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Dekan Christoph Schweigl im Priesterrat
from ERKER 02 2023
by Der Erker
In der Diözese Bozen-Brixen arbeiten derzeit 213 Diözesan- und Ordenspriester in
Fahrweg zum Marien-Heiligtum Waldrast führte. Unterwegs erzählte ich von der Entstehung des Wipptales sowie von seinen Dorf- und Marktgemeinden, die wie Tirol nach dem Ersten Weltkrieg 1919 durch die Brennergrenze geteilt wurden, und über die Entstehung des Wallfahrtsortes von der Auffindung des Marienbildes 1407 bis zur Rückkehr der Serviten 1945, nachdem das Kloster 1785 und 1941 aufgrund der damaligen politischen Lage zweimal geschlossen worden war. Von der neunten Station bis zum Kloster wollten die geistlichen Herren zu Fuß gehen. Dort empfingen uns drei Patres und einige Pilger, die von unserem Kommen erfahren hatten. In der Marienkirche beteten wir eine Weile mit dem geistlichen Betreuer des Wallfahrtsortes P. Peter. Nachher luden uns die Patres zum Mittagessen mit Leberknödelsuppe und Tafelspitz ein. Während des Essens kamen nach und nach die Pfarrherren von Steinach, Matrei und Mieders im Stubai zum Kloster, da sie kurz vorher von der Anwesenheit des Kardinals erfahren hatten. Nach der Mittagsrast besuchten wir das Jagd- und Fischereimuseum in Mareit und wurden am späten Nachmittag vom damaligen Bürgermeister Thomas Egger im Rathaus von Sterzing empfangen. Dann kehrten die hohen Geistlichen nach Brixen zurück. Man kann sich mein Erstaunen vorstellen, als ich am 19. April 2005 im Abend-Fernsehen erfuhr: „Habemus Papam, Josef Ratzinger.“
Günther
Ennemoser
mium des Bischofs. Dieser unterstützt den Bischof bei der Leitung der Diözese und behandelt in erster Linie Fragen, die das Leben und den Dienst der Priester betreffen.
Vorsitzender des Priesterrates ist Diözesanbischof Ivo Muser. Bei der konstituierenden Sitzung wurde Don Mario Gretter als Moderator bestätigt, sein Stellvertreter ist Fabian Tirler. Dem Ausschuss gehören zudem Christoph Schweigl, Christoph Wiesler, Toni Fiung, Josef Augsten und Konrad Gasser an.
In der ersten Sitzung der neuen Arbeitsperiode hat der Priesterrat auch seine Arbeitsschwerpunkte festgelegt. Die Priester wollen sich u. a. mit der Rolle des Priesters in der heutigen Zeit, der Zusammenarbeit mit den Ständigen Diakonen, der Unterstützung der älteren Priester und der Anpassung der Priesterausbildung an die veränderten Rahmenbedingungen auseinandersetzen.
Evelin Aster aus Sterzing, Akademikerin, ehemalige Direktorin der Mittelpunktbibliothek Sterzing (1991 – 2018)
Erker: Frau Aster, wie geht es Ihnen?
Evelin Aster: Danke, ich bin zufrieden. Obwohl ich pensioniert bin, habe ich immer genügend zu tun.
Ich gehe jeden Tag mindestens 20 Minuten spazieren, u. a. am Roßkopf, in Ridnaun und am Bachdamm. Bergtouren schaffe ich leider aus gesundheitlichen Gründen keine mehr. Seit meiner Jugendzeit habe ich die Welt bereist. Seit Corona bereise ich hauptsächlich Italien, und zwar vorwiegend mit dem Zug. Zudem liebe ich klassische Musik. Da in Sterzing kaum Orchesteraufführungen oder Ballette angeboten werden, fahre ich nach Bozen. Ich lese auch viel, vor allem Zeitschriften und Sachbücher.
Sie sind auch leidenschaftliche Sammlerin. Schon als Teenager habe ich Briefpapier gesammelt. Mittlerweile sind es 2.700 verschiedene Stücke, alle nach Themen sortiert. Ich schreibe auch sehr gerne mit Füllfe der und versende Ansichtskarten oder Briefe, frankiert mit Sonderbriefmarken. Meine Freunde und Bekannten, u. a. in Amerika, wo ich zwei Jahre lang als Forschungsassisten tin an der Universität von Albany gearbeitet habe, freuen sich jedes Mal über Papierpost aus Europa.
Sie haben auch an einem Kräuterbuch mitgearbeitet. Wie sind Sie dazu gekommen?
Ich wurde gefragt, ob ich ein Rezept beitragen könnte. Von meiner Oma und meiner Mutter hatte ich gelernt, welche Kräuter sich u. a. für Tee eignen. Sie werden aber nur zum Eigenbedarf gesammelt und verwertet.
Vermissen Sie Ihre Arbeit in der Bibliothek?
Nein. Ich hatte lange überlegt, ob ich vom Landesamt für Bibliothekswesen und Landesfilmstelle in Bozen nach Sterzing wechseln soll, da ich der Meinung war und immer noch bin, dass der eigene Besen daheim am schlechtesten kehrt. Aber es hat mich gereizt, von Null auf eine öffentliche Mittelpunktbibliothek aufzubauen, die von den deutschen und italienischen Landesämtern aus politischen Gründen gewünscht war. Vorher gab es in einem kleinen Raum des Kolpinghauses nur eine von Hilda Grasl ehrenamtlich geführte Leihstelle, die aber auch schon geschlossen war.
Mein Verhältnis zur Sterzinger Gemeinde war nie gut. Mittlerweile ist vieles umstrukturiert worden und die Bibliothek kann in etwa so geführt werden, wie ich es zu meiner Zeit gewünscht hätte. Mein Schwerpunkt war allerdings die Freizeit der Erwachsenen, jetzt sind es primär die Kinder
Interview: rb