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Bevölkerungszuwachs deutlich eingebremst

Wanderungssaldo weiterhin positiv/ Geburten rückläufig/ Todesfälle nehmen zu/ Ausländeranteil erstmals über zehn Prozent

Zu Beginn dieses Jahres leben im Wipptal 20.877 Personen. Der positive Wanderungssaldo wird etwas eingebremst. Deutlich rückläufig ist im vergangenen Jahr im Bezirk die Geburtenrate, während die Todesfälle erheblich angestiegen sind. Die Zahl der Eheschließungen nimmt gegenüber dem Vorjahr wieder leicht zu. Einen weiterhin starken Zuzug gibt es von Bürgern aus dem Ausland. Er liegt im Wipptal nun bei 10,3 Prozent.

Bevölkerung wächst kaum

Die Bevölkerung im Wipptal ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen.

Zu Jahresbeginn 2023 lebten im Bezirk 20.877 Personen. Das sind 50 Personen mehr als im Jahr zuvor. Damit war die Bevölkerungszunahme gegenüber dem Vorjahr stark rückläufig (-104).

Seinen Niederschlag findet dieser Trend vor allem in Sterzing: Dort kam es als einziger Wipptaler Gemeinde zu einem Rückgang der Bevölkerung (-38), während die Einwohnerzahlen in der Gemeinde Freienfeld stagnierten. In allen anderen Wipptaler Gemeinden stieg die Bevölkerung an, allerdings weniger stark als bisher. Bis auf die Gemeinde

Pfitsch, wo es zu einem vermehrten Binnenzuzug kam, ist dieses Wachstum in allen Gemeinden zu einem wesentlichen Teil auf den Zuzug ausländischer Bürger zurückzuführen. Das stärkste Bevölkerungswachstum gab es in der Gemeinde Brenner (+28), aber auch in Franzensfete nahm die Bevölkerung ein weiteres Jahr in Folge deutlich zu (+24). Eingebremst gegenüber 2021 wurde es hingegen in der Gemeinde Ratschings (+17).

Von den 20.877 zu Jahresbeginn ansässigen Wipptalern sind 10.604 Männer (+12) und

24 Mädchen und 24 Buben zur Welt gekommen

10.273 Frauen (+38). Ist der Geschlechteranteil in Franzensfeste und Pfitsch ausgewogen, gibt es in den Gemeinden Brenner, Freienfeld und Ratschings deutlich mehr Männer als Frauen. Allein in Sterzing leben mehr Frauen als Männer.

Zurückzuführen ist der weiterhin leichte Bevölkerungsanstieg im Wipptal auf einen zwar eingebremsten, aber weiterhin positiven Wanderungssaldo bzw. den anhaltenden Zuzug ausländischer Mitbürger. Die Geburtenrate sank hingegen drastisch, während die Todesfälle deutlich zugenommen haben.

Geburtenrückgang

Das Wipptal verzeichnete im vergangenen Jahr einen drasti-

Geburten 2022 ben – das sind 48 weniger als im Vorjahr – sind 2022 zur Welt gekommen. Auffallend stark (-46) waren die rückläufigen Geburtenzahlen bei den Buben.

100 Jahre: Josef Gschließer ist der älteste Wipptaler.

Die Geburt enrate ist im Wipptal im vergangenen Jahr drastisch zurückgegangen.

GemeindeMädchenBubengesamt ±2021

Brenner131427+1

Franzensfeste 549-8

Freienfeld61319-13

Pfitsch 171835 ±0

Ratschings242448-10

Sterzing382462-18

Wipptal10397200-48 schen Geburtenrückgang: Nur noch 103 Mädchen und 97 Bu-

Die stärksten Geburtenrückgänge gab es in Sterzing (-18), Freienfeld (-13) und Ratschings (-10). Dort erblickten übrigens mit jeweils 24 genau gleich viele Mädchen wie Buben das Licht der Welt. In der Gemeinde Pfitsch gab es mit 35 Geburten gleich viele wie 2021. Allein in der Gemeinde Brenner wurde ein Erdenbürger mehr geboren als im Vorjahr.

Während es in den Gemeinden Brenner und Franzensfeste keine Mehrfachnennungen bei den Neugeborenen gab, scheinen derzeit in Freienfeld Anna und Frederik sowie in Pfitsch Max besonders beliebt zu sein. Hanna, Marie, Emil, Jakob und Jonas sowie Sophie und Enea führen die Namenslisten in den Gemeinden Ratschings und Sterzing an.

212 Todesfälle

Übersteigen die Todesfälle die Geburten, spricht man von einem Geburtendefizit. Dazu kam es im vergangenen Jahr erstmals seit vielen Jahren im Wipptal: 212 Todesfällen (+35) standen nur noch 200 Geburten (-48) gegenüber. Blickt man auf

Geburten stark rückläufig

28,9 Prozent: Südtirolweit höchster Ausländeranteil die vergangenen Jahre zurück, konnte nahezu alljährlich ein mitunter auch deutlicher Geburtenüberschuss festgestellt werden. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob der letztjährige Trend weiter anhält.

Einen merklichen Anstieg an Todesfällen (+19) gab es im vergangenen Jahr vor allem in Sterzing zu beklagen. In Pfitsch und Ratschings blieb die Sterblichkeitsrate gegenüber 2021 hingegen nahezu unverändert.

Jeweils fünf Personen mehr als im Vorjahr sind in den Gemeinden Brenner, Franzensfeste und Freienfeld verstorben.

Wanderungssaldo bleibt positiv

Auch im vergangenen Jahr gibt es im Wipptal mehr Zu- als Abwanderungen. Allerdings hat sich der positive Wanderungssaldo gegenüber 2021 etwas eingebremst (-27). Auf 968 Zuwanderungen (+84) kommen

Wanderungssaldo 2022

ort erstmals seit vielen Jahren negativ.

2.156 Ausländer

Die Bevölkerung im Wipptal wird bunter: Ein weiteres Jahr in Folge gab es hier im vergangenen Jahr einen vermehrten Zuzug von Bürgern mit Migrationshintergrund. Zu Jahresbeginn leben im Bezirk 2.156 Bürger ausländischer Herkunft, davon 1.553 Nicht-EU-Bürger und 603 EU-Bürger. Während die Anzahl

Bürgern (+112) ein weiteres Jahr in Folge deutlich an. Zu Beginn dieses Jahres liegt der Anteil von ausländischen Bürgern im Wipptal erstmals bei über zehn Prozent. In Franzensfeste haben inzwischen 28,9 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Damit hat die südlichste Wipptaler Gemeinde den südtirolweit höchsten Ausländeranteil. Auch in der Gemeinde Brenner ist der Ausländeranteil weiter gestiegen und liegt nun bei 17,4

Pfitsch und Freienfeld änderte sich die Bevölkerungszusammensetzung hingegen kaum.

96 Trauungen

96 Brautpaare, fünf mehr als 2021, gaben sich im vergangenen Jahr im Wipptal das JaWort. 68 Paare schlossen die Ehe am Standesamt (-1), 28 (+6) traten vor den Traualtar. Während es in der Gemeinde Sterzing wieder mehr (+8) Eheschließungen gab, waren diese in der Gemeinde Ratschings rückläufig (-8).

100 Jahre mit 886 auch deutlich mehr Abwanderungen (+111). Den positivsten Wanderungssaldo verzeichnet im vergangenen Jahr die Gemeinde Pfitsch (+31). Aber auch in den Gemeinden Franzensfeste (+24) und Brenner (+20) gibt es durch den Zuzug ausländischer Mitbürger deutlich mehr Zu- als Abwanderungen. Einzig in der Gemeinde Sterzing überwogen die Abwanderungen die Zuwanderungen (-13). Damit war der Wanderungssaldo im Wipptaler Haupt- der EU-Bürger 2022 sogar etwas rückläufig war (-11), stieg die Zuwanderung von Nicht-EU-

Eheschließungen 2022

Prozent. Angestiegen ist er auch in Ratschings und Sterzing, wo er nun bei 12 Prozent liegt. In

Älteste Gemeindebürger (Stand 31.12.2022)

BRENNER

Anna Mader (2.11.1928)

Josef Volgger (18.3.1925)

FRANZENSFESTE

Anna Lucca (6.3.1923)

Salvatore Russo (2.3.1930)

FREIENFELD

Josefa Bacher (19.4.1928)

Johann Wieser (16.5.1927)

PFITSCH

Rosa Rainer (11.7.1924)

Annunziato Poto (25.3.1925)

RATSCHINGS

Elsa Priller (27.4.1925)

Max Hofer (9.1.1927)

STERZING

Liliana Dallo Specchio (28.1.1925)

Josef Gschließer (27.1.1923)

Josef Gschließer ist mit 100 Jahren der älteste Bürger im Wipptal. Der Sterzinger wurde am 27. Jänner 1923 geboren. 100 Jahre alt wird im nächsten Monat auch Anna Lucca aus Franzensfeste; sie erblickte am 6. März 1923 das Licht der Welt.

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