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StoffwindelnTop oder Flop?

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WONNEPROPPEN

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Wer Kinder hat, kann ein Lied davon sin gen: Windeln, Windeln, Windeln. Sie liegen nicht nur für die ersten Jahre des Sprösslings schwer auf der Brieftasche, sie produzieren haufenweise volle Müllsäcke, riechen unangenehm und sind oft verantwortlich für wunde Babyhintern. Dabei gibt es eine effektive, preisgünstige und umweltschonende Alternative: Stoffwindeln. „Igitt“, „total unhygienisch“ oder „eklig“ sind oftmals erste Gedanken. Wer hier aber auf einen großen weißen Lappen denkt, wie wir ihn vom Jesuskind kennen, ist wohl auch nicht mehr ganz up to date. Die Stoffwindelindustrie hat sich in den letzten Jahren und Jahrzenten stark entwickelt, denn die Nachfrage dafür ist durch das gesteigerte Bewusstsein für Nachhaltigkeit maßgeblich gestiegen. Mittlerweile gibt es Stoffwindeln in allen Formen und Farben, aus verschiedenen Materialien und mit unterschiedlichen Systemen.

Stoffwindelsysteme und Material

Stoffwindeln bestehen aus den unterschiedlichsten Materialien von Baumwolle über Polyester bis hin zu Bambus und

Hanf ist letzthin alles zu finden. Die Stoffwindelsysteme sind ebenfalls vielseitig, es gibt mitwachsende One-Size-Windeln mit anpassbaren Elementen oder Größen für die verschiedenen Altersgruppen, wie wir sie auch von den Einwegwindeln kennen. Stoffwindeln bestehen im Prinzip aus drei Teilen: Überhose, Windelhöschen und Einlage. Ob alle Teile zusammenhängen oder die Windel aus zwei bis drei Einzelteilen besteht, ist von Hersteller zu Hersteller verschieden und hat seine Vor- und Nachteile. Welches System das Richtige ist, muss schließlich jeder selbst entscheiden und kann individuell auf alle Bedürfnisse angepasst werden.

Stoffwindeln aus hygienischer Sicht

Eines gemeinsam haben aber alle Stoffwindeln: die Pflege. Diese ist das A und O für die Langlebigkeit, Funktionalität und vor allem die Hygiene. Stoffwindeln sollten immer mit einem Vollwaschmittel, am besten in Pulverform, gewaschen werden, da Flüssigwaschmittel keine Sauerstoffbleiche enthalten. Diese sorgt dafür, dass Bakterien und Keime restlos entfernt wer- den und ist im Gegensatz zu Chlorbleiche nicht umweltschädlich. Die meisten Stoffwindeln können je nach Material bei 60°, einige sogar bei nur 40° gewaschen werden. Anschließend müssen die Windeln oder dazugehörige Einlagen unbedingt gut durchtrocknen, ansonsten können Schimmel oder Stockflecken entstehen und sie beginnen zu müffeln oder gar richtig zu stinken. Stoffwindeln sind also alles andere als unhygienisch; da sie im Gegensatz zu Einwegwindeln nicht über einen längeren Zeitraum gelagert werden, produzieren sie sogar weniger unangenehme Gerüche.

Stoffwindeln aus ökologischer Sicht

Ein gängiges Argument gegen den Gebrauch von Stoffwindeln ist das Waschen. Dieses verbraucht natürlich neben Strom auch Wasser. Allerdings müssen Stoffwindeln bei richtiger Lagerung erst jeden zweiten bis dritten Tag gereinigt werden und zu diesem Zeitpunkt wird in größeren Familienhaushalten meistens ohnehin gewaschen. Ansonsten können einfach Handtücher, Geschirrtücher oder Bettlaken mit in die Maschine und die Trommel ist voll. Wer auf den Trockner verzichtet und die Windeln einfach an die frische Luft hängt, spart zusätzlich Energie. Stoffwindeln sind auch in punkto Müll eindeutig die bessere Variante. 5.000 bis 6.000 Windelladungen produziert ein Kind im Laufe seiner ersten drei Lebensjahre – das sind etwa 72 herkömmliche Restmüllsäcke. Bei Mehrwegwindeln hingegen reichen 30 bis 50 Stück – je nach System und Kind manchmal auch weniger. Außerdem können sie bei richtiger Pflege auch an Geschwisterkindern angewendet oder anderweitig weitergegeben werden.

Stoffwindeln aus ökonomischer Sicht

Ein großer Pluspunkt bei Stoffwindeln ist natürlich die Ersparnis. Wer mit Einwegwindeln wickelt, zahlt zwischen 1.000 und 2.000 Euro pro Kind, etwaige Entsorgungskosten ausgeschlossen. Stoffwindeln haben zwar oft hohe Anschaffungskosten, diese sind dafür aber einmalig – richtige Pflege vorausgesetzt.

Im Hinblick auf Stoffwindeln sollten keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, denn die meisten Bedenken können durch richtige Information schnell und einfach ausgeräumt werden. Ob es sich nun mit Einweg- oder Stoffwindeln besser wickelt oder ob ein gesunder Mix aus beidem der richtige Weg ist, müssen Mama und Papa ganz für sich entscheiden.

Nadine Brunner

Wipptaler Wonneproppen

Wir sche11ken Ihrem Kind ein Startkapit.al von 50 Euro für den Raiffeisen Offenen Pensionsfonds. R ostro per ndo

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