Erker 03 2018

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Erker

Jahrgang 30 - März 2018

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Dr. Josef Frötscher spricht

Klartext

POLITIK I Münchner Verkehrsgipfel – und jetzt? KULTUR I „Anderssein“: 33. Sterzinger Osterspiele SPORT I Wipptaler Olympiateilnehmer im Überblick


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Editorial

18 Kampf um Rom Über das Krankenhaus Sterzing wird viel geredet und geschrieben. Einen Einblick hinter die Kulissen – von der täglichen Routine über Auseinandersetzungen ums Budget bis hin zu den Stellenbesetzungen – gibt Dr. Josef Frötscher, der bis 2013 als Primar an der Inneren Medizin in Sterzing tätig war.

Inhalt Politik

5 Interreg: Drei Projekte genehmigt 10 Hans Heiss: „Gefahr der Spaltung droht“ 18 Titelgeschichte: Dr. Josef Frötscher spricht Klartext 22 Gemeinde Ratschings: Grundablöse für Biathlonzentrum 24 Verkehr: Der Münchner Gipfel und die Folgen

Wirtschaft

14 Nahverkehr: Chaotische Zustände 16 BBT: Zwei neue Baustellen in Franzensfeste 26 Landwirtschaft: „Heile-Welt-Image“ versus Realität

Gesellschaft

6 Stadtpolizei Sterzing: Strafmandate halbiert 28 Fritz Mayrhans erzählt aus seinem bewegten Leben 34 Fasching: Närrischer Sonntag in Sterzing 37 Promemoria-Auschwitz: Das Reisetagebuch

Kultur 38 41 42 46 50

Mit Fotograf Benjamin Salzburger im Gespräch Das Wipptal in historischen Bildern: Die ADERSt in Sterzing „Anderssein“ – 33. Sterzinger Osterspiele Wipps im Porträt: Unantastbar Sterzinger Ehrenzeichen-Träger: Hans Saxl

55 57 58 60

Pagine italiane Vertice Monaco Progetti Interreg Garibaldi Feuerstein Skiraid

Sport 62 63 66 68 73

Skibergsteigerin Birgit Stuffer im Porträt Skibergsteigen: 2. Feuerstein Skiraid in Pflersch Sportgeschichte: Wipptaler Olympioniken Eishockey: Broncos mit ungewisser Zukunft? Fußball: Anpfiff zum Angriff

Erker-Extra

74 Mode & Kosmetik 82 Urlaub

Rubriken

4 Leserbriefe 8 Im Blickpunkt 14 Laut § 32 Aus der Seelsorgeeinheit 48 Woher stammt der Name? 86 Gesundheit 88 Leute 88 Sumserin 89 Rezept 90 Unterhaltung 92 Jahrestage 98 Veranstaltungen 100 Kleinanzeiger 102 Impressum 102 Gemeinden 103 Vor 100 Jahren

Liebe Leserin, lieber Leser, die Wipptaler sind stolz auf ihr Krankenhaus. Zu Recht! Vom Aufbau bis hin zur Ausbildung von Jungärzten war es eine Vorzeigeinstitution. Und jetzt? Scheint dies nicht mehr der Fall zu sein. Doch was sind die Hintergründe dieses schleichenden Niederganges? Im Interview mit dem Erker spricht Dr. Josef Frötscher, Primar a. D. an der Inneren Medizin in Sterzing, über politische und verwaltungstechnische Fehlentscheidungen, die zu der derzeitigen Situation geführt haben. Ein weiteres zentrales Thema dieser Ausgabe ist die Diskussion rund um den Doppelpass. Soziologe Max Haller teilt uns „Im Blickpunkt“ seine Ansichten dazu mit und auch im Gespräch mit dem Grünen-Politiker Hans Heiss wird klar, dass man dem geschenkten Gaul doch etwas näher ins Maul schauen sollte. So wie jedes Jahr stellen wir das Programm zu den Sterzinger Osterspielen vor. Für Bach-Liebhaber gibt es heuer ein besonderes Zuckerl: die „Goldberg-Variationen“, interpretiert von Christian Waldner. In unserer Reihe über Bands und Musikgruppen im Wipptal stellen wir die Band Unantastbar vor. Im Sportteil wird die Italienmeisterin im Skibergsteigen und ausgewiesene Alpinallrounderin Birgit Stuffer porträtiert. Tacheles redet Broncos-Präsident Simone Bressan über die Zukunft seines Vereins. Die Erkenntnis daraus lässt sich wohl auf alle Vereine, Institutionen und sogar Firmen übertragen. Sie wachsen und fallen mit dem Engagement ihrer Mitglieder und Mitarbeiter. Nur wenn alle zusammenarbeiten, gibt es auch eine gemeinsame Zukunft.

Redakteurin

Nächster Redaktionsschluss:

15.03.2018

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Leserbriefe

Strisce pedonali e marciapiedi „col salto”

Sull’Erker di gennaio ho trovato molto interessante l‘articolo a pag. 76 a firma „ap“: Strisce pedonali e marciapiedi „col salto“. Vorrei approfittare dell’argomento aperto da Alberto Perini e segnalare un‘altra situazione secondo me molto critica per chi è costretto a muoversi con l‘ausilio di carrello deambulatore: il tratto di strada pedonale di fronte all‘albergo Zum Engel che dalle strisce pedonali davanti all‘ingresso del cimitero e della chiesa parrocchiale sale all‘ingresso del cimitero alto (vedi foto) è quasi sempre occupato da auto in sosta; questo costringe il pedone a camminare in mezzo alla strada. E la successiva salita/discesa è troppo ripida per chi si muove con il carrello. Grazie per l‘attenzione. B.C., Vipiteno

Hintere Gasse = Hundeklo? Schon vor Jahren hat die Gemeinde Pfitsch mit viel Geld in ganz Wiesen Spender für die Entsorgung der Hinterlassenschaften von Hunden aufgestellt. Es gibt aber immer noch jede Menge Zeitgenossen, denen das herzlich egal ist und die den Dreck ihrer Vierbeiner einfach liegen lassen. Die Hintere Gasse scheint ein be-

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sonderer Hotspot dafür zu sein. Der neueste Clou ist, ihre Köter auch noch in den Hauseingang anderer Leute sch... zu lassen (siehe Foto). Für sachdienliche Hinweise, wer hier glaubt sich al-

les erlauben zu können, bin ich dankbar. Wird umgehend angezeigt (leider). Denn die Hoffnung, dass der Hausverstand (oder die Bildung?) zu einer Verbesserung der Lage führt, ist leider gering. Dietmar Bacher, Wiesen

Lösung für Dr.-Sebastian-Baumgartner-Straße Wann findet die Gemeinde Sterzing endlich eine günstige Lösung für die Dr.-Sebastian-Baumgartner-Straße (ex Eduard-Ploner-Straße)? Diese Straße ist mit Gegenverkehr und nur für Anrainer ausgeschildert. Wenn man dies genauer beobachtet, trifft dies auf keinen Fall zu, denn hier fährt jeder durch, der von der Kitzbühler- bzw. Lahnstraße kommt. Jene Touristen und Einheimische, die sich an die Verkehrszeichen halten und sich in Sterzing nicht auskennen, werden von der Sterzinger Nordeinfahrt um die Stadt herumgeleitet, da diese über Thuins auf die Jaufenstraße führt.

Auf einen vor einigen Jahren von mir gemachten Vorschlag, die damalige Eduard-Ploner-Straße als Einbahnstraße im Sinne eines Kreisverkehrs – Frundsberg-Lahn-Plonerstraße (von Einfahrt Pension „Schneider“ bis Ende Kurve Siller-Volggerhaus) zu regeln, womit auch die Nordeinfahrt Sterzing einen Sinn machen würde, bekam ich die Auskunft, dass die Straße viel zu eng sei und man für einen Fußgängerweg keinen Platz habe. Ich frage mich, wo da die Logik ist: Für einen Fußgängerweg ist kein Platz, aber für zwei Autos (Gegenverkehr) und Fußgänger sollte dies möglich sein. Im Winter, oft braucht nicht einmal viel Schnee, ist gerade genügend Platz für ein Auto; Fußgänger und Autofahrer müssen stehenbleiben und zusehen, wie man sich gegenseitig ausstellen kann. Aber auch im Sommer ist es nicht recht viel besser. Speziell auf dem letzten Abschnitt Siller-Volggerhaus Richtung „Alex Pub“ hat gerade mal ein PKW Platz und es bestehen die gleichen Probleme wie im Winter auf der gesamten Dr.-Sebastian-Baumgartner-Straße. Wenn der City-Bus unterwegs ist, muss sogar ein Fußgänger ausweichen. Besonders schlimm ist es zu Schul- und Kindergartenzeiten, da ein Großteil der Eltern die Kinder mit dem Auto dorthin bringt und es nicht nur in der Baumgartner-Straße, sondern auch in der

Lahnstraße vor dem Schuleingang zu Problemen kommt. Momentan besteht dieses Problem bei der Schule zwar nicht, da dort gebaut wird – aber was ist nachher? Günther Wieland, Sterzing

Hilfe für Schmetterlingskind Das Restaurant Pizzeria „Europa“ in Gossensaß hat am 24. Dezember eine Feier mit Aperitif für einen guten Zweck abgehalten. Der Erlös von 1.000 Euro, gespendet von Familie Gamper, kam einem Schmetterlingskind in Stilfs im Vinschgau zugute, das sich damit ein Jahr lang alle notwendigen Salben kaufen kann. Ein besonderer Dank ergeht an alle Freunde der Familie und an die Kinder aus Pflersch, welche die Feier musikalisch gestaltet haben. Familie Gamper, Restaurant Pizzeria „Europa“, Gossensaß

Grazie Ringrazio la Croce Bianca di Vipiteno per la disponibilità, la puntualità, la pazienza e il grande aiuto prestatomi negli „ultimi“ 5 anni. Daniele Boneccher

TED ERGEBNIS FEBRUAR Gehen Sie am 4. März zur Wahl?

DIE MÄRZ-FRAGE Sind Sie für eine Abschaffung der Sommerzeit?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!


Drei Interreg-Projekte genehmigt Nach einem Jahr intensiver Planung konnte der Interreg-Rat Wipptal im Herbst 2016 mit der konkreten Vorbereitung und Umsetzung von gemeinsamen Projekten im Rahmen des Interreg-Programmes Italien-Österreich beginnen. Drei Förderprojekte wurden bereits genehmigt. Im Rahmen von über zehn Arbeitsgruppentreffen zu unterschiedlichen Themen wurden Ideen ausgetauscht und gemeinsame Initia-

tiven und Projekte besprochen. Die Themenbereiche reichten dabei von der Aufwertung des Naturraums über Grenzwanderwege und Mountainbike-Routen bis hin zu kulturellen Initiativen in beiden beteiligten Bezirken. Das Ergebnis dieser arbeitsintensiven Treffen sind drei Förderprojekte mit einem Gesamtvolumen von

knapp 300.000 Euro. Investiert werden soll in die Fortsetzung der Initiativen entlang der „Alten Brennerpass-Straße“, die Aufwertung bzw. Verbesserung von Grenzwanderwegen und die Realisierung einer Mountainbike-Route rund um den Brennerpass. Diese Projekte befinden sich zurzeit in Umsetzung und werden voraussichtlich innerhalb des nächsten Jahres abgeschlossen. Zusätzlich ist die Bezirksgemeinschaft Wipptal am Interreg-Projekt „EUMINT“ beteiligt. Im März 2018 sollen bereits die nächsten Projekte beschlossen werden, wobei ausschließlich grenzüberschreitende Initiativen in den Bereichen Landund Forstwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft, Naturraum, Verkehr und öffentliche Mobilität, Kunst und Kultur, Jugend und Bildung, Soziales und Gesundheit, Gemeinden und öffentliche Verwaltung in allen Gemeinden des Wipptales, sowohl in Nord- als auch Südtirol, umgesetzt werden können.

FUGGERROPPE

In Pyeongchang hobn die Südtiroler Biathletn zwoamol Edlmetall gschürft und sein zi sportlichn Ehrn kemmen.


Aktuell

WIPPTAL

Wirtschaftsmotor Tourismus

1.310 Unternehmen gab es im Jahr 2015 im Wipptal. Dies geht aus einer jüngst veröffentlichten ASTAT-Studie hervor. 190 davon entfallen auf das produzierende Gewerbe im engeren Sinn, 121 auf das Baugewerbe und 628 auf den Sektor Handel, Transporte und Gastgewerbe. 371 Betriebe listet das Statistikinstitut unter „andere Dienstleistungen“ auf. In den Betrieben wurden insgesamt 6.417 Personen beschäftigt, davon 1.775 im produzierenden Gewerbe, 966 im Baugewerbe, 2.741 im Bereich Handel, Transporte und Gastgewerbe, 936 in „anderen Dienstleistungen“. Die meisten Beschäftigte zählte vor zwei Jahren mit 1.576 Personen der Beherbergungs- und Gastronomiebereich. Damit arbeitet jeder vierte Angestellte von Privatunternehmen im Hotellerie- und Gastronomiesektor. WIPPTAL

Vier Konkursverfahren Im Bezirk Wipptal wurden im vergangenen Jahr vier Konkursverfahren und damit gleich viele wie 2016 eröffnet. Trotz der absolut geringen Anzahl ist dies im Verhältnis zu den ansässigen Unternehmen landesweit die höchste Rate. Südtirolweit wurden 59 Konkurse angemeldet.

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Strafmandate der Stadtpolizei halbiert

Im Vergleich zu 2016 – einem Rekordjahr für die Stadtpolizei – halbiert hat sich die Zahl der Strafmandate, welche die Stadtpolizei von Sterzing im vergangenen Jahr ausgestellt hat. Die Zahl der Mandate ging von 2.524 auf 1.282 zurück. Absoluter Spitzenreiter war mit 642 Strafzetteln das Parken ohne Parkschein, dicht gefolgt von Parken im Park- oder Halteverbot (328 Verstöße). 97 Mal war der Parkschein verfallen, 62 Fahrzeuge wurden in verkehrsberuhigten Zonen vorgefunden. 43 Fahrzeuge waren unerlaubterweise auf einem Auf- und Abladeplatz abgestellt. 41 Fahrzeuge waren auf einem Gehsteig geparkt, 20 wurden ohne Parkscheibe bzw. mit abgelaufenem Parkschein erwischt. Geahndet wurden auch elf Falschparker auf Invaliden-, Taxi- oder Busparkplätzen. Der Rückgang der Strafmandate ist vor allem auf die neue Parkregelung am Untertorplatz und am Wipptal-Parkplatz zurückzuführen. Die Arbeit der Stadtpolizei besteht jedoch nicht nur aus dem Ausstellen von Strafmandaten. Sie stellte u. a. 625 Durchfahrtsgenehmigungen für die Fuß-

gängerzone sowie 250 Dauergenehmigungen für die Fußgängerzone aus. Ihr oblag auch die Kontrolle und Organisation der zwölf Monatsmärkte. Im Fundbüro, für das ebenfalls die Stadtpolizei zuständig ist, wurden 57 Fundgegenstände abgegeben. Insgesamt wurden 310 Bürostunden für das Publikum geleistet. bar VERSTÖSSE GEGEN DIE STRASSENVERKEHRSORDNUNG 2017 Parken ohne Parkschein

642

Parken im Halte- oder Parkverbot

328

Parken mit verfallenem Parkschein

97

Parken in verkehrsberuhigter Zone

62

Parken auf einem Auf- und Abladeparkplatz

43

Parken auf dem Gehsteig

41

Parken ohne Parkscheibe bzw. mit Zeitüberschreitung

20

Parken auf Invaliden-, Taxi- oder Busparkplätzen

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Straßenpolizei Sterzing zieht 507 Führerscheine ein Auf der A22 zwischen Brenner und Auer versieht die Straßenpolizei Sterzing mit 48 Beamten, davon zwei Frauen, ihren Dienst. 2017 wurden mehr als 500 Führerscheine eingezogen. Wie Peter Mock, stellvertretender Kommandant der Straßenpolizei Sterzing, auf Anfrage des Erker mitteilte, wurden im Jahr 2017 3.252 Streifendienste versehen. Dabei wurden 24.844 Personen und 22.762 Fahrzeuge kontrolliert. Bei 15.698 Lenkern wurden Alkoholkontrollen durchgeführt. 507 Führerscheine und 110 Fahrzeugscheine wurden eingezogen, 724 Fahrzeuge wurden beschlagnahmt. Insgesamt wurden nicht

weniger als 14.409 Punkte abgezogen. 552-mal wurden die Beamten der Straßenpolizei zu Hilfestellungen gerufen, 107-mal zu Unfällen; bei 54 Unfällen wurden Personen verletzt, bei 53 Unfällen kam es zu Sachschäden; es gab im vergangenen Jahr keinen Unfall mit Todesfolge. Versehen wurden auch 338 Streifendienste mit kriminalpolizeilichen Aufgaben. Dabei wurden 133 Akten zur Strafverfolgung angelegt, 56 Personen wurden angezeigt. Zwei Personen wurden verhaftet, sichergestellt wurden ein gestohlenes Fahrzeug sowie 13 gestohlene Führerscheine. Beschlagnahmt wurden auch 67 kg Haschisch. bar


Aktuell

Wiesen

Konstituierung des SVP-Ortsausschusses Bereits im vergangenen Jahr wurde der SVP-Ortsausschuss Wiesen neu bestellt. Die bisherigen Vertreter Stefan Gufler, Brigitte Pichler Aukenthaler, Thomas Weissteiner, Andreas Pupp, Ulrich Hofer und Bettina Hochrainer wurden wiederbestätigt. Neu in den Ortsausschuss gewählt wurden Maria Rabensteiner Leitner, Ernst Radler und Peter

Hochrainer. Peter Trenkwalder vervollständigt ihn als Vorsitzender des SVP-Gemeindewirtschaftsausschusses. Beim ersten Treffen des neuen Ortsausschusses wurden nun die Aufgaben festgelegt: Stefan

Gufler wurde als Obmann bestätigt, seine neue Stellvertreterin ist Maria Rabensteiner Leitner, die gleichzeitig die Frauenanliegen betreut. Ulrich Hofer übernimmt das Amt des Kassiers, Bettina Hochrainer jenes der Schriftführerin; sie ist gleichzeitig auch Ansprechperson für die Jugend. Um die Belange der Senioren kümmert sich Ernst Radler. Peter Hochrainer vertritt die Ortsgruppe im Bezirkssozialausschuss. Alle anderen Ausschussmitglieder übernehmen besondere Aufgaben in ihren wirtschaftlichen bzw. örtlichen Zuständigkeitsbereichen. Ein besonderer Dank des Ortsausschusses Wiesen ergeht an die bisherigen Mitglieder Toni Stampfer, Johann Frei und Simon Walter für ihren Einsatz. Im Bild (v. l.) Peter Hochrainer, Brigitte Pichler Aukenthaler, Bettina Hochrainer, Thomas Weissteiner, Stefan Gufler, Ullrich Hofer, Andreas Pupp, Maria Rabensteiner Leitner und Ernst Radler.

Evi Frick neue SVPBezirksfrauenreferentin Evi Frick ist seit kurzem die neue SVP-Bezirksfrauenreferentin im Wipptal – als Stellvertreterin steht ihr Heidi Schwazer zur Seite. Landesfrauenreferentin Renate Gebhard wünschte ihnen unmittelbar nach der Wahl eine gute und erfolgreiche Arbeit und bedankte sich für die Bereitschaft zur Übernahme dieser ehrenamtlichen Tätigkeit. Worte des Dankes richtete sie an Luise Markart aus Ratschings, die sich zwölf Jahre lang als Bezirksfrauenreferentin bzw. als Stellvertreterin für die Belange der Frauen eingesetzt hat. Im Bild (v. l.) Renate Gebhard, Heidi Schwazer und Evi Frick.

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Im Blickpunkt

Was bedeutet Staatsbürgerschaft für die Südtiroler? von Max Haller

In der letzten Ausgabe des Erker hat mein alter Freund Rudolf Pichler einen interessanten Kommentar zum Thema Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler verfasst, der mich zu einem Kommentar meinerseits inspiriert hat. Die Idee der Verleihung einer österreichischen Staatsbürgerschaft an die Südtiroler, ventiliert von den Freiheitlichen in Österreich und ihren Gesinnungsfreunden in Südtirol, beruft sich u. a. darauf, dass Italien 2006 ein Gesetz erlassen hat, dass Italiener im ehemaligen Jugoslawien die italienische Staatsbürgerschaft erhalten können. Der Vorschlag ist durchaus ernst zu nehmen, nachdem ihn die neue Regierung in Wien in ihr Programm aufgenommen hat. Rudolf Pichler meint, dies sei „ein wohldurchdachter Vorschlag“ und es sei nicht zu begründen, warum er zu einer Spaltung in der Südtiroler Gesellschaft führen müsse. Dass eine solche allerdings bereits im Gange ist, bestätigt er selbst, wenn er darauf hinweist, dass der Vorschlag in Südtirol bereits zu einem „Sturm der Entrüstung“ geführt habe. Er argumentiert, und darin stimme ich ihm völlig zu, dass die Idee von Doppel- oder Mehrfachstaatsbürgerschaften in der Welt von heute nichts Besonderes sei. Man muss sich allerdings fragen, wann diese sinnvoll sind bzw. welche Bedeutung eine Staatsbürgerschaft überhaupt hat.

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Pichler unterscheidet zwischen Staatsbürgerschaft als einer formellen Zugehörigkeit zu einem Staat mit bestimmten Rechten und Pflichten (Wahlrecht, Wehrpflicht) und einer Nation, einer Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Sprache, Kultur und Geschichte, die auch eine emotionale Beziehung zum „Vaterland“ impliziert. Dem kann man auch als Soziologe ohne weiteres zustimmen. Allerdings ist die Trennung zwischen den beiden Aspekten bei weitem nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick erscheint. Dies zeigt sich auf der politisch-strukturellen Ebene ebenso wie auf jener der Wahrnehmungen der Menschen. Wenn wir die Staaten der Welt heute ansehen, kann man nur in einem Bruchteil – vielleicht von einem Viertel bis zu einem Drittel – davon sprechen, dass sie in Sprache, Kultur und Geschichte homogen sind und deshalb eine Gemeinschaft bilden. Länder wie die Schweiz und Kanada sind real und per Verfassung mehrsprachig; sie sind auch alte Demokratien und ihre Bevölkerung weist ein hohes Maß an nationaler Identität und Nationalstolz auf. Seit dem Zweiten Weltkrieg wurden, insbesondere im Zuge der kolonialen Unabhängigkeitskriege, viele neue Staaten gegründet, die heute auch ohne jahrhunderte-

lange Geschichte stolz auf ihre Eigenständigkeit sind. Staatsangehörigkeit und nationale Identität hängen also auch in mehrsprachi-

gen, wenn man will multikulturellen Gesellschaften (ein Begriff, der sich für kulturell ungeheuer differenzierte Länder wie Indien nahelegt) eng zusammen. Dass Staat und Nation eng zusammen hängen, zeigt sich auch, wenn man die Einstellungen der Bürger selbst untersucht. In einer weltweiten Umfrage im Jahr 2003 (41.000 Befragte in 33 Ländern), die ich maßgeblich mitgestaltete, versuchten wir das Verhältnis zwischen diesen beiden Konzepten, wie es sich in den Augen der Bevölkerung darstellt, genauer zu erfassen. Wir stellten die Frage, welche Merkmale wichtig seien, um als ein „richtiger Österreicher“ (Italiener, Franzose ...) angesehen zu werden. Es wurden acht Merkmale bzw. Verhaltensweisen vorgegeben: gemeinsame Sprache; Staatsbürgerschaft; Achtung der Gesetze und Institutionen; Gebo-

rensein im Lande, Abstammung von Landesangehörigen; lange in einem Land gelebt haben; sich als Angehöriger des Landes fühlen; eine gemeinsame Religion. In der Nationalismusforschung wurde die Idee entwickelt, dass es zwei Typen von Nationalstaaten gibt: Staatsnationen, in denen politische Zugehörigkeit und Partizipation besonders wichtig sind, und Kultur- bzw. Abstammungsnationen, in denen Herkunft, gemeinsame Sprache und Religion, Aufgewachsensein im Lande wichtig sind. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Unterscheidung nicht haltbar ist. In allen Nationen werden beide Aspekte – die politischen und die kulturellen – als sehr wichtig angesehen. 87 bis 90 Prozent der Befragten finden, dass vor allem vier Elemente – gemeinsame Sprache, Staatsbürgerschaft, Achtung der Gesetze und Institutionen und sich dem Land zugehörig fühlen – gegeben sein müssen, um jemanden als echten Bürger eines Landes bezeichnen zu können. Auch die scheinbar rein juristische Frage der Staatsbürgerschaft beinhaltet also einen starken symbolischen und emotionalen Aspekt. Dies wird auch offenkundig, wenn man sich die Zeremonien der Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an Zuwanderer aus dem früheren Jugoslawien, der Türkei oder anderen


Im Blickpunkt

Ländern von außerhalb der EU ansieht; die Aussagen der Neobürger zeigen in der Regel nicht nur Freude, sondern auch Stolz. Warum strebten diese Menschen dies an, warum reagieren sie so? Für sie bedeutet Staatsbürgerschaft den Endpunkt in einem vermutlich meist langen und oft schwierigen Prozess der Integration – des Erlernens einer neuen Sprache, Suche und Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, Gründung einer Familie, des Schulbesuchs der Kinder. Ich erinnere mich auch, dass Südtiroler, die in Österreich studierten und hier eine Position in einem öffentlichen Dienst übernahmen, nur ungern die italienische Staatsbürgerschaft abgaben (weil dies damals vorgeschrieben war). Aus dieser Sicht ergibt sich auch, warum die Verleihung einer doppelten Staatsbürgerschaft manchmal sinnvoll erscheint. Nämlich vor allem dann, wenn ein Mensch in zwei Ländern Wurzeln besitzt und zu beiden Beziehungen aufweist. Dass die Doppelstaatsbürgerschaft in den meisten Ländern heute nicht ohne weiteres möglich ist (zuletzt sogar vielfach noch erschwert wurde), ist sicherlich auch mit ein Grund dafür, dass beispielsweise sicher über

eine Million ausländischer Staatsbürger in Deutschland nicht um die deutsche Staatsbürgerschaft ansuchen, obwohl sie alle Voraussetzungen dafür erfüllen würden. Was kann man aus diesen Fakten für den Fall der Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler folgern? Die Proponenten dieser Idee geben zu, dass daraus keine wesentlichen Rechte für die Südtiroler in Österreich folgen würden. Eine Ausnahme wäre das Wahlrecht. Aber interessiert die Südtiroler die österreichische Politik genügend, um sich informiert an österreichischen Wahlen beteiligen zu können? Daran ist wohl zu zweifeln. Inwieweit fühlen sich die Südtiroler heute noch als Österreicher? Vor Jahren nahm ich an einer Diskussion im RAI Sender Bozen, die in Sarnthein stattfand, zu diesem Thema teil; Titel der Sendung „Warum jubeln die Südtiroler, wenn ein österreichischer Skifahrer stürzt?“. In mehreren ASTAT-Studien (zuletzt im „Sprachbarometer“ 2014) wurde gefragt, als was sich die Südtiroler fühlen: 80,7 Prozent fühlen sich als Südtiroler, zehn Prozent als Italiener, 9,2 Prozent als Tiroler und 2,2 Prozent als Österrei-

cher. Die Verleihung der Staatsbürgerschaft wird daher denn auch eher als symbolischer Akt gesehen, der die Verbindung der Südtiroler mit dem „Vaterland Österreich“ festigen sollte (was eigentlich ein logischer Widerspruch ist, wenn man andererseits einen rein formalen Charakter von Staatsbürgerschaft behauptet). Fest steht sicherlich eines: Die Verbindung zum deutschen und österreichischen Sprach- und Kulturraum ist für die deutschsprachigen Südtiroler ohne Zweifel gegeben; von einer neuen „Mischkultur“ oder gar Italienisierung ist keine Rede. Auf der anderen Seite würde ich auch eine positive symbolische Bedeutung der italienischen Staatsbürgerschaft für die Südtiroler sehen. Dass sich diese in allererster Linie als „Südtiroler“, also weder als Österreicher noch als Italiener, sehen, ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass sie eben zugleich Angehörige der deutschsprachigen Kultur und des italienischen Staates sind. Es ist gerade für Menschen in modernen Gesellschaften typisch, dass man unterschiedlichen Kreisen und Gemeinschaften zugleich angehören und gerade aus dieser mehrfachen Identität einen besonderen Stolz ableiten kann. Als

ich in den späten 1960er Jahren in Wien zu studieren begann, wurde ich oft gefragt, woher ich komme; auf meine Antwort Südtirol kam in aller Regel eine Äußerung des Bedauerns über den Verlust dieses schönen Landes. Dies hat sich heute gewandelt; Südtirol wird in Österreich zu Recht als ein Land gesehen, dem es sehr gut geht und das keine Hilfe in diesem Sinne mehr braucht. In Nordtirol gibt es sogar viele, welche die Südtiroler inzwischen beneiden. Nicht nur das friedliche Zusammenleben auf politischer Ebene, auch die wechselseitige Kenntnis der deutschen bzw. italienischen Sprache und Kultur kann man als eine Stärke betrachten (auch wenn die letzteren Aspekte eher bei Menschen relevant sein mögen, die in Städten leben oder in gemischtsprachigen Betrieben arbeiten). Wenn man die symbolischen und emotionalen Aspekte berücksichtigt, die mit Staatsbürgerschaft verbunden sind, sollte man es sich gut überlegen, welche Effekte eine zweite Staatsbürgerschaft an die Südtiroler haben würde; insbesondere dann, wenn diese nur an die deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler verliehen werden sollte. E

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Politik

„Gefahr der Spaltung droht“ von Astrid Tötsch Hans Heiss ist Politiker mit Leib und Seele. Seit 2003 sitzt er für die Grünen im Südtiroler Landtag und hat die politische Landschaft maßgeblich mitgeprägt. Mit dieser Legislaturperiode soll endgültig Schluss sein. Erker: Herr Heiss, im Herbst stehen die Wahlen zum Südtiroler Landtag an. Welche Wahlkampfstrategie verfolgen die Grünen im Wipptal? Gibt es bereits eine Kandidatenliste? Hans Heiss: Für die Landtagswahlen im Herbst müssen wir erst klären, wie wir die Kandidatenliste erstellen. Wahrscheinlich wird die „Grüne Liste“ diesmal mittels Basisentscheidung aufgrund von Vorschlägen eines „Ältestenrats“ erstellt. Im Wipptal sind wir dabei, ein bis zwei Kandidaten auszugucken. Wie viele Mitglieder haben die Grünen? Wir sind keine typische Mitglieder-Partei, was uns von anderen Parteien wesentlich unterscheidet. Demzufolge haben wir südtirolweit auch relativ wenige Mitglieder. Wir sind vielmehr eine Wählerpartei. Viele Kleintierzüchtervereine haben mehr Mitglieder als wir. Im Wipptal machen Ihnen speziell die Süd-Tiroler Freiheit, aber auch Freiheitliche und SVP „grüne“ Themen wie Verkehr streitig. Welche Themen präsentieren Sie im Wipptal? Wir Grüne haben einen spezifischen Markenkern, der uns zugerechnet wird, wie etwa das friedliche Zusammenleben der Sprachgruppen, das auch ein maßgeblicher Entstehungsgrund unserer Partei war. Heuer wird die Grüne Partei 40 Jahre alt und ist damit nach der SVP die zweitälteste politische Bewegung in Südtirol.

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1978 hat der gebürtige Sterzinger Alexander Langer die „Alternative Liste für Südtirol“ gegründet. Um zu den Themen zurückzukehren haben wir natürlich immer auch Umweltthemen im Blick. Wir können hier Glaubwürdigkeit und Kompetenz vorweisen, vor allem in Verkehrsfragen und Mobilität, Energie- und Raumordnung, in Themen des Umweltschutzes insgesamt. In diesen Fragen decken wir eine größere Bandbreite ab als die meisten anderen Parteien. Ein dritter Aspekt ist zunehmend der Sozialbereich geworden. Mit unserem Sozialsprecher Karl Tragust, der als früherer Abteilungsdirektor im Sozialbereich über herausragende Erfahrung verfügt, versuchen wir uns hier stärker einzubringen. Die Verlagerung des Transit-Verkehrs auf die Schiene ist ein zentrales Thema der Landesregierung. Stimmen hier die Grünen mit der SVP überein oder gibt es auch neue, alternative Ansätze? Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene ist auch uns ein großes Anliegen. Im Bundesland Tirol funktioniert das allerdings weit besser als bei uns. Die „Rollende Landstraße“ wäre eine Möglichkeit – allerdings nur eine beschränkte. Vielleicht ließen sich dadurch 150.000 bis 200.000 LKW, rund zehn Prozent also, auf die Schiene verlagern. Zudem bringt die Schiene das Problem der Lärmentwicklung mit sich. Güterwaggons stellen für die Anrainer eine hohe Lärmbelastung dar. Hier muss nach einem geeig-

neten Konzept gesucht werden, bis der BBT in Betrieb geht. Wir Grünen kämpfen aber vor allem gegen den Umwegverkehr, der inzwischen ein erschreckendes Ausmaß erreicht hat. Man sollte durch gezielte Maßnahmen, wie eine Mauterhöhung, versuchen, diesen Verkehr umzuleiten. Die Landeshauptleute müssen mit den Staaten und der EU eine Ant-

wort auf dieses Problem finden, denn so wie es derzeit ist, kann es nicht weitergehen. Auch das Sterzinger Becken ist den Belastungen voll ausgesetzt, die Messwerte sind bedrückend und man muss hier sicher auf eine Reduktion der Schadstoffemissionen hinarbeiten. Solange die Wirtschaft aber brummt, ist eine Reduktion ein schwieriges Unterfangen. Was den Umwegverkehr betrifft: Die LKW müssten doch bereits in München, Stuttgart, Hamburg und Verona und nicht am Brenner auf die Schiene, um den Umwegverkehr zu vermeiden?

Es wäre wichtig, die Güter auf Zugcontainer bzw. auf die RoLa entlang der Haupttransitrouten zu verlagern, etwa in Verona, wo ein sehr großer Frachtenbahnhof entstehen soll, oder in München. Einer Studie zufolge werden aber 30 bis 40 Prozent des LKW-Verkehrs in der Region selber generiert, so dass man daran denken müsste, einen Güterbahnhof auf Landesebene einzuführen. Es gibt südtirolweit viele Betriebe, die ihre Produkte ins Ausland exportieren. Viele Frächter äußern den Wunsch nach einem Güterbahnhof, weil es auf der Autobahn inzwischen einfach zu langsam geht. Man denke nur an das Holz, das aus dem Pustertal exportiert wird. Daher wäre ein Verladebahnhof nach dem Vorbild von jenem in Hall oder Bludenz sehr hilfreich. Vonseiten der Produzenten wäre der Bedarf vorhanden und der Verladebahnhof wäre auch nicht allzu teuer. Die rund 20 Millionen Euro ließen sich zudem mit EU-Mitteln finanzieren. Das Wipptal wäre dafür ein denkbarer Standort. Bereits vor rund zehn Jahren wurde so ein Projekt in Grasstein angedacht. Sowohl für den Bozner Raum als auch für das Pustertal wäre es eine gute Alternative, auch im Hinblick auf den BBT. Wo sollen denn die Waren für Südtirol ausgeladen werden, wenn die Züge vorbeirauschen? Nicht nur ich bin davon überzeugt, dass man für die regionale Zulieferung eine zusätzliche Schleuse braucht. Ein Frächter aus dem Bozner Raum bringt seine Ware also nach Grassstein, um sie nach Ve-


Politik

rona oder München zu schicken. Wäre es dann nicht sinnvoller, einen Verladebahnhof in Bozen zu errichten, nachdem dort ohnehin umgebaut wird? Das ist immer auch eine Frage der Umweltbelastung. Ein Frachtenbahnhof ist laut und relativ belastend. Bozen trägt bereits sehr hohe Belastungen, weitere wären kaum zu verkraften. Insofern wäre ein Standort wie Branzoll oder Grasstein, wo nicht sehr viele Menschen leben, ideal. Bewirkt das nicht eine Zunahme des LKW-Verkehrs auf der Strecke Bozen–Franzensfeste? Der Raum Bozen-Unterland würde sich wahrscheinlich nach Trient orientieren, die einen schwach ausgelasteten Güterbahnhof haben. Der Pustertaler und Eisacktaler Raum könnte sich aber durchaus nach Grasstein orientieren. Themenwechsel! Die doppelte Staatsbürgerschaft ist in aller Munde und die Grünen sind die

einzigen, die den mahnenden Zeigefinger erheben und zum Nachdenken anregen. Zum Thema doppelte Staatsbürgerschaft haben wir seit Beginn der Debatte eine klare Position. Die doppelte Staatsbürgerschaft als Individualrecht finden wir völlig in Ordnung, schließlich gibt es auch in der Grünen Partei gar einige Mitglieder mit zwei Pässen. Aber wenn es für eine ganze Gruppe als Recht verankert werden soll, so wie es das österreichische Regierungsprogramm sehr verklausuliert festschreibt, sehen wir die Gefahr einer Spaltung der Südtiroler Bevölkerung. Es gäbe dann in Südtirol Bürger der Kategorie „Italiener-Österreicher“ und der Kategorie „Nur-Italiener“, obwohl beide jeweils seit langem ansässig wären. Dann wäre zuerst zu erfassen, wer eigentlich Anspruch auf die doppelte Staatsbürgerschaft hat, und hier stellt sich natürlich die Frage, welches Kriteri-

um angewandt würde. Würden jene Südtiroler Familien zugelassen, die bereits vor dem Friedensvertrag von Saint Germain 1919 im südlichen Tirol ansässig waren? Gilt es nur für die deutschsprachigen Familien oder auch für die italienischen? Was ist mit denjenigen, die nach 1919 nach Südtirol eingewandert sind? Die italienische Sprachgruppe könnte diese Möglichkeit nicht nutzen. Falls dieses Recht eingeräumt würde, würden die „deutsch-patriotischen Parteien“ mit Sicherheit eine Kampagne starten nach dem Motto „Komm und hol dir Deinen Doppelpass!“. Viele Südtiroler würden sich daraufhin um die österreichische Staatsbürgerschaft bemühen, während viele seit langem im Lande Lebende sich dann auch fragen würden, warum sie keinen Zugang hätten. Eine Gruppe innerhalb unserer Bevölkerung hätte somit Privilegien. Privilegien im Sinne von Anrecht

auf Sozialleistungen hat man nur bei Verlegung des Wohnsitzes nach Österreich. Sonst haben die Südtiroler doch keine Privilegien zu erwarten? Die Südtiroler könnten das Wahlrecht in Anspruch nehmen. Es wäre ein Privileg, wenn man eines der wichtigsten Bürgerrechte den „österreichischen“ Südtirolern zuerkennen würde. Sie würden sicher auch das politische Gewicht etwas verschieben, insofern stellt sich auch für Österreich selbst die Frage, ob das eine positive Entwicklung wäre. Diese Privilegierung könnte zu Spannungen führen, wenn es etwa heißt: Ich bin österreichischer Staatsbürger und du bist nur Italiener! Und was ist mit Kindern aus mehrsprachigen Ehen? Könnten auch sie den Doppelpass beantragen? Diese ungelösten Fragen sind lauter kleine Giftspitzen, die das Zusammenleben belasten würden. Wo ein relativ kompakter deutschsprachiger

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Politik

Bevölkerungskern lebt, mag das kein großes Problem sein, aber in Städten wie Bozen, Meran oder Brixen kann das durchaus zu Konflikten führen. Macht man sich durch die aufgebauschten Polemiken rund um die doppelte Staatsbürgerschaft nicht selbst Probleme? Die Probleme werden von jenen Parteien gemacht, welche die doppelte Staatsbürgerschaft fordern, nicht aber von jenen, die sie kritisieren wie von uns Grünen und den italienischen Rechtsparteien, mit denen wir uns in diesem Fall leider in einer blöden Allianz befinden. Zudem ist zu bedenken: Die meisten Südtiroler deutscher und ladinischer Sprache haben keine Bindung zu Österreich, manche verachten es sogar insgeheim. Warum sollten diese Personen in den Genuss eines österreichischen Passes kommen aufgrund eines Rechts, das vor hundert Jahren Bestand hatte? Persönlich finde ich das unverschämt. Was wollen die vielen Südtiroler, welche die Geschichte Österreichs und das Land selbst kaum kennen und noch nie in Graz oder Klagenfurt waren, mit einem österreichischen Pass? Ich unterrichte seit zwanzig Jahren an der Universität Innsbruck, kenne das Land und die Menschen und habe auch viele Freunde und Bekannte unter ihnen. Ich möchte keinen Doppelpass und habe weitaus bessere Beziehungen zu Österreich als viele von jenen, die danach schreien, aber das Land, seine Skifahrer und Fußballer insgeheim verachten. Staatsbürgerschaft bedeutet auch ein gewisses Maß an innerer Loyalität, die ich bei den allermeisten Südtirolern gegenüber Österreich nicht sehe. Für das Wipptal mag die Sache ein wenig anders liegen, weil es natürliche Verflechtungen gibt, aber bereits in Brixen, Bruneck oder im Vinschgau interessiert man sich nicht mehr für Österreich. Im Grunde genommen klingt Doppelpass doch sexy, nach Vorteil. Auch für die ÖVP und die FPÖ dürfte etwas dabei herausspringen, denn die Südtiro-

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ler würden mit Sicherheit nicht die Sozialdemokraten wählen. Das Wählerpotential wäre sicher nicht unerheblich. 50.000 bis 100.000 Wählerstimmen sind nicht wenig. Bei der letzten Bundespräsidentenwahl haben wenige Tausend Stimmen den Ausschlag gegeben. Eine Wahl wie jene zwischen Van der Bellen und Hofer wäre dann eine klare Sache gewesen, nach dem Motto „Die Südtiroler haben entschieden“. Südtirol würde dann in der österreichischen Innenpolitik eine gewichtigere Rolle spielen? Ja, durchaus. Die österreichischen Politiker würden sicher verstärkt hier auftreten – und wahrscheinlich auch die Situation hier noch mehr verkomplizieren. Es würde vermutlich eine Situation wie bei der türkischstämmigen Bevölkerung in Österreich entstehen, wo es heißt, dass Erdogan sich in die österreichische Innenpolitik einmischt. Es würde mit Sicherheit zwiespältige Haltungen geben. In den vergangenen 100 Jahren hat sich Südtirol sehr weit von Österreich fortbewegt, auch in sprachlicher Hinsicht. In 100 Jahren wird es vermutlich einen europäischen Pass geben. Könnte man den Doppelpass nicht auch als Chance zu einer Annäherung und als Schritt des Zusammenwachsens sehen? Ich glaube nicht, dass die verbindenden Elemente gefördert würden. Ich denke eher, dass für viele, welche die österreichische Staatsbürgerschaft annehmen, es eine bewusste Abgrenzung zu Italien wäre. Die Süd-Tiroler Freiheit argumentiert zwar immer so, dass der Doppelpass ein zusätzliches Element wäre und dem europäischen Geist entstamme, wenn man aber hört, mit welcher Verachtung die Mitglieder dieser Partei über die italienische Staatsbürgerschaft sprechen, so darf man wohl davon ausgehen, dass der italienische Pass nur mehr eine zweitklassige Angelegenheit ist. Ich kann mich noch gut an die erste Sitzung im Südtiroler Landtag 2008 erinnern, in der Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der

Süd-Tiroler Freiheit, aufgetreten ist und verächtlich seinen italienischen Ausweis auf das Rednerpult mit den Worten geknallt hat: „Solange wir diesen italienischen Lappen haben, müssen wir eben damit auskommen.“ Das ist der Wind, den ich vielfach spüre, nach dem Motto „Wir sind halt bei Italien, aber mit den Walschen wollen wir nichts zu tun haben.“ Ich glaube, dass die Nachteile und die gesellschaftlichen Probleme bei weitem überwiegen. Beim Vergleich der Pressemitteilungen der verschiedenen Parteien fällt auf, dass die Grünen nicht nur zum Thema Doppelstaatsbürgerschaft einen sehr intellektuellen Ansatz haben. Betrachtet sich die Partei als Sprachrohr der Intellektuellen? Wir Grüne bestehen überwiegend aus „Gstudierten“, die aus der akademischen Mittelschicht kommen. Das steckt uns natürlich in den Knochen. Mir wäre es recht, wenn wir bodenständiger verankert wären und einen besseren Zugang zu den bäuerlichen Gruppen, zu den Handwerkern und zur Wirtschaft insgesamt bekommen könnten. Das ist enorm wichtig, sonst werden wir nie über die acht Prozent hinauskommen. Ich für meine Person kann sagen, dass ich zu vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern einen sehr guten Draht habe. Insgesamt müssen wir aber in Zukunft darauf achten, dass wir über diese gebildete, akademische Wählerschicht hinauswachsen und auch Ansprechpartner für die italienische Bevölkerung bleiben. Wir sind eine der wenigen Parteien, die sich im Geiste Alexander Langers für alle Sprachgruppen aufgestellt hat. Wir möchten nicht nur alle sozialen Schichten ansprechen, sondern auch alle Sprachgruppen. Wir müssen weniger missionarisch und mehr konkreter werden. Haben Sie es als Historiker nie bereut, in die Politik gegangen zu sein? Es ist zwar spannend und ehrenvoll, wenn man Geschichte im Moment ihrer Entstehung live verfol-

gen kann, aber ich habe es tatsächlich oft bereut, dass ich in die Politik gegangen bin. Vor allem deswegen, weil die private Situation allzu sehr belastet war. Mein Sohn war zwölf, als ich Politiker wurde, und hat nach meiner Wahl 2003 vier Jahre nicht mit mir gesprochen. Er hat sich dafür geschämt, dass ich Politiker bin. Inzwischen haben wir wieder ein sehr gutes Verhältnis und er hat auch einige meiner Ideen übernommen, aber seine Abwendung war sicher eine der bittersten Lebensphasen. Was läuft in unserer Gesellschaft schief, wenn sich Politiker-Kinder für den Beruf ihrer Eltern schämen? Politikern werden zunehmend immer weniger Lösungsmöglichkeiten für soziale und gesellschaftliche Probleme zugetraut. In Italien ist das Vertrauen in die Parteipolitik bei drei Prozent angelangt. In Südtirol wird die Situation ein wenig besser sein, aber auch hier ist die Tendenz stark abgesunken. Allein der Rentenskandal vor rund vier Jahren hat das Vertrauen in die Politik grundlegend erschüttert. Insofern ist ein großes Misstrauen vonseiten der Bürger gegenüber der Politik da und auch eine sehr deutliche Verachtung, die vor allem in den sozialen Medien zum Vorschein kommt. Das ist eine Grundhaltung, die sich durchfrisst und bei bestimmten politischen Entscheidungen in aller Schärfe explodiert. Wenn man an die Schließung der Geburtenstation in Sterzing zurückdenkt und daran, wie Landesrätin Martha Stocker hier empfangen wurde, kann man nicht umhin, festzustellen, dass das Grundvertrauen massiv gestört ist. Vor 20 oder 30 Jahren wäre das nicht denkbar gewesen. Damals war noch mehr Respekt da – verständlicherweise, denn damals gab es auch nicht die Probleme, vor denen wir heute stehen. Werden Sie noch einmal zur Landtagswahl antreten? Es wird im Herbst keinen Kandidaten Hans Heiss mehr geben, mit 66 Jahren und drei Legislaturperioden ist wirklich Schluss. E


Der Schulweg – ein Hürdenlauf Vor gut einem Monat erhielten die Eltern von Schülern unter 14 Jahren ein Schreiben vonseiten der Schuldirektionen. Es handelte sich hierbei um eine Ermächtigung zum Verlassen der Schule nach Unterrichtsende. Die Eltern bestätigen mit ihrer Unterschrift, dass ihr Kind allei-

ne den Weg von der Schule nach Hause gefahrlos bewältigen kann und entbinden die Schule damit von ihrer Aufsichtspflicht. Diese staatliche Vorgehensweise wurde von der Freiheitlichen Bezirkskoordinatorin des Wippta-

les, Heidi Sparber, heftig kritisiert. Vor allem die Forderung, dass laut Gesetzesdekret die Eltern eine Reihe von Verpflichtungen übernehmen müssten, sei kaum zu erfüllen, so Sparber. „Diese neue Elternermächtigung sieht viele zusätzliche Punkte vor, die Eltern eigentlich nicht kontrollieren können, dass etwa der Schulweg keine besonderen Gefahrenstellen aufweisen soll. Wie kann man das als Eltern sicherstellen?“, fragt Sparber und fordert autonome Zuständigkeiten für Südtirol. „Landesrat Philipp Achammer sollte sich um eine Ausnahmeregelung für Südtirol bemühen, um dieser grotesken Entwicklung endlich einen Riegel vorzuschieben.“

Kurse für Sachwalter in Sterzing Sachwalter unterstützen Menschen, die in ihrer Selbstständigkeit ganz oder teilweise eingeschränkt sind. Wer eine Grundausbildung von mindestens sechs Stunden oder eine entsprechende berufliche Ausbildung oder Tätigkeit vorweist, kann sich in das Verzeichnis der ehrenamtlichen Sachwalter eintragen lassen. Im Auftrag des Landes bietet der Verein für Sachwalterschaft heuer neun Grundkurse und sechs Weiterbildungstreffen an. In Sterzing finden die Kurse in zweimonatlichem Abstand von 14.00 bis 18.00 Uhr am Sprengelsitz, St. Ja-

kobweg 8, statt. Der erste Termin ist für 17. April geplant. Weitere Termine sind: 26. Juni , 28. August und 4. Dezember. Die Teilnahme ist kostenlos. Einschreibungen sind im Verein für Sachwalterschaft in der Frontkämpferstraße 3 in Bozen möglich. Nähere Informationen erteilt der Verein für Sachwalterschaft unter der Rufnummer 0471 1882232 (von Montag bis Freitag von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr, am Dienstag und Donnerstag auch von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr) oder per E-Mail an info@sachwalter. bz.it. Erker 03/18

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Aktuell

Laut

§ ... Manuel D'Allura

Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

Chaos im Nahverkehr

Laut neuester Rechtsprechung stellt die Aufnahme einer Unterhaltung bzw. eines Telefongespräches mit dem Smartphone keine Straftat dar noch verstößt diese gegen die Bestimmungen über die Privacy. Kann jedoch ein solcher Beweis in einem Gerichtsverfahren verwendet werden? Der OGH hat entschieden, dass die Aufnahme eines Gespräches unter Anwesenden zulässig ist, denn wer eine Unterhaltung führt, akzeptiert das Risiko, dass das Gespräch aufgezeichnet wird. Es zählt somit nicht die Tatsache, dass der Gesprächspartner über die Aufzeichnung vorher informiert wurde bzw. dass er hierfür sein Einverständnis gibt. Von den Höchstrichtern sind jedoch drei Erfordernisse für die Verwendbarkeit dieses Beweismittels festgelegt worden und zwar: a) dass die Aufzeichnung von demjenigen durchgeführt wird, der an der Unterhaltung teilnimmt bzw. berechtigterweise derselben beisteht; b) dass die Aufzeichnung zum alleinigen Zweck erfolgt, ein eigenes Recht bzw. anderen zustehendes Recht zu schützen und c) dass die Aufzeichnung nicht willkürlich verbreitet bzw. veröffentlicht wird. Sind alle drei Erfordernisse erfüllt, ist der Beweis zulässig und strafrechtlich nicht verfolgbar. Derartige Aufnahmen werden vom Gesetzgeber im Sinne des Art. 2712 ZGB als mechanische Wiedergaben bezeichnet und begründen den vollen Beweis der wiedergegebenen Tatsachen. So ist beispielsweise ein Angestellter ermächtigt, eine Unterhaltung mit dem Arbeitgeber aufzuzeichnen, sofern er damit ein eigenes Recht in einem Gerichtsverfahren zu schützen vermag, auch wenn der Arbeitgeber von der Aufzeichnung der Unterhaltung bzw. des Telefongespräches keinerlei Kenntnis hat.

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© Martin Schaller

AUFNAHME VON GESPRÄCHEN MIT DEM SMARTPHONE

Die Flainer Brücke: bis zum 31. Juli für Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger gesperrt

Wegen Arbeiten zum Hochwasserschutz ist die Flainer Brücke in der Sterzinger Bahnhofstraße bis zum 31. Juli gesperrt. Anfangs haben die Umleitungen und Fahrplanänderungen für Verwirrung gesorgt. Mittlerweile haben sich Fußgänger wie Fahrzeuglenker an die Umstellung gewöhnt. Bis zur Schließung diente die Flainer Brücke als Hauptzufahrt zum

nahegelegenen Bahnhof. Seit Ende Jänner gibt es weder für den Fahrzeugverkehr noch für Fußgänger ein Durchkommen. Grund dafür sind Arbeiten für den Hochwasserschutz, die noch ein knappes halbes Jahr dauern werden. Das Bachbett wird aufgeweitet und eingetieft, die Brücke neu gebaut. Auch die Fußgänger- und Radfahrerunterführung soll neu geregelt werden. Durchgeführt werden die Arbeiten im Rahmen

des EU-Förderprogrammes „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung EFRE 2014 – 2020“, zuständig sind die Landesabteilung Tiefbau, die Agentur für Bevölkerungsschutz sowie die Gemeinde Sterzing. Während der Bauzeit wird der gesamte Fahrzeugverkehr umgeleitet. Richtung Norden kommen Fußgänger und Radfahrer über die Mühlgasse, weiter südlich über

TALSTATION OHNE HALTESTELLE Land und Gemeinde sind dabei, ein weiteres Problem im Nahverkehr zu lösen: die Haltestelle an der Roßkopf-Talstation. Seit Jahren versperren immer wieder kurz- oder langzeitparkende Autos, LKW und Busse die für den Citybus reservierte Spur. „Aufgrund andauernder Verspätungen sahen wir uns leider gezwungen, die Haltestelle nicht mehr anzufahren“, so Busunternehmer Alexander Rainer. Dies sei ihm auch vom Land nahegelegt worden, zumal mehrmalige Hinweise an der Situation nichts änderten. Manchmal war die Spur derart zugeparkt, dass ein Durchkommen für den Citybus unmöglich war. Fahrgäste beschwerten sich, als sie wegen Verspätungen den Zug verpassten. Nach einem kürzlich durchgeführten Lokalaugenschein wird nun angedacht, die Haltestelle an der Roßkopf-Seilbahn neu zu positionieren. In der Zwischenzeit soll eine provisorische Haltestelle, voraussichtlich beim Würstelstand Helli, eingerichtet werden.


Aktuell

DIE FAHRPLANÄNDERUNGEN IN KÜRZE die Sportzone ins Stadtzentrum. Autos sowie Linien- und Citybusse fahren den Bahnhof ausschließlich über die Südeinfahrt nach Wiesen-Pfitsch an. Wegen der Brückenschließung sah sich das Amt für Personenverkehr gezwungen, den Fahrplan und die Streckenführung einiger Linien wie Ridnaun-Sterzing, Jaufental-Sterzing, Ratschings-Sterzing abzuändern. Mit Folgen: Speziell für Linienbusse, die im Abschnitt Zugbahnhof-Nordpark verkehren, haben die Umleitungen Verzögerungen der Fahrzeit mit sich gebracht. „Die größte Umstellung betraf das Stadtviertel Garbe“, so Busunternehmer Alexander Rainer, der die Citybuslinie sowie die Linien Sterzing-Telfes und Sterzing-Ratschings fährt. Etliche Telefonate seien bei ihm eingegangen, in welche Richtung der Bus nun fahre. Fahrgäste standen auf der falschen Seite, weil der Citybus bis vor kurzem immer auf der gegenüberliegenden Seite angehalten hatte. Statt bis zum Schwimmbad Balneum weiterzufahren, macht der Citybus neuerdings bereits beim Kreisverkehr kehrt. Die Haltestellen Schwimmbad, Garbe und Klammer werden nur noch bis acht Uhr morgens angefahren. An der Haltestelle Klammer hingegen

wurden die Abfahrtszeiten geändert, da der Citybus ohnehin daran vorbeifährt, um anschließend Richtung Untertorplatz weiterzufahren. Weggefallen ist die Linienverbindung nach Ried. Bei den Linien nach Ratschings, Ridnaun und Telfes haben sich die Abfahrtszeiten minimal geändert. In Ratschings wird die Endstation Larch nur noch in der Früh, zu Mittag und am Abend angefahren. „Jemand, der so gut wie nie mit Fahrplänen zu tun hat, tut sich verständlicherweise schwer damit, sie richtig zu lesen“, so Rainer. Mittlerweile hätten sich aber so gut wie alle Fahrgäste an die Umstellung gewöhnt. Die Abfahrtszeiten der Busse am Ausgangspunkt sind großteils unverändert geblieben. Auch Verspätungen gebe es kaum mehr. Die Busfahrer würden versuchen, die Fahrzeiten einzuhalten. Gelingt es nicht, habe dies weniger mit den geänderten Fahrplänen zu tun als vielmehr mit dem Verkehrsaufkommen. Samstags und an Stoßzeiten wie um halb fünf Uhr abends kommt es an der Ampel schon mal zu Staus. Im Amt für Personenverkehr ist man davon überzeugt, mit der Fahrplanänderung eine gute Lösung gefunden zu haben. „Der

Ridnaun–Sterzing (312) Die Fahrt um 19.16 Uhr von Sterzing nach Ridnaun wird auf 19.21 Uhr verschoben. Die Fahrt ab dem Bergbaumuseum ab 8.05 Uhr wird auf 8.10 Uhr, die Fahrt ab 18.37 Uhr auf 18.43 Uhr nachverlegt.

Fahrplan war bereits bei der Sperrung im Herbst aktiv und hat sich grundsätzlich bewährt“, so Heinz Dellago vom Amt für Personenverkehr in Bozen. Selbstverständlich suche das Amt immer nach Möglichkeiten, um SchwierigkeiJaufental–Sterzing (314) ten zu begrenzen sowie Fahrten Die Abfahrt um 7.00 Uhr von Mitterdorf und Haltestellen so wenig wie nach Sterzing wird auf 6.55 Uhr vorvermöglich ausfallen zu lassen. Die legt. Fraktion Ried sei nur durch ein zweites Fahrzeug erreichbar geCitybus Sterzing (316) wesen. Der Halt am Bahnhof mit Der Citybus Sterzing (316) fährt ab 8.00 Umleitung über die Pfitscher StraUhr nur noch die Strecke Pfarrkirche– ße reiche nicht aus, um nach Ried Bahnhof an. Die Haltestellen Lentweg, zu fahren. Die Haltestelle Larch Klammer, Garbe und Balneum werden könnte zwar angefahren werden, danach nicht mehr angefahren. Aufaber dann würden die Fahrgäsgrund des längeren Fahrweges ist es te sämtliche Zuganschlüsse vernicht möglich, die Fraktion Ried anzupassen. Die Haltestellen zwischen fahren. Balneum und Pfarrkirche könnten angefahren werden, wenn der CiRatschings–Sterzing (319) tybus als Ringlinie Bahnhof–PfarrDie Haltestellen Larch und Seeber werkirche–Krankenhaus–Nordpark– den lediglich um 6.11, 6.52, 12.45, Bahnhof fahren würde. Dies wäre 18.40 und 19.50 Uhr abgefahren. Die jedoch eine grundlegende ÄndeAbfahrten um 14.16 Uhr und 19.27 Uhr rung gewesen, die nicht leicht von Stange nach Innerratschings werkommunizierbar gewesen sei. den auf 14.22 Uhr und 19.38 Uhr nach Auch sämtliche Zuganschlüsse hinten verlegt. würden dann entfallen. Der neue Fahrplan bleibt bis zum Die neuen Fahrpläne sind über www.sued31. Juli in Kraft. Danach, wenn tirolmobil.info (Menüpunkt Fahrplädie Brücke wieder für den Verne) oder über die App „Südtirol2Go“ kehr freigegeben ist, werden sich abrufbar. Nähere Informationen im Amt die Fahrgäste wieder an die „alfür Personenverkehr in Bozen unter der ten“ Fahrzeiten umgewöhnen Rufnummer 840 000 471. müssen. rb

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Aktuell

BBT

Zwei neue Baustellen in Franzensfeste

Den Auftrag zum Tunnelbau und die Hangsicherung hat die Bietergemeinschaft Isarco Scarl erhalten, die bereits auf der Hauptbaustelle Eisackunterquerung in Oberau tätig ist. Die zwei Tunnels sollen untertage mittels Sprengungen vorgetrieben werden. Gearbeitet wird 24 Stunden am Tag, der

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Vortrieb sollte Anfang März abgeschlossen sein. Die Zufahrt zur Baustelle erfolgt über die bestehende Baustelle. LKW brauchen somit nicht durch die Ortschaften fahren. Dies ist möglich, weil inzwischen die Autobahneinfahrt funktioniert. In Mauls wird die Autobahnanbindung im Frühjahr fertiggestellt, was die Situation nochmals verbessern wird. BBT-Beobachtungsstellenleiter Martin Ausserdorfer vergleicht den Sprengvortrieb, der etwa ein Jahr lang dauern wird, mit jenen der Ortsumfahrungen von Brixen oder beim Bau des Tunnels unter der Sonnenburg in St. Lorenzen. Am Bahnhof Franzensfeste wird zunächst der Hang gesichert. Aus sicherheitstechnischen Gründen wird ein Stahlbogen gebaut, um

das Südportal errichten zu können. Bis März werden pro Tag durchschnittlich drei LKW – zwei Lastenzüge für Jet-Grouting-Beton und ein Betonmischer – über

– immer wieder durch Mittewald und Franzensfeste gefahren. Nach mehrmaligen Ermahnungen und ausgestellten Strafen in Höhe von rund 30.000 Euro nutzen auch

die Staatsstraße und die bestehende Unterführung hin und retour fahren. Asphaltierte Flächen und Ausbruchsmaterial sollen in der Bauzeit befeuchtet werden, um das Staubaufkommen zu reduzieren. Über Monitorings werden Luft, Lärm und LKW-Geschwindigkeit systematisch überwacht. Rund um die Uhr ist für das nächste Halbjahr eine Jet-Grouting-Anlage in Betrieb, die – gleich wie ein Kompressor – eingehaust wird, um Lärm zu reduzieren. Zudem sind mobile Lärmschutzwände geplant, um sensible Bereiche zu schützen. Während der Bauzeit des Südportals sollen Fahrzeuge nur bei Notwendigkeit und mit reduzierter Geschwindigkeit durch bewohnte Gebiete fahren, heißt es in einer Präsentation der BBT-SE. Manche Bürger in Franzensfeste wollen diesem Vorhaben nicht wirklich Glauben schenken. „È che ci beviamo tutto quello che raccontano, purtroppo. Io vorrei avere il tempo per rimanere a contare quei due tre camion giornalieri“, postete Gemeinderätin Bettina Cipolletta (Licht für Franzensfeste) dazu im sozialen Netzwerk facebook. In den vergangenen Jahren hatte es in der Bevölkerung mehrfach Kritik wegen Baustellenverkehr gegeben. LKW waren – anders als in der Ausschreibung vorgesehen

diese LKW mittlerweile die Autobahnausfahrt. „Die Strafen sollen eine klare Botschaft sein, dass wir die Anliegen der Bevölkerung ernst nehmen“, so Ausserdorfer. Das gesamte Material, das aus den Tunnels ausgehend von Oberau und Franzensfeste nach Süden bzw. Norden ausgebrochen wird, soll analysiert, klassifiziert und je nach Ergebnis einer Nutzung zugewiesen werden. Ein Teil wird auf provisorischen Depots gelagert, um das Baustellengebiet nach Abschluss der Arbeiten wieder aufzufüllen und wiederherzustellen. Überschüssiges Material muss zu einem Recyclinghof gebracht werden. Das Material, das aus dem Südportal geholt wird, wird nicht durch Franzensfeste geliefert, sondern auf dem Eisenbahnareal zwischengelagert und nach Fertigstellung der Tunnels über die Tunnels zur Baustelle „Eisackunterquerung“ transportiert. Im Laufe des Jahres wird in Franzensfeste eine dritte Baustelle eröffnet: Im Frühjahr werden die Arbeiten für eine neue Zufahrt samt 200 m langem Tunnel nach Riol ausgeschrieben, Baubeginn ist im Herbst. Entlang der Bahngleise wird die Straße bis zur Höhe des Bahnhofgebäudes verlängert, um in Notfällen das Südportal des BBT erreichen zu können. rb

© BBTINFO

Die Hauptbaustelle Eisackunterquerung wird in diesen Tagen erweitert: Der Auftrag an die BBT-Arbeiter wurde ausgedehnt, die Tunnelröhren werden bereits jetzt direkt bis zum Südportal nach Franzensfeste weitergebaut. Zeitgleich wird am Bahnhof der Hang gesichert, um mit den Arbeiten für das Südportal beginnen zu können.


Aktuell PR

Neues Büro mit Schulungsraum eröffnet

© LPA/Barbara Franzelin

Rettung ohne Grenzen

Anfang Februar gaben Gesundheitslandesrätin Martha Stocker und ihr Nordtiroler Amtskollege Bernhard Tilg am Brennerpass den Startschuss für einen grenzüberschreitenden Rettungsdienst. Durch die verstärkte Zusammenarbeit der Leitstellen der Rettungsdienste in Südtirol und im Bundesland Tirol in der Notfallversorgung könne im Grenzgebiet Patienten in Zukunft noch effizienter und schneller geholfen werden, über die Landesgrenzen hinweg.

„Wenn transportfähige Patienten eine rettungsdienstliche Versorgung etwa im Grenzgebiet am Brenner benötigen, wird ihnen die unbürokratische Rückführung über die Staatsgrenze zum nächstgelegenen Krankenhaus des Heimatlandes möglich gemacht“, so Landesrätin Stocker. Sollte für einen Rettungseinsatz kein inländisches Personal zur Verfügung stehen, könne zur Unterstützung auch der Rettungsdienst jenseits der Grenze angefordert werden.

Am 19. Jänner konnten wir nach einer rund sechsmonatigen Vorbereitungsphase unseren neuen 63 m2 großen Schulungsraum sowie ein Büro im Atrium in Brixen in der Regensburger Allee 14 eröffnen. Damit ist es uns nun möglich, neben unseren bewährten Dienstleistungen wie Datenverarbeitung, Kostenrechnung und -analyse, Buchhaltungsservice, Erstellung von Businessplänen und Unternehmensberatung auch sämtliche Arbeitssicherheitskurse, Erste-Hilfe-Kurse oder Brandschutzkurse, kurzum alle Pflichtkurse sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber, in unseren eigens dafür akkreditierten Räumlichkeiten abzuhalten. Das entspricht auch unserer Philosophie, die eine Komplettbetreuung unserer Kunden im Fokus hat. Verstärktes Augenmerk legen wir auch auf die Aus- und Weiterbildung unserer Kunden (und aller Interessierten) in den Bereichen Steuervorteile beim Bau bzw. bei der Sanierung mit den entsprechenden Landesbeiträgen, Gesellschafts- und Zivilrecht (z. B. Erbschaftsregelungen) sowie auf weitere sehr interessante Kurse und Vorträge von spezialisierten Referenten in den Bereichen Marketing, Recht, Unternehmensführung und Unternehmensberatung. Auch bauen wir unseren „Buchhaltungsservice vor Ort“ weiter aus: Die Datenverarbeitung erfolgt dabei ganz bequem direkt bei Ihnen im Betrieb, ohne lästigen Dokumententransport. Unser Büro in Brixen ist täglich von Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr sowie nach Terminvereinbarung geöffnet. Der aktuelle Kursplan liegt bereits vor – kontaktieren Sie uns!

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„15 Millionen Euro - wofür?“

Im Gespräch mit Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Primar am Krankenhaus Sterzing

Wird das Krankenhaus Sterzing systematisch zu Grunde gerichtet? Sind alle anderen so neidisch auf unsere hervorragend arbeitende Struktur, dass sie sie weghaben wollen? Was steckt wirklich hinter dem Niedergang des Krankenhauses? Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Primar an der Inneren Medizin im Krankenhaus Sterzing, spricht mit dem Erker exklusiv darüber, was hinter den Kulissen wirklich vor sich geht. Erker: Herr Dr. Frötscher, wie war es vor der Einführung des Landesgesundheitsplanes, wie war es nachher? Als normaler Bürger, der keinen Einblick in die Geschehnisse hat, bekommt man den Eindruck, dass diese Reform der Anfang vom Ende des Krankenhauses Sterzing war. Dr. Josef Frötscher: Der Landesgesundheitsplan sollte eigentlich die Qualität verbessern und eine bürgernahe Gesundheitsversorgung ermöglichen. Was hat er gebracht? Er hat eine Zentralisierung bewirkt, die Wartezeiten haben zugenommen und acht Primare haben vorzeitig ihre Stelle aufgegeben, wobei weitere Abgänge durch Pensionierungen erst noch kommen. Wir verlieren unsere hohe Qualität, weil uns Chefärzte kündigen und keine neuen Fachärzte nachkommen. Ich habe das Gefühl, dass es rein um ökonomische Aspekte geht. Wir haben derzeit mit Dr. Thomas Schael einen Generaldirektor, für den die Ökonomie vor der Medizin steht, als er etwa forderte, älteren Menschen billigere Hüften einzusetzen. Diese Entscheidung muss aber unbedingt dem betreffenden Arzt überlassen werden

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„Heute haben wir die Krankenhäuser so heruntergefahren, dass die Leute privat für ihre Gesundheit vorsorgen müssen.“

und nicht dem Generaldirektor. Es gibt einen neuen deutschen Kodex, der sich „Medizin vor Ökonomie“ nennt, worin das große Problem der zunehmenden Ökonomisierung benannt wird. Wenn wir Ärzte uns nicht wehren, dann dürfen wir nur mehr das tun, was sich rechnet. Das Krankenhaus Sterzing hat ja sehr gut funktioniert, wir waren landauf, landab bekannt und mussten keine Werbung machen. Die Patienten, vom einfachen Bauern bis hin zum Politiker, kamen durch Mundpropaganda in das Krankenhaus, um sich untersuchen zu lassen. Inwiefern hat das Krankenhaus Sterzing sehr gut funktioniert? Es hatte leistungsmäßig eine sehr

gute Qualität, die Patienten waren sehr zufrieden, wir haben gute Ärzte bekommen und konnten dementsprechend dem Nachwuchs eine gute Ausbildung bieten. Zudem war es damals üblich, dass die Verwaltung sich sehr bemüht hat, Fachkräfte für das Krankenhaus Sterzing zu bekommen. Die Verwaltung hat nicht nur Dr. Thurner, Dr. Waldthaler und Dr. Platzer gesucht, sondern ist auch aktiv auf mich zugekommen. Und jetzt ist Primar Dr. Robert Pfitscher der einzige, der das Krankenhaus noch hält. Man stelle sich vor: Innerhalb von fünf Jahren hatten wir drei Primare auf der Medizin. Wie soll es da eine Kontinuität für die Patienten geben?

Wieso ist es zu diesem Primar-Schwund gekommen? Weil wir dieses System der Ökonomisierung und Bürokratisierung nicht wollen. Wir haben Medizin gelernt und nicht Buchhaltung oder Betriebswirtschaft. Uns wurden immer mehr Aufgaben wie etwa Budgetverhandlungen aufgeladen, doch das ist nicht unser Aufgabenbereich. Unser erster Auftrag ist die „sprechende Medizin“. Nicht zu vernachlässigen ist auch: Durch die Fünfjahresverträge sind wir erpressbar geworden. Ich habe etwa einmal nur einen Zweijahresvertrag bekommen, weil ich angeblich zu viele Patienten nach Innsbruck überwiesen habe und man mir vorgeworfen hat, dass ich zu wenig mit Brixen zusammenarbeite. Meine Aufforderung an die Verwaltung, dies zu belegen, ist leider nicht erfolgt. Gewisse schwere Erkrankungen können nur an einer Universitätsklinik behandelt werden. Während Bozen und Meran Herzpatienten nach Verona, Padua, Modena oder Trient schicken, haben wir unsere Patienten auf Grund der Sprache eher nach Innsbruck geschickt. Nach erfolgter Operation erfolgte die Weiterbehandlung an unserem Krankenhaus. Für die Ärzte war diese Vorgehensweise ideal und für die Patienten auch. Wie darf man sich den Einfluss der Verwaltung vorstellen? Die Ärzte werden damit beauftragt, ein Budget zu erstellen. Wird es überschritten, muss man sich dafür rechtfertigen. Mir hat man etwa auch vorgeworfen, dass ich ein notwendiges Medikament gegen Brustkrebs zu häufig verschrieben hätte. Dazu muss ich sagen, dass es eine Häufung von


Titelgeschichte

Brustkrebspatientinnen gab. Die Verwaltung hätte sich zuerst über die Fälle informieren müssen, anstatt Vorwürfe in den Raum zu stellen. Dieser Rechtfertigungsdruck war ungeheuer belastend, da es primär um das Wohl der Patientinnen ging. Die Bürokratisierung als erster Todesstoß der kleinen Krankenhäuser? Früher haben wir sehr viele Überstunden gemacht, die wir nicht aufgeschrieben haben. Wenn man sich mit einem Betrieb identifiziert, sollte das keine große Rolle spielen. Durch die Einführung der Stempeluhren musste man sich dann für die Überstunden rechtfertigen. Bevor das neue Arbeitszeitgesetz eingeführt worden ist, durfte man 60 Stunden pro Woche arbeiten, jetzt nur mehr 40. Wir haben dadurch aber nicht mehr Ärzte bekommen und zudem wurden uns immer mehr bürokratische Aufgaben übertragen. Durch Einsparungen im Personalwesen der Verwaltung mussten Schwestern An- und Abmeldungen machen. Ich habe beim damaligen Bezirksdirektor oft um eine Sekretärin gebeten, die den ganzen Tag das kostet, was ein Arzt in einer Stunde

kostet. Besonders jetzt in Zeiten von akutem Ärztemangel wundert es mich, dass bestimmte Arbeiten nicht an Verwaltungshilfen delegiert werden können, um die Ärzte zu entlasten. Die Ärzte haben keine Zeit mehr für die „sprechende Medizin“, weil die Ökonomisierung ihnen die dafür notwendige Zeit raubt. Ließe sich dieses Problem mit Verwaltungspersonal lösen? Die Ärzte müssen einfach in bürokratischen Belangen entlastet werden. Wir haben etwa neue Computerprogramme bekommen, in die wir nicht eingeführt wurden. Von 2015 bis 2016 habe ich trotz meiner Pensionierung am Krankenhaus Sterzing ausgeholfen und da hat es geheißen, dass ich die Briefe selber schreiben soll. Ich habe mich geweigert, da das nicht meine Aufgabe ist. Bei einer 20-Minuten-Visite hätte ich 15 Minuten gebraucht, um den Computer zu füttern – nur mehr fünf Minuten wären für den Patienten übrig geblieben. Auf Grund meiner Ablehnung bekam ich wieder eine Sekretärin. Diese Entwicklung ist schlecht für die Patienten, die Hilfe brauchen und keinen Arzt, der die ganze Zeit nur am Computer herumwer-

kelt. Das ist doch kein Arzt-Patienten-Kontakt! Ressourcenaufwendige Leistungen werden unabhängig von der gesundheitlichen Situation des Patienten unangemessen aufgewertet. Nicht invasive Gebiete der Medizin wie die „sprechende Medizin“ werden immer mehr vernachlässigt. Krankenhäuser können vor allem dann „Umsätze“ generieren, wenn sie mit den Patienten etwas „abrechnungstechnisch Relevantes“ machen. Die Maßgabe des ärztlich-pflegerischen Berufsethos als ein „sich Kümmern“ um die Patienten wird nicht im gleichen Maß berücksichtigt. Manchmal übersteigt diese Entwicklung das gesunde Maß und ich halte das für einen gefährlichen Weg. Die Ökonomie hat der Medizin zu dienen und nicht umgekehrt. Ich bin der Meinung, dass wir viel zu viele Verwaltungsstellen haben, und ich stelle mir die Frage, welche Einsicht die Bezirksdirektion des Sanitätsbetriebes in die Materie hat. Unter der Führung des Verwaltungschefs Hans Willeit war das vollkommen anders – damals haben wir die Verwaltung, die unser Helfer war, geliebt. Heute sind wir die Knechte der Verwaltung.

Können Sie die Argumentation der Landesregierung, die feststellt, dass ein Drittel des Landeshaushaltes – 1,2 Milliarden Euro – für die Sanität verwendet wird, nachvollziehen? Wir geben viel Geld aus für Maschinen, aber dann fehlt es am Personal, um sie zu bedienen. Ein typisches Beispiel ist der Magnetresonanztomograph in Brixen, der turnusmäßig im Einsatz sein könnte. Weil zu wenig Ärzte da sind, ist dieses Gerät aber nicht ausgelastet, es kommt zu Wartezeiten und die Patienten müssen sich an Privatinstitutionen wenden. Aufgrund der Entwicklung im Sanitätsbereich fehlen uns deutschsprachige Fachärzte. Es gab Unmut über die Besetzung der Primarstelle der Medizin in Sterzing. Ich habe meine Pensionierung als Primar der Medizin in Sterzing deshalb eingereicht, da der fachlich hochqualifizierte und universitär ausgebildete Südtiroler Kollege Dr. Klaus Egger als Nachfolger zur Verfügung stand. Meine Empfehlung an den damaligen Bezirksdirektor, nicht zuletzt an die Landesrätin und den Sanitätsdirektor erhielt leider kein Gehör und man hat sich um den Kolle-

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Titelgeschichte

gen auch nicht gekümmert. Meine Tätigkeit in der Gastroenterologie hätte weiterentwickelt werden können, mit fachlicher Betreuung der Patienten aus den Gesundheitsbezirken Nord und West, mit einem Einzugsgebiet von rund 150.000 Menschen. Das Krankenhaus Sterzing hätte eine zusätzliche Nischenfunktion erhalten. Aus mir unerklärlichen Gründen war es nicht gewollt. Im Rahmen der zuletzt dreimaligen Primariatsbesetzung innerhalb von fünf Jahren wurde der Leistungskatalog der medizinischen Abteilung gewaltig reduziert, wie die Endoskopie- und Vorsorgeuntersuchung oder die Krebsbehandlung. Gott sei Dank ist ein Teil von der noch gut funktionierenden Abteilung Chirurgie übernommen worden. Warum, glauben Sie, hat man das getan? Um ein gut funktionierendes Krankenhaus abzubauen. Wir waren qualitativ gleichwertig wie das Krankenhaus Brixen, weshalb wir keine Hilfe erwarten konnten. Als ich die Krebspatienten nicht mehr an die Krebsambulanz an der Klinik Innsbruck schicken durfte, wollte ich mich mit dem Krankenhaus Bozen verbinden, die mit Primar Dr. Claudio Greif einen hervorragenden Arzt auf dem Gebiet der Onkologie hatte. Man muss sich das vorstellen: Es wurde mir von der Verwaltung und dem Departement Chef von Brixen untersagt!

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Gab und gibt es einen Konkurrenzkampf zwischen den Krankenhäusern Brixen und Sterzing? Ja, den gibt es ganz bestimmt. Ich habe darunter gelitten und dies auch schriftlich geäußert. Dieser Eindruck wurde mir auch vom damaligen Verwaltungsdirektor und Präsidenten bestätigt. Das Land Südtirol verfügt über sieben Krankenhäuser: Es sollte doch im Interesse aller Ärzte und aller Verwalter sein, die Gesundheitsversorgung für alle Bürger bestmöglich sicherzustellen. Warum kommt es zu solchen Machtkämpfen innerhalb der Ärzteschaft und der Verwaltung? „Der Große frisst den Kleinen“. Ich habe früher noch Aussagen gehört wie „Das Krankenhaus Sterzing kann man zumachen und zu einem Altersheim umbauen“. Nach dem Bau und der Einweihung gab es immer wieder Polemiken, ob und wie es weitergeht. Von der Besetzung her hatten wir immer ausgezeichnete Ärzte, welche die Verwaltung dann nach Brixen abgeworben hat. Verwaltung und Ärzteschaft scheinen zwei verschiedene Sprachen zu sprechen. Es ist sehr viel Eifersucht dabei. Da wir eine so gute Geburtenabteilung hatten, hätte man auch die Schwangeren von Brixen nach Sterzing schicken können. Die Zusammenarbeit mit Brixen könnte

besser sein. Die von mir ausgebildeten Assistenten konnte ich zur Weiterbildung an die Klinik in Innsbruck schicken. Diese wurden jedoch aufgrund derselben Sanitätseinheit nach Brixen versetzt. Es gab ja schon früher Pläne, die Geburtenabteilung von Sterzing zu schließen. Dr. Albin Thöni hatte dann die rettende Idee mit den Wassergeburten, die zahlreiche Schwangere auch von außerhalb des Bezirks anlockte. Was will man? Eine Geburtenstation, die von sich aus überleben kann? Medizintouristen von außerhalb, die angeblich ihre Rechnungen nicht zahlen und den Krankenhäusern noch mehr Schaden zufügen? Dass das gesamte Einzugsgebiet von Brixen zum Kinderkriegen nach Sterzing kommt? Und was hat man heute? Heute haben wir die Krankenhäuser so heruntergefahren, dass die Leute privat für ihre Gesundheit vorsorgen müssen. Privatstrukturen wie die Brixsana schießen wie die Pilze aus dem Boden und in den öffentlichen Krankenhäusern haben wir unmögliche Wartezeiten. Ein Patient mit Kopfschmerzen kann nicht ein halbes Jahr lang warten, da bekommt er Angst und geht lieber in eine Privatinstitution. Bei den Geburten war das so: Von den 500 Geburten kamen jährlich 200 von außerhalb der Provinz, wurden aber nach demselben Tarif verrechnet wie in der Provinz Ansässige. Warum ist man nicht hergegangen und hat den Tarif erhöht? Die werdenden Mütter sind gerne nach Sterzing gekommen und hätten auch sicher mehr bezahlt. In Tirol haben wir ja eine ähnliche Situation; dort gehen diejenigen, die eine Zusatzversicherung haben, in ein Sanatorium zum Entbinden und nicht in die Klinik, wo es einer Massenabfertigung gleicht. Hausärzte haben doch die Möglichkeit, in dringenden Fällen sofort Untersuchungen zu veranlassen? Wegen Überlastung durch bürokratische Aufgaben hat der Prakti-

sche Arzt kaum Zeit für die Patientenuntersuchung, so dass letzterer bei fehlendem Vertrauen sofort den Facharzt aufsuchen will. Die Anspruchshaltung der Patienten wird immer größer, bedingt durch das Fehlen der „sprechenden Medizin“ und die zunehmende mediale Information. Auf der anderen Seite muss sich aber das Südtiroler Sanitätswesen öffnen und zulassen, dass Qualität besser bezahlt wird. Man muss das Risiko, das einige Ärzte bereit sind zu tragen, und auch die Erfahrung und Qualität einer Behandlung honorieren. Wer bestimmt über die Qualität eines Arztes? Der von mir bevorzugte Kollege aus München Dr. Klaus Egger hat ein ausgezeichnetes Profil. Da frage ich mich wirklich, warum er nicht genommen wurde, was mir bis heute ein Rätsel ist. Als er das erste Mal ansuchte, wurde er nicht genommen, obwohl wir alle fest damit gerechnet hatten. Der erste Wettbewerb wurde ja nicht durchgezogen, sondern unterbrochen und plötzlich wurde ein Kollege von Brixen nach Sterzing geschickt. Nach zweijähriger Tätigkeit erfolgte dessen Pensionierung. Anschließend übernahm wieder ein Kollege aus Brixen das Primariat, um nach zwei Jahren die frei gewordene Chefarztstelle in Brixen zu besetzen. Wie läuft so ein Wettbewerb ab? Nach der Ausschreibung durch die Verwaltung tritt die Kommission zusammen, in welcher der Sanitätsdirektor, der Generaldirektor, der Bezirksdirektor und ein Primar sitzen. Der Generaldirektor kann einen Vorschlag machen und der Bezirksdirektor kann darauf Einfluss nehmen, indem er sagt, den nehme ich oder den nehme ich nicht. Er kann also ohne weiteres Nein sagen. Die Entscheidung liegt also beim Bezirksdirektor? Die Entscheidung trifft im Wesentlichen der Sanitätsdirektor in Bozen, der Generaldirektor hat auch einen gewissen Einfluss, dann der Bezirksdirektor und das


Titelgeschichte

Gremium, in dem sich der Bewerber mit seinen Qualifikationen vorstellt. Im Ärztekreis der Kliniken in München wunderte man sich, wieso ein so geeigneter und gut ausgebildeter Kollege nicht für das Primariat im Krankenhaus Sterzing geeignet sei. Die Verwaltung muss sich für ihre Entscheidungen leider auch nicht rechtfertigen. Anzumerken ist noch, dass die Verwaltung bei der Vergabe der Fünfjahresverträge die Kollegen unter Druck setzen kann und es dadurch viele junge Ärzte vorziehen, im Ausland zu bleiben. Der Wettbewerb ist also kein Wettbewerb, sondern das Ergebnis steht von vornherein bereits fest? Im Prinzip weiß man angeblich bereits vorher, wer die Stelle bekommt. Ich frage mich auch, warum sich der Kollege aus Brixen bereits nach zwei Jahren versetzen lässt? Aufgrund der Qualifikation meines empfohlenen Kollegen wäre die Option, beide Häuser zu betreuen, zu diskutieren gewesen. Dem Landesgesundheitsplan liegt angeblich kein Konzept zugrunde, die Stellen mit entsprechenden qualifizierten Fachärzten zu besetzen. Die Geburtenstation von Schlanders lässt man offen, obwohl sie keine 500 Geburten aufweisen kann, und Sterzing schließt man. Entweder oder – ich vermisse hier eine klare Linie von Gesundheitslandesrätin Dr. Martha Stocker. Sie haben her-

umgemurkst, kein klares Konzept vorgestellt und alles kaputt gemacht, ohne neue Planung. Zuletzt wurden 15 Millionen Euro in den Ausbau des Krankenhauses Sterzing investiert und dann wird die Struktur reduziert. 15 Millionen Euro wofür? Als ich die Verwaltung darauf ansprach, hieß es, das Geld sei genehmigt, und wenn wir es nicht nehmen, verfällt der Anspruch darauf. In ganz Europa werden die verschiedenen Gesundheitssysteme zentralisiert – mit dem Argument, dass die Qualität der Behandlung steigt, wenn man alle Spezialisten an einem Ort versammelt. Würden Sie dem zustimmen? Das stimmt nur für gewisse Behandlungen und in bestimmten Fällen. Was soll ich mit einem Patienten tun, der an mehreren Krankheiten leidet? Für solche Patienten braucht es Grundversorgungskrankenhäuser wie Sterzing, Innichen und Schlanders. Damit könnten wir die großen Krankenhäuser entlasten und hätten weiterhin viel zu tun. Ich habe in meiner Zeit als Chefarzt rund 2.000 endoskopische Untersuchungen im Jahr durchgeführt, wohl aufgrund der Qualität und des Zulaufes vieler Patienten. Es ist keine Frage der Größe des Krankenhauses, sondern eine Frage der Qualität des zuständigen Arztes und der Zufriedenheit der Patienten. Warum muss man

unserem chirurgischen Primar die Dickdarmtumorbehandlung verbieten, die bisher mit ausgezeichnetem Ergebnis in Zusammenarbeit mit meiner onkologischen Betreuung erfolgte? Aufgrund dieser Entwicklung, gewollt durch die Sanitätsreform, haben die fähigsten Oberärzte das Haus verlassen und es kommen keine neuen Ärzte nach. Jetzt sind wir fast wieder dort, wo wir 1957 waren, als Landeshauptmann Silvius Magnago klagte: „Das Sanitätspersonal kann kein Deutsch.“ In Ermangelung von Südtiroler Ärzten hat die Sanität Kollegen aus dem oberitalienischen Raum angeworben, alle ohne deutsche Sprachkenntnisse. Arme Patienten! Viele Ärzte und Interessensgruppen waren im Vorfeld des Landesgesundheitsplanes dazu eingeladen, daran mitzuarbeiten. Sie haben sicher einmal mit Landesrätin Stocker oder einem politischen Vertreter darüber sprechen können. Was haben Sie ihnen gesagt? Ich habe mit Landesrätin Martha Stocker über meinen Nachfolger gesprochen. Bezüglich des Landesgesundheitsplanes hat sich unser ärztlicher Leiter als Vertreter eingebracht und versucht mitzuarbeiten. Leider war die Aufmerksamkeit von Seiten der Sanität gering. Dieses Gefühl bestand auch meinerseits, als ich an der Verabschiedung des Psychiatrieprimars von Brixen teilnahm, in der das

Krankenhaus Sterzing mit keinem Wort erwähnt wurde. Läuft es darauf hinaus, dass wir irgendwann nur mehr ein Krankenhaus in Brixen haben? Ich hoffe nicht, da die bestehenden Grundversorgungskrankenhäuser für die ortsnahe Versorgung der Patienten enorm wichtig sind. Der Patient soll sich nicht als Nummer fühlen, sondern ohne Rücksicht auf Alter, Konfession, ethnische Herkunft, Sprache, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung oder soziale Stellung optimal betreut fühlen. Das ist ärztliche Pflicht, die am besten in den Grundversorgungskrankenhäusern durchgeführt werden kann. Leider gerät die Ärzteschaft in der Patientenversorgung zunehmend unter Druck, ihr Handeln einer betriebswirtschaftlichen Nutzenoptimierung des Krankenhauses unterzuordnen. Diese Entwicklung macht es notwendig, dem Ökonomisierungsprozess eine auf ärztlicher Ethik und Werten beruhende Haltung im Arbeitsalltag entgegenzustellen. Als Ärzteschaft bekennen wir uns dazu, mit unseren verfügbaren Ressourcen möglichst effizient und wirtschaftlich angemessen umzugehen. Gleichwohl stellen wir aber das Patientenwohl immer in den Mittelpunkt unseres Handelns. Interview: Astrid Tötsch

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Aktuell

RATSCHINGS

FREIENFELD

Gemeinde erwirbt Biathlongelände

Projekt zu teuer?

© Giulio Trivani

Ein zentrales Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung von Freienfeld waren die Sicherungsarbeiten in Mauls zum Schutz vor Steinschlag.

Um rund 500.000 Euro erwirbt die Gemeinde Ratschings das Gelände mit dem Biathlonstadion in Ridnaun. Das hat der Gemeinderat auf seiner letzten Sitzung beschlossen. Lediglich der Vertreter der Bürgerliste, Thomas Zößmayr, schätzte den Preis dafür als zu hoch ein und enthielt sich der Stimme. Für den Ankauf erhält die Gemeinde einen Landesbeitrag von 200.000 Euro, der in den Mehrjahreshaushalt 2018 – 2020 eingebaut wurde. Rund drei Millionen Euro wird die Sanierung des umfangreichen Trinkwassernetzes der Gemeinde kosten. Noch in diesem Jahr sollen die Wasserleitungen im Bereich Braunhofe in Ridnaun und die Strecke Stange–Gasteig mit zwei Wasserspeichern saniert werden. Die Kosten dafür sind mit 963.763 Euro veranschlagt, wofür ein entsprechender Landesbeitrag erwartet wird. Das restliche Trinkwassernetz soll in den kommenden Jahren in Angriff genommen werden, vor allem auch die Umstellung auf digitale Trinkwasseruhren. Geplant ist auch die Übernahme der Leitungen der privaten Trinkwassergenossenschaft von Stange. Florian Gurschler (Ersatz Flavio Vanzetta) wird als Vertreter des Landes neben dem Gemeindearzt und dem Gemeindetechniker der Kommission für Unbewohnbar-

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keitserklärungen angehören. Der Gemeinderat genehmigte auch drei Bauleitplanänderungen, welche die Umwandlung von Waldgebiet in landwirtschaftliches Grün vorsehen. Die Gesamtfläche beträgt 22.819 m², wobei einige Auflagen die effektiv betroffene Fläche einschränken. Die Finanzierung für die Erstellung eines Lichtplanes, mit dem das bestehende Beleuchtungsnetz erfasst und erneuert werden soll, soll durch Umweltgelder aus dem Steinbruch am Mareiter Stein gedeckt werden. Erneuert werden sollen die Brücke an der Talstation des Skilifts in Ratschings und eine an der Sonnenseite in Mareit. Die Arbeiten an der Auenrainstraße in Ridnaun sollen weitergeführt werden, in Jaufental soll von Mittertal bis Außertal ein Gehsteig realisiert werden. Das Land muss hier noch die letzten bürokratischen Hindernisse beseitigen. Einige Sorgen bereiten der Gemeindeverwaltung der strenge Winter und die dadurch entstandenen Straßenschäden, die umfangreiche Asphaltierungsarbeiten erfordern. Vorgesehen ist heuer auch, eine zentrale Heizungsanlage für die öffentlichen Gebäude in Mareit zu errichten, die Grundschule in Gasteig und das Gemeindehaus energetisch zu sanieren sowie den Kirchplatz in Ridnaun neu zu gestalten. ss

Eine diesbezügliche Anfrage der SVP-Räte betraf eine Aussage von Bürgermeister Peter Faistnauer im Rahmen einer Bürgerversammlung, die Mitte Dezember vorigen Jahres in Mauls stattgefunden hat. Laut Anfrage der SVP, die von Alfred Sparber vorgebracht wurde, hatte Bürgermeister Faistnauer erklärt, dass die Verhandlungen in Hinblick auf einen geplanten Raumordnungsvertrag zwischen der Gemeinde und Karl Pichler gescheitert seien, der Urbanistikvertrag solle nicht mehr abgeschlossen werden. Diese Rahmenbedingungen seien bei der Planung der Sicherheitsmaßnahmen projektentscheidend gewesen. Sparber fragte nach, ob das derzeitige Projekt nun in dieser Form ausgeschrieben oder ob es an die neuen Rahmenbedingungen angepasst wird. Bürgermeister Faistnauer verlas seine Antwort und teilte den Anwesenden mit, dass der Abschluss eines eventuellen Raumordnungsvertrages bei der Projektierung der Hangsicherung keine Rolle gespielt habe. Zudem musste aufgrund eines Lokalaugenscheines in Dringlichkeit Mitte Jänner auf Anweisung des Landesamtes für Zivilschutzes das Ausführungsprojekt nochmals geringfügig abgeändert werden. Das überarbeitete Ausführungsprojekt sei kurz darauf genehmigt worden und die Ausschreibung der Arbeiten sei im Gange. „Wir sind mit dieser Antwort überhaupt nicht einverstanden“, erklärte Sparber. Dies entspreche nämlich nicht den Tatsachen. Man frage sich innerhalb der SVP-Fraktion, warum es dann beinahe drei Jahre gedauert habe, bis endlich ein Projekt ausgearbeitet worden sei. Inzwischen habe es sich bereits einige Male geändert und auch die Mehrkosten seien gestiegen. „Unserer Meinung nach war das erste Projekt das beste,

zumal die Kosten dafür nur 240.000 Euro betragen hätten. Die Ausschreibung für das neue Projekt belaufen sich jedoch auf 313.000 Euro“, so Sparber. Das seien nicht nur beträchtliche Mehrkosten für die Gemeinde, auch der geplante Raum-

ordnungsvertrag habe sehr wohl eine Rolle gespielt. Das sei auch durch die Abänderung ersichtlich, da die geplante Durchfahrtsstraße nun nicht mehr errichtet werde und man „herumgebastelt“ habe. „Hier ist mit der Sicherheit der Bevölkerung gespielt worden“, so Sparber. Zu den Mehrkosten erklärte Bürgermeister Faistnauer, dass die Schutzzone ausgedehnt worden sei und somit seien auch die Kosten gestiegen. Darüber hinaus seien die Bürger in der betreffenden Zone keiner Gefahr ausgesetzt, da die getroffenen provisorischen Maßnahmen einen sicheren Schutz bis zu einer endgültigen Lösung bieten würden. Wäre dies nicht der Fall, so könnte man sicher keine ruhige Nacht mehr schlafen, so Faistnauer. Zu den Hangsicherungsarbeiten gab der Bürgermeister bekannt, dass die Firma Unirock den Auftrag mit einem Abschlag von rund 28 Prozent erhalten habe. Das Amt für Zivilschutz habe die Zusage zur Ausführung der Arbeiten am Schulhang in der Zone Ralser (im Bild) gegeben, die mit einer Summe von rund 234.000 Euro plus Mehrwertsteuer und technischer Spesen veranschlagt worden sei. Nach Abzug des Abschlages belaufe sich das Auftragsvolumen auf rund 169.000 Euro. at


FRANZENSFESTE

Standortwahl für das Heizkraftwerk Auf der letzten Gemeinderatssitzung in Franzensfeste wurde intensiv über den Standort des geplanten Heizkraftwerkes diskutiert. Nachdem sich die Gemeinderatsmitglieder auf keinen der drei Entwürfe des Studios Bergmeister einigen konnten, wurde der Tagesordnungspunkt vertagt.

© Studio Bergmeister

Der Gemeinderat steht dabei vor der Schwierigkeit, einen geeigneten Platz für das Fernheizwerk zu finden. Geplant ist die Errichtung in der Zone, in welcher der Fußball-Platz und der Tennisplatz

ein wenig nach Norden verlegt werden würde, vor. Im Gebäudekomplex integriert würden das Heizhaus, das auf Straßenniveau geplant ist, und der Silo für die Hackschnitzel. Die Auffahrtsrampe zum Silo erreicht dabei eine Höhe von rund sechs Metern. Ein kleinerer Bereich sei für Umkleidekabinen der Sportler vorgesehen, die auf dem Nachbargelände Fußball oder Tennis spielen. Zudem soll auch eine Bar in den Gebäudekomplex integriert werden. Da bei dieser Variante relativ hohe Erdbewegungsmaßnahmen durchgeführt werden müss-

Erste Variante, bei der das Heizkraftwerk im Süden gebaut wird – die Rampe dafür wird allerdings an die sechs Meter hoch.

liegen und die sowohl von der Eisenbahnlinie als auch der Staatsstraße begrenzt wird. Das beauftragte Architektenstudio hatte bei seinen Entwürfen also keinen allzu großen Spielraum. Im Rahmen der Gemeinderatssitzung wurden drei verschiedene Varianten von den damit beauftragten Ingenieuren vorgestellt. Die erste Variante sieht die Errichtung des Heizkraftwerkes südlich des Fußballplatzes, der

ten, seien auch die Kosten relativ hoch. Bei der zweiten Variante wurde gerade aus dieser Überlegung heraus das Heizkraftwerk im Norden der Zone geplant, der Tennisplatz müsste allerdings versetzt und unterhalb des Fußballplatzes neu errichtet werden. Das natürliche Gefälle wäre dabei ein Vorteil, da dadurch die Rampe wesentlich niedriger angelegt werden könnte. Die Zufahrt würde nicht von

der Staatsstraße aus erfolgen, sondern von der Straße nach Riol aus. Während für die Mitarbeiter des Architektenstudios die Vorzüge dieser Variante klar überwogen, sah Bettina Cipoletta (Luce per Fortezza) die Nähe zu den Wohnhäusern als klaren Nachteil. Dario Massimo (Fortezza vive) kritisierte an der zweiten Variante, dass die Umkleidekabinen zu weit vom Tennisplatz entfernt seien. Da es in Franzensfeste mehr Tennisspieler als Fußballer gebe, müsse man auch diese Überlegung berücksichtigen. In einer Zwischenvariante wurde das Kraftwerk ebenfalls südlich angelegt, die Zufahrtsrampe niedriger geplant, wobei allerdings rund fünf Meter Fläche des Fußballplatzes verloren gehen würden. Auch dieser Umstand führte zu Diskussionen. Cipoletta brachte eine vierte Variante ins Spiel, bei der das Kraftwerk im Süden gebaut werden sollte, der Fußballplatz allerdings verlegt würde, und zwar sollte er mit dem Tennisplatz den Platz tauschen. Nachdem keine der Varianten wirklich überzeugen konnte, einigte man sich darauf, den Tagesordnungspunkt zu verschieben. Das Architektenbüro sollte die Anregungen der Gemeinderäte aufnehmen und auf der nächsten Gemeinderatssitzung, die für den 27. Februar – während der Drucklegung der März-Ausgabe – anberaumt wurde, eine neue Variante präsentieren. Erker 03/18

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Umwelt

Konsens in Grundfragen? Verkehrsgipfel in München

Bereits im Vorfeld unternahmen die Landesregierungen von Südtirol, dem Trentino und Nordtirol den Versuch, sich auf dem „kleinen“ Verkehrsgipfel in Bozen Mitte Jänner abzustimmen und eine gemeinsame Position zu finden. Es brauche eine Trendwende beim Transit über den Brenner, hieß es dort unisono. Einig war man sich darüber, dass es konkrete und abgestimmte Maßnahmen zur Vermeidung von Umwegtransit, zur Reduzierung des Schwerverkehrs und zur Verlagerung der Güter von der Straße auf die Schiene brauche. Zudem müsse die Vereinheitlichung der Mauttarife von Verona bis München zu einem Eckpfeiler werden, um die angestrebte Verlagerung zu erreichen. „Derzeit werden 70 Prozent der Güter auf der Straße und nur 30 Prozent auf der Schiene trans-

© LPA/jw

An den Verkehrsgipfel Anfang Februar in München wurden viele Erwartungen geknüpft – und viele enttäuscht.

(v. l.) Minister Christian Schmidt, Innenminister Joachim Herrmann, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landeshauptmann Ugo Rossi

portiert. Dieses Verhältnis möchten wir gemeinsam umkehren“, so Arno Kompatscher und Günther Platter. Auch die Blockabfertigung wurde als sinnvolles Mittel erachtet, um den Verkehr nicht nur zu reduzieren, sondern vor allem sicherer zu gestalten. Dieses verstärkte Interesse der Politik an der Verkehrsbelastung rührt wahrscheinlich zu einem

großen Teil auch daher, dass sowohl in Bayern als auch in Südtirol noch in diesem Jahr Landtagswahlen stattfinden. Auch in Nordtirol wurde bis zur Landtagswahl Ende Februar mit dem Thema „Verkehr“ eifrig Wahlkampf betrieben. Ob es nach der Stimmenauszählung immer noch heißt „2,3 Millionen LKW über den Brenner sind genug“, bleibt abzuwarten.

WIPPTAL

Keine Luftmessstation mehr Man mag es kaum glauben, aber im verkehrsgeplagten Wipptal gibt es derzeit keine einzige Messstation zur Bewertung der Luftqualität mehr. Die Luftmessstation in der Sterzinger St. Margarethenstraße wurde stillgelegt. Wie Luca Verdi, Direktor des Labors für physikalische Chemie, dem Erker gegenüber mitteilte, liege der Grund dafür in der Neubeurteilung der Luftqualität in den Jahren 2014/2015. Diese ergab, „dass Sterzing derzeit nicht zu den problematischen Gebieten in Südtirol zählt“, so Verdi. Gemäß der Europäischen Luftreinhalterichtlinie 2008/50/EG sei die Landesagentur für Umwelt verpflichtet, spätestens alle fünf Jahre eine ganzheitliche Überprüfung der Luftqualität durchzuführen. Daraus resultiere die Wahl der Messplätze und die Anzahl der Luftmessstationen. „Eine Analyse der Messwerte der Messstation Sterzing (St. Margarethenstraße) hat ergeben, dass seit Jahren alle relevanten Luftgrenzwerte deutlich eingehalten werden. Aus diesem Grunde wurde beschlossen, die Luftqualitätsmessungen in kritischere Zonen zu verlagern“, so Verdi. Die Frage ist ja auch, warum die Messstation in der St. Margarethenstraße errichtet wurde und nicht in unmittelbarer Nähe zur Autobahn, wo auch im Wipptal viele Anrainer leben. In Brixen und Neumarkt jedenfalls haben Messungen entlang der Autobahn ergeben, dass der Messwert für Stickstoffdioxid in diesem Winter um mehr als das Doppelte überschritten wurde. Dies teilte Umweltlandesrat Richard Theiner auf Anfrage der Grünen mit. Dass im Wipptal die lokale Politik nicht mit größerem Nachdruck eine Messstelle entlang der Autobahn verlangt, verwundert. Die aktuellen Messwerte können unter http://umwelt.provinz.bz.it/luft/aktuelle-luftmessdaten.asp abgerufen werden. lg

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Lösungen? Der Gipfel in München unter dem Vorsitz des EU-Koordinators Pat Cox war hochkarätig besetzt. Die Verkehrsminister aus Deutschland, Österreich und Italien waren in die bayerische Hauptstadt gekommen genauso wie die Landesvertreter der Anrainerregionen, Günther Platter, Arno Kompatscher und Ugo Rossi; als Vertreter der Gastgeber war Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann anwesend. Was hat der Verkehrsgipfel in München gebracht? „Fortschritt“, sagt Landeshauptmann Kompatscher, denn es gebe Konsens darüber, dass die Probleme mit dem LKW-Verkehr nur zusammenhängend gelöst werden könnten. Beschlossen hat man auf dem Treffen, die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene voranzutreiben. Eine eigene Arbeitsgruppe wurde eingerichtet, um die rechtlichen, infrastrukturellen und wirtschaftlichen Aspekte zu analysieren. Im Mai soll es den nächsten Verkehrsgipfel geben und bereits Ende des Jahres sollen die ersten Ergebnisse vorgestellt werden. Während eine höhere Maut von München bis Verona sowohl von Italien als auch von Österreich angestrebt wird, stößt dieser Vorschlag in Deutschland auf Ablehnung. Am Rande der Konferenz ließ der bayerische Verkehrsminister Herrmann


Umwelt

© Euregio Südtirol Tirol Trentino

Die Anzahl der schweren Straßengüterfahrzeuge (Sattel- und Lastzüge) hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Von 2016 bis 2017 stieg die Zahl der Fahrzeuge über den Brenner im grenzüberschreitenden Verkehr (Transitverkehr) von 2,08 Mio. auf 2,26 Mio. Fahrzeuge (+ 8,3%).

verlauten, dass es in Deutschland ein einheitliches LKW-Mautsystem gebe. Es sei unwahrscheinlich, dass man nur für die Inntal-Autobahn einen Sondertarif einführen werde. Somit bliebe die Teillösung einer Mauterhöhung von Verona bis Kufstein. Sauer stieß den Deutschen bereits im Vorfeld die Blockabfertigung und die Dosiermaßnahmen auf, die Österreich an der Mautstelle Kufstein besonders zu Stoßzeiten durchgeführt hatte. In dieser Sache wandte man sich sogar an die EU, die den Deutschen jedoch eine Abfuhr erteilte. Durch eine bessere Abstimmung und Koordinierung soll dieser Maßnahme viel von ihrem Konfliktpotential genommen werden, hieß es auf dem Verkehrsgipfel.

Die Realität Von Anrainern der Autobahn wird die Lärm- und Abgasbelastung kritisiert, von den Anrainern der Eisenbahn der Höllenlärm, den die RoLa-Güterzüge verursachen, und Umweltorganisationen wie CIPRA und die Grünen kritisieren die zunehmende gesundheitliche Belastung der Bevölkerung. Es brauche sofortige Maßnahmen vonseiten der Politik. Jeder weitere Aufschub gefährde die Bevölkerung, betont CIPRA-Geschäftsführer Andreas Riedl in seiner jüngsten Pressemitteilung. Gefragt seien wirksame Schritte in Richtung einer neuen und nachhaltigeren Mobilitätskultur, wie sie im Positionspapier „Genügsamkeit im Verkehr“ aufgelistet werden. Darin werden nicht nur Maßnahmen vonseiten der politi-

schen Akteure der Alpenländer gefordert, sondern auch Tourismusund Verkehrsunternehmen sowie jeder einzelne Verkehrsteilnehmer. Die Grünen ihrerseits hatten keine allzu großen Erwartungen an den Verkehrsgipfel in München. Konkrete Schritte wie Mauterhöhungen, Nachtfahrverbote und ein Lufthunderter nach Tiroler Vorbild seien als einheitliche Euregio-Strategie entlang des Brenner-Korridors nicht zu erwarten. Einen Funken Glaubwürdigkeit hätte dieser Gipfel erhalten, wenn Maßnahmen gegen die seit Jahren anhaltende Vergiftung entlang der Brennerautobahn getroffen würden. „Der auf 40 Mikrogramm/Kubikmeter EU-weit festgelegte Grenzwert für Stickstoffdioxid wird in diesem Winter mit einem Mittelwert an den Messstellen Brixen und

Neumarkt von 82 bzw. 84 Mikrogramm um mehr als das Doppelte überschritten!“, so die Grünen. Kritik am Gipfel kam auch von Frächterverbänden und Wirtschaftstreibenden. In politischen Entscheidungen würden sie nicht mit eingebunden. Elmar Morandell, Vorsitzender der Frächtervereinigung im lvh, meinte, dass jeder Bürger sich selber an der Nase fassen sollte. Rasant angewachsen sei der Transitverkehr nämlich, als durch Bestellungen in Internet-Shops auch „zügellose“ Rückgabemöglichkeiten angeboten wurden. „Mich als Frächter sollte das freuen“, meinte er kürzlich in einer Gesprächsrunde des Mittagsmagazins auf RAI Südtirol, „denn so sind mir viele Aufträge sicher. Aber wenn wir ehrlich sind, sind wir alle selbst dran schuld!“ at

FORDERUNGEN DES „BOZNER STRATEGIEPAPIERS“: • Vorantreiben der RoLA (Ausbau an den Terminals Regensburg, Trient und Verona); • Filter- und Dosiersysteme (Blockabfertigung); • einheitliches Monitoring (Prüfung einer LKW-Obergrenze); • Korridormaut von Verona bis München; • kurzfristige Maßnahmen, u. a. Kontrollstellen für LKW. Ergebnis des „Münchner Verkehrsgipfels“ • Einsetzung einer Arbeitsgruppe (Vorantreiben der RoLa), erste Ergebnisse sind für Mai geplant; • Brenner Corridor Plattform (Prüfung der Wegekosten), erste Ergebnisse im Juni.

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Wirtschaft

RATSCHINGS

HolidayCheck Award 2018 für Wellness & Family Resort Alphotel Tyrol****S Bereits zum dritten Mal konnte das Alphotel Tyrol nach 2013 und 2014 nun auch 2018 den Holiday Check Award entgegennehmen. Damit zählt es zu den zehn beliebtesten Hotels in Südtirol. Für die Vergabe des Awards gelten strenge Regeln: Um überhaupt in die Auswahl für die begehrte Auszeichnung zu kommen, muss ein Hotel über einen Zeitraum von zwölf Monaten (1. Dezember 2016 bis 30. November 2017) mindestens 50 Urlauberbewertungen erhalten. Die Unterkünfte müssen zudem von mindestens 90 Prozent seiner Gäste weiterempfohlen werden. Eine weitere Hürde stellen die HolidayCheck-Sonnen dar, mithilfe derer Urlauber ein Hotel beurteilen können. Die Skala reicht von mindestens 1,0 (sehr schlecht) bis maximal 6,0 (sehr gut). Potentielle Award-Hotels müssen einen Gesamtschnitt von mindestens 5,0 Sonnen aufweisen. Darüber hinaus darf ein Hotel im Betrachtungszeitraum nicht gegen den Code of Conduct des Bewertungs- und Buchungsportals verstoßen. Die darin enthaltenen Verhaltensregeln definieren, unter welchen Bedingungen HolidayCheck eine aktive Gästeansprache begrüßt. Nico Matern von Holiday Check schätzte bei der Übergabe des Awards die außergewöhnlich hohe Qualität der Südtiroler Hotels. Thomas Gschließer von Ratschings Tourismus zeigte sich erfreut über die Auszeichnung und gratulierte der Familie Eisendle für die hohe Wertschätzung, die ihr ihre Gäste entgegenbringen. „Die Auszeichnung symbolisiert nicht nur die Zufriedenheit der Gäste im Hotel, sondern auch die Begehrlichkeit des Erlebnisraums Sterzing-Ratschings“, so Gschließer.

Zweiter Platz für www.pardellerbrot.com Jährlich wird von der renommierten Deutschen Bäcker-Zeitung der Internet-Preis für die beste Webseite der Bäckerzunft vergeben. Die Sterzinger Bäckerei Pardeller konnte bei diesem prestigeträchtigen Wettbewerb mit ihrer

Webseite www.pardellerbrot.com den zweiten Platz belegen. Kreiert wurde die Webseite von Valentina Oberrauch vom Studio Dia. Vier Juroren bewerteten nicht nur die Nutzerfreundlichkeit, das responsive Design für mobile Endgeräte, Design, Emo-

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tionalität und Social Media-Auftritt, sondern auch, wie sich ein Unternehmen um Nachwuchskräfte bemüht. Jedes Kriterium wurde mit einem Punktesystem von Null bis Zehn bewertet; der beste Durchschnittswert ergab den Gewinner. Mit nur 0,33 Punkten Vorsprung siegte ein norddeutscher Betrieb vor der Sterzinger Brotmanufaktur, die eine Durchschnittspunktezahl von 7,5 erreichte. Als einziger Betrieb erreichte sie in der Kategorie Emotionalität die volle Punktezahl 10. Beeindruckend sei laut Jury vor allem die gut gewählte Bildsprache, für welche die beiden Profis Hannes Niederkofler (Fotografie) und Manuel Guadagnini (Produktfotografie) verantwortlich sind. Die Koordination und Umsetzung des Projekts übernahm Evelin Delueg, das Konzept und die Strategie stammen aus der Feder von Markus Gaiser.

Was passiert, wenn Politiker vom „Heile-Welt-Image“ und die Bauern von der Realität reden Anfang Februar wurde im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen die jährliche Bezirksversammlung des Bauernbundes abgehalten, bei der einige Bauern ungewöhnlich scharfe Kritik äußerten. Bezirksobmann Konrad Obexer konnte zu der Veranstaltung zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner hatte sich eingefunden, um Wahlwerbung für die Bauernbund-Kandidaten zu betreiben. Die Siegerin bei den Bauernbund-Vorwahlen, Maria Hochgruber Kuenzer, war da, um sich für das in sie gesetzte

schaft in Südtirol. Er habe bis dato immer gearbeitet und geglaubt, dass er den Bauernstand würdig vertrete, aber offensichtlich sei das immer noch nicht genug. Jeder wolle den Bauern plötzlich vorschreiben, wie sie ihre Felder zu bestellen hätten und was sie wie füttern sollten. Mit der Aussage rund um die Thematik „Großraubtierfreies Südtirol“ lehnte er sich zwar sehr weit aus dem Fenster, sprach aber auch vielen Anwesenden aus der Seele. Er plädierte für „schießen, scharren und schweigen“ und hieß eine Selbstjustiz der Bauern gut, falls auf politischem Wege keine unmittelba-

(v. l.) Landesrat Arnold Schuler und Konrad Obexer, Bezirksobmann des Bauernbundes

Vertrauen zu bedanken. Zwar war die Wahlbeteiligung sehr niedrig ausgefallen, sie lag bei nur rund 40 Prozent, Kuenzer konnte sich aber mit 10.009 Stimmen klar durchsetzen. Landesrat Arnold Schuler kam in seinem Vortrag auf den hohen Standard der landwirtschaftlichen Produktion zu sprechen, für welche die Politik die Weichen gestellt habe. Die Berglandwirtschaft stünde aber auch vor vielfältigen Problemen wie der Wiederansiedelung der Großraubtiere Bär und Wolf. Die Südtiroler Politik müsse sich hier dafür einsetzen, dass eine gezielte und legale Entnahme möglich sei, so Schuler. Der Vizedirektor des Bauernbundes, Viktor Peintner, sprach ungemein ehrliche Worte über den derzeitigen Zustand der Landwirt-

ren Ergebnisse erzielt würden. Unter dem Gelächter und der Zustimmung vieler Anwesender meinte er, dass man zwar kein „Augenzudrücken“ von den Forstbeamten verlange – aber ein „Wegschauen“. In der anschließenden Diskussion sparten die Bauern nicht mit ihrer Kritik. Zur Sprache kam u. a. die zunehmende Digitalisierung, mit der vielfach ältere Landwirte überfordert seien. So sei etwa im vergangenen Jahr die digitale Übermittlung des Almregisters ein „Puff“ gewesen, so ein anwesender Landwirt. Enttäuscht sei man vor allem über mangelnde Hilfe bei den zuständigen Stellen. Viele Betriebe waren gezwungen, eine PEC-Adresse einzurichten, um verbilligten Treibstoff zu erhalten und bestimmte Förderungen in An-


Wirtschaft

1. Preis für Haflinger-Hengst aus Wiesen

de. „Sicher wurde diese Vorgehensweise besonders im Wipptal diskutiert“, so Schuler, „was eine mögliche Unterstützung der Biogasanlage anbelangt.“ Was die Ausgleichszulage betreffe, müsse auch hier die Vorgabe des Viehbesatzes eingehalten werden. Es sei aber möglich, einen Nachweis darüber einzureichen, dass der überschüssige Dünger ordnungsgemäß weitergegeben worden sei. Gleichzeitig müsse man aber zugeben, dass eine Kontrolle sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich sei und man am Ende nicht sagen könne, wo die Gülle schlussendlich lande. „Im Grunde ist heute die Milch genauso teuer wie das Wasser“, meldete sich ein weiterer Pfitscher Bauer zu Wort. „Die Produktionskosten für einen Apfel wurden berechnet, rechnet uns doch einmal die Produktionskosten für einen Liter Milch aus!“ Es gebe einen Grund für das anhaltende Bauernsterben; der tierhaltende Bauernstand sei in der Gesellschaft abgestempelt als „Dreckschwein“ und sei in der Minderheit, erkennbar im Wahlergebnis und in der gesamten politischen Struktur. Wahr sei aber auch, dass alle Nahrungsmittel vom Bauern stammen. Die Regale sind voll und die Lebensmittel so billig wie nie, aber die Mehrkosten für die Bauern würden nicht berücksichtigt. Während alle anderen Wirtschaftszweige wachsen dürften, heiße es beim Bauern „Zurück zur Natur“. Will man eine ökologische Produktion von Lebensmitteln, sollten die Genossenschaften auch eine Preisgarantie von zwei Euro pro Liter Milch geben – ansonsten müssten auch die hiesigen Bauern mit dem Markt mitschwimmen. Zum Abschluss forderte er von den Politikern eine ordentliche Lösung und kein Abspeisen mit Almosen, um die man auch noch gerichtlich kämpfen müsste. at

vorragenden Körperbau besticht, sondern auch durch sein freundliches und gutmütiges Wesen. Inzwischen hat Willi auch eine neue Heimat gefunden, und zwar auf einem Gestüt in der Nähe von München. Wechselberger wird ihn aber noch des Öfteren auf sei-

© Armin Mayr

spruch nehmen zu können. „Das ist eine Drohung“, so der Landwirt, der betonte: „Wenn wir heute so weit sind, dann braucht ihr euch nicht zu wundern, dass die Wahlbeteiligung nur bei 40 Prozent liegt.“ Wenn man selber den Umgang mit der Digitalisierung und Verwaltung der PEC-Adresse nicht beherrsche, so müsse man den Bauernbund damit beauftragen. „Ich bekomme rund vier Briefe im Jahr und zahle dafür an die 80 Euro“, so der Bauer weiter. „Mir scheint, das sind sehr teure Briefe.“ Von einem Bauern aus Innerpfitsch wurden die Vergaberichtlinien für die Ausgleichszulage kritisiert. Bereits auf der letztjährigen Versammlung hatte er sich mit demselben Anliegen an Landesrat Schuler gewandt und um Auskunft darüber gebeten, ob ein Nachweis über die Weitergabe von überschüssigem Dünger anerkannt werde. Der Landesrat verneinte damals und begründete das u. a. mit einem zu hohen bürokratischen Aufwand. Nachdem besagter Bauer auch für das Wirtschaftsjahr 2016 einen negativen Bescheid erhalten hatte, reichte er mithilfe eines Anwalts Rekurs ein. „Der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann kümmert sich darum, dass EU-Gelder nach Südtirol fließen, und ich muss darum streiten“, so der Pfitscher Bauer. „Es ist nicht meine Aufgabe, die Gesetze richtig zu interpretieren, sondern eure“, kritisierte er entrüstet und meinte, dass ihm ein bestimmtes Maß an Ehrlichkeit in der Politik fehle. Man sollte doch einmal eine Studie darüber in Auftrag geben, schlug er vor, wie viele Bauern in den letzten Jahren aufgegeben haben und wessen Gehälter im Gegenzug dazu gewachsen seien. Landesrat Schuler betonte, dass man bei allen Förderungen die Vorgabe des maximalen Viehbesatzes restriktiv anwenden wer-

Anfang Februar fand in Neumarkt die 21. Nationale-Haflinger-Hengstkörung statt. Bei Hengstkörungen werden jene Tiere ausgewählt, die bei der Zucht zum Einsatz kommen. Der Siegerhengst Willi-V BZ28431 stammt aus der Zucht der Familie Dejori aus Deutschnofen und wurde als Fohlen von Hans Wechselberger aus Sterzing erworben. Wechselberger hat ein gutes Händchen, was erstklassige Pferde betrifft, ist Willi doch bereits der zweite Italiensieger, der von seinem „Haflingerhof“ in Wiesen kommt. Wechselberger beschreibt sein Pferd als etwas ganz Besonderes, das nicht nur durch seinen her-

nen Reisen zu Hengstkörungen nach Bayern besuchen. Im Bild (v. l.) Siegerhengst Willi-V BZ28431, Alois Höller, Haflingerkönigin Andrea Aster, Hans Wechselberger, 1. Reservesieger Stakkato-V BZ28367, vorgeführt von Iwan Mahlknecht

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Gesellschaft

„Eigentlich wollte ich Kapitän werden“ Fritz Mayrhans, gebürtiger Allgäuer, feierte vor kurzem seinen 91. Geburtstag. Viel erlebt hat er in all diesen Jahren: Krieg, Auswanderung, aber auch den Aufbau einer der größten Erfolgsgeschichten des Wipptales: die Joghurtproduktion im Milchhof Sterzing. Im Gespräch mit dem Erker erzählt er aus seinem bewegten Leben. Auf die Frage, wie man es schafft, so fit zu bleiben, meint Fritz Mayrhans: „Ach, ich weiß es auch nicht. Ein geregeltes Leben vielleicht – nie zu viel und nie zu wenig.“ Als langjähriger Kneippianer hat er stets auf seine Gesundheit geachtet. Regelmäßig fuhr er zu Kuren nach Bad Wörishofen. Auch heute nimmt er täglich in der Früh eine kalte Dusche. „Das hält den Kreislauf in Gang. Und man muss neugierig bleiben, bis nichts mehr kommt“, lacht er verschmitzt. Nach Südtirol verschlagen hat es ihn im Jahr 1950, also vor 68 Jahren. Im Allgäu besuchte er die Anton-Fehr-Schule in Weiler und machte dort den Meister in der Käseverarbeitung. Dafür brauchte er sogar eine Sondergenehmigung vom Landwirtschaftsministerium in München, weil er noch nicht 25 Jahre alt war. Fritz erhielt die Genehmigung und schloss den Meister als Jahrgangsbester ab. Für zwei weitere Jahre blieb er im angeschlossenen Internat in Weiler als stellvertretender Betriebsleiter und bildete Lehrlinge aus. Auf einer Abschlussfeier traf er zufällig einen guten Bekannten aus St. Johann, mit dem er ins Gespräch kam. Dieser erzählte ihm, dass er zu den „Tschuschen“ über den Brenner sollte. Diese Bezeichnung war ihm nicht geläufig und er fragte nach, wer dieses seltsame Völkchen sei. Es stellte sich heraus, dass die Südtiroler damit gemeint waren. Nachdem sein Bekannter aber nicht zu den „Tschuschen“ wollte, überlegte sich Fritz, ob das vielleicht etwas für ihn wäre. Der Kontakt wurde bald hergestellt und bei einem Treffen in Rotholz, bei dem Johann Bacher, Ob-

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mann der Dampfmolkerei, und Ludwig Gröbner, Vorsitzender im Aufsichtsrat, dabei waren, wurde man sich schnell einig. „Ich wusste damals nicht, was auf mich zukommt. Ich hatte Sterzing nie zuvor gesehen“, gesteht Fritz. Damals sei es fremdes Ausland für ihn gewesen. Immerhin lagen zwei Grenzen zwischen dem Allgäu und Sterzing. Es wurde vereinbart, dass er im Februar 1952 nach Sterzing kommen sollte. Deutlich kann er sich noch an seine ersten Eindrücke erinnern: „Dunkel war’s und kalt, Schnee hat’s ghabt –

nicht begeistert. Das Gebäude war im Rohbauzustand, die Milch wurde in der Garage verarbeitet. „Um Gottes Willen, wo bin ich da gelandet?“, dachte sich Fritz entgeistert. Am liebsten hätte er auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre wieder gegangen. Zum Glück hat er das nicht getan. Denn im Laufe der weiteren Jahren trug seine Arbeit Früchte und es entstand eine der größten Erfolgsgeschichten nicht nur des Wipptales, sondern ganz Südtirols. Aus dem Rohbau entstand ein richtiges Betriebsgebäude, Maschi-

(1. Reihe, v. l.) Milchwirtschaftsreferent Steger, Molkereiobmann und Bürgermeister Bacher, Landesassessor Brugger, Landwirtschaftsinspektor Endrizzi, Sennereinspektor Pittl, Schuldirektor Unterthiner. (2. Reihe, v. l.) vier neue Molkereigehilfen, in der Mitte Betriebsleiter Mayrhans, links Sennereiobmann Volgger

naa fürchterlich!“ Fritz war der einzige, der am Bahnhof Sterzing aus dem Zug ausstieg. Er wurde von einem Einheimischen begrüßt, der sich als „Stuenpeterle“ vorstellte. Er habe von Johann Bacher den Auftrag erhalten, ihn nach Sterzing zu seiner Unterkunft, zum „Schuler“, zu bringen. Dort wurde erst einmal mit der Mühlsteigerin, der Wirtin, die sich zu ihnen gesellte, zu Abend gegessen. „Herr Stuenpeterle, wo soll ich heute Nacht eigentlich schlafen?“, fragte Fritz seinen Begleiter. „Ich heiße eigentlich Markart, Stuenpeterle ist mein Hausname“, entgegnete ihm dieser. „Wieder was Neues gelernt“, dachte sich Fritz. Übernachtet hat er dann bei Frau Strickner im alten Haus am Untertorplatz. Das Zimmer war eiskalt und in der Früh war das Wasser in der Waschschüssel eingefroren. Auch vom Anblick der Sennerei war er

nen wurden angekauft und bereits im darauffolgenden Juni konnte die Einweihungsfeier stattfinden. Wie damals üblich durfte der kirchliche Segen nicht fehlen. Die Ministranten, die Dekan Johann Corradini begleiteten, hießen Kurt und Wilhelm Egger, der später zum Bischof geweiht wurde. Ein gutes Omen also. Zunächst war Fritz als Betriebsleiter nicht nur für den reibungslosen Produktionsablauf in der Sennerei zuständig, sondern auch für die Lehrlingsausbildung. Die im Land ausgebildeten Nachwuchskräfte mussten ihr drittes Lehrjahr in Sterzing absolvieren. Unterrichtet wurden sie von Fritz. Bestand hatte dieser Schulbetrieb bis 1961. In dieser Zeit wurden immerhin 36 Lehrlinge zum Gehilfen ausgebildet, die anschließend in allen Teilen des Landes, in Österreich und sogar in Deutschland ihre Arbeit aufnahmen. Im letzten Kurs lernte er

auch Karl Schölzhorn kennen, den er in der Dampfmolkerei behielt. Beide trugen maßgeblich dazu bei, der Joghurtproduktion in Sterzing zum Erfolg zu verhelfen (Erker 01/2017). Was Fritz bedauert, ist, wie er selbst sagt, dass es ihm nicht gelungen sei, die Verzettelung der Südtiroler Milchwirtschaft auf eine Schiene zu bringen. Obwohl er über lange Jahre eine Zusammenarbeit und einen Zusammenschluss der kleineren Molkereien anregte, scheiterte dies „an der Kirchturmpolitik“, wie Fritz es nennt. Keiner wollte seine Kunden freigeben und jeder wollte für sich bleiben. Rückblickend hat er es nie bedauert, nach Südtirol gekommen zu sein. Recht schnell lebte er sich in Sterzing ein und fand einen wunderbaren Bekanntenkreis. Mit Dr. Erich Kofler und dem Baur Hans setzt er sich beinahe jeden Tag auf ein Glasl Wein zusammen und dann wird über die alten Zeiten geratscht. Heimweh habe er nie verspürt, erzählt er, der sich selber als „Rucksacktiroler“ bezeichnet. Er sei mit seiner Frau auch sehr viel gereist, was er als großes Glück empfindet. „Das Leben ist halt doch kurz und man verschiebt viele Dinge auf später“, meint er. „Pfeifendeckel! Nix mochst später!“ Getreu seinem Lebensmotto „Strebe so, als ob du ewig leben wolltest, und lebe so, dass du jederzeit sterben kannst“ wusste er seit jeher das Leben zu genießen und die Chancen, die sich ihm boten, zu nutzen. Auf die Frage, was er sich noch wünschen würde, schweifen seine Gedanken zurück. „Mein Jugendtraum war, als Kapitän zur See zu fahren.“ Unzählige Bücher hatte er gelesen vom Kap Horn und vom Kap der Guten Hoffnung. Leider kam der Krieg dazwischen und der Traum zerplatzte. Die Sehnsucht nach dem Meer ist aber geblieben. Vor vier Jahren ist er deshalb aufgebrochen und mit einem Expeditionsschiff von Kapstadt zum Kap Horn gefahren. „Damit hat sich auch dieser große Traum erfüllt.“ at


Gesellschaft

GASTEIG

Schüler helfen hungernden Kindern In Mae Sot (Thailand), direkt an der Grenze zu Burma, gibt es zahlreiche Flüchtlinge, darunter sehr viele Kinder. Ohne Rechte und ohne Möglichkeit auf Weiterbildung blieben sie lange Zeit sich selbst überlassen – und chancenlos. Bis „Helfen ohne Grenzen“ auf sie aufmerksam wurde und begonnen hat, Schulen aufzubauen und die Kinder mit Essen zu versorgen. Eines der Projekte im Rahmen von „Helfen ohne Grenzen“ wird von der Grundschullehrerin Sibylle Keim betreut, die an der Grundschule Gasteig unterrichtet und sich bereits seit längerem für die Flüchtlingskinder in Mae Sot engagiert. Wichtig sei ihr vor allem, dass sie sich in einer deutschsprachigen Organisation, wie „Helfen ohne Grenzen“ engagieren könne und direkt mit den Hilfsempfängern Kontakt habe. „Ich wollte unbedingt zu den Kindern nach Thailand fahren und sehen, was mit dem Geld dort passiert“, betont Sibylle. Patenschaften zu übernehmen, bei denen man ein Bild des Kindes zugeschickt bekommt, aber ansonsten nichts davon weiß, seien ihr zu unpersönlich gewesen. Das erste Mal im Flüchtlingslager war für sie ein ergreifendes Erlebnis. „Ich wusste ja, worum es geht“, erzählt sie nachdenklich, „trotzdem war die unmittelbare Erfahrung unglaublich prägend.“ Prägend war die Erfahrung nicht nur für sie, sondern auch für ihre damals 13-jährige Tochter, die sie auf die Reise nach Mae Sot mitgenommen hatte und die ihr beim Unterricht half. Um den Flüchtlingskindern eine Freude zu machen, hatten sie ihnen Wasserfarben mitgebracht. „Sie wussten jedoch nicht, was sie mit den Wasserfarben machen sollten“, berichtet Sibylle. Einige hätten versucht, mit den Fingern in den Farbtiegeln herumzustochern, und so musste sie ihnen erst zeigen, wie man die Farben mit Wasser mischt. Die Kin-

Dekan Josef Knapp in der Grundschule von Gasteig

der konnten nicht genug vom Malen kriegen, drehten das Blatt um und baten um mehr Papier. „Es ist unglaublich, mit welch einfachen Mitteln man diesen Kindern eine Freude machen kann.“ Die Flüchtlinge – und besonders die Kinder – müssen teils unter unvorstellbaren Umständen leben. Zwar werden sie in Thailand stillschweigend geduldet, sie haben aber keine Rechte und keine Möglichkeit auf eine legale Aufenthaltsgenehmigung, Arbeit oder Schulbildung. Auf der Suche nach Arbeit sind viele Erwachsene in Großstädte wie Bangkok gezogen – zurück blieben die Kinder. Bis vor kurzem konnte „Helfen ohne Grenzen“ die Kinder mit der Yummi-Küche in den Schulen mit Essen versorgen. Leider seien zu wenig Spenden eingegangen, so dass Einzelprojekte wie „Schule gegen Hunger“ gestartet werden mussten. Dabei helfen die Gasteiger Kinder ihren Schulkollegen in Thailand, indem sie ihren Eltern zuhause beim Aufräumen helfen, den Müll hinausbringen oder den Tisch decken. Die Eltern spendieren dafür kleinere Beträge. „Mit 50 Cent kann man in Thailand 1 kg Reis kaufen“, erklärt Sibylle. Durch das Projekt „Schule gegen Hunger“ sind viele 50-Cent-Stücke zusammengekommen, die Anfang Februar Dekan Josef Knapp übergeben wurden. Damit konnten 200 kg Reis angekauft werden. Damit haben etliche Kinder wieder für einige Zeit genug zu essen. Erker 03/18

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Gesellschaft

RATSCHINGS

119 Feuerwehrleute im Dienste der Gemeinschaft

FRANZENSFESTE

FF stellt sich neuen Herausforderungen

Nicht weniger als 119 Feuerwehrmänner zählt die Freiwillige Feuerwehr Ratschings mit ihren vier Löschzügen Mareit, Außerratschings, Gasteig und Jaufental. Sie gehört damit zu den mannschaftsstärksten Feuerwehren im Bezirk Sterzing-Wipptal. In 40 Einsätzen hat sie ihre Bereitschaft im Jahr 2017 bewiesen. Schon längst ist nicht mehr das Feuer der häufigste Einsatzgrund, wie es eigentlich der Name vermuten lässt. Von den 40 Einsätzen waren lediglich sechs Brandeinsätze mit 58 Einsatzstunden, wobei ein PKW-Vollbrand, der auch auf das Jaufenhaus überzugreifen drohte, der größte war. Dem stehen 34 technische Einsätze, darunter ein Lawineneinsatz am Jaufen, mit 415 Einsatzstunden gegenüber, wie aus dem Tätigkeitsbericht von Kommandant Christoph Siller hervorgeht. Dazu kommen noch 503 Stunden an Brandschutz- und Ordnungsdiensten. Für diese Einsätze bereitete man sich in über 50 Proben mit insgesamt 1.448 Einsatzstunden vor. Überdies haben Wehrmänner der FF Ratschings in 22 Lehrgängen ihr fachliches Können und Wissen erweitert und dafür 523 Stunden ihrer Freizeit geopfert. Auch was die Ausrüstung betrifft, ist die FF Ratschings auf der Höhe der Zeit. Im vergangenen Jahr erhielt der Zug Stange eine neue, den heutigen Anforderungen entsprechende Feuerwehrhalle und ein neues Einsatzfahrzeug vom Typ Mercedes Sprinter. Die Züge Mareit und Jaufental erneuerten ihren Bestand an Atemschutzgeräten. Michael Lanthaler und David Piccin vom Zug Mareit sowie Paul Vanzetta vom Zug Jaufental wurden bei der Jahresversammlung angelobt und in die Wehr aufgenommen. Günther Kral, Zug Mareit, wurde mit dem Verdienstzeichen in Silber für seine 25-jährige Tätigkeit ausgezeichnet, Franz Sporer mit einem Geschenk wegen Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Bürgermeister Sebastian Helfer fand anerkennende Worte und hob den Stellenwert des Ehrenamtes für die Gemeinschaft hervor. Er betonte auch die Bedeutung von Fortbildungskursen, um im Ernstfall gut gerüstet zu sein. Auch Christian Huebser, Bezirksfeuerwehrpräsident-Stellvertreter, sprach von der Notwendigkeit einer guten Ausbildung als Voraussetzung für eine angemessene Nutzung der Infrastrukturen. Bezirksjugendreferent Franz Seehauser lobte die Jugendarbeit der Wehr, während Abschnittsinspektor Thomas Klotz beklagte, dass derzeit die Untersuchungen für Atemschutzträger im Krankenhaus Sterzing nicht möglich seien, da kein Arzt zur Verfügung stehe. Aniello Palomba, Maresciallo der Carabinieri, sowie Luca Dalla Torre, Leiter der Forststation Ratschings, bedankten sich ihrerseits für die gute Zusammenarbeit. ss

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Bei der Jahresversammlung der Feuerwehr Franzensfeste Anfang Februar – sie war beinahe vollzählig vereint – bedankte sich Kommandant Stefan Nitz bei den Behördenvertretern für die gute Zusammenarbeit. Sein Dank galt allen voran Bürgermeister Thomas Klapfer und der Gemeinde Franzensfeste für die großzügige Unterstützung. In seiner Rückschau auf das vergangene Einsatzjahr und die verschiedenen Schulungs- und Übungstätigkeiten wurde ersichtlich, wie wichtig die Gemeinschaft der Feuerwehr im Dorfleben ist. Dies werde sich auch in Zukunft zeigen, stellen doch die Baustellen des Brenner-Basistunnels eine zusätzliche Risikoquelle dar. Bei Proben im vergangenen Jahr wur-

den bereits mögliche Szenarien an der Baustelle und in den umliegenden Containersiedlungen in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Mittewald durchgespielt. Darüber hinaus berichtete Nitz auch über die Entwicklung der Wehr und künftige Ereignisse. Neben verschiedenen Übungen im Gemeindegebiet, im Abschnitt und in der Feuerwehrschule in Vilpian stehen auch heuer wieder wichtige Ordnungs- und Bereitschaftsdienste im Gemeindegebiet an. Im Rahmen der Versammlung wurde Wehrmann Tobias Preims für seine 15-jährige Zugehörigkeit geehrt. Moreno Ciuca wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Ihm wurde neben einer Ehrenurkunde eine Statue des hl. Florian überreicht.

FF Trens unterstützt Kinderkrebshilfe Im Dezember veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Trens erneut das beliebte Wattturnier und gleichzeitig ein Preis-Schätzen des Gewichts von drei „Jungfeuerwehrmännern“ in Einsatzuniform. Unter den rund 50 Teilnehmern entwickelte sich ein lustiges „Bieten“ und „Stechen“. Nicht einfach war auch das Schätzen des Gewichts der drei „Jungfeuerwehrmänner“, weshalb es etwas dauerte, bis sich die glücklichen Gewinner über schöne Sachpreise freuen konnten. Von den Teilnehmern gab es für den geselligen Nachmittag großes Lob.

Der Erlös der Veranstaltung kam dem Verein Kinderkrebshilfe Südtirol „Regenbogen“ zugute. Vor kurzem wurde der Scheck über 1.200 Euro Josef Larcher, Präsident der Kinderkrebshilfe, in Beisein des Abschnittsinspektors von Freienfeld Simon Hofer und des Feuerwehrkommandanten von Trens Siegfried Leitner übergeben. Larcher dankte der Feuerwehr für ihr soziales Engagement und die großzügige Spende. Im Bild Abschnittsinspektor Simon Hofer (r.) und Josef Larcher bei der Scheckübergabe.


Gesellschaft

Handwerker protestieren Die Zusammenlegung der Ämter Handwerk und Industrie rief laute Proteste unter den Südtiroler Handwerkern hervor. Auch der Bezirksausschuss Wipptal stellte sich geschlossen hinter lvh-Präsident Gert Lanz: „Bevor solche Entscheidungen getroffen werden, wäre es das Mindeste, mit der Wirtschaft zu sprechen”, so lvh-Bezirksobfrau Petra Holzer. Nachdem sich lvh-Präsident Gert Lanz gegen die Entscheidung des Landes ausgesprochen hatte, das Amt für Handwerk mit dem Amt für Industrie zusammenzulegen, zogen die Wipptaler Handwerker nach. Auch sie zeigten sich wütend, dass künftig die Belange und Interessen des Handwerks, die deutlich unterschiedlich von jenen der Industrie seien, am selben Tisch dis-

kutiert werden sollen. Enttäuscht sei man vor allem darüber, dass diese Entscheidung getroffen wurde, ohne auch nur mit einem Vertreter aus dem Handwerk zu sprechen. „Im Grunde sind unsere Vorschläge und Notwendigkeiten auch beim Raumordnungsgesetz oder bei der Wirtschaftsförderung unter den Tisch gefallen. Die Entscheidungen wurden ohne das Handwerk getroffen”, so Holzer. Eines sei klar: Mit solchen Beschlüssen werde ein wichtiger Leistungsträger und unverzichtbarer Ausbilder und Arbeitgeber stark benachteiligt. „Dieser Aufgabe werden die Handwerker irgendwann nicht mehr nachkommen können, wenn der Sektor nicht entsprechend vertreten und geschützt wird“, ist der Wipptaler Bezirksausschuss überzeugt.

RATSCHINGS

Gschnitzer als Ortsobfrau bestätigt Die Frauenpower in der lvh-Ortsgruppe Ratschings wird auch nach fünf Jahren fortgesetzt. Annemarie Gschnitzer (Gschnitzer Ulrich) wurde bei der kürzlich abgehaltenen Ortsversammlung in ihrem Amt als Obfrau bestätigt. An ihrer Seite im Ortsausschuss werden Sebastian Staudacher als Vize-Ortsobmann (Staudacher Sebastian), Marlise Hofer Leitner (Leitner Richard) als Vertreterin der Frauen vor Ort, Klaus Gschwenter (Gschwenter Klaus KG), Thomas Wurzer (Sä-

gewerk Wurzer KG) und Josef Wurzer als Vertreter der Althandwerker in Ratschings mitarbeiten. „Nur wenn alle aktiv mitarbeiten, gelingt es, unsere Interessen und Anliegen voranzutreiben. Ich bedanke mich bei allen Ausschussmitgliedern für die konstruktive Zusammenarbeit und freue mich, gemeinsam mit ihnen auch die künftigen Belange des Handwerks anzugehen. Schließlich sind wir nur gemeinsam stark“, so Gschnitzer.

Einstimmige Wiederwahl Auf der Jahresversammlung der Bau- und Galanteriespengler im lvh – sie stand unter dem Motto Innovation – wurde Anfang Februar im NOI Technologiepark in Bozen Hubert Trenkwalder aus Wiesen einstimmig als Obmann bestätigt. Auch der Berufsbeirat bleibt in seiner bisherigen Form bestehen. Durch die Wahlen führte im Beisein von Landeshauptmann Arno Kompatscher lvh-Präsident Gert Lanz. In diesem Jahr wollen die Bau- und Galanteriespengler wieder an der Landesmeisterschaft der Berufe teilnehmen, die im Herbst stattfindet. Gesucht werden deshalb Kandidaten, die für die Berufsgemeinschaft antreten möchten.

Ausbildung als Garant für erhöhte Sicherheit

Der Schwerpunkt der Kurswoche, welche die Agentur Landesdomäne Anfang Februar im Wipptal abhielt, lag auf der Arbeitssicherheit im Wald. Durch die fachgerechte Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung und die Anwendung gewisser Arbeitsweisen und technischer Hilfsmittel lassen sich schwere Unfälle bei der Fällung und bei der Aufrüstung der Bäume weitgehend vermeiden. Die Teilnehmergruppe – Mitarbeiter einer großen Wipptaler Baufirma – wurde von einem eigens dafür ausgebildeten Instruktor der Landesdomäne mit Lektionen und Ratschlägen zu ergonomischer Körperhaltung, sicherem Umgang mit den verschiedenen Geräten sowie effizienter und kraftsparender Arbeitsweise unterwiesen. Kenntnis und Wartung der Motorsäge waren ebenfalls ein wichtiger Punkt. Nach fünf Tagen waren alle Teilnehmer in der Lage, einen Baum sicher und selbstständig zu fällen und mit Sauberkeit weiterzuverarbeiten. Daher erhielt jeder eine Teilnahmebestätigung, die anschließend bei einem gemeinsamen Umtrunk gefeiert wurde. Mit Unterstützung der Forststationen von Sterzing und Freienfeld konnte dieser Kursschlag im Bezirk organisiert werden, wo jeder Teilnehmer anhand verschiedenster Objekte sämtliche Fällmethoden eigenständig und unter der Aufsicht erfahrener Augen anwenden konnte. Claudio Girardi, Koordinator der Waldarbeiterkurse im Wipptal und stellvertretender Amtsdirektor in Sterzing, unterstrich die Wichtigkeit der Aus- und Fortbildung im Sektor der Waldarbeit. Erker 03/18

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Aus der Seelsorgeeinheit

STILFES

Ein Hoch zum 80. Geburtstag Josef Knapp Dekan

Das Sakrament der Versöhnung – die Beichte Sakramente sind Liebeserklärungen Gottes an uns Menschen. Das JA, das Gott in Jesus Christus zu uns Menschen und zur Welt gesprochen hat, wird in diesen sieben Zeichenhandlungen fortgesetzt und täglich erneuert. Die Gemeinschaft der Kirche ist der Erfahrungsraum, in dem dieses JA Gottes erlebt und gefeiert wird. Dieses JA benötigen wir besonders dann, wenn wir Lebensmöglichkeiten behindern: im Umgang mit der Schöpfung, mit dem eigenen Leben und dem der anderen Menschen und in der Beziehung zu Gott. Wir leiden daran, dass wir das Gute unterlassen oder bewusst das Böse, Zerstörerische tun; in der Folge bleiben wir unversöhnt zurück. Wir nennen dieses Trennende „Sünde“. Jesus und mit ihm die Gemeinschaft der Kirche © Claudia Füßler verdrängt oder beschönigt diese Wirklichkeit nicht. Der einzelne wird in seiner existentiellen Not ernst genommen. Die Evangelien erzählen vielfach davon, wie Jesus die Menschen ganzheitlich heilt – er spricht ihnen in erster Linie die Vergebung ihrer Sünden zu. Dieses Heilshandeln Christi darf die Kirche in vielen Formen der Sündenvergebung fortsetzen (z. B. Sündenbekenntnis in der Messe, Bußgottesdienste, Werke der Barmherzigkeit ...), am dichtesten im Sakrament der Versöhnung, der Beichte. Dieses Sakrament gibt Raum dafür, die Sünde zu bereuen und im Bekenntnis loszulassen. Dann darf der Beichtende durch den Priester das heilende, lossprechende Wort des Herrn vernehmen. Darin wird die Barmherzigkeit Gottes gefeiert und der Wendepunkt in einem Prozess der Versöhnung, Befreiung, Wiedergutmachung. Ich darf wissen: Bei Gott bin ich bedingungslos angenommen und zum Leben befreit. Für dieses Sakrament haben wir in unserer Seelsorgeeinheit neben gelegentlichen Angeboten in den Dörfern und der Beichtgelegenheit in der Kapuzinerkirche (samstags) seit 2009 das gemeinsame Beichtzentrum in der Pfarrkirche von Sterzing. Täglich (werktags je 1 Stunde) bietet einer der Priester diesen Versöhnungsdienst an.

Aktion Verzicht Auf ein Konsumgut verzichten, eine Gewohnheit hinterfragen, die Kontrolle über die eigenen Handlungen erproben und neue Sichtweisen entdecken. All dies und mehr ermöglicht bis zum 31. März die landesweite Aktion Verzicht. Träger und Mitträger der Initiative werden auf ihrer Homepage, in ihrem Newsletter und in ihren Ver-

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bandszeitschriften auf die Aktion aufmerksam machen. Zudem finden zum Thema passende Projekte, Initiativen und Veranstaltungen statt. Jede Organisation kann selbst entscheiden, wie viele Ressourcen sie dafür zur Verfügung stellen möchte. Informationen zu den einzelnen Projekten auf www.forum-p.it

Eine herzliche Feier bereitete die Pfarrgemeinde Stilfes ihrem Pfarrer Paul Valentini zum 80. Geburtstag und brachte mit Gebet und Gesang Freude und Dank zum Ausdruck. 19 Ministranten zogen mit dem Jubilar zum Festgottesdienst, musikalisch gestaltet vom Kirchenchor, Frauenchor, Kinderchor und einer Instrumentengruppe. Pfarrgemeinderatspräsidentin Christine Wieser überbrachte die Glückwünsche der Pfarrgemeinde und dankte Pfarrer Valentini für sein Wirken im Dienst des Herrn und für die Pfarrgemeinde, die er bereits 14 Jahre mit großem Einsatz leitet und so für ein lebendiges Pfarrleben Sorge trägt. Dekan Josef Knapp verfasste für Valentini ein Geburtstagsgebet; zwei Ministranten trugen ein Gedicht vor. Begleitet von der Musikkapelle zog die Pfarrgemeinde im Anschluss in

das Vereinshaus, wo der Pfarrgemeinderat alle zu einem Umtrunk und Suppe lud. Die Grundschüler

gratulierten mit einem Tanz und einem Geburtstagslied. Der Frauenchor brachte ein Ständchen dar. Fraktionsvorsteher Alfred Sparber gratulierte im Namen der sechs Fraktionen und überreichte dem Pfarrer einen Gutschein für eine Pilgerreise. Pfarrer Valentini war sichtlich gerührt über die gelungene Feier, die vielen Gratulanten, über seine Verwandten, die aus der Schweiz angereist waren, und besonders über die zahlreiche Teilnahme am Gottesdienst.

KVW-Frauen helfen Auf Einladung der KVW-Frauen aus dem Wipptal berichtete Karl Leiter, Mitglied der Leitung vom Haus der Solidarität, vor kurzem über das Zusammenleben verschiedener Kulturen im Haus der Solidarität. „Im Haus der Solidarität wird Selbsthilfe vor Fremdhilfe gelebt“, so Leiter. Es leben dort Menschen mit unterschiedlichen Geschichten, verschiedenen Bedürfnissen, Wünschen und Zielen. Im Haus der Solidarität wird

Not unbürokratisch und mit wenig Aufwand gelindert.

Beim Vortrag überreichten die KVW-Frauen eine Spende von 500 Euro, für die sich Leiter herzlich bedankte.

BauchBeutelPo in Wiesen Den Winter über organisierte die KVW-Ortsgruppe Wiesen zum ersten Mal einen BauchBeutelPo-Kurs in der Turnhalle Wiesen. Bei diesem ganz besonderen Kurs trainieren frischgebackene Mütter mit ihren Babys in einer Tragehilfe oder im Tragetuch. Die prä- und postnatale Fitnesstrainerin Nora Nestl leitete die abwechslungsreichen Trainingseinheiten und turnte gemeinsam mit elf Mamis und ihren Babys.


Sebastianiball in Sterzing Seit über 40 Jahren wurde in Sterzing kein Sebastianiball mehr abgehalten. Ein Grund mehr für den lvh-Bezirksausschuss, diese Tradition neu aufleben zu lassen. Mehr als 90 Gäste feierten Ende Jänner im historischen Hotel „Mondschein“. Der heilige Sebastian hat als Schutzpatron von Sterzing eine sehr große Bedeutung und lan-

ge Tradition. Alljährlich findet am 20. Jänner in der Fuggerstadt die traditionelle Sebastianiprozession statt, an der stets viele Wipptaler, darunter auch zahlreiche Handwerker, teilnehmen und die Wipptaler Handwerkerfahne tragen. Früher war an diesem Tag sogar schulfrei. „Die Tradition des Sebastiani-

balls ist leider in Vergessenheit geraten. Über 40 Jahre wurde kein solcher Ball mehr veranstaltet. Im lvh-Ausschuss haben wir mehrmals darüber gesprochen, dieses historische Ereignis wieder aufleben zu lassen, wenn auch in kleinerem Rahmen“, so lvh-Bezirksobfrau Petra Holzer. Nach entsprechender Vorarbeit der Bezirksausschussmitglieder konnte heuer schließlich wieder zu diesem Ball geladen werden. Die Resonanz war äußerst positiv. Über 90 Gäste, darunter auch Bürgermeister Fritz Karl Messner, kamen in das historische Hotel „Mondschein“, wo auch früher schon viele Bälle abgehalten wurden. Bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert und getanzt. „Für die Organisation des Balls haben wir sehr viel Zuspruch erhalten, weshalb wir diese Tradition auch in den kommenden Jahren pflegen möchten“, so der Sterzinger lvh-Ortsobmann Thaddäus Mader.

Pfitscher im Wattkönig-Finale Kürzlich lud die HGV-Ortsgruppe Sterzing Wattbegeisterte in das

Hotel „Lamm“ in Sterzing ein. Im Rahmen des landesweiten Watt-

turniers „Südtiroler Wattkönig“ wurde mit über 100 Spielern ein Vorausscheidungsturnier ausgetragen. Die Sieger der Vorausscheidung, Josef Rainer und Werner Tötsch aus Pfitsch, nehmen am Finale des „Südtiroler Wattkönigs“ am 28. April teil. Im Bild (v. l.) Thaddäus Mader, Hannes Kahn, Josef Rainer, Werner Tötsch, Alois Bacher, Hermann Gögl und Hansi Pardeller. Erker 03/18

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Närrischer Sonntag in Sterzing

© Martin Schaller

Gesellschaft Aktuell

Der Sterzinger Fasching lebt: Unzählige Menschen in kunterbunten Kostümen säumten am Faschingssonntag beim großen Faschingsumzug die Sterzinger Innenstadt. Angeführt von der Bürgerkapelle Sterzing zogen 20 närrische Gruppen – Freude, Frohsinn und jede Menge Konfetti versprühend – durch die Alt- und Neustadt bis hin zum Goetheplatz, wo wie in der gesamten Innenstadt ausgelassen gefeiert und getanzt wurde. Im Faschingszug sah man Elkis Gemüsegarten, die Girls des CF Vipiteno Sterzing, eine schwungvoll synchrone mexikanische Tanzparade von CAI Vipiteno, Smiley Fruzer (Jugendfeuerwehr Mareit), eine Clowngruppe aus Brixen, für saubere Straßen sorgende Handwerker (LVH Bezirk Wipptal), ein Trommelfeuerwerk mit Batti Batti Ca-

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sino, Die Paule’s, Vipitenum Biss zum 12er Turm, Hockey – dokey (WSV Sterzing), die Gruppe Stroßnfete, Speedy Gonzales (VKE), 12 years a slav, Schneewittchens durchgeknallte Zwerge, den historischen Stadtrat (Gemeinde Sterzing), die Musikkapelle Steinach, Bluttropfen (AVIS) und Bob fahrende Cool Runnings. Den Schlusspunkt des farbenfrohen Zuges bildete die aus dem örtlichen Fasching nicht wegzudenkende legendäre Altweibermühle (FF Sterzing) mit frivolem Sirenengeheul, die so manche etwas in die Jahre gekommene Närrin wieder jung aussehen ließ. Das Sterzinger Faschingskomitee darf sich über den riesigen Erfolg freuen. Mehr Bilder dazu in unserer Fotogalerie auf www.dererker.it.


Gesellschaft

STERZING/ GOSSENSASS

Mittelschüler informieren sich

Mit Pralinen zur Matura

Vertreter der Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) sowie der Junghandwerker im Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh) informierten die Mittelschüler von Sterzing und Gossensaß im

nicht schlecht, als dieser ihnen erklärte, wie er täglich rund 120 Angestellte koordiniert und auf wie viele Einzelheiten er dabei achten müsse. Auf seine 18 Lehrlinge, die er zurzeit in seiner Firma ausbildet, sei er besonders stolz: „Die Fachkräfte, die wir selbst ausbilden dürfen, sind für mich sehr wertvoll, denn sie kennen unsere Firmenphilosophie am besten und bringen meinen Betrieb weiter“, so Mader. Hilfreich fanden die Jugendlichen Maders Ratschläge Besichtigung des Nature Family Resorts Feuerstein bei der Lehrstellensuche. in Pflersch „Seht euch Betriebe an, Rahmen einer Berufsinformations- die euch interessieren, und macht kampagne vor kurzem über ver- im Sommer Praktika. Alles, was ihr schiedene Berufe und Perspektiven. dort lernt, kann euch für euer künfIn der Mittelschule Gossensaß be- tiges Berufsleben helfen.“ richtete HGV-Ortsobmann Günter Auch die Firma Fae Components Strickner über seine persönlichen wurde besichtigt. Betriebsleiter Erfahrungen im Hotel-und Gastge- Roland Ritz erklärte den Jugendliwerbe und seinen Werdegang. An- chen, wie die Geräteteile von Maschließend gab HGJ-Mitarbeiterin schinen für die Land- und ForstManuela Lobis Auskunft über die wirtschaft hergestellt werden. Die Ausbildungs- und Berufsmöglich- Schüler konnten Metallrohre hekeiten im Hotel- und Gastgewerbe. ben, eine Drehbank bedienen und Bei einer Besichtigung des Nature beobachten, wie einzelne Teile geFamily Resorts Feuerstein in Pflersch lasert werden. Anschließend wurerhielten die 24 Schüler Einblick in den mit lvh-Mitarbeiterin Hannelodas Hotel- und Gastgewerbe. re Schwabl unterschiedliche HandDie Sterzinger Drittklässler lausch- werksberufe besprochen und Inforten aufmerksam den Informationen mationen zur Ausbildung gegeben, von lvh-Ortsobmann und Installa- um die Schulabgänger bei ihrer Beteur Thaddäus Mader. Sie staunten rufswahl zu unterstützen.

Drei Schülerinnen aus dem Wipptal, Johanna Sorg, Sofia Mittelberger und Sarah Bacher, haben sich für ihr Maturaprojekt etwas ganz Besonderes einfallen lassen: die Kreation von Pralinen aus regionalen Produkten. Im Anschluss an ihre Ausbildung zu Köchinnen und der Spezialisierung in Patisserie an der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe „Emma Hellenstainer“ in Brixen haben sie sich dazu entschlossen, die Matura in Bruneck zu machen. Das Maturaprojekt sollte sich auf die vorhergehende Berufsausbildung beziehen und mit Hilfe des Fachlehrers Hubert Oberhollenzer entschieden sich die Schülerinnen für Pralinenkreationen. Da sie einen besonderen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Regionalität setzten wollten, kontaktierten sie die Betreiber des Gratznhäusls – Hotel Gassenhof in Rid-

naun, wo verschiedene Liköre selbst produziert werden. In Zusammenarbeit mit dem Gastbetrieb entstanden drei süße Varianten: mit Himbeer-Likör, mit Schafgarbe-Fenchel- und mit Apfel-Ingwer-Likör. Bis auf die

Schokolade stammen alle verwendeten Produkte aus dem Wipptaler Raum. Am 24. Februar fand im Gratznhäusl eine Degustation statt, bei der die Pralinen einer erlesenen Gästeschar aus renommierten Köchen und Konditoren vorgestellt wurden. Im Bild (v. l.) Sofia Mittelberger, Hubert Oberhollenzer, Johanna Sorg und Sarah Bacher.

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Gesellschaft

© Oberschulzentrum Sterzing

„Die lange Nacht des Forschens“

Auch in diesem Jahr lud das Realgymnasium des Oberschulzentrums Sterzing interessierte Mittelschüler ein, eine Nacht in der Schule zu verbringen. Bis spät in die Nacht des 1. Februar forschten 21 begeisterte Jugendliche mit den Schülern der 5. Klasse des Realgymnasiums in den Laboratorien der Schule: Im Physiklabor experimentierten die jungen Forscher mit Lichtstrahlen, sie erzeugten Regenbögen und ihnen wurde die Funktionsweise eines Glasfaserkabels erklärt. Im Chemielabor lernten die Schüler Säuren und deren Bestimmung kennen, anschließend führten sie spektakuläre Versuche rund ums Feuer durch. Im Biologielabor konnten die Mittelschüler mittels einer Zentrifuge und verschiedenster Chemikalien DNA extrahieren. Unterbrochen wurde das eifrige Forschen der Schüler von einem Nachtspaziergang durch Sterzing im Schein der Taschenlampen. Gemeinsam mit einer Lateinlehrerin ging die Gruppe in der Stadt auf die

Suche nach lateinischen Inschriften. Nach dem einstündigen Exkurs ging es dann wieder an die Arbeit im Labor, bis die Schüler um Mitternacht ihre Nachtlager im Neubau des Oberschulzentrums in Sterzing bezogen. Am nächsten Morgen konnten sich die Schüler bei einem gemeinsamen Frühstück stärken, denn immerhin mussten sie am gleichen Tag noch zur Schule. „Mir und meinen Freunden haben die Experimente und die Übernachtung in der Schule sehr gut gefallen. Der Höhepunkt waren die Versuche mit dem Feuer“, so Jonas, ein Schüler der Mittelschule „Konrad Fischnaler“. Evi Polig, Koordinatorin des Realgymnasiums, zeigt sich zufrieden: „Die ereignisreiche Nacht ist reibungslos verlaufen und bei den Mittelschülern gut angekommen. Zu verdanken haben wir das dem Lehrerteam und den Schülern des Realgymnasiums, welche die lange Nacht des Forschens erst möglich gemacht haben.“ Mehr Bilder dazu in unserer Fotogalerie auf www.dererker.it.

Gossensasser Mittelschüler in Wien Auch heuer durften die Schüler der 3. Klasse Mittelschule aus Gossensaß Großstadtluft schnuppern und fünf Tage in Wien verbringen. Die Jugendlichen besuchten Anfang Februar in der Donaumetropole verschiedene Kunst-, Technik- und Geschichtsmuseen. Zudem gab es interessante Führungen durch den Stephansdom, Schloss Schönbrunn und Belvedere. Natürlich durften auch der Tierpark und ein Abstecher zum Hundertwasserhaus nicht fehlen. Höhepunkt der Kulturwoche war zweifelsohne der Besuch des Musicals „I am from Austria“ im vollbesetz-

ten Raimundtheater, wo die Lieder von Rainhard Fendrich laut mitgesungen wurden. Begeistert waren die Schüler von der Kulisse, dem wechselnden Bühnenbild, den Kostümen und dem Gesangstalent der Akteure. Auch die Begleitpersonen, darunter auch

Direktor Hansjörg Unterfrauner, fanden die einzelnen Programmpunkte sehr interessant, unterhaltsam und beeindruckend.

LADURNS

Mittelschüler auf der Skipiste

GASTEIG

Spaß und gute Laune Am Faschingsdienstag organisierte der Freizeitverein Gasteig eine Party, die besonders bei den Kleinen gut ankam und für einen Riesenspaß sorgte. Clown Pia, die mit ihren Luftballonfiguren die Kinder bezauberte, und die drei Elfenmädchen Marie-Christin, Selina und Hanna sorgten mit Spielen und Tänzen für Unterhaltung, in einer Modenschau wurden die schönsten Kostüme vorgeführt. Für alle Kinder gab es eine kleine Tüte mit Schleckereien, auch an Krapfen, Tee und Himbeersaft mangelte es nicht.

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Es war ein Höhepunkt im diesjährigen Schuljahr: Ende Jänner verbrachten die vier ersten Klassen der Mittelschule „Konrad Fischnaler“ auf der Ladurnerhütte im Skigebiet Ladurns lehrreiche und unterhaltsame Wintersporttage. Die Schüler konnten zwischen Ski- und Snowboardkursen wählen. Von der Finanzwache erhielten sie eine Einführung in das Verhalten auf der Piste; Lawinenkunde durften sie praktisch erleben. Eine Nachtwanderung mit

Gruselgeschichten, verschiedene Spiele und „ratschen“ in den Zimmern förderten die Gemeinschaft. „Ein durch und durch gelungenes Projekt mit Gewinn für Sport und Gemeinschaft“, so das Resümee von Direktorin Elisabeth Scheiber, die den begleitenden Lehrpersonen und den beiden Vätern Christian Polig und Wolfi Hauber, die unentgeltlich eine Ski- bzw. Snowboardgruppe leiteten, herzlich dankte.


Gesellschaft

Reisetagebuch

zimierz), che si è rilevata molto diversa dal centro, più caratteristica e ancora immersa nel passato. La guida ci conduce per l’ex-ghetto ebraico, dove si trova una piazza con delle sedie, che stanno a simboleggiare i

Donnerstag, 1. Februar Am Nachmittag werden wir in Bozen im Auditorium Haydn offiziell verabschiedet. Es werden 90 Minuten Standardreden gehalten. Dann geht es zum Brenner, wo es stürmt wie am Nordpol. Ein unendlich langer Zug mit 14 Wagons und 350 Meter lang fährt in den Abendstunden los. Die Stimmung ist großartig. An Bord trifft man Sarden, Toskaner und halb Italien. Wir freuen uns von ganzem Herzen, dass wir an dieser Reise in die Vergangenheit teilnehmen können. Wir sind gespannt, wie es verlaufen wird. Venerdì, 2 febbraio

Di notte in treno la maggior parte di noi ha dormito bene. La mattina verso le 8.00 passa il nostro tutor Armin a dirci di preparare le borse, perché il treno aveva viaggiato con un’ora di anticipo. Il nostro gruppo “I” è il primo a scendere dal treno, e dopo una prima foto di gruppo, un autobus ci porta al nostro ostello Delux (con 4 bagni, per ben 50 persone) al centro di Cracovia. Il programma del giorno: cambiare soldi (Złoty), un “fotorallye” nella città e di sera con tutto il nostro gruppo una cena a un ristorante con pasti tipici della Polonia. Sabato, 3 febbraio Di mattina la visita nella città vecchia di Cracovia (Ka-

68.000 ebrei che si trovarono all’interno del ghetto ebraico. Davanti al vecchio muro del ghetto una lettura. Un museo spettacolare e la fabbrica di Schindler. Per concludere la giornata, abbiamo la fortuna di poter assistere ad uno spettacolo teatrale, il cui ci mostra diverse situazioni accadute nella guerra nella Ex-Jugoslavia. Sonntag, 4. Februar Wecker: 5.30 Uhr. Heute ist es soweit, wir fahren ins KZ Auschwitz-Birkenau. Der Tag, auf den wir uns so lange

vorbereitet hatten, ist gekommen. Es schneit dicke Flocken. Wir sehen Elektrozäune, Wachposten, Baracken, Krematorien, Fotos und Erinnerungsstücke. Einige weinen, andere bleiben stumm. Was wir fühlen, kann man nicht in Worte fassen. Im Bild unsere Gruppe über dem gesprengten Krematorium 2. Montag, 5. Februar Der Tag nach Auschwitz-Birkenau beginnt mit einer gemeinsamen Nachbesprechung unserer Gruppe, über

© arm

764 Jugendliche aus ganz Italien waren vom 1. bis zum 7. Februar auf Reisen. Im Sonderzug vom Brenner ging es nach Krakau und retour, im Rahmen des Bildungsprojektes Promemoria_ Auschwitz: Die Reise der Erinnerung. 160 Südtiroler Jugendliche waren dabei; einige von ihnen haben ungeschminkt ein Reisetagebuch verfasst.

die persönlichen Erfahrungen. Jeder hat die Möglichkeit, in einem vertrauten Umfeld seine Gefühle auszudrücken. Es fließen wieder Tränen und wir erörtern, was das Damalige im Heute bedeutet. Später versammeln

wir uns mit allen 764 Teilnehmern der Reise im Kino „Kijow“ und anhand kontroverser Fragestellungen wird abgestimmt und angeregt diskutiert. Abgerundet wird der Tag mit einem Besuch im Jüdischen Kulturzentrum (JCC), wo uns der Präsident des Vereines einen Überblick über dessen Aktivitäten gibt. Dann noch ein Abendessen in einem traditionellen jüdischen Restaurant und ausgelassen feiern wir im „Hush Live Club“. Mega Fete, die wir uns verdient haben. Dienstag, 6. Februar Pünktlich um 11.00 Uhr stehen die sonst überfüllten Zimmer in der Herberge leer. Die Zeit bis zur Abreise

um 14.21 Uhr bleiben uns zur freien Verfügung. Während einige noch die letzten Erinnerungsfotos schießen, besorgen sich andere genügend Proviant für die lange Heimreise mit dem Zug. Am Nachmittag sitzen wir im Zug, der uns mit neuen Erfahrungen nach Hause bringt. Gedanken kreisen in unseren Köpfen. Einen Gedanken haben wir alle gemeinsam im Sonderzug Krakau/Brenner – die Dankbarkeit, dass wir an dieser besonderen Reise teilnehmen durften. Erker 03/18

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Have always time to do crazy things

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Š Benjamin Salzburger

Kultur


Kultur

„Have always time to do crazy things“ Im Gespräch mit Fotograf Benjamin Salzburger von Astrid Tötsch Diesen Titel trägt das Foto, mit dem Benjamin Salzburger den dritten Platz beim „Shoot your dream“-Wettbewerb des KVW erreichte. Wie viel Arbeit eigentlich hinter diesem coolen Bild steckt, erfahren wir im Gespräch mit dem jungen Hobby-Fotografen. Erker: Benjamin, wie bist Du zur Fotografie gekommen? Benjamin Salzburger: Durch meinen Vater. Ich habe diese Leidenschaft von ihm übernommen – ohne ihn hätte ich wahrscheinlich nie angefangen. Hast Du eine spezielle Ausbildung absolviert? Nein, die Grundlagen hat mir mein Vater beigebracht. Danach habe ich mich im Internet informiert. Es gibt auf YouTube professionelle Lernvideos, in denen technische Details erklärt werden. Ich habe sehr viel Zeit in dieses Hobby investiert. Inzwischen läuft es sehr gut. Welche Fotos machst Du hauptsächlich? Am liebsten fotografiere ich Landschaften. Ich habe vor kurzem einen Fotoausflug in die

Eines der ersten Fotos von Benjamin Salzburger, der Stil ist schon klar erkennbar

Gegend rund um Bad Tölz gemacht und dort sehr viele Seenund Landschaftsbilder aufgenommen. Wichtig war mir dabei vor allem eine gute Bildkomposition. Als ich angefangen habe zu fotografieren, habe ich mich so sehr auf die Technik konzentriert, dass ich dabei vielleicht die Bildkomposition manchmal vernachlässigt habe. Inzwischen nehme ich die verschiedenen Einstellungen ziemlich automatisch vor und kann mich auf die wichtigen Sachen wie Bildausschnitt und -komposition konzentrieren. Ich versuche dabei immer, einen eigenen Stil zu finden. Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben? Ich mache alles, was verrückt ist und was sonst keiner macht, wie etwa beim Selfie für den „Shoot your dream“-Contest. Wie ist das Bild entstanden? Ich hatte einige Freunde, die mir dabei geholfen haben. Ich habe alle Einstellungen vorgenommen, gab die Anweisungen und einer meiner Kollegen brauchte dann nur noch im richtigen Moment auf den Knopf zu drücken.

Das Bild ist keine Fotomontage? Nein, hier ist alles echt! Ich bin mit einem Anzug und dem Aktenkoffer durch ein Bachbett

in Kematen gelaufen. Wir haben ungefähr 80 Versuche gebraucht, bis das Bild so war, wie ich es haben wollte. Es gehört sicher zu meinen Lieblingsbildern, weil mir nicht nur das Fotografieren selbst sehr viel Spaß gemacht hat, sondern vor allem das Drumherum, die Arbeit und die Vorbereitung, die ich in das Projekt investiert habe. Hinter diesem Bild steckt ein großer Aufwand. Im Vorfeld habe ich

mich im Internet genauestens über die optimale Beleuchtung informiert. An der Seite habe ich ein externes Blitzgerät platziert. In der Dunkelheit und mit einem Blitzgerät kann man nämlich das Wasser und die Tropfen wunderbar „einfrieren“, was bei Tageslicht nicht möglich wäre. Dazu sind allerdings manuelle Einstellungen notwendig. Dass solche Bilder nicht mit automatischen Einstellungen machbar sind, ist ein Grund, warum mir dieses Projekt so gut gefallen hat. Es macht einfach mehr Spaß, wenn man die Kameraeinstellungen manuell vornimmt – dann hat man nämlich das Bild selbst gemacht. Das ist für mich Fotografieren. Übung ist dabei wohl das Wichtigste. Was fasziniert Dich daran? Die Technik, die dahintersteckt. Durch den kurzen Lichtblitz wirkt das Wasser wie eingefroren. Besonders schwierig war hier das manuelle Fokussieren. Wie viel Zeit investierst Du in so ein Projekt? Das ist ganz unterschiedlich. Für einige Projekte brauche ich nur einen Tag, für andere wieder-

Bozen bei Nacht Erker 03/18

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Kultur

Sonnenaufgang: Fotomontage durch Spiegelung

Benjamins Filmstudio

Fotoreise nach Bayern: Die Bildkomposition ist ausschlaggebend und das Spiel mit den Farben

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um zwei Wochen, in denen ich mich täglich viele Stunden damit auseinandersetze und bis zuletzt um das Wetter zittere. Welche Geschichte steht hinter diesem Bild? Das ist eine gute Frage. Für dieses Bild hat sich leider kein Schauspieler gefunden und ich musste die Rolle selbst übernehmen. Ich bin Krimi- und Action-Fan und Filmregisseur wäre mein absoluter Traumberuf. Inzwischen habe ich angefangen zu arbeiten und investiere einen Großteil meiner Freizeit in die Fotografie und das Filmen. Ich versuche auch, immer professioneller zu werden und größere Projekte umzusetzen. Eines meiner letzten Projekte war das „After Show Movie“ zum Winter Opening Ratschings. Das Video wurde auf Facebook veröffentlicht. Momentan arbeite ich an einem Kurzfilm für einen Filmwettbewerb des Filmclubs Bozen. Wo bist Du zur Schule gegangen?

Ich war fünf Jahre lang auf der TFO in Bozen. Für mein Maturaprojekt habe ich ein Filmequipment gebaut, das jetzt in meinem Filmstudio steht. Du hast Dir selbst ein Filmstudio eingerichtet? Ja, dort habe ich dann mit Katharina Salzburger ein Musikvideo gedreht. Dabei entstand das Making-off-Foto, auf dem man das Set sieht. Ich habe manchmal bei Filmdrehs zugeschaut und dabei beobachtet, wie professionelle Filme gedreht werden. Das hat mir geholfen, mein eigenes Studio mit Kamerakran und Green Screen einzurichten. Meine alte Spiegelreflex-Kamera habe ich damals für Filmaufnahmen umgerüstet und eine eigene Software installiert, damit ich auch Filme machen kann. Du hast sogar ein eigenes Logo. Ja, „Kosmospictures“. Ich habe inzwischen auch eine Internetseite, die unter https://kosmospictures.jimdo.com/ einsehbar E ist.

Breitbild Kochelsee


© Dienststelle ADERSt. 1939 – 1943. Privatbesitz

Das Wipptal in historischen Bildern

Das Amtszimmer mit SS-Untersturmbannführer Dr. Wolfgang Richter, dem Leiter der „Deutschen Ein- und Rückwanderungsstelle“ (ADERSt), in der Außenstelle in Sterzing in einem Hotelzimmer „Zum Goldenen Greifen“ bzw. „Zur Alten Post“ in der Sterzinger Neustadt

Die ADERSt in Sterzing von Alois Karl Eller

Die Durchführung der Option der Südtiroler (23. Juni – 31. Dezember 1939) erforderte einen riesigen Arbeitsaufwand. Zur Abwicklung wurden eine Hauptstelle in Bozen und die Zweigstellen Brixen, Bruneck, Meran, Sterzing, Tarvis sowie die Nebenstelle in St. Ulrich geschaffen. Die Organisation ADERSt unterstand dem Reichskommissariat in Berlin (Reichskommissar Heinrich Himmler) und damit direkt dem Führer Adolf Hitler. Dies suggeriert auch die Abbildung, ist neben dem ADERSt-Leiter Dr. Wolfgang Richter doch die NSDAP-Standarte aufgerichtet und hängen darüber die Abbildungen des Führers Adolf Hitler und Heinrich Himmlers. Es unterstreicht das Privileg der Immediatstellung unter dem Führer und das Naheverhältnis zur zentralen politischen Entscheidungsinstanz. Bis 1941 beschäftigte der gewaltige Apparat der ADERSt 569 Mitarbeiter; Ende 1939 wurde eigens die Südtiroler Organisation der „Arbeitsgemeinschaft der Optanten für Deutschland“ (AdO) aufgebaut und zur

Mitarbeit herangezogen. Den Großteil der hauptamtlich Beschäftigten – so auch Dr. Wolfgang Richter in Sterzing – stellte das Deutsche Reich (die VOMi = Volksdeutsche Mittelstelle Berlin, zuständig für die außerhalb des Reiches lebenden Deutschen; die AO = Arbeitsorganisation der NSDAP; der VDA = Verein für Deutsche im Ausland). Laut einer mündlichen Mitteilung war Richter auch Ausbildungsleiter der Wehrmacht in Gossensaß; da der Weltkrieg sich in die Länge zog, wurden zunehmend auch Südtiroler ausgebildet und zur Wehrmacht eingezogen. Die Mitarbeiter der ADERSt nahmen die Ansuchen der Optionserklärung und gegebenenfalls den Abwanderungsantrag für den Einzelnen oder der Familie entgegen. Der Antrag musste in allen Einzelheiten sorgfältig ausgefüllt werden. Mit der Unterschrift erklärte der Optant, sämtliche Angaben über sich und seine Familienangehörigen der Wahrheit entsprechend gemacht zu haben. Ein besonderes Augenmerk wurde auf

die „arische Abstammung“ gelegt und der Ansuchende hatte nachzuweisen (Ahnenpass), dass er bzw. die Familie über fünf Generationen judenfrei war. Den Ämtern oblagen weitere Arbeitsaufgaben: die Vorbereitung und die Einbürgerung der Optanten in das Deutsche Reich, die Vermittlung von Arbeit und Wohnraum sowie die Organisation der Umsiedlung. Die parallele Zivilverwaltung war den faschistischen Machthabern schon von Beginn an unangenehm, verfügte doch das Deutsche Reich noch vor dem Einmarsch 1943 im deutschsprachigen italienischen Raum über ein gut funktionierendes Netzwerk, was deren Besetzung und Verwaltung erheblich erleichterte. Das Haus mit Sitz der ADERSt in Sterzing wurde am 2. Februar 1944 enteignet und dem „Ente Nazionale per le Tre Venezie“ übertragen. Eigentümerin war Elisabeth Kleewein geb. Markart. Auf „mysteriöse“ Weise wurde das über Sterzing hinaus bekannte Hotel „Zum Goldenen Greifen“ 1945 durch einen Brand völlig zerstört. Erker 03/18

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Kultur

PROGRAMM

Sterzinger Osterspiele 10. März – 1. April 10. März Eröffnung, Stadttheater, 19.30 Uhr Konzert: ALMA, Stadttheater, 20.00 Uhr 11. März Kindertheater: „Die Prinzessin auf der Erbse“, Vigil-Raber-Saal, 17.00 Uhr 17. März Meditation mit Lesung und Orgelmusik: „Chemin de la Croix“, Pfarrkirche 20. März Konzert: Die „Goldberg-Variationen“, Heiliggeist-Kirche 22. März Theater: „Yvonne, die Burgunderprinzessin“, Premiere, Stadttheater 24. März Theater: „Yvonne, die Burgunderprinzessin“, Stadttheater 25. März Theater: „Yvonne, die Burgunderprinzessin“, Stadttheater, 17.00 Uhr 27. März Theater: „Yvonne, die Burgunderprinzessin“, Stadttheater 30. März Szenischer Kreuzweg: „Via Crucis“. Ausgangspunkt: Kreuzkirchl 1. April Konzert: „Junge Solisten“. Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing, Stadttheater Die Veranstaltungen beginnen, falls nicht anders angegeben, jeweils um 20.00 Uhr. Kartenreservierungen: www.osterspiele.it Tourismusverein Sterzing: 0472 765325 Abendkasse: jeweils eine Stunde vor Beginn geöffnet

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Anderssein 33. Sterzinger Osterspiele

In diesem Jahr rücken die Sterzinger Osterspiele – seit 32 Jahren kultureller Fixpunkt in der vorösterlichen Zeit im Wipptal – das Thema von Anderssein und Ausgrenzung in den Mittelpunkt ihrer theatralischen und musikalischen Darbietungen. Das veranstaltende Vigil-Raber-Kuratorium unter der Leitung von Armin Haller möchte so Denkanstöße zum Wert der Vielfalt bieten, Außenseiter in den Fokus seiner Betrachtungen stellen, Ausgrenzungen bewusst machen und Anderssein, divergierendes, nicht der Norm entsprechendes Verhalten nicht zuletzt auch als Chance und Stärke zeigen. „In der Vielfalt liegt Stärke und Schönheit. Menschen, die Anders sind, können uns anregen, inspirieren, ermutigen, aber auch verunsichern, gar provozieren, bis hin zum Hass. Bei aller Toleranz, die unsere Gesellschaft unterschiedlichsten Lebensentwürfen gegenüber zeigt, fällt es uns oft schwer, Andere so zu nehmen wie sie sind, staunend, vielleicht schmunzelnd, sich selbst im Spiegel betrachtend. Oder ist es gerade dieses Spiegelbild, das uns verunsichert?“, so Kuratoriumspräsident Haller.

Almas OEO Im Anschluss an die Eröffnung des diesjährigen Osterspielzyklus am 10. März im Stadttheater konzertiert nach dem Erfolg vom Vorjahr

das Ensemble ALMA auch heuer wieder in Sterzing. Zum Auftakt der Osterspiele stellt das zeitgenössische öster-

rangements, tourt damit durch die Weltgeschichte und sprengt feinsinnig und gefühlvoll musikalische Grenzen.

„Die Prinzessin auf der Erbse"

reichische Quintett, das der traditionellen Volksmusik ein modernes, lässiges Gewand übergeworfen hat, ohne sie dabei zu verkleiden und im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Weltmusik-Sonderpreis RUTH ausgezeichnet worden ist, ihr neues Album mit dem dadaistischen Titel OEO vor. Es ist dem Esperanto der alpenländischen Musik, der wohlklingenden Sprachmelodie des Jodelns gewidmet, das Gefühlsstimmungen auszudrücken vermag, denen die Hochsprache nie nachkommt. Der fünfköpfigen Formation gehört u. a. Evelyn Mair (Violine, Gesang, Tamburello) aus Sterzing an. Seit 2011 verbindet das Neue-Volksmusik-Ensemble, dessen Musik unter die Haut geht, volksmusikalische Bodenständigkeit spielerisch mit komplexen Ar-

Es war einmal und ist immer noch ein König, der mit seinem Prinzensohn glücklich auf einer Insel lebt. Doch dem Prinzensohn fehlt eine Prinzessin. Und weil es auf der Insel keine gibt, macht sich der Prinz, über die Meere schippernd, auf die Suche. Und er trifft sie: Prinzessinnen, interessiert nur an ihrer Schönheit, träumend von Süßigkeiten, nie Zeit habend, immer mit Handys telefonierend. Ratlos schippert der Prinz zur Insel zurück. Eine Prinzessin ist nicht an Bord. Da braust ein Sturm los und weht

eine Prinzessin an Land. Doch sie trägt keine Krone, lässt sich nicht bedienen und findet auch noch Unwetter toll. Das ist doch keine Prinzessin! Na, wir werden ja sehen, denkt der König und legt ihr, was sonst, eine Erbse ins Bett. Was


Kultur

dann passiert, hat selbst der König noch nicht erlebt ... Mit dem bekannten Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“, etwas anders erzählt, zeigt das Theater Tom Teuer aus Duisburg in seiner 15. Produktion für Kinder ab vier Jahren im Vigil-Raber-Saal ein Stück über die Neugier und Offenheit gegenüber denen, die irgendwie anders sind und gerade damit faszinieren.

„Chemin de la Croix“ Der Orgelvirtuose Marcel Dupré improvisierte 1931 zu den Versen des französischen Schriftstellers Paul Claudel die musikali-

schen Meditationen der 14 Kreuzwegstationen. Bei der Umsetzung bediente er sich, ausgehend von einer Improvisation, der Klangmöglichkeiten verschiedener musikalischer Epochen. Daraus entstand der „Chemin de la Croix”, eines der berühmtesten Werke der Orgelliteratur. Durch das Zusammenwirken der Spiritualität des tief gläubigen Katholiken Paul Claudel und der Musik des virtuosen Komponisten Marcel Dupré erschließen diese sich gegenseitig und bereiten den Hörern ein intensives Klangerlebnis. Bei der Vorstellung in der Pfarrkirche von Sterzing kontrastiert die Musik von Dupré mit thematisch passenden Werken von J. S. Bach. An der Orgel spielt Franz Comploi, seit 1999 Organist am Dom von Brixen. Es rezitiert Hans Lanz.

Die „Goldberg-Variationen" Sie stellen einen Höhepunkt in Johann Sebastian Bachs Gesamtwerk dar. Mit den „Goldberg-Va-

riationen“ bringt der aus Mals stammende und in Innsbruck lebende Peter Waldner am Cembalo in der Heiliggeist-Kirche eines der eindrucksvollsten Werke des barocken Großmeisters zu Gehör. Als Professor für Cembalo, Orgel, Generalbass, Ornamentik, Stilkunde und historische Aufführungspraxis Alter Musik am Tiroler Landeskonservatorium und an der Expositur der Universität Mozarteum in Innsbruck beschäftigt er sich seit vielen Jahren intensiv mit Johann Sebastian Bachs Orgel- und Cembalowerk. Im Kompositionszyklus der Goldberg-Variationen – sie stellen einen Meilenstein in der Geschichte der europäischen Tastenmusik dar – verdichtet sich Bachs atemberaubendes kontrapunktisches und kombinatorisches Können zu höchster Perfektion.

„Yvonne, die Burgunderprinzessin“ Das Vigil Raber Ensemble zeigt in einer Inszenierung von Monika Bonell mit „Yvonne, die Burgunderprinzessin“ (1935) von Witold Gombrowicz – er gilt als einer der bedeutendsten polnischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts – ein Paradestück über Andersartigkeit. In Gombrowiczs vielgespieltem Bühnenwerk verliebt sich das unappetitliche, schweigend-apathische Mädchen Yvonne am Hofe von Kö-

nig Ignaz in Prinz Philipp. Die Hässlichkeit des Mädchens fordert den verwöhnten Thronfolger, der Lustbarkeiten mit anschmiegsamen Hofdamen überdrüssig, heraus. Er beschließt, das Mädchen zu heiraten. Yvonne aber lässt sich in kein gesellschaftliches Korsett zwängen, nicht erziehen, widersetzt sich beharrlich der Etikette des Hofstaates. Die Verlobung sorgt für Unruhe und wird von der höfischen Etepetete-Gesellschaft zunehmend als Provokation empfunden. Nicht zuletzt deshalb, weil Yvonne diese demaskiert, Abgründe offenbart und jeder in ihr seine eigenen Gebrechen und Schwächen wiederfindet. Da das vermeintlich Normale ins Wanken gerät und daran zu zerbrechen droht, entspinnt sich ein fatales, bestialisches Intrigenspiel. Yvonne soll beseitigt werden, ihr Mord wird geplant. Premiere feiert dieses Glanzstück des absurden Theaters am 22. März im Stadttheater Sterzing. An Brisanz hat die Tragikomödie über Diskriminierung und Andersartigkeit bis heute nichts verloren. Ganz im Gegenteil. Gesellschaftliche Normen und Alltagsphrasen schonungslos entlarvend scheint die Groteske angesichts aktueller gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen aktueller denn je.

„Via Crucis“ Auch in diesem Jahr werden rund 25 Jugendliche am Karfrei-

tag sechs Szenen aus der Passion Christi, ausgehend vom Kreuzkirchl, mit Chorbegleitung szenisch darstellen. Inszeniert werden diese vom Jugenddienst Wipptal nach einer Textvorlage von Robert Amort. Schauplätze sind das Kreuzkirchl, der Stadtplatz und die St. Margarethenkirche. Die Passionsspiele sind seit Beginn der Osterspiele vom Kuratorium immer wieder aufgegriffen worden. Die lebenden Bilder veranschaulichen die Leidensgeschichte Jesu und machen aus Zuschauern Beteiligte.

„Junge Solisten“ Den Schlusspunkt der Osterspiele setzt auch in diesem Jahr die Bürgerkapelle Sterzing mit ihrem traditionellen Osterkonzert im Stadttheater unter der Leitung von Kapellmeister Roland Fidler. In diesem Jahr steht das Konzert

ganz im Zeichen „Junger Solisten“. Dabei wird den elf Solisten auf der Flöte, Klarinette, Trompete und Posaune einiges abverlangt. Im ersten Teil bietet die Musikkapelle mit dem englischen „Arnhem“-Marsch, dem klanglich imposanten Stück „Perseus“ oder dem festlichen „Jubilate“ alles, was das Blasmusikherz begehrt. Die Geehrten lässt man mit der Polka „Musikantensehnsucht“ hochleben. Ein fulminantes Ende setzt die gesamte Kapelle mit der rhythmisch anspruchsvollen spanischen Overtüre „Paconchita“ von Óscar Navarro. lg Erker 03/18

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Kultur

STERZING

PFLERSCH

Das Echo des Waldes

„Die Kaiserin hat einen Vogel“

Bei ihrem Bilder- und Videovortrag „Das Echo des Waldes: Natur denk mal Südtirol“ im Stadttheater Sterzing lassen Martin Geier

und Astrid Pardeller am 9. März uralte Bäume, Wild- und Auwälder erzählen. Die beiden Naturliebhaber machten sich drei Jahre lang südtirolweit auf die Suche nach ältesten

Bäumen und Wildwäldern. Mit Geduld sind sie im abseits gelegenen und teilweise schwer zugänglichen Gelände fündig geworden. Nun präsentieren sie ihre fotografisch und filmisch festgehaltenen Impressionen, die sie durch aufmerksames Schauen und stilles Beobachten von Tieren und Pflanzen entdeckt haben. „Ein Geschenk der Natur, das lange Bestand haben darf“, wie sie meinen. Die Fotos und Filmaufnahmen stammen von Martin Geier; für Regie, Musik und Text zeichnet Astrid Pardeller verantwortlich. Die Erlebnis-Schau beginnt um 20.00 Uhr.

Die Welt der Gegensätze Die KVW-Jugend Wipptal plant im Frühjahr wieder einen Kreativwettbewerb. Jugendliche zwischen 13 und 25 Jahren können sich auch in diesem Jahr an einem Fotowettbewerb beteiligen. Gemeinsam mit dem Jugenddienst Sterzing wurde diesmal das Thema „Die Welt der Gegensätze – il mondo dei contrasti“ gewählt. Hobbyfotografen haben dabei die Möglichkeit, Gegensätze bildhaft darzustellen und so ihre Fähigkeiten, Interessen, Visionen und Ideen zu präsentieren. Die Fotos können Kontraste wie jung und alt, groß und klein, dunkel und hell wiedergeben. Es können auch unterschiedliche Themen wie Natur und Technologie, Tradition und Moder-

ne, Bewegung und Stillstand, Feuer und Wasser eingefangen werden. Den Teilnehmern und ihren

Ideen sind kaum Grenzen gesetzt. Einsendeschluss ist der 30. April. Eine fünfköpfige Jury wird die Fotos bewerten. Am 18. Mai findet im Raiffeisensaal in Sterzing die Prämierung statt. Es winken Preise im Gesamtwert von 450 Euro. Weitere Informationen auf www. kvw.org

Einschreibungen in die Musikschule Sterzing Die Einschreibungen in die Musikschule Sterzing können bis zum 29. März vorgenommen werden, und zwar von Montag bis Freitag von 10.00 bis 11.30 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr. Angeboten wird im kommenden Schuljahr auch das Fach E-Gitarre. Informationen unter der Rufnummer 0472 760266 oder www.musikschule.it

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In einer Inszenierung und Bearbeitung des Märchens „Die Nachtigall“ von Hans Christian Andersen hat Regisseur David Thaler für die Jugendtheaterbühne Pflersch das Musical „Die Kaiserin hat einen Vogel“ erarbeitet. „Als Grundlage für das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Wipptal und dem Theaterverein Pflersch habe ich das Andersen-Märchen ausgewählt, weil es sehr viele Themen beinhaltet, die mir am Herzen liegen“, so Thaler. So biete das Stück zahllose Anregungen für das eigene Sein und das eigene Leben. Am Thema reize ihn besonders der Gedanke, die Welt mit allen Sinnen wahrzunehmen und zu erforschen, „damit man sich ein eigenes Bild und eine eigene Meinung über die Dinge bilden kann“. Im Stück macht sich der Kapellmeister von Pflersch, Karl Kinzner, ein bekennender Reiselüstling, auf in das ferne China, um mit vielen Eindrücken zur Belustigung und Bildung seiner Dorfgemeinschaft heimzukehren. Im riesigen Garten des chinesischen Kaiserreiches muss er verwundert feststel-

len, dass ein Großteil des Personals des Kaisers keine Ahnung von der größten Attraktion des Gartens hat, dem Gesang der kleinen Nachtigall. Beschämt macht sich der Hofstab auf die Suche nach der Nachtigall, damit sie der Kaiserin vorsingen darf. Schließlich findet die Nachtigall mit Hilfe der

Köchin Su-Shi den Weg in den Palast. Und sie singt … zauberhafter denn je! Die Kaiserin, sichtlich berührt, sperrt sie in einen goldenen Käfig. Erst sobald der Kapellmeister von Pflersch ein zweites Mal vor die Kaiserin von China tritt, um ihr die neueste Erfindung der Pflerer Ingenieure zu präsentieren, gelingt der Nachtigall die Flucht. Was folgt, ist ein schlimmer Schicksalsschlag für die Kaiserin ... Premiere feiert das Stück im örtlichen Vereinshaus am 1. April um 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.

BUCHVORSTELLUNG

„Gezählte Tage sind kostbare Tage“ Am 6. März stellen Meinhard Feichter und Ulrich Schaffer in der Athesia-Filiale in Sterzing ihr Buch „Gezählte Tage sind kostbare Tage“ vor. Das Buch zeigt auf, wie in Ausnahmesituationen Seiten- oder Grenzwege zu Auswegen werden können, und richtet sich an Menschen, denen eine schwere Krankheit oder ein Schicksalsschlag ins Leben gepfuscht hat. So wie dem Südtiroler Buchhändler Meinhard Feichter, den vor fünf Jahren aus heiterem Himmel und mit unsäglichen Schmerzen die Diagnose Knochenmarkkrebs traf. Beginn ist um 20.00 Uhr.


Kultur

„Katzenjammer“ in Pfitsch

Theaterzeit in Pfitsch. Im März zeigt die Pfitscher Volksbühne in einer Inszenierung von Walter Larch Bernd Gombolds Lustspiel „Katzenjammer“. Der Marienhof steht kurz vor dem finanziellen Ruin. Jungbäuerin Brigitte bewirtschaftet das Anwesen gemeinsam mit ihrem Opa und Knecht Toni, beide nicht gerade arbeitswütig. Fast schon zur Familie gehört auch Nachbar Alois, der für jeden Streich zu haben ist. Brigittes Gutmütigkeit wird vom Künstler Friedbert ausgenutzt, der zeichnet, dichtet und musiziert

und sich bei Brigitte alles ausleiht, was man zum Leben so braucht. Den Männern vom Marienhof ist der Lebenskünstler ein Dorn im Auge und er wird immer wieder Opfer ihrer Streiche. Als der Marienhof zum Verkauf ausgeschrieben wird, werden mehrere Kaufinteressenten vorstellig und das Geschehen nimmt seinen Lauf. Der Vorhang zur Premiere in der Grundschule St. Jakob öffnet sich am 16. März um 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.

STERZING

„Voll des Lobis“ Am 5. April gastiert Lukas Lobis im Rahmen seiner Frühjahrstour mit dem Soloprogramm „Voll des Lobis – 50 Jahre Selbstüberschätzung“ im Stadttheater Sterzing. Und zieht dabei Bilanz. Schonungslos und stilecht: Im Rahmen einer Vereinsvollversammlung. Auf landesübliche Art eben. Mit einem landesüblichen Empfang, umrahmt von landesüblichen Bergen, in einem durch und durch landesüblichen Land. Gut geschützt vor Einflüssen und trotzdem nicht ganz dicht; arg geschüttelt von Ausflüssen, aber alles andere als transparent. Und Lobis outet sich. Endlich! Er liebt Hauptversammlungen und Jubiläumsfeiern.

Und alle anderen Events. Hauptsache, es gibt etwas zu essen und eine Hypnose-Show. Und wenn sich im Rahmen eines angeblichen 50-jährigen Vereinsjubiläums namhafte Gastreferenten wie ein Kevin Kostner über die Herausforderungen und Trends in der Gastronomie auslassen oder ein Herr Franz sämtliche Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten im Selbstversuch analysiert, gibt es für Lukas Lobis kein Halten mehr: Es lebe der Verein! Die kabarettistische Nabelschau von und mit Lukas Lobis beginnt um 20.30 Uhr. Kartenreservierungen unter www. rocknet.bz oder der Rufnummer 333 7767713 (Mo bis Fr, 15.00 – 19.00 Uhr). Erker 03/18

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WIPPS im Porträt

Unantastbar Wipp- und Eisacktaler Punkrock im Höhenflug Die Freiheit, eigene Gedanken haben zu dürfen und diese auch ausdrücken zu können, ist „Unantastbar“. Dahinter stehen fünf Musiker, die keineswegs mit ihrem Bandnamen Unberührbarkeit oder Unnahbarkeit vermitteln wollen. Unantastbar möchte Geschichten aus dem Leben erzählen, Geschichten, die sie selbst beschäftigen und bewegen. Seit 2004 spielen die Freunde Joachim Bergmeister (Joggl), Florian Wieser (Schkal), Christian Heiss (Heiss), Thomas Conrater (Tom) und Mathias Speranza (Spitzi) gemeinsam in einer Punkrockband. Zuerst nur auf kleineren Veranstaltungen und privat, heute auf großen Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die beiden Kindheitsfreunde Joggl (Gesang) und Schkal (Schlagzeug) kannten sich bereits aus ihrem Heimatort Stilfes. Später lernte Joggl den Brixner Christian Heiss (Gitarre) kennen, mit ihm zusammen entwickelten sich die ersten Wünsche einer eigenen Band. Kurzerhand holte Joggl seine Freunde Schkal und Tom (Gitarre) aus Sterzing mit ins Boot; mit Spitzi (Bass) aus Vahrn war die Band dann komplett. Geprobt wurde einige Jahre lang in Brixen zusammen mit Frei.Wild.

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Schkal, Tom, Heiss, Joggl, Spitzi (v. l.): ab März auf „Leben Lieben Leiden“-Tour

Heute verfügen sie über einen eigenen Proberaum in Sterzing. Jeder muss einmal klein anfangen: Zu Beginn der Bandgeschichte spielte fast keines der Mitglieder sein derzeitiges Instrument. Heiss nahm Geigenunterricht, dem er sieben Jahre lang treu blieb, bis er schließlich zur Gitarre wechselte. Mit der Ziehharmonika begann Tom seinen musikalischen Weg. Schkal war und ist auch heute noch Klarinettist in der Musikkapelle Stilfes. Joggl war dort ebenfalls Mitglied und spielte Trompete und Flügelhorn; zudem sang er im Kirchenchor. Beide möchten sich bei der Musikkapelle Stilfes für die Möglichkeit, mit Musik groß zu werden, bedanken. Auf die Frage, welche Musik Unantastbar privat hört, kommen die verschiedensten Genres zur Sprache. Heiss hört alles quer durch, was ihm gerade in den Sinn kommt und zurzeit gefällt. Tom hat das Kinderlieder-Gen-

re wieder für sich und seine Familie entdeckt, hört aber auch amerikanischen Punkrock und Musik von Underground-Bands. Früher dem Oi!Punk verschworen, gefallen Schkal heute so gut wie alle Musikgenres, vor allem aber Rock. Joggl ist durch seine schwedische Frau zur Musik von vielen kleinen unbekannteren Bands gekommen, die nun seine ständigen Wegbegleiter sind. Von Anfang an wollte Unantastbar so wenig wie möglich Coversongs spielen und mittlerweile können die Jungs von sich sagen, sieben Alben produziert zu haben mit ungefähr 90 eigenen Liedern. Die Band hat sich auf den Punkrock berufen und ist diesem Genre bis heute treu geblieben. Die Texte erzählen Geschichten, Gedanken und Gefühle aus ihrem eigenen Leben. Ihre Devise dabei ist es, authentisch, ehrlich und einfach sie selbst zu sein. Das Debütalbum von Unantastbar, „Niemals wie ihr“, erschien im Jahr

2006; die Releaseparty dazu wurde im „Jägerkeller“ in Sterzing gefeiert. Damals hatte die junge Band auch Auftritte im „Alex’s Pub“ in Sterzing und in Wiesen zusammen mit Frei.Wild und Reach Us Endorphine. Die zweite Unantastbar-CD erschien 2009 und trägt den Titel „Rebellion“. Mit „Schuldig“ (2011) erreichten sie erstmals einen Platz in den deutschen Album-Charts. In den Monaten und Jahren darauf stieg der Erfolg rasant in die Höhe. 2013 kam „Gegen die Stille“ auf den Markt. Damit schaffte es Unantastbar auf Platz 23 der deutschen und Platz 66 der österreichischen Album-Charts. Dem folgte eine Tour mit insgesamt 30 komplett ausverkauften Konzerten. Im Zuge der Unantastbar-Tour 2014 präsentierte die Band in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ihr Album „Fluch und Segen“. Einen Höhepunkt der Bandgeschichte stellt das zehnjährige Bandjubiläum im Jahr 2014 dar.


WIPPS im Porträt

Schließlich soll sich jeder von ihnen mit der gemeinsam produzierten Musik identifizieren können. Besonders wichtig ist der Band die Nähe zu ihren Fans. Nach jedem Konzert werden an der Bar noch Fotos gemacht und Autogramme gegeben. Mittlerweile hat Unantastbar sogar einen eigenen Fanclub, der sich „Unantastbar United“ nennt und jedes Jahr eines seiner Treffen in Südtirol abhält. Unantastbar freut sich bereits auf die bevorstehende „Leben Lieben Leiden“-Tour, die am 1. März startet und die Band quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz führt. Außerdem können die Fans bereits gespannt auf das kommende Jahr sein. Dann feiert Unantastbar bereits das 15-jährige Bestehen. Am am 27. Juli treten Unantastbar bei den Biker Days in Mareit auf. Infos unter www.unantastbar.net oder www.facebook.com/unantastbar sk

Florian Wieser

Frau das Tattoostudio „Für immer mein“ in Sterzing; Schkal arbeitet bei der Internetagentur „Consisto“ in Brixen; Tom ist als Portier im Krankenhaus Sterzing tätig; Heiss ist Konstruktionsleiter bei der Brixner Firma „Alupress“ und Spitzi lebt und arbeitet in Deutschland. Unantastbar bezeichnen sich selbst als kleine Familie. Die Bandkonstellation hat sich seit 2004 nicht verändert und nach wie vor sind die Mitglieder nicht nur Bandkollegen, sondern auch beste Freunde. Dies verlangt in vielen Bereichen große Kompromissbereitschaft und demokratisches Handeln. Da alle Bandmitglieder am Schreiben der Songs und an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt sind, gibt es häufig Diskussionen und manchmal auch kleinere Konflikte. Jedoch versucht die Band stets, ihre Differenzen, aber auch Gemeinsamkeiten zu besprechen und auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Thomas Conrater

Open Air“. Für ein halbes Jahr sprang dabei Thomas Wieser von der Band Virial als Ersatz-Gitarrist ein. Im März 2017 erschien mit „Live ins Herz“ die erste LIVE-DVD/BLU-RAY von Unantastbar. Diese erreichte sogar Platz 1 der Musikvideo-Charts Deutschlands. Den bislang größten Erfolg konnte die Band aber mit ihrem neuesten Album „Leben Lieben Leiden“ (12. Jänner 2018) und einem sensationellen Platz 2 der offiziellen deutschen Album-Charts feiern. Trotz ihres durchschlagenden Erfolgs bleiben die Bandmitglieder sehr bodenständig. Ihr Lebensmittelpunkt ist immer noch zu Hause. Auch wenn sich das Privatleben verändert hat und es zunehmend schwieriger wird, Privates und Musikkarriere miteinander zu verbinden, steht die Familie an erster Stelle. Die Band ist ihr Hobby, beruflich sind alle Bandmitglieder in anderen Bereichen beschäftigt. Joggl betreibt zusammen mit seiner

Mathias Speranza

Christian Heiss

Joachim Bergmeister

Am 1. November 2014 fand in Innsbruck das Jubiläumskonzert statt. Unter dem Motto „10 Jahre Rebellion – 10 Jahre Unantastbar“ bedankten sich die Musiker bei ihren Fans und bei allen, die an sie geglaubt haben, für ihre Treue und Unterstützung in den vergangenen zehn Jahren. Zusätzlich veröffentlichten sie im Jänner 2015 das LiveBest-Of-Album „10 Jahre Rebellion LIVE“ mit einer Doku-DVD voller Live-Auftritte und einem Rückblick auf die Bandgeschichte. Das Jubiläumsalbum schaffte es sofort auf Platz 15 der deutschen Albumcharts. 2016 folgte das Album „Hand aufs Herz“, das auf Platz 5 der Albumcharts in Deutschland sowie auf Platz 10 in Österreich und in der Schweiz landete. Der Sommer 2016 war für Unantastbar der Festival-Sommer schlechthin. Die Punkrocker spielten auf dem „Alpenflair“, der „G.O.N.D.“, dem „Spreewaldrock“ und dem „Baltic

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

Platz? Watten: Nationalsport der Südtiroler

von Harald Kofler Die kleine Ansiedlung Platz liegt nordöstlich von Kematen an der orographisch rechten Seite des Pfitscherbaches. Die Häuser und Höfe gehören zur Fraktion und Katastralgemeinde Kematen und sind damit verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Pfitsch. Der Siedlungsname wird urkundlich bereits im 11. Jahrhundert als „supra Plazzes“ erwähnt und reicht damit in die hochmittelalterliche Zeit zurück. Die erste Besiedelung dürfte jedoch wohl wesentlich früher erfolgt sein. Mehrere noch heute bestehende Höfe lassen sich anhand der vorhandenen schriftlichen Aufzeichnungen bis in das 17. und 18. Jahrhundert, die Höfe Jörgenhansen, Walchhof (Barter) und Walderer sogar bis ins 15. bzw. 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Der älteste dieser letztgenannten drei Höfe ist der Jörgenhansenhof. Dieser wird als „Talhof“ urkundlich erstmals im Jahr 1400 erwähnt und ist vermutlich aufgrund seiner Größe bereits im Verlauf des 15. Jahrhunderts geteilt worden. Im Jahr 1502 besitzen Michel und Hanns „im Tall“ jeweils eine Hofhälfte. Der Siedlungsname Platz dürfte sich in der heute gebräuchlichen Schreibform bereits sehr früh gefestigt haben und lässt sich etymologisch auf das lateinische Nomen „platea“ („Gasse“, Straße“; mittellateinisch: „öffentlicher Platz“) zurückführen. Der Siedlungsname deutet dementsprechend auf ein „freies“, d. h. gerodetes Gelände hin.

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„Miar gian net!“ Welcher Südtiroler kennt ihn nicht, diesen Spruch. Das Watten gehört zur Südtiroler Kultur wie die Volksmusik und der gute Wein. Doch wie genau entstand dieser „Nationalsport“ eigentlich? Vermutet wird, dass das berühmte Kartenspiel um 1850 von italienischen Eisenbahnern in die Region Südtirol gebracht wurde. Der Begriff Watten wurde laut Hans Fink vom italienischen Wort „battere“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie schlagen. Der Begriff „Battadu“, der sichtbare Ähnlichkeit mit dem italienischen Begriff aufweist, ist heute noch bei den Dolomiten-Ladinern gebräuchlich. Im Jahr 1850, so steht es zumindest im „Innsbrucker Spielebuch“, wurde der Name eingedeutscht und aus dem b im Wort batten wurde das im italienischen Alphabet nicht vorhandene w. Gespielt wird traditionell mit dem „Salzburger Blattl“, das in die vier Spielfarben Herz, Laub, Schell und Eichel unterteilt werden kann. Der so genannte „Weli“ (im Dialekt meistens die) stellt wohl die markanteste Spielkarte dar. Auch hier kann man die italienischen Wurzeln des Spiels erkennen: Der Begriff

taucht das erste Mal 1860 auf und wurde vom italienischen Begriff „belli“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie Glocken oder Schellen. Der Weli stellt, je nach Gebiet, den kleinsten Trumpf oder die kleinste Karte der Spielfarbe Schell dar. Die Regeln des Wattens variieren je nach Spielvariante oder sogar von Tal zu Tal. Gespielt wird jedoch meist zu viert, wobei jene Personen ein Team bilden, die sich gegenüber sitzen. Das Team, das zuerst drei Stiche für sich gewinnt, bekommt zwei Punkte. Es kann jedoch auch geboten werden, dann muss das gegnerische Team entscheiden, ob die Herausforderung angenommen wird. Eben dieses Bieten ist ausschlaggebend für den Spielverlauf und auch für das Spielvergnügen: Wer das Watten liebt, darf nicht auf den Mund gefallen sein, denn das Bluffen ist das A und O dieses Spiels. Wer sein Pokerface wahrt und es schafft, seine Gegner zu verunsichern, wird auch mit einem schlechten Blatt die 15 Punkte erreichen, die nötig sind, um eine Partie zu gewinnen, denn dann ertönt am Tisch der ersehnte Spruch „Miar gian!“. Nadine Brunner

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BergbauWelt Schneeberg-Ridnaun:

Karl Kruselburger in Pension verabschiedet Anlässlich der Saisonschlussfeier der Belegschaft des Standortes Ridnaun des Südtiroler Bergbaumuseums wurde Ende Jänner Karl Kruselburger verabschiedet. Er war seit 2003 als Facharbeiter angestellt und erledigte seither mit viel Einsatz und Fleiß die anfallenden Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten in Ridnaun, aber auch am Schneeberg und besonders in den weitläufigen Besucherstollen des ehemaligen Bergwerkes. Dort brachte er seine wertvolle Erfahrung als ehemaliger Schneeberger Knappe, aber auch aus seiner Zeit im Tunnelbau zum Wohle des Museums ein. Die gesamte Belegschaft mit Direktor Christian Terzer wünscht ihm alles Gute, vor allem aber Gesundheit und noch viele schöne Momente für seinen neuen Lebensabschnitt. Danke, Karl! Die BergbauWelt Schneeberg-Ridnaun in Ridnaun öffnet am 27. März wieder ihre Tore für die Besucher. Im Bild (v. l.) Direktor Christian Terzer, Karl Kruselburger und Koordinator Andreas Rainer.


Kultur

FRANZENSFESTE

Museum zieht immer mehr Besucher an

„Rivalen und Rebellen“ Frei.Wild präsentieren neues Album Das Warten hat ein Ende! Die Südtiroler Erfolgsrocker von Frei.Wild melden sich mit neuer Tour und neuem Album aus der Pause zurück.

Auf der kürzlich abgehaltenen Gemeinderatssitzung von Franzensfeste gab Esther Erlacher von der Landesabteilung Museen einen Rückblick auf die Tätigkeiten des jüngsten Landesmuseums in der Franzensfeste. Anschließend stellte sie auch einige Projekte vor, die demnächst umgesetzt werden sollen. Das Museum Franzensfeste, das ganzjährig für das Publikum geöffnet ist, ist

gleichzeitig Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Es werden nicht nur Dauer- und Sonderausstellungen gezeigt, sondern es gibt auch unterschiedliche Vermittlungsangebote, bei denen der Verein „Oppidum“ entscheidend eingebunden ist. Zudem finden in der Festung Rahmenveranstaltungen statt, die Räumlichkeiten können für diverse Feiern und Aufführungen gebucht werden. Im vergangenen Jahr wurden die Dauerausstellungen „Kathedrale in der Wüste“, „Spuren der Kunst“ und „Der Bau des BBT“ weitergeführt. Zudem wurden und werden einige Sonderausstellungen gezeigt. „The nature of form“, der zweite Teil aus der Reihe

Bahnlandschaften, läuft noch bis Ende März. Die Ausstellung „50x50x50 Landgewinn“ kam in Zusammenarbeit mit dem Verein „Oppidum“ und der Tourismusgenossenschaft Brixen zustande. „An dieser Ausstellung“, so Erlacher, „beteiligten sich auch Migranten mit ihren Kunstwerken und leisteten einen Beitrag zur Integration.“ Für die Zukunft sollen das hohe Qualitätsniveau beibehalten und Ausstellungen umgesetzt werden, die einen Bezug zum Dorf und zur Festung haben. Dank der Mithilfe des Vereins „Oppidum“ konnten über 200 historische Führungen angeboten werden; 25 Prozent der Besucher nahmen eine Führung in Anspruch. Im Vergleich zu 2016 konnte im Vorjahr ein Besucheranstieg von rund 35 Prozent verzeichnet werden, mehr als 31.000 Besucher wurden verzeichnet. Für heuer ist die Kunstausstellung „Academiae“ in der mittleren Festung geplant, und zwar von Juli bis Oktober. Von Mitte September bis Ende Mai 2019 werden die Künstler Julia Bornefeld und Michael Fliri mit ihren Werken zu sehen sein. Für das kommende Jahr sind zwei Dauerausstellungen geplant, u. a. über die Bunker in Südtirol und zu den Themen Grenzregion, Mobilität und Autonomie. Für die Zukunft hat man sich die Wiedereröffnung des Bistros zum Ziel gesetzt, auch ein Museumsshop sei angedacht. Ein Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art soll in der Adventszeit seinen Platz in der Festung finden.

Vor etwas mehr als einem Jahr hatte sich die Band für zunächst nicht näher definierte Zeit in eine Schaffenspause verabschiedet. Mit Erscheinen des neuen Albums „Rivalen und Rebellen“ am 16. März und der gleichnamigen Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz

wird diese nun beendet. Frei.Wild sind aktuell eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Rockbands. Die Musiker zählten im Jahr 2016 zu den deutschsprachigen Künstlern mit den meisten Plattenverkäufen. Drei Platinauszeichnungen, sechs Gold-Awards und ein Echo, zwei Nummer-Eins-Alben und seit Jahren permanent ausverkaufte Shows finden sich in ihrer Historie wieder. Ihre Videos erreichen auf youtube bis zu 17,5 Millionen Clicks. Dazu kommen weitere Goldauszeichnungen für den österreichischen Markt. Die Band veranstaltet mit dem Alpen Flair und Beach Flair jährlich zwei große Festivals. Am 2. April ist Frei.Wild mit ihrer neuen Konzertshow in der Sporthalle in Brixen zu hören.

„In unserer Enge“ Tamiras zweite Single Groovig, funkig und sehr schwungvoll: So präsentiert sich Tamiras zweiter Song. Während es in „Zu dir hin“ um Trennungsschmerz geht, erzählt die Sängerin Tamara Rieder aus Sterzing in „In unserer Enge“ von Gedanken, die sie sich über unsere Gesellschaft macht. Das Video wurde wieder in Sterzing und Umgebung gedreht, diesmal zusammen mit vielen Grundschülern aus dem Wipptal: „Kinder hören auf ihr Herz. In ihren Eltern sehen sie Vorbilder und hoffen, eines Tages genauso erfolgreich zu werden. Eltern hingegen verbringen ihre Zeit oft lieber mit ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen. Erst nachdem die Kinder einen Überfall auf ihre

Eltern planen, indem sie sie mit Farbpulver bewerfen, verstehen die Eltern, dass die Zeit mit ihren Liebsten unbezahlbar ist. Farbpulver steht dabei für das

Unerwartete und Neue im Leben: Anstatt sich davor zu verschließen, lassen sich die Eltern darauf ein und haben Spaß am bunten Treiben mit ihren Kleinen“, so Tamira. Die Single erscheint Anfang März (siehe auch www.dererker.it). Erker 03/18

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Bürgermeister und Senator Hans Saxl

Das „Ehrenzeichen in Gold“ (Originalgröße ca. 6 x 6 cm)

Sterzinger „Ehrenzeichen-Träger in Gold“

zwischen Sterzing und Rom, was sicher kein Zuckerschlecken war. Als Langzeit-Bürgermeister geht Hans Saxl sicherlich in die Annalen der Stadtgeschichte ein, stand er doch der Stadt die längste zusammenhängende, ununterbrochene Periode als Bürgermeister vor: Von 1947 bis zum Wechsel in den Senat 1963 war er über 16 Jahre Sterzings erster Bürger. Dafür erhielt er von den Beamten am 7. November 1963 eine Erinnerungstafel mit dem Stadtwappen, gezeichnet von Ernst Mader, mit der Aufschrift „Unserem lieben Bürgermeister zum Abschied vom Rathaus in dankbarer Erinnerung“.

von Karl-Heinz Sparber

Auf der Gemeinderatssitzung vom 12. Oktober 1970, die sich bis nach Mitternacht hinzog, schlug Bürgermeister Karl Oberhauser den Räten vor, verdienten Mitbürgern der Stadt ein Ehrenzeichen zu überreichen. Das „Ehrenzeichen in Gold“ sollte „langjährigen Lehrpersonen, Ärzten, Gemeindebeamten, Seelsorgern, aktiven Gemeinderäten nach vier und abgetretenen Gemeinderäten nach drei aufeinanderfolgenden Verwaltungsperioden verliehen werden“ (Dolomiten vom 16. Oktober 1970). Der Gemeindeausschuss hatte dies zuvor beschlossen und Bürgermeister Oberhauser konnte dem zustimmenden Gemeinderat auf der Sitzung bereits das Muster eines solchen Ehrenzeichens präsentieren. Einer der ersten Träger des „Ehrenzeichens in Gold“ war Johann Paul „Hans“ Saxl, Altsenator, Altbürgermeister und Gastwirt in Sterzing. Der gebürtige Sterzinger (22. Jänner 1920 – 4. Jänner 2008) schloss sich 1945 der neu gegründeten Südtiroler Volkspartei an und wurde 1947 von der amerikanischen Besatzungsmacht als kommissarischer Bürgermeister seiner Heimatstadt eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt Sterzing weitgehend unversehrt und es setzte alsbald rege Bautätigkeit und wirtschaftlicher Aufschwung ein. Unter Bürgermeister Saxl wurden das Stadt- und Straßenbild wesentlich verschönert, der Stadtkern gepflastert und Zufahrtsstraßen asphaltiert. Es gelang ihm schließlich auch, die berühmten Multschertafeln nach einer langen Odyssee nicht in das Brixner Diözesanmuseum, sondern zurück nach Sterzing zu holen. 1458 in der Sterzinger Pfarrkirche erstmals aufgestellt, 1943 um neun Millionen Lire an Benito Mussolini

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Am 15. August 1980 erhielt Johann Saxl das Ehrenzeichen des Landes Tirol aus der Hand von Landeshauptmann Eduard Wallnöfer (Foto Gabi Saxl).

zwangsverkauft und an Reichsmarschall Hermann Göring verschenkt, von München 1950 nach Bozen zur Ausstellung überstellt, gelangten die vier großen und zwei kleineren Altartafeln nach Rom und schließlich in die Uffizien nach Florenz. Von dort holte sie der Bozner Mu-

Einige von Hans Saxls getreuen Beamten: Karl Pardeller, Luise Mader, Rosemarie Mader, Hans Hueber, Wolfgang Declara, Liliana Scandurra (drei Unterschriften unleserlich)

seumsleiter Nicoló Rasmo 1959 nach Sterzing. Hans Saxl initiierte auch die Herausgabe des Sterzinger

Heimatbuches, das 1965 unter seinem Nachfolger Bürgermeister Karl Oberhauser publiziert wurde. Der Zahnarzt Dr. Georg Rampold hob unter den tüchtigen Männern an der Spitze der Stadtverwaltung besonders Hans Saxl mit den Worten „Hans Saxl (war) der Bürgermeister des Wiederaufbaues, der Bürgermeister der Toleranz und der Mann, dem wir vieles für die Modernisierung der Stadt verdanken“ hervor. Hans war der Sohn des Johann (1873 – 1923) und der Anna Saxl geb. Maier (1879 – 1949) und verlor den Vater bereits mit drei Jahren. Er ehelichte Gertraud Senn (14. November 1921 – 20. September 2013), mit der er zwei Kinder hatte: Maria verstarb schon einen Tag nach der Geburt am 29. September 1945, Sohn Peter (geboren am 21. August 1943) überlebte den Vater nur um acht Jahre und verstarb am 6. August 2016. Bei den Parlamentswahlen am 28. April 1963 wurde Hans Saxl in den römischen Senat gewählt und verblieb dort die ganze IV. Legislatur über bis zum 4. Juni 1968. Er pendelte nun häufig mit der Eisenbahn

Für seine zahlreichen öffentlichen Ämter und Mitgliedschaften bei Vereinen und Verbänden wurde er vielfach ausgezeichnet. Hier nur einige Zeugnisse seiner großen Beliebtheit: Bei der Feier am 21. März 1971 im Rathaus konnten gleich 17 verdiente Bürger das „Ehrenzeichen in Gold“ aus der Hand von Bürgermeister Karl Oberhauser entgegennehmen, darunter Hans Saxl. Er erhielt zusätzlich die selten verliehene „Ehrenurkunde der Stadt Sterzing“ „in Anerkennung seiner Verdienste als langjähriger Bürgermeister von Sterzing und als Abgeordneter im römischen Parlament“. Am 21. April 1990 verlieh ihm der Südtiroler Gemeindenverband mit einer Ehrenurkunde das Ehrenzeichen „für bleibende Verdienste zur Festigung der Gemeindeselbstverwaltung, für den Einsatz zur Beachtung des Subsidiaritätsprinzipes und für jahrelanges persönliches Engagement zum Wohle der Bevölkerung“. Am 27. Jänner 2007 folgte schließlich noch eine besondere Ehrenurkunde der Alpenvereinssektion Sterzing, worin Vorstand Ernst Knollenberger dem „Herrn Alt-Senator Hans Saxl für seine 60jährige Mitgliedschaft seit dem Gründungsjahr 1947 aufrichtigen Dank und Anerkennung“ ausspricht. E


Kultur

Musikalisches Feuerwerk

Wahrlich eine „Celebration in Brass“! Klangvoll mitreißend waren sie auch heuer wieder, die beiden Winterkonzerte, welche die Brass Band Wipptal Anfang Februar unter der Leitung ihres Conductors

Florian Klingler im Stadttheater Sterzing zu Gehör brachte. Neben originaler Brass-Band-Literatur mit Stücken so renommierter Künstler wie John Williams, Dean

Jones, Peter Graham oder Philip Sparke zogen auch feurige Rhythmen und unverwechselbare Melodien aus Südamerika die Zuhörer in ihren Bann. Höchstleistungen erbrachten die Solisten Wolfgang Rabensteiner an der Tuba mit bekannten Melodien aus „Der Karneval von Venedig“ und Martin Sillaber am Sopran Cornet mit „Flowerdale“. Obmann Johannes Frick konnte zum Konzertabend u. a. den Präsidenten des italienischen Brass Band-Verbandes Lito Fontana und den österreichischen Brass Band-Spezialisten und Freund der Brass Band Wipptal Hannes Buchegger begrüßen. Impressionen und Bilder in unserer Fotogalerie auf www.dererker.it.

Frühjahrskonzert in Wiesen

Jubiläumskonzert in Mareit

Einer lieben Tradition folgend, gibt die Musikkapelle Wiesen am 17. März im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen ihr diesjähriges Frühjahrskonzert. Kapellmeister Christian Pfattner hat mit den Musikanten ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm einstudiert. Neben dem „Prelude to a Celebration“ von Philip Sparke erklin-

Die Musikkapelle Mareit feiert heuer ihr 180-jähriges Bestehen. Das diesjährige Frühjahrskonzert am 24. März unter der Leitung von Kapellmeister Jürgen Salzburger bietet zugleich den Auftakt zum heurigen Jubiläumsjahr. Die Zuhörer dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Programm mit Ouvertüren, Balladen, Fanfaren, Märschen und Filmmusik freuen. Anspruchsvolle Melodien in der Ouvertüre „Indigo und die 40 Räuber“ von Johann Strauss Sohn so-

gen u. a. „Banditenstreiche“ von Franz von Suppé, die „Dynamic Overture“ von Franco Cesarini oder Filmmusik aus „Der König der Löwen“. Einen Höhepunkt bildet das Solostück für Trompete „Slawische Fantasie“, dargeboten vom jungen Trompeter Armin Jocher. Konzertbeginn ist um 20.00 Uhr. Es moderiert Verena Ninz. Der Eintritt ist frei.

wie feurige Rhythmen in „Terra Vulcania“ von Otto M. Schwarz mischen sich mit der traditionellen Polka „Glücksbringer“ von Roland Kohler sowie dem Konzertmarsch „Sympatria“ von Thomas Asanger. Weitere Höhepunkte sind das Hitmedley „Gentlemen of Music“ von Eric Morena und die Filmmusik „Die Glorreichen Sieben“ von Elmer Bernstein aus dem gleichnamigen Film. Das Konzert im örtlichen Vereinshaus beginnt um 20.30 Uhr. Erker 03/18

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Kultur

Bei der Bezirksversammlung der Wipp- und Eisacktaler Chöre im Südtiroler Chorverband Mitte Februar in Sterzing, bei der Heinrich Pramsohler als langjähriger Chorleiter ausgezeichnet wurde, blickten die Delegierten in einer Diashow von Bezirksobmann Gottfried Gläserer auf ein intensives Chorjahr zurück und boten einen Ausblick auf das kommende. Dem Bezirk Wipptal Eisacktal gehören heute 77 Chöre mit 2.093 Mitgliedern an, davon 14 Jugendchöre, fünf Frauenchöre, neun Männerchöre, neun gemischte Chöre und 40 Kirchenchöre. Mitte April findet im Priesterseminar Brixen ein weiteres Mal die Schulung für Sänger „Männer braucht man eben“ statt. Am 29. und 30. September wird in Sterzing das Landessingen des Südtiroler Chorverbandes ausgetragen. Angeboten wird auch eine

Schulung für Chorfunktionäre. Der bisherige Ausschuss um Bezirksobmann Gottfried Gläserer wurde bei den Neuwahlen einstimmig bestätigt. Neu im Vorstand ist Armin Hinteregger aus Lüsen. Neben Bezirksobmann Gläserer dankte auch Bezirkschorleiter Armin Mitterer allen Chören für ihren wertvollen Einsatz. Einen besonderen Dank richtete er an den Sterzinger Pfarrchor Maria im Moos um Obfrau Silvia Luhn, der die Versammlung musikalisch umrahmte und für das leibliche Wohl gesorgt hatte. Neben Verbandsobmann Deltedesco waren auch Bürgermeister Fritz Karl Messner, Bezirksehrenobmann Otto Schenk, P. Karl Oberprantacher, Armin Hinteregger als Vertreter des VKS, SCV-Vorstandsmitglied Irene Vieider und Geschäftsführer Arnold Keim unter den Ehrengästen.

„Die Seele der Menschen berührt“ Heinrich Pramsohler seit 40 Jahren Chorleiter Er hat nicht nur über vier Jahrzehnte für die Kirchenmusik im Wipptal gewirkt. Auch landesweit hat er das musikalische Leben in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich mitgeprägt: Im Februar wurde Heinrich Pramsohler für seine 40-jährige Tätigkeit als Chorleiter geehrt. „Kimm nou lange zi ins inna!“ Mit diesen Worten schloss Karl Graus Anfang Februar bei der Jahresversammlung des Kirchenchores von St. Jakob, dem Pramsohler seit Jahren als Chorleiter vorsteht, seine Laudatio. Darin hob o

bandes in besonderem Maße geehrt. Der Obmann würdigte die großen musikalischen Verdienste des Chorleiters und seinen Einsatz für die Chormusik. „Die ureigenste Aufgabe eines Kirchenmusikers – nämlich Gott zu loben, zu ehren und zu preisen –, diesen Auftrag hast du immer sehr ernst genommen. Zunächst von 1962 bis 1978 als eifriger Chorsänger in deiner Heimatgemeinde Villnöß, dann als Chorleiter des Sterzinger Pfarrchores ‚Maria im Moos‘ von 1978 bis 2014 und seit 1996 als Chorleiter des Kirchenchores St. Jakob. Du hast die Seele der Menschen mit deinem großen Wissen und

© Karl Graus

Bezirksversammlung der Wipp- und Eisacktaler Chöre

Martha Pramsohler, Heinrich Pramsohler, Pfarrer Walter Prast

Dreimal neu Seit Ende Jänner ist die neue Homepage der Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung (SAAV) online. Im Zentrum stehen Autoren und deren Texte, die gelebte und geschriebene Vielfalt der Sprachen.

Mit dem neuen Erscheinungsbild samt neu gestaltetem Logo weist auch der Vorstand in eine nächste Runde. Dramatikerin Maxi Obexer mit Übersetzer Ste-

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fano Zangrando im Doppelvorsitz, Vize-Vorsitzende ist Literaturwissenschaftlerin Rut Bernardi. Lene Morgenstern kümmert sich um die Potentiale der Jugend, Serena Osti um spartenübergreifende Literaturformen. Begleitend dazu Maria C. Hilber in der Koordination und Christoph Tauber in der Geschäftsführung. Für gewerkschaftliche Belange setzen sich Sabine Gruber und Sepp Mall ein. Unter den rund 50 Südtiroler Autoren, die auf der Homepage www.saav.it aufgelistet sind, reiht sich u. a. auch die 35-jährige Autorin Barbara Zelger aus Sterzing (im Bild).

er dessen Einfühlungsvermögen, pädagogisches Feingefühl und Geschick als Chorleiter hervor und „die seltene Gabe, jedes Chormitglied musikalisch dort abzuholen, wo es gerade steht“. „Durch deine kompetente Interpretation und deine Begeisterung als Chorleiter erfahren die Eucharistiefeiern eine wertvolle musikalische Lebendigkeit“, so Graus weiter, der Pramsohler auch dafür dankte, dass er stets offen für neue Herausforderungen war und mit dem Chor auch Wagnisse eingegangen sei, so u. a. bei Wertungssingen, einer RAI-Aufnahme oder der Teilnahme an „Klingendes Land“. Mitte Februar wurde Pramsohler, langjähriger Direktor der Musikschule Sterzing und Leiter des Pfarrchores Sterzing, gebürtig aus Villnöß, bei der Bezirksvollversammlung des Südtiroler Chorverbandes in Sterzing auch von Verbandsobmann Erich Deltedesco mit der Urkunde des Südtiroler Chorver-

deiner Begeisterung berührt“, so Deltedesco, der Pramsohler nicht zuletzt auch dafür würdigte, dass dieser es immer verstanden habe, das Sinnstiftende des Singens und Musizierens zu vermitteln. Auch landesweit, so Deltedesco, habe Pramsohler das musikalische Leben in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich mitgestaltet. Er war 15 Jahre lang Mitglied des Musikrates, davon zwölf Jahre als Verbandschorleiter im Südtiroler Chorverband, als welcher ihm besonders die Volksliedpflege, die Jugendschulung und die Chorleiterausbildung am Herzen lag. „Ich war schon immer fasziniert von der menschlichen Stimme. Kein Instrument kann das ausdrücken, was mit der Stimme ausgedrückt werden kann. Ich wünsche allen Chorleitern viel Energie und Freude bei ihrer Tätigkeit“, so Heinrich Pramsohler in seinen Dankesworten.


Kultur

MGV Sterzing 1860 bestätigt Vorstand zwei junge Sänger als neue Mitglieder mitwirken. Norbert Plattner würdigte in seiner Laudatio den stets fleißigen ersten Bass Karl Haller, der dem MGV seit 25 Jahren angehört. Der Vorstand wurde in seiner bisherigen Form für eine weitere Amtszeit bestätigt: Obmann bliebt Richard Stefan Oberprantacher, sein Stellvertreter ist Stefan Troyer. Anton Fill ist Kassier, Manfred Gogl Chronist und Schriftführer, Norbert Plattner Organisationsleiter, Karl Schölzhorn Archivar und Notenwart. Im Bild (v. l.) Chorleiterin Waltraud Pörnbacher, Karl Haller, Gottfried GläseVize-Obmann Stefan Troyer und der Bezirksobmann des rer, Bezirksobmann Südtiroler Chorverbandes Gottfried Gläserer. des Chorverbandes, vertreter Stefan Troyer die Versammlung zeigte sich in seiner Ansprache erfreut und dankte der Chorleiterin und den Sän- über das rege Chorleben und die hohe gern für ein sehr intensives und erfolgrei- Qualität der Darbietungen, von der er sich persönlich gleich mehrfach überzeuches Chorjahr. Chronist Manfred Gogl ließ das vergan- gen konnte. gene Jahr Revue passieren, wobei auch Ein besonderes Projekt wurde den Sänheitere Begebenheiten aus dem Chor- gern zum Abschluss der Versammlung leben nicht zu kurz kamen. Chorleiterin vorgestellt. Im vergangenen Herbst wurWaltraud Pörnbacher dankte den Sän- den das Logo und die Website (mgv-stergern für ihr Engagement. Besonders er- zing.it) neu gestaltet, um dem MGV eine freut zeigte sie sich, dass seit September zeitgemäße Präsentationsplattform zu mit Michael Eisendle und Andreas Gogl bieten. Ende Jänner hielt der Männergesangverein Sterzing 1860 im Hotel „Mondschein“ in Sterzing seine Jahresversammlung. Da Obmann Richard Stefan Oberprantacher wie auch mehrere Ehrengäste verhindert waren, leitete Obmann-Stell-

Gossensaß

Pfarrchor ehrt langjährige Mitglieder Bei seiner Jahresversammlung blickte der Pfarrchor von Gossensaß um Obfrau Edith Mair im Beisein von Pfarrer Corneliu Berea, Gemeindereferentin Dolores Oberhofer und Pfarrgemeinderatspräsidentin Barbara Kinzner auf rund 70 Auftritte und Proben im vergangenen Jahr zurück. Mehrere kirchliche und weltliche Höhepunkte prägten das Vereinsjahr, darunter das Dreikönigssingen, ein Preiswatten, eine Törggelewanderung sowie zwei Kirchenkonzerte in Ridnaun und Gossensaß, die gemeinsam mit den Chören von Ridnaun und Telfes sowie der Musikkapelle Gossensaß gestaltet wurden. Bei den Neuwahlen wurde der amtierende Ausschuss um Obfrau Edith Mair und ihre Mitarbeiter Maria Salzburger, Maria Aichner und Hermann Festini Sughi bestätigt. Die Obfrau dankte allen Sängern für ihren Einsatz. Einen besonderen Dank richtete sie an Organistin Anna Hofer und an den scheidenden Chorleiter Hans Hofer, an dessen Stelle nun Christoph Teissl tritt. Maria Aichner und Hermann Festini Sughi wurden für ihre langjährige Chortreue geehrt. Im Bild (v. l.) Pfarrer Corneliu, die Geehrten Maria Aichner und Hermann Festini Sughi sowie Obfrau Edith Mair.

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Notizie dall‘Alta Val d'Isarco

Lunghe liste d‘attesa nelle strutture sanitarie Sembra ancora non risolto il problema delle liste di attesa per quanto riguarda sia le visite specialistiche sia gli interventi ed operazioni. Gli utenti chiedono semplicemente che le prestazioni vengano erogate entro tempi adeguati e ragionevoli. Da tale aspetto dipende anche la soddisfazione dei pazienti e la qualità del servizio. Per questo motivo la riduzione dei tempi delle prenotazioni dovrebbe essere un obiettivo di massima priorità. In un accordo del 2008, l‘Assessorato alla Sanità, l‘Azienda Sanitaria ed il CTCU avevano concordato di rendere pubblicamente accessibili ai cittadini, tramite internet, i tempi d‘attesa, al fine di intervenire per poterli abbreviare. Nel 2009 è stata creata l‘apposita banca dati (www.sabes.it) e si è proceduto alla pubblicazione della prima rilevazione. Il CTCU ha confrontato ora i dati di settembre 2009 con quelli di luglio 2017. Il risultato che ne è emerso non è certo incoraggiante. La tendenza dei tempi di attesa non è, infatti, positiva: i tempi di attesa per le visite in tutti gli ospedali sono aumentati, in media, di 2,5 giorni. Un confronto fra gli ospedali

dell‘Alto Adige mostra che il tempo di attesa più lungo si registra a Bolzano con una media di 81,14 giorni, mentre l‘attesa in media più breve si ha a Vipiteno con 33,7 giorni. Confrontando gli sviluppi dal 2009 al 2017, è sempre Vipiteno il „primo della classe“. L‘attesa media, dal 2009, è scesa di 13,53 giorni. Palma nera è l‘O.C. di Bressanone, dove nello stesso periodo, i tempi medi di attesa sono aumentati di 17,53 giorni. Va però sempre tenuto conto che i tempi d‘attesa variano molto a seconda della prestazione richiesta e a seconda dell‘ospedale in cui essa viene prestata. I tempi d‘attesa, se confrontati con i valori del 2009 e 2014, hanno subito un continuo aumento. Nel confronto diretto delle 6 prestazioni disponibili in tutti gli ospedali (2009-2017), l‘ultimo po-

Vaccini escluse le multe La Provincia di Bolzano, anche dopo il 10 marzo, per i bambini non vaccinati non applicherà multe oppure esclusioni dagli asili, questo quanto ha ribadito l‘assessora alla sanità Martha Stocker. La Stocker ha infatti precisato che la Provincia di Bolzano in merito ai vaccini proseguirà per la sua strada. Nel dettaglio nelle prossime settimane i genitori riceveranno un appuntamento per la vaccinazione dei loro bambini. I genitori „obiettori“ saranno invitati a un colloquio informativo sulla necessità delle vaccinazioni obbligatorie e solo successivamente l‘amministrazione locale valuterà eventuali provvedimenti da applicare. Essi da quanto emerge, devono ancora essere stabiliti, al momento è noto solo che non verranno intrapresi prima dell‘autunno. cm

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sto va a Silandro, in quanto per 5 delle 6 prestazioni il tempo d‘attesa è peggiorato. Lo sviluppo migliore riguarda invece Bressanone, dove per 5 prestazioni i tempi

d‘attesa si sono accorciati. In totale, dal 2009, le prestazioni con un miglioramento sono 18, in confronto a 22 che sono invece peggiorate. Confrontando il 2014 con i dati attuali, si nota che molte delle prestazioni sono peggiorate: 23 prestazioni, in confronto alle 16 che sono migliorate. Per chi ritenga che i tempi d‘attesa presso gli O.C. siano troppo lunghi, si ricorda che esiste anche la possibilità di prenotare una visita privata. Da marzo 2010 i medici dell‘Azienda Sanitaria possono, infatti, seppur a determinate condizioni, svolgere l‘attività di liberi professionisti (cd. attività intramoenia). Una visita privata, a seconda del medico e del tipo di visita, costa dai 13 ai 651 euro (cfr. www. sabes.it). I tempi d‘attesa però sono sensibilmente più brevi rispetto a quelli del servizio pubblico. Prendendo, ad esempio, dermatologia, il tempo di attesa per

una visita „standard“ va da un minimo di 97 ad un massimo di 194 giorni. Un controllo a campione ha mostrato che per una visita privata si devono aspettare solamente 6 giorni, nel caso in cui non si abbiano preferenze per un particolare medico. Se le visite sono considerate „urgenti“, i tempi di attesa si abbassano notevolmente. La classificazione „urgente“ viene però dispensata in modo molto restrittivo, cosicché il dato rilevante continua ad essere quello della visita „non urgente“. Sembra che, con l‘introduzione delle visite private negli ospedali da parte dei medici dell‘Azienda Sanitaria, si sia venuto a creare un sistema sanitario a „due classi“, e non la riduzione dei tempi d‘attesa che doveva comportare. Coloro che possono permettersi di pagare possono avere una visita entro tempi brevi; tutti gli altri sono costretti ad aspettare. Anche il sistema di rimborso introdotto nel 2012 (assistenza specialistica indiretta) ha cambiato di poco le cose. Per le prestazioni, i cui tempi di prenotazione per visite non urgenti superino i 60 giorni, viene rimborsato un importo pari a 50 euro (nel caso in cui ci si faccia visitare da uno specialista privato). Considerando i costi di simili visite, tale importo risulta però essere troppo basso. Si spera ora che il problema delle liste di attesa venga risolto quanto prima.

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Vertice europeo sul traffico lungo l‘asse del Brennero

Limitazioni per il traffico pesante

Il 5 febbraio, dopo una serie di rinvii, a Monaco di Baviera ha finalmente avuto luogo il vertice europeo sul traffico lungo l‘asse del Brennero. L‘incontro è stato organizzato dal coordinatore del corridoio scandinavo-mediterraneo della UE, Pat Cox, e ha visto la partecipazione dei Ministri dei trasporti di Italia, Austria e Germania, nonché dei governatori locali dei territori interessati, ovvero Baviera, Tirolo, Alto Adige e Trentino. La Provincia di Bolzano, rappresentata

I dati relativi al traffico pesante al Brennero continuano a destare preoccupazione. A gennaio sono stati registrati 36.100 mezzi pesanti, un aumento del +22% rispetto allo scorso anno. Per far fronte a questa problematica l‘Austria ha deciso che nel 2018 per la tutela dell‘ambiente ci saranno tra le 20 – 25 giornate con limitazioni per il traffico pesante. Le prime giornate di limitazione sono già state fissate. Il 31 marzo, il 3, il 26 aprile e il 2 maggio potranno transitare sull‘autostrada dell‘Inntal in direzione Brennero solo 250-300 tir all‘ora. Il provvedimento in passato è stato criticato da Berlino e Monaco perché spesso causa lunghe code in Germania, ma d‘altronde è una delle poche alternative che resta per limitare i danni ambientali. Critica la reazione di Lara Comi, eurodeputato di Forza Italia e Vicepresidente del Gruppo del Partito Popolare Europeo, che definisce inaccettabile il fatto che il Tirolo austriaco, in modo unilaterale, decida il contingentamento dei veicoli pesanti lungo l‘asse del Brennero, in prossimità delle festività pasquali e del 1° maggio, senza alcuna concertazione con il governo, con il rischio di danneggiare l‘economia e l‘ambiente nazionale. Ad appellarsi è anche il Presidente dl Conftrasport che chiede un intervento urgente del ministro al fine di dirimere la questione in modo definitivo. cm

dal presidente Arno Kompatscher, ha avanzato le sue proposte per giungere ad una soluzione di lungo periodo in grado di sgravare il valico alpino dal traffico di transito, e al termine del vertice è emersa la volontà comune di ricercare soluzioni di respiro europeo per risolvere la questione e, in maniera particolare, per incentivare il passaggio del traffico da gomma a rotaia. Durante il cosiddetto Brenner Meeting di Monaco è stato deciso di dare vita ad un gruppo di lavoro che valuterà nel dettaglio tutti gli aspetti legali, infrastrutturali ed economici, e che a maggio si ritroverà a Innsbruck per fare un nuovo punto della situazione. L‘obiettivo è quello di partire entro la fine dell‘anno con le prime misure concrete del pacchetto di interventi. Il punto di partenza della posizione altoatesina è rappresentato dal documento comune varato poche settimane fa dall‘Euregio che sottolinea come, con oltre 11 milioni di transiti, di cui 2,2 milioni di tir, il Brennero sia ormai giunto al limite delle proprie capacità infrastrutturali. Kompatscher ha spiegato che per assicurare una migliore qualità di vita ai residenti e per ridurre l‘impatto dell‘inquinamento sulla salute della

popolazione e sull‘ambiente, è necessario mettere in campo una serie di misure coordinate. Si può quindi intervenire su: pedaggio di corridoio, armonizzazione dei sistemi ferroviari per rendere il trasporto su rotaia più attraente, istituzione di un punto di controllo dei mezzi pesanti al confine del Brennero per chi proviene da sud e il potenziamento dell‘autostrada viaggiante RoLa. Per quanto riguarda le infrastrutture, il presidente altoatesino ha ribadito che il tunnel di base del Brennero e le relative tratte d‘accesso rappresentano la soluzione di lungo periodo in grado di invertire il rapporto tra gomma e rotaia. È comunque necessario intervenire in maniera incisiva per limitare sia il traffico di transito che il traffico deviato, ovvero quello attirato lungo il Brennero da tariffe e fattori di costo che rendono il valico più conveniente rispetto agli altri dell‘arco alpino. Presente a Monaco di Baviera anche l‘assessore all‘ambiente Richard Theiner, che in riferimento al traffico deviato ha aggiunto che „tra i fattori di costo gioca un ruolo importante anche il prezzo del carburante“. Con una serie di provvedimenti coordinati si punta a invertire la rotta in tema di Modal Split, ovvero di rapporto fra transiti su gomma e su rotaia, che attualmente è di 71 a 29. Il presidente Kompatscher ha inoltre informato che come Euregio ci si è posti l‘obiettivo di arrivare ad un equilibrio entro il 2027, per poi compiere il salto di qualità con l‘entrata in fuzione del tunnel di base del Brennero e fare in modo che nel 2035 il Modal Split sia di 70 a 30 a favore del traffico su rotaia. Oltre al pedaggio di corridoio, l‘obiettivo è quello di giungere ad un sistema di monitoraggio in grado di fissare un tetto, superato il quale bisogna limitare i transiti. Un tema, quest‘ultimo, ancora non condiviso da tutte le parti in causa, a partire dalla Baviera. Obiettivo del gruppo di lavoro è proprio quello di smussare gli angoli e trovare soluzioni condivise per questioni potenzialmente problematiche fra i diversi territori presenti lungo l‘asse del Brennero. cm

Smaltimento material in plastica La Comunità comprensoriale comunica alcune precisazioni relative allo smaltimento di materiale in plastica. Infatti, come noto, lo smaltimento di materiale in plastica è consentito, tuttavia deve necessariamente trattarsi di IMBALLAGGI in plastica. La dicitura IMBALLAGGI è presente sulle campane e sui seminterrati (SUWS) predisposti per la raccolta. Si invita a fare attenzione al termine IMBALLAGGI, che aiuta notevolmente nel poter determinare se si tratta di un rifiuto riciclabile o meno. Spesso vengono smaltiti rifiuti che non sono imballaggi.I rifiuti che non sono imballaggi possono tranquillamente essere smaltiti mediante l‘indifferenziato. Erker 03/18

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Campo da calcio sì, campo da calcio no A Fortezza da ormai tre anni lo stadio “Oddo Bronzo” è stato cancellato per far luogo al più grande cantiere del Bbt, tra Mezzaselva e Fortezza capoluogo. In tre anni ne sono successe di tutti i colori. La scelta del nuovo sito, la parte sud del grande parcheggio che serve

la fortezza asburgica, si è rivelato più che problematico: il sottosuolo era pieno di amianto, interrato dai militari quando vennero abbattute le caserme di Bressanone. Il che ha fatto bloccare il progetto in attesa della bonifica del sito. Bonifica che sarebbe spettata ai militari, che però, non c’erano più, al Demanio, che però avendo ceduto l’areale del forte alla Provincia, se ne lavò le mani, con Bbt che aveva promesso sì, di ricostruire il campo, ma che pretendeva di lavorare su di un terreno “pulito”. Si era scomodata anche l’Università di Trento, per un parere e uno studio su come rendere l’area agibile e ne erano scaturite due soluzioni: incappottare il tutto con una “tomba” di cemento pareva la soluzione più probabile e meno onerosa. Il direttore dell’Osservatorio per il Bbt, Martin Ausserdorfer, ha sottolineato che la Provincia ha acconsentito ad anticipare oltre un milione di euro per la bonifica e che un milione e 600 mila euro verranno aggiunti dal Demanio. Bene, notizia buona, all’apparenza. In realtà il mondo corre in maniera diversa e nel frattempo la

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FORTEZZA

Giù l‘ultimo teatro paesano

squadra di calcio del Fortezza, si è sciolta, polverizzata ormai da tempo. Chi, dei giocatori, aveva voglia di continuare, ha cercato un’altra casa, un’altra squadra fuori paese. Da due anni l’Us non è più iscritta alla Federazione e il suo ultimo presidente ha dato le dimissioni. In

paese, di conseguenza, si cominciano a sollevare dei dubbi sull’opportunità, dopo così tanto tempo, di far realmente costruire un nuovo campo da calcio così lontano dal paese. A conti fatti il Bbt dovrebbe “ripristinare”, al termine dei lavori, il paesaggio come l’aveva trovato. E se il sotto-attraversamento dell‘Isarco sarà pronto tra un massimo di tre anni, tanto vale aspettare il ripristino, rivedere il campo dov’era ed impiegare il denaro per altri scopi. Insomma per andare con i vecchi proverbi, appare oggi quasi inutile “chiudere – qui dovremmo dire rifare – la stalla quando le vacche sono scappate”. E una generazione di calciatori, tale da dar nuovamente vita allo squadrone paesano che solo cinque o sei anni fa vinceva a man bassa, oggi non c’è. Restano i tentativi attualmente in corso, per dar vita nuovamente ad un’Unione sportiva che possa far vivere le strutture ancora esistenti (tennis, poligono di tiro, squadre di calcio maschili e femminili di bambini tanto per citare) e che possa nuovamente polarizzare gli entusiasmi ormai sopiti dei fortezzini. dm

Il Comune ha deciso, siglando una trattativa d’acquisto che si trascinava, come idea prima, poi come atto concreto, da due legislature. Così il destino dell’antico piccolo teatro, rimasto attivo dai primi del ‘900 sino alla fine deli anni ’70, quando per la regia di don Alfons Habicher vi si tenevano quelle rappresentazioni di “Volkstheater” che coinvolgevano gran parte del paese, l’antico teatro dicevamo, verrà abbattuto. Il Comune lo ha acquisito per una cifra che ha fatto un po’ storcere il naso: 117 mila euro sono apparsi tanti. Questa la somma che andrà alla Parrocchia, proprietaria dell’immobile, quello che ormai è solo un rudere cadente e che ha subito, solo lo scorso anno, anche un incendio appiccato, forse, da qualche sconsiderato. L’edificio, stante la situazione attuale, crea non pochi problemi. La parte più ad est del complesso municipale è solidale con le mura delle scuole materne e la sua situazione statica provoca infiltrazioni e muffe alla struttura dedicata alla prima infanzia, la quale, per contro, ha bisogno di un ampliamento degli spazi all’aperto. Dunque una parte dell’areale an-

drà ad ampliare il cortile interno delle materne mentre l’ipotesi, ormai conclamata, è quella di ricavare, negli spazi liberatisi, anche una sala riunioni da utilizzare in alternativa a quella già esistente al piano terra del Municipio. Le contestazioni mosse alla decisione di giunta sono state innanzitutto di ordine economico: la cifra dell’acquisto è parsa, come dicevamo, una sopravvalutazione della struttura. Inoltre, visto che era ormai inagibile e pericolante era al proprietario che si doveva imporre l’abbattimento. È che in questo genere di transazioni, e ci sarebbero decine di considerazioni da fare, pro e contro la decisione, così come è stata presa, non ultima quella che la Parrocchia riveste un ruolo importante nella comunità del paese ed è probabilmente giusto sostenerla. Tant’è e d’altronde, anche la bizzarra idea di ristrutturarlo come un tempo, ricavandone un altro punto “storico”, un esempio ormai estinto di teatro paesano, da incontrare lungo la futura passeggiata del “Lungo Isarco”, non sarebbe stata sostenibile finanziariamente. dm


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LEITNER ropeways: nuova seggiovia a 8 posti La consolidata collaborazione tra Bergbahn AG Kitzbühel e LEITNER ropeways si conferma vincente anche quest’anno: con l’apertura della nuova seggiovia a 8 posti “Jufen” i gestori della famosa località tirolese di sport invernali, sede di una della gare di discesa libera più famose al mondo, si affidano a una tecnologia di ultimissima generazione: non solo massimo comfort e prestazioni significativamente migliorate, ma anche un nuovo look per l’impianto, grazie alle stazioni progettate da Pininfarina. LEITNER ropeways è partner del trofeo Hahnenkamm sin dall’inverno 2012/2013: una collaborazione oramai consolidata che, al di là del settore professionistico, garantisce un nuovo impulso alla “Gamsstadt” anche grazie all’ultimo progetto realizzato, la nuova seggiovia a 8 posti “Jufen” inaugurata il 17 dicembre 2017 che va a sostituire una vecchia seggiovia a tre posti risalente a 34 anni fa. L’impianto, ad elevata capacità, è il quindicesimo realizzato da LEITNER ropeways a Kitzbühel, e si caratterizza per gli elevati standard di comfort e sicurezza. Oltre al nuovissimo design, le stazioni progettate da Pininfarina sono all’avanguardia anche in termini di innovazione tecnologica, a partire dalla copertura ampliata che copre completamente i veicoli sottostanti offrendo maggiore comfort per i passeggeri grazie all’ottimizzazione della protezione antineve, come afferma anche Josef Burger, direttore di Bergbahn AG Kitzbühel, a proposito della versatilità e dei vantaggi del nuovo impianto: “Le nostre scelte sono sempre state guidate da quelli che sono i vantaggi per i nostri ospiti, in primo luogo comfort e qualità. Tutte caratteristiche che trovano piena realizzazione nel nuovo impianto CD8C

Jufen“. La forma sinuosa ha permesso anche di ridurre il carico della neve e del vento, alleggerendo così l’intera struttura, comprese le fondamenta. Sono state inoltre ampliate le superfici vetrate, rendendo l’interno della stazione ancora più luminoso e confortevole e garantendo al contempo condizioni più favorevoli per le operazioni di manutenzione. Tecnologia all’avanguardia che, insieme al nuovissimo design, ha permesso di ottenere benefici per tutti: azienda, dipendenti e appassionati di sport invernali, come conferma ancora una volta Josef Burger: “Il nuovo impianto CD8C Jufen combina perfettamente i plus per i clienti all‘elevata funzionalità delle nuove stazioni Pininfarina e alla sostenibilità del sistema di azionamento DirectDrive di LEITNER, garantendo un sistema estremamente vantaggioso sotto tutti i punti di vista”. La nuova seggiovia “Jufen” è dotata di LEITNER Premium Chair in pelle antiscivolo, con sedili riscaldati e cupole antivento, e permette di trasportare 2.600 persone all’ora, con un tempo di percorrenza di poco meno di due minuti e mezzo, eliminando quindi i lunghi tempi di attesa e di viaggio per il collegamento da Ehrenbachhöhe in direzione di Pengelstein fino a Jochberg. Per la realizzazione della nuova seggiovia, grande attenzione è stata posta anche agli aspetti della sostenibilità e dell’eco-compatibilità, limitando l’impatto ambientale grazie anche alla riduzione del numero di sostegni, che sono passati da 19 a 11. Con la nuovissima seggiovia a 8 posti “Jufen” la società Bergbahn AG Kitzbühel ha fatto un vero salto di qualità ed oggi offre ai propri ospiti l’ultima generazione di tecnologia e design di LEITNER ropeways.

Progetti Interreg Nell’autunno del 2016, dopo un anno di pianificazione di una strategia transfrontaliera che coinvolge la Wipptal del nord e quella del sud, il Consiglio Interreg Wipptal è stato in grado di avviare la preparazione concreta e l’attuazione di progetti comuni nell’ambito del programma Interreg Italia-Austria. Con questa strategia possono essere intraprese iniziative transfrontaliere nei campi dell’agricoltura e della silvicoltura, del turismo, dell’economia, dell’ambiente naturale, dei trasporti e della mobilità pubblica, dell’arte e della cultura, dei giovani e dell’istruzione, del settore sociale e della salute, dei comuni e della pubblica amministrazione in tutti i comuni del nord e sud della Wipptal. In più di dieci incontri di gruppi di lavoro sono state discusse idee e condivise iniziative e progetti comuni in vari ambiti di interesse. Gli argomenti hanno interessato temi che variano dalla valorizzazione dell’area naturale, alle piste da fondo e ai percorsi per mountain bike e alle iniziative culturali in entrambi i comprensori coinvolti. I membri del Consiglio Interreg Wipptal sono rappresentanti delle più diverse aree di interesse (comuni, turismo, gioventù, agricoltura, …). Il risultato concreto di questo lavoro al momento sono tre progetti finanziati per un importo di ca. 300.000 € e riguardano la prosecuzione delle iniziative lungo l’“Antica strada del Brennero“, il miglioramento dei sentieri di confine e la realizzazione di un percorso in mountain bike attorno al Brennero. Questi progetti sono attualmente in fase di progettazione e realizzazione e dovrebbero essere completati entro il prossimo anno. La prossima riunione del Consiglio Interreg si svolgerà a marzo, durante la seduta verrano discussi e approvvati i prossimi progetti. La Comunità Comprensoriale Wipptal è inoltre coinvolta anche nel progetto Interreg “EUMINT”, che si pone l’obbiettivo di rafforzare la cooperazione istituzionale transfrontaliera nelle Province di Bolzano e di Trento e nei Land Tirolo e Carinzia, per affrontare in un'ottica comune le sfide di carattere sociale, economico, politico e culturale legate ai fenomeni migratori. cm

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VIPITENO

Un Garibaldi dall’Italia al Tirolo e ritorno Un ritratto dell’”eroe dei due mondi” in peregrinazione fra Italia e Tirolo approda infine a Vipiteno

Garibaldi in Austria! È proprio lui: Giuseppe Garibaldi, “di Nizza il marinaro biondo”, magari con qualche anno in più, occhi sempre azzurri, barba fluente, capelli al vento (un po’ più radi che da giovane). Così almeno appare in un ritratto ad olio su tela, 58x76 cm. Da dove arriva a Vipiteno? In possesso di una famiglia viennese trasferitasi dopo il 1945 a Imst, nel Tirolo, il quadro fu da questa acquistato nel 1970 presso un antiquario di Innsbruck, il quale a sua volta lo aveva acquistato da un altro antiquario. Impossibile ricostruire la storia dei passaggi di mano. Alla fine del 2017 il quadro fu regalato all’archeologo vipitenese Hans Nothdurfter. Secondo lo studioso il dipinto proviene certamente dall’Italia. Due le possibili ipotesi sul suo “viaggio” in Austria. La prima: un ritratto così grande potrebbe essere stato ricuperato in una villa italiana nel corso della terza guerra d’indipendenza, 1866. La seconda (più probabile): il dipinto venne ricuperato, nel Veneto o nel Trentino, negli anni 1915-18 e portato in Austria.

Il ritratto dell’eroe dei due mondi

Qualche notizia storica In coda alla prima ipotesi sia consentito di rievocare alcuni eventi, di cui rimane un’eco, sia pur labile

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e per lo più ignorata, nella conca di Sterzing. Nella guerra del 1866, che vide Prussia e Italia alleate contro l’impero asburgico, gli Austriaci, pur vincitori sugli Italiani per terra e

per mare, a Custoza e a Lissa, dovettero ritirarsi e cedere il Veneto all’Italia, perché vennero sconfitti a Königgrätz (presso Sadowa, Boemia) dalla Prussia. In quella guerra a Garibaldi coi

suoi Cacciatori delle Alpi volontari furono affidate le operazioni lungo il confine tra la Lombardia e il Tirolo Meridionale, nella zona compresa tra il Lago di Idro, la Valle del Chiese e il Lago di Ledro. L’unica vittoria italiana in quella guerra fu appunto quella riportata da Garibaldi a Bezzecca, in Val di Ledro, il 21 luglio 1866. Una vittoria che costò la perdita di circa 1.000 cacciatori fatti prigionieri in altri precedenti scontri, ma che costrinse gli Austriaci a ripiegare, offrendo a Garibaldi la possibilità di scendere su Trento attraverso il Passo del Tonale oppure muovere verso Riva del Garda per poi risalire lungo la Valle dell’Adige verso Trento. Ma la sconfitta dell’Austria con la Prussia pose fine alla guerra, e a Garibaldi fu ordinato di sospendere le operazioni. E lo fece con il famoso laconico telegramma: “Obbedisco”. Con la pace di Vienna (3 ottobre 1866) l’Italia ricevette il Veneto, non direttamente dall’Austria, ma tramite una manovra diplomatica condotta da Napoleone III, perché l’Austria si rifiutava di riconoscere nell’Italia una potenza vincitrice.


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Kronbühel – Custoza (Custozza), 1998

Custoza Custoza, una frazione del comune di Sommacampagna (VR), sulle ultime propaggini dell’anfiteatro morenico del Garda, è una località due volte infausta le per armi piemontesi e italiane.

60 euro

Nella prima, 25 luglio 1848, Radetzky sconfisse l’esercito di Carlo Alberto di Savoia, re di Sardegna. Nella seconda, 24 giugno 1866, l’arciduca Alberto d’Austria sconfisse l’esercito italiano guidato dal generale Alfonso Lamarmora.

Da Kronbühel a Custoza E Sterzing che cosa c’entra con tutto questo? C’entra, perché il colle Kronbühel, a sud-ovest della città, è ancora oggi popolarmente chiamato Custoza, che nella letteratura tedesca compare spesso come Custozza. Hans Kramer (Beiträge zu einer Chronik von Sterzing und Umgebung 1814 bis 1914, Innsbruck 1951) scrive che il colle Kronbühel dopo la battaglia di Custoza del 1866 venne chiamato Custozahügel; ricorda inoltre che nella zona di Vipiteno vi furono acquartieramenti di truppe e persino di garibaldini prigionieri, sorvegliati da Sterzinger Schützen (magari proprio ai piedi del Kronbühel/Custoza?).

Kronbühel, dipinto nella Sala dei Conti nel Deutschhaus, c. 1750

Ritorno a casa? Comunque sia il ritratto di Garibaldi, dopo diverse peregrinazioni, torna in terre in cui fu onorato e da cui forse proviene: Hans Nothdurfter ha deciso infatti di donare il dipinto alla Soprintendenza ai Beni Culturali di Trento. ap

per l’estero (obbligatorio)

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Feuerstein Skiraid Importanti novità da parte degli organizzatori della seconda edizione del Feuerstein Skiraid in programma domenica, 18 marzo. La gara di scialpinismo selettiva partirà dal centro fondo Erl in Val di Fleres. Lo rende possibile la situazione della neve più che positiva di questo inverno: i più di 100 atleti provenienti dall’Alto Adige, dalle altre regioni italiane e dall’estero non partiranno come previsto sulla mappa del percorso originale dalla centrale elettrica Fernerbach, ma dal centro di fondo Erl. “Questa modifica rende il percorso più lungo e con altri 200 metri di dislivello ancora più difficile. Le categorie maschili senior e master toccano i 2000 metri di dislivello complessivi” spiega la presidente del comitato organizzatore Stefanie De Simone della sezione Skialp nell’associazione ASV Colle Isarco e aggiunge: “L’area di partenza e di arrivo nel centro di fondo Erl è enorme e si trova nel mezzo delle bellissime montagne della Val di Fleres. Inoltre è raggiungibile facilmente.” Molto soddisfatti dello spostamento della partenza e del fatto che gli atleti quest’anno saranno impegnati sul tracciato originale anche David Thöni e Dimitra Theocharis, vincitori del primo Feuerstein Skiraid nel 2017. Entrambi hanno confermato la loro presenza per la seconda edizione. “Dopo il mio fortunato successo nello scorso anno non vedo l’ora di poter partecipare nuovamente. Spero che questa volta possiamo gareggiare sul tracciato originale. Così avremo la possibilità di goderci ancora di più le fantastiche montagne della Val di Fleres. Questa gara di scialpinismo la posso consigliare veramente a tutti”, ha spiegato David Thöni. Queste invece le parole di Dimitra Theocharis sulla kermesse altoatesina: “Gara di vero sci alpinismo dove lo sforzo fisico e l’impegno tecnico vengono poi completamente ripagati dalle discese fluide e dallo spettacolare anfiteatro glaciale del Montarso. Quando, poi si unisce ad un ambiente così tecnico e panoramico un’organizzazione a 360 gradi sugli atleti.” Saranno presenti anche l’altoatesino Manfred Reichegger, ex-campione del mondo di sci alpinismo, e Martin Weisskopf, membro della nazionale austriaca. Anche quest’anno il Feuerstein Skiraid è stato inserito nel calendario nazionale FISI. Inoltre è considerato il Campionato Provinciale Alto Adige. L’impegnativa gara di scialpinismo in Val di Fleres è poi inserita, come terza ed ultima tappa, nel circuito Trofeo Alto Adige – sarà quindi la finale. La partecipazione al Feuerstein Skiraid è riservata esclusivamente agli atleti tesserati per una federazione nazionale. La classifica comprende cinque categorie per età, di cui tre giovanili e due per adulti. Gli atleti italiani possono iscriversi esclusivamente attraverso il sito della Federazione Italiana Sport Invernali (FISI), mentre tutti gli sportivi provenienti dall’estero possono registrarsi sul sito ufficiale della manifestazione www.feuersteinskiraid.com.

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Alex Schwazer Sbloccata la situazione

A inizio febbraio le urine di Alex Schwazer sono arrivate finalmente alla sede del RIS di Parma. Il GIP del Tribunale di Bolzano Walter Pelino ha sbloccato definitivamente una situazione che si trascinava da quasi 18 mesi. Per ottenere le provette è stata necessaria una diffida recapitata alla Procura di Colonia per piegare definitivamente le resistenze del Laboratorio di Colonia, dove erano custodite le provette del controllo antidoping di Capodanno 2016, che portarono alla squalifica di Schwazer. Ora si cercherà di stabilire il DNA di queste urine che verranno sottoposte ad analisi e la procedura prevede diversi esami che comportano tempi di alcune settimane. Insomma nella migliore delle ipotesi a metà marzo si potrebbe avere un responso, ma non si escludono tempi più lunghi. Si spera ora che queste urine permettano di avere un responso affidabile, visto che sono passati più di 25 mesi e il materiale potrebbe

avere subìto un degrado significativo, il tutto dipende anche da come è stato conservato. Se la strategia ostruzionistica e dilazionatoria di IAAF e WADA era quella di rendere le urine inutilizzabili per una prova del DNA, potrebbero averla avuta vinta. La collaborazione tra i Tribunali di Bolzano e Colonia ha finalmente prodotto un risultato e si spera di poter procedere alle analisi con la massima serenità. Se quei metaboliti di testosterone sintetico che hanno privato Schwazer di una Olimpiade fossero frutto di una manipolazione, neppure il RIS sarà in grado di trovare un DNA estraneo se quel tarocco di urine fu fatto a regola d’arte in un laboratorio. Ma l’iniziale verdetto di negatività su quelle urine da parte dell’antidoping e tanta resistenza poi a consegnarle hanno indotto la difesa legale di Schwazer a sperare che forse qualche imperfezione i “manipolatori” l’abbiano commessa. cm

HOCKEY SU GHIACCIO

La dea bendata favorisce ancora il Renon Come già nella partita in casa di Alps Hockey League, in cui il Renon hanno avuto la dea bendata dalla loro parte in occasione del 2-1 ottenuto ai tiri di rigore, i Broncos hanno dovuto digerire una sconfitta amarissima che tutto sommato non era meritata. La partita intensa ma molto pulita inizia con due buone occasioni dei Buam con Markus Spinell e Lutz, ma Duffy e Felicetti rispondono per le rime. All’8° minuto Eisath sblocca il risultato con un polsino preciso ed i Broncos sembrano subire il colpo. A 6 minuti dalla prima sirena però Bustreo vince un disco nell’angolo, Duffy suggerisce per Sotlar che mette il disco esattamente nell’angolino. Nel secondo tempo sono gli stalloni ad avere ottime occasioni con Felicetti e Deluca, ma Killeen dimostra di essere in serata. A passare in vantaggio è di nuovo il Renon, quando Oscar Ahlström al 32° minuto segna il 2-1 da una mischia sottoporta. I Bronco questa volta però rimangono in cattedra, richiudendo i campioni in carica nella propria zona difensiva per cambi interi, ma Killeen è abile a tenere la situazione sotto controllo. Così è anche al 44°, quando Bustreo e Duffy innescano un contropiede in 2 contro 1, ed il goalie del Renon compie un autentico mi-

racolo contro Duffy sul rebound dopo il tiro di Bustreo. Poco dopo Vallini dimostra di non essere di meno quando prima brilla contro Oscar Ahlström e poi in rapida successione contro Caletti e Traversa. queste azioni sono interrotte da un “intermezzo” di Killeen che su un tiro deviato fa vedere il suo notevole talento, parando il disco con un riflesso incredibile del gambale. Contro il secondo gol personale di Sotlar al 50° però non può fare nulla. Ma la gioia di aver pareggiato di nuovo non è duratura. Sono passati poco più di due minuti quando Lutz fa partire un tiro dalla blu che passa attraverso l’intenso traffico davanti a Vallini e si ferma soltanto alle spalle del goalie dei Wipptaler. A 2:41 minuti dalla sirena finale anche Nyren ci prova dalla linea blu ed il suo polsino in qualche modo trova lo spiraglio giusto ed è ancora pareggio Broncos. Di conseguenza deve decidere l’overtime ed è lì che i Broncos commettono l’errore difensivo che decide la partita, lasciando solo Caletti sul palo distante. Il neo acquisto del Renon riceve il passaggio diagonale da Hofer e segna a porta vuota, riducendo in frantumi il sogno del passaggio di turno dei Broncos che tutto sommato sarebbe anche stato meritato.


Notizie dall‘Alta Val d'Isarco

Calendarietto

VIPITENO

Sterzinger Osterspiele 2018 Ricco di eventi il festival culturale pasquale vipitenese

Dal 10 marzo al 1° aprile si svolge la 33a edizione degli „Sterzinger Osterspiele“, il festival storico allestito dal Vigil Raber Kuratorium di Vipiteno diretto da Armin Haller, ormai un appuntamento culturale di spicco nella nostra città. Le „Rappresentazioni pasquali vipitenesi“, istituite nel 1986, riportano in vita una tradizione culturale fiorita a cavallo tra Medioevo e Rinascimento nella città di Sterzing, come in altri centri del Tirolo: drammi sacri (Passionspiele e Osterspiele) allestiti nelle chiese nel periodo pasquale. Uno dei principali organizzatori di questi spettacoli fu il vipitenese Vigil Raber (circa 14801552).

PROGRAMMA 10 marzo: Inaugurazione del festival, ore 19.30, al Teatro Comunale di Vipiteno e concerto d’apertura, ore 20.00, del gruppo ALMA. Il gruppo viennese ALMA ripropone in chiave moderna vecchie tradizioni musicali popolari. In questa occasione il gruppo si esibirà nel canto dello Jodel con accompagnamento di violino, contrabbasso e fisarmonica. 11 marzo: “Die Prinzessin auf der Erbse”, una fiaba di H. C. Andersen, rielaborata dal Teatro di Tom Teuer di Duisburg per i bambini. Sala Vigil Raber, ore 17.00. 17 marzo: Via crucis. Una metafora della

purificazione pre-pasquale attraverso i versi del poeta francese Paul Claudel musicati dall’organista Marcel Dupré (1932). Franz Comploj, organista del duomo di Bressanone, accompagna la lettura di Hans Lanz. Chiesa parrocchiale, ore 20.00. 20 marzo: Concerto: “Die Goldberg - Variationen”, di J. S. Bach, considerate una pietra miliare nella storia della musica pianistica europea. Al clavicembalo Peter Waldner, professore presso il Tiroler Landeskonservatorium di Innsbruck. Chiesa di S. Spirito, ore 20.00. 22 marzo: Teatro: “Yvonne, die Burgunderprinzessin”. Questo capolavoro del teatro dell’assurdo, che mette in luce la relazione fra desiderio e disgusto, scritto dal polacco Witold Gombrovicz nel 1935, andò in scena per la prima volta a Cracovia solo nel 1957. Messa in scena di Monika Bonell, del Vigil Raber Ensemble di Vipiteno. Teatro Comunale, ore 20.00. Repliche il 24, 25 e 27 marzo. 30 marzo: “Via crucis”. Allestimento scenico vivente, da parte del Kuratorium, di sei scene della Passione dalla chiesetta di S. Croce, per le vie del centro, fino alla chiesa di S. Margherita. 1° aprile: Il tradizionale concerto pasquale della Bürgerkapelle Sterzing quest’anno è intitolato “Junge Solisten”. I giovani musicisti si esibiranno sotto la direzione del maestro Roland Fidler. Teatro Comunale, ore 20.00.

Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 03.03.18: Partecipazione al 23° Campionato Triveneto di sci, organizzato dall’Ispettorato Regionale, di previsto svolgimento sulla pista da sci dell’altipiano di Asiago. 16.03.18: Gara di sci “Interforze” del circondario di Vipiteno, organizzata dalla sezione di Vipiteno, di previsto svolgimento sulla pista da sci di Passo Giovo. 19.03.18: Pranzo presso la sede sociale in occasione della festa del papà. UPAD Vipiteno 07.03.18: Meravigliosa Norvegia. Uno straordinario reportage presentato da due nostri concittadini. Oratorio M. Schutz. Ore 15.30. 10.03.18: La storia dell’Alto Adige attraverso i documentari. Agenti segreti, faccendieri, doppiogiochisti. La fine della Guerra in Alto Adige 1943-1945. A cura di Beppe Mora. Sala Teatro Comunale Vipiteno, ore 16.00 14.03.18: Sicurezza nelle abitazioni. Consigli e comportamenti da adottare per prevenire tentativi di furto o violenza. A cura del Comando Carabinieri di Vipiteno. Oratorio M. Schutz, ore 15.30. 21.03.18: Dalla commedia all’italiana alla commedia d’Italia. La storia di una società in evoluzione attraverso i film di Alberto Sordi e Carlo Verdone. Rel. prof.ssa Irene De Marchi. Oratorio M. Schutz, ore 15.30. 28.03.18: Gita di primavera. Il classico abituale appuntamento primaverile della sezione. 04.04.18: Sicurezza stradale. Regole e consigli per pedoni, ciclisti e automobilisti, in particolare anziani. Informazione e prevenzione innanzitutto. Rel. dr. Max Dorfer, Azienda sanitaria dell’Alto Adige, settore psicologia della sicurezza viaria. C.A.I. Fortezza 11.03.18: Escursione invernale alla Wurzer Alm in Val Ridanna (ciaspole, slitta, sci). C.A.I. Vipiteno Giovanile 11.03.18: Ciaspolada con la sezione CAI di Chiusa. GAM 10.03.18: Uscita skitour Hoher Mann, da S. Maddalena in Casies. Incontri sociali 23.03.18: Assemblea.

Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 23 marzo 2018 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 946020.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 98

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Porträt

Faszination Berg von Daniel Mayr Sie läuft auf den Berg. Sie klettert auf den Berg. Sie fährt mit dem Rad auf den Berg. Und sie tourt sehr erfolgreich mit den Skiern auf die Berge. Die Alpin-Allrounderin und Italienmeisterin im Skibergsteigen Birgit Stuffer im Erker-Porträt. „Ich liebe die Berge. Hier fühlt sich alles so besonders und zugleich so intensiv an: die Ruhe, die Natur, die Freiheit“, schwärmt Biggi begeistert und versucht so zu erklären, warum sie den Großteil ihrer Freizeit in den Bergen verbringt. „Eigentlich mag ich so ziemlich alle alpinen Aktivitäten, am liebsten vielleicht das Skibergsteigen. Ja, das ist wohl meine Hauptsportart.“ Um für die Klassiker der Wettkämpfe im Skibergsteigen gerüstet zu sein, bedarf es vor allem einer guten Ausdauer für den Aufstieg mit den Fellen. Dazu sind technische Fertigkeiten in den al-

BIRGIT STUFFER kompakt Geburtstag: 04.01.1976 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Gossensaß Beruf: Grundschullehrerin Sportart: Skibergsteigen Verein: ASV Gossensaß Hobbys: Sport und Berg

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Biggi Stuffer, eine Allrounderin am Berg

pinen Passagen, im Umgang mit Steigeisen und Pickel und dann natürlich in den Abfahrten entscheidend. „Aus dieser Vielfältigkeit ergibt sich ein besonders abwechslungsreiches Training, das nicht ausschließlich mit Tourenskiern und nicht nur im Winter stattfindet. Im Sommer eignen sich Alpinklettern, Trail-Running und Mountainbiken genauso wie ausgedehnte Bergtouren als alternative Sportarten“, erklärt die Allrounderin. „Der Berg ist mein Fitness-Studio.“ Mit Ski-Alp-Wettkämpfen begann Biggi zwar erst im Alter von 34 Jahren, ihr sportliches Leben hatte sie jedoch auf eine erfolgreiche Karriere im Skibergsteigen vorbereitet. „Bis ich 15 Jahre alt war, ging ich bei der Renngemeinschaft Wipptal zum Skitraining, dann übte ich den Sport nur mehr als Hobby aus, bis ich schließlich die Ausbildung zur Skilehre-

rin machte“, erinnert sie sich. Die Faszination des Tiefschneefahrens zog sie in den Bann. Als der ASV Gossensaß eine eigene Sektion für das Skibergsteigen gründete, be-

nationalen Wettkämpfen stiegen Motivation, Ehrgeiz und die Zeit, die sie in das Training investierte. Im Schnitt trainiert sie seit Jahren vier bis fünf Mal bzw. acht bis zehn Stunden wöchentlich, egal bei welchem Wetter. „Lange Touren in der kalten Wintersonne sind etwas ganz Besonderes, eigentlich trainiere ich aber bei jedem Wetter gerne.“ Wiederholt wurde sie von leistungsstarken italienischen Athletinnen als Partnerin zu Teamrennen eingeladen. Durch diese Wettkämpfe habe sie vor allem im mentalen und taktischen Bereich viel gelernt. „Den größten Erfolg in meiner Ski-Alp-Karriere feierte ich 2015, als es meiner Partnerin Elena Nicolini und mir gelang, die Italienmeisterschaft im Teamwettbewerb zu gewinnen. Ich habe aber auch hier in Südtirol erfolgreich viele Rennen bestritten. Das mit 42 Streckenkilometern und 2.700 Höhenmetern längste Rennen war die Sella Ronda. Alex Polig und ich schafften es dort im vergangenen Jahr, den Mixed-Wettbewerb für uns zu entscheiden –

Größter Erfolg: Italienmeisterin im Teamwettbewerb 2015

stritt sie im Ahrntal ihren ersten Wettkampf. Mit den ersten Achtungserfolgen in regionalen und

das Ziel für heuer ist natürlich die Titelverteidigung.“ Dass es dabei zu einer Terminkollision mit dem


Porträt

SKIBERGSTEIGEN

2. Feuerstein Skiraid in Pflersch Feuerstein Skiraid kommt, den ihr Heimatverein ASV Gossensaß organisiert, bedauert sie natürlich sehr, lockt dieser doch mit einem anspruchsvollen Profil und einem wunderschönen Panorama in die Pflerer Berge. „Am Ende meiner vielleicht letzten Wettkampfsaison steht die Teilnahme am Ötzi Alpin Marathon im Staffelwettbewerb.“ Auf die Frage, welches denn ihr

schönster Bergmoment gewesen sei, fällt der Gossensasserin die Antwort sichtlich schwer. „Es gab viele schöne Momente in den vergangenen Jahren“, meint sie nachdenklich. „Die Besteigung des Mont Blanc gehört dabei genauso dazu wie einige unvergessliche Skitouren in der Schweiz. Manchmal bietet aber eine kleinere Tour auf einen der schönen Gipfel in Pflersch, Pfitsch, Ratschings oder Ridnaun ebenso schöne Momente, traumhafte Panoramen und genussvolle Abfahrten durch unberührten Pulverschnee.“ Das Skibergsteigen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. „Viele Einheimische genießen die alpine Abfahrt auf der Piste genauso wie den Auf- und Abstieg mit

den Tourenskiern im Gelände. Der Wettkampfsport Skibergsteigen ist vergleichsweise wenig bekannt. Trotzdem ist die Leistungsdichte im Amateurbereich in unserem Land extrem hoch, lediglich bezüglich Jugendarbeit und Talentförderung bedarf es zusätzlicher Anstrengungen“, ist Biggi überzeugt. Das Skibergsteigen ist eine Erlebnissportart, die von der

Freizeit-Skitour bis zum hochalpinen Teamwettkampf für alle Alters- und Leistungsklassen viel bietet. Unterschiede gibt es vor allem beim Material. „Für manchen ähneln meine Wettkampfskier und -schuhe wohl eher denen des Skilanglaufs, weil im Aufstieg das Gewicht natürlich entscheidend ist.“ Sicherheit wird beim Skibergsteigen jedoch großgeschrieben. Deshalb gilt für Biggi: „Die Einschätzung des Geländes und der Lawinengefahr, die Kontrolle der Sicherheitsausrüstung und die theoretische Vorbereitung auf eine Lawinenverschüttung gehören für mich selbstverständlich zu meiner Sportart wie zu jeder Tour im Gelände.“

Am 18. März wird die zweite Ausgabe des Feuerstein Skiraid in Pflersch ausgetragen. Die Vorbereitungen laufen beim Team der Sektion Skialp des ASV Gossensaß um OK-Chefin Stefanie De Simone auf Hochtouren. Auch in diesem Jahr möchten die Veranstalter einen exzellenten Skitouren-Wettkampf organisieren. Die Strecke liefert alles, was das Herz eines Skibergsteigers begehrt: steile Anstiege, knackige Abfahrten und technische Passagen. 1.760 Höhenmeter im Anstieg und insgesamt 2.070 m Abfahrt verlangen den Athleten alles ab. Vom Start im Langlaufzentrum Erl aus geht es zunächst in Richtung Grubenalm. Nach 350 Höhenmetern erfolgt der erste Wechsel. Für die Teilnehmer geht es auf eine kurze Abfahrt in Richtung Furtalm. Es folgt der zweite und längste Anstieg mit rund 800 Höhenmetern, der von einer alpinen Tragepassage unterbrochen wird, bevor eine weitere kurze Abfahrt ansteht. Beim letzten Aufstieg müssen die Athleten nochmals über 600 Höhenmeter mit anschließender Tragepassage zum Skidepot unterhalb der Lorenzenspitze. Dann folgt die Schlussab-

fahrt hinab ins Tal. Das Feuerstein Skiraid wird als nationales FISI-Rennen und als Südtiroler Landesmeisterschaft gewertet. Außerdem ist es die dritte und zugleich letzte Etappe des Südtirol Cups. Die Teilnahme am Feuerstein Skiraid ist ausschließlich jenen Athleten vorbehalten, die bei nationalen Wintersportverbänden lizenziert sind. Es werden fünf Altersklassen gewertet, davon drei Jugend- und zwei Erwachsenenkategorien. Die Einschreibungen erfolgen direkt über die Webseite des italienischen

Wintersportverbandes. Teilnehmer aus dem Ausland können sich auf www.feuersteinskiraid. com registrieren. Titelverteidiger ist Lokalmatador David Thöni aus Gossensaß, der sich im vergangenen Jahr in 1:38.33 Stunden durchsetzte. Bei den Frauen hatte Dimitra Theocharis (1:36.12) die Nase vorn.

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Sport

SKIBERGSTEIGEN

Michael Zemmer siegt bei Skialp Trophy in Ladurns Ende Jänner traf sich die Elite der Skibergsteiger in Ladurns zur 8. Auflage des von der Sektion Skialp des ASV Gossensaß organisierten Skitourenrennens. Erstmals wur-

de die „Skialp Trophy“, das vierte Rennen des Eisacktal Cups, untertags und für die 100 Teilnehmer aller Kategorien als reines Aufstiegsrennen ausgetragen. Schon gleich nach dem Start an der Talstation setzten sich im dichten Nebel die Favoriten ab; an der Bergstation des „Wasteneggliftes“ auf 2.000 m erreichte Michael Zemmer vom Team Bogn da Nia nach 34.37 Minuten und knapp 900 Höhenmetern als erster das Ziel, vor den beiden starken heimischen Athleten David Thöni (34.57) und Roberto De Simone (35.48). Bei den Damen feierte die aus Latzfons stammende und für den ASV Gossensaß Skialp startende Vivien Senn einen souveränen Sieg und

erreichte als erste das Ziel in 45.04 Minuten, vor der Gadertalerin Heidi Dapunt (45.52) und der Pustertalerin Astrid Renzler (46.30). Auch 36 Hobbytourengeher haben die Mühen nicht gescheut. Hier wurden Karin Plattner und Otto Gebhard prämiert, die der errechneten Mittelzeit am nächsten kamen. Der Eisacktal Cup 2018 ging Anfang Februar mit dem Lorenzensturm in Latzfons zu Ende, wo auch die verschiedenen Kategoriensieger der Gesamtwertung prämiert wurden. In der Kategorie Herren Senior Race gewann Michael Zemmer vor David Thöni und Elmar Gostner, während Karl Pfattner die Kategorie der Herren Master Race dominierte. Bei den Damen gewann die Gesamtwertung Vivien Senn vor Heidi Dapunt und Astrid Renzler. Die Sieger aus den Hobbykategorien heißen Gerda Zingerle und Konrad Weirather. Erstmals in der Geschichte des Eisacktal Cup musste der ASV Gossensaß Skialp ganz knapp dem Alpin Speed Sarntal den Sieg in der Mannschaftswertung überlassen. Alle Ergebnisse unter www.sv-gossensass.org

SKI ALPIN

In memoriam Heiner Messner Mit Hilfe der Skischule Sterzing wurde Anfang Februar am Roßkopf das 5. Heiner-Messner-Gedächtnisskirennen ausgetragen. Fritz Karl und Grazia Messner eröffneten als Vorläufer den anspruchsvollen Torlauf, den Trainer Matthias Haller gesteckt hatte. In fünf Kategorien traten die gut vorbereiteten Sportler gegeneinander an; sie übertrafen alle Erwartungen und meisterten souverän die Doppeltore. Sports & Friends Südtirol holte sich die Mannschaftswertung vor dem SC Meran und der Lebenshilfe. Bei einem gemütlichen Beisammensein und der Preisverteilung klang der Tag im Hotel „Zoll“ aus.

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Landesmeisterschaft der Lebenshilfe in Ridnaun Über 60 Athleten aus ganz Südtirol nahmen Mitte Februar an der 32. Landesmeisterschaft der Lebenshilfe Südtirol in Ridnaun teil. Vertreten war auch das Blindenzentrum von Bozen. Die

Wipptaler Athleten konnten dabei fleißig Medaillen sammeln. Goldmedaillen und damit einen Landesmeistertitel gab es für Florian Jäger und Erwin Mühlsteiger (Ski alpin) sowie die beiden Langläufer Peter Schroffenegger (5.000 m) und Sabine Mair (1.000 m). Silvia Schifferle (Ski alpin) und die Langläufer Felix Forer und Michael Pichler (1.000 m) holten die Silbermedaille. Bronze ging im Langlauf an Peter Steindl (200 m). Weitere Top-Platzierungen erreichten Mirko Frei (Ski alpin) sowie Oliver Lanthaler und Simon Larch (Langlauf). Landesrätin

Martha Stocker feuerte gemeinsam mit dem Präsidenten der Lebenshilfe Südtirol Hans Widmann die Athleten an der Riesentorlaufstrecke und an der Langlaufloipe an. Lustig ging es beim heuer erstmals ausgetragenen Gaudirennen für Trainer, Betreuer, Eltern und Verwandte zu. Bei der Preisverteilung im Vereinshaus von Ridnaun waren über 150 Personen anwesend. Der Präsident der Lebenshilfe im Bezirk Wipptal Meinhard Oberhauser konnte als Ehrengäste SVP-Bezirkspräsident Karl Polig, den Geschäftsführer der Lebenshilfe Südtirol Wolfgang Obwexer, die Verantwortliche für Sport und Freizeit in der Lebenshilfe Karin Hört und den Referenten für Behindertensport im VSS Markus Kompatscher begrüßen. Oberhauser bedankte sich bei allen, die zum guten Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben (insgesamt waren über 30 Freiwillige im Einsatz), und bei den Sponsoren.

Neun Goldene für Sports & Friends in Liechtenstein Sports & Friends Südtirol war Mitte Jänner mit zehn Athleten bei den internationalen Liechtensteiner Winterspielen in Steg und Malbun dabei. 220 Athleten aus sieben Nationen nahmen daran teil. Auf dem Programm standen Bewerbe im Super G und Riesentorlauf sowie im Langlauf. Die Gruppe errang in den jeweiligen Leistungsgruppen neun Goldmedaillen sowie einen 4. und einen 5. Platz. Im Bild ein Teil der Gruppe mit Prinzessin Nora von und zu Liechtenstein, Präsidentin von Special Olympia Liechtenstein (im dunklen Skianzug).


Sport

Gedächtnisrennen in Jaufental

renamtlich für den Verein gearbeitet: Adolf, unter dem der ASV Jaufental gegründet worden ist, stand dem Verein über 20 Jahre als Präsident vor; Martin war viele Jahre lang Ausschussmitglied. Das Rennen wird heuer zum ersten Mal auf der neu errichteten Naturrodelbahn „Tonnerboden“ in Obertal ausgetragen. Die Organisatoren sind schon gespannt, ob der Streckenrekord von 1:02,83 Minuten von Michael Payrer (ASV Jaufental) unterboten werden kann. Neu ist nicht nur die Bahn, sondern auch ein Teil des organisatorischen Ablaufs: Die Siegerehrung des Rodelrennens wird bereits um 11.00 Uhr durchgeführt. Prämiert werden wieder zwölf Kategorien (Kinder, Damen, Herren), wobei besonders die Mannschaftswertung um die begehrte Wandertrophäe „Helene-Luis-Stefan“ wieder sehr spannend sein wird. 2013 und 2014 hat der ASV Mühlwald aus dem Pustertal die Trophäe gewonnen, 2015 haben die Rodler des ASV Jaufental den Wanderpokal in das Wipptal zurückgeholt. In den Jahren 2016 und 2017 war das Sportrodel-

Weidmannsheil! team Haidenberg aus dem Pustertal die eindeutig beste Mannschaft. Auch die anderen Rodelvereine aus den verschiedenen Landesteilen und dem nördlichen Wipptal werden bei der Vergabe der Vereinswertung sicher ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben. Um 12.30 Uhr erfolgt dann der Start zum 4. Gedächtnis-Hornschlittenrennen, das heuer zum dritten Mal in memoriam Egon Markart ausgetragen wird. Egon hat seinen Kampf gegen eine unheilbare Krankheit verloren und ist am 3. Februar 2012 im 46. Lebensjahr verstorben. In seiner fast 25-jährigen Mitgliedschaft hat er die Tätigkeiten des Vereins auf äußerst positive Art und Weise mitgestaltet hat. Sein freundlicher und überaus angenehmer Charakter wird stets in lieber Erinnerung bleiben. Mit seinem Hornschlittenteam hat er viele Rennen auf internationaler Ebene bestritten; 1997 hat das Team mit Egon, Christian, Kurt und Peter den Europameistertitel in der Normalklasse gewonnen. Das Gedächtnisrennen ist für normale Heuschlitten (unbeschlagen) ausgeschrieben; beteiligen werden sich am Rennen auch heuer wieder viele ehemalige Hornschlittenkollegen von Egon aus nah und fern sowie Liebhaber dieses Sports. Dabei steht nicht der Kampf um Sekundenbruchteile im Vordergrund, sondern vielmehr wird die Gelegenheit genutzt, alte Erinnerungen rund um diese Sportart aufleben zu lassen und die Kameradschaft bei der anschließenden Preisverteilung zu pflegen. Deshalb wird das Team, das einer Richtzeit am nächsten kommt, mit einem Überraschungspreis prämiert. Anmeldungen und Infos unter der Rufnummer 348 5412099 oder per E-Mail an manfred.siller@gmail.com. Die Ausschreibungen können unter www.facebook.com/AsvJaufental eingesehen werden.

Bei der 19. Ausgabe des Jägerbiathlon, die Anfang Februar in Ridnaun ausgetragen wurde, tauchten mehr als 230 Jäger das Biathlonzentrum in Maiern in sattes Jägergrün. Die Wipptaler Jäger schnitten dabei erneut gut ab. In der Kategorie Damen 1 belegte Veronika Ralser vom Jagdrevier Sterzing den 3. Platz. Heinl Schölzhorn (Ridnaun) sicherte sich den Sieg in der Kategorie Herren 4. Josef Amrain (Ridnaun) holte in der Kategorie Herren 5 ebenfalls den Tagessieg. In der Revierwertung platzierte sich Pfitsch (Simon Tötsch, Christian Volgger, Hermann Gruber) auf dem hervorragenden 3. Platz, das Revier Ridnaun (Florian Amrain, Peter Hochrainer, Karl Kruselburger) belegte vor Brenner (Andreas

Rainer, Helmuth Hochrainer, Thomas Windisch) den 5. Rang. Das Revier Sterzing (Aaron Hofer, Veronika Ralser, Andreas Nestl) kam

© Meinrad Larch

Am 17. März veranstaltet der ASV Jaufental das traditionelle Gedächtnis-Rodelrennen und das Gedächtnis-Hornschlittenrennen auf der neuen Naturrodelbahn „Tonnerboden“ im Obertal. Beim Rodelrennen im Gedenken an Stefan Gschnitzer „Seeber Stefile“, Alois Rainer „Noter Luis“ und Helene Wild mit Start um 9.00 Uhr möchte der ASV Jaufental auch aller anderen verstorbenen Vereinsmitgliedern gedenken. Besonders Adolf Gschnitzer und Martin Rainer haben unzählige Stunden ihrer Freizeit eh-

BIATHLON

auf Rang 9, das Revier Ratschings (Helmuth Leitner, Heinl Schölzhorn, Günther Haller) auf Rang 12. Den Sieg trug das Revier Antholz davon. Zahlreiche freiwillige Helfer und Sponsoren ließen den Bewerb zu einer unterhaltsamen Großveranstaltung werden. Fotos der Veranstaltung in unserer Fotogalerie und auf www.jaegerbiathlon.it

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Sport

Zweimal Gold, zweimal Silber, zweimal Bronze Wipptaler Medaillengewinner bei Olympischen Spielen

Hätten Sie’s gewusst? Wipptaler Sportler haben bei Olympischen Winter- und Sommerspielen bereits sechs Medaillen gesammelt – vielleicht sogar sieben. Der erste Medaillengewinner aus dem Wipptal war Renato Mocellini, der 1956 in Cortina gemeinsam mit Eugenio Monti, Ulrico

Jahren als der erfolgreichste Abfahrer Italiens und war Teil der legendären „Valanga Azzurra“. Zwischen 1973 und 1980 feierte er fünf Weltcup-Siege, 46 Mal platzierte er sich in den Top Ten. Sein größter Coup gelang ihm 1976 bei den Olympischen Spielen in Innsbruck, als er bei der Abfahrt auf dem Patscherkofel hinter Franz Klammer und Bernhard Russi die Bronzemedaille holte. Eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Lake Placid

1953, aus Sterzing, der gemeinsam mit dem Pusterer Karl Brunner im Doppelsitzer an den Start ging. 1977 hatte er in Igls bereits eine silberne WM-Medaille geholt, 1979 in Oberhof Bronze. Das Duo konnte auch die beiden ersten Weltcup-Bewerbe 1977/78 und 1978/79 für sich entscheiden.

1980 eroberte Kunstbahnrodler Peter Gschnitzer, Jahrgang

Eine faustdicke Überraschung lieferte der Sterzinger Josef Polig, Jahrgang 1968, als er 1992 in Albertville Olympiagold in der Kombination holte. Polig galt zwar als

Wipptaler Teilnehmer an Olympischen Winterspielen

Girardi und Renzo Alverà die Silbermedaille im Viererbob holte. Mocellini (1929 – 1985), gebürtig aus Vahrn und in Sterzing aufgewachsen, gewann zudem zwei WM-Medaillen: 1958 in Garmisch-Partenkirchen (Silber) und 1963 in Igls (Bronze), immer im Viererbob.

Jahr

Ort

Name

Sportart

Disziplin

Ergebnis

1924

Chamonix

Ludwig Obexer, Max Fink, Paul Herbert, Josef Steiner, Luis Trenker

Bobsport

Vierer-/Fünferbob

6.

1948

St. Moritz

Karl Gartner

Ski alpin

Abfahrt

6.

Karl Gartner

Ski alpin

Abfahrt RTL

8. 18.

Renato Mocellini

Bobsport

Viererbob

2.

Paula Hofer

Ski alpin

Jolanda Plank Herbert Plank Maria-Luise Rainer Peter Gschnitzer

Ski alpin Ski alpin Kunstbahnrodeln Kunstbahnrodeln

Abfahrt RTL Abfahrt Abfahrt Einsitzer Einsitzer

15. 23. 25. 3. 16. 37.

Herbert Plank Maria-Luise Rainer Peter Gschnitzer

Ski alpin Kunstbahnrodeln Kunstbahnrodeln

Abfahrt Einsitzer Doppelsitzer

6. DNF 2.

Oswald Tötsch

Ski alpin

Maria-Luise Rainer Helmut und Walter Brunner

Kunstbahnrodeln Kunstbahnrodeln

RTL Slalom Einsitzer Doppelsitzer

5. 8. 6. 10.

Oswald Tötsch

Ski alpin

Walter Brunner

Kunstbahnrodeln

Slalom Kombination Doppelsitzer

8. 18. 9.

Bibiana Perez

Ski alpin

Astrid Plank Josef Polig

Ski alpin Ski alpin

Super-G RTL Slalom Slalom Kombination

13. DNF DNF DNF 1.

Bibiana Perez

Ski alpin

Alexander Gschliesser

Eishockey

Abfahrt Super-G Kombination -

DNF DNF 12. 9.

1952

Oslo

1956

Cortina

1976

Innsbruck

1980

Lake Placid

1984

Sarajewo

1988

Calgary

1992

Herbert Plank, Jahrgang 1954, aus Sterzing galt in den 1970er

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1994

Albertville

Lillehammer


Sport

würde damit auf den 3. Platz vorrücken. Das Urteil ist jedoch nicht rechtskräftig, Russland hat gegen die Entscheidung Rekurs eingereicht. In Peyongchang ist Oberhofer nicht dabei.

Allrounder und belegte im alpinen Ski-Weltcup in allen Disziplinen einen Platz unter den ersten Sieben, einen Olympiasieg hatte ihm jedoch niemand zugetraut. Die jüngste Wipptaler Olympia-Medaille geht auf das Konto von Karin Oberhofer, Jahrgang

1985. Die Biathletin aus Feldthurns, die seit Jahren in Ridnaun lebt, gewann 2014 in Sotchi Bronze mit der Mixed Staffel. Möglicherweise wird ihr nachträglich eine weitere Medaille zuerkannt. Erst im vergangenen November wurde die Drittplatzierte von Sotchi, die Russin Olga Vilukhina, wegen Dopings gesperrt – Oberhofer

Bibiana Perez 1998

2002

2006

2010

2014

Ski alpin

Nagano

Salt Lake City

Reinhold Rainer

Kunstbahnrodeln

Reinhold Rainer Patrick Staudacher

Kunstbahnrodeln Ski alpin

Katja Haller

Biathlon

Devis Da Canal

Biathlon

Reinhold Rainer Patrick Staudacher

Kunstbahnrodeln Ski alpin

Katja Haller

Biathlon

Patrick Staudacher

Ski alpin

Katja Haller

Biathlon

Karin Oberhofer

Biathlon

Turin

Vancouver

Aaron March

Snowboard

Karin Oberhofer

Biathlon

Aaron March

Snowboard

Sotchi

Die einzige Medaille bei Olympischen Sommerspielen holte der

Abfahrt Super-G Kombination Einsitzer

20. 22. DNF 8.

Einsitzer Super-G Kombination Einzel Staffel Sprint Staffel

12. 18. 7. 47. 11. 68. 16.

Einsitzer Abfahrt Super-G Kombination Sprint Verfolgung

8. 9. 17. DNF 53. DNF

Abfahrt Super-G Sprint Verfolgung Einzel Staffel Sprint Verfolgung Einzel Staffel Parallel-RTL

35. 7. 38. 51. 18. 11. 47. 53. 75. 11. 15.

Sprint Verfolgung Einzel Massenstart Mixed Staffel Staffel Parallel-RTL Parallel-Slalom

4. (3.?) 8. 14. 14. 3. 6. 30. 4.

Geher Alex Schwazer aus Kalch. Er sicherte sich 2008 in Peking Gold über 50 km. Insgesamt sind in der Geschichte von Olympia also sechs Medaillen ins Wipptal gegangen: zweimal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze. Die Liste der Wipptaler Olympiateilnehmer ist ungleich länger (siehe nebenstehende Übersicht). Bereits 1924 nahmen mit Ludwig Obexer, Max Fink, Paul Herbert und Josef Steiner, die gemeinsam mit Luis Trenker im Vierer-/Fünferbob an den Start gingen, Wipptaler an den ersten Olympischen Winterspielen der Moderne in Chamonix teil und waren damit auch die ersten Südtiroler Olympia-Teilnehmer. Das Team belegte mit einem Rückstand von eineinhalb Minuten den 6. Platz; der Sieg ging an die Schweiz. Seit 1976 waren bei Olympischen Winterspielen ununterbrochen Wipptaler Sportler im Einsatz. Bei den Spielen in Pyeongchang gingen aus dem Wipptal Biathletin Federica Sanfilippo und Snowboarder Aaron March an den Start, der mittlerweile in Völs lebt. Auch die Grödner Skispringerin Lara Malsiner hat eine Verbindung zum Wipptal: Sie wurde am 4. April 2000 in Sterzing geboren und ist damit die jüngste Olympia-Teilnehmerin aus Südtirol. Die Ergebnisse von Peyongchang lesen Sie in der nächsten Erker-Ausgabe oder online auf www.dererker.it. Bei Olympischen Sommerspielen waren bisher nur zwei Wipptaler Athleten im Einsatz. Neben Alex Schwazer nahm Leichtathletin Silvia Weissteiner bei den Spielen in Peking 2008 (21. im Vorlauf über 5.000 m) und in London 2012 (16. im Vorlauf über 5.000 m) teil. bar Erker 03/18

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Sport

EISHOCKEY

Broncos mit ungewisser Zukunft? von Stefan Troyer

Erker: Herr Bressan, sportlich läuft es beim WSV relativ gut. Simone Bressan: Ja, zumindest was die erste Mannschaft betrifft, können wir uns nicht beklagen. Wir standen im Halbfinale der Italienmeisterschaft und sind dort haarscharf an einem Sensationssieg über Ritten vorbeigeschrammt. Auch in der Alps Hockey League liegen wir auf Play-off-Kurs (bei Redaktionsschluss waren noch vier Partien zu spielen, Anm.). Die schrumpfenden finanziellen und personellen Mittel haben aber bereits erste Spuren hinterlassen, so etwa im Nachwuchs, der eigentlich unser Aushängeschild sein sollte. Was meinen Sie damit? Über die letzten Jahre hinweg mussten einige Mitglieder des Vorstandes ihr Engagement reduzieren oder fast ganz aufgeben und wir waren leider nicht in der Lage, dieses Vakuum zu kompensieren. Immer mehr Arbeit lastet auf immer weniger Schultern – mit Ende der Saison werden erneut zwei wertvolle und engagierte Mitglieder unerwartet den Vorstand verlassen. Das ist definitiv nicht mehr verkraftbar. Wie äußert sich die Personalnot?

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© brunner-fotowelt.com

Während es bei den Broncos sportlich gut läuft, ist der Verbleib in der Alps Hockey League nicht gesichert. Die Gründe sind vielfältig, aber damit der Wipptaler Traditionsverein auf hohem sportlichen Niveau eine Zukunft hat, bedarf es der aktiven Beteiligung einer breiten Basis. Ein Interview mit Broncos-Präsident Simone Bressan.

Gelingt es, eine genügend große Anzahl von Freiwilligen zur Mitarbeit zu motivieren, oder müssen die Broncos einen Schritt zurück machen?

Es gibt sowohl im Kleinen als auch im Großen sehr vieles, was dringend zu verbessern wäre. Ich möchte an dieser Stelle unterstreichen, dass der gesamte Vorstand ausnahmslos ehrenamtlich arbeitet. Deshalb stoßen wir auch in der täglichen Arbeit des Vereins von den Jugendteams über die Spielorganisation, die Untersützung der Trainer sowie der freiwilligen Helfer bis hin zur Stadionverwaltung ständig an unsere Grenzen. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht aber das Marketing mit der Anwerbung und der guten Betreuung der Sponsoren. Hier haben wir großen Aufholbedarf, und dies ist auch einer der Gründe, weshalb wir zu wenig Einnahmen erzielen, um den Verein in der AHL langfristig über Wasser zu halten. Apropos Einnahmen: Wie steht der Verein finanziell da? Leider ist die wirtschaftliche Situation nach einer kurzen Phase der Erholung wieder sehr angespannt. Es wird immer schwieri-

ger, neue Sponsoren zu finden und bestehende zu halten. Dies ist in erster Linie ein personelles Problem, aber es muss auch

Broncos-Präsident Simone Bressan: „Wir müssen handeln.“

gesagt werden, dass die Bereitschaft zur Unterstützung eines Vereins mit 150 Kindern und Jugendlichen aus dem gesamten Bezirk teilweise zu wünschen übrig lässt. Sind nur die Sponsoring-Einnahmen rückläufig? Nein, dies ist leider überall zu

sehen, so auch an den enttäuschenden Zuschauerzahlen. Die Einnahmen aus den Ticketverkäufen und an den Gastronomieständen sind in den letzten beiden Saisonen fast auf die Hälfte geschrumpft. Da müssen wir uns die Frage stellen, ob das Wipptal wirklich an der AHL interessiert ist oder ob es nur einen „harten Kern“ von 200 oder 300 Eishockey-Verrückten betrifft. Was bedeutet das für die Zukunft des Vereins? Das Ziel ist ganz klar, in der AHL zu bleiben, aber wenn wir nicht im Stande sind, das Ruder herumzureißen, wird das nicht möglich sein. Dann müssten wir im Herbst wieder in der Serie C beginnen, was extrem schade, ja geradezu eine Katastrophe wäre. Die Jugendarbeit wollen wir natürlich weiterführen, aber die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass ohne eine zugkräftige erste Mannschaft auch der Nachwuchs leidet. Was werden Sie unternehmen? An den technischen Details wird noch gearbeitet, aber wir möchten den Verein als Amateursportgenossenschaft neu aufstellen und das gesamte Wipptal einbinden. Das nicht gewinnorientierte und demokratische Genossenschaftsprinzip steht stellvertretend dafür, was den Sport sinnvoll und unterstützenswert macht. Mit der Demokratisierung möchten wir auch all jene einbinden, denen das traditionsreiche Wipptaler Eishockey am Herzen liegt, denn die Mitgliedschaft steht allen offen, nicht nur Eltern oder Sportlern. Was bedeutet diese Demokratisierung konkret? Die Mitglieder bilden die Basis des Vereins und können ne-


ben den Bilanzen und Budgets auch die sportliche Rahmenplanung im Jugend- und Seniorbereich beschließen. Dabei gilt unabhängig vom eingezahlten Kapital das Prinzip „Ein Kopf – eine Stimme“. Das gesetzliche Minimum für die Kapitaleinzahlung beträgt 25 Euro pro Quote; da auch die Haftung der Mitglieder auf die eingezahlte Quote beschränkt ist, gibt es keine Eintrittshürden. Dadurch hoffen wir, genügend Personen zu finden, die bereit sind, den Verein zu unterstützen und auch eine Aufgabe zu übernehmen. Warum kommt dieser Schritt erst jetzt, wo es wirtschaftlich kriselt und die personelle Situation untragbar geworden ist? Die Idee, den Verein wieder auf eine breitere Basis zu stellen und das gesamte Wipptal stärker einzubinden, ist ja nicht neu. Darüber diskutieren wir im Vorstand schon seit Jahren, aber wir wollten zuerst die finanzielle Situation in Ordnung bringen, um dann bei Null starten zu können. Das ist uns nicht geglückt, und deshalb müssen wir jetzt handeln. War das nicht bereits früher absehbar? Nein, denn die Saisonen 2014/15 und 2015/16 waren zufriedenstellend und im Sommer 2017 sind zwei größere Bankkredite ausgelaufen, wovon wir uns Spielraum für eine professionellere Organisation erhofften. Zudem war das Projekt AHL vielversprechend: Nach der „faden“ Serie A hätten wir uns ein steigendes Zuschauer- und Sponsoreninteresse erwartet. Dass der Zuspruch dann trotz einer attraktiven Liga so stark nachlassen würde, kam sehr überraschend.

Welches sind die nächsten Schritte? Leider stehen wir unter Zeitdruck, da innerhalb April entschieden werden muss, ob sich die Broncos in die AHL einschreiben oder nicht. Deshalb wird es am 11. März eine Versammlung im Eisstadion geben, zu der wir alle einladen, denen das Wipptaler Eishockey am Herzen liegt. Dort werden wir den Plan im Detail vorlegen und brauchen dann auch rasch Zusagen, was die Mitarbeit im Verein anbelangt. Gibt es Hoffnung für das Eishockey im Wipptal? Die Antwort ist ein ganz klares Ja! So hat sich etwa im Bereich der Nachwuchsarbeit in den letzten Wochen aus dem spontanen Engagement einzelner sehr viel bewegt. Das bestärkt uns in der Entscheidung, diesen Schritt zu wagen. Der WSV wird heuer 70 Jahre alt, da wäre die Einbeziehung einer wirklich breiten Basis aller Eishockeyinteressierten im gesamten Wipptal das schönste Geburtstagsgeschenk, das wir diesem Verein machen können. Wenn wir es schaffen, dass genügend Hände gemeinsam an einem Strang ziehen, dann können wir mit einem zumutbaren Aufwand für alle Beteiligten und auf wirtschaftlich gesunder Basis etwas wirklich Einzigartiges auf die Beine stellen. E VERSAMMLUNG ZUR ZUKUNFT DER BRONCOS Sonntag, den 11. März um 18.00 Uhr Athletikraum im Zubau des Eisstadions, 1. Stock, Eingang auf der Südseite Eingeladen sind alle, denen das Eishockey im Wipptal am Herzen liegt. Erker 03/18

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Sport

BIATHLON

Hubert-LeitgebTrophäe in Pfitsch

Großes Biathlon-Fest ist Geschichte Als am 28. Jänner die IBU Europameisterschaften im Biathlon ihren Abschluss fanden, fiel das Fazit der Organisatoren äußerst positiv aus. Sowohl Trainer und Funktionäre als auch das zahlreiche Publikum nahmen unvergessliche Eindrücke mit nach Hause – und die Athleten natürlich auch die begehrten EM-Medaillen.

Bei der dritten Etappe der landesweiten Hubert-Leitgeb-Trophäe, die Anfang Februar in Pfitsch ausgetragen wurde, konnten fünf Nachwuchsbiathleten aus dem Wipptal in die Medaillenränge vorpreschen. Ilvy Marie Markart (Kategorie Baby), Selina Hochrainer (Schüler) und Nicolas Goggi (Zöglinge, im Bild) holten die Bronzemedaille, Christoph Pircher und Birgit Schölzhorn (Zöglinge) – alle vom ASV Ridnaun – eroberten Silber. In der Vereinswertung belegte der ASV Ridnaun den 2. Platz, der ASV Pfitscher Eisbär kam auf den 4. Platz.

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Am ersten Wettkampftag stand der Einzelwettkampf auf dem Programm. Bei den Männern (20 km) setzte sich der Österreicher Felix Leitner durch, bei den Frauen triumphierte die Französin Chloe Chevalier. Mit der Grödnerin Alexia Runggaldier schaffte es auch eine „Azzurra“ aufs Podest – sie holte Silber. Zu neuen Europameistern im Sprint kürten sich der Lette Andrejs Rastorgujevs sowie die Ukrainerin Iryna Varvynets. Karin Oberhofer (im Bild) landete als Beste des italienischen Teams auf dem 9. Platz. Im Verfolgungsrennen triumphierte im Feld der Männer der Russe Alexander Loginov, während bei den Frauen Chloé Chevalier (Frankreich) nicht zu schlagen war. Karin Oberhofer wurde starke Fünfte. In der Single-Mixed-Staffel kürte sich das Duo aus Norwegen zum neuen Europameister, in der Mixed-Staffel war dagegen das Quartett aus der Ukraine nicht zu schlagen. Die „Azzurri“ konnten in der Single-Mixed-Staffel nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. In der

Mixed-Staffel erlebte das italienische Team hingegen einen Wettkampf mit zwei Gesichtern. Alexia Runggaldier und Karin Oberhofer brachten ihre Staffel mit 20 Treffern bestens in Position, doch Saverio Zini und Pietro Dutto konnten mit dem Tempo der Besten nicht mithalten und wurden im Ver-

lauf des Rennens weit zurückgereicht. Am Ende musste sich Italien – beim zweiten Wechsel noch auf Platz 3 – mit dem 11. Platz zufriedengeben.


Sport

BIATHLON

EM-Silber für Patrick Braunhofer Bei der Junioren-EM der Biathleten, die in Pokljuka (Slowenien) ausgetragen wurde, hat Patrick Braunhofer aus Ridnaun (im Bild l.)

Ende Jänner gleich bei seinem ersten Einsatz eine Silbermedaille geholt. Gemeinsam mit Irene Lardschneider, Eleonora Fauner und

Daniele Cappellari beendete er das Rennen hinter der russischen Staffel auf dem 2. Platz. Bronze ging an Polen. Im Einzelbewerb schrammte Braunhofer ganz knapp am Podium vorbei. Mit einem äußerst knappen Rückstand von 0,9 Sekunden verfehlte er den 3. Platz und wurde Vierter. Sieger wurde der Russe Said Karimulla Khalili. Den Sprint beendete Braunhofer mit drei Schießfehlern auf dem 27. Platz. In der abschließenden Verfolgung preschte er – ebenfalls mit drei Schießfehlern – auf den 14. Platz vor. Der Sieg ging in beiden Rennen an den Russen Igor Malinovskii.

Harley & Snow in Ridnaun In Ridnaun dröhnen wieder die Harleys. Die 6. Ausgabe des legendären „Harley & Snow“ wird auch in diesem Jahr vom 9. bis zum 11. März

beim Skilift Gasse stattfinden. Die Veranstaltung, in dieser Art einzigartig europaweit, verbucht die Teilnahme von 175 Fahrern aus acht Nationen. Das Bergrennen auf verschneiter 250-m-Strecke sieht fünf Kategorien vor: drei für alle Harley Davidson (Stock Bikes, Vintage Bikes, Perfor-

mance Bikes) und zwei Kategorien All Bikes und Open Category. Nicht weniger als 12.000 Zuschauer haben sich das Event im Vorjahr nicht entgehen lassen. Auch heuer stehen wieder Top-Bands auf der Bühne, u. a. am Sonntagnachmittag die Gruppe „Folkshilfe“, derzeit mit dem Lied „Mir laungts“ an erster Stelle der österreichischen Charts. Special Guests, die am Samstag und Sonntag für Fotos und Autogramme zur Verfügung stehen, sind der zweimalige Rallye-Weltmeister Walter Röhrl und der Amerikaner Paul Teutel Senior mit Sohn Mikey, Hauptdarsteller der TV-Serie American Chopper (Discovery Channel) und Inhaber der „OCC Orange County Chopper“. Das Promo-Video finden Sie auf www.dererker.it

BIATHLON

Staffelerfolge bei Italienmeisterschaften Ende Jänner wurden in Bionaz (Aosta) die Biathlon-Italienmeisterschaften in den Staffelbewerben für die Nachwuchskategorien ausgetragen.

Bei den Junioren sicherte sich der Ridnauner Patrick Braunho-

fer mit der Sportgruppe der Carabinieri die Goldmedaille. Jasmin Volgger vom ASV Ridnaun holte mit der Südtirol-Auswahl der Juniorinnen ebenfalls Gold. Karin Teissl, ebenfalls vom ASV Ridnaun (im Bild), gewann mit der Südtirol-Auswahl den Titel in der U17. Im anschließenden Einzelwettkampf, der für den Italienpokal gewertet wurde, konnte sich Niko Larch (ASV Ridnaun) in die Siegerlisten eintragen. Bei den Italienmeisterschaften der Jugend, die Mitte Februar in Val di Zoldo (Belluno) stattfanden, belegte Birgit Schölzhorn (ASV Ridnaun) in der U15 den 3. Platz. Erker 03/18

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Sport

SKI ALPIN

SKI ALPIN

Auftakt zum Wipptalcup

Wipptaler Meister ermittelt

Mitte Februar fand beim Skilift Gasse in Ridnaun der Auftakt zum diesjährigen Wipptalcup statt. Zur Austragung kam ein Riesentorlauf, an dem mehr als 70 Kinder aus dem gesamten Wipptal teilnahmen. Als Sieger konnten sich folgende Nachwuchsfahrer feiern lassen: Kategorie Super Baby Mädchen: 1. Leni Stötter (WSV Sterzing), Buben: 1. Daniel Porri (ASV Ratschings-Ridnaun); Kategorie Baby Mädchen: 1. Nora Jayne Goller

Anfang Februar wurde von der RG Wipptal im Skigebiet Ladurns ein Riesentorlauf als Wipptaler Meisterschaft ausgetragen, an der alljährlich die Vereine nördlich und südlich des Brenners teilnehmen. Zu Wipptaler Meistern kürten sich in der U8 Carmen Gschliesser (AFSV Gasteig) und Adam Staudacher (ASV Gossensaß), in der U10 Anna Aukenthaler (ASV

(WSV Sterzing), Buben: Raphael Leitner (ASV Ratschings-Ridnaun); Kinder Mädchen: 1. Leonie Girtler (WSV Sterzing), Buben: 1. Valentin Sparber (ASV Ratschings-Ridnaun). In der Zwischenwertung führt der ASV Ratschings-Ridnaun (870 Punkte) vor dem WSV Sterzing (739) und dem ASV Gossensaß (398). Das nächste Rennen um den Wipptalcup findet am 10. März in St. Anton in Innerpflersch statt.

Gossensaß) und Leonardo Caroli (WSV Sterzing), in der U12 Ivy Schölzhorn und Timo Steger (beide WSV Sterzing), in der U14 Julia Sparber und Armin Kinzner (beide RG Wipptal), in der U16 Magdalena Eisendle und Benjamin Auer (beide RG Wipptal). Bei den Damen holte Sabine Reitmeier (WSV Sterzing) den Titel. Tagesbestzeit bei den Herren fuhr Francesco Gatto (RG Wipptal).

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VSS Kindermeisterschaft in Ladurns

Sterzinger Oberschüler räumen ab Bei der Ausscheidung zum Grand Prix Pinocchio haben die Schüler

des Oberschulzentrums Sterzing Anfang Februar auf der Pfannspitze ordentlich abgeräumt. Hier die Ergebnisse: Zöglinge

w:
1. Lisa Rienzner,
2. Emma Wieser,
5. Magdalena Pircher,
8. Denise Insam,
12. Magdalena Eisendle,
15. Alissa Abfalterer. Zöglinge m:
16. Daniel Pixner,
20. Benjamin Auer. Rienzner, Wieser, Pircher und Insam haben sich damit für die nationale Phase der Pinocchio-Rennserie am Abetone qualifiziert.

Gleich fünf Stockerlplätze gab es für die kleinsten Wipptaler Nachwuchsathleten bei der VSS Kindermeisterschaft, die Ende Jänner in Ladurns ausgetragen wurde. Siegreich war in der Kategorie Kinder Ivy Schölzhorn vor Leonie Girtler, beide vom WSV Sterzing; bei den Buben belegte Noah Staudacher vom ASV Gossensaß den 3. Platz.

Zwei 3. Plätze für den ASV Gossensaß gab es auch in der Kate-

© ASV Gossensaß

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gorie Super Baby: Adam Staudacher holte bei den Buben Bronze, Martha Aukenthaler bei den Mädchen.

LEICHTATHLETIK

Vize-Landesmeistertitel für Francesco Gatto Ende Jänner wurde in Wolkenstein (Gröden) ein Slalom um die Marlene Landesmeisterschaft ausgetragen. Francesco Gatto (Jahrgang 1999) von der RG Wipptal (im Bild l.) holte dabei in der Kategorie U21 den Vize-Landesmeistertitel, Benjamin Polig wurde Neunter. In der U18 holte Lukas Rizzi Bronze, Robin Mader beendete das Rennen auf dem 4. Platz. In der U18 der Mädchen wurde Carmen Leitner Zehnte.

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Top-Zeit für Markus Ploner in Verona Beim Verona-Halbmarathon Mitte Februar mit Ziel vor der Arena auf der Piazza Bra gingen nicht weniger als 5.500 Athleten an den Start. Markus Ploner vom ASV Sterzing lieferte auf Anhieb eine Spitzenzeit ab. Mit einer Zeit von 1:07.01 Stunden wurde er in einem hochkarätig besetzten Rennen als bester Südtiroler Zehnter. Den Sieg holte der Kenianer Peter Ndorobo Kwemoi (1:01.01) vor weiteren drei Landsleuten.

© running.bz

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Sport

FUSSBALL

Anpfiff zum Angriff! In der Landesliga wurde die Rückrunde bereits Mitte Februar angepfiffen. In der 2. und 3. Amateurliga geht es am 18. März wieder los. Die Ausgangslage der Wipptaler Clubs für die Frühjahrsmeisterschaft. LANDESLIGA ASV Freienfeld Das Feld im wahrsten Sinne des Wortes von hinten aufrollen möchte der ASV Freienfeld, der auf dem 16. und damit letzten Tabellenrang die Verfolgung aufnimmt. Gleich zwei Siege in den ersten beiden Spielen gegen Passeier und Wienstraße Süd Mitte Februar beflügelten das Team mit Sicherheit. Der Weg zum angepeilten Klassenerhalt ist aber noch lang.

Uttenheim und Terenten. Eine gute Ausgangslage, um das ausgegebene Saisonziel – ein Platz in den Top 3 – zu erreichen. Sogar der Aufstieg in die 2. Amateurliga kann gelingen.

2. AMATEURLIGA, GRUPPE B Auswahl Ridnauntal Über die weitaus bessere Ausgangslage verfügt die Auswahl Ridnauntal, die vom 4. Tabellenplatz in die Rückrunde startet. Lediglich sechs Punkte ist das Team von den führenden Mannschaften Ritten, Barbian Villanders und Leifers Branzoll getrennt. Erklärtes

Saisonziel ist ein Platz in den Top 5 – vielleicht ist sogar mehr drin! 3. AMATEURLIGA, GRUPPE C ASV Wiesen Ebenfalls auf dem 4. Platz liegend startet der ASV Wiesen (im Bild) in die Frühjahrsmeisterschaft, lediglich zwei Punkte hinter den führenden Teams aus St. Lorenzen,

SG Wipptal Weniger rosig schaut es bei der SG Wipptal aus, die mit der roten Laterne in der Hand in die Rückrunde startet. Als ambitioniertes Gemeinschaftsprojekt des CF Sterzing und des ASV Gossensaß gestartet, liegt noch viel Arbeit vor dem Team, um in der Tabelle noch weiter nach oben zu klettern. Vom angepeilten Saisonziel – ein Platz in den Top 5 – muss sich das Team wohl vorzeitig verabschieden.

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MODE & KOSMETIK

DIE PURE LEIDENSCHAFT Valentin ist zwar vorbei, die Leidenschaft aber bleibt. Hoffentlich! „Das neue Eau de Parfum Sì Passione aus dem Hause Giorgio Armani entpuppte sich als wahrer Verkaufsschlager“, so Annegret Reiner von der Parfümerie Elite Lutteri aus Brixen. In Vorfreude auf den Frühling betört Sì Passione mit einem floral-fruchtigen Duft. Die Kopfnote besticht mit würzigem Pink Pepper, die Herznote aus Rosen kombiniert mit Heliotrop und Jasmins Absolue verströmt Sinnlichkeit pur. Das moderne Parfum für die moderne Frau. Bunt und farbenfroh sind 2018 auch die Trends fürs Make-up. Besonders angesagt sind Pink und Rot-Töne, etwa von Chanel und Dior, so Annegret Reiner. Auch

Paradiesvogelartige Kombinationen stehen hoch im Kurs: Wer es schrill mag, kombiniert pinken Lippenstift mit einem gelben Lidstrich und grünem Lidschatten. Dezentere Typen betonen eine Farbnuance und deuten weitere Farbhighlights gekonnt an, wie rosè auf den Lippen und Lidern, als Lidstrich Kirschrot oder Salbeigrün. Bei aller Liebe für die Farben sollte man jedoch den Hautschutz nicht vergessen, erklärt Annegret Reiner. Nach den dunklen Wintertagen muss sich die Haut erst an die immer stärker werdende Sonne gewöhnen. Spezielle Sonnen-Make-ups wie das Tanning Compact Foundation von Shiseido sind nicht nur stylisch, sondern schützen auch.

© Giorgio Armani Fragrances & Beauty

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Aktuell

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Aktuell

KLEIDUNG AUF REISEN Bevor ein Kleidungsstück in unserem Kleiderschrank landet, hat es die Welt bereits einmal umrundet. Zahlreiche Produktionsschritte sind für die Herstellung eines T-Shirts, einer Jeans oder einer Jacke nötig und viele Länder, vor allem im Globalen Süden, werden in das Geschäft mit der Kleidung involviert. Dabei boomt das Geschäft nur für einige wenige: Die Arbeiter auf dem Baumwollfeld in Indien oder in den Nähfabriken in Bangladesch profitieren davon wenig. Einiges läuft in dieser Kette schief: Kinderarbeit, Unterbezahlung, Vergiftung von Mensch und Umwelt, Ausbeutung und einseitiger Profit stehen auf der Tagesordnung im weltweiten Handel. Hier die verschiedenen Schritte: BAUMWOLLE: DAS WEISSE GOLD Baumwolle wird in 72 Ländern rund um den Äquator angebaut. Dort ist das Klima optimal: warm, sonnig und feucht. Marktführers sind China und Indien. Aber auch die USA, Pakistan und Brasilien leisten ih-

ren Beitrag, um jährlich auf knappen 33 Millionen Hektar Baumwolle anzubauen und somit 26 Millionen Tonnen weißes Gold auf den Weltmarkt bringen zu können. Die einjährige Pflanze wird in der Regel in Monokulturen, im Normalfall durch genmanipulierte samen, angebaut und mit Hand gepflückt. Das Saatgutmonopol auf die angebaute Baumwolle in Indien hat seit 2002 der Großkonzern Monsanto. Solches Saatgut verspricht den doppelten Ertrag bei der Ernte, ist aber nur ein Jahr ergiebig, weshalb die Bauern auf den jährlichen Kauf von Samen anwiesen sind. Ernteausfälle kön-

nen somit die Existenzgrundlage entziehen und Verschuldungen verursachen: Aus diesem Grund nehmen sich in Indien jährlich in etwa 20.000 Bauern das Leben. Die weiß-rosa blühende Pflanze wird auf 2,4 Prozent der weltweiten Ackerfläche angebaut. Doch für den Anbau der Baumwolle werden elf Prozent der weltweit gehandelten Pestizide und 25 Prozent der gehandelten Insektizide verwendet: Baumwolle ist die meistgespritzte Pflanze der Welt. Nur jede zweihundertste Pflanze wird biologisch angebaut. Problematisch beim Anbau ist zudem der hohe Wasserverbrauch. Nach Reis liegt Baumwolle auf Platz zwei. Vielerorts werden lebenswichtige Wasserquellen in die Bewässerungskanäle der Baumwollplantagen umgeleitet, anstatt der Bevölkerung als Trinkwasser zugute zu kommen. 2.000 l Wasser verbraucht die Herstellung eines einzigen T-Shirts. Die weltweite Baumwollproduktion verbraucht jährlich somit gleichviel Wasser wie alle privaten Haushalte der Erde zusammen. WEISS-GOLDENER FADEN UND DER FERTIGE STOFF Die in China oder Indien ange-

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baute Baumwolle gelangt maschinell entkörnt und zu Ballen zusammengepresst in Spinnereien. Gesponnen wird u. a. in der Türkei. Durch die Entnahme von Proben wird sie auf Länge, Reinheit, Farbe und Reißfestigkeit hin überprüft. Diese Faktoren bestimmen schlussendlich ihren Preis. Das Säubern, Kardieren und Spinnen der Baumwolle geschieht mechanisch. Die Fäden erreichen daraufhin eine Weberei, die u. a. in Taiwan liegt. Vollautomatische Webstühle versticken die Baumwollfasern nach einem bestimmten Strickmuster. VERGIFTUNG DER FLÜSSE: FÄRBEN Für die jährliche weltweite Produktion von rund 80 Milliarden Kleidungsstücken wird massiv gesundheits- und umweltgefährdende Chemie verwendet. Gefährdet wird vor allem dort, wo Umweltauflagen entweder weniger rigide sind oder schwächer kontrolliert werden. Von den fehlenden Auflagen profitieren die Firmen, jedoch nicht die Länder selbst. Darunter fallen u. a. China oder Tunesien. Zwei Drittel der chinesischen Flüsse und Seen sind als verschmutzt klassifiziert, da Giftstoffe aus den Fabriken häufig ungeklärt abgeleitet werden. Diese Chemikalien tauchen später im Trinkwasser und Essen der dort lebenden Menschen auf. Sie können krebserregend wirken oder das hormonelle System durcheinanderbringen. NÄHEN UNTER SCHWEISS Der fertige Stoff erreicht China oder Bangladesch. Hier werden die meisten Stoffe in T-Shirts, Hosen oder Jacken umgewandelt. Obwohl China derzeit noch


Aktuell

MODE & KOSMETIK

ÜBER DIE LADENBANK Die Hauptabnehmer der in Bangladesch und China genähten Kleidung sind vor allem Europa und die USA: Mehr als 80 Prozent der fertigen T-Shirts, Hosen, Jacken und Kleider landen auf dem Markt des Globalen Nordens. Durchschnittlich werden hier jährlich 60 Kleidungsstücke pro Person eingekauft. Bei diesem letzten Schritt wird der Preis nochmals drastisch erhöht: 59 Prozent schlägt der Einzelhandel auf die Produkte auf und erhält somit den größten Teil des Gewinns bei einem Kleidungsstück. oew

VERSPIELTE MÜTZEN

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Mützen sind nicht nur eine Allzweckwaffe bei unfrisierten Haaren – sondern auch Schmuck, Accessoire und Ausdruck der Persönlichkeit. Heuer wird’s richtig verspielt und edel. Im Trend liegen nicht nur edle Strickmützen aus Wolle, am liebsten in satten Erdtönen, sondern auch mit verspielten Stickereien – gerne auch mit Perlenbesatz.

© Asos

die Firmen vorwiegend von außen aufgesetzt: Wer nicht pünktlich liefert, verliert den Auftrag. Zu viel Konkurrenz wartet bereits auf dem Markt.

© Promod

Marktführer beim Export fertiger Kleidung ist, wächst die Produktion in Bangladesch stetig. Arbeitskräfte in China werden voraussichtlich in den kommenden Jahren zu teuer. Bangladesch erwirtschaftet bereits jetzt 80 Prozent der Exporterlöse durch die Bekleidungsindustrie. Das Land ist somit von dem boomenden Geschäft abhängig. Die Anzahl der Textilfabriken, die großteils illegal errichtet wurden, wird auf 6.000 geschätzt. Vor allem Kinder und Frauen arbeiten, um fertige Kleidungsstücke auf den Markt bringen zu können. Zwölf bis vierzehn Arbeitsstunden sind eher die Regel als die Ausnahme. Überstunden werden häufig nicht bezahlt. Langsames Arbeiten bedeutet häufig eine Kündigung. Der Produktionsdruck wird an

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Baskenmützen kommen anscheinend nie aus der Mode, ob in dunklen und gesetzten Farbtönen oder in knalligem blau, grün oder gelb.

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© Stefano Orsini

„Snow White meets Fashion“

Im Rahmen der Biathlon-EM in Ridnaun durfte natürlich auch ein geeignetes Rahmenprogramm nicht fehlen. Voll ins Schwarze trafen die Veranstalter dabei mit „Snow White meets Fashion“, der Mo-

de-Show vor der bezaubernden Ridnauner Wintermärchen-Kulisse. Vom Landhausstil über Sportbekleidung bis hin zum Thema Hochzeit führten die Models ihre Dresses vor.

Unter den begeisterten Zuschauern konnte man sogar den Landtagsabgeordneten Daniel Alfreider entdecken. Die Trends aus dem Wipptal kommen also sichtlich gut an.

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Unsere Tage am Untertorplatz sind gezählt! Bis zum 10. März räumen wir unser Geschäft mit Superpreisen. Ab 24. März sind wir in unserem neuen Geschäft in der Neustadt 26 mit unserer neuen Frühjahrskollektion wieder für Sie da! Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns bei all unseren treuen Kunden ganz herzlich bedanken.

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MODE & KOSMETIK

Schöne Krallen Schöne und lange Fingernägel sind genauso wie eine volle Haarpracht ein Symbol für Weiblichkeit und Erotik. Doch was tun bei brüchigen Nägeln? Der wichtigs-

te Tipp dreht sich ums Putzen. Auch wenn es manchmal lästig ist: Immer Handschuhe anziehen, wenn’s ums Teller waschen und Boden aufwischen geht, denn vor allem der Kontakt mit Chemikalien führt zu brüchigen Nägeln. Auch biologische Produkte schützen davor nicht restlos. Ist

das Problem erst einmal da, kann man sich mit ein paar Hausmitteln helfen: Brennnesseltee ist nicht nur gut für den Magen, sondern sorgt auch für schönes Haar und hilft bei brüchigen Fingernägeln. Mandelöl hilft besonders durch Nagellack strapazierten Nägeln und macht sie widerstandsfähig. Eine wahre Wohltat für gestresste Fingernägel ist ein Olivenölbad. Für einige Minuten werden die Nägel dafür in lauwarmes Olivenöl getaucht. Dadurch werden sie besonders geschmeidig. Übrigens weisen jüngste Forschungsstudien darauf hin, dass die besonders beliebten Gelnägel weitaus gefährlicher sind als angenommen. Bakterien, Viren und Pilze können unter die Gelnägel geraten und zu Infektionen des Nagelbetts oder auch Nagelpilz führen. Also lieber die Finger davon oder Experten ran lassen.

Von klassisch bis protzig:

Die Schmucktrends für den Sommer Angeblich stammt die älteste gefundene Perle aus einem Grab im Emirat Umm-al-Qaiwain. Französische Archäologen datierten ihre Entstehung auf eine Zeit zwischen 5.547 und 5.235 v. Chr. Dieser Fund beweist, dass bereits im Neolithikum die Perle als wertvolles Schmuckstück angesehen wurde. Auch 7.000 Jahre später hat die Perle nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. 2018 werden sie in Layering-Technik mit mehreren Halsketten getragen, mitunter kombiniert mit diversen Anhängern. Die klassische Linie kommt schlicht und puristisch daher. Im Schmuckdesign ist heuer Farbe gefragt. Besonders die Farbe Blau,

egal ob als Stein oder Kunststoff, wird gerne in Gold und Silber gefasst.

Vom Transparency-Look bleiben auch die Accessoires nicht verschont. Nicht nur Schuhe und Taschen gibt es mittlerweile in transparentem PVC, sondern auch Ohrringe und Ketten. Erker 03/18

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2018 wird das Jahr der langen Mähnen. Egal ob seidig glatt oder eine Lockenpracht: Perfekt gepflegt sind lange Haare eine Augenweide. Apropos Locken: Erstmals wieder seit vielen Jahren

rakter. Frisur, Farbe und Schnitt dienen nicht der Maskierung, sondern unterstreichen die persönlichen Vorzüge. Nachdem nicht jeder Frau eine Wildfangmähne steht, sind auch die Pixie Cuts wieder voll im Kommen. Bob-Frisuren bleiben uns ebenfalls erhalten, allerdings nur mit Stirnfransen.

TRENDFARBEN 2018 Blond ist angesagt für das Jahr 2018, besonders in Nude-Abstufungen wie Nude Blond und Nude Beige. Die beliebte Balayage-Technik wird um zusätzliche Foliensträhnen ergänzt. Der Farbverlauf ist fließend, das Ergebnis ein natürlicher Look.

HOCHSTECKFRISUREN UND ZÖPFE Flechtfrisuren sind immer ein richtiger Hingucker.

zählt der Curl Power zu den offiziellen Trends. Bei der Trendfrisur „Leek & French“-Style hingegen wird das Haar glatt und gestuft getragen. Das Motto für 2018 lautet „Come as you are“. Statt Uniformität und Einheitsbrei zählen Individualität und Cha-

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Für den glanzvollen Auftritt sind Hochsteckfrisuren angesagt. Das Comeback gibt heuer der klassische Dutt – auch in Kombination mit Flechtfrisuren. Aus dem klassischen französischen Zopf werden Boxer Braids, die dem Original zum Verwechseln ähnlich sehen. Dabei werden seitlich zwei Zöpfe geflochten, wobei die äußere Strähne nicht über, sondern unter der anderen Strähne liegt.

TRENDFARBE 2018: ULTRA VIOLET UND MEADOWLARK Der Winter Sale ist vorbei und in den Schaufenstern der Bekleidungsgeschäfte wird es wieder bunter.

Dabei stechen vor allem zwei Farben aus dem bunten Reigen hervor. Zum einen Ultra Violet 18-3838, das vom renommierten US-amerikanischen Pantone Color Institute zur Farbe des Jahres 2018 gekürt worden ist, und zum anderen Meadowlark, zu Deutsch Löwenzahn. Von den internationalen Laufstegen inspiriert hat dieser fröhliche Gelbton Eingang in fast alle Modekollektionen gefunden. Auch Ultra Violet und verwandte Fliedernuancen konnte man bereits in den Boutiquen und Modegeschäften entdecken. Rot ist ein Klassiker, der auch heuer wieder getragen wird, gerne kombiniert mit Spitzenbesatz, Pailletten oder floralem Muster. Apropos floral: Blumenprints begleiten uns auch in diesem Sommer. Absolut schräg: Was in den mondänen Großstädten „in“ sein mag, ruft im beschaulichen Wipptal wahrscheinlich ein entsetztes „Jessas na!“ hervor: Stiefel aus transparentem PVC.

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Viele Menschen haben ungeliebte Problemzonen, die sie unbedingt loswerden möchten. Ob Mann oder Frau: Oft wollen die Fettpolster an Hüften, Oberschenkeln oder Oberarmen auch mit gezielter Diät oder speziellem Training einfach nicht verschwinden. Doch es gibt eine Lösung, die fortschrittlicher kaum sein könnte. Mit der Kryolipolyse wird ein Verfahren angeboten, bei dem Kälte gegen Fett eingesetzt wird.

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Jeder, der sich im Winter schon einmal Erfrierungen zugezogen hat, weiß, wie wichtig die richtige Bekleidung ist. Wie Lienhard Strickner von „rent and go Schölzhorn“ erklärt, komme es im Winter vor allem darauf an, eine atmungsaktive Sportbekleidung zu wählen. Während Wärme und Schweiß des Körpers nach außen hin entweichen sollen, müssen gleichzeitig Wasser und Schnee an der Außenfläche abperlen. Über diese Fähigkeiten verfügen Bekleidungsstücke mit Membran (Goretex, Sympatex). Diese erreichen einen sehr guten wasser- und windabweisenden Wert, der in Wassersäulen gemessen wird. Mit einem Wert zwischen 10.000 und 20.000 mm Wassersäule sei man sehr gut geschützt, so Strickner. Für

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Tourengeher, die eher leichtere Bekleidung bevorzugen, sei es sinnvoll, sich im Zwiebelsystem für eine Tour auszustatten, d. h. auf der Haut Unterwäsche aus Merino und darüber ein bis zwei Schichten atmungsaktiver Bekleidung, zum Schluss die windfeste Jacke – unabdingbar für die schnelle Talabfahrt. Besonders angesagt sind Jacken und Hosen im so genannten Vier-Wege-Stretch, die sehr elastisch sind. Die Skifahrer sind noch relativ traditionell unterwegs, aber auch hier gilt: unbedingt vor Kälte schützen! Wattierte Jacken mit Schutzmembran bieten den besten Schutz vor Kälte, Wind und Regen. Der Trend bei der Wintersportbekleidung gehe klar in Richtung Naturfaser, betont Strickner. Besonders Merino-Schafwolle sei sehr gefragt. Inzwischen gebe es auch viele Produkte mit einer speziellen Beschichtung (Denzel), geeignet für jene, die keine Wolle auf der Haut vertragen. Sehr wichtige Utensilien bei den schnellen Wintersportarten sind nach wie vor Helm und Rückenschutz. Inzwischen verzichtet auch kaum noch ein Tourengeher auf dieses – manchmal sogar Leben rettende – „Bekleidungsstück“.

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URLAUB DER WELTENBUMMLER Mehr als 100 Couchen hat der 27-jährige Lukas Clara in seinem Leben bereits gesurft. Über weltweite Sofa-Touren, Autostopp und andere preiswerte Methoden, Abenteuer zu erleben und Menschen kennenzulernen. „Zu schön, um wahr zu sein“, dachte sich Lukas Clara aus Mühlbach, als er vor zehn Jahren zum ersten Mal von der Plattform Couchsurfing (zu Deutsch: Übernachten bei einem Freund) hörte. Mitglieder können auf einer fremden Couch, Matratze, auf dem Wohnzimmerboden oder im Zimmer übernachten. Überall auf der Welt. Gratis. Lukas machte den Selbstversuch, fand Unterschlupf irgendwo auf einer Couch in Brüssel. Es sollte nicht die letzte sein. „Du hast Freunde auf der ganzen Welt. Du weißt es nur noch nicht.“ Ganz nach diesem Motto hat Lukas mittlerweile über 30 Länder per Couchsurfing bereist: Andorra, Brunei Darussalam, Japan, Irland, Luxemburg, Marokko, Nordkorea, Singapur, Schweden, Thailand, Vatikanstadt. „Couchsurfen bringt Leute, die ähnlich denken, zusammen“, sagt Lukas. Wie die Leute drauf sind, weiß ein Couchsurfer bestenfalls schon vor der Anreise. Jeder, der die Plattform als Couchsurfer oder Gastgeber (host) nutzen will, muss zuerst ein Profil erstellen, Fragebögen ausfüllen, Fotos hochladen, Informationen über seine Interessen, Wünsche und Ziele preisgeben. Nach jeder Übernachtung bewerten Gast und Gastgeber einander. Das hilft, sich

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te, zumeist Airbnb-Kunden (also zahlende Gäste), nicht zu stören.

und andere besser einzuschätzen. Heute zählt das Netzwerk mehr als zehn Millionen Mitglieder und über 200.000 Städte mit Gastgebern. „BE GOOD TO THE WORLD AND THE WORLD IS GOOD TO YOU“ Reisesüchtig, immer auf der Suche nach einem alternativen Leben, neuen Erfahrungen und Sichtweisen. Das steht in Lukas’ Profil. „Je mehr ich über meine Ansichten und Hobbys erzähle, desto eher kann ich einen Gastgeber davon überzeugen, mich zu beherbergen“, so Lukas. „Und wenn ich Gastgeber bin, weiß mein zukünftiger Gast bereits mehr über mich.“ Seine Philosophie: „Be good to the world and the world is good to you“ und „trying to give everyone a chance and live life with less prejudices.“ Er spricht fließend Katalanisch, Englisch, Deutsch, Italienisch, Ladinisch und Spanisch, kann sich auf Französisch verständigen und lernt zurzeit Indonesisch. 100 Referenzen

stehen auf seinem Profil. Mit vielen Gastgebern verbindet ihn bis heute eine Freundschaft oder zumindest bleibende Erinnerungen. Einmal nahm ihn ein „Orang Iban“, ein Malaye, mit zu seiner Familie in den Dschungel auf der Insel Borneo. Ein anderes Mal feuerte er bei einem Handballspiel – Russen gegen Ukrainer – mit an, schüttelte dem Chef des Ukrainischen Konsulates und der Siegermannschaft die Hand und kam auf ein Foto für die ukrainische Presse. Lukas mittendrin, ohne auch nur ein Wort zu verstehen. Zweimal übernachtete er auf einer Couch, ohne den Gastgeber zu Gesicht zu bekommen. Ein anderer Gast öffnete mit dessen Einverständnis die Tür und Lukas konnte ein paar Tage dort übernachten, während der Gastgeber selbst arbeitete bzw. auf Dienstreise war. Ein anderes Mal schlief Lukas auf einem kleinen Klappbett, „versteckt“ hinter einem Vorhang, den er nachts zuziehen musste, um andere Gäs-

Sharing-Portale wie couchsurfing basieren vor allem auf Vertrauen. Mittlerweile hat Lukas ein Gespür für sein Gegenüber. Zuerst schaut er, ob er im Land, in das er reisen möchte, schon jemanden kennt. Mittlerweile greift er seltener aufs Couchsurfen zurück. Oft vermitteln ihm Freunde eine Couch. Obwohl er es nicht tun müsste, bringt Lukas den Gastgebern immer ein kleines Geschenk mit, oft ein kleines Souvenir aus dem Land, in dem er zuvor war. Oder er kocht Carbonara-Nudeln, weil er weltweit so gut wie alle Zutaten dafür findet. Bei Südtiroler Knödeln wird’s schon etwas schwieriger. Seit aus der Non-Profit-Plattform ein Unternehmen geworden ist, ist die ursprüngliche Philosophie, einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten, etwas verloren gegangen. Heute muss jeder, der sich auf der Seite anmeldet, einen Beitrag zahlen. Zwar gibt es andere kostenlose Webseiten, die nach einem ähnlichen Konzept funktionieren, aber die haben nur wenige Mitglieder. Lukas kennt Couchsurfer, die nach Jahren wieder ausgestiegen sind. Bedenklich findet er, dass immer mehr Männer die Plattform als Dating-Portal nutzen. In Städten wie Athen, wo er vor kurzem couchsurfen wollte, sind von zehn Gastgebern neun männlich, die meisten vergeben ihre Couch nur an Frauen. Heißt also noch genauer filtern und herauslesen, ob


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der Gastgeber wirklich Reisenden helfen will oder andere Absichten verfolgt. Viele Reisende suchen mittlerweile nur noch ein Gratishotel, der Gastgeber selbst ist ihnen komplett wurscht. „Das ist schade“, sagt Lukas, der sich selbst immer den Zwang auferlegt, sich mit seinen Gästen abzugeben. Jeder Couchsurfer kann auch selbst

Gastgeber sein. Als Lukas zeitweise in London, Wien und Barcelona wohnte, beherbergte er bei sich Polen, Deutsche, Engländer, Amerikaner, Nepalesen, Ägypter und andere. In Barcelona erhielt er bis zu 20 Anfragen pro Tag. Als er Südtirol als Wohnort angab, kamen gut wie keine Anfragen mehr. „Vielleicht lag es daran, dass ich

aus einem kleinen, für viele unbekannten Dorf wie Mühlbach stamme“, mutmaßt Lukas. Airbnb (zu Deutsch: Luftmatratze mit Frühstück) nutzt Lukas selten. Auf diesem Sharing-Portal bieten Private ihre Wohnräume an: von einfachen Zimmern, Hotels, Villen, Campingwägen bis hin zu Schlös-

sern ist alles dabei. Vor einigen Jahren griff Lukas auf dieses Angebot zurück, als er zu Karneval auf die Kanarischen Inseln fuhr. Er reiste mit Kollegen, hatte ein fixes Programm und keine Zeit, sich mit den Gastgebern auseinanderzusetzen. „Von Vorteil ist, dass dir die Einheimischen Insidertipps geben. Du bist zahlender Kunde, du kannst tun und las-

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Mit TUI nach Zakynthos im Sommer 2018 Für Griechenland-Liebhaber gibt es einen weiteren guten Grund, um sich auf den Sommer 2018 zu freuen: Denn mit TUI geht es ab Mai auch ganz bequem und direkt vom Flughafen Innsbruck nach Zakynthos. Zauberhaftes Zakynthos Mit seiner wunderschönen Landschaft, traumhaften Buchten und azurblauem Wasser lässt Zakynthos die Herzen der Griechenland-Urlauber höher schlagen. Zakynthos, die südlichste der Ionischen Inseln, wurde von venezianischen Seefahrern und Händlern als „Blume des Ostens“ bezeichnet. Die Venezianer haben auch die Architektur der Häuser geprägt. Die immergrüne Landschaft der Insel erinnert an die Toskana. Im Südosten der Insel in Laganas befindet sich zudem einer der wichtigsten Brutplätze der Caretta Caretta Schildkröten im Mittelmeerraum. Der Strand von Laganas wurde mittlerweile von den griechischen Behörden zum Nationalpark erklärt, um die vom Aussterben bedrohte Art zu schützen. Vor allem die wunderschönen, kilometerlangen Sandstrände ziehen jeden Sommer viele Gäste nach Zakynthos.

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In Meran beginnt der Frühling bekanntlich früher als anderswo! Wer also keine Lust mehr auf Winter hat, der sollte sich unbedingt eine Auszeit im frühlingshaften Meraner Land gönnen. Und wer das Besondere sucht, der wählt am besten das theiner’s garten in Gargazon! Denn hier erleben Gäste einzigartigen Bio-Luxus für alle Sinne, ganz unter dem Motto „Genuss ohne Verzicht“. Gemeint ist damit neben kulinarischen Gaumenfreuden und belebenden Wellnessmomenten vor allem der „Genuss ohne Verzicht auf einen gesunden, nachhaltigen Lebensstil“. Diese Philosophie wurde geschickt in ein ganzheitliches, innovatives Urlaubskonzept umgewandelt, das sich wie ein roter Faden durch das ganze Haus zieht – angefangen beim morgendlichen Vitalprogramm über die geführten Wander- und Biketouren, die ausgewogene Gourmet-Küche mit 100 % biologischen Lebensmitteln bis hin zum Wellnessprogramm mit Kneippanwendungen, Saunen, Wellnessbehandlungen und Wohlfühltipps für zuhause sowie den ausschließlich mit Naturmaterialien eingerichteten Zimmern mit Wänden aus Südtiroler Zirbenholz und Lehmverputz, in denen erholsamer Schlaf garantiert ist. Kurzum: Das theiner’s garten ist die erste Adresse für Bio-Lifestyle und Genuss im Frühling.

sen, was du willst.“ Beim Couchsurfen muss man sich nach dem Gastgeber richten, was manchmal etwas einengend sein kann. Um sooft wie möglich reisen zu können, achtet Lukas darauf, es sparsam zu tun. „Auf den ersten Blick klingt Couchsurfen risikoreich.

Wer aber die Risiken mit Hausverstand einsetzen kann, macht gute und wertvolle Erfahrungen und spart viel Geld. Wer beim Transport sparen will, kann auf Angebote wie Flixbus zurückgreifen oder findet bei googleflights Billigflüge, obwohl das nicht ganz vereinbar sei mit seinem Umweltgewissen, so Lukas. Statt in Zug und Bus zu steigen macht Lukas oft Hickhiking. Autostopp. „Eine tolle Möglichkeit, mit Leuten in Kontakt zu kommen.“ Frauen empfiehlt er, zu zweit per Anhalter zu fahren. Zwar sinke so die Chance, mitgenommen zu werden, da schließlich zwei Plätze frei sein müssen, aber es sei sicherer. In Japan fuhr Lukas per Anhalter von Kyoto bis Tokio. Von allen Autofahrern, die anhielten, sprach nur ein Fahrer ein halbwegs verständliches Englisch. Mit Händen und Füßen kommuni-

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zierend kam er trotzdem ans Ziel. In Frankreich las ihn ein Paar auf und bot ihm an, in der Provence eine Nacht zu bleiben. Lukas sagte gleich zu. Auf Reisen legt er sich keinen strengen Plan zurecht, sondern lässt auch Spielraum für spontane Entscheidungen. Lukas hat über die Jahre hinweg

gelernt, seinem Bauchgefühl zu vertrauen. Nicht aus jeder Bekanntschaft wird eine Freundschaft. Aber er versucht sich so zu verhalten, dass sich sein Gegenüber respektiert fühlt. Er meidet es, über Politik und Religion zu sprechen, weil er weiß, dass man sich bei diesen Themen schnell in die Haare geraten kann. Auch bei gesellschaftlichen Themen wie Frauenrechte hält er sich zurück. Merkt er, dass jemand anderer Meinung ist, wechselt er das Thema. Am liebsten erkundigt er sich über das Land, das er gerade bereist. „Menschen erzählen gerne über ihre Heimat und es ehrt sie, wenn du Interesse zeigst.“ Lust aufs Reisen hat Lukas auch nach 36 Ländern. Schon in wenigen Tagen wird sein Profil um ein Ziel reicher sein: Griechenland, Athen. rb


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Mit iDEALTOURS Inselträume wahr werden lassen …

Mani Limeni in Kalamata lockt mit glasklarem Wasser

Ein Highlight in Kalamata ist die Bucht Voidokilia.

Kilometerlange Sandstrände, einsame Buchten, türkisfarbenes Wasser – Inselträume – diese sind nur rund zwei Stunden direkt ab Innsbruck entfernt! Im Reisejahr 2018 überrascht das Tiroler Traditionsunternehmen nicht nur mit einem frischen Erscheinungsbild, sondern hat auch eine neue griechische Destination mit im Gepäck – Kalamata. iDEALTOURS ist nicht nur Tirols erste Urlaubsadresse, sondern etabliert sich immer mehr zum Griechenland-Spezialisten. NEU! ab Mai 2018 Kalamata am Peloponnes – entdecken Sie hier ein Stück ursprüngliches Griechenland, einsame Buchten und Strände, endlose Olivenhaine, verträumte Fischerdörfchen und ganz große Gastfreundschaft. Ob Aktiv-Urlauber oder Ruhesuchende, hier kommen alle auf ihre Kosten: Neben zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten, sei es sportlicher oder kultureller Natur, gibt es viel zu entdecken. Besuchen Sie kulturelle Stätten und Kirchen oder bummeln sie durch die kleinen, urigen Orte. Die kilometerlangen Sandstrände und das glasklare, türkisfarbene Wasser laden zu einer Auszeit ein. Aber auch die beliebten und bewährten Urlaubsziele Chalkidiki, Kefalonia, Epiros, Lefkas, Kalbarien und Menorca warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Midweek Flüge Um die Urlaubsgestaltung so flexibel wie möglich zu gestalten, hat sich auch hier der Tiroler Reiseveranstalter etwas Besonderes einfallen lassen. Mit den sogenannten Midweek Flügen starten Sie, zusätzlich zu den Reisetagen Samstag und Sonntag, auch am Dienstag oder Mittwoch in die Urlaubziele Chalkidiki, Kefalonia, Epiros, Lefkas und Kalabrien. Passen Sie Ihren Urlaub individuell an Ihre Wünsche an! Urlaub ab der ersten Minute Auch im Reisejahr 2018 können Sie die unkomplizierte Hausabholung nutzen. iDEALTOURS langjähriger Partner Four Seasons Travel holt Sie direkt vor Ihrer Haustüre! Sie kommen stressfrei und bequem am Flughafen Innsbruck an und das um nur 25 € p.P.. Nach Ihrer Rückkehr erwartet Sie bereits der Fahrer und bringt Sie sicher wieder nach Hause.

Kefalonia und seine verträumten Fischerdörfchen

Der Stadtstrand von Tropea in Kalabrien

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Wie psychische Probleme entstehen Kann uns die Wissenschaft genauere Auskunft zur Entwicklung psychischer Erkrankungen geben?

MITTEILUNG Ab sofort werden über die Einheitliche Landesvormerkungsstelle Vorsorge (ELVS-Vorsorge) folgende Leistungen vorgemerkt, verschoben bzw. annulliert:

• Impfungen • Führerscheinvisiten • Screening Mammographie Täglich von Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr telefonisch: 0472 250900 via E-Mail: elvs-vorsorge@sabes.it oder persönlich: ELVS-Schalter in den Krankenhäusern, ELVS-Schalter Krankenhaus Sterzing (Montag bis Freitag, 8.00 – 12.00 Uhr)

COMUNICAZIONE Le prenotazioni, gli spostamenti o annullamenti di prenotazioni per le seguenti prestazioni avvengono come segue:

• Vaccinazioni • Visite per patenti • Screening mammografico Centro unico di Prenotazione Provinciale - Prevenzione da lunedì a venerdì dalle ore 8.00 alle ore 16.00 telefonicamente: 0472 250900 tramite e-mail: cupp-prevenzione@sabes.it oppure personalmente : agli sportelli CUPP negli ospedali, allo spor tello Cupp ospedale di Vipiteno (da lunedì a venerdì dalle ore 8.00 alle 12.00)

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Leider gibt es keine bewährte Methode, um langfristige Trends im Bereich der psychischen Erkrankungen mit hinreichender Genauigkeit festzumachen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse hierzu sind widersprüchlich und schwer interpretierbar. Vieles bleibt bei der Einschätzung notwendigerweise subjektiv. Und unser Urteil ist wenig vertrauenswürdig. Die meisten von uns träumen von der ach so guten alten Zeit. Aber war sie wirklich so gut? Tatsache ist, dass sie mit Sicherheit weniger gut war, als wir annehmen. Wir sehen die Vergangenheit in aller Regel rückblickend positiver als die Gegenwart. So funktioniert nämlich unser Gedächtnis: Negative Erinnerungen und Gefühle verblassen, werden umgedeutet oder ganz vergessen. All das mahnt uns zur Vorsicht bei der Interpretation von solchen Einschätzungen.

Auch wenn sich gesellschaftlich in Bezug auf die psychische Gesundheit tatsächlich vieles zum Negativen gewendet hat, so dürfen wir nicht die positiven Entwicklungen ignorieren: Stigmatisierung, Tabuisierung, ein bestrafendes Umfeld, ein frostiges Familienklima, psychische Traumata, Ausgrenzung und Alltagsnöte sind im Vergleich zur Nachkriegsgeneration deutlich weniger präsent. Es ist in der aktuellen Entwicklung nicht alles schlecht, aber auch nicht alles gut. Eindeutiger scheint sich aber eine Verlagerung innerhalb der psychischen Erkrankungen über die Zeit zu vollziehen: Während noch vor wenigen Generationen eine Magersucht nur sehr selten zu beobachten war, sehen wir heute schwerwiegende Verläufe nicht nur in unverantwortlich gestalteten Schaufenstern und Katalogen von Modehäusern oder auf den Laufstegen, sondern

TABUTHEMA: PSYCHISCHE ERKRANKUNG Im Rahmen einer Seminarreihe, die im April im Sozialzentrum Wipptal „Fugger“ startet, wird Dr. Ingo Stermann, Facharzt für Psychiatrie, Aufklärung in Sachen psychische Erkrankung betreiben. Das Angebot richtet sich speziell an Angehörige von psychisch erkrankten Menschen, aber auch an alle Interessierten. Zur Sprache kommen werden die verschiedenen Krankheitsbilder und Behandlungsmethoden. Für die Seminarreihe ist eine Anmeldung erforderlich, die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Informationen sind erhältlich beim Verband „Ariadne – für die psychische Gesundheit aller“ unter der Rufnummer 0471 260 303 oder per E-Mail an info@ ariadne.bz.it.


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auch auf unseren Straßen. Demgegenüber sind schwere histrionische Reaktionen, wie sie noch zur Zeit Freuds typisch waren, heute eine ausgesprochene Rarität. Verändert haben sich mit Sicherheit aber auch die Folgen einer psychischen Erkrankung: Die Anforderungen sind komplexer geworden. In unserer modernen Dienstleistungsgesellschaft bedarf es wenig, um diesen nicht mehr gewachsen zu sein. Was einmal folgenlos blieb, kann heute in die Arbeitslosigkeit führen. Die zunehmende Sensibilität für den Bereich der psychischen Erkrankungen ist überfällig, mit und ohne wissenschaftlich eindeutige Veränderung der Häufigkeiten. Was vor kurzem noch tabuisiert und verleugnet wurde, wird heu-

te auf jeden Fall zunehmend und mit Recht als eine Erkrankung wie jede andere gesehen. Nicht zuletzt ist die Unterscheidung von körperlichen und psychischen Erkrankungen unhaltbar. Mehr über den Zusammenhang von psychischen und körperlichen Erkrankungen ist in der nächsten Ausgabe nachzulesen.

Dr. Roland Keim, Direktor des Psychologischen Dienstes im Gesundheitsbezirk Brixen

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Viele Menschen können aufgrund einer Hörminderung die Vielfalt des Lebens nicht mehr in vollen Zügen genießen. Testen Sie deshalb jetzt 6 Wochen lang unverbindlich und kostenlos eines der vielen verschiedenen Hörsysteme von MILLER United Optics. Vergleichen Sie die Highlights aller Hörgerätemarken wie Phonak, Signia (Siemens) oder GNResound. Die modernen Hörsysteme sind nicht nur winzigklein und unauffällig, sie besitzen auch die Technik eines High-Tech-Computers. Sprache kann in verschiedenen Situationen verstärkt und Störgeräusche gleichzeitig unterdrückt werden. Auch eine Verbindung zu Alltagsgeräten wie dem Handy ist kein Problem mehr. Die modernste Technik, aber auch kosmetische Lösungen, wie die farbliche Abstimmung an Haut- bzw. Haarfarbe sind Teil der individuellen Hörgeräteversorgung bei MILLER United Optics. Volldigitale Hörgeräte gibt es bei MILLER United Optics schon ab 792,- Euro!

Die Schilddrüse Am 14. März referiert Dr. Josef Frötscher, Chefarzt in Pension, im Stadttheater Sterzing zum Thema „Wie gut funktioniert Ihre Schilddrüse?“ Die Schilddrüse ist eines der wichtigsten Organe in unserem Körper. Sie produziert die so genannten Schilddrüsenhormone, die u. a. Einfluss auf den Kreislauf, den Stoffwechsel und das Wachstum nehmen. Ist die Schilddrüse erkrankt, kann sich das auf den ganzen Körper auswirken. Zu den typischen Erkrankungen zählen die Schilddrüsenüberund die Schilddrüsenunterfunktion. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Bio-Landwirtschaft Bio-Landwirt Sigmund Kripp spricht am 21. März im Stadttheater über „quer.denken – Bio-Landwirtschaft – Nische oder Weg in die Zukunft“. Die Biolandwirtschaft ist in den letzten Jahren immer stärker in den Vordergrund gerückt und bietet mittlerweile interessante unternehmerische Perspektiven und ein ansprechendes Preisniveau. Trotzdem ist das Angebot an Südtiroler Bio-Produkten im Verhältnis zur Gesamtproduktion weiterhin eher gering. Woran liegt das? Ist das Risiko für viele zu groß? Ist Bio nur eine Mode und wird bald wieder verschwinden? Welche Voraussetzungen braucht es, um auf Bio umzustellen? Beginn ist um 20.00 Uhr. Veranstaltet werden die Vorträge von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing. Der Eintritt ist frei. Erker 03/18

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Wipptaler Sumserin Na Leite, i hon woll in Stibile eingikentin ghobb, ober ban Fernsä-Schaugn honn i iatz a poor mol zi kolt kriegg, wenn i do ba den Ollimpischn Zuig zuegschaugg hon. Wie do der Wind giplosn hott! Und, gsogg hobmse, Zuschauger sein wienig giwesn, vi lauter Kälte. Noar hon i a verschtondn, brumm de letzn schlitzaugatn Mandler und Weibiler – de wos ba ins do oftramol mit uen oder zwoa Fotto-Apprate ummanondergiehn – asou bloach in Gsicht sein. De wearn woll olm hintern Wind giehn mießn, dass is se nit vertrogg. Wie i noar a poor Zeitign durchgiplattlt hon, les i do, dass fa ins do in Sittiroul iber vierzig Sportler do ba der Ollimpiade mitgitun hobm. Und weiter hon i gilesn, dass in gonzn va Italien lei guetign hundert Sportler do ummin fohrn gikennt hobm. Und vi Amerika oder Deitschlond sein gor lei a bissl iber zwoahundert in den Korrea giwesn. Iatz hon i mier gidenkt, damit mier weil den Zueschaugn nit ’s Hirn ogfriert, do mueß i iatz awie nochrechnan. Do hon i des olte Rechnmaschindl ausergizouchn und bin mit long Hin- und Herrechnan zin Schluss kemmin, dass mir do entn woll ibervertretn giwesn sein. Jo mier hobm do schun richtig viel Leit ummingschickt! Afs Lond augirechnt, guetign hundert oder nuo mehr as viel wie die Amerikaner oder die Deitschn und viel ondre a. Mier konns jo gleich sein. Weil i zohl’s jo nit. Oder decht?

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60 Jahre sind es wert, dass man dich besonders ehrt. Es ist schön, dass wir dich haben, wir möchten dir für alles Danke sagen. Alles Gute zum Runden, den du am 1. April feierst, wünschen dir Marlies mit Peter und ganz besonders David.

Die allerherzlichsten Glückwünsche

zum Goldenen Hochzeitsjubiläum!

Jo hoi, wer schaug do heint außer? ’S Geburtstogskind und sein kluaner Lauser. 30 Johr isch a schiane Zohl und mir hoffn, mir trinken uans af dein Wohl.

Ihr seid 50 Jahre lang durch dick und dünn gegangen und dürft heute richtig stolz auf euch sein. Wir wünschen euch zu diesem besonderen Anlass alles Liebe und Gute, Gesundheit, Glück und noch viele gemeinsame Jahre!

Olls, olls Guate zum Geburtstog. Mami und Sandra

Eure Lieben

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am Jo, meine liabn Leit, dr Alfi weart 60, des isch wohr. Ba seine „gonzn“ Vereine ollm nou fleißig, sell isch klor. Is uan odr ondere graue Hoor, des mocht ihn ober nichts aus, weil asou schnell bring ihn noar nichts mehr draus. Und drhuame af sein Houf ollm Gas, do bleib er fit und ba seine Enkeler isch dr Opa uanfoch dr Hit. Mir wünschn dir, lieber Tatte und Opa, dass dir nou viel Glick und Segn af dein weiteren Weg bereitet wearn, Zufriedenheit und Gsundheit die nou viele Johre begleitn. Fi gonzn Herzen olls, olls Guate! Deine Familie, bsunders deine Enkeler

Alles Gute zum 25. Geburtstag! Wir sind stolz auf dich und haben dich lieb. Mame und Tate

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Leute Des isch ja nit zu glabm, inser Daniel hot 40 Johr afn Buggl. Mir liebn di a mit deine Maggn. Geah hinaus und suach dir den Glücksstern aus! Olls, olls Guate! Deine Familie, bsunders Klein-Sophia

80 Jahre – wunderbar, die feiert man nicht jedes Jahr! 80 Jahre – eine lange Zeit, geprägt von Liebe, Glück und Leid! 80 Jahre – viel gesehen, einiges ist seitdem geschehen! 80 Jahre – ein erfülltes Leben, nur wenig genommen und viel gegeben.

Alles Gute zum 80. Geburtstag wünscht dir deine Frau Ida.

Rezept Pikante Maissuppe Zutaten (für 4 Pers.): 1 ½ mittelgroße Zwiebel, geschält und in Scheiben geschnitten, Pflanzenöl, 16 g Ingwer (geschält und grob gehackt), 4 Knoblauchzehen (geschält und grob gehackt), 2 TL Kümmel (gemahlen), 2 TL Koriander (gemahlen), 1 ½ TL Safran, 1 – 2 grüne Chilischoten, etwas Salz, 4 – 5 Maiskolben. Zubereitung: In einer Pfanne etwas Pflanzenöl erhitzen und die geschnittene Zwiebel darin goldbraun anbraten. Ingwer, Knoblauch und Chilischote zufügen und unter Rühren etwas mitbraten. Die restlichen Gewürze (Kümmel, Koriander und Safran) unter die Masse geben und gut unterrühren. Die Maiskolben waschen und die Körner mit einem Messer abstreifen, unter die Kräutermasse geben und mit Wasser aufgießen. Eine Handvoll Mais für die Garnitur aufheben. Für einen intensiveren Geschmack kann man die abgeschabten Maiskolben mit in den Topf geben. Die Suppe zugedeckt rund 20 min. köcheln lassen, bis die Maiskörner zart, aber noch bissfest sind. Danach die Kolben entfernen. Die Hitze reduzieren und die Suppe weitergaren, bis sich alle Zutaten gut miteinander verbunden haben. Die Suppe dann durch ein Sieb streichen, damit alle verbliebenen Schalen entfernt werden. Nach Bedarf noch etwas Wasser einrühren, bis die Suppe cremig ist. In der Zwischenzeit die restlichen Maiskörner in einer Pfanne mit Öl knusprig braten und dann mit der Suppe servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Inser Tati werd 30 Johr, sel sig man so longsum an die grauen Hoor. Mir wortn olle Toge gonz hort, bis er seine Orbeit hot gschofft. Nor tuat er mit ins gonz fest spielen, so dass mir ins olle Toge nui in ihn verlieben. Mir hobn ihn sellewegn gonz, gonz fest lieb, weil's an sellan Tatti lai uanmol auf der Welt gibt! Alles Gute zum Geburtstag! Deine Lieben Bettina, Hanna und Laurin

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Aktuell Unterhaltung

T M

Pfiffikus

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= ängstlich, besorgt).

A U

M

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F

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U

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A

C

M

A

U

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

Pfiffikus sucht einen berühmten Hügel in Sterzing. Wer den genauen Standort oder Namen kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. März. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

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Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Für Camper und Wohnwagen gibt es beim Sadobre-Gelände vor dem Restaurant „Topstop“ das „Autocamp Sadobre“ mit rund 50 Stellplätzen. Erreichbar ist der ganzjährig geöffnete Parkplatz direkt über die Autobahn oder über die Penser-Joch-Straße, 1 km südwestlich von Sterzing. Der Platz ist eingezäunt, beleuchtet, videoüberwacht, geteert, schattenlos und durch eine automatische Schranke gesichert. Im nahen Restaurant stehen elf Duschen, 14 Toiletten, ein Minimarket, kostenloses W-LAN und ein Geldautomat zur Verfügung. Das Autocamp sollte vor allem in der „Hochsaison“ der Camper die wenigen Gratisparkplätze in Sterzing und Umgebung entlasten: es sind dies vor allem die Tage während des Weihnachtsmarktes, um den 8. Dezember, zur Zeit des Oktoberfestes, zu Ferragosto (15. August). Obwohl das wilde Campieren im ganzen Stadtgebiet verboten ist, nutzen zahlreiche Camper die Parkplätze beim Eurospar oder bei der Roßkopf-Talstation.

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Wir gratuliere

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Lösungswort: SPORTLICH

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: VALENTINSTAG

Das Los bestimmte HILDA MAIR aus Ratschings zum Pfiffikus des Monats Februar. Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für eine Pizza mit Getränk, zur Verfügung gestellt von

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Auflösung in der nächsten Nummer

Aktuell

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Erker 03/18

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Jahrestage 8. Jahrestag

1. Jahrestag

Manfred Wieser

Karl Gitzl

† 21.03.2010 Wir denken ganz besonders an dich, lieber Manfred, am Sonntag, den 18. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Unheilbar ist die Wunde, die dein Tod uns schlug. Unvergessen jene Stunde, die man dich zu Grabe trug. Die Zeit ist schnell vergangen, doch unsere Trauer nicht! Du bist von uns gegangen, aber aus unserem Herzen nicht.

Allen, die daran teilnehmen, herzlichen Dank.

Maria Plank geb. Gander

Cav. Heinrich Massardi

† 04.03.2016

(Stuffer)

Ganz besonders gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 4. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

† 21.03.2010

Papi, du fehlst uns! Mit dem Tod eines lieben Menschen verliert man vieles, niemals aber die Liebe und die gemeinsam verbrachte Zeit.

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mittewald. Deine Kinder

In Liebe deine Mamme und deine Geschwister mit Familien

2. Jahrestag

8. Jahrestag

Es gibt viele Spuren, Orte und Augenblicke, die an dich erinnern. Du bist unvergessen.

Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Die Spur deiner Liebe, die Spur deiner Worte, die schönen Erinnerungen, niemand kann sie uns nehmen, sie sind Geschenke für uns.

Allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen und sich mit uns an unsere Midl erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie

10 Jahre ohne dich!

10. Jahrestag

Peter Siller

Johann Markart

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich bei der hl. Messe am Palmsonntag, den 25. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

In inniger Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Palmsonntag, den 25. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Allen, die daran teilnehmen und Johann in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

In Liebe deine Familie

Auch wenn du nicht mehr unter uns bist, in unserem Herzen lebst du weiter.

Deine Lieben

5. Jahrestag

Adolf Egger † 19.03.2013

Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

In Liebe gedenke ich deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön. In Liebe deine Elfriede

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Erker 03/18


Jahrestage

Was die Mutter aus Liebe uns gegeben, dafür ist jeder Dank zu klein. Was wir an ihr verloren haben, das wissen wir ganz allein.

Johanna Markart geb. Hochrainer * 25.09.1928

† 22.12.2017

Wir sagen Danke! Wir danken von ganzem Herzen für das viele Gebet, für die Blumen, Kränze, Kerzen, Messen und Spenden, für die zahlreiche Anteilnahme und all jenen, die einen Dienst verrichtet haben.

8. Jahrestag

Jonas Ossanna

Ein besonderer Dank gilt Schwester Elisabeth, Pater Meinrad Gasser und der Singgemeinschaft Telfes für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier. In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der Eucharistiefeier am 18. März um 9.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Untertelfes und am 24. März um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Ganz besonders denken wir an dich, lieber Jonas, bei der hl. Messe am Sonntag den 18. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

In Liebe deine Familie

In Liebe deine Familie

3. Jahrestag

3. Jahrestag Traudl Bacher geb. Überegger

Adolf Kompatscher

† 26.03.2015

In Liebe gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. März um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Trens.

In Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 25. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. Von der Erde getragen, im Herzen geblieben.

Deine Familie

Und immer sind da Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder und Augenblicke. Sie werden uns an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen.

Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung. Und immer sind sie da, die Spuren deines Lebens. Wir schauen voller Liebe und Dankbarkeit zurück und vermissen dich.

Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

3. Jahrestag

Helmuth Mair In Liebe gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Freitag, den 9. März um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Dem Auge so fern, dem Herzen ewig nah.

Deine Familie

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Jahrestage

2. Jahrestag

3. Jahrestag

Josef Steurer

Sebastian Kotter

Wir gedenken deiner, lieber Peppi, am Samstag, den 24. März um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Vor zwei Jahren bist du, lieber Peppi, in die Hände Gottes gegangen. Die Spuren der Erinnerungen werden immer in unseren Herzen weiterleben.

In lieber Erinnerung deine Frau Elisabeth mit Angehörigen

In liebevoller Erinnerung denken wir besonders an dich am Samstag, den 3. März bei der Abendmesse in Gasteig.

Begrenzt ist das Leben, doch unendlich ist die Erinnerung.

In Liebe deine Geschwister mit Familien

Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens: Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden uns immer an dich erinnern. Du bist unvergessen.

13. Jahrestag

Herta Amrain Kruselburger In liebevoller und dankbarer Erinnerung gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Palmsonntag, den 25. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. Heinrich, Annelies mit Martin, Patrick, Hannes und Alexander, Paula mit Christian und Maria

Die Liebe ist unvergänglich und hört auch durch den Tod nicht auf.

Max Ladstätter * 05.07.1932 † 26.12.2017

Wir sagen Danke! Für die herzliche Anteilnahme, für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die Gebete, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden. Danke an alle, die unseren Max auf seinem letzten Weg begleitet haben, für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, besonders Dekan Josef Knapp und der Bürgerkapelle Sterzing, sowie Pater Meinrad und allen, die ihn in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

2. Jahrestag

Karl Zößmayr

* 11.3.1928 † 29.03.2016

Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen ist unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe.

Zum zweiten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem wir von dir Abschied nehmen mussten. In Liebe denken wir ganz besonders an dich am Ostersonntag, den 1. April um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie

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Erker 03/18


Jahrestage

28° ANNIVERSARIO Es ist so traurig, dass du gegangen bist. Es ist so tröstlich, dass du sanft entschlafen bist: Es schmerzt die Endgültigkeit. Es gibt Bilder und Erinnerungen, die dich für immer in unseren Herzen lebendig halten.

03.03.1990 - 03.03.2018

WURZER Balbina ved. Ciprietti "Dimmi tu addio che a me dirlo non riesce. Morire é facile, perderti é difficile."

Priska Rainer Wieser * 18.05.1955 † 07.02.2018

Umberto Saba

Eine unüberschaubare Trauergemeinde hat mit uns Abschied genommen von unserer lieben Priska, die völlig unerwartet ihre Augen für immer geschlossen hat. Unmöglich, jedem persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Weg allen Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten ein aufrichtiges DANKE aussprechen. Danke für die tröstenden Worte, für jeden lieben Händedruck und jede herzliche Umarmung, für das Blumenmeer in der Kirche und die unzähligen Kerzen, für Messen und Gedächtnisspenden sowie für die Teilnahme an den Seelenrosenkränzen und der Trauerfeier. Unser besonderer Dank gilt Pater Meinrad für die würdevolle Gestaltung der Beerdigung und seine tröstenden und Kraft spendenden Worte in diesen schweren Tagen. Weiters bedanken wir uns bei Familie Holzner für die musikalische Gestaltung der Trauerfeier, die uns alle tief berührt hat. Auch bedanken wir uns bei allen, die bei der Beerdigung einen Dienst verrichtet haben. Abschließend möchten wir noch allen von ganzem Herzen danken, die unsere liebe Mamme und Oma in guter Erinnerung behalten.

Un bacio. Le tue figlie, i nipoti e parenti tutti. Vipiteno, li 03.03.2018

Con affetto ricordiamo anche la nostra cara

sorella Fiorenza,

scomparsa il 23.07.1996 ed il nostro caro

cognato Martino Zedda, scomparso il 07.05.2015.

Die Trauerfamilie

3. Jahrestag

Adalberto Manzardo

3° anniversario

* 5.6.1952 † 13.3.2015

Leise weht ein Blatt vom Baum und nichts ist mehr so, wie es einmal war.

Una foglia cade dolcemente dall’albero e nulla è più come prima.

Wir gedenken seiner beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 18. März um 10.00 Uhr in der Kapuzinerkirche in Sterzing.

La messa in ricordo verrà celebrata domenica 18 marzo alle ore 10.00 nella chiesa dei Cappuccini di Vipiteno.

Herzlichen Dank! Rosa Vanessa mit Alex

Grazie! Rosa Vanessa con Alex

Liebe Juli, überall sind Spuren deines Lebens. Gedanken, Augenblicke und Gefühle, sie werden uns immer an dich erinnern.

Wir vermissen dich sehr.

Vor neun Jahren bist du von uns gegangen, in unseren Herzen bist du jedoch geblieben.

9. Jahrestag

Juliane Nutzinger geb. Leitner * 4. März 1951 † 27. März 2009 In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Ostersonntag, den 1. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Juli in lieber Erinnerung behalten. In Liebe dein Dietmar und die Geschwister mit Familien Erker 03/18

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Jahrestage

13. Jahrestag

Max Kofler

Wo du auch weilst, im Herzen bist du unser.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 11. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Neben uns, der Platz ist leer, wir wünschen uns dich so sehr hierher, aber wir wissen, das geht ja nicht, darum schicken wir dir ein kleines Licht.

Allen, die daran teilnehmen und für dich beten, ein herzliches Vergelt`s Gott. In Liebe deine Kinder mit Familien

5. Jahrestag

Maria Siller geb. Parigger

Erika Frötscher geb. Gasteiger * 08.11.1967

† 08.02.2018

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Es ist schwer, einen so wunderbaren und geliebten Menschen zu verlieren, aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Achtung unserer lieben Erika entgegengebracht wurden. Dafür DANKEN wir von Herzen. Wir DANKEN … unseren Verwandten und Bekannten aus nah und fern, unseren Freunden, unseren Nachbarn, den verschiedenen Vereinen und der Firma Leitner AG, allen, die uns ihre Anteilnahme in so liebevoller und vielfältiger Weise zum Ausdruck gebracht haben. DANKE allen, die sie in ihrem Leben und auf ihrem letzten Weg begleitet haben. DANKE … für jedes stille Gebet, für jede liebevolle Umarmung, für jedes tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben, für jeden Händedruck, wenn Worte fehlten, für die wunderschönen Blumen und Kränze, für die vielen Kerzen und Spenden. Ein herzliches DANKE unserem Dekan Josef Knapp, Priester Armin Weyers aus Deutschland, unserem Pfarrseelsorger Thomas Stürz, dem Pfarrverantwortlichen Hermann Wild, den Vorbetern, dem Mesner, den Ministranten, den Grabmachern, den Sarg-, Kreuz- und Kranzträgern sowie der Knappenkapelle und dem Kirchenchor von Ridnaun für die einfühlsame und feierliche Gestaltung des Trauergottesdienstes.

5 Jahre ohne dich ... und doch bist du uns ganz nah!

Die Trauerfamilien Frötscher und Gasteiger

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Erker 03/18

Deine Familie

3. Jahrestag

Johann Graus In Liebe gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen.

Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. Deine Familie

6. Jahrestag

Bernhard Kofler Mit großer Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 11. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Einen DANK aussprechen möchten wir dem gesamten Personal der Abteilung Gynäkologie am Krankenhaus Brixen, der Abteilung Medizin am Krankenhaus Sterzing und ihrer Hausärztin Frau Dr. Esther Niederwieser für die liebevolle Betreuung. Wir sind dankbar für die vielen wunderschönen Jahre voller Liebe und Zuneigung, die wir mit unserer lieben Erika verbringen durften. Sie bleibt auch über ihren Tod hinaus Mittelpunkt unserer Familie.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Denn Christus war mein Leben und Sterben mein Gewinn.

Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In dankbarer Erinnerung deine Lieben


Jahrestage

5. Jahrestag

Anna Maria Mair geb. Eisendle

11. Jahrestag

Alfred Prieth

† 25.03.2013

Wir feiern die Jahrestagsmesse am Sonntag, den 18. März um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß.

Behaltet mich so in Erinnerung, wie ich in den schönsten Stunden mit euch beisammen war.

Danke allen, die daran teilnehmen und Alfred in guter Erinnerung behalten. In Liebe deine Familie

In liebevoller und dankbarer Erinnerung denken wir ganz besonders an dich beim Hauptgottesdienst am Palmsonntag, den 25. März in der Pfarrkirche von Mareit. Wer dich gekannt, hat dich geliebt, weil‘s solche Herzen wenig gibt. Zu jeder Stund’, an jedem Ort lebst du in unserem Herzen fort.

In Liebe deine Kinder mit Familien

Herzlichen Dank Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Achtung ihm entgegengebracht wurde. Danke allen, die sich mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme in so vielfältiger Weise zum Ausdruck brachten.

Es nimmt der Augenblick, was Jahre geben. J. W. von Goethe

Rudolf Hofer

* 30.10.1945 † 03.02.2018

In unvergessener Liebe deine Familie

Per sempre nei nostri cuori!

Für immer in unseren Herzen!

Grazie

Danke

per la partecipazione e vicinanza dimostrataci, per ogni parola di conforto detta o scritta, per averla accompagnata nell’ultimo viaggio e per i ricordi che mantengono viva la memoria della nostra mamma.

für die Zeichen der Verbundenheit und Anteilnahme, für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, für die Begleitung auf ihrer letzten Reise und für die Gedanken, in denen unsere Mutter weiterlebt.

La tua famiglia

Maria Senettin nata Carollo

Deine Familie

* 05.07.1926 † 06.02.2018 Erker 03/18

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Ärztekalender Gesundheit

Veranstaltungen

Apotheken 03.03. – 09.03.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 10.03. – 16.03.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 17.03. – 23.03.: Stadtapotheke Tel. 765397 24.03. – 30.03.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 31.03. – 06.04.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 – 12.00 Uhr geöffnet.

Praktische Ärzte 03.03.: Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786 04.03.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 10.03.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 11.03.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 17.03.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 18.03.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 24.03.: Dr. Berta Marcher Tel. 327 8107444 25.03.: Dr. Robert Hartung 31.03.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 01.04.: Dr. Stefan Gögele Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.

Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187.

Tierärzte 03./04.03.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 10./11.03.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 17./18.03.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 24./25.02.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 31.03./01.04.: Dr. Bruno Prota (Dr. Stefan Niederfriniger) 02.04.: Dr. Heinrich Forer Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

Kleintier-Notfalldienst Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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Erker 03/18

3.3. Sport 1. Skiathlon Wipptalcup (Pfitscher Volkslauf), Pfitsch.

4.3. Sport 1. Skiathlon Wipptalcup (Ridnauner Volkslauf), Ridnaun.

6.3. Buchvorstellung „Gezählte Tage sind kostbare Tage“, von Meinhard Feichter und Ulrich Schaffer, Sterzing, Athesia, 20.00 Uhr.

7.3. Sport Wanderung zur Taistner Vorderalm, AVS Freienfeld. Info-Abend „Bauarbeiten des BBT in Franzensfeste“, Franzensfeste, Infopoint, 19.30 Uhr.

8.3. Lesung „1001 Träume“, Leni Leitgeb erzählt für Erwachsene Märchen aus aller Welt, Sterzing, Stadtbibliothek, Reservierung: Tel. 0472 767235. Eintritt frei!

9.3. Vortrag „Das Echo des Waldes“, Bilderund Videovortrag von Martin Geier und Astrid Pardeller, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Sport & Unterhaltung Harley & Snow, Ridnaun.

10.3. Sport & Unterhaltung Lederhosen im Schnee, Ladurns.

13.3. Sport Winterwanderung Stöffelhütte, AVS Ratschings.

14.3. Vortrag „Schilddrüse – wie gut funktioniert Ihre Schilddrüse?“, von Dr. Josef Frötscher, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr. Eintritt frei!

16.3. Theater „Katzenjammer“, Lustspiel von Bernd Gombold, Pfitscher Volksbühne, St. Jakob, Grundschule, 20.00 Uhr. Reservierungen: Tel. 0472 756 386 (18.00 – 20.00 Uhr), nur SMS bzw. WhatsApp an 335 105 0798 oder pfitschervb@gmail. com.

17.3. Sport Gedächtnis-Rodelrennen, Naturrodelbahn „Tonnerboden“, Jaufental, Start: 9.00 Uhr. Anmeldungen: Tel. 348 5412099 oder manfred.siller@ gmail.com. Musik Frühjahrskonzert der MK Wiesen, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr.

17. und 18.3. Sport Skihochtour Piz Sesvenna, ASV Pfitsch.

18.3. Theater „Katzenjammer“, St. Jakob, Grundschule, 15.00 Uhr.

Ausstellungen

Bis 1.4. Schulen gemeinsam planen, Festung Franzensfeste.

Bis 3.6. Römische Straßen in Südtirol, Festung Franzensfeste.

Sport 2. Feuerstein Skiraid, Pflersch.

20.3. Theater „Katzenjammer“, St. Jakob, Grundschule, 20.00 Uhr.

21.3. Verschiedenes Verkauf von selbstgebastelten Anzündhilfen sowie anderer kunsthandwerklicher Produkte, Geschützte Werkstätten des Sozialzentrums Wipptal „Fugger“, Sterzing, Stadtplatz, 9.00 – 16.00 Uhr. Lesung „Das bin ich. Ich zeig es dir“, Lesung für Kinder ab zwei Jahren, Brixen/Milland, oewKrabbelbibliothek (Jakob-SteinerHaus), Vintlerweg 34, 15.00 Uhr. Vortrag „quer.denken – BioLandwirtschaft – Nische oder Weg in die Zukunft“, von Bio-Landwirt Sigmund Kripp, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Eintritt frei!

22.3. Theater „Katzenjammer“, St. Jakob, Grundschule, 20.00 Uhr.

24.3. Theater „Katzenjammer“, St. Jakob, Grundschule, 20.00 Uhr. Musik Frühjahrskonzert der MK Mareit, Mareit, Vereinshaus, 20.30 Uhr. Sport & Unterhaltung Joghurt Ski Trophy Roßkopf.

25.3. Theater „Katzenjammer“, St. Jakob, Grundschule, 15.00 Uhr.

27.3. Podiumsdiskussion Runder Tisch zum Thema „Verkehr & Mobilität im Wipptal“, Moderation: Eberhard Daum, Gäste: Fritz Karl Messner,


Veranstaltungen

Verbraucherzentrale Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Fritz Gurgiser, Elmar Morandell, Martin Ausserdorfer, Wilhelm Seppi und Irene Senfter, Sterzing, Konzertsaal der Musikschule Sterzing, 10.00 Uhr.

1.4. Theater „Die Kaiserin hat einen Vogel“, frei nach HansChristian Andersen, Musical, Innerpflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 347 8904992 oder 0472 770110.

2.4. Theater „Die Kaiserin hat einen Vogel“, Innerpflersch, Vereinshaus, 18.00 Uhr.

Innerpflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Unterhaltung Großes Winterfinale in Ratschings.

7.4. Theater „Die Kaiserin hat einen Vogel“, Innerpflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr.

Sprechstunden Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 23. März 2018 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 946020.

Vereine & Verbände

4.4. Sport Wanderung in St. Pauls (Schloss Hocheppan), AVS Freienfeld.

5.4. Unterhaltung „Voll des Lobis – 50 Jahre Selbstüberschätzung“, Kabarett mit Lukas Lobis, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. Kartenreservierungen unter www. rocknet.bz oder Tel. 333 7767713 (Mo – Fr, 15.00 – 19.00 Uhr).

6.4. Theater „Die Kaiserin hat einen Vogel“,

Elki 24.3.: Palmstangen gestalten, 15.00 Uhr (Anmeldung erforderlich). 27.3.: Die Ostergeschichte für Kinder mit Dekan Josef Knapp, 17.00 Uhr. 28.3.: „Mami sorgt vor“, Informationsveranstaltung mit Familienlandesrätin Waltraud Deeg und Olaf Lutz, Präsident des Patronates KVW. In Zusammenarbeit mit dem KVW Sterzing, 20.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it.

Themenabend für Frauen am Freitag 23. März ab 19 Uhr mit Waltraud Schwienbacher aus Ulten Sie begleitet das Menu mit ihren interessanten Darbietungen zum Thema Frühlingserwachen für Mensch und Natur, dazu passende Musikeinlagen in sehr harmonischer und gemütlicher Atmosphäre. Tischreservierungen erbeten unter Tel. 0472 647124 Herzlich willkommen heißt Euch Fam. Benedikter/Salzburger

Kolpingfamilie 13.3.: Foto-Vortrag über Marokko mit Erich Gogl, Sterzing, Kolpingsaal, 20.00 Uhr. 17.3.: Osterdekoration selbst gemacht, Sterzing, Kolpingstube, 14.00 Uhr. 25.3.: Begehung des „Vater unser Weges“, 15.00 Uhr. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr. Filmclub 2.3.: Victoria & Abdul, GB/USA 2017, 16.00 Uhr. 9.3.: Three Billboards Outside Ebbing Missouri, USA/GB 2017, 20.00 Uhr. 16.3.: Wunder, USA 2017, 20.00 Uhr. 23.3.: Arthur & Claire, AT/DE/NL 2017, 20.00 Uhr. 30.3.: Shape of Water, USA 2017, 20.00 Uhr. 6.4.: Mountain, AUS 2017, 16.00 Uhr. 6.4.: Licht, DE/AT 2017, 20.00 Uhr.

Märkte 5.3, 20.3. und 5.4.: Krämermarkt, Brenner. 26.3.: Monatsmarkt, Sterzing.

Erker WIPPTAL, WAS GEHT? Von wegen tote Hose. Ausstellungen, Konzerte, Kino, Theater, Wanderungen, Vorträge und noch mehr Termine findet Ihr in Wipptals größtem Online-Veranstaltungskalender. Ihr wollt ein Event ankündigen? Gerne! Mit einem Klick alles im Blick:

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Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung Sprechstunden jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Bürozeiten: 9.00 – 11.00 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. Gewalt im Alter Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende Jeden 1. Donnerstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 17.00 – 18.30 Uhr. Sprachencafé Sterzing Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote Wipptal Montag bis Freitag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (Vertretung der Zivilinvaliden) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. Beratung Suchtprävention für Jugendliche und Eltern Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. Trauercafé Sterzing, Margarethenhaus, 6. März (16.00 – 18.00 Uhr), 3. April (9.15 – 10.45 Uhr). Familienberatungsdienst Terminvereinbarung DI und DO, 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, luisgruber@virgilio.it.

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Kleinanzeiger

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Impressum

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Nadine Brunner, Alois Karl Eller, Max Haller, Sabrina Kofler (sk), Daniel Mayr, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Stefan Troyer, Dario Massimo.. Titelseite: Martin Schaller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Aus den Wipptaler Gemeinden

GEBURTEN Freienfeld: Marvin Jacob Eichen (06.01.2018, Brixen). Elias Röck Rainer (17.01.2018, Brixen). Pfitsch: Emily Monti (02.01.2018, Brixen). Dominik Kerkely (05.01.2018, Brixen). Theresa Weissteiner (20.01.2018, Brixen). Felix Alfreider Siller (25.01.2018, Brixen). Ratschings: Anton Gschnitzer (01.01.2018, Brixen). Pauli Sparber (07.01.2018, Meran). Sterzing: Linda Luisa Conrater (03.01.2018, Sterzing). Adam Paul Steurer (07.01.2018, Bozen). Jacopo Abettini O Bettini (09.01.2018, Brixen). Marie Rainer (10.01.2018, Brixen). Sandra Schölzhorn (16.01.2018, Brixen). Robert Berisha (16.01.2018, Brixen). Laura Hiegelsperger (25.01.2018, Brixen). Leonie Gasteiger (25.01.2018, Brixen). Leon Hochkofler (29.01.2018, Brixen). TODESFÄLLE Brenner: Muhammad Latif, 72 (11.01.2018, Bruneck). Sterzing: Werner Fuchs, 91 (01.01.2018, Sterzing). BAUKONZESSIONEN Brenner: Josef Fleckinger, Erika Gogl, Gossensaß, Gänsbichl 12: Sanierung des Dachgeschosses und Errichtung einer Wohneinheit, Bp.298, K.G. Gossensaß. Freienfeld: Sabine Hochrainer, Stilfes 16A: Sanierungsarbeiten im Erdgeschoss, Bp.19, K.G. Stilfes. Christian und Daniel Rainer, Trens, Lahnstr.25: Sanierung und Umgestaltung der Scheune mit Umwidmung in Wohnkubatur, Bp.36/1, K.G. Trens. Rita Fassnauer, Elzenbaum 14: Umwidmung von lw. Kubatur in Wohnungen, Bp.99, K.G. Mauls. Hubert Ralser, Anna Maria Schwitzer, Mauls 103: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.243, K.G. Mauls. Sadobre AG, Gewerbezone Reifenstein 7: Umgestaltung des Sadobre-Turmes, Bp.376, K.G. Stilfes. Markus Zössmayr: Erweiterung des Wirtschafts-

gebäudes, Bp.240, Gp.386, K.G. Mauls. Peter Faistnauer: Erweiterung des Stadels und Errichtung eines Laufstalles mit überdachtem Reitplatz, Bp.620, Gp.161, K.G. Trens. Pfitsch: Hotel Kranebitt, Kematen: Erweiterung der Dependance, Bp.527, K.G. Pfitsch. Hydrographisches Amt: Bau der Pegelstation Eisack in Sterzing, Gp.1687/18, 1771/1 und 216/11, K.G. Wiesen. Alfred Tötsch: Errichtung eines Heustadels, Gp.553, K.G. Pfitsch. Karl Holzer: Auffüllarbeiten auf der Gp.1763/24 und 1764/25, K.G. Pfitsch. Ratschings: Max Hofer, Siegrid Zössmayr, Mareit, St. Barbara 9: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.316, K.G. Mareit. Gemeinde Ratschings: Bau der Erschließungsanlagen in der Erweiterungszone Tonner in Gasteig, Gp.1671/1, 264/2, 267, 270 und 274, K.G. Jaufental. Taljörgelehof OHG, Ridnaun, Entholz: Erweiterung der Hackschnitzelanlage, Bp.565, Gp.529, K.G. Mareit. Martin und Monika Gogl, Gasteig, Jaufenstr.33: Verlegung der Wohnkubatur der Bp.26 durch Umwidmung in lw. Kubatur und Bau von 2 Wohneinheiten, Gp.67 und 75/1, K.G. Jaufental. Sterzing: Christine Gschliesser, Alois Pertoll, Dr.-Baumgartner-Str.2: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.308, K.G. Sterzing. Pfarrei Maria Geburt: Bauliche Umgestaltung und Bildung von 2 Baueinheiten in der Streunturngasse, Bp.192, K.G. Sterzing. Sonia Mair, Untertorplatz 4F: Errichtung einer Glasüberdachung, Bp.1069, K.G. Sterzing. Alois, Harald und Richard Wild, Unterackern 11: Sanierung des Walterhofes, Bp.39/1, 482 und 483, K.G. Thuins. Bruno Buccini, Anna-Maria Rainer, Thuins 34: Umwidmung der lw. Räumlichkeiten in Wohnkubatur, Bp.18, K.G. Thuins. Ferdinand Gschnitzer, Marianna Hasler, Hochstr.33: Sanierungsarbeiten, Bp.422, K.G. Sterzing. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it


1918

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

02.03.1918 Aus Mauls

14.03.1918 Einbrecher

Die Getreideablieferung hat bei uns manchen Bauer schwer getroffen. Es ist jetzt schon die zweite Lieferung von der letzten Ernte. Manche Bauern leiden große Not an Lebensmitteln, denn das vorige Jahr war eine Mißernte; heuer hoffen wir es doch besser; es ist schon das meiste aper und der Roggen schon grün. Von unseren Kriegern sind Gott sei Dank keine Todesfälle zu beklagen; einer ist vor kurzer Zeit in Gefangenschaft geraten. Von unseren Standschützen kommen sehr wenig auf Urlaub. Der Hauptmann ist jetzt beurlaubt worden. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

In der Nacht auf den 6. März versuchten Einbrecher abermals im Deutschhausspitale in Sterzing ihr Diebsglück. Der Haushund schlug Lärm und ein Kriegsgefangener im Vereine mit dem Hund verscheuchte die Eindringlinge. Am 3. März zwischen 2 und 3 Uhr früh drangen mehrere Diebe in das abgelegene Haus Nr. 201 nach Ausbiegen einer Fensterstange ein, verzehrten in der Küche gemütlich die vorhandenen Erdäpfel und alles, was sie an eßbaren Sachen vorfanden. Sie erbeuteten etwa 1 Kilo Mehl, 4 Laib Brot, ein Stück Fleisch und einen Bodenteppich. Die frechen Diebe hatten, anscheinend um geräuschlos auftreten zu können, die Schuhe mit Fetzen umwickelt und drangen sogar in den Wohnraum ein, wo die Witwe Karoline Markart bei ihrer Tochter Karoline Knoflach schlief, und durchsuchten einen an der Wand hängenden Männerrock nach Geld. Anfangs glaubten die Hausbewohner, es hätten die Hauskatzen das Geräusch verursacht, entdeckten aber bald, daß es sich um einen Diebsbesuch handelte. Inzwischen waren aber die Diebe mit dem Gestohlenen bereits verschwunden. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

06.03.1918 Aus Trens, 4. März Die Gemeinde verliert für einige Zeit ihren Lehrer Nikolaus Morandini, der seit 6 Jahren hier gewirkt. Wegen Kenntnis der italienischen Sprache wird er bis auf weiteres an die Volksschule nach Cortina d‘Ampezzo versetzt und kommt an seine Stelle Wilhelm Wechselberger hierher als Lehrer und Organist. Heute schneit es lustig; aber leider ist es zu wenig kalt, daß etwa der Schnee lange halten wird. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 08.03.1918 Ein redlicher Finder Aus Stilfes wird uns berichtet: Ein Bauer von Vallgenäun verlor in den letzten Tagen eine Brieftasche mit 924 Kronen Inhalt. Ein galizianischer Soldat, namens Poxyra, fand sie und übergab sie sofort seinem Kommando. Ein solches Beispiel von Redlichkeit verdient besondere lobende Erwähnung, um so mehr in einer Zeit, wo die Redlichkeit so selten geworden ist. Der Tiroler

man sie zur Bahn bringen. Da waren sie abermals verschwunden und alle Nachforschungen blieben bisher vergeblich. Neuigkeits-Welt-Blatt 27.03.1918 Versteigerung in Sterzing Aus Sterzing wird uns geschrieben: Am 18. des Monats hat im Gasthause zum Schwarzen Adler die freiwillige gerichtliche Versteigerung des Gutspachtes des minderjährigen Franz Oberstaller, Haus Nr. 52, stattgefunden. Der Ausrufspreis für zirka 8.360 Klafter Grund samt der zum Besitze gehörigen Stallung für durchschnittlich 3 Kühe samt Futterhaus und der Benützung von 2 Landwirtschaftswägen, betrug pro Jahr 1.000 Kronen. Die Pachtdauer lautete auf 5 Jahre. Bei der Versteigerung fanden sich 2 besondere Pachtwerber gegenüber, welche sich den Pacht gegenseitig hinauftrieben, wobei schließlich Alois Mader, Thalerwirt in Sterzing, zum Preise von jährlich 2.850 Kronen Liegenschaftspachtersteher blieb. Es ist dies ein bisher unerhörter Pachtzins, zumal es sich keineswegs um vollwertige, erstklassige und

17.03.1918 Die Glocken von Stilfes Zu dem kleinen Dorf Stilfes bei Sterzing am Brenner mußten fünf Glocken vom Turm der Kirche für die Kriegsmetallsammlung abgenommen werden. Die drei gestohlenen Glocken von Stilfes am 14. November 1919 Man stellte sie bis zur Abliefe- (Foto: Geschichtswerkstatt Freienfeld) rung an die Mauer der Kirche. Als sie nach Freienfeld zur Bahn geliefert noch dazu sehr getrennt gelegene Gründe werden sollten, fehlten drei mindern Ge- handelt. Da der Ersteher auch alle Steuern wichts. Soldaten, die in der Umgebung nach und Gebühren zu tragen übernimmt, so Lehm gruben, stießen nun in den Lehm- kommt der Klafter Grund auf mindestens 34 schichten auf die drei Glocken. Sie wurden Heller zu stehen. Der Tiroler ins Dorf geführt und am nächsten Tag wollte Erker 03/18

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