Erker ANNI 30 JAHRE
Jahrgang 31 - April 2019
Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Zukunft Gossensaß
Dorfentwicklung an der Brennerstraße VERKEHR
KULTUR
BRONCOS
Im Gespräch mit Walter Pardatscher
70 Jahre Musikkapelle Trens
Enttäuschendes Saison-Ende
r e k r E
Wir schnüren ein WERBEPAKET für VEREINE! Vereine schaffen Räume für- und miteinander, unabhängig von Alter und Herkunft. Sie bauen Brücken zwischen den Menschen, ermöglichen ihnen, gemeinsame Interessen zu teilen und sich persönlich zu entfalten. Sie tragen Traditionen weiter, kurzum: Sie sind unverzichtbar für eine gut funktionierende Gemeinschaft
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Editorial
Zukunft Gossensaß Gossensaß zeigt sich heute als vielseitiger Ort: als Zeuge einer wechselhaften Geschichte, als attraktiver Wohnort, aber auch als Dorf, das zunehmend die Belastung durch den Verkehr an einer Transitroute zu spüren bekommt. Welche Chancen bietet die geplante Umfahrung für das Dorf? Laura Haller aus Gossensaß hat sich darüber Gedanken gemacht.
Inhalt Politik
7 Pfitsch: 460.000 Euro für Umweltmaßnahmen 10 Gemeinderatswahlen: Verena Überegger gegen ??? 12 Aspiag: Gemeinde Sterzing rekurriert gegen Urteil 13 Ratschings: Gefahrenzonenplan genehmigt
Wirtschaft
4 Post: Die Misere mit der Zustellung 8 Sterzing: Aus Tourismusverein wird Genossenschaft 9 Tourismus: Hotelbau am Roßkopf 18 Verkehr: Walter Pardatscher im Interview
Gesellschaft
12 Frauen: In memoriam Paula Ossanna Perathoner 24 Sozialdienst: Mit Direktorin Christine Engl im Gespräch 38 Jagd: Hegeschau in Wiesen
58 60 62 62 66 66
Pagine italiane
Comitato educazione permanente Un Ulivo per Langer Caritas Info Point Scuola infanzia Brennero Pallavolo Hockey
Erker-Extra
79 Rund um Haus & Garten 91 Made in Wipptal
Kultur 42 48 51 52
Sterzing: 34. Ausgabe der Osterspiele Jubiläum: 70 Jahre Musikkapelle Trens Historische Bilder: Pfitscher Tracht Porträt: Archäologin Angelika Fleckinger
Sport 68 74 76 77
Porträt: Peter Thaler aus Außerpflersch Ski nordisch: 300 Läufer beim „Ridnauner“ Broncos: Saison endet mit Enttäuschung Berglauf: Saisonauftakt beim Kirchsteiglauf
Rubriken 4 32 61 72 100 102 103 103 103 104 106 109 109 110 113 118 119
Leserbriefe Aus der Seelsorgeeinheit Laut § Tourentipp den Monats Gesundheit Einfach tierisch Rezept Leute Weintipp des Monats Unterhaltung Jahrestage Gemeinden Impressum Veranstaltungen Kleinanzeiger Sumserin Vor 100 Jahren
Liebe Leserin, lieber Leser, ja, der VERKEHR ist so eine Sache. Ein Wahlkampfthema. Ein Stammtischthema. Ein Dauerbrenner. Schuldige werden gesucht und gefunden. Lösungen werden genauso lange gesucht – aber nicht gefunden. Wie die A22 auf die überbordende Verkehrsbelastung reagiert, darüber spricht in dieser Ausgabe Geschäftsführer Walter Pardatscher. Das Thema VERKEHR ist auch in Gossensaß seit Jahrzehnten ein Reizthema. Das Dorf an der Brennerstraße erstickt regelrecht an der immer größer werdenden Blechlawine, die sich durch die enge Romstraße schlängelt. Die Hoffnungen, die in die Umfahrungsstraße – sie ist mittlerweile in greifbarer Nähe – gesetzt werden, sind groß. Über die Chancen, die sich daraus ergeben, hat sich Laura Haller in unserer Titelgeschichte Gedanken gemacht. A bissl VERKEHRt lief es in dieser Saison für die Broncos: Aus dem angepeilten Viertelfinaleinzug wurde nichts, im Pre-Play-off wurden die Wildpferde aus dem VERKEHR gezogen. Stefan Troyer begibt sich auf Ursachenforschung. Gar nichts VERKEHRt können Sie heuer in Ihrem Garten machen: Die besten Tipps hält Michaela Krause auf unseren Extra-Seiten „Rund um Haus und Garten“ bereit. Das macht richtig Lust auf Frühling. Genießen Sie ihn!
Redakteurin
Nächster Redaktionsschluss:
15.04.2019
Erker 04/19
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Leserbrief
POST-MISERE
Ersuchen um Quellenangabe Erker 02/2019 Es ist bekannt, dass der Historiker und frühere Oberschullehrer Leopold Steurer immer wieder gerne die Ereignisse um den Zweiten Weltkrieg in unserer Heimat aus seinem Blickwinkel aufzeigt und beschreibt und hier besonders seine Landsleute in den Mittelpunkt stellt. So auch in seinem in italienischer Sprache geschriebenen Artikel im Erker 02/2019, S. 58 unter dem Titel „Gli echi di una festa lontana ...“. Hier stellt er u. a. unter dem Absatz „I protagonisti di quella giornata ...“ über unseren Großvater Ludwig Gröbner (1895 – 1971) folgende schwerwiegende Behauptung auf: „Ludwig Gröbner di Colle Isarco, uno dei capi nazisti del circondario ...“. Dies hat uns sehr überrascht und ist eine ungeheure Unterstellung. In unserer Familie ist nicht bekannt, dass unser Großvater in jener Zeit ein „capo nazista“ gewesen wäre, wohl aber, dass er von den deutschen Besatzungstruppen in der Gemeinde Brenner von 1943 bis 1945 als kommissarischer Bürgermeister eingesetzt worden war und nach dem Krieg 1952 in demokratischer Weise zum ersten Bürgermeister der Gemeinde Brenner gewählt wurde. Dies blieb er bis zum Jahr 1956. Zudem geht aus unseren Familienalben hervor, dass die Familie des Dr. med. Arthur Langer ein Freund unserer Familie war. Leopold Steurer wird ersucht, seine Anschuldigungen mit ernst zu nehmenden Quellenangaben zu belegen oder seine Behauptungen zurückzunehmen. Ekkehard Gröbner, Wolfenhof in Gossensaß, Silvia Gröbner, Wien, Dr. Andreas Gröbner, Bozen, und Christine Gröbner, Rom
Trara, die Post ist (nicht) da! Landesweit geht zurzeit ein Aufschrei wegen der verspäteten Postzusendungen durchs Land. Unserer Redaktion sind die Klagen, Lamentos und Reklamationen der Leser nicht neu. Immer wieder kommt es nämlich zu drastisch verspäteten Zusendungen des Erker. Der Schaden ist groß. Wenn der Erker auch mehrere Tage nach der Anlieferung an das Postamt Sterzing noch nicht im Postkastl steckt, schrillt bei uns das Telefon. Besonders schlimm ist es einmal mehr im Monat März gewesen. Anstatt besser funktioniert der Dienst, für den wir monatlich pünktlich bezahlen, immer schlechter. Nun stellt sogar Landeshauptmann Arno Kompatscher vorerst die Zahlungen an Poste Italiane ein. Die Landesregierung hat mit der italienischen Post vor zwei Jahren ein Drei-Jahres-Abkommen von zehn Millionen Euro unterzeichnet, um den Postdienst im Land effizienter zu gestalten. Nur – passiert ist seither so gut wie nichts, und das, obwohl das Abkommen sogar eine Postanlieferung an sechs Tagen in der Woche vorsähe. Im Gegenteil. Es wird immer bunter: Seit vergangenem Jahr müssen wir den Erker von unserer Druckerei zuerst an das Postamt Bozen anliefern, das die Zeitschriften dann an das Post-
TED
amt Sterzing weiterleitet. Umständlicher geht’s wohl nicht mehr! Um vieles einfacher – und für die Post finanziell sogar von Vorteil – wäre eine direkte Anlieferung der Zeitschriften von unserer Druckerei an das Postamt Sterzing.
Wir haben mehrmals versucht, dahingehend bei den Verantwortlichen der Poste Italiane einzuwirken. Vergeblich! Weiter noch: Von der Post vor Ort bekommen wir nun nicht einmal mehr die Auskunft, ob der Erker angeliefert wurde oder nicht. Das kann es nun wirklich nicht sein. Einen wirklich Verantwortlichen zu sprechen, ist schier ein Ding der Unmöglichkeit, weil die Zuständigkeiten anscheinend nicht klar sind und man von einem auf den anderen vertröstet wird. Es ist einfach nur himmelschreiend.
FUGGERROPPE
ERGEBNIS MÄRZ Würden Sie zum Wohle der Umwelt auf Ihr Auto verzichten?
DIE APRIL-FRAGE Braucht Sterzing eine Umfahrung?
Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 4
Erker 04/19
Wenn de Container an der olten Brennerstroße niemand khearn, selm wear i mirs do gemiatlich mochn.
Werte Erker-Leser, teilen Sie uns bitte mit, wenn auch Ihr Erker mit deutlicher Verspätung eintrifft (T 0472 766876, E-Mail info@dererker. it). Wir leiten die Beschwerden ab jetzt monatlich an das örtliche Postamt weiter. Von dem von Landeshauptmann Kompatscher geforderten hohen Zustellungsstandard sind wir meilenweit entfernt. Nun hat sich unser Landeshauptmann zwar löblicherweise persönlich in die Verhandlungen mit der Führungsspitze von Poste Italiane eingeschaltet. Nur: Derzeit hat es den Anschein, als ob es immer noch schlimmer ginge. In jedem Fall waren im März die Erker auch am 14. des Monats noch nicht in allen Haushalten angekommen. Von einem täglichen und pünktlichen Zustelldienst sind wir also meilenweit entfernt.
Auf eine Landtagsanfrage von SVP-Abgeordneter Jasmin Ladurner stellte der Landeshauptmann klar, dass die Zusammenarbeit mit „Poste Italiane“ nur fortgesetzt werde, wenn es nun merkliche Verbesserungen beim Postdienst gebe. Viel Zeit bleibe der Post nicht mehr, ansonsten werde man den Vertrag kündigen. Der Erker behält sich rechtliche Schritte vor, denn durch die teilweise Nicht-Erfüllung einer Dienstleistung durch die Post erleidet der Herausgeber nicht nur einen großen Imageverlust, sondern auch einen nicht wiedergutzumachenden finanziellen Schaden. Und diesen werden wir nicht so ohne weiteres hinnehmen. Denn schließlich gibt es dafür Verantwortliche auf Landesebene und vor Ort, die sich an Fristen zu halten und den Dienst zu gewährleisten haben. Die Redaktion
Wipptaler Hochzeitspaar 2018 Ende des vergangenen Jahres machte sich der Erker wieder auf die Suche nach dem Hochzeitspaar des Jahres. Dem Aufruf folgten nicht weniger als 17 Pärchen, die uns ihr Hochzeitsfoto geschickt haben. Hätten wir über das Schönste entscheiden müssen, wäre das nicht möglich gewesen. So fiel die Wahl per Zufallslos auf Illona Flec-
chi und Florian Kaufmann aus Ridnaun. Kürzlich konnten wir dem Gewinnerpaar einen Gutschein für ein romantisches Essen überreichen. Dieser wurde uns dankenswerterweise vom „Sprechenstein“ zur Verfügung gestellt. Das malerische Restaurant liegt oberhalb der gleichnamigen Burg und ist besonders jetzt im Frühling ein beliebtes Ausflugziel.
Erker online
ZUGRIFFSZAHLEN 1. – 25. März 2019
42.145 Seitenaufrufe +14 % zum Vorjahr 2.460 Likes auf Facebook Erker 04/19
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Aktuell EUROPAWAHLEN GEMEINDERATSWAHLEN IN FREIENFELD Die Monatszeitschrift „Der Erker“, herausgegeben von der WIPP-Media GmbH, steht allen wahlwerbenden Parteien und Personen anlässlich der für den 26. Mai 2019 anberaumten Wahlen für entgeltliche Anzeigen zu ihrem politischen Programm zur Verfügung. VERHALTENSKODEX Im Redaktionsbüro des Erker in 39049 Sterzing, Neustadt 20 A, liegt das „Reglement zur Wahlpropaganda“ auf. In diese Richtlinien kann nach Vereinbarung Einsicht genommen werden. VORMERKUNGEN Die Vormerkung der Werbeflächen muss innerhalb des 20. Tages des Vormonats in der Redaktion einlangen. Reservierungen werden nur bei schriftlichem Eingang (E-Mail oder Fax) berücksichtigt. Die Aufträge müssen alle wesentlichen Elemente (inkl. MwSt.- und Steuer-Nr.) enthalten und vom Auftraggeber mit leserlicher Unterschrift versehen sein. Die Platzierung erfolgt von vorne nach hinten in der Reihenfolge der Auftragserteilung. PREISE Die Tarife für Wahlwerbungen sowie die Zahlungsbedingungen sind in der „Preisliste für Wahlwerbung“ festgesetzt. INFO Der Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876 Fax 0472 760394 E-Mail: info@dererker.it
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Erker 04/19
STERZING
Zahl der Strafmandate der Stadtpolizei gestiegen Im Vergleich zu 2017 ist die Zahl der Strafmandate, welche die Stadtpolizei von Sterzing im vergangenen Jahr ausgestellt hat, leicht angestiegen, und zwar von 1.282 auf 1.572. Absoluter Spitzenreiter war mit 714 Strafzetteln das Parken ohne Parkschein, gefolgt von Parken im Parkoder Halteverbot (310 Verstöße). 91 Mal war der Parkschein verfallen, 73 Fahrzeuge waren unerlaubterweise auf einem Auf- und Abladeplatz abgestellt. 72 Fahrzeuge wurden in verkehrsberuhigten Zonen vorgefunden. 51 Fahrzeuge waren auf einem Gehsteig geparkt, 47 wurden ohne Parkscheibe bzw. mit abgelaufenem Parkschein erwischt. Geahndet wurden auch 30 Falschparker auf Invaliden-, Taxioder Busparkplätzen. Weil gegen das Reglement des Müllentsorgungsdienstes verstoßen wurde, wurden
41 Übertretungsprotokolle ausgestellt. Die Arbeit der Stadtpolizei besteht jedoch nicht nur aus dem Ausstellen von Strafmandaten. Sie stellte u. a. 560 Durchfahrtsgenehmigungen für die Fußgängerzone sowie 230 Dauergenehmigungen für die Fußgängerzone aus. Ihr oblag auch die Kontrolle und Organisation der zwölf Monatsmärkte. Im Fundbüro, für das ebenfalls die Stadtpolizei zuständig ist, wurden 64 Fundgegenstände abgegeben. Insgesamt wurden 310 Bürostunden für das Publikum geleistet. bar Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung 2018 Parken ohne Parkschein
714
Parken im Halte- oder Parkverbot
310
Parken mit verfallenem Parkschein
91
Parken auf einem Auf- und Abladeparkplatz
73
Parken in verkehrsberuhigter Zone
72
Parken auf dem Gehsteig
51
Parken ohne Parkscheibe bzw. mit Zeitüberschreitung
47
Parken auf Invaliden-, Taxi- oder Busparkplätzen
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FRANZENSFESTE
Neue Zufahrtsstraße Riol Mitte März wurde mit den Arbeiten zur Errichtung der neuen Straßenverbindung zwischen der SS12 und dem zukünftigen Notfall- und Wartungszentrum des Brenner Basistunnels im Bereich des Bahnhofs Franzensfeste begonnen. Die Arbeiten belaufen sich auf rund 7,5 Millionen Euro und wurden von der BBT SE an die Unternehmen E.MA.PRI.CE. S.p.A. aus Bozen und Transbagger Srl aus Sand in Taufers vergeben. Anlässlich der Baustellenübergabe trafen sich BBT SE Vorstandsmitglied Raffaele Zurlo, der Bürgermeister von Franzensfeste Thomas Klapfer, der Leiter der Beobachtungsstelle Martin Ausserdorfer und die Vertreter der Bietergemeinschaft bei der Unterführung Riol. Dabei erläuterten Bauleiter Michele Ianeselli und Verfahrensverantwortliche Rosalia Di Bella die einzelnen Bauphasen für die kommenden 14 Monate in der Gemeinde Franzensfeste. Die wichtigste Maßnahme ist die Errichtung der Unterführung der Bahnlinie Verona-Brenner, die über eine kurze Tunnelstrecke am Südportal in Franzensfeste zugänglich sein wird. Die Unterführung wird einen größeren Quer-
schnitt als die bestehende Unterführung haben. Dies ermöglicht die Durchfahrt größerer Fahrzeuge wie Kranwagen der Feuerwehr oder Spezialfahrzeuge und eine bessere Anbindung an den Ortsteil Riol. Im Rahmen der Maßnahmen sind zudem die Verbauung eines Abschnitts des Riolbaches und der Abriss einiger leerstehender Gebäude auf dem Bahnhofsareal Franzensfeste vorgesehen.
„Die BBT SE wird alles unternehmen, um die Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten möglichst gering zu halten. Sie hat auch die örtliche Bauaufsicht übernommen, um die Baustelle bestmöglich zu überwachen und um im Interesse der Bevölkerung umgehend eingreifen zu können“, so Bürgermeister Klapfer.
PFITSCH
Umweltmaßnahmen in Höhe von 460.000 Euro Mit Ende des Jahres 2016 ist die Konzession für das Kraftwerk Wiesen-Pfitsch (GS746) verfallen. Mit 1. Jänner 2017 wurde der ehemalige Betreiber, die Hydros GmbH, in die SE Hydropower GmbH einverleibt, die in Alperia Greenpower GmbH umbenannt wurde und seit Anfang 2017 das Kraftwerk Wiesen-Pfitsch betreibt. Laut Landesgesetz müssen scheidende Konzessionäre von Groß-
kraftwerken – bis zur Erneuerung der verfallenen Konzession – einen jährlichen Zusatzzins von 38 Euro/kW Nennleistung für Umweltmaßnahmen zugunsten des Gebiets der betroffenen Ufergemeinde entrichten. Im Falle des Kraftwerks Wiesen-Pfitsch muss die Alperia Greenpower GmbH jährlich rund 460.000 Euro an das Land und die Ufergemeinde entrichten. Per Beschluss hat die Landesregierung die Richtlinien für die Aufteilung der Umweltgelder zwischen Konzessionär, Ufergemeinde und Land festgelegt sowie deren Verwendung; mögliche Einsatzbereiche wurden definiert und zudem wurde bestimmt, dass diese von einem Kraftwerksbeirat ausgearbeitet werden müssen. Dieses Gremium, das sich aus Vertretern der Betreibergesell-
schaft, der Landesregierung und der Gemeinde Pfitsch zusammensetzt, hat einen Umweltmaßnahmen-Plan für die Jahre 2016 bis 2019 mit einem Budget von rund 1,4 Millionen Euro erstellt. Rund zwei Drittel (860.000 Euro) dieses Betrages erhält die Ufergemeinde Pfitsch und kann damit ihre vorgeschlagenen Maßnahmen umsetzen, rund 430.000 Euro investiert die Provinz Bozen in Umweltmaßnahmen in der Gemeinde Pfitsch und rund 140.000 Euro der Betreiber. Letzterer sah seinen Beitrag für Maßnahmen zum Schutz des Gewässerökosystems und des Biotops Riederau im Rahmen der Sedimentbewirtschaftung des Staubeckens Ried vor. Die Provinz Bozen investiert in die Revitalisierung des Altarmes des Pfitscherbaches bei Burgum, in Schutzwaldpflegemaßnahmen, die Stabilisierung des Pfitscherbaches im Bereich Ölberg, die Genotypisierung der Wildbestände der Forellen, die Revitalisierung im Biotop Riederau, die Verbesserung der Strukturausstattung des Eisacks im Abschnitt Lurx (Talstation Roßkopf) und in das Monitoring relevanter Arten und Lebensräume. Die Gemeinde Pfitsch setzt mit ihrem Anteil die Sanierung und Erneuerung der Trinkwasseranlage „Schnagge“ um, die Erneuerung der Quellfassungen in Kematen und Grube (Baulos 2), die Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung sowie einen Verbindungsweg entlang des Seeufers. Die weiteren Schritte werden voraussichtlich im Laufe dieses Jahres erfolgen. Erker 04/19
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Tourismus
STERZING
Aus Tourismusverein wird Genossenschaft Die Umwandlung des Tourismusvereins Sterzing in eine Genossenschaft wurde Ende März auf der Jahresversammlung beschlossen, die im „Raiffeisensaal“ der Raiffeisenkasse Wipptal in Sterzing stattfand. Die Organisation trägt künftig die Bezeichnung „Tourismusgenossenschaft Sterzing Pfitsch Freienfeld“. Als „besonderen Schritt, um den Tourismus in Sterzing und Umgebung in den kommenden Jahren neu aufzustellen“, bezeichnete Alois Bacher, Präsident des Tourismusvereins Sterzing, die Entscheidung, den Verein in eine Genossenschaft umzuwandeln. Auch steuerliche Gründe seien für diesen Schritt notwendig gewesen. Notarin Martina Tschurtschenthaler erläuterte den Anwesenden die rechtlichen Vorgaben. „Durch den genossenschaftlichen Gedanken ist die neue Struktur nicht mehr nur gemeinnützig, sondern stützt sich auf Gegenseitigkeit“, so Tschurtschenthaler. Der bisherige Verwaltungsrat wurde von der Vollversammlung einstimmig bestätigt, Christian Großsteiner vom „Zollhof“ in Sterzing wurde als Vertreter von „Urlaub auf dem Bauernhof“ in den Vorstand gewählt. Die Bürgermeister der Gemeinden Sterzing, Pfitsch und Freienfeld dürfen laut Landesvorgabe nicht mehr im Vorstand vertreten sein, werden in einem zweiten Schritt jedoch kooptiert. „Es ist sinnvoll, dass auch die politischen Entscheidungsträger von Anfang an in Entscheidungen eingebunden werden, tragen sie doch auch die politische Verantwortung dafür“, erläuterte Präsident Bacher diesen Schritt. Der Vorstand bleibt für drei Jahre im Amt. Als Rechnungsrevisor fungiert Herbert
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Erker 04/19
Vorstandsmitglieder, Mitarbeiter und Ehrengäste bei der Jahresversammlung des Tourismusvereins Sterzing
Oberkalmsteiner. Von einem Jahr, das von vielen Veränderungen geprägt war, sprach Geschäftsführer Florian Mair in seinem Rückblick auf 2018, in dem er auch die Tourismuszahlen präsentierte. Rund 486.000 Nächtigungen (+2,5 %) wurden im Einzugsgebiet des Tourismusvereins Sterzing verzeichnet; die Zahl der Ankünfte lag bei rund 191.000 (+3,3 %), die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 2,5 Tagen. Auf 136 Tage (+2) wurden die Vollbelegungstage gesteigert. Nach wie vor werden deutlich mehr Nächtigungen in der Sommersaison generiert; 297.000 Nächtigungen im Sommer (61 %) stehen 192.000 Nächtigungen im Winter (39 %) gegenüber. Der Großteil der Gäste kommt aus dem italienischen Raum (214.000), aus Deutschland (197.000), Österreich (14.000), den Niederlanden (11.000) und der Schweiz (6.000).
Von den im vergangenen Jahr durchgeführten Aktionen hob Mair u. a. den Ostermarkt mit der Palmsonntagsaktion, die Joghurtwoche, „G’sund und fit in Sterzing“ mit dem Stadtlauf sowie mehrere kulinarische Angebote hervor. In Zusammenarbeit vor allem mit den lokalen Musikkapellen wurden fast 40 Konzerte organisiert. „Neue Ideen braucht es hingegen für den Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert“, so Mair. „Es ist unbedingt notwendig, dass wir dem Markt ein neues Gesicht geben und uns von anderen Märkten differenzieren.“ Im laufenden Jahr wird in Pfitsch ein Spielplatz in Aue (St. Jakob) realisiert; die Anlegung eines Klettersteiges wird angedacht. In Freienfeld entsteht zwischen Trens und Sprechenstein der Themenweg „Bergfotografie“, in Sterzing wird das Engagement am Roßkopf fortgesetzt. In Zusammenar-
beit mit dem AVS und Privatpersonen wird auch die Weginstandhaltung in allen Gemeinden fortgeführt. Anschließend stellte Peter Linter seine Tätigkeit als Vermietercoach vor, Florian Wieser sprach über geplante Marketingprojekte. Von der Vollversammlung ohne Gegenstimme genehmigt wurde die Bilanz 2018 in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro. Der Haushaltsvoranschlag für das laufende Jahr mit einem Umfang von rund 1,3 Millionen Euro wurde ebenso einstimmig ratifiziert. Mit den Grußworten von Mirjam Lanz, Destinationsmanagerin der IDM-Einheit Mitte, Stefan Gufler, Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch, und Verena Überegger, geschäftsführende Bürgermeisterin der Gemeinde Freienfeld, wurde die Versammlung abgeschlossen. bar
TOURISMUSZAHLEN 2018 Gemeinde Sterzing Pfitsch
Nächtigungen 240.812
± 2017 (%)
Bettenveränderung
Vollbelegungstage
+3,46
+14
169
91.198
+2,9
+13
90
Freienfeld
154.250
+0,84
-3
135
gesamt
486.260
+2,5
+24
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Hotelbau am Roßkopf
© Rendering Architekturbüro Dejaco und Partner
2020 könnte mit den Bauarbeiten begonnen werden
Die 2010 gegründete Rosskopf Mountain GmbH möchte am Sterzinger Hausberg im kommenden Jahr mit dem Bau eines 4-Sterne-Hotels beginnen. Sofern ein oder mehrere Investoren gefunden werden. Das Vorprojekt des Brixner Architekturbüros Dejaco und Partner sieht einen mehrstöckigen Bau mit 160 Betten im Steilhang unterhalb des Sterzinger Hauses mit großzügigem Wellness- und Fitnessbereich und darüber liegendem Speisesaal im Zentralbereich des Gebäudes vor. Durch die terrassenförmige Bauweise, eine Schindelfassade und die Begrünung der Dachflächen soll sich der 30.000 m3 umfassende Baukörper „harmonisch der exponierten Hanglage“ anpassen, so das Architekturbüro. Helmut Messner, Präsident der Rosskopf Mountain GmbH, sieht im Hotelbau die Möglichkeit, mehr Gäste an den Freizeitberg zu binden und das Gebiet langfristig zu stärken. Ende Februar wurde das Projekt, das zur Verlängerung der Saison am Roßkopf beitragen soll, der Neuen Rosskopf GmbH vorgestellt. Eine rentable Betriebsführung mit 32.000 Nächtigungen bzw. 200 Tagen Vollauslastung, so Messner, sollte möglich sein und würde auch für das Skigebiet einen nicht unbedeutenden Mehrwert bedeuten. Geschlossen wäre der Betrieb im November und von Mitte April bis Ende Mai.
Die urbanistischen Hürden für den Hotelbau wurden nach jahrelangen Bemühungen überwunden: 2017 wurde die Tourismuszone in den Bauleitplan eingetragen, nachdem sie geringfügig nach Osten verlegt worden war, da sie zuvor im Einzugsgebiet einer Trinkwasserquelle lag. Derzeit suchen die zehn Gesellschafter nach einer Finanzierung des 15 bis 20 Millionen teuren Vorhabens. „Wir haben das Projekt bisher vorangetrieben. Derzeit sind wir auf der Suche nach Investoren. Ich bin zuversichtlich, dass sich das Hotel- und Restaurationsprojekt erfolgreich umsetzen lässt“, so Messner. Das Konzept der Roßkopf Mountain sieht vor, dass der Roßkopf autofrei bleibt. Der neu gewählte Ausschuss der Neuen Rosskopf GmbH, so Präsident Hannes Stofner, ist derzeit im Gespräch mit der Gemeindeverwaltung von Sterzing wegen der Neugestaltung des Parkplatzes an der Talstation. Dieser gestaltet sich derzeit alles andere als einladend. Zudem komme es immer wieder zu Engpässen, weil Autofahrer, die nicht die Umlaufbahn benutzen, hier ganztägig ihr Auto parken. Deshalb wäre ein schrankengeregelter Parkplatz wünschenswert. Das Projekt soll jetzt endlich konkret angegangen werden. Angedacht wurde auch der Bau eines Parkhauses. Die geschätzten Kosten hierfür liegen bei 2,5 Millionen Euro. Ein konkretes Projekt gibt es allerdings noch nicht. lg Erker 04/19
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Politik
GEMEINDE FREIENFELD
Überegger gegen ??? Nachdem Peter Faistnauer im vergangenen Herbst in den Landtag gewählt worden ist, müssen in Freienfeld Gemeinderatswahlen abgehalten werden – zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren. Die Wahlen finden am 26. Mai statt, am gleichen Tag wird auch die Wahl zum Europaparlament abgehalten. Während Verena Überegger von der Freien Liste Freienfeld ihre Kandidatur für das Bürgermeisteramt bereits frühzeitig bekannt gegeben hat, macht es die SVP spannend bis zum Schluss. Über mögliche Kandidaten wird zwar gemunkelt, aber die hoch gehandelten Oswald Mair und Ulrich Burger geben sich bedeckt – noch. Wie auf einer parteiinternen Veranstaltung Mitte März bekannt wurde, soll es in den Fraktionen Mauls und Trens Anfang April zu Vorwahlen kommen – der Vorwahl werden sich zwei oder möglicherweise sogar drei Kandidaten stellen. Auch darüber gibt
Verena Überegger (FLF)
es verschiedene Aussagen. Das Geheimnis gelüftet wird spätestens dann, wenn einen Monat vor den Wahlen die SVP ihre Kandidatenliste offenlegen muss. Auf eine mögliche Kandidatur angesprochen, erklärte Mair dem Erker gegenüber, dass bei den Vor-
?
??? (SVP)
wahlen in Mauls nicht nur über einen möglichen Bürgermeisterkandidaten abgestimmt werde, sondern auch über die übrigen Kandidaten auf der Liste. Er selbst werde sich den Vorwahlen für den Gemeinderat stellen, zu einer Kandidatur für das Bürgermeisteramt könne er
RÜCKBLICK Oswald Mair, SVP-Ortsobmann von Mauls, trat bereits einmal gegen die Freie Liste Freienfeld und ihren damaligen Bürgermeisterkandidaten Peter Faistnauer an und scheiterte nur knapp. Die SVP hatte, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, bei der Gemeinderatswahl im Mai 2015 einen strategischen Fehler begangen, indem sie gleich zwei Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schickte. Neben Mair, der 35,7 Prozent der Stimmen erringen konnte, trat auch Alfred Sparber (27,4 %) aus Stilfes an. Während Faistnauer den Platz auf dem Bürgermeistersessel einnahm, konnte die SVP die Mehrheit mit zehn Sitzen im Gemeinderat erringen. Die Koalitionsverhandlungen gestalteten sich von Beginn an schwierig und die „Zusammenarbeit“ war von Differenzen geprägt, weshalb sie auch nur kurz währte: Nach nur vier Monaten trat die SVP-Fraktion geschlossen aus dem Gemeinderat aus. Bis zu den Neuwahlen im Mai 2016 wurde die Gemeinde Freienfeld deshalb von Helmuth Kiebacher kommissarisch verwaltet. Das spannende Stechen bei den darauffolgenden Gemeinderatswahlen im Jahr 2016 zwischen Faistnauer (FLF) und Rainer Martin (Mühlsteiger), der für die SVP antrat, konnte schließlich Faistnauer für sich entscheiden. Mit 71,51 Prozent der Stimmen trug er klar den Sieg davon – eine herbe Niederlage nicht nur für Rainer, sondern für die gesamte SVP. Im Vergleich zur Wahl im Vorjahr verlor sie gleich fünf Sitze im Gemeinderat und befindet sich seitdem in der Opposition – eine Rolle, in der sich einige Gemeinderäte, die jahrelang in Ausschüssen tätig waren, wohl nur sehr schwer zurechtfanden.
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derzeit keine Auskunft geben. Ulrich Burger, derzeit für die SVP im Gemeinderat, gibt sich ebenfalls bedeckt. Er sei als Kandidat vorgeschlagen worden, habe sich allerdings Bedenkzeit erbeten. Eine Kandidatur für den Gemeinderat stehe aber bereits fest. Intern scheinen die wichtigsten Entscheidungen jedoch bereits gefallen zu sein, nur mit der Bekanntgabe möchte man noch warten – auch um dem demokratischen Prinzip Rechnung zu tragen. So wurde im Rahmen der Parteisitzung auch ein Aufruf gestartet, sich bei Interesse für eine mögliche Kandidatur zu melden. Kryptisch gab sich Alfred Sparber, SVP-Ortsobmann von Stilfes, der ebenfalls wieder für den Gemeinderat kandidieren wird: „Es gibt einen überraschend guten Vorschlag für einen möglichen Kandidaten.“ Man darf gespannt sein. Auch darauf, ob die Strategie der SVP aufgehen wird.
Aktuell
DER KAMPF UM DAS LETZTE DRITTEL Mitte März fand in Trens eine Diskussionsrunde der SVP zum Thema „Du hast die Wahl – Zukunft gestalten“ statt. Zu der Veranstaltung eingeladen hatte der SVP-Ortsgruppenleiter von Trens Wilhelm Stofner. Neben Mitgliedern aus den drei Ortsgruppen Trens, Mauls und Stilfes sowie potentielle interessierte Kandidaten für die Gemeinderatswahl waren auch SVP-Bezirksobmann Karl Polig, Sanitätslandesrat Thomas Widmann und Neo-Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner erschienen. „Das Ziel ist“, wie Oswald Mair, der den Abend moderierte, erklärte, „dass wir uns für die bevorstehenden Wahlen gut aufstellen und eine positive Aufbruchsstimmung vermitteln.“ Es gehe nicht nur darum, eine Entscheidung für einen Kandidaten zu treffen, sondern auch um die Entscheidung, sich als Kandidat zur Verfügung zu stellen – somit auch ein Aufruf an die Anwesenden. Sanitätslandesrat Thomas Widmann betonte in seiner Rede, dass er sich für das strukturschwache und benachteiligte Wipptal einsetzen werde. Zu sprechen kam er auch auf die zunehmende Politikverdrossenheit sowie das Problem, dass sich viele junge Leute ein Engagement in der Politik nicht mehr vorstellen könnten. „Auf Gemeindeebene ist es wichtig, jene Themen aufzugreifen, die den Bürgern unter den Nägeln brennen“, betonte er. Alfred Sparber, Ortsobmann von Stilfes, erklärte, dass ein schweres Unterfangen bevorstehe: „Der Stimmung in der Bevölkerung nach zu urteilen wird ein Drittel für die SVP stimmen, ein Drittel für die Freie Liste und um das restliche Drittel werden wir kämpfen müssen.“ Von einigen Anwesenden wurde die Friedhofserweiterung Trens angesprochen – ein sehr großes Anliegen der Trenser Bevölkerung. „Mit diesem sensiblen Thema wird man nach den Wahlen sehr umsichtig umgehen müssen“, so die Feststellung von Wilhelm Stofner. „Sehe es als Chance und Herausforderung“ Die Freie Liste ist ebenfalls eifrig mit den Vorbereitungen für die Wahlen beschäftigt. Eigene Arbeitsgruppen sind bereits eingesetzt und kümmern sich beispielsweise um die Organisation und bürokratische Anforderungen wie Bürgermeisterkandidatin Verena Überegger erzählt. Die Kandidatenliste ist noch nicht komplett. Fest steht zurzeit, dass der gesamte Ausschuss für eine Wiederwahl kandidiert – man ist auch auf der Suche nach neuen potentiellen Kandidaten. Tatkräftige Unterstützung erfahre man dabei vom ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde und Landtagsabgeordneten für das Team Köllensperger, Peter Faistnauer, so Überegger. Namen möchte man noch keine bekannt geben, für die Freie Liste werden allerdings Personen kandidieren, die bereits bei der letzten Wahl mit von der Partie waren, aber auch neue Gesichter wird es geben. Vize-Bürgermeisterinnen hatte das Wipptal bereits einige vorzuweisen, Verena Überegger wäre jedoch die erste Frau an der Spitze einer Wipptaler Gemeinde – sollte sie die Wahl
gewinnen. Wie sie selbst sagt, sei ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter wichtig sowohl für einen Gemeinderat als auch den Ausschuss. „Freienfeld ist reif für eine Frau an der Spitze und kann Vorreiter im Wipptal werden. Ich begreife diese Möglichkeit durchaus als Chance und freue mich auf die Herausforderung“, so die Bürgermeisterkandidatin. Wunsch nach Streitbeilegung In der Gemeinde Freienfeld gibt es nicht wenige Stimmen, die sich ein Ende der Spaltung zwischen SVP und Freier Liste wünschen. Diese zieht sich mitunter quer durch die Vereine und Organisationen. Man hätte lieber eine einzige Liste mit Vertretern sowohl der einen als auch der anderen Partei. So könnte man sich die besten Köpfe beider Lager herauspicken – nach dem Motto „Es geht nicht um die Partei, sondern um die Personen, die etwas vorantreiben wollen“. Eine sehr moderne Sichtweise, die vor allem von der jüngeren Generation getragen wird, die das althergebrachte Parteiwesen als überholt und mitunter auch als abschreckend empfindet. at Erker 04/19
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Aktuell
In memoriam Paula Ossanna Perathoner
© SVP
Am 8. März, dem Tag der Frau, fand im Sterzinger Rathaussaal eine Gedenkfeier für die im Jänner 2018 verstorbene Paula Ossanna Perathoner statt.
Paula Perathoner Ossanna, die eine Wegbereiterin der Südtiroler Frauen in der Politik war, wurde für ihr politisches Engagement geehrt. Sie war nicht nur ein langjähriges Mitglied des Landespressebeirates, sondern auch der Landesund Bezirksfrauenleitung sowie des SVP-Seniorenbeirates. Gewürdigt wurde im Rahmen der Feier vor allem ihre Idee der Primelaktion, die jährlich landesweit stattfindet und deren Erlös der Krebsforschung zugute kommt. Organisiert wurde die Gedenkfeier von den SVP-Frauen. Zu den zahlreichen Ehrengästen zählten Familienangehörige von Paula Ossanna Perathoner, Vertreter der Süd- und Nordtiroler Krebsforschung, Landesrätin Waltraud Deeg, Renate Gebard, SVP-Fraktionssprecherin in der römischen Abgeordnetenkammer, sowie Vertreter der SVP und der Sterzinger Gemeindeverwaltung. Evi Frick, Bezirksfrauenreferentin der SVP, begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste und richtete ihren Dank an alle Helfer und Unterstützer der Primelaktion und der Organisation der Feier. Anschließend hielt Renate Gebhard eine Gedenkrede, in der sie die Verdienste von Paula Ossanna Perathoner würdigte. „In der Gleichberechtigung von Mann und Frau gibt es nach wie vor offene Baustellen, aber vieles wurde geleistet und das ist auch Paula Ossanna Perathoner zu verdanken“, so Gebhard. Als bodenständige und begnadete Netzwerkerin habe sie der politischen Frauenbewegung in Südtirol den Weg bereitet und stets die Zusammenarbeit mit den Nachbarn in Nord- und Osttirol gesucht. Aus ihrem pragmatischen und bodenständigen Denken und Handeln entstanden Aktionen wie der Primelverkauf zugunsten der Krebsforschung. Wie Gebhard betonte, seien in den 19 Jahren seit Bestehen der Aktion nicht weniger als 600.000 Euro gesammelt worden. Die Feier wurde musikalisch umrahmt von den Sängerinnen des Vokalensembles „Disco Divas“ mit Theresa Frick, Corinna Marginter, Elizabeth Schneider, Emily Maria Volgger, Johanna Tötsch und Teresa Tötsch. Mundartdichterin Anna Staudacher las aus einigen ihrer Werke vor, die nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zum Nachdenken anregten.
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STERZING
Grenzüberschreitende Bürgermeisterkonferenz Mitte März lud der Interreg-Rat Wipptal im Rahmen des CLLD-Management zur zweiten grenzüberschreitenden Bürgermeisterkonferenz ins Rathaus nach Sterzing. Neben Bürgermeistern aus dem nördlichen und südlichen Wipptal nahmen auch Interreg-Ratspräsident Helmut Gassebner, Bezirkspräsident Karl Polig, der Landtagsabgeordnete des nördlichen Wipptales Florian Riedl sowie Carmen Turin von der GRW W ipptal/Eisacktal und Sabine Richter © GRW Wipptal/Eisacktal m.b.H. vom Regionalmanagement Wipptal teil. Die Sitzungsteilnehmer wurden von Turin und Richter über sieben grenzüberschreitende Klein- und Mittelprojekte informiert. In den Bereichen Mobilität, Verkehr und Soziales sehen sich beide Regionen mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert. Seit der letzten Bürgermeisterkonferenz im Sommer 2018 wurden neue Arbeitsgruppen initiiert, deren Ziel es ist, intelligente und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten. Zum Thema Mobilität gilt es, ein grenzüberschreitendes, integriertes Nahverkehrssystems zu
entwickeln, ein für Einwohner und Gäste attraktives Angebot zu schaffen und darüber zu informieren. Rund um das Thema Verkehr ist die Eindämmung der Verkehrsbelastung für die Wipptaler Bevölkerung ein klares Ziel der Gemeindevertreter. Besprochen wurden dabei vor
allem Lösungsansätze zur Reduzierung des Schwerverkehrs. Bezugnehmend auf den Themenbereich Soziales wurden hinsichtlich Betreuung und Pflege Ansatzpunkte zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit diskutiert. Einigkeit herrscht darüber, die Kräfte als Euregio-Region (Tirol, Südtirol, Trentino) zu bündeln, bestehende Vernetzungen zu optimieren und gemeinsam aufzutreten, um erarbeitete Maßnahmen umsetzen zu können. Die nächste grenzüberschreitende Bürgermeisterkonferenz wurde für kommenden Herbst angesetzt.
Sterzing reicht Rekurs ein Anfang März trat der Stadtrat von Sterzing zusammen, um über die Anfechtung des Aspiag-Urteils des Verwaltungsgerichts Bozen zu beraten. Wie berichtet (Erker 12/2019) hat das Verwaltungsgericht Bozen vergangenen Oktober entschieden, den Rekurs der Aspiag Service GmbH teilweise anzunehmen und die Zusatzvereinbarung mit der Stadt Sterzing, mit welcher die Handelskette zum Bau eines Hotels verpflicht wurde, zu annullieren. Mit fünf Ja-Stimmen und einer Enthaltung hat der Stadtrat beschlossen,
das Urteil erster Instanz des Verwaltungsgerichts Bozen vor dem Staatsrat in Rom anzufechten. „Mit diesem Entschluss des Stadtrates und der fristgerechten Zustellung des Berufungsrekurses an die Gegenpartei Aspiag tritt das Urteil des Verwaltungsgerichts Bozen nicht in Kraft und die Entscheidung des Gerichts, von der man der Meinung ist, dass sie rechtlich falsch und in der Sache ungerecht ist, wird von der zweiten Instanz überprüft werden“, so Fritz Karl Messner, Bürgermeister von Sterzing.
Aktuell
RATSCHINGS
Gefahrenzonenplan genehmigt Nach eingehender Information durch Raumplaner Marco Molon und Geologe Icilio Starni hat der Gemeinderat von Ratschings auf seiner März-Sitzung den Gefahrenzonenplan einstimmig genehmigt. Damit hat die Gemeindeverwaltung nach langer Planungsphase ein Dokument auf den Weg gebracht, das ihr ein Instrument in die Hand gibt, anhand dessen die Entwicklung der Gemeinde und vor allem die Entscheidungen im Zivilschutz gesteuert werden. Vermurungen, Rutschungen, Lawinen, Steinschlag und Bäche stellen ein vielfältiges Gefahrenpotential dar, mit denen die Bevölkerung wohl oder übel leben muss. Eine Auflistung enthält u. a. 38 Lawinenstriche in der Gemeinde Ratschings. Eine genaue Kenntnis dieser Gefahren ist daher unerlässlich, um so präventiv oder zeitgerecht Maßnahmen treffen zu können. Der Gefahrenzonenplan ist im Wesentlichen eine Bestandsaufnahme aller Gefahren, die durch Bäche, Muren und Rutschungen sowie Lawinen entstehen können. Dabei werden nicht nur jüngste Ereignisse in Betracht gezogen, sondern auch weit zurückliegende, unter Umständen umfasst die Zeitspanne bis zu 300 Jahre. Im Gefahrenzonenplan wurden all diese Gefahren technisch ausgearbeitet; damit wird versucht, auch zukünftige Gefahren vorherzusehen und nach Möglichkeit zu vermeiden. Es handelt sich um einen sogenannten dynamischen Plan, der sich im Laufe der Zeit ändern kann, weil sich neue Gefahrenquellen auftun oder durch Schutzmaßnahmen Verbesserungen erreicht werden. Der genehmigte Gefahrenzonenplan bezieht sich ausschließlich auf die Ortskerne und Streusied-
lungen und deckt dementsprechend nur etwa 33,4 Prozent des Gemeindegebiets ab. Davon sind etwa 26,24 Prozent gefährdetes Gebiet. Der Gefahrenzonenplan sieht verschiedene Stufen der Gefährdung vor. In der sogenannten roten Zone besteht eine sehr hohe Gefährdung, so dass eine Bautätigkeit kaum möglich ist. Weitere Stufen sind die blaue Zone (hohe Gefahr außerhalb von Gebäuden), die gelbe Zone (geringe Gefahr) und die graue Zone, die praktisch nicht mehr gefährdet ist. Geologe Starni wies darauf hin, dass heute auch vielfach Eingriffe des Menschen neue Gefahrenquellen verursachen können, wenn etwa Hänge durch Straßenbauten angerissen werden.
Übernahme Wasserleitung Einstimmig beschloss der Gemeinderat auch die Übernahme einer Wasserleitung in Stange. Die von einer Interessentschaft vor rund 60 Jahren errichtete Wasserlei-
tung ist höchst sanierungsbedürftig, weshalb die Gemeinde gebeten wurde, das Leitungsnetz zu übernehmen und den heutigen Ansprüchen anzupassen. ss
Haushaltsänderung Der Gemeinderat konnte 454.000 Euro und weitere 88.800 Euro an Mehreinnahmen verbuchen. Diese stammen zu einem kleinen Teil (42.610 Euro) aus der Gemeindeimmobiliensteuer und zum größten Teil aus Zuwendungen des Landes für öffentliche Arbeiten und im konkreten Fall für die Sanierung der Grundschule in Gasteig (400.000 Euro). 34.000 Euro gehen an die Bezirksgemeinschaft Wipptal für den Müllsammel- und Müllentsorgungsdienst. Erker 04/19
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Titelgeschichte
Umfahrung und dann? Dorfentwicklung an der Brennerstraße von Laura Haller Gossensaß zeigt sich heute als vielseitiger Ort: als Zeuge der wechselhaften Geschichte der Region mit den historischen Knappenhäusern, dem noblen Palasthotel und den schlichten Militärkasernen, als attraktiver Wohnort mit vielen neuen Wohnbauten, die in den letzten Jahren entstanden sind, aber auch als Dorf, das zunehmend die Belastung durch den Verkehr an einer Transitroute zu spüren bekommt. Dieser letzte Aspekt führte dazu, dass für Gossensaß eine Umfahrung in Form eines Tunnels geplant
wird. Diese befindet sich bereits in der Ausschreibungsphase, die bis spätestens 2020 abgeschlossen sein soll. Durch die Umfahrung wird es zu Veränderungen im Dorf kommen, die neben der Verkehrsentlastung auch weitere Chancen mit sich bringt (siehe dazu das Interview mit Bürgermeister Franz Kompatscher). Wie kann man also diese Umfahrung als Anstoß für die zukünftige Entwicklung des Dorfes nutzen, dessen Existenz jahrhundertelang von der Straße geprägt wurde und das nun umfahren werden soll? Im Zuge meiner Masterarbeit an der Technischen Universität München
MASTERTHESIS VON LAURA HALLER Laura Haller hat an der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Sustainable Urbanism – Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land (Prof. Mark Michaeli) Architektur studiert und ihre Masterarbeit zum Thema „Umfahrung und dann? Dorfentwicklung an der Brennerstraße“ verfasst. Eine Kurzfassung der Arbeit kann auf https://www.ar.tum.de/en/land/ showroom/master-thesis/laura-haller/ nachgelesen werden, die gesamte Arbeit auf https:// issuu.com/h.laura/docs/laura_ haller_masterthesis_2018.
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wurde ein mögliches Zukunftsszenario entworfen, das sich mit dieser Frage auseinandersetzt. STÄRKEN UND SCHWÄCHEN Anhand einer vertieften räumlichen und funktionalen Analyse des Ortes wurden Stärken und Schwächen sowie Risiken und Potentiale in Gossensaß definiert. Dabei kristallisierten sich zwei Bereiche des Ortes mit besonders viel Potential heraus: die Romstraße und der Ibsenplatz. In der Romstraße stechen sofort die vielen leerstehenden Geschäftsflächen ins Auge, welche die Straße säumen. Das Ortsbild wirkt dadurch nicht sonderlich attraktiv, sondern macht einen verlassenen Eindruck. Gleichzeitig liegt hier durch die Umfahrung das wohl größte Potential im Dorf. Da der Verkehr vermutlich stark abnehmen wird, entsteht die Chance, die Straße und die leerstehenden Flächen wiederzubeleben und attraktiver zu gestalten. Der Ibsenplatz spielt hingegen durch die vielen wichtigen Infrastrukturen um den Platz eine zentrale Rolle für die Gemeinde. Hier befinden sich unter anderem das Rathaus, der Arzt, die Apotheke, die Bank, die Post sowie einige Gasthäuser. Der Platz bildet somit
das funktionale Zentrum der Gemeinde Brenner. Diese Bedeutung könnte durch eine angemessene Gestaltung des Platzes unterstrichen werden, der zurzeit vor allem als Parkplatz in Erscheinung tritt. Vier Leitbilder beschreiben, wie sich Gossensaß in Zukunft in den Bereichen Verkehr, Arbeiten, Wohnen und Gemeindeleben entwickeln könnte. Sie bilden einen übergeordneten Rahmen, der dazu dient, die einzelnen Maßnahmen in einem größeren Kontext zu betrachten. Im besten Fall kann somit eine konkrete Maßnahme zum Erreichen mehrerer dieser Leitbilder beitragen. GOSSENSASS KÖNNTE ... ... ein Vorbild für alternative Mobilitäts- und Verkehrskonzepte sein. Mit der Umfahrung entsteht die Möglichkeit, die Verkehrsplanung innerhalb des Dorfes neu zu überdenken und aktiv zu formen. Durch eine Umgestaltung der Verkehrsflächen im Dorfkern kann die Dominanz der Autos reduziert und die Aufenthaltsqualität im Straßenraum stark verbessert werden. Dazu müssen kurze, direkte und fußgängerfreundliche Wege die Fortbewegung zu Fuß innerhalb des Dorfes attraktiver machen. Alternative Mobilitäts-
Titelgeschichte
Die Romstraße in Gossensaß
konzepte sowie die bessere Integration des öffentlichen Nahverkehrs können den privaten PKW – sowohl im täglichen Gebrauch als auch im regionalen Tourismus – ergänzen und im besten Fall teilweise ersetzen. Als zentraler Entwurf für dieses Leitbild ist eine Umgestaltung des Straßenraums im gesamten Dorfzentrum vorgesehen. Ein einheitlicher Straßenbelag, wie etwa roter Quarzporphyr, schafft eine klare Definition des Ortskerns, in dem vor allem Fußgänger Vorrang haben. Neben der Romstraße und dem Ibsenplatz werden auch Teile der Tribulaunstraße, der Pfarrgasse und der Bahnhofstraße umgestaltet. Dies entspricht in etwa dem historischen Ortskern von Gossensaß und verbindet wichtige Orte wie den Bahnhof, den neuen Kindergarten und die Schule mit dem Dorfplatz. Die Romstraße wird zwischen dem Hotel „Nussbaumer“ und dem Sportgeschäft „Wurzer“ ebenfalls umgestaltet. Die Fahrspur bleibt, im Gegensatz zu den restlichen Straßen des Ortskerns, im selben Material, aber durch ein anderes Steinformat erkennbar. Die Fahrspur wird zudem verschmälert und auf dasselbe Niveau mit dem Gehsteig gebracht. Zurzeit befinden sich entlang der Straße einige Stellen, die durch die extrem schmale Baustruktur keine Gehsteige ermöglichen. Besonders markant ist die Stelle zwischen den zwei Knappenhäusern und dem „Moarwirt“. Der Eingriff würde die Benutzbarkeit und die Sicherheit der Romstraße für Fußgänger stark verbessern. Die Straße würde dann ähnlich funktionie-
ren wie die meisten anderen Nebenstraßen im Dorf, wo sich Fußgänger und Autofahrer problemlos dieselbe Verkehrsfläche teilen. Eine wichtige Voraussetzung für diese Maßnahme ist die Heruntersetzung der Geschwindigkeitsbegrenzung in der Romstraße, die sich bereits heute insbesondere im Bereich des „Sporthotels“ durch die kurvige Straßenführung ergibt. DIGITALISIERUNG ALS CHANCE Gossensaß könnte auch die Digitalisierung als Chance zur Etablierung neuer Arbeitsformen im Dorf nutzen. Ein neues Arbeitskonzept soll zu dieser Etablierung neuer Arbeitsplätze in Gossensaß beitragen. Durch die gute überregionale Anbindung, das vor kurzem ausgebaute Glasfasernetz und die vielen Freizeitangebote bietet sich die Möglichkeit, auf Flexibilität ausgerichtete Arbeitsplätze anzubieten. Diese sind hauptsächlich für Selbstständige, Telearbeiter oder Digital-Nomaden geeignet, also Personen, die von überall aus arbeiten können. Ein „Coworking-space“ im denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Schützenvereins bietet anmietbare Arbeitsplätze, die sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern genutzt werden können. Der Umbau des Hotels „Nussbaumer“ zum „NussBau“, einem „Workation“-Haus, bietet diesen Besuchern Wohnräume für kurze und längere Aufenthalte. Ein Beispiel: Eine freiberufliche Großstadt-Designerin ist leidenschaftliche Skifahrerin; sie verbringt im Winter einige Wochen in Gossensaß, kann vormittags skifahren und nachmittags im „Co-
working-space“ arbeiten. Durch eine Ansiedlung dieser Arbeitsplätze in den ungenutzten Räumlichkeiten entlang der Romstraße wird der Leerstands-Problematik entgegengewirkt. Durch diese Wiedernutzung und die erwähnte Umgestaltung der Straße kann somit die Attraktivität der Romstraße und des Ortskerns stark verbessert werden. Eine attraktive Umgebung erleichtert wiederum die Belebung weiterer Räumlichkeiten.
KOMPAKT UND NACHHALTIG Darüber hinaus könnte sich Gossensaß zu einem kompakten und nachhaltigen Dorf entwickeln. Durch die Schaffung und den Erhalt vielfältiger Wohnangebote bleibt Gossensaß ein attraktiver Wohnort für Menschen in allen Lebenslagen. Der vorrangige Umbau von Bestand und die Bebauung von Baulücken und dorfinternen Flächen für neuen Wohnraum schaffen ein kompaktes Dorf und schützen den Natur- und Kultur-
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Titelgeschichte
„GOSSENSASS BRAUCHT EINEN ZENTRALEN BEGEGNUNGSPUNKT“ 5 Fragen an Bürgermeister Franz Kompatscher Erker: Herr Bürgermeister, wie ist der Stand der Dinge in Bezug auf die Umfahrung von Gossensaß? Wann kann mit der Realisierung des Projekts gerechnet werden? Bürgermeister Franz Kompatscher: Die Planungsarbeiten für die Umfahrung wurden bereits vergeben. Realistisch gesehen werden wohl noch zwei bis drei Jahre bis zum Baubeginn vergehen.
Ist-Zustand auf dem Ibsenplatz
Wie ist die Stimmung in Gossensaß bezüglich Umfahrung? Gibt es auch Kritiker, die vielleicht wirtschaftliche Einbußen befürchten? Kritiker gibt es wohl immer, so auch in diesem Fall. Ich glaube aber, dass die neue Variante sicherlich nicht zu wirtschaftlichen Einbußen im Dorf führen wird, im Gegenteil: Gossensaß wird sich nach der Fertigstellung der Umfahrung wirtschaftlich ganz sicher erholen. Wie beurteilen Sie die Vorschläge für die zukünftige Entwicklung von Gossensaß, die Laura Haller in ihrer Masterarbeit erarbeitet hat? Laura Haller hat eine ganz tolle Arbeit mit vielen guten Ideen und Ansätzen präsentiert. Es freut mich besonders, wenn junge Menschen sich für unser Dorf interessieren. Welcher Vorschlag gefällt Ihnen persönlich am besten? Sehr gut gefallen hat mir die Feststellung, dass Gossensaß einen zentralen Kommunikations- und Begegnungspunkt, den Laura Haller am Ibsenplatz angesiedelt hat, braucht, weil ein solcher im urbanistischen Konzept des Dorfes tatsächlich fehlt. Auch ihre Vorschläge zur Nutzung alter Bausubstanz, u. a. ein Coworking-space für Betriebe und Angestellte, die Arbeit und Urlaub vereinbaren wollen, haben mich überzeugt. Dies, weil wohl anzunehmen ist, dass in Zukunft viele Jobs noch mehr Kreativität erfordern und die Mitarbeiter in einer noch stärker digitalisierten Welt nicht immer im Betrieb sein müssen, um ihre Arbeit zu erledigen. Auch ein Dorf, das weniger auf das Auto setzt, wäre längst schon überfällig. Wird für die zukünftige Entwicklung von Gossensaß bereits an einem Gesamtkonzept gearbeitet? Mit Papier allein kann man wenig bewegen, aber es ist sicherlich notwendig, Ideen weiterzuentwickeln und dabei ein Gesamtkonzept vor Augen zu haben. Es gilt jetzt, vor allem junge Menschen zu motivieren, in Gossensaß ihre Zukunft zu planen und sie dabei nach Kräften zu unterstützen. Interview: Barbara Felizetti Sorg
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Auf dem Ibsenplatz soll ein zentraler Kommunikationsort entstehen.
raum an den Ortsgrenzen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Dorfentwicklung mit funktionierender lokaler Versorgung. Die Baulücke des ehemaligen Theaters zwischen Kirche und Hotel „Schuster“ würde einen idealen Standort für den Neubau eines Hauses mit betreuten Altenwohnungen bieten. Durch die zentrale Lage im Dorf in unmittelbarer Nähe zu grundlegender Infrastruktur, u. a. Laden, Café und Arzt, könnten die Bewohner einen Großteil der täglichen Aktivitäten selbstständig bewältigen, ohne dafür auf ein Auto oder auf andere Personen angewiesen zu sein. Gleichzeitig würden die Bewohner das Dorfzentrum mitbeleben und durch die Nutzung der eben erwähnten Infrastrukturen zu deren Erhalt beitragen. Ein weiterer Vorschlag sieht den Umbau einer geschützten historischen Villa zu einem Mehrfamilienhaus vor, das als imposantes Bauwerk am südlichen Eingang des Dorfes schon seit vielen Jahren
leersteht. Hierfür könnte die Gemeinde junge Paare und Familien unterstützen und koordinieren, die das Haus als Genossenschaftsprojekt gemeinsam renovieren und bewohnen könnten. Aufgrund seiner besonders prominenten Lage, der historischen Bedeutung und der gestalterischen Qualität des Gebäudes würde eine Sanierung und Nutzung auch einen wichtigen Beitrag zur Gesamtgestalt des Dorfes beitragen. AKTIVES GEMEINDELEBEN Nicht zuletzt könnte in Gossensaß ein aktives und gesundes Gemeindeleben weiter gefördert werden. Wie bereits erwähnt, bildet der Ibsenplatz das funktionale und räumliche Zentrum des Dorfes und soll sich durch eine Umgestaltung und Umfunktionierung vom heutigen Dorf-„Park“-Platz zu einem attraktiven Dorfplatz wandeln. Der Entwurf sieht vor, dass der derzeitige Parkplatz und der Veranstaltungsplatz ihre Plätze wechseln. Der dadurch neu entstande-
Titelgeschichte
Die imposante Villa am südlichen Dorfeingang ist dem Verfall preisgegeben.
Das denkmalgeschützte Gebäude des Schützenvereins
Ein Coworking-space für Digitalnomaden
Die renovierte Villa verändert den ersten Eindruck von Gossensaß maßgeblich.
ne Dorfplatz wird durch zwei Neubauten eingerahmt. In einem der Gebäude befindet sich die neue Freilichtbühne mit integrierter Schenke und einem witterungsgeschützten Buswarteraum. Das zweite Gebäude wird hingegen zum öffentlich sichtbaren „Herzen“ des Gemeindelebens. Darin befinden sich ein kleines Café, Multifunktionsräume und die Bibliothek. Besonders diese soll nun eine neue Rolle im Dorf spielen, und zwar nicht mehr nur als Buch-Verleih, sondern auch als Koordinierungsstelle für das kulturelle Leben in der Gemeinde. Sie wird somit zur Anlaufstelle für Vereine, alteingesessene Dorfbewohner und Neuzugezogene in Gossensaß. Derzeit gibt es konkrete Vorhaben, zwei Gebäude direkt am Dorfplatz umzubauen und zu renovieren. Bei einem der Gebäude handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Haus aus der Knappenzeit (15. – 16. Jahrhundert), das saniert werden soll. Im Zuge dessen könnte
auch ein neuer Laden im Erdgeschoss Platz finden. Dieser würde die Bedeutung des Dorfplatzes zusätzlich stärken. Die in der Thesis erarbeiteten Maßnahmen dienen einerseits als Beispiel, wie Gossensaß entwickelt werden könnte und wie die dafür möglichen Maßnahmen ausgestaltet sein könnten. Andererseits wird auch gezeigt, dass durch Überlegungen, die „über den Tellerrand“ hinaus reichen, Maßnahmen erarbeitet werden können, die direkt oder indirekt auch für andere Aspekte einen Mehrwert bieten. So können viele Maßnahmen miteinander verknüpft werden und so auch bereits existierende Infrastrukturen gestärkt werden. Allen voran wird die Umfahrung selbst – als größte Maßnahme – viele Veränderungen herbeiführen, die bewusst genutzt neben der absehbaren Verkehrsberuhigung auch viele weitere, vielleicht noch nicht bekannte Chancen mit sich bringt. E
Das Hotel „Nussbaumer“ ...
... wird zum „NussBau“. Erker 04/19
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Verkehr
Der Verkehrsmanager Im Gespräch mit Walter Pardatscher, Geschäftsführer der A22
Interview: Astrid Tötsch Auf der A22 waren im Jahr 2017 durchschnittlich 40.000 Fahrzeuge täglich unterwegs. In der Zukunft werden es noch mehr werden. Der Verkehrskollaps während des Schneefall-Wochenendes im Februar zeigte deutlich das Kapazitätslimit der A22 auf. Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahngesellschaft AG, spricht im Erker über mögliche Antworten auf die Anforderungen der Zukunft. Erker: Herr Pardatscher, ursprünglich hätte die Konzessionsvergabe der Brennerautobahn bereits im November letzten Jahres unter Dach und Fach sein sollen. Seit Jahren gibt es einen Investitionsstau. Wie ist die derzeitige Situation? Walter Pardatscher: Der zukünftige Betreiber wird die Inhouse Gesellschaft „Brenner Corridor AG“ sein, die von den öffentlichen Körperschaften gegründet werden muss. Zurzeit sind die Verhandlungen in Rom so aufgebaut, dass die beiden Ministerien – Transportministe-
Walter Pardatscher: „Der Verkehr auf der Straße wird weiter steigen.“
rium und Finanzministerium – mit den öffentlichen Aktionären sprechen und nicht mit der Brennerautobahn AG, die der alte Konzessionär ist. Zurzeit findet deshalb eine klare Trennung zwischen alter und neuer Konzession statt. Wir als alte Autobahnbetreiber befinden uns in einer sogenannten technischen Konzessionsverlängerung und
ZUR PERSON Walter Pardatscher wurde am 10. November 1970 geboren. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Nach der Matura an der Oberschule für Landwirtschaft in Auer studierte er Ingenieurswesen an der Universität von Trient und gründete anschließend das Ingenieurbüro „planpunkt“. Von 2010 bis 2013 übte er das Amt des Präsidenten der Brennerautobahngesellschaft aus, seit 2013 ist er deren Geschäftsführer. Im August dieses Jahres wird er die Nachfolge von Gerhard Dichgans antreten und als Geschäftsführer den Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) leiten.
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alle Investitionen, die wir tätigen, müssen vom Transportministerium genehmigt werden. In den vergangenen Jahren wurden kaum neue Investitionen autorisiert – ausgenommen sehr dringende Fälle, bei denen es um die Sicherheit geht, wie beispielsweise Autobahnüberführungen, die ersetzt werden müssen, oder Lärmschutzwände in bestimmten Bereichen. Umgesetzt wurden zudem jene Projekte, die bereits vor der technischen Konzessionsverlängerung im Jahr 2014 genehmigt worden waren. Uns stehen derzeit pro Jahr rund 50 Millionen Euro für Instandhaltungsarbeiten und rund 15 Millionen für Investitionen zur Verfügung. Die zukünftige Konzession sieht ein Investitionsvolumen von rund vier Milliarden Euro in 30 Jahren vor. Rein an diesen Zahlen lässt sich bereits der Qua-
litätssprung messen, den wir zu erwarten haben. Man kann nach der Konzessionsvergabe also davon ausgehen, dass nicht nur größere Projekte umgesetzt werden, sondern dass die Umsetzung auch schneller vorangeht? Es sind einige sehr große Projekte mit einem sehr hohen Investitionsvolumen dabei. Eines dieser Projekte, das glücklicherweise sehr bald ausgeschrieben wird, betrifft das Sterzinger Gemeindegebiet. Entlang der Autobahn werden wir großräumig Lärmschutzwände errichten. Die A22 führt durch vier Regionen, sechs Provinzen und jeder Bezirk sieht in erster Linie die Probleme vor seiner eigenen Haustür. Sie werden mit dementsprechend vielen Forderungen bombardiert. Tatsächlich erhalten wir sehr viele Anfragen und verständlicherweise ist für jeden sein Anliegen das wichtigste. Wir versuchen möglichst, alle zu bearbeiten und zu berücksichtigen. Hier möchte ich aber auch um Verständnis bitten, dass wir sicherheitsrelevante Projekte mit Vorrang behandeln müssen. Wir sehen nicht nur das Wipptal, Eisacktal und Unterland sowie die Trientner Bezirke, sondern das große Ganze. Aufgrund dessen treffen wir unsere Entscheidungen, ohne aber die Besonderheiten des Wipptales und des Eisacktales zu vergessen. „In den vergangenen Jahren wurden kaum neue Investitionen autorisiert – ausgenommen sehr dringende Fälle.“ Das Verkehrsmanagement wird an der Mautstelle Sterzing
BRENNER
MINISTERPRÄSIDENT UNTERSCHREIBT A22-MASSNAHMENKATALOG Kürzlich hat Ministerpräsident Giuseppe Conte einen Maßnahmenkatalog zur Einhaltung der Stickoxid-Grenzwerte entlang der A22 unterschrieben. Dieser wurde aufgrund der rechtlichen Interventionen des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz erstellt. Das Gesetzesdekret tritt nach der formellen Registrierung durch den Rechnungshof in Kraft. Dieses sieht insgesamt neun Maßnahmen vor, u. a. die Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf einer Autobahnstrecke im Unterland. Diese Tempo-100-Strecken sind bei entsprechenden Ergebnissen, die durch die Testergebnisse der BrennerLEC-Studie (siehe eigenen Bericht auf S. 22) bereits vorliegen dürften, auf weitere Abschnitte im Raum Bozen und Brixen auszudehnen.
u. a. unter dem Aspekt der Sicherheit geregelt. Besonders zur Haupturlaubszeit sind Staus die Folge und die Bürger sehen die Mautstelle in Sterzing als Instrument missbraucht, um Staus weiter südlich zu verhindern. Betrachtet man die Statistiken der vergangenen Jahre, haben die Stausituationen abgenommen – auch wenn der einzelne das vielleicht anders wahrnimmt. Die Brennerautobahngesellschaft ist sich des Problems wohl bewusst. Wir haben in den letzten Jahren mehrere zusätzliche Durchfahrten zur Verfügung gestellt. Eine weitere Maßnahme, um die Stausituationen im Wipptaler Raum zu verringern, ist die Öffnung der Notspur zwischen Bozen und Verona. Dadurch wird es möglich sein, mehr Autos auf die Autobahn einfahren zu lassen. In einigen Jahren werden zudem viele neue innovative Techniken dabei helfen, den Verkehr sicherer und flüssiger zu machen. Die neue Fahrzeuggeneration kommuni-
Länge: 314 km 144 Brücken und Viadukte 30 Tunnel 72,7 Millionen Fahrzeuge verkehrten 2018 auf der A22
Derzeitige Kapazität: 3.200 Fahrzeuge pro Spur/h (bei 70 km/h) 5 Mrd. km werden jährlich auf der A22 zurückgelegt
MODENA
Die A22 ziert untereinander, d. h. Autos können sich Abstände mitteilen oder sogar Stausituationen, die noch kilometerweit entfernt sind. Waghalsige Fahrmanöver können von anderen Verkehrsteilnehmern als solche erkannt werden und sie können dementsprechend reagieren. Der Verkehr wird durch die neue Fahrzeuggeneration effizienter geregelt werden können und dadurch können auch mehr Autos die Autobahn benützen. Laut Prognose des Bundesministeriums für Transport (BMVI) wird das Aufkommen des Güterverkehrs in Deutschland bis 2030 um 18 Prozent ansteigen, die Transportleistung um 38 Prozent – der Modal Split soll sich dabei angeblich nur geringfügig zugunsten der Schiene verändern.
Diese Aussagen weichen wesentlich von den Forderungen der Landespolitik nördlich wie südlich des Brenners ab. Aktuell liegt der Modal Split bei 71 zu 29 Prozent, bis 2027 soll er laut Landeshauptmann Arno Kompatscher auf ein ausgeglichenes Verhältnis und bis 2035 mit dem BBT in ein umgekehrtes Verhältnis zur Ausgangslage gebracht werden. Wie realistisch ist so eine Prognose? Verkehrsprognosen sind sehr schwierig zu erstellen. Man kann nämlich nicht vorhersagen, wie der Verkehrsteilnehmer wirklich reagiert. In der Theorie nimmt der Verkehr immer den billigsten Weg. Also versucht man, den Weg auf der Straße zu verteuern und den Schienenverkehr günstiger zu machen. Beim PKW-Verkehr geht diese Gleichung prak-
tisch nicht auf, weil die Verkehrsteilnehmer nicht ihre persönliche Unabhängigkeit und die Möglichkeit, direkt an ein Ziel zu gelangen, aufgeben wollen. Man kann sagen, dass der Waren- und Personenverkehr sehr viel stärker steigen wird, als die heutigen Möglichkeiten der Schiene dies aufzufangen vermögen; d. h. dass zwar der Verkehr auf der Schiene steigen wird, aber insgesamt wird der Verkehr noch viel stärker steigen – und eben auch auf der Straße. Das Verhältnis des Modal Split, wie es derzeit ist, bleibt also gleich, verschlechtert sich im schlimmsten Fall sogar? Bei der Schiene geht es ja darum, dass mit dem BBT und den Zulaufstrecken sowie mit dem Ausbau von Verladebahnhöfen vor allem im Bereich von
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Verkehr
Verona veränderte Voraussetzungen geschaffen werden, die mit Sicherheit nachhaltig sein sollten. Diese Infrastrukturmaßnahmen werden den Schienen-Güterverkehr auf ein anderes Niveau heben. Meiner Ansicht nach entsteht hier ein sehr großes Potential, das auch genutzt werden wird. Wie stark, ist jedoch sehr schwer vorherzusagen. Das Ziel ist jedoch, den Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Übrig bleibt dann der Ziel- und Quellverkehr, der nicht auf die Schiene verlagert wird. In Frächterkreisen hat man nicht unbedingt lobende Worte für die Bahn übrig. Wäre ein Bau bzw. Ausbau von Verladebahnhöfen in Südtirol sinnvoll? Das ist eine schwierige Frage, weil Verladebahnhöfe – ähnlich wie auch Häfen – in Zukunft nur dann sinnvoll genutzt werden können, wenn sehr gro-
ße Mengen an Gütern verladen werden können. Nur wenn man regelmäßige, fixe Termine einhalten kann, kann man auch ein gutes Angebot machen, denn volle Züge sind klarerweise billiger. Ich gehe deshalb davon aus, dass sich bestimmte Punkte zu Verladezentren entwickeln werden. Eines dieser Zentren ist Verona, das in Zukunft sicher noch ausgebaut wird. Aber ein Standort im Trentino oder in Südtirol wird sich immer schwertun, weil die kritische Masse nicht erreicht wird. Hier ist es dann eine politische Entscheidung, ob man das will. Es ist vorhersehbar, dass so ein Verladebahnhof sehr schwer rationell und effizient betrieben werden kann. Vielleicht könnte es ein Bahnhof für eine Nische sein, für bestimmte Güter beispielsweise oder Firmenbahnhöfe. Aber die wirkliche Lösung für die Verlagerung des Transitverkehrs sind große Zentren,
die sehr effizient, billig, zuverlässig und mit einer hohen Frequenz arbeiten. „Betrachtet man die Statistiken der vergangenen Jahre, haben die Stausituationen abgenommen – auch wenn der einzelne das vielleicht anders wahrnimmt.“ Im vergangenen Jahr überquerten mehr als 2,2 Millionen LKW den Brenner. Das Hauptverkehrsproblem in Südtirol scheint aber nicht nur der Transitverkehr, sondern auch der Ziel- und Quellverkehr zu sein? Viele LKW, und noch viel mehr gilt das für PKW, fahren an einer der Autobahnausfahrten in Südtirol ein und aus, sind also Zielund Quellverkehr. Wenn man die Region Trentino-Südtirol als Ganzes betrachtet, dann kann man sagen, dass knapp drei Viertel der PKW, die über den Brenner Richtung Süden fahren, diese
UMFANGREICHE MASSNAHMEN IN STERZING In Kürze werden die Arbeiten zu den umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen für Sterzing ausgeschrieben. Zusätzlich zu den bereits bestehenden bergseitigen Verbauungen sollen auf ganzer Länge von km 13+221 bis km 15+358 talseitig Lärmschutzwände errichtet werden, d. h. vom Südende bis zum Nordende der Stadt. Ein weiteres Bausegment betrifft das „Jaufen-Viadukt“, bei dem ebenfalls Lärmschutzwände errichtet werden.
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Region besuchen. Auch was den LKW-Verkehr betrifft, fahren viele in Brixen und Bozen aus. Zielund Quellverkehr macht wesentlich mehr aus, als vermutet wird. „Transit“ ist also nicht das Hauptproblem der Verkehrsüberlastung auf Südtirols Straßen? Bei den PKW sicher nicht. Bei den LKW stimmt es, dass der Großteil des Verkehrs ein durchlaufender Verkehr ist. Trotz allem ist der Ziel- und Quellverkehr relativ hoch. Übrigens haben wir erst vor kurzem gemeinsam mit der Asfinag eine Zählstelle direkt an der Brennergrenze eingerichtet, um koordinierte Informationen zum Verkehrsaufkommen zu haben. Gibt es bereits erste Daten? Dafür ist es noch zu früh. „Der Verkehr“ mutiert mitunter zum Lieblingsfeind der Medien und Politiker. Nehmen Sie die Kritik und Angriffe als solche wahr? Wir als Autobahngesellschaft haben das Ziel, den Verkehr auf der Autobahn möglichst sicher und zügig abzuwickeln. Wir sind überzeugt, dass wir sehr viel unternehmen, um das zu erreichen und zu gewährleisten. Wir investieren sehr viel in die Instandhaltung und Sicherheit. Wir versuchen aber auch neue Technologien einzuführen, um dieses Ziel zu erreichen. Wir als Autobahngesellschaft können nicht transport- oder verkehrspolitische Maßnahmen setzen, sondern wir managen den Verkehr, der über die Straße rollt. Wir können auch nicht die Maut selbst festlegen. Wir machen aber etwas, was keine andere Autobahnbetreibergesellschaft tut: Wir investieren direkt in den Transport auf der Schiene. Unsere Tochtergesellschaft RTC (Rail Traction Company) wickelt einen Großteil des Warentransports über den
Brenner auf der Schiene ab und hat sich zu dem Player auf der Brenner-Route entwickelt. Das zeigt, dass man in die Schiene investieren kann. Wir haben bis dato keine rote Zahlen geschrieben, sondern im Gegenteil einen Gewinn erwirtschaftet. Damit leisten wir einen erheblichen Beitrag, um die Güter auf die Schiene zu bringen. Wir tun nicht nur unsere Pflicht, sondern ein bisschen mehr. Ich habe Verständnis für die Kritik, weil es wirklich für jeden einzelnen, der in der Nähe einer Autobahn leben muss, eine Belastung ist. Ich nehme Kritik in Kauf, weil ich gleichzeitig weiß, wie viel wir tun, um die Situation zu verbessern. Ich muss allerdings hinzufügen, dass die Situation bei uns im Vergleich zu anderen Regionen nicht viel schlimmer ist. Das mag der einzelne so empfinden, tatsächlich ist es nicht so. Das Gleiche gilt für die Unfallstatistiken, hier haben wir top Ergebnisse. Es ist allerdings bereits vorgekommen, dass innerhalb weniger Wochen an einer Stelle mehrere Unfälle passiert sind. Die Folge davon war ein öffentlicher Aufschrei. Dann hörte man wieder plötzlich für Jahre nichts mehr. Häufen sich in Südtirol Unfälle, wird plötzlich die Sicherheit auf der Autobahn hinterfragt – im Trentino bleiben diese Diskussionen unbemerkt. Umgekehrt verhält es sich genauso, wenn sich in Trient durch eine unglückliche Verkettung von Umständen Unfälle häufen. Mir fällt auf, dass diesbezüglich nicht nur die Berichterstattung in den Medien sehr lokal geprägt ist, sondern auch die Wahrnehmung. In dem Moment, wo man die größeren Zusammenhänge sieht, relativieren sich die Ereignisse. Sie haben die Mauterhöhung
angesprochen. Nicht nur ein Thema zu Wahlkampfzeiten ... Die Geschichte ist leider etwas komplex. Denn es gibt ja nicht DIE Maut, sondern die Maut setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen. Die Basismaut ist jener Betrag, den die Brennerautobahngesellschaft einhebt, um damit Investitionen und Führungskosten abzudecken. Was diesen Anteil betrifft, gibt es in der italienischen Regierung starke Bestrebungen, die Maut im gesamten italienischen Raum zu senken. Verkehrsminister Danilo Toninelli hat erst kürzlich wieder gefordert, dass die Maut gesenkt werden muss, weil die Autobahnkonzessionäre seiner Meinung nach zu viel verdienen. Meine Antwort darauf wäre, dass wir die Investitionen noch weiter erhöhen müssen. Es gibt allerdings noch die Euro-Vignetten-Richtlinie. Hier besteht die Möglichkeit, eine Zusatzmaut einzuheben, die zwar vom Betreiber kassiert wird, jedoch nicht in seine Bilanz einfließt, sondern für die Finanzierung von Umweltprojekten der öffentlichen Hand verwendet wird. Diese Zusatzmaut ist gestaffelt je nach Euro-Klasse, d. h. je nach Verschmutzung durch den LKW. In Zukunft wird wohl für LKW und vielleicht sogar für PKW eine Zusatzmaut eingehoben werden. Wann soll diese Zusatzmaut kommen und wie hoch wird sie sein? Theoretisch wird sie mit der neuen Konzessionsübergabe eingeführt. Wie hoch sie sein wird, steht zurzeit noch nicht fest. Man wird schauen müssen, wie man diese Richtlinie umsetzt.
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„Das Wipptal benötigt eine nachhaltige Verkehrspolitik“ Vor kurzem fand im Raiffeisensaal in Sterzing eine Tagung mit interessanten Fachbeiträgen und anschließender Diskussion statt. Die Referenten Walter Pardatscher, Geschäftsführer der A22, Frächter-Obmann Elmar Morandell und Roberto Cavaliere vom NOI-Techpark gaben dabei einen Einblick in die Realität „Verkehr“. Zur Tagung geladen hatte die Arbeitsgruppe Mobilität des lvh. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die derzeitige Verkehrssituation in Südtirol zu erfassen, so Petra Holzer, lvh-Bezirksobfrau im Wipptal. Martin Alber, der den Abend moderierte, rief zu einem kritischen Hinterfragen des Begriffs „nachhaltige Verkehrspolitik“ auf – im Falle der kleinen Talschaft Wipptal könne eine Nachhaltigkeit des Verkehrs nicht eingehalten werden. Walter Pardatscher stellte eingangs die Verkehrsentwicklung seit 1990 vor. So gebe es einen steten Anstieg zu verzeichnen, kurz unterbrochen von der Wirtschaftskrise im Jahr 2007. „Das Mobilitätsbedürfnis steigt viel stärker als die Angebote im öffentlichen Nahverkehr“, so Pardatscher. Zu über 70 Prozent sei der PKW-Verkehr auf der A22 zwischen Brenner und Salurn Zielund Quellverkehr. Beim LKW-Verkehr sei der Anteil des Transitverkehrs höher, allerdings könne man auch dort davon ausgehen, dass die Hälfte des Verkehrs, der über den Brenner kommt, ein Ziel in Südtirol oder im Trentino habe. „Ein Großteil des Verkehrs kann daher niemals auf die Schiene verlagert werden“, erklärte der Geschäftsführer der A22. Neue Technologien Eine Verbesserung der Luft- und Lärmbelastung sollen die neuen Technologien bringen. Forciert wird die Entwicklung neuer elek-
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tro-, wasserstoff- und methanbetriebener Fahrzeuge. Für LKW wurden Motoren entwickelt, die mit Flüssig-Methan angetrieben werden – eine Technologie der
Höchstgeschwindigkeit begonnen. An besonders verkehrsreichen Tagen wie Urlaubszeit und Wochenenden wurden Messungen zwischen Bozen Nord und Ro-
nächsten Jahre, so Pardatscher. In der Sadobre wurde übrigens im vergangenen Sommer eine der ersten Flüssig-Methan-Tankstellen errichtet – entlang der A22 ist es bis dato die einzige. Weiters führen zurzeit verschiedene Firmen und Mobilhersteller Versuche zum „autonomen Fahren“ und zu kooperativen Systemen durch. Darunter versteht man, dass ein Automobil in Zukunft nicht mehr auf einen Lenker angewiesen sein wird, sondern selbstständig von A nach B fahren wird und zudem die Fahrzeuge so untereinander und mit der Infrastruktur „Straße“ verbunden sind, dass jedes von jedem die Position, Abstand, Geschwindigkeit und Fahrverhalten kennt. „Im Stadtverkehr“, so Pardatscher, „geht man davon aus, dass rund 40 Prozent und auf den Autobahnen sogar 80 Prozent zusätzliche Kapazität möglich wäre.“
vereto Süd durchgeführt. Untersucht wurde, wie sich die zeitweilige dynamische Öffnung der Notspur und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h auf den Verkehrsfluss auswirken. „Es mag zwar paradox klingen“, so Cavaliere, „an verkehrsreichen Tagen das Tempolimit herabzusetzen, um den Verkehrsteilnehmern zu ermöglichen, schneller an ihr Ziel zu kommen – tatsächlich funktioniert es aber.“ Aus Studien wurde für die A22 eine maximale Kapazität von rund 3.200 Fahrzeugen pro Stunde (bei einer Geschwindigkeit von 70 km/h) errechnet. Wird diese Grenze überschritten, verlangsamt sich der Verkehr und es kommt zu Stausituationen. Ziel ist es nun, die Kapazitätsgrenze zu erhöhen, indem das Tempo reduziert wird. Der Verkehr wird dadurch homogener und flüssiger. Erste Testergebnisse hätten gezeigt, dass durch das Tempolimit von 100 km/h die Kapazität erhöht wurde, und zwar um rund acht Prozent. Die Schwierigkeit liege zurzeit noch darin, den richtigen Zeitpunkt für das Tempolimit 100 zu bestimmen. Auch die Ergebnisse zur Luftverschmutzung seien sehr interessant, erklärte der Wissenschaftler. Die bemerkenswerteste Erkenntnis sei wohl jene, dass bei der neu-
BrennerLEC Roberto Cavaliere (NOI Techpark) stellte die neuesten Erkenntnisse des Projektes BrennerLEC (LEC – Lower Emissions Corridor) vor, welches das Ziel verfolgt, einen emissionsarmen Korridor entlang der Brennerautobahn zu schaffen. Im April 2017 wurde mit Tests für die dynamische Reduzierung der
esten Dieselmotorengeneration, der Euro-Klasse 6, die PKW für 46 Prozent der Schadstoffemissionen (NOx-Belastung) verantwortlich sind. Während bei LKW eine signifikante Reduzierung der Emissionen erzielt wurde, ist dies bei den PKW nicht der Fall. Ab Euro 4 weisen Diesel-PKW einen vollkommen anderen NOx-Austoß auf als vergleichsweise Benzinkraftwagen. In Abhängigkeit von der Geschwindigkeit ändert sich der Emissionsausstoß signifikant, und zwar nehmen die Emissionen bis hin zum Optimum (circa 80 km/h) ab, wobei es bei Stop-and-go-Verkehr zu erhöhten Emissionen von Stickstoffoxiden pro Kilometer kommt, weil der Motor weit entfernt von seinem Optimum arbeitet. Auch ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h steigen die Emissionen wieder rapide. Eine Erhöhung der Geschwindigkeit von 100 km/h auf 130 km/h mit einem Euro-5-Dieselfahrzeug erzeugt etwa 30 Prozent mehr an Emissionen. Der Großteil der auf der A22 verkehrenden Fahrzeuge sind Dieselfahrzeuge der Generation Euro 5. Durch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h wurde auf der Teststrecke eine Reduzierung der NOx-Emissionen von zehn Prozent erreicht. In Zukunft möchte man, so Cavalieri, ein intelligentes System zur Hand haben, das die Möglichkeit zur Temporeduzierung und dynamischen Öffnung der Notspur dann regelt, wenn es notwendig ist. Einen ausführlichen Bericht zur Verkehrstagung und über die anschließende Diskussion finden Sie auf www.dererker.it. at
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REDAKTION ERKER Neustadt 20 A, 39049 Sterzing , Tel. 0472 766876, info@dererker.it, www.dererker.itErker 04/19 23
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„ Ein großes Kennenlernen“ Im Gespräch mit Christine Engl, der neuen Direktorin des Sozialdienstes Wipptal
Interview: Astrid Tötsch
Erker: Frau Engl, Sie sind nun seit vier Monaten im Amt. Wie ist Ihr erster Eindruck? Christine Engl: Es ist ein sehr großer und hochinteressanter Aufgabenbereich. Was ich bis dato erlebt, gelernt und gesehen habe, gefällt mir außerordentlich gut. Es ist halt alles neu, neu, neu. In vielen Gebieten des Sozialbereichs muss ich mich erst einlesen. Ich bekomme sehr viel Unterstützung von den Bereichsleitern, die mich mit allen notwendigen Informationen versorgen und für mich da sind, wenn ich Fragen habe. Wir haben, so glaube ich, alle einen guten Start hingelegt. Worin sehen Sie Ihre Hauptaufgabe? Meine Hauptaufgabe ist die Koordinierung der Sozialdienste: Die Bereiche Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen, Men-
ZUR PERSON Christine Engl ist 34 Jahre alt, hat das Sozialpädagogische Gymnasium in Brixen besucht und anschließend Jura studiert. Sieben Jahre lang war sie in der Vermögensverwaltung der Gemeinde Brixen tätig, bis sie am 1. Dezember 2018 die Leitung des Sozialdienstes der Bezirksgemeinschaft Wipptal übernommen hat.
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© Martin Schaller
Seit rund vier Monaten leitet Christine Engl als Direktorin den Sozialdienst im Wipptal. Eine verantwortungsvolle Aufgabe für einen sehr großen Bereich. Der Tagesablauf ist geprägt von Kennenlernen und Dazulernen, wie sie im Gespräch mit dem Erker erzählt.
Christine Engl:„Das soziale Netz greift.“
schen mit Beeinträchtigung, Bezirksaltenheim und der Sozialsprengel fallen in meinen Zuständigkeitsbereich, wobei es hier gilt, diese zu leiten und Ansprechpartner für die Mitarbeiter, die Klienten, die Bewohner und die Angehörigen zu sein. Im sozialen Bereich muss man besonders auf landesweiter Ebene tätig sein und zusammenarbeiten. Bei den Direktorentreffen hat sich herauskristallisiert, dass wir alle mehr oder weniger dieselben Probleme haben: Sei es der Fachkräftemangel als auch die eng bemessenen verfügbaren Plätze in den Wohn- oder Altenheimen stellen uns vor große Herausforderungen. Wenn wir untereinander und mit der Politik gut zusammenarbeiten, dann kann man sehr viel bewirken. Und letztendlich braucht es auch die dafür notwendige Finanzierung. Muss unsere Gesellschaft bereit sein, mehr für den Sozialbereich auszugeben? Ich kann nicht einschätzen, in
welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickelt. In der Öffentlichkeit sind die Tätigkeiten der Sozialdienste vielfach negativ behaftet. Finanzielle Soforthilfe? Dann hat man laut gängiger Meinung ein Problem! Altenheime gelten oft als jener Ort, an den die ältere Generation abgeschoben wird. Dieselbe Situation haben wir bei den Werkstätten für Abhängigkeitserkrankungen. In der Öffentlichkeit wird der Sozialdienst als eine Institution wahrgenommen, die man braucht, wenn man Probleme hat. Ich sehe die Leistungen des Sozialdienstes aber von der positiven Seite: Wir helfen den Menschen und dies ist nicht negativ behaftet. Hier sind wahrscheinlich auch wir als Sozialdienste gefragt, wir müssen öffentlich aufzeigen, welche Dienste wir anbieten. Jeder kann irgendwann in eine Situation geraten, in der er Hilfe braucht – dafür muss sich niemand schämen. Ist uns hier ein wenig unsere
Erfolgsmentalität im Weg? Nur gescheiterte Existenzen brauchen den Sozialdienst? Über diese Art Vorurteile unterhalten wir uns natürlich auch. Der „Sozialdienst“ wird vielfach als negativ besetzt wahrgenommen. Vielleicht würde sich das ändern, wenn die Menschen erfahren würden, was effektiv geleistet wird. Sie haben eine sozial ausgerichtete Oberschule besucht. Sind die Herausforderungen vollkommen neu für Sie oder können Sie bereits auf eine gewisse Erfahrung und Wissen aufbauen? In der Oberschule habe ich mir einige theoretische Kenntnisse in diesen Bereichen aneignen können; anschließend habe ich Jura studiert und war lange Jahre in einem sehr technischen Bereich tätig. Die Arbeit im Sozialdienst ist für mich somit ein vollkommen neuer Bereich. Privat habe ich in der Altenbetreuung bereits einige Erfahrung sammeln können: Meine Oma wurde in einem Altenheim betreut und meine Familie hat sie dort regelmäßig besucht. Die Entscheidung für das Altenheim haben wir uns nicht leicht gemacht und ich kann mich noch an meinen ersten Besuch erinnern, der mir persönlich sehr schwer gefallen ist. Mit der Zeit hat sich das allerdings geändert. Ich habe gesehen, wie gut meine Oma betreut worden ist und wie auch die anderen Senioren in der Struktur Freude empfunden haben. Alt werden gehört zum Leben dazu und es kann auch schön sein. Auch in den anderen Sozialbereichen lerne ich unheimlich viel dazu. Ich komme aus einem relativ behüteten Elternhaus und
Aktuell
plötzlich wird man mit Schicksalen und Geschichten von Personen konfrontiert, die mit großen Problemen zu kämpfen haben. Das soziale Netz greift aber und fängt sie auf, dies ist auch ein beruhigender Aspekt. Ich bewundere die Leistungen unserer Mitarbeiter, wenn ich etwa die Arbeit mit psychisch kranken Menschen sehe. Die Arbeit geht nicht spurlos an den Mitarbeitern vorüber und zehrt oft auch an ihren Kräften. Wenn ich dann aber wieder von Erfolgserlebnissen höre und ihre Begeisterung miterlebe, die sie bei der Ausübung ihrer Arbeit versprühen, dann sehe ich positiv in die Zukunft. Als Direktorin des Sozialdienstes stehen Sie nicht nur dem Altenheim vor, sondern auch anderen Bereichen wie dem Sozialzentrum „Fugger“ oder
der Wohngemeinschaft „Haus Christophorus“ für psychisch kranke Menschen. Wie schafft man es, so einen großen Bereich abzudecken? Im Grunde genommen umfasst mein Aufgabenbereich alle sozialen Belange von der Geburt bis zum Tod und ist insofern sehr interessant. Es ist ein Bereich, in dem es nicht starr und technisch zugeht, sondern es geht um Menschen, und dies bereitet mir viel Freude. „In der Öffentlichkeit sind die Tätigkeiten der Sozialdienste vielfach negativ behaftet.“ Wie sieht momentan Ihr typischer Arbeitstag aus? Zurzeit bin ich zu sehr vielen Sitzungen eingeladen, in denen ich immer noch neue Leute kennenlerne, u. a. von verschiede-
nen Genossenschaften und Vereinen, mit denen wir zusammenarbeiten. Dann gibt es Sitzungen mit den einzelnen Bereichsleitern, in denen abgeklärt wird, wo es Probleme gibt, wie man Abhilfe schaffen kann und wie Ideen für die Zukunft aussehen könnten. Momentan pendle ich zwischen dem Sozialzentrum „Fugger“ und Altenheim. Ich möchte keinen Bereich vernachlässigen und überall gleichermaßen präsent sein. Montags etwa fahre ich von meinem Wohnort in Brixen direkt in die Reha in Trens. Es ist mir wichtig, den Kontakt zu den Mitarbeitern herzustellen, ich will ja nicht ein fremder Mensch bleiben. Apropos Ideen? Haben Sie viele im Gepäck? Ich habe einige Visionen, allerdings sind sie noch nicht ganz spruchreif. Mir schwebt u. a.
eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Altenheim und Kindertagesstätte vor, eine Verbindung sozusagen zwischen älterer Generation und Kindern. Das muss allerdings alles erst wachsen. „Die Arbeit geht nicht spurlos an den Mitarbeitern vorüber und zehrt oft auch an ihren Kräften. Wenn ich dann aber wieder von Erfolgserlebnissen höre und ihre Begeisterung miterlebe, die sie bei der Ausübung ihrer Arbeit versprühen, dann sehe ich positiv in die Zukunft.“ Im Bezirk Wipptal müssen in den nächsten Jahren einige Großprojekte umgesetzt werden. Der Neubau des Bezirksaltenheimes beispielsweise steht an ... Wir machen uns natürlich bereits jetzt Gedanken darüber, welchen Anforderungen der
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STERZING
Umbau des Bezirksaltenheimes wird forciert Auf der jüngsten Ratssitzung der Gemeinde Sterzing war die Forcierung des Umbaues des Altenheimes eines der Hauptthemen. Mit einem Beschlussantrag forderte die SVP-Fraktion ein klares Bekenntnis für eine rasche Umsetzung des Großprojektes. Auf der Bürgermeisterkonferenz Ende Februar haben die Wipptaler Bürgermeister grünes Licht für das Großprojekt gegeben.
Die Weichen sind gestellt: Derzeit werden die Ausschreibungsmodalitäten zum Neubau des Bezirksaltenheimes geprüft.
Das in die Jahre gekommene Altenheim entspricht nicht mehr heutigen Sicherheitsstandards und Vorgaben. Anpassungen und Adaptierungen sind dementsprechend teuer und aufwendig. Wie Bezirkspräsident Karl Polig dem Erker gegenüber erklärte, gebe es dringenden Handlungsbedarf. Ohne teure Investitionsmaßnahmen könne man die rechtlichen Sicherheitsbestimmungen kaum einhalten. „Allein die Brandschutzbestimmungen machen einen Um- bzw. Neubau notwendig“, so Polig. Weitere Baustellen betreffen Bäder, Wasserrohrleitungssysteme, Heizungsanlage und Zimmer, die den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen. Gescheitert ist eine Umsetzung bisher an der Finanzierung. Da die Bezirksgemeinschaft Wipptal von den Gemeinden mit der Führung und Instandhaltung des Altenheimes betraut wurde, diese aber über keine eigenen Mittel verfügt, müssen die Kosten für Sanierungsmaßnahmen bzw. Um- oder Neubau von Land und Gemeinden getragen werden. „Während die Baukosten in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen sind, ist der Anteil der vom Land getragenen Finanzierungskosten für Altenheime und ähnliche Strukturen gleich geblieben“, so Bezirkspräsident Polig. Der maximale Finanzierungsbeitrag des Landes beträgt dabei 60 Prozent der Investitionskosten – ausgehend von 115.000 Euro, die pro Bett bei Neubauten veranschlagt werden. In letzter Zeit umgesetzte Projekte hätten allerdings gezeigt, dass die realen Kosten bei rund 180.000 Euro pro Bett liegen dürften. Derzeit gebe es Bestrebungen, den Finanzierungssatz des Landes an die tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen, so Polig. Trotz Landesbeitrag stellt der Neubau des Altenheimes für die Gemeinden einen finanziellen Kraftakt dar, wobei Sterzing mit rund einem Drittel die Hauptlast zu tragen hätte. Nichtsdestotrotz haben die Wipptaler Gemeinden auf der Bürgermeisterkonferenz Ende Februar grünes Licht gegeben. Derzeit sei man dabei, die Ausschreibungsmodalitäten für die Planungsarbeiten zu überprüfen. Die Tendenz gehe Richtung Modulbauweise, da dadurch mit einer kürzeren Bauzeit und dementsprechend auch einer kürzeren Aussiedlungszeit der Altenheimbewohner gerechnet werden könne, so Polig. Derzeit müsse aber noch mit dem zuständigen Amt für Vergabewesen abgeklärt werden, ob dieser Weg überhaupt möglich ist. Bei der Modulbauweise werden die verschiedenen Segmente in der Baufirma vorgefertigt und an der Baustelle montiert – die Zeitersparnis gegenüber der traditionellen Bauweise ist beträchtlich. Ein Projekt dieser Größenordnung in Modulbauweise wäre in Südtirol einzigartig – und hätte den Vorteil, dass man bereits Vorkehrungen für nachträgliche Erweiterungen treffen könnte. at
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Neubau gerecht werden muss und wie er aussehen soll – konkrete Pläne gibt es jedoch noch keine. Auch deshalb, weil es den politischen Willen braucht, dieses Projekt umzusetzen. Wichtig ist, die politischen Vorstellungen mit den unsrigen zu verbinden. Sobald der Plan konkrete Gestalt annimmt, wird man sicher mit mehreren Arbeitsgruppen die einzelnen Aspekte behandeln müssen, damit der Neubau auch sinnvoll und effizient genutzt werden kann. Derzeit befinden wir uns noch in einer Vorplanungsphase, weshalb noch keine spezifischen Details mitgeteilt werden können. Eines steht jedoch im Vordergrund: Für die Bewohner soll das Leben im Altenheim so angenehm wie möglich sein und auch für die Mitarbeiter in der Pflege soll es eine Erleichterung sein, damit sie ihre Arbeit so gut wie möglich bewältigen können. Allein aufgrund des demografischen Wandels werden auf die Altenheime und die Pflegekräfte noch sehr viele Herausforderungen zukommen. Wie möchten Sie diesen begegnen? Auf der einen Seite werden die Leute immer älter, die Angehörigen gehen arbeiten und haben nur bedingt Zeit für die Pflege. Auf der anderen Seite haben wir einen Fachkräftemangel, d. h. immer weniger Menschen entscheiden sich für die Ausbildung als Pflegekraft oder Sozialbetreuer. Besonders in der Krankenpflege gibt es massive Probleme, geeignete Kräfte zu finden. Zudem steht uns eine Pensionierungswelle bevor und es wird schwierig, die Stellen nachzubesetzen. Das ist allerdings ein südtirolweites Problem und es muss gemeinsam eine Lösung gefunden werden. „Jeder kann irgendwann in eine Situation geraten, in der er Hilfe braucht – dafür muss sich niemand schämen.“ In Krankenhäusern versucht man, auf ausländische Fachkräfte oder aus dem italienischsprachigen Raum zurückzugreifen. Wäre das auch für den Sozialdienst eine Option? Es gibt einige Anfragen, allerdings ist die Zweisprachigkeit ein Problem, die von den Bewerbern nicht nachgewiesen werden kann. Ein weiteres Bauprojekt im Wipptal betrifft das „Haus Christophorus“. Gibt es hier bereits nähere Einzelheiten? Beim „Haus Christophorus“ stehen wir vor dem Problem der architektonischen Barrieren bzw. dass es eine behindertengerechte Struktur sein muss. Wir sind bereits eifrig am Planen, müssen uns aber in erster Linie um die Finanzierung kümmern. Wir bemühen uns derzeit um eine Zusage vom Land, aber über einen zeitlichen Rahmen können wir noch keine Aussage machen. Nachdem wir nicht über das notwendige Eigenkapital verfügen, sind wir auf die Unterstützung seitens der Landesregierung ange-
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Neuer Standort gesucht
wiesen. Ich bin überzeugt, dass wir auch hier eine gute Lösung finden werden. Ihre Vorgängerin Christina Tinkhauser hat den Sozialdienst im Wipptal wesentlich geprägt. Welche Spuren möchten Sie hinterlassen oder welchen Stempel möchten Sie dem Sozialdienst aufdrücken? Ich glaube, es ist noch zu früh, darüber nachzudenken (lacht). Ich bin gerade dabei, mir den ersten Einblick zu verschaffen. Ich muss mich erst einmal festigen und dann wird sich sicher das eine oder andere entwickeln. Das Wipptal fühlt sich oft stiefmütterlich behandelt. Wie wird das von einer Brixnerin wahrgenommen? Das wäre mir bis jetzt nicht aufgefallen. Ich fahre ger-
ne in das Wipptal – ich habe den Eindruck, dass es hier ein wenig gemütlicher und nicht so hektisch zugeht wie etwa in der Landeshauptstadt. Ich sehe das Wipptal nicht als Stiefkind, sondern es ist für mich heimeliger. Und wie kommen Sie mit den unterschiedlichen Talmentalitäten zurecht? Das macht mir nicht wirklich viel aus, da ich vereinsmäßig als aktives Mitglied bei der Feuerwehr bereits mit vielen Leuten vom Vinschgau bis ins Pustertal und vom Unterland bis ins Wipptal zu tun habe. Was machen Sie bei der Feuerwehr? Ich bin aktive Feuerwehrfrau in der FF St. Andrä und bin im Bezirk Brixen/Eisacktal für E die Jugend zuständig.
Für das sozialpsychiatrische Wohnheim „Haus Christophorus“ mit Sitz in Trens wird derzeit eine neue Bleibe gesucht. Die Bewilligung und Akkreditierung seitens der Landesregierung aus dem Jahr 2015 wurde nur mit der Auflage erteilt, dass die Wohngemeinschaft innerhalb des fünfjährigen Akkreditierungszeitraumes verlegt oder den Bestimmungen des DLH bezüglich Barrierefreiheit angepasst wird. Wie Karl Polig, Präsident der Bezirksgemeinschaft Wipptal, dem Erker gegenüber mitteilte, sei es noch zu früh für detaillierte Pläne. Tatsache sei jedoch, dass der derzeitige Sitz des Wohnheimes nicht mehr den Anforderungen entspreche und eine Anpassung sich sehr schwierig gestalte; zum einen bedingt durch die Architektur des Gebäudes, zum anderen handelt es sich um ein Mietobjekt. Deshalb habe man in Vorstudien bereits in Sterzing einen Neubau in der Nachbarschaft des Sozialzentrums „Fugger“ ins Auge gefasst. „Die gesetzlichen Vorgaben schreiben eine den Anforderungen gerechte Planung mit bestimmten Räumlichkeiten, Zimmern und Aufenthaltsräumen vor, die sich in Mietobjekten kaum finden lassen. Erste Gespräche mit Vertretern der Landesregierung gehen in die Richtung, dass an einen Neubau in Eigenregie gedacht werden kann“, so der Bezirkspräsident, der auch zu bedenken gab, dass in Zukunft die Anforderungen nicht geringer, sondern eher steigen werden. Auf lange Sicht gesehen – auch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit – sei es daher wohl sinnvoller, an einen Neubau zu denken. Über die Finanzierung dieses Projektes werde derzeit noch verhandelt, so Polig.
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Gesellschaft
OSTERBRÄUCHE
Woher kommen der Osterhase und das Osterei? Der Osterhase Der Hase wurde natürlich nicht ohne Grund zum Symbol für Ostern. Er ist Überlieferungen nach das Tier der Liebesgöttin Aphrodite und der germanischen Göttin Holda. Der Hase gilt gleichzeitig als Gottesbote und ist, wie das Ei, ein Zeichen für Fruchtbarkeit und Leben. Darüber hinaus ist der Frühling die Jahreszeit, in der auch die Natur erwacht und neues Leben entsteht. In vielen Ländern gilt der Hase somit auch als Frühlingsbote und markiert den Jahreszeitenwechsel.
von Nadine Brunner Ostern steht vor der Tür und alles wird für das höchste christliche Fest vorbereitet. Eier werden bunt gefärbt, das traute Heim mit Osterhäschen und Küken dekoriert und die Frühlingsstimmung ist überall zu spüren. Aber warum bringt zu Ostern ein Hase die Eier? Und warum werden zu Ostern Eier gefärbt? Hier erfahren Sie, wie der Hase läuft. Weltweit feiern die Christen das Osterfest, um der Auferstehung Jesu zu gedenken. Die Wurzeln verschiedener österlicher Bräuche reichen aber bis in die Zeit der Babylonier 2000 v. Chr. zurück. Diese feierten den Beginn des Frühlings, symbolisiert durch die Wiederauferstehung ihres Gottes Tammuz, der von Ishtar aus der Unterwelt zurückgebracht worden war. Da Ishtar tatsächlich in den meisten semitischen Dialekten als „Easter“ (engl. Ostern) ausgesprochen wurde, wird manchmal auch angenommen, das Wort Ostern wurde von diesem Namen abgeleitet. Anderen Deutungen zufolge leitet sich das Wort Ostern von Ostara, einer germanischen Frühlingsgöttin, ab. Das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit Bereits im alten Ägypten und in Persien tauschten Freunde bemalte Eier anlässlich der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, also zu Frühlingsbeginn aus. Die Eier waren damals ein Symbol der Fruchtbarkeit, denn das Hervorgehen eines Lebewesens aus dem Ei war für die Menschen der Antike etwas Unerklärliches. Im Nahen Osten übernahmen Christen diesen
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Brauch; das Osterei wurde zu einem religiösen Symbol und stellte alsdann das Grab dar, aus dem Jesus auferstand.
Der Brauch des Eierfärbens Warum genau der Brauch des Färbens entstanden ist, ist nicht zur
Gänze geklärt. Fest steht jedoch, dass die Tradition bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts im abendländlichen Raum Bestand hatte. Des Weiteren gibt es zwei Annahmen: Früher nahmen die Menschen das Fasten sehr ernst und verzichteten auf Fleisch und Wein. Auch tierische Produkte wie Eier wurden nicht gesessen. Das hielt die Hühner allerdings nicht davon ab, jeden Tag Eier zu legen. Damit sich die Eier länger hielten, wurden sie gekocht und anschließend gefärbt, um sie so von nicht gekochten Eiern zu unterscheiden.
DIE KEHRSEITE DER OSTERZEIT Bunte Eier und Opferlamm gehören zu Ostern wie die Kekse zum Weihnachtsfest. Es stellt sich jedoch die Frage, wie der übermäßige Konsum an Eiern und Lämmern gedeckt werden kann, ohne dabei zum Leidwesen anderer Lebewesen auf seine Kosten zu kommen. Die Antwort lautet natürlich: gar nicht.
den Schlachthöfen Italiens an und das Feingefühl den Tieren gegenüber ist oft nicht gegeben. Die Zahl der Schlachtungen hat sich in den letzten zehn Jahren zwar halbiert, die Umstände bleiben aber fraglich.
Das Schweigen der Lämmer
Nicht besonders tierfreundlich gestaltet sich auch die Hühnerhaltung. Trotz des Verbotes der Käfighaltung in der EU halten sich viele Hühnerfarmbesitzer nicht an die vorgegebenen Richtlinien. In der weit verbreiteten Bodenhaltung werden zumeist um die 100.000 Hennen in verschiedenen Hallen und in Gruppen untergebracht. Dabei werden jährlich 280 bis 300 Eier gelegt, eine „wilde“ Henne legt im Vergleich 60 Eier pro Jahr. Natürlich ist die übermäßige Eierproduktion beileibe kein natürlicher Prozess, es werden spezielle Legehybriden mit erhöhter Leistungsfähigkeit gezüchtet, um das gewünschte jährliche Pensum an Eiern für die
In Italien werden jährlich eine Million Lämmer importiert. Die Tiere werden im zarten Alter von wenigen Monaten aus der mütterlichen Obhut gerissen und aus Polen, Ungarn, Rumänien, Spanien und auch Griechenland nach Italien gebracht. Trotzdem werden Teile des Importfleisches, vorwiegend in den südlicheren Teilen Italiens, als „einheimische Produkte“ verkauft. Bereits auf der beschwerlichen, oft 30-stündigen Reise, kommen viele Tiere in den engen und viel zu überfüllten Transportern um. Andere werden von in Panik geratenen Artgenossen zu Boden gerissen und oftmals zu Tode getrampelt. In der Osterzeit kommen rund 380.000 Lämmer in
„Jedes legt noch schnell ein Ei, und dann kommt der Tod herbei.“
Nach Ende der Fastenzeit wurden dann auch die gefärbten Eier gegessen. Einer anderen Theorie zufolge färbten Christen die geweihten Eier ein, um sie von den ungeweihten zu unterscheiden. Beliebt war die Farbe Rot, sie sollte die Auferstehung Jesu und sein vergossenes Blut symbolisieren. Eierfärben mit Naturfarben Wer lieber auf schädliche Inhalts-
Lebensmittelindustrie zu erreichen. Um die Osterzeit ist der Bedarf an Eiern natürlich noch größer. In Österreich etwa wird zu Ostern rund ein Zehntel des Jahresverbrauchs an Eiern vertilgt, das entspricht einer Zahl von sechs Millionen. Dabei sprechen wir natürlich von den bunten Ostereiern, welche die Supermarktregale zieren und von denen acht bis zehn Millionen in den Legebetrieben produziert werden. Das Problem bei den gefärbten Eiern: Die Kennzeichnungspflicht gilt nicht und die Haltungsform kann nicht zurückverfolgt werden. So gelangen oft importierte Eier aus Käfighaltung an den Verbraucher. Natürlich muss zu Ostern eine Lösung her, denn der Produktionsüberschuss allein reicht nicht aus, die hohe Nachfrage zu decken. Es werden also zwischenzeitlich zusätzliche
stoffe von Eierfarben verzichtet und seine „Oastergoggilen“ ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und Natur dekorieren möchte, kann mit wenigen einfachen Tricks kleine bunte Kunstwerke zaubern. Für die Farben sind natürlich unterschiedliche Zutaten notwendig. Für orange Eier nimmt man am besten gelbe Zwiebelschalen, die roten Schalen ergeben einen satten Braunton. In strahlendem Gelb leuch-
Hühner angeschafft. Der Trick dabei ist ebenso banal wie brutal: Theoretisch können Hühner bis zu zehn Jahre alt werden. Legehennen haben aber das Pech, dass ihre Legeleistung bereits im zweiten Lebensjahr deutlich abnimmt, was ihre Lebenserwartung drastisch verkürzt. Die Eierproduzenten behalten ihre Legehennen nur 15 bis 16 Monate; dann landen sie als Suppenhühner in den Regalen oder als Katzenfutter in Büchsen und werden durch neue Hühner ersetzt.
EIERKENNZEICHNUNG 0 = Biohaltung 1 = Freilandhaltung 2 = Bodenhaltung 3 = Käfighaltung Auch das Herkunftsland ist an 2. und 3. Stelle im Code enthalten.
ten die Eier durch die Verwendung von Kurkuma. Natürlich darf auch ein sattes Rot nicht fehlen, dafür am besten Rotkohl oder Rote Beete verwenden. Blau und Grün sind etwas schwieriger herzustellen. Erstere kann durch Heidel-, Johannis- oder Holunderbeeren gezaubert werden, Grün durch Schnittlauch, Brennnesseln und Spinat. Und so funktioniert‘s: Die Zutaten einzeln in einem Topf mit Wasser für etwa 30 Minuten aufkochen lassen. Anschließend den Farbsud in Gläser abfüllen. Die Beeren und Kräuter für Grün und Blau können auch mit dem Pürierstab fein gemixt werden. Dann etwas Essig hinzugeben und die gekochten Eier für etwa vier Minuten in die Farbe legen. Wer eine sehr intensive Färbung möchte, kann die Eier auch über Nacht in der Flüssigkeit lagern. Dekoration gefällig? Wer viel Lust und Zeit hat, kann die Eier vor dem Färben auch noch schön dekorieren. Die nachhaltigste Variante dafür sind Blätter, Gräser und Blüten in den verschiedensten Größen und Formen. Diese einfach auf der gewünschten Stelle platzieren, einen alten Nylonstrumpf darüber ziehen, diesen am oberen Ende fest zuziehen und voilà – ab in das Farbglas. Besonders schöne Muster ergeben sich aus Erdbeeroder Kleeblättern, aber Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Wer lieber selbst zum Pinsel greift, kann das natürlich gerne machen. Nachdem die gefärbten Eier trocken sind, etwas Zitronensäure in Wasser auflösen und schon können nach Lust und Laune Muster in die Farbe „geätzt“ werden – natürlich ohne Schadstoffe. Zwar ist das Färben mit dieser Methode etwas aufwendiger und kostet mehr Zeit, dafür macht es aber richtig Spaß und ist eine Beschäftigung für die ganze Familie – und besonders für Kinder ein aufregendes Erlebnis. E Erker 04/19
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BETRIEBSPORTRÄT
Tankstelle Kostner: ein wertvolles Wolf-Projekt in Sterzing
WOLF SYSTEM BAUT ZUKUNFT Projekte mit hohen Ansprüchen an Design, Effizienz, Funktionalität und Umweltfreundlichkeit dank vermehrtem Einsatz von natürlichen, nachhaltigen Baustoffen Die Wolf-Gruppe beschäftigt über 3.000 Mitarbeiter an 25 Standorten weltweit und ist seit über 50 Jahren im vorgefertigten Brettschichtholz- und Stahlbau tätig, seit mittlerweile fast 35 Jahren ist Wolf System GmbH (Tochtergesellschaft der Gruppe) auch in Italien erfolgreich vertreten. Die Unternehmensphilosophie basiert auf Innovation, ebenso auf der konstanten Suche nach neuen technologischen Systemen, die Werte des nachhaltigen Bauens und der sozialen Verantwortung für zukünftige Generationen widerspiegeln. Wolf System GmbH hat seit jeher erhebliche Investitionen in die Forschung und Entwicklung innovativer Technologien getätigt (z. B. in Bezug auf zertifizierte, erdbeben-
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sichere und energieeffiziente Gebäude), welche die Unternehmenspolitik in ihrer Essenz widerspiegelt: wohl einer der Hauptgründe, weshalb Wolf System GmbH zum heutigen Zeitpunkt in Italien als Referenzunternehmen im Bereich der Fertigteilkonstruktionen (aus Holz und Stahl) für das Handwerk und die Industrie, die Landwirtschaft, den Handel sowie für den Tourismus als auch den öffentlichen und privaten Bereich gilt. Ob Produktions- und Logistikgebäude, Warenlager, Verwaltungsgebäude und Büros, Schulen oder Kindergärten, Hotels, Weinkellereien, Einzelhandelsgeschäfte, klassische Wohngebäude, Einkaufszentren, Molkereien, Ställe aller Art, Bauernhöfe, Scheunen, Schuppen für Geräte und Maschinen, Rund-
In Sporteinrichtungen und Mehrzweckhallen bietet Holz funktionalen Komfort und Schönheit.
betonbehälter jeglicher Art (Trinkwasser, Speicher für Beregnungsund Beschneiungsanlagen, Abwasser- , Gülle- und Biogasbehälter) u.v.m. – dem Bautyp sind so gut wie keine Limits gesetzt, fast alles ist möglich! Wolf System gehört zu den leistungsfähigsten Betrieben in der europäischen Stahlund Holzbranche. Jährlich werden in den Werken des Konzerns über 30.000 Tonnen Profilstahl und 60.000 m³ Brettschichtholz verarbeitet. Standardisierte Systeme für Tragkonstruktion, Dach, Wand, und Zubehörteile sowie ein systemorientierter Projektablauf ermöglichen wirtschaftliche Lösungen den jeweiligen Anforderungen entsprechend. Freitragende Tragsyste-
me aus Stahl und Brettschichtholz überzeugen durch eine flexible Nutzungsmöglichkeit der Gebäudegrundfläche. Individuelle Fassadengestaltungen – vielfältig in Design, Material und Farbe – geben Ihrem Bauwerk eine unverwechselbare, persönliche Note. Die in unserem Haus vorgefertigten Bauteile ermöglichen einen schnellen Bauablauf und hohe Maßgenauigkeit. Hervorragende Wärmedämmwerte garantieren geringe Betriebskosten und einen ausgezeichneten Arbeitskomfort. Auch das Thema Brandschutz wird oft bagatellisiert: Konstruktionen aus vorgefertigter Holztechnologie weisen ein ausgezeichnetes Brandverhalten auf. Bei der Innen- und Außengestal-
tung sind bei Wolf System nahezu keine Grenzen gesetzt; von der einfachen Holzverkleidung bis zu hochwertigen Verkleidungen ist alles möglich. „ALLES AUS EINER HAND“ Von der ersten Beratung über die Erfassung der Bedürfnisse sowie Anforderungen des Kunden, dem Entwurf selbst, der statischen Berechnung, den architektonischen Details bis hin zum Gesamtkonzept und der gesamten Bauausführung sind wir Ihr kompetenter Partner in allen Belangen. Genannte Elemente ergeben sich aus der langjährigen Erfahrung und der Professionalität, mit der Wolf System die Bauvorhaben plant und realisiert und zukunftsorientiert agiert, mit besonderem Augenmerk auf zeitgemäßes Design, das vor allem auf die funktionalen Bedürfnisse des Endkunden, die architektonische Vielseitigkeit (unter Berücksichtigung der ästhetischen Entscheidungen sowie Auswirkungen auf die Umwelt) bedacht ist. Im Bereich Gewerbe-/Industriebau wurden in den letzten Jahren die Bemühungen verstärkt und konzentriert (Aus-/Weiterbildung, spezialisierte Fachkräfte), so dass auch Produktionshallen, Lager- und Logistikzentren, Büro- und Verwaltungsgebäude (im Klimahausstandard) und Sportstätten, um die wichtigsten Bauvorhaben zu nennen, gebaut wurden, u. a. auch in Südtirol, wo zahlreiche wichtige Projekte erfolgreich abgeschlossen werden konnten und nun berechtigt als Referenzobjekte gelten: so z. B. das Lager des MILCHHOF
Montagephase eines Fachwerkträgers für große Spannweiten
St. Zacharias (Brenner): Lagerhalle in Stahlkonstruktion
Sterzing, die Produktionshalle (mit angeschlossener Bürostruktur) der Firma TROYER AG in Unterackern/ Sterzing, die BAYERNLAND-Zentrale in Sterzing; ebenso die KOSTNER-SERVICESTATION/Sterzing, Fa. NEW DRINK/Kurtatsch, Fa. REIFEN HOCHRAINER / Freienfeld , Fa. GUADAGNINI OTTO & PAUL OHG/ Neumarkt, Fa. VITRALUX GmbH/ Bruneck, Fa. WIDMANN HEIZUN-
GEN GmbH/Tramin, Fa. MORTEC TOOOR GmbH/Kaltern, Fa. HeWoLINE GmbH/Vahrn, die Werkstatt AUTO ENGL/Gais und viele mehr. Wolf System ist der kompetente Baupartner an Ihrer Seite. Mit den Werkstoffen Stahl – Holz – Beton sind wir in der Lage, die gesamte Palette des Bauens nach individuellen Kundenwünschen zu realisieren. Wolf System – Ihr Gesamt-
anbieter. Hochwertige Architektur kombiniert mit wirtschaftlicher Bauweise. Wir haben Ihr Interesse geweckt? Schön! Besuchen Sie für weitere Informationen unsere Website: www.wolfsystem.it.
Wir freuen uns auf Sie!
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Gesellschaft
Aus der Seelsorgeeinheit
Jahrestage
Jahresrückblick der Feuerwehr Wiesen
Theresa Aukenthaler
Glaube bedeutet für mich … … zunächst einmal Vertrauen. Als Studentin der Religionspädagogik werde ich immer wieder in Gespräche über den Glauben verwickelt. Dabei fällt hin und wieder die Aussage: „Na, i glab an nix!“ Was vielen aber nicht bewusst ist: Jeder und jede glaubt! Die einen glauben an die Wissenschaft, andere an sich selbst. Wer an sich selbst glaubt, schenkt sich Vertrauen, ist überzeugt davon, etwas meistern zu können. Ähnlich ist es mit dem Glauben an Gott. Ich vertraue darauf, dass Gott mich annimmt, wie ich bin, und dass er mich sowohl in den Sonnen- als auch in den Schattenseiten meines Lebens seine Nähe spüren lässt. Wenn ich an Gott denke, denke ich aber nicht an einen älteren Mann mit weißem, langem Bart, der auf einer Wolke im Himmel sitzt und auf die Welt schaut. Nein! Keine Bilder oder Worte dieser Welt können die Größe Gottes beschreiben. Ich kann ihn spüren und nur versuchen, ihn zu umschreiben mit den Worten: Liebe, Geborgenheit, Halt, Friede und Heimat. Glaube bedeutet für mich Beziehung. Es ist ein Beziehungsangebot Gottes an mich. Dabei legt er mir aber nicht einen schweren Stein auf die Brust, sondern frei von allen Fesseln lässt er mich entscheiden, ob ich sein Geschenk annehmen möchte oder nicht. Gott ist für mich wie eine gute Freundin oder ein guter Freund. Ich kann ihm alles anvertrauen: meine Freuden, Sorgen und Wünsche. Er schenkt mir Halt. Mit der Beziehung zu Gott ist es wie mit der Beziehung zur Familie oder zu Freunden. Ich möchte anderen nicht nur beim Feiern oder an Geburtstagen eine gute Freundin sein, sondern jeden Tag. Auch die Beziehung zu Gott besteht nicht aus einer To-do-Liste, die ich mit Gottesdienstbesuchen oder Wallfahrten abhaken kann. Nein! Glaube ist darüber hinaus Teil meines Alltags, er gehört zu mir. Gott ist mein Bergführer auf der Tour meines Lebens. Glaube bedeutet für mich auch zweifeln. Wer hin und wieder zweifelt, hat keinen Grund dazu, sich mit Gewissensbissen zu quälen. Nein, Zweifel ist gut. Damit eine Blume wachsen kann, braucht sie nicht nur Sonnenschein, sondern auch den Regen. So verhält es sich auch mit meinem Glauben. Die Beziehung zwischen Gott und mir besteht nicht aus einem seidenen Faden, der bei der kleinsten Zerrung reißt. Sie besteht aus einem Gummiband. Egal, wie weit ich mich von Gott entferne, das Band bleibt bestehen, und wenn ich umdrehe und einen Schritt auf ihn zugehe, bin ich wieder bei ihm. Denn Gott ist die Liebe. Darauf vertraue ich und daran glaube ich.
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Manuel Plank und Johannes Wurzer wurden in den aktiven Dienst aufgenommen.
Im vollbesetzten Schulungsraum des Gerätehauses von Wiesen konnte FF-Kommandant Michael Siller unlängst seine zahlreich vertretene Mannschaft, viele Wehrmänner außer Dienst und Ehrengäste zur Jahresversammlung begrüßen.
Für 25 aktive Dienstjahre wurde Stefan Schwärzer mit dem Verdienstkreuz in Silber geehrt.
Im abgelaufenen Jahr wurde die FF Wiesen zu 27 Einsätzen gerufen, hielt 20 Übungen sowie 18 Brandschutz- und Ordnungsdienste ab. An der Landesfeuerwehrschule in Vilpian wurden zwölf Lehrgänge absolviert. Insgesamt wurden von 734 Personeneinheiten 2.004 Arbeitsstunden aufgewendet. Durch eigene Veranstaltungen konnte die Wehr den Kassastand wesentlich aufstocken. Wegen des Erreichens des Höchstalters wurden die vier
Wehrmänner Alfred Stampfer, Karl Kerer, Franz Steiner und Albin Frei mit Dankesworten in den Feuerwehr-Ruhestand verabschiedet. Mit Manuel Plank und Johannes Wurzer wurden zwei junge Wehrmänner durch Bürgermeister Stefan Gufler angelobt. Für 25 aktive Dienstjahre wurde Stefan Schwärzer mit dem Verdienstkreuz in Silber geehrt. Derzeit ist die FF Wiesen dabei, eine Jugendgruppe zu gründen. Bürgermeister Gufler dankte der Wehr für ihre Tätigkeit und die professionelle Arbeit und lobte die innovativen Ideen zur Bereicherung des Dorflebens. Bezirksfeuerwehrinspektor Martin Soraruf hielt Rückschau auf die Geschehnisse auf Bezirks- und Landesebene und wagte einen Ausblick auf das laufende Jahr. Grußbotschaften überbrachten Abschnittsinspektor Florian Rainer sowie die Nachbarkommandanten Hermann Knollenberger und Markus Tötsch. Ortspfarrer Walter Prast dankte der Wehr für deren Einsatz auch im kirchlichen Bereich bei Beerdigungen und Prozessionen. Für die Waldinteressentschaft Wiesen sprach Roland Bacher, für den BRD Thomas Keim. Der Leiter der Carabinieri-Station von Pfitsch, Daniele Capirossi, dankte für die gute Zusammenarbeit zu verschiedenen Anlässen. pn
Gesellschaft
Für den Ernstfall gerüstet
BRD Sterzing zu 23 Einsätzen gerufen
Mitte März blickte der Bergrettungsdienst Sterzing um Rettungsstellenleiter Peter Payrer bei seiner 72. Jahresversammlung auf ein einsatzreiches Jahr zurück. Zahlreiche Behördernvertreter und Ehrengäste hatten sich neben den Bergrettern dazu im Hotel „Mondschein“ in Sterzing eingefunden. „Durch das professionelle Vorgehen unserer gut ausgebildeten Mitglieder konnte wieder vielen in Not geratenen Menschen geholfen werden“, so Payrer. 23 Mal wurde die 27 Bergretter umfassende Gruppe zu Einsätzen gerufen. Dabei wurden in 258 Einsatzstunden 19 Personen betreut. Für zwei Personen kam jede Hilfe zu spät, darunter auch eine Frau, die bei der Abfahrt vom Saun mit den Tourenskiern von der Route abkam und in die „Wiesner Köfl“ stürzte. Zwei Drittel der Einsätze wurden im Gebiet der Gemeinde Pfitsch durchgeführt. Bei zwölf Einsätzen wurde auch der Hubschrauber angefordert. Den 258 Einsatzstunden steht ein aufwendiges Ausbildungs- und Schulungsprogramm gegenüber. Dafür wurden im vergangenen Jahr von den Sterzinger Bergrettern nicht weniger als 2.530 Stunden aufgewendet. Schließlich ist eine gediegene Ausbildung das Kernstück einer erfolgreichen Rettungstätigkeit. Großen Wert leg-
te die Rettungsstelle einmal mehr auf die gute Zusammenarbeit mit anderen Rettungsstellen und -organisationen. In diesem Lichte wurde auch eine Bezirks-Lawinenübung abgehalten. Ein sonn- und feiertäglicher Bereitschaftsdienst, die zweiwöchentliche Wartung des Hochferner-Biwaks sowie Notdienste bei Sport- und Vereinsveranstaltungen gehörten ebenso zu den Aufgaben der Rettungsstelle. Erfolgreich veranstaltet wurde einmal mehr das auf großen Anklang stoßende Sterzinger Lawinenseminar und das daran anschließende Praktikum am Jaufenpass zur Unfallprävention. Kameradschaftliche Veranstaltungen rundeten das Einsatz-Jahr ab. Einer lieben Tradition folgend ließ man das Jahr 2018 wieder am Saun ausklingen. Die beiden Anwärter Matthias Kofler und Josef Hochrainer wurden nach erfolgreicher Anwärter-Ausbildung in den Rettungsdienst aufgenommen. Sebastian Siller wurde für seine 40-jähige Zugehörigkeit zur Rettungsstelle, Peter Markart für 25 Jahre ehrenamtlichen Dienstes im BRD ausgezeichnet. Im Bild Rettungsstellenleiter Peter Payrer (v. l.) mit Matthias Kofler, Peter Markart, Sebastian Siller und Josef Hochrainer.
Die Wasserrettung Eisacktal und die Bootsgruppe der FF Brixen haben Ende Februar in Unterackern gemeinsam mit den Feuerwehren Sterzing, Thuins und Ratschings/ Gasteig den Notfall geübt: Eine im Eis eingebrochene Person muss zügig gerettet werden. Ein durchaus realistisches Szenario, da Eislaufen und Spaziergänge auf gefrorenen Seen im Winter sehr beliebt sind. Wenn aber das Eis unter der Last einer Person einbricht, bedeutet dies Lebensgefahr. Nach kürzester Zeit tritt eine Unterkühlung ein, die Bewusstsein und Motorik erheblich beeinträchtigt. Das Festhalten fällt schwer und die Kräfte schwinden in kürzester Zeit. Es muss also schnell gehen, ohne dabei den Selbstschutz zu vergessen. Denn auch der Retter muss gesichert werden, da sich die Opfer an ihn klammern
und ihn dabei mit ins eiskalte Wasser zerren können. Genau dies wurde an diesem Tag geübt. Dabei haben Wasserretter
© Duschan Tomic
STERZING
in speziellen Anzügen die Opferrolle eingenommen und es den Rettern nicht allzu leicht gemacht. Die Übung verlief ohne Zwischenfälle und war sehr lehrreich für alle. Bei der anschließenden Nachbesprechung wurde nochmals auf die verschiedenen Gefahren an Gewässern hingewiesen und die weitere Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen besiegelt.
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Gesellschaft
STERZING
Bücherflohmarkt am Ostersamstag Die Malaika Eine-Welt-Gruppe Sterzing veranstaltet am 20. April in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Sterzing einen Bücherflohmarkt zu Gunsten des Projekts „Oasis of Endless Hope“. Von 9.00 bis 12.30 Uhr kann vor dem Stadttheater Sterzing in den ausgeschiedenen Medien der Stadtbibliothek geschmökert werden, um sich für die Ostertage und den Welttag des Buches mit genügend Lesematerial einzudecken. Ebenso wird es die Möglichkeit geben, sich um 10.00 Uhr zweisprachig durch die Stadtbibliothek führen zu lassen. Bei Schlechtwetter findet der Bücherflohmarkt in den Räumen der Stadtbibliothek statt.
Frühlingsmarkt des Sozialzentrums Das Sozialzentrum Wipptal „Fugger“ veranstaltet am 10. April von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr in der Bahnhofstraße 10 in Sterzing einen Frühlingsmarkt. Angeboten werden origineller Oster- und Frühlingsschmuck, selbst hergestellte Kerzen und viele andere kunsthandwerkliche Produkte.
TRENS
Suppen für den guten Zweck Den traditionellen Suppensonntag am 7. April veranstaltet die Pfarrcaritas Trens heuer gemeinsam mit den Schülern der 5. Klasse Grundschule. Ab 11.00 Uhr gibt es im Vereinshaus Trens verschiedene Suppen und eine Auswahl an hausgemachten Torten und Kuchen mit Kaffee. Mit der Aktion werden Spenden zugunsten der Katastrophenopfer in Mosambik gesammelt; die Kinder bekommen für ihren Einsatz einen Beitrag für ihre Klassenkasse.
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„Mach mit!“ – Aktion „Sauberes Sterzing“ Auf Initiative der KVW Frauen findet am 4. Mai in Sterzing eine Stadtsäuberung statt. Am Müllsammeln und Saubermachen von Sterzing nehmen zahlreiche Vereine und Verbände teil, so u. a. Jugenddienst, Elki, Haus Lea, Seniorengemeinderat, Bäuerinnen, Pfarrcaritas, KFB, KFS, Kolping, Jugendfeuerwehr, Jugendfußballmannschaft CF Vipiteno Sterzing, WSV Wipptal Broncos und AVS. Die Patenschaft für die Aktion „Sauberes Sterzing“ hat Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer übernommen. Die Gemeinde stellt dafür Handschuhe, Westen, Müllsäcke und einen Müllwagen zur Verfügung. Unter dem Jahresmotto „Weniger Plastik – neue Chancen“ finden in den Bezirken landesweit verschiedene Aktionen zum Thema Umweltschutz und Plastikverzicht statt. Im Wipptal haben sich die KVW Frauen dafür entschieden, mithilfe von Vereinen und engagierten Bürgern einen Vormittag lang Müll zu sammeln und die Ecken und Gassen zu reinigen. Zum Dank werden die Helfer mit einer Stär-
kung, zur Verfügung gestellt vom Tourismusverein Sterzing und der Raiffeisenkasse Wipptal, belohnt. Übrigens ist jeder, dem die Sauberkeit seiner Stadt am Herzen liegt, eingeladen mitzuhelfen. „Wir wollen doch alle
eine saubere Stadt und es wird Zeit, die Menschen dafür wieder zu sensibilisieren“, so Helga Mutschlechner Holzer, Landesvorsitzende der KVW Frauen. Treffpunkt ist am Oberschulzentrum, die Aktion startet um 9.00 Uhr.
Vorstand zurückgetreten Wie Ende vergangenen Jahres (Erker 12/2018) angekündigt, haben sich die Vorsitzende Christina Niedermair (im Bild) sowie der gesamte Vorstand des VKE bei der jüngsten Sitzung Mitte Februar für eine neuerliche Wahl nicht mehr zur Verfügung gestellt. Niedermair nutzte die Gelegenheit, sich bei allen VKE-Freunden und Mitgliedern für die jahrelange Unterstützung zu bedanken.
„Ich hoffe von ganzem Herzen, dass sich jemand findet, der die gute Arbeit, die in der Vergangenheit geleistet wurde, fortsetzt“, so Niedermair. Die Hoffnung war nicht vergebens, im allerletzten Moment haben sich engagierte Mamis gemeldet, welche die Arbeit weiterführen möchten. Nähere Details dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe.
40 Tage Verzicht Noch bis Karsamstag dauert die organisations- und länderübergreifende „Aktion Verzicht“, an der sich jeder beteiligen kann. 66 Vereine sowie öffentliche und private Einrichtungen motivieren die Bevölkerung mit ihren Aktionen, persönliche Gewohnheitsund Verhaltensmuster zu hinterfragen, gegebenenfalls zu ändern und dadurch eine bewusstere Lebensweise zu schaffen. Auf dem Plakat kann heuer wie auf einem Kalender jeden Tag ein eigenes Türchen geöffnet werden. Dahinter verbergen sich Tipps zum Verzicht.
100 JAHRE
© Simon Rainer
Rundes Jubiläum für die „Pfitscher Nanne“
Anfang März feierte Anna Huber, die „Pfitscher Nanne“, ihren 100. Geburtstag. Von ihrer Wohnung im alten Schulhaus von Thuins wurde die rüstige Rentnerin von einer Abordnung der Feuerwehr Thuins zur Kirche begleitet. Dort zelebrierte Dekan Christoph Schweigl einen Dankgottesdienst für die 100-Jährige. Zahlreiche Freunde, Verwandte, Bekannte und Ehrengäste wa-
ren gekommen, um gemeinsam mit der Jubilarin zu feiern. Dekan Schweigl blickte in seiner Ansprache auf das bewegte Leben der „Pfitscher Nanne“ zurück, welche die Jubiläumskerze am Altar selbst anzündete. Nach dem Gottesdienst überreichte Bürgermeister Fritz Karl Mess-
ner der Jubilarin eine Urkunde und überbrachte die Glückwünsche der Gemeindeverwaltung. Bürgermeisterstellvertreterin Christine Eisendle Recla ließ eine Frühlingsbotschaft mit bunten Blumen zusammenstellen, welche die Jubilarin sichtlich freute. Im Anschluss an die Feier versammelten sich die Gäste im Mehrzwecksaal der Thuiner Feuerwehrhalle, wo es Kaffee und Kuchen gab. Die Gratulanten waren von der Gesundheit und der Fitness, mit der Anna Huber die Stiegen hinauf zum Mehrzwecksaal der Feuerwehrhalle bewältigte, beeindruckt. Nach einem kurzen „Mittagsrasterle“ feierte die Nanne mit der Musikkapelle Telfes am Abend munter weiter. Auch die KVW Ortsgruppe Sterzing und der Bezirksausschuss Wipptal gratulierten Anna Huber, die bereits seit vielen Jahrzehnten KVW-Mitglied ist, und überreichten ihr einen Geschenkkorb. Clara Girtler, Helga Mutschlechner und Karl Kerer wünschten ihr alles Gute und weiterhin viel Humor und Gottes Segen.
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Gesellschaft
Begräbnis-Leiter in Ausbildung Seit Herbst lassen sich 22 Männer und Frauen an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen zu Leitern von Sterbegottesdiensten und Beerdigungen ausbilden, unter ihnen auch Pastoralassistent Simon Walter (im Bild) aus Wiesen. In den kommenden Jahren wird sich die Zahl der verfügbaren Priester deutlich verringern. Der zweijährige Lehrgang der Diözese Bozen-Brixen ermöglicht den Teilnehmern, im Auftrag des Bischofs Trauergespräche und Begräbnisse vorzubereiten und als Wortgottesdienst zu feiern.
Primelaktion für die Krebsforschung
Die Primelaktion der SVP Frauen für die Krebsforschung ist auch in der Gemeinde Freienfeld fester Bestandteil im Jahreskalender engagierter Frauen und Bürger. Mit einem Reinerlös in Höhe von 494,90 Euro konnte heuer wieder ein wertvoller Beitrag geleistet werden. Die Organisatoren bedankten sich bei den fünf Geschäften in der Gemeinde Freienfeld sowie bei allen, die mit ihrer Spende die Aktion mittragen und ein Zeichen im Kampf gegen Krebserkrankungen setzen.
Restauriertes Kreuz
© Alois Sparber
Wegkreuze und Bildstöcke zeugen vom Glauben vergangener Generationen. Auch ein Kreuz zwischen Unter- und Obertelfes lädt Vorbeigehende zum Gebet und zur Besinnung. Familie Rosa Sparber Gschließer hat das Kreuz vor mehreren Jahren errichtet und vor kurzem restauriert.
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Patroziniumsfest am Brenner Diözesanbischof Ivo Muser feierte Mitte Februar mit der Bevölkerung vom Brenner das Patroziniumsfest. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Gotteshaus „Maria am Wege“ hatten sich Schützenabordnungen
aus Obernberg, Gries am Brenner, Pflersch und Gossensaß sowie die Chöre der Pfarrgemeinde Brenner und von St. Jodok versammelt. Pfarrgemeinderatspräsidentin Waltraud Steger begrüßte den Bischof und Vertreter des Klerus mit herzlichen Worten. Als Behördenvertreter waren Bürgermeister Franz Kompatscher und der Chef-Inspektor der Polizeistation Steinach am Brenner, Burk-
hard Kreutz, gekommen. Zwei Carabinieri in Galauniform der Carabinieri-Station Brenner unter Maresciallo Fabio Caccamo nahmen ebenfalls Aufstellung. Bischof Ivo skizzierte in seiner Predigt das Leben des hl. Valentin von Rätien, der im 5. Jahrhundert in der Zeit der Völkerwanderung als Wanderbischof und Missionar tätig war. Auf dem Weg von Passau kam er über den Brenner, wirkte im Burggrafenamt und wurde auf der Zenoburg bei Meran begraben. Heute, so der Bischof, liege es an uns, die Mission weiterzuführen, für den Glauben einzustehen und den Glauben anderer Menschen zu respektieren. Nach dem Gottesdienst zogen die Gläubigen mit dem Bischof, der Statue des hl. Valentin und dem Klerus durch das Dorf und in die Kirche zurück, wo der Schlusssegen erteilt wurde. Vor dem Schlusssegen sandte der Bischof noch folgendes Stoßgebet: „Heiliger Valentin, bitte Gott, dass der Brenner weiterhin offen bleibe und die Völker Europas zusammenführe und nicht mehr trenne!“ rr
JAUFENTAL
Altmesner Josef Staudacher verabschiedet Das Fest des hl. Joseph nahm die Pfarrgemeinde Jaufental zum Anlass, den verdienten Altmesner Josef Staudacher zu verabschieden. Zu diesem Anlass war auch eine Abordnung der Mesnergemeinschaft mit Fahne gekommen. Dekan Christoph Schweigl und Pfarrverantwortliche Waltraud Sailer Haller würdigten die Verdienste Staudachers mit treffenden Worten. Zwei Jahrzehnte lang hat er den Mesnerdienst an der St. Ursulakirche in Jaufental gewissenhaft versehen. Darüber hinaus war er vierzig Jahre lang Friedhofspfleger und Grabmacher und hat auch damit einen unerlässlichen Dienst für die Pfarrgemeinde geleistet. Und schließlich war Staudacher von 1979 bis 2000 Vorsitzender des
Pfarrgemeinderates und hat als solcher die Geschicke der Pfarrgemeinde entscheidend mitgeprägt. In seiner Bescheidenheit hat er von alldem nie viel Aufhebens gemacht. Für seine Dienste wurden ihm gebührender Dank und Anerkennung ausgesprochen. Martin Unterfrauner würdigte im Namen der Mesnergemeinschaft das Wirken von Josef Staudacher. Als kleines Zeichen des Dankes erhielt er eine Urkunde der Diözese und der Mesnergemeinschaft und eine Statue des hl. Josef sowie eine Kerze. Die Geschenke nahm er sichtlich gerührt entgegen. Die zahlreich erschienenen Pfarrmitglieder drückten ihren Dank mit einem kräftigen Applaus aus. ss
Gesellschaft
FRANZENSFESTE
WIESEN/PFITSCH
HGV-Ortsgruppe fordert Verkehrsentlastung
Entwicklungskonzept wird konkret
Bei der Jahresversammlung der Ortsgruppe Franzensfeste des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Hotel „Zur Brücke“ stand der zunehmende Verkehr auf der Nord-Süd-Achse im Mittelpunkt. H G V- O r t s o b f r a u Petra Mair (im Bild) zog Bilanz über das abgelaufene Jahr und betonte u. a., dass die Baustelle des Brennerbasistunnels derzeit für eine große Staubbelastung sorge. HGV-Gebietsobmann Manfred © HGV Volgger ging auf die zunehmende Vermietung von privaten Wohnungen über entsprechende Vermittlerportale ein. „Diese Entwicklung müssen die Gemeindeverwaltungen aufmerksam verfolgen, schließlich geht dadurch Wohnraum für Private verloren“, so Volgger. Deshalb gelte es, verstärkt zu kontrollieren und die in Südtirol gültigen Bestimmungen anzuwenden. Bezirksobmann Helmut Tauber meinte, dass es in Bezug auf den Transitverkehr durch das Ei-
sacktal neuer Lösungsansätze und einer Verkehrsentlastung bedürfe. Verhindern müsse man zudem, dass der Schwerverkehr auf die Staatsstraße ausweicht. Diesbezüglich haben Tauber und Magdalena Amhof einen Beschlussantrag im Südtiroler Landtag eingebracht. Bürgermeister Thomas Klapfer berichtete über verschiedene Themen aus der Gemeindestube, u. a. über die Erneuerung der Brücke in Grasstein, den Bau des Fernheizwerkes in Franzensfeste, den geplanten Bau der neuen Zufahrtsstraße Riol sowie über die energetische Sanierung des Mehrzwecksaales in Franzensfeste. Verbandssekretär Reinhold Schlechtleitner informierte abschließend über steuerliche Neuerungen aus dem Stabilitätsgesetz sowie über die aktuell überarbeiteten Landesförderungskriterien.
Vor kurzem wurde im Hotel „Rose“ die Jahresversammlung der Ortsgruppe Wiesen/Pfitsch des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) abgehalten. HGV-Ortsobmann Paul Hofer zog Bilanz über das abgelaufene Jahr und berichtete u. a. über die Wanderung der Ortsgruppe zur Fanes Alm. Zudem zeigte er sich darüber erfreut, dass die Ortsgruppe auch im vergangenen Jahr wieder Mitorganisator des erfolgreichen Sommernachtsmarktl war. Hofer bedankte sich abschließend bei der Gemeinde für ihren Einsatz für den Tourismus. HGV-Gebietsobmann Manfred Volgger informierte die Anwesenden, dass die Wipptaler Herbstgespräche auch in diesem Jahr wieder stattfinden werden. Er unterstrich, dass es im Wipptal eine Verkehrsentlastung brauche. Dafür müsse alle Beteiligten für eine Lösung miteingebunden werden. Über den Erfolg des Sommernachtsmarktl und die gute Zusammenarbeit der Organisatoren HGV, Tourismusverein und Gemeinde freute sich ebenfalls Bürgermeister Stefan Gufler. Er berichtete anschließend über das Entwicklungskonzept für das Tal. Gufler motivierte in diesem Zusammenhang die HGV-Mitglieder, ak-
tiv mitzuarbeiten. Zudem informierte der Bürgermeister, dass mit Jahresende der Großteil der Gemeinde an das Glasfasernetz angeschlossen sein müsste. Der Geschäftsführer des Tourismusvereins Florian Mair berichtete, dass mit April der Verein in eine Genossenschaft umgewandelt wird. Er in-
formierte zudem über den monatlichen Newsletter des Tourismusvereins mit aktuellen Infos sowie über die Einführung der neuen Activ-Card light. Roberto Cornoldi von der HGV-Unternehmensberatung sprach in seinem Referat darüber, wie der Wareneinsatz in der Gastronomie optimiert werden kann. Im Bild (v. l.) Ortsobmann Paul Hofer, Roberto Cornoldi, HGV-Unternehmensberatung, Gebietsobmann Manfred Volgger und Bürgermeister Stefan Gufler.
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Gesellschaft
Hegeschau in Wiesen Eindrucksvolle Trophäen gab es wieder bei der die hohe Anzahl an Rehen, die nicht durch die man den Blick jenseits des Brenners und in die diesjährigen Hegeschau Mitte März in Wie- Jagd verendet seien. „Auf sage und schreibe Pfunderer Berge, wo die Seuche im vergangesen zu bestaunen. Bezirksjägermeister Gün- 444 Tiere beläuft sich der Verlust beim Reh- nen Jahr besonders stark gewütet habe. 105 ther Bacher konnte zum Festakt zahlreiche Eh- wild“, so Bacher. In 81 Fällen seien Unfälle mit Fälle seien in Pfunders und im Wipptal dokurengäste, u. a. Bürgermeister Stementiert. Die Abschussfan Gufler, den Geschäftsführer pläne und -zahlen bei des Südtiroler Jagdverbandes Heinden Gämsen seien weiter rückläufig, so der Bezirksrich Aukenthaler, Vize-Landesjägermeister Günther Rabensteiner, jägermeister. Von insgeSandro Covi, Mitglied des Bezirkssamt 459 zum Abschuss frei gegebenen Tieren vorstandes in Sterzing, Forstinspekseien 379 erlegt worden. tor Franz Sigmund, Andreas AgreiBeim Steinwild sieht das ter vom Amt für Jagd und FischeKonzept vor, Tiere zwirei, Daniel Gasser, Bezirksobmann des Bauernbaundes im Eisack- und schen dem Reschen und Wipptal, sowie die Jagdhornbläser dem Brenner einzufanaus Jaufental und Ratschings begen und sie in geeignegrüßen. ten Gebieten mit gerinNach einer Gedenkminute für die gem Steinwildvorkomim vergangenen Jahr verstorbenen men wieder frei zu lasDie Ehrenscheibe 2018 wurde dieses Jahr an Johann Wurzer aus Ridnaun verliehen. Jagdkameraden sprach Bürgersen. So seien in den verIm Bild (v. l.) Bezirksjägermeister Günther Bacher, Reinhard Gschnitzer, Johann Wurzer meister Gufler einige Grußworte gangenen Jahren 31 Tieund Benedikt Haller. und betonte dabei die Bedeutung re in den Sarntaler Alpen der Jagdgemeinschaft für das gesellschaftliche PKW die Ursache. Der verzeichnete Fallwildan- umgesiedelt worden. Während die Entnahme Leben sowie den wertvollen Beitrag für die teil, der nahezu gleich hoch wie die jagdliche von Steinwild bis zum Jahr 2021 gutgeheißen Hege und Pflege der Natur, die durch die Jä- Entnahme sei, sei bedenklich und man müsse worden ist, ist es nach wie vor nicht erlaubt, wohl zum Schluss kommen, dass bei der Be- schwer kranke Tiere von ihrem Leiden zu ergergemeinschaft geleistet werde. „Die Befürchtungen haben sich teilweise lei- jagung des Rehwildes ein Umdenken gefragt lösen. „Diese Vorgabe ist aus weidmännischer und ethischer Sicht nicht nachvollziehbar“, beder bewahrheitet“, berichtete anschließend sei, so Bacher. Bezirksjägermeister Bacher. Der strenge Win- Eine gegenteilige Entwicklung könne beim tonte Bacher. ter habe eine sehr hohe Fallwildzahl zur Folge Rotwild festgestellt werden. Landauf, land- Abschließend bedankte sich der Bezirksjägergehabt, wobei sich die Verluste bei den Gäm- ab nehmen die Bestände kontinuierlich zu. Im meister bei allen Jägern, Revierleitern und Orsen und dem Rotwild in Grenzen hielten. Aller- vergangenen Jahr seien 83 Hirsche erlegt wor- ganisatoren der Hegeschau und nutzte die Gedings seien im Bezirk Wipptal 251 verendete den – so viele wie noch nie. Ein Sorgenkind legenheit, um für interessierte Mitglieder bei Rehe aufgefunden worden – die Dunkelziffer sei der Gamswildbestand und die Gefahr, die den Jagdhornbläsern aus Jaufental und Ratdürfte höher sein. Erschreckend sei insgesamt durch die Räude ausgehe. Sorgenvoll wende schings zu werben.
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Gesellschaft
Bäuerliche Senioren eröffnen Vereinsjahr
Hanf und seine Renaissance
Vor kurzem hielt der Bezirk Eisacktal/ Wipptal der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund unter der Leitung von Bezirkspräsident Josef Weissteiner in der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern seine Jahresversammlung ab. Weissteiner konnte dazu rund 85 Funktio-
Mitte März fand in der Bibliothek Mauls im Rahmen der Gesundheitswochen ein Vortrag zum Thema „Hanf und seine Renaissance“ von Ursula Mair statt. Die Referentin berichtete dem interessierten Publikum von der Geschichte, der Botanik und auch den zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten von Kulturhanf. Kulturhanf, der in Amerika seinen Ursprung hat und dort inzwischen sehr erfolgreich und nutzbringend als Arzneimittel und Lebensmittel, aber auch als Rohstoff für Kleidung und sogar als Baustoff für Häuser und Autos eingesetzt wird, etabliert sich seit einigen Jahren nun auch immer mehr in Südtirol. Durch seine hohe Hitzebeständigkeit und den kleinen ökologischen Fußabdruck, den Hanf bei der Produktion verursacht, stellt er vor allem in Zeiten von Wasserknappheit und Dürre sowie extremen Wetterkonditionen eine optimale Alternative zu Rohstoffen wie Baumwolle dar. Anschließend an den Vortrag ließen alle Anwesenden den Abend mit einer kleinen Stärkung in lockerer Atmosphäre ausklingen.
näre und Mitglieder der 16 Ortsgruppen des Bezirks sowie eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. Derzeit zählt der Bezirk Eisacktal/Wipptal rund 2.250 Mitglieder. Ganz besonders freute er sich über die Anwesenheit der Senioren der Gemein-
de Sterzing. „Die Ortsgruppe Sterzing der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund ist unsere jüngste Gruppe. Wir haben sie erst im Mai des vergangenen Jahres gegründet. Nichtsdestotrotz hat sie schon mehrere Initiativen gestartet. Der Dank dafür gebührt vor allem den engagierten Mitgliedern des ersten Ortsausschusses“, so Weissteiner. Anhand einer Bilderschau erinnerte Weissteiner die Senioren an ein sehr abwechslungsreiches Jahr mit vielen Initiativen, wie das Bezirksfest in Mauls, die Jochgrimm-Wanderung, den Ausflug nach Val di Sole im Trentino, das Watten und das Törggelen. Markus Moling sprach über das Thema „Barmherzigkeit“ und darüber, dass Papst Franziskus das Jahr 2016 zum „Jahr der Barmherzigkeit“ erklärt hatte. Seitdem sei der Begriff „Barmherzigkeit“ wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen gerückt.
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Gesellschaft
Musikkapellen begeistern die Jugend
Ende Februar besuchten die Schüler der 3. Klasse Grundschule Gossensaß das Probelokal der Vereinskapelle Gossensaß. Die Mädchen und Jungen wurden über die Bedeutung der Musik und einer Musikkapelle sowie über deren Aufgaben informiert. Dabei wurden ihnen auch die einzelnen Instrumente vorgestellt und neugierige Fragen beantwortet. Auch die Schüler selbst mussten die eine oder andere Aufgabe meistern, wobei sie mit viel Freude bei der Sache waren. Danach durfte sich jeder mit Unterstützung der Musikanten an den verschiedenen Instrumenten versuchen. Die Kinder zeigten sich begeistert und hatten viel Spaß.
Anfang März lud auch die Musikkapelle Pflersch die Schüler der 2. bis 5. Klasse der Grundschule in ihr Probelokal ein, um ihnen ihre Instrumente vorzuführen und die Kinder für das Erlernen eines Instruments zu begeistern. Da bereits viele Volksschüler ein Blasinstrument spielen, konnten sie ihr Instrument den Schulkameraden vorstellen. Nach einem gemeinsamen Stück aller Jungmusikanten durften die Schüler alle Instrumente selbst ausprobieren und hatten dabei viel Spaß.
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Erfolgsgeschichte Jawa Das Projekt JAWA – Junge Aktive Wipptaler wollen Anpacken – ist eine Erfolgsgeschichte von engagierten Jugendlichen, die sich in verschiedenen Einrichtungen sozial einbringen. Im Jahr 2018 haben 55 Jugendliche 2.397 Stunden Einsatz in 20 öffentlichen oder privaten Non-Profit-Organisationen des Wipptales geleistet. Bevorzugte Einsatzorganisationen sind das ELKI, die Grundschulbibliothek in Sterzing und der Caritas Infopoint. Für ihren sozialen Einsatz in den Einrichtungen erhalten die Jugendlichen Punkte, die sie dann in Gutscheine, u. a. für Handy-Wertkarten oder Pizza umtauschen können. „Das Interesse und die Bereitschaft der Jugendlichen, sich in ihrer Freizeit in sozialen und kulturellen
Einrichtungen zu engagieren, ist sehr wertvoll und beispielhaft für die Gesellschaft, für die Menschen, denen sie bei ihrer Tätigkeit begegnen, und vor allem auch für sie selber und für ihre Persönlichkeitsentwicklung“, so die Organisatoren. Die Erfahrung lehre, dass vor allem Personen, die sich bereits in ihrer Kindheit und Jugendzeit für das Allgemeinwohl engagieren, auch im Erwachsenenalter dafür Interesse, Neigung und Bereitschaft haben. Bei diesem Projekt gebe es nur Gewinner: Die Jugendlichen gewinnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, interessante Kontakte mit den Mitmenschen und Arbeitswelten und Bonus-Punkte, während die Organisationen von der tatkräftigen Unterstützung und dem jugendlichen Schwung profitieren.
Apropos Sprache! Mitte März nahm die Klasse 5A der WFO Sterzing an einem Kurs zur Sprecherziehung mit Peter Schorn in der Bibliothek des Oberschulzentrums Sterzing teil. Der Workshop stieß bei den Maturanten auf reges Interesse. Peter Schorn ist Schauspieler und unterstützt Jugendliche in seinen Workshops, souveräner und selbstsicherer zu referieren. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde übten die Schüler die Grundlagen des Referierens. Wichtig dabei sind Konzentration, Haltung, Blickkontakt und Ruhe. Als besonders interessant erwiesen sich Übungen, bei denen die Aufmerksamkeit und der Blickkontakt gefordert wurden. Hierbei mussten die Schüler im Durcheinander durch die Bibliothek streifen und verschiedene Aufgaben bewältigen. Darüber hinaus wurde das freie Sprechen geübt. Die Schüler mussten über ein beliebig gewähltes Wort referieren und dabei das zuvor Gelernte so gut wie mög-
lich anwenden. Die einzelnen Schwächen bei den kleinen Präsentationen wurden gezielt angesprochen und verbessert.
Peter Schorn verstand es, den Schülern der Klasse 5A WFO nützliche Ratschläge zu geben, die bestimmt auch bei der anstehenden Maturaprüfung umgesetzt werden können. Mattia Plattner Mocellini, Lena Lanz, Karin Seehauser, 5A WFO
Der Weg nach Europa Im Rahmen der Politischen Bildung nehmen die Schüler der Klassen 3A und 3B der Wirtschaftsfachoberschule Sterzing Sterzing gemeinsam mit der italienischsprachigen Klasse 3a „Liceo Sandro Pertini“ aus Bozen am Projekt „Der Weg nach Europa mit Bildungsreise Brüssel“ teil. In diesem Schuljahr wurde der Projektantrag beim deutschen und italienischen Bildungsressort der Autonomen Provinz Bozen mit
dem Titel „Il rispetto delle persone e delle cose nell’UE – Spreco alimentare e integrazione“ eingereicht und angenommen. Bisher haben sich die Schüler an drei Schultagen jeweils in italienischer und deutscher Sprache mit der Thematik auseinandergesetzt und als Endprodukt verschiedene Comics erarbeitet. Eine Reise als krönender Abschluss wird Mitte Mai stattfinden.
Gesellschaft
Lederhosen im Schnee 2019
Bereits zum 6. Mal fand heuer die Veranstaltung „Lederhosen im Schnee“ auf den Pisten von Ladurns statt. Inzwischen ist die Veranstaltung – ein Highlight in der Wipptaler Winter-Saison – weit über die Grenzen hinaus bekannt und zieht Hunderte von Touristen und Einheimischen an. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto „Plattler am Berg“. Die zahlreichen Teilnehmer warfen sich in Schale und präsentierten sich in feschen Lederhosen und Dirndln. Nicht weniger als 65 Schuhplattler – fünf Plattlgitschn- und drei Plattl-
buamgruppen aus ganz Südtirol – nahmen an der Veranstaltung teil. Der gemeinsame Auftritt beim Wastenegg (über 2.000 m) rief beim Publikum wahre Begeisterungsstürme hervor – wohl ein einzigartiges Erlebnis! Live-Musik am Berg und auf jeder Berghütte sorgten für Bombenstimmung und das schöne Wetter tat das übrige, den Gästen vor der herrlichen Bergkulisse ein besonderes Erlebnis zu bescheren. Übrigens: Ein Video vom Auftritt gibt’s auf unserer Homepage unter www.dererker.it.
Andreas-Hofer-Feier in Pflersch In der Pfarrkirche zum hl. Antonius in Pflersch versammelte sich die Schützenkompanie, eine Bläsergruppe der Musikkapelle Pflersch, der Hauptmann der Freundschaftskompanie aus Obernberg am Brenner Josef Grünerbl sowie viele Gläubige und Vertreter der
ken an die Tiroler Freiheitskriege 1809 und betonte, dass man auf die christlichen Werte, das Vaterland Österreich und die Tiroler Identität nicht vergessen dürfe. Nach der Kranzniederlegung am Gefallenen-Denkmal ehrte die Kompanie im Beisein von Ehrengästen im Hotel „Panorama“ langjährige Mitglieder. Als ältester Schütze der Kompanie Pflersch erhielt Rudolf Gogl vom Südtiroler Schützenbund für seine 50-jährige Schützentreue die Ehrenurkunde mit der Andreas-Hofer-Medaille. Geehrt wurden auch die Schützen Ewald Röck und Andreas Steiger mit der Peter-Sigmair-Medaille für ihre 15-jährige Mitgliedschaft. Den JungAndreas Steiger, Rudolf Gogl und Ewald Röck mit Hauptmann Reinhard Öttl schützen Elias Ralser zeichnete die SchütGemeinde zur Andreas-Hofer-Fei- zenkompanie Pflersch mit der Eher. rung „10 Jahre Jungschütze“ aus. Nach der Messfeier mit Pfarrer Hauptmann Reinhard Öttl dankte Corneliu Berea sprach Gemein- den Geehrten sowie den anderen dechronist sowie Ehrenmitglied Mitgliedern für ihre stets aktive der Kompanie Günther Ennemo- Tätigkeit. rr ser ehrende Worte zum Geden-
PR
BEIMIR – Yoga und Meditation mit Sabrina Keim „Gesundheit ist Reichtum. Geistiger Frieden ist Glück. Yoga zeigt den Weg.“ Ein wundervoller Weg, der uns mit jedem Atemzug ein Stückchen näher zu uns führt und mehr Achtsamkeit und Gelassenheit in unser Leben bringt. Laufende Kurse Wiesen: Dienstags, 19.00 – 20.15 Uhr Gossensaß: Montags, 9.00 – 10.15 Uhr Donnerstags, 18.00 – 19.15 Uhr Donnerstags, 19.30 – 20.45 Uhr Einstieg und Schnupperstunden jederzeit möglich! Erker 04/19
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Kultur
Sterzinger Osterspiele 31. MÄRZ – 21. APRIL 31. MÄRZ Eröffnung und Premiere „Die Wirtin“ Stadttheater, 18.00 Uhr
2. APRIL Theater „Die Wirtin“, Stadttheater
5. APRIL Theater „Die Wirtin“, Stadttheater
Sehen, hören, erleben
6. APRIL
34. Sterzinger Osterspiele
Theater „Die Wirtin“, Stadttheater
11. APRIL Konzert „Donauwellenreiter“, Stadttheater
13. APRIL Konzert Schrattenbach-Requiem, St. Margarethenkirche
14. APRIL Kindertheater „Der Regenbogenfisch“, Stadttheater, 17.00 Uhr
19. APRIL Szenischer Kreuzweg „Via Crucis“, Ausgangspunkt Kreuzkirchl, 20.30 Uhr.
21. APRIL Konzert „Mystik“, Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing, Stadttheater
Die Veranstaltungen beginnen, falls nicht anders angegeben, jeweils um 20.00 Uhr.
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Die vorösterliche Zeit steht in Sterzing auch heuer wieder ganz im Zeichen der vom Vigil Raber Kuratorium veranstalteten Osterspiele. Der dreiwöchige Theater- und Konzertreigen thematisiert unter dem Motto „Sehen, hören, erleben“ das Spannungsfeld zwischen materiellen Anrei-
zen und inneren Werten. „Die 34. Sterzinger Osterspiele stellen materielles Streben nach Besitz und Macht in seiner Vergänglichkeit zeitlosen Werten wie Vertrauen, Freundschaft, Liebe gegenüber“, so Kuratoriumspräsident Armin Haller.
„Die Wirtin“ Das Vigil Raber Ensemble spielt in diesem Jahr Peter Turrinis „Die Wirtin“ nach einer Vorlage von Carlo Goldonis Commedia dell’ Arte „Mirandolina“. Die umschwärmte Wirtin Mirandolina führt die Männerwelt, die es in erster Linie auf ihr Gasthaus abgesehen hat, an der Nase herum, lässt einen wie den anderen Lustgreis und liebestollen Zampano abblitzen. Nur einer, Rippafratta, ein ausgesprochener Weiberhasser, erweckt ihre Neugier. Als er ihr schließlich zu Füßen liegt, zeigt sie auch ihm die kalte Schulter und reicht Kellner Fabrizio ihre Hand. Die Rache des gedemütigten Cavaliere ist fürchterlich. Inszeniert hat das Stück über Lie-
Das Vigil Raber Ensemble
be, Triebe, Geld und Macht Monika Leitner Bonell.
„Donauwellenreiter“ Abwechslungsreich, experimentierfreudig und innovativ gestal-
tet sich die Musik der vier „Donauwellenreiter“ aus Wien, die sich über alle musikalischen Richtungen und Genres hinwegsetzen und berührende Hörerlebnisse bieten. In ihrer Musik kommen Prägungen unterschiedlichs-
Kultur
ril in der St. Margarethenkirche in Sterzing das Schrattenbach-Requiem für Soli, Orchester und Chor zu Gehör. Die aus der Feder von Johann Michael Haydn stammende Totenmesse, dem jüngeren Bruder von Josef Haydn, gilt als absolutes Meisterwerk und zählt zu den bekanntesten Requiem-Vertonungen. Bei der Aufführung anlässlich der Trauerfeierlichkeiten für Fürstbischof Schrattenbach wirkten u. a. auch Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart mit. Als Solisten treten Isabella Runggaldier (Sopran), Christine Marsoner (Alt), Andreas Dürlinger (Tenor) und Hannes Tschurtschenthaler (Bass) auf. Im ersten Teil des Konzerts erklingen Stücke von Josef Knapp, Aleksandras Kačanauskas, Felix Mendelssohn Bartholdy und Heinrich Schütz.
„Via Crucis“
Die „Via Crucis“ am Karfreitag ist seit vielen Jahren fixer Bestandteil der Osterspiele. Ausgehend vom Sterzinger Kreuzkirchl im Süden der Stadt stellen Jugendliche in historischen Kleidern den Leidensweg Jesu mit Szenen aus der Passion Christi dar. Die Texte stammen aus der Feder von Robert Amort. Die Karfreitagsprozession führt durch die Innenstadt zur St. Margarethenkirche. In Szene gesetzt wird der Kreuzweg vom Jugenddienst Wipptal.
„Mystik“
„Der Regenbogenfisch“ ter Musikrichtungen zum Tragen. Beeinflusst von Folklore, Pop, Jazz, Klassik, Kammermusik und Weltmusik bietet das Ensemble einen ganz eigenen, nuancenreichen und faszinierenden Sound voller Tiefgang. Maria Craffonara (Gesang, Violine) mit Südtiroler Wurzeln singt deutsch, ladinisch und italienisch. Begleitet werden ihre poetischen Texte von Thomas Castañeda (Piano), Jörg Mikula (Drums) und Lukas Lauermann (Cello). Beim Konzert in Sterzing stellen „Donauwellenreiter“ u. a. ihr drittes Album „Euphoria“ vor, eine Musik, bei der es schwer fällt, nicht in Euphorie zu verfallen.
Schrattenbach-Requiem Der Sterzinger Pfarrchor Maria im Moos bringt unter der Leitung von Manuel Schiabello am 13. Ap-
Das Kindertheater „Der Regenbogenfisch“ in einem Gastspiel der Vereinigten Bühnen Bozen ist am 14. April zu sehen. Das Stück über Schönheit und Freundschaft nach dem Bilderbuchklassiker von Marcus Pfister berührt und begeistert seit 25
Jahren Kinder auf der ganzen Welt. Mit viel Musik nimmt der Regenbogenfisch mit seinem schillernden Schuppenkleid die kleinen Zuschauer mit auf die Suche nach Glück und lieben Freunden.
Abgeschlossen werden die diesjährigen Osterspiele traditionsgemäß mit dem Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing im Stadttheater Sterzing. Kapellmeister Roland Fidler hat das Konzert unter das Motto „Farbenspiel“ und das Thema „Mystik“ gestellt. Auf klassische blasmusikalische Stücke im ersten Teil folgen von Lichteffekten untermalte verzaubernde mystische Klänge im zweiten Teil. lg
Zwei „Flinke Krebse“
Wie berichtet, haben im Februar mehrere Schüler der Musikschule Sterzing erfolgreich am Jugend-musiziert-Wettbewerb „Prima la musica“ in Meran teilgenommen. Unter den Preisträgern waren auch die zwei „Flinken Krebse“ Alexandra Sparber und Lena Sophie Baur. Sie traten gemeinsam in der Kategorie Klavierkammermusik (Klasse Christoph Hildebrandt) an und erspielten einen tollen 3. Preis.
STADTBIBLIOTHEK STERZING
Im Gespräch – Wozu Geschichte? Warum sich mit der Vergangenheit beschäftigen, wenn wir doch jetzt leben und unsere Zukunft gestalten? Warum Altes aufbewahren? Warum Geschichten aufzeichnen, um sie vor dem Vergessen zu bewahren? Kurz: Wozu Geschichte? Auf diese Fragen kennen die vier Wipptaler Harald Kofler, Hans Nothdurfter, Dieter Thaler und Oswald Überegger mit Sicherheit nicht nur eine Antwort und gewähren allen Interessierten im Rahmen einer Gesprächsrunde Einblick in ihre Tätigkeit als Historiker. Die Gesprächsrunde am 3. Mai in der Stadtbibliothek Sterzing findet in Zusammenarbeit mit dem Oberschulzentrum Sterzing statt. Beginn ist um 20.00 Uhr. Aus organisatorischen Gründen sind alle Schüler sowie alle Interessierten um eine Anmeldung gebeten (monika.turin@schule.suedtirol.it oder Tel. 0472 723760). Erker 04/19
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Kultur
FRANZENSFESTE
Lesung von Raoul Schrott
© Peter-Andreas Hassiepen
Zur Wiedereröffnung des Museumsbetriebes nach der Winterpause las der österreichische Autor Raoul Schrott im Rahmen der Ausstellung „Grenzgänge. Julia Bornefeld und Michael Fliri“ Mitte März in der Festung Franzensfeste aus seinem Werk „Erste Erde. Epos“. Grenzen und Grenzerfahrungen sind das große Thema, das die beiden Künstler Julia Bornefeld und Michael Fliri in der Franzensfeste mit Arbeiten auf Leinwand, Fotografien, Videoinstallationen und Skulpturen untersuchen. Mit der Lesung Raoul Schrotts aus seinem „Erste Erde. Epos“ wollte die Festung Franzensfeste an die Arbeiten von Bornefeld und Fliri anknüpfen, sie vertiefen und künstlerische Erkenntnismöglichkeiten mit naturwissenschaftlichen verweben. „Erste Erde. Epos“ ist der Versuch eines zeitgenössischen Epos über die humane Tragweite des Wissens über die Welt. In wechselnden poetischen Formen versammelt der Autor die wissenschaftlichen Erkenntnisse und erkundet die epische Dimension der Naturgeschichte – vom Urknall über die Entstehung der Erde hin zur biologischen Evolution. Mit Poesie macht Raoul Schrott erfahrbar, wovon die Wissenschaft in abstrakter Terminologie redet. Wissen über die Welt verwandelt sich in Ethik. „Erste Erde. Epos“ ist eine 800 Seiten starke enzyklopädische Annäherung an den Menschen und seinen Platz in der Welt.
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„Eine Art Bruder“ Brisant und hochaktuell: Die Theatergemeinschaft Pustertal zeigt im April in der Festung Franzensfeste das Stück „Eine Art Bruder“ des Hannoveraner Autors Burkhard Wetekam. In dieser Uraufführung geht es um die Auswirkungen medizinischer Grenzüberschreitungen. 1983 kam Paul als eines der ersten „Retortenkinder“ zur Welt, nachdem die befruchtete Eizelle von Eriks Mutter irgendwo im fernen Ausland einer Leihmutter eingesetzt wurde. Das Ziel: Durch Knochenmarkspenden sollte er seinen todkranken Bruder Erik heilen. Nun hat Paul, mittlerweile eine gescheiterte Existenz, ein neues Ziel: Er verlangt vom wohlhabenden Erik die Hälfte seines Vermögens. Schließlich hat er, ohne dass man ihn gefragt hätte, Eriks Überleben und den finanziellen Aufstieg erst ermöglicht. Eriks Frau, ahnungslos, ist zunächst zutiefst irritiert von dem Fremden, der plötzlich in Eriks Leben tritt und sich als „eine Art Bruder“ bezeichnet. Erst nach und nach erfährt sie von der Vorge-
schichte ihres Mannes. Eine moderne Variante der Geschichte von Kain und Abel, eine „Brudergeschichte“, in deren Mittelpunkt die Frage steht, in welchem Verhältnis ein Knochen-
© Hermann Maria Gasser
FRANZENSFESTE
markspender, der speziell für eine Stammzellentransplantation gezeugt wurde, zu seinem Empfänger steht. Premiere in der Festung ist am 5. April. In Szene gesetzt hat das Stück Alfred Meschnigg aus Villach, der bereits seit zwölf Jahren mit der Theatergemeinschaft Pustertal zusammenarbeitet. Weitere Termine im Veranstaltungskalender oder auf Erker-online.
Ein Stück von der Schönheit Gastspiel in Gossensaß Am 13. April erwartet Theaterliebhaber im Theatersaal von Gossensaß ein ganz besonderes Schmankerl: Auf Einladung der örtlichen Heimatbühne zeigt die Theatergruppe Lust aus Bad Tölz das Stück M.U.L.L. „Mord. Und. Langes. Leben.“ von Gabi Rothmüller und Alexander Liegl, die das Stück auch selbst in Szene gesetzt haben. In dieser durchgeknallten Komödie, einem „Stück von der Schönheit“, wird gar Einiges getan, um jung und schön zu werden und zu bleiben. Da saugt in einer Schönheitsklinik das Fachpersonal mit Hingabe ab, strafft und vergrößert. Doch kann es auch passieren, dass neben dem Doppelkinn der ganze Mensch verschwindet. Das kostet dann nicht nur verdammt viel Geld, sondern gleich das Leben ... Das Publikum taucht in die aberwitzige Welt der strategischen Körper und feiert mit Tanz, Gesang und vielen bunten Pillen ein
Fest der Machbarkeit. Und wenn diesem dann – versprochen – die Klinik zu unheimlich wird, kriegt es ein Scheißegalspritzerl und alles wird wieder bunt und schön. Die Aufführung beginnt um 20.00 Uhr. Karten können unter der Telefonnummer 0472
633011 (Bäckerei Mayr) zu Geschäftszeiten reserviert werden.
Kultur RIDNAUN
„Hüttenzauber“
Die Heimatbühne Ridnaun zeigt ab 5. April im örtlichen Vereinshaus das Kriminalstück „Hüttenzauber“ von Elfriede Wipplinger in einer Inszenierung von Walter Larch. Ein Stück, das den Menschen einen Spiegel vorhält, ihre Unzulänglichkeiten und Charakterschwächen, ihre Verfehlungen und Abgründe offenlegt. Acht Personen haben sich auf einer Berghütte zu einem vergnüglichen Ski-Wochenende verabredet. Es geht zünftig zu; der Jagertee lockert die Zunge. Doch das Wetter scheint sich gegen sie verschworen zu haben. Es schneit unaufhörlich; keiner kann die Hütte mehr verlassen. Plötzlich kippt die Stimmung,
Angst und Beklemmung machen sich breit. Konflikte treten jetzt offen zutage. Als ein Schneesturm die Hütte zum Einsturz zu bringen droht, beginnt die Fassade zu bröckeln. Schließlich gerät die Situation durch einen Mord völlig aus den Fugen. Es spielen Stefanie Plattner, Ulrike Volgger, Anita Szala Klotz, Andrea Maurmair, Matthias Wild, Werner Pittracher, Peter Paul Pittracher, Karl Kruselburger und Arthur Braunhofer. Premiere feiert das Stück am 5. April um 20.00 Uhr. Weitere Aufführungstermine im Veranstaltungskalender oder auf Erker-online.
„A schianer Schlawiner“ in Pflersch Der Theaterverein Pflersch zeigt im April in einer Inszenierung von Leo Ploner das Stück „A schianer Schlawiner“. Die in Südtirol noch nie gespielte Komödie, für die der
Regisseur eine Dialektfassung verfasst hat, ist eines der erfolgreichsten Stücke von Pierre Chesnot. Franz Josef, so heißt der schöne Schlawiner, möchte just an seinem 60. Geburtstag seine Frau
mit seiner neuen Freundin verlassen. Diese erfährt davon ausgerechnet in dem Moment, als sie mit Franz Josefs Ex-Frau Genoveva die Geburtstagsfeier vorbereitet. Barbara, seit zehn Jahren die Geliebte des liebenswerten Hallodri, überbringt ihr die Hiobsbotschaft. Franz Josef, der selbst durch das Stück führt, hat die amouröse Rechnung allerdings ohne seine drei „Verflossenen“ gemacht. Diese sind nämlich ganz und gar nicht bereit, ihren geliebten Schlawiner so schnell aufzugeben. Als er nach Hause kommt, um die bereits gepackten Koffer zu holen, da ... na ja. Premiere feiert das Stück im Haus der Dorfgemeinschaft am 12. April. Weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender oder auf Erker-online. Erker 04/19
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Kultur
MAULS
Die Herzen der Menschen berührt
MGV Sterzing 1860 blickt auf klangvolles Jahr zurück Im Februar hielt der Männergesangverein Sterzing 1860 im Hotel „Mondschein“ in Sterzing seine Jahresversammlung ab, zu der Obmann Richard Stefan Oberprantacher als Ehrengäste u. a. Bürgermeister Fritz Karl Messner, Kulturstadträtin Ma-
Ende Februar fand im Romantikhotel „Stafler“ die Jahresversammlung des Kirchenchores Mauls statt, zu der Obfrau Priska Forer Sänger und die Ehrengäste begrüßen konnte. Chorleiter und Organist Wolfgang Girtler dankte den Sängern für für den fleißigen Probenbesuch und für ihre Verlässlichkeit bei den Auftritten. Er betonte, wie wichtig der Einsatz jedes einzelnen sei, damit Gemeinschaft gelingen könne. Vizebürgermeisterin Verena Überegger bedankte sich bei den Sängern und Vereinsverantwortlichen und betonte, welch große Kunst es sei, mit dem Gesang die Herzen der Menschen zu berühren. Dies gelinge dem Kirchenchor Mauls immer wieder bei verschiedensten Anlässen. Priska Forer und Viviana Penz wurden für ihre zehnjährige, Markus Leitner für seine 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.
GOSSENSASS
Abwechslungsreiches Chorjahr
ria Luise Troyer und den Bezirksehrenobmann des Südtiroler Chorverbandes Otto Schenk begrüßen konnte. Chronist Manfred Gogl ließ in seinem gewohnt humorvollen Tätigkeitsbericht das vergangene Jahr Revue passieren. Neben den Gospel-Konzerten in Toblach, Sterzing und Gossensaß im Frühjahr stellte die Aufnahme einer CD mit Adventsliedern kurz vor Weihnachten einen besonderen Höhepunkt und eine Herausforderung gleichsam dar. Die CD, gemeinsam mit dem Vokalensemble Young Voices aufgenom-
men, wird im Advent 2019 präsentiert. Der MGV durfte im Jahr 2018 zudem zwei neue engagierte Chorsänger in den eigenen Reihen begrüßen. Chorleiterin Waltraud Pörnbacher hob in ihrem Rückblick die konzentrierte Arbeit der Sänger hervor, welche die Auftritte und vor allem die CD-Aufnahme ihnen abverlangte. Im Ausblick auf 2019 betonte sie, dass man es dieses Jahr etwas ruhiger angehen lassen wolle, da 2020 anlässlich des 160-jährigen Jubiläums des MGV auch wieder ein größeres musikalisches Projekt ins Auge gefasst werden soll. Auch in diesem Jahr durfte der Männergesangverein wieder ein langjähriges Mitglied ehren. Norbert Plattner, langjähriger Obmann und noch immer aktives Ausschussmitglied, ist dem MGV bereits seit 40 Jahren treu. Chronist Manfred Gogl würdigte den unverzichtbaren Sangeskollegen in seiner Laudatio.
WIESEN
Pfarrchor unter neuer Führung © Pfarrchor Gossensaß
Bei seiner Jahresversammlung blickte der Pfarrchor Gossensaß um Obfrau Edith Mair im Restaurant Lorenz auf 60 Auftritte und Proben im abgelaufenen Jahr zurück. Mehrere kirchliche und weltliche Höhepunkte prägten das abwechslungsreiche Vereinsjahr. Dazu zählen die Aufführung der Missa in C von Johann Ernst Eberlin und die Pastoralmesse von Holzmann sowie das Adventsingen mit dem Kirchenchor Pflersch und den Pflerer Gitschn. Teilgenommen hat der Chor auch am Landessingen in Sterzing. Eine Wochenendreise nach Florenz (im Bild) und das traditionelle Preiswatten rundeten das Chorjahr ab. Obfrau Mair dankte allen Sängern sowie Chorleiter Christoph Teissl und Organistin Anna Hofer für ihr Engagement. rr
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Anfang Februar wählte der Pfarrchor Wiesen unter dem Vorsitz von Erich Deltedesco, Verbandsobmann des Südtiroler Chorverbandes, einen neuen Vorstand. Die langjährige Obfrau Rosa Tratter und Hermann Pircher, der den Chor viele Jahre lang als Chorleiter geführt hat, hatten ihre Ämter im Vorfeld niedergelegt. Zur neuen Obfrau wurde Renate Fischer gewählt. Ihr Stellvertreter ist Johann Gasser. Die Chorleitung hat vorübergehend Susanne Bacher
übernommen. Weitere Ausschussmitglieder sind Edith Trenkwalder (Kassierin), Silvia Leider (Schriftführerin) und Fabian Frei (Notenwart). Der Pfarrchor, der sich beim bisherigen Ausschuss für die Arbeit in den vergangenen Jahren bedankte, sucht derzeit neue sangesfreudige Mitglieder. Ein besonderer Dank wurde Rosa Tratter für ihren jahrelangen Einsatz als Obfrau und Hermann Pircher für seinen unermüdlichen Dienst als Chorleiter zuteil.
Kultur
ST. JAKOB
Musikalischer Streifzug durch Europa
Mit dem diesjährigen Frühjahrskonzert am 26. April startet die Musikkapelle Innerpfitsch unter der neuen musikalischen Leitung von Kapellmeister Erwin Fischnaller aus Rodeneck in die Konzertsaison. Dabei entführen die Musikanten ihr Publikum auf einen Streifzug quer durch Europa. Die Konzertreise beginnt mit der Festmusik Nr. 1 von Karl Pilß, begibt sich dann in den Norden (English Folk Song Suite von Ralph Vaughan
Williams und Canterbury Chorale von Jan Van der Roost), begleitet Gulliver (Gulliver‘s Travel von Bert Appermont) auf seiner Reise, begibt sich zurück nach Österreich mit Pique Dame von Franz von Suppé und Alte Kameraden. Danach geht es weiter in den Osten mit Abschied der Slawin von W. Agapkin und Csardas von Vittorio Monti, einem Violinensolo mit Blasorchester. Konzertbeginn im Schulhaus von St. Jakob ist um 20.30 Uhr.
MAREIT
Frühjahrskonzert der Musikkapelle
Beim Frühjahrskonzert der Musikkapelle Mareit am 13. April im örtlichen Vereinssaal wird unter der Leitung von Kapellmeister Jürgen Salzburger wieder ein abwechslungsreiches Programm geboten. Nach dem schwungvollen Auftakt mit der „Unity Fanfare“ von Otto M. Schwarz entführt die Ouvertüre „Mazury Rhapsodie“ von Alfred Bösendorfer mit Rhythmen des polnischen Nationaltanzes das Publikum nach Polen. Es folgen die Polka „Zeitlos“ von Martin
Scharnagl sowie das Konzertstück „The Flood“ von Mario Bürki. Nach den Konzertmärschen „Marcha de Libertad“ von Gerald Ranacher sowie „Alpenwelt“ von Anton Ulbrich verzaubern die Musikanten im Konzertstück „Miracle of Nature“ von Fritz Neuböck. Mit bekannten Klängen aus der Filmmusik von Fluch der Karibik von Klaus Badelt und dem Medley „Frank Sinatras Classics“ von Stefan Schwalgin klingt der Abend aus. Konzertbeginn ist um 20.30 Uhr.
Musikkapellen ziehen Bilanz Auf seiner 71. Jahresversammlung wählte der Verband Südtiroler Musikkapellen Anfang März im Waltherhaus in Bozen einen neuen Vorstand. Dieser ist bis 2021 im Amt. Pepi Fauster – er wollte sein Amt eigentlich abgeben – wurde als VSM-Verbandsobmann, Christian Schwarz als Verbandsobmann-Stellvertreter, Stephan Niederegger als Medienreferent und Klaus Fischnaller als Verbandsstabführer bestätigt. Neuer Verbandskapellmeister ist Meinhard Windisch, die Stellvertreter-Stelle konnte nicht besetzt werden. Neu im Amt als weiterer Obmann-Stellvertreter ist u. a. auch Meinhard Oberhauser
(im Bild), der in den vergangenen Jahren dem VSM-Bezirk Sterzing als Bezirksobmann vorstand. Im Bezirk Sterzing konnte die Obmann-Stelle noch nicht nachbesetzt werden. Höhepunkte der Versammlung waren der Rückblick auf das Jubiläumsjahr 2018, die Verleihung der Stabführerabzeichen an die Absolventen der ersten in Südtirol abgehaltenen Stabführerprüfung sowie die Ehrung verdienter Mitglieder. An der Versammlung teilgenommen haben 191 Delegierte der 210 Mitgliedskapellen im Lande. In diesen musizieren weit über 10.000 Musikanten, davon knapp 40 Prozent Frauen.
Fotowettbewerb in Schwarz-Weiß
Zum dritten Mal findet heuer der Fotowettbewerb der KVW-Jugend im Wipptal statt. Jugendvertreterin Claudia Raffl hat sich für das Thema „your best picture in black and white“ entschieden. Den Jugendlichen sind damit kaum Grenzen gesetzt: Sie können ihr fotografisches Talent anhand ihres besten Schwarzweiß-Fotos zeigen und sich mit anderen vergleichen.
Die Teilnehmer müssen zwischen 13 und 25 Jahre alt sein und werden von einer fünfköpfigen Jury beurteilt. Infos gibt es auf der Website KVW Jugend unter www.kvw.org/photocontest. Einsendeschluss ist der 30. April, die Abschlussveranstaltung und die Fotopräsentation finden am 10. Mai um 19.00 Uhr im Raiffeisensaal in Sterzing statt. Erker 04/19
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Kultur
70 Jahre Musikkapelle Trens von Markus Badstuber Die vielfältige Tätigkeit der Musikkapelle Trens ist heute nicht mehr aus dem Gemeinschaftsleben von Maria Trens wegzudenken. Neben der musikalischen Gestaltung zahlreicher kirchlicher und weltlicher Feste nimmt die Musikkapelle auch eine wichtige gesellschaftlich-soziale Aufgabe wahr. Seit 70 Jahren vereint sie jung und alt in einer künstlerisch und kulturell wertvollen Tätigkeit – nämlich der Musik – und stärkt so die Gemeinschaft im Dorf und darüber hinaus. Die Musikkapelle Trens wurde im Jahr 1949 von vier musikbegeisterten jungen Männern aus Trens gegründet: Alois Salzburger (Ruaner-Luis), Alois Thaler (Sarner-Luis), Karl Salzburger (Ruaner-Karl) und Alois Tötsch (Nagele-Luis). Am Neujahrstag 1949 bekam die Trenser Bevölkerung von diesem Blechbläserquartett, bestehend aus zwei Flügelhörnern und zwei Bassflügelhörnern, erstmals einen musikalischen Neujahrsgruß direkt ins Haus geliefert. Die vier Bläser fassten den Gedanken, in Trens eine Musikkapelle aufzubauen, und konnten Johann Leitner (Roderer-Hansl), damals noch Kapellmeister der Musikkapelle Stilfes, für die Aufbauarbeit gewinnen. Immer mehr musikbegeisterte Burschen aus Trens interessierten sich für ein Mittun in der Musikantengruppe. Bereits am Ostermontag 1949 gab die 21 Mann starke Musikkapelle ihr erstes Konzert beim Gasthaus „Bircher“ in Trens; und weil der Applaus der Zuhörer
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Die Musikkapelle Trens beim Frühjahrskonzert im Jahr 2018: Kapellmeister: Manfred Messner; Marketenderinnen: Sandra Hofer, Lisa Rainer (Fagott), Karin Salzburger, Elisabeth Rives; Fähnrich: Michael Wild; Querflöte: Karin Schölzhorn, Erica Pedevilla, Anna Salzburger, Sarah Thaler, Katrin Putzer; Oboe: Adele Rainer; Klarinette: Astrid Staudacher, Anita Staudacher, Karl Benedikter, Mara Hochrainer, Tanja Plaikner, Melanie Niedermair, Ulrike Prechtl; Flügelhorn: Thomas Luhn, Richard Plaikner; Trompete: Benjamin Messner, Elias Mader, Elias Thaler, Karl Leitner; Saxophon: Lea Gschnitzer, Astrid Salzburger, Miriam Abraham, Hannes Tratter, Dominik Saxl, Verena Rainer, Verena Rainer; Horn: Siegfried Leitner, Martin Badstuber, Andreas Badstuber; Euphonium: Markus Luhn, Andreas Saxl, Martin Hochrainer; Posaune: Josef Hochrainer, Elisabeth Lunger, Johann Salcher; Tuba: Markus Badstuber, Andreas Tötsch, Günther Badstuber; Schlagzeug: Andreas Siller, Florian Plaikner, Manuel Hofer, Michael Faistnauer, Jürgen Salzburger. Nicht im Bild: die Fahnenpatinnen Priska Hochrainer und Helena Wild.
nach dem Vortrag zweier Märsche und eines Walzers nicht nachließ, spielte die Kapelle die drei Stücke kurzerhand nochmals. Fleißige Probenarbeit und motivierte Musikanten bescherten der Musikkapelle Trens große Erfolge und machten sie bei Auftritten im In- und Ausland bekannt. Der erste Obmann der Musikkapelle war Johann Salzbuger (Ruaner). Er war ein großer Förderer der noch jungen Kapelle, unterstützte sie beim Ankauf von Instrumenten, stellte den ersten Proberaum bereit und bot sogar dem Komponisten
Franz Egg Kost und Logie, damit dieser eigene Kompositionen für die Musikkapelle schreiben konnte, etwa die „Trenser Festouvertüre“ oder den Marsch „Hoch Eisacktal“. 1974 übernahm Alois Salzburger (Ruaner) die Musikkapelle und stand ihr für 18 Jahre als Kapellmeister vor. Dank seiner fundierten musikalischen Ausbildung führte er die Aufbauarbeit fort und schrieb mehrere Eigenkompositionen für die Musikkapelle Trens, u. a. die bekannten Märsche „Wipptal-Gruß“ und „Unter dem Höllenkragen“, die
schon mehrmals auf Tonträgern aufgezeichnet wurden. Neben den Kapellmeistern wie Karl Benedikter, Michael Bacher, Oswald Oberhofer, Hannes Tratter, Jürgen Salzburger, Lukas Hofmann und Manfred Messner leiteten auch tatkräftige Obmänner (Josef Hochrainer, Arthur Hofer, Siegfried Leitner, Josef Hochrainer und Andreas Saxl) die Musikkapelle mit viel Geschick, so dass sich diese stetig weiterentwickeln konnte. Die Musikkapelle Trens kann auf viele Höhepunkte in ihrer 70-jäh-
Kultur
Jubiläumskonzert
Uraufführung von „Torrentes“
Der Wallfahrtsort Maria Trens: Bauern finden das unversehrte Gnadenbild in einem Gissbach (Gemälde in der Auffindungskapelle „an der Lahn“ in Trens)
1948: Die vier ersten Bläser der Musikkapelle Trens Karl Salzburger, Alois Thaler, Alois Salzburger und Alois Tötsch marschieren durch Maria Trens.
rigen Geschichte zurückblicken. Neben den vielen musikalischen Erfolgen sind mehrtägige Fahrten nach Wien, Salzburg und Bayern ebenso zu erwähnen wie das 1. (1999), 2. (2007), 3. (2013) und 4. Dorffest (2018) in Trens, an denen sich die Musikkapelle beteiligt hat. Die Errichtung des neuen
Musikpavillons und Festplatzes im Jahr 1999 unter der Führung des damaligen Obmannes Arthur Hofer fand passend zum 50-jährigen Gründungsjubiläum seinen Abschluss und stellt seither den passenden Rahmen für Feste und Feiern dar. Der im Jahr 2005 fertiggestellte neue Proberaum bie-
Fronleichnam 1950: Auftritt der Musikkapelle Trens unter der Leitung von Kapellmeister Johann Leitner (Roderer) noch ohne Tracht in Trens.
Zu ihrem 70-jährigen Bestehen gibt die Musikkapelle Trens unter der Leitung von Kapellmeister Manfred Messner am 28. April um 20.00 Uhr in der Turnhalle der Grundschule Trens ihr Jubiläumskonzert. Der Abend beginnt mit dem festlich-klangvollen Eingang „Našim Hranicárum“ von Karel Eska und setzt sich mit dem Konzertstück „Austrian Fantasy“ von Gerald Oswald fort. Einen ersten Höhepunkt bildet das zeitgenössische Solostück „The Green Hill“ von Bert Appermont, in dem Solist Markus Luhn sein Euphonium klangvoll in Szene setzen wird. Die bekannte „Anna-Polka“ von Josef Hotovy wird alle Liebhaber unterhaltsamer Blasmusik zufriedenstellen. Schwungvoll leitet der „Patrioten-Marsch“ von Matthias Rauch in die zweite Konzerthälfte über. Für das Jubiläumskonzert eigens komponiert wurde das Konzertstück „Torrentes“, das an diesem Abend uraufgeführt wird. Dem erfolgreichen Südtiroler Komponisten Armin Kofler (im Bild) aus Bozen, 38, ist es gelungen, die Geschichte des Wallfahrtsortes Maria Trens und der Musikkapelle Trens in ein klangvolles Tongemälde mit vielen Überraschungen zu kleiden. Das lateinische „Torrentes“, was so viel wie „reißende Bäche“ bedeutet, ist der Name jener kleinen Siedlung aus der Römerzeit, die den Ursprung des heutigen Dorfes – in stetiger Mur- und Gissgefahr – darstellt. Erstmals in der Quartinusurkunde von 827 n. Chr. erwähnt, leitet sich über „Trentes“ und „Trenses“ der heutige Name „Trens“ ab. Auch die Entstehung der Marienwallfahrt steht in Zusammenhang mit den namengebenden „Gissbächen“, wurde doch der Legende nach in alter Zeit eine fast unversehrte Marienstatue aus einer dieser abgegangenen Muren an der „Lahn“ geborgen. Das wundertätige Gnadenbild erlebte große Verehrung. In noch heute erhaltenen „Mirakelbüchern“ und auf zahlreichen „Votivtafeln“ sind die vielen Wunder- und Gnadentaten der Trenser Muttergottes und die vielen Nöte der Menschen durch die Jahrhunderte nachzulesen. Komponist Armin Kofler ist es gelungen, die Motive der wunderbaren Auffindung des Gnadenbildes, die Zeit der vielen Pilger und der großen Wallfahrtsströme nach Maria Trens musikalisch aufzuarbeiten und die alte Geschichte mit der heutigen Gegenwart eines verkehrsgeplagten und teilweise hektischen Lebens an der Brennerachse in Kontrast zu stellen. Nach dieser Uraufführung bilden die Stücke „Cinemania“ von Robert Finn und „Valentin’s Choral“ von Thomas Doss den klangvollen Abschluss des Konzertabends. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Erker 04/19
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Kultur
Zwei verdiente Persönlichkeiten Ehrenkapellmeister Alois Salzburger („Ruaner-Luis“) Alois Salzburger wird am 19. Jänner 1929 am Ruaner-Hof in Trens geboren. Schon früh zeigt er Interesse an der Musik und lernt während seiner Schulzeit in der Klosterschule von Neustift das Klavier- und Orgelspiel. Am 1. Jänner 1945 übernimmt er das Amt des Organisten im Kirchenchor von Maria Trens und bleibt diesem 70 Jahre lang treu. 60 Jahre ist er auch Chorleiter des Kirchenchores. Salzburger ist im Jahr 1949 Gründungsmitglied der Musikkapelle. Von 1949 bis 1974 (25 Jahre) fungiert er als Kapellmeister-Stellvertreter. In dieser Zeit ist er als Tubist in der Musikkapelle und Böhmischen tätig. Von 1974 bis 1992 übernimmt er für 18 Jahre das Kapellmeisteramt. Er betätigt sich als fleißiger Komponist und schreibt neben Messen und Liedern auch acht Märsche, wie den „Trenser Jubiläumsmarsch“, „Wipptalgruß“, „Unter dem Höllenkragen“ und den „Raiffeisen-Marsch“. Als liebenswürdige, bescheidene, verlässliche und hilfsbereite Person ist er zeit seines Lebens allseits geschätzt. Luis Salzburger verstirbt am 12. Oktober 2014 im Alter von 85 Jahren.
1953: Die Musikkapelle Trens unter der Leitung von Kapellmeister Johann Leitner (Roderer) bei einem Konzert vor dem Gasthof „Bircher“ in Trens.
tet der Musikkapelle gute Voraussetzungen für die Ausübung ihrer umfassenden Probentätigkeit von rund 45 Voll- und 15 Teilproben im Jahr. Stets ist die Musikkapelle Trens bemüht, ihr Können einer breiten Zuhörerschaft zum Besten zu geben. Neben den vielen Musikfreunden, unter denen sich auch
viele Ehrenmitglieder und Alt-Musikanten befinden, haben auch berühmte Persönlichkeiten den Klängen der Musikkapelle Trens gelauscht. Eine besondere Ehre war die Umrahmung des Angelus-Gebetes mit Papst Benedikt XVI. und Bischof Wilhelm Egger auf dem Domplatz von Brixen am 10. August 2008.
Ehrenobmann Josef Hochrainer („Prontner-Sepp“) Josef Hochrainer erblickt am 11. August 1930 das Licht der Welt. Als Jugendlicher erwacht in ihm das Interesse für die Musik und er schließt sich 1949 als Tubist der neu gegründeten Musikkapelle Trens an. Von Beruf ist er Wirt und baut mit viel Fleiß den Gasthof „Burgfrieden“ in Sprechenstein auf. Engagiert und wohltätig – wohl oft zu seinem eigenen finanziellen Nachteil – setzt er sich für die Musikkapelle Trens ein; von 1961 bis 1991 ist er für 30 Jahre deren Obmann. Er musiziert neben der Musikkapelle auch in der Trenser Böhmischen. Immer optimistisch, mit viel Witz und mit guter Laune versteht er es, alle für die Musik zu begeistern; wenn wieder einmal richtig gute Stimmung herrscht, dann greift der „Jupp“ für ein Solo selbst zu seiner Tuba oder zu seinem Alphorn und verleiht seiner Freude Ausdruck. Als Obmann-Stellvertreter arbeitet er im Ausschuss des Verbandes Südtiroler Musikkapellen (VSM)/Bezirk Sterzing mit und hält Kontakt zu allen Landesfunktionären und darüber hinaus. Mit jugendlichem Schwung und gekonnter Heiterkeit steckt er junge Musikanten mit seinem Humor an. Aus Freude an der Musik stellt er sich sogar einen eigenen Musikpavillon in den Wirtsgarten, um den musizierenden Gruppen und Kapellen eine würdige Konzertstätte zu bieten. Als liebenswürdiger, stets optimistischer und engagierter Musikant bleibt er allen in guter Erinnerung. Josef Hochrainer stirbt am 9. November 2005 im Alter von 75 Jahren.
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1954: Die Musikkapelle Trens begleitet tausende Wallfahrer am Bekenntnistag des Dritten Ordens von der Lahn zur Wallfahrtskirche von Maria Trens. Die neue Tracht wurde schon 1950 angeschafft.
DAS WIPPTAL IN HISTORISCHEN BILDERN
Pfitscher Tracht von Alois Karl Eller
Andreas Saxl, seit zehn Jahren Obmann der Musikkapelle Trens
Manfred Messner, seit fünf Jahren Kapellmeister der Musikkapelle Trens
Im Jahre 2014 wurde die neue Vereinsfahne der Musikkapelle Trens gesegnet, deren Fahnenpatinnen Helena Wild und Priska Hochrainer sind. Auf der Fahne ist neben der Ortschaft Trens mit der Hl. Cäcilia auch das Gnadenbild von Maria Trens in aufwendiger Stickerei dargestellt. Heute besteht die Musikkapelle aus 47 vorwiegend jungen Mitgliedern, die unter der Leitung von Kapellmeister Manfred Messner und Obmann Andreas Saxl mit viel Fleiß und Engagement das musikalische Leben im Dorf mitgestalten. Dem Ausschuss um Obmann Andreas Saxl und Kapellmeister Manfred Messner gehören derzeit auch Thomas Luhn (Vizeobmann und Kassier), Anita Staudacher (Jugendleiterin), Mara Hochrainer (Jugendleiterin), Markus Badstuber (Schriftführer), Benjamin Messner (Instrumente- und Notenwart), Astrid Staudacher (Trachtenwartin) und Josef Hochrainer (Ausschussmitglied) an. Von den 49 Mitgliedern sind 28 Männer und 21 Frauen. 60 Prozent der Musikanten sind jünger als 35 Jahre. Das jüngste Mitglied ist derzeit mit zwölf Jahren der Saxophonist Dominik Saxl. Im Musikverein wird viel Wert auf Fort- und Weiterbildung gelegt. 22 Musikanten haben das Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze absolviert, elf in Silber und fünf in Gold. Über Neuzugänge ist die Musikkapelle stets hoch erfreut. Zu den jährlichen Vereinshöhepunkten gehören das Früh-
jahrskonzert, die musikalische Gestaltung von kirchlichen Feiern im Dorf, mehrere Konzerte und Fahrten zu Festen im In- und Ausland. Nicht zu kurz kommen Kameradschaft und Gemeinschaftssinn: Die schönen Erlebnisse und die viele gemeinsam verbrachte Zeit haben die Musikantengemeinschaft zusammengeschweißt, in heiteren wie in schweren Stunden, so dass vielen Musikanten ohne „Musig“ etwas fehlen würde. Die Tracht entspricht der „Wipptaler Tracht“: Die Joppe ist aus dunkelbraunem Lodenstoff, die Lederhose aus Hirschleder. Über dem weißen Trachtenhemd wird ein rotes Leibchen und grüne Hosenträger getragen. Im Hemdenkragen liegt ein schwarzer Flor mit Ring. Abgerundet wird die Tracht von einem federkielgestickten Lederriemen, weißen Stutzen, schwarzen Trachtenschuhen und einem Hut mit weißer Hahnfeder und roter Geranienblüte. 70 Jahre Blasmusik und 70 Jahre Gemeinschaft im Verein prägen seit 1949 die Dorfgemeinschaft von Maria Trens mit. In diesem Jahr feiert die Musikkapelle ihren runden Geburtstag mit einem Jubiläumskonzert am 28. April um 20.00 Uhr in der Turnhalle der Grundschule Trens. Dabei wird die Auftragskomposition „Torrentes“ aus der Feder des bekannten Südtiroler Komponisten Armin Kofler uraufgeführt. Das Jubiläumsfest „70 Jahre Musikkapelle Trens“ findet dann vom 13. bis zum 14. Juli auf E dem Festplatz in Trens statt.
Eine Trachtengruppe in originaler Pfitscher Tracht vor dem Dorf Kematen in Pfitsch. Foto Richard Jöchler 1936. Korrespondenzkarte. Privatbesitz
Richard Jöchler war ein fleißiger und äußerst vielseitiger Fotograf. Musikkapelle und Chor in Pfitsch tragen nach dem Vorbild dieser Fotografie ihre heutige historische Tracht. Dazu gibt es auch eine genaue Beschreibung der im Volkskundemuseum in Innsbruck ausgestellten Pfitscher Tracht. Interessant ist diese Aufnahme vom Dorf Kematen auch wegen der hier abgelichteten landwirtschaftlichen Bearbeitung. Am Hang über dem Dorf ist ein größeres Schoberfeld zu erkennen. Demnach wurde im Sommer 1936 im Pfitschtal noch Roggen angebaut.
Männer und Frauen von Wiesen in einer bunten Tracht vor dem Schloss Moos in Wiesen. Foto Richard Jöchler 1936. Korrespondenzkarte. Privatbesitz Erker 04/19
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PORTRÄT
Ein Leben für die Archäologie Angelika Fleckinger, die Hüterin des Ötzi Suchen und finden. Diese Leidenschaft begleitet die 49-jährige Angelika Fleckinger aus Stilfes seit ihrer Grundschulzeit. Schon als kleines Mädchen wusste sie, dass sie einmal Archäologin sein wird. So geschah es auch. Die Grabstätten, Totenmasken und Tempel in Ägypten faszinierten Angelika am meisten. Aber auch der Eisack gab in den 1970er Jahren immer wieder Anlass für „Ausgrabungen“, wenngleich diese Funde von völlig anderer Art waren: Müllreste wie etwa ein alter Motorradhelm und Überbleibsel wie abgebrochene Schlüssel, die Angelika akribisch aufsammelte und teilweise bis heute in Kartons aufbewahrt hat. „Alte Dinge fand ich schon immer wertvoll und spannend. Ich habe sie gehegt und gepflegt“, erzählt Angelika Fleckinger, die ihre ersten 14 Lebensjahre im Eisenbahnerhaus in Mauls verbrachte, bevor sie mit ihren Eltern nach Stilfes zog. An der Leo-
Angelika Fleckinger: „Ötzi ist und bleibt ein toter Mensch. Ich habe große Ehrfurcht vor ihm.“
pold-Franzens-Universität in Innsbruck inskribierte sie – wen wundert es – in klassischer Archäologische sowie Ur- und Frühgeschichte im alpinen Raum, während der Studienzeit grub sie in Österreich, Slowenien, Kroatien, der Schweiz und Deutschland Funde wie etwa bronze- und eisenzeitliche Gräber unter Grabhügeln aus, fotografierte, skizzierte, benannte sie und
ordnete sie geschichtlich ein. Der Mann aus dem Eis – eine Weltsensation Am 19. September 1991 erfuhr die Welt, dass am Tisenjoch im hintersten Schnalstal eine Mumie gefunden worden war. Dass es eine Weltsensation sein würde, ahnte damals noch niemand. Regelmäßig verfolgte auch die damals 21-jähri-
Tausend Antworten, tausend Fragen Ötzi, 1,58 m groß, 45/46 Jahre alt, Schuhgröße 38, braune Augen, Blutgruppe 0. So vieles, das wir über den Mann aus dem Eis wissen. Seine Zähne waren kariös, seine Bandscheiben schleißig, sein Cholesterinspiegel hoch, er litt an Gallensteinen, Arteriosklerose, Borreliose, Magenbeschwerden, hatte Flöhe, eine Fraktur zwischen Joch- und Stirnbein, sein Körper war stellenweise übersät von blauschwarzen Kreuzen, Linien und Punktierungen, die Haare vom vielen Kupfergießen arsenhaltig, die Lungen, wohl vom Rauch am Lagerfeuer, kohlrabenschwarz. Laktoseintolerant war Ötzi auch. Am Tag seines Todes war er wohl auf der Flucht. Er trug einen Mantel, Ziegenfellbeinkleider, einen Lendenschurz, Schuhe mit Bärenfellsohle und eine Fellmütze. Bei sich trug er zwei Glutbehälter aus Birkenrinde, um Glut für das nächste Lagerfeuer zu transportieren, ein Tragegestell aus gebogenem Haselstock © Augustin Ochsenreiter und Grasgeflecht und ein Kupferbeil. Ötzi machte Rast, aß Alpensteinbockfleisch, Hirsch und Brot. Kurz darauf traf ihn von hinten ein Pfeil ins Schulterblatt. 5.200 Jahre später fanden Erika und Helmut Simon aus Nürnberg seinen Leichnam im auftauenden Gletschereis.
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ge Angelika die Medienberichte, in denen Ötzis Alter fast täglich nach oben korrigiert wurde. An der ansonsten ruhigen Uni herrschte plötzlich der Ausnahmezustand. Die Professoren waren nur noch damit beschäftigt, Ötzi so schnell wie möglich zu untersuchen, Funde zu dokumentieren und Journalistenanfragen zu beantworten. 1998 übersiedelte Ötzi von Innsbruck nach Bozen. Es war der 16. Jänner, Angelika hatte den Studienabschluss in der Tasche und koordinierte das Archäologiemuseum, Ötzis neues Zuhause. „Vor der Eingangstür warteten viele Schaulustige und Journalisten“, erinnert sich Angelika. „Irgendwann ging die Tür auf und Ötzi wurde auf einer Trage ins Museum getragen. Ich hatte Herzklopfen und große Ehrfurcht, er ist und bleibt ein toter Mensch, so begegne ich ihm bis heute.“ Ötzi, der Sex und Kinder hat Über 21 Jahre sind seit diesem Tag vergangen. 14 Jahre davon ist Angelika bereits Direktorin des Archäologiemuseums. An Ötzi hat sie sich noch immer nicht sattgesehen. „Ötzis öffentliches Image“, erzählt Angelika, „ist durchwegs positiv.“ Interessanterweise werde er kollektiv als Opfer wahrgenommen, dabei könnte er durchaus auch ein Bösling gewesen sein. Wer weiß das schon? Angelikas Sicht hat sich vor allem durch den Spielfilm mit Jürgen Vogel erweitert. „Vor den Dreharbeiten hat uns das Filmteam unzählige Fragen gestellt. Wie waren die Menschen damals, wie lebten sie? Im Film hat Ötzi Sex, Kinder und eine Frau, die er liebt, er ist traurig, wütend, rachsüchtig und weint. Ein Mensch mit allen Facetten also, Schwächen und Stärken, ein Mensch wie wir.“
Studentin Angelika (3. v. l. hintere Reihe) bei der Ausgrabung eines bronze- und eisenzeitlichen Gräberfeldes in Bischofshofen (A), frühe 1990er Jahre
Dreimal aufgetaut 700 Wissenschaftler aus aller Welt haben Ötzi bis heute untersucht. Ein Fachbeirat aus Experten wie Mediziner, Anthropologen und Genetiker entscheidet bei jedem Projektantrag, ob die Forschung von Relevanz ist, schließlich gilt die oberste Prämisse, Ötzis Körper zu erhalten. 2010 erlaubte der Beirat, winzige Knochenproben zu entnehmen, um Ötzis genetischen Datensatz zu extrahieren. Ötzi, das ergab die Forschung, gehört einer Haplogruppe an, die sich in Sardinien und Korsika bis heute erhalten hat, weil sie sich dort seltener vermischt hat als auf dem europäischen Festland. In den vergangenen 20 Jahren ist Ötzi für Forschungen dreimal aufgetaut worden – nach akribischer Vorbereitung. Zu groß ist das Risiko, dass dabei biologische Prozesse in Gang kommen, Bakterien im Körper aktiv oder Keime eingeschleust werden. Wäre Ötzi nicht bei -6° C und einer Luftfeuchtigkeit von 99 Prozent tiefgekühlt, würde ihn nicht eine dünne Eisschicht bedecken, wäre der Leichnam innerhalb kurzer Zeit zersetzt, genauso wie sein Körper, der sich – mitten aus dem Leben gerissen – wie durch ein Wunder über 5.000 Jahre lang konserviert hat. Das macht Ötzi weltweit einmalig, genau wie seine gut erhaltene Kleidung und Ausrüstung. Sind unsere Krankheiten genetisch vorbestimmt? Die Forschungsergebnisse haben die Geschichte maßgeblich verändert. So mussten Historiker die Kupferzeit früher ansetzen. Bisher glaubte die Forschung, dass Kupferbeile erst hunderte Jahre später verwendet wurden. Aber Ötzi trug bereits eines bei sich. Auch Ange-
Klein Angelika mit ihrer „Sammelbox“
lika musste in ihren Büchern schon mehrere Textpassagen überarbeiten. So besteht Ötzis Köcher nicht wie angenommen aus Gämsenleder, sondern aus Rehleder. Und er hatte nicht blaue, sondern braune Augen. „Ötzi“, sagt Angelika, „ist eine einzigartige Ressource, über die wir erfahren, wie die Menschen in der Steinzeit gelebt haben.“ Von den Ergebnissen profitiert auch die moderne Medizin. Genanalysen haben ergeben, dass Ötzi an einer Herz-Kreislauf-Insuffizienz litt, was heute als moderne Zivilisationskrankheit gilt, begünstigt u. a. durch mangelnde Bewegung und eine ungesunde Lebensweise. Da Ötzi alles andere als ungesund lebte, wird untersucht, ob gewisse Krankheiten vielleicht von Genen vorbestimmt sind. „Vielleicht kann die Forschung noch mehr solcher Fragen beantworten“, so Angelika. Der Vinschgau weist die höchste Dichte an Parkinson in ganz Europa auf. Könnte diese Krankheit genetisch verankert sein? Könnte auch Ötzi diese genetische Auffälligkeit in sich tragen? Wie Angelika hat auch Ötzi seit rund 20 Jahren seinen Wohnsitz im Zentrum von Bozen. In den nächsten Jahren steht ein Umzug an. Das Land spielt mit dem Gedanken, Ötzi in ein neues Museum umzusiedeln. Neben seinen Hinterlassenschaften werden dort auch andere archäologische Funde Platz finden, die derzeit noch im Amt für Bodendenkmäler in Kisten gehortet werden. Wo das 5.000 m2 große Archäologiemuseum gebaut bzw. eingerichtet wird – Virgl, Bozen Peripherie oder sonstwo – ist noch unklar. Klar ist: Angelika wird Ötzi folgen. Renate Breitenberger Erker 04/19
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Wipptaler Ehrenbürger
Baron Ludwig Reichsfreiherr von Sternbach (1859 – 1952)
von Karl-Heinz Sparber
WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1859: Geboren am 12. Oktober in Innsbruck 1887: Nach dem Tod von Vater Leopold wohnt er ständig auf Schloss Wolfsthurn und verwaltet die Güter. 1903 – 1908: Gemeindevorsteher von Mareit 1910: Der Gemeinderat ernennt Baron Sternbach und Lehrer Johann Sader zu Ehrenbürgern von Mareit, Ridnaun und Ratschings. 1952: Am 10. Juni verstirbt Baron Ludwig Reichsfreiherr von Sternbach.
Wenn man über einen Baron von Sternbach berichten will, kommt man nicht umhin, die Familiengeschichte einzubeziehen. Die Sternbachs gehören zu den populären Tiroler Adelsfamilien (wie etwa die Trapp, Wolkenstein, Di Pauli, Taxis) und sind seit Jahrhunderten mit Mareit verbunden. Ludwig von Sternbach wurde gemeinsam mit dem langjährigen Lehrer Johann Sader im Jahr 1910 zum Ehrenbürger der Gemeinden Mareit, Ridnaun und Ratschings ernannt. Dem Sternbacher wird ebenso wie seinem Vater Leopold nachgesagt, sie stammten nicht vom Geburtsadel, sondern vom Herzensadel. Die Freiherren von Sternbach auf Schloss Wolfsthurn Ludwig Reichsfreiherr von Sternbach entstammt einer sehr großen und weit verzweigten Adelsfamilie. Den erblichen Reichsfreiherrentitel (Baron) erhielten seine Vorfahren Anton von Wenzl (1651 – 1716) und dessen Neffe Franz Andreas Wenzl (Sohn des 1680 verstorbenen Bartholomäus Wenzl von Stock und Sternbach) im Jahr 1698 von Kaiser Leopold I. mit der Berechtigung, sich von Sternbach zu nennen. Ludwigs Vetter Paul Freiherr von Sternbach zu Stock und Luttach (1869 – 1948) hat die umfangreiche Familiengeschichte 1944 auf
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tirol ist seit 1996 Sitz des Südtiroler Landesmuseums für Jagd und Fischerei und gehört heute noch den Sternbach.
Die Sternbachsche Gruftkapelle wurde 1850 errichtet. Maria Elisabeth ist 1852 die erste Sternbach, die in der Familiengruft beerdigt wird.
250 Seiten niedergeschrieben. Darin werden seit 1560 mehr als 700 Personen aus den Pustertaler, Bludenzer, Mühlauer, Mareiter und Sterzinger Linien beschrieben. Der oben genannte
Ahnherr Franz Andrä von Sternbach (1675 – 1755) erwirbt 1725 das Schloss Wolfsthurn in Mareit und lässt die gotische Burganlage im barocken Stil umbauen. Dieses einzige Barockschloss in Süd-
Ludwigs Vater Ludwigs Vater Leopold (1819 – 1887), k. u. k. Kämmerer, heiratet 1847 Maria Elisabeth Gräfin von Brandis (1822 – 1850) und hat mit ihr den Stammhalter-Sohn Eduard (geb. am 8. November 1848), der allerdings unheilbar erkrankt und jahrelang bis zum Tod am 31. Oktober 1898 gepflegt werden muss. Tochter Anna kommt am 26. März 1850 zur Welt, ihre Mutter verstirbt zehn Tage später am 6. April 1850 in Marburg in der Steiermark. Der verzweifelte Witwer Leopold lässt im Friedhof von Mareit eine Grabkapelle errichten, die sogenannte Sternbachsche Familiengruft, die der „Schmerzhaften Mutter“ geweiht wird. Türen, Fensterstöcke und der massive Dachreiter-Turm bestehen aus weißem Ratschinger Marmor. Erbauer des ebenfalls neugotischen Altars mit der schmerzhaften Gottesmutter, die den Leichnam ihres göttlichen Sohnes in den Armen hält, ist der Künstler Renn in Imst. Am 16. Jänner 1852, also fast zwei Jahre nach ihrem Tod, erfolgt die feierliche Beisetzung von Maria Elisabeth im Beisein der gesamten Dorf- und Talbevölkerung.
Baron Ludwig Reichsfreiherr von Sternbach Vater Leopold ist zwar gewählter Gemeindevorsteher von Mareit in den Jahren 1850 – 1857, er wohnt aber weiterhin in Innsbruck mit Tochter Anna (1850 – 1932), die sich ihr Leben lang um den älteren Bruder Eduard (1848 – 1898) kümmern wird. Im Jahr 1858 geht Leopold eine zweite Ehe mit Aloisia Freiin von Lazarini ein, die ihm zehn Kinder schenkt: Ludwig (Louis, 1859 – 1952), Augusta (Gusti, 1860 – 1928), Johann (Hans, 1862 – 1932), Maria (Mitzi, 1863 – 1952), Maximilian (1865 – 1943), Aloisia (Louisl, 1872 – 1923), Wilhelmine (Wilma, 1875 – 1952), Elisabeth (stirbt mit elf Jahren im Mädcheninstitut in Riedenburg nördlich von München) und Pius (geboren am 15. Februar 1870), der im Ersten Weltkrieg als Oberleutnant und Ministerialsekretär am 25. November 1914 im russischen Feldspital in Cisna mit 45 Jahren nach einem Schenkeldurchschuss den Tod findet. Außer Johann bleiben alle Geschwister unverheiratet und leben entweder im gemeinsamen Haushalt in Innsbruck oder aber immer öfters im Schloss in Mareit. Auf eigenen Wunsch werden sie in der Familiengruft auf dem Mareiter Friedhof begraben. Ludwig ist am 12. Oktober 1859 in Innsbruck geboren und wächst zunächst dort auf. Er absolviert hier das Gymnasium. Am 21. April 1875 verstirbt seine Mutter nach der Geburt des zehnten Kindes (Wilhelmine) im Alter von 39 Jahren. Er setzt seine Studien an der Universität fort und beendet sie auch, doch nach dem Tod seines Vaters Leopold am 24. März 1887 muss er zwangsläufig die Verwaltung der Freiherrlichen Güter in Mareit übernehmen, nachdem sein kranker Halbbruder Eduard aus erster Ehe dazu nicht im Stande ist. Seitdem wohnt „der
Sieben Geschwister von Sternbach (1892): (v. l.) Maximilian, Wilhelmine, Johann, Maria, Aloisia, Augusta und Ludwig
Herr Baron“, wie er hier im Tal allgemein genannt wird, ständig auf Schloss Wolfsthurn, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen des ganzen Tales. Mareit wird zu seiner eigentlichen Heimat. Bereits früher hat er sich das Vertrauen der Mareiter gesichert; der junge Jurist ist auch in allen Fragen der Landwirtschaft bewandert, ist leutselig und verkehrt auch mit den „Mindesten des Volkes“ (nach Pfarrer Arthur Winterle). Er ist in politischer Hinsicht nicht besonders hervorgetreten; ganz anders sein Vetter Paul von Sternbach, der liberale Landtagsabgeordnete in Innsbruck und später Abgeordnete in Rom. Ludwig engagiert sich im Gemeinderat von Mareit und stellt seine Fähigkeiten in anderer Weise in den Dienst der Allgemeinheit. So organisiert er am 27. September 1885 die Männer der Gegend zur Bachabwehr, da der Mareiterbach die Kirche und alle umliegenden Wohngebäude bedroht. Die sogenannte „Kirchenarche“ (mit einem Aufwand von 70.000 Gulden errichtet) ist an einer Stelle eingestürzt. Während die Frauen mit Fackeln das Ufer beleuchten, versuchen die Männer die klaffende Bresche mit Baumstämmen zu verstopfen. Dabei steht der jun-
ge Baron selbst Tag und Nacht im Einsatz und kann so größere Schäden verhindern. Im Anschluss daran sorgt er dafür, dass eine massive Steinarche zum Schutz vor der ständigen Wassergefahr errichtet wird. Da Ludwig ledig bleibt, findet er neben seinen zahlreichen Interessen und Verpflichtungen leichter Zeit, sich dem edlen Waidwerk der Jagd und dem Zielscheibenschießen zu widmen, was er bis in seine letzten Jahre leidenschaftlich ausübt. So taucht er etwa 1897 beim Bezirks-Freischießen in Telfes mit einem guten Dutzend seiner Schützen auf, wodurch die ohnehin schon fröhliche Stimmung und Unterhaltung nur noch erhöht wird. Gerade hatte Pfarrer Vinzenz Tinkhauser auf der Schleckerscheibe ins Zentrum getroffen. Ludwig ist über Jahrzehnte Oberschützenmeister von Mareit. Am 14. August 1898 hält er als solcher eine fulminante Rede, die mit einem Hoch auf den Kaiser endet, worauf die vier Kanonen im Schloss Wolfsthurn (genannt Weckauf, Passauf, Huiauf und Hupfauf) 24 Schüsse abgeben. Daraufhin eröffnet er mit einem gelungenen Meisterschuss
das viertägige Kaiser-Jubiläumsschießen, wobei 200 Kronen in Gold und Silber an Siegerprämien 75 Schützen anlocken. Am 30. Oktober 1898 verstirbt Ludwigs Halbbruder Eduard. Er hatte das Jurastudium in Innsbruck absolviert und war dann bei der tirolischen Statthalterei als Konzeptspraktikant eingetreten. Später arbeitete er in verschiedenen k. k. Bezirkshauptmannschaften, doch schied er wegen Krankheit frühzeitig aus dem Staatsdienst aus. Die feierliche Beisetzung des Fünfzigjährigen erfolgt einen Tag nach seinem Tod in der Familiengruft in Mareit. Im November 1900 tritt Ludwig Freiherr von Sternbach erstmals zu den Wahlen im Bezirk an. Er unterstützt u. a. das bischöfliche Comité gegen den zunehmenden Unfug des Zweikampfes in Österreich. Der Minister für Landesverteidigung Graf Welfersheimb unterzeichnet die Duell-Verbots-Resolution ebenso wie an die 300 angesehene Männer aller Parteien, die sich gegen bloße Erklärungen und für Taten aussprechen. Er nimmt an zahlreichen Wahlversammlungen im Bezirk teil, u. a. 1902 beim Lehner in Freienfeld, wo der katholisch-patriotische Verein dafür eintritt, an der in Tirol bewährten konservativen Partei festzuhalten. Schließlich wird Ludwig von Sternbach für die Jahre 1903 – 1908 zum Gemeindevorsteher von Mareit gewählt. Ludwig ist ein Mann von tiefer und ungeheuchelter Frömmigkeit, aber auch von Einfachheit und Genügsamkeit. So ist es nicht verwunderlich, dass er an der großen Jerusalem-Pilgerreise im September 1901 teilnimmt. „Der Tiroler“ vom 5. September 1901 listet Hunderte von Teilnehmern aus Tirol alphabetisch auf, damit jene Gläubige, die sich die beschwerliche Zug- und Schiffsreise nicht leisten können, den abreisenden Erker 04/19
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Wipptaler Ehrenbürger
Pilgern eine Bitte mit auf den Weg geben können. Ludwig ist langjähriges Mitglied der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaft. Von 560 Mitgliedern im Bezirk treffen sich 94 derselben zur Generalversammlung am 11. Februar 1903 im Hotel „Rose“ in Sterzing, wobei Ludwig Freiherr von Sternbach erneut in den Ausschuss gewählt wird. Er fungiert dann von 1906 bis 1908 als Obmann-Stellvertreter, von 1909 bis 1911 als Obmann, von 1912 bis 1914 als Ausschussmitglied. 1915 wird er als erneuter Obmann in die Viehverkehrs-Bezirkskommission bestellt, 1922 als Obmann der Bezirksgenossenschaft in die Bezirksleitung des Bauernbundes gewählt. Im Oktober 1924 wird die landwirtschaftliche Bezirksgenossenschaft aufgelöst und von der Bezirksleitung des Bauernbundes übernommen, dessen neuer Obmann der „bisher tüchtige und allseits beliebte Herr Ludwig Freiherr von Sternbach“ wird, so die „Bozner Nachrichten“ vom 21. Oktober 1924.
Vor dem Gasthaus „Stern“ werden dem Großgrundbesitzer Ludwig Freiherr von Sternbach und dem pensionierten Volksschullehrer Josef Sader die Ehrenbürgerschaft der drei Gemeinden Mareit, Ridnaun und Ratschings feierlich verliehen. Ludwig erhält das Diplom in Anerkennung seiner vieljährigen unentgeltlichen Dienstleistung als Kassier und als eigentlicher Gründer der gemeinschaftlichen Raiffeisenkasse der drei Gemeinden und für seine vieljährige verdienstliche Tätigkeit im Interesse der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaft des Gerichtsbezirkes Sterzing. Zudem hat er sich als Oberschützenmeister der Gemeinde Mareit für das Schießwesen sehr verdient gemacht. Johann Sader war 47 Jahre Lehrer in Mareit und versieht den Mesner- und Organistendienst im Dorf. Er war Gemeindevorsteher von 1896 bis 1902 und davor bereits Gemeindesekretär, was er 1910 noch ist. Zudem wirkt er als Obmann der Raiffeisenkasse. Bereits 1904 hat er vom Kaiser das silberne Verdienstkreuz mit der Krone erhalten für seinen Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit. Die Vertreter der drei Gemeinden, die Mareiter Musikkapelle und zahlreiches Publikum auch aus den umliegenden Gemeinden sind nach Mareit gekommen. Der neue Gemeindevorsteher Ferdinand Siller würdigt die Verdienste der Gefeierten und überreicht ihnen die Ehrendiplome. Nach den Dankesworten der Geehrten wird ein dreifaches Hoch auf den Kaiser ausgebracht, die Musikkapelle intoniert die Volkshymne und es folgt ein Festessen im „Stern“. Am Gemeindeschießstand klingt das Fest mit einem Festschießen und dem landesüblichen Böllern feierlich aus.
Ehrenbürgerschaft Am 18. September 1910 ist in Mareit ein besonderer Sonntag:
Im April 1911 lässt sich Ludwig zum katholisch-konservativen Reichsratskandidaten für den
Eduard Freiherr von Sternbach (1848 – 1898) (© www.tirolerportraits.it)
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Wahlbezirk Sterzing-Brixen-Klausen aufstellen. Er möchte die bäuerlichen Interessen vertreten. Seine Vorzüge listet das „Tiroler Volksblatt“ vom 22. April 1911 auf: außergewöhnlich tüchtiger Landwirt, Obmann der Bezirksgenossenschaft und der Viehzuchtgenossenschaft, Mitglied des Agrarausschusses, Ehrenbürger mehrerer Gemeinden. Seine ers-
muss sich der konservative Baron am Wahltag mit 738 Stimmen eindeutig geschlagen geben gegen den christlich-sozialen Herausforderer Pfarrer Franz Meixner von Telfes mit 4.304 Stimmen, der somit in den Reichsrat einzieht. Franz Meixner wird übrigens 1916 ebenfalls zum Ehrenbürger der Gemeinde Ratschings ernannt.
Die Kirche von Mareit mit Widum (links) und Sternbachscher Grabkapelle (rechts)
ten Wahlversammlungen sind jedoch alles andere als erfolgreich: In Lajen hat er am 15. Mai 80 Zuhörer, am 16. Mai in Vintl gezählte fünf potentielle Wähler und am 24. Mai in Klausen nur 13 Interessierte, wobei der Termin – ein Mittwoch um 8.00 Uhr morgens – für Bauern und Bürger eher schlecht gewählt ist. Schließlich
Der Baron überlebt seine Geschwister Am 23. November 1914 wird Ludwigs jüngerer Bruder Pius an der polnischen Front bei Darry durch einen rechtsseitigen Schenkeldurchschuss schwer verletzt und kommt in ein russisches Feldspital in Cisna, wo er zwei Tage später während einer Operation ver-
stirbt. Am 5. Jänner 1915 wird in der Pfarrkirche von Mareit ein Sterbegottesdienst für den gefallenen Baron abgehalten, am 16. Jänner 1915 auch in der Stadtpfarrkirche St. Peter in Wien, wo er im Ministerium des Inneren gearbeitet hat. Am 28. November 1928 verstirbt Ludwigs Schwester Baronesse Augusta von Sternbach an einem Magenleiden in Innsbruck im Alter von 68 Jahren. Ihre Leiche wird nach Mareit überführt und dort am 3. Dezember in der Sternbachschen Gruftkapelle bestattet.
in Sterzing bei Verwandten, um hier ihren Lebensabend zu verbringen. Baron Ludwig und zahlreiche Mareiter bringen der „Mareiterwirtin“ ihre Glückwünsche dar. Vier Jahre später findet am 27. August 1939 die Beerdigung in Sterzing statt, an der Baron Ludwig und zahlreiche Pfarrer der Umgebung teilnehmen.
Am 12. Oktober 1938 feiert Ludwig in seltener Körper- und Geistesfrische seinen 80. Geburtstag. Mittlerweile ist er einer der bekanntesten Gestalten des ganzen Tales. Er hat aus dem Schloss einen Musterbetrieb gemacht. Ludwig hat die freiherrliche Familie und die Ortsbehörden in den Speisesaal des Schlosses geladen, wo die Mareiter Musikkapelle die Feier begleitet. Ende Jänner 1939 plagt den Baron eine starke Bronchitis, die ihn einige Wochen an das Bett fesselt, doch aufgrund seiner starken Natur erholt er sich bald. Die Sternbachsche Familiengruft: Der Sarg des letzten Sternbachers Am 10. Juni 1952 um 18.20 Uhr verstirbt BaAm 30. Jänner 1932 stirbt Ludwigs Halb- ron Ludwig Reichsfreiherr von Sternbach von schwester Anna nach längerer Krankheit auf Stock und Luttach im Sterzinger Spital an AlSchloss Wolfsthurn. Die 82-jährige Baronin tersschwäche im 93. Lebensjahr. Kurz zuvor hatte ihren kränklichen Bruder Eduard bis zu sind am 1. März seine Schwester Wilhelmine dessen Tod 1898 liebevoll umsorgt und ge- und am 6. März Schwester Maria auf Schloss pflegt. Auch Anna wird in der Sternbachschen Wolfsthurn verstorben. Damit hat Ludwig alle seine zehn Geschwister überlebt. In der ToGruftkapelle beigesetzt. Am 15. Oktober 1933 wird Ludwig für seine desanzeige in der „Dolomiten“ vom 13. Juni 30-jährige selbstlose Arbeit in der Viehzucht- 1952 werden seine wichtigsten Funktionen genossenschaft des Bezirks Sterzing im Gast- und Ämter zusammengefasst: Er war Altbürhof „Mondschein“ öffentlich geehrt. Podestà germeister von Mareit, Mitbegründer und EhTonini und andere hohe Behördenvertreter renobmann des Südtiroler Braunviehzuchtversind voll des Lobes für den Baron. Er hat sich bandes, ehemaliger Oberschützenmeister und in all den Jahren um die Hebung der Vieh- Standschützenhauptmann im Ridnauntal. Die zucht besonders bemüht. Die Rinder aus sei- Beisetzung erfolgt am 17. Juni in der Sternner Zucht wurden häufig auf der Viehausstel- bachschen Familiengruft. E lung in Sterzing prämiert. Am 1. Mai 1935 feiert in Sterzing Anna Wegscheider in geistiger und körperlicher Rüstigkeit ihren 90. Geburtstag. Sie hat 56 volLesen Sie in der nächsten Ausgabe le Jahre das Gasthaus „Stern“ in Mareit als des Erker: Pächterin geführt, das dem Baron von SternLEHRER JOHANN SADER bach gehört. Seit einigen Jahren lebt sie nun
WIPPTAL
„Priester und Ordensleute aus dem Wipptal“ Ein Buch über die Priester und Ordensleute aus den Pfarreien der Seelsorgeeinheit Wipptal war der Wunsch des langjährigen Dekans von Sterzing Josef Knapp, der inzwischen das Referat für Berufungspastoral der Diözese Bozen-Brixen übernommen hat. Bei einem zufälligen Zusammentreffen während einer Zugfahrt nach Bozen frag-
te er Paul Felizetti, ob er bereit wäre, dieses Projekt zu übernehmen. Felizetti sagte spontan zu, obwohl ihm – wie er selbst sagt – von Anfang an bewusst war, worauf er sich mit seinem Ja eingelassen habe. Bei der Recherche in Bibliotheken und Archiven, in persönlichen Gesprächen und E-Mails, die um die ganze Welt gingen, ist in vier Jahren ein umfangreiches Kompendium entstanden, das rund 1.000 Priester und Ordensleute aus dem Wipptal umfasst. „Es gibt auf dem Gebiet der ehemaligen Diözese Brixen nicht viele Orte, aus der so viele Priester- und Ordensberufungen hervorgegangen sind wie aus dem Wipptaler Hauptort Sterzing“, ist der Autor überzeugt. Die Publikation wird am Palmsonntag, den 14. April um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Vorstellungen folgen am 3. Mai (20.00 Uhr) im Vereinshaus von Mareit, am 4. Mai (20.00 Uhr) in der Bibliothek von Stilfes, am 10. Mai (20.00 Uhr) im Schulhaus von St. Jakob und am 11. Mai (20.00 Uhr) im Theatersaal von Gossensaß. Erker 04/19
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Notizie dall'Alta Val d'Isarco ELEZIONI EUROPEE ELEZIONI COMUNALI DI CAMPO DI TRENS Il mensile “Der Erker”, edito dalla WIPP-Media S.r.l., è a disposizione di tutti i partiti politici e di tutti i candidati per inserzioni a pagamento sul loro programma elettorale per le elezioni fissate per il 26 maggio 2019. CODICE DI AUTOREGOLAMENTAZIONE Nell’ufficio di redazione dell’Erker in Città Nuova 20A, 39049 Vipiteno, è possibile prendere visione, previa richiesta, delle direttive indicate nel “Codice di autoregolamentazione” riguardanti la propaganda elettorale per le elezioni politiche fissate per il 26 maggio 2019. PRENOTAZIONI Le prenotazioni per gli spazi pubblicitari devono pervenire entro il giorno 20 del mese precedente l’uscita dell’Erker (ad ogni inizio mese) e vengono accettate solo dietro richiesta scritta (e-mail o fax). Esse devono inoltre contenere tutti gli elementi essenziali (incluso numero di P. IVA) ed essere firmate in modo leggibile. La collocazione delle inserzioni avverrà rispettando l’ordine di arrivo delle richieste. PREZZI Le tariffe per la pubblicità elettorale nonché le condizioni di pagamento sono stabilite nel “Listino prezzi per le elezioni politiche”.
INFO Der Erker; Città Nuova 20A, 39049 Vipiteno; tel. 0472 766876; fax: 0472 760394; e-mail: info@derkerker.it
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Monte Cavallo
Eletto il nuovo presidente Hannes Stofner succede a Helmut Messner come presidente della Nuova Società Monte Cavallo che dal 2006 gestisce gli impianti di risalita Nel corso dell’assemblea degli azionisti tenutasi a fine febbraio, il consiglio di amministrazione è stato ampliato da cinque a sette membri. Oltre a Messner, che ha ceduto la presidenza dopo 13 anni di mandato al giovane Hannes Stofner, restano membri del consiglio Michael Tschöll, Christian Polig e Florian Mair. Nuovi consiglieri eletti sono Paul Graus e Hermann Gögl. Il nuovo comitato resterà in carica per quattro anni. In futuro sarà nominato un amministratore delegato nel consiglio di amministrazione. Messner è molto soddisfatto del bilancio dell’esercizio 2017/18, che si è chiuso con un utile di 280.000
euro. I ricavi delle vendite dell’esercizio precedente (chiusura 31.10.18) sono stati pari a 2,3 milioni di euro. Gli amministratori giudicano estremamente soddisfacente anche la stagione invernale in corso. Sotto la presidenza di Messner sono stati fatti una serie di interventi che hanno contribuito alla promozione dell’impianto di risalita di Monte Cavallo tra cui la costruzione di una pista per slittino fino a valle, compresi l’innevamento e l’illuminazione, la pista di collegamento tra la pista di Telves e la pista “Gringes”, il nuovo impianto Panorama e la realizzazione della pista di discesa a valle. cm
Comitato di educazione permanente Vipiteno A fine febbraio durante l’assemblea del comitato di educazione permanente di Vipiteno è stato presentato ufficialmente il “calendario eventi 2019”. Il calendario contiene tutte le manifestazioni principali delle associazioni di lingua italiana della città di Vipiteno. Dopo molte ore di lavoro, in cui si è cercato di mediare tra le associazioni e di evitare sovrapposizioni che sarebbero risultate poco produttive, si sono raggiunti ottimi risultati. Ora, con questo strumento, viene offerta ai cittadini una chiara idea sulla panoramica delle manifestazioni offerte dalle diverse associazioni. Con questo calendario si spera di aumentare la par-
tecipazione e rendere ancora più coesa la comunità di lingua italiana. L’assessore alla cultura Fabio Cola ha espresso grande riconoscenza nei confronti dei rappresentanti delle associazioni, che si sono adoperati per trovare soluzioni ai problemi che si sono riscontrati durante questo percorso. Il primo obiettivo che il comitato si era posto è quindi stato raggiunto pienamente. L’assessore Cola ha espresso enorme soddisfazione per aver raggiunto l’obiettivo di creare una rete tra tutte le associazioni di lingua italiana della città di Vipiteno. Durante l’assemblea sono stati fissati i prossimi obiettivi che verranno resi noti prossimamente. cm
Notizie dall'Alta Val d'Isarco
VIPITENO
ACCADEMIA ITALIANA DELLA CUCINA INAUGURAZIONE ANNO ACCEDEMICO 2019 Il tema mondiale dell’anno 2019 dell’Accademia Italiana della Cucina è “Le paste fresche, ripiene e gli gnocchi”. L’Accademia, fondata nel 1959, è l’unica istituzione culturale riconosciuta a livello nazionale dal Ministero dell’Agricoltura per la tutela della cultura della buona tavola che vanta sedi in tutto il mondo. La Delegazione di Bressanone, guidata dal Presidente Giorgio Baruchello di Monguelfo ha inaugurato la stagione a Vipiteno nello storico, elegante ed affascinante Hotel Ristorante “Lilie” ove gli Accademici e gli ospiti sono stati accolti con molta ospitalità dal titolare Christian Tatz che ha raccontato l’antica ed interessante storia dell’edificio tardo rinascimentale che si affaccia sulla via centrale della città. La serata culinaria è stata diretta dal Simposiarca Antonio Careri di Racines che ha intrattenuto i presenti con una breve relazione sulle origini e le varietà della pasta fresca. Lo chef si è cimentato con piatti unici. Le preparazioni allestite con grande passione e cura estetica hanno senz’altro destato l’attenzione di tutti, senza trascurare l’abbondanza di sapori e la varietà di pietanze rappresentate, tra cui le immancabili verdure fresche e cotte di cui non si contavano le tipologie che guarnivano abbondantemente i piatti a dimostrazione anche dell’intento salutistico proposto dal risto-
ratore. Lo chef ha centrato il tema annuale dell’Accademia con un ottimo primo piatto a base di pasta fresca ripiena che è stata una sorpresa per l’originale e gustosa preparazione proponendo una rielaborazione di un piatto della tradizione altoatesina: Mezzelune arrostite di pasta al Tobinamuber con ripieno di radicchio e Barolo, su spuma di formaggio di malga. Anche il secondo piatto con la proposta di due preparazioni a base di Sella di vitello arrostita e filetto di manzo accompagnati da Cannellone di carota antica e risotto aromatizzato al pino mugo e verdura di radice è stata una piacevole sorpresa. Per finire il dolce in due particolari efficaci espressioni quali sorbetto di rosa canina e variazione di farina di pera essiccata ripiena di mele, tipicamente alto atesini. Il tutto accompagnato con ottimi vini bianchi e rossi dell’Alto Adige. Gli Accademici dopo aver proceduto alla votazione dei piatti, del servizio e del locale, secondo lo statuto e le regole dell’Accademia hanno espresso soddisfazione per l’andamento della serata e per l’ottima cena da parte del ristorante Lilie, insignendo il locale “Lilie” con il piatto decorato con il tema dell’anno 2019 e lo stemma ufficiale, quale esempio della buona tavola per il territorio della Wipptal e dell’Alto Adige. cm
“Vipiteno pulita”
Su iniziativa del gruppo donne del KVW, il 4 maggio si svolgerà a Vipiteno la pulizia della città. Numerose associazioni di Vipiteno parteciperanno alla raccolta e alla pulizia dei rifiuti di Vipiteno. L’iniziativa “Vipiteno pulita” è patrocinata dall’attivista ambientale Magdalena Gschnitzer. Il comune mette a disposizione guanti, giubbotti, sacchi della spazzatura e un camion della spazzatura. Con il motto annuale “Meno plastica - nuove opportunità”, nei vari comprensori della provincia si svolgono diverse campagne sul tema della tutela ambientale e della rinuncia alla plastica. Nella Wipptal, le donne del KVW hanno deciso di raccogliere i rifiuti pulendo gli angoli e le strade della città per un’intera mattinata con l’aiuto di associazioni e cittadini. Come ringraziamento tutti i volontari saranno ricompensati con un rinfresco offerto dall’associazione turistica di Vipiteno e dalla Raika. Tutti coloro a cui sta a cuore la pulizia della propria città sono invitati ad aiutare. “Dopo tutto, tutti vogliamo una città pulita ed è tempo di sensibilizzare nuovamente la gente”, così Helga Mutschlechner Holzer, presidente provinciale delle donne KVW. Il punto d’incontro è alle ore 09:00 al centro scolastico della scuola superiore in lingua tedesca. cm
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Un ulivo per Alexander Langer nel Giardino dei Giusti a Roma Tra i cinque Giusti a cui è stato dedicato per il 2019 l’ulivo della pace anche il nostro “cittadino del mondo”
Si è svolta il 18 marzo nel Giardino dei Giusti a Villa Pamphili a Roma, alla presenza del sindaco di Roma, Virginia Raggi, di altre personalità e di ragazzi delle scuole superiori,
L’ulivo dedicato ad Alexander Langer
la messa a dimora di cinque giovani ulivi dedicati alle cinque personalità che sono state prescelte quest’anno in segno di ricordo e di onore. Il Giardino dei Giusti dell’Umanità, presente in molte città d’Italia e del mondo occidentale, intende mantenere viva la memoria di persone che si siano distinte per il loro impegno etico e per la loro attività contro il totalitarismo e la discriminazione. Quest’anno a Roma un apposito comitato scientifico ha scelto di dedicare un ulivo al “pacifista e ambientalista” Alexander Langer, all’antifascista tedesca Ursula Hir-
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schmann, al dirigente di Solidarnosc Bronislaw Geremek, al giovane giornalista italiano Antonio Megalizzi, vittima dell’attentato a Strasburgo, e a Karen Jeppe, missionaria danese per l’aiuto portato alle vittime del genocidio armeno. Erano presenti anche la vedova e il fratello di Alexander Langer, a cui ha rivolto un affettuoso saluto Grazia Barbierato nel suo intervento pronunciato a nome della Fondazione Langer. Le parole di Alexander Langer nei suoi testi più significativi e le sue iniziative culturali e istituzionali – così Grazia Barbierato – sono profetiche e di stringente attualità. Langer è l’uomo del dialogo, della costruzione di ponti, dell’incessante ricerca della pace, dell’universalità dei diritti umani che devono governare nelle differenze di genere, etnia, territorio, cultura. Per questo Langer è stato un viaggiatore instancabile, sempre presente là dove i diritti umani venivano calpestati. Di fronte alle tragiche vicende che dilaniavano la ex Jugoslavia, fu lui nel 1995, insieme ad altri parlamentari europei, a consegnare a capi di Stato e di Governo il drammatico appello “L’Europa nasce o muore a Sarajevo”. ap
La posta c’è ma non si vede Al momento le polemiche a livello provinciale per il ritardo nella consegna della posta non mancano. La nostra redazione già da tempo è sommersa di lamentele e reclami dei lettori. C’è sempre più spesso un drastico ritardo nella consegna dell’Erker. Il danno è notevole. Se alcuni giorni dopo la consegna dell’Erker all’ufficio postale di Vipiteno la rivista non è ancora stato recapitata, il nostro telefono continua a squillare. Questo mese il servizio è stato molto scadente. Invece di migliorare, il servizio che paghiamo puntualmente ogni mese peggiora sempre di più. Anche il presidente Arno Kompatscher per il momento ha sospeso i pagamenti a Poste Italiane. Due anni fa la Provincia ha firmato un accordo triennale di dieci milioni di euro con le poste italiane per rendere più efficiente il servizio postale in tutta la Provincia. Ma da allora non è successo quasi nulla, anche se l’accordo prevede addirittura la consegna postale sei giorni alla settimana. Al contrario la situazione sta diventando sempre più complicata: dall’anno scorso dobbiamo consegnare l’Erker dalla nostra tipografia prima all’ufficio postale di Bolzano, che poi lo inoltra all’ufficio postale di Vipiteno. Non potrebbe essere più complicato! Sarebbe molto più facile - e finanziariamente vantaggioso per l’ufficio postale - se le riviste fossero consegnate direttamente dalla nostra tipografia all’ufficio postale di Vi-
piteno. Abbiamo cercato più volte di spiegare la situazione ai responsabili di Poste Italiane, purtroppo invano. Come se non bastasse, l’ufficio postale locale non ci dice nemmeno se l’Erker è stata consegnato. La situazione è inaccettabile. Ormai è diventato impossibile parlare con un responsabile, perché le responsabilità non sono apparentemente chiare. E’ semplicemente
scandaloso.. Siamo molto lontani dagli elevati standard di consegna richiesti dal presidente Kompatscher. Il presidente è intervenuto personalmente nelle trattative con i vertici di Poste Italiane. Ma al momento sembra che le cose stiano andando di male in peggio. In ogni caso il 12 marzo, il numero di marzo dell’Erker non era ancora arrivato a tutte le famiglie. Siamo quindi lontani da un servizio di consegna quotidiana e puntuale. L’Erker si riserva il diritto di intraprendere una causa legale, poiché l’inadempimento parziale di un servizio da parte della Posta non solo danneggia l’immagine dell’editore, ma anche la sua situazione finanziaria. Non possiamo più accettare questa situazione. Dopo tutto ci sono responsabili in loco che devono semplicemente rispettare le scadenze. La redazione
LautGemeindestatistik § ... 2018
RICONFERMATO IL DIRETTIVO DELL’A.N.A. DI VIPITENO Il Gruppo Alpini di Vipiteno ha tenuto la sua annuale assemblea mettendo in votazione le cariche
direttive a cominciare dal capogruppo e ha scelto la continuità riconfermando per acclamazione Raffaele Borri alla guida dell’associazione. Essa nel 2018 ha festeggiato il lusinghiero risultato dei 70 anni di vita. Il direttivo, riconfermato al completo, è risultato da una votazione cui hanno partecipato una quarantina di “veci alpini”, senza deleghe, a confermare il buon stato di salute del Gruppo, galvanizzato dalla bellissima e partecipata festa. L’assemblea si è svolta all’oratorio Maria Schutz con presidente Ferdinando Scafariello, che ha portato il saluto della sezione altoatesina ed ha fatto un breve excursus sull’attualità della vita associativa in generale mettendo in risalto il fatto che tra gli alpini ed i gruppi non mancano l’iniziativa, la generosità e il rispetto reciproco. I lavori si sono susseguiti con le relazioni morali di Borri e quella finanziaria del cassiere Bozzi entrambe approvate all’unanimità. Per quanto riguarda i festeggiamenti per i 70 anni il punto è stato evidenziato da Ciro Coppola, che è stato l’anima dell’organizzazione, sollecitando tutto il direttivo, trovando collaborazione esterna nella realizzazione della stampa del libro “La nostra storia” e concreti contributi a copertura di tutte le
spese della giornata e dell’intera manifestazione. Un grazie particolare all’assessorato provinciale diretto da Christian Tommasini, all’assessore comunale Fabio Cola, alla Banca Popolare ed al Bar Teatro di Marco Zanarotto. Ha voluto mettere in risalto anche il lavoro particolare di due signore: Flora e Graziana che con la loro presenza hanno ingentilito la festa tipicamente alpina. Prima della cena, che solitamente viene offerta per l’occasione, l’assemblea ha provveduto all’elezione del nuovo direttivo che è stato riconfermato con il seguente voto: Ciro Coppola e Rosario Coppola 31 voti, Luigi Bozzi-Fulvio Cola-Marco Fornari-Paolo Carosi 28 voti, Iridaneo Barison 26, Daniele Bernini 23, Stefano Orsini 22; amici degli alpini: Graziana Cola 25 voti. Il direttivo si è già ritrovato presso la sede per l’assegnazione delle cariche sociali, avviare un programma di massima, assicurare una presenza continua in sede con l’apertura del Bar nei giorni di lunedì. Vice-capogruppo è stato nominato Paolo Carosi. Tante sono state le curiosità ed i cambiamenti nel corso degli anni ed il gruppo Alpini le interpreta a modo suo; ne riportiamo una: da anni l’assemblea dei soci si svolge il giorno dell’Epifania, una volta quella giornata era dedicata alla Befana con tavolate a non finire di figli di soci per la cioccolata calda e nella calza qualche mandarino, “bagigi” e carrube. Erano altri tempi c’erano anche alpini giovani, c’era la “naia” e “capitava che le famiglie fossero più numerose e forse più povere ma non meno contente”: era ed è sempre vita alpina all’insegna della penna nera!
Dott.ssa Giovanna Sciascia collaboratrice dello studio legale D’Allura-Gschnitzer
CINTURE DI SICUREZZA È obbligatorio per il passeggero di un autoveicolo allacciare la cintura di sicurezza e che cosa rischia il conducente? Viaggiare con le cinture di sicurezza allacciate è obbligatorio sia per il conducente che per tutti i passeggeri che viaggiano su un autoveicolo. Tale obbligo, previsto dall’art. 172 del Codice della Strada, vale sia per chi siede nei sedili anteriori, ed è ormai costantemente rispettato, che per chi viaggia su quelli posteriori, cosa che non accade quasi mai. Il conducente del veicolo prima di partire deve assicurarsi e pretendere che tutti i passeggeri che sono a bordo abbiano la cintura di sicurezza allacciata, e in caso di minori deve provvedere lui stesso con i dovuti dispositivi (es. seggiolino). La sanzione amministrativa prevista per il mancato adempimento di tale obbligo va da E 83,00 a E 333,00, oltre alla decurtazione di 5 punti dalla patente di guida, che salgono a 10 per i neopatentati. La multa viene inflitta direttamente a colui che non indossa la cintura di sicurezza, e pertanto, ove a non indossarla sia un passeggero maggiorenne, questa viene irrogata direttamente nei suoi confronti, il quale però, non trovandosi alla guida, non subisce la decurtazione dei punti dalla patente. La multa viene inflitta a chi guida anche nel caso in cui a viaggiare senza cintura sia un minore ed a bordo non sia presente chi è tenuto alla sorveglianza dello stesso. Inoltre il codice della strada prevede l’applicazione della più grave sanzione della sospensione della patente di guida, per un periodo da 15 giorni a 2 mesi, nel caso in cui tale violazione venga ripetuta per 2 volte in 2 anni. Altresì viene punito chi non indossa la cintura di sicurezza correttamente e chi fa uso di dispositivi che alterano il normale funzionamento della stessa, in tal caso la multa va da E 41,00 a E 167,00. La sanzione amministrativa e la decurtazione punti dalla patente di guida non sono però gli unici rischi di chi decide di viaggiare senza cintura di sicurezza e permette ai propri passeggeri di non indossarla. Sul piano della responsabilità civile il conducente, in caso di sinistro stradale, può essere considerato responsabile di parte dei danni fisici subiti da coloro che non indossavano le cinture e sul piano della responsabilità penale, in caso di incidente mortale, può essere chiamato a rispondere di omicidio colposo, come previsto dal nuovo articolo del codice penale che punisce l’omicidio stradale. Erker 04/19
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La scuola dell’infanzia di Brennero rimarrà aperta
Vi presentiamo l’Infopoint Caritas Non esitate a usufruire del servizio A Vipiteno dal 2011 presso l’Oratorio Maria Schutz esiste l’Infopoint Caritas che si occupa di distribuire alimenti alle persone che ne hanno necessità. L’Infopoint era noto inizialmente come punto di ascolto, successivamente ha ampliato l’offerta del servizio, offrendo accompagnamento e visite alle persone anziane e agli ammalati e, come già anticipato si occupa della distribuzione di alimenti alle persone che ne hanno bisogno. Il servizio nella Wipptal è offerto da ca 34 persone di madrelingua italiana e tedesca che prestano opera di volontariato. Le persone che vogliono usufruire del servizio di assistenza devono presentare il modello 730, il certificato Isee, una lettera dei servizi sociali, una fotocopia della carta d’identità e un certificato di stato di famiglia. Gli alimenti, provenienti dal Banco Alimentare di Trento e Bolzano fanno parte della colletta alimentare che viene effettuata da ben 22 anni l’ultimo sabato di ogni mese dalle parrocchie. A Vipiteno i prodotti possono essere ritirati presso l’Oratorio Maria Schutz il martedì e il venerdì dalle 14:30 alle 17:00. Alle persone ammalate o agli anziani gli alimenti vengono consegnati direttamente a casa. Attualmente nella Wipptal sono 449 le persone che usufruiscono del servizio. Il servizio è gestito con molta discrezione e nel rispetto della privacy, di conseguenza chi ne avesse bisogno può tranquillamente richiedere l’assistenza direttamente all’oratorio o contattando il numero di telefono 331 1662354. Chiunque volesse offrire servizio di volontariato è benvenuto. cm
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Già a settembre la probabile chiusura della scuola dell’infanzia di Brennero aveva destato non poca preoccupazione. L’assessore provinciale alla Scuola e Formazione in lingua italiana Giuliano Vettorato in risposta ad un’interrogazione del consigliere provinciale Alessandro Urzì, ha assicurato che la scuola rimarrà aperta. Urzì ha informato che la riposta del neo assessore rassicura e tranquillizza le famiglie residenti al Brennero, considerato che l’alternativa sarebbe stata il trasferimento dei bambini nella frazione di Colle Isarco. Per quest’anno la scuola era rimasta aperta in deroga, ma solo con la garanzia per l’anno corrente. Urzì ha espresso la sua soddifazione e sottolinea che sono stati anche chiesti degli interventi per garantire la rivitalizzazione della struttura a garanzia di mantenimento nel tempo, trattandosi di un
presidio fondamentale di cultura ed integrazione per il Comune di Brennero. Nella risposta pervenuta dall’assessorato alla Formazione italiana si specifica che, secondo la normativa vigente, non sussistono i presupposti per la soppressione della scuola dell’infanzia di Brennero. Infatti la Legge Provinciale prevede che una scuola dell’infanzia venga soppressa d’ufficio, qualora sia frequentata da meno di cinque bambine e bambini. La Giunta provinciale decide sull’eventuale soppressione, qualora per almeno due anni scolastici consecutivi il numero delle bambine iscritte e dei bambini iscritti vari tra cinque e dieci. Nella scuola dell’infanzia di Brennero negli ultimi tre anni scolastici i bambini iscritti non sono mai stati meno di 12, mentre per l’anno scolastico 2019/2020 il numero dei bambini iscritti è pari a 14. cm
BBT SE – Tavola rotonda sulle infrastrutture pubbliche Infrastrutture pubbliche – leggi e regolamenti, lotta alla mafia e alla corruzione. Sono stati questi i principali argomenti trattati nel corso della tavola rotonda dal titolo “Le buone leggi e regolamenti sono necessari per la corretta ed efficiente realizzazione delle infrastrutture pubbliche” svoltosi nel Forte di Fortezza. La giornata formativa, che ha visto la partecipazione di tutti i collaboratori BBT SE lato Italia, si è svolta con un’iniziale sessione dove sono stati approfonditi alcuni temi di attualità: progetto di bilancio 2019, analisi del costo dell’opera, previsioni a venire. Nel pomeriggio si è svolto l’intervento del dott. Alfonso Sabella, magistrato ed ex Assessore alla Legalità e alla trasparenza di Roma Capitale, che nel suo intervento ha raccontato vari episodi di “malaffare” riscontrati nella sua attività di magistrato e Assessore di legalità del Comune di Roma “Il Sistema degli appalti pubblici andrebbe rivisto profondamente soprattutto per l’incapacità della burocrazia a far fronte alle istanze, che dal paese arrivano verso di essa.” afferma Sabella.
La giornata è proseguita con una tavola rotonda coordinata dall’Ing. Raffaele Zurlo, Amministratore di parte italiana di BBT SE. Al momento di confronto dedicato agli appalti volti alla realizzazione delle infrastrutture pubbliche, hanno partecipato Alfonso Sabella, Federico Titomanlio, avvocato e Segretario dell’IGI (Istituto Grandi Infrastrutture), Paolo Carbone, avvocato e esperto in materia di appalti pubblici delle grandi infrastrutture e Edgardo Greco, Dirigente di Rete Ferroviaria Italiana e Membro Organismo di Vigilanza di BBT SE. I temi trattati hanno riguardato l’efficienza delle leggi vigenti, l’inadeguatezza di taluni apparati della pubblica amministrazione, la stravaganza di alcune sentenze pronunciate dai tribunali amministrativi e l’approccio burocratico di talune prefetture ed apparati ministeriali alla lotta alle infiltrazioni malavitose negli appalti pubblici. “Avvocati e ingegneri devono, infatti, lavorare in stretta cooperazione, scambiando informazioni al fine di combattere in maniera efficace la criminalità organizzata”. così ha concluso la giornata Raffaele Zurlo.
Il Comune di Vipiteno contro la sentenza Aspiag All'inizio di marzo la Giunta Comunale di Vipiteno si è riunita per discutere un ricorso contro la sentenza Aspiag del Tribunale di Bolzano. Come noto, il Tribunale di Bolzano ha deciso lo scorso ottobre di accogliere parzialmente il ricorso di Aspiag Service SRL e di annullare l'accordo integrativo con il Comune di Vipiteno che obbligava la catena di distribuzione a costruire un albergo.
Con cinque voti a favore e un'astensione, la Giunta Comunale ha deciso di impugnare la decisione di primo grado del Tribunale di Bolzano presso il Consiglio di Stato di Roma. "Con questa decisione della giunta e la tempestiva notifica del ricorso ad Aspiag, la decisione del Tribunale di Bolzano non entrerà in vigore e la decisione del tribunale, che è considerata giuridicamente scorretta, sarà riesaminata in seconda istanza" – cosi il sindaco Fritz Karl Messner. cm
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Notizie dall'Alta Val d'Isarco
Blue Days
Divertimento garantito
Per gli amanti del Blues, ritorna un appuntamento da non perdere ovvero i Blue Days. Precedentemente noto come Blues Days, dal 2013 il festival di musica più settentrionale d’Italia si è sviluppato trasformandosi in un evento di livello internazionale. Artisti provenienti da tutto il mondo si incontrano ogni anno a maggio nella suggestiva cittadina alpina di Vipiteno per condividere la loro arte con il ricercato pubblico del Teatro Comunale. Anche quest’anno nei vari alberghi ci sarà una serie di concerti serali che scalderanno il pubblico per i grandi eventi del fine settimana. Quest’anno dal giorno 11 al 18 maggio 2019, Vipiteno si trasformerà in una grande metropoli con artisti e musicisti di fama internazionale provenienti dall’America del Nord, che si esibiranno in concerti e performance uniche e indimenticabili. Da non perdere la popolare messa gospel nella monumentale Chiesa Parrocchiale, la sfilata della banda itinerante, il tradizionale brunch per la Festa della Mamma e l’emozionante Blue Monday che completano il ricco e variegato programma dei nuovi BLUE DAYS sotto la direzione organizzativa e artistica del musicista Roland Egger. cm
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Sterzinger Osterspiele 2019 Ricco di eventi il festival storico pasquale vipitenese
Dal 31 marzo al 21 aprile si svolge la 34a edizione degli “Sterzinger Osterspiele”, il festival storico allestito dal Vigil Raber Kuratorium di Vipiteno diretto da Armin Haller, ormai un appuntamento culturale di spicco nella nostra città. Le “Rappresentazioni pasquali vipitenesi”, istituite nel 1986, riportano in vita una tradizione
culturale fiorita a cavallo tra Medioevo e Rinascimento nella città di Sterzing, come in altri centri del Tirolo: drammi sacri (Passionsspiele e Osterspiele) allestiti nelle chiese nel periodo pasquale. Uno dei principali organizzatori di questi spettacoli fu il vipitenese Vigil Raber (circa 1480-1552).
PROGRAMMA 31 marzo: L’inaugurazione del festival, alle ore 18.00, al Teatro Comunale di Vipiteno sarà seguita dalla prima rappresentazione d’apertura della celeberrima commedia di Goldoni “La locandiera” (Die Wirtin), che verrà ripetuta nei giorni 2, 5 e 6 aprile alle ore 20.00. Il famoso pezzo teatrale viene liberamente rielaborato e riproposto in lingua tedesca da Peter Turrini, del Vigil Raber Ensemble, con la regia di Monika Leitner Bonell. 11 aprile: Concerto del gruppo viennese “Donauwellenreiter”, con brani cantati da Maria Craffonara in tedesco, ladino e italiano. Teatro Comunale ore 20.00. 13 aprile: Il Coro Parrocchiale di Vipiteno Maria im Moos presenta il concerto sacrale “Schrattenbach-Requiem” di Johann Michael Haydn (fratello minore di Joseph Haydn). Chiesa di S. Margherita, Vipiteno, ore 20.00. 14 aprile: “Der Regenbogenfisch”, pezzo teatrale (in lingua tedesca) per bambini da tre anni in su, sulla base del libro illustrato di Marcus Pfister, presentato dalla “Vereinigte Bühnen” di Bolzano, in collaborazione con il centro culturale UFO di Brunico. Teatro Comunale di Vipiteno, ore 17.00. 19 aprile: “Via crucis”. Allestimento scenico vivente di momenti della Passione da parte del Jugenddienst Wipptal su testi elaborati da Robert Amort. Inizio alle ore 20.30 dalla chiesetta di St. Salvator (“Kreuzkirchl”), per le vie del centro, fino alla chiesa di S. Margherita. 21 aprile: Il tradizionale concerto di Pasqua della Bürgerkapelle Sterzing quest’anno si svolge all’insegna del motto “Mystik”. Teatro Comunale di Vipiteno, ore 20.00. ap
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Notizie dall'Alta Val d'Isarco
Pallavolo: a Vipiteno solo ragazze sotto rete La prima squadra si batte con passione nel campionato VSS e si trova a metà classifica
VIPITENO
I Broncos fuori dai playoff del campionato Alps League Ma i tifosi applaudono: grazie lo stesso!
re insieme sino all’ultimo punto, a dimostrazione che la pallavolo è un gioco di squadra per eccellenza, che riesce ad appassionare e a coinvolgere anche le poche persone presenti sugli spalti. Uno sport che, purtroppo, non vede nella nostra città molti adepti, nonostante l’impegno assiduo e costante dell’allenatore, che da anni si adopera per non far scomparire dalle palestre questa attività sportiva che da noi parla tutto al femminiDa sin. in piedi: Manuela Frick, Giulia Ioannilli, le. Un allenatore, RenaKathrin Depian, Alexa Volgger, Sara Knollenberto Covi, coadiuvato da ger; in ginocchio: Maria Gallmetzer, Noemi Covi, una brava ex giocatrice Lia Plattner Mocellini e l’allenatore Renato Covi di Brennero, Francesca tirols) dove, con alti e bassi, at- Ioannilli, che riesce a trasmettetualmente occupano un posto a re la sua passione a poche giovametà classifica. Una squadra com- ni atlete. La loro età varia dagli 11 pletamente rinnovata che, anche ai 19 anni e sono suddivise in due se non riuscirà a ripetere gli ottimi gruppi: 13 fanno parte della squarisultati dello scorso anno, quan- dra iscritta al campionato ed altre do vinse il campionato, merita si- 20 stanno imparando insieme alle curamente un plauso per l’impe- più brave, partecipando agli allegno con cui affronta ogni parti- namenti che si svolgono ogni marta. Dai volti delle atlete traspa- tedì e giovedì. Bruno Maggio re la grinta ed il piacere di lottaLe ragazze della pallavolo della Polisportiva A.V.I. Vipiteno, allenate da Renato Covi, continuano la loro marcia nel campionato VSS (Verband der Sportvereine Süd-
Nel campionato Alps League di ta su eccellenti giocatori locali e hockey la Wipptal Broncos si è do- su un vivaio giovanile che lascia vuta arrendere agli sloveni dello Je- ben sperare. Si può continuare, senice che, meritatamente, vincendo due partite consecutive sulle tre previste dei preplayoff, hanno interrotto i sogni e le ambizioni della squadra della Wipptal di entrare tra le otto squadre ammesse ai playoff. Sicuramente un’amara delusione, alla quale la risposta più La squadra dei Broncos a centro campo, quella dello Jebella l’hanno data i tifosi senice esulta insieme ai suoi tifosi giunti dalla Slovenia; locali che, rivolti alla loro squadra, al termine dell’incontro comunque, a tifare Broncos, dal casalingo che ha segnato l’uscita momento che la squadra che midella Wipptal dal campionato, han- lita nel campionato IHL Division I no urlato, sventolando le bandiere, (ex serie C) ha avuto accesso alla “grazie lo stesso”. In effetti tutta la finale dei play-off e lotterà, per la squadra ha lottato per regalare a se conquista del campionato, contro stessa, alla società ed ai tifosi un ri- il ValpEagle. Anche nell’Under 19 sultato migliore, ma a volte, proprio sono in pieno svolgimento i playnegli incontri ritenuti più facili, tut- off e ci sono buone probabilità di superare i quarti ed accedere alle to va storto. Quest’anno è andata così ed il bi- semifinali. Tutto si concluderà nel lancio, in prospettiva, non appare mese di aprile. Bruno Maggio affatto negativo. La Wipptal con-
Torna la corsa dello Yogurt
Peter Schroffenegger vince la medaglia ai Campionati del Mondo di sci per disabili
La Polisportiva A.V.I. Vipiteno con la collaborazione della Azienda di Soggiorno e la Latteria di Vipiteno organizza sabato 25 maggio la tradizionale “Corsa dello Yogurt Vipiteno Sterzing” La gara è aperta a tutti. Ci si può iscrivere alla gara che più rispecchia le proprie capacità. Sono infatti diverse le alternative di gara. Per adulti il percorso da 10 km individuale o a staffetta 2x5 km. Per i nati dal 2011 al 2018 percorso di 300 m. Inoltre ci saranno 3 categorie per i ragazzi: per i nati dal 2010 al 2008 percor-
Dal 5 all’11 marzo si sono svolti a Lans-en-Vercors e Autrans-Mèaudre in Francia i Campionati del Mondo di Sci INAS 2019. Al campionati hanno partecipato atleti provenienti da 12 paesi (Austria, Repubblica Ceca, Estonia, Finlandia, Francia, Italia, Giappone, Polonia, Russia, Spagna, Svezia, Austria, Turchia e Repubblica Ceca). Tra i rappresentanti
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so di 750 m, per i nati dal 2007 al 2005 percorso di 750 m, per i nati dal 2002 al 2004 percorso di 750 m. Per chi non ama correre viene offerta la possibilità di partecipare alla camminata. Come l’anno scorso anche quest’anno la metà del ricavato verrà devoluta in beneficenza. Per informazioni su iscrizioni e percorsi chiamare i numeri 339 2903360 o 349 7757703 o inviare una mail a miroven59@gmail.com cm
della squadra italiana c’era lo sciatore di fondo Peter Schroffenegger di Colle Isarco, che ha concluso 14° nello sprint e 16° nella gara in stile classico su 10 km. Insieme a Luca Berardi di Forlì e Silvia Cattaneo di Valcamonica ha vinto la medaglia di bronzo per l’Italia nella 3x 2,5 km Mix Relay ed è salito sul podio insieme agli atleti della Polonia e della Russia. cm
Calendarietto Teatro Stabile di Bolzano 07.04.19: Slawa’s snow show: un evento davvero speciale nella tournée italiana organizzata dall’Associazione Teatrale Emilia Romagna. È lo spettacolo di Slava Polunin, riconosciuto come il miglior clown del mondo, capace di trasportare il pubblico in un universo magico e festoso, ricco di speranze e di sogni, di desideri e di nostalgie. Un teatro che evoca in noi il mondo puro dell’infanzia. Teatro Comunale di Bolzano, ore 16.00. Servizio pullman gratuito. 10.04.19: Aterballetto: torna l’appuntamento con la danza, con una compagnia capace di esplorare le più diverse espressioni del linguaggio coreografico. In questa serata Aterballetto propone due coreografie, Uppe East Side e Rain Dogs. Vipiteno Teatro Comunale, ore 20.30.
NUOTO
Ottimi risultati per le ondine vipitenesi
Ricco il medagliere conquistato ai Campionati Provinciali
Emily Sigmund oro nei 200 rana
Felici le atlete della Polisportiva A.V.I. Vipiteno
Nei Campionati Provinciali di nuoto per le categorie ragazzi junior, cadetti e senior che si sono svolti a Bolzano nel mese di marzo le ragazze della Polisportiva A.V.I. Vipiteno hanno ottenuto risultati degni di nota. Prima fra tutte Emily Sigmund che, nei 200 rana, si è laureata campionessa provinciale di categoria. Da sottolineare, inoltre, le medaglie d’argento conquistate da Cristina Niccolai, Jana Gasparini, Elyssa Hofer ed Emily Sigmund nella 4X100 mista cat. Junior, da Cristina Niccolai nei 200 dorso e da Emily Sigmund nei 100 rana nella categoria ragazze. Da ricordare ancora ben cinque medaglie di bronzo conquistate da Cristina Niccolai nei 50 stile libero, 200 e 400 misti, 100 dorso
e nei 4X100 misti insieme a Selina Ferri, Jana Gasparini ed Elyssa Hofer, categoria junior. Un ricco medagliere che corona il sacrificio e la dedizione di queste bravissime atlete che, alle loro spalle, hanno ore ed ore di allenamento. Risultati che evidenziano anche l’ottimo lavoro svolto, nel loro ruolo di educatori ed istruttori, da Charlotte Hartung ed Alessandro Goffredo, attorno ai quali ruota tutta la squadra di nuoto. Una squadra sempre in progressione, al cui interno si è sviluppato un forte senso di appartenenza al gruppo, che aiuta a darsi la carica e, nello stesso tempo, a divertirsi. Bruno Maggio
Mercatino di libri il Sabato Santo Il gruppo Malaika, in collaborazione con la Biblioteca Civica di Vipiteno, organizza un mercatino di libri a favore del progetto Oasis of Endless Hope. Sabato 20 aprile, dalle ore 9 alle ore 12.30, davanti al Teatro Comunale di Vipiteno, sarà possibile sbirciare tra i media scartati dalla biblioteca per un'eventuale acquisizione. Alle ore 10:00 ci sarà inoltre una visita guidata bilingue alla biblioteca a cui possono partecipare tutti gli interessati. In caso di maltempo il mercatino avrà luogo all’interno della biblioteca civica.
UPAD Vipiteno Oratorio M. Schutz, 15.30. 10.04.19: Il ruolo della maschera nella società moderna secondo Pirandello. “Imparerai a tue spese che nel lungo tragitto della vita incontrerai tante maschere e pochi volti”. Rel.: prof. Irene De Marchi. 24.04.19: Gita primaverile di chiusura anno accademico. CAI Fortezza 28.04.19: Gita e visita ai giardini di Castel Trauttmannsdorf a Merano. CAI Brennero 25.04.19: Gita a “Arte Sella” a Borgo Valsugana. CAI Vipiteno Giovanile 20-21.04.19: Fine settimana di arrampicata ad Arco (TN). MTB 07.04.19: Ponte Adige Valle di Primavera S. Antonio Caldaro. GAM 14.04.19: Gruppo Cevedale Cima Vegaia (m 2890) eventuale M.te Le Pozze (m 2824). ARCI Vipiteno 06.04.19: La banda bolzanina B-Folk propone uno stile musicale mediterraneo. Vipiteno, Music Lab, ore 20.30 27.04.19: Jemm Music Projekt. Un viaggio musicale tra radici tribali e suggestioni cosmiche. Il gruppo fondato da Max Kastlunger e Jack Alemanno presenta il nuovo CD HIVE al Musica Lab, Vipiteno, ore 20.30. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 110 Erker 04/19
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Sportlerporträt
Ein Leben für den Sport von Daniel Mayr Mehr als sein halbes Leben war er Langlauftrainer. Er verbrachte nahezu jeden Wintertag in seinem Leben auf Skiern, sei es auf Pisten, Loipen oder gerade erklommenen Hängen. Neben dem Skisport übte er zudem Fußball, Mountainbike, Klettern und Volleyball aus. Der 63-jährige Allroundsportler und ehemalige Trainer Peter Thaler im Erker-Porträt. „Es ist beeindruckend, was man mit seinem Körper und einem Paar Skiern alles erreichen kann. Welche Berge man erklimmen, welche Landschaften man entdecken und welche Abenteuer man erleben kann“, bringt Peter seine Faszination zum Ausdruck. Und es ist genau diese Faszination, die ihn sein ganzes Leben begleitet hat und ihn heute noch jeden Tag zum
Peter Thaler: Langlaufen aus Leidenschaft
PETER THALER kompakt Geburtstag: 19.10.1956 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Außerpflersch Beruf: Pensionist, ehemaliger Schulsekretär Sportarten: Langlauf, Skibergsteigen, Fußball Verein: ASV Gossensaß Hobbys: Gitarrist, leidenschaftlicher Schafbauer
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Langlaufen oder zum Skibergsteigen bringt. Über 35 Jahre lang gab er sie als Langlauftrainer an unzählige Athleten weiter und prägte maßgeblich den Langlaufsport im Wipptal. „Eigentlich habe ich mit dem Skifahren begonnen“, erinnert sich Peter. Bereits in der Mittelschule bestritt er erste Skirennen, doch als er nach Brixen in die Oberschule kam, schloss sich diese Tür. Allerdings öffnete sich dafür eine neue: der Fußball. Jugendkategorien gab es zu dieser Zeit im Fußball noch nicht, so begann er in der Amateurliga der Herren. Sofort fand er daran Gefallen und die Passion für diesen Sport sollte ihn noch sehr lange begleiten. Doch zunächst
einmal musste er zum Militär. „Die Geschichte, wie ich zum Langlauf gekommen bin, ist eher außergewöhnlich“, lacht Peter. Seinen Militärdienst in einer Kaserne absitzen zu müssen, reizte ihn nämlich nicht wirklich und so bemühte er sich um die Aufnahme in eine Sportgruppe – so sehr, dass er bei den Sportarten nicht wählerisch war. Die Plätze waren limitiert und der Kader der Skifahrer war längst voll. Eine andere, zu diesem Zeitpunkt noch unpopuläre Sportart musste her: Langlaufen. „Für diesen Sport interessierte ich mich zu diesem Zeitpunkt eigentlich wenig und ich konnte es auch nicht wirklich, doch aus der Not heraus entschied ich mich, dieses Abenteuer
zu wagen“, so Peter. So behauptete er kurzerhand, er könne langlaufen und wolle der Sportgruppe beitreten. Bald erkannte er, dass er den Sport unterschätzt hatte, und ihn packte der Ehrgeiz. Er erwies sich als sehr talentiert, doch er hatte niemanden, der ihn in technischer Hinsicht fördern konnte. Seine ersten Wettkämpfe ließen nicht auf sich warten und als er erstmals an der CASTA, den Militär-Meisterschaften, teilnahm, erzielte er sogleich ein gutes Resultat. Als er zurück nach Gossensaß kam, war das Langlaufen schon Teil seines Lebens und er wollte es nicht einfach so aufgeben. Er wollte sein Wissen und seine Begeisterung weitergeben und gründete zusammen mit Roman Mayr im Jahr 1977 die Sektion Langlauf im SV Gossensaß. Der Sport erlebte zu dieser Zeit generell einen Aufwind, da u. a. viele Volksläufe organisiert wurden und so das Angebot von vielen Kindern und Jugendlichen wahrgenommen wurde. Als Autodidakt war Peter zwar leistungsmäßig gut, aber technisch nicht sehr versiert. Deshalb bestritt er gemeinsam mit Franz Rainer einen Trainerkurs. „Als totale Amateure gingen wir dort hin und bestanden die Prüfung mit Ach und Krach“, erinnert er sich. Das neue Wissen eröffnete den beiden nun aber viele Möglichkeiten: Einerseits konnte Peter an seiner eigenen Technik feilen, andererseits konnte er seinen jungen Athleten viel beibringen. Der große Aufwand, den alle Beteiligten im Verein betrieben, machte sich schnell bezahlt: Nach kurzer Zeit dominierten die Gossensasser Langläufer in der Landeskategorie und auch über die regionalen Grenzen hinaus feierten sie große Erfolge, u. a. holten sie zahlreiche Italienmeistertitel. Die vielen Erfolge über die Jahre sind laut Peter einem einfa-
Sportlerporträt
(l.) Der Berg ruft – auch im Sommer! (r.) Vor rund zehn Jahren gründete Peter Thaler die Sektion Skialp im ASV Gossensaß.
chen Konzept zu verdanken. Spezifische Trainingsmethoden sind für ihn bis zu einem gewissen Punkt zwar wichtig (besonders in technischer Hinsicht), dennoch hält der Langlaufpionier nicht viel davon. So stand neben dem Langlaufen auch oft Klettern, Berggehen oder Radfahren auf dem Trainingsplan. „Besonders im Sommer galt es, fit zu bleiben“, betont Peter. Ein erwünschter Nebeneffekt war natürlich, dass es durch die Abwechslung nicht langweilig wurde, denn auch der Spaßfaktor ist im Training sehr wichtig, besonders bei Kindern. „Ein Sportverein ist aber kein Kindergarten. Es geht nämlich auch darum, eine gute Leistung zu erbringen“, stellt Peter klar. Das Training fand viermal in der Woche statt und außerdem wurden ver-
schiedene Trainingscamps organisiert – ganz nach dem Motto: Von nichts kommt nichts. Durch die Erfolge angespornt, war man nun bemüht, eine Loipe der Homologierung zu unterziehen, um offizielle Rennen organisieren zu können. Auf der 5 km langen Loipe im hinteren Pflerschtal wurden u. a. Italienmeisterschaften ausgetragen. Langläufer aus ganz Italien blickten neidisch auf die technisch aufwendige und anspruchsvolle Loipe. „Vor etwa zehn Jahren musste aber bei einer Italienmeisterschaft der Kategorie Anwärter durch den Abgang einer Staublawine das Rennen unterbrochen werden. Dies hatte zur Folge, dass uns die Homologierung für die Loipe genommen wurde“, erinnert sich Peter.
Nach 35 Jahren dachte er dann auch daran, das Trainerdasein an den Nagel zu hängen. Allerdings zögerte er sehr lange mit dieser Entscheidung, da sich kein Nachfolger finden ließ. Doch dann entschied er sich im Jahr 2012 endgültig, mit seiner Arbeit aufzuhören. „Trainer zu sein gefiel mir wirklich sehr!“, so Peter. „Wenn ich einen meiner ehemaligen Athleten treffe, spricht keiner von einer Tortur. Im Gegenteil: Ich hatte die Fähigkeit, in ihnen die Faszination für den Sport zu wecken, was – wie ich finde – die Hauptaufgabe eines Trainers ist. Sobald es bei dabei ums Geld geht, ist man fehl am Platz.“ Für diese Arbeit müsse man vielmehr selbst überzeugt sein und gerne mit jungen Menschen arbeiten. Für ihn war seine Tätigkeit
nämlich eine Genugtuung und keine Arbeit. Peters Organisationstalent schlug sich nicht nur im Langlaufen nieder. Er wirkte auch bei der Organisation des ersten Wipptalcups im Mountainbike mit, der in besten Zeiten über 120 Teilnehmer zählte. Außerdem geht er seiner alpinen Leidenschaft als Bergretter, Lawinenkommissionsmitglied, Pistenretter und Schiedsrichter für Wettkämpfe im Skibergsteigen nach. Gleichzeitig ist er seit über 30 Jahren Ortsstellenleiter der AVS Ortsstelle Gossensaß und mittlerweile der älteste noch aktive Tourenleiter des Landes. Vor zehn Jahren gründete er zudem die Sektion Skibergsteigen im SV Gossensaß, eine Sportart, die derzeit immer beliebter wird. Selbst in der Freizeit als Schafhirte sieht er eine sinnvolle sportliche Aktivität, die ihn dazu bringt, jeden Tag auf den Berg zu wandern und sich zu bewegen. Auch heute beteiligt sich Peter noch an Wettkämpfen und wurde heuer Landesmeister im klassischen Stil der Kategorie Masters 4 (Ü60). Weiterhin täglich geht er langlaufen oder skibergsteigen. „Zum Sport muss man mich nicht zwingen. Er ist wie eine Droge und tief mit Leidenschaft verbunden. Das ist auch der Grund, warum ich für E ihn lebe.“
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Sport
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Damian Hofer holt Silber bei Italienmeisterschaften Anfang März wurde in Campo Felice in den Abruzzen die Junioren-Italienmeisterschaft im Slalom ausgetragen. Damian Hofer aus Sterzing konnte dabei den erfolgreichen 2. Platz belegen. Geschlagen geben musste er sich nur Matteo Franzoso aus Sestriere, der mit 0,96 Sekunden Vorsprung eine Bombenzeit hinlegte. Die Bronzemedaille ging an Manuel Ploner aus St. Kassian. Im Bild (v. l.) Damian Hofer, Matteo Franzoso und Manuel Ploner.
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Tagesbestzeit für Miriam Gchnitzer und Roland Pflug Ende Februar wurde beim Skilift Gasse in Ridnaun das 52. Gemeindeskirennen der Gemeinde Ratschings ausgetragen. Petra Baur, Präsidentin des austragenden ASC Stange, zeigte sich über die Teilnahme von 153 Skifahrern und Snowboardern sehr erfreut. Auch Bürgermeister Sebastian Helfer betonte, die rege Teilnahme zeige, dass „der alpine Skisport nach wie vor einen hohen Stellenwert“ genieße. Tagesbestzeit bei den Damen fuhr Miriam Gschnitzer aus der Fraktion Außerratschings, bei den Herren Roland Pflug aus Ridnaun (im Bild). Die Familienwertung ging ebenfalls an die Familie von Miriam Gschnitzer. Die Fraktionswertung sicherte sich Ridnaun vor Mareit und Innerratschings. Als ältester Teilnehmer wurde Anton Volgger aus Ridnaun (Jahrgang 1942) prämiert, als jüngster Teilnehmer Jakob Bacher aus Mareit (Jahrgang 2015). Nach der Preisverteilung in der Sportzone Stange wurden unter allen Teilnehmern zahlreiche Sachpreise verlost. Alle Ergebnisse und Fotos auf www.stange.it.
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SKI ALPIN
Wipptaler Vize-Weltmeister! Anfang März wurden in Lans en Vercors (Frankreich) die INAS Weltmeisterschaften ausgetragen, an denen auch Manuel Volgger und Kathrin Oberhauser von Sports & Friends Südtirol teilnehmen durften. Und ihre Erfolge können sich sehen lassen: Während Manuel Volgger im Riesentorlauf im ersten Durchgang ausschied, bewahrte Oberhauser Nerven und belegte den 4. Platz. Im Super-G kam Oberhauser auf Rang
6, Volgger auf Rang 7. Im Team-Parallelslalom konnten sie sich steigern und erkämpften den verdienten 2. Platz, geschlagen lediglich vom österreichischen Team. Auf den Plätzen folgten Japan und die Gastgeber aus Frankreich. Bei ihrer Rückkehr wurden die Athleten von Präsidentin Luise Huebser, den Trainern Matthias Haller und Willy Hofer sowie einigen Freunden mit Blumen und einem Transparent gebührend empfangen.
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Emma Wieser bei FIS Children Cup Alpecimbra Mitte März wurde in Folgaria der FIS Children Cup ausgetragen, der als Qualifikation des italienischen Skinachwuchses für die Alpecimbra Trophy (ex Trofeo Topolino) gilt. Eine herausragende Leistung zeigte Emma Wieser von der RG © PegasoMedia Wipptal im Slalom der U16. Nach dem ersten Lauf noch auf Platz 3, zeigte sie im zweiten Durchgang eine fehlerfreie Fahrt und entschied das Rennen für sich. Alissa Abfalterer, ebenfalls von der RG
Wipptal, kam auf Platz 25. Beim FIS Children Cup Alpecimbra, der inoffiziellen U14- und U16Ski-WM, gab dann vor allem der Skinachwuchs aus der Schweiz, Österreich und Skandinavien den Ton an. Emma Wieser sorgte für das beste Südtiroler Ergebnis und belegte im U16-Slalom den hervorragenden 6. Platz, im Riesentorlauf kam sie auf Rang 18.
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FIS-Rennen am Roßkopf mit Wipptaler Top-Platzierungen Mitte März trug der Belgische Skiverband am Roßkopf zwei FIS-Rennen mit internationaler Beteiligung aus. Die Ergebnisse der Wipptaler Athleten können sich dabei sehen lassen. Beim RTL der Damen am ersten Renntag belegten Carmen Leitner und Lisa Rienzner die Plätze 31 und 35; der Sieg ging an die Österreicherin Lena Wechner. Am zweiten Renntag wurde ebenfalls ein RTL ausgetragen, den Wechner erneut für sich entschied; Lisa Rienzner kam auf Platz 24. Bei den Herren ging an Tag 1 der Sieg an den Deutschen Anton Grammel; Francesco Gatto kam auf Platz 5, während Lukas Rizzi, Simon Putzer und Robin Mader die Plätze 17, 22 und 40 belegten. Am zweiten Renntag holte Francesco Gatto Bronze, Simon Putzer steigerte sich auf Platz 7, Benjamin Auer belegte den 49. Platz. Der Sieg ging an den Deutschen Lukas Wasmeier.
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Erfolgreiche Gesamttiroler Skimeisterschaften in Ratschings
RG Wipptal im erfolgreichen Dauereinsatz
© RG Wipptal
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Unter der fachkundigen Leitung von OK-Chef Michael Stampfer zeichneten die Sportgruppe für Körperbehinderte Südtirols (SGKS), der ASV Ratschings sowie das Referat Behindertensport im VSS für die Organisation der Gesamttiroler Skimeisterschaften verantwortlich, die Anfang März in Ratschings ausgetragen wurden. Rund 80 Teilnehmer in den Kategorien Standing, Sitting, Blind, sowie Mentally Handicapped und Down Syndrom aus allen drei Landesteilen Tirols sowie Gäste aus Salzburg, Vorarlberg, Wien und Norditalien haben an den Rennen in den Disziplinen Super-G und Riesentorlauf teilgenommen. Für die Südtiroler Athleten war die Bilanz besonders erfolgreich. So ist es, nach Jahren der „Abstinenz“, den heimischen Ski-Assen gelungen, den „Tiroler Wanderpokal“ wieder nach Südtirol zu holen. Mit diesem Pokal wird die stärkste Mannschaftsleistung ausgezeichnet. Die Südtiroler Athleten haben aber auch durch starke Einzelergebnisse auf sich aufmerksam gemacht. So haben mit Christian Lanthaler (Rang 2) und dem Rittner David Unterhofer (Rang 3) bei den Standings im Super-G zwei Podestplätze eingefahren. Mit Platz 2 hat sich der Monoskifahrer Michael Stampfer beim selben Rennen in seiner
Kategorie ebenfalls einen Platz auf dem Siegertreppchen gesichert. Beim Riesentorlauf war die Ausbeute der Südtiroler Athleten ebenfalls hervorragend. Mit Platz 1 unterstrich Christian Lanthaler erneut seine Form in der Klasse Standing und Hansjörg Lantschner aus Steinegg gab mit dem 3. Platz ebenfalls in der Kategorie Standing, nach vier Jahren verletzungsbedingter Abwesenheit, ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Beim Sonntagrennen konnte sich der Kalterer Michael Stampfer nochmals steigern und holte in seiner Kategorie der Monoskifahrer den Sieg. Mit dem Waidbrucker Erwin Rabanser gab es in der Kategorie Standing einen richtigen Überraschungssieger. Die Plätze 2 und 3 holten sich Christian Lanthaler und der Ahrntaler Egon Stolzlechner. Zur Siegerehrung im Hotel „Lahnerhof“ in Thuins fand sich auch Landeshauptmann und Sportlandesrat Arno Kompatscher ein, der gemeinsam mit dem Vizebürgermeister von Ratschings Thomas Strickner die Siegerehrung vornahm. Landeshauptmann Kompatscher betonte dabei die Wichtigkeit des Sports im Allgemeinen; im Besonderen hob er jedoch die Vorbildfunktion der Athleten mit einer Behinderung lobend hervor.
Mitte März wurden in Ratschings die U14-Landesmeisterschaften um den Grand Prix Raiffeisen ausgetragen. Auf dem Programm stand ein Super-G, bei dem die jungen Athleten der Renngemeinschaft Wipptal erneut gute Leistungen zeigten. Lukas Sieder fuhr auf den 5. Platz, Leonie Girtler kam auf Rang 11, Amelie Kinzner auf Rang 17. In der U16 fuhr Daniel Pixner knapp am Podium vorbei und belegte den 4. Platz, Maximilian Siller kam auf Platz 10. Bei den Mädchen holte Magdalena Pircher Bronze, während Emma Wieser, Alissa Abfalterer und Julia Sparber die Plätze 7, 10 und 15 belegten. In der Mannschaftswertung si-
cherte sich die RG Wipptal hinter Gröden den 2. Platz. Landesmeisterschaft Marlene Cup Ebenfalls Mitte März kam in Obereggen ein Slalom um die Landesmeisterschaft im Marlene Cup zur Austragung. Bei den Junioren kommt sowohl der Meister als auch der Vize-Meister aus dem Wipptal: Lukas Rizzi sicherte sich den Sieg, Platz 2 ging an Francesco Gatto. Bei den Anwärtern belegte Simon Putzer den 5. Platz. Putzer sicherte sich am folgenden Tag in Ulten bei den Anwärtern den Gesamtsieg im Marlene Cup 2019.
SKI ALPIN
Faschingsolympiade in Innerpflersch Am Faschingssamstag organisierte die Sektion Ski des ASV Gossensaß in St. Anton das traditionelle Faschingsgaudirennen für Kinder. Die Veranstaltung mit Partymusik fand erneut guten Anklang für jung und alt. Am Gauditorlauf teilgenommen haben rund 80 Kinder der Jahrgänge 2005 – 2015, die sich schön maskiert über die Piste stürzten. Miteingebunden wurden diesmal aber auch die Eltern bzw. die Be-
gleiter der Kids. Sie drehten am Glücksrad, wodurch die Gesamtzeit berechnet wurde. Für alle Kinder gab es Tee und Faschingskrapfen, zudem erhielten die Sieger schöne Sachpreise und für alle gab es eine „Schlecke“ und einen kleinen Gutschein. Zahlreiche Sponsoren und freiwillige Mithelfer haben den Tag zu einem unterhaltsamen Event gemacht. Erker 04/19
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Sport
Skitour Kleiner Kaserer (3.090 m)
Abfahrt von der Höllscharte
Nach all den Skitouren, die wir den bisherigen Winter über unternommen haben, haben wir nun genügend Kondition aufgebaut, um uns auch eine etwas längere Tour in den Tuxer Alpen zutrauen zu können. Wir fahren über den Brenner bis Stafflach und bei St. Jodok ins Schmirntal. In Toldern zweigen wir nach rechts ins Wildlahnertal ab (Hinweisschild Steinernes Lamm – Geraer Hütte) und erreichen auf schmaler Straße einen kleinen Parkplatz (1.520 m). Auf einer Brücke (mit LVS-Checkpoint) überqueren wir den Bach und gehen – die Kehren eines Forstweges abkürzend – an der Issalm vorbei bis zum Talschluss mit Blick auf den Olperer und Fußstein. Über abwechslungsreiches Gelände kommen wir zu einem Wetterkreuz (2.400 m) und steigen in einem Linksbogen zunehmend steiler auf zur Höllscharte (2.980 m, Skidepot) mit Blick auf das Gletscherskigebiet Hintertux. In halbstündiger leichter Kletterei erreichen wir über den leicht ausgesetzten Südgrat den aussichtsreichen Gipfel. Nach der Abfahrt über den steilen Hang unterhalb der Höllscharte können wir das weitläufige Gelände für viele verschiedene Abfahrtsvarianten ausnutzen. TIPP: Sollte der Gipfelgrat noch vereist sein und wir keine Steigeisen dabeihaben, können wir von der Höllscharte nach rechts – an zwei Bergstationen von Schleppliften vorbei – den Großen Kaserer (3.263 m, ab Höllscharte 280 hm), besteigen. AUSGANGSPUNKT: Schmirntal/Toldern, Parkplatz im Wildlahnertal STRECKE: 7 km AUFSTIEG: 4 Stunden HÖHENDIFFERENZ: Kleiner Kaserer 1.570 hm, Großer Kaserer 1.740 hm EXPOSITION: West-Nord SCHWIERIGKEIT: Gipfelgrat bei Vereisung heikel BESTE JAHRESZEIT: Spätwinter
BEACHTEN SIE VOR JEDER TOUR DEN LAWINENLAGEBERICHT!
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Hermann Steiner, AVS Sterzing
SPORT- UND RENNRODELN
3. Raiffeisen Jugendrennen in Jaufental Ende Februar wurde in Jaufental das 3. Raiffeisen Jugendrennen im Sportund Rennrodeln ausgetragen. 114 junge Rodler aus ganz Südtirol kämpften mit Einsatz um die Plätze auf dem Stockerl. Beim Training war die Strecke noch pickelhart mit Temperaturen um -6° C, die Zeiten unter einer Minute ermöglichten. Tauwetter, Föhn und Temperaturen um +14° C machten der Bahn in den Nachmittagsstunden jedoch zu schaffen, so dass die Trainingszeiten nicht mehr erreicht werden konnten. Manchem Rodler bereitete auch die Bahn Probleme und sie mussten Stürze hinnehmen. Mit der Strecke am besten zurecht kamen Anton Gruber Genetti vom ASV Völlan mit einer Zeit von 1.01.21 Minuten und Katherina Sofie Kofler, ebenfalls vom ASV Völlan mit einer Zeit von 1.03.67 Minuten, was Tagesbestzeit bei den Rennrodlern bedeutete. Mit der Sportrodel fuhren Silvia Runggatscher vom ASV Villnöß (1.03.02) und Matthias Moling (ASV Wengen) die Tagesbestzeiten. Anton Rainer-Wieser vom ASV Jaufental konnte erneut mit den Besten mithalten und belegte wie schon bei der
Landesmeisterschaft Rang 3. Seine Teamkollegin Theresa Rainer siegte in der Kategorie Baby weiblich. Das Rennen in Jaufental wurde mit Umhausen (AUT) auch für den Inter-
nationalen Alpencup Zwei-Bahnentournee gewertet. In der Gesamtwertung siegten Mirjam Müller (ARC St. Walburg), Katharina Sofie Kofler (ASV Völlan) sowie Jakob Gruber Genetti und Anton Gruber Genetti (beide ASV Völlan). Den Alpencup soll im nächsten Jahr ausgebaut werden, um die Jugend zu fördern. Somit hat sich das Wipptaler Rodelzentrum, das alle Voraussetzungen auch für internationale Bewerbe bietet, abermals bestens bewährt. Kleinere Korrekturen bzw. Verfeinerungen werden im Sommer durchgeführt.
RODELN
Rodelrennen für Gehörlose in Jaufental Zum 41. Mal fand Mitte März das traditionelle Rodelrennen für Gehörlose in Jaufental statt. Das Rennen sollte bereits Anfang Februar ausgetragen werden, wurde aber wegen der starken Schneefälle verschoben. Aufgrund des späten Termins fanden sich zwar weniger Teilnehmer ein als sonst, was der Spannung aber keinen Abbruch tat. Bei den Damen siegte Margareth Pichler aus dem Passeiertal vor Manuela Wegscheider und Rosa Pflug. Bei den Herren kam Reinhard Dorfmann aus Feldthurns mit der Bahn am besten zurecht. Er siegte überlegen vor dem Nordtiroler Andreas Drexler und vor Martin Larch. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Hotel „Rainer“ erfolgte die Preisverteilung. Zahlreiche Sponsoren haben die Veranstaltung unterstützt, organisiert wurde das Rennen von Benjamin und Marion Geyr.
Sport
BIATHLON
BIATHLON
Keine WM nach Wunsch
Patrick Braunhofer bei IBU Cup in Martell
Nicht nach Wunsch verlaufen ist die diesjährige Biathlon-WM, die im März im schwedischen Östersund ausgetragen wurde, für die Ridnaunerin Federica Sanfilippo. Während sie im Sprint auf den 34. Platz lief, konnte sie sich in der Verfolgung nach fünf Schießfehlern nicht verbessern und fiel auf Rang 39 zurück. Enttäuschend das © Hermann Sobe Staffelergebnis, wo sie gemeinsam mit Lisa Vitozzi, Nicole Gontier und Alexia Runggal-
dier nicht über den 10. Platz hinauskam. Dennoch war diese WM die erfolgreichste der Südtiroler Biathlongeschichte: Dorothea Wierer und Dominik Windisch holten Gold im Massenstartrennen. In der Single-Mixed-Staffel holte Wierer gemeinsam mit Lukas Hofer Silber. Bronze ging in der Mixed-Staffel an Wierer, Hofer, Windisch und Vittozzi. Vittozzi holte zudem Silber im Einzelbewerb.
BIATHLON
Ländervergleichskampf in Pfitsch Mitte März wurde in Pfitsch der Ländervergleichskampf im Biathlon ausgetragen, bei dem Nachwuchsbiathleten der Jahrgänge 2004 – 2007 aus Südtirol, Tirol, Bayern und der Schweiz gegeneinander antraten. Im Biathlonzentrum in Grube tummelten sich an den beiden Renntagen mit einem Einzel- und einem Sprintwettkampf
mehr als 120 Athleten. Die Wipptaler Sportler des ASV Ridnaun und des ASV Pfitscher Eisbär konnten zwar keine Podestplätze erringen, trugen mit ihren Leistungen jedoch wesentlich zum Südtiroler Mannschaftserfolg bei. Südtirol war hinter Bayern und der Schweiz immerhin das beste Team. Im Bild FISI-Landesverantwortliche Isabella Filippi (Bildmitte) bei der Mannschaftsprämierung.
BIATHLON
„Hubert Leitgeb“-Trophäe in Pfitsch Knapp über 100 Nachwuchsbiathleten aus ganz Südtirol nahmen Anfang März an der fünften Etappe der „Hubert Leitgeb“-Trophäe teil, die als Massenstartrennen ausgetragen wurde. Für die Gastgeber vom ASV Pfitscher Eisbär war es wieder eine gelungene Ausgabe um den Südtirolcup, die nach dem Lawinentod von Hubert Leitgeb in Gedenken an den Weltklassebiathleten aus Antholz ausgetragen wird. Erfolgreich verlief das Rennen auch für die Wipptaler Sportler, die hervorragende Leistungen zeigten. In die Medaillenränge lie-
fen folgende Athleten: U9 w – 2. Emma Wolfsgruber (ASV Pfitscher Eisbär); U9 m – 1. Kilian Strickner (ASV Ridnaun), 3. Laurenz Tötsch (ASV Pfitscher Eisbär); U11 w – 1. Doris Klotz (ASV Ridnaun); U11 m – 2. Andreas Braunhofer (ASV Ridnaun), U13 w – 3. Leonie Resch (ASV Ridnaun); U15 w – 2. Selina Hochrainer (ASV Ridnaun), 3. Maria Kerschbaumer (ASV Pfitscher Eisbär). In der Mannschaftswertung belegte der ASV Ridnaun mit 286 Punkten hinter dem ASV Antholzertal (333) den 2. Platz, der ASV Pfitscher Eisbär (116) kam auf den 3. Platz.
Mitte März wurde in Martell das Finale um den Biathlon IBU Cup ausgetragen. Im ersten Sprint hat Patrick Braunhofer aus Ridnaun ein Top-Ergebnis erzielt: Mit einem Schießfehler beendete er das Rennen als bester Azzurro auf dem 6. Platz, zeitgleich mit dem Deutschen Lucas Fratzscher. Der Rückstand auf den Sieger, Johannes Dale aus Norwegen, betrug 51,0 Sekunden. Auch im zweiten Sprintrennen zeigte er eine sehr gute Leistung und belegte den 14. Platz. Mit einem Fehlschuss wies er auf Sieger Lucas Fratzscher aus Deutschland einen Rückstand von 1.22,1 Minuten auf. Beim abschließenden Massenstartrennen wurden Braunhofer fünf Schießfehler zum Verhängnis; mit einem Rückstand von 2.14,8 Minuten belegte er den 22. Platz. Hinter dem Franzosen Aristide Begue komplettierten nach einem spannenden Rennen der Österreicher Lemmerer und der Deutsche Dorfer das Podium. Das Format des Rennens erlebte an diesem Tag eine Premiere, standen doch 60 Athleten gleichzeitig am Start. Während die Sportler mit den Startnummern 31 bis 60 nach der ersten Runde an den Schießstand liefen, mussten die Athleten mit den Startnummern 1 bis 30 zuerst zwei Runden in die Loipe, bis sie zur ersten Schießeinlage kamen. Fulminante Aufholjagd bei EM in Minsk Bereits Ende Februar wurde in Minsk (Weißrussland) die Biathlon-Europameisterschaft ausgetragen, bei der auch Patrick Braunhofer am Start war. Im Einzelbewerb über 20 km belegte er mit drei Fehlschüssen und einem Rückstand von 3.37,7 Minuten den 19. Platz. Der Sieg ging an Krasimir Anev aus Bulgarien vor den beiden Norwegern Tarjei Boe und Endre Stroemsheim. Im Sprint kam er auf den 48. Platz. Doch beim abschließenden Verfolgungsrennen startete Braunhofer eine fulminante Aufholjagd: Er machte viele Plätze gut und kam als 28. ins Ziel – in vier Schießeinlagen schlug lediglich ein Fehlschuss zu Buche. Erker 04/19
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Sport
SKI NORDISCH
© Martin Schaller
300 Läufer beim „Ridnauner“ am Start
Am ersten Sonntag im März wurde in Ridnaun der 31. Ridnauner Volkslauf ausgetragen. Rund 300 Langläufer nahmen an dem traditionsreichen Rennen teil – viele natürlich um zu gewinnen, viele aus Spaß am Langlaufen, wie die im Vorjahr eingeführte „Just for fun“-Kategorie beweist. Bei den Männern siegte über 25 km – die Marathondistanz wurde heuer erstmals aus
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dem Programm genommen – der Biathlet Pietro Dutto vor dem Niederdorfer Julian Brunner und Dietmar Nöckler aus Bruneck. Bei den Damen erreichte die erst 18-jährige Julia Kuen aus Reischach als erste das Ziel, gefolgt von Rebecca Bergagnin aus der Provinz Belluno und der 22-jährigen Ridnaunerin Jasmin Volgger. Im Juniorsprint über 6 km siegte bei den
Mädchen Veronika Rainer aus Pfitsch vor Eva Brunner und Birgit Schölzhorn, beide vom ASV Ridnaun. Bei den Burschen hatte Matthias Messner aus Kaltern die Nase vorn, gefolgt von Simon Markart aus Freienfeld und Alexander Hofmann aus Welsberg. Noch mehr Bilder vom Rennen gibt es in einer Fotogalerie auf unserer Facebook-Seite.
SKI NORDISCH
WM-Bronze für Peter Schroffenegger
Bei den INAS World Skiing Championships 2019 im französischen Lans-en-Vercors und Autrans-Mèaudre hat Peter Schroffenegger aus Gossensaß sensationell die Bronzemedaille in der Mix-Staffel über 3x2,5 km gewonnen. Gemeinsam mit Luca Berardi und Silvia Cattaneo bildete er das erfolgreiche Staffel-
team. Der Sieg ging an die Staffel aus Polen vor jener aus Russland. In den Einzelbewerben belegte Schroffenegger den 16. Platz über 10 km klassisch und den 14. Platz im Sprint. Athleten aus zwölf Nationen haben sich an der diesjährigen WM beteiligt.
NORDISCHE KOMBINATION
Gabriel Haller ist Italienmeister Anfang März fand in Gröden die Italienmeisterschaft der U12 im Skispringen und in der Nordischen Kombination statt. Gabriel Haller aus Wiesen hat sich dort zum Itali-
enmeister der Nordischen Kombinierer gekürt. Haller, Jahrgang 2007, der bereits seit zwei Jahren auf den Schanzen des Monte Pana in St. Christina mit der Grödner Mannschaft trainiert und für den ASV Ridnaun an den Start geht, hat dabei den „Heimvorteil“ zu nützen gewusst. Mit zwei schönen Sprüngen über
16,5 m und 17 m erreichte er im Springen die Bronzemedaille und damit die beste Platzierung in dieser Saison. Mit 42 Sekunden Rückstand auf den Führenden ging es danach auf die Loipe. Angefeuert von seinen Grödner Mannschaftskollegen überholte Gabriel Haller auf der 2 km langen Strecke seine Konkurrenten und sicherte sich damit im letzten Wettkampf der Saison die Goldmedaille und damit den Italienmeistertitel in der Nordischen Kombination. Auf dem 2. Platz folgte Domenico Pedergnana vom G.S. Monte Giner, Florian Schmalzl vom SC Gröden holte Bronze. Aaron Kostner, 13. in der Nordischen Kombination bei der WM 2019 in Seefeld, überreichte den jungen Athleten die Medaillen. Erker 04/19
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Sport
EISHOCKEY
Saison endet mit Enttäuschung Nach verheißungsvollem Saisonbeginn fielen die Wildpferde am letzten Spieltag noch auf Platz 9 zurück und verpassten mit zwei klaren Niederlagen im Pre-Play-off den angepeilten Viertelfinaleinzug. „Mit dieser Saison kann man nicht zufrieden sein!“ So lautete bei den Fans wie auch im Vorstand gleichermaßen die einhellige Meinung zum allzu frühen Aus in den Pre-Play-offs. Mit einigen namhaften Neuverpflichtungen und einem starken Saisonbeginn, in dem man auf den ersten Blick wie eine fixe Größe im obersten Tabellendrittel aussah, blieb das Team von Headcoach Ivo Jan weit hinter den Erwartungen zurück. Die Gründe dafür sind vielfältig und beginnen bei den Importspielern, die nach einem bärenstarken Beginn ebenso stark abbauten, allen voran Center Kyle Just. Es war von Anfang an klar, dass der im Jänner verpflichtete Mitch Nardi niemals einen Kyle Just gleichwertig ersetzen können würde, doch der Plan, den Center der ersten
Vollen Einsatz wie auf diesem Bild bekamen die Broncos-Fans leider nicht von allen Spielern zu sehen. Damit waren die Wildpferde gegen Jesenice chancenlos.
Linie nach einer Nachdenkpause wieder in besserer Form zurückzubekommen, war mit seinem Wechsel in die DEL2 gescheitert. In der Italienmeisterschaft schieden die Wildpferde im Halbfinale gegen Ritten mit zwei Niederlagen aus, und während das Erreichen des Halbfinales als Saisonziel ausgegeben worden war, blieb angesichts der Art des Ausschei-
EISHOCKEY
Ehemaliger Broncos-Coach wird HCB-Trainer
© City Press
Seit Mitte März leitet Clayton Beddoes, ehemaliger Coach des WSV Sterzing Broncos, die Geschicke des HCB Südtirol Alperia. Nachdem sich der HCB Südtirol Alperia von seinem Coach Kai Suikkanen getrennt hatte, trat Clayton Beddoes dessen Nachfolge an. Der 48-jährige Kanadier hat 2005 seine Karriere als Trainer begonnen, indem er in der DEL als Assistant Coach und als Head Coach tätig war. Anschließend wechselte er nach Italien zu Cortina und Sterzing, bevor er in der Saison 2017/18 wieder in die DEL als Assistant Coach zum ERC Ingolstadt zurückkehrte. Zugleich wurde er auch als Head Coach der italienischen Nationalmannschaft verpflichtet, die er im Mai zur Weltmeisterschaft führen wird.
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dens ein bitterer Nachgeschmack, der den weiteren Saisonverlauf kennzeichnen sollte. Wenige echte Glanzlichter wechselten sich mit Spielen ab, in denen das Team abseits der „üblichen Verdächtigen“, von denen man es fast schon zu sehr gewohnt ist, dass sie immer 150 Prozent für das Team geben, sehr lust- und ideenlos wirkte. In den letzten drei Saisonspielen gegen Teams, die in der Tabelle schon seit längerer Zeit auf den Plätzen 14, 15 und 16 festgenagelt waren, konnten die Broncos gerade einmal fünf Punkte holen und fielen noch auf den 9. Endrang zurück. Dabei wäre es mit den fest eingeplanten neun Punkten aus diesen drei Partien sogar noch möglich gewesen, Platz 7 zurückzuerobern. In dieser Form war man gegen Jesenice chancenlos und musste den Slowenen zweimal mit 0:3 den Vortritt lassen. Nun soll das Team umgebaut und deutlich verjüngt werden, erklärt Sportchef Egon Gschnitzer. „Nach einer derart enttäuschenden Saison ist es Zeit, einen klaren Schnitt
zu machen. Wir wollen mit einem neuen Trainer rund um die tragenden Säulen der Mannschaft ein junges, hungriges Team aufbauen. Es ist an der Zeit, einigen jungen Spielern, die heuer zum Teil sogar schon AHL-Luft schnuppern konnten, das Vertrauen zu schenken, sie als festen Bestandteil in die erste Mannschaft zu integrieren und ihnen auch Verantwortung zu übertragen. In den U17und U19-Teams haben wir einige sehr talentierte Spieler, die den Sprung in die Seniormannschaft schaffen können. Natürlich müssen sie im Sommer hart arbeiten, um im Seniorhockey zu bestehen, aber das Talent dafür haben sie allemal“, so Gschnitzer. Nach den Zielen für die nächste Saison befragt, winkt Gschnitzer ab. „Es ist mehr als zu früh, darüber zu spekulieren, aber eines ist sicher: Man darf sich in Bezug auf den sportlichen Erfolg in einer solchen Saison nicht zu viel erwarten“, betont er. „Wichtig ist, dass wir mit einer jungen Mannschaft wieder attraktives, schnelles und hungriges Eishockey spielen, was unsere Fans ebenso wie wir im Vorstand heuer schmerzlich vermisst haben.“ Aufstrebende Jugendteams Bei Redaktionsschluss war die U17 zwar bereits im Halbfinale der Italienmeisterschaft ausgeschieden, doch die U19 hatte sich mit 2:0-Siegen über den HC Bozen Academy für das Halbfinale qualifiziert. Das Team der IHL Division 1 landete mit einem grandiosen Halbfinalerfolg über den HC Toblach Icebears, der als Sieger der Regular Season hervorgegangen war, einen echten Coup und bekam es im Finale mit dem neu gegründeten Team aus Valpellice zu tun. st
Sport
BERGLAUF
RADSPORT
5. Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg
Rege Tätigkeit des ASV Bike-Alpin
Am 4. Mai wird zum fünften Mal der Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg ausgetragen, der wie gewohnt die erste Etappe des Wipptaler Berglauf-Cups 2019 darstellt. Der Startschuss für den Kirchsteiglauf – organisiert vom ASV Freien-
Der ASV Bike-Alpin kann auf eine rege Tätigkeit im Jahr 2018 zurückblicken. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 31 Veranstaltungen durchgeführt, darunter acht Wochenendtouren und 19 Dienstagstouren. Diese führten u. a. auf die Rodenecker Alm, auf das Trudner Horn und auf die Paganella; auf einer Törggeletour rund um Brixen wurden noch unbekannte Trails erkundet, abgestrampelt haben sich die Teilnehmer auch auf dem Brenner Höhenweg. Zudem stand eine Tour zum Schlüsseljoch und zum Flatschjoch auf dem Programm. Die Bike-Touren verzeichneten insgesamt 114 Teilnehmer, allein 24 Touren wurden von Ver-
feld – fällt für die Kinder um 9.30 Uhr auf dem Dorfplatz in Stilfes. Der Hauptlauf wird um 11.00 Uhr ebenfalls auf dem Dorfplatz gestartet; er führt über den Kirchsteig bis nach Egg (5,1 km, 530 Höhenmeter). Für die Rückkehr nach Stilfes ist ein Taxidienst eingerichtet. Infos und Anmeldungen unter www.kirchsteiglauf.it, unter der Rufnummer 339 8854247 (ab 17.00 Uhr) oder per E-Mail an
info@kirchsteiglauf.it. Nachmeldungen am Starttag sind nur für den Hauptlauf möglich. Weitere Etappen um den Wipptaler Berglauf-Cup sind auch in diesem Jahr der Gilfenklammlauf in Stange am 18. Mai, die Mareiter Stein Trophy in Mareit am 11. August und der Wasserfalleralmlauf in Ratschings am 8. September. Bei allen Ausgaben gibt es verkürzte Strecken für Kinder und Jugendliche. Für die Gesamtwertung werden zwei Damen- und zwei Herrenkategorien gewertet. Zudem gibt es die Cupwertung für vier Kinder- und zwei Jugendkategorien. Beim Finale können sich auch die fleißigsten Teilnehmer – unabhängig von der Platzierung – einen Preis sichern. Nachdem im Vorjahr die Wandertrophäe nach drei Gesamtsiegen in den Besitz von Maria Rabensteiner und Christian Moser übergegangen ist, werden in diesem Jahr neue Trophäen gestaltet.
einspräsidentin Petra Gschnitzer persönlich geführt.
Nicht zu kurz kam im Verein auch die Geselligkeit, die u. a. beim Törggelen, beim Rodeln oder beim Grillen gepflegt wurde. Der ASV Bike-Alpin verzeichnete im vergangenen Jahr 26 aktive Mitglieder.
LEICHTATHLETIK
Sterzinger Joghurtlauf Die Polisportiva Sterzing organisiert am 25. Mai in Zusammen-
arbeit mit dem Tourismusverein Sterzing und dem Milchhof Sterzing den traditionellen Sterzinger Joghurtlauf, an dem alle Laufbe-
geisterten teilnehmen können. Erwachsene können den 10-kmLauf allein oder in einer Zweierstaffel bewältigen. Für Kinder und Jugendliche der Jahrgänge 2008 – 2002 geht der Lauf über 750 m, für die Kleinsten (2011 und jünger) über 300 m. Die Hälfte des Erlöses wird für wohltätige Zwecke gespendet. Infos und Anmeldungen unter den Rufnummern 339 2903360 oder 349 7757703 oder per E-Mail an miroven59@gmail.com. Erker 04/19
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Sport
GOLF
SPORTKEGELN
Saisonstart beim Golfclub Sterzing
Tandem-Medaille für Fugger Sterzing
Im April öffnet der Golfclub Sterzing nach der Winterpause wieder seine Tore. Damit fällt auch der Startschuss zu einer intensiven Golfsaison, die einmal mehr mit zahlreichen Highlights aufwarten kann.
„Unser Ziel ist es, verstärkt Kinder und Jugendliche anzusprechen und dadurch auch die Mitgliederzahlen zu steigern“, so Präsident Andi Venturini. Aus diesem Grund werden ab Anfang Mai spezielle Kinderkurse angeboten, um den Nachwuchs mit dem Golfsport vertraut zu machen. Kostenlose Erwachsenenkurse stehen ebenfalls ab Mai auf dem Programm. Derzeit hat der Verein rund 120 Mitglieder.
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Beliebte Fixtermine bleiben weiterhin das Eröffnungsturnier am 28. April und das Turnier des Präsidenten am 25. Mai; weitere Höhepunkte der diesjährigen Saison sind das Ferragostoturnier am 18. August und das Törggeleturnier am 12. Oktober. Zur Austragung kommt auch das Pfitsch Open am 8. Juni, ein Turnier um den Ladies-Cup am 1. Juli und das Thumburg Open am 27. Juli. Abgeschlossen wird die Saison mit dem Abschlussturnier am 26. Oktober. „Unser großes Ziel für die nächsten vier Jahre ist die Erweiterung des Golfplatzes auf neun Loch“, betont Präsident Venturini. Dies sei eine notwendige Investition, um handicapwirksam zu sein. In diesem Zusammenhang hebt er auch die gute Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern hervor. Dem Ausschuss gehören neben Venturini auch Josef Turin, Manuela Gradl, Manuela Mahlknecht, Günther Schölzhorn, Markus Dialer, Thomas Plank, Manfred Thaler und Werner Hofer an.
Ende Februar wurden auf den Kegelbahnen in der Sportzone Pfarrhof in Bozen die Tandem-Staatsmeister der Saison 2018/19 in den Altersklassen U14, U18 und U23 ermittelt. Insge-
© iskv.it
samt nahmen 30 Paare und somit 60 Kegler am spannenden Wettkampf-Format teil. Eine Medaille gab es für Fugger Sterzing. In der Altersklasse U23 schieden die hochgehandelten Duos Armin Egger (Neumarkt)/Laura Runggatscher (Schrezheim) und Martin Kienzl (Algund)/Alex Posch (St. Georgen) bereits in der ersten Runde aus. So war der Weg frei für Jasmin und Michael Ladurner (beide Tirol Mutspitz). Dank des besten Ergebnisses in der Qualifikation gab es im Viertelfinale ein Freilos. Im Halbfinale räumten die beiden Jung-Kegler Lukas Kuen/Michael Haller (Burggräfler) mit 2:0-Sätzen aus
dem Weg und behielten im Finale gegen Oliver Mahlknecht/Manuel Dejori (beide Welschnofen) mit demselben Ergebnis die Oberhand. Neben Kuen/ Haller durften sich auch Thomas Haller und Lorenz Höller von Fugger Sterzing über eine Bronzemedaille freuen. In der U18 setzten sich Lisa Gasser (Burggräfler) und Aaron Tammerle (Vöran) durch, die im Finale Lars Thaler/Sebastian Unterhauser (beide Aldein) mit 2:0 in die Knie zwangen. Bronze ging an Alina Platter/Saskia Platter (beide Jaufenburg) und Manuel Geier (Sarnthein)/Raphael Verdross (Algund). Einen Passeirer Sieg gab es hingegen in der Altersklasse U14. Hier setzten sich Josef und Anton Marth gegen Samuel Fink/Peter Steinacher (beide Verdings) im Sudden Victory mit 11:10 Kegeln durch, nachdem beide Duos jeweils einen Satz gewonnen hatten. Auf dem 3. Platz landeten Dominik Larcher und Nina Oberhofer (beide Lana) sowie Jana Kröss und Julian Pircher (beide Vöran).
RUND UM HAUS & GARTEN KOHL, SALAT UND RADIESCHEN So wird der Garten fit fürs Gemüse Kaum ist der Schnee in Stange geschmolzen, juckt es Michaela Krause in den Fingern. Dann greift sie zur Baumschere und stutzt die Birnen- und Apfelbäume vor ihrem Haus. Und weil sie gerade dabei ist, werkelt sie danach im Gemüsebeet weiter. „Eigentlich sollte diese Arbeit warten, bis der Boden komplett aufgetaut und aufgetrocknet ist“, sagt Michaela und lacht verschmitzt. „Aber die Vorfreude aufs Garteln ist einfach zu groß.“ Seit rund 20 Jahren gibt die 47-Jährige an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern Jugendlichen und Erwachsenen ihr Praxiswissen rund um den Garten weiter. Auch zuhause ist Michaela am liebsten dort, wo es wächst, gedeiht und blüht. Ihren
Garten hat sie den ganzen Winter über nicht angefasst, ganz bewusst, um das Leben im Boden
der Lebensraum der Mikroorganismen und Würmer, die maßgeblich zum Gedeihen ihrer Pflanzen beitragen. Mit einer Gabel lockern reicht völlig aus, um den Boden zu beleben und ihn auf die Gartensaison vorzubereiten. GUTER START FÜR ZARTE PFLÄNZCHEN
Mit dem Frühling ist auch die Zeit der Aussaat gekommen. Viele Pflanzen lassen sich direkt auf dem Michaela Krause gartelt für ihr Leben gern. Beet aussäen. Andere könnicht unnötig zu stören. Auch nen zuerst auf dem Fensterbrett jetzt im Frühjahr geht sie es mit in Anzuchtkistchen vorgezoden Beeten ruhig an. Würde sie gen und Anfang April, am besdie Erde mit einer Schaufel um- ten bei einem trüben, windstillen graben, würde die 20 bis 30 cm oder leicht regnerischen Wetter, dicke Bodenschicht tiefer nach ins Freie gepflanzt werden. Bevor unten gelangen und damit auch eine Pflanze ins Beet kommt, soll-
te sie gut angefeuchtet werden. Im Norden Südtirols eignen sich vor allem widerstandsfähige, früh tragende und frühreifende Gemüsesorten, zumal der Sommer von den Temperaturen her nur wenige Wochen lang dauert. Die anspruchslosen Kohlarten, Salate, Ronen, Radieschen und Spinat gedeihen im regenreichen Wipptal entsprechend gut. Wer (Cocktail-) Tomaten, Peperoni und Basilikum ziehen möchte, tut dies am besten an einem geschützten Ort, in einem Frühbeet, in einem Gartenhäuschen oder Folienhaus, wo es schön warm und trocken ist. Auf den Mondkalender schaut Michaela bei der Aussaat selten, bis auf zwei Ausnahmen. „Radieschen und Erdäpfel gedeihen besser, wenn sie bei abnehmendem Mond ausgesät bzw. gesetzt werden“, das hat sie über die Jahre
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RUND UM HAUS & GARTEN PR
Eco Südtirol – Durch gesunden Wohnraum Lächeln schenken Eco Südtirol ist eine Vereinigung bestehend aus TÜV-zertifizierten Antischimmel-Experten und deren Partnern, die sich mit nachhaltiger Schimmelpilzbekämpfung beschäftigen. Nicht nur kompetent, sondern auch sozial haben sich die Experten erwiesen. Durch die Initiierung einer Charity-Aktion konnte den Bewohnern des Kinderdorfes in Brixen innerhalb von einigen Tagen ein neuer gesunder Wohnraum geschenkt werden. „Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen Unternehmen, die sich an der Aktion beteiligt haben, sowie bei unseren Sponsoren Keimfarben und TopHaus. Es freut uns sehr, dass wir einen nachhaltigen Beitrag für das Kinderdorf leisten durften“, betont Andreas Kofler, Initiator der Eco Südtirol Vereinigung. Seit 2014 gibt es die Vereinigung, die vom lvh Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister unterstützt wird. Unter www.ecosuedtirol.it haben Interessierte die Möglichkeit, den Schimmelexperten in ihrer Nähe zu finden.
In den Wipptaler Gärten gedeihen vor allem widerstandsfähige, früh tragende und frühreifende Gemüsesorten.
hinweg beobachten können. Ansonsten gartelt sie, wenn sie gerade Zeit hat. Die meisten Gemüsepflanzen werden so tief in die Erde gesetzt, dass der Wurzelansatz ebenerdig ist. Salate faulen in Bodennähe leicht und sollten etwas höher stehen, sodass nur etwa die Hälfte des Ballens in der Erde verschwindet. Die meisten Kohlarten können etwas tiefer gepflanzt werden, so haben die Jungpflanzen einen besseren Start. Vor allem zu Beginn empfiehlt es sich, die jungen Pflanzen mit einem Vlies vor kalten Nächten und Spätfrösten zu schützen. Der Boden taut im Frühjahr nur langsam auf und Samen brauchen mehr Zeit und Energie um zu keimen, was sie schwächt und anfälliger für Krankheiten und Schädlinge macht. Jede Gemüsesorte hat ihre optimale Keimtemperatur. Spinat liebt eine Keimtemperatur von 15 Grad Celsius, die Salatgurke fühlt sich bei 25 bis 28 Grad pudelwohl. Wärmeliebende Tomaten, Kürbis oder Zucchini sollten erst ab Mitte Mai ins Freie. KEINE CHANCE FÜR SCHÄDLINGE Gut gepflanzt ist noch lange nicht üppig geerntet. Nicht nur Menschen lieben das leckere Gemüse, auch Schädlinge fressen sich
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leidenschaftlich gern durch saftige Knollen und knackige Blätter. Michaela Krause nennt dem Erker einige Tipps, die helfen können, Schnecke, Maus, Laus und Pilz gar nicht erst anzulocken: bei Pflanzen, die mit etwas Abstand zueinander in die Erde gesetzt werden, haben eine bessere Luftzirkulation, trocknen schneller ab, bilden ihre Knollen besser aus und werden seltener von Läusen befallen. Jede Pflanze hat ihren optimalen Abstand. Auch Netze halten Schädlinge ab. Ein Insektenschutznetz, über das Beet gelegt, lässt Kohlschädlinge wie den Kohlweißling gar nicht erst ans Blatt herankommen. Manchmal wirkt auch der richtige Zeitpunkt der Aussaat Wunder. Wer Radieschen Anfang April oder Ende Mai sät, kann dem Schädling ausweichen, weil dieser seine Hochsaison bereits hinter sich hat. Wer Karotten erst ab Mitte Juni pflanzt oder ein Vlies über die frische Saat legt, hat weniger Probleme mit dem Möhrenfloh. Auch Pflanzen können sich bis zu einem gewissen Punkt gegenseitig vor Schädlingen und Krankheiten schützen – vorausgesetzt, sie haben die „richtigen“ Nachbarn. Sellerie und Tomaten halten mit ihrem Geruch Kohlfeinde ab. Frühkarotten verjagen die Lauchmotte, Zwiebeln und Lauch treiben die Möhrenfliege in die
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BRENNNESSELJAUCHE
Blütenpracht bei der Gartenlaube
Flucht. Thymian und Pfefferminze lenken den Kohlweißling ab, Bohnenkraut bewahrt Bohnen vor schwarzen Läusen, Kresse schützt die Tomaten vor Blatt- und Blutläusen, und der Wermut kann Johannisbeeren vom Säulenrost verschonen. Kombinationen wie Dill und Karotten oder Kresse und Radieschen haben eine weitere Fähigkeit. Sie können auch das Aroma positiv beeinflussen. VOM GIESSEN UND DÜNGEN Auch der richtige Gießzeitpunkt kann Pflanzen von der einen oder anderen Krankheit verschonen. Generell sind Pflanzen, die in den Morgenstunden mit abgestandenem, lauwarmem Wasser gegos-
sen werden und schnell abtrocknen, weniger anfällig für Pilzkrankheiten. Pflanzen, abends gegossen, locken hingegen Schnecken an. Tomaten werden anfällig für Kraut- und Braunfäule, wenn Blätter nach dem Gießen nicht schnell genug abtropfen. Sie sollten deshalb überdacht werden. Überdüngte Böden bzw. ein Übermaß an Nährstoffen können Krankheiten begünstigen. Deshalb sollte vorher gut abgewogen werden, ob bzw. wie viel Düngung überhaupt notwendig ist. Eine 1 bis zu 5 Millimeter hohe Schicht aus Kompost oder Mist, leicht in die oberste Bodenschicht eingearbeitet, reicht üblicherweise aus, um das Leben in der Erde auf Trab zu bringen. Der Mist sollte nicht von der Oberfläche ge-
nommen werden, sonst sät man das Unkraut gleich mit aus und hat umso mehr Arbeit beim Jäten. Auf einem normal versorgten Boden reichen für Starkzehrer (Kohl, Kürbis, Tomaten, Kartoffel) fünf Liter Kompost pro Quadratmeter, für Mittelzehrer (Salate, Kohlrabi, Spinat) drei Liter. Schwachzehrer (Bohnen, Erbsen, die meisten Kräuter) kommen ohne Düngung aus. Helle Blätter an Pflanzen zeigen oft einen Mangel an Stickstoff im Boden an. Wer die Erde im Laufe des Sommers zweimal mit Brennnesseljauche begießt, füllt die Kraftreserven wieder auf.
1 kg Brennnesseln vor der Blüte ernten, zerkleinern und mit 10 Liter kaltem Wasser ansetzen. Nach 10 bis 20 Tagen klärt sich die Flüssigkeit. Als Dünger im Verhältnis 1:10 verdünnt den Wurzelbereich gießen. Bei Anwendung auf die Blätter mindestens 1:20 verdünnen. Gärende Jauche (nach ca. 14 Tagen) kann stark verdünnt (1:50) gegen Blattläuse und Milben eingesetzt werden.
„KRESSETEST“ Der „Kressetest“ gibt Aufschluss über den Reifezustand des Komposts. Etwas Kompost in ein Glas geben, Kressesamen darüber streuen und angießen. Entwickeln sich gesunde Keimlinge, ist der Kompost fertig. Bleiben die Keimlinge blass und kümmerlich oder sterben ab, enthält der Kompost noch unabgebaute schädliche Stoffe und muss noch einige Wochen ablagern. Fertiger Kompost soll vor der Ausbringung möglichst gut zerkleinert und eventuell gesiebt werden.
rb Quelle: Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern
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Steuerbonus für Gartengestaltung „Bonus verde“
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36 % Ersparnis für die Gestaltung Ihres Gartens oder Ihrer Terrasse und sogar für die Installation eines Rasenroboters! Diese Form der Steuerersparnis ist noch relativ unbekannt und dabei so einfach: Der Steuerabzug von 36 % der Spesen bis zu einem Höchstbetrag von 5.000 Euro steht für folgende Arbeiten zu: • Gestaltung von Grünanlagen, wie Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern oder Hecken für Private, aber auch für Kondominien, • Automatisierungen wie Installierung von Rasenrobotern oder Bewässerungssystemen, • Einzäunungen, • außerordentliche Instandhaltung von Grünzonen und Terrassen. Ausgenommen ist die ordentliche Instandhaltung wie etwa Mäharbeiten und saisonale Bepflanzung. Die Steuerrückvergütung erfolgt über einen Zeitraum von 10 Jahren und beträgt maximal 1.800 Euro. Es genügt die Überweisung der Rechnung mit dem Hinweis auf das Gesetz Nr. 205/2017, Art. 1, Absatz 12 – 15 zur Abzugsfähigkeit von 36 %. Bei uns in der Wipptaler Gärtnerei finden Sie alles, um Terrasse und Garten zu erneuern, und wir beraten Sie gerne bei der Wahl des richtigen Mähroboters für eine mühelose Pflege Ihres Rasens. Dank der Möglichkeit des Steuerabzuges können Sie jetzt dabei ordentlich sparen!
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Kaum eine andere Beerensorte ist so beliebt wie die Erdbeere. Kein Wunder, ist sie doch sehr vielseitig verwendbar. Man kann sie roh essen, als Kuchenbelag verwenden oder zu Marmelade verarbeiten. Das Tolle an Erdbeeren ist auch, dass man nicht einmal einen großen Garten braucht. Es gibt inzwischen viele pflegeleichte, genügsame und sehr hübsche Sorten, die sich leicht auf einem Balkon, einer Terrasse oder sogar einem Fensterbrett ziehen lassen.
Mehr als 1.000 verschiedene Erdbeersorten gibt es. Einige, die bereits in Vergessenheit geraten waren, wurden wiederentdeckt und rekultiviert. Sie unterscheiden sich nicht nur in Geschmack, Form und Farbe, sondern auch in der Erntezeit, weshalb es durchaus Sinn macht, mehrere Sorten zu kombinieren – so hat man praktischerweise immer etwas zum Naschen. Besonders beliebt sind alte Sorten wie beispielsweise „Elsanta“, eine sehr robuste und widerstandsfä-
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hige Pflanze, deren Früchte sehr groß und lange haltbar sind. Die Sorte „Mieze Schindler“ trägt sehr aromatische, kleinere und dunkle Früchte, die allerdings nicht lange lagerfähig sind. Zudem benötigt diese Gattung eine Bestäubersorte, damit die ausschließlich weiblichen Blüten Fruchtkörper ausbilden können. „Senga sengana“ bringt besonders süße Früchte hervor und wird nicht nur gerne als Kuchenbelag verwendet, sondern auch für die Herstellung von Marmelade. STANDORT UND BODEN Am besten gedeihen Erdbeeren an sonnigen und windgeschützten Standorten – zu windstill sollte es allerdings auch nicht sein, ansonsten trocknen die Früchte und Blätter nach einem Regenguss nur schwer ab und es besteht Fäulnis-Gefahr. Der Boden sollte lo-
cker und humusreich sein sowie einen ph-Wert zwischen 5,5 und 6,5 aufweisen. Um die Pflanze vor Wurzelkrankheiten zu schützen, sollte der Boden vor dem Setzen mit Laubkompost oder Sand aufgelockert werden. Auf salz- und kalkreichen Kompost reagieren die Erdbeeren etwas empfindlich, weshalb kein konventioneller Gartenkompost verwendet werden sollte, sondern idealerweise Kompost, der mit verrottetem Kuhmist versetzt wurde. Im zweiten und dritten Jahr nach der Pflanzung liefern Erdbeeren den höchsten Ertrag. Dann lässt die Qualität und der Ertrag beständig ab, weshalb man das Beet wechseln sollte – auch um Krankheiten wie Nematoden-Befall vorzubeugen. Um die Früchte vor Fäulnis zu schützen und Unkraut am Wuchern zu hindern, wird Stroh als Unterlage verwendet.
Nach der Erntezeit wird es samt den Blättern und den Kindeln entfernt. Gedüngt werden Erdbeeren in der Regel erst nach der Ernte, denn im Herbst werden bereits die Blüten für das kommende Frühjahr ausgebildet und die Pflanze benötigt mehr Nährstoffe. ERDBEEREN AUF DEM BALKON Auch in Pflanzgefäßen wie Kübel oder Blumenkästen lassen sich Erdbeeren bequem ziehen. Als besonders geeignet haben sich hier die Sorten „Camara“, „Cupido“ oder „Siskeep“ erwiesen. Im Herbst sollten die Pflanzen zurückgeschnitten werden, um im darauffolgenden Jahr einen besseren Ertrag zu erzielen. Überwintern sollte man Erdbeerpflanzen im ersten Jahr am besten an einem kühlen und dunklen Ort. Aber – gießen nicht vergessen!
HÄTTEN SIE’S GEWUSST? Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse, genauer gesagt zur Gattung Fragaria. Dazu zählen rund zwanzig Arten, die bis auf eine in den gemäßigten Zonen beheimatet sind. Die „Urmutter“ unserer heutigen Gartenerdbeere stammt allerdings aus Chile. Durch eine Kreuzung aus Scharlach-Erdbeeren und Walderdbeeren gingen unsere heutigen Gartenerdbeeren hervor.
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Sterzinger Bauernmarkt jeden Freitagvormittag
„Guat und vo do“ Immer freitags von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr findet vom 3. Mai bis Ende Oktober der Bauernmarkt mit seinen bäuerlichen Qualitätsprodukten auf dem Sterzinger Stadtplatz statt. Inzwischen zählt er zwölf Bauernhöfe, die für ein hochwertiges Angebot sorgen. Dieses reicht von selbstgebackenem Brot, frischen und geräucherten Forellen über Käse- und Joghurtspezialitäten, traditionellen Speck und Kaminwurzen, Bioweine, Kräuter, Honig und Eier bis hin zu hausgemachten Säften und frischem Gemüse. „Einfach köstlich“ Die Wipptaler Bäuerinnen sorgen jeden Freitag mit ihren frischen „Tirtln“ und „Krapfen“ für authentische Köstlichkeiten. Einen Teil der Einnahmen spenden die Bäuerinnen an in Not geratene Familien im Wipptal. „Gemütlich“ Der Markt ist aber auch einfach Treffpunkt für Bauern, Einheimische und Gäste; man trifft sich auf a Glasl und an Ratscher. Marilisa Carabotti, Sozialpädagogin, EEH Fachberaterin, Sterzing Es ist für mich selbstverständlich, dass ich regionale und biologische, naturreine Produkte kaufe, da ich sehr viel Wert auf gesunde, natürlichste Ernährung lege. Sobald der Bauernmarkt eröffnet, erledige
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ich dort meine Einkäufe! Die Bauern im Wipptal zu unterstützen bedeutet für mich, ihre Arbeit wertzuschätzen und ihnen direkt ohne Zwischenhändler das Produkt zu bezahlen. Dadurch zeige ich meinen Kindern, bewusst Nachhaltigkeit zu leben, denn sie sind es, die unsere Zukunft gestalten werden. Monika Larcher, Intensiv-Krankenschwester am Krankenhaus Brixen Ich besuche mit Vorliebe den Sterzinger Bauernmarkt, da es mir wichtig ist, regionale und frische Produkte zu kaufen. Ich trete gerne in Verbindung mit den einzelnen Bauern und weiß somit, woher das jeweilige Lebensmittel stammt. So kann ich mir beim Verzehr einer gesunden und hochwertigen Qualität sicher sein. Dr. Ulrich Ortler, Anästhesieoberarzt am Krankenhaus Brixen Wenn man Produkte am Bauernmarkt kauft, kauft man sie direkt vom Produzenten. Man weiß dadurch, wo und von wem das jeweilige Lebensmittel angebaut wird, und hat dadurch die beste Qualitätskontrolle, die man sich vorstellen kann. Veronika Hofer, Verkäuferin, Sterzing Am Bauernmarkt auf dem Stadtplatz ist einfach eine besondere Atmosphäre. Man merkt, dass hier mit Liebe gearbeitet wird und die Produkte zu 100 % von den Bauern kommen. Am meisten freue ich mich
wieder auf das Schafmilchjoghurt von Reinhold und auf die Krapfen und Tirtler der Bäuerinnen. Edith Gschnitzer, Thuins Ich kaufe am Sterzinger Bauernmarkt ein, da es gute und hochwertige Lebensmittel sind und ich großen Wert auf wertvolle, regionale Nahrungsmittel lege. Die Bauern produzieren ihre Produkte mit Überzeugung, die Qualität stimmt und dieses Konzept kann ich als Endverbraucher mit meinem Einkauf unterstützen. Elena Mühlsteiger, Pflersch Für mich ist der Sterzinger Bauernmarkt nicht nur ein Ort für hochwertige Lebensmittel aus der Region, sondern auch ein wöchentlicher Treffpunkt für Gäste aus nah und fern. Alle können vor Ort frische lokale Produkte kaufen oder sich von den Bäuerinnen mit frischen typischen Spezialitäten verwöhnen lassen. Nebenbei ist es auch ein Treffpunkt, wo gleichgesinnte Einheimische bei einem guaten Glasl Wein a Ratscherle mochn kennen. Ugo Santon, Vipiteno Perchè scelgo il mercato dei contadini? Banalmente potrei dire per la qualità, per il basso impatto ambientale, per la filiera corta dei prodotti; invece ciò che mi fa preferire il mercato, è la possibilità di stabilire un rapporto diretto e amichevole con i produttori, riuscendo così a creare un’atmosfera piacevolmente familiare.
3. MAI/MAGG IO ENDE OKTOBE R/ FINE OTTOBRE
BAUERNMARKT MERCATO DEI CONTADINI DI VIPITENO STERZINGER
JEDEN FREITAG von 9.00 bis 13.00 Uhr auf dem Stadtplatz Mit Krapfen und Tirtler von den Wipptaler Bäuerinnen! OGNI VENERDÌ dalle ore 9 alle 13 in Piazza Città Con Krapfen e Tirtler delle contadine dell‘Alta Val d‘Isarco! AUF DEM BAUERNMARKT FINDEN SIE I SUL MERCATO DEI CONTADINI TROVATE
Santerhof, Mühlbach WEINE, SÄFTE & OBST bio@santerhof.eu, www.santerhof.eu
FISCHZUCHT GOGL Tel. 333 4672508
WIPPMEDIA
FRISCHE FREILANDEIER Marginterhof – Pflersch Tel. 0472 632087, peter.marginter@gmail.com
HONIG & HONIGPRODUKTE
GEMÜSE AUS BIOLOGISCHEM ANBAU
Martin Eisendle - Martin Longo - Joachim Kasseroler
Biohof Waldförster, Mareit, Tel. 335 5956632
BROT VOM KÖFELEHOF Brixen, Tel. 328 5674890 koefelehof@hotmail.com
info@biowipptal.it, www.biowipptal.it
JOGHURT & KÄSE AUS SCHAFSMILCH Innerpflersch Tel. 328 0048298
KRÄUTERGÄRTEN WIPPTAL
BAUERNBRESAOLA, BERGSPECK, BERGWURZEN, BAUERNSCHINKEN & FRISCHE EDELTEILE AUF BESTELLUNG (OHNE PÖKELSALZ & OHNE ALLERGENE )
PFITSCHER BERGFLEISCH – Maximilian Kasslatter Tel. 335 5616545, pfitscherbergfleisch.it
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WIPPTALER BÄUERINNEN
GEMÜSE VOM LENZEN Florian Obkircher – Außerpflersch Tel. 340 6711696, obiflo_1@hotmail.com
Mob. +39 328 8926205, info@latschenkiefer.it
www.latschenkiefer.it
KÄSE VOM HOCHGRUBERHOF Gornerstr. 100, 39030 Mühlwald, Tel. 347 8452982
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BUCH- UND MEDIENTIPPS DER STADTBIBLIOTHEK STERZING
DER WUNDERBARE GARTEN DER BELLA BROWN Ein Film so bezaubernd wie sein Originaltitel „This Beautiful Fantastic“. Die zurückgezogene Bibliothekarin Bella Brown versteht sich mit Pflanzen nicht so gut und lässt ihren Garten inmitten der Londoner Großstadt komplett verwildern. Ihre Hausverwaltung droht ihr allerdings mit der Kündigung, falls sie den Garten nicht innerhalb eines Monats wieder zum Blühen bringt. Eine Herausforderung, die für Bella durch unerwartete Hilfe und neue Bekanntschaften viel Glück mit sich bringen wird. Der wunderbare Garten der Bella Brown (2016); R: Simon Aboud; D: Jessica Brown Findlay, Tom Wilkinson; S: Deutsch, Englisch, deutsche Untertitel – ab 3. Mai 2019 in der Stadtbibliothek Sterzing entlehnbar.
PIMP MY HOME: BALKON / STAURAUM Nicht jeder hat ein Riesenhaus mit Riesengarten und dann heißt es, den Raum, den man hat, gut zu nutzen und mit viel Köpfchen intelligent zu gestalten. Hilfe leistet hierbei die Wohnexpertin Ulrike Herzog, die gefinkelte Stauraumlösungen präsentiert und jeden noch so kleinen Balkon in eine gemütliche Oase verwandelt. Viel Freude beim Gestalten! Pimp my home: Balkon / Stauraum von Ulrike Herzog (Christian Verlag, 2018), 160 Seiten mit Illustrationen.
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„BAUFUCHS 2019“ Seit über 22 Jahren ist das Handbuch „Baufuchs“ eine willkommene Fundgrube, wenn es ums Bauen, Wohnen und Energiesparen in Südtirol geht. Neben 70 Fachberichten enthält die neue Ausgabe des Handbuches Kontaktdaten von Gemeinde-Bauämtern, Bankinstituten, Ämtern der Südtiroler Landesregierung sowie von Firmen aus der Branche. Das Buch ist kostenlos über die Mailadresse mail@baufuchs.com erhältlich.
1 M2 FÜR DIE BIENEN Lust auf eine bunte Blütenpracht im Hausgarten oder im Topf auf der Dachterrasse? Der Verein ProAnimal Tierhilfe Wipptal verschenkt ab sofort Samen, die für einen Quadratmeter Wildblumenwiese reichen. Mit den Blumen, die wenige Wochen nach der Aussaat erblühen werden, möchte der Verein Bienen, Schmetterlingen, Schwebefliegen, Marienkäfern, Hummeln und anderen Insekten einen nahr-
haften Futterplatz bieten und die Gärten bunter machen. Interes-
sierte melden sich direkt beim Verein über die E-Mail-Adresse info@ proanimal.it
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„Gut Kirschen essen“
FRÜHLINGSHAFTE DEKO
© craftberry bush
Jährlich werden durchschnittlich fast 70 kg Obst pro Person gegessen. Wer neue Geschmackserlebnisse finden will, pflanzt Obstgehölze im eigenen Garten und holt sich so frische und gesunde Abwechslung auf den Obstteller. Ob Kern-, Stein- oder Beerenobst, Exoten oder Klassiker – ein breites Sortiment an Obstgehölzen finden Sie bei Baumschule Putzerhof in Schabs, und das seit über 100 Jahren. Die regionale Produktion der Obstbäume in Schabs sichert das Wachsen in rauen, hohen Lagen sowie die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge. Überzeugen Sie sich selbst von der Sortenvielfalt an Äpfeln, Birnen, Zwetschgen, Marillen, Pflaumen, Kirschen, Pfirsichen, Nektarinen, Quitten und vielem mehr. Unabhängig davon, ob altbewährte oder neue Sorten, der Rat vom Fachmann bei der Baumschule Putzerhof ist Ihnen garantiert.
Bald blühen Forsythien, Tulpen und Osterglocken und machen richtig Lust auf eine frühlingshafte Deko rund um Haus und Garten. Ostern ist auch nicht mehr weit und klassische Dekorationen mit Osterlämmern, Hasen und Eiern bieten sich geradezu an. Edle Keramikfiguren, wie man sie derzeit in vielen Geschäften sieht, eignen sich für Tischdekorationen zu besonderen Anlässen. Wer gerne selber bastelt, kann sich am Dekorieren von Eiern versuchen. Eine interessante Variante zum herkömmlichen Bemalen und Färben der Eierschale ist die Verwendung als Blumentopf oder Vase. Vorsichtig sticht man dabei am oberen und unteren Ende mit einer Nadel vorsichtig ein Loch in das rohe Ei und bläst es aus. Anschließend entfernt man rund ein Drittel der Eierschale. Für die „Eiervase“ eignen sich besonders Frühlingsblumen wie Krokusse oder Schneeglöckchen. Als Unterlage kann man eine flache Schale verwenden, die man entweder
mit Dekorsand, Steinchen oder Moos füllt. Mit etwas Erde kann man die Eierschalen auch zu einem kleinen Blumentopf umfunktionieren und kleine Veilchen darin pflanzen – sieht übrigens besonders hübsch aus und ist ein Hingucker auf jeder Fensterbank. Wer Besitzer eines Vorgartens ist, kann die Besucher mit einem österlichen Blumenarrangement willkommen heißen. In Körben oder Obstkisten gepflanzte Frühlingsblüher wirken einladend und sind eine schöne Dekoration. Zusätzlich kann man die Blumenkörbe mit bunten Ostereiern oder mit Blumenmotiven bedruckten Servietten dekorieren. Auch Osterkränze an der Eingangstür werden immer beliebter. Wer sich gerne selber einen bastelt, greift am besten auf Birken- oder Weidenzweige zurück – diese sind nämlich sehr biegsam und können gut zu einem Ring geformt werden. Noch mit österlichen Elementen verzieren – und fertig ist der Ostergruß! Erker 04/19
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FARBENFROHE ZAUBERGLÖCKCHEN Der Frühling ist ins Land gezogen und schon wieder wird es Zeit, sich Gedanken über den Blumenschmuck auf Balkon und Terrasse zu machen. Das Zauberglöckchen mit dem botanischen Namen Calibrachoa begleitet uns bereits seit einigen Saisonen, wobei der Name treffender nicht sein könnte, weshalb das vergangene Jahr vom National Garden Bureau wohl auch zum Jahr des Zauberglöckchens ausgerufen wurde. Mit ihrer Blütenfülle in unzähligen Farbtönen verzaubern sie Balkon und Terrasse. Im Gegensatz zu Petunien reagieren Zauberglöckchen weit weniger empfindlich auf Gewitterschauer und Windböen. Sie sind von kräftigem, überhängendem Wuchs und können bis zu 50 cm lang werden. Bei richtiger Pflege blühen die unzähligen Blüten den ganzen Sommer hindurch und sind ein attraktives Gestaltungselement für Blumenkästen, Kübel und Blumenampel. Auch als Bodendecker können sie eingesetzt werden. Zauberglöckchen lieben einen sonnigen Standort und fühlen sich besonders auf einem Südbalkon wohl. Sie benötigen viel Wasser und einen leicht sauren Boden. Gewöhnliche Gartenerde sollte man deshalb nicht verwenden, sondern spezielle Petunien- oder Rhododendronerde. Auch das Gießwasser spielt eine Rolle: Ähnlich wie Karnivoren oder Orchideen vertragen auch Zauberglöckchen kein kalkhaltiges Wasser. Im Idealfall soll Regenwasser verwendet werden. Das
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Gießen mit besonders kalkhaltigem Leitungswasser kann nämlich dazu führen, dass die Pflanze an der sogenannten Gelbsucht erkrankt. Dabei verfärben sich die Blätter gelb und sterben allmählich ab. Vorbeugen kann man dieser Krankheit mit der Gabe von Eisendünger, der den Pflanzen einmal im Monat verabreicht wird. Auch bei schlaff hängenden Blüten und Pflanzenteilen sollte man eisenhaltigen Dünger zugeben. ZAUBERGLÖCKCHEN ÜBERWINTERN Nicht nur Geranien lassen sich überwintern, sondern bei guter Pflege auch Zauberglöckchen. Dabei werden die einzelnen Triebe im Herbst auf 5 bis 10 cm zurückgeschnitten. Überwintern sollte man die Zauberglöckchen an einem nicht zu dunklen Standort. Die Temperatur sollte 14 bis 15 °C nicht unterschreiten. Ideal wäre in diesem Fall
ein Wintergarten, im Notfall reicht auch ein Fensterplatz in der Wohnung. Während des Winters sollte sparsamer gegossen werden, auf
VERMEHRUNG Die Vermehrung der Zauberglöckchen durch Stecklinge ist relativ einfach. Dazu werden im späten Frühling etwa 10 cm lange Stecklinge in nährstoffreiche Petunien- oder Rhododendronerde gesteckt, die permanent feucht gehalten werden soll. Um das Wachstum der Wurzeln zu fördern, sollte die Hälfte der Blätter entfernt werden. Auch durch Aussaat ist die Vermehrung von Zauberglöckchen möglich. Samen erhält man in jedem gut sortierten Fachhandel.
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BELIEBTE SORTEN Dünger sollte gänzlich verzichtet werden. Im Frühling sollte man die Pflanzen langsam wieder an höhere Temperaturen gewöhnen und mit dem Düngen beginnen.
Zauberglöckchen sind nicht nur wegen ihres robusten Wuchses beliebt, sondern vor allem wegen ihrer Farbenvielfalt. Besonders beliebt sind die Gattungen Celebration Orange-Red mit ihren tiefroten Blüten, die sattgelben Blüten der Gattung Celebration Sun, Superbells Peach, die sich durch ihre pfirsichfarbenen Blüten auszeichnen und die gefüllten blauen Blüten von Mini Famous Double Blue. Wer auf noch mehr Farbenpracht setzen möchte, pflanzt eine Mischung aus mehreren Zauberglöckchen-Sorten, wie einen Mix aus Rot, Gelb und Indigo (Celebration Karneval) oder einen Mix aus Weiß, Rot und Gelb (Celebration Capri). Orientalisch und exotisch angehaucht sind Kombinationen aus Blau, Orange und Gelb (Celebration Orient) sowie Rosa, Gelb und Rot (Magic Colours).
© National Garden Bureau
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SICHTSCHUTZ IM GARTENBEREICH Garten- oder Terrassenbesitzer, die ihr grünes Reich vor neugierigen Blicken schützen möchten, stehen vielfach vor der Wahl, aus welchem Material sie den Sichtschutz errichten möchten. Soll es nur eine grüne Hecke sein, mit Steinen gefüllte Gabionen oder doch lieber ein Holzzaun? Dabei gilt es, Vor- und Nachteile genau abzuwägen, denn während eine gepflegte Hecke zwar sehr gut von der Außenwelt abschirmt, hat sie auch den Nachteil, dass sie je nach Pflanzenwahl pflegeintensiv sein kann. Einige Heckenpflanzen müssen regelmäßig in Form geschnitten werden, während andere weniger Pflege und Aufmerksamkeit brauchen. Auch die Platzfrage ist entscheidend: Efeuhecken wachsen mit einer Rankhilfe zu einer relativ schmalen Wand, frei wachsende Blütensträucher wie Flieder nehmen eine Breite von rund 3 m ein. Sichtschutzwände, die als Rankhilfe dienen, werden zu einem attraktiven Teil des Gartens und folgen dem Trend eines „begrünten Sichtschutzes“. Entscheidet man sich für das Na-
turprodukt Holz, sollte man auf alle Fälle auf heimische oder zumindest europäische Holzarten zurückgreifen. Der Handel bietet hier eine schier unerschöpfliche
Auswahl an Materialien und Gestaltungselementen. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man sich seinen Sichtschutz sogar selber bauen. Wer allerdings eine individuelle, maßgeschneiderte Lösung sucht, sollte auf einen Fachbetrieb in seiner Nähe zurückgreifen. Damit hat man nicht nur die Gewähr auf kompetente Beratung, sondern in der Regel auch eine hochqualitative Arbeit, die jahrelang Freude bereitet. Ob selber machen oder machen lassen, im Vorfeld sollte man sich auf alle Fälle überlegen, welchen Zweck Zaun oder Sichtschutz erfüllen sollen. Soll es ein rein gestalterisches Element sein, das
sich vor allem harmonisch in den Garten einfügt, oder soll vor allem die Privatsphäre geschützt werden? Davon abhängig sind natürlich Höhe und Form. Je stärker der Sichtschutz Wind und Wetter ausgesetzt ist, desto beständiger sollte der Werkstoff sein und natürlich ist auch darauf zu achten, dass er stabil verankert wird. Entscheidet man sich für eine höhere Wand, die heftigen Windböen standhalten muss, ist es ratsam, auf einbetonierte Pfostenträger zurückzugreifen. Was die Gestaltungselemente betrifft, sind massive Sichtschutzelemente zwar blickdicht, wirken aber auch häufig beengend. Elegante Modelle mit schmalen Sichtfenstern oder Lücken für eine Bepflanzung bewirken hingegen eine Öffnung in den Raum, erzeugen Spannung und wecken die Neugierde auf das Dahinterliegende. Für jeden Gartenstil gibt es die passende Lösung, in Fachzeitschriften und auf der Online-Plattform Pinterest finden sich unzählige Beispiele für eine gelungene Einbindung von Sichtschutzelementen in die Gartengestaltung.
UNSER NÄCHSTES ERKER-EXTRA:
BAUEN & SANIEREN
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MADE IN WIPPTAL WIPPTALER KINO
Filmproduktionen mit Wipptaler Beteiligung erhalten Förderungen
Mitte März hat die Landesregierung den ersten sogenannten Call der diesjährigen Filmförderung für acht Filmproduktionen genehmigt. Mit insgesamt 1,1 Millionen Euro werden drei Südtiroler Filmproduktionen, drei aus dem übrigen Italien, eine aus Österreich und eine aus Deutschland bezuschusst. Dazu zählen drei Kinofilme, zwei TV-Serien und drei DokumentarfilPeter Trenkwalder me. Zwei der drei Südtiroler Produktionen sind eng mit dem Wipptal verknüpft. Der Sterzinger Bergsteiger und Bergphilosoph Hanspeter Eisendle erkundet im Film „Sehnsuchtsort Berg – König Laurin und sein Rosengarten“ die Herkunft der Laurin-Sage. Produziert wird die Dokumentation von der Wiener Wega Filmproduktion,
Regie und Drehbuch stammen von der Meraner Autorin und Regisseurin Karin Duregger. Die Produktionsfirma FilmVergnuegen von Peter Trenkwalder produziert gemeinsam mit Blue Eyes Fiction aus München, der Kölner Karibufilm sowie der Wiener Mini Film den Familienfilm „Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“. Sven Unterwaldt führt nach einem Buch von Gerrit Hermans Regie bei dem inzwischen dritten Film aus der erfolgreichen KinderHanspeter Eisendle film-Reihe. Gedreht wird mit den deutschen Schauspielern Anja Kling und Oskar Keymer. Das Produktionsgespann FilmVergnuegen und Blue Eyes arbeitete auch schon bei der ebenfalls vom Südtiroler Filmfonds geförderten Kinderfilmproduktion „Sprite Sisters – Vier zauberhafte Schwestern“ erfolgreich zusammen.
KAFFEE UND NETZWERKEN 60 Unternehmer aus Südtirol und Nordtirol trafen sich vor kurzem zum 1. „BNI Euregio Meeting“ am Brenner, um Kontakte zu knüpfen, Beziehungen aufzubauen und Geschäftsempfehlungen weiterzugeben. Bei einem gemeinsamen Unternehmerfrühstück im Lokal „La Vecchia Locomotiva“ präsentierte sich jeder Teilnehmer und formulierte, nach welchen Wunschkunden oder individuellen Kontakten er sucht. Anschließend tauschten die Unternehmer ihre Geschäftsempfehlungen aus, ganz nach dem Motto „Wer gibt, gewinnt!“ Organisiert wurde das Treffen vom BNI Tirol und dem BNI Region Trentino Alto Adige – Südtirol, Mitglieder des weltweit größten Unternehmernetzwerkes Business Network International (BNI).
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MADE IN WIPPTAL
GEWAND MIT GESCHICHTE
Die historische Tracht im Wipptal Interview: Renate Breitenberger
Schnürmieder, Loden und Klöppelspitzen prägen die Wipptaler Trachtenlandschaft. Neben den Festtagstrachten gibt es auch eine alltagstaugliche Werktagstracht sowie das „Bäurische Gewand“ aus dem 18. Jahrhundert. Seit über 40 Jahren näht Helga Trenkwalder Trachten für Männer, Frauen, Kinder, Jugendliche und Vereine. Im Beirat für Trachten (Arbeitsgemeinschaft Volkstanz) und in der Arbeitsgemeinschaft „Lebendige Tracht in Südtirol“ setzt sich die Schneidermeisterin aus Sterzing für die Erhaltung, Pflege und zeitgemäße Weiterentwicklung der Tracht ein. Erker: Frau Trenkwalder, Modetrends sind kurzlebig, Trachten hingegen sind seit Jahrhunderten zeitlos. Warum? Helga Trenkwalder: Erzherzog Ferdinand II., Landesfürst von Tirol, hat 1573 für den Bauernstand die Tracht eingeführt – eine einheitliche Kleidung, die sich von den Gewändern der Adeligen und Bürger unterscheiden sollte. Die Bauern durften für ihre Tracht nur eigene Materialien wie verarbeitete Wolle und Leinengewebe aus Flachs verwenden. Genäht wurde sie von Schneidern. Im Laufe der Zeit wurde die historische Tracht mit leichten Stoffen tragbar gemacht und behielt trotzdem den ursprünglichen Charakter bei. Wohl auch deshalb wird die Tracht nicht nur im Museum besichtigt, sondern bis heute auch
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Helga Trenkwalder in ihrer Schneiderei in Sterzing: „Jede Tracht ist auf ihre Weise einzigartig.“
gerne getragen. Die Tracht – das Wort bedeutet „tragen“ – ist Ausdruck unserer Volkskultur. Vor allem die Trachten tragenden Vereine zeigen uns heute noch, wie vielfältig die Trachtenlandschaft in Süd-, Nord- und Osttirol ist und aus welcher Talschaft die Trachtenträger kommen. Ist die Tracht mit dem Oktoberfest-Dirndl vergleichbar? Nein. Die historische Tracht ist etwas völlig anderes. Das alpenländische Dirndl ist eine modische Kleidung. Worin unterscheiden sich die einzelnen Trachten? In jedem Tal gibt es verschiedene Trachten, jede Talschaft besticht durch ihre Eigenheiten. Die wertvollsten Trachten stammen aus Gröden. Die Grödner sind mit ih-
ren Schnitzereien schon früh als Händler um die Welt gereist und haben kostbare Stoffe wie Seide nach Hause gebracht, die sie auch in ihren Kleidungsstil einbauten. Welche Eigenheiten hat die Wipptaler Tracht? Entsprechend dem herben nördlichen Bergklima sind die Farben der Wipptaler Tracht dunkler und gedämpfter als beispielsweise im Unterland. Das Mieder aus hell- bis dunkelrotem Loden oder gemustertem Wollbrokat ist mit einem mittelgrünen Seidenband und einer grünen Samtverzierung eingefasst und wird mit einem roten Band an sieben Paar Silberhaken zusammengeschnürt. Der Brustlatz ist aus rotem Loden mit grüner Seidenbandeinfassung und
Goldborte. An Festtagen wird ein Latz aus weißem Loden oder weißer Seide verwendet, der mit rotem oder grünem Seidenband eingefasst und innen mit Blumenmotiven bestickt ist. Die Bluse aus Baumwolle oder Leinen hat an Halsausschnitt und Ärmelbund Klöppel oder Häkelspitze. Die langen Schiebeärmel werden bis hinter den Ellenbogen zurückgeschoben und mit einem roten Band fixiert. Das schwarze Halstuch aus Seidenkreppe oder Chiffon wird Flor genannt, das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet „Tuch“. Er wird vorne geknotet oder mit einem Ring zusammengefasst, die äußeren Enden werden innen oder außen in das Mieder gesteckt. Das Wipptaler Jöppl ist aus weinrot oder violet-
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Wipptaler Frauentracht und Wipptaler Männertracht (Mareit)
tem Loden gefertigt. Im Raum Sterzing und südlich davon ist ein dunkel- bis mittelbraunes Loden-Jöppl üblich. Der gereihte oder plissierte Rock aus schwarzem Wollstoff mit roter Borte endet oberhalb der Knöchel. Im Pfitschtal gehört
verpflichtend auch der Bram in tiefem Blauton dazu, zwei zehn Zentimeter breite Streifen, die auf der Rückseite des Rocks aufgenäht werden. Bei der Wipptaler Tracht ist dieses Detail optional. Was hat es mit diesem
Stoff-Streifen auf sich? Manche Historiker sagen, der Fleck wurde angebracht, um die Tracht beim Korbtragen zu schonen. Mir ist bei alten historischen Trachten allerdings aufgefallen, dass der Fleck aufgenäht wurde, bevor der Rock genäht war. Das lässt vermuten, dass es auch eine Zierde sein könnte. Auch auf den gelben Röcken der Ahrntaler Tracht sind braune Flecke aufgenäht, die Gadertaler Tracht ist mit einem glänzenden schwarzen Fleck versehen. Wie der Bram ist auch die typische Wipptaler Schürze blau. Ja. Die dunkelblaue Blaudruckschürze aus Baumwolle oder Seide ist mit kleinen Blümchenoder Streifenmustern versehen. Früher wurde der Blaudruck, das Färben des Schürzenstoffes, noch in der Färbe durchgeführt: Mithilfe von Holzmodeln, auf denen ein Muster eingestochen war, wurde eine farbabweisende Substanz auf den Stoff aufgebracht. Dieses Muster blieb auch nach dem Blaufärben des Stoffes
erhalten. Was unterscheidet die Wipptaler Miedertracht von der Werktagstracht? Das Oberteil der Werktagstracht aus rot-, blau- und/oder weißkariertem Baumwollstoff wird mit neun bis zehn Filigranknöpfen aus Granatsteinen geschlossen. Leider ist dieser Baumwollstoff nur noch schwer aufzutreiben. Die Weberei, die ihn hergestellt hat, gibt es nicht mehr. Generell ist es aufwändig geworden, Material für eine alte Tracht zu beschaffen, vieles lässt sich nicht mehr originalgetreu nachmachen. Zum Werktagsrock aus schwarzem Wollstoff wird eine dunkelbraune gemusterte Blaudruckschürze aus Baumwolle getragen. Früher waren die Strümpfe rot, heute sind sie aus Baumwolle oder feiner Wolle. Die Trachtenschuhe mit mittelhohem Absatz sind aus schwarzem Leder mit weinroter Lederoder schwarzer Samteinfassung. Welche Tracht fasziniert Sie am meisten?
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Jede Tracht ist auf ihre Weise einzigartig. Beeindruckt bin ich vor allem von den alten Trachten, da sie sehr intelligent gemacht sind, jeder Handgriff hat eine Funktion. So war die Taille in der Biedermeierzeit etwas erhöht, damit auch schwangere Frauen die Tracht tragen konnten. Auch das Rückenteil war so gemacht, dass es jederzeit verlängert werden konnte. Ein solches Rückenteil hat sich allein bei der Pfitscher Miedertracht erhalten. Diese Schnürmiedertracht war ursprünglich im ganzen Wipptal verbreitet, hielt sich aber ausschließlich im Pfitschtal, daher stammt auch der Name. Was unterscheidet die Pfitscher Tracht von der Wipptaler Tracht? Das Mieder ist tiefrot, der Brustlatz besteht aus einem gemusterten grünen Wollstoff mit mittelroter Einfassung und Goldborte. Bluse und Flor sind identisch wie bei der Wipptaler Tracht, der Rock ist mit dem tiefblauen Bram versehen. Zur schwarzen Satinschürze werden mittelrote Bänder aus Seide oder
Handgemachte Klöppelspitze, Haken, Hornknöpfe und verschiedene Einfassbänder für Trachten
Moiréseide getragen. Das Jöppl hat am Ärmel einen Schlitz mit rotem Vorstoß. Die goldfarbenen Ärmelknöpfe und die Zierknopflöcher werden heute noch in Pfitsch handgefertigt. Im Wipptal fällt auch die Ridnauner „Pluntracht“ auf. Dieses „Bäurische Gewand“ bürgerte sich 1860 ein und wurde vor allem zu hohen Feiertagen und Hochzeiten getragen. Nach den 1960er Jahren verschwand sie im Wipptal, in Rid-
Gut gepflegt, hält die Tracht ein Leben lang Trachten bestehen größtenteils aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen, Wolle und Seide. Deshalb brauchen sie eine besondere Pflege. Nach dem Tragen sollte die Tracht gut im Schatten gelüftet werden. Eine chemische Reinigung sollte ausschließlich bei Schürzen und Tüchern aus Seide erfolgen, da diese Fasern sehr empfindlich sind. Bluse, Unterrock und Hemd aus Baumwolle oder Leinen können gut in der Waschmaschine bei 60 bis 90 Grad gewaschen werden. Die Klöppelspitze der Bluse muss gestärkt werden, damit sie wieder ihre Form erhält und gut aussieht. Es wird empfohlen, Schürze und Strümpfe (Stutzen) aus Wolle und Baumwolle von Hand zu waschen. Um die Farbe der Schürze zu erhalten, sollte man dem Wasser etwas Essig beimischen. Hüte sind vor Nässe zu schützen, da sie sonst ihre Form verlieren. Schuhe sind mit einer farblosen Schuhcreme zu reinigen, um die Strümpfe nicht schwarz anzufärben. Die gesamte Tracht sollte in einem Nylonsack (Länge: 120 – 150 cm) aufbewahrt werden, um sie vor Motten zu schützen. Diese Aufbewahrungsart bewährt sich auch für den Transport.
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Musizieren, nicht zu unpraktisch ist. Typisch fürs Wipptal ist ein mittelgroßer grün/gelber Scheibenhut mit grünen Hutbändern aus Seide und Goldborten oder ein schwarzer flacher Hut mit zwei Pollen. In einer Tracht sieht jede Frau hübsch aus. Ja, unabhängig von ihrem Alter. In einer Tracht sieht auch jeder Mann fesch aus. Im Wipptal gibt es sechs bis sieben verschiedene Männertrachten. Worin unterscheiden sie sich? In Ridnaun wird die Werkmannstracht getragen. Typisch für das Wipptal ist das rote Leibl mit grünen Hosenträgern. Unterschiede gibt es bei den Joppen. In Sterzing wird die bürgerliche Tracht mit brauner Joppe und Zylinderhut getragen, in Pflersch und Ratschings ist die weinrote Joppe üblich, in Gossensaß und Pfitsch die naturfar-
naun lebte sie hingegen wieder auf. Eine junge Musikantin hatte sich dafür eingesetzt, dass die Musikkapelle die nach dem „Plunhut“ bezeichnete „Pluntracht“ wieder trägt, die heute überall bewundert wird. Die Frauen sammelten die aus dem Unterinntal stammenden Bortenhüte von ihren Omas und Müttern ein und ließen sie wieder herrichten. Im Laufe der Zeit wurden die kurzen Hutbänder verbreitert, aufwändiger gemustert und bis zum Rocksaum verlängert. Das Oberteil aus schwarzer Wolle hat einen Halsausschnitt mit seidenem Spitzeneinsatz sowie schwarze Zierborten an Ausschnitt und Ärmeln. Der Wollstoffrock ist schwarz und hat eine Besenborte. Die Seidenschürze in Gelb-, BraunWipptaler Tracht, Abbildung von Grete oder Blautönen hat große Kasarek, erschienen im Buch „Echt Tirol Blumenmuster und farblich Trachten“, Tyrolia-Verlag, 2006 abgestimmte Schurzbänder aus Moiréseide. Dazu werden bene graue Joppe mit Samtaufdunkle Strümpfe und schwarze schlag. Die Männer in Wiesen Schnürstiefeletten getragen. und die Schützen in der UmgeGehört zu jeder Tracht ein Hut? bung tragen rote Lodenjoppen, Ja. Wären Hüte zurzeit mehr in Trens und Jaufental sowie verMode, würden wohl alle einen schiedene Vereine und Chöre tragen. Fast alle Vereine tragen haben die erneuerte braune Loeinen Hut, sofern er, etwa beim denjoppe, Mareit und Stilfes tra-
gen eine historische Joppe mit Verzierung nach Vorlage von Carl von Lutterotti, Mauls hat eine schwarze Joppe mit weißem Leinenkragen. Es heißt, das Trachtentragen hat viel mit der inneren Einstellung zu tun. Ja, diese innere Haltung muss den jungen Leuten mitgeteilt und vorgelebt werden. Wenn diese innere Überzeugung stimmt, merkt zum Beispiel jeder
selbst, welcher Schmuck dazu getragen werden kann und welche Haarfrisur vorteilhaft und passend ist. Seien wir unseren Vorfahren dankbar für dieses wunderbare Erbe, das sie uns in den herrlichen Trachten unserer Berge und Täler hinterlassen haben. Tragen wir dieses Gewand mit innerer Überzeugung, wir leisten dadurch einen wesentlichen Beitrag echter, lebendiger Heimatpflege.
BUCHTIPPS DER STADTBIBLIOTHEK STERZING
SEENWANDERUNGEN SÜDTIROL – DOLOMITEN Der Sterzinger Berg- und Wanderexperte Hanspaul Menara ist mit seinen Wanderführern weit über seine Wipptaler Heimat hinaus bekannt. Mit seinen „Seenwanderungen“ macht er uns bereits Lust auf erste Bergtouren, aber es finden sich auch zahlreiche Spaziergänge zu Talseen in seinem Tourenbuch, die man bereits im nahenden Frühling in Angriff nehmen kann. Also runter von den Skiern, rein in die Wanderschuhe und unsere Seen genießen. Seenwanderungen Südtirol – Dolomiten von Hanspaul Menara (Tappeiner, 2018), 159 Seiten mit Illustrationen.
WAS BLUMEN ERZÄHLEN. SAGEN AUS DER PFLANZENWELT Die gebürtige Wipptalerin Margareta Fuchs lässt in ihrem Buch Blumen von A wie Ackerwinde bis Z wie Zymbelkraut sozusagen ihre eigene Geschichte erzählen. Von alten Legenden und Märchen, die sich um die Pflanzen ranken, bis zu deren Heilkraft wird jede Blume ganz individuell und mit feinen Illustrationen von Verena Zankl vorgestellt. Macht Lust auf ein Frühlingsmärchen. „Was Blumen erzählen. Sagen aus der Pflanzenwelt“ von Margareta Fuchs (Raetia 2018), 331 Seiten mit Illustrationen. Erker 04/19
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BETRIEBSPORTRÄT
Alp House Rad- und Wanderfamilientag auf der Plose
Mit der „Plose Liesl“ auf Erkundungstour
„Unser Fundament besteht aus motivierten Mitarbeitern“ Der Fertighaushersteller Alp House aus Sterzing ist auf Erfolgskurs und bietet höchste Qualität mit Fixpreisgarantie und schlüsselfertiger Übergabe. Im vergangenen Jahr hat man sich verstärkt mit dem Thema „Mitarbeitermotivation“ auseinandergesetzt. Das Thema wurde sogar zu einem Kernpunkt der gesamten Jahresplanung.
Erker: Sie haben schon früh die Bedeutung und den Wert von Mitarbeitermotivation für Unternehmen erkannt. Woher kam diese Erkenntnis? Geschäftsführer Helmuth Leitner: Als ich vor fast 40 Jahren zum Unternehmer wurde, konnte ich noch nicht absehen, in welche Richtung es genau geht und wie erfolgreich wir heute arbeiten. Ich wusste aber aus eigener Erfahrung, dass ein Unternehmen immer so stark ist wie seine Mitarbeiter selbst. Die Zeiten, in denen Mitarbeiter als reine Arbeitskräfte betrachtet werden, sind Ihrer Meinung nach vorbei. Welche Möglichkeiten sehen Sie also für moderne Führungskräfte und deren Betriebe? Unser Lebensalltag hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Heutzutage räumt man Familie und Freizeit mehr Platz ein als früher. Und der Job soll nicht nur
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das Auskommen sichern, sondern die Menschen nachhaltig erfüllen. Führungskräfte tun also gut daran, ihre Mitarbeiter mitsamt ihren Wünschen und Vorstellungen zu kennen und auch individuell zu betrachten. Wer zufrieden ist, der bleibt im Unternehmen und bringt sich voll ein. Zahlreiche Studien belegen, dass für Angestellte ein positives Betriebsklima und Arbeitsumfeld viel wichtiger ist als beispielsweise eine Gehaltserhöhung. Mitarbeiter können auf unterschiedliche Art und Weise motiviert werden. Welche Möglichkeiten sehen Sie speziell für Ihr Unternehmen? Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Jeder Mensch lässt sich auf unterschiedliche Weise motivieren. Was den einen zu Höchstleistungen anspornt, kann beim Nächsten lediglich ein müdes Lächeln hervorrufen. Was wir alle aber gemein haben, ist zum einen, dass emotionale Erlebnisse
in Erinnerung bleiben, und zum anderen, dass die Gewissheit, dass man verstanden und akzeptiert wird, motivieren kann. Beispielsweise veranstalten wir einmal im Monat ein Frühstück, bei dem das ganze Team zusammenkommt und sich in angenehmer Runde austauschen kann. Ganz nach dem Motto „Gesundheit geht vor“ haGeschäftsführer Helmuth Leitner ben wir als eines der ersten Südtiroler Unterneh- Zahlen aufgezeigt bekommen, men eine Zusatzversicherung be- sondern profitieren seit letztem reitgestellt, die nicht nur für die Jahr auch direkt davon, indem Mitarbeiter gilt, sondern auch sie mit einer Jahresprämie am Erfür deren Familienmitglieder. folg des Unternehmens beteiligt Es war uns auch besonders wich- werden. tig, in den Mitarbeitern ein Ge- Wir gehen sogar soweit, dass fühl des Mitwirkens zu wecken. wir unseren Mitarbeitern FahrSie sollen die erbrachte Jahres- zeuge zur Verfügung stellen, die leistung nicht nur anhand von sie nicht nur für die Arbeit nut-
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Weihnachtsessen mal anders: Wir kochen unser Menü selbst!
zen können, sondern auch für private Zwecke. Dabei darf der jeweilige Mitarbeiter sogar den Autotyp mitbestimmen. So gibt es nun in unserem Fuhrpark einige familientaugliche Fahrzeuge, aber auch junge sportliche Modelle. Eben genau abgestimmt auf den jeweiligen Mitarbeiter. Auch bei der Freizeitgestaltung versuchen wir immer wieder, unseren Mitarbeitern etwas Neues zu bieten: mal Konzertkarten, dann wieder einen Rad- und Wanderfamilientag mit Unterhaltungsprogramm für die Kinder der Mitarbeiter oder zum Beispiel auch der Kochkurs, bei dem wir unser Weihnachtsmenü selbst zubereitet haben. Und selbstverständlich werden tolle Leistungen, Geburtstage und Jubiläen auch zum Anlass genommen, um Dankbarkeit
Der Sitz von Alp House in Sterzing
und Wertschätzung den Mitarbeitern gegenüber auszudrücken. Warum liegt Ihnen speziell die Ausbildung Ihrer Lehrlinge so sehr am Herzen? Ich denke, das kommt daher, da auch ich als Lehrling auf der Baustelle angefangen habe. Besonders erschreckend finde ich es nach wie vor, wie tief der Mindestlohn der Lehrlinge heutzutage immer noch angesetzt wird. Auch die Jugend soll die Möglichkeit haben, ihre Freizeit genau nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Daher war es für uns klar,
dass wir den Lohn unserer Lehrlinge deutlich über dem vorgeschriebenen Mindestlohn ansetzen. Junge ehrgeizige Menschen nehmen für mich einen besonderen Stellenwert ein.
dene Mitarbeiter emotional mehr an das Unternehmen gebunden sind und daher natürlich auch leistungsfähiger sind.
Glauben Sie, dass zufriedene Mitarbeiter besser arbeiten und leistungsfähiger sind? Ich bin der Überzeugung, Mitarbeitermotivation fängt beim Chef an. Für mich nimmt ein Mitarbeiter mindestens denselben Stellenwert ein, wie ein Kunde. Dies lassen wir nicht nur unsere Mitarbeiter spüren, sondern wird auch den Bauherren so vermittelt. Respekt beruht immer auf Gegenseitigkeit. Ein positives Arbeitsumfeld schafft mehr Leistungsbereitschaft. Ich glaube, dass zufrie-
ALP GmbH Karl von Etzel Str. 6 I - 39049 Sterzing Tel. +39 0472 767111 info@alphouse.it alphouse.it Erker 04/19
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WINDKRAFT MADE IN WIPPTAL
„Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir Geld, Ressourcen und viel Energie in die Entwicklung einer effizienten und kompakten Windkraftanlage investiert, welche direkt an ihrem Standort saubere Energie mit Wind produziert“, erklärt Anton Seeber, Präsident der Unternehmensgruppe Leitner. Es handelt sich hier um das erste Projekt im Auftrag des Startups b.ventus, an dem neben der Unternehmensgruppe Leitner auch Avacon und E.Dis, beides regionale Energieversorgungsunternehmen von E.ON, das E.ON Kundenservice Netz sowie die FEAG beteiligt sind. Nach der Premiere im Norden Deutschlands sollen bis Ende 2020 weitere 49 Anlagen errichtet werden. Bereits die Berechnungen zum Betrieb der ersten
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Anlage in Schleswig-Holstein be- Zukunft auf diese besonders nut- Jahren. legen das eindrucksvolle Einspa- zerfreundliche Form von grüner Für Anton Seeber, Vorstandsvorrungs- und Leistungsvolumen des Energie umzusteigen. Zudem ist sitzender der Unternehmensgrupneuen Windrad-Typs: Dieser wird die Windkraftanlage speziell da- pe Leitner, ist die erfolgreiche Umden landwirtschaftlichen Betrieb für konzipiert, den Strombedarf setzung schon jetzt ein markanter des Kunden in Steinfeld jährlich in energieintensiven Branchen so- Meilenstein in der über 15-jähmit 660 MWh selbst produziertem wie Kommunen zu decken. Damit rigen Unternehmensgeschichte Strom versorgen und damit von Leitwind. 370 Tonnen an CO2-Ausstoß „Besonders bevermeiden. Zudem wird mit eindruckend einer Einsparung an Stromwar, dass wir mit dieser Ankosten im oberen fünfstelligen Bereich gerechnet. lage innerhalb Neben den Vorzügen bekürzester Zeit gemeinsam mit währter Leitwind-Technolounseren Partgie, wie etwa dem geräuscharmen Direktantrieb, sollen nern eine richvor allem die minimalen Ditungsweisende Lösung entwimensionen und die gerinOtmar Zisler, Geschäftsführer E.On Vertrieb, Alexander ge Nabenhöhe von 28 Meckelt haben, um Montebaur, Vorstandsvorsitzender e.dis, und Anton Seeber, effizient und tern zur Erfolgsgeschichte der Vorstandsvorsitzender Unternehmensgruppe Leitner kostengünstig neuen Anlage beitragen: Da für die Errichtung der Anlage in ist sie auch der ideale Einstieg in erneuerbaren Strom aus Wind zu Deutschland somit eine einfache eine wirtschaftliche und CO2-freie produzieren. Dafür konnten wir Baugenehmigung ausreicht, lie- Energiegewinnung für den Eigen- auch erneut unsere Stärke in Sagen zwischen Vertragsunterzeich- bedarf. Schließlich amortisiert sich chen Entwicklung unter Beweis nung und Inbetriebnahme in der die Anlage durch ihre hohe Effi- stellen. Wir sind stolz darauf, dass Regel nur sechs bis zwölf Mona- zienz mit einer Lebensdauer von wir als Unternehmen einen konte. Dies ist für potentielle Kunden mindestens 20 Jahren bereits in- kreten Beitrag leisten, unsere Umein wesentliches Argument, um in nerhalb von nur sechs bis zehn welt zu schonen“, erklärt Seeber. © Leitner AG
Mitte März wurde im schleswigholsteinischen Steinfeld an der Grenze zu Dänemark feierlich eine neue Generation von Leitwind-Windkraftanlagen in Betrieb genommen.
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Nachhaltigkeit aktiv gelebt 3 Baumsymbole versinnbildlichen die nachhaltige Unternehmensphilosophie des Sporthotels Zoll Wir finden uns inmitten von einer Vielzahl von Bäumen und Baumarten und spüren eine besondere Beziehung zu den Wäldern. Bäume sind nicht nur Bau- und Brennholz, sie spenden Medizin, Nahrung, Schutz und Zuflucht. Im keltischen Baumkreis widerspiegeln 21 Baumarten diese Naturverbundenheit. So basiert die Philosophie des Sporthotels Zoll auf den drei Baumarten Birke, Nuss und Apfel des keltischen Baumkreises. Der Baum des Lichts und der Energie ist die Birke. Birke-Geborene sind lockere und flexible Menschen, die Licht und Fröhlichkeit verbreiten. Der Pionierbaum steht im Sporthotel Zoll im Zeichen der erneuerbaren Energie. Das Wasserkraftwerk, die Hackschnitzelanlage und die „Zertifizierung als Klimahotel“ tragen zur Schonung der Umwelt bei und haben eine positive Wirkung auf die Gesundheit des Menschen. Diese natürlich erzeugte Wärme, der Einsatz von
natürlichen Materialien und ein besonderes Augenmerk auf Faktoren wie Wärmeverlust oder Lärmschutz steigern das Wohlbefinden. Ein ausgeruhter Körper hat mehr Energie, um sich aktiv zu betätigen und die Sportstrukturen des Hotels mit Freude zu nutzen. Der Nussbaum wird als Baum des Lebens, der Ernährung und Leistungsfähigkeit beschrieben. Nussbaum Geborene sind stark, einsatzbereit, können hart arbeiten und setzen
auf Selbstdisziplin. Im Sporthotel Zoll wird besonderes Augenmerk auf die Verwendung lokaler und saisonaler Produkte gelegt. Beim Frühstücksbuffet wird die Herstellung der Pro-
dukte mit Bildern präsentiert und das Korn in einer Quetsche frisch zubereitet. Beim Abendessen wird mit einem „Green & Active“ Menu besonders auf die Herkunft der Produkte und die Deftigkeit der Speisen hingewiesen. „Eine naturbelassene und bewusste Ernährung steigert die Leistungsfähigkeit in Alltag und im Sport und gibt Kraft, um aktiv im Leben zu stehen“, sagt Hotelierin Margit. Mit dem Apfelbaum wird der dritte Schwerpunkt widergespiegelt. Der Baum der Liebe und des Engagements für die Mitmenschen stellt die besondere Beziehung mit den Südtiroler Sportlern und Testimonials des „Sportmuseums“ im Hotel dar. In dieser Form wird Teamfähigkeit gelebt und gemeinsam Freude und Spaß an der Bewegung kommuniziert. Ein weiteres Projekt ist die Spendenaktion „Badeschlüpfer für einen Brunnenbau in Afrika“.
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Gesundheit
VORTRAG
Hildegard von Bingen Hildegard von Bingen ist eine faszinierende Persönlichkeit des Mittelalters. In ihrer ganzheitlichen Sicht des Menschen ist sie erstaunlich aktuell. In ihrem Vortrag „Grundlagenwissen über Hildegard von Bingen“ stellt Kräuterpädagogin Erika Volgger Ellemunt am 11. April die beein-
druckende Frau näher vor und gibt wichtige Gesundheitstipps. Eine Auswahl an Heilpflanzen und Rezepten runden die Ausführungen ab. Organisiert wird der Vortrag von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing. Beginn ist um 19.30 Uhr; der Eintritt ist frei.
Vormerkungen im Krankenhaus Patienten, die bei vorgemerkten Visiten nicht erscheinen, und gleichzeitig lange Wartezeiten bei ambulanten fachärztlichen Leistungen – angesichts dieser Situation hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb mit Jahresbeginn einige Maßnahmen eingeführt, die nun bereits Wirkung zeigen. Patienten sollen dazu motiviert werden, ihre Termine rechtzeitig abzusagen, falls sie diese nicht mehr wahrnehmen möchten oder können. Die zeitgerechte Absage ist eine grundlegende Voraussetzung dafür, um diese Termine neu vergeben zu können und so die Wartezeiten zu verringern. Für einen großen Teil der Fachbereiche erhält der Bürger im Augenblick der Vormerkung eine SMS mit der persönlichen Vormerkungsnummer, dem Datum und der Uhrzeit sowie der Art der vorgemerkten Gesundheitsleistung. Auch bei Absage von vorgemerkten Gesundheitsleistungen, bei der die Patien-
ten gleichzeitig mit der Mitteilung einen Absage-Kodex erhalten, wird eine SMS zugesandt, welche die erfolgte Absage bestätigt. Diese SMS muss für sechs Monate gespeichert werden. Im ersten Monat seit Aktivierung des SMS-Dienstes wurden bereits knapp 37.000 Mitteilungen zur Terminbestätigung versandt. Weitere 3.000 Mitteilungen betrafen Terminabsagen und Terminverschiebungen. „Im Durchschnitt werden täglich rund 140 Termine abgesagt, die sofort anderen Patienten zugeteilt werden können“, betont Luca Armanaschi, Direktor der Abteilung Krankenhausbetreuung des Südtiroler Sanitätsbetriebes. Die Einführung der Verwaltungsstrafe bei unterlassener Absage mit Jahresbeginn ist eine weitere Maßnahme, die Patienten dazu bringen soll, vorgemerkte Gesundheitsleistungen, die nicht mehr wahrgenommen werden möchten, rechtzeitig abzusagen.
GOSSENSASS
AED-Säule mit Defibrillator in Betrieb Seit Mitte Jänner ist auf dem Ibsenplatz in Gossensaß eine AED-Säule mit halbautomatischem Defibrillator in Betrieb. Sie befindet sich neben der elektronischen Informationstafel. Im Notfall kann der Defibrillator von geschulten Ersthelfern verwendet werden.
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Der Defibrillator ist GPS-überwacht, bei einer Entnahme wird automatisch ein Notruf an die Landesnotrufzentrale 112 abgesetzt. Über das in den Defibrillator eingebaute Modul kann dann direkt mit der Landesnotrufzentrale kommuniziert werden.
Impfen (oder etwa nicht)? Einst waren wir stolz, Krankheiten durch Impfen zu verhindern. Heute greifen Zweifel um sich, eine lautstarke Minderheit macht gegen das Impfen mobil und verunsichert viele Menschen. Das Problem alter und neuer Infektionskrankheiten lässt sich nur dann endgültig lösen, wenn es gelingt, effektive Impfstoffe zu entwickeln und einzusetzen. Der große Vorteil von Impfungen liegt darin, dass diese primär die Inzidenz und Prävalenz der Infektionserreger und der Krankheiten senken und damit ideale Voraussetzungen für die Prävention bie-
ten. Impfungen nutzen dabei den natürlichen Mechanismus der Immunabwehr, die jedem immunkompetenten Menschen zur Verfügung steht. Eindrucksvolle Erfolge der Impfungen sind u. a. die weltweite Ausrottung der Pockenviren des Menschen im Jahr 1977 (1966 gab es noch zehn bis 15 Millionen Fälle) oder die Eliminierung der Poliomyelitis (Kinderlähmung) in den meisten Ländern der Erde. Jede Impfung dient zunächst dem individuellen Schutz des Geimpften. Daneben gibt es weitere „strategische“ Impfziele wie den sogenannten Herdenschutz und die regionale Verdrängung oder sogar die weltweite Ausrottung eines Krankheitserregers. Bei Impfungen werden abgeschwächte oder abgetötete Erregerteile verabreicht, wodurch das Immunsystem aktiviert und die Bildung von Antikörpern und Ge-
dächtniszellen, die sich die Struktur des durch die Impfung verabreichten Antigens merken, angeregt wird. Bei einer Infektion durch einen Kranken wird der Erreger erkannt, die Gedächtniszellen werden daraufhin aktiviert und sorgen für eine schnellere und größere Produktion von Antikörpern. Der Erreger wird deaktiviert, die Infektion wird abgewehrt und unschädlich gemacht. Bei fehlender Herdenimmunität stecken Infizierte Ungeimpfte an, diese infizieren weitere Menschen und die Krankheit breitet sich aus. Gefährlich ist das vor allem für Immungeschwächte oder Säuglinge. Sie können nicht gegen alles geimpft werden und sind auf den Schutz durch die Gemeinschaft angewiesen. Sind genug Personen geimpft, schützen sie sogar Menschen, denen sie nie begegnen. Säuglinge profitieren von einer frühen Impfung, da manche Krankheiten wie Keuchhusten in diesem Alter schwerer verlaufen können. Zu den Hauptargumenten der Impfgegner ist zu sagen, dass offiziellen Zahlen zufolge nur 0,0001 Prozent aller Impfdosen im Jahr 2008 einen Impfschaden nach sich zogen, der Wirkverstärker Aluminium ist nicht schädlich, denn wir nehmen ihn auch mit der Nahrung auf, die Pharmafirmen werden mit Impfstoffen nicht reich und ungeimpfte Kinder entwickeln sich geistig und körperlich nicht besser als Geimpfte – allein ihr Risiko, eine Infektionskrankheit zu bekommen, ist höher.
Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing
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EINFACH TIERISCH
Gesundes Zahnfleisch durch Ölziehen? KANN MAN HUNDE VEGETARISCH ODER VEGAN ERNÄHREN? Leider wird mir diese Frage immer wieder von Tierhaltern gestellt. Wenn Sie auch mit dem Gedanken spielen, dann fragen Sie sich doch mal: „Warum soll Ihr Hund vegetarisch oder vegan ernährt werden?“ und „Glauben Sie wirklich, dass diese Form der Fütterung artgerecht ist?“. Sowohl der Verdauungstrakt als auch die Anatomie von Hunden sind ganz klar für eine hauptsächlich fleischige Ernährung gemacht. Fleisch, Innereien, Knochen und Knorpel gehören zu einer artgerechten Fütterung. Eine vegane Fütterung von Hunden ist auf keinen Fall zu empfehlen! Eine vegetarische Fütterung ist machbar, wenn die Art der Fütterung nicht dauerhaft ist, sondern es sich nur um einzelne Mahlzeiten handelt. Leider gibt es mittlerweile jedoch Hunde, die aufgrund von Allergien und Unverträglichkeiten mehr oder weniger dazu gezwungen sind, mit einer vegetarischen Ernährung klar zu kommen. Und hier gilt es dann einiges zu beachten, damit die Zusammensetzung passt und es nicht zu einer Mangelernährung kommt. Der Organismus des Hundes braucht hochwertiges Eiweiß, damit er gut und problemlos funktioniert. Hier kann man alternativ auf Milchund Sojaprodukte sowie Kartoffeln, Sprossen und Algen ausweichen. Bestimmte Aminosäuren sind jedoch nur im Fleisch vorhanden und können durch Gemüse kaum ersetzt werden. Diese müssen dann vom Tierhalter in synthetischer Form zugesetzt werden. Jedoch sind gerade die tierischen Aminosäuren für den Hund sehr wichtig. Sie sorgen u. a. für ein glänzendes und schönes Fell und sind auch dafür verantwortlich, dass unsere Hunde positiv gestimmt und „gut drauf“ sind. Ein Mangel an Aminosäuren kann etwa Krämpfe hervorrufen und zur Herzerweiterung führen. Fleisch kann ein Hund auch leichter verdauen als Gemüse. Hunde, die vegetarisch ernährt werden, bekommen häufig sehr viel Getreide und somit einen hohen Anteil an Kohlenhydraten. Zu viele Kohlenhydrate sind beim Hund schädlich und können auf Dauer auch verschiedene Krankheiten wie Diabetes Mellitus, Probleme mit der Bauchspeicheldrüse oder Übergewicht auslösen. Des Weiteren fehlen auch lebensnotwendige Fettsäuren in der täglichen Ernährung. Denn Hunde brauchen wesentlich mehr Fett als wir Menschen. Hunde, die vegetarisch ernährt werden, sind häufig untergewichtig. Da der Hund überwiegend ein Fleischfresser ist, wird bei der fleischlosen Ernährung die physiologische Darmflora zerstört. Die Folge sind u. a. Verdauungsprobleme, Allergien und Hautprobleme. Warum also einen Hund vegetarisch oder vegan ernähren? Eine artgerechte und ausgewogene Ernährung für den Hund setzt sich aus diversen Komponenten zusammen – und Fleisch gehört nun einmal dazu. Wer seinen Hund also, ohne wirklichen gesundheitlichen Grund, vegetarisch oder vegan ernähren möchte, der sollte sich überlegen, ob ein Hund wirklich das richtige Haustier für ihn ist.
MICHAELA OLBERT Ernährungsberatung für Hunde und Katzen
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Dieser Trend in der Mund- und Zahnhygiene hört sich etwas seltsam an, tatsächlich ist etwas Wahres dran. Öl ist ein natürliches Haus-
mittel, das gegen schädliche Bakterien hilft und dadurch Karies, Zahnstein und Mundgeruch verhindert. Zahnbelag bzw. Plaque wird von Bakterienkulturen gebildet, deren Zellmembrane aus einem fettartigen Gewebe bestehen und eine ähnliche Konsistenz aufweisen wie Kokosöl. Durch tägliches
Mundspülen tritt ein Reinigungseffekt ein, da sich die Fettmoleküle verbinden und der Zahnbelag dadurch gebunden und abgetragen wird. Dieser Prozess geht allerdings nicht von heute auf morgen, sondern gesundes Zahnfleisch und weißere Zähne sind der Effekt einer Langzeitbehandlung. Experten raten zu zehn bis 20 Minuten Ölziehen pro Tag, und zwar jeweils vor dem Frühstück. Nach dem Ölziehen sollte man die Zähne ohne Zahnpasta putzen und anschließend den Mundraum gründlich ausspülen. Um einen sichtbaren Effekt zu erzielen, sollte man die Ölziehkur mindestens über einen Zeitraum von vier Wochen ohne Pausen durchführen.
Vormerkungsstelle für Vorsorge mit neuer Rufnummer Die landesweite Vormerkungsstelle für Leistungen im Bereich Prävention und Gesundheitsvorsorge hat seit 1. Februar eine neue Rufnummer. Die Telefonnummer, unter der Terminvereinbarungen, Terminverschiebungen und Terminabsagen für Vorsorgeleistungen, u. a. Mammographie-Screening, Ausstellung von
ärztlichen Zeugnissen für Privatinteressen (Führerschein, Invalidenparkschein, Waffenpass), Impfung von Kindern oder Erwachsenen, vorgenommen werden können, hat sich mit 1. Februar geändert. Die neue Rufnummer lautet 0472 973850. Die E-Mail-Adresse für Vormerkungen bleibt gleich (elvs-vorsorge@sabes.it).
Leute
Rezept
WEINTIPP
LAMMFLEISCH AM SPIESS
Kam zi glabn, ober wohr, dr Josele Baur weart 50 Johr! ... obr olt mochn net die Johr odr die grauen Hoor! Markus, bleib, wia du bisch, fleißig und fit! Mir wünschn dir weiterhin viel Glück, Gesundheit und Freide. Olls, olls Guate wünscht dir deine Familie!
Liebe Simsa, herzlichen Glückwunsch zum 40. Geburtstag! Du bist nicht 40, sondern 32 mit 8 Jahren Erfahrung! Deine Freundinnen Dani und Mischka
Zutaten: 1 kg Lammfleisch aus der Keule oder hohen Schulter, 1 TL gemahlener Kümmel, Salz und Pfeffer, ½ TL Ingwer, getrocknete Kräuter (Thymian, Rosmarin, Majoran ...), 1 – 2 Knoblauchzehen, ½ Bund Petersilie, 6 mittlere Zwiebeln, etwas Olivenöl, frischer Rosmarin, 130 g durchwachsenen Speck (Bauch oder Wange). Zubereitung: Das Lammfleisch trockentupfen und in etwa 4 x 4 cm dicke Würfel schneiden. Gemahlenen Kümmel, Salz, frisch gemahlenen Pfeffer, Ingwerpulver, getrocknete Kräuter und geschälte, zerdrückte Knoblauchzehen in eine Schüssel geben. Die Petersilie und eine Zwiebel waschen, trockentupfen, fein hacken und ebenfalls in die Schüssel geben. Zum Schluss etwas Olivenöl einrühren und alles vermischen. Die Lammwürfel dazugeben und etwa 2 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. In der Zwischenzeit die restlichen Zwiebeln schälen, waschen und vierteln. Etwas Bauchspeck oder Wange in ½ cm dicke Scheiben schneiden. Die Fleischwürfel aus der Kräuterbeize nehmen und abwechselnd auf Holz- oder Eisenspieße mit Zwiebelstücken und Speckscheiben verteilen. Auf den Grillrost legen, unter den vorgeheizten Grill schieben und etwa 10 – 15 min. brutzeln lassen. Dabei häufig drehen und immer wieder mit der restlichen Kräuterbeize bestreichen. Spieße auf einer vorgewärmten Platte anrichten und mit Kümmel und frischem Rosmarin bestreuen. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!
Liebe Mame, wir wünschen dir von Herzen alles erdenklich Gute zu deinem 60. Geburtstag!
Der besten Mama der Welt alles, alles Gute zum runden Geburtstag! Deine Lieben Maria, Alexander und Franz
Liebe Mame und lieber Tate, die allerbesten Glückwünsche auch zu eurem 40. Hochzeitstag! Eure Familie
Erker
Liebe Andrea und lieber Andreas, wir gratulieren euch recht herzlich zur Geburt eurer lieben Tochter Alexandra.
Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am
Brüderchen Jonas, Oma Monika, Opa Peter, Onkel Florian mit Sabine, Jasmin und Armin und Uroma Rosa
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DES MONATS
PINOT GRIGIO RISERVA GIATL Dieser charaktervolle Wein stammt von ausgesuchten Weinbergen in der Lage Giatl, die unter optimalen Voraussetzungen von Bodenstruktur und Klimatik das Beste aus Pinot Grigio zeigen kann. Mit einem geringen Hektarertrag von 45 hl wird nur die beste Rebe ausgewählt. Qualität wird bei Giatl groß geschrieben. Die Gärung findet im kleinen französischen Eichenholzfass statt, für zwölf Monate wird er dann dort gelagert, durch die Lagerung auf der Hefe gewinnt der Wein Komplexität und Verfeinerung. Farbe: strohgelb bis goldgelb Geruch: weiße und gelbe Blumen, sehr fruchtig nach gelben Früchten und Birne, leicht exotisch nach Melone. Die leichte Holzwürze gibt einen eleganten und kräftigen Touch. Geschmack: kräftig und elegant, sehr ausgewogen mit hoher Mineralität und Salzigkeit, die Säure nicht dominant und schön mild. Genusstipp: Servieren Sie Pinot Grigio Riserva Giatl zu Eisacktaler Forelle mit Beurre Blanc Sauce.
EROS TEBONI, Sommelier Weltmeister Wsa 2018 Erker 04/19
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Aktuell Unterhaltung
A T N
Pfiffikus sucht einen Rastplatz oberhalb von Wiesen. Wer den genauen Standort oder den Namen kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, info@dererker.it. Adresse bitte nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. April. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.
U N
A L
Erkoku
Pfiffikus
P
P K
Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Jemand, der spekuliert).
U K
T
S
L
N
P T
U L E A
S K
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
A
U E
P E
K
L
N
P
S
L T
Kannst Du die 5 Fehler finden?
Auflösung des Vormonats: Gesucht war das Antoniuskirchlein mit der gegenüber liegenden Brunnenkapelle in Außertal am Eingang ins Jaufental. Das kleine Kirchlein entstand 1716 an der Stelle einer alten Holzkirche und wurde zu Ehren der „Übergebenedeitesten und Unbeflöckten Jungfrau Maria und des heilligen Antonii von Padua“ geweiht. Der Innenraum ist reich geschmückt und enthält im Altarbild die Darstellung des heiligen Antonius von Padua, gefertigt von Paul Prey aus Mühlbach, und ein Bildnis der Unbefleckten Jungfrau Maria. Im hölzernen Dachreiter hing früher ein kleines Glöcklein, das von Franz Graßmair in Brixen 1805 gegossen worden war. Im Juni 1903 ließ Pfarrer Sebastian Winkler die fünf Glocken der Pfarrkirche zur hl. Ursula in Jaufental nach Trient bringen, um sie zu restaurieren. Damit der Turm für einen Monat nicht stumm blieb, hängte man das kleine Glöcklein der Antoniuskirche vorübergehend in den Glockenstuhl der Jaufentaler Pfarrkirche. Zwischen dem Antoniuskirchlein und der Brunnenkapelle muss sich der gesamte Talverkehr durchzwängen, weshalb man zum Schutz der Außenmauern eine Holztäfelung angebracht hat. Somit bleiben die 1969 umfassend restaurierten Kapellen einigermaßen geschont.
Das Los bestimmte SONJA KINZNER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats März. Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas mit Getränk, zur Verfügung gestellt von
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Wir gratuliere
n!
M A R I A F A S S N A U E R
• N E P O M U K S T A T U E
E D I • • • R E • H L • G U
• S F O R Z A N D O • M E Z
C H E M I E S A A L • O N S
• U N S E R E S • Z G N • P
I T S K • S H E D • E T U I
• E T • O I E • M A R E I T
B R E N N E R O • C I C • Z
• H I R U D I N • R E A L E
N U N • • E N E L • N V A •
• E • S E L • R E L E A S E
E T P A • U S A N Z • L T R
• T H U I N S • Z K • L E N
H E I L I G G R A B • O R A
Lösungswort: BUNDESTAG
Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.
• L • V • L • A • E • W • K
Lösungswort: ALTWEIBERMUEHLE
Auflösung des Vormonats
U
Auflösung in der nächsten Nummer
Aktuell
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Jahrestage Der Tod kann auch freundlich kommen zu Menschen, die alt sind, deren Hand nicht mehr festhalten will, deren Augen müde werden, deren Stimme nur noch sagt: Es ist genug. Das Leben war schön.
Die Erinnerung an einen Menschen geht nie verloren, wenn man ihn im Herzen behält.
Josef Braunhofer 9. Jahrestag
Gewinges Seppl * 28.08.1932 † 06.02.2019
Franz Saxl
DANKE
Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. April um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Maria Trens. Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.
Auch wenn der Tod nicht überraschend kommt, ist es immer schwer, einen lieben Menschen zu verlieren. Die große Anteilnahme und Wertschätzung, die uns und unserem Tate entgegengebracht wurden, geben uns Trost. Wir bedanken uns bei allen, die einen persönlichen Dienst erbracht haben, für die Gebete, für jeden Händedruck, für die tröstenden Worte, für die Messen, Kerzen, Spenden und Blumen. Danke allen, die unseren lieben Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben und ihn in guter Erinnerung behalten.
In Liebe deine Familie
Die Trauerfamilie
7. Jahrestag
Elisabeth Larch geb. Fassnauer
Irgendwann sehn wir uns wieder. 27. Jahrestag
8. Jahrestag
† 07.05.1992
† 02.03.2011
Christian Öttl
Max Öttl
In Liebe denken wir ganz besonders an euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 28. April um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Eure Lieben
Wir vermissen Dich. Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, gäbe es nur nicht diese bitteren Stunden. So plötzlich und unerwartet bist du von uns gegangen und wir konnten nichts dagegen tun. Still und ohne Schmerz ruht nun ein Mutterherz.
Paula Gander geb. Mühlsteiger
Aloisia Wieser „Siller Luise“
Liebevolle Erinnerungen. Niemand kann sie uns nehmen, nichts kann die Freude und das Schöne schmälern, das wir mit dir erleben durften.
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Deine Kinder
In Liebe deine Familie
6. Jahrestag
7. Jahrestag
In Liebe denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 28. April um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.
Dankbar für die schöne, kurze Zeit mit dir und verbunden in Liebe denken wir ganz besonders an unsere liebe Mamme beim Gottesdienst am 14. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 5. Mai um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.
Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön. Deine Lieben
Jahrestage
Schöne
ERINNERUNGEN LEUCHTEN ein Leben lang.
Unsere Herzen halten dich gefangen, so als wärst du nie gegangen. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.
Josef Seehauser Schwitzer in Flans * 25.12.1942 † 22.02.2019
5. Jahrestag
David Inderst
Es ist schwer, einen lieben Menschen zu verlieren. Es ist wohltuend, so viel Anteilnahme zu erfahren.
* 23.02.1933 † 10.04.2014
Vergelt’s Gott!
In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der Gedächtnismesse am Palmsonntag, den 14. April um 8.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.
Für so viel Gebet, für die schönen Blumen, Kerzen und Kartlen, für die erzählten Erinnerungen, für die Händedrücke, Umarmungen und Blicke, für die Begleitung von seiner geliebten Huamat zur Stilfer Kirche, für die wundervolle Musik und die Lieder, für den Mut und die Liebe, der Trauer Ausdruck zu verleihen, für die Kraft, die daraus entspringt.
Allen, die daran teilnehmen oder im Stillen an dich denken, danken wir von Herzen. Deine Familie
Die Trauerfamilie
Helmuth Siller Sterzingerhof
Hermann Hofer Öttl-Hermann
* 14.06.1951 † 18.12.2018
* 04.11.1940 † 07.02.2019
DANKSAGUNG Wir möchten allen von Herzen danken, die meinen geliebten Mann, unseren geliebten Papi auf dem letzten Weg begleitet haben. Unser Dank gilt dem Kirchenchor Ratschings und dem Organisten Oswald Salcher sowie der Geistlichkeit für die musikalische und würdevolle Gestaltung der Trauerfeier. Ebenso möchten wir uns bei der medizinischen Abteilung im Krankenhaus Sterzing, dem Weißen Kreuz Sektion Sterzing und der Hausärztin Dr. Giuliana Bettini für die fürsorgliche Betreuung bedanken. Weiters ergeht unser Dank an alle Schwägerinnen und Schwager, meiner Schwester Regina und vor allem Wally, die immer für mich da ist. Danke für die Blumen, Kerzen und Gedächtnisspenden sowie für die vielen Beileidsbekundungen in Wort und Schrift.
Vin an geliebten Mensch Obschied nemmen, bedeitet Trauer und Schmerz, obr a Donkborkeit, mit ihm sou viele schiane Johre verbrocht zu hobn, mit vieln liebevolln Erinnerungen. Es isch trostvoll und kroftspendend zu erfohrn, wiaviel Liebe, Freindschoft und Wertschätzung insern Tate und a ins entgegengebrocht wordn isch. Mir sogn vi Herzn in olle Donkschian. Donkschian für sou viel Unteilnohme und Hilfsbereitschoft, für die tröstenden Worte, gschprochn odr gschriebn. Für die stilln Umormungen und die guatn Wünsche noch Kroft und Stärke, für an jedn Händedruck, jede Träne und a jeds Lächeln. Für die vieln Gebete, Kerzn, Bluamen, Messen und Spendn. Donkschian in olle, de insern Tate af sein letschtn Weg begleitet hobn und in liebevoller Erinnerung kholtn.
An alle, die meinen Mann und unseren Vater liebevoll in Erinnerung behalten, unser aufrichtiges Vergelt’s Gott.
A groaßer und bsunderer Donk gilt insern „Onki“ für seinen unermüdlichn Einsotz und seine Hilfsbereitschoft.
Die Trauerfamilie Mariele Oberhofer Siller, Armin und Karin mit Familien
Vergelt’s Gott! Die Trauerfamilie Erker 04/19
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Jahrestage
Wir haben gewusst, dass wir einmal Abschied nehmen müssen, dennoch fällt es uns unsagbar schwer. Doch stärker als unsere Tränen ist die tiefe Dankbarkeit, dass wir dich hatten.
I
ch glaube nicht, dass mit dem Tod alles aus ist. Dieser wunderbare menschliche Körper, dieses so unendlich komplizierte System,
unsere Seele, unsere Phantasie, unsere Gedanken –
Josef Mair * 05.03.1923 † 23.02.2019
alles nur für ein einmaliges kurzes Erdenleben? Nein, das glaube ich nicht. Kein Schöpfer wäre so verschwenderisch. Wir verlassen die Erde. Aber wir kommen wieder.
DANKE
Heinz Rühmann
Wir danken allen, mit denen wir unsere Trauer teilen durften, für die tröstenden Worte, die Umarmungen, den mitfühlenden Händedruck, für die Blumen, Kerzen, Spenden und Messen, das Gebet und das letzte Geleit. Wir danken auch allen, die einen persönlichen Dienst erbracht haben. Die Trauerfamilie
1. Jahrestag
1. Jahrestag
Leopold Wurzer
Alois Leitner
Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes und der Trauer, aber auch eine Zeit der dankbaren Erinnerung.
In lieber Erinnerung denken wir besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 5. Mai um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.
In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner ganz besonders am Sonntag, den 7. April um 10.30 Uhr in der Kirche von Egg. In Liebe deine Familie
Das Leben ist vergänglich, doch die Spuren deines Lebens bleiben in uns lebendig.
Danke allen, die daran teilnehmen und deiner gedenken. Deine Familie
4. Jahrestag
Theresia Hochrainer geb. Steiner
12. Jahrestag
Carolin Girtler Ganz besonders denken wir an unsere Carolin bei der hl. Messe am Ostermontag, den 22. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls. Mami, Tati, Sophie und Greta
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Erker 04/19
In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an dich am Montag, den 22. April um 10.30 Uhr beim Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Trens.
Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung.
Allen, die daran teilnehmen oder deiner im Gebet gedenken, danken wir von Herzen. In Liebe deine Familie
Impressum
Aus den Wipptaler Gemeinden
GEBURTEN Brenner: Frida Polig (13.02.2019, Brixen). Alexandra Prünster (20.02.2019, Brixen). Paula Kinzner (25.02.2019, Brixen). Hareem Anas (28.02.2019, Brixen). Freienfeld: Greta Berisha (11.02.2019, Brixen). Eva Überegger (12.02.2019, Brixen). Felix und Liam Saxl (14.02.2019, Brixen). Linda Salzburger (19.02.2019, Innsbruck). Pfitsch: Rejana und Riona Qufaj (07.02.2019, Brixen). Leni Ainhauser (14.02.2019, Brixen). Ratschings: Luis Malfertheiner (02.02.2019, Brixen). Carmen Volgger (06.02.2019, Brixen). Mohamed Dhafer Msalbi (14.02.2019, Brixen). Lorenz Volgger (16.02.2019, Brixen). Ben Larch (28.02.2019, Brixen). Sterzing: Mayla Harold (05.02.2019, Brixen). Alvin Gashi (10.02.2019, Brixen). Laura Hörtnagl (11.02.2019, Brixen). Jana Plattner (12.02.2019, Brixen). Diego Cominetti (12.02.2019, Ferrara). TODESFÄLLE Brenner: Brigitta Rainer, 78 (07.02.2019, Sterzing). Clara Markart, 98 (09.02.2019, Sterzing). Silvano Orlandi, 75 (12.02.2019, Sterzing). Johanna Gogl, 87 (20.02.2019, Brenner). Albert Teissl, 90 (23.02.2019, Brenner). Freienfeld: Josef Seehauser, 76 (22.02.2019, Sterzing). Pfitsch: Ida Brunner, 91 (08.02.2019, Pfitsch). Anna Volgger, 93 (15.02.2019, Pfitsch). Karl Seidner, 76 (27.02.2019, Pfitsch). Ratschings: Astrid Wild, 47 (05.02.2019, Sterzing). Josef Braunhofer, 86 (06.02.2019, Ratschings). Florian Josef Hertscheg, 62 (26.02.2019, Brixen). Sterzing: Maria Überegger, 82 (08.02.2019, Sterzing). Helmuth Brunner, 57 (16.02.2019, Innsbruck). Fiorenzo Pradetto-Sordo, 87 (17.02.2019, Sterzing). Rosa Augeri, 61 (17.02.2019, Verona). Maria Elisabetta Pirhofer, 90 (18.02.2019, Meran). Luise Sorg, 93 (19.02.2019, Sterzing). Franz Tavella, 97 (22.02.2019, Sterzing). Josef Mair, 95 (23.02.2019, Sterzing). EHESCHLIESSUNGEN Pfitsch: Kathrin Rainer und Michael Engl (09.02.2019, Pfitsch). BAUKONZESSIONEN Franzensfeste: Raimund Dorfmann, lw. Gesellschaft KG, St. Martinstr.2: Sanierung der Wohnung, Bp.18/2, K.G. Mittewald. Freienfeld: Bernhard Huebser, Egg 18: Bauliche Umgestaltung am Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Bp.231, K.G. Stilfes. Brennerautobahn AG: Abriss der Gebäudestruktur, Bp.372, K.G. Stilfes. Thomas Seehauser: Systemierung, Gp.1549/2, 1549/3 und 1551/1, K.G. Trens. Albert Aichholzer, Valgenäun 32: Errichtung eines unterirdischen Kellerraumes, Bp.631, K.G. Trens. Karl Heinz Benedikter, Trens, C.-Trautson-Str.4: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes,
Bp.331, K.G. Trens. Eva Zihl, Mauls: Überdachte und geschlossene Weideboxen, Gp.40/1 und 41, K.G. Mauls. Sabine Hochrainer, Sprechenstein 12: Umwidmung der Wohnung im Ober- und Dachgeschoss sowie der Garage: Bp.225, K.G. Trens. Josef Franz Aukenthaler: Errichtung eines überdachten Holzlagerplatzes, Gp.1286/1, K.G. Stilfes. Franz Gruber, Anton, Hubert und Irma Kofler, Mauls 49: Bauliche Umgestaltung des Wohnhauses, Bp.86, Gp.71, K.G. Mauls. Joachim Wieser, Stilfes 55: Sanierung und bauliche Umgestaltung der Wohnung, Bp.33, K.G. Stilfes. Dolores Hinterlechner, Ferdinand Anton Hochrainer, Roman Hochrainer, Trens, Anton-Zigau-Str.17: Errichtung einer unterirdischen lw. Garage und einer Überdachung, Bp.108, K.G. Trens. Pfitsch: Caroline, Hubert und Matthias Marginter, Reinhard Schneider, Wiesen, Hintere Gasse 153B: Errichtung einer Überdachung für Autostellplätze und einer Grenzmauer sowie Außengestaltungsarbeiten, Bp.949, K.G. Wiesen. Peter Paul Mader, Kematen 80: Abbruch des Gebäudes und Neubau von 6 Wohneinheiten samt Garagen, Bp.451, K.G. Pfitsch. Ratschings: Johann Haller, Innerratschings 15: Sanierung und Erweiterung der Wirtschaftsgebäude, Bp.428 und 429, Gp.1022 und 1023, K.G. Ratschings. Erwin Schölzhorn, Innerratschings 44/A: Erweiterung des Wohnhauses, Errichtung einer neuen Wohneinheit mit Garagen, Bp.326/1, K.G. Ratschings. Ratschings Tourismus Genossenschaft, Gasteig, Jaufenpassstraße: Aufstellung einer Werbetafel, Gp.362/1, K.G. Jaufental. Autonome Provinz Bozen: Sanierung des Schutzhauses „Teplitz“, Bp.136/2 und 454, Gp.935/2, K.G. Ridnaun. Autonome Provinz Bozen: Sanierung des Schutzhauses „Müllerhütte“, Bp.212, K.G. Ridnaun. Autonome Provinz Bozen: Sanierung des Schutzhauses „Becher“, Bp.213, Gp.937, K.G. Ridnaun. Sterzing: Florian Tratter, Unterackern 5: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.48/1, K.G. Thuins. Roman Salcher, Tschöfs: Durchführung von lw. Verbesserungsmaßnahmen und Errichtung eines Feldweges, Bp.674, Gp.673, K.G. Tschöfs. Norbert Pirozzi, Unterackern 54: Wiederaufbau des Bienenhauses, Gp.699/2, K.G. Thuins. Pattis & Co. KG, Geizkoflerstraße: Interne Umbauarbeiten im Erdgeschoss, Bp.46, K.G. Sterzing. Christian Bonfanti, Tschöfs 85: Abbruch und Neubau der Erstwohnung mit Garage, Bp.158, Gp.179/2, K.G. Tschöfs. Hotel Sonklarhof OHG, Bahnhofstr.1E: Interne Umbauarbeiten im Erdgeschoss und Instandhaltungsarbeiten an der Fassade, Bp.251, K.G. Sterzing. Institut für den Sozialen Wohnbau des Landes Südtirol, Weg in die Vill 35: Innensanierung der Institutswohnung und Errichtung eines Einganges, Bp.254, K.G. Thuins. Franco Bressan, Maria Luise Troyer, Lahnstr.20: Bauliche Umgestaltung und Sanierung, Bp.317, K.G. Sterzing. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it
Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna.eisendle@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Markus Badstuber, Nadine Brunner, Alois Karl Eller, Günther Ennemoser (rr), Laura Haller, Daniel Mayr, Siegfried Siller, Stefan Troyer (st), Bruno Maggio Titelseite: Laura Haller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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Ärztekalender
Veranstaltungen
Apotheken 01.04. – 05.04. 06.04. – 12.04. 13.04. – 19.04. 20.04. – 26.04. 27.04. – 03.05.
Apotheke Gilfenklamm, Tel. 755024 Apotheke Paracelsus, Tel. 764940 Stadtapotheke, Tel. 765397 Apotheke Wiesen, Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm
Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet.
Praktische Ärzte 06.04. 07.04. 13.04. 14.04. 20.04. 21.04. 22.04. 24.04. 25.04. 27.04. 28.04. 30.04. 01.05.
Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 Dr. Robert Hartung Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 Dr. Franz Keim Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786 Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 Dr. Markus Mair Dr. Alberto Bandierini
Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.
Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187.
Tierärzte 06./07.04. 13./14.04. 20.04. 21.04. 22.04. 25.04. 27./28.04. 01.05. 04./05.05.
Dr. Heinrich Forer Dr. Heinrich Forer Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Heinrich Forer Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Heinrich Forer Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer)
Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666
Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167
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Erker 04/19
1. und 2.4. VERSCHIEDENES Patschen filzen mit Marianne Ganthaler, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 19.00 – 22.00 Uhr. Infos und Anmeldung: Tel. 334 7650695 (Birgit). 3.4. SPORT Frühjahrswanderung Glaning, Terlan, AVS Freienfeld. 5.4. THEATER „Hüttenzauber“, Kriminalstück von Elfriede Wipplinger, Regie Walter Larch, Heimatbühne Ridnaun, Ridnaun, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Infos und Reservierung Tel. 371 3014768. THEATER „Eine Art Bruder“, von Burkhard Wetekam, Regie Alfred Meschnigg, Pustertaler Theatergemeinschaft, Festung Franzensfeste, 20.00 Uhr. 6.4. THEATER „Ein Traum von Hochzeit“, Regie Ingrid M. Lechner, Bühne Mauls, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr. Infos und Reservierung: Tel. 371 3684882. SPORT FIS Snowboard Europacup, Ratschings. VORTRAG Erzählcouch zum Thema „Die Zukunft von Sterzing“, Sterzing, Vigil-Raber-Saal, 20.30 Uhr. VERSCHIEDENES „Die longe Tour“, Skitourenfeschtl, Pflersch, Aktivhotel Panorama, 16.00 Uhr. VERSCHIEDENES Baumsafari mit Alexia Zöggeler, Mauls, 15.00 Uhr, Anmeldung und Information: Bibliothek Mauls, Tel. 389 8091206. 6. und 7. 4. UNTERHALTUNG Open Air Konzert mit der Gruppe
Rockzibbl, Pflersch, Bergstation Ladurns, 9.00 Uhr. 7.4. THEATER „Ein Traum von Hochzeit“, Bühne Mauls, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 18.00 Uhr. THEATER „Eine Art Bruder“, Festung Franzensfeste, 18.00 Uhr. SPORT Wanderung am Gardasee, AVS Sterzing. THEATER „Hüttenzauber“, Heimatbühne Ridnaun, Ridnaun, Vereinshaus, 18.00 Uhr. VERSCHIEDENES Suppensonntag in Trens, Vereinshaus, ab 11.00 Uhr. VERSCHIEDENES Suppensonntag in Gossensaß, Pfarrheim, ab 10.30 Uhr.
8.4. VERSCHIEDENES Bürgerversammlung, Brenner, Mehrzweckhaus, 18.00 Uhr. VERSCHIEDENES Bürgerversammlung, Pflersch, Vereinshaus Innerpflersch, 20.00 Uhr. 9.4. THEATER „Eine Art Bruder“, Festung Franzensfeste, 20.00 Uhr. SPORT Abend-MTB-Runde des ASV Bike-Alpin mit Guide Petra Gschnitzer, Start Sportzone Sterzing, 17.30 Uhr. Infos unter www.bikealpine.com. THEATER „Hüttenzauber“, Heimatbühne Ridnaun, Ridnaun, Vereinshaus, 20.00 Uhr. VERSCHIEDENES „Sportstättenentwicklung in Ster-
Veranstaltungen PR FREIZEIT 2019 MESSE FÜR URLAUB, OUTDOOR, CAMPING, SPORT UND GARTEN
Freizeit geht in die Verlängerung zing“, Diskussionsveranstaltung mit Philipp Achammer, organisiert von der SVP Sterzing, Städtische Turnhalle, 20.00 Uhr. 10.4. THEATER „Eine Art Bruder“, Festung Franzensfeste, 20.00 Uhr. VERSCHIEDENES Frühlingsmarkt des Sozialzentrums Wipptal „Fugger“, Bahnhofstraße 10, 9.00 – 16.00 Uhr. KULTUR „Aterballeto“, zeitgenössischer Tanz in zwei aufregenden Choreografien, Teatro Stabile, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. VERSCHIEDENES Bürgerversammlung über das neue Verkehrskonzept von Sterzing, Sterzing, Vigil-Raber-Saal, 19.30 Uhr. VERSCHIEDENES Bürgerversammlung, Gossensaß,
Gemeindesaal, 20.00 Uhr. 11.4. THEATER „Ein Traum von Hochzeit“, Bühne Mauls, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr. THEATER „Eine Art Bruder“, Festung Franzensfeste, 20.00 Uhr. SPORT Senioren-Frühlingswanderung im Sarcatal, AVS Pfitsch. VORTRAG Grundlagenwissen über Hildegard von Bingen, Sterzing, Seminarraum im Stadttheater, 19.30 Uhr. 12.4. THEATER „Ein Traum von Hochzeit“, Bühne Mauls, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr.
Die beliebteste Publikumsmesse der gesamten Region bietet am verlängerten Wochenende vom Feiertag, den 25. bis zum Sonntag, den 28. April den perfekten Mix für die ganze Familie während der Osterferien: vom Alperia Sport Hero bis zu den neuen Street Food Nights. Die Street Food Nights am Freitag, den 26. und am Samstag, den 27. April ab 18.30 Uhr versprechen eine kulinarische Italienrundfahrt, sportliche Wettkämpfe und Live-Musik vom Feinsten – und das bei freiem Eintritt! Auch untertags sorgt das Street Food Festival mit dem Besten aus Italiens Straßenküchen und täglich wechselnden Bands mit passender Live-Musik erneut für echte Festival-Atmosphäre. Bereits zum dritten Mal sollen mit der Initiative Alperia Sport Hero Kinder und Jugendliche durch viel Spaß zu mehr sportlichen Aktivitäten animiert werden. Wer alle neun Disziplinen schafft, wird für einen Tag zum (Sport)Helden! Mit „Sportissimo“ bietet die Messe Freizeit rund 30 Sportvereinen in diesem Jahr erstmals die Chance, ihre Aktivitäten und den Verein selbst vorzustellen und das Publikum aktiv mit einzubeziehen. Freizeit 2019: 25. – 28. April 9.30 – 18.30 Uhr Freitag, 26. April: freier Eintritt! Eintritt: 6,00 E / online & Kinder bis 16 Jahre: 4,00 E www.freizeit.messebozen.it
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Veranstaltungen
Verbraucherzentrale Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung Sprechstunden jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Bürozeiten: 9.00 – 11.00 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. Gewalt im Alter Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende Jeden 1. Donnerstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 17.00 – 18.30 Uhr. Sprachencafè Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- und Betreuung Wipptal Montag bis Freitag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (Vertretung der Zivilinvaliden) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. Beratung Suchtprävention für Jugendliche und Eltern Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. Trauercafé Sterzing, Margarethenhaus, 2. April (16.00 – 18.00 Uhr) und 7. Mai (9.15 – 10.30 Uhr). Caritas Männerberatung Bozen, Meran und Brixen, Tel. 0471 324649, E-Mail: mb@caritas.bz.it Familienberatungsdienst Terminvereinbarung Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozialund Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com
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THEATER „A schianer Schlawiner“, Theaterverein Pflersch, Komödie von Pierre Chesnot, Regie Leo Ploner, Pflersch, Haus der Vereine, 20.00 Uhr. Infos und Reservierung: Tel. 347 8904992 oder 0472 770503. 13.4. THEATER „A schianer Schlawiner“, Theaterverein Pflersch, Haus der Vereine, 20.00 Uhr. SPORT Tagestour Brixner Kesselrunde, Guide: Petra Gschnitzer, ASV BikeAlpine. Start Sportzone Sterzing, 9.00 Uhr. THEATER „Hüttenzauber“, Heimatbühne Ridnaun, Ridnaun, Vereinshaus, 20.00 Uhr. THEATER „M.U.L.L. – Mord. Und. Langes. Leben.“ von Gabi Rothmüller und Alexander Liegl, Theatergruppe Lust aus Bad Tölz, Theatersaal Gossensaß, 20.00 Uhr. Infos und Reservierung: Tel. 0472 633011 (Bäckerei Mayr). MUSIK Frühjahrskonzert der MK Mareit, Mareit, Vereinssaal, 20.30 Uhr. 14.4. THEATER „A schianer Schlawiner“, Theaterverein Pflersch, Haus der Vereine,
18.00 Uhr. THEATER „Hüttenzauber“, Heimatbühne Ridnaun, Ridnaun, Vereinshaus, 18.00 Uhr. 16.4. SPORT AR Partinges-Gschließ, Start: Raiffeisenkasse Trens, 18.00 Uhr, ASV Bike-Alpine. 20.4. VERSCHIEDENES Bücherflohmarkt, Sterzing, vor dem Stadttheater, 9.00 – 12.30 Uhr. 21.4. THEATER „A schianer Schlawiner“, Theaterverein Pflersch, Haus der Vereine, 20.00 Uhr. MUSIK Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 22.4. THEATER „A schianer Schlawiner“, Theaterverein Pflersch, Haus der Vereine, 18.00 Uhr. 23.4. THEATER „A schianer Schlawiner“, Theaterverein Pflersch, Haus der Vereine, 20.00 Uhr.
SPORT Überraschungstour, Start: Sportzone Sterzing, 17.30 Uhr, ASV Bike-Alpine. 25. und 26.4. SPORT Skihochtour Großvenediger, AVS Pfitsch. 26.4. MUSIK Jubiläumskonzert der MK Innerpfitsch, St. Jakob, Schulhaus, 20.30 Uhr. 27.4. VERSCHIEDENES Großes Winterfinale Ratschings. 28.4. MUSIK Frühjahrskonzert der MK Trens, Grundschule Trens, 20.00 Uhr. 30.4. SPORT AR Egger Tal, ASV Bike Alpine, Start: Sportzone Sterzing, 17.30 Uhr. 3.5. VORTRAG „Wozu Geschichte?“, Gesprächsrunde mit den Historikern Harald
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Kofler, Hans Nothdurfter, Dieter Thaler und Oswald Überegger, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr. Anmeldung per E-Mail an monika.turin@schule.suedtirol.it oder Tel. 0472 723760. 4.5. VERSCHIEDENES „Sterzing wird herausgeputzt“, Stadtsäuberung, organisiert von den KVW Frauen, Treffpunkt: Sterzing, Oberschulzentrum, 9.00 Uhr. SPORT 5. Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg
Vereine und Verbände ELKI 6.4.: Kasperle-Theater, 15.00 und 16.00 Uhr. 13.4.: Palmstangen gestalten, ElKi-Garten, 15.00 Uhr. 18.5.: Ostereier färben, ElKi-Treffpunkt, 15.00 Uhr. 4.5.: Auf dem Bauernhof mit Papi, Frickhof, 10.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. KOLPINGFAMILIE 12.4.: Palmsträußchen binden in der Kolpingstube, 14.00 Uhr. 14.4.: Teilnahme beim Vater-Unser-Weg mit den anderen kirchli-
Beginn des
Sterzlmarktes
am Dienstag, den 16.04.19 von 8.00 bis 13.00 Uhr
chen Vereinen und Verteilung der Palmsträußchen, 15.00 Uhr. 17.4.: Kreuzwegandacht gestaltet von der Kolpingfamilie Sterzing, 19.30 Uhr. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw.org JUGENDTREFF Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr. FILMCLUB 5.4.: Frühes Versprechen, FR 2017, 20.00 Uhr. 5.4.: Der Junge muss an die frische Luft, DE 2018, 16.00 Uhr. 12.4.: Maudie, CA 2016, 20.00 Uhr. 19.4.: The Dawn Wall – Durch die Wand, AT/USA 2017, 20.00 Uhr.
Märkte 5., 20.4. und 4.5.: Krämermarkt, Brenner. 13.4.: Sterzinger Ostermarkt, 10.00 Uhr. 16., 23., 30.4. und 7.5.: Sterzlmarkt, Sterzing. 24.3.: Monatsmarkt, Sterzing. 25.4.: Flohmarkt, Sterzing. 3.5.: Bauernmarkt, Sterzing.
Kurse 13. und 14. 4.: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sprengel Sterzing, St.-Jakob-Weg 8, 1. Stock, Sitzungssaal, 9.00 – 17.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Ster zing, Tel. 0472 774621.
am Stadtplatz von Sterzing
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(16.04.2019 bis 22.10.2019)
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Kleinanzeiger STELLENANGEBOTE Hotel Haller in Mareit sucht Zimmermädchen und Saalbedienung für Hausgäste für die Sommersaison ab Juni. Familie Haller freut sich auf Ihren Anruf unter 348 4740898. Cafe Konditorei Prenn sucht Studentin für Juli, August und ab September samstags von 14.00 bis 18.00 Uhr. Tel. 0472 765180. Fachkraft für die Wein- und Spirituosenabteilung und Mitarbeiter/in für das Büro in Part Time gesucht. Mair Mair GmbH,
Tel. 0472 765386. Garage Volgger sucht KFZ-Lehrling ab sofort. Tel. 0472 765313 oder info@garage-volgger.it. Für die Pfarrei Maria Trens suchen wir eine/n Mesner/in (auch Pensionist/in in Teilzeit- oder Vollzeitanstellung. Sie werden in diese abwechslungsreiche Arbeit eingelernt und können nachher selbstständig bei guten Arbeitsbedingungen arbeiten. Melden Sie sich unverbindlich unter Tel. 347 3216493 oder schicken Sie eine Mail an mariatrens@ gmail.com.
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Kleinanzeiger STELLENGESUCHE Suche stundenweise Beschäftigung im Raum Sterzing (sonntags frei). Tel. 334 3602768. 16-Jährige sucht Job als Babysitterin in den Sommermonaten vom 21. Juni bis zum 21. Juli im Raum Wipptal. Hat schon einige Erfahrungen in diesem Bereich. Tel. 389 4639821. 50-jähriger Wipptaler sucht ab sofort Teilzeitarbeit im Raum Wipptal/Eisacktal in den Bereichen Verwaltung, Verkauf, Transport
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Wipptaler Sumserin Verschiedenes
Schpoote Oaschtern hobm vielleicht a eppas Guets. Wenn man a van an richtign Aprilwetter nie sicher isch, konn man schun decht drau hoffn, dass man des Sprichl von „Weihnachtn im Klee, Oschtern im Schnee“ vergessn konn. Ober man woaß heinzitox nie nicht. Und wenn a schun frieger – nit lei in Pfitsch – oft frisch gor kuen Wetter giwesn isch, oder holt wennigschtns kuen gscheids, noar woaß man ober heint, des hot mitn Wetter gor nicht zi tien: Des isch’s Klima. Jo guet, des kannt schun stimmen: Olleweil efter weard’s wermer, wenn’s noar a wieder oft saukolt sein konn. Olleweil efter isch’s viel zi long broattruckn, wenn’s noar a wieder fetzt und die längschte Weil niemer auheart. Olleweil efter blost der Wind nit lei a bissl, na, es stirmp souvl, dass es Hausdacher otrogg und gonze Walder floch legg. Und wenn des olls wegn den Klima isch, sellm kemmer ins nou af eppas richtn. Und wos tuet man do dergegn? Jo, vi Zeit zi Zeit treffn sich do Pollitiker und holt sella Fochleit ba sou Konferenzn, wo long und broat giredt weard. Und zi gueter Lescht kimp nicht außer. Ober do isch noar a sella Greta augitaucht. De isch nit lei dergegn, gegn den Klimawondl, de isch iberhaupp die Dergegnschte. Und des zoagg de ba ihr derhueme aniedn Freitig. Sou hot des ungfongin. Inzwischn demmonschtriern asou tausnd und obertausnd Schuelkinder und Studentn af der gonzn Welt. Wenn a die Schuelbänke in den Tog nit augiwermp wearn, follt der Himml nit oer. Dass sich die jung Leit dermit befossn, isch jo schun viel. Und wenn’s an Umdenkn bringg, isch’s nou besser. Hoffmer, dass sie’s nit a verbockn!
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06.04.1919 Ein Hamsterer Am 25. März wurde von Kontrollorganen der hiesigen Volkswehr ein in Freileiten bei Vöcklabruck wohnhafter, früherer Offiziersdiener, geboren 1894 in Sterzing, verhaftet und dem hiesigen Bezirksgerichte eingeliefert. Eine Hausdurchsuchung zeigte die Lebensmittelhamsterei des Betreffenden und förderte folgendes zutage: 25 Kilogramm Mehl, 6 Kilogramm Butter, 1 Kilogramm Speck, 150 Eier, Ausrüstungssorten, 1 scharf geladene Armeepistole, ein vor 14 Tagen angelegtes Sparkassebuch von 14.000 Kronen und ein Barbetrag von 1400 Kronen. Es wurde alles beschlagnahmt. Man fand auch Lieferungsscheine, Wiener Fahrkarten und Geschäftsbelege aufbewahrt. Dabei befand sich auch aus Attnang ein Beschlagnahmezettel von 30 Kilogramm Butter, die ihm vor 14 Tagen abgenommen wurden. Linzer Volksblatt 11.04.1919 Landwirtschaftlicher Haushaltungskurs an der landwirtschaftlichen Landesanstalt in Schloss Moos bei Sterzing Dieser Kurs beginnt am 23. April 1919 und dauert bis Ende Juli 1919. Die Aufnahmegesuche sind bis längstens 16. April 1919 bei der Anstaltsleitung einzureichen und sind mit dem Volksschulentlassungszeugnis, Heimatschein, Geburts- und Taufschein, Sittenzeugnis, eventuell auch dem Mittellosigkeitszeugnis zu versehen. Das Verpflegsgeld beträgt für die ganze Kursdauer 300 Kronen. Für mittellose Bewerberinnen bestehen Stipendien zu 100 und 50 Kronen. Bozner Nachrichten 10.04.1919 Die Italiener in Tirol Die Italiener setzten ihre Verhaftungspolitik in Südtirol fort. Die Stationschefs von Bruneck und Welsberg wurden verhaftet wegen Verbreitung „nichtamtlicher Nachrichten aus Paris“. Der Pfarrer von Vintl wurde vom italienischen Kommando nach Franzensfeste gebracht, weil er am Tage Maria Verkündigung am Patroziniumsfest die päpstliche Fahne aushängte. In den in der Nähe des Brenners liegenden Gemeinden Stilfes und Trens wurde in den
Schulen von den Italienern gegen den Protest der Gemeinden und Seelsorger das Bildnis des „Re Vittorio Emmanuele des Siegreichen“ aufgehängt. Im letzteren Orte wurde das Bild beschädigt, worauf zwei italienische Kommissionen den Tatbestand aufnahmen. Salzburger Volksblatt 13.04.1919 Feldkirch, 10. April. Briefe nach Deutsch-Südtirol Wie man die Korrespondenz nach DeutschSüdtirol in deutscher Sprache abfassen kann, können auch die Adressen den deutschen Bestimmungsort tragen. Es ist nicht nötig, daß sich die Absender lange mit der Uebersetzung
Deutsche übersetzen, wenn er selbst dazu imstande ist. Also die Ortsnamen sind so niederzuschreiben, wie sie tatsächlich lauten. Vorarlberger Volksblatt 30.04.1919 Zur Südtiroler Frage Das „Neue Wiener Tagblatt“ bespricht die Denkschrift des Präsidenten Woodrow Wilson unter dem Titel „Ein schmählicher Gewaltfriede“, „Hinopferung Deutschsüdtirols durch Wilson“ und sagt: Wilson scheint geneigt zu sein, Tirol bis zum Brenner den Italienern preiszugeben, das urdeutsche südtirolische Gebiet hinzuopfern, Bozen und Meran, Brixen und Klausen, Gossensaß und Sterzing, diese Edelsitze deut-
Schüler der Landwirtschaftsschule 1920/21 (Gemeindebuch Wiesen Pfitsch 1998, S. 51)
in das Welsche abplagen und so den Italienern einen Gefallen erweisen; sie müßten ja auf den Gedanken kommen, es sei über dem Brenner wirklich schon alles italienisch oder wir hätten uns mit dem Verluste bereits abgefunden. Es sind auch genug deutschsprechende Postbeamte in Südtirol, welche die Briefe mit deutschen Adressen sicher befördern können. Man muß auch bedenken, daß das Personal bei den Aemtern in Deutsch-Südtirol insgesamt deutsch ist. Was soll also ein Landbriefträger mit einer Adresse anfangen: prati presso Vipiteno. (Wiesen bei Sterzing)? Der Beamte muß ihm höchstens den Bestimmungsort ins
schen Volkstums der nationalen Vergewaltigung zu überliefern. Ein Schrei des Entsetzens wird durch die deutschen Gaue ziehen, das Gefühl heiligen Zornes alle deutschen Herzen bewegen. Noch klammern wir uns an die Hoffnung, daß in Paris nicht jede Einsicht gestorben, nicht alle Besonnenheit zum Schweigen verurteilt sei. Man soll sich in Paris keiner Täuschung hingeben, daß der Tag, an dem ein Friede solcher Art zur Tatsache würde, ein Tag der nationalen Trauer für die Deutschen wäre. Die Schicksalsstunde nicht nur der Deutschen, sondern ganz Europas ist gekommen. Innsbrucker Nachrichten Erker 04/19
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