ERKER 03 2019

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ANNI 30 JAHRE

Erker Jahrgang 31 - März 2019

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

LANDWIRTSCHAFT

„Alpenschutz ohne Schlupfloch“ Im Gespräch mit Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative

Von Schafen auf Exkursion GESCHICHTE

Sterzing und der „letzte Ritter“ GESELLSCHAFT

Eine Wipptalerin wird 100



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Editorial

„Alpenschutz ohne Schlupflöcher“ Seit 2016 ist der längste Eisenbahntunnel der Welt in Betrieb. Trotzdem verlagert sich der Güterverkehr von der Straße nur langsam auf die Schienen des Gotthard-Basistunnels. Jon Pult, Präsident des Schweizer Vereins Alpen-Initiative, zieht Zwischenbilanz.

Inhalt Politik 8 10 12 14

Landtag: Dr. Franz Ploner bestätigt Ratschings: Gemeindehaushalt wächst Sterzing: Streit im Gemeinderat Aspiag: Diego Andolfato nimmt Stellung

Wirtschaft

16 Titelgeschichte: Alpenschutz ohne Schlupflöcher 22 Landwirtschaft: Schafstreit im Märchenland Pfitsch 28 Roßkopf: Hannes Stofner neuer Präsident 34 Handwerk: Petra Holzer neue Vorsitzende der lvh-Frauen

Gesellschaft

30 Anna Huber (100): „Es geaht olm weita!“ 31 Gossensaß: Schützenkompanie ehrt langjährige Mitglieder 32 Ehrenamt: Rückblick der FF Gossensaß und Ratschings 34 Sterzing: Zu Ehren des hl. Sebastian

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Pagine italiane

Rete a fibra ottica Nuova stazione idrometrica Consiglio Comunale Vipiteno Feuerstein Skiraid

Erker-Extra

68 Mode & Kosmetik 74 Urlaub

Kultur

38 Osterspiele: Die Verführbarkeit des Menschen

40 Musik: Erfolge bei Prima la musica 42 Geschichte: Sterzing und der „letzte Ritter“ 48 Ehrenbürger: Hochwürden Sebastian Winkler

Sport

58 Porträt: Endrit Mehmetaj und sein Leben im Wipptal 60 Skibergsteigen: Feuerstein Skiraid in Pflersch 60 Biathlon: WM-Bronze für Patrick Braunhofer 63 Ski alpin: Erinnerungen an Staudis Goldfahrt von 2007

Rubriken

4 Leserbriefe 6 Im Blickpunkt 8 Laut § 64 Tourentipp den Monats 77 Gesundheit 78 Einfach tierisch 78 Rezept 79 Leute 79 Weintipp des Monats 80 Unterhaltung 82 Jahrestage 85 Aus der Seelsorgeeinheit 87 Gemeinden 87 Impressum 88 Veranstaltungen 90 Kleinanzeiger 93 Sumserin 95 Vor 100 Jahren

Liebe Leserin, lieber Leser, Ananas aus Südafrika, Fisch aus dem Atlantik, Kiwi aus Neuseeland, Trockenobst aus Kalifornien. In einem durchschnittlichen Einkaufswagen landen Lebensmittel, die zuvor rund 50.000 km zurückgelegt haben, in Flugzeug, Schiff, LKW und/oder Zug. Unternehmer nehmen das globale Herumgekarre in Kauf, weil sie Produktions- und Verarbeitungskosten minimieren und unterm Strich immer noch ein gutes Geschäft machen. Auch die Konsumenten goutieren den exzessiven Warentransport, schließlich können sie dadurch jederzeit jegliche Gaumenlust befriedigen. Der Schweizer Verein Alpen-Initiative zeichnet jedes Jahr die absurdesten Transportpraktiken mit dem „Teufelsstein-Preis“ aus. 2017 ging der Schmähpreis an das Mineralwasser von den Fidschi-Inseln im Südpazifik, das in der Schweiz verkauft wird. 2018 kam die Schweizerische Bundesbahn zum Handkuss. Der Naturstein für die Fassade eines ihrer Prestigegebäudes stammte aus Deutschland, wurde in China verarbeitet und über Basel nach Zürich weitertransportiert. Nominiert waren auch Wursthüllen „made in China“. Die Schweizer Schweinedärme werden nach China transportiert und dort verarbeitet. Wer’s nicht hinterfragt, den kümmert’s nicht. Aber es lohnt sich, darüber nachzudenken, wie viel Verkehr jeder durch den Appetit auf weitgereiste Lebensmittel mitproduziert. Regionale Produkte sind genauso in der Lage, kulinarische Gelüste zu stillen. Südtiroler Wein etwa, um den Fokus auf die neue Erker-Rubrik zu lenken: Eros Teboni, Sommelier Weltmeister WSA 2018, stellt im „Weintipp des Monats“ heimische Weine vor, die zu heimischen Gerichten passen. Na denn: guten – und möglichst klimamoralischen – Appetit!

Redakteurin

Nächster Redaktionsschluss:

15.03.2019

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Leserbriefe

Seltener Schnappschuss

© Simon Rizzi

Mitte Februar gelang dem 18-jährigen Simon Rizzi aus Gossensaß ein seltener Schnappschuss. In seinem Garten bekam er einen jungen Sperlingskauz, der sich auf einem Ast niedergelassen hatte, vor die Linse. „Anfangs habe ich den Vogel nicht bemerkt, weil er nur von hinten zu sehen war. Als er seinen Kopf drehte und ich die auffälligen gelben Augen sah, war mir klar, dass es ein Sperlingskauz ist“, so Rizzi. Dieser selten beobachtete Sperlingskauz ist etwa finkgroß und die kleinste europäische Eulenart. Brutnachweise in Südtirol gibt es im Wipptal, Vinschgau und in Gröden. Der junge Gossensasser fotografiert seit ungefähr vier Jahren vor allem Tier- und Landschaftsbilder und hat inzwischen auch eine eigene Webseite http:// www.cmonphotography.com, wo man sich seine Bilder ansehen kann.

Quale tomba è più preziosa? Quella degli adulti o quella dei bambini? Mi sono posta questa domanda il giorno 9.2.2019 quando sono entrata nel cimitero di Vipiteno per visitare la nostra tomba. Ho notato che alcune persone avevano spalato la neve per arrivare alle loro tombe, buttando mucchi di neve sulle tombe dei bambini. La tomba dei nostri due bambini e le altre vicine erano coperte da 140 cm di neve. Ho iniziato a spalare portando la mia neve al di fuori delle mura del cimitero, senza fare del male a nessuno (questo lo potevate fare anche voi). Voglio che sappiate che mi avete recato dolore. Avete perso i genitori e a noi dispiace ma anche noi abbiamo perso due bambini. Voglio parlare anche da parte degli altri genitori, che hanno i bambini sepolti vicino ai nostri. Nome noto alla redazione

Voller Löcher und Pfützen Nun ist einige Zeit vergangen und immer noch sieht man die großen Schneemassen, die „Frau Holle“ uns beschert hatte, in Sterzing und Umgebung aufgehäuft herumliegen. Gehsteige sowie teilweise viel befahrene Hauptstraßen sind vereist und kaum begehbar. Weiters sind, durch das milde Wetter, einige Straßen voller Löcher und voll Pfützen und kein Mensch tut was dagegen. Ich werde des Öfteren von Mitbürgern angesprochen, warum solche Missstände nicht behoben werden. Als Mitglied

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des Seniorengemeinderates kann ich leider keine Antwort geben, denn wir vom Seniorenrat sind nicht zuständig für diese Arbeiten. Ich frage mich, wie gedenkt der Herr Bürgermeister mit seinen zuständigen Assessoren dieses Problem zu lösen? Da zurzeit gutes Wetter herrscht, wäre es angebracht, sofort etwas zu tun, und nicht bis zum Frühjahr zu warten. Walter Mair, Mitglied des Seniorengemeinderates Sterzing

Brand beim Freihof Wir möchten der Freiwilligen Feuerwehr von Ratschings, in Besonderem dem Zug Jaufental, den weiteren Feuerwehren des Abschnitts Ratschings, den Feuerwehren von Sterzing, Thuins und Trens, dem Bezirksverband Sterzing und dessen Funktionären, den Carabinieri und dem Weißen Kreuz Sterzing mit ORG Brixen, der Forstwache und der Gemeinde Ratschings sowie allen anderen Organisationen und Menschen, die am Brandeinsatz beim „Freihof“ in Jaufental beteiligt waren oder geholfen haben und die wir hier aufgrund der großen Zahl nicht alle namentlich nennen können, unseren aufrichtigen Dank für ihre Hilfe aussprechen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen alles stehen und liegen lassen und kommen, um zu helfen, wenn jemand in Not gerät. Ein großes Vergelt’s Gott!

FUGGERROPPE Die Schialer hobn die Schuale gschwänzt, um bei ihrer Demonstration auzuzoagn, dass insere Welt „Fiaber“ hot.

Familie Frei


Ansprechpartner nominiert

Bei der kürzlich abgehaltenen Bezirksausschusssitzung verabschiedete die SVP Wipptal nicht nur ihr umfangreiches Fünfjahresprogramm, sondern machte auch Mandatare als Ansprechpartner für den Bezirk namhaft. Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Thomas Widmann sowie die Eisacktaler Abgeordneten Magdalena Amhof und Helmuth Tauber wollen sich in Zukunft speziell auch um die Wipptaler Anliegen kümmern. „Ein Top-Thema bleibt für uns weiterhin die Sicherstellung der bestmöglichen Gesundheitsversorgung. Hierzu wünschen wir uns eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Sanitätsbetrieb und Landesregierung. Es ist des-

halb naheliegend, dass wir uns den zuständigen Landesrat Thomas Widmann als Ansprechpartner gesucht haben“, so SVP-Bezirksobmann Polig. Weitere wichtige Anliegen sind laut Polig die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Wipptal, die Aufrechterhaltung der Nahversorgung, die Unterstützung beim Bau wichtiger Bezirkseinrichtungen wie Seniorenwohnheime oder schulische Strukturen. Die Errichtung einer Bezirkskletterhalle wird ebenfalls ins Auge gefasst. Auch die zivile Nutzung von Militärarealen, insbesondere in Sterzing, wurde angesprochen. Zudem werden in Kürze regelmäßige Sprechstunden für die Bürger des Wipptales angeboten.

Erker

online

ZUGRIFFSZAHLEN 1. – 24. Februar 2019

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Im Blickpunkt

Die Demokratie, nicht die Europäische Union als Friedensgarant für Europa von Max Haller In seiner Neujahrsansprache hat Bundespräsident Alexander van der Bellen eine These in den Vordergrund gestellt, die auch durch ständige Wiederholung und hochoffizielle Auszeichnungen (Nobelpreis 2012 für die EU als Friedenssicherer) nicht wahrer wird. Dies auszusprechen scheint mir unerlässlich, obwohl es die „glühenden Europäer“ vermutlich geradezu als Sakrileg hinstellen werden. Es sind solche Behauptungen, die dazu führen, dass die Europäische Integration bei vielen Bürgern weit weniger enthusiastisch gesehen wird als bei den politischen Eliten. Auch der Brexit – von der Mehrzahl der Kommentatoren heute nur als ein Versagen der britischen Eliten hingestellt – muss aus dieser Sicht gesehen werden. Die These von der EU als Friedenssicherer passt auch ausgezeichnet zur Argumentation des von den Medien hofierten Wanderpredigers Robert Menasse, der offenkundig nicht zwischen den Rollen als Schriftsteller und politischer Kommentator (Analytiker wäre zu viel gesagt) unterscheiden kann; auch für ihn ist es der Nationalismus, der zu den europäischen Katastrophen der Weltkriege geführt hat. Die These, dass die europäische Einigung die Hauptursache für den nun über ein halbes Jahrhundert währenden Frieden in Europa sei, widerspricht offenkundigen historischen Fakten. Die Auslöser des Ersten Weltkrieges waren nicht die nationalistischen Massen in Österreich und

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Deutschland, sondern zwei klar identifizierbare Gruppen und Akteure. Zum einen waren es die alten aristokratischen Herrscher, die schon seit Jahrhunderten Europa mit Erbfolge- und anderen Kriegen überzogen hatten. Noch für Kaiser Franz Josef I. (ähnlich für Wilhelm II.) war der Krieg geradezu ein Art Gottesurteil, dem man sich in bestimmten Situationen stellen musste und dem man es überließ, wer wo herrschen konnte. Die zweite Gruppe waren Kriegstreiber wie der österreichische Feldmarschall Conrad von Hötzendorf und militärische Strategen im deutschen Großen Generalstab, wie Schlieffen, Moltke, Hindenburg und Ludendorff. Sie hatten schon ein Jahrzehnt vor Ausbruch des Weltkrieges den Schlieffen-Plan entwickelt, der zuerst eine Eroberung Frankreichs und nach erfolgreichem Abschluss einen Angriff auf Russland vorsah (vgl. dazu das beeindruckende Werk des österreichisch-deutschen Historikers Fritz Fischer „Der Griff nach der Weltmacht“). Im Laufe des Krieges bestimmte dieser autoritäre Generalstab praktisch die gesamte deutsche (und indirekt auch die österreichische) Politik. Ihr Plan scheiterte dramatisch, genauso wie jener der raschen Unterwerfung Serbiens – vor allem deshalb, weil Russland durch seine Kriegserklärung alle

Planspiele zunichte machte. Noch offenkundiger ist, dass der Zweite Weltkrieg nicht von den europäischen Nationalstaaten ausgelöst wurde. Dies kann man nur behaupten, wenn man Nationalismus und Faschismus in einen Topf wirft. Die Betreiber und Auslöser des Krieges waren die faschistischen Diktatoren Mussolini und Hitler, für die Kriege ein legitimes Mittel zur Schaffung von neuem Lebensraum für die

höherstehenden europäischen Völker und Rassen war; Mussolini hatte damit durch seinen mörderischen Krieg in Abessinien schon 1935 begonnen. Die alten Nationalstaaten Frankreich und Großbritannien hätten nach dem Ersten Weltkrieg jedoch nicht im entferntesten an einen Zweiten gedacht – im Gegenteil. Tatsächlich wurde im Jahr 1928 in Paris auf Betreiben von Frankreich und den USA von elf Nationen – darunter dem Deutschen Reich, Frankreich, Großbritannien – der Briand-Kellog-Pakt un-

terzeichnet, ein völkerrechtlicher Vertrag zur Ächtung des Krieges. Deutschland war unter großem internationalen Beifall schon 1924 dem Völkerbund beigetreten. Sein Außenminister Gustav Stresemann entwickelte kurz vor seinem Tod 1929 sogar die Idee einer europäischen Einigung mit gemeinsamer Währung. Durch den Aufstieg Hitlers verlief die Geschichte vollkommen anders. Aber auch bei der letztlichen Niederschlagung des nationalsozialistischen Terror- und Mörderregimes wirkten die europäischen „Nationalstaaten“ Frankreich und Großbritannien entscheidend mit. Dass die Demokratie die entscheidende Voraussetzung für dauerhaften Frieden zwischen Völkern darstellt, hat der Philosoph Immanuel Kant in seinem berühmten Essay über den „Ewigen Frieden“ schon 1795 dargelegt. Er argumentiert sehr einfach, eigentlich soziologisch: In Kriegen gewinnen in aller Regel nur einige wenige – u. a. politische Eliten, autokratische Herrscher, Waffenproduzenten – während die Masse der Bevölkerung den Blutzoll zu entrichten hat und auch als Zivilbevölkerung massiv in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine Demokratie wird daher nie gegen eine andere Demokratie Krieg führen, wenn alle Bürger ein Mitspracherecht bei Kriegsvorbereitun-


Im Blickpunkt

gen und Kriegserklärungen haben. Hunderte von politikwissenschaftlich-historischen Studien haben die Kant-These überprüft; keine einzige konnte sie widerlegen. Schon aus diesen Überlegungen folgt, dass die politische Integration von Nationalstaaten keine notwendige Voraussetzung für die Sicherung des Friedens ist. Dass sie es auch de facto nicht ist, zeigt die Tatsache, dass auch innerhalb von großen politischen Gemeinschaften immer wieder innere Kriege vom Zaun gebrochen werden. In der mehrtausendjährigen Geschichte Chinas folgten auf Phasen der Einigung und Zentralisierung immer wieder Phasen, in denen das Reich zerfiel und blutige Bürgerkriege

ausbrachen. Die These von Kant wird auch durch die Geschichte Europas seit 1945 klar belegt. Die schrecklichen Kriege in Jugoslawien von 1989 bis 1994 wurden eindeutig ausgelöst, weil Slobodan Milosevic das ohnehin undemokratische kommunistische System durch die Herstellung einer Dominanz von Serbien noch weiter vertiefen wollte. Die Kriege in der Ukraine und auf dem Kaukasus verursachte das von Putin autoritär geführte Russland. Sie waren vorbereitet worden durch höchst ungeschickte, demokratisch unzureichend legitimierte Bestrebungen der ukrainischen Regierung, alles Russische im Lande zu marginalisieren. Was folgt für die Beurteilung

der europäischen Integration im Hinblick auf die Friedenssicherung in Europa? Wenn auch die These, dass sie dafür notwendig sei, nicht haltbar ist, kann man ihre positive Rolle in dieser Hinsicht durchaus anerkennen. Wenn Staaten nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch eng verflochten sind und dadurch in kontinuierlichen Beziehungen zueinander stehen, wird das Risiko für die Entstehung von Misstrauen und verhängnisvollen Missverständnissen sicherlich geringer. Allerdings wäre dieser Beitrag zur Sicherung des Friedens auch ohne weiteres möglich unter Verzicht auf das Motto, nach einer immer engeren Integration Europas („an ever closed union“),

also letztlich einer Auflösung der Nationalstaaten, zu streben. Ich denke, es kann nur im Interesse der europäischen Integration und der EU selber sein, nicht immer wieder Behauptungen zu wiederholen, die von vielen nicht geglaubt werden. Zwischen Integration und Frieden in Europa besteht in der Tat ein enger Zusammenhang, aber beide sind abhängig von der Demokratie: Die europäische Integration wurde erst möglich zwischen demokratischen Staaten und die EU hat zu Recht als eine Voraussetzung für den Beitritt neuer Staaten festgeschrieben, dass diese echte und stabile demokratische Institutionen und Prozesse aufweisen müssen. E

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§

Laut ... Gemeindestatistik 2018

Alfred Gschnitzer Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura - Gschnitzer

DIE HAFTUNG BEI SCHWEREN MÄNGELN AN BAUWERKEN Gebaut wird zu jeder Zeit: Nicht nur neue Häuser entstehen, sondern auch Bestandsbauten werden mehr oder weniger umfangreich saniert. Das läuft selbstverständlich nicht in allen Fällen ohne Mängel ab. Unter welchen Bedingungen und innerhalb welcher Fristen haftet der Unternehmer? Die Bestimmung des Art. 1669 ZGB sieht bei schweren Mängeln an Bauwerken eine zehnjährige Haftung des Erbauers bzw. Unternehmers ab Fertigstellung des Werkes vor. Dazu zählen beispielsweise ernsthafte Mängel am Dach, die unsachgemäße Isolierung des Hauses, eine nicht fachgerechte Abdichtung der Abwasserrohre, Wasserdurchlässigkeits- bzw. Feuchtigkeitsphänomene an Wänden, eine nicht funktionierende Heizanlage sowie allfällige Mängel, welche die Statik des Gebäudes beeinträchtigen. Diese Gewährleistung kann sowohl vom Bauherrn gegenüber dem Unternehmer bzw. der Baufirma als auch vom Käufer gegenüber dem Verkäufer bzw. dem Bauträger geltend gemacht werden. Das Gesetz sieht vor, dass die Mängel innerhalb eines Jahres ab Entdeckung den haftenden Personen angezeigt werden müssen (aus Beweisgründen ist es ratsam, die Mangelrüge schriftlich vorzunehmen) und dass der Gewährleistungs- und Schadensersatzanspruch (bei fehlender außergerichtlicher Einigung) spätestens innerhalb eines Jahres ab Anzeige gerichtlich geltend gemacht werden muss. Nach dem Wortlaut des Art. 1669 ZGB kann die Haftung geltend gemacht werden, falls das Bauwerk „wegen Mangelhaftigkeit des Bodens oder wegen eines Baumangels gänzlich oder teilweise zerstört wird, oder wenn sich offensichtlich die Gefahr der Zerstörung oder schwerer Mängel zeigt“. Der römische Kassationsgerichtshof hat in zahlreichen Urteilen diese Bestimmung dahingehend ausgelegt, dass man von „schweren Mängeln“ im Sinne des Art. 1669 ZGB sprechen kann‚ wenn, auch begrenzt auf einen Teil des Werkes, Veränderungen vorliegen, die in beträchtlicher Weise die Nutzung der Sache als Ganze beeinträchtigen und den normalen Gebrauch derselben gemäß ihrer wirtschaftlichen und praktischen Funktion sowie aufgrund ihrer natürlichen Bestimmung verhindern. Weiters hat der Oberste Gerichtshof in einem jüngst erlassenen Urteil (Nr. 7756 vom 27. März 2017) festgehalten, dass die zehnjährige Haftung des Unternehmers für schwere Baumängel nicht nur bei der Neuerrichtung (wie vom Gesetz wörtlich vorgesehen), sondern auch im Falle einer Sanierung von bestehenden Gebäuden zum Tragen kommt. Die Beweislast (betreffend Mängel und Schäden sowie deren Kausalzusammenhang) liegt beim Bauherrn bzw. Käufer. Der Beweis kann in der Regel nur mithilfe eines technischen Gutachtens erbracht werden. Von den beschriebenen Mängeln unterscheiden sich die geringfügigeren Mängel gemäß Art. 1667 ZGB (dazu zählen beispielsweise Schäden an Fenstern, Türen und Böden), die dem Unternehmer innerhalb der Frist von 60 Tagen ab Entdeckung anzuzeigen sind und innerhalb zwei Jahren ab erfolgter Übergabe des Bauwerks gerichtlich geltend gemacht werden müssen.

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Fahrverbot für Lkw auf der SS12 Der Landtagsabgeordnete Peter Faistnauer (Team Köllensperger) fordert für die SS12 im Wipptal ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen. Faistnauer bezeichnete die Verhältnisse am ersten Februarwochenende als katastrophal und betonte, dass ein solches Fahrverbot, ausgenommen Ziel- und Quellverkehr, für die Sicherheit der Einheimischen und Touristen von enormer Wichtigkeit sei. Auch während des Sommers würden die LKW zunehmend die Staatsstraße als Umweg nutzen, wenn es auf der A22 zu Stausituationen komme. Zudem bestehe in Mauls im Bereich des Hotels „Stafler“ eine Engstelle, die den modernen und technischen Anforderungen einer Landesstraße in dieser Kategorie nicht entsprechen würde, weshalb es in der Vergangenheit auch

des Öfteren zu Unfällen gekommen sei. Von der Landesregierung fordert Faistnauer, endlich die notwendigen Maßnahmen durchzuführen. Seiner Ansicht nach sei es darüber hinaus

sinnvoll, eine Ausweitung des Fahrverbots von Salurn bis zum Brenner in Betracht zu ziehen. „Denn die Bevölkerung darf aufgrund der nicht zumutbaren Umstände, die durch Lärm und Umweltverschmutzung verursacht werden, nicht länger die leidtragende Rolle einnehmen“, so der Landtagsabgeordnete.

Wahl von Dr. Franz Ploner war rechtens Das Landeswahlgesetz besagt, dass die Funktion eines Bediensteten einer öffentlichen Körperschaft nicht mit dem Amt eines Landtagsabgeordneten vereinbar ist. Der Wahlbestätigungsausschuss unter dem Vorsitz von Riccardo Dello Sbarba hatte nun die Aufgabe zu überprüfen, ob Ploners Landtagsmandat mit seiner Tätigkeit als ärztlicher Leiter des Krankenhauses Sterzing und Primar der Abteilung für Anästhesie und Schmerztherapie mit dem Landtagsmandat ver-

einbar ist. Wenige Tage vor der Kommissionssitzung – am 7. Februar – wurde Dr. Ploner vom Sanitätsbetrieb in den Wartestand versetzt, Ende März wird er in den Ruhestand treten. Der Rechnungshof prüft indes, ob der öffentlichen Hand durch die Wahl Dr. Ploners ein Schaden entstanden ist. Er hätte laut Landesgesetz nämlich schon am Tag seiner Angelobung am 14. November in den unbezahlten Wartestand versetzt werden müssen.


STERZING

Lokalaugenschein im italienischen Schulzentrum „Alexander Langer“ Mitte Februar fand im neuen italienischen Schulzentrum „Alexander Langer“ ein Lokalaugenschein statt.

Auf Initiative der Gemeindeverwaltung und des Vizedirektors des italienischen Schulsprengels Paolo Todesco fanden sich alle Führungskräfte der verschiedenen Sterzinger Schulen italienischer und deutscher Sprache, die beiden Stadträte für Schule Fabio Cola und Verena Debiasi sowie der Projektant und Bauleiter Architekt Siegfried Delueg auf der Baustelle ein. Letzterer führte die Anwesenden durch das Gebäude und erläuterte den Stand der Arbeiten sowie das pädagogische Konzept des Projekts. Der gemeinsame Lokalaugenschein war von großer Wichtigkeit, konnte doch das Interesse an der Zusammenarbeit zwischen den Führungskräften der verschie-

denen Schulen geweckt werden. Man sprach u. a. von Austauschprojekten für Schüler und Lehrer der verschiedenen Schulen, von einem gemeinsamen Pausenhof und weiteren Initiativen für das gemeinsame schulische Wirken, auch im Hinblick auf die in den nächsten Jahren geplante Neuorganisation der deutschen Mittelschule. Alle anwesenden Direktoren zeigten sich beeindruckt von dem Projekt, sowohl von der baulichen Qualität als auch von den entwickelten Konzepten, die aufgrund der jahrelangen Zusammenarbeit des Studio Delueg mit der Schule und den verschiedenen, eigens dafür eingerichteten Arbeitsgruppen entstanden waren. Das Schulzentrum wird mit Beginn des Schuljahres 2019/20 bezugsfertig sein. Aktuell werden die Elektro-, Heizungs- und Sanitäranlagen installiert sowie die Böden verlegt. Auch die Einrichtung wurde bereits vergeben. Im Bild (v. l.) Verena Debiasi, Marianne Blasbichler, Andreas Meraner, Anna Putzer, Paola Burzacca, Paolo Todesco, Armin Haller, Siegfried Delueg und Fabio Cola.

Herbert Dorfmann für EU-Wahl nominiert Der SVP-Bezirksausschuss Wipptal hat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen, den bisherigen EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann als Kandidaten für die kommende Amtsperiode vorzuschlagen. „Herbert Dorfmann hat sich als hervorragender Vertreter unseres Landes in Brüssel und Straßburg erwiesen. Er ist insbesondere als Kenner auf dem Gebiet sprachlicher und kultureller Minderheiten aber auch in Sachen

Landwirtschaft anerkannt. Deshalb hat er die besten Voraussetzungen, unser Land auch in der nächsten Amtsperiode wirkungsvoll zu vertreten“, so Bezirksobmann Karl Polig. Die Nominierung erfolgte einstimmig. Auch landesweit hat sich der Parteiausschuss der SVP einstimmig hinter Herbert Dorfmann gestellt und ihn als Spitzenkandidaten für die am 26. Mai 2019 stattfindende Wahl des Europäischen Parlaments nominiert. Erker 03/19

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Aktuell

RATSCHINGS

Haushalt wächst 105.000 Euro an Mehreinnahmen konnte der Gemeinderat Ratschings auf seiner Februar-Sitzung in den Haushalt einbauen. Es handelt sich dabei vor allem um Erschließungsbeiträge und Baukostenabgaben (50.000) sowie rückständige Steuern (IMU 34.700 Euro). Sie fließen in die Schneeräumung, die in diesem Winter einen großen finanziellen Aufwand erfordert (40.000 Euro), in die Erschließung der Bauzone „Schafer 2“ in Stange (23.500 Euro) sowie die Umstellung der 14 Sirenen in der Gemeinde (22.000 Euro). Einen Beitrag von 5.100 Euro erhalten die Vereine von Mareit für den Auf- und Abbau des Zeltes am Festplatz. Personalsuche Die Gemeinde Ratschings sucht neues Personal. Für die Buchhaltung und das Steuerwesen wird eine Stelle in der achten Funktionsebene geschaffen, um so diesen problematischen Bereich besser in den Griff zu bekommen.

Müllsammelstelle in Gasteig

Aber auch für das Sekretariat soll neues Personal eingestellt werden, um so die zu erwartenden Pensionierungen in den nächsten Jahren abzufedern. Schließlich hat der Gemeinderat auch die Ausschreibung eines Wettbewerbes für die Stelle eines Gemeindesekretärs beschlossen, da der derzeitige Gemeindesekretär Günther Eisendle sich in absehbarer Zeit ebenfalls in

In Kürze Eine neue Verordnung regelt die Finanzierung der Bildungsausschüsse. Das Land gibt nur mehr einen Pro-Kopf-Beitrag an die Gemeinde, die dann die notwendigen Finanzmittel an die jeweiligen Bildungsausschüsse überweist. Mit der Ratifizierung von drei Ausschussbeschlüssen genehmigte der Gemeinderat Abänderungen des Landschafts- und Bauleitplanes, mit denen eine Grün-grün-Umwidmung in Innerratschings (10.291 m2) und zwei in Jaufental (insgesamt 6.580 m2) erfolgte. Seit 1. Jänner ist Dr. Teresa Morrone als neue Sprengelhygieneärztin für die Gemeinde Ratschings tätig. Sie hat ihren Sitz in Brixen und ist zuständig für Hygiene und öffentliche Gesundheit. Sie ersetzt laut Beschluss des Gemeinderates Dr. Stefan Gögele auch in der Baukommission.

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die Pension verabschiedet. Bericht der Referenten Aus den Berichten der Referenten ging hervor, dass in der Fraktion Ridnaun der Austausch der bisherigen Zähler durch digitale Wasseruhren fast abgeschlossen ist. Sollte dieses Pilotprojekt den Erwartungen entsprechen, so ist der Austausch für die gesamte Gemeinde geplant. Vizebürgermeister Thomas Strickner berichtete über den geplanten Skaterpark, der in Zusammen-

arbeit mit Jugendlichen errichtet werden soll. Derzeit würden verschiedene Vorschläge diskutiert, ein konkretes Projekt liege noch nicht vor. Referentin Marliese Hofer Leitner berichtete über Probleme bei der Müllentsorgung, die sich besonders an den Weihnachtstagen bemerkbar gemacht hatten. Sie appellierte an die Bevölkerung, die Müllkübel bereits um 6.00 Uhr früh an die Sammelstelle zu bringen, damit die Sammlung auch korrekt durchgeführt werden kann. Ein großes Problem stellen nach wie vor jene wenigen Personen dar, die trotz ausreichender Information nicht imstande oder willens sind, eine korrekte Mülltrennung durchzuführen und den Müll einfach an den Wertstoffhöfen willkürlich ablagern. Bürgermeister Helfer gab bekannt, dass im September ein „Tag des Ehrenamtes“ abgehalten wird, an dem auch Ehrungen vorgenommen werden; er rief dazu auf, entsprechende Personen namhaft zu machen. Auf der nächsten Sitzung des Gemeinderates wird voraussichtlich der Gefahrenzonenplan behandelt. ss

Giro d’Italia in Ratschings? Der Tourismusverein trägt sich mit dem Plan, in den nächsten Jahren den Giro d’Italia in die Gemeinde Ratschings zu bringen, mit Ziel in Ridnaun. Norbert Haller, Präsident von Ratschings Tourismus, fragte nach der grundsätzlichen Bereitschaft der Gemeinde, sich daran auch finanziell zu beteiligen – eine Absicht, die bei den Gemeinderäten eher auf Skepsis stieß.


Aktuell

In Kürze

FRANZENSFESTE

Änderungen im Bauleitplan Mitte Februar genehmigte der Gemeinderat von Franzensfeste zwei Abänderungen des Bauleitplanes. Erst vor kurzem übertrug das Land das ehemalige ANAS-Gebäude an die Gemeinde und infolgedessen wurde die Wohnbauzone B/2 in eine Zone für öffentliche Einrichtungen umgewidmet. Eine weitere Bauleitplanänderung betraf den Parkplatz im Gewerbeerweiterungsgebiet „Greithwald“. Wie Bürgermeister Thomas Klapfer berichtete, wird der Schotterplatz bei der Fabrikstraße bereits seit längerem von Autos und Lieferwagen als Parkplatz genutzt. Auf Bitte der Gewerbetreibenden soll der Parkplatz nun auch offiziell als solcher eingetragen und entsprechend umgestaltet, also geteert und mit Verkehrsschildern ausgestattet werden. Das Ansuchen sei zwar von der Raumordnungskommission abgelehnt worden, mit einem Beharrungsantrag könne jedoch versucht werden, die Bauleitplanänderung durchzusetzen. Das Ansuchen wird damit zurück an die Landesregierung verwiesen, die dann ein Gutachten darüber abgeben wird. Der Gemeinderat stimmte geschlossen für die Ab-

Neue Brücke Bereits seit Längerem werden an der Brücke von Grasstein Sanierungsarbeiten durchgeführt. Mitte Februar tauschte die mit dem Bau beauftragte Firma die massiven Fertigteilsegmente aus. Es kam zu kurzzeitigen Behinderungen für den Fahrzeugverkehr nach Grasstein. „Stazione dell’anno“ Der Verein „Amici della Ferrovia“ kürt jedes Jahr eine Bahnhofsstation zur „Stazione dell’anno“. In diesem Jahr fiel die Wahl auf den Bahnhof Franzensfeste. Aus diesem Anlass wird am 18. Mai auf dem Bahnhofsgelände eine kleine Feier stattfinden.

Die Gemeinde Franzensfeste möchte eine als Parkplatz genutzte Fläche im Gewerbeerweiterungsgebiet „Greithwald“ in einen offiziellen Parkplatz umwidmen.

änderung des Bauleitplanes. Buchhalter gesucht Auch nach zwei Stellenausschreibungen konnte kein Buchhalter für die Gemeinde gefunden werden, so Bürgermeister Klapfer. Mit einer Abänderung des Stellenplanes – gesucht wird ein Verwaltungsassistent der siebten Funktionsebene mit Diplom über ein mindestens zweijähriges Universitätsstudium – soll nun ein geeigneter Kandidat gefunden werden. Zudem schreibt die Gemeinde eine Teilzeit-Stelle im Bereich Buchhaltung aus, vor allem in Hinblick auf die zukünftige verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden Franzensfeste und Vahrn. Die Buchhaltung beider

Gemeinden soll künftig zusammengelegt und in Franzensfeste erledigt werden. at

Wieder offen Der Sportverein von Franzensfeste gibt bekannt, dass seit Mitte Februar der Schießstand wieder geöffnet ist.

Positive Stellungnahme

© BBT SE

„Franzensfeste bekommt das, was es immer schon wollte“, so das Fazit von Bürgermeister Klapfer zum Projekt „Zulaufstrecke zum BBT“. Wie in der letzten Erker-Ausgabe (02/2018) berichtet, ist am Bahnhof Franzensfeste ein Haltepunkt für BBT-Züge vorgesehen. Geplant sind vier Geleise und ein Bahnsteig sowie eine Unterführung zum bereits bestehenden Bahnhofsgelände. Der Gemeinderat erteilte dem endgültigen Projekt seine Zustimmung.

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Aktuell

STERZING

Streit im Gemeinderat Hitzige Diskussionen gab es während der jüngsten Gemeinderatssitzung in Sterzing, die über drei Stunden lang dauerte. Die Wortgefechte betrafen vor allem die von der SVP-Fraktion eingebrachten Beschlussanträge. Gestritten wurde über die Verschiebung des Sitzungsbeginns, die Installation von versenkbaren Pollern, den Umbau des Altenheimes, die städtische Turnhalle, Lärmschutzmaßnahmen an der A22 und schließlich darüber, wann ein Gemeinderat einen Beamer samt Leinwand zur Verfügung gestellt bekommt, ob er bei seinen Ausführungen stehen darf oder auch nicht. Schade, dass der

Erker die Gemeinderatssitzung nicht aufzeichnen darf – die Bürger hätten einen unschätzbaren und unverfälschten Eindruck davon, wie es bei den Gemeinderatssitzungen in Sterzing zugeht. Die SVP Fraktion hatte bereits in früheren Sitzungen den Antrag eingebracht, den Beginn auf eine spätere Uhrzeit zu verschieben. Auch dieses Mal wurde er abgelehnt. Ein weiterer Beschlussantrag, ebenfalls von Werner Graus eingebracht, betraf die Installation von versenkbaren Pollern an Standorten, an denen es bautechnisch möglich ist. Die derzeitigen Anti-Terror-Barrieren seien zum einen eine Verschandelung des Stadtbildes und zum ande-

ren seien sie nicht geeignet, Terror-Attacken abzuwehren, so die SVP-Fraktionäre. Wie Bürgermeister Fritz Karl Messner erklärte, befürworte er persönlich die Installation von Pollern, allerdings würden sowohl die technischen Voraussetzungen als auch die zu befürchtenden Probleme dagegen sprechen. Schließlich wurde auf Antrag der SVP der Tagesordnungspunkt verschoben und der Beschlussantrag dahingehend geändert, den Stadtrat mit der Einholung eines technischen Gutachtens zu beauftragen. Im Beschlussantrag zur Forcierung des Umbaus des Altenheims kamen die Mängel des derzeitigen Gebäudes zur Sprache, die eine Umgestaltung dringend notwen-

dig machten. „Auch hier hat der Beschlussantrag der Gemeinderäte der SVP eine unterstützende Wirkung. Wir werden aufgefordert, etwas zu tun, was wir – selbstverständlich – bereits tun“, so Messner, der betonte, dass es dazu den Beschlussantrag nicht gebraucht hätte. „Wir haben nicht das Gefühl, dass der Umbzw. Neubau des Altenheimes forciert wird“, entgegnete Dr. Robert Hartung (SVP) und erklärte, dass es bei dem Beschlussantrag in erster Linie darum gegangen sei, alle Bürgermeister des Wipptales aufzufordern, das Altenheim als prioritäre Angelegenheit vor allen anderen zu behandeln. Er habe nämlich den Eindruck, dass man lieber auf die nächste Legislatur-

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Eine Aufwertung für das Wipptal Handwerk und Tourismus setzen auf Qualität Die Brotmanufaktur Pardeller verlängert die Zusammenarbeit mit der Tourismusdestination Ratschings.

fand südlich und nördlich des Brenners sehr viel Anklang. Dasselbe galt für die große Sommeraktion anlässlich des Konzerts von Christina Stürmer – einer der absoluten Höhepunkte im vergangenen Jahr. „Never change a winning team.“ Genau das dachten sich wohl Allesamt exzellente Beispiele, bei denen Tourismus und Handwerk auch das Unternehmen Pardeller und die Ratschings Tourismus Ge- im Wipptal sich gegenseitig stärken und für Aufwertung sorgen. Nur nossenschaft. Denn auch für das kommende Jahr haben beide eine starke Destination zieht auch Gäste an, die bereit sind, mehr Geld für Service und Leistunihre Kooperation bestätigt. gen auszugeben. Das schließt „Die Kooperation hat in den auch den Handel – und in dieletzten Jahren sehr zufriedensem speziellen Fall – die Bäckestellende Ergebnisse hervorgerei Pardeller mit ein. Für den bracht“, unterstreicht Andreas Geschäftsführer der Tourismus Fleckinger, Geschäftsführer der Genossenschaft Ratschings, Brotmanufaktur Pardeller, die Thomas Gschließer, liegt der Entscheidung. Überzeugt daVorteil eindeutig auf der Hand: von, dass diese Zusammenar„Durch gezielte Marketingbeit seinen Betrieb stärkt, unaktionen im In- und Ausland terstützt er die Genossenschaft konnten die Synergien zwischen mit Sponsoringmaßnahmen. den beiden Marken voll genutzt Diese reichen von einer Tü(v. l.) Thomas Gschließer (Geschäftsführer Ratschings Tourismus), Norbert Haller (Präsident werden.“ Dieses Erfolgsmodell tenaktion in den Geschäften, Ratschings Tourismus), Andreas Fleckinger (Geschäftsführer Pardeller Brotmanufaktur) und wollen beide Partner beibehaleinem Gewinnspiel zum Berg- Evelin Delueg (Marketingleiterin Pardeller Brotmanufaktur) ten und die Zusammenarbeit MusikFestival, einer Gadget-Aktion bis hin zu einer gemeinsam realisierten Werbekampagne. Allein durch Marketingaktionen weiter vertiefen. So hält demnächst die die Tütenaktion, bei der sechs Nächte für zwei Personen in einem activeCard für alle Gäste des Wipptales eine Tüte voller Überraschun4-Sterne-Wellnesshotel in der Gemeinde Ratschings verlost wurden, gen bereit – abholbar in den Pardeller Filialen.

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Aktuell

periode warten wolle. Herbert Seeber, der auch als Bezirksreferent fungiert, umriss kurz die Geschichte des Umbauprojekts. Das Hauptproblem sei die Finanzierung, so Seeber. Bis Anfang 2018 sei die Landesregierung nämlich nicht bereit gewesen, mehr als 1,5 Millionen Euro für den Umbau zur Verfügung zu stellen – das Investitionsvolumen beträgt insgesamt rund elf Millionen Euro. Nun habe man immerhin die Möglichkeit in Aussicht gestellt bekommen, dass 60 Prozent der Kosten finanziert würden. Die restlichen 40 Prozent müssten die Mitgliedsgemeinden beisteuern, wobei davon wiederum Sterzing die Hauptlast zu tragen hätte. Die Schwierigkeit bestehe darin, auch die übrigen Bür-

Das Bezirksaltenheim muss modernen Erfordernissen angepasst werden. Derzeit scheitert eine rasche Umsetzung an der Finanzierung.

germeister zu überzeugen, in eine Struktur zu investieren, die auf Sterzinger Gemeindegebiet liegt. Seeber ersuchte die SVP-Fraktion,

über ihre Partei auf die anderen Bürgermeister einzuwirken, damit diese hundertprozentige Zusagen leisten würden. „Von der Gemein-

de Sterzing hat es nie ein Wenn und Aber gegeben, wenn eine Zusage verlangt wurde“, so Seeber und betonte, dass die Gemeindeverwaltung ihren dazu Teil beitragen werde. Derzeit würden Überlegungen angestellt, ob das Gebäude in Fertig- oder in schneller umsetzbarer Modulbauweise errichtet werde. Dieser Beschlussantrag wurde ebenso abgelehnt wie jene über die Aufrechterhaltung der Außenstelle der Agentur für Einnahmen und das Projekt zur Überarbeitung der städtischen Turnhalle. Zurückgezogen wurde von der SVP der Beschlussantrag zur Erneuerung der Lärmschutzmaßnahmen an der A22. Ein Projekt dazu liegt auf dem Tisch und wird in Kürze ausgeschrieben. at

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Aktuell

„Haben wirklich alles versucht, um den Vertrag zu erfüllen“ In der Februar-Ausgabe berichtete der Erker über eine Diskussion im Gemeinderat, die den Rechtsstreit zwischen der Gemeinde Sterzing und der Aspiag Service GmbH thematisierte. Diego Andolfato, Despar-Expansionsleiter, legt Wert darauf, seine Sicht der Dinge darzulegen. Auf der Gemeinderatssitzung am 9. Jänner wurde die Schlussfolgerung geäußert, der Hotelbau sei von Anfang an nie geplant gewesen. „Diese Behauptung ist falsch“, so Diego Andolfato. 2005 war ihm an der Brennerstraße in Sterzing ein Grundstück aufgefallen, das er als idealen Standort für einen Eurospar erachtete. „Die Despar-Filiale war zu klein und zu eng, immer wieder gab es Parkplatzprobleme. Wir nahmen deshalb mit der Gemeinde Kontakt auf, um zu prüfen, ob auf besagtem Grundstück ein erweiterter Supermarkt möglich sei. So kamen wir ins Gespräch, einen Raumordnungsvertrag abzuschließen“, so Andolfato. Die Vipiteno Sud GmbH erwarb 2011 ein Grundstück, auf dem sie die Immobilie, die sie an die Aspiag Service GmbH vermietete, baute. Auf dem nebenstehenden Areal verpflichtete sich die Aspiag Service GmbH selbst oder über Dritte ein Hotel der Kategorie 3-Sterne zu realisieren. Eine Baufirma aus dem Eisacktal unterbreitete der Aspiag im September 2011 den Vorschlag, das Grundstück zu erwerben, ein Investor aus Südtirol sagte zu, das Hotel zu bauen und führen. Die Vipiteno Sud akzeptierte diesen Vorschlag und schloss mit der Baufirma einen Vertrag ab. Doch als der Investor Konkurs anmelden musste und jeglicher Versuch scheiterte, mit der Baufirma eine einver-

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nehmliche Lösung zu finden, kam den Bau der Fußgängerunterfüh- der Gemeinde selbst festgestellt es zu einer Annullierung des Ver- rung, eines Kreisverkehrs, eines worden. „Hätte sie verlangt, eitrages. Andolfato sagt, er habe Kinderspielplatzes und eines Park- nen Kindergarten neu zu bauen, sich weiterhin bemüht, mit Fir- platzes ausgeben sollen. Doch die hätten wir es im Interesse der Gemen Kontakt aufzunehmen, und Fußgängerunterführung, welche meinde auch getan.“ legt dem Erker eine Namensliste die Gemeinde auf 260.000 Euro Der Eurospar, so Andolfato, sei als Service, Dienstleistung und von über zehn InteressenChance zu sehen, von der ten vor, unter ihnen auch die ganze Stadt profitieren eine Wipptaler Firma, die könne, weil der Supermarkt der Gemeinde ein konkreviele Kunden nach Sterzing tes Projekt präsentierte. „Es ziehe. „Wer sagt, dass diese stimmt also nicht, dass wir Kunden dem Stadtzentrum von vornherein wussten, fernbleiben? Wenn sich Eindass das Hotel nicht realisiert wird. Wir haben wirklich alzelhändler weiterentwickeln und ihr Angebot attraktiv les getan, um es realisieren halten, können auch sie ihre zu können. Leider ist es uns Kunden halten und neue danicht gelungen.“ Die potentiellen Investoren zogen sich zugewinnen.“ am Ende allesamt zurück. Die Aspiag Service GmbH Andolfato sagt, das Gesei nach wie vor der Meispräch mit Bürgermeister nung, dass „eine friedliche Fritz Karl Messner gesucht Lösung“ gefunden werden zu haben, und fügt hinzu, könne, „eine Lösung, mit der Bürgermeister habe sich der die Gemeinde einverbei den Verhandlungen stets standen ist“, so Andolfato. korrekt und transparent ver- Diego Andolfato: „Wir haben rund 850.000 Euro Momentan seien die Vorhalten, auch bei den Sit- mehr bezahlt, als wir als Gegenleistung bekomaussetzungen für ein Treffen zungen des Gemeindeaus- men haben. Ich glaube, wir sind niemandem etwas allerdings nicht gegeben. Zu diesem Schluss waren im schusses, bei denen Andol- schuldig.“ Dezember die Rechtsanwälfato selbst anwesend war. Gemeinsam seien viele Lösungen geschätzt hatte, kostete plötz- te beider Parteien gekommen. durchdiskutiert worden. Am Ende lich 1,1 Millionen Euro. Wir ha- Möglich, dass Aspiag das Hotel habe Aspiag die Entscheidung ge- ben also rund 850.000 Euro mehr doch noch realisiert, obwohl sie troffen, Rekurs beim Verwaltungs- bezahlt, als wir als Gegenleistung laut Urteil gesetzlich nicht mehr gericht einzulegen. „Das Urteil bekommen haben. Ich glaube, dazu verpflichtet ist? „Wer jegibt uns in großen Teilen Recht. wir sind niemandem noch etwas manden kennt, der bereit ist, einiIch glaube nicht, dass ein anderer schuldig.“ ge Millionen Euro in diesen StandRichter anders entschieden hät- Zur Behauptung, die Gegenleis- ort zu investieren, kann uns gerte. Es gibt ein klares Gesetz. Das tungen würden ausschließlich As- ne den Namen nennen und ich Hotel hätte nicht Gegenstand des piag selbst zugute kommen, sagt nehme Kontakt zu ihm auf“, so Raumordnungsvertrages sein dür- Andolfato: „An der Kreuzung sind Andolfato. Bis auf weiteres wird fen. Aber ich wiederhole: Wir wa- mehrere Unfälle passiert. Heu- das Grundstück brach liegen wie ren von vornherein bereit, den te garantiert der Kreisverkehr al- die Jahre zuvor. „Wir warten ab, Raumordnungsvertrag zu erfül- len Verkehrsteilnehmern mehr Si- ob die Gemeinde Berufung gelen.“ cherheit.“ Den Fahrradweg kön- gen das Urteil einlegen wird“, so Andolfato äußert sich auch zur ne jeder benutzen, genauso wie Andolfato, der weiterhin das GeAussage eines Gemeinderatsmit- die Fußgängerunterführung und spräch mit der Gemeinde suchen gliedes, die Aspiag hätte gegen- den Parkplatz. Natürlich sei der will. über der Gemeinde eine Bring- Kreisverkehr auch für den Euschuld: „Das Gegenteil ist der Fall. rospar eine wichtige Infrastruktur. Wir hätten 1,6 Millionen Euro für Die Gegenleistungen seien von rb


Aktuell

PFITSCH

Quellfassung „Schnagge“: Projekt genehmigt Die beiden Quellfassungen „Schnagge“ südöstlich von Wiesen werden im Sommer 2020 neu errichtet bzw. saniert. Geplant sind auch zwei Zufahrten zur unteren Quelle und zum Hochbehälter. Das Projekt wurde Ende Februar auf der Gemeinderatssitzung in Wiesen vorgestellt und einstimmig genehmigt. „Der Stolleneingang einer der oberen Quellen ist abgebrochen, die über 100 Jahre alten Bauwerke sind in einem schlechten Zustand, die Trinkwasserleitungen stark korrodiert“, so Techniker Thomas Leiter vom Ingenieurbüro EUT. Bei der oberen Quellfassung im Bereich der Kehre soll der Stollen abgebrochen und neu errichtet werden. Bei der unteren Fassung wird der Stollen teilweise abgebrochen, die Wasserfassung erfolgt intern, damit nur noch gutes sauberes Quellwasser in die Trinkwasserleitung gelangt. Die Quellfassungen speisen einen Hochbehälter, der aus einem alten, erhaltenswerten Gemäuer besteht, das saniert wird. Die wasserbenetzten Behälterteile werden mit Inox ausgekleidet, die interne Verrohrung wird ersetzt und dem heutigen Stand der Technik angepasst. Das Projekt liegt derzeit in der Baukommission auf, innerhalb Juli wird von den UVP-Ämtern die Genehmigung erwartet. Innerhalb September soll das Ausführungsprojekt stehen. Die Zufahrten werden auf Wunsch der Interessentschaft vom Forstdienst ausgeführt. Im Winter 2019 ist die Ausschreibung geplant, um die Arbeiten im Juli 2020 beginnen und nach vier Monaten Bauzeit abschließen zu können. Die Gesamtkosten werden auf rund 575.000 Euro geschätzt. BAULEITPLAN GEÄNDERT Einstimmig genehmigt hat der Gemeinderat eine Anpassung im Bau-

© EUT

on Casabimbo bietet Kinderbetreuung an, von Mitte bis Ende Juli gibt es in Wiesen auch ein italienisches Camp. 92 Kinder sind für das Jahr 2019/2020 in die Kindergärten von Wiesen (66), Kematen (11) und St. Jakob (15) eingeschrieben.

Die abbruchreifen „Schnagge“-Bauwerke sind über 100 Jahre alt.

leitplan. Ein 938 m² großes Grundstück (Privatweg), das die Thermo Wipptal AG angekauft hat, wird von einer Gewerbeerweiterungszone in eine Zone für öffentliche Einrichtungen – Verwaltung und öffentliche Dienstleistung (Zone mit Privatinitiative) umgewandelt.

penbau GmbH mit den Arbeiten am Glasfasernetz in den Zonen Moosfeld, City Center und Wiesen. Im März beginnen auch die Arbeiten am Pavillon im Gemeindepark Wiesen. Im Juli findet wieder ein Sommercamp statt, die Organisati-

BIOGASANLAGE Die Gemeinde plant ein Treffen, bei dem Vertreter der Biogasanlage Wipptal und Vertreter der Ortsbauernräte miteinander ins Gespräch kommen sollen. Inhalt sollen u. a. die geplante Erweiterung der Biogasanlage, Vertragskonditionen sowie der Rekurs gegen einen Beschluss der Baukommission sein. rb

„SAGSTALL“ Einstimmig gutgeheißen hat der Gemeinderat einen Grundtausch (249 m²) im Bereich der Hofstelle „Sagstall“ in der Örtlichkeit Stein. Der neu erworbene Grund führt u. a. an der Venezianersäge vorbei. Die Gemeinde plant, diese Zone touristisch aufzuwerten. BILANZÄNDERUNG Die wesentlichste Bilanzänderung betrifft Sicherheitsmaßnahmen für Gemeindegebäude mit staatlicher Sonderfinanzierung. 60.000 Euro hat der Gemeinderat für Sicherheitsmaßnahmen in Schulen, Kindergärten und Gemeindegebäuden, u. a. für Sicherheitsglas, Beleuchtungskörper und Handläufe ausgewiesen. 50.000 Euro erstattet der Staat zurück. 8.000 Euro sind für Neuanschaffungen im Bereich Schneeräumung vorgesehen, mit 7.000 Euro wird in der Mühlgasse u. a. eine zusätzliche Glocke für Plastikabfall angeschafft. ALLFÄLLIGES Mitte/Ende März beginnt die AlErker 03/19

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Verkehr

„Alpenschutz funktioniert nur, wenn es keine Schlupflöcher gibt“ Im Gespräch mit Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative

Erker: Herr Pult, im Juni 2016 ist der Gotthard-Basistunnel nach 17-jähriger Bauzeit feierlich eröffnet worden. Welche Bilder sind Ihnen in Erinnerung geblieben? Jon Pult: Am stärksten beeindruckt haben mich die stolzen Gesichter der Tunnelarbeiter, die dieses Jahrhundertwerk gebaut haben. Ohne deren jahrelangen Einsatz unter zum Teil schwierigsten Bedingungen könnte ein solches Vorhaben gar nie realisiert werden. Wie oft sind Sie seit der Eröffnung mit dem Zug durch den Tunnel gefahren? Ich habe den Basistunnel seit der Eröffnung einige Male benutzt. Der Tunnel wurde aber nicht primär gebaut, damit Reisende schneller im Tessin oder in Italien sind. Der Gotthard-Basistunnel ist ein elementarer Bestand-

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Jon Pult: „Ich wünschte mir, die anderen Alpenländer würden ähnliche Maßnahmen zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene unternehmen.“ © Alpen-Initiative

Der Gotthard-Basistunnel, mit 57 km der längste Tunnel der Welt, durchquert die zentralen Schweizer Alpen in NordSüd-Richtung. Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2016 ist der Schwerverkehr auf der Straße rückläufig, die Verlagerung auf die Schiene schreitet allerdings nur langsam voran. Jon Pult, Präsident des Schweizer Vereins Alpen-Initiative, über den Stellenwert des Gotthard-Basistunnels, die Transportproblematik in den Alpen und den Brennerbasistunnel, der „ohne permanenten Druck aus der Bevölkerung und dringende Maßnahmen der Politik seine Wirkung voraussichtlich nicht entfalten kann“.

teil der Neuen Alpentransversale NEAT, die primär dem Güterverkehr und damit der Verlagerung der Güter von der Straße auf die Schienen dient. Welche Verkehrsprobleme hat der Basistunnel seit Inbetriebnahme lösen können? Der Gotthard-Basistunnel hat zu einer weiteren Abnahme der alpenquerenden Lastwagenfahrten in der Schweiz beigetragen. Der Rückgang ist leider weiterhin zu langsam. Wir dürfen uns aber auch nicht von Illusionen täuschen lassen. Im Moment gibt es noch Kapazitätenengpässe auf den Zulaufstrecken und die Veränderung der Güterströme braucht Zeit. Gegenwärtig sind auf der Gotthard-Achse täglich 120 Güter-

züge unterwegs – die Auslastung der Trassenkapazität liegt laut SBB-Angaben erst bei 67 Prozent. Warum? Es sind vor allem die Bauarbeiten auf den Zulaufstrecken nördlich und südlich des Gotthards, welche die effektive Nutzung der Basistunnelkapazitäten einschränken. In der Schweiz wird aktuell der Vier-Meter-Korridor ausgebaut. Dies ist nötig, damit dereinst auch Sattelauflieger mit einer Eckhöhe von vier Metern transportiert werden können. Schlechte Infrastruktur, Personalmangel, Unfälle – an welchen Bahnabschnitten in Europa hapert es derzeit am meisten? Deutschland hinkt den internationalen Vereinbarungen leider weit hintennach. Während

in der Schweiz die Basistunnel an Lötschberg und Gotthard fertig und in Betrieb sind, ist in Deutschland nur etwa ein Drittel der Zulaufstrecke auf vier Gleise ausgebaut. Dieser Ausbau wird erst 2042 fertiggestellt – das ist schon sehr bedenklich. Der Zwischenfall in Rastatt im Sommer 2017 hat aber auch gezeigt, dass die internationale Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Netzbetreibern und Bahnunternehmen mangelhaft funktioniert. Diesbezüglich braucht es dringend Verbesserungen. Ist eine Tendenz zu beobachten, dass Unternehmen von der Schiene wieder auf die Straße zurückkehren? Konkret haben wir dies nicht beobachtet. Es ist aber in der


Tat so, dass Logistiker ihre Warenströme permanent bezüglich Kosten und Zuverlässigkeit überprüfen und optimieren. Deshalb ist es unerlässlich, dass die Schiene qualitativ hochstehende Transportleistungen anbieten kann. Welche Güter werden über die Alpen gekarrt? Gibt es aktuelle Statistiken? Die Schweiz macht alle fünf Jahre eine detaillierte Erhebung über den alpenquerenden Güterverkehr. Dort werden auch die transportierten Güter abgefragt. Diese Studie zeigt, dass es kaum etwas gibt, das nicht über die Alpen transportiert wird: Lebensmittel, chemische Erzeugnisse, Fahrzeuge, Textilien und sogar Abfälle. Dies ist nicht zuletzt eine Folge der wirtschaftlichen Entwicklung, bei der die Produktion in immer mehr Schritte zerlegt und an denjenigen Ort verlegt wird, wo es am billigsten ist. Wir setzen uns deshalb auch grundsätzlich für eine Reduktion von Transporten ein, für mehr lokale Produktion. Gibt es Beispiele von Quellund Zielverkehr, den Sie als kurios oder sinnlos empfinden? Der Verein Alpen-Initiative verleiht jedes Jahr den Teufelsstein-Preis für einen besonders absurden Transport. In den letzten Jahren haben wir damit zum Beispiel Mineralwasser von den Fidschi-Inseln ausgezeichnet, das in der Schweiz verkauft wird.

Oder die SBB, weil der Stein für die Fassade eines ihres Prestigegebäudes zwar aus Deutschland stammte, dieser aber für die Verarbeitung nach China transportiert wurde. Solche Beispiele sind an sich schlimm, sie stehen aber für ein grundsätzlicheres Problem: das prognostizierte Verkehrswachstum in den kommenden Jahrzehnten. Als Gesellschaft müssen wir uns die Frage stellen, ob es Sinn macht, immer mehr Güter kreuz und quer über die Welt zu transportieren. Wir finden: Mehr einheimische Produktion und lokaler Konsum wäre gerade auch für die Umwelt sinnvoller. Es gibt auch positive Beispiele wie jenes eines Schweizer Lebensmittelunternehmens, das die Waren über die Schiene und dann über lokale Lastwagen zu den einzelnen Filialen transportiert. Solche Beispiele begrüßen wir sehr – dafür verleihen wir jedes Jahr den Bergkristall-Preis für sinnvolle Transport-Initiativen. „Während in der Schweiz die Basistunnel an Lötschberg und Gotthard in Betrieb sind, ist in Deutschland nur etwa ein Drittel der Zulaufstrecke auf vier Gleise ausgebaut. Dieser Ausbau wird erst 2042 fertiggestellt – das ist schon sehr bedenklich.“ Schwerverkehrskontrollen sind ein wichtiger Bestandteil

SAMSTAG: LKW-FREIES TIROL Vom 5. Jänner bis zum 16. März gilt in Tirol erstmals ein LKW-Fahrverbot am Samstag für Fahrten Richtung Deutschland und Italien. Bis Jahresmitte, so die „Tiroler Tageszeitung“, sind 17 LKW-Blockabfertigungen am Grenzübergang Kufstein geplant. Beides soll die Verkehrssicherheit erhöhen und für einen besseren Verkehrsfluss sorgen. Durch die Ausweitung des sektoralen LKW-Fahrverbots auf LKW der aktuell niedrigsten Schadstoffklasse 6 will das Land Tirol die LKW-Lawine auf der Inntal- und Brennerautobahn einbremsen. Weiterhin geteilter Meinung ist die Bevölkerung über die gedrosselte Geschwindigkeit von 130 auf 100 km/h. Erker 03/19

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Verkehr

VON DEN SCHWEIZERN LERNEN Eine Bezirksdelegation besuchte im vergangenen Herbst den „Logistik-Dialog“ in Altdorf im Kanton Uri, um das Wipptaler Schwerpunktthema „Mobilität und Transit“ zu vertiefen und von den Erfahrungen der Schweizer zu lernen.

(v. l.) Mika Vrancic (CLLD-Management Wipptal), Carmen Turin (CLLD-Management Wipptal), Alfons Rastner (Obmann Planungsverband Wipptal), Bürgermeister Fritz Karl Messner (Interreg-Rat) und Joachim Hofmann (CLLD-Management Wipptal)

Die Tagung, organisiert vom Schweizer Verein Alpen-Initiative, thematisierte die Zukunft des Gütertransports in den Alpen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Am Treffen nahmen neben 80 Fachleuten aus Europa auch Alfons Rastner, Obmann des Planungsverbandes Wipptal, Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner als Mitglied des Interreg-Rates sowie Carmen Turin, Mika Vrancic und Joachim Hofmann als Vertreter des CLLD-Managements Wipptal teil. Seit dem Bau des Gotthard-Basistunnels versuchen die Schweizer den kombinierten Transitverkehr mit Schiene und Straße auszubauen und zu verbessern. Im Rahmen eines Bürgerentscheides und in Abstimmung mit der EU hatten sich die Schweizer dafür ausgesprochen, dass bis 2018 nicht mehr als 650.000 LKW die Schweizer Alpen überqueren dürfen. Eine Verlagerung des Transitgüterverkehrs von der Straße auf die Schiene ist von der Verfassung vorgesehen. Dies war eine zentrale Bedingung der Schweizer für den Bau des Gotthard-Basistunnels. 2017 fuhren immer noch 948.000 Lastwagen auf Schweizer Straßen, ähnliche Zahlen auch 2018. „Wenn es den Schweizern nicht gelingt, den Transitverkehr mit ihren 16 Schwerverkehrskontrollzentren auf die Schiene zu bekommen, dann kann man sich vorstellen, welcher Verkehrsdruck auf der Brennerachse lastet. Alleine, geschweige denn von alleine geht da gar nichts“, so Planungsverbandsobmann Rastner. Da der Güterverkehr weiter zunehmen wird, soll weiterhin proaktiv an einer Verlagerungspolitik von der Straße auf die Schiene gearbeitet werden. Die COOP, eine der größten Supermarktketten der Schweiz, zeigt beispielsweise, dass Innovation in Logistik und Warentransport durchaus möglich sind, indem 900 Supermärkte und 300 Tankstellen über die Kombination Schiene und E-LKW beliefert werden. Neben Fachreferaten wurde bei einer Podiumsdiskussion das „Thema Verkehr und Logistik“ aus verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet. Das Fazit: „Die Verkehrsund Transportproblematik in den Alpen kann nur gelöst werden, wenn verschiedene Puzzleteile zusammenpassen. Es braucht mehr Harmonisierung im Bereich der Technik, mehr Sensibilisierung und politisches Engagement der Bevölkerung und eine vorwärts gerichtete politische Agenda auf europäischer Ebene“, so Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative. Bürgermeister Fritz Karl Messner erachtet es als sehr wichtig, dass Gemeinden entlang der Brennerachse mit anderen transitbelasteten Gemeinden gemeinsam an einer alpenweiten Lösung arbeiten. Auch Ingrid Felipe, stellvertretende Landeshauptfrau von Tirol, forderte ein gemeinsames Vorgehen, um die Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern, damit die Verkehrspolitik einer Alpenregion nicht auf Kosten einer anderen Region geht.

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der Schweizer Verlagerungspolitik. Erfahrungen des Schwerverkehrszentrums Risphausen bei Erstfeld zeigen, dass rund ein Drittel der dort kontrollierten Fahrzeuge Mängel aufweisen. Was sind das für Mängel? Am weitaus meisten Verstöße gab es bei der Betriebssicherheit. Das sind zum Beispiel Reifen ohne ausreichend Profil oder defekte Bremsen. Zu schwere, zu lange oder zu hohe Lastwagen sind ebenfalls ein häufiges Problem. In den letzten Jahren wurden vermehrt Lastwagen mit manipulierten Abgasanlagen festgestellt. Diese überschreiten die erlaubten Werte für Stickoxid oder Feinstaub um ein Vielfaches und stellen damit ein großes Problem für die Gesundheit der Bevölkerung in den Alpentälern dar. Die Verstöße gegen die Arbeits- und Ruhezeitverordnung nehmen ebenfalls zu. Eine multimediale Reportage des Luzerner Fotografen und Filmers Fabian Biasio und der WOZ-Journalistin Susan Boos legt offen, unter welchen Bedingungen vor allem Lastwagenfahrer aus dem Osten im internationalen Straßentransport leben und arbeiten. Wie sehen diese Bedingungen aus und was sind die Folgen? Die Chauffeure verdienen meist nur ein paar Hundert Euro im Monat und sind weit weg von ihren Familien. Sie verbringen ihre Ruhetage auf trostlosen Autobahnrastplätzen und Abstellplätzen, auf denen es an grundlegenden Dienstleistungen wie Duschen und sauberen Klos fehlt. Soziale Kontakte sind schwierig, Einsamkeit ein verbreitetes Problem. Die schlechten Arbeitsbedingungen sind ein Grund dafür, dass der Straßentransport häufig günstiger ist als die Schiene, was mehr Verkehr

Transit-Lawine über den Brenner 2,4 Millionen Schwerfahrzeuge (+ 7,4 %) und 11,4 Millionen Pkw (- 1,3 %) haben im vergangenen Jahr die Mautstelle Schönberg passiert. Insgesamt wurden 14,2 Millionen Fahrzeuge gezählt. Das entspricht einem Plus von 0,16 Prozent im Vergleich zu 2017. Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fahren über den Brenner dreimal so viele LKW wie auf allen Schweizer Alpenrouten zusammen.

Quelle: Österreichische Autobahngesellschaft ASFINAG, 2018


Verkehr

In Nord-Tirol zahlen LKW durchschnittlich 80 Cent pro Kilometer, in Südtirol 16 Cent.

© Alpen-Initiative

60 Dezibel bei Tag und 50 Dezibel bei Nacht sind die gesetzlich vorgeschriebenen Lärmgrenzwerte. Auf der Brennerautobahn werden sie teilweise um bis zu 200 Prozent überschritten.

Schwerverkehrskontrollen sind ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Verlagerungspolitik.

auf die Straße bringt. Unfälle aufgrund von Trunkenheit und Übermüdung sind eine weitere Folge der miserablen Arbeitsbedingungen. Welchen Ruf hat die Schweiz europaweit? Seit der Basistunnel geöffnet ist, fahren wahrscheinlich noch mehr Lastwagen über den Brenner und andere Alpenpässe. Wie wird dies in den entsprechenden Ländern wahrgenommen? Der Schweiz wird in der Tat immer wieder vorgeworfen, dass ihre Verlagerungspolitik zu Umwegverkehr

über die Alpenpässe in den Nachbarländern führt. Das ist überhaupt nicht in unserem Sinn – und bringt auch dem Schutz unserer bedrohten Alpen nichts! Ich wünschte mir, die anderen Alpenländer würden ähnliche Maßnahmen zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene unternehmen. „Der Verein Alpen-Initiative verleiht jedes Jahr den Teufelsstein-Preis für einen besonders absurden Transport. In den letzten Jahren haben wir Mineralwasser von den Fidschi-In-

seln ausgezeichnet, das in der Schweiz verkauft wird.“ Fachleute rechnen damit, dass der Warenverkehr in Europa in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter wachsen wird. Welche Schuld kommt dabei dem Internethandel zu? Der Warentransport zum Kunden spielt sich in erster Linie auf der Straße ab. Die sogenannte Zalandoisierung ist eine große Herausforderung in diesem Bereich. Wir setzen uns dafür ein, dass die

Medizinische Studien bestätigen einen direkten Zusammenhang zwischen Lärmbelastung und daraus resultierenden Folgeerkrankungen wie Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, geschwächtem Immunsystem, Bluthochdruck und Herzinfarkt. Die Stickstoffdioxidgrenzwerte von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft werden entlang der Brennerautobahn im Jahresmittelwert um bis zu 100 Prozent überschritten. Stickstoffdioxid soll Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall, Asthma sowie die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) begünstigen. Quelle: Broschüre „TransitTerror“, Süd-Tiroler Freiheit


Verkehr

Güter auf langen Strecken mit der Bahn transportiert werden. Für die Feinverteilung braucht es innovative Ansätze wie E-Lieferwagen oder Cargobikes. Damit können auch Städte von dreckigen Dieselfahrzeugen befreit werden. Warum ist es für Frächter und Online-Unternehmen so schwierig, sich untereinander zu vernetzen und den Zielverkehr so abzustimmen, damit es weniger Fahrten und so gut wie keine Leerfahrten mehr gibt? Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Stakeholdern im Bereich der Logistik ist tatsächlich eine große Herausforderung. Europaweit läuft aktuell das Interreg-Projekt AlpInnoCT, das Transporteure, Logis-

tiker, Terminalbetreiber, staatliche Stellen und NGOs zusammenbringt, um die Innovationen und die Zusammenarbeit im Bereich des alpenquerenden Güterverkehrs zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Die Alpen-Initiative ist Teil dieses Projekts, das noch bis zum nächsten Jahr läuft. Sie sind Präsident der Alpen-Initiative. Was haben die bisherigen Forderungen der Initiative gebracht? Das Schweizer Stimmvolk hat 1994 Ja gesagt zum Schutz der Alpen vor dem Transitverkehr. Mit einer Reihe von Maßnahmen wie der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe, der Intensivierung der Schwerverkehrskontrollen und dem Ausbau der Infrastruktur konnte

die Zunahme der alpenquerenden Lastwagen gestoppt werden. Heutzutage werden rund 70 Prozent der Güter per Bahn über die Schweizer Alpen transportiert, 30 Prozent auf der Straße. In Österreich ist das Verhältnis genau umgekehrt. Aktuell verkehren noch etwas mehr als 900.000 Lastwagen jährlich durch die Schweizer Alpen. Das ist ein erfreulicher Rückgang, betrug das Maximum doch rund 1,5 Millionen. Noch sind wir aber weit entfernt von den gesetzlich vorgesehenen 650.000. „Heutzutage werden rund 70 Prozent der Güter per Bahn über die Schweizer Alpen transportiert, 30 Prozent auf der Straße. In Österreich ist das Verhältnis genau umgekehrt.“ Welche Forderungen sind noch unerfüllt? Ein marktwirtschaftliches Instrument, welches die Problematik des Transitverkehrs alpenweit lösen könnte, ist die Alpentransitbörse. Jedes Land könnte dabei die maximale Anzahl von Fahrten pro Jahr festlegen, diese würden dann an die Transportunternehmen versteigert. Die Schweizer Regierung hat aufgrund des Güterverkehrsverlagerungsgesetzes den Auftrag, über dieses Instrument mit den Nachbarländern und der EU zu verhandeln. Leider hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren wenig getan. Wir sind überzeugt, dass sich die neue Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga mit mehr Herzblut als ihre Vorgängerin für diese Idee einsetzen wird. Eine weitere wichtige Forderung ist das Verbot von Gefahrguttransporten über die Alpenpässe. Über den 2.000 m hohen Simplonpass verkehren jährlich rund 10.000 Lastwagen mit Gefahrgut. Verfolgen Sie auch die Arbei-

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ten am Brennerbasistunnel in Österreich und Südtirol? Ja, wir beobachten auch die Entwicklungen in unseren Nachbarländern und tauschen uns auch mit den dortigen Akteuren aus. 2018 passierten mehr als zwei Millionen LKW den Brennerpass. Der BBT soll ab 2026 Abhilfe schaffen. Glauben Sie, dass er dies schaffen wird? Der Basistunnel ist eine wichtige Voraussetzung für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene am Brenner. Die Infrastruktur alleine reicht aber nicht, es braucht unbedingt politische Begleitmaßnahmen: Möglichkeiten sind die Erhöhung der LKWMaut, eine Intensivierung der Schwerverkehrskontrollen und eine Alpentransitabgabe wie TollPlus. Es ist jetzt höchste Zeit, diese Massnahmen in politischen Prozessen in Österreich und Südtirol in Abstimmung mit der EU aufzugleisen. Ohne begleitende Maßnahmen wird der Tunnel alleine seine Wirkung voraussichtlich nicht entfalten können. Wenn die Schweizer Schwierigkeiten haben, den Verkehr auf die Schiene zu bringen, wird es den Italienern und Österreichern wahrscheinlich ähnlich ergehen. Was raten Sie der Politik bzw. den Südtirolern? Wichtig scheint mir eine breit abgestützte Vision, wie wir sie in der Schweiz mit dem Alpenschutzartikel 1994 in der Verfassung verankern konnten. Für die Umsetzung braucht es dann eine große Beharrlichkeit, permanenten Druck aus der Bevölkerung und Unterstützung in politischen Kreisen. Ich wünsche mir sehr, dass dies auch in unseren Nachbarländern gelingt – denn der Alpenschutz funktioniert nur, wenn es keine Schlupflöcher gibt. Interview: Renate Breitenberger



Landwirtschaft

Märchenland Pfitsch Von Schafen auf Exkursion und fiktiven Tierbewegungen „Ich glaube, da sind wir im Märchenland gelandet“, so der Bauernbundobmann der Ortsgruppe Pfitsch, Stefan Messner, zu den Vorwürfen seitens der Forststation Sterzing in einem Interview mit dem RAI Sender Bozen Anfang Jänner. Gemeint sind damit die „Betrugsvorwürfe“, die erstmals in einem Bericht der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ vom 22./23. Dezember 2018 gegen einige Bauern im hinteren Pfitschtal erhoben wurden. „Die Beträge sind lächerlich und märchenhaft“, so Messner. Von Hunderttausenden von Euro, wie im Bericht beschrieben, könne keine Rede sein. Kritisiert wurde im betreffenden Artikel aber nicht nur die Verpachtung der Almen an Provinzfremde, sondern auch der Umstand, dass es Unregelmäßigkeiten bei den Alpungskontrollen gegeben haben soll. Almregister, deren korrekte Führung die Voraussetzung für den Erhalt von Prämien und Beiträgen ist, sollen Unkorrektheiten aufweisen. Angeblich wurden in den Almregistern vermerkte Tiere bei Kontrollen nicht auf den Almen, sondern in den Ställen der Bauern vorgefunden. Es soll sogar zu einer doppelten Registrierung von Ohrmarken gekommen sein. Betrug oder gängige Praxis? Das werden wohl die Gerichte zu entscheiden haben, denn der Fall liegt nun zur Überprüfung bei der Staatsanwaltschaft in Padua, Trient und Bozen auf. FIKTIVE TIERBEWEGUNGEN Die Forstbehörde hat bei einigen Pfitscher Bauern nicht wenige Unregelmäßigkeiten festgestellt – die Liste ist entsprechend lang. „Durch Kreuzkontrolle (Cross Compliance) mit den Daten der

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Blick auf den „Gliedergang“ im hinteren Pfitschtal. Links davon befindet sich „Platten“, rechts „Plätzen“. Die „Gliederalpe“ liegt hinter dem „Gliedergang“.

Nationalen Viehdatenbank wurde beispielsweise festgestellt, dass auf Almregistern der italienischen Pächter Milchkühe – also Kühe in der Laktationsphase – eingetragen waren, und zwar auf Almflächen, die für Milchkühe nicht geeignet sind. Man geht davon aus, dass auch diese Kühe sicherlich in den Ställen und für die Milchlieferung an den Milchhof zugeordnet waren“, so Bruno Brandelli, Stationsleiter der Forststation Sterzing. Beanstandet wird weiters, dass Tiere, die in Almregistern norditalienischer Pächter eingetragen waren, in Ställen aufgefunden worden sind. Darüber hinaus wurden Tiere, die im Almregister italienischer – auch Südtiroler – Landwirtschaftsbetriebe registriert waren, gleichzeitig in zwei

österreichischen Almregistern gemeldet. Rinder wurden auch auf Flächen gemeldet, die für Rinder nicht zugänglich sind. Schafherden wurden kilometerweit entfernt von den gepachteten und durch Prämien finanzierten Flächen vorgefunden. Eine Vorgabe für die Gewährung eines Beitrages ist die entsprechende Behirtung, die nicht nachgewiesen werden konnte. „Festgestellt wurden zudem zahlreiche fiktive Tierbewegungen, die nur auf dem Papier im Almregister aufscheinen“, so Brandelli. Dieses System würde von einheimischen landwirtschaftlichen Betrieben angewandt, um eine Herabsetzung des Viehbesatzes zu erreichen bzw. um damit nicht die Rahmen verschiedener Förderungen zu sprengen wie

etwa Ausgleichszulage und Grünlandbeitrag. „Der zugelassene Höchstviehbesatz beträgt im Pfitscher Hochtal rund zwei Großvieheinheiten pro Hektar für die Ausgleichszulage und für den Grünlandbeitrag. Jene Betriebe, die einen höheren Viehbesatz aufweisen, können sich mit den fiktiven Falschmeldungen der gealpten Tiere sanieren und trotzdem in den Genuss der genannten Förderungen kommen“, erklärt Brandelli dazu. Was die Lavitzalpe betrifft, so weist diese Flächenanteile sowohl in Italien als auch in Österreich auf. „Wenn der italienische Anteil an eine ‚azienda agricola‘ aus dem Veneto verpachtet wird, obliegt es dieser, die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen


Landwirtschaft

ALMVERPACHTUNG AN PROVINZFREMDE Im August vergangenen Jahres stellte der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder bezüglich Almverpachtungen eine Anfrage an den Landtag. Er ersuchte um Auskunft über alle Almen, die zu diesem Zeitpunkt an Nicht-Provinzansässige verpachtet waren. Der Antwort des Landtags war eine Liste mit den betreffenden Almen beigefügt, derzufolge die Hälfte der verpachteten Almen, nämlich 14, sich im Wipptal befinden, und davon wiederum sechs (fünf Interessentschaftsalmen) auf Pfitscher Gemeindegebiet. Die Almverpachtung an Provinzfremde ist zwar verpönt, aber gesetzeskonform und für die hiesigen Verpächter lukrativer als die Beiträge, die sie vom Land erhalten würden – jedenfalls noch, denn auf europäischer Ebene wird versucht, sowohl innerstaatlich als auch zwischenstaatlich die Beiträge anzugleichen. Derzeit klaffen die Beträge aber noch weit auseinander: Während die Betriebsprämie bei einer Gemeinschaftsalm, sofern die Mindestbedingungen eingehalten werden, im Jahr 2018 rund 105 Euro/ha betrug, sind die Grundbeträge der Zahlungsansprüche von Nicht-Provinzansässigen Pächtern wesentlich höher und können von 250 Euro bis über 1.000 Euro/ha betragen. Laut informellen Auskünften liegen derzeit die Pachtzinsen pro Hektar bei rund 150 Euro/ha. Die Katasterfläche der verpachteten Pfitscher Almen beträgt rund 662 ha, davon ist gut die Hälfte als prämienberechtigt anerkannt. Felsregionen, unproduktive und verstrauchte Flächen werden abgezogen. Geht man vom Durchschnitt aus, werden für die verpachteten Almen jährlich Beiträge in Höhe von rund 200.000 Euro ausgeschüttet; für die vergangenen fünf Jahre kommt man somit auf ungefähr eine Million Euro – Steuergelder wohlgemerkt!

LANDESBEITRAG BETRIEBSPRÄMIE

Während hiesige Bauern rund 105 Euro/ha vom Land als Betriebsprämie erhalten, bekommen nicht-provinzansässige Pächter deutlich mehr. Wen wunderts’s, dass die Bauern ihre Almen lieber verpachten?

EINHEIMISCHER ca. 105 €/ha

NICHT-PROVINZANSÄSSIGE PÄCHTER zwischen 250 € und 1.000 €/ha

DERZEITIGE PACHTZINSEN ca. 150 €/ha

einzuhalten, um in den Genuss der Fördergelder zu kommen“, so der Stationsleiter. Nachdem in Italien die Mindestdauer der Alpung 60 Tage betragen muss und die österreichischen Kriterien von 61 Weidetagen sprechen, müssten die Tiere, die sowohl im österreichischen als auch im italienischen Almkodex aufscheinen, mindestens 120 Tage auf der Lavitzalpe verbringen. „Laut Viehdatenbank dauert der Almbetrieb auf der Lavitzalpe im Sommer aber

AN PROVINZFREMDE VERPACHTETE ALMEN IM WIPPTAl Alm Bartler Bergmahd – Senges Sennerberg Ridnaun Kühbergalm Maiernbergalm (Moarberg) Riedbergalm Gaismahd Gliederalpe Ochsenweide Platten Lavitz Plätzen Leitneralm Wechselalm Schlupperalm (Porstalm)

Gemeinde Pfitsch Freienfeld Ratschings Ratschings Ratschings Sterzing Pfitsch Pfitsch Pfitsch Pfitsch Pfitsch Brenner Brenner Ratschings

meist nur rund 80 Tage. Durch die Kontrolltätigkeit verschaffte man sich in den letzten Jahren einen genauen Überblick über die Weidetätigkeit in den zwei Ländern; die Einhaltung der Mindestkriterien vonseiten der norditalienischen Pächter ist Gegenstand der Ermittlungen und wird überprüft“, so Brandelli. Zudem gebe es neben der Lavitzalpe eine weitere, in Österreich gelegene, aber von Südtirolern geführte Alm, die nicht an Italien grenzt, wegen Ohrmarkendoppelmeldungen aber überprüft wird.

KRITERIEN FÜR FÖRDERGELDERVERGABE Alpungskontrollen werden u. a. vonseiten der Forstbehörde durchgeführt, wenn Beitragsansuchen gestellt werden. Die Kriterien für die Vergabe von Fördergeldern in Südtirol werden auch im DLH Nr. 532/2015 festgelegt: • Mindestbestoßung: 0,1 GVE/ha • Mindestdauer der Alpung: 60 Tage • Die Weidefläche muss von einem Hirten beaufsichtigt bzw. umzäunt sein. • Im Almkodex registrierte Tiere müssen bei einer Kontrolle auf den entsprechenden Almen aufgefunden werden. Erker 03/19

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Landwirtschaft

STELLUNGNAHME VON STEFAN MESSNER

„Nicht gerecht, subjektiv und selektiv kontrollierend und bewertend“ Die Vorgehensweise der Forststation Sterzing ist die Tiere wiederholt auf den hochgelegenen nicht nachvollziehbar. Während der beiden ver- Almflächen begegnen und sich verständlichergangenen Alpungsperioden 2017 und 2018 sind weise nicht mehr identisch den Eintragungen im innerhalb von zehn Wochen jeweils 30 Kontrol- Almregister trennen. Obwohl zwischen den beilen seitens der Forststation Sterzing durchgeführt den Agrargemeinschaften im Grundbuch verworden, rechnet man die Wochenenden ab, also briefte Dienstbarkeiten der Weide existieren, hat 30 Verwaltungskontrollen in 50 Tagen. Jeder ver- die örtliche Forstpolizei auch hier eine Vielzahl nünftige Mensch, der von an Übertretungsprotokollen an den der realen Bewirtschaftung Südtiroler Sanitätsbetrieb weitergeleitet mit dem Straftatbestand, dass einer Alm eine praktische Erfahrung hat sowie ein Mieine erfolgte Tierbewegung nicht innimum an Verhältnismäßignerhalb von sieben Tagen gemeldet keit besitzt und zudem verwurde. Bemerkenswert ist an dieser steht, dass es sich bei dem Stelle jedoch zu erwähnen, dass die aufgetriebenen Weidevieh Forststation Sterzing bereits in Innerpfitsch, bei anderen Almbewirtum lebende Tiere handelt, schaftern (mit Hausmacht) im Zuge die ihren Urinstinkten folgen, die nicht abgelegt wervon ein bis zwei Kontrollen pro Almden können wie gezielt verperiode, die gelegentlich voraus anfasste Übertretungsprotogekündigt werden, grundlegend ankolle, wird begreifen, dass Stefan Messner, Obmann der dere Bewertungskriterien zur Anwendung bringt. Tiere, die außeres für die Almbewirtschaf- Interessentschaft Gliederalpe ter oftmals gar nicht möghalb der bewilligten Almflächen anlich ist, das Almvieh vollzählig über die gesam- getroffen werden, toleriert man oder erhalten te Alpungsperiode explizit auf den Weideflä- bei Verwaltungskontrollen den Status „sich gelechen zu halten, welche die betreffende Alm aus- gentlich auf Exkursionen befindend“, kein Strafmachen. Viele Faktoren können dazu beitragen bescheid notwendig. Ein Betreten der demani(widerspenstige Tiere respektieren keinen Zaun, alen Grundflächen durch Weidevieh wird nicht brünstige Jungtiere, Hunde vertreiben die Tie- wahrgenommen bzw. als historische Bewirtre, rücksichtslose Mountainbiker, tollkühne Mo- schaftungsform anerkannt. Geeinte Tierherden, tocrossfahrer, Freerider, Downhiller sowie behä- die Flächen beweiden, die in verschiedenen Almbige, bequeme Wanderer beschädigen die Zäu- kodexen erfasst sind, betrachtet man hierorts als ne oder lassen Weidegatter offen). So bieten sich vollkommen regelkonform. den Forstbeamten genügend Gelegenheiten für Strafbescheide. „Tiere, die außerhalb der bewilligten AlmfläWeil Schafe bei Schönwetterperioden im Hoch- chen angetroffen werden, toleriert man oder sommer, folgend ihrem Urinstinkt auf der Su- erhalten bei Verwaltungskontrollen den Stache nach kühleren Lagen, auf Domänengrund im tus ‚sich gelegentlich auf Exkursionen befinBereich der Gliederscharte und Hochfeilerhütte dend‘, kein Strafbescheid notwendig.“ (2.750 m) angetroffen wurden, sind gleich mehrere Strafzettel zugestellt worden. Wie Amtsdi- Nachdem die gesetzlichen Normen zur öffentlirektor Florian Blaas vom Amt für Forstverwal- chen Verwaltung auf den Grundsätzen Rationatung auf Nachfrage mitteilt, ist dies landesweit lität, Effizienz, Transparenz, Objektivität und Pabeispiellos. Nachdem die Gliederalpe aus vier rität basieren, haben die Teilhaber der betroffeGrundparzellen besteht und beidseitig die Plat- nen Agrargemeinschaften und die Ortsgruppe teninteressentschaft (eine Grundparzelle) um- des SBB Pfitsch bei Landesrat Arnold Schuler, grenzt, haben die Almbewirtschafter die beiden Abteilungsdirektor Mario Broll, LandesveterinärAlmen, die über einen separaten Almkodex ver- direktor Paolo Zambotto, seinem Stellvertreter fügen, mit 230 Schafen und Ziegen, verteilt auf Ernst Stifter und Abteilungsdirektor Martin Padie fünf Grundparzellen, bestoßen, so wie es die zeller schriftlich interveniert, um in Erfahrung zu örtliche Forstpolizei anordnete und in den bei- bringen, ob diese rigide, selektive Vorgangsweiden Almkodexen vorschriftsmäßig eingetragen. se rechtens ist, ob unter diesen Voraussetzungen In der Praxis unvermeidlich ist jedoch, dass sich die historische, generationenübergreifende Be-

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wirtschaftungsform überhaupt noch möglich ist bzw. ob von den Landesämtern und politischen Entscheidungsträgern eine Nutzung der Almflächen noch gewollt ist. Betreffend die Doppelregistrierung der Lavitzalpe ist zu erwähnen, dass die Almflächen durch die Grenzziehung von 1919 zweigeteilt wurden. Es gibt mehrere Erkenntnisse der Tiroler Agrarbehörde, des Tiroler Agrarsenates und des Verwaltungsgerichtshofes von Wien, die unmissverständlich festhalten, dass die Lavitzalpe ein grenzüberschreitendes, historisch einheitlich bewirtschaftetes Weidegebiet ist und diese Bewirtschaftungsform von den Mitgliedern der Lavitzalpe beizubehalten ist. Auch die zuständige Südtiroler Landesstelle, das Amt für bäuerliches Eigentum, schließt sich dieser Auffassung vollinhaltlich an. In diesem Sinne wurden zur Absicherung im Jahr 2007 in landesübergreifender Abstimmung das TFLG 1996 in Nordtirol bzw. das LG. 02/1959 in Südtirol novelliert. Gemäß Entscheidung 2001/672/EG sind die gealpten Tiere in Almregistern bindend zu erheben, dementsprechend haben die gesetzlichen Vertreter der Agrargemeinschaft sowohl den Nordtiroler und Südtiroler Verwaltungsstellen die Kenndaten der Tiere übermittelt, wie es von den Behörden verlangt wurde. Was die Verpachtung an Provinzfremde angeht, weiß man, dass das politisch nicht gewollt ist. Allerdings hat man im Falle der Gliederalpe versucht, die Alm im Interesse aller Teilhaber zu bewirtschaften und die vorgesehenen Fördermittel zu beantragen. Gescheitert ist dieses Vorhaben jedoch daran, dass einerseits dem gesetzlichen Vertreter der Agrargemeinschaft erst nach drei Alpungsperioden (2,5 Jahre) der erforderliche Lafisbogen als Nachweis des Rechtstitels zur Gesuchstellung von der Forststation Sterzing ausgehändigt wurde (Landesrat Schuler informiert hier, dass die gesetzliche Frist 30 Tage beträgt), die Alm jedoch ununterbrochen von Teilhabern bewirtschaftet wurde und nach bestätigter Bewirtschaftung auch Förderungen an die Bewirtschafter persönlich liquidiert wurden, obwohl dies nach geltenden Regelungen nur an den gewählten Obmann der Gemeinschaft vorgesehen ist. Durch diese sonderbaren Vorgänge sind der Agrargemeinschaft Gliederalpe nicht nur berechtigte Alpungsprämien entgangen, sondern sie verlor auch gleichzeitig die Möglichkeit zur Erlangung der Betriebsprämie für die Förderperiode 2015 – 2020. Um diesen wirtschaftlichen


Schaden, der einerseits durch die örtliche Forstverwaltung und andererseits durch zwei Teilhaber der Agrargemeinschaft, die durch ihr besonderes Rechtsempfinden, Demokratieverständnis und Sozialkapital hervorstechen, verursacht wurde, nicht noch zu steigern und um überhaupt einen wirtschaftlichen Ertrag für die Gliederalpe zu erzielen, wie es die von der Landesverwaltung zugewiesene Satzung für die Agrargemeinschaft vorschreibt, haben die Anteilseigner das Gemeinschaftsgut, nach eindeutigem Mehrheitsbeschluss der ordentlichen Vollversammlung, verpachtet. Mit Entschiedenheit muss hier unterstrichen werden, dass keinem Teilhaber von den restlichen Mitgliedern jemals die Bewirtschaftung der verschiedenen Weideflächen verwehrt wurde. Lediglich bestehen eindeutige Vollversammlungsbeschlüsse, welche die fristgerechte Auftriebsmeldung mit den korrekten Kenndaten der Weidetiere für alle Auftreiber an die Verwaltung der Gemeinschaft, unter Einhaltung der jeweiligen Anteilsbemessung, im wirtschaftlichen Interesse der Agrargemeinschaft vorsehen. Zudem gibt es bei jeder Vollversammlung für alle Teilhaber die Möglichkeit, geeignete Rechtshandlungen zu setzen, um den Nutzungsanspruch zu erweitern, somit gibt es auch für die Gebrüder Holzer ein Mehrfaches an Gelegenheiten, um ihre imposanten Tierherden vor Ort zu alpen, ohne aus wirtschaftlichem Einzelinteresse nach Nordtirol auszuweichen. Hegemoniale, narzisstische Anordnungen über Anwaltsschreiben im Vorfeld zu den Vollversammlungen wurden von der großen Mehrheit der Teilhaber immer als anachronistisch und destruktiv empfunden und somit abgelehnt. Nachdem die örtliche Forstbehörde nunmehr über die Tagespresse ihre Verantwortung über die nicht erfolgte Umschreibung des Lafisbogens der Gliederalpe auf den gesetzlichen Vertreter der Agrargemeinschaft auf Einzeleintragungen vor der Wahl der Verwaltung der Gemeinschaft abzuschieben

versucht, muss unmissverständlich festgehalten werden, dass selbst die Forstverwaltung von Sterzing eine Entscheidung der Kassation zitiert, woraus eindeutig hervorgeht, dass das kollektive Interesse der Gesamtheit der Teilhaber der Gemeinschaft übergeordnet zu Einzelinteressen von Mitgliedern zu werten ist, wie es auch die geltenden Landesdirektiven klar vorsehen, somit liegt es an der zuständigen Landesstelle, entsprechend ihrer zitierten Judikatur und Gesetzeslage die Gemeinschaftsflächen nach diesen klaren Normen zuzuweisen. Eine Verschiebung der persönlichen Eintragungen war auch vor Oktober 2014 nicht notwendig, dies würde ja bedeuten, dass die operative Tätigkeit der Interessentschaft von Einzelnen blockiert werden könnte. Weiters hat der gesetzliche Vertreter der Gemeinschaft in den Jahren 2012, 2013 und 2014 bereits um die Weideermächtigungen für die gesamten Gemeinschaftsflächen angesucht und die entsprechende Bewilligung auch erhalten, was belegt, dass der zuständigen Stelle die Existenz des Obmannes über Jahre bekannt war, dem jedoch nur eine marginale Zuständigkeit (Ankauf von Stempelmarken) zugestanden wurde. Wiederholt wurden auch Förderungen nachträglich gewährt, nachdem zahlreiche Privatpersonen die entsprechende Bewirtschaftung von verschiedenen Weideflächen schriftlich bestätigt haben, was von der örtlichen Forstverwaltung trotz intensiver Überwachung nicht bemerkt wurde. Grundsätzlich müsste jedem realitätsbezogenen, vernünftigen Zeitgenossen verständlich sein, dass lebendige Tiere nicht abgelegt und behandelt werden können wie Gesetzestexte und verbissen verfasste Strafprotokolle, die bei der Observation von Weidetieren in der unproduktiven Fels- und Gletscherregion in den Gunstlagen von Innerpfitsch erschaffen wurden. Derartige Vorgänge werten sich selbst und sind zweifelsfrei wirksamer als allfällige Streifzüge von Großraubwildtieren. Erker 03/19

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Landwirtschaft

© Forststation Sterzing

LAFISBOGEN NICHT AUSGEHÄNDIGT? Dem Vorwurf von Stefan Messner, dass ihm im Fall der Gliederalpe von der Forststation über zwei Jahre hinweg kein Lafisbogen ausgehändigt wurde, widerspricht der Stationsleiter vehement. Der Lafisbogen – dabei handelt es sich um eine Aufstellung aller land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen eines landwirtschaftlichen Betriebes in digitaler und numerischer Form – wird durch die Mitarbeiter der zuständigen Forststation im Beisein des Landwirts erstellt und gegengezeichnet. Aus den erfassten Daten des Lafisbogens werden die landwirtschaftlichen Förderungsbeiträge erhoben und entsprechend vergeben. Das System des Programmes verknüpft die Betriebe untereinander, so dass sich keine Flächenteile überlappen und bei mehreren Betrieben gleichzeitig aufscheinen können. Wie Brandelli betont, wurden bis zum Frühjahr 2014 die eigenen Mitbesitzanteile der „Gliederalpe“ auf Antrag von Stefan Messner in seiner Lafiskartei des „Bartlerhofes“ geführt. „Hätte Herr Messner, wie er be-

Eine Schafherde unterhalb des Pfitscher-Joch-Hauses. „Laut Ohrmarkenkontrolle ist ein norditalienischer Betrieb für die Behirtung dieser Herde verantwortlich und hat dafür Förderungsansprüche im beträchtlichem Ausmaß gestellt, und zwar auf Flächen, die sich zum Großteil im Unterbergtal befinden. Ziel der Förderungen ist eben auch, eine Beaufsichtigung der Tiere zu gewährleisten“, erklärt Bruno Brandelli, Stationsleiter des Forstamtes Sterzing.

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hauptet, bereits 2012 in der Funktion des Obmannes der ,Gliederalpe‘ um Förderungsgelder ansuchen wollen, wäre vorerst eine Verschiebung der Miteigentumsparzellen auf seinen Antrag hin von seinem privaten Betrieb auf den ,Interessentschaftsbetrieb‘ notwendig gewesen. Die Unterschrift auf seinem privaten Lafisbogen vom 15. Mai 2013 bestätigt, dass dies nicht der Fall war“, so Brandelli.

„Festgestellt wurden zudem zahlreiche fiktive Tierbewegungen, die nur auf dem Papier im Almregister aufscheinen“, so Bruno Brandelli, Stationsleiter der Forststation Sterzing

Auch den Vorwurf von ungerechtfertigten Kontrollen könne man nicht stehen lassen, betont der Stationsleiter. Weidekontrollen seien natürlich auch in den Gemeinden von Sterzing und Brenner durchgeführt worden. Auch dort wurden Almen verpachtet. „Die Almen waren eingezäunt bzw. wurden von Hirten beaufsichtigt. Bei Vergleichen zwischen Almregister und vorgefundenen Tieren konnte nichts Irreguläres festgestellt werden“, erklärt der Stationsleiter. „MUSSTEN EINSCHREITEN“ „In den Jahren 2017 und 2018 ist es zu wiederholten Anzeigen sowohl an unsere Forststation als auch an die Zentralämter in Bozen gekommen“, so Brandelli. Dort wurde die unerwünschte Be-

weidung der Rinder der Gebrüder Holzer auf den eigenen Miteigentumsflächen beanstandet, nachdem diese nicht bei der entsprechenden Interessentschaft gemeldet worden waren. Die Meldungen wurden kontrolliert. „Um eine objektive Kontrolle durchzuführen, müssen natürlich alle vorgefundenen Tiere kontrolliert werden – auch die Tiere italienischer Pächter“, erklärt Brandelli. In diesem Zusammenhang seien Verwarnungsprotokolle bzw. Übertretungsprotokolle ausgestellt worden, aus denen hervorgehe, dass die Angaben im Almregister nicht dem Ist-Zustand entsprechen würden. „Es stimmt sicherlich, dass dort, wo Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, mehr kontrolliert werden muss. Aber die ausgestellten schriftlichen Verwarnungen und die fünf Übertretungsprotokolle im Mindestausmaß von 62 Euro deuten mehr auf ein Lebenszeichen der Behörde hin, die zum Einschreiten aufgerufen wurde“, so Brandelli. GEGEN ALMVERPACHTUNG Nicht alle Interessentschaftsmitglieder der Pfitscher Almen heißen die Almverpachtung an Provinzfremde gut. Obwohl die Mehrheit dafür ist, sprachen und sprechen sich die Brüder Karl und Stefan Holzer in allen Fällen, in denen sie Anteile besitzen, dagegen aus. Als Vollerwerbsbauern sind sie auf die Almflächen angewiesen und meldeten – offiziell und schriftlich – Eigenbedarf an. Im Falle der Gliederalpe – aus Kostengründen mussten sie sich auf eine Alm beschränken – reichten sie sogar zweimal Beschwerde bei der Landesregierung ein. Im Beschluss der Vollversammlung der Interessentschaft Gliederalpe, die im März 2018 abgehalten wurde, wurde u. a. der Verpachtung der Almwiesen an Dritte zugestimmt. Die Brüder sahen ihre Rechte einerseits dadurch verletzt, dass die Almwiesen gegen ihren

Willen an Dritte verpachtet werden und dass die Entscheidung darüber, in einem einfachen Mehrheitsbeschluss – bei dem sie zwar eingeladen, aber nicht anwesend waren (von 16 Mitgliedern waren acht anwesend) – zustande kam. Beklagt wurde zudem die „Verteilung“ des Pachtzinses. Mit dem Beschluss der Landesregierung Nr. 910 vom 11. September vergangenen Jahres wurde die Aufsichtsbeschwerde gegen die Beschlüsse der Teilhaber Gliederalpe sowie gegen das Dekret des Landesrates für Landwirtschaft betreffend die Genehmigung der Satzung der Interessentschaft Gliederalpe teilweise angenommen. Die Landesregierung war der Ansicht, dass der Beschluss der Vollversammlung die Rechte der Beschwerdeführer nicht verletzen würde, und erachtete die Almverpachtung für rechtmäßig, in puncto Pachtzins, der rund 30.000 Euro betrug, bekamen die Beschwerdeführer Recht. Die Tatsache, dass der Obmann und der aus vier Personen bestehende Vorstand einen Großteil der Pachtsumme für sich beanspruchten, wurde wie folgt bewertet: „Zudem sieht die Satzung der Interessentschaft Gliederalpe vor, dass nur der Obmann und nicht alle anderen Ausschussmitglieder angemessen zu entschädigen sind. Dazu kommt noch, dass eine Entschädigung, die mehr als 2/3 der Gesamteinnahmen der Interessentschaft Gliederalpe ausmacht, alles andere als verhältnismäßig erscheint.“ Den Gebrüdern Holzer wurde eine Entschädigung in der Höhe ihrer Anteile zugestanden, den übrigen Mitgliedern nicht. Die Begründung dafür: „Während die beiden Beschwerdeführer ihre Ablehnung gegen die geplante Verpachtung der Weideflächen im Vorfeld kundgemacht und außer-


dem in dieser Beschwerde beanstandet haben, dass ihnen auch der anteilsmäßig zustehende Pachtzins untersagt wurde, haben die restlichen Teilhaber den Verzicht auf die Ausschüttung dieses Pachtzinses entweder selbst beschlossen oder zumindest mangels Anfechtung dieses Beschlusses anerkannt.“ NICHT GEREGELT „Das größte Problem in diesem Fall ist die widersprüchliche Gesetzgebung“, so Rechtsanwalt Manfred Natzler, der von den Gebrüdern Holzer mit dem Fall betraut wurde. Damit spricht er den zentralen Punkt an: Sowohl die Interessentschaft wie auch die Gebrüder Holzer beanspruchen das Recht, die Flächen der Gliederalpe auf ihren Lafisbögen einzutragen. Bestimmt die Mehrheit bzw. der von der Mehrheit gewählte Obmann, dass die Almwiesen auf die Interessentschaft eingetragen werden, so ist dieses Recht und damit die Nutzung im Hinblick auf die Verpachtung an Dritte dem Einzelnen verwehrt. Das Landesgesetz Nr. 2 vom 7. Jänner 1959 schreibt vor, dass die im Grundbuch auf Interessentschaften eingetragenen Grundstücke von den Mitgliedern im Verhältnis zu deren Anteilen genutzt werden. Dieselbe Bestimmung wird auch in der Satzung der Gliederalpe wiedergegeben, wo es heißt: „Jedes Mitglied ist berechtigt, an der Nutzung im Ausmaß seiner Anteilsberechtigung laut Nutzungsbestimmungen teilzuhaben und an der Verwaltung, wie es diese Satzung vorsieht, teilzunehmen.“ Laut Rechtsanwalt Natzler stehe die Verpachtung der Almwiesen der Gliederalpe an Dritte daher im Widerspruch zum eigentlichen Zweck von Interessentschaften gemäß dem oben zitierten Landesgesetz. Durch die Verpachtung der Almen

an Dritte seien die Gebrüder Holzer sowohl von der direkten als auch indirekten Nutzung der Almen ausgeschlossen worden: Einerseits dürfen sie die Flächen nicht mehr nutzen und auf dem betriebseigenen Lafisbogen angeben, andererseits gab ihnen der Landesbeschluss in puncto Anspruch auf Pachtentgelt Recht. „Das heißt aber noch nicht, dass wir das Geld tatsächlich sehen“, so Natzler. Inzwischen haben die Gebrüder Holzer gegen die abgelehnten Punkte des Beschlusses Rekurs beim Verwaltungsgericht Bozen eingereicht. Wie Rechtsanwalt Natzler erklärt, gibt es durchaus Chancen, dass der Fall zu Gunsten der Gebrüder Holzer entschieden wird. Astrid Tötsch

EIN GEFUNDENES FRESSEN Für oberitalienische Bauern auf der Suche nach billigen Pachtflächen sind die Südtiroler Almen jedenfalls ein gefundenes Fressen. Alles legal – wohlgemerkt. Und schließlich steht es auch jedem Bauern frei, „seinen“ Grund an denjenigen zu verpachten, der am meisten dafür bezahlt. Es stellt sich allerdings die Frage, was passiert, wenn die Staatsanwaltschaft in Bozen, Trient und Padua zum Urteil gelangt, dass Beiträge erschlichen wurden? Müssen die oberitalienischen Bauern diese zurückzahlen und werden sie ihre Verpächter dann auf Schadenersatz verklagen? Falls die Antwort Ja lautet, dürfte es für die betroffenen Almverpächter teuer werden. Die österreichische Bundesbehörde AMA jedenfalls hat bereits reagiert und ihre Beitragszahlungen für die österreichische Interessentschaft Lavitzalpe gestrichen. So berichten zumindest einige Bauern in Pfitsch. Erker 03/19

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Städtenetzwerk Südtirol City Neue Rosskopf GmbH

Hannes Stofner neuer Präsident Hannes Stofner (r.) folgt als Präsident der Neuen Rosskopf GmbH auf Helmut Messner (l.), der die Liftgesellschaft seit 2006 durch schwieriges Fahrwasser geleitet

Das Städtenetzwerk Südtirol City bei der Jahreshauptversammlung 2018: (v. l.) Researcher Philipp Corradini (Eurac Research), Bürgermeister Fritz Karl Messner (Sterzing), Stadträtin Gabriela Strohmer (Meran), Bürgermeisterin Maria Anna Gasser Fink (Klausen), Bürgermeister Alois Frank (Glurns), Bürgermeister und Präsident des Städtenetzwerkes Roland Griessmair (Bruneck), Vizebürgermeister Christoph Baur (Bozen), Univ.-Prof. Harald Pechlaner (Eurac Research). Entschuldigt abwesend: Bürgermeister Peter Brunner (Brixen)

Das „Städtenetzwerk Südtirol“ ist eine Interessensvereinigung der Städte Bozen, Sterzing, Bruneck, Brixen, Klausen, Meran und Glurns. Hervorgegangen aus dem Interreg-Projekt „Stadtmarketing und lernende Region“ der Städte Meran, Bozen und Brixen, entstand nach und nach ein Netzwerk von sieben Städten, die sich die Erarbeitung von Konzepten und Strategien sowie deren Umsetzung und die Durchführung und Förderung von Veranstaltungen und Initiativen wirtschaftlicher und kultureller Art zum Ziel setzen. Ausgangsbasis für diese Zielsetzung ist der Wille, die Hürden der Zukunft gemeinsam anzugehen und einen kontinuierlichen gegenseitigen Austausch, auch im Hinblick auf die Herausforderungen urbaner Standorte, zu gewährleisten. Nach dem Abschluss des Städtenetzwerk-Projektes „Südtirol-Radweg“ im Jahr 2017, das einen wichtigen Schritt in Richtung der nachhaltigen (touristischen) Erschließung der Städte Südtirols darstellt, wurde beschlossen, nunmehr das Hauptaugenmerk der Interessensvereinigung auf die lokale Bevölkerung Südtirols mit besonderem Bezug auf die Städte und deren Identitäten zu richten. Aus diesem Grund wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, deren Mitglieder die Referenten der Tourismusvereine bzw. des Stadtmarketings der sieben Städte sind. Innerhalb dieser Arbeitsgruppe wurde ein Besucherprojekt erarbeitet, dessen Zielsetzung die Stärkung der Annäherung der lokalen Bevölkerung an die Städte und die kohärente Vermittlung der jeweiligen Stadtidentitäten ist. Den Abschluss des Besucherprojektes stellt der Event „Südtirol, (er) lebe deine Städte“ dar, der am Samstag/Sonntag, 6./7. April 2019 in den sieben Städten stattfinden wird. Durch die Durchführung der Events an zwei Tagen wird es allen Südtirolern ermöglicht, mehrere Städte zu besuchen und an den von den jeweiligen Städten angebotenen Aktivitäten teilzunehmen. Neben geführten Stadtrundgängen werden die Aktivitäten auch die Darstellung der Alltagskultur umfassen und erlauben somit einen Blick hinter die Kulissen der Städte. Unbekannte urbane Perlen der Städte (die sogenannten „Hidden Places“) werden inszeniert, vermittelt und (wieder)entdeckt. Hierbei werden die Städte nicht nur als Ergebnis ihrer architektonischen und städtischen Formen gesehen, denn sie leben vor allem vom Zusammentreffen unterschiedlicher Orte, Menschen und Gewohnheiten. Für weitere Infos: margherita.casalini@sterzing.com

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und in dieser Zeit erfolgreich neu aufgestellt hat. Die Errichtung einer talführenden Rodelbahn samt Beschneiung und Beleuchtung, der Ausbau der Gringespiste, die Verbindungspiste Telferseite – Gringespiste, neuer Panoramalift und die Talabfahrt gehören zu den bedeutsamsten Maßnahmen, die in dieser Zeit verwirklicht wurden. Bei der am 25. Februar stattgefundenen Gesellschafterversammlung wurde der Verwaltungsrat

von fünf auf sieben Mitglieder erweitert. Ihm gehören neben Messner, der sein Präsidentenamt nach 13-jähriger Amtszeit in die jüngeren Hände von Vizepräsident Hannes Stofner übergab, auch die bisherigen Ausschussmitglieder Michael Tschöll, Christian Polig und Florian Mair sowie Paul Graus und Hermann Gögl als neue Mitglieder an. Der neue Ausschuss bleibt für vier Jahre im Amt. Dem Verwaltungsrat wird in Zukunft ein Geschäftsführer beigestellt. Sehr zufrieden zeigte sich Messner mit der Bilanz des Geschäftsjahres 2017/18. Am Ende stand ein Gewinn von 280.000 Euro zu Buche. Die Umsatzerlöse lagen im vergangenen Bilanzjahr (Bilanzschluss 31. Dezember 2018) bei 2,3 Millionen Euro. Auch die laufende Wintersaison werten die Verwalter als äußerst zufriedenstellend.

Parkplatz bald kostenpflichtig? Die Infrastrukturmaßnahmen auf dem Parkplatz an der Seilbahnstation Roßkopf seien abgeschlossen; bis auf weiteres müssten keine neuen Leitungen und Kabel verlegt werden, so Fritz Karl Messner, Bürgermeister der Gemeinde Sterzing. Nun sei es an der Zeit, über eine Parkplatzgestaltung nachzudenken. Mit der Seilbahngesellschaft „Neue Rosskopf GmbH“ gebe es bereits Gespräche, für konkrete Pläne sei es aber noch zu früh. „Im Bauleitplan ist die Möglichkeit eines Parkhauses vorgesehen. Wenn eine private Gesellschaft ein solches errichten möchte, müsste dafür allerdings erst eine Konzession ausgeschrieben werden“, erklärt Messner. Ein Hauptproblem sei, dass Personen ihre Autos auf dem gemeindeeigenen Gratis-Parkplatz abstellen, die Seilbahn aber nicht benutzen. Damit würden den Skifahrern und Seilbahngästen die Parkplät-

ze weggenommen. Auf die Frage, ob ein gebührenpflichtiger Parkplatz ins Auge gefasst werde, antwortete Messner, dass der Grund der Gemeinde gehöre und diese zusammen mit den Verantwortlichen der Roßkopfseilbahn

eine Entscheidung treffen müsse, um ein ständiges Parken, oft über Tage und Wochen, zum Wohle der Benutzer der Seilbahn zu vermeiden. „Wir müssen schauen, dass der Parkplatz, zumindest während der Öffnungszeiten der Seilbahn, wirklich ausschließlich den Seilbahnbenutzern zur Verfügung steht“, so der Bürgermeister.


Aktuell

ROSSKOPF

Ende Jänner wurde auf dem Sterzinger Hausberg im Beisein zahlreicher Vertreter aus Politik und Wirtschaft, darunter Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Thomas Widmann, Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner und Stefan Gufler, Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch, sowie die Landtagsabgeordneten Jasmin Ladurner und Helmuth Tauber, die neue Telemix-Bahn Panorama ihrer Bestimmung übergeben und die neue Talabfahrt eingeweiht. Helmut Messner, Präsident der Neuen Rosskopf GmbH, verwies in seiner Rede auf die Investitionsmaßnahmen und Bautätigkeiten am Freizeitberg Roßkopf in den vergangenen Jahren sowie auf die innovative Beschneiungsanlage. Sowohl Bürgermeister Messner als auch Landeshauptmann Kompat-

© Martin Schaller

Kombibahn und Talabfahrt eingeweiht

scher sowie Landesrat Widmann zeigten sich erfreut über das Projekt und betonten den großen Stellenwert, den dieses Projekt für das gesamte Wipptal habe. Im Rahmen der Eröffnungsfeier wurden auch langjährige Mitarbei-

ter – Peter Stuefer, Hubert Holzknecht und Peter Gogl – für ihre Treue geehrt. Dekan Christoph Schweigl nahm die feierliche Segnung der Anlage vor. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Bürgerkapelle Sterzing.

Fotos von der Eröffnung gibt’s in unserer Facebook-Fotogalerie.

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Gesellschaft

„Es geaht olm weita!“ Am 4. März feiert Anna Huber, genannt „Pfitscher Nanne“, ihren 100. Geburtstag. Geboren in Meran, wuchs die rüstige Rentnerin in Untertelfes auf dem „Pfitscherhof“ auf. Heute wohnt die „Nanne“ im alten Schulhaus von Thuins und wird von ihrer Nachbarin Rita Gschnitzer fürsorglich betreut. Annas Mutter verstarb nur wenige Tage nach ihrer Geburt an Kindbettfieber. Ihr Vater, der mit Anna und ihren fünf Geschwistern alleine zurückblieb, heiratete erneut, für das kleine Mädchen war daraufhin kein Platz mehr im Haus. Ihre Stiefmutter, so hat man Anna später erzählt, habe sie auf die Straße gesetzt und Polizeibeamte brachten sie in die Kapuzinerstiftung „Liebeswerk“. Wie damals üblich versuchte man, auf den Bauernhöfen Zieheltern für verwaiste Kinder zu finden. Ein Kapuzinerpater erkundigte sich bei den Leuten, ob jemand bereit wäre, ein armes Kind aufzunehmen. So brachte der Geistliche Anna auf den „Pfitscherhof“ in Untertelfes. An den langen Fußmarsch könne sie sich noch sehr gut erinnern. Weit sei er gewesen, der Weg, erzählt sie. Bei Karoline und Vinzenz Eisendle, die den Hof bewirtschafteten, fühlte sich das kleine Mädchen gleich sehr wohl, und als der Pater fragte: „Nannile, kimmsch wiedr mit?“, rannte das kleine Mädchen zur Bäuerin, umarmte sie und ließ sie nicht mehr los. Die Bauersleute hatten bereits zwei leibliche Kinder, Tochter Maria und Sohn Max, und nach Annas Adoption nahmen sie ein weiteres Mädchen namens Emma zu sich auf den Hof. Während sie zu ihrem Bruder ein herzliches Verhältnis hatte, blieb die Beziehung zu ihrer „großen Schwester“, die zehn Jahre älter war, immer schwierig, „Es war manchmal sehr hart“, erzählte Anna traurig. Während die jüngere Adop-

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Rita Gschnitzer und die „Pfitscher Nanne“ beim Blättern im Fotoalbum

tiv-Schwester für Schwester Maria ihr Ein und Alles gewesen sei, habe sie Anna nie leiden können und habe zeitlebens auf ihr herumgehackt. „Wenn man zufriedn isch, geaht ollm olls weiter, und wenn man net zufriedn isch, hobn de Leit nebn dir Letztes und du selbr a“, erzählt die lebensfrohe 100-Jährige, die angesichts schwerer

Die Zieheltern Karoline (vorne) und Vinzenz Eisendle sowie deren leibliche Kinder Maria und Max.

Schicksalsschläge trotzdem ihren Lebensmut nie verloren hat. Innerhalb kurzer Zeit verlor sie nicht nur ihren Bruder Max, sondern auch ihren Vater. Ihr Bruder fiel kurz vor Kriegsende im Februar 1945. Ihr Vater erfuhr die traurige Nachricht von einem Nazi-Parteibonzen, als er gerade in Gasteig das Milchgeld holen wollte. Dieser schleuderte ihm die Hiobsbotschaft lachend ins Gesicht. Im darauf folgenden August starb ihr Vater an einer Lungenentzündung – und wohl auch aus Gram über den Verlust. Für Anna ist, wie sie erzählt, daraufhin eine Leidenszeit angebrochen, denn ihre Mutter zog sich immer weiter zurück. Mit der Schwester, die den Hof erbte, lebte sie in Streit. Auch die Freude über ihre Tochter, der sie 1952 das Leben schenkte, währt nur kurz. Anna war unverheiratet – allein dieser Umstand war zur damaligen Zeit eine schwierige Situation. Auch später heiratete sie nicht. Ihre Tochter, die auf den Namen Beatrix getauft wurde, wurde von ihrer älteren Schwester aufgezogen – Anna selbst konnte nie eine Mutter-Kind-Beziehung aufbauen

Anna mit ihrer Patentante

und das Verhältnis zu ihrer Tochter blieb zeitlebens schwierig. Auf dem Hof blieb sie nur ihrer Mutter zuliebe. Als diese 1966 starb, verließ auch Anna kurze Zeit später den Hof und verdiente sich als Dienstmagd ihren Unterhalt. 1974 nahm sie auf einem Hof in Obertelfes eine Stelle an und blieb dort zwölf Jahre lang. Neben der harten Arbeit hatte sie aber immer ein offenes Ohr für die verschiedenen Vereine. Sie ist nicht nur Fahnenpatin bei der Musikkapelle, sondern auch Autopatin bei der Freiwilligen Feuerwehr Telfes. 1995 wurde ihr eine Wohnung im alten Schulhaus von Thuins zur Verfügung gestellt. Möglich gemacht hatten dies Bürgermeister Fritz Karl Messner und Günther Seidner, die sich seinerzeit sehr für Anna Huber eingesetzt haben und denen sie deshalb sehr dankbar ist. „Hier geht es mir ausnehmend gut“, erzählt Anna zufrieden und bedankt sich bei ihrer Freundin Burgl und bei Rita Gschnitzer, ihrer Nachbarin, die sich so gut um sie kümmern. at


Gesellschaft

GOSSENSASS

Schützenkompanie ehrt langjährige Mitglieder Anlässlich der Andreas-Hofer-Feier Mitte Februar rückte die Schützenkompanie Gossensaß bereits zum 50. Mal aus. Im Anschluss an die Messe in der Pfarrkirche von Gossensaß fand im Ibsensaal die Jah-

resversammlung der Kompanie statt. Hauptmann Michael Gogl kündigte dabei an, dass im August das 50-jährige Bestehen der Schützenkompanie gefeiert wird. Das Fest wird als Wipptaler Treffen, eine mittlerweile vergessene Tradition, ausgetragen. Eingeladen werden alle Kompanien des nördlichen und südlichen Wipptales sowie des Stubaitales. Bürgermeister Franz Kompatscher

dankte der Kompanie für die Mitgestaltung der kirchlichen und weltlichen Feiern. Er begrüßte auch das Vorhaben, die alte Idee des Wipptaler Treffens, die dem Hauptmann Kurt Egartner besonders am Herzen lag, erneut aufzugreifen. Anschließend wurden einige Ehrungen vorgenommen. Eine besondere und bis dato einzigartige Ehrung erhielt der Schütze Leonhard Teissl, der die Andreas-Hofer-Medaille für seine 50-jährige Mitgliedschaft in der Kompanie erhielt. Hauptmann Gogl dankte ihm für seine stets aktive Tätigkeit. Ausgezeichnet wurde auch Vizebürgermeister Franz Plattner, der die Peter-Mayr-Medaille für 25-jährige Mitgliedschaft erhielt; die Schützen Georg Thaler und Michael Prast sowie die Marketenderin Erika Thaler wurden mit der Peter-Sigmair-Medaille für 15-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Andreas-Hofer-Feier in Sterzing Auch heuer fand in der Pfarrkirche von Sterzing eine Andreas-Hofer-Feier, zelebriert von Dekan Christoph Schweigl, statt. Organisiert wurde sie von der SVP-Ortsgruppe Sterzing. Anschließend folgten der Gang zum Kriegerdankmal und die Gedenkrede der Landtagsabgeordneten Magdalena Amhof. In ihrer Ansprache rief sie zum Nachdenken auf und spannte dabei aus politischer und gesellschaftlicher Sicht einen Bogen zwischen damals und heute. „Wo sind die Zivilcourage und der Idealismus, die sich Andreas Hofer zu Eigen machte, in der heutigen Gesellschaft geblieben?“, fragte Amhof. Es gelte auch einen kritischen Blick auf die Vorbildfunktion der Politiker zu werfen und auf die wahrzunehmende Unzufriedenheit der heutigen Gesellschaft. Die Gesellschaft habe sich sicher verändert und mit dem steigenden Wohlstand auch die Wertvorstellungen. „Die heuti-

ge Feier soll nicht nur dazu dienen, Helden zu verehren, sondern auch

einen Moment innezuhalten, um die eigenen Wertvorstellungen zu hinterfragen“, so Amhof. Anschließend folgte die Kranzniederlegung in Gedenken an die gefallenen Freiheitskämpfer. Musikalisch gestaltet wurde die traditionelle Andreas-Hofer-Gedenkfeier vom Blechbläserensemble der Bürgerkapelle Sterzing.

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Gesellschaft

GOSSENSASS

RATSCHINGS

Zahlreiche Einsätze der Feuerwehr

2.561 Stunden im Einsatz

Hauptmann Gerold Plank (r.) mit dem Geehrten Franz Plattner

Mitte Jänner hielt die Freiwillige Feuerwehr Gossensaß ihre 137. Jahresversammlung ab, zu der Kommandant Gerold Plank u. a. Bürgermeister Franz Kompatscher, Bezirksfeuerwehrinspektor Martin Soraruf, Abschnittsinspektor Hannes Plank, Pfarrer Corneliu Berea sowie Alt- und Ehrenmitglieder begrüßen konnte. Beim Ausschuss und den Wehrleuten bedankte er sich für die umfangreiche Arbeit. Die Wehr rückte im vergangenen Jahr zu 52 Einsätzen und drei Brandschutzdiensten aus und absolvierte 22 Übungen. Dabei wurden von 938 Freiwilligen 2.917 Arbeitsstunden geleistet. Eine besondere Herausforderung war ein Mureneinsatz am Brenner, wo am 21. Oktober Autobahn, Staatsstraße und Eisenbahn versperrt wurden. Für das rasche Öffnen der Verkehrsader sorgte maßgeblich die Feuerwehr. Ein weiterer Großeinsatz betraf den Brand in Ast im Pflerschtal, bei dem der Brunnerhof vollkommen abbrannte. Der Wehr Gossensaß gehören derzeit 52 Aktive, zwölf Mitglieder a. D. und drei Ehrenmitglieder an. Für 25 Jahre Dienst am Nächsten wurden Franz Plattner und Markus Mayr geehrt und mit dem Verdienstkreuz in Silber ausgezeichnet. Angelobt wurde die Wehrmänner Fabian Polig und Matthias Aukenthaler. Die Gastredner fanden lobende Worte für die geleistete Arbeit und dafür, dass die Feuerwehr tagtäglich für das Wohl der Bevölkerung bereitstehe; sie wünschten weiterhin guten Erfolg und unfallfreies Arbeiten.

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Das Jahr 2018 war für die Freiwillige Feuerwehr Rat- ten Lage. So wurden neue Atemschutzgeräte für die schings mit ihren vier Zügen Mareit, Stange, Gasteig Züge Mareit, Stange und Gasteig angekauft, ebenund Jaufental ein durchaus arbeitsreiches Jahr, wie so vier neue Funkgeräte. Auf eine angemessene AusKommandant Christoph Siller bei der Jahresversamm- rüstung der Feuerwehren lege die Gemeindeverwallung hervorhob. tung großen Wert und stelle dafür auch beträchtliche Mit 52 Einsätzen und 723 Einsatzstunden musste die Feuerwehr Ratschings weit öfter ausrücken als im Jahr zuvor. Von den neun Brandeinsätzen waren jene beim Gschnitzerhof in Gospeneid am 20. Juli, beim Brand eiDie Träger des Ehrenzeichens in Bronze Manuel Klotz mit dem ner AcetylenflaLeistungsabzeichen in Gold sche in Gasteig sowie beim Großbrand in Stilfes die aufwendigsten. Gelder zur Verfügung, betonte Bürgermeister Helfer Von den 40 technischen Einsätzen hob der Komman- in seinen Grußworten. Zusammen mit einer gediegedant die Unwetter zwischen dem 28. und dem 30. nen Ausbildung der Wehrmänner sei dies der beste Oktober hervor, bei denen Straßen durch umgestürz- Garant für die Sicherheit der Bevölkerung und auch te Bäume und Muren verlegt wurden. Neben die- dafür, dass diese mit der Bereitstellung der nötigen sen Einsätzen besorgten die Wehrleute auch Brand- Gelder einverstanden sei. Bürgermeister Helfer dankschutz- und Ordnungsdienste im Ausmaß von 1.267 te den Wehrmännern für ihre Bereitschaft, sich beArbeitsstunden. reitwillig in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. Lobend erwähnt wurden von Kommandant Chris- Stellvertretend für alle Freiwilligen wurden Siegfried toph Siller die fleißige Teilnahme an den Übungen. Staudacher und Peter Schwienbacher vom Zug GaBei den insgesamt 62 Übungen der einzelnen Züge steig mit dem Verdienstkreuz in Silber für 25 Jahre und den zwei Gemeinschaftsübungen in Jaufental sowie Matthias Fassnauer und Josef Strickner (Gaund gemeinsam mit der Feuerwehr Sterzing in Ga- steig) und Manuel und Daniel Graus (Zug Mareit) mit steig wurden 1.625 Stunden geleistet. 18 Mann nah- dem Verdienstkreuz in Bronze ausgezeichnet. Bezirksmen am Brandcontainertraining des Bezirkes Wipptal jugendreferent Franz Seehauser überreichte Manuel teil. Eine Wettbewerbsgruppe des Zuges Mareit be- Klotz das Leistungsabzeichen in Gold, das er beim teiligte sich auch am Landesfeuerwehrleistungswett- Wissenstest in Sterzing errungen hatte. bewerb in Meran, während die Atemschutzgruppe Bei der Bezirkstagung in Wiesen erhalten Josef RaiGasteig die Atemschutz-Leistungsprüfung in Silber ner, Max Rainer, Alfred und Klaus Gschnitzer, Leopold in Tiers bestand. Neben den regelmäßigen Übungen Nestl, Paul Häusler und Andreas Plattner das Versind vor allem die Lehrgänge und Schulungen für ei- dienstkreuz in Gold für ihre 40-jährige Feuerwehrtänen effizienten Einsatz im Bedarfsfalle wichtig. Dabei tigkeit. wurden von den Wehrleuten im vergangenen Jahr Wegen Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven zwölf Lehrgänge an der Landes-Feuerwehrschule in Dienst verabschiedet wurde Hauptgerätewart MarVilpian besucht und insgesamt 397 Stunden für Aus- kus Longo. und Weiterbildung aufgewendet. Nicht ganz zufrie- Die zahlreichen Ehrengäste, unter ihnen Bezirks-Feuden zeigte sich in dieser Hinsicht Kommandant Siller erwehrpräsident Michael Siller, Bezirksjugendreferent und rief zu größerer Bereitschaft und häufigerer Be- Franz Seehauser, Abschnittsinspektor Thomas Klotz, teiligung an Kursen auf. „Bei einem so hohen Mann- Maresciallo Aniello Palomba, Luca Dalla Torre von der schaftsstand muss ein stärkerer Kursbesuch einfach Forstbehörde, Bezirkspräsident Karl Polig und Frakmöglich sein“, meinte er. tionsvorsteher Luca Zenzale, hoben in ihren GrußNeben der ständigen Schulung spielt auch die Aus- worten die gute Zusammenarbeit der FF Ratschings rüstung eine wichtige Rolle. In dieser Hinsicht ist die mit den anderen Freiwilligenorganisationen und den FF Ratschings dank der großzügigen Unterstützung Dienststellen hervor und zollten den Wehrleuten Andurch Land, Gemeinde und Bevölkerung in einer gu- erkennung für ihre Einsatzbereitschaft. ss


Gesellschaft PR

Werde auch du Pistenretter! Du bist ein sicherer Skifahrer und auf der Suche nach einer spannenden Herausforderung in den Wintermonaten? Das Weiße Kreuz bildet dich zum Pistenretter aus und gibt die Möglichkeit, Teil eines besonderen Teams zu werden. Die nächste Ausbildung beginnt im April und endet im Herbst 2019. Was sind die Voraussetzungen, um Pistenretter zu werden? Neben der Bereitschaft, anderen Menschen in Not helfen zu wollen, ist das sichere Skifahren eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Dienst. Hinzu kommt zeitliche Flexibilität, um während der Wintermonate regelmäßig Dienst auf der Piste zu versehen. Ein ärztliches Zeugnis über die Eignung, Zweisprachigkeit sowie hohe Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung sind weitere wichtige Voraussetzungen. Für Personen, die noch keine Qualifikation im Rettungsdienst haben, dauert die Ausbildung zum Pistenretter insgesamt 16 Tage. Der Lehrgang setzt sich dabei aus notfallmedizinischen Modulen im Lehrsaal sowie aus praktischen Modulen auf der Piste zusammen. Nach Abschluss der Ausbildung werden die neuen Pistenretter von erfahrenen Kollegen in den aktiven Dienst eingeführt. Alle Interessierten sind zu einem Informationsabend im März eingeladen, wo sie nähere Auskünfte zur Ausbildung und zum Dienst als Pistenretter erfahren. Information und Registrierung auf www. pistenrettung.it

© BRD Ridnaun/Ratschings

© wisthaler.com

Lawinenabgang am Aglsboden simuliert

Ende Jänner fand in Ridnaun die diesjährige Bezirkslawinenübung der Zivilschutzorganisationen statt, bei der ein Lawinenabgang nahe der Aglsbodenalm mit insgesamt acht Verschütteten angenommen wurde. Organisiert wurde die Übung vom Bergrettungsdienst im AVS Ridnaun/Ratschings. Beteiligt waren der BRD Sterzing, der BRD Gossensaß/ Pflersch, die Hundestaffel des BRD Bezirk Wipptal Soccorso Alpino CNSAS Sterzing, die Bergrettung der Finanzpolizei Sterzing, Notarzt Lukas Moroder und die FF Ridnaun. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte von einem Hubschrauber der Flugstaffel Altair des Militärs. Dessen Aufgabe be-

stand darin, Retter und Material zur Lawine zu transportieren. Nach einem kurzen Briefing startete die Übung. Binnen kurzer Zeit konnten die ersten Verschütteten aus den Schneemassen befreit werden. Rund eine Stunde später waren alle Verschütteten aus der Lawine gerettet. Neben Lawinenhund und LVS-Geräten waren auch das Recco-Gerät und GPS-Geräte im Einsatz. Nach einem kontrollierten Rückzug und der Abfahrt mit den Skiern gab es am ausgeleuchteten Sammelplatz eine Abschlussbesprechung. In der Feuerwehrhalle Ridnaun durften sich alle Beteiligten auf ein warmes Essen freuen, zubereitet vom Zivilschutzzug des Weißen Kreuzes Sterzing.

„Zusammen sind wir stark“ Eine enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Rettungskräften ist wichtig, um Notsituationen bestmöglich bewältigen zu

können. Um bereits die Jugend dafür zu sensibilisieren, organisieren die Weiße-Kreuz-Jugend und die Feuerwehrjugend am 23.

März einen Action-Day. Die WKJ des Wipp- und Eisacktals und die FJ des Bezirks Wipptal verbringen dabei im Gemeindepark von Wiesen einen Erlebnisnachmittag, bei dem das gemeinsame Bewältigen von Notfällen im Vordergrund steht. Dieser Nachmittag ist der Beginn eines südtirolweiten Pilotprojektes, das die beiden Jugendorganisationen näher zusammenbringen und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen unterstreichen soll. Erker 03/19

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Gesellschaft

STERZING

Zu Ehren des hl. Sebastian Prozession in die Pfarrkirche Alljährlich wird am 20. Jänner in Sterzing der Schutzheilige Sebastian gefeiert. Dabei wird bei einer Prozession die Sta© Stefano Orsini tue des Heiligen durch die Stadt in die Pfarrkirche Sterzing getragen. Begleitet wurde die Prozession auch in diesem Jahr von zahlreichen Gläubigen sowie der Bürgerkapelle von Sterzing und der Musikkapelle von Wiesen. Mit dabei waren auch verschiedene. Die Messfeier wurde vom Bozner Dekan Bernhard Holzer zelebriert.

Rauschende Ballnacht Nach einigen Jahren der Unterbrechung hat die lvh-Bezirksgruppe Wipptal den Sebastiani-Ball im vergangenen Jahr erfolgreich wiederbelebt. Heuer wurde er nun erneut veranstaltet. Durch den Abend im Hotel „Mondschein“ führten lvh-Bezirksobfrau und Landesvorsitzende der lvh-Frauen Petra Holzer sowie Thaddäus Mader, Ortsobmann von Sterzing. Mit dabei waren über 80 Gäste aus dem gesamten Bezirk, u. a. Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner, Neo-Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner und Luis Bacher, Präsident des Tourismusvereins Sterzing.

Suppensonntag in Sterzing Der Weltladen Sterzing lädt mit Unterstützung der diesjährigen Firmlinge wieder zum Suppensonntag in der Fastenzeit ein. Am 24. März werden in der Mensa der Mittelschule Sterzing zwischen 11.30 und 13.30 Uhr verschiedene köstliche Suppen und Mehlspeisen angeboten. Die freiwilligen Spenden gehen an die Organisation Malaika – Eine Welt Gruppe Sterzing, die in einem Vorort von Nairobi ein Waisenhaus für 40 Jugendliche errichtet.

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„Täglich die Ärmel hochkrempeln“ Petra Holzer neue lvh-Frauen-Vorsitzende Seit 2012 leitete die Brixnerin Marlies Dabringer (Dabringer GmbH) die Gruppe der Frauen im lvh. Ende Jänner übergab sie das Zepter im Haus des Handwerks in Bozen nun an ihre Nachfolgerin Petra Holzer (Garage Europa Holzer GmbH). „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung. Ich denke, es ist unsere Aufgabe, noch mehr Frauen zu motivieren, damit unsere Gruppe wachsen und unsere Leistung stärker sichtbar gemacht werden kann“, so die neue Frauenchefin. Viele Themen und Ideen wurden in den letzten sechs Jahren aufgegriffen. Darunter vor allem die Absicherung der selbstständigen Frau. Aufgabe für die Zukunft sei es, noch viel mehr an das Handwerk und sein Potential zu glauben und dadurch viele junge Menschen für die attraktiven Handwerksberufe zu begeistern. „Es geht uns gut in Südtirol – und das, weil viele Menschen täglich die Ärmel hochkrempeln und Lust auf Leis-

tung haben. Natürlich gibt es Belastungen und bürokratische Auflagen, aber vielleicht jammern wir manchmal auf zu hohem Niveau“, so Holzer.

Davon überzeugt zeigte sich auch der geschäftsführende lvh-Präsident Martin Haller, wenn er betonte, dass „wir junge motivierte Unternehmerinnen benötigen, die gerade für junge Frauen Vorbilder darstellen“. Um die Attraktivität der Selbstständigkeit unter Frauen zu steigern, seien allerdings auch entsprechende Rahmenbedingungen notwendig. Nur wenn Arbeit und Beruf bestmöglich vereinbar und steuerliche wie gesetzliche Anreize für angehende Unternehmerinnen möglich sind, kann auch die Anzahl der weiblichen Unternehmerinnen wachsen.

Lange Nacht des Forschens am Oberschulzentrum Sterzing Ende Februar empfingen die Schüler der 3. Klasse des Realgymnasiums rund 30 aufgeregte Mittelschüler aus dem Wipptal. Mit Versuchen rund um Chemie, Physik und Biologie zeigten die engagierten Oberschüler ihren Gästen, wie spannend und reizvoll Naturwissenschaften sind. Ein anregender Spaziergang auf lateinischen Spuren durch das nächtliche Sterzing faszinierte die jungen Forscher ebenso wie die Tatsache, eine ganze Nacht in der Schule zu verbringen. Es wurde gelacht, gegrübelt und bis tief in die Nacht geplaudert. Bevor es am nächsten Morgen zurück in den Unterricht an die Mittelschule ging, stärkten sich alle Beteiligten bei einem leckeren

Frühstück. Diese 4. Forschernacht war wiederum ein voller Erfolg. Kein Zweifel: „Real isch cool!“

Eine ganze Galerie voller Eindrücke finden Sie auf www.dererker.it und www. oberschulzentrum-sterzing.eu.


„4chances4you“ HGJ und Junghandwerker präsentieren Berufe

Die Schüler bei der Berufsinformationskampagne von HGJ und Junghandwerkern im lvh

STERZING Im Rahmen der Berufsinformationskampagne „4chances4you“ der Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) und der Junghandwerker im lvh erfuhren kürzlich die Schüler der Mittelschulen „Vigil Raber“ und „K. Fischnaler“ in Sterzing Wissenswertes über die vielfältigen Berufe im Hotel- und Gastgewerbe sowie im Handwerk. HGJ-Koordinatorin Hannah Tauber stellte die verschiedenen Berufe im Hotel- und Gastgewerbe vor und gab den Jugendlichen Tipps für die Berufswahl. Anhand aktueller Zahlen und Statistiken wurde außerdem der Stellenwert des lokalen Tourismus aufgezeigt. „Die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe sind sehr vielseitig, man ist ständig in Kontakt mit Gästen aus aller Welt und kann auch Berufserfahrungen im Ausland sammeln, was besonders für junge Menschen interessant ist“, so HGJ-Obmann Hannes Gamper. Thaddäus Mader, lvh-Ortsobmann von Sterzing, erzählte den Schülern von seinem Werdegang. Gemeinsam mit seinem Bruder hat er ein Unternehmen mit 170 Mitarbeitern aufgebaut. Besonders am Herzen liegt ihm nach wie vor die Lehrlingsausbildung. 17 Lehrlinge werden von seinem Team betreut und ausgebildet.

GOSSENSASS Vorgestellt wurde die Kampagne auch an der Mittelschule von Gossensaß. HGV-Ortsobmann Günter Strickner vom Gasthof „Moarwirt“ in Gossensaß erklärte den Schülern alles rund um die vier Berufe Koch, Servierfachkraft, Rezeptionist und Hotelmanager und erzählte von seinem persönlichen Werdegang. Im Rahmen der Berufsinformationskampagne stand auch eine Besichtigung des Feuerstein Nature Family Resorts in Pflersch auf dem Programm. In den Handwerksalltag hineinschnuppern und die Berufe des

Schlossers sowie des Werkzeugmechanikers erleben konnten die Mittelschüler bei der Besichtigung der Firma FAE Components, wo Geräteteile von Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft hergestellt werden. Begleitet wurden sie dabei von lvh-Ortsobmann Peter Mair. Erker 03/19

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Gesellschaft

Ministrantenfeier in Stilfes

Im Jänner wurde in der Pfarrkirche von Stilfes die Aufnahme und Verabschiedung der Ministranten von Stilfes gefeiert. In die Ministrantengruppe aufgenommen wurden Maria Wieser, Lisa Wild, Jonas Plank, Noah Plattner, Liam Überegger und Dominik Lanthaler. Sie haben bereits seit November ministriert. Zudem wurden jene Ministranten verabschiedet, die auf zwei bis achteinhalb Jahre Dienst am Altar zurückblicken konnten: Maximilian und Dana Wieser, Hannah Wieser, Teresa Wieser, Felix Brida, Julian Markart und Patrizia Sparber. Pfarrer Paul Valentini dankte den neuen Ministranten für ihre Bereitschaft und den scheidenden für den langjährigen Dienst. Den Eltern dankte er ebenfalls für ihre Unterstützung. Außerdem sprach er dem Leitungsteam Christoph und Lorenz Hasler, Patrizia Sparber und Hannah Wieser ein großes Lob für die gute Führung aus. Im Bild (v. l.) Noah, Jonas, Dominik, Liam, Maria und Lisa.

Minis auf Skiern und Kufen

Weniger Plastik, neue Chancen „Weniger Plastik – neue Chancen“ lautet das diesjährige Jahresthema der Frauen im KVW. „Dabei kommt es auf jede von uns an, denn jeder kleine Schritt kann die Welt verändern“, so die Landesvorsitzende der KVW Frauen, Helga Mutschlechner Holzer. Deshalb hat der Landesausschuss der Frauen im KVW die aus Gasteig stammende Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer zu einem Vortrag über Plastik eingeladen. Mit diesem Einführungsvortrag starteten die Frauen im KVW ihre Aktivitäten zum neuen Jahresthema. Magdalena Gschnitzer ist Autorin, Filmemacherin, Taucherin und Referentin; sie berichtete von ihren Erfahrungen mit der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd und ihrem Einsatz für die Meere rund um den Globus. Eines ihrer Ziele ist es, den Menschen Mut zu machen und aufzuzeigen, dass jeder noch so kleine Schritt die Welt verändern kann. Deshalb ist es wichtig, dass jeder einzelne Plastikmüll reduziert, wiederverwendet und wiederverwertet. Gschnitzer erklärte ausführlich die

Problematik von Plastik, das eine lange Haltbarkeit hat. Das ist zwar praktisch, aber für die Umwelt sehr belastend, denn Plastik zerfällt nicht wie Holz

oder andere Stoffe aus der Natur, sondern wird in immer kleinere Teilchen zerrieben.
Es dauert etwa 450 Jahre, bis sich eine gewöhnliche Getränkeflasche aus Plastik vollständig aufgelöst hat. Die Frauen im KVW werden im Laufe des Jahres weitere Vorträge zu Thema Plastikmüll und Plastikvermeidung in den Bezirken organisieren. „So erreichen wir viele Frauen und Interessierte und sensibilisieren für das Thema Plastik, wobei es vor allem um die Vermeidung geht“, so Mutschlechner Holzer.

Die Macht der Medien Die KVW Frauen und der Jugenddienst Wipptal haben vor kurzem einen Informationsabend für Eltern und Jugendliche zum Thema „Führen moderne Medien zu Abhängigkeit und Isolation?“ organisiert. Referent Don Paolo Renner wies darauf hin, dass vor allem die neuen sozialen Medien die Macht über die öffentliche Meinung haben. Sie stellen eine Entwicklung des zwischenmenschlichen Dialogs dar, der über eine elektronische Plattform erfolgt; dabei fehle aber die Begegnung und die

Kommunikation von Mensch zu Mensch. Die Medien bieten den Menschen enorme Chancen und Möglichkeiten, bergen aber auch so manche Gefahren und Risiken. Gerade unter Jugendlichen werden Medien oft für Stalking und Mobbing genutzt. Der Referent empfahl den Eltern, mit den Kindern über klare Regeln, Inhalte und Nutzung der Medien diskutieren, denn das mediale Netz ist wie eine gefährliche Straße: Es lauern überall Gefahren.

WIESEN

Mitte Jänner fand in Ridnaun zum sechsten Mal der Wintersporttag der Ministranten der Seelsorgeeinheit Wipptal statt. In den Kategorien Rodeln und Skifahren gaben rund 120 Minis und deren Betreuer ihr Bestes. Heuer konnte die Gruppe aus Trens (Rodeln) und Gossensaß (Ski) das Rennen für sich entscheiden.

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Kochkurs für junge Familien Kürzlich veranstaltete die KVW Ortsgruppe Wiesen einen Kochkurs für junge Familien. Kursleiterin Biggi zeigte den Teilnehmern, wie man Gerichte einfach und schnell zubereitet. Bei den Vorspeisen angefangen über die Hauptspeisen bis zum Dessert wurden die verschiedensten Gerichte ausprobiert und anschließend in geselliger Runde genossen.


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Kultur

VORTRAG

Ladakh – Land der hohen Pässe Am 29. März referiert Evelyn Maria Busarello Frötscher ab 19.30 Uhr im Stadttheater Sterzing über Ladakh, das Land der hohen Pässe zwischen Himalaya und Karakorum. Weil dieses Land so schwer erreichbar war, hat sich dort eine einzigartige Kultur entwickelt, der die Bewohner bis heute treu geblieben sind. Jeder Lebensbereich ist durchdrungen von tiefer buddhistischer Religiosität. Einzigartig zeigt sich die Natur in diesem kleinen, von mächtigen Gebirgszügen umgebenen Land, das zwar politisch zu Indien gehört, aber wenig mit Indien gemeinsam hat. Die bizarren Berge erscheinen in der glasklaren Luft zum Greifen nah und der Wechsel zwischen endlosen Felswänden, einzelnen grünen Oasen, in denen Menschen leben, und den prächtigen Klosteranlagen ist faszinierend. Der Eintritt ist frei.

34. Sterzinger Osterspiele

Vigil Raber Ensemble spielt Turrinis „Wirtin“ Geld, Besitz, Macht und äußerliche Reize auf der einen Seite, innere Werte wie Freundschaft und Liebe auf der anderen. Die Sterzinger Osterspiele um Kuratoriumspräsident Armin Haller thematisieren in diesem Jahr die Verführbarkeit des Menschen.

Marchese und Ortensia (Roland Leitner und Heidi Hofer)

Mit Peter Turrinis Stück „Die Wirtin“, einer derb-deftigen Bearbeitung von Carlo Goldonis Commedia dell’Arte „Mirandolina“, eröffnet das Vigil Raber Ensemble nach der offiziellen Eröffnung am 31. März den diesjährigen Osterspielzyklus in Sterzing. In Szene gesetzt von Monika Leitner Bonell, bietet in Turrinis Adaptierung der Goldoni-Komödie, einem Paradestück über Liebe, Triebe, Geld und Macht, die umschwärmte Wirtin Mirandolina der Männerwelt, die es in erster Linie auf ihr Gasthaus abgesehen hat, die Stirn. Sie führt die Herren an der Nase herum und lässt einen wie den anderen um ihre Gunst buhlenden Macho, prahlerisch-irrwitzigen Aufschneider, sich aufplusternden adeligen Gockel oder liebestollen Zampano abblitzen. Nur einer, Rippafratta, dem weiblichen Geschlecht wenig zugetan, erweckt die Aufmerksamkeit Mirandolinas. Schließlich nimmt

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– von Argwohn, Rachsucht und Neid getrieben – die Intrige ihren Lauf. Turrini selbst sagt über sein Stück: „Wer die Macht hat, hat die Möglichkeit. Mein Stück zeigt den Zusammenhang zwischen Liebe und Ökonomie.“ Mit der Eigenproduktion des Vigil Raber Ensembles, einem Konzert des Wiener Quartetts „Donauwellenreiter“ und einem geistlichen Konzert des Sterzinger Pfarrchors Maria im Moos finden die Osterspiele im April ihre Fortsetzung. Die Vereinigten Bühnen Bozen zeigen in einem Gastspiel das Kindertheater „Der Regenbogenfisch“. Der szenische Kreuzweg durch die Stadt wird wiederum vom Jugenddienst Wipptal gestaltet. Den bereits traditionellen Schlusspunkt des Theater- und Konzertreigens bildet auch heuer wieder das Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing. Mehr darüber im April-Erker oder auf www.dererker.it.


Kultur

MAULS

Ein Traum von Hochzeit Nach einer gigantischen Freilichtproduktion zum 25-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr verwandelt die Bühne Mauls diesmal das Haus der Dorfgemeinschaft in

ein gediegenes Landgasthaus mit romantischer Hochzeitssuite, in welcher der Bräutigam am Morgen seiner Trauung mit einem unglaublichen Kater und einer schönen Unbekannten neben sich erwacht. Das Mädchen erklärt ihm, sie hätten sich am Vorabend in der Bar getroffen, seien nach oben gegangen und hätten eine wunderbare Nacht zusammen verbracht. Er gerät in Panik, denn sie befinden sich im Zimmer, in dem gleich Moni, seine Braut, eintreffen wird.

Der verzweifelte Fremdgeher bittet seinen besten Freund und Trauzeugen Tom um Hilfe. In der Not überredet er ihn, sich als Freund der Unbekannten auszugeben. Das Chaos nimmt seinen Lauf, die Missverständnisse und Katastrophen häufen sich und werden von weiteren Besuchern der Hochzeitssuite immer mehr beschleunigt. Eine Komödie voller Esprit und Verwechslungen mit Verschwörungen hinter geschlossenen und Hetzjagden durch offene Türen, gekonnt inszeniert von Ingrid M. Lechner. Es ist die erste Zusammenarbeit mit der bekannten Schauspielerin und Regisseurin aus Schabs. Die Neugier und die Experimentierfreude sowie das Vertrauen beider Seiten sind genauso wichtig wie das strukturierte und fleißige Proben, denn nichts ist schwerer zu spielen als leichte Unterhaltung. Gerade wird gemeinsam noch kräftig gefeilt und geschliffen, um den Zuschauern dann bei der Premiere am 29. März einen beschwingten Theaterabend zaubern zu können.

Frühjahrskonzert der Musikkapelle Wiesen

Das traditionelle Frühjahrskonzert im Haus der Dorfgemeinschaft – heuer findet es am 30. März um 20.00 Uhr statt – zählt zu den jährlichen Höhepunkten der Musikkapelle Wiesen. Für sein drittes Hauptkonzert mit dem Klangkörper hat Kapellmeister Christian Pfattner wieder ein abwechslungsreiches Programm gewählt. Einleitend entführt „Pastime with Good Company“ das Pu-

blikum in die Zeit von König Henry VIII.; darauf folgt die Ouvertüre für Harmoniemusik von Felix Mendelssohn Bartholdy. Zwei Tänze, die „Danse Diabolique“ und die berühmte Polka „Unter Donner und Blitz“, bilden den schwungvollen Mittelteil des Konzertes. Mit dem modernen Werk „Utopia“ von Jacob de Haan und Melodien aus dem Musical „Tanz der Vampire“ klingt der Abend aus. Erker 03/19

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Kultur

MUSIKSCHULE STERZING

Einschreibungen und Schnuppertage

Vom 1. bis zum 29. März werden an der Musikschule Sterzing in der Deutschhausstraße 11 montags bis freitags in der Zeit von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr die Neuanmeldungen und Einschreibungen für das kommende Schuljahr vorgenommen. Dabei und auch unter www.musikschule. it erhält man auch alle nötigen näheren Informationen. Vom 11. bis zum 23. März finden an der Musikschule auch Schnuppertage statt. Interessierte erhalten Einblick in den Unterricht, können sich an Instrumenten versuchen und Fragen an die zukünftigen Lehrpersonen stellen.

Arbeiten in der Stadtbibliothek Die Stadtbibliothek Sterzing bleibt vom 11. März bis einschließlich 1. April aufgrund von Arbeiten geschlossen. Am 2. April öffnet die Bibliothek wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten und heißt alle im Bücherfrühling 2019 willkommen. Die Bibliothek ist von Dienstag bis Freitag von 9.00 bis 12.45 Uhr und von 14.00 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 8.00 bis 13.00 Uhr geöffnet.

RICHTIGSTELLUNG Die Musikkapelle Mauls besteht derzeit aus 51 aktiven Musikanten und nicht, wie irrtümlich im Februar-Erker erwähnt, aus 26 Musikanten. Sie ist damit die zweitgrößte Kapelle im Bezirk. 21 Mitglieder sind Frauen, 16 Musikanten jünger als 20 Jahre. Die Musikkapelle ist im vergangenen Jahr 24 Mal ausgerückt. Wir bedauern. Die Redaktion

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Erfolgreiche Musikschüler bei Prima la musica

Vom 18. bis zum 23. Februar fanden an der Musikschule Meran die Vorausscheidungen für den jährlich stattfindenden Jugend-musiziert-Wettbewerb „Prima la musica“ statt. Am Wettbewerb teilgenommen haben auch heuer wieder Schüler der Musikschule Sterzing. Angetreten sind diese in den Kategorien Solo Klarinette (Klasse Mareike Haid), Kammermusik für Klavier (Klassen Tamara Salcher, Nathan Chizzali und Judith Huber) und Kammermusik für Vokalensemble (Klasse Waltraud Pörnbacher). Sie brachten zahlreiche Preise mit nach Hause. Vier erste Preise mit Weiterleitung zum Bundeswettbewerb in Klagenfurt ersangen und erspielten sich das Trio „Manoel“ (Maja Malfertheiner, Klavier; Elisabeth Pichler, Violine; Norah Schneider, Violoncello), das Klavier-Duo „KATILY“ (Katarina Bilbija, Emily Maria Volgger), das Gesangs-Ensemble „Interaction“ (Amelie Schuster, Djamila Morandini, Samuel Andre Pörnbacher)

und das Ensemble „Disco Divas“ (Theresa Frick, Corinna Marginter, Elizabeth Schneider, Emily Maria Volgger, Johanna Tötsch, Teresa Tötsch). Einen ersten Preis gab es auch für die beiden Ensembles „The SixTeens“ (Sonja Hofer, Sofia Incurvati, Sara Mahni, Jana Isabell Mayr, Carolin Mühlsteiger, Susanne Trenkwalder) und „Cool Kids“ (Eva Braunhofer, Sophi Nora De March, Liam Fiechter, Yannick Mader, Isabell Pircher, Norah Schneider, Sara Van Iersel, Yuri Van Iersel, Magdalena Zingerle). Ein dreifach ausgezeichneter Erfolg wurde Anna Gallmetzer für die jugendliche Begleitung zuerkannt. Johanna Markio auf der Klarinette (Solo AG III) erspielte einen zweiten Preis. Bewertet wurden die Schüler von einer Fachjury, die sie über ihren Stand informierte und aufzeigte, wohin der künftige Weg führen soll. Bilder aller Preisträger in der Fotogalerie auf unserer Facebook-Seite.

STILFES

Kirchenchor wählt neuen Ausschuss Bei den Ausschuss-Neuwahlen des Kirchenchores Stilfes wurde Paul Überegger Ende Jänner in der Pension „Wiesenhof“ in Pfulters als Obmann bestätigt. Neue Vizeobfrau ist Michaela Sparber. Als Schriftführerin tritt Silvia Huebser an die Stelle von Joachim Wieser, der sich nach zwölf Jahren als Obmann und drei Jahren als Schriftführer aus beruflichen Gründen nicht mehr der Wahl gestellt hatte. Kassier Robert Wieser und Ausschussmitglied Christine Del Toro wurden bestätigt. Dem Kirchenchor Stilfes, der eine rege Tätigkeit aufweist, gehören 42 Mitglieder an, davon 23 Männer und 19 Frauen. Im Bild (v. l.) Silvia Huebser, Paul Überegger, Michaela Sparber, Robert Wieser und Christine Del Toro.


Kultur

Virtuoser Brassband-Sound „Swing, Ballades, Funk and more“. Im Februar bot die 35-köpfige Brass Band Wipptal einen Höhepunkt im Schaffen der Blasmusik im Bezirk. Unter der Leitung von Dirigent Hannes Buchegger, der zusammen mit Florian Klingler ein stimmiges und mitreißendes Programm einstudiert hatte, sorgte das Ensemble bei zwei Konzerten im Stadtthea-

ter einmal mehr für feinsten BrassbandSound und ein unvergessliches Klangerlebnis. Nach gekonnt interpretierten Stücken von Paul Lovatt Cooper, Bertrand Moren oder Philip Sparke mit unverwechselbarem und schwungvollem Brassband-Sound entführte Wipptal Brass im zweiten Teil die Zuhörer

mit den Vokalsolisten Sara Koell, bekannt durch ihre Teilnahme an „The Voice of Germany“ und „Eurovision San Marino“ und Sänger und Trompeter Jack Marsina, erfolgreicher Frontman der Band „Flo's Jazz Casino“, in die Welt Frank Sinatras und sorgte für wahre Begeisterungsstürme.

UNTERACKERN

Herbert Pixner & The Italo Connection Fulminantes Konzert in der Prinoth-Halle Zum Auftakt ihrer Europa-Tournee gaben Südtiroler Ausnahmemusiker Mitte Februar in der Prinoth-Produktionshalle in Unterackern ein musikalisches Feuerwerk zum Besten. Die Italo Connection ist ein Projekt, das sieben Südtiroler Musiker aller drei Sprachgruppen auf der Bühne vereint: Herbert Pixner (Diatonische, Klarinette, Trompete, Percussion), Alex Trebo (Keyboards, Piano), Max Castlunger (Percussions), Martl Resch (Saxophon, Vocal), Mario Punzi (Drums), Marco Stagni (Bass) und Manuel Randi (diverse Gitarren). Mitte Februar startete die Italo Connection mit einem exklusiven Konzert in der Produktionshalle für Pistenfahrzeuge der Unternehmensgruppe Leitner in Sterzing ihre Europa-Tournee und hat dabei ordentlich eingeheizt. Zwei Stunden lang haben die Musiker improvisiert bis zum Abwinken und dem Publikum eine Mischung aus Jazz, Blues, Rock'n'Roll sowie Hardrock und Soundexperimenten geboten. Der Multiinstrumentalist Pixner wechselte im Minutentakt zwischen Klarinette, Flügelhorn und der steiri-

schen Harmonika. Die rund 500 Besucher waren begeistert. Die Italo Connection gibt nun weitere Konzerte in Städten wie Ber-

lin, Hamburg, Salzburg oder München – in der Location in Sterzing fühlte sich Pixner sichtlich wohl, „man könnte hier durchaus mehrere Konzerte veranstalten“, so der begnadete Musiker. Erker 03/19

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GESCHICHTE

Maximilian I. Sterzing und der „letzte Ritter“

„Per tot discrimina rerum“ („Durch so viele Gefahren“) lautete der Wahlspruch jenes Kaisers, der an der Schwelle einer neuen Zeit stand und doch in vielerlei Hinsicht noch tief im Mittelalter verwurzelt war. Tatsächlich war es eine bewegte, ja geradezu stürmische Zeit, in der sich der Habsburger zu behaupten hatte. 2019 feiert das Land Tirol im Gedenken an den 500. Todestag von Kaiser Maximilian I. das ganze Jahr über mit zahlreichen Veranstaltungen das Maximilianjahr.

Von

Harald Kofler

Erzherzog Maximilian wurde am 22. März 1459 in Wiener Neustadt als Sohn von Kaiser Friedrich III. (1415 – 1493) und Eleonore von Portugal (1436 – 1467) geboren. Kaiser Friedrich III. vermochte seine universalen Herrschaftsansprüche aufgrund seiner schwachen Hausmacht kaum zu verwirklichen und war deshalb bestrebt, durch

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eine kluge Heiratspolitik die Vormachtstellung der Familie Habsburg innerhalb des Reiches dauerhaft zu sichern. Der junge Erzherzog wurde daher am 19. August 1477 in Gent mit der Tochter Karl des Kühnen (1433 – 1477) verheiratet. Maria von Burgund war nach dem unerwarteten Tod ihres Vaters, der in der Schlacht von Nancy gegen Frankreich am 5. Jänner 1477 gefallen war, in eine außerordentlich schwierige Lage geraten.

Maximilian gelang es jedoch, das burgundische Erbe seiner Ehefrau gegen Frankreich zu verteidigen und den Widerstand der niederländischen Generalstände zu brechen. Als er am 16. Februar 1486 mit Unterstützung seines Vaters in Frankfurt am Main von den sieben Kurfürsten zum König des Reiches gewählt und schließlich in der alten Kaiserpfalz Aachen gekrönt wurde, war Maria von Burgund bereits seit vier Jahren tot. Maximilians

„große Liebe“ war 1482 an den Folgen eines Reitunfalls verstorben. Der junge König übernahm schließlich 1490 von seinem Verwandten Sigmund „dem Münzreichen“ (1427 – 1496) Tirol und die Vorlande und trat 1493 nach dem Tod seines Vaters dessen Erbe an.

Unruhen im Wipptal In den Bergbaurevieren des südlichen Wipptales war es nach dem


Ableben des Kaisers zu Unruhen gekommen. Die Bergleute legten ihre Arbeit nieder und streikten für bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechtere Entlohnung. Die Kriege mit Frankreich um das burgundische Erbe hatten Unsummen verschlungen und waren größtenteils mit Krediten einflussreicher Kaufmannsfamilien finanziert worden. Maximilian war dadurch immer mehr in die Abhängigkeit der großen süddeutschen Gewerken geraten und hatte nach und nach die Bergbaue des Landes an diese verpfändet. Diese Großgewerken waren gegenüber den Bergleuten kaum zu Zugeständnissen bereit und drängten den Landesfürsten dazu, rigoros gegen die Aufständischen vorzugehen. König Maximilian I. gab sich deshalb gegenüber den Bergleuten zunächst scheinbar verhandlungsbereit und schickte den kaiserlichen Rat und Militärhauptmann Richard Degen Fuchs von Fuchsberg und den Haller Salzmeier Lienhard Vels als Unterhändler ins Berggericht Gossensaß-Sterzing. Sie sollten den damaligen Gossensasser Bergrichter Cunnrad Griesstetter (1487 – 1507) in dieser außerordentlichen Situation unterstützen und Zeit gewinnen. Währenddessen ließ Maximilian I. zwischen 700 und 800 bewaffnete Söldner aus den umliegenden Dörfern und Städten Tirols und dem Erzbistum Trient anwerben. Da er

Die Berggerichtsgasse in Sterzing: Sitz des Bergrichters am Ende des 15. Jahrhunderts

zu dieser Zeit auch einen großen Feldzug gegen die Osmanen, die bereits Innerösterreich bedrohten, plante, fielen die Anwerbung der Söldner und die Kriegsvorbereitungen kaum weiter auf. Die Bergleute des Berggerichts Gossensaß-Sterzing ahnten wohl nicht, dass diese Militärmacht ihretwegen zusammengezogen worden war. Die stattliche Anzahl der angeworbenen Söldner lässt erahnen, dass es wohl nicht wenige Bergknappen gewesen sein müssen, die sich zum Streik entschlossen hatten. Die Verhandlungen zogen sich in Länge, brachten aber keinen Erfolg und wurden schließlich ganz abgebrochen. Die Unterhändler des Landesfürsten waren um Ruhe in den Bergbauen bemüht, um die Streikenden in Sicherheit zu wähnen. Am 13. Juli

1493 wurde der Streik jedoch gewaltsam beendet. 27 Rädelsführer wurden gefangengenommen und vor ein Gericht in Bozen gestellt. Die Urteile dürften sehr hart ausgefallen sein. Der Streik hatte wenig gebracht. Die Reichtümer, die aus den Tiroler Bergen kamen, flossen auch weiterhin in die Hände der königlichen Darlehensgeber. Der Bergbau dürfte darüber hinaus jedoch auch die lokale Wirtschaft stark begünstigt haben. Durch das nun vorhandene Kapital entfaltete sich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Sterzing jene rege Bautätigkeit, die der Stadt ihr heutiges Gepräge gab. Die Umgestaltung der Neustadt fiel ebenso in diesen Zeitraum wie die Planung und Errichtung mehrerer repräsentativer öffentlicher Bauten. Die älteren

Die Bergordnung von 1427

Wohngebäude entsprachen vielfach nicht mehr den herrschaftlichen Ansprüchen der wohlhabenden Patrizierfamilien und wurden entsprechend um- und ausgebaut. Weithin sichtbares Wahrzeichen ist noch heute der Stadt- oder Zwölferturm. Herzog Sigmund „der Münzreiche“ legte im Jahr 1468 den Grundstein für den aus Granitquadern errichteten Torturm, der die Neustadt gegen Norden hin abschließt. Der Bau wurde schließlich 1473 fertiggestellt. Das „neue“ Rathaus wurde unter der Bauleitung von Lienhard Jöchl ebenfalls zwischen 1468 und 1473 errichtet. Jörg Kölderer,

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Historischer Ratssaal in Sterzing: Hier wurden immer wieder Landtage abgehalten.

der Hofbaumeister von Maximilian I., hielt sich mehrfach in Sterzing auf und lieferte u. a. den Entwurf des im Jahr 1524 vermutlich von Adam Scheiter fertiggestellten und auf einem Rundpfeiler ruhenden Eckerker. Wie bedeutend der Bergbau im Berggericht Gossensaß-Sterzing, das mit der Aufrichtung der ersten Bergbauordnung für Tirol im Jahr 1427 durch Herzog Friedrich IV. „mit der leeren Tasche“ eingerichtet worden war, auch noch am Beginn des 16. Jahrhunderts für Maximilian I. war, zeugen dessen Bestrebungen, den Abbau von silberhaltigen Erzen nach Kräften zu fördern. So erließ er 1510 auf Drängen der Bergleute des Berggerichts Gossensaß-Sterzing für Gossensaß und Sterzing eine eigene, aus insgesamt 24 Abschnitten bestehende umfangreiche Bergordnung. Dies ist umso erstaunlicher, da die Schwazer Bergordnungen und -erfindungen spätestens seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts für ganz Tirol Gültigkeit hatten und Anwendung fanden. Die Sonderstellung des Berggerichts Gossensaß-Sterzing lässt sich einerseits auf das hohe Alter der Bergbaue von Pflersch und Gossensaß, andererseits auf das Bergrecht selbst zurückführen. Letzteres nahm in Tirol in Gossensaß seinen Anfang und war zum Vorbild auch für den später florierenden Schwazer Bergbau geworden. Die neue Bergwerksordnung regelte u. a. die Arbeitszeit der Bergleute, den Pfennwerthandel, d. h. die Versorgung

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der Bergbaue mit Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen, sowie den Umgang mit auswärtigen Gewerken. Jene mussten ihre Gruben, Stollen und andere Bergbaubesitzungen einem Verweser übertragen, der vor Ort für sie die Geschäfte führte, mit den Bergleuten aber selbst nicht verhandeln durfte und sich an alle einschlägigen Bestimmungen der Bergordnungen zu halten hatte.

Der Silberborn In Sterzing bestanden zu dieser Zeit in der Neustadt bereits mehrere Gewerkenhäuser. Eines der bekannteren Gebäude – an dieser Stelle exemplarisch erwähnt – ist das „Fuggerische oder Kaiserliche Handelshaus“ (Kolpinghaus). Dieses bot im Laufe der Zeit mehreren einflussreichen Gewerken und ihren Verwesern – darunter den Stöckl aus Schwaz sowie den Manlich, Dreyling, Katzbeck und Fugger aus Augsburg – den nötigen Wohn-, Handels- und Lagerraum. Nicht ohne Grund nannte Heinrich von Gundelfingen Tirol den „Silberborn aus dem die Bächlein flossen, welche die oberdeutschen Lande befruchteten“. Der Bergund Landrichter sowie der Bürgermeister und der Rat der Stadt sollten gemäß der Bergordnung von 1510 zudem den Pfennwerthandel überwachen und dafür Sorge tragen, dass Arbeiter und Bergleute dadurch nicht unnötig belastet wurden. Das Rüstungshandwerk hing eben-

falls sehr eng mit dem Bergbau zusammen und so war es wohl kein Zufall, dass Innsbruck mit seinen zahlreichen Geschützgießereien, Plattnerwerkstätten, Harnischschlägereien, Messerschmieden und Schwertfegern zum wichtigsten und größten Rüstungszentrum der österreichischen Erblande heranwuchs. Das südliche Wipptal war in diese Entwicklung stark eingebunden, stammte doch die bedeutende Tiroler Gießerfamilie Laiminger (Löffler) aus Sterzing. Zwar wird von der historischen Forschung auch die These vertreten, dass die Laiminger (Löffler) aus Heiligenkreuz bei Feldkirch stammten, doch gibt es durchwegs triftige Gründe, sie mit Sterzing in Verbindung zu bringen. Das Löffelmacherhaus steht in der südlichen Sterzinger Vorstadt nicht unweit des Hl. Kreuzkirchl (St. Salvator). Das Wappen – zunächst drei Löffel und ab 1489 die Löffelgans – zeugt von der einstigen Bedeutung dieser Sterzinger Bürgerfamilie. Peter Laiminger (Löffler), der sich auch „vom Hl. Kreuz“ nannte und durch seine Glocken und deren reinen Klang berühmt geworden war – stand auch in den Diensten des neuen Landesherrn. Maximilian I. hatte ihn nach Innsbruck gerufen, um mit dem Guss neuer Kanonen die königliche Artillerie zu verstärken und neu zu organisieren. Das große handwerkliche Geschick und Können Laimingers (Löfflers) zeigt sich darüber hinaus auf besonders eindrucksvolle Weise in der Innsbru-

cker Hofkirche. Die „Schwarzen Mander“, die das Grabmal Maximilian I. flankieren, haben dem gesamten Sakralbau, der in Tirol als „Schwarz-Mander-Kirche“ bekannt wurde, seinen Namen gegeben. Peter Laiminger (Löffler) fertigte im Jahr 1509 in seiner Werkstatt in Hötting die erste lebensgroße Bronzestatue – ein Abbild von Ferdinand I. von Portugal (1345 – 1383), dem letzten König aus dem Haus Burgund – nach einem Entwurf und Modell des Hofmalers Gilg Sesselschreiber an.

Wechselhaftes Kriegsglück Maximilian I. wendete aber nicht nur beträchtliche finanzielle Mittel für die Kunst, sondern vor allem für seine europäische Machtpolitik und die damit zusammenhängenden unzähligen Kriege auf. Nicht selten wurde Tirol selbst Kriegsschauplatz und auch die Bergleute wurden immer wieder in die kriegerischen Unternehmungen des Königs hineingezogen. Ein größeres Aufgebot – bestehend aus 1200 bis 1300 Gossensasser, Sterzinger und Schneeberger Bergknappen – nahm nachweislich 1499 am Kriegszug gegen die Schweizer und Bündner teil. Die Abgeordneten der Städte und Gerichte – darunter befanden sich auch jene der Stadt und des Landgerichts Sterzing – hatten bereits am 23. April 1499 ein Aufgebot aller Stände beschlossen. Maximilian I. beorderte zudem den Bergrichter des Berggerichts Gossensaß-Sterzing Cunnrad Griesstetter mit wehrhaften Bergleuten nach Glurns. Tatsächlich blieben die Bergknappen in wechselnder Zusammensetzung mehrere Wochen im Vinschgau. In der für Maximilian I. äußerst unrühmlichen Schlacht an der Calven, die im Münstertal (Val Müstair) auf dem Gebiet von Taufers und Mals am 22. Mai 1499 stattfand, scheint sich das Knappenaufgebot jedoch auf-


grund mangelnder Disziplin und Kampferfahrung wohl nur teilweise bewährt zu haben. Die Friedensverhandlungen zogen sich lange hin und erst am 22. September 1499 konnte mit dem Frieden von Basel der „Schweizerkrieg“ beendet werden. Im Oktober trat schließlich der Landtag in Sterzing zusammen. Die Folgen des Krieges waren noch immer zu spüren und der Ruf nach einem „steten Regiment“, d. h. nach einer mit genauen Kompetenzen ausgestatteten Landesregierung wurde immer lauter. Maximilian I. ließ sich jedoch nicht „hineinregieren“ und setzte zielstrebig seine eigenen Vorstellungen und Pläne um. Im „Bayrisch-pfälzischen Erbfolgekrieg“ (1503/04 – 1505) vergrößerte er zwar seine Herrschaft um die drei Unterinntaler Städte Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein, doch geriet sein Krönungszug nach Rom 1508 zu einem politischen und persönlichen Debakel. Während die Landtage von Bozen (1506, 1508) und Sterzing (1507) den Krönungszug finanziell und militärisch unterstützten und entsprechend Geld und Kriegsvolk genehmigten, versprach der Reichstag von Konstanz (1508) nur unzureichende Hilfe. Die Republik Venedig – verbündet mit Frankreich – verweigerte Maximilian I. schließlich den Durchzug durch ihr Gebiet und versperrte die Veroneser Klause. Zerknirscht ließ sich Maximilian I. daraufhin am 4. Februar 1508 im Dom von Trient zur vorläufigen Sicherung des Kaisertitels gegenüber etwaige französische Ansprüche zum „Erwählten Römischen Kaiser“ ausrufen. Der Zorn des Kaisers auf die Republik Venedig und deren feindseliges Verhalten mündeten schließlich in der Gründung eines Militärbündnisses. Der am 10. Dezember 1508 gegründeten Liga von Cambrai gehörten neben dem Kaiser auch der Papst sowie Frankreich, Spanien und England an. In Sterzing fand 1509 wiederum ein Landtag statt. Dieser sollte

Die „Schwarz-Mander-Kirche“ in Innsbruck mit dem Grabmal Kaiser Maximilians I.

Maximilian I. jene Kriegsmittel bewilligen, die ihm das Reich versagt hatte. Der „Venezianische Krieg“ (1508 – 1516) wurde mit unterschiedlicher Intensität und wechselndem Kriegsglück geführt. Die Hauptlast des Krieges trugen während vieler Jahre vorwiegend die Tiroler und Maximilian I. schöpfte die Steuerkraft des Landes systematischer aus als je einer seiner Vorgänger. Mit dem „Landlibell“ vom 23. Juni 1511 stellte er nicht nur das „Defensionswesen“ in Tirol im Sinne älterer Gewohnheiten und Gepflogenheiten auf eine gesetzliche Grundlage, sondern regelte auch das Steuerwesen überaus detailliert. Je länger der Krieg gegen die Republik Venedig dauerte, desto gereizter wurde die Stimmung auf den Landtagen, die auch immer wieder in Sterzing abgehalten wurden. Unmut und „Widersetzlichkeit“ gegenüber den immer neuen Forderungen des Kaisers brandeten schließlich auf dem Landtag in Sterzing im Februar 1512 offen auf. Die Gelder wurden letztendlich zwar bewilligt und der Krieg ging weiter, doch beschwerten sich die Länder und Landtage der „österreichischen Erblande“ von nun an immer häufiger und lauter über die unmäßigen Belastungen, die der Krieg ihnen aufbürdete, und verwiesen zurecht auf die Schäden, die durchziehende und teilweise marodierende Kriegsknechte verursachten. Die Rufe nach Frieden waren inzwischen selbst für Maximilian I. unüberhörbar geworden.

Ob Gossensasser, Sterzinger und Schneeberger Bergleute ebenfalls als Spezialeinheiten zum Schanzenbau oder ähnlichen Sonderaufgaben im Krieg gegen Venedig eingesetzt wurden, lässt sich aufgrund der fehlenden Quellen nicht genau sagen. Die Fuhrleute des Berggerichts Gossensaß-Sterzing wurden jedoch nachweislich – auch gegen ihren Willen – zur Versorgung der Söldner eingesetzt. Dies verursachte in den Bergbauen erhebliche Probleme, da aufgrund der fehlenden Fuhrleute die Transportkapazitäten nicht mehr gegeben und die Versorgung der Bergreviere nicht mehr sichergestellt werden konnte. Fuhrleute standen also nicht in unbegrenzter Zahl zur Verfügung und es war nur teilweise möglich, für die im Krieg mit Venedig eingesetzten Samer rasch Ersatzfuhrleute zu finden. Die Versorgung zusätzlicher Tiere mit Futter war ebenfalls eine große logistische Herausforderung. Der Krieg veränderte somit notwendigerweise das eng auf die Bedürfnisse der einzelnen Bergbaureviere abgestimmte Transportwesen und beeinflusste dadurch auch indirekt die Produktivität und Rentabilität der Bergwerksstrukturen. Der Kaiser musste schließlich erkennen, dass der Krieg letztlich von keiner Seite mehr zu gewinnen war und willigte am 13. August 1516 in den Waffenstillstand von Noyon ein. Mit dem Frieden von Brüssel endete die Auseinandersetzung mit der Republik Venedig schließlich offiziell am 3. Dezember 1516.

Elende Armut Maximilian I. erhielt einige Grenzgebiete, u. a. Riva, Rovereto, Ala und Cortina, und eine finanzielle Entschädigung. Der Krieg hatte jedoch nicht nur die „österreichischen Erblande“ ausgezehrt, sondern auch den Kaiser arm gemacht. Nicht ohne Grund klagte Maximilian I. rückblickend: „Unsere Armut ist eine elende Sache.“ Am Ende seines Lebens verschloss sich ihm sogar sein „geliebtes“ Innsbruck. Die Gastwirte verweigerten 1518 dem Kaiser die Beherbergung des Gefolges, da er die Schulden seines letzten Besuches in der Stadt noch nicht bezahlt hatte. Sterbenskrank machte sich Maximilian I. daraufhin von Innsbruck nach Linz auf und starb schließlich am 12. Jänner 1519 auf der Burg Wels. Er wurde in der St.-Georgs-Kapelle der Burg in Wiener Neustadt – dort wo er getauft worden war – im Ornat des St.-Georg-Ritterordens begraben. Auf seine Anweisung hin wurde sein Körper nicht – wie sonst üblich – einbalsamiert, sondern gegeißelt, seine Haare geschoren und die Zähne ausgebrochen. Er, der ununterbrochen Kriege geführt und von Schlacht zu Schlacht geeilt war, wollte seinem Schöpfer nicht als Kriegsherr, sondern als bereuender und büßender Sünder entgegentreten. Mit Maximilian I. starb nicht nur der „letzte Ritter“, sondern eine ganze Epoche – das Mittelalter – neigte sich dem Ende E zu. Eine neue Zeit begann ... Erker 03/19

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Das Wipptal in historischen Bildern

Die Notreservespitäler im Wipptal von Alois Karl Eller

Militärärzte, Krankenschwestern und Verwundete im Notreservespital Gossensaß am Eingang zum Palasthotel Wielandshof 1914 – 1918. Eigentümer Robert Amort

Obschon das Wipptal nicht direkt an der Kriegsfront lag, machte es sich doch bemerkbar, dass diese nur 15 bis 20 Gehstunden vom Wipptal entfernt lag. Mit der Realität des Ersten Weltkrieges wurde die Bevölkerung schon kurz nach dessen Ausbruch konfrontiert. Der erste Kriegsverwundete traf in Sterzing, so berichtet in seiner Kriegschronik der Volksschullehrer Josef Noggler, am 13. Oktober 1914 ein. Es handelte sich um den Kaiser-

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jäger Graus aus Pfitsch. Als am 27. November weitere 60 Verwundete eintrafen, sah sich die Sanitäts- und Militärverwaltung genötigt, ein Notreservespital im Gebäude des Deutschhauses, dem Stadtspital, zu errichten. Die Verwundeten wurden mit den Mannschaftswagen der Freiwilligen Feuerwehr vom Bahnhof in das Spitalgebäude gebracht. Im Jänner 1915 requirierte das Militär weitere Gebäude in der Stadt: Im Hotel Rose, im Schwarzen Adler so-

wie beim Hirschen-, Bären- und Lilienwirt (Hecher) wurden Säle und entbehrliche Räume als Krankenzimmer eingerichtet. Das Notreservespital Sterzing umfasste ab 1915 sechs Abteilungen mit 450 Krankenbetten. Das Notreservespital in Sterzing mit den noch zwei bestehenden Abteilungen in den Gasthöfen Zur Rose und zum Schwarzen Adler wurden im November 1916 aufgelas-


Das Wipptal in historischen Bildern

Palasthotel Wielandshof mit Vermerk „Nothreserve Spital“. Verl. Alois Schwärzler. Buchhandlung u. Tiroler Hausindustrie, Gossensaß. 1914. Stempel: k. k. Militärzensur. Privatbesitz

Rotkreuzschwestern und Dienstleiter vor dem Notreservespital Leopoldhof in Gossensaß. Eigentümer Robert Amort

sen, die Verwundeten wurden in andere Spitäler abtransportiert. Ein größeres Notreservespital eröffnete die Militärverwaltung Ende 1914 in Gossensaß. Die Kurhotels Palasthotel Wielandshof, Gudrun und Leopoldhof, deren Gäste mit Kriegsbeginn ausblieben, stellten ihre Säle und Zimmer auf Kranken- und Pflegestationen um. Die Großküche für die drei Abteilungen befand sich im Palasthotel.

renden Staaten nach dem Krieg die Produktion von Prothesen war, zeigt, welch katastrophale Auswirkungen der Krieg mit sich gebracht hatte. Die Gemeinschaft von Gossensaß hat in ehrender Weise den im Reservespital in Gossensaß Verstorbenen eine Gedenkstätte in der Nähe vom Wolfenhof errichten lassen. Der Text lautet: „Den im Ersten Weltkrieg

In weit größerem Ausmaß war die Landeshauptstadt Innsbruck betroffen. Die Ärzte, das Pflegepersonal und die Stadtbewohner wurden an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit geführt. Notreservespitäler waren auf die ganze Stadt und die Umgebung verteilt: Sanatorium und Kloster an der Kettenbrücke (200 Betten), Vinzenzheim (80 Betten), Pradl/ Schule, Siechenhaus, Reservespital Seefeld, Garnisonsspital, Arlberghof, Hotel Centro, Haller Kaserne und Haller Spital, Reservelazarett Höllenstein, Hotel Kaiserhof und die Militär-

baracken in Innsbruck/Pradl. In den vielen Publikationen zum Ersten Weltkrieg wird immer wieder die Anzahl der Gefallenen genannt (rund 10 Millionen), jedoch kaum die weit höhere Anzahl der Kriegsopfer an Verwundeten und Invaliden (insgesamt rund 20 Millionen). Allein die Tatsache, dass einer der wenigen blühenden Wirtschaftszweige in allen kriegfüh-

an der Dolomitenfront von 1915 bis 1918 Kämpfenden und im Lazarett Palasthotel in Gossensaß verstorbenen Soldaten aus der Österreichisch-Ungarischen Monarchie zu ehrendem Gedenken. Der ursprüngliche Soldatenfriedhof wurde 1935 an dieser Stelle aufgelassen. Die Schützenkompanie Gossensaß setzte 2007 dieses neue Erinnerungszeichen.“

Die Krankenschwestern, das Pflegepersonal mit Chef- und Stadtarzt Dr. Alois Liebl und Kriegsverletzte im Innenhof des Deutschhauses in Sterzing (1914 – 1916). Foto Privatbesitz Erker 03/19

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Wipptaler Ehrenbürger

Hochwürden Sebastian Winkler (1865-1941) von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1865: Geboren am 12. Dezember in St. Andrä 1886: Nach dem Abitur besucht er das Priesterseminar in Brixen. 1890: Am 22. Juni empfängt er die Priesterweihe in Brixen. 1900: Am 16. November kommt er als Pfarrer nach Jaufental. 1903: Am 6. Dezember beschließt der Gemeinderat, den Pfarrer zum Ehrenbürger von Jaufental zu ernennen. 1941: Im Jänner verstirbt Sebastian Winkler in Zirl (Nordtirol) im Alter von 75 Jahren. Die Gemeinde Ratschings hat bereits 14 Persönlichkeiten zu Ehrenbürgern erhoben. Rudolf Trenkwalder zählt sie in seiner „Geschichte der Gemeindeverwaltung Ratschings“ auf. Der recht unbekannte Sebastian Winkler aus St. Andrä wirkte von 1900 bis 1908 im Seelsorgebezirk Jaufental als Expositus. 1903 verlieh ihm die Gemeinde Jaufental die Ehrenbürgerschaft, u. a. für seine Verdienste um die Neuanschaffung der Turmglocken. Sebastian will Priester werden Sebastian Winkler kommt am 12. Dezember 1865 in St. Andrä zur Welt. Nach der Volksschule im Heimatdorf darf er das Gymnasium in Brixen besuchen. Am 20. Juli 1884 passiert dem jungen Sebastian ein furchtbares Unglück, das in mehreren Zeitungen aufgegriffen wird. Das „Andreas Hofer Wochenblatt“ vom 7. Juli 1884 schreibt: „Spiele nicht mit Schießgewehren! Der 18jährige Gymnasialschüler Sebastian Winkler wurde zu wiederholten Malen von der Bauerntochter Kreszenz Pratter in Mühlaun (Mellaun bei St. Andrä, Anm.) zum Besuche eingeladen. Als derselbe am genannten Sonntage vor dem Hause der Pratter vorübergehen wollte, hörte er plötzlich die Stimme des genannten Mädchens, welche ihm zurief, er solle doch bei ihr einkehren. Freudevoll servierte ihm das junge Mädchen eine Tasse Kaffee, worauf alsbald ein gewisser Florian Ueberbacher mit einer geladenen Flinte in’s Zimmer trat. Der Gym-

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nasialschüler nahm die Flinte in die Hand, legte an und im selben Momente ging auch schon der Schuß los und traf leider die in seiner Nähe stehende Kreszenz Pratter so unglücklich in die Hüfte, daß sie tödlich getroffen zusammenbrach. Die Unglückliche ist leider bereits gestorben. Winkler stellte sich freiwillig dem Gerichte.“ Am nächsten Tag erscheint der bedauernswerte

ler im Beisein von 14 Priestern in St. Andrä seine Primiz feiern. Der Subregens des Priesterseminars Johann Riml hält die Festpredigt, zwei ehemalige Mitschüler assistieren. Die Berggemeinde bietet alles auf, was in ihren Kräften steht, um diesen Ehrentag feierlich zu begehen. Die gesamte Dorfgemeinschaft, die Schützen von Afers in Tracht und selbst Leute von Brixen herauf fei-

tut in Mils bei Hall angeboten, sofern das fürstbischöfliche Ordinariat in Brixen zustimmt. Am 1. Oktober darf er seine Stelle als provisorischer Taubstummen-Institutslehrer antreten. Am 17. Juli 1899 wird er von Mils nach Kolsass als Kooperator versetzt. Acht Jahre in Jaufental Am 12. November 1900 wird Sebastian Winkler als Expositus in Jaufental eingesetzt. Das 408 Seelen zählende Tal mit einer kleinen Schule wird für die nächsten acht Jahre seine neue Heimat. Er engagiert sich sogleich im Sterzinger Bienenzüchter-Verein und fordert weiter entfernte Bienenfreunde auf, dem Verein beizutreten. In Brixen nimmt er an der sogenannten Pfarrkon-

Sebastian Winkler war acht Jahre Seelsorger in Jaufental (Marmortafel in Jaufental, Seelsorger und Heimatpriester)

Todesschütze beim Gericht in Brixen und macht die Anzeige, dass er am Vortag die Tochter des Pratterbauern erschossen habe. Er schildert den Vorfall wahrheitsgemäß und beteuert, wenig mit Gewehren vertraut zu sein. „Er habe den Hahn unvorsichtigerweise gespannt, und während er nun das Gewehr hob, um durch das Fenster zu zielen, knallte der Schuß, und die Schrottladung drang der Tochter des Hauses so unglücklich in die Hüfte, daß keine Rettung mehr möglich war“ (Bote für Tirol und Vorarlberg vom 28. Juli 1884). Über das Gerichtsurteil ist nichts bekannt, jedenfalls macht Sebastian Winkler 1886 das Abitur und beschließt, am Brixner Priesterseminar Theologie zu studieren. Vielleicht hat dieses Unglück auch zu seiner Entscheidung beigetragen. Am 22. Juni 1890 wird er zum Priester geweiht und am 2. Juli 1890 kann Sebastian Wink-

ern den Primizianten. „Daß bei dieser Feierlichkeit die sehr zahlreich erschienenen Jungfrauen im weißen Kleide, die wackeren Musikanten und unermüdlichen Pöllerkanoniere nicht fehlten, versteht sich in Tirol von selbst“, betont das „Tiroler Volksblatt“ vom 9. Juli 1890. Erste Kooperatorenstellen Seine erste Station als Seelsorger ist die Gemeinde Sellrain in Nordtirol (723 Seelen), wo er am 4. Juli 1890 als Kooperator investiert (d. h. feierlich eingesetzt) wird. Es folgen ab Jänner 1892 die Kooperatorenstellen in Umhausen, am 15. Juli 1893 in Telfes im Stubai, am 8. September 1894 in Hochgallmig als Provisor, am 23. Dezember 1894 in Jenbach als Kooperator, im Juli 1896 erfolgt die Versetzung als solcher nach Thaur. Im September 1896 wird dem Kooperator die Stelle eines Lehrers am Taubstummen-Insti-

kursprüfung teil. Dabei handelt es sich um Teilprüfungen aus Dogmatik, Moral und Kirchenrecht vorwiegend für Hilfspriester, Kapläne und Kooperatoren, um selbstständig eine Seelsorge zu führen. Ein besonderes Anliegen sind ihm die Glocken im Jaufental. In seinem Heimatdorf St. Andrä ist das Glockenläuten ein besonderer kirchlicher Brauch: An großen Festtagen werden die Kirchenglocken von Hand geläutet, um dem Feiertag ein besonderes festliches Gepräge zu geben. Das Läuten bildet ein beruhigendes Zeitmaß für die Dorfbevölkerung. Nicht nur der Tagesablauf wird gegliedert, die Glocken erklingen auch zu den Öffnungszeiten von Ämtern und Geschäften. Bis um 1980 erhielt der Mesner von St. Andrä noch das „Läutergetreide“: Er begleitete den Pfarrer, wenn dieser von Hof zu Hof zog, um für seinen Unterhalt Naturalien zu sam-


Bartolomäus Chiappanis deutsche Glockenwerbung von 1905. Er hat in den vorherigen Jahren das Wipptal bereits beliefert: Sterzing, Stilfes, Trens, Mareit und Jaufental.

Der Kirchturm von St. Ursula erreicht die stattliche Höhe von 42,40 m.

meln in Form von Butter, Eier und Speck. Im Jaufental haben die alten Glocken Klang und Glanz verloren, so dass der neue Seelsorger daran geht, das Geläute mit Hilfe von Spenden aufwendig zu renovieren. Am 6. Juni 1903 ist es soweit: „Heute wanderten unsere alten Glocken in die Werkstätte des Herrn Bartholomäus Chiappani nach Trient, um in neuem Klang und Glanz zurückzukommen. Damit der Turm nicht ganz stumm bleibe durch einen Monat, wurde ein sauberes Glöcklein aus der nahen Antoni-Kapelle hoch oben im Turm untergebracht. Dieses lieblich klingende Glöcklein ist gegossen von Franz Graßmair in Brixen 1805“ (Brixener Chronik vom 9. Juni 1903). Am Vormittag des 4. Juli sollten die neuen Glocken am Sterzinger Bahnhof eintreffen, doch erst um 17 Uhr „ging sozusagen das ganze Tal den Glocken eine halbe Stunde entgegen, um sie in feierlichem Zug abzuholen. Allgemein staunte man über die Schönheit und Größe der neuen Glocken. Die Herz-Jesu-Glocke besonders mit ihrer überreichen Dekoration in gotischem Stil erfreute allgemein. Inmitten der Kinder die kleinste Glocke, inmitten der bekränzten Jungfrauen die Ave Maria-Glocke, die Schützen mit der Herz Jesu-Glocke in ihrer Mitte und die vollzählige Gemeindevertretung, die Kirchpröbste und der Expositus mit der Dreifaltigkeitsglocke ging es in unser Tal herein“ (Brixener Chronik vom 14. Juli 1903). Die Glockenweihe Am 9. Juli erfolgt die feierliche Glockenweihe durch Dekan Dr. Georg

Schmid und die Assistenz des zahlreichen Klerus. Die Festpredigt hält Expositus Sebastian Winkler, der dafür vorgesehene Stadtpfarrer Martin Niederbacher ist aus Krankheitsgründen verhindert. Zwölf Glockenpaten sind zugegen, die Schützenkompanie, Schuljugend, Kranzljungfrauen, Pöllerschützen und der Kirchenchor. Die vier harmonisch gestimmten Glocken werden allseits als ausgezeichnet gelungen befunden. Am anschließenden Festmahl im Schulzimmer nehmen 22 Gäste teil: 15 Geistliche und Patres, die beiden Meister Bartholomäus Chiappani und Zimmermeister Josef Clara von Enneberg, der Gemeindevorsteher und die ehemaligen Jaufentaler Kirchpröbste Rupert Huter (1879 – 1884, nun Pfarrer in Ried), Michael Stadler (1884 – 1892, jetzt Direktor in Sarns) und Johannes Kogler (1892 – 1897, derzeit Pfarrer in Axams). Winklers Vorgänger Jakob Prem (1897 – 1900) hat sich entschuldigen lassen. Die Kollaudierung der Glocken muss vorerst verschoben werden, bis der Schmiedemeister Josef Fister in Sterzing seine Arbeit abgeschlossen hat. Ehrenbürger von Jaufental Am 6. Dezember 1903 beschließt die Gemeinde Jaufental einstimmig, „den Herrn Expositus Sebastian in Würdigung der Verdienste, die sich derselbe namentlich um die Neuanschaffung der neuen Turmglocken erworben hat“, zum Ehrenbürger zu ernennen. Das Diplom wird ihm dann am 3. Juli 1904 überreicht. (Brixener Chronik vom 7. Juli 1904) Die neuen Glocken haben dem Seelsorger große Ehre eingebracht. Doch leider war die ganze Liebes-

müh’ umsonst: Sie haben den Ersten Weltkrieg nicht überstanden. Am 4. November läuten sie ein letztes Mal zum Namenstag von Kaiser Karl I., werden dann abgenommen und für Kriegszwecke verwendet. Nur die kleinste der vier Glocken „überlebt“. Im Jänner 1921 geht man daran, wieder ein Geläute anzuschaffen. Bei der Glockengießerei „Luigi Cavadini & figli“ in Verona werden fünf Glocken für die Ursulakirche und zwei für die kleine Antoniuskapelle in Außertal bestellt. Die übriggebliebene kleine Glocke wird als historisches Andenken aufbewahrt (Volksbote vom 27. Jänner 1921). Am 28. April 1921 kann Prälat Bernhard Haller von Neustift die sieben neuen Glocken feierlich einweihen. Sie sind bedeutend größer als die des Sebastian Winkler und „können in jeder Beziehung als gelungen bezeichnet werden. Die ganzen sieben Glocken kosten 30.000 Lire, welcher Betrag durch freiwillige Spenden fast nahezu gedeckt ist. Unser Geläute ist das erste, welches seit dem Kriege in der Sterzinger Gegend angeschafft wurde. Die früheren Glocken wurden vor 17 Jahren angeschafft. Mögen diesem neuen Geläute ein längeres Leben als den früheren beschieden sein!“ (Volksbote vom 4. Mai 1921). Am 25. November 1906 verstirbt die allseits geachtete Jungfrau Maria Gander, nachdem sie sich erkältet hatte und fünf Tage im Krankenbett gelegen war. Sie ist eine der Glockenpatinnen im Jaufental. Deshalb wird am folgenden Tag in der St. Ursula-Kirche der Rosenkranz gebetet, denn die Jaufentaler haben sich verpflichtet, für alle

Wohltäter der neuen Glocken nach ihrem Ableben öffentlich zu beten. Neue Herausforderungen Am 9. April 1908 stirbt Winklers Mutter, die Witwe Margareta Selfa, in Neustift im Stubai im Alter von 82 Jahren. Sebastian Winkler ist bereits im Februar die Pfarre Pettneu zuerkannt worden. Am 23. April 1908 tritt er die Stelle als Pfarrer offiziell an, sein Nachfolger im Jaufental wird Expositus Ludwig Kathrein. Am 1. Oktober 1915 wird Sebastian Winkler ein letztes Mal versetzt und zwar als Pfarrvikar nach Pfaffenhofen bei Telfs, wo er seine letzten Jahre bis zum Ruhestand verbringt. Am 15. Juli 1930 findet im Brixner Priesterseminar die Feier zum 40-jährigen Priesterjubiläum statt. Bereits am Vortag kommen 14 hochwürdige Herren in der Bischofsstadt an. Sie alle haben 1890 die Priesterweihe empfangen. Pfarrvikar Sebastian Winkler ist zwar auch eingeladen, seine Gesundheit ist jedoch bereits angeschlagen, so dass er nicht daran teilnehmen kann. Am 12. Dezember 1940 schließlich kann Sebastian Winkler, Pfarrer im Ruhestand in Zirl, seinen 75. Geburtstag feiern. Die letzte kurze Nachricht vom Ehrenbürger von Jaufental erscheint in den Innsbrucker Nachrichten vom 27. Jänner 1941, wonach sein Todesfall in Zirl erfolgt ist. E

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: BARON LUDWIG FREIHERR VON STERNBACH UND LEHRER JOHANN SADER Erker 03/19

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La rete a fibra ottica nella Wipptal – A che punto siamo? Poco più di un anno fa è stato approvato il programma 2018 2020 per lo sviluppo della banda larga in Alto Adige. Nel 2018 sono stati spesi circa 6,5 milioni di euro per la posa di cavi a fibre ottiche e i lavori di allacciamento. Negli anni 2019 e 2020 saranno investiti cinque milioni di euro ciascuno. Abbiamo chiesto ai comuni del comprensorio come è la situazione nella Wipptal. BRENNERO Il sindaco del Comune di Brennero Franz Kompatscher ha informato che nel suo comune la situazione è la seguente: in ogni frazione c’é un PoP installato ed attivo. La frazione Fleres è collegata con la linea principale e quasi tutte le case sono collegate con la fibra ottica così come anche i masi più dislocati - grazie all’ottimo lavoro svolto dalla cooperativa elettrica di Fleres. A Colle Isarco tutta la zona Lente, via Fleres e tutte le case che sono allacciate al teleriscaldamento hanno l’allacciamento con il box finale installato in cantina e la rete è operativa. Tutte le altre case hanno la possibilità di allacciarsi da un tombino con la fibra predisposta nelle vicinanze della casa. L’edificio comunale, l’asilo e il cantiere comunale sono già allacciati. Nelle scuole tutto è predisposto, manca la convenzione fastweb. La rete arriva anche fino ai Mooshöfe e a Elend, mancano alcuni masi e case nella periferia. A Brennero c’é il PoP funzionante, tutte le case che sono collegate con la rete del teleriscaldamento hanno la fibra in cantina pronta e tutte le altre case possono allacciarsi da un tombino predisposto. Senza fibra sono le frazioni Terme di Brennero, Ponticolo e Moncucco.

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CAMPO DI TRENS Nel 2012 il comune di Campo di Trens ha commissionato il piano master per la posa dei cavi in fibra ottica, che costerà 5,7 milioni di euro per l’intero territorio comunale. Nel 2014 è stato approvato il progetto di presentazione ed esecuzione del primo lotto di costruzione ed è stata bandita la gara per la realizzazione. Il primo bando prevedeva la realizzazione

di Campo di Trens. Durante i lavori stradali e infrastrutturali, si è sempre prestata attenzione a posare contemporaneamente le condutture vuote per le fibre di vetro. Nel 2017 il secondo lotto di costruzione è stato oggetto di una gara d’appalto. L’obiettivo era quello di allacciare le imprese turistiche e gli edifici pubblici. È stata tracciata la linea di collegamento necessaria e le abitazioni lungo il percorso sono

RACINES Il sindaco del Comune di Racines Sebastian Helfer ha illustrato la situazione del suo comune. In tutte le frazioni (Ridanna, Mareta, Racines di Fuori e di Dentro, Casateia e Val Giovo) ad eccezione di Telves (in ritardo perché questa frazione deve essere collegata da Tunes, cioè dal comune di Vipiteno), le centrali di telecomunicazione sono già collegate dal 2015 alla rete

dei lavori nelle zone industriali di Trens, Wolf, Sadobre e Pruno. Il lotto è stato realizzato tra il 2015 e il 2017. Durante questo periodo sono stati organizzati diversi eventi informativi. Nel 2016 il PoP è stato installato e messo in funzione. La cosa più difficile è stata quella di trovare concessionari e di conseguenza sono state necessarie alcune modifiche alla convenzione stabilita inizialmente. I punti di discussione erano i due POP previsti, che prevedevano un doppio sistema di dispositivi, la manutenzione, che i fornitori avrebbero dovuto organizzare congiuntamente e il pagamento della tariffa per la linea. Si è deciso così di eliminare il secondo POP a Mules posando un cavo in fibra ottica con 197 fibre nella linea principale fornita da Dritube nel paese - così Anton Salcher – consulente del Comune

state collegate. Il terzo lotto di costruzione, con il quale l’intero territorio comunale, ad eccezione di alcune aziende agricole e frazioni remote, sarà collegato alla rete in fibra ottica, è già in fase di esecuzione.

provinciale di fibra ottica attraverso il nuovo PoP di Stanghe. Ciò significa che, da questo punto in poi, le linee di rame esistenti di Telecom permettono di ottenere servizi di ricezione e trasmissione migliori a seconda della distanza dalla centrale di telecomunicazione. Attualmente molte famiglie private sono soddisfatte delle prestazioni esistenti. Il Comune ha poi iniziato tempestivamente a costruire il cosiddetto ultimo miglio e la maggior parte delle attività commerciali (alberghi, pensioni, pensioni, pensioni e zone artigianali) sono collegate alla rete in fibra ottica; naturalmente anche i residenti lungo questi percorsi sono stati collegati. Inoltre, sono sempre state sfruttate le possibili sinergie; ovunque siano stati effettuati lavori di scavo (ad es. costruzione di tubi per l’acqua potabile e fognature, ecc.), è

FORTEZZA Il sindaco del Comune di Fortezza Thomas Klapfer ci ha informato che nel suo comune tutte le zone artigianali e abitative sono allacciate alla fibra, tranne il paese di Fortezza. Per Fortezza sono attualmente in opera i lavori per la realizzazione del teleriscaldamento e perciò si è deciso di realizzare i lavori di posa della fibra insieme ai lavori per la posa della tubazione del teleriscaldamento. Se tutto va come auspicato, i lavori dovrebbero essere finiti nell’autunno di quest’anno.


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sempre stato posato anche il tubo in fibra di vetro vuoto. Di conseguenza, alcuni masi di montagna sono già collegati alla rete in fibra ottica. In Val Giovo, la E-Werk Genossenschaft ha già posato tutte le linee elettriche sottoterra e, in parallelo, ha collegato tutti gli edifici alla rete in fibra ottica; a Racines di Dentro ciò è già stato fatto dalla società privata nel bacino di utenza dell’impianto di teleriscaldamento. La necessaria linea ad anello che parte dalla Val Giovo e attraversa il Passo Giovo, fino all’area sciistica potrebbe anche essere realizzata in accordo con la E-Werk Genossenschaft Jaufental, la RatschingsJaufen e con il paese e il comune. Il paese è in ritardo nel collegamento degli edifici pubblici poiché, a parte il municipio di Stanghe, per il momento non è stato collegato nessun altro edificio pubblico. Quindi siamo ben avviati, ma c’è ancora molto da fare nell’ultimo miglio, e lo faremo anno dopo anno, con i nostri mezzi finanziari, nei prossimi anni. VAL DI VIZZE Il sindaco del Comune di Val di Vizze Stefan Gufler ha informato che il POP a Prati è stato attivato. In seguito a ciò verrà predisposto il POP passivo a San Giacomo. I lavori della posa dei cavi a fibra ottica nella zona artigianale Via dell’Isarco verrano conclusi prossimamente. Per quanto riguarda i lavori per le zone Campo Palù, Via Stazione, Via Mulini: il progetto esecutivo è pronto ed è in corso la gara d’appalto Per la zona di Prati il progetto esecutivo è pronto. Da Avenes fino a Caminata/Fosse la posa dei tubi per la fibra ottica è in fase di esecuzione insieme al rinnovamento della rete idrica. Per il paese di San Giacomo la posa dei tubi per la fibra ottica è in gran parte già effettuata. Per quanto riguarda l’allacciamento degli edifici pubblici l’iter di omologazione può iniziare solo dopo la realizzazione e l’attivazione dei POP da parte della Provincia.

VIPITENO Il consigliere comunale Markus Larch ha comunicato che la zona industriale di Campi di Sotto è stata collegata alla rete in fibra ottica già nel 2016. Le prime aziende si sono collegate già all’inizio del 2017 e attualmente sono 16 quelle collegate alla rete. Nel 2018 sono stati assegnati i lavori di collegamento tra Via Frundsberg, Piazza Fuori Porta, Via Gänsbacher, Via Marconi, Via della Commenda, Via Lente e Via Giovo la cui conclusione è prevista per la primavera di quest’anno. Lungo questa linea di realizzazione della rete gli interessati che potranno usufruire del servizio sono circa 600 tra uffici, alberghi, aziende o appartamenti. I tubi vuoti per la posa dei cavi a Novale sono stati predisposti in occasione della realizzazione della rete fognaria. I lavori per la posa della rete in fibra ottica in via della Frana sono già stati appaltati in modo che gli impianti RAS e il trasmettitore possano essere collegati a Monte Cavallo. Anche questi lavori dovrebbero essere completati entro il 2019. Il progetto per la posa della rete in fibra ottica nella via Ralser, via Innsbruck e via Stazione è stato assegnato; dopo la presentazione del progetto esecutivo i lavori saranno appaltati. Il comune utilizzerà i propri fondi o il fondo di rotazione per finanziare il progetto. Il PoP (Point of Presence) per Vipiteno, che si trova accanto al centro sociale in via San Giacomo, è già stato completato e deve ancora essere realizzato da Infranet. Quest’anno verrà stabilito un calendario per la posa dei cavi in fibra ottica nel resto del comune se non ci saranno modifiche legislative da parte della provincia.

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VIPITENO

A buon punto i lavori per il polo scolastico di Via Frana Per inizio aprile è prevista la fine dei lavori edili – L’edificio agibile per l’inizio dell’anno scolastico I lavori di ristrutturazione e ampliamento del polo scolastico di Via della Frana sono a buon punto. Come spiega l’architetto Siegfried Delueg, il principio ispiratore del progetto di intervento (v. Der Erker giugno 2017) è stato quello di conservare il più possibile un edificio di alto valore architettonico costruito nel 1962-63. È stato tuttavia necessario ampliarlo con l’aggiunta di un piano a tetto piatto tutto in legno. La ristrutturazione interna permette nei corpi laterali la dislocazione in verticale delle aule dei vari livelli scolastici; le aule, dotate di grandi vetrate sul lato sud, sono più grandi e in tre dimensioni, per garantire una maggiore flessibilità di utilizzo a seconda del numero degli alunni. Nel corpo centrale trovano posto tutte le strutture comuni: aula magna (nel nuovo piano); sala insegnanti al 1° piano, biblioteca e amministrazione al pianterreno. Le ampie sale aperte al pianoterra e al primo piano conservano la loro funzione di spazi per la ricreazione e per locali di gruppo. Il giardino è ora raggiungibile grazie a due accessi dal piano scale e qui verrà realizzato un podio in legno con panche per lezioni all’aperto. Anche la palestra e la zona parcheggi sono state ridefinite. Per fine aprile è previsto il termine dei lavori edili, a cui seguiranno nei mesi successivi i lavori di arredamento, anche questi già definiti nel progetto dell’architetto Delueg. Essi dovrebbero terminare a fine agosto. In tal modo il nuovo polo scolastico dovrebbe essere agibile per l’inizio del nuovo anno di scuola. ap

ISCRIZIONI PER LE SCUOLE IN LINGUA ITALIANA A fine gennaio si sono concluse le iscrizioni per il prossimo anno scolastico. I bambini che frequenteranno la scuola dell’infanzia di Vipiteno saranno 102, la scuola primaria registra un numero di iscrizioni di 145, mentre la scuola secondaria (scuole medie) 78. I bambini iscritti alla scuola primaria di Colle Isarco sono 27 mentre quelli della scuola dell’infanzia 9. I bambini che frequenteranno la scuola dell’infanzia di Brennero sono 14. Per quanto riguarda la scuola superiore, l’assessore alla cultura del Comune di Vipiteno Fabio Cola e il vicepreside Paolo Todesco hanno informato che per l’anno scolastico 2020/21 ci sarà anche il numero sufficiente di alunni per far ripartire un ciclo di 5 anni, ovvero fino alla maturità. cm Erker 03/19

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Una nuova stazione idrometrica sull’Isarco a Vipiteno / Val di Vizze Investimento per il monitoraggio delle piene e lo sviluppo sostenibile Il progetto di protezione dalle piene di Vipiteno, in fase di realizzazione, prevede la completa risistemazione del tratto cittadino dell’Isarco. L’ampliamento dell’alveo del fiume ha lo scopo di ridurre in modo duraturo i rischi per uomo, economia e natura legati al pericolo di alluvionamento cui risulta oggi soggetta la stessa città. Tale progetto ha interessato anche la stazione idrometrica, ubicata in corrispondenza del ponte per Flaines, della quale si è contestualmente reso necessario lo spostamento poco più a valle nella zona artigianale “Isarco”. Questa è stata l’occasione per aggiornare i sensori e le infrastrutture di stazione ai più moderni standard di monitoraggio. Un affidabile monitoraggio quantitativo del fiume Isarco rimane infatti fondamentale per mitigare i rischi che derivano dalle piene fluviali, a livello locale e non solo, nella misura in cui esso venga accoppiato a adeguate misure di prote-

• apparecchiatura idrometrica ridondante di misura, salvataggio e trasmissione dei dati; • teleferica di supporto alle misure di portata; • locale di servizio.

Locale idrometrico Isarco a Vipiteno allo stato finale dei lavori

zione civile (piani di protezione civile, evacuazione selettiva, ecc.) per governare il rischio residuo che gli eventi naturali portano con sé. La misura dei livelli e delle portate dei corsi d’acqua è peraltro imprescindibile anche ai fini della pianificazione sostenibile dell’utilizzazione delle risorse idriche e della caratterizzazione idromorfologica e ecologica degli stessi. La nuova stazione idrometrica ubicata sul confine tra i comuni di Vipiteno e Val di Vizze, consta dei seguenti elementi principali:

ARCHITETTURA La cabina di servizio di questo punto di monitoraggio sull’Isarco è il risultato dell’adattamento alle esigenze funzionali ed ergonomiche delle stazioni idrometriche altoatesine di un progetto di ricerca architettonica denominato w-box e sviluppato dagli architetti vipitenesi Arthur Pichler e Walter Colombi. Tale involucro in legno è stato scelto, e ulteriormente sviluppato, per le sue caratteristiche di modularità, trasportabilità e flessibilità. A seconda dell’importanza del corso d’acqua e del sito specifico di monitoraggio, nella cabina idrometrica devono essere infatti installati strumenti e macchine diversi e più o meno ingombranti. L’inserimento paesaggistico ed urbanistico della stazione di misura impone inoltre la necessità di poter adottare di volta in volta finiture esterne differenti. Nello specifico la posizione del punto di misura, lungo una passeggiata ben frequentata, lo rende particolarmente adeguato alla disseminazione alla cittadinanza di informazioni riguardo alle caratteristiche della struttura realizzata e l’idrografia in genere. Per questo esso è integrato da un adiacente punto informativo, che sposa gli obiettivi strategici di comunicazione del Programma operativo grazie al quale l’intervento è stato finanziato.

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• opere civili in cemento armato e acciaio di inserimento dell’opera nel fiume Isarco e di concentrazione delle portate in un canale centrale durante i periodi di magra;

I parametri misurati e derivati in corrispondenza della stazione di misura sono il livello idrometrico, così detto perché riferito a un’asta disposta sulla sponda del torrente, la temperatura dell’acqua, la sua velocità superficiale e la portata fluente, ossia la quantità d’acqua, proveniente dal bacino idrografico drenato, che in un dato istante attraversa la sezione di misura. Tutti i dati vengono trasmessi in tempo reale al Centro funzionale provinciale di Bolzano.

Stazione idrometrica in fase di cantiere

ECOLOGIA ACQUATICA Nella progettazione e nella costruzione di questa stazione di misura sono state considerate con particolare attenzione, come prescritto dal Piano di utilizzazione delle acque, la tutela dell’ecosistema acquatico e la transitabilità del corso d’acqua da parte dei pesci. Assieme all’acquicoltore e all’Ufficio provinciale Caccia e pesca sono state discusse le misure necessarie a tal fine e si è concordato di rifinire anche il canale di magra con sassi di fiume. Le fughe tra le piastre garantiscono che il corso d’acqua mantenga una sufficiente scabrezza perché anche specie con capacità natatorie meno buone possano superare l’ostacolo. A valle dell’opera è una piccola rampa a garantire il migliore raccordo possibile tra manufatto di misura e fiume Isarco. Il popolamento ittico di questo tratto di fiume si compone di varie specie. Tra quelle autoctone si annoverano la trota marmorata (Salmo marmoratus) e lo scazzone (Cottus gobio). Si trovano inoltre anche alcune specie d’importazione più o meno recente, tra cui la trota di torrente (Salmo [trutta] trutta) e la trota iridea (Oncorhynchus mykiss).


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CENNI STORICI

Consiglio comunale Fortezza

Idrografia e idrologia vantano una lunga tradizione e, per certi versi, si fondano ancora oggi sull’esperienza maturata in passato. In Alto Adige lo sviluppo di queste scienze e del monitoraggio sistematico dei corsi d’acqua ha subito un particolare impulso a fine Ottocento quando, dopo lunga attività preparatoria, il 14 ottobre 1893 fu inaugurato a Vienna l’Ufficio idrografico centrale con il compito di misurare, archiviare ed analizzare i livelli dei principali corsi d’acqua dell’impero austro-ungarico. Nel 1910 è ad esempio documentata una misura di portata in corrispondenza di una stazione idrometrica sul rio Fleres. Dopo la Prima Guerra Mondiale, con l’annessione del Sudtirolo al Regno d’Italia, le competenze in materia di idrografia per tale territorio sono passate al Magistrato alle acque di Venezia. Con legge provinciale n. 18 del 26 maggio 1976 è stato istituito l’Ufficio idrografico della Provincia autonoma di Bolzano e da tale momento è questo l’ente competente in Alto Adige per la raccolta ed il coordinamento di tutte le osservazioni idrografiche, meteorologiche e inerenti ai ghiacciai e al manto nevoso.

SITUAZIONE ATTUALE La rete di monitoraggio idrometrico provinciale consta attualmente di 50 stazioni di misura suddivise in tre categorie (A, B, C), a seconda della loro importanza. L’alto bacino del fiume Isarco è uno dei bacini con più alta densità di monitoraggio idrometrico, con le stazioni di misura seguenti: • Isarco a Campo di Trens (A); • rio Ridanna a Vipiteno (A); • rio Vizze a Novale (B); • Isarco a Vipiteno (B); • rio Giovo a Casateia (C); • rio Racines a Stanghe (C); • rio Piana presso il rifugio Vedretta Piana (C); • rio Fleres a Colle Isarco (B); • Isarco a Terme di Brennero (C). Grazie a una convenzione con alperia sono inoltre disponibili i dati di esercizio dei grandi impianti idroelettrici altoatesini con i rispettivi serbatoi di regolazione. Nella Wipptal questo è il caso degli impianti di Prati e di Bressanone con le dighe di Vizze e Fortezza. Tutte queste informazioni, unitamente a quelle meteorologiche, consentono la simulazione al computer in tempo reale anche dello stato delle risorse idriche e quindi l’emissione giornaliera di previsioni idrologiche con particolare attenzione rivolta alle piene fluviali e alle situazioni di scarsità idrica. Il costo complessivo dell’opera è stato di poco inferiore a 300.000 euro, in gran parte finanziati dal Fondo europeo per lo sviluppo regionale attraverso il Programma operativo “Investimenti a favore della crescita e dell’occupazione“ FESR 2014-2020 della Provincia autonoma di Bolzano. I lavori sono stati eseguiti in amministrazione diretta dalla committente Agen-

zia per la protezione civile della Provincia autonoma di Bolzano con la collaborazione di numerose ditte esterne, prevalentemente locali, con coordinamento dell’Ufficio idrografico e dell’Ufficio bacini montani nord. La stazione idrometrica è in servizio operativo da fine settembre 2018. Roberto Dinale

A inizio febbraio si è svolto il consiglio comunale a Fortezza

L’edificio ex ANA è ora proprietà del Comune e, di conseguenza, la zona residenziale B/2 è stata convertita in zona destinata a strutture pubbliche. Il consiglio ha inoltre deliberato un altro cambiamento di destinazione d’uso di terreno ovvero il parcheggio nell’area di espansione commerciale “Greithwald”. Come ha riferito il sindaco Thomas Klapfer, il cantiere di ghiaia vicino alla strada dello stabilimento è da tempo utilizzato come parcheggio per auto e furgoni. Su richiesta dei commercianti, il parcheggio è ora ufficialmente registrato come tale ed è stato ridisegnato di conseguenza, vale a dire asfaltato e dotato di segnaletica stradale. La commissione provinciale non ha ancora approvato la modifica, ma si spera che essa possa essere ufficialmente inserita nel piano regolatore. Il Comune è in attesa della risposta da parte dell’amministrazione provinciale.

Tra gli altri punti all’ordine del giorno il consiglio comunale ha approvato il progetto definitivo per la fermata dei treni BBT a Fortezza. Il progetto prevede la posa di quattro binari e la costruzione di una piattaforma e di un sottopassaggio nella stazione esistente. Tra gli altri punti il sindaco Klapfer ha informato che, viste le difficoltà a trovare un impiegato per l’ufficio contabilità, il Comune ha modificato la pianta organica con la speranza di trovare un candidato. In futuro i comuni di Fortezza e Varna collaboreranno maggiormente e la contabilità di entrambi i comuni verrà fatta a Fortezza. È stato inoltre comunicato che quest’anno la stazione di Fortezza è stata scelta dall’associazione “Amici della Ferrovia” come “Stazione dell’anno” e per l’occasione il 18 maggio verrà fatta una piccola festa nell’area della stazione. cm

Corso di sci-alpinismo del CAI Vipiteno Domenica 03 febbraio si è concluso il corso di sci-alpinismo della sezione CAI di Vipiteno; ovviamente, a causa delle abbondanti nevicate del fine settimana, l’uscita è stata limitata alla montagna di casa Monte Cavallo, che offriva comunque una cornice di sicurezza tranquillizzante. Tutti gli iscritti hanno superato brillantemente il corso, in cui sono state impartite nozioni di meteorologia e nivologia, di topografia con studio dell’itinerario, di uso corretto dei materiali specifici, di autosoccorso e gestione dell’emergenza, oltre naturalmente a tecnica di salita e discesa in neve fresca.

Durante il corso sono state raggiunte alcune cime classiche della zona: Sattelberg, Mte Altacroce piccolo (kleine Kreuzsp.), Cima Incendio (Zundersp.), tutte con condizioni di neve eccezionali.

Grande soddisfazione per loro e per gli istruttori è stato l’apprezzamento espresso dal presidente della sezione. Erker 03/19

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La Comunità comprensoriale Wipptal premia le collaboratrici e collaboratori di lunga data e dà il benvenuto ufficiale alla nuova direttrice Il 21 dicembre la Comunità comprensoriale Wipptal ha organizzato presso la Casa della cultura a Stilves la tradizionale festa di Natale. Tra gli invitati, oltre ai collaboratori e le collaboratrici, erano presenti anche i volontari del Distretto sociale e i membri della Giunta e del Consiglio comprensoriale. La cena natalizia è stata allietata da diversi sketch, canzoni e giochi, tutti organizzati appositamente per esprimere il carattere speciale della serata in modo da rinforzare il senso di essere una comunità e dare un segno di ringraziamento per il lavoro prezioso svolto quotidianamente. Il momento clou della serata è stata la consegna di un pensiero alle collaboratrici ed ai collaboratori di lunga data come anche ai collaboratori che sono andati in pensione nell‘anno 2018. Nella consapevolezza che i collaboratori sono la colonna portante di una attività ben funzionante, il presidente Karl Polig e la segretaria generale dottoressa Laura Lastri hanno ringraziato tutti le collaboratrici ed i collaboratori per il loro impegno. „Dobbiamo costantemente investire nelle nostre strutture, nell’ottimizzazione dei processi e nell’adattamento ai nuovi sviluppi sociali e politici nei vari settori. Ciò risulta essere necessario e utile alla qualità del lavoro e quindi utile ai cittadini stessi. Tuttavia, siamo consapevoli che possiamo affrontare bene le nuove sfide solo se riusciamo ad essere un datore di lavoro umano, che prende sul serio le preoccupazioni e le esigenze dei propri dipendenti, valorizzando e rendendo visibili le loro prestazioni. Il nostro obiettivo è quello di avere una leadership con dipendenti soddisfatti, per fare in modo che gli stessi si possano prendere cura del benessere dei nostri cittadini e adempiere alla nostra missione socio-politica. Ringraziamo tutti i collaboratori della Comunità comprensoriale Wipptal per il loro prezioso servizio“. Il presidente Polig ha colto l‘occasione per presentare ufficialmente la dottoressa Christine Engl in qualità di nuova direttrice del Servizio sociale e darLe il benvenuto nella Comunità comprensoriale e nella Wipptal. La signora Engl ha preso servizio il 1° dicembre. „Siamo lieti di essere riusciti a ricoprire nuovamente con una persona competente il posto di direttore. La signora Tinkhauser ha costruito un’unità organizzativa ben funzionante ad alto livello, ed ora la stessa è passata in mani altrettanto motivate. Siamo certi di intraprendere una collaborazione positiva”.

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Consiglio Comunale di Vipiteno La riunione del Consiglio comunale si è svolta all’insegna di una serie di mozioni presentate dai consiglieri della SVP. La seduta è durata più di tre ore e non sono mancate accese discussioni. La prima mozione, presentata dal Consigliere comunale Werner Graus, riguardava lo spostamento dell’orario d’inizio delle sedute consiliari alle ore 18.00. Il gruppo SVP si era già visto respingere questa richiesta

in un precedente consiglio; anche questa volta la mozione è stata respinta. La seconda mozione, presentata sempre dal Consigliere comunale Werner Graus, riguardava l’incarico, tramite procedura negoziata, per la fornitura e l’installazione di un dissuasore stradale motorizzato a scomparsa, presso gli accessi alla zona pedonale di Vipiteno. Secondo la SVP le attuali barriere antiterrorismo sono da un lato una deturpazione del paesaggio urbano e dall’altro non sono adatte a scongiurare attacchi terroristici. Su richiesta della SVP, il punto dell’ordine del giorno viene rinviato e la proposta della mozione viene modificata e la Giunta viene in caricata di richiedere un parere tecnico. Alla mozione riguardante l’accelerazione nell’affrontare la ricostruzione della casa di riposo comprensoriale, il sindaco ha risposto: “Ci viene chiesto di fare qualcosa che, naturalmente, stiamo già facendo”. E ha sottolineato che una mozione non era necessaria. Il consigliere SVP Robert Hartung, ha sottolineato che lo scopo principale della mozione era quello di invitare tutti i sindaci della Wipptal ad analizzare il problema della casa di riposo come una priorità. Egli

ha l’impressione che si preferirebbe aspettare la prossima legislatura. Herbert Seeber, che funge anche da assessore comprensoriale, ha brevemente illustrato la storia del progetto di ricostruzione. Il problema principale è il finanziamento, ha detto Seeber. Fino all’inizio del 2018, l’amministrazione provinciale non era stata disposta a finanziare più di 1,5 milioni di euro per la ristrutturazione – la spesa totale degli investimenti ammonta a circa 11 milioni di euro. Successivamente era stata offerta la possibilità di finanziare il 60 per cento dei costi. Il restante 40 per cento dovrebbe essere finanziato dai comuni membri, Vipiteno dovrebbe sostenere l’onere principale. La difficoltà è convincere gli altri sindaci a investire in una struttura che si trova nel comune di Vipiteno. Seeber ha chiesto alla frazione SVP di influenzare gli altri sindaci attraverso il loro partito. “Non c’è mai stato un se e un ma da parte del Comune di Vipiteno quando è stato richiesto un impegno”, ha detto Seeber, sottolineando che l’amministrazione comunale avrebbe fatto la sua parte. La situazione attuale è che si sta valutando se l’edificio debba essere ristrutturato in costruzioni prefabbricate o modulari. Queste ultime avrebbero il vantaggio di poter essere realizzate più rapidamente. La mozione riguardante i “provvedimenti per il rinnovamento delle barriere antirumore (lato valle) dell’autostrada (A22) lungo la zona tra la Via Villa e la fine della città a Nord di Vipiteno”, è stata ritirata in quanto è in fase di esecuzione un progetto che eliminerà il problema. Le mozioni riguardanti il mantenimento nel municipio di Vipiteno, presso l’ufficio del cittadino, dello sportello dell’Agenzia delle Entrate e la rielaborazione del progetto palestra comunale sono state respinte. cm


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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Applauditissima esibizione della Brass Band a Vipiteno

HOCKEY VIPITENO

Broncos: sfumato il sogno di diventare campioni d’Italia

Oltre mille gli spettatori entusiasti

Hanno riscosso un notevole successo le due esibizioni della Brass Band Wipptal che si sono svolte presso il teatro di Vipiteno il mese di febbraio. Oltre mille persone hanno assistito ai concerti facendo registrare il tutto esaurito in entrambe le rappresentazioni. Lo stesso dirigente d’orchestra, Hannes Buchegger, grande specialista a livello europeo, pioniere in Austria di questo genere musicale, conoscitore e consigliere dell’ensemble della Wipptal, al termine del concerto da lui diretto ha rivolto parole di elogio e di stupore nei confronti dell’attenta ed ormai esperta platea vipitenese. La Brass Band è un insieme composto da soli ottoni (cornette, flicorni, tube) e percussioni e la sua nascita risale ai primi anni del diciannovesimo secolo e della rivoluzione industriale inglese. Basti pensare che nel 1860 c’erano oltre 750 orchestre di ottoni solo in Inghilterra. Al termine del loro duro e pesante lavoro gli operai delle fabbriche, per divagarsi, erano soliti riunirsi per suonare e si arrivò al punto che i datori di lavoro, per ridurre l’attività politica delle classi lavoratrici durante il loro tempo libero, iniziarono a finanziare queste bande. Oggi nella sola Inghilterra ce ne sono più di 5.000 e negli ultimi anni un gran numero ne sono nate in diversi stati europei.

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Ora l’attenzione si punta sulle squadre giovanili

In Italia, questo genere di musica, non ha mai trovato un gran seguito. La Brass Band Wipptal, fondata nel 2005, ha fatto da apripista. Oggi è composta da 35 validi musicisti provenienti per il 99% dalla nostra zona e diretti dal maestro austriaco Florian Klinger. Il loro costante ed assiduo impegno, la loro passione per la musica e la loro grinta hanno caratterizzato momenti bellissimi dell’orchestra della Wipptal. Una data storica rimane quella del 4 maggio 2014, quando all’European Brassband Championships di Perth in Scozia quella della Wipptal è stata l’unica Brass Band a rappresentare l’Italia e a vincere nientemeno che il titolo europeo nella categoria “Challange Section”. Attualmente sono sorte in Italia una decina di bande e, per partecipare ai prestigiosi campionati europei, occorre arrivare primi ad una selezione nazionale, come avviene, del resto, negli altri Paesi d’Europa. Quest’anno, nel mese di novembre, sarà Vipiteno ad ospitare il concorso nazionale. Saranno presenti 7 bande provenienti da Roma, Imola, Frosinone e 4 dall’Alto Adige. Un’occasione unica per godere di uno spettacolo coinvolgente, vista la bravura dei musicisti. bm

La formazione Under 13 del Wipptal Broncos La squadra Wipptal Broncos, dopo la parentesi scudetto, dove il Renon si è aggiudicato il titolo di Campione d’Italia grazie alle due vittorie sui Broncos, continua a pieno ritmo la sua attività agonistica. La squadra è impegnata nelle ultime partite del campionato di Alps League con l’obiettivo, ormai quasi raggiunto, di entrare tra le prime otto formazioni che disputeranno i play off per l’assegnazione del titolo. Sarà questa anche l’occasione per avere la rivincita sul Renon, nel caso che le due formazioni dovessero nuovamente incontrarsi. Nel settore giovanile si è concluso il campionato degli Under 13/15 e, al di là del risultato ottenuto, non proprio brillante, va sottolineato lo spirito combattivo, l’ardore e la correttezza in campo di questi giovani giocatori. Ormai le squadre del Wipptal Broncos, grazie all’accordo raggiunto con le varie società sportive, raccolgono i giocatori provenienti da tutte le frazioni: Stilves, Val di Vizze, Ridanna, Casateia, Stanghe. Tutti coloro che intendono intraprendere l’attività agonistica si allenano a Vipiteno, dove ben 7 allenatori si

prendono cura di loro. Negli altri campi di ghiaccio continua l’attività di insegnamento al pattinaggio ed all’hockey e si svolgono anche mini-campionati rivolti ai più piccoli, under 10 e 9 anni. Nel campionato under 17 sono stati raggiunti gli ottavi di finale, mentre negli under 19 si è già nei quarti. Nel campionato di 1a divisione (ex serie C) si stanno già disputando i quarti di finale e ci sono ottime probabilità di entrare in semifinale. Da segnalare, infine, il Torneo 4 Nazioni under 18 che si è disputato ad Egna tra Francia, Italia, Ungheria e Slovenia. Una competizione internazionale che si è svolta in vista dei prossimi Mondiali U18, che si svolgeranno nel prossimo mese di aprile in Ungheria. Nonostante le tre sconfitte subite, è stata l’occasione, per la Nazionale messa in campo, di acquisire esperienza e di far esordire 12 giocatori, 2 portieri, 5 difensori e 5 attaccanti. Facevano parte della Nazionale il nostro Alessio Niccolai, maglia numero 44 nella formazione Under 19 e maglia n. 19 nella prima squadra dei Wipptal Broncos. Una bella e meritata soddisfazione per questo bravo giocatore e per la Società. bm


Calendarietto Teatro Stabile Bolzano

Feuerstein Skiraid

Alex Oberbacher e Corinna Ghirardi conquistano il gradino più alto del podio

© Martin Schaller

Il 17 febbraio, 14 giorni dopo la data prevista inizialmente, si è svolta nella Val di Fleres la gara Feuerstein Skiraid. La gara, organizzata dall’ASD Colle Isarco Sezione Skialp, era valida come gara FISI e come gara per il campionato provinciale dell’Alto Adige.

Sono stati 75 gli atleti che hanno partecipato alla terza edizione della Skiraid Feuerstein. La partenza dal centro fondo di Erl a 1.250 m s.l.m. è avvenuta puntualmente alle 9.00 del mattino con la categoria seniores, che hanno dovuto affrontare una distanza di 20,5 km e 1.680 metri sul livello del mare. I partecipanti hanno raggiunto il punto più alto “Gruaben” a 2.280 m dopo quasi 13 km. Il più veloce con il tempo di 1:49.19,21, è stato Alex Oberbacher (Bogn Da Nia), seguito da Valentino Bacca del Brenta Team (1:54.26,03). David Thöni di ASV Gossensaß è arrivato terzo con un tempo di 2:01.07.07,86. Nella gara femminile la

vincitrice dello scorso anno Corinna Ghirardi di Malonno in provincia di Brescia (Adamello Ski) si è imposta nuovamente sulle altre partecipando salendo sul gradino più alto del podio. Alle sue spalle Giorgia Felicetti dello Ski Team Fassa e Melanie Dorfmann dell’ASD Skialprace Ahrntal. Il titolo di campioni provinciali è stato assegnato al vincitore Alex Oberbacher e alla terza classificata Melanie Dorfmann. Nella categoria juniores la vittoria è andata a Nicolas Ploner dell’ASC Badiasport. Nella categoria U17 maschile (cadetti) ha vinto Giordan Nagler dell’ASC Badiasport, nella stessa categoria ha vinto Hannah Pircher dell’ASD Colle Isarco. La responsabile della gara Stefanie De Simone ha espresso la sua soddisfazione e ha informato di aver ricevuto molte lodi dagli atleti, soprattutto per quanto riguarda il percorso. Unico rammarico è stato il fatto che purtroppo la gara non si è potuta svolgere 14 giorni prima come previsto. Questa volta gli iscritti erano 75, due settimane fa, quando era ancora annunciata come tappa della Coppa Italia, erano 170. De Simone spera che l’anno prossimo la gara sarà inserita nuovamente nel calendario agonistico come tappa della Coppa Italia e che il tempo sarà benevolo. Infine ha espresso il suo ringraziamento a tutti i volontari e ai numerosi e generosi sponsor, senza i quali un tale evento non sarebbe stato possibile. cm

14.03.19: In nome del Padre, una produzione del TSB, scritto e diretto da Mario Perrotta. Il dramma riflette sul ruolo dei padri di oggi. Nel corpo di un solo attore tre padri diversissimi tra loro per estrazione sociale, provenienza geografica e attività lavorativa, tutti e tre di fronte a un muro: la sponda del divano che li separa dal figlio. Il divano, come il figlio, in scena non c’è. Vipiteno, Teatro Comunale, ore 20.30. 17.03.19: Per “Bambini a teatro” il TSB presenta una produzione della Compagnia Teatri Soffiati: Jack e il fagiolo magico. In scena due stravaganti vagabondi contastorie, sempre sospesi tra la ricerca di qualcosa da mettere sotto i denti e la voglia inesauribile di giocare. Vipiteno, Teatro Comunale, ore 16.00. UPAD Vipiteno

Oratorio M. Schutz, 15.30. 07.03.19: Il significato della Quaresima al giorno d’oggi. Rel.: don Giorgio Carli. 13.03.19: Il mal d’ossa. Da cosa prende origine e come affrontarlo. Rel.: dr. Alberto Apuzzo. 20.03.19: La via francigena. Meta dei pellegrini medievali, oggi anche una passione per il cammino, amore per la natura e il paesaggio. Rel.: dr. Claudio Miola. 27.03.19: Le cure palliative e il sollievo dalla sofferenza. Rel.: dr. Massimo Bernardo. 03.04.19: Tamil Nadu – Kerala. La magia dell’india del sud, tra imponenti templi e paesaggi mozzafiato. Rel.: Ermanno Pozza, guida e video maker. C.A.I. Fortezza

10.03.18: Escursione invernale alla Allrissalm in Val di Fleres. (ciaspole, slitta, sci). C.A.I. Brennero

09.03.19: Scialpinistica zona Fleres. 20.03.19: Assemblea sociale. C.A.I. Vipiteno

Incontri sociali 22.03.19: Assemblea. Giovanile 03.03.19: Ciaspolada. GAM 10.03.19: Uscita skitour Hoher Mann.

YOSEIKAN BUDO

Buon inizio della stagione agonistica A inizio gennaio si è svolto a Vipiteno l’allenamento dei giovani atleti della provincia. La stagione sportiva delle competizioni dello Yoseikan Budo è iniziata poi a Brunico con la Junior Golden Cup, alla quale hanno partecipato anche gli atleti della sezione di Vipiteno.Nella categoria U8 Marie Rainer e Paul Schölzhorn hanno ottenuto il 4° posto. Nella categoria U10, Tabea Eisendle e Yuri Parigger si sono piazzati entrambi al secondo posto. Felix Rainer ha ottenuto il 4° posto nella categoria U12. Per la categoria U14 Laura Ciceri ha ottenuto il 2° posto seguito da Lisa Rainer al 3° posto.

CAI Vipiteno – CAI Brennero – ANA Vipiteno

10.03.19: Festa sulla neve per soci e familiari a Monte Cavallo. Gara di slalom gigante e ciaspolada.

Udienza della difensora civica presso la sede dell'Ispettorato all'agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 22 marzo 2019 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 946020. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 88

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Sport

„Ich gehe dankbar meinen Weg“ von Barbara Felizetti Sorg Seine Geschichte ist nicht alltäglich. Doch sie ist eine der Geschichten, die uns zeigen, was mit Mut, Zuversicht, Disziplin und helfenden Händen alles möglich ist. Endrit Mehmetaj stammt aus dem Kosovo und lebt seit zweieinhalb Jahren in Sterzing. „Ich hatte und habe das große Glück, hier im Wipptal immer wieder auf Menschen zu stoßen, die mich unterstützen.“ Endrit Mehmetaj lehnt sich zurück und schließt für einen kurzen Moment die Augen. Und fügt dann hinzu: „Ich weiß das sehr zu schätzen.“ Endrits Geschichte beginnt vor 18 Jahren in Gjakova, einer Stadt im Süden des Kosovo. Dort verbringt er mit seiner Mutter und seinen vier Geschwistern seine Kindheit und seine Jugend. Den Vater sieht er selten – er geht nach Europa, arbeitet vier Jahre in Belgien, ein weiteres Jahr in der Schweiz. „Trotzdem habe ich ein gutes Verhältnis zu meinem Vater“, betont Endrit. Im Kosovo ist die wirtschaftliche Situation schwierig, die Zukunftsaussichten für die vielen Jugendlichen – der Jugendanteil liegt bei 45 Prozent – sehr schlecht. Endrit soll es einmal besser haben, wünschen sich seine Eltern, die beide arbeitslos sind. Sie entscheiden sich für einen Schritt, der besonders der Mutter nicht leicht gefallen ist: Ihr Sohn, damals 15 Jahre alt, soll nach Europa, soll es einmal besser haben als sie. So kehrt Endrit von einem Fußball-Trainingslager in Schweden, wo er sich mit seinem Team aufhält, nicht nach Hause

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Endrit Mehmetaj (im Tor) bei seinem Debüt mit der ersten Mannschaft des ASV Freienfeld beim Pokalsieg gegen Piani Bozen im Oktober 2018

zurück, sondern fährt von dort nach Passau zu Verwandten, die ihn nach Sterzing bringen. Dort wohnt ein weiterer Verwandter, der ihm den Weg in die Zukunft ebnen soll. Doch seine Erwartungen werden enttäuscht. Erzählen möchte Endrit von dieser ersten Zeit im Sommer 2016 nicht viel. Viel lieber erzählt er davon, wie er sich nicht entmutigen lässt und sein Leben trotz seines jungen Alters selbst in die Hand nimmt. So meldet er sich in der Oberschule an. „Ich sprach zwar englisch, aber kein Wort deutsch und italienisch“, erinnert er sich an die erste Schulzeit. Da heißt es erst einmal an Intensivsprachkursen teilnehmen. In vier Monaten lernt er deutsch, italienisch in einem halben Jahr. „Das habe ich auf vielen Autofahrten von Sterzing nach Freienfeld gelernt, bei denen ich immer italienisch sprechen musste“, lacht er. Beim ASV Freienfeld hat er zwei Monate nach seiner

Ankunft in Sterzing angeheuert. Seither sind zweieinhalb Jahre vergangen. Mittlerweile wohnt Endrit im Schülerheim „Maria Regina Pacis“ in Sterzing und besucht die 4. Klasse der WFO. „Im Heim fühle ich mich sehr wohl, auch wenn ich von 30 Heimbewohnern der einzige männliche Schüler bin“, lacht er. Wirklich etwas auszumachen scheint ihm dieser Umstand allerdings nichts. Genauso wenig wie die Tatsache, dass er als Moslem – als solcher trinkt er keinen Alkohol und isst kein Schweinefleisch – bei katholischen Ordensfrauen untergebracht ist. „Das ist überhaupt kein Problem“, betont Endrit, „weder für mich noch für die Schwestern. Wir respektieren uns gegenseitig.“ Mittlerweile spricht Endrit auch Dialekt. Nach Freienfeld fährt er nach wie vor regelmäßig. Er ist beim ASV Freienfeld als Torwart tesseriert. Zwei Jahre trainierte er dort mit den Junioren, war jedoch

nicht spielberechtigt. „Als ich im vergangenen November volljährig wurde, hat es auch mit der Anmeldung als Spieler geklappt“, freut er sich. Seither spielt er mit der ersten Mannschaft in der 1. Amateurliga. Im Verein wurde er gleich von allen gut aufgenommen, trotz anfänglicher Verständigungsschwierigkeiten. „Doch das war egal, beim Fußball braucht es eigentlich keine Sprache“, sagt Endrit mit einem verschmitzten Lächeln. Mittlerweile bewährt er sich nicht nur als Spieler, sondern neben Giorgio Fadda auch als Co-Trainer der B-Jugend. Im Frühjahr ist er im Verein wieder für das Wahlfach Fußball zuständig. „Wir sind eine tolle Gruppe“, freut er sich. „Und mit Walter Zingerle und Patrick Fleckinger haben wir auch zwei super Trainer.“ Sein Team hat es ihm auch ermöglicht, zu Weihnachten für drei Wochen nach Hause in den Kosovo zu fliegen; alle gemeinsam haben ihm das Flugticket spendiert. „Richtig zu Hause fühle ich mich im Kosovo nicht mehr“, sagt Endrit nachdenklich. „Klar, ich habe meine Eltern dort, meine Geschwister. Aber mein Leben spielt sich jetzt hier im Wipptal ab.“ Zurück möchte er nicht mehr, das könnte er sich gar nicht vorstellen. Auch Heimweh verspürt er nicht mehr. Wie es seinen Eltern geht? „Mein Vater ist sehr stolz auf mich. Schließlich weiß er selbst, was es heißt, sich im Ausland zu behaupten.“ Endrit strahlt. Dann wird er ernst. „Meine Mutter ist sehr traurig. Aber welche Mutter wäre das nicht?“ In den vergangenen zweieinhalb Jahren war er dreimal im Kosovo zu Besuch. Seine Familie wiederzusehen, darüber hat er sich auch im vergangenen De-


Sport

Endrit Mehmetaj mit seiner Familie im Kosovo

zember sehr gefreut. „Gleichzeitig war ich aber auch sehr froh, wieder nach Südtirol zurückkehren zu dürfen – auch wenn es mir hier im Winter definitiv zu kalt ist“, sagt er und lacht. Endrit lacht gerne und viel bei unserem Gespräch und versprüht dabei einen Optimismus, der ansteckend wirkt. „Ich möchte mich auf das Positive in meinem Leben konzentrieren“, meint er. „Ich möchte meinen Weg gehen und mich beweisen.“ Auf Ablehnung stößt er selten. „Ja sicher, manche Menschen reagieren schon seltsam, wenn ich sage, dass ich aus dem Kosovo komme. Das legt sich aber, wenn sie mich besser kennenlernen.“

Einfach hat es Endrit nicht gehabt, weder im Kosovo noch in Sterzing. „Doch diese Zeit hat mich stark gemacht“, ist er überzeugt. „Und ich bin vielen Menschen begegnet, die mir geholfen haben.“ Namen möchte er keine nennen – „die Liste würde endlos lang werden“. Einige fallen dann doch: Schuldirektor Andreas Meraner beispielsweise, der „mich in der Schule und bei der Wohnungssuche immer unterstützt hat“, oder seine Klassenlehrerin Gisela Angerer Mair, die „von Anfang an an mich geglaubt und mich auch finanziell unterstützt hat“. Oder Christian Wieser, Präsident des ASV Freienfeld, der „mich mit offenen Armen aufgenommen hat“.

Endrit Mehmetaj: „Viele Menschen haben mir geholfen.“

Dann wird die Liste doch länger: seine Lehrer, seine Mitschüler, die Schwestern im Heim, seine Vereinskollegen und vielen anderen Menschen, denen er begegnet ist – ihnen allen gegenüber empfindet er eine große Dankbarkeit. Wie sein weiterer Lebensweg ausschauen wird? „Ich weiß es noch nicht“, antwortet Endrit. Als er noch im Kosovo lebte, wollte er Politikwissenschaften studieren und bei einer Botschaft arbeiten. Jetzt hat er andere Pläne. „Nach der Matura werde ich mir erst einmal eine Arbeit suchen und Geld verdienen.“ Im Juni wird er ein Praktikum bei der Raiffeisenkasse Wipptal absolvieren, auf das er sich sehr freut. Eine Arbeit in der

Bank würde ihn schon sehr reizen. Vielleicht wird er später auch ein Studium aufnehmen. Da möchte er sich noch nicht festlegen. „Wichtig ist mir, dass ich eine Arbeit finde, die ich mit Freude mache und die mich glücklich macht. Ich möchte einfach meinen Weg gehen.“ Eines weiß er auf jeden Fall ganz sicher, denn die großzügige Hilfsbereitschaft, die er im Wipptal erfahren hat, hat bei ihm Spuren hinterlassen: „Das, was mir die Menschen hier gegeben haben, möchte ich einmal weitergeben an Menschen, die dann meine Hilfe brauchen. Auch das wird eine große Aufgabe in meinem Leben sein.“ E

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Sport

SKIBERGSTEIGEN

BIATHLON

Feuerstein Skiraid: Medaillenflut für Gastgeber

Patrick Braunhofer holt WM-Bronze

14 Tage später als geplant konnte Mitte Februar das 3. Feuerstein Skiraid im Pflerschtal über die Bühne gehen. Das Rennen, organisiert vom ASV Gossensaß Sektion Skialp, zählte als FISI-Rennen und wurde zugleich als Südtiroler Landesmeisterschaft ausgetragen. 75 Athleten gingen an den Start. Den Anfang beim Langlaufzentrum Erl auf 1.250 m Meereshöhe machten pünktlich um 9.00 Uhr die Senioren, die eine Strecke von 20,5 km und 1.680 Höhenmeter zu bewältigen hatten. Den höchsten Punkt „Gruaben“ auf 2.280 m erreichten die Teilnehmer nach fast 13 km. Schnellster mit einer Zeit von 1:49.19,21 war der Grödner Alex Oberbacher (Bogn Da Nia), gefolgt von Valentino Bacca vom Brenta Team (1:54.26,03). Dritter wurde mit einer Zeit von 2:01.07,86 David Thöni vom Ausrichterverein ASV Gossensaß. Bei den Damen erwies sich Vorjahressiegerin Corinna Ghirardi aus Malonno in der Provinz Brescia (Adamello Ski) erneut als übermächtig. Hinter ihr reihten sich Giorgia Felicetti vom Ski Team Fassa und Melanie Dorfmann vom ASD Skialprace Ahrntal auf die Plätze ein. Als Landesmeister durften sich Alex Oberbacher und Melanie Dorfmann feiern lassen. David Thöni und Vivian Senn, beide vom ASV Gossensaß, kürten sich zu Vize-Landesmeistern. Einen Dreifacherfolg für die Gastgeber gab es in der Kategorie Espoir: Lukas Mangger, Armin Larch und Peter Leitner holten Gold, Silber und Bronze. In der U17 ging der Sieg an Hannah Pircher (ASV Gossensaß). „Wir haben sehr großes Lob von den Athleten bekommen, vor allem was den Streckenverlauf anbelangt. Auch das Wetter war perfekt“, freute sich OK-Verantwortliche Stefanie De Simone. „Schade, dass wir ein solches Rennen nicht schon vor 14 Tagen haben austragen können. Diesmal waren 75 gemeldete Starter, vor zwei Wochen, als es noch als eine Etappe des Italienpokals ausgeschrieben war, waren es 170. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder als Etappe des Italienpokals in den Rennkalender aufgenommen werden und dass dann das Wetter auch mitspielt. Mein großer Dank gilt den vielen freiwilligen Helfern und den zahlreichen Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung nicht durchführbar wäre.“

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Der 30. Jänner war ein Freudentag für alle Biathlonfans. An diesem Tag hat Patrick Braunhofer bei der Junioren-WM im tschechischen Osrblie die Bronzemedaille geholt. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Michael Durand, Cedric Christille und Daniele Cappellari lief Patrick Braunhofer ein starkes Rennen. Erst im Zielsprint musste sich das Quartett der russischen und der deutschen Staffel geschlagen geben. Die letzte Staffelmedaille für Italien bei einer Junioren-WM gab es im Jahr 1997, als der Ridnauner Alexander Inderst in Forni Avoltri Silber holte. Das erfolgreiche Juniorenteam, das nun die Bronzemedaille geholt hat, wird von Inderst trainiert.

Braunhofer hatte bereits beim Auftaktrennen mit einem 8. Platz im Einzel aufhorchen lassen. Der 20-jährige Ridnauner leistete sich zwei Fehlschüsse und kam mit einem Rückstand von 1.29,2 Minuten auf den Sieger, den Franzosen Martin Bourgeois Republique, ins Ziel. Nicht nach Wunsch verlief der Sprint. Mit drei Fehlschüssen kam Braunhofer dort über Rang 33 nicht hinaus. Beim abschließenden Verfolgungswettkampf zündete er dann aber den Turbo. Nach erneut drei Fehlschüssen, diesmal aber in vier Schießeinlagen, gab er auch in der Loipe Gas und preschte auf den 20. Platz vor. In der Medaillenwertung lag Italien am Ende mit zwei Bronzemedaillen auf Rang 13.

„Können mit den besten Nationen mithalten“ 3 Fragen an Patrick Braunhofer Erker: Patrick, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Staffel-Bronzemedaille bei der Junioren-WM. Glücklich mit der Medaille oder traurig, weil der Sieg so knapp vergeben wurde? Patrick Braunhofer: Vielen Dank! Ich bin sehr glücklich über diese Medaille, die wir vier uns alle hart erkämpft haben. Natürlich, der Traum von Gold war bis zum Schluss greifbar nahe. Im Ziel trennten uns ja nur 1,8 Sekunden von Platz 1. Insgesamt haben wir bei diesem Rennen aber gezeigt, dass wir mit den besten Nationen der Welt mithalten können. Sie haben bereits mit dem 8. Platz im Einzel aufhorchen lassen. Wie fällt Ihre Analyse dieses Rennens aus? Ich bin auch mit diesem 8. Platz zufrieden, weil ich weiß, dass ich nicht in Hochform war. Deshalb konnte ich in der Loipe meine Leistung nicht zu 100 Prozent abrufen, weshalb die Analyse des Rennens doch positiv ausfällt. Der Sprint ist leider nicht so gut verlaufen. Woran lag es? Ich hatte an allen vier Wettkampftagen beim Laufen Höhen und Tiefen. Der Sprint war sowohl läuferisch als auch am Schießstand ein Tiefpunkt. Insgesamt jedoch bin ich mit dieser WM und auch mit dem Verlauf der Saison sehr zufrieden. Das habe ich all jenen zu verdanken, die mich immer unterstützen.


BIATHLON

Biathleten küren in Ridnaun ihre Landesmeister BIATHLON

© Meinrad Larch

Gelungene Jubiläumsausgabe des Jägerbiathlon

Der 26. Jänner 2019 stand in Ridnaun ganz im Zeichen zahlreicher Jäger aus dem gesamten Alpenraum, die sich zur 20. Ausgabe des beliebten Jägerbiathlon eingefunden haben. Sowohl in der Loipe als auch mit Schneeschuhen kämpften rund 220 sportliche Waidleute im Biathlonzentrum in Maiern um den Tagessieg. Bei den Damen nicht zu schlagen waren Veronika Ralser vom Jagdrevier Sterzing (Kategorie Jägerinnen 1) und Erika Seeber aus Olang (Jägerinnen 2), die als einzige in der gesamten Damenkonkurrenz am Schießstand fehlerfrei blieben und auch in der Loipe nichts anbrennen ließen. Tagesschnellster bei den Herren war Peter Taferner vom Revier Antholz (Jäger 2), der mit der zweitschnellsten Laufzeit und einer fehlerfreien Schießleistung die Konkurrenz hinter sich ließ.

Die weiteren Tagessiege gingen an Aaron Hofer aus Sterzing (Jäger 1), Helmuth Leitner aus Ratschings (Jäger 3), Josef Brunner von den Bayerischen Staatsforsten (Jäger 4) und Franz Wieser aus Moos in Passeier (Jäger 5). Die Revierwertung sicherte sich Antholz vor den Gastgebern aus Ridnaun und den Bayerischen Staatsforsten. Bei der „Ciaspolata“ – einem Schneeschuhrennen, das zum 20. Jubiläum erstmals ausgetragen wurde – blieb der Sieg in Ridnaun. Martin Schölzhorn kam der errechneten Mittelzeit am nächsten und sicherte sich somit den Tagessieg. Zahlreiche freiwillige Helfer und Sponsoren ließen die Jubiläumsausgabe erneut zu einer rundum gelungenen Veranstaltung werden. Mehr dazu auf www.jaegerbiathlon.it

Knapp 120 Nachwuchsbiathleten aus ganz Südtirol fanden sich Mitte Februar in Ridnaun zur vierten Etappe der „Hubert Leitgeb“-Trophäe ein, die gleichzeitig als Landesmeisterschaft im Einzel gewertet wurde. Perfekte Bedingungen auf der Loipe und am Schießstand fanden die zahlreichen Athleten im Biathlonzentrum in Maiern vor. Auch zahlreiche Nachwuchssportler des gastgebenden ASV Ridnaun und des ASV Pfitscher Eisbär gingen an den Start. In die Medaillenränge liefen in der U9 Emma Wolfsgruber (3., Pfitsch) sowie Kilian Strickner (1., Ridnaun) und Laurenz Tötsch (2., Pfitsch), in der U11 Andreas Braunhofer (1., Ridnaun), in der U13 Jana Rainer (3., Ridnaun) und Filippo Allegri (3., Ridnaun), in der U15 Selina Hochrainer (1., Ridnaun) und Sophie Wolfsgruber (2., Pfitsch). Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an den ASV Antholzertal (328 Punkte) vor dem ASV Ridnaun (292) und dem ASV Martell (136); der ASV Pfitscher Eisbär belegte mit 125 Punkten den 4. Platz. Alle Ergebnisse zum Nachlesen gibt es auf www.dererker.it.

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Sport

SKI ALPIN

SKI ALPIN

RG Wipptal holt Silber in der Mannschaftswertung

Der schnellste Feuerwehrmann Italiens

Auer kam auf Platz 14. In der U18 der Mädchen belegten Lisa Rienzner und Carmen Leitner die Plätze 5 und 6. Beim zweiten Slalom vertauschten Carmen Leitner und Lisa Rienzner in der U18 die Platzierungen vom Vortag. Simon Putzer (U18) belegte den 4. Platz, Benjamin Auer kam auf Platz 20. In der U21 wurde Lukas Rizzi Zweiter; Francesco Gatto fiel im zweiten Lauf aus. Damit reichte es für die RG Wipptal für den 4. Platz (226 Punkte) in der Mannschaftswertung.

SKI ALPIN

6. Heiner-Messner-Gedächtnisrennen am Roßkopf Mitte Februar fand am Roßkopf zum sechsten Mal das Heiner-Messner-Gedächtnisrennen statt.

© Sports & Friends

Sportler aus Ulten, Meran, dem Pustertal, dem Eisacktal und dem Wipptal waren nach Sterzing gekommen, um bei einem gemeinsamen Skitag des verstorbenen Sportkameraden Heiner Messner zu gedenken. Heiners Eltern – Bürgermeister Fritz Karl Mess-

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ner und seine Gattin Maria Grazia – gingen als Vorläufer an den Start, die Zeitnehmung oblag der Skischule Sterzing. Nach dem Rennen fanden im Hotel „Zoll“ ein gemeinsames Mittagessen und die Preisverteilung statt. Der Präsident der Neuen Rosskopf GmbH Helmut Messner und Bürgermeister Messner lobten die Aktivitäten der Gruppe Sports & Friends Südtirol und überreichten die Preise. Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an Sports & Friends mit 500 Punkten; das Team konnte sich gegen den SC Meran (340 Punkte) und die Lebenshilfe (260 Punkte) durchsetzen. Die Trainer, die Eltern und vor allem die Sportler selbst freuten sich über den gelungenen Tag.

gatti auf die Bedeutung dieses freundschaftlichen Treffens hin: 650 Männer und Frauen waren

© LPA/Maja Clara

Anfang Februar war die Piste „Blosegg“ in Ratschings Schauplatz für zwei Slaloms um den Marlene Cup für die Kategorien U18 und U21. Die RG Wipptal zeigte einmal mehr eine kompakte Mannschaftsleistung. Am ersten Renntag belegte die RG Wipptal in der M a n n s c h a f t s w e rtung hinter dem SC Gröden (486 Punkte) mit 313 Punkten den 2. Platz. Zum Erfolg beigetragen haben Francesco Gatto mit einem Sieg in der U21; Lukas Rizzi belegte den 4. Platz. In der U18 fuhr Simon Putzer auf Platz 3, Benjamin

16 Mannschaften aus 14 Regionen und autonomen Provinzen Italiens und jeweils ein Team der Zeitschrift La Protezione Civile und der staatlichen Zivilschutzabteilung im Ministerratspräsidium haben sich Anfang Februar bei der 16. Skimeisterschaft des Nationalen Italienischen Zivilschutzes am Kronplatz in den Kategorien Riesentorlauf, Snowboard, Skitourenrennen und Langlauf gemessen. Kampanien war erstmals bei diesem Wettbewerb dabei. Bei der Preisverteilung wiesen Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, Ressortdirektor Klaus Unterweger, der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger und der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fu-

aus ganz Italien angereist, hatten einen sportlichen Wettkampf ausgetragen und ihre Erfahrungen ausgetauscht. Bei den Wettkämpfen sicherte sich das Team aus Südtirol den ersten Platz mit 31 Medaillen und 5.544 Punkten und übernahm damit den Wanderpokal vom Vorjahressieger Trentino. Der Sieg im Riesentorlauf in der Kategorie E ging an Florian Augschöll von der Freiwilligen Feuerwehr Thuins.

Beihilfen für Defibrillatoren-Retraining Das Land unterstützt das Defibrillatoren-Retraining der Mitarbeiter von Sportvereinen. Insgesamt werden jährlich 60.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Sportvereine müssen kein eigenes Gesuch für die Retrainings-Beihilfe einreichen, der Bedarf wird anhand der im Ansuchen an das Landesamt für Sport um Beihilfe für die ordentliche Tätigkeit angegebenen Anzahl an Wettkampfsportlern sowie der anerkannten Trainer geschätzt; der entsprechende Betrag wird zur Tätigkeitsbeihilfe dazugerechnet. Die staatlichen Bestimmungen sehen vor, dass Amateursportvereine bei Wettkämpfen, die in den offiziellen Kalendern der Sportfachverbände vorgesehen sind, die Anwesenheit einer zur Benutzung der Defibrillatoren ermäch-

tigten Person gewährleisten. Die Ermächtigung setzt eine spezifische Ausbildung sowie alle zwei Jahre ein entsprechendes Retraining voraus. Da der zweijährliche

Auffrischungskurs für die Vereine laufend mit Spesen verbunden ist, hatte der Verband der Sportvereine Südtirols VSS die Landesregierung um eine Entlastung ersucht. Die Landesregierung ist dieser Bitte nachgekommen und stellt nun jährlich 60.000 Euro zur Verfügung.


Sport

Ein schwedischer Traum Patrick Staudacher ist Weltmeister im Super-G Von Walter Bresciani

Unglaublich, aber wahr! Patrick Staudacher hat es wirklich geschafft. Der „Bua von der Allriss-Alm“ ist am Ziel seiner Träume. Im schwedischen Åre hat er sich zum Super-G-König gekrönt!

Emotionale Erinnerungen an 2007 Die diesjährige Alpine Ski-WM hat die Herzen der Skifans höher schlagen lassen, als am 6. Februar der Ultner Dominik Paris in Åre zu Super-G-Gold fuhr. Den 6. Februar 2007 hingegen haben die Wipptaler nicht vergessen. Auf den Tag genau vor zwölf Jahren hat Patrick Staudacher aus Pflersch auf derselben Piste ebenfalls Gold im Super-G ge-

holt. Als er mit Startnummer 12 über die Ziellinie fuhr, legte er mit 1.14,30 Minuten eine Zeit vor, die keiner seiner Konkurrenten knacken konnte. „Ein schwedischer Traum“ titelte damals der Erker in seiner März-Ausgabe. Hier der Bericht von 2007 zum Nachlesen. Das Video von Staudis Goldfahrt gibt es übrigens auf www.dererker.it.

Der Beginn der 39. Alpinen SkiWM im schwedischen Åre stand unter keinem guten Stern, widrige Wetterverhältnisse machten eine Verschiebung gleich des ersten Rennens – des Super-G der Herren – notwendig. Doch das Warten hat sich gelohnt: Am 6. Februar waren die Wetterverhältnisse hervorragend und der Bewerb konnte bei strahlendem Sonnenschein über die Bühne gehen. Mit der Nummer 12 steht Patrick Staudacher am Start. Wie

vor jedem Rennen macht er zuerst ein Kreuzzeichen, bevor er mit kräftigen Stockschüben vom Starthäuschen weg die ersten Tore anfährt. Staudi legt einen Traumlauf hin und bewältigt die 2.137 m lange Strecke in 1:14,30 Minuten. Dann beginnt das große Warten und Zittern. Doch keiner der Topfavoriten ist schneller als er. Nach der Nummer 30 dann die Gewissheit: Staudi ist Weltmeister! Für den 26-jährigen Pflerer geht damit ein sportlicher Traum in Erfüllung.

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Sport

Skitour Röthenspitz (2.441 m)

Der Röthenspitz ist eine trotz hervorragender Aussicht eher selten besuchte Erhebung im Kamm zwischen Penserjoch und Sarntaler Weißhorn. Wir fahren ins Jaufental. In Mittertal zweigen wir links ab zum Jaufentaler Hof und fahren weiter bis zu einem kleinen Parkplatz (1.230 m) am Beginn einer Forststraße bei den Höfen von Kaltenbrunn im Sennerbergtal. Beim Aufstieg über eine Wiese nach dem höchsten Hof können wir die erste Kehre des Forstweges abkürzen. In angenehmer Steigung gehen wir auf dem Weg rechts des Baches talein. Die Abzweigung des Sommerweges zur Pernfiechtalm ignorieren wir und gehen flach weiter, bis wir links nach einer Lawinenschneise im Bereich eines Fichtenwäldchens gut über eine Steilstufe hinaufkommen. Über abwechslungsreiches Gelände geht es nun flacher nach rechts weiter. Im Kessel unterhalb des Gipfels schwenken wir nach links und steigen nun über steileres Gelände auf zu unserem Ziel. Durch die freistehende Lage ist der Gipfelbereich öfters abgeblasen, dafür gibt es etwas unterhalb wegen der nordwestseitigen Lage meist gute Schneeverhältnisse. Die Abfahrt erfolgt – mit möglichen Varianten – am besten im Bereich der Aufstiegsspur. TIPP: Bei sicheren Schneeverhältnissen können wir oberhalb der Steilstufe nach rechts queren und gehen unterhalb des Felsgrates, der vom Gartlspitz herabzieht, über unschwieriges Gelände hinauf in die „Pfarre“, einen weiten Kessel unterhalb des Sarner Weißhorns. Auf einer Höhe von ca. 2.500 m fellen wir ab und genießen die Abfahrt über die nordseitigen Hänge. Hermann Steiner, AVS Sterzing AUSGANGSPUNKT: Parkplatz bei Kaltenbrunn im Sennerbergtal STRECKE: ca. 5 km DAUER: ca. 3 Stunden HÖHENDIFFERENZ: 1.200 hm EXPOSITION: Nord-West SCHWIERIGKEIT: bis auf die Steilstufe einfache Skitour BESTE JAHRESZEIT: Dezember bis April

BEACHTEN SIE VOR JEDER TOUR DEN LAWINENLAGEBERICHT! www.europaregion.info/ de/EuregioLawinenlagebericht. asp

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Hermann Steiner, AVS Sterzing

WINTERSPORT

Medaillenregen für Lebenshilfe Wipptal

Bei den 33. Landesmeisterschaften für Menschen mit Beeinträchtigung, die Anfang Februar in Gsies zur Austragung gekommen sind, waren auch sieben Athleten der Lebenshilfe Wipptal dabei. Sie konnten bei den Wettkämpfen einmal mehr überzeugen und kehrten mit zahlreichen Medaillen nach Hause zurück. Im Ski alpin holte Erwin Mühlsteiger (Herren Amateure) eine Goldmedaille, Silber ging an Silvia Schifferle (Damen 2) und Florian Jäger (Herren 1), Bronze sicherte sich Mirco Frei (Herren 2). Im Langlauf waren Felix Forer (Herren 3) über 1.000 m und Pe-

ter Schroffenegger (Herren 2) über 5.000 m siegreich, Michael Pichler (Herren Amateure) holte Silber über 1.000 m. Beim Gaudirennen für Trainer, Begleiter, Eltern und Geschwister nahmen aus dem Wipptal Nicoletta Frei (Ski alpin) sowie Julia und Annelies Schroffenegger, Waltraud Forer, Martin Gietl und Karl Pichler (Langlauf) teil. Beim gemeinsamen Mittagessen und der Preisverteilung in St. Martin/Gsies waren auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrätin Waltraud Deeg, der Präsident der Lebenshilfe Hans Widmann und weitere Ehrengäste anwesend.

SKI NORDISCH

Athleten der Lebenshilfe bei Österreichischen Staatsmeisterschaften In der Ramsau am Dachstein (Steiermark) gingen Anfang Februar bei den Österreichischen Meisterschaften für Menschen mit Behinderung Athleten mit körperlicher und mentaler Beeinträchtigung sowie mit Sehschwäche an den Start. Eingeladen war auch eine Delegation der Lebenshilfe Südtirol, der auch drei Wipptaler angehörten. Sie zeigten auf der WM-Strecke hervorragende Leistungen. In der Gästewertung belegten Michael Pichler und Felix Forer über 1.000 m klassisch die Plätze

2 und 5. Über 5.000 m klassisch und 10.000 m Freistil holte Peter Schroffenegger den Sieg. Siegreich war auch die Staffel über 3 x 1.000 m mit Michael Pichler, Klaus

Wanker und Peter Schroffenegger. In der Gesamtwertung bedeutete dies die Plätze 2 und 8 für Michael Pichler und Felix Forer, die Plätze 2 und 3 für Peter Schroffenegger sowie den 3. Platz für die Staffel.


Sport

SPORTRODELN/HORNSCHLITTEN

WINTERSPORT

Landesmeisterschaft und Europacupfinale in Jaufental

Wipptaler Unternehmen stellt Eistechnik für Olympisches Jugendfestival

113 Sportrodler waren Mitte Februar am Start der Landesmeisterschaften auf der Rodelbahn „Tonnerboden“ – Wipptaler Rodelzentrum in Jaufental. Welt- und Europameister kämpften um die begehrten Medaillen und zeigten sich mit der neuen Anlage sehr zufrieden. Von allen Seiten gab es lobende Worte für den ASV Jaufental. Bereits am ersten Renntag gab es spannende Läufe, wobei sich Europameister Roman Kaser aus Lüsen an die Spitze setzte. Bei den Damen führte nach dem ersten Lauf Vize-Europameisterin Shamira Brunner vom ASV Wengen vor der Europa- und Weltmeisterin Theresa Hil-

pold (ASV Pfeffersberg). Bei den Doppelsitzern machten die Vize-Europameister Peter Lambacher und Lukas Kofler vom ASV Villnöß den Sack zu und kürten sich zu Landesmeistern. Die geringen Zeitunterschiede ließen für den zweiten Wettkampftag alles offen. Und dem war dann auch so. Anton Rainer Wieser und Hanna Kinzner, beide vom ASV Jaufental, gewannen Bronze in ihrer Kategorie. Shamira Brunner vom ASV Wengen fuhr auch im zweiten Lauf Bestzeit und wurde überlegene Landesmeisterin vor Theresa Hilpold und Nadine Rastner (ASV Lüsen). Bei den Herren gelang dem Vize-Europameister Diego Tschaffert vom ASV Wengen ein Traumlauf mit neuem Bahn-

rekord; er holte sich somit den Tagessieg vor Weltmeister Maximilian Preindl (ASC Olang) und Europameister Roman Kaser. Die Jugend-Mannschaftswertung sicherte sich der ASV Wengen vor dem ASV Villnöß und dem ASC Olang. In der Allgemeinen Klasse drehte Olang den Spieß um und gewann vor Wengen und Villanders. Bei den Hornschlitten ging es dann um wertvolle Punkte für die Europacup-Gesamtwertung. Das Team Wiesen mit Ivo Meile, Marcel Strassmann und Michael Hollenstein aus der Schweiz siegte vor Onach 2 mit Peter Santi, Matthias Huber und Andreas Gatterer aus St. Lorenzen. Rang 3 ging an Onach 1 mit Roman Gatterer, Manuel Santi und Peter Gasser. Die Gesamtwertung im Europacup gewann somit das Hornschlittenteam Wiesen aus der Schweiz. Zu bedauern war, dass lediglich sieben Teams an den Start gingen. Vizebürgermeister und Sportreferent Thomas Strickner sowie Bürgermeister Sebastian Helfer machten sich selbst ein Bild von der Veranstaltung. Bürgermeister Helfer richtete bei der Preisverteilung lobende Worte an den ASV Jaufental und gratulierte den Siegern. Mit diesem Rennen erlebte die Rennstrecke die Generalprobe für weitere Veranstaltungen in den kommenden Jahren. Im Bild die beiden Tagesschnellsten der Sportrodler Shamira Brunner und Diego Tschaffert sowie das Hornschlittenteam Wiesen aus der Schweiz.

Mitte Februar fand in Sarajevo und Ost-Sarajevo in Bosnien Herzegowina das Europäische Olympische Winter Jugendfestival EYOF statt. Mehr als 1.500 Athleten aus über 50 europäischen Ländern nahmen in den Sportarten Snowboard, Ski alpin, Langlauf, Biathlon, Short-Track, Eishockey, Eiskunstlauf und Curling daran teil. Mit von der Partie war auch das Wipptaler Unternehmen Intercom Dr. Leitner, das für die Eisflächen engagiert wurde und innerhalb weniger Tage die Basketballarena in Pale in ein Eisstadion verwandelt hat. In kürzester Zeit wurde das von Intercom entwickelte LEITice® System installiert. Für dieses Event stehen umweltfreundliche Kältemaschinen zur Verfügung, die das Eis in der Halle bis -15° C gefrieren können, wodurch für alle Athleten perfekte und faire Bedingungen geboten werden. Unter dem Motto „Two Cities One Dream“ wird an diesem speziellen Schauplatz auch für eine Wiedervereinigung geworben.

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Sport

STOCKSPORT

STOCKSPORT

Erfolgreiche Wintersaison für Wiesner Eisschützen

Feuerwehr-Eisstockschießen in Mauls

(v. l.) Franz Steiner, Alfred Frei, Albert Gasser, Werner Mair, Johann Marginter

Anfang Februar fand im Eisstadion von Bruneck – organisiert vom SSV Pfalzen – die Italienmeisterschaft der Serie C im Eisstockschießen statt. Eine Mannschaft der Sektion Stocksport des ASV Wiesen mit den Spielern Werner Mair, Alfred Frei, Albert Gasser und Johann Marginter nahm daran teil. Die Serie C setzt sich aus 13 Mannschaften zusammen; am ersten Tag wird die Hinrunde gegen alle Mannschaften gespielt, am zweiten Tag die Rückrunde, ebenfalls gegen alle anderen Mannschaften. Über beide Tage war der ASV Wiesen die konstanteste Mannschaft und erspielte sich am ersten Spieltag 16 und am zweiten Tag 17 Punkte. Damit sicherte sich das Team mit insgesamt 33 Punkten und einem Punkt Vorsprung auf den ASC Welsberg den 1. Platz. Mit dem Italienmeistertitel der Serie C ist auch der Aufstieg in die Serie B verbunden. Für die weiteren Mannschaften des ASV Wiesen ging es in der Bezirksmeisterschaft (Bezirk Mitte) Ende Februar im Eisstadion Brixen – organisiert vom ASV Völs – um den Aufstieg in die Serie E. Hier versuchten zwei Mannschaften aus Wiesen ihr Glück. Der ASV Wiesen I mit Thomas Schwitzer, Michael Ainhauser, Dietmar Sailer und Werner Sailer belegte am Ende mit 14 Punkten Platz 3. Der ASV Wiesen II mit Reinhard Schneider, Franz Steiner, Kurt Sailer und Ernst Radler landete mit 15 Punkten auf dem 2. Platz. Damit sicherten sie sich den Aufstieg in die Serie E (im kl. Bild). Die durchaus erfolgreiche Saison ist nicht zuletzt auf die zahlreichen Trainingseinheiten zurückzuführen, die der neue Kunsteisplatz in Wiesen, von der Gemeinde Pfisch realisiert, erst möglich gemacht hat. Im März wird die Sektion Stocksport im ASV Wiesen ein Abschlussturnier („Gaudi-Haxenschießen“) organisieren. Nach einer kurzen Pause geht es dann mit dem Sommertraining auf Asphalt und der Vorbereitung auf die Sommermeisterschaften weiter.

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Der Eisplatz in Mauls war einmal mehr Austragungsort für das Feuerwehr-Eisstockschießen dieses Jahres. 16 Moarschaften aus dem Bezirk und eine Moarschaft aus Steinach, angeführt vom Ehrenmitglied des Bezirks-Feuerwehrausschusses Franz Reinisch, waren zum kameradschaftlichen Wettkampf angetreten. Auf einer optimal präparierten Eisfläche konnte das von großer Fairness geprägte Aufeinandertreffen zügig abgewickelt werden. Als Organisator zeigte sich der Kommandant der Wehr Mauls Franz Seehauser sehr erfreut über die rege Teilnahme. Nach einer deftigen Stärkung wurde die Siegerehrung durchgeführt. Den 1. Platz sicherte sich die Moarschaft

Wiesen III, gefolgt von der Moarschaft Mareit und Mauls I. Alle teilnehmenden Moarschaften erhielten wertvolle Sachpreise. Als Rahmenprogramm wurde eine

kleine Lotterie und ein Schätzspiel durchgeführt, wo es großzügige Sachpreise zu gewinnen gab. Auch mehrere Kommandanten des Bezirks sowie Bezirks-Feuerwehrpräsident Michael Siller und Bezirks-Feuerwehrinspektor Martin Soraruf nahmen an der Veranstaltung teil.

STOCKSPORT

ASV Mareit 1 verteidigt Titel Ende Jänner fand bereits zum 25. Mal das Finale des jährlichen Dorfturniers im Eisstockschießen in Mareit statt. Bereits vorher waren die Qualifikationsrunden der Männer ausgetragen worden. Dieses Jahr schaffte es das Team ASV Mareit 1 mit Manfred Grießer, Günther Larch, Christian Wurzer und Thomas Schölzhorn, den Titel zu verteidigen und sich somit die Wandertrophäe zu sichern. Den 2. Platz erreichte „Feuerwehr 1“ mit Günther Siller, Patrick Kral, Gobert Eisendle, Paul Gschnitzer und Günther Kral, gefolgt von „Die Wahnsinnigen“ mit Thomas Larch, Lukas Obex, Martin Nössing und Daniel Wurzer. Ausgetragen wurden auch ein Damen- sowie ein Jugendturnier. Den Sieg bei den Damen sicherte sich „Po-

wer Frauen“. „Andreas Team“ und „KVW Damen“ folgten auf dem 2. und 3. Platz. Die Jugendfeuerwehr gewann das Jugendturnier. Silber holte sich „Jugend2“, Bronze ging an die Jugendkapelle.

Zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr ein Mixed-Turnier veranstaltet. Dabei spielten je zwei Herren und Damen. „Manni und Co.“ gewann das Mixedturnier; „Pankratius“ und „Die Fritzengottrer“ folgten auf den Plätzen 2 und 3.


Sport

TENNIS

FUSSBALL

Tie Break Open Turnier in Sterzing

Auf in die Rückrunde!

Bereits zum dritten Mal wurde Mitte Februar in der Tennishalle von Sterzing das Tie Break Open Turnier mit einem Preisgeld von 3.000

Nach der Winterpause steht für die Wipptaler Fußballteams ab März die Rückrunde an. Die 1. Amateurliga hat bereits am 3. März losgelegt, die 2. Amateurliga beginnt am 17. März, während der Anpfiff für die 3. Amateurliga am 24. März erfolgt.

Euro ausgetragen. Mit fast 150 Einschreibungen und 135 hart umkämpften Partien hat der ATC Sterzing in Zusammenarbeit mit der Pizzeria „Tiebreak“ dieses Turnier organisiert. Das Turnier als solches war auch heuer wieder mit Topspielern aus Südtirol und aus dem norditalienischen Raum besetzt und hat sich mittlerweile als eines der größeren Open-Turniere dieses Landes etabliert. In der Kategorie Open Herren fiel besonders der erst 15-jährige Brixner Christian Fellin auf, der es bis ins Viertelfinale dieses mehr als stark besetzten Feldes schaffte. Bei den Finalspielen der 4. Kategorie Herren, Open Damen sowie Open Herren, allesamt hochklassig geführte Partien, kamen die zahl-

reichen Zuschauer auf ihre Kosten und erlebten Tennis auf höchstem Niveau. Ehrengäste der Veranstaltung waren neben Stadträtin Maria Luise Trojer auch das Ausschussmitglied des Südtiroler Tennisverbandes Paolo Fellin, der Kommandant der Finanzwache Fabio Taccardo sowie der Geschäftsführer des Milchhofes Sterzing Günther Seidner. Als Sieger der 4. Kategorie Herren ging Klaus Kruselburger (4.1) hervor, der im Finale seinen Mannschaftskollegen aus Ratschings Philipp Auckenthaler (4.1) mit 6:2, 7:5 bezwang. Im Open Damen Finale setzte sich die für Brixen spielende Österreicherin Pia König (ex 302 der Weltrangliste) klar mit 6:2, 6:2 gegen das junge Nachwuchstalent aus Gröden Laura Mair durch. In der Kategorie Open Herren musste sich nach hartem Kampf Andrea Borroni (2.4) dem ebenfalls aus Mailand stammenden Maurizio Speziali (2.4) mit 5:7, 6:4, 6:4 geschlagen geben. Bei einem Umtrunk klang der sportliche Tag aus.

YOSEIKAN BUDO

Erfolgreicher Start der Wettkampfsaison Zu Beginn der Wettkampfsaison trainierten die Jungathleten des Landeskaders in Sterzing. Die sportliche Saison der Wettkämpfe im Yoseikan Budo hatte ihren Auftakt dann in Bruneck mit dem Junior Golden Cup, an dem auch die Sterzinger Athleten teilnahmen. In der U8 erzielten Marie Rainer und Paul Schölzhorn jeweils den 4. Platz. In der U10 belegten Tabea Eisendle und Yuri Parigger jeweils den 2. Platz. Felix Rainer kämpfte sich in der Kategorie U12 auf den 4. Platz vor. In der U14 erzielte Laura Ciceri den 2. Platz, gefolgt von Lisa Rainer auf Platz 3.

© Auswahl Ridnauntal

1. Amateurliga Der ASV Freienfeld – einziger Wipptaler Club in der 1. Amateurliga, wohin das Team nach zwei Saisonen in der Landesliga zurückgekehrt ist – startet auf dem 4. Tabellenplatz in die Rückrunde. Mit 22 Punkten ist das Team von Trainer Walter Zingerle nur sechs Punkte von der Tabellenspitze entfernt. Da ist das Ziel klar: Wenn es um den Aufstieg geht, will Freienfeld ein Wörtchen mitreden. Mit einem guten Start ist es sicherlich möglich, den knappen Punkterückstand aufzuholen. 2. Amateurliga In der 2. Amateurliga hält die Auswahl Ridnauntal (im Bild) mit 16 Punkten auf dem 6. Tabellenplatz. Die Hinrunde verlief – mit Ausnahme der letzten Spiele – relativ ausgewogen. Über die Winterpause ist Manuel Festini wieder in die Mannschaft zurückgekehrt, allerdings hat Armin Gschnitzer seine aktive Laufbahn beendet, Simon Pittracher spielt jetzt bei Albeins. Auch weitere Spieler werden aus Studiengründen ausfallen. Dennoch lautet das Ziel: ein Platz in den Top 2 der Tabelle.

Um den Klassenerhalt hingegen kämpft der ASV Wiesen. Die Elf um Trainer Antonio Alberti und Co-Trainer Piero Fiorotto liegt mit acht Punkten auf dem letzten Tabellenplatz, was sie sich definitiv nicht erwartet hatte. Im Herbst hat das Team viele Spiele unglücklich verloren, will nun aber beweisen, dass es mithalten und sich in der 2. Amateurliga behaupten kann. Verstärkung bekommt die Elf von zwei Spielern aus dem eigenen Jugendsektor. 3. Amateurliga Neurungen gab es beim ASV Gossensaß, der sich in der 3. Amateurliga in der Hinrunde vom letzten Tabellenplatz lösen konnte und auf dem 7. Platz in die Winterpause ging. Mit Patrick Bugno wurde in der Zwischenzeit ein neuer Trainer verpflichtet, mit dem das Team auch in der kommenden Saison weiterarbeiten möchte. Das Ziel für die Rückrunde: eine gute Entwicklung nach oben machen und sich in der ersten Tabellenhälfte etablieren. Da der Abstand zu den Tabellenführenden relativ groß ist, soll die Mannschaft für die 3. Amateurliga gefestigt werden. Erker 03/19

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MODE & KOSMETIK NEUES JAHR – NEUES HAAR Zu den angesagten Frisurentrends gibt es einiges zu berichten. Das Wichtigste vorweg: Kurzhaarfrisuren liegen 2019 voll im Trend. Inspiriert vom Streetstyle und von Influencern sind Frisuren wie Bobs mit Mittelscheitel oder kurzem Pony, Short Cuts und strubbelige Pixie Cuts voll angesagt. Die Kurzhaarschnitte im Frühjahr 2019 kommen frech, lässig und modern daher. Auch FRENCH CUTS – sprich lässige Ponyfrisuren – bleiben angesagt. Das Besondere am French Cut: Leichte Stufen und ein gerader, leicht fransig geschnittener Pony verleihen der Trägerin den gewissen französischen

Chic. Geeignet ist diese Frisur sowohl für mittellanges als auch langes Haar. Besonders für Frauen, die sich nicht stundenlang um ihr Haarstyling kümmern wollen, ist es die perfekte Lösung. Etwas Texture Spray in die Haare kneten und die Frisur sitzt. STUFENSCHNITTE sind bei mittellangen und langen Haaren angesagt. Das verleiht der Mähne einen voluminösen und fluffigen Style. LOCKEN und WELLEN gehören ebenfalls zu den frühlingshaften Trend-Frisuren. Neben den beliebten Beach Waves dürfen die Locken jetzt gerne aber auch kringe-

liger und kleiner sein. Besonders bei Kurzhaarfrisuren wirkt dieser Style frech und spitzbübisch. GRAU IST IN Alt gegen Neu heißt es bei den Haarfarbentrends im Frühjahr 2019. Präsentiert wird ein Mix aus Klassikern und neuen Kreationen. Auch auffällige Nuancen wie Soft Pink oder Warm Grey werden jetzt gerne getragen und bilden einen tollen Kontrast zu den Klassikern. Grau steht nicht nur alten Damen, sondern gehört zu den angesagtesten Haarfarben-Trends überhaupt. Unterlegt mit einem pastellfarbenen oder braunen Unterton wird dem doch etwas küh-

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len Grau eine warme Note verliehen. Der Haarfarben-Trend BALAYAGE begleitet uns auch in dieser Saison. Durch seinen natürlichen Look eignet er sich für jeden Haartyp. Besonders die Längen werden gerne in soften, braunen Nuancen eingefärbt: Vor allem Brünetten steht dieses frische natürliche Styling hervorragend. Wer es lieber ein wenig ausgefallener mag, greift zu PASTELLFARBENEN Tönen wie Rosè oder Hellblau. Strähnchenweise in blondes Haar eingearbeitet, sorgen sie für den nötigen Hingucker und ein sommerliches Feeling.


MODE & KOSMETIK

BIO AUF DEN TELLER ...

... und auf die Haut

Inzwischen setzt sich auch bei uns ein Trend fort, der seinen Anfang in einem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit sich und der Umwelt genommen hat. Bio kommt nicht nur hie und da auf den Teller, sondern wird zu einer allumfassenden Lebensphilosophie. Dazu gehört auch eine natürliche Körperpflege. Bewirkt haben diese Trendwende u. a. Berichte über Mikroplastik in Kosmetikartikeln. Diese winzigen Plastikpartikel können weder abgebaut noch in den Kläranlagen herausgefiltert werden. Von dort gelangen sie in die Gewässer und weiter ins Meer. Sie bedrohen die darin lebende Tierwelt, welche die Plastikteilchen durch die Nahrung aufnimmt. Inzwischen wurde Mikroplastik sogar in Muscheln nachgewiesen. Mikroplastik wird in der Kosmetikindustrie vielseitig eingesetzt: in Peelings, Shampoos, Cremes, um nur einige Produkte zu nennen. Der Grund dafür ist relativ simpel: Plastikzusatzstoffe sind meist güns-

tiger als etwa feiner Sand für Peelings. Für den Verbraucher ist es nicht immer ersichtlich, ob ein Kosmetikprodukt Mikroplastik enthält. Deshalb haben findige Tüftler inzwischen kostenlose Smartphone-Apps auf den Markt gebracht, die alle gewünschten Informationen zu einem bestimmten Produkt liefern. Wer sich aber lieber auf den persönlichen Kontakt verlässt, nimmt am besten fachkundige Beratung in Anspruch. Auch die Kosmetikindustrie ist inzwischen auf den umweltbewussten Trend aufmerksam geworden und bietet zahlreiche Produkte an, die durchwegs ohne Mikroplastik auskommen.

HAUSGEMACHTE KOSMETIK Wenige, dafür gesunde Zutaten. Was für Lebensmittel gilt, gilt auch für Kosmetikprodukte. Cremes, Shampoos und Deos kann jeder zuhause herstellen, günstig und schnell. Zwar ist die Haltbarkeit dieser Kosmetikprodukte etwas kürzer als bei industriell hergestellten, aber wirken tun sie trotzdem. FRISCHES ZITRONEN-DEO 100 ml Wasser aufkochen, danach die abgeriebene Schale einer halben Zitrone (wenn möglich un-

behandelt) etwa 15 Minuten darin ziehen lassen. 1 Teelöffel Natron dazugeben und gut umrühren. Die Mischung abseihen und in eine Sprühflasche füllen. Im Kühlschrank aufbewahren. Hält etwa ein bis zwei Monate. LIPPENBALSAM 30 ml Öl, 1 Teelöffel Honig und 10 g Bienenwachs in einem Topf auf dem Herd erwärmen, bis eine flüssige Masse entsteht. Umrühren bzw. mit einem Schaumschlä-

ger etwas aufschlagen, in ein Glas füllen und im Kühlschrank erkalten lassen. Ein halbes Jahr haltbar. HAARSPÜLUNG 230 ml lauwarmes Wasser und vier Esslöffel Roggenmehl (für langes Haar 300 ml Wasser und fünf Esslöffel Roggenmehl) gut verrühren bis keine Klumpen mehr zu sehen sind. Etwa eine Stunde ruhen lassen. Ins Haar einmassieren, kurz einwirken lassen und ausspülen. Auch als Duschgel geeignet. Erker 03/19

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MODE & KOSMETIK

WELCHER STIL PASST ZU MIR? Die Art, sich zu kleiden, sagt viel über einen Menschen und seine Persönlichkeit aus. Viele klagen, sie hätten ihren eigenen Stil noch nicht gefunden. Warum? Vielleicht haben sie sich noch nicht die richtigen Fragen gestellt. Stil hat viel damit zu tun, in welchen Klamotten ich mich pudelwohl fühle. Zwinge ich mich unwillig in ein Kostüm rein, fühle ich mich darin unwohl, dann ist es wohl nicht das Richtige für mich. Stil hat nichts mit Mode zu tun und muss sich nicht alle paar Monate ändern. Guter Stil lässt sich nicht kaufen. Aber er lässt sich finden. Wer auf der Suche nach seinem eigenen Stil ist, sollte sich zunächst

einige Fragen stellen: Wo stehe ich im Moment in Sachen Stil? Welche Klamotten hängen in meinem Kleiderschrank, kann ich sie einer Richtung zuordnen? In welchen Kleidern fühle ich mich am wohlsten? Besitze ich Kleidungsstücke, die ich zwar selten anziehe, aber gerne mag? Welche Stücke trage ich nie? Welche kann ich überhaupt nicht leiden? Die Antworten darauf bilden die Grundlage für erste Veränderungen. Stil ist persönlich, individuell, nicht übertragbar. Stil ist aber auch abhängig davon, welche Stilrichtungen es generell gibt und was es in Geschäften gerade zu kaufen gibt und nicht zuletzt davon, welchen Beruf ich ausübe. Wer im Büro, in der Bank oder in einer Kanzlei ar-

beitet, kommt wahrscheinlich von gewissen Kleidungsstücken nicht leicht weg. Aber man kann überlegen, den Blazer oder die Hose stilistisch etwas zu verändern oder gekonnt zu kombinieren, um sich darin wohler zu fühlen. BEQUEM, SCHICK ODER BEIDES? Die ersten Fragen beantwortet, stellen sich sogleich die nächsten: Was muss meine Kleidung erfüllen? Soll sie in erster Linie bequem sein, schick oder beides? Hilfreich ist es, sich von Bildern inspirieren zu lassen, intuitiv, ohne lange nachzudenken. Oft fallen einem an Leuten ein oder zwei Kleidungstücke besonders auf. Ist es die Farbe, der Schnitt, das Material, die Art, wie sie kombiniert worden sind? Auch das Internet (z. B. Pinterest) kann eine willkommene Inspirationsquelle sein. Vielleicht zeichnet sich bei all den gesammelten Eindrücken eine Art roter Faden ab. Worauf spreche ich an? Sind es die Muster, die Rüschen, die Spitze, die Aufdrucke, die Stickereien? Oder liebe ich es clean, einfarbig, monochrom? Wenn ich darauf in etwa eine Antwort gefunden habe, mache ich eine Verbindung zu meinem Kleiderschrank. Ausgehend vom Stil, der mir bei anderen ge-

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fällt: Welche Kleidungsstücke fehlen in meinem Schrank? Sollte es etwas mehr Rot sein? Weniger Schwarz? Mehr Muster? NEUE PROPORTIONEN DURCH OPTISCHE TÄUSCHUNG Diesen Fragen auf den Grund gegangen, geht die Stilsuche weiter. Egal wie ich zu meinem Körper stehen mag: Es macht Sinn, sich Gedanken über seine Körperform zu machen und sich vor allem auf seine positiven Seiten zu besinnen. Welche Körperpartien mag ich, welche zeige ich am liebsten? Mit simplen Tricks lässt sich aus jeder Körperform das Beste herausholen. Mit etwas „optischer Täuschung“ ist man sogar imstande, Proportionen zu verschieben. Zierliche Menschen haben etwa den Vorteil, bauschige Kleider tragen zu können, ohne dass es dick aufgetragen wirkt. Auch ein weites Hemd mit einem Gürtel in Form gebracht steht ihnen super. Kleine Menschen wirken gleich um ein paar Zentimeter größer, wenn sie Ton in Ton angezogen sind. Helle Oberteile, Querstreifen und Bootausschnitte verbreitern schmale Schultern. Wer breite Schultern hat, kann sie mit langen Ketten, Neckholder und V-Ausschnitt schmaler erscheinen lassen. Kleiner Busen? Es lohnt sich der


MODE & KOSMETIK

röcken greifen oder zu Kleidung mit dunklen und matten Stoffen und Oberteilen, die gut in der Taille sitzen. Apropos Taille: Wer seine Taille betonen will, kann dies auch mit einer weiten Bluse tun: einfach vorne in die Hose stecken. Das macht Silhouette, zeigt Bein und Hüften. Es gibt auch eine andere Variante: Das Top hinten in den Hosenbund reinstecken, das betont den Hintern.

Versuch, zu Oberteilen mit Brusttaschen, Raffungen und Mustern zu greifen, weil sie den Busen größer wirken lassen. Vorteilhaft sind auch hohe Kragen und kleine Ausschnitte. Frauen, die ihren großen Busen nicht in den Mittelpunkt stellen möchten, können auf Oberteile mit V-Ausschnitt zurückgreifen oder Ketten, die oberhalb der Brust enden. Wer sein Bäuchlein verstecken will, lenkt die Aufmerksamkeit kurzerhand auf ein anderes Körperteil, etwa aufs Dekolleté oder das Bein, indem er zu einem besonderen oder gemusterten Stoff greift, der sofort ins Auge sticht. Dasselbe gilt für breite Hüften: einfach das Oberteil oberhalb oder unterhalb

der Hüfte enden lassen und in Hüftnähe nur dunkle Farbtöne verwenden. Ein breiter Po gerät schnell aus dem Blickfang, wenn der Oberkörper durch Farbe und Muster betont wird. Ein Rock in dunklen Farben kaschiert den Beckenbereich. Bei schmalen Hüften eignen sich hingegen Oberteile, die genau an Hüfthöhe enden, diese machen das Becken optisch breiter. Auch Taschen oder helle Hosen lassen Hüften etwas voller erscheinen. Dasselbe gilt für einen flachen Po. Ein breiter Gürtel an der Hüfte, gemusterte Röcke, ein Oberteil, im Rücken geschlossen oder zusammengeschnürt, verhilft dem Po zu mehr Fülle. Wer kräftige Oberschenkel hat, kann zu Hosen-

SPIELEN MIT STOFFEN UND MATERIALIEN Einfache Tricks lassen auch scheinbar „langweilige“ Kleidungsstücke peppiger wirken. Wer eine dunkle Hose mit hellem Oberteil und dazu eine farblich abgestimmte Jacke trägt, kann gerne mal zu einer knallroten Tasche greifen. Ein

einziges Teil, das aus der Farbpalette fällt, verpasst dem Outfit das gewisse Etwas. Schlicht und schön ist auch ein bunter Schal dazu. Stilbrüche sind erlaubt und auch erwünscht. Einfach Materialien mixen. Mit dem Lagenlook klappt das wunderbar. Ein dickerer Pulli mit Ausschnitt, über ein T-Shirt mit Spitzenrand anzogen, wird sofort zu einem sexy Eyecatcher. Erlaubt ist auch, mit verschiedenen Stoffen, Dicken und Materialien zu spielen. Accessoires peppen das Outfit auf wie Gewürze ein Gericht. Auswahl gibt es genug: Kette, Ohrringe, Uhr, Schal, Gürtel, Halsketten, Haarbänder, Sonnenbrille ... Aber wie bei Gewürzen gilt: Die Mischung macht’s und weniger ist oft mehr.

WENIGER KAUFEN, ABER BEDACHT AUSSUCHEN Wer glaubt, er braucht einen überquellenden Kleiderschrank, um genug Auswahl zu haben, der täuscht. Das Gegenteil ist der Fall. Lieber Ordnung halten und nur so viele Kleidungsstücke in den Schrank geben, die man danach auch im Blick hat. Und wenn’s zwischendurch doch mal eine Shoppingtour braucht, um den Bestand aufzustocken: Weniger kaufen, aber bedacht aussuchen. Und sich bei jedem Kauf die Frage stellen: Brauche ich das wirklich? Passt es überhaupt zu mir? Wohlgemerkt: Gute Kleidung muss nicht teuer sein. Immer beliebter sind auch bei stil- und modebewussten Frauen und Männern Schnäppchen in Secondhandläden oder bei Tauschmärkten.


MODE & KOSMETIK

Frühjahrsmode 2019 Das kommende Frühjahr wird bunt und verrückt. DEN Frühjahrsstil 2019 gibt es eigentlich gar nicht, ganz nach dem Motto: (Fast) alles ist erlaubt. Elegant, stylisch, retro und animalisch, so zusammengefasst die Looks für das Frühjahr 2019.

Batik, der Style der 70er Jahre, ist zurück und erinnert uns ein bisschen an die Nachwehen der Hippie-Zeit. Kombiniert mit Neon-Trendfarben oder in zarten Pastelltönen: Ein Batik-Teil gehört heuer in jeden Kleiderschrank. ANIMALISCH Animal Print ist in. Egal ob Leo-

parden-, Schlangen- oder Zebramuster, Animal Print Design ist ein Must Have in dieser Saison. Tiermuster findet man nicht nur auf Kleidern, Röcken und T-Shirts, sondern auch auf High Heels, schmucken Taschen und Accessoires. LUFTIG LEICHT ... ... wird der Frühling. Das sollen wohl auch Federn und Fransen symbolisieren. Sie schmücken Ärmel, Hosen, luftige Sommerkleider – und sogar Sandalen. Wer es etwas gesetzter und damenhafter mag, kombiniert den etwas eigensinnigen und verspielten Look mit klassischem Schwarz oder edlem Leder.

EDLE MASCHE Häkel- und Strickteile sind nur was für Omas? Ganz im Gegenteil! Sogar Bikinis kommen heuer in Häkel-Optik daher. Transparente Strandkleider oder Hosen – netzartige Stoffe liegen eindeutig im Trend. PASTELL UND NEON Die Farben in diesem Frühjahr? Gegensätzlicher könnten sie nicht sein! Knallige Neon-Farben sind angesagt neben zarten Pastell-Tönen. Schrill und auffallend wirken Kombinationen von Neon-Pink, Grün und Gelb. Wer’s etwas dezenter mag, greift dann doch lie-

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ber zu einem schlichteren Teil. Accessoires in Neon sind aber auf jeden Fall ein Hingucker. ELEGANZ IN PASTELL Schicke Zweiteiler werden in diesem Frühling vor allem in Pastellfarben oder mit eleganten Streifen getragen. Egal ob im Büro oder für unterwegs: Die schlichte Eleganz verleiht der Trägerin eine gewisse Noblesse. EIN HAUCH VON NICHTS Anders der Transparent-Look: Oberteile, Kleider, Schuhe und sogar Hosen werden in diesem Frühjahr in transparenter Optik getragen.


MODE & KOSMETIK

ZEIGT HER EURE SCHUHE! Sneakers, High Heels, Schlappen und Turnschuhe sind weit mehr als bloße Bekleidung für unsere Füße – sie sind ein Statement. Aber nicht nur Frauen lieben schöne und teure Schuhe! Was für die Dame von Welt ihre Schuhe von Santoni sind, sind für die Männerwelt Sneakers um einige 100 Euro. Apropos Sneakers – besonders angesagt sind heuer Turnschuhe mit einer speziellen Sohle. Die überdimensionierten oder verformten Sohlen sorgen zurzeit auf den internationalen Laufstegen für Aufsehen – bzw. deren Trägerinnen. Auf jeden Fall sind sie ein besonderer Hingucker und nur etwas für Mutige. Der transparent Look beschränkt sich nicht nur auf die Bekleidungsindustrie: Auch Stiefel und Schuhe aus durchsichtigem Kunststoff werden heuer getragen.

THE COWBOY IS BACK Ein unerwartetes Revival erlebt der Cowboystiefel. Die etwas klobige Fußbekleidung ist

zwar eher etwas für die winterliche Jahreszeit, wird aber auch gerne im Frühjahr und im Sommer getragen. Dabei kann man den Cowboystiefel beliebig kombinieren, auch Stilbrüche sind keineswegs ein Tabu. Cowboystiefel werden genauso gerne von Business Ladys wie von bequemeren Typen mit Jeans und Karo-Hemd getragen.

KITTEN HEELS ... ... sind die kleinen Schwestern der High Heels. Die Absätze sind „nur“ bis zu fünf Zentimeter lang. Die Pfennigabsätze stammen ursprünglich aus den 50ern und wirken dezent und zurückhaltend. Neben dem bequemen Tragekomfort überzeugen spielerische Details wie Federn, Strass oder Schleifen. ANTIK ANGEHAUCHT Die Riemen kommen wieder – oder sind immer noch da! Eine leichte Abwandlung des Trends sind die Materialien der Schnüre, die an Taue und Seile von Schiffen erinnern. GEWÖHNUNGSBEDÜRFTIG Mit Federn und Fransen wird auch das Schuhwerk im Frühling 2019 bestückt. Der Feder-Fransen-Stil scheint dem Motto zu folgen: je auffälliger, desto besser.

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URLAUB

URLAUB JAPAN ENTDECKEN

Nach mehreren Reisen nach Amerika wollte Giulio sich auch in Asien umsehen. Den Anfang sollte Japan machen, weil es für ihn all das verkörpert, was Asien repräsentiert. In den verschiedenen Medien wird Japan als hochmodernes, avantgardistisches und technikorientiertes Land vorgestellt. Das sei aber nur ein Teil der Wahrheit, erzählt Giulio. Daneben besitzt Japan eine bemerkenswerte und interessante Kultur und die Naturlandschaft ist genauso atemberaubend. Das erste Mal flog Giulio für ein Foto-Projekt nach Japan; die Reise führte ihn vom äußersten Norden der Insel Hokkaido bis tief in den Süden nach Okinawa. Die letzte Reise in das Land der aufgehenden Sonne unternahm er in Begleitung seiner Freundin Alessia im vergangenen Jahr. Es war wie immer ein nervenaufreibendes und intensives Erlebnis, erzählt er. Innerhalb von 15 Tagen legten sie 5.200 Kilome-

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Fotos © Giulio Trivani

Für die meisten Südtiroler ist Japan „Terra incognita“. Für den Sterzinger Giulio Trivani ist es jedes Mal aufs Neue ein unvergleichliches Erlebnis, eine einzigartige Erfahrung, ein Lernen und eine Bereicherung für sein Leben. Von seinen Reisen nach Japan hat er wunderbare Fotos und interessante Geschichten mitgebracht.

Der Fujiyama: Nationalheiligtum der Japaner und mit 3.776 m der höchste Berg dieses Inselstaates

ter mit dem Zug und rund 27.000 Schritte am Tag zurück. Dabei lag zwischen dem südlichsten Punkt Miyajima und dem nördlichsten Hakodate eine Distanz von 1.700 Kilometern. Um die Strecke zu bewältigen, benutzten sie 42 Züge: von den langsamen Regionalzügen bis zum berühmten Hochgeschwindigkeitszug „Shinkan-

sen”, der mit einer Geschwindigkeit von 320 km/h dahinbraust. Neben einigen Orten in Zentraljapan lag das Hauptaugenmerk der Reise auf „Hanami“, der Zeit der Kirschblüte. In der Stadt Hirosaki nahmen sie am „Cherry Blossom Festival“ teil, das gerade sein 100-jähriges Bestehen feierte. Nicht weniger als 2.500 Kirsch-

bäume blühten gleichzeitig in den prächtigsten Farben und lieferten ein unglaubliches Spektakel. Zeit für Romantik und Entspannung war im Naturheilbad „Takaragawa Onsen“ angesagt, wo sie einen Tag lang die heißen Thermalquellen genießen konnten. Der Abschluss ihrer Reise führte sie nach Tokyo zur „Golden week”.


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MAGIC LIFE. VOLL VIEL DRIN! Entdecken Sie den TUI MAGIC LIFE Club Plimmiri auf Rhodos. Der Vier-Sterne-Club mit 409 Zimmern liegt an der Südostküste der griechischen Ferieninsel an einem 500 m langen und sehr breiten Sandstrand nahe des Ortes Plimmiri. Der Club bietet optimale Bedingungen für Familien. Für jede Altersgruppe lässt sich die passende Aktivität finden. Auch gemeinsam als Familie kann man etwas unternehmen. Sechs Pools und sieben Wasserrutschen lassen die Herzen der Wasserratten höherschlagen. Sportlich aktive Urlauber finden in der rund 200.000 m2 großen Anlage ideale Bedingungen für Beachvolleyball, Tennis, Wassersport und Fitness, aber auch zahlreiche Wellnessangebote zur Entspannung. Neben dem Hauptrestaurant sorgen gleich drei À-la-carte-Restaurants für Abwechslung auf dem Teller. Spiel, Spaß, Action und gleichzeitig Erholung – hier bleiben keine Wünsche offen.

„Cherry Blossom Festival“ in Hakodate. Die begeisterten Japaner luden Giulio und seine Freundin Alessia ein, mit ihnen zu feiern.

Während dieser Zeit finden zahllose Feste und Events statt, u. a. auch ein Oktoberfest, das seinem Münchner Vorbild in nichts nachsteht: Japaner schunkeln zu deutscher Volksmusik und die Mädchen tragen Dirndl. Und natürlich darf Bier nicht fehlen! Wie das japanische Bier schmeckt? Laut Giulio fantastisch, ähnlich wie bayerisches. 2016 besuchte er das Biermuseum in Sapporo. Dort kann man alles zur Geschichte des japanischen Bieres erfahren. „HANAMI“ Das Besondere an Japan? Das sei gar nicht so einfach zu erklären, meint Giulio nachdenklich. Jede Reise nach Japan habe ihn verändert – und zwar zum Besseren. Das Erlernen von etwas völlig Neuem, unbekannte Orte sehen und Menschen aus einem anderen Kulturkreis kennenlernen machen die Erfahrung „Japan“ zu etwas ganz Besonderem. Aus der Sicht eines Europäers natürlich noch viel mehr! Sprache, Schrift, Essen, Religion, um nur einige Dinge zu nennen, sind vollkommen anders, als man es hier gewohnt ist.

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Müsste er die schönsten Erlebnisse in Japan aufzählen, sei das gar nicht so leicht, aus der Fülle der Erlebnisse die wirklich besonderen auszuwählen. Mit Sicherheit das Kirschblütenfest 2015 und 2018 in verschiedenen Gegenden Japans. In Hakodate, einer Stadt auf Hokkaido im Norden Japans, wird das Kirschblütenfest von der lokalen Bevölkerung wie ein riesiges Fest gefeiert: mit Picknicks unter den Bäumen. Giulio und seine Freundin Alessia fielen als einzige Nicht-Asiaten natürlich auf – und wurden überall freundlich und herzlich eingeladen mitzufeiern. SELTSAMES JAPAN Auch die Frage nach dem seltsamsten Erlebnis sei schwierig zu beantworten, erzählt Giulio. Etwas, was ihm sehr lebhaft in Erinnerung geblieben ist, waren Schüler, die Schulen, Gärten und Tempel putzten. In Japan nämlich, so erzählt er, werden die Kinder zu Sauberkeit und Respekt erzogen, indem sie die Einrichtungen, die sie selbst benutzen, auch selbst putzen. Das mag uns seltsam erscheinen, doch wie GiuErker 03/19

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URLAUB

Schülergruppe in Hiroshima. Im Hintergrund das einzige Gebäude, das dem Abwurf der Atombombe standhielt.

So werden Schüler in Japan zu Sauberkeit und Ordnung erzogen.

lio behauptet, funktioniert es tatsächlich. Die Kinder lernen so den Respekt vor der Umwelt und ge-

rig. Im äußersten Süden allerdings und rund um das Okinawa-Archipel findet man kristallblaue Mee-

panische Küche ist im Allgemeinen sehr leicht, Öle und Fette werden nur sparsam verwendet. Die

Zeit für Entspannung und Romantik im Thermalbad „Takaragawa Onsen“

ben besser auf sie Acht, nach dem Motto: Wenn ich meine Umgebung nicht dreckig mache, brauche ich sie auch nicht zu putzen. JAPANISCHE KÜCHE Das Essen ist natürlich vollkommen anders! Auf alle Fälle zu erwähnen ist das japanische Nationalgericht Sushi. Aber auch die Fleisch-, Obst- und Gemüsegerichte sind ausgezeichnet. Die ja-

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Oktoberfest auf Japanisch

seltsamsten Gerichte, die Giulio probierte, waren Bärenfleisch, auf Hokkaido ein Kalamar, der noch zappelte, während er serviert wurde, in Kobe natürlich das berühmte Rindfleisch und in Tokyo ein Kugelfisch. STRÄNDE UND BERGE Obwohl Japan vom Meer umgeben ist, haben die Bewohner selbst nicht sehr viel für die Strände üb-

resstrände, wie man sie ansonsten von den Malediven kennt und die ein Paradies für Taucher sind. Mit seinen rund 3.800 m ist der Fujiyama der höchste Berg Japans und gleichzeitig eines der Nationalheiligtümer des Landes. Es gibt ein interessantes japanisches Sprichwort, erzählt Giulio, das da lautet: Wer den Fujiyama einmal in seinem Leben besteigt, ist ein weiser Mann, wer ihn zwei Mal besteigt,

ist ein verrückter Mann. Japan – mit seinen beiden aktiven Vulkanen und rund 600 Winterskigebieten – ist generell ein sehr gebirgiges Land. TEURES JAPAN? NEIN! In Europa gibt es immer noch das Vorurteil, dass Japan ein sehr teures Reiseziel sei. Bei seiner letzten Reise im vergangenen Jahr bezahlte Giulio 470 Euro für das Flugticket von Mailand nach Tokyo, rund 320 Euro für die gesamten Zugstrecken (das waren immerhin rund 5.200 km) und die öffentlichen Verkehrsmittel in den Städten. Rund 34 Euro für eine Übernachtung pro Person in einem Hotelzimmer. Einzelne Mahlzeiten kosten in der Regel zwischen fünf und 25 Euro. Auch die Eintrittskarten für verschiedene Museen sind sehr günstig zu haben. „Japan ist ein wunderbares Land“, schwärmt Giulio. Es wäre schön, wenn die Wipptaler es näher kennenlernen könnten. Er spielt bereits seit einiger Zeit mit dem Gedanken einer Fotoausstellung. Die Olympischen Spiele, die 2020 in Japan ausgetragen werden, wären die passende Gelegenheit. E


Vorbeugung und Behandlung von Kälteschäden Gefahr von Erfrierungen und Unterkühlung: Die Gefahr von Erfrierungen im Gesicht, an den Ohren, Fingern und Zehen werden häufig unterschätzt. Beim Skifahren können auch schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Erfrierungen auftreten. Auskühlung durch Wind: Wind oder Fahrtwind verstärkt die Wärmeabgabe. Die Wärmeschicht am Körper wird durch die Luftströmung weggeblasen, auf der Piste ist es selten windstill und ein

geübter Skifahrer erreicht leicht eine Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h. Wenn die Nasenspitze, die Wangen oder die Ohren bereits weiße Flecken haben, die Finger und Zehen nicht mehr gespürt werden, dann sind dies bereits deutliche Anzeichen von Kälteschäden. Alkohol wärmt nicht! Der Alkohol schwächt das Empfinden, wodurch die Kältereize weniger stark wahrgenommen werden. Er erweitert die Blutgefäße, der Haut wird noch mehr Wärme entzogen. Raucher sind gefährdet, denn Nikotin verengt die Blutgefäße. In beiden Fällen kommt es zu einer Mangeldurchblutung und somit zu einer Auskühlung der Gliedmaßen. Achtung auf die Kinder: Kinder können selbst schwer abschätzen, wann es ihnen zu kalt ist, so dass es äußerst wichtig ist, dass Erwachsene auf die kleinen Skihasen aufpassen. Funktionelle Skikleidung: Gute

Skikleidung wärmt nicht nur, sondern sorgt auch dafür, dass Feuchtigkeit vom Körper abtransportiert wird. Am besten kleidet man sich nach dem Zwiebelschalen-Prinzip. Probleme gibt es meist an Füßen, Fingern und Kopf – Schutz durch Kopfbedeckung oder eine Gesichtsmaske. Für kalte Füße bieten sich Schuhheizungen, aufwärmbare Sohlen oder Wärmeaggregate an. Rechtzeitig handeln und Abhilfe schaffen: Brennen oder Stechen an den Füßen sind die ersten Symptome einer Erfrierung. Sichtbar wird eine blasse, später schneeweiße Haut oder Flecken, dann stellt sich Gefühllosigkeit ein. Wenn die Haut Blasen wirft, kann nur noch medizinisch geholfen werden. Erste Selbsthilfemaßnahme: Hände und Ohren zur Erwärmung reiben, betroffene Körperteile durch warme, trockene Bekleidung schützen; Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung; einen warmen Platz aufsuchen. Falsch ist, die unterkühlten Körperteile mit Schnee abzureiben (Zerstörung der Haut/Gewebe). Starke Erfrierung: Unter ärztlicher Aufsicht sind die gefrorenen Körperteile in kühles bis handwarmes Wasser einzutauchen; so viel heißes Wasser zuführen, wie es die Schmerzen des Verletzten gerade noch zulassen (max. 30 min.); zur Unterstützung warme zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt im KH Sterzing

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EINFACH TIERISCH

VOR- UND NACHTEILE DER UNTERSCHIEDLICHEN FÜTTERUNGSARTEN

Sichere Geburt Am 23. März findet im Stadttheater von Sterzing eine Filmvorführung rund um das Thema Geburt

Bei der Fütterung von Hunden und Katzen gibt es verschiedene Möglichkeiten – jede hat ihre Vor- und Nachteile. Generell unterscheidet man zwischen: • Trockenfutter, • Dosenfutter, • selbst gekochtem Futter, • Rohfutter (B.A.R.F. – biologisch artgerechte Rohfütterung). Die Fütterung von industriell hergestelltem Fertigfutter, also von Trocken- oder Dosenfutter, ist natürlich sehr bequem. Der Tierhalter hat bei diesen beiden Fütterungsarten meist ein Alleinfuttermittel und muss sich keine Gedanken um die Zusammensetzung des Futters und die Ausgewogenheit der Nährstoffe machen. Leider werden jedoch im Fertigfutter sehr häufig minderwertige Inhaltsstoffe verarbeitet und somit sind die Qualität der Proteine sowie die Verdaulichkeit eher gering. Vor allem festzustellen ist dies an der Menge und dem unangenehmen Geruch des Kots. Des Weiteren hat der Tierhalter keine Möglichkeit, auf die Bedürfnisse des Tieres einzugehen. Wenn man also diese Form der Fütterung wählt, sollte man sich die Inhaltsstoffe und die Zusammensetzung des Futters sehr genau anschauen. Bei der Fütterung mit selbst gekochten oder rohen Inhaltsstoffen weiß der Tierhalter immer, was sich im Napf befindet, und kann das Futter von einer Mahlzeit zur nächsten an die Bedürfnisse des Tieres anpassen, etwa bei Krankheit, Unverträglichkeit oder Übergewicht. Wenn man sich jedoch für diese Fütterungsart entscheidet, benötigt man auch ein gewisses Know-how, denn man muss auf die Zusammensetzung und damit auch auf die Ausgewogenheit der Nährstoffe selbst achten. Zu Beginn empfehle ich immer, zusammen mit einem Ernährungsberater für Hunde und Katzen einen Futterplan zu erstellen, damit es dem Tier an nichts fehlt. Mit der Zeit bekommt man dann selbst ein Gefühl für die richtige Zusammensetzung der Portionen. Mancher Tierhalter wird sich nun fragen, welche Fütterungsart denn die gesündeste und artgerechteste für sein Tier ist. Hier kann ich ganz kurz sagen: Frische und natürliche Lebensmittel sind immer am Gesündesten für jedes Lebewesen, also für Hunde und Katzen genauso wie für Menschen. Informieren Sie sich rechtzeitig, bevor ein Hund oder eine Katze bei Ihnen einzieht, wie Sie das Tier füttern möchten.

MICHAELA OLBERT Ernährungsberatung für Hunde und Katzen

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mit anschließender Publikumsdiskussion statt. Die Filmemacherin Carola Hauck ist in ihrem Werk „Die sichere Ge-

burt – wozu Hebammen?“ den wichtigsten Fragen zu diesem Thema nachgegangen, u. a. was eine physiologische Geburt sicher macht, wodurch sie gestört wird und was die Folgen von Interventionen auf den Geburtsverlauf für Mutter und Kind und möglicherweise für die zukünftige Gesellschaft sind. Organisiert wird der Filmnachmittag von der Mütterinitiative Südtirol. Beginn ist um 14.00 Uhr.

Rezept Fischnocken in Gemüsebrühe (für 4 Pers.) Für die Nocken: 250 – 300 g Zanderfilet (oder Hecht), etwas Zitronensaft, ½ Bund Dill, 3 Scheiben Weißbrot vom Vortag (in kleine Würfel geschnitten), 90 ml Sahne, 5 EL Sahne (steif geschlagen), Salz, Pfeffer und Fischgewürz. Für die Suppe: 2 – 3 Jungzwiebeln, 2 Stangen Staudensellerie, 2 – 3 Karotten, ½ Fenchelknolle, ½ Stange Lauch, Knoblauch, Kräutersalz, Petersilie. Zubereitung: Das Zanderfilet mit etwas Zitronensaft beträufeln und in kleine Würfel schneiden. Den Dill waschen und die Fähnchen abzupfen. Die Fischwürfel mit kleingeschnittenem Brot, Dill und flüssiger Sahne pürieren. Dann die geschlagene Sahne unterheben und mit Salz, Pfeffer und Fischgewürz abschmecken. Aus dieser Masse kleine, gleichmäßige Nocken formen. Für die Gemüsebrühe alle Zutaten grob aufschneiden und in etwas zerlassener Butter kurz anschwitzen. Nach Belieben Knoblauch dazugeben und mit Kräutersalz würzen. Mit 1 ½ Liter Wasser aufgießen und ca. 1 Stunde köcheln lassen. Dann die Fischnocken einlegen und weitere 10 Minuten ziehen lassen. Vor dem Servieren die Suppe mit Suppenwürze abschmecken. Die Nocken in der Gemüsebrühe anrichten und mit geröstetem Weißbrot und gesalzener Butter servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!


Leute

Kleinanzeiger

WEINTIPP DES MONATS

Liebe Oma Frieda, 90 bist du, schau mal an, wie gut man da noch aussehn kann! Wer so aussieht, dem glaubt man nicht, wenn er vom Älterwerden spricht! Viel Gesundheit und Gottes Segen wünscht dir deine Familie!

60 Jahre sind verstrichen, die Jugend ist gewichen, Zähne klappern, Haare bleichen – das Gedächtnis kann man streichen. Und auch die Glieder schmerzen, dennoch gratulieren wir von Herzen. Deine Geschwister Seppl, Midl, Hilda, Erika

Du bist mit deinen 80 Jahren noch voll im Leben drin. Die Kraft magst du noch lang bewahren, das wäre für alle ein Gewinn!

Kam zu glabm, obor wohr, die Christl, meine Goti, werd 60 Johr. Die Orbeit holtet di zwor jung und fit, obor mit die Gäst’ mochsch nor schun widor eppas mit. Zeit bleibt kuane zun Ausruhn, weil iatz stoaß mor amol un! Olls Guate und viel Gesundheit wünschn mir dir zu dein Rundn und bleib weiterhin so, wia du bisch. Sabrina mit Familie

(B. König)

Dott.ssa Claudia Hochrainer aus Trens hat es geschafft! Wir gratulieren herzlich zu deiner Laurea in Wirtschaftswissenschaften und Betriebsführung an der Uni Bozen. Deine Oma und dein Opa und Goti mit Familie

Der Gewürztraminer Terminum aus der Kellerei Tramin wird auf einer Höhe von 400 bis 500 m auf einem kalkigen Schotterboden mit Porphyr-Untergrund angebaut. Mediterran warme Sonnentage paaren sich dort mit kühlen nächtlichen Fallwinden aus den Bergen. Der Weinberg liegt in einer leichten Mulde, welche eine optimale Voraussetzung für die gewünschte Edelfäule bietet. Die handgelesenen Trauben werden nach einer zwölfstündigen Maischestandzeit sanft gepresst, darauf folgt eine langsame Gärung in Barrique-Fässern für sechs bis neun Monate. Die weitere Reifung erfolgt sieben bis zehn Monate im Holzfass und zusätzlich drei Monate in der Flasche.

Alles Gute zu deinem 80. Geburtstag am 7. März, Gesundheit und weiterhin viel Humor wünschen dir deine Kinder Markus, Simone und Nadia mit Familien

Das Schöne am Lernen ist, dass niemand es dir nehmen kann.

TERMINUM GEWÜRZTRAMINER

Mein Tati ist ein Supermann, der einfach alles richten kann, Er weiß ganz viel – ist echt gescheit, zum Spielen mit mir gern bereit. Ist groß und stark, fast wie ein Bär, trägt auf der Schulter mich umher. Er wirft mich hoch und fängt mich auf und ich verlasse mich darauf. Weil Tati eben alles kann, denn schließlich ist er mein Supermann! Zin 30. Geburtstag olls erdenklich Guate wünscht deine Maus Eva mit Mami

Der Wein strahlt in einer intensiv-goldgelben Farbe, er duftet nach Steinobst, exotischen Früchten, Orangenzesten, Honig und Lilien. Am Gaumen präsentiert er reife Früchte sowie ausgewogene Botrytisnoten. Ein harmonisches Zusammenspiel von Frische und Süße kombiniert mit der feinen Mineralik bringt einen saftigen, langen Abgang. Genusstipp: Genießen Sie den Gewürztraminer Terminum aus der Kellerei Tramin zu hausgemachtem Apfelstrudel!

EROS TEBONI, Sommelier Weltmeister Wsa 2018 Erker 03/19

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Aktuell Unterhaltung

D A G S U

Erkoku

Pfiffikus

T E

N

G N

D A

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Volksvertretung in Deutschland).

A

U A D

N B

T

G E A

B

D

S A U

S A

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

G T

E

T B

G

N

S

T

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Pfiffikus sucht nach langer Zeit wieder einmal eine Kapelle. Wer den genauen Standort oder den Namen kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, info@dererker. it. Adresse bitte nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. März. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Am 3. Jänner 2019 am Vormittag ist der Weihnachtsstand in der Neustadt von Sterzing einem Autounfall zum Opfer gefallen. Der Stand „Polentoteca – Polenta Tecke“ (sollte wohl „Theke“ heißen) vor dem geschlossenen Gasthof „Post“ war heuer erstmals auf dem Gehsteig in der Neustadt von Sterzing aufgestellt. Er hatte Hirschgulasch, Steinpilze und Almkäse im Angebot und dazu natürlich Polenta-Spezialitäten. Eigentlich sollte der Stand noch bis zum 6. Jänner offenhalten, doch ein Lieferwagen rammte den Holzstand derart heftig, dass die Bretterwände auseinander fielen. Dabei wurde auch die Einrichtung beschädigt, so dass man nicht mehr an einen Neuaufbau denken konnte. Manche Leute dachten bei dem zerstörten Weihnachtsstand auch an einen heftigen Sturmschaden, zumal am Tag zuvor starke Windböen wehten.

Das Los bestimmte NORBERT DEPIAN aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Februar. Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas mit Getränk, zur Verfügung gestellt von

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Wir gratuliere

n!

Z W O E L F E R T U R M • C

• O B • A R I T H M E T I K

S E E M O O S • E S • H O B

• L R • S A A L • E G O • A

E F T A • M C I • R U R A L

• E U • S E K T • I N S U L

E R L • T R U H E N • P G •

• N F • T I F O • • R I E D

P O E T • K E G E L S T • O

• C R I • A R R A S • Z I B

O K • R U N • A • • N E G •

• • H O T E L P A R K • • O

R I O L • R E H L E D E R N

I B S E N • C I A O • N O A

• S P R E C H E N S T E I M

Lösungswort: ABSCHRIFT

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

• Z • D • A • O • S • A • E

Lösungswort: BRASSBANDWIPPTAL

Auflösung des Vormonats

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Auflösung in der nächsten Nummer

Aktuell

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Jahrestage

29° ANNIVERSARIO 03.03.1990 - 03.03.2019

WURZER Balbina ved. Ciprietti "Se le lacrime potessero costruire una scala e i ricordi una strada, vorrei camminare fino al cielo e riportarti a casa." Un bacio. Le tue figlie, i nipoti e parenti tutti Vipiteno, li 03.03.2019

Con affetto ricordiamo anche la nostra cara

sorella Fiorenza,

scomparsa il 23.07.1996 ed il nostro caro

cognato Martino Zedda, scomparso il 07.05.2015.

9. Jahrestag

Jonas Ossanna Ganz besonders denken wir an dich, lieber Jonas, bei der hl. Messe am Sonntag, den 3. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. In Liebe deine Familie

Lieber Hermann, wir schauen in die Sterne und sehen dein Gesicht, hören den Wind, der deinen Namen spricht, wir atmen die Luft, sie riecht nach dir, du bist überall, nur nicht bei mir. Wir vermissen dich ...

10. Jahrestag

Johann Sieder

Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

Zum 2. Jahrestag denken wir in Liebe an dich und an deinen Tatte Karl Freund bei der Vorabendmesse am 23. März um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Die hl. Messe zur Erinnerung an dich feiern wir gemeinsam am 24. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes. Deine Familie

Wir sind uns begegnet, du hast Spuren hinterlassen in uns, deine Handschrift, dein Zeichen, unauslöschlich, in unseren Herzen hast du dir Raum geschaffen für immer.

2. Jahrestag

Wir danken allen, die daran teilnehmen und sich gerne an dich erinnern.

Hermann Freund

Deine Mamme und Erika mit Familie

* 09.11.1960 † 26.03.2017

6. Jahrestag

Adolf Egger † 19.03.2013

Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

In Liebe gedenke ich deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Dienstag, den 19. März um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön. In Liebe deine Elfriede

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Jahrestage

4. Jahrestag Traudl Bacher geb. Überegger

9. Jahrestag

Cav. Heinrich Massardi

† 26.03.2015

(Stuffer) † 21.03.2010

In Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. Du bleibst für uns unvergessen.

Deine Familie

Es gibt viele Spuren, Orte und Augenblicke, die an dich erinnern. Du bist unvergessen.

Christian Nössing Weigele

Unvergessen der Tag, an dem unser Sohn durch einen tragischen Motorradunfall aus unserer Mitte gerissen wurde. Dein Ableben hat uns viel Leid und Schmerz bereitet. Danke für die Stunden, die wir mit dir verbringen durften. Du bleibst stets in unseren Herzen.

überall sind Spuren deines Lebens. Gedanken, Augenblicke und Gefühle, sie werden uns immer an dich erinnern.

Wir vermissen dich sehr.

Deine Kinder

1. Jahrestag

Am Vatertag, den 19. März 2018

Liebe Juli,

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mittewald.

Wir gedenken deiner in Liebe am Dienstag, den 19. März um 18.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, unseren Sohn Christian in Erinnerung behalten und für ihn beten, ein großes Vergelt’s Gott. In Liebe deine Eltern und Angehörigen

Vor zehn Jahren bist du von uns gegangen, in unseren Herzen bist du jedoch geblieben.

10. Jahrestag

Juliane Nutzinger geb. Leitner * 4. März 1951 † 27. März 2009 In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 31. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Juli in lieber Erinnerung behalten. In Liebe dein Dietmar und die Geschwister mit Familien

3. Jahrestag

Karl Zößmayr

* 11.3.1928 † 29.03.2016

Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen ist unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe.

Zum dritten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem wir von dir Abschied nehmen mussten. In Liebe denken wir ganz besonders an dich am Sonntag, den 31. März um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie Erker 03/19

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Jahrestage Alles, was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt. Und Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.

Astrid Wild * 23. Februar 1971 † 5. Februar 2019

DANKE Für die herzliche Anteilnahme und die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben. Für die Unterstützung und Hilfe, die wir erfahren durften. Für die ergreifende Gestaltung des Abschiedsgottesdienstes. Für die Begleitung auf dem letzten Weg. Für die vielen Kerzen, die schönen Blumen und Spenden. Für das Gebet und die guten Gedanken. Dafür, dass Ihr unsere Astrid in lieber Erinnerung behaltet.

Manchmal bist du in unseren Träumen ... Oft in unseren Gedanken ... Immer in unserer Mitte ... Für ewig in unserem Herzen ...

1. Jahrestag

Maria Parigger geb. Plattner * 22. Februar 1929 † 25. März 2018

Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Die Trauerfamilie

Trennung ist wohl Tod zu nennen, denn wer weiß, wohin wir gehn. Tod ist nur ein kurzes Trennen, auf ein baldiges Wiedersehen.

7. Jahrestag

4. Jahrestag

Bernhard Kofler

Johann Graus

Mit großer Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich am Sonntag, den 10. März bei der hl. Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

In Liebe gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen.

Allen, die daran teilnehmen, für dich beten und dich in lieber Erinnerung behalten, ein großes Vergelt’s Gott. Deine Lieben

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.

Max Kofler In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich am Sonntag, den 10. März bei der hl. Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

*11.01.1937 † 30.03.2018

Nach der Zeit der Tränen und der tiefen Trauer bleibt die Erinnerung. Die Erinnerung ist unsterblich und gibt uns Kraft und Trost.

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In Liebe deine Familie

Deine Familie

14. Jahrestag

1. Jahrestag Luise Gschnitzer geb. Gander In liebevoller Erinnerung denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 31. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen.

Kein Mensch dem Tode entrinnt, auch dir war die Stunde bestimmt. Sehnsucht uns ans Grabe treibt, wissend, dass Erinnerung bleibt. Wir vermissen dich!

Allen, die daran teilnehmen, für unseren lieben Tate beten und ihn in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. Deine Kinder mit Familien


Aus der Seelsorgeeinheit

Jahrestage

12. Jahrestag

Alfred Prieth Wir feiern die Jahrestagsmesse am Sonntag, den 17. März um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Danke allen, die daran teilnehmen und Alfred in guter Erinnerung behalten.

Es war zu früh, dass du gehen musstest.

In Liebe deine Familie

Wir denken auch an deinen Vater Friedrich Hofer, Schwitzer in Gschließ, der am selben Tag vor 21 Jahren verstorben ist. Deine Familie

Haben Sie eine gute Zeit!

14. Jahrestag

Herta Amrain Kruselburger In liebevoller und dankbarer Erinnerung gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. In Liebe deine Familie

1. Jahrestag

Karl Markart In Dankbarkeit und Liebe denken wir ganz besonders an dich am Donnerstag, den 14. März um 17.30 Uhr in der Pfarrkirche von Thuins. Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung. Und immer sind sie da, die Spuren deines Lebens. Wir schauen voller Liebe und Dankbarkeit zurück und vermissen dich sehr.

Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen und sich mit uns an unseren Vater erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie

10. Jahrestag Hermann Hofer

Wallfahrtsmesner *05.08.1945 † 10.03.2009 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am ersten Fastensonntag, den 10. März um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. Man lebt zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.

„Glaube bedeutet für mich …“ Wenn wir vom „Glauben“ sprechen, so verbinden die meisten Menschen dieses Wort mit Religiosität und Angehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft wie jener der Katholischen Kirche. Dabei „glaubt“ jeder Mensch von seiner Geburt an bis zu seinem Tod, unabhängig von seiner Religion, seiner Herkunft, seiner Kultur und seiner Lebenserfahrung. In verschiedenen Situationen geraten wir mit dem „Glauben“ an uns selbst und dem „Glauben“ an die Mitmenschen an unsere Grenzen; wir erleben dies in belastenden Situationen wie Krankheit und Tod, Enttäuschung, Trennung von geliebten Menschen oder Verlust von wichtigen Lebensinhalten ebenso wie in den grundsätzlichen Fragen unseres Lebens nach dem Sinn, nach dem Woher und Wohin, nach dem Wunder der Schöpfung, nach der Zeit und der Ewigkeit. Um Antworten auf diese wichtigen, ersten und letzten Fragen des Lebens zu finden, wenden sich die Menschen seit Jahrtausenden voll Hoffnung und Vertrauen an eine allem übergeordnete Macht. Für uns Christen stellt der Glaube an die bedingungslose Liebe Gottes jedem Menschen gegenüber jenes Fundament dar, das uns mit guter Hoffnung allen Stürmen der Zeit trotzen lässt. An Gott glauben heißt, mit Gott in Verbindung zu stehen. An Gott glauben heißt für alle Situationen im Leben – ob schön oder belastend – jemanden zur Seite zu haben, der da ist, der zuhört und mich liebend annimmt, so wie ich bin. In der Freude freut Gott sich mit mir, in der Trauer tröstet er mich. Im Zweifel berät er mich und bietet Schutz in Gefahr. Meine Fehler kann ich ihm übergeben, meine Schuld mit ihm besprechen; meine Gefühle sind ihm wichtig, meine Ängste versteht er; sind auch Türen zu anderen Menschen zugefallen, seine steht immer offen; und selbst wenn sich die ganze Welt von mir abwenden sollte, es würde mir nichts anderes passieren, als in Gottes liebende Hände zu fallen. „Glauben“ bedeutet für mich mit Gott in Verbindung stehen; „nicht Glauben“ heißt den Kontakt zu Gott verloren zu haben. Liebe Leser! Lassen Sie sich mit dem Glauben an Jesus Christus beschenken. Tragen Sie Ihre Sorgen vor ihn hin und er wird sich Ihrer annehmen. Erwarten Sie keine schnellen Antworten, sondern lassen Sie sich auf eine lebenslange Beziehung mit Gott ein. Planen Sie Ihr Leben nicht als 100-Meter-Sprint, sondern gehen Sie eher von einem Marathon aus. Suchen Sie das Gespräch mit den Menschen und nutzen Sie die Angebote in Ihrer (Pfarr-)Gemeinde. Denken Sie daran: Sie sind nie alleine, denn Gott ist immer an Ihrer Seite. Geben Sie diese beste Botschaft aller Zeiten auch an Ihre Freunde und Kinder weiter, denn diese werden Ihnen dafür dankbar sein – auch dann noch, wenn Sie schon lange in die unendliche Liebe Gottes heimgekehrt sind. Sie werden alle Höhen und Tiefen des Lebens meistern und Sie werden bezeugen: „Nehmt mir alles, außer meinen Glauben“; und am Ende dieses manchmal schönen, manchmal schweren Lebens wird man dann vielleicht über Sie sagen: „Sein/ihr Glauben hat ihm/ihr geholfen!“.

Zu früh!

Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens: Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden uns immer an dich erinnern. Du bist unvergessen.

Markus Badstuber

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Jahrestage

4. Jahrestag

12. Jahrestag

Sebastian Kotter

Adelheid Strickner

In liebevoller Erinnerung denken wir besonders an dich am Samstag, den 2. März bei der Abendmesse in Gasteig.

Ganz besonders denken wir an dich am Sonntag, den 31. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

„Wo auch immer du bist, im Herzen bist du immer bei uns!“

In Liebe deine Kinder

Begrenzt ist das Leben, doch unendlich ist die Erinnerung.

In Liebe deine Geschwister mit Familien

Niemand ist fort, den man liebt. Liebe ist ewige Gegenwart.

Un uomo non muore mai se c’è qualcuno che lo ricorda.

Danke sagen wir allen, die uns in dieser schweren Zeit unterstützt haben, die mit uns Abschied nahmen und die unseren lieben Silvano in Erinnerung behalten werden.

Un sentito ringraziamento a tutti coloro che hanno accompagnato il nostro amato Silvano nel suo ultimo cammino. Sarai sempre nel nostro cuore.

In Liebe deine Familie

Silvano Orlandi

* 13.05.1943 † 12.02.2019

Con amore la tua famiglia

4. Jahrestag

Helmuth Mair In Liebe gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Freitag, den 8. März um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Dem Auge so fern, dem Herzen ewig nah.

4. Jahrestag

Deine Familie

Adalberto Manzardo * 5.6.1952 † 13.3.2015

4° anniversario

Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

La cosa più bella che una persona può lasciare è il sorriso sul viso di quelli che la ricordano.

Wir gedenken seiner beim Gedächtnisgottesdienst am Samstag, den 16. März um 18.30 Uhr in der Kapuzinerkirche in Sterzing.

La messa in ricordo verrà celebrata sabato 16 marzo alle ore 18.30 nella chiesa dei Cappuccini di Vipiteno.

Herzlichen Dank! Rosa Vanessa mit Alex

Grazie! Rosa Vanessa con Alex

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Impressum

Aus den Wipptaler Gemeinden

GEBURTEN Brenner: Ilvy Amort (14.01.2019, Brixen). Dzevat Arifi (16.01.2019, Brixen). Freienfeld: Olivia Dalla Torre (03.01.2019, Brixen). Fabian Salzburger (06.01.2019, Brixen). Pfitsch: Ylenia Ilvi Liverani (20.12.2018, Hall in Tirol). Hannah Tötsch (31.12.2018, Brixen). Sara Albanese (04.01.2019, Brixen). Julia Leitner (10.01.2019, Bozen). Adel Souhami (17.01.2019, Brixen). Julian Pfattner (26.01.2019, Brixen). Ratschings: Alexander Braunhofer (16.01.2019, Bruneck). Anna Leitner (22.01.2019, Brixen). Sterzing: Anna Cenderelli (09.01.2019, Brixen). Mattia Pio Brigante (20.01.2019, Brixen). Melody Ioana Zimaj (27.01.2019, Brixen). TODESFÄLLE Brenner: Gertraud Hofer, 65 (09.01.2019, Bozen). Augusta Zössmayr, 83 (12.01.2019, Sterzing). Gebhart Mühlsteiger, 91 (22.01.2019, Sterzing). Freienfeld: Anna Hochrainer, 94 (04.01.2019, Freienfeld). Cäcilia Seehauser, 79 (11.01.2019, Freienfeld). Ratschings: Rosa Hochrainer, 85 (06.01.2019, Sterzing). Franz Hofer, 52 (07.01.2019, Ratschings). Alois Lanthaler, 89 (08.01.2019, Sterzing). Sterzing: Andrea Seidner, 25 (05.01.2019, Bozen). Elizabeth Johannes, 76 (07.01.2019, Sterzing). Giovanni Fontes, 80 (27.01.2019, Sterzing). Sebastian Markart, 81 (28.01.2019, Pfitsch). EHESCHLIESSUNGEN Brenner: Fatima Raza und Mohsin Naseer (18.01.2019, Brenner). BAUKONZESSIONEN Brenner: Bergbahnen Ladurns GmbH, Pflersch 94: Erweiterung des Speicherbeckens im Skigebiet Ladurns, Bp.468 und 469, Gp.1135, 1136 und 1137/1, K.G. Pflersch. Gemeinde Brenner: Sanierung der Wasserleitungen in Außerpflersch. Gemeinde Brenner: Neuerrichtung der Brücke „Stein“ in Pflersch und Bau einer provisorischen Umfahrungsstraße, versch. Gp., K.G. Pflersch. Gemeinde Brenner: Neugestaltung Marktplatz Brenner, Gp.,144/14 und 866/1, K.G. Brenner. Freienfeld: Franz Josef Überegger, Pfulters 25A: Sanierung der Werkstatt, Bp.180/2, K.G. Stilfes. Hubert Hochrainer: Meliorierungsarbeiten auf den „Plitsch-Mähdern“, Gp.1215, 1219, 1222/1 und 1225/1, K.G. Trens. Pfitsch: Immobau GmbH: Abbruch des Gebäudes und Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit Autostellplätzen, Gp.220/2, K.G. Wiesen. Aue St. Jakob GmbH: Verlegung MT-Leitung zum Anschluss WKW „Viedalm“ an das Netz des Edyna,

Gp.1398/1, 2122/10 und 2122/21, K.G. Pfitsch. Wilhelm Volgger, St. Jakob 30: Errichtung eines Fensters, Bp.475, K.G. Pfitsch. Verena Angerer, Grube 87: Errichtung Hofladen und Verarbeitungsraum, Bp.126, Gp.785, K.G. Pfitsch. Anna und Gottfried Tratter, Wiesen 139: Bauliche Umgestaltung und Sanierung, Gp.512, K.G. Wiesen. Martin Schürmann, Wiesen, Thurnerweg 60: Sanierung mit Erweiterung des Gebäudes, Bp.562, K.G. Wiesen. Nadia Graus, Afens 276: Sanierung und Erweiterung der Terrasse, Gp.558, K.G. Wiesen. Ratschings: Tobias Wurzer, Ridnaun, Ried: Errichtung eines Wirtschaftsgebäudes, Bp.89/1, Gp.1525/1, K.G. Ridnaun. Daniel Braunhofer, Jaufental, Obertal: Sanierung der Feldwege im Wiesenbereich, versch. Gp., K.G. Jaufental. Residence Anger Gasteig GmbH, Gasteig Handwerkerzone West 5: Erweiterung und Sanierung des Gebäudes, Neubau eines Einfamilienhauses und Errichtung einer Tiefgarage, Bp.355, Gp.185/6 und 186/1, K.G. Jaufental. Andrea Barbari, Monika Mair, Gasteig, Mühlbachlweg 7: Bauliche Umgestaltung, Bp.333, Gp.23/11 und 23/5, K.G. Jaufental. Luis Trenkwalder, Mareit, Fürholz: Errichtung einer Überdachung für lw. Geräte, Bp.615, K.G. Mareit. Gemeinde Ratschings: Errichtung eines Kreisverkehres an der Abzweigung nach Ratschings in Stange, Bp.10/1, 242, 340 und 370, versch. Gp., K.G. Ratschings. Peter Hochrainer, Ridnaun, Maiern 42: Errichtung eines Viehunterstandes, Bp.374, Gp.1221, K.G. Ridnaun. Martin Gufler, Innerratschings 32: Erweiterung und Sanierung des Garni, Bp.376, K.G. Ratschings. Gabriella De Martin Pinter, Hannes Heel, Gasteig, Koflweg 5: Abbruch und Wiederaufbau des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes, Bp.37/1, 599, 680 und 681, Gp. 270, K.G. Jaufental. Sterzing: Josef Astenwald, Anna Margerita Moser, Adolph-Kolping-Str.35: Interne Umbauarbeiten im Kellergeschoss und Errichtung von 4 Autostellplätzen, Bp.663, Gp.199/22, K.G. Sterzing. Walter Gschnitzer, Tschöfs: Bodenangleichungsarbeiten, Gp.401, K.G. Tschöfs. Gemeinde Sterzing: Gestaltung der Naherholungszone Roßkopf Relax am Roßkopf, Bp.356, Gp.523/1, K.G. Tschöfs. Günther Rainer, M.-Gaismair-Siedlung 16: Errichtung eines Wintergartens, Bp.192, K.G. Thuins. Institut für den Sozialen Wohnbau des Landes Südtirol, St. Margarethenstr.78: Bauliche Umgestaltung der äußeren Stiegenhausmauer zwecks Anschluss an das Fernheizwerk, Bp.130, K.G. Thuins. Elisabeth und Maria Mair, Ried 12: Umwidmung von Wohnkubatur der Bp.39 in lw. Kubatur mit gleichzeitiger Verlegung der Wohnkubatur der Bp.39 auf die Gp. 268 und 269 und Neubau von drei Wohneinheiten mit Garagen, K.G. Ried. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna.eisendle@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Alois Karl Eller, Günther Ennemoser (rr), Max Haller, Harald Kofler, Siegfried Siller, Karl-Heinz Sparber, Roberto Dinale, Bruno Maggio Titelseite: Alpen-Initiative Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Ärztekalender

Veranstaltungen

Apotheken 02.03. – 08.03.: 09.03. – 15.03.: 16.03. – 22.03.: 23.03. – 29.03.: 30.03. – 05.04.:

Apotheke Gilfenklamm, Tel. 755024 Apotheke Paracelsus, Tel. 764940 Stadtapotheke, Tel. 765397 Apotheke Wiesen, Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm

Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet.

Praktische Ärzte 02.03.: 03.03.: 09.03.: 10.03.: 16.03.: 17.03.: 23.03.: 24.03.: 30.03.: 31.03.:

Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Dr. Pietro Stefani Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786

Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.

Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187.

Tierärzte 02./03.03.: 09./10.03.: 16./17.03.: 23./24.03.: 30./31.03.:

Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Heinrich Forer (Dr. Stefan Niederfriniger) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Heinrich Forer (Dr. Stefan Niederfriniger) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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3.3. THEATER „Der fast keusche Josef“, Lustspiel von Cornelia Willinger, Regie: Josef Baier, Heimatbühne Mareit, Mareit, Vereinshaus, 18.00 Uhr. Kartenvorverkauf und Information: Tel. 329 2179968. SPORT Winterwanderung zu den Wurmtaler Almen, AVS Sterzing. SPORT Ridnauner Volkslauf.

5.3. UNTERHALTUNG Faschingsumzug durch Wiesen, organisiert von der MK Wiesen, anschließend Party in der Festhalle, 14.00 Uhr. UNTERHALTUNG Kinderfasching in Sterzing, Nordparkplatz, 14.00 Uhr.

13.3. SPORT Wanderung zur Stumpf Alm, Gsies, AVS Freienfeld.

15. – 17.3. UNTERHALTUNG Harley & Snow, Ridnaun.

16.3. UNTERHALTUNG Festival „Lederhosen im Schnee“, Skigebiet Ladurns.

22.3. VERSCHIEDENES Bilder-Show und Buchvorstellung „Stille in den Dolomiten“, Fabian Dalpiaz und Stefan Braito, Wiesen, Bibliothek, 20.00 Uhr.

23.3. VERSCHIEDENES Action-Day im Gemeindepark Wiesen, organisiert von WeißKreuz-Jugend und Feuerwehrjugend. VERSCHIEDENES Filmpräsentation „Die sichere Geburt – wozu Hebammen?“ mit anschließender Diskussion, Sterzing, Stadttheater, 14.00 Uhr.

KONZERT „Pangea – Musik ohne Grenzen“, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.

23. und 24.3. SPORT Skitourenwochenende Seelenkogl, Passeier, AVS Freienfeld.

24.3. UNTERHALTUNG Preiswatten der Sektion Fußball des ASV Freienfeld, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 14.00 Uhr. VERSCHIEDENES Suppensonntag in Sterzing, Mensa der Mittelschule, 11.30 – 13.30 Uhr.

29.3. VORTRAG „Ladakh – Land der hohen Pässe“, von Evelyn Maria Busarello Frötscher, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr. THEATER „Ein Traum von Hochzeit“, Regie: Ingrid M. Lechner, Bühne Mauls, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr. Infos und Reservierung Tel. 371 3684882 (ab 4. März täglich von 17.00 bis 20.00).

31.3. KULTUR Eröffnung der Sterzinger Osterspiele. THEATER „Die Wirtin“, von Peter Turrini, Vigil Raber Kuratorium, Sterzing, Stadttheater, 18.00 Uhr. THEATER „Ein Traum von Hochzeit“, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 18.00 Uhr. MUSIK Frühjahrskonzert der MK Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr.

3.4. SPORT Frühjahrswanderung Glaning, Terlan, AVS Freienfeld.

5.4. THEATER „Hüttenzauber“, Kriminalstück von Elfriede Wipplinger, Regie: Walter Larch, Heimatbühne Ridnaun, Ridnaun, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Infos und Reservierung: Tel. 371 3014768.

6.4. THEATER „Ein Traum von Hochzeit“, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr. SPORT FIS Snowboard Cup Europa, Ratschings.

6. und 7. 4. UNTERHALTUNG Open Air Konzert mit der Gruppe Rockzibbl, Ladurns, Bergstation, 9.00 Uhr.

Sprechstunden Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 22. März 2019 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 946020.

Vereine und Verbände

ELKI 16.3.: Vatertagsfrühstück, 9.00 Uhr. 30.3.: Zum Weißen Kreuz mit Papi, Sterzing, Krankenhaus, 9.30 Uhr.

Ausstellung 1.3. – 31.3.2019

Foto-Ausstellung zum Thema „Unsere Wildtiere“ mit Bildern von Alex Grassi und Walter Brunner, Sterzing, Rathausgalerie, 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr.


Veranstaltungen

30.3.: Krabbelgottesdienst, Sterzing, St. Margarethenkirche, 16.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it. KOLPINGFAMILIE 18.3.: Kreuzwegandacht, Sterzing, St. Margarethenkirche, 18.30 Uhr. 19.3.: Foto-Vortrag „Einfach mal auf dem Weg sein“, Sterzing, Kolpingsaal, 19.30 Uhr. 30.3.: Frühlingsdekoration selbst gemacht, Sterzing, Kolpingstube, 14.00 Uhr.

Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw. org JUGENDTREFF Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr. FILMCLUB 1.3.: Bohemian Rhapsody, USA/ GB 2018, 20.00 Uhr. 8.3.: Maria Stuart, Königin von

Schottland, GB 2018, 20.00 Uhr. 8.3.: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, DE 2018, 14.30 Uhr. 15.3.: Green Book – Eine besondere Freundschaft, USA 2018, 20.00 Uhr. 22.3.: The Favourite – Intrigen und Irrsinn, GB/IE/USA 2018, 20.00 Uhr. 29.3.: Astrid, SE/DE/DK 2018, 20.00 Uhr. 5.4.: Frühes Versprechen, FR 2017, 20.00 Uhr. 5.4.: Der Junge muss an die frische Luft, DE 2018, 16.00 Uhr.

Märkte 5., 20.3. und 5.4.: Krämermarkt, Brenner. 25.3.: Monatsmarkt Sterzing.

B I L D U N G S AU S S C H U S S J AU F E N TA L - G A S T E I G

VORTRAG ZUM THEMA

RÜCKENSCHMERZEN – DAS KREUZ MIT DEM KREUZ Termin: Montag, den 25. März 2019 um 19.30 Uhr Ort: Vereinshaus Gasteig Referent: Dr. Michael Engl, MPH Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

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Kurse 25.3.: Yoga für Schwangere, mit Karin Nanda. Yoga in der Schwangerschaft ist eine sanfte Begleitung für die werdende Mutter – körperlich, geistig, ganzheitlich. Sterzing, Margarethenhaus, 5 Abende, 1 x wöchentlich von 20.00 bis 21.00 Uhr. Infos und Anmeldung: Tel. 0474 530547, nandayoga@ yahoo.de.

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Wipptaler Sumserin Langis weard, und sell isch noch an schien Winter a nit gonz folsch. Dass der Schnea iatz longsum dergeaht, ober in de koltn Nachte wieder richtig gfriert, isch vielleicht a normal. Ober wenn ba die Birgerschteige kuender in Schnea ourntlich verraump, isch des niemer richtig normal. Und do muen i nit die Gemeindestroßiler, nana, des war woll awie a die Aufgobe, oder holt a bissl woll a die Pflicht, va die ungrenzatn Hausbsitzer. Ober de schaugn va der wormen Schtube ban Fenschter außer. An Schauflschtiel oder an Eiskrotzer wearn de woll nit underfossn. Vi der Schnearaumerei in ollgemuenin will i gor nicht mehr sogn, do isch’s jo sischt schun leicht genue zuegongen mit gegnseitige wörtliche und schriftliche Ungriffe und a mit Beleidigungen. Und Unrecht hobm jo eh lei olm die Ondern. Dass die Fosnocht huire a awie länger gitaurt hätt, hot man eigntlich nit sou recht mitgekriegg. Ober derfir hot dattum-mäßig die Foschte später unghebb, wos gonz logisch noar die Oaschtern schier bis zilescht in April ausnschiebm weard. Mir konn sell lei recht sein, weil in bissig kolte Wintertoge hatt i schun decht gearn eppas Feschters afn Taller, und nit lei sella schpeare Foschtnknedl. Man woaß ober nie, wos sich wettermäßig in Friehjohr tuat. Obs nou amol an teiflischn Schnea ogibb oder die Gfriere länger unholtit? Der Peatrus, as Wettermocher, lott sich do nit ziviel, oder besser gsogg, iberhaupp nicht dreinschoffn. Erker 03/19

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Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

02.03.1919 Zum Preisabbau wird uns geschrieben: Bekanntlich kostet das Kilo Kalbfleisch in Bozen mindestens 14 Kronen und zwar deshalb, weil die Produzenten des Bozner Bezirkes es nicht billiger als um 8 bis 9 Kronen das Kilogramm Lebendgewicht verkaufen. Hingegen steht im Brixener Bezirk in Sterzing das Kalb im Lebendgewichtspreis von 3 bis 4 Kronen, so daß die Bevölkerung das ausgeschrotete Fleisch um 9 bis 10 Kronen bekommen kann. Mit Schweine- und Schaffleisch ist es ebenso. Infolge dieses Preisunterschiedes hat sich ein gewisser Schleichhandel nach Bozen entwickelt, von dem jedoch die Bevölkerung keinen Vorteil hat, weil die betreffenden Schleichhändler (unbefugte Händler), die ihre Waren in Kisten, Körben, Koffern und Rucksäcken nach Bozen schaffen, diese hier bei einigen Wirten billig ankaufen und in Bozen teuer verkaufen. Der Tiroler 05.03.1919 Eine sehr bedenkliche Folgeerscheinung des Krieges... ... ist, so schreibt man uns aus Sterzing, die Tatsache, daß bei einer gewissen Sorte von Menschen die Freude am produktiven Schaffen erstorben ist, und daß diese Leute nicht zu ihrem früheren Berufe zurückkehren, sondern sich einen anscheinend müheloseren Erwerb suchen. Sie handeln alle und mit allem. Mit Wein und Zwirn, mit Vieh und Branntwein, Schnitt- und Kurzwaren, Mehl und Käse, Kalk und Stroh usw. Ohne große Regie und unbelästigt vom Steueramte, dabei stets darauf bedacht, das Gekaufte sofort wieder los zu werden, schiebt sich diese Sorte Auchkaufleute als unberechtigtes und unnötiges Zwischenglied zwischen Produzenten und Konsumenten, entweder die Ware verteuernd, oder den Käufer mit Preis und Qualität hineinlegend. (…) Was hier in unserem Bergstädtchen auf dem Gebiete der unbefugten Gewerbeausübung geleistet wird, ist schier unglaublich. Zwei vom Amte wegen Unregelmäßigkeiten suspendierte Postbeamte, ein halb ausgelernter Friseur und ein ehemaliger Student, ein Seilermeister … das ist so eine kleine Blütenauslese der hiesigen Winkelkaufmannschaft, die, ohne den geringsten Zwang anzulegen mit ihren „Waren“

selbst die entlegendsten Täler und Berghöfe beglücken. Es wäre hoch an der Zeit, wenn die Gremiums und die Handelskammer bei den Zivilkommissariaten energisch auf Abstellung dieses unhaltsamen Zustandes dringen würden und wenn sich auch die Steuerämter für den Erwerb dieser Herren interessieren würden. Der Tiroler

te sie, für einen Grabstein, den sie für ihren in Galizien gefallenen Bruder habe setzen lassen, 120 Kronen bezahlen zu müssen, ebenso wie in diesen Fällen gab die gutherzige Frau dem Mädchen auch einen Betrag von 80 Kronen, als es ihr eines Tages vormachte, daß ihr die Kellnerinnentasche gestohlen worden sei, und sie flehentlich um die Deckung ihres Verlustes bat; die Frau büßte ihre Gutherzigkeit mit dem Verluste der genannten Summen. Mitte 1916 trat die Kralinger als Wirtschafterin bei einem Südbahnbediensteten ein, der sie gut aufnahm und ihr bei tüchtiger Wirtschaftsführung die Ehe in Aussicht stellte. Doch auch diesen belog und bestahl sie in der unverschämtesten Weise. (…) Er vertraute ihr

12.03.1919 Gerichtszeitung. Verkommen Die 1896 in Sterzing geborene und dorthin zuständige Wirtschafterin Aloisia Kralinger war schon als 13-jähriges Mädchen ihrem Vormund entlaufen. Das Vormundschaftsgericht brachte sie bei einer Tante, einer geachteten Kaufmannsfrau, unter und gab so die Möglichkeit, das Leben in bessere Bahnen zu lenken. Aber der Keim zum Schlechten war schon so tief eingewurzelt, daß die Pflegemutter sie nicht mehr im Hause behalten wollte. Das Mädchen wurde darauf in der Korrigendenabteilung des Zufluchtshauses in Hall untergebracht und Stiegenaufgang und Durchfahrt im Sterzinger Rathaus (Allgemeine kam später zu einem Bauzeitung 1910) Bauern als Dienstmagd. Aber auch dort wurde sie wegen ihrer an, daß er sein Vermögen von 2551 Kronen schlechten Aufführung wieder entlassen. Im eingelegt habe. Nun nahm die Kralinger das Jahre 1914 war sie in einem Hotel in Steinach Sparkassebuch und ließ die Einlage durch bedienstet und benützte diese Gelegenheit eine Freundin, der gegenüber sie sich als die dazu, einem dortigen Kaufmann verschiedene Frau ihres Dienstgebers ausgab, beheben. Waren herauszulocken. Nachdem sie längere Als der Diebstahl dann aufkam, versuchte sie Zeit in der Landesirrenanstalt in Hall bediens- die Schuld auf eine andere Person abzuwältet gewesen war, bestahl sie in ihrem nächs- zen und verleumdete diese in der häßlichsten ten Dienstorte eine Kollegin um 20 Kronen Weise. Schließlich aber konnte ihre Schuld und entlockte ihr ein Darlehen von 140 doch klar erwiesen werden, worauf sie sich Kronen. Einer Dienstgeberin in Hötting trug endlich zu einem teilweisen Geständnis besie Lebensmittel vom Hause fort und lockte ihr quemte. Das Landesgericht Innsbruck verur100 Kronen heraus, indem sie vorgab, ihren teilte die eigentumsgefährliche Person zu 12 Dienst in Ampaß vorzeitig verlassen zu haben Monaten schweren Kerkers, verbunden mit und deshalb zur Auslösung ihres Koffers den einer Einzelhaft im Vierteljahre. Betrag zu benötigen. Ein andermal behaupteInnsbrucker Nachrichten Erker 03/19

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