Erker
Jahrgang 29 - April 2017
Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Funkelnde Schätze vom Telfer Berg VERKEHR I Riggertalschleife: Es gibt viele Widersprüche GEMEINDEN I Dicke Luft im Sterzinger Gemeinderat SPORT I Im Gespräch mit Alex Schwazer
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EDITORIAL
FUNKELNDE SCHÄTZE VOM TELFER BERG I 22 Zum dritten Mal nach 1993 und 2010 widmet der Erker mit dieser Ausgabe eine Titelgeschichte den Mineralien des Wipptales, stellen doch die einstigen Erzabbauhalden hoch über Telfes für Mineraliensammler ein wahres Paradies dar. Sammlern von Mikromineralien gelten sie als schier unerschöpfliche Fundgrube. Lassen Sie sich vom Glitzer und Formenreichtum der strahlenden Fundstücke verzaubern! IM BLICKPUNKT
Die „Starken Männer“ und die Unterentwicklung Afrikas I 6 GEMEINDEN
Dicke Luft im Sterzinger Gemeinderat I 9 VERKEHR
Riggertalschleife: Es gibt viele Widersprüche I 16 FINANZEN
Neue Rentenbestimmungen im Jahr 2017 I 30 KULTUR
Ehrenbürger Alois Gschwenter I 42 SPORT
Im Gespräch mit Alex Schwazer I 64 Wipptal
La situazione dei medici di famiglia I 50 Cultura
Il giudizio di Cola di Renzo sui Tedeschi I 54 Sport
Campionati biathlon 2018 a Ridanna I 55
ERKER extra
Rund um Haus & Garten I 67 - 75 Made in Wipptal I 76 - 87
Leserbriefe I 4
Gemeinden I 91
Rechtsfragen I 12
Unterhaltung I 92
Unter die Lupe genommen I 28
Jahrestage I 94
Aus der Seelsorgeeinheit I 28
Veranstaltungen I 98
Woher stammt der Name? I 38
Kleinanzeiger I 100
Gesundheit I 88
Sumserin I 101
Rezept I 88
Impressum I 102
Leute I 90
Vor 100 Jahren I 103
Liebe Leserin, lieber Leser, in den Wipptaler Bergen schlummern kostbare Schätze. Schon in prähistorischer Zeit haben Archäologen im Pfitschtal einen regen Handel mit Bergkristall nachgewiesen. Bis heute ist das östlich von Sterzing gelegene Hochtal wegen seines Mineralienreichtums nicht nur bei Sammlern weitum bekannt und neben Teis mit seinen violett schimmernden Kugeln wohl das bekannteste Mineraliensammelgebiet in Südtirol. Im Spätmittelalter bzw. der frühen Neuzeit blühte der Silberbergbau am Schneeberg in Ridnaun; die von weither kommenden Gewerken verliehen Sterzing damals sein noch heute erhaltenes spätgotisches Gepräge mit seinen ansehnlichen Bürgerhäusern. Nach Erzen suchten die Knappen in dieser Zeit auch im Pflerschtal und unterhalb der Telfer Weißen. Von den kostbaren Kleinoden, die sich in den Geröllhalden am Telfer Berg immer noch finden lassen, berichten wir in unserer Titelgeschichte. Der geologische Reichtum zieht auch heute noch Unternehmen an. So bricht die europaweit bekannte Grünig Natursteine GmbH seit vielen Jahren im hintersten Pfitschtal den weltweit einzigartigen Silberquarzit aus dem Boden und verarbeitet ihn. Der Schweizer Konzern Omya baut am Mareiter Stein, ebenfalls bereits seit geraumer Zeit, hochreine und hochweiße Marmorvarietäten ab. Schade nur, dass man es im Bezirk bisher nie geschafft hat, diesen Reichtum endlich auch museal zu nutzen. Ein Südtiroler Mineralienmuseum, nach neuesten museumspädagogischen Kriterien gestaltet, würde dem Wipptal so gut wie keiner anderen Südtiroler Gegend anstehen. Ob als neuer Bereich im Sterzinger Stadtmuseum, erweiterte Abteilung der Ridnauner BergbauWelt oder eigenständiges Museum im Pfitschtal – es wäre in jedem Fall ein einzigartiger Anziehungspunkt. Deshalb sollte man ein solches Projekt endlich mit dem nötigen (auch politischen) Nachdruck verfolgen.
Chefredakteur
Nächster Redaktionsschluss:
14.04.2017
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LESERBRIEFE
Fahrradfahren im Dunkeln
Zwischen Frauenund Vatertag
In letzter Zeit bot das Thema Verkehr viel Diskussionsstoff, seien es Fragen von Verkehrsberuhigung, Geschwindigkeitsbeschränkung oder Parkplätze. Nie wird aber über jene Fahrradfahrer gesprochen, die im Dunkeln ohne Licht auf der Straße unterwegs sind. Sie bilden ein ernstes Sicherheitsproblem, nicht nur für sich selbst, sondern auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Es ist unverständlich, dass Erwachsene, die meist auch selbst einen Führerschein besitzen, ohne Licht am Rad verkehren und sich unverantwortlich der Gefahr aussetzen. Genauso unverständlich ist es, dass Eltern ihre Kinder ohne Licht oder Rückstrahler am Fahrrad auf die Straße lassen. Es wurde von unserer Seite bei den zuständigen Stadträten schon mehrmals darauf hingewiesen, aber ohne Erfolg; es besteht wirklich Handlungsbedarf. Es scheint uns wichtig, für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer (nicht nur Senioren und Kinder) zu sorgen.
Frauen fordern zu Recht, die Lasten der Kindererziehung oder der Angehörigenpflege nicht überwiegend alleine zu tragen. Dies führt zur Verringerung der persönlichen Entwicklungschancen, zu beruflichen Nachteilen und somit zu Lebenseinkommens-Einbußen. Daher kommt der partnerschaftlichen Aufteilung von Beruf und Familie eine zentrale Schlüsselrolle zu. In Deutschland finden es laut Väterreport 2016 60 Prozent der Eltern mit Kindern unter drei Jahren ideal, wenn sich beide Partner gleichermaßen in Beruf und Familie einbringen könnten. Für 70 Prozent der Bevölkerung zählt zum Idealbild des Vaters, sich frühzeitig um den Nachwuchs zu kümmern und die beruflichen Pläne der Partnerin zu unterstützen. 82 Prozent finden es gut, wenn Väter eine Auszeit nehmen oder die Arbeitszeiten reduzieren, um sich um die Kinderbetreuung zu kümmern. Tatsächlich schafft es aber nur eine Minderheit von 14 Prozent der Eltern, so ein partnerschaftliches Modell zu verwirklichen. Was ist da los? Warum diese große Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit?
Ruth Achammer, Vorsitzende des Seniorengemeinderates, und Ausschussmitglieder
FUGGERROPPE
Mehr als die Hälfte der erwerbstätigen Väter mit minderjährigen Kindern würde gerne weniger arbeiten. Väter in Partnerschaften, in denen beide mehr als 30 Stunden arbeiten, würden gerne von durchschnittlich 42 Stunden pro Woche auf durchschnittlich 38 Stunden pro Woche reduzieren. Fast jeder fünfte Vater hätte gerne Elternzeit genommen, hat aber aus Angst vor Einkommensverlusten und/oder beruflichen Nachteilen sowie organisatorischen Problemen im Betrieb darauf verzichtet. Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist also nicht nur für Frauen eine Herausforderung. Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Wirtschaft ist es aber auch ein Problem tiefsitzender Rollenklischees und fehlender Vorbilder. Derzeit leben nur rund 30 Prozent der Väter eine aktive Vaterschaft, nur 15 Prozent unterstützen die beruflichen Pläne der Partnerin. Das trifft natürlich auch auf die Führungskräfte in den Betrieben zu. Wo allerdings Väter als Führungskräfte selbst Elternzeit in Anspruch nehmen, ist der Anteil der männlichen Beschäftigten in Elternzeit mit 16 Prozent fünfmal so hoch wie in Unternehmen ohne Führungskräftevorbilder. Das ist schade, denn so entgehen den Unter-
nehmen Wettbewerbsvorteile. Eine betriebliche Familienpolitik, die aktive Vaterschaft unterstützt und zur Lösung der Vereinbarkeitsprobleme speziell von Vätern beiträgt, führt zu hoher Mitarbeiterzufriedenheit, geringen Fehlzeiten und höherer Mitarbeiterproduktivität. Aktive Vaterschaft ist in vielfacher Hinsicht ein Gewinn. Sie steigert das eigene Wohlbefinden und die Zufriedenheit und ermöglicht den Erwerb neuer Kompetenzen. Es profitieren auch Mütter, weil aktive Väter starke Partner sind und sie wirksam in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen. Schließlich profitieren auch die Kinder durch eine engere Bindung und positive Effekte auf die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung. Unternehmen sind betriebswirtschaftlich erfolgreicher, wenn sie ihre personalpolitischen Maßnahmen auch auf die Väter ausrichten. Zuletzt profitiert die gesamte Gesellschaft durch steigende Haushaltseinkommen und geringere Armutsrisiken. Väter aktiv und treff.familie des Südtiroler Kinderdorfes fordern deshalb bessere Rahmenbedingungen für Väter. Michael Bockhorni, Geschäftsführer von Väter aktiv
TED ERGEBNIS MÄRZ
Verfügt Sterzing über zu wenig Parkplätze? DIE APRIL-FRAGE
Soll der Bahnhof Franzensfeste als Knotenpunkt für internationale Züge beibehalten werden? „Isch des cool“, i lieg afn Ruggn und die Feinstaubwolke von der Brennerautobuhne trogg mi durchs Wipptol.
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© Leitner AG
Leitner AG zieht Klagen zurück
Während der letzten fünf Jahre suchte die Leitner AG insgesamt drei Mal um eine Baugenehmigung für einen Lager- und Mitarbeiterparkplatz, angrenzend an den derzeitigen Produktionsstandort in Unterackern, an, die jedoch stets von Seiten der Gemeinde Sterzing abgelehnt wurde. Laut Presseaussendung der Leitner AG führte dies im „Unternehmen zu großer Unsicherheit und stellte die Zukunft des Standortes Sterzing in Frage“. So wandte sich die Unternehmensführung
Anfang Dezember direkt an Landeshauptmann Arno Kompatscher und innerhalb weniger Monate wurde mit der Südtiroler Landesverwaltung eine Vereinbarung getroffen, die es dem Unternehmen erlaubt, den „Standort Sterzing nicht nur zu sichern, sondern auch auszubauen“. Aus diesem Grund zog die Unternehmensführung auch die Klagen wegen der Ablehnung der drei Ansuchen, die vor dem Verwaltungsgericht Bozen gegen die Gemeinde Sterzing anhängig sind, zurück.
GRW Wipptal zieht Bilanz Bei ihrer Jahresversammlung Mitte März blickte die Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung (GRW) Wipptal/ Eisacktal um Präsident Peter Trenkwalder auf das vergangene Jahr zurück und gab einen Ausblick über anstehende Programme und Tätigkeiten im laufenden Jahr. 2016 organisierte die GRW 72 Kurse, veranstaltete zusammen mit fünf Wipptaler Gemeinden das dreiwöchige Berufsfindungsprojekt „Heute beginnt meine Zukunft“ und bot drei Sommererlebniswochen an. Als federführender Partner für die LEADER-Gebiete „Wipptal 2020“
und „Eisacktaler Dolomiten“ arbeitete die Genossenschaft lokale Entwicklungsstrategien aus. Zudem führte sie für mehrere Projekte Dienstleistungsaufträge durch. Auch in diesem Jahr stehen wieder zahlreiche Weiterbildungskurse sowie das Berufsfindungsprojekt für Mittelschüler an; die Sommererlebniswochen werden auf fünf Wochen ausgedehnt. Die GRW begleitet maßgeblich den Interreg-Rat Wipptal und das Interreg-Management 2016 – 2022 und ist wesentlich an der konzeptionellen Entwicklung der Plattform „innoValley Eisacktal/ Wipptal“ beteiligt.
Primelaktion der SVP-Frauen Auch heuer haben sich die SVP-Frauen von Freienfeld wieder an der Primelaktion beteiligt und Spendengelder für die Krebsforschung gesammelt. Auf dem Kirchplatz in Maria Trens und in allen vier Dorfläden der Gemeinde wurde an den Tagen rund um den 8. März für 220 Primeln ein Reinerlös von 507 Euro erzielt. Erker 04/17
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IM BLICKPUNKT
Die „Starken Männer“ und die Unterentwicklung Afrikas von Max Haller Afrika südlich der Sahara (früher auch als Schwarzafrika bezeichnet) ist heute eine der ärmsten Großregionen der Welt. Verursacht wurde dies auch von den „Starken Männern“. Obwohl viele Länder des Südens in der jüngsten Zeit ein erhebliches Wirtschaftswachstum aufweisen konnten, liegt Afrika im Vergleich dazu trotz milliardenschwerer Entwicklungshilfe zurück. Dafür gibt es mehrere Ursachen. Zu nennen sind die enorme Ausbeutung durch Europa durch Kolonialismus und Sklaverei bis Ende des 19. Jahrhunderts, aber auch die besonders ungünstigen Umwelt- und Lebensbedingungen (riesige Landflächen mit dünner Besiedlung, wenig schiffbare Flüsse und Meereshäfen, subtropisches Klima, in denen sich Krankheiten wie Malaria schnell ausbreiten) sowie starkes Bevölkerungswachstum, wodurch das Einkommen pro Kopf trotz Wirtschaftswachstums sinkt. Ein „hausgemachter“ Faktor ist je-
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doch die Rolle der „Starken Männer“ (engl. „Big Men“). Die meisten afrikanischen Staatsführer, die nach Erlangung der Unabhängigkeit in den 1960er und 1970er Jahren an die Macht kamen, wa-
von ihnen waren bereit, die Macht wieder abzugeben; viele von ihnen hielten sich – meist auf illegale Weise – 20 bis 30 Jahre an der Macht. Als Folge breiteten sich Misswirtschaft und Korruption aus; die Einnahmen aus dem Export von Rohstoffen und aus der Entwicklungshilfe versickerten in dunklen Kanälen. Nicht wenige dieser Führer entfalteten eine Terror- und SchreckensherrRobert Mugabe verteidigt in Simbabwe seine Macht schaft. Extremmit massiven Menschenrechtsverletzungen. beispiele sind Geren vorher Führer von militäri- neral Idi Amin, der von 1971 bis schen Unabhängigkeitsbewegun- 1979 in Uganda eine Schreckensgen. Viele davon hatten in Ame- herrschaft entfaltete, der 300.000 rika oder Europa studiert. Einmal bis 400.000 Menschen zum Opan der Macht, beuteten sie ihre fer fielen, und Charles Taylor, der Position in erschreckender Wei- durch einen Militärputsch in Libese zum eigenen Vorteil aus; dabei ria an die Macht kam und ein Terkonnten sie sich auf die afrikani- rorregime entfaltete; nach seinem sche Tradition beziehen, welche Abtritt verurteilte ihn der internadie Unterstützung von Verwand- tionale Gerichtshof in Den Haag ten und Stammesgenossen durch wegen Terror, vielfachen Mordes aufgestiegene Personen mit gu- und Vergewaltigung zu 50 Jahren ten Einkommen geradezu als Ver- Gefängnis. pflichtung ansieht. Die wenigsten Unter den heute noch regierenden Präsidenten ist Robert Mugabe von Simbabwe, der seit 37 Jahren an der Macht ist, zu nennen. Mugabe genoss als ehemaliger Freiheitskämpfer hohes Ansehen; als Präsident enteignete und vertrieb er 4.500 weiße Großfarmer und regiert offen als Diktator; sein Land wirtschaftete er extrem herunter und verteidigte seine Macht durch massive Menschenrechtsverletzungen; er darf heute nicht mehr in die EU einreisen. Im Südsudan sind seit 2011, als nach jahrzehntelangem blutigen Unabhängigkeitskrieg gegen den muslimischen Norden die Unab-
hängigkeit erlangt wurde, dem Machtkampf zwischen den Anhängern von Präsident Salva Kiir und seinem Stellvertreter Riek Machar 50.000 Menschen zum Opfer gefallen; über zwei Millionen Menschen (bei insgesamt rund zwölf Millionen Einwohnern) wurden zu Flüchtlingen. Es gab in Afrika auch einige wenige positive Führungsgestalten, jedoch sind sie an einer Hand abzählbar. Zu nennen sind vor allem Nelson Mandela in Südafrika und Julius Nyerere in Tansania. Der Anteil der Präsidenten, die ehemals Militärführer waren, nimmt derzeit ab, friedliche Regierungswechsel nehmen zu. Besonders wichtig war 2015 die Präsidentenwahl in Nigeria, wo der bisherige christliche Amtsinhaber Goodluck Jonathan auf friedliche Weise von seinem Gegenkandidaten Muhammadu Buhari abgelöst wurde. Zwei Folgerungen sind aus diesen Fakten zu ziehen. Politische „Führer“, die für ihren Machterhalt interne Kriege führen und ihre eigene Bevölkerung unterdrücken und terrorisieren, müssen für ihre Aktionen vor ein internationales Gericht gestellt und verurteilt werden; dies hätte sicherlich eine abschreckende Wirkung für Gesinnungsgenossen. Und die Verfassung der meisten Staaten Afrikas wäre zu ändern. Derzeit bestehen meist Präsidialsysteme, die dem Präsidenten enorm viel Macht verleihen. Dadurch wird dem Klientelismus Tür und Tor geöffnet. Notwendig wäre eine Begrenzung dieser Macht und eine Stärkung der anderen politischen Institutionen wie Parlament, Justiz und Medien, wodurch der Willkür von Präsidenten Schranken gesetzt werden könnten. E
Pius Leitner zurückgetreten Anfang März wurde Pius Leitner, Landtagsabgeordneter und Ehrenobmann der Freiheitlichen, am Bozner Landesgericht wegen Veruntreuung von Fraktionsgeldern schuldig gesprochen. Leitner legte daraufhin sein Landtagsmandat nieder.
rung und Posten, sondern um politische Ziele“. Auch wenn sie viele Positionen des freiheitlichen Parteigründers stets scharf kritisiert hätten – vom Freistaat über die harsche Euro- und Islamkritik bis hin zur Migration – stellten sie nicht in Abrede, dass Leitner stets verlässlich und berechenbar war, offen in Die „Penisring-Affäre“ wurde ihm der Auseinandersetzung und kollezum Verhängnis. Am 10. März gial im Umgang. Das Urteil der Gewurde Pius Leitner, Ehrenobmann richtsbarkeit sei zwar legal. „Denund Landtagsabgeordneter der noch bleibt ein bitterer NachgeFreiheitlichen, am Bozner schmack im HinLandesgericht nach einem blick auf die Ververkürzten Verfahren zu hältnismäßigkeit zwei Jahren Haft auf Bedes Spruchs“, so die Grünen. Lanwährung verurteilt, Parteikollegin Ulli Mair wurdeshauptmann Arno Kompatde hingegen freigesprochen. Leitner wird zur Last scher zeigte sich gelegt, zwischen 2008 über das Urteil und 2013 Fraktionsgelverwundert. Leitder in Höhe von 47.265 Pius Leitner: „Gehe ner habe viele Thomas Egger: „Stehe dem Euro veruntreut und da- erhobenen Hauptes.“ CharaktereigenUrteil gleichgültig gegenüber.“ mit nicht für institutionelle schaften, die es Zwecke verwendet zu haben, von es verabsäumt habe, „sich schüt- „unwahrscheinlich erscheinen laseinem Konto, auf das er im selben zend vor die Fraktionen und Ab- sen, dass er ein Vergehen beganZeitraum aus eigener Tasche weit geordneten zu stellen“, und damit gen haben soll, das eine solche mehr eingezahlt hat. das Vorgehen der Staatsanwalt- Strafe verdient hätte“, so LandesDen Stein ins Rollen gebracht hat- schaft erst ermöglicht habe. Leit- hauptmann Kompatscher. Auch te der Sterzinger Thomas Egger, ners Platz im Landtag wird nun der wenn er mit Leitner „sehr viele ehemaliger Landtagsabgeordneter Nächstgewählte bei den Landtags- Meinungsverschiedenheiten“ ausder Freiheitlichen, nach der Affä- wahlen 2013, Hannes Zingerle aus getragen habe, habe er ihn doch re um einen Penisring, den Land- Vintl, einnehmen. Diesem war vor- stets als „sehr seriöse Person, die tagsabgeordneter Sigmar Stocker geworfen worden, den Kassazettel nach all ihren Möglichkeiten vervon seinen Parteifreunden zum für Stockers Sexspielzeug den Er- sucht, ihren Beitrag zu leisten“, erGeburtstag erhielt. „Zu dem Zeit- mittlern zugespielt zu haben; vor lebt. punkt, als er (Egger, Anm. d. Red.) zwei Jahren ist er aus der Partei Leitner selbst, der „starke Zweifel wegen seines Verhaltens der Par- ausgetreten. Als Fraktionsspreche- an der Arbeitsweise der Staatsantei gegenüber nicht mehr auf die rin Ulli Mair ihm einen Neuanfang waltschaft und an der UnparteiLandtagsliste kam und der Fraktion anbot, nahm er diesen – nach eini- lichkeit des Gerichts“ hegt, betont, bzw. der Partei ein Mandat ‚raub- gen Tagen Bedenkzeit und „nicht dass er nicht aus Schuldgefühlen te’, erstattete er Anzeige und zwar ohne Bauchschmerzen“ – schließ- zurückgetreten sei, sondern „ausausschließlich gegen seine frühere lich an. schließlich zum Schutz der InstituLandtagsfraktion“, so Pius Leitner Pius Leitner, einem „politischen tion Landtag, meiner Partei und – auf der Website der Freiheitlichen. Gegner von Format“, zollten in- warum sollte ich dies bestreiten – Vorher habe Egger viereinhalb Jah- des nach seinem Rücktritt vor al- auch meiner Person, meiner Famire lang „nichts Verwerfliches ge- lem die Grünen Respekt. In einer lie und meiner Freunde“. Auf einer gen die Gebarung der Landtags- Presseaussendung bedauerten sie Pressekonferenz kündigte er Berudiesen Schritt, der „in seiner Kon- fung gegen das Urteil an. Leitner fraktion“ gefunden. Das Urteil wollte Egger nicht kom- sequenz aber auch deutlich macht, selbst will den Freiheitlichen auch mentieren. Auf Anfrage des Erker worum es Pius Leitner während weiterhin in beratender Funktion teilte er lediglich mit, dass er „kei- seiner langen politischen Laufbahn zur Seite stehen. bar ne Befriedigung wegen des Urteils gegangen ist – nicht um Bereicheverspüre“; er habe inzwischen einen zu großen Abstand zur Politik gewonnen und stehe „dem Urteil gleichgültig gegenüber“. Seiner 18-monatigen Suspendierung von seinem Mandat im Landtag kam Leitner am 13. März, drei Tage nach seiner Verurteilung, zuvor, indem er von sich aus, mit tränenerstickter Stimme, sein Mandat zurücklegte – nicht ohne Seitenhieb auf den Landtag und dessen Präsident Roberto Bizzo (PD), der
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AKTUELL
STERZING
Zivilschutzplan für Sterzing Die wichtigste Neuigkeit, die in der jüngsten Gemeinderatssitzung besprochen wurde, verkündete Bürgermeister Fritz Karl Messner erst gegen Ende der Sitzung unter dem Tagesordnungspunkt „Allfälliges“. Nachdem das Mietverhältnis für den Parkplatz am Untertorplatz von Seiten der Besitzer mit 28. Februar gekündigt worden ist, ist dieser für die Öffentlichkeit geschlossen. Geplant ist, dass er in Zukunft als gebührenpflichtiger Parkplatz privat geführt wird, voraussichtlich Anfang Mai kann er wieder genutzt werden. In der Diskussion rund um die Parkplatzsituation und den öffentlichen Zugang zur Innenstadt meldete sich auch Gemeinderat Robert Hartung (SVP) zu Wort, der die schlechte Erreichbarkeit seiner Praxis beklagte. Bürgermeister Messner zeigte dafür Verständnis, verwies aber auf die strikten Landesgesetze. Bis Dezember wolle das Land jedoch die diesbezüglichen Möglichkeiten prüfen. Zivilschutzplan Ingenieur Anton Gögele von Securplan stellte den Zivilschutzplan für Sterzing vor. Er wies vor allem den Bürgermeister und dessen Stellvertreter auf die Rechte und Pflichten im Falle eines Notstandes
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war nun, ob die von der Stadtregierung geschlossene Programmvereinbarung mit CINFAI oder die Inanspruchnahme der Förderbeiträge im Rahmen des neuen Landesgesetzes für die Stadt Ster-zing vorteilhafter sei. Beide Beschlussanträge wurden mit zehn Nein- und sechs Ja-Stimmen abgelehnt.
Der Parkplatz auf dem Untertorplatz kann voraussichtlich ab 1. Mai wieder genutzt werden.
hin. „Sie tragen die Verantwortung und werden bei Nichteinhalten zur Rechenschaft gezogen“, so Gögele. In ihre Machtbefugnis falle u. a. die Anordnung von Evakuierungen, denen die Bürger Folge zu leisten hätten. Der Gemeindezivilschutzplan wurde einstimmig genehmigt. Beschlussanträge Der Beschlussantrag von SVPRat Werner Graus zur Verschiebung des Sitzungsbeginns auf
19.00 Uhr wurde von der Mehrheit abgelehnt. Zwei weitere Beschlussanträge von Graus zur öffentlichen Beleuchtung und zur Umstellung auf energiesparende LED-Lampen waren bereits auf der letzten Sitzung diskutiert worden. In der Zwischenzeit ist jedoch das Landesgesetz zur Förderung der Energieeffizienz in Kraft getreten. Streitpunkt zwischen SVP-Fraktion und den Vertretern der Bürgerliste „Für Sterzing Wipptal“
In Kürze Vorgebracht wurden auch einige Änderungen im Haushaltsvoranschlag der Gemeinde. So sind u. a. Erweiterungsarbeiten am Nordparkplatz sowie Restaurierungsarbeiten im Multscher-Museum und an der alten Stube im Rathaus vorgesehen. Anliegen der SVP, wie die Zufahrt der hinteren Häuser in der „Siedlung Nord“, die für Tanklastzüge der Feuerwehr nicht zugänglich sind, oder die Spraydosenverordnung, wurden ebenfalls rege diskutiert. Dieter Thaler und Hartung (SVP) erinnerten Bürgermeister Messner an seine Verantwortung. „Die Stadtregierung muss dafür Sorge tragen, dass im Brandfall die Feuerwehrautos zu den Häusern hinkommen“, so Hartung. Bürgermeister Messner entgegnete, dass er über keine rechtliche Handhabe verfüge und nur mit den Bauherren reden könne. at
AKTUELL
Dicke Luft im Gemeinderat Im Gemeinderat von Sterzing herrscht zurzeit nicht gerade eitel Sonnenschein. Davon zeugt auch die jüngste Presseaussendung der SVP. Darin heißt es u. a., dass den drei Beschlussanträgen, die von SVP-Gemeinderat Werner Graus auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderates eingereicht wurden, „eine klare Absage von Seiten der bunten Mehrheitspartei“ erteilt wurde. Mit seinem ersten Beschlussantrag wollte Graus erreichen, dass die Gemeinderatssitzungen von derzeit 17.30 Uhr auf 19.00 Uhr verschoben werden. Laut Presseaussendung „wurden keine Gegenmeinungen zu diesen Argumenten vernommen ... Eine recht kurze Diskussion, da nur vonseiten der SVP für den Antrag argumentiert wurde“. Edith Gander (Für Sterzing Wipptal) bezog folgendermaßen dazu Stellung: „Jeder hat ein anderes Problem und eine andere Meinung dazu. Ich war früher auch Mami! Da-
mals waren die Sitzungen um zwei Uhr und wir haben die Kinder mitgenommen.“ In weiteren Vorwürfen Richtung Stadtregierung heißt es in der SVP-Aussendung weiter: „Und wenn das Brot spricht, dann haben die Krümel Pause!“ Thematisiert wurden auch die zwei weiteren Beschlussanträge von Werner Graus (SVP), die bereits in der Herbst-Sitzung des Gemeinderates Gegenstand von Diskussionen war. Darin ging es zum einen um die „Wirtschaftlichkeitsrechnung“ zur Umstellung auf LED-Außenbeleuchtung und zum anderen um die „Erstellung eines kommunalen Lichtplanes“. Beide Anträge waren bereits in der November-Sitzung abgelehnt worden. Inzwischen war am 7. März das Landesgesetz zur Förderung der Energieeffizienz in Kraft getreten, woraufhin die Stadtregierung die Wirtschaftlichkeitsprüfung in Auftrag gegeben hat. In der SVP-Pressemitteilung heißt es dazu: „Nunmehr wiederum eingebracht, hat der Stadtrat vor wenigen Tagen dieselbe
in Auftrag gegeben; natürlich aus eigener Idee ... Somit konnte auch der zweite Beschlussantrag wiederum niedergestimmt werden.“ Die Restaurierung der historischen Ratshaus-Stube wird in der SVP-Mitteilung dahingehend interpretiert, dass „der Bürgermeister endlich ein ihm würdiges Lokal im ersten Stock des Rathauses beziehen möchte“. In der Sitzung äußerte sich Bürgermeister Messner auf die Frage, ob er sein Büro dort einrichten werde, dass er eventuell in diesen Raum umziehen würde, nachdem laut Architekt Delueg sich in diesem Raum die historische Ratsstube befunden habe und sie deswegen auch wieder als solche verwendet werden sollte. „Das Wichtigste sei“, so Messner, „dass diese Stube saniert wird, da man sie in ihrem jetzigem Zustand bei Führungen nicht herzeigen kann.“ Schließlich war in der SVP-Mitteilung auch zu lesen, dass „sich SVP-Gemeinderat Dietrich Thaler einfach nur ‚gefrotzelt’ fühlte, indem ihm und allen Gemeinderäten der Op-
position im Jänner dieses Jahres die Einladung der Partnergemeinde zum Hahnen-Kamm-Rennen drei Tage vor dem Ereignis mit einer 36-Stunden Frist zugestellt wurde, während andere Ehrengäste bzw. Vereinsvorstände bereits mindestens ein Monat zuvor benachrichtigt wurden.“ Die zwei italienischsprachigen Vertreter im Gemeinderat, Fabio Cola und Valeria Casazza von „Insieme per Vipiteno“, fanden sich in der Vermittler-Rolle wieder und sahen sich „gezwungen“, angespannte Situationen zu entschärfen. Wohl einzigartig in der politischen Landschaft Südtirols! Cola beispielsweise forderte einen SVP-Vertreter auf, beleidigende Gesten gegenüber dem Bürgermeister zu unterlassen, während Casazza den Vorschlag machte, dass sich alle Gemeinderäte unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu einer Aussprache treffen mögen, um das vergiftete Klima zu entschärfen und die persönlichen Differenzen zu klären. at
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AKTUELL
RATSCHINGS
Zusätzliche Gelder Mitte Februar traf sich der Gemeinderat von Ratschings, um kurz und kompakt über die Punkte auf der Tagesordnung abzustimmen. Eine Berichtigung des Haushaltsvoranschlages und Änderung des einheitlichen Strategiedokuments für die Finanzjahre 2017 – 2019 wurde notwendig, weil einige Landesgelder überwiesen worden sind und sich daraus Mehreinnahmen ergeben. Der Betrag von 104.450 Euro wurde der Gemeinde im Rahmen der Sonderfinanzierung „60 Jahre Wassereinzugsgebiet Etsch“ zuteil. Zusätzlich fielen einige Projekte kostengünstiger als veranschlagt aus; Gelder, welche die Gemeinde vom Finanzjahr 2018 vorziehen wollte, müssen nun nicht mehr beansprucht werden. Die Abänderung des Haushaltsvoranschlages wurde einstimmig genehmigt. Abänderung des Stellenplanes Bei der Abänderung des Stellenplanes für das Gemeindepersonal ging es hauptsächlich um die Richtigstellung von Formalitäten. Zudem wies Bürgermeister Sebastian Helfer darauf hin, dass Ratschings wie alle Gemeinden vor einem Umbruch stehe, da Funktionen und Einrichtungen zusammengelegt werden sollen; Ratschings soll so mit der Gemeinde Freienfeld kooperieren. Helfer stell-
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te die Überlegung in den Raum, ob es dann nicht sinnvoller wäre, bestimmte Dienste bei der Bezirksgemeinschaft anzusiedeln, auch um diese Institution zu stärken. „Politisch gesehen befindet sich die Bezirksgemeinschaft in der Schwebe“, so Bürgermeister Helfer. „Wenn die Entwicklung – auch in Bezug auf das Krankenhaus – so weitergeht, fürchte ich, dass der Bezirk selbst in Frage gestellt werden könnte.“ Von den zuständigen Landesstellen habe man diesbezüglich aber noch keine Zusagen. Erweiterungszone in Gasteig Auch wenn das Enteignungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, wurde dem Gemeinderat die Genehmigung des Durchführungsplanes der Erweiterungszone „C-3 Kofl (Tonner)“ in Gasteig vorgelegt. Für drei der vier geförderten Baulose gibt es bereits Zusagen, zusätzlich sind zwei Baulose für den freien Wohnbau ausgewiesen. Der Infrastrukturplan ist genehmigt und bei Bedarf kann im Herbst mit den ersten Baumaßnahmen begonnen werden. Der Durchführungsplan wurde einstimmig gutgeheißen. In Kürze Gemeindereferentin Marlise Hofer Leitner informierte über Neuigkeiten zum Müllsammeldienst. Während der Arbeiten für die neue Feu-
erwehrhalle in Stange musste die Müllsammelstelle auf den Parkplatz der Sportzone verlegt werden. Den Müllsammelkalender findet man jetzt auch auf der Gemeinde-App. Gabriela Hilber berichtete vom Treffen zum Thema „Flüchtlinge im Haus Lea“, das von der Caritas organisiert wurde. Inzwischen ist die erste Phase der Bearbeitung der Asylanträge abgeschlossen und im Zuge dessen müssen die betreffenden Personen aus der Flüchtlingsunterkunft ausziehen. Sechs Anträge wurden abgelehnt, acht Flüchtlinge erhielten einen positiven Bescheid. Dabei wird allerdings unterschieden, ob sie offiziell den Flüchtlingsstatus erhalten und damit den italienischen Staatsbürgern in puncto Ansuchen gleichgestellt sind oder ob sie lediglich humanitären Schutz genießen, d. h. für sechs Monate durch finanzielle Hilfen abgesichert, anschließend aber auf sich selbst gestellt sind. Zwei Flüchtlinge, die den Status des humanitären Schutzes genießen, wohnen zurzeit in den Pfarreiwohnungen in Mareit. „Entscheidend aber ist“, so Hilber „dass diese Personen eine Arbeitsstelle bekommen“. Matthias Braunhofer berichtete vom neuen Fahrzeug des Gemeindebauhofes, das bereits vielfältig im Ein-
satz ist. Thomas Strickner informierte über das Berufsfindungsprojekt der Mittelschule, an dem auch viele Betriebe interessiert sind, da sie in die Lehrlingsausbildung investieren möchten. Bürgermeister Helfer sprach über verschiedene Beitragsgesuche, u. a. für das Leader-Projekt Gehweg Jaufental, das mit 398.000 Euro veranschlagt ist; dafür rechne er mit Beiträgen in Höhe von 70 Prozent. Allfälliges Thomas Zössmayr von der Bürgerliste wies auf sanierungsbedürftige Straßenabschnitte in Mareit und das Problem des Kindergartentransports in Gospeneid hin. „Das Problem der schlechten Straßenabschnitte in Mareit ist uns bekannt und wir werden dort in Kürze etwas unternehmen“, so Helfer. Man sei sich auch des Problems der Abgeschiedenheit von Gospeneid bewusst, könne aber nicht jedes Kind von jedem Hof abholen, weil das die finanziellen Mittel übersteige. Den Betroffenen versuchte die Gemeinde entgegenzukommen, indem in diesen Fällen die Kindergartengebühr auf 20 Euro pro Kind reduziert wurde. at
AKTUELL
FREIENFELD
Wasserversorgungsnetz übergeben Kürzlich fand im Vereinshaus von Trens im Rahmen einer kleinen Feier die offizielle Übergabe des erweiterten Wasserversorgungsnetzes an die Gemeinde Freienfeld statt. In seiner Rede zeigte sich Bürgermeister Peter Faistnauer zufrieden über die gute Zusammenarbeit mit den Vertretern der BBT SE und über den gelungenen Abschluss der Bauarbeiten. „Zum einen sind wir froh darüber, dass durch dieses Projekt im Brandfall der nötige Wasserdruck für die Löscharbeiten gewährleistet werden kann“, so Bürgermeister Feistnauer, „zum anderen mussten durch die Standortwahl auf Interessentschaftsgrund keine privaten landwirtschaftlichen Flächen enteignet werden.“ Alessandro Marottolo und Alessandro Ferrari stellten als Projektleiter die Arbeiten am Wasserversorgungsnetz vor. Die neue unterirdische Leitung mit einer Länge von etwa 7,5 km ersetzt die bisherige zwischen der Quelle Stockerbrunnen und Trens. Zudem wurde ein Entsäuerungsbecken sowie ein neuer Wasserspeicher oberhalb von Trens errichtet. Im Falle einer Beeinträchtigung der bisher genutzten Quellen sollte diese neue Leitung die Wasserversorgung im Gemeindegebiet sicherstellen. Finanziert wurde das Projekt im Rah-
men der Umweltausgleichsmaßnahmen; die Kosten dafür belaufen sich auf knapp 1,1 Millionen Euro. Weitere als Umweltausgleichsmaßnahmen in der Gemeinde vorgese-
ger über die Baufortschritte am BBT zu informieren. Das Baulos „Mauls 2-3“ macht den Hauptteil der Strecke auf italienischer Seite aus und befindet sich seit September 2016 im Bau; mit der voraussichtlichen Fertigstellung wird im August 2023 gerechnet. Es umfasst die Rohbauarbeiten im Abschnitt zwischen der Staatsgrenze und Mittewald, die Länge des Haupttunnels beträgt 39,8 km, die Länge der Logistik(v. l.) Alessandro Marottolo, Alessandro Ferrari, und VerbindungstunBürgermeister Peter Faistnauer, Raffaele Zurlo nel 10,2 km. Zudem und Martin Ausserdorfer werden 14,8 km lanhene Projekte sind die Einhausung ge Erkundungsstollen und eine Notder Bahntrasse in Freienfeld, Lärm- haltestelle in Trens gebaut. schutzwände entlang der Bahnstre- Zwei einspurige Tunnelröhren mit eicke, der geologische Pfad in Mauls, nem Durchmesser von je acht Medie Verlegung der Hochspannungs- tern verlaufen unter dem Brennerleitung in Trens, die Verbesserung pass und verkürzen die Entfernung der Eisack-Strukturierung, Ver- zwischen Franzensfeste und Innskehrsberuhigungsmaßnahmen in bruck um etwa 20 km. Durch die geMauls sowie die Sanierung des Bio- ringe Steigung von maximal 6,7 Protops Kircherau. Das Gesamtvolumen mille können künftig schwerere, ländieser Maßnahmen beläuft sich auf gere und auch schnellere Züge zwischen Österreich und Italien verkehrund 16,8 Millionen Euro. ren. Drei Nothaltestellen im Abstand von 20 km werden bei Innsbruck, St. Fortschritte der Jodok und Freienfeld errichtet. ZurBaumaßnahmen am BBT Im Rahmen der Feier nutzte Raffae- zeit wird auf neun Baustellen gele Zurlo in Vertretung des Vorstandes arbeitet, und zwar bei Aicha und der BBT SE die Gelegenheit, die Bür- Mauls, an der Eisackunterquerung
nördlich von Franzensfeste und im Bahnhof in Franzensfeste. Auf österreichischer Seite wird bei Wolf, Ahrental, Ampass und Tulfes sowie im Padastertal am BBT gebaut. Sobald in Innsbruck die Bauarbeiten beginnen, sind alle zehn Baustellen in Betrieb. Die Baukosten für dieses Mammutprojekt betragen schätzungsweise 8,8 Milliarden Euro und werden je zur Hälfte von Österreich und Italien getragen. Die EU beteiligt sich mit einer Kofinanzierung in Höhe von 40 Prozent an den Arbeiten und in Höhe von 50 Prozent an den Studien. Haltestelle Franzensfeste Rund um die Diskussionen über die zukünftigen Haltestellen der Personenzüge nahm Bürgermeister Faistnauer die Gelegenheit wahr, sich an Martin Ausserdorfer, Direktor der BBT-Beobachtungsstelle und STA-Präsident, zu wenden. „Von einer Haltestelle Franzensfeste würde das Wipptal klar profitieren“, unterstrich Faistnauer und bat um Aufklärung darüber, was konkret geplant sei. Für Ausserdorfer, dem es nach eigenen Aussagen „immer wieder Spaß macht, auf diese Frage zu antworten“, liege es klar auf der Hand, dass es eine Haltestelle Franzensfeste geben wird: „Das ist bereits in der Trassenführung logisch begründet. Wozu würden wir sonst eine Zulaufstrecke nach Franzensfeste bauen?“ at
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LAUT
§ ...
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DIE HAFTUNG DER ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG AUF PRIVATSTRASSEN
KLAUS GSCHNITZER Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer
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Schutz vor dem Pfitscherbach Für die Dauer der Arbeiten, die sich voraussichtlich bis in die Sommermonate hinziehen, muss der rechte Damm gesperrt werden. Spaziergänger und Frei-
© LPA
Mitte Februar begann das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz in Wiesen mit den Arbeiten am Pfitscherbach. Nach den heftigen Unwettern vom August 2012 wurde bereits ein erstes Baulos zum Schutz des Dorfes Wiesen umgesetzt. Nun folgt in einem zweiten Baulos die Absicherung des Pfitscherbaches auf einer Strecke von rund 1,1 km von der Dorfmitte abwärts. „Um das Dorf Wiesen vor Überschwemmungen zu schützen, wird der orografisch rechte Damm des Pfitscherbaches erhöht und das Ufer befestigt“, so Bauleiter Philipp Walder. Hochwasser kann so auf der linken Uferseite über landwirtschaftlich genutzte Flächen abfließen; das Dorf bleibt verschont. Im Zuge der Arbeiten wird auch eine ökologische Aufwertung des Gewässerabschnittes erreicht, indem das Bachbett abschnittsweise erweitert und mit Steinen gestaltet wird. Zudem wird die ansonsten sehr regelmäßige und geradlinige Uferführung strukturiert und mit Nischen versehen.
zeitsportler werden über die bestehenden Brücken auf die linke Dammseite umgeleitet. Das von Amtsdirektor Alexander Pramstraller ausgearbeitete Projekt wird über das EU-Programm „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ finanziert. Die Baukosten belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro.
Eisackverbauung wird fortgeführt Die Hochwasserschutzmaßnahmen am Eisack werden im Bereich der Handwerkerzone Pfitsch fortgeführt. Neben dem Hochwasserschutz wird auch die Verbesserung des Wasserlebensraumes angestrebt. Techniker des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord haben sich vor kurzem mit Vertretern der zuständigen Fischereibewirtschaftung sowie des Amtes für Jagd und Fischerei vor Ort getroffen, um die Art und Weise der Bachbettgestaltung zu besprechen. Im Zuge der Arbeiten wird der Eisack etwas vertieft und von vier Metern auf 14 m verbreitert. Im Dammbereich werden eine Dichtwand und eine neue Uferschutzmauer errichtet. „Mit diesem Eingriff vergrößern wir den Abflussquerschnitt und schaffen so mehr Platz für ein eventuelles Hochwasser“, erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz. „Im Bereich des Möglichen werden wir das Bachbett vielfältiger strukturieren und unterschiedliche Wasserlebensräume schaffen“, so Projektant und Baulei-
ter Philipp Walder. Die Herausforderung in der Umsetzung ist groß, da der Grund knapp ist und eine Reihe von Nutzungsansprüchen berücksichtigt werden muss.
© LPA
Wenn die öffentliche Verwaltung es der Allgemeinheit ermöglicht bzw. gestattet, die im Privateigentum befindliche Fläche für den öffentlichen Verkehr zu nutzen, so ist diese auch dazu verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass die Instandhaltung der im Privateigentum befindliche Fläche und der entsprechenden Bauwerke ordnungsgemäß erfolgt bzw. diese durchzuführen. Ein Unterlassen dieser Pflicht stellt ein schuldhaftes Verhalten der öffentlichen Hand dar, mit der Folge, dass die öffentliche Verwaltung für eventuelle Schäden und Verletzungen, die den Benützern der im Privateigentum befindlichen Fläche entstanden sind, zur Verantwortung herangezogen werden kann. Der Umstand, dass die Instandhaltung dem Eigentümer der Fläche obliegt, ist dabei nicht relevant. Mittels Kassationsurteil Nr. 3216 vom 7. Februar 2017 und Nr. 7 vom 4. November 2010 wurde die Gemeinde bzw. öffentliche Verwaltung dazu verurteilt, den Schaden zu ersetzen, den eine Person bei der Benützung einer sich im Privateigentum befindlichen Straße erlitten hat, da es die Gemeinde unterlassen hat, für die Instandhaltung derselben zu sorgen und der Allgemeinheit die Benützung der heruntergekommenen Straße zu untersagen. Für die Haftung der öffentlichen Hand ist somit nicht der Umstand ausschlaggebend, ob sie das Eigentum an der Straße hält, sondern ob dieselbe – aufgrund der Bestimmung der Fläche oder aufgrund der objektiven Nutzung derselben – zur Instandhaltung verpflichtet war oder nicht.
Finanziert werden die beiden Baulose zu je 1.472.000 Euro über eine Umweltausgleichsmaßnahme der BBT SE. Für die Dauer der Arbeiten müssen die beiden Dammwege gesperrt werden; in dieser Zeit wird eine Umleitung über den bestehenden Gehsteig eingerichtet.
AKTUELL
Maßnahmen für Sicherheit und Ökologie am Mareiterbach Mit der Umsetzung des Projekts „Einzugsgebietsplan Mareiterbach“, das 2012 gestartet wurde, sollen das Gemeindegebiet von Ratschings sowie Teile von Sterzing vor allem vor Naturgefahren geschützt werden. Gleichzeitig sollen für eine nachhaltige Entwicklung auch Aspekte der Raumordnung, Land- und Forstwirtschaft, Wassernutzung und Ökologie sowie des Tourismus berücksichtigt werden. Das EU-Projekt aus dem Operationellen Programm „Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE 2007 – 2013 wird von der Landesabteilung Wasserschutzbauten koordiniert. Als Projektpartner fungieren die Gemeinden Ratschings und Sterzing, die Abteilung Brand- und Zivilschutz, das Amt für Geologie, das Amt für
Landschaftsökologie, das Amt für Gewässerschutz, das Forstinspektorat Sterzing sowie das Bezirksamt für Landwirtschaft. Seit der Fertigstellung des bereichsübergreifenden Planes wurden einige wichtige Maßnahmen bereits umgesetzt. So hat die Agentur für Bevölkerungsschutz mit der Verwirklichung des zweiten Bauloses der Verbauungsarbeiten am Mareiterbach den Schutz vor Überschwemmungen in Mareit erhöht. Für die Fraktion Gasteig wurden ein Schutzkonzept zum Hochwasserschutz am Jaufentalerbach erarbeitet und die Projektierungsunterlagen erstellt. Zudem hat die Gemeinde Ratschings den Gemeindezivilschutzplan fertiggestellt; die Erstellung des Gefahrenzonenplanes ist ebenfalls an einem guten Punkt angelangt. Beide Planungsinstru-
mente tragen dazu bei, naturbedingte Risiken zu reduzieren. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Landschaftsökologie
© Agentur für Bevölkerungsschutz
hat das Forstinspektorat Sterzing Maßnahmen zur Verbesserung von Feuchtflächen, Auwäldern und artenreichen Bergmähdern durchgeführt sowie Bewusstseinsbildung
zur Steigerung der Wahrnehmung der Bedeutung der natürlichen Lebensräume geleistet. Auch die Planungen für Schutzbauten am Jaufentalerbach in Gasteig sind bereits fortgeschritten, so dass das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung der Zone Nord mit der Umsetzung des ersten Bauloses beginnen kann. Vorgesehen sind weiterhin Maßnahmen zur gewässerökologischen Verbesserung an Gewässern sowie zur Aufwertung von Bergmähdern und Almwiesen. „Dieser Einzugsgebietsplan”, so Projektleiter Willigis Gallmetzer von der Agentur für Bevölkerungsschutz, „ist ein gelungenes Beispiel der Zusammenarbeit zahlreicher Akteure vor Ort im Umgang mit Naturgefahren und der nachhaltigen Sicherung des Lebens- und Wirtschaftsraumes.”
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AKTUELL
„... dann schiebt man die Schuld gerne auf Rom“ Im Gespräch mit Klauspeter Dissinger
Interview: Ludwig Grasl
Dicke Luft entlang der Brennerautobahn. Permanent werden die Werte für Stickstoffdioxid überschritten. Es besteht Handlungsbedarf. Der Erker hat beim Vorsitzenden des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz Klauspeter Dissinger nachgefragt, was konkret
KLAUSPETER DISSINGER aus Brixen ist Vorsitzender des im Jahr 1982 gegründeten Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz. Dem Ausschuss der größten Naturschutzorganisation in Südtirol mit 13 Mitgliedsvereinen und rund 1.700 Mitgliedern gehört auch Dr. Wilhelm Seppi aus Wiesen an.
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„Die Schadstoffbelastung entlang der Brennerautobahn führt zu frühzeitigen Todesfällen.“
dagegen unternommen werden kann. Und was unsere Politiker auch tatsächlich dagegen unternehmen. Erker: Herr Dissinger, die Schadstoffbelastung entlang der Brennerautobahn hat für die Bevölkerung seit Jahren schon unerträgliche Ausmaße angenommen. Der Verkehr macht krank. Was also tun dagegen? Klauspeter Dissinger: Die Schadstoffbelastung entlang der Brennerautobahn übersteigt den mittleren, von der EU erlaubten Jahresgrenzwert von 40 μg/m3 um bis zu 50 Prozent und führt zu frühzeitigen Todesfällen, deren Anzahl die der Autounfälle um ein Vielfaches übersteigt. Nachdem von den mehr als zwei Millionen LKW, die jährlich über den Brenner fahren – dies sind mehr als über alle restlichen Alpenübergänge zusammen –, 700.000 LKW einen Umweg von 300 km in Kauf nehmen, nur um Kosten zu sparen, müssen die Mautgebühren unbedingt an jene
der Schweiz angepasst werden. Fritz Gurgiser vom Transitforum Tirol wirft den Südtirolern fehlende Unterstützung in den Bemühungen um eine Reduzierung der Stickstoffdioxid-Emissionen vor. Zu Recht? Nein, da irrt Herr Gurgiser, denn die Gesetzeslage ist in Italien leider eine andere als in Österreich. In Österreich sind die Länder zuständig, in Italien der Staat. Er hat aber recht, wenn er sagt, dass die Sensibilität für Umweltthemen in Nordtirol generell höher ist als in Südtirol, obwohl wir als Dachverband für Naturund Umweltschutz und auch andere Umweltorganisationen permanent Aufklärungsarbeit betreiben. Allerdings weiß auch Gurgiser genau, dass ein Teil des Umwegverkehrs über den Brenner entsteht, weil dort die Dieselpreise niedriger sind. Er könnte sich also durchaus noch mehr dafür einsetzen, dass die Dieselpreise in Österreich denen der anderen Länder angepasst werden.
Kann sich die Südtiroler Landespolitik wirklich immer weiter auf Rom hinausreden? Ist der Druck der Landesregierung – Land und Region sind Aktionäre der Brennerautobahn – gegenüber Rom zu gering? Da, wie gesagt, in Italien der Staat und nicht das Land zuständig ist, müsste das Land viel mehr Druck in Rom machen. Es wurde diesbezüglich bereits 2014 eine Kommission eingesetzt, mit Beteiligung von Fachleuten des Amtes für Luft und Lärm, aber leider fehlt diesbezüglich der politische Druck. Wenn unser Landeshauptmann in dieser Angelegenheit nur annähernd so oft wie bei der drohenden Sperrung der Brennergrenze nach Rom gepilgert wäre, würde die Situation anders ausschauen. Aber wenn etwas nicht weitergeht, weil der nötige politische Druck fehlt, dann schiebt man immer die Schuld auf Rom, mit der Begründung, dass dort ja alles so schleppend vorangeht. 2016 wurde das EU-Projekt
BrennerLEC (Lower Emissions Corridor) ins Leben gerufen, um die Staus auf der Brennerautobahn durch eine dynamische Steuerung der Geschwindigkeit zu verringern. Im Wipptal, wo es an sommerlichen Wochenenden wegen der Mautstelle fast regelmäßig zu
befragen. Dort hat die Bevölkerung das NEAT-Projekt, zu dem auch der Gotthard-Tunnel gehört, nur unter der Bedingung gutgeheißen, dass der gesamte Warentransitverkehr von der Straße auf die Schiene verlegt werden muss. Der Dachverband für Natur-
Staus kommt, wird man davon nicht viel spüren? Das LEC-Projekt bezieht sich lediglich auf den Abschnitt der A22 südlich von Bozen. Nördlich von Bozen wäre schon viel erreicht, wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 km/h eingehalten bzw. diese kontrolliert würde. Warum fahren dieselben Autofahrer, die hier mit 150 bis 180 km/h rasen, in Nordtirol 100 km/h? Die seit Jahren der Bevölkerung verabreichte Brennerbasistunnel-Beruhigungspille ist sicherlich nicht mehr weiterhin zumutbar. Allerdings, denn die Fertigstellung des BBT wurde ja ursprünglich mit 2015 festgelegt. Nun aber werden noch mindestens zehn Jahre vergehen, bis der BBT fertiggestellt wird. Und auch danach gibt es keine Garantie, wie viel Warentransitverkehr, der ja 90 Prozent des gesamten Warenverkehrs ausmacht, von der Straße auf die Schiene kommt. Beim BBT hat man es nämlich im Vorfeld, im Gegensatz zur Schweiz, verabsäumt, die Bevölkerung zu
und Umweltschutz prüft derzeit eine Klage, um zu eruieren, wer denn tatsächlich zur Verantwortung zu ziehen sei, wenn die für die Gesundheit der Menschen gefährlichen Grenzwerte entlang der A22 weiterhin kontinuierlich überschritten werden. Was konkret verspricht man sich davon? Ja, wir prüfen diesbezüglich eine Klage beim Europäischen Gerichtshof. Italien hat ja bereits, wie auch andere europäische Länder, von der EU wegen der überschrittenen Grenzwerte ein Vertragsverletzungsverfahren und eine hohe Geldstrafe aufgebrummt bekommen. Auch der italienische Straßenkodex sieht nicht, wie immer angenommen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung lediglich zum Schutz der Verkehrsteilnehmer vor, wie sie ja bereits mit 110 km/h zwischen Bozen und Brenner gilt, sondern spricht generell vom Schutz der Gesundheit. Wir haben auch bereits bei Präfektin Elisabetta Margiacchi bezüglich effektiverer Geschwindigkeitskontrollen interveniert. E Erker 04/17
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Riggertalschleife: Es gibt viele Widersprüche
Plan der Ein- und Ausfahrten zur Zulaufstrecke in die Bestandsstrecke mit dem Bahnhof Franzensfeste
Eine Fahrt ins Pustertal – egal ob mit dem Zug oder mit dem Auto – kann mitunter „etwas länger“ dauern. Staus auf der Pustertaler Straße sind besonders am Wochenende die Regel und nicht die Ausnahme. Zumindest im Zugverkehr will man jetzt mit dem Bau der Riggertalschleife Abhilfe schaffen und die Fahrtzeit ins Eisacktal verkürzen. 15 Minuten sollen mit der Riggertalschleife eingespart werden. Anstatt den Umweg über Franzensfeste zu nehmen, erlaubt die 3,5 km lange Bahnverbindung zwischen Schabs und Vahrn einen direkteren und kürzeren Weg. Neben der Plattform Pro Pustertal, Gemeinden des Pustertales und Befürwortern quer durch alle Parteien hindurch sprach sich auch die Landesregierung für den Bau der Riggertalschleife aus. Nachdem Landeshauptmann Arno Kompatscher im vergangenen Dezember bestätigt hat, dass der Interministerielle Ausschuss für Wirtschaftsplanung beschlossen habe, 49 Millionen Euro für den Bau der Riggertalschleife auszugeben, könne noch 2017 mit dem Einreichprojekt begonnen werden. Der Startschuss für die Umsetzung ist gefallen und plötzlich werden Stimmen laut, welche die Sinn-
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haftigkeit der Riggertalschleife anzweifeln, vor allem in Hinblick auf den BBT. Thomas Klapfer, Bürgermeister von Franzensfeste, hinterfragt dieses Projekt, seit er im Amt ist. Vor allem hegt er die Befürchtung, dass der Bahnhof Franzensfeste mit dem Bau der neuen Trasse an Bedeutung verlieren wird, da er vor allem als Umsteigeknoten ins Pustertal und umgekehrt genutzt wird. Eine sehr hohe Passagierzahl wird verloren gehen, wenn die Direktverbindung Pustertal–Eisacktal kommt, oder wie Klapfer richtig bemerkt: „Mit der Riggertalschleife hat Franzensfeste keinen Markt mehr.“ Daraus folgt, dass die Notwendigkeit einer Haltestelle für die internationalen Züge, die zukünftig via BBT verkehren werden, möglicherweise nicht mehr gegeben sein wird. BBT – Zukunftsmusik Bürgermeister Klapfer glaubt, dass die neue Form von Mobilität, die der BBT mit sich bringen wird, ungeahnte Möglichkeiten und Chancen für Südtirol bietet. Er ist davon überzeugt, dass „die neuen Bahnhöfe die Flughäfen der Zukunft sein werden“. Immer mehr Menschen werden öffentliche Verkehrsmittel nutzen und auf das Auto verzichten. Die Personenzüge werden mit 250 km/h durch die Tunnel brau-
sen und Städte wie Innsbruck und München rücken näher: Franzensfeste–Innsbruck: etwa 25 Minuten, Franzensfeste–München: rund zwei Stunden (die von einigen Medien und Politikern genannte Fahrtzeit von 60 bis 70 Minuten von Franzensfeste nach München ist leider etwas zu „optimistisch“). In Franzensfeste wird der BBT an die Oberfläche kommen. „Nachdem also ohnehin die Züge des BBT Franzensfeste anfahren werden, könnten sie dort genauso gut auch halten“, so Klapfer. „Vor allem wäre es eine naheliegende Lösung, weil keine zusätzlichen Kosten entstünden.“ Zurzeit versucht er die Öffentlichkeit und die Politiker davon zu überzeugen, dass von einer
© Einreichplanung RFI Franzensfeste–Waidbruck
Haltestelle Franzensfeste alle profitieren würden: nicht nur die Bevölkerung des Wipp-, Eisack- und Pustertales, sondern auch der Südtiroler Tourismus. An der Riggertalschleife kritisiert Klapfer vor allem, dass sie seiner Meinung nach zu wenig durchdacht worden sei und dass man den BBT in die Rechnung nicht miteinbezogen habe. Würde nämlich Franzenfeste zum Knotenpunkt nationaler und internationaler Zugverbindungen ausgebaut und könnten die Pustertaler vom Regionalzug in einen BBT-Zug umsteigen – der dann weiter unterirdisch bis Bozen fahren würde –, wären sie weit schneller in Bozen als mit einem Regionalzug. Was sich Klap-
Über 100 Millionen Euro für 15 Minuten Laut Martin Ausserdorfer werden die Ausgaben für den Bau der Riggertalschleife bei etwas über 100 Millionen Euro liegen, andere Quellen sprechen inzwischen von über 150 Millionen Euro. Das ist nicht gerade wenig für eine Zeitersparnis von gerade einmal 15 Minuten. Andererseits ist der Einwand, die Pusterer könnten, wenn die EC-Züge erst einmal durch den BBT fahren, viel schneller in Bozen sein, auch nicht ganz durchdacht. Zurzeit hält – laut gültigem Zugfahrplan – der erste EC-Zug um 10.40 Uhr in Franzensfeste. Dass die international verkehrenden EC-Züge ihre Fahrzeiten an die Pusterer Pendler anpassen werden, ist relativ unwahrscheinlich. Zudem: Wenn der Zug ab Franzensfeste wieder unterirdisch verkehrt, was ist mit jenen Pendlern, die in Brixen, Klausen oder Waidbruck aussteigen müssen?
AKTUELL
fer dabei vorstellt, ist ein „Tiroler Bahnhof“: ein Zentrum des Bahnverkehrs zwischen Bozen und Innsbruck. Das allerdings widerspricht dem Konzept, in dem Brixen als Knotenpunkt vorgesehen ist. Die Millionen an Infrastrukturinvestitionen und weiteren Ausbaumaßnahmen werden dort ausgegeben und nicht in Franzensfeste. Nichts Genaues weiß man nicht Durch die mediale Aufmerksamkeit rückten Anfang Februar plötzlich der BBT und die Riggertalschleife in den Mittelpunkt des öffentlichen und politischen Interesses. Anfang Februar fand zu diesem Thema – auf Beschlussantrag des ehemaligen Landtagsabgeordneten Pius Leitner von den Freiheitlichen – eine Landtagssitzung statt. Die Befürchtungen von Thomas Klapfer scheinen sich zu bewahrheiten. „Die Riggertalschleife wird vor dem BBT fertig gestellt sein, und dadurch werden die internationalen
Thomas Klapfer: „Franzensfeste soll ein Zentrum des Bahnverkehrs werden.“
Züge nicht mehr in Franzensfeste, sondern in Brixen halten. Franzensfeste wird weiter von allen Regionalzügen angefahren“, so Landesrat Florian Mussner. Abschließend wiederholte er die inzwischen feste Redewendung, die, wenn es um den Bahnhof Franzensfeste geht, ständig von allen Seiten wiederholt wird: Der Markt werde bestimmen, wie viele Züge in Franzensfeste halten. Falls ein Halt in Brixen eingeplant ist, müssten die Züge ab Franzensfeste dann allerdings oberirdisch verkehren, anstatt wieder in den Tunnelröhren zu verschwin-
den. Werden sie das tun? „Wenn man davon ausgeht, dass die Züge im Optimalfall allein auf der Strecke Franzensfeste–Waidbruck acht Minuten Zeit verlieren, dann kann er auch in Brixen halten, ebenso in Klausen ... Der ganz natürlich und von der Infrastruktur vorgegebene Halt ist und bleibt Franzensfeste, weil man dort rein und raus fährt“, so der Kommentar von Martin Ausserdorfer, Direktor der BBT Beobachtungsstelle, zu Mussners Aussagen. „Selbstverständlich werden wir uns dafür einsetzen, dass EC-Züge in Zukunft weiterhin in Brixen Halt
machen, wo der zukünftige regionale Knotenpunkt zwischen dem Pustertal und dem Eisacktal bzw. dem Wipptal sein wird“, so Günther Burger, Direktor des Amtes für Mobilität, auf die Frage, ob künftig noch EC-Züge in Franzensfeste halten werden. Zurzeit ist dies nämlich der Fall und Passagiere können im Halbstundentakt ins Pustertal weiter fahren. Die Landesregierung möchte sich derzeit jedoch noch nicht auf eine endgültige Entscheidung festlegen: „Zu diesem Zeitpunkt eine solche Aussage zu bestätigen oder auch nicht, wäre nicht angebracht. Ich kann nur sagen, dass sehr wohl die infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen werden, damit BBTZüge halten werden können“, so Cecilia Miribung, persönliche Referentin von Landeshauptmann Arno Kompatscher. Riggertalschleife und BBT Die Priorität des Landes liegt auf
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AKTUELL
„Riggertalschleife ist keine Sackgasse“ Martin Ausserdorfer, Direktor der BBT Beobachtungsstelle, über Riggertalschleife und BBT Erker: Herr Ausserdorfer, das Projekt Riggertalschleife wurde jüngst in der Presse als Millionen-Sackgasse bezeichnet. Ist dem tatsächlich so? Martin Ausserdorfer: Das Projekt ist keine Sackgasse. Im Gegenteil, der Bau dieser Eisenbahnstrecke ermöglicht die Steigerung des Fahrgastpotentials auf der Linie Brixen–Bruneck um rund 50 Prozent, von heute rund zwei Millionen Fahrgästen auf morgen rund drei Millionen Fahrgäste. Zudem wurden im entsprechenden Pressebericht die Kosten nicht berechnet, sondern einfach erfunden. Die Kosten der Riggertalschleife liegen bei etwas mehr als 100 Millionen Euro, darin sind auch die notwendigen Anpassungen am Schienennetz am Bahnhof Brixen vorgesehen. Am Ende wird diese Investition den regionalen Nahverkehr in der östlichen Landeshälfte nachhaltig und signifikant verbessern. Für den Pustertaler Pendlerverkehr ist die Riggertalschleife eine Erleichterung. Für den Tourismus auch? Man muss hier eine ganz klare Differenzierung machen. Die Riggertalschleife dient primär dem regionalen Verkehr, damit den vielen Pendlern und Einheimischen, die sich zwischen Bruneck, Brixen und Bozen hinund herbewegen, ein besserer Standard geboten werden kann. Dabei erzielt das Wipptal entgegen der Meinung einzelner
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keinen Nachteil, sowohl in Bezug auf das Angebot auf der Schiene an sich als auch auf die Bahnhöfe. Wenn das Angebot für die Einheimischen dauerhaft auf ein viel besseres Niveau gestellt wird, profitiert davon natürlich auch der Tourismus sehr stark. Die Gemeinden Vahrn und Natz-Schabs bekommen mit einem neuen Bahnhof eine direkte Anbindung an die Schiene. All diese Investitionen zahlen sich nur aus, weil wir in Südtirol im Bereich des regionalen Schienenverkehrs in der Breite mittlerweile so gut aufgestellt sind, dass durch gezielte Investitionen ein großer Mehrwert generiert werden kann, vor allem auch für den Tourismus. Gibt es bereits Ideen, wie man den BBT für das Eisack-, Wipp- und Pustertal nutzen will? Das Fahrplanmodell für den Regionalverkehr steht prinzipiell. Zukünftig wird das Wipptal einen Halbstundentakt haben, gleich wie das Eisacktal und das Pustertal. Dazu fährt alle 30 Minuten ein Zug von Bozen Richtung Norden los; einmal fährt er direkt ins Pustertal und einmal direkt nach Sterzing – der Knotenpunkt ist Brixen. Um den Halbstundentakt zu ergänzen, wird zwischen Bruneck und Sterzing mit Knoten Brixen ein Zug eingesetzt, der den Halb-
stundentakt Richtung Wipptal und Pustertal fortsetzt. Somit haben alle drei Täler, das Wipptal, das Pustertal und das Eisacktal, dasselbe Angebot im halbstündigen Südtiroltakt. Einziger Unterschied: Die Abzweigung von der Brennerlinie in das Pustertal erfolgt nicht in Franzensfeste, sondern in Brixen. Franzensfeste bleibt als Haltestelle aber erhalten, genauso wie Freienfeld, Ehrenburg, Gossensaß, Bruneck und Klausen. In Franzensfeste können die Reisenden, die mit dem Zug aus dem BBT ausfahren, also alle 30 Minuten auf die Regionalzüge Richtung Sterzing und Brixen umsteigen. Im Zuge der Fahrplanmodellplanung wird man feststellen, ob es auch Direktzüge von Franzensfeste ins Pustertal geben wird. Wo werden die Züge, die durch den BBT fahren, künftig halten? In Franzensfeste? In Brixen? Nur in Bozen? In Franzensfeste! Wie fix ist dieser Plan? Das ist insofern fix eingeplant, weil wir bereits heute die Ein- und Ausfahrten dazu bauen. Ebenso sind diese bei der Zulaufstrecke fix eingeplant. Die Bauarbeiten an der Eisack-Unterquerung laufen bereits, wo ebenfalls die Anbindung an die Bestandsstrecke und damit an den Bahnhof Franzensfeste vorgesehen ist. Damit haben wir mit der Infrastrukur die Voraussetzung geschaffen, dass alle Züge Franzensfeste anfahren. Vorher sind sie bis bzw. ab Innsbruck im Berg und im Süden bis Waidbruck, ohne Halte- bzw. Ein- oder Aussteigemöglichkeit.
AKTUELL
„Das Wipptal profitiert zweifach“ Landesrat Florian Mussner zum zukünftigen Verkehrskonzept dem Ausbau des regionalen Schienenverkehrs. Für die täglichen Pendler der Pustertal-Linie ist der Bau der Riggertalschleife mit Sicherheit eine Erleichterung. Pläne und Ideen für die kommenden Jahre, wie man Nutzen aus dem BBT ziehen will, gibt es genug. Für Ausserdorfer gilt festzuhalten, „dass die Riggertalschleife mit dem Südtiroltakt einen ganz großen Vorteil für alle Pendler bringt“. Der BBT biete die große Chance für den internationalen Verkehr. Beide Projekte könnten aus einer bestimmten Sicht unabhängig betrachtet werden. „Nun, wo beide Projekte Realität werden, werden in den kommenden Jahren alle Varianten vertieft untersucht, um sie bestmöglich zu verknüpfen“, so Ausserdorfer. Die derzeitige Position der Landesregierung zum Bahnhof Franzensfeste jedenfalls lautet: „Die Ausrichtung ist jene, dass der Bahnhof Franzensfeste jetzt schon regionalen Charakter hat und aus jetziger Sicht weiterhin Regionalbahnhof bleiben wird. Zudem hat der Landtag am 8. Februar beschlossen, dass die betroffene Gemeinde Franzensfeste bzw. die betroffenen Gemeinden weiterhin beim Planungsprozess miteinbezogen und immer informiert werden.“ Die Forderung nach einer Garantieerklärung für die Haltestelle Franzensfeste wurde auf der Landtagssitzung jedoch mit zwei Ja- und 16 Nein-Stimmen sowie drei Enthaltungen abgelehnt. at
Erker: Herr Landesrat, hat sich die Landesregierung Gedanken darüber gemacht, wie sie den BBT und die internationale Anbindung an den Personenverkehr nutzen kann? Landesrat Florian Mussner: Dazu möchte ich vorausschicken: Dem öffentlichen Verkehrsnetz in Südtirol liegt ein Gesamtkonzept zugrunde. Das Rückgrat in diesem Mobilitätskonzept bildet die Eisenbahn und darauf abgestimmt gibt es ein flächendeckendes, kapillares Netz an Busverbindungen, das alle Ortschaften und regionalen Gebiete einschließt. Unser Ziel ist es, entlang der Hauptachsen möglichst viel Mobilität auf die Schiene zu verlagern, und deshalb gilt es, die lokalen Zugverbindungen weiter auszubauen und das Angebot zu verdichten. Die Riggertalschleife und auch die Nutzung des BBT sind Mosaiksteine in diesem Gesamtkonzept, genauso wie die Elektrifizierung der Vinschger Bahn und der Ausbau der Meraner Linie. Ein kompaktes, leistungsfähiges öffentliches Verkehrsnetz hat für uns Priorität, denn es eröffnet künftig vielfältige Möglichkeiten, sich als Ganzes in die internationalen Anbindungen einzuklinken, und zwar nicht nur auf der Brennerachse, sondern auch in die übrigen Richtungen. Wenn intern die öffentlichen Verkehrsmittel gut und zügig funktionieren, dann ist es für Bahnreisende, die von außerhalb kommen, zweitrangig, wo genau sie aussteigen. Würde die Landesregierung einen Knotenpunkt Franzensfeste unterstützen oder gibt man ihn zugunsten von Brixen auf?
Mit der weiteren Stärkung der Eisenbahn werden alle Bahnhöfe in ihrer Funktion als Verkehrsknotenpunkte weiter aufgewertet. Das gilt auch für den Bahnhof Franzensfeste, unabhängig davon, ob die internationalen Züge dort halten oder nicht. Hinweisen möchte ich auch darauf, dass derzeit gerade am Bahnhof Franzensfeste die Arbeiten zur Erhöhung der Bahnsteige und zum Bau einer Unterführung im Gange sind, wodurch der Bahnhof nutzerfreundlich gestaltet und die Zugänglichkeit für alle Fahrgäste verbessert wird. Vom oben genannten Gesamtkonzept wird das Wipptal in zweifacher Hinsicht profitieren: Zum einen gewinnt das ganze Gebiet an Lebensqualität durch die Verlagerung eines guten Teils des Güterverkehrs auf die Schiene. Zum anderen kann das Bahnangebot für den Personenverkehr deutlich verdichtet – ausgenommen während der Wartungslücke am Vormittag – und besser vernetzt werden. Für Sterzing bringt das neue Fahrplankonzept Anbindungen nach Bozen (halbstündlich, abwechselnd direkt bzw. mit Umstieg in Brixen), ins Pustertal (halbstündlich, jeweils mit Umstieg in Brixen) und nach Innsbruck (stündliche Direktzüge). Wo werden internationale Züge in Südtirol halten? Europaweit ist derzeit in Sachen öffentliche Mobilität vieles im Umbruch, gerade auch bei der Organisation, bei den Anbietern und bei der Abwicklung des Bahnverkehrs. Wo genau internationale Züge nach Inbetriebnahme des BBT halten werden bzw. welche Bahngesellschaften die Anbieter sein werden, kann heute noch nicht gesagt werden und wird vom Markt bestimmt.
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BBT-Kostenexplosion
Vor kurzem übte der österreichische Rechnungshof scharfe Kritik an der BBT-Gesellschaft. Die Kosten hätten nämlich einer jährlichen Genehmigung unterzogen werden sollen, was in der Vergangenheit aber nicht immer der Fall gewesen sei. Laut Rechnungshof sind die prognostizierten Baukosten von rund 4,5 Milliarden Euro auf 8,7 Milliarden Euro angestiegen. Italien und Österreich hatten sich darauf geeinigt, den öffentlichen Anteil der Baukosten je zur Hälfte zu übernehmen. Die EU beteiligt sich mit 40 Prozent an den Baukosten, bis 2019 werden das rund 1,7 Milliarden Euro sein. Einige Tage nach dieser herben Kritik meldete sich Martin Ausserdorfer, Direktor der BBT-Beobachtungsstelle, zu Wort. Laut Ausserdorfer stützten sich die angegebenen Kosten auf der Grundlage
eines Vorprojekts ohne vorherige Baugrunderkundung und ohne Berücksichtigung weiterer wichtiger Faktoren. Zudem war man ursprünglich von einem Bauende im Jahr 2015 ausgegangen. Bezüglich der vom Rechnungshof angekreideten jährlichen Genehmigung stellte Ausserdorfer fest, dass „die Kosten und Bauprogramme bis 2014 jährlich aktualisiert wurden. Es gab in den vergangenen zwei Jahren Verzögerungen in der jährlichen Aktualisierung der Bauprogramme und der Kosten aufgrund der Ausschreibung der großen Baulose, da man die angebotenen Bauzeiten berücksichtigen wollte. Die Aktualisierung erfolgt nun im Jahr 2017, nachdem auch in Österreich das größte Baulos Pfons– Brenner Ende 2016 ausgeschrieben wurde.“
Tiefbauprogramm genehmigt Das Tiefbauprogramm 2017, das 69 Millionen Euro umfasst, hat die Landesregierung vor kurzem genehmigt. Damit werden Bauvorhaben auf den insgesamt rund 2.826 km Staats- und Landesstraßen mit 1.662 Brücken und 206 Tunnels umgesetzt.
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Im Wipptal stehen Ausschreibungen für Arbeiten zur Anpassung der Brücken „Hofer“ und „Nordeinfahrt“ in Sterzing, für die Erneuerung einer Brücke in Gossensaß sowie für die Arbeiten zum Bau eines Kreisverkehrs in Freienfeld an.
AKTUELL
STERZING
BRENNER
Spielhalle darf geöffnet bleiben
„Casa Lupo“ wird saniert
Die Spielhalle „Rossi“ in Sterzing darf weiterhin geöffnet bleiben – trotz eines gegenteiligen Urteils des Verwaltungsge-
Die „Casa Lupo“ am Brennerpass wird für eine Million Euro saniert und zu einem neuen Dienstleistungszentrum für LKW-Fahrer ausgebaut. Dies hat der Exekutivausschuss der Brennerautobahn Ende Februar beschlossen. Das Gebäude befindet sich an der Autobahnausfahrt zwischen dem Parkplatz für Schwerfahrzeuge am Brennerpass und einem weiter südlich gelegenen Parkplatz der A22. Der Verwaltungsrat der Brennerautobahn AG möchte nun den gesamten Bereich neu gestalten und dort mehrere Dienstleistungen anbieten. Nach den Sanierungsarbeiten gibt es im Gebäude Toiletten, Duschen und Umkleideräume für LKW-Fahrer. Nach einer Erweiterung im Erdgeschoss wird diesen fortan auch ein Gemeinschaftsraum zur Verfügung stehen.
richts Bozen. Der Staatsrat hat sich diesem widersetzt und das Betriebsverbot vorübergehend aufgehoben. Wie „Agipronews“, die Presseagentur für Spiel und Wetten, Anfang März mitteilte, hatte das Verwaltungsgericht Bozen entschieden, dass die Betreiberkonzession
der Halle im Jänner verfalle. Richter Sergio Santoro vom Staatsrat hob nun das Urteil auf – mit der Begründung, dass dieses nicht die definitive Entscheidung des Gerichts am 30. März vorwegnehmen dürfe. Zudem sollte das Urteil „keine irreparablen Schäden verursachen“. Aufgrund eines Landesgesetzes hätte die Spielhalle schließen müssen. Dieses sieht vor, dass im Umkreis von 300 m um sensible Zonen wie Schulen oder Krankenhäuser keine Spielhallen betrieben werden dürfen. 2012 war der Radius ausgedehnt worden. Im vergangenen Oktober wurde diese Entscheidung jedoch annulliert. Ende März soll nun entschieden werden, ob der Spielsalon weiterhin geöffnet bleiben darf.
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TITELGESCHICHTE
Mimetesit, 2 mm, Sammlung Edi Pisoni
Funkelnde Schätze vom Telfer Berg Über den „Klub Eisacktaler und Wipptaler Mineraliensammler“
von Ludwig Grasl
Glitzer, Glanz und ein faszinierender Formenreichtum. Die uralten Erzabbauhalden hoch über Telfes sind für Mineraliensammler, wenngleich weit weniger bekannt als das für seine Bergkristalle berühmte Pfitschtal, ein
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wahres Paradies und stellen eine schier unerschöpfliche Fundgrube dar. Längst haben die Steinhalden Mineraliensammler aus nah und fern in ihren Bann gezogen. Ihre strahlenden Fundstücke – eine wahre Augenweide.
In den Stein- und Geröllhalden hinter der Ochsenalm, wo einst Knappen in knochenharter Schinderei mühselig nach Silber und Blei schürften und Erze zutage förderten, buddeln heute Mitglieder des „Klubs Eisacktaler und Wipptaler Mineraliensammler“ nach winzig kleinen
Oxidationsmineralien. Mit großem Erfolg. Das einstige Bergbaugebiet unterhalb der Telfer Weißen, vor Jahrhunderten von Bergknappen unter widrigen Bedingungen auf der Suche nach Silber, Kupfer und Blei durchkämmt, gibt immer noch seine Schätze preis.
TITELGESCHICHTE
Nicht nur Mitglieder des örtlichen Mineralienklubs – die Sammler kommen mittlerweile von weither – durchstöbern Schatzgräbern gleich stundenlang die einstigen Geröllfelder und hämmern geduldig auf der Suche nach kristallinen Kleinoden. Kein Wunder also, dass Robert Seeber und Edi Pisoni geradezu ins Schwärmen geraten, wenn sie vom Artenreichtum der Mineralien in den Telfer „Gonden“ nahe des Ridnauner Höhenweges zu erzählen beginnen. Anglesit, Azurit, Kobaltadamin, Cerussit, Hemimorphit, Ramsbeckit, Langit, Linarit, Schulenbergit ... – die Liste mit den für Laien wundersamen Namen ließe sich schier endlos fortsetzen. Die Mikromineralien, die meisten davon kaum größer als ein Stecknadelkopf, bestechen allesamt durch ihre atemberaubende Formvollendung und farbenprächtige Schönheit. Ob stachelig, körnig, feingliedrig, gestreift, gewickelt, stalaktitisch oder knollenförmig, sie alle haben es den Sammlern angetan. Sogar das Elektrum, wegen seines Silber- und Goldgehalts besonders geschätzt, soll unter den Telfer Weißen gefunden worden sein. Dabei handelt es sich um eine natürlich vorkommende Legierung von Gold mit einem zumeist mehr als 20 prozentigen Silbergehalt mit Spuren von Kupfer oder anderen Metallen. Bereits im Alten Ägypten wurde Elektrum zur Beschichtung von Wänden und Obelisken verwendet. Zu einem Goldrausch ist es unter den Telfer Weißen bisher dennoch nicht gekommen. Einige der funkelnden Exponate, welche die Mitglieder des Mineralienklubs heute in ihren Schatztruhen verwahren, sind zum Teil noch nicht einmal näher bestimmt und müssen erst noch einer genauen Untersuchung unterzogen werden. So steht bei etwa 20 Mineralien die endgültige Analyse noch immer aus. Zum historischen Bergbau hoch über
Ramsbeckit, 1 mm, Edi Pisoni
Anatas, 1 mm, Sebastian Plankensteiner
Cuprit, 1 mm, Sebastian Plankensteiner
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TITELGESCHICHTE
Arsenopyrit, 2 mm, Robert Seeber
Telfes finden sich bis heute nur wenige literarische Dokumente. „Dabei haben es die Halden mit ihrer Mineralienvielfalt im wahrsten Sinne des Wortes in sich“, so Pisoni. Etwa 60 verschiedene Mineralien wurden dort in den vergangenen Jahren aufgespürt, 95 Prozent davon auf einer einzigen Abbauhalde. Die Analysen nahmen das Amt für Geologie der Provinz Bozen und die Universität Innsbruck vor. In manchen Fällen wurden auch eigene Nachforschungen angestellt. Der Bergbau hoch über Telfes
Langit, 1,3 mm, Edi Pisoni
Brochantit, mm, Edi Pisoni 24 Erker104/17
Über die Ursprünge des Bergbaus am Telfer Berg geben die geschichtlichen Quellen keinen genauen Aufschluss. „Der mittelalterliche Bergbau dürfte aber in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts eingesetzt und mit dem allgemeinen Niedergang in der Mitte des 16. Jahrhunderts sein Ende gefunden haben“, so Historiker Harald Kofler über das inmitten des mineralogisch überaus interessanten Schneebergerzuges gelegene Bergwerk unterhalb der Telfer Weißen. „Vielleicht versuchten nachher noch Freigrübler ihr Glück, doch war die Blütezeit längst vorbei.“ Der für seinen Erzabbau bekannte Schneebergerzug zieht sich vom Schneeberg unterhalb der Telfer Weißen bis nach Pflersch und führt von dort weiter bis nach Obernberg und ins Navistal. Wie umfangreich der Bergbau in Telfes war, lasse sich nicht feststellen. „Besonders ergiebig dürfte er aber nicht gewesen sein“, so Kofler. Bekannt ist lediglich, dass der Sterzinger Bergrichter zwischen 1480 und 1514 für den Bergbau in Telfes 143 Schürfrechte vergab. Spärliche Aufzeichnungen finden sich noch für das 18. Jahrhundert, in dem der Bergbau endgültig verfiel. Einen bemerkenswerten Fund machte vor einiger Zeit Landesgeologe Volkmar Mair: Bei einer Begehung mit
Linarit, 1,3 mm, Engelbert Gasser
fehlender montanhistorischer Untersuchungen nicht in der Lage, hier einen älteren Kupferbergbau nachzuweisen. Zum bislang letzten Mal auf bergbauliches Interesse gestoßen ist das Gebiet unter den Telfer Weißen um das Jahr 1970. Damals noch hat sich die italienische Gesellschaft A.M.M.I. Prospektionsrechte über das Ge-
© Hermann Schölzhorn
Mitgliedern des Mineralienklubs ist er auf Schalensteine gestoßen. „Diese lassen auf eine wohl frühere als bisher angenommene Bergbautätigkeit schließen“, meint Robert Seeber. Für Historiker Harald Kofler ist es allerdings schwierig, die Schalensteine mit einem prähistorischen Bergbau in Verbindung zu bringen. Derzeit sei man jedenfalls aufgrund
Die alten Abbauhalden unterhalb der Telfer Weißen
biet erworben. Heute noch finden sich zahlreiche Spuren, die an den einstigen Erzabbau am Telfer Berg erinnern. „Knappenwasser“, Knappenkofel“, „Ferchwasserle“, der
„Knappenhof“ in Telfes, um nur einige Flur- und Hofnamen zu nennen, die zahlreichen Erzhalden, eingefallene Mundlöcher und mittlerweile stark vermurte Gebäuderuinen oder Sagen wie
Sage vom Witwenbrünnele In Telfes sollen einstmals an die 300 Knappen gelebt haben. Sie waren so voller Stolz, dass sie keine Madln mehr zum Heiraten bekommen haben. Sogar Brot haben sie genommen, um ihre Kinder abzuputzen. Als sie einmal im Telfer Wald einem Ochsen bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen, ihn mit Salz bestreut und dann bis zur Gossensasser Grenze hinausgetrieben haben, war dies des Frevels zu viel. Die Strafe ließ denn auch nicht lange auf sich warten: Inmitten der Arbeit stürzte das Bergwerk ein und begrub die Knappen unter sich. Ein Knappe, der im Freien Wache gehalten hatte, überlebte und lief den Frauen nach Telfes entgegen, um ihnen vom schweren Grubenunglück zu berichten. Diese waren gerade auf dem Weg, ihren Männern wie gewöhnlich das Essen zu bringen. Der Ort, an dem er auf die Frauen traf, heißt noch heute „Witwenbrünnele“. Viele Jahre später soll man die Frauen dort immer noch weinen gehört haben. Und, wer weiß, vielleicht kann man ja auch heute noch bei genauem Hinhören manchmal ihr Wehklagen vernehmen. Erker 04/17
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TITELGESCHICHTE
Anglesit, 1,8 mm, Edi Pisoni
jene vom Witwenbrünnele, die vom sträflichen Hoch- und Übermut der Telfer Knappen erzählt, zeugen von der einst regen Abbautätigkeit hoch über Telfes, wo sich heute Mineraliensammler tummeln.
Theisit, 5,2 mm, Edi Pisoni
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Der Wipp- und Eisacktaler Mineralienklub Gegründet wurde der Mineraliensammlerverein im fernen Jahr 1972 unter dem Namen „Klub Eisacktaler Mineraliensamm-
ler“ auf Anregung der Sterzinger Steinsucherlegende Arthur Gartner. Erster Vereinspräsident war Leo Wielander aus Sterzing. Als sich in den 1970er Jahren ein regelrechter Steinsucherboom entwickelt hatte, stieg de-
ren Mitgliederzahl von Jahr zu Jahr weiter an. Ende 1980 zählte der Klub 220 Mitglieder. Als die Beitrittsmöglichkeit auf die Nachbarprovinz Trient sowie auf Österreich und Deutschland ausgedehnt wurde, ist der Mitglie-
© Robert Seeber
Schalensteine unterhalb des Ridnauner Höhenweges
derstand weiter angewachsen. Zu den regen Aktivitäten des Vereins gehörten damals Exkursionen, Mineralienbörsen, Ausstellungen und Vorträge. 1983 wurde der Vereinsname um den Zusatz „Wipptaler“ erweitert. Heute ist der „Klub Eisacktaler und Wipptaler Mineraliensammler“ (K.E.W.M.) eine Sektion des Landesverbandes der „Südtiroler Mineraliensammler“, kurz SMS, nicht zu verwechseln mit dem heutigen Kurznachrichtendienst. So viele Mitglieder wie in den späten 80er Jahren konnte der Verein aber nie mehr erreichen. Heute gehören ihm etwa 90 Mitglieder an. In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Mineralienklub von sechs verschiedenen Präsidenten geführt. Zurzeit steht Edi Pisoni aus Sterzing an der Spitze des Vereins, ihm zur Seite stehen neun Ausschussmitglieder. „Ziel unserer Vereinsarbeit ist es, einer möglichst großen Schar von Interessenten das Besondere, Prickelnde an diesem schönen, gesunden, ja geradezu sportlichen und bei Wahrung vernünftiger Verhaltensregeln im alpinen Gelände auch gefahrlosen Hobby nahezubringen, stets unter Wahrung des Respekts vor der Natur und dem geltenden Gesetz“, so Pisoni. Etwas bedauerlich findet der be-
geisterte Steinsucher, dass es dem Verein bisher nicht gelungen sei, eine eigene Jugendsek-
„Richtig große Funde sind in den letzten Jahren freilich seltener geworden, ziehen doch Wochenend für Wochenend einige Hundert ‚Steineklauber’ ins Gebirg, um Mutter Natur ihre verborgenen Schätze abzuluchsen“, so Pisoni etwas wehmütig. Dies sei am Ende auch dafür ausschlaggebend gewesen, dass sich einige Mitglieder nun vermehrt der Mikromineralogie zugewendet haben. Sie beschäftigen sich mit Mineralien von Millimetergröße (und kleiner), was bei der Betrachtung ein Mikroskop erfordert. „Die Kleinheit der Kristalle wird durch eine oft unglaubliche Vielzahl an Formen und geradezu blendende Rein-
Hemmimorphit, 1,6 mm, Robert Seeber
tion aufzubauen. Die Freizeitangebote für Jugendliche seien heute aber wahrscheinlich einfach zu groß, da stünden Aktivitäten, „bei denen man sich vielleicht auch einmal abschinden muss, wohl nicht besonders hoch im Kurs“. Ganz aus den Augen will man das Jugendprojekt dennoch nicht verlieren. Die vielen Vereinsmitglieder haben in den vergangenen Jahren immer wieder bedeutsame Funde gemacht. Vor allem das Sammelgebiet im Pfitschtal machte des Öfteren mit herrlichen Fluoriten, Apatiten, Bergkristallen und Titaniten – um nur einige zu nennen – von sich reden.
heit der Mineralien aber mehr als wettgemacht.“ Zudem sind am Pfunderer Berg bei Klausen, in Ladurns, am Schneeberg in Passeier, in Pfitsch, Grasstein und vor allem unterhalb der Telfer Weißen immer noch faszinierende Funde möglich. E
Bei den Fundstücken handelt es sich um Exponate aus den Sammlungen von Edi Pisoni, Robert Seeber, Sebastian Plankensteiner und Engelbert Gasser. Fotos © Matthias Hanke, Ottobeuren (D) Erker 04/17
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Aus der Seelsorgeeinheit
Sieg aus dem Abseits Abseits! Der Schiedsrichter pfeift das Spiel ab – alle bleiben stehen, der Gegner kommt zum Zug. So geht es beim Fußball. Ist es nicht ähnlich in jener Woche, die wir Christen die „Karwoche“ nennen? EINER ist damals in Jerusalem ins Abseits geraten; die Gegner jubeln, er kann nicht mehr gewinnen. Hass und Gewalt haben ihn ins Abseits gedrängt. Es war klar, wer gewinnen würde; die Kräfteverhältnisse waren nur zu deutlich. Und doch: Wer redet heute noch von den Römern damals in Jerusalem? Wer von Pontius Pilatus? Von den Fanatikern der damaligen Zeit? Ganz anders ist es mit dem Namen JESUS CHRISTUS. Er bewegt bis heute unzählige Menschen – nicht zuletzt jene, die jetzt diese Zeilen lesen. Denn ER hat gewonnen im „Spiel“ um Tod oder Leben. Viele Menschen leben heute im Abseits. Abgedrängt. Abgeschrieben. Vertrieben. Gefangen in einem Verhängnis, dem sie nicht ausweichen konnten. Und viele im Abseits erliegen der Verzweiflung und sehen keinen Hoffnungsschimmer. Für sie alle begehen wir Christen die Karwoche als Höhepunkt des Kirchenjahres und wir feiern jeden Sonntag als kleines Osterfest. Denn ER SELBST stand im tödlichen Abseits und hat doch einen einzigartigen Sieg errungen, den Sieg über den Tod! Was für eine Botschaft: Die im Abseits sind nicht verloren. Gott entscheidet, wer gewinnt. Er ist nicht unparteiisch, sondern immer auf der Seite derer im Abseits. Wer im Abseits ist und wer in den vielen drohenden Niederlagen dieses Lebens den Tod vor Augen hat, hat Gott an seiner Seite und wird gewinnen. Diese Hoffnung ist uns seit dem ersten Ostern geschenkt – wir dürfen sie feiern, verkünden, leben. DEKAN JOSEF KNAPP
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UNTER DIE GENOMMEN RUDOLF PICHLER
Der Priestermangel und seine Ursachen Die jüngst erfolgte Besetzung der Pfarre Tisens mit einem Geistlichen aus Afrika hat uns den gravierenden Priestermangel in unserem Land und in Europa wieder einmal markant vor Augen geführt. Der an sich anspruchsvolle und attraktive Beruf des Priesters hat bei der Jugend von heute seine Strahlkraft offensichtlich verloren. Es gibt vielerlei Gründe für den fehlenden Priesternachwuchs. Die Abhilfe, die viele im Nu bei der Hand haben, kennen wir. Es sind dies die Abschaffung des Zölibates sowie die Einführung der Frauenordination. Letzthin steht wieder für Ausnahmefälle die Zulassung zum Priestertum von verheirateten erprobten Männern (viri probati) zur Debatte. Aber selbst wenn der Zölibat aufgehoben und wider allem Erwarten Frauen zu Priesterinnen geweiht würden, wäre das Nachwuchsproblem wohl kaum behoben, denn auch die evangelische Kirche, die den Zölibat nicht kennt, klagt über fehlende Pastoren und Pastorinnen. Die Hauptursache des Priestermangels liegt ohne Zweifel im dramatischen Glaubensschwund in den Familien, der im westlichen Europa seit den 1970-er Jahren eingesetzt und sich umfassend breitgemacht hat. Hand in Hand mit dem Glaubensverlust vollzog sich auch eine rapide Abnahme des religiösen Wissens. Waren vor fünfzig Jahren selbst überzeugte Atheisten noch bibelfest, sind heute auch Hochschulabgänger oft religiöse Analphabeten. Ein weiterer Grund für den Priestermangel ist die drastisch gesunkene Kinderzahl. Wo sollen also Priesterberufungen ansetzen, wenn potentielle Kandidaten und der Christus Pantokrator, 6. Jahrhundert, Katharinenkloster (Sinai), Ägypten Glaube als Berufsvoraussetzung fehlen? Das hedonistisch-materialistisch ausgerichtete Weltbild der heutigen Gesellschaft, die Zerstörung des sozialen Gleichgewichts durch einen ungezügelten Kapitalismus und die Auflösung althergebrachter gemeinschaftlicher Strukturen sind alles eher als ein geeigneter Nährboden für Orientierung, Sinnfindung und transzendentale Fragestellungen. Ein lebendiger Glaube, das Sich-Verlassen auf Gott, das Überzeugtsein von der christlichen Botschaft und Lehre sind Grundvoraussetzung für den Priesterberuf. Hinzu kommt die Bereitschaft zur Nachfolge Jesu, gemäß der in letzter Konsequenz Eltern, Ehepartner, Kinder und Geschwister aufgegeben werden sollten, wenn sie auf dem Weg zu Gott ein Hindernis darstellen (Lk 14,26; Lk 18,29-30). Eine solche Imitatio Christi verlangt geradezu den Zölibat. Das Bild des Seelsorgepriesters wird nicht selten auch durch klerikales Mitverschulden verzerrt. Der echte Priester ist kein gehetzter Manager und Funktionär, kein Zeremonienmeister und beliebiger Seelentröster, sondern vielmehr ein Mann mit religiösem Tiefgang und hoher Ehrfurcht vor allem Heiligen, ein charismatischer Vermittler zwischen Gott und Mensch, ein Mann mit Muße und innerer Ruhe zum Hinhören, kurzum ein Mann Gottes. Damit er dies sein kann, ist er in der Seelsorge und Verwaltung auf die Unterstützung seitens bewährter Laien und Diakone angewiesen. Ecclesia semper reformanda est, auch die Kirche unterliegt einem ständigen Wandel. Es hat in ihrer langen Geschichte schon Zeiten gegeben, in denen die religiös-sittlichen Verhältnisse weitaus schlimmer waren als heute, auch in unserem Land. Daher ist nicht Pessimismus, sondern Optimismus angesagt.
Bezirksversammlung des Bauernbundes Vor kurzem fand im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen die Bezirksversammlung des Bauernbundes statt. Bezirksobmann Konrad Obexer konnte dazu zahlreiche Ehrengäste, darunter Bezirkspräsident Karl Polig und die Bürgermeister von Pfitsch, Brenner, Ratschings und Freienfeld, begrüßen.
© SBB
In seinem Referat ging Arnold Schuler, Landesrat für Landwirtschaft, auf die Herausforderungen in der Landwirtschaft ein. Breiten Raum nahmen in dieser Hinsicht die verschiedenen Förderungen im Rahmen der EU und des Landes ein. Dabei zeigte er auf, dass die Förderungen stetig zuge-
ne. „Der Bau von Kindertagesstätten und Altenheimen ist eine mit sehr hohen Kosten verbundene Investition“, so Hochgruber Kuenzer. Für die Allgemeinheit sei es deshalb viel günstiger, wenn sich Bäuerinnen einbringen könnten, um soziale Dienste zu übernehmen. Abschließend sprach der Landesobmann des Bauernbundes Leo Tiefenthaler über die Entwicklung rund um das geplante Urbanistikgesetz. „Der Bauernbund hat viele Verbesserungsvorschläge vorgelegt. Zudem brachte auch der Südtiroler Wirtschaftsring Ideen ein“, so Tiefenthaler. Er sei zuversichtlich, dass ein gutes neues Gesetz entstehe. Erfreut zeigte sich Tiefenthaler darüber, dass die Trak-
(v. l.) SBB-Landesobmann Leo Tiefenthaler, Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber, Landesrat Arnold Schuler und der Obmann des SBB-Bezirks Eisacktal-Wipptal Konrad Obexer
nommen haben und noch zunehmen werden. „Man möchte dazu übergehen, die Berglandwirtschaft verstärkt zu fördern und das Geld dorthin zu leiten, wo es auch wirklich gebraucht wird“, so Schuler. Er nahm aber auch die Bauern in die Pflicht und wies auf Nebenerwerbsmöglichkeiten und überbetriebliche Zusammenarbeit hin: Innovationsgeist sei hier gefragt. In ihrem Kurzvortrag stellte Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer ihre Idee der sozialen Landwirtschaft vor. Kindererziehung und Altenpflege seien ein möglicher Nebenerwerb, der zur Erhaltung der Höfe beitragen kön-
tor-Auffrischungskurse nun auch online angeboten werden. „In wenigen Tagen haben sich bereits 3.000 Mitglieder angemeldet. In Zukunft rechnen wir mit 1.000 Anmeldungen wöchentlich.“ Anschließend waren die Bauern dazu eingeladen, Fragen an Landesrat Schuler und Landesobmann Tiefenthaler zu richten. Dabei ging es um konkrete Nöte und Sorgen, wie die Probleme rund um die Traktor-Auffrischungskurse, die anstehenden Kollaudierungen der Traktoren, die Zusammenlegung der Tierzuchtverbände und die ausufernde Bürokratie, mit der sich die Bauern herumplagen müssen. Erker 04/17
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AKTUELL
Neue Rentenbestimmungen 2017 den, wobei die einzelnen Maßnahmen jeweils einer genauen individuellen Bewertung bedürfen.
von Helmuth Renzler Im Jahr 2017 gibt es viele Neuigkeiten auf dem Gebiet der Rentenbestimmungen. Die auf den ersten Blick ziemlich einfach erscheinenden neuen Bestimmungen erweisen sich als sehr komplizierte Maßnahmen, deren Umsetzung ein profundes Sachwissen verlangt; bis dato wurden jedoch noch nicht alle notwendigen Durchführungsbestimmungen erlassen.
Rentenexperte Helmuth Renzler
In den Jahren 2017 und 2018 besteht für verschiedene Versicherte die Möglichkeit, früher als geplant in Rente zu gehen. Die im Stabilitätsgesetz 2017 vorgesehenen Maßnahmen betreffen die so genannte APE-Frühpensionierung, die kostenlose Zusammenlegung von Versicherungszeiten für das Erreichen der Voraussetzungen für den Bezug einer Rente, die Abschaffung des vorgesehenen monatlichen Abzuges auf den Rentenbetrag für jene Versicherten, die mit einem Lebensalter von weniger als 62 Jahren in
Rente gehen, Vergünstigungen bei besonders beschwerlichen Tätigkeiten sowie gesundheitsgefährdenden Arbeiten, Frühpensionierungen für jene Versicherten, die zwischen dem 14. und dem 19. Lebensjahr mindestens ein Rentenversicherungsjahr nachweisen können, die Erhöhung der 14. Monatsrente und die Verlängerung der Voraussetzungen für den Bezug der so genannten Rente laut der Frauenregelung. Aus Platzgründen kann hier nur eine generelle Zusammenfassung aller Maßnahmen vorgestellt wer-
Freiwillige APE Bei der freiwilligen APE handelt sich um eine Vorauszahlung des monatlichen Rentenbetrages, die bei Erreichen der Rentenvoraussetzungen wieder zurückbezahlt werden muss. Diese Rentenvorauszahlung wird zwölfmal im Jahr ausbezahlt und wird vorläufig vom 1. Mai 2017 bis zum 31. Dezember 2018 angewandt. Diese freiwillige APE können alle lohnabhängigen Arbeitnehmer – sowohl im öffentlichen Dienst als auch in der Privatwirtschaft – beanspruchen sowie jene Selbstständigen, die ihre Rentenversicherungsbeiträge in dem vom NISF/ INPS verwalteten Sonderfonds einzahlen. Voraussetzung für den Bezug dieser freiwilligen APE ist ein Lebensalter von 63 Jahren bei mindestens 20 eingezahlten Versicherungsjahren, wobei maximal drei Jahre und sieben Monate bis zum normalen Pensionierungszeitpunkt fehlen dürfen. Es ist nicht notwendig, dass man seine Arbeitstätigkeit beendet. Bedingung ist allerdings, dass sich aus der Berechnung der monatlichen Rente, nach Abzug des zurückzuzahlenden Betrages des Darlehens, ein monatlicher Rentenbetrag von mindestens dem 1,4-Fachen des Mindestrentenbetrages ergibt. Das gewährte Darlehen der freiwilligen APE muss in 260 Raten (20 Jahre) wieder zurückbezahlt werden und ist nicht vereinbar mit dem Bezug einer direkten Rente und des Invalidengeldes. Soziale APE Bei der sozialen APE handelt sich um einen Betrag, der vom NISF/ INPS bis zum Erreichen der Rentenvoraussetzungen ausbezahlt
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wird und den man nicht zurückzahlen muss. Für den Anspruch benötigt man ein Lebensalter von 63 Jahren bei gleichzeitig eingezahlten 30 Versicherungsjahren (mit Ausnahme von gesundheitsgefährdenden Tätigkeiten, für die man mindestens 36 Versicherungsjahre eingezahlt haben muss). Die normalen Rentenvoraussetzungen müssen innerhalb von drei Jahren und sieben Monaten erreicht werden, wobei die soziale APE von jenen Versicherten beansprucht werden kann, die in eine der nachstehenden Kategorien fallen: • Arbeitslose, die seit mindestens drei Monaten kein Arbeitslosengeld mehr beziehen; • Arbeitnehmer, die zum Zeitpunkt des Antrages mindestens seit sechs Monaten zusammenlebende pflegebedürftige Ehepartner oder Verwandte ersten Grades (Eltern und Kinder) pflegen; • Invaliden mit einer Invalidität von mindestens 74 Prozent; • Arbeitnehmer, die gesundheitsgefährdende oder besonders beschwerliche Tätigkeiten ausüben. Die Frührente darf monatlich maximal 1.500 Euro betragen und wird auf der Grundlage der bis zum Antrag angereiften Versicherungszeiten berechnet. Diese Form von APE ist nicht mit anderen direkten Rentenbezügen vereinbar und verlangt die Beendigung der Arbeitstätigkeit zum Zeitpunkt des Antrages. Anschließend kann man wieder eine lohnabhängige oder eine selbstständige Tätigkeit ausüben, wobei man als Lohnabhängiger jährlich bis zu 8.000 Euro und als Selbstständiger bis zu 4.800 Euro verdienen kann. Detaillierte Informationen können bei den Patronaten eingeholt werE den.
AudioVita – das Beste fürs Gehör NEU am Untertor-Platz: Nun gibt es endlich auch in Sterzing das erste Fachgeschäft für Hörgeräte. Der Erker hat es sich angeschaut und mit dem Verantwortlichen Markus Thaler gesprochen. Hören bedeutet Leben: Im Namen AUDIOVITA steckt genau das drinnen. Hörzentrum samt exzellentem Service ist AUDIOVITA – in Südtirol neu, in Norditalien hingegen längst ein renommierter Anbieter. Nicht neu ist das Gesicht hinter AUDIOVITA: Markus Thaler ist im ganzen Wipptal bekannt und kann auf eine jahrelange Erfahrung im Bereich Hören verweisen. „Unsere Idee ist es, mit einzelnen Geschäftspunkten und einer ausgezeichneten, ausgereiften Technik zu den Kundinnen und Kunden in die Peripherie zu kommen“, sagt Markus Thaler. Deshalb eröffnet AUDIOVITA – nach Bozen, Mals, Bruneck und Schlanders – nun auch ein Geschäft in Sterzing. Perfekt gelegen am Untertorplatz ist die neue Geschäftsstelle ein Gewinn für Sterzing und vor allem ein
Terminvereinbarung unter
Tel. 0472 764866 Öffnungszeiten des Geschäfts: Di – Do: 8.30 – 12.30 Uhr, Freitag den ganzen Tag
Gewinn für die Menschen im gesamten Wipptal. Das Angebot von AUDIOVITA ist überzeugend: Man kann auf Terminvereinbarung mit einem GRATIS Hörtest das Resthörvermögen genau messen lassen. Weiters sind alle Personen mit Hörgeräten eingeladen, KOSTENLOS diese kontrollieren zu lassen. HABEN SIE SCHON HÖRGERÄTE? Dann holen Sie sich gratis im ganzen April DREI Packungen Batterien für Ihre Hörgeräte bei uns ab und schauen sich unser neues Geschäft an! Einen Termin dazu erhalten Sie unter 0472 764866. Für alle, die bereits ein Hörgerät besitzen oder einen vertieften Test mit Sprachverständlichkeit machen möchten, gibt es nun das neue Hörzentrum AUDIOVITA in Sterzing am Untertorplatz. „Beim Hörtest wird einmal das Gehör gemessen und zum anderen die Sprachverständlichkeit“, erklärt Markus Thaler, „um zu wissen, wie optimal die Hörgeräte eingestellt sind.“ Das wird im neuen Geschäft in Sterzing vorgenommen und damit können die Hörgeräte perfekt auf die Bedürfnisse abgestimmt werden. Wie merkt man eine Hörminderung? „Die ersten Anzeichen sind, wenn man den Fernseher lauter stellen muss oder öfters nachfragen muss“, erklärt Markus Thaler. Die Mess-Technik in der Geschäftsstelle in Sterzing ist die bes-
te, die der Markt derzeit bietet. Der Service und die Professionalität sind deshalb bei AUDIOVITA gegeben. Hinzu kommt, dass auch die Pflege der eventuell bereits gekauften Hörgeräte anderer Anbieter GRATIS vorgenommen wird.
Markus Thaler
Die beste Technik zum besten Preis, so bietet AUDIOVITA für Kunden in Sterzing und Umgebung den bestmöglichen Service. „Wo Professionalität vor der Haustüre angeboten wird, besteht kein Bedarf mehr, ins Ausland zu fahren, um einen guten Service zu erhalten“, ist Markus Thaler überzeugt. Gerade
bei Hörgeräten, die eine regelmäßige Kontrolle vom Profi brauchen, ein wichtiges Thema. Weiters hilft Ihnen AUDIOVITA auch bei den Gesuchen für Beiträge von Krankenkasse, Inail und Privatversicherungen. Markus Thaler ist für seine Kundinnen und Kunden – mit Terminvereinbarung – jeden Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 17.30 Uhr im neuen Geschäft in Sterzing. Termine können bei Frau Deborah unter 0472 764866 reserviert werden. Im Geschäft gibt es auch alle erhältlichen Hörgeräte-Batterien und Pflegeprodukte für Hörgeräte zu kaufen. Öffnungszeiten des Geschäftes sind von Dienstag bis Donnerstag von 8.30 bis 12.30 Uhr und Freitag den ganzen Tag.
NEU: Sie finden uns auf Terminvereinbarung auch in der Privatklinik BRIXSANA in Brixen. Machen Sie bei uns einen Hörtest und erfahren Sie von uns, welcher der beste Weg zum besseren Hören ist! Erker 04/17
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GESELLSCHAFT
„Spuren hinterlassen“ Unter dem Motto „Spuren hinterlassen“ stehen in diesem Jahr die Ferienturnusse in der Villa Oasis der Caritas an der Adria. Kleine Teams von Ehrenamtlichen sorgen für ein abwechslungsreiches Programm für Familien, die vor allem selbst zu Akteuren ihrer Ferienzeit werden. Anmeldungen unter www.caritas.bz.it. Vordrucke können auch unter der Rufnummer 0471 304340 angefordert werden.
Frühlingsmarkt des Sozialzentrums Wipptal Das Sozialzentrum Wipptal „Fugger“ lädt am 11. April von 9.00 bis 16.00 Uhr in der Bahnhofstraße 10 in Sterzing zum Frühlingsmarkt. Angeboten werden origineller Oster- und Frühlingsschmuck, selbst hergestellte Kerzen und viele andere kunsthandwerkliche Produkte.
BRD Sterzing zu 28 Einsätzen gerufen Auf ihrer 70. Jahresversammlung im Gasthof „Mondschein“ in Sterzing blickte der Bergrettungsdienst Sterzing im März im Beisein mehrerer Behördenvertreter auf das vergangene Jahr zurück.
Bergung der vier Alpinisten zog sich aufgrund des schlechten Wetters über fünf Tage hin und stellte alle vor immense Herausforderungen. Rettungsstellenleiter Payrer musste dabei stets abwägen, welchem Risiko er die Einsatzkräfte aussetzen konnte, zumal die objektiven Gefahren sehr groß waren. Im Jahr 2016 wurden die Bergretter zu 28 Einsätzen Elf Einsätze entfielen auf das Gemeindegebiet von gerufen; bei denen 962 Einsatzstunden geleistet Pfitsch, acht auf jenes von Sterzing; in der Gemeinwurden. Acht Personen konnten unverletzt, zwölf de Freienfeld gab es drei Einsätze, je zwei in Ratleicht verletzt, sieben schwer verletzt und sechs nur schings und Vintl sowie je einen im Gemeindegebiet von Brenner und Sarntal. Beinahe die Hälfte der Personen, die in die Bergunfälle verwickelt waren, kamen aus dem Ausland. Mehr als die Hälfte der Einsätze fanden sonntags statt; bei jedem zweiten wurden die Bergretter von einem Hubschrauber unterstützt. 1.307 Stunden investierten die Mitglieder in die Aus- und Weiterbil(v. l.) BRD-Landesleiter Ernst Winkler, Michael Oberhofer, Thomas dung. Keim, Wolfgang Hauber, Peter Payrer, Markus Plattner, Christian Geyr Bereits zum zwölften Mal veranund Werner Messner staltete der BRD Sterzing das Lawimehr tot geborgen werden. Trauriger Höhepunkt nenseminar im Sterzinger Stadttheater. war der Einsatz beim Lawinenunglück am Hoch- Bei der Neuwahl wurde Peter Payrer als Rettungsferner Ende Oktober, bei dem vier Rittner ihr Le- stellenleiter wiedergewählt; ihm zur Seite stehen im ben verloren haben. Gerade dieser Einsatz hat auch Ausschuss Michael Oberhofer, Thomas Keim, Wolfdas enorme Risiko ins Scheinwerferlicht gerückt, gang Hauber, Markus Plattner, Christian Geyr und das die Bergretter immer wieder eingehen müssen. Werner Messner. „Der Einsatz am Hochferner war mehr als grenz- Oswald Trenkwalder wurde für seine 50-jährige wertig und hat den Beteiligten alles abverlangt“, Mitgliedschaft geehrt, Christian Geyr als neues Vollso Rettungsstellenleiter Peter Payrer. Der Einsatz zur mitglied aufgenommen.
Wildunfällen vorbeugen Wegen wiederholter Wildunfälle zwischen Stange und Ridnaun (Gasse) möchte die Jägerschaft Mareit in Eigeninitiative zu mehr Verkehrssicherheit beitragen. Mit Hilfe mehrerer Sponsoren wurden 80 Wildwarnreflektoren angekauft und in Zusammenarbeit mit Jagdaufseher Erich Ilmer entlang der Straße montiert. Damit soll die Häufigkeit der Wildunfälle entlang dieses Straßenabschnittes reduziert werden. An alle Fahrzeuglenker ergeht dennoch der Appell, aufgrund des erhöhten Wildwechsels besonders in den Frühjahrs- und Herbstmonaten achtsam zu fahren.
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RIDNAUN/ RATSCHINGS
Bergretter ziehen Bilanz Ende Jänner fand im BRD-Lokal in Ridnaun die 41. Jahresversammlung des Bergrettungsdienstes Ridnaun/ Ratschings statt. Rettungsstellenleiter Philipp Braunhofer konnte dazu 34 Mitglieder begrüßen. Die Rettungsstelle Ridnaun/ Ratschings rückte im vergangenen Jahr zu 43 Einsätzen aus, darunter 26 Wanderunfälle, fünf Suchaktionen, zwei Paragleiterunfälle, ein Lawineneinsatz, zwei Skitourenunfälle, ein Gletscherunfall, eine Tierbergung, zwei Einsätze auf der Langlaufloipe, ein verunglückter Mountainbiker, ein Kletterunfall und ein Unglück im Steileis. Die Einsatzorte waren vor allem das Ridnauntal mit 23 Einsätzen, Ratschings (4), Jaufental (5), Telfes (3), Mareit (1) und der Bezirk Brixen mit sieben Ausrückungen.
Dabei wurden von den 39 Mitgliedern – drei davon sind noch Anwärter – 987 Einsatzstunden geleistet. 20 Mal wurden die Bergretter von einem Rettungshubschrauber unterstützt. Zudem wurden 3.510 Stunden für Übungen und Bereitschaftsdienste aufgewendet. Bei den Neuwahlen wurde Philipp Braunhofer als Rettungsstellenleiter bestätigt. Auch Josef Vantsch, Hannes Volgger und Florian Amrain wurden wieder in den Ausschuss gewählt. Neu im Ausschuss sind Werner Amrain und Michael Fassnauer. Peter Braunhofer, Christoph Kruselburger und Franz Volgger wurden für 25 Jahre aktive Dienstzeit vom Bezirksvertreter im Namen der Landesleitung mit dem Abzeichen in Silber ausgezeichnet.
GESELLSCHAFT
GOSSENSASS
Jahresversammlung der Schützen Mitte Februar versammelten sich die Schützen von Gossensaß im Rathaus zu ihrer Jahresversammlung. Schützenhauptmann Michael Gogl begrüßte dazu akti-
ve Schützen und Ehrengäste und dankte allen für ihre Mitarbeit. Der Kompanieausschuss hielt im vergangenen Jahr drei Ausschusssitzungen ab, nahm am Wildscheibenschießen in Gries am Brenner, an der Jahresversammlung in Bozen, am Alpenregionsfest in Waakirchen in Bayern, am Bataillonsfest Wipptal Eisenstecken in Ellbögen, an der Erinnerungsfeier
„100 Jahre Kaiser Franz Joseph“ in Wien, am Nikolausschießen in Obernberg und an der Gedenkfeier für Sepp Kerschbaumer in St. Pauls teil. Vertretungen begleiteten den ehemaligen Landeskommandanten Karl Mitterdorfer und Rudolf Hofer auf ihrem letzten Weg. Außerdem waren sie auch bei allen kirchlichen und weltlichen Feiern in und um Gossensaß vertreten. Bei den Neuwahlen wurde der Ausschuss um Hauptmann Michael Gogl, Oberleutnant Martin Teissl, Leutnant Georg Thaler, Zugleutnant Christian Prast, Oberjäger Johann Leitner, Fähnrich Gottfried Thaler, zweiter Fähnrich Martin Plattner, Schriftführer Dietmar Schneider und Kassier Paul Sparber für die nächsten drei Jahre bestätigt. rr
Fuchsbandwurm und Wildunfälle In den Jagdrevieren Ridnaun und Brenner wurde kürzlich bei zwei zur Untersuchung eingesandten Füchsen der Fuchsbandwurm festgestellt. Ein befallener Fuchs scheidet pro Tag etwa 200 Eier aus, die
u. a. von Mäusen aufgenommen werden und so in die Nahrungskette der Füchse gelangen. Über ungekochte Waldfrüchte oder freilaufende Haustiere können die Eier auch auf den Menschen übertragen werden. Händewaschen ist daher oberstes Gebot. Auch gehäuft auftretende Wild-
unfälle sind derzeit ein aktuelles Thema. Sie passieren meist nachts und in der Dämmerung. Erblickt man am Straßenrand Wildtiere, empfiehlt es sich, zu verlangsamen und die Hupe zu betätigen. Stellt ein verletztes Tier eine Gefahr für Verkehrsteilnehmer dar, sollte der Feuerwehrnotruf 115 abgesetzt werden. Zu beiden Themen organisiert das Jagdrevier Ratschings in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle des Südtiroler Jagdverbandes anlässlich der „Jagertoge“ Referate verschiedener Fachleute. Die Vorträge mit anschließender Diskussion finden am 22. April ab 10.00 Uhr im Konferenzraum des Skigebiets Ratschings-Jaufen statt und stehen allen Interessierten offen.
Jahresversammlung des Weißen Kreuzes
Im Bild (v. l.) Sektionsleiter Christian Seiwald, Dienstleiter Manfred Schaiter, Stephanie Hofer, Lukas Mayr, Thomas Dalla Torre, Reinhard Seehauser und Vorstandsmitglied Silvia Baumgartner
In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste hielt die Sektion Sterzing des Weißen Kreuzes kürzlich im Hotel „Mondschein“ in Sterzing ihre Jahresversammlung ab. Die Rettungsstelle um Sektionsleiter Christian Seiwald, die über 81 Freiwillige, 26 Mitglieder der Jugendgruppe, zwölf Mitglieder der Notfallseelsorge, zwölf Hauptangestellte, zwei Zivildiener und zwei Sozialdiener verfügt, blickte dabei auf ein ereignisreiches Tätigkeitsjahr zurück. So wurden im vergangenen Jahr bei 5.839 Fahrten 7.286 Patienten transportiert.
Auch im Bereich Fortbildung und Übungen wurde viel geleistet. Neben verschiedenen Praktika wurden auch vier Übungen mit den Feuerwehren und Bergrettungsdiensten des Bezirks abgehalten. Zehn Personen haben den A-Kurs und zwei Personen den B-Kurs bestanden. Die Ausbildung für den C-Kurs wurde von zwei Personen abgeschlossen. Thomas Dalla Torre und Reinhard Seehauser wurden für ihre 25-jährige Mitgliedschaft geehrt, Lukas Mayr, Siegrid Zössmayr und Stephanie Hofer für ihre 10-jährige Mitgliedschaft.
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GESELLSCHAFT
TRENS
Vielfältige Aufgaben für die Feuerwehr
(v. l.) Kommandant Siegfried Leitner, Christian Badstuber, Egon Egger, Christian Rainer, Benno Vittur und Bürgermeister Peter Faistnauer
Zur diesjährigen Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Trens konnte Kommandant Siegfried Leitner eine große Kameradenschar und viele Ehrengäste begrüßen. Schriftführer Stefan Leitner berichtete von 17 Einsätzen im vergangenen Jahr, bei denen 469 Mann 1.012 Stunden aufgebracht haben. Allein bei zwei Bombenentschärfungen wurden 132 Stunden geleistet. Zahlreiche Stunden wurden für 34 Veranstaltungen und Ausrückungen aufgewendet, so auch für das 110-Jahr-Jubiläum. Für 15 Jahre Dienst wurden Christian Badstuber, Egon Egger, Christian Rainer, Florian Reichsigl und Benno Vittur geehrt; für ihre 25-jährige
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Zugehörigkeit wurden Paul Hochrainer, Roman Hochrainer, Martin Saxl und Simon Wild ausgezeichnet. Josef Badstuber und Pino Scandurra wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Bürgermeister Peter Faistnauer dankte den Wehrmännern für ihre wertvolle Arbeit für die Bevölkerung und sicherte die Unterstützung der Gemeindeverwaltung zu. Bezirksinspektor Martin Soraruf dankte der Wehr für die gute Zusammenarbeit und klärte über Neuerungen auf Landes- und Bezirksebene auf. Abschnittsinspektor Christian Huebser sprach über gemeinsame Übungen und die anstehende ANWIPP und regte zu fleißigem Besuch der Lehrgänge an.
FF Mauls ehrt langjährige Mitglieder
Zur diesjährigen Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Mauls konnte Kommandant Franz Seehauser den Großteil seiner Mannschaft, Bürgermeister Peter Faistnauer, den stellvertretenden Bezirksfeuerwehrpräsidenten Michael Siller, Abschnittsinspektor Christian Huebser, Alt- und Ehrenmitglieder sowie Behördenvertreter begrüßen. Er bedankte sich bei Bürgermeister Faistnauer für die Unterstützung durch die Gemeinde sowie bei den Behördenvertretern für die gute Zusammenarbeit. Seinen Männern sprach er Lob und Anerkennung für die Probenbesuche
und ihren ehrenamtlichen Einsatz aus. Die Wehrmänner Hubert Ralser, Anton Bacher, Franz Josef Überegger sowie Kassier Egon Wieser wurden für ihre 25-jährige, Schriftführer Daniel Pedratscher für 15 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit geehrt. Die Anwärter Alex Ralser und Alex Kinigadner wurden angelobt. Maria Seehauser, Theresa Steinmann, Alena Mair, Sara Ulpmer und Benjamin Bacher, Mitglieder der Jugendfeuerwehrgruppe Mauls, erhielten das Diplom für den erfolgreich bestandenen Wissenstest in Gold.
Partnerschaftsrodeln in Ladurns Seit 1980 besteht die Gemeindepartnerschaft der Gemeinden Brenner und Seefeld/Hechendorf in Oberbayern. Vor kurzem maßen sich in Ladurns bei einem Partnerschaftsrodeltag Gemeinde- und Vereinsvertreter mit der Jugend. Bei der Preisverteilung in der „Pfeifer-Huisile-Hütte“ wurden neben den Einzelsiegern auch die stärksten Mannschaften prämiert. Den Sieg trug die Vereinskapelle Gossensaß mit Peter Keim, Willi Wild und Nico Crepaz davon, gefolgt von den Aubachtaler Musikanten aus Hechendorf. Auf den dritten Platz kam die Mannschaft der Gemeinde Brenner, der auch
Bürgermeister Franz Kompatscher angehörte. Der TSV Hechendorf und die Gemeinde Seefeld belegten die weiteren Plätze. Bürgermeister Franz Kompatscher und der zweite Bürgermeister von
Seefeld, Sepp Schneider, freuten sich über den gelungenen Rodeltag, mit dem die beiden Gemeinden ihre Partnerschaft stärkten. rr
GESELLSCHAFT
MAULS
STILFES
Karl Girtler seit 70 Jahren Chormitglied
Neue Ministranten aufgenommen
Vor kurzem fand im Hotel „Stafler“ in Mauls die Jahresversammlung des Kirchenchores St. Oswald Mauls statt. Chorleiter und Organist Wolfgang Girtler bedankte sich bei den Sängern für ihren Einsatz. Besonders erfreut zeigte er sich über vier neue Sänger im Chor. Im vergangenen Chorjahr verzeichnete der Verein rund 70 Auftritte und Proben. Zu den Höhepunkten des Jahres zählten die Teilnahme am Kassiansonntag im Dom
zu Brixen gemeinsam mit den Chören des Bezirkes, das Mitwirken am Chörefestival in Neustift und das Adventsingen in der Pfarrkirche von Mauls. Im Rahmen der Jahresversammlung wurde der ehemalige Chorleiter Karl Girtler für 70 Jahre im Dienst des Kirchenchores geehrt. Sichtlich bewegt bedankte sich der Sänger für die Glückwünsche und versprach im Chor zu singen, solange es seine Gesundheit zuließe.
INNERPFITSCH
Dienst in der Kirche geehrt. Alois Graf kümmerte sich 35 Jahre lang gemeinsam mit seiner Frau Rosa zuverlässig und sorgsam um die zwei Dorfkirchen, „als wäre es
für ihren Dienst und ermahnte sie zu Treue und Pünktlichkeit.
Ein Dank erging auch an die Eltern für ihre Unterstützung und im Besonderen an den Ministranten-Begleiter Christoph Hasler und sein Team.
Bäuerinnen ehren Witwen
Im Dienst der Kirche Mitte März wurden in St. Jakob in Pfitsch gleich vier Personen für ihren
Ende Februar wurden in Stilfes acht neue Ministranten – je vier Mädchen und Buben – feierlich in den Dienst am Altar aufgenommen: Alexandra Sparber, Greta Volgger, Lena Gasser und Tess Marcassoli sowie Gregor Holzer, Leo Saxl, Maximilian Wieser und Pauli Wieser. Als Zeichen für Jesus, der als Licht immer in ihrer Mitte weilt, wurde ihnen eine Kerze überreicht. Am Ende der Messfeier wurde Hannes Huebser mit einer Ehrenurkunde für sieben Dienstjahre feierlich verabschiedet. Pfarrer Paul Valentini dankte den neuen und alten Ministranten
ihr eigenes Haus“, so Pfarrer Walter Prast in seiner Rede. Mit guten Wünschen, auch von Seiten des Mesnerverbandes Südtirols, wurde Graf aus seinem Dienst verabschiedet. Sylvia Messner Gschließer gestaltet seit 1994 die Plakate im Schaukasten von St. Jakob. Peter Steiner unterstützt seit zehn Jahren als Organist in St. Jakob den Chor. An beide erging der Wunsch, dass sie noch lange ihren Dienst für die Gemeinde versehen mögen.
Bei der Landesversammlung der Bäuerinnen, die Mitte März in Bozen stattfand, richtete Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer in ihrer Festtagsrede eine klare Botschaft an die Bäuerinnen: „Der Glaube ist in unserer Südtiroler Gesellschaft ein grundlegender Wert. Ich ermutige alle, diesen Wert nach außen zu tragen!“ Einen berührenden
Teil der Versammlung stellten die jährlichen Witwenehrungen dar. Geehrt wurde u. a. auch
Anna Elisabeth Buchschwenter Wwe. Eller vom Kosser in Jaufental (im Bild 4. v. l.).
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GESELLSCHAFT
youngwipp DIESMAL ZUM THEMA
ENTSCHEIDUNGEN Jeder Schulmorgen, 6.00 Uhr: Entscheidungen zu treffen ist schwer. Zu dumm, dass frau davon einige am Tag treffen muss. Das fängt in diesem Moment an: aufstehen oder ausschlafen? Frau weiß, was die richtige Entscheidung ist: ausschlafen. Der Schädel brummt. Ich habe zu wenig geschlafen. Ich habe keine Lust. ABER: Raff dich auf, denn du musst. Diese Entscheidung trifft die Gesellschaft für mich. Danke schön. Verena
IM LAND DER UNBEGRENZTEN MÖGLICHKEITEN Für all diejenigen, die gerade am Frühstückstisch sitzen: Gratulation! Du hast bereits mehrere Entscheidungen – hoffentlich erfolgreich – getroffen. Tee oder Kaffee? Milch oder Kakao? Obst oder Käse? Butter oder Margarine? Schon allein beim Broteinkauf musstest Du dich hier in Sterzing zwischen vier Bäckereien entscheiden (mit jeweils mehreren Filialen), die teilweise allein in Sachen Weißbrot elf verschiedene Sorten anbieten. Und falls Du Joghurt bevorzugst, machst Du es dir auch nicht einfacher. Zig verschiedene Sorten, in den Varianten Vollmilch, Mager oder Bio bis hin zu flugzeugklein und eimergroß. Glücklicherweise bringen uns Vorlieben und Geschmack hier auf den richtigen Weg. Dann warten bloß noch die wichtigen Entscheidungen des Lebens auf Dich. But keep calm, cause – everything is possible. Valentina
Der Zufall der Entscheidung Wir kennen es: Wir treffen manchmal Entscheidungen, die wir später bereuen – egal wie lange wir darüber objektiv reflektiert oder dem Gefühl nach entschieden haben. Zufall kann die Lösung sein – aber auch das Problem. Sind wir nicht in der Lage, die für uns richtige Entscheidung zu treffen, so sind wir dem Zufall ausgeliefert. Oder dem Schicksal, je nachdem, ob man daran glaubt oder nicht. Jedenfalls gibt es Situationen, in denen wir uns einfach nicht entscheiden können. Was tun? Wir überlassen uns dem Zufall. Luca
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FRAGE AN VERA Liebe Vera, egal, wofür oder wogegen ich mich entscheide, meist ist es der/die/das Falsche. Was kann ich tun? Mit unentschlossenem Gruß, Dein Kopfoder Bauchgefühl?
Liebes Kopf-oder Bauchgefühl, Jeder will sie, keiner hat sie – die Gabe, immer richtig zu entscheiden. Falsche Entscheidungen scheinen uns oft aus dem Leben zu reißen, uns im Treibsand ersticken zu lassen, unsere Kehle mit ihren kalten, eisigen Krallen zu umschließen. Sie verunsichern uns und machen uns ängstlich, weil sie uns vom Weg und dem Ziel abbringen, den wir doch so weise und überlegt gewählt haben; die Perspektiven verschieben sich, das Leben zeigt sich vielleicht klarer, oft verzerrter, und wir müssen unsere Argumente überdenken. Die Neuordnung unserer Spiegel im Kopf, das Aufsammeln der Scherben ist das, was uns definiert: ob wir falsche Entscheidungen schätzen, ihnen ihren Platz geben, die Möglichkeit eines Neuanfangs sehen, die Freiheit nutzen und sie lieben lernen oder ob wir uns ängstlich vor ihnen verkriechen, ihnen unser Leben zum Fraß vorwerfen, unseren Weg weitergehen (denn durchhalten ist ja scheinbar das Nonplusultra) und schließlich merken, dass wir am falschen Ziel angelangt sind. Das Wichtigste ist doch: etwas tun, sich für etwas entscheiden und damit leben. Nur nicht verlassen und hilflos am Rand sitzen und warten, dass andere für dich entscheiden. Yes, we can!
ÜBER DIE FÄHIGKEIT, ENTSCHEIDUNGEN SELBSTSTÄNDIG ZU BEWERTEN Viele Entscheidungen sind falsch und richtig – zur selben Zeit. Alles hängt vom Betrachtungswinkel ab, unter dem wir eine Entscheidung betrachten, gibt es doch viele Blickwinkel. Wer richtige Entscheidungen treffen will, muss sich vorerst über seinen Standpunkt klar werden. Wir entscheiden uns nicht durch unsere Entscheidung, ob etwas richtig oder falsch ist, sondern durch die Wahl unseres Bezugssystems. Richtig sind Entscheidungen dann, wenn die Entscheidung und das Bezugssystem sich entsprechen. Eigentlich ganz einfach. Oder nicht? Ich muss mal kurz weg, meinen Standpunkt verändern ... Daniel
TERMINE 12.4.: Ostereier färben im JD, 14.30h 14.4.: Passionsspiel beim Kreuzkirchl in Sterzing, 20.00h 28.4.: Stockbrot backen (Mareiter Bach) – Treffpunkt im Jugenddienst, 14.30h Öffnungszeiten Treffpunkt im Margarethenhaus: DI – FR von 14.30 bis 17.30 Uhr. Informationen und Anmeldungen unter Tel. 0472 767890 oder 3453598339 (WhatsApp)
GESELLSCHAFT
STERZING
Reges Jahr für Jugenddienst Wipptal Auf der diesjährigen Jahresversammlung des Jugenddienstes Wipptal, die Anfang März im Margarethenhaus abgehalten wurde, dankte Vorsitzender Ulrich Rainer den Vereinsmitgliedern, den Projekt- und Kooperationspartnern, den Ehrenamtlichen im Vorstand, allen ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern für ihren Einsatz im abgelaufenen Arbeitsjahr. Abgehalten wurden acht Workshops und Kurse, vier Theater und Musicals sowie fünf Vorträge. Zudem gab es 25 Angebote kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit. 76 Jugendliche absolvierten beim Projekt JAWA 3.400 Stunden. Während der Schulmonate war der Jugendtreff für 444 Stunden geöffnet; es gab 21 Projekte, elf Ausflüge und Reisen so-
wie 121 Vernetzungstreffen auf Orts-, Bezirks- und Landesebene. 182 Kinder und Jugendliche nahmen an den Sommerangeboten teil. Zudem wurden 26.400 Euro an Spenden für Bedürftige gesam-
melt. Grußworte überbrachten Bürgermeister Fritz Karl Messner, Dekan Josef Knapp und Karlheinz Malojer, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD). Alle Angebote und Infos unter www.young-wipp.blogspot.it
Neuer KFS-Bezirksausschuss gewählt Anfang März wurde im Margarethenhaus in Sterzing bei der Jahresversammlung des Bezirks Wipptal des Katholischen Familienverbandes Südtirol (KFS) ein neuer Bezirksausschuss gewählt. Neben KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner nahmen auch Geschäftsführerin Samantha Endrizzi sowie Elisabeth Gabrielli, die fortan für die Unterstützung der Zweigstellen und Bezirke im KFS-Büro verantwortlich sein wird, daran teil. Auch in diesem Jahr sind einige Initiativen geplant, u. a. der Familiensonntag mit Bischof Ivo Muser am 11. Juni in Sterzing. Bei den Neuwahlen des Bezirksausschusses wurden Helga Plank
und Petra Holzer im Amt bestätigt. Neu dazugekommen sind Ursula Unterweger, Dagmar Matzler,
Astrid Braunhofer, Sylvia Volgger und Helga Mössner. Zwei Vertreter der Zweigstelle Mauls werden kooptiert. Im Bild (v. l.) KFS-Geschäftsführerin Samantha Endrizzi mit Helga Mössner, Petra Holzer, der scheidende Vorsitzende Alexander Kritzinger, Helga Plank, Ursula Unterweger, Dagmar Matzler und KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner.
GOSSENSASS
Großstadtluft schnuppern
STERZING
Betriebspraktikum an der Oberschule Im Februar konnten die Schüler des Oberschulzentrums Sterzing ein zweiwöchiges Praktikum durchführen. Die Lehrpersonen Walter Teissl und Leopold Volgger hatten die Kontakte zu den Betrieben hergestellt. Dabei schnupperten die Schüler der beiden 4. Klassen an der WFO in die Arbeitswelt hinein. Neue Computerprogramme ken-
STERZING
nenlernen, theoretisches Wissen umsetzen, in die Welt der Banken und des Sozialwesens eintauchen – für viele Schüler haben sich nach den zwei Wochen die Berufswünsche etwas konkretisiert. Mit wertvollen Eindrücken aus der Arbeitswelt hat sich das Betriebspraktikum auch heuer als erste Berufszielorientierung bewährt.
Ende Februar schnupperte die 3. Klasse der Mittelschule Gossensaß in Wien Großstadtluft. Das abwechslungsreiche Programm des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur ließ keine Wünsche offen. Die Schüler besichtigten den Stephansdom und die Kaisergruft der Habsburger sowie das Kunstund Naturhistorische Museum. Absoluter Favorit unter den Wiener Museen war jedoch das Technische Museum mit seinen interaktiven Stationen. Daneben durften auch Klassiker wie der Wiener Prater mit seinem
Riesenrad, das Schlendern über den Naschmarkt und das Hundertwasserhaus nicht fehlen. Im Raimund-Theater besuchten die
Schüler das Musical „Schikaneder“. Ein Besuch von Schloss Schönbrunn und dem Tiergarten rundete die Woche ab.
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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...
Fleins? Sterzinger Osterspiele von Harald Kofler
Der kleine Weiler Fleins liegt an der orographisch linken Seite des Eisacks und an der orographisch rechten Seite des Maulser Baches nordöstlich von Mauls. Fleins gehört zur Fraktion und Katastralgemeinde Mauls und ist mit dieser verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Freienfeld.Der Weiler Fleins – manchmal auch „Flains“ geschrieben – darf nicht mit dem zur Katastralgemeinde Wiesen gehörigen Weiler Flains (Fluens) bzw. mit dem zur Katastralgemeinde Trens zugehörigen Weiler Flans verwechselt werden. Fleins wird urkundlich als „Linis“ bereits in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts und damit in hochmittelalterlicher Zeit genannt. In spätmittelalterlicher Zeit tauchen in den schriftlichen Aufzeichnungen die Siedlungsnamen „Leines“ oder „Laims“, zu Beginn der frühen Neuzeit in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts hingegen die Formen „Leynss“, „Layß“ oder „Lains“ mehrfach auf. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte die Bezeichnung „Flains“. Die Schreibform mit „-ai-“ dürfte sich wahrscheinlich zwar bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts durchwegs gefestigt haben, doch ist die korrekte etymologische Schreibweise jene auf „-ei-“. Die etymologische Ableitung des Weilernamens erweist sich als schwierig, da jenseits der hochmittelalterlichen Nennung keine sicheren Aussagen zu den Ursprüngen der Siedlungstätigkeit gemacht werden können. Legt man der Siedlung einen romanischen Ursprung zugrunde, wäre eine Anlehnung der Bezeichnung an das lateinische Nomen „linum“, also „Flachs bzw. Lein“, durchaus denkbar. Der Weilername könnte demnach auf ein für den Flachsanbau geeignetes Gebiet hinweisen.
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In Sterzing ist wieder Osterspiel-Zeit. Noch bis zum 16. April bietet das Vigil Raber Kuratorium – heuer bereits zum 32. Mal – Theater, Konzerte, eine Ausstellung und einen szenischen Kreuzweg. Im Stadttheater ist während der gesamten Spielzeit eine Ikonenausstellung von Hubert Piccolruaz aus Schlanders zu sehen. Ebenfalls im Stadttheater zeigt das Vigil Raber Ensemble Federico García Lorcas Frauentragödie „Bernarda Albas Haus“. In Szene gesetzt wurde das Stück über gesellschaftliche Normen und Zwänge von Monika Leitner Bonell. Ein weiterer Höhepunkt des diesjährigen österlich-kulturellen Reigens ist die Uraufführung von sechs Kompositionen zum Kreuzweg, darunter auch eine von Josef Haller aus Sterzing: Unter dem Titel „chemin“ (frz. „Weg“) bringt das „ensemble chromoson“ in
der Pfarrkirche von Sterzing persönliche, zeitgemäße Interpretationen der Leidensgeschichte Jesu zur Aufführung. Dekan Josef Knapp liest verbindende Texte. Zeitgenössische und alte Musik findet beim Konzert „Was betrübst du dich, meine Seele“ des Ensembles „Il Pinzimonio Vocale“ aus dem Gadertal in der Heiliggeist-Kirche ihren Ausdruck. Transalpine Klänge – von Südtirol nach Skandinavien, von Marokko zum Dachstein, von London ins Traisental – vermittelt ALMA bei ihren volksmusikalischen Streifzügen im Vigil-Raber-Saal. Am Karfreitag führt wieder ein szenischer Kreuzweg vom Kreuzkirchl ausgehend durch die Stadtgasse bis zur St. Margarethenkirche. Abgeschlossen werden die Osterspiele auch heuer wieder mit dem Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing, diesmal unter dem Motto „Blasmusik früher, Blasmusik heute“.
STERZING
Sketch up! Im April bringen Schüler des Oberschulzentrums Sterzing das Kabarett „Sketch up!“ auf die Bühne des Stadttheaters. Anfangs nur im kleineren Rahmen geplant, hat sich daraus ein großes Projekt entwickelt, in das sowohl Schüler als auch Lehrer viel Zeit und Mühen gesteckt haben. Die Vorbereitungen für das Kabarett laufen bereits seit Beginn des Schuljahres; im Rahmen des Förderunterrichts haben die Schüler, begleitet von den Lehrpersonen Claudia Brüne und Verena Ninz, lustige Lieder, knallharte Satire und spannende Dialoge erarbeitet, die sie Ende April dem Publikum präsentieren. Vor nichts und niemandem machen sie dabei Halt, vor der Politik genauso wenig wie vor aktuellen Themen aus Wirtschaft und Gesellschaft. Die Proben wurden im Februar in Zusammenarbeit
mit Regisseurin Monika Bonell aufgenommen. Recht schnell stellte sich dort heraus, dass die ansonsten doch lockeren Schüler nichts als steife Bretter waren. Doch mit Hilfe von Lach- und Tanzübungen schlug die anfängliche Angst vor der Bühne bald in Begeisterung um. „Die Teilnahme an diesem Projekt ist für mich eine wichtige Erfahrung fürs Leben“, freut sich etwa Maria. Auch Valentina betont: „Das Projekt fördert nicht nur unsere Kreativität, sondern bietet eine abwechslungsreiche Alternative zum Lernen.“ Und Laura ergänzt: „Auch für zurückhaltende Schüler ist es eine gute Gelegenheit, einmal aus sich herauszugehen.“ Das Kabarett „Sketch up!“ wird am 22. und 29. April um 20.00 Uhr sowie am 23. und 30. April um 18.00 Uhr im Stadttheater Sterzing aufgeführt. Kartenreservierungen im Tourismusverein Sterzing unter der Rufnummer 0472 765325. Daniel Mayr
KULTUR
PFLERSCH
„Braunschlag“ Der Theaterverein Pflersch zeigt im April im örtlichen Vereinshaus die Komödie „Braunschlag“ nach der gleichnamigen achtteiligen österreichischen Fernsehserie. Diese hat Autor Stefan Vögel 2012 in ein Theaterstück gekleidet. Nun kommt es zum ersten Mal in Süd-
tirol auf die Bühne. In Szene gesetzt hat das Stück Thomas Hochkofler. Das kleine Dorf Braunschlag hat seine besten Jahre hinter sich. Die Gäste bleiben aus, Hotels und Ge-
schäfte schließen, Handwerksbetriebe wandern ab, die Gemeinde steht vor der Pleite. Dessen nicht genug, wünscht sich Elfi, die Frau vom Dorfwirt, seit Jahren ein Kind, deren Bruder Reinhard lebt in einer anderen Welt und Herta, die Frau des Bürgermeisters, möchte endlich einmal Urlaub machen. In dieser Not kommt dem Bürgermeister die zündende Idee. In kürzester Zeit ist im Dorf wieder die Hölle los. Besucher kommen in Scharen, die Kassen füllen sich wieder, jeder möchte sich bereichern, Eheprobleme tauchen auf und alte Machenschaften kommen ans Tageslicht. Schließlich kommt aber alles anders als erwartet. Premiere feiert das Stück am 7. April.
„Altweiberfrühling“ Träume soll man leben. Das Generationentheater 50 plus der Theatergemeinschaft Wipptal zeigt im April in einer Inszenierung von Monika Leitner Bonell die herzerwärmende Komödie „Altweiberfrühling“. Seit dem Tod ihres Mannes hat Martha keine rechte Freude mehr am Leben. Der Tante-Emma-Laden, den sie betreibt, läuft nicht
gut. Ihr Sohn Walter, der Ortspfarrer, möchte die Räume am liebsten für seine Bibelgruppe nutzen und Fritz, der Bürgermeister, möchte dort seine „Parteizentrale“ unterbringen. Doch da kommt Martha ihr einstiger Lebenstraum wieder in
den Sinn: ein eigenes Dessousgeschäft mit selbst entworfenen Modellen. Zunächst hat sie Angst vor der eigenen Courage, doch mit Unterstützung ihrer Freundinnen – alle jenseits der sechzig – wird aus dem muffigen Krämerladen bald eine elegante Lingerie-Boutique. Die Ortsbewohner sind entsetzt und versuchen, das Projekt mit allen Mitteln zu torpedieren. Unter dem Titel „Die Herbstzeitlosen“ kam die Geschichte um die vier liebenswert-rebellischen Rentnerinnen 2006 ins Kino und wurde zu einem der erfolgreichsten Schweizer Filme aller Zeiten. Aus dem Drehbuch hat der mehrfach ausgezeichnete Vorarlberger Autor und Kabarettist Stefan Vögel ein hinreißend pointiertes Theaterstück gemacht – mit Charme, Herz, einem Schuss Tragik und der positiven Botschaft, dass es im Leben nie zu spät ist, einen Neuanfang zu wagen. Premiere hat das Stück am 23. April im Theatersaal von Gossensaß. Erker 04/17
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„Jenseits der Gleise – beyond the railway“ Jugendliche für Musik-Theater-Projekt gesucht Der Jugenddienst Wipptal plant für den Herbst ein großes Bühnenprojekt, für das rund 25 Jugendliche gesucht werden, die Lust haben, sich sängerisch, tänzerisch und schauspielerisch auf der Bühne auszutoben und ihre Fähigkeiten zu erproben. Das Musiktheater-Projekt bietet Jugendlichen die einmalige Gelegenheit, mit professionellen Musikern in einer Band, als Sänger und mit einem gut eingespielten technischen und organisatorischen Team zu arbeiten. Gesucht werden Jugendliche, die im Wipptal ansässig und zwischen 14 und 25 Jahre alt sind. Voraus-
setzung ist die Begeisterung für moderne Pop-, Rock- und Schlagermusik. Sie sollten Freude am Rollenspiel und keine Angst davor haben, diese Freude einem großen Publikum darzubieten. Aufgeführt wird das Projekt zwischen Ende September und Anfang Oktober in mehreren Vorstellungen im Stadttheater von Sterzing. Informationen beim Jugenddienst per E-Mail an wipptal@jugenddienst.it oder unter der Rufnummer 0472 767890. Die Einschreibungen haben bereits begonnen. Das erste Zusammentreffen findet im Mai statt.
ST. JAKOB
Frühjahrskonzert der Musikkapelle Innerpfitsch
Ein abwechslungsreiches Programm bietet die Musikkapelle Innerpfitsch bei ihrem Frühjahrskonzert am 22. April im Schulhaus von St. Jakob. Unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Martin Rainer erklingen sowohl traditionelle Werke wie etwa der Konzertmarsch
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„Per aspera ad astra“ von Ernst Urbach, zu hören sich aber auch Konzertstücke wie „Belvedere“ von Klaus-Peter Bruchmann oder „Voice of the Vikings“ von Michael Geisler sowie bekannte Melodien, darunter das Medley „Boney M. Super Hits“ von Steve McMillan. Konzertbeginn ist um 20.30 Uhr.
KULTUR
GOSSENSASS
Nachwuchsmusiker zeigen ihr Talent Preisträger der Musikschule Sterzing
10 Jahre Wippmenvox
Über 1.000 Nachwuchsmusiker aus Nord-, Ostund Südtirol beteiligten sich Anfang März in Wattens am Gesamttiroler Landesmusikwettbewerb Prima La Musica.
einen ersten Preis mit Auszeichnung. Jeweils einen ersten Preis erspielten das Gitarrenduo „Gitarrinis“ (AG B) mit Damian Leitner und Julia Hofer (Lehrperson Rosmarie Leitner), Klarinettistin Anita Staudacher (AG III, Lehrper76 Musiker aus Südtirol haben sich für son Monika Steger) und das den Bundeswettbewerb im Juni in St. Klavierduo „EmKa“ (AG I) mit Katarina Bilbija und Pölten qualifiziert, darunter auch das Emma Wieser (Lehrperson „Ensemble Interaction“ (AG II) mit Tamara Salcher). Die „DisAmelie Schuster, Djamila Morandini und Samuel Andre Pörnbacher von co Divas“ (AG I) mit Corinna der Musikschule Sterzing. Das EnsemMarginter, Elizabeth Schneible, geleitet von Waltraud Pörnbacher, der, Teresa Tötsch, Theresa holte im Fach Kammermusik für Voka- Landesrat Philipp Achammer mit den Frick, Emily Maria Volgger Gewinnern des Sonderpreises von der und Johanna Tötsch holten lensembles einen ersten Preis und er- Musikschule Sterzing hielt von den Juroren auch einen Sonim Fach Kammermusik für derpreis zuerkannt. Das Trio Music-Just-Seduce (AG Vokalensembles ebenfalls einen ersten Preis (Leitung III) mit Maria Knollenberger, Sarah Burger und Julia Waltraud Pörnbacher); am Klavier begleitet wurden Messner (Leitung Waltraud Pörnbacher) schaffte ei- sie von Anna Gallmetzer (AG I). nen zweiten Preis. Zweite Preise erzielte das Klavierduo „PianoPower“ In der Klasse „Kammermusik für Klavier“ (AG A) (AG I) mit Maja Malfertheiner und Emily Maria Volggab es für das Ensemble „oans two trio“ mit Norah ger (Lehrperson Tamara Salcher) und Johanna MarSchneider (Violoncello) (Lehrperson Nathan Chizzali) kio (Klarinette, AG II), unterrichtet von Urban Raich.
Im Jahr 2007 wurde im Wipptal der Männerchor Wippmenvox gegründet. Dieser bereichert seither nicht nur die Chorlandschaft im Bezirk. Geleitet wird das Männerensemble von Chorleiterin Anna Maria Staffler. Zu seinem zehnjährigen Bestehen findet am 7. Mai im Theatersaal von Gossensaß ein Jubiläumskonzert statt. Zusammen mit dem Gastchor ProVoXis aus dem Gadertal und dem Stargast James Moore aus Virginia (USA) erwartet das Publikum ein abwechslungsreiches Programm. Das Konzert beginnt um 19.00 Uhr.
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AKTUELL
STERZINGER EHRENBÜRGER
Kaufmann
Alois Gschwenter (1853 – 1929) Ehrenbürger von Sterzing Kaufmann Alois Gschwenter
von Karl-Heinz Sparber
WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1853: Geboren am 20. Juni in Sterzing 1881: Alois Gschwenter kandidiert für den Gemeinderat und wird in den Bürgerausschuss gewählt. 1884: Am 7. Jänner ehelicht er Maria Grott aus Bozen; 2. Magistratsrat. 1887: Bürgermeister-Stellvertreter (1. Magistratsrat) 1893: Am 9. September löst Gschwenter den bisherigen Bürgermeister Franz Heidegger ab. 1899: Gschwenter erhält am 26. Februar im Sterzinger Rathaus das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone. 1901: Missglückter Versuch einer Landtagskandidatur 1904: Rücktritt als Bürgermeister 1911: Am 25. November wird ihm das Ehrendiplom der Stadt überreicht. 1929: Am 25. Juli verstirbt Alois Gschwenter im Alter von 76 Jahren. Alois Gschwenter entstammt einer alteingesessenen Kaufmannsfamilie in Sterzing. Bereits sein Vater Anton (7. Juli 1812 – 4. Dezember 1872) ist Handelsmann und Gutsbesitzer in der Altstadt. Dessen Ehefrau Creszenz Mayr (2. September 1827 – 6. Jänner 1893) stammt aus Unterau und schenkt ihm neun Kinder (Johann, Theresia Filomena, Maria, Alois, Anton, Anna, Rosalie, Fany, Josef). Alois erblickt am 20. Juni 1853 das Licht der Welt. Verschönerungsverein Ein sehr arbeitsreiches und ausgefülltes (Vereins-)Leben steht ihm bevor. Er engagiert sich vorerst im 1876 neu gegründeten Verschönerungsvereinsausschuss der Stadt und fungiert dort jahrelang als Kassier. Auf Anregung von Bürgermeister Johann Kofler werden innerhalb von 14 Tagen in der Neustadt die Misthäufen entfernt sowie ein beidseitiger Bürgersteig (nicht etwa Gehsteig!) mit Leifererplatten beantragt, was die Gemeinde jedoch nicht genehmigt. Dafür dürfen längs der Gemeindewege Bäume gepflanzt, Ruhebänke aufgestellt und in der Stadt einige Parks und Alleen angelegt werden. 1883 erwirkt der Vereinsausschuss die Pflasterung der Rathausgasse bis
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zum Pfitschertor. Konrad Fischnalers „Führer durch Sterzing und Umgebung“ erscheint erstmals 1883 mit Unterstützung des Vereines und erfährt später neun Auflagen. 1884 wird der Lärchenwald am Vallerbach angelegt, der so genannte „Stadt-
Gschwenters Gemahlin Maria Grott stirbt bereits mit 27 Jahren.
park“, wo sich heute der Hochseilgarten befindet. Im März 1895 tritt der Sterzinger Verschönerungsverein dem Landesverband für den Fremdenverkehr in Tirol bei. Gschwenter bleibt für die nächsten Jahre Ob-
mann und Vorsitzender des Vereins. Sennerei-Genossenschaft Alois Gschwenter ist auch einer der führenden Männer bei der am 18. November 1883 gegründeten Sennerei-Genossenschaft. 1884 wird die Molkerei in Sterzing eröffnet und die Bauern zwischen Mauls und Gossensaß sowie zwischen Pfitsch und Ridnaun liefern täglich 1.900 Liter Milch. Sie erhalten pro Liter vier Kreuzer ausbezahlt. Zehn Jahre später will man Milchzucker aus der Molke gewinnen, die Aktion „Zuckerfabrik“ scheitert jedoch an den enormen Kosten der Verdampfung. Dabei verfügt man in Sterzing bereits über eines der ersten Zentrifugen-Modelle. Doch die Entrahmung und Gesamtleistung sind noch ungenügend. 1906 wird die Sterzinger Stammsennerei durch die Sennerei-Genossenschaft Stilfes und 1914 in Stange entlastet. Die Gilfenklamm Am 31. August 1886 wird die Sektion Sterzing des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ins Leben gerufen. Alois Gschwenter gehört dem ersten Ausschuss an. Ein besonderes Anliegen ist dem Verein, gemeinsam mit dem Verschönerungsverein, die Erschließung der
Gilfenklamm, aber auch der Ausbau der Wanderwege um Sterzing. So lässt Postmeister Alois Obexer das Roßkopf-Schutzhaus „aus Holz gezimmert, außen mit Schindeln bekleidet, innen mit Zirbelholz getäfelt, mit fünf Zimmern mit guten Betten und außerdem Heulager“ errichten (Bozner Nachrichten vom 2. März 1895), das in zwei bis drei Stunden auf bequemen Waldwegen zu erreichen ist. Am 5. Juli 1896 findet die Eröffnungsfeier der Gilfenklamm statt, bei welcher der nunmehrige Bürgermeister Alois Gschwenter eine feierliche Ansprache über diese Attraktion ersten Ranges hält. Zum Geburtstag des Kaisers darf er das Naturdenkmal am 25. Juli 1898 in „Kaiser-Franz-Josef-Klamm“ umtaufen. Alois Gschwenter gilt als sehr versiert im Verwaltungswesen und in der Landwirtschaft. Seine Beliebtheit geht so weit, dass er fast in jedem Sterzinger Verein vertreten ist: Er fungiert als Obmann und später als Geschäftsführer der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaft, ist Gründer, Ehrenmitglied und ständiges Mitglied der Einschätzungskommission der Sparkasse in Sterzing, Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr, Vorstands-Stellvertreter des Männergesangvereines, seit 1904 auch Mitglied des Denk-
STERZINGER EHRENBÜRGER
Zum 50. Regierungsjubiläum des Kaisers im November 1898 wird Alois Gschwenter mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet, verliehen am 26. Februar 1899 im Rathaus.
mal-Komitees zur Errichtung eines Andreas-Hofer-Denkmals in Sterzing, das 1911 eingeweiht wird, über viele Jahre Hauptgeschworener bei der Schwurgerichts-Session in Bozen, Masseverwalter bei Konkursen am Kreisgericht Bozen und von 1890 bis 1912 staatsanwaltschaftlicher Funktionär beim Bezirksgericht Sterzing. Seit 1884 bekleidet er die Stelle des Schriftführers und Kassiers in der „Sterzinger-Moos-Entsumpfungs-Genossenschaft“ für 43 Jahre bis zum 3. Juli 1927, zwei Jahre vor seinem Tod. Im Augustheft des „Schlern“ 1927 berichtet er selbst über die Tätigkeiten dieser Genossenschaft. Wenig Bekanntes über sein Privatleben Am 7. Jänner 1884 heiratet Gschwenter Maria Grott (8. September 1863 – 16. Mai 1889) aus Bozen. Sie verstirbt jedoch nach langem Leiden bereits mit 27 Jahren, ein Sohn und zwei Töchter entspringen der kurzen Ehe. Ihr einziger Sohn August (12. Februar 1888 – 21. Februar 1934) dient im Weltkrieg als Feuerwerker und erhält 1916 das silberne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille und die königlich-bayerische Militärverdienstmedaille. Tochter Louise darf anlässlich der Denkmal-Enthüllung am 30. Juli 1911 Landeshauptmann Dr. Theodor Freiherr von Kathrein die zu diesem Anlass geprägte Gedenkmünze überreichen. Er sendet ihr dafür „ein sehr hübsches und apart gearbeitetes silbernes Miniatur-Nähnecessair“ (Bozner Nachrichten vom 15. August 1911). Tochter Mali (gestorben am 25. November 1978 im 94. Lebensjahr) heiratet am 14. September 1920 in Trens den Sterzinger Großkaufmann Fritz Wiedner.
Sterzings Gemeindeverwaltung Am Beispiel von Alois Gschwenter lässt sich gut zeigen, wie die Gemeindeverwaltung Ende des 19. Jahrhunderts organisiert war. Der Stadtgemeinde Sterzing ist seit 1868 die Bezirkshauptmannschaft Brixen mit dem Bezirkshauptmann an der Spitze übergeordnet. Für eine Gemeinde in dieser Größenordnung sieht das Gemeindegesetz einen Bürgermeister und zwei Gemeinderäte vor. Ab 1878 heißen sie 1. Magistratsratsrat in der Funktion des Bürgermeister-Stellvertreters, der 2. Magistratsrat ist ebenso Berater und Unterstützer des Bürgermeisters. Sie sind auch Rechnungsrevisoren für den Gemeindehaushalt. Alle drei Herren bilden die Gemeindevorstehung und damit das oberste verwaltende und vollziehende Organ. Dazu kommen neun Bürgerausschussmitglieder und neun Ersatzmänner, denen die Gemeindevorstehung die sieben Ressorts, auch Komitees genannt, zuteilt. Diese Bürger sind meist Sachverständige oder Handwerker (Zimmermeister, Schmiede, Tischler …) und wählen unter sich einen Obmann als Ansprechpartner für den Bürgermeister. Der Gemeinderat wird meist zwischen Juli und September für drei Jahre gewählt. Insgesamt sind es also zwölf Sterzinger Bürger, die sich für das Wohl der Stadt einsetzen sollten. Angeblich heißt der „Zwölferturm“ wegen der zwölf Räte der Stadt so, und nicht etwa, weil die Turmuhr um zwölf Uhr mittags läutet. Bereits 1881 beginnt Gschwenter seine gemeindepolitische Laufbahn in Sterzing: Auf Anhieb wird er in den Gemeinderat gewählt und übernimmt als Bürgerausschussmitglied die Funktion des zweiten Rechnungsrevisors und das Ressort für Feuer-, Fremden- und Gemeindepolizei. Er
arbeitet sich zum 2. Magistratsrat empor und ist Zuständiger für die Brennerbadanstalt (1884), wird Bürgermeister-Stellvertreter (1. Magistratsrat 1887) und schließlich übernimmt er 1893 von seinem Vorgänger Franz Heidegger das Bürgermeisteramt, der sich aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit nicht mehr der Wahl stellt. Gschwenter wird für die nächsten Amtsperioden immer wieder gewählt und ist beim Volk sehr beliebt. Übrigens: Als Bürgermeister-Stellvertreter beaufsichtigt er 1887 gemeinsam mit dem kaiserlichen Rat Konservator Deininger die Restaurierung des altertümlichen Rathauses. Dabei muss der k. k. Straßenmeister Michael Matscher eine noch nie da gewesene heikle Arbeit durchführen: Im Rathaussaal im zweiten Stock befindet sich in einem Gewölbefeld des Marmorerkers ein al fresco gemaltes Madonnenbild. Da der Erker abgerissen werden soll, muss Matscher das Fresko durch entsprechende Vorkehrungen schützen, das gesamte Fresko vom rückwärtigen Mauerteil eigenhändig absägen und in den neu errichteten Erker wieder einsetzen. Das Madonnenbild übersteht die Aktion unbeschadet (Brixener Chronik vom 6. Februar 1906). Am 26. Februar 1899 erhält der Bürgermeister im Sterzinger Rathaus das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone aus den Händen des Landeshauptmannes Max Freiherr von Freyberg. Es ist dies eine der höchsten Auszeichnungen, die das Land Tirol zu vergeben hat. Am 1. Oktober 1899 übernimmt die neue Brennerbad-Gesellschaft in Brixen das Brennerbad-Anwesen: Alois Gschwenter hat als zuständiger Vertreter der Gemeinde die Verhandlungen für den diesbezüglichen Kaufvertrag geführt und verbleibt weiterhin Ausschussmitglied in der neuen Gesellschaft. Missglückter Versuch einer Landtagskandidatur Alois Gschwenter ist wie (fast) alle bisherigen Bürgermeister ein energischer Vertreter der konservativen Partei. In größeren Städten formieren sich im gehobenen Bürgertum bis zur Jahrhundertwende zusehends die Liberalen und es kommt zu Spannungen zwischen dem kon-
servativen Tiroler Landtag und der liberalen Regierung in Wien. Zudem laufen gerade in Tirol und besonders auch im Sterzinger Raum die Bauern und Kleinbürger zur neuen christlich-sozialen Partei über. Dieser Umstand wird dem Bürgermeister bereits 1901 zum Verhängnis, als er sich als konservativer Kandidat für den Tiroler Landtag aufstellen lässt. Dazu die Vorgeschichte: In Sterzing soll eine neue Sparkasse eröffnet werden. Dafür hat sich vor allem der christlich-soziale Landtagsabgeordnete Statthaltereirat Dr. Johann Schorn eingesetzt. Der Bürgerausschuss wählt am 28. April 1901 in den zukünftigen Sparkassenausschuss Bürgermeister Alois Gschwenter, die Kaufleute Franz Aigner, Josef Domanig und Jakob Stifter, Notar Dr. Oskar Czibulka, Apotheker Johann Kofler, Hotelier Ludwig Obexer und andere. Am 21. Mai sendet Gschwenter einen öffentlichen Dank im Namen der Stadtgemeinde an Dr. Schorn für das „aus Anlass der Gründung einer Sparcassa in Sterzing in hochherzigster Weise bewiesene Entgegenkommen“ und versichert, man werde ihn weiterhin unterstützen: „Von Sterzing werde ihm kein Candidat für den Landtag entgegengestellt werden“ (Brixener Chronik vom 28.11.1901). Am 17. September 1901 findet im Beisein des Kommissärs und Steuereinnehmers H. Wellenzohn im Rathaus die konstituierende Sitzung statt. Die Geschäftsordnung der neuen Sparkasse wird genehmigt und Bürgermeister Gschwenter zum Ausschussvorsitzenden sowie weitere fünf Direktoren durch Zuruf gewählt. Die Stadt Sterzing übernimmt die Haftung für die Sparkasse. Als Amtsstube wird vorerst das ehemalige Magistrats-Amtslokal im ersten Stock des Rathauses zur Verfügung gestellt und am 6. November erstmals geöffnet. Und nun kandidiert plötzlich der konservative Bürgermeister Alois Gschwenter gegen den christlich-sozialen Dr. Schorn für den Landtag am 4. Dezember 1901! Mehr noch: In einer Wählerversammlung in Klausen soll Gegenkandidat Gschwenter vor neun Wählern (!) von Dr. Schorn behauptet haben, dieser sei ein Überläufer, er sei abgefallen, er habe sein Wort gebrochen Erker 04/17
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Am 5. Juni wird im Gasthof „Rose“ in Sterzing der Tiroler Bauernbund ins Leben gerufen.
EhrenbürgerOriginalurkunde 1911, zur Verfügung gestellt von Dietrich Thaler
und kandidiere jetzt ebenfalls für die Konservativen. Nun, die Geschichte geht folgendermaßen aus: Bei den Landtagswahlen am 4. Dezember 1901 erhält Alois Gschwenter im gesamten Wahlbezirk (Sterzing, Brixen, Klausen, Bruneck, Innichen, Lienz) nur 352 Stimmen, Dr. Schorn aber 481. Für den 10. Dezember ist eine Stichwahl angesagt, doch Gschwenter zieht seine Kandidatur zurück. Die Gründung des Bauernbundes Am 5. Juni 1904 soll in Sterzing der erste Bauerntag stattfinden. Ein vorbereitendes Komitee wird eingesetzt, dem aus dem Bezirk Sterzing Landtagsabgeordneter Josef von Pretz in Mittewald, Bürgermeister Alois Gschwenter und Gemeindevorsteher Wilhelm Wieser in Stilfes, allesamt konservative Tiroler, angehören. Der Leiter der Tagung ist Josef Schraffl aus Sillian in Osttirol vom Lager der christlich-sozialen Partei. Es sollte zwar keine parteipolitische Veranstaltung werden, doch kommt es bereits im Vorfeld zu Spannungen. In einem offenen Brief distanzieren sich die drei Sterzinger Bezirksdelegierten von der Einladung Schraffls; sie seien bezüglich Zeitpunkt, Zusammenstellung der Tagesordnung, Wahl der Redner und Referate übergangen worden und überdies erblickten sie im Bauerntag eine christlich-soziale Parteiversammlung. Sie würden deshalb zum Bauerntag nicht erscheinen (Bozner Zeitung vom 4. Juni 1904). Am 4. Juni, dem Vortag der Tagung, „wie sie das Land Tirol vielleicht noch nie so mächtig, großartig und überwältigend gesehen hat“ (Der Tiroler vom 7. Juni 1904), erscheinen rund 460 Delegierte aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und aus den ladinischen Tälern. Am 5. Juni beherbergt
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Sterzing etwa 7.000 Bauern, die den deshalb auch keine Veranlassung ge- ferturm dar, welches Bild mit einem weiten Weg nicht scheuen, um Be- habt, im Namen der Stadt etwas zu Sträußchen künstlerisch gemalter Alschlüsse zur Besserung ihrer Lage zu tun, so der Noch-Bürgermeister. Der penpflanzen und mit dem Sterzinger fassen. Den Bauern geht es tatsäch- Bürgerausschuss beschließt darauf- Stadtwappen geziert ist.“ lich wirtschaftlich nicht gut, doch hin einstimmig, die Feier unter eiSchraffl ist sehr wortgewandt und nem solchen Bürgermeister zu ver- Im Ersten Weltkrieg scheint der gespricht von den Errungenschaften schieben. Alois Gschwenter zieht die ehrte Altbürgermeister in den Zeizur Hebung des Bauernstandes der Konsequenzen und legt sein Amt als tungen immer wieder als großzügiletzten 20 Jahre. Er fordert ein Ende Bürgermeister nieder. Auch der ers- ger Spender auf: So spendet er im der Streitereien unter den Parteien te Magistratsrat Jakob Stifter tritt zu- Oktober 1914 dem Männer-Zweigzum Wohl der Bauern. Die hohen rück. verein vom Roten Kreuz in SterEhrengäste, 150 Gemeindevertrezing zehn Kronen. Für die Soldaten im Felde spendet Gschwenter sogar tungen, Vertreter der Bauernvereine Ehrenbürgerschaft 100 Kronen. Sein einziger Sohn Auund Genossenschaften und natür- der Stadt Sterzing lich die zahlreichen Bauern kommen Nun wird es ruhig um Gschwenter. gust Gschwenter steht als Feuerwermit Sonderzügen, ziehen vom Bahn- Der Kaufmann engagiert sich noch ker an der Front. Im April 1916 gibt hof durch den „Triumphbogen“, ein weiterhin in zahlreichen Vereinen er eine größere Buchspende an die Transparent auf zwei Masten mit der und in der Sparkasse. Sein Nach- Tiroler Landesstelle für SoldatenlekAufschrift „Willkommen zum ers- folger wird Josef Domanig. Im Jahr türe. Im August 1917 erfolgt eine ten Bauerntag!“, weiter zum „Hotel Rose“ und verteilen sich auf die ganze Stadt. Doch kein Bürgermeister begrüßt sie, die ganze Stadt ist zwar reich beflaggt, doch sein Haus und das Rathaus Bescheidener Eintrag am Familiengrab in den Arkaden: Dominus Alois Gschwenter nicht. Für die zahlreichen Berichterstatter der verschiedenen Blät- 1911 scheinen sich die Spannun- Spende von zehn Kronen als Soldater sind keine Tische hergerichtet, sie gen gelegt zu haben. In der Bür- tenliebesgabe für die Soldaten der müssen stehend in der Masse ihre gerausschusssitzung vom 14. Ok- Tiroler Kampffront sowie für die VerAufzeichnungen machen. Das Groß- tober 1911 wird Altbürgermeister wundeten und Kranken in den Spitäereignis endet mit der Gründung und Kaufmann Alois Gschwenter für lern anlässlich des Geburtstages Seides Tiroler Bauernbundes, dem zwi- „seine großen Verdienste als langjäh- ner Majestät. schen 1.000 und 1.500 Bauern so- riger Bürgermeister und Direktions- Am Morgen des 25. Juli 1929 geht gleich beitreten. Er hat bis heute Be- vorstand der Sparkasse in Sterzing“ das Leben von Alois Gschwenter im stand. Für Alois Gschwenter endet einstimmig zum Ehrenbürger sei- hohen Alter von 76 Jahren durch jedoch seine Bürgermeister-Karrie- ner Geburtsstadt ernannt. Das dies- einen Schlaganfall unerwartet zu re. Am 8. Juni wird eine Bürgeraus- bezügliche Ehrendiplom wird beim Ende. „Der bescheidene, treue und schusssitzung einberufen, in der es Kunstmaler Franz Jenewein in Inns- opferwillige Sohn seiner Heimatum die geplante 600-Jahr-Feier der bruck in Auftrag gegeben und „ist stadt“, so im Nachruf in der TageszeiStadt im Sommer gehen soll. Doch zur vollsten Zufriedenheit ausgefal- tung „Dolomiten“, wird am 27. Juli Inhalt der Sitzung sind die vergange- len“. Im Allgemeinen Tiroler Anzei- unter außergewöhnlich großer Beteinen Ereignisse, die Beleidigung der ger vom 22. November 1911 heißt ligung der Bevölkerung um 7.30 Uhr Tiroler Bauernschaft, der Unmut vie- es weiter: „Der Text der Urkunde ist morgens zu Grabe getragen. E ler Städter, die Schädigung des gu- in künstlerischer Schrift ausgeführt. Lesen Sie in der nächsten ten Rufes der Stadt und der Bürger- Das Diplom stellt auf der rechten Ausgabe des Erker: meister muss sich rechtfertigen. Er Seite oben das Straßenbild der NeuSTADTUND SPITALARZT habe keine Einladung erhalten und stadt vom Rathause bis zum ZwölDR. ALOIS LIEBL
KULTUR
MGV Sterzing blickt auf erfolgreiches Chorjahr zurück
(v.l.) Chorleiterin Waltraud Pörnbacher, Kulturstadträtin Maria Luise Troyer, Obmann Richard Stefan Oberprantacher, Christian Ossanna, Georg Grasl, Matthias Ossanna, Bürgermeister Fritz Karl Messner und Bezirksobmann Gottfried Gläserer (Chorverband)
Vor kurzem hielt der Männergesangverein Sterzing 1860 im Hotel „Mondschein“ seine diesjährige Jahresversammlung ab. Dabei erinnerte Obmann Richard Oberprantacher an die äußerst erfolgreichen Konzertauftritte im vergangenen Jahr, als der MGV mit dem Frühjahrskonzert das Stadttheater gleich zwei Mal bis auf den letzten Platz füllen konnte und mit dem Adventskonzert in der Pfarrkirche, dem geschätzte 1.500 Zuhörer lauschten, selbst die kühnsten Erwartungen übertraf. Auch die Auftritte in Tutzing (Bayern) und in Sarnthein waren überraschend gut besucht. Schriftführer Manfred Gogl verlas den gewohnt kurzweiligen Tätigkeitsbericht mit zahlreichen Anekdoten aus dem Chorleben. Georg Grasl sowie die Brüder Chris-
tian und Matthias Ossanna wurden im Rahmen der Versammlung für ihre 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Norbert Plattner zeichnete für die humorigen Laudationes verantwortlich. Chorleiterin Waltraud Pörnbacher gab einen Ausblick auf das diesjährige MGV-Programm, das mit der Josefi- und der Ostermesse, einem Frühjahrskonzert in Sterzing und in Tutzing sowie einem reichen Herbst- und Weihnachtsprogramm wieder für genügend Herausforderungen sorgen wird. Abgerundet wurde die Jahresversammlung durch anerkennende Worte von Bürgermeister Fritz Karl Messner, Kulturstadträtin Maria Luise Troyer und Gottfried Gläserer, Bezirksobmann des Chorverbandes.
WIPPTAL
81.523 Museumsbesucher Fünf Museen gibt es heute im Wipptal: Die BergbauWelt Ridnaun Schneeberg in Maiern, das Landesmuseum für Jagd und Fischerei auf Schloss Wolfsthurn in Mareit, die Festung Franzensfeste, das Stadt- und Multschermuseum in Sterzing und das Plessi-Museum am Brenner. Die drei Landesmuseen in Mareit, Maiern und Franzensfeste zählten im vergangenen Jahr 81.523 Besucher. Die BergbauWelt Ridnaun Schneeberg des Südtiroler Bergbaumuseums bewunderten 38.342 Personen. 17.287 Gäste waren es im Landesmuseum für Jagd und Fischerei in Mareit. Die dort im vergangenen Jahr eröffnete Sonderausstellung „Höfe
ohne Männer. Frauenalltag im Ersten Weltkrieg“ wurde bis zum 15. November 2017 verlängert. Die Festung Franzensfeste – seit Beginn dieses Jahres ist sie das zehnte Südtiroler Landesmuseum – besuchten 25.894 Personen. Neben den Dauerausstellungen über die Festung selbst und den BBT-Infopoint trifft man im Festungsgelände auf verschiedenste Kunstwerke und Installationen. Der Fotowettbewerb zum 150-jährigen Bestehen der Brennereisenbahn läuft noch bis Ende April. Ab August sind die Arbeiten dann in der Festung zu sehen. Bis dahin läuft auch noch die Sonderausstellung „Bahnlandschaften“. Seit 1. April sind alle Museen wieder regelmäßig geöffnet.
TELFES
„Kein Blut für Graf Brokkoli“
Schon zum zweiten Mal standen im Februar neun mutige Mädchen auf der Bühne von Telfes. Im musikalischen Theaterstück „Kein Blut für Graf Brokkoli“ entführten sie das Publikum in das Reich der Vampire, wo Oma und Opa ihre Liebe bekannt gaben und der Graf mit Knoblauch und Meerschweinchenblut in ein
Meerschweinchen verwandelt wurde. Gemeinsam mit Regisseurin Natalie Ploner hatten die Mädchen Tänze und rockige Lieder einstudiert, die das Publikum begeisterten. Die Mütter der jungen Schauspielerinnen sowie Jugendreferentin Judith Wild haben das Projekt tatkräftig unterstützt. Erker 04/17
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© Armando Passarella
FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH
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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH
ATMOSFERE ED EMOZIONI “APPENA FUORI DALL’USCIO DI CASA” Fotografo Armando Passarella
Intervista: Chiara Martorelli Armando Passarella, 63enne di Vipiteno. Ha lavorato nel settore grafico per tutta la sua carriera lavorativa, cominciando come apprendista stampatore in una tipografia di Vipiteno, per poi evolversi con lo sviluppo delle tecnologie della stampa, per arrivare poi alla stampa digitale e alla grafica. Che cosa l’ha avvicinata alla fotografia? Armando Passarella: Da sempre ho avuto interesse per il mondo dell’immagine. Sicuramente lavorare nel settore della grafica e della stampa, in cui le immagini sono una componente importante, è stato fondamentale per l’approccio alla fotografia. Ho cominciato a fare i miei primi passi con una Kodak Istamatic e quando l’attesa
per i risultati dei primi scatti, diventa emozione, con l’arrivo della prima reflex analogica con gli obiettivi intercambiabili ed accessori vari, diventa passione. Qui inizia il mio percorso fotografico. Le prime esperienze con lo sviluppo dei rullini e della stampa del bianconero, le tante notti trascorse a sperimentare in camera oscura hanno stimolato e rafforzato la passione per la fotografia. Quali soggetti predilige? Sicuramente la fotografia di paesaggio e la natura in genere. Mi piace camminare in montagna, stare a contatto con la natura, che ti regala sempre nuovi spunti fotografici, cercando inquadrature e situazioni di luce particolari. Preferisco dedicarmi alla fotografia prevalentemente nella nostra zona, appunto “Appena fuori dall’uscio di casa” . Che cosa vuole trasmettere con le sue fotografie?
Frequentando spesso le stesse zone, mi piace osservare le variazioni ed i mutamenti che avvengono col cambiare delle stagioni e in condizioni climatiche e di luce differenti. Nelle mie fotografie cerco di cogliere queste atmosfere e di trasmettere le sensazioni e le emozioni che provo al momento dello scatto.
Quali sono per lei le caratteristiche che rendono una fotografia particolare? Ovviamente ogni fotografia può avere un significato diverso per chi la osserva; anche se la finestra è la stessa, non tutti quelli che vi si affacciano vedono le stesse cose. Ci sono però elementi come la composizione, la
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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH
scelta dell’ottica, l’inquadratura con un punto di ripresa particolare, il gioco con lo sfuocato e altre tecniche che possono indirizzare a leggere il messaggio che la fotografia vuole trasmettere. L’elemento più importante è la luce, quindi saper usare la luce per scrivere l’immagine è la cosa più interessante e affascinante della fotografia. La luce che illumina il soggetto e che crea le ombre e il colore con le sue sfumature che crea l’atmosfera ti fanno capire già al momento dello scatto che quella sarà una buona fotografia. Lei ha una foto preferita?
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Certamente, ne ho diverse che mi piacciono, ma attualmente preferisco quelle che riesco a scattare ai miei nipotini. Qual è la foto che nella storia o ai tempi d’oggi l’ha colpita di più? Oggi con internet si possono vedere moltissimi lavori di fotografi professionisti ed amatori di tutti i generi e moltissimi di altissima qualità, da cui prendere spunti. Una volta le uniche informazioni le potevi prendere da riviste o libri fotografici. I miei fotografi preferiti erano Franco Fontana con le sue particolari foto e Fulvio Roiter
con i suoi bianconeri, ai quali mi ispiravo, per lo più con scarsi risultati. Utilizza programmi per ritoccare le foto? Ritengo che la conoscenza e l’uso di questi strumenti sia fondamentale nella fotografia odierna, poiché lo scatto che ti restituisce la fotocamera necessita di essere elaborato con questi programmi per sfruttare al meglio il suo potenziale. Anche nella fotografia analogica, in camera oscura, il negativo era sottoposto ad una vera e propria manipolazione sotto l’ingranditore; la scelta di pro-
dotti chimici e anche carte particolari permetteva di ottenere gli effetti voluti. Non mi piace la manipolazione che stravolge l’originale, ma una giusta ottimizzazione delle immagini la ritengo utile ed io ne faccio uso. Sta poi alla capacità, al gusto e alla sensibilità di ciascuno utilizzare i ritocchi nel modo che più lo soddisfa. Progetti per il futuro? Nel prossimo futuro sarei interessato a sperimentare altri generi fotografici, come la macro ed il ritratto, che fino ad ora non ho praticato molto. E
NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO
VIPITENO
Consiglio comunale: clima di tensione
Sale giochi
L’ultima seduta del consiglio comunale del Comune di Vipiteno si è aperta con la discussione relativa a ben tre mozioni presentate dal consigliere comunale Werner Graus (SVP). Con la prima mozione il consigliere chiedeva lo spostamento dell’orario d’inizio delle sedute consiliari alle ore 19.00. Ad argomentare la richiesta il fatto di poter offrire ai cittadini la possibilità di partecipare alle sedute e di conseguenza alla vita politica cittadina. Inoltre è stato sottolineato che la maggior parte dei consiglieri lavora fino alle 17.30 e per partecipare alla seduta deve chiedere permessi, creando spesso disagi sul posto di lavoro. Viene anche fatto presente che nella maggior parte dei comuni dell’Alto Adige
A inizio marzo il Consiglio di Stato aveva momentaneamente sospeso il divieto di attività alla sala giochi Rossi a Vipiteno, per la quale a gennaio il Tar altoatesino aveva confermato la decadenza della concessione stabilita da un provvedimento della Provincia. Nel decreto monocratico firmato dal giudice Sergio Santoro, è stato spiegato che “la funzione del provvedimento presidenziale cautelare non è quella di anticipare il giudizio di merito, bensì quella di evitare che, in attesa della prima camera di consiglio, si determinino pregiudizi irreversibili non rimediabili mediante un’ordinanza emessa in sede collegiale”. Per il giudice “sussistevano allo stato i presupposti per l’accoglimento dell’istanza di sospensione, tenuto conto dell’immediatezza della gravità ed irreparabilità del danno”. La chiusura della sala giochi era stata stata intimata sulla base della legge provinciale del
le sedute iniziano tra le 19:00 e le 20:00. I consiglieri hanno discusso sulla questione e il partito Für Sterzing Wipptal ha votato contro la mozione. Sembra proprio che non ci sia un buon clima e che proprio non si trovi una via di collaborazione costruttiva. Le altre due mozioni riguardavano una la redazione di un calcolo di economicità nella conversione dell’illuminazione pubblica all’illuminazione esterna a LED a risparmio energetico; e l’altra l’elaborazione di un piano comuna-
le sull’illuminazione, che contenga un piano di azione per l’adeguamento graduale dell’esistente illuminazione pubblica esterna, per il contenimento dell’inquinamento luminoso e per il risparmio energetico. Entrambe le mozioni erano già state respinte nella riunione di novembre. Nel frattempo, il 7 marzo è entrata in vigore la legge provinciale per promuovere l’efficienza energetica. Subito dopo la Giunta comunale ha deliberato che venisse fatto un calcolo di economicità relativamente alla sostituzione di impianti illuminanti pubblici. La SVP sottolinea che bisogna agire quanto prima e stilare un piano di attuazione. Entrambe le mozioni sono state respinte. Tra gli altri punti all’ordine del giorno è stato approvato all’unanimità il Piano di Protezione Civile Comunale. È infatti fondamentale che tutti i comuni abbiano un proprio piano di protezione civile, un documento indispensabile per la prevenzione dei rischi e per le operazioni di emergenza. Tra le varie il sindaco ha informato che i proprietari di Piazza Fuori Porta stanno procedendo con i lavori del parcheggio che presumibilmente verrà aperto i primi di maggio. I consiglieri SVP fanno inoltre presente che a loro avviso il Comune deve intervenire quanto prima per la realizzazione dei cavi a fibra ottica. La consigliera Casazza, visto il clima teso del consiglio lancia l’idea di fare una giornata di clausura, alla quale partecipino tutti i consiglieri, per cercare di parlare apertamente e risolvere le incomprensioni. cm
La questione delle licenze alle sale giochi è negli ultimi anni tema di discussione 1992 che prevede un “distanziometro” di 300 metri “per ragioni di tutela di determinate categorie di persone e per prevenire il vizio del
gioco”. L’ampliamento dei luoghi sensibili arrivato con la legge del 2012 è stato annullato lo scorso ottobre, ma il regolamento di 25 anni fa finora è stato ritenuto ancora legittimo dal Tar di Bolzano. Nonostante la sospensione la sala giochi ha potuto riaprire i battenti. Infatti, in seguito a un ricorso presentato dalle case fornitrici delle macchinette per sale giochi, il TAR di Bolzano ha sospeso momentaneamente l’ordinanza per la chiusura. cm
Smaltimento rifiuti Aumentate le multe A Vipiteno il problema dello smaltimento illegale dei rifiuti sembra non finire mai. Dal bilancio della polizia municipale è emerso infatti che il numero di trasgressori sia triplicato rispetto agli anni passati. Molte persone infatti non usano il sistema corretto di smaltimento rifiuti e abbandonano i propri rifiuti nelle zone adiacenti le isole ecologiche o spesso in luoghi lontano da occhi indiscreti. Analizzando i dati relativi al 2015 si può constatare che le contravvenzioni rilasciate dalla polizia municipale di Vipiteno nel 2016 hanno subito un aumento notevole. Nel novembre scorso, la questione dello smaltimento illegale dei rifiuti era approdata anche in consiglio
comunale con una proposta, presentata dal consigliere comunale Werner Graus, di videosorveglianza mirata. La proposta fu approvata in seduta con 11 voti favorevoli. Nonostante questo però a tutt’oggi non è ancora stata trovata una soluzione e i piccoli centri di smaltimento della differenziata sono stracolmi di immondizia di ogni genere tra cui rifiuti, spesso anche ingombranti e pericolosi per la salute. A Vipiteno il problema non è affatto da sottovalutare e le zone “sensibili” dove posizionare delle telecamere non mancano di certo. Si spera che per far fronte a questo problema sempre più crescente il comune trovi al più presto una soluzione. cm Erker 04/17
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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO ABBONAMENTO 2017
Erker IL VOSTRO MENSILE COMPRENSORIALE
INDIPENDENTE - BILINGUE LOCALE L‘Erker è il mezzo di informazione più letto nell’Alta Val d‘Isarco. Dall‘ottobre 1989 il periodico mensile viene distribuito a tutti i residenti dell‘Alta Val d‘Isarco. Rientrano tra i nostri affezionati lettori anche un centinaio di abbonati di altre località dell’Alto Adige, del resto d‘Italia e dell‘estero. Con il Vostro contributo sostenete non solo il primo in ordine di tempo fra i periodici comprensoriali dell‘Alto Adige, ma anche un organo di informazione politicamente indipendente, che non potrebbe esistere senza il Vostro appoggio. L‘Erker non usufruisce di alcuna sovvenzione pubblica e si finanzia esclusivamente tramite le inserzioni pubblicitarie e il contributo volontario dei lettori.
26 Euro
cifra indicativa (offerta volontaria)
38 Euro
Per i residenti fuori dell’Alta Val d’Isarco (obbligatorio)
La situazione dei medici di famiglia nella Wipptal La situazione sanitaria negli ultimi anni fa particolarmente discutere. Al problema della chiusura del punto nascita si è infatti aggiunto quello relativo ai medici di famiglia di Vipiteno e dei comuni limitrofi. Per avere delle informazioni più accurate abbiamo intervistato il dr. Pietro Stefani. E: Dr. Stefani, Lei è il coordinatore dei Medici di Medicina Generale dell’Alta Val d’Isarco? Sì, anche se ufficialmente, a seguito del nuovo contratto di lavoro, questa carica non esiste più. Tuttavia, essendo noi medici di medicina generale liberi professionisti, abbiamo la necessità di rapportarci continuamente con l’amministrazione del comprensorio; visto che io faccio parte
stiti. Infatti, secondo il contratto nazionale, il massimo numero di pazienti che un medico di famiglia può assistere è di 1575; tale quota è fissa e non può essere superata. Tuttavia, nonostante il chiaro ritardo con cui l’amministrazione ha tentato di risolvere il problema (già da anni infatti si sapeva che i colleghi erano in età pensionabile), noi medici di famiglia abbiamo accettato, di nostra volontà e in tale situazione di necessità, soprattutto per il bene dei pazienti, un ulteriore aggravio del numero di pazienti, in attesa che arrivino altri colleghi. Questo si è tradotto in un enorme carico di lavoro, che sommato al resto, (obblighi burocratici sempre in crescita, continuità assistenziale, guardia medica, servizi nelle case di riposo), ha reso
un po’ a tutti i livelli. E: Anche noi cittadini avvertiamo il disagio che si è venuto a creare. Ci potrebbe spiegare come tutto ciò si ripercuote sugli assistiti? Tale situazione provoca nel paziente, prima di tutto, un’insicurezza generale, in quanto il medico a cui ha accordato la sua fiducia può essergli revocato d’ufficio dall’amministrazione sanitaria, nel momento in cui si rendesse disponibile un sostituto - giocoforza sconosciuto -, senza contare poi il disagio per l’intasamento degli ambulatori con conseguenti lunghe attese. E: Dr. Stefani, ha qualche proposta che potrebbe migliorare questa situazione? La ricetta è molto semplice! Basterebbe rendere l’Alto Adige il più attrattivo possibile e soprat-
del direttivo del sindacato provinciale, quindi in stretto contatto con l’assessorato, mi sono offerto volontariamente di svolgere questo compito. E: Ci può descrivere, la situazione attuale della medicina sul territorio nel nostro distretto? In pratica, l’odierna situazione, è piuttosto critica. Con il pensionamento di due dei nostri più anziani colleghi, circa 1200 pazienti si sono trovati senza la possibilità di scegliere un medico di famiglia, in quanto gli altri medici avevano raggiunto già il tetto massimo degli assi-
il nostro lavoro al momento, molto pesante. E: Questa problematica è simile in tutta la provincia, oppure nel circondario Wipptal differisce in qualche modo? Sì, questa problematica è simile in tutta la provincia, in quanto a breve molti altri medici altoatesini andranno in pensione ed al momento i ricambi sono pochi, e la situazione della Wipptal - al momento così critica - si ripeterà un po’ dappertutto. Bisogna sottolineare che questa problematica è comune in tutta Europa (EU), dove si stima che manchino circa 200.000 medici,
tutto la periferia. Molti colleghi, infatti, preferiscono altri paesi europei, dove le condizioni di lavoro sono migliori. Questa inversione di rotta, però, dovrebbe avvenire in tempi brevi, in quanto la maggior parte dei medici, nella nostra regione, entro poco raggiungerà l’età pensionabile e, nella Wipptal, solo un medico ha un età inferiore dei 50 anni! E: Dr. Stefani grazie delle utili informazioni e del tempo che ci ha dedicato.
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sde
Lessico fiscale italiano CINEMA PER RAGAZZI Dal 25 marzo è iniziata presso la sala cinematografica del Teatro Comunale di Vipiteno la proiezione di una rassegna di film di animazione principalmente rivolta ad un pubblico di ragazzi ma che, allo stesso tempo, può coinvolgere anche gli adulti. L’idea è nata da un gruppo di ragazzi che, in collaborazione con l’ARCI di Vipiteno, vuole offrire ai giovani un’occasione di incontro e di aggregazione, l’opportunità di scambi di idee ed opinioni, avvicinamento al linguaggio cinematografico e infine promuovere la socializzazione. L’evento prevede la proiezione di cinque film di animazione. Ogni film sarà accompagnato da una scheda tecnica al fine di preparare lo spettatore alla visione. La selezione garantisce ai piccoli spettatori la visione di opere estremamente curate e raffinate sia dal punto di vista formale che di contenuto. Il progetto ha alla base una continuità educativa attraverso il ricorso di tematiche rilevanti e universali; a tal fine verrà proposta una trilogia di film di animazione del maestro giapponese Hayao
Miyazaki, Premio Oscar alla carriera nel 2010, personaggio tra i più influenti animatori della storia del cinema e secondo molti, il più grande regista di animazione vivente, paragonato spesso a Walt Disney. Tra i temi trattati è presente quello ambientale, la fragilità del pianeta Terra, la critica all’eccessivo sviluppo e la minaccia dell’inquinamento. Allo stesso tempo però emergono l’amore e la fiducia nell’uomo nonostante il suo desiderio di potere e di conquista. La dicotomia tra bene e male: in molti personaggi “cattivi”, se presenti, c’è comunque un fondo di bontà e non sono saldamente definiti nel ruolo di antagonisti. La figura femminile: le donne occupano una parte rilevante nelle opere, trovandosi spesso in ruoli importanti anche se non proprio nel ruolo di protagoniste. Il tema dell’amicizia e dell’amore tra personaggi di origine e caratteristiche fisiche differenti. Il cineforum sarà un’esperienza divertente e formativa.La proiezione dei film è prevista il sabato alle ore 17:30. cm
Ex casa Anas Fortezza A inizio marzo si è svolta una serata informativa per presentare i risultati di quello che dovrebbe essere a tutti gli effetti il progetto che porterà di nuovo in vita la vecchia struttura. “Casa Fortezza” dovrebbe diventare una casa della memoria, dei sapori e delle arti, della musica e della danza, del comfort e del relax. A seguire il progetto un gruppo di lavoro molto affiatato che ritiene che la casa ex ANAS debba diventare un luogo aperto, non specificamente suddiviso e non etichettato; un luogo accogliente e abbastanza grande per fare diverse cose; un luogo dinamico tale da poter essere usato da gruppi con esigenze diverse in tempi diversi; un luogo che unisca, ovvero che crei un ponte tra le generazioni e le culture. La strut-
tura dovrebbe essere autogestita. Un edificio che intende unire qualità culturale a momenti di incontro e svago tra le generazioni. Il progetto è stato portato avanti da un gruppo di fortezzini che intende far rivivere nel proprio paese una struttura ormai abbandonata. La futura sede sarà dotata di una biblioteca, di una cucina e di una sala da pranzo, di una sala da ballo e sale multifunzionali per stare insieme, giocare, ascoltare musica, fare cinema e altre attività. La struttura ha a disposizione anche un giardino esterno di ca. 300 metri quadrati dove poter coltivare un orto “didattico”. I costi per i lavori per la realizzazione della struttura ammontano a ca. 476 mila euro e i tempi di realizzazione dovrebbero essere ca. 3 anni. cm
Si sta avvicinando, puntuale come ogni anno, il momento della presentazione della dichiarazione dei redditi. Ritengo utile proporre ai nostri lettori una breve guida dei principali termini del lessico fiscale italiano. - Irpef (imposta sul reddito delle persone fisiche). È certamente l’imposta diretta più importante del sistema tributario italiano. È un’imposta personale che colpisce il reddito prodotto, a vario titolo, dalle persone fisiche ed è progressiva poiché si applica con aliquota crescente per scaglioni di reddito. Vi sono soggette le persone fisiche, residenti e non residenti, per il reddito prodotto in Italia. - Reddito È costituito dall’insieme delle entrate conseguite da una persona in un dato periodo di tempo (per lo più nell’anno solare). CATEGORIE DI REDDITO: redditi fondiari: sono quelli che ineriscono a terreni (reddito dominicale, che va imputato al proprietario, e agrario, che va imputato al soggetto che sul terreno esercita l’attività agricola) o a fabbricati (ad esempio, il canone di locazione di un appartamento). redditi di capitale: vi sono compresi, ad esempio, gli interessi attivi su depositi a risparmio, i proventi di azioni, obbligazioni e partecipazioni societarie. redditi di lavoro dipendente: salari, stipendi e pensioni provento di lavoro subordinato, pubblico o privato. redditi di lavoro autonomo: compensi percepiti nell’esercizio abituale di arti e professioni. redditi di impresa: vi rientrano i proventi derivanti dall’attività economica organizzata, rivolta alla produzione di beni e allo scambio di beni e servizi. redditi diversi: sono quelli riconducibili a fonti diverse da quelle sopra elencate, sono tali ad esempio: le plusvalenze derivate, in casi particolari, dalla cessione di immobili, i compensi percepiti per prestazioni di lavoro autonomo svolto in via occasionale. - Reddito imponibile È sostanzialmente il reddito tassabile, ossia quello che risulta dalla detrazione dal reddito lordo di deduzioni espressamente previste. - Oneri deducibili Sono le spese tassativamente previste sostenute dal contribuente, che riducono il reddito complessivo su cui va calcolata l’imposta dovuta; tra queste, i contributi previdenziali e assistenziali obbligatori, gli assegni periodici corrisposti al coniuge legalmente separato o divorziato. - Oneri detraibili Sono le spese (tassativamente previste) che possono essere detratte (percentualmente o interamente) dall’imposta lorda. Tra le principali, vanno segnalate le spese mediche, gli interessi sui mutui ipotecari assunti per l’acquisto della prima abitazione, i premi di assicurazione sulla vita, le spese di istruzione, e altre ancora. - Scaglioni e aliquote Attualmente il nostro ordinamento tributario prevede per l’Irpef 5 scaglioni di reddito e le corrispondenti aliquote: 1° scaglione: fino a E 15.000,00 aliquota 23% 2° scaglione: oltre E 15.000,00 e fino a E 28.000.00 aliquota 27% 3° scaglione: oltre E 28.000,00 e fino a E 55.000,00 aliquota 38% 4° scaglione: oltre E 55.000,00 e fino a E 75.000,00 aliquota 41% 5° scaglione: oltre E 75.000,00 aliquota 43% Carlo Bruccoleri (già magistrato tributario presso la Commissione tributaria di II° grado della Provincia di Bolzano)
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Acqua, un bene prezioso Rinforzato il monitoraggio delle risorse idriche in Alto Adige dopo un semestre siccitoso e in previsione del possibile aggravarsi della situazione di scarsità idrica nei prossimi mesi I nostri corsi d’acqua, piccoli e grandi, guadagnano spesso l’onore delle cronache in caso di calamità naturali: le colate detritiche della Val di Vizze del 4 agosto 2012 e le alluvioni del rio Ridanna, che ripetutamente hanno flagellato la piana di Vipiteno negli anni Ottanta e Novanta, sono solo alcuni degli eventi che nel recente passato hanno messo in allerta Vigili del Fuoco, Protezione civile e popolazione locale della Wipptal. Una risorsa richiede tuttavia particolare attenzione non solo quando supera certe soglie di sorveglianza, come per i fiumi avviene nel caso delle piene, ma anche quando scende al di sotto di predeterminati limiti inferiori e, continuando a fare riferimento all’acqua, subentra una situazione di siccità. Questa è il risultato oggettivo legato ad una situazione climatica contingente, da distinguere rispetto alla carenza idrica che si ha ogniqualvolta non risulti possibile soddisfare la domanda di acqua per via, da una parte, di una bassa disponibilità ma al tempo stesso anche in ragione di una forte richiesta della stessa. Gli ultimi mesi del 2016 e l’inizio del 2017 sono stati molto poco piovosi su tutto il versante sud-orientale delle Alpi, Alto Adige compreso, con cumulate di precipitazione e conduzioni idriche localmente prossime ai minimi storici. In modo diretto hanno risentito di questa situazione soprattutto il turismo invernale e la qualità dell’aria. Da un punto di vista dell’approvvigionamento idrico non si sono invece registrate criticità particolari, da un lato perché in ambiente alpino l’inverno è anche di norma la stagione meno piovosa dell’anno, dall’altro perché nello stesso periodo, in primis in virtù del riposo vegetativo, sono anche relativamente limitati i consumi di acqua. Uniche eccezio-
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Il rio Vizze a monte della diga di Novale in occasione di una misura di controllo operata dai tecnici dell’Ufficio idrografico della Provincia
ni sono l’innevamento artificiale, che tuttavia incide in modo piuttosto limitato sul bilancio idrico, e la produzione idroelettrica, oramai al secondo anno di sofferenza, ma abitualmente soggetta alle fortune alterne che il clima determina. L’acqua che in montagna viene accumulata sotto forma di neve durante il semestre compreso tra ottobre e aprile circa rappresenta una risorsa fondamentale soprattutto perché rimpingua i corsi d’acqua, le falde acquifere e i serbatoi artificiali durante la fase successiva di scioglimento nivale. Il ciclo dell’acqua beneficia quindi in modo ritardato dell’accumulo nivale invernale, caratteristica peculiare del regime idrologico degli ambienti montani alle medie latitudini. È quindi da questo momento in poi che si potrà risentire in modo significativo della siccità degli ultimi mesi con possibili situazioni di carenza idrica da affrontare con un uso razionale dell’acqua. Nella nostra zona potrebbe risentirne anzitutto la disponibilità idrica di rifugi e malghe nel corso della stagione estiva e potrebbe subentrare anche una
maggiore propensione agli incendi boschivi. Il condizionale è d’obbligo poiché questa situazione potrà comunque essere mitigata da una primavera e da un’estate piovose. Un concetto da considerare nella gestione delle risorse idriche, e quindi di una situazione come quella che si va prefigurando, è peraltro quello della unitarietà del bacino idrografico, inteso come la porzione di territorio dove ogni goccia d’acqua che vi cade è destinata a confluire nello stesso corso d’acqua principale. Nel caso dell’Alto Adige la disponibilità delle risorse idriche e gli utilizzi delle stesse devono quindi venire valutati sia a scala locale, ad esempio per verificarne la sostenibilità ecologica, ma anche alla scala del bacino idrografico del fiume Adige, assieme quindi alla Provincia autonoma di Trento e alla Regione Veneto. Proprio in quest’ultima area insistono nella fattispecie i fabbisogni idrici più significativi legati anzitutto all’agricoltura e si possono verificare fenomeni molto critici, come la risalita delle acque salmastre in periodi di magra, con potenziale intaccamento di cana-
li irrigui e reti acquedottistiche. È per questo che, come previsto dalle normative comunitarie in materia, è stato di recente istituito un osservatorio permanente sugli utilizzi idrici nel Distretto idrografico delle Alpi orientali con l’obiettivo di rafforzare la cooperazione tra i soggetti appartenenti al sistema di governance della risorsa idrica, promuovere l’uso sostenibile della stessa e mettere in atto azioni necessarie per la gestione proattiva degli eventi siccitosi e per l’adattamento ai cambiamenti climatici. Le previsioni meteorologiche stagionali non sono ad oggi sufficientemente affidabili per consentire di guardare al clima dei prossimi mesi con certezza, per questo è per il momento operativo un monitoraggio rinforzato e la preparazione di eventuali misure di tutela e di gestione che comunque tengano conto delle priorità stabilite per gli usi dell’acqua a scala locale e di bacino idrografico che sono quelle del soddisfacimento nell’ordine dei fabbisogni idropotabile e agricolo prima e di tutti gli altri poi. Roberto Dinale
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Non più neve e lastre di ghiaccio giù dai TIR L’Autostrada del Brennero ha realizzato un sistema innovativo per ovviare al problema
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La struttura già allestita
PREMESSA Nel periodo invernale sopra i tetti dei mezzi pesanti per il trasporto merci, durante la sosta nei piazzali autostradali nei giorni di divieto di circolazione, si formano spesso delle sacche di acqua o si depositano accumuli di neve compattata e lastre di ghiaccio in caso di abbassamento della temperatura, con rischio di distacco e caduta sulla corsia di marcia quando i veicoli riprendono il loro viaggio in autostrada. Per questo problema sono stati sviluppati diversi sistemi come lame raschietto, spazzole soffiaggio e altri ancora, ma essi non hanno dato risultati soddisfacenti, per-
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Rendering dell’impianto
ché non adatti a tutti i tipi di tetto (telonati, rigidi, sagomati). UN SISTEMA INNOVATIVO DI RIMOZIONE GHIACCIO PER LA A22 Su incarico della Società dell’Autostrada del Brennero la ditta AIROXMIG, sede legale a Bolzano, ha elaborato, brevettato e allestito nel parcheggio SADOBRE un sistema innovativo automatizzato per la rimozione di neve e ghiaccio dai mezzi pesanti per il prossimo inverno. All’entrata dell’impianto il veicolo da ripulire attraversa un portale preliminare (1), che controlla che la sua altezza non superi i li-
miti previsti dalla legge; successivamente il veicolo deve attraversare, alla velocità costante di 5-7 km/h, altri portali fissi allineati ed equidistanti. FUNZIONAMENTO DEL SISTEMA Ogni portale svolge una funzione specifica. - 2° portale (2): rimozione tramite eliche rotanti (fresa) dello strato di neve accumulato; l’altezza delle frese si adatta in modo semiautomatico al veicolo; - 3° portale (3): il tetto del veicolo viene investito da 8 getti oscillanti di acqua calda ad alta pressio-
ne per rimuovere lo strato residuo senza danneggiare la superficie; segue l’asciugatura della superficie bagnata con una potente lama di aria calda per prevenire la formazione di nuovo ghiaccio. TEMPO DI ESECUZIONE E SICUREZZA Il tempo necessario per il passaggio del veicolo attraverso tutti i portali fino a compimento del procedimento è di soli 20 secondi, con un enorme risparmio di tempo. Ma soprattutto va rimarcato l’aumento delle condizioni di sicurezza per i veicoli in transito sull’autostrada. ap
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“Tra i segreti di Villa Aurelia” di Brunella Giovannini
L’ANGOLO DELLE CURIOSITÀ
Un romanzo in parte ambientato a Colle Isarco
Il giudizio di Cola di Rienzo sui Tedeschi
Brunella Giovannini è nata e vive a Reggiolo (RE), un piccolo paese della pianura padana. Ha manifestato interesse per la scrittura fin dai tempi adolescenziali, hobby poi accantonato per dedicarsi al lavoro e alla cura della famiglia. Negli ultimi anni ha ripreso la vecchia passione e si è dedicata soprattutto alla scrittura di poesie. Da poco è uscito il suo nuovo romanzo “Tra i segreti di Villa Aurelia” pubblicato da Edizioni Leucotea. La trama racconta che tra le crepe di Villa Aurelia, aperte dal sisma emiliano nel 2012, si annidano segreti sepolti indisturbati da quattro secoli. Diana, che ha trovato dei documenti nel doppio fondo di un baule, scopre di essere direttamente legata a quei segreti e che le avversità che negli anni hanno funestato lei e la sua famiglia forse sono imputabili a un maleficio che si trascina nel tempo. Dopo un attentato in cui perde la vita anche il marito e in seguito a minacce, viene costretta a trasferirsi, insieme ai suoi figli, in un luogo dell’Alto Adige, sotto protezione. Il dolore e la lontananza forzata dai propri cari mettono a dura prova il suo temperamento ma l’affetto ricevuto da due anziani vicini di casa riesce a mitigare le difficoltà quotidiane. Solo nel momento in cui potrà tornare nel paese natio, scoprirà che anche il luogo tra i monti dove ha vissuto negli ultimi anni è strettamente legato al passato. Segnaliamo il libro in quanto una parte della storia è ambientata in tempi attuali a Colle Isarco, tra le pagine si legge del soggiorno militare, della biblioteca, di Ladurns, della Ladurner e della Edelweißhütte e di Fleres. Nel libro c’è anche un riferimento storico relativo al 1600, dove si racconta della Silbertal e delle miniere d’argento. L’autrice ha deciso di ambientare una parte della storia a Colle Isarco in quanto per molti anni ha trascorso lì le sue vacanze estive e ne conserva magnifici ricordi. Ripensando all’esistenza delle vecchie miniere, l’autrice ha inoltre creato una situazione nel 1600 che lega Fleres a Reggiolo, il suo paese. Infine, tra le pagine si legge anche di Vipiteno, e del museo minerario di Monteneve a Masseria. Un romanzo ricco di emozioni intrigante e coinvolgente che fa viaggiare il lettore in tempi e luoghi diversi. cm
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Dove si parla della loro “mutazione” quando vengono a contatto con gli Italiani
Il tribuno del popolo Cola di Rienzo (Roma, 1314-1354), figura storica affascinate e controversa, è ricordato per il suo utopistico disegno politico, teso a rifare di Roma il caput mundi, con il ritorno del papa dalla “cattività avignonese” (1309-1377) e con l’instaurazione del governo popolare ispirato all’antica repubblica romana, per liberare la città dalla miseria e dalla decadenza in cui l’avevano precipitata i soprusi dell’aristocrazia feudale. Progetto cui diede avvio nel 1344 con il consenso entusiastico del popolo che, nel 1347, lo elesse tribuno. Caduto poi in disgrazia fu costretto a fuggire, ma riuscì a rientrare a Roma nel 1353, dove però fu ucciso nel 1354.
cano tra ‘taliani, diventano mostri coduti [bestie testarde], viziosi, che sentono ogni malizia”.
Quale giudizio oggi? Un giudizio che, a distanza di secoli, pare avere ancora qualche attualità nel nostro piccolo angolo d’Europa, dove il confronto quotidiano fra tedeschi e italiani è fonte inevitabile di influenze reciproche, nel bene e nel male. Certo è che abbiamo la sensazione che qualcosa delle “prische virtù” sia stato dimenticato, quando ci troviamo di fronte a certi comportamenti “romani” dei politici del partito egemone, un po’ troppo orgoglioso di una “diversità” che nella realtà non trova conferma, specie quando si tratta di penSono li tedeschi... sioni d’oro, vitalizi, e via discorPer il rientro a Roma nel 1353 rendo; e per di più di comune e Cola tentò di assoldare 250 meramorevole accordo con tutte le altre forze politiche locali. Viene cenari tedeschi che stavano a Peallora fin troppo facile banalizzarugia. Ma, come scrive un anoni- Ritratto di Cola di Rienzo (dalla prima mo cronista contemporaneo nella edizione della Vita) re la situazione con la battuta: i biografia Vita di Cola di Rienzo, essi rifiutarono: sudtirolesi hanno imparato bene e alle svelte l’arte di ”I romani sono mala gente, superba, arrogante, non praticare la “malizia” degli italiani! E questo riferito hanno se non parole; (...) questo è uomo popolare, po- non solo al mondo della politica, ma anche ai comporvero e di vile condizione, non avrà che pagare (...); li po- tamenti individuali nella vita di ogni giorno, quando tenti di Roma non vonno [vogliono] lo stato [la repub- fatalmente si innescano meccanismi di confronto, supblica romana] di questo uomo (...); dunque questo sol- portati per altro da pregiudizi e stereotipi. do non prendiamo, l’andata di Roma non fa per noi”. Ed ecco come il biografo commenta questo rifiuto: È troppo sperare che nel lungo termine sia possibile “Da vero questa fu la risposta de li tedeschi e fu apprendere l’uno dall’altro i lati positivi, traducendoli vera. Sono li tedeschi, come discendono da la Ala- in un percorso di arricchimento e di crescita? ap magna, semplici, puri, senza fraude, come si allo-
Eletto il direttivo dell’AVIS Comunale Wipptal “Sono una goccia di sangue... posso salvare una vita! Vieni anche tu a donare sangue” Il 24 febbraio scorso, nella casa della Comunità di Prati di Vizze, ha avuto luogo l’assemblea annuale della sezione AVIS Vipiteno-Wipptal per il rinnovo del consiglio direttivo che resterà in carica fino al 2020. Nella successiva riunione del 9 marzo si è proceduto alla distribuzione delle cariche: presidente Valeria Casazza, vice presidente Erwin Astenwald, segretaria Rosanna Fornari, tesoriere Stefano Linissi, consiglieri Albina Kastlunger, Renate Messner e Claudio Capuzzo.
La sezione conta oggi su 1019 donatori. Le 1264 sacche di sangue donate nel corso dell’anno non solo hanno reso autosufficiente l’ospedale di Vipiteno, ma hanno consentito di fornire 100 sacche al Centro trasfusionale di Bolzano, come previsto dal Piano sangue provinciale. L’AVIS Comunale Wipptal è un’associazione a cui tutta la comunità può essere grata, per il generoso spirito umanitario che la anima. ap
CALENDARIETTO
CALCIO
Ottimo risultato per i Pulcini del CF Vipiteno al torneo interregionale “Città di Arco 2017” In 3 domeniche a febbraio la formazione dei Pulcini (annate 2006-2007) del CF Vipiteno sotto la guida dell’esperto allenatore Michael Blasbichler è stata impegnata al torneo interregionale “Città di Arco 2017”. In totale erano 64 le compagini al via, per gran parte provenienti dal Trentino, Veneto e Lombardia. Con vittorie su Sopramonte, Alta Giudicarie, Ledro, Limonese e un pareggio contro Cavedine – Lasino, i giovani calciatori vipitenesi hanno superato per ben 2 volte la fase a gironi qualificandosi tra le migliori 16 squadre dove alla fine hanno ottenuto il 13esimo posto. Risultato da ritenersi ancora più prestigioso se si considera che la squadra del CF Vipiteno era composta quasi esclusivamente da bambini del 2007, uno solo del 2006. Pian piano si nota dunque la costante ripresa del settore giovanile vipitenese che fa ben sperare per il prossimo futuro a medio-lungo termine.
Hermann Wild, Norbert Haller, Günther Volgger e l’assessore allo sport Thomas Strickner. Nel febbraio del 2011 gli ultimi Campionati Europei di Ridanna si sono svolti senza alcun intoppo; pertanto le aspettative dell’Unione Internazionale del Biathlon (IBU) naturalmente sono grandi. L’obiettivo del comitato organizzativo è quello di organizzare gare perfette dal punto di vista agonistico. A questo scopo, sono previsti piccoli interventi di ristrutturazione dell’mpianto. Il programma delle gare di Ridanna ancora non è stato definito. In aprile la commissione sportiva IBU lo stabilirà. Certo è che dal 22 al 28 gennaio 2018 si disputeranno le gare individuali, lo sprint, le staffette e l’inseguimento. cm
Campionato regionale di Yoseikan Budo Vipiteno Polisportiva AVI
VAL RIDANNA
Europei di Biathlon 2018 a Ridanna Mentre la stagione 2016/17 si sta per concludere, a Ridanna già si pensa al prossimo inverno. Infatti è proprio lì che dal 22 al 28 gennaio 2018 si svolgeranno i Campionati Europei di biathlon. A Ridanna non è la prima volta che si svolgono gli Europei, ma dall’ultima edizione sono passati già sei anni. Nell’inverno delle Olimpiadi, quello del 2018, poco prima dell’inizio dei Giochi a Pyeongchang, la famiglia del biathlon ritornerà in Alto Adige, per disputare il suo Campionato Europeo a Ridanna. Al Comitato Organizzatore rimangono quindi dieci mesi per mettere in piedi uno straordinario evento sportivo. La squadra è pronta, i singoli settori sono stati affidati ai loro responsabili. Manuel Volgger è stato ingaggiato come segretario generale, è una persona molto competente e vicina al biathlon, che si dedicherà a tempo pieno all’organizzazione dei Campionati Europei. "Anche gli altri membri del comitato sono pieni di entusiasmo, lo si è visto durante le prime riunioni svoltesi le settimane passate”, così il presidente del Comitato Organizzatore Hans Widmann, che aveva diretto anche gli ultimi Campionati Europei nel 2011. Accanto a Widmann e Manuel Volgger, gli altri membri della squadra di 13 persone incaricata dell’organizzazione sono il sindaco Sebastian Helfer, Andreas Kruselburger, Walter Hochrainer, Isabella Braunhofer, Christian Braunhofer, Gabriel Rainer, Thomas Klotz,
Il 18 e 19 marzo a Silandro si è svolto il Campionato Regionale di Yoseikan Budo. Molti atleti dello Yoseikan Budo Vipiteno hanno conquistato il gradino più alto del podio, diventando cosi campioni regionali. La medaglia d’oro per la categia U12 è andata a Nicole Schölzhorn, Anna Gallmetzer, Moritz Kinzner e Alex Giordani. Per la categoria U12 Sandra Gschliesser ha conquistato il titolo di vice campione regionale. Nella categoria U15 Tobias Marcotto è vice campione regionale, seguito da Jonas Hochrainer al 3° posto e Katrin Kiem al 4°. Nella competizione a squadre il team Vipiteno 1 con Nicole Schölzhorn e Moritz Kinzner ha ottenuto la medaglia d’argento e la squadra Vipiteno 2 con Anna Gallmetzer e Tobias Marcotto il 4 ° posto. Nella competizione coppa provinciale per la categoria U9 Felix Rainer, Tabea Eisendle e Lina Keim hanno vinto la medaglia d’argento nelle rispettive categorie, seguiti da David Siller Untersteiner e Yuriy Parigger al 6° posto. La sezione Yoseikan Budo Vipiteno Polisportiva AVI nella classifica delle società si è aggiudicata il 2 ° posto. cm
Teatro Stabile di Bolzano 07.04.17: Black&Light, una produzione della compagnia eVolution, dance, theater: un viaggio incentrato sul sogno e la fantasia, risultato dalla contaminazione di varie discipline: danza, teatro fisico, acrobatica, ma anche video art. Uno spettacolo ideato dal coreografo Antony Heinl capace di comunicare, divertire e affascinare. UPAD Vipiteno Oratorio M. Schutz, 15.30. 05.04.17: Film: “Ombre rosse”, di Flavio Zanella, istruttore di alpinismo del CAI Bolzano. Un Viaggio realizzato negli USA. 19.04.17: Il bosco. Origini ed importanza del suo ecosistema, le sue caratteristiche, la storia, la grande varietà della sua flora (mediterranea e alpina) e la “farmacia del bosco”. Rel.: Alberto Fostini. 26.04.17: Le avventure di Pinocchio: solo una favola per bambini? Una parabola della vita: simboli e metafore, il risveglio e la crescita personale. Rel.: Paolo Barchetti. 06-12.05.17: Trekking in Calabria. Rivolgersi ai dirigenti UPAD. CAI Vipiteno Giovanile 08.04.17: Lezione primo soccorso. 25.04.17: Gita a Mantova. MTB 22.04.17: Via del Pellegrino, Lago di Garda e dintorni. 30.04.17: Il Baldo e le sue malghe. GAM 23.04.17: Cima Venezia. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 98
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PORTRÄT
„Trainieren ist wie Gardaland“ von Daniel Mayr
Schon als kleiner Junge war er sehr sportlich und übte mehrere Sportarten aus, bis er schließlich sein Hobby zum Beruf machte – zuerst als Profibobfahrer, dann als Fitnesstrainer und Physiotherapeut. Danilo Zanarotto aus Sterzing im Erker-Porträt. „Das Fitnessstudio ist für mich wie Gardaland“, schwärmt Danilo Zanarotto über seine große Leidenschaft. Er hat nämlich das gefunden, was ihn fasziniert und ihm Freude macht – den Kraftsport. Seine „Sportsucht“, wie er es lachend bezeichnet, hat jedoch bereits im Alter von zehn Jahren ihren Anfang genommen,
DANILO ZANAROTTO kompakt
Geburtsdatum: 13.09.1989 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Gasteig Sportart: Bob Verein: Bobclub Cortina Beruf: Physiotherapeut und Fitnesstrainer Hobbys: Berggehen, Skifahren
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In Steilkurven sind Bobfahrer Kräften bis zu 5 G ausgesetzt.
als ihn seine Mutter zum Karatetraining schickte. „Eigentlich war das die perfekte Basis für meine spätere Bob-Karriere“, so Danilo. „Das Karatetraining bei den Brüdern Horst und Johann Haller hat mich sehr geprägt, da ich dabei besonders Disziplin und Respekt gelernt habe. Zudem habe ich dabei die nötige Schnellkraft erlangt, die man als Anschieber im Bob braucht.“ Daneben sind dort auch Schnelligkeit und Kraft gefragt. Mit 15 Jahren hat er dann seine Leidenschaft für das Fitnesstraining entdeckt, die „nie aufhören wird“, wie er entschieden feststellt. Im Fitnessstudio baute er über die Jahre viel Kraft auf. „Im Grunde habe ich mich auch hier unbewusst auf meine Bobkarriere vorbereitet“, meint er rückblickend. Als er schließlich 2010 von Roberto Giordani, der am Bau der Anschieberbahn am Sporthotel „Zoll“ beteiligt war, zu einem Bob-Probetraining eingeladen
wurde, willigte er sofort ein, zu groß war seine Neugierde. Ein halbes Jahr bereitete er sich gemeinsam mit Lukas Gschnitzer intensiv darauf vor. „Bobfahren sieht viel-
leicht im Fernsehen ganz einfach aus, aber es ist in Wirklichkeit viel schwieriger“, betont Danilo. „Ich habe zusammen mit Lukas viele Techniktrainings absolviert. Wenn
Danilo Zanarotto: „Die WM in St. Moritz war mein persönliches Highlight.“
Danilo Zanarotto gemeinsam mit Meinrad Vigl (r.) und Alex Gusella (l.) im Fitnessstudio
ich mir heute jedoch einen meiner Starts von damals anschaue, dann muss ich einfach nur lachen.“ Nach dem Probetraining wurde er ins Nationalteam aufgenommen und seine Karriere als Anschieber nahm ihren Lauf. Gleichzeitig absolvierte er seine Ausbildung zum Physiotherapeuten. Das stellte ihn bisweilen vor logistische Schwierigkeiten – da er keiner Sportgruppe angehörte, auch vor finanzielle. Seine Erfolge – er belegte u. a. bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Zweier- und im Viererbob den 7. und beim Europacup im Viererbob den 6. Platz – motivierten ihn jedoch, durchzuhalten und weiterzumachen. Und es hat sich gelohnt. „Das Highlight in meiner Karriere war auf jeden Fall die WM in St. Moritz, für die wir uns aufgrund des guten Ergebnisses beim Europacup qualifizieren konnten“, erzählt er. Das Bobfahren erfordert ständige Konzentration und gute Körperbeherrschung sowie guten Zusammenhalt im Team, schließlich erreicht ein Bob Geschwindigkeiten bis zu 145 km/h, in Steilkurven oder Schikanen ist er sogar Kräften bis zu 5 G ausgesetzt, was der fünffachen Erdbeschleunigung entspricht – es ist bereits vorgekommen, dass Athleten das Bewusstsein verloren haben. Blindes Vertrauen in den Piloten ist ebenfalls vonnöten, denn „im Grunde sind die Anschieber nach dem Start nichts anderes als Kartoffelsäcke, die sich aus aerodynamischen Gründen so tief
wie möglich ducken müssen und von der Strecke gar nichts mitbekommen“, so Danilo lachend. Da in den vergangenen Jahren viele Bahnen entschärft wurden, gewann das Anschieben am Start jedoch immer mehr an Wichtigkeit. Natürlich kann es beim Bobfahren zu Verletzungen kommen, wie Gehirnerschütterungen oder Verbrennungen. „Doch die Angst muss man am Start einfach ausblenden, auch wenn es manchmal schwierig ist.“ Ihm selbst hat ausgerechnet seine Lieblingsbahn in St. Moritz, die einzige verbliebene Naturbahn, einen handgroßen Brandfleck auf dem Rücken beschert. In der laufenden Saison war er nicht auf den Bobbahnen der Welt anzutreffen – wie es im kommenden Winter aussieht, weiß er noch nicht. Am Probetraining möchte er wieder teilnehmen, weil es ihn „einfach gutschelt“. Seinen großen Traum von Olympia hat er jedenfalls noch nicht ganz aufgegeben. Zurzeit ist er vor allem als Physiotherapeut tätig. Daneben trainiert er 20 bis 25 Stunden pro Woche, ohne einen strikten Trainingsplan einzuhalten. „Im Grunde habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und freue mich einfach, wenn ich meine Leidenschaft an andere weitergeben und gleichzeitig trainieren kann“, so Danilo. „Das fühlt sich für mich so an, als ob ich das ganze Jahr über in Gardaland wäre.“ E Erker 04/17
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SPORT
© Martin Schaller
EISHOCKEY
Harley & Snow in Ridnaun
Broncos peilen Meistertitel in der Serie C an
Mehr als 170 Biker in drei Kategorien haben Anfang März am mittlerweile legendären „Harley & Snow“-Event die Motoren dröhnen lassen, als sie erneut den Steilhang beim Skilift Gasse in Ridnaun zu bezwingen versuchten, der ihnen ihr ganzes fahrtechnisches Können abverlangte. Nach den erfolgreichen Ausgaben der vergangenen Jahre war auch die diesjährige fünfte Ausgabe ein Event der Extraklasse, das Tausende Zuschauer ins Wipptal lockte. Auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen. Customizer Paul Teutul Sr. von Orange County Choppers heizte der Stimmung ordentlich ein. Die Bühne rockte auch der Schweizer Künstler Marc Amacher, bekannt aus „The Voice of Germany“, mit seiner Band Chubby Buddy. William T machte im Rahmen seiner „Shake it Baby!“-Tour 2017 ebenfalls in Ridnaun Station.
Nach einer fast makellosen Regular Season mit nur zwei Niederlagen in 19 Spielen wollen die Broncos nun den Titel in der Serie C holen. Das junge Team, geleitet von Headcoach Johan Kämpe, musste sich in dieser Saison nur zweimal geschlagen geben und holte 17 Siege. Bei Redaktionsschluss des Erker war noch nicht sicher, ob das letzte Meisterschaftsspiel gegen Pinerolo ausgetragen oder am grünen Tisch entschieden wird, was aber auf die Tabellensituation der Broncos keine Auswirkungen hat. Auch ohne diesen Sieg haben die Wildpferde bereits 13 Punkte Vorsprung in der Abschlusstabelle im Kreis Ost, und bereits seit dem 15. Spieltag am 28. Jänner sind sie de facto nicht mehr von Platz 1 zu verdrängen. Am 26. März starteten die Play-offs mit
dem Halbfinale, das ebenso wie eine eventuelle Finalserie im Best-of-Three-Modus ausgetragen wird. Sowohl für die Broncos als auch für den HC Gröden sollten die Halbfinalpartien eine reine Formsache sein, da die Gegner im Kreis West deutlich schwächer sind. Die Wildpferde konnten
etwa den Zweitplatzierten im Kreis West, die Aosta Gladiators, im einzigen Aufeinandertreffen mit 7:2 schlagen. Die Finalserie, die voraussichtlich Anfang April gegen Gröden ausgetragen wird, verspricht also einen spannenden Abschluss der Eishockey-Saison.
SNOWBOARD
© FIS
Kleine Kristallkugel für Aaron March Mitte März hat sich Aaron March mit Platz 2 in Winterberg den Sieg im Parallelslalom-Weltcup geschnappt. „Dieser Erfolg entschädigt einfach für alles, die harte Arbeit mit meinen Teamkollegen, die durchwachsenen letzten Jahre. Die vergangenen zwei Saisonen waren aus unterschiedlichsten Gründen sehr schwierig für mich. Doch in diesem Jahr läuft es plötzlich, das ist wunderschön“, so March unmittelbar nach dem Rennen. „Diese Kugel gehört meiner Freundin Andrea und meiner Tochter Alina, die in den Wintermonaten häufig ohne mich auskommen müssen und mich dennoch immer unterstützen.“ Seit Jahren zählt Aaron March im Parallelslalom zur absoluten Weltspitze. Zehn Podestplätze konnte er in dieser Disziplin bereits holen. Ausgerechnet auf der Olympiapiste in Südkorea fuhr er erstmals in dieser Disziplin sogar aufs Podium.
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Erker 04/17
SKIBERGSTEIGEN
Feuerstein Skiraid verschoben Die Organisatoren haben ihr Möglichstes versucht, doch die hohe Lawinengefahr aufgrund der heftigen Niederschläge drei Tage vor dem geplanten Renntermin am 11. März hat die Verantwortlichen zur Verschiebung des Wettkampfes gezwungen. Das Feuerstein Skiraid findet nun am Ostermontag, den 17. April statt und wird als Finale des Südtirol Cup und als nationales FISI-Rennen ausgetragen. Die Teilnahme ist ausschließlich FISI-tesserierten Athleten vorbehalten. Es werden fünf Kategorien gewertet, davon drei Jugend- und zwei Erwachsenenkategorien. Die spektakuläre Streckenführung weist einen Höhenunterschied von 1.760 m im Aufstieg und 2.070 m in der Abfahrt auf. Vom Start beim E-Werk Fernerbach an der Forststraße, die von Stein zur Furtalm führt, geht es zuerst Richtung Grubenalm. Nach 350 Hm erfolgt der erste Wechsel und die Ath-
leten stürzen sich in eine kurze, knackige Abfahrt Richtung Furtalm. Der zweite und längste Aufstieg geht über 800 Hm, die von einer kurzen, alpinen Tragepassage unterbrochen sind, bevor es nach dem nächsten Wechsel wiederum in eine kurze Abfahrt geht. Der dritte und letzte Aufstieg bringt die Athleten nochmals über 600 Hm mit anschließender Tragepassage zum Skidepot unterhalb der Lorenzenspitze am Fuße des Feuersteinferners, bevor es in die lange Schlussabfahrt über 1.600 Hm talwärts bis zum Ziel ins Langlaufzentrum „Erl“ geht. Die Strecken der Jugendkategorien folgen demselben Streckenverlauf, aber in verkürzter Form. Der Start erfolgt um 8.30 Uhr. Die ersten Zielankünfte sind ab 10.30 Uhr geplant; um 14.00 Uhr findet im Vereinshaus von Innerpflersch die Siegerehrung statt. Weitere Infos und Anmeldungen unter www.feuersteinskiraid.com
SPORT
BIATHLON
BIATHLON
Gute WM-Ergebnisse für Patrick Braunhofer
Ausgezeichnete Staffelerfolge für Wipptaler Nachwuchs
Bei der diesjährigen Junioren-Weltmeisterschaft im tschechischen Osrblie, bei der auch die Jugend-Kategorie an den Start ging, konnte Nachwuchsbiathlet Patrick Braunhofer aus Ridnaun einmal mehr auf sich aufmerksam machen. Im Einzelwettkampf der Jugend belegte Braunhofer (Jahrgang 1998) nach drei Fehlschüssen – je einem in jedem Schießen – den guten 11. Platz. Im Sprint musste er zweimal in die Strafrunde und kam auf den
7. Platz. Die guten Teamleistungen um Trainer Alex Inderst, ebenfalls aus Ridnaun, ließen für den Staffelbewerb berechtigte Hoffnungen aufkommen. Am Ende reichte es für den undankbaren 4. Platz. „Ich bin mit meinen Platzierungen schon zufrieden“, resümierte Patrick Braunhofer nach seiner Rückkehr. „Hätte ich kurz vor der WM nicht mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt, wäre durchaus mehr drin gewesen.“
Biathlon-EM 2018 in Ridnaun Die Wintersaison ist noch nicht abgeschlossen, da denkt man in Ridnaun schon an den nächsten Winter. In der Wipptaler Biathlon-Hochburg werden nämlich vom 22. bis zum 28. Jänner 2018 die Europameisterschaften der Skijäger ausgetragen.
Vor sechs Jahren wurden im Ridnauntal zum letzten Mal die EM-Medaillen der Biathleten vergeben. Im Olympiawinter 2018, kurz bevor die Spiele in Pyeongchang eröffnet werden, kehrt die Biathlon-Familie nach Südtirol zurück und trägt die kontinentalen Titelkämpfe erneut in Ridnaun aus. Neun Monate bleiben dem umtriebigen Organisationskomitee also noch, um ein grandioses Sportevent auf die Beine zu stel-
len. „Unser Team steht, die einzelnen Verantwortungsbereiche wurden an die zuständigen Personen übergeben. Ich bin sehr froh, dass wir mit Generalsekretär Manuel Volgger einen sehr kompetenten und biathlonaffinen Mann in unseren Reihen haben. Er wird sich im kommenden Jahr hauptberuflich um die Organisation der EM kümmern. Die anderen OK-Mitglieder sind ebenfalls mit sehr viel Leidenschaft dabei“, erklärt OK-Präsident Hans Widmann, der auch schon bei den letzten Europameisterschaften 2011 die Zügel in seinen Händen hielt. Daneben bilden Bürgermeister Sebastian Helfer, Andreas Kruselburger, Walter Hochrainer, Isabella Braunhofer, Christian Braunhofer, Gabriel Rainer, Thomas Klotz, Hermann Wild, Norbert Haller, Günther Volgger und Sportreferent Thomas Strickner das insgesamt 13-köpfige Organisationsteam.
Beim zweiten Teil der diesjährigen Italienmeisterschaften der Schüler und Zöglinge, die Ende Februar in Martell ausgetragen wurden, konnten die Wipptaler Nachwuchsbiathleten vor allem in den Staffelbewerben achtbare Erfolge einfahren. In der Kategorie Schülerinnen holte Maria Kerschbaumer vom ASV Pfitscher Eisbär mit der Staffel Südtirol A Gold; Laura Markart vom ASV Ridnaun belegte mit Südtirol D den 10. Platz, vor Sophie Wolfsgruber aus Pfitsch mit Südtirol C. Bei den Schülern landete Paul Teissl vom ASV Ridnaun mit seiner Staffel auf dem 4. Platz, Ivan Weissteiner und Felix Inderst, ebenfalls Ridnaun, kamen auf den 11. Platz. Eine hauchdünne Entscheidung im Zielsprint gab es bei den Zöglingen der Mädchen. Dabei konnten sich
Birgit Schölzhorn (Ridnaun) und Veronika Rainer (Pfitsch) mit der B-Staffel mit einem knappen Vorsprung von vier Sekunden gegen die A-Staffel durchsetzen, der Eva Brunner (Ridnaun) angehörte. Michaela Hochrainer (Ridnaun) beendete das Rennen mit der F-Staffel auf dem 7. Platz, Vivien Weiss und Judith Kerschbaumer (Pfitsch) mit der E-Staffel auf dem 8. Platz. Bronze ging bei den Zöglingen der Buben an Südtirol B mit Nicolas Goggi vom ASV Ridnaun, Vereinskollege Simon Markart belegte mit Südtirol C den 10. Platz, Lorenz Rainer und Pauli Tötsch (Pfitsch) den 14. Platz. Im Einzelrennen holte Birgit Schölzhorn vom ASV Ridnaun mit dem 7. Platz die einzige Top-ten-Platzierung für das Wipptal.
SPECIAL OLYMPICS
Siege, Spaß und Sonne Ende Februar fand am Watles und in Schlinig die 32. Landesmeisterschaft Ski alpin und Ski nordisch der Lebenshilfe Südtirol statt. Mehr als 70 Athleten gingen in den verschiedenen Disziplinen an den Start. Eine Aufwertung der Landesmeisterschaft war die Teilnahme von Athleten der Sportgruppe für Körperbehinderte sowie der Amateursportgruppe der Blindenund Sehbehinderten. An den Start gingen auch die Mitglieder der italienischen Langlauf-Nationalmannschaft, die sich auf die Weltmeisterschaften Ende März vorbereiten, darunter auch Peter Schroffenegger aus Gossensaß. Mit sehr guten Erfolgen kehrten die Athleten der Lebenshilfe Wipptal von der Landesmeisterschaft zurück. Bei den Langläufern holten Felix Forer (Kat. Herren 3) und Michael Pichler (Kat. Herren Amateure) über 1.000 m jeweils die Silberme-
daille. Über 5.000 m gewann Peter Schroffenegger (Kat. Herren 2) die Goldmedaille. Im Riesentorlauf gewann Silvia Schifferle die Silbermedaille in der
Kategorie Damen 1. In der Kategorie Herren 1 erreichte Florian Jäger die Silbermedaille, Mirko Frei die Bronzemedaille; Marco Scardoni musste sich mit dem 4. Platz begnügen. Ebenfalls knapp an einer Medaille vorbei fuhr Matthias Hochrainer in der Kategorie Herren 2, wo er den 4. Platz belegte. Bei den Amateuren der Herren gewann Erwin Mühlsteiger die Goldmedaille. Erker 04/17
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SPORT
ASV Freienfeld mit reger Jugendarbeit Der ASV Freienfeld hat im vergangenen Winter zahlreiche Aktivitäten, besonders für Kinder und Jugendliche, organisiert. Beim Skilift Gasse in Ridnaun fand ein Skikurs für Kinder der Jahrgänge 2009 – 2012 aus der Gemeinde Freienfeld statt. In neun Einheiten zu je zwei Stunden wurden 46 Kinder mit dem Skifahren vertraut gemacht bzw. konnten ihre Kenntnisse verbessern. Die Vereinssektion Laufen organisierte in Zusammenarbeit mit dem ASV Sterzing unter der fachkundigen Anleitung von Langstreckenläuferin Silvia Weissteiner und Erfolgstrainer Ruggero Grassi ein Lauftraining. Am Schnupperkurs in der Turnhalle von Trens nahmen 13 laufbegeisterte Kinder und Jugendliche teil. Für die Kinder der Grundschulen
in Stilfes und Trens hielt die Sektion Rodeln in Zusammenarbeit mit dem Schulsprengel III auf der Rodelbahn in Jaufental einen Ro-
delkurs ab. Sicheres und korrektes Verhalten auf der Rodelbahn wurde dabei besonders geübt. Mitte Februar wurde beim Skilift Gasse in Ridnaun das Freienfelder Ski- und Rodelrennen ausgetragen. 118 Erwachsene und Kinder der Gemeinde Freienfeld nahmen daran teil. Egon Egger, Nora Markart (Ski alpin) sowie Dietmar Saxl und Manuela Gradl (Rodeln) erzielten dabei die Tagesbestzeiten.
SKI ALPIN
Kinderkurs des ASV Ridnaun Erneut auf großes Interesse stieß auch in diesem Jahr der Kinderkurs des ASV Ridnaun, der seit Jahren beim Skilift Gasse in Ridnaun ausgetragen wird. In zehn Einheiten wurden rund 20 Kinder mit dem Skifahren vertraut gemacht, vor allem ging es den Skilehrern aber darum, ihren kleinen Schützlingen die Freude am Skifahren zu vermitteln. STOCKSPORT
ASV Mareit schafft Aufstieg Mitte Februar fanden in Brixen die Bezirksmeisterschaften im Mannschaftsspiel auf Eis statt. Die Mannschaft des ASV Mareit konnte sich gegen die gesamte Konkurrenz durchsetzen und belegte den ersten Platz. Damit schaffte sie erstmals den Aufstieg in die Serie D. Im Bild (v. r.) Fabian Mair, Daniel Wurzer, Daniel Mair und Florian Eisendle
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Erker 04/17
SPORT
LEICHTATHLETIK
BERGLAUF
„Fühle mich mental viel stärker“
3. Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg
Anna Stefani ist wieder zurück! Die 21-jährige Sterzingerin hat nach langer Verletzungspause das Training wieder aufgenommen. Der Erker hat bei der mehrfachen Italienmeisterin und EM-Fünften über 3.000 m nachgefragt. Erker: Frau Stefani, Sie waren jetzt rund eineinhalb Jahre außer Gefecht. Was ist passiert? Anna Stefani: Ich habe wirklich eine schlimme Zeit hinter mir, die von zahlreichen Verletzungen geprägt war. Vor rund eineinhalb Jahren war ich nach einer Operation
an der Achillessehne fünf Monate lang außer Gefecht. Als ich das Training wieder aufnahm, machten sich bald Beschwerden am Schienbein bemerkbar, die ich allerdings ignorierte. Dann die nächste Diagnose: Steißbeinbruch! Das war für mich ein niederschmetterndes Urteil, da ich in der Folge keinen Sport ausüben durfte. Anschließend machte sich das Schienbein wieder bemerkbar. Ende August wurde schließlich ein Schienbeinbruch diagnostiziert – vermutlich eine Folgeverletzung des Steißbeinbruches, weil ich aufgrund der Verletzung den Fuß falsch belastete. Haben Sie das Training mittlerweile wieder aufgenommen? Ja, im Jänner dieses Jahres habe ich mit dem Training wieder angefangen,
wenn auch noch etwas vorsichtig – schließlich möchte ich nicht gleich die nächste Verletzung riskieren. Bis auf kleinere Wehwehchen geht es mir derzeit sehr gut und ich bin – wie auch mein Trainer Ruggero Grassi – davon überzeugt, dass ich mich gut erholen und schon bald wieder an Wettkämpfen teilnehmen kann. Welche Bilanz ziehen Sie aus der langen Verletzungspause? Trotz der vielen schweren Verletzungen habe ich aus dieser Zeit auch Positives mitnehmen können. Vor allem mental fühle ich mich viel stärker. Ich hatte zudem Zeit, an meinen Schwächen zu arbeiten; so verbesserte ich etwa meine Rumpfmuskulatur. Auch konnte ich mich besser auf mein Studium konzentrieren. Und weil ich zur Regeneration viel im Wasser gelaufen bin, habe ich sogar schwimmen gelernt (lacht). Welche Ziele haben Sie für die nächste Zukunft? Vor allem möchte ich verletzungsfrei bleiben, damit ich im Sommer wieder an Wettkämpfen teilnehmen kann. Für die ersten Rennen setze ich mir natürlich keine großen Ziele – vielmehr sehe ich sie als Trainingsläufe. Haben Sie auch Pläne neben dem Sport? Ich habe mittlerweile ein Studium aufgenommen, um auch über eine Berufsausbildung zu verfügen. Sollte ich gesundheitsbedingt mit dem Sport aufhören müssen, was ich durchaus in Betracht ziehen muss, muss ich ja auch an meine berufliche Zukunft denken. Im Moment kann ich es mir aber kaum vorstellen, nicht mehr zu laufen. Auch wenn ich einmal keine Wettkämpfe mehr bestreiten werde, wird es sicher meine liebste Beschäftigung bleiben. Interview: Daniel Mayr
Am 6. Mai wird die dritte Ausgabe des Kirchsteiglaufes von Stilfes nach Egg ausgetragen, der zugleich auch die erste Etappe des Wipptaler Berglauf-Cups 2017 darstellt. Weitere Etappen sind auch in diesem Jahr der Gilfenklammlauf in Stange, die Mareiter-Stein-Trophy in Mareit und der Wasserfalleralm-Berglauf in Ratschings. Bei allen Ausgaben gibt es verkürzte Strecken für Kinder und Jugendliche. Der Startschuss für den Kirchsteiglauf des ASV Freienfeld fällt für die Kinder um 9.30 Uhr auf dem Dorfplatz in Stilfes. Anmeldungen nimmt der Jugenddienst Wipptal (Tel.
0472 767890, wipptal@jugenddienst.it) entgegen. Der
Hauptlauf wird um 11.00 Uhr ebenfalls auf dem Dorfplatz gestartet. Für Wanderer ist eine eigene Wertung vorgesehen. Infos und Anmeldungen unter der Rufnummer 0472 647116 oder unter www.asv-freienfeld.it.
Erfolgreiche Leichtathleten geehrt Bei der traditionellen Jahresfeier des Südtiroler Leichtathletik-Verbandes zog Landespräsident Bruno Cappello eine positive Bilanz und prämierte die erfolgreichsten Sportler des vergangenen Jahres. An
der Feier nahmen auch Sportlandesrätin Martha Stocker, CONI-Präsident Heinz Gutweniger, Sporthilfe-Chef Giovanni Podini, VSS-Präsident Günther Andergassen sowie die beiden Leichtathletik-Altprä-
sidenten Stefano Andreatta und Armin Bonamico teil. Höhepunkt der Veranstaltung war die Verabschiedung von Mittelstreckler Christian Obrist aus Brixen, der von Ruggero Grassi aus Sterzing trainiert wurde und nun seine Laufschuhe an den Nagel gehängt hat. Eine Auszeichnung erhielten zahlreiche Südtiroler Leichtathleten, darunter auch Nationalläuferin Silvia Weissteiner aus Gasteig, die im Vorjahr bei den Italienmeisterschaften über 10.000 m den 2. Platz belegt hatte, und die Cross-Staffel der Allgemeinen Klasse des ASV Sterzing. Im Bild Christian Obrist mit Trainer Ruggero Grassi (l.) Erker 04/17
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SPORT
Kein Ende in Sicht von Barbara Felizetti Sorg Mit zwei Olympia-Qualifikationen in der Tasche schien das Comeback von Alex Schwazer perfekt. Doch dann kam der 21. Juni 2016 – und die Nachricht schlug in der Sportwelt ein wie eine Bombe. In einer Dopingprobe vom 1. Jänner sollen verbotene Substanzen gefunden worden sein. Geklärt ist der Fall noch lange nicht. Alex Schwazer ging sofort in die Offensive: „Ich habe keinen Fehler gemacht.“ Ganz im Gegenteil: Rund um die Uhr sei er für Dopingkontrollen zur Verfügung gestanden, gemeinsam mit Startrainer und Doping-Fahnder Sandro Donati habe er als „gläserner Athlet“ für maximale Transparenz sorgen wollen. „Ungereimtheiten, die durchaus Raum für Zweifel lassen“, veranlassten Schwazers Anwalt Gerhard Brandstätter schließlich zu einer Anzeige gegen Unbekannt. Damit nahmen die Geschehnisse ihren Lauf. Doch der Reihe nach. Eine Probe, zwei Ergebnisse Am 1. Jänner 2016 wurde der Geher Alex Schwazer in seinem Heimathaus in Kalch einer Dopingprobe unterzogen, die von Global Quality Sports (GQS) aus Stuttgart durchgeführt wurde. 22 Stunden später wurde die Probe am Institut für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule in Köln abgegeben. Am 5. Jänner wurde sie analysiert und mit negativem Befund auf der Plattform ADAMS (Anti-Doping Administration & Management System) der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) veröffentlicht: Laut Laborbericht lagen alle
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Alex Schwazer und Trainer Sandro Donati sehen sich als Opfer eines Komplotts.
Werte innerhalb der zulässigen Norm, auch der Testosteron-Wert lag mit 3,46 unter dem Grenzwert von 4. In der Regel werden negative Dopingproben nach drei Monaten zerstört. Nicht so im Fall Alex Schwazer. Am 14. April wurde die Urinprobe auf Anweisung von Thomas Capdevielle, Anti-Doping-Manager des Internationalen Leichtathletikverbandes (IAAF), erneut untersucht, eine zweite Analyse am 26. April soll den positiven Befund auf synthetisches Testosteron bestätigt haben. Nichtsahnend feierte Schwazer indes ein beeindruckendes Comeback. Am 8. Mai deklassierte er bei der Team-WM in Rom über 50 km die gesamte Konkurrenz und holte in 3:39.0 Stunden Gold. Vier Tage später wurde die IAAF offiziell über die Testergebnisse in Kenntnis gesetzt. Nach 20 Tagen löste Schwazer im spa-
nischen La Coruna auch über 20 km das Olympia-Ticket. Sofort suspendiert Erst am Abend des 21. Juni wurden Alex Schwazer und der italienische Leichtathletikverband über den positiven Befund informiert – fast ein halbes Jahr nach der Dopingkontrolle bzw. rund zwei Monate nach den zweiten Analysen. Noch am selben Tag beantragte der damals 31-jährige Geher – angesichts der kurz bevorstehenden Olympischen Spiele in Rio – eine vorzeitige Öffnung der B-Probe. Ohne Erfolg. Diese erfolgte am 5. Juli, drei Tage später wurde das Ergebnis bekanntgegeben. Da auch dieses positiv ausfiel, wurde Schwazer von der IAAF mit sofortiger Wirkung suspendiert. Bereits am 1. Juli hinterlegte Rechtsanwalt Brandstätter am Anti-Doping-Tribunal in Rom einen Rekurs, um eine Anhörung Schwazers und
die Aussetzung der Suspendierung zu erreichen. Ebenfalls ohne Erfolg. Zwei beigelegte Gutachten von renommierten Experten sollten untermauern, dass Schwazer nicht gedopt gewesen sein konnte. Opfer eines Komplotts? Deutliche Worte fand Schwazers Trainer Sandro Donati: „Wir sind davon überzeugt, dass Alex Opfer eines Komplotts geworden ist.“ Dabei hielt er es durchaus für möglich, dass dieses gar nicht gegen Schwazer gerichtet sei, sondern gegen ihn selbst – schließlich habe er sich in seinem jahrelangen Kampf gegen Doping nicht nur Freunde gemacht. Bereits in La Coruna sei ihm „von hochrangigen Persönlichkeiten“ dringend angeraten worden, Schwazer einzubremsen und den Australier Jared Tallent sowie den Chinesen Zheng Wang vorbeiziehen zu lassen. Suspekt sei auch
das plötzliche Vorhaben der Anti-Doping-Staatsanwaltschaft gewesen, Schwazers 50-km-Test vom 13. März nachträglich als Wettkampf einzustufen, den er vor Ablauf seiner Sperre am 29. April nicht absolvieren hätte dürfen – 2012 war Schwazer des
Dopings überführt und für fast vier Jahre gesperrt worden. Donati bekannte sogar, mittlerweile um sein Leben zu fürchten. Mitte Juli wurden von der römischen Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen, auch von der Antimafia-Kommission wurde Donati angehört. Indes setzte der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne für den 27. Juli kurzfristig eine Anhörung von Schwazer und Donati an; die IAAF ließ daraufhin verlauten, zu diesem Termin nicht zu erscheinen, und beantragte, dass die Anhörung am 4. August stattfinde – in Rio. Diese endete bekanntlich mit einer achtjährigen Sperre für Alex Schwazer. Offene Fragen Mit der Sperre wurde – zumindest aus sportlicher Sicht – ein Schlussstrich unter den Fall Schwazer gezogen. Zurück blieben jedoch viele offene Fragen – aber keine Antworten. Nur ein DNA-Test der Urinprobe könn-
te Klarheit in die ominöse Geschichte bringen. Damit könnte festgestellt werden, ob Schwazer das Dopingmittel eingenommen bzw. ob es eine nachträgliche Manipulation gegeben hat. Kein Ende in Sicht Am 5. August 2016 wurden die Olympischen Spiele in Rio eröffnet – ohne Alex Schwazer. Doch die „Akte Schwazer“ wurde damit nicht geschlossen. „Wir werden alles unternehmen, um die Verantwortlichen dieses sportlichen Mordes ausfindig zu machen“, kündigte Rechtsanwalt Brandstätter umgehend an. Sollte eine Manipulation nachgewiesen werden, stehen auch Schadensersatzklagen im Raum. Doch nach wie vor ist kein Ende der verzwickten Geschichte, die von Brandstätter als „konzertierte und professionelle Irreführung“ bezeichnet wurde, in Sicht. Denn obwohl Walter Pelino, Richter am Bozner Landesgericht, im Jänner dieses Jahres entschieden hat, dass Schwazers Urinprobe am 31. Jänner im Labor der Carabinieri-Sondereinheit RIS in Parma sowie an der Universität Turin einer DNA-Analyse unterzogen werden sollte, kam es dennoch nicht dazu. Die WADA stellte sich gegen den richterlichen Beschluss und verweigerte die Überstellung der Probe nach Italien, mit der Begründung, dass sie dafür die Zustimmung eines Gerichts in Köln benötige. Bereits im Vorfeld hatten WADA und IAAF darauf bestanden, die Tests in Köln durchzuführen; Richter Pelino hatte dem jedoch nicht stattgegeben. Die Entscheidung ist noch offen. Erker 04/17
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SPORT
„Der WADA ist jedes Mittel recht“
Nach seiner achtjährigen Sperre, die der Internationale Sportgerichtshof im August vergangenen Jahres über ihn verhängt hatte, ging Alex Schwazer in die Offensive und erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Doch WADA und IAAF zieren sich. Alex Schwazer im Erker-Gespräch. Erker: Herr Schwazer, der „Fall Alex Schwazer“ liefert mittlerweile genügend Stoff für einen Kriminalroman mit Ihnen in der Hauptrolle. Wie fühlen Sie sich dabei? Alex Schwazer: In der Tat, mein Fall gäbe wirklich einen spannenden Kriminalroman ab. Allerdings ist die ganze Geschichte für mich auch eine immense mentale Herausforderung, die mich und auch meinen Trainer auch psychisch stark unter Druck setzt. Allein die Auslieferung Ihrer Urinprobe vom 1. Jänner 2016 an Italien zieht sich unerwartet in die Länge. Jedesmal wenn eine Entschei-
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dung ansteht, kommt wieder etwas dazwischen. Auch das scheint sich immer wieder zu wiederholen. Noch ist nicht einmal entschieden, ob meine Urinprobe nach Italien überstellt wird. Damit wäre endlich der Weg frei für eine DNA-Analyse, anhand der nachgewiesen werden soll, dass die Probe nachträglich manipuliert wurde. Der Internationale Leichtathletikverband (IAAF) und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) setzen sich vehement dagegen zur Wehr. Wie argumentieren sie? IAAF und WADA interpretieren die Auslieferung der Dopingprobe als einen rechtswidrigen Eingriff in die Sportgerichtsbarkeit. Bereits am 17. Jänner wurde am Landesgericht in Bozen entschieden, die Probe sowohl im Labor der Carabinieri-Sondereinheit RIS in Parma als auch an der Universität Turin einer DNA-Analyse zu unterziehen; dem Antrag der WADA, die Analyse in ihrem eigenen Labor in Köln durchzuführen, wurde nicht stattgegeben. Da-
raufhin hieß es plötzlich, das könne nur von einem Gericht in Köln angeordnet werden. Dass die Probe seit September unversiegelt ist, sei nur am Rande erwähnt. Der Weg, der noch vor Ihnen liegt, scheint sehr lang zu sein. Aus sportrechtlicher Sicht ist der Fall für mich abgeschlossen. Wir hätten zwar die Möglichkeit, das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes (CAS) in Lausanne, das im Vorjahr in Rio gefällt wurde, vor dem Obersten Schweizer Bundesgericht anzufechten. Das werden wir aber nicht tun. Aus strafrechtlicher Sicht steht uns sicher noch ein langer Weg bevor. Es muss nämlich nachgewiesen werden, dass die Substanzen, die in meinem Urin gefunden worden sind, leistungssteigernd und gesundheitsschädigend sind. Und das ist in meinem Fall – der Wert lag bei 3,46 bei einem Grenzwert von 4 – wohl sehr schwierig. Sollte sich herausstellen, dass die Probe manipuliert wurde, werden wir uns auch zivilrechtliche Schritte vorbehalten.
Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden? Ich bin davon überzeugt, dass meine Urinprobe, die ich am 1. Jänner 2016 abgeliefert habe, manipuliert worden ist. Zusätzlich sprechen viele Indizien dafür – es sind aber eben nur Indizien, die nicht ausreichen. Für mich stellt sich im Moment nur die Frage, warum die Probe nicht nach Italien ausgeliefert wird. Es scheint so, als ob der WADA mittlerweile jedes Mittel recht wäre, die DNA-Analyse und damit die Aufklärung meines Falles zu verhindern. Auf jeden Fall ist das Ganze sehr nervenaufreibend. Erwarten Sie sich im konkreten Fall die Aufhebung Ihrer Sperre? Natürlich wäre eine Aufhebung meiner Sperre absolut in meinem Interesse. Sollte ich den Prozess gewinnen, wird diese allerdings nicht automatisch aufgehoben. In diesem Fall müsste ich vor dem Sportgericht eine Revision der Sperre beantragen. Zwischen dem 1. Jänner, dem Tag der Dopingprobe, und dem
4. August 2016, dem Tag Ihrer Sperre, kam es zu zahlreichen Ungereimtheiten, die zumindest Fragen aufwerfen. Auf jeden Fall. Das beginnt allerdings schon vor dem 1. Jänner. Es ist zum Beispiel vorgeschrieben, dass eine Dopingkontrolle innerhalb weniger Tage zu erfolgen hat. In meinem Fall sind es ganze 15 Tage. Es wurde zwar eine Vorschrift gebrochen, aber ohne Konsequenzen. Und ist es ein Zufall, dass der Auftrag am 16. Dezember 2015 gegeben wurde, genau an dem Tag, als ich in Bozen vor Gericht gegen zwei WADA-Ärzte ausgesagt habe? Ich denke, auch wenn man die Geschichte objektiv verfolgt, dann stellt man sich zumindest bestimmte Fragen. Die Hauptfrage ist wohl: Wer steckt da dahinter? Es geht in diesem Fall ja nicht nur um mich, sondern auch um meinen Trainer Sandro Donati. Durch seine Arbeit als Doping-Jäger wurde u. a. auch die Datenbank des Arztes Giuseppe Fischetto sichergestellt, welche die Namen zahlreicher, vor allem russischer Dopingsünder enthielt. Fischetto ist nach wie vor der Kontaktmann zwischen der IAAF und Russland, zudem ist der medizinische Leiter von GQS mit ihm eng befreundet. Und Fischetto selbst ist Teilhaber dieser Firma, welche die Dopingproben im Auftrag der WADA durchführt.
Für mich ist die wichtigste Frage jedoch, warum die Probe nicht auf Anhieb positiv war, sondern erst bei der zweiten Analyse, die IAAF-Anti-Doping-Manager Thomas Capdevielle drei Tage vor Ablauf der Frist in Auftrag gegeben hat. Schließlich lag der Testosteron-Wert unter dem zulässigen Grenzwert. Zudem hatte ich tags zuvor – am Silvesterabend – Alkohol getrunken, was den Wert noch gesteigert hatte. Es gibt keinen vergleichbaren Fall, wo ohne positiven Befund eine zweite Analyse angeordnet wurde. Zwischen Mitte Jänner und Mitte Februar hatte ich zudem nicht weniger als vier IAAF-Kontrollen, so viele wie nie zuvor und auch wie kein anderer Sportler. Warum? Bei allen wurde ein Testosteron-Wert von 1 festgestellt, was die Auffälligkeit der Probe vom 1. Jänner noch einmal untermauern sollte. Welchen Vorteil hätten Sie sich als Geher durch diese Art von Doping verschafft? Eine kleine Dosis von Testosteron, über einen kurzen Zeitraum eingenommen, würde im Ausdauersport die Regeneration verbessern. Ich muss dazu sagen: Am 10. Dezember 2015 habe ich der WADA schriftlich mitgeteilt, dass ich rund um die Uhr für Kontrollen zur Verfügung stehe. Als „gläserner Athlet“ wollte ich alles Menschenmögliche für mein
Comeback tun. Was meine Leistungskurve betrifft, zeigte diese – seit ich mich zur Vorbereitung in Rom aufhielt – gleichmäßig nach oben; nach der Einnahme von Dopingmitteln wäre eine gleichmäßige Leistungssteigerung jedoch nicht möglich; vielmehr käme es zu einem kurzfristigen Leistungshoch, was bei mir jedoch nie der Fall war. Ein Leistungshoch im Jänner 2016 hätte ja auch absolut keinen Sinn gehabt, war ich doch noch bis Anfang Mai gesperrt. Wenn sich die Aktion wirklich gegen Ihren Trainer richtet, waren Sie als ehemaliger Dopingsünder das ideale Mittel zum Zweck ... Auf jeden Fall. In dieser Hinsicht macht das Ganze auch Sinn. Aufgrund meiner Dopingvergangenheit wäre es ein Leichtes gewesen, auch meinen Trainer fertigzumachen. Und das erklärt auch das vehemente Vorgehen der WADA. Im Strafprozess 2012 hat sie sich als Nebenkläger völlig im Hintergrund gehalten, sie war unsichtbar. Jetzt hingegen verhält sie sich völlig konträr. Ich denke, die WADA-Funktionäre haben sich den Verlauf der Dinge so nicht erwartet. Es wird auch keine Gelegenheit ausgelassen, meinen Trainer zu schädigen. So etwas hätte ich mir nie erwartet. Hätten Sie sonst einen anderen
Weg eingeschlagen? Ich glaube nicht. Ich hatte auch keine andere Möglichkeit, um mein Comeback durchzuziehen. Ich denke, dass ein gedopter Sportler, der zurückkommt – und die Regeln sind nun mal so, dass er zurückkommen kann –, mehr leisten muss als jeder andere. Deshalb habe ich in der Zusammenarbeit mit Donati die einzige Möglichkeit gesehen. Sie sind am 9. März Vater einer kleinen Tochter geworden. (lächelt) Ja, ein wunderschönes Erlebnis, das meinem Leben eine ganz neue Tiefe gibt. Und auch die Prioritäten verschiebt. Dadurch wird die ganze Situation erträglicher, auch weil mein Leben einen neuen, tieferen Sinn bekommen hat. Sie haben sich auch beruflich neu orientiert. Ich trainiere zurzeit Freizeitsportler, vorwiegend Marathonläufer und Radfahrer, aus dem gesamten italienischen Raum. Die Nachfrage ist groß, die Sportler sind hochmotiviert. In einem zweiten Schritt möchte ich das Angebot ausbauen. Werden Sie Ihren Fall einmal in einen Kriminalroman packen? (lacht) Nein, ich glaube nicht, dass ich jemals ein Buch schreiben werde. Ich würde es vorziehen, den Fall einfach einmal abschließen zu können. Interview: Barbara Felizetti Sorg
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SPORT
FUSSBALL
YOSEIKAN BUDO
Sterzinger D-Jugend bei interregionalem Turnier erfolgreich
Erfolge bei Landesmeisterschaft und Stadtpokal Brixen
An drei Sonntagen im Februar war die Mannschaft der D-Jugend (Jg. 2006 – 2007) des CF Sterzing unter der Leitung des erfahrenen
Trainers Michael Blasbichler beim interregionalen Turnier „Cittá di Arco 2017“ im Einsatz. 64 Mannschaften nahmen daran teil, großteils aus dem Trentino, dem Veneto und der Lombardei. Nach Siegen über Sopramonte, Alta Giudicarie, Ledro, Limonese und einem Ausgleich gegen Cavedine – Lasino konnten die jungen Sterzinger zweimal die Grup-
penphase überstehen und sich für die besten 16 Mannschaften qualifizieren, wo es schlussendlich zum 13. Gesamtplatz reichte. Das Ergebnis ist umso höher einzuschätzen, da das Team – bis auf eine Ausnahme – aus Spielern des Jahrgangs 2007 bestand: Es zeigt auch einen Aufschwung im Sterzinger Jugendsektor, der für die Zukunft hoffen lässt. Im Bild das Team mit Trainer Michael Blasbichler, den Tormännern Tobias Ferri, Max Schwazer und Luis Plank, den Verteidigern Niklas Minzoni, Marian Mössner, Hannes Wild, Thomas Kuppelwieser und Gabriel Seeber sowie den Stürmern Giacomo Martorana, Peter Knollenberger, Noah Prader, Cristian Votta, Gabriel Steiner, Ahmed Gamal und Timo Steger
TENNIS
Tie Break Open in Sterzing Der Tennisclub Sterzing hat Mitte Februar mit dem „Tie Break Open“, einem Turnier der Serie GP Raiffeisen, erstmals ein Winterturnier veranstaltet; 140 Spieler nahmen daran teil.
In der 4. Kategorie siegte Noel Rainer (TC Ratschings), der im Finale seinen Vereinskollegen Thomas Rainer bezwang. Bei den Damen gewann Mara Jungmann (TC Welsberg), welche die Sportschule
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in Sterzing besucht. In der Openkategorie war bei den Damen Sivia Saccani (St. Georgen) erfolgreich, bei den Herren siegte Michael Kerschbaumer über seinen Vereinskollegen Patric Prinoth (St. Christina/ Wolkenstein). Großes Lob gab es für den TC Sterzing für die gelungene Veranstaltung, bei der auch der neue Belag und die LED-Beleuchtung eingeweiht werden konnten. Im Bild (v. l.) Klaus Markart, der Vizepräsident des nationalen Tennisverbandes Roland Sandrin, Noel Rainer, Thomas Rainer, Bürgermeister Fritz Karl Messner und Benno Linser
Bei den Landesmeisterschaften im Yoseikan Budo, die Mitte Februar in Brixen stattfanden, erzielten die Athleten der Polisportiva Sterzing in den Kategorien der U12, U15 und U18 sehr gute Ergebnisse. Zu Landesmeistern in den jeweiligen Kategorien wurden Anna Gallmetzer, Tobias Marcotto und Sandra Gschliesser gekürt. Vizelandesmeister wurden Alex Giordani und Katrin Kiem. Platz 3 belegten Maria Gallmetzer, Laura Siller und Moritz Kinzner. Jonas Hochrainer schaffte Platz 4, gefolgt von Lisa Rainer und Jovan Teodorovic, die jeweils den 5. Platz erreichten. Platz 6 erkämpften sich Liam Fiechter und Eliah Kohl. In der U18 gewann Maria Gallmetzer Bronze und Silber im Vergleichskampf. Erstmals konnte die Polisportiva Sterzing sechs Mannschaften zur Landesmeisterschaft antreten lassen. In der U12 erzielte das Team Sterzing1 mit Nicole Schölzhorn, Moritz Kinzner und Aaron Gasteiger den 6. Platz, Team Sterzing2 mit Lisa Rainer, Laura Ciceri und Laura Siller kam auf Rang 7. In der Kategorie U15 erreichte das Team Sterzing3 mit Anna Gallmetzer, Tobias Marcotto und Jovan Teodorovic den 4. Platz, Team Sterzing4 mit Katrin Kiem, Alex Giordani und Jonas Hochrainer den 6. Platz. In der U18 belegte das Team Sterzing5 mit Nadine Schölzhorn, Maria Gallmetzer und Greta Braunhofer Platz 5, das Team Sterzing6 mit Jakob Gufler, Jovan Teodorovic und Anna Gallmetzer den 6. Platz. Auch beim Brixner Stadtpokal der
U9 schnitten die Sterzinger Nachwuchsathleten erfolgreich ab: Lena Buchschwenter, Tabea Eisendle und Lina Keim erzielten jeweils den 2. Platz, Felix Rainer und Carmen Eisendle jeweils den 3. Platz, Rene Spreng Rang 4 und David Siller Untersteiner Rang 5. In der Vereinswertung der U12 gingen die Sterzinger Budokas als Sieger hervor, in der U9 belegten sie Platz 4, in der U15 und U18 erzielten sie jeweils Platz 8 bei 20 teilnehmenden Vereinen. Auch bei der Regionalmeisterschaft im Yoseikan Budo, die Mitte März in Schlanders ausgetragen wurde, konnten die Sterzinger Athleten zahlreiche Titel holen. Nicole Schölzhorn, Anna Gallmetzer, Moritz Kinzner und Alex Giordani sind Regionalmeister in den jeweiligen Kategorien der U12. Sandra Gschliesser holte den Vizeregionalmeistertitel in ihrer Kategorie der U12, genauso wie Tobias Marcotto in der U15, gefolgt von Jonas Hochrainer auf Platz 3 und Katrin Kiem auf Platz 4. Bei den Mannschaftswettkämpfen holte das Team Sterzing1 mit Nicole Schölzhorn und Moritz Kinzner Silber, das Team Sterzing 2 mit Anna Gallmetzer und Tobias Marcotto belegte den 4. Platz. Beim Provinzialcup der U9 erkämpften sich Felix Rainer, Tabea Eisendle und Lina Keim jeweils die Silbermedaille, gefolgt von David Siller Untersteiner und Yuriy Parigger jeweils auf Platz 6. In der Vereinswertung erzielte die Sektion der Polisportiva Sterzing den 2. Platz.
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Rund um Haus & Garten TROPISCHE SCHÖNHEITEN Das Angebot an Orchideen im Fachhandel, aber auch in Bau- und Supermärkten ist riesig. Ein wichtiger Tipp des Experten für den Einkauf: Gesunde Wurzeln sind an der hellgrünen bis dunkelgrünen Farbe zu erkennen. Bei trockenen oder braunen Wurzeln hingegen ist Vorsicht geboten. Zu Hause fühlen sich Orchideen wohl, wenn sie Verhältnisse fast wie im Regenwald vorfinden – mäßig sonnig und mäßig feucht. In jedem Fall sollte der Orchideentopf transparent sein, da die Luftwurzeln Chlorophyll enthalten und neben den Blättern zur Photosynthese beitragen.
djd/SBM Life Science
Sie zählen zu den beliebtesten Zimmerpflanzen – und sind eigentlich doch in den Tropen zu Hause: Orchideen begeistern mit ihren filigranen Formen und ihrer Farbenpracht. Botaniker unterscheiden über 30.000 Orchideenarten. Die Wurzeln der exotischen Schönheit reichen rund 60 Millionen Jahre zurück. Heute dürfen Orchideen auf kaum einem Fensterbrett fehlen. Massenprodukte unterschiedlicher Qualität sind schon für wenige Euro beim Discounter zu haben, während Pflanzenliebhaber für seltene Arten durchaus drei- bis vierstellige Beträge investieren.
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BALKONE, ZÄUNE, TREPPEN, GLASÜBERDACHUNGEN, CARPORTS, SICHTSCHUTZ, TERRASSENBÖDEN, BALKONVERGLASUNGEN in Aluminium pulverbeschichtet! Ein genialer Holzersatz rund ums Haus! Aluminiumbalkone sind hoch wetterfest, zu 100 Prozent wartungsfrei und erhältlich in täuschend echter Holzoptik bzw. in allen Ral-Farbtönen mit einer Feinstruktur. Gerade im Gegensatz zu Holz überzeugen Produkte aus Aluminium mit dem großen Vorteil, dass sie nie wieder nachzustreichen sind und über Jahrzehnte hinweg unverändert schön bleiben. Auch Balkone aus HOLZ, EDELSTAHL, GLAS oder mit HPL-Platten werden für Sie auf Maß angefertigt. Die Firma Blasbichler ist in Südtirol exklusiver Vertriebspartner für die bewährten Produkte der Firma HIAG Balkonbau GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Brixen hat jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet und garantiert passgenaue Beratung und Lösungen für jedes Bauprojekt. Alles aus einer Hand und direkt vom Hersteller, mit eigenen kompetenten Monteuren! Gerne kommen die Fachberater direkt zu Ihnen! Oder Sie besuchen die neue Ausstellung in Brixen mit mehr als 30 Balkonmodellen. TIPP: Nutzen auch Sie heuer noch den 50-Prozent-Steuervorteil! Informationen unter 0472 832951 oder info@blasbichler.bz www.blasbichler-balkone.it
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GARTENWEGE GESTALTEN „Der Weg ist das Ziel“ bedeutet in puncto Gartengestaltung: Nicht nur Blumenund Pflanzenschmuck trägt zur Verschönerung des Gartens bei, sondern auch die Wege zwischen den grünen Bereichen. Wer seine Gartenwege dauerhaft anlegen möchte, wird zwar etwas mehr Zeit und Geld aufwenden müssen, hat dafür aber jahrelang Freude an einem fixen Element seines Gartens. Was die Haltbarkeit angeht, ist man mit Pflastermaterialien gut beraten, die im Fachhandel in verschiedenen Preisklassen erhältlich sind. Entscheidet man sich für Pflastersteine, muss man auch für einen fachgerechten Unterbau sorgen. Verlegt man die Steine auf das blanke Erdreich, wird es im Laufe der Zeit zu Bodensetzungen und Verschiebungen kommen, was zu regelrechten Stolperfallen führen kann. Zunächst wird der Untergrund verdichtet und darauf eine etwa 15 cm dicke Schicht Schotter verteilt. Eine drei bis vier Zentimeter starke Schicht aus Pflastersand oder Splitt gleicht die Unebenheiten aus und ist das ideale Untergrundmaterial für die Pflastersteine. Um die Fugen zu schließen, verwendet man je nach Material einfachen Füllsand, Brechsand oder Pflasterfugenmörtel. KIESWEGE Auch bei Kies- oder Splittwegen ist der Einbau einer zehn bis 15 cm starken Tragschicht vorteilhaft. Dadurch wird verhindert, dass sich der Kies mit dem Boden vermischt, Unkräuter werden im Wachstum gehemmt. Eine fünf Zentimeter hohe Schicht aus Kies oder Splitt
reicht völlig aus. Wer einen leicht begehbaren Weg haben möchte, sollte lieber Splitt verwenden. Die eckigen Steinchen verkanten sich besser und geben beim Auftreten weniger nach als runde Kieselsteinchen. Übrigens: Je feiner die Körnung, desto leichter begehbar ist der Weg. RINDENMULCH Für einen Belag aus Rindenmulch ist bei einem lockeren Sandboden keine Tragschicht notwendig. Man sollte aber mindestens eine Höhe von zehn Zentimetern einkalkulieren. Bei Lehmböden sollte man unter der Mulch-
schicht noch zehn Zentimeter Sand einfüllen, damit die Mulchschicht nach Regen schneller trocknet. Nachdem Rindenmulch ein biologisch abbaubares Produkt ist, ist leider auch die Haltbarkeit nicht von Dauer. Je nach Witterung wird man von Zeit zu Zeit den Belag austauschen müssen. KOMBINATIONEN Immer beliebter werden Kombinationen aus den genannten Belägen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. In Kies oder Rindenmulch eingelegte Beton- oder Natursteinplatten stechen optisch besonders hervor und sind neben der Farbenpracht der Blumen ein weiteres Highlight in jedem Garten.
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Wolf Living – einfach zum Wohlfühlen!
Zeitlos, dauerhaft, pflegeleicht – es gibt viele gute Gründe, die für Wolf Living sprechen. „Der Boden beeinflusst das Raumklima maßgeblich“, betont Michael Oberhofer, Betriebsinhaber von Wolf Living in Gasteig. „Deshalb haben wir für jeden Anspruch das richtige Produkt in unserem umfangreichen Sortiment: von angenehm warmen Holz- und Parkettböden über pflegeleichte Laminat- und Vinylböden bis hin zu kuscheligen Teppichböden und dauerhaften Fliesen.“ Sich in den eigenen vier Wänden so richtig wohlfühlen – das gelingt nämlich nur mit dem richtigen Boden. Exklusiv bei Wolf Living! Die Spachteltechnik von Kerakoll Design House bietet ungeahnte Möglichkeiten für dekorative Wandlösungen. Effektvoll, individuell und absolut wasserfest ist diese Technik auch für Ihr Bad bestens geeignet. Alles aus einer Hand, von der Beratung und Planung über die Produktauswahl bis hin zur Verlegung – und das in höchster Qualität. „Unser erfahrenes Team – es umfasst mittlerweile acht Mitarbeiter – findet stets die optimale Lösung für jedes Bauvorhaben“, ist Oberhofer überzeugt. „Rundum zufriedene Kunden nicht nur im Wipptal, sondern auch im gesamten norditalienischen Raum, in Österreich und in Süddeutschland bestätigen uns, dass wir weit mehr als gute Arbeit leisten.“ Es gibt eben viele gute Gründe, die für Wolf Living sprechen. Überzeugen Sie sich davon! Unser Showroom in Gasteig ist täglich von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 18.00 Uhr für Sie geöffnet, samstags von 9.00 bis 12.00 Uhr. Wolf Living Gasteig, Handwerkerzone Ost 4a 39040 Ratschings Tel. 0472 779005, Fax 0472 779677 info@fliesenwolf.com, www.wolf-living.com Erker 04/17
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STERZING
BUCHTIPP
FÜR ALLES IST EIN KRAUT GEWACHSEN Südtiroler Kräuterrezepte für jede Lebenslage Kraft aus Kräutern schöpfen: Wussten Sie, was heimische Kräuter alles können? Sie können Kopfschmerzen lindern, Insekten fernhalten, die Stimmung aufhellen, einer Mahlzeit den letzten Pfiff verleihen, gegen Heuschnupfen helfen, den Teint erfrischen, das Lächeln erstrahlen lassen, Erkältungen vorbeugen oder als wohltuende Räuchermischung heilsam wirken. Salben, Tees, Tinkturen, Liköre, Kochrezepte – die Mög-
lichkeiten der Kräuteranwendungen sind unglaublich vielfältig. Die Autorinnen Irene Hager, Alice Hönigschmid und Astrid Schönweger haben 51 Südtiroler Kräuterfrauen besucht, altes Wissen mehrerer Generationen gesammelt und es neu aufbereitet. Entstanden ist daraus ein Buch, das die geballte Kraft der Natur in 350 Rezepten vereint. Altbewährte Heilmittel und neue Ideen für die ganze Familie.
HAUSMITTEL EINER KRÄUTERFRAU Am 12. April stellt die Apothekerin Zita Marsoner Staffler in der Stadtbibliothek Sterzing das Buch „Treiner Rosa. Hausmittel einer Kräuterfrau“ vor. Die verstorbene Rosa Schwienbacher (Treiner Rosa) gab den Hilfesuchenden immer Ratschläge auf Zetteln mit. Moritz Schwienbacher hat ihre Rezepte gesammelt, Zita Marsoner Staffler aus Lana hat sie geprüft, nach aktuellem Forschungsstand kommentiert und in Buch-
SÜSSE FRÜCHTCHEN FÜR DEN BALKON Blaubeeren und Brombeeren sind gesund und lecker. Immer mehr Hobbygärtner bauen sie im eigenen Garten an. Herkömmliche Beerensträucher sind allerdings nicht besonders ansehnlich, deshalb werden attraktive Blüh- und Ziergehölze vorgezogen. Doch nun geht auch beides: Schöne Pflanzen, die eine gute Figur im Garten oder Kübel machen und das Herz mit vielen süßen Früchten erfreuen. Die erst vor zwei Jahren in den USA vorgestellten so genannten Brazel-Berry-Blau-
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form gegossen. Bei der Buchvorstellung wird die Herausgeberin dem Publikum viele praktische Beispiele und wertvolle Tipps mit auf den Weg geben. Treiner Rosa verwendete nicht nur Heilpflanzen, sondern auch andere stets verfügbare Zutaten aus der Umgebung. Die Vorstellung beginnt um 20.00 Uhr. Da die Plätze begrenzt sind, wird um eine Vormerkung unter der Rufnummer 0472 767235 gebeten. Der Eintritt ist frei.
beeren stellen viele Laubgehölze in den Schatten, weil sie so viele Vorteile miteinander vereinen. Sie wachsen ähnlich kompakt wie ein Buchsbaum, setzen im Frühling kleine Blüten an und variieren im Laub wie Lavendelheide – je nach Sorte von knallig-pink bis apricot. Zudem sind sie bestens für Balkon und Terrasse geeignet, weil sie ohne Probleme im Topf gehalten werden können und dabei auch noch echte Hingucker sind. Vor allem aber tragen sie sehr viele aromatische Früchte.
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„Wipptaler Gärtnerei“ eröffnet am 29. April Am 29. April eröffnet in Sterzing die „Wipptaler Gärtnerei“. Die Inhaber Devid und Sara im Gespräch. Die Wipptaler Gärtnerei direkt an der Brennerstraße, kurz nach der Roßkopf-Talstation, sticht sofort ins Auge. Wie sind Sie ins Wipptal gekommen? Wir – Devid und Sara – sind eine Familie aus Modena und widmen uns seit fast 20 Jahren der Gärtnerei. Vor 15 Jahren sind wir erstmals nach Sterzing gekommen und haben uns sofort in das schöne Städtchen verliebt. Als wir vor vier Jahren die Gelegenheit hatten, ein schönes Grundstück in der Nähe von Sterzing zu erwerben, haben wir sofort zugeschlagen und vor kurzem dann mit dem Bau unserer Gewächshäuser begonnen. Die Eröffnung findet am 29. April statt? Ja, genau. Am 29. April eröffnen wir end-
lich unsere neue Gärtnerei. Bei den vielen lokalen Firmen, die uns professionell be-
gleitet haben, möchten wir uns herzlich bedanken. Was finden Ihre Kunden in der „Wipptaler Gärtnerei“? Wir züchten und verkaufen Garten- und Balkonblumen, wie etwa Geranien, Sur-
finien und saisonale Pflanzen, zudem Gemüsepflanzen und Kräuter. Darüber hinaus finden Sie bei uns auch Dekoartikel, Dünger, Vasen und Gartenartikel – also alles, was es für einen schönen Garten braucht. Unser Sortiment wird ständig erneuert und der jeweiligen Saison angepasst. In Kürze wird auch unsere Abteilung für Gartenpflanzen und Hecken fertiggestellt. Unsere Kunden stehen bei uns stets im Mittelpunkt. Wir und unsere Mitarbeiter hören auf ihre Bedürfnisse und finden für jeden Wunsch die passende Lösung.
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RENAISSANCE DER HEILKRÄUTER Bereits seit einigen Jahren steigt das vermehrte Interesse an Heilkräutern, was nicht nur die zahlreich erschienenen Standardwerke zu diesem Thema belegen, sondern auch die steigende Anzahl an landwirtschaftlichen Betrieben, die sich auf den Anbau und den Vertrieb von Kräutern spezialisiert haben.
Kräuter alleine vermögen keine schwere Krankheiten zu heilen, aber sie können in vielen Fällen Linderung verschaffen und bei leichten Gesundheitsstörungen eine sinnvolle Alternative zu schulmedizinischen Präparaten sein. Ihre Inhaltsstoffe sind inzwischen recht gut erforscht und althergebrachtes Wissen damit teilweise auch wissenschaftlich bestätigt. In Heilpflanzen findet sich ein ganzer Wirkstoff-Komplex, der für die Heilung bestimmter Krankheiten förderlich ist. Zu den wichtigsten Wirkstoffen gehören u. a. ätherische Öle, Bitter-, Gerb- und Schleimstoffe sowie Alkaloide und herzwirksame Glykoside. Bitterstoffe helfen bei Störungen des Verdauungsapparates und sind ein wichtiger Bestandteil vieler Magen-, Gallen-, Leber-, Abführ- und Stoffwechseltees. Pfefferminze, Schafgarbe, Hopfen, Löwenzahn, Baldrian, Rucola und Brokkoli sind typische Pflanzen, die einen hohen Anteil an Bitterstoffen enthalten. Die
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herb schmeckenden und zusammenziehenden Gerbstoffe wirken äußerlich bei Hautreizungen und innerlich gegen Schleimhautdefekte. Gerbstoffe finden sich in den Blättern der Heidelbeere, in Pfefferminze, echtem Salbei und Walnüssen. Es gibt noch etliche weitere Pflanzenwirkstoffe, die gesundheitsförderlich und heilsam wirken, wie etwa Flavonoide, Saponine, Glykoside, Balsame und Kieselsäuren. HÄNDE WEG! „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei“, wusste schon Paracelsus, der berühmteste Arzt des 16. Jahrhunderts. Einige Pflanzen sollte man nur wegen ihrer Blütenpracht bewundern, sie aber niemals für den Verzehr pflücken: Dazu zählen u. a. sämtliche Arten des Fingerhuts, Eisenhut, Maiglöckchen, Tollkirsche, Goldregen und Herbstzeitlose. Wer Haustiere hält, sollte auch auf Fuchsien und Glycinien verzichten.
WO BLUMEN SIND, DA IST LEBEN Auf den alten Bauernhöfen ist es hierzulande eine regelrechte Tradition, die Balkone und Fensterbänke mit feuerroten Geranien zu schmücken. Nach einer langen Winterzeit ist es das sichtbarste Sinnbild für Fruchtbarkeit, Wachstum und purer Lebensfreude. Die „Brennende Liab“, wie die Geranien umgangssprachlich bezeichnet werden, sind immer noch die beliebtesten Balkonpflanzen, die mit ihren feuerroten Blüten bereits von Weitem leuchten. Aber auch rosafarbene und weiße Geranien werden immer beliebter. Ein wahrer Augenschmaus sind zweifarbige Geranien; besonders schön wirken diese in der Kombination rot-weiß sowie in Rosa mit dunklerer Zeichnung. Ursprünglich stammt diese Pflanze, deren korrekte Bezeichnung übrigens Pelargonie ist, aus den trockenen und heißen Regionen Südostafrikas. Deshalb verwundert es kaum, dass sie auch bei uns einen warmen und sonnigen Standort bevorzugt. Je mehr Sonne die Pflanzen abbekommen, desto üppiger und schöner blühen sie. Dass Geranien eigentlich Wüstenpflanzen sind, macht sich vor allem in regnerischen Sommern schnell bemerkbar: Sind die Blüten großer Feuchtigkeit ausgesetzt, so werden sie schnell unansehnlich. Dasselbe gilt auch für die Blätter, denn verschiedene, durch Pilze oder Bakterien verursachte Krankheiten wie Pelargonienrost oder Bakterienwelke sind auf zu große Feuchtigkeit zurückzuführen. Bei häufigem Regen
sollte man deshalb dafür sorgen, dass die Geranien vor von oben kommender Nässe geschützt sind. LUST AUF EXPERIMENTE Wem ein reiner Geranien-Balkon zu langweilig ist, der kann sie mit geeigneten Pflanzenpartnern kombinieren. Gut geeignet dafür sind Petunien, Zauberglöckchen, Kapmargeriten, Vanilleblumen, Zinnien, Blaue Gänseblümchen, Männertreu oder Verbenen.
Fuchsien, die eher einen halbschattigen Standort bevorzugen, sollte man vermeiden. Zu beachten ist auch, dass man genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen lässt, damit die stärkere Pflanze die schwächere nicht überwuchert. So steht einer fantasie- und farbenfrohen Balkongestaltung nichts mehr im Wege. DIE DAUERBLÜHER Neben den Geranien sind in unseren Breiten auch Petunien und Zauberglöckchen sehr beliebt. Petunien sind richtige Sonnenanbeter. Hier – wie auch in ihrer
Heimat Südamerika – mögen sie direkte Sonneneinstrahlung, denn das bringt sie erst richtig zum Blühen. Wer keinen Platz direkt an der Sonne bereitstellen kann, pflanzt seine Petunien in den Halbschatten. Hier gedeihen sie auch, bilden jedoch nicht so viele Blüten aus wie in der Sonne. Der ideale Petunien-Standort ist außerdem vor Wind und Regen geschützt. Petunien benötigen keine aufwendige Pflege, einige Punkte sollte man jedoch beachten: Sie benötigen zwar viel Wasser, Staunässe sollte man jedoch vermeiden. Was die Erde anbelangt, sind die Petunien recht anspruchslos. Einfache Blumenerde, die aber locker und durchlässig sein muss, reicht vollkommen. Petunien leiden allerdings recht häufig an Eisenmangel, was man an verfärbten Blättern erkennen kann. Mit speziellem Petunien-Dünger kann hier aber leicht Abhilfe geschaffen werden. Welke Blüten sollten einmal wöchentlich entfernt werden, das erhöht die Blühfreudigkeit der Pflanzen. NEUIGKEITEN Wer ein besonderes Highlight auf seinem Balkon setzen will, entscheidet sich für eine der interessanten Neuzüchtungen, wie etwa die Petunie „Night Sky“. Mit ihrer ungewöhnlichen Farbgebung – unregelmäßige weiße Farbtupfen auf nachtblauer Blüte – zieht sie alle Blicke magisch auf sich. In Kombination mit reinweißen, gelben oder pinkfarbenen Petunien kommt sie besonders zur Geltung. Erker 04/17
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WASSER - EIN KOSTBARES GUT In diesem Artikel widme ich mich dem Thema Wasser, das eng mit dem Thema Energie in Verbindung steht. Der menschliche Körper besteht im mittleren Alter zu rund 70 Prozent aus Wasser – nicht nur deshalb ist Wasser für uns Menschen, aber auch für alle anderen Lebewesen überlebensnotwendig. In Südtirol scheint sauberes Trinkwasser auf den ersten Blick zur Genüge vorhanden zu sein, doch lokal und zeitlich begrenzt hatten wir auch im Wipptal in den letzten Jahren mit Wasserknappheit zu kämpfen. So musste etwa im Jänner dieses Jahres die Berufsfeuerwehr Bozen einer Trinkwassergenossenschaft im Wipptal unter die Arme greifen, um den Trinkwasserspeicher zu füllen. Aus ökologischer Sicht ist es sinnvoll, Wasser zu sparen, denn in den letzten 100 Jahren ist der tägliche Durchschnittswasserverbrauch eines Menschen von 20 auf 140 Liter angestiegen – Tendenz steigend. WIE KANN WASSER GESPART WERDEN? In privaten Haushalten werden rund 60 Prozent des Trinkwassers im Badezimmer verwendet, für Körperhygiene (Waschen, Baden, Duschen, Zähneputzen ...) und für die Toilettenspülung. Ein großer Teil könnte durch wassersparende Armaturen vermieden werden. Damit sparen Sie nicht nur Wasser, sondern auch Energie und schließlich Geld. Laut Fachpresse könnte durch wenige Eingriffe bis zu einem Drittel Wasser eingespart werden; die meisten Eingriffe sind selbst für Laien in wenigen Minuten machbar. Statten Sie ihre Toilettenspülung mit einem Zwei-Mengen-System oder mit einer Start-Stopp-Spülung aus. Selbst bei älteren Modellen ist es möglich, kleine Zusatzgewichte in das Wasserauslassventil zu geben. Diese kleinen Eingriffe sind in
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wenigen Minuten von jedem gemacht; anderenfalls fragen Sie den Installateur Ihres Vertrauens. Verwenden Sie Durchflussbegrenzer. Das sind Einlagen, die in Wasserhähne, Mischdüsen oder Duschschläuche gelegt werden können. Die Begrenzer sind entweder Filter mit kleinen Löchern oder schwer durchlässige Membranen. Diese Filter können ganz einfach aufgeschraubt werden und reduzieren den Wasserdurchfluss enorm. Statt 15 Liter Wasser pro Minute fließen nur noch rund 4,5 Liter Wasser pro Minute durch den Wasserhahn. Die Ersparnis ist enorm und sofort spürbar, der einzige Nachteil ist, dass das Befüllen eines Gefäßes, etwa einer Gießkanne, etwas länger dauert. Ähnlich den anderen Durchflussbegrenzern verringern Strahlregler das Durchfließen von Wasser und helfen somit Wasser und Energie zu sparen. Fast alle neuen Armaturen sind mit Strahlreglern ausgestattet. Die meisten Wasserhähne können durch Wasserspar-Strahlregler mit Innen- oder Außengewinde ersetzt werden. Thermostatarmaturen sorgen dafür, dass die voreingestellte Wassertemperatur (meist 38° C) sofort erreicht wird. Wasser wird gespart, indem das anfängliche Auf- und Zudrehen von Kalt- und Warmwasser wegfällt – Zeit, in der etwa keiner unter der Dusche steht, das Wasser jedoch bereits läuft. Kaltwasser in Mittelstellung spart Energie und Geld. Es gibt mittlerweile viele Armaturen, die bei Mittelstellung nur Kaltwasser liefern. Da meist bei Einhebelmischern, aus Gewohnheit oder Ästhetik, der Mischer in der Mittelstellung steht, kommt bei jedem Öffnen Kaltund Warmwasser. Da oft warmes Wasser nicht gebraucht wird, wird
Energie und Geld verschwendet, ohne es zu bemerken. Die Trinkwasserversorgung der Stadtgemeinde Sterzing, aber auch vieler anderer Gemeinden beruht auf zwei Säulen: Trinkwasser aus Quellen und aus Tiefbrunnen. Während das Wasser aus
Quellen meist vom Berg durch Eigengewicht in die Trinkwasserspeicher läuft, muss das Wasser aus Tiefbrunnen mit Energieaufwand in die Speicher gepumpt werden. Dies kostet die Gemeinde und damit auch den Endabnehmern Geld. Würde jeder einzelne Wasser sparen, würden sich die Kosten für die Trinkwasserversorgung verringern. Für Interessierte organisiert die Stadt Sterzing am Donnerstag, den 8. Juni eine Führung entlang des Wassererlebnisweges samt Besichtigung der Quellen am Roßkopf. Wasserwärter, Planer und ich werden allen Interessierten für sämtliche Fragen zur Verfügung stehen. Anmeldung im Verwaltungsgebäude „Sternbach“, Neustadt 28, 2. Stock.
ALEXANDER MÜHLSTEIGER
Energiebeauftragter der Stadtgemeinde Sterzing
ENTWURF ZUM RAUMORDNUNGSGESETZ Planungsqualität, einfachere Verfahren, soziale Bodennutzung, leistbarer Wohnraum: Das sind die wichtigsten Inhalte des Gesetzentwurfes Raum und Landschaft. Nach dem Rohentwurf, der Anfang September letzten Jahres zur Diskussion gestellt wurde, liegt nun ein überarbeiteter Entwurf des Landesgesetzes Raum und Landschaft vor. „Dieses Gesetz verfolgt eine ganze Reihe von Zielen: von einer Aufwertung der Landschaft über eine nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung bis hin zu Bodenschutz und leistbaren Wohnungen“, so Landesrat Theiner kürzlich. Anton Aschbacher, Direktor der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, erläuterte die künftigen Raumplanungsinstrumente. Während das Land sich auf allgemeine Leitlinien konzentriere, werde den Gemeinden mehr Spielraum zugestanden
und die übergemeindliche Planung gefördert. So solle die Qualität der Planung verbessert werden. Eine Qualitätssteigerung solle auch die neue Besetzung der Planungskommissionen bringen: „Die Besetzung mit Fachleuten statt Interessenvertretern ist auch eine Folge davon, dass das Gesetz Raum und Landschaft allein dem Gemeinwohl verpflichtet ist“, so Landesrat Richard Theiner. Der Gesetzentwurf sieht u. a. einen Vorrang für Ansässige bei der Verteilung von Wohnraum vor. „Mindestens 60 Prozent des Wohnraums muss Ansässigen vorbehalten sein, die Gemeinden können diesen Prozentsatz aber auf bis zu 100 Prozent steigern“, erklärte Theiner dazu. Und auch ein neues Instrument für mehr leistbaren Wohnraum wurde vorgestellt: Wohnungen mit Preisbindung, für welche die Gemeinden vorab einen Höchstpreis definieren, zu dem sie verkauft oder vermietet werden können.
ALTERNATIVE SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG Nicht alle Tiere, die ungebeten in die Wohnung eindringen, sind Schädlinge. Oft sind sie allenfalls nur lästig. Auf chemische Keulen sollte man weitestgehend verzichten, weil sie auch für den Menschen schädliche Inhaltsstoffe enthalten. Stattdessen sollte man Fugen und Ritzen abdichten, Feuchtigkeitsbildung verhindern (Silberfischchen, Milben, Kakerlaken und Kellerasseln mögen es feucht und warm) und besonders abends darauf achten, dass zu Menschengeruch und Wärmestrahlung strebende Mücken nicht durch offene Fenster angelockt werden. Lavendel, Kampfer, Zedernholz wirken vorbeugend gegen Mottenbefall.
Sollten sich Ameisenstraßen durch die Wohnung schlängeln, hilft das Verstreuen von Backpulver oder Zigarettenasche. Zudem sollte man die Fußböden mit einem Gemisch aus Essig und Lavendel (ein Büschel Lavendel in einem Liter Weißweinessig einen Monat lang ziehen lassen) reinigen. Geranien am Fenster, der Geruch von Weihrauch und Gewürznelken halten Mücken ab. Basilikum am Fenster schützt vor einer Fliegeninvasion. Im Notfall tut auch eine Fliegenklatsche ihre Dienste. Auch wenn Sie sich ekeln: Lassen Sie Spinnen leben, sie sind die natürlichsten Insektenfänger und vernichten massenweise Hausstaubmilben. Erker 04/17
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Made in Wipptal KONSUMKLIMA POSITIV Das WIFO, Institut für Wirtschaftsforschung, der Handelskammer Bozen veröffentlicht vierteljährlich Konsumentenbefragungen. Die Analyse des letzten Quartals zeigt eine deutliche Steigerung des Konsumklimas in Südtirol. Der entsprechende Index belief sich im Jänner auf +11,3 Punkte. Die Erwartungen der Konsumenten haben sich sowohl in Bezug auf die Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft als auch in Hinblick auf die eigene finanzielle Situation gebessert. Im Vergleich zur vorherigen Erhebung im Oktober 2016 stieg der Index um 7,5 Punkte. Es
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handelt sich um die erste Steigerung des Konsumklimas seit einem Jahr. Die Stimmung der
Südtiroler Konsumenten ist im gesamtstaatlichen und europäischen Vergleich überdurch-
schnittlich: Im Januar lag der Konsumklimaindex in Italien bei -13,5 Punkten, in Deutschland bei +0,5 Punkten und in Österreich bei -1,9 Punkten. Handelskammerpräsident Michl Ebner zeigte sich über das gute Konsumklima erfreut: „Die Zuversicht der Südtiroler Konsumenten spiegelt die positiven Daten zum Geschäftsklima der Unternehmen wider. Der Aufschwung der lokalen Wirtschaft ist spürbar und wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Südtirol hat bereits im vergangenen Jahr die Vollbeschäftigung wieder erreicht.“
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Alp House –
Das Fertig(durchdachte)haus! Einziehen und wohlfühlen: Alp House steht für Fertighäuser nach Maß, mit kurzer Bauzeit und Fixpreisgarantie. Und für zufriedene Kunden und Mitarbeiter.
Seit Jahren ist Alp House der Spezialist für echte Wohlfühlhäuser nach Maß. Mit seinen knapp 30 Mitarbeitern baut das Wipptaler Unternehmen schlüsselfertige Ziegelhäuser in Fertigbauweise, die gleich mit mehreren Vorteilen punkten können. „Unser Hauptaugenmerk legen wir auf eine gute Planung, bei der wir die Wünsche und Vorstellungen unserer Kunden bestmöglich berücksichtigen“, betont Firmeninhaber Helmuth Leitner. Anschließend werden in der Produktionshalle in Sterzing mit einer modernen Mauermaschine die Fertigwände errichtet, die mittels LKW auf die Baustelle geliefert und nach dem Baukastenprinzip montiert werden. So nimmt das Wohlfühlhaus rasch Gestalt an. „Auf diese Weise ist es uns möglich, den bei Vertragsabschluss festgelegten Fixtermin einzuhalten, damit wir dem Bauherrn sein Eigenheim pünktlich übergeben können“, so Helmuth Leitner. „Zahlreiche zufriedene Kunden bestätigen uns in unserer täglichen Arbeit.“ Auch auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter wird bei Alp House größter Wert gelegt. „Wir sind ein solides und attraktives Unter-
nehmen, in dem sich auch unsere Mitarbeiter rundum wohlfühlen“, ist Helmuth Leitner überzeugt. Vor allem junge Menschen finden hier optimale Ausbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen, aber auch für Quereinsteiger ist Alp House der ideale Arbeitgeber. Dabei geht Alp House – im Sinne des ganzheitlichen Baukonzepts – den Weg der unternehmensinternen Ausbildung. Das monatliche gemeinsame Mitarbeiterfrühstück und das große Winterfest, das vor kurzem im Skigebiet Ratschings-Jaufen abgehalten wurde, schweißen das gesamte Team noch enger zusammen. „Bei Alp House sind wir eine große Familie“, freut sich Helmuth Leitner. „Auf meine Mitarbeiter kann ich mich hundertprozentig verlassen – ein gutes Gefühl, das sich auch im Erfolg von Alp House widerspiegelt.“
Alp House Karl-von-Etzel-Straße 6 39049 Sterzing Tel. 0472 767111 info@alphouse.it www.alphouse.it
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DIE SCHÖNE ART DES PUZZELNS Puzzles werden nicht nur von Kindergartenkindern gern gelegt, auch Schulkinder, Teenager und Erwachsene haben Spaß daran, aus vielen kleinen Teilen ein ganzes Bild entstehen zu lassen. Inzwischen ist das Puzzlespiel immer moderner geworden – so genannte Crystal Puzzles beispielsweise haben kaum noch etwas mit herkömmlichen Puzzles aus Pappe gemein. Die einzelnen Teile sind aus klarem, durchsichtigem Kunststoff gefertigt und bezaubern durch kristalline Effekte. Sie bestehen teilweise aus mehreren Lagen für die verschiedenen Ebenen der dreidimensionalen Figur
und verfügen über Freiräume und Anschlüsse zum Verbauen mit anderen Teilen. Logisches Denken und Geduld sind gefragt – denn der Tüftler sieht auf den ersten Blick nicht, welche Stücke zusammenpassen. PUZZELN FÖRDERT DIE KONZENTRATION Crystal Puzzles eignen sich für Erwachsene und Kinder ab 14 Jahren. Unter geschickten Händen wachsen die Skulpturen rasch in die Höhe und Breite. Nach und nach entsteht eine dekorative Kristallfigur. Bei Kindern för-
Das Wort Puzzle kommt aus dem Englischen und bedeutet „verwirren“ oder „durcheinanderbringen“. Tatsächlich passierte es bei den frühen Puzzlespielen oft, dass aneinander gelegte Teile in einem unachtsamen Moment wieder durcheinander gerieten. Abhilfe brachten ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so genannte Interlocking-Puzzles, bei denen die Teile ineinander verzahnt werden. Aus Pappe gefertigt, findet man sie heutzutage in jedem Kinderzimmer. Moderne und beliebte Puzzle-Varianten sind Kristallpuzzles, die dreidimensionale Figuren ergeben.
dert das Puzzeln die Konzentration, das abstrakte Denken, die Ausdauer sowie die Hand-Augen-Koordination. Mit Geschwistern, den Eltern oder den Großeltern zusammen zu puzzeln, ist für den Nachwuchs oftmals das Größte. Bei Erwachsenen erweist sich das Geduldsspiel als entspannendes Hobby im Kampf gegen Alltagsstress und trainiert die grauen Zellen. Während man an herkömmlichen Tischpuzzles oftmals Tage oder Wochen sitzt, können einfachere Modelle eines Crystal Puzzles schon in wenigen Stunden gelöst werden.
Die Plastik „Der Denker“ des französischen Bildhauers Auguste Rodin in der Crystal Puzzle Version
© djd/HCM Kinzel
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Natürliche Qualität
Wippland Fleisch direkt vom Bauern
Glückliche Tiere – glückliche Menschen. Nach diesem Grundsatz verpflichten sich die rund 30 Mitglieder von Wippland dazu, Lamm-, Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch nach strengen Richtlinien zu produzieren, ausgearbeitet in Zusammenarbeit mit Konsumenten und Fachberatern. Mit diesem Modell genießt Wippland sowohl bei den Händlern als auch den Verbrauchern höchstes Vertrauen. Im Vordergrund stehen bei Wippland die Tiere und ihre Bedürfnisse. Deshalb legen die Wippland Bauern ihr Hauptaugenmerk auf eine artgerechte Tierhaltung: Die Tiere haben auf weitläufigen Wiesen und satten Almweiden freien Auslauf, wo sie natürliches Fut-
ter finden. Auch im Winter genießen sie eine speziell für Wippland zusammengestellte Getreidemischung in einem guten Stallklima. Auf wachstumsfördernde und krankheitsverhindernde Futtermittel sowie auf Silagefütterung wird verzichtet. Nicht umsonst besinnt man sich bei Wippland wieder auf die alten Traditionen unserer Bergbauern. Die Herkunft des Fleisches kann bei Wippland stets lückenlos nachverfolgt werden, den Bauern kann sogar ein Besuch abgestattet werden, um sich persönlich von der hohen Qualität der Produkte zu überzeugen. Wippland Kunden können ganz bequem von zu Hause aus ihr individuelles Fleischpaket
auswählen – auf Wunsch wird es sogar nach Hause geliefert. Jeden Samstag können von 9.00 bis 13.00 Uhr Fleisch- und Wurstwaren auch im Wippland Laden in Freienfeld frisch eingekauft werden. Alle Wurstwaren sind garantiert frei von Konservierungsstoffen, Farbstoffen, Geschmacksverstärkern, Schadstoffen und Nitraten. Wippland Fleisch direkt vom Bauern – die natürliche Qualität schmeckt man einfach. Wippland Sprechenstein 11, 39040 Freienfeld Tel. 0472 766800, info@wippland.com www.wippland.com
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„Guat und vo do“
STERZINGER BAUERNMARKT ERÖFFNET AM 5. MAI „Guat und vo do“: Am Freitag, den 5. Mai öffnet der Sterzinger Bauernmarkt wieder seine Tore. Von Mai bis Ende Oktober sorgen 13 Bauern jeden Freitagvormittag mit ihren Qualitätsprodukten für ein hochwertiges Angebot. Dieses reicht von selbstgebackenem Brot sowie frischen und geräucherten Forellen über Käse- und Joghurtspezialitäten, traditionellem Speck und Kaminwurzen, Bioweinen, Kräutern, Honig und Eiern bis hin zu hausgemachten Säften und frischem Gemüse. HEUER NEU: Bio-Gemüsepflanzen und Samen aus Permakultur! Elisabeth Kössler aus dem Sarntal bringt erstmals ihr reiches, selbstgezogenes Sortiment an Pflanzen und Sämereien auf den Bauernmarkt. Einen Vorgeschmack finden Sie unter www.pflanzgutes.com. EINFACH KÖSTLICH: Die Wipptaler Bäuerinnen sorgen mit ihren frischen Tirtln und Krapfn jeden Freitag für authentische Köstlichkeiten. RICHTIG GEMÜTLICH: Der Markt ist der ideale Treffpunkt für Bauern, Einheimische und Gäste, wo man sich auf a Glasl und an Ratscher trifft. 2. LANGISFESTL DER KRÄUTERGÄRTEN WIPPTAL Am Samstag, den 13. Mai laden die Kräutergärten Wipptal ab 10.00 Uhr zum 2. Lan-
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gisfestl in Wiesen ein. Ein gemütlicher Tag am Steirerhof, wo sich alles um die Kräuter dreht! Den ganzen Tag über werden über 100 verschiedene Topfkräuter ausgestellt und verkauft: traditionelle, exotische, heilsame, duftende, würzige Kräuter … da ist für jeden etwas dabei. Natürlich gibt es auch heuer wieder einige Kräuterneuheiten. Das Team der Kräutergärten Wipptal berät Sie gerne. Um 15.00 Uhr referiert Martin Sanoll, Bio-Kosmetikhersteller aus Tirol, über „Naturkosmetik – der feine Unterschied“. Hier erfahren Sie, warum natürlich hergestellte Pflegeprodukte wichtig für eine gesunde Körper- und Gesichtspflege sind und wie Sie den feinen Unterschied erkennen. So finden Sie uns: Von Sterzing kommend, biegen Sie beim Hotel „Rose“ links ab, am Ende der Straße nach rechts in die Hintere Gasse. Die Veranstaltung findet nur bei Schönwetter statt. Für Speis und Trank ist natürlich wieder bestens gesorgt. QUALITÄTS-AUSZEICHNUNG FÜR PFITSCHER BERGFLEISCH Die Südtiroler Bauernjugend machte sich über einen Wettbewerb zum Thema „Agri. Genuss – Frisch vom Hof“ erstmals auf die Suche nach den besten heimischen Qualitätsprodukten von Südtirols Bauern. Bei einer Blindverkostung wurden der beste Himbeer-Fruchtaufstrich, der beste Holunderblüten-Sirup und die beste Kaminwurze gesucht. Maximilian Kasslatter von „Pfit-
scher Bergfleisch“, bäuerlicher Produzent von traditioneller Räucherware wie Bauernspeck, Rindsgselchts, Bauernschinken oder Bergwurzen, erreichte das Finale der besten Zehn, wo er sich in der Kategorie „Kaminwurzen“ den ausgezeichneten 3. Platz sichern konnte. Das Besondere an seinen Produkten, die jeden Freitag auf dem Sterzinger Bauernmarkt angeboten werden, ist die Herstellung nach traditioneller Art ohne Pökelsalz und somit ohne Allergene. Alle Zutaten kommen vorzugsweise von Tieren, die auf dem eigenen Hof geboren werden und dort in natürlicher Freilandhaltung leben. SCHAFMILCHJOGHURT VOM STEINMESSNERHOF Im zeitigen Frühjahr werden auf dem Steinmessnerhof im hinteren Pflerschtal jedes Jahr rund 80 Lämmer geboren. Zu Ostern sind die Lämmer alt genug, um entwöhnt zu werden – und die Saison für Schafmilchjoghurt und Käse kann beginnen. In der hofeigenen Käserei werden cremiges Joghurt und feiner Käse aus reiner Schafmilch hergestellt, die Sie jeden Freitag auf dem Sterzinger Bauernmarkt finden. Auf dem Steinmessnerhof wird sogar die eigene Schafwolle in alter Tradition von Hand versponnen und in der Hofweberei zu Decken und Teppichen verwebt. Der Sterzinger Bauernmarkt – ab 5. Mai heißt es auf dem Sterzinger Stadtplatz wieder jeden Freitag „Guat und va do“!
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Terlaner Spargel Terlan, Tel. 0471 258061 hofladen.mooshaeusl@alice.it
BAUERNBRESAOLA, BERGSPECK, BERGWURZEN, BAUERNSCHINKEN & FRISCHE EDELTEILE AUF BESTELLUNG OHNE PÖKELSALZ UND OHNE ALLERGENE Tel. 335 5616545, pfitscherbergfleisch.it
Das Warten hat eine Ende! Ab Mai gibt´s endlich wieder unser cremiges Schafmilchjoghurt und feinen Schafmilchkäse vom Steinmessnerhof in Pflersch am Sterzinger Bauernmarkt.
Tel. 328 0048298 Erker 04/17
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SPARGEL –
AM BESTEN FRISCH VOM FELD Genießer können sich freuen: Etwa ab Mitte April, in wärmeren Regionen manchmal auch schon etwas früher, wird der erste Spargel geerntet. Rund zwei Monate lang bereichern die frischen weißen oder grünen Stangen dann den Speiseplan mit ihrem unverwechselbaren Aroma – ob klassisch mit Schinken und Sauce Hollandaise, als Tüpfelchen auf dem „i“ im Pastagericht oder auch als köstliche Spargelmuffins. Damit alle Gerichte zum sicheren Genuss werden, ist es wichtig, schon beim Einkauf auf kontrollierte Qualität und Frische zu achten. KONTROLLIERTE QUALITÄT VOM FELD Kenner bevorzugen meist einheimischen Spargel, u. a. deshalb, weil er nach der Ernte nur über eine kurze Strecke transportiert werden
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muss und daher besonders frisch ist. Das Südtiroler Spargelgebiet liegt rund um Terlan und
chen kalorienarm. Nur echt und frisch sollte er halt sein, denn Importe aus Übersee verlieren während des langen Transportes viel Geschmack und Nährstoffe. QUIETSCHEN MUSS ES!
Vilpian und ist bekannt für seine Qualitätsprodukte. Spargel ist ein sehr gesundes Gemüse und liefert einen hohen Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen wie Calcium, Kalium und Phosphor sowie die Vitamine A, B1, B2, C und E. Darüber hinaus verwöhnt er natürlich den Gaumen und ist dabei auch noch ausgespro-
Frische Stangen glänzen, sie quietschen beim Aneinanderreiben und brechen laut knackend, wenn man sie biegt. Auch sollte das Gemüse fest sein, die Schnittfläche trocken, aber beim Prüfen mit dem Fingernagel sollte Saft austreten. Die Köpfe sollten fest und geschlossen sein. Wird der Spargel nicht am gleichen Tag zubereitet, hält er sich eingewickelt in ein feuchtes Tuch im Kühlschrank etwa zwei bis drei Tage. Für längere Aufbewahrung kann man ihn auch einfrieren, er sollte dann allerdings vorher sorgfältig geputzt und geschält werden.
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GRÜNES WOHNEN Wie die Verbraucherzentrale mitteilt, müssen Wintergärten in Südtirol aus energetischer Sicht vorsichtig beurteilt werden, denn unter Umständen können diese Zubauten sogar zu einem erhöhten Energieverbrauch führen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Wintergarten über die geöffnete Tür des Wohnraumes mit beheizt wird. Also: Nur ein unbeheizter Wintergarten kann zur Energieeinsparung beitragen. Die Energieeinsparungen, die durch einen Wintergarten erzielt werden können, hängen stark von der energetischen Qualität des Gebäudes ab. Bei einem Niedrigenergiehaus halten sich die Einsparungen durch die geringen Verluste der Gebäudehülle und die gleichzeitig stark sinkenden solaren Gewinne der Fenster in Grenzen. Bei bestehenden Gebäuden, die keiner energetischen Sanierung unterzogen wurden, sind
die Energieeinsparungen etwas höher. Bevor man sich einen Wintergarten zulegt, sollte
man sich gut überlegen, ob die Kosten wirklich in Relation zur Energieeinsparung stehen. In zahlreichen Fällen stellen die Wärmedämmmaßnahmen an den Außenwänden eine wirtschaftlichere Investition dar.
Ein Wintergarten gilt im Sinne des Landesraumordnungsgesetzes als Maßnahme zur Einschränkung des Energieverbrauches. Werden die vom Zivilgesetzbuch vorgeschriebenen Abstände eingehalten, so wird die Fläche des Wintergartens nicht zur Berechnung der Baumasse herangezogen. Außerdem muss der Wintergarten verschiedene technische Voraussetzungen erfüllen, so muss er etwa an einem Gebäude errichtet werden, das am 12. Jänner 2005 bereits vorhanden war. Weiters muss der Wintergarten zur passiven Sonnenenergienutzung nach Süden ausgerichtet sein (zulässige Abweichungstoleraz 60 Grad), die dahinter liegende Außenwand muss eine ausreichende Masse hinsichtlich der Wärmespeicherkapazität besitzen.
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Neues aus dem Radgeschäft! M2 Bike bietet mit dem Start in die neue Radsaison viele Neuerungen. Größer: Die Ausstellungsfläche wurde um 100 m2 fast auf das Doppelte vergrößert und bietet nun auch Platz für einen Gebrauchtmarkt. Das m2 Bike-Team vermittelt und verkauft Ihr gebrauchtes Bike oder tauscht zu fairen Preisen ein. Up to date über den Winter: Technisch hat sich das m2 Bike-Team weitergebildet und ist nun u. a. zertifizierter Fachhändler für Bosch, Yamaha, Brose und Shimano Motoren. Mit dem Diagnosetool von Bosch, Shimano und Brose lassen sich Fehler schnell ausfindig machen und beheben. Auch Ersatzteile wie Display oder Batterie sind vor Ort und so können alle Servicedienste gleich bei den führenden Elektro-Rädern durchgeführt werden. Ihr E-Bike wird es Ihnen danken, wenn Sie sich für den Frühlings-Service gleich anmelden. Zu erwähnen ist, dass auch die Telefonnummer neu ist: +39 0472 766102. Mobile Werkstatt: Als Service-Partner von Greenstorm bietet das m2 Bike-Team Reparaturen in ganz Südtirol an, die dank der „Mobilen Werkstatt“ gleich vor Ort erledigt werden. Erweitertes Angebot: Sehr erfreut ist das m2 Bike-Team darüber, dass neben den bewährten Marken Ghost, Specialized und Corratec nun auch Norco und Stevens eine Ecke im neuem Showroom gefunden haben. Bei Bekleidung setzt man nun voll und ganz auf sportlich-technische Bekleidung von Endura, die für alle etwas bietet. Ganz egal ob Rennrad, MTB oder Downhill: Jeder wird hier fündig.
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200 TAGE „SÜDTIROL RADELT“ Zum 200-Jahr-Jubiläum des Fahrrades läuft vom 22. März bis zum 8. Oktober der Wettbewerb „Südtirol radelt“. Ganz im Zeichen des runden Geburtstages des Fahrrades steht die vierte Ausgabe des Fahrradwettbewerbes „Südtirol radelt“. Wer vom 22. März bis zum 8. Oktober insgesamt mindestens 100 km mit dem Fahrrad – egal ob auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit, mit dem Laufrad, dem Citybike oder dem E-Bike – zurückgelegt hat, kann etwas gewinnen. Die Preise werden Anfang Oktober unter den Teilnehmern verlost. „Neu ist, dass der Wettbewerbszeitraum auf 200 Tage verlängert wurde und sich die Teilnehmenden verschiedenen Radlertypen zuordnen können“, so Green-Mobility-Koordinator in der STA Harald Reiterer, der auch auf die Bilanz des Vorjahres mit 3.000 Teilnehmern und 2,3 Millionen „erradelten“ Kilometern verweist. PFITSCH RADELT MIT Im Wipptal nimmt auch die Gemeinde Pfitsch an diesem Projekt teil. Der Fahrradwettbewerb richtet sich insbesondere an Alltagsrad-
ler, so dass jeder Teilnehmer, unabhängig von seinem sportlichen Ehrgeiz, hier an der richtigen Stelle ist. Die Anmeldung auf der Online-Plattform www.suedtirolradelt.bz.it ist ab sofort möglich. Jeder kann sich für sein Team (Name der Gemeinde) einschreiben. Das Ziel dieser Initiative ist es, das Bewusst-
sein der Bevölkerung für gesündere und klimafreundlichere Mobilität zu schärfen: Mit dem Rad kommt man bei dichtem Verkehr schneller, gesünder, kostengünstiger und klimafreundlicher ans Ziel. Bei Fragen kann man sich an die zuständige Gemeindereferentin von Pfitsch Edith Seidner wenden (Tel. 333 5965451).
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FOTOGENE EIERBECHER Ostern gehört zu den so genannten beweglichen Festen – anders als beim Weihnachtsfest ist deshalb das Datum von Jahr zu Jahr verschieden. Doch nicht nur der Ostersonntag ist in Bewegung, auch die Tiere, die der Legende nach die Eier bringen, haben bis ins 20. Jahrhundert hinein gewechselt. Während früher Osterfuchs, Storch, Henne und Hahn die Kinderaugen zum Leuchten gebracht haben, ist heute nur noch der Osterhase für das Verstecken der Überraschungen zuständig.
ganz einfach eine individuelle Note geben und Meister Lampe originell in Szene setzen. Das
© djd/CEWE Fotolia Thinkstock
Das Osterfest steht vor der Tür und es fehlt noch ein passender Blickfang für das Sonntagsfrühstück? Mit hübschen Fotos und kreativen Ideen kann man der Tischdekoration
Ei gehört zum Osterfrühstück einfach dazu. Wer zum Fest ein originelles wie praktisches Accessoire gestalten möchte, kann aus den Lieblingsfotos einen Eierbecher kreieren. Das
geht ganz einfach: Mit verschiedenen Motiven lässt sich auf einem Fotostreifen eine kleine Ostergeschichte erzählen. Dazu wählt man die Wunschfotos aus, legt die Reihenfolge fest und lässt die Motive nebeneinander als Streifen ausdrucken. Vielerorts lassen sich im Handel diese und weitere Fotoprodukte direkt zum Mitnehmen gestalten. Zusammengerollt entsteht aus dem Streifen dann ein dekorativer Eierbecher. Lustige Pappohren sind schnell ausgeschnitten und geben dem Arrangement noch mehr Pfiff. Traditionell werden zu Ostern auch Eier ausgeblasen und kreativ verziert. Eine Zierde für die Ostertafel und ebenso ein dekoratives Präsent ist eine Glasbonbonniere, die mit farbenprächtigen Eiern gefüllt wird. Zum Blickfang wird das Behältnis, wenn man es zusätzlich mit Fotostickern verschönert.
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„SMART CITY PFITSCH“ Seit zwei Jahren arbeitet Alperia gemeinsam mit dem Politecnico Milano an einem Pilotprojekt in Wiesen-Pfitsch zur Entwicklung von intelligenten Stromnetzen. Das Testnetz, das mit innovativen Kommunikationstechnologien ausgestattet worden ist, geht nun in Betrieb. Es erfasst und analysiert Energiebedarf und Energieangebot und steuert damit selbstständig die Energieversorgung. Damit soll nicht nur die Netzeffizienz verbessert werden, sondern auch die Versorgungsqualität. Der Bereich Engineering & Consulting von Alperia entwickelte ein intelligentes System, das in der Netzleitstelle Bozen von Edyna, der Stromverteilungsgesellschaft von Alperia sowie in der Primärkabine in Wiesen installiert wurde. Auch die Stromproduzenten und -abnehmer, die am Projekt teilnehmen – darunter das Kraftwerk Wiesen sowie die lokalen Unternehmen SLM, Della Vedova, Wolf Energie, Hofer E., Hofer H. und ThermoWipptal – wurden mit den notwendigen Geräten zur Kommunikation und
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Fernbedienung ausgestattet. Auf diese Weise ist der Befehls- und Informationsaustausch zwischen Produzenten, Netzbetreibern und Abnehmern in Echtzeit möglich. So werden Stromerzeuger und Stromkonsumenten stärker zusammengeführt und eine effiziente Einspeisung des aus erneuerbaren Energiequellen erzeugten Stroms garantiert. Pfitsch wurde als Testgebiet für die ersten intelligenten Stromverteilungssysteme ausgewählt, weil dort die dezentrale Stromerzeugung aus unterschiedlichen erneuerbaren Energiequellen weit verbreitet ist. Ziel des Projekts ist es, intelligente Netze und ihre Anwendung im Verteilungsnetz Pfitsch zu entwickeln und auszutesten, um die „smarten“ Lösungen auf weitere Primärkabinen ausweiten zu können. Das Projekt hat auch national für Aufmerksamkeit gesorgt und wurde bei der Tagung des AEIT (Associazione Italiana di Elettrotecnica, Elettronica, Automazione, Informatica e Telecomunicazioni) zum Thema „Smart Grids“ an der Universität Trient wichtigen Vertretern des Energiesektors präsentiert.
HOLZ ALS WIRTSCHAFTSFAKTOR Umweltschutzorganisationen drängen schon lange darauf, dass Konsumenten die Ökologie und die Verantwortung für die Mitwelt bei ihren Kaufentscheidungen miteinbeziehen. Beim Holz stellt sich immer die Frage, woher es stammt. Denn nach wie vor wird für die Holzindustrie Raubbau an den Urwäldern Afrikas, Amerikas und Asiens betrieben. Deshalb sollte man nicht nur den Urwäldern zuliebe auf Tropenhölzer verzichten, sondern auch wegen der heimischen Wirtschaft. Immerhin ist die Holzindustrie in Südtirol ein wichtiger Wirtschaftszweig und Holz der einzig bedeutende Rohstoff, der ständig von selbst nachwächst – vorausgesetzt der Wald wird richtig behandelt. Immerhin gibt es in Südtirol rund 22.000 Waldbesitzer und die Holzwirtschaft sichert viele Arbeitsplätze: rund 350 Zimmereien und 800 Tischlereien gibt es in unserem Land, die zusammen rund 5.100 Mitarbeiter beschäftigen. Mehr als die Hälfte der Wälder Südtirols sind Bauernwald (52 %), etwa ein Drittel (29 %) gehört den Gemeinden. Der
Rest entfällt auf die Kirche, private Gemeinschaften und auf den Landbetrieb für Forst- und Domänenverwaltung. Umweltbewusste Menschen sollten also auf heimische Produkte zurückgreifen, wie beispielsweise die Lärche, ein Holz, das bei
uns vor allem als Boden sehr beliebt ist und als das tirolerischste Holz überhaupt gilt. Hochwertig, dementsprechend aber auch teuer ist das Zirbenholz, das weich in der Verarbeitung und deshalb bei Holzschnitzern sehr beliebt ist. Bei Verkäufern von Möbeln und Fertigböden sollte man deshalb immer nachfragen und sich vergewissern, dass man nicht geschützte Hölzer kauft.
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RUND UMS EI Als Lebensmittel wird das Hühnerei hoch geschätzt; nicht nur weil es gut schmeckt und vielseitig eingesetzt werden kann, sondern weil es besonders viel hochwertiges Eiweiß (6,7 g/Ei), wertvolle Vitamine (A, E, B) und Mineralstoffe (Phosphor, Natrium, Kalium, Calcium, Eisen) liefert. Es enthält aber auch sehr viel Cholesterin (314 mg/Ei), weshalb man Eierspeisen nicht im Übermaß verzehren sollte. Denn zuviel Cholesterin kann zu erhöhten Blutfettwerten führen und ist somit ein Risikofaktor für Schlaganfälle. Empfohlen wird, nicht mehr als 300 mg Cholesterin täglich zu essen und höchstens drei Eier pro Woche, dies auch schon vorbeugend. Ernährungswissenschaftler und Mediziner betonen, dass eine ausgewogene Ernährung (weniger Fett, mehr frisches und roh genossenes Gemüse und Obst, Vollkorngetreideprodukte), Bewegung und eine gesunde Lebensführung die beste Möglichkeit ist, Herzkreislauferkrankungen vorzubeugen.
DIE HENNE UND DAS EI Der steigende Eierkonsum und steigende Tierhaltungskosten haben zu intensiven Haltungsformen geführt, die durch hohe Legeleistung und möglichst geringen Futter- und Platzeinsatz gekennzeichnet sind. Um Krankheiten unter den Tieren vorzubeugen, werden ihnen zu-
nehmend Antibiotika und Antistressmittel unter das Futter gemischt. Diese reichern sich vorwiegend im fetthaltigen Eidotter an, der zudem durch erlaubte Farbstoffe (Carotinoide) intensiv gelb gefärbt werden kann. Auch
Rückstände aus dem Futter können ins Ei übergehen. GÜTEKLASSEN Je nach Alter, äußerer und innerer Beschaffenheit sowie Behandlung werden Eier eingeteilt in die Güteklassen A, B und C. Im Handel sind hauptsächlich Eier der Klasse A anzutreffen. „A extra“ bedeutet, dass es sich um sehr frische Eier handelt, die am Legetag verpackt wurden und innerhalb von sieben Tagen verkauft sein müssen. Erkennbar sind diese Eier am roten, losen Etikett, das – falls diese Eier nach sieben Tagen nicht verkauft wurden – abgerissen werden muss. FRISCHE PRÜFEN Frische Eier machen beim Schütteln kein Geräusch und sinken in einem Glas mit Wasser und einem Teelöffel Salz zu Boden. Das Eiklar von einem frischen aufgeschlagenen Ei ist zäh und umschließt den Dotter straff. Bei älteren Eiern fließt das Eiklar dünn und breit auseinander.
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GESUNDHEIT
Pflegegeld in Südtirol Seit Jänner 2008 erheben die Einstufungsteams den Pflege- und Betreuungsbedarf von Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden gepflegt werden. Seit 2008 wurden im Zuge von etwa einstündigen Hausbesuchen insgesamt 73.284 Einstufungen durchgeführt, wobei die Hilfsbedürftigkeit der betroffenen Menschen evaluiert wurde. Interessant ist die Tatsache, dass es im vergangenen Jahr im Vergleich zum Jahr 2012 um 24 Prozent mehr Anträge gab. Heidi Wachtler, Direktorin des Dienstes für Pflegeeinstufungen, erklärt dies mit der steigenden Anzahl an pflegebedürftigen Menschen. Aktuell werden an den Dienst der Pflegeeinstufung monatlich 517 Anträge auf Pflegegeld gerichtet; in etwa 22 Prozent der Fälle wird jedoch keine Pflegestufe erreicht. Im Dezember 2016 haben insgesamt 11.750 zuhause betreute
Menschen das Pflegegeld des Landes bezogen, weitere 4.200 Pflegegeldempfänger lebten in einem Seniorenwohnheim.
Seit Jänner 2017 gibt es für Menschen in der letzten Lebensphase einen direkteren Zugang zum Pflegegeld: Menschen mit einer Lebenserwartung von drei bis vier Monaten können diese Leistung zeitbegrenzt ohne Einstufung erhalten. Diese Neuregelung soll eine Entlastung für die Patienten, ihre Angehörigen und die Einstufungsteams bringen.
„Ursprünglich, heimisch und g'sund“ REZEPT von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer
Rote-Bete-Carpaccio mit Getreidesalat Zutaten für 4 Personen: 1 Rote-Bete-Knolle (Rone), 100 g Grünkern, 100 g Dinkelkorn, 1 Karotte, 1 Zucchini, etwas Lauch, ¼ Selleriewurzel, Olivenöl, Essig, Salz oder Kräutersalz. Zubereitung: Die rohe Rote-Bete-Knolle schälen und mit einer Maschine oder gutem Messer in dünne Scheiben schneiden, mit Salz abschmecken und mit Olivenöl bedecken. In der Zwischenzeit die Karotten, Zucchini, Lauch und Selleriewurzel in kleine Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Das Getreide weich kochen, abseihen und etwas abkühlen lassen. Im lauwarmen Zustand mit Salz oder Kräutersalz, Olivenöl und etwas Essig abschmecken und mit dem kleingewürfelten Gemüse mischen. Für eine Stunde ruhen lassen und je nach Bedarf nachwürzen. Die Rote-Bete-Scheiben auf einem Teller schön anrichten und den Getreidesalat dazugeben. Wenn es sich um gute Rote Bete handelt, ist es gar nicht notwendig, sie zu würzen.
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GESUNDHEITSTIPP von Dr. Christian Thuile, Ernährungsmediziner und ärztlicher Leiter des Dienstes für Komplementärmedizin am Krankenhaus Meran RONEN – DIE ENERGIEPROFIS Die Rone ist reich an Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink und Phosphor sowie an B-Vitaminen, Vitamin C, Folsäure und pflanzlichen Eiweißen und damit ein ausgezeichneter Energielieferant. GRÜNKERN – BERUHIGT DIE NERVEN Grünkern ist unreif geernteter und zum Trocknen ausgelegter Dinkel. Er beinhaltet viel Magnesium, Phosphor, Eiweiß und Eisen und gilt daher als gesunde Nervennahrung. DINKEL – SORGT FÜR GUTE LAUNE Dinkel fördert mit seinem hohen Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen und Eiweiß nicht nur die Gesundheit, sondern sorgt mit dem stimmungsaufhellenden Nervenbotenstoff Serotonin auch für gute Laune.
Die Schlafkiller Genauso wie warme Honigmilch oder Kamillentee am Abend das Einschlafen fördern, gibt es auch Lebens- und Genussmittel, die wahre Schlafkiller sind. Wenn Sie eine ruhige Nacht erleben möchten, sollten Sie sich lieber in Verzicht üben.
Koffeinhaltige Getränke und Nikotin erhöhen den Blutdruck und wirken aktivitätssteigernd. Wer schlecht einschlafen kann, sollte deshalb bereits einige Zeit vor dem Schlafengehen auf Genussmittel wie Kaffee, Cola, schwarzen Tee und Zigaretten verzichten. Während geringe Mengen an Alkohol sogar schlaffördernd wirken, verursachen hohe Dosen von alkoholischen Getränken das Gegenteil. Diese bewirken einen narkoseähnlichen Zustand, der bei einem nachlassenden Alkoholpegel eine „Aufwachphase“ einleitet. Der Schlaf ist weniger erholsam, weil Tiefschlaf- und Traumphasen durcheinander geraten. Wenn der Körper „arbeitet“, wird der Kreislauf angekurbelt. Das passiert, wenn etwa große Mengen Fett verdaut werden müssen oder wenn der Blutzuckerspiegel durch den Genuss von Süßigkeiten steigt. Säurehaltige Lebensmittel wie Orangen und Mandarinen sollten ebenfalls nicht vor dem Schlafen-
gehen verzehrt werden. Fruchtsäure stimuliert nämlich den Kreislauf, weil dadurch der pH-Wert gesenkt wird. Als Gegenreaktion werden verschiedene Mechanismen in Gang gesetzt, die den Metabolismus ankurbeln.
WUSSTEN SIE ... ... dass der Genuss von Bananen das Einschlafen fördert? Das in der Banane enthaltene Tryptophan erhöht den körpereigenen Serotoninspiegel, der stimmungsaufhellend und spannungslösend wirkt. Übrigens kommt Tryptophan auch in Cashew- und Sonnenblumenkernen vor.
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LEUTE Endlich ist die Pubertät vorbei und man fühlt sich vogelfrei. 18 könnt man ewig bleiben, obwohl Kinder, Arbeit, Ehegatte dich in Richtung 30 treiben. Der 40er klopfet an 10 Jahre drauf, ächz, würg, stöhn und schnauf. Die nächste 10 wird nun ins Aug‘ gefasst, auch wenn es eher wen’gen wirklich passt. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen und das seit mehr als 1.000 Tagen: 50 Jahr, lieb‘ Schwesterherz, ohne Verzagen, glaube mir, man kann’s ertragen ;-) Dein Lieblingsbruder mit Ehegattin
Zin 50er A holbs Johrhundert hosch iatz hinter di gebrocht, ’s Lebm hot’s dir nit ollm leicht gemocht. Gsechn und geleistet hosche schun viel, obr no bische long nit am Ziel. Ba Sport Schölzhorn sorgsch Du seit ibr 20 Johr ollm für an Spaß und gibsch a mit 50 no richtig Gas. Mir donkn dir für olls und wünschn zin 50er lei ’s Beste, guate Laune, Gsundheit und ollm genua Knete in dr Weste. Heinl Schölzhorn mit Familie und ’s gonze Sport-Schölzhorn-Team
Hallo, meine Frau! Hallo, insre Mami! Oma, horch zua amoll! Kuan Reim, kuan Gedicht kannt des dorsogn, wos du fir ins bisch, wos mir an dir hobm. Des groaße Gefeier, na sell mogsch du net, bisch sischt gonz bescheidn, wos besser zu dir steht. Iatz loss ins dorzehln awie vu dein Lebm.
Lieber Luca, wir gratulieren dir ganz herzlich zum ausgezeichneten Erfolg bei deiner Kochprüfung! Ein Dank gilt auch deinen Lehrmeistern Peter und Andi. Weiterhin so viel Motivation und Freude am Beruf wünschen dir Angelika und Irene und das ganze Stafler-Team.
Voll Orbit dor Tog bis spat in dor Nocht, oft schun um 4e dor Weckar lös krocht. Schnell, schnell afn Zug, zi spat tor net sein, sischt gib’s a Multa, sell war uanfoch net fein. Nor geht’s oi und aui, hin und her über insor schians Landl, jo foscht bis ans Meer. Do kemmens daher: A so a Frechr, a Gscheidr, a Feindor, a Leider, zwoa rafite Weibr, olls schun dorleb, und noar nou a Pendlar, der gor net gearn red. Jo mit de Leit afn Zug isch’s net olm leicht, do bische froh, wenne wiedr in Gänsbichl dorreichsch. In dein kluan Heisl bische gearn dorhom, do konschse vorwehnen deine Biablar und a no in Monn. A Johr isch vorgongen, jo foscht a wia mehr, do seinse kemmen, deine nuien Nochborn daher: di Birgit, der Franzi, di Nora, dor Armin, na, do hosch di obr gfreit, iatz seinse wiedr gleim, insre Leit. Mann kannt do no schreibm gonz viele Zeiln, des hattmer nia Plotz, bleib so wie du bisch, insor liebr Schotz. Mir winschn dir viel Gsundheit und Glick und net söfl a Leidn mit deine Bondscheibm. Es gratuliern dir zu deinem FUFZIGER olle deine Lieben!
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AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN
Na, schaug dr un, es isch nit wohr, Petra und Ulli wearn schun 25 und 30 Johr. Mir tian enk herzlich gratuliern und mir hoffn, es tiat ordentlich spendiern. Alles Gute zum Geburtstog! Enkre Familie und Freunde
Die FF Wiesen gratuliert ihrem ehemaligen Gerätewart
Karl Pichler zum 70.
Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag, den du am 14. April feierst. Deine Nichte Evi mit Familie
Zum 90. Geburtstag von Josef Weissteiner – Bartner – gratuliert die FF Wiesen herzlich und wünscht ihm noch viele gesunde Jahre.
GEBURTEN Brenner: Aden Rashid (01.02.2017, Brixen). Ayyan Muhammad (02.02.2017, Brixen). Sylia Raouafi (10.02.2017, Brixen). Freienfeld: Selina Häusler (25.02.2017, Brixen). Pfitsch: Maria Pichler (02.02.2017, Brixen). Ida Marginter (07.02.2017, Bozen). Sara Volgger (11.02.2017, Brixen). Benno Sparber (14.02.2017, Brixen). Janik Kofler (22.02.2017, Brixen). Ratschings: David Graus (16.02.2017, Brixen). Sterzing: Mounder Boudendouna (01.02.2017, Brixen). Tobias Gschnitzer (02.02.2017, Brixen). Josefina Strickner (14.02.2017, Bozen). Muhammad Hasnain Ansar (17.02.2017, Brixen). Oliver Pascale (20.02.2017, Brixen). Julia Freund (22.02.2017, Hall in Tirol). TODESFÄLLE Brenner: Wolf Wilhelm Friedrich Münch, 87 (23.01.2017, Starnberg). Giuseppe Pirrottina, 83 (08.02.2017, Sterzing). Primo Sieff, 92 (20.02.2017, Brenner). Eldar Pilav, 17 (27.02.2017, Sterzing). Freienfeld: Hilda Wieser, 67 (29.01.2017, Brixen). Karl Stafler, 85 (18.02.2017, Sterzing). Pfitsch: Hermann Tötsch, 83 (18.02.2017, Pfitsch). Hans Schiener, 63 (11.02.2017, Sterzing). Ratschings: Maria Dolliana, 92 (17.02.2017, Sterzing). Silvio Da Canal, 74 (26.02.2017, Sterzing). Sterzing: Andreas Sailer, 74 (02.02.2017, Bozen). EHESCHLIESSUNGEN Ratschings: Julia Schaiter und Reinhold Wegmann (10.02.2017, Ratschings). Sterzing: Martina Braunhofer und Hubert Niedrist (03.02.2017, Sterzing). Yvonne Häusler geb. Zöberlein und Robert Zimmermann (17.02.2017, Sterzing). BAUKONZESSIONEN Brenner: Johann Hofer,
Gossensaß, Silbergasse 17: Abbruch und Wiederaufbau der Mistlege und Sanierung des Stalles, Bp.95, Gp.301, K.G. Gossensaß. Thomas Keim, Gossensaß, Gänsbichl 3: Errichtung Überdachung im Eingangsbereich, Bp.109, K.G. Gossensaß. Franzensfeste: Margit Oberrauch, Raza Syed Abbas, Romstr.1: Sanierung der Wohnung, Bp.41/1, K.G. Mittewald. Peter Stubenruss, Brennerstr.4: Sanierung der Bp.97, K.G. Mittewald. Karl Gruber, St. Martinstr.1: Sanierung, Bp.169, K.G. Mittewald. Freienfeld: Martin Saxl: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.366, K.G. Trens. Sadobre AG, Gewerbezone Reifenstein: Errichtung eines Technikraumes, Bp.443, K.G. Stilfes. Adolf Platzer, Valgenäun 26: Erweiterung des Fahrsilos, Bp.96, Gp.921, K.G. Trens. Erwin Ezio Erschbaumer, Alfred Hasler, Trens, I.-Barat-Straße 22B: Bau eines Balkones, Bp.35, K.G. Trens. Philipp Walzl, Egg 24: Abbruch und Wiederaufbau der Mistlege und Güllegrube, Bp.257, Gp.1961 und 1964, K.G. Stilfes. Pfitsch: Margit Kohlhuber, Rudolf Stötter, Wiesen, Bahnhofstr. 37B: Errichtung eines Aufzuges, Bp.414, K.G. Wiesen. Ratschings: Friedrich Schaiter, Julia Schaiter, Margareth Wurzer, Mareit, St. Johannes 3: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.233, K.G. Mareit. Julia Ralser, Jaufental, Mittertal: Abbruch und Wiederaufbau des Stadels, Bp.603, Gp.710/1, K.G. Jaufental. Florian, Heidi und Petra Baur, Rosmarie Nusser, Stange 20: Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.10/1, K.G. Ratschings. Karl Heinz Wieser, Ridnaun, Gesille 2: Sanierungsarbeiten und Ausbau einer Wohnung, Bp.38/1, K.G. Ridnaun. Waldinteressentschaft Innerratschings: Erweiterung von Armin’s Waldhütte, Bp.546,
K.G. Ratschings. Gemeinde Ratschings: Errichtung einer Naturrodelbahn mit Nebengebäude in Jaufental, Obertal, Gp.1380/5, 1380/7, 1380/8 und 1380/9, K.G. Jaufental. Bastian und Sebastian Helfer, Ridnaun, Untere Gasse 12: Sanierung und Erweiterung der Wohnung, Bp.290, Gp.1924/8, K.G. Ridnaun. Franz Rainer, Margareth Rainer, Franz Wieser, Stange: Errichtung eines Parkplatzes, Gp.27/1, 27/3 und 28/2, K.G. Ratschings. Gemeinde Ratschings: Bau eines Gehsteiges von St. Anton nach Mittertal in Jaufental. Daniel Graus, Mareit, Vögls: Bodenangleichungsarbeiten, Gp.1369, K.G. Mareit. Elena Plattner, Anton Rainer, Alois, Anna und Peter Siller, Mareit, Durach 15: Sanierung Wohngebäude und Ausbau Erstwohnung, Bp.296, K.G. Mareit. Sterzing: Renata Pivetta, Schönblickweg 5: Zusammenlegung des m.A. 31 und 32, Bp.553, K.G. Sterzing. Christian Gartner, Gartner Trade GmbH, Neustadt 8: Sanierung des Stadthauses, Bp.126, K.G. Sterzing. Schölzhorn Sport GmbH, Fuggerstr. 3: Einbau einer Heizanlage und Änderung der Zweckbestimmung, Bp.336, K.G. Thuins. Rosario Coppola, Bahnhofstr.4A: Interne Umbauarbeiten, Bp.258, K.G. Sterzing. Andreas Gschnitzer, Elisabeth Seppi, Tschöfs: Errichtung eines Kleinstalles, Gp.393, K.G. Tschöfs. Haller Immobilien KG, Deutschhausstr.1: Bau von Wohneinheiten, Bp.220/2, 220/3 und 220/8, K.G. Sterzing. Überbacher Bau GmbH, Brennerstr.13: Umbau der Photovoltaikanlage, Bp.435/1, K.G. Sterzing. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it Auf dem Weg nach Thuins wurde eine Damensonnenbrille gefunden, weinrote Fassung. Melden Sie sich unter Tel. 0472 766876. Erker 04/17
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UNTERHALTUNG
Pfiffikus
N S
Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Plattform zum Ein- und Aussteigen).
G
T
S B E
A H
N
T
I
H
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
I
H
A
T
E T
B E G A A
B
I E
G
H
H N I
N
S
Kannst Du die 5 Fehler finden? Pfiffikus sucht einen Snowpark. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@ dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 18. April. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Im Bild war ein altes Bildstöckl direkt an der Brennerstraße südlich von Mauls. Etwa 300 m südlich vom Hotel „Stafler“ zweigt auf linker Seite ein Forstweg ab, der zum Dorf Mauls zurückführt. An dieser unscheinbaren Kreuzung liegt der kleine Bildstock, arg von Verkehr, Abgasen und Mauerfraß in Mitleidenschaft gezogen. Hinter dem verschlossenen Eisengitter sieht man ein gemaltes Bild der Maria mit dem Jesukind. An der Maulser Geraden hat der Autofahrer kaum Gelegenheit, einen Blick auf die andächtige Szene zu werfen.
Das Los bestimmte
FRANZ STEINMANN
aus Mauls zum Pfiffikus des Monats März.
Wir gratulieren! 92
Erker 04/17
•T•M•S•O•B•N•UR• CHRISTLKIRCHL•UA •URTELKAPELLE•NS SI•HTO•PINO•HZGT •NUR•RAI•NW•EIG• KEMATEN•BENENNEN •RISEN•KORSO•SNO •WAS•ZERO••SEE•R •AKTE•MOTEL•CLAM IL•EISENSTECKEN• •DUISBURG•EL•RIG PENNA•TEAM•AS•MO •LI•CLEISTANTHUS LEXIKA•FTST•RUST
Lösungswort: MAULSERIN
Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.
Auflösung des Vormonats Lösungswort: EISLAUFPLATZ
Der Gewinner erhält einen Gutschein für eine Massage nach Wahl bei
T
Auflösung in der nächsten Nummer
LÖSUNGSWORT
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JAHRESTAGE
5. Jahrestag
10. Jahrestag
Rudi Sparber
Josef Plank Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Dienstag, den 11. April um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Deine Kinder mit Familien
Ist die Seele tief verwurzelt, bleiben die Erinnerungen stärker.
Wir feiern den Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 2. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. In der Stille der Nacht bin ich durch eure Straßen gegangen und mein Geist ist in eure Häuser eingekehrt. Und in meine Stille drang das Lachen eurer Kinder.
In Liebe Gabi, Sandra mit Leonie und deine ganze Familie
1. Jahrestag
Maria Freund geb. Nusser
Irgendwann sehn wir u n s w i e d e r.
In Liebe sind wir dir nahe und gedenken deiner ganz besonders am Sonntag, den 2. April bei der hl. Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.
Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und sich mit uns an sie erinnern.
25. Jahrestag
6. Jahrestag
Christian Öttl
Max Öttl
† 07.05.1992
In Liebe denken wir ganz besonders an euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 23. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.
Deine Lieben
Eure Lieben
2. Jahrestag
VERGELT’S GOTT
Theresia Hochrainer geb. Steiner
... ... ... ...
Roman Parigger * 15.11.1958 † 14.02.2017
† 02.03.2011
für alle Zeichen der Anteilnahme, für die tröstenden Worte, für Kerzen, Blumen und Gebete, für die Teilnahme an den Rosenkränzen und an der Beerdigung, ... Pfarrer Thomas Stürz und der Singgruppe Pardaun für die schöne Gestaltung der Trauerfeier, ... vor allem aber für die Gedanken, in denen unser Roman weiterlebt. In Liebe die Angehörigen
In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an dich am Sonntag, den 16. April um 10.30 Uhr beim Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Trens.
Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung.
Allen, die daran teilnehmen oder deiner im Gebet gedenken, danken wir von Herzen. In Liebe deine Familie
Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten. Ganz besonders denken wir an euch bei der hl. Messe am Montag, den 24. April um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Innerratschings.
20. Jahrestag
Gottfried Haller † 25.04.1997
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Erker 03/17
Vergelt’s Gott allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen und sich mit uns erinnern. In Liebe eure Familien
20. Jahrestag
Emma Schölzhorn Wwe. Haller † 14.03.1997
JAHRESTAGE
2. Jahrestag
LEOPOLD SILLER
In Gedanken ... hören wir deine Stimme, sehen wir dein Lächeln, spüren wir noch immer deine Nähe.
Altbürgermeister der Gemeinde Ratschings
Wir gedenken deiner besonders beim Gottesdienst am Ostermontag, den 17. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
Silvio Da Canal
Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt von mir und traut euch ruhig zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben hatte.
Allen, die daran teilnehmen und sich seiner erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
* 12.11.1942 † 26.02.2017 AUFRICHTIGER DANK
GRAZIE DI CUORE
für das innige Mitgefühl, für jede stille Umarmung, für die vielen Zeichen der Liebe und Freundschaft, für die tröstenden Worte, gesprochen oder liebevoll geschrieben, für die Blumen und Kerzen und die vielen Spenden.
Per la sentita partecipazione, per ogni silenzioso abbraccio, per i molti segni di amore e di amicizia, per le parole di consolazione dette o amorevolmente scritte, per i fiori e le candele e per le molte offerte.
Familie Da Canal
10. Jahrestag
Carolin Girtler
Wenn du dich an mich erinnern möchtest, brauchst du nur jeden Tag in den Himmel zu schauen. Sieh nach oben ... kleine Sterne leuchten ewig.
Ganz besonders denken wir an unsere Carolin bei der Vorabendmesse am Samstag, den 8. April um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls. Mami, Tati, Sophie und Greta
(Jando)
Unsere Herzen halten dich gefangen, so als wärst du nie gegangen. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.
3. Jahrestag
David Inderst * 23.02.1933 † 10.04.2014 In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der Gedächtnismesse am Sonntag, den 9. April um 8.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die daran teilnehmen oder im Stillen an Dich denken, danken wir von Herzen. Deine Familie
I n D a n k b a r ke i t und Liebe sehen wir zurück u n d d a n ke n G o t t für die Zeit, die du bei uns gewesen bist.
Wir vermissen dich. 7. Jahrestag
Franz Saxl Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. April um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Maria Trens. Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie Erker 03/17
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JAHRESTAGE
5. Jahrestag
Drei Dinge ü b e r l e b e n d e n To d . Es sind Mut, Erinnerung und Liebe.
Aloisia Wieser „Siller Luise“
Liebevolle Erinnerungen. Niemand kann sie uns nehmen, nichts kann die Freude und das Schöne schmälern, das wir mit dir erleben durften.
In Liebe denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 30. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.
Anne Morrow Lindbergh
Deine Kinder
Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der immer für uns da war, ist nicht mehr. Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann.
Gedanken – Augenblicke, sie werden uns immer an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen.
Karl Stafler
Martha Rainer geb. Gschnitzer
* 22.07.1931 † 18.02.2017
* 11.11.1937 † 08.02.2017
WIR SAGEN DANKE
D A N K E
für ein stilles Gebet; für das tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben; für einen Händedruck, wenn Worte fehlten; für alle Zeichen der Zuwendung und Freundschaft; für Blumen, Kränze, Kerzen, Messen und Spenden; allen Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten, die unsere liebe Mamme in ihrem Leben und auf ihrem letzten Weg begleitet haben.
Dich zu verlieren ist unsagbar schwer. Dankbar sind wir aber für die Zeit, die wir mit dir verbringen durften, und tröstend ist es, zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Wertschätzung dir entgegengebracht wurden. Außerstande, jedem persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Wege ein herzliches Vergelt’s Gott sagen: für die zahlreichen Gebete, für die Umarmungen und die tröstenden Worte, für die vielen Blumen und Trauerkerzen, für die Messen und Spenden sowie für die herzliche Anteilnahme, die uns in dieser schweren Zeit Kraft gegeben hat. Ein Dank an alle, die zur schönen, würdevollen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben, die unseren lieben Vati auf seinem letzten Weg begleitet haben und die ihn in liebevoller Erinnerung behalten.
In Liebe deine Kinder mit Familien
25. Jahrestag
Maria Fassnauer geb. Inderst Schloterbäuerin in Mareit † 10.04.1992
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Erker 04/17
In Dankbarkeit und Liebe deine Familie
Ihr seid nicht mehr da, wo ihr wart, aber immer in unserem Herzen.
In liebevoller Erinnerung denken wir an unsere Eltern ganz besonders bei der hl. Messe am Palmsonntag, den 9. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Eure Kinder
25. Jahrestag
Josef Fassnauer Schloterbauer in Mareit † 12.12.1992
„Unser lieber Herr! Koane Kirche mehr!“ 200. Jahrestag der Lawinenkatastrophe von St. Jakob in Pfitsch
Kurat Jakob Isidor Prantl, der damals in Außerpfitsch wirkte, hat in seiner Chronik das Ereignis festgehalten. In einer ersten Eintragung hat er als Datum des Lawinenabganges die Nacht vom 17. auf den 18. Februar 1817 angegeben, in einem späteren Eintrag jedoch die Nacht vom 28. Februar auf den 1. März festgelegt. Der damalige Priester in Innerpfitsch, Thomas Leonhard Neumayr, hatte ab 1. Februar 1817 eine neue Stelle in Hall angenommen, so dass das Widum nicht bewohnt war. Kurat Prantl schreibt in seiner Chronik folgendes: „Aber o wunderbare Vorsehung! Herr Neumayr reist am 10. Februar von Innerpfitsch ab. Der Widum ist jetzt leer, bis an einige dahin gehörigen Kirchensachen, er übergibt mir zu Außerpfitsch den Schlüssel, ich habe nun 2 Hilfspriester, Herr Ja-
kob Kircher und Herr Anton Gruber von Schlanders. An Sonn- und Feiertagen und auch unter der Woche 1-2 mal wurde zu Innerpfitsch Gottesdienst gehalten. Am 18. Februar in der Früh kam der Meßner von Innerpfitsch in die Sakristei (nach Kematen, Anm.), meine erste Frage: Was willst du, einen Priester? Nein, war die Antwort, wir haben weder Kirche noch Widum mehr. Ich wollte Bet läuten,
© Karl Graus
Im Februar jährte sich zum 200. Mal der Tag, an dem die Alte Kirche von St. Jakob in Pfitsch von einer Schneelawine zerstört wurde. Ein einschneidendes und folgenreiches Ereignis, bei dem zum Glück keine Toten zu beklagen waren.
und fand keine Kirche mehr. Die Schneelawine von Norden hat alles vertragen. Der Thurm steht bis an die Halllöcher herauf im Schnee und Holze. Wir ginngen mitsammen hinein und ein schrecklicher Anblick stellt sich dar. 1000 und 1000 Stamm Holz mit Wurzel und Aesten lagen in Verwirrung in der ganzen Umgebung übereinander dahin; vom
Helmut Stampfer, ehemaliger Südtiroler Landeskonservator, veröffentlichte in der Schlern-Schrift (72/1998, Heft 11/12) einen Beitrag über die vier Zeichnungen von Franz Schweighofer. Darin beschreibt er u. a. die Ansicht gegen Norden, die links oben mit „Litt. B“ gekennzeichnet ist. Die Zeichnung zeigt den unversehrten Kirchturm und die westliche Hälfte der Kirche, während die östliche, nicht mehr vorhandene als punktierter Umriss mit dem Buchstaben b gekennzeichnet ist. Die Legende am unteren Bildrand dazu lautet: „Theil der Kirche, der von der Schnee Lavine weggerissen wurde”. Links unten neben Punkt a vermerkte Schweighofer: „wo der Widum gestanden”. Es zeigt den Umriss des zerstörten Gebäudes, dessen Giebelseite nach Süden ausgerichtet war. Mit den Buchstaben c und d markierte er den genauen Verlauf des Unglückes: „c den Anfang der Schnee Lavine” und „d eine Ebene von ¾ Stunde, wodurch die Schnee Lavine doch nicht aufgehalten wurde”. Am rechten Bildrand ringt eine Frau verzweifelt die Hände und seufzt „Unser lieber Herr! Koane Kirche mehr!“, wie darunter vermerkt ist.
Widum keine Spur, von der Kirche eine Elle Dach, und vom Thurm die Halllöcher ragen noch aus dem Schutte empor. Jammer und Klagen erfüllte die Luft und rufte die Leute zum Arbeiten zusammen. Wo ist das Höchste Gut? O Wunder der Allmacht! Nach 6 Stunden langen Ausgraben wurde es endlich weit vom Altarstein entfernt, außer dem Freithof gefunden und so gefunden, daß an der Monstranz kein Glas gebrochen und aus dem Cibori keine Partikel verloren gegangen ist. Freude über diesen Fund aber auch Trauer, dass der Herr hier keine Wohnung mehr hatte und unter Begleitung des weinenden Volkes nach Außerpfitsch übertragen werden mußte.“ Kurat Prantl machte bald darauf „Anzeige an die betreffende geistliche und weltliche Behörde“. Von der kirchlichen Behörde wurde daraufhin ein gewisser Franz Schweighofer, damals einer der erfolgreichsten und populärsten Landschaftszeichner Tirols, nach Innerpfitsch entsandt. Er fertigte vier Zeichnungen an, die als Geschenk des Bischofs Bernhard Galura anlässlich der Weihe der neuen Pfarrkirche im Jahr 1833 nach Innerpfitsch gelangten, wie ein aufgeklebter Zettel auf einer der Zeichnungen berichtet. Nachdem sie lange Zeit in der Sakristei der Pfarrkirche hingen, wurden sie nach der Restaurierung des Widums in das Pfarrbüro gebracht und können dort besichtigt werden, sind sie doch ein wichtiges Zeugnis dieses für das Dorf St. Jakob einschneidenden Ereignisses. Kurat Prantl ließ im Sommer 1817 die Alte Kirche soweit wieder instandsetzen, dass am 13. Oktober 1817 die Erlaubnis zur Feier des Gottesdienstes erteilt wurde. Im Frühjahr 1818 begann Prantl mit dem Bau des neuen Widums, drei Jahre später erfolgte bereits der Grundaushub für die neue Kirche. Erker 04/17
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ÄRZTEKALENDER APOTHEKEN 01.04. – 07.04.: Apotheke Gilfenklamm, Tel. 755024 08.04. – 14.04.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 15.04. – 21.04.: Stadtapotheke Tel. 765397 22.04. – 28.04.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 29.04. – 05.05.: Apotheke Gilfenklamm Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 01.04.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 02.04.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 08.04.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 09.04.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 15.04.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 16.04.: Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 17.04.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 22.04.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 23.04.: Dr. Franz Keim 24.04.: Dr. Pietro Stefani 25.04.: Dr. Giuliana Bettini 29.04.: Dr. Markus Mair 30.04.: Dr. Esther Niederwieser 01.05.: Dr. Robert Hartung Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Bis Mai 2017 ist samstags von 9.00 – 12.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5, Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. WOCHENEND- UND FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE 01./02.04.: 08./09.04.: 15./16.04.: 17.04.: 22./23.04.: 25.04.: 29./30.04.: 01.05.:
Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Heinrich Forer Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota
Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167
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VERANSTALTUNGEN
Bis 9.4. AUSSTELLUNG: „The Nature of Form: Properties of Imagination“, Festung Franzensfeste. Bis 16.4. AUSSTELLUNG „Faszination Ikonen“, Stadttheater Sterzing, Eintritt frei. 1.4., 2.4. und 4.4. THEATER „Bernarda Albas Haus“, Frauentragödie von F. G. Lorca, Regie: Monika Leitner Bonell, Stadttheater Sterzing, 20.00 Uhr. 5.4. VORTRAG „Alzheimer: Ursachen, Vorbeugung, Früherkennung und Therapiemöglichkeiten“ mit Dr. Franziska Ebner, Stadttheater Sterzing, 20.00 Uhr. Eintritt frei. SPORT Wanderung Sigmundskron/ Girlan, Wilder Mann, AVS Freienfeld. 7.4. TANZTHEATER „Black & Light“, Tanz, Theater, Akrobatik und Videokunst, Stadttheater Sterzing, 20.30 Uhr. 7., 8., 9., 16., 17., 20. und 22.4. THEATER „Braunschlag“, Komödie von Stefan Vögel, Regie: Thomas Hochkofler, Haus der Vereine Pflersch, 20.00 Uhr (am 9. und 17.4. um
An alle Sterzinger des Jahrgangs A tutti di Vipiteno dell’anno
19 67 ! Wir treffen uns am 6. Mai zu einem gemeinsamen Ausflug. Ci incontriamo il 6 maggio per una gita insieme. Infos & Anmeldung/ informazioni & iscrizione E-Mail: sterzing1967@yahoo.com Facebook: Sterzing 1967 Vipiteno
17.00 Uhr.), Reservierungen: Tel. 347 8904992 oder 0472 770503. 8.4. KONZERT Frühjahrskonzert der Musikkapelle Mareit, Vereinshaus Mareit, 20.30 Uhr. KONZERT „Il Pinzimonio Vocale“, Heiliggeist-Kirche, Sterzing, 20.00 Uhr. ABSCHIEDSFEST „34 Jahre Park Bar“, mit Live-Musik, 15.00 Uhr. 9.4. KONZERT „chemin“, ensemble chromoson, Pfarrkirche Sterzing, 20.00 Uhr. UNTERHALTUNG Preiswatten des Kirchenchores Stilfes, Vereinshaus Stilfes, 14.00 Uhr. 9., 17. und 21.4., 5. und 6.5. THEATER „Die schwarze Frau von Padaun“, von Robert Amort, Theaterrunde Gries am Brenner, Neue Mittelschule Gries, 20.00 Uhr (am 9. und 17.4. um 17.00 Uhr), Reservierung: Tel. 0043 (0)680 2373531. 10.4. KONZERT „Transalpin“, ALMA, Vigil-Raber-Saal, Sterzing, 20.00 Uhr. 12.4. BUCHVORSTELLUNG „Die Hausmittel der Kräuterfrau Treiner Rosa“, mit Zita Marso-
ner, Stadttheater Sterzing, 20.00 Uhr. 14.4. KREUZWEG „Via Crucis“, Szenischer Kreuzweg durch die Stadt, Ausgangspunkt: Kreuzkirchl, Sterzing, 20.00 Uhr. 16.4. KONZERT Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing, Stadttheater Sterzing, 20.00 Uhr. 17.4. UNTERHALTUNG Preiswatten der Sektion Fußball des ASV Freienfeld, Haus der Dorfgemeinschaft Mauls, 14.00 Uhr. SPORT 1. Feuerstein-Skiraid, Pflersch, 8.30 Uhr. 22.4. KONZERT Frühjahrskonzert der Musikkapelle Innerpfitsch, Vereinshaus St. Jakob, 20.30 Uhr. VORTRAG „Fuchsbandwurm und Wildunfälle“, Konferenzraum Skigebiet Ratschings-Jaufen, 10.00 Uhr. 23., 25. und 30.4., 2. und 6.5. THEATER „Altweiberfrühling“, Komödie von Stefan Vögel, Regie: Monika Leitner Bonell, Theatergemeinschaft Wipptal, Theatersaal Gossensaß, (am 23.4. um 17.00 Uhr; am 25.4. um 20.00 Uhr), Vereinshaus Trens (am 30.4. um 17.00 Uhr; am 2.5. um 20.00 Uhr), Haus der Dorfgemeinschaft Schabs (am 6.5. um 20.00 Uhr). 25.4. SPORT Familienwanderung nach Kurtatsch, AVS Ratschings. SPORT Skihochtour Ötztaler Wildspitze, AVS Pfitsch.
JAHRESTAGE
27.4. BUCHVORSTELLUNG „Die Kraft der Kräuter nutzen“, mit Irene Hager und Astrid Schönweger, Öffentliche Bibliothek Gossensaß, 20.00 Uhr. 29.4. KONZERT Frühjahrskonzert der Musikkapelle Trens, Vereinshaus Trens, 20.00 Uhr. ERÖFFNUNG Wipptaler Gärtnerei, Brennerstraße Richtung Ried, ab 15.00 Uhr. 30.4. VORTRAG „Wie hilft mir Intuition in der Kindererziehung?“, Herta Maria Nagler, Jugenddienst Sterzing, 20.00 Uhr. KONZERT Musikkapelle Stilfes, Vereinshaus Stilfes, 20.00 Uhr. 1.5. WALLFAHRT Gerichtskreuzgang nach Maria Trens, Treffpunkt Sterzing 8.00 Uhr, Gottesdienst in Trens 9.00 Uhr. 3.5. SPORT Wanderung nach EhrenburgKiens-St. Martin-Terenten, AVS Freienfeld. BÜRGERVERSAMMLUNG Vorstellung der Leader-Projekte, Vigil-Raber-Saal, Sterzing, 20.00 Uhr. 6.5. SPORT Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg, Start: 9.30 Uhr für Kinder, 11.00 Uhr für Erwachsene. 7.5. KONZERT Jubiläumskonzert des Männerchores WIPPMENVOX, Theatersaal Gossensaß, 19.00 Uhr.
Kurse 29. und 30.4.: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sa-
nitätsassistentin, Sterzing, Krankenhaus, 9.00 – 18.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. Tel. 0472 774621.
Sprechstunden VERBRAUCHERZENTRALE Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel: 800601330. GEWALT IM ALTER Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. SPRACHENCAFÉ STERZING Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE- UND BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag, 9.30 – 11.30 Uhr, Donnerstag 14.00 – 16.00 Uhr, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Jeden 3. Dienstag im Monat, Bürgerbüro, Rathaus Sterzing. Tel. 0472 270700. BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE UND ELTERN Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org.
11.4.: Die Ostergeschichte für Kinder, mit Dekan Josef Knapp, 16.00 Uhr. 12.4.: „Wir backen Osterhasen aus Germteig“. Kinder unter 4 Jahren nur in Begleitung, 15.00 Uhr, Anmeldung erforderlich. Weitere Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it. VKE 8.4.: Binden von Palmsträußen. 16.4.: Große Ostereiersuche im Nordpark. 7.5.: Besuch des Zoos in München (Anmeldung im Tourismusverein Sterzing). Infos: Tel. 339 5619521 bei Christine Niedermair. KOLPINGFAMILIE 9.4.: Begehung des „Vater-unser-Weges“, Pfarrkirche, 15.00 Uhr. 23.4.: Erholungswoche in Also-
pahok (Ungarn) mit Nationalpräses Johannes Noisternigg. 30.4.: Kassiansprozession in Brixen, 9.00 Uhr. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. FILMCLUB 7.4.: Gemeinsam wohnt man besser, FR 2016. Beginn um 16.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater. 7.4.: Toni Erdmann, DE/AT/RO 2016. 21.4.: Der Hundertjährige, der die Rechnung ..., SE 2016. Beginn jeweils um 20.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater.
Märkte 5., 20.4. und 5.5.: Krämermarkt, Brenner. 11.4.: Sterzlmarkt, Sterzing. 24.4.: Monatsmarkt, Sterzing. 25.4.: Kleintiermarkt, Eisplatz Mauls, ab 8.30 Uhr. 5.5.: Bauernmarkt, Sterzing.
Vereine und Verbände ELKI 8.4.: Palmstangen 15.00 Uhr.
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Wipptaler Sumserin Hobbis aa gsechn? Der untere Stodtplotz, oder holt, wie er richtig hoaßt, der Untertorplotz isch iatz af uenmol boudnlaare. Und a zwoa Metter hoacher Drohtzaun isch dummedum! Zearscht hon i mier gidenkt: Jo sein de Stodthearn iatz komplett nebm die Potschn, jo tuat’s nou? Iatz hon i mi schun gemießt awie ginauer durchfratschln, und noar bin i woll wissilatz wordn: Der Plotz isch nit an ärarischer Grund, des hoaßt, der gheart nit in der Stodt oder gor in Lond. Na, na. Der Grund gheart in Privatte, holt in private Leit. Und der isch bis iatz woll longe Johr an die Stodt verpochtit giwesn, ober der Vertrog isch vour an Weilile ogiloffn. Und weil de privatn Leit eppas baudn welln, hobmse holt den Vertrog nit wieder verlängert, und holt reasch amol ogizaint. Und i mueß sogn, Recht hobmse! Wenn mier a sella Grund ghearat, noar lossat i a nit Ondere iber mein Zuig schoffn. Zi gueter Lescht hattn vielleicht die Stottputz die Besitzer nou gstroft, wenn se nit firs Parkn an Zettl unter die voudre Scheibe eichngiklemmt hattn. Konnsch der denkn! Oder lossat dös in enkern Gortn vi ondere a Loch ausschepfn und an Stromstander auschtelln, oder gor ondere Leit in enkerder Stube a Marendn unrichtn? Gell, sell tattis a nit. Lei wie de Gschichte noar ausgeaht, woaß i nou nit. Und i muen, die Stodthearn selber wissen‘s a nou nit gonz ginau. Ober a kluene Hoffnung hobmse schun, dass der olte Spruch wohr weard: „Alles neu macht der Mai“. Schaugmer amol … Erker 04/17
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IMPRESSUM IMPRESSUM KLEINANZEIGER Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Max Haller, Daniel Mayr, Alexander Mühlsteiger, Rudolf Pichler, Helmuth Renzler, KarlHeinz Sparber, Roberto Dinale, Carlo Bruccoleri, Sergio De Bettin (sde). Foto Titelseite: Matthias Hanke, Hemimorphit Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber
04.04.1917
Sterzing, Allerhand Der Gesundheitszustand ist ein besonders guter; es sind wenige Leute krank, auch Sterbefälle sind nicht viel zu verzeichnen. Auch wird seit längerem kein im Krieg Gefallener gemeldet. Das Mehl ist auch bei uns knapp und Erdäpfel sind keine zu erfragen, aber mit der Hauptsache, mit der Milch, kann man zufrieden sein, das haben wir nun unserem Obmann der Dampfmolkerei zu verdanken. Tiroler Volksbote
04.04.1917
Kronen und geht wieder weiter? Dabei handelt es sich wohlgemerkt um allgemein bekannte, vollständig unverdächtige Personen, deren Identität ebenso leicht und sicher auch auf andere Weise festgestellt werden kann, meist sind es auch noch dazu Minderbemittelte, denen zehn Kronen einen Verlust bedeutet. Was ist das für ein Vorgehen? Wo ist da der Sinn des Gesetzes gewahrt? Oder handelt es sich wirklich nur um den Buchstaben? oder um die zehn Kronen und nicht um die verdächtige Person! Fürwahr! In der Hand eines Unverständigen wird das Beste zum Schaden anderer!
Freienfeld. Rückerinnerung an Feinschmeckerei Es war im Jahre 1915, also im zweiten Kriegsjahre, in welchem gar viele mit den gewöhnlichen Nahrungsmitteln schon sehr zufrieden waren, aber doch nicht alle. Stolzierte da eine städtische Frau in ein hiesiges Gasthaus und bestellte sich neben anderen Eßwaren auch ein Brot. Gewöhnliches, aber tadelloses Roggenbrot wurde ihr vorgestellt; und nun staune man über die Verwunderung dieser Frau: „Ach! Ja kann man das auch essen?“ Hoffen wir, daß sie sich doch jetzt von diesem Schrecken erholt hat. Tiroler Volksbote
06.04.1917
Die Gemeindelegitimation Aus Sterzing wird uns berichtet: Jeder patriotische Bürger versteht die Notwendigkeit und den Zweck der Identitätsbescheinigungen im engeren Kriegsgebiet. Aber wie alle behördlichen Verordnungen, so unterliegt auch diese einer vernunftgemäßen Auslegung, widrigenfalls die Verordnung selbst, sowie das durchführende Organ vor aller Welt lächerlich gemacht wird. Was sagt nun die Oeffentlichkeit dazu, wenn z. B. ehrsame Sterzinger Bürger und Bürgerinnen aus Anlaß eines Festtages oder allgemeinen Gerichtskreuzganges nach Trens wallfahren, hiebei jedoch die Legitimation vergessen oder diese sich nicht mehr verschaffen können - und das sind natürlich Hunderte von Personen -, und nun faßt der Gesetzesmann fünf oder sechs Personen, straft sie wegen des Nichtvorweisens der Legitimation mit 10
Allgemeiner Tiroler Anzeiger
06.04.1917
Hennentod Aus Stilfes am Eisack wird berichtet: Vor kurzem ereilte beim Kundlerbauer in Stilfes 7 Hennen ein tragischer Tod. Eine vom Hausdach herabsausende Schneelawine überraschte die ahnungslosen Tiere und erschlug sie sämtlich. Auch ein Schaden heutzutage. Allgemeiner Tiroler Anzeiger
12.04.1917
Tiroler Lawinen-Katastrophen
wandte der Strom von Schnee, Geröll und Baumstämmen sich aber von diesem Hof ab und das Verhängnis traf das Nachbarhaus des Kosserbauers Johann Eller, der beim Kaiserjägerregiment Nr. 4 als Landsturmmann dient. Mit ungeheurer Wucht tobten die Massen gegen das Haus an und schlugen es in tausend Trümmer: kein Stein, kein Brett blieb auf dem andern; unter furchtbarem Getöse war das Unglück innerhalb weniger Sekunden geschehen. Die Lawine stürzte dann noch ein Stück weiter, Trümmer des Hauses und des Stalles mit sich reißend. Die Bewohner waren schon alle zur Ruhe gegangen gewesen. Umso größer fiel daher die Katastrophe aus, denn von den zehn Bewohnern blieb nur einer am Leben, der 6jährige Karl, alle andern wurden vom Schnee erdrückt oder erstickt. Es waren dies die Bäuerin Maria Eller und sechs ihrer Kinder im Alter von 9 bis 2 Jahren, dann die 20jährige Magd Maria Larch und ein rumänischer Kriegsgefangener, der als Knecht diente. Als die Hilfsmannschaften arbeiteten, hörten sie etwa um 4 Uhr früh die Hilferufe eines Kindes aus den Trümmern des Hauses und den harten Schneemassen heraus, aber es war nicht möglich, ihm Hilfe zu bringen. Den Karl fand man zwischen den Trümmern leicht verletzt. Es wurde noch in der Nacht Hilfe gebracht: aus Sterzing traf Militär ein, es war
Nach den verheerenden Lawinenstürzen in Passeier, im Waltental und in Schneeberg, die einer großen Zahl Landleuten das Leben nahmen, ist nun die Meldung über das große Unglück durch eine Schneelawine im Jaufental gekommen. Die Unglücksstätte ist ein schmales Gebirgstal im Westen von Sterzing, das zum Jaufenpaß, dem bekannten Uebergang vom Eisacktal ins Passeier, hinzieht. Am 31. vorigen Monats abends etwa um 9 Uhr donnerte plötzlich eine mächtige Schneelawine Lawinenunglück beim Kasserhof in Jaufental am vom Berghang herab gegen eine 31.03.1917 (Das interessante Blatt) Gruppe von Häusern der zerstreut liegenden Gemeinde Jaufental. Sie schien sich aber nur mehr möglich, die Verschütteten als anfangs in ihrer ganzen Ausdehnung dem Leichen zu bergen. Leider ist auch das gesamte Wastelerhaus zuzuwenden, einem Bauernhof, Vieh zugrunde gegangen. nach dem der Berghang benannt ist, von Neuigkeits Welt Blatt, siehe dazu den Bericht dem sie abstürzte. An einer Terrainwelle von Luis Palla (Erker 03/2017, S. 25) Erker 04/17
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