Silvester verunglückt am Nachmittag nahe der Grubenalm in Pflersch auf rund 2.000 m Meereshöhe ein Paragleiter. Der Mann zieht sich bei der harten Landung mittelschwere Verletzungen zu und wird mit dem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus von Brixen gebracht.


Arbeiten am Mareiter Bach abgeschlossen

© LPA

In Mareit hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung

Nord umfangreiche Arbeiten zur Absenkung des Mareiter Baches

durchgeführt. Auf rund 400 m Länge wurden die bestehenden Querbauwerke abgetragen, das Bachbett wurde um rund 1,30 m tiefergelegt. Die Ufermauern und das neue Bachbett wurden mit Gurten aus Zyklopensteinen mit Beton gesichert. Durch diese Vergrößerung des Abflussquerschnittes wurde das Risiko einer Überschwemmung des Dorfes und jenes einer Verklausung der Brücken durch Schwemmholz verringert, vor allem im Bereich der Fußgängerbrücke. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch die Trinkwasserleitung tiefer verlegt. Die Arbeiten mit Gesamtkosten von 900.000 Euro wurden zur Gänze mit EU-Geldern finanziert.

Wildbachverbauung am Eisack Aufgrund des günstigen Wetters im vergangenen Herbst und des niedrigen Wasserstandes hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz die Arbeiten am Eisack wieder aufgenommen. Im Abschnitt zwischen Stilfes und Mauls wurden im Bachbett Zyklopensteine verlegt. „Ziel dieses Projektes ist es, Bachbett und Ufer des Eisacks strukturreicher zu gestalten und den Fluss im Bereich

einiger seiner Zuflüsse fischpassierbar zu machen. Geplant sind auch Flussaufweitungen“, so Projektant und Bauleiter Andreas Vettori. Im Frühjahr 2016 wurde zwischen Franzensfeste und Freienfeld mit Ausgleichsmaßnahmen zum Bau des Brennerbasistunnels begonnen. Das Gesamtprojekt wird mit 372.600 Euro finanziert, wovon in die laufenden Arbeiten rund 50.000 Euro investiert werden.

TED ERGEBNIS JÄNNER

Sind Sie mit dem kürzlich genehmigten Landesgesundheitsplan einverstanden? DIE FEBRUAR-FRAGE

Empfinden Sie den derzeitigen Hausärztemangel im Wipptal als besorgniserregend?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! Erker 02/17

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AKTUELL

Abgeblitzt Wipptal

Niedrige Arbeitslosenrate

Wipptal

Vier Konkurse angemeldet 2016 wurden in Südtirol 56 Konkurse angemeldet, zehn weniger als 2015. Die Zahl der eröffneten Konkursverfahren ist die niedrigste der vergangenen zehn Jahre. 59 Konkurse wurden im vergangenen Jahr landesweit abgeschlossen. Im Wipptal wurden vier Konkursverfahren eingeleitet. Damit führt der Bezirk die Rangordnung der Konkursverfahren nach Anzahl der Betriebe trotz geringer absoluter Anzahl mit 3,1 Verfahren je 1.000 Unternehmen an.

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Am 21. Jänner wurde die Band Tu Na Kata im Sterzinger Stadttheater mit dem „Preis der Menschlichkeit“ ausgezeichnet. Alle zwei Jahre wird dieser Preis von den sieben Südtiroler Kiwanis Clubs für herausragende menschliche Taten und Werke verliehen. Den Preis nahmen Uschi Perini und Paolo „Jack“ Alemanno in Empfang.

Ideen für die Stadteinfahrt von Sterzing Schüler des Spezialisierungsjahres für Garten- und Landschaftsbau der Fachschule Laimburg präsentierten vor kurzem Vorschläge für die Neugestaltung des Kreisverkehrs an der Brennerstraße. Im Sitzungssaal der Stadtgemeinde Sterzing stellten die fünf angehenden Landschaftsgärtner der Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg zwei neue Konzepte für einen Kreisverkehr mit einem Durchmesser von rund 30 m an der Brennerstraße vor. Grundsätzliche Überlegungen für die Gestaltung waren standortbedingte Wind- und Frosthärte sowie möglichst einladende und pflegeleichte Grünflächen, die den Hauptzugang nach Sterzing markieren. Lokale Materialien und alpine Pflanzenarten mit geringen Pflegeansprüchen prägen beide Vorschläge. Das erste Konzept entstand aus der Idee, Silberquarzit aus Pfitsch und Grassteiner Granit aus Brixen als harte Materialien mit lebenden, meist immergrünen Pflanzen zu kombinieren. Ein zwei Meter hoher Berg aus Steinen dominiert die Fläche, darum herum befinden sich einzelne Findlinge und Pflanzengruppen. Zugewachsene Flächen, kombiniert mit einer Mulchschicht, sollen diese trockenverträgliche Bepflanzung möglichst pflegeleicht erhalten. Im Frühling blühen Schneeheide, Wildtulpen und Zwergschwertlilien, im Herbst niedrige Stauden, im Sommer und Winter prägen immergrüne Zwergnadelgehölze das Bild.

Das zweite Konzept entstand rund um das Thema Wind: Bewegliche Pflanzen und eine Raumaufteilung wie ein Windrad helfen, das Motiv zu erkennen. Eine schmale Baumart mit beweglichen Blättern und unterschiedlichste Ziergräser bewe-

© LPA

Mitte Jänner waren im Wipptal 303 Personen arbeitslos. Gut die Hälfte davon (165) waren Frauen. In der Gemeinde Brenner waren 36 Personen, davon zwölf Frauen, in die Arbeitslosenlisten eingetragen, in Franzensfeste waren es 17 (8), in Freienfeld 33 (19), in Ratschings 52 (43), in Pfitsch 51 (25) und in Sterzing 114 (58). Die Arbeitslosenrate war damit ausgesprochen niedrig. Als arbeitslos scheinen hier auch jene auf, die bis zum Dreikönigswochenende einen Zeitvertrag im Gastgewerbe hatten (rund 15 Prozent) und zu einem Großteil Mitte Februar die Arbeit im Fremdenverkehrssektor wieder aufnehmen werden. Im Wipp- und Eisacktal waren 1.254 Personen (752 Frauen) arbeitslos. Südtirolweit lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote 2016 nur noch bei 2,5 Prozent. Damit geht die Arbeitslosigkeit in Südtirol weiter zurück. Das Land zählte im vergangenen Jahr in dieser Hinsicht zu den besten Regionen Europas.

gen sich mit dem kleinsten Windhauch, immergrüne Hecken teilen den runden Kreisverkehr in Segmente, die durch abgestufte Gräser geprägt sind. Kleiner Zierlauch und frühblühende Wildtulpen und Narzissen ergänzen die Bepflanzung. Helle und dunkle Mulchmaterialien (Silberquarzit aus Pfitsch und Serpentin aus Pfunders) bilden einen Hell-Dunkel-Kontrast. Beide Konzepte fanden so viel Anklang, dass eine Umsetzung beider Vorschläge angestrebt wird.


AKTUELL

BBT-Ausgleichsmaßnahmen nehmen Form an In enger Zusammenarbeit zwischen BBT SE, den Gemeinden im BBT-Projektgebiet, Schienennetzbetreiber RFI, BBT-Beobachtungsstelle und weiteren öffentlichen Institutionen konnten 2016 bei den festgelegten Umweltausgleichsmaßnahmen wichtige Fortschritte erzielt werden. Ein Überblick über die Arbeiten im Wipptal. Franzensfeste In Franzensfeste hat die Gemeindeverwaltung die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED ausgeschrieben. Anfang 2017 werden die Arbeiten umgesetzt. Die Bonifizierung des Militärareals vor der Festung im mit Asbest verschmutzten Gelände wurde abgeschlossen. Eine Untersuchung der Uni Trient hat ergeben, dass der Asbest abtransportiert werden muss. Dieser Vorgang ist mit Kosten von 1,2 Millionen Euro behaftet. Die Behebung des Umweltschadens wird gemeinsam mit dem Bau des Fußballplatzes vollzogen. Bei der Erneuerung des Trinkwassernetzes gibt es ebenso konkrete Fortschritte. Die Arbeiten werden nun mit jenen für das Fernwärmenetz zusammengeführt, um Synergien zu nutzen. Bei den unterirdischen Müllsammelstellen sind noch Genehmigungen von RFI ausständig. Ausgeschrieben wurden auch die Arbeiten für die Lärmschutzbauten in Mittewald. Der Baubeginn wurde von RFI mit Frühjahr 2017 festgelegt. Freienfeld In der Gemeinde Freienfeld wurden weitere Schritte für die Realisierung der künstlichen Überdachung der Bahnstrecke unternommen. Die Details am Ausführungsprojekt werden derzeit noch mit der Gemeinde abgestimmt.

BBT-Umweltausgleichsmaßnahmen in Franzensfeste: Die Trinkwasserleitungen werden erneuert und die öffentliche Beleuchtung auf LED umgestellt.

Der Baubeginn ist für Frühjahr 2017 festgesetzt. Im Anschluss an die künstliche Einhausung werden Lärmschutzwände errichtet. Die Ausschreibung wird derzeit vorbereitet. Aufgrund der Abänderung des nationalen Vergabegesetzes hat man ein Jahr an Zeit verloren. Mit den Bauarbeiten soll noch heuer begonnen werden. Beim Projekt „Geowelt Mauls“ müssen noch Grundverfügbarkeiten geklärt und die Baukonzession beantragt werden. Der Ausbau des Wasserversorgungsnetzes in Freienfeld ist fast abgeschlossen. Auf Wunsch der Gemeinde wird die Position eines Speichers überarbeitet. Gleichzeitig realisiert wurden in einem Teilstück eine Stromleitung und eine Glasfaserleitung. Der Fund von zwei Bomben bei den Grabungen hat die Arbeiten etwas verzögert.

Projektgebiets leisten zu können. Es ist nicht immer einfach, die Interessen und verwaltungstechnischen Vorgaben aller Beteiligten unter einen Hut zu bringen. Die Komplexität der Verfahren in der öffentli-

chen Verwaltung stellt einen großen Aufwand dar. Dennoch können sich die Fortschritte, die 2016 erreicht wurden, durchaus sehen lassen“, so Martin Ausserdorfer, Direktor der BBT-Beobachtungsstelle.

Pfitsch In Pfitsch wurde noch vor Weihnachten das Ausführungsprojekt für die Ersatztrinkwasserversorgung vom Gemeindeausschuss genehmigt. Das Projekt hat sich verzögert, weil die Gemeinde die Verlegung des Glasfasernetzes integriert hat. „Wir sind froh, mit den Ausgleichsgeldern des BBT einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in den Gemeinden des Erker 02/17

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GEMEINDESTATISTIK 2016

Bevölkerung nimmt weiter zu Nicht-EU-Bürger im Bezirk rückläufig/ Positiver Wanderungssaldo eingebremst/ Älteste Wipptalerin 102 Jahre alt von Ludwig Grasl Wir werden immer mehr. Am 31. Dezember 2016 lebten im Wipptal 20.196 Personen und damit um 119 mehr als im Vorjahr. Rückläufig war die Bevölkerung einzig in der Gemeinde Freienfeld. Am stärksten zugenommen hat sie in der Gemeinde Ratschings. Die ausländischen Bürger waren erstmals seit Jahren wieder rückläufig. Der positive Wanderungssaldo im Bezirk wurde eingebremst, die Eheschließungen stagnierten gegenüber dem Vorjahr und wieder deutlich zugenommen haben die Geburten. 20.196 Wipptaler Von den 20.196 zu Jahresende im Wipptal ansässigen Perso-

Wipptaler Bevölkerung 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

17.533 17.849 18.430 19.278 19.541 19.703 19.753 19.914 20.077 20.196

In den vergangenen zehn Jahren ist die Bevölkerung um 1.600 Personen angestiegen.

In Franzensfeste wurde 2016 erstmals wieder die 1.000 Einwohner-Marke durchbrochen.

nen waren 10.300 Männer und 9.896 Frauen. Auch im vergangenen Jahr verzeichnete man in allen sechs Wipptaler Gemeinden einen Männerüberschuss. Auf Bezirksebene gab es 404 und damit um zwei Prozent mehr Männer mehr als Frauen. Mit 119 Personen mehr war der Bevölkerungszuwachs geringer als im Vorjahr (-44 Personen). Seit dem Jahr 2000 ist die Bevölkerung in den sechs Wipptaler Gemeinden um über 2.300 Personen angestiegen, in den vergangenen zehn Jahren betrug die Zunahme über 1.600 Personen. In Franzensfeste konnte erstmals

WIPPTALER BEVÖLKERUNG (STAND 31.12.2016) Gemeinde Männer +15 Frauen +15 Einwohner 2016 +15 Brenner 1.123 +4 1.067 -1 2.190 +3 Franzensfeste 514 +13 495 +7 1.009 +20 Freienfeld 1.373 -12 1.296 -4 2.669 -16 Pfitsch 1.530 +12 1.476 +28 3.006 +40 Ratschings 2.285 +18 2.162 +28 4.447 +46 Sterzing 3.475 +2 3.400 +24 6.875 +26 Wipptal 10.300 +37 9.896 +82 20.196 +119

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seit dem Wegfall der Zollämter (+40). In Sterzing ist die Bevölkenach Inkrafttreten des Schenge- rungszunahme (+26) hingegen ner Abkommens im Jahr 1995 die gegenüber den vergangenen Jah1.000-Einwohner-Marke wieder ren deutlich abgeflaut. überschritten werden (+20). Der anhaltende BevölkerungsanWährend in FreienGeburten 2016 feld die BevölkeMädchen Buben gesamt +2015 rung im vergange- Gemeinde 11 15 26 +3 nen Jahr als einziger Brenner Franzensfeste 5 13 18 +6 Gemeinde rückläufig war (-16), stagnier- Freienfeld 13 9 22 -2 te sie in der Gemein- Pfitsch 14 18 32 +0 de Brenner (+3). Ratschings 38 20 58 +16 Am stärksten zugeSterzing 37 45 82 +12 nommen hat sie in Wipptal 118 120 238 +35 der Gemeinde Ratschings (+46), deutlich auch ein stieg im Wipptal war im verganweiteres Jahr in Folge in Pfitsch genen Jahr zum einen erneut auf AUSLÄNDER 2016 Gemeinde EU-Bürger Nicht-EU-Bürger Brenner 95 268 Franzensfeste 52 193 Freienfeld 80 48 Pfitsch 60 162 Ratschings 89 59 Sterzing 210 372 Wipptal 586 1.102

gesamt 363 245 128 222 148 582 1.688

% 16,6 24,3 4,8 7,4 3,3 8,5 8,4

+2015 +5 -9 +0 -2 +3 -37 -40


Ausländeranteil bei 16,6 Prozent

Weiterhin deutlich positiver Wanderungssaldo

In allen anderen Gemeinden waren mehr GeburBRENNER PFITSCH ten als im Vorjahr zu verzeichnen. STERZING Den stärksten GeEinzige Wipptaler burtenanstieg verGemeinde mit RATSCHINGS zeichnete die GeBevölkerungsrückgang (-16) 1.688 Ausländer meinde Ratschings FREIENFELD Die ausländischen Bürger im Be- (+16). Mit 58 Neuzirk sind nämlich 2016 erstmals geborenen ist Geburtenstarker seit Jahren wieder weniger ge- 2016 ein besonJahrgang mit 58 Wieder 1.000worden, und zwar in beinahe al- ders geburtenstarFRANZENSFESTE Neugeborenen Einwohner-Marlen Gemeinden. Ihr Anteil an der ker Jahrgang. Deutlich wenike durchbrochen Gesamtbevölkerung sank von 8,6 Waren die Geburger Nicht-EUBürger (-53) auf 8,4 Prozent. Lebten 2015 im ten im Jahr 2015 Wipptal 1.728 Menschen mit bezirksweit rückMigrationshintergrund, waren es läufig (-33), haben im vergangenen Jahr noch 1.688 sie im vergangenen Jahr wieder zu- 864 Zuwanderungen 57 Eheschließungen ein abso(-40), davon 1.102 Personen aus genommen (+35) und in etwa den Der positive Wanderungssaldo luter Tiefststand erreicht worNicht-EU-Ländern und 586 aus Stand von vor zwei Jahren erreicht. (+51) im Wipptal hielt auch im den. dem Schengen-Raum. Während Besonders beliebte Namen waren vergangenen Jahr an, war aber 2016 die Zahl der EU-Bürger leicht Leonardo in der Gemeinde Bren- gegenüber 2015 deutlich schwäÄLTESTE (+14) angestiegen ist, ist jene der ner, Sara(h) und Fabian in Freien- cher. Es gab 864 ZuwanderunGEMEINDEBÜRGER Nicht-EU-Bürger relativ deutlich feld, Thea, Lukas und Matthias gen (+25), denen 813 Abwan(Stand 31.12.2016) (-54) gesunken. in Pfitsch, Julia und David in Rat- derungen (+66) gegenüberstanBRENNER Besonders auffallend war der schings sowie Greta, Jonas, Josef, den. Wesentlich mehr Zu- als AbAdolfina Rauchegger Wackerle Rückgang (-53) im vergangenen Leonardo und Moritz in Sterzing. wanderungen gab es 2016 nur (4.12.1920) Jahr in Sterzing. Auch in Franzensin der Gemeinde Pfitsch (+35). In Max Rainer (1.08.1923) feste, wo seit Jahren schon jeder 151 Todesfälle allen anderen Wipptaler GemeinFRANZENSFESTE vierte Bürger einen Migrationshin- 2016 sind im Wipptal 151 Per- den hielten sich diese in etwa die Waltraud Steinkeller (23.04.1921) tergrund aufweist, kam es zu ei- sonen gestorben, neun mehr als Waage. Auffallend stark eingeFranz Tavella (17.02.1922) nem leichten Rückgang (-1,4 %). im Vorjahr. Damit ist die Sterbe- bremst wurde der positive WanFREIENFELD In der Gemeinde Brenner ist der rate im Bezirk seit Jahren in etwa derungssaldo in Sterzing. Zum Anna Schwitzer (13.03.1914) Wilhelm Wieser (9.05.1926) Anteil der ausländischen Bevölke- gleichbleibend. Vergleich: Vor drei Jahren sind rung hingegen ein weiteres Jahr in 19 Todesfälle (+4) gab es in der Ge- im Wipptaler Hauptort noch 230 PFITSCH Aloisia Vent (12.08.1919) Folge leicht angestiegen und liegt meinde Brenner, sechs (-1) in Fran- Personen mehr zu- als abgewanAlois Kinspergher (19.06.1922) nun bei 16,6 Prozent. zensfeste, 13 (-2) in Freienfeld, 27 dert. (-7) in Pfitsch, 21 und damit gleich RATSCHINGS Anna Staudacher (9.04.1921) 238 Geburten viele wie im Vorjahr in Ratschings 74 Trauungen Sebastian Gschnitzer (20.01.1922) 238 Wipptaler Babys erblickten und 65 (+1) in Sterzing. 74 Paare und damit um drei STERZING 2016 das Licht der Welt, davon Der Geburtenüberschuss – er errech- weniger als 2015 gaben sich im Giuseppina Widmann (13.12.1918) 118 Mädchen und 120 Buben. Al- net sich aus der Differenz zwischen vergangenen Jahr das Ja-Wort. Erich Kofler (3.09.1921) lein in der Gemeinde Freienfeld ka- den Geburten (238) und den Todes- 27 Paare (-2) traten vor den men weniger Kinder zur Welt als fällen – betrug im vergangenen Jahr Traualtar, 47 (-1) schlossen den im Vorjahr, in Pfitsch waren es mit 87 Personen. Er war damit um 25 Bund fürs Leben vor dem Stan102 Jahre 32 genau gleich viele wie 2015. Personen höher als im Jahr zuvor. desbeamten. 2013 war mit nur Anna Schwitzer aus Freienfeld ist die älWANDERUNGSSALDO 2016 EHESCHLIESSUNGEN 2016 teste Bürgerin des Gemeinde Abwanderungen Zuwanderungen Wanderungssaldo Gemeinde standesamtlich kirchlich gesamt +2015 Wipptales. Sie wird Brenner 126 122 -4 Brenner 7 5 12 -2 am 13. März 103 Franzensfeste 51 59 +8 Franzensfeste 3 1 4 +1 Jahre alt. Erich KofFreienfeld 87 83 -4 Freienfeld 2 1 3 -2 ler aus Sterzing – er Pfitsch 126 159 +35 Pfitsch 5 8 13 +2 wurde am 3. SepRatschings 86 95 +9 Ratschings 10 4 14 -4 tember 1921 geboren – ist der betagSterzing 337 346 +9 Sterzing 20 8 28 +2 E teste Wipptaler. Wipptal 813 864 +51 Wipptal 47 27 74 -3 einen deutlichen Geburtenüberschuss und einen anhaltenden, wenngleich eingebremsten positiven Wanderungssaldo zum anderen zurückzuführen, erstmals seit Jahren aber nicht mehr auf den Zuzug ausländischer Bürger.

Erker 02/17

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IM BLICKPUNKT

Alte und neue Mauern in und um Europa

von Max Haller Am 9. November 1989 wurde der höher stelle als nationalistische Fall der Berliner Mauer gefeiert – Prinzipien. Die Aufhebung und das zu Recht. Damit wurde das Ende Offenhalten der internen Grenzen des Eisernen Vorhangs eingeläu- bzw. Grenzübergänge – die grotet, der für Menschen im kom- ße Aufregung um mögliche Konmunistischen Osteuropa eine un- trollen am Brenner liegt noch nicht durchdringliche Barriere darge- lange zurück – wird als säkulare, stellt hatte und Europa entlang welthistorische Errungenschaft geeiner unnatürlichen Grenze in ei- priesen. nen Osten und Westen geteilt hat- Tatsächlich verhält sich die Europäite. Vor wenigen Tagen schrieb die sche Union in dieser Hinsicht geösterreichische Tageszeitung „Die nauso wie Nationalstaaten, wenn Presse“ sinngemäß: Fällt der letz- nicht gar wie Imperien. In meite Eiserne Vorhang in Europa? Gemeint war die Teilung zwischen dem griechischen und türkischen Teil Zyperns. Die Sicht, die hinter diesen Meldungen steht, ist jedoch einäugig. Die Mauern in Europa sind keineswegs gefallen – im Gegenteil. Es wurden neue Mauern errichtet, zuerst vom ungarischen Premier Viktor Orban zu Serbien, dann von Bulgarien gegen die Türkei. Auch Österreich befestigte den Grenz- Grenzzaun in Ceuta (Marokko) übergang aus Slowenien, ebenso wie Deutschland laufend nem soeben erschienenen Aufsatz Grenzkontrollen durchführt. Die „Why empires build walls. The größte und undurchdringlichste, New Iron Curtain between Africa allerdings unsichtbare Mauer um and Europe“ (in: Alberto Gasparini die EU gibt es im Mittelmeer, wel- [Hg.], The Walls between Conflict che die Bedrohung einer Massen- and Peace, Leiden/ Boston: Brill einwanderung aus Afrika hintan- 2016, S. 98 – 125) habe ich den halten soll. Ich habe diesen neuen neuen Vorhang rund um die EU „Eisernen Vorhang“ um die spani- verglichen mit der Chinesischen sche Enklavenstaat Ceuta in Ma- Mauer und den Römischen Limirokko selbst besichtigt; seine Bau- tes. Es gibt hier erstaunliche Parweise entspricht weitgehend dem allelen: Hauptzweck dieser Mauseinerzeitigen zwischen Ost und ern war es nicht, feindliche ArmeWest. Europa wird immer wieder en fernzuhalten (dazu waren sie – auch von einflussreichen Sozio- nie imstande), sondern der Bevöllogen – als eine neue „postnatio- kerung außerhalb zu signalisieren, nale“ Gemeinschaft bezeichnet, dass hier ein großes Reich begindie universelle Werte – Menschen- ne, das sie nur unter bestimmten rechte, Gleichheit, Demokratie – Bedingungen betreten durften.

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Erker 02/17

Den Germanen war es etwa zweimal pro Woche erlaubt, zum Einkaufen zu Fuß durch ein Tor des Limes in das Römische Reich zu kommen. In Ceuta beobachteten wir Hunderte von Taxis; sie warteten auf Afrikaner, die zum Einkaufen in die Stadt hineindurften. Europa braucht nicht herablassend auf den neuen US-Präsidenten schauen, der den Bau einer Betonmauer zwischen den USA und Mexiko angekündigt hat. Mauern

dieser Art haben vor allem eine Ausgrenzungsfunktion. So werden auch die Wohnstätten von als gefährlich eingeschätzten Minderheiten im eigenen Land durch Mauern in Ghettos eingeschlossen. Dadurch waren historisch vor allem Juden betroffen – die Republik Venedig baute das erste dieser Ghettos schon 1516. Auch solche werden in Europa heute wieder gebaut: Im tschechischen Usti nad Labem wurde eine Roma-Siedlung mit einer Mauer umgeben (allerdings nach starken Protesten wieder abgerissen), im deutschen Celle ein großes Ausländerwohnheim, in Frankreich die Stadt Calais. Meister im Bau von Mau-

ern ist heute Israel, das seit 2002 eine 700 km lange, teils bis zu 8 m hohe Betonmauer zum Westjordanland errichtet hat (von der UNO als völkerrechtswidrig eingestuft); auch der Gazastreifen, wo auf engstem Raum zwei Millionen Palästinenser hausen, ist durch eine massive Sperre umzäunt. Soll man die Mauern schleifen und die Grenzen für die Flüchtlinge der ganzen Welt öffnen? Das zu fordern, wird vielfach den Grünen und anderen „Gutmenschen“ vorgeworfen, auch wenn es nicht stimmt. Es gibt durchaus Alternativen. Einfachen Afrikanern, Indern u. a. ist es derzeit praktisch unmöglich, einen Fuß in die EU zu setzen, weil die Anforderungen für Visa extrem hoch sind. Es gäbe viele Möglichkeiten zu einer humaneren und offeneren, wenngleich durchaus kontrollierten Migrationspolitik: Viel mehr Menschen könnten ein legales Visum erhalten, womit der Druck zu lebensgefährlichen illegalen Einwanderungsversuchen reduziert würde; die Amerikaner organisieren Verlosungen von hunderttausenden Visa in armen Ländern der Dritten Welt, an denen sich auch Universitätsprofessoren beteiligen; man könnte junge Menschen Visa auf Zeit gewähren, um sie für nachgefragte Berufe in ihren Heimatländern auszubilden. Eine offenere Migrationspolitik würde generell die Zirkulationsmobilität erhöhen und zur häufigeren Rückkehr von Zuwanderern führen, weil diese nicht befürchten müssten, später nie wieder nach Europa komE men zu können.


„Flüchtlingskrise ist noch nicht ausgestanden“ Rund 180.000 Flüchtlinge sind 2016 in Italien angekommen, so viele wie nie zuvor. Viele wollen nach Norden weiterziehen, doch ihre Reise endet häufig kurz nach dem Brenner. So hat die Tiroler Polizei im vergangenen Jahr rund 12.000 illegal eingereiste Personen aufgegriffen, die allermeisten wurden wieder über die Grenze zurückgeschickt. Der Kontrolldruck auf österreichischer Seite soll auch 2017 aufrechterhalten und bei Bedarf weiter verstärkt werden. „Denn die Flüchtlingskrise ist noch nicht ausgestanden, auch wenn die Lage derzeit ruhig ist”, so Tirols Landeshauptmann Günther Platter. Und ein Großteil der Tiroler ist mit dieser Marschrichtung einverstanden, wie eine von der „Tiroler Tageszeitung“ Anfang Jänner veröffentlichte Umfrage zeigt. Dabei hat das Forschungsinstitut

Research Affairs im Auftrag des Tiroler Mediums zwischen dem 5. und dem 14. Dezember insgesamt 602 Bürger ab 16 Jahren befragt. 41 Prozent der Befragten ist mit den im Bedarfsfall am Brenner geplanten Kontrollen im Rahmen des Grenzmanagements einverstanden. Fast ebenso viele (38 %) sind der Ansicht, dass Einreisekontrollen am Brenner keine Wirkung zeigen würden, weil sich Flüchtlinge und Schlepper andere Routen suchen würden. Nur 18 Prozent sprechen sich ausdrücklich gegen Grenzkontrollen am Brenner aus. 37 Prozent befürworten die von der österreichischen Regierung festgelegte Obergrenze für Asylbewerber (37.500 für das Jahr 2017). 28 Prozent sprechen sich dafür aus, überhaupt keine Flüchtlinge mehr aufzunehmen, während 30 Prozent eine Obergrenze ablehnen.

© LPA

Sicherheitsgespräch in Ridnaun

Ende Jänner traf sich Landeshauptmann Arno Kompatscher mit dem österreichischen Innenminister Wolfgang Sobotka in Ridnaun. Zentrales Thema des Gesprächs war die Flüchtlingsproblematik. Kurz zuvor wurde nämlich in Innsbruck von Innenminister Sobotka und Landeshauptmann Günther Platter die Sicherheitsvereinbarung unterzeichnet, welche die Möglichkeit von schnellen

Grenzkontrollen am Brenner vorsieht, falls es zu größeren Migrationsbewegungen kommt. Beim Treffen in Ridnaun informierte Sobotka Landeshauptmann Kompatscher darüber, dass das Sicherheitsthema in Österreich für viele Menschen an erster Stelle stehe. Beide betonten aber, wie wichtig die Solidarität in Europa, der Schutz der Außengrenzen und die gegenseitige Unterstützung sei. Erker 02/17

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GEMEINDEN

Franzensfeste

2,5-Millionen-Haushalt einstimmig verabschiedet Der Gemeinderat von Franzensfeste hat Ende Dezember das Strategiedokument und den Haushaltsvoranschlag für 2017 mit Einnahmen und Ausgaben in der Höhe von 2.512.605 Euro einstimmig genehmigt. Davon werden rund 690.000 Euro investiert, u. a. in den Neubau der Brücke nach Grasstein.

© Josef Breitenberger

War das Jahr 2016 noch von Unsicherheiten und Verzögerungen durch das neue Buchhaltungssystem gekennzeichnet, sieht Bürgermeister Thomas Klapfer dem Jahr 2017 zuversichtlich entgegen. Mit rund 2,5 Millionen Euro – davon rund 617.000 Euro Durchlaufposten – hat Franzensfeste einen gemäßigten Haushalt verabschiedet. Auf der Einnahmenseite betragen die laufenden Einnahmen aus Steuern, Beiträgen und Ausgleichen rund 300.000 Euro. Die laufenden Zuweisungen machen rund 600.000 Euro aus, die außersteuerlichen Einnahmen rund 290.000 Euro und die Einnahmen auf dem Kapitalkonto rund 690.000 Euro. Die Tarife für die Abwasser-, Trinkwasser-, Müllabfuhr- und Kindergartengebühren bleiben im Vergleich zu 2016 gleich. Eine Aufnahme von neuen Darlehen ist nicht vorgesehen. Abzüglich der Durchlaufposten bleiben auf der Ausgabenseite noch rund

Franzensfeste (35.010 Euro) und Mittewald (53.200 Euro).

362.500 Euro werden 2017 in den Neubau der Brücke nach Grasstein investiert.

1,2 Millionen Euro für den laufenden Teil und rund 690.000 Euro für Investitionen. Allerdings werden im Investitionsteil Anfang des Jahres noch Umweltausgleichsgelder von BBT und SE Hydropower sowie Beiträge vom Konsortium für das Wassereinzugsgebiet der Etsch (BIM) ergänzt. Etwa die Hälfte der Investitionsgelder – rund 360.000 Euro, gedeckt durch Landesbeiträge – fließt in den Neubau der Brücke nach Grasstein. Ursprünglich hätte mit dem Bau der Brücke bereits 2016 begonnen werden sollen, doch es gab Verzögerungen im Genehmigungsverfahren. Rund 78.000 Euro sind für die Seeufergestaltung am südlichen Dorfeingang von Franzensfeste, am so genannten „Piazzale Sud“, vorgesehen, 35.000 Euro für die Sanierung der Trinkwasserleitung in Mittewald,

Investitionen 2017* Sanierung Trinkwasserleitung Mittewald

35.000

Energetische Sanierung Grundschule Mittewald

50.000

Sanierung Dach Mehrzweckgebäude

23.000

FF Franzensfeste

10.000

FF Mittewald

20.000

Außerordentliche Instandhaltung Straßen, Plätze

20.000

Neugestaltung Seeufer „Piazzale Sud“

78.521

Brücke Grasstein Sonstige Investitionen Gesamt

362.500 93.500 692.521 *Alle Angaben in Euro

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Erker 02/17

50.000 Euro für die energetische Sanierung der Grundschule Mittewald und 23.000 Euro für die Dachsanierung beim Mehrzweckhaus. Über BBT-Umweltausgleichsgelder werden 2017 u. a. Lärmschutzwände an der Eisenbahntrasse in Mittewald, die vom Schienennetzbetreiber RFI umgesetzt werden, und die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED finanziert. Zudem soll mit den Arbeiten am Schindlergraben begonnen werden. „2017 möchten wir auch das Glasfasernetz im gesamten Gemeindegebiet fertigstellen, mit Ausnahme von Franzensfeste Dorf, wo die Rohre gemeinsam mit den Leitungen des neuen Fernwärmenetzes verlegt werden sollen“, so Bürgermeister Klapfer. Müllentsorgungsdienst Der Gemeinderat hat einstimmig drei Gemeindeverordnungen zum Thema Müllentsorgung abgeändert. Ab 2017 ist es erlaubt, für große Hausabfallbehälter (1.100 Liter) eine Müllpresse zu verwenden. Interessierte Gewerbetreibende können bei der Gemeinde um eine Genehmigung ansuchen. Der monatliche Tarif für gepressten Abfall ist doppelt so hoch wie für normalen Hausmüll. Feuerwehren Ebenfalls einstimmig gutgeheißen wurden die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren von

„Leben ins Dorf bringen“ Bürgermeister Klapfer berichtete vom ambitionierten Vorhaben der Landesregierung, aus der Festung Franzensfeste das zehnte Landesmuseum zu machen. Die Gemeinde erhoffe sich dadurch einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Zusammenarbeit mit dem Verein Oppidum, der in der Festung Führungen anbietet, funktioniere gut und soll auch künftig fortgeführt werden. Nun gelte es, eine Verbindung zwischen der Festung und dem Dorf bzw. dem Bahnhof zu schaffen. Gemeinderätin Magdalena Wild (Licht für Franzensfeste) hat ein Pilotprojekt für eine zweisprachige Grundschule angeregt. Die drei Grundschulen der Gemeinde hätten aufgrund der geringen Schülerzahlen mit Problemen zu kämpfen und würden zu wenig Unterstützung erfahren. Durch ein mehrsprachiges Konzept könne die Attraktivität des Schulstandorts gesteigert werden. Auch Gemeinderat Dario Massimo (Franzensfeste lebt) sprach sich dafür aus, in der Gemeinde neue, innovative Angebote zu schaffen, um sich von anderen Standorten abzuheben. Als Beispiel schlug er ein Hotel- oder Bewirtungsprojekt in Zugwaggons nahe der Festung als Alternative zur Standardgastronomie vor. Vor allem brauche es aber Projekte, deren Erfolg auch messbar ist, so Massimo. Im Vorhaben, mit der Gemeinde Vahrn eine Verwaltungseinheit zu bilden, ist Franzensfeste einen Schritt weiter. Nachdem man sich bereits den Gemeindesekretär teilt, wurde kürzlich auch eine Konvention für ein gemeinsames Steueramt abgeschlossen. Das Steueramt in Franzensfeste bleibt wie bisher einen Tag in der Woche besetzt, in der restlichen Zeit können sich die Bürger aus Franzensfeste fortan direkt an das Steueramt in der Gemeinde Vahrn wenden. sst


GEMEINDEN

Freienfeld

Ende Dezember verabschiedete der Gemeinderat von Freienfeld den Haushaltsvoranschlag und das einheitliche Strategiedokument für die Jahre 2017 bis 2019. Die SVP-Vertreter sprachen sich geschlossen dagegen aus. Die geschätzten Einnahmen der Gemeinde Freienfeld für das Jahr 2017 belaufen sich voraussichtlich auf 8.127.000 Euro, wovon 2.733.000 Euro für Investitionen vorgesehen sind. Der höchste Posten bei den Investitionsmaßnahmen ist dabei für das Servicegebäude der Sportzone mit 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Mit 300.000 Euro ist die Hangsicherung in Mauls veranschlagt. Wichtige Investitionsvorhaben für das Jahr 2017 sind weiters die Errichtung des Kreisverkehrs in Trens, die Sanierung des Rathausplatzes, der Ankauf eines Fahrzeuges für den Bauhof, der Ausbau des Glasfasernetzes, die Friedhofserweiterung in Trens und Asphaltierungsmaßnahmen. Die laufenden Ausgaben sind mit 3.111.264 Euro veranschlagt; etwas mehr als 580.000 Euro sind für die Rückzahlung von Darlehen vorgesehen, 730.000 für den Abschluss der Schatzmeistervorschüsse und 970.000 für die Ausgaben für Dienste auf Rechnung Dritter und für Durchlaufposten. Während SVP-Vertreterin Helene Hil-

Investitionen 2017* Servicegebäude der Sportzone Hangsicherung (Mauls) Sanierung Fuchsgasse

ber Nössing beklagte, dass viele Wünsche der SVP-Fraktion, u. a. die Restfinanzierung der Leader-Projekte „Dorfgestaltung in Mauls“ und „Verlängerung des Pilgerweges Trens“, im Haushaltsvoranschlag nicht berücksichtigt worden seien, bekundeten die Mandatare der Freien Liste ihre Zufriedenheit darüber, dass es gelungen sei, überhaupt einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, meinte Bürgermeister Peter Faistnauer im Anschluss an die Diskussion zum Haushalt und versprach, von der SVP angedachte Projekte im Blickfeld behalten zu wollen. Der Haushaltsvoranschlag wurde mit den zehn Stimmen der FLF angenommen, die fünf SVP-Gemeinderäte stimmten dagegen. Freiwillige Feuerwehren Die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren von Trens (134.450 Euro), Mauls (22.820 Euro), Stilfes (36.450 Euro) und Elzenbaum (11.450 Euro) wurden einstimmig gutgeheißen. Strategiedokument 2017 – 2019 Nach einiger Kritik bezüglich Form und Ausführung des einheitlichen Strategiedokumentes von Seiten der SVP-Räte Hilber Nössing und Martin Rainer (Mühlsteiger) stimmten die zehn Mitglieder der FLF für die Genehmigung des einheitlichen Strategiedokumentes, die fünf Vertreter der SVP geschlossen dagegen.

1.600.000 300.000 50.000

Bauhof (Ankauf Fahrzeug)

180.000

Kreisverkehr

130.000

Sanierung Rathausplatz

165.000

Investitionsbeitrag Feuerwehr

110.000

Friedhof Asphaltierung Glasfasernetz Gesamt

2.000 66.143 130.000 2.733.143 *Alle Angaben in Euro

© EM2

2,7 Millionen für Investitionen

Modell der Friedhofserweiterung in Trens

trag vom Land zu erhalten. Das Volumen dieses Großauftrages liegt bei rund 990.000 Euro. Während sich die FLF-Räte für die Ratifizierung des Ausschussbeschlusses aussprachen, votierte die SVP-Fraktion dagegen. Erweiterung Friedhof Trens Aufgrund von Platzmangel auf dem Friedhof von Trens wird eine Erweiterung notwendig, die heuer in Angriff genommen werden soll. Das Büro „EM2“ aus Bruneck wurde mit der Erarbeitung des Ausführungsprojektes beauftragt. Für die Finanzjahre 2018 und 2019 ist für die Erweiterung des Friedhofgeländes insgesamt eine Million Euro vorgesehen. Im Rahmen der Gemeinderatssitzung wurden die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Erweiterung Friedhof Trens“ nach kurzer Diskussion eingesetzt und bestätigt. Unterführung Über die Idee einer Unterführung beim geplanten Kreisverkehr in Trens

wurde rege diskutiert, wobei auch die Frage aufgeworfen wurde, ob es eine dritte Unterführung in der Gemeinde Freienfeld überhaupt brauche. Dazu meinte Ulrich Burger von der SVP, dass seine Partei nicht prinzipiell gegen das Vorhaben selbst sei, sondern gegen die Art und Weise, wie die kürzlich durchgeführte Meinungsumfrage zum Thema abgehalten wurde. Manfred Badstuber von der FLF gab zu Bedenken, dass diese Unterführung im Gegensatz zu den zwei anderen vor allem jenen entgegenkomme, die nicht gut zu Fuß oder mit Kinderwagen unterwegs sind. Der zuständige Referent Anton Salcher von der FLF zeigte sich zufrieden, dass die Bürger von Freienfeld ihre Meinung zur Unterführung bekundet haben. „Dieses Projekt muss in Angriff genommen werden, bevor der Kreisverkehr gebaut wird, da es nachträglich nicht mehr möglich ist, die Unterführung zu realisieren“, so Salcher. at

Bilanzänderung Im Dringlichkeitsweg war im Ausschuss die sechste Bilanzänderung des Jahreshaushaltes für 2016 beschlossen worden. Diese war notwendig geworden, da sich für die Gemeinde kurzfristig die Möglichkeit eröffnete, eine hundertprozentige Finanzierung der Sanierung des oberen Teilstückes der Straße nach Flans als BeiErker 02/17

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TOURISMUS

Wipptal

Touristische Entwicklung seit 1950

© Martin Schaller

Sommerhalbjahr 2016 bricht alle Rekorde

Neue und alte Bettenburgen: Das Resorthoten „Schneeberg“ in Ridnaun und das einstige Grandhotel „Gröbner“ in Gossensaß

Das touristische Sommerhalbjahr 2016 – vom Mai bis Oktober – bricht in Südtirol alle Rekorde. Und auch im Wipptal wurden so viele Nächtigungen registriert wie nie zuvor. Ein Blick zurück in die touristische Entwicklung im Bezirk. Die Ankünfte und Übernachtungen erreichten im Sommerhalbjahr 2016 in Südtirol historische Höchstwerte. 19,7 Millionen Übernachtungen bedeuten im Vergleich zum Vorjahr ein Plus

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Erker 02/17

von 7,9 Prozent. Die Ankünfte haben im selben Zeitraum um 9,2 Prozent zugenommen. Dies entspricht dem Trend hin zu einer immer kürzeren Aufenthaltsdauer, die derzeit bei 4,6 Tagen liegt. Positiv waren die Entwicklungen in allen zehn Südtiroler Tourismusverbänden. In der Ferienregion Wipp- und Eisacktal, wo 2,6 Millionen Nächtigungen registriert wurden, haben diese gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 sogar um 8,1 Prozent zugenommen.

Stark angestiegen sind die Nächtigungszahlen auch im Wipptal selbst: In den sechs Gemeinden wurden mit 581.646 Nächtigungen zwischen Mai und Oktober 2016 um über 50.000 mehr als im Vorjahr gezählt. Der Großteil davon entfällt mit einem Plus von fast 40.000 Nächtigungen auf die Gemeinde Ratschings, wo 354.712 Nächtigungen gebucht wurden. 120.711 (+7.300) waren es im Einzugsgebiet des Tourismusvereins Sterzing, 106.223 (+4.547) in dem des Tourismusvereins Gossensaß.

Zum Vergleich: Im Jahr 1980 nächtigten in allen sechs Wipptaler Gemeinden das ganze Jahr über nicht einmal 500.000 Gäste. Ein Blick zurück Die Anfänge des Fremdenverkehrs im Wipptal reichen in die 80er und 90er Jahre des 19. Jahrhunderts zurück. Mit dem Bau der Brennereisenbahn im Jahr 1867 setzte ein erster touristischen Aufschwung ein. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges


wurde diesem jedoch ein jähes Ende bereitet. Es war die Zeit des Nobeltourismus, die Zeit, in der von Wehwehchen geplagte Baronessen und gräfliche Herren der k. u. k. Monarchie in den Heilbädern am Brenner und bei Stilfes Erholung suchten, sich im einst mondänen Luftkurort Gossensaß, dem „Tiroler Davos“, ein Stelldichein gaben und amüsierten. Wer etwas auf sich gab, war im Marktflecken an der Brennerstraße zu Gast. Flaneure und Bohemiens gaben sich die Hand.

Vom Glanz dieser einstigen Noblesse lässt heute nur noch das im verblassenden Kaisergelb schimmernde „Palasthotel“ ahnen, das seine Tore inzwischen längst geschlossen hat. Vom legendären „Grandhotel Gröbner“ in Gossensaß oder dem „Parkhotel“ vis-à-vis vom Bahnhof Sterzing zeugen nur noch die Annalen. In diese Zeit fallen auch die ersten zaghaften alpintouristischen Gehversuche, begleitet von Schutzhüttenbauten des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins.

An die Stelle der alten Heilbäder in Brennerbad und südlich von Stilfes sowie die Gossensasser Nobelhotels sind heute luxuriöse Ferientempel, Spa- und Resorthotels mit sprudelnden Wellnessoasen abseits der touristischen Hauptreiseroute über den verkehrsbelasteten Brenner getreten. Die Gemeinde Ratschings, wo 1950 gerade einmal 525 Gästenächtigungen gezählt wurden, hat seit der Nachkriegszeit den weitaus größten touristischen Aufschwung genommen. Erker 02/17

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TOURISMUS

Im Jahr 2015 nächtigten dort 620.000 Urlauber. Im Ridnaun- und Ratschingstal sind, begünstigt durch den boomenden Wintertourismus im Skigebiet am Jaufenkamm und das Langlaufparadies im einstigen Bergknappental, in den vergangenen Jahren die Beherbergungsbetriebe nur so aus dem Boden geschossen. Bestehen-

de Gaststätten wurden qualitativ erweitert. Inzwischen beschränkt sich der Fremdenverkehr hier längst nicht mehr nur auf die winterlichen und sommerlichen Hochsaisonen. Das 200 Zimmer zählende Familyund Resorthotel „Schneeberg“ in Ridnaun ist heute der mit Abstand größte Beherbergungsbetrieb im Wipptal.

Zwar ist das Krisenjahr 2008 mit einem kurzzeitigen Gästeknick auch an Ratschings nicht spurlos vorübergegangen, seit 2012 sind die Gästezahlen aber wieder kontinuierlich angewachsen und haben mittlerweile neue Höchststände erreicht. Gänzlich anders hat sich der Fremdenverkehr in der östlich von Sterzing gelegenen Ge-

WIPPTAL

Touristische Entwicklung seit 1950 Übernachtungen in den Wipptaler Gemeinden

Erker 02/17

84.351 15 20

10

88.208

55.847

79.104 00 20

90 19

80

20.035 70

19

11.195 60

618.975 15 20

583.573 10 20

403.992 00 20

324.209 90 19

126.063

1.360 70

80 19

60

206.898 15 20

196.960 10 20

179.750 00 20

139.416 90 19

90.827 70

41.101 60

19

19

28.709 50

200.000

19

15

10

20

00

300.000

100.000

20

55.654 90

20

19

45.580 80 19

7.682 70 19

3.443 60 19

19

50

100.000

4.625

200.000

116.340

400.000

80

500.000

400.000

129.063

600.000

500.000

115.978

700.000

600.000

104.011

700.000

300.000

18

Gemeinde Sterzing

19

Gemeinde Freienfeld

19

525 19

50

25.114

100.000

15

10

00

90

200.000

20

20

20

19

80 19

70 19

7.871 19

60

984 19

50

100.000

18.428

300.000

15.169

400.000

300.000

21.800

500.000

400.000

24.596

600.000

500.000

6.155

700.000

600.000

3.530

Gemeinde Ratschings

700.000

200.000

19

8.538 50 19

15

10

20

Gemeinde Franzensfeste

19

200.000

19

118.837 00

20

90

20

19

80 19

70

56.723

300.000

100.000

19

60 19

19

50

100.000

48.698

200.000

196.577

400.000

300.000

188.850

500.000

400.000

146.737

600.000

500.000

118.027

700.000

600.000

107.311

700.000

95.823

Gemeinde Pfitsch

20

Gemeinde Brenner

meinde Pfitsch mit seinem bis heute weitgehend unberührt belassenen Hochtal entwickelt. Dort stiegen die Nächtigungszahlen bis in die Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts zwar auch kontinuierlich an, allerdings in weit bescheidenerem Maße. Seit 1995 konnten diese mit 118.563 Gästen aber nie mehr erreicht werden. Heute liegen sie wieder auf dem Niveau von vor knapp 30 Jahren. Zurückzuführen ist dies zum einen auf die Schließung einzelner gastgewerblicher Betriebe und – wie andernorts auch – die starke Abnahme privater Zimmervermieter. Großes Entwicklungspotential hat das Pfitschtal in Zukunft aber durch die weitgehende Beibehaltung seiner Ursprünglichkeit in einer Erschließung für den sanften Tourismus. Dieser ist von Gästen heute zunehmend mehr gefragt. Auch in der Gemeinde Brenner, wo zwar ein Hauch einstiger touristischer Glanzzeiten über beide Weltkriegszeiten hinübergeschwappt ist und 1950 noch mehr als die Hälfte aller Urlauber im Bezirk genächtigt haben, waren die Gästezahlen zwischen 1988 und 2005 zeitweise rückläufig bzw. stagnierten in dieser Zeit. Danach steigen sie bis zum Krisenjahr 2008 weiter auf über 205.000 an. Dieser Stand konnte seither aber nie mehr erreicht werden. Erst seit 2013 ist wieder eine langsame Erholung bemerkbar. In der Stadt Sterzing, wo in den vergangenen Jahren kaum neue Gästebetten errichtet worden sind und die jährliche Gästezahl in etwa jener der Gemeinde Brenner gleichkommt, haben die Urlauber auch nach dem Krisenjahr weiterhin bei geringen jährlichen Schwankungen leicht zugenommen. 2013 wurden im Wipptaler Hauptort erstmals über 200.000 Nächtigungen gebucht. In Freienfeld liegen die Gäste-


TOURISMUS

1.200.000

1.260.978

1.300.000

776.024

1.000.000 900.000 800.000

821.759

1.100.000

486.453

700.000 600.000

200.000

123.863

300.000

92.079

400.000

233.370

500.000

15 20

10 20

00 20

90 19

80 19

70 19

19

60

100.000

50

weiter zugenommen. Die Tourismusintensität – sie sagt aus, wie viele Übernachtungen pro 100 Einwohner gezählt werden – hat sich seit 1980 mehr als verdoppelt und damit so stark zugenommen wie in keinem anderen Bezirk. Dennoch ist sie weiterhin vergleichsweise gering. Der Gästezustrom wird deshalb wohl auch in den kommenden Jahren weiter anwachsen. Die Touristiker werden aber künftig um die Frage nicht umhin kommen, ob sie auch weiterhin auf steigende Urlauberzahlen oder auf – mancherorts bereits eingeschlagene – qualitative Erweiterungen im Tourismus setzen wollen. Welchem Trend der Tourismus im Wipptal folgt – die Zeit wird es weisen. lg

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zahlen mit knapp 130.000 jährlichen Nächtigungen heute wieder in etwa auf dem Niveau von 2007. Franzensfeste spielt hingegen mit rund 25.000 Übernachtungen pro Jahr touristisch gesehen eine nur marginale Rolle. Insgesamt nächtigten im Jahr 2015 im Wipptal 1,26 Millionen Urlauber. Dabei standen den Urlaubern 9.880 Gästebetten zur Verfügung und damit gut 1.400 mehr als 25 Jahre zuvor. Erstmals überschritten wurde die Millionengrenze im Jahr 2003. Dabei hat das Wipptal eine andere Entwicklung eingeschlagen als andere Südtiroler Bezirke. Während nämlich die Anzahl der Betriebe und Betten südtirolweit mancherorts seit 1990 rückläufig war, haben im Bezirk die gastgewerblichen Betriebe

1.119.612

Wipptal

Gästenächtigungen seit 1950

Erker 02/17

19


LAUT

§ ...

Steuern bei Wohnungskauf Welche Steuern fallen beim Kauf einer Wohnung an? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem Kauf einer Erst- oder Zweitwohnung bzw. ob diese vom Bauunternehmer oder einer Privatperson veräußert wird. Kauf der Erstwohnung vom Bauunternehmen: Es fällt die Mehrwertsteuer in Höhe von 4 % auf den vereinbarten Kaufpreis an, die dem Unternehmer zu entrichten ist. Wird eine Zweitwohnung gekauft, ist die Mehrwertsteuer in Höhe von 10 % zu entrichten. Jedenfalls sind bei der Registrierung des Vertrages die Register-, Hypothekar- und Katastersteuer in Höhe von 600 Euro sowie die Stempelsteuer zu bezahlen. Kauf der Erstwohnung von einer Privatperson: Es fällt keine Mehrwertsteuer an, jedoch die Registersteuer in Höhe von 2 % vom aufgewerteten Katasterertrag, nicht vom Kaufpreis (dieser ist im Regelfall höher als der Katasterertrag). Außerdem sind die Hypothekar- und Katastersteuer in Höhe von 100 Euro zu entrichten. Wird eine Zweitwohnung erworben, sind die Registersteuer in Höhe von 9 % vom aufgewerteten Katasterertrag sowie die Hypothekar- und Katastersteuer in Höhe von 100 Euro zu bezahlen. Diese Verträge sind von der Stempelsteuer befreit. Der Mindestbetrag der Registersteuer beläuft sich auf 1.000 Euro.

EIN BEISPIEL Erwerb der Erstwohnung vom Bauunternehmen – Preis 200.000 Euro: Mehrwertsteuer 4 % = 8.000 Euro zuzüglich 600 Euro an Register-, Hypothekar- und Katastersteuer sowie die Stempelsteuer. Erwerb der Erstwohnung von einer Privatperson – Preis 200.000 Euro: Registersteuer 2 % auf den aufgewerteten Katasterertrag (z. B. 80.000 Euro und nicht 200.000 Euro) = 1.600 Euro zuzüglich 100 Euro an Hypothekar- und Katastersteuer. Zu bedenken ist, dass 50 % der dem Bauunternehmer bezahlten Mehrwertsteuer von der geschuldeten Einkommenssteuer in Abzug gebracht werden können, sofern die Erst- bzw. Zweitwohnung der Energieklasse A oder B entspricht.

MANUEL D'ALLURA Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

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Christkindlmarkt: Gastronomiestände punkten Eine positive Bilanz zieht Josef Turin, Direktor des Tourismusvereins Sterzing, aus dem diesjährigen Christkindlmarkt. „Der Markt war gut besucht, die Standbetreiber sind größtenteils sehr zufrieden“, so Turin. Auch unter der Woche habe man die Besucherzahlen steigern können. Der stärkste Besucherandrang wurde am Wochenende vom 8. bis zum 11. Dezember verzeich-

net, aber auch die anderen Wochenenden seien gut besucht ge-

wesen. „Am Wahlwochenende Anfang Dezember war spürbar, dass einige Italiener daheim geblieben sind, um am Referendum teilzunehmen“, so Turin. Am wenigsten los sei in der Weihnachtswoche vom Goldenen Sonntag bis zum Heiligen Abend gewesen. Gemeinsam mit den anderen Südtiroler Weihnachtsmärkten hat der Tourismusverein Sterzing eine Besucher-Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse werden für März erwartet. Die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen durch Absperrungen der Zufahrtswege, die nach dem Terroranschlag auf einen Berliner Christkindlmarkt ergriffen wurden, seien von den Besuchern und Standbetreibern akzeptiert worden. Auch sonst habe es keine Ruhestörungen, Vandalenakte oder andere Vorkommnisse

gegeben. Vorwiegend italienische Gäste haben vom 25. November bis zum 6. Jänner die Fuggerstadt besucht, aber auch zahlreiche Gäste aus dem deutschsprachigen Raum hätten vor allem an den Wochentagen einen Zwischenstopp in Sterzing eingelegt, um im Rahmen einer Stadtführung auch den Markt zu besichtigen. „Sehr gut angekommen sind wieder die typischen Südtiroler Gerichte der Gastronomiestände“, berichtet Turin. Gekauft werden vor allem Lebensmittel, etwa Südtiroler Qualitätsprodukte wie Speck, Käse, Strudel und Kräuter, aber auch kleine Holzschnitzereien und Patschen. „Mehr Schnee wäre für die Skigebiete und für den Handel natürlich wünschenswert gewesen, für die Marktbesucher waren die schneefreien Straßen ohne Rutschgefahr aber sicher ein Vorteil“, so Turin. sst

Wipptaler Skigebiete ziehen Bilanz Nicht alle Wipptaler Skigebiete sind zufrieden mit dem heurigen Weihnachtsgeschäft. Während Ratschings-Jaufen eine positive Bilanz zieht, zeigt man sich auf dem Roßkopf gar nicht zufrieden. Trotz Schneemangels haben vor allem deutsche und italienische Gäste die hiesigen Wintersportanlagen genutzt. Das Skigebiet Ratschings-Jaufen wurde während der Weihnachtsferien in etwa von gleich vielen Gästen wie im vorangangenen Jahr besucht. Das schöne Wetter über die Feiertage zog auch Familien mit Kindern auf die Pisten. An den zwei kalten Tagen am 5. und 6. Jänner kamen zwar etwas weniger Gäste. „Dennoch ist unser Fazit durchaus positiv und wir als Betreiber sind zufrieden – genau so wie

die Gäste, die viel Spaß an den top präparierten Pisten hatten“, so Geschäftsführer Markus Haller. Neben Deutschen und Italienern kommen neuerdings auch verstärkt Gäste aus Tschechien, Polen und Holland nach Ratschings. Im Skigebiet Ladurns ist man mit der Gästeauslastung in der ersten Weihnachtswoche nicht ganz zufrieden. Trotz perfekt präparierter Pisten nutzten deutlich weniger Gäste als im vergangenen Jahr das Ski-Angebot. „Der Schneemangel war hier in Ladurns deutlich zu spüren“, so Präsident August Seidner. „Und wenn das Ambiente nicht perfekt ist, haben auch die Gäste deutlich weniger Lust, sich die Bretter anzuschnallen.“ Die zweite Weihnachtswoche sah dann schon besser aus und ist mit der Situation des vergangenen Jahres vergleich-

bar. Während in Ratschings auch Gäste aus anderen Nationen anzutreffen sind, kommen nach Ladurns vorwiegend Deutsche und Italiener; andere Nationalitäten machen nur einen kleinen Prozentsatz aus. Überhaupt nicht zufrieden ist man hingegen im Skigebiet auf dem Roßkopf. „Das Weihnachtsgeschäft lief zwar nicht ganz so katastrophal wie vor einem Jahr, aber auch heuer können wir nicht zufrieden sein“, so Helmut Messner, Präsident der Neuen Rosskopf GmbH. Schuld daran sei vor allem der Schneemangel gewesen. Die Pisten wurden mit der zur Verfügung stehenden Wassermenge so gut wie möglich präpariert, was auch die Gäste zu schätzen wussten. Die Rodelbahn konnte allerdings erst am 7. Jänner eröffnet werden. at


AKTUELL

Sterzing zählt zu schönsten Orten Jedes Jahr kürt „Skyscanner.it“, eine Suchmaschine für Flug- und Hotelbuchung sowie Autovermietung, 20 Feriendomizile zu den

schönsten Orten Italiens. 2016 hat Sterzing den Sprung unter die „paesi più belli d’Italia“ ge-

schafft, und zwar als einzige Destination Südtirols. Bezeichnet wird der Wipptaler Hauptort dabei als „Stadt des Joghurts“, zähle das Sterzinger Joghurt doch zu den besten Italiens, wenn nicht der ganzen Welt. Nicht umsonst würden jeden Sommer die „Sterzinger Joghurttage“ organisiert. Geschwärmt wird auch vom malerischen historischen Zentrum mit seinen bunten Gassen und vom atemberaubenden Panorama, das die Stadt umgibt. Hervorgehoben wird zudem der Freizeitberg Roßkopf als Skizentrum für die ganze Familie.

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TITELGESCHICHTE

Integration: eine Herkulesaufgabe Interview: Susanne Strickner Eine kürzlich veröffentlichte Studie der EURAC analysiert, wie die Gemeinden Südtirols das Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster Kulturen, Sprachen und Religionen gestalten. 68 der 116 Südtiroler Gemeinden haben an der detaillierten Fragebogenumfrage teilgenommen, darunter auch die Wipptaler Gemeinden Brenner, Franzensfeste, Pfitsch und Ratschings. Im Erker-Gespräch geht EURAC-Forscherin Johanna Mitterhofer auf die Ergebnisse der Studie ein, spricht über Barrieren, die das Zusammenleben oft schwierig machen, und gibt Tipps, wie Gemeinden die Herkulesaufgabe Integration am besten angehen könnten.

Erker: Frau Mitterhofer, Sie haben mit Ihrem Forschungsteam kürzlich die kommunale Integrationspolitik der Südtiroler Gemeinden analysiert. Wie sind Sie dabei vorgegangen? Johanna Mitterhofer: Wir haben auf der Basis von internationalen Studien einen Fragebogen ausgearbeitet. Die Fragen beziehen sich auf verschiedene Politikfelder, die in die Zuständigkeit der Gemeinden fallen, wie Wohnen, politische Teilhabe von Bürgern, Schule, Bildung. Der Online-Fragebogen zur schriftlichen Beantwortung wurde an alle Gemeinden per E-Mail geschickt. Zu welchen Ergebnissen sind Sie gekommen? In vielen Gemeinden gibt es einzelne Initiativen im Bereich Zusammenleben oder Vielfalt, wie interkulturelle Feste, Vorträge zu interkulturellen Themen, Fuß-

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Johanna Mitterhofer: „Integration ist nicht nur eine soziale Aufgabe, sondern betrifft alle Politikfelder.“

ballturniere mit Asylbewerbern, aber fast keine Gemeinde hat eine langfristige Strategie oder ein Leitbild zum Thema Integration. Es gibt also viele punktuelle Ereignisse, aber langfristig gesehen besteht auf politischer Ebene Aufholbedarf. Die Initiativen sind sehr oft personengebunden. Wenn ein Gemeindereferent aktiv ist und sich für die Thematik interessiert, dann passiert auch viel. Aber bei Neuwahlen könnte die ganze Vorarbeit wieder begraben werden. Dementsprechend wäre es sinnvoll, Strategien zu entwickeln, die über die Legislaturperiode hinaus Ergebnisse bringen. Bruneck verfügt bisher als einzige Südtiroler Gemeinde über ein Integrationsleitbild. Warum sind die anderen Gemeinden noch nicht so weit? Integration ist für viele Gemeinden eine neue Herausforderung. In Südtirol gibt es Zuwanderung noch nicht so lange wie etwa in Nordtirol oder anderen Provinzen, die Prioritäten wurden anderswo gesetzt. Zudem handelt

es sich um ein politisch sensibles Thema, wo sich einige Parteien bzw. Gemeindereferenten nicht unbedingt exponieren möchten. Damit lassen sich nicht viele Wählerstimmen sammeln. Einige Gemeinden sind auch der Meinung, dass ein Leitbild oder eine Strategie oft nur ein Papier ist, dessen Ausarbeitung viel Zeit braucht. So stecken viele Gemeinden ihre Ressourcen lieber in eine Veranstaltung. Das Land hat vor kurzem damit begonnen, die Gemeinden durch finanzielle Anreize dazu zu bringen, in Zusammenarbeit mit der Zivilbevölkerung sowie Vertretern von Vereinen, Organisationen oder Arbeitgebern in kleineren so genannten „Integrationsprozessen“ Leitbilder auszuarbeiten. Welche Unterschiede gibt es zwischen Gemeinden mit hohem bzw. geringem Ausländeranteil? Je größer die Gemeinde und je mehr Migranten dort leben, desto mehr wird gemacht. In den meisten dieser Gemeinden herrscht dieser Zustand schon

länger vor und man hatte Zeit, sich vorzubereiten, während andere Gemeinden erst am Anfang des Prozesses stehen. In Südtirol sind wir aktuell in einer Phase, in der es wichtig wäre, proaktiv und vorausschauend tätig zu werden. Aus dem Wipptal haben sich die vier Gemeinden Brenner, Franzensfeste, Pfitsch und Ratschings an der Umfrage beteiligt. In Brenner und Franzensfeste ist der Ausländeranteil im Vergleich zu den anderen Gemeinden besonders hoch. Mit welchen Herausforderungen werden diese Gemeinden konfrontiert? Sowohl Franzensfeste als auch Brenner sind Gemeinden mit einer hohen Zuwanderung. Das größte Problem ist, dass die Zuwanderer dort nicht unbedingt bleiben möchten. Diese große Fluktuation macht eine Beteiligung an Veranstaltungen in der Gemeinde und an der Gemeindepolitik schwierig. In Franzensfeste etwa wurden schon einige Initiativen ins Leben gerufen, aber es ist schwierig, die Leute


TITELGESCHICHTE

wirklich zu den Veranstaltungen zu holen. Das trifft nicht nur auf ausländische Mitbürger zu, sondern auf alle Gemeindebürger. Die niedrigen Mieten ziehen die Leute an, weniger die Arbeitsmöglichkeiten oder die Attraktivität des Ortes. Die Migranten fühlen sich nicht unbedingt heimisch, so bleibt das Interesse am Dorfleben relativ gering. Franzensfeste hat landesweit den höchsten Ausländeranteil. Welche Integrationsbemühungen gibt es dort? In der Vergangenheit gab es in Franzensfeste immer wieder einzelne Initiativen. So wurde im vergangenen Herbst ein partizipatives Projekt für die gesamte Dorfbevölkerung ins Leben gerufen, wo es darum ging, das ehemalige ANAS-Haus in einen Ort des Zusammenlebens umzugestalten. Man hat dabei gesehen, dass jene Personen, die am Workshop teilgenommen haben, wirklich großes Interesse am Mitreden und Mitentscheiden gezeigt haben. Diese Öffnung hin zur Gemeindebevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund, um den Zusammenhalt im Dorf zu fördern, ist gut angenommen worden. Aber obwohl Franzensfeste den höchsten Ausländeranteil hat, fehlen längerfristige Strategien. Angebote wie interkulturelle

Mediatoren werden nicht wirklich in Anspruch genommen. Die Gemeinde geht nicht proaktiv auf neue Mitbürger zu, indem sie sich etwa beim Einzug mit einer kleinen Geste vorstellt. „In Südtirol sind wir aktuell in einer Phase, in der es wichtig wäre, proaktiv und vorausschauend tätig zu werden.“ Das könnte wohl damit zusammenhängen, dass Franzensfeste als kleine Gemeinde nur über begrenzte Ressourcen verfügt. Das ist sicher ein Faktor, wobei aber nicht alles ressourcenintensiv ist. Seit kurzem stellt hierfür das Land Gelder zur Verfügung, weil erkannt wurde, dass Gemeinden ihr kleines Budget nicht für solche Maßnahmen verwenden können oder wollen. Viele Initiativen sind mit geringen Kosten verbunden und nehmen vor allem Zeit in Anspruch. So begrüßt etwa eine Gemeinde neue Mitbürger mit Willkommenssäckchen, die von den Schülern bemalt werden und eine Broschüre der Gemeinde mit den wichtigsten Daten, Fakten und Angeboten enthalten. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Gemeinden kann hier viel bringen. Die Gemeinde Brenner ist als Grenzgemeinde in einer be-

sonderen Situation, für die insbesondere auch die Flüchtlingsströme eine große Herausforderung darstellen. Dies gilt ebenso für die Gemeinde Pfitsch, wo im „Haus Lea“ seit eineinhalb Jahren rund 40 Asylbewerber untergebracht sind. Wir sind im Fragebogen nicht konkret auf das Thema Flüchtlinge eingegangen, auch weil wir Integration als einen Bereich sehen, der alle betrifft, also auch jene, die noch auf einen positiven Asylbescheid warten. Während Migration allgemein eher langsam stattfindet, ist es mit Flüchtlingsunterbringungen so, dass oft von einem auf den anderen Tag eine Gruppe von Asylbewerbern einzieht. Dabei hat die Gemeinde relativ wenig Mitspracherecht. Die Ängste im Vorfeld sind aber meist viel größer als die Probleme, wenn die Leute dann wirklich im Dorf sind. Viele Vorurteile können nach einiger Zeit des Zusammenlebens abgebaut werden. Der Kontakt zu den Asylbewerbern und das gegenseitige Kennenlernen sind dafür sehr wichtig. Welche Barrieren stehen einem gelungenen Zusammenleben besonders im Weg? Die Gemeinden nennen hauptsächlich die Sprache als große Barriere. Es ist schwierig, mit

Menschen in Kontakt zu treten, die keine unserer Landessprachen beherrschen. Vor allem ausländische Frauen sind oft schwer zu erreichen, da sie sich aufgrund fehlender Sprachkenntnisse, aber auch aus kulturellen oder religiösen Gründen vor allem daheim bzw. in ihrer Kulturgemeinschaft aufhalten. Über die Schule können häufig auch die Eltern ins Boot geholt werden und dementsprechend werden Initiativen mit Schulen als sehr wichtig bewertet. Viele Gemeinden haben auch die Mülltrennung als großes Problem angesprochen, wo immer wieder kleine Konflikte entstehen, die das Zusammenleben belasten. Zu nennen sind auch die Vorurteile der einheimischen Bevölkerung, die es für ausländische Bürger oft nicht einfach machen, sich zu integrieren, wenn etwa Wohnungen nur an Einheimische vermietet werden oder sich Stellenangebote nur an Einheimische richten. Viele Ausländer fühlen sich auch in Bars oder Restaurants unwohl und unwillkommen. Worauf sind mangelnde Sprachkenntnisse auch nach mehrjähriger Ansässigkeit zurückzuführen? Teilweise stimmt es, dass Migranten desinteressiert sind und manchmal geringen Integrati-

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TITELGESCHICHTE

onswillen aufbringen. Aber es gibt auch andere Gründe, wenn etwa jemand mehreren Jobs nachgeht und so keine Zeit für Sprachkurse hat. Andere sind mit strukturierten Bildungseinrichtungen nicht vertraut und schon das Hingehen zum Sprachkurs stellt eine große Barriere dar. Wenn Frauen aus kulturellen Gründen nicht zu Sprachkursen hingehen dürfen oder wollen, muss oft zuerst der Mann überzeugt werden, um Zweifel aus-

zuräumen. Wieder andere können sich keine Sprachkurse leisten. Meistens spielen mehrere dieser Faktoren zusammen. Partizipation kann nicht erzwungen werden, sondern muss sich erst entwickeln. Die Arbeit mit interkulturellen Mediatoren oder mit Bürgern mit Migrationshintergrund, die schon länger in der Gemeinde wohnen und wissen, wie man auf neue Mitbürger am besten zugeht, kann hier viel bewirken.

„Integration sollte auf die gesamte Bevölkerung ausgerichtet sein.“ Wie können in der einheimischen Bevölkerung Vorurteile abgebaut werden? Information spielt dabei eine große Rolle, wobei die Ängste der Bürger ernst genommen werden müssen. Es bringt nichts, im Vorhinein zu versichern, dass unter den Zuwanderern oder Asylbewerbern keine Kriminellen

sind. Man weiß nie, wer kommt, aber man kann sich mit den Ordnungshütern absprechen, damit regelmäßig Kontrollen durchgeführt werden; damit vermittelt man der Bevölkerung, dass man sich als Gemeinde der Herausforderungen durchaus bewusst ist, man aber gemeinsam damit umgehen kann. Für die jüngere Generation, die gemeinsam mit Migrantenkindern die Schule besucht, wird das Zusammenleben bereits

Integration in den Gemeinden Brenner und Franzensfeste Unter den drei Südtiroler Gemeinden mit dem höchsten prozentuellen Anteil der nicht-italienischen Staatsbürger an der gesamten Wohnbevölkerung liegen mit Franzensfeste (25,7 %) an erster und Brenner (16,4 %) an dritter Stelle (Stand 2015) gleich zwei Gemeinden aus dem Wipptal. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Religionen stellt beide Gemeinden vor große Herausforderungen. Seit 2011 gibt es dort einen Integrationsbeauftragten, doch weder Brenner noch Franzensfeste verfügen über ein Integrationskonzept. Auch gibt es kein eigenes Budget für Integrationsmaßnahmen, Informationen über die Gemeinde und ihre Dienstleistungen werden in keiner anderen Sprache als Deutsch und Italienisch angeboten. Beide Gemeinden haben jedoch die Erstellung eines Integrationsplanes innerhalb der nächsten fünf Jahre vor. Im Gegensatz zur Gemeinde Franzensfeste greift die Gemeinde Brenner auf die sprachlichen, sozialen oder interkulturellen Kompetenzen der ansässigen Bevölkerung zurück und nutzt die Dienste von interkulturellen Mediatoren, vor allem bei Informationsveranstaltungen, wo Dienste erklärt werden, und zur Ankündigung von Sprachprojekten. In den gemeindegeführten Mensen in Kindergarten und Schule werden verschiedene Essgewohnheiten in der Erstellung des Menüs berücksichtigt. In beiden Gemeinden werden bestimmte Ortsteile bevorzugt von Menschen mit Migrationshintergrund bewohnt. Charakteristisch für diese Ortsteile sind niedrige Mieten, Sozialwohnungen und große Kondominien bzw. ältere Strukturen. Während es in Franzensfeste keine Struk-

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tur zur Aufnahme bzw. Betreuung von Flüchtlingen gibt, ist am Bahnhof Brenner seit rund zwei Jahren eine Anlaufstelle für Menschen auf der Flucht eingerichtet. In der Gemeinde Brenner wurden in der Vergangenheit mehrere Initiativen zur Integration der ausländischen Bevölkerung erfolgreich gestartet und sollen künftig weitergeführt werden, wie etwa Handarbeitskurse in Zusammenarbeit mit der Sozialgenossenschaft „Atelier“, Sprachkurse oder die Gründung einer Jugendgruppe am Brenner in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Wipptal. Wie Bürgermeister Franz Kompatscher mitteilt, gibt es seit rund zwei Jahren eine eigene Integrations-Arbeitsgruppe, die sich aus Mitgliedern aus Gemeinde, Sozialdienst und Schule zusammensetzt. Handlungsbedarf sieht er u. a. beim Spracherwerb, vor allem was Frauen betrifft. „Vor allem im Ort Brenner stellt die Integration eine große Herausforderung dar, da es dort wenige soziale Strukturen und außer dem CAI keine gewachsenen Vereine gibt, die Integrationsprojekte mittragen könnten“, so Kompatscher. In Gossensaß sei die Situation wesentlich einfacher, vor allem was die Integration von Kindern und Jugendlichen betrifft. Als besondere Herausforderung im Bildungsbereich sieht Kompatscher den unregelmäßigen Schulbesuch von einigen Schülern mit Migrationshintergrund,

auch einige Eltern würden wenig Interesse an der Schulbildung ihrer Kinder zeigen. Auf der anderen Seite gebe es motivierte Migrantenkinder, die mittlerweile beide Landessprachen sehr gut beherrschen. „Mit Unterstützung des Landes wird 2017 ein neues Integrationsprojekt in Zusammenarbeit mit den Schulen gestartet. Den Prozess begleitet Raimund Patt aus Deutschland, ein Experte auf diesem Gebiet“, so Bürgermeister Kompatscher. Um das Zusammenleben der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen der Gemeinde zu fördern, sollen in den nächsten Jahren auch interkulturelle Feste organisiert werden. Für viele Initiativen bekomme man mittlerweile finanzielle Unterstützung vom Land und die Gemeinde müsse wenige Eigenmittel aufwenden bzw. oft lediglich Strukturen zur Verfügung stellen. Probleme oder Konflikte unter den Bevölkerungsgruppen habe es bisher nur vereinzelt gegeben. „Wichtig ist, dass sich alle Seiten um ein friedliches Zusammenleben bemühen“, so Kompatscher. Auch in der Gemeinde Franzensfeste hat es bereits einige Initiativen zur Integrationsförderung gegeben, wie etwa das Völkerfest in Zusammenarbeit mit der oew (Organisation für Eine solidarische Welt). Bürgermeister Thomas Klapfer empfindet die Integration als große Herausforderung nicht nur für die Gemeindeverwaltung, sondern generell für die Gesellschaft. „Was sich durch die Zuwan-


TITELGESCHICHTE

jetzt „normaler“. Man ist von klein auf daran gewöhnt, dass auch Leute im Dorf wohnen, die nicht schon seit Generationen hier leben, die nicht alle die gleiche Hautfarbe oder Religion haben und nicht alle die gleiche Sprache sprechen. Dadurch entstehen bestimmte Vorurteile erst gar nicht. Gerade im sensiblen Jugendalter, wo man sich schnell von Vorurteilen mitreißen lässt, ist Präventivarbeit und Informations-

derung sehr stark verändert, ist das Dorfleben. Historisch gewachsene Vereine wie der Alpenverein, die Feuerwehr, der Kirchenchor sterben langsam aus, Bräuche werden immer weniger gepflegt“, so Klapfer. Als Beispiel nannte er das Ausbleiben des traditionellen Nikolausbesuchs im Kindergarten Franzensfeste aufgrund des hohen Ausländeranteiles – mittlerweile haben fast 100 Prozent der Kinder Migrationshintergrund, die meisten sind nicht katholisch. „Wenn in einem kleinen Dorf wie Franzensfeste mit rund 600 Bürgern über 50 Prozent Migrationshintergrund haben, bringt das große Veränderungen mit sich“, so Klapfer. Da viele Zuwanderer mittlerweile die italienische Staatsbürgerschaft erhalten haben, werden sie bei offiziellen Statistiken nicht mehr als „Ausländer“ gezählt, weshalb – so Klapfer – offiziell immer von einem 25-prozentigen Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund gesprochen werde. Mit Ausnahme der Förderung von Sprachkursen habe es in der Vergangenheit von Seiten des Landes wenig Unterstützung gegeben. „Die teilweise sehr großen kulturellen Unterschiede haben den sozialen Frieden in unserer Gemeinde bisher aber nicht beein-

arbeit enorm wichtig. Proaktives Vorgehen ist hierbei fruchtbringender als abzuwarten, bis Konflikte auftreten. „Viel wichtiger als Integrationsvereinbarungen sind konkrete Maßnahmen.“ Wie könnte eine langfristige Strategie bzw. eine inklusive Gemeindepolitik im Idealfall ausschauen?

trächtigt. Bis auf alltägliche Nachbarschaftskonflikte, die überall vorkommen können, gab es keine Vorfälle“, so der Bürgermeister. Die eine oder andere Schwierigkeit gebe es aber in Bezug auf die Mülltrennung bzw. Sauberkeit, Ordnung und Einhaltung von gewachsenen Verhaltensregeln. Die größte Hürde stelle nach wie vor die Verständigung dar, vor allem bei Erwachsenen. „Kinder und Jugendliche, die hier aufgewachsen sind, tun sich mit den Sprachen schon viel leichter“, so Klapfer. Mit dem Projekt „ANAS-Haus“ wolle man in naher Zukunft eine offene Struktur der Begegnung schaffen. Dazu hat es im vergangenen Herbst mehrere Workshops unter reger Beteiligung der Dorfbevölkerung gegeben. Die Gemeinde stehe diesbezüglich auch in Kontakt mit Integrationslandesrat Philipp Achammer, um eine Modellstruktur für ganz Südtirol zu schaffen. „Was genau umgesetzt werden kann und wie das Projekt finanziert wird, muss erst noch geklärt werden. Durch die gemeinsame Nutzung des ANAS-Hauses möchten wir fördern, dass sich aus dem derzeitigen Nebeneinander ein Miteinander entwickelt.“ sst

Inklusion und Integration sollten wirklich alle Bürger miteinbeziehen und nicht nur auf die zu integrierenden Ausländer ausgerichtet sein. In einer Gemeinde leben unterschiedlichste Menschen, die alle die Möglichkeit haben müssen, sich wohlzufühlen und an der Gemeindepolitik teilzunehmen. Es gilt, Möglichkeiten dafür zu schaffen, ohne einen Unterschied zwischen Einheimischen und Ausländern zu machen. Ausländer werden oft noch als Gäste gesehen, dabei sollte man sie zur Gemeindebevölkerung dazuzählen und die Chancen sehen, die diese Vielfalt für eine Gemeinde bringen kann. Im Idealfall werden Initiativen auf unterschiedlichsten Ebenen veranstaltet, von der Gemeinde selbst, von Vereinen, Organisationen, Arbeitgebern und Privatpersonen bzw. im Netzwerk. Die Gemeindeverwaltung muss die richtigen Ansprechpartner in der Gemeinde finden, die Interesse daran haben, das Zusammenleben zu fördern. Integration ist dabei nicht nur eine soziale Aufgabe, sondern betrifft alle Politikfelder und sollte nicht mit einem problemorientierten Blick betrachtet werden. Wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden und mit dem Land. Die Gemeinden sollten sich trauen, bei Konflikten externe Personen hinzuzuziehen. Es geht vor allem darum, auf allen Seiten das interkulturelle Verständnis zu fördern. Das gilt auch für Gemeindemitarbeiter, damit personelle Ressourcen vorhanden sind, die wissen, wie man mit gewissen Problemen am besten umgehen kann. Was halten Sie von der von Landesrat Philipp Achammer auf den Weg gebrachten „Integrationsvereinbarung“? Die Integrationsvereinbarung ist ein wichtiger Schritt, weil es auf allen institutionellen Ebenen In-

tegrationsstrategien braucht. Es darf aber nicht dabei bleiben. An Integrationsvereinbarungen müssen konkrete Maßnahmen und auch Finanzmittel gebunden werden, was derzeit in Ausarbeitung ist. Solche Vereinbarungen basieren auf dem Prinzip „Fordern und Fördern“, was momentan sehr in Mode ist. Hier gilt es zu hinterfragen: Wer wird gefordert und gefördert? Werden Einheimische gleich gefordert wie Ausländer oder beruht das Prinzip immer noch auf der Idee, dass jene, die kommen, mehr leisten müssen als Einheimische? Welche Leistungen kann man sich erwarten? Es ist einfach, etwas zu fordern, aber oft fehlen die Voraussetzungen, damit etwa jemand Arbeit findet oder am Gemeindeleben teilhaben kann. Viel wichtiger als Integrationsvereinbarungen sind konkrete Maßnahmen. Das Signal geht aber in die richtige RichE tung.

ZUR PERSON Johanna Mitterhofer (30) hat an mehreren Universitäten in England und Amerika Sozialanthropologie studiert und selbst fast zehn Jahre im Ausland gelebt und gearbeitet. Seit rund drei Jahren arbeitet die in Brixen wohnhafte Innichnerin am Institut für Minderheitenrecht an der EURAC in Bozen. Ihre Forschung konzentriert sich aktuell auf lokale Integrationspolitiken. Zudem stellt sie sich die Frage, was Grenzen in der heutigen Welt bedeuten, erforscht die Bedeutung von Geschichte und kulturellem Erbe in einer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft und beschäftigt sich damit, wie man in einer Gesellschaft mit Mitgliedern unterschiedlicher Herkunft historisches Bewusstsein schaffen kann. Erker 02/17

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AKTUELL

„Ich habe meine Berufswahl nie bereut“ Interview: Astrid Tötsch Mit 1. Jänner ging Dr. Wilhelm Seppi in Ruhestand. Als Hausarzt in der Gemeinde Wiesen-Pfitsch begleitete er seine Patienten über viele Jahre hinweg in schwierigen Situationen. Im Interview mit dem Erker spricht er über seine erfüllende Tätigkeit, die derzeitigen Probleme in der medizinischen Grundversorgung und Zukunftsperspektiven. Erker: Herr Dr. Seppi, Sie sind seit kurzem im Ruhestand. Vermissen Sie Ihre Arbeit? Dr. Wilhelm Seppi: In bestimmten Situationen und Momenten vermisse ich den Umgang mit den Patienten: Die Arzt-Patienten-Beziehung, die zum Teil sehr intensiv ist und sich über Jahrzehnte hinziehen kann, hinterlässt nachhaltige Spuren, die sich nicht ohne weiteres abstreifen lassen. Außerdem begegnet man im Alltag immer wieder ehemaligen Patienten, mit denen man gerne ins Gespräch kommt. Der Abschied vom Beruf kann somit nur graduell und allmählich erfolgen. Zudem stand ich in den letzten Monaten unter erheblichem beruflichen Druck, weil mir zusätzliche Arbeiten übertragen wurden, mit denen ich nicht gerechnet hatte, wie amtsärztliche Tätigkeiten und die medizinische Betreuung von Bewohnern des Altersheimes von Sterzing. Dies muss ich erst noch verarbeiten und es dauert sicherlich noch einige Zeit, bis ich den Kopf wieder frei habe. Ich freue mich trotzdem auf den Ruhestand und genieße den Alltag ohne den Stress, ständig erreichbar sein zu müssen.

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Erker 02/17

Dr. Wilhelm Seppi: „Ich habe meinen Beruf stets mit Leidenschaft ausgeübt.“

Warum haben Sie sich dazu entschlossen, Arzt zu werden? Ich habe das Gymnasium im „Johanneum“, einem kirchlich geführten Heim in Dorf Tirol, besucht. Aufgrund der Erfahrungen während des Heimaufenthaltes, die in die bewegten 68er Jahre fallen, ist in mir der Wunsch gereift, einen sozialen Beruf zu ergreifen. Zunächst habe ich ein Psychologie-Studium begonnen, aber nach einiger Zeit war mir klar, dass der Arztberuf für mich das Richtige ist, und ich habe dann das Medizinstudium in Innsbruck abgeschlossen. Wie lange waren Sie Gemeindearzt in Pfitsch? Die Tätigkeit als Gemeindearzt in Pfitsch habe ich im Juni 1982 aufgenommen. Nach Beendigung meines Studiums 1979 habe ich drei Jahre als Assistenz-

arzt auf der medizinischen Abteilung am Krankenhaus in Sterzing gearbeitet und in dieser Zeit erste Kontakte mit der Bevölkerung und den Lokalpolitikern geknüpft. Dass ich im Wipptal geblieben bin, habe ich wohl in erster Linie dem damaligen Bürgermeister von Pfitsch Johann Pupp zu verdanken, der mich davon überzeugt hat, mich als Hausarzt in seiner Gemeinde niederzulassen. Ich habe diese Entscheidung nie bereut und die Pfitscher haben mich auch gleich angenommen; ich habe mich in diesem Tal immer wohl und beheimatet gefühlt. Mir gefallen die Leute und die Landschaft, auch wenn ich mich als gebürtiger Kalterer speziell in den ersten Jahren an das kalte Klima im Winter erst gewöhnen musste.

Wie waren die Anfänge in Sterzing? Anfangs der 80er Jahre übten neben den Primaren ein bis zwei Assistenzärzte den ärztlichen Dienst in den Abteilungen aus. Der Ärztemangel ist also kein neues Phänomen. Das bedeutete für junge Ärzte, sofort anzupacken, häufig Nacht- und Bereitschaftsdienste zu machen und auch große Verantwortung zu übernehmen. Wir wurden sozusagen ins kalte Wasser geworfen und mussten entsprechend Lehrgeld zahlen. Ich hatte aber auch das Glück, in den Primaren Dr. Siegfried Platzer und Dr. Richard Thurner verständnisvolle Vorgesetzte und Lehrmeister zu haben. Trotzdem hätte ich mir für diese Lernjahre mehr Begleitung und auch Kontrolle gewünscht. Rückblickend: Was hat sich seit den Anfängen verändert? Was das Medizinstudium betrifft, hatte es zu meinen Zeiten einen starken theoretischen Ansatz, heute erfolgt die Ausbildung zum Mediziner von Beginn an viel praxisbezogener. In der Tätigkeit als Allgemeinarzt fühlte ich mich zu Beginn meiner Tätigkeit mehr als Einzelkämpfer und war auf mich alleine gestellt. Dies änderte sich, als die Sprengel errichtet wurden und somit erfahrene Krankenschwestern uns zur Seite standen. Das bedeutete einen Qualitätssprung in der medizinischen Versorgung der Peripherie. Heute arbeitet ein Team von hervorragend qualifizierten und motivierten Mitarbeitern für die Bevölkerung im Wipptal. Mit der Computerisierung hat leider auch die „Verbürokratisierung“ der Arbeit stark zugenommen. Meine Generation ist noch ohne Computer aufgewach-


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Debakel um Wipptaler Hausärztemangel sen und der Umgang damit war ein mühsamer Lernprozess. Man muss sich im Rahmen der Informatisierung ständig neues Wissen erarbeiten. Ich habe zuletzt mit vier oder fünf verschiedenen Computerprogrammen gearbeitet, die ständig aktualisiert werden mussten. Was den Umgang mit den Patienten betrifft: Im Laufe der letzten Jahre haben sich die Ansprüche der Patienten stark geändert. Laut Statistik hat sich die Frequenz der Arztbesuche in den letzten zehn Jahren um 30 Prozent erhöht. Die Patienten sind besser informiert, konsultieren die Suchmaschine Google in medizinischen Belangen, kommen bereits mit gewissen Ansprüchen in die Praxen und verlangen spezielle Untersuchungen, weil sie befürchten, eine bestimmte Krankheit zu haben. Mein Anliegen war es dabei immer, den Patienten auf Augenhöhe zu begegnen und im Gespräch auf die Eigenverantwortung hinzuweisen.

„Der Kontakt zu den Menschen war mir immer sehr wichtig.“ Was war der schönste Moment Ihrer Kariere? Es gab sicher einige bewegende Momente, zusammenfassend war mir aber das Begleiten von chronisch kranken Patienten und von Patienten, die sich in der Sterbephase befanden, sehr wichtig, also für Menschen da zu sein, deren Situation ausweglos erscheint. Viel Freude bereitete mir auch die Arbeit im Altenheim „Schloss Moos“ in Wiesen. Das Umfeld dort, die Heimbewohner, die geistlichen Schwestern und die Mitarbeiterinnen sind für mich zu einer zweiten Familie geworden. Einen bleibenden Eindruck hinterließ auch die medizinische und humanitäre Betreuung der Flüchtlinge aus Ex-Jugoslawien, die zu Beginn der 1990er Jahre in der Kaserne in Wiesen Aufnahme fanden.

Eine funktionierende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sollte eigentlich im Interesse aller sein – dementsprechend sollten auch die Entscheidungen der zuständigen Behörden- und Gewerkschaftsvertreter ausfallen. Was sich allerdings in den vergangenen zwei Monaten auf dem Rücken der Bevölkerung im Wipptal abspielte, war alles andere als in deren Interesse. Wie berichtet (Erker 01/17) kam es durch die Pensionierung von gleich zwei Hausärzten innerhalb kürzester Zeit zu einem Engpass in der Gesundheitsbetreuung. Was man aus den verschiedenen Stellungnahmen vor allem herauslesen kann, ist eine völlige Unterschätzung des Problems und die Unfähigkeit, eine konstruktive Lösung zu finden. Landesrätin Martha Stocker schiebt den Schwarzen Peter dem Sanitätsbetrieb und den Gewerkschaften zu, der Sanitätsbetrieb gibt die Schuld den Gewerkschaften, die Gewerkschaften wiederum fühlen sich vom Sanitätsbetrieb und von Landesrätin Stocker übergangen und ungerecht behandelt. Wie Dr. Eugen Sleiter, Vorsitzender der Hausärztegewerkschaft CISL Medici, betont, habe er bereits vor zwei Jahren auf den sich anbahnenden Hausärztemangel hingewiesen, sei aber vom Betrieb mit dem Hinweis abgefertigt worden, dass jedes Jahr 20 Hausärzte ausgebildet würden. Dr. Wilhelm Seppi, mittlerweile pensionierter Hausarzt in Wiesen, merkte im Interview mit dem Erker an, dass die Entwicklung bereits vor zehn Jahren absehbar gewesen sei, Sanitätsbetrieb und Politik jedoch zu wenig unternommen hätten, um dem entgegenzuwirken. In der Tat erkannte man das Problem schon zur damaligen Zeit. Landesrat Richard Theiner, der das Ressort Gesundheit ab 2004 leitete, regte die Gründung einer Medical School in Zusammenarbeit mit dem Bundesland Tirol an. Allerdings stieß der Plan, eine Ausbildungsstätte für Allgemeinmediziner in Bozen zu schaffen, auf massiven Widerstand und wurde deshalb aufgegeben. Rückblickend meinte Landesrat Theiner: „Hier wurde eine große Chance vertan.“ Fünf Minuten vor Zwölf „Man hat tatsächlich bis fünf Minuten vor Zwölf gewartet“, so Dr. Seppi. Er habe bereits frühzeitig seine anstehende Pensionierung bekanntgegeben; Gewerkschaften und Politik hätten also genügend Zeit gehabt, um eine Lösung zu suchen, die von allen mitgetragen würde. Vor Weihnachten zeigten diese sich jedoch „völlig überrascht“, dass mit 1. Jänner die Patienten von Dr. Seppi ohne neuen Hausarzt dastehen würden. In einer Dringlichkeitssitzung, die vom Betriebsrat des Sanitätsbetriebes für den 23. Dezember einberufen wurde, sollte eine Sonderregelung mit den Gewerkschaften vereinbart werden. Die Gewerkschaftsvertreter erschienen jedoch nicht, was sie laut Medienberichten in einem Protestschreiben auch angekündigt haben sollen. Stein des Anstoßes war die Ungleich-

behandlung von Wipptaler und Brixner Hausärzten. Während im Wipptal Hausärzte Mangelware sind und die betroffenen Mediziner mehr als die vom Kollektivvertrag vorgesehenen Patienten aufnehmen müssen, sind im Gesundheitsbezirk Brixen alle Stellen besetzt, weshalb bei Überschreitung der maximalen Patientenzahl dennoch nur die vorgeschriebene Pro-KopfQuote bezahlt wird. Den Medizinern geht es nicht nur um eine gerechte, sondern auch um eine leistungsgerechte Lösung. Dies muss allerdings im Rahmen des Kollektivvertrages festgeschrieben werden – der Sanitätsbetrieb selbst hat hier allerdings keine Entscheidungskompetenz, sondern die politischen Vertreter. Die Fronten sind zurzeit verhärtet. „Gewerkschaften sind schuld“ Der Erker bat Landesrätin Stocker um eine Stellungnahme bezüglich des Hausärztemangels im Wipptal. In ihrem „Es ist Heiligabend und ich möchte nach Hause“-Schreiben vom 24. Dezember heißt es: „Ich habe den Auftrag dem Sanitätsbetrieb gegeben, das Problem zu lösen. Die sind dafür verantwortlich. Ein Lösungsvorschlag war, dass die Anzahl der Patienten für die einzelnen Ärzte erhöht wird. Ich ging davon aus, dass dies angenommen wird, weil in einer Notsituation normalerweise jeder hilft und ja niemand glücklich ist über die Entscheidung der Kassation, herbeigeführt durch eine Gewerkschaft, dass Patienten so beschränkt sind. Wenn dieser Notwendigkeit der Patienten nicht nachgekommen wird, hat der Sanitätsbetrieb die Aufgabe, die Patientensicherheit auf andere Art zu gewährleisten und das ist mein Auftrag, dies gegebenenfalls zu tun.“ Für Evelin Reinstaller, Verwaltungskoordinatorin im Gesundheitsbezirk Brixen, war es im September vergangenen Jahres klar, dass sich das Problem der Nachfolge bei den zukünftigen Pensionierungen stellen werde. „Nur mit Mühe konnte ein Ersatz für Dr. Konrad Wieser gefunden werden“, so Reinstaller. Die von ihr kontaktierten Hausärzte hatten bereits eine andere Stelle in Aussicht oder erklärten, dass das Wipptal zu weit entfernt liege. Hausarztanwärter, die aus dem Wipptal stammen, gäbe es zurzeit keine. Erfolglos blieb auch die Kontaktaufnahme mit potentiellen Interessenten vor der eigentlichen Stellenausschreibung, nachdem absehbar war, dass nicht alle drei Stellen besetzt werden könnten. „Die derzeitige Situation wurde auch durch die Hausärztegewerkschaft (FIMMG, Anm. der Redaktion) mitverursacht, welche die Anwendung des staatlichen Vertrages eingeklagt hat, was eine Verminderung der Patientenhöchstzahl von 2.000 auf 1.575 zur Folge hat“, hielt Reinstaller in einer Stellungnahme vom 28. Dezember 2016 an den Erker fest. Die Notlösung Am darauf folgenden Tag teilte Reinstaller in einer Sitzung in Sterzing den anwesenden Hausärzten des Wipptales sowie Domenico Bossio, Gewerkschaftsvertreter der FIMMG, und Susanna Hofmann, PräsidenErker 02/17

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tin der Ärzte-Gewerkschaft SNAMI, mit, dass das Assessorat für Gesundheit die kurzfristige Anhebung der Patientenobergrenze für die Wipptaler Hausärzte beschlossen habe. „Die Gewerkschaften unterbreiteten den Gegenvorschlag, gegen eine Sonderleistung von 40 Euro jene Patienten, die ab 1. Jänner ohne Hausarzt dagestanden wären, zu betreuen. Dieser Vorschlag wurde jedoch abgelehnt. Am Montag darauf wurden wir mit der Sondergenehmigung von oben herab konfrontiert“, so Dr. Seppi. Zurzeit erhalten die Wipptaler Hausärzte 3,33 Euro brutto pro neuem Patient und Monat, was laut Dr. Seppi eine Zumutung sei, insbesondere dann, wenn

es sich um Patienten handelt, die eine intensive Betreuung brauchen. Zudem unterstreicht er, dass „auch für die Patienten die Situation nicht angenehm ist, da sie für ein halbes Jahr einfach irgendwo zwischengeparkt werden“. Die Sondergenehmigung ermöglicht für maximal sechs Monate eine Abweichung von der im staatlichen Kollektivvertrag vorgesehenen Patienten-Höchstgrenze von 1.575 pro Hausarzt. Zusätzliche Patienten werden in gesonderte Listen eingetragen und müssen von Amts wegen einem neuen Arzt übertragen werden, sobald dieser seine Tätigkeit aufnimmt. Wie Reinstaller betont, sei es ihr wichtig gewesen, die Hausärzte persönlich von der Entscheidung des Assessorats für Gesundheit zu benachrichtigen. „Verständlicherweise waren auch einige Wipptaler Hausärzte über die Situation verärgert. Allerdings hat man mit dieser Notmaßnahme so lange wie möglich gewartet, da man bis zuletzt gehofft hat, doch noch einen neuen Hausarzt zu finden“, so Reinstaller. Bereits in den vergangenen Jahren habe der Sanitätsbetrieb jeden potentiellen Interessenten dazu animiert, sich als Hausarzt im Wipptal niederzulassen – erfolglos. Das Wipptal war in der Vergangenheit nie eine begehrte Gegend. Zudem wanderten drei Hausärzte, welche die pensionierten Hausärzte durchaus hätten ersetzen können, aus persönlichen Gründen wieder ab. „Auch die Zukunft sieht nicht rosig aus“, stellt Reinstaller fest. „Es gibt einfach keine Anwärter aus dem Wipptal, die einen persönlichen Bezug zur Gegend haben und sich deshalb als Hausarzt hier niederlassen möchten.“ Sie könne sich aber vorstellen, dass man den Hausärzten künftig Unterstützung bei der Bewältigung der

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überbordenden Bürokratie gewähre, damit sie sich mehr auf ihre Arbeit als Arzt konzentrieren könnten: „Schließlich brauchen wir uns gegenseitig.“ „Unglücklich gelaufen“ Trotz längerer Wartezeiten blieb der erwartete Ansturm Anfang Jänner auf den Verwaltungssitz des Sprengels im Krankenhaus von Sterzing aus. Die beiden Bediensteten klärten die Betroffenen kompetent und geduldig auf, obwohl sie selbst erst kurz zuvor von den Neuerungen erfahren hatten. Dass die Leidtragenden die Patienten sind, wurde im Zuge der Auseinandersetzung jedoch gerne übersehen. Die Bevölkerung wurde vielfach alleine gelassen in ihrer Unklarheit: Welcher Hausarzt ist noch frei? Macht der gewählte Hausarzt auch Hausbesuche? Was soll ich in einem Notfall tun? Die sich überschlagenden Meldungen in den diversen Tageszeitungen taten ein Übriges, um die Verunsicherung komplett zu machen. „Die ganze Sache ist sehr unglücklich gelaufen“, stellt auch Dr. Seppi fest. Landeshauptmann Arno Kompatscher bemüht sich nun persönlich um eine Lösung im Streit mit den Hausärzten und signalisierte Gesprächsbereitschaft. Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften wurden wieder aufgenommen und der erste Verhandlungstag auf den 4. Februar festgelegt. Medizinstudenten melden sich zu Wort In einem offenen Brief an Landesrätin Stocker und an den Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Thomas Schael, meldeten sich vor kurzem die angehenden Mediziner zu Wort. Elisa Reiterer, Medizinstudentin an der Universität Innsbruck, sammelte für diese Aktion 158 Unterschriften und beklagte in ihrem Schreiben, dass die Missstände im Südtiroler Sanitätswesen bereits seit Jahren bestehen. Aufgebracht durch die jüngste Notverordnung, die u. a. Ärzte für weitere sechs Monate dazu verpflichtet, Dienst zu tun, obwohl sie die Abteilung verlassen möchten, verfasste sie einen Brief, der einige Tage lang durch alle Medien ging. Sie spricht darin die unmittelbaren Probleme an: den langwierigen Prozess der Studientitelanerkennung, die fehlende Facharztausbildung in Südtirol aufgrund des niedrigen Niveaus der Krankenhäuser, die überbordende Bürokratie und nicht zuletzt das familienunfreundliche Karenzrecht. Reiterer schließt ihren Brief mit den Worten, dass die Südtiroler Medizinstudenten gerne zurückkommen würden, aber die Gesundheitspolitik des Landes nichts anderes mache, als Löcher zu stopfen. Die Reaktion von Landesrätin Stocker ließ nicht lange auf sich warten: In einem offenen Brief an die Jungärzte widersprach sie den meisten angeführten Kritikpunkten und bot ihnen ein Treffen an, das am 23. Jänner stattfand. Der Sanitätsbetrieb versprach in dieser Zusammenkunft, bei den bürokratischen Hürden behilflich zu sein. Landesrätin Stocker und Schael luden die angehenden Jungmediziner zudem ein, sich „konstruktiv an den Weichenstellungen für die Schaffung von interessanten Entwicklungsperspektiven in den Südtiroler Gesundheitsdiensten zu beteiligen“. at

Die Pflege und Betreuung von chronisch kranken Menschen stellt für viele eine enorme Belastung dar. Woher haben Sie die Kraft genommen oder worin einen Ausgleich gefunden? Speziell die Sterbebegleitung war ein anspruchsvoller und wichtiger Teil meiner Tätigkeit. Für mich bedeutete es eine große Hilfe, wenn ich mich im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen und auch bei den regelmäßigen Treffen mit den Hausärzten des Wipptales mit den Kollegen austauschen konnte. Irgendwie nimmt man die Erfahrungen und die Erlebnisse des Berufsalltags immer mit nach Hause, was natürlich für das Familienleben eine Belastung darstellt. Ich habe aber von meiner Frau und meinen Kindern immer viel Unterstützung erfahren. Ohne ihr Verständnis, obwohl sie oft zurückstecken mussten, hätte ich die Arbeit wohl nicht geschafft. Das ist eine Schattenseite dieses Berufs. Zusätzlich hatte ich mit Brigitte Marginter eine tüchtige Sekretärin, auf die ich mich immer verlassen konnte und die mir viel Arbeit in bürokratischer Hinsicht und im Umgang mit den Patienten abgenommen hat, damit ich mich auf meine eigentliche ärztliche Tätigkeiten konzentrieren konnte. Sie haben durch die Errichtung einer Gemeinschaftspraxis in Zusammenarbeit mit Dr. Markus Mair bereits frühzeitig dafür gesorgt, dass die Gemeinde Pfitsch weiterhin einen Hausarzt hat und der Großteil der Gemeinde medizinisch versorgt ist. Der Austausch mit anderen Kollegen war mir immer schon sehr wichtig. Vor nunmehr über zwei Jahren konnte ich Dr. Mair dafür gewinnen, in meine Hausarzt-Praxis einzusteigen. Diese zwei Jahre waren für mich äußerst positiv und wertvoll: Durch den jungen, engagierten Arzt habe ich wieder mehr Leidenschaft und Motivation für meine Tätigkeit bekommen, zudem konnte auch ich


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meine Erfahrungen weitergeben. Es war mir wichtig, meine Nachfolge rechtzeitig zu regeln und zu wissen, dass die Arbeit fortgeführt wird, und es ist für mich auch eine Genugtuung zu wissen, dass die Patienten bei Dr. Mair in guten Händen sind. Würden Sie diese Vorgehensweise auch den anderen Wipptaler Hausärzten raten? Das wird wahrscheinlich aufgrund des Ärztemangels die Lösung für die Zukunft sein. Durch Gemeinschaftspraxen wird der Austausch zum Wohl des Patienten sicher gefördert und verbessert. Der Hausärztemangel betrifft ja nicht nur Südtirol, sondern kann überall in Europa beobachtet werden. Ist der Hausarztberuf in ländlichen Gebieten einfach nicht attraktiv genug für junge Mediziner? Das ist nicht so einfach zu erklären, aber es ist sicher ein Wandel eingetreten. Ein junger Arzt von heute hat andere Vorstellungen von seiner Arbeit als zu meiner Anfangszeit – auch in privater Hinsicht. Im Arztberuf sind nun mal Arbeit und Privatleben schwer unter einen Hut zu bringen. Wir waren von Montag bis Samstag in der Früh 24 Stunden im Dienst, mit ständiger Bereitschaft und vielen Wochenenddiensten – solche Arbeitszeiten sind für viele sicher wenig attraktiv. Auch die Honorierung, speziell für die jüngeren Kollegen, ist mei-

nes Erachtens nicht angemessen. Zudem schreckt der zeitintensive Bürokratieaufwand viele ab. Was würden Sie zur Behebung des Problems vorschlagen? Hier ist sicher die Gesundheitspolitik gefordert: Eine Aufwertung des Territoriums und somit die Entlastung des Krankenhäuser ist nur möglich, wenn die Arztpraxen der Allgemeinmediziner anders strukturiert und ausgestattet werden. Die Präsenz einer Sekretärin und die Mitarbeit von Krankenschwestern in der Arztpraxis würde die Arbeit um ein Vielfaches verbessern. Die technische Ausstattung mit EKG und Basislabor, eventuell auch mit Ultraschall sollte für eine moderne Arztpraxis Standard sein. Für den Umgang damit müssen die Jungmediziner in der Ausbildung geschult werden. Angebotene Zusatzleistungen müssen angemessen honoriert werden, wofür andere Finanzierungsmodelle gefunden werden müssen. Die Lösungen dafür müssen von den verantwortlichen Politikern und den Ärzten gemeinsam auf Augenhöhe diskutiert und gefunden werden. Zum Thema Gewerkschaften: Zugespitzt hat sich der derzeitige Hausärztemangel, als Gewerkschaftsvertreter Domenico Bossio (FIMMG) die Anwendung des staatlichen Kollektivvertrages mit der Patientenobergrenze von 1.575 eingeklagt hat. Als

Außenstehender hat man den Eindruck, dass sich die Ärztegewerkschaften auch untereinander nicht einig sind. Diese Einschätzung kann auch ich teilen. Diese Gewerkschaft hat sich mit dem Rekurs ein klares Eigentor geschossen. Sofern die vorher beschriebenen Rahmenbedingungen in einer Arztpraxis vorliegen, sollte ein Arzt der Allgemeinmedizin durchaus imstande sein, eine Maximalzahl von 2.000 Patienten gut zu betreuen. Die Zersplitterung der Vertretung der Ärzte in vier Gewerkschaften schwächt eindeutig die Position der Allgemeinmedizin in den Verhandlungen mit den Gesundheitspolitikern und verzögert raschere Lösungen zum Wohle der Patienten.

„Niemand ist unersetzlich.“ Was hat Sie während Ihrer langen Berufstätigkeit privat bewegt? Ich war im Umweltbereich stark engagiert, habe die Umweltgruppe im Wipptal mit aufgebaut, habe mich für Umweltbelange auf Gemeindeebene eingesetzt, u. a. die Kompostierung vorangetrieben, Vorträge und Sensibilisierungskampagnen organisiert. Ich war aktiv bei der Transitinitiative und in Bürgerinitiativen wie STOPP-BBT dabei. Ich war auch drei Jahre lang Mitglied des Gemeinderates in Pfitsch, allerdings

ohne viel bewegen zu können. Zumindest habe ich versucht, mich der politischen Verantwortung als Bürger meiner Heimatgemeinde zu stellen. Das Engagement im Umweltbereich sah ich als Teil meiner ärztlichen Tätigkeit im ganzheitlichen Sinne, dabei war es mir ein Anliegen, mich für Menschen einzusetzen, die keine Lobby haben, wie beispielsweise für jene, die den Belastungen durch Transitverkehr direkt ausgesetzt sind. Die Pfitscher Bevölkerung wird Sie als Hausarzt sicher sehr vermissen. Ich bin der Meinung, dass niemand unersetzlich ist. Man darf sich nicht selbst unabkömmlich machen, dann würde etwas falsch laufen. Es beginnt ein neues Kapitel und ich bin davon überzeugt, dass die Patienten von Dr. Markus Mair bestens betreut werden. Ich durfte viele schöne Momente in meiner ärztlichen Tätigkeit erleben und empfinde eine große Dankbarkeit: Dankbar bin ich für das Vertrauen, für die Geduld und für die vielen liebevollen Zuwendungen, die mir von meinen Patienten entgegengebracht wurden. Ich bin mir aber bewusst, dass mir auch Fehler unterlaufen sind, die auf Überforderung, Ungeduld, Unvermögen und Unwissenheit meinerseits zurückzuführen sind. Dafür möchte ich aus tiefstem Herzen um Verzeihung bitten. E

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Steuerliche Neuerungen von

Klaus Steckholzer

Wirtschaftsprüfer & Steuerberater

Welche steuerlichen Neuerungen kommen in diesem Jahr auf den Bürger in Italien zu? Ein Überblick über wesentliche Änderungen im Finanz- und Begleitgesetz 2017 für Privatpersonen und Unternehmen.

PRIVATPERSONEN

Energieeinsparung und Wiedergewinnungsarbeiten Der IRPEF- und IRES-Absetzbetrag für Maßnahmen zur Energieeinsparung bzw. für energetische Sanierungen in Höhe von 65 Prozent sowie der erhöhte Steuerabsetzbetrag für Wiedergewinnungsarbeiten bei Wohngebäuden (Art. 16-bis VPR 917/86) von 50 Prozent für Ausgaben von höchstens 96.000 Euro (inklusive eventueller Notarkosten) wurden um ein weiteres Jahr bis zum 31.12.2017 verlängert. Für Kondominien ist eine Verlängerung bis 2021 vorgesehen. Möbel, Haushaltsgeräte und Einrichtungsgegenstände Der Absetzbetrag in Höhe von

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50 Prozent für Möbel, Haushaltsgroßgeräte und Einrichtungsgegenstände bis zu maximal 10.000 Euro in Zusammenhang mit Wiedergewinnungsarbeiten mit Beginn ab 2016 wurde ebenfalls um ein weiteres Jahr bis zum 31.12.2017 verlängert. Kondominien Bei Leistungen in Zusammenhang mit Werkverträgen u. ä. muss ein Steuerrückbehalt ab 500 Euro einbezahlt werden. Bei Nichterreichen dieses Betrages ist das Kondominium auf jeden Fall verpflichtet, die Steuerrückbehalte innerhalb 30.06. bzw. 20.12. einzuzahlen.

Reduzierung RAI-Gebühren Die Reduzierung der Fernsehgebühren für Private von 100 Euro auf 90 Euro wurde bestätigt. Übertragung landwirtschaftlicher Grundstücke Die Begünstigung für die Übertragung landwirtschaftlicher Grundstücke in Berggebieten (ganz Südtirol zählt als Berggebiet), und zwar die Anwendung des Fixbetrages für Register- und Hypothekarsteuer sowie die Befreiung von der Katastersteuer, wurde wieder eingeführt. Amateursportvereine Die Schwelle für gewerbliche Einkünfte von Amateursportvereinen (G. 398/91) wurde von 250.000 Euro auf 400.000 Euro erhöht.

Hochqualifizierte Arbeitskräfte Das Einkommen (sowohl aus abhängigem Arbeitsverhältnis als auch aus selbstständiger Tätigkeit) hochqualifizierter Arbeitskräfte, die ihren Wohnsitz nach Italien verlegen, wird von 2017 bis 2020 zu 50 Prozent steuerbefreit. Voraussetzung dafür ist, dass der Betroffene in den vorherigen fünf Jahren nicht in Italien ansässig war, sich verpflichtet, für mindestens zwei Jahre in Italien zu bleiben und auch dort vorwiegend seine Arbeitsleistungen erbringt.

ner mit kleinem Einkommen (no tax area) wurden leicht erhöht.

Zuwanderer Betuchte Ausländer, die ihren Wohnsitz nach Italien verlegen, können für die Besteuerung ihrer ausländischen Einkünfte in den kommenden 15 Jahren für eine Sonderbesteuerung optieren. Die Besteuerung erfolgt pauschal in Höhe von 100.000 Euro, für Familienangehörige pauschal in Höhe von 25.000 Euro pro Kopf. Voraussetzung für die Anwendung der Pauschalsteuer ist, dass die betroffenen Personen mindestens neun der letzten zehn Jahre im Ausland gelebt haben.

Aufwertung von Grundstücken und Beteiligungen Die Möglichkeit zur Aufwertung von Grundstücken (Baugrundstücke und landwirtschaftliche Grundstücke) sowie Beteiligungen wird um ein weiteres Jahr verlängert und betrifft die Beteiligungen und Grundstücke, die sich zum 01.01.2017 im Eigentum von Privatpersonen und nicht gewerblichen Gesellschaften befinden. In gegebenem Fall muss innerhalb 30.06.2017 eine entsprechende beeidete Schätzung erstellt und die Ersatzsteuer in Höhe von 8 Prozent eingezahlt werden.

Leistungsprämie Die steuerbegünstigte Leistungsprämie für abhängige Arbeitsverhältnisse wurde auf 3.000 Euro erhöht. Die entsprechende Ersatzsteuer beträgt 10 Prozent. Das Einkommen des Arbeitnehmers, der die begünstigte Besteuerung der Prämie in Anspruch nehmen kann, darf 80.000 Euro nicht überschreiten (bisher 50.000 Euro). Steuerabsetzbeträge für Rentner Die Steuerabsetzbeträge für Rent-

Geburtenprämie Die Geburtenprämie in Höhe von 800 Euro für werdende Mütter bzw. bei Adoption eines Minderjährigen wurde bestätigt.

Nicht betrieblich genutzte Immobilien Die steuerbegünstigte Zuweisung und der Verkauf von nicht betrieblich genutzten Immobilien durch Gesellschaften sowie die Umwandlung in einfache Gesellschaften werden um ein weiteres Jahr bzw. bis zum 30.09.2017 verlängert. Privatisierung von Betriebsimmobilien Die begünstigte Privatisierung von Betriebsimmobilien, die zum


31.10.2016 im Eigentum von Einzelunternehmen standen, wird um ein Jahr bzw. bis zum 31.05.2017 verlängert. Die entsprechende Ersatzsteuer beträgt weiterhin 8 Prozent der Differenz des Marktwertes und des steuerlich ankerkannten Wertes der Immobilie. Schulspesen Der Steuerabsetzbetrag (19 %) für Schulspesen wurde erhöht.

Beitrag für Musikinstrumente Der Beitrag in Höhe von 65 Prozent für den Ankauf von Musikinstrumenten (für einen max. Anschaffungswert von 2.500 Euro) für Musikstudenten an Konservatorien wurde um ein weiteres Jahr verlängert.

Mehrwertsteuer-Satz für Gewürze Der Mehrwertsteuer-Satz für Gewürze und entsprechende Pflanzen (Basilikum, Salbei, Rosmarin, Oregano) wurde vereinheitlicht und mit 5 Prozent festgelegt, jener für Trüffel von 22 auf 10 Prozent reduziert. Verpackte, nicht konzentrierte und nicht gezuckerte Frischmilch, die über den Detailhandel für den Endverbrauch bestimmt ist, unterliegt dem begünstigten Mehrwertsteuer-Satz von 4 Prozent. Ist eine dieser Voraussetzungen nicht gegeben, unterliegt die Milch dem Mehrwertsteuer-Satz von 10 Prozent (z. B. Abpackungen von 10 l/20 l, die an Eisdielen verkauft werden).

Erhöhung der Mehrwertsteuer Die im Finanzgesetz 2015 vorgesehene Erhöhung der Mehrwertsteuersätze (Erhöhung des begünstigten Mehrwertsteuer-Satzes von 10 auf 13 und des ordentlichen von 22 auf 25 Prozent) wurde auf den 01.01.2018 aufgeschoben. Die Erhöhung des ordentlichen Mehrwertsteuer-Satzes auf 25,9 Prozent erfolgt am 01.01.2019. Somit sind für 2017 noch die Mehrwertsteuer-Sätze von 4, 5, 10 und 22 Prozent gültig.

Steuerzahlungen Steuerzahlungen von Privatpersonen sind bei einem Kreditinstitut in Papierform wieder möglich.

Selbstanzeige Die Selbstanzeige (voluntary disclosure) für nicht erklärtes Einkommen wurde in ähnlicher Form wie bisher neu aufgelegt. Fehler, die bis zum 30.09.2016 begangen wurden, können durch Zahlung der entsprechenden Beträge bis spätestens 30.09.2017 saniert werden. Der dafür notwendige Antrag an die Agentur der Einnahmen kann bereits jetzt eingereicht werden. Für jene, die bereits 2015 eine Selbstanzeige gemacht haben, ist die Möglichkeit einer neuerlichen Selbstanzeige ausgeschlossen. Wer nicht deklariertes Vermögen im Ausland besitzt, sollte umgehend die Möglichkeiten einer Bereinigung prüfen.

Steuerbonus Gastbetriebe Der Steuerbonus für Gastbetriebe (click day) betreffend Investitionen (außerordentliche Instandhaltung, Renovierungen, Sanierungen, Umbau, Abbau architektonischer Barrieren, Ankauf von Möbeln und Einrichtungsgegenständen) wurde für die Jahre 2017 und 2018 neu aufgelegt und von 30 auf 65 Prozent erhöht. Der Bonus kann in zwei Jahren verrechnet werden (bisher in drei Jahren). Künftig fallen auch die Betriebe „Urlaub auf dem Bauernhof“ (agriturismo) in den Anwendungsbereich der Begünstigung.

Steuereinhebungsstelle Die Steuereinhebungsstelle „Equitalia“ wird 2017 abgeschafft. Ihre Aufgaben übernimmt künftig die neue Körperschaft „Agenzia delle Entrate – Riscossione“. SMS bei Steuerguthaben Das Finanzamt informiert seit 07.11.2016 die Steuerpflichtigen via SMS über Steuerguthaben, die rückgefordert wurden, fällige Zahlungen, Registergebühren bei Mietverträgen u. ä.. Zugang zu diesem Dienst haben alle Steuerpflichtigen, die über den „cassetto fiscale“ verfügen und die eigene Handynummer beim „Fisconline“ hinterlegt haben.

UNTERNEHMEN

Erhöhte Abschreibung Die bereits im vergangenen Jahr eingeführte erhöhte Abschreibung in Höhe von 140 Prozent beim Ankauf von Maschinen und Anlagen mit einem Abschreibesatz von nicht weniger als 6,5 Prozent wird um ein Jahr (bis Ende 2017) verlängert. Die erhöhte Abschreibung kann von Unternehmen und Freiberuflern in Anspruch genommen werden. Nicht betriebliche PKW und Immobilien sind von der erhöhten Abschreibung ausgeschlossen. Der gesetzliche Vertreter muss eine Erklärung unterzeichnen, mit der er die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Begünstigung bestätigt. Bei Investitionen von mehr als 500.000 Euro bedarf es einer beeideten Schätzung eines Ingenieurs oder technischen Erker 02/17

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Sachverständigen. Die Begünstigung ist auch für Anlagen in Leasing zulässig. Die Begünstigung ist mit der „Sabatini-Ter“-Förderung kumulierbar.

„Hyper“-Abschreibung Zudem wurde eine noch höhere steuerliche Abschreibung im Ausmaß von 250 Prozent eingeführt. Diese Abschreibung ist für die Anschaffung von automatisierten Maschinen und Anlagen (Roboter, CNC-Maschinen ...), Qualitätssicherungssystemen, Umweltverträglichkeitssystemen, Anlagen für die Optimierung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie von Software in Zusammenhang mit obigen Anlagen („Industrie 4.0“) anwendbar. Die erhöhte Abschreibung ist für Anlagegüter anwendbar, die im Jahr 2017 angeschafft werden. Bei Anschaffungen innerhalb 30.06.2018 muss die Bestellung mit einer Anzahlung von 20 Prozent innerhalb 2017 und Installation innerhalb Juni 2018 erfolgen. Der gesetzliche Vertreter muss eine Erklärung unterzeichnen, mit der er die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Begünstigung bestätigt. Bei Investitionen von mehr als 500.000 Euro bedarf es einer beeideten Schätzung eines Ingenieurs oder technischen Sachverständigen. Die Begünstigung ist auch für Anlagen in Leasing zulässig. Die Begünstigung ist mit der „Sabatini-Ter“-Förderung kumulierbar. Forschung und Entwicklung Die Steuerbegünstigungen im Bereich Forschung und Entwicklung werden bis 2020 verlängert. Die

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Begünstigung beträgt 50 Prozent der Investitionen in Labor und Technik sowie 50 Prozent der Personalkosten. Kassaprinzip für Kleinunternehmen Kleinunternehmen (Einzelunternehmen und Personengesellschaften mit Umsätzen aus Dienstleistungen von nicht mehr als 400.000 Euro bzw. anderen Umsätzen von nicht mehr als 700.000 Euro), welche die vereinfachte Buchführung anwenden, müssen ab 2017 das Einkommen aufgrund des Zu- und Abflussprinzips ermitteln. Wird die „doppelte“ Buchführung gewählt, die mindestens drei Jahre lang bindend ist, kann das Einkommen weiterhin aufgrund des Kompetenzprinzips ermittelt werden.

Einkommensteuer Landwirte Für den Dreijahreszeitraum 2017 – 2019 sind die landwirtschaftlichen Grundstücke von der Einkommensteuer befreit. MehrwertsteuerKompensationssätze Die landwirtschaftlichen Kompensationssätze für Lebendrinder und -schweine werden auf 7,7 bzw. 8 Prozent erhöht. „Sabatini-Ter“ Die „Sabatini-Ter“-Förderung wurde bis einschließlich 2018 verlängert. Dabei handelt es sich u. a. um eine Art Betriebskostenbzw. Zinszuschuss für den Erwerb von maschinellen Anlagen, Investitionen in neue IT-Technologien, „cloud computing“, Roboteranlagen, Systeme zur Rückverfolgbarkeit und zum Wiegen von Abfällen.

Sonderverwaltung INPS/NISF Die Reduzierung des Steuersatzes auf 25 Prozent für Freiberufler mit MwSt.-Position, die in keiner anderen Pflichtversicherung eingetragen und nicht pensioniert sind, wurde bestätigt. Unternehmenssteuer IRI (imposta sul reddito d’impresa) Für Einzelunternehmen und Personengesellschaften mit ordentlicher Buchhaltung ist ab 2017 eine Option für die Besteuerung des Unternehmensgewinnes im Ausmaß von 24 Prozent vorgesehen (ähnlich wie bei Kapitalgesellschaften). Die entsprechende Option muss in der Steuererklärung des betreffenden Jahres ausgeübt werden. Die Dauer der Option beträgt fünf Jahre. Vom Unternehmensgewinn können die vom Unternehmer bzw. die von den Gesellschaftern erhaltenen Beträge in Abzug gebracht werden. Die vom Unternehmer bzw. Gesellschafter erhaltenen Beträge müssen in deren Einkommenssteuererklärungen progressiv besteuert werden. Eigenkapitalförderung ACE Für Einzelunternehmen und Personengesellschaften ist die Eigenkapitalförderung bereits ab 2016 gemäß den Regeln der Kapitalgesellschaften zu berechnen, und zwar auf die Differenz des Eigenkapitals zum 31.12.2010 und zum 31.12.2015. Es ist eine Reduzierung des Steuersatzes von 4,75 auf 2,3 Prozent für das Jahr 2017 und auf 2,7 Prozent ab 2018 vorgesehen. Aufwertung Anlagevermögen Anlagegüter, die in der Bilanz zum 31.12.2015 aufscheinen, können für rein steuerliche Zwecke durch Zahlung einer Ersatzsteuer in Höhe von 16 Prozent für abschreibbare Güter und in Höhe von 12 Prozent für nicht abschreibbare Güter aufgewertet werden. Im Falle einer Aufwer-

tung müssen homogene Gruppen gebildet werden. Die Aufwertung muss für alle Güter einer homogenen Gruppe gemacht werden. Für die Aufwertung wird eine Aufwertungsrücklage unter Steueraussetzung gebildet. Für die, auch teilweise, Freistellung dieser Rücklage sind weitere 10 Prozent Ersatzsteuer geschuldet. Die steuerliche Wirksamkeit beginnt für die Abschreibungen mit 2019 und für Veräußerungen mit 2020. Zusätzlich kann auch eine zivilrechtliche Aufwertung durch Zahlung einer Ersatzsteuer in Höhe von 16 bzw. 12 Prozent vorgenommen werden, wobei die steuerliche Wirksamkeit in diesem Fall ab 2018 erfolgt.

Mehrwertsteuer bei Konkursverfahren Mehrwertsteuer-Gutschriften bei Konkursverfahren dürfen auch weiterhin erst ausgestellt werden, sobald das Verfahren und der Aufteilungsplan abgeschlossen sind. Im Stabilitätsgesetz 2016 war vorgesehen, dass eine Gutschrift bereits bei Eröffnung des Verfahrens auszustellen ist. Die Bestimmung wurde jedoch nie rechtskräftig. Automatenbetreiber Ab 01.04.2017 müssen alle Automatenbetreiber, die Waren über Automaten verkaufen (z. B. Getränke, Hygieneartikel), die Einnahmen „online“ an den Fiskus melden. Neue Einzahlungsschlüssel Im März 2016 gab es Neuerungen im Bereich der Einzahlungsschlüssel mittels Zahlungsvordruck F24. Die neuen Einzahlungsschlüssel sind für Zahlungen ab 01.01.2017 gültig. Die Neuerung betrifft vorwiegend die


Streichung einiger Einzahlungsschlüssel und die Zusammenlegung mit anderen. So wurde beispielsweise der Einzahlungschlüssel für die Quellensteuer auf Provisionen (bisher Schlüssel 1038) mit jenem für die selbstständigen Tätigkeiten zusammengelegt (Schlüssel 1040). Reduzierung IRES Die Reduzierung der Körperschaftssteuer IRES von derzeit 27,5 auf 24 Prozent ab 2017 wird bestätigt.

Kassazettel Ab 2018 müssen Kassazettel und Steuerquittungen mit der Steuernummer des Kunden ergänzt werden, wenn dieser das wünscht. Beiträge Unternehmen und Freiberufler haben wieder die Möglichkeit, für Beiträge betreffend Beratungsleistungen und Ausbildungsmaßnahmen (z. B. Ausbildungsgebühren, Referentenhonorare, Marketingkosten, Studien, Zertifizierungskosten) beim Land anzusuchen. Tourismusbetriebe sind von der Förderung ausgeschlossen. Der 30.09. eines jeden Jahres ist der Termin für das Einreichen der entsprechenden Anträge. Es können auch mehrere Anträge pro Jahr gestellt werden. Kunden- und Lieferantenlisten Die derzeitigen jährlichen Kunden- und Lieferantenlisten werden ab 2017 durch vierteljährliche detaillierte Meldungen ersetzt. Bis zum Ende des zweiten Folgemonats des jeweiligen Quartals müssen alle Ein- und Ausgangsrechnungen elektro-

nisch an das Finanzamt weitergeleitet werden. Vierteljährliche Meldung der Mehrwertsteuer-Daten Künftig sind auch vierteljährliche Mehrwertsteuer-Meldungen elektronisch bis zum Ende des zweiten Folgemonats des jeweiligen Quartals einzureichen. Diese Meldungen dienen der Querkontrolle zwischen MwSt.-Abrechnungen und -einzahlungen. Davon ausgenommen sind jene Steuersubjekte, die nicht zur Abgabe der MwSt.-Jahresmeldung oder zur Erstellung der periodischen MwSt.-Abrechnungen verpflichtet sind. Die Strafen für unterlassene Meldungen werden mit 5.000 Euro sehr empfindlich. Abschaffung der INTRA-Listen im Einkauf Die INTRA-Meldungen für innergemeinschaftliche Warenerwerbe und Dienstleistungen im Einkauf werden abgeschafft. Die INTRA-Meldungen für Warenlieferungen und Dienstleistungen im Verkauf bleiben aufrecht. Abschaffung der Black-List-Meldungen Die jährliche Meldung der Umsätze mit Kunden und Lieferanten aus Steuerparadiesen wird abgeschafft. Steuerkontrollen Die Agentur der Einnahmen will künftig das Verhältnis zu den Steuerpflichtigen verbessern, indem sie auf Vorbeugung und Bekämpfung der Steuerhinterziehung setzt, ganz nach dem Motto: Nicht mehr nachträgliche Kontrollen und Strafen, sondern Prävention, Vertrauen, Klarheit und Transparenz. Kontrollen sollen nicht mehr die Betriebstätigkeit behindern. Korrekte „Vorzeigesteuerpflichtige“ sollen auf verschiedene Weise vom Fiskus belohnt werden (z. B. durch schnelleren Erhalt von Steuerrückforderungen). E Erker 02/17

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BETRIEBSPORTRÄT AKTUELL

Mehr als Tür und Tor Seit über 40 Jahren steht der Name Überegger für hochwertige Qualität. 1975 gründete Albert Überegger in Mauls den Schlosserbetrieb, wo er gemeinsam mit drei Mitarbeitern Balkon- und Stiegengeländer sowie Fenstergitter aus hochwertigem Schmiedeeisen fertigte. Vor rund 20 Jahren wurde der Betrieb in die Handwerkerzone Trens verlegt. Seit dem Jahr 2009 leitet Sohn Daniel Überegger die Geschicke der Firma. Seither hat sich die Produktpalette ständig erweitert.

Herr Überegger, seit 1975 produziert Ihre Firma erfolgreich Toranlagen. Was zeichnet Ihre Produkte aus? Daniel Überegger: Produkte, an die höchste Anforderungen gestellt werden, gibt es nicht von der Stange. Deshalb bieten wir unseren Kunden – sie kommen vorwiegend aus Südtirol, Österreich und Deutschland, aber auch aus dem norditalienischen Raum – vor allem eines:

Qualität nach Maß. Von der ersten Beratung und Planung über die individuelle Fertigung bis zur Montage und Wartung: Mit dem Know-how unseres erfahrenen Expertenteams finden wir für jeden auch noch so ausgefallenen Kundenwunsch eine

Falttor Feuerwehrhalle Partschins

Fenster Ruheraum im Naturhotel Rainer, Jaufental

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maßgeschneiderte Lösung. Welche Produkte bieten Sie Ihren Kunden? Die Produktpalette von Überegger Tore umfasst Falttore, Sektionaltore, Hofeinfahrtstore und Schrankenanlagen sowie Fenster, Eingangstüren und Glasschiebetüren. Falttore entstehen seit 30 Jahren in Eigenproduktion. Sie sind

robust und wartungsfreundlich, aber auch optisch ein echter Hingucker. Für alle anderen Produkte verwenden wir vorgefertigte Paneele, aus denen bei uns individuelle Lösungen entstehen. Auch unsere Partnerfirmen, deren Produkte wir weitervertreiben, wählen wir mit Bedacht aus. So beziehen wir unsere Torantriebe bzw. die Elektronik vom größten und besten Hersteller Deutschlands.

Sektionaltor Oswald Mair, Mauls

Eingangstür Hofer Bruneck

Gestaltung Außenfassade Widum Jauf


fental

QUALITÄT Damit begeistern wir unsere Kunden. Seit über 40 Jahren.

SERVICE

Dafür stehen wir mit unserem Namen. Und mit unserem erfahrenen Team.

SICHERHEIT Mit welchen Vorteilen kann eine Toranlage von Überegger Tore überzeugen? Bei sämtlichen Produkten setzen wir auf Qualität. Unsere Sektionaltore zeichnen sich etwa durch energiesparende Wärmedämmung, Geräuschlosigkeit und Schwingungslosigkeit, auch bei starkem Wind, aus. Zahlreiche Privatkunden, die sich für ein Überegger Tor entschieden haben, sind von den handfesten Vorteilen überzeugt. Ein besonderer Pluspunkt unserer Falttore ist das Material. Anstelle von Aluminium verwenden wir Stahl, das gleich mehrere Vorteile bietet: Stahltore sind in jeder Größe äußerst robust und stabil, aufgrund ihrer Härte sind

Dafür legen wir die Hand ins Feuer. Unsere Tore sind sicherheitszertifiziert und einbruchsicher.

sie auch resistenter gegen Beschädigungen. Zudem verfügen sie über deutlich bessere thermische Eigenschaften. Überegger Tore produziert seit

Einfahrtstor Parkhotel „Zum Engel“, Sterzing

Glasschiebetür Rent and Go Schölzhorn, Sterzing

mittlerweile über 40 Jahren. Haben sich die Ansprüche an eine Toranlage im Laufe der Zeit verändert? In den Anfangsjahren, als meine

Eltern Albert Überegger und Irmgard Dolliana die Firma leiteten, war ein Tor vor allem ein funktionales Objekt. Heute hingegen legen unsere Kunden zunehmend Wert auf Ästhetik, schließlich soll ein Tor mit dem jeweiligen Gebäude eine architektonische Einheit bilden. Auch in dieser Hinsicht bieten wir unseren Kunden eine optimale Beratung. Was sich nicht verändert hat, sind die Qualitätsansprüche an unsere Tore. Und diesen werden wir stets gerecht, damals wie heute.

Schranken Martins Getränkemarkt, Sterzing

Handwerkerzone Trens 10 39040 Freienfeld Tel. 0472 647 447 info@ueberegger.it www.ueberegger.it Erker 02/17

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GESELLSCHAFT

Trotz Armut reich an Herzlichkeit Eindrücke von einer Pilgerreise nach Äthiopien

von Anna Sorg Wer von einer Reise nach Äthiopien in unsere Überflussgesellschaft zurückkehrt, muss wohl oder übel für längere Zeit mit einem schlechten Gewissen leben. Die Bilder der vielen bettelnden Kinder in erbärmlicher Bekleidung, die abgerackerten Frauen und die Behausungen, die manchmal keine solchen sind, hat man jedes Mal vor Augen, wenn man hier unserer Wegwerfgesellschaft begegnet und von den Mülltonnen voller Lebensmittel weiß. Und dabei hätte die gesamte Weltbevölkerung genug zum Essen, wenn nicht die Geldgier vieler Konzerne und die Misswirtschaft unserer Regierenden dies verhindern würde. Unsere Reise mit Reiseleiter Pfarrer Thomas Stürz führte uns Anfang November des vergangenen Jahres in ein Land mit reichen religiösen und kulturellen Schätzen. Jeder Tag brachte interessante und belehrende Eindrücke. Äthiopien ist mit 80 Millionen Einwohnern eines der bevölkerungsreichsten Länder der Erde, die Bevölkerung nimmt jährlich um zwei Millionen zu. Das Land ist dreimal so groß wie Deutschland und liegt auf einer Hochebene. 80 verschiedene Ethnien leben in Äthiopien. Zwei Drittel der Einwohner sind Christen. Nur 31 Prozent der Einwohner sind über 65 Jahre alt, was wohl vieles über die harte Lebensweise aussagt. Das Land hat eine uralte Geschichte, war außer von 1936 bis 1941 immer unabhängig und wurde über 800 Jahre lang bis 1974 von Kaisern regiert. Äthiopien gilt auch als Heimatland des Kaffees. Nach der Landung in Addis Abeba führte unsere Reise schon bald auf den Mt. Entoto, von wo aus man

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Über die Initiative „Schenken mit Sinn“ der Caritas werden äthiopische Frauen unterstützt.

einen herrlichen Blick auf Addis Abeba hatte und wo die weltbesten Marathonläufer ihr Trainingslager abhalten. Frauen und Esel trugen von dort Holz zu Tale. Was gleich auffiel: Die Arbeitslast liegt bei den Frauen, während viele junge Männer tatenlos herumsitzen. Besucht wurde an diesem Tag auch das archäologische Nationalmuseum, in dem sich u. a. das 3,2 Mio. Jahre alte Skelett von „Lucy“, einem Vorgänger des heutigen Menschen, befindet. Die anschließende Stadtbesichtigung von Addis Abeba führte uns an Ministerien, an ausländischen Botschaften, armseligen Hütten und auch modernen Bauten vorbei. Besonders auffallend sind in dieser Stadt die vielen, vielen Menschen. Zudem ist jedes Kind recht aufdringlich, wenn es darum geht, seine Souvenirs zu verkaufen. Was von einer besonderen Herzlichkeit der Menschen in Äthiopien

spricht, ist der immer wiederkehrende Empfang mit einer Kaffeezeremonie, so geschehen auch im

chen Inseln sich 37 Klöster befinden. Beeindruckend waren die 45 m hohen Wasserfälle des Blauen

In Äthiopien liegt die Hauptarbeitslast bei den Frauen.

nächsten Ort, in Bahar Dar am Ufer des Tanasees, des größten Sees von Äthiopien, auf dessen zahlrei-

Nils. Auf den Feldern wird Kat – eine Droge –, Mais und Zuckerrohr angebaut. Gepflügt wird mit Och-


GESELLSCHAFT

In der ältesten katholischen Schule werden 2.450 Kinder unterrichtet.

sen und Holzpflug. Von Bahar Dar ging es auch zu einer Bootsfahrt zur Halbinsel Zeghie, wo sich die berühmten, aus dem 14. Jahrhundert stammenden Rundkirchen mit grasbedeckten Dächern und einmaligen Fresken befinden. Recht mühsam war es manchmal, an den vielen, mitunter lästigen Verkäufern an den Souvenirständen vorbeizukommen, mit denen wir aber auch Mitleid hatten. Man muss ja bedenken, dass diese Menschen ihre Waren nur an Touristen verkaufen können, die aber – wie unser Reiseführer Habtewold Belay berichtete – ob der Unruhen in diesem Land immer weniger werden. Auch ein Besuch des Klosters Azua Mariam mit seinen schönen Fresken stand auf dem Programm, genauso wie sehenswerte königliche Gebäude. Einen besonderen Eindruck hinterließen die Schlosswiesen, die von Männern kniend mit Sicheln gemäht wurden – landwirtschaftliche Maschinen sind hier unbekannt. Beim anschließenden Besuch der ältesten katholischen Schule wurde es laut. 2.450 Kinder vom Kindergartenalter bis zum zwölften Lebensjahr begrüßten uns mit großer Herzlichkeit. Wie in so vielen Einrichtungen im Lande fehlt auch

hier das Geld, weshalb Patenschaften sehr erwünscht wären. Von Gondar führte die Fahrt auf holprigen Straßen durch eine wundervolle Berglandschaft nach Debark. Hier gibt es keine Monokultur und jeder Mann besitzt ein Stück Kulturgrund. In einem Nationalpark machten wir eine leichte Wanderung mit den wohl beeindruckendsten Landschaftsbildern Afrikas. Am nächsten Tag folgte der Flug nach Lalibela auf 2.500 m Meereshöhe. Die Felsenkirchen von Lalibela gehören zu den Weltwundern der Architektur. Diese Gotteshäuser wurden Ende des 12. Jahrhunderts im Auftrag von König Lalibela, der ein zweites Jerusalem errichten wollte, in den Fels gehauen und mit einem Labyrinth aus Tunneln verbunden. Wir haben elf Felsenkirchen besichtigt, wohlweislich ohne Schuhe, ohne Kopfbedeckung und mit Anstand. Für unsere Schuhe war sogar ein eigener Schuhaufpasser da, dem wir für zwei Tage 1,20 Euro schuldeten. Nach dem Rückflug nach Addis Abeba fuhren wir in die Kleinstadt Meki, wo die Südtiroler Caritas seit über 25 Jahren tätig ist. Im Pfarrzentrum wurden wir von Bischof Abraham freundlich begrüßt. Caritas-Direktor Abba Gobi – ein sehr ener-

gischer Herr – und der Ortspfarrer zeigten uns die alte Kirche und voller Stolz den Neubau einer sehr großen Kirche, rund wie die Häuser der Menschen dort. Für Mai ist die Weihe der Kirche geplant. Der Bischof dankte für das Gebet und besonders für die Hilfe aus Südtirol. Es folgten ein Besuch bei der Caritas und die Vorstellung der Projekte. Im George McAnthony Zentrum werden 360 Frauen in Gartenund Kompostarbeit sowie Geldverwaltung unterrichtet. Diese Frauen kehren selbstbewusster nach Hause zurück, wo sie dann ihre Gartenernte verkaufen und das Geld selbst verwalten können. Über die Initiative „Schenken mit Sinn“ der Caritas können diese Frauen beim Kauf von Ziegen, Eseln, Obstbäumen finanziell unterstützt werden. Nebenan werden Frauen im Kochen, Nähen und Frisieren ausgebildet.

Zum Abschluss besuchten wir einen von Südtirol unterstützten Kindergarten, wo sich auch eine mit Südtiroler Hilfe errichtete Trinkwasserstelle befindet. Die Kinder empfingen uns mit Liedern und Gedichten. Die Klassenräume sind karg eingerichtet: das Pult ein Blechtisch, kleine, alte Bänke, keine Kästen. Mit einer Kaffeezeremonie wurden wir wieder verabschiedet. Auf dem Rückweg besichtigten wir noch einen Getreidespeicher, der ebenfalls mit Geldern aus Südtirol finanziert wurde. Ein bleibender Eindruck am Schluss: So arm die Menschen in Äthiopien auch sein mögen – irgendwie hat doch alles seine Ordnung. Zufriedene und glückliche Menschen kommen hier mit dem Nötigsten aus und haben auch gelernt, dem Leben das Nötigste abE zuverlangen.

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GESELLSCHAFT

Wir stehen auf ... Granit, Tonalit & Co. Unter dem Motto „Wir stehen auf ... Granit, Tonalit & Co.“ läuft seit März 2016 ein umfangreiches Geologieprojekt des Bildungsausschusses Mauls. Bei zahlreichen Exkursionen mit verschiedenen Referenten aus dem In- und Ausland wurden besondere geologische Verhältnisse erkundet. Besonders

genau erforscht wurde dabei die Umgebung von Mauls. Angeboten wurden aber auch fachlich geführte Wanderungen ins Pfitschtal, auf das Penserjoch, nach Villnöß und in die Bletterbachschlucht. Der Besuch des Museums für Naturwissenschaften MUSE in Trient rundete das Programm ab. Zusätzlich befasste sich eine Gruppe von 13 Personen im Rahmen eines Workshops besonders intensiv mit erdgeschichtlich wichtigen Prozessen. An weiteren sechs Wochenenden bereitete sich diese Gruppe auf die Begleitung

von Kinder- und Erwachsenengruppen in der demnächst zu realisierenden „Geowelt Mauls“ vor. Die Geologen Hannah Pomella und Ulrich Burger führten theoretisch und praktisch in die Grundlagen der Geologie ein. Geopädagoge Magnus Lantschner aus Nordtirol vermittelte geologisches Wissen durch Versuche und Experimente. Durch das aktive Handanlegen erhielten die Teilnehmer gute Einblicke u. a. in die Entstehung der Alpen, die verschiedenen Gesteinsarten, den Aufbau und die Entwicklung der Erde und die Plattentektonik. Erlebnispädagogin Beate Einetter trainierte mit der Gruppe methodische Übungen im Bereich Naturerfahrung und gab Tipps für die Begleitung von Menschen. Die Projektkoordination hat Peter Sader vom Bildungshaus Neustift über. Finanziert wird das Projekt größtenteils vom Amt für Weiterbildung der Autonomen Provinz Bozen. Projektpartner sind der Alpenverein, der Heimatpflegeverband und der Tourismusverein. Für 2017 ist eine Fortsetzung und Intensivierung geplant. Nun hofft der Bildungsausschuss Mauls, dass das Projekt „Geowelt Mauls“ bald realisiert wird.

Wiesen

Weihnachtsfeier der Blutspender Mitte Dezember fand die alljährliche Weihnachtsfeier von AVIS Wipptal im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen statt. Präsidentin Valeria Casazza und Vizepräsident Erwin Astenwald begrüßten alle Anwesenden und Ehrengäste. Im Rahmen der Feier wurden verdiente Mitglieder geehrt, die mehrfach Blut gespendet hatten.

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GESELLSCHAFT

Sterzing

Trens

Carabinieri üben Erste Hilfe

Sechs neue Ministranten

Im vergangenen Dezember hat die Sektion Sterzing des Weißen Kreuzes den Carabinieri-Beamten vom örtlichen Bezirkskommando einen

Grundkurs in Erster Hilfe mit Schwerpunkt für Einsätze an Unfallstellen gegeben. Dabei hat ein

Sanitäter des Weißen Kreuzes den Ordnungshütern die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen veranschaulicht. An einer so genannten „Little Anne“, einer standardisierten Übungspuppe, wurde die Reanimation von Personen simuliert. Im Rahmen der Schulung wurden auch lebensrettende Sofortmaßnahmen wie die stabile Seitenlage, das Stillen von Blutungen, das Anbringen von Verbänden und der Umgang mit verletzten Kindern praktisch geübt. Nach der gelungenen Veranstaltung ist bereits ein weiteres Zusammentreffen geplant.

Wipptaler Wattkönige Im Hotel „Lamm“ in Sterzing fand kürzlich ein Qualifikationsturnier des landesweiten Wattturniers „Südtiroler Wattkönig“ statt. Am Ende eines spannenden Abends setzten sich Franz Karl Mühlsteiger und Toni Mair durch. Sie sicherten sich so von 92 Spielern die Teilnahme am großen Finale Anfang Mai im Sixtussaal der Brauerei Forst. Ausge-

tragen wurde das Turnier von der HGV-Ortsgruppe Sterzing. Beim Turnier der Ortsgruppe Wiesen/ Pfitsch im Gasthof „Alpenrose“ in Kematen sicherten sich Karlheinz Siller und Michael Rainer den Einzug ins Finale. Im Bild (v. l.) Alois Bacher, Christian Egartner, Franz Karl Mühlsteiger, Toni Mair und Raphael Eisendle

Am vierten Adventsonntag nahm die Pfarrei Maria Trens sechs neue Ministranten in den Dienst am Altar auf. Laura Bacher, Katja Hochrainer, Anna Vittur, Sebastian Burger, Manuel Hofer und Alex Mahut wurden bei mehreren Proben von Julian Festini und Ulli Rainer auf den Ministrantendienst vorbereitet und freuen sich nun, offiziell zur Gemeinschaft der Minis zu gehören. Die Pfarrgemeinde mit Pfarrer Paul Neumair wünscht den sechs Kindern und ihren Familien eine gute Zeit im Dienst Gottes und der Kirche.

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GESELLSCHAFT

BRD-Lawinenkurs am Jaufen

Shoot your dream

Am 14. Jänner veranstaltete der Bergrettungsdienst Sterzing als zweiten Teil des 12. Sterzinger Lawinenseminars einen Praktikumstag am Jaufen. Fachleute und Mitglieder der Bergrettung Sterzing zeigten an vier Stationen, wie man mit Lawinensituationen in der Praxis umgehen kann.

Die KVW-Jugend Wipptal hat im Frühjahr 2016 einen Videowettbewerb unter dem Motto „Dreh dein Ding – Is Wipptol sou sechn holt miars“ organisiert. Nun steht ein

„Unfallprävention und Möglichkeit zur Selbsthilfe“ waren die obersten Ziele, die sich die Bergrettung Sterzing für das Praktikum des Lawinenseminars auch diesmal wieder gesteckt hatte. Neben der Wissensvermittlung wurden Verhaltensweisen trainiert, die das Risiko eines Lawinenunfalles und die eventuellen

negativen Folgen daraus minimieren sollten. Einleitend gab es eine kurze theoretische Einführung über die ersten 15 Minuten nach einer Lawinenverschüttung. Diese 15 bis 18 Minuten sind unter Umständen lebensentscheidend, liegen doch laut Statistik die Chancen einer Lebendbergung innerhalb dieser Zeitspanne bei rund 90 Prozent und fallen dann ra-

pide ab. Darum kommt es auf eine funktionierende Kameradenrettung an, die an einer Übungsstation im Gelände in einzelnen Übungsgruppen trainiert wurde. An einer weiteren Station wurden wirksame und sinnvolle Erste-Hilfe-Maßnahmen gezeigt und geübt. Fabio Gheser und Lukas Rastner vom Südtiroler Lawinenwarndienst zeigten den fast 90 Teilnehmern die Details des Schneedeckenaufbaus. Sie verdeutlichten, wie Wind und Wetter sich auf die Lawinenlage auswirken und wie man angemessen auf diese Änderungen reagieren soll. Bergführer Hubert Moroder erklärte an seiner Station noch einmal die Funktionsweise von Lawinenverschüttetensuchgeräten. Wie macht man einen zuverlässigen Gruppentest zu Beginn einer Skitour? Welches ist die zielgerichtete Vorgangsweise für eine rasche, präzise und somit effektive Suche mit dem Gerät? Diese und andere Fragen wurden beantwortet und alle Teilnehmer hatten die Möglichkeit, dies gleich vor Ort auszuprobieren und Tipps vom Profi zu erhalten. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer nach der Veranstaltung bestätigten einmal mehr, dass der Praktikumstag nicht nur kurzweilig und unterhaltsam ist, sondern unter Umständen auch lebensrettendes Wissen vermitteln kann. Nicht umsonst waren die verfügbaren Plätze rund zwei Stunden nach Einschreibeeröffnung bereits ausgebucht.

neues Projekt an, das gemeinsam mit dem Jugenddienst Wipptal geplant ist. Dabei können Jugendliche zwischen 13 und 25 Jahren ihre Träume bildhaft darstellen. Ein Fotocontest mit dem Titel „Shoot

Seniorenclub Mareit Seit über 25 Jahren schon besteht der Seniorenclub Mareit. Von Anfang an aktiv dabei waren Erika Siller und Anna Schölzhorn (im Bild 1. Reihe von rechts). Sie haben den Club mitbegründet und waren wesentlich am Aufbau beteiligt. Nun haben sie die Arbeit in jüngere Hände gelegt. Der Seniorenclub würdigte beide unlängst für ihre Aufbauarbeit und dankte ihnen für ihre langjährige Mitarbeit. ss

Sterzing

Pfarrkalender vorgestellt Die Pfarrei Sterzing gab heuer zum elften Mal einen Pfarrkalender heraus, in dem alle wichtigen

Sterzing

Computer einfach erklärt Demnächst startet ein Projekt des Seniorengemeinderates von Sterzing, das den Senioren den Einstieg in die Welt des Computers erleichtern will. Den Umgang damit erklären ihnen Schüler der Mittelschule „K. Fischnaler“. Das Projekt startet am 7. Februar und

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findet fünf Mal (7.2., 14.2, 21.2, 7.3., 14.3.) im Computerraum der Oberschule Sterzing statt. Beginn ist jeweils um 15.30 Uhr; die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte können sich bei Katharina Trojer Willeit unter der Rufnummer 380 7280722 melden.

your dream“ lädt Interessierte dazu ein, sich mit ihren Träumen, Wünschen und Visionen auseinanderzusetzen und diese in Form eines Fotos einzufangen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, ihre Kreativität, ihr fotografisches Können und ihre Ideen zu präsentieren. Zu gewinnen gibt es Preise im Wert von 100 bis 200 Euro. Einsendeschluss ist der 30. April; die Fotos können beim Jugenddienst Wipptal abgegeben werden. Weitere Informationen folgen auf der Webseite des KVW oder können direkt im Jugenddienst Sterzing eingeholt werden.

kirchlichen Feiern sowie Veranstaltungen von Pfarrei, kirchlichen Vereinen und Verbänden zu finden sind. Pfarrgemeinderatsvorsitzende In-

grid Heidegger Olivieri, die den Kalender erstellt hat, präsentierte in den Räumlichkeiten der Raiffeisenkasse Wipptal im Beisein von Dekan Josef Knapp, Günther Seidner, Präsident der Raiffeisenkasse, und Raiffeisen-Direktorin Christina Pupp den neuen Kalender. Fotomotive von Toren bzw. Türen der Kirchen im Sterzinger Pfarrgebiet, ergänzt durch Worte aus der Heiligen Schrift, schmücken den Kalender. Die Sternsinger haben den Kalender bei ihren Hausbesuchen als kleines Geschenk verteilt.


GESELLSCHAFT

„Hört ihr die Stille ...?“ Nach dem Motto „Hört ihr die Stille ...?“ veranstaltete die Mittelschule „Konrad Fischnaler“ in den Vorweihnachtstagen in der Kapuzinerkirche in Sterzing und in der Pfarrkirche von Ridnaun zwei besinnliche Weihnachtskonzerte. Das Schülerorchester unter der Leitung von Walter Plank, der Schulchor unter Manuel Schiabello und die Gitarrengruppen unter Ludwig Grasl boten den vielen Zuhörern ein ab-

Sterzing

Oberschüler spenden für Meeresschutz wechslungsreiches Programm. Schülerinnen unterstrichen mit passenden Texten den Wunsch nach Stille und wahren Werten. Neben verbindenden Worten sprach Direktorin Elisabeth Scheiber den mitwirkenden Schülern und Lehrern ihren Dank für ihr Engagement für die Musik und für diese besonderen Konzerte aus, die Ruhe und Besinnlichkeit erlebbar gemacht hätten.

Schüler lernen Sprachminderheiten kennen Im Dezember nahmen vier Schüler des Oberschulzentrums Sterzing in Begleitung der Lehrkraft Andrea Mayr an einer „Erasmus+“-Projektreise nach Finnland teil. An die-

sem von der EU finanzierten Projekt beteiligen sich sechs Schulen aus sechs verschiedenen europäischen Ländern (Italien, Schottland, Wales, Polen, Finnland und Schweiz); Ziel ist es, Jugendlichen in Europa, die einer Sprachminderheit angehören,

eine Plattform zum gegenseitigen Austausch zu bieten. Vorbereiten, präsentieren und Videos aufnehmen – das gehörte zum Alltag der Sterzinger Schüler Markus Zingerle, Christine Strickner, Vera Schölzhorn und Victoria Albertini vor der sechstägigen Reise. In Helsinki wurde dann in Workshops in englischer Sprache diskutiert und präsentiert, auch Filme wurden gedreht und Spezialitäten gekocht. Die Reise bildete den ersten Höhepunkt einer zweijährigen Projektarbeit. Anfang März wird eine zweite Gruppe von Schülern in die Nähe von Danzig in Polen reisen, im Oktober ist ein weiteres Treffen in Sterzing geplant.

Vor kurzem hielt die Meeresschutz- und Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer aus Gasteig einen Vortrag am Oberschulzentrum Sterzing über die Projekte und Initiativen der Meeresschutzorganisation „Sea Shepherd“. Eine Klasse des Sprachenund Realgymnasiums war von Magdalenas Engagement sehr beeindruckt und beschloss daher, eine Spendenaktion zu starten. Mitte Jänner konnte die Klasse der Umweltaktivistin einen Scheck über 500 Euro übergeben. „Damit

wird die Sea-Shepherd-Kampagne zum Schutz von Walen in der Ant-

arktis unterstützt“, so Gschnitzer, die sich bei den Schülern herzlich bedankte. Es sei nicht selbstverständlich, dass Schüler, die selbst oft knapp bei Kasse sind, so viel Geld für einen guten Zweck auftreiben.

Gossensaß

Berufsinfo für Mittelschüler Für die Drittklässler der Mittelschule Gossensaß wurden von den Junghandwerkern im lvh und der HGJ vor kurzem Vorträge und Betriebsbesichtigungen organisiert, um ihnen die Vielfalt der Berufe in den Branchen Handwerk sowie Hotel- und Gastgewerbe aufzuzeigen. Die Referenten lieferten hilfreiche Informationen und Tipps. So bietet etwa der lvh den Schülern die Möglichkeit, über ein paar Klicks bei einem kurzen Quiz den eigenen Traumberuf zu finden. Bei Besichtigungen durften die Schüler in den Alltag eines Betriebes hineinschnuppern und die Berufe in Aktion erleben. Ein Teil

der Schüler besuchte die nahegelegene Firma FAE Components, wo Geräteteile von Maschinen

für die Land- und Forstwirtschaft hergestellt werden. Betriebsleiter Roland Ritz erklärte ihnen Ausbildungswege für ihren Traumberuf. Die Jugendlichen, die eine Ausbildung im Hotel- und Gastgewerbe anstreben, besichtigten das Familienhotel „Feuerstein“ in Pflersch.

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FASCHING

STIER 21.04. – 20.05. Ihr liebstes Möbelstück ist zweifelsohne Ihr Kühlschrank. Er ist voll von Leckerbissen, die laufend auf ihren Verzehr warten. Mittlerweile kann man mit freiem Auge die Folgen aus diesem Verhalten feststellen. Glauben Sie Ihrem Hausarzt, sofern Sie noch oder

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21.05. – 21.06. Sie sind bekannt als ein Hupfauf, ein richtiger Spring-Ginger! Aber seien Sie vorsichtig im Umgang mit Ihren Sprunggelüsten, besonders was die häufigen Seitensprünge betrifft. Außerhalb der gewohnten und gepflegten Pisten ist die Landung zumeist hart und gefährlich und der Leidtragende bei Fehllandungen sind Sie alleine. Im Liebesleben sollten Sie bei weitreichenden Entscheidungen vorsichtig sein, denn alles, was blond aussieht, ist es meistens auch! Berufliche Veränderungen sollten Sie noch einige Monate hinausschieben, weil vielleicht ist bis dahin die Stocker weg vom Fenster, dann erledigt sich vieles von alleine. In der Zwischenzeit achten Sie auf viel Freiluft-Tätigkeit. Tut Ihrem derzeit eher grauen Teint gut!

KREBS Beugen Sie aktiv dem Herzinfarkt-Risiko vor! Sie sollten sich heuer über Dinge, die eh nicht zu ändern sind, nicht zu sehr aufregen. Wartezeiten von über einem Jahr in Südtirols Krankenhäusern für einen Schwangerschaftstest sind mittlerweile schon als normal zu betrachten. So kommen Sie halt erst nach der Taufe Ihres ungeplanten Kindes drauf, dass die Schwangerschaft schon anlässlich der letzten Betriebsfeier vor gut zwölf Monaten begonnen hat. In Liebesangelegenheiten sollten Sie aufhören, allen beweisen zu wollen, wie gut Sie sind. Man weiß dies mittlerweile und viele sind Ihnen dafür auch dankbar. Bringen Sie mehr Planung in Ihr Leben. Erledigen Sie Altlasten; ein überhäufter Arbeitsplatz bewirkt einen vollen Kopf und von einem vollen Kopf kommen Kopfschmerzen. Und dagegen hilft kein Aspirin.

23.07. – 23.08. Ihre Exzesse am Esstisch der letzten Wochen sind nicht ohne sichtbare Folgen geblieben. Dadurch wird Ihre ohnehin schon eingeschränkte Mobilität noch mehr verschlechtert. Schaffen Sie sich präventiv bereits jetzt einen

Rollator an, den Sie bald brauchen könnten, am besten einen mit Doppelbereifung. Beiträge für die Anschaffungskosten gibt es beim Landesrat für Mobilität. Ihr angeborener Charme ist Ihnen weiterhin eine große Hilfe auf Ihren sentimentalen Beutezügen. Sie sollten aber Ihrer bewährten Linie treu bleiben und so genannte leichte Opfer verschmähen, denn sie sind sehr oft unverdaulich. Holen Sie sich einen Energieschub bei einem Sonnenaufgang am Roßkopf. Beim anschließenden Frühstück beim Dalai-Lama Albin werden ungeahnte Kräfte freigesetzt, Ihre angeknackte Kreativität wird von neuem Karma durchflutet und kommt wieder auf die Sprünge.

JUNGFRAU

Ihr zart besaitetes Nervenkostüm bewirkt, dass Sie Angst vor Prüfungen jeder Art haben. Sie leiden dadurch häufig unter Durchfall. Nehmen Sie zur Abhilfe „Shit-Stop“. Es hilft sofort und nachhaltig. Sie wundern sich immer öfter darüber, dass Sie in der Öffentlichkeit nicht mehr wahrgenommen und auch nicht mehr gegrüßt werden. Ist doch klar, als SVP-Wähler wird man im Wipptal sofort zum Einzelgänger. Aber sonst geht es Ihnen gut. In der Partnerschaft, wo Politik keine große Rolle spielt, knistert es wie in einem überhitzten Pizza-Ofen. Überraschenderweise kommen Sie auch beruflich gut voran. Sie befinden sich nach wie vor auf der Überholspur. All dies bedeutet aber auch einen überhöhten Energie-Verschleiß. Viel Obst und Gemüse sollten deswegen zum Ausgleich immer auf Ihrem Speiseplan stehen.

22.06. – 22.07.

LÖWE

21.03. – 20.04.

schon wieder einen haben, und ändern Sie drastisch Ihre Essgewohnheiten! Ihr Liebesleben wäre an und für sich intakt, nur ist Ihnen halt Ihre ständig zunehmende Körperfülle für akrobatische Erotik-Übungen ziemlich im Wege. Nehmen Sie ab und vieles wird wieder leichter gehen. Und öfter! Vermeiden Sie unüberlegte Einkäufe im Internet. Hinter verlockenden Angeboten stecken oft betrügerische Machenschaften. Nicht alles, was preiswert erscheint, ist am Ende auch günstig.

ZWILLING

WIDDER

WIPPTALER NARRENHOROSKOP 2017

24.08. – 23.09. Glauben Sie nicht, dass Ihr Drang zur Gleichberechtigung von Mann und Frau nun doch etwas zu weit geht? Man muss im Baumarkt nicht nach einer Feuchtigkeitshenne fragen, wenn man einen Wasserhahn für das Bad kaufen möchte! Befreien Sie sich außerdem von Ihrem puritanischen Image, das Sie sich nach und nach in Ihrem Umfeld erarbeitet haben. Sie sind nämlich weit besser, als Sie von Ihren Mitmenschen zuweilen gesehen werden. Stellen Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz auf einen harten Konkurrenzkampf ein. Sie können siegreich daraus hervorgehen, wenn Sie alle Ihre Kenntnisse in die Waagschale werfen und auf keine faulen Kompromisse eingehen.


FASCHING

SKORPION 24.10. – 22.11. Das Energiebündel, das Sie einmal waren, sind Sie schon lange nicht mehr, aber am Arbeitsplatz und in Ihrem Betrieb sind Sie immer noch unersetzlich. Deswegen sollten Sie noch nicht allzu viele Gedanken an die bevorstehende Pensionierung verschwenden. Sie sind noch rüstig und fit wie der Salat-Koch von der Wasserfaller-Alm. Also, was soll’s?

23.11. – 21.12. Wenn beim Nachhausekommen auf dem Zettel am Küchentisch steht „penne mit Mozzarella“, dann ist dies weder der Hinweis, mit wem der Partner „es“ gerade treibt, noch die Aufforderung, es mit der Dame dieses Namens zu tun! Sie sollten lediglich umgehend das Nudelwasser aufstellen und vorsorglich den Tisch decken, damit nachher alles schneller geht! Im Liebesleben kämpfen Sie weiterhin – leider – auf zu vielen Fronten und stehen sich dabei oft selber im Weg. Heraus kommt dabei letztendlich nur Chaos. Der vermeintliche und angestrebte große Glücksgriff wird zumeist nur zum klassischen Griff ins Klo. Berufliche Neuanfänge enden nacheinander in einer Sackgasse, weil Sie Angst vor grundlegenden Entscheidungen zu Veränderungen haben. Gesundheitlich sollten Sie auch umdenken. Ihr Körper schreit nur so nach Vitaminen: A für Almbutter, B für Bier, C für Campari.

21.01. – 19.02. Momentan leben Sie in einer Welt, die Ihnen bisher ziemlich fremd war. Sie haben Schmetterlinge im Bauch! Doch Vorsicht: Verliebtheit ist nichts anderes als der Zustand einer normalen Psychose. Der Ausweg daraus ist entweder der Weg in die Politik oder in die Psychiatrie. Beides ist nicht gut. Versuchen Sie also, sich aus Amors Umklammerung zu lösen. Dies wäre auch für Ihre Karriere nur allzu gut, denn dort

FISCHE

SCHÜTZE

Vonseiten der Forstbehörde werden Sie demnächst den Bescheid bekommen, dass das Abholzen von Busch- und Strauchwerk entlang der Bachufer streng verboten ist, weil sich dahinter wahrscheinlich noch die rund 80 Hausärzte verbergen, welche die Stockerin künftig neu einstellen will. Übrigens: Sie und andere Alko-Lenker bekommen künftig im Strafvollzug Konkurrenz durch gestrauchelte Politiker. Auch diese dürfen künftig ihre Strafen für Vergehen im Amt durch Arbeiten in sozialen Einrichtungen abdienen. Das wird eng werden. Arbeitsplätze von Festbediensteten könnten dadurch abgebaut werden. In der Arbeit geht es bei Ihnen derzeit nur schleppend voran. Der Grund dafür ist Ihre Lustlosigkeit und mangelnde Zusammenarbeit mit den Kollegen. Ein klärendes Gespräch könnte hilfreich sein.

bläst Ihnen zurzeit ein kräftiger Wind in die Segel. Sie finden Unterstützung von allen Seiten und die Arbeit macht Ihnen zunehmend Spaß. Ihr hoher Energiebedarf darf gerne auch durch überhöhten Schokoladekonsum abgedeckt werden. Besser aber sollte weiterhin der Verzehr von Valleminger Presskas-Knödeln sein.

20.02. – 20.03. Sie sind ein geborener Glückspilz. Deswegen sollten Sie keine Gelegenheit auslassen, das Glück herauszufordern. Kaufen Sie Lose von der Sterzinger Faschings-Lotterie. Haupttreffer ist ein Wellness-Wochenende mit dem Präsidenten des Sterzinger Faschingskomitees auf der Joggile-Alm in Ridnaun. Ihren momentanen Kinderwunsch sollten Sie noch einbremsen, denn fortan ist das Zeugen von Kindern im Wipptal rezeptpflichtig. Die verfügbaren Plätze in den noch verbliebenen wenigen Geburten-Stationen unseres Landes werden immer mehr umkämpft und nur elitäre Paare werden sich künftig fortpflanzen können. Der daraus resultierende Samenkoller bei benachteiligten Bürgern kann abgebaut werden, indem Sie künftig Ihr Brennholz selber verarbeiten, mit Axt und Handsäge, anstatt die fertigen Scheite käuflich zu erwerben.

STEINBOCK

24.09. – 23.10.

Denn die Sprache ist das Medium jener Menschen, die zu faul zu schweigen sind. Halten Sie sich im Liebesleben kleine, aber immer zugegene Störenfriede vom Leibe. Sie sind in der ersten Jahreshälfte aufgrund Ihrer Sensibilität besonders anlehnungsbedürftig. Legen Sie beim Joggen und auch beim gemächlichen Wandern öfters eine Pause ein. Auf dem Wiesner Bachdamm gibt es mehrere einladende Bänke und nicht jeder sieht gleich, was Sie dort tun und mit wem Sie sich dort treffen! Ein interessantes Angebot beruflicher Natur sollten Sie nicht ausschlagen. Sie schaffen die neue Herausforderung spielend. Sprechen Sie sich aber dennoch vorher mit Ihrer Familie ab.

WASSERMANN

In Liebesdingen sind Sie ständig auf Wolke sieben und genießen alles, was sich Ihnen bietet, in vollen Zügen. Dabei sollten Sie aber darauf achten, den Bodenkontakt nicht zu verlieren, denn Karriere und Sentimentalität sind nur selten und schwer unter einen Hut zu bringen.

WAAGE

Allfällige Rückschläge durch Krankheit und Fieberattacken hätten durch die vorsorgliche Grippe-Impfung vermieden werden können.

22.12. – 20.01. Es ist Ihnen sicher schon aufgefallen, dass Ihnen Ihr freches Mundwerk im Umgang mit Ihrer Umwelt nur Probleme bereitet. Erker 02/17

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youngwipp DIESMAL MIT ANSICHTEN ZUM THEMA SCHULE von Daniel, Verena, Valentina, Natalie und Vera aus der 5ar vom Sprachen- und Realgymnasium Sterzing

SCHULE=

Interesse+Anpassungsfähigkeit+Intelligenz-Eigensinn-Träume Sport+Freizeit

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Wozu? (Ablativ? Akkusativ? Dativ?) Vox, vocem… Nein, falsch. Veni, vidi… Wie ging das nochmal? Ach, ich geb´s auf! Wozu „brauche“ ich denn eine Sprache, die schon längst ausgestorben ist? Ich denke, Sprache ist dafür da, um sich, mich und diverse andere zu unterhalten? Schule und ihre Macher, haben sie verstanden, dass 2017 niemand mehr venit, vidit oder vicit, außer vielleicht Kim Jong Un. Oder Donald Trump – wenn er es twittern kann. Schau einer an, ich kann´s! Studium, ich komme!

Schule und Wohlfühlfaktor können wie folgt berechnet werden: Die grünen Werte (jeweils in Prozent angegeben) erhöhen den Wohlfühlfaktor um einiges, rote Werte senken hingegen die Freude in der Schule. Sport und Freizeit (blau) verringern den Wohlfühlfaktor in der Schule stark, sofern sie einen Wert von 1 übersteigen, dagegen können auch Sport und Freizeit (sofern die Summe unter 1 ist) den Wohl-

fühlfaktor erhöhen, jedoch nur bei einem angebrachten Maß. Die Angaben der Werte müssen so gewählt werden, dass ein angemessenes Ergebnis herauskommt. Stimmt das Ergebnis nicht mit Ihren Erwartungen überein, müssen Sie die Angaben verändern. Es ist möglich, 100 Prozent Interesse und gleichzeitig 100 Prozent Eigensinn zu wählen, daher liegt der Wohlfühlfaktor in Ihrer Hand!

SCHULE –

ETWAS FÜR DAS LANGZEITGEDÄCHTNIS? Wenn ich darüber nachdenke, wie oft ich schon am Schreibtisch saß, versuchte mir

Unterrichtsstoff zu merken, zu verstehen und zu lernen, dann müsste ich spätestens jetzt im Maturajahr eine ziemlich hohe Bildung haben und sehr vieles wissen. Doch dies ist nicht der Fall (zumindest nicht so, wie es sein sollte). In den letzten Jahren habe ich auf so viele Testarbeiten, Prüfungen gelernt, um den Stoff anschließend ein-

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fach wieder zu vergessen. In unserem Schulsystem wird auf die Menge des Unterrichtsstoffes Wert gelegt – nicht aber auf die Qualität von dem, was gelernt werden sollte. Der Leitsatz lautet: so viel wie möglich in kürzester Zeit in den Kopf kriegen, doch genau umgekehrt sollte es sein. In meiner Traumschule ist der Unterricht von mehr Alltagsthemen durchzogen, die auch nach der Schule noch hilfreich sind, und vor allem ist er nicht nur das theoretische Aneignen von so viel Stoff wie möglich. Die Themen sollten sich auf dem schnellsten Weg im Langzeitgedächtnis festsetzen ohne stundenlanges Auswendiglernen und wieder Vergessen. Ein Traum, diese Schule.##

Moment mal, ich wollte doch gar nicht studieren? Aber was sonst? Quo vadis, schola???

„Uns fehlt das Praktische in der Schule: Fast alles konzentriert sich auf die Theorie. Und wir wünschen uns mehr Vorbereitung aufs Berufsleben, mehr Einblick ins Studium, auf das, was auf uns zukommt!“ Johanna (17) und Elisa (19)

In der Schule lernen wir vor allem eins: mit anderen zusammenzuleben und zu arbeiten, höflich umzugehen, egal ob man sich mag oder nicht!“ Ellen, 15, Sportgymnasium

Nehmen wir die Dinge selbst in die Hand Ich besuche nun die 5. Klasse des Realgymnasiums in Sterzing, 13 Jahre „Schule gehen“ liegen also hinter mir. Klingt lange. War es teilweise auch. Da frag ich mich nur: Dieser ganze Aufwand, um jetzt sagen zu können, dass ich in groben Zügen alles darüber weiß, was vergangen ist? Was ist mit dem Hier und Jetzt? Warum befassen wir uns so selten mit dem, was gerade im Moment weltweit passiert? Das Problem: Keine Zeit, der Lehrplan muss durchgearbeitet werden. Zeitung lesen, Nachrichten hören und sich selbstständig machen in Sachen Bildung, das ist die Devise. Warten wir nicht länger darauf, dass sich etwas an der Schule ändert. Früher oder später müssen die Dinge eben selbst in die Hand genommen werden.

TERMINE 3.2.: Werwolfspielen, JD Wipptal, 18h. 11.2.: Schwimmen, Treffpunkt im JD Wipptal, 9.30h. 15.2.: Improvisationstheater im Vereinshaus Stilfes, 19.30h. 24.2.: Filmnacht mit Übernachtung im JD Wipptal, 18h. 24.2.: Musical: „Kein Blut für den Grafen“, Vereinshaus Telfes, 18h. 25.2.: Musical: „Kein Blut für den Grafen“, Vereinshaus Telfes, 19.30h. 2.3.: Ganztägiger Workshop FREERUNNING. Öffnungszeiten Treffpunkt im Margarethenhaus: DI – FR von 14.30 bis 17.30h. Info & Anmeldungen unter Tel. 0472 767890, 345 3598339 (WhatsApp), wipptal@jugenddienst.it.


UNTER DIE GENOMMEN RUDOLF PICHLER

Regina linguarum

Latein, die Königin der Sprachen zur Rechtsbibel Europas bis ins 19. Jahrhundert. Latein lieferte das Latein, einst obligate Eintrittskarte für das Universitätsstudium und Fachvokabular für die Wissenschaften wie Medizin, Biologie, Chebis weit in die Neuzeit als Königin der Sprachen gerühmt, schien seit Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts auf mie, Physik und Informatik. unwiderruflichem Rückzug. „Latinum in latrinam – Latein ins Klo“ Aus dem Latein haben sich die romanischen Tochtersprachen Italielautete damals die Losung der linksgerichteten nisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Rumä68-er Generation, die mit allem Althergebrachnisch und Ladinisch entwickelt. Im Deutschen und Englischen lebt es in Abertausenden von Lehn- und ten aufräumen wollte. Jahrelang wurde ihm das Fremdwörtern weiter. definitive Ende vorhergesagt. Stattdessen erlebt In einer Zeit, wo die Defizite der Schüler vor allem die alte Sprache eine erfreuliche Renaissance, in der Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz, d. h. obwohl sich dafür kaum ein Bildungspolitiker und in der Rechtschreibung, Grammatik, Syntax, im schon gar nicht eine Partei stark macht. Allein in Umgang mit den Tempora und im Wortschatz lieDeutschland gibt es wieder fast 800.000 Schüler mit dem Lehrfach Latein. Lateinische Zeitschrifgen, zwingt Latein zu Genauigkeit, Disziplin und zu logischem, vernetztem Denken. Es fördert in ten, Lateinvereine, Lateinkongresse und -festivals, seiner Schönheit und Klarheit das Sprachbewusstja sogar Latein-Nachrichtensendungen wie in Finnland florieren. An dieser Stelle sei auch an sein insgesamt. Ein Lateiner kann komplexe Texte das Lexicon recentis Latinitatis des seinerzeitigen viel schneller erfassen und analysieren und er ist Cheflatinisten im Vatikan, Abtprimas Karl Egger kulturell ganz anders zu Hause, wenn er in Rom vor (1914 – 2003), eines gebürtigen Sterzingers, ereinem antiken Tempel steht oder Goethes Faust II liest. innert. Latein bildet eine vorzügliche Grundlage für das Latein ist nicht nur eine große Kultursprache, sie Horaz (65 - 8 v. Chr.), eigentlich Studium geistes- und kulturwissenschaftlicher Fäist bislang die erfolgreichste Sprache der Welt. Quintus Horatius Flaccus, römischer Satiriker und Dichter Im römischen Reich war Latein von 200 bis 500 cher, aber selbst die Technische Hochschule Zürich des augusteischen Zeitalters n. Chr. Amts- und Verkehrssprache von Portugal bezeugt, dass Maturanten mit den Schwerpunkten bis in den Irak, von Tunesien bis England. Nach der Renovatio ImLatein / Griechisch die erfolgreichsten sind. Der Lateinunterricht vermittelt schließlich einen großartigen Blick in die europäische perii um 800 n. Chr. durch Karl den Großen wurde es geschrieben Antike, die bis heute in vielen Belangen unsere Kultur prägt. und gesprochen von Wissenschaftlern, Juristen und Diplomaten Eine Oberschule mit Lernfach Latein lohnt sich also. Sie vermittelt bis ins 19. Jh., verwendet in der Messe der katholischen Kirche, wie kaum eine andere (sofern die Leistungsanforderungen stimmen) geschrieben und gesprochen vom Papst und der römischen Kurie in ein solides Orientierungswissen und eine gediegene Allgemeinbilallen wichtigen Amtshandlungen bis heute. Das Corpus Iuris Civilis (534 n. Chr.) des Kaisers Justinian wurde dung, von der die Schüler ein Leben lang profitieren.

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BETRIEBSPORTRÄT AKTUELL

Hauptsitz St. Lorenzen

Von der Idee zum Bad Die richtigen Schritte einer Badplanung

Wohnräume sind Lebensräume – und da hat jede bzw. jeder so seine eigenen Vorstellungen. Anders als bei Möbeln, die man oft auch einfach verstellen kann, ist im Bad vieles fix installiert. Daher ist eine genaue Planung wichtig. Die fünf Schritte zum Traumbad.

Sich Fragen stellen und Badwünsche definieren: Für wie viele Personen dient das Bad? Erwachsene und Kinder? Badewanne und/

oder Dusche? Welche Materialien? Sich informieren: In den Bäderausstellungen von „Innerhofer - Bad und Haustech-

nik“ finden Sie die gesamte Produktpalette und kompetente Informationen. Wir haben Erfahrung: 1957 die erste Bäderausstellung Süd-

www.innerhofer.it 46

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tirols, heute fünf große und fünf kleine Ausstellungen in Südtirol, Trentino und Belluno. Allein im Hauptsitz in St. Lorenzen geben 90 Bad-


AKTUELL

1957 präsentiert „Innerhofer“ in Bruneck die erste Bäderausstellung Südtirols.

kojen einen Überblick über chen, die Einteilung vorzudie Gestaltungsmöglichkei- nehmen und auch die Instalten und den heutigen Life- lation „in der Wand“ zu bestyle im Bad. rücksichtigen. Mit der PlanSich beraten lassen: Jetzt skizze und einer 3D-Fotoreageht es an die Feinplanung. listik-Darstellung sehen Sie Diese braucht Ihr Bad auch Zeit – vereinbaschon vor sich. Neu: ren Sie mit uns Bad & FlieFliesen und Bäder vorab einen Tersen gehören unter einem Dach zusammen: min, so ist die BeUnter einem raterin, der Berater nur für Sie da. Es gilt, die Dach finden Sie nun bei uns Produkte auszuwählen, die in St. Lorenzen und Bozen Ihrem Geschmack entspre- Bäder- und Fliesenausstel-

Fliesenausstellung St. Lorenzen

lungen. Bequemer geht es nicht! Fachgerechte Installation: Im Bad geht es um eine komplexe Technik, daher ist eine fachgerechte Installation wichtig. Wenden Sie sich an einen Fachinstallateur, den wir als Großhändler mit den von Ihnen ausgewählten Produkten beliefern und dem wir auch nach Bedarf mit Montageskizzen, Materialauflistungen usw. zur Seite stehen.

E. INNERHOFER AG Gegründet: 1898 MitarbeiterInnen: 185 Hauptsitz: St. Lorenzen Filialen Südtirol: Bozen und Meran Trentino und Belluno: 7 Filialen Gesamte Ausstellungsfläche: 4.500 m² Gesamte Lagerfläche: 24.500 m²

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© Katharina Tratter

FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

Das Spiel mit Licht und Schatten Im Gespräch mit Fotografin Katharina Tratter

Interview: Susanne Strickner Die vielfältigen Möglichkeiten der Fotografie haben Katharina Tratter schon früh in ihren Bann gezogen. Die 31-jährige Sterzingerin liebt es, mit Licht und Schatten zu spielen und in ihren Bildern Emotionen einzufangen. Immer genau im richtigen Moment abzudrücken, ist aber gar nicht so einfach, wie sie im Erker-Gespräch erzählt. Erker: Frau Tratter, wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Katharina Tratter: Schon als Kind habe ich mich für die Fotografie interessiert. Im Urlaub mit der Familie habe ich geübt und meine Schwester musste oft als Model herhalten. So richtig zur Fotografie gekommen bin ich dann in der Oberschule, als ich einen Fotokurs besucht habe. Dabei habe ich gesehen, wie vielfältig und interessant die Fotografie ist. Was fasziniert Sie daran? Mir gefällt vor allem das Spiel mit Licht und Schatten. Es ist immer wieder ein Glücksgefühl, wenn es mir gelingt, in meinen Bildern besondere emotionsgeladene Momente festzuhalten. Welche Motive bevorzugen Sie? Die Fotografie bietet unendlich viele Möglichkeiten. Anfang des vergangenen Jahres habe ich mich intensiv mit Tierfotografie befasst. Bei einer Reise nach Mittelamerika hatte ich die Möglichkeit, sehr viele Tiere zu fotografieren. In den letzten Jahren hat

sich eine große Leidenschaft für die Fotografie von Menschen, Familien und Kindern entwickelt. Mir gefällt es dabei sehr, Emotionen einzufangen. Vor allem Kinder sind sehr spontan und ungezwungen, das ist einzigartig. Ein weiterer Bereich ist die Reise- und Naturfotografie. Dabei finde ich es interessant, Dinge zu entdecken, die andere vielleicht gar nicht sehen, oft unscheinbare Sachen in den Vordergrund zu rücken. Haben sich die Schwerpunkte Ihrer Arbeiten im Laufe der Zeit verändert? Anfangs stand die Reiseund Naturfotografie im Mittelpunkt, aber mittlerweile fokussiere ich mich immer mehr auf Menschen. Es ist interessant, Leute zu beobachten, sie in einem natürlichen Rahmen zu fotografieren und dabei Emotionen einzufangen, die man auf einem gestellten Bild nie erleben würde – wenn etwa Kinder auf einem Fest ganz ungezwungen herumtoben und spielen oder wenn sich ein Kind an seine Mami kuschelt. Diese natürlichen, oft innigen zwischenmenschlichen Momente festzuhalten, ist immer wieder eine Herausforderung, da sie häufig viel zu schnell wieder vorbei sind. Was macht für Sie ein gutes Foto aus? Ich versuche, das Foto möglichst ohne Blitz zu machen. Mir gefällt es, vorhandenes Licht zu

verwenden, damit das Foto natürlicher wirkt. Der Aufbau des Bildes ist auch wichtig. Es geht darum, im richtigen Moment abzudrücken, um genau den Augenblick festzuhalten, auf den es ankommt. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Mein Stil hat sich immer wieder weiterentwickelt. Anfangs habe ich nicht so sehr auf die Bildgestaltung geachtet, was ich heute immer mehr versuche. Früher

war ich viel näher beim Objekt. Jetzt probiere ich, vermehrt auch die Umgebung einzubinden und verschiedene Blickwinkel auszunutzen. Haben Sie ein Lieblingsbild? Ein Bild von einer Freundin mit ihrem Kind gefällt mir sehr gut, da man die Verbindung zwischen Mutter und Kind richtig spürt. Mich faszinieren generell jene Bilder, mit denen es mir ge-

lingt, Emotionen zu transportieren, Geschichten zu erzählen. Auch jene Bilder finde ich interessant, wo ich versucht habe, Kleinigkeiten festzuhalten, wie etwa eine winzige Raupe auf einem Brückengeländer, die sonst vielleicht niemand bemerkt hat. Woher holen Sie sich Ihre Inspiration? Ich verfolge die Arbeiten anderer Fotografen und versuche herauszufinden, warum mir bestimmte Bilder gefallen oder was ich anders machen würde. Vor allem versuche ich, durch Beobachtung Ideen zu sammeln, mich von verschiedenen Quellen inspirieren zu lassen und so meinen Stil weiterzuentwickeln. Wie stehen Sie zur derzeit boomenden Smartphone-Fotografie? Im Zeitalter der Smartphones geht vielleicht das Handwerkliche ein bisschen verloren, aber wenn man das richtige Auge hat, kann man meiner Meinung nach mit jedem Gerät ein super Foto machen, ob das jetzt ein Smartphone, eine Wegwerfkamera oder eine Spiegelreflexkamera ist. Ihnen ist die Natürlichkeit im Foto sehr wichtig. Nutzen Sie trotzdem die technischen Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer? Ich arbeite vor allem mit Lightroom und Photoshop und achte bei jedem Foto auf die Helligkeit, den Ausschnitt und andeErker 02/17

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

re Eigenschaften. Dabei möchte ich durch die Nachbearbeitung meinen eigenen Stil herausarbeiten, dem Bild Charakter verleihen. Große Retuschen mache ich aber nicht, entferne höchstens Flecken oder kleine störende Elemente. Das Foto soll so natürlich wie möglich bleiben. Viele meiner Bilder von Personen wandle ich in schwarz-weiß

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um, weil durch Ausblenden der Farben die Emotionen oft noch intensiver wirken. Bei der Landschafts- und Tierfotografie hingegen sind mir kräftige Farben wichtig. Haben Sie in nächster Zeit besondere Fotoprojekte geplant? Ich möchte auf alle Fälle weiterhin Weiterbildungen und Workshops in Sachen Fotografie ab-

solvieren, um noch viel mehr zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Ich kann es mir auch vorstellen, die Fotografie zum Beruf zu machen, aber das liegt noch in den Sternen. Möchten Sie uns ein paar Tipps für gute Fotos mit auf den Weg geben? Das Wichtigste ist, nicht einfach drauflos zu fotografieren, son-

dern kurz innezuhalten und die Situation zu beobachten. Das macht für die Bildgestaltung sehr viel aus, damit man zum gewünschten Ergebnis kommt. Dabei sollte man immer die Lichtund Schattenverhältnisse durch verschiedene Blickwinkel betrachten und dann beurteilen, in welcher Position sie am besten zusammenspielen. E


KULTUR

20 Jahre Frauenchor Ratschings

Sterzing

The Colours of Brass

Ein musikalisches Farbenspiel mit der Brass Band Wipptal

Nach Auftritten in St. Michael Eppan und Kematen (A) beendet die Brass Band Wipptal um Obmann Johannes Frick Anfang Februar im Stadttheater Sterzing ihre diesjährige Konzertreihe. Florian Klingler, Conductor und musikalischer Kopf, hat mit der Band wieder ein abwechslungsreiches und stimmungsvolles Programm einstudiert, das die Interpreten zu Höchstleistungen fordert und so dem Publikum unvergessliche Brassstunden beschert. Kenner der Szene werden den ein oder anderen Komponisten sicher blind erkennen, wenn die Band Stücke von renommierten Künstlern wie Paul Lovatt Cooper, Bertrand Moren, Peter Graham oder Philip Sparke zum Besten gibt. Dabei interpretiert die Wipptaler Band die

einzigartigen Stile der Komponisten auf ihre eigene unverwechselbare Art. Neben originaler Brassband-Literatur erklingen auch einige unverwechselbare Melodien und gängige Rhythmen von Klassikern der Hollywood-Filmszene. Ein besonderer Höhepunkt im Konzertprogramm sind auch in diesem Jahr drei Solostücke, vorgetragen von Hanspeter Plank am Flügelhorn, Manfred Lugger am Cornet und Wolfgang Rabensteiner an der Tuba. So wird dem Publikum auch heuer ein bunter musikalischer Regenbogen und vertontes Farbenspiel auf hohem Brass-Niveau dargeboten – „The Colours of Brass“. Der Eintritt zu den beiden Konzerten am 3. und 5. Februar ist frei. Die genauen Termine im Veranstaltungskalender.

Zu seinem 20-jährigen Jubiläum gab der Frauenchor Ratschings Ende Dezember in der Pfarrkirche von Innerratschings ein abwechslungsreiches Weihnachtskonzert. Neben traditionellen Weihnachtsweisen wie „In Dulci Jubilo“, „Es ist ein Ros entsprungen“, „Jauchzet ihr Himmel“ und verschiedenen Gospels waren auch das anspruchsvolle Gloria, Sanctus und Benedictus aus der Missa in A-Dur von Josef Rheinberger zu hören. Der Frauenchor überzeugte die vielen Zuhörer mit seinem homogenen und sauberen Klang. Sabine Brunner sowie Brigitte und Karin Schölzhorn stellten ihr Können als Solistinnen unter Beweis. Begleitet wurden die Sängerinnen von Oswald Salcher am Orgelpositiv und am Klavier sowie von Karin Schölzhorn und Sarah Burger an der Querflöte.

Dirigiert wurde der Chor abwechselnd von Renate Seeber und Maria Brunner, die den Taktstock zum letzen Mal führte und nach 20-jäh-

riger Chorleiterinnentätigkeit an Renate Seeber übergab. Mitgestaltet wurde das Konzert vom Wipptaler Viergesang und von einem Holzbläserquintett der Musikschule Sterzing. Eine musikalische Einlage an der Orgel gab Manuel Gschliesser zum Besten. Mit dem gemeinsam gesungenen „Stille Nacht“ klang das feierliche Konzert aus.

Telfer Singgemeinschaft in Prag Am ersten Adventwochenende nahm die Telfer Singgemeinschaft in Prag an einem internationalen Adventsingen teil. Als die Lichter des Weihnachtsbaumes zum ersten Mal entzündet wurden, hatte der Chor am Altstädter Ring seinen ersten Auftritt. Die malerische Kulisse und die Adventweisen des Chores versetzten die unzähligen Besucher in weihnachtliche Stimmung und verliehen diesem Moment eine besondere Atmosphäre. Im Anschluss gab es im Konzertsaal Hlalhol ein Freundschaftskonzert, an dem sich neben der Telfer Singgemeinschaft auch der Männerchor Völs sowie ein ge-

mischter Chor aus Kufstein und aus Tschechien beteiligt haben. Ein Gemeinschaftslied beendete das Konzert.

Die Besichtigung der Prager Burg, eine Führung über die Karlsbrücke in die Altstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und ein Bummel durch die Neustadt rundeten die intensiven und ereignisreichen Tage ab. Erker 02/17

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KULTUR

Filmschauplatz Sterzing

© Maritn Schaller

Zu Gast bei den Dreharbeiten zu „Hexe Lilli“

von Astrid Tötsch Mitte Jänner gastierte die Filmcrew von „Hexe Lilli“ in Sterzing und lud Journalisten aus dem In- und Ausland zu einem Pressegespräch. Inkludiert war ein Besuch am Filmset und Interviews mit der Crew. Mit dabei natürlich der Erker. Die Pressemitarbeiterin des Südtiroler Filmförderungsinstituts hat an diesem Tag viel zu tun. Sie schwirrt im Hotel „Schwarzer Adler“ umher, koordiniert Termine und versucht, Ordnung in die Menschenansammlung zu bringen. Die Schauspieler und der Regisseur werden von Journalist zu Journalist gereicht und beantworten geduldig die Fragen. Während sich jeder um Jürgen Vogel, Anja Kling und Regisseur Wolfgang

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Groos reißt, sitzt eine der größten Schauspielerinnen ein wenig abseits: Maresa Hörbiger, Angehörige einer der bedeutendsten Schauspielerdynastien des deutschsprachigen Raumes. Detail am Rande: Ihr Vater Attila Hörbiger und ihre Schwester Christiane spielten im „Meineidbauer“ mit, der im Pfitscher Hochtal vor über 60 Jahren gedreht wurde. Maresa Hörbiger spielt in dieser Filmproduktion die „Grandma“ von Hexe Lilli und füllt damit eine zauberhafte Nebenrolle aus. Erker: Frau Hörbiger, wie würden Sie Ihre Rolle im Film „Hexe Lilli“ beschreiben? Maresa Hörbiger: Im Laufe des Films erfahren wir, dass die Großmutter ihrer Enkelin, der Hexe

Lilli, in vielem ähnlich ist. Meine Rolle ist keine Oma im herkömmlichen Sinn: Sie ist genau so frech, witzig und voller Ideen wie Lilli. Die Großmutter weiß nichts von Lillis Zauberkräften? Nein, aber sie ahnt es. Daraus ergeben sich sicher komische Situationen. Ja, natürlich. Im Grunde bin ich Komödiantin und versuche, mein Talent in den lustigen Stellen des Films einzubringen. Welche Projekte interessieren Sie? Ich habe jetzt mein eigenes kleines Theater in Wien Grinzing. Als Intendantin bemühe ich mich darum, andere Kollegen für Auftritte zu gewinnen.

Das Interview-Karussell dreht sich weiter und ich spreche mit Regisseur Wolfang Groos, der von einem meiner Kollegen gerade das „Wörterbuch der Südtiroler Mundarten“ von Hans Moser geschenkt bekommen hat. Wir rätseln über einige Ausdrücke, die auch ich – ich muss es gestehen – noch nie zuvor gehört habe.

Erker: Das ist jetzt der dritte „Hexe Lilli“-Film. Beim ersten führte Stefan Ruzowitzky Regie, beim zweiten Harald Sicheritz. Wenn Sie das Drehbuch lesen: Haben Sie bereits eine eigene Vorstellung im Kopf oder möchten Sie doch eine gewisse Kontinuität beibehalten? Wolfgang Groos: Bei einem Film wie „Hexe Lilli“ ist das im-


KULTUR

Am Filmset

mer ein Mix, weil Hexe Lilli auch so etwas wie eine Marke ist. Ich möchte die Charakteristiken und Besonderheiten der Hauptfigur und des tollen Drachen Hektor natürlich beibehalten, habe aber auch eine völlig neue Geschichte und mit dem Weihnachtsthema natürlich auch einen ganz neuen Ansatz. Sie haben namhafte Schauspieler unter ihrer Regie. Ist es schwieriger, mit Stars zu arbeiten als mit „No Name“-Künstlern? Überhaupt nicht! Natürlich ist es aber bei jedem Schauspieler anders. Das wichtigste für mich ist, dass der Schauspieler mir vertraut – nämlich dass ich auf seine Figur aufpasse. Schließlich bin ich sein erster und wichtigster Beobachter. Ich habe das Glück, hier mit super Schauspielern zu arbeiten. Wir haben uns gefunden und sind auf einer Wellenlänge. Wie funktioniert Ihre Regiearbeit? Ich diskutiere mit meinen Schauspielern über ihre Figur, die wir dabei gemeinsam entwickeln. Bei Jürgen Vogel war es etwa so, dass er bei unserem ersten Treffen bereits eine Idee zur Figur hatte – und jede Menge Fragen. Wir entwickelten die Figur dann gemeinsam: Wie böse ist Knecht Ruprecht? Wie soll er physisch aussehen? Mit Bart und Hörnern? Haben Sie immer ein Board voller Spickzettel dabei? Nein, ich habe eine Art „Mastermind“ im Kopf. Ich lese das Drehbuch nicht nur einmal, sondern tausend Mal und beschäftige mich damit intensiv. Ich mache mir natürlich zu den wich-

tigsten Dingen Notizen, die ich aber während des Drehs nicht mehr brauche. Welches Buch würden Sie gerne einmal verfilmen? Ich hätte gerne den Medicus verfilmt ... ... Aber da ist Ihnen schon jemand zuvorgekommen. Na ja, ich habe gedacht, das dauert etwas länger, bis ich groß genug bin. Aber das hätte ich wirklich gerne gemacht. Kurzfristig werden wir an das Filmset gebeten, wo es genauso wuselig zugeht. Stellproben mit den Statisten und ein lockerer Jürgen Vogel mittendrin, der in seiner Aufmachung eher an Robinson Crusoe erinnert: Er scherzt

da Erlebach unsere Fragen beantworten und von einer tollen Stimmung am Set schwärmen. Vogel ist ganz begeistert von seiner jungen Schauspielkollegin Erlebach, die im Film die Rolle der Hexe Lilli spielt. „Sie kann immer den ganzen Text auswendig und ist sehr fleißig!“, lobt er sie. „Die Kälte und die Fragen der Journalisten sind die einzigen Dinge, die nerven“, meinen beide scherzhaft. Voraussichtlich wird der lustige Kinderfilm „Hexe Lilli rettet Weihnachten“ im November 2017 in den Kinos anlaufen.

Erker: Hedda, wie bist Du zur Rolle der Hexe Lilli gekommen? Hedda Erlebach: Ich habe im Vorfeld sehr viele Castings gemacht. Als ich die Rolle schließlich bekommen habe, habe ich mich dann auch sehr gefreut. Warst Du schon vorher ein „Hexe Lilli“-Fan?

Die bekannte Südtiroler Schauspielerin Gerti Drassl gibt fürs Fernsehen ein Interview.

mit der Crew und den Journalisten. Was vor dem Bildschirm so leicht aussieht, erfordert bei näherem Hinsehen viel Koordination und Absprachen zwischen Regisseur und Schauspielern. „Jürgen, bei diesem Satz drehst du dich in die Kamera, und Hedda, du springst auf die Bühne!“, weist sie der Regisseur an. Bis alles flüssig und reibungslos abläuft, braucht es einige Probeszenen. Vom kalten Filmset geht es in ein warmes Café, wo Jürgen Vogel und Hed-

oder zum Weinen zu bringen? Jürgen Vogel: Tendenziell würde ich sagen, es ist schwieriger, jemanden zum Lachen zu bringen. Das hängt aber immer auch vom Film ab. Ich finde aber beides sehr schön, was nicht alle Schauspieler tun. Ich aber finde sowohl die Komödie, wenn sie gut geschrieben ist, als auch das Drama sehr schön. Ich komme ja von den Arthouse-Filmen, vor allem sozialkritische Dramen habe ich zu Beginn meiner Karriere häufig gemacht. Je älter man wird, umso mehr Lust hat man aber auch, neue Dinge auszuprobieren – besonders Kinderfilme bieten hier eine tolle Möglichkeit, Figuren auszufüllen. Es macht einfach einen Riesenspaß. Und der „Hexe Lilli“-Film ist ja auch eine gute Mischung: Er ist lustig, aber auch spannend – Knecht Ruprecht darf man nicht einfach so unterschätzen. Bleibt neben den Dreharbeiten auch noch etwas Freizeit? Ja, die Wochenenden haben wir meistens frei. An diesen Tagen

Jürgen Vogel spielt im Film den finsteren Knecht Ruprecht.

Ja, ich war schon ein Fan von ihr. Ich fand ihre Abenteuer immer ganz toll und habe auch einige ihrer Bücher gelesen. Ist es schwierig, Dreharbeiten und Schule unter einen Hut zu bringen? Ne, gar nicht. Jürgen Vogel ist ein guter Lehrer. Herr Vogel, Sie sind einer der wandlungsfähigsten Schauspieler, Ihr Repertoire ist sehr umfangreich. Was ist schwieriger: Jemanden zum Lachen

kannst du alles nutzen, was es hier so gibt: Die Leute sind toll, das Essen ist super. Bei den Freizeitbeschäftigungen hast du eine Riesenauswahl. Haben Sie eigentlich auch eine Traumrolle? Ich würde gerne mal einen Säugling spielen und gestillt werden (lacht). Im Ernst! Die nächste. Ich sag immer, die nächste Rolle ist immer die Traumrolle. E Erker 02/17

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AKTUELL

STERZINGER EHRENBÜRGER

Landesgerichtsrat

Franz Engl (1848 – 1932)

Ehrenbürger von Sterzing Franz Engl

von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1848: Geboren am 24. November in Lienz 1882: Gerichtsadjunkt Franz Engl kommt nach Sterzing 1883 – 1891: Franz Engl leitet als Chormeister den „Liederkranz“ und benennt ihn in „Gesangsverein“ (heute Männergesangverein) um. 1888: Er übernimmt die Leitung der „Dilettanten-Gesellschaft“. 1904: Am 15. Oktober erhebt ihn die Stadt Sterzing zum Ehrenbürger, 1906 folgt die Marktgemeinde Gossensaß. 1908: Im Jänner wird er Ehrenvorsitzender des Fest-Komitees zur Andreas-Hofer-Feier 1909. 1908: Am 17. Dezember erhält er das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens. 1909: Am 9. Jänner bereitet ihm die Stadt Sterzing eine herzliche Abschiedsfeier. 1932: Am 8. November verstirbt Franz Engl unerwartet im Alter von 84 Jahren in Meran. Der gebürtige Lienzer Franz Engl beginnt 1882 seine „Sterzinger Jahre“ als Adjunkt am Bezirksgericht Sterzing und prägt für ein Vierteljahrhundert das Gesellschaftsleben in seiner zweiten Heimatstadt, wofür er am 15. Oktober 1904 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Sterzing erhält. Franz Engl erblickt in Lienz in Osttirol am 24. November 1848 das Licht der Welt. Er studiert am Kassianeum in Brixen und später in Innsbruck an der juridischen Fakultät. In Innsbruck, Reutte und ab 1882 in Sterzing beginnt er als Adjunkt (Gerichtsgehilfe) seine ersten Gerichtsjahre, bis er ab November 1889 zum Bezirksrichter von Sterzing bestellt wird. Er übt sein Amt gerecht und gewissenhaft aus. Als großer Freund des Gesangs und des Theaterspiels, aber auch der Berge und der Natur genießt er allgemeine Beliebtheit. Chorleiter des Gesangsvereins Bereits 1860 ist in Sterzing der „Liederkranz“ durch sangesfreudige Männer gegründet worden. Der erste Chormeister ist Josef Ploner, der den Verein bis 1883 leitet, nun aber nach Hall übersiedelt. Franz Engl übernimmt als begnadeter Sänger

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die Chormeisterstelle bis 1891. Unter seiner Leitung wird der Liederkranz umbenannt in „Gesangverein“, der nunmehr förmlich aufblüht und unter dem Leitspruch „Mit Lust und Freud in Fried‘ ertön‘ das deutsche Lied“ eine rege Tätigkeit aufweist: Es gibt Liederkränzchen, Sängerabende und -fahrten, Konzerte, „kostümierte, humoristische Aufführungen“ und Festabende. Mit der Zeit hat sich der Verein mit dem Chorleiter verstritten, so dass Lehrer Josef Noggler an seine Stelle tritt. Engl scheidet erbittert aus dem Verein aus und sendet sogar die Urkunde zurück, mit der er zum Ehrenmitglied ernannt werden sollte. Engl übernimmt die Leitung der Theatergesellschaft 1879 muss die „Dilettanten-Theatergesellschaft“ in Sterzing einen neuen Vorstand wählen. Nach dem Bau der Brennerbahn 1867 sind zahlreiche Beamte, Ingenieure und Arbeiter von Sterzing weggezogen. So fehlt es jetzt an männlichen Darstellern. Zudem droht dem Vorstand eine Ehrenbeleidigungsklage durch Bürgermeister Michael Waizinger. Die drei Vorstände waren nämlich gegen den katholischen Gesellenverein sehr ausfällig geworden und müssen deshalb schriftlich Abbitte leisten. Die junge Theatergesellschaft kann 1888

schließlich Franz Engl für die Leitung des Vereines gewinnen, der ihn zu einer glanzvollen Blütezeit führt. Fast jeden Monat gibt es jetzt in Sterzing eine Aufführung; die Einnahmen werden zum Ankauf von Kostümen und Requisiten verwendet, nicht selten aber auch für gute Zwecke. Ein Bezirksrichter in geselliger Runde Wie beliebt der Bezirksrichter ist, zeigt eine seltene Aufnahme aus Sterzing, die auf den 8. Dezember 1889 datiert ist. Darauf sind Spielverläufe und Ergebnisse einer Kartenspiel-Runde zu sehen, bei der vier Sterzinger Persönlichkeiten

Engl. Auf den großen Anschlagtafeln sind mit Kreide die „Schlechtpunkte“ sowie neun getrunkene Biere und ein Glas Wein verzeichnet. Sieger ist eindeutig mit nur 17 Schlechtpunkten Franz Engl, Dr. Piwocki wird mit 61 Punkten wohl die Zeche bezahlt haben. Die übrigen sechs Männer werden dem geselligen Spiel zugesehen haben, wie es auch heute noch in manchen Gasthäusern üblich ist. Die „Gülfenklamm“ wird erschlossen Im Jahr 1886 wird die „Sektion Sterzing des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins“ gegründet. Engl engagiert sich im neuen

Bronzemedaille zur Denkmal-Enthüllung 1911, gestochen von Josef Christlbauer in Wien

„Perlaggen“: der Arzt Dr. Stanislaus Piwocki, August Pernter, ein Herr Stötter und Bezirksrichter Franz

Verein und wird in den Ausschuss gewählt. 1893 beginnt die Sektion auf Anraten des Wirtes in der Stan-


STERZINGER EHRENBÜRGER

Perlagger-Männerrunde am 8. Dezember 1889 mit Bezirksrichter Franz Engl (3. v. r.)

ge, Karl Wiedner, und des nunmehrigen Bezirksrichters Franz Engl, mit eigenen Mitteln die Gilfenklamm auszubauen. Bisher ist die Klamm nur einzelnen Holzknechten bekannt, die an langen Stricken in die Schlucht niedergelassen werden, um das angestaute Brennholz weiterzustoßen. Jetzt soll die Klamm zur Förderung des Fremdenverkehrs touristisch erschlossen werden. Es wird ein Mammutwerk: 33 Felssprengungen müssen durchgeführt werden, 500 m Weganlagen werden täglich von acht bis zehn Arbeitern angelegt. Zahlreiche Brücken, Galerien, Stege und Treppen werden durch die riesige Marmorschlucht gezogen. „Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, die in den deutschen Alpen ihresgleichen suchen“ heißt es in Conrad Fischnalers Führer „Sterzing und seine Umgebung“ von 1910. Die Klamm wird – mit einer Verzögerung von einigen Jahren – am 5. Juli 1896 zur Besichtigung freigegeben. Die Hälfte der Kosten von 10.000 Kronen zahlt die Zentralkasse des Alpenvereins, den Rest steuern private Spender, darunter Franz Engl, bei. Im Juli 1898 wird die Gilfenklamm im Rahmen eines dreitägigen Festes mit Freischießen und Festzug in „Kaiser-Franz-Josephs-Klamm“ umbenannt, Engl tritt dabei als Redner auf. „Feuer-, Fremdenund Gesindepolizei“ Als Gerichtsadjunkt und angehender Richter muss Franz Engl auch in der Gemeindepolitik aktiv werden. Zu den Gemeindebehörden in Sterzing gehören der Bürgermeister, die zwei Magistratsräte und neun Ausschussmitglieder, auch Bürgerausschuss genannt. Diese zwölf

Männer werden für drei Jahre gewählt. Zur Besorgung der Gemeindegeschäfte werden die Ausschussmitglieder und gegebenenfalls ihre Ersatzmänner verschiedenen Komitees zugeteilt: Rechnungsrevisoren werden benötigt, zudem eine Marktpolizei sowie Straßen-, Weg-, Brunnen-, Archen- und Bausachverständige, eine Feuer-, Fremdenund Gesindepolizei, die Wald- und Feldpolizei, ab 1875 auch Verwalter der Brennerbadanstalt und Armenhausinspektoren. Engl wird vom Bürgerausschuss am 23. September 1884 erstmals in das Komitee „Feuer-, Fremden- und Gesindepolizei“ berufen und verbleibt dort für drei Perioden bis 1893. Ehrenbürger Landesgerichtsrat Franz Engl Unter Bürgermeister Josef Domanig beschließt die Stadtgemeinde Sterzing am 20. September 1904, drei neue Ehrenbürger zu ernennen: die beiden Altbürgermeister Apotheker Johann Kofler und Kaufmann Franz Aigner sowie Landesgerichtsrat Franz Engl. Am 15. Oktober veranstaltet die Stadt zu deren Ehren eine Serenade und einen Fackelzug: Die Bürgerkapelle, gefolgt von der freiwilligen Feuerwehr, zieht durch die Stadt und spielt vor der Wohnung der drei Geehrten. Im Jahr 1906 hat auch die Marktgemeinde Gossensaß dem Gerichtsvorsteher die Ehrenbürgerschaft verliehen. Am 2. August 1907 erinnert der Gerichtsbezirk Sterzing daran, dass „der bestbekannte und allseits beliebte“ (Pustertaler Bote vom 5. Juli 1907) Landesgerichtsrat Franz Engl vor 25 Jahren als k. k. Adjunkt nach Sterzing gekommen

war. Zu diesem Jubiläum lassen ihm sämtliche Gemeinden des Bezirks eine weitere Ehrung zuteil kommen. Ehrenpräsident des Komitees der Andreas-Hofer-Feier 1909 Am 18. November 1907 schreibt der „Sterzinger Bezirksanzeiger“, dass das „rührige Komitee der Andreas-Hofer-Feier, unter dem Vorsitze des Ehrenpräsidenten Herrn Landesgerichtsrat Franz Engl, nun häufig Sitzungen abhält, um 1909 die hundertjährige Gedenkfeier an Tirols ruhmreiche Tage wür-

Am 2. Dezember veranstaltet Engl einen Festabend zu Ehren des Kaisers im Hotel „zur Rose“, bei dem er als begnadeter Redner, Sänger und Chorleiter auftritt. Insgesamt dirigiert er sechs Stücke mit dem Sängerchor. Die Ovationen gelten dabei mehr dem Landesgerichtsrat als dem Kaiser. Am 17. Dezember erhält er schließlich anlässlich der Enthebung vom 40-jährigen Dienst eine kaiserliche Auszeichnung: das Ritterkreuz des Franz-Josephs-Ordens. Er versieht seinen Dienst noch bis Jahresende und genießt dann in Lana seinen wohlverdienten Ruhestand. Am 9. Jänner 1909 gibt die Stadt ein feierliches Abschiedsbankett, bei dem Engl mit dem Gesangverein noch einmal als Solist und Dirigent im Hotel „zur Rose“ auftritt. Nun wird es still um den Sterzinger Ehrenbürger: Er spendet im September 1914 jeweils 25 Kronen für die Fürsorge der Angehörigen der Eingerückten und für das Rote Kreuz und gibt als Wohnadresse die Villa Cambria in Meran an. Am 8. November 1932 verstirbt er unerwartet. In einem Nachruf in der Tages-

Todesanzeige von Franz Engl

devoll begehen zu können“. Während der Vorbereitung der Jahrhundertfeier veröffentlicht Engl Spendenaufrufe und kündigt ein großes Preisschießen in Sterzing an, bei dem es als Prämie für die ersten 100 Schwarztreffer eine 27 g schwere Silbermedaille gibt, deren Verkauf unter keinen Umständen gestattet ist. Verkauft werden hingegen die Bronzemedaillen, die jedoch erst mit zweijähriger Verspätung zur Einweihung des Denkmals in Sterzing am 30. Juli 1911 ausgegeben werden. Im August 1908 berichten die Zeitungen vom angeschlagenen Gesundheitszustand des Landesgerichtsrates, dennoch hält er bei der Kaiserhuldigungsfeier am 18. August im Rathaus die Festrede.

zeitung „Dolomiten“ vom 9. November 1932 heißt es: „In sonniger Heiterkeit und ungetrübter Zufriedenheit verbrachte er, ganz in sich zurückgezogen, in der Passerstadt seine letzten Tage. Wer sein liebenswürdiges Wesen und sein edles Wirken gekannt hat, dem wird Franz Engl stets vor Augen schweben und ihn zur Nachahmung antreiben. Möge ihm der liebe Gott die Erde leicht machen!“ Am 10. November 1932 wird er im städtischen Friedhof von Meran beigesetzt. E

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: NUMISMATIKER UND VATERLÄNDISCHER DICHTER DR. KARL DOMANIG Erker 02/17

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

Gattern? Neues Jugendblasorchester und Blasorchester 40+ 68. VSM-Bezirksversammlung in St. Jakob

von Harald Kofler

Die Siedlung Gattern liegt an der orographisch linken Seite des Talbaches und bezeichnet die äußerste Häusergruppe von Außerpflersch. Gattern ist Teil der Fraktion und Katastralgemeinde Pflersch und gehört mit diesen verwaltungstechnisch zur Marktgemeinde Brenner. Die Ansiedlung wird urkundlich erstmals gegen Ende des Hochmittelalters und am Beginn des Spätmittelalters in Verbindung mit dem Gattererhof genannt. Die ursprüngliche Besiedelung dieser Gegend erfolgte deshalb wohl bereits in hochmittelalterlicher Zeit. Im Urbar Meinhard II. werden für das Jahr 1288 „zem Gattern zvene hove“ erwähnt. Der Gattererhof dürfte im Laufe der Zeit geteilt worden und der bis dahin ungeteilte Besitz in den Obergattererhof und den Unter- bzw. Niedergattererhof (Riedlhof) zerfallen sein. Der Siedlungsname wird am Beginn des 14. Jahrhunderts als „zem Gattern“ oder „de Gattern“ erwähnt und dürfte sich in den folgenden Jahrhunderten nicht wesentlich verändert haben. Die heute noch gebräuchliche Form hat sich damit bereits in sehr früher Zeit gefestigt. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestanden in Gattern insgesamt nicht mehr als vier Höfe bzw. Häuser. Die Lage dieser Höfe an der orographisch linken Talseite trägt den geographischen Gegebenheiten und der Tatsache, dass der Pflerscherbach den Talboden häufig überflutete, Rechnung. Die etymologische Deutung erweist sich als nicht besonders schwierig. Der Hofname, der später für die gesamte Siedlung namengebend wurde, lag „am Gatter“, d. h. an der – aufgrund des vorherrschenden Flurzwangs – so wichtigen Einfahrt zu den Feldern bzw. Äckern.

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Mitte Jänner fanden sich Vertreter der 13 Wipptaler Musikkapellen unter der Leitung von VSM-Bezirksobmann Meinhard Oberhauser im Beisein mehrerer Ehrengäste in St. Jakob zu ihrer 68. Bezirksversammlung ein. Musikalisch umrahmt wurde diese von Musikanten der Musikkapelle Innerpfitsch. Oberhauser gab nach einem Rückblick auf das abgelaufene Musikjahr mit vielen ansprechenden Konzerten einen Ausblick auf neue Projekte im VSM-Bezirk Sterzing. So wird im Herbst dieses Jahres erstmals ein Jugendblasorchester unter der Leitung von Annelies Gschließer und ein Orchester 40+, dirigiert von Roland Fidler, im Stadttheater zu hören sein. Ein im vergangenen Jahr geplantes grenzüberschreitendes Bezirksblasorchester kam wegen zu geringer Teilnahme nicht zustande. Die Musikfunktionäre bat der Bezirksobmann bereits jetzt um rege Teilnahme am Bezirksmusikfest mit Marschierbewertung, das 2018 wieder in Sterzing stattfinden wird. Dem in Freundschaft verbundenen Nachbarbezirk Wipptal/ Stubai gratulierte er zum gelungenen Bezirkskonzert, dem Jugendleiterteam zu seiner engagierten Arbeit. Bezirkskapellmeister Joachim Bacher sprach über verschiedene Fortbildungsmaßnahmen und dankte der Musikkapelle Sterzing für die musikalische Umrahmung der VSM-Landesversammlung; die Be-

zirksjugendleiterinnen Magdalena Keim und Annelies Gschließer riefen die Jungbläsertage in Pflersch in Erinnerung. Schriftführerin Magdalena Seeber stellte die Tätigkeiten des vergangenen Jahres vor. Der VSM-Bezirk

konnte u. a. neue Röhrenglocken ankaufen, die nun allen Musikkapellen zur Verfügung stehen. Bezirkskassier Martin Brunner verlas den Kassabericht. Ihre besondere Wertschätzung für die wertvolle kulturelle Arbeit der Musikkapellen brachten u. a. Bezirkspräsident Karl Polig, Verbandsobmann Pepi Fauster, Landesstabführer Klaus Fischnaller und Markus Silbernagl zum Ausdruck.

Neuerscheinung

„Die Festungen im Alttiroler Raum“ „Die Franzensfeste als Ort für Ausstellungen, Konzerte oder Tagungen nutzen zu wollen, wäre noch vor zehn Jahren als eine eher wirre Vorstellung abgetan worden, unterstand die Festung vor der Übernahme durch das Land Südtirol doch lange Zeit der Militärverwaltung zuletzt dem Finanzministerium“, schreibt Gustav Pfeifer im Vorwort zur vor kurzem erschienenen Publikation „Die Festungen im Alttiroler Raum“. Inzwischen hätten sich die Dinge aber so glücklich gefügt, dass etwa am 15. November 2013 und am 10. Oktober 2014 im „Gebäude Nr. 37“ der Unteren

Festung zwei vom Publikum bestens angenommene internationale Kolloquien zur Geschichte des Festungsbaus stattfinden konnten. Die Akten der Veranstaltungen „Der Festungsbau in Tirol 1836 – 1914“ und „Die Festungen im Alttiroler Raum 1914 – 2014“ liegen nun in gedruckter Form vor. Das als Sonderband 3 der Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs erschienene Buch aus dem Raetia-Verlag umfasst auf 399 Seiten Beiträge aus der Feder von 15 namhaften Autoren und ist im Buchhandel erhältlich.


KULTUR

Förderpreis für Katharina Crepaz Anfang Dezember wurde der jungen Politikwissenschaftlerin Katharina Crepaz aus Sterzing im Allianz Forum Berlin von der HannsMartin-Schleyer-Stiftung der renommierte „Friedwart Bruckhaus Förderpreis für junge Wissenschaftler“ für ihre wissenschaftli-

che Arbeit „Unabhängigkeitsbewegungen in der EU: Differenzierte Integration und ‚Europa der Regionen‘ als Gegenmodell?“ verliehen. Die Ausschreibung des Preises bezog sich auf das Thema „Europa neu gestalten?“. Crepaz zeigte auf, wie eine Stärkung und entsprechende institutionelle Einbindung von regionalpolitischen Gestaltungsprozessen in das „Gesamtwerk“ Europäische Union einer zunehmenden zentralistischen Entwicklung des europäischen Einigungsprozesses entgegentreten und das wachsende Bedürfnis der

Bürger Europas nach Partizipation verwirklichen könnte. Die Laudatio hielt Bundesminister a. D. Rupert Scholz, in der es u. a. heißt: „Katharina Crepaz plädiert in ihrer Arbeit in verständlicher und klarer Sprache für mehr Selbstverwaltung auf regionaler Ebene wie auch für eine wesentliche Stärkung des Ausschusses der Regionen und somit für eine institutionelle Verankerung der Beteiligung der Bürger.“ Mit ihrem wissenschaftlich fundierten Beitrag habe sie sich um die Diskussion und Notwendigkeit neuer Gestaltungsansätze innerhalb der Europäischen Union verdient gemacht. Katharina Crepaz studierte Politikwissenschaft, Anglistik und Amerikanistik sowie Skandinavistik an den Universitäten Innsbruck und Wien und promovierte 2015 in Politikwissenschaft. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc) am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik und am Lehrstuhl Diversitätssoziologie der TU München. Im vergangenen Wintersemester lehrte sie an der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck zum europäischen Einigungsprozess.

Mareit

„Das Buch oder Lediglich Ledig“ Es ist wieder Theaterzeit in Mareit. Zu Fasching stellt die Heimatbühne Mareit mit der dreiaktigen Komödie „Das Buch oder Lediglich Ledig“ von Ute Tretter-Schlicker in einer Inszenierung des alten Theaterfuchses Karl Stefan Siller einen Lachschlager auf die Bretter des Vereinshauses. Ein Stück, das herrlich in die närrische Zeit passt. Konrad, ein selbstbewusster Mann, schreibt mit Erfolg Bücher über seine glückliche Ehe. Außer seinem Freund Oskar weiß allerdings niemand, dass er gar nicht verheiratet ist. Als nun kurzerhand seine Verlegerin ihn und seine Ehefrau besuchen möchte, gerät er in arge Verlegenheit. Wo sollte er jetzt über Nacht eine Frau herzaubern, die genau so perfekt ist, wie in seinen Büchern beschrieben? Als da auch noch Klara, die alles

andere als gut aussehende Hauswirtschafterin, ihre Chance wittert und sich schon als Aushilfsehefrau sieht, um Peter, ihre große Liebe, zur Weißglut zu treiben,

und obendrein Konrad noch eine Schauspielerin als Ehefrau verpflichten möchte, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Ein Missverständnis jagt das andere und sorgt für unsägliches Chaos. Premiere feiert das Stück am 18. Februar. Die genauen Termine und weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.

Telfes

Kein Blut für den Grafen Mit dem Musical „Kein Blut für den Grafen“ entführen neun Mädchen, begleitet von Natalie Ploner und in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Wipptal, das Publikum in das Reich der Vampire. Blutige, lustige und musikalische Momente erwarten die Zuschauer. Die Aufführungen finden am 24. (um 18.00 Uhr) und 25. Februar (um 19.30 Uhr) im Vereinshaus Telfes statt. Erker 02/17

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO

Comunità Comprensoriale Wipptal Sempre più in aumento le spese per il settore sociale

Wipptal

In aumento la popolazione della Wipptal

Relativamente alle spese correnti, degli 11,2 milioni di euro messi a disposizione la maggior parte sarà destinato al settore dei servizi sociali e del distretto socio-sanitario - circa 4 i milioni di euro che sono destinati per la casa di riposo comprensoriale, 2,6 milioni di euro sono destinati per il settore ambientale e 2,2 milioni di euro per l’amministrazione centrale. Rispetto allo scorso anno, si è registrato un incremento di 1,8 milioni di euro. Il presidente della Comunità Comprensoriale ha informato che l’aumento si è registrato principalmente nel settore sociale; la spesa per l’assistenza finanziaria sociale, è aumentata di 644.000 euro rispetto all’anno scorso. I costi per il personale della Comunità Comprensoriale ammontano a 7,8 milioni di euro. Le posizioni a debito registrano 1,3 milioni di euro; le quote transitorie sono circa 3 milioni di euro. Circa i programmi di investimento il consiglio ha deciso, come negli ultimi anni, di deliberare gli importi nel momento in cui sia necessario o vi sia un progetto concreto. Il bilancio di previsione per il 2017 ammontante a 24,6 milioni di euro è stato approvato all’unanimità. Tra gli altri punti all’ ordine del giorno sono stati approvati all’unanimità il nuovo regolamento del personale e una modifica della pianta organica. La modifica della pianta organica prevede la conversione di un posto del distretto socio-sanitatario dalla V alla VI qualifica funzionale e nell’amministrazione centrale è previsto un ulteriore posto in pianta organica. All’unanimità i consiglieri hanno approvato il prolungamento della convenzione tra la Comunità Comprensoriale Wipptal e il Comune di Vipiteno riguardante la manutenzione ordinaria e la gestione della vasca di troppo pieno per la canalizzazione fino al 31.12.2021; i costi previsti ammontanti a 13.000 euro verranno sottoposti a revisione. cm

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© Martin Schaller

Nell’ultima riunione dell’anno il consiglio comprensoriale ha approvato all’unanimità il bilancio per l’anno 2017 ammontante a 24.600.000 e con un incremento di 1,9 milioni rispetto al 2016.

Lentamente, ma sempre più su la popolazione del Comprensorio Alta Val d’Isarco continua a crescere, ormai oltre la fatidica soglia dei 20.000 residenti. Secondo le annuali statistiche elaborate dai 6 Comuni della Wipptal i residenti, al 31.12.2016, si sono attestati a 20.196, più 119 perciò rispetto all’anno precedente. Di questi 10.300 sono i maschi, 9896 le femmine a conferma di una tendenza di lunga durata che vede prevalere anno per anno il presunto sesso forte sul cosiddetto sesso debole. L’incremento demografico investe 5 Comuni su 6 con l’eccezione di Campo di Trens che vede regredire la sua popolazione di 16 unità. Per gli altri, Vipiteno si porta a 6875 (+26), Racines a 4475 (+46), Vizze a 3006 (+40), Fortezza a 1009 (+20). Da rimarcare il risultato di Fortezza che rende plasticamente l’apporto demografico massiccio degli stranieri stabilizzati ormai da anni e pari adesso a 245 unità, praticamente un quarto della popolazione (+24,3%). E tuttavia per il primo anno, l’arrivo di immigrati diminuisce in totale di 40 unità e più o meno significativamente in 4 Comuni su 6 con punta più significativa di -37 a Vipiteno. In leggera controtendenza Brennero aumenta di 5 unità e Racines di 3. In definitiva nell’Alta Val d’Isarco gli stranieri sono ora 1688 rispetto ai 1728 del 2015. La dinamica dei flussi migratori e cioè il saldo fra immigrati ed emigrati, malgrado la frenata, in ogni caso resta

positiva con una prevalenza degli arrivi rispetto alle partenze, pari a + 51. Era + 76 nel 2015. Una lieta sorpresa viene, invece, dalle nascite, pari a 238 in totale, 118 femminucce e 120 maschietti. Con un +35 rispetto all’anno trascorso viene così recuperato ampiamente il regresso allora registrato con -33 nati, ritornando alla situazione del 2014. Le statistiche fanno registrare un aumento anche dei decessi con 151 unità, +9 rispetto all’anno precedente. La somma dei 2 saldi parziali immigrati/emigrati dà il saldo totale di incremento della popolazione pari a +119. Per ciò che riguarda i matrimoni, le statistiche registrano fedelmente la disaffezione crescente per le nozze e soprattutto per quelle religiose celebrate in chiesa. Su un totale di 74 (-3) solo 27 sono state contratte davanti all’altare contro le 47 stipulate in Municipio davanti all’ufficiale di stato civile. Come da tradizione consolidata, infine, festeggiamo volentieri le 102 primavere di Anna Schwitzer di Campo di Trens. Pensate, nacque nel 1914 quando a Vienna regnava Francesco Giuseppe, imperatore d’Austria-Ungheria e Vipiteno si chiamava solo Sterzing. Dopo di lei, ma a debita distanza festeggia il compleanno Erich Kofler di Vipiteno che compie “solo” 95 anni.

Bruno Durante


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO

ASSOCIAZIONE “LA STRADA-DER WEG”

Wipptal

Il numero dei medici di base diminuisce sempre di più

Gruppi guidati per familiari di giovani consumatori e persone affette da dipendenza patologica L’Associazione “La Strada-der Weg” possiede una tradizione e un'esperienza di quasi 40 anni anni, sia nella conduzione di gruppi che nel lavoro con tossicodipendenti e giovani consumatori, sia in contesti residenziali che ambulatoriali, con un approccio riferito sempre alla persona e al suo ambiente sociale, cioè anche alla sfera familiare. L’Associazione La Strada – der Weg all’nterno del servizio EXIT offre consulenza, sostegno e mediazione tra genitori e figli. Il servizio si riferisce a giovani e adulti che consumano sostanze e sono a rischio di dipendenza e alle loro persone di riferimento (familiari, partner, amici ecc.). L‘obiettivo del servizio è evitare che si instauri una dipenden-

za cronica nelle persone che consumano sostanze. Dato che la famiglia rappresenta un fattore di rischio e/o di protezione, è fondamentale che il coinvolgimento dei familiari sia parte integrante della cura di persone affette da dipendenza patologica e del sostegno a giovani consumatori. La nuova offerta per i genitori è CREW: un gruppo formato da genitori, condotto da psicologi, con l’obiettivo di rinforzare le capacità dei genitori nell’affrontare il problema del consumo di sostanze dei loro figli. Il servizio vuole ampliare l’attenzione di chi opera in questo ambito anche al contesto

di vita dei consumatori. Il coinvolgimento della famiglia ha lo scopo di individuare le dinamiche familiari e ricondurre il problema nel sistema in cui nasce. I giovani consumatori hanno inoltre bisogno di genitori e familiari informati, aperti alla riflessione sulla quotidianità e disponibili al miglioramento della stessa. Il consumo di sostanze va sempre considerato come un sintomo di interazioni disfunzionali e un segnale della necessità di un cambiamento. Queste interazioni dovrebbero emergere ed essere facilitate anche con l’aiuto del conduttore del gruppo. Le parole chiave sono quindi: rinforzo delle competenze genitoriali e motivazione al cambiamento. Se un membro della famiglia, giovane o adulto, sviluppa un disturbo da dipendenza o mostra un consumo problematico di sostanze, ciò riguarda tutta la famiglia. La famiglia deve quindi disporre di informazioni chiare sul consumo di sostanze, ma soprattutto di un accompagnamento che si può favorire attraverso gruppi finalizzati anche alla comprensione dei bisogni dei familiari stessi. Le attività di Crew sono svolte da un team di professionisti e sono gratuite, essendo sostenute dall’Ufficio Distretti Sanitari della Provincia Autonoma di Bolzano. I gruppi sono attivi in ambedue le lingue madri e in tutti i distretti sanitari del territorio provinciale (Bolzano, Merano, Bressanone e Brunico). Si tratta di gruppi aperti, pertanto è possibile per un nuovo partecipante accedere in ogni momento. cm

Negli ultimi mesi fa discutere non poco la carenza di medici di base. Critica la situazione nell’Alta Val d’Isarco e nella Val d’Isarco. Nella Wipptal infatti, i pensionamenti del dottor Wieser e del dott. Seppi hanno causato non pochi malcontenti. L’allarme è arrivato anche da Domenico Bossio della Fimgg che punta il dito contro la Provincia per come sta gestendo quella che è una vera e propria emergenza. Ci sono pochi medici di base e, come se non bastasse, sono in continua diminuzione, sia per normale arrivo della pensione per i più anziani, sia per scelte alternative fatte dai giovani medici che non amano alcuni dei vincoli imposti dalla normativa provinciale. Basti dire che dei sessanta posti vacanti, solo due sono stati coperti. In alcune zone, come nella Val d’Isarco, già adesso alcuni medici di base hanno superato il numero minimo di pazienti consentito, e cioè 1.575. Diversi viaggiano sui 2.000 pazienti da seguire, ma l’Azienda Sanitaria paga l’assistenza solamente al numero stabilito. Si è in attesa della sentenza di febbraio sul tetto massimo, ma se esso verrà confermato sorgerà un problema che allo stato attuale non pare abbia soluzione, se non penalizzando i medici – così Bossio. Purtroppo con l’imposizione del tetto succederà che i medici già al completo dovranno declinare le iscrizioni di pazienti nuovi o che arrivano da altri dottori andati in pensione e di conseguenza molti resteranno quindi senza medico condotto. Ovviamente ai pazienti non sarà negata l’assistenza in quanto potranno rivolgersi ai medici della zona, senza però averne uno di fiducia. Anche per i medici la situazione non sarà rosea, in quanto questi pazienti non verranno riconosciuti dall’Azienda Sanitaria e quindi i medici non saranno rimborsati, in quanto eccedenti la quota. Si spera quanto prima nella risoluzione del problema anche perchè da una parte saranno circa mille i pazienti che in prospettiva non avranno un medico di fiducia e dall’altra gli attuali medici di base non possono pensare di seguire un numero esagerato di pazienti. cm Erker 02/17

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO

Comune di Fortezza BBT

Pubblicato il bando di appalto per il lotto da 1,3 miliardi È stato pubblicato il bando di gara per il più grande lotto costruttivo della Galleria di Base del Brennero. Il volume stimato per il lotto di costruzione Pfons - Brennero è pari a ca. 1,3 miliardi di euro. Le offerte saranno selezionate con il criterio dell’offerta economicamente più vantaggiosa. Il lotto costruttivo comprende la realizzazione delle gallerie principali tra Pfons e Brennero, ca. 9 km di cunicolo esplorativo nonché la fermata di emergenza e il posto di comunicazione presso St. Jodok. In totale si scaveranno ca. 50 km di gallerie. Le gallerie di linea saranno scavate con una fresa, mentre gli altri tratti in sotterranea saranno realizzati in tradizionale. La durata prevista dei lavori sarà di otto anni. “La Galleria di Base del Brennero è un elemento fondamentale per l’ulteriore spostamento del trasporto merci dalla strada alla rotaia. Con questo potenziamento stiamo creando collegamenti efficienti tra le regioni alpine e i centri nevralgici dell’economia italiana e del Nord Europa. E soltanto con il lotto costruttivo Pfons-Brennero, creiamo ca. 20.000 posti di lavoro sicuri”, spiega il ministro delle infrastrutture Jörg Leichtfried. Il lotto costruttivo Pfons-Brennero viene messo a gara a livello europeo, utilizzando il criterio del miglior offerente, secondo il quale, nella valutazione delle offerte, concorrono a determinare l’offerta migliore non solo il prezzo offerto, ma anche aspetti qualitativi e una possibile riduzione dei tempi di lavoro. La gara di appalto scade il 18 aprile 2017. La gara si svolge in via digitale tramite il portale degli approvvigionamenti di BBT SE e vi si accede con l’indirizzo bbt-se. vemap.com.

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Approvato il bilancio 2017 Pareggia intorno ai 2 milioni e mezzo di euro, 2.512.605 per l’esattezza, il bilancio per l’anno appena iniziato del Comune di Fortezza, approvato nell’ultima sessione del consiglio comunale di dicembre. Un bilancio che vede il Comune sempre alla corda per ciò che riguarda le spese correnti, ma che concede qualche spazio più ampio a quelli che sono gli investimenti per opere di pubblica utilità. Come ha sottolineato il sindaco Thomas Klapfer, coadiuvato dal suo vice Richard Amort, saranno diversi gli interventi e, partendo da nord, il più dispendioso sarà certamente quello relativo alla costruzione del nuovo ponte di Le Cave, quello che attraversando l’Isarco porta al nucleo abitato e, per i camion dei rifiuti, alla discarica di Sacco, per il quale il Comune sborserà 362.500 euro. Per il risanamento delle condotte dell’acqua potabile a Mezzaselva se ne andranno 135 mila euro, a carico del Comune la cifra è di 35 mila euro e, più o meno altrettanti vanno al risanamento della scuola elementare. Per ciò che riguarda Fortezza capoluogo, sono previsti 48 mila e 500 euro per iniziare la sistemazione del cosiddetto Piazzale Sud, quello che ospita il mini-riciclaggio e che costitui-

sce, otticamente, il biglietto da visita del paese. Il progetto di massima, sviluppato dallo studio degli architetti Colombi e Pichler di Varna, ha incontrato il favore del consiglio e propone parcheggi, aree verdi e punti di aggregazione. Un progetto piuttosto complesso, visto che l’area ospita l’ultimo punto di sdoganamento dei camion con carichi extraeuropei. Un progetto che alla fine costerà circa 400 mila euro. Anche le scuole elementari subiranno un risanamento energetico ma la cifra prevista per l’inve-

stimento è prevista, nel bilancio triennale, appena nel 2019. Cifre minori sono state individuate per il risanamento del tetto del pluriuso (20 mila) per l’acquisto di attrezzature e materiali (80 mila in tre anni) e per la manutenzione di strade e piazze (50 mila, anch’essi in tre anni, da qui al 2019). Il bilancio è stato approvato all’unanimità. dm

Dalla Laimburg le proposte per abbellire l’ingresso a Vipiteno Studenti dell’anno di specializzazione della scuola Laimburg hanno presentato al Comune di Vipiteno proposte per abbellire la rotatoria di ingresso alla città. Nella sala consiliare di Vipiteno i cinque apprendisti giardinieri della scuola professionale di frutticoltura e viticoltura Laimburg hanno presentato alla Giunta comunale i due progetti per abbellire una rotatoria (diametro di circa 30 metri) sulla Statale del Brennero all’ingresso di Vipiteno. Attenti e interessati osservatori della presentazioni sono stati il sindaco Fritz Karl

Messner, l’assessora comunale Christine Eisendle Recla, il segretario generale Klaus Holzer, la geometra Claudia Haller, i collaboratori del cantiere comunale. Entrambe le proposte sono caratterizzate dall’uso di materiali locali (quarzite argentea dalla val di Vizze, roccia serpentina di Fundres e granito di Bressanone) e di piante alpine e floreali che siano resistenti al vento e al gelo invernale dell’Alta Val d’Isarco. Entrambe le proposte hanno fatto registrare un grande interesse in Comune, ora si cercherà di tradurre concretamente quanto elaborato dagli studenti della scuola Laimburg.


De gustibus...

A ognuno le proprie muse

S. Spirito: Europa Express, in carrozza!

Una ciclabile (?) pericolosa

Il parco dei passi perduti - The Waste Land

Le carrozze del potere: teatri mobili per mettere in scena la propria autoritĂ

S. Spirito: una chiesa coi fiocchi! ap Erker 02/17

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO

Vipiteno

Set Cinematografico „La Maga Martina“

© Martin Schaller

Vipiteno e il suo mercatino di Natale a fine gennaio sono stati la scenografia per la realizzazione del lungometraggio “La Maga Martina” (Hexe Lilli), un film di genere fantastico prodotto dalla Walt Disney.

Il regista per rendere più invernale il set, ha avuto l’idea di far nevicare producendo neve artificiale. Attraverso un collegamento di tubazioni infatti, durante la notte è stata creato un sistema di innevamento artificiale molto simile a quello che troviamo sulle piste da sci. Per permettere di effettuare le riprese di questo lungometraggio l’amministrazione comunale della città e l’associazione turistica hanno prolungato la permanenza del mercatino di natale. “La Maga Martina” è un “sequel” di una serie di lungometraggi precedenti che vedono protagonista una piccola maga. La pellicola è tratta dalla serie di libri “Maga Martina” ed è considerata uno dei pochi film stranieri prodotti dalla Walt Disney Pictures. In originale Martina si chiama “Lilli” da qui il nome della pellicola in lingua tedesca, nell’adattamento italiano vari nomi sono cambiati anche se Lilli rimaneva tale anche nella versione italiana del libro. La storia parte da un bosco di una località non precisata dove c’è una casa a forma di una grande nave in cui vivono la strega Teodolinda e il suo piccolo drago Ettore. Tra varie vicissitudini, con colpi di scena adatti ad un pubblico in particolare modo rivolto ai bambini, la piccola Martina diventa la diretta erede della strega, ereditando tutti i suoi poteri. La storia procede e si svolge poi nella città di Vipiteno, dove Martina è divenuta ormai una super maga navigata, ma non è dato sapere come si svolgerà la storia nella futura pellicola. Il film è diretto dal regista Stefan Ruzowitzky, che nel 2008 ha vinto il premio Oscar per il miglior film straniero per il film Il falsario - Operazione Bernhard (Die Fälscher). La protagonista della storia è Alina Freund, classe 1997 che interpreta Martina. Per la realizzazione del lungometraggio che uscirà nelle sale nel novembre 2017 hanno preso parte anche 100 comparse della Wipptal, sono stati usati 1000 metri di cavi elettrici e ca. 400 effetti visivi. Si tratta del primo lungometraggio girato a Vipiteno. cm

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Voucher sì, voucher no La polemica monta e intanto la Cgil a livello nazionale lancia una “campagna elettorale” (come l’ha chiamata il segretario generale Susanna Camusso) che in realtà è una campagna referendaria. Ma andiamo per ordine: l’uso (anzi l’abuso) della parola (e dello strumento) “voucher” si ha già in quel termine, ammantato di esterofilia, che tanto piace a chi voglia darsi un tono usando parole straniere. In realtà, il datore di lavoro compra (anche nelle edicole e comunque dove si vendano anche le marche per le vecchie “carte bollate”) i “buoni lavoro”. È questo il vero, più semplice e più chiaro significato anche per chi l’inglese non lo mastichi affatto. I voucher nascono nel 2003, governo Berlusconi, “legge Biagi”. È lui, il giuslavorista poi assassinato dalle BR,

che li propone. Dovevano far emergere il “sommerso”, il “nero”, di cui l’Italia è la vittima più illustre del panorama europeo. Dovevano servire a pagare lavoretti occasionali, la colf che ti viene per casa una o due volte la settimana, la badante a ore per l’anziano, quello che ti tosa saltuariamente il prato, lo studente che, il venerdì e il sabato sera, va a fare il cameriere al ristorante o in discoteca per pagarsi gli studi piuttosto che il commesso improvvisato al Mercatino di Natale. Poi l’andazzo tutto italiano li ha fatti diventare una sorta di soluzione per chi non voleva assumere (perché assumere costa quantome-

no il doppio di quello che si deve corrispondere al dipendente) o non ne aveva la possibilità o, col trascorrere del tempo, perché era comodo, molto comodo, andare avanti coi buoni lavoro. Così, come sempre, fatta la legge, trovato l’inganno. Col tempo le cose si sono allargate, a macchia d’olio. Nei casi più eclatanti c’è gente che va avanti da anni, pagata solo coi “buoni lavoro”. E il calcolo dei tecnici sottolinea ironicamente che per raggiungere la pensione (minima) a suon di “voucher” ci vorrebbero oltre 160 anni di vita lavorativa e di contributi. Già, perché la legalità dei “buoni lavoro” è data dal fatto che per 10 euro, 7,5 vanno in tasca al lavoratore, 2,5 all’ Inps, Inail e via dicendo. È così che la moda dilaga. Ovunque, anche da noi. Guardatevi le offerte, ad esempio, della Comunità Comprensoriale, per assistenza ad anziani e disabili, o quelle di altre strutture pubbliche per le pulizie. Secondo le più recenti analisi sono in calo i voucher per i lavori agricoli (stagionali), uno dei settori per i quali il “buono lavoro” era stato pensato. E anche se l’Alto Adige è il paradiso dell’occupazione, l’Osservatorio del Mercato del Lavoro ha analizzato le comunicazioni via mail dei datori di lavoro (obbligatorie), stabilendo che circa 990 persone (pari allo 0,5% dell’occupazione dipendente) lavorano ogni giorno con tale forma di contratto. E che ciò corrisponde al volume di lavoro prodotto da 590 lavoratori dipendenti con contratto a tempo indeterminato e con ben altre prospettive per l’anzianità. Ma sono solo lo 0,5% dei posti fissi! Buona giustificazione. Ma se questo è il progresso…. dm


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO

Erker 02/17

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO

Mercatino di Natale

Cerimonia di consegna del premio Kiwanis ai tun na kata

Buono il bilancio nonostante la mancanza di neve Anche quest’anno la mancanza di neve si è fatta sentire e la stagione sciistica è risultata alquanto difficile. Si temeva il peggio ma nonostante la totale assenza di neve, il Mercatino di Natale di Vipiteno ha potuto registrare un numero alto di visitatori e i commercianti sono soddisfatti. Il maggior numero di turisti si è registrato nel weekend dell’Immacolata. La settimana dalla domenica d’oro fino alla vigilia di Natale è stata quella con il minor numero di visitatori. L’associazione turistica di Vipiteno insieme ad altre associazioni dell’Alto Adige ha dato l’incarico di fare uno studio sui flussi di visitatori e i risultati saranno presentati nel mese di marzo. Molti i turisti che hanno visitato la Torre delle Dodici. Successo anche per le offerte legate all’organizzazione del mercatino quali le visite alla mostra mineraria nella galeria del comunè, la bancarella del museo minerario e la visita guidata al museo minerario a Masseria. Come ogni anno sono stati molto apprezzati anche gli angeli accompagnati dai pastorelli, che giornalmente hanno aperto le finestrelle del calendario d’Avvento nella zona pedonale, il tutto accompagnato da

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canti natalizi. Il mercatino è stato visitato per lo più da ospiti italiani, ma sono stati numerosi anche gli ospiti provenienti da Austria e Germania. Molto apprezzate sono state le bancarelle con prodotti tipici altoatesini. Dal 3 febbraio, al posto delle casette del tradizionale mercatino di Natale di Piazza Città, è stata allestita una pista di pattinaggio di dimensioni 20 per 15 metri, aperta tutti i giorni. La realizzazione della pista è resa possibile grazie alla preziosa collaborazione del Comune e della ditta Intercom. Fino ai primi di marzo si potrà pattinare tutti i giorni, probabilmente anche di sera per qualche evento speciale. La giunta comunale ha infatti deciso di stipulare con l’Associazione Turistica di Vipiteno un contratto di concessione per la realizzazione e la gestione del campo da pattinaggio in Piazza Città di Vipiteno. Il Comune metterà a disposizione lo spazio necessario e si accollerà le spese per la corrente elettrica dell’impianto di pattinaggio.

cm

Sabato 21 gennaio presso il Teatro Comunale a Vipiteno si è svolta la cerimonia di premiazione del premio KIWANIS. Quest’anno l’associazione ha premiato il gruppo musicale tun na kata. Molti gli intervenuti alla serata, allietata musicalmente dagli stessi tun na kata. Ogni due anni le sette associazioni “Kiwanis” dell’Alto Adige consegnano un premio per l’umanità. I tun na kata sono stati premiati

per il loro impegno nel settore sociale. I ragazzi, i genitori e il loro maestro Jack sono molto contenti di essersi aggiudicati il premio Kiwanis, per loro è un riconoscimento importante per tutti questi anni di lavoro. Quest’anno per la prima volta la serata per la consegna del premio è stata organizzata da gruppo Kiwanis di Vipiteno. Le offerte ricavate verranno devolute ai bambini e alle famiglie bisognose della Wipptal. cm

Vipiteno tra i 20 paesi più belli d’Italia nel 2016 Skiscanner ha stilato una lista dei 20 paesi più belli d’Italia. La scelta è avvenuta tra antichi borghi romani, castelli medievali, case bianche affacciate sul mare e panorami mozzafiato su paradisi naturali. Ogni regione d’Italia è unica, e ognuno di questi stupendi paesi lo è ancora di più. Tra i 20 paesi c’è anche Vipiteno che è stata scelta in quanto è il paese dello yogurt, tra i più buoni in Italia e nel mondo, e in suo onore organizza ogni anno una golosa manifestazione a tema (Le Giornate dello Yogurt Vipiteno), dove il latte diventa il vero protagonista e si trasforma in opera d’arte tutta da

gustare. Vipiteno è stato definito un paese incantato della Valle Isarco che vanta un centro storico pittoresco fatto di viuzze colorate

e panorami mozzafiato tutti intorno. Appena fuori dall’abitato, a 2000 metri, ecco Monte Cavallo, un comprensorio sciistico perfetto per tutta la famiglia.


CALENDARIETTO

Hockey su ghiaccio

Teatro Stabile di Bolzano

Il 12° posto è realtà

© Oskar Brunner

svantaggio ancora maggiore del 0-3 dopo il secondo tempo. Sopratutto nei primi minuti ha giocato quasi soltanto una squadra, ma il gol del vantaggio di Miglioranzi dopo 9:58 minuti ha portato la firma della dea bendata, perché il suo polsino innocuo è andato sulla mano di Denny Deanesi e da lì è stato deviato in porta. Andreas Lutz era coperto sotto-porta ma non

di dio”, di Manfredi Rutelli

viene messo sotto pressione e di conseguenza non ha particolari problemi a deviare in rete un tiro di Miglioranzi per il gol del 2-0. Nel secondo tempo ci sono state alcune occasioni davvero ghiotte, Zdenek Bahenský molto forte al 23° minuti ha tirato esattamente nel guantone di Coutier mangiandosi un gol praticamente già fatto. Al 28° minuto Krys Kolanos da posizione molto angolata ha segnato il 3-0 che a questo punto è meritatissimo. Nella frazione finale Bahenský ha colpito dopo soli 37 secondi, quando su suggerimento di Hannes Stofner ha scagliato una sassata al volo che è andata ad infilarsi nell’incrocio dei pali. Poi l’Asiago ha provato ad amministrare il vantaggio, ma i Broncos dopo il gol di Bahenský ci hanno preso gusto e si sono ricordati che anche loro sanno giocare ad hockey. È seguita una serie di occasioni con Deanesi e due volte Hackhofer, ed in un’occasione Cloutier viene graziato dalla traversa. In inferiorità Matthias Mantinger segna il 2-3 ed ora l’Asiago barcolla vistosamente, ma il pareggio non arriva più. Con ciò i Broncos sono a pari punti con il Gardena e si ritrovano al 12° posto, perché i risultati dagli scontri diretti favoriscono i Ladini. Anche l’andata contro il Gardena del 15 ottobre è da inserire nella lista dei tanti punti presi in maniera imprudente, che hanno messo i Broncos in questa situazione difficile, dato che con soli tre punti in più dalle tante partite regalate l’8° o il 9° posto ci sarebbe stato sicuramente. Ora però ci si deve accontentare del 12° posto e di un solo punto alla partenza del gruppo B nella Qualification Round. >

Ad Asiago i Broncos sono scesi sul ghiaccio per l’ennesima volta con un roster privo di diverse pedine importanti dato che con Francis Verreault-Paul (malattia), Tobias Kofler (infortunio), Patrick Mair (malattia) e David Gschnitzer (motivi di studio), mancavano quattro centri titolari. Anche se la squadra ancora una volta ha trovato la determinazione ed il carattere per riuscire quasi nell’impresa di rimontare un parziale di 0-3, va detto anche che per due tempi è stato fatto troppo poco per evitare di andare sotto di tre reti. Per 40 minuti, l’Asiago è stata la squadra più aggressiva che ha registrato un numero nettamente maggiore di occasioni pericolose. Solo un Ty Rimmer ancora una volta molto attento è riuscito ad evitare uno

09.02.17: “Il secondo figlio e Simone Cristicchi, regia di Antonio Calenda. Accompagnandosi con canzoni inedite, Cristicchi racconta la storia vera di Davide Lazzaretti, detto il Cristo dell’Amiata, un predicatore eretico di fine Ottocento che unisce, nella sua utopia, religione e giustizia sociale. Teatro Comunale di Vipiteno, ore 20.30. CAI VIPITENO GIOVANILE 19.02.17: Ciaspolata a Malga Gallina. 24.02.17: Slittata notturna alla Prantner Alm. ESCURSIONISMO 12.02.17:

Ciaspolata

alla

Aufgangsalm. 26.02.17: Malga di Antersass Longiaru. UPAD Vipiteno Incontri:

Oratorio

M.

Schutz, 15.30. 08.02.17: La resilienza – una

Frei.Wild-Game con presentazione del Broncos Song

nuova qualità che dobbiamo

Prima della partita contro l’EK Zeller Eisbären svoltasi sabato 14 gennaio 2017 a Vipiteno, il gruppo rock Frei.Wild insieme alla squadra U16 che dal 28/12 al 01/01 ha partecipato al KIBIHT, uno dei tornei più importanti a livello mondiale per squadre under 16, ha concluso ufficialmente l’avventura canadese e ha presentato anche l’inno per i Broncos ed i BroncosJunior. Il gruppo con il suo frontman Philipp Burger ha scritto un brano per la SSI che non potrebbe rispecchia-

di resistere e fronteggiare lo

© www.broncos.it

re meglio la filosofia della società e che già al primo ascolto fa venire i brividi. Il video ufficiale che accompagna il pezzo è stato presentato prima dell’ingresso dei giocatori sullo schermo dello stadio. Il CD con il brano era incluso nel prezzo d’ingresso, e quindi chi ha acquistato un biglietto ha ricevuto anche il CD con il Broncos-Song ufficiale dei Frei.Wild. Come highlight della serata, dopo la partita il gruppo ha firmato i CD all’IceBar e ha festeggiato assieme ai Broncos ed ai loro tifosi.

sviluppare ovvero la capacità stress. Rel.: Silvia De Vita. 15.02.17: Gambe gonfie che fare? Rel: Alberto Apuzzo. 23.02.17: Carnevale UPAD! Insieme in allegria.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 98

Erker 02/17

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SPORT

Alles dreht sich um den Puck von Barbara Felizetti Sorg Seine Leidenschaft für den Eishockeysport wurde ihm bereits in die Wiege gelegt, heute dreht sich in seinem Leben (fast) alles um den schwarzen Puck. Sledgehockeyspieler Nils Larch aus Sterzing im Erker-Porträt. „Wie ich zum Eishockey gekommen bin?“, fragt Nils und lacht. „Ganz klar: Mein Vater ist ein leidenschaftlicher Hockeyfan, mein Bruder Kevin spielt Hockey – und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch ich den Weg zu diesem aufregenden Sport gefunden habe.“ Vor mittlerweile acht Jahren hat der heute 19-Jährige – er wurde mit Spina bifida, einem offenen Rücken, geboren und ist deshalb auf den Rollstuhl angewiesen – zufällig ein Sledgehockey-Training in der Sterzinger Eishalle verfolgt. „Das auch selbst auszuprobieren, ließ ich mich natürlich nicht zweimal bitten.“ Seitdem hat ihn die Faszination dafür nicht mehr losgelassen – auch wenn der Aufwand bisweilen beträchtlich ist. Zweimal wöchentlich trainiert er mit den South Tyrol Eagles in Neumarkt auf dem Eis, Krafttraining steht dreimal pro Woche auf dem Plan. Im Sommer hält er sich außerdem mit Handbiken, im Winter mit Monoskifahren fit. Zudem muss er einmal wöchentlich zur Therapie ins Krankenhaus. Am Wochenende stehen Spiele oder Trainingslager auf dem Programm. „Am Anfang war es nicht immer leicht, weil ich mit meinen elf Jahren gleich in einem Erwachsenenteam spielen musste“, erinnert sich Nils. „Südtirolweit war ich damals immerhin der erste Jugendliche, der Sledgehockey spielte.“ Doch sein Einsatz hat sich gelohnt. Seit 2008 spielt er mit den Eagles gegen Teams

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Nils Larch im Trikot der South Tyrol Eagles

aus Varese und Turin um die Italienmeisterschaft; nicht weniger als sechsmal kürte er sich bisher mit seinem Team zum Staatsmeister. Bereits 2013 durfte er sich bei der Olympia-Qualifikation in Turin erstmals das Trikot der Nationalmannschaft überstreifen.

In Aktion auf dem Eis ... Erker 02/17

„Mein bisher größter Erfolg war der zweite Platz bei der Europameisterschaft in Schweden im vergangenen Jahr“, betont Nils. Aber auch die Teilnahme an den Paralympischen Spielen in Sotschi im Jahr 2014, wo er mit dem italienischen Team den sechsten Platz

belegte, wird er so schnell nicht vergessen. „Olympia ist doch der Traum eines jeden Sportlers. Und ich muss sagen, das war schon ein ganz besonderes Erlebnis“, schwärmt er. „Das Leben im Olympischen Dorf, die Atmosphäre bei der Eröffnungsfeier, die begeisterten Zuschauer – immerhin fieberten bei den Spielen bis zu 6.000 Fans mit. Und wenn du auf der riesigen Leinwand in der Arena dein eigenes Foto siehst, ist das schon ein ganz emotionaler Moment.“ Mittlerweile gehört Nils sogar dem „Club Paralimpico“, einem nationalen Eliteclub, an. Gespielt wird beim Sledgehockey über dreimal 15 Minuten; die Regeln, das Spielfeld und auch die Ausrüstung sind gleich wie beim Eishockey. Die Schlitten haben zwei eng aneinander liegende Kufen, die Schläger sind mit Spikes besetzt und dienen sowohl zum Anschieben als auch zum Spielen. Das Verletzungsrisiko ist dabei relativ hoch, weil die Hände mit den Kufen oder der Körper mit den Spikes in Berührung kommen können. Auch die Anforderungen an die Spieler sind hoch: Schnelligkeit und Kraft sind gefragt, aber auch Teamgeist und mentale Stärke; zudem muss man seine Position einhalten und dabei den Geg-

... und im Kraftraum


SPORT

Skibergsteigen

Premierensieg für David Thöni bei Skialp Night Trophy

2016 holte das italienische Team mit Nils Larch EM-Silber in Schweden.

ner nicht aus den Augen verlieren. Bei den Spielen geht es ziemlich zur Sache. „Doch nach den Meisterschaftsspielen ist die Rivalität vergessen und wir treffen uns mit unseren Gegnern sogar zum Essen“, so Nils, der auf der Position des linken Flügels spielt. In seiner Freizeit spielt er gerne Tischtennis oder Darts, auf jeden Fall geht es immer sportlich zu. Oder er verfolgt die Spiele der

NILS LARCH

kompakt

Geburtsdatum: 26.05.1997 Geburtsort: Innsbruck Wohnort: Sterzing Sportart: Sledgehockey Verein: South Tyrol Eagles Hobbys: Hockey, Monoski, Radfahren, Tischtennis, Darts

Broncos. Auch im TV sieht er sich gerne Hockeyturniere an. In nächster Zukunft möchte Nils sich auch beruflich weiterbilden und sich um einen Job bemühen, der sich mit seinem Sport vereinbaren lässt. Denn aus sportlicher Sicht hat er sich große Ziele gesetzt. Gerade ist er von einem Einladungsturnier der KHL, der höchsten russischen Liga, in Ufa – 1.350 km östlich von Moskau – zurückgekehrt, wo er im Rahmen einer „All Star Week“ am Continental Cup teilnehmen durfte und dabei den 2. Platz belegte (siehe Bericht Seite 69). Anfang April steht die diesjährige Weltmeisterschaft in Pyeongchang in Südkorea an, wo er mit dem italienischen Team einen Platz unter den besten Fünf anstrebt. „Dann wären wir für Olympia 2018 in Pyeongchang direkt qualifiziert, ansonsten müssen wir ein Qualifikationsturnier bestreiten“, so Nils. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Nachdem das russische Team nach dem großen Dopingskandal gesperrt ist, ist die Bronzemedaille hinter den Profimannschaften aus den USA und Kanada in greifbarer Nähe. Damit würde sich auch sein großer Traum erfüllen. „Bei einer WM oder bei Olympischen Spielen eine Medaille zu gewinnen, das wäre für mich das Höchste“, meint Nils. Denn schließlich dreht sich in seinem jungen Leben seit Jahren (fast) alles um den schwarzen Puck. E

Auch wenn aufgrund der Schneelage die Originalstrecke der traditionellen Skialp Night Trophy in Ladurns erneut um 100 Höhenmeter verkürzt werden musste, präsentierte sich den 100 Teilnehmern dennoch ein spektakuläres und spannendes Nachtrennen. David Thöni vom austragenden ASV Gossensaß Skialp war dabei eine Klasse für sich. Schon die Wechselzone nach dem ersten Aufstieg passierte er mit großem Vorsprung auf den Rest des Feldes. Nach 51.04 Minuten erreichte er das Ziel als souveräner Sieger mit einem Vorsprung von 2.50 Minuten auf seinen Vereinskollegen Roberto De Simone (53.53 min.). Als Dritter passierte der Passeirer Andreas Gufler in 54.14 Minuten die Ziellinie. Das Damenrennen dominierte Josefina Leitner vom ASV Gossensaß Skialp. Sie bewältigte die 1.250 Höhenmeter in einer Zeit von 1:06.55 Stunden und deklassierte ihre Gegnerin Astrid Renzler (1:09.27 Std.) von Skialprace Ahrntal. Die Jugendkategorie, die

nur den Aufstieg bewältigte, gewann Simon Gasteiger, ebenfalls vom ASV Gossensaß Skialp (46.37 min.).

Großen Anklang fand auch das Hobbyrennen mit reiner Mittelzeitwertung. 60 Teilnehmer wagten sich an die Aufstiegsstrecke mit 930 Höhenmetern. Bei den Damen kam Verena Rainer vom ASV Gossensaß Skialp vor Elisabeth Unterkircher und Barbara Fontana der Mittelzeit von 1:03.48 Stunden am nächsten, bei den Herren (Mittelzeit: 55.53 min.) siegte Luca Spanevello vom ASV Gossensaß Skialp vor Philipp Braunhofer und Josef Schwarz. Im Bild die drei Erstplatzierten (v. l.) Roberto De Simone, David Thöni und Andreas Gufler. Ergebnisse und Fotos unter www. sv-gossensass.org

SKITOUR AUF DAS KREUZJÖCHL (2.640 m) Im Nordtiroler Wipptal fahren wir bis Matrei, hinein ins Navistal und von Navis links hinauf zum Parkplatz Liesn (1.500 m). Auf einem Almweg und später über lichte Waldhänge erreichen wir das Wetterkreuz (2.150 m). Weiter geht es über flache Mulden und kurze steilere Hänge zum Rücken, der vom Gipfel Richtung Osten zieht, und über diesen zu unserem Ziel mit seiner großartigen Aussicht. Die Abfahrt erfolgt längs der Aufstiegsroute. Gehzeit ca. 3,5 Stunden, 1.150 Höhenmeter AVS Sektion Sterzing Erker 02/17

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SPORT

Eishockey

Broncos müssen durch die Qualifikation

Das hoch gesteckte Saisonziel, die Regular Season auf Platz 6 zu beenden, war bereits vor Weihnachten außer Reichweite und wurde mit dem 12. Platz mehr als klar verfehlt, auch wenn am Ende auf den Tabellen-Achten nur zwei Punkte fehlten. Neben dem durchwachsenen Saisonbeginn war ein Hauptgrund auch das unglaubliche Pech, das die Wildpferde in dieser Saison heimsuchte. Vor allem die Importspieler, die in dieser Liga den Unterschied machen, hatten über die gesamte Regular Season mit vielen Rückschlägen zu kämpfen. So konnten die Broncos von den ersten 30 Spielen nur sechs ganze Partien und ein Spieldrittel mit zwei Imports im Sturm antreten. Zuerst war Colin Behenna lange verletzt, und als er am 9. November endlich sein Saisondebüt feiern konnte, verletzte sich im ersten Drittel des darauffolgenden Spiels Francis Verreault-Paul am Knie. Wieder fit, erhielt Verreault-Paul die Nachricht, dass sein Bruder einen schweren Verkehrsunfall erlitten hatte und in Lebensgefahr schwebte, weshalb er darum bat, kurzfristig nach Kanada reisen zu dürfen. Am 30. November kehrte er in die Startaufstellung zurück und wurde dann prompt für zwei Spiele gesperrt. Und am Neujahrstag passierte der tragische Unfall, bei dem Behennas Verlobte am Zinseler tödlich verunglückte. Dazu kamen viele Verletzungen von wichtigen einheimischen Spielern, so dass es eigentlich fast schon an ein Wunder grenzt, dass man bis zum letzten Spieltag im Kampf um Platz 8 noch im Rennen war. Allerdings sind nicht nur die Verletzungen Schuld daran, dass keine bessere Platzierung erreicht werden konnte. Eine fast schon unerklärliche Auswärtsschwäche tat in dieser Saison ein Übriges dazu, dass die Broncos in der Tabelle immer wieder an Boden verloren. Während das letzte Heimspiel am 15. Oktober verloren ging und seitdem in der Weihenstephan Arena nur ein einziger Punkt abgegeben werden musste, sieht die Auswärtsbilanz deutlich weniger rosig aus. In 15 Auswärtsspielen konnten die Wildpferde nur sieben Punkte holen, und zwar durch zwei Overtime-Siege und einen einzigen Auswärtssieg nach 60 Minuten. Nun müssen die Wildpferde also in die Play-off-Qualifikation und starten in der Gruppe B mit einem Bonuspunkt auf Platz drei hinter Zell am See (5 Punkte)

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Erker 02/17

© Oskar Brunner

Die Regular Season der Sky Alps Hockey League ist am 19. Jänner zu Ende gegangen. Für die Broncos waren es vier sehr schwierige Monate und 30 Spiele mit zwei Gesichtern.

Die Broncos am 14. Jänner beim 3:2-Sieg über Zell am See, einen direkten Gegner in der Qualifikationsgruppe

Tabellenstand nach der Regular Season Team

Spiele

S

N

OTW

OTL

T+

T-

TD

P

1

Rittner Buam

30

24

3

2

1

117

63

+54

77

2

HC Pustertal Wölfe

30

23

3

3

1

103

55

+48

76

3

HDD SIJ Jesenice

30

20

8

1

1

120

66

+54

63

4

EHC Lustenau

30

17

9

1

3

106

77

+29

56

5

Asiago Hockey

30

16

10

4

0

102

64

+38

56

6

FBI VEU Feldkirch

30

18

11

0

1

112

89

+23

55

7

SG Cortina

30

14

9

2

5

100

76

+24

51

8

EK Zeller Eisbären

30

11

15

1

3

85

96

-11

38

9

HC Neumarkt

30

10

15

3

2

87

97

-10

38

10

Hockey Juniors

30

10

15

3

2

85

87

-2

38

11

HC Gröden

30

9

15

3

3

84

104

-20

36

12

WSV Sterzing Broncos

30

10

17

3

0

78

90

-12

36

13

EC Die Adler Kitzbühel

30

9

18

2

1

72

115

-43

32

14

HC Fassa Falcons

30

6

18

2

4

79

126

-47

26

15

EC Bregenzerwald

30

7

19

0

4

76

118

-42

25

16

EC KAC II

30

3

22

3

2

60

143

-83

17


SPORT

Eishockey

Kanada ist eine Reise wert! und Neumarkt (4 Punkte). Dahinter liegen Kitzbühel und KAC II mit jeweils 0 Punkten. Um sich für die Play-offs zu qualifizieren, müssen die Broncos am Ende einer einfachen Hin- und Rückrunde mit acht Spielen innerhalb dieser Gruppe auf Platz eins stehen, ansonsten ist die Saison am 25. Februar zu Ende. Als Ersatz für Behenna konnte der Stürmer Zdeněk Bahenský verpflichtet werden, der im ersten Spiel gegen Asiago bereits ein Tor und ein Assist verbuchen konnte und einen sehr guten Eindruck hinterließ. Außerdem kehrte im Jänner mit Hannes Stofner ein weiterer einheimischer Schlüsselspieler zu den Broncos zurück. Sollte das Team von Clayton Beddoes es schaffen, weitere Verletzungen von Schlüsselspielern zu vermeiden, dann ist es dieser charakterstarken Truppe durchaus zuzutrauen, aus dem Stahlbad der Qualifikation gestärkt hervorzugehen und im Play-off noch einigen Schaden anzurichten. Ein Kuriosum am Rande soll nicht unerwähnt bleiben: Auch in der Saison 1997/98 verloren die Broncos in der Regular Season fast alle Auswärtsspiele und schlichen sich erst über die Hintertür der Qualifikation in die Play-offs. Endstation war dann erst im Finale gegen den HC Bozen. Stefan Troyer

Die Spiele der Broncos in der Qualifikation 28.01.

HC Neumarkt (Heim)

31.01.

EC Kitzbühel (Auswärts)

04.02.

EK Zell am See (A)

14.02.

KAC II (H)

16.02.

KAC II (A)

18.02.

EC Kitzbühel (H)

23.02.

EK Zell am See (H)

25.02.

HC Neumarkt (A)

Die U16 der BroncosJunior nahm in den Weihnachtsferien am international renommierten Kamloops International Bantam Ice Hockey Tournament (KIBIHT) teil und nahm von dieser Reise mehr als nur eine sportliche Standortbestimmung mit. Die Reise begann am Weihnachtstag um 3.00 Uhr morgens, als das Team gemeinsam mit Trainer Mitch Pohl und den Betreuern zum Flughafen München aufbrach, um den langen Flug an die kanadische Westküste nach Vancouver anzutreten. Als sie satte 33 Stunden später in Kamloops, einer eishockeyverrückten 85.000-Einwohner-Stadt nordöstlich von Vancouver ankamen, wurden die Jungs von ihren Gastfamilien empfangen. Nach einem Testspiel gegen die heimischen Kamloops Blazers war es am 28. Dezember schließlich so weit: Das Abenteuer KIBIHT begann mit dem ersten offiziellen Turnierspiel. Da die BroncosJunior der ersten Kategorie zugewiesen worden waren, in der schon veritable NHLStars wie Mario Lemieux spielten, war von Anfang an klar, dass die Trauben für die jungen Wildpferde sehr hoch hängen würden. Immerhin konnte man im dritten Spiel sogar einen 5:3-Sieg holen, womit auch die sportliche Bilanz des Turniers mehr als positiv ausfällt. Dies bestätigt auch Cheftrainer Mitch Pohl: „Dieser eine Sieg ist ein sehr toller Erfolg, denn wir hatten

mit den Kamloops Blazers und den Sherwood Park Flyers beide Finalisten in unserer Gruppe. Insgesamt war dieses Turnier sehr wertvoll, denn die Jungs haben gesehen, worauf es ankommt und wo sie sel-

Familie Keim feuerte die BroncosJunior an.

ber stehen.“ Mit bis zu zwei Spielen pro Tag bei neun Stunden Zeitunterschied und nach all den Reisestrapazen habe es auch eine gewisse mentale Abhärtung gebraucht. „Dies einmal kennenzulernen war sehr wichtig, denn dieser letzte Biss macht den Unterschied, wenn es in Richtung Profikarriere gehen soll. Auch das Leben bei den Gasteltern war eine tolle Erfahrung, denn die

Die Ergebnisse 28.12. 29.12. 30.12. 30.12. 01.01.

Kamloops Blazers Sherwood Park Flyers Saanich Braves Saanich Braves Juan de Fuca Grizzlies

N N S N N

2:8 1:12 5:3 4:6 3:8

www.kibiht.com

Jungs mussten dafür raus aus dem gewohnten Umfeld und befanden sich in einer sprachlich fremden

Umgebung. Ingesamt war dies ein schöner und wichtiger Lernprozess für die Jungs“, so Pohl. Auch Kapitän Daniel Soraruf zeigt sich begeistert. „Schon allein diese Eishockeynation und ihr Verhältnis zu diesem Sport zu sehen, ist einmalig, ebenso wie gegen einige der weltweit besten Spieler unserer Jahrgänge zu spielen und sich mit diesen Teams zu messen. Die Gastfreundschaft der Kanadier ist unglaublich, nicht nur in der Gastfamilie, wo es mir sofort leicht gefallen ist, mich einzuleben. Wir waren vorher schon in Kontakt und deshalb mussten wir nicht bei Null starten“, so Soraruf. In Kamloops gab es auch ein Wiedersehen mit der Sterzinger Auswandererfamilie Keim, die eine Fahrt von über 300 km auf sich nahm, um den Wipptaler Eishockeynachwuchs bei diesem Turnier anzufeuern. Am Neujahrstag ging es dann weiter nach Vancouver, wo der Besuch von zwei NHL-Spielen der Vancouver Canucks auf dem Programm stand, bevor es nach elf anstrengenden, aber unvergesslichen Tagen wieder nach Hause ging. Stefan Troyer

Sledgehockey

Internationaler Erfolg für Nils Larch Auf Einladung der KHL, der höchsten russischen Liga, nahm Nils Larch aus Sterzing Mitte Jänner gemeinsam mit den South Tyrol Eagles am Sledge Hockey Continental Cup in Ufa teil. Auf eine knappe Niederlage gegen den späteren Sieger SHC Phoenix aus Russland (2:1) folgten zwei Siege gegen ISH Team of China (11:1) und SHC Sparta Praha (1:2). Im Finale unterlagen die South Tyrol Eagles dem russischen Team mit 7:1 und belegten damit den hervorragenden 2. Platz. Erker 02/17

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SPORT

Biathlon

© karinoberhofer.com

Babypause für Karin Oberhofer Die Biathlon-Weltcuprennen finden seit Anfang Jänner ohne Karin Oberhofer statt. Die 31-Jährige aus Feldthurns, die seit einiger Zeit im Wipptal wohnt, ist schwanger und legt deshalb eine Pause im Wettkampf-Sport ein. Das Baby soll im Sommer zur Welt kommen, ein Comeback bereits in der kommenden Saison schließt sie derzeit nicht aus. Karin Oberhofer hat bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 Bronze in der Mixed-Staffel geholt. Sollte die Russin Olga Wiluchina wegen Dopings gesperrt werden, würde Oberhofer nachträglich auf den 3. Platz vorrücken. Bei Weltmeisterschaften holte sie dreimal Bronze: zweimal in der Staffel und einmal im Massenstart.

Hubert-LeitgebTrophäe in Ridnaun Beim zweiten Bewerb um die landesweite Hubert-Leitgeb-Trophäe – der Südtirol Cup wird nach dem ehemaligen Weltklassebiathleten benannt, der 2014 gemeinsam mit Lorenz Keim aus Pflersch bei einem Lawinenunglück in Antholz ums Leben gekommen ist – konnten die Wipptaler Nachwuchsbiathleten vom ASV Ridnaun und vom ASV Pfitscher Eisbär wertvolle Punkte einheimsen. Drei Ridnauner Athleten liefen sogar in die Medaillenränge: Andreas Braunhofer (im Bild) holte genauso wie Eva Brunner Gold in der jeweiligen Kategorie, Vereinskollegin Selina Schölzhorn belegte den 2. Platz.

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Special Olympics

Medaillenregen für Wipptaler Athleten der Lebenshilfe Südtirol Mitte Jänner fanden in Tarvis die 8. FISDIR-Italienmeisterschaften statt. Acht Wipptaler Athleten der Lebenshilfe Südtirol – fünf Skifahrer und drei Langläufer – nahmen daran teil. Aufgrund der guten Vorbereitungsarbeiten der Trainer Julia Schroffenegger und Martin Gietl im Langlauf und Markus Schifferle im Ski Alpin, die das Training hervorragend mit Spaß verbinden konnten, wurden bei den verschiedenen Rennen hervorragende Ergebnisse erzielt. In den Langlaufbewerben eroberte Peter Schroffenegger in der Rennkategorie Gold in der Staffel (3 x 1 km) sowie Silber über 5.000 m klassisch und 10.000 m im Freistil. Auch in der Wertung der Tagesbestzeiten belegte er in beiden Disziplinen jeweils den 2. Platz. Damit wurde er für die INAS-Weltmeisterschaften, die im März in Gourette (Frankreich) stattfinden, nominiert. In der allgemeinen Kategorie holte Michael Pichler über 1.000 m Gold, die Silbermedaille erlangte er über 500 m und in der Staffel (3 x 200 m). Felix Forer eroberte Staffel-Gold, in die Top 10 kam er auch über 500 m und 1.000 m. Im Ski alpin eroberte Erwin Mühlsteiger in der Rennkategorie jeweils Gold im Riesenslalom und im Super-G, im Slalom und in der Kombination belegte er

jeweils den 2. Platz. In der Wertung der Tagesbestzeiten erreichte er jeweils Bronze im Riesenslalom und im Super-G. Silvia Schifferle holte in der allgemeinen Kategorie im Slalom, Riesenslalom, Super-G und in der Kombination gleich viermal Gold. Mirko Frei war im

Slalom und in der Kombination siegreich, im Riesentorlauf und im Super-G wurde er jeweils Zweiter. Matthias Hochrainer holte im Slalom und in der Kombination Silber, im Riesentorlauf und Super-G gewann er die Bronzemedaille. Florian Jäger stand im Riesentorlauf, im Super-G und in der Kombination auf dem höchsten Stockerl. Die acht Athleten aus dem Wipptal trugen wesentlich dazu bei, dass die Lebenshilfe Südtirol (im Bild) als erfolgreichster Verein der Italienmeisterschaften ausgezeichnet wurde.

Special Olympics

Peter Schroffenegger erhält Förderscheck Mitte Dezember wurde in Bozen das Projekt „Elite- Screening prüfen das Landeskomitee der zustänförderung“ vorgestellt. Dieses sieht vor, dass poten- digen Sportfachverbände, der Gutachterausschuss tielle Olympiakandidaten vom Land finanziell unter- des Landes und die Sporthilfe die eingereichten Gestützt werden. suche. Die Einzelförderung beträgt 3.600 Euro pro „Südtirol ist ein Sportland: Sowohl große, inter- Jahr, insgesamt hat das Land knapp 40.000 Euro zur nationale Sportveranstaltungen in unserem Land Verfügung gestellt. als auch unsere international erfolgreichen Athle- Unter den 13 Sportlern befindet sich auch Langten tragen dazu bei, Südtirol weltweit bekannt zu läufer Peter Schroffenegger aus Gossensaß, der als machen“, unterstrich Sportlandesrätin Martha Sto- einziger Athlet aus dem Bereich Behindertensport unterstützt wird. Zu den gecker im Rahmen der Pressekonferenz. Ziel des Projekts sei es, förderten Südtiroler Sporttalentierte Sportler mit Chanlern zählen weiters Daniel Grassl (Eiskunstlauf), Nicole cen auf eine Teilnahme bei den Botter Gomez (Short Track), Olympischen oder ParalympiFederica Tombolato (Short schen Spielen in Pyeongchang Track), Christoph Atz (Ski Alin Südkorea im Jahr 2018 finanziell zu unterstützen, damit sie pin), Nadia Delago (Ski Alsich gezielt auf die Qualifikation pin), Vera Tschurtschenthaund auf die Wettkämpfe vorbeler (Ski Alpin), Yanick Gunsch Peter Schroffenegger mit dem Geschäftsfüh(Ski Freestyle), Silvia Bertagreiten können. Das neue Förderrer der Südtiroler Sporthilfe Stefan Leitner (l.) und Präsident Giovanni Podini (r.). programm haben das Land Südna (Ski Freestyle), Christoph Schenk (Ski Freestyle), Tobias tirol und die Südtiroler Sporthilfe gemeinsam ins Leben gerufen, um Südtiroler Sieder (Ski Freestyle), Ralph Welponer (Ski Freestyle) Olympiahoffnungen, die noch keiner Militärsport- und Evelyn Insam (Skispringen). Sie werden für zwei gruppe angehören, die Vereinbarkeit von Beruf und Jahre gefördert. Dann kommen die Sommersportler Leistungssport zu erleichtern. Nach einem ersten in den Genuss dieser neuen Förderung.


SPORT

Leichtathletik

Sportkegeln

DNA-Test im Dopingfall Alex Schwazer

Südtirol siegt bei Vier-Länder-Turnier

Bozner Landesgericht getroffen. Der Antrag der Antidopingagentur WADA, welche die Analyse in ihrem Labor in Köln durchführen wollte, wurde abgelehnt. Die beiden Gutachten sollen innerhalb von 90 Tagen vorgelegt werden. Alex Schwazer, der stets seine Unschuld beteuerte und von einem Komplott sprach, wurde im vergangenen August vom Internationalen Sportgerichtshof während der Olympischen Spiele in Rio für acht Jahre gesperrt.

Leichtathletik

Südtirols Sportkegler konnten Anfang Jänner ihre Kollegen aus Vorarlberg, Nordtirol und Salzburg beim Vier-Länder-Turnier in Salzburg in die Schranken weisen. Die heimischen Kegelasse setzten sich mit fast 100 Kegeln Vorsprung auf Salzburg (6.491:6.399) durch. Den dritten Platz belegte Vorarlberg (6.316), Rang vier ging an Nordtirol (6.306). Maßgeblich am Gesamtsieg beteiligt waren die Senioren, die mit 2.238 Hölzern das beste Teamresultat des Tages spielten. Hier kam neben Oswald Kofler (580), Roland Wallnöfer (556) und Josef Sieder (538) auch Franz Höller (564) vom ASKV Fugger Sterzing zum Einsatz.

Den Kategoriesieg trugen auch die Frauen davon, die sich gegen Salzburg trotz Kegelgleichheit (2.106)

© iskv.it

Am 31. Jänner – kurz nach Drucklegung dieser Erker-Ausgabe – wurde die Urinprobe von Geher Alex Schwazer, mittels der er im vergangenen Jahr positiv auf anabole Steroide getestet worden war, im Labor der Carabinieri-Sondereinheit RIS in Parma sowie an der Universität Turin einer DNA-Analyse unterzogen. Damit soll eine mögliche Manipulation der Probe festgestellt werden. Diese Entscheidung hatte Mitte Jänner Richter Walter Pelino am

dank des besseren Abräumergebnisses durchsetzten (704:682). Bei den Männern erzielte Vorarlberg das stärkste Teamergebnis (2.210); Südtirol musste sich hier mit Rang vier begnügen (2.147).

Markus Ploner 20. bei Bozner Silvesterlauf Bei den Damen ging der Sieg an die Kenianerin Agnes Tirop, welche die 5.000 m lange Strecke in 15.44 Minuten zurücklegte. Silvia Weissteiner musste ihre Teilnahme aufgrund einer Knieverletzung absagen. Den Ladurner Volkslauf über 5 km beendete Vera Mair vom ASV Sterzing mit einer Zeit von 18.55 Minuten auf dem 3. Platz.

Sportkegeln

Marion Thaler ist Vize-Staatsmeisterin Mitte Jänner wurden in Bozen erstmals die Italienmeister im Sportkegeln in der Disziplin Sprint ermittelt. Bei den Damen zog Marion Thaler vom ASKC Fugger Sterzing (im Bild vorne 1. v. r.) bis ins Finale, wo sie Nathalie Profanter aus Villnöß 2:0 nach Sätzen unterlag. Bei den Herren ging der Sieg an Georg Righi aus Neumarkt.

© iskv.it

Beim traditionellen Silvesterlauf durch die Bozner Innenstadt gab es einen äthiopischen Doppelsieg. Muktar Edris setzte sich über 10.000 m mit einer Zeit von 28.52 Minuten vor seinem Landsmann Imane Merga und dem Kenianer Jairus Birech durch. Markus Ploner vom ASV Sterzing (im Bild) beendete den BOclassic-Lauf an 20. Stelle (30.43 min.).

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AKTUELL

BESONDERHEITEN: • im Bergrestaurant – das Nudelund Knödelparadies – an Wochenenden Fischspezialitäten • Self-Service „freeflow“ im Bergrestaurant • an der Schirmbar Après Ski und Karaoke-Show

Ausgangspunkt: Bergrestaurant/ Schirmbar Ziel: Talstation Ratschings Streckenlänge: 5 km Auffahrt: mit der Achterkabinenbahn Informationen: Tel. 338 5075298 oder 659153

Rodelspaß Rodeln ist eine der beliebtesten Wintersportarten in Südtirol. Egal ob bei Tag oder Nacht: Es macht nicht nur Spaß, mit den Kindern oder in geselliger Runde durch den Schnee den Hang hinaufzustapfen; auch die Einkehr in einer gemütlichen Hütte ist natürlich ein Muss. Bei einem Jagertee oder einem anderen heißen Getränk kann man sich die Hände und roten Wangen wärmen. Die Wipptaler Rodelbahnen bieten für alle begeisterten Sportler die besten Voraussetzungen – und es bedarf noch nicht einmal einer langen Anfahrt. Bestens präparierte Bahnen, viele Verleihstationen und gemütliche

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Einkehrmöglichkeiten: Rodeln ist auf jeden Fall in! Im Gegensatz zum Rodeln, wo auf den Spaßfaktor gesetzt wird, ist das Schneeschuhwandern eine ruhige und erholsame Alternative. Die Fitness des eigenen Körpers gibt die Geschwindigkeit vor, man hat Zeit, zu verschnaufen und die Umgebung näher zu betrachten. Man verliert seinen Blick über den romantischen Berggipfeln und malerischen Schneelandschaften. Ruhe kehrt in den gestressten Körper ein und man nimmt sich plötzlich auch selbst ganz anders wahr: Herzschläge und Atemzüge werden spürbar ruhiger.


SKITOURENBERG SATTELBERG

ZIROG Ausgangspunkt: Parkplatz an der Brennerstaatsstraße zwischen Gossensaß und Brennerbad Streckenlänge: 6 km Schwierigkeitsgrad: leicht Aufstieg zu Fuß: ca. 2 Stunden Einkehrmöglichkeiten: Zirog Enzianhütte (1.894 m) Kein Ruhetag, durchgehend warme Küche Bei Voranmeldung: Abholdienst am Ausgangspunkt der Rodelbahn möglich. Ideal auch für Schneeschuhwanderer! Familie Wierer freut sich auf Ihren Besuch! Infos: Tel. & Fax 0472 631224

& Hüttengaudi Welcher Schlitten soll es sein? Schlittenfahren und rodeln war früher etwas für Kinder. Dementsprechend klein war auch die Auswahl an guten Rodeln und Schlitten. Heute gibt es eine breite Produktpalette: von günstigen bis hochwertigen und dementsprechend teuren Rodeln. Der Davoser Schlitten, der, wie der Name schon sagt, im Schweizer Davos erfunden wurde, besteht aus Hartholz und verzinktem Stahl und ist damit praktisch unzerstörbar. Der Hörnerschlitten mit den markanten geschwungenen Kufen stammt aus Skandinavien und ist seit jeher ein Verkaufsschlager. Die beweglichen Kufen der klassischen Rodel machen es möglich, besser zu steuern und dadurch

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schneller in den Kurven zu sein. Damit ist dieses Gerät aber auch deutlich teurer als klassische Holzschlitten. Daneben gibt es noch Sondervarianten wie den klappbaren Holzschlitten, der von Vorteil ist, wenn man im Auto nur wenig Stauraum zur Verfügung hat. Der Klappmechanismus sollte aber robust genug sein, um Belastungen auszuhalten. Für Kleinkinder empfehlenswert sind Holzschlitten mit Lehne und Schlittensack als Zubehör. Bei den Bob-Schlitten gibt es mehrere Varianten. Im Gegensatz zu den robusteren Holzschlitten bestehen sie größtenteils komplett aus Kunststoff. Sogar Kleinkinder ab zwei Jahren können mit einem sogenannten Porutscher umgehen, für ältere Kinder eignen sich Rutschteller.

SCHNEESCHUHWANDERN & RODELN

Öffnungszeiten: Bis 26. März durchgehend geöffnet Mi – Sa 9.00 – 22.00 Uhr, So – Di 9.00 – 18.00 Uhr Tourengeher: Parkplatz direkt unter der Autobahnbrücke in Gries am Brenner Gehzeit zur Alm: ca. 1 h Rodler: Parkplatz bei der Kirche im Ortsteil Vinaders Gehzeit zur Alm: ca. 1 h Ab Brennerpass für Skitourengeher & Schneeschuhwanderer (500 m hinter Unser Winter-Spezial-Angebot Marktplatz am grünen Zaun Steinalm – „Kleine Auszeit“ Sattelberg ist ausgeschildert) Gehzeit zur Alm: ca. 1,5 h SO – DO FÜR 2 PERSONEN IM

FAMILIE NAGELE Tel. +43 5274 87717 E-Mail: sattelbergalm@tirol.com

www.sattelbergalm.at

ZIRBENNESTL (kleine Ferienwohnung) Täglich herrliches Frühstücksbuffet 1 Willkommensaperitif | Obstteller auf dem Zimmer | täglicher Saunabesuch 1 x Hot-Pot | Rodel | Schneeschuhe

380 € (Preisersparnis 100 €!)

Rosskopf Rodelgala – Das Special auf der Rodelbahn Rosskopf

Am Freitag, den 17. Februar 2017 findet entlang der Rosskopf Rodelbahn die „Rosskopf Rodelgala“ statt. Die Rodelbahn verwandelt sich dabei in die längste Genuss-Strecke Südtirols. Zu diesem kulinarischen Anlass werden an ausgewählten Stationen leckere Delikatessen und wärmende Getränke geboten. Die Skischule Sterzing erwartet Dich zu einem Aperitif am Start der Rodelbahn vor der Rosskopf-Bergstation. An ausgewählten Rastplätzen kreieren Lydia von der Furlhütte und Thomas von der Sternhütte feinste heimische Genuss-Highlights. Zum Ausklang reicht das Biwak-Team rund um Martin noch was Süßes bei LiveMusik mit den „Psairer Buabm“. Die Rosskopf Rodelgala ist ein Projekt des Fördervereins Rosskopf. Reservierungen werden im Tourismusverein Sterzing (Tel. 0472 765325) oder im Büro der Rosskopf Seilbahn (Tel. 0472 765521) entgegengenommen. Kosten für das Kufenmenü: 25,00 Euro Auf die Schlitten, fertig,… los! Die Rosskopf Rodelgala: Mehr geht nicht! Erker 02/17

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ERKER extra

Einrichten & Wohnen Der Traum vom Eigenheim „Ein Eigenheim können sich viele Südtiroler Arbeitnehmer kaum mehr leisten“, bringt Direktor Stefan Perini die Ergebnisse der aktuellen Winterbefragung im AFI-Barometer auf den Punkt. Wie schon im vergangenen Jahr hat das Arbeitsförderungsinstitut (AFI) die Südtiroler Arbeitnehmer in der Winterausgabe des AFI-Barometers danach befragt, worin sie die größten Schwierigkeiten beim Erwerb des Eigenheims sehen.

so. Die „Schwierigkeit, ein Darlehen zu erhalten“ wird von knapp 42 Prozent der Arbeitnehmer genannt. In den „zu hohen Folgekosten“, etwa für die Instandhaltung, aber auch für die Bezahlung der Immobiliensteuer GIS, sehen rund 28 Prozent ein Problem. Die mit „hohen Zinssätzen“ verbundene Zinsbelastung wird von rund 21 Prozent genannt. Offensichtlich weniger problematisch ist das „geringe Angebot an verfügbaren Immobilien“ (13 %).

ZU HOHE IMMOBILIENPREISE

SCHLÜSSELJAHR FÜR BEZAHLBARES WOHNEN

Die „zu hohen Immobilienpreise“ werden mit Abstand als der kritischste Faktor eingestuft. Fast 96 Prozent der Arbeitnehmer sehen das

„Aus den Umfrageergebnissen leitet sich für uns der Auftrag ab, das Thema Wohnen für Arbeitnehmer wissenschaftlich zu vertiefen“,

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so AFI-Direktor Stefan Perini. Das Arbeitsförderungsinstitut werde u. a. konkret der Frage nachgehen, wie viele Monatslöhne es vor 50 Jahren brauchte, um ein Eigenheim für eine vierköpfige Familie zu erwerben, und wie viele es heute sind. „Die statistischen Daten, die wir gerade sammeln, weisen in die Richtung, dass es heute wesentlich mehr Monatslöhne für den Kauf oder Bau eines Eigenheimes braucht“, vermutet Perini. Das AFI wolle den Beweis erbringen, wie stark Löhne und Immobilienpreise in Südtirol heute auseinanderklaffen. Weil im Südtiroler Landtag heuer das Gesetz zu Raumordnung und Landschaft sowie die Neuordnung der Wohnbauförderung über die Bühne gehen sollen, werde 2017 zu einem „Clou-Jahr“ für leistbares Wohnen, so Perini.


ERKER extra

EEVE im geförderten Wohnbau Die Landesregierung hat im November die Einführung der Einheitlichen Einkommensund Vermögenserklärung EEVE für den Zugang zur Wohnbauförderung bestätigt. Die einheitliche Einkommens- und Vermögenserklärung EEVE war vor fünf Jahren eingeführt worden, um den Zugang zu den öffentlichen Leistungen im Gesundheits- und Sozialbereich gerecht und treffsicher zu gestalten. Im vergangenen Sommer hatte die Landesregierung eine Änderung an der Durchführungsverordnung zum Wohnbauförderungsgesetz vorgenommen, um die EEVE ab 2017 auch im geförderten Wohnbau als Zugangsschlüssel einzuführen. In der Folge traten die Gewerkschaften auf den Plan. Sie forderten einen Aufschub, da sie Nachteile für Rentner und Familien mit einem Einkommen befürchten. Auf der Grundlage der von den Wohnbauämtern durchgeführten Berechnungen und Analysen entschied sich die Landesregierung im November trotzdem dazu, den Termin der EEVE-Einführung zum 1. Jänner 2017 beizubehalten. Allerdings sollen Anwendung und Auswirkung des neuen Systems laufend überwacht werden. Sollte

es zu den von den Gewerkschaften befürchteten Auswirkungen kommen, so will die Landesregierung nachbessern. „Auch haben wir beschlossen, dass das Finanzvermögen über 20.000 Euro erst ab Juli herangezogen wird, sobald die Bürger ihre EEVE sowieso auf den neuesten Stand bringen. So vermeiden wir zusätzliche Bürokratie“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Mit der EEVE wurde die Erhebung von Einkommen und Vermögen für den Zugang zu den Leistungen des Landes vereinheitlicht. Eingeführt © LPA/Josef Pernter wurde ein einziger Erhebungsbogen und eine zentrale Datenbank. Wer also eine öffentliche Leistung beantragt, muss nur mehr eine einzige Jahreserklärung je Familienmitglied ausfüllen und abgeben, die dann für verschiedene Bereiche gilt. Bisher musste die Erklärung bei Anträgen um das Kinder- und Familiengeld, die Tarifbeteiligung für Sozialdienste (Altersheim, Hauspflege, Kinderhorte), die Finanzielle Sozialhilfe, die Ticketbefreiung

für Bedürftige, die Beiträge für Zahnleistungen sowie die Rückerstattung für die indirekte Betreuung bei Krankenhausaufenthalten vorgelegt werden. Seit 2017 ist die EEVE also auch für Anträge um Wohnbauförderung notwendig, sowohl was den Bau, den Kauf oder die Sanierung einer Erstwohnung angeht, als auch die Beiträge für die Beseitigung architektonischer Hindernisse, die Vermietung von Wohnungen mit Sozialbindung, die Zuweisung geförderten Baugrunds an Gemeinden, die Notstandshilfen sowie alle weitere Maßnahmen der Wohnbauförderung oder Maßnahmen, die mit Sozialbindungen in Zusammenhang stehen. Bürger, die wissen wollen, wie viel sie ab 2017 auf Basis ihrer EEVE der letzten zwei Jahre für eine gewisse Wohnung Wohnbauförderung erhalten würden, können dies online in Erfahrung bringen unter www.provinz.bz.it/wohnungsbau/ online-berechnung-foerderung.asp.

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Energieeinsparung mit LED Um Umwelt und Geldbeutel zu entlasten, suchen Privatpersonen und öffentliche Körperschaften immer neue und bessere Wege, um Energie einzusparen. Manchmal kommen uns dabei neue technische Errungenschaften zu Hilfe, wie etwa die LED- Beleuchtung. LEDs begegnen uns täglich und überall, in Computerbildschirmen, Fernsehgeräten, Smartphones oder als Beleuchtungsmittel im Haus oder öffentlichen Raum. LEDs sind eigentlich keine Glühbirnen im herkömmlichen, sondern elektronische Bauteile, so genannte Licht Emittierende Dioden. Bei Glühbirnen wird ein elektrischer Leiter (Glühfaden) erhitzt und zum Leuchten gebracht, der Großteil der zugeführten elektrischen Energie wird aber nicht in Licht, sondern in Wärme umgewandelt. Bei LEDs werden Halbleiterkristalle durch Strom dazu angeregt, Licht abzugeben. Diese Technik ist nicht neu: Bereits 1907 erkannte Henry Joseph Round die Lichtemission anorganischer Stoffe unter elektrischer Spannung. In der Folge wurden LEDs in vielen Geräten verwendet, u. a. in Fernbedienungen, Taschenrechnern und digitalen Uhren. Es dauerte aber bis zum Jahr 1993, als ein Forscherteam um den Japaner Shuji Nakamura die erste blaue LED entwickelte, mit der eine effiziente Lichtemission möglich war. 2014 bekam dieses Team den Nobelpreis für Physik für „die Erfindung effizienter blauer Leuchtdioden, mit denen helle und energiesparende weiße Lichtquellen möglich wurden“. Mittlerweile erreichen LEDs eine Lichtausbeute von 303 lm/W, wobei das theoretische Maximum bei rund 350 lm/W liegt. Im Vergleich dazu sind es bei Glühbirnen 10 bis 15 lm/W und bei Leuchtstoffröhren (auch bekannt

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als Neonröhren oder Energiesparlampen) 45 bis 100 lm/W. Aus diesen Zahlen erscheint der

8.000 Stunden haben. Wenn pro Austausch Kosten von 20 Euro angenommen werden (dies sind die

Vorteil der LED offensichtlich. Ob und unter welchen Umständen dies so ist, soll hier erläutert werden.

Kosten für Röhre und Arbeitsleistung), ergibt dies weitere 120 Euro; in Summe entspricht dies einer Einsparung von 890 Euro * 15 Leuchten = 13.350 Euro. Die Berechnung bezieht sich auf 25 Jahre, da 50.000 Betriebsstunden als 8h/Tag * 250 Arbeitstage angenommen wurde. Im Fachhandel findet man LED-Austauschröhren um etwa 25 Euro; sollte der Austausch durch einen Elektriker vorgenommen werden, kommen schätzungsweise noch einmal 25 Euro pro Röhre dazu. Beim Austausch aller Röhren wären dies 1.500 Euro, wobei sich diese Investition bereits nach drei Jahren amortisieren würde.

GEWERBE In der Werkstatt eines Betriebes, etwa einer Tischlerei, befinden sich zehn Arbeitsplätze. Über jedem Arbeitsplatz ist eine Feuchtraumleuchte mit jeweils zwei Neonröhren (je 58 W) angebracht, zudem noch fünf weitere Leuchten für Flur, Abstellraum oder ähnliches. Eine Leuchte (zweimal 58W + Vorschaltgerät) hat eine Leistung von rund 120 W, eine LED mit der gleichen Lichtausbeute nur 50 W. Dies entspricht einem Unterschied von 70 W pro Leuchte. Die Lebensdauer einer LED liegt bei 50.000 Stunden. Daraus ergibt sich folgender Verbrauch: 50.000 h * 70 W = 3.500.000 Wh = 3.500 kWh. Bei einem durchschnittlichen Energiepreis von 0,22 Euro/kWh liegt die Energieeinsparung während der Lebensdauer einer LED bei 770 Euro. Während der Lebensdauer einer LED hätte man die Neonröhren mindestens sechsmal austauschen müssen, da diese eine durchschnittliche Lebensdauer von

HAUSHALT In einem Haushalt ist diese Rechnung natürlich gänzlich anders, da hier die Betriebsstunden viel geringer sind. Über einem Esstisch befindet sich etwa eine Glühbirne mit 75 W; diese könnte laut Herstellerangaben durch eine 11-W-LED ersetzt werden. Bei etwa drei Stunden Betrieb pro Tag ergibt sich eine Stromersparnis von 192 W oder 0,04 Euro pro Tag. Bei Mehrkosten von rund sieben Euro würde sich die Investition in 175 Tagen bezahlt


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machen. Derzeit werden im Haushalt oft auch Energiesparlampen verwendet. Da diese viel weniger Strom als Glühbirnen verbrauchen, würde ich im Haushalt von einem schnellen Austausch abraten, sondern diesen nach Ende der Lebensdauer des Leuchtmittels vornehmen. ÖFFENTLICHE BELEUCHTUNG Die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf die neue LED-Technologie ist komplexer, als von vielen angenommen. Leichte Rechenbeispiele führen hier zu einem großen Trugschluss und verleiten meist dazu, eine größere Einsparung anzunehmen, als dies wirklich der Fall ist. Ursache dafür sind sich ständig ändernde Normen, etwa die EU-Norm EN 13201. Der einheitliche Beleuchtungsstandard EN 13201 gilt auch für Italien, folglich muss die öffentliche Beleuchtung lichttechnisch mehreren Anforderungen gerecht werden, u. a. Leuchtdichte, Beleuchtungsstärke, Gleichmäßigkeit, Farbwiedergabe, Lichtverschmutzung und Blendungsbegrenzung. Zudem sind die meisten Straßen zu wenig beleuchtet, weshalb ein simpler Austausch der Leuchtmittel nicht ausreicht. Bei einer Neugestaltung einer Straße müssen also meist zusätzliche Lichtpunkte errichtet werden. Auch gilt in Sterzing beispielsweise eine interne Anordnung des

Bürgermeisters, nur LED mit niedrigen Kelvinwerten zu verwenden. Je niedriger die Kelvinwerte, desto niedriger die Energieeffizienz, es gibt jedoch auch Vorteile. SIND LEDS GESUNDHEITSSCHÄDLICH? Neueste medizinische Untersuchungen, derzeit in Tierversuchen getestet und bestätigt, sehen eine enge Verbindung zwischen LEDs und bestimmten Krankheiten, wie etwa Krebs. Die Ursache hierfür ist leicht zu erkennen und deshalb auch leicht zu vermeiden. Das natürliche Tageslicht erscheint in verschiedenen farbigen Weiß-Abstufungen, die in Kelvin angegeben werden. Am Morgen hat das natürliche Tageslicht warme Töne (2.000 Kelvin), tagsüber steigert es sich bis zu 7.000 Kelvin und abends finden wir wieder warme Farbtöne mit niedriger Kelvinzahl vor (Abendrot). Dementsprechend hat sich in Jahrtausenden auch unser Biorhythmus eingestellt. Abends bzw. bei warmen Farbtönen schüttet der Körper das körpereigene Antioxidant Melatonin aus. Werden wir am Abend und nachts von zu „kaltem Licht“ (ab 5.000 Kelvin) angestrahlt, dann stellt sich der Körper nicht auf die Ruhephase um und schüttet in der Folge kein Melatonin aus. Fast alle LEDs sind blaue LEDs, weil hier die Energieeffizienz am höchsten ist, und

entsprechen genau dem Farbton von 5.000 Kelvin. Durch vorgesetzte Filter werden wärmere Farbtöne erreicht. Aus diesem Grund kommen in der Gemeinde Sterzing für die öffentliche Beleuchtung nur mehr LED-Leuchten mit maximal 3.000 Kelvin zum Einsatz. Was sollte zu Hause beachtet werden, da die meisten LEDs mit blauem Licht (ca. 5.000 Kelvin) ausgestattet sind und sich versteckt überall befinden? Vor dem Schlafengehen vermeiden Sie die Verwendung von Tablet oder Smartphone. Kaufen Sie für Zuhause nur LEDs mit Temperaturzahlen von bis maximal 3.000 Kelvin. In Kinderschlafzimmern werden häufig Nachtlichter verwendet,

heute meist LEDs. Wenn Sie diese nicht vermeiden können, erkundigen Sie sich umgehend über deren Kelvin-Kennzahlen. Zum Wohle Ihres Kindes: je niedriger, desto besser.

ALEXANDER MÜHLSTEIGER

Energiebeauftragter der Stadtgemeinde Sterzing

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ERKER extra

Wohntrends –

Ideen für ein modernes Zuhause Das Streben nach mehr Offenheit und natürlichem Komfort ist auch bei den Wohntrends 2017 noch da. Geachtet wird aber wieder mehr auf die Details. Sie werden mal durch neutrale Formen und Nuancen betont, mal bringt man die letzteren durch gelungene Kontraste stark zur Geltung. Der Unterschied zu den vergangenen Jahren besteht in den kleinen, aber wesentlichen Veränderungen bei Möbel- und Farbkonstellationen.

Schwarz-weiß ist schon seit vergangenem Jahr aktuell. So sind nach wie vor schwarze Möbel und weiße Wände eine trendige Kombination. Immer mehr kommen aber auch blaue oder gelbe Nuancen wieder zum Vorschein. Heuer dienen sie oft als Ergänzung zum monochromen schwarz-weißen Farbduo.

Nach wie vor im Trend liegen Wände in Betonoptik und texturreiche Akzentwände, die besonders stark den Eindruck vom Raum prägen. Beton und Holzverkleidung nehmen dieses Jahr verschiedene neue Formen an und sind reicher an Reliefs. Grau und Metallic sind sehr oft als Nuance an Akzentwänden zu sehen.

Holzstühle und -möbel sind als Akzentstücke in jeder Einrichtung präsent. Der umweltfreundliche Aspekt und die Verwendung von heimischen Hölzern spielt dabei eine große Rolle. Im modernen Esszimmer schmiegen sich Holzstühle gerne an gläserne Esstische.

Man hat in den letzten Jahren sehr fleißig daran gearbeitet, dass die Möbel möglichst schlicht erscheinen und im Raum praktisch verschwinden. Allerdings führte dies in manchen Fällen dazu, dass alles viel zu leer erscheint. Die neuen Designtrends setzen darauf, diesen Nachteil auszugleichen. Das klappt besonders gut, indem man große Leuchten im Raum positioniert. Sie sind funktionell und haben einen hohen dekorativen Wert.

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ERKER extra

Steuerabzüge für Gebäudesanierung Wie aus einem Rundschreiben der Agentur der Einnahmen zu entnehmen ist, kann für außerordentliche Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten von Wohnungen und Wohngebäuden ein Teil der Ausgaben – aufgeteilt auf zehn Jahre – weiterhin von der Einkommenssteuer (IRPEF) abgezogen werden. Der Steuerabzug wurde als fixe Norm in das Steuergesetz aufgenommen und ist somit auf unbefristete Zeit verlängert. Im Rahmen des Bilanzgesetzes 2017 wurde der Steuerabzug von 50 Prozent bis zum 31. Dezember 2017 verlängert. Ab 1. Jänner 2018 wird er auf 36 Prozent herabgesetzt. Der Maximalbetrag für die Abschreibung beträgt 96.000 Euro pro Wohneinheit und Baumaßnahme. Ab 1. Jänner 2018 wird er auf 48.000 Euro herabgesetzt. Gefördert werden außerordentliche Instandhaltungsarbeiten (Arbeiten, die der Erneuerung und Verbesserung des Gebäudes dienen, wie Austausch der Fenster, Einbau einer Heizanlage, Errichtung von Umzäunungen), Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten (gilt vor allem für Gebäude mit einem besonderen architektonischen oder historischen Wert), bauliche Umgestaltung und andere förderungswürdige Bauarbeiten (wie Arbeiten zur Ener-

gieeinsparung, zur Anpassung an diverse Sicherheitsbestimmungen …) und dergleichen. Bei Kondominien werden auch ordentliche Instandhaltungsarbeiten (Arbeiten, die zur Erhaltung des Gebäudes bzw. der technischen Anlagen dienen) gefördert. Im Zuge von Wiedergewinnungsarbeiten, für die der Steuerabzug im Ausmaß von 50 Prozent in Anspruch genommen wird, kann zusätzlich ein Steuerabzug für den Ankauf von Möbeln, Einrichtungsgegenständen und energieeffizienten Elektrogeräten in Anspruch genommen werden. Der maximal abschreibbare Höchstbetrag liegt bei 5.000 Euro pro Baueinheit (50 % von 10.000 Euro) und muss zu gleichen Teilen auf zehn Jahre aufgeteilt werden. Auch der Ankauf bereits sanierter Wohnungen kann steuerlich geltend gemacht werden. Hierbei können 50 Prozent von der Einkommenssteuer abgezogen werden. Der Steuer-

abzug wird auf 25 Prozent des Kaufpreises (inkl. MwSt.) kalkuliert, wobei der Höchstbetrag 96.000 Euro pro Wohnung bzw. Baueinheit beträgt. Für folgende Maßnahmen können sogar 65 Prozent von der Einkommenssteuer (IRPEF bzw. IRES) abgezogen werden: für Sanierungsarbeiten zur energietechnischen Optimierung von bestehenden Gebäuden, sofern der gesetzlich vorgeschriebene Primärenergiebedarf für Heizzwecke eingehalten werden kann; der Höchstbetrag des Abzugs beläuft sich auf 100.000 Euro; für Ausgaben an bestehenden Gebäuden, Teilen davon oder Immobilieneinheiten sofern diese die vorgegebenen Wärmedämmwerte (U-Werte) einhalten; begünstigt werden Ausgaben für feste vertikale (Mauern) und horizontale (Dächer, Decken und Böden) Strukturen sowie Fenster einschließlich der Fensterstöcke; der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 60.000 Euro. Informationen auf www.verbraucherzentrale. it

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Neue Leitungen Nach etwa 35 bis 40 Jahren sollten elektrische Leitungen erneuert werden, weil der Kunststoffmantel der Kupferkabel brüchig werden und Auslöser für Kabelbrände und Kurzschlüsse sein kann. Schalter sollte man in der Regel bereits nach etwa 30 Jahren austauschen, da die beweglichen Teile stärker von Verschleiß betroffen sind. Besonders bei anstehenden Renovierungsarbeiten oder Umbauten von Küche oder Bad bietet sich die Erneuerung der elektrischen Leitungen an, denn damit schlägt man quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Deshalb ist es natürlich auch sinnvoll, sich vor Umbauarbeiten oder Renovierungen zu überlegen, wo man einen Stromanschluss oder Schalter benötigt. Wo kommt die Kaffeemaschine hin? Wo möchte ich Teig anrühren? Wie viele Geräte stehen an welchem Platz? Diese Überlegun-

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gen helfen dabei, nachträgliche Elektriker-Arbeiten zu vermeiden. Manchmal ändern sich im Laufe der Zeit aber auch Einrichtungen und Wohnverhalten: Plötzlich werden zusätzliche Schalter und Steckdosen an Stellen gebraucht, wo ursprünglich keine vorgesehen waren. Man kann sich natürlich damit helfen, dass man Stromverteiler benutzt, die aber zu einem chaotischen Kabelsalat führen können. Zusätzlich ist dieses System auch nicht ganz ungefährlich: Werden zu viele Geräte an einen Stromverteiler angeschlossen, kann das zu einer Überlastung des Kabelnetzes führen. Auf jeden Fall sollte man bei einer Neuinstallation der elektrischen Leitungen einen Fachmann hinzuziehen und sich beraten lassen: Im Endeffekt spart man damit Zeit und Geld!

Kinderunfälle im Haushalt Der tödliche Unfall eines 12-jährigen Buben, der kürzlich in Staben durch eine Glastür der eigenen Wohnung fiel, hat wieder einmal gezeigt, welche Gefahren im Haushalt auf Kinder lauern. Wie die Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie bekanntgab, ereignet sich eine große Anzahl von Unfällen in der Wohnung und im Haus. Vor allem Ein- bis Dreijährige sind davon betroffen, aber auch ältere Kinder. Dabei könnten Kinderunfälle durch einfache Maßnahmen vermieden werden. Sehr gefährlich ist eine ungeeignete Fußbekleidung in Verbindung mit glatten Bodenbelägen. Beim Herumtoben und Spielen kann es sehr leicht passieren, dass die Kinder ausrutschen und sich zum Teil schwere Verletzungen zuziehen. Glastüren bieten eine besondere Gefahrenquelle, speziell wenn es sich um Flügeltüren handelt. Ein unbedachter Schlag lässt das Glas splittern und brechen. Deshalb sollten Glastüren aus Wohnungen verbannt werden, in denen Kinder aufwachsen. Wer nicht gleich die gesamten Glastüren austauschen kann, sollte sie zumindest mit einer Splitterschutzfolie bekleben oder Sicherheitsglas verwenden.

Ähnliche Gefahrenquellen sind Glasvitrinen oder bis an den Boden reichende Fensterflügel. Schwerste Verletzungen ereignen sich durch Stürze von Treppen, Fenstern und Balkonen. Auch die strengste Beaufsichtigung der Kleinen durch die Eltern schützt nicht vor Unfällen. Es genügt ein Augenblick und das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Hier bieten

nur mechanische Sicherheitseinrichtungen, die von den Kindern weder geöffnet, überklettert oder weggeräumt werden können, einen sicheren Schutz. Fenster sollten mit fix montierten Metallgittern versehen sein. Fensterfeststeller und Sicherungen für Fenster und Balkontüren, die nur mit einem Schlüssel zu öffnen sind, stellen sicher, dass Kinder nicht unbeaufsichtigt auf Fensterbrettern oder Balkonen herumspielen.


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Die 6 häufigsten Einrichtungsfehler Mit dem Kauf von Möbeln ist eine Wohnung noch lange nicht eingerichtet. Einen gemütlichen Wohnbereich kann man nur schaffen, wenn man sich mit seiner Umgebung auch richtig auseinandersetzt. Sechs typische Anfängerfehler. 1. ALLE MÖBEL AUF EINMAL KAUFEN Wer alle Möbel auf einmal kauft, verliert schnell den Überblick – und vor allem den Blick dafür, was wirklich benötigt wird und auch zusammenpasst. Schließlich wollen Sie ja nicht in einem Showroom ohne persönliche Note wohnen. Einzelne, ganz individuelle Stücke, die über die Jahre hinzukommen, verleihen Ihrer Wohnung einen ganz besonderen Charme. Bedenken Sie unbedingt, dass sich im Lauf der Zeit nicht nur Ihre Vorlieben, sondern auch Ihre Bedürfnisse ändern. 2. DIE BELEUCHTUNG VERNACHLÄSSIGEN Ein Raum erstrahlt erst im richtigen Licht. Heller ist aber nicht unbedingt besser. Häufigster Feh-

ler: Nur auf eine einzige, sehr helle Lichtquelle von oben setzen. Ein stimmiges Lichtkonzept lebt jedoch von verschiedenen Lichtquellen aus Steh- und Tischlampen sowie direkter und indirekter Beleuchtung, die je nach Tageszeit und Stimmung genutzt werden können. Setzen Sie dabei auf LED-Lampen: Sie zaubern gemütliches Licht und sind energiesparend. 3. ANGST VOR KUNST HABEN Erst durch Accessoires, Bilder oder Kunstwerke wird einem Raum Seele eingehaucht. Ob Fotos, Kunstdrucke, wertvolle Bilder oder Eigenkreationen: Setzen Sie auf das, was Ihnen gefällt. Symmetrisch angeordnete Bilder wirken immer langweilig. Ordnen Sie sie lieber lose an oder lehnen Sie sie einfach an die Wand. 4. ALLES IM GLEICHEN STIL GESTALTEN Konzentrieren Sie sich beim Einrichten nicht ausschließlich auf einen einzigen Stil. Nur Holz wirkt schnell zu rustikal, nur Glas schnell zu kühl und Metalle sehr industriell. Erst ein gelungener Materialmix sorgt für Spannung. Wagen Sie

sich ruhig an filigrane Designerstühle zum rustikalen Holztisch. Außerdem müssen Sie nicht Ihre komplette Einrichtung austauschen, wenn Ihnen der Stil mal nicht mehr gefällt. 5. TRENDS LIEBER IGNORIEREN Viele Trends gehen so schnell, wie sie gekommen sind. Trotzdem müssen Sie nicht darauf verzichten. Bei sehr aktuellen Trends sind Sie allerdings gut damit beraten, auf einzelne Stücke bzw. Farbkleckse zu setzen. Bei etwas langfristigeren Trends können Sie behutsam eine Wand streichen (statt des ganzen Raumes) oder Vorhänge, Jalousien oder Teppiche in dieser Farbe arrangieren. 6. KEINE INDIVIDUALITÄT ZEIGEN Eine Wohnung soll Persönlichkeit ausstrahlen – und zwar Ihre Persönlichkeit. Zaubern Sie deshalb Ihre ganz individuellen Highlights und verleihen Sie so Ihren vier Wänden eine persönliche Note, ob das nun ein Regal aus Obstkisten ist oder Ihre alten Skier, die Sie kunstvoll an die Wand nageln.

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Heizzeit ist Schimmelzeit Immer wenn die kalte Jahreszeit beginnt, hat der Schimmel Hochsaison. Kaum sinken die Außentemperaturen und es wird mit dem Heizen der Räume begonnen, wächst und gedeiht in vielen Häusern und Wohnungen der Schimmelpilz.

Der Schimmelpilz befällt die Innenseite kalter Außenwände. Er verbirgt sich hinter Kleiderschränken und Tapeten und hinterlässt dort hässliche Flecken. Der Schimmelpilz führt vielfach zu Schäden am Mauerwerk und wirkt sich negativ auf das Raumklima und die Gesundheit der Bewohner aus. WAS TUN? Zunächst sind die Spuren des Schimmels zu beseitigen. Hierfür eignen sich alte Hausmittel, wie etwa hochprozentiger Alkohol (mindestens 70 % Ethanol, bei feuchten Wänden mindestens 80 %) sehr gut. Es können auch handelsübliche Antischimmelmittel verwendet werden; zu vermeiden sind allerdings Antischimmelmittel mit Natriumhypochlorit (Aktiv-Chlor, Bleichmittel auf Chlorbasis), da diese Chemikalien für Gesundheit und Umwelt schädlich sind. Nach der Schimmelbekämpfung sollte unbedingt die Ursache für die Schimmelbildung behoben werden. URSACHENBEHEBUNG Schimmelpilzbefall kann verschiedene Ursachen haben und u. a. auf unzureichende Wärmedämmung der Bauteile, Wärmebrücken oder falsches Heiz- und Lüftverhalten zurückzuführen sein. Durch das Aufstellen eines Hygrometers (Feuchtemessgerät) in den mit Schimmel befallenen Räumen – am besten in der Nähe des am meisten befallenen Bereichs – kann die Luftfeuchtigkeit und deren Zusammenhang mit der Schimmelbildung gut beobachtet werden. Es ist empfehlenswert, die Lüftungsdauer in Kombination mit verschiedene Lüftungsarten (Stoß-, Querlüftung ...) zu testen. Auf diese

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Weise wird klar, ob das Problem durch das Umstellen der Lüftungsgewohnheiten in den Griff zu bekommen ist. Ein unzureichender Luftwechsel fördert nicht nur die Schimmelbildung, sondern trägt auch zu einer Überkonzentration des Kohlendioxidgehaltes (CO2) in den Räumen bei. In unmittelbarem Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit steht die Lufttemperatur. Vielfach wird der Fehler begangen, einige Teilbereiche der Wohnung nicht oder nur indirekt über andere Räume zu beheizen. Vorsicht: Kalte Luft kann Feuchte weniger gut halten und somit kommt es in den nicht beheizten Räumen vielfach zu Kondens- und Schimmelbildung an den kalten Oberflächen (z. B. Innenseite der Außenwand). Der Einbau eines zentralen bzw. dezentralen Lüftungsgerätes oder einer automatischen Kippfunktionen des Fensters sorgt stets für einen ausreichenden Luftwechsel und kann Schimmelbildung und Schadstoffüberbelastung vorbeugen. Der Zusammenhang zwischen Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Schimmel kann auch mittels Feuchte- und Schimmelmessungen von Seiten eines Fachmannes durchgeführt werden. Im Normalfall werden die entsprechenden Messgeräte für einige Zeit (10 – 15 Tage) in der mit Schimmel befallenen Wohnung aufgestellt. UNZUREICHENDE WÄRMEDÄMMUNG/ WÄRMEBRÜCKEN Ist das Umstellen der Lüft- und

Heizungsgewohnheiten nicht ausreichend, um die Räumlichkeiten schimmelfrei zu halten, so muss nach anderen Ursachen geforscht werden. Die Ursachen sind oft bereits mit dem bloßen Auge zu erkennen. In Bereichen, in denen ungedämmte Betonpfeiler oder auskragende Betonbalkone, also Wärmebrücken, bestehen, ist der Schimmelbefall meist vorprogrammiert. Sollte die Ursache nicht so eindeutig sein, so besteht die Möglichkeit, die Schwachstellen des Gebäudes mittels Feuchtigkeitsmessgeräten oder einer Thermografie

(Infrarotbilder), eventuell in Kombination mit einer Luftdichtigkeitsprüfung, genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Gebäudeteile, die höhere energetische Verluste aufweisen, können somit „sichtbar“ gemacht werden. Die entsprechenden Beratungen und Messungen werden von Gutachtern, Baubiologen sowie Bauund Energieberatern angeboten. Auch die Verbraucherzentrale bietet in Kooperation mit einer produktunabhängigen Vereinigung entsprechende Beratungen und Messungen an. Weitere Informationen unter www.verbraucherzentrale.it


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Barrierefreies Wohnen In jungen Jahren denkt kaum jemand daran, seine Wohnung oder sein Haus barrierefrei zu planen. Das wird erst zu einem Thema, wenn man selbst oder Familienmitglieder durch ein Handicap beeinträchtigt sind oder das Alter sich bemerkbar macht. „Vorausschauend“ lautet deshalb das Zauberwort: Man sollte bei der Planung der Wohnung und Einrichtung immer im Hinterkopf behalten, dass man sich darin auch im hohen Alter frei und ungehindert bewegen möchte. Durch vorausschauend geplante, flexible und barrierefreie Wohnkonzepte lässt sich zudem einiges einsparen. Solche Wohnkonzepte sind nachhaltig und decken alle Veränderungen im Laufe eines Lebens ab. Auf diese Weise können in einem zweiten Moment kostspielige und aufwendige Sanierungsarbeiten vermieden werden, wenn beispielsweise Stufen vor einer Eingangstür zu einem schier unüberwindbaren Hindernis werden. Bereits in der Planungsphase sollte man darüber nachdenken, ob eine flache Rampe nicht sinnvoller wäre. Sie wäre nicht nur bequemer, sondern ließe sich auch optisch in Szene setzen. Bei Innen- und Balkontüren sollte auf Stolperschwellen verzichtet werden. Speziell bei Kindern werden mögliche Unfallrisiken vermieden und die Kleinen kön-

nen sich freier bewegen. Auch für Rollstuhlfahrer oder Personen mit Gehhilfen ist es natürlich angenehmer, wenn sie sich nicht mühsam durch die Wohnung quälen müssen. Bei den Türen sollte man bedenken, dass auch Personen mit Beeinträchtigung in Armen oder Händen sie öffnen können. Der Einbau von schweren Hebeschieb- oder Hebedrehtüren ist deshalb nicht ratsam. Die Türmaße sollten ebenfalls bereits so gewählt werden, dass Rollstuhl und Gehwagen bequem durchpassen. Für die Sanitärräume gilt: Neben dem WC muss genügend Platz für den Rollstuhl eingeplant werden, die Dusche muss bodengleich erreichbar und möglichst großzügig angelegt sein. Im Schlafzimmer gilt dasselbe Prinzip: Ausreichend Platz für den Rollstuhl ermöglicht ein relativ ungehindertes Zu-Bett-Gehen. Bei der Planung der Elektroinstallation sollte auch die Bedienung von Rollos, Fenster- und Türöffnern einkalkuliert werden. Besonders für Rollstuhlfahrer kann das händische Öffnen eines höher liegenden Fensters zu einer Herausforderung werden. Bei einem Einfamilienhaus oder einer mehrstöckigen Wohnung stellt sich die Frage, ob man einen Aufzug einbauen möchte. Wird der Aufzugsschacht im Zuge der Baumaßnahmen eingeplant, so kann dieser meist relativ kostengünstig eingebaut werden, sobald er benötigt

wird. Bis dahin kann dieser Raum beispielsweise als Abstellraum oder Speise genutzt werden. Wenn man bereits in der Planungs-

phase ein barrierefreies Wohnkonzept berücksichtigt, lassen sich notwendige Änderungen meist in kurzer Zeit kostengünstig durchführen.

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GESUNDHEIT

Künstliche Befruchtung Etwa 50 Paare pro Jahr brauchen in Südtirol eine Eizellen- oder Samenspende, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Nun soll der

Zugriff auf Spenderbanken möglich werden. Die Südtiroler Landesregierung hat Anfang Dezember grünes Licht für die Zusammenarbeit mit einem privaten akkreditierten Zentrum für die Bereitstellung von Ei- und Samenzellen zur heterologen Befruchtung gegeben.

Wenn sich ein Kinderwunsch nicht erfüllt, steht betroffenen Paaren dank der modernen Medizin eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten offen: Seit der Verabschiedung der neuen Richtlinien für die künstliche Befruchtung in Südtirol im Jahr 2015 soll dabei auch auf eine Samen- oder Eizellenspende eines Dritten zurückgegriffen werden können. „Der Wunsch nach Kindern und nach einer eigenen Familie ist zutiefst menschlich“, zeigt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker Verständnis dafür, dass Südtiroler Paare oftmals alle Möglichkeiten ausschöpfen wollen und sich an das Landeszentrum für medizinisch-assistierte Fortpflanzung in Bruneck wenden.

Wenn Körper, Geist und Seele Feste feiern Gesundheit ist heute eines der größten Themen unserer Gesellschaft. Jeder weiß, dass ohne Gesundheit gar nichts geht – und trotzdem reagieren die meisten Menschen erst dann, wenn es bereits irgendwo drückt oder schmerzt und dadurch der gewohnte Alltag zur Herausforderung wird. Präventiv unternehmen wir relativ wenig, da wir unserem Körper meist wenig Zeit zum Ausruhen geben. Dann ist der Griff zu einer Tablette halb so schlimm und es geht schon wieder mit Vollgas

durch Atmung, Haltung, Schmerzen, innere Organe und Bewegung wahr. Dann ist da außer dem Körper ja auch noch unser Geist. Getrieben von elf Millionen Reizen pro Minute, von denen wir effektiv nur 40 realistisch wahrnehmen, kommt auch der Geist nicht mehr zur Ruhe. Dazu kommt, dass der heillos überforderte Geist unsere Gedanken macht. Diese wiederum erzeugen unsere Realität meist aus den erlebten Erfahrungen in der Vergangenheit. Und auch hier kümmert sich kaum einer von uns um ein paar Minuten Auszeit zum

Ganzheitliches Gesundheitsmodell

weiter. Unsere Ernährung lassen wir uns gerne von geschickt gemachter Werbung manipulieren. Was wollen uns die anfangs kleinen Wehwehchen aber in Wahrheit sagen? Ist es mehr das „Mach weiter so!“ oder doch das „Halt mal inne und schau auf dich!“? Verdrängen wir die kleinen Anzeichen geschickt durch Beiseiteschieben, werden diese immer größer und chronisch, bis hin zum „Jetzt geht gar nichts mehr!“ Unseren Körper nehmen wir etwa

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aktiven Abschalten: „Den Geist kann ich ja eh nicht trainieren, und meine Gedanken zu steuern hab ich noch nie probiert.“ Unser Geist beschäftigt sich meist mit Sorgen, Hoffnungen, Konzepten, Überzeugungen und inneren Bildern. Zum Menschen gehört auch ein etwas delikateres Thema: unsere Seele. Auch die Seele hat wichtige Funktionen und meist schenken wir ihr erst Beachtung, wenn sie sich traurig meldet. Egal ob sie


nun im Herzen oder im Bauch zu Hause ist, sie ist mitverantwortlich für uns als Ganzes und hält uns als System intakt. Ein Teil der Seele sind auch Gefühle wie Freude, Trauer, Wut, Scham und Angst. Und schon kommen wir der ganzheitlichen Balance etwas näher. Wenn du es schaffst, deinen Körper wahrzunehmen, in ihn hineinzuspüren und bestimmte Bereiche zu „trainieren“, kannst du präventiv etwas für (d)eine nachhaltige Gesundheit tun. Besonders dankbar ist dein Körper, wenn der Puls mindestens dreimal pro Woche für 30 Minuten angekurbelt wird, ganz egal, welche Aktivität du wählst. Danach folgt die bewusste Regeneration. Wie der Körper seinen regelmäßigen Schlaf braucht, muss auch der Geist entlastet werden. Einfache Atemübungen lassen dich mit etwas Übung zur inneren Ruhe kommen, um deine Gedanken zu kontrollieren. Verschiedene Entspannungstechniken bis hin zur Meditation verhelfen dir zu weniger Stress und mehr Zeit für dich. Damit kommst du in deine eigene Wirklichkeit und nicht in die der anderen.

Es kommt nicht selten vor, dass wir uns ein „Nein“ nicht erlauben und dadurch den Kürzeren ziehen. Das Gefühl sagt zwar nein, der Mund bringt aber nur ein knappes ja hervor; in der Magengegend zieht sich etwas zusammen oder das Herz zerbricht. Übrigens: Im Herzen, dem einzigen Organ, das nicht willentlich oder bewusst beeinflusst werden kann, ist auch die Intuition zu Hause. Wenn wir es also schaffen, vom kopflastigen Denken in unser Herz zu hören, intuitiv zu handeln und darauf zu vertrauen, schlüpft das wahre Ich in die Mitte und dann feiern Körper, Geist und Seele ein großes Fest: das ganzheitliche Balancefest. Und zwar Tag für Tag.

Harald Markart Präsident der Genossenschaft Lebenskompass Sozialunternehmen

Vortrag

„Die Kinder-Hausapotheke“ Knie aufgeschürft, Finger verbrannt, plötzlich verschnupft, Ohrenschmerzen – genau dann, wenn wir es am wenigsten erwarten, am Wochenende oder mitten in der Nacht ... Bei kleinen Notfällen ist eine gut ausgerüstete Hausapotheke Gold wert, um Medikamente und Verbandsstoffe schnell bei der Hand zu haben. Doch Kinder haben spezielle Bedürfnisse und die Medikamente im Erwachsenen-Apothekenschränkchen sind ungeeignet für sie. Wie schaut die optimale Hausapotheke für un-

sere Kleinen aus? Welche Mittel sind unverzichtbar? Was muss ich über Lagerung und Ablauf der Medikamente wissen? Im Vortrag „Die Kinder-Hausapotheke“ am 6. März im Stadttheater Sterzing vermittelt Apothekerin Dr. Susanne Reiffenstuhl Baumgartner Grundlagenwissen sowie Tipps und Tricks aus der Praxis. Der Vortrag, der von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing organisiert wird, beginnt um 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Erker 02/17

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LEUTE

In 24. Februar isch für Di a bsunderer Tog!

80 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt. Es ist schön, dass wir Dich haben, wir wollen für alles DANKE sagen. Liebe Mutti,

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zu Deinem 80. Geburtstag wünschen wir Dir alles Gute, viel Glück und Segen und besonders Gesundheit. Deine Kinder mit Familien

Lieber Markus, lieber Tatti,

18 Jahr!

Wir wünschen Dir zu diesem Feste von Herzen nur das Allerbeste. Gesundheit, Freude und viel Glück!

Das bedeutet Führerschein, nie mehr fragen: Wann muss ich heim? Entschuldigungen kann ich selber schreiben, auf Partys bis zum Morgen bleiben. Gesundheit, Zufriedenheit, Liebe und Glück, von all dem wünschen wir Dir ein großes Stück!

Deine Rosi mit Deinen zwoa Schotzilen Lukas und Julia

Deine Familie

wir alle wissen, was wir an Dir haben, auch wenn wir es nicht immer sagen. Doch was wären wir ohne Dich, vergiss es nicht, wir brauchen Dich.

Liebe, Glück und keine Sorgen, Gesundheit, Mut für heut und morgen. All das wünschen wir zum 30. Feste, für Dich natürlich nur das Beste. Deine Familie

BITTE BEACHTEN SIE DEN NÄCHSTEN

REDAKTIONSSCHLUSS AM

15.02.2017 86

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So, Biabl, iatz ischs soweit! A Viertljohrhundert – so schnell vergeaht die Zeit. 25 Johr bisch in inserer Mitte, bleib, wia Du bisch, sell isch insre uanzige Bitte. Loss Di feiern und beschenkn, Familie und Freinde wearn olm an Di denkn. Gesundheit, Glück und Segen wünschn mir Dir auf oll Deinen Wegen. Mami, Tati und der Rest der Familie natürlich a! P.S.: Gonz bsunders Dein Neffe Tommy!

Liebe Mama im schönen Südtirol, zu Deinem 80. Geburtstag, den Du am 10. Februar feierst, wünschen wir Dir alles Liebe und Gute, vor allem Gesundheit und noch viele glückliche Jahre mit Deinem Hermann. Behalte Deinen gesunden Humor, den Du schon immer hattest, und danke, danke für alles, was Du für uns getan hast. Der liebe Gott möge Dich beschützen auf all Deinen Wegen. In Liebe Deine Tochter Monica, Deine Enkeltochter Julia und Torsten, Deine Urenkel Elias und Ben, Dein Enkelsohn Johannes und Olga mit Urenkel Julian


REZEPT Wie hast Du das nur geschafft?

90 Jahre voller Energie und Kraft. Du warst immer für alle da, jeden Tag und jedes Jahr. Darum sollst Du gebührend gefeiert werden. Wir bitten Gott, dass Du noch lange lebst hier auf Erden. Herbert und Ingrid mit Familien

Wie schnell vergeht doch Jahr für Jahr, nun seid Ihr schon ein Diamantenpaar! Wir gratulieren und wünschen Euch beiden noch lange solch schöne Zeiten.

60 Alles Liebe Eure Kinder, Schwiegerund Enkelkinder

Glasierter Putenbraten mit Johannisbeersauce Zutaten (8 Portionen): Braten: 1,5 kg Putenbrust, Salz, Pfeffer, Wacholderbeeren, 1 EL weiche Butter, 3 EL Honig, 1 TL Paprika, getrocknete Kräuter, 300 ml Brühe. Sauce: 1 Zwiebel, etwas Butter, 4 EL Johannisbeermarmelade, 1 – 2 TL Balsamicoessig, etwas Honig, Salz und Pfeffer, frischer Thymian. Zubereitung: Für die Sauce die Zwiebel waschen, schälen, fein würfeln und in der heißen Butter etwa fünf Minuten glasig dünsten. Die Johannisbeermarmelade hinzufügen und etwas köcheln lassen. Mit etwas Balsamicoessig, Honig, Salz, Pfeffer und frischem Thymian würzen. In der Zwischenzeit die Putenbrust abbrausen, trockentupfen und mit Salz und Kräutern würzen. Einige Wacholderbeeren zerstoßen, mit etwas Butter, Honig und Paprika verrühren und das Fleisch damit einstreichen. Die Putenbrust in eine Kasserolle geben und mit Brühe aufgießen. Danach im vorgeheizten Ofen etwa 50 Minuten garen und anschließend 30 Minuten im ausgeschalteten Ofen ruhen lassen. Den gewonnenen Bratenfond in die Sauce gießen und nochmals erhitzen. Den Braten aufschneiden, anrichten und mit der Sauce servieren. Als Beilage empfehlen wir Ciabatta-Brötchen und grünen Salat. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

R N

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

H

A

R E

Erkoku

I A C

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Bewohnerin von Kalch). Pfiffikus sucht eine Containersiedlung. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Februar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

I

H C

N

K

E

I

A N

H E K

L A

C A

R

C

E

H

H I

K

L L

E N

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Im Bild war der vom Christbaum (am 21. November aufgestellt) verdeckte Heilige Johannes von Nepomuk neben dem Rathaus in Sterzing. Der Stadt- und Landrichter Wilhelm Wohlgemuth von Oberplanitz ließ im Jahr 1739 infolge eines Gelöbnisses der Sterzinger Bürger in Wassernot dem Patron von Sterzing die schöne Votivstatue errichten. Johann Ralser stiftete hundert Jahre später eine Prozession am Sonntag nach Johann von Nepomuk dahin. Ursprünglich brannte stets ein Kerzenlicht in einer schmiedeeisernen Laterne vor dem Schutzpatron der Brücken und bei Wassergefahr. Er starb den Märtyrertod am 20. März 1393 in Prag und wurde erst 1729 heiliggesprochen. Am Sockel des Standbildes befindet sich eine lateinische Inschrift, worin der ursprüngliche deutsche Namen „Sterzing“ zur Zeit des Faschismus durch „Vipiteno“ ersetzt wurde. Im Übrigen sind die Nepomukstatue und vor allem die beiden Engelsfiguren zu seinen Füßen stark verwittert, so dass auch die Inschrift „Sancto Ioanni Nepomuceno“ nicht mehr lesbar ist.

Das Los bestimmte

PHILIPP WIESER

aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Jänner.

Wir gratulieren! 88

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•P•O•A•G•E•••S•G WILDEKREUZSPITZE •LEITNERROPEWAYS AGONIE•II•ANANKE •EN•K•SE••MANGAN BRIXEN•NOE•••EDN •WELTEREIGNIS•AE DE••TIE••GINA•ZN •GEWINGES••SURE• O•NIE•ERTRAENKEN PETERUNDPAUL••NU •ERDE•TG•BF•DI•D GREENPEACE•BACHE •YEN•ONSBACH•ERL

Lösungswort: BRAUNHOFE

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: PAOLOGENTILONI

Der Gewinner erhält einen Gutschein für eine Massage nach Wahl bei

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Auflösung in der nächsten Nummer

LÖSUNGSWORT

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JAHRESTAGE Ein herzliches Vergelt´s Gott

Anna Thaler Wwe. Salzburger * 09.03.1931 † 22.11.2016

- für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, - für jeden Händedruck, - für das Gebet, Messen, Kerzen, Blumen und Spenden, - für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, - an all jene, die einen Dienst verrichtet haben, - an alle, die unsere Mamme in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich bei der Gedächtnismesse am Sonntag, den 12. Februar um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Ein Dank allen, die daran teilnehmen. Deine Familie

14 Jahre ohne Dich ... Gott behüte Dich!

VERGELT’S GOTT

3. Jahrestag

In Dankbarkeit und Liebe sehen wir zurück und danken Gott für die Zeit, die Du bei uns gewesen bist.

Anton Sorg

Egon Pernthaler

… für alle Zeichen der Anteilnahme,

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. Februar um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche von Obertelfes.

… für Kerzen, Blumen und Gebete,

In Liebe Deine Familie

… für die tröstenden Worte, … für die Teilnahme an den Rosenkränzen und an der Beerdigung, … vor allem aber für die Gedanken, in denen unser Franz weiterlebt.

Franz Plattner † 06.12.2016

Wir vermissen Dich.

... e Gesù disse: „È giunta la sera, è l’ora di tornare all’altra sponda!“

DANKE für die herzliche Anteilnahme, für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die zahlreichen Gebete, Messen, Blumen, Kerzen und Spenden und für die Teilnahme an der Beerdigung.

6° anniversario

Elisabetta Valenti Boari Hilde Frick

Unser besonderer Dank gilt Dekan Josef Knapp und Matthias Kuppelwieser, den Sarg-, Kreuz- und Kranzträgern, der Abordnung der FF Sterzing und jedem, der unserer Hilde im letzten Lebensabschnitt zur Seite gestanden ist.

* 12.12.1940 † 28.12.2016

Die Trauerfamilie

† 5 febbraio 2011

Das Leben ist nur eine Reise, die heimwärts führt zu Dir, o Herr.

In Liebe Die Angehörigen

3. Jahrestag

Max Hofer Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber überall, wo wir sind.

Am 5. Februar jährt sich zum 3. Mal der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast. In liebevoller Erinnerung und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 5. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Unser Dank geht an alle, die daran teilnehmen und Dich in guter Erinnerung behalten. In Liebe Deine Familie

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JAHRESTAGE

Begrenzt ist das Leben, doch unendlich ist die Erinnerung.

Heinrich Wild „Klaunzner“ in Telfes * 29.01.1934 † 10.01.2017

Stefan Hans Faistnauer * 30.11.1940 † 23.12.2016

DANKE Unmöglich, jedem Einzelnen persönlich zu danken, sprechen wir als Trauerfamilie auf diesem Wege allen Verwandten, Nachbarn, Freunden und Bekannten unser herzliches Vergelt’s Gott aus für die Anteilnahme und Wertschätzung, die uns und unserem lieben Tate entgegengebracht wurden. DANKE für die tröstenden Worte, für jeden Händedruck, für die Blumen, Kerzen, Spenden, Messen, Gebete und jede Art von entgegengebrachter Hilfe. All jenen, die unseren Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben, ihn weiterhin ins Gebet einschließen und in Erinnerung behalten, danken wir herzlich. Deine Lieben

Wir sagen DANKE Es ist schwer, einen geliebten Menschen wie Heinrich zu verlieren, aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Wertschätzung Heinrich entgegengebracht wurden. Vielen herzlichen Dank allen, die sich mit uns verbunden fühlen und ihre Anteilnahme in so vielfältiger und liebevoller Weise zum Ausdruck brachten und bringen. In Liebe und innigster Verbundenheit Die trauernden Hinterbliebenen

Was Du im Leben hast gegeben,

Gott nahm Dich aus unserer Mitte, aber nicht aus unseren Herzen.

dafür ist jeder Dank zu klein. Du hast gesorgt für Deine Lieben, von früh bis spät, tagaus, tagein. Du warst im Leben so bescheiden, nur Pflicht und Arbeit kanntest Du, mit allem warst Du stets zufrieden drum schlafe sanft in stiller Ruh.

Karl Rainer 4. Jahrestag

* 22.03.1949 † 08.02.2013 Zum vierten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns so plötzlich verlassen hast. In inniger Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 12. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie

Rosa Haller geb. Markart * 17.12.1930

† 03.01.2017

Wir sagen DANKE Die Mutter zu verlieren ist unsagbar schwer. Wir sind dankbar für die Zeit, die wir mit ihr verbringen durften. Unmöglich, jedem persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Wege ein herzliches Vergelt`s Gott aussprechen. Danke für das zahlreiche Gebet, für jede Umarmung und jedes nette Wort, für Blumen, Kerzen, Messen und Spenden. Danke an alle, die unsere liebe Mutter auf ihrem letzten Weg begleitet haben, für die würdevolle Trauerfeier und allen, die sie in lieber Erinnerung behalten. Deine Lieben Erker 02/17

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JAHRESTAGE

Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen nie verloren.

Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes und der Trauer, aber auch eine Zeit der dankbaren Erinnerung.

Frida Wwe. Gschnitzer geb. Holzmann * 21.06.1937 † 18.12.2016

DANKSAGUNG

Herzlichen Dank

Rosa Tissner Wwe. Stuefer

allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten.

* 05.03.1930 † 08.01.2017

Für die erwiesene Anteilnahme anlässlich des Todes unserer lieben Mamme bei den Gebeten im Trauerhaus sowie für die Teilnahme an der Beisetzungsfeier und die persönlichen Beileidsbekundungen möchten wir ganz herzlich Vergelt‘s Gott sagen. Die Trauerfamilie

Unser besonderer Dank gilt Pater Meinrad für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier sowie seine vielen Besuche und den seelischen Beistand während ihres Aufenthaltes im Krankenhaus Sterzing, dem gesamten Team der Abteilung Medizin und ihrem langjährigen Hausarzt Dr. Konrad Wieser. Vergelt’s Gott allen, die zur Gestaltung des Trauergottesdienstes für unsere Mamme beigetragen und ihre Anteilnahme auf so vielfältige und liebevolle Weise zum Ausdruck gebracht haben. Die Kinder mit Familien

Die Mame zu verlieren ist unsagbar schwer. Wir sind aber dankbar für die Zeit, die wir mit ihr verbringen durften. Es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Wertschätzung ihr entgegengebracht wurden.

Liebe Mame und Oma,

Außerstande, allen persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Wege ein herzliches Vergelt’s Gott sagen: für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für die Gebete, die vielen Blumen und Trauerkerzen sowie für die herzliche Anteilnahme, die uns in dieser schweren Zeit sehr viel Kraft gegeben hat.

überall sind Spuren Deines Lebens. Gedanken, Augenblicke und Gefühle,

Unser Dank gilt dem Vorbeter, Dekan Josef Knapp und Pfarrer Paul Valentini, der Abordnung der Musikkapelle und allen, die zur schönen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben.

sie werden uns immer an Dich erinnern.

Wir vermissen Dich sehr.

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Erker 02/17

Ein besonderer Dank geht auch an unsere Hausärzte Dr. Esther Niederwieser und Dr. Stefan Gögele für die langjährige Betreuung.

Maria Gschnitzer geb. Markart

Danke außerdem für die heiligen Messen und Gedächtnisspenden sowie an alle, die unsere liebe Mame auf ihrem letzten Weg begleitet haben und sie in lieber Erinnerung behalten.

Koss Midl * 09.08.1929 † 25.12.2016

Die Trauerfamilie


JAHRESTAGE

7. Jahrestag

Hertha Maria Larch geb. Ascher

Ich bin bei Dir, Du seiest auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O wärst Du da!
 Johann Wolfgang von Goethe

Wir gedenken unserer lieben Hertha beim Gottesdienst am Mittwoch, den 22. Februar um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. In besonderer Dankbarkeit und Liebe Egon, Markus und Manuela

2. Jahrestag

Johann Holzmann † 12.02.2015 In lieber Erinnerung denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Vor zwei Jahren gingst Du fort an einen fernen und doch so nahen Ort. Du hast ein gutes Herz besessen, es ruht nun still, doch unvergessen.

Man sieht die Sonne langsam untergehen und doch erschrickt man, wenn es plötzlich dunkel ist ...

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie

Franz Kafka

Rudolf Hofer

Gruaber Rudl * 15.12.1931 † 02.01.2017

EIN HERZLICHES VERGELT’S GOTT für die tröstenden Worte, die stillen Umarmungen, für jeden Händedruck, für die Gebete, die Teilnahme am Rosenkranz und am Begräbnis, für die vielen Blumen und Kerzen, für jede Form der Anteilnahme in dieser schweren Zeit. Besonders bedanken möchten wir uns bei Pater Meinrad für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, bei den Vorbetern, den Trägern sowie dem Kirchenchor Mareit, Werner Haller, Oswald Salcher und der Musikkapelle Mareit für die musikalische Gestaltung, bei der vollzählig anwesenden Schützenkompanie Mareit, bei den Schützenabordnungen von Mauls, Trens, Pflersch und Gossensaß sowie beim Landeskommandant-Stellvertreter des Südtiroler Schützenbundes Heinrich Seyr für die bewegende Rede, bei seinen Jagdkameraden sowie bei allen, die unseren lieben Tatte auf seinem letzten Weg begleitet haben und ihn weiterhin in guter Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

9. Jahrestag Die schönsten Momente im Leben sind die, bei denen man lächeln muss, wenn man sich zurückerinnert. Erinnerungen, Dankbarkeit und Freude, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren. Das Leben ist begrenzt, doch alles ist unendlich ...

Josef Öttl * 18.02.1939 † 27.02.2008 Ganz besonders denken wir an Dich, lieber Tatte, bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. Februar um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Allen, die daran teilnehmen, für Dich beten oder im Stillen an Dich denken, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe und Dankbarkeit Deine Kinder und ganz besonders Deine Enkel Lukas und Julia

Wir danken herzlich für die erwiesene Anteilnahme und die vielen Zeichen der Verbundenheit. Das tiefe Mitgefühl am Tod unseres geliebten Sohnes und Bruders

Kevin Mair † 25. Dezember 2016 ist uns Trost in unserem großen Leid. Die Trauerfamilie Erker 02/17

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JAHRESTAGE 4. Jahrestag

5. Jahrestag

Zilli Zössmayr geb. Larcher

Egon Markart In inniger Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. Februar um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.

Allen, die daran teilnehmen und Egon in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Lieben

Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 19. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Unsere Lieben wachsen, wenn sie gegangen sind, in uns hinein, werden Teil von uns, geben uns ihre Liebe und Kraft, und am Ende bewahren wir sie unsichtbar in uns.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie

... Es bleibt die Hoffnung, das Licht und die Liebe.

3. Jahrestag

Adolf Mair Wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am 12. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Deine Familie

Von den Menschen, die Du geliebt hast, wird immer etwas in Deinem Herzen zurückbleiben: etwas von ihren Träumen, etwas von ihren Hoffnungen, etwas von ihrem Leben, alles von ihrer Liebe.

Danke, liebe Mamme, Du warst, bist und bleibst immer unser großes Vorbild.

Agnes Marginter geb. Steger * 27.09.1919 † 20.12.2016

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Eurer ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

3. Jahrestag

3. Jahrestag

2. Jahrestag

Matthias Weissteiner

Hildegard Plattner Weissteiner

Johanna Weissteiner

Erker 02/17

Eure Lieben

DANKE für die liebevolle Anteilnahme und Verbundenheit, die uns in den schweren Stunden des Abschieds von unserer lieben Mamme entgegengebracht wurde. Es ist uns ein großer Trost zu wissen, wie geachtet und beliebt sie war. Wir sind alle sehr glücklich und dankbar für die vielen wundervollen Jahre, die wir mit ihr verbringen durften. Wir hatten das große Glück, von ihr zu lernen und von ihrem Wesen zu gewinnen. Allen ein aufrichtiges Vergelt’s Gott! Die Trauerfamilie

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Allen, die daran teilnehmen, für Euch beten, Euer Grab besuchen und Euch nicht vergessen haben, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott.


Aus der Seelsorgeeinheit

Es kamen ihm die Tränen

Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben. Maxim Gorki

20. Jahrestag

Adolf Überegger Pfitscher

Ich stand am Bahnhof Freienfeld und wartete auf den Zug, der von Bozen kam. Er rollte ein und fuhr nach kurzem Halt weiter. Auf der gegenüberliegenden Seite erblickte ich einen kleinen Mann, eingepackt in einen dunklen Wintermantel, mit einer Mütze auf dem Kopf und einer kleinen weißer Stofftasche in der rechten Hand. Was mir sofort ins Auge stach: Er machte viele kleine Schritte, um zur Unterführung zu kommen. Unsere Blicke trafen sich und wir grüßten uns mit einem Handzeichen. Wenig später saß er, Josef Innerhofer, in meinem Auto und wir fuhren zur Dekanatskonferenz nach Mauls. Dort sollte er allen Priester, Pfarrverantwortlichen und pastoralen Mitarbeiter des Dekanates den neuen Seligen unserer Diözese, Josef Mayr-Nusser, vorstellen. Als Postulator für den Seligsprechungsprozess ist es seine wichtigste Aufgabe, die Tugendhaftigkeit und das Martyrium, den Ruf der Heiligkeit und die Bedeutung dieses Menschen für die Kirche zu erforschen und darzulegen. Josef Mayr-Nusser, 1910 auf dem Nusserhof in Bozen geboren, war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die bei einigen Menschen auch Zwiespalt hervorgerufen hat und dies heute noch tut. Das Gebet und die Feier des Gottesdienstes waren für ihn von großer Wichtigkeit. Bereits in jungen Jahren wollte er nicht nur Christ sein, sondern dies auch leben. Er wurde Mitglied der Vinzenzkonferenz, die sich für notleidende Menschen im Geben und im Zuhören einsetzte. Er hat sich selber mit religiöser und theologischer Literatur weitergebildet und vielen Jugendlichen wichtige Impulse gegeben. Die Kriegszeit, die Option, die nationalsozialistischen Regimes in Europa sowie die Einberufung zur SS haben sein Leben beeinflusst, seine Glaubenseinstellung war jedoch davon unbeirrt. „Wir haben nur einen Führer, dem wir mit unserem Leben folgen sollen, Jesus Christus“, so Mayr-Nusser. Mit der Verweigerung der Eidesleistung auf den Führer Hitler war sein Todesurteil geschrieben. Innerhofer berichtete in freier Rede über Mayr-Nusser. Mehrmals musste er in seinen Ausführungen kurz innehalten, Tränen standen in seinen Augen. Die vielen Begegnungen mit Zeitzeugen, der Witwe Hildegard Straub, dem Bruder Jakob, dem Sohn Albert und vielen anderen Menschen haben diesen Seligen für ihn zu einem Herzensanliegen werden lassen. Nach dem Mittagessen brachte ich Innerhofer wieder zum Bahnhof. Mit kleinen Schritten bewegte er sich zum Bahnsteig. Für mich war dieser Vormittag des Zuhörens eine Lehrstunde, die mir den Familienvater Josef Mayr-Nusser vorstellte. Sein Grundsatz, nicht nur Christ zu sein, sondern als Christ zu leben, ist ein Auftrag an uns alle.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich am Sonntag, den 12. Februar um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes.

Wir bewahren Dein Licht in unseren Herzen.

In Liebe Deine Familie

SIMON WALTER, Pastoralassistent Erker 02/17

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IMPRESSUM IMPRESSUM KLEINANZEIGER

NACHRUF

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner Mairösl (sst) susanne.strickner@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Max Haller, Harald Kofler, Rudolf Pichler, Karl-Heinz Sparber, Klaus Steckholzer, Siegfried Siller (ss), Anna Sorg, Thomas Stürz, Stefan Troyer, Dario Massimo (dm), Bruno Durante (bd). Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Titelfoto: Martin Schaller Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Erker 02/17

Ein Leben für die Mitmenschen Pfarrer Gottfried Gruber (1930 – 2017) Am Neujahrstag hat Gott Hochwürden Gottfried Gruber im Alter von 86 Jahren in sein himmlisches Reich heimgeholt. Am 5. Jänner wurde er in seiner Heimatpfarrgemeinde St. Johann in Ahrn unter großer Teilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen. Teilgenommen haben auch sehr viele Gläubige aus der Pfarrgemeinde Telfes, wo der Verstorbene über 40 Jahre als Seelsorger gewirkt hatte. Gottfried Gruber wurde am 31. Mai 1930 in St. Johann in Ahrn geboren und am 29. Juni 1955 in Brixen zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kooperator in Mareit, Sand in Taufers und Sterzing tätig und kam 1963 als junger Pfarrer nach Telfes. Voller Elan, Ideen und Pläne wollte der junge Seelsorger anfangs auf keinen Fall länger in Telfes bleiben, doch es kam anders. Ganz nach dem Sprichwort „Der Mensch denkt und Gott lenkt“ ging Pfarrer Gottfried ans Werk, die Pfarrgemeinde von außen nach innen zu entfalten, und wirkte bei der Dorfsanierung sowie bei der Gestaltung der beiden Dorfkirchen St. Nikolaus und St. Veit mit, wo er auch selbst Hand anlegte und Mittel für die Finanzierung aufbrachte. So wurden unter ihm das Widum saniert, die Kirchen außen und innen restauriert, die Kirchenheizung eingebaut sowie der Friedhof von Untertelfes erweitert. Neben seinem Einsatz für die Pfarr- und Dorfgemeinschaft

besann er sich stets auch auf die Ärmsten der Armen und setzte sich u. a. für Straßenkinder ein. Der Unterricht an der Grundund Mittelschule war für Pfarrer Gottfried ein wichtiger Teil der Seelsorge, im Bewusstsein, dass sich die Botschaft von der Liebe Gottes gerade im Kindesalter tief in die Herzen einprägt. Seine guten Taten wollte er aber nie an die große Glocke hängen. Dies zeigte sich auch, als ihm das Ehrenzeichen der Gemeinde Ratschings und die Verdienstmedaille des Landes Tirol verliehen wurden. Pfarrer Gottfried war stets aufgeschlossen für das Neue. So war

ihm die sofortige Umsetzung der Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils ein Anliegen, wobei er nicht immer Beifall ern-

tete. Er hatte eine Vorliebe dafür, sich daheim in die Philosophie zu vertiefen und sich in verschiedenen Bereichen weiterzubilden. Dadurch hielt er stets herausfordernde, lebendige Predigten, immer auf der Höhe der Zeit. Als begeisterter Bergwanderer waren ihm Alm- und Bergsegnungen eine heilige Pflicht. So besinnen wir Telfer uns bei der Betrachtung des Gipfelkreuzes auf den Telfer Weißen stets auf ihn. 2005 feierte Gottfried Gruber – neben seinem 75. Geburtstag – sein 50. Priesterjubiläum und 42 Jahre ununterbrochene Seelsorge in der Pfarrgemeinde Telfes. 2006 wurde er von seinem Auftrag als Pfarrer entbunden, verbrachte aber noch weitere drei Jahre seines Ruhestandes in Telfes und half weiterhin in der Seelsorge mit. In der letzten Zeit seines seelsorglichen Dienstes war er meist allein im Widum, da ihm seine Haushälterin Adelgunde Nocker aus Altersgründen nicht mehr zur Seite stehen konnte. Nach seinem Abschied von Telfes im Jahr 2009, der Pfarrer Gottfried alles andere als leicht fiel, verbrachte er seinen Lebensabend im Altersheim „St. Josef“ von Sand in Taufers, wo er am Neujahrstag im Alter von 86 Jahren verstarb. Wir danken Gott für die vielen Jahre, in denen Pfarrer Gottfried uns Telfer vorbildlich begleitet hat, und bleiben ihm im Gebet verbunden. Die Pfarrgemeinde von Telfes


NACHRUF

Ein Bischof der Einfachen Bischof Karl Golser (1943 – 2016) In der Heiligen Nacht ist der emeritierte Bischof Karl Golser – mehr als fünf Jahre nach seinem Amtsverzicht – im Alter von 73 Jahren verstorben. Am 30. Dezember wurde er in Brixen zu Grabe getragen, wo er im Dom seine letzte Ruhestätte fand. Karl Golser wurde 1943 in Tscherms geboren. Nach dem Besuch der Pflicht- und Oberschule wurde er nach Rom zum Studium der Theologie geschickt. Dort wurde er am 10. Oktober 1968 zum Priester geweiht und setzte die Studien im Fach Moraltheologie in Rom und Brüssel fort. Anschließend wirkte er ab 1973 als Kooperator und Religionslehrer in Kaltern und in Meran, wo vor allem die weibliche Jugend vom gutaussehenden Lehrer sehr angetan war. Im Jahr 1977 wurde er zur Mitarbeit in die Glaubenskongregation berufen, wo Joseph Ratzinger sein Vorgesetzter war. Während dieser Zeit übte er auch das Amt des Kaplans der Corazzieri (Leibgarde des italienischen Staatspräsidenten) aus. Nach fünf Jahren kehrte Golser als Professor an die Philosophisch-Theologische Hochschule in Brixen zurück. Zugleich versorgte er die kleine Pfarrei Sarns als Seelsorger. Als Professor war er bemüht, stets gute Kontakte zu den Studierenden zu pflegen. Sein Fachwissen war bald im ganzen Land gesucht und gefragt. So wurde er in das Landesethikkomitee berufen, arbeitete an der Freien Universität Bozen mit, wurde darüber hinaus auch zum Präsidenten der Vereinigung der italienischen Moraltheologen gewählt und machte sich international einen Namen als Umweltethiker. Häufig hat er sich auch in Minsk (Weißrussland) aufgehalten, um an der dortigen orthodoxen Theologischen Hochschule Vor-

lesungen zu halten. Darüber hinaus bekleidete er ab 1991 das Amt eines Kanonikus an der Kathedrale von Brixen, wurde Kaplan des Malteser Ritterordens und Direktor des Institutes für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Brixen. In all dieses reiche Schaffen hinein erreichte ihn, nach dem unerwarteten Herztod von Bischof Wilhelm Egger am 16. August 2008, am 5. Dezember 2008 die Ernennung zum Bischof der Diözese Bozen-Brixen. Diese rasche Ernennung deutet darauf hin, dass sein ehemaliger Vorgesetzter, der nunmehrige Papst Benedikt XVI. selbst aktiv eingegriffen hat, um Karl Golser zum Bischof zu bestellen, ohne dass vorher der Apostolische Nuntius seine üblichen Konsultationen geführt hätte. Noch am selben Tag bestellte mich Golser zu seinem persönlichen Sekretär, nachdem ich dieses Amt zuvor elf Jahre bei Bischof Egger innehatte. In einem kurzen Gespräch im Jänner 2009 habe ich dem Papst für die rasche Ernennung des Bischofs gedankt und Papst Benedikt hat nur gemeint: „Das ist schon der richtige Mann in diesem Moment!“ Seit dem Tag der Ernennung hat Karl Golser mit großem Schwung seine ihm übertragene Aufgabe in Angriff genommen. Mit der Bischofsweihe, die innerhalb von drei Monaten nach der Ernennung zu erfolgen hat, hat er sich aber bis zum 8. März 2009 Zeit gelassen. Er wollte seine

Studenten nicht enttäuschen und ihnen im Februar noch die vorgesehenen Prüfungen abnehmen. Aufgrund seiner ständigen öffentlichen Präsenz und seiner klaren Stellungnahmen hat er sich in Kürze den Respekt der Menschen und der Medien erarbeitet. Zugleich machte sich aber auch relativ rasch eine bestimmte Müdigkeit bemerkbar, die ich damals noch auf die zu vielen Termine zurückführte. Es war zu befürchten, dass der Bischof sehr

bald in einem Burn-out enden würde. Erst im Nachhinein habe ich begriffen, dass sich seine Krankheit schon am Beginn oder sogar schon vor seiner Amtszeit bemerkbar gemacht hatte. Zum ersten Mal wurde der Zustand des Bischofs landesweit bekannt, als er den Begräbnisfeierlichkeiten für Altlandeshauptmann Silvius Magnago vorstand und sich dabei immer wieder versprach. Das Arbeitstier Karl Golser hat sich mit den offensichtlichen körperlichen Schwächen zunächst nicht abfinden können. Der Bischof hat nach Ausreden gesucht. Wenn er

sich wieder einmal öfters versprochen hatte, gab er dem schlechten Licht die Schuld oder auch der angeblich zu kleinen Schrift. Mit der Zeit hat sich auch eine bestimmte Nervosität breit gemacht: Zu Terminen wollte er immer früher losfahren, so dass es nicht nur einmal vorgekommen ist, dass wir viel zu früh in Pfarreien angekommen sind. Bei seinem Urlaub in Sulden kam Golser im Sommer 2010 schwer zu Sturz und wurde im Meraner Krankenhaus gründlichen Untersuchungen unterzogen. In Assisi stürzte er in zwei Tagen gleich zwei Mal, so dass Generalvikar Josef Matzneller ihn aufforderte, sich untersuchen zu lassen. Im November darauf erklärte er, die Prognose von Meran habe sich bestätigt: atypisches Parkinsonsyndrom. Die Krankheit zwang den Bischof, sich am 27. Juli 2011 von seinem Amt zurückzuziehen. Er zog nach Brixen, war sehr bald auf den Rollstuhl angewiesen, konnte nicht mehr reden und immer weniger Kontakt zur Außenwelt pflegen. Als Gefangener seines kranken Körpers wurde er am 25. Dezember 2016 von seinem schweren Leiden erlöst. Was ihm vielleicht wenige Menschen zugetraut haben, war seine Bescheidenheit. Den großen, goldenen Bischofsring hat er schnell abgelegt und durch einen billigen Konzilsring ersetzt. Seine Predigten und Ansprachen gab er mir immer zur Durchsicht. Er hat die von mir gemachten Korrekturen oder Ergänzungen immer angenommen. Mit den vielen Menschen, denen er begegnen konnte, pflegte er einen herzlichen und unkomplizierten Umgang, so dass er vielen Menschen auch als Bischof der Einfachen in Erinnerung bleiben wird. Thomas Stürz, Sekretär von Bischof Golser 2008 – 2010 Erker 02/17

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ÄRZTEKALENDER

APOTHEKEN 01.02. – 03.02.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 04.02. – 10.02.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 11.02. – 17.02.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 18.02. – 24.02.: Stadtapotheke Tel. 765397 25.02. – 03.03.: Apotheke Wiesen Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 04.02.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 05.02.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 11.02.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 12.02.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 18.02.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 19.02.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 25.02.: Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 26.02.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Bis Mai 2017 ist samstags von 9.00 – 12.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5, Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. WOCHENEND- UND FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE 04./05.02.: 11./12.02.: 18./19.02.: 25./26.02.: 04./05.03.:

Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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Erker 02/17

VERANSTALTUNGEN

Bis 9.4. AUSSTELLUNG: „The Nature of Form: Properties of Imagination“, Festung Franzensfeste. Bis 30.4. AUSSTELLUNG: Fotowettbewerb „150 Jahre Brennereisenbahn“, Festung Franzensfeste. Ab 3.2. SPORT Eislaufplatz auf dem Stadtplatz, täglich 14.00 – 18.00 Uhr; samstags und sonntags auch am Vormittag; freitags und samstags 20.00 – 22.00 Uhr. 3. bis 24.2. PREISSCHIESSEN Schießstand Trens, Öffnungszeiten: jeden Freitag (19.00 – 23.00 Uhr), Samstag (18.00 – 23.00 Uhr) und Sonntag (14.00 20.00 Uhr). Preisverleihung: 25.2., 16.00 Uhr. 3. und 5.2. KONZERT „Brass Band Wipptal“, Sterzing, Stadttheater (am 3.2. um 20.00 Uhr, am 5.2. um 18.00 Uhr). 7.2. THEATER Tanztheater „Black & Light“ mit dem Evolution Dance Theater, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. 8.2. SPORT Winterwanderung Ascht Alm, Gsies, AVS Freienfeld. 10.2. SPORT Mondscheinrodeln Prantneralm, AVS Jugend Ratschings. 11./12.2. SPORT Skitourenwochenende Fersental, AVS Sterzing. 14.2. SPORT Winterwanderung Allrissalm, AVS

Senioren Ratschings. SPORT Rosskopf Rodelgala, 19.00 Uhr, Reservierung: Tourismusverein Sterzing (Tel. 0472 765325) oder Rosskopf Seilbahn (Tel. 0472 765521). 15.2. WORKSHOP „Geht es Ihnen gut oder haben Sie auch ein Kind in der Schule?“, Pfitsch, Grundschule St. Jakob, 19.00 Uhr, Anmeldung: Tel. 0472 630207 oder wieser.kapinokn@rolmail.net. 16.2. SPORT Seniorenwanderung Gramei Alm (Karwendel), AVS Pfitsch. 18.2. SPORT Gaudirodeln für Jung und Alt der FF St. Jakob auf der Pfitscherjoch-Straße, Start: 13.00 Uhr, ab 12.00 Uhr Essen und Getränke; keine Startgebühr; Helm ist Pflicht! Infos: Tel. 347 6533234. 18., 21., 23., 25., 26., 28.2., 3., 4. und 5.3. THEATER „Striptease mit Filmriss“, Komödie des Theatervereins Neustift, Grundschule Neustift (Vahrn), 20.00 Uhr (am 25.2., 4.3., und 5.3. um 18.00 Uhr, am 26.2. um 15.00 und 20.00 Uhr), Regie: Thomas Hochkofler. Reservierungen: Tel. 380 3478313, weitere Infos: www.theaterneustift.it. 18., 19., 23., 25. und 26.2. THEATER „Das Buch oder Lediglich Ledig“, Komödie der Heimatbühne Mareit, Vereinshaus Mareit, 20.00 Uhr (am 19. und 26. um 18.00 Uhr), Kartenreservierungen: täglich 12.00 – 14.00 Uhr, 18.00 – 20.00 Uhr, Tel. 329 2179968. 19.2. SPORT Skitour mit DAV Altdorf, AVS Pfitsch.

SPORT Winterwanderung AVS Sterzing.

Stöfflhütte,

25.2. UNTERHALTUNG 6. Stilfer Pfarrfasching, Vereinshaus Stilfes, Beginn 19.30 Uhr. 28.2. UNTERHALTUNG Großer Faschingsumzug, Sterzing, Start Nordparkplatz, 14.00 Uhr. 1.3. SPORT Wanderung Geisler Alm, Villnöß, AVS Freienfeld. 5.3. SPORT Rodelnachmittag in Ritzail mit gemütlicher Einkehr, AVS Freienfeld. 6.3. VORTRAG „Die Kinder-Hausapotheke“ mit Dr. Susanne Reiffenstuhl Baumgartner, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Eintritt frei.

Sprechstunden VERBRAUCHERZENTRALE Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel: 800601330. GEWALT IM ALTER Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. SPRACHENCAFÉ STERZING


AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN

Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE- UND BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 9.30 – 11.30, Donnerstag 14.00 – 16.00 Uhr, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Jeden 3. Dienstag im Monat, Bürgerbüro, Rathaus Sterzing. Tel. 0472 270700. BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE UND ELTERN Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org.

Vereine & Verbände ELKI 4.2.: Krabbelgottesdienst, Sterzing, St. Margarethenkirche, 16.00 Uhr. 18.2.: Mit Papi zur Feuerwehr Gasteig, Treffpunkt: Feuerwehrhalle Gasteig, 10.00 Uhr. 23.2.: Faschingsfeier für unsere Kleinsten (bis 6 Jahre) mit Faschingskrapfen, 15.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. KOLPINGFAMILIE 13.2.: Foto-Vortrag von Walter Brunner, Kolpingsaal, 20.00 Uhr. 19.2.: Preiswatten der KF Sterzing, Kolpingsaal, 14.00 Uhr. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. FILMCLUB 10.2.: Bauer unser, AT 2016. 17.2.: Paterson, USA/FR/DE 2016. 24.2.: Wilde Maus, AT/DE 2017. Beginn jeweils um 20.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater. FILMCLUB SENIORENFILMREIHE 3.2.: Willkommen bei den Hartmanns, DE 2016. 3.3.: Florence Foster Jenkins, GB 2016. Beginn jeweils um 16.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater.

Märkte 4., 20.2.: Krämermarkt, Brenner. 6., 23.2.: Monatsmarkt, Sterzing.

GEBURTEN Brenner: Kateryna Pozaruk (02.12.2016, Bozen). Noel Amort (07.12.2016, Brixen). Leonardo Puerari (15.12.2016, Bozen). Freienfeld: Stephan Graus (22.12.2016, Brixen). Sara Gschnitzer (24.12.2016, Brixen). Emma Volgger (28.12.2016, Bozen). Pfitsch: Gabriele Caporossi (08.12.2016, Brixen). Thea Pfattner (09.12.2016, Brixen). Leonie Kofler (20.12.2016, Brixen). Ratschings: David Volgger (07.12.2016, Brixen). Vera Hofer (16.12.2016, Brixen). Tobias Beles (17.12.2016, Brixen). Sterzing: Maximilian und Leonhard Siller (01.12.2016, Brixen). Camilla Olivato (16.12.2016, Brixen). Linda Mair (31.12.2016, Brixen). TODESFÄLLE Freienfeld: Stefan Faistnauer, 76 (23.12.2016, Freienfeld). Pfitsch: Sebastian Sargant, 84 (14.12.2016, Pfitsch). Agnes Steger, 97 (20.12.2016, Sterzing). Viller Ferrari, 69 (20.12.2016, Pfitsch). Ratschings: Reinhold Pfitscher, 63 (02.12.2016, Sterzing). Franz Plattner, 66 (06.12.2016, Sterzing). Maria Teresia Markart, 87 (25.12.2016, Sterzing). Sterzing: Camillo Bacca, 92 (05.12.2016, Sterzing). Marianna Fleckinger, 90 (06.12.2016, Sterzing). Frida Holzmann, 79 (18.12.2016, Sterzing). Kevin Mair, 21 (25.12.2016, Sterzing). Johann Trenkwalder, 63 (27.12.2016, Sterzing). Hilde Frick, 76 (28.12.2016, Pfitsch). EHESCHLIESSUNGEN Sterzing: Anna Holzknecht und Thomas Dalla Torre (17.12.2016, Sterzing). BAUKONZESSIONEN Brenner: Christoph Teissl, Paul Teissl, Pflersch 117: Sanierung und Instandhaltung Wohnhaus, Bp.280, K.G. Pflersch. Immobilienverwaltung Service Center Saia Giovanni, Gossensaß, Pflerscherstr.: Errichtung einer Überdachung, Bp.274, K.G. Gossensaß. Franzensfeste: Luis Plunger & Sohn AG, Oberau 1: Asbestentsorgung der Dacheindeckung der Halle und Neueindeckung derselben, Bp.249, K.G. Mittewald. Freienfeld: Anton Hochrainer: Abbruch und Wiederaufbau des Moarhofes, Bp.124, K.G. Trens. Martin Salcher: Erweiterung Maschinenraum, Gp.436, K.G. Mauls. Karl Sparber, Pfulters 38: Abbruch und Wiederaufbau des Wohnhauses und Wirtschaftsgebäudes, Bp.201, K.G. Stilfes. Joachim Leitner: Erweiterung des Wohngebäudes mit Errichtung einer Erstwohnung im Dachgeschoss, Bp.261, K.G. Stilfes. Hildegard Hasler: Errichtung einer Wohnung im Dachgeschoss; Anbringung von Sonnenkollektoren und Bau einer unterirdischen Garage, Bp.356, K.G. Trens. Bodenverbesserungskonsortium Freienfeld, Ritzail: Hofzufahrten in Ritzail – Abzweigung von der Hauptstraße, versch. Gp., K.G. Mauls. Erich Leitner, Egg 14: Errichtung einer Ferienwohnung sowie eines lw. Geräteraumes, Bp.408, K.G. Stilfes. Gemeinde Freienfeld: Errichtung eines Buswendeplatzes in Stilfes, Gp.192/6 und 2593/1, K.G. Stilfes. Christian Badstuber: Errichtung eines Reihenhauses, Gp.95/39, K.G. Trens. Pfitsch: Dorothea Messner, St. Jakob 25: Sanierung und Erweiterung der 2 Berghütten auf der Viedalm, Gp.1442, K.G. Pfitsch. R. Aukenthaler GmbH, Wiesen, Eisackstr.: Errichtung einer Box samt Überdachung,

Bp.514, K.G. Wiesen. Stuefer OHG: Abbruch und Wiederaufbau der Ex-Pizzeria Wipptal und Errichtung eines Wohnhauses, Bp.359, K.G. Wiesen. Waltraud Kahn, Wiesen, Angerweg 94: Sanierung des Wohnhauses, Bp.587, K.G. Wiesen. Alexa Volgger, Wiesen, Angerweg 94: Sanierung des Dachgeschosses mit Erweiterung, Bp.587, K.G. Wiesen. Hermann Gschnitzer, Flains: Erweiterung der Hofstelle mit Errichtung einer Erstwohnung und Autostellplätzen, Bp.83, Gp.437, K.G. Wiesen. Ratschings: Andreas Frötscher, Manfred Frötscher, Erika Gasteiger, Ridnaun, Gesennen 2: Abbruch und Wiederaufbau des Wohnhauses, Bp.331 und 51, Gp.2026/3, 2143 und 705/6, K.G. Ridnaun. Gemeinde Ratschings: Sanierung eines Teilstückes der Straße nach Gospeneid. Anton Fassnauer, Brigitta Holzner, Gasteig, Angerweg 29: Errichtung eines Wintergartens, Bp.432, K.G. Jaufental. Gemeinde Ratschings: Sanierung und Ausbau der Zufahrt zum Braunhofer in Außerrust, Bp.660, Gp.1692, 508 und 510, K.G. Jaufental. Gemeinde Ratschings: Neutrassierung der Zufahrtsstraße Dörfl in Jaufental, Gp.1185, K.G. Jaufental. Elisabeth und Marlene Heidegger, Innerrust: Abbruch und Wiederaufbau des Wohngebäudes, Bp.41, Gp.386/1 und 386/2, K.G. Jaufental. Nicolai Kahn, Sieglinde Kruselburger, Josef Anton Steckholzer, Patrick Steckholzer, Jaufental, St. Anton 15: Sanierung des Wohnhauses und Errichtung einer Holzhütte und von 2 überdachten Fahrradstellplätzen, Bp.301, K.G. Jaufental. Carolin Graus, Florian Profanter, Mareit, Kirchdorf 5: Sanierung und Erweiterung, Bp.232, K.G. Mareit. Manuel Graus, Johann-Friedrich Sparber, Tanja Sparber, Ridnaun, Kalchern: Errichtung einer lw. Garage mit darüberliegender Wohnung und Werkstatt, Bp.546, K.G. Ridnaun. Julia Ralser, Jaufental, Mittertal: Errichtung eines Wohngebäudes mit lw. Garage und lw. Lager sowie Verlegung der Hütte beim Greitwieserhof, Bp.247, Gp.713/2, K.G. Jaufental. Trinkwasserinteressentschaft Innerratschings: Erneuerung der Trink- und Löschwasserleitung von der Kirche bis zum Klotzhof, Gp.1854/1, K.G. Ratschings. Trinkwasserinteressentschaft Innerrust: Bau einer Trinkwasserleitung von der Brunnenquelle in Gospeneid bis zum Speicherbecken in Innerrust. Florian, Josef, Manuel und Simon Gschnitzer, Jaufental, St. Anton 39: Abbruch und Neubau des Wohnhauses mit Errichtung von Garagen und Autostellplätzen, Bp.279, 622 und 623, K.G. Jaufental. Sterzing: Barbara Albertini, Fabrizio Albertini, Hannes Plank, Sarah Steiner, Weg in die Vill: Abbruch Gebäude und Errichtung von 2 Wohngebäuden, Bp.54/1 und 54/2, K.G. Thuins. Roman Lechner, Tschöfs 88: Sanierung, Bp.169, K.G. Tschöfs. Weißes Kreuz Sterzing, St.-Margarethen-Straße 24: Errichtung eines Vordaches, Bp.560, K.G. Sterzing. Mirko Mair, Thuins 59: Sanierung, Bp.196, K.G. Thuins. Erica Ralser, Michael Werner Senn, Deutschhausstr.6: Abbruch und Wiederaufbau des Wohnhauses, Bp.288, K.G. Sterzing. Pizzeria Seidner GmbH, Ralsergasse 1: Erweiterung der Pizzeria, Bp.71, K.G. Sterzing. Alexander Volgger, Frundsbergstr.23: Sanierung und bauliche Umgestaltung, Bp.189/2, K.G. Sterzing. Calzedonia AG, Neustadt 24: Innenarbeiten und Anbringung von Leuchtschriften, Bp.117, K.G. Sterzing. Karl Frick, Gänsbacherstr.22: Sanierung des Keller- und Erdgeschosses, Bp.412, K.G. Sterzing. Hofer Rudolf GmbH, Karl-Riedmann-Platz 3: Sanierung, Bp.565, K.G. Sterzing. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it Erker 02/17

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STELLENANGEBOTE Der ASV Gossensaß sucht ab März einen Platzwart für den Sportplatz in Gossensaß (mähen, Linien einzeichnen, kleinere Reparaturarbeiten usw.). Nähere Informationen bei Markus Da Soghe im Gemeindeamt Brenner/Gos-

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sensaß; Tel. 0472 632369; E-Mail markus.brenner@ gvcc.net. Koch/Köchin und Arbeits-

kraft für verschiedene Tätigkeitsbereiche auf Schutzhütte in Ridnaun von Mitte Juni bis Anfang Oktober gesucht.

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Wipptaler Sumserin Iatz woll, ‘s näggschte Johr kimm i a ins Kino! Weil i bin iatz a Schauschpielerin. Wenn dös oft vielleicht nit derweil ghobb hobbit, ba den Filmdrahn zuezischaugn, isch sell gleich, noar segg es mi holt noar in Film drein selber. Uanfoch isch des nit giwesn, in den Film eichn zi kemmin. Do hott man zearscht amol zin a Muschterung giehn gemießt. Dert hobm noar de, de ban den Film zi schoffn hobm, uen va untn bis oubm ungschaugg; und sechn hobm se a giwellt, welle Gschtelle man ban giehn mocht. Und noar hobn se mi und nou a poor ginummin. Hott mi gor awie gfreit, dass i a nou zi eppas zi brauchn bin. Und a dicks Taschngeld soll’s noar a gebm, wienigschtns fir mi isch’s leicht dick genue giwesn. Iatz, wie des ogiloffn isch, isch jo gonz interessant giwesn. Lei ’s stundnweis Ummerstiehn hatt i woll bold nit derpockt. Weil zi worm isch’s in der Stott in Winter huire gewieß nit giwesn. Wos do iatz noar außerkimp, wundert mi woll selber. Ober schaugn weard des woll olle noar a fescht! Die Tage wearn bold a wieder awie länger, und noar hebb iberoll wieder de norrate Zeit un. Zin Glick schpinnen die Leit ba ins do nit asou as wie in ondre Orte, wou se schun seit November Fasching und Karneval feirn bis zin Umfolln. Und in den Erker drein isch a wiedr vi der Fosnocht die Rede. I bin olm teiflisch wundrig, und noar les i nit lei fir mein Stearnzoachn ’s Horoschkopp, na na. I les de olle, noar hon i’s gonze Johr eppas zi redn. Weil Lochn soll jo xund a nou sein.

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Romantik Hotel Stafler sucht ab Anfang April in Jahresstelle tüchtigen und motivierten Service-Commis (m/w). Unterkunft und Verpflegung vorhanden. Für Juli und August suchen wir ganztags Schülerin/Studentin für Kinderbetreuung für unseren Kinderclub. Tel 0472 771136, www.stafler.com. Nachhilfe in Fachrechnen für Tischlerlehrling, 3. Klasse, im Raum Sterzing gesucht. Tel. 349 2432358 (abends). Suche Putzfrau in Ratschings, 1 x wöchentlich (samstags oder sonntags). Tel. 338 4786734. Hirte für Galtviehalm am Brenner gesucht. Tel. 338 5678008. Schlosserei Rainer & Co OHG in Sterzing sucht Schlossergesellen bzw. Metallfacharbeiter für abwechslungsreiche Tätigkeit. Tel. 0472 765535, E-Mail rainer.ohg@ tin.it. Fleißige Bedienung gesucht, Sonntag Ruhetag. Restaurant Pizzeria Kolping. Tel. 0472 767592. Einheimische Haushaltshilfe, halbtägig in Wiesen gesucht. Tel. 0472 765558. STELLENGESUCHE Koch/ Pizzabäcker mit Erfahrung sucht Arbeit in Sterzing oder näherer Umgebung. Tel. 329 5975920. VERKAUF Sport Verkaufe neue Rossignol Ski, Länge 163 cm mit Bindung um 150 Euro. Tel. 340 1199290.

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REDAKTIONSSCHLUSS AM

15.02.2017


1917

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

07.02.1917

Kundmachung der k. k. Statthalterei für Tirol und Vorarlberg betreffend die Weinverteilung Zur Deckung des Bedarfes an Wein für die Heeresverwaltung und für die Zivilbevölkerung ist der gesamte Wein in Tirol und Vorarlberg angefordert worden. Die Weinverteilung wird nach folgenden Grundsätzen erfolgen: 1. Alle militärischen Stellen wenden sich ihres Bedarfes wegen an die Intendanz des k. u. k. Heeresgruppenkommandos. 2. Alle Gastwirte Tirols haben ihre Weinanforderungen mit der betreffenden Wirtschaftsgenossenschaft getroffen. Letzteres ist der Fall in Innsbruck, Schwaz, Kufstein, St. Johann, Sterzing, Bruneck, Lienz, Bozen, Meran und Trient. Gastwirte, die weder einem Abfindungsvereine, noch einer Wirtsgenossenschaft angehören, haben ihre Weinanforderung unter Bekanntgabe ihrer Abfindungssumme für die letzten 3 Jahre an die Weinübernahmsstelle des Landes Tirol in Bozen direkt zu richten. 3. Alle Privatparteien, einschließlich Klöster, Zivilspitäler, Pfarreien, Fabriks-, Handwerksund sonstige Unternehmungen haben ihren Bedarf bei der örtlich zuständigen Weinverschleißstelle anzusprechen. Die einzelne Bestellung darf nicht mehr als 130 Liter betragen. (…) 6. Meßweine sind nur im Wege der vorgesetzten kirchlichen Behörde und von dieser für alle ihre unterstehenden Priester gesammelt bei der Verschleißstelle in Bozen anzusprechen. Tischweine für Pfarreien zählen auf das Kontingent ihrer Gemeinde. (…) 8. Flaschenwein einschließlich Wermuthwein wird erst nach Deckung des Bedarfes der Heeresverwaltung freigegeben. 9. Das Abfüllen von nicht flaschenreifen Weinen ist verboten. 10. Die Ausfuhr von Wein außerhalb Tirols und Vorarlbergs ist nur mit Bewilligung der Weinübernahmsstelle des Landes Tirol gestattet. (…) 12. Der Handel mit Branntwein und Essig ist frei und bedürfen solche Sendungen keiner Transportbewilligung. 13. Die Verkaufspreise setzt die Weinüber-

nahmsstelle des Landes Tirol in Bozen für sich und ihre Verschleißstellen auf Grund der gesetzlichen Höchstpreise mit einem Zuschlag zur Deckung der auflaufenden Kosten fest. (Feldkircher Anzeiger)

die Geschichtsforschung zeichnete der Kaiser durch die Verleihung des Ordens der Eisernen Krone, des Titels und Charakters eines Hofrates, ferner des Leopoldordens und schließlich durch Ernennung zum Komtur des Franz-Josef-Ordens mit dem Sterne aus.

08.02.1917

Hofrat Professor Dr. Josef Hirn gestorben Am 7. Februar starb in Bregenz der Historiker Hofrat Dr. Josef Hirn, Universitätsprofessor i. R., im 69. Lebensjahre. Er war 1848 in Sterzing geboren. Seine Gymnasial- und Universitätsstudien machte er in Innsbruck. Die Lehrtätigkeit begann er an der Salzburger Realschule, kam dann an das Kremser Gymnasium und später an das Pädagogium in Innsbruck. Seit 1886 war er dann Hochschullehrer an der Innsbrucker Universität, an der er als Historiker und vaterländischer Geschichtsforscher von hervorragendem Namen bis 1914 wirkte. Seit diesem Jahre lebte er in Bregenz im Ruhestand. Nachdem er sich für die Geschichtsforschung als für seinen Lebensberuf entschieden hatte, widmete er sich mit ganz besonderer und ausgesprochener Vorliebe der Geschichte seines engeren Heimatlandes. Einzelne seiner Monographien haben sich allerdings auch sonst mit der Geschichte verschiedener Mitglieder des Hauses Habsburg beschäftigt, so mit Rudolf von Habsburg selbst und mit Rudolf II. In der Lebensgeschichte Rudolfs II. interessierten aber Hirn wieder besonders die Beziehungen des Kaisers zu Tirol und seine Bestrebungen, in den Alleinbesitz der Grafschaft zu gelangen. Das Hauptwerk Hirns ist erst im Jahre 1909 erschienen anläßlich der Centennarfeier der Erhebung Tirols im Jahre 1809. Seine Verdienste um

(Fremden-Blatt)

14.02.1917

Mareit, Freienfeld. Unerhörte Kälte Der Winter bringt uns heuer eine Merkwürdigkeit nach der anderen. Winter haben wir einen strengen; Schnee, daß kein Alter in Mareit soviel denkt, und eine große anhaltende Kälte. Vorhin die nie dagewesenen Schneemassen, und jetzt eine unerhörte Kälte. Am 30. Jänner hatten wir am Bahnhof in Freienfeld 21 Grad, am 31. Jänner 20 Grad, am 2. Februar 19 Grad, am 3. Februar 18 Grad, am 4. Februar 16 Grad, am 5. Februar 18 Grad unter Null, und, wohlgemerkt, sind das Reaumur-Grade, und nicht Celsius (Umrechnung: 21 Grad Reaumur x 1,25 = 26,25 Grad Celsius). Die Bäume waren mit Frost bedeckt, so dicht, wie wenn Neuschnee gefallen wäre. Freilich trägt der Eisack das Seinige zur Erhöhung der Kälte bei, so daß zu Stilfes und Trens meist ein sehr großer Unterschied ist. (Tiroler Volksbote)

27.02.1917

Ein- und Verkauf von Vieh im Bezirk Brixen Für das Gebiet der Gemeinden Mühlbach, Gossensaß, Sterzing, Brixen und Umgebung wurden zur Deckung des Fleischbedarfes dieser Gemeinden und ihrer Nachbargemeinden autorisierte Einkäufer ernannt und zwar: (…) für Gossensaß und Umgebung: Paul Pechlaner, Viehhändler in Gossensaß; für Sterzing und Umgebung: Paul Markart, Viehhändler in Thuins. (Brixener Chronik)

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