ERKER 03 2021

Page 1

Erker Jahrgang 33 - März 2021

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Rodel-Elite in Jaufental SANITÄT

FRANZENSFESTE

Die Zuhörerinnen

Warnstufe Rot

LANDWIRTSCHAFT

Transparenz und Tierwohl



Nächster Redaktionsschluss:

16.03.21

© Meinrad Larch

Inhalt

52 Rodel-Elite in Jaufental In Jaufental gab sich Ende Jänner und im Februar die RodelElite ein Stelldichein: Auf das Junioren-Weltcupfinale und die Junioren-Europameisterschaften folgten zum Abschluss die Italienmeisterschaften. Bei allen Bewerben mischte Südtirol ganz vorne mit. Ein Rückblick auf spannende Wettkampftage.

Politik Brenner: Neue Ideen für die Gemeinde..........................................10 Freienfeld: Zwei heiße Eisen behandelt...........................................11 Franzensfeste: Warnstufe Rot.........................................................12 Wirtschaft Wipptal: Starker Gästeeinbruch.......................................................7 Krise: Das Wipptal hilft!...................................................................9 Landwirtschaft: Mit Silke Raffeiner im Gespräch.............................18 Gesellschaft Interview: „Lernen, mit der Pandemie zu leben“............................14 Porträt: Die Krankenhausseelsorgerinnen.......................................24 Wipptal: Frauenpower...................................................................30 Kultur Geschichte: Die Pfarrkirche von Gossensaß....................................40 Historisches Bild: Mussolini in Freienfeld.........................................41 Serie: Das Wipptal im Zeitraffer (15)...............................................42 Pagine italiane Fortezza: piano zone di pericolo........................................................46 Immigrazione nella Wipptal: Ian Wells...............................................47 Nuoto: Trofeo Giovani Promesse Esordienti.......................................49 Dalla lavandaia alla lavatrice..............................................................50 Sport Titelgeschichte: Südtiroler Siege in Jaufental..................................52 Stocksport: ASV Wiesen schafft Aufstieg........................................57 Eishalle: Wiederaufbau als Ziel.......................................................58

9 Das Wipptal hilft!

18 Transparenz

Erker-Extra Mode & Kosmetik.......................................................................... 62

24 Zuhören

Rubriken Leserbriefe....................................................................................... 4 Laut §............................................................................................ 50 Tourentipp des Monats.................................................................. 57 Jahrestage..................................................................................... 66 Aus der Seelsorgeeinheit................................................................ 71 Unterhaltung................................................................................. 72 Veranstaltungen............................................................................. 74 Leute ............................................................................................. 75 Rezept........................................................................................... 75 Sumserin........................................................................................ 76 Kleinanzeiger................................................................................. 76 Gemeinden.................................................................................... 78 Impressum..................................................................................... 78 Vor 100 Jahren.............................................................................. 79 Erker 03/21

3


Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser, seit fast einem Monat befinden wir uns jetzt schon wieder im Lockdown. Unsere Freiheit haben wir vor einer gefühlten Ewigkeit verloren. Die Pandemie legt auch den Sport lahm. Meisterschaften sind weitgehend auf Eis gelegt, Trainings nur eingeschränkten Elite-Gruppen erlaubt. Private sportliche Betätigung ist nur von zu Hause aus möglich. Wer will, findet sicher die eine oder andere Möglichkeit, sich fit zu halten. Doch beim Sport ist es wie in der Schule: Es geht nicht nur um das bloße Abarbeiten eines Trainingsplans, nicht nur um körperliche Fitness, um Siege und Pokale. Es ist die Gemeinschaft, die auch den Sport am Leben hält. Und gerade dieses Gemeinsame geht uns in dieser Zeit der sozialen Distanzierung am meisten ab. Sport ist aber noch viel mehr: Die viel zitierte Lebensschule – dieser oft floskelhaft verwendete Ausdruck bekommt ganz neues Gewicht. Die Auswirkungen ihres Fehlens wird noch lange über das Ende der Pandemie hinaus bemerkbar sein.

Redakteurin

In ehrendem Gedenken Vor nunmehr einem Jahr, am 23. März 2020 ist Alberto Perini, Mitbegründer des Erker im Jahr 1989, verstorben. 25 Jahre lang leitete er mit großer Umsicht die italienische Redaktion. Er hat eine große Lücke hinterlassen. Oft und gerne denken wir an ihn und stellen uns immer mal wieder die Frage, was da wohl Alberto gesagt hätte.

In memoria Un anno fa, il 23 marzo 2020, è venuto a mancare Alberto Perini, socio fondatore dell’Erker nel 1989. Per 25 anni ha guidato la redazione italiana con grande cura. Ha lasciato un vuoto enorme. Pensiamo a lui spesso e con piacere e qualche volta ci chiediamo cosa avrebbe detto Alberto. Die Redaktion

4

Erker 03/21

Einhaltung der Corona-Regeln Am 10. Februar erhielten die Ratsmitglieder der Gemeinde Pfitsch eine Mitteilung des Bürgermeisters mit folgendem Wortlaut: „In Anbetracht der Tatsache, dass ein weiterer Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erforderlich ist und es immer schwieriger wird, die Bevölkerung von der Sinnhaftigkeit und Wichtigkeit dieser Maßnahmen zu überzeugen, rufe ich alle Mitglieder des Gemeinderates dazu auf, die Meinungsbildung in der Bevölkerung im Sinne der von der neuen Verordnung vorgesehenen Maßnahmen zu unterstützen. Es ist ein institutioneller Auftrag der gewählten Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Verwaltungen, die getroffenen politischen Entscheidungen zu unterstützen und zur Einhaltung der Vorschriften beizutragen.“ Wohlwissend, dass die Situation den Verantwortungsträgern schwierige Entscheidungen abverlangt, und überzeugt davon, dass die aufgestellten Regeln von allen respektiert werden müssen, um so schnell wie möglich aus dieser Pandemie herauszukommen, ist es dennoch nicht akzeptabel, dass sich ein Vertreter einer demokratischen Institution auf diese Weise äußert. Natürlich gibt es Gesellschaften, in denen alle gezwungen werden, die Regierung uneingeschränkt zu unterstützen; man nennt sie Faschismus, Totalitarismus und Diktatur. Wir leben jedoch in einer demokratischen Republik, auf deren Verfassung der Bürgermeister von Pfitsch einen Eid geschworen hat, in der jeder das Recht hat, seine Gedanken frei zu äußern, und auch die Pflicht hat, die Regeln zu respektieren, ob man sie nun teilt oder nicht. In keiner Demokratie sind die ge-

wählten Vertreter gezwungen, die politischen Entscheidungen der Verwaltung, auf welcher Ebene auch immer sie gefällt wurden, zu unterstützen. In der Demokratie gilt ein Pluralismus des Denkens. Es ist vielmehr die Pflicht von uns Gemeinderäten – unter Einhaltung der vom Gesetz vorgegebenen Regeln – die Ideen und Wünsche der Bürger zu vertreten. Hiermit möchten wir allen die Gedanken unseres Bürgermeisters verkünden und seine ungerechtfertigten Worte entschieden verurteilen. Wir bitten und ersuchen gleichsam alle Bürger, sich an die festgelegten Regeln zu halten und achtsam zu sein. Nur gemeinsam schaffen wir den Weg aus der Pandemie. Il 10 Febbraio i consiglieri comunali del Comune di Val di Vizze hanno ricevuto una comunicazione da parte del Sindaco. Nel testo (l’originale in tedesco si può leggere sopra) si leggeva: è un mandato istituzionale dei rappresentanti eletti delle amministrazioni pubbliche, sostenere le decisioni politiche prese... Pur concordando che la situazione impone difficili scelte da parte degli amministratori e nella convinzione che le regole adottate devono essere rispettate da tutti, al fine di uscire al più presto da questo momento di emergenza, è inaccettabile in qualunque contesto, che un rappresentante di una istituzione democratica si esprima in questo modo. È vero, esistono delle società, dove tutti sono costretti a sostenere il governo, si chiamano fascismo, totalitarismo e dittatura. Noi viviamo però in una Repubblica Democratica, sulla cui Costituzione il sindaco di Val di Vizze ha giurato, in cui tutti hanno il diritto di manifestare liberamente il proprio pensiero, fermo restando il dovere di tutti di rispettare le regole, che siano condi-

ZUGRIFFSZAHLEN: 1. – 24.2.21 SEITENAUFRUFE: 124.034 +70 % zum Vorjahr LIKES auf Facebook: 3.939

ONLINE ZAHLEN


vise o meno. In nessuna Democrazia i rappresentanti eletti, in quanto tali, devono sostenere le decisioni politiche prese dagli amministratori di qualunque livello. Esiste infatti, nelle Democrazie, il pluralismo di pensiero. È invece compito di noi consiglieri, che abbiamo il solo dovere di rappresentare le idee e istanze dei cittadini, con l›unico limite di rispettare i modi imposti dalla legge, rendere noto a tutti il suo pensiero e condannare fermamente le sue ingiustificabili parole. Con l’occasione invitiamo tutti i cittadini a fare la massima attenzione e al rispetto delle regole. Solo impegnandoci insieme potremo vincere contro la pandemia. Bürgerliste/Lista civica „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“

Strade cittadine La nuova giunta comunale, sindaco in primis Peter Volgger si sta dimostrando incapace nel gestire l’emergenza neve. Le strade cittadine sono impraticabili. Cosa aspettiamo? Che qualcuno si faccia veramente del male? La sottoscritta è già caduta un paio di volte, se vogliamo che la giustizia intervenga, caro signor sindaco, continuate così! Un grande rimpianto verso la gestione Fritz Karl Messner.

I miei interventi e reclami sono stati diversi ma qualcuno o più ha fatto e fa orecchie da mercante! Silvana Marazzo, Vipiteno

Covid-Impfung (Erker 02/2021) Zum Leserbrief zur Covid-Impfung im Februar-Erker möchte ich mich dem Verfasser bzw. der Verfasserin anschließen. Die Impfprioritäten sollten grundlegend überdacht und umverteilt werden. Schließlich sind es die Jüngeren, deren Existenz durch den andauernden Arbeitsentgang gefährdet ist. Also sollten Arbeitende und Wirtschaftstreibende generell und vor allem Bedienstete im Sanitäts-, Pflege- und Bildungsbereich höchste Priorität bei den Impfungen erhalten. In dieser Krise sind die Jüngeren durch die enormen Einschränkungen genauso einsam wie die Senioren und Seniorinnen. Name der Redaktion bekannt

Die Loipe Für geniale und relativ einfach zu realisierende Projekte braucht es oft nicht viel oder eben eine Krise, damit etwas zustande kommt. Danke dem Initiator. Uli, der Langläufer

DIE MÄRZ-FRAGE Sind Sie für die Einführung eines Covid-Impfpasses?

TED

ERGEBNIS FEBRUAR Vermissen Sie das bunte Faschingstreiben?

ja 31 %

nein Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!

68 %

Erker 03/21

5


WIPPTAL-CHRONIK

Brenner/Sadobre

Pflersch

© Peter Faistnauer

Deutschland schließt die Grenze zu Tirol und Tschechien, um Corona-Mutationen fernzuhalten. Österreich blockiert die Grenzen zu Italien, um Rückstaus im Inntal zu verhindern. Hunderte LKW-Fahrer sitzen bei -15° C stundenlang im Autohof Sadobre fest. Sanität, A22 und Zivilschutz errichten eine mobile Station für Coronatests. Trotz Kontrollen in Verona und Verkehrsumleitung bilden sich an der Teststation Menschenansammlungen und an der Mautstelle Sterzing 40 km lange LKW-Kolonnen. Eine zweite Teststation wird vom italienischen Heer eingerichtet. Ab 23. Februar werden die Tests in Zusammenarbeit mit der Privatklinik Brixsana durchgeführt.

Dach des Bauhofes eingestürzt Enorme Schneemassen bringen am 8. Februar das Dach der ehemaligen Kaserne in Außerpflersch zum Einsturz. Das Gebäude diente seit einiger Zeit als Bauhof des Landes und der Gemeinde Brenner.

Pfitsch

Eiskalter Valentin

Unmenschliche Zustände

In St. Jakob zeigt das Thermometer am 14. Februar klirrende -28,3° C an. Das ist der tiefste Wert, der an der Messstation seit 2010 gemessen wurde. Sterzing ist mit -20,1° C die kälteste Stadt Südtirols.

Südtirols Frächter schlagen Alarm: Die Lage der LKW-Fahrer spitzt sich zu. Stundenlanges Warten vor den Teststationen, fehlende sanitäre Einrichtungen, kaum Möglichkeiten, eine Mahlzeit einzunehmen – unmenschliche Zustände! Wird ein LKW-Fahrer positiv getestet, wird er im Krankenhaus einem PCR-Test unterzogen; fällt auch dieser positiv aus, kommt er nach Gossensaß, um eine dreiwöchige Quarantäne abzusitzen.

Sterzing

© Martin Schaller

Eishalle eingestürzt

6

Erker 03/21

Am 10. Februar kann die Eishalle in Sterzing dem Druck der Schneemassen nicht mehr standhalten und stürzt ein. Die gesamte Eishalle bis auf den Zubau ist komplett zerstört. Personen kommen glücklicherweise nicht zu Schaden.

© Martin Alber

Blockierter Pass


Aktuell

Starker Gästeeinbruch Corona-Jahr beutelt Tourismus Das Jahr 2020 hat in allen Landesteilen Südtirols pandemiebedingt zu drastischen Nächtigungsrückgängen im Tourismus geführt.

Lockdowns ab Anfang März und im November sowie einer nicht startenden Wintersaison und dem ausgesetzten Weihnachtsmarkt, einem

fen: Im Jahr 2019 wurden im Einzugsgebiet der Bezirksgemeinschaft Wipptal 1,45 Millionen Übernachtungen und 428.378 Ankünfte gebucht. 2020 waren es nur noch 911.000 Übernachtungen und 251.566 Ankünfte. Das kommt bezirksweit einem Gästeeinbruch von über 37 Prozent gleich: 541.988 Nächtigungen weniger. Besonders rückläufig war der deutsche Gast: von 718.433 Nächtigungen im Jahr 2019 auf 401.457 im Jahr 2020. Weniger empfindlich waren die Nächtigungsrückgänge beim inländischen Gast: von 532.331 im Jahr 2019 auf 395.669 im vergangenen Jahr. lg Wipptal

Nächtigungszahlen im Vergleich Wipptal: Ein Winter ohne Gäste

Jagte in den vorangegangenen Jahren auch im Wipptal ein Rekordjahr das andere mit ständig steigenden Gästenächtigungen, erlebte der Fremdenverkehr aufgrund des zweimaligen

seit Jahren prosperierenden Touristenmagnet, einen herben Rückschlag – trotz sommerlicher Inbetriebnahme der Beherbergungsstätten. Dies legen die jüngsten ASTAT-Zahlen of-

2019

2020

±%

TV Gossensaß

269.625

155.430

-42,4

TV Sterzing

473.638

295.778

-37,5

TV Ratschings

683.338

443.627

-35,1

1.453.077

911.089

-37,3

Wipptal

Erker 03/21

7


Aktuell

1.524 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung festgestellt Im Jahr 2020 hat die Stadtpolizei im Zuge ihrer Tätigkeit nicht weniger als 1.524 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung festgestellt. Ihre Arbeit stand auch in Sterzing ganz im Zeichen der Covid-19-Pandemie. „Die Covid-19-Pandemie nimmt bei unserer Arbeit sehr viel Zeit in Anspruch“, betont Egon Bernabè, Kommandant der Stadtpolizei Sterzing, dem Erker gegenüber. „Unsere Präsenz ist immer wichtig, während Corona hat sie jedoch noch einmal an Wichtigkeit dazugewonnen, da sich die Bevölkerung dann eher an die Regeln hält, so etwa beim Tragen des Mund-Nasen-Schutzes.“ Vorbeugung, Kontrolle und Präsenz nehmen rund 70 Prozent der Tätigkeit der Stadtpolizei ein, 30 Prozent werden für Strafen aufgewendet. Von den 1.524 Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung entfällt der Großteil (766 Verstöße) auf Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit (maximal 10 km/h). 195 Lenker haben ihren Parkschein nicht gelöst. In 154 Fällen wurde die Geschwindigkeit um zehn bis 40 km/h überschritten. In 108 Fällen lag keine Parkscheibe hinter der Windschutzscheibe. 45 Fahrzeuge

8

Erker 03/21

standen im Parkverbot, 42 auf Flächen, die zum Be- und Entladen reserviert sind. In 23 Fällen war das Parkticket abgelaufen. 22 Fahrzeuge waren in einer Abschleppzone geparkt, 18 auf einem Parkplatz für Touristenbusse, 15 auf der Fahrbahn, 14 in einer verkehrsberuhigten Zone. Die restlichen Verstöße verteilen sich u. a. auf Parken auf dem Gehsteig, auf Parkplätzen für Zweiräder, auf Marktplätzen, vor Recyclingcontainern, im Halteverbot. Ein Strafzettel wurde für das Erzeugen von Lärm durch quietschende Reifen ausgestellt, einer wegen gefährlicher Geschwindigkeit in einem Wohngebiet. „Die hohe Fallzahl aufgrund überhöhter Geschwindigkeit ist nicht erfreulich“, so Kommandant Bernabè. Sie zeige nämlich deutlich, dass die Vorbeugungsmaßnahmen nicht gefruchtet haben. „Unser oberstes Ziel ist nicht, so viele Strafzettel wie möglich auszustellen“, betont Bernabè. „Unser erklärtes Ziel ist, dass sich die Leute an die Regeln halten, langsam fahren und so maximale Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet ist.“ bar

Dauerthema Müll Die illegale Müllablagerung ist auch in Sterzing ein Dauerthema: Zu viele Menschen entsorgen ihren Abfall einfach in der Natur, lassen ihn irgendwo stehen oder werfen ihn in die falsche Müllglocke. Dabei wird nicht nur der Müll illegal entsorgt, sondern es werden auch die gesammelten Wertstoffe, die sich in der Müllglocke befinden, verunreinigt und unbrauchbar gemacht. Dabei kann ein beträchtlicher Schaden entstehen, da der gesamte Inhalt nicht mehr recycelt werden kann, sondern entsorgt werden muss. Aus diesem Grund führen die Stadtpolizei Sterzing und das Personal der Umweltdienste regelmäßige Kontrollen auf dem Sterzinger Gemeindegebiet durch – auch die Aufnahmen der Videoüber-

wachung leisten nützliche Dienste, um Müllsündern auf die Schliche zu kommen. Die Chance dabei erwischt zu werden ist groß,

© Stadtpolizei Sterzing

Stadtpolizei Sterzing

erklärt Egon Bernabè, Kommandant der Stadtpolizei Sterzing. So wurden im Jahr 2020 63 Verwaltungsstrafen wegen illegaler Müllablagerung ausgestellt. Die Höhe der Strafe beträgt dabei 172 Euro. „Im Idealfall möchten wir keine Strafen ausstellen“, so Bernabè. „Deshalb ein Appell an die Bevölkerung, sich an diese wenigen einfachen Regeln zu halten und den Müll in die dafür vorgesehenen Behälter zu werfen.“

Straßenpolizei Sterzing zieht 687 Führerscheine ein Die Straßenpolizei Sterzing versieht auf der A22 zwischen Brenner und Auer ihren Dienst. Wie Eudo Giulioli, Kommandant der Untersektion Sterzing, auf Anfrage des Erker mitteilt, wurden im Jahr 2020 bei 7.543 Kontrollen 4.954 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung geahndet. In 805 Fällen wurde eine überhöhte bzw. gefährliche Geschwindigkeit festgestellt, 534 Mal wurde während des Fahrens das Handy benutzt. 185 Lenker waren nicht angeschnallt, 25 waren alkoholisiert. Insgesamt zog die Straßenpolizei Sterzing im vergangenen Jahr 687 Führerscheine ein, außerdem

113 Fahrzeugscheine. Nicht weniger als 14.138 Führerscheinpunkte wurden abgezogen. Gerufen wurden die Polizeibeamten zu 111 Unfällen, davon verlief einer tödlich. Bei 47 Unfällen wurden 81 Personen verletzt, 63 Mal kam es zu Sachschäden. Im Rahmen der kriminalpolizeilichen Aufgaben wurden von der Straßenpolizei Sterzing 69 Vergehen registriert. 47 Personen wurden angezeigt, fünf Personen wurden verhaftet. Sichergestellt wurden vier Fahrzeuge. In drei Fällen wurden Drogen beschlagnahmt. bar


Das Wipptal hilft! Die Gruppe „Wipptal hilft Wipptal / Wipptal aiuta Wipptal“ entstand mit dem Gedanken, allen Bewohnern im Bezirk, die durch die aktuelle Corona-Krise in Not geraten sind und diese nicht mehr bewältigen können, zu helfen. Nach einem Aufruf auf Facebook gingen prompt unzählige Rückmeldungen von Menschen ein, die Hilfe anbieten wollten.

Sogleich wurden einige Lebensmittel-Hotspots eingerichtet, wo unter dem Motto „Wer kann, gibt – wer braucht, nimmt“ Lebensmittel abgegeben und anonym abgeholt werden können. In Sterzing befindet sich der Hotspot in der St. Margarethenkirche. Auch in den anderen Gemeinden entstanden Hotspots in Kirchen, in der Nähe von Geschäften oder in Sportzonen – an Orten, die leicht zugänglich sind. Betreut werden sie von Freiwilligen. In Briefkästen mit der Aufschrift „ich brauche – ho bisogno“, die in den Pfarrkirchen aufgestellt sind, liegen Wunschzettel bereit, mit denen anonym um persönliche Hilfe angefragt werden kann. Mit anderen Wipptaler Organisationen, die ebenfalls Hilfe anbieten, wird eng zusammengearbeitet, so mit der Seelsorgeeinheit Wipptal, dem Vinzenzverein Sterzing, der

Pfarrcaritas Sterzing und dem Infopoint Caritas. Lebensmittel oder Kleidungstücke, die abgegeben werden und keine Verwendung finden, werden an diese weitergegeben. Kontakt: wipptal.hilft.wipptal@ gmail.com, Tel. 371 4672896 (von Montag bis Freitag). Die Mitarbeiter der Pfarrcaritas Sterzing bemühen sich, mit verschiedenen Initiativen im Laufe des Kirchenjahres den Mitmenschen beizustehen. Dazu gehören u. a. Besuche im Altersheim, Besuche von Trauernden und Alleinstehenden und Angebote für Senioren. Sie fördern den karitativen Dienst und tragen dazu bei, vorhandene Probleme zu sehen und auch zu lösen. Seit über 100 Jahren gibt es den Vinzenzverein Sterzing, der zur Südtiroler Vinzenzgemeinschaft gehört. Seine primäre Aufgabe ist es, Mitmenschen Zeit zu schenken und bei finanziellen Nöten unbürokratisch und sofort zu helfen. Alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich und treffen sich monatlich zur Vinzenzkonferenz. Im Konradsaal in Sterzing wird auch eine Kleiderkammer geführt.

Der Infopoint Caritas ist seit zehn Jahren im Wipptal eine Anlaufstelle für Menschen, die Hilfe brauchen. 32 Freiwillige aus der Seelsorgeeinheit Wipptal und der Gemeinde Franzensfeste führen diesen Dienst. Seine Hauptaufgabe ist die Verteilung von Lebensmitteln. Dies geschieht dienstags und freitags jeweils von 14.00 bis 16.00 Uhr. Der Infopoint versucht aber auch in anderen Notlagen – soweit möglich – Hilfeleistungen zu geben. Er arbeitet im Netzwerk mit SPENDENKONTO den Sozialdiensten PFARRCARITAS STERZING Wipptal und dem Vinzenzverein Sterzing. IBAN IT2D058565911000157292643 Kontakt: Tel. 331 Kennwort: „wipptal.hilft.wipptal 1662354 Erker 03/21

9


Aktuell

Brenner

Neue Ideen für die Gemeinde Auf seiner jüngsten Sitzung Anfang Februar hat der Gemeinderat von Brenner u. a. die Einrichtung einer Ideenwerkstatt auf Gemeindeebene genehmigt. Einstimmig genehmigt wurde auch die Finanzierung für den Neubau des Bezirksaltenheimes. „Die Einrichtung einer Ideenwerkstatt für die Gemeinde Brenner ist mir ein Herzensanliegen“, betonte Bürgermeister Martin Alber, der das Projekt bereits vor den Gemeinderatswahlen im September angekündigt hat. „Damit soll unserer Gemeinde, die als Grenzgemeinde in einer besonderen Situation ist, zu neuem Aufschwung verholfen werden.“ Konkret soll nun eine Koordinierungsgruppe eingerichtet werden, der neben Bürgermeister Alber und den Gemeinderäten auch vier Moderatoren der jeweiligen Untergruppen bzw. Werkstätten angehören. Diese vier Gruppen beschäftigen sich mit den Themen „Lebensqualität“, „Wirtschaftliche Prosperität“, „Kulturelle Identität“ und „Soziales“; ein wissenschaftlicher Beirat soll ihnen zur Seite stehen, kreative Köpfe aus der Gemeinde sind zur Mitarbeit eingeladen, um das Projekt auf eine breite Basis zu stellen. Eine Kostenschätzung könne noch nicht gemacht werden, so Alber. Diese sollten jedoch so gering wie möglich gehalten werden, die Landesregierung habe bereits eine finanzielle Unterstützung zugesichert, über den Bildungsausschuss sollen zusätzliche Mittel lukriert werden. Angedacht wird auch die Ausarbeitung eines Interreg-Projektes. Starten soll die Ideenwerkstatt so schnell wie möglich. „Das neue Raumordnungsgesetz verpflichtet uns, innerhalb von zwei Jahren unter der Beteiligung der

10

Erker 03/21

Bevölkerung einen Gemeinde-Entwicklungsplan auszuarbeiten“, so Alber. Die Ideenwerkstatt werde dafür wichtige Inputs liefern. Der Grundsatzbeschluss wurde einstimmig gefasst. Neubau Bezirksaltenheim Für den Neubau des Bezirksaltenheimes in Sterzing trägt die Gemeinde Brenner 1.111.000 Euro zur Realisierung bei, nach Aufnahme eines Darlehens erhöht sich der Betrag auf 1,23 Millionen Euro. Damit sind von insgesamt 90 Betten im Altenheim zehn Betten für Bürger der Gemeinde Brenner reserviert. Kritik kam von Robert Holzer (SVP), der bemängelte, dass eine ausländische Firma den Auftrag erhalten habe, sodass die heimische Wirtschaft durch die Finger schaue. „Das ist besonders in der derzeitigen Situation keine gute Vorgehensweise“, so Holzer. Franz Kompatscher (SVP) replizierte, dass der Bezirksausschuss derzeit an einer tragbaren Lösung arbeite. Verena Marcassoli (Partito Valore Umano) regte in diesem Zusammenhang an, in Gossensaß eine geeigne-

te Struktur zu adaptieren, um die Wartezeit auf einen Heimplatz in Zukunft zu überbrücken. Darüber werde in der Gemeinde bereits diskutiert, so Alber. Bei der Abstimmung stimmten alle Räte geschlossen für die Finanzierung. In Kürze Die starken Schneefälle Anfang Dezember haben sich auch im Haushalt der Gemeinde Brenner bemerkbar gemacht. Sie haben Mehrausgaben in Höhe von rund 61.500 Euro verursacht. Die Rechtmäßigkeit der Ausgaben wurde von den Räten einstimmig anerkannt. Derzeit sind in der Gemeinde Brenner von 17 Lizenzen für den Taxidienst bzw. den Dienst „Mietwagen mit Fahrer“ elf Ermächtigungen vergeben. „Leider müssen wir feststellen, dass nicht alle Anbieter ihren Dienst auch ernst nehmen“, so Bürgermeister Alber. Die Räte sprachen sich einstimmig dafür aus, weitere 2 Lizenzen zu vergeben und strengere Kontrollen durchzuführen, damit der Dienst rund um die Uhr gewährleistet wird. bar

Verena Marcassoli rückt in den Gemeinderat nach Nach einer Gedenkminute für das im Jänner verstorbene Ratsmitglied Bernardo Ponzano entschied der Gemeinderat einstimmig, dass er von Verena Marcassoli („Partito Valore Umano – Brennero“) ersetzt wird. Bürgermeister Martin Alber hat nun drei Monate Zeit zu entscheiden, ob sein Platz im Gemeindeausschuss ebenfalls nachbesetzt wird bzw. wer den Platz einnehmen soll. Da Marcassoli der ladinischen Sprachgruppe angehört, muss im Ausschuss nicht mehr zwingend ein Italiener vertreten sein. Allerdings würde den Frauen ein zweiter Posten zustehen. Es ist anzunehmen, dass dieser nachbesetzt wird, da Alber nach seinem Amtsantritt die Aufstockung des Ausschusses forciert und auch durchgesetzt hat. Verena Marcassoli rückt auch im Beirat der italienischen Kindergärten in Gossensaß und Brenner als Vertreterin der Gemeinde nach.


Freienfeld

Zwei heiße Eisen Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung in Freienfeld wurden Anfang Februar u. a. die heißen Eisen „Umfahrungsstraße Mauls“ und die Ausweisung der Tourismuszone „Zihl-Hof“ in Trens behandelt. Noch am Sitzungstag wurde der Beschlussantrag auf Abänderung des Programms der BBT-Umweltausgleichsmaßnahmen abgeändert, da eine Diskrepanz bei den für die Gemeinde anfallenden Kosten vorlag. Nach Rücksprache mit Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider und einigen Mitgliedern der Arbeitsgruppe wurde der Antrag so formuliert, wie er nach eingehender Diskussion auch genehmigt wurde. Für die Umfahrungsstraße in Mauls und die unterirdische Verlegung der Terna-Leitung werden 4,5 Millionen Euro bereitgestellt. Sobald die verschiedenen Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind, kann die Projektierung in Angriff genommen werden. „Derzeit liegt eine Machbarkeitsstudie vor, in die auch die Grundeigentümer und Anrainer miteinbezogen worden sind“, so Überegger. Kritik am Projekt kommt vor allem vom örtlichen Bauernbund, der einen zu hohen Grundverbrauch fürch-

tet. Obwohl die derzeitige Trasse entlang des Eisacks verläuft, sprachen sich die Bauernvertreter fraktionsübergreifend gegen den Antrag aus. Zusätzlich wurde kritisiert, dass es noch keine Pläne für eine Anbindung an Mauls gebe; auch stehe derzeit noch nicht fest, ob und inwieweit die alte Landesstraße zurückgebaut werde. „Dies wird sich erst im Zuge der Projektierung zeigen“, so Überegger, die betont, dass Projekte in dieser Größenordnung immer einen Kompromiss erfordern. Nun biete sich die einmalige Chance, mit der Verlegung der SS 12 und der Terna-Leitung eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität für die Anrainer und für die gesamte Fraktion zu erreichen. Der Antrag wurde mit neun Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen genehmigt. Tourismuszone „Zihl-Hof“ Einige Diskussionen gab es auch zur Tourismuszone „Zihl-Hof“ in Trens, über die bereits während der letzten Legislaturperiode heftig gestritten wurde. Gegenstand der damaligen Diskussionen war zum einen die Größe der ausgewiesenen Tourismuszone – im ursprünglichen

Die Gemeinde Freienfeld stellt 4,5 Millionen Euro für die Umfahrungsstraße Mauls und die unterirdische Verlegung der Terna-Leitung bereit.

Projekt waren rund 2.700 m3 Baukubatur vorgesehen; zum anderen wurde bemängelt, dass die Erweiterung des Friedhofes von der Genehmigung der Tourismuszone abhängig gemacht werde. Um das Siegerprojekt für die Friedhofserweiterung genehmigen zu können, hätte es nämlich das Einverständnis des Anrainers, also des Eigentümers des Zihl-Hofes, bedurft. Der Tagesordnungspunkt wurde vom Friedhofsprojekt entkoppelt und mit drei Nein-Stimmen und einer Enthaltung mehrheitlich genehmigt. Das Projekt sieht vor, dass das Hofgebäude saniert wird und auf der angrenzenden Wiese Chalets im gehobenen Stil entstehen. Die Baukubatur wurde auf 2.000 m3 zurückgestuft. „Besonders in Zeiten, in denen der Tourismus vor großen Herausforderungen steht, betrachten wir dieses Projekt als mutigen Schritt und zusammen mit der Hofsanierung als eine Aufwertung für das Dorf“, so Überegger. In Kürze Einstimmig genehmigt wurde die

Verordnung für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen für Arbeiten, Dienstleistungen und Lieferungen, genauso wie die anteilsmäßige Übernahme der Kosten für die Errichtung des neuen Bezirksaltenheimes und die Abänderung des Bauleitplanes der Gemeinde für die Errichtung einer Umspannkabine. at

Zuweisung der BBT-Gelder Der Gemeinde Freienfeld stehen insgesamt nahezu 17 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen für das BBT-Projekt zur Verfügung: 4,5 Millionen Euro für die Umfahrungsstraße Mauls, 1,8 Millionen Euro für die Trinkwasser- und Abwasserleitung und 800.000 Euro für Müllsammelsysteme. Ein Teil der Geldmittel wurde bereits für die Einhausung der Bahnstrecke und Lärmschutzwände sowie für die Notwasserversorgung verwendet. Die bereits genehmigten Gelder für die Geowelt Mauls bleiben unangetastet.

Erker 03/21

11


Aktuell

Franzensfeste

Warnstufe Rot

Bürgermeister Thomas Klapfer hat einige schlaflose Nächte hinter sich. Alles rot, von Grasstein bis Franzensfeste. Kaum ein Fleck im 2,4 km2 großen Dauersiedlungsgebiet, der vor Hochwasser, Lawinen, Steinschlag oder Muren sicher sein soll. Überraschend ist das Ergebnis, zu dem der neue Gefahrenzonenplan gekommen ist, nicht wirklich: Die Berghänge im Gemeindegebiet sind steil, das Tal eng. Trotzdem sei der Plan im ersten Moment „schwer zu verdauen“ gewesen, so Klapfer. „Fast das ganze Gebiet unsicher“ Der ehemalige Bürgermeister Richard Amort hat vor neun Jahren die Ausarbeitung des Gefahrenzonenplanes in die Wege geleitet. Mit einem Budget von rund 120.000 Euro haben Techniker für jedes Naturereignis und jeden gefährdeten Standort Szenarien ausgearbeitet, die eintreten könnten. Im Gefahrenzonenplan sind die am meisten gefährdeten Flächen in Rot (H4 – sehr große Gefahr) gekennzeichnet. In diesen Zonen darf weder neu gebaut noch erweitert werden, da bei einem Naturereignis Menschen getötet, Gebäude, Infrastrukturen und Umwelt schwer beschädigt und zerstört werden könnten. Wenig, aber etwas mehr Spielraum gibt es in Gebieten, die blau (H3 – große Gefahr) oder gelb (H2 – mittlere Gefahr) markiert sind. „Fast das ganze Gebiet ist unsicher, mit Ausnahme des Landesmuseums Franzensfeste“, bringt es Gemeindetechniker Martin Braunhofer auf

12

Erker 03/21

© Gefahrenzonenplan Franzensfeste

Fast das gesamte Siedlungsgebiet in der Gemeinde Franzensfeste liegt in einer roten Zone. Was bedeutet das für die Gemeinde und seine Bürger?

Bis auf das Landesmuseum Franzensfeste liegt das gesamte Gemeindegebiet in einer gefährdeten Zone.

den Punkt. Bei Hochwasser könnte Grasstein abgeschnitten werden, wegen des Grabens und des nahegelegenen Eisacks befindet sich auch die Gewerbezone Greithwald in einer roten Zone. Die Brücke in Mittewald könnte einem Hochwasser nicht standhalten, sie müsste erhöht werden. Probleme bereiten auch die Gräben oberhalb des Gasthofs „Thaler“. Franzensfeste liegt in den Zonen H3 und H4, verursacht durch verschiedene Gefahren: Riol ist von einer Lawinengefahr (H4 – H3) betroffen. Ein kleiner Teil von Grasstein wurde aufgrund von Massenbewegungen der Zone H4 zugeordnet, ansonsten sollte der Weiler vor Muren oder Steinschlag sicher sein. Der Hof „Sachsenklemme“ gegenüber der Brauerei liegt in der roten Zone, ebenfalls der Achthof. In Mittewald steht eine Gebäudereihe von vier Wohnhäusern (Wotscher) in einer roten Zone. In Riol sind die Gebäude ebenfalls von Massenbewegungen bedroht (rot). Hier wurde der Schindlergraben verlegt und in das Riol-Auffangbecken geleitet. Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen.

Sicherheit kostet 23 bis 25 Millionen Euro Für die Gemeinde gilt es nun, Prioritäten zu setzen und zu entscheiden, welche Flächen wie gesichert werden. Zeitliche Vorgaben gibt es nicht, Zeitdruck hat die Gemeinde trotzdem. Was tun, wenn ein Unternehmer oder eine Privatperson sanieren, umbauen, erweitern oder neu bauen möchte? In einer roten Zone ist dies verboten. „Andererseits: Baut jemand in einer Gefahrenzone und kurz darauf donnern Steine auf das Haus nieder und töten Menschen, wäre dies weit schlimmer“, so Klapfer. Unvergessen bleiben die heftigen Unwetter vor 22 Jahren, als sich im Ortsteil Sams/ Oberau eine Schlamm- und Gerölllawine löste und die Brennerautobahn verschüttete. Fünf Menschen kamen ums Leben. Weitere Muren gingen im Sommer 2009, u. a. vom Tschinglergraben, ab, dabei starb eine weitere Person. Bei den Unwettern in den vergangenen Jahren hatte Franzensfeste Glück. Die Muren sind über die verbauten Gräben heruntergekommen, Siedlungen und Menschen waren nicht

gefährdet. Klapfer ist zuversichtlich, dass in den nächsten Jahren sehr viele Situationen entschärft werden können. Ein Gefahrenzonenplan stellt den Ist-Zustand dar. Eine rote Zone bleibt so lange eine rote Zone, bis entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen worden sind. Dann wird der Gefahrenzonenplan neu angepasst. Bereits im vergangenen Sommer hat der Gemeindeausschuss grob besprochen, wo welche Maßnahmen nötig wären und von wem es finanzielle Unterstützung geben könnte. In den nächsten zehn Jahren will die Gemeinde so viele Maßnahmen wie möglich umgesetzt haben – sofern sie die Finanzierung dafür auftreiben kann. Erdwälle aufschütten wäre laut Klapfer eine einfache, kostengünstige Lösung, aber in Franzensfeste fehlt der dafür nötige Platz. 23 bis 25 Millionen Euro würde es kosten, um das Gemeindegebiet vor den größten Gefahren zu sichern. Auch die gesicherten Hänge und verbauten Gräben bräuchten einen zusätzlichen Schutz, da die Sicherheitsstandards unlängst neu berechnet und verschärft worden sind. Selbst wenn das Land 70 Prozent beisteuert, bleibt die von der Gemeinde zu stemmende Summe immer noch hoch. Trotzdem will sie die Entschärfung der Gefahren baldmöglichst angehen. Anfang Februar wurde der Gefahrenzonenplan online den Bürgern präsentiert. Die Vorstellung war bereits im Herbst 2020 geplant, musste aber wegen der Coronapandemie verschoben werden. Die Bürger haben nun bis Anfang März Zeit, um technisch begründete Einwände vorzubringen. Anschließend kommt der Plan zur Genehmigung in den Gemeinderat, um ihn dann an die Landesregierung weiterzuleiten. rb


Sterzing

Gefahrenzonenplan genehmigt

Mitte November hat die Landesregierung den Gefahrenzonenplan der Gemeinde Sterzing genehmigt. Für die Goglmahd-Lawine und Riederbergalm-Lawine wurden rote Zonen ausgewiesen, in denen keinerlei Bautätigkeit möglich ist, während die Schneiderund Plattner-Lawine als blaue Zonen bewertet wurden. Sterzing ist laut dem nun genehmigten Gefahrenzonenplan wenig von Massenbewegungen betroffen: Diese beschränken sich vorwiegend entlang der Staatsstraße, wobei aufgrund von Straßenverbesserungen auch immer wieder Hangsicherungen nötig sind. Allerdings gilt es, in hydrologischer Hinsicht höhere Aufmerksamkeit bei Bauvorhaben walten zu lassen: Das Gemeindegebiet breitet sich rund um den Eisack aus und wird

im Süden vom Mareiter- und vom Pfitscherbach geteilt. Die Altstadt liegt auf einem flachen Schwemmkegel und entsprechend mussten Sicherheitsmaßnahmen errichtet werden, um Sterzings Zentrum zu sichern. Auch der Zusammenfluss des Mareiterbachs in den Eisack kann bei Rückstau das Wasser über die Ufer treten lassen. Die gefährdeten Flächen werden entsprechend in H4 (rot), H3 (blau) sowie auch H2 (gelb) gekennzeichnet. Für die Gemeinde gilt es, anhand dieses nun genehmigten Gefahrenzonenplanes und zur Sicherheit der Einwohner Prioritäten zu setzen und zu entscheiden, welche Flächen mit geeigneten Maßnahmen gesichert werden. Bei festgestellten Naturgefahren müssen bei Bauvorhaben spezifische Auflagen eingehalten werden.

Neue App-Version Die Gem2Go-App ist überarbeitet worden. Die neue Version bietet u. a. ein übersichtlicheres Menü mit größerer Schrift, Querformat und Nachtmodus. Die Echtzeitmeldungen (Push-Benachrichtigungen) informieren weiterhin

über Themen wie Zivilschutz, Straßensperren, Ausfall Müllabfuhr, Gemeindeblatt und Veranstaltungen. Einfach die App aktualisieren oder die APP auf www.gem2go.it herunterladen und die gewünschten Benachrichtigungen aktivieren. Erker 03/21

13


Aktuell

„Wir müssen lernen, mit der Pandemie zu leben“ Interview: Astrid Tötsch Seit einem Jahr leben wir im Rhythmus von zusperren, aufsperren, halb aufsperren – oder halb zusperren, Infizierten- und Todeszahlen werden täglich aktualisiert. Trotz Impfung werden wir uns daran gewöhnen müssen, dass das Corona-Virus ein Teil unseres Lebens sein wird, wie Dr. Franz Ploner, Landtagsabgeordneter des Team K und ehemaliger ärztlicher Leiter am KH Sterzing, im Gespräch mit dem Erker erklärt.

Erker: Herr Dr. Ploner, Sie haben bereits Anfang Dezember eine Impfstrategie gefordert bzw. selbst eine verfasst. Mit welchem Ziel? Dr. Franz Ploner: Die Impfung verfolgt zwei Ziele: die Sterblichkeit bei den hochbetagten und vulnerablen Menschengruppen zu senken, bei der beinahe jeder Vierte am Virus Erkrankte verstirbt, und jene Personen zu schützen, die häufige Kontakte mit potentiell Infizierten haben wie Ärzte-, Pflegepersonal und systemrelevante Berufe. Allerdings gibt es noch keine wissenschaftlichen Studien, ob Geimpfte das Virus weitergeben und andere infizieren können. In erster Linie geht es darum, die Sterblichkeit der Risikogruppen zu reduzieren und die Belastung auf das Gesundheitssystem zu verringern. Der Lockdown wurde nicht aus einer Laune heraus verhängt. Um eine Massenimpfung durchführen zu können, braucht es einen strukturierten Impfplan. Möglich wäre, dass die Gemeindemeldeämter Listen mit den Einwohnern vorrangig mit einem bestimmten Alter erstellen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in ein

14

Erker 03/21

Impfzentrum einbestellt werden, reichen. Dass sich Menschen nicht wo der gesamte Impfablauf mit impfen lassen wollen, müssen wir Einwilligungsgespräch strukturiert akzeptieren. Die Impfung muss auf abläuft. Da spätestens Ende De- freiwilliger Basis sein, denn sie stellt zember 2020 die ersten Impfdo- einen Eingriff in die Persönlichkeit sen zur Verfügung stehen sollten, dar. Freiwilligkeit kann ich durch habe ich bereits Anfang Dezember eine Impfstrategie verfasst, in der ich u. a. auf die Wichtigkeit des Landesethikkomitees bei der Erarbeitung des Impfplanes so wie in Deutschland hingewiesen habe. Dieses muss Prozesse aufzeigen, wie eine gerechte Verteilung des Impfstoffes möglich wäre. Derzeit stehen wir vor einer großen moral-ethischen Frage stehen: Wer bekommt die Impfung zuerst? Da wir zurzeit nicht genügend Impfstoff haben, müssen wir rationieren. Wir gewähren einer Gruppe eine Behand- Dr. Franz Ploner: „Wir stehen vor der moral-ethischen lung und enthalten sie einer Frage: Wer bekommt die Impfung zuerst?“ anderen vor. Gleichsam dürfen wir nicht unsere Gesellschaft Information, Aufklärung und Komin den Vordergrund stellen, son- munikation öffnen. Es muss ja dern müssen das Gesamte sehen. nicht die gesamte Bevölkerung So verstehe ich die WHO, welche geimpft werden, aber wenn man die Industrienationen anmahnt, für 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung eine gerechte Verteilung des Impf- impft, kann eine Herdenimmunität stoffes aller Bevölkerungsgruppen erreicht werden. Damit wird es für zu sorgen. Wer die finanziellen die Gesellschaft auch akzeptabel, Mittel hat, um sich den Impfstoff wenn sich jemand gegen die Impzu besorgen, der bekommt ihn, fung entscheidet. und wer sie nicht hat, bekommt Bei der Corona-Impfung maihn nicht – das darf in einer Solichen Senioren ungezwungedargemeinschaft nicht gelten. ner mit, Jüngere hingegen In Südtirol gibt es viele Impfsind doch etwas skeptisch. unwillige. Kritisiert wird der Jüngere Menschen fragen sich, Mangel an Information, aber warum sie sich dem Impfrisiko ausauch auf mögliche Risiken setzen sollen, wenn rund 80 Prowird hingewiesen. zent der Corona-Infektionen asymAufklärung und Kommunikation ptomatisch verlaufen und sich in ist das Um und Auf bei dieser Impf- ihrer Altersgruppe kaum schwestrategie. Wir müssen den Leuten re Verläufe zeigen. Gerade desganz offen erklären, worum es halb ist Aufklärung und Informageht. Nur dann werden wir sie er- tion so entscheidend. Jeder muss

in die Lage versetzt werden, eine Nutzen-Risiko-Abwägung vornehmen zu können. Wir müssen klar kommunizieren, dass es Nebenwirkungen und Komplikationen geben kann. Auch beim Gebrauch eines Aspirins kann es eine Allergie oder eine Magenblutung geben, auch wenn das sehr selten ist. Bei dieser Impfung kann es ebenfalls zu seltenen Nebenwirkungen und Komplikationen kommen, die sich bei Massenimpfungen wegen der hohen Zahl der Geimpften einfach etwas stärker zeigen – das ist einfache Statistik und muss im Aufklärungsgespräch benannt werden. Deshalb muss der Impfling auch wissen, an wen er sich im Fall vom Komplikationen wenden kann und wie sein Rechtsanspruch aussieht. Was halten Sie von einer Impfpflicht? Ein demokratischer Staat verordnet keine Impfpflicht. Rein aus ethisch-moralischen Gründen ist das nicht vertretbar und widerspricht dem medizinischen Aufklärungskonzept. Die Selbstbestimmung der Patienten gilt in der modernen Medizin als oberstes Prinzip und muss wahrgenommen werden. Dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen, gelingt nur durch Aufklärung, Information und dann durch freiwillige Entscheidung. Es entsteht der Eindruck, dass die Corona-Impfung als die Rettung in allerhöchster Not und als Wunderheilmittel propagiert wird. Wir lassen uns alle impfen, dann verschwindet Corona ... Nun, wir haben die Möglichkeit einer Impfung. Das war vor einem Jahr nicht selbstverständlich. Allein das sollte uns Zuversicht geben im


Kampf gegen die Pandemie. Eine hohe Durchimpfungsrate wird den Druck auf die Krankenhäuser gewaltig senken. Freilich wird diese Pandemie wiederkehren und das heißt für mich: Wir müssen mit dem Virus leben lernen und zwar so, dass wir ihm den Schneid abkaufen und weitestgehend unsere bisherigen Freiheiten wiedererlangen. Außerdem haben wir allein durch die einfachsten AHA-Regeln inklusive Lüften gelernt, mit wie wenig Aufwand das Virusgeschehen in Schach gehalten werden kann. Wir müssen aber als Gesellschaft die Hauptlehre aus dieser Pandemie ziehen. Ein öffentliches Gesundheitssystem muss solche Stress-Tests in Zukunft besser aushalten. Dazu zählen die peripheren Krankenhäuser als wichtige Leistungserbringer. Sie gilt es zu stärken und auszubauen. Daher arbeite ich mit dem Team K an Vorschlägen zu einem infektiologischen Frühwarnsystem, das wir ähnlich kapillar wie unsere Freiwilligen Feuerwehren aufbauen müssen. Hier kann Südtirol Maßstäbe setzen. Wenn nämlich vor Virusausbruch ein Territorium schon weiß, wo genau und in welcher Intensität sich welches epidemische Infektionsgeschehen zusammenbraut, ist das wie bei den Unwetterwarnungen: Jeder, vom Landesrat bis zum Bürgermeister und zu den Hausärzten, weiß, was zu tun ist, damit in einem solchen Fall die Krankenhäuser weiter auf Normal-

betrieb laufen können – denn es gibt nicht nur Corona. „Wir haben die Möglichkeit einer Impfung. Das war vor einem Jahr nicht selbstverständlich. Allein das sollte uns Zuversicht geben im Kampf gegen die Pandemie.“ Im Umgang mit der Pandemie soll es teilweise zu „grenzwertigen Situationen“ gekommen sein. Ein Wipptaler berichtete auf seiner Facebook-Seite, dass erst nach einer heftigen Auseinandersetzung mit seinem Hausarzt ein Covid-Test veranlasst worden sei, in einem anderen Fall soll jemand zu einem Test quasi genötigt worden sein. Der Sanitätsbetrieb scheint in seinen Vorgaben und Organisati-

on keine einheitliche Linie zu fahren. Bedauerlicherweise läuft in der Organisation tatsächlich einiges schief. Hinzu kommt, dass wir uns im Sommer in der trügerischen Sicherheit gewähnt haben, das Virus sei weg. Wie alle Coronaviren handelt es sich dabei aber um ein Kälte-Virus, das sich saisonal unterschiedlich verhält. Unabhängig von den Impfungen werden wir beobachten, dass die Infektionsraten ab April wieder sinken werden – aber Corona wird im nächsten Herbst wiederkommen. Zurückzukommen auf die Vorkommnisse: Ein Mediziner ist dazu verpflichtet, Hilfe zu leisten, es darf aber niemand zu einer medizinischen Leistung gezwungen werden, das ist verfassungswidrig und entspricht einem Rechtsbruch. Die Freiheit des Menschen steht an erster Stelle. Es gibt Erscheinungsbil-

der dieser Pandemie, die nicht akzeptabel sind. Dieses dekretbezogene Handeln greift massiv in unser demokratisches Verständnis ein – das ist in einer modernen Gesellschaft nicht in Ordnung. Das sind die großen Nebenwirkungen dieser Corona-Pandemie, die es raschestens zu beseitigen gilt. Wir erleben ein Aushebeln des Parlamentarismus und die Dialektik in diesen Gremien. Dieses dekretbezogene Handeln wird gerechtfertigt mit der Aussage, es gehe um Menschenleben. Es wäre vielleicht auch an der Zeit, über das ethisch-moralische Handeln zu diskutieren. Während der gesamten Pandemie wurde kein einziges Mal die Patientenverfügung erwähnt – jahrelang wurde aber darauf hingearbeitet und gedrängt, dass der Patient mit einer Verfügung selbst über die medizinischen Maßnahmen bis zu seinem Tod bestimmen kann. Und nun stehen wir vor der Situation, dass wir eine Übersterblichkeit bei den über 80-Jährigen haben. Wenn das Ende des Lebens naht, dann wollen einige in Würde gehen, das Leiden darf nicht hinausgezögert werden. Das sollten wir in unseren Entscheidungen immer berücksichtigen. Der deutsche Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sagte im April letzten Jahres: „Die Würde des Menschen ist unantastbar! Dem müssen wir alles unterordnen. Aber es schließt nicht aus, dass wir sterben müssen.“

Erker 03/21

15


Aktuell

Sterzing

Impfstation im Stadttheater Der Gesundheitsbezirk Brixen hat im Stadttheater Sterzing und in der Cusanus-Akademie in Brixen zwei Impfstationen eingerichtet, um die Krankenhausstrukturen zu entlasten. Dort wurden am 13. Februar 48 Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes geimpft, am 20. Februar wurden 474 Impfdosen von Biontech/Pfizer an Sanitätsbedienstete und über 80-Jährige verabreicht, weitere Impfungen folgten am 27. Februar. „Ab 6./7. März ist geplant, in Sterzing bis Ende Juli jeden Samstag und Sonntag Impfungen durchzuführen“, so Walter Dietl, Mitglied der Lenkungsgruppe „Brixen/Sterzing impft“. Die weitere Impftätigkeit hänge jedoch von der Lieferbarkeit der Impfstoffe ab. „Wir sind an das gebunden, was wir von Bozen bekommen“, so Dietl. Während in Brixen seit Ende Februar auch das Schulpersonal geimpft wird, werden in Sterzing die Impfungen vorläufig weiterhin an das Sanitätspersonal und über 80-Jährige verabreicht. Während die Vormerkung für Sanitätsbedienstete intern abläuft, können sich interessierte Senioren über 80 bei der Landesvormerkstelle unter der Rufnummer 0472 250400 für einen Impftermin vormerken. Wer bereits auf der Warteliste ist, wird vom Sanitätsbetrieb direkt kontaktiert. „Es ist vorstellbar, dass anschließend Risikogruppen mit bestimmten Pathologien an die Reihe kommen und dann auch jüngere Personen geimpft werden“, so Albert Gruber von der Steuerungsgruppe. „Dies sind jedoch nationale Vorgaben, die vom Gesundheitsministerium in Rom kommen, an die wir uns halten müssen.“ bar

16

Erker 03/21

Sterzing

„Positive Aussprache“ Ende Jänner trafen sich Gesundheitslandesrat Thomas Widmann, die Spitze des Sanitätsbetriebes, die Vertreter des Krankenhauses Sterzing und die SVP-Bürgermeister des Wipptales zu einer Aussprache über die aktuellen Entwicklungen rund um das Bezirkskrankenhaus Sterzing. Der ärztliche Leiter des Krankenhauses Sterzing Dr. Michael Engl berichtete zunächst über die vergangenen Jahre und über die nahe Zukunft des Krankenhauses. „Sowohl für Dr. Engl als auch für Pflegedienstleiter Harald Frena stand dabei außer Frage, dass durch jüngste Entscheidungen in der Politik und im Sanitätsbetrieb die Zukunft des Krankenhauses längerfristig abgesichert und qualitativ aufgewertet würde“, so die Bürgermeister in einer Aussendung. Für das Primariat der Abteilung Innere Medizin konnte der anerkannte Gastroenterologe Dr. Hartmut Steinle gewonnen werden. Mit Dr. Peter Bacca wurde das Primariat Anästhesie und Notfallmedizin, mit Dr. Micol Cont die Abteilung Pädiatrie und mit Dr. Sonia Prader die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe neu vergeben. Dr. Prader leitet die Gynäkologie wie bereits in den vergangenen Jahren von Brixen aus; in Sterzing wird ihr Ex-Primar Dr. Arthur Scherer zur Seite stehen. „Patientinnen und junge Mütter bestätigen derzeit die Qualität, die Effizienz und auch das wohltuende Klima im Austausch zwischen Sterzing und Brixen. Ärzte und Pflegepersonal zeigen sich ebenso zufrieden mit den aktuellen Entwicklungen“,

heißt es in der Aussendung weiter. Der Auftrag von Chirurgie-Primar Dr. Robert Pfitscher wurde verlängert, die Abteilung Neu-

ro-Reha bekommt ein landesweites Primariat zugewiesen. Dies alles zeuge von einer Stärkung des kleinen Krankenhauses Sterzing, wie die SVP-Bürgermeister betoten. Für Martin Alber (Brenner), Stefan Gufler (Pfitsch), Sebastian Helfer (Ratschings) und Thomas Klapfer (Franzensfeste) ist der eingeschlagene Weg sogar Ausgangspunkt landesweiter Spezialisierungen und Exzellenzen. Damit würden nicht nur die Zukunft des Spitals abgesichert, sondern auch Versprechungen über die Stabilisierung und die qualitative Verbesserung des Krankenhauses eingehalten. Im Bild Dr. Michael Engl (Bildmitte) mit den Wipptaler SVP-Bürgermeistern (v. l.) Martin Alber, Stefan Gufler, Sebastian Helfer und Thomas Klapfer.


Erker 03/21

17


Aktuell

LandWIRtschaft 2030 Zum Webinar „LandWIRtschaft 2030 – im Dialog mit der Bevölkerung“ lud vor kurzem Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler, der mit seinen Gesprächspartnern Matthias Gauly, Spezialist für Nutztierhaltung an der EURAC, Leo Tiefenthaler, Obmann des Südtiroler Bauernbundes, und Gunde Bauhofer, Geschäftsführerin der Südtiroler Verbraucherzentrale, die verschiedenen Aspekte eines Miteinanders zwischen Verbraucher und Erzeuger erörterte. Der Titel wurde bewusst gewählt, da sich zunehmend eine Entfremdung zwischen Lebensmittelproduzenten und -konsumenten bemerkbar mache. „Es geht grundsätzlich darum, die vielen kleinen Familienbetriebe, die in der Landwirtschaft tätig sind, zu erhalten“, betonte Landesrat Schuler. Die Lebensmittel müssten nicht nur in einer bestimmten Quantität, sondern auch Qualität hergestellt werden, um sich auf dem Markt zu behaupten. Differenzierung und Premiumprodukte seien hier die Schlüsselwörter. Dazu sei es nötig, den Bauern ein „Gesicht“ zu geben, ihre Geschichte zu erzählen, ein positives Image zu erschaffen. Aber auch Umweltschutz, Artenvielfalt, Klimaerwärmung und eine ökologisch nachhaltige Bewirtschaftung gewinnen zunehmend an Bedeutung. Der Konsument scheint die negativen Aspekte wie Massentierhaltung, Tiertransporte und Umweltschäden durch Überdüngung der Böden und Raubbau an der Natur nicht mehr akzeptieren zu wollen – die Lebensmittel sollen „bio“ und vom Bauern nebenan sein – in Umfragen, die u. a. vom Bauernbund erstellt wurden, gaben die Konsumenten vor allen anderen Kriterien der „Regionalität“ den Vorzug. Der Wunsch nach Nachhaltigkeit spiegelt sich allerdings nicht im Einkaufswagen wider, so Gunde Bauhofer von der Verbraucherzentrale. Man kauft lieber billig. Der Konsument hätte durch das Marketing eine „Bilderbuchvorstellung“ von der Landwirtschaft, die sich mit der Wirklichkeit aber schlecht vertrage. Wie der Mehrwert durch nachhaltig produzierte Lebensmittel am Ende abgegolten werden sollte, sei eine Frage, welche die Gesellschaft beantworten müsse. Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler erklärte seinerseits, dass die Landwirte in den vergangenen Jahren in puncto Transparenz viel geleistet hätten und unter hohem Leistungsdruck stünden. In welcher Rolle man die Landwirtschaft gern sehen würde, wurde in zwei Werbefilmen, in denen vor allem der Genussmoment in Szene gesetzt wurde, gezeigt. Regionale Lebensmittel werden gemeinsam in einem Gastbetrieb verzehrt oder auf einem idyllischen Obstmarkt eingekauft und anschließend verkocht, eine Folklore-Gruppe in Trachten tanzt zu Ziehharmonikaklängen, Mountainbiker frönen ihrem Freizeitsport in der unberührten Natur, Kälbchen stehen auf der Wiese, um gestreichelt zu werden. Die Bauern sollen offenbar ein Image erfüllen, das so in der Realität nicht existiert bzw. nur einen Teil der Realität abbildet – das ist wohl mit ein Teil des Problems „Entfremdung“ zwischen Konsument und Produzent.

18

Erker 03/21

„Wollt Ihr wirklich wissen, wie Eure Lebensmittel produziert werden?“ Die Kunden verlangen Transparenz, hieß es im Rahmen des Webinars „Landwirtschaft 2030“. Doch was Verstehen die Konsumenten unter Transparenz? Reichen simple Herkunftsbezeichnungen oder möchten die Konsumenten alle Aspekte der Lebensmittelproduktion nachvollziehen können? Silke Raffeiner von der Verbraucherzentrale Südtirol erklärt, was sich die Gesellschaft konkret von den Landwirten wünscht.

Erker: Frau Raffeiner, warum möchten die Konsumenten im Lebensmittelbereich mehr Transparenz bzw. welche Informationen werden konkret gefordert? Silke Raffeiner: Der Verbraucher bekommt gefühlt zu wenig Informationen über die Lebensmittel, die er konsumiert. Das wird als Intransparenz wahrgenommen, wobei es

einen Unterschied gibt zwischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, wo zumindest das Herkunftsland angegeben werden muss, und u. a. Fertiggerichten, die aus mehreren Zutaten bestehen. Beim Fleisch müssen laut derzeitigem Gesetz das Geburts- und das Aufzuchtsland angegeben werden, für Milchprodukte gilt in Italien die Regelung, dass auf der Verpackung die Herkunft angegeben werden muss, nicht jedoch für Produkte, die im Ausland

vermarktet werden. Wenn es sich um verarbeitete Produkte handelt, die aus mehreren Zutaten hergestellt wurden, gibt es jedoch eine vollkommene Intransparenz. Auf der Verpackung muss mit wenigen Ausnahmen nicht vermerkt werden, wo die einzelnen Zutaten hergestellt wurden. Der Konsument will aber nicht nur den Herkunftsort kennen, sondern auch die Produktionsbedingungen. Speziell in der Tierhaltung sorgen Bilder von Massentierhaltung und Viehtransporten immer wieder für ein negatives Image. Auch die Verwendung von Pestiziden entspricht nicht den Wünschen der Verbraucher. Das wissen wir aus Umfragen, die in Deutschland durchgeführt wurden. In der Theorie lehnen die Verbraucher die Massentierhaltung ab – die Realität sieht dann allerdings anders aus. Im Einkaufsverhalten spiegeln sich die Erwartungshaltungen, die an die Landwirtschaft gestellt werden, nämlich nicht unbedingt wider. Wäre dem Konsumenten zumutbar, darüber aufgeklärt zu werden, welche Art von Pestiziden im Obst- und Gemüseanbau verwendet wird und wie ein Tier geschlachtet wird? Oder möchte das der Konsument gar nicht wissen?


Es gibt durchaus Anfragen von Konsumenten, die sich wünschen, dass auf dem Etikett auch Angaben über die Pestizide vermerkt werden, mit denen das Obst und Gemüse behandelt wurde. Ich persönlich sehe das kritisch, weil man als Konsument normalerweise nicht über dieses spezielle Detailwissen verfügt, welche chemische Substanz aus

welchem Grund verwendet wird und welche Auswirkungen sie auf den Organismus und die Umwelt hat. Ich finde einen anderen Ansatz praktikabler, und zwar einen Hinweis, wenn auf solche Stoffe verzichtet wird. Das fände ich sinnvoller und für die Konsumenten leichter nachzuvollziehen als eine Aufzählung von Chemikalien.

Tierhaltung ist ein schwieriges Thema, weil hier auch eine ethisch-moralische Komponente ins Spiel kommt. Es gibt bei den Verbrauchern und Verbraucherinnen sicher eine Sensibilität für die Haltungsbedingungen und bestimmte Vorstellungen. Man erwartet sich, dass die Landwirte gut mit den Tieren umgehen, dass die Tiere genügend

Platz zur Verfügung haben und dass bei Schweinen auf Praktiken wie Schwänze abschneiden verzichtet wird und die Tiere ein adäquates Futter bekommen. Auch der Auslauf ist ein Thema, vor allem in der Hühnerhaltung. Die Schlachtung ist ein heikles Thema, denn selbst wenn die Tötung für das Tier möglichst stressfrei durchgeführt wird, ist

Erker 03/21

19


es sicher nie schön. Dann gibt es Verbraucher, die so konsequent sind und sich für eine vegetarische Lebensweise entscheiden – das ist allerdings immer noch eine kleine Minderheit. Natürlich wissen die Verbraucher bis zu einem gewissen Punkt darüber Bescheid, wie Tiere getötet werden, gleichzeitig will man es aber auch nicht wissen und verdrängt es – eine etwas paradoxe Situation also. Viele kaufen das Fleisch im Supermarkt ein, abgepackt und küchenfertig. Bei diesen abgepackten Produkten ist der Bezug zum Tier, zum Lebewesen kaum noch vorhanden, weswegen es leichter fällt, diesen Aspekt zu verdrängen. Beim Webinar „LandWIRtschaft“ ging es darum, die Botschaften und Forderungen der Konsumenten an die Landwirte heranzutragen. Wie wichtig wäre es, den Dialog auch in die andere Richtung zu öffnen und dem Konsumenten zu vermitteln, dass Klischees nicht der Wirklichkeit entsprechen? Das ist meiner Meinung nach absolut notwendig. Wenn es in der Landwirtschaft einen Wandel gibt, ist es wichtig, die Konsumenten mitzunehmen und natürlich auch umgekehrt. Wenn sich das Konsumverhalten ändert, wird sich die Produktion daran anpassen müssen. Im Idealfall entwickeln sich beide Lebensbereiche parallel, weswegen natürlich ein Dialog erforderlich ist. Es stimmt, dass viele Verbraucher kein Detailwissen über die Landwirtschaft haben, und natürlich sind Klischees vorhanden, die wir alle aus der Werbung kennen. Die Werbung wird allerdings nicht von den Konsumenten gemacht, sondern von den Vermarktungsorganisationen und den Produzenten selbst. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Imagefilm des Bauernbundes, der im Rahmen des Webinars gezeigt wurde. Wer befeuert also diese Imagebilder? at

20

Erker 03/21

„Bis zum Schluss für unsere Tiere verantwortlich“ Seit der Gründung der landwirtschaftlichen Genossenschaft Wippland fühlen sich die Mitgliedsbauern einer artgerechten Tierhaltung verpflichtet. Um unnötige Tiertransporte zu vermeiden, haben sie sich für die hofnahe Schlachtung entschieden. „Der Beitrag im Februar-Erker über das Höfesterben im Wipptal hat mich sehr betroffen gemacht“, so Alexander Plattner von Wippland. Im Jahr 2010 gab es im Wipptal 762 Höfe, davon waren 689 tierhaltende Betriebe. Im Jahr 2000 waren es noch 1.004. Innerhalb von zehn Jahren haben also 242

le Gastronomie, ein Schülerheim in Sterzing und private Kunden. Die Wege sind also kurz, sodass das Fleisch nicht über längere Zeit hinweg für den Transport konserviert werden muss. Die Herkunft des Fleisches kann zudem lückenlos nachverfolgt werden. „Unter Qualität verstehen wir natürlich die Genussqualität unserer Produkte“, so Plattner. „Eine qualitätsvolle Tierhaltung beachtet aber auch das, was vor dem Verkauf von Fleischprodukten mit den Tieren passiert – da geht es vor allem um das Tierwohl.“ Das Ziel von Wippland ist es, alte Rassen, die über Jahrhunderte mit den klimatischen

Mobiler Schlachtcontainer: Lebendtiertransporte werden unnötig Wipptaler Bauern ihre Tätigkeit aufgegeben. „Die Tendenz zeigt deutlich, in welche Richtung sich die Landwirtschaft bewegt“, bedauert Plattner. „Aus diesem Grund haben sich bereits im Jahr 2011 16 Bauern zur landwirtschaftlichen Genossenschaft Wippland zusammengeschlossen, um den Landwirten im Bezirk eine Zukunft zu bieten, die über die traditionelle Milchwirtschaft mit ihren Turbokühen hinausgeht.“ Bis heute ist die Zahl der Mitglieder auf 28 angestiegen; waren es ursprünglich ausschließlich Schafbauern, gehören nun auch Betriebe mit Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung dazu. Die Genossenschaft vermarktet Frischfleisch und verarbeitete Fleischprodukte direkt vom Bauern und beliefert damit vor allem die regiona-

Bedingungen in unseren Breiten zurechtgekommen sind und sich vor allem von Rohfasern ernähren, zu fördern, aber auch neue Wege zu gehen und die Tiere tierwohlgerecht zu halten. Dazu zähle nicht nur eine tierwohlgerechte Fütterung. „Die Qualitätsfrage beginnt bei der Auswahl der Rasse und geht über die Haltung und Fütterung bis hin zur Schlachtung“, betont Plattner. Nachdem sich die Mitglieder seit Jahren mit diesen Themen beschäftigen, war der Weg hin zu einer hofnahen Schlachtung nicht weit. „Wir müssen uns bewusst machen, dass wir unseren Kunden keine Lebendtiere, sondern Fleisch liefern. Ein Nutztier muss – bevor es verarbeitet wird – immer sterben, das muss man nicht schönreden. Es kommt aber sehr


wohl auf die Umstände an, wie ein Tier geschlachtet wird.“ Bei der hofnahen Schlachtung können vor allem Tiertransporte vermieden werden. „Keiner unserer Bauern hat eine Freude daran,

Alexander Plattner: „Tierwohl steht an erster Stelle.“ seine Tiere lebend in den Schlachthof in Brixen zu bringen“, weiß Plattner. „Die Trennung von der Herde, die Fahrt im engen Transporter und die fremde Umgebung im Schlachthof bedeuten für die Tiere puren Stress, was sich auch auf die Qualität des Fleisches auswirkt.“ Aus diesem Grund bietet Wippland seinen Mitgliedern diese Art der Schlachtung an; sie ist in Südtirol mittlerweile gesetzlich genau geregelt. Nachdem ein Hof durch den Amtstierarzt einmalig abgenommen worden ist, kann sie nach genauen Regeln durchgeführt werden. Nach der Meldung einer bevorstehenden Schlachtung an den Schlachthof in Brixen wird eine Lebendbeschau der Tiere durchgeführt. Am folgenden Tag ist es dann soweit: Die mobile Schlachtanlage kommt zum Hof, der Bauer betäubt das Tier innerhalb des Herdenverbandes mit einem Bolzenschussgerät (die Mitglieder von Wippland verfügen alle über die entsprechende Ausbildung). Nachdem es in den Wagen gezogen worden ist, wird es

zum Ausbluten in Schräglage gebracht. Innerhalb von zwei Stunden muss es im Schlachthof zur weiteren Verarbeitung angeliefert werden. „Anfangs wurden wir belächelt – wir waren auch mit Widerständen konfrontiert“, erzählt Alexander Plattner. „Doch diese Form der Schlachtung gehört zu unserer Philosophie dazu: Wir fühlen uns bis zum Schluss für unsere Tiere verantwortlich, es geht um gegenseitigen Respekt, um einen individuellen Umgang. Als 2019 die gesetzlichen Vorgaben standen, haben wir gleich darauf reagiert. Gleichzeitig leisten wir damit einen Beitrag zum aktiven Tierschutz. Nicht vergessen darf man, dass es gerade beim herkömmlichen Einfangen und Abtransportieren der Tiere oft zu gefährlichen Situationen kommt, weil sie in Panik geraten. Höhere Fleischqualität und ein ethischer Umgang mit Tieren gehen hier also Hand in Hand.“ Wertigkeit, Ganzheitlichkeit („Fleisch besteht nicht nur aus Filetstücken!“), adäquate Preisgestaltung – die Liste der Themen, mit denen sich die Mitglieder von Wippland beschäftigen, ist und bleibt lang. Derzeit bemühen sie sich, in Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen Kinder und Jugendliche für ihr Anliegen zu sensibilisieren. „Gerade in der jetzigen Krisenzeit setzen sich Menschen verstärkt mit ihrem Leben auseinander, überdenken auch ihre Gewohnheiten“, meint Plattner. „Vielleicht ist es auch ein guter Zeitpunkt, sein Konsum- und Kaufverhalten zu überdenken, seine Essgewohnheiten zu prüfen, zu überlegen: Was kommt bei mir eigentlich auf den Tisch?“

bar Erker 03/21

21


Wirtschaft

Gekommen, um zu bleiben Das Outlet Center am Brenner ist nach einem wirtschaftlichen Tief wieder auf Erfolgskurs. Unter dem neuen Eigentümer „Invesco Real Estate“ könnte es mittelfristig erweitert werden. Wer auf den Brennerpass fährt, kommt unweigerlich am Outlet Center vorbei, deren ovaler rotweiß-grauer Komplex mit Parkhaus an einen riesigen Schiffsdampfer mit Anlegeplatz erinnert. Über 70 internationale Marken-Stores verkaufen hier auf rund 16.500 m2 preisreduziert Mode, Lifestyle, Sport und Outdoor und ziehen jedes Jahr rund zwei Millionen Besucher an. 2007 war das Outlet als „Designer Outlet Brennero“ (DOB) eröffnet worden, um den Grenzort wiederzubeleben. Die riesige Verkaufsfläche, die Feiertags- und Sonntagsöffnungszeiten, der befürchtete Tod für Kleinhandel und Nahversorgung sorgten für heftige Kritik. War der Besucherandrang an den ersten Eröffnungstagen enorm, blieb der Ansturm in den Folgejahren mehr und mehr aus. Ende 2011 spitzte sich die wirtschaftliche Lage zu. Namhafte Brands drohten mit dem Auszug, fast die Hälfte des Outlets stand leer. Eine grundlegende Sanierung wurde notwendig, begonnen beim Namen. Der Zusatz „Designer“ wurde gestrichen, dem „Brennero“ das „o“ entfernt, Hilfiger, Calvin Klein und andere weltbekannte Marken wurden angeworben. Mit Erfolg. „Bereits Ende 2015 brachten wir das Center auf fast 100 Prozent Pächterauslastung, ab 2016 hatten wir Vollbelegung mit teilweisen Wartelisten“, so Maximilian Wild, der als Sanierungsmanager an Bord geholt worden war. 2018 wechselte das Outlet Eigentümer. Der amerikanische Immobilien-Investor „Invesco Real Estate“, der in Europa rund 150 weitere Immobilien verwaltet, kaufte das Outlet von den

22

Erker 03/21

Das Outlet Center soll mittelfristig um weitere 3.000 und 5.000 m2 vergrößert werden.

Haupteigentümern Nick und Klaus Huter, auch Peter Mader und die Wipptaler Bau AG veräußerten ihre Anteile (jeweils sechs Prozent). „Wir sind the best Outlet in the alps im Bereich Sport und Outdoor“, sagt Maximilian Wild. Kaum ein anderes Outlet biete eine derartige Vielfalt an Marken bei Sport und Outdoor. Die nächsten Outlets befinden sich in Salzburg, Ingolstadt, Landquart und Mantua. „Der Standort ist ideal“, so Wild. Am Brenner waren die Geschäfte schon immer sonntags geöffnet, deshalb sei das Outlet auch hier und nicht in Sterzing gebaut worden. Rund zwölf Millionen Fahrzeuge überqueren jedes Jahr die Brennergrenze, ein großer Teil sind Urlaubsgäste. Potential auf der Durchreise. 1,2 Millionen Euro nimmt die Führung jedes Jahr in die Hand, um in Bayern und Österreich für das Outlet und damit auch für den Standort Brenner zu werben. Geld, von dem die Gastronomie – eine solche gibt es im Outlet Center kaum – und die Wirtschaft im gesamten Wipptal profitieren würden, so Wild. Vorrangig werden bei Arbeiten lokale Handwerker beauftragt. Rund 200.000 Euro an Steuern werden jedes Jahr an die Gemeinde geleistet. Der Großteil der

400 Outlet-Mitarbeiter ist zwischen Freienfeld und Brenner wohnhaft. Der Outlet-Kunde ist über die Jahre hinweg derselbe geblieben. 36 Prozent sind Deutsche, 38 Prozent Österreicher, 16 Prozent Südtiroler bzw. Italiener, neun Prozent kommen aus Benelux und Osteuropa. Durchschnittlich 115 Minuten verweilen die rund zwei Millionen jährlichen Kunden im Outlet. 72 Millionen Euro werden jährlich umgesetzt, 27 Prozent davon an Sonnund Feiertagen. Die umsatzstärksten Monate sind Juli (9 %), August (11 %), September (10 %) und Oktober (10 %). Anders als Einkaufszentren, die ein kleineres Einzugsgebiet haben, sind Outlets abhängig vom Tourismus. Ist die freie Reisetätigkeit eingeschränkt, fehlt der Zufluss und damit der Umsatz – so wie jetzt, in der Coronapandemie, die seit einem Jahr anhält. Dabei hatte das Jahr 2020 vielversprechend begonnen. Im Jänner und Februar stieg der Umsatz um 23 Prozent, einige Pächter schrieben noch bessere Zahlen, dann kam März, Covid-19, Lockdown, sechs Monate Schließung. Statt zwei Millionen Besuchern kam nur noch eine Million. Trotzdem hielten sich bis auf „Bata“ alle Pächter über Wasser.

90 Prozent davon sind Konzerne, die in Outlets tätig sind. „Ein rentables Business in Normalzeiten und wichtig in Covid-Zeiten, damit die Marken Ware abschleusen können“, so Wild. Während des Lockdowns wurde viel Über- und Retourware aus dem stationären Handel in die Outlets reingesteuert, europaweit, damit sie dort ohne Zwischenhändler angeboten werden konnten und der stationäre Handel in seinen Läden Platz für die neue Winterware schaffen konnte. Jetzt wird intensiv vorgearbeitet, um für die Zeit nach Corona sofort startklar zu sein. Pachtverträge müssen erstellt, Lokale ausgebaut werden. Während des Lockdowns sind sieben neue Pächter im Outlet eingezogen, einige stehen auf der Warteliste. Das anfängliche Image des Outlet Centers, so Wild, habe sich stark gebessert. Täglich werde auch hart daran gearbeitet. Laufend geht er durch das Outlet, schaut, was die Mitarbeiter tun, fragt, wie es läuft. Präsenz ist ihm wichtig. „Es macht etwas aus, ob ich vorbeigehe oder nicht.“ Die Centerordnung legt genau fest, wie die Shops geführt werden müssen. Freundlich, sauber, ordentlich, gut bestückt mit attraktiver Ware. Um Facility, Sicherheit, Sauberkeit und Hygiene kümmert sich ein eigens aufgebautes Team, da man mit diversen Fremddienstleistern das geforderte hohe Niveau nicht erreichen könnte. Ein halbes oder dreiviertel Jahr wird es noch brauchen, um die Covid-Situation in ein normales Fahrwasser zu bringen. Das Management schaut trotzdem nach vorn. Der neue Investor hat das Outlet aufgrund der hohen Rendite und der Entwicklungschancen gekauft. Ziel ist es, den Wert der Investition zu verdoppeln. Um dies zu erreichen, wird zunächst der Brandmix weiter ausgebaut: namhaftere Marken rein, No-Name-Marken raus. Namhaftere Marken bedeuten mehr


Kunden, mehr Kunden bedeuten mehr namhafte Marken. Ein Kreislauf. Luxusmarken wie Versace oder Dolce Gabbana wird es am Brenner nicht geben, die Zielgruppe ist zu klein, bewährt hat sich das Middle- und Premiumsegment. Nach der Brandmix- Optimierung könnte es in drei bis fünf Jahren auch eine räumliche Erweiterung geben. 2011 war (ebenfalls nicht ohne Kritik) der Südflügel (heute M-Preis) hinzugebaut worden, 2017 kamen mit

der Schließung einer Baulücke zusätzliche 1.500 m2 Verkaufsfläche dazu. Überlegt wird nun, weitere 15 Millionen Euro in die Hand zu nehmen, um Richtung Süden beim M-Preis-Parkplatz zu expandieren oder im Parkhaus eine Shop-Ebene einzuziehen, in der Größenordnung zwischen 3.000 und 5.000 m2. Projekt liegt noch keines vor. Der Investor hat jedenfalls die Absicht, am Brenner mittelfristig zu investieren und langfristig bleiben zu wollen. rb

Gossensaß

Lärmschutzwände fertiggestellt Weniger Lärm und mehr Lebensqualität sollen die neuen Lärmschutzwände den Bewohnern Gossensaß bringen. Die Arbeiten waren im August 2019 in Auftrag gegeben worden und wurden vor kurzem abgeschlossen. Die Kosten für die 918 m langen und vier bis 5,5 m hohen Wände belaufen sich auf 2,64 Millionen Euro. Die Lärmschutzwände verringern die Lärmbelastung um fünf bis 15 Dezibel. Die Reduzierung hängt davon ab, wie weit ein Wohngebäude von der Wand entfernt ist und ob das Gebäude höher oder niedriger als die Wand ist. Der Grenzwert der Lärmbelastung, der vor dem Bau überschritten wurde, liegt in der Nacht bei 60 Dezibel (Durchschnittswert zwischen 22.00 und 6.00 Uhr). Eine Lärmreduzierung von zehn Dezibel bedeutet für das menschliche Ohr eine Lärmminderung um etwa die Hälfte. Die Daten zur Lärmbelastung bzw. Lärmminderung werden veröffentlicht, sobald die Lärmmesskampagne des Landeslabors für Luftanalyse und Strahlenschutz abge-

schlossen ist. Die Brennerbahnlinie ist südtirolweit eine der größten Lärmquellen. Der erzeugte Lärm wird durch die Morphologie weiter verstärkt. Das Land Südtirol hat über die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz im Jahr 2003 eine Vereinbarung mit dem italienischen Schienennetzbetreiber RFI getroffen, um verschiedene Maßnahmen zur Lärmminderung in Südtirol durchzuführen. Im Sinne dieser Vereinbarung übernahm das Land die Planung der Lärmschutzwände, während RFI für die Umsetzung sorgte. Auch die Kosten wurden aufgeteilt: Für 80 Prozent kam RFI auf, für die restlichen 20 Prozent das Land. Seit 2016 ist die Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) nicht nur für die Planung, sondern auch für die Ausführung der Lärmschutzbauen zuständig. Parallel zu Gossensaß wurden auch die Arbeiten in Klausen abgeschlossen. Die nächsten Eingriffe sind in Bozen (650 m), Brixen (380 m) und Blumau vorgesehen.

TransitVerkehr trotz Corona leicht gestiegen Trotz Corona rollt der LKW-Verkehr weiter wie gewohnt über den Brenner. 2,48 Millionen LKW passierten im vergangenen Jahr die Mautstelle Schönberg, teilte das Asfinag auf Anfrage des Erker mit. Damit erreicht der LKW-Transitverkehr ein neues Rekordhoch – trotz Corona. Während der Grenzschließungen im März des vergangenen Jahres wurde zwar ein Rückgang des Transitverkehrs verzeichnet, der sich jedoch wieder rasch erholte und im Vergleich zu 2019, wo 2,47 Millionen Fahrten über den Brenner gezählt wurden, sogar noch zunahm. Einen deutlichen Einbruch gab es hingegen beim PKW-Verkehr: Rund 3,8 Millionen Fahrzeuge weniger, die vor allem dem Urlaubs- und Reiseverkehr zuzuschreiben sein dürften, waren auf der Brennerachse im Jahr 2020 unterwegs.

Erker 03/21

23


Gesellschaft

Die Zuhörerinnen von Renate Breitenberger

Seit einem Jahr sind Sonja Planatscher (42) aus St. Kassian und Maria Rubatscher (29) aus Wengen Krankenhausseelsorgerinnen in Sterzing. Sie sind für Patienten, Personal und Angehörige da, hören zu, was sie bewegt, und stehen ihnen bei.

Im Stiegenhaus im ersten Stock, in der Ecke, genau dort ist ihr Büro – winzig klein, aber das macht nichts. Der Spruch an der Glastür fällt trotzdem auf: „Deine innere Stimme zu hören ist eine Frage deiner Achtsamkeit – ihr zu folgen, eine Frage deines Mutes.“ Die Arbeit von Sonja Planatscher und Maria Rubatscher hat viel mit Achtsamkeit zu tun. Sie gehen von Stockwerk zu Stockwerk, von Abteilung zu Abteilung, von Zimmer zu Zimmer, klopfen an die Tür und bieten Patienten das Zuhören an. Zuhören ist ihr Beruf. Eine Aufgabe, die weit mehr erfordert, als still auf einem Stuhl zu sitzen, und viel bewirken kann. Manchmal dauert ein Gespräch eine Stunde, manchmal fünf Minuten, manchmal werden die Seelsorgerinnen schon an der Tür verschickt mit den Worten „Kein Interesse“. „Wir drängen uns nicht auf, wir sind ein Angebot“, sagt Sonja – und meint das auch so. Jedesmal, wenn sie vor einem Patientenzimmer steht, ist alles neu. Sie weiß nichts über den Patienten, ob er religiös ist oder welche Erfahrungen er in seinem Leben gemacht hat, wie es ihm in diesem Moment gerade geht. Selbst wenn sie den Patienten seit Wochen kennt, ist jeder Tag anders. Viele haben eine Untersuchung, eine Operation oder ei-

24

Erker 03/21

Maria Rubatscher und Sonja Planatscher: „Aushalten können, dass man manchmal nichts tun kann“

nen Schicksalsschlag hinter sich, haben soeben von einer Krankheit erfahren, müssen erst einmal selbst damit klarkommen, ihre Gedanken ordnen („Warum ich?“). Hoffnungen, Sehnsüchte, Wünsche, alles auf engstem Raum. Da ist Feingefühl gefragt. Genau zuhören, was Patienten auf dem Herzen liegt, ohne vorschnell zu

deuten, Antworten zu geben, Ratschläge zu erteilen oder zu bemitleiden. Und merken, wenn es Zeit ist, zu gehen. Zeit für Worte, Zeit für Stille Die Arbeit im Krankenhaus hat Sonja, die heute in Brixen lebt, schon immer fasziniert. Nach dem

Theologiestudium, der Mitarbeit bei der Jungschar, der religiösen Betreuung von Vereinen und Erfahrungen als Pastoralassistentin begann sie im Krankenhaus Brixen als Seelsorgerin. Maria, die ihren Wohnsitz mittlerweile in Freienfeld hat, wollte eigentlich Religionslehrerin werden und kam im Fachtheologiestudium bei einem


Praktikum auf den Gedanken, in die Seelsorge einzusteigen. An ihren ersten Patienten kann sie sich gut erinnern. Es war ein Jäger, auch Marias Vater war Jagdaufseher, „da war sofort ein Feeling da“, sagt sie, eine halbe Stunde lang ging es nur um die Jägerei, „es war ein schönes, herziges Gespräch“. An Einzelheiten erinnert sich Sonja selten. Weil jede Begegnung anders ist. Mit einem Patienten betrieb sie wochenlang Smalltalk, über das Wetter und das, was gerade im Fernsehen lief, bis sie im richtigen Moment da war und ein tiefgehendes Gespräch mit ihm führen durfte. Oft ist die Krankheit ein Einstiegsthema. In tieferen Gesprächen geht es meistens um Familie, Beziehungen zu Eltern und Kindern, von der Freude über die Enkel bis hin zu innerfamiliären Streitigkeiten, belastende Situationen mit dem Partner oder Trauer über ein verstorbenes Familienmitglied. Im Krankenhaus, fernab vom Alltag, hat ein Patient auf einmal viel Zeit, Dinge zu überdenken und zu reflektieren. Da kann einiges hochkommen. Innehalten. Schweigen. Auch solche Momente gibt es. Wenn ein Patient an Schläuchen, Flaschen und Apparaten hängt und unfähig ist zu reden oder wenn ein Patient eine andere Sprache spricht, sich ausdrücken möchte, aber es nicht kann. Die Seelsorgerinnen versuchen auch diesen Patienten nahe zu sein, indem sie Ruhe und Präsenz ausstrahlen, leicht die Hand oder Schulter berühren, sofern es die Patienten als angenehm empfinden, und ihnen zeigen, dass jemand da ist, dass sie nicht alleine sind. Still wird es auch, wenn ein Patient stirbt. Eine Stille, die alles andere als still ist, weil in den Menschen viel passiert, während sie beten, den Verstorbenen ansehen, sich erinnern, wie er im Leben war. Nicht immer ist diese

Stille leicht auszuhalten. Angehörige sind oft hin- und hergerissen zwischen Angst, Sprach- und Fassungslosigkeit, Wut, Angst, Vorwürfen und Schmerz. Sonjas und Marias Aufgabe ist es, jede Emotion zuzulassen, ihnen Raum zu geben, ohne sie zu bewerten oder sie mit Floskeln und Gebeten wegzuschieben.

Gut informiert trotz Krise. Mit Ihrem Abo-Beitrag unterstützen Sie uns in einer schwierigen Zeit.

Wenn Seelsorger an ihre Grenzen stoßen In jedem Moment präsent bleiben. Ein abgeschlossenes Gespräch hinter sich lassen, egal wie aufwühlend es war, um sich einem neuen zu öffnen. Das fordert auch die Seelsorgerinnen immer wieder heraus. Manchmal setzen sie sich ins Büro oder gehen in die Kapelle. „Sie ist ein Ruhepol im Haus, hier kann ich mich neu ausrichten und alles abgeben, mich frei machen von allen Emotionen und Themen, die ich eben gehört habe“, sagt Sonja. In einer zweijährigen Zusatzausbildung lernen die Seelsorgerinnen, Themen, die ihnen selbst sehr nahe gehen, genauer anzuschauen und einen gesunden Umgang mit diesen Emotionen zu finden. So ist es ihnen möglich, auch in solchen Momenten präsent und ruhig zu bleiben. Klar hinterfrage man sich auch als Seelsorgerin, ob man sich richtig verhalten habe. Einmal im Monat reflektieren sie mit Berufskollegen aus ganz Südtirol ihre Arbeitserfahrungen. „Das ist eine große Bereicherung. Alle arbeiten anders und jeder versucht es gut und richtig zu machen“, sagt Maria. Erst ein Ordensmann, dann zwei Laienfrauen Wer Seelsorger werden möchte, braucht ein abgeschlossenes Theologiestudium, den Zweisprachigkeitsnachweis A, eine absolvierte Zusatzausbildung und ein

Danke! 28 € vorgeschlagener Unkostenbeitrag 40 € Inland (außerhalb des Bezirks, verbindlich) 60 € Ausland (verbindlich) 50 € Förder-Abo

T 0472 766876 info@dererker.it

Erker Erker 03/21

25


Zuhören, hinhören, ernst nehmen „Ich weiß, dass wir alle sehr gut darin sind, uns gegenseitig aus dieser schweren Krise zu helfen“, so Karin Thaler kürzlich im Interview, dass der Erker mit ihr führen durfte – zu sehen übrigens auf www.dererker.it. Als Koordinatorin der Hospizbewegung der Caritas, zuständig für die Bezirke Wipptal und Eisacktal, ist Thaler vertraut mit den menschlichen Ängsten: Ihr täglich Brot sind, wie sie selbst sagt, der Tod und das Sterben. Traumatische Ereignisse für jeden Angehörigen – die in Zeiten von Corona noch einmal stärker in unser Bewusstsein gerückt wurden: Angst davor, sich und andere anzustecken, schwer an einer coronabedingten Infektion zu erkranken und – im schlimmsten Fall – auch daran zu versterben. Doch wie sollen wir mit diesen Ängsten umgehen? Wie mit den Ängsten unserer Mitmenschen? Wo kommen Ängste überhaupt her? In sich hinein horchen, den ersten Schritt vom Angst-Gefühl zum Nachdenken über die Fragen „Warum habe ich Angst?“ oder „Wie groß ist eigentlich meine Angst?“ ist eine gute Strategie, um mit seinen Ängsten fertig zu werden, berichtet Thaler aus ihrer Erfahrung. Zuhören und ernst nehmen müsse man jene Menschen, die Gefangene ihrer Ängste sind, sie dazu bringen, über ihre Angstzustände nachzudenken, aber auch sie mit ihrer Angst zu akzeptieren und diese nicht als lächerlich abtun. In Zeiten, in denen Social Distancing und körperliche Kontaktbeschränkungen das Gebot der Stunde sind, sind die technischen Möglichkeiten ein wahrer Segen, die wir nutzen sollten: Es gibt Menschen, die gut mit dieser Situation zurechtkommen, aber auch solche, die durch die ständige Konfrontation aufgrund der Medienberichte sich abschotten und vereinsamen. In Gesprächen, durch gemeinsames Spazierengehen in der Natur, indem man jemanden auf andere Gedanken bringt, kann es gelingen, die Angst wieder auf das richtige Level zu bringen. Schlussendlich ist da aber auch noch der Tod, mit dem wir offenbar verlernt haben umzugehen. „Ich weiß, dass ich sterben werde – trotzdem möchte ich nicht heute sterben“, so Thaler. „Aber im Wissen, dass die Zeit endlich ist, gehen wir vielleicht anders damit um.“

26

Erker 03/21

Die Krankenhauskapelle: Hier schöpfen die Seelsorgerinnen nach aufwühlenden Gesprächen wieder Kraft.

Praktikum. Die Mitarbeiter übernimmt der Sanitätsbetrieb auf Vorschlag der Diözese. Sonja und Maria teilen sich eine Vollzeitstelle im Krankenhaus. Ihr Vorgänger Pater Meinrad Gasser ist vielen bekannt und wirkte fast 20 Jahre lang als Seelsorger. Stand der Pater Tag und Nacht zur Verfügung, arbeiten Sonja und Maria in Teilzeit, haben zuhause Partner und Kinder. Das ist eine Umstellung. Es gibt Patienten, die fragen: „Wie, eine Frau? Wo ist der Pater? Gibt es sonst niemanden hier?“ Andere sind froh, sich mit einer Frau zu unterhalten, und sind überrascht, dass man mit ihnen sogar über Formel 1 reden kann. Auch Humor hat schon manch dickes Eis gebrochen. „Wir

lachen viel“, sagt Sonja „auch mit den Patienten“. Griesgrämig von Zimmer zu Zimmer gehen, das ist nicht ihr Ding und den Patienten wäre damit auch nicht geholfen. Vielen tut es gut, zwischendurch herzhaft zu lachen – trotz Krankheit. Jeden Tag alle Patienten zu besuchen, nimmt sich Sonja schon lange nicht mehr vor. Manchmal spricht sie in einer Stunde mit 20 Patienten, ein anderes Mal mit zwei. Auf die Uhr wird nicht geschaut – ein Vorteil gegenüber vielen anderen Berufsgruppen. Sofern gewünscht, spenden die Seelsorgerinnen die Krankenkommunion, gestalten Segens- und Abschiedsfeiern und begleiten Angehörige in den Ab-

Psychologischer Telefondienst rund um die Uhr Bis März 2021 ist in Südtirol rund um die Uhr ein psychologischer Dienst telefonisch erreichbar. Die Psychologischen Dienste von Bozen (Tel. 0471 435001), Meran (Tel. 0473 251000), Brixen (Tel. 0472 813100) und Bruneck (Tel. 0474 586220) stehen für Dringlichkeiten aller Art zur Verfügung. Angeboten wird der Dienst vom Netzwerk Psyhelp Covid-19, dem alle öffentlichen Dienste der psychischen Gesundheit, Südtirols Psychologenkammer, private soziale Organisationen wie Familienberatung, Caritas, EOS, telefono amico, Young & direct, Forum Prävention, Italienisches Rotes Kreuz und Initiativen wie die Europäische Allianz gegen Depression angehören.


Ins Taufbecken legen Sonja und Maria regelmäßig „gute Gedanken“, die jeder mitnehmen kann.

schiedsraum. Pater Meinrad hat mit Priestern des Dekanates Sterzing ehrenamtlich einige priesterliche Dienste übernommen, etwa die Krankensalbung, wofür die Seelsorgerinnen sehr dankbar sind.

Corona und die Seelsorge Corona hat auch die Seelsorge im Krankenhaus verändert, angefangen bei den Gesprächen, die Sonja und Maria mit Mundschutz führen, was eine einfühlsame

Kommunikation mit den Patienten noch schwieriger macht. Seit Corona sind die Gespräche aber auch länger und intensiver geworden, da die Patienten weniger Besuche empfangen dürfen und umso mehr das Bedürfnis haben, sich

jemandem anzuvertrauen. Corona zwingt die Gesellschaft auch, sich mit dem Tabuthema Sterben zu beschäftigen, und macht bewusst, wie begrenzt, zerbrechlich und kostbar das Leben ist. Die Seelsorge, der Kontakt mit den Menschen, das Lachen mit ihnen, mitzuerleben, wie sich ein Patient nach einer schlimmen Situation stabilisiert und wieder nach Hause gehen kann, das gibt Sonja und Maria immer wieder Kraft und Energie weiterzumachen. „Man muss die Menschen gernhaben“, sagt Sonja. „Und aushalten können, dass man manchmal nichts tun kann“, sagt Maria. Danebensitzen, zusammen die Angst, den Schmerz und die Sorgen annehmen und akzeptieren, da sein, Anteil nehmen. Vielleicht stehen die Seelsorgerinnen gerade deswegen den Patienten und Angehörigen oft sehr nahe.

Erker 03/21

27




Frauenpower

Am 8. März wird weltweit der Internationale Tag der Frau gefeiert. Im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht der Frau sowie die Emanzipation der Arbeiterinnen wurde er am 19. März 1911 erstmals begangen. Was hat seit damals das Leben der Frauen nachhaltig beeinflusst? Welche Errungenschaft hat ihr Dasein verbessert? Der Erker hat bei fünf Frauen aus dem Wipptal nachgefragt. Umfrage: Caterina Fantoni, Barbara Felizetti Sorg

Solo frequentando il corso sugli Studi di genere a Innsbruck e solo studiando, ho capito quale influenza può esercitare sulla vita di tutti i giorni la differenziazione dei ruoli sessuali e la relativa percezione nella società. Ancora oggi il ruolo femminile e il ruolo maschile riflettono la cultura sociale che li determina e il rischio maggiore è giustificare determinati comportamenti attribuiti a uno o all’altro sesso. Uno dei rischi è che l’esaltazione della mascolinità intesa come espressione di forza degeneri nella violenza. Ovviamente non tutti gli uomini si identificano con il valore della mascolinità, perciò la definizione dei ruoli di genere non danneggia solo le donne ma anche gli stessi uomini. Secondo me le pietre miliari per l’emancipazione femminile sono la legge che regola l’aborto e la legge che regola il divorzio e in Italia sono anche piuttosto recenti. Per quanto riguarda la mia vita personale ciò che considero più importante è poter essere economicamente indipendente ed essere consapevole della mia indipendenza culturale e ideologica. Nella mia tesi di laurea ho cercato nell’innovazione tecnologica dei modelli informatici che provano a migliorare la condizione femminile. Esistono delle piattaforme basate sulla tecnologia blockchain in cui i dati possono essere resi accessibili come forma di tutela dal gender pay-gap, da condizioni contrattuali inique o dalle molestie sessuali. Un’altra realtà che ho trovato molto interessante, e che permetterebbe una maggiore indipendenza economica per molte donne in situazione di svantaggio sociale, sono i conti personali in cui possono essere accantonate criptovalute. Ci sono diversi progetti di questo genere e la tecnologia può rappresentare un mezzo concreto con enormi potenzialità nella promozione della parità di genere. Camilla Vai, 26, Vipiteno Laureata a Innsbruck in Traduzione con una magistrale in Scienze Politiche con indirizzo in Studi di Genere, Cultura e Cambiamento sociale

30

Erker 03/21

Lange Zeit hatte der Mann das Monopol auf die Kreativität und sprach der Frau über Jahrhunderte hinweg jede schöpferische Kraft ab. Sichtbarkeit erfuhren Frauen meist nur als Modell oder Muse, die Möglichkeit, eine künstlerische Ausbildung zu erhalten, war kaum gegeben. Wie ich finde, wurde vor hundert Jahren ein Meilenstein in der Geschichte der Gleichberechtigung gesetzt, als in der bis dato männerdominierten Kunstlandschaft Frauen die Aufnahme an staatlichen Akademien ermöglicht wurde. Dass dies ein notwendiger Akt war, untermauert wohl die Tatsache, dass heute die Mehrheit der Akademieabgänger/-innen weiblich sind. Will man den Weg als freischaffende, unabhängige Künstlerin einschlagen, der in gewisser Weise nicht nur Beruf, sondern Berufung ist, erfordert diese Laufbahn vollen Einsatz. In der Regel ist er leichter von Künstlern als von Künstlerinnen zu schaffen, besonders im Zusammenspiel von Familie und Beruf. Auch wenn dieser Aspekt zurzeit wohl nur eine untergeordnete Rolle einnimmt. Elisabeth Frei, 51, Sterzing/Lajen Freischaffende Künstlerin


Eine zentrale Errungenschaft für Frauen in der Neuzeit ist aus meiner Sicht die Einführung des Frauenwahlrechtes, das sich zumindest in unseren Breiten nachhaltig durchgesetzt hat. Was für unsere Großmütter noch neu und alles andere als selbstverständlich war, ist aus dem heutigen gesellschaftlichen und politischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Wer eine Stimme hat, dessen Interessen werden auf der politischen Bühne vertreten. In den letzten Jahrzehnten hat sich – als Folge dieser Interessensvertretung – die rechtliche Stellung der Frau grundlegend geändert; von einem klar benachteiligten „Anhängsel“ des Mannes hin zu einer – zumindest in der Theorie – völlig gleichberechtigten Person des öffentlichen und privaten Lebens. Den allermeisten Frauen früherer Generationen boten sich allein durch Ihr Frau-Sein wesentlich weniger Zukunftsperspektiven als den Männern, während heute eine effiziente, wenn auch in einigen Teilbereichen immer noch verbesserungswürdige Gesetzgebung Sicherheit und Schutz vor geschlechtsspezifischer Diskriminierung bietet. Es bleibt also nur zu hoffen, dass die Frauen diese – mit Blick auf die Geschichte und auch auf Gesellschaftsformen in anderen Teilen der Welt – leider nicht selbstverständliche rechtliche Basis zu schätzen wissen und auch nutzen; denn die beste Regelung zur Gleichstellung der Geschlechter nützt nichts, wenn sie nicht in Anspruch genommen und notfalls auch mit Nachdruck eingefordert wird. Manuela Hochrainer, 42, Sterzing Rechtsanwältin

Ho sempre lavorato tanto, adesso se ci ripenso mi chiedo come ho fatto. La nostra soddisfazione era prendere i bambini e andare a fare una gita, portarli sui prati, quello era il nostro svago. Oggi ci sono tanti di quegli aiuti, tanti di quegli elettrodomestici, che le ragazze giovani non si possono neanche immaginare come sarebbe vivere senza. Se penso ad esempio a tutta la biancheria che ho lavato per la mia famiglia e anche per altri mi sembra quasi impossibile. La qualità della mia vita è cambiata totalmente da quando sono venuta in questa casa, 45 anni fa, quando finalmente ho potuto avere una lavatrice, il riscaldamento e una cucina con tutte le comodità di un forno, del gas eccetera. Appena sposata ho abitato poco meno di un anno a casa dei miei suoceri, a Ceves, e lì stavamo io, mio marito e mio figlio in una stanza. I panni li sciacquavo nel ruscello e poi li stendevo sul prato, d’inverno invece lavavo in casa in un mastello e stendevo in cantina. Allora [metà anni Cinquanta] c’erano ancora tante che sciacquavano il bucato giù nell’Isarco e diverse lo facevano per conto di altri o andavano direttamente a lavare nelle case di altre famiglie. Venuti via da Ceves, siamo stati per 21 anni in una casa dell’Ente Nazionale delle Tre Venezie in Città Vecchia, che era vicina alla scuola per i miei bambini e ci stavamo bene, ma non c’era nessuna comodità. Per prendere l’acqua c’era solo un fontanino in corridoio e non avevamo il bagno ma solo un gabinetto. Dal fontanino prendevo l’acqua, la scaldavo in cucina e con quella riempivo le mastelle per lavarci i bambini o la biancheria. In quella casa l’impianto elettrico era talmente vecchio che non era possibile attaccare una lavatrice, perciò lavavo a mano in quel grande corridoio e poi stendevo nel sottotetto. Quando nel 1977 sono venuta ad abitare qui mi sembrava di essere in paradiso: non mi mancava proprio niente. Letizia De Bernardin Bogana, 90, Vipiteno Da giovane va a lavorare a Roma, a servizio di una famiglia; da sposata è casalinga e continua a lavorare per altre famiglie.

Insegno da 23 anni e a scuola, nel corso del tempo, ho visto senz’altro dei cambiamenti nell’assegnazione dei ruoli di genere. Credo però che ci sia ancora tanta strada da fare: abbiamo dei pregiudizi e degli stereotipi che sono talmente radicati in noi che a volte non ci accorgiamo neanche di esprimerli… Mi riferisco a stereotipi banali come “la mamma ti fa la torta di compleanno” e “il papà ti aggiusta la bicicletta”. La scuola sarebbe il luogo giusto dove abolire certi stereotipi ed educare a non avere pregiudizi di genere, in definitiva a trasmettere il valore della parità di genere. Se penso a una svolta importante nella storia della democrazia italiana, mi viene in mente il diritto di voto alle donne, esercitato per la prima volta con il referendum del 1946. Votare e poter partecipare alla vita politica è stata una conquista importante nell’equità di genere ma, nonostante i tanti progressi nell’esercizio della libertà individuale, credo che l’assegnazione di ruoli sessuali definiti sia una realtà ancora attuale. Io sono insegnante alla Primaria e il fatto che la maggioranza delle insegnanti siano donne è significativo. Si è sempre considerato l’insegnamento come un’occupazione femminile, un lavoro compatibile con la cura della famiglia. Soprattutto alla Primaria e all’Infanzia la percentuale di insegnanti uomini è molto bassa e sicuramente questo è dovuto al fatto che siamo cresciuti nella convinzione che il ruolo dell’insegnante elementare e dell’asilo avesse una funzione di tipo assistenziale più congeniale alla donna che all’uomo. Anche questo è il risultato di una società improntata su ruoli sessuali definiti e frutto di una mentalità per cui la professione dell’insegnante per la donna è il lavoro privilegiato, mentre per l’uomo è adatto qualsiasi tipo di professione. Maura Galera, 43, Vipiteno Insegnante, laureata in Scienze della Formazione alla Libera Università di Bolzano Erker 03/21

31


Wirtschaft

Ein starkes Netzwerk ist wichtig Der lvh-Bezirksausschuss Wipptal stellt sich vor

Das Handwerk ist in Südtirol gut aufgestellt. Der lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister vertritt die Interessen der Handwerker auf verschiedenen Ebenen. Er führt regelmäßig Gespräche mit politischen Vertretern und Sozialpartnern – auf Landes-, Bezirks- sowie Gemeindeebene.

www.keim.st Gewerbezone Reifenstein 4 • 39040 Freienfeld Tel. +39 0472 760 230 • info@keim.st

Der Bezirksausschuss Wipptal hat seit jeher die Aufgabe, als Bindeglied zwischen den Handwerkern der Wipptaler Gemeinden zu fungieren. Anliegen und Belange der Mitglieder gibt der Ausschuss wiederum bei regelmäßigen Sitzungen an die lvh-Spitze weiter. Im Jahr 2018 wurde der Bezirksausschuss neu gewählt. Seither leitet ihn Petra Hol-

Sebastian Staudacher MAURER- & ERDBEWEGUNGSARBEITEN TRANSPORTUNTERNEHMEN

Jaufental Mittertal 35, 39040 Ratschings Tel. & Fax 0472 766903, 338 3922799

Pfitscherstaße 135/A, 39040 Wiesen/Pfitsch Tel: +39 0472 764191, info@pupp.bz.it

zer als lvh-Bezirksobfrau Wipptal. Weitere Mitglieder im Ausschuss sind Thaddäus Mader, Nikolaus Deporta, Johannes Kahn, Georg Keim, Karl Keim, Franz Oberstaller, Andreas Pupp, David Brunner, Thomas Kerschbaumer, Hans-Peter Mair, Peter Mair, Annemarie Gschnitzer und Sebastian Staudacher. Für den Ausschuss ist es sehr wichtig, einen guten und engen Kontakt mit den Mitgliedern zu pflegen. Seit vielen Jahren wird an einem starken Netzwerk gearbeitet. Nur so kann der Bezirksausschuss seine zentrale Rolle als Ansprechpartner und Bindeglied zwischen den Handwerksbetrieben im Wipptal und dem Verband optimal erfüllen. Der Bezirksausschuss der Handwerker im


Tel. 0472 731 000 mader.bz.it

Der Bezirksausschuss Wipptal bei einer Sitzung im Jahr 2018

Wipptal hält einmal im Monat eine Sitzung ab. Er befasst sich dabei mit den Fragen und Anliegen der Wipptaler Handwerker. Anschließend erarbeiten die Verantwortlichen Antworten und Lösungen, die sie an den Verband weiterleiten. Seinen Mitgliedsbetrieben steht der Ausschuss jederzeit für Fragen und bei Herausforderungen zur Verfügung. Im Rahmen von Informationsveranstaltungen werden die Mitglieder laufend über wichtige Neuerungen und aktuelle Themen informiert. Hinzu kam nach der Wahl im Jahr 2018 auch der Wunsch, eine fast in Vergessenheit geratene Handwerkertradition wieder neu aufleben zu lassen. Seit über 40 Jahren wurde in Sterzing kein Sebastianiball mehr gefeiert. Mit großem Engagement und der aktiven Mitarbeit der Bezirksausschussmitglieder

konnte schließlich zum Sebastianiball 2018 in das historische Hotel „Mondschein“ geladen werden. Ermutigt durch diesen Erfolg, wurde auch in den Folgejahren der traditionelle Sebastianiball organisiert und die Veranstaltung förderte den Zusammenhalt und die Gemeinschaft unter den Wipptaler Handwerkern. Der Ausschuss beschäftigt sich mit vielen Themen, ein besonders wichtiges Anliegen ist die Nachwuchsförderung: Durch Schulbesuche der lvh-Mitarbeiterinnen und der Obleute der Ortsausschüsse werden den Mittelschülern die Handwerksberufe nahegebracht und die Wahl eines Handwerksberufes gefördert. Der Ausschuss ist stets bestrebt, Betriebe zu finden, in denen Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Welt der praktischen Berufe erhalten.

Tel. 0472 647149 www.brunner-online.it

Erker 03/21

33


Gesellschaft

Weil Fasching heuer nicht ausfallen durfte ...

Schräge Tagesschau

Gossensaß

HGJ und Junghandwerker informieren Mittelschüler Allerlei Wissenswertes und Interessantes rund um die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe sowie im Handwerk erfuhren kürzlich die Schüler der 3. Klasse der Mittelschule Gossensaß. HGJ-Koordinatorin Hannah Tauber erklärte den Jugendlichen alles rund um die Berufe in den Bereichen Küche, Service, Rezeption sowie Hotelmanagement und ging anschließend näher auf die Ausbildungsmöglichkeiten im Hotel- und Gastgewerbe ein. „Die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe sind sehr vielseitig, man ist ständig in Kontakt mit Gästen und kann Berufserfahrung im Ausland sammeln, dies ist besonders für junge Menschen interessant“, ist HGJ-Obmann Hannes Gamper überzeugt. Die Vertreterin der Junghandwerker im

lvh Elisabeth Mahlknecht informierte die Schüler über die verschiedenen Berufe, die Ausbildungsmöglichkeiten und

© HGJ/Live-Style-Agency

... haben sich die Organisatorinnen des VKE Sterzing etwas ganz Besonderes einfallen lassen, und zwar eine Online-Maskenprämierung. Eigentlich hätte am Faschingsdienstag ein Eislaufen am Stadtplatz in Kostümen stattfinden sollen, wie viele andere Veranstaltungen musste auch diese aufgrund der Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausfallen. Deshalb und auch weil viele Kinder sich bereits ein tolles Kostüm ausgedacht hatten, in das sie zumindest beim Einkaufen, Spazierengehen oder Spielen zu Hause schlüpfen konnten, veranstaltete der VKE eine Online-Maskenprämierung. Vom Unsinnigen Donnerstag bis zum Faschingsdienstag konnten Wipptaler Eltern die schönsten Faschingsfotos ihrer Kinder auf der Facebook-Seite des VKE posten. Die Gewinner sind (ohne Platzierung) Gabriel (6 Jahre), Aaron (4 Jahre) und Thalia (2 Jahre) aus Sterzing, Lukas (7 Jahre) und Ben (2 Jahre) aus Mareit sowie Dana (6 Jahre) aus Sterzing und Selina (8 Jahre) aus Mareit.

den beruflichen Werdegang im Handwerk. „Ein Informationstag dieser Art ist ideal: Die Schüler können die Fragen direkt an uns stellen und bekommen so eine genaue Vorstellung, welcher Handwerksberuf ihren Fähigkeiten und Vorstellungen am besten entspricht“, so Alexander Dallio, Landesobmann der Junghandwerker.

„Worauf bauen wir?“

Das bunte Faschingstreiben fiel heuer pandemiebegingt weitgehend aus. Kein Rumba Rumba Rumba Tätära, keine Faschingszüge, keine ausgelassenen Narrenpartys. Schade drum! Die Musikschule Sterzing wollte dennoch nicht gänzlich auf die fünfte Jahreszeit verzichten. Unter der Federführung von Renate Palla haben Lehrpersonen und Schüler allerhand Schalk und Schabernack zu einer witzig spritzig schrägen Tagesschau zusammengefasst, die auf dem YouTube-Kanal der Musikschule abrufbar ist. Präsentiert wurden die schelmischen Schauspielund Tanzszenen mit viel mitreißender Musik von Nachrichtensprecherin Lauschi von Flunker.

34

Erker 03/21

Unter dem Motto „Worauf bauen wir?“ haben heuer Frauen aus Vanuatu, einem Inselstaat im Südpazifik, den Weltgebetstag 2021 vorbereitet, der am 5. März rund um den Erdball in 170 Ländern gefeiert wird. Dieses Motto bezieht sich auf eine zentrale Bibelstelle im Matthäus-Evangelium, Kapitel 7,24-27, in der es heißt: „Nur ein Haus aus festem Grund wird den Stürmen widerstehen können.“ Das kann für die Gläubigen

bedeuten, die Zukunft mutig zu gestalten und gemäß dem nationalen Leitspruch der Ni-Vanuatu „In Gott bestehen wir“ alle Stürme, Ungewissheiten und Krisen vertrauensvoll anzugehen. Widerstandskraft ist gefragt, aber wie auf Vanuatu mit einem Lächeln. In Sterzing wird der Weltgebetstag am 6. März in der Pfarrkirche gefeiert, der Gottesdienst beginnt um 19.00 Uhr.


Gesellschaft PR

„Familien-Jolly“ als landesweites Erfolgsmodell Mit dem Familien-Jolly des größten Familienverbandes Südtirol (KFS) werden konkret schnelle Lösungen im praktischen Austausch zwischen Eltern und Babysittern geboten. Die Zahlen bestätigen, wie dringend gerade jetzt Kinderbetreuer gefragt sind.

Sterzing

VKE-Ausschuss bestätigt Das Recht auf Spiel und Spielplätze sowie die Bedürfnisse von Kindern und Familien stehen beim Verein für Kinderspielplätze und

Die Ausschussmitglieder (v. l.) Anna Fuchs, Katja Huebser und Romina Keim.

Erholung (VKE) im Mittelpunkt. Vor kurzem wurde der Ausschuss des VKE Sterzing bestätigt, mit einem bunten Programm startet er ins neue Jahr. Bei der Jahresversammlung, die heuer digital abgehalten wurde, ist der Auschuss des VKE Sterzing bestätigt worden: Katja Huebser, Anna Fuchs und Romina Keim setzen ihre bewährte Arbeit für Kinderspielplätze und Erholung im Wipptal fort. Schwierig war das Jahr 2020; sämtliche geplanten Aktivitäten konnten wegen der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden. Dennoch ist es dem Verein gelungen, unter Einhaltung sämtlicher Sicherheitsvorkehrun-

gen und Hygienekonzepte einige Freizeitaktivitäten für Kinder und Familien durchzuführen. Ob bei einer Märchenwanderung durch den „Buhnwald” mit spannenden Baumgeschichten, begleitet von zauberhaften Klängen, oder auf Rollrutschen, Stelzen und Pedalos beim Spielbus-Tag auf dem Stadtplatz von Sterzing – die Wipptaler Kinder haben sich sehr über Spiel, Spaß und gemeinsame Erlebnisse an der frischen Luft gefreut. Besonders kreativ ging es beim Malwettbewerb zum Thema „Märchen” zu: Von 65 eingereichten Bildern wurden die besten prämiert und in der Rathausgalerie ausgestellt. Mit den verteilten Spielboxen zu Silvester konnte der VKE den Kindern eine kleine Freude bereiten und gleichzeitig auf das Recht der Kinder auf Spiel und Spaß aufmerksam machen. Und auch für 2021 hat sich das motivierte Team wieder ein buntes Programm ausgedacht: zu Ostern wird gebastelt, im Sommer gewandert und natürlich immer wieder gespielt – so ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das aktuelle Programm gibt es auf facebook.com/vkeSterzingVipiteno.

Von der ersten Stunde an war die Online-Plattform „Familien-Jolly“ aktiv und ist ein Erfolgsmodell, das Schule macht. 8.000 Zugriffe am ersten Tag, knapp 100.000 Besuche in weniger als zehn Monaten, mittlerweile 316 aktive registrierte Babysitter und über 180 registrierte Eltern, die sich rege austauschen. Die Babysitter-Plattform „Familien-Jolly“ ist kostenlos und bietet den Familien den Vorteil, mithilfe der ausführlichen Babysitter-Profile auch in den entlegensten Winkeln Südtirols eine adäquate Kinderbetreuung zu garantieren. Schnell und einfach kann die beste und passendste Kinderbetreuung in unmittelbarer Nähe gefunden werden. Auch die Babysitter können nach einer geeigneten Familie stöbern, stellt das Babysitten vor allem für Jugendliche ab 16 Jahren, für Studierende und Senioren die ideale Möglichkeit dar, etwas dazuzuverdienen. Die Anstellung des ausgewählten Kinderbetreuers erfolgt dann über das sogenannte „libretto famiglia“ des INPS. Infos unter www.familienjolly.it

Kiwanis überreichen Spendenscheck Der Kiwanis-Club Sterzing/Wipptal hat auch in diesem Jahr wieder die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft sowie die deutsche und italienische Pfarrcaritas mit einer Spende für Bedürftige im Wipptal unterstützt. Präsident Dietmar Bacher und einige Ausschussmitglieder konnten vor kurzem einen Spendenscheck an die Vertreter dieser Vereine übergeben. Erker 03/21

35


Jugendseite

Whats Upp?! im Wipptol

Von Tobi dienst vom Jugend

10 Dinge, die du im März machen solltest: 1. Ostereier färben

2. Die ersten Knospen suchen 3. Frühjahrsputz

4. Uhr am 28. März umstellen: Zeitumstellung von MEZ/Winterzeit auf Sommerzeit. Die Uhr wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 2.00 Uhr auf 3.00 vorgestellt. 5. Den ersten Frühlingsspaziergang machen

6. Sich von den dicken Winterpullovern verabschieden 7. Eine neue Musik-Playlist erstellen

8. Die immer länger werdenden Tage genießen

9. Ein Picknick an einem sonnigen Tag machen

10. Jemandem einen selbstgepflückten Blumenstrauß schenken

36

Erker 03/21

Von Klimawandel und Ostereiern Diesmal haben wir uns etwas Spezielles für die Jugendseite einfallen lassen. Wir haben Jugendlichen des Oberschulzentrums Sterzing die Möglichkeit gegeben, den Inhalt der Seite zu gestalten. Herausgekommen ist dabei dieser tolle Text von Carmen Rainer und dazu noch ein paar Ideen für den März.

Eine seltsame Zeit Es war ein sonniger Tag und Nora lag in ihrer Hängematte, mit einem Buch in der Hand, und betrachtete die kleinen, flauschigen Wolken, die über den Himmel zogen. Dann öffnete sie wieder ihr Buch. Sie musste es für die Schule lesen und eigentlich gefiel es ihr nicht besonders. Es spielte in einer Zeit, in der die Leute nur mit Masken aus dem Haus durften, die Dinger, die sie schon oft bei Ärzten gesehen hatte, sollten die Menschen damals vor einem bedrohlichen Virus beschützen. Seltsam musste das gewesen sein, dachte Nora. Aber das Buch erzählte auch von Bränden, Überschwemmungen, einer Wirtschaftskrise und allerlei anderen schrecklichen Dingen, die Nora sich nicht vorstellen konnte. Aber warum sollte sie auch? Auf der Welt war alles in Ordnung, soweit sie es beurteilen konnte: Die Nachrichtensprecher hatten schon lange keine besorgte Miene mehr gehabt, die Wirtschaft schien überall gut zu laufen, es gab immer weniger arme Menschen und Nora hatte noch nie jemanden im Geschäft eine Schutzmaske kaufen sehen, so schlimm konnte es also wirklich nicht stehen. Ihre Urgroßmutter hatte diese seltsame Zeit, in der das Buch spielt, miterlebt. Damals war sie 14, so wie Nora heute. „Wasch dir öfter die Hände, Nora!“, sagte sie manchmal vorwurfsvoll. Dann lachte Nora und fragte sie, warum sie das tun sollte, wenn ihre Hände doch gar nicht schmutzig sind. Dann hält sie wieder eine ihrer Predigten darüber, dass man Viren und Keime nicht sehen kann und dass sie immer auf sich aufpassen soll. Daraufhin verdrehte Nora dann die Augen und wusch sich die Hände, um ihre alte Uroma zufriedenzustellen. Auch freute sich die Uroma manchmal über die gewöhnlichsten Dinge wie offene Geschäfte. Wenn Nora sie nach dem Grund fragte, sagte sie immer nur: „Es gab eine Zeit, da war all das nicht so selbstverständlich.“ Aber wie auch immer, diese Zeit war offensichtlich vorbei und Nora war glücklich. „Madame!“ – Der hauseigene Roboter, der als Haushälterin diente, kam herbei und riss Nora aus ihren Gedanken. Der Roboter, sie nannten ihn Mila, brachte ihr ein Erfrischungsgetränk und erkundigte sich nach ihrem Befinden. Nachdem Mila sich lautlos entfernt hatte, öffnete Nora wieder die Lektüre. „Die Regierungskrise“ hieß das nächste Kapitel. Genervt fing Nora an zu lesen. Warum musste sie all diese furchtbaren Dinge überhaupt wissen, wo sie doch ohnehin längst vergangen waren? Später ging es im Buch noch über einen Klimawandel. Na wenigstens etwas, wovon auch Nora eine Ahnung hatte. Der Klimawandel war mittlerweile schon fast aufgehalten worden. Es kamen kaum noch Treibhausgase in die Luft, der Meeresspiegel war nicht mehr angestiegen und die Arktis war immer noch da. Auch in den Meeren landete immer weniger Müll, da es mittlerweile streng verboten war, Müll nicht entsprechend zu entsorgen. Die Sonne ging unter und Nora ging ins Haus zu den Eltern. Mila servierte gerade das Abendessen, als sie das Buch endlich weglegte. Was mussten das damals nur für verrückte Zeiten gewesen sein? Carmen Rainer 2a Sprachengymnasium Sterzing


Gesellschaft

Sterzing

© Jugenddienst Wipptal

Machbarkeitsstudie diskutiert

Mitte Jänner fand ein Treffen zwischen den Vertretern der Gemeinde Sterzing, dem Jugenddienst Wipptal und der Skatergruppe Sterzing statt, bei dem die Machbarkeitsstudie für den neuen Skaterpark besprochen wurde. Neben den Gemeindevertretern Fabio Cola, Manuel Ernandes und Daniel Seidner waren auch Ingenieurin Kathrin Kral vom Bauamt sowie Architekt Stefano Raveane,

der mit der Erstellung der Studie betraut wurde, anwesend. Im Rahmen dieses Treffens konnten die Mitglieder der Skatergruppe ihre Wünsche und Pläne für den neuen Park einbringen und so an der Gestaltung des Projektes mitwirken. Das Treffen sei sehr produktiv gewesen, so das Fazit, und die Skater freuen sich bereits auf den neuen Skaterpark in Sterzing.

Admissio an Roman Aukenthaler übertragen

Bei einer Eucharistiefeier in der Seminarkapelle des Priesterseminars in Brixen hat Diözesanbischof Ivo Muser Ende Jänner an Roman Aukenthaler aus Gasteig die Admissio, die offizielle Aufnahme unter die Weihekandidaten, übertragen. Damit beginnt für ihn die letzte Vorbereitungszeit auf den Empfang der Weihe zum Ständigen Diakon. Der 49-jährige Roman Aukenthaler aus Gasteig engagiert sich seit über zehn Jahren in seiner Pfarrgemeinde in Sterzing als Lektor und

Kommunionhelfer. Er arbeitet als Straßenwärter beim Straßendienst Eisacktal, hat die Brixner Theologischen Kurse absolviert und bereitet sich seit über zwei Jahren auf das Ständige Diakonat vor. Er wird am Pfingstsonntag, den 23. Mai in der Pfarrkirche von Sterzing zum ständigen Diakon geweiht. Im Bild (v. l.) Dekan Christoph Schweigl, Pastoralassistent Simon Walter, Regens Markus Moling, Tochter Selina Aukenthaler, Bischof Ivo Muser, Ehefrau Karin Recla und Kandidat Roman Aukenthaler.

Erker 03/21

37


Kultur

Sterzing

© Hannes Ramoser

Lesung mit dem Autorinnenkollektiv „Die Glühbirne“

Fünf junge Schriftstellerinnen – Magdalena Ferdigg, Anna Maria Parteli, Carmen Ramoser aus Mauls, Nadia Rungger und Nadia Unterfrauner – bilden das Südtiroler Autorinnenkollektiv „Die Glühbirne“. Mit ihrer Prosa und Lyrik ist es ihnen gelungen, die Jury der neuen Literaturreihe ZOOM-ED zu überzeugen und sich so die Publikation ihrer Texte in der Anthologie „In die klare Luft springen“ zu sichern, die Ende des vergangenen Jahres erschienen ist. Am 26. März präsentiert das Kollektiv um 18.00 Uhr in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Sterzing eine Auswahl seiner Texte. Das Publikum erwartet ein Abend mit frischer, mutiger, experimentierfreudiger Prosa und Lyrik, die einmal unterhält, dann wieder nachdenklich stimmt und mit Sicherheit niemanden kalt lässt. Die Veranstaltung findet online statt. Die Zugangsdaten für die Zoom-Onlineveranstaltung lauten: Meeting-ID: 834 7906 5938 – Kenncode: 112756. Für weitere Fragen kann die Stadtbibliothek kontaktiert werden (Tel. 0472 723760, bibliothek@ sterzing.eu). Den technischen Support stellt der Bibliotheksverband Südtirol zur Verfügung.

Stiftungspräsidentin

Burgi Volgger ist die neue Präsidentin der Stiftung Bozner Schlösser. Bei der ersten Sitzung im Februar auf Schloss Maretsch erarbeitete der Verwaltungsrat ein Tätigkeitsprogramm, das trotz Coronapandemie die Attraktivität und den kulturellen Auftrag der Burgen Runkelstein, Maretsch und Rafenstein stärken soll. Im Bild der neue Verwaltungsrat.

38

Erker 03/21

Jazz-Ikone gestorben Zum Tod von Chick Corea

Am 9. Februar starb der begnadete und Prinoth-Halle in Unterackern, begleitet von preisgekrönte Jazz-Pianist Chick Corea. Mit Stanley Clarke am Bass, die Zuhörer. Mit ihm hat einer der bedeutendsten internatio- nicht enden wollenden Standing Ovations nalen Jazzrocker für immer die Bühne ver- zollte das Publikum beim damaligen Ablassen. Er ist im Alter von 79 Jahren einem schlusskonzert des 32. Südtirol Jazzfestivals einem ganz Großen der internationalen Krebsleiden erlegen. Aufgewachsen in Chelsea in Massachu- Jazz-Szene seine Anerkennung. setts hat der experimentierfreudige und in vielen Musikrichtungen beheimatete Musiker, der bereits mit vier Jahren seinen ersten Klavierunterricht erChick Corea bei seinem Konzert in der Prinoth-Halle in Unterackern hielt, neben unzähligen weiteren Preisen auch 23 Grammy Avards Jetzt verneigt sich die Musikwelt noch eingewonnen. Aus seiner fruchtbaren Zusam- mal. Sie verliert mit Chick Corea einen Mumenarbeit mit dem legendären Jazz-Trom- siker und Gründervater des Jazzrock, den peter Miles Davis oder Herbie Hancock hat nicht nur Jazz-Liebhaber rund um den Glosich sein unverkennbarer Jazzrock-Stil ent- bus in bleibender Erinnerung behalten werwickelt, der ein millionenfaches Publikum den. Sein nach nur wenigen Tönen unverkennbarer Stil am E-Piano wird nachhallen. begeistert hat. 2014 verzauberte die Jazz-Ikone in der Über Generationen hinweg. Stilfes

Dreimal 80 Gleich drei Mitglieder des Kirchenchores Stilfes konnten im Jänner ihren 80. Geburtstag feiern. Bereits seit ihrer Jugend sind Johann Markart, Richard Holzer und Karl Überegger im Chor tätig, wofür ihnen am Cäciliensonntag im Jahr 2107 die Ehrenurkunde für 60 Jahre Sängerdienst verliehen wurde. Karl Überegger (im Bild) ist seit 1963 als Chordirigent tätig. Im Jahr 2002 übernahm er zudem die Leitung des Gemischten Cho-

res und des Männerchores Stilfes. Stets ist es ihm ein großes Anliegen, die kirchlichen Feierlichkeiten möglichst würdig zu gestalten. Johann Markart stand dem Chor über 20 Jahre lang als Obmann vor. Auch Richard Holzer widmete diesem Ehrenamt viel Zeit. Beide sind zudem Mitglieder des Männerchores Stilfes. Auch die Geschicke der Musikkapelle und des Theatervereins im Dorf sind mit ihren Namen eng verbunden.

© Südtirol Jazzvestival

WIPPflash


Klassik-Oscar für Johannes Pramsohler

© Matthew Brookes

Der Violinist Johannes Pramsohler aus Sterzing, 40, hat sich der Barockmusik verschrieben. Mit großem Erfolg. Mit großer Leiden-

schaft. Seit mehreren Jahren konzertiert der Barockgeiger und sein 2008 gegründetes französisches Ensemble Diderot europaweit und setzt die Musikwelt in immer neues Erstaunen. Zahlreiche Ersteinspielungen und Tonträger Alter Musik zeugen von seiner Schaffenskraft. Nun haben Pramsohler und sein Ensemble Diderot für ihr „Berlin-Album“, das ein virtuos erzähltes Bild der kosmopolitischen deutschen Hauptstadt des 18. Jahrhunderts zeichnet, den International Classical Music Award (ICMA) 2021 in der Kategorie „Baroque Instrumental“ gewonnen. Der Preis, der von einer 20-köpfigen

Jury aus 16 Ländern vergeben wird, gilt in der Branche als Klassik-Oscar. Die Auszeichnung wird in einer Gala Ende Juni in Vaduz (Liechtenstein) überreicht. In der Begründung der Jury heiß es: „Mit dem Berliner Album setzen der Geiger Johannes Prahmsohler und sein hochkarätiges Ensemble Diderot ihre Metropolenserie fort. Nachdem sie sich auf Komponisten aus Dresden, Paris und London konzentriert haben, werfen sie hier einen Blick auf Triosonaten von Meistern wie Graun, Kirnberger, Benda oder Schulz. Ihre Interpretationen verbinden auf harmonische Weise Poesie, Reflexion und Virtuosität und be-

Einschreibungen in die Musikschule Vom 1. bis zum 31. März finden die Einschreibungen in die Musikschule Sterzing für das kommende Unterrichtsjahr statt. Durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie können die Lehrpersonen den Kindern in diesem Schuljahr nicht wie gewohnt ihre Instrumente vorstellen und sie probeweise darauf spielen lassen. Deshalb wird die Präsentation der einzelnen Musikinstrumente heuer virtuell verpackt. Auf dem YouTube-Kanal der Musikschule finden Interessierte ab

sofort eine Playlist zu den einzelnen Instrumenten und alle nötigen Infos zu den Einschreibun-

gen. Die entsprechenden Formulare können der Schulhomepage entnommen werden. Diese sind innerhalb 31. März an die Adresse musikschule.sterzing@schule. suedtirol.it zu senden.

stechen durch ihre breite Palette an Farben und Schattierungen. Diese intimen Darbietungen betonen die melodische Schönheit der Musik.“

Stop Racism! Im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus vom 8. bis zum 21. März stellt die Stadtbibliothek Sterzing ihren Lesern in Zusammenarbeit mit der oew-Fachbibliothek aktuelle Bücher und Filme zum Thema Rassismus zur Ausleihe zur Verfügung. Die Aktionswochen finden jährlich anlässlich des Internationalen Ta-

ges gegen Rassismus am 21. März statt und werden von der oew – Organisation für Eine solidarische Welt gemeinsam mit verschiedenen Südtiroler Organisationen getragen, die sich gemeinsam für ein offeneres Südtirol und ein respektvolles Zusammenleben einsetzen. Mehr dazu unter www. stopracism.it/. Erker 03/21

39


Neue Serie I Gotteshäuser im Wipptal

Pfarrkirche Maria Unbefleckte Empfängnis LAGE: Gossensaß KIRCHENPATRONIN: Muttergottes unter dem Titel „Unbefleckte Empfängnis“ ENTSTEHUNGSZEIT UND ERBAUER: 1750 – 1754; erbaut durch Franz de Paula Penz und Hofbaumeister Johann Michael Umhauser in erstes Gotteshaus – geweiht dem hl. Georg – wird in Gossensaß 1375 urkundlich erwähnt. Dieser Sakralbau war vermutlich allmählich zu klein geworden und musste in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts einem Neubau weichen. Letzterer wurde 1471 erneut dem hl. Georg geweiht. Ein Reststück des zur damaligen Kirche zugehörigen gotischen Turms hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Einige der

Die Pfarrkirche „Maria Unbefleckte Empfängnis“ („Maria Immaculata Conceptio“) in Gossensaß ist der Gottesmutter Maria geweiht. Im Dorf bestand seit 1724 die Bruderschaft der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“. Mit dem Neubau der Kirche trug man dem Wunsch der Gläubigen Rechnung, das Gotteshaus der Jungfrau Maria zu weihen. Der Name Maria (hebräisch Mirjam oder Marjam) ist vermutlich ägyptischen Ursprungs und bedeutet soviel wie „Geliebte Gottes“. Maria gilt als mächtigste Fürsprecherin bei Gott und wird als Himmelskönigin und Patronin der Christenheit verehrt. Papst Pius IX. verkündete in seiner Bulle „Ineffabilis Deus“ 1854 das Dogma von der unbefleckten Empfängnis Mariens.

40

Erker 03/21

Turmfenster weisen eindeutig gotische Elemente auf.

W

enige Jahre nach dem Neubau drängten Gemeinde und Knappenbruderschaft auf die Errichtung einer eigenständigen Kaplanei in Gossensaß. Hierfür wurden mehrere umfangreiche Stiftungen getätigt. Seit 1482 verfügte die neu errichtete Kaplanei über einen eigenen Friedhof. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche weiter ausgestattet und die Seelsorge intensiviert. Das inzwischen zur Kuratiekirche erhobene Gotteshaus besaß 1653 insgesamt drei Altäre zu Ehren der hll. Georg, Leonhard und Katharina. In der Mitte des 18. Jahrhunderts begann der größte Um- bzw. Neubau der Kuratiekirche. Vielleicht war der prächtige barocke Baustil der Grund, die alte Kirche nicht nur zu erweitern, sondern 1750 gänzlich durch einen Neubau zu ersetzen. In diesen wurde lediglich der vorhandene gotische Turm integriert, derselbe schließlich 1769 erhöht und mit einer Zwiebelhaube versehen. Die Bauarbeiten an der Kirche übernahmen der Priester und Architekt Franz de Paula Penz sowie der Innsbrucker Hofmaurermeister Johann Michael Umhauser. Die gewählte doppelarmige Kreuzform in Verbindung mit einem einschiffigen Flachkuppelbau bot die Möglichkeit, den wenigen Grund zwischen Turm und Felshang bestens auszunutzen. Die Zentralräume bekamen zwei runde Flachkuppeln, während alle anderen Zwischenräume mit Tonnengewölben überspannt wurden. Die Seitenaltäre wurden bewusst einfach, der Hochaltar etwas hervorgehoben geplant und die Kanzel in der Mitte der Kirche angesiedelt.

© Martin Schaller

E

Diese wurde allerdings erst 1777 vollendet. 1751 konnte bereits mit der Innengestaltung begonnen werden. Sämtliche Malerei- und Stukkaturarbeiten übernahm der bekannte Rokokomaler Matthäus Günther.

D

er Hochaltar ist ein Werk von Joseph Stapf und wurde 1752 mit den Statuen der hll. Georg, Stefan, Laurentius und Florian sowie zahlreicher Engel errichtet. Im Zentrum thront die Gottesmutter in Gestalt der „Unbefleckten Empfängnis“. Der Hochaltar wurde mehrmals künstlerisch umgestaltet und bekam seine endgültige Form mit einem Säulenaufbau 1929. Die beiden vorderen Seitenaltäre wurden 1755, die beiden unteren Seitenaltäre hingegen wohl schon in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts vollendet. Letztere dürften vermutlich aus der alten St. Georgskirche stammen. Während die vorderen

Seitenaltäre links Christus an der Geißelsäule mit Petrus und Johannes sowie den hl. Andreas im Giebel, rechts die Schmerzensmutter mit der hl. Magdalena und der hl. Elisabeth sowie den hl. Jakobus im Giebel zeigen, sind in den unteren Seitenaltären links der hl. Leonhard, dessen Statue auf das 15. Jahrhundert zurückgeht, mit dem hl. Silvester und dem hl. Gregor sowie die hl. Barbara im Giebel, rechts der hl. Franz Xaver mit zwei Bischöfen sowie die hl. Katharina im Giebel dargestellt. Die großen Glasgemälde im Presbyterium stellen rechts den hl. Georg, links den Evangelisten Johannes dar. Die Glasgemälde im Querschiff hingegen zeigen links die hl. Barbara und rechts Johannes den Täufer. Über dem Hauptportal prangen seit 1758 das Wappen Österreichs und die Insignien der Knappenbruderschaft. Harald Kofler


Das Wipptal in historischen Bildern

Wertvoller Kunstschatz wieder in Sterzing Die „Thronende Madonna mit dem Jesukind“, die aus der Wildenburg in Sterzing stammt und derzeit im Museum in Bruneck ausgestellt ist, kehrt in die Fuggerstadt zurück. Möglich wurde diese Rückführung durch einen Anfang Februar unterzeichneten Leihvertrag. Die Figur aus Lindenholz, die um 1470 entstanden sein dürfte, befindet sich in Privatbesitz der Geschwister Zelger und wird der Gemeinde Sterzing fortan als Dauerleihgabe unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Laut Leihvertrag soll nun ein würdevoller Rahmen für die Wildenburger Madonna geschaffen werden. Der Geschichts- und Museumsverein Sterzing hat ein entsprechendes Projekt erstellen lassen, das bis 2024 verwirklicht

werden soll. Dann kann die Figur in der Heiliggeist-Kirche in Sterzing bewundert werden. Bei der Unterzeichnung im historischen Ratssaal waren neben den Leihgebern Heinrich Zelger und Johann Nothdurfter – Josef Zelger lebt im Ausland und konnte wegen der einschränkenden Covid-Maßnahmen nicht dabei sein – Bürgermeister Peter Volgger sowie Kulturstadträtin Verena Debiasi, Gemeindesekretär Nikolaus Holzer sowie Theo Gögl, Architekt Siegfried Delueg, Christoph Hofer und Robert Engl vom Geschichtsund Museumsverein anwesend. Die Gemeindeverwaltung von Sterzing bedankte sich im Namen der Sterzinger Bevölkerung bei den Besitzern und beim Museumsverein.

„Linea Verde Radici“ in Sterzing zu Gast Ende Jänner war eine Folge von „Linea Verde Radici“ auf Rai Uno Sterzing und seiner Umgebung gewidmet.

Angela Rafanellis Entdeckungsreise durch die Region Trentino-Südtirol beginnt auf den verschneiten Hängen des Roßkopfs. Eine filmische Reise auf der Suche nach Bergtra-

ditionen, nach Kulinarik und altem Handwerk, aber auch nach sportlichen Aktivitäten und Musik. Der Moderator entdeckt zusammen mit dem Bergsteiger Massimo Braconi die Praxis des Schneeschuhwanderns, die bis in die Römerzeit zurückreicht, besucht die alten Bergwerke Südtirols, lernt das Leben auf den Bauernhöfen kennen und begibt sich auf Entdeckungsreise durch Sterzing. Wer die Sendung verpasst hat, kann sie in der RaiPlay Mediathek abrufen.

Mussolini in Freienfeld von Alois Karl Eller

Foto 1935. Privatbesitz.

Die Abbildung zeigt den Empfang von Benito Mussolini in Freienfeld im August 1935. Zu diesem Anlass wurde die Musikkapelle Stilfes, rechts im Bild zu sehen, von Podestà Luigi Tonini verpflichtet, italienische Weisen, beispielsweise „La Giovinezza“, für den hohen Gast zu spielen. Dieser soll von dem Ständchen sehr angetan gewesen sein und bedankte sich mit einem 1.000-Lire-Schein, was damals in etwa eine Gemeindebeamtin in einem Monat verdiente. Damit aber nicht genug. Die Stilfeser Musikanten, bei guter Laune, nahmen diese Gelegenheit wahr, um auf dem Heimweg in den verschiedenen Gaststätten ihr eben verdientes Geld auszugeben. Dabei spielten sie u. a. auch verschiedene deutsche Märsche, was damals bei Strafe untersagt war. Bereits am nächsten Tag ließ Podestà Luigi Tonini die Musikkapelle Stilfes verbieten. Erker 03/21

41


D as Wipptal im Zeitraffer von Karl-Heinz Sparber (Teil 15)

(Fortsetzung)

42

Inzwischen rücken die Bayern bis nach Hall vor: Hier flehen die Regierungsmitglieder um Milde und huldigen dem ehrgeizigen Kurfürsten als ihrem neuen Landesfürsten. Am 2. Juli hält Max II. seinen siegreichen Einzug in Innsbruck. Die Tiroler Landmiliz und der Landsturm können den bayerischen Vormarsch jedoch am Brenner stoppen und den Höhlenburg und Zoll am Lueg 1649: Zum Andenken an die „Befreiungskämpfe“ Auf Befehl Marschall Lefevbres 1809 von 1703 steht dieses Mahnmal bei der Eindringlingen bei Landeck an der eingeäschert als Reaktion für die Kirche zum hl. Sigmund und Pontlatz-Brücke empfindliche NiederNiederlage in der Sachsenklemme hl. Christophorus in Lueg am Brenner. lagen zufügen. Am 21. Juli können die Tiroler in Hall eine bayerische Garnison mitsamt einer 500 Mann starken Hilfstruppe überwältigen. Der fliehende Oberst Conte von Verità wird von Haller Bürgern und Bauern mit Schürhaken vom Pferd heruntergeschlagen. Die Bayern nehmen fürchterliche Rache an den Dörfern Zirl, Kematen, Völs, Afling und zahlreichen anderen Weilern, die sämtlich in Flammen aufgehen. Schließlich ziehen sich die aufgeriebenen bayerischen Truppen über Seefeld und Scharnitz zurück und Innsbruck wird am Tag der hl. Anna, am 26. Juli 1703, „befreit“. 1706 wird zum Dank für diese Befreiung am Annatag die „Annasäule“ in der heutigen Maria-Theresien-Straße aufgestellt (obwohl die Statue auf der Säule die hl. Maria darstellt; die Statue der hl. Anna ist auf dem Sockel platziert).

Kaiser Josef I. (1689 König, 1705 – 1711 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches) verleiht den Sterzingern die Handwerksordnung für Tischler, Schlosser und Glaser. 1708 werden in diese Zunft die Büchsenmacher aufgenommen, in der Bestätigungsurkunde Maria Theresias vom 8. Oktober 1762 werden auch noch die RohrErker 03/21 schmiede dazugezählt.

28.09.1707 n. Chr.

1700 n. Chr.

1701, 1702: Balthauser Peintner 1703: Adam Niclas Mor 1704, 1705: Franz Sailer 1706, 1707: Anthoni Steyrer 1708, 1709, 1710: Bartlmee Prötz 1711, 1712: Paul Laimbprucher 1713, 1714, 1715, 1716: Christoph Steyrer, von nun an häufiger Amtsperioden zu 4 Jahren 1717, 1718, 1719: Michael Schneider 1720, 1721, 1722, 1723: Joseph Stofferin 1724: Balthasar Peintner 1725, 1726, 1727, 1728: Johan Carl Wolf 1729, 1730, 1731, 1732: Veit Stolz 1733, 1734, 1735, 1736, 1737: Andre Constanti Spillmann 1738, 1739, 1740, 1741, 1742: Anthoni Hofer 1743: Augustin Antonin Pröz. Zum ersten Mal wird auch der jeweilige Gegenkandidat Andre Constanti Spillmann für das Bürgermeisteramt namentlich genannt. 1744: Augustin Antonin Pröz, Gegenkandidat Franz Christoff Steyrer 1745: Augustin Antonin Pröz, Gegenkandidat Franz Christoff Steyrer erhält „null Stimmen“ 1746: Augustin Antonin Pröz (37:6). In Klammern steht das Stimmenverhältnis zum Gegenkandidaten, der entweder gewesener Bürgermeister ist oder ein paar Jahre später „an die Reihe“ kommt. 1747: Franz Antoni Schneider (33:5) 1748: Franz Antoni Schneider (31:0) 1749: Franz Antoni Schneider (35:0) 1750: Franz Antoni Schneider (28:0)

1703

Im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges (1701 – 1714) wird auch Tirol in das Kampfgeschehen hineingezogen. Mit 10.000 eigenen Soldaten und 2.500 Franzosen versucht der Kurfürst von Bayern Max II. Emanuel (1679 – 1726) am 17. Juni 1703 einen Vorstoß nach Tirol, um sich mit den französischen Truppen unter Marschall Louis II. Joseph de Bourbon, Herzog von Vendôme (1654 – 1712) in Norditalien zu vereinen. Gemeinsam will man dann auf Wien marschieren. Der Widerstand der Tiroler Landbevölkerung vereitelt diesen Plan und führt zu einem in ganz EuroDer Gasthof Sprenger nördlich des Brennerpasses pa vielbeachteten Sieg, den die Tiroler später verharmlosend den „Bayrikönnte einiges über den „Bayrischen Rummel“ erzählen schen Rummel“ nennen. Es ist gewissermaßen ein Volkskrieg, in dem es hart auf hart geht. Die Bayern nehmen die Festungen Kufstein und Rattenberg durch ihren Überraschungsangriff ein, der österreichische General Gschwind flieht mit seinen Garnisonen über den Brenner. Ihm folgen bayerische Husaren, Dragoner und Fußvolk bis nach Sterzing, wo sie am 27. Juni eintreffen. Die Reiterei stößt bis zur Brixner Klause vor, muss sich aber sofort wieder zurückziehen. In Gasteig treffen die Bayern am 29. Juni auf das Volksaufgebot, das aus dem Burggrafenamt über den Jaufen zu Hilfe eilt. Schließlich erpressen die Bayern von der Stadt Sterzing 7.000 Gulden Ablöse und ziehen sich auf den Brenner zurück. Die folgenden Kämpfe spielen sich in der Brennergegend und beim Zollhaus in Lueg ab und enden zugunsten der Tiroler Schützen.

Europaweite entsetzliche Kälte. Der Gardasee ist gänzlich zugefroren, Eisack, Etsch und Kalterer See sind von einer Eisdecke bedeckt. Brunnen, Ritschen, sogar der Messwein während des Gottesdienstes erstarren. Feldund Winterfrüchte, Obstbäume frieren ab, der „Rebentod“ führt zu Missernten.

1715 n. Chr.

Bürgermeisterliste Sterzing

Der „Bayrische Rummel“. Die Vertreibung der in Tirol eingedrungenen Bayern

1709 n. Chr.

17001750

Die Schule von Obertelfes besteht nachweislich seit 1715. Laut einer Kirchenrechnung wird dem Mesner Jakob Moser jährlich 1 ½ Gulden von der St. Veitskirche in Obertelfes und ebensoviel von der St. Nikolauskirche in Untertelfes bezahlt „gegen fleißiges Lehren und instruirung, in specie aus dem Katechismus“. Er versieht den Schuldienst bis 1730 und übergibt das Amt dann seinem Sohn Georg Moser (1732 – 1772). Es ist sehr wahrscheinlich, dass die erste Schule in Telfes bereits auf eine Messstiftung von 1451 zurückgeht. Für den Unterhalt der Schule muss bereits damals die Gemeinde aufkommen.


1739

1724

Die Nepomuk-Statue in Sterzing

Schloss Wolfsthurn nach einem Kupferstich von I. G. Pruner

FRANZ ANDREAS FREIHERR ZU STERNBACH (1675 – 1755) erwirbt das Schloss 1724 um 28.000 Gulden und gestaltet es nach 15 Jahren Bauzeit in das heutige Barockschloss um. Die Pläne dazu stammen vom Wiener Baumeister Daniel Christoph Dietrich. 1741 ist das einzig erhaltene Barockschloss Südtirols fertiggestellt.

1738

Scharfrichter von Hall zuständig für Sterzing Dem Haller Scharfrichter Johann Jakob Abrell (geboren vor 1718) gelingt es, dass das Gericht Sterzing seinem Amtsbezirk zugeteilt wird. Bisher war der Scharfrichter von Meran für die Hinrichtungen zuständig. Somit kann Abrell in diesem Jahr nicht nur Gabriel Eisendle in Sterzing köpfen, sondern auch alle weiteren Hinrichtungen vornehmen. Dabei verwendet er ein ähnliches Richtschwert wie der Meraner Scharfrichter: 110 cm lang, wobei die Klinge 88 cm lang und 6 cm breit ist. In der 21 cm langen Blutrinne steht die Inschrift:

Vor dem Rathaus in der Sterzinger Neustadt wird 1739 eine Statue des hl. Johannes von Nepomuk aufgestellt, damit dieser die Stadt vor dem verheerenden Wasser des Vallerbaches verschone. Dieser Wildbach kommt vom Roßkopf herunter und hat vor seiner Regulierung die Stadt immer wieder übel heimgesucht und vermurt. Der Brückenheilige aus Prag, der getötet wurde, weil er ein Beichtgeheimnis nicht preisgab, ist im Tiroler Raum ein weit verbreiteter Schutzpatron gegen die furchtbare Kraft der Elemente. Das lebensgroße Votivdenkmal des hl. Nepomuk ist vom Pfleger von Straßberg und Sterzing Dr. Wilhelm Wohlgemut von Oberplanitzing (1702 – 1744) gelobt und errichtet worden. Der Nordtiroler Bildhauer Anton Ferner (1703 – 1788) hat das Denkmal geschaffen. Zwei Putti zu Füßen des Heiligen tragen Aufschriften, am Sockel ist unter dem Wappen des Stifters eine lateinische Inschrift angebracht. Zur Zeit des Faschismus um 1940 italianisierte man Teile davon, indem der Name Sterzing durch „Vipiteni“ ersetzt wurde.

Die Nepomuk-Statue in der Neustadt von Sterzing (im Juni 2017 aufwendig renoviert)

„Wen ich das Schwerdt thuet aufheben, dan gehbet Gott dem armmen Sünder das ewige Leben, Anno 1733“.

Barbara Corazin, die Erbin des Hofkammerrates Franz Josef Geizkofler, überlässt das Brennerbad (bestehend aus zwei Badebehausungen, einer Kapelle und einem Garten) und 2.000 Gulden der Stadt Sterzing. Damit tritt Sterzing die Verwaltung des Brennerbades an und verpflichtet sich zu dessen Erhaltung (bis 1899)

Das Kirchlein in Flading beim Schölzhornhof im innersten Ratschingstal wird errichtet. Darin befinden sich zahlreiche Votivbilder, sogenannte „ex voto“ (= aus einem Gelübde, Versprechen). Die Bilder und Gemälde zeugen meist als Zeichen des Dankes für die Rettung aus einer Notlage (Krankheiten, Unfälle, Katastrophen, Seuchen …). Erker 03/21

1750 n. Chr.

Bau der Elisabeth- oder Deutschordenskirche unter Deutschordenskomtur Graf Anton Ingenuin von Recordin und Nein anstelle der abgebrannten Heilig-Geist-Kirche nach dem Plan von Josef Delai aus Bozen. Der Augsburger Meister Matthäus Günther (1705 – 1788) malt 1734 die Kuppel der Elisabethkirche mit Fresken im Rokoko-Stil aus.

Der Putto legt den Schweigefinger an den Mund (raucht nicht etwa einen Joint, wie das Foto vom 1.1.2017 vermuten lässt)

1745 n. Chr.

Das Siegel des Stifters Dr. Wilhelm Wohlgemut von Oberplanitzing, Pfleger von Straßberg und Sterzing (1702 – 1744)

24.07.1731 n. Chr.

Der Schneeberger Gebirgskamm wird mit dem Kaindl-Stollen unterfahren, was eine wesentliche Erleichterung und Verkürzung des Weges für die Bergleute und die Tragtierkolonnen in Ridnaun mit sich bringt. Doch bereits 1798 kommt es zur Einstellung, die unbeachtet gebliebene Zinkblende kann noch nicht verwertet werden.

1729 – 1733 n. Chr.

Ein eigener Postverwalter wird in Sterzing erwähnt. Eine Poststation besteht seit mindestens 1564, wahrscheinlich noch sehr viel früher. Eine Eilpost von Glurns über Meran, Passeier, Jaufen, Sterzing, Brenner besteht bereits um 1607

1720 – 1726 n. Chr.

1717 n. Chr.

Das Meraner Scharfrichterschwert von 1733 befindet sich heute auf Schloss Schenna, Meran.

Laut Dienstzeugnis trifft er „bei den vorgefallenen Exekutionen mit dem Schwert jederzeit glücklich“, mit dem Strang gelingen sie ihm nicht so gut, weshalb er in Ungnade verfällt und 1746 schließlich gekündigt wird und auch das Scharfrichterhaus binnen 14 Tagen verlassen muss. Das trifft den Vater von zwölf Kindern aus zwei Ehen besonders hart.

43


Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Comune di Brennero Durante l’ultima riunione del consiglio comunale del Comune di Brennero è stata approvata, tra le altre cose, l’istituzione di un laboratorio di idee a livello comunale. La riunione è iniziata dopo un minuto di silenzio per Bernardo Ponzano, deceduto a gennaio. Il consiglio ha deciso all’unanimità che sarà sostituito da Verena Marcassoli (Partito valore umano). Il sindaco Martin Alber ha ora tre mesi di tempo per decidere se o da chi il suo posto in giunta sarà occupato. Infatti Verena Marcassoli, si è dichiarata ladina e quindi non potrà entrare in giunta. Secondo l’articolo 54 (comma 8), che affronta la questione della rappresentanza etnica. «Nei Comuni della provincia di Bolzano il numero dei posti spettanti a ciascun gruppo linguistico nella giunta viene determinato includendo nel computo il sindaco e avuto riguardo alla consistenza dei gruppi linguistici presenti in consiglio comunale, accertata al momento della convalida del consiglio neo eletto». Martin Alber, sindaco di Brennero, assicura che si atterrà al parere legale dell’Ufficio Enti locali della Regione. Al momento sono tre le opzioni possibili: assessore esterno italiano, giunta ridotta (da 5 a 4 assessori, tutti di madrelingua tedesca) o Sabatelli (Fratelli d’Italia). Sarà decisivo il parere legale. Ho 90 giorni di tempo per decidere. Non c’è fretta». Verena Marcassoli è stata nominata come rappresentante del comune nella consulta per le scuole dell’infanzia italiane di Colle Isarco e Brennero. Tra i punti all’o.d.g è stato è stato discussa l’istituzione di un laboratorio di idee. “L’istituzione di un laboratorio di idee per il comune di Brennero è una questione che mi sta a cuore”, ha sottolineato il sindaco Martin Alber, che ha annunciato

44

Erker 03/21

il progetto ancora prima delle elezioni comunali di settembre. “Questo ha lo scopo di promuovere lo sviluppo e dare un nuovo slancio al nostro comune, che

vrebbero essere contenuti, l’amministrazione provinciale ha già assicurato un sostegno finanziario, attraverso la consulta culturale potranno esserci mezzi ag-

stato raggiunto un accordo sulla divisione dei costi per la nuova costruzione della casa di riposo comprensoriale di Vipiteno. I criteri presi in esame sono stati

si trova in una situazione speciale in quanto comune di confine. Concretamente, sarà istituito un gruppo di coordinamento che, oltre al sindaco Alber e ai consiglieri comunali, comprenderà anche quattro moderatori dei rispettivi sottogruppi o laboratori. Questi quattro gruppi si occuperanno dei temi “qualità della vita”, “sviluppo economico”, “identità culturale” e “affari sociali”; saranno affiancati da un comitato consultivo scientifico, tutte le menti creative del comune sono invitate a partecipare. Una stima dei costi non può ancora essere fatta, ha risposto il sindaco Alber in risposta a una domanda di Edeltraud Zössmayr (Freie Liste Brenner). I costi do-

giuntivi. Si sta anche considerando lo sviluppo di un progetto Interreg. I consiglieri hanno accolto la proposta positivamente. La delibera è stata approvata all’unanimità. Il sindaco Martin Alber ha ringraziato i consiglieri per il consenso. Tra gli altri punti all’ordine del giorno i consiglieri hanno approvato il finanziamento per la nuova costruzione della casa di riposo comprensoriale di Vipiteno. La quota che il comune dovrà sostenere ammonta a 1.111.000 euro - dato che si dovrà fare un prestito, l’importo sale a 1,23 milioni di euro. Il sindaco Alber ha informato che nelle ultime settimane è

l’occupazione media per comune negli anni 2006 - 2019, il numero di residenti per comune al 31 dicembre 2019 e il numero di abitanti del comune di età compresa tra 65 e 85 anni. Per la realizzazione della struttura è stato stanziato un contributo provinciale di 6 milioni di euro. Il comune di Brennero contribuirà con 1.111.000 euro alla realizzazione del nuovo edificio, e dopo l’accensione di un mutuo, l’importo salirà a 1,23 milioni di euro. “Questo significa che su un totale di 90 letti nella casa di riposo, 10 letti sono riservati ai cittadini del comune di Brennero”, così Alber. Robert Holzer (SVP) ha sostenuto la nuova costruzione della


SCUOLA ITALIANA Concluse le iscrizioni per l’anno scolastico 2021/2022

casa di riposo comprensoriale, ma ha criticato il fatto che con la costruzione modulare della struttura i lavori vengano assegnati a una ditta straniera. “I singoli moduli sono prodotti all’estero e trasportati a Vipiteno”, così Holzer. Questo non è positivo per lo sviluppo dell’economia locale. “Questo non è un buon approccio, soprattutto nella situazione attuale”. Franz Kompatscher (SVP) ha replicato che la giunta comprensoriale sta lavorando a una soluzione per coinvolgere anche l’economia locale. In questo contesto, Verena Marcassoli (Partito Valore Umano) ha suggerito di istituire una struttura adatta a Colle Isarco per poter coprire in futuro i tempi di attesa fino all’entrata nella casa di riposo. Il sindaco Alber ha risposto che si già discutendo sull’argomento. Tutti i consiglieri hanno votato a favore del

finanziamento. Durante la seduta il sindaco ha informato che le forti nevicate dell’inizio di dicembre non potevano essere gestite dal comune che ha dovuto ricorrere a un aiuto esterno. I costi per la gestione emergenza neve ammontano a circa 61.500 euro, che saranno finanziati con l’avanzo di amministrazione del 2020. “Insieme ad altri comuni particolarmente colpiti, c’è già stato un intervento con la provincia per ottenere un contributo straordinario in questa situazione eccezionale”, così Alber. La legalità della spesa è stata riconosciuta all’unanimità dai consiglieri. Altri costi aggiuntivi sono stati causati da ulteriori forti nevicate nel mese di gennaio, che saranno approvati in una data successiva. cm

Il 15 febbraio si sono concluse le iscrizioni per il prossimo anno scolastico. Il dirigente scolastico Paolo Todesco ha informato che purtroppo, nonostante il grande lavoro svolto per poter far ripartire il biennio, non è stato raggiunto il numero sufficiente di iscritti. Di conseguenza anche per l’anno scolastico 2021/22 non ci sarà il biennio della scuola secondaria. Il dirigente scolastico ha informato che si continuerà a lavorare per far si che a Vipiteno riparta la scuola superiore. Da sottolineare positivamente il forte aumento delle iscrizioni alla scuola primaria. A Vipiteno sono ben 25 gli iscritti in prima classe per il prossimo anno scolastico (147 alunni in totale). La scuola elementare Don Bosco di Colle Isarco registra 21 iscrizioni. La scuola media ha in totale 83 iscritti di cui 31 in prima. La scuola dell’infanzia di Brennero ha 10 iscritti, quella di Colle Isarco 8 e Vipiteno 96.

Erker 03/21

45


Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Comune di Fortezza

Presentato alla comunità il piano delle zone di pericolo Quasi tutta l’area di insediamento del comune di Fortezza si trova in zona rossa. Cosa significa questo per la comunità e i suoi cittadini? Il 4 febbraio, è stato presentato il piano delle zone di pericolo. Il sindaco Thomas Klapfer ha trascorso alcune notti insonni. Tutta la zona è rossa, da Le Cave a Fortezza. Il risultato del nuovo piano delle zone a rischio non è davvero sorprendente: i pendii delle montagne nel territorio comunale sono ripidi, la valle stretta. “Il piano è stato difficile da accettare all’inizio” - così Klapfer. “Quasi tutta la zona non è sicura” L’ex sindaco Richard Amort ha iniziato a lavorare allo sviluppo del piano delle zone a rischio nove anni fa. Con un budget di circa 120.000 euro, i tecnici hanno elaborato scenari per ogni evento naturale e ogni pericolo. Nel piano delle zone di pericolo, le aree più vulnerabili sono segnate in rosso (H4 - pericolo molto alto). In queste zone non è permessa nessuna nuova costruzione o espansione poiché un evento naturale potreb-

be uccidere persone, danneggiare gravemente e distruggere edifici, infrastrutture e ambiente. C’è poco ma un po’ più di margine di manovra nelle aree contrassegnate in blu (H3 - pericolo elevato) o in giallo (H2 - pericolo medio). “Quasi tutta la zona è insicura, ad eccezione del museo provinciale”, così riassume il tecnico comunale Martin Braunhofer. In caso di inondazione potrebbe essere colpita, la frazione Le Cave, e a causa del fosso e del vicino fiume Isarco, anche la zona artigianale di Greithwald è in zona rossa. Il ponte di Mezzaselva non potrebbe resiste-

re a un’inondazione, dovrebbe essere rialzato. Anche i fossati sopra la locanda “Thaler” causano problemi. Fortezza si trova nelle zone H3 e H4, a causa di vari pericoli: Riol è interessato da un pericolo di valanghe (H4 - H3). Una piccola parte di Le Cave è inserita in zona H4, anche se la frazione dovrebbe essere al sicuro da colate di fango o cadute di massi. Il maso “Sachsenklemme” di fronte alla fabbrica di birra è in zona rossa, anche l’Achthof. A Mezzaselva una fila di quattro edifici residenziali (Wotscher) è in zona rossa. Anche a Riol gli edifici sono minacciati da smottamenti (rosso). Qui, lo Schindlergraben è stato trasferito e deviato nel bacino di Riol. Il lavoro non è ancora stato completato. Costi di sicurezza da 23 a 25 milioni di euro Per il comune, si tratta ora di fissare le priorità e decidere quali aree devono essere messe in sicurezza e come. Non ci sono limiti di tempo, ma il comune è sotto pressione. Cosa si fa se un imprenditore o un privato vogliono rinnovare, ricostruire, espandere o costruire? Questo è proibito in una zona rossa. “D’altra parte, sarebbe peggio

46

Erker 03/21

se in seguito a delle catastrofi naturali qualcuno dovesse perdere la vita” – così Klapfer. Non bisogna dimenticare le violente tempeste di 22 anni fa, quando una valanga di fango e detriti si staccò nella frazione di Sams/Oberau e sommerse l’autostrada del Brennero. Cinque persone persero la vita. Altri smottamenti si sono verificati nell’estate del 2009, uccidendo un’altra persona. Fortezza è stata fortunata durante i temporali degli ultimi anni. Gli smottamenti sono stati bloccati e gli insediamenti e le persone non sono stati messi in pericolo. Klapfer è fiducioso che molte situazioni possano essere risolte nei prossimi anni. Un piano delle zone di pericolo mostra la situazione attuale. Una zona rossa rimane una zona rossa fino a quando non sono state prese le misure di protezione appropriate. Poi il piano delle zone di pericolo viene riadattato. L’estate scorsa, il consiglio comunale ha già discusso approssimativamente quali misure sarebbero state necessarie. Il comune vuole intervenire con quante più misure possibili - se riesce a trovare il finanziamento per esse. Secondo Klapfer, costruire muri di terra sarebbe una soluzione semplice ed economica, ma a Fortezza manca lo spazio necessario. I costi per mettere in sicurezza il territorio comunale ammontano dai 23 ai 25 milioni di euro. I pendii messi in sicurezza e i fossati avrebbero anche bisogno di una protezione aggiuntiva, dato che gli standard di sicurezza sono stati recentemente ricalcolati e resi più severi. Anche se la Provincia contribuisce per il 70%, l’importo da coprire da parte del comune è ancora alto. Tuttavia, il comune vuole affrontare l’attenuazione dei pericoli il più presto possibile.

cm


Immigrazione nella Wipptal Intervista a Ian Wells di Brisbane, Australia Come sono arrivato qui Sono di origine inglese. Mio padre e anche mio fratello erano assistenti sociali a Liverpool. Mio padre lavorava giorno e notte, si occupava delle persone che erano rimaste senza alloggio e dei senzatetto. Ha accettato un lavoro in Australia e quando avevo 17 anni ci siamo trasferiti lì. Dalla fine degli anni '80 ho lavorato alla Griffith University di Brisbane in Australia come produttore video. La mia università era leader nell'apprendimento online. A quell’epoca non c'erano molte università al mondo che fossero pioniere. L'Università di Innsbruck è stata una delle poche. Il mio capo in Australia è volato a Innsbruck e lì ha incontrato la mia futura moglie, che ha accettato l'offerta di lavorare nella nostra università ed è venuta in Australia nel 2000. È così che ci siamo conosciuti e siamo diventati una coppia. Abbiamo avuto il nostro primo figlio nel 2007 e ci siamo trasferiti a Innsbruck per un anno. Con il secondo figlio siamo tornati in Australia, nel 2014 siamo ritornati e ci siamo trasferiti a Vipiteno perché qui abbiamo dei parenti. Abbiamo pensato che sarebbe stato più facile perché mia moglie è della Val d’Isarco, è altoatesina. È così che sono venuto qui. Come mi trovo qui Vivo a Prati da più di 6 anni, e faccio il casalingo. Tutto sommato sto bene. A volte è difficile a causa della lingua. I miei figli parlano il dialetto sudtirolese. Ogni tanto non è facile partecipare al divertimento. Quando vivevamo a Innsbruck, parlavo più tedesco che qui, perché il dialetto lo rende difficile. È un ostacolo. In Australia, a molte persone piace ristrutturare la propria casa. Ho difficoltà a comunicare con gli artigiani di qui, per esempio a spiegare le mie richieste all'elettricista. Devo aspettare che mia moglie torni a casa. Mi piacerebbe fare il lavoro da me. Ecco perché devo essere paziente. Cucino a casa per mia moglie e per i miei figli, pulisco, fac-

cio la spesa, mi occupo dei lavori di casa. Sono ancora un po' in contatto con l'università, ma sono già in pensione. Ho degli amici quando ho voglia di parlare in inglese. L'anno scorso ho fatto un progetto sull’ambiente per la scuola elementare di Prati, con le insegnanti

e la signora Magdalena Gschnitzer. Abbiamo intervistato gli insegnanti e realizzato un video. Il mio lavoro all'università in Australia consisteva nel realizzare video, video promozionali e formazione. Il sistema sanitario qui è molto buono, molto meglio che in Australia e in Inghilterra. Incontro dei medici, mi parlano in inglese. Tutti gli specialisti mi parlano in inglese e non devo pagare molto. È fantastico. Anche il trasporto pubblico è buono e ben organizzato. La differenza di vivere qui in una piccola città è che io mi sento al sicuro. Ho vissuto in una città di 2,5 milioni di persone e da bambino sono cresciuto in un posto povero dell'Inghilterra. Qui è come una cartolina, molto bello. Quando si va in montagna si incontrano molte persone, sia sui sentieri che nei rifugi. In Australia si può camminare per 8 ore e non incontrare nessuno. È ben diverso. Amo le montagne e anche il mare. Quello mi manca e mi mancano anche i miei fratelli e i miei amici dell’Australia. Ho vissuto lì per 38 anni avevo molti amici. Non ho le stesse cose qui, e non

posso fare le stesse conversazioni che facevo lì. Come immagino il mio futuro Fino a quando i miei figli non saranno cresciuti - ora hanno 13 e 11 anni - quindi per i prossimi 6 anni la scuola è qui e non cambierà molto. Mia moglie è una specialista di e-learning, insegna ai professori alla MCI di Innsbruck e ha appena iniziato un dottorato a Lancaster in Inghilterra. Quindi è molto impegnata. Il mio obiettivo per i prossimi anni è imparare meglio il tedesco. Sono andato al Caffè delle lingue a Vipiteno. Presto ci si può incontrare in giorni diversi per praticare la lingua. Quindi potrò andare per l’inglese e anche per il tedesco, penso che sia una buona cosa. Ho iniziato anche con l'italiano, ma mi piaceva anche andare al tavolo inglese dove insegna Patricia, che è di origine inglese. Un altro obiettivo è viaggiare e conoscere l’Italia. Mia moglie non ha ancora visto molto dell'Italia del sud, così la visiteremo non appena sarà possibile. Cosa serve sapere, cosa serve per una buona convivenza A volte, credo, è difficile proporre delle idee. Se hai delle idee, devi passare attraverso un sacco di burocrazia. Ci vuole molto tempo, passo dopo passo, per implementare e reintrodurre qualcosa. Que-

sto è normale per le piccole località, forse non ci sono le risorse, non ci sono i soldi. Il comune è molto efficiente, per esempio in cose come il riciclaggio e il personale è molto gentile. Attualmente non ho più così tante idee. Forse perché qui sono un po' più isolato, forse perché è un po' piccolo, forse per il Covid e non sono più così giovane. Ora ho più pazienza, sono un padre un po’ anziano. Ora non ho più tantissima energia e i bambini si intrattengono nel mondo virtuale. Mia moglie è cresciuta in un maso. È abituata a lavorare, ha molto da fare e va a Innsbruck tutti i giorni. Quando si viene qui all'inizio, la differenza più grande è che in Australia tutti cercano di aiutare tutti. In Australia, l'altra persona sente che hai bisogno di aiuto e chiede: "Hai bisogno di aiuto?” Qui non è così. Ma se chiedi a qualcuno, tutti ti aiutano. Questo è bello. Devi fare il primo passo e lo devi sapere. Le persone vogliono aiutare, ma solo se si chiede aiuto quando si ha bisogno di qualcosa. Devi fare il primo passo. È simile all'Inghilterra, un po' chiusa, a differenza dell'Australia. Lì la gente è più aperta. L'intervista è stata fatta con l’aiuto di Patricia Halloway, del Servizio sociale Wipptal e organizza il tavolo di lingua inglese al Caffè delle lingue di Vipiteno.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 90 Erker 03/21

47


Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Vipiteno

Crolla il palazzetto del ghiaccio Ingenti danni ma per fortuna nessun ferito. 10 febbraio 2021: alle 7 circa del mattino, il tetto del palazzetto del ghiaccio di Vipiteno è sprofondato danneggiando l’intera struttura che con molta probabilità non potrà più essere riparata ma costruita ex-novo. Le testimonianze raccolte tra i

essere una tragedia se fosse crollato durante l’allenamento delle squadre di hockey giovanili, circa 150 ragazzi che si alternano sul campo, o della squadra dei Broncos che oltre tutto, nel campionato Alps Hokey League aveva due giorni prima ospitato una

vicini, parlano di strani “scricchiolii” che provenivano dall’esterno e di un rumore assordante seguito da un forte boato che hanno accompagnato il collasso del tetto. Si pensa che il crollo sia stato causato dal peso della neve caduta abbondante nei giorni precedenti e resa più pesante dalla pioggia e dalle basse temperature che hanno ghiacciato il manto nevoso. Le Forze dell’Ordine, i Vigili del Fuoco Volontari, una squadra speciale del corpo permanente di Bolzano, la Croce Bianca, sono prontamente intervenuti per verificare che sotto le macerie non ci fossero persone. Le operazioni di ricerca, eseguite anche con apparecchiature sofisticate, sono durate a lungo e fortunatamente nessuno è rimasto travolto dal crollo un po’ per l’ora e tanto per una serie di coincidenze fortunate che hanno voluto che non fosse presente il personale delle pulizie e che in quel momento non passasse nessuno dalla stradina laterale che molti pendolari al mattino imboccano per andare alla stazione e che è stata letteralmente coperta da strutture metalliche e detriti. Avrebbe potuto

squadra per un incontro casalingo senza la presenza del pubblico causa Covid ma pur sempre con all’interno oltre 60 persone tra giocatori, arbitri, cronometristi e personale di servizio. A questi si aggiungono una trentina di atleti del pattinaggio artistico e giocatori di broomball ed i ragazzi delle scuole che ogni tanto sono soliti andare a pattinare. La superficie del ghiaccio artificiale Weihenstephan Arena di Vipiteno è stata costruita nel 1983. Dieci anni dopo attorno venne edificato lo stadio con una capienza di oltre 1500 persone tutte a sedere ed al coperto. Nel 2019 è stato fatto il collaudo e se anche il crollo apparentemente è stato attribuito alle abbondanti nevicate, l’area è stata posta sotto sequestro dalla Procura della Repubblica di Bolzano che dovrà fare chiarezza sulle cause verificandone, per mezzo di periti, la sicurezza, la progettazione e la stabilità. Per Vipiteno il palazzetto del ghiaccio oltre ad essere una tradizione, le prime esperienze hockeyistiche vipitenesi risalgono già agli inizi del secolo scorso un tempo su ghiaccio naturale, oggi rappresenta

48

Erker 03/21

una necessità per tutte le persone e le società sportive che ne fanno uso. Lo stesso sindaco di Vipiteno Peter Volgger, in un’intervista rilasciata poche ore dopo il crollo, dopo aver detto che la cosa più importante era che nessuno, per fortuna, si era fatto male, tutto il resto, ha aggiunto, potrà essere ricostruito. Vipiteno avrà un nuovo palazzetto del ghiaccio ma nel frattempo i ragazzi che militano nei campionati giovanili Under 13, Under 15 ed Under 19, la squadra dei Broncos impegnata nell’Alps Hockey League devono poter continuare ad allenarsi e disputare le partite di campionato. Tante Società di hockey si sono rese disponibili con i loro campi di ghiaccio. Il direttivo della SSI Wipptal Broncos Weihenstephan ha lavorato intensamente sulle possibili soluzioni per poter concludere la stagione in corso in più categorie possibili e non solo con la prima squadra ed ha deciso che le giovanili si alleneranno, per evidenti ragioni logistiche e di distanza, in parte a Bressanone ed in parte sulla pista di ghiaccio di Stilves, opzione per la

do anche ad una richiesta di fondi senza i quali tutto ciò da sola la Società non sarebbe in grado di affrontare. Per chi volesse contribuire basta consultare il sito dei Broncos dove sono indicati i numeri di conto corrente bancari sui quali effettuare i versamenti. Intanto, la risposta più bella ai tifosi ed agli appassionati l’ha data la squadra dei Broncos che con il risultato di 4 a 1, nella “nuova casa” del palazzo del ghiaccio di Bressanone si è imposta con grinta e carattere contro i Red Bull Juniors, squadra non facile che attualmente occupa il 4° posto nella classifica. Meno fortunata la partita fuori casa contro gli austriaci del Lustenau persa con il risultato di 3 a 2. Una sconfitta che è stata ampiamente compensata con un gesto grandioso del presedente della società austriaca Herbert Oberscheider che, prima di giocare, ha consegnato al capitano dei Broncos Hackhofer un assegno di 1.000 euro per venire incontro alle necessità della società vipitenese. Un bellissimo gesto che assume maggiore importanza se si considera che tutte le società sportive,

quale la Società dei Broncos ha rivolto un particolare ringraziamento all’AHC Campo di Trens ed al Bressanone che ospiterà gli allenamenti e le partite di campionato della prima squadra. Tutto ciò per la Società rappresenta uno sforzo organizzativo e finanziario notevole e fantastica è stata la risposta di tifosi, appassionati, Comune e Sindaco di Vipiteno che stanno venendo incontro alle necessità della Società aderen-

come tante altre persone, stanno vivendo, a causa del Covid, momenti difficilissimi. Tornando al campionato al momento i Broncos mantengono l’undicesima posizione in classifica. Gesti come quelli del presidente del Lustenau riempiono il cuore e contribuiscono a dare la carica al fine di raggiungere l’obiettivo di classificarsi tra le prime 12 e poter disputare i quarti di finale. bm


Erker

Nuoto Polisportiva Vipiteno

La squadra di nuoto al Trofeo Giovani Promesse Esordienti La squadra di nuoto della Polisportiva Vipiteno, ha partecipato, il mese scorso a Maso della Pieve, al Trofeo Giovani Promesse Esordienti riservato alle ragazze ed ai ragazzi nati dal 2008 al 2012. Nonostante gli impedimenti ed i severi protocolli procedurali posti in essere per prevenire il diffondersi del virus Covid 19, gli atleti e le atlete hanno potuto allenarsi nella piscina di Vipiteno ed ottenere, così, brillanti risultati considerato che tutti hanno migliorato le loro prestazioni personali. Se si considera che alla manifestazione hanno partecipato tutte

le società della Provincia, di particolare rilievo risulta la sesta piazza di Lara Minzoni (2009) nei 50 m. stile libero, su 49 concorrenti ed il settimo posto, sempre nei 50 s.l., di Leo Saxl (2008), su 33 partecipanti. Dando sempre uno sguardo alla classifica nei 50 s.l., buone le prestazioni di Maximilian Eller, Johanna Piccoluraz, Elina Hofer, Laura Pergher, Marie Ungerank e Michelle Santa. Nei 100 rana maschili un buon 11° posto di Maximilian Eller. Nella stessa specialità e distanza femminile sesta, settima e dodicesima posizione per Laura Pergher, Elina Hofer e Michelle Santa. Nei 100 metri stile liberi maschile ancora un settimo posto di Leo Saxl in buona compagnia con Lara Minzoni che per la stessa distanza nella categoria femminile ha conquistato anche lei la settima posizione. Nei 100 m. dorso femminili ottima la prestazione di Marie Ungerank (2010) che si è classificata quarta su 25 partecipanti ed un buon piazzamento anche di Johanna Piccolruaz (2009) giunta settima. Nei 200 metri stile libero maschili Leo Saxl si è piazzato al 6° posto seguito da Maximilian Eller in decima posizione. Nella categoria femminile ancora una bella prestazione di Marie Ungerank seguita da Elina Hofer e Lara Minzoni rispettivamente quinta

e sesta. Nella medesima distanza all’ottavo ed al nono posto Johanna Piccolruaz e Laura Pergher, quindicesima Michelle Santa. Il secondo giorno di gara era dedicato ai ragazzini ed alle ragazzine nate negli anni 2010, 2011 e 2012. Lodevole l’impegno di Juri De Marco e Thomas Saxl nei 100 metri stile libero. Decisamente migliore la prestazione di Hanna Abram (2011) che nella stessa distanza, nella categoria femminile, ha guadagnato un’ottima quarta posizione. Con lei ha gareggiato Vittoria Cardella che ha dato il massimo per ben figurare e migliorare il suo tempo. Nei 50 rana femminili Hanna Abram si è ripetuta con la quarta posizione seguita da Leah Mair che per poco non sono salite sul podio. Buone anche le prestazioni di Maria Carmela Francesca De Crescenzo, Johanna Volgger, Gaia Scalisi ed Emily Gatto che ha gareggiato anche nei 100 dorso femminili insieme a Thomas Saxl nella categoria maschile entrambi migliorando, classifica a parte, i loro tempi di gara. I 50 metri s.l. maschili hanno visto la partecipazione di Juri De Marco ed i due gemelli Thomas ed Oliver Saxl. Alla gara dei 50 metri s.l. femminili la migliore prestazione è stata di Leah Mair, giunta undicesima su 33 concorrenti e dopo di lei, distanziate, Vittoria Cardella, Francesca Maria Carmela De Crescenzo, Gaia Scalisi, Emily Gatto e Johanna Volgger. Nella specialità 50 m dorso femminili ancora un quarto posto di Hanna Abram che ha gareggiato insieme a Vittoria Cardella, Francesca De Crescenzo e Gaia Scalisi. Ma il risultato migliore della Polisportiva Vipiteno è giunto nei 200m Stile libero femminili dove Hanna Abram (2011) con il tempo di 03.02.97 è giunta prima ed ha avuto finalmente la soddisfazione di salire sul podio per occupare il gradino più alto. L’allenatore Alessandro Goffredo e la responsabile del settore nuoto della Polisportiva nonché allenatrice Charlotte Hartung, sono rimasti ampiamente soddisfatti dei risultati ottenuti. Un sentito grazie, ci tiene a precisare la Hartung, è rivolto agli amministratori del Comune di Vipiteno che stanno consentendo agli atleti ed atlete della Polisportiva, nel rigoroso rispetto delle norme di sicurezza anti Covid, di potersi allenare in piscina. bm

ABBONAMENTO

2021

Un ampio sguardo verso il futuro con lettori fedeli 28 E

Cifra indicativa (offerta volontaria)

40 E

Per i residenti fuori dell‘Alta Val d‘Isarco (obbligatorio)

50 E

Abbonamento promozionale

60 E

Per l‘estero (obbligatorio)

Grazie! POTETE SCARICARE COMODAMENTE DAL NOSTRO SITO WEB IL MODULO SEPA PER ATTIVARE UN ORDINE PERMANENTE. VERSARE PRESSO UNO DEI SEGUENTI ISTITUTI BANCARI: Raiffeisenkasse Wipptal, Vipiteno IBAN: IT 94 X 08182 59050 000300029009 SWIFT-BIC: RZSBIT21154 Raiffeisenkasse Campo di Trens IBAN: IT 67 N 08249 58260 000300017035 SWIFT-BIC: RZSBIT21036 Südtiroler Sparkasse, Fil. Vipiteno IBAN: IT 49 F 06045 59110 000000293600 SWIFT-BIC: CRBZIT2B040 Südtiroler Volksbank, Fil. Vipiteno IBAN: IT 10 Y 05856 59110 001570078005 SWIFT-BIC: BPAAIT2B001

REDAZIONE ERKER Città Nuova 20 A, 39049 Vipiteno , Tel. 0472 766876, info@dererker.it, www.dererker.it

Erker 03/21

49


Notizie dall'Alta Val d'Isarco

TASSE

Il bollo auto: quando e chi lo deve pagare. Capita non di rado di dimenticarsi di pagare il bollo auto, da sempre un tributo poco amato dagli automobilisti. In tal caso, però, si rischia di vedersi notificare una richiesta di pagamento con importo maggiorato e con l’applicazione di interessi e sanzioni. La tassa automobilistica dal 1983 è una tassa di proprietà e tutti coloro che, alla scadenza del termine utile per il pagamento, risultano essere proprietari del veicolo ovvero usufruttuari, acquirenti con patto di riservato dominio iscritti al Pubblico Registro Automobilistico (PRA), sono tenuti al pagamento della tassa alla Provincia Autonoma/Regione in cui hanno la residenza anagrafica. Ed a decorrere dal 1° gennaio 2020, in ipotesi di veicolo con contratto di noleggio a lungo termine senza conducente, sono tenuti al pagamento della tassa anche coloro che risultano essere utilizzatori del veicolo medesimo. La tassa è calcolata sulla base delle caratteristiche tecniche indicate sulla carta di circolazione del veicolo e deve essere pagata entro l'ultimo giorno del mese iniziale del nuovo periodo tributario. La scadenza per il pagamento non è unitaria, ma varia a seconda della data di immatricolazione del veicolo. Unica nota positiva per l’anno 2021 è quella per cui il pagamento del bollo, se pagato presso le agenzie specializzate, tabaccherie, uffici postali o altri esercizi fisici che offrono questo servizio, rientra tra gli acquisti validi a ricevere il rimborso del 10% del piano Cashback. Così come ogni altro tributo, anche la tassa automobilistica è soggetta alla prescrizione, la quale avviene entro il terzo anno successivo all’anno di scadenza del versamento. Di conseguenza, se l’ente accertatore non provvede ad effettuare la richiesta entro il termine stabilito, interviene la prescrizione del bollo auto che rendere illegittima la pretesa creditoria. Attenzione però, che i tre anni iniziano a decorrere dal 1° gennaio dell’anno successivo a quello in cui la tassa automobilistica doveva essere versata. Se, tuttavia, la tassa è stata correttamente pagata ma viene notificata ugualmente la richiesta di corresponsione della tassa, sarà sufficiente agire mediante annullamento in autotutela, esibendo la ricevuta attestante il corretto pagamento dell’importo. Ove non si paghi il bollo auto per almeno tre anni consecutivi si rischia la cancellazione d’ufficio del veicolo dagli archivi del PRA da parte della Provincia Autonoma/Regione di appartenenza. Con la cancellazione il veicolo non potrà più circolare senza una nuova immatricolazione ed il contribuente che circoli, nonostante la cancellazione, può andare incontro non solo al sequestro del veicolo, ma anche ad una multa da € 419 a € 1.682 ed alla confisca del mezzo.

50

Dott.ssa Giovanna Sciascia, collaboratrice dello studio legale D’Allura-Gschnitzer Erker 03/21

PERSONE, LUOGHI E MESTIERI

Dalla lavandaia alla lavatrice Così come afferma la signora Bogana (cfr. sua intervista in questo numero a pagina 31), bisogna ammettere che la nostra generazione non è pienamente consapevole di quanto “tempo liberato” disponiamo oggi grazie agli elettrodomestici e, in particolare, grazie alla lavatrice. Dietro alla lavatrice c’è una lunga evoluzione (e involuzione) sociale che attraversa tutto il secolo scorso. Anche a Vipiteno, prima che la lavatrice fosse un elettrodomestico diffuso, c’erano donne che lavavano il bucato a mano per conto di altri, usando il Waschkuchl delle case, dove c’era, che sciacquavano i panni nell’Isarco – almeno fino a metà degli anni Cinquanta, come ricorda la signora Bogana - o che andavano a domicilio a occuparsi delle pulizie di casa e della biancheria delle famiglie presso cui lavoravano. Dalla fine del mestiere della lavandaia alla diffusione della lavabiancheria intercorre appena una trentina d’anni: in quel lasso di tempo si estingue un rituale antico, replicato per secoli in modo sempre identico. L’uso diffuso della lavatrice determina una rivoluzione radicale per le donne in termini di “tempo liberato”, dato che la mansione del bucato era tipicamente femminile. Se si facesse un’indagine tra familiari e conoscenti, sorprenderebbe scoprire che fino agli anni Settanta del Novecento la lavatrice non era ancora diffusa in tutte le case. Ma per arrivare a quello che oggi ciascuno di noi compie quotidianamente in casa propria come un gesto scontato, usando un semplice elettrodomestico, è interessante partire dal principio, quando “fare il bucato” corrispondeva a un’attività collettiva. I momenti fondamentali del fare il bucato erano tre: l’ammollo, la lisciviatura e infine il lavaggio. La lisciviatura era un processo collettivo, che durava una giornata intera e che richiedeva di versare e riversare

un composto di acqua calda e cenere sugli strati di biancheria posti in un contenitore di terracotta apposito. Il lavaggio era effettuato il giorno seguente al fiume o al lavatoio e consisteva nelle fasi di battitura, fregatura e risciacquo. Racconta la signora G., maestra in pensione di 89 anni: “Quando ero piccola e andavo a trovare i parenti in campagna, ricordo che avevano uno stanzino apposta per fare il bucato, dove c’era un mastellone di legno, ci lavavano e ci facevano il bagno. Poi in primavera mi ricordo che mettevano tutte le lenzuola in una olla, ci mettevano una garza sopra con la cenere, ci versavano l’acqua bollente e lasciavano lì le lenzuola a bagno. Erano lenzuola di tela grossa. Se pensi, dal medioevo a quando ero piccola io in campagna non era cambiato poi molto…”. In città il lavaggio avveniva presso il fiume, le fontane o i lavatoi pubblici. A fare il bucato si incontrava chi lo svolgeva a scopo privato e chi lo faceva di professione ed era un momento di condivisione che favoriva non soltanto il confronto tra donne dello stesso rango sociale, ma anche quello indiretto tra ceti sociali differenti. In città come in campagna, il rituale del bucato rappresentava dunque “l’esperienza di una domesticità aperta alla socialità e non confinata dentro le mura di casa” (Asquer, 2007: 48). Fino a metà del Novecento, la rappresentazione ideologica borghese identifica la casa come luogo dell’espressione femminile, mentre quella maschile si palesa nella sfera pubblica. Il rapporto con le mura domestiche cambia anche a seconda dell’estrazione sociale: la borghesia gode di spazi domestici in cui l’intimità familiare è moralmente e fisicamente separata dall’esterno. L’esiguo spazio a disposizione dei ceti popolari determina invece confini familiari più fluidi, a discapito dell’intimità ma a vantaggio del mutualismo, inoltre, molte delle incombenze femminili


sono svolte in condivisione. A partire dagli anni Cinquanta in Italia comincia a diffondersi la lavabiancheria elettrica anche tra la media borghesia e viene così agevolato il lavoro delle collaboratrici domestiche che prima dovevano lavare tutto a mano. La professione della lavandaia va scomparendo e con essa anche la dimensione sociale del fare il bucato. Tuttavia, il potenziale democratizzante e liberatorio della lavatrice non si concretizza in una equa suddivisione delle mansioni domestiche. L’emancipazione femminile derivata dal “tempo liberato” continua a scontrarsi con i limiti strutturali, economici e culturali ereditati dal modello sociale imposto dall’Italia fascista di una rigida suddivisione dei ruoli maschili e femminili. Negli anni Sessanta l’occupazione femminile è ai livelli minimi europei e le politiche sociali sono deficitarie. Tra gli anni Cinquanta e Settanta l’organizzazione familiare in Italia è dunque ancora fondata sul modello familiare borghese di separazione dei ruoli di genere tra la sfera pubblica e privata: nella dimensione pubblica l’uomo è deputato al sostentamento economico, mentre nella sfera privata alla donna è attribuita la responsabilità educativa dei figli, la cura

degli anziani, la mansione della trasformazione dei beni di consumo e la manutenzione della casa. La signora G., maestra in pensione di 89 anni racconta: “Mi sono sposata nel ‘57 e i primi anni non avevo la lavatrice, l’abbiamo comprata nel 1962 e dopo è stato molto meglio. Anche se bisognava starci dietro, bisognava sempre impostare il lavaggio e a metà bisognava spostare la biancheria da una vasca all’altra perché mi sembra che in un cestello lavasse e nell’altro sciacquasse. Costava anche molto, non mi ricordo quanto, ma la pagavamo a rate. Quando ancora non avevo la lavatrice lavavo tutto io a mano, per fortu-

na avevo la vasca da bagno e già quello era un aiuto. Le lenzuola no, non le lavavo io: veniva ogni tanto una signora a lavarmele. Il periodo più faticoso è stato quando è nato il mio primo figlio. La cosa più brigosa erano le fasce, c’erano tante pezzuoline che andavano lavate e poi bollite. Alla fine degli anni Sessanta, quando è nato il mio terzo figlio era tutta un’altra cosa: avevo la lavatrice, c’erano i primi pannolini per bambini e anche i primi assorbenti usa e getta. E poi non ci si pensa mai ma anche il riscaldamento ha migliorato di molto lo stile di vita. Se quando mi sono sposata dovevamo accendere il

fuoco nelle stufe a legna, prendere la legna dalla cantina, fare la spesa tutti i giorni perché non avevamo neanche il frigo, a metà degli anni Sessanta per me era già più facile: siamo andati ad abitare in un appartamento con il riscaldamento, il frigorifero, la lavatrice, e anche una lucidatrice per i pavimenti. Era tutto un altro vivere. Io insegnavo e c’era una signora che veniva a pulire e a tenere i bimbi. Tante mie coetanee che non lavoravano si dedicavano invece completamente alla gestione della casa.” Malgrado la diffusione della lavatrice, il lavaggio rimane fino a tempi recenti un’incombenza femminile e, in ambito commerciale, l’elettrodomestico è spesso ancora concepito come oggetto “femminile”. Per approfondire: - Enrica Asquer, La rivoluzione candida: storia sociale della lavatrice in Italia (1945-1970), Carocci, Roma 2007. cf

Biblioteca Civica

STOP RACISM! – Mostra di libri e DVD Nell'ambito delle settimane di azione contro il razzismo (8 - 21 marzo) la Biblioteca Civica di Vipiteno, in collaborazione con la biblioteca specialistica Un solo mondo, mette a disposizione dei lettori e delle lettrici della Wipptal libri e film attuali sul tema del razzismo. I libri ed i DVD sono a disposizione solo per un periodo limitato, quindi sbrigatevi ed assicuratevi la vostra selezione. Ne vale la pena! Le settimane di azione contro il razzismo si tengono annualmente in occasione della Giornata Internazionale contro il Razzismo il 21 marzo e sono organizzate dall’OEW assieme ad altre associazioni altoatesine, che con le loro iniziative ed eventi vogliono sensibilizzare ed impegnarsi per più rispetto e tolleranza in Alto Adige. Ulteriori informazioni si trovano sul sito http://www.stopracism.it/.

Calendarietto Udienza della difensora civica presso la sede dell'Ispettorato all'agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 26 marzo 2021 dalle ore 9.00 alle ore 12.00, appuntamento necessario. Per informazioni: tel. 0471 946020. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 74

Erker 03/21

51


SPORT

Rennrodeln

Südtiroler Siege in Jaufental

Fotos © Meinrad Larch

In Jaufental wurde Ende Jänner das Finale im Juniorenweltcup im Rennrodeln ausgetragen. Im Einsitzer der Herren feierte der Südtiroler Fabian Brunner seinen vierten Saisonsieg und kürte sich damit zum Gesamtweltcupsieger. Im Einsitzer der Damen ging der Tagessieg an die Österreicherin Riccarda Ruetz, den Gesamtsieg sicherte sich die Tirolerin Lisa Walch, die für Deutschland an den Start geht. Einen Südtiroler Sieg gab es auch bei den Doppelsitzern.

Die Herrensieger (v. l.) Aleksei Khabibulin, Fabian Brunner und Sebastian Feldhammer

Fabian Brunner aus Feldthurns hat in dieser Saison den Junioren-

Das Damenpodium mit (v. l.) Lisa Walch, Riccarda Ruetz und Katharina Hofer

weltcup dominiert: In vier Rennen holte er vier Siege und damit auch

Fabian Brunner aus Feldthurns holte in Jaufental den Tages- und den Gesamtweltcupsieg.

52

Erker 03/21

Die Sieger im Doppelsitzer Anton Gruber Genetti und Hannes Unterholzner

den Gesamtsieg. Beim Finale in Jaufental fuhr Brunner in beiden Läufen Bestzeit und setzte sich mit einer Gesamtzeit von 1.46,79 Minuten klar gegen den Russen Aleksei Khabibulin (+1,62 Sekunden) und den Österreicher Sebastian Feldhammer (+1,67) durch. „Was soll ich sagen? Das ist ganz klar meine beste Saison. Vier Weltcups – vier Siege, das ist schon sehr cool. Beim Auftakt in Winterleiten – auf meiner Lieblingsbahn – lief es schon super, da habe ich erstmals gedacht, das könnte eine super Saison werden.

Dass es mit dem ersten Gesamtsieg geklappt hat, ist einfach perfekt.“ (Fabian Brunner) Mit 400 Punkten sicherte sich Brunner erstmals den Sieg im Gesamtweltcup vor seinen Teamkollegen Daniel Gruber (300) und Hannes Unterholzner (255). „Dass es mit dem ersten Gesamtsieg geklappt hat, ist einfach perfekt“, freute sich Brunner nach dem Rennen. Erster Saisonsieg für Ruetz Im Einsitzer der Damen musste sich die amtierende Junioren-Weltmeisterin Lisa Walch aus


Wir vom ASV JAUFENTAL sagen

E K N A D

Seit knapp zwei Jahren kann die Naturrodelbahn „Tonnerboden“ im Wipptaler Rodelzentrum in Jaufental genutzt werden. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, auch im Wipptal große Rodelveranstaltungen durchzuführen. Diese sind nicht nur für das Wipptal, sondern für ganz Südtirol von großer Bedeutung. Neben der Rennbahn steht in dieser Anlage auch eine Freizeitbahn für Hobbyrodler zur Verfügung. Die Errichtung und Nutzung dieser schönen Anlage war nur mit großartiger Unterstützung durch die öffentliche Hand, viele Sponsoren und überaus zahlreiche freiwillige Mitarbeiter möglich. Mit ihrer Hilfe wird die Rodelbahn „Tonnerboden“, die von Athleten und Verbänden großen Zuspruch erfährt, in der internationalen Rodelwelt ein wichtiger Bezugspunkt sein, wenn hier Veranstaltungen auf nationaler und internationaler Ebene ausgetragen werden.

Dafür sagen wir allen ein großes Vergelt’s Gott! Erker 03/21

53


SPORT

„Sehr positive Reaktionen“ Erker: Herr Siller, hat das neue Wipptaler Rodelzentrum in Jaufental seine Feuertaufe bestanden? Manfred Siller: Nach einem Junioren-Weltcup im Vorjahr sowie zwei internationalen Großveranstaltungen in diesem Jahr können wir durchaus behaupten, dass wir die Feuertaufe bestanden haben. Mit dem Ablauf der diesjährigen Veranstaltungen sind wir – trotz strenger Coronaauflagen – sehr zufrieden. Es waren 14 Nationen mit rund 80 Teilnehmern am Start. Auch die Rückmeldungen sind durchwegs sehr positiv. Die Bahn ist nicht extrem lang und für Athleten und Zuschauer sehr übersichtlich angelegt. Geografisch liegt sie ideal nahe der Autobahnausfahrt, auch die Nähe zum Dorf ist ein Pluspunkt. Nicht umsonst wird sie von vielen Nationen so oft zum Training genutzt. Allein von Weihnachten bis Ende Jänner wurden in diesem Jahr mehr als 2.000 Trainingsfahrten verzeichnet. Die coronabedingten Auflagen stellen für Veranstalter eine große Herausforderung dar. Auf jeden Fall! Allein am Freitag vor den Bewerben mussten zwischen Athleten, Betreuern, Funktionären und Freiwilligen rund 160 Personen einem Coronatest unterzogen werden. Ich muss zugeben: Ich war an diesem Tag sehr nervös, mehr noch als bei den Rennen. Vor allem ein positives Testergebnis bei den freiwilligen Helfern hätte uns unter Umständen große Probleme bereitet, da wir diese nicht einfach ersetzen können. An dieser Stelle möchte ich gerade den zahlreichen Helfern, vor allem dem Bahnchef und seinem Team, großen Dank aussprechen. Sie sind den ganzen Winter über fast täglich im Einsatz, um den Athleten optimale Trainingsbedingungen zu bieten – die starken Niederschläge haben ihre Arbeit in diesem Winter zusätzlich erschwert. Ihren ehrenamtlichen Einsatz kann man nicht hoch genug einschätzen. An der Anlage sind noch einige Arbeiten ausständig. Die Anlage ist noch nicht ganz fertiggestellt. Es fehlt etwa noch die Verkleidung am Start- und am Zielhaus. Eine große Investition ist auch die Beleuchtung entlang der Bahn, um den Auflagen der Rodelverbänden zu entsprechen. Die öffentliche Hand hat uns bisher großzügig unterstützt, sonst wäre die Realisierung des Wipptaler Rodelzentrums gar nicht möglich gewesen. Unser Ziel ist es, bis zur Junioren-WM 2022 die Arbeiten abschließen zu können.

54

Erker 03/21

„Das waren zwei gute Läufe, als Favoritin für die EM sehe ich mich jedoch nicht.“ (Riccarda Ruetz)

Ried im Oberinntal, die für Deutschland startet, erstmals in dieser Saison geschlagen geben. Hatte Walch tags zuvor noch den Trainingslauf dominiert, sicherte sich

feierten. Auf den Plätzen folgten die Slowenen Bine Mekina/Blaz Mekina (+0,65) und das russische Duo Vladimir Levichev/ Vlacheslav Kudriavtsev (+0,79). Mit 385 Punkten gewannen Gruber Genetti/Unterholzner auch den Gesamtweltcup, die Slowenen Mekina/Mekina belegten mit 310 Punkten den 2. Platz in der Gesamtwertung, vor den Österreichern Pichler/Maier mit 305 Punkten. „Das war ein sehr schwieriges Rennen für uns, ich bin im Einsitzer gestürzt und habe eine Schnittverletzung an der Hand. Trotzdem wollte ich im Doppel starten. Die Freude über den Tagessieg und den Sieg im Gesamtweltcup ist umso größer. (Anton Gruber Genetti)

Überraschungssiegerin Riccarda Ruetz aus Nordtirol

Kein Coronafall Eine positive Bilanz der abgelaufenen Saison im Junioren-Weltcup zog nach den Bewerben Peter Knauseder, Vizepräsident des Internationalen Rennrodelverbandes FIL. „Wir hatten in allen vier Junio-

im Finale die Österreicherin Riccarda Ruetz in 1.50,49 Minuten ihren ersten Saisonsieg; Walch folgte mit einem knappen Rückstand von 0,18 Sekunden auf Platz 2, Katharina Hofer aus Passeier holte den 3. Platz (+2,50). Mit drei Saisonsiegen sicherte sich Walch mit 385 Punkten den Gesamtweltcup vor Ruetz (340) und der Deutschen Sarah Schiller (285). Mit Gruber Genetti/Unterholzner kamen die Sieger bei den Doppelsitzern aus Südtirol.

Sieg im Doppelsitzer Im Doppelsitzer ging der Sieg an die beiden Südtiroler Anton Gruber Genetti/Hannes Unterholzner, die mit einer Zeit von 57,75 Sekunden den dritten Saisonsieg

ren-Weltcups keinen einzigen Coronafall. Für uns ist der Nachwuchsbereich ein sehr wichtiger Punkt, wir sind einige der wenigen Sportarten, die einen Juniorenweltcup durchziehen konnten“, so Knauseder.


Rennrodeln

Rennrodeln

Neue Italienmeister

Junioren-Europameister in Jaufental gekürt

Ende Februar wurden auf der Naturrodelbahn „Tonnerboden“ in Jaufental auch die diesjährigen Italienmeister im Rennrodeln ge-

Nach den erfolgreichen Bewerben um den Junioren-Weltcup, die Ende Jänner auf der Rodelbahn „Tonnerboden“ in Jaufental ausgetragen wurden, wurden tags darauf auf derselben Bahn die Junioren-Europameister gekürt. Zwei Titel blieben in Südtirol, bei den Herren gab es sogar einen heimischen Dreifacherfolg. Fabian Brunner aus Feldthurns kam mit der Rodelbahn „Tonnerboden“ in Jaufental offensichtlich am besten zurecht. Nachdem er bereits das Junioren-Weltcupfinale dominiert und sich damit auch den Sieg im Gesamtweltcup gesichert hatte, fuhr er auch bei den Junioren-Europameisterschaften erneut in beiden Läufen Bestzeit und holte damit den begehrten Titel. Silber und Bronze gingen an seine beiden Teamkollegen Daniel Gruber und Hannes Unterholzner. Gruber fuhr im ersten Lauf die zweitschnellste Zeit, im zweiten Lauf konnte er mit Brunner egalisieren, was einen Gesamtrückstand von 0,97 Sekunden bedeutete. Unterholzner wies nach zwei Läufen einen Rückstand von 1,80 Sekunden auf. „Das war eine perfekte Saison. Diese Goldmedaille ist die Krönung, ich freue mich riesig über meine Leistung. Und extrem cool ist es, dass ich mit zwei Teamkollegen und Kumpels am Podium stehen darf“, freute sich der frisch gebackene Junioren-Europameister Fabian Brunner. Gold für Lisa Walch Bei den Damen wurde die für Deutschland startende Tirolerin Lisa Walch ihrer Favoritenrolle gerecht und holte sich Gold. Mit einem knappen Rückstand von 0,20 Sekunden sicherte sich Riccarda Ruetz, ebenfalls aus Tirol, die Silbermedaille. Beim Weltcupfinale hatte sie für die Überraschung des

© Max Rainer

Die frisch gebackenen Europameister (v. l.) Fabian Brunner, Lisa Walch und das Duo Anton Gruber Genetti/Hannes Unterholzner

Tages gesorgt und Walch auf den 2. Platz verwiesen. Bei den europäischen Titelkämpfen fuhr Ruetz im zweiten Lauf ebenfalls Bestzeit, es reichte insgesamt jedoch nicht für den Sieg. Bronze ging an die Deutsche Sarah Schiller, die einen Rückstand von 2,36 Sekunden aufwies. Auf Platz 4 rangierte Katharina Hofer aus Passeier (+3,90). Lisa Walch hat damit in ihrer letzten Saison bei den Junioren ihre letzte Chance auf den Europameistertitel genutzt. Entsprechend groß war deshalb auch ihre Freude. „Nach dem WM-Titel jetzt noch die Goldmedaille bei der EM, das freut mich riesig“, so Walch im Ziel. Favoritensieg bei den Doppelsitzern Einen Favoritensieg gab es auch bei den Doppelsitzern, wo sich das Südtiroler Duo Anton Gruber Genetti/Hannes Unterholzner als Europameister feiern ließ. Die beiden verwiesen die Österreicher Maximilian Pichler/Dominik Peter Maier (+1,26) sowie die Russen Vladimir Levichev/Viacheslav Kudriavtsev (+1,33) auf die Plätze 2 und 3. Das zweite Südtiroler Zweierteam Alex Oberhofer/Andreas Hofer kam auf Rang 5 (+2,56).

„Mit der Fahrt bin ich extrem zufrieden. Bis auf einen kleinen Fehler kurz vor dem Ziel ist uns jede Passage perfekt gelungen“, so Anton Gruber Genetti über das Rennen. Positive Bilanz „Es war ein sportlich erstklassiges Wochenende“, zog Manfred Siller, Präsident des gastgebenden ASV Jaufental, nach einem intensiven Rennwochenende auf der Rodelbahn „Tonnerboden“ Bilanz. „Das Finale im Junioren-Weltcup und die Junioren-Europameisterschaften haben spannende Rennen geboten. Glückwunsch an die neuen Europameister – und einen großen Dank an die vielen ehrenamtlichen Helfer neben und auf der Bahn, die professionelle Arbeit geleistet haben.“ Junioren-Weltmeisterschaften 2022 in Jaufental Im kommenden Jahr steht im Wipptaler Rodelzentrum in Jaufental erneut ein internationales Großereignis auf dem Programm: Der ASV Jaufental hat bereits den Zuschlag für die Junioren-Weltmeisterschaft erhalten.

kürt. Bei ausgezeichneten Bahnverhältnissen – Bahnchef Patrick Rainer-Wieser und seine Helfergruppe haben den zahlreichen Trainingsfahrten der vergangenen Tage die Bahn wieder auf Vordermann gebracht – kämpften 57 Athleten aus 16 Vereinen um die begehrten Titel. Die Bahn zeigte einmal mehr, dass sie keine Fehler verzeiht; wer vorne mitmischen will, muss vom Start bis zum Ziel sauber fahren. In den neun Kategorien gab es durchwegs knappe Entscheidungen, am Ende holten sich die Favoriten die Italienmeistertitel. Bei den Damen ging der Sieg an Evelin Lanthaler vom RV Passeier, bei den Herren an Patrick Pigneter vom ASV Völs, der mit 52,33 Sekunden auch neuen Bahnrekord fuhr. Die Vereinswertung führte der ASV Völs vor dem ASC Laas und dem ASV Völlan an, in der Jugendwertung siegte der ASV Völs vor dem ASC Laas und dem ASV Lueses Gherdeina. Nach der Siegerehrung wurden die Südtiroler Naturbahnrodler für ihre großartigen Erfolge bei der WM, die eine Woche zuvor in Umhausen im Ötztal ausgetragen wurde, durch den FISI Landeswintersportverband geehrt. Eine Auszeichnung erhielten Patrick Pigneter, Florian Clara, Greta Pinggera, Evelin Lanthaler und Alex Gruber. Im Bild die frischgebackenen Italienmeister Evelin Lanthaler und Patrick Pigneter. Erker 03/21

55


SPORT

Selbstbewusstsein durch Sport In den 1950er und 60er Jahren wurden abscheuliche Experimente mit Tieren durchgeführt, die heute Gott sei Dank nicht mehr erlaubt sind. Ich spreche von Tierversuchen mit Ratten, um die Auswirkungen von erlernter Hilflosigkeit zu erforschen. Dabei wurden Ratten in ein Wasserbecken geworfen, aus denen es kein Entrinnen gab. Zuvor hatte man die Tiere in zwei Gruppen eingeteilt und in zwei identische Behälter gegeben. Während die Ratten im ersten Behälter nach 15 Minuten ertranken, rettete man die Tiere der zweiten Gruppe, kurz bevor sie ertranken, also nach etwa 14 bis 15 Minuten. Nachdem die geretteten Tiere nach einer Pause wieder ins Wasserbecken gegeben wurden, schwammen sie zum Erstaunen aller ganze 60 Stunden. Also 240 Mal länger als die Tiere der Gruppe 1, die schon nach 15 Minuten ertrunken waren. Viele ähnliche Experimente wurden wiederholt, das Ergebnis blieb immer das gleiche. Die sogenannte „erlernte Hilflosigkeit“ macht auch Menschen mutlos und depressiv. Wer gelernt hat, aus welchen Gründen auch immer, sich selbst und seine Umgebung NICHT verändern bzw. beeinflussen zu können, der hört auf, seine Bedürfnisse bzw. Wünsche zu erfüllen. Ohnmacht und Angst sind dann die dominierenden Gefühle. Aber wie entsteht diese fatale Entwicklung zur erlernten Hilflosigkeit? Eine sehr wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Eltern. Wer seine Kinder vor jeder Herausforderung schützt, wer seinen Kindern jede Verantwortung abnimmt, macht im guten Glauben nichts Gutes. Wenn Eltern sich bewusst werden, dass sie „überbehüten“, dann sollten sie über ihre Angst reden und daran arbeiten. Natürlich kann auch die Schule viel dafür tun, Kinder darin zu bestärken, sich selbst und die Umwelt beeinflussen können. Sport ist eine der besten Möglichkeiten, um eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu unterstützen. Wer Sport betreibt, der erlebt und spürt sehr zeitnah Weiterentwicklung, die er selbst durch Bewegung beeinflussen kann. Durch den sportlichen Einsatz wird aber nicht nur der Körper stärker, auch im psychischen Bereich werden Hürden genommen. Motivation, Durchhaltevermögen, Konzentration oder Zuversicht (wenn Wettkampfsport betrieben wird) werden ebenfalls als beeinflussbar erlebt. Die alten Griechen wussten bereits, dass Sport eine Lebensschule ist, die Menschen Türen öffnet. Gute Trainer sind immer auch Lebenstrainer, die mit viel Einfühlungsvermögen persönliche Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen und Misserfolgserlebnisse als natürliche und wichtige Erfahrungen akzeptieren. Denn wer keine Fehler mehr macht, der lernt auch nichts mehr dazu.

56

Martin Volgger, Sportpsychologe Erker 03/21

Biathlon

Andreas Braunhofer ist zweifacher Vize-Italienmeister Am letzten Jänner-Wochenende wurden in Forni Avoltri (Udine) die Biathlon-Italienmeisterschaften mit Luftgewehr für die Kategorien U15 und U13 ausgetragen. Im Sprintrennen war der Titel für Andreas Braunhofer in greifbarer Nähe, doch dann unterliefen ihm in der zweiten Schießeinlage vier Fehler und er musste sich mit der Silbermedaille begnügen. Im Verfolgungsrennen konnte er seine Position halten und kürte sich somit zum zweifachen Italienmeister in der Kategorie U13. Bei den Mädchen der U13 gelangen auch Doris Klotz, ebenfalls vom ASV Ridnaun, zwei Top-10-Platzierungen.

Im Sprint belegte sie den 6. Platz, in der Verfolgung beendete sie das Rennen auf dem 10. Platz.

Bei den Italienmeisterschaften der U19, die Mitte Februar in Tesero ausgetragen wurden, belegte Birgit Schölzhorn vom ASV Ridnaun sowohl im Einzelbewerb als auch mit der Staffel den 4. Platz

Biathlon

Damenstaffel in Antholz auf Platz 4 Knapp am Podium vorbeigeschrammt ist Ende Jänner Italiens Damenstaffel in Antholz, die mit Platz 4 das beste Saisonergebnis ablieferte. Eine gute Leistung zeigte dabei auch Federica Sanfilippo, die trotz zweier Nachlader im vorderen Feld blieb. © Elvis Im Einzelbewerb hatte Sanfilippo den 60. Platz belegt. Damit konn-

te sie sich nicht für den Massenstart qualifizieren, für den die ersten 30 Läuferinnen des Vorbewerbs startberechtigt sind. Bei der WM in Pokljuka (Slowenien) konnte Sanfilippo nicht so recht überzeugen. Im Sprint belegte sie den 79. Platz, im Einzelrennen kam sie auf Rang 83.

Biathlon

Patrick Braunhofer bei EM auf Platz 5 Ende Jänner wurden in Duszniki Zdroj in Polen die Biathlon-Europameisterschaften ausgetragen. Zum Abschluss sicherte sich Patrick Braunhofer am letzten Renntag gemeinsam mit seinen Teamkollegen Eleonora Fauner, Nicole Gontier und

Giuseppe Montello in der Mixed Staffel den 5. Platz. In den Einzelrennen hatte Braunhofer den 31. Platz im Einzel und den 53. Platz im Sprint belegt. In der Verfolgung konnte er sich auf den 25. Platz verbessern.


Stocksport

ASV Wiesen schafft Aufstieg in Serie A Anfang Februar fand in Brixen die Italienmeisterschaft im Eisstockschießen der Serie B statt. Ausrichtender Verein war der ASV Teis Stocksport. Der ASV

Wiesen startete zwar mit einer Niederlage gegen Luttach in die Meisterschaft, konnte dann aber eine richtige Serie starten und sechs Siege in Folge feiern. Leider folgte noch eine weitere Niederlage, dennoch ging das Team als Tabellenführer in die Pause. Aber auch die anderen Mannschaften, die im oberen Bereich der Tabelle um die Aufstiegsplätze kämpften, konnten ihre Spiele gewinnen, sodass der ASV Wiesen nach der Pause noch auf dem 3. Platz lag, und zwar mit zwei Punkten Vorsprung auf den Tabellenvierten. Wie so oft wurde aber auch dieses Spiel nach der Pause knapp verloren. Es war denkbar knapp, der

ASV Wiesen lag nun punktegleich auf dem 3. Platz, hatte aber den besseren Quotient und musste das letzte Spiel gewinnen, um die Platzierung zu bleiben, was die Mannschaft gegen den ASC Welsberg 1 mit 20:6 schaffte. Bei einem Sieg mehr wäre sogar die Goldmedaille möglich gewesen, da auf den Italienmeister Rodeneck und auf den zweitplatzierten Stegen lediglich ein Punkt fehlte. Nichtsdestotrotz war die Freude groß, da die drei erstplatzieren Mannschaften den Aufstieg in die höchste Spielklasse schaffen. Somit ist der ASV Wiesen nun auch im Winter in der Serie A mit einer Mannschaft vertreten. Bereits bei der Sommermeisterschaft vor zwei Jahren konnte der Aufstieg in die Serie A gefeiert werden, das Debüt war coronabedingt allerdings noch ausständig, da die Sommermeisterschaften abgesagt wurden. Optimale Trainingsbedingungen finden die Stocksportler auf dem Kunsteisplatz im Gemeindepark in Wiesen, den die Gemeinde Pfitsch zur Verfügung stellt. Im Bild der ASV Wiesen mit (hinten v. l.) Manuel Graus, Werner Mair und Thomas Schwitzer; (vorne v. l.) Arnold Graus und Alfred Frei.

Stocksport

Für Italienmeisterschaften qualifiziert Ende Februar wurden in Brixen mit der Qualifikation zur Italienmeisterschaft der Serie E die Wintermeisterschaften abgeschlossen.

Mit am Start waren drei Mannschaften des ASV Wiesen Sektion Stocksport. Dabei lief vieles nach Wunsch und in der Endplatzierung sicherte

die Mannschaft ASV Wiesen 3 (Albert Gasser, Franz Steiner, Martin Tratter, Hugo Depine) den 1. Platz, gefolgt von ASV Wiesen 2 (Michael Ainhauser, Christian Siller, Hermann Siller, Werner Sailer, Reinhard Schneider). Beide Mannschaften sichern sich somit die beiden Aufstiegsplätze, schaffen die Qualifikation und steigen in die Italienmeisterschaft der Serie E auf. Die Mannschaft ASV Wiesen 1 (Manuel Graus, Thomas Mair, Hubert Lerchegger, Hubert Hofer, Werner Saxl; im Bild) belegte den 9. Platz.

Schneeschuhwanderung von Stilfes nach Egg Darauf hoffend, dass wir nach den im Februar verfügten neuerlichen Bewegungseinschränkungen ab Mitte März wieder unterwegs sein dürfen, wird diesmal eine einfache Schneeschuhwanderung im südlichen Wipptal vorgeschlagen. In Stilfes können wir im Bereich des Vereinshauses parken und verlassen das Dorf Richtung Niederried/Pfulters. Kurz nach dem letzten Haus zweigen wir rechts auf einen Forstweg und gleich darauf wieder rechts ab (Hinweisschild Rofisboden, Nr. 17) und erreichen bald eine Waldlichtung, den Rofisboden. Dieser wird durchquert und wir folgen einem Forstweg mit dem Schild Burgstall, Nr. 17. Bei einer Abzweigung gehen wir nach rechts weiter und kommen zum Kirchsteig, der das Bergdorf Egg mit Stilfes verbindet. Wir bleiben nun auf diesem und erreichen bald die ersten Höfe von Egg. Am Ruener- und Knappenhof vorbei steigen wir noch auf bis zum Gasthof Egg (Mesnerwirt), wo wir uns – hoffentlich wieder! – stärken und ausruhen können. Mit einem kurzen Abstecher können wir von hier aus auch der kleinen Kirche einen Besuch abstatten. Als Abstieg nehmen wir den Kirchsteig und vorbei an den 14 Stationen und einigen Bildstöcken kehren wir zurück nach Stilfes, wo wir beim Eisplatz und dem Vereinshaus wieder unseren Ausgangspunkt erreichen. Tipp: Der Rofisboden ist im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Auf einem Waldsteig oder mit Kinderwagen auf einem Forstweg in relativ kurzer Zeit erreichbar, bieten sich dort bei einem kleinen Teich vielfältige Spielmöglichkeiten in der Natur. Trinkwasser, Tische und Bänke sowie Grillstellen runden das Angebot ab. TOURENDATEN Ausgangspunkt: Vereinshaus Stilfes Strecke: insgesamt 7,5 km Dauer: insgesamt 3 Stunden Höhendifferenz: 530 hm Aufstieg Schwierigkeit: einfache Schneeschuhwanderung Beste Jahreszeit: je nach Schneelage bis in den April hinein. Wegen des schattigen Aufstieges auch als Sommerwanderung empfehlenswert. Ausrüstung: wintertaugliche Kleidung, Schneeschuhe, Stöcke, Tee

!

Beachten Sie vor jeder Tour den Online-Lawinenlagebericht unter lawinen.report

Hermann Steiner, AVS Sterzing


© Martin Schaller

SPORT

Sterzing

Wiederaufbau als Ziel Der 10. Februar 2021 wird als schwarzer Tag in die Annalen des Wipptaler Eishockeysports eingehen. Kurz nach 7.00 Uhr morgens setzt ein Passant einen Notruf ab. Als die Feuerwehr Sterzing eintrifft, steht sie vor einem Trümmerhaufen:

FUGGERROPPE

58

Erker 03/21

Die Weihenstephan Arena gibt es nicht mehr, bis auf einen kleinen Neubau ist sie komplett eingestürzt. Der Schock sitzt tief. Mit der Eishalle verliert der WSV Wipptal Broncos seine Heimstätte, der

I konn‘s nit glabn, i konn gor nit ummi schaugn!

finanzielle Schaden ist enorm. Glücklicherweise befanden sich zum Zeitpunkt des Einsturzes keine Personen in der Halle. Die eingestürzte Weihenstephan Arena und das Gelände rundherum wird von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, in der Gemeinde Sterzing werden alle diesbezüglichen Unterlagen wie Baupläne und Kollaudierungsprotokolle sichergestellt. Die Feuerwehr setzt die Alarmanlage in Betrieb, um einen eventuellen Ammoniakaustritt frühzeitig zu erkennen und damit eine Umweltkatastrophe zu vermeiden. Lediglich ihre Ausrüstung dürfen die Broncos noch aus den Trümmern holen. Die Welle der Solidarität, die der Verein in den folgenden Tagen erfährt, ist groß. Bereits zwei Tage nach dem Einsturz kann der Vorstand des WSV Wipptal Broncos

Details zur Weiterführung der Saison bekanntgeben. Möglich wurde dies vor allem dank einer großzügigen Hilfeleistung von Seiten des HC Brixen Falcons, der sofort umfassende Hilfe angeboten hat. „Auch andere Vereine sind an die Broncos herangetreten, wofür wir uns herzlichst bedanken möchten, aber die Lösung mit der Eishalle Brixen als feste Trainings- und Spielstätte sowohl für die AHL sowie zum Teil auch für die Jugendteams ist logistisch die einfachste und günstigste Lösung“, so der Vorstand. Noch am selben Tag kann das AHL-Team das erste Training auf Brixner Eis abhalten. Die Jugend, die zum Teil in Brixen und zum Teil auf dem Eisplatz in Stilfes – zur Verfügung gestellt vom AHC Freienfeld – trainieren wird, kann das Training ebenfalls umgehend wieder aufnehmen. Weitere Ver-


SPORT

„Neue Saison wird Mammutaufgabe“

eine stellen ihre Vereinsbusse zur Verfügung. „Die Trainings- und Spieltätigkeit in Brixen wird für den Verein logistisch und finanziell eine enorme Anstrengung, für die wir auf Unterstützung angewiesen sind. Konkret bitten wir in dieser Phase um Spenden an den Förderverein ASV Wipptal Broncos, der 2019 für Marketingaktivitäten und ähnliches gegründet worden ist. Diese Spenden helfen uns in erster Linie, die Mietkosten für sechs Kleinbusse sowie die Treibstoff- und Autobahnspesen für die täglichen Fahrten der verschiedenen Teams zu bestreiten. Die Spenden sind im gesetzlich vorgesehenen Rahmen steuerlich absetzbar, bitte fordern Siege gebenenfalls in unserem Büro per E-Mail an info@broncos. it eine Steuerquittung an“, so der

Vereinsvorstand. „Wir bedanken uns noch einmal herzlichst bei allen, die uns in dieser schwierigen Zeit beiseite stehen und mit uns dafür kämpfen, das Eishockey im Wipptal am Leben zu erhalten!“ Der Fanclub „Blue Headz“ verkauft zudem T-Shirts mit der Aufschrift „Broncos keep fighting“, um den Verein zu unterstützen. Die Staatsanwaltschaft hat indes ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eingeleitet, um die Einsturzursache zu ermitteln. Es wird vom Tatbestand eines fahrlässig verursachten Einsturzes eines Bauwerks ausgegangen. Derzeit arbeitet eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Bürgermeister Peter Volgger an den Vorbereitungen für den Wiederaufbau der Eishalle.

SPENDENKONTO ASV Wipptal Broncos IBAN: IT89J0818259110000300046043 SWIFT/BIC: RZSBIT21054 Überweisungsgrund: Spende „Together“

Erker: Herr Bürgermeister, wie ist der Stand der Dinge? Bürgermeister Peter Volgger: Wir führen derzeit Gespräche mit der Landespolitik, doch solange die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen nicht abgeschlossen hat, können wir nicht mit den Aufräumarbeiten beginnen. Nach der Freigabe müssen auch noch versicherungstechnische Fragen geklärt werden. Die Zeit nutzen wir für Planungsarbeiten. Es wird kolportiert, dass die Gemeinde in der Vergangenheit fahrlässig gehandelt habe. Ich halte nichts von Gerüchten. Die Experten werden uns die Einsturzursache schwarz auf weiß auf den Tisch legen. Die Halle wurde 2019 kollaudiert – und ich bin davon überzeugt, dass die Abnahme ordnungsgemäß durchgeführt worden ist. Es wurde mittlerweile eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit dem Wiederaufbau der Eishalle beschäftigt. Der Arbeitsgruppe gehören Vertreter der Gemeinde Sterzing und des WSV Sterzing an. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, gemeinsam die Bedürfnisse des WSV und anderer Eissportarten zu erheben und einen Plan zu entwickeln, wie wir weitergehen wollen und können. Unser Ziel ist eine familiäre Halle, die den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht. Die Welle der Solidarität ist groß. Ja, wir erfahren nach wie vor von allen Seiten viel Solidarität, für die wir sehr dankbar sind. Die Hockeyfamilie ist zwar klein, hält im Notfall aber zusammen. Dadurch ist es uns möglich, die laufende Saison zu Ende zu spielen. Wie wir im Herbst die neue Saison bewältigen, wird allerdings eine Mammutaufgabe.

Erker 03/21

59


SPORT

„Wir wollen trainieren“ Seit dem 30. Oktober darf im Südtiroler Fußball kein Individualtraining stattfinden. Die Regelung gilt für alle Altersklassen, mit Ausnahme der Profimannschaften und deren Jugendmannschaften. Südtiroler Ober- und Landesligavereine, darunter auch der ASV Freienfeld und die Auswahl Ridnauntal, fordern von der Landesregierung, dass das Individualtraining wieder aufgenommen werden darf. Hier der Brief an die Landesregierung im Wortlaut. Seit rund 3 Monaten ruht der Ball in Südtirol!! Sowohl das Mannschafts- als auch das Individualtraining sind seit dem 30. Oktober für FußballerInnen aller Altersklassen ausgesetzt. Nur Profimannschaften und deren Jugendmannschaften sind im Moment dazu berechtigt, normal zu trainieren. Wie die Landesregierung den tausenden Buben und Mädchen in den vielen Amateursportvereinen aber erklären will, warum es verboten ist unter freiem Himmel Fußball zu spielen, während Hallensportarten wie Handball, Schwimmen und Eishockey erlaubt sind, bleibt wohl ihr Geheimnis. Gerade die Tatsache, dass es den FußballerInnen verboten ist, an der frischen Luft ihrem liebsten Hobby nachzugehen, wo doch jede/r mittlerweile weiß, dass die Ansteckungsgefahr beim Corona-Virus in geschlossenen Räumen um einiges höher ist als unter freiem Himmel, setzt der unterschiedlichen Handhabe diesbezüglich die Krone auf. Wie sollen wir unseren Kindern erklären, dass Handball oder Eishockey, beides genauso Mannschafts- und Kontaktsportarten, erlaubt sind, während Fußball weiterhin und auf nicht absehbare Zeit verboten bleibt? Es wäre schon hilfreich, wenn zumindest Individualtraining wie im restlichen Staatsgebiet möglich wäre, aber auch diesbezüglich gibt es aus der Politik im Moment keinerlei positive Signale. Aus diesem Grund haben sich einige der größten und bekanntesten Amateur-Fußballvereine aus der Oberund Landesliga zusammengetan, um auf diese Ungerechtigkeit und diesen Missstand aufmerksam zu machen. Außerdem spricht unsere Landesregierung immer wieder vom Südtiroler Sonderweg. Aber von diesem Sonderweg ist zumindest im Bereich Fußball nichts zu spüren. Während in allen anderen Regionen Italiens Individualtraining erlaubt ist, gelten hierzulande die striktesten Regelungen überhaupt. Dem Verband scheinen im Moment auch die Hände gebunden und so war es für uns nur logisch, nun diesen Schritt zu machen und öffentlich auf die Problematik hinzuweisen. Die Vorstände unserer Clubs und die vielen tausenden eingeschriebenen Mitglieder fordern die Landesregierung deshalb dazu auf, diese Regelung schnellstmöglich zu überdenken, und auch den FußballerInnen zwischen Brenner und Salurn endlich wieder die Möglichkeit zu geben, ihrem Lieblingssport nachgehen zu dürfen!

60

Erker 03/21

Fußball

Verstärkte Zusammenarbeit zwischen VSS und FIGC Der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) und das FIGC Autonome Fußball-Landeskomitee Südtirol wollen in Zukunft verstärkt zusammenarbeiten. Zudem wollen die beiden Verbände die großen Herausforderungen, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind, gemeinsam angehen.

FIGC-Präsident Klaus Schuster (4. v. l.) mit Vertretern von VSS und FIGC

Sowohl der neugewählte Präsident des FIGC Autonomen Fußball-Landeskomitee Südtirols Klaus Schuster als auch der Obmann des Verbandes der Sportvereine Südtirols Günther Andergassen betonten beim Treffen die Gemeinsamkeiten der beiden Verbände. Beide wollen den Fußballsport in Südtirol voranbringen und beiden liegt besonders die Jugendarbeit am Herzen, wie Günther Pföstl, stellvertretender Vizepräsident des Autonomen Fußball-Landeskomitees, und VSS-Fußballreferent Andreas Unterkircher feststellten. „Wir betrachten uns nicht als Konkurrenten, es geht vielmehr darum, gemeinsame Synergien zu nutzen“, lautete der einhellige Tenor. Positive Beispiele dafür gibt es bereits heute, so etwa im Schiedsrichtersektor, wie VSS-Schiedsrichterobmann Walter Dibiasi darlegte. Nun gehe es darum, die Zusammenarbeit im Interesse der Vereine zu verbessern und zu stärken. „Ich denke da etwa an die Traineraus- und -weiterbildung sowie die Koordination der Nachwuchs-Förderzentren“, so Günther Andergassen. Bereits in naher Zukunft wollen sich die Verantwortlichen

erneut treffen, um diese Punkte voranzutreiben. „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, den Fußballvereinen in Südtirol ein attraktives Angebot bieten zu können und vermehrt als Ansprechpartner für die Vereine da zu sein“, so VSS-Geschäftsführer Daniel Hofer. Dies gilt selbstverständlich auch für die auftretenden Problematiken rund um die Corona-Pandemie. Beide Verbände würden natürlich lieber heute als morgen den regelmäßigen Fußballbetrieb wieder aufnehmen. „Wir sind davon überzeugt, dass es besonders für die Kinder und Jugendlichen wichtig wäre, wenn zumindest das individuelle Training im Freien wieder möglich gemacht würde“, stellen Schuster und Andergassen fest. „Wir sind uns im Klaren, dass wir angesichts der aktuellen Lage geduldig sein müssen und uns alle diszipliniert an die geltenden Bestimmungen zu halten haben“, erklären Andergassen und Schuster unisono. Allerdings sind beide davon überzeugt, dass der Sport bei verbesserten Rahmenbedingungen wieder durchstarten wird.


Ski alpin

Siege für Putzer und Sparber

Ski alpin

„Criterium nazionale cuccioli 2021“ im Wipptal Vor einem Jahr wäre große Premiere gewesen: Erstmals sollte das Wipptal Schauplatz des „Criterium nazionale cuccioli“, der nationalen Meisterschaft für die Jahrgänge 2008 (U12) und 2009 (U11), werden. Eine Großveranstaltung, die ihresgleichen sucht: 600 Nachwuchsskifahrer aus ganz Italien sollten sich im Skigebiet Ratschings-Jaufen und auf dem Roßkopf messen. Dazu gesellen sich rund 400 Trainer und Betreuer sowie bis zu 800 Familienangehörige, die ihren Sprösslingen die Daumen drücken wollten. Doch Corona machte den Organisatoren vom ASV Ratschings und WSV Sterzing einen Strich durch

die Rechnung, im letzten Moment musste die Veranstaltung abgesagt werden. Umso größer war die Freude, als das Organisationskomitee im Herbst die Zusage erhielt, im März 2021 die Meisterschaft nachholen zu können. Der neue Termin wurde vom 11. bis zum 14. März fixiert. Doch nun muss ein weiteres Mal verschoben werden. „Wir haben von der FISI bereits die Zusage bekommen, dass wir die Veranstaltung im März 2022 austragen können“, so Thomas Siller vom Organisationskomitee dem Erker gegenüber. Der genaue Termin steht noch nicht fest.

Ende Jänner wurde im Rahmen des Marlene Cups auf der Seiser Alm ein Super-G ausgetragen. Die Athleten der Renngemeinschaft Wipptal sicherten sich einen Tagessieg, einen 3. Platz sowie zwei Top-10-Platzierungen. Bei den Anwärtern belegte Maximilian Siller den 10. Platz. Magdalena Pircher fuhr bei den Anwärterinnen auf den 3. Platz, Alissa Abfalterer kam auf Platz 9, Julia Sparber auf Platz 14. Bei den Junioren trug Simon Putzer den Tagessieg davon. In der FIS-Wertung belegte er den 2. Platz. Bei einem Slalomrennen um den Landescup, das Anfang Februar wurde in Deutschnofen ausgetragen wurde, sicherte sich Valentin Sparber von der RG Wipptal (im Bild mit der Startnummer 7) in der U14 den Sieg. Einen weiteren Top-10-Platz hatte er tags zuvor beim Landescup in Gsies erzielt, wo er im Skicross den 9. Platz belegte.

Erker 03/21

61


a r t x E

& e d o M k i t e m s Ko Unbeschwertes Bummeln und Einkaufen im realen Geschäft, ein entspannter Besuch im Friseursalon oder bei der Kosmetikerin – ohne drückende Masken, lästiges Sicherheitsprotokoll oder Eigenerklärung. Wir alle hoffen darauf, dass bald wieder ein wenig Normalität einkehrt. Die aktuellen Mode- und Beautytrends machen die Vorfreude darauf noch größer.

„Paperbag-Hosen“, aber auch anmutende Silhouetten mit Lingerie-Details in Seide oder Spitze. Wert legen die Modeschöpfer auf

nachhaltige und recycelte Materialien. Generell gilt heuer das Motto: Nutzt die Stoffe, die ihr habt und lasst eurer Fantasie freien Lauf.

© Instagram @ Chiara Ferragni

Vor jugendlicher Energie und Optimismus strotzt ein besonderer Trend der Frühjahrs- und Sommermode 2021: der ultrakurze Minirock. Als krasser Gegensatz sind aber auch weite, ballonartige Röcke, Mäntel und Blusen angesagt, ebenso lässige, weit geschnittene

Dazu passend haben die Trendstylisten den Choppy Cut für 2021 auserwählt. Für jede Haarlänge

62

Erker 03/21

geeignet, geht dabei nichts ohne Stufen im Deckhaar und fransige Haarenden – lässig, sexy und leicht zu handhaben. Ebenso im Trend bleibt der Pixie Cut – ob raspelkurz oder mit längerem Deckhaar wild und wuschelig gestylt. Für mittellange und lange Haare dürfen im Sommer die Beach-Waves im Boho-Stil natürlich nicht fehlen. Was die Make-up-Trends angeht, hält die warme Jahreszeit 2021 für jeden Geschmack etwas bereit. Von knallbunten Looks, schwarzem Lidschatten und extraroten Lippen bis nahezu ungeschminkt werden alle Vorlieben bedient. Nun bleibt nur zu hoffen, dass wir von diesen Trends nicht nur lesen und träumen, sondern sie bald auch wieder erleben dürfen. su


Mode & Kosmetik PR

OWAY – The organic way of life!

Buchtipps der Stadtbibliothek Sterzing Woher hat sie das? Immer das richtige Outfit, immer top gestylt, immer perfekt – klappt nicht wirklich und muss gerade jetzt im Home-Office auch nicht immer sein. Aber die Tipps, welche Modejournalistin Marlene Sørensen in diesem Ratgeber gesammelt hat, machen Lust auf Mode und rüsten einen für alle Lebenssituationen von praktisch bis festlich, vom ersten Treffen mit den Schwiegereltern bis zum Städtetrip mit Freundinnen und fürs Büro. Inspirierende Frauen wie die Schauspielerin Jessica Schwarz oder die Künstlerin Maryam Keyhani lassen in ihre Kleiderschränke blicken und verraten vor allem schnelle Lösungen für tolle Outfits. Woher hat sie das? Modelieblinge für jeden Anlass, Marlene Sørensen (Callwey 2018), 176 Seiten mit Illustrationen. Easy Glow: Naturkosmetik selber machen mit nur 3 Zutaten Sich auf das Wesentliche zu reduzieren ist eine Kunst, die geübt sein will – und gerade wenn es um die Pflege von Körper, Gesicht und Haaren geht, ist weniger meistens mehr. Dieser Mehrwert zeigt sich dann nicht nur an Haut und Haaren, sondern ist auch für die Haushaltskasse und die Umwelt gut. Anita Bechlochs Grundlagen und Rezepte sind auf das Wesentliche und die Natur reduziert. So zeigt sie, dass drei Zutaten reichen und schon entsteht aus Kaffeepulver, braunem Rohrzucker und Agavensirup ein Coffee&Sugar-Scrub als Frischekick für den Tag – Nachtisch inklusive. Easy Glow: Naturkosmetik selber machen mit nur 3 Zutaten, Anita Bechloch (GU 2019), 128 Seiten mit Illustrationen.

2021 beginnt im Salon Trendlook by Rosi mit tollen Neuigkeiten: Naturkosmetik für Haare und Kopfhaut gestalten den Friseuralltag jetzt nachhaltiger! „OWAY“ steht für Inhaltsstoffe von bester Qualität. Bestehend aus reinsten Wirkstoffen, verpackt in 100 Prozent Glas und Aluminium wird Ihre Haarpflege zum nachhaltigen Ritual. Biologisch angebaute Kräuter wie Thymian, Salbei und Minze, Früchte wie Orange und Zitrone, Ingwer und noch viele mehr werden unter Dampf destilliert und nach einer traditionellen natürlichen Methode – ohne synthetische Lösungsmittel – in ätherische Öle, Hydrolate und Extrakte umgewandelt. Daraus entstehen exklusive Rituale auf Basis von rosa Tonerde, die von Behandlung zu Behandlung eine Verbesserung der Kopfhautsituation wahrnehmbar machen. Unentbehrlich für Ihren Friseurbesuch ist eine wohltuende Haarwäsche, dazu nährstoffspendende Masken, feuchtigkeitsspendende Conditioner, energetisierende Sprays, spezielle Destillate und Elixiere für jeden Bedarf! Wir beraten sie gerne! Ihre Rosi mit Team

„Mode kommt aus einer Traumwelt. Und Träume sind die Rettung vor der Wirklichkeit.“ Christian Dior

Erker 03/21

63


„G‘sund bleiben“

G’sund bleiben mit Intervallfasten In unserer modernen Welt sind wir es gewohnt, dass Lebensmittel ständig verfügbar sind. Ja, es herrscht sogar ein Überangebot an Lebensmitteln. Das führt dazu, dass wir praktisch ständig essen. Nicht nur mittags und abends, auch zwischendurch greifen viele zu Snacks. Unser Körper ist mit der dauernden Nahrungszufuhr oftmals überfordert. 70 Prozent aller chronischen Erkrankungen wie Diabetes, erhöhter Blutdruck, Rheuma oder Allergien entstehen aufgrund falscher Ernährung. Forscher haben in den letzten Jahren herausgefunden, dass ein zeitweiliger Verzicht auf Nahrung, also Fasten, sich positiv auf den Körper auswirkt. Es soll sogar lebensverlängernd wirken. Man unterscheidet dabei zwischen Heilfasten und Intervallfasten. Beide Fastenarten sind einfach durchzuführen, kosten wenig Geld und wirken sich positiv auf unsere Gesundheit, Vitalität und Stimmung aus. Krankheitssymptome werden durch das Fasten gelindert und die Achtsamkeit auf das Essen erhöht. Man isst wieder bewusster. Heilfasten wird vor allem in Fachkliniken unter Beobachtung durchgeführt. Laut aktuellen Erkenntnissen soll es noch gesünder sein als das Intervallfasten. Alltagstauglicher und einfacher durchführbar ist das Intervallfasten. Man kann dies ganzjährig und individuell durchführen. Es ist dies die eigentliche Urform der Ernährung und bedeutet, dass man nicht ununterbrochen isst. Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Intervallfasten: Man fastet täglich für einen bestimmten Zeitraum oder man legt pro Woche zwei Fastentage ein. Es ist dies keine Diät und auch keine Ernährungsumstellung, sondern man gönnt dem Körper einen Zeitraum der Erholung. Für welche Form des Intervallfastens man sich entscheidet, hängt davon ab, wie es sich in den Alltag integrieren lässt. Eine häufig angewandte Form ist das verlängerte Nachtfasten. Man legt jeden Tag eine Essenspause von optimal 14 bis 16 Stunden ein. In der Praxis bedeutet dies, man schiebt das Frühstück nach hinten oder man lässt das Abendessen aus. Grundsätzlich sollte man drei Stunden vor dem Schlafengehen und eine Stunde nach dem Aufstehen nichts essen. In den verbleibenden acht Stunden des Tages nimmt man die gewohnten Mahlzeiten zu sich. Ein solches Intervallfasten verbessert die Blutzuckerwerte und kann den Blutdruck senken. Das Herz wird besser gegen Durchblutungsstörungen geschützt. Entzündungen im Körper werden gehemmt. Es hilft, Migräneanfälle zu reduzieren, und hält die Darmfunktion gesund. In Kombination mit vermehrter sportlicher Betätigung führt es zu einer guten und nachhaltigen Gewichtsabnahme. Um lange g’sund zu bleiben, sollten wir uns also nicht nur gesund ernähren, sondern unserem Körper auch Fastenpausen gönnen.

64

Erker 03/21

Katrin Pichler, Apothekerin und Präventionsmanagerin

Gesundheit

Die Corona-Pandemie: Geisel der Menschheit

Viren sind eine Gruppe von Organismen, die sich nur in einer Wirtszelle vermehren können, da ihnen die notwendige biochemische Ausstattung fehlt, um Proteine herzustellen. Eine typische Virusinfektion beginnt mit dem Eindringen des Erregers in die Zelle (Zielorgan). Antikörper können die befallenen Zellen auflösen, die virale Antigene tragen, oder umhüllte Viren direkt schädigen. Die bei der zellvermittelten Immunreaktion beteiligten Zellen sind potentiell wirksam gegen die Viren, die sie durch die Anwesenheit von viralen Antigenen in der Membran der infizierten Zelle erkennen. Begriffserklärung: Das Genom (DNA) ist verpackt in 46 (2x22+2) Chromosomen (Zellkern) und enthält rund 23.000 Gene, daraus erfolgt eine Übertragung („Blau-

pause“) in die Prä-RNA , durch Splicing (Verbindung) und Translation (Übersetzung) entstehen die Eiweiße, z. B. das SPIKE-Protein des Corona-Virus ( SARS-CoV-2) bei Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Die mRNA kommt als natürliche Substanz in jeder Zelle vor und hat die Funktion, den genetischen Code vom Zellkern zu den Ribosomen (Zellorganellen) zu transportieren, also von dem Ort in der Zelle, wo die Proteine gebildet werden. Mutationen sind Veränderungen im Erbgut, die ständig bei jedem Lebewesen und bei jeder Zellteilung ablaufen. Auch Viren können mutieren. In einer neuen Umgebung kann sich das Virus oft nicht sehr gut vermehren und ausbreiten, deshalb gibt es die vorteil-

Sterzing

HYGIENEDIENST IST UMGEZOGEN Der Hygienedienst, der für die Impfungen im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter zuständig ist sowie für die Zertifizierungen und ärztlichen Untersuchungen u. a. für die Ausstellung von Führerscheinen und Lizenzen für den Waffenpass, übersiedelt in den Gesundheitsbzw. Sozialsprengel Wipptal, St.-Jakob-Weg 8, 1. Stock. Der Dienst in den neuen Räumlichkeiten wurde am 1. März aufgenommen.


haften Mutationen. Ein mRNA-Impfstoff ist ein Impfstoff, der als Wirkmechanismus nur Teile des zu bekämpfenden Virus in synthetischer Herstellung enthält. Diese Teile stellen den Bauplan für eine oder mehrere Virusproteine bereit. Durch die Verpackung der Erreger-Erbinformation in kleinste Fettpartikel wird die Aufnahme der Impfstoff-RNA in die Zelle der geimpften Person erleichtert. Es wird nun ein Bestandteil des zu bekämpfenden Virus gebildet und es entstehen keine komplett vermehrungsfähigen Viren. Diese neugebildeten ungefährlichen Virusproteine, bezeichnet als Antigene, werden anschließend dem Immunsystem des Impflings präsentiert, das dann eine schützende Immunantwort erzeugt. Der Patient wird also gegen diese Viren immun, der

RNA-Impfstoff wird nach kurzer Zeit in der Zelle wieder abgebaut. Das Corona-Virus SARS-CoV-2 ist in der Lage, mit Hilfe des Spike-Proteins (= Antigen) der Virushülle, an der menschlichen Zelle sich am Enzym ACE2 zu binden – bevorzugter Angriffspunkt für das Immunsystem (Erkennen des Virus anhand des Spike-Proteins) und ist somit Ziel der Immunzelle. Mutationen des Coronavirus Entstehungsmechanismus: Damit Viren sich vermehren können, müssen sie ihr Erbgut kopieren. Und dabei kommt es immer wieder zu Fehlern. Man kann sich eine Mutation wie eine Art Tippfehler vorstellen. Die meisten Fehler bleiben unbemerkt, ein paar können aber auch dazu führen, dass der Erreger neue Eigenschaften erhält. Wenn diese neue Eigenschaft bedeutet, dass sich das Virus besser

vermehren oder dem Immunsystem des Wirtes entwischen kann, dann ist das ein Wettbewerbsvorteil. Virologen sprechen von einem Evolutionssprung. Konsequenzen: Infektionsketten unterbrechen, eventuell die bessere FFP2-Maske statt der derzeitigen OP-Maske verwenden (Bereiche des öffentlichen Verkehrs, Einkäufe ...) und Impfungen gegen SARS-CoV-2. Impfungen als klare Exit-Strategie: Jeder Geimpfte ist eine Person weniger, die sich noch infizieren kann und in der sich potentiell neue Mutationen bilden können. Nachdem 42 Millionen Menschen geimpft sind, ergibt sich ein positives Bild, dass diese Impfung weitgehend ungefährlich ist. Jeder, der eine Impfung ablehnt, lebt in dem Risiko, an der Erkrankung potentiell zu versterben (1: 200), an-

dere anzustecken und möglicher Träger von neuen Mutationen zu werden, die alles kippen könnten. Nur 1 von 100.000 Personen zeigt eine allergische Impf-Reaktion. Im Gegensatz dazu sind von den weltweit 96 Millionen Infizierten bisher mehr als zwei Millionen Menschen gestorben. Dadurch ergibt sich ein enormer Vorteil und Nutzen einer SARS-CoV-2 Impfung! Weitere Informationen über das Problem der Mutationen erhalten Sie in der nächsten Erker-Ausgabe.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing

Erker 03/21

65


Jahrestage

1. Jahrestag

31° ANNIVERSARIO

Raimund Flecchi

03.03.1990 - 03.03.2021

Raimund’s Taxi

* 28. Juli 1947 † 25. März 2020

WURZER Balbina ved. Ciprietti

In Erinnerung an unseren Raimund feiern wir am Sonntag, den 28. März um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche zum hl. Antonius in Innerpflersch die hl. Messe.

Für immer geliebt. Niemals vergessen. Auf ewig vermisst.

„Quando hai qualcuno che ami lassù nel cielo, hai un pezzo di cielo dentro al cuore“. Ci manchi mamma.

Wir danken allen, die am Gottesdienst teilnehmen und unseren Raimund in lieber Erinnerung behalten. Familie Flecchi

Un bacio.

10. Jahrestag

Le tue figlie, i nipoti e parenti tutti

Walter Sparber

* 09.12.1963 † 30.03.2011

Ein Engel sein nur für einen Tag … … und dich noch einmal wiedersehen, … um dir zu sagen, wie sehr du uns hier unten fehlst und dass wir dich niemals vergessen werden.

Vipiteno, li 03.03.2021

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 28. März um 8.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Untertelfes.

Con affetto ricordiamo anche la nostra cara

In Liebe deine Familie

scomparso il 07.05.2015.

sorella Fiorenza,

scomparsa il 23.07.1996 ed il nostro caro

cognato Martino Zedda,

1. Jahrestag

Wer so gewirkt wie ihr im Leben, wer so erfüllte seine Pflicht, der hat sein Bestes hingegeben, der stirbt selbst im Tode nicht.

2. Jahrestag

Gottfried Rainer Berger-Friedl

* 13.01.1929 † 29.03.2019

66

Erker 03/21

In Dankbarkeit und Liebe gedenken wir eurer am Sonntag, den 21. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von St. Jakob in Pfitsch. In Liebe euer Karl

Ferdinand Gufler * 04.03.1937 † 08.03.2020 In dankbarer Erinnerung denken wir ganz besonders an dich am Samstag, den 13. März um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

1. Jahrestag

Maria Rainer Berger-Marie

* 15.08.1925 † 30.03.2020

Ein Jahr ohne dich, du bist uns immer nahe in deinem Licht.

Für die Anteilnahme und das stille Gebet ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie


Auferstehung ist unser Glaube, Wiedersehen unsere Hoffnung, Gedenken unsere Liebe.

Ein gutes Vaterherz hat aufgehört zu schlagen.

Pfiati Tate! Einmal sehen wir uns wieder ...

Aurelius Augustinus

Ernst Delueg

Karl Pircher

Milla-Ernst in Pfitsch * 31.05.1928 † 01.02.2021

* 01.02.1947 † 04.01.2021

DANKE

Abschied nehmen von einem geliebten Menschen bedeutet Trauer und Schmerz. Aber auch Dankbarkeit und liebevolle Erinnerung.

Es ist schwer, einen lieben Menschen zu verlieren; aber die große Anteilnahme und Wertschätzung, die uns und unserem Vater, Opa und Uropa entgegengebracht wurden, geben uns Trost. Wir bedanken uns bei allen, die einen persönlichen Dienst erbracht haben, für die Gebete, für die tröstenden Worte, für Blumen, Kerzen, Spenden und Messen. Danke allen, die unseren lieben Tate, Opa und Uropa auf seinem letzten Weg begleitet haben, ihn weiterhin ins Gebet einschließen und in guter Erinnerung behalten.

Danke für alle Zeichen der Verbundenheit und Freundschaft, die uns in dieser schweren Zeit geschenkt wurden. Wir danken allen für die Teilnahme an den Rosenkränzen und am Trauergottesdienst.

Die Trauerfamilie

Die Trauerfamilie

Vergelt’s Gott allen, die unseren lieben Karl weiterhin gemeinsam mit uns ins Gebet einschließen.

1. Jahrestag

11. Jahrestag

Josef Wild

Jonas Ossanna

Gschnitzerbauer in Gospeneid In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich am Sonntag, den 21. März um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 14. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung.

Und immer sind da Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder und Augenblicke. Sie werden uns an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich niemals vergessen lassen.

In Liebe deine Familie

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt‘s Gott. Deine Familie

Vergelt’s Gott, Ich wär so gerne noch geblieben daheim bei meinen Lieben, doch Gott bestimmte meine Zeit und rief mich in die Ewigkeit.

für die herzliche Anteilnahme und Wertschätzung, die uns und unserem Tate entgegengebracht wurden. Danke allen, die einen persönlichen Dienst erbracht haben. Danke für die Gebete, Messen sowie für die vielen Kerzen, Beileidskarten und Gedächtnis-Spenden. Danke allen, die zur würdevollen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben und unseren Tate in guter Erinnerung behalten.

Johann Saxl Uhler-Hansl

Die Trauerfamilie

* 10.08.1948 † 17.01.2021 Erker 03/21

67


Jahrestage

6. Jahrestag

6° anniversario

Niemand stirbt wirklich, solange er in den Herzen der anderen weiterlebt.

Nessuno muore sulla terra finché vive nel cuore di chi resta.

Wir gedenken seiner beim Gedächtnisgottesdienst am Samstag, den 13. März um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

La messa in ricordo verrà celebrata sabato 13 marzo alle ore 18.30 nella chiesa Santa Margherita di Vipiteno.

Herzlichen Dank! Rosa Vanessa mit Alex

Grazie! Rosa Vanessa con Alex

Liebe Juli, überall sind Spuren deines Lebens. Gedanken, Augenblicke und Gefühle, sie werden uns immer an dich erinnern.

Wir vermissen dich sehr.

Adalberto Manzardo * 5.6.1952

† 13.3.2015

Vor zwölf Jahren bist du von uns gegangen, in unseren Herzen bist du jedoch geblieben.

12. Jahrestag

Juliane Nutzinger geb. Leitner * 4. März 1951 † 27. März 2009 In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 27. März um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Juli in lieber Erinnerung behalten. In Liebe dein Dietmar und die Geschwister mit Familien

8. Jahrestag

Adolf Egger

Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

† 19.03.2013

In Liebe gedenke ich deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 20. März um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön. In Liebe deine Elfriede

1. Jahrestag

1° Anniversario

Mit dem Tod eines lieben Menschen verliert man vieles, niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit.

Con la morte di una persona cara si perde tanto, però mai il tempo passato insieme.

Deine Lieben

Alberto Perini * 12.06.1938 † 23.03.2020

68

Erker 03/21

I tuoi cari


Wenn die Sonne des Lebens untergeht, dann leuchten die Sterne der Erinnerung.

Gertraud Holzknecht geb. Sparber

20. Jahrestag

Vor 20 Jahren bist du von uns gegangen auf eine Reise ohne Wiederkehr.

Enzo Minzoni † 19.03.2001

Wir gedenken deiner ganz besonders am Freitag, den 19. März um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. In Liebe deine Familie

* 14.11.1936 † 01.02.2021

9. Jahrestag

Wir sagen allen Danke, die den letzten Weg unserer lieben Mutti mit uns gegangen sind.

Bernhard Kofler

Danke sagen wir auch denen, die ihre Anteilnahme in Wort und Schrift, in Form von Blumen, Kerzen oder Geldspenden ausgedrückt haben.

Wir denken an dich voll Dankbarkeit am Sonntag, den 21. März beim Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Vergelt’s Gott an Dekan Christoph Schweigl für die wunderschöne Gestaltung der Trauermesse. Danke allen, die unsere Mutti in lieber Erinnerung behalten und sie gemeinsam mit uns ins Gebet einschließen.

Wir erinnern uns an einen wundervollen Menschen.

In Liebe deine Familie

6. Jahrestag

Max Kofler

† 26.03.2015

Wir denken an dich voll Dankbarkeit und Liebe am Sonntag, den 21. März beim Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

In Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 28. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Geliebt und unvergessen.

Deine Familie

Wir hier unten, du dort oben. Unendlich weit voneinander entfernt und dennoch im Herzen vereint, verbunden für die Ewigkeit.

Lambert Pircher „Nocker“

Die Trauerfamilie

Deine Kinder mit Familie

Alfred Prieth

Danke!

Das Leben ist begrenzt, doch die Erinnerung unendlich.

Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

14. Jahrestag

* 25.09.1940 † 25.01.2021

Ein herzliches Vergelt‘s Gott allen, die mit uns von unserem lieben Lambert Abschied genommen haben und auf so liebevolle Weise ihre Anteilnahme zum Ausdruck gebracht haben.

Deine Lieben

16. Jahrestag

Traudl Bacher geb. Überegger

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten.

Allen, die daran teilnehmen und für dich beten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Wir feiern die Jahrestagsmesse am Sonntag, den 14. März um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß.

Es war zu früh, dass du gehen musstest.

Zu früh!

Danke allen, die daran teilnehmen und Alfred in guter Erinnerung behalten. In Liebe deine Familie Erker 03/21

69


Jahrestage

Leopold Klotz

* 20.11.1933 † 07.02.2021

Auch A uch wenn wen n d ei n P l at z ganz leer n u n i s t , spürr en es u n d wir spü sind g ew i s s, dass du b ei u n s b i s t , unss g eh s t , m it un ganz n ah an unsrer Sei t e s t eh s t .

Danke … … allen, die an unseren Tate in den Tagen des Abschieds liebevoll und mit so viel Wertschätzung gedacht haben. Danke für die Gebete, Kerzen, Blumen und Geldspenden, für jedes Zeichen des Trostes und der Freundschaft. Es gibt Tage und Stunden im Leben, die jeder durchstehen muss. Aber sich getragen zu wissen von Menschen, die einem nahestehen, gibt unendlich viel Kraft.

Vergelt´s Gott Die Trauerfamilie

FRIEDRICH WILD † 01.02.2021

15. Jahrestag

Annelies Walter † 2. März 2006

Liebe Mami, voller Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Untertelfes.

In jedem Windhauch lebt die Erinnerung und mit ihr ein Licht, das weiterlebt.

Allen, die dich in lieber Erinnerung bewahren, ein herzliches Vergelt’s Gott. Wir vermissen dich!

Ein großes Vergelt´s Gott - - - - - - -

für die herzliche Anteilnahme, für ein stilles Gebet, für das tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben, für die Aufmerksamkeiten, für alle Zeichen der Freundschaft und Wertschätzung, für die würdige Gestaltung der Trauerfeierlichkeiten durch Pfarrer Corneliu, die Musikkapelle und den Kirchenchor sowie allen, die unseren Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben und ihn in guter Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

Dein Reinhard mit Sandra und Daniel

2. Jahrestag

1. Johrtog

Franz Hofer

Josef Bacher † 09.03.2020

In lieber Dankbarkeit gedenken wir Deiner ganz besonders am 28. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Mir beten für di in Sunntig, den 13. März um 9.00 Uhr in dr Pfarrkirche von Mauls. Vergelt’s Gott

Peppi, du fahlsch ins!

Deine Familie

Gegangen bist Du aus unserer Mitte, aber niemals aus unserem Herzen.

Wir danken allen, die daran teilnehmen. Die Trauerfamilie

1. Jahrestag Es verrinnt die Zeit, das Leben führt uns weiter, Tate, du bist und bleibst unser Begleiter!

Josef Zössmayr * 29.06.1941 †11.03.2020

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 14. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Danke allen, die daran teilnehmen. Deine Familie

70

Erker 03/21


Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.

11. Jahrestag

Franz Saxl Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 4. April um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie

Menschen, die wir lieben, bleiben f ü r i m m e r, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.

1. Jahrestag

Rosa Moser

* 16. November 1971 † 17. März 2020

19. März: Josefi, das Fest unseres Landespatrons Maria und Jesus begegnen uns häufig in der Bibel, im Gottesdienst, beim Rosenkranz, in der Kunst gibt es viele Bilder von ihnen. Aber Josef? Er wird leicht übersehen, fällt kaum auf, steht ganz im Hintergrund. Von ihm ist in der ganzen Bibel kein einziges Wort überliefert und nur in etwa vierzig Versen wird er überhaupt erwähnt. Dabei erlebt er zurzeit kirchlicherseits so etwas wie einen Höhenflug, hat doch Papst Franziskus für heuer ein „Jahr des hl. Josef“ ausgerufen. Er hat dies am 8. Dezember getan, genau 150 Jahre nachdem der hl. Josef von Papst Pius IX. am 8. Dezember 1870 zum Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche ernannt worden war. Die Verehrung dieses Heiligen entwickelte sich eigentlich erst im Mittelalter durch den Franziskanerorden. Seit 1772 ist er Landespatron von Tirol. Wer war nun dieser Josef? Die Evangelisten Matthäus und Lukas bringen nur einige wenige Daten über ihn. Demnach war er ein Bauhandwerker. Danach wird Josef erwähnt, als Maria schwanger war, bei der Geburt Jesu und wie er mit seiner Familie nach Ägypten geflohen ist. Zum letzten Mal tritt er in der Bibel auf, als er mit Maria den zwölfjährigen Jesus in Jerusalem sucht und ihn erst nach drei Tagen wiederfindet. Dann hören wir in der Bibel nichts mehr von ihm. Auf Kunstwerken wird der hl. Josef meist als alter Mann dargestellt, der etwas verloren dabeisteht. Eine falsche Darstellung, denn er war vermutlich noch jung, als er sich mit der etwa 16-jährigen Maria verlobte. Worin könnte uns Josef aber heute noch ein Vorbild sein? Wenn wir nebenstehendes Bild betrachten, dann sind wir vielleicht überrascht. Die Heilige Familie ist auf der Flucht nach Ägypten. Aber es weist eigentlich gar nichts darauf hin. Maria sitzt seelenruhig auf dem Esel und liest ein Buch, vielleicht die Heilige Schrift. Sie ist ganz vertieft und gibt auf Josef und das Jesuskind gar nicht acht. Und Josef? Er ist die eigentliche Überraschung. Nicht weil er vorangeht und den Esel am Zügel führt, sondern weil er das Kind in seinem Arm hält. Er schaut das Kind aufmerksam und liebevoll an, schützend hat er seinen Mantel um das Kind geschlagen. Er sorgt für das Kind, wie er für sich gesorgt hat. Er trägt und begleitet es auf seinen Lebenswegen, die nun einmal nicht einfach sind. Er lässt so das Kind erfahren, dass es trotz aller Bedrohungen und Gefahren, die das Leben so mit sich bringt, geborgen und getragen ist. Ein Beispiel gerade jetzt in Coronazeiten, wo Gewalt zu Hause zunimmt und wo auch vor den Toren Europas viele Väter mit ihren Kindern auf der Flucht sind.

Zum ersten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem du von uns gegangen bist. Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 21. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein großer Dank gilt all jenen, die daran teilnehmen und dich stets in lieber Erinnerung behalten. Deine Lieben

Siegfried Siller Erker 03/21

71


Unterhaltung

K

S

Erkoku

A E

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= ovale Umrahmung der Königsnamen in Hieroglypheninschriften).

R H K C R

R E U R E K R H C T A C S C H C U E

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

Pfiffikus

A

A

C

E

H

K

R

S

T

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Pfiffikus sucht eine von vielen „wilden“ Müllablagerungen. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@ dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 16. März. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Im Bild war die tiefverschneite Kapelle beim Saxer in Schmuders. Die Kapelle befindet sich im „Edenfeld“ und heißt im Volksmund „Eadnkapelle“. Der Saxerhof („Kaisser guet“) befand sich 1535 bereits im Besitz eines gewissen Anndre Klöckher. Im Maria-Theresianischen Kataster 1777 wird das Gut immer noch Klöck- oder Ringlhof genannt. Die gemauerte Kapelle steht weit sichtbar linkerhand auf dem Feld zwischen Schmuders und dem Braunhof. Im Inneren befinden sich neben den 14 Kreuzwegbildchen zahlreiche Sterbebilder von Verstorbenen aus Schmuders. Das Los bestimmte IRENE SCHAITER aus Mareit zum Pfiffikus des Monats März.

Wir gratulieren! 72

Erker 03/21

• L • E • G • D • S • I • R

K A L K W A N D S T A N G E

• N I E D E R R I E D • E I

E D E L • N N • T I • M H F

• S B • A S • H A N S E L E

E H R E N B U E R G E R I N

• U E K • A R I • U D I N E

S T I L • C B D • T O N I G

• E Z E C H I E L • • O E G

U R • K R E N N A C H • • •

• H E T E R O S P H A E R E

L U C I A • • C R I • H E U

• E C K T E • H E U L E N •

S T • E I D • A L S O • • E

• T I R O L • F L A D I N G

G E L • N E T T O • E W I G

Lösungswort: KAISERDOM

Der Gutschein kann in der Redaktion abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: DRITTEWELLE

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas, zur Verfügung gestellt von

U


Auflösung in der nächsten Nummer

Lösungswort

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

Kunden gewinnen im Internet? Wir helfen Ihnen dabei Werbung auf Erker online und Erker Facebook • Maßgeschneiderte Werbung, die wirkt • Kreativ – schnell – unkompliziert Wir bieten eine Plattform mit: • über 1,8 Millionen Seitenaufrufen seit dem 1. Jänner 2020 • monatlich bis zu 30.000 Nutzern • 4.100 Facebook-Abonnenten • Reichweite von 8.900 Usern pro Monat

Bei uns werden Sie gesehen!

Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Angebot! Tel. 0472 766876 oder info@dererker.it Erker 03/21

73


Gesundheit

Apotheken 06.03. – 12.03.: 13.03. – 19.03.: 20.03. – 26.03.: 27.03. – 02.04.: 03.04. – 09.04.:

Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus

Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktische Ärzte 06.03.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 07.03.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 13.03.: Dr. Valbona Kurtallari Tel. 324 0953522 14.03.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 20.03.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 21.03.: Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 27.03.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 28.03.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauffolgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187. Psychologischer Dienst 24 h, Tel. 0472 813100 Tierärzte 06./07.03.: 13./14.03.: 20./21.03.: 27./28.03.: 03./04.04: 05.04.:

Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Röck) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Röck) Dr. Michaela Röck (Dr. Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Prota) Dr. Michaela Röck

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst am Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Bruno Prota, Tel. 647439, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Dr. Michaela Röck Tel. 347 1375673 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

74

Erker 03/21

Veranstaltungen

Vorbehaltlich weiterer Verordnungen, die das öffentliche Leben zur Vorbeugung gegen die weitere Verbreitung des Coronavirus (COVID-19) einschränken, übernehmen wir keine Gewähr für die hier gelisteten Veranstaltungen. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen im Wipptal finden Sie täglich auf www.dererker.it.

5.3. Online-Lesung mit Florian Kronbichler in memoriam Alexander Langer, in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Sterzing, 18.00 Uhr. Zoom-Link: https://us02web. zoom.us/j/82307496344?pwd=SFpldFV5MGhBUDBLV0ZGT2haeXROZz09, Meeting-ID: 823 0749 6344, Kenncode: 353124. VERBRAUCHERZENTRALE MO, 9.00 – 12.00 Uhr, Sterzing, Neustadt 21.

7.3. AHL WSV Broncos Weihenstephan vs. EC KAC II, Eisstadion Brixen, 17.00 Uhr. 8. – 14.3. Biathlon, IBU Cup, Ridnaun, Biathlonzentrum Maiern. 18.3. AHL WSV Broncos Weihenstephan vs. HDD Jesenice, Eisstadion Brixen, 20.00 Uhr.

AUSBILDUNGS- & BERUFSBERATUNG MO, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E. SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Tel. 800 601 330. GEWALT IM ALTER: Tel. 800 001 800. SPRACHENCAFÈ Termine werden erst noch festgelegt. Tel. 333 8698659.

26.3. Lesung „In die klare Luft springen“ mit dem Autorinnenkollektiv „Die Glühbirne“, 18.00 Uhr. Zoom-Meeting: Meeting-ID: 834 7906 5938, Kenncode: 112756. Infos: Stadtbibliothek Sterzing, Tel. 0472 723760, bibliothek@sterzing.eu.

ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE- & BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL MO bis DO, 9.00 – 11.00 Uhr, Tel. 0472 726060.

SPRECHSTUNDE

BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE & ELTERN Verein La Strada – der Weg, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org.

Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 26. März 2021 von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Voranmeldung notwendig unter Tel. 0471 946020.

FAMILIENBERATUNGSDIENST Terminvereinbarung DI 15.00 – 16.00 Uhr,, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com. CARITAS TELEFONSEELSORGE: Tel. 0471 052052. SELBSTHILFEGRUPPE BEI DEPRESSION UND ANGSTSTÖRUNGEN 14-tägige Treffen, Brixen. Info und Anmeldung: Tel. 333 4686220.

VEREINE & VERBÄNDE ElKi Aktuelle Veranstaltungen auf www.elki. bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, pingstube, ab 14.30 Uhr.

ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt.

Kol-

SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt. Telefonische Beratung, Fragen und Information unter der Rufnummer 347 5632303 oder 348 1545279. TRAUERCAFÈ Sterzing, Margarethenhaus, Termin: 2.3. (9.15 – 10.45 Uhr) und 6.4. (16.00 – 18.00 Uhr).


Leute

KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw.org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 –

17.30 Uhr.

AUSSTELLUNG 8. bis 21.3. Stopp Racism, Sterzing, Stadtbibliothek.

Zum 40er hot sich der Gerold gidenkt, do kriag i sicher eppas Bärigs gschenkt. I lod die Kollegn ein zu mir, tian a bissl feiern und trinken a poor Bier. Für des richt i mi a ordentlich her und geah no schnell zin Friser. Leidr tuat obr olls onderscht kemmen, der Virus uan di leschte Freide nemmen. Obr für ins is Ollerwichtigschte isch, dasse so a bäriger Kolleg bleibsch, wia du bisch!

Club Sandwich mit hausgemachter Salsa Verde Zutaten für die Salsa Verde: 2 Knoblauchzehen, ½ Bund Basilikum, ¼ Bund Petersilie, ¼ Bund Selleriegrün, 30 g Parmesan oder gereifter Bergkäse, 1 EL Kapern, 60 ml Olivenöl. Für den Inhalt von zwei Sandwiches: 1 Handvoll Pflücksalat, 2 Tomaten, 130 g Mozzarella, 8 – 10 Scheiben Truthahnschinken, 6 Scheiben Sandwichbrot. Zubereitung: Für die Salsa Verde den Knoblauch schälen und in grobe Stücke schneiden. Basilikum, Petersilie und Sellerie waschen und trockenschütteln. Den Parmesan oder gereiften Berg-

Die Volleyballtruppe

käse grob reiben und alle Zutaten zusammen mit den Kapern und dem Olivenöl im Blitzhacker pürieren. Für die Sandwiches den Salat waschen und trockenschleudern. Tomaten und Mozzarella waschen und in nicht zu dicke Scheiben schneiden. Die Sandwichscheiben im Toaster oder Grill knusprig rösten. Dann mit der Salsa bestreichen, mit etwas Salat, Tomaten, Mozzarella und dem geschnittenen Truthahnschinken belegen. Mit einem Sandwichbrot abschließen und den Vorgang nochmals wiederholen. Mit dem restlichen Brot abdecken. Das fertige Sandwich mit einem Schaschlikspieß feststecken und warm servieren.

Nicht jung, nicht alt und voller Kraft, die 70 hast du heute voll gemacht. Wir gratulieren dir von Herzen mit 70 kunterbunten Kerzen. Behalte deinen Elan und deinen Schwung, so bleibst du bestimmt für immer jung. Alles Liebe und Gute zum Geburtstag wünscht dir deine Familie, ganz besonders deine Enkel Melanie, Bianca, Victoria und Julian und dein Urenkele Mia.

Frau Rosmarie Hofer feiert am 27. März ihren 85. Geburtstag.

Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Alles Gute und Gottes Segen wünschen von ganzem Herzen Tochter Gerda mit Paul, die Enkel Alexandra, Franz Joseph und Peter, deine Urenkel Melanie, Bianca, Victoria und Julian und ganz besonders dein Ururenkele Mia.

Erker Zu deinem 60. Geburtstag, den du am 22. Februar gefeiert hast, gratulieren dir von ganzem Herzen deine Frau Margareth, deine Töchter Veronika mit Michael und Theresa mit Siegfried und ganz besonders deine Enkelkinder Leonie, Greta und Dorothea.

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

16.03.21 Erker 03/21

75


Wipptaler Sumserin

Kleinanzeiger

Do soll sich nou uender auskennen! Iatz i bin zwor niemer souvl, dass i zi Fueß woaß Gott wie weit kimm. Ober a frische Luft soll mir jo a guet tien. Ober bin i mier sicher, ob i iber die Brugge ummin derf? Ob i mitn Poschtauto an Stuck fohrn derf? Oder wienigstns mitn Sittibus zin Friedhouf? Affuender Moll isch niemer lei des Koronaglump ummer, na, iatz mechtsche nou Ongscht hobm va sella Muttantn? Lei wos sell wieder isch! Schier mechtsche Tog und Nocht ban Radio zuechn huckn bleibm, damitte derfroggsch, wos iatz wieder giltit. Weil mier kimp grod vir, dass de Vourschriften nit lei olle Toge, na, schier in Schtundntakt wexln. Und derbei brauch i als alluenstehende Rentnerin eh lei zi schaugn, dass i olls, wos i asou olle Toge brauch, huemderbring. Ober wenn i af de denk, de wos holt decht orbatn und a Geld verdien mießn, noar glab i schun, dass do gor nit wienige gonz verzweiflt sein. Die Gschäfter, außer de mitn Esszuig, sein zue, noar wieder offe, und noar nou amol wieder zue. S gleiche mit die Kaffee- und die Wirtsheiser. Zearscht sein ba die Barn die Leit vour der Tire mit an Kaffee in der Kälte ummergstondn, noar hobmse niemer stiehn giterft und hobm giehnater in Makkiato einschittn gemießt. Sell obr a nit long, weil noar hosche gor nicht mehr gekriegg. Iatz, mi hot‘s jo nit betroffn, weil i holt decht in holbm Kaffee eh lei verzittert hat. Schun, dass i mier derhueme decht nou an Filterkaffee derkoch. Ober man mecht holt decht nou awie unter die Leit kemmin. Und wieder amol a bekonnts Gsicht sechn. Uhne Lorfe!

76

Erker 03/21

Kleinanzeiger

STELLENANGEBOTE Suche möglichst deutschsprachige Urlaubsbetreuung, eventuell auch an einem Wochenende, für eine ältere Person. Tel. 347 3381947. Masseurin/Kosmetikerin in Teilzeit gesucht. Parkhotel Zum Engel, Sterzing, Tel. 335 285875. Hasler GmbH in Freienfeld sucht fleißige Zimmerer, Zimmererlehrlinge und Arbeiter zum baldigen Eintritt. Tel. 0472 647221. E-Mail hasler@rolmail.net

ten, Styroporfassade, fairer Preis. Edi Tirol. Tel. 388 7320797. Erfahrene, deutschsprachige Badante sucht Arbeit (24-h-Dienst). Tel. 377 4139217. Suche Arbeit 3-4x pro Woche in einem Haushalt, als Reinigungskraft (Büro, Treppenhaus) oder als Zimmermädchen. Tel. 349 0783399.

VERSCHIEDENES

STELLENGESUCHE Übernehme Umbauarbeiten: Bodenverlegung (auch Laminat), Fliesenarbeiten (auch Wandfliesen), Malerarbeiten, spachteln, verputzen (auch Edelputz), Maurerarbei-

2 ausziehbare, gut erhaltene Couch günstig abzugeben. Tel. 335 285875.

WOHNUNGSMARKT/ GRUNDSTÜCKE zu mieten gesucht Miete: Kleinwohnung für 2 Personen in Sterzing oder Wiesen gesucht. Tel. 340 4128952. Wohnung für 2 Personen in Sterzing und Umgebung zu mieten gesucht. Tel. 347 8466535. Sterzing: Wir suchen Wohnung oder Haus für Großfamilie zu mieten. Tel. 377 1867316. Cerco un appartamento in affitto per 2 persone a Vipiteno e dintorni. Tel. 340 4128952.

zu vermieten

HOLZBÖDEN SCHLEIFEN • lackieren • ölen • wachsen

Bodenleger Fußboden - Fachbetrieb Fa. Oskar Priller - prilleroskar@gmail.com

Tel. 348 2321852 Gebrauchte, gut erhaltene Waschmaschine zu verkaufen. Tel. 0472 647168.

Große, möblierte Wohnung mit Küche, Speise, Wohnzimmer, 3 Schlafzimmern, Bad, Tages-WC, Waschraum und 2 Balkonen in Wiesen an Einheimische zu vermieten. Tel. 333 2069621.

zu verkaufen Verkaufe in Elzenbaum/Freienfeld eine renovierungsbedürftige 3-Zimmer-Mansardenwohnung mit zwei Autostellplätzen und Garten. Für weitere Informationen bitte die Nummer 346 0444411 oder 348 8214037 anrufen. Gossensaß: Große Familienwohnung, renoviert, EK-G, mit Garagen und Parkplatz verkäuflich. Kontakt: fallrutt61@gmail.com

Erker Bitte beachten Sie den nächsten Annahmeschluss für

KLEINANZEIGEN am

22.03.21


Kleinanzeiger

UNSERE SONDERTHEMEN IM MÄRZ:

FIT IN DEN FRÜHLING RUND UM HAUS & GARTEN Erker

INFOS: Tel. 0472 766876, susanne.strickner@dererker.it

Erker 03/21

77


78

Impressum

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.00 - 12.00 Uhr I 14.00 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WIPP-Media GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Sekretariat & Werbung: Susanne Strickner (su) susanne.strickner@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin, grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Alois Karl Eller, Harald Kofler, Karl-Heinz Sparber, Caterina Fantoni (cf), Bruno Maggio (bm), Dario Massimo (dm). Titelfoto: Meinrad Larch Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 40 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

78 01/21 Erker 03/21 Erker

Gemeinden

Geburten Brenner: Antonello András Pisanu (03.01.2021, Brixen). Beatrice Cuccaru (10.01.2021, Brixen). Freienfeld: Cesare Dinaro La Spina (11.01.2021, Brixen). Lisa Erlacher (21.01.2021, Brixen). Diego Rainer (23.01.21, Brixen). Ratschings: Lukas Lanthaler (28.12.2020, Brixen). Ada Holzner (04.01.2021, Brixen). Frieda Zössmayr (12.01.2021, Brixen). Tobias Schwazer (22.01.2021, Bozen). Raphael Wieser (24.01.2021, Brixen). Sterzing: Emmi Dapunt (10.01.2021, Brixen). Emely Rungaldier (15.01.2021, Brixen). Zuleyha Hodza (21.01.2021, Brixen). Elias Wieser (22.01.2021, Brixen). Gabriel Oberhofer (25.01.2021, Brixen). Lio Staudacher (26.01.2021, Brixen). Moritz Gögele (29.01.2021, Brixen). Joel Kasa (31.01.2021, Brixen). Todesfälle Brenner: Bernardo Ponzano, 74 (06.01.2021, Brenner). Martin Hofer, 56 (15.01.2021, Brenner). Lambert Pircher, 80 (25.01.2021, Brenner). Freienfeld: Anna Rainer, 98 (08.01.2021, Freienfeld). Johann Saxl, 72 (17.01.2021, Bozen). Theresia Leitner, 90 (21.01.2021, Freienfeld). Pfitsch: Alois Andreolli, 86 (29.01.2021, Pfitsch). Karl Mair, 89 (31.01.2021, Pfitsch). Ratschings: Rudolf Rainer, 80 (04.01.2021, Sterzing). Franz Leitner, 91 (07.01.2021, Sterzing). Paula Haller, 91 (19.01.2021, Ratschings). Sterzing: Maria Delueg, 93 (03.01.2021, Ratschings). Karl Pircher, 73 (04.01.2021, Sterzing). Gerda Larcher, 52 (13.01.2021, Bozen). Anna Maria Mair, 71 (16.01.2021, Sterzing). Erna Zita Schöpfer, 83 (24.01.2021, Sterzing). Maria Teresa Seeber, 74 (31.01.2021, Sterzing).

Eheschließungen Freienfeld: Daniela Rusu und Anatolie Trocin (15.01.2021, Freienfeld). Ratschings: Magdalena Haller und Josef Haller (16.01.2021, Ratschings). Sterzing: Arbnora Perdeda und Dukagjin Grabanica (30.01.2021, Sterzing). Baukonzessionen Franzensfeste: Edmund Griesser, Mittewald: Bau eines Wohngebäudes „Residence Griesser“, Bp.119, Gp.197/1 und 197/2, K.G. Mittewald. Freienfeld: Alois Sparber, Flans: Meliorierung einer Fläche nördlich des „Schmillerhofes“, Gp.1288, K.G. Trens. Matthias Tatz, Mauls 23/A: Sanierung und bauliche Umgestaltung samt Garage, Bp.211/1, K.G. Mauls. Oberhofer Wolfgang Translog KG, Gewerbezone Reifenstein: Neubau eines Betriebsgebäudes, Gp.1269/63, K.G. Stilfes. Pfitsch: Markus Tötsch, Platz 116: Errichtung eines lw. Gebäudes bestehend aus Fahrsilo, Garage, Werkstatt, Holz- und Strohlager, Abdeckung der nach Süden ausgerichteten Dachfläche mit Photovoltaikpaneelen, Gp.988/1, K.G. Pfitsch. Mader Immobilien KG d. Mader Peter Paul & Co., Einrichtungshaus Tötsch GmbH, Wiesen, Am Moosfeld 47/A: Errichtung eines Kondominiums, Bp.1145, K.G. Wiesen. Sterzing: Rudi Augscheller, Thuins 52: Ordentliche und außerordentliche Instandhaltungsarbeiten, interne Umbauarbeiten, Errichtung eines Wintergartens und Anbau für das Wohnhaus, Bp.246, K.G. Thuins. Thomas Plank, Hannes Willeit, Jaufenstraße 11: Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.590, K.G. Sterzing. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

Erker Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

16.03.21


1921 Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

04.03.1921 51 Jahre auf zwei Dienstposten Aus Sterzing wird uns geschrieben: Am 21. Februar fand das Leichenbegängnis des Fräuleins Armella Schretter, Wirtschäfterin des hochwürdigen Herrn Katecheten Vinzenz Fischnaller, unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung in Sterzing statt. Die Verblichene war ein Muster eines treuen Dienstboten. Durch 25 Jahre war sie Wirtschäfterin beim hochwürdigen Herrn Dechant Lorenz in Thauer, und zuletzt 26 Jahre beim hochwürdigen Herrn Katecheten in Sterzing. Sie war eine Tochter des verstorbenen Herrn Lehrers P. B. Schretter von Inzing, und älteste Schwester des berühmten Porträtisten und akademischen Malers Herrn Professor Josef Schretter. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 05.03.1921 Rodelrennen in Sterzing Der Wintersportverein Sterzing veranstaltete am 20. Februar auf der Jaufenstraße das Rodelrennen um den Wanderpreis des Wintersportvereines Sterzing. An demselben beteiligten sich 26 Herren und 13 Damen. Das Resultat des Rennens ist folgendes; Rodelrennen für Herren um den Wanderpreis des Wintersportvereines Sterzing: 1. Josef Pichler, Mauls, 5 Min. 29 4/5 Sekunden; 2. Josef Gartner, Sterzing, 5:40.4; 3. Jakob Platzer, Sterzing, 5:44.4; 4. Hans Egger, Sterzing, 5:46; 5. Franz Zingerle, Mauls, 5:47.3; 6. Hans Keim, Gasteig, 5:48; 7. Paul Haas, Sterzing, 5:49.4; 8. Bernhard Braunhofer, Gasteig, 5:57.2. Rodelrennen für Damen: 1. Frl. Zenzi Wurzer, Gschwend, 6:32.2; 2. Frl. Anna Wild, Sterzing, 7:04.4; 3. Frl. Marie Böck, Sterzing. 7:07.4; 4. Frl. Marta Wurzer, Gschwend, 7:10.4; 5. Frl. Paula Vetter, Sterzing, 7:14.1. Die Preisverteilung wurde abends beim Schulerwirt in Sterzing abgehalten und war sehr gut besucht. Illustriertes Sportblatt 08.03.1921 Die Stellung Südtirols zu Wahlkreisfrage Der Deutsche Verband hat für den gestrigen Tag zu einer Besprechung in der Wahlkreisfrage nach Bozen eingeladen. Trotz der Einladung erst drei Tage zuvor waren dennoch 192 Gemeinden Südtirols meist durch den Gemeinde-

vorsteher vertreten. Zustimmungserklärungen sandten 250 Trientiner Gemeinden (von 370), weit weniger als 100 Gemeinden waren der Einladung persönlich gefolgt. Vertreten waren die Gemeinden (…) Sterzing, Brenner, Gossensaß, Franzensfeste, Mareit, Mittewald, Pfitsch, Pflersch, Ridnaun, Ried, Stilfes, Telfes, Thuins, Trens, Tschöfs, Wiesen (…). Bloß 36 Gemeinden hatten keine Vertreter entsandt. Gefordert wurde dabei die Durchführung der Wahlen in einem einzigen Südtirol und das Trentino umspannenden Wahlkreise. Südtiroler Landeszeitung 14.03.1921 Uebergriffe eines Finanzieri-Kommandanten

Opfer, deren es in Sterzing viele, viele gibt, bis zur weitmöglichsten Grenze hineinzureiten. Ob nun reich oder arm, ob hoch oder niedrig, ist diesem öffentlichen Wohltäter einerlei, nur beschlagnahmen, den Leuten Schäden und Verdrießlichkeiten bereiten und die ihm verhaßten „Deutschen“ sekkieren, dies ist diesem sich selbst über seine Kompetenz nicht klaren Herrn Trumpf. Erinnern Sie sich, Herr Hauptmann, wie sie vor zirka einem halben Jahre einer armen Taglöhnersfrau 20 bis 25 Tabletten Sacharin beschlagnahmten und obendrein diese alte Frau um 5 Lire straften? Wissen Sie noch, Herr Hauptmann, wie Sie kleinere und größere Feigenkaffeevorräte konfiszierten? Wissen Sie noch, Herr Hauptmann, wie Sie die hiesigen Fleischhauer wegen Schlachtung von zu geringgewichtigen Kälbern zu je 1.600 Lire Geldstrafe verurteilten und wie

Unter diesem Titel brachte die Nr. 28 des „Volksrecht“ einen aus Sterzing stammenden Artikel und führte auch einen Seitenhieb auf die leitenden Männer des hiesigen städtischen Wirtschaftsamtes. Es lohnt sich der Mühe, nun in etwas ausführlicher Form die Amtsgebarung des Herrn Finanzieri-Hauptmannes in Sterzing zu beleuchten, weil wir Sterzinger nicht dulden, daß man einem um die Stadt und Bewohnerschaft sehr verdienten und geschätzten in solch unflätiger Weise und in gehässigster Weise angegriffenem Mann zu Leibe rückt (…). Der Hauptmann der hiesigen Finanz „Amadeo Veronese“, zirka 28 JahSterzing um 1920 (Postkarte) re alt und seit einem Jahr beiläufig in Sterzing in Diensteszuteilung, gefällt rasch diese Ihre Verfügung vom Zivilkommissich scheinbar in der Rolle als schützender Not- sär lautlos aufgehoben wurde? Erinnern Sie helfer der „arbeitenden Klasse“ und wird sich sich, wo Sie Gastrecht genossen und Ihnen ösredlich bemühen, das ihm geschenkte Vertrau- terreichische Aegyptische präsentiert wurden, en durch ausgiebige Zuwendung nichtrecht- die Sie mit Behagen rauchten – und am andelich beschlagnahmter Waren an die Arbeiter ren Tage Hausdurchsuchungen nach österreizu rechtfertigen. Der Herr gibt sich bei seinen chischen Zigaretten veranstalteten? Sind Herr vorschriftswidrigen Hausdurchsuchungen stets Hauptmann mit diesen Anklagen, für die der den Anschein eines genauen Beamten, der Wahrheitsbeweis in der Schublade liegt, zuleider infolge des Dienstes gezwungen ist, in frieden, oder wollen Sie weitere, Ihr kurzsichsolcher Weise vorzugehen. Als Ausrede dient tiges Gedächtnis auffrischende Tatsachen höhierbei immer eine erfolgte anonyme Anzeige, ren, was für bunte Dinge Sie hier in Sterzing die wahrscheinlich der Herr Hauptmann sich aufführten? (…) Unser städtisches Wirtschafteinbildet, in Wirklichkeit aber nicht immer vor- samt und deren Leiter laß in Ruhe. handen ist. Er läßt kein Mittel unversucht, sein Südtiroler Landeszeitung Erker 03/21

79


80

Erker 03/21


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.