ERKER 05 2019

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Erker ANNI 30 JAHRE

Jahrgang 31 - Mai 2019

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Wohin geht die

Sportstadt Sterzing? POLITIK

WIPPTAL

KULTUR

Freienfeld wählt neuen Gemeinderat

Der Wolf geht um

Wipptaler Menschenfischer


30

Ein schöner Tag beginnt mit einer Tasse Kaffee. Ein neuer Monat mit 128 Seiten Erker.

Erker

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Editorial

Sportstättenentwicklung in Sterzing In welche Richtung entwickelt sich die Sportstadt Sterzing? Wo wird sie mittel- und langfristig stehen? Dieser Frage wurde bei einem Diskussionsabend in Sterzing auf den Grund gegangen. Dabei wurde vor allem eines klar: Es fehlt ein Gesamtkonzept.

Inhalt Politik

Kultur

Wirtschaft

Sport

8 EU-Wahl: Droht Europa ein Rechtsruck? 10 Freienfeld: FLF und SVP stellen sich der Wahl 12 Freienfeld: Die Bürgermeisterkandidaten im Gespräch 20 Stange: Diskussion über Nahversorgung

18 Pflersch: Für und wider Tourismuszone 24 Landwirtschaft: Bauern fordern wolfsfreies Wipptal 30 Tourismus: Stabile Zahlen in Ratschings 108 Wipptal: Bautätigkeit 2017

Gesellschaft

35 Weißes Kreuz: Langjährige Retter geehrt 36 Wipptal: Feuerwehreinsätze nehmen zu 44 Erinnerung: „Wilhelm-Egger-Straße“ eingeweiht 45 Sterzing: VKE unter neuer Führung

Pagine italiane

62 Vipiteno: Traffico e mobilità 64 Croce Bianca 65 Comune di Brennero 67 Attenti al cane 68 Hockey 69 Nuoto

Erker-Extra 84 Bauen & Sanieren

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Sterzing: 7. internationale Blue Days Let’s rock: Junge Musiker auf der Bühne Bomberabsturz: Robert Seeber erinnert sich Buchvorstellung: „Menschenfischer“ von Paul Felizetti

70 Porträt: Alpinsportlerin Andrea Parigger 72 Fußball: Trainerwechsel bei zwei Teams 73 Vortrag: „Am seidenen Faden“ mit Hans Kammerlander 74 Titelgeschichte: Wohin geht die Sportstadt Sterzing?

Rubriken

4 Leserbriefe 30 Laut § 73 Tourentipp des Monats 110 Gesundheit 110 Einfach tierisch 112 Rezept 112 Leute 112 Weintipp des Monats 114 Unterhaltung 116 Jahrestage 118 Aus der Seelsorgeeinheit 119 Gemeinden 120 Veranstaltungen 122 Kleinanzeiger 123 Sumserin 124 Impressum 126 Vor 100 Jahren

Liebe Leserin, lieber Leser, es nützt alles nichts! Manchmal sitze ich einfach auf der Leitung. Da soll ich ein paar einleitende Sätze zur neuen Erker-Ausgabe schreiben, aber es fällt mir beim besten Willen nichts ein. Ist es die Angst vor dem Wolf, die mich lähmt? Oder die Sorge um die Zukunft der Sportstadt Sterzing? Kreisen meine Gedanken etwa zu sehr um den Wahlausgang in Freienfeld? Oder ist es die Nahversorgung in Stange, die mir Kopfzerbrechen bereitet? Ach, wissen Sie was? Nehmen Sie einfach den Erker in die Hand und sehen Sie selbst, was wir auf nicht weniger als 128 Seiten wieder für Sie zusammengetragen haben. Sicher, manches wird auch Ihnen Sorgenfalten ins Gesicht zaubern. Manches wird Sie aber auch zum Staunen bringen, über manches können Sie bestimmt auch herzhaft lachen. Alles zusammen zeigt jedoch einmal mehr, wie vielfältig und bunt das Leben im Wipptal doch ist. Kein Wunder, dass es mir hier so gut gefällt – auch wenn ich manchmal auf der Leitung sitze ...

Redakteurin

Nächster Redaktionsschluss:

15.05.2019

Erker 05/19

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Leserbriefe

Kot auf dem Friedhof

Umfahrung in Gossensaß Erker 04/2019

Der Ort, an dem Verstorbene ihre letzte Ruhe finden, ist für Hinterbliebene ein besonderer Platz. Schmerzlich, wenn ausgerechnet das Grab ihrer Liebsten mit Kot beschmutzt wird. Der Fall hat sich vor wenigen Wochen in einem Wipptaler Friedhof ereignet. Ein Hund hat – wohl unbemerkt von Herrchen oder Frauchen – sein Geschäft ausgerechnet auf einem Familiengrab verrichtet. Den Haufen mussten schließlich die Angehörigen des Verstorbenen beseitigen. Als wäre einmal nicht genug, bot sich ihnen wenige Tage später dasselbe Bild: Erneut hatte ein (oder derselbe) Vierbeiner seine Exkremente auf der Grabstätte hinterlassen. Nicht in jeder Friedhofsordnung ist bis ins Detail geregelt, inwieweit Haustiere einen Friedhof betreten dürfen. Generell haben Hunde keinen Zutritt, eine Ausnahme sind Begleithunde für Menschen mit Beeinträchtigung. Vor den Friedhöfen in Sterzing und Wiesen sind sogar Hunde-Verbotsschilder angebracht. Die meisten Hundebesitzer halten sich an diese Vorschriften. Einzelne lassen ihre Hunde trotzdem frei herumlaufen und riskieren damit pietätlose Vorkommnisse wie diesen hier. Der Friedhof sollte ein Ort der Stille bleiben und nicht zu einem „stillen Örtchen“ verkommen. rb

Ein Lob an Laura Haller für ihre These, für ihre schön geschriebenen Zeilen; ein Lob auch dem Bürgermeister der Marktgemeinde Brenner, der sich mittlerweile politisch für eine Umfahrungsstraße in Gossensaß einsetzt. Die Umsetzung dieses Projekts kann nur begrüßt werden. Mit Sicherheit wird es einen Aufschwung im Dorf geben.

Tatsache ist aber auch, dass schon in den 80er Jahren junge Einheimische mit Protestaktionen auf die Straße gingen, um eine Umfahrung zu fordern. Damals hieß es noch wortwörtlich von den Gegnern, ich habe es nicht vergessen: „Stoaßt in de jungen Buabm a poor in Orsch und schickt se olle huam.“ Und so war es auch. Es vergingen Jahre, bis das Thema wieder publik wurde, aber auch da gab es nur heftigen Widerstand. Tatsache ist, dass man die Umfahrung schon lange realisieren hätte können, wenn gewollt. In all den anderen Orten in Südtirol wurde dies umgesetzt, aber bei uns fehlte einfach der

TED ERGEBNIS APRIL Braucht Sterzing eine Umfahrung?

DIE MAI-FRAGE Sollte der Wolf zum Abschuss freigegeben werden?

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politische Wille, da die verantwortlichen Politiker einigen Einheimischen hörig waren. Fazit ist, das Dorf würde heute sicherlich besser dastehen, wenn man den Jungen zur damaligen Zeit mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Hermann Marginter, Gossensaß

„Der Wolf ist im Wipptal angekommen: Was nun?“ Diese Versammlung habe ich am 4. April in Stilfes besucht, weil ich mir Aufklärung erhofft habe in dieser bedrohlichen Situation. Die Wölfe haben unmittelbar um meinem Stall in Elzenbaum Rehe gerissen. Auf meine Frage, wie ich mich verhalten soll, wenn ich sie bei einem Angriff auf meine Kälber überraschen sollte, bekam ich keine Antwort als die, dass es dann ein Problemwolf wäre, den man entnehmen könnte. Auf das Verhalten wurde nicht eingegangen. Auch habe ich die nicht beantwortete Frage meines Mannes wiederholt: „Wer haftet, wenn der Wolf einen Menschen angreift?“ Keine Antwort. Wie verhält man sich und wie fahrlässig ist mein Verhalten, wenn ich meine Kinder vor unserem Stall am Waldrand spielen lasse? Im Kindergarten gibt es die Waldpädagogik, zu Ostern gab es das Nestersuchen ... Wer haftet, wenn ein Wolf ein Kind aus der Kindergruppe schnappt? Die Kindergartentante, weil sie nicht gut aufgepasst hat, da sie die Kin-

FUGGERROPPE


der frei herumlaufen lässt? Die Kindergruppen werden mit Sicherheit demnächst nicht mehr in den Wald gehen, bis es keine eindeutige Absicherung gibt. Ist das das Ziel? Dieses Thema betrifft weit mehr Personen als nur uns Bauern mit unseren Tieren, die wir in Liebe aufziehen. Ich möchte an alle appellieren, sich mit den Folgen auseinanderzusetzen, dass sich die Wölfe vor unseren Türen in den Wäldern befinden. Es muss jetzt eine schnelle Gesetzesänderung geben! Südtirol ist zu dicht besiedelt. Es muss wolfsfrei bleiben. Besorgt, Christine Frei, Elzenbaum

Falsche Propaganda betäubt die Bevölkerung! Propagandisten haben in der Geschichte schon viel Unheil angerichtet. Schleichend hat sich in den letzten Jahrzehnten der Glaube an die Wölfe verbreitet. Sie würden für ein besseres Gleichgewicht in der Natur sorgen als die Jäger. Ende März wurde nahe am Jaufentaler Bach, wo ein Wanderweg vorbeiführt, öfters ein Reh-

bock gesehen. Nichts Ungewöhnliches, dachten die meisten. Er hat sich öfters ins seichte Wasser gelegt. Bis ein Wildhüter darauf aufmerksam wurde und ihn von seinem Leiden erlöst hat. Er war nämlich angebissen, keine Laute des Schmerzes, nur stilles Leiden. In unmittelbarer Nähe der Handwerkerzone „Ruster Erl“ wurde ein zweites totes Reh gefunden, gerissen. Ein drittes nahe der Schüler-Bushaltestelle in Rust. Ich denke, ein Großteil der Bevölkerung wünscht sich einen gerechten Tierschutz und keinen Raubtierschutz. Auch kein Gesetz für ein Recht „des Stärkeren“. Menschen- und tierfeindliche Gesetze ziehen einen langen Rattenschwanz an Gewalt nach sich. Wer wünscht sich das? Ein Umdenken ist gefragt. In einem überschuldeten Staat sollten keine Steuergelder für Wolfsrudel verschleudert werden. Es gibt viele Familien, die auf engstem Raum zusammenleben müssen. Die kaum Gelegenheit bekommen, die Natur näher kennenzulernen. Deshalb die Forderung: ein Reservat in einem unbesiedelten Gebiet für Raubtiere, denn dafür sind sie geeignet. Waltraud Mitterrutzner, Rust

Erker online ZUGRIFFSZAHLEN 1. – 24. April 2019 50.141 Seitenaufrufe +64 % zum Vorjahr 2.703 Likes auf Facebook Erker 05/19

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Leserbriefe

Erklärung Erker 02/2019 Die vier Enkelkinder von Ludwig Gröbner haben in ihrem Leserbrief „Ersuchen um Quellenangabe“ (Erker 04/2019) meine Aussagen zur politischen Aktivität ihres Großvaters 1939 − 1945 beanstandet und um eine Präzisierung derselben gebeten. Dem komme ich mit folgender Erklärung nach: Ich bin gerne bereit, den Ausdruck „uno dei capi nazisti“ zurückzunehmen und durch „Aktivist der Optionspropaganda des Völkischen Kampfringes Südtirols“ (VKS) zu ersetzen. Dies weil ersterer etwas zu vereinfachend und plakativ ist und zweiterer die Rolle von Herrn Ludwig Gröbner bei seiner Auseinandersetzung mit Elisabeth Kofler im November 1939 präziser beschreibt. Es war bekanntlich oberstes Ziel der Optionspropaganda des VKS, ein möglichst 100-prozentiges Votum für die reichsdeutsche Staatsbürgerschaft und die Auswanderung zu erreichen. Er gab sich nämlich der illusionären Hoffnung hin und verkündete diese mit seinen Parolen auch massiv, dass bei einem solchen (und nur bei einem solchen!) „plebiszitären“ Ergebnis, Hitler seine Position zur Brennergrenze revidieren und „Südtirol heimholen“ würde. Um dieses Ziel zu erreichen, war daher dem VKS jedes Mittel Recht: Von der totalen gesellschaftlichen Ausgrenzung und Ächtung der Dableiber, ihrer Diffamierung als „Volksverräter“ oder eben als „Schweinehunde“, über die absurdesten Versprechungen bis hin zur physischen Aggression gegen Eigentum und Leben so mancher Dableiber. Der Zeitzeuge Friedl Volgger hat in seinen Memoiren („Mit Süd-

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tirol am Scheideweg“) all dies anhand vieler Beispiele anschaulich beschrieben und ist zu folgendem Urteil gelangt: „Unbegreiflich und unentschuldbar bleibt der Fanatismus, mit welchem die große Mehrheit der Optanten die Minderheit der Dableiber schikanierte und verfolgte. Dieses Verhalten bildet wohl das übelste Kapitel in der Geschichte Tirols überhaupt.“ Diesem Urteil kann man sich als Historiker nur voll und ganz anschließen. Ich habe diese dokumentarisch belegte Episode der Auseinandersetzung zwischen Frau Kofler und Herrn Gröbner im Optionskampf 1939 aus zweierlei Gründen zitiert: einmal um die Zivilcourage dieser damals jungen Frau zu erwähnen und andererseits um aufzuzeigen, dass mit den Inhalten und Methoden der Optionspropaganda des VKS ganz wesentliche Aspekte der Weltanschauung und Politik des Nationalsoszialismus in Südtirol Einzug hielten; vor allem die Verrohung der Sprache und die kompromisslose Bekämpfung aller Andersdenkenden. Die verächtliche Bezeichnung der Dableiber als „Schweinehunde“ durch Ludwig Gröbner im November 1939 wird umso weniger verständlich, wenn man bedenkt, was damals in den führenden Kreisen des VKS über die konkreten Umstände der Umsiedlung zum allgemeinen Wissen gehörte und auch im Familienkreis Gröbner bekannt war. August Gröbner, der 1905 geborene, jüngere Vetter von Ludwig, schrieb nämlich darüber in einem Brief vom 24.10.1939 an seinen Bekannten Johann Kühnle in Koblenz. Wir kennen diesen Brief, weil er von der faschistischen Briefzensur vor der Weiterleitung kontrolliert, gelesen und übersetzt wurde und diese italienische Version als Dokument im Archivio Centrale dello

Stato in Rom erhalten geblieben ist. Darin heißt es unter anderem: „Noi dobbiamo ora deciderci già entro il 31 dicembre 1939 se vogliamo emigrare o restare qui. Si progetta di creare una nuova provincia 'Osttirol' nello spazio fra Teschen, frontiera slovacca, Zakopane e Cracovia. I polacchi e gli ebrei dovranno sgomberare questa zona per far posto a noi...(...)...Le località riceveranno le stesse denominazioni di qui. Anche il monumento a Walther von der Vogelweide ed il Sandhof, ecc. saranno trasportati fuori...(...)...Si parla che prossimamente si recherà sul luogo una deputazione per visitare la regione“. August Gröbner berichtete in seinem Brief über den in der Forschung zur Genüge beschriebenen Plan der Umsiedlung der Südtiroler in das südpolnische Beskidengebiet (im ehemaligten österreichischen Kronland Galizien) mit dem Ziel der Germanisierung dieses Territoriums. Der Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, von Hitler mit der Aufgabe dieser Umsiedlung beauftragt, hatte Mitte Oktober 1939 diesen Plan dem VKS bekannt gegeben. Die im Beskidengebiet lebenden Polen und Juden sollten also enteignet und vertrieben werden, um für die Südtiroler Platz zu machen, die Ortsnamen des Gebietes sollten die Namen der Südtiroler Städte und Orte erhalten. Ergänzend zu dem bisher Gesagten ist festzuhalten, dass Ludwig Gröbner auch bei seinen politischen Aktivitäten 1940 − 1945 ganz eindeutig ein klares Nahverhältnis zu Nationalsozialismus und Drittem Reich eingegangen ist. Die Stationen seines Weges waren dabei: • die Ausübung der politischen Funktion eines Ortsgruppenleiters („Vertrauensmann“) der Arbeitsgemeinschaft der Optanten für

Deutschland (AdO) 1940 – 1943 in Gossensaß; dies zusammen mit seinem Bruder Leopold Gröbner. Die entsprechenden Dienst-Ausweise für Leopold und Ludwig Gröbner (Nr. 294 und 295) waren vom Chef der Amtlichen Deutschen Ein- und Rückwandererstelle (ADERST), SS-Sturmbannführer Luig, ausgestellt, um sich auch bei italienischen amtlichen Stellen (Podestà, Carabinieri etc.) als „Vertrauensmänner“ der AdO legitimieren zu können • die Mitarbeit im 44-köpfigen Gremium des „Hauptbeirates“, in dem seit 1942 „Männer mit Einfluss und Geltung“ aus allen Teilen des Landes zur Unterstützung der „Volksgruppenführung“ vertreten waren • die Mitarbeit im „Arbeits-Ring“, zu dem seit dem Frühjahr 1942 die landesweit wichtigsten „Kameraden“ der AdO zusammengeschlossen waren und der in AdO-internen Dokumenten als die eigentliche (aber „inoffizielle“, weil von den italienischen Behörden nicht genehmigte) „Südtiroler NSDAP“ bezeichnet wurde. In der streng hierarchischen Struktur der AdO 1940 − 1943 war Ludwig Gröbner also ein Funktionsträger mittlerer bis hoher Rangordnung. Die Ernennung von Ludwig Gröbner zum kommissarischen Bürgermeister von Brenner-Gossensaß durch den Tiroler Gauleiter Franz Hofer in seiner Funktion als Oberster Kommissar für die Operationszone Alpenvorland 1943 − 1945 stand also in einem direkten kausalen Zusammenhang mit seiner politischen Tätigkeit 1940 − 1943. Praktisch alle von Gauleiter Franz Hofer in Südtirol eingesetzten 109 kommissarischen Bürgermeister stammten aus dem engeren Umkreis des NS-Umsiedlungsapparates der AdO bzw. der ADERST 1940 − 1943. Nun herrscht in der wissenschaftli-


Leserbriefe

Ludwig Gröbner: Mitglied im Hauptbeirat und im Arbeits-Ring, 1942 (SLA Bozen)

chen Forschung längst Einverständnis darüber, dass der VKS 1933 − 1939 so wie die AdO ab 1940 als politische Organisationen Ausdruck des „autochthonen Südtiroler Nationalsozialismus“ (die Bezeichnung stammt vom Historiker Michael Wedekind) waren. Das wichtigste Element für diese wissenschaftliche Bewertung ist das Faktum, dass VKS wie AdO in bewusster Analogie zur NSDAP im Dritten Reich das „Führerprinzip“ als hierarchisches Prinzip (vom Volkgruppenführer an der Spitze bis hinunter zum einzelnen Blockleiter) auch für ihre eigene Struktur übernahmen. Für ein definitives Gesamtbild der politischen Aktivitäten von Ludwig Gröbner 1939 − 1945 fehlen noch wichtige wissenschaftliche Voraussetzungen. Denn so wie für Brenner-Gossensaß fehlen noch weitgehend wissenschaftliche Studien über die politische Lage der Gemeinden Südtirols im ländlichen Raum in den Jahren 1939 − 1945 unter soziologischem, mentalitätsgeschichtlichem und wirtschaftlich-politischem Aspekt. Auszugehen wäre dabei sicherlich von zwei Personen, die bereits oben erwähnt wurden: Leopold und August Gröbner. Denn beide absolvierten nämlich im November 1940 einen dreiwöchigen Schulungskurs für politische Leiter-Anwärter auf der NS-Ordensburg Krössinsee. August Gröbner bekleidete darüberhinaus 1940 −

1943 den wichtigen Posten des Obmannes der Unterkommission für Wertfestsetzung (zur Schätzung des Optantenbesitzes) bei der ADERST-Zweigstelle Sterzing. Die Teilnahme von Ludwig Gröbner

zistisch eingestellte Personen befinden würden, überhaupt als politische Partei zugelassen worden. Die Partei hat dann ja auch an diesem liebgewonnenen Selbstbild über Jahrzehnte festgehalten, bis

ten. Ludwig und August Gröbner wurden sogar zum Bürgermeister ihrer Heimatgemeinde gewählt. Die Freundschaft zwischen den Familien von Ludwig Gröbner und Arthur Langer nach 1945 zeigt überdies, dass Gegensätze und Feindschaften aus der Zeit 1939 − 1945 auch innerhalb derselben Generation wieder überwunden werden konnten. Ein positives Beispiel geglückter Versöhnung in kurzer Zeit − denn in den allermeisten Fällen dauerte dieser Prozess in Südtirol viel, viel länger! Leopold Steurer

Ludwig Gröbner 1944: „Alles für den Endsieg“ (Bozner Tagblatt 25.04.1944, S. 3)

an der Gründungsversammlung der Südtiroler Volkspartei (SVP) am 8. Mai 1945 in Bozen als formal noch amtierender komissarischer Bürgermeister von Gauleiter Hofers Gnaden war ein eklatanter politischer Stilbruch. Denn die SVP war bekanntlich von der Alliierten Militär-Regierung nur unter der Bedingung, dass sich in ihren Reihen ausschließlich anerkannnte antina-

es durch die wissenschaftliche Forschung ins Wanken geriet. So wie die Gröbner in Gossensaß wandelte sich auch der Großteil jener Tausender von Südtirolern, die auf ähnliche Weise 1939 − 1945 aufgrund ihrer politischen Aktivität in unterschiedlichem Ausmaß in den Bannkreis des Nationalsozialismus geraten war, nach 1945 wiederum zu patenten Demokra-

Postscriptum1: Ich praktiziere keine Geschichtsschreibung „aus meinem Blickwinkel“ (wie im Leserbrief unterstellt), sondern auf der Basis eines seriösen und kritischen Studiums der historischen Quellen. Die im Text enthaltenen Informationen stammen z. B. aus Dokumenten folgender Archive: Archivio Centrale dello Stato (ACS), Rom; Bundesarchiv (BArch), Berlin; National Archives and Records Administration (NARA), Washington; Südtiroler Landesarchiv (SLA), Bozen. Alle diese Archive sind öffentliche Institutionen und daher für alle Interessierten frei zugänglich. Postscriptum2: Ludwig Gröbner verstarb nicht 1971 (wie im Leserbrief seiner Enkelkinder angegeben), sondern am 15.11.1987. Erker 05/19

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Politik

EUROPAWAHL 2019

Droht Europa ein Rechtsruck? Zwischen dem 23. und dem 26. Mai finden zum neunten Mal die Direktwahlen zum Europäischen Parlament statt. Dann wählen rund 400 Millionen wahlberechtigte Bürger der 28 Mitgliedsstaaten – darunter wohl auch noch die Brexit geschüttelten Briten – 751 EU-Parlamentarier, die für fünf Jahre im Amt bleiben. In Italien findet die Wahl am 26. Mai statt. Hier werden 73 Sitze vergeben. 15 Listen stehen in Südtirol zur Wahl. Aus Südtirol selbst kommen 14 Kandidaten. Die Grünen, die Südtiroler Volkspartei und das Team Köllensperger treten in einem Listenbündnis mit nationalen italienischen Parteien zur Wahl an. Nachdem der PD auf Landesebene nach der Landtagswahl im Herbst 2018 in der Bedeutungslosigkeit versunken und die SVP eine Koalition mit der Lega eingegangen ist, hat die Volkspartei für diese EU-Wahl von einer neuerlichen Listenverbindung mit dem Partito Democratico abgesehen und ist eine nicht unumstrittene Zweckehe mit Forza Italia eingegangen. Die Kleinparteien bedürfen nämlich bei der EU-Wahl eines nationalen Partners, der die Vierprozenthürde knackt,

INFOS ZUR WAHL Die Wahllokale sind am 26. Mai zwischen 7.00 und 23.00 Uhr geöffnet. Die Bürger müssen bei der Wahl ihren Wahl- und Personalausweis vorlegen. Die Stimmabgabe erfolgt durch das Ankreuzen des Listenzeichens. Zudem kann der Wähler bis zu drei Vorzugsstimmen abgeben. Die Auszählung der Stimmen erfolgt sogleich nach Schließung der Wahllokale. Auf www.dererker.it finden Sie ab 27. Mai Ergebnisse, Hintergründe und Stellungnahmen zum Wahlausgang.

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Norbert Lantschner

Renate Holzeisen

um ihre Chancen auf den Einzug in das EU-Parlament zu wahren. Für die SVP stellen sich erneut Europaparlamentarier Herbert Dorfmann und mehrere unterstützende Kandidaten der Wahl. Die Grünen schicken im Wahlkreis Nordost mit den italienischen Grünen und Possibile, einer Abspaltung des PD, den Klimaexperten Norbert Lantschner und eine weitere Unterstützungskandidatin ins Rennen. Für das Team Köllensperger tritt Rechtsanwältin Renate Holzeisen zur EU-Wahl an, das eine Verbindung mit der Liste „Più Europa“ für die Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa, kurz ALDE, eingegangen ist. Die Freiheitlichen treten nicht zur Wahl an, da die Lega einer Listenverbindung eine Abfuhr erteilte. Und auch die SüdTiroler Freiheit schickt keinen eigenen Kandidaten in die Wahl. Für die Lega kandidiert Matteo Gazzini aus dem Unterland, für die „Popolari per l’Italia“ Monika Franch aus Bozen, für „La Sinistra“ Martine De Biasi, für „Forza Nuova“ Caterina Foti und Michele Olivotto, für „Casa Pound“ Andrea Bonazza und Maurizio Puglisi; der PD unterstützt Roberto Battiston, der Movimento5Stelle Christiano Zanella, beide aus dem Trentino. Umfragen prognostizieren für die kommende Europawahl einen deutlichen Zuwachs der Rechtspopulisten und europaskeptischer

Herbert Dorfmann

Parteien. Das Stimmungsbild dieses Rechtsrucks stützt sich auf staatliche Umfragen, da keine europaweiten Umfragen durchgeführt werden. Italiens Innenminister Matteo Salvini hat im April in Mailand die rechtspopulistische Wahlallianz „Europäische Allianz der Völker und Nationen“ präsentiert. Derzeit bildet die Europäische Volkspartei mit 221 Sitzen den größten Block im Europaparlament, gefolgt von der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten mit 191 Mandataren und den Europäischen Konservativen und Reformisten mit 70 Abgeordneten. Großer Wahlsieger in Italien vor fünf Jahren war der Partito Democratico mit 31 Sitzen (40,8 %), gefolgt vom Movimento5Stelle mit 17 Mandataren (21,2 %), Forza Italia mit 13 Abgeordneten (16,8 %) und der Lega Nord, die fünf Mandatare (6,15 %) stellte. Bei der anstehenden Wahl dürfte sich das Kräfteverhältnis – wohl nicht nur in Italien – deutlich verschieben. Rückblick: Die Europawahl 2014 Bei der Europawahl 2014 erreichte die Südtiroler Volkspartei auf Landesebene 48,0 Prozent der Stimmen, gefolgt vom Partito Democratico mit 15,7 Prozent, L’Altra Europa con Tsipras mit 9,9 Prozent und dem Movimento 5 Stelle mit 8,8 Prozent. Die Lega Nord hol-

te 6,0 Prozent, Forza Italia 4,7 Prozent, die Grünen 3,9 Prozent und Fratelli d’Italia-Alleanza Nazionale 1,4 Prozent. Von den wahlberechtigten Wipptalern schritten vor fünf Jahren nur noch 48,4 Prozent zur Wahlurne. Eine so geringe Wahlbeteiligung hatte es im Bezirk bei keiner demokratischen Wahl seit 1945 gegeben. Davon wählten 59,2 Prozent (-4 %) die Südtiroler Volkspartei. SVP-Kandidat Herbert Dorfmann kam im Wipptal auf 3.051 der 3.952 SVP-Stimmen. Mit 70.351 Stimmen schaffte Dorfmann den Wiedereinzug in das Europäische Parlament, verlor aber 12.737 Vorzugsstimmen gegenüber der vorangegangenen Wahl im Jahr 2009. Zweitstärkste Kraft im Bezirk wurde mit 9,2 Prozent L’Altra Europa con Tsipras. Auf dieser Liste trat die Grünen-Kandidatin Oktavia Brugger zur Wahl an. Sie verfehlte mit 15.845 Stimmen den Einzug in das Europäische Parlament nur knapp. Im Wipptal kam sie auf 558 Stimmen. Der PD konnte im Bezirk den Stimmenanteil mit 8,5 Prozent gegenüber 2009 mehr als verdoppeln. Die Lega Nord, mit der in einem Listenbündnis auch die Freiheitlichen mit Pius Leitner zur Wahl angetreten sind, schaffte im Bezirk 7,0 Prozent der Stimmen; auf Leitner entfielen im Wipptal 298 Stimmen. lg Wipptal

Die Europawahl 2014 SVP

59,2 %

L’Altra Europa con Tsipras

9,2 %

PD

8,5 %

Lega Nord

7,0 %

M5S

6,0 %

Grüne

3,9 %

FI

3,6 %

Fratelli d’Italia

1,6 %


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Politik

Kandidaten-Rochade in Freienfeld

Bereits kurz nach der Wahl des bis dahin amtierenden Bürgermeisters Peter Faistnauer in den Landtag hat die FLF der Bevölkerung klar signalisiert, wen sie ins Rennen um das Bürgermeisteramt schickt: Verena Überegger aus der Fraktion Mauls, die zurzeit das Amt der Vize-Bürgermeisterin ausübt. Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass auch der gesamte Gemeindeausschuss wieder kandidiert. Jedweder Spekulation wurde damit ein Riegel vorgeschoben. Die SVP hat es da schon wesentlich spannender gemacht. Fünf Monate ließ sich die Edelweiß-Partei Zeit, um einen Bürgermeisterkandidaten zu nominieren. Während in der Fraktion Stilfes die Kandidaten bereits frühzeitig feststanden, wurden Anfang April in Mauls und Trens Vorwahlen abgehalten. Anschließend folgten mehrere Sitzungen der Ortsauschüsse, bis endlich klar war, welcher SVP-Mann Bürgermeister werden sollte: Die Wahl fiel auf einen alten Bekannten, und zwar Alfred

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© Fabian Schaiter

Zum dritten Mal seit 2015 sind die Bürger von Freienfeld aufgerufen, einen neuen Gemeinderat zu wählen. Ein arger Verschleiß, möchte man meinen. Nicht die einzige Besonderheit in Freienfeld, denn zum ersten Mal könnte eine Frau in das höchste Amt einer Wipptaler Gemeinde gewählt werden.

Kandidaten der SVP

Kandidaten der FLF

Sparber aus Stilfes. Dieser hatte bereits bei den Gemeinderatswahlen 2015 für das Bürgermeisteramt kandidiert. Nachdem, wie sich im Nachhinein herausstellte, die SVP sich einen folgenschweren strategischen Fehler geleistet und mit Sparber und Oswald Mair gleich zwei SVP-Kandidaten ins Rennen geschickt hatte – und die Stimmen sich somit splitteten –, konnte Peter Faistnauer von der FLF mit knappem Vorsprung das Rennen für sich entscheiden. Die Mehrheit im Gemeinderat stellte mit zehn Räten jedoch die SVP. Die Verhandlungen gestalteten sich entsprechend schwierig und bereits nach einem halben Jahr war mit der Zusammenarbeit Schluss – 2016 kam es zu Neuwahlen, welche die FLF mit Bürgermeister Faistnauer klar für sich entscheiden konnte.

Alte Bekannte, neue Gesichter und neue Wege Beide Parteien schöpfen die Liste mit insgesamt 23 Männern und Frauen voll aus. Neben vielen Bekannten, die bereits bei der Wahl 2016 antraten, gibt es auch einige neue Gesichter bzw. auch „neue alte“ Bekannte. Bei der SVP stellen sich die fünf amtierenden Gemeinderäte Martin Rainer (Mühlsteiger), Helene Hilber Nössing, Ulrich Burger, Manfred Saxl, Alfred Sparber erneut der Wahl. Weiters kandidieren neben Paul Hochrai-

ner (Fiechter), der von der FLF zur SVP wechselt, Lara Benedikter, Josef Brida, Albert Gasser, Erich Hanni, Josef Hochrainer (Prontner), Karl Heinz Kiem, Hildegard Kofler, Thaddäus Mader, Oswald Mair, Marianna Neumair, Adele Rainer, Ulrich Rainer (Mühlsteiger), Karl Schwitzer, Thomas Seehauser, Angelika Stafler, Magdalena Steinmann und Wilhelm Stofner. Bei der FLF stellt sich der gesamte Ausschuss mit Walter Aukenthaler, Zeno Frei und Anton Salcher der Wiederwahl. Auch die amtieren-

WAHL 2016 Einen historischen Wahlsieg für die Freie Liste gab es bei den vergangenen Gemeinderatswahlen im Mai 2016. Mit 65,9 Prozent der Stimmen und damit zehn Sitzen im Gemeinderat gelang der FLF ein klarer Wahlsieg. Mit großem Vorsprung schaffte Peter Faistnauer (FLF) auch die Wiederwahl zum Bürgermeister. Mit 71,51 Prozent der Stimmen (1.162) hatte er sich klar gegen seinen SVP-Mitbewerber Martin Rainer (28,49 %, 463 Stimmen) durchgesetzt.


den Gemeinderäte Manfred Badstuber und Alfred Reichsigl kandidieren erneut. Der interessanteste Neuzugang bei der Bürgerliste dürfte Heinrich Aukenthaler sein, seines Zeichens nicht nur langjähriger Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbandes, sondern auch aktives Mitglied der SVP – laut Statut der SVP ist die Kandidatur für eine andere Partei ein Ausschlussgrund. Weiters kandidieren für die Bürgerliste Danica Seppi, Sylvia Volgger, Petra Mantinger, Monika Zöschg, Hidegard Seehauser, Irma Mair (Schoberer), Michael Badstuber, Martin Wieser, Benjamin Messner, Manuel Hofer, Simon Hofer, Leo Bacher, Edmund Griesser, Christian Wieser, Walter Bacher und Melanie Gschnitzer. Nicht mehr für die FLF werden Carmen Unterthiner, Martin Rainer (Rumler) und wie bereits erwähnt Paul Hochrainer antreten. Während sich Carmen Unterthiner und Martin Rainer (Rumler) ganz

aus der aktiven Politik zurückziehen, wird sich Hochrainer als unabhängiger, parteiloser Kandidat auf der Liste der SVP Freienfeld der Wahl stellen. „Nach einer Kontaktaufnahme von Seiten einiger Mitglieder der SVP wurde klar, dass ich auf sachpolitischer Ebene dort Gleichgesinnte gefunden habe“, so Hochrainer, der betonte, dass er diese Entscheidung getroffen habe, da er immer häufiger mit Vorgehensweisen, Projekte und Entscheidungen nicht einverstanden war; diese hätten seiner Wertehaltung und den Grundidealen der ursprünglichen FLF widersprochen. at

ALLE INFOS Die Gemeinderatswahlen finden am selben Tag wie die Wahlen zum Europa-Parlament statt, und zwar am 26. Mai. Alle Informationen und Ergebnisse finden Sie im Anschluss an die Auszählung online auf www.dererker.it.

BÜRGERMEISTERKANDIDATIN

BÜRGERMEISTERKANDIDAT

Verena Überegger

Alfred Sparber

GEMEINDERATSKANDIDATEN Danica Seppi Sylvia Volgger Petra Mantinger Monika Zöschg Hildegard Seehauser Irma Mair (Schoberer) Michael Badstuber Martin Wieser Benjamin Messner Manuel Hofer Simon Hofer Manfred Badstuber Zeno Frei Walter Aukenthaler Leo Bacher Edmund Griesser Christian Wieser Alfred Reichsigl Anton Salcher Heinrich Aukenthaler Walter Bacher Melanie Gschnitzer

GEMEINDERATSKANDIDATEN Lara Benedikter Josef Brida Ulrich Burger Albert Gasser Erich Hanni Helene Hilber Nössing (Schmalzer) Josef Hochrainer (Prontner) Paul Hochrainer (Fiechter) Karl Heinz Kiem Hildegard Kofler Thaddäus Mader Oswald Mair Marianna Neumair Adele Rainer Martin Rainer (Mühlsteiger) Ulrich Rainer (Mühlsteiger) Manfred Saxl Karl Schwitzer Thomas Seehauser Angelika Stafler Magdalena Steinmann Wilhelm Stofner Erker 05/19

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Politik

„Unsere Leitsätze bleiben“ Interview: Astrid Tötsch Seit dem Einzug von Peter Faistnauer in den Landtag führt Vize-Bürgermeisterin Verena Überegger in der Gemeinde Freienfeld die Amtsgeschäfte. Ihre Kandidatur für das Bürgermeisteramt gab die aus Mauls stammende Ergotherapeutin bereits frühzeitig bekannt. Die wichtigste Botschaft von Überegger: „Geht wählen und überlegt euch gut, wem ihr das Vertrauen schenkt!“ Erker: Frau Überegger, die Freie Liste ist in der Gemeinde Freienfeld nun seit rund drei Jahren an der Regierung. Ihr Fazit? Verena Überegger: Wir haben viele Projekte abgeschlossen und befinden uns bei vielen weiteren in der Projektierungs- oder Planungsphase. Unser Versprechen, die Dinge anzupacken und Vorhaben umzusetzen, konnten wir sicherlich einlösen. Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Arbeit sind die vielen Treffen und Aussprachen mit Bürgern, Landesräten und mit Bezirksvertretern, die im Hintergrund laufen und dazu dienen, dass man überhaupt etwas auf die Beine stellen kann. Wir haben für uns einige Leitsätze, wie beispielsweise Projekte umsetzen und Transparenz leben, erarbeitet, nach denen wir unser politisches Handeln in den letzten drei Jahren ausgerichtet haben. Wenn man die Umstände berücksichtigt, wie u. a. die personellen Veränderungen in der Verwaltung, sind drei Jahre zu wenig, um unsere Vision zu verwirklichen, und zwar ein lebenswertes und erlebenswertes Freienfeld zu gestalten. Trotzdem ist es uns gelungen, wesentliche Akzente zu setzen. Streben Sie nach dem Weggang von Peter Faistnauer Kontinuität an oder möchten Sie eine ei-

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sondere Herausforderung – unabhängig vom Geschlecht. Natürlich werde ich auch gefragt, wie ich Beruf, Familie und Amt unter einen Hut bringe, aber das gilt für Männer genauso. Die Gemeinde Freienfeld hatte im Wipptal immer schon eine gewisse Vorreiterrolle und ist nun reif für eine Frau am der Spitze. Inwiefern? Bereits bei den Gemeinderatswahlen im Jahr 2010 haben wir eine Einheitsliste vorgeschlagen. Es hat daraufhin auch innerhalb der SVP DiskusVerena Überegger: „Unsere Grundwerte muss sionen gegeben, letztjeder mittragen können.“ endlich ist es aber nie dazu gekommen. Von unserer Seite gene Linie verfolgen? Unsere Leitsätze, die wir uns als wäre eine Einheitsliste immer noch Gruppe erarbeitet haben, werden die beste Idee. In letzter Zeit bin ich bleiben. Sie durchziehen unsere ge- oft mit der Frage konfrontiert worsamte Handlungs- und Denkweise den, ob wir als Team Köllensperwie ein roter Faden. Diese Leitsät- ger antreten werden, was ich aber ze haben genauso für diese Wah- klar ablehne. Auf Gemeindeebene len Gültigkeit und sind die Grund- halte ich vom Parteiensystem nicht säulen, die unsere Bewegung wei- viel. Ich bin der Meinung, dass in terhin tragen. Inhaltlich wird es also der Gemeindeverwaltung jene Leute arbeiten sollen, die etwas beweKontinuität geben. Natürlich bedingt ein Führungs- gen wollen, und hier ist die Parteiwechsel immer auch eine Ände- zugehörigkeit von sekundärer Berung des Führungsstils. Ich möchte deutung. Peter Faistnauers Führungsstil nicht Sieht sich die FLF als Partei oder kopieren, sondern bin eine eigen- als Bewegung? Das spielt für uns eigentlich keiständige Person. Sie wären die erste Bürgermeis- ne Rolle. Damit haben wir uns in terin im Wipptal. Eine besonde- der Gruppe auch nie auseinanderre Herausforderung? Oder soll- gesetzt. Auch im Rahmen der Diste eine weibliche Kandidatin im kussionen rund um eine EinheitslisJahr 2019 als normal angesehen te – ich persönlich definiere uns als Liste, in der auch Personen erfasst werden? Normal ist es eben nicht. Das be- werden, die unabhängig von der legt die Tatsache, dass es im politischen Couleur sich für die GeWipptal bislang keine Bürgermeis- meinde Freienfeld einsetzen. Unterin gibt und südtirolweit die ge- sere Grundwerte muss aber jeder samte politische Riege vorwiegend mittragen können. mit Männern besetzt ist. Das Bür- Innerhalb Ihrer Partei wurden germeisteramt ist immer eine be- im vergangenen halben Jahr

Differenzen offen nach außen getragen, speziell was die Auseinandersetzung rund um die Tourismuszone beim Zihlhof betrifft. Einer unserer Leitsätze ist offen und transparent, basisdemokratisch und bürgernah. Und hier fallen auch die Auseinandersetzungen rund um die Tourismuszone, den Friedhof oder das Bauprojekt des ehemaligen Bürgermeisters Faistnauer mit hinein. Diese Themen haben für Diskussionen innerhalb der Gruppe gesorgt und die Entscheidung der Gruppe lautete, dass man in Erfahrung bringen möchte, wie die Bevölkerung dazu steht. Wir haben gemeinsam die Entscheidung getroffen, diese Bauvorhaben öffentlich vorzustellen, und zwar im Vorfeld. Für mich war es bei dieser Informationsveranstaltung wichtig, von der Bevölkerung zu hören, wie sie zu den Projekten steht, um auf dieser Basis alle weiteren Entscheidungen zu treffen. Innerhalb unserer Gruppe gibt es keinen Zwang, jeder darf seine Meinung frei äußern und seine Stellungnahme deponieren. Das macht die Sache natürlich nicht immer ganz einfach. Aber wie im Leben muss man auch in der Politik Kompromisse eingehen. Wichtig ist, dass die Kompromisse im Sinne der Sache getroffen werden und nicht aufgrund eigener Befindlichkeiten. Die amtierenden Gemeinderatsmitglieder Martin Rainer (Rumler), Carmen Unterthiner und Paul Hochrainer sind nicht mehr auf der Kandidatenliste der FLF. Carmen Unterthiner stellte bereits bei ihrer letzten Kandidatur klar, dass es ihre letzte sein würde. Auch Martin Rainer (Rumler) hat erklärt, dass er sich politisch nicht mehr betätigen wird. Paul Hochrainer kandidiert auf der Liste der SVP. Was die neuen Kandidaten betrifft, haben wir eine recht bunte und


Politik

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ausgewogene Truppe zusammengestellt. Die Frauenquote ist erfüllt und auch bei den Männern sind wir auf einem guten Punkt. Mit unserer Kandidatenliste versuchen wir, einen Querschnitt der Bevölkerung abzubilden, was uns recht gut gelungen ist. Wie sehr ist das Fraktionsdenken in der Freien Liste ausgeprägt? Wir haben mit dem Fraktionsdenken komplett gebrochen – wir haben auch keine Ortsgruppen. Wir wollten von vornherein nicht in Fraktionsgruppen arbeiten, sondern wir treffen uns immer alle gemeinsam zu Sitzungen und Gesprächen. Wir vergeben die Arbeiten nicht nach Wohnort, wie es lange Jahre in der Gemeinde Freienfeld üblich war, sondern nach Kompetenzen. Wir haben jetzt etwa einen Referenten für alle Bildungsausschüsse, für alle Kindergartenbei-

räte und für die Wohnbauzonen. Natürlich kommen dann auch Vorwürfe. Aber jeder von uns kommt aus einer Fraktion oder aus einem Dorf, das er auch im Herzen haben sollte, aber der Gesamtblick muss auf die Gemeinde gerichtet sein. Welche Pläne möchte die Freie Liste, sollte sie an der Regierung bleiben, in den nächsten fünf Jahren umsetzen? Natürlich das Projekt Friedhofserweiterung in Trens, das eine absolute Notwendigkeit ist und zeitnah umgesetzt werden muss. Weitere große Themenkomplexe sind die BBT-Ausgleichsmaßnahmen, die für Mauls anstehen, die Fertigstellung des Sportzonengebäudes, die Verlängerung des Pilgerweges, Naherholungszonen, die Sanierung des Hauses der Dorfgemeinschaft in Mauls, der Gefahrenschutzplan, die Sanierung von Trinkwasserleitungen und Straßen – wir haben

aus der Vergangenheit noch immer große Bauvorhaben, die wir umsetzen wollen, und für die nächsten Jahre noch genügend Arbeit vor uns. Wie sehen Sie die Möglichkeiten von Social Media in der heutigen politischen Landschaft Südtirols? Fluch oder Segen? Social Media werden immer wichtiger, damit wächst unsere Jugend heute auf. Aber auch die Älteren unter uns müssen sich damit auseinandersetzen. Ich musste etwa erst lernen, mit Facebook umzugehen. In erster Linie braucht man die richtigen Leute dafür. Mit Manuel Hofer haben wir einen jungen und engagierten Mitarbeiter, der unseren Facebook-Auftritt seit Beginn an verwaltet und betreut. Für den Inhalt war vordergründig immer schon ich verantwortlich, inzwischen poste ich auch selbst. Es ist eine sehr gute Plattform, um

Trotz Austritt dreier Gründungsmitglieder setzt die FLF großes Vertrauen in ihre Bürgermeisterkandidatin Verena Überegger. „Verena Überegger verfügt über die besten Voraussetzungen, unsere Gemeinde zu führen“, ist in einer Aussendung der FLF zu lesen. Bescheinigt werden ihr nicht nur die nötige Erfahrung, die sie als Gemeinderätin, Vizebürgermeisterin und als geschäftsführende Vizebürgermeisterin sammeln konnte, sondern auch soziale Kompetenz und Durchsetzungsvermögen. aktuelle Informationen schnell zu verbreiten. Zudem ist Facebook ein kostenloses Medium, während bei einer Gemeindezeitung und sonstigen Printausgaben gleich Kosten von einigen Tausend Euro entstehen. Die Schwierigkeit besteht aber oft darin zu entscheiden, welche Informationen man veröffentlicht und in welcher Dosierung. Fragen von Bürgern versuchen wir immer direkt zu beantworten oder wir verweisen auf den zuständigen Referenten.

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Politik

„Das gesamte Team steht geschlossen hinter mir“ Interview: Astrid Tötsch Mit Alfred Sparber schickt die SVP einen erfahrenen Mann ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Erstmals trat der Stilfer 1999 bei Gemeinderatswahlen an, sechs Jahre später schaffte er den Einzug in den Gemeinderat und wurde unter Bürgermeister Armin Holzer in den Ausschuss gewählt. Erker: Herr Sparber, warum hat sich die SVP so lange Zeit gelassen, einen Bürgermeisterkandidaten zu nominieren? Alfred Sparber: Man muss einiges über die Abläufe zur Ernennung eines Bürgermeisterkandidaten in der SVP wissen. Bestimmte Vorgänge sind wichtig, um zum Schluss den bestmöglichen, demokratisch ermittelten Kandidaten ins Rennen schicken zu können. Zuerst werden Bürger für eine offene Vorwahl gesucht. Anschließend wird unter Berücksichtigung des Vorwahlergebnisses eine effektive Kandidatenliste erstellt. Häufig kristallisiert sich der Bürgermeisterkandidat dann aus dieser Liste heraus. So ist es auch diesmal in Freienfeld geschehen. Wichtig ist, dass man sich bei dieser personellen Entscheidung die notwendige Zeit nimmt und zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Team in den Wahlkampf startet. Seit drei Jahren befindet sich die SVP in Freienfeld auf der Oppositionsbank. Ihr Fazit? Ich durfte beide Seiten kennenlernen. Zehn Jahre lang habe ich mitgestaltet, Verantwortung getragen, viele neue Ideen und Projekte umgesetzt. In den letzten drei Jahren habe ich Oppositionsarbeit geleistet. Meine Ratskollegen und ich haben uns über schriftliche Anfragen Informationen geholt und über schriftliche Eingaben unsere Sicht

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Dem muss ich klar wiedersprechen. Am Anfang war es sicher eine große Umstellung, aber in kürzester Zeit haben wir uns die wesentlichen Eigenschaften einer Opposition wie etwa die Kontrollfunktion angeeignet und diese verantwortungsvoll ausgeführt. Nichtsdestotrotz steckte in uns der Wille, bei Projekten mitzudenken und Finanzierungsmöglichkeiten aufzuzeigen, jedoch hat man unsere Ratschläge nicht angenommen. So wurden zum Teil Landesgelder nicht abgeholt und lieber mit EigenmitAlfred Sparber: „Lösungsorientiert auf das teln finanziert. gesamte Gemeindegebiet schauen“ Zum Beispiel? Beim Projekt bezüglich Höfezufahrder Dinge kundgetan. Rund 75 Proten, das im vergangenen Herbst zent der Beschlüsse im Gemeindezum Teil verwirklicht wurde und rat wurden einstimmig gefasst, bei für das beim zuständigen Amt für den restlichen ging es immer um Bergwirtschaft kein Ansuchen geSachthemen, bei denen wir nicht stellt wurde. einer Meinung mit der RegierungsWelche Gründe waren für Sie gruppe waren. ausschlaggebend, für das BürWelche Themen waren das? Als Beispiel möchte ich die jüngs- germeisteramt zu kandidieren? ten Bauleitplanänderungen in Trens Ich stand nicht alleine zur Auswahl. erwähnen. Die Art und Weise, wie Es wurde über mehrere Personen, man mit dem Friedhofsprojekt von die in Frage kamen, diskutiert. Nach Trens umgegangen ist, war aus un- Abwägung vieler Kriterien fiel die serer Sicht absolut inakzeptabel. Wahl auf mich. Vor allem das starAuch die Herangehensweise an das ke ausgeglichene Team, das Frauen, Sanierungs- und Erweiterungspro- Jugend, Senioren, Wirtschaft, Landjekt für das Haus der Dorfgemein- wirtschaft und Arbeitnehmer repräschaft Mauls stieß bei uns auf völ- sentiert, hat mich überzeugt. Nun liges Unverständnis. Die Hangver- können wir den Bürgern von Freibauung in Mauls zum Schutz für enfeld ein Team anbieten, das alle Schule und Wohnhäuser hat sich Voraussetzung erfüllt, um Verantüber mehrere Jahre hinweggezo- wortung zu übernehmen. gen und war ein typisches Beispiel Das Fraktionsdenken ist in weitfür eine Arbeitsweise, die durch In- läufigen Gemeinden wie Freienteressenskonflikte eines Gemeinde- feld sehr ausgeprägt. Wie wichtig sind Ortsgruppen und Fraktioverwalters geprägt war. Mit der Oppositionsrolle hat nen in der SVP Freienfeld? sich Ihre Partei offensichtlich Nach außen mag dieser Eindruck so sehr schwer getan. Ein schwie- bestehen. Vor Jahren war das Fraktionsdenken ausgeprägter. Mittriger Lernprozess?

lerweile ist es kaum mehr vorhanden. Für mich ist es wichtig, dass die gewählten Gemeindemandatare lösungsorientiert auf das gesamte Gemeindegebiet schauen. Ortsgruppen und Fraktionen führen eine wichtige Aufgabe aus. Sie sollten primär unterstützend für die Verwalter sein und Anliegen der Bürger an sie herantragen. Hat man innerhalb der SVP Freienfeld in Betracht gezogen, gemeinsam mit FLF-Kandidaten eine Einheitsliste auf die Beine zu stellen? Es wundert mich sehr, dass ausgerechnet immer zu Wahlzeiten von derselben Ecke das Thema Einheitsliste propagiert wird. Genau dieselben Kreise haben in der Vergangenheit von mangelnder Auswahlmöglichkeit, politischer Monokultur und der Forderung „Macht braucht Kontrolle“ gesprochen und haben dann in Freienfeld eine eigene Liste ins Leben gerufen. Wieso fordern dieselben Leute jetzt wieder nur eine Liste? Die Wahrheit ist, dass diese Gruppe dies in Wirklichkeit gar nicht will. Die Einheitsliste wird nur als Wahlwerbung zu Wahlzeiten missbraucht. Besonders wichtig ist für mich aber der Umstand, dass bei einer Einheitsliste das Kontrollorgan einer Verwaltung, nämlich die Opposition, eigentlich verschwinden würde. Aber vielleicht ist gerade das das Bestreben der Promotoren einer Einheitsliste, dass dieses Kontrollorgan ausgeschaltet wird und damit die Macht bei einzelnen liegt. Das ist sicher nicht unser Weg. 2015 sind Sie bereits einmal angetreten und unterlegen. Was werden Sie dieses Mal anders machen? 2015 ist vorbei, man hat aus den Fehlern gelernt und es gilt nun, mit ganzer Kraft in die Zukunft zu schauen. Die Voraussetzungen sind mit 2015 nicht vergleichbar, denn


Politik

ER KANN’S AUCH das gesamte Team steht geschlossen hinter mir als einzigem Bürgermeisterkandidaten. Das SVP-Team und ich müssen imstande sein, durch klare Botschaften, Fachkompetenz, Fleiß, Einsatz und Erfahrung das Vertrauen der Bürger zu gewinnen, um gemeinsam mit ihnen die nächsten sechs Jahre zu gestalten. Sollten Sie die Wahl gewinnen, welche Projekte möchten Sie in den kommenden sechs Jahren umsetzen? Wo sehen Sie Baustellen, die angegangen werden müssen, und wo setzen Sie Prioritäten? Die bereits seit einigen Jahren finanzierten Projekte wie etwa die BBT-Ausgleichsmaßnahmen müssen schnellstmöglich angegangen werden. Nennen möchte ich den Dorfplatz und die Naherholungszone Mauls, die Erweiterung am

Haus der Dorfgemeinschaft Mauls, die Planung der Umfahrungsstraße Mauls, die Erweiterung des Friedhofes Trens und die Naherholungszone Trens. Die bestehenden Sportstätten sind nun mit Leben zu füllen. Höfezufahrten sind zu sanieren, Trinkwasserleitungen zu erneuern. Eine sanfte Entwicklung im Tourismus und die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Freienfeld sind mir wichtig. Ein ganz bedeutendes Thema für mich sind die Familien als Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Nach der Wahl ist es aber unumgänglich, eine Bestandsaufnahme in der Gemeinde vorzunehmen: Finanzen, Stand laufender Projekte, Personal ... Auch wenn ich derzeit Gemeinderat bin und Bescheid wissen müsste, so wurden uns als Opposition wichtige Informationen vorenthalten.

Wie meinen Sie das? Vor 2016 war es üblich, dass die Opposition jederzeit und ohne Vorankündigung Informationen in den verschiedenen Ämtern verlangen konnte. Jetzt ist es nur mehr bürokratisch auf schriftlichem Wege möglich. Auf Anfragen wird unzureichend geantwortet. Und manche Dinge erfahren wir nur durch Zufall oder auf Umwegen – seit fünf Monaten hat es etwa keine einzige Gemeinderatssitzung gegeben. All dies spricht sicherlich nicht für eine transparente Arbeitsweise der derzeitigen Verwaltung. Wie sehen Sie die Möglichkeiten von Social Media in der heutigen politischen Landschaft Südtirols? Fluch oder Segen? Social Media bieten eine schnelle und effiziente Möglichkeit, in kürzester Zeit Informationen an eine Vielzahl von Leuten zu vermitteln.

Alfred Sparber sagt über sich selbst: • aufgeschlossen, nicht nur dabei, sondern mittendrin, • kompetent, zielstrebig, zusammenführend, umsichtig, • im Vordergrund steht das Gemeinwohl, • lebt das Ehrenamt, • teamfähig Auf Landesebene ist diese Art der Kommunikation sicher hilfreich, um die Bürger über aktuelle Themen zu informieren. Sorge bereiten mir dabei die leider zunehmenden, sehr respektlosen Kommentare. Auf lokaler Ebene hingegen bin ich überzeugt, dass ein persönlicher und direkter Kontakt mit den Bürgern wichtiger ist, als sich ständig in den Social Media in den Vordergrund zu stellen und dabei das reale Bild zu verzerren.

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Aktuell

PFLERSCH

Für und wider Tourismuszone Anfang April fand im Vereinshaus von Pflersch eine Bürgerversammlung statt. Besprochen wurden neben einigen geplanten und abgeschlossenen Bauvorhaben auch die Tourismuszone St. Anton, die in der Vergangenheit Gegenstand reger Diskussionen war. Neben Bürgermeister Franz Kompatscher, Vize-Bürgermeister Franz Plattner und Gemeindereferentin Dolores Oberhofer war auch Peter Mader anwesend, der sich den Fragen der Anwesenden stellte.

men. Die Wasserleitung „Fuchsgraben“ sei ein etwas größeres Vorhaben. Der Speicher sei bereits betoniert, zurzeit werden die Instrumente montiert. Weiters wurde eine Verbindung von Außerpflersch mit der Wasserleitung von Gossensaß hergestellt, somit können sich

über den grenzüberschreitenden Bergbau und jenes zum Talwanderweg Pflersch, das dem Thema Wasser gewidmet ist. In der Zone „Nestl“ wird die Gemeinde das Gebiet ökologisch aufwerten. Weiters soll der Bike-Weg über Giggelberg besser beschildert werden.

Während der vergangenen Jahre sei die Gemeinde finanziell gut dagestanden, berichtete Bürgermeister Kompatscher eingangs. Allerdings müsse man aufgrund von Änderungen in der Gemeindenfinanzierung in Zukunft mit weniger Mitteln – rund 150.000 Euro – aus dem Landeshaushalt auskommen. Das größere Problem sei jedoch, dass die laufenden Ausgaben ständig steigen, zusätzliche Aufgaben übernommen werden müssen und u. a. der Schneeräumdienst enorme Löcher in die Gemeindekasse frisst. In Pflersch seien die Arbeiten an der Wasserleitung „Seilwand“ bereits vergeben worden. Sobald es die Witterung erlaube, werde man die Arbeiten an diesem Projekt aufneh-

beide Ortschaften bei Bedarf gegenseitig mit Trinkwasser versorgen. Eine Herausforderung komme durch den Gefahrenzonenplan auf die Gemeinde zu. Dieser sei von den zuständigen Technikern bereits erarbeitet worden. Nachdem es in der Gemeinde eine „Fülle“ von Gefahren gebe, werde der Plan einige Schwierigkeiten bereithalten. „Wo keine Lawinengefahr besteht, gibt es Muren- oder Steinschlaggefahren und es wäre beinahe einfacher, jene Orte einzuzeichnen, die völlig sicher sind“, so Kompatscher. Zurzeit liege der Plan bei den zuständigen Ämtern in Bozen zur Überprüfung auf. Dolores Oberhofer stellte die Sommerangebote für Kinder und die Interreg-Projekte vor, u. a. das Projekt

Vizebürgermeister Franz Plattner bekundete den Willen der Gemeinde, beim E-Werk eine neue Wertstoffsammelstelle einzurichten. „Damit das Skigebiet Ladurns abgesichert wäre, bräuchte es noch mindestens 300 Gästebetten in Pflersch“, erklärte Kompatscher. Bezüglich Tourismuszone St. Anton in Innerpflersch rekapitulierte der Bürgermeister die Diskussionen, die auf der informellen Gemeinderatssitzung Mitte Jänner und im Rahmen der offiziellen Sitzung Ende Jänner stattgefunden haben. Bei letzterer traf der Gemeinderat einen Beharrungsbeschluss, mit dem die Baudichte in der Tourismuszone St. Anton von 1,6 m3/m2 auf 2,5 m3/m2 und ein Projekt für ein Personalhaus in abgespeckter Form genehmigt wurden. Auch innerhalb des Gemeinderates gab es unterschiedliche Positionen zu diesem Projekt. Während Dolores Oberhofer kritisierte, dass die angrenzende Wohnbauzone durch ein weiteres Personalhaus an Wohnqualität verliere, stellte Bürgermeister Kompatscher die wirtschaftlichen Interessen in den Vordergrund und betonte, dass es in der heutigen Zeit nicht einfach sei, einen Investor zu finden. Von einem Zuhörer wurde die Vorgangsweise kritisiert: Bereits beim Bau des ersten Personalhauses sei eine Erweiterung offensichtlich ge-

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plant gewesen. Vor allem störe ihn, dass er nicht wisse, in welche Richtung es in Zukunft gehe. Der direkt angesprochene Bauherr Peter Mader erklärte, dass er selbstverständlich beim Bau des ersten Personalhauses auch an die Zukunft gedacht habe. Das sei nicht nur üblich, sondern auch völlig legitim. „Es wäre absolut fahrlässig, nicht zu überlegen, was man in Zukunft machen sollte“, so Mader. Es gehe ihm darum, etwas im gesamtheitlichen Sinne zu schaffen, dazu brauche er auch mehr Leute aus dem Tal. Vor allem brauche es aber den Zusammenhalt der gesamten Bevölkerung, wenn man an einen touristischen Ausbau oder einen Aus- bzw. Umbau des Skigebietes Ladurns auch in Verbindung mit dem Skigebiet Roßkopf denke. Weiters betonte er, dass es in seinem Interesse liege, den Einheimischen leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. „Im Sinne der Wohnbauzone habe ich damals mit Nein gestimmt“, so Oberhofer. Das geplante Personalhaus stelle ihrer Ansicht nach eine Qualitätseinbuße für die Wohnbauzone dar. Einige Bewohner der Zone seien nicht glücklich damit, dass ihnen dieses Projekt vor die Nase gesetzt wird. „Wenn man in Pflersch wohnt, dann erwartet man sich eine schöne Aussicht und Grün rundherum“, so Oberhofer. Im neuen Raumordnungsgesetz sei klar vorgegeben, dass der Flächenverbrauch reduziert werden müsse, erklärte dagegen Kompatscher. Eine Villa im Grünen für jeden kann es nicht geben, dazu sei die Fläche zu begrenzt. Die Tendenz gehe nun dahin, die Dörfer zu verdichten – Bauvorhaben im landwirtschaftlichen Grün werde es in Zukunft wohl nicht mehr geben. Weitere Anliegen der Anwesenden betrafen die Friedhofserweiterung in Pflersch, die Wiederherstellung des Kneipp-Wasserweges und die Öffnung des Wanderweges auch für die Radfahrer. at


Aktuell

GOSSENSASS

Grundbesitzer sollten auch kreativ sein In Gossensaß hat Anfang April der Gemeindeausschuss mit Bürgermeister Franz Kompatscher im großen Rathaussaal eine Bürgerversammlung abgehalten und den wenigen Bürgern, die sich aufgerafft hatten, zu dieser einmal im Jahr stattfindenden Versammlung zu kommen, Rechenschaft gegeben. Vorweggenommen: In der Diskussion fragte eine Bürgerin, was die Gemeindeverwaltung gedenke, für die Dorfverschönerung auch an Gebäuden zu tun. Bürgermeister Franz Kompatscher antwortete darauf, die Gemeinde habe sich stets darum bemüht, das Dorfzentrum schöner zu gestalten (u. a. Rathausplatz, Blumenpark, Bahnhofsgelände, Friedhof). Er denke

jedoch auch, dass sich die Bürger, vor allem die Grund- und Hausbesitzer selbst Gedanken machen sollten, wie das Dorf und Gossensaß überhaupt schöner gestaltet werden könnten und von sich aus Initiativen ergreifen sollten. „Wir leben nicht in einem vom Kommunismus regierten Land, wo alles nach Planwirtschaft geht“, so Bürgermeister Kompatscher. „Die Bürgerschaft muss selbst viel kreativer denken und handeln.“ Am Beginn der Bürgerversammlung hielt Bürgermeister Kompatscher Rückschau auf die Arbeiten in der Gemeinde, u. a. wurde der neue Kindergarten in Gossensaß eröffnet, der Bauhof fertiggestellt, das Glasfasernetz in allen Fraktionen verlegt. Zudem wurde Vorsorge getroffen, dass in Notfällen das Dorf nicht ohne Wasser bleibe.

In nächster Zukunft soll im Bereich des Rathaussaales eine Küche eingerichtet werden, sofern die Telecom ausgesiedelt werden kann. Die Einfahrt zum Gänsbichl auf der Brennerstraße soll mit einem größeren Radius geplant und abgesichert werden. Auf einem Kasernendach in Außerpflersch soll eine Photovoltaikanlage angebracht werden. Weiters wird die Landesverwaltung die Lärmschutzbauten im Bahnhofsbereich Gossensaß errichten. Im Dorfraum selbst hätten Wohnbauten in freien Wohnbauzonen begonnen, andere seien fertiggestellt worden. Auch würde ein leerstehender Altwohnungsbau im Außerdorf saniert. Vize-Bürgermeister Franz Plattner berichtete von der Erneuerung des Schwimmbades von Gossen-

saß, auch der Recylinghof in Pontigl wurde erneuert; leider hielten sich Leute beim Biomüll nicht an die Vorschriften, vor allem die Nylon-Säckchen verursachten Probleme. Die Gemeindereferentin für Familie und Tourismus Dolores Oberhofer erzählte vom gut gelungenen Sommercamp mit Schülern der Grund- und Mittelschule. Auch der Transport der Kindergartenkinder funktioniere einwandfrei. Im Tourismusbereich unterstütze die Gemeinde weiterhin die Bergbahnen Ladurns. Geplant sei eine bessere Beschilderung der Wege, zudem sei ein Talwanderweg von Gossensaß bis zur „Hölle“ in Pflersch geplant. rr

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Aktuell

STANGE

Mehrheit für Nahversorgung In Anwesenheit zahlreicher Interessierter fand Mitte April eine Bürgerversammlung im Gemeindesaal von Stange statt. Bürgermeister Sebastian Helfer, SVP-Bezirksobmann Karl Polig und der Gemeinderatsausschuss hatten die Bevölkerung eingeladen, um über die Entwicklung von Stange zu diskutieren und anschließend über die Tätigkeiten und verschiedenen Projekte zu berichten. Wie Helfer eingangs bekräftigte, gehe es um die Zukunft von Stange und in welche Richtung sich das Dorf entwickeln soll. Vor allem die Zone „Schaferhof“ stehe hier im Zentrum der Überlegungen. In der Bevölkerung gab es bereits seit längerem Spekulationen, was wohl anstelle des Gasthauses „Schaferhof“ errichtet würde. Im Rahmen der Bürgerversammlung stellten der Eigentümer Peter Mader und Architekt Paul Volgger drei verschiedene Konzepte vor. Unter dem Motto „Dorfentwicklung Stange – gestern, heute, morgen“ hielt Bauherr Mader eingangs einen Rückblick über die Entwicklung des Dorfes, das in den vergangenen zwei Jahrzehnten stetig gewachsen und einen Bevölkerungszuwachs von 80 Prozent erfahren hat. „Es ist mir ein sehr großes Ansinnen, etwas zu schaffen, das langfristig sinnvoll für das Dorf und die Gemeinde ist“, so Mader; deshalb sollten die Bürger

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die Möglichkeit haben, ihre Zustimmung oder Ablehnung zu bekunden und auch ihre Ideen und Vorschläge einzubringen. Ziel sei es herauszufinden, was die Bürger von Stange brauchen. Das erste Projekt beschreibt ein Konzept, das nach heutigem Baurecht und Bauleitplan bereits umsetzbar wäre. Es handelt sich dabei um ein Mehrfamiliengebäude, das auf einer bebaubaren Fläche von rund 2.500 m2 errichtet werden könnte und vom derzeitigen Parkplatz vor der Gemeinde, der ebenfalls zur Zone gehört, über das Lebensmittelgeschäft bis zum Hotel „Schaferhof“ reichen würde. Mit diesem Projekt könnten 30 konventionierte Wohneinheiten geschaffen werden. Wie Architekt Volgger anmerkte, würde durch dieses Projekt nicht nur der zentrale Platz in Stange verbaut werden, sondern der Ort würde auch die Nahversorgung verlieren – weshalb man sich auch nach Alternativlösungen umgesehen habe. In zwei weiteren Projekten wird die Lebensmittelversorgung in das Konzept miteinbezogen. Das zweite Projekt geht von einer Grundversorgung von Stange aus, wobei ein Lebensmittelgeschäft mit ungefähr 170 m2 Verkaufsfläche an der Stelle des heutigen errichtet werden sollte. Als Vorlage dient hier ein Projekt, das in St. Sigmund im Pustertal umgesetzt wurde. Neben der Geschäftsstelle mit Grund-

nahrungsmitteln wie Milch, Eier und Brot ist ein angeschlossenes Bistro bzw. Cafè vorgesehen. Der bereits bestehende Parkplatz vor der Gemeinde soll erhalten bleiben, es könnte jedoch eine Einbuchtung als Haltestelle für die Linienbusse errichtet werden. Bei der dritten Variante ist ein Lebensmittelgeschäft mit rund 500 m2 Verkaufsfläche anstelle des heutigen vorgesehen – mit dazugehörigen Parkflächen für die Kunden. Der Parkplatz vor der Gemeinde bliebe ebenfalls erhalten. Der übrige Baugrund wird in beiden Varianten mit Wohngebäuden verdichtet. „Wir wollen nicht den Eindruck erwecken“, so Mader, „dass wir in Stange ein Lebensmittelgeschäft errichten wollen, um die anderen kleinen Nahversorger kaputt zu machen.“ Für ihn als Bauherr ändere sich nämlich nichts, unabhängig davon, welche Variante umgesetzt werde, wobei er zu bedenken gab, dass die erste Variante aus seiner Sicht die größte Katastrophe für Stange bedeute. Allerdings lege er Wert darauf, ein sinnvolles und funktionierendes Konzept zu realisieren, was im Falle des Lebensmittelgeschäfts hieße: entweder ein kleines Nah-

versorgungsgeschäft in Familienbetrieb oder ein Lebensmittelgeschäft im mittleren Größenbereich. Der Gemeindeausschuss stehe auf dem Standpunkt, so Bürgermeister Helfer, dass der Platz vor dem Gemeindehaus weiterhin der Verwaltung zur Verfügung stehen sollte. In der anschließenden Diskussion sprach sich die Mehrheit gegen ein großes Lebensmittelgeschäft und

für eine Nahversorgung aus. Thematisiert wurde nicht nur die Situation der anderen kleinen Nahversorger in der Gemeinde Ratschings, sondern auch die Verkehrszunahme, die man mit der dritten Variante in Kauf nehmen müsste. Für einige stellte sich aber auch die Frage, ob man wirklich noch eine weitere Bar im Dorf brauche. „Für mich heißt eure Botschaft klar: Bitte, mach kein großes Geschäft“, fasste Peter Mader die Wortmeldungen zusammen und erklärte, sich für das Projekt Nahversorgung einzusetzen. at


Aktuell

PFITSCH

Tiefgarage am Thurnerweg 15 Bewohner der Wohnbauzone „Thurner“ in Wiesen haben in der Gemeinde beantragt, eine Tiefgarage zu errichten, da die derzeitige Anzahl an Stellplätzen nicht ausreicht. Der Gemeinderat hat auf seiner Sitzung Anfang April einstimmig zugestimmt, eine geeignete Zone auszuweisen. Bis zu 25 neue Stellplätze sollen in der Wohnbauzone C3, der Erweiterungszone „Thurner“ in Wiesen, geschaffen werden. Mit der Ausweisung eines entsprechenden Areals haben die Gemeinderäte den Startschuss für die nächsten Schritte gegeben, darunter die Erstellung eines konkreten Projektes. Errichtet und finanziert wird die Tiefgarage als Zubehör zur Wohnung von den Bewohnern selbst. Die Oberfläche der ausgewiesenen Zone, auf der sich derzeit ein Spielplatz sowie Autostellplätze befinden, wird nach Abschluss der Bauarbeiten wiederhergestellt. Sollte die Anzahl der beantragten Parkplätze nicht ausreichen, um das Areal effizient und sinnvoll zu nutzen, kann der Gemeindeausschuss bei Bedarf zusätzliche Zonen festlegen. Landschaftsplan abgeändert Auf der Gemeinderatssitzung wurde über weitere Anträge abgestimmt. Einstimmig genehmigten die Räte die Verkürzung einer

Bannzone um 1.455 m2. Dadurch wird der Eigentümerin des Maurerhofes in Schmuders die Möglichkeit gegeben, eine neue Hofstelle mit Betriebsgebäude zu errichten. Antrag abgelehnt Abgelehnt wurde der Antrag eines Gemeindebürgers, ein gemeindeeigenes Teilstück (40 m2) einer Zufahrtsstraße in Kematen erwerben zu können. Gemeinderäte der Frei-

verlegt. Im Baustellenbereich ist deshalb die Fahrbahn bis zum 3. Mai je nach Bedarf zeitweilig gesperrt, eingeengt oder nur einspurig befahrbar. Bis zum 17. Mai ist aufgrund der Verlegung der Trinkwasserleitung und Glasfaserkabel auch die Zufahrt zur Siedlung Mößenbach bei Kematen gesperrt. Laut Karl Volgger (F) hätten sich mehrere Anrainer beschwert, da sie derzeit we-

Wohnbauzone Thurnerweg: Unter dem Spielplatz sollen bis zu 25 Autostellplätze realisiert werden.

heitlichen und der Bürgerliste Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch schlugen vor, zuerst einige offene Fragen zu klären. Ihr Streichungsantrag wurde mit einer Enthaltung (Andreas Pupp, SVP) und einer Gegenstimme (Peter Hochrainer, SVP) angenommen. Verlegung Glasfasernetz In den Ortsvierteln „City Center“ und „Am Moosfeld“ in Wiesen werden derzeit die Glasfaserkabel

der tagsüber noch nachts mit ihren Fahrzeugen zu ihren Häusern gelangen und zu spät über die Grabungen informiert worden seien. Bürgermeister Stefan Gufler erklärte, dass eine Woche vor Baubeginn Bauschilder aufgestellt und die Bauarbeiten im Schaukasten angekündigt worden seien. Auch sei die Bauleitung angehalten worden, die Fahrbahn abends und an den Wochenenden zu öffnen.

Öffentliche Arbeiten Die Arbeiten zur Sanierung des Pavillons im Gemeindepark Wiesen sind gestartet, so Referentin Edith Seidner Tschöll. Kurz nach Ostern werden auch die Arbeiten zur Sanierung der Totenkapelle in Wiesen beginnen. Im Mai ist die Sanierung der Wertstoffsammelstelle in der Mühlgasse geplant. Brücke „Hofer“ Die Sanierung der Hoferbrücke wird laut Auskunft des zuständigen Landesamtes aus planungstechnischen Gründen im kommenden Jahr in Angriff genommen. Videoüberwachung Bei einer Bürgermeisterkonferenz wurde entschieden, sich mit anderen Bezirksgemeinschaften abzusprechen, in denen bereits Videokameras angebracht bzw. in Planung sind. Anschließend wird der Bezirksrat darüber diskutieren, welche Maßnahmen im Wipptal sinnvoll sind. Saal für Bestattungen Renato Bussola (Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch) erkundigte sich nach einem Ort, an dem auch Verstorbene anderer Religionen verabschiedet werden können. Laut SVP-Rat Johann Gasser kann jeder Verstorbene in der Totenkapelle in Wiesen aufgebahrt werden, unabhängig davon, welcher Religion er angehört. rb

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Aktuell

BRENNER

Auf den Hund gekommen Regelrecht auf den Hund gekommen ist die Gemeinde Brenner auf der jüngsten Gemeinderatssitzung Anfang April. Eingeführt wurde eine Hundeverordnung, weil eine solche bisher gefehlt hatte.

© suedtirol.info

„Nachdem sich die Beschwerden über Hundehalter in der Gemeinde gehäuft haben, mussten wir feststellen, dass die Gemein-

vorgelegt. Sie sieht u. a. Verbotszonen wie Friedhof, Kinderspielplätze und Schul- bzw. Kindergartenhöfe vor; auch dürfen landwirtschaftlich genutzte Flächen während der Vegetationsphase nicht mit Hunden betreten werden. Die Kontrolle obliegt der Gemeindepolizei, den Carabinieri und der Staatspolizei. Die Verordnung wurde einstimmig genehmigt. Rudi Plank (Freie Liste)

Friedhof Gossensaß: in Zukunft eine hundefreie Zone

de Brenner nicht über eine eigene Hundeverordnung verfügt“, so Bürgermeister Franz Kompatscher auf der Sitzung. Deshalb wurde eine solche auf Wunsch der Bevölkerung ausgearbeitet und den Räten zur Abstimmung

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schlug zudem die Einführung einer Hundesteuer vor. Staatsflagge und Schminkkurs Giovanni Sabatelli (Noi per Brennero) richtete zwei Anfragen an den Gemeinderat. Dabei wollte

er zum einen wissen, warum die italienische Flagge an der Staatsgrenze am Brenner entfernt worden sei. Bürgermeister Kompatscher entgegnete, dass diese Frage in die Zuständigkeit des Staates falle. Zum anderen bemängelte Sabatelli, dass ein Schminkkurs des Jugendzentrums am Brenner nicht öffentlich angekündigt worden sei; er wollte deshalb wissen, wie viele Personen an diesem Kurs teilgenommen haben und wie hoch die Kosten gewesen seien. Bürgermeister Kompatscher berichtete von acht Teilnehmern, die Rechnung des Referenten sei direkt an das Jugendzentrum gegangen, weshalb der Verwaltung die Kosten nicht bekannt seien. Änderung Staatsgrenze Bereits seit mehreren Jahren läuft ein Verfahren zur Berichtigung der Staatsgrenze am Brenner. Auf Vorschlag des „Istituto Geografico Militare“ soll die Grenze so verlaufen, dass der Kreisverkehr zur Gänze auf italienischem Staatsgebiet liegt; zwei weitere Änderungen betreffen das Areal der Staatsbahnen. Die Gemeinderäte stimmten dem Vorschlag ohne Gegenstimme zu. Öffentliche Sicherheit Die heftigen Schneefälle von An-

fang Februar haben mehrere Sondereinsätze notwendig gemacht, u. a. zur Beseitigung von Lawinen in Stein und die Wiederherstellung von Brückengeländern. Die dafür angefallenen Spesen in Höhe von rund 34.000 Euro wurden einstimmig als gerechtfertigt anerkannt. In diesem Zusammenhang sprach Bürgermeister Kompatscher den beteiligten Firmen und den Mitarbeitern des Bauhofes großes Lob aus. Grundverkauf Einstimmig stimmten die Räte dem Verkauf von 10 m2 Grund der derzeitigen Bauparzelle 273 der K. G. Gossensaß an Christian Egartner aus. Dieser verpflichtet sich im Gegenzug zur Errichtung einer Stützmauer, wo die Müllcontainer des Friedhofes Gossensaß abgestellt werden können. Haushaltsänderung Da Gemeinden der Größenordnung wie Brenner vom italienischen Staat 50.000 Euro erhalten, wurde dieser Betrag in den laufenden Haushalt eingebaut. Die Summe wird in die Instandhaltung von Straßen investiert. Die entsprechende Haushaltsänderung wurde einstimmig gutgeheißen. bar


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Aktuell

STILFES

Bauern fordern ein wolfsfreies Wipptal „Wolfsmanagement in der Sackgasse – kritische Anmerkungen zum italienischen Weg“ stand groß an die Wand projiziert. Damit wurde auch gleich die Richtung vorgegeben, in welche die Info-Veranstaltung zum Thema Wolf, die Anfang April in Stilfes abgehalten wurde, ging. Dazu eingeladen hatte der Südtiroler Bauernbund mit Bezirksobmannstellvertreter Matthias Braunhofer. Binnen weniger Tage hatte er die Veranstaltung organisiert und Politiker wie auch Forst- und Landesbeamte als Vortragende gewinnen können. Der Saal war brechend voll, aus allen umliegenden Gemeinden waren Bauern und interessierte Bürger nach Stilfes gekommen. Was man deutlich wahrnehmen konnte, waren Zorn, Angst und vor allem Unsicherheit. Der Grund? Wenige Tage vorher waren die ersten Meldungen aufgetaucht, wonach sich ein Wolf in der Gemeinde Freienfeld aufhalten sollte. Aus einem Wolf wurden zwei und im Rahmen seines Vortrages berichtete Walter Rienzner von der Dienststelle für Jagdund Fischereiaufsicht, dass man

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effektiv die Bestätigung für drei Wölfe im Wipptal habe. Ob sie bleiben, wie lange sie bleiben oder sich sogar hier dauerhaft ansiedeln werden – das wusste keiner der Referenten zu sagen. Bedauerlicherweise schien unter einigen Anwesenden auch kein wirkliches Interesse am Thema Wolf zu bestehen, wie ein Zwischenrufer bemerkte. Und der einzige Referent, der Fakten zum Wolf lieferte, nämlich Walter Rienzner, wurde in seinem Vortrag un-

terbrochen bzw. musste ihn aus Zeitgründen kürzen. So wurde die Informationsveranstaltung eigentlich eine Kundgebung gegen den Wolf, in der die Anwesenden ihrem Ärger deutlich Luft machten. Das Fazit: Für Wölfe gibt es im Wipptal keinen Platz! Zwischenrufe wie „Wegtian des Zuig!“ waren zu hören. Aufgebrachte Bürger suchten Schuldige in den Gesetzesvertretern und äußerten den Vorwurf, dass Medien, Forstbehörde und Amt für Jagd und Fi-

scherei größeres Interesse daran zu haben scheinen, auf den Wolf aufzupassen, als ihn loszuwerden. Aus Sicht vieler Bauern, deren größte Leidenschaft die Kleintierzucht und Almbewirtschaftung ist, ist diese Haltung durchaus verständlich. Für viele sind ihre Ziegen, Schafe, Esel und andere Haustiere weit mehr als nur ein Hobby, sie sind ihre Passion. Viele hängen an ihren Tieren und möchten sie nicht an die Wölfe


Aktuell

verlieren. Geld könne diesen Verlust nicht ersetzten, wie einige Bauern bekundeten. Nicht wenige riefen dazu auf, das Problem in Eigenregie zu lösen bzw. die Wölfe zu töten. Dafür ernteten sie johlenden Beifall. Sogar der Bezirksobmann des Bauernbundes Eisacktal Daniel Gasser konnte sich unterschwellige Kommentare Richtung Selbstjustiz nicht verkneifen. Und so ignorierten die meisten Rienzners Warnung, dass mit Wildern und unkontrollierten Abschüssen noch mehr Schaden angerichtet würde. Wie der Forstbeamte erklärte, gebe es inzwischen im Trentino und in der Schweiz mehrere Wolfsrudel, die auf ihrer Wanderschaft unglaubliche Distanzen zurücklegen. „Wir sind von Wölfen umzingelt“, so Rienzner. Die Forderung nach einem wolfsfreien Südtirol sei somit Illusion. Konrad Pfattner vom Amt für Bergwirtschaft klärte die Anwesenden über Maßnahmen zu Herdenschutz und Behirtung auf sowie über Fördermaßnahmen, die allerdings auf keine sonderlich große Begeisterung stießen: Zu weitläufig sei das Wipptaler Gebiet, zu arbeitsintensiv das Anbringen von Zäunen, die man

jeden Tag kontrollieren müsse, ebenso wie das tägliche Eintreiben der Tiere in den Schutzpferch. Nicht umsetzbar, so das Fazit. Zudem berge die Behirtung mit Schutzhunden auch für den Tourismus Gefahren. Denn gut ausgebildete Schutzhunde würden mitunter nicht zwischen einem Wanderer und einem Wolf unterscheiden, wie Pfattner erklärte. Heinrich Aukenthaler, Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbandes, zeigte die gesetzlichen Rahmenbedingungen auf, in denen man sich in puncto Wolfsmanagement bewegen müsse. In der sogenannten Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ist der Wolf unter den streng geschützten Tieren aufgelistet. Legale Entnahmen seien nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich; so müsse nachgewiesen werden, dass alle anderen Herdenschutzmaßnahmen angewandt, aber wirkungslos geblieben seien und die Population durch Entnahmen nicht gefährdet sei. Senator Meinhard Durnwalder und Kammerabgeordneter Albrecht Plangger erklärten den Anwesenden, wie schwierig es sei, die Südtiroler Forderung nach

einem Wolfsmanagement durchzusetzen, und sparten auch nicht mit Kritik an der italienischen Wolfspolitik. Der von der Landesregierung eingebrachte Gesetzesentwurf zum Wolfsmanagement sei zurückgewiesen worden, eine endgültige Entscheidung darüber erwarte man sich im Laufe des Sommers. Der Schutz bedrohter Arten, zu denen der Wolf zählt, unterliege dem Umweltministerium. Der derzeitige Minister Sergio Costa habe kein Verständnis für die Südtiroler Belange – umgekehrt scheint es jedoch genau so zu sein. Denn einige Aussagen Planggers wirkten einigermaßen befremdlich: Die Italiener verstünden nichts von der Jagd, diese hätten ihnen die Südtiroler erst beigebracht. Und: Die Wölfe sollten sich zu den Wildschweinen verziehen, die in einigen Gegenden Italiens in Überpopulationen vorkommen würden. Was an diesem Abend ebenfalls kritisiert wurde, war die mangelnde Informationsweitergabe. Weder Gemeindeverwalter noch Bevölkerung seien rechtzeitig auf die Anwesenheit von Wölfen hingewiesen worden. Ein Bauer erfuhr während der Veranstaltung, dass sich die Wölfe in un-

mittelbarer Nähe zu seiner Schafherde aufgehalten hätten. So erging auch der Appell an die Zuständigen, rechtzeitig und umfassend Informationen weiterzugeben. Was nun? Die eigentliche Frage „Was nun?“ wurde an diesem Abend nicht beantwortet. Und während die Sorge um die eigenen Tiere eine Sache ist, ist die Angst um das eigene Leben oder sogar das der Kinder eine völlig andere. So wurden auch Fragen laut wie „Kann ich meine Kinder noch im Wald spielen lassen? Wer ist verantwortlich, wenn tatsächlich Menschen angegriffen werden? Wer kommt dann für den Schaden auf?“ Antworten, welche die Anwesenden beruhigt hätten, kamen allerdings nicht. Auch die Aussage von Luigi Spagnolli, Direktor des Amtes für Jagd und Fischerei, dass der Wolf kein Interesse an Menschenfleisch habe, beruhigte die Gemüter nicht. Durnwalder erklärte zwar, dass Selbstverteidigung erlaubt sei, wenn man um sein Leben fürchten muss – wie man sich selbst verteidigen soll, erwähnte er allerdings nicht. at

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Aktuell

„Wir fordern, dass man unsere Probleme ernst nimmt!“ Die Bauern und mit ihnen einer der mächtigsten Verbände in Südtirol, der Südtiroler Bauernbund, ist entschieden gegen die Wiederansiedelung von Wölfen in Südtirol. Die Wölfe stellten eine erhebliche Gefahr für die kleinbäuerliche Bewirtschaftung dar. Im Gespräch mit dem Erker erklärt Matthias Braunhofer, Bezirksobmannstellvertreter des Bauernbundes im Eisacktal, die Hintergründe. Erker: Herr Braunhofer, können in Südtirol Wölfe und Menschen koexistieren oder teilen Sie die Ansicht, dass Südtirol zu dicht besiedelt und hier kein Platz für Wölfe ist? Matthias Braunhofer: Ich bin der Meinung, dass Südtirol wolfsfrei bleiben soll bzw. wieder werden muss. Bei der Veranstaltung in Stilfes hat man eine eindeutige Stimmung gegen den Wolf verspürt. Vor welcher Herausforderung stehen die Bauern im Wipptal? Die Tierrisse durch Wölfe haben sich im vergangenen Jahr auch bei uns wie ein Lauffeuer verbreitet. Das Wipptal ist besonders durch kleinstrukturierte Betriebe geprägt und die Befürchtung bei den Bauern ist groß, dass sie ihre Almwirtschaft und bisherige Wirtschaftsweise nicht mehr fortführen können. Wir fragen uns einfach, ob unsere Tätigkeit, so wie wir sie seit Generationen ausüben, überhaupt noch gewollt ist. Woran machen Sie das fest? Der Trend in unserer Gesellschaft geht dahin, dass die Mehrheit für einen Wolf in Südtirol ist und die in der Landwirtschaft Tätigen in der Minderheit sind. Man muss aber auch unsere Seite sehen. Tiere, die man von klein auf mit der Flasche großgezogen hat und die von einem Wolf gerissen werden, können durch keine Entschädigungsmaßnahme ersetzt werden. Nicht zu vergessen der emotionale Schaden. Wir fordern, dass man unsere Probleme ernst nimmt. Was halten Sie von Aussagen einiger anwesender Bauern, dass

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man das Problem selbst lösen müsse? Ich plädiere dafür, dass es gesetzlich möglich sein muss, Problemwölfe, und darunter verstehe ich Wölfe, die Nutztiere reißen und nahe an die Dörfer herankommen, zu entnehmen. Sowohl der Bauernbund als auch die Politiker setzen sich dafür ein. In Rom gibt es aber wenig Entgegenkommen. Ich halte nichts von Wild-West-Methoden, wo die Bauern zu den Gewehren greifen und versuchen, das Problem selbst zu lösen. Sollte allerdings nichts unternommen werden ... Wissen wir zu wenig über den Wolf? Braucht es mehr Aufklärung und Information, wie wir mit der neuen Situation umgehen sollen? Natürlich sind Informationen sinnvoll und richtig. Das löst allerdings – für die Bauern – nicht das Problem. Unsere traditionelle Bewirtschaftung der Almen ist in Gefahr und ich fürchte, es wird so weit kommen, dass viele Almen aufgelassen werden. Nichtsdestotrotz möchte ich an alle Kleintierhalter appellieren, weiterhin ihre Tiere auf die Almen zu treiben. Was derzeit dringend notwendig wäre, ist ein Ansprechpartner in jeder Gemeinde, der bestens informiert und vernetzt ist, rasch Informationen weitergibt und unkomplizierte Hilfe und Unterstützung bei Schadensfällen leistet. Es kann nicht sein, dass die Bevölkerung erst aus den Medien erfahren muss, dass sich in unmittelbarer Nähe zu ihren Siedlungen, Höfen und Stallungen Wölfe herumtreiben.

Wölfe unter Kontrolle Dass es abseits der drei „S“ (schießen, scharren, schweigen) auch andere Ansichten gibt, zeigt ein Gespräch mit Peter Wieser, seines Zeichens Landwirt in der Gemeinde Freienfeld und Mitbegründer der landwirtschaftlichen Genossenschaft Wippland. Erker: Herr Wieser, Sie sind Bauer in der Gemeinde Freienfeld. Wie sehen Sie die Ankunft des Wolfes? Peter Wieser: Ich bin der Meinung, dass Wölfe nicht hierher gehören. Unser Gebiet ist zu dicht besiedelt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Wipptal ein geeignetes Gebiet für einen Wolf sein kann, weil er ständig mit dem Menschen in Konflikt geraten muss. Ich bin aber auch gegen das Töten der Wölfe, wie es in anderen europäischen Ländern praktiziert wird. Man sollte Wölfe, die sich hierher verirren, einfangen und in Gebieten ohne Menschen wieder freilassen – oder wenn man sie hier schon haben will, dann nur unter Kontrolle. Wie soll das gehen? In der Gemeinde Freienfeld gibt es ein großes Militärareal mit rund 40 ha Wiesen und Wäldern. Dieses Areal ist weit größer als jedes Zoogehege und meiner Ansicht nach sehr gut für Wölfe geeignet. Der Wolf wäre zwar da, aber unter Kontrolle – hinter einem Zaun, wo er keine Nutztiere reißen kann. Einerseits könnte das Militärgebiet sinnvoll genutzt werden und andererseits hätten hier die Bevölkerung und eventuell sogar Wissenschaftler und Naturforscher die Möglichkeit, sich mit diesem Tier auseinanderzusetzen. Nicht zu vergessen natürlich die Touristen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auch eine Attraktion für das Wipptal sein könnte und ich denke sogar, dass die Bauern

bereit wären, Fleisch als Futter für die Wölfe zu liefern. Dieses kontrollierte Wolfsrudel wird aber nicht andere Wölfe davon abhalten, ins Wipptal zu kommen und Wildoder Nutztiere zu reißen. Das mag sein, aber diese Wölfe gehören dann eben nicht hierher und müssen eingefangen werden. Sie sind Bauer und besitzen an die 30 Schafe. Werden Sie diese ab jetzt im Stall lassen und im Sommer nicht mehr auf die Alm treiben? Nein, auf keinen Fall! Einsperren halte ich für die falsche Lösung und auch den Vorschlag von Herdenschutzhunden halte ich für Irrsinn – jedenfalls bei uns. Solche Hunde halten jeden, egal ob Mensch oder Wolf, für eine Bedrohung. Man stelle sich nur vor, wie sich ein Kind versehentlich einer Schafherde nähert und etwas passiert. Ich könnte so etwas nicht verantworten und höre lieber mit der Schafzucht auf, bevor ich mir Herdenschutzhunde anschaffe. Können Sie sich vorstellen, dass wir uns an den Wolf gewöhnen? Nein! Möglicherweise, dann aber wird wahrscheinlich auch die Almbewirtschaftung aufhören oder zumindest zurückgehen. Vielleicht ist das sogar so gewollt. Falls dem so sein sollte, muss das auch von den Politikern so gesagt werden. Es geht nicht an, auf der einen Seite die Almwirtschaft zu fördern und sich auf der anderen Seite dafür einzusetzen, dass sich Wölfe bei uns niederlassen.


Aktuell

Der Wolf geht um ... ... und wie gehen wir damit um? In den vergangenen Wochen war das Auftauchen dreier Wölfe in der Gemeinde Freienfeld das Gesprächsthema Nummer eins im Wipptal. Kaum eine Veranstaltung, in welcher der Wolf nicht zur Sprache kam – kaum eine Woche ohne Schlagzeilen in den Tagesmedien – kaum ein totes Hausoder Wildtier, das nicht dem Wolf in die Schuhe geschoben wurde – ein wildes Märchen jagte das nächste. Wie etwa jenes, dass „irgendjemand“ im Maulser Tal zahme Wölfe freigelassen hätte. Während wildernde Hunde, die Rehe und Nutztiere töten, kaum noch Aufmerksamkeit erregen, versetzen dem Wolf zugeschriebene Risse Teile der Gesellschaft regelrecht in Panik. So erregte Ende April ein Video von Zeno Frei aus

Elzenbaum großes mediales Aufsehen. Ein Reh, das von seinen Kindern mit der Hand aufgezogen worden war, wurde zerrissen in der Nähe seines Bauernhofes entdeckt. War es ein Wolf? Auch das tote Schaf, das am Ostersonntag auf einer Weide in Innerratschings gefunden wurde, schreibt der Besitzer dem Wolf zu. War es tatsächlich einer? Während 2017 in Südtirol „nur“ sechs Wölfe anhand von genetischen Untersuchungen nachgewiesen wurden, waren es im vergangenen Jahr bereits 13. Im Grenzgebiet zum Trentino leben zwei Rudel, und zwar eines am Deutschnonsberg und eines in den ladinischen Hochtälern. Wie das Landesamt für Jagd und Fischerei mitteilt, sind zuwandern-

JÄGER UND GEJAGTE 7.763 Rehe wurden im vergangenen Jahr in Südtirol von Jägern erlegt. Dazu kommen 3.277 Gämsen, 3.539 Stück Rotwild und vier Stück Schwarzwild. Die Zahl der bei Wildunfällen getöteten Tiere belief sich auf 861 Rehe, 121 Stück Rotwild und ein überfahrenes Wildschwein. Bei Rissen wird es schon etwas schwieriger, wie Lothar Gerstgrasser vom Südtiroler Jagdverband mitteilt. Nicht jeder Hundebesitzer meldet einen derartigen Vorfall, weshalb die Dunkelziffer weit höher liegen dürfte. Für das Jahr 2018 werden 70 sichere Hunderisse geführt, 36 sichere oder mögliche Wolfsrisse und 90 Risse, bei denen der Verursacher nicht identifiziert werden konnte. Bei Fällen, wo Füchse oder Adler Reh- und Gamskitze oder Lämmer erbeuten, ist eine Dokumentation selten möglich.

de Jungwölfe sowie Rudel west- gelt“ ist, war es nur eine Frage der lich und südöstlich von Südtirol zu Zeit, bis sie auch im Wipptal auferwarten. Ende März haben Mel- tauchen. Die Frage wird sein, wie dungen aus Freienfeld für Auf- wir damit umgehen. sehen gesorgt, nach denen zwei Wölfe wiederholt beobachtet und anhand einer Fotofalle an Rehrissen eindeutig als solche identifiziert wurden, An- Ratschings: War es ein Wolf? fang April wurden in Jaufental bei Wie eine kürzlich veröffentlichte einer Rotwildzählung zwei Wölfe Online-Umfrage von EURAC Regesichtet. search unter 1.818 Südtirolern „Wölfe leben in einem Familien- zeigt, will die Mehrheit der Südverband, in dem es eine klare So- tiroler mehr über den Wolf, sein zialstruktur gibt“, erklärt der Di- Verhalten und sein Vorkommen rektor vom Amt für Jagd und Fi- wissen. Dabei werden eindeutige scherei Luigi Spagnolli. Ein Rudel Unterschiede zwischen den Anbesteht gewöhnlich aus dem Al- sichten verschiedener Interessenspha-Paar und dessen Nachkom- gruppen und der Stadtbevölkemen. Ab dem Frühjahr, wenn die rung deutlich. Das größte Problem Tiere die Geschlechtsreife errei- in den derzeitigen Diskussionen, chen, verlassen viele Wölfe ihren die von Hetze bis Verharmlosung Rudelverband und legen zum Teil reichen, ist wohl die Unwissenheit sehr weite Strecken zurück. Sie über den Wolf. Wer hat schon jeverweilen oft nur kurz, manchmal mals einen in der freien Wildbahn auch für einige Zeit an einem Ort, gesehen? Würde man ihn tatsächlassen sich aber früher oder später lich von einem Wolfshund unternieder, um mit einem Partner in ei- scheiden können? Wird unsere nem freien Territorium ein Rudel Gesellschaft den Wolf als Beutezu gründen. Nachdem sich in allen greifer akzeptieren, so wie sie Nachbarländern Wölfe angesiedelt auch Hunde, Adler, Geier und haben und Südtirol quasi „umzin- Fuchs akzeptiert? at

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Gesellschaft

„Eine Jugendszene lässt sich nicht verordnen“ Interview: Elias Ralser Was macht die Gemeinde Sterzing für die Jugend? Hat sie die Jugend aus den Augen verloren oder zeigen die Jugendlichen kein Interesse? Der Erker hat bei Markus Larch, langjähriger Stadtrat und Vize-Bürgermeister, nachgefragt. Erker: Herr Larch, wären sie gern nochmal ein Jugendlicher? Markus Larch: Ja, wieso nicht? Ich wäre auf jeden Fall noch einmal gerne jung. Wie sehen Sie die Jugend von heute? Hat sie sich im Vergleich zu Ihrer Jugendzeit verändert? Ich glaube nicht, dass sie sich verändert hat. Die Jugend ist immer positiv, interessiert an allem und das war auch schon zu meiner Zeit so. Ich glaube, einen großen Unterschied gibt es nicht. Natürlich, die Musik ist anders, die Mode ist anders, aber im Großen und Ganzen ist die Jugend immer positiv und in der jeweiligen Zeit immer dieselbe, wenn man so will. Welche Einrichtungen gibt es in Sterzing für Jugendliche (Sport, Musik, Freizeit, Kul-

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tur…)? Im Bereich Sport und Musik ist die Gemeinde Sterzing relativ gut aufgestellt. Es gibt ein reichhaltiges Sportprogramm, die Sport-

Markus Larch, langjähriger Stadtrat und Vize-Bürgermeister von Sterzing

zone in Sterzing sucht ihresgleichen. Wir sind immerhin eine Stadt mit knapp 7.000 Einwohnern und haben – mit Ausnahme einer Klettereinrichtung – meines Erachtens alles. Natürlich gibt es notwendige Verbesserungen, wie etwa der Skaterpark, der leider neben dem Tennisplatz liegt, was Probleme mit der Sandeinbringung mit sich bringt. Im Bereich Musik haben wir das

„MusicLab“ im ehemaligen „Jägerkeller“, das sich großer Beliebtheit erfreut. Es läuft gut, wird gut geführt und es werden spannende Konzerte angeboten, ein Jugendlicher kann sich dort sicher gut aufhalten. Dann gibt es noch den Jugenddienst, der sich ebenfalls um die Jugendlichen kümmert; er kann mit verschiedenen Veranstaltungen aufwarten und es gibt dort auch Aufenthaltsräume für Jugendliche. Was meines Erachtens noch fehlt, ist eine gewisse Ausgehmeile für Jugendliche. In Sterzing ist eine solche insgesamt „a bissl“ schwächer geworden, wobei jetzt eine Verbesserung in Sicht ist. Jetzt eröffnen immerhin vier neue Betriebe, so dass wir auch wieder ein schönes Stadtbild haben. Es ist leider Gottes schwierig, neue Betriebe zu eröffnen, denn alle wollen, dass etwas los ist, nur nicht in ihrer Nähe, das ist ein Problem. Ich glaube, das lässt sich nicht verordnen, da muss sich eine gewisse „Szene“ erst wieder entwickeln. Was wird für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen angeboten, etwa für Jugendliche

mit körperlichen Einschränkungen, die sich mehr für Videospiele als körperliche Aktivitäten interessieren? Da haben Sie mich jetzt am falschen Fuß erwischt! Meines Wissens – ich kann da aber auch Lügen gestraft werden – gibt es ein entsprechendes Angebot in der Sterzinger Stadtbibliothek. Letzthin haben wir im Bereich der Infrastrukturen darauf geachtet, dass die Gehsteige behindertengerecht gestaltet wurden. Im vergangenen Jahr haben wir eine große Offensive gestartet und haben 25 Gehsteige abgesenkt. Das war auch ein Wunsch, der an uns herangetragen worden war, und so haben wir das rasch erledigt. Der Aufzug am Stadtplatz hingegen hat so seine Tücken. Er ist nicht immer funktionsfähig, das stimmt, aber meistens ist er in Betrieb. Wenn es Situationen gibt, an die wir bis jetzt nicht gedacht haben, bitte gerne mir persönlich oder der Stadtverwaltung mitteilen. Gibt es weitere Maßnahmen, die hinsichtlich der Barrierefreiheit geplant sind? Der Bahnhof stellt ja ein großes Hindernis dar.


Gesellschaft

Der Bahnhof befindet sich leider nicht auf dem Gemeindegebiet von Sterzing, sondern von Pfitsch. Es wird zwar viel unternommen, nur konnten momentan noch keine Ergebnisse erzielt werden. Der Kontakt mit der Landesverwaltung und der Eisenbahnverwaltung steht, aber leider Gottes gibt es derzeit keine konkreten Pläne. Es bestehen zwar Pläne, den Bahnhof komplett umzubauen, da in Zukunft nur mehr die Strecke Sterzing– Brixen gefahren wird. Diese Zusage haben wir, zeitlichen Rahmen haben wir jedoch noch keinen. Der Bahnhof ist definitiv ein Problem. Angesichts der Tatsache, dass er noch nicht so alt ist, hätte u. a. die Barrierefreiheit von Anfang an eingeplant werden können, was aber nicht geschehen ist. Über dieses Thema wird doch schon seit geraumer Zeit diskutiert? Absolut! Es wurde bereits während der Bauzeit darüber diskutiert. Doch die Entscheidungsträger bei den italienischen Eisenbahnen reagieren sehr langsam. Am schlimmsten ist, dass man keinen Ansprechpartner findet.

Es ist in der Tat schwierig. Es gibt aber eine Koordinierungsgruppe zwischen dem Land und den „Ferrovie dello Stato“, so dass das Problem jetzt hoffentlich rasch gelöst werden kann. Statt eines Jugendrates gibt es in Sterzing einen Seniorenrat. Hat die Gemeinde die Jugend aus den Augen verloren? Keineswegs! Es hat mehrmals Bemühungen gegeben, auch einen Jugendrat einzurichten, jedoch ist dieser vielleicht aus Mangel an Kommunikation und Interesse seitens der Jugendlichen nicht zustande gekommen. Es hat wirklich mehrere Versuche und Anläufe gegeben, aber es bräuchte schon eine Kerngruppe von Jugendlichen, die sich auch regelmäßig trifft. Die Jugendlichen haben natürlich auch ein begrenztes Zeitfenster, sie haben nur vier bis sechs Jahre von 14 bis 20 Jahren, danach sind sie keine Jugendlichen mehr. Würden Sie sagen, Jugendliche sind in Sterzing politisch nicht interessiert? Das glaube ich überhaupt nicht! Jugendliche sind immer politisch interessiert. Vielleicht ist das Interesse an der Kommunalpoli-

tik nicht übermäßig groß, das kann schon sein. Kommunalpolitik läuft im Kleinen ab und ist auch mit vielen Partikularinteressen gespickt – vielleicht schreckt das einen Jugendlichen ab, was ich irgendwo auch verstehe. In meiner Jugendzeit war Kommunalpolitik für mich auch nicht etwas, was mir sehr nahe war. Mich hat die innerstaatliche Politik, die Europapolitik und auch das Weltgeschehen interessiert. Die Gemeindepolitik war nicht meine Welt. Das hat sich erst mit zunehmendem Alter geändert. Wer vertritt in Sterzing die Interessen der Jugend? Haben Jugendliche auch die Möglichkeit, wie man so schön sagt, „a Wörtl mitzuredn“? Auf jeden Fall! Man kann mit mir oder anderen Zuständigen jederzeit einen Termin vereinbaren. Auf jeden Fall könnten Jugendliche mitreden, aber sie müssen sich, wie das in einer Demokratie üblich ist, auch selbst einbringen. Ich bin der Meinung, das persönliche Gespräch ist das Um und Auf, vor allem in der Kommunalpolitik. Mit der Gemeinde Sterzing kann man sehr leicht in Kontakt treten, aber man muss es halt tun!

Noch eine abschließende Frage: Was kann man tun, um die Stadt Sterzing für Jugendliche interessanter zu machen? In meinen Augen ist Partizipation extrem wichtig. Wir haben generell in der Gesellschaft das Problem des „Anspruch-Denkens“. Jeder ist der Meinung, „das hat zu sein, dies hat zu geschehen ...“. Man kann eine Jugendszene nicht einfach verordnen, genauso wenig wie man etwa Wirtschaft verordnen kann. Deshalb ist Teilnahme unerlässlich. Interessierte Personen müssen aktiv werden, müssen sich einbringen, dann bin ich der Meinung, dass ihre Ideen auf fruchtbaren Boden fallen. Der Bau von neuen Strukturen ist in nächster Zukunft nicht geplant, da die finanziellen Mittel fehlen, deshalb müssen wir Prioritäten setzen, um u. a die Wasserversorgung garantieren zu können. Wünsche gibt es natürlich viele. Es gibt aber immer wieder die Möglichkeit, sich ganz unbürokratisch einzubringen.

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LautGemeindestatistik ... 2018 Aktuell

Alfred Gschnitzer Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

DAS NEUE LANDESGESETZ FÜR RAUM UND LANDSCHAFT Mit Gesetz Nr. 9 vom 10. Juli 2018 hat der Südtiroler Landtag das neue Raumordnungs- und Landschaftsschutzgesetz („Raum und Landschaft“) verabschiedet, das am 1. Jänner 2020 in Kraft tritt. Der Gesetzgeber hat sich damit zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen, aber auch den Bodenverbrauch und die Zersiedelung einzudämmen, um damit Südtirols Natur- und Kulturlandschaft dauerhaft und effizient zu schützen. Eine wesentliche Neuerung des Gesetzes besteht in der Abgrenzung des Siedlungsgebietes. Die Gemeinden legen künftig ein Gebiet fest, innerhalb welchem eine Bautätigkeit möglich ist. Auch die Genehmigungsverfahren für bauliche Eingriffe in diesem Bereich hat der Gesetzgeber wesentlich vereinfacht und verkürzt (eine Baugenehmigung ist fortan nur mehr für größere Eingriffe vorgesehen, während mindere Baumaßnahmen lediglich einer zertifizierten Meldung des Tätigkeitsbeginns oder einer beeidigten Mitteilung des Baubeginns bedürfen). Innerhalb des so abgegrenzten Gebietes gibt es in Zukunft Mischzonen (entsprechend den heutigen Wohnbauzonen A, B und C), Gewerbegebiete, Sondernutzungsgebiete (z. B. Tourismuszonen), Flächen für Verkehr und Mobilität sowie Zonen für öffentliche Einrichtungen. Außerhalb der von den Gemeinden so festgelegten Siedlungsgrenze liegt das Hauptaugenmerk auf dem Schutz des Bodens, Bauen wird zur Ausnahme für wenige, klar definierte Fälle. Hier dürfen grundsätzlich nur landwirtschaftliche Gebäude errichtet werden. Die seit dem Jahr 1973 bereits bestehenden Wohngebäude dürfen auf maximal 1.000 m³ erweitert werden. Auch Eigentümer von tatsächlich bewirtschafteten geschlossenen Höfen dürfen eine Hofstelle mit einer Baumasse von 1.500 m³ zur Wohnnutzung errichten. Mit Ausnahme dieser Fälle herrscht im Bereich außerhalb des Siedlungsgebietes grundsätzlich ein absolutes Bauverbot. Das neue Landesgesetz regelt auch die neue Kompetenzaufteilung im Bereich der Raumplanung. Innerhalb der Siedlungsgrenzen entscheidet die Gemeinde, außerhalb dieser das Land. Damit wird den Gemeinden bei der Siedlungsentwicklung eine aktivere, aber auch verantwortungsvollere planende Rolle zuerkannt. Darüber hinaus werden die Verfahren bürgernäher, etwa durch die Einrichtung einer Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten in allen Gemeinden oder durch die Einführung des Baugesprächs, in dem der Bauherr sein Projekt der zuständigen Kommission vorstellen kann. Weiters wird es künftig vier Planungsinstrumente geben: den Landesstrategieplan, das Gemeindeentwicklungsprogramm, womit die Gemeinden die grundlegende Entwicklung auf ihrem Gebiet für zehn Jahre definieren, den Gemeindeplan Raum und Landschaft sowie die Durchführungspläne, welche die Detailplanung in den einzelnen Zonen regeln. Schließlich sieht das Gesetz eine landesweit einheitliche Bauordnung vor. Von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedliche Regelungen (etwa zur Kubaturberechnung oder in Sachen Bauabstände) wird es in Zukunft nicht mehr geben. Erst die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte werden zeigen, ob das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft die Ziele erreicht und in der Lage ist, den nachhaltigen Schutz unserer einmaligen Natur- und Kulturlandschaft dauerhaft zu gewährleisten.

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„Erfolgreicher Weg wird fortgesetzt“ Stabile Zahlen wurden den Mitgliedern vor kurzem bei der Jahresversammlung der Ratschings Tourismus Genossenschaft präsentiert, die im Hotel „Jaufentalerhof“ stattfand. Sowohl bei den Ankünften (+0,67 %) als auch bei den Nächtigungen (+0,33 %) konnte im Einzugsgebiet der Ratschings Tourismus Genossenschaft im

Jahr 2018 ein leichtes Plus verzeichnet werden. In Zahlen bedeutet dies 154.480 Ankünfte und 674.366 Nächtigungen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag – dem landesweiten Trend entsprechend – bei 4,4 Tagen. Die wichtigsten Märkte sind nach wie vor Deutschland, Italien, die Schweiz und Österreich; über eine Marketingoffensive sollen in Zukunft vermehrt Gäste aus Tschechien und Polen angesprochen werden. Über ein erneut vielfältiges Tätigkeitsprogramm konnte Präsident Norbert Haller berichten. So wurden über das Forstinspektorat Sterzing an zahlreichen Wanderwegen Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, den Wegewarten der Technischen Wegegruppe oblag die Pflege der Wege. Zudem wurden 243 Wegweiser aufgestellt. „Ein wichtiges Projekt war die Sanierung der Gilfenklamm, die im vergangenen Jahr weitergeführt wurde“, betonte Präsident Haller. Dort werden u. a. verschiedene Maßnahmen und Kontrollgänge durchgeführt, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Eine Neustrukturierung er-

fuhr der Themenweg „Pfeifer Huisile“ von Jaufensteg bis Flading. Zwei Wege in Ridnaun und Ratschings wurden mit einer Beleuchtung versehen. Für die Langlaufloipe in Ridnaun wurde in Zusammenarbeit mit dem Skilift Gasse ein neues Pistengerät angekauft und die Beschneiung organisiert. Ein Event-Highlight war die Austragung der IBU Biathlon Europameisterschaft in Ridnaun, durch die international ein enormer Werbeeffekt erzielt werden konnte. Auf großes Interesse stießen auch die 3. FC Bayern München Fanclub Wintermeisterschaften, an denen Fußballlegende Philipp Lahm persönlich teilgenommen hat. Drei Fußballclubs haben ein Trainingscamp abgehalten, der 2. Ratschingscup, ein Jugendfußballturnier, lockte rund 1.000 Gäste nach Ratschings. Ein kultureller Höhepunkt war das 4. BergMusikFestival mit Christina Stürmer im Hauptkonzert. Zudem fanden erneut Sommerabendkonzerte in Schloss Wolfsthurn sowie verschiedene Konzerte lokaler Musikkapellen statt. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde ein E-Auto angemietet. „Insgesamt konnte Ratschings als Feriendestination erneut gestärkt werden“, so Präsident Haller. Dazu trug auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit IDM im Marketingbereich bei. Der erfolgreiche Weg soll auch 2019 fortgesetzt werden, wie Haller betonte. Die Sponsorverträge mit dem Milchhof Sterzing, der Raiffeisenkasse Wipptal und Pardeller Brot wurden verlängert. Im Bereich der Wegesanierung stehen mehrere Leader- bzw. Interreg-Projekte auf dem Programm. So soll der Rückweg von der Gilfenklamm über Reifenegg sowie Pardaun realisiert werden, genauso wie ein Almenweg in Ridnaun und der Knappenweg in Telfes; in Flading soll gemeinsam mit der Partnergemeinde Trins die Pfeifer-Huisile-Schlucht zugänglich gemacht werden. Darüber hinaus wer-


Tourismus

den weitere Arbeiten in der Gilfenklamm durchgeführt; an der Mareiter Sonnenseite wird ein Verbindungsweg nach Ridnaun angelegt, in Flading ein Kneippweg. „Eine besondere Herausforderung sind anstehende Seilsicherungsarbeiten zwischen der Teplitzer Hütte und dem Becherhaus in Ridnaun“, so Haller. Weitergeführt werden erfolgreiche Veranstaltungen wie der Ratschingscup und das BergMusikFestival, wo als Stargast die legendäre Spider Murphy Gang erwartet wird. Die bestehende Marketingkooperation mit Sterzing und Gossensaß soll intensiviert werden. Die Jahresabschlussrechnung, die von Geschäftsführer Thomas Gschließer präsentiert wurde, wurde einstimmig genehmigt. Auch der Haushaltsvoranschlag für 2019 in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro wurde ohne Gegenstimme gutgeheißen. Mitarbeiterin Sabine Hofmann präsentierte den Mitgliedern anschließend u. a. Neuerungen im Bereich Online-Medien. In seinen Grußworten bescheinigte Bürgermeister Sebastian Helfer der Genossenschaft eine hervorragende Arbeit. „Die Ideen ge-

hen euch nicht aus“, so Bürgermeister Helfer. Er mahnte jedoch auch an, dass in Zukunft verstärkt daran gearbeitet werden müsse, dass der Tourismus in der Bevölkerung weiterhin eine große Wertschätzung genieße. Josef Schölzhorn, Präsident der Ratschings-Jaufen GmbH, lobte die gute Zusammenarbeit und unterstrich die Wichtigkeit gemeinsamer Werbekampagnen. Mirjam Lanz, Destinationsmanagerin der IDM-Einheit Mitte, ging in ihren Ausführungen auf die Tourismusreform sowie die damit verbundenen Ziele ein. Im Zuge der Versammlung wurde auch eine Änderung an den Satzungen vorgenommen, um den geltenden Landesgesetzen zu entsprechen. Nachdem Notarin Federica Isotti die vom Land vorgeschlagenen Änderungen erläutert hatte, wurden diese von der Vollversammlung einstimmig genehmigt. Zum Rechnungsprüfer wurde Wilhelm Obwexer bestimmt. Im Bild (v. l.) Präsident Norbert Haller, Geschäftsführer Thomas Gschließer, Mirjam Lanz und Bürgermeister Sebastian Helfer. bar

Erlebnisraum SterzingRatschings auf neuen Märkten Die Tourismusorganisationen Sterzing, Ratschings und Gossensaß sind im Winter erstmals gemeinsam auf neuen Märkten aufgetreten: In einer emotionalen Kampagne wurde der touristische Erlebnisraum in Polen und Tschechien beworben. Koordiniert wurde das Projekt vom Destination Management Mitte von IDM Südtirol. Polen und Tschechien gehören zu den Aufbaumärkten für den Südtiroler Tourismus, denen IDM die Destination und ihre Vorzüge schmackhaft machen will. Das Ziel: den Tourismus internationaler zu machen und von den Hauptmärkten unabhängiger zu werden. Die Kampagne bewirbt den Erlebnisraum in redaktionell gestalteten Anzeigen, sogenannten Advertorials, in auflagenstarken Magazinen, aber auch in Online- und Social-Media-Beiträgen. Insgesamt drei Jahre lang wird sich der Erlebnisraum Sterzing-Ratschings an dieser gezielten Kampagne beteiligen.

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Wirtschaft

„Verantwortung für das Wipptal“ „Gemeinsam waren wir 2018 sehr erfolgreich“, betonten Präsident Günther Seidner und Direktor Christina Pupp auf der Jahresversammlung der Raiffeisenkasse Wipptal, die Anfang April im Stadttheater Sterzing stattgefunden hat. Es war ein intensives Jahr mit vielfältigen Aktivitäten, das erneut erfolgreich abgeschlossen wurde. Langwierige Verhandlungen um die Reform der Genossenschaftsbanken in Italien haben sich wie ein roter Faden durch das abgelaufene Jahr gezogen. Anfang Dezember wurde den Südtiroler Raiffeisenkassen die Möglichkeit eingeräumt, zwischen zwei Alternativen zu wählen. 39 Raiffeisenkassen haben sich gegen eine Bankengruppe ausgesprochen und

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sich Ende Dezember für die Einrichtung eines institutsbezogenen Sicherungssystems entschieden. „Daran zu arbeiten, ist die große Aufgabe für 2019“, so Präsident Seidner und Direktor Pupp. GESCHÄFTSERGEBNISSE Die Raiffeisenkasse Wipptal kann auf ein zufriedenstellendes Geschäftsergebnis zurückblicken und weist eine solide wirtschaftliche Entwicklung auf. Das Kundengeschäftsvolumen konnte stark ausgebaut werden und betrug zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2018 697 Millionen Euro, was einem Zuwachs von rund 26 Millionen Euro entspricht. Die Kundenausleihungen beliefen sich auf 309 Millionen Euro (+15 Millionen Euro). Das bilanzielle Eigenkapital betrug 77,7 Millionen Euro. Die Eigenkapi-

talquote von 17,4 Prozent ist Ausdruck einer stabilen Geschäftspolitik und Garant für die Sicherheit der Kundeneinlagen. „Damit verfügt die Raiffeisenkasse Wipptal über wirtschaftliche Standfestigkeit, die sie zu einem vertrauenswürdigen Partner in Finanzfragen macht“, betonte Direktor Pupp. Über die Tätigkeit im abgelaufenen Jahr wurde ein kurzer Film präsentiert. Sowohl die Bilanz als auch der Vorschlag zur Zuweisung des Reingewinns wurden von der Vollversammlung – anwesend waren 342 Mitglieder – einstimmig gutgeheißen. Genehmigt wurden auch die Richtlinien für die Vergütungen der Mitglieder des Verwaltungsrates, des Vollzugsausschusses und des Aufsichtsrates. „Wir dürfen nicht vergessen, dass hinter den Zahlen Menschen ste-

hen: motivierte Mandatare, einsatzfreudige Mitarbeiter und verantwortungsbewusste Mitglieder“, wie Direktor Pupp in ihren Ausführungen betonte. GESELLSCHAFTLICHER AUFTRAG Die Raiffeisenkasse Wipptal ist nicht nur ein starker Finanzdienstleister, sondern erfüllt im Wipptal auch einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag. Rund 494.000 Euro wurden für soziale Belange, Bildung, Wirtschaft, Sport und Kultur zur Verfügung gestellt, 132 Vereine und Institutionen durften sich über finanzielle Unterstützung freuen. Zusätzlich wurden aus dem „Hilfsfonds 125 Jahre Raiffeisenkasse Wipptal“ knapp 47.000 Euro an in Not geratene Wipptaler ausgezahlt.


Wirtschaft

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN „Ein intensives Jahr, das uns gefordert und uns viel Veränderungsbereitschaft abverlangt hat, liegt hinter uns“, so Direktor Pupp. „Wir sind unserer Vision ‚Die stärkste Bank im Wipptal – Gemeinsam schaffen wir MEHRWERT‘ treu geblieben und haben eine Bilanz mit guten Zahlen vorgelegt.“ Die Raiffeisenkasse verfügt über ein stabiles Kundenpotential und eine stabile Ertragslage und ist um Kosteneinsparungen bemüht. „Das zeigt auch unsere Erfolgsbilanz“, betonte Direktor Pupp. Das Ziel ist auch für 2019 eine umsichtige Bankführung. „Durch unser Engagement kennen wir die Lebensumstände und damit auch die speziellen Bedürfnisse der Menschen in unserem Bezirk. Wir sind daher stets darum bemüht, unseren Kunden hochwertige Bankdienstleistungen und -produkte zur Verfügung zu stellen.“ Dass die Raiffeisenkasse Wipptal

auf dem richtigen Weg ist, zeigen auch die steigenden Mitgliederzahlen. Zum 31. Dezember 2018 lag die Mitgliederzahl bei 1.563, was einem Plus von 70 Mitgliedern entspricht. Sie sind Teil einer

le, etwa bei Versicherungen, dem Mitgliedersparbuch sowie bei Informations- und Unterhaltungsveranstaltungen. In seinen Grußworten brachte Bürgermeister Fritz Karl Messner seine

dankte für die gute Zusammenarbeit und gratulierte ebenfalls zum guten Geschäftsergebnis. Unter den Klängen die Jugendkapelle der Bürgerkapelle Sterzing fand die Jahresversammlung ihren

starken Genossenschaft, tragen als Miteigentümer Verantwortung und nehmen in der Vollversammlung Einfluss auf die Geschäftspolitik. Darüber hinaus kommen sie in den Genuss exklusiver Vortei-

Anerkennung zum Ausdruck. „Die Raiffeisenkasse Wipptal leistet einen wichtigen Beitrag zur Wohlfahrt im Wipptal“, so Bürgermeister Messner. Adalbert Braunhofer, Obmann des Milchhofes Sterzing,

Abschluss. Den Mitgliedern wurde ein Osterkistchen der Werkstätten der Sozialeinrichtung Wipptal „Trens“, das von der Konditorei „Prenn“ gefüllt wurde, überreicht. bar

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Action Day!

Eine enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Rettungskräften ist wichtig, um Notsituationen bestmöglich bewältigen zu können. Damit dies bereits die Jugend verinnerlicht, wurde Ende März ein Action-Day der Jugend des Weißen Kreuzes und der Feuerwehrjugend organisiert. Beim Erlebnisnachmittag, an dem die Weiß-Kreuz-Jugend des Wipp- und Eisacktales sowie die Feuerwehrjugend des Wipptales teilgenommen haben, stand die Bewältigung von Notfällen im Vordergrund. Dabei wurden theoretische Inhalte der Jugendleistungsprüfung anhand von praktischen Beispielen, die Jugendliche im Lebensalltag und im späteren Feuerwehr- und Rettungsdienstleben antreffen, verdeutlicht. An mehreren Stationen mussten die Jugendlichen u. a. die richtigen Löschmittel erkennen und einsetzen, Hebekissen einsetzen sowie unterschiedliche Schaummittel einsetzen. Der Action Day war der Auftakt zu einem landesweiten Projekt, das die beiden Jugendorganisationen näher zusammenbringen und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen unterstreichen soll.

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© WK


Gesellschaft

STERZING

Weißes Kreuz ehrt langjährige Retter Ende März fand im Hotel „Mondschein“ in Sterzing die Jahresversammlung der Sektion Sterzing des Weißen Kreuzes statt. Nach der Begrüßung durch Sektionsleiter Christian Seiwald legte Dienstleiter Manfred Schaiter beeindruckende Zahlen vor. Die Mitglieder der Sektion haben im Jahr 2018 insgesamt rund 6.600 Transporte durchgeführt und dabei 8.200 Patienten transportiert; das entspricht rund 18 Fahrten pro Tag, wobei insgesamt 324.000 Kilometer zurückgelegt wurden. 2.400 Fahrten entfielen auf Rettungseinsätze, bei denen 2.500 Patienten transportiert wurden; bei jedem dritten Einsatz war auch ein Notarzt anwesend. Die meisten Einsätze wurden in der Gemeinde Sterzing verzeichnet (1.227), gefolgt von Ratschings (480), Brenner (278), Freienfeld (227) und Pfitsch (183). „Besonders erfreulich ist, dass wir die Mitgliederzahlen auch 2018 steigern konnten“, betonte Schaiter. Im Vergleich zum Vorjahr hat diese um 102 zugenommen und lag am 31. Dezember 2018 bei 2.186. Erfreulich auch der Personalstand: Zwölf Angestellte, je ein Zivil- und Sozialdiener, zwölf Notfallseelsorger, 27 Jugendmitglieder und 83 Freiwillige halten den Rettungsdienst rund um die Uhr aufrecht. Insgesamt leisteten die Sektionsmitglieder 56.370 Stunden, davon entfallen 32.000 Stunden (55 %) auf die Freiwilligen. „Das heißt, dass die Freiwilligen im Durchschnitt 370 ehrenamtliche Stunden geleistet haben“, so Schaiter. „Einige haben sogar die 1.000-Stunden-Marke geknackt.“ Für das laufende Jahr hat sich die Sektion u. a. zum Ziel gesetzt, sowohl die Aus- und Weiterbildung als auch die Zusammenarbeit mit anderen Rettungsorganisationen zu intensivieren und die Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern. Zudem soll die Sektion in Bezug auf das Qualitätsmanagement ISO-zertifiziert werden. Über absolvierte Fortbildungen und Übungen berichtete Michael Fassnauer. So wurden 2018 neun Übungen mit den Feuerwehren im Bezirk abgehalten und zwei Übungen

mit dem Bergrettungsdienst. Zudem wurden interne Fortbildungen für Freiwillige und Übungseinheiten für Angestellte abgehalten. Neun Personen haben den A-Kurs erfolgreich bestanden, vier Personen den B-Kurs,

teten bei fünf Einsätzen Dienst und hielten 14 Übungseinsätze ab. Insgesamt leistete die Gruppe, welche bei Einsätzen die Verpflegung und Betreuung von Betroffenen und Einsatzkräften übernimmt, rund 2.500

zwei Personen den C-Kurs; zwei Angestellte haben die Ausbildung zum Pistenretter absolviert. „Insgesamt wurden 371 Praxiseinheiten abgehalten, was einem Durchschnitt von 28,5 Stunden pro Teilnehmer entspricht“, so Fassnauer. Seit dem Vorjahr leistet das Weiße Kreuz in Zusammenarbeit mit der Finanzwache und dem BRD Gossensaß-Pflersch auch auf den Skipisten von Ladurns Dienst. In der Wintersaison wurden die Retter zu insgesamt 58 Einsätzen gerufen, davon entfielen 33 Einsätze auf das Weiße Kreuz. Franziska Brandner stellte die Freizeitaktivitäten der Sektion vor, u. a. die 1. Highland Games und das traditionelle Eisstockschießen. Robert Hofer, Leiter der Notfallseelsorge, berichtete von 21 Einsätzen für seine Gruppe, der zwölf Aktive angehören. Sie betreuten in 48 Stunden 85 Personen. Mit zehn Einsätzen am häufigsten wurden die Notfallseelsorger nach erfolglosen Reanimationen gerufen. Insgesamt hat die Gruppe 14.616 Stunden Bereitschaftsdienst geleistet. Von 1.189 geleisteten Stunden sprach Jugendleiter Reinhard Seehauser; von vier Gruppen wurden 23 Jugendliche betreut, die sich u. a. beim Radtag in Wiesen beim 24-Stunden-Dienst aktiv einbrachten. Über 17 Freiwillige verfügt der Zivilschutz im Weißen Kreuz, wie Alexander Moling berichtete. Sie leis-

Stunden und legte 11.000 km zurück. Nach den Grußworten von Alexander Schmid, Vize-Präsident des Weißen Kreuzes, wurden Ehrungen vor-

genommen. Die Auszeichnung in Bronze für zehn Dienstjahre erhielten Armin Plattner, Michael Hochkofler, Domenik Andreolli, Matthias Pertoll und Christine Fassnauer. Die Auszeichnung in Silber für 15 Dienstjahre ging an Michael Fassnauer, Karin Sparber, Philipp Braunhofer, Luis Oberhofer und Andrea Soverini. Die Ehrung in Silber mit Lorbeer für 20 Dienstjahre wurde an Patrick Graf und Kurt Rainer überreicht, während Christian Haller für 25 Dienstjahre mit der Ehrung in Gold ausgezeichnet wurde. Nach den Grußworten der Vertreter von Politik, Behörden und Rettungsorganisationen beschloss Sektionsleiter Christian Seiwald mit einem großen Dank für den selbstlosen Einsatz die Versammlung. bar

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Gesellschaft

WIPPTAL GOSSENSASS/PFLERSCH

Einsatzreiches Jahr für den Bergrettungsdienst

Vor kurzem hielt der Bergrettungsdienst Gossensaß/Pflersch in der „Pizzeria 2000“ seine Jahresversammlung ab. Ortsstellenleiter Hubert Eisendle konnte dabei seine Mannschaft und zahlreiche Ehrengäste, darunter Bürgermeister Franz Kompatscher, Pfarrer Corneliu Berea, Landesleiter Ernst Winkler, Bezirksvertreter Christian Gschnitzer sowie die Leiter der benachbarten Bergrettungsstellen, des CAI und der Finanzwache sowie den Bezirksvertreter des Weißen Kreuzes begrüßen. Die Rettungsstelle Gossensaß/Pflersch blickte auf ein einsatzreiches Jahr zurück. Zu 26 Einsätzen mit rund 900 Arbeitsstunden, darunter mehrere Menschenbergungen, Suchaktionen und Tierbergungen, musste der Bergrettungsdienst ausrücken. Auch Paul Seidner wurde mit seinem Suchhund Kimi zu diversen Einsätzen im Eisacktal gerufen. Weiterbildung ist immer wieder eine Herausforderung für die Rettungsstelle. Bei Landeskursen und Monatsübungen wurden in rund 1.000 Stunden neue Einsatztechniken und Abläufe geübt. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurden Stefan Pircher und Peter Prünster geehrt. Nach den Worten der Ehrengästen bedankte sich Rettungsstellenleiter Eisendle bei den Sponsoren und Gönnern für die Unterstützung und vor allem bei seiner Mannschaft, die immer wieder zum Wohle des Nächsten ausrückt, um in Not geratenen Menschen zu helfen.

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Feuerwehreinsätze im Bezirk nehmen zu Der Jahresrückblick der 15 Freiwilligen Feuerwehren des Wipptales fand vor kurzem in Wiesen statt. Der Tagung voraus ging ein von der Musikkapelle Wiesen festlich gestalteter Gottesdienst in der Pfarrkirche. Der Ortskommandant und Präsident des Bezirksfeuerwehrverbandes Michael Siller hieß die Vertretungen aller 15 Wehren samt Fahnenabordnungen willkommen. Der gastgebende Bürgermeister Stefan Gufler wies in seiner Begrüßung auf die Bedeutung und Wichtigkeit des Feuerwehrwesens hin. Aus dem umfangreichen Tätigkeitsbericht war zu entnehmen, dass mit Ende des abgelaufenen Jahres im Bezirk 746 Feuerwehrleute aktiv im Dienst standen. Dazu kommen 77 Mitglieder der Jugendgruppen, Mitglieder außer Dienst und Ehrenmitglieder. Leider rückläufig ist die Zahl der Lehrgangsteilnehmer. So wurden an der Landesfeuerwehrschule lediglich 113 Lehrgänge absolviert. Stark zugenommen haben aber die Einsätze. Von den insgesamt 442 Einsätzen entfielen 345 auf technische und 81 auf Brandeinsätze. Auch 16 Fehlalarme waren zu verzeichnen. Dabei wurden von insgesamt 3.661 Personeneinheiten insgesamt 8.722 Arbeitsstunden aufgewendet. Weitere rund 5.000 Arbeitsstunden wurden für Ordnungs- und Brandschutzdienste aufgewendet. Für 350 Übungen, d. h. rund eine Übung pro Tag, haben 5.190 Feuerwehrleute 10.026 Arbeitsstunden aufgebracht. Insgesamt 253 Atemschutzträger sorgten mit ihren zumeist gefährlichen Inneneinsätzen für Tier- und Personenrettungen in verrauchten Räumlichkeiten. Mit der Teilnahme an verschiedenen Wettkämp-

fen und Bewerben mit zum Teil hervorragenden Ergebnissen konnten die fünf Jugendgruppen des Bezirks aufwarten. Die Gründung weiterer Jugendgruppen als Basis für spätere aktive Wehrleute wurde angeregt. Einen Höhepunkt stellte die Ehrung von 21 Wehrleuten mit dem Verdienstkreuz in Gold für 40 aktive Jahre dar. Posthum wurde die Witwe

des erst im November verstorbenen Mitgliedes des Löschzuges Egg Paul Leitner, Martina Leitner, mit Gold geehrt. Für 20 Jahre als Kommandant der Wehr Innerratschings wurde Josef Oberprantacher mit dem Verdienstkreuz in Gold und drei Sternen geehrt. Für den Landesfeuerwehrverband sprach der stellvertretende Präsident Markus Bertignoll. Er brach eine Lanze für die Solidarität und kündigte die Abhaltung neuer Lehrgänge an. Landesjugendreferent Peter Volgger wusste Interessantes aus dem Bereich der Nachwuchsarbeit zu berichten. Für den Feuerwehrbezirk Innsbruck/ Land sprach Bezirkskommandant Reinhard Kircher. Franz Sigmund lobte die Zusammenarbeit mit der Forstbehörde. Ebenfalls großes Lob kam von Roberto Presente als Vertreter der Carabinieri. Christian Seiwald vom Weißen Kreuz dankte für die gute Zusammenarbeit. Für die vollzählig anwesenden Ehrenmitglieder des Bezirks-Feuerwehrausschusses sprach Karl Stefan Siller. pn

EHRUNGEN Verdienstkreuz in Gold samt Urkunde für 40 Jahre aktive Dienstzeit: Josef Tötsch (FF Kematen) Rudolf Lanz, Karl Zößmayr (FF Mauls) Alois Heidegger (FF Pflersch) Alfred Gschnitzer, Nikolaus Gschnitzer, Paul Häusler, Leopold Nestl, Andreas Plattner, Josef Rainer, Max Rainer (FF Ratschings) Werner Kofler, Emmerich Schwitzer (FF Sterzing) Konrad Hasler, Josef Hasler, Karl Kofer, Hansjörg Kofler, Ernst Wild, posthum Paul Leitner (FF Stilfes) Johann Salcher, Anton Salcher, Giuseppe Scandurra (FF Trens)


Gesellschaft

STERZING

6.148 Stunden im Dienst am Nächsten

© Uwe Ringleb

Ende März traf sich die Feuerwehr Sterzing unter Leitung von Kommandant Martin Soraruf im Sporthotel „Zoll“ zur Jahresversammlung. In Anwesenheit vieler Ehrengäste wurde Rückschau auf ein tätigkeitsreiches Jahr 2018 gehalten: Die Jahresberichte der aktiven Wehrmänner und der Jugend sowie die beschlossene Jahresabschlussrechnung gaben Zeugnis davon.

Nach der Eröffnung der Sitzung gedachte man zunächst der verstorbenen Kameraden. Im Anschluss daran verlas Schriftführer Thomas Dalla Torre den Tätigkeitsbericht: So wurden bei Einsätzen, Übungen und verschiedenen Diensten insgesamt 6.148 Stunden in ehrenamtlicher Tätigkeit geleistet. Von den 141 Einsätzen entfielen 26 auf Brandeinsätze, 106 auf technische Einsätze und neun stellten sich als Fehlalarme heraus. Besonders erinnert wurde an mehrere Großbrände und einige Gefahrguteinsätze. Neben 21 regulären Übungen wurden zusätzlich spezielle Proben für die Träger von Atemschutzgeräten sowie für die Bewerbsgruppe

abgehalten. Außerdem besuchten die Wehrmänner verschiedenste Kurse an der Landesfeuerwehrschule in Vilpian. Zudem nahm die Wehr neben der Florianifeier an weiteren kirchlichen Feierlichkeiten wie der Fronleichnamsprozession und der gelobten Prozession teil. Auch an die Verabschiedung von Dekan Josef Knapp wurde erinnert. Einen ebenfalls umfassenden Tätigkeitsbericht stellten Moritz Braunhofer und Damian Strickner von der Jugendgruppe vor: So bereiteten sie sich in verschiedenen Proben und bei einem Vorbereitungsbewerb auf den Landesjugendbewerb in Meran sowie auf den Wissenstest in Sterzing vor, der gemeinsam vom Bezirksverband und der Wehr Sterzing organisiert wurde. Zudem trafen sich die Jugendlichen zu gemeinsamen Tätigkeiten und nahmen an kirchlichen Feierlichkeiten teil. Der Mitgliederstand wuchs im Jahr 2018 um zwei aktive Mitglieder. Als erfreulich wurde die Neuaufnahme von zehn Mitgliedern in die Jugendgruppe bezeichnet. Eine besondere Anerkennung wurde Thomas Larch und Tobias Zössmayr zuteil: Sie erhielten von Bürgermeister Fritz Karl Messner das Verdienstkreuz in Bronze für ihre 15-jährige verdienstvolle Tätigkeit in der Feuerwehr. Werner Kofler und Emmerich Schwitzer erhielten den Dank für ihren 40-jährigen Einsatz, für den sie beim Bezirksfeuerwehrtag das Verdienstkreuz in Gold überreicht bekamen. In den Ansprachen der Ehrengäste wurde besonders die wichtige Rolle der Jugendarbeit innerhalb der Wehr hervorgehoben. Zudem wurde die gute Zusammenarbeit mit allen anderen Blaulichtorganisationen betont. Im Bild (v. l.) Bürgermeister Fritz Karl Messner, Thomas Larch, Tobias Zössmayr, Kommandant Martin Soraruf und Bezirkspäsident Michael Siller.

KEMATEN

Jahresversammlung des Kameradschaftsbundes

Mitte April fand im Gasthof „Alpenrose“ in Kematen die diesjährige Vollversammlung des Kameradschaftsbundes Pfitsch (KBP) statt. Obmann Karl Putzer begrüßte dazu Bürgermeister Stefan Gufler, den Ausschuss und weitere Mitglieder. Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder verlas der Schriftführer den Tätigkeitsbericht. Neben der Pflege der Kriegerdenkmäler und der Priestergrabstätte sowie der Kranzniederlegung zu Allerseelen organisierte der Kameradschaftsbund Pfitsch zu Jahresende die alljährliche Weihnachtsfeier. Anschließend wurde der Kassabericht vorgestellt, der von der Vollversammlung einstimmig gutgeheißen wurde. Daraufhin lobte Bürgermeister Gufler die rege Tätigkeit des Vereins und sicherte weiterhin die Unterstützung der Gemeindeverwaltung zu.

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Gesellschaft

Vanzetta neuer Obmann der Bauernjugend Die Bauernjugend von Mareit blickt positiv in die Zukunft. Drohte 2018 noch eine Auflösung der Ortsgruppe, konnte vor kurzem ein neuer, motivierter Ausschuss gewählt werden.

Im Februar hielt die Bauernjugend von Mareit in der Pizzeria „Pankratius“ ihre Jahresversammlung ab. Bereits im Vorfeld wurden an alle Mitglieder in den Fraktionen Mareit, Stange, Pardaun, Kalch, Telfes, Außerratschings, Jaufental und Rust Einladungen verschickt, in der Hoffnung, dass Interessierte die Ortsgruppe weiterführen. Obmann Erwin Gschliesser und Ortsleiterin Verena Mair begrüßten die Anwesenden, darunter Landesleiterin Angelika Springhet, den Bezirksobmann des Eisacktales Alex Perathoner, Bezirksführungsmitglied Hannes Aichner, Bauernbund-Vertreter Paul Gschnitzer sowie die Bäuerinnen-Vertreterinnen Martina Larch und Karin Mair. Nach dem Verlesen den Tätigkeits- und Kassaberichtes stellte Landesleiterin Springeth die Bauernjugend auf Landes-, Orts- und Bezirksebene vor und zeigte deren Ziele, Ideen und Wichtigkeit der Bauernjugend auf. Anschließend wurde der Ausschuss neu bestellt. Obmann ist Paul Vanzetta, sein Stellvertreter Patrick Staudacher. Weitere Ausschussmitglieder sind Ortsleiterin Julia Mair, Ortsleiterin-Stellvertreterin Patrizia Mair, Kassier Martin Larch, Schriftführerin Lisa Larch sowie Daniel Mair und Hannes Larch. Der bisherige Ausschuss sowie die Vertreter der Bezirks- und Landesführung gratulierten dem neuen Ausschuss und boten ihm ihre Unterstützung an. Bei der anschließenden Stärkung tauschten die Anwesenden Ideen für die Zukunft aus.

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Herausforderungen für Bauern werden nicht kleiner Auf die Landwirtschaft warten einige große Aufgaben, wie die EU-Agrarreform, die Frage der Freizeitnutzung auf bäuerlichem Grund oder das Wassermanagement, wie Ende März auf der Jahresversammlung des Südtiroler Bauernbundes im Bezirk Wipptal klar wurde.

schrumpfenden Haushalt das derzeitige Budget für Südtirol zu sichern“, so SBB-Direktor Siegfried Rinner. „Besonders kleine, familiengeführte Betriebe in benachteiligten Gebieten sollten zukünftig stärker unterstützt werden“, waren sich Schuler und Rinner einig. Zudem hoffen sie auf eine möglichst einfache Umsetzung. Danach sehe es derzeit aber nicht aus. Was die Haftung bei Unfällen anbelangt, sprach sich Rinner dafür aus, die bereits bestehende landesweite Versicherung zu verbessern. Zugleich sollen Gäste wie Einheimische über das richtige Verhalten auf den Almen informiert werden. „Am besten ist es, genügend Abstand zu den Rindern zu halten. Das gilt besonders für jene, die Hunde

Wie immer sind auch in diesem Jahr viele Bauern in das Vereinshaus nach Wiesen gekommen. Bezirksobmann-Stellvertreter Matthias Braunhofer verwies auf die vielfältigen Herausforderungen, die auf den Südtiroler Bauernbund sowie die Bauern im Wipptal warten. Ein aktuelles Thema ist nach dem Tiroler „Kuh-Urteil“, die Frage der Haftung bei Unfällen auf bäuerlichem Grund. „Hier müssen wir den Bauern Sicherheit geben. Dazu gehört auch eine Versicherung von öffentlicher Hand genauso wie eine private Betriebshaftpflichtversicherung.“ Ein großes Anliegen ist den Wipptaler Bauern eine engere Zusammenarbeit mit dem Tourismus. „Einige Initiativen wie etwa Wippland gehen in die richtige Richtung.“ Was die Leistungsentgelte anbelangt, sollten Investitionen wie der Bau von Laufställen, die dem Tierwohl die(v. l.) Matthias Braunhofer, Florian Kinzner, Daniel Gasser und nen, besser unterstützt werden. Siegfried Rinner Für Bezirksobmann Daniel Gasser wird die Digitalisierung große Veränderungen für die Landwirtschaft mit sich mitführen.“ Aber auch an die Eigenverantworbringen. Lob gab es für das neue SBB-Portal tung soll appelliert werden. Rinner rief dazu auf, „mein SBB“, das u. a. die elektronische Faktu- sich bei Haftungs- und Versicherungsfragen an rierung ermöglicht. das SBB-Bezirksbüro zu wenden. Das wohl wichtigste gesetzliche Vorhaben im Potential für die Betriebe im Wipptal sieht Rinheurigen Jahr wird die Umsetzung des Landes- ner beim Urlaub auf dem Bauernhof und bei gesetzes für Raum und Landschaft sein. Dieses Nischenprodukten. „Derzeit betreut der Innoist für die Landwirtschaft von besonderem In- vationsschalter im SBB zwei Projekte, welche teresse. Landesrat Arnold Schuler rief die Ge- die Geflügelhaltung und die Fischzucht zum meinden dazu auf, aktiv zu werden und sich Inhalt haben“, so Rinner. Das könne auch für auf die Neuerungen vorzubereiten. Schuler den einen oder anderen Wipptaler Betrieb eine sprach auch die Wasserversorgung an. „Wir Chance sein. brauchen neue Strategien, um das Wasser für Feierlicher Höhepunkt der Bezirksversammdie Landwirtschaft sicherzustellen. Dazu gehö- lung war die Verleihung des SBB-Ehrenzeichens ren u. a. Speicherbecken, wir werden uns aber in Silber an Florian Kinzner von Fluenerhof in auch die Sicherheitsbestimmungen anschauen Pflersch. Er war von 2000 bis zu den Neuwahmüssen.“ len Ende des vergangenen Jahres im OrtsbauIntensiv beschäftigen sich der SBB und der Lan- ernrat und insgesamt über drei Amtsperioden desrat mit den Verhandlungen zur Reform der Ortsobmann. Zudem war er zwischen 2009 Agrarpolitik. „Ziel muss sein, auch bei einem und 2015 Mitglied des Bezirksbauernrates.

© SBB

MAREIT


Gesellschaft

Pimp my Alm Am 1. Juni führt die AVS Sektion Sterzing gemeinsam mit dem Referat für Natur und Umwelt des Südtiroler Alpenvereins eine freiwillige Almpflegeaktion durch.
 „Pimp my Alm“ (engl. „to pimp“ = aufmöbeln) steht für praktischen Naturschutz, bei dem der AVS selbst mit anpackt. Mit ein-

fachen Pflegemaßnahmen unterstützt er somit die extensive Almund Landwirtschaft und trägt zum Schutz und Erhalt wertvoller Lebensräume für Pflanzen und Tiere bei. Treffpunkt für die Aktion ist um

8.00 Uhr in Burgum. Wer will, kann in etwa einer Gehstunde zur Burgumer Alm aufsteigen oder mit dem Vereinsbus bis zur Alm hinauffahren. 
Ein Teil der Almwiesen neben der Almhütte wird von Steinen befreit, die bei Unwettern und starkem Regen in den letzten Jahren die Weidewiesen überzogen haben.
 Mit den gesammelten Steinen werden verschiedene kreative Bauten konstruiert.
 Über die Zusammensetzung und den Aufbau der Steine und des Burgumer Tales informiert ein fachkundiger Experte, ein Forstbeamter erzählt von den Tieren im Tal und von der Funktion des Hochwaldes zum Schutze vor Lawinen und Unwetter. Zum Abschluss gibt es eine zünftige Marende, die der Grundbesitzer spendiert. Alle interessierten Kinder und Erwachsenen sind eingeladen, an dieser Aktion mitzumachen.
 Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung bis zum 29. Mai bei Markus Siller (Tel. 0472 765375) notwendig.

AVS-Ortsstelle Mareit hat neuen Vorstand Daniel Siller ist neuer Erster Vorstand der AVS-Ortsstelle Mareit. Dies wurde bei der 47. Jahresversammlung der Ortsstelle beschlossen, nachdem der bisherige Vorstand Gerold Kotter sich nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung gestellt hatte. Die übrigen Vorstandsmitglieder waren zur Weiterarbeit bereit und wurden einstimmig in ihrem Amt bestätigt. Aus dem Tätigkeitsbericht in Form einer Dia-Schau ging hervor, dass alle 14 vorgesehenen Touren durchgeführt werden konnten. Die Teilnehmerzahl bewegte sich bei den einzelnen Veranstaltungen zwischen sieben und 50 Mitgliedern; der Ausschuss hatte ein ansprechendes Programm angeboten, das auch regen Zuspruch erhielt. Dazu kamen Arbeiten an den Wanderwegen und Markierungsarbeiten sowie die Betreuung der Kletterwand in der Sportzone Stange. Diese rege Tätigkeit der Ortsstelle wurde von den anwesenden Ehrengästen auch entsprechend gewürdigt. Pfarrer Thomas Stürz wies auf die Bedeu-

tung der ehrenamtlichen Tätigkeit hin, Marlies Leitner Hofer überbrachte den Dank der Gemeindeverwaltung und die Vorsitzende der AVS Sektion Sterzing Erika Schneider lobte die zahlreichen

Aktivitäten der Ortsstelle. Der neugewählte Ausschuss präsentierte dann auch wieder ein reichhaltiges und vielversprechendes Tätigkeitsprogramm mit Hochgebirgstouren, Skitouren und Klettermöglichkeiten, aber auch mit Wanderungen für die ganze Familie und Radrundfahrten. Im Rahmen der Versammlung wurden Markus Leitner, Siegfried Staudacher, Alfred Gschnitzer und Max Rainer für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Martin Fassnauer, Paul Leiter, Peter Leitner und Daniela Schölzhorn wurden für 25 Jahre Treue zur AVS-Ortsstelle Mareit ausgezeichnet. ss

PFITSCH

1.100 Arbeitsstunden geleistet Ende März fand im Schulhaus von Kematen die 34. Jahresversammlung der AVS-Ortsstelle Pfitsch statt. Ortsstellenleiter Armin Geyr konnte zahlreiche Mitglieder und Ehrengäste begrüßen, die gemeinsam auf das vergangene Vereinsjahr zurückblickten. Anhand einer Diashow wurden die im vergangenen Jahr durchgeführten Bergtouren bzw. Tätigkeiten präsentiert, wobei jede Altersgruppe (Kinder, Jugend, Familien, Er-

wachsene sowie Senioren) berücksichtigt wurde. Ebenso wurden anhand von Bildern die Markierungs- und Wegeinstandhaltungsarbeiten präsentiert. Im abgelaufenen Jahr wurden dafür insgesamt über 1.100 Arbeitsstunden für den Alpenverein und den Tourismusverein Sterzing aufgewendet. Ein großer Dank wurde allen Helfern für ihren ehrenamtlichen Einsatz ausgesprochen. Erker 05/19

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Gesellschaft

STILFES – TRENS – MAULS FREIENFELD

„gsund & guat drau“ Anfang April fand im Kulturhaus von Trens die Eröffnungsveranstaltung von „gsund & guat drau“ statt, zu der Erich Hanni zahlreiche Besucher begrüßen konnte. Die Bildungsausschüsse von Mauls, Stilfes und Trens haben ein buntes und vielseitiges Programm rund um das Thema Gesundheit zusammengestellt. In den kommenden Wochen werden dazu mehrere Veranstaltungen in den einzelnen Dörfern der Gemeinde stattfinden. Helene Hilber Nössing, Karl Schwitzer, Erich Hanni und Cilly Seehauser stellten die einzelnen Programmpunkte vor, welche die Gesundheit im weitesten Sinne des Wortes zum Thema haben. Die Veranstaltungsreihe wird im Herbst fortgesetzt. Zum Einstand folgte der Vortrag „Mens sana in corpore sano“ von Dr. Petra Gamper. Die Referentin erklärte allerlei Wissenswertes zur Funktionsweise des menschlichen Gehirns und gab nützliche Tipps, wie man sich die Geisteskraft bis ins hohe Alter bewahren kann. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Ensemble Gamlèr.

Backe, backe Kuchen ... Mit ihrem Buch „Kunstvolles Backen. Kreative Torten für die schönsten Momente“ gibt Konditormeisterin Sieglinde Pircher ihre Freude an schöpferischem Cake-Design weiter und lässt keinen Zweifel daran, dass Backen süchtig macht. Die Idee der begeisterten Kuchenbäckerin ist es, einfache Grundlagen zu vermitteln, die dann wirklich jeder nachbacken kann. Davon können sich alle Backbegeisterten am 18. Mai ab 10.00 Uhr in der Stadtbibliothek Sterzing überzeugen und gleichzeitig die Möglichkeit nutzen, gut gehütete Backgeheimnisse zu lüften. Selbstverständlich werden die praktischen Kuchenbeispiele zum Abschluss gemeinsam verkostet. Um Anmeldung wird gebeten unter der Rufnummer 0472 723760 oder per E-Mail an bibliothek@sterzing.eu.

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Erfolgreiches Audit des Bibliotheksystems Die drei Bibliotheken der Gemeinde Freienfeld sind Lern- und Bildungsorte, sind Treffpunkt für Menschen und vermitteln Kultur. Die Bibliotheken bauen auf das Engagement von Ehrenamtlichen. Rund 30 Mitarbeiter gewährleisten den Be-

trieb. Neben einem vielseitigen Angebot an Büchern stehen auch Zeitschriften, Spiele, Musik CDs und DVDs zur Auswahl. Im Jahr 2018 haben 411 Leser rund 7.470 Medien ausgeliehen. Auf reges Interesse stieß das vielfältige Veranstaltungsprogramm u. a. das Lesefrühstück für Kinder in Trens oder die Sommerleseaktion in Mauls. Im Frühjahr beteiligen sich alle drei Bibliotheken an der Aktion „gsund und guat drau“. So gab es Mitte April in der Bibliothek Stilfes eine Autorenbegegnung mit Arnold Achmüller und am 4. Mai findet ebenfalls in Stilfes die Buchvorstellung „Menschenfischer – Priester und Ordensleute aus dem Wipptal“ von Paul Felizetti, herausgegeben von der Seelsorgeeinheit Wipptal, statt. Die Veranstaltung mit Beginn um 20.00 Uhr findet in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Freienfeld statt. Die Bibliotheken der Gemeinde Freienfeld mit dem Hauptsitz Stilfes und den Zweigstellen Trens und Mauls sind in einem ehrenamtlich geführten Bibliothekssystem zusammengefasst. Die Trägerschaft hat die Pfarre Stilfes inne mit Pfarrer Paul Valentini als gesetzlichem Vertreter und Alexandra Gspan Thaler als Vorsitzender. Nach dem ersten Audit im Jahr 2010 hat sich das Bibliothekssystem kürzlich

zum vierten Mal der Überprüfung vorgeschriebener Qualitätsstandards gestellt. Die beiden Auditorinnen Sabrina Frick vom Amt für Bibliotheken und Lesen und Rosmarie Messner von der Öffentlichen Bibliothek Villnöß besuchten die Bibliotheken und überprüften vor Ort die Erfüllung der Kriterien der letzten drei Jahre. Davon wurden einige besonders gut erfüllt, weshalb Zusatzpunkte u. a. in den Bereichen Veranstaltungstätigkeit, Medienausstellung, Zusammenarbeit mit Kindergarten und Schule und Mitarbeit in den Arbeitsausschüssen der Bildungsausschüsse verliehen wurden. Beim anschließenden Auditgespräch waren neben den Bibliotheksleiterinnen Christine Wieser von Stilfes, Claudia Ainhauser, die in Trens auf Karin Salzburger gefolgt ist, und Viviana Penz von Mauls auch Pfarrer Paul Valentini sowie Vize-Bürgermeisterin Verena Überegger, Mitglieder des Bibliotheksrates und in den Auditprozess einbezogene Mitarbeiterinnen anwesend. Mit Freude vernahmen alle das Lob für das große Engagement und die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden. Die Vertreter von Pfarre und Gemeinde drückten den Bibliotheksteams ihre Wertschätzung für die geleistete Arbeit aus. Aufgrund des positiven Auditberichts erhält das Bibliothekssystem Stilfes – Trens – Mauls das Zertifikat. Es hat eine Gültigkeit von drei Jahren und bescheinigt eine qualitativ niveauvolle Arbeitsweise. Auch garantiert es von Seiten des Landes zusätzliche Fördermittel. Im Bild (v. l.) Verena Überegger, Anja Gschnitzer, Rita Thaler Wieser, Pfarrer Paul Valentini, Viviana Penz, Claudia Ainhauser, Alexandra Gspan Thaler, Rosmarie Messner, Christine Wieser und Sabrina Frick.


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Salatkräuter aus aller Welt - frisch, würzig und gesund

Japanische Petersilie

Austernpflanze

Pimpinelle

Endlich Frühling! Sobald es grünt, mit Korb und Messer beladen, geht's raus ins Freie. Die ersten Frühlingsboten, ob Löwenzahn, Gundelrebe oder Gänseblümchen, können für herrliche Wildsalate verwendet werden. Aber auch fürs Gemüse- und Kräuterbeet gibt es viele interessante Kräuter, um bis spät in den Herbst hinein abwechslungsreiche Salate zu kreieren. Viele Kräuter überzeugen nicht nur mit ihrem hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, sondern viele besitzen wunderbare, etwas leichtere Gemüsearomen oder sehr individuelle Würzstoffe, die uns Menschen noch mehr faszinieren. So besticht die Pimpinelle, eine bei uns auch wild vorkommende Pflanze mit einem mild nussigen Gurkenaroma. Die Sedanina, in der italienischen Küche viel verwendet, schmeckt wie Stangensellerie mit Karottengeschmack. Die Austernpflanze hält, was ihr Name verspricht. Die zarten Blätter der Austernpflanze erinnern tatsächlich an Austern. Die blaugrün bereiften, sukkulenten Blätter und Stängel

passen sehr gut zu Salaten und können laufend geerntet werden. Gut geeignet ist das Kraut auch für Meeresfrüchte- und Gemüsegerichte roh drübergestreut oder, ganz schnell, auf einer Scheibe Butterbrot. Neben den besonderen Aromen punkten Salatkräuter aber auch mit ihrer Ästhetik. So bringen der Blutampfer mit seinen roten Blutadern oder die Rote Gartenmelde Farbe in Ihren Salat. Der Hirschhornwegerich, ein Wegerich mit geweihartigen Blättern, macht im Salat ebenfalls eine sehr gute Figur und schmeckt leicht salzig, nussig und bitter. Und da bekanntlich bitter lustig macht, sollte man kräftig zugreifen, entweder einzelne Blätter abknipsen oder die Rosette knapp über dem Herz abschneiden, damit sie neuaustreibt. Blätter und Samen vom Gewürzfenchel sind allseits bekannt, aber ganz besonders aromatisch sind die gelben Blütenständen im Hochsommer, sie können frisch oder getrocknet verwendet werden. Die Blütendolden bei Vollblüte abschneiden, trocknen, anschließend zwischen den Händen fein zerrei-

ben und sieben, bis nur mehr die feinen Blüten übrigbleiben. Ist sehr gut im Salat, passt aber auch zu Schweine- und Huhnfleisch, zu Pilzen und wunderbar zu Bratkartoffeln statt Rosmarin. Etwas exotischer im Geschmack, aber für uns Europäer deshalb wieder interessanter erscheint die Japanische Petersilie, auch Mitsuba genannt. Dieses japanisches Küchenkraut, Blätter und Stängel werden roh oder leicht gedünstet gegessen, schmeckt nach Sellerie und ganz eigenen Komponenten. In Asien sehr verbreitet, von Salaten, Suppen, Sushi, Sukiyaki, Tempura bis Reis. Für Liebhaber der asiatischen und vor allem der japanischen Küche ein Muss. Wenn’s schnell gehen soll: Kräuterdip aus Mitsuba, Thai-Basilikum und Schnittknoblauch, dazu frisches Bauernbrot, a Bierl – Füße hoch und genießen. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, Ihr Kräuterbeet ist groß genug und die Schafskälte nach den Eisheiligen bleibt aus; dann steht Ihren Salatkreationen nichts mehr im Wege.

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Gesellschaft

Gemeinsam unterwegs Nachdem die Aktion „Fit bleiben – gemeinsam unterwegs“ im vergangenen Jahr ein großer Erfolg war, wird sie auch heuer wieder vom Seniorengemeinderat Sterzing fortgeführt.

Um gegen die stetige Vereinsamung besonders im Alter ein Zeichen zu setzen, werden Treffen und gemeinsame Wanderungen in und rund um Sterzing organisiert. Erreichen möchte man damit, wie Ruth Achammer, Präsidentin des Seniorengemeinderats

STERZING

bekräftigt, vor allem Menschen, die nicht gerne alleine wandern, die sich wenig bewegen und die keine für sie geeigneten Angebote gefunden haben. Die 60- bis 70-minütigen Wanderungen finden ab 24. Mai bis September statt. Der Treffpunkt ist jeden Freitag – ausgenommen feiertags – um 16.00 Uhr beim Stadttheater. Die Gruppe wird von ein bis zwei ehrenamtlichen Personen begleitet. Nicht nur die Bewegung an der frischen Luft, sondern auch die nette Gesellschaft mit Gleichgesinnten sollen zum Wohlbefinden beitragen. In diesem Sinne führt der Seniorengemeinderat auch das Projekt Seniorenmensa fort. Treffpunkt ist nach wie vor das Gasthaus „Goldenes Kreuz“, ebenfalls freitags um 11.30 Uhr.

Abschiedsfeier für langjährige KVW-Bezirkssekretärin Anfang April bedankte sich der KVW Wipptal bei seiner langjährige Mitarbeiterin Annelore Reinthaler mit einer kleinen Überraschungsfeier. Zwar ist Reinthaler seit Anfang des Jahres in Pension, sie steht dem Patronat KVW-ACLI aber weiterhin als Soziallotsin und freiwillige Mitarbeiterin zur Verfügung. Zur Feier ins Bezirksbüro waren

„Weniger Plastik – neue Chancen“ Kürzlich fand im Raiffeisensaal in Sterzing die Bezirksversammlung des KVW Wipptal statt, die unter dem Motto „Weniger Plastik – neue Chancen“ stand. Nach der Begrüßung durch den

Bezirksvorsitzenden des KVW, Karl Kerer, sprachen die Bürgermeister der Gemeinden Sterzing, Ratschings und Pfitsch sowie Karl Polig, Präsident der Bezirksgemeinschaft Wipptal, dem KVW Lob, Dank und Anerkennung aus. Dekan Christoph Schweigl zitierte in seiner Rede den seligen Josef Mayr Nusser: „Wie soll sich etwas ändern, wenn niemand beginnt, wenn niemand aufsteht? Wenn niemand zeigt, dass er damit nicht

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einverstanden ist, wenn niemand etwas dagegen tut?“ Elisabeth Plaikner vom Bezirksausschuss verlas anschließend den Tätigkeitsbericht. Sie bedankte sich für die aktive und wertvolle Mitarbeit und dafür, dass es wieder gelungen ist, ein erfolgreiches Jahr abzuschließen. Referentin Magdalena Gschnitzer warnte in ihrem Vortrag vor der Problematik rund um den Plastikmüll. Die Plastikflut bedrohe nicht nur die Meerestiere, sondern habe auch Folgen für unsere Gesundheit. Den Zuhörern gab sie wertvolle Tipps mit auf den Weg, wie man Plastikmüll im Alltag vermeiden könne. Zum Abschluss bedankte sich Kerer bei Annelore Reinthaler für ihren unermüdlichen Einsatz in allen Bereichen des KVW. Ihrer Nachfolgerin wünschte er viel Freude und Erfolg.

Mitglieder aus allen KVW-Ortsgruppen des Wipptales sowie die hauptamtlichen Mitarbeiter im KVW und der Bezirksausschuss gekommen. Auch eine Vertretung aus Bozen mit Geschäftsführer Werner Atz und Patronatsdirektorin Elisabeth Scherlin waren anwesend. Bezirksvorsitzender Karl Kerer und Vorstandsmitglied Helga Mutschlechner Holzer bedankten sich bei Annelore Reinthaler für ihre langjährige hauptamtliche Tätigkeit im KVW.

Der Bezirksausschuss überraschte die Geehrte mit einem „Rentnerlied“, ihre langjährige Mitarbeiterin Andrea Gruber trug ein Gedicht mit vielen Anekdoten aus den gemeinsamen Arbeitsjahren vor. Annelore Reinthaler hat 1979 im KVW angefangen und erledigte lange Jahre alleine alle anfallenden Arbeiten, bevor sie 1993 Unterstützung durch Andrea Gruber bekam. Zu ihren Aufgaben zählten die Organisation von Fahrten und Kursen, die Bearbeitung von Steuererklärungen und Ansuchen für Renten, Arbeitslosen- und Familiengelder, Mutterschaften und vieles mehr. Mit dem KVW zog sie insgesamt viermal in andere Räumlichkeiten um, zuletzt vor zwei Jahren in die Brennerstraße. Für alle Anliegen hatte sie stets ein offenes Ohr, half jedem weiter und suchte nach Lösungen, auch wenn die Vorgaben und ständig sich ändernden Gesetze die Arbeit manchmal nicht einfach machten. Für alle Ortsgruppen im Bezirk war sie eine große Stütze und wertvolle Hilfe. Alle Anwesenden bedankten sich herzlich bei Reinthaler und wünschten ihr das Allerbeste für die kommenden Jahre mit etwas mehr „Freizeit“.

Ausschuss bestätigt Bei der 51. Landestagung der Interessensgruppe für Verwitwete und Alleinstehende im KVW wurde Ende März im Forum in Brixen der bisherige elfköpfige Vorstand per Akklamation bestätigt. Ihm gehört auch Helga Festini Cucco Schölzhorn aus Sterzing an. Den Festvortrag „Sag’ einfach

danke!“ hielt Rudi Gamper, ehemaliger Mitarbeiter und Koordinator der RAI. Gamper machte den Verwitweten und Alleinstehenden Mut, das Alleinsein durch Kreativität und Nächstenliebe zu überwinden. Die Messfeier gestaltete Josef Stricker, geistlicher Assistent des KVW.


Gesellschaft

RATSCHINGS

„Das Wipptal profitiert vom Tourismus“ Vor kurzem fand im Hotel „Plunhof“ in Ridnaun die Jahresversammlung der Ortsgruppe Ratschings des Hoteliersund Gastwirteverbandes (HGV) statt. Ortsobfrau Annelies Rainer (im Bild) berichtete eingangs über das von HGV-Gebietsobmann Manfred Volgger initi- © HGV ierte Fest auf den Ratschingser Almen. Rainer sprach allen Gastwirten ihren Respekt aus, die große Investitionen tätigen und damit Mut zeigen. Bezirksobmann Helmut Tauber berichtete über die Reorganisation der Tourismusorganisationen. Gebietsobmann Manfred Volgger berichtete u. a., dass die Wipptaler Herbstgespräche in diesem Jahr in

Freienfeld stattfinden werden. Hermann Gögl, Obmann der HGV-Ortsgruppe Sterzing, betonte, dass es für das gesamte Gebiet wichtig sei, dass Bewegung in die Festung Franzensfeste komme. Gemeindereferent Matthias Braunhofer unterstrich die große Bedeutung des Tourismus in der Gemeinde. Er verwies darauf, dass Ratschings als Pilotgemeinde in der Ausweisung von Siedlungsgrenzen ausgewählt worden sei. Doris Obkircher von der HGV-Unternehmensberatung sprach über die Kunst, die Gäste zu begeistern, während Verbandssekretär Reinhold Schlechtleitner abschließend über steuerliche Neuerungen aus dem Stabilitätsgesetz informierte.

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Gesellschaft

Spendenübergabe an „Ärzte für die Welt“ STERZING

Hilfe für Waisenhaus Seit 2013 unterstützt die Sterzinger Eine-Welt-Gruppe Malaika soziale Projekte in Kenia. Für die Fertigstellung des „Oasis Rescue Center“, eines Waisenhauses in einem Vorort von Nairobi, bietet Malaika am 11. und 12. Mai auf dem Sterzinger Stadtplatz von 9.00 bis 18.00 Uhr auch heuer wieder Kuchen zum Verkauf an. Im Waisenhaus sollen 40 Straßenkinder Platz finden, denen handwerkliche und landwirtschaftliche Tätigkeiten vermittelt und eine Perspektive für ihr weiteres Leben geboten werden. In Kenia leben derzeit rund 300.000 Kinder und Jugendliche auf der Straße. Die Eine-Welt-Gruppe bittet, wenn möglich eigene Behälter mitzubringen.

Anfang April fand im „Sporthotel Zoll“ die 50-Jahr-Jubiläumsfeier statt. Vier Tage lang wurde ein umfangreiches Programm mit Sportcontest, Dinner unter Freunden, Birthday Party und Frühschoppen geboten. Im Rahmen dieser Feier wurde auch der Spendenscheck für einen Brunnenbau in Afrika an die Südtiroler Organisation „Ärzte für die Welt“ übergeben. Im Geiste der Unternehmensphilosophie „green and active“ wird im „Sporthotel Zoll“ seit 2016 für einen Brunnen in Afrika gespendet. Die Gäste können für die Badeschlüpfer, die an der Rezeption ausgegeben werden, eine Spende von zwei Euro entrichten. Dieser Betrag kommt nicht nur der Hilfsorganisation zugute, sondern auch der Umwelt, da auf eine umweltbewusstere Verwendung der Badeschlüpfer hingewiesen wird. Nach zweieinhalb Jahren ist so immerhin die stattliche Summe von 1.600 Euro zu-

sammengekommen. Die Betreiberfamilie, Helmut und Margit Messner, haben den Betrag auf 2.000 Euro aufgerundet und den Scheck an das Ehepaar Dr. Frötscher übergeben, das selbst in der Organisation tätig ist und einige Projekte in den Armutsgebieten vor Ort unterstützt. „Das Geld wird für das Wasserprojekt 2019 in der Region Gurage/Äthiopien verwendet“, so Evelyn Frötscher. Über eine Länge von insgesamt 23 km werden Wasserleitungen zu 21 Dörfern verlegt, um 21 Brunnen mit je sechs Wasserhähnen für 6.600 Einwohner zu errichten. Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 177.000 Euro. Die Bevölkerung wird die Gräben selbst ausheben und die Wasserrohre verlegen sowie Zäune zum Schutz der Brunnen bauen. Sehr wichtig sei außerdem die Aufklärung für den richtigen Umgang mit dem kostbaren Gut und die Hygiene zur Vermeidung von Krankheiten.

WIESEN

„SchnurzPiepEgal“

Am 8. Juni veranstaltet die Sterzinger Eine-Welt-Gruppe Wiesen in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Wipptal, dem Weltladen Sterzing und der Eine-Welt-Gruppe Sterzing im Gemeindepark von Wiesen zum dritten Mal das Musikfestival „SchnurzPiepEgal“. Bei diesem Open-Air-Konzert sind den ganzen Tag über verschiedene Bands zu hören. Für stimmungsvollen Sound sorgen Medea Hinteregger aus Brixen, Tamira aus Sterzing, Forgotten Lyrics aus Wiesen, Obviously aus Sterzing, Beyond Hills aus Brixen und das deutsch-brasilianische Duo Aimenda. Ein buntes Kinderprogramm und ein Koffermarkt runden das Musikfestival ab, das von 11.00 bis 24.00 Uhr dauert. Bei Schlechtwetter finden die Konzerte in der Festhalle von Wiesen statt. Die freiwilligen Spenden kommen dem Bau des Waisenhauses „Oasis Rescue Center“ in Nairobi zugute.

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STERZING

Segnung der „Wilhelm-Egger-Straße“ Am Palmsonntag fand in Sterzing eine ganz besondere Feier statt. Ein Teil der Hochstraße, und zwar der Abschnitt vom Widum bis zur Pfarrkirche, wurde im Rahmen einer Feier in „Wilhelm-Egger-Straße“ umbenannt. Der Namensträger und Ehrenbürger der Stadt Sterzing hatte hier einen Großteil seiner Kindheit ver- © Stefano Orsini bracht. Zur Feier vor dem Widum waren nicht nur Zwillingsbruder Pater Kurt Egger und Cousine Adelheid Egger Leitner erschienen, sondern trotz des schlechten

Wetters auch zahlreiche Bürger. Im Beisein von Bürgermeister Fritz Karl Messner, Stadträtin Christine Recla und Pfarrgemeinderatspräsidentin Ingrid Heidegger Olivieri nahmen Dekan Christoph Schweigl und Pater Kurt Egger die feierliche Segnung vor, in deren Rahmen auch an das Leben und Wirken des Bischofs erinnert wurde. Anschließend zogen alle gemeinsam zur Pfarrkirche, wo eine hl. Messe gefeiert wurde.

Wallfahrtschor besucht Wallfahrtskirche Auf Einladung der Pfarrei Wilten West besuchte der Kirchenchor Maria Trens Mitte März die Wallfahrtsbasilika „Maria unter den vier Säulen“ in Innsbruck Wilten. Nach einer interessanten Führung durch die Basilika mit ihrer beeindruckenden Orgel gestaltete der Kirchenchor musikalisch die Abendmesse.


VKE Sterzing unter neuer Führung Bereits seit mehr als drei Jahrzehnten gibt es in Sterzing den Verein für Kinderspielplätze und Erholung (VKE), der sich für die Belange von Kindern und Familien einsetzt und für ihr Recht auf Spiel und Spielplätze. Seit kurzem hat er einen neuen Vorstand. Der gesamte bisherige Vorstand und die langjährige Vorsitzende Christina Niedermair hatten sich für eine neuerliche Wahl nicht mehr zur Verfügung gestellt. © VKE Nachdem es zunächst danach ausgesehen hatte, als ob sich keine Nachfolger finden würden, haben sich dann drei junge Mütter aus Sterzing bereit erklärt, die Arbeit des VKE in Sterzing weiterzuführen. Ihnen war es nämlich ein Anliegen, dass der VKE, der seinen festen Platz im Vereinsleben der Stadt hat, weiter besteht. Dem neuen Vorstand gehören Romina Keim als Vorsitzende, Carolin Baldassarre (Schriftführerin) und

Anna Fuchs (Kassierin) an. Aufgrund verschiedener Umstände wird der Vorstand im heurigen Jahr allerdings nur begrenzt Zeit investieren und Aktionen anbieten können. Die neue Vereinsführung sucht nun nach weiteren Eltern, die sich im Vorstand engagieren und bei der Vereinsarbeit mithelfen wollen. Wer Interesse hat, kann sich per E-Mail an sterzing@vke.it melden. Zu den Aufgaben des VKE gehören u. a. die Kontrolle der Spielplätze und die Meldung von eventuellen Mängeln, ebenso die Zusammenarbeit und Beratung mit der Gemeinde, wenn neue Spielplätze angelegt werden. Außerdem organisiert bzw. beteiligt sich der Verein an Aktionen und Veranstaltungen für Kinder und Familien. Im Bild der neue Vorstand des VKE Sterzing mit (v. l.) Anna Fuchs, der Vorsitzenden Romina Keim und Carolin Baldassarre.

Ein Tag im Waldkindergarten Ende März veranstalteten die „Wipptaler Waldfreunde“ bei der Nestl-Lacke in Unterackern einen Tag der offenen Tür. Zahlreiche Kinder folgten der Einladung, um einen Nachmittag lang im Wald die Welt zu erforschen. Bei einem Buffet tauschten sich Eltern untereinander aus, unter ihnen auch Mamis und Papis aus Bruneck und dem Unterland, die dort ein ähnliches Projekt ins Leben rufen möchten.

Von September bis Juni treffen sich die „Wipptaler Waldfreunde“ unter der Woche täglich im Wald. Die Waldfreunde sind Teil des Vereins Faunus, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen aller Altersstufen zusammenzubringen, die Natur, die vier Elemente und den Wechsel der Jahreszeiten mit allen Sinnen zu er-

leben und voneinander zu lernen, etwa beim Schnitzen von Maienpfeifen, beim Brotbacken oder Wolleverarbeiten. Die Pädagoginnen begegnen den Kindern in beiden Landessprachen. Marilisa Carabotti begleitet die Kinder drei- bis viermal, Agnes Aichholzer ein- bis zweimal wöchentlich in den Wald. Der Standort befindet sich in Unterackern. Derzeit wird provisorisch eine kleine Hütte benützt, langfristig ist geplant, in unmittelbarer Nähe eine eigene Hütte zu errichten. Das Projekt ist als Elterninitiative gestartet und finanziert sich über Beiträge der Eltern und viele ehrenamtlich investierte Stunden. Der Bau der Hütte und ein Teil der Personalkosten werden im kommenden Herbst über ein Interreg-Projekt finanziert. Am 9. September startet wiederum eine Waldgruppe mit maximal 16 waldbegeisterten Kindern. Derzeit sind alle Plätze vergeben. Nähere Infos bei Deborah Senn unter der Rufnummer 349 6664700. Erker 05/19

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Gesellschaft

Schüler spenden für Umwelt „Mehr Sprachen – mehr Wert“

© OSZ Sterzing

Eine Projektgruppe des Oberschulzentrums Sterzing reiste Anfang April im Rahmen eines Mehrsprachigkeit-Projektes nach Chur in die Schweiz. Das Projekt beinhaltete die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Sprachgruppen in Südtirol und Graubünden. Durch die Arbeit an einer gemeinsamen Zeitung (VISCHINS – NACHBARN) lernten sich die Jugendlichen beider Schulen besser kennen und trafen sich schließlich zu drei intensiven Arbeitstagen in Chur, der Hauptstadt des Kantons Graubünden. In der Kantonschule tauchten die Sterzinger in den schweizerischen Schulalltag ein und hatten u. a. Gelegenheit, Immersionsunterricht hautnah mitzuerleben: Geografie auf Italienisch, Geschichte auf Rätoromanisch oder Recht und Wirtschaft auf Englisch. Zudem erhielten die Besucher einen Crashkurs in Rätoromanisch. Besonders beeindruckend war einerseits die Organisation des schweizerischen Schulsystems, andererseits auch die hochmoderne technische Ausstattung der Kantonschule. Neben Klassenbesuchen bekamen die Schüler außerdem einen Gesamteindruck von Chur durch einen Stadtrundgang mit rätoromanischer Führung und den Besuch bei SRF/RTR, der offiziellen rätoromanischen Rundfunkanstalt. In ihren herzlichen Gastfamilien hatten sie nebenbei die Möglichkeit, die Schweiz aus einem ganz anderen Blickwinkel zu erleben. Die Schüler sammelten so viele Erfahrungen und freuen sich auf ein Wiedersehen, das im Herbst am Oberschulzentrum Sterzing stattfindet.

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Ende März kam die Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer aus Gasteig in die Mittelschule „Konrad Fischnaler“, wo sie vor allen dritten Klassen einen Vortrag über aktuelle Umweltprobleme hielt und dabei den Schülern schilderte, was sie dagegen unternimmt. Sie erzählte von ihren Erlebnissen weltweit – vom Retten der Wale in der Antarktis über das Reinigen von Stränden und Meeren, das Pflanzen von Korallen bis hin zur Vermeidung von Plastik im Alltag. So können Plastikverpackungen vermieden werden, indem man etwa Shampoo und Seife selbst herstellt. Gschnitzer zeigte den Schülern auch verschiedene Videos von ihren Aktionen, so auch einen Ausschnitt aus ihrem Dokumentarfilm „Hope“, den sie gerade dreht. In dem Film geht es darum, positiv in die Zukunft zu blicken und die Hoffnung nicht aufzugeben.

Den Schülern wurde bewusst, dass es wichtig ist, Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen, da es um ihre eigene Zukunft geht: Jeder einzelne kann etwas bewirken, wenn er es nur will.

Die Schüler waren begeistert und jede Klasse spendete einen Betrag von 100 Euro aus der Klassenkasse, um Magdalena Gschnitzer bei ihren Projekten zu unterstützen. Im Bild die Klasse 3A der Mittelschule „K. Fischnaler“.

Wintersportsicherheitstag am Roßkopf Am 19. März fand am Roßkopf für alle 4. und 5. Klassen der Grundschulen „Dr. Josef Rampold“ in Sterzing und Gossensaß der jährliche Wintersportsicherheitstag statt. Ziel dieser Veranstaltung ist es, junge Leute ab zehn Jahren für Gefahren und richtiges Verhalten bei Wintersportaktivitäten zu sensibilisieren. Alle in diesem Zusammenhang tätigen Organisationen und Dienste hatten Stationen dazu vorbereitet: Skilehrer zeigten Aufwärmübungen und geeignete Ausrüstung, Förster erklärten anhand von Schneeprofilen die Schnee- und Lawinenkunde, die Bergrettung machte die Suche nach Verschütteten mit Simulationsübungen unter Zuhilfenahme von technischem Gerät und Lawinensuchhunden erfahrbar, die Brigata Alpina klärte über Verhaltensregeln auf der Piste auf und übte die Pistenrettung und das Weiße Kreuz demonstrierte die Erst-Versorgung bei Schiunfällen und sorgte für die Verpflegung. Koordiniert

wurde die Aktion durch Oskar Zorzi von der Flugrettung Wipptal. Schuldirektor Armin Haller überzeugte sich selbst vor Ort von der vorbildlichen Organisation und der Begeisterung, mit der die Schüler dabei waren.

Durch großzügige Sponsoren konnten den Kindern der kostenlose Transport und ein warmes Mittagessen geboten werden. Die Schüler durchliefen in Gruppen die sieben Stationen, beteiligten sich aktiv an den Übungen und wurden so zur Vorsicht und verantwortungsbewusstem Verhalten sich selbst und anderen gegenüber angeregt.


216 Stunden lang Spielen die das Vertrauen untereinander („Vertrauensfall“, Schäferspiel) sowie die Kooperation (Turm bauen, Sumpfspiel, Monsterspiel) stärken. Bei einer Spielgeschichte lösten die Kinder gemeinsam ein Rätsel. Auf dem Programm standen auch Schrei- und Großgruppenspiele, um die Gruppendynamik zu stärken. Die Jungschar Trens begab sich auf eine abenteuerliche Schatzsuche. Gemeinsam wurde Werwolf, Activity, Billard, Calcetto und „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt. Zum Schluss zeichneten die Kinder und Jugendlichen gemeinsam die Kreuzwegstationen für nach. und insgesamt 12.969 Spielminu- Mit dem Jahresthema „Wir spielen, ten gesammelt. Umgerechnet sind was kannst du?“ weist die Jungdas 216 Stunden oder neun Tage. schar auf die Wichtigkeit des SpieIm ganzen Land gab es genera- lens hin. Das Spielen - miteinander tions- und vereinsübergreifende und ohne Leistungsdruck - fördert Spielnachmittage und -nächte so- die Persönlichkeitsentwicklung eiwie Initiativen in Zusammenarbeit nes Kindes und unterstützt es damit Bibliotheken, dem VKE-Spiel- bei, soziale und kommunikative Fäbus und dem Spieleverein Dinx. higkeiten zu erlernen. An der AkBei einer Spielenacht der Jung- tion haben südtirolweit 1.746 Kinschar Sterzing spielten die Mi- der und Erwachsene teilgenomnis und Jungscharkinder Spiele, men. Passend zum Jahresthema „SpielZeit“ lud die Katholische Jungschar Ende März alle Jungschar- und Minigruppen zum gemeinsamen Spielen ein. 54 Ortsgruppen, darunter die Gruppen aus Sterzing und Trens, haben sich an der Aktion beteiligt

STERZING

Segensfeier in der Schwangerschaft Seit dem Jahr 2015 wird von der Katholischen Frauenbewegung eine besondere Segensfeier für die noch ungeborenen Kinder, ihre Mütter und Väter veranstaltet. Heuer fand diese Anfang März in der Kapelle des Krankenhauses Sterzing statt. Die Zeit der Schwangerschaft ist eine

Zeit des Staunens über das Wunder der Entstehung und des Heranwachsens menschlichen Lebens. Es ist auch eine Zeit des Wartens, Hoffens und Bangens, das die ganze Familie und den Freundeskreis erfüllt. Eine Schwangerschaft wirbelt im Le-

ben einer Frau vieles durcheinander. Sie ist eine Zeit bedeutsamer Wandlung, vom Frau- zum Muttersein, von einer Paarbeziehung zu einer Familie. Schwangerschaft und Geburt sind Lebensübergänge, in denen eine Frau sensibel ist für einen tieferen Zusammenhang und sich einer Spiritualität öffnet. Das Ziel dieser Segensfeier ist es, dem heranwachsenden Kind und den Eltern segensreiche Worte, Gedanken und Gesten für die bevorstehende Zeit mit auf den Weg zu geben und die Zuversicht zu schenken, dass ein jedes Kind ein Segen ist. Gemeinsam wurde gebetet, bevor der persönliche Segen von Dekan Christoph Schweigl über jede werdende Mutter bzw. die junge Familie gesprochen wurde. Musikalisch gestaltet wurde die Segensfeier von der Frauensinggruppe Mauls. Erker 05/19

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2019

Sterzing/Vipiteno

11. – 18. Mai STERZING

11. Mai, Samstag SEPTET JAZZ BAND, MARCHING PARADE Sterzing Innenstadt, ab 10.00 h INCREDIBLE SOUTHERN BLUES BAND Stadttheater, 21.00 h (20 E) 12. Mai, Sonntag GOSPELMESSE MIT JUDIT PIXNER UND ISBB Pfarrkirche Sterzing, 10.00 h Muttertagsbrunch mit Georg Ploner und Walter Rieder Theatercafè, ab 11.30 h 13. Mai, Blue Monday ÜBERRASCHUNGSKONZERT Arci Music Lab (ex Jägerkeller), 21.00 h 14. Mai, Dienstag POOR BOYS Hotel Sterzinger Moos , 21.00 h 15. Mai, Mittwoch MATCHING TIES Café Frick, 19.00 h 16. Mai, Donnerstag MICHAEL MCDERMOTT Steindl’s Boutiquehotel, 21.00 h 17. Mai, Freitag LATE NIGHT SHOW MIT BROWN STYLE Derby Club, ab 22.30 h 18. Mai, Samstag BARBARA DENNERLEIN,

Stadttheater, 21.00 h (20 E)

www.bluedays.it KARTENVORVERKAUF: Sterzing: Tourismusverein Sterzing (T 0472 765325) Online: www.bluedays.it Abendkasse Stadttheater: 20.0048Uhr Erker 05/19

Siebte internationale BLUE DAYS 30 Jahre Incredible Southern Blues Band/ Orgelkonzert mit Barbara Dennerlein

In der Woche vom 11. bis zum 18. Mai wird die nördlichste Stadt Italiens zum siebten Mal Austragungsort der beliebten Blue Days unter der Leitung des Wahl-Sterzingers Roland Egger. Musikalische Stilfreiheit und Internationalisierung kennzeichnen auch in diesem Jahr das attraktive Zehn-Punkte-Programm. Zum Auftakt wird am Vormittag des 11. Mai wieder die aus dem benachbarten Trentino stammende Marching Septet Jazz Band unter der Führung von Lorenzo Tomaselli durch die Straßen der Stadt marschieren. Ausgangspunkt ist das Stadttheater, wo die sieben Musiker gegen Mittag zurückerwartet werden. Am Samstagabend findet dann im Stadttheater der erste große Höhepunkt des Festivals statt. Die legendäre Incredible Southern Blues Band feiert ihr 30-jähriges Gründungsjubiläum mit einem denkwürdigen Konzert und einem sympathischen, zum Teil selbstironischen Rückblick auf drei Jahrzehnte Musikerfreundschaft. Markus Linder, Gianni Ghirardini, Werner „Haifisch“ Heidegger und Roland Egger bringen zusammen inzwischen 245 Jahre auf die Bühne. Einen guten Teil davon haben die vier Gentlemen-Blueser in unveränderter Bandbesetzung erlebt. Für jeden von ihnen verkörpert die langjährige Zusammenarbeit wahrscheinlich den wichtigsten Lebensabschnitt. Darüber will die Band ihren treuen Fans mit elegant gespieltem Blues und witzigen Einlagen erzählen. Eine Hommage an die Freundschaft

Werner „Haifisch“ Heidegger, Roland Egger, Gianni Ghirardini und Markus Linder: haben sich seit 30 Jahren als ISBB dem Blues verschrieben

soll es werden. Zu Ehren des unsterblichen Blues und der Stadt Sterzing, wo die Incredibles 1989 gegründet wurden. Der Sonntag (12. Mai) steht wieder ganz im Zeichen der Mütter. Um ihnen Achtung zu erweisen, findet um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing die traditionelle Gospelmesse statt, die heuer von der bekannten Sängerin Judit Pixner gesungen wird. Mu-

sikalisch wird sie von der kompletten Incredible Southern Blues Band begleitet. Den Gottesdienst wird Priester Gottfried Ugolini aus Brixen feiern. Im Anschluss an die Messfeier geht es auf der Terrasse des Theatercafès mit dem Muttertagsbrunch weiter. Marco und sein Team werden typische Grillköstlichkeiten servieren; für musikalische Unterhaltung sorgen in diesem Jahr ab 11.30 Uhr die Lokalmatadore Georg Ploner und Walter Rieder. Am Blue Monday (13. Mai) gibt es einen gänzlich neuen Programmpunkt – ein Experiment, könnte man sagen. Nach Aussage des Organisators handelt es sich dabei um ein Überraschungskonzert, bei dem die Besucher bis zuletzt nicht wissen, wer oder was sie erwartet. Auf diese Weise soll Spannung erzeugt und die jugendliche


Kultur

Neugier musikinteressierter Leute wiedererweckt werden. In Zeiten, in denen die Qualität eines Menschen zunehmend über die Anzahl seiner Internetklicks definiert und jedes Thema am Smartphone „flachgegoogelt“ wird, scheint es Roland Egger wichtig zu sein, ein Zeichen in entgegengesetzte Richtung zu setzen. Unterstützt wird die Aktion vom Kulturverein ARCI, der das Konzert in den Räumlichkeiten des Music Lab (ex „Jägerkeller“) ermöglicht.

Am Dienstag (14. Mai) geht es im Hotel „Sterzinger Moos“ mit den mehrfach ausgezeichneten Poor Boys weiter. Das gewaltige Blues Duo ist kürzlich von einer erfolgreichen Tournee in den Vereinigten Staaten zurückgekehrt, wo sie mit ihrem Album „Roots“ lobende Anerkennung ernten konnten.

Matching Ties mit dem US-Amerikanern Paul Stowe und Trevor Morriss aus England werden am Mittwoch (15. Mai) erstmals die Terrasse des Cafè Frick bespielen. Toni Frick und seine Familie machen heuer zum ersten Mal bei den Blue Days mit und freuen sich auf diesen besonderen Abend. Im Unterschied zu den übrigen Musikabenden beginnt dieses Open-

Air-Konzert bereits um 19.00 Uhr. Im Steindl’s Boutiquehotel ist am Donnerstag (16. Mai) der amerikanische Autor Michael McDermott zu Gast, über den die Washington Post folgende Würdigung veröffentlicht hat: „McDermott

könnte durchaus zu einem der größten Talente seiner Generation werden.“ In Sterzing wird McDermott von seinem kongenialen Partner und Ausnahmegitarristen Alex „Kid“ Gariazzo begleitet. Die Late Night Show im Derby Club beginnt naturgemäß spät.

Am Freitag (17. Mai) sind dort gegen 22.30 Uhr Brown Style mit dem aus Brasilien stammenden Sänger Luca Brighi zu hören. Mit von der Partie der Tastenvirtuose Michele Bonivento und Drummer Francesco Inverno. Geboten werden bravourös arrangierte Soul und R&B Klassiker aus der glorreichen Motown Ära. Den krönenden Abschluss der achttägigen Musikveranstaltung bildet das Orgelkonzert der weltberühmten „Hammond-Köni-

„Hammond-Königin“ Barbara Dennerlein: rockt am 18. Mai die Bühne des Stadttheaters in Sterzing

gin“ Barbara Dennerlein. Sie wird am Samstag (18. Mai) im Stadttheater ihre neueste CD mit dem Titel „Best of Blues: Through the years“ präsentieren. Eine seltene Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte. In ihrer langjährigen Karriere hat Dennerlein mit Größen wie Ray Anderson, Randy Brecker, Dennis Chambers, Roy Hargrove, Mitch Watkins, Jeff Tain Watts, Chico Freeman oder George Benson gearbeitet. Unvergesslich bleiben die einzigartigen Konzerte von Friedrich Gulda mit Barbara Dennerlein. Gulda setzte sein ganzes musikalisches Genie ein,

um über alle Stil- und Genregrenzen hinweg auch eine Symbiose von Klassik und Jazz zu verwirklichen. Dieses musikalische Selbstverständnis verkörpert auch Barbara Dennerlein. Eine Doppel-CD und die 2012 erschienene DVD „I Love Mozart and I Love Barbara“ dokumentieren die fruchtbare Zusammenarbeit dieser beiden Ausnahmekünstler. Die Eintrittskarten für die beiden Hauptkonzerte am 11. und 18. Mai sind im Tourismusverein Sterzing oder über den Online-Ticketservice auf der Internetseite www.bluedays.it erhältlich.

Blue Aid+ Die Hilfsaktion Blue Aid+ hat über die Jahre die stolze Summe von 8.809,53 Euro gesammelt und an ehrenamtliche Vereine unseres Landes weitergeleitet. Der Begründer der Initiative Roland Egger blickt zuversichtlich auf die Überschreitung der 10.000-Euro-Grenze. Der Spendenerlös der diesjährigen Hilfsaktion kommt dem Alzheimer Verein ASAA in Bozen zugute. Erker 05/19

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Kultur

Let’s rock

Junge Band auf der großen Bühne „Let’s rock“. Das sind die beiden Sängerinnen Artela Salihu und Lisa Teissl, E-Gitarrist Tobias Plattner, Bass-Gitarrist Lukas Holzer und Schlagzeuger Jonas Plank. Die Mittelschulband aus Gossensaß ist im April beim 1. Schulband-Contest „Musik macht Schule“ im Stadttheater Bozen aufgetreten – und hatte viel Spaß dabei. Erker: Zum ersten Mal bei einem Contest. Was war das für ein Gefühl? Lukas: Schon cool, vor 800 Leuten zu spielen. Wart Ihr aufgeregt? Alle: Ja, vor dem Auftritt schon. Tobias: Sobald man aber auf der Bühne steht, freut man sich und genießt es. Wie lange macht Ihr schon zusammen Musik? Artela: Seit zwei Jahren. Und wie habt Ihr zueinander gefunden? Lukas: Wir haben uns gedacht: Wenn es schon an so vielen Schulen eine Band gibt, warum dann nicht auch in Gossensaß? So haben wir die Besten von unserer Schule zusammengesucht und eine Schulband gegründet.

Let’s rock: „Wir genießen es, auf der Bühne zu stehen“

Wie seid Ihr auf den Bandnamen gekommen? Jonas: Einmal im Jahr spielen wir im Theatersaal beim Schülerkonzert „Let’s rock“. Diesen Namen haben wir einfach übernommen. Spielt Ihr schon lange ein Instrument? Tobias: Ich habe vier Jahre lang an der Musikschule Gitarrenunterricht genommen. Heuer spiele ich das erste Jahr E-Gitarre. Jonas: Ich spiele seit sechs Jahren Schlagzeug. Lukas: Ich habe drei Jahre lang Schlagzeug gespielt, vor einem halben Jahr habe ich zur Bass-Gitarre gewechselt.

Musik macht Schule 15 Bands aus Mittel- und Oberschulen haben beim 1. Band-Contest gezeigt, was sie drauf haben. Der Sieg ging an die Gruppe „Rocket Monkeys“ aus Blumau, die mit ihrer Musik und Performance Publikum und Jury überzeugt hat. Sie darf heuer beim Open-Air-Festival „Rock im Ring“ am Ritten auftreten. Bewertet wurden die jungen Musiker von Sigrun Falkensteiner, Raimund Seebacher vom Rock im Ring, Musiker Jonas Oberstaller, Landesmusikschuldirektor Felix Resch, Musical-Darstellerin Doris Warasin und dem „Voice of Germany“-Sieger Samuel Rösch. Den 1. Südtiroler Schulband-Contest hat die Deutsche Bildungsdirektion in Zusammenarbeit mit dem Verein Liederszene Südtirol/rocknet.bz veranstaltet.

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Lisa, Artela, wie lange singt Ihr schon? Artela: Ich habe ein Jahr lang bei einem Chor gesungen. Lisa: Ich habe ein Jahr lang die Musikschule besucht. Letztes Jahr habe ich ein paar Gesangsstunden bei Tamara Rieder geschenkt bekommen. Sie hat gezeigt, wie ich mit Übungen die Stimme ausbauen kann, um höhere und tiefere Töne singen zu können. Das hat mir gut gefallen. Wie lernt Ihr die Stücke ein? Lukas: Wir hören sie uns, so oft es geht, an. Wir probieren auch, die Lieder anzuhören und gleichzeitig mitzuspielen. Tobias: So kommst du schnell in den Rhythmus rein. Lukas: Aber das geht nicht immer. Manchmal machen wir eine abgewandelte Version ohne Bridge, manchmal spielen wir das Stück langsamer oder schneller. Aber es ist eine gute Übung. Wer coacht Euch? Jonas: Unsere Musiklehrer Claudia Raffl und Andreas Hofer. Wir sind jeden Tag nach der Pause eine halbe Stunde im Proberaum. Sonst proben wir einmal pro Woche. Trefft Ihr Euch auch außerhalb der Schule? Tobias: Selten. Lukas: Nur wenn es notwendig ist. Für Euren Auftritt habt Ihr sicher

oft geübt. Lukas: Ja, sicher acht- oder neunmal. Würdet ihr nochmals bei einem Contest mitmachen? Alle: Ja. Ihr habt beim Contest die Songs „Zombie“ von den Cranberries und „Use somebody“ von den Kings of Leon gespielt. Wie viele Lieder habt Ihr insgesamt im Repertoire? Artela: Mit Zugaben sind es 16. Und wie wählt Ihr Eure Songs aus? Jonas: Die meisten suchen wir selbst aus. Wir spielen Lieder, die uns gut gefallen. Manchmal gibt uns auch jemand einen Tipp, welches Lied zu uns passen könnte. Welches ist Euer ganz persönlicher Lieblingssong? Artela: „The climb“ von Miley Cyrus. Lisa: Mein Lieblingssong ist „People help the people“ von Birdy. Jonas: Ich spiele eigentlich alles gern. Lukas: Mir gefallen Lieder, die mit der Bass-Gitarre einfach zu spielen sind. Zuhause spiele ich mit dem Schlagzeug eher Hardrock. Tobias: Ich mag Rock. Akustisch spielen gefällt mir auch nicht schlecht, aber mit der Gitarre kann man bei rockigen Liedern mehr Gas geben. Welche Lieder habt Ihr schon so oft gespielt, dass Ihr mittlerweile „stuff“ davon seid? Lisa: „Zombie“. Tobias: Ich spiele immer noch jedes Lied gerne. Lukas: Schwer zu sagen, weil wir es jedes Mal anders spielen und singen. So gesehen kann ein Lied gar nie langweilig werden. Interview: Renate Breitenberger

Das tolle Video vom Live-Auftritt gibt es auf www.dererker.it


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Kultur

Bergleute im Porträt

Der Bergbau prägte über Jahrhunderte die Landschaft, besonders auch die Menschen im zentralen Alpenraum. Ausgehend von Fotografien von Bergleuten, die in den letzten Jahrhunderten in den Bergwerken von Ridnaun/Schneeberg und Prettau tätig waren, werden vom 16. April bis zum 3. November im Bergbaumuseum in Steinhaus im Ahrntal in der Sonderausstellung „Menschenbilder. Bergleute im Porträt“ deren Porträts gezeigt und Kurzbiografien erzählt. Durch Bild, Text und Ton sowie durch eine Auswahl an persönlichen Gegenständen erhalten Bergwerksunternehmer, Knappen und auch die im Bergbau tätigen Frauen wieder Kontur und Stimme.

In den Kulturbeirat berufen Mitte April hat die Landesregierung die neuen Kulturbeiräte für die deutsche und italienische Sprachgruppe ernannt. Im 16-köpfigen Gremium ist auch der Sterzinger Meinhard Oberhauser, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Südtiroler Musikkapellen und Präsident der Lebenshilfe Wipptal, vertreten. Der Kulturbeirat berät die Landesregierung in Fragen der Kulturpolitik und der Kulturförderung.

Der Mareiter „Theater-Opa“ Karl Stefan Siller aus Mareit ist ein begnadeter Laienschauspieler und begeisterter Theatermann – und das seit vielen Jahrzehnten. Das darstellende Spiel ist seine große Leidenschaft. In unzähligen Darbietungen der Heimatbühne Mareit war er in spritzig-komödiantischen und schelmischen Rollen genauso beheimatet wie als überzeugender Charakterdarsteller. Als einfallsreicher Spielleiter zog er von 1970 bis 2007 gekonnt die Fäden seiner Spieler und feierte mit seinen Inszenierungen große Erfolge. Bei der Produktion „Das Buch – Lediglich ledig“ half er noch einmal als Spielleiter aus. Mehrfach mitgewirkt hat er auch an Produktionen auf Bezirksebene, so im Stück „Glaube und Heimat“ in einer Inszenierung von Klaus Rohr-

Kirchenchor Ridnaun ehrt langjährige Mitglieder Zur Jahresversammlung des Kirchenchores Ridnaun im Hotel „Plunhof“ konnte Obmann Hermann Schölzhorn neben den rund dreißig Sängern auch Pfarrer Thomas Stürz, Karin

INNERPFLERSCH

Neue Obfrau für Singgemeinschaft Ende März wählte die Singgemeinschaft Pflersch im Hotel „Panorama“ in Innerpflersch einen neuen Ausschuss. Neue Obfrau ist Margit Mair Steiger, welche die Nachfolge von Rosanna Frank Schölzhorn antritt. Neu im Vorstand ist auch Hildegard Kinzner, nachdem Lisi Tappeiner als Notenwart nicht mehr zur Verfügung stand.

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moser oder bei den Sterzinger Osterspielen. Als Urgestein der Mareiter Theaterszene stand Karl Stefan Siller von 1970 bis 2000 der örtlichen Bühne 30 Jahre lang als Obmann vor und dann noch einmal kurz von 2003 bis 2005. Zum 60-jährigen Jubiläum der Heimatbühne Mareit im Jahr 2007 brillierte er in der Hauptrolle in der Groteske „Der verkaufte Großvater“ (im Bild). Bis heute wirkt der „Theater-Opa“, wie er von den Bühnenmitgliedern liebevoll genannt wird, im Ausschuss mit und hilft immer wieder, wenn Not am Mann ist. Denn die Bretter, die die Welt bedeuten, lassen ihn nicht los. Bei der 68. Generalversammlung des Südtiroler Theaterverbandes (STV) wurde Karl Stefan Siller Ende März im Bozner Waltherhaus für seinen 60-jährigen Einsatz für das Südtiroler Theaterwesen geehrt.

Messner in Vertretung des Südtiroler Chorverbandes, Fraktionsvorsteher Matthias Braunhofer, Pfarrgemeinderatspräsident Hermann Wild sowie Hausherrin Paula Volgger begrüßen. Nach einem Rückblick auf die vielfältigen Aktivitäten im vergangenen Jahr wurde das Programm des laufenden Jahres vorgestellt. Einen Höhepunkt bildet dabei eine Fahrt in die Toskana. Im Rahmen der Versammlung wurde allen Mitgliedern des Kirchenchores, besonders Chor-

leiterin Esther Falkensteiner, Obmann Hermann Schölzhorn, Organistin Astrid Gschließer, den Ausschussmitgliedern und langjährigen Sängern ein großer Dank ausgesprochen. Mit Ehrenurkunden des Verbandes der Kirchenchöre und des Südtiroler Chorverbandes ausgezeichnet wurden Astrid Gschliesser für ihre 15-jährige Mitgliedschaft, Doris Kruselburger, Siglinde Klotz und Albin Wurzer für 20 Jahre sowie Valentin Wurzer und Josef Gschwenter für 25 Jahre. Obmann Hermann Schölzhorn wurde für 40 Jahre im Dienste der Kirchenmusik geehrt. Anerkennung wurde auch den fleißigsten Mitgliedern gezollt, allen voran Richard Hochrainer, der im vergangenen Jahr bei jeder Probe und jedem Auftritt anwesend war. Im Bild die geehrten Sänger (v. l.) Albin Wurzer, Astrid Gschliesser, Siglinde Klotz, Doris Kruselburger, Valentin Wurzer, Josef Gschwenter und Hermann Schölzhorn.


Kaser-Landschaften in Sterzing

Der in Gossensaß lebende Künstler Peter Kaser zeigt im Restaurant „vinzenz zum feinen wein“ in Sterzing derzeit eine Auswahl seiner Werke. „Landschaften“ nennt sich die Ausstellung, die dort bis Ende Juni zu sehen ist.

Kaser leitete viele Jahre lang den Kunst- und Kulturverein Lurx und schuf u. a. mit dem Kunstort „scalini 84 stufen“ am Brenner eine überaus interessante Begegnungsstätte für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Performances und Installationen.

Beste Philosophin Südtirols kommt aus Ratschings Die Philosophieolympiade, die zu den sogenannten Wissenschaftsolympiaden gehört, wurde im Jahr 1993 auf Initiative der Länder Bulgarien, Deutschland, Polen, Rumänien und Türkei ins Leben gerufen. Inzwischen nehmen bereits über 40 Länder weltweit daran teil, die jeweils zwei Schüler der Oberstufe entsenden. Südtirol nahm heuer bereits zum 16. Mal mit eigenen Kandidaten an der Philosophieolympiade teil. Vor kurzem wurde am Realgymnasium Bruneck die Philoso-

phieolympiade auf Landesebene ausgetragen, an der sich 40 Schüler aus allen Landesteilen Südtirols beteiligten. Den Sieg trug Marie Christin Polig aus Ratschings davon, welche die Klasse 5A des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums „Josef Gasser“ in Brixen besucht. Sie überzeugte mit einem philosophischen Essay über die menschliche Willensfreiheit. Sie durfte beim österreichischen Bundeswettbewerb, der in Salzburg stattfand, Südtirol vertreten. Erker 05/19

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Kultur

Abtransport eines verwundeten Soldaten Erinnerungen von Robert Seeber an den Absturz eines US-Bombers 1945 In der Oktober-Ausgabe 2018 wurde im Erker über ein achtköpfiges US-amerikanisches Team berichtet, das sich im Sommer 2018 u. a. im Wipptal auf die Spurensuche nach fünf vermissten USAAF-Flugsoldaten aus dem Zeiten Weltkrieg gemacht hatte. Dabei erging auch die Bitte an mögliche Zeitzeugen um Hinweise nach vermissten Soldaten. Auf den Artikel „Die Spurensucher“ meldete sich nun Robert Seeber aus Sterzing in der Redaktion, der sich an den Abtransport eines amerikanischen Soldaten in „Kaki-Uniform“ erinnern kann. Dabei dürfte es sich um einen überlebenden Flugsoldaten gehandelt haben, der sich am 25. Februar bzw. am 20. März 1945 mit dem Fallschirm gerettet hatte, nachdem das Flugzeug von der Flak unter Beschuss genommen worden war. An das genaue Datum kann sich Seeber freilich nicht mehr erinnern. Februar oder März 1945

(v. l.) Willi Zössmayr, Robert Seeber, Roland Domanig und Anton Volgger bei der Besprechung des von Seeber beschriebenen Verletztentransports

würde jedenfalls auch mit den Aufzeichnungen von Flugzeugabschüssen von Thomas Albrich in seinem Buch „Luftkrieg über der Alpenfestung 1943 – 1945“ übereinstimmen. In dieser Zeit war in Thuins eine Flak (Flugabwehrgeschütz) der Wehrmacht stationiert. Seeber erinnert sich noch genau an das Ende des Bombenalarms an diesem frühen Nachmittag. „Als wir aus dem Bunker auf der Höhe des heutigen Sterzinger

BOMBENEINSCHLÄGE AM ROSSKOPF In Erinnerung geblieben sind Robert Seeber auch Bombenabwürfe am Roßkopf am Pfingstsonntag 1944. An jenem 28. Mai „haben wir Kinder in der ‚Julihütte‘ auf dem Roßkopf übernachtet. Im Schlaf hat es uns dann von den Betten hinausgeschmissen, so stark war der Luftdruck durch mehrere Bombeneinschläge in der Nähe der etwa 400 m Luftlinie entfernten Kastellacke und weiter talwärts in der Gegend der Furlhütte. Die Aufregung der Eltern war groß. Am nächsten Morgen sahen wir uns dann die Bombentrichter an.“ Die Bomben hätten auf den Tunneleingang der Eisenbahn in Pflersch abgeworfen werden sollen, wurden aber auf dem Fluchtweg als Notabwurf über dem Roßkopf ausgeladen. Noch heute kann man die Bombenkrater nahe der Kastellacke sehen und dort auch Bombensplitter finden. Im Bild: Robert Seeber und seine Schwester Rosmarie vor dem Wrack des abgestürzten Bombers, 1944.

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Krankenhauses kamen, wurde bekannt, dass ein verwundeter amerikanischer Soldat von Raminges über die Lahn auf einem handgezogenen Schlitten abtransportiert würde. Wir liefen alle schnell zur Lahn. Ungefähr auf der Höhe des Kelderer Hauses kamen sie dann. Der Verwundete lag rücklings auf dem Schlitten. Die Bauchdecke war aufgerissen; man konnte sogar die Gedärme sehen. Der Soldat war bei Bewusstsein und hatte, so schien mir, ein Grinsen im Gesicht. Vermutlich war es wohl aber vielmehr das schmerzverzerrte Gesicht.“ Über den weiteren Verbleib des Soldaten könne Seeber allerdings nichts sagen. Ob er die schwere Absturzverletzung überlebt hat, ist nicht bekannt. Die letzten Kriegsmonate verbrachte Robert Seeber aus Sicherheitsgründen in Ratschings, wo er das Volksschuljahr beendete. Wegen einer Erkrankung an Paratyphus war es ihm in Sterzing nämlich nicht mehr möglich, bei Bombenalarm in den feuchten Bunker gebracht zu werden. Am 5. Mai 1945 marschierten die Amerikaner in Sterzing ein. Bereits Tage zuvor hatten die Bombenangriffe ein Ende gefunden. Absturz bei Rust Ein schwer verletzter US-Fliegersoldat kann derzeit noch keinem der beiden Absturztage zweifelsfrei zugeordnet werden. Am 25. Feb-

ruar 1945 stürzte ein B-25 Mitchel Bomber in der Gegend von Rust ab, wobei nur Lawrence Griffin verletzt überlebte und in die USA zurückkehren konnte. Mit einer offenen Bauchdecke dürfte er aber kaum lange gelitten haben. Der zweite B-25 Bomber stürzte nahe Gospeneid ab, wobei drei Fliegersoldaten getötet wurden und drei nahe Gospeneid absprangen, also weit von Raminges entfernt. Der dritte an diesem Tag getroffene Bomber legte in Glurns erfolgreich eine Bauchlandung hin. Am 28. Februar flog nach einem Luftangriff das Munitionslager von Freienfeld in die Luft. .An diesem Tag sowie nach Angriffen am 14. und 16. März gab es keine US-Abstürze. Für den 20. März gibt die USAAF sechs B-25-Bomberverluste an, davon sind drei Absturzorte interessant: das Trenser Joch, Male und wahrscheinlich die Nordgegend von Sterzing. Hier wurden vier Verbrannte im Wrack gefunden, der Copilot Stanly Caniglio konnte allerdings noch aus gefährlich niedriger Höhe abspringen und dürfte lebensgefährlich verletzt abtransportiert worden sein: Wahrscheinlich war dies der Mann auf dem Schlitten. In den USA wird Caniglio wie die anderen vier als „getötet“ (KIA, killed in action) geführt. Der Pilot Edward Mack überlebte als einziger unverletzt und hatte die obigen Informationen im amerikanischen Verhör zu Protokoll gegeben. Als notwendige Beweise müssen B-25-Fliegerteile nördlich von Sterzing gefunden werden. Krankenhausakte und Sterbebücher, so noch vorhanden, könnten Hinweise enthalten. Vielleicht gelingt es, dieses von Robert Seeber aufgeschlagene Geschichtsblatt mit Hilfe von weiteren Geschichtsinteressierten noch besser zu beleuchten. Die Erker-Redaktion nimmt Hinweise gerne entgegen und leitet sie weiter. E


DAS WIPPTAL IN HISTORISCHEN BILDERN

Kultur

Wildbad Möders von Alois Karl Eller Das Wildbad Möders, südlich von Stilfes gelegen, war früher ein gerne besuchtes Heilbad in stiller Waldlage. Die Heilquelle wird bereits 1509 in einer Urkunde erwähnt. Darin heißt es, dass Hans Klingseisen dem Siegmund Wieland sein „aigen mos zu medersprunnen gelegen“ verkauft hat, das oben an den „ge-

Johann Jakob Staffler lobte in seiner Reisebeschreibung 1847 das Schwefelbad Möders als heilsam bei Hautausschlägen, chronischen Geschwüren und bei Frauenleiden. Nach einer genaueren Untersuchung durch den Fachmann Hugo Platter 1886 wurde das Wasser in Möders als vollkommen klar sowie als

Das Wildbad Möders mit Kirchlein und Badhaus. Korrespondenzkarte. Foto Lor. Fränzl 1910. Bozen. Privatbesitz

mainen weg und unten an den Eisack stoßt“ (Verfachbuch Sterzing). Ein Badhaus dürfte bereits 1530 bestanden haben, wie aus einem urkundlichen Bericht hervorgeht. Michl Moser vertauschte das Bad am 16. März 1557 dem Schwager Peter Schuestl gegen zwei Bergmähder ober Valgenäun. Es handelte sich um eine Badehütte mit Holzverkleidung von der Hütte aus dem Wald gegen den Egger Berg hinauf, von „Rafis und dem Sam, so die Nachbarschaft“, wie es die Kirchpröpste von Stilfes aus geneigtem Willen „vergunnt“ haben. Aus dem Tauschbrief geht weiteres hervor, dass in Möders beim „prunnen“ eine Badehütte mit einem Kellerle bestand, darin befanden sich 14 Badewannen mit zwei eingemauerten Kesseln.

geruch- und geschmacklos befunden und als alkalisch-salinisch bezeichnet. Etwas später wurden außer den Quellbädern auch noch Dampf-Medizinal-Kohlensäurebäder sowie Kaltwasserduschen (Kneippkuren) und Massagekuren verabreicht. 1901 ging das Bad durch Kauf auf an den Meraner Kurarzt Dr. Josef Spöttl über. Dieser ließ im Tiroler Badestil 1904/05 das neue Badehaus errichten. Das Haus verfügte nun über 50 Zimmer mit Balkonen und Veranden, einem neuen Badehaus mit acht Kabinen. Dem Haus gegenüber befand sich eine Kegelbahn. Laut den damals aufliegenden Prospekten wurden die Bade- und Trinkkuren zur Heilung bei Verdauungskrankheiten, Leberleiden sowie bei Gicht, Rheuma, neuralgischen und E

anämischen Krankheiten angeboten. Neu erbaut wurde dabei auch das angrenzende Badkirchlein Möders. Um 1913 ließ der Besitzer eine kleine Insel im Eisack in einen Naturpark verwandeln. Dabei wurde auch eine neue Brücke über den Eisack gebaut. An diese Gestaltung erinnern heute noch die herrlichen Laubbäume im Park, eine Rotbuche, schöne Linden und eine auffallend an den Wuchs einer Pappel gemahnende Eiche (Dr. Peter Ortner). Nach einer kurzen Blütezeit in den 1930er Jahren wurde der Badebetrieb bald nach 1947 eingestellt, das Badehaus mit Gasthausschank wurde aus Sicherheitsgründen 1988 abgetragen. Durch einen besonderen Vorfall kam Bad Möders 1908 negativ in die Schlagzeilen der Tiroler Presse. Der Innsbrucker Professor Dr. Ludwig Wahrmund (1860 – 1932) war wieder einmal zu einem Kuraufenthalt in Bad Möders. Dieser war politisch liberal und antiklerikal eingestellt, so dass es schon bei seinem Aufenthalt am 12. August 1908 vor dem Hotel zu Krawallen kam. Den konservativ und römisch-katholisch eingestellten Kreisen war es unbegreiflich, dass der Wirt einem solchen Gast Unterkunft bot. Am 23. August wurden an mehreren Stellen Plakate angeschlagen mit der Aufschrift: „Wahrmund in Möders, eine Schande für die Gemeinde.“ Er wurde zur sofortigen Abreise aufgefordert, was er auch tat. Dem Besitzer von Bad Möders hingegen sprach die Gemeindevorstehung von Stilfes, um der Entrüstung der Bevölkerung gerecht zu werden, als Gemeinderatsmitglied ihr Misstrauen aus. So erlebte um die Jahrhundertwende auch Bad Möders seinen Kulturkampf, der in Gesamttirol in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert ausgetragen wurde. Erker 05/19

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Kultur

Menschenfischer

Priester und Ordensleute aus dem Wipptal ten Hirten oder Schwestern vom Armen Kinde Jesu geläufig sein, um nur einige wenige zu nennen.

von Paul Felizetti

Auf Wunsch und Anregung von Altdekan Josef Knapp, dem nunmehrigen Diözesanreferenten für Berufungspastoral, hatte sich der Autor im Jahr 2015 bereit erklärt, die Idee in die Wirklichkeit umzusetzen. Entstanden ist schlussendlich ein 500 Seiten starkes Werk, das die Erinnerung an die vielen Wipptaler „Menschfischer“ wachhalten möchte. Das Buch beginnt mit einem Rückblick auf die bewegte Kirchengeschichte des Wipptales. Beginnend mit der Christianisierung spannt sie den Bogen über die Gründung der Niederlassung des Deutschen Ordens, die ziemlich turbulenten Zeiten von Reformation, Wiedertäufertum und die mit der Gegenreformation einsetzende Erneuerung bis hin zur Gründung der Seelsorgeeinheit Wipptal. In einem weiteren Ab-

Das Buch „Menschenfischer. Priester und Ordensleute aus dem Wipptal“ von Paul Felizetti, herausgegeben von der Seelsorgeeinheit Wipptal, ist zum Preis von 20 Euro im Pfarrhaus Sterzing erhältlich.

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© Stefan Frei

Am Palmsonntag wurde in der St. Margarethenkirche in Sterzing das Buch „Menschenfischer - Priester und Ordensleute aus dem Wipptal“ einem interessierten Publikum präsentiert.

Autor Paul Felizetti (l.) mit Altdekan Josef Knapp

schnitt werden kurz die 16 Pfarreien der Seelsorgeeinheit vorgestellt. Geistliche Berufungen Der Hauptteil des Buches ist dann den zahlreichen Frauen und Männern gewidmet, die sich für den geistlichen Stand entschieden haben. Es gibt wohl nur ganz wenige Orte auf dem Gebiet der ehemaligen Diözese Brixen, aus dem so viele Priester- und Ordensberufungen hervorgegangen sind wie aus dem Wipptaler Hauptort Sterzing. Und auch aus den anderen 15 Pfarreien haben sich im Laufe der Zeit viele Frauen und Männer für den geistlichen Beruf entschieden. Nicht weniger als 1.000 Namen sind bei den Recherchen für das neue Buch zusammengekommen. Dabei muss die tatsächliche Anzahl noch wesentlich höher angesetzt werden, da die Sammlung aus unterschiedlichen Gründen sicherlich lückenhaft geblieben ist

bzw. unvollständig bleiben musste. So war es bis ins 16. Jahrhundert weitgehend üblich, Priester nur mit ihrem Vornamen zu nennen, selten mit dem Familiennamen geschweige denn mit ihrem Herkunftsort. Andere Wipptaler hingegen tauchten als Seelsorger in benachbarten Diözesen auf und nicht selten führte nur der sprichwörtliche Zufall hin zu Ordensmännern und Klosterfrauen außerhalb der Heimatdiözese Brixen, etwa in die Schweiz, nach Bayern oder Böhmen, nach Salzburg oder Wien, in die Krain, nach Kroatien oder in das noch weiter entfernte Bosnien. An die 50 verschiedene Orden sind schlussendlich zusammengekommen, allbekannte natürlich wie Kapuziner, Franziskaner, Augustiner oder Benediktiner, Klarissen, Ursulinen, Tertiarinnen oder Barmherzige Schwestern. Nicht allzu vielen dürften hingegen Kartäuser, Trappisten, Unbeschuhte Karmeliten, Schwestern vom Gu-

Große Persönlichkeiten Große Persönlichkeiten sind unter den Wipptaler Menschenfischern: zwei Bischöfe beispielsweise, Paulinus Mair und der unvergessene, 2008 verstorbene Bischof Wilhelm Egger und gleich mehrere Äbte und Äbtissinnen. Dabei konnte es allerdings vorkommen, dass dem einen oder anderen eine großartige Kirchenlaufbahn bereits vom Schicksal einfach vorausbestimmt war. Was sollte beispielsweise schon aus einem Mann werden, der in der Sterzinger Kapuzinerkirche das Licht der Welt erblickte? Wenn dann auf dessen Grabdenkmal die lateinischen Worte stehen „Cui nihil praeter immortalitatem defuit“, was auf Deutsch heißt, dass ihm nichts als die Unsterblichkeit fehlte, muss man sich sowieso wundern, dass er es „nur“ zum Abt des Augustinerstiftes Neustift gebracht hat. Unter den Wipptaler Priestern und Ordensleuten finden sich bedeutende Wissenschaftler und das nicht nur auf theologischem Gebiet; wir treffen genauso auf große Lateiner, auf Historiker, Volkskundler und Naturwissenschaftler. Ihre gesammelten Schriften würden wohl ein Regal von unschätzbarem lokalgeschichtlichem Wert füllen. Dabei würde möglicherweiser ein Büchlein mit dem Titel „Michael Musculus et lapis sapientiae“ ins Auge stechen, bei dem es sich um niemand anderen als die weltbekannte Comicfigur Mickymaus handelt. Lebensgeschichten Das Buch ist allerdings kein theologisches Werk und genauso wenig ein „Wipptaler Heiligenbuch“, wie man vielleicht vermuten könn-


Missionsschwester Marigoretti Volgger bei Papst Johannes Paul II.

te. Neben den Lebensgeschichten wirklich heiligmäßiger Frauen und Männer erfährt der Leser auch, dass so manche mit ihrer Berufung ihre liebe Not hatten. Das Buch enthält auch Kriminalgeschichten wie den Priestermord von Telfes oder die Geschichte einer jungen Sterzingerin, die als „Mordbrennerin“ in die Geschichte der Tertiarschwestern eingegangen ist, oder die unheimliche Geschichte eines Pfarrers, der zur Strafe, weil mit der Kirchenkasse etwas „nicht ganz in Ordnung“ war, lange Zeit in der Schwarzen Wand des Obernberger Tribulaun herumgeistern musste. Der Leser erfährt überdies von einzigartigen Priesteroriginalen wie einem Mareiter Kapuzinerpater, der als Wunderheiler überall, wo er hinkam, für einen derartigen Riesenauflauf sorgte, dass die Kirchenoberen ihm schließlich solche Auftritte untersagten. In der Fremde Spannende Geschichten des Buches sind den Männern und Frauen in der Mission gewidmet, deren Ausrichtung sich im Laufe der Zeit grundlegend geändert hat. Die Missionsarbeit eines Sterzingers, der einst im legendären Je-

P. Fulgenz Hinterlechner aus Gossensaß

suitenstaat Südamerikas wirkte, oder der St. Josefs-Missionare im fernen Borneo hat wohl kaum etwas gemein mit dem Wirken des „Zollmichele Pepi“, der 1996 im gesegneten Alter von 100 Jahren im Land der aufgehenden Sonne verstorben ist, oder der segensreichen Arbeit Wipptaler Missionsschwestern vor allem auf sozialem und humanitärem Gebiet in Brasilien, Argentinien, Kamerun, Kongo oder Indien in neuerer Zeit. Besonders beeindruckend liest sich etwa die Lebensgeschichte von Alois Haller aus Telfes aus der Pionierzeit der zentralafrikanischen Mission, der nach einer abenteuerlichen Reise in den Sudan bereits nach wenigen Monaten vom mörderischen Klima des Schwarzen Kontinents dahingerafft wurde. Heutiges Wirken Im Bild werden auch die lebenden Priester und Ordensleute aus dem Wipptal vorgestellt. Bei dem in der Zwischenzeit schmerzhaft verspürten Rückgang von Berufungen werden sich manche Leser wundern, dass es heute noch elf Weltpriester, vier Ordensmänner und nicht weniger als 20 Ordensfrauen aus den Pfarreien des E Wipptales gibt. Erker 05/19

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Wipptaler Ehrenbürger

Lehrer Johann Sader (1837 – 1923)

von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1837: Geboren am 29. Dezember in Milland 1857: Johann Sader beginnt seine Tätigkeit als geprüfter Unterlehrer in Mareit 1861: Der junge Lehrer heiratet Maria Spreng aus Flading. 1904: Kaiserliche Verleihung des silbernen Verdienstkreuzes mit der Krone 1910: Am 18. September beschließt der Gemeinderat von Mareit, Sader und Baron Ludwig von Sternbach zu Ehrenbürgern zu ernennen. 1923: Am 29. Mai verstirbt Johann Sader in Mareit an Herzschwäche. Johann Sader entstammt der Lehrerfamilie Sader, die aus Milland bei Brixen gebürtig war und in Ridnaun, Ratschings, Mareit und Außerpfitsch nachhaltig wirkte. Kaiser Franz Josef I. zeichnete ihn 1904 mit dem silbernen Verdienstkreuz mit der Krone aus. Nach 47 Dienstjahren in Mareit erhielt der seit 1902 pensionierte Volksschullehrer am 13. Februar 1904 die Ehrenbürgerschaft seiner Wahlheimatgemeinde. Die Feier fand im Kaiserzimmer zur „Alten Post“ in Sterzing statt, zu deren Anlass ein Gruppenfoto in der Zeitschrift „Das interessante Blatt“ vom 3. März 1904 veröffentlicht wurde. Die Lehrerfamilie Sader Hanns Sader, der Stammvater der Familie, ist um 1560 geboren und wird als Gerichtsherr auf der Michelsburg bei St. Lorenzen um 1600 mit dem Sader-Wappen durch Fürstbischof Graf von Spaur zu Brixen ausgezeichnet. Seine zahlreichen Nachkommen gelangen über Afers bei Brixen nach St. Andrä und schließlich nach Milland, wo Josef Sader (1777 – 1821) im Jahr 1814 den Meßnerhof übernimmt, der sich direkt neben der Pfarrkirche „Maria am Sand“ befindet. Als Meßnerbauer übt er auch den Mesnerdienst aus und begründet damit eine Tradition in der Familie Sader. Mit Anna Sigmund († 1829) hat er sieben Kinder, darunter auch Johann Baptist Sader (1818 – 1895),

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der nach anfänglichen Lehrjahren als Schulgehilfe in St. Andrä und in Ried bei Sterzing 1844 als Junglehrer nach Ridnaun kommt und dort 45 Jahre lang als Lehrer, Organist und Mesner wirkt. Im Jahr 1852 ehelicht er die Ridnaunerin Maria Leider, mit der er sechs Kinder aufzieht. Eines da-

Das SaderFamilienwappen

von ist Johann, der 1856 geboren wird. Er verstirbt jedoch als 20-jähriger Lehramtskandidat am 1. Juni 1876. 1851 wird Johann Baptist bereits öffentlich gelobt und 1858 erhält er von der Statthalterei Innsbruck eine Prämie von zwölf Gulden als „besonders verdientes Lehr-Individuum an den Volksschulen in Tirol und Vorarlberg“ (Bote für Tirol und Vorarlberg vom 1. Mai 1858). Die nächste Auszeichnung erfolgt 1887 in Form des silbernen Verdienstkreuzes mit der Krone, verliehen von Kaiser Franz Josef I.

1889 tritt er nach 55 Lehrerjahren in den Ruhestand. Vom jüngeren Bruder Ingenuin Sader (1827 – 1892) stammt Leo-

ab 1912 jene in Nikolsdorf, wo er nach seinem Ruhestand 1921 im Jahr 1925 verstirbt. Ingenuins älterer Bruder Josef Sa-

Lehrer Johann Sader wohnte im „Tischlerhaus“ am Fuße von Schloss Wolfsthurn, vor 1911 (Foto Rudolf Trenkwalder)

pold Sader, der 1856 in Afers auf dem Oberplanatscherhof zur Welt kommt und den Priesterberuf einschlägt. Nach der Priesterweihe am 24. Juli 1881 übernimmt er die Kooperatorenstelle in Sillian, 1882 wird er Hilfspriester in Außervillgraten. 1884 finden wir ihn als Schulpriester in Taufers, 1885 als Schulbenefiziat in Arzl bei Innsbruck und schließlich gelangt er nach Ratschings, wo ihm die Kuratie anvertraut wird. Nach zehn segensreichen Jahre übernimmt er 1899 die Pfarre in Weitental und

der (1814 – 1878) wird in Milland am Meßnerhof geboren. Er ergreift den Lehrerberuf, daneben ist er Organist und Mesner in Milland. Josef heiratet 1836 Maria Gasser, mit der er zwölf Kinder hat. Den geerbten Meßnerhof überlässt er später seinem Sohn Josef (* 1841), der ebenfalls kurz als Lehrer unterrichtet. Lehrer Johann Sader Der Erstgeborene Johann Sader kommt am 29. Dezember 1837 auf dem Meßnerhof in Milland zur


Welt. Nach dem Besuch der Lehrerbildungsanstalt übernimmt er mit 19 Jahren als geprüfter Unterlehrer die Knabenklasse in Mareit. Ein Jahr später wird er 1857 definitiv als Lehrer angestellt und kann somit dem Militärdienst ausweichen. Im Jahr 1861 heiratet er Maria Spreng aus Flading. Es folgt ein äußerst arbeitsreiches Lehrerleben über 47 Jahre. Aber nicht nur als Lehrer wirkt er in Mareit, sondern auch noch als Mesner, Organist, Kapellmeister der Musikkapelle und schließlich von 1883 bis 1922 als Gemeindesekretär. Johann Sader ist zudem ein begnadeter Sänger. „Der Tiroler“ vom 12. Juni 1923 schreibt im Nachruf: „In der Eigenschaft als Sänger dürfte Herr Sader wohl zwei Generationen Mareiter und Mareiterinnen zu Grabe geleitet haben. Sader, welcher bis zu seinem Tode immer noch rüstig war, fiel bei solchen Begräbnissen mit seinem weißen Bart und Haupte als markante Persönlichkeit auf.“ 1991 wird Johann Sader erstmals in den Mareiter Gemeinderat gewählt und vertritt als erster Rat den Gemeindevorsteher (heute würde man Bürgermeister sagen) Peter Parigger. Von 1896 bis 1902 ist der Lehrer für zwei Perioden selbst Gemeindevorsteher. Als Lehrer kann er besonders schön, schwungvoll und regelmäßig schreiben. Deshalb wird er von den Mareitern gerne aufgesucht, wenn es darum geht, etwas schriftlich zu verfassen (Gesuche, Rechnungen, Protokolle).

In der ersten Reihe sitzend Dekan Georg Schmid (3. von links), Bezirkshauptmann Wilhelm Arbesser (4. v. l.), Lehrer Johann Sader (5. v. l.) und Baron Ludwig von Sternbach (6. v. l.) im Anschluss an die Verleihung des silbernen Verdienstkreuzes mit der Krone in Sterzing (Originalfoto in „Das interessante Blatt“ vom 3. März 1904)

Am 28. Mai 1900 verstirbt seine geliebte Frau Maria nach langer Krankheit. Der „Tiroler Volksbote“ vom 17. Mai 1900 betont: „In der letzten Zeit bat sie öfters den lieben Herrn, daß er bald kommen möge und sie von ihrem Leiden erlöse. An dem Begräbnis nahmen sehr viele Leute theil, wozu aber auch die ganze Gemeinde aus Dankbarkeit verpflichtet war. Denn der Herr Lehrer hat für Mareit viel gethan, indem er bereits volle 40 Jahre hier als Lehrer wirkt.“ 1901 wird der Gemeindevorsteher Johann Sader in den Vorstand des am 11. November 1900 gegründeten Spar- und Darlehenskassenvereines Mareit, Ridnaun, Ratschings gewählt. 1904 wird Sader das silberne Verdienstkreuz mit der Krone von oberster Stelle (Kaiser Franz Josef) verliehen für seinen mehr als 40-jährigen (genau genommen sind es bereits 46 Jahre, von 1856 bis 1902) vielfachen Dienst in der Gemeinde Mareit. Das althistorische Hotel zur „Alten Post“ in Sterzing (Besitzer Franz Kleewein) wurde am 13. Februar zu gegebe-

nem Anlass innen und außen auf Pädagogiums in Brixen übernimmt das Festlichste geschmückt. Der er für zwei Jahre die Lehrerstelle in k. k. Bezirkshauptmann Wilhelm St. Jodok und wirkt dann 13 JahArbesser von Rastburg (Ehrenbür- re lang in Ratschings als Lehrer. Im ger von 33 Gemeinden, darun- Schuljahr 1901/02 finden wir den ter auch von Mareit, Ratschings, beliebten Lehrer in Außerpfitsch, Ridnaun, Jaufental, Telfes, Pfitsch, wo er 80 Schüler zu betreuen hat Wiesen, Pflersch, Tschöfs-Ried, Stil- und auch den Organistendienst fes, Trens, Mauls, Mittewald, die übernimmt. 1902 heiratet er Sammelurkunde wurde ihm 1907 Martha Scheiter (1875 – 1927), die überreicht) nimmt um 10.00 Uhr ihm zwei Kinder schenkt. Nachdem die sogenannte Dekorierung per- sein Vater Johann in Mareit bereits sönlich in demselben Zimmer vor, in dem der Kaiser seinerzeit wohnte. Zugegen sind Kinder und VerwandDie Handschrift des Lehrers in seiner Funktion als Gete des Geehrten, meindevorsteher. Transkription: „Gemeindevorstehung der Mareiter Ge- Mareit, den 1. Jänner 1898, Sader, S. Johann“ meindevorsteher Baron Ludwig von Sternbach mit 1902 pensioniert wird, verhandelt den Ausschussmitgliedern, Dekan Josef im Juli 1904 um diese freie Georg Schmid von Stilfes, Kate- Lehrerstelle in Mareit, die ihm auch cheten und Lehrer aus dem gan- zugesagt wird. Doch dazu sollte es zen Bezirk. nicht mehr kommen: Am 24. Juli um 6.00 Uhr morgens wird er zu Schwerer Schicksalsschlag Hause vom Schlag getroffen, woAm 11. August 1864 kommt Jo- rauf er sich noch sonntäglich behanns Sohn Josef in Mareit zur kleidet ins Bett legt und verstirbt. Welt. Nach der Absolvierung des Die Ehefrau weilt zu dem Zeitpunkt

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Wipptaler Ehrenbürger

Josef Sader, Lehrer in Außerpfitsch von 1901 bis zum Tod am 24. Juli 1904

in der Frühmesse. Die Bestürzung über den Tod des Lehrers ist groß. Pfarrer Peter Alverá schreibt in seiner Chronik von Pfitsch: „Er war ein lieber Mann, der nur für seinen Beruf lebte und der in der Schule Zucht und Ordnung hielt. Auch wurde er wegen seiner Religiosität, Dienstgefälligkeit und Bescheidenheit allgemein geschätzt.“ In welcher Hochschätzung die Lehrerfamilie Sader in Mareit steht, beweist das Leichenbegängnis am 27. Juli 1904. Die Sternbachsche Familie lässt den gebürtigen Lehrersohn Josef Sader in der Schlosskapelle aufbahren. Zehn Geistliche geleiten mit Dekan Georg Schmid von Stilfes den Sarg, es folgen der Obmann des katholischen Lehrervereines, der Ortsschulrat, viele Berufskollegen, Schulkinder und die Dorfbevölkerung. Verleihung der Ehrenbürgerschaft Am 18. September 1910 wird in Mareit groß gefeiert: Vor dem Gasthaus „Stern“ wird Baron Ludwig von Sternbach und dem pensionierten Dorfschullehrer Josef Sader die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Mareit verliehen. Baron von Sternbach erhält das Diplom in Anerkennung seiner vieljährigen unentgeltlichen Dienstleistungen, als Gründer der gemeinschaftlichen Raiffeisenkasse der drei Gemeinden Mareit, Ratschings und Ridnaun und für seine Tätigkeit im Interesse der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaft. Johann Sader hingegen war 47 Jahre Lehrer in Mareit und versieht weiterhin den Mesner- und Organistendienst im Dorf. Zudem war er Gemeinde-

vorsteher von 1896 bis 1902 und seit 1883 Gemeindesekretär. Zudem wirkt er als Obmann der Raiffeisenkasse. Die Vertreter der drei Gemeinden, die Mareiter Musikkapelle und zahlreiches Publikum auch aus den umliegenden Gemeinden sind nach Mareit gekommen. Der neue Gemeindevorsteher Ferdinand Siller würdigt die Verdienste der Gefeierten und überreicht ihnen die Ehrendiplome. Der pensionierte Lehrer Johann Sader setzt sich noch nicht ganz zur Ruhe. Als Gemeindesekretär übernimmt er noch zahlreiche Arbeiten. 1911 wird er vom Oberlandesgericht als Legalisator (Sachverständiger für Urkunden-Beglaubigungen) in Grundbuchsachen für das Mareiter Gemeindegebiet eingesetzt. Am 24. Mai 1914 tritt Sader als Obmann des Spar- und Darlehenskassenvereins aus dem Ausschuss aus und übergibt diese Stelle an Rudolf Siller. Im Juni 1919 tritt er als Legalisator in Grundbuchssachen freiwillig zurück. Und langsam wird es ruhig um den rüstigen Lehrer Johann. Zu ruhig. „Der Tiroler“ vom 7. Juni 1923 veröffentlicht einen Nachruf eines erbosten Schreibers, der mit den Worten beginnt: „Ist denn in Mareit niemand im Besitze von Feder und Tinte oder schreiblustig, daß man über das Ableben des sehr verdienten Lehrers Johann Sader keine Zeile zu lesen bekommt? (... ) Er starb an Herzschwäche am 29. Mai. An seinem Begräbnisse beteiligten sich u. a. auch die Schulkinder aus den Nachbargemeinden Ridnaun, Telfes und Ratschings, 11 Priester mit Dekan Johann Unterleitner von Stilfes, 15 Lehrpersonen mit Inspektor Bonell. Trauermusik nebst Gesang besorgte teils die Mareiter Harmoniekapelle, teils eine Abteilung des Sterzinger Pfarrkirchenchores. Es war dies eine Leichenfeier, wie sie an Großartigkeit in Mareit wohl kaum jemals stattgefunden haben dürfte.“ Rudolf Trenkwalder hat in seinem Buch „Geschichte der Gemeindeverwaltung Ratschings“ den Lehrer Johann Sader bereits vorgestellt, dieser Beitrag möchte das Porträt E ergänzen.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: PFARRER PETER ALVERÁ

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© Stefano Orsini

50 Jahre Festhalle Wiesen 50 Jahre ist es her, dass im Gemeindepark von Wiesen die Festhalle eröffnet wurde. Im Mai wird das Jubiläum mit einem großen Fest gefeiert. Bis in die späten 60er Jahre verfügte Wiesen über keinen angemessenen Konzert-, Theater- und Veranstaltungssaal. Da entschlossen sich die örtliche Musikkapelle und Freiwillige Feuerwehr zum Bau einer Festhalle im Gemeindepark. Die Anregung dafür kam vom damaligen Kapellmeister und Feuerwehrkommandanten Richard Bacher. 1967 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Mitglieder beider Verei-

ne krempelten die Ärmel hoch und verrichteten in ihrer Freizeit unzählige Arbeitsstunden, um den Bau in die Höhe zu ziehen. Das Holz für die Dachkonstruktion und die damals innovative Bauweise mit Nagelbindern stellte die Waldinteressentschaft Wiesen zur Verfügung. Im Juli 1968 wurde die Halle – sie verfügte lediglich über einen Schotterboden – provisorisch eröffnet. 1969 wurde sie schließlich fertiggestellt und am 15. Mai desselben Jahres von Pfarrer Ignaz Mair unter der Eggen eingeweiht. Das Festkonzert spielte die Wiltener Stadtmusik. Um die Halle ganzjährig nutzen zu können, installierte man drei Jah-


re später eine Heizungsanlage. Ab 1976 wurde die Halle von einer damals gegründeten eigenen Genossenschaft verwaltet. Diese wurde später in einen Verein umgewandelt. Heute obliegt die Verwaltung der Gemeinde Pfitsch. Im Jänner 1981 wäre es beinahe zu einer Brandkatastrophe gekommen. Glutreste in einem Abfalleimer hatten zum Ausbruch eines Brandes geführt, dessen Ausbreitung nur durch Zufall und das rasche Eingreifen der Feuerwehr verhindert werden konnte. In den Jahren 1986 und 1987 wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an Dach, Fassade und im Inneren der Halle durchgeführt. Im kom-

menden Jahr wird die Festhalle neuerlich einer Generalsanierung unterzogen. Bis heute ist die Festhalle ein gern und viel genutzter Treffpunkt geblieben, der das Gesellschaftsleben bereichert. Die jährliche Hegeschau findet hier neben vielen Festveranstaltungen, Tirolerabenden, Konzerten, Bällen und Partys genauso ihren Platz wie das weitum bekannte Wiesner Oktoberfest. Am 18. und 19. Mai feiert Wiesen mit einem Gottesdienst, Festakt und viel Musik den dörflichen Gemeinschaftsbau, in dem sich seit nunmehr einem halben Jahrhundert Menschen verabreden, unterhalten und Geselligkeit pflegen. Erker 05/19

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Traffico e mobilità Lo Studio Bergmeister approva alcuni concetti del Laboratorio Civico A inizio aprile Hansjörg Jocher, del team di ingegneri Bergmeister e il suo collega ingegnere Santifaller, hanno presentato il nuovo concetto di traffico per Vipiteno. Il team di ingegneri è stato incaricato dal Comune di Vipiteno nel 2017 per sviluppare il progetto, che deve essere pronto nel giugno di quest’anno e poi presentato al consiglio comunale per l’approvazione. Bisogna sottolineare che alcune delle soluzioni presentate dallo Studio di Ingegneri Bergmeister sono state proposte dal Laboratorio Civico di Vipiteno, che si occupa della sicurezza delle strade di Vipiteno, seguendo e ascoltando le esigenze e le proposte dei cittadini. I partecipanti hanno avuto l’opportunità di porre domande ed esprimere le proprie opinioni, cosa che sarà possibile anche per tutte le altre parti interessate fino al 30 maggio. Sulla homepage del comune di Vipiteno chiunque può prendere visione del piano sul concetto del traffico. MOBILITÀ SOSTENIBILE Come ha sottolineato Jocher, l’obiettivo era quello di sviluppare un concetto di trasporto per una regione modello per una mobilità alpina sostenibile. Il concetto prevede un’offerta migliore per i ciclisti, i pedoni e gli utenti del trasporto pubblico. Tra il 2016 e il 2017 c’è stato un aumento del 17,4% nel solo settore ciclabile. Questa tendenza deve essere ulteriormente rafforzata, spostando il traffico che non può essere evitato verso mezzi di trasporto rispettosi dell’ambiente. Un certo numero di input sono confluiti in questo concetto, ha detto Jocher, come i risultati del workshop dell’ottobre 2017, dove i cittadini di Vipiteno hanno avuto l’opportunità di attirare l’attenzio-

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ne sui punti caldi del traffico e discutere suggerimenti per il miglioramento, workshop con le classi scolastiche sotto il motto “La mia strada per la scuola”, suggerimenti dal workshop dei cittadini e un’analisi e conteggio del volume di traffico effettivo. MIGLIORI CONNESSIONI E MIGLIORI INFORMAZIONI Il concetto prevede misure diverse a seconda del tipo di trasporto, con particolare attenzione alla sicurezza. I servizi di trasporto pubblico, e le nuove fermate saranno migliorate. Inoltre, i pedoni e i ci-

clisti devono essere dotati di collegamenti trasversali mancanti e le lacune devono essere colmate, ad esempio nelle scuole e nelle aree sportive. Inoltre, le proposte relative al traffico ciclabile hanno sottolineato la necessità di evitare il traffico automobilistico proveniente dalla direzione opposta, di contrassegnare chiaramente i percorsi di collegamento e di rendere il collegamento nord-sud attraente e coerente. Soprattutto, però, la nuova segnaletica ha lo scopo di fornire ai turisti che viaggiano in bicicletta o a piedi a Vipiteno informazioni chiare su che cosa

possono trovare. Il concorso per la progettazione delle nuove insegne è stato vinto dallo studio Creation di Vipiteno. LA SICUREZZA Nel caso del trasporto privato a motore, l’attenzione si è concentrata soprattutto sulla sistemazione delle aree a rischio, come ad esempio in via Gänsbacher. In questo caso si propone di stabilire una netta separazione tra pista ciclabile e strada. In via Santa Margherita, gli automobilisti e i motociclisti devono essere costretti a rallentare creando parcheggi sfal-

sati. Per migliorare l’accessibilità all’ospedale ed evitare deviazioni, la via Dr. Sebatian-Baumgartner sarà una strada a senso unico in direzione sud. All’incrocio via Alta - via Marconi deve essere costruita una rotonda che da un lato riduce la velocità e dall’altro rende l’incrocio più chiaro. Un’altra rotonda è prevista per lo svincolo via Stazione – via Brennero, dove oggi si trovano i semafori. Per la zona problematica della scuola elementare, vengono proposte aree per i veicoli per brevi soste, durante gli orari di ingresso della scuola gli ostacoli al traffico devono essere

tenuti sotto controllo da un blocco stradale oltre che dai controlli. PARCHEGGIO A VIPITENO Per quanto riguarda i parcheggi, si propone di introdurre un sistema di gestione dei parcheggi in tutta l’area. Qui si immaginano zone tariffarie differenziate, la cui tariffa dipende dalla distanza dal centro città. Per le tessere di parcheggio per i residenti del centro città la quota annuale è di circa 365 euro. Per i pendolari il parcheggio all’uscita dell’autostrada potrebbe essere ampliato. Per gli autobus turistici si propone di predisporre un parcheggio nei pressi della zona militare, che verrebbe utilizzato come punto di ingresso e di uscita. INNOVAZIONE E DISCUSSIONE “Shared Spaces” è il nome di un concetto di traffico con cui Bressanone ha avuto buone esperienze. Si basa sul presupposto che tutti gli utenti della strada - pedoni, automobilisti, ciclisti, ciclisti o motociclisti - condividano lo spazio pubblico. I marciapiedi sono portati allo stesso livello della strada e i pedoni si muovono come naturalmente sulle strade. Il traffico motorizzato verrebbe decelerato automaticamente; sarebbe presa in considerazione una soluzione per la piazza Fuori Porta e la zona di via della Commenda di fronte alla chiesa parrocchiale. Nel corso della successiva discussione, sono emerse diverse domande. cm


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L‘assessore provinciale Daniel Alfreider a Vipiteno per la mobilità Al colloquio hanno preso parte il sindaco, Fritz Karl Messner, la vicesindaco, Christine Eisendle Recla, il sindaco di Val di Vizze, Stefan Gufler, il vicesindaco di Racines, Thomas Strickner, il presidente della “Lebenshilfe Sterzing-Wipptal”, Meinhard Oberhauser e, in rappresentanza della Consulta degli anziani di Vipiteno, Helmut Erspamer. Il sindaco, Fritz Karl Messner, ha esposto al nuovo assessore diversi temi scottanti, da tempo riportati da cittadine e cittadini e dai turisti. Stazione di Vipiteno/ Val di Vizze senza barriere Il sindaco ha esposto la necessità di rendere accessibile a persone diversamente abili o anziane con limitazioni motorie il marciapiede ed il sottopassaggio (con una rampa), di provvedere all’innalzamento del marciapiede e l‘installazione di ascensori, di modo che tutti possano utilizzare il collegamento pubblico ferroviario. È stato chiesto anche il miglioramento dell‘offerta citybus con l’introduzione di una fermata a Monte Cavallo e una fermata a “casa Elisabeth” (via Adolph Kolping). Per quanto riguarda il trasporto pubblico locale in direzione di Inn-

sbruck il primo cittadino ha avanzato la richiesta di avere un treno ogni 30 minuti la mattina e dalle ore 17.00 senza cambio di treno al Brennero. Per i pendolari è necessaria una cadenza di 30 minuti tra le ore 06.00 e le ore 08.00, come tra le ore 17.00 e le ore 19.00. Per

te del treno ÖBB e viene richiesta la fermata di questo collegamento.

incentivare l’uso del treno viene inoltre richiesto un sistema tariffario equo. Necessaria sarebbe anche la fermata a Vipiteno dell’ÖBB/ DB (da parte dei treni della ferrovia austriaca/germanica). Attualmente diversi treni diretti viaggiano tra Monaco e Bologna/Venezia, senza fermarsi a Vipiteno. D’altro canto la Provincia prevede un collegamento diretto da Bolzano a Vienna da par-

e l‘Amministrazione del demanio militare, per la cessione di terreni dell’areale militare nella via Alta. Secondo il responsabile provinciale Thomas Mathà si dovrebbe giungere, ancora entro giugno, al cosiddetto 4° accordo, a conclusione del contratto. Contemporaneamente dovrebbe essere possibile l’acquisizione anticipata dei terreni. Al momento questa ubicazione è l’uni-

Parcheggio dei bus turistici sull’areale militare di Vipiteno Sono in corso da anni trattative, tra il Comune di Vipiteno e la Provincia, come anche tra la Provincia

ca possibile e razionale, affinché i bus turistici possano parcheggiare nelle vicinanze del centro cittadino di Vipiteno. Allo stesso tempo dovrebbe essere possibile realizzare in tale strada, in direzione via Villa, un marciapiede, da tempo atteso. La vicesindaco Eisendle Recla ha sottolineato l‘importanza di una soluzione imminente alle problematiche sopra esposte. Il presidente Oberhauser ha ricordato che l’attuale limitazione da parte delle persone portatrici di handicap e delle persone su sedia a rotelle dell’utilizzo della stazione di Vipiteno equivale quasi a una discriminazione. Il sindaco Gufler e il vicesindaco Strickner hanno ribadito, ancora una volta, l’importanza delle richieste trattate, mentre il rappresentante della Consulta degli anziani di Vipiteno, Erspamer, ha invitato l’Assessore provinciale a trovare al più presto delle soluzioni. L’assessore Alfreider ha promesso, di prendersi carico delle tematiche e, nel limite del possibile, di trovare quanto prima una soluzione.

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VIPITENO

È iniziata la ristrutturazione del cimitero I lavori termineranno per fine ottobre Hanno preso il via all’inizio d’aprile i lavori di rifacimento del cimitero comunale. Il progetto riguarda la parte nuova del cimitero, a sud delle arcate del cimitero neogotico; l’intervento si è reso necessario per il fatto che oggi molte persone, in numero crescente, chiedono la cremazione e la deposizione delle loro ceneri in appositi siti di accoglienza. Costi netti di costruzione 278.987 euro.

L’angolo per la dispersione delle ceneri e le tombe cinerarie Del progetto, vinto per concorso dall’architetto Siegfried Delueg con la collaborazione artistica di Christoph Hofer (v. Der Erker, aprile 2018), diamo qui in sintesi alcuni interventi principali: 1. creazione di un cinerario comune per la dispersione, delle ceneri nell’angolo di sud-est; 2. realizzazione di 130 tombe cinerarie nella parte di prato tra il cinerario comune e la cappella mortuaria; 3. realizzazione di un colombario per 138 nicchie affiancate e sovrapposte per la collocazione delle urne cinerarie. I lavori termineranno entro la fine d’ottobre per non ostacolare le celebrazioni pubbliche e private della commemorazione dei defunti. ap

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CROCE BIANCA VIPITENO Venerdì 29 marzo, presso l’Hotel Mezza Luna di Vipiteno, si è svolta la riunione annuale della Sezione della Croce Bianca di Vipiteno. Molti i soccorritori che sono stati onorati per gli anni di fedele servizio. Il responsabile della sezione di Vipiteno Christian Seiwald ha dato il benvenuto a tutti i presenti e successivamente il responsabile del servizio Manfred Schaiter ha presentato il bilancio degli interventi e delle attività della sezione. Nel 2018 sono stati effettuati complessivamente circa 6.600 trasporti e i pazienti trasportati sono stati 8.200; ciò corrisponde a circa 18 viaggi al giorno, per un totale di 324.000 chilometri. Sono stati effettuati 2.400 viaggi per interventi di soccorso, durante i quali sono stati trasportati 2.500 pazienti; una missione su tre è stata seguita anche da un medico d’urgenza. La maggior parte degli interventi sono stati registrati nel comune di Vipiteno (1.227), seguito da Racines (480), Brennero (278), Campo di Trens (227) e Val di Vizze (183). Schaiter ha espresso molta soddisfazione per l’aumento dei soci che, rispetto al 2017, è aumentato di 102 unità, raggiungendo il numero di 2.186 (31 dicembre 2018). La sezione di Vipiteno registra dodici dipendenti, un assistente sociale e una persona che svolge il servizio civile, dodici collaboratori del supporto umano nell’emergenza, 27 giovani e 83 volontari che coprono il servizio di soccorso 24 ore su 24. I membri della sezione hanno lavorato complessivamente 56.370 ore, di cui 32.000 ore (55%) coperte dal servizio di volontariato. Per l’anno in corso la sezione si è prefissata l’obiettivo di intensificare la formazione e la cooperazione con altre organizzazioni di soccorso e di migliorare le relazioni pubbliche. Inoltre, la sezione lavorerà per ottenere la certificazione ISO per quanto riguarda la gestione della qualità. Michael Fassnauer ha informato sui corsi di formazione e le esercitazioni svolte. Nel 2018 sono state fatte nove esercitazioni con i vigili del fuoco del comprensorio e due con il servizio di soccorso alpino. Inoltre sono stati organizzati corsi di formazione interna per i volontari e unità di formazione per i dipendenti. Nove persone hanno completato con successo il corso A, quattro persone il corso B, due persone il corso C; due dipendenti hanno completato la formazione come soccorritori sulle piste. Sono state svolte complessivamente 371 unità pratiche, il che corrisponde ad una media di

28,5 ore per partecipante. Dall’anno scorso la Croce Bianca, in collaborazione con la Guardia di Finanza e il Soccorso Alpino di Colle Isarco-Fleres, è presente anche sulle piste da sci di Ladurns. Nella stagione invernale i soccorritori sono stati chiamati per un totale di 58 interventi, 33 dei quali della Croce Bianca. Robert Hofer, capo dei collaboratori del supporto umano nell’emergenza, ha riferito di 21 missioni per il suo gruppo di dodici membri attivi. Si sono occupati di 85 persone in 48 ore. In totale, il gruppo ha fornito 14.616 ore di servizio a chiamata. Reinhard Seehauser responsabile dei giovani ha informato che le ore di assistenza prestate dai giovani sono state 1.189. Sono stati 23 i giovani che sono stati seguiti da quattro gruppi. Alexander Moling ha informato che la protezione civile della Croce Bianca ha 17 volontari. Hanno svolto cinque interventi e 14 esercitazioni pratiche. Infine il gruppo che si occupa della ristorazione e

del supporto alle persone e dei servizi di emergenza durante le esercitazioni ha lavorato circa 2.500 ore e ha percorso 11.000 km. Dopo i saluti di Alexander Schmid, vicepresidente della Croce Bianca, sono state consegnate le onorificenze. Armin Plattner, Michael Hochkofler, Domenik Andreolli, Matthias Pertoll e Christine Fassnauer hanno ricevuto il premio di bronzo per 10 anni di servizio. Il premio d’argento per 15 anni di servizio è andato a Michael Fassnauer, Karin Sparber, Philipp Braunhofer, Luis Oberhofer e Andrea Soverini. Il premio in argento con alloro per 20 anni di servizio è stato consegnato a Patrick Graf e Kurt Rainer, mentre Christian Haller ha ricevuto il premio d’oro per 25 anni di servizio. Dopo i saluti dei rappresentanti della politica, delle autorità e delle organizzazioni di soccorso, il responsabile della sezione Christian Seiwald ha concluso l’incontro con un grande ringraziamento per l’impegno svolto da tutti i coinvolti. cm


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Comune di Brennero Consiglio Comunale Il 10 aprile si è svolta nella sala consiliare del comune di Brennero la riunione del consiglio comunale.

© suedtirol.info

Tra i punti all’ordine del giorno il consiglio comunale ha approvato un regolamento per i cani. Il sindaco Franz Kompatscher ha informato che in seguito a diverse lamentele da parte dei cittadini su comportamenti indisciplinati da parte di proprietari di cani, si è reso necessario stilare un rego-

lamento in quanto il comune non ne possedeva uno. Il regolamento elaborato su richiesta della popolazione è stato di conseguenza sottoposto al voto del consiglio. Il regolamento prevede delle zone di divieto, come cimiteri, parchi giochi per bambini, scuole e asili nido; durante la fase di vegetazione non è consentito l’accesso alle aree agricole con i cani. I controlli a riguardo verranno fatti dalla Polizia Municipale, dall’Arma dei Carabinieri e dalla Polizia di Stato. Il regolamento è stato approvato all’unanimità. Tra gli altri punti all’ordine del giorno sono state lette due interrogazioni presentate dal consigliere Giovanni Sabatelli (Noi per Brennero). La prima interrogazione riguardava la rimozione della bandiera italiana al confine del Brennero. Il sindaco Kompatscher ha risposto che la questione è di

competenza dello Stato. In una seconda interrogazione Sabatelli ha espresso il suo disappunto in quanto non era stato reso pubblico un corso di trucco presso il Centro Giovanile del Brennero; voleva quindi sapere quante persone avevano partecipato a questo corso e quali erano stati i costi. Il sindaco Kompatscher ha riferito che il numero di partecipanti è stato di otto e che il progetto è stato organizzato direttamente dal centro giovanile, motivo per cui l’amministrazione non è a conoscenza dei costi. Un altro punto all’ordine del giorno riguardava anche il cambiamento del confine di Stato. Infatti da diversi anni è in corso una procedura di correzione del confine di Stato del Brennero. L’Istituto Geografico Militare ha proposto che il confine sia completamente all’interno del territorio italiano e due modifiche riguardanti l’area delle Ferrovie dello Stato. I consiglieri comunali hanno approvato la proposta all’unanimità. Il sindaco ha inoltre informato che le abbondanti nevicate di inizio febbraio hanno reso necessarie alcune operazioni speciali, tra cui la rimozione delle valanghe e il risanamento di un ponte. Le spese di circa 34.000 euro sono state riconosciute come giustificate. Il primo cittadino Kompatscher ha elogiato le aziende coinvolte e i dipendenti del cantiere. Il consiglio ha approvato all’unanimità anche delle modifiche al bilancio. Visto e considerato che i comuni dell’ordine di grandezza come il Brennero ricevono 50.000 euro dallo Stato italiano, questo importo è stato incluso nel bilancio attuale. L’importo sarà investito nella manutenzione delle strade. cm

Vipiteno Piazza (?) Fuori Porta

Com'era

Com'è

Come avrebbe potuto essere

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ABBONAMENTO

2019

FORTEZZA

Abbattuta la rampa bestiame

La giornata inizia con una tazza di caffè. Un nuovo mese con 128 pagine dell‘Erker. Con soli 2 euro al giorno vi assicurate la prima delle riviste mensili comprensoriali (1989). L‘ Erker non riceve nessun contributo pubblico e si finanzia esclusivamente con le inserzioni pubblicitarie e il vostro contributo.

27 E Cifra indicativa (offerta volontaria)

60 E Per l‘estero (obbligatorio)

39 E

Per i residenti fuori dell‘Alta Val D‘Isarco (obbligatorio)

50 E Abbonamento promozionale

Grazie!

Sono bastate un paio di settimane per cancellare uno dei tratti distintivi del paese di Fortezza negli anni ’70, la rampa bestiame, quella che ha visto migliaia, forse milioni di mucche, tori, pecore e cavalli arrivare dopo viaggi lunghissimi, venir scaricati dai vagoni, sdoganati, controllati dai veterinari di confine e poi ricaricate su camion per raggiungere la destinazione definitiva. È stata cancellata in pochissimi giorni da possenti colpi di ruspa, che hanno eseguito un’altra di quelle operazioni chirurgiche che da tempo vedono l’areale ferroviario, a cui tutt’attorno si stringono le case d’abitazione, oggetto di profondi cambiamenti. C’erano oltre trenta binari, oggi sono solo quelli necessari a far transitare i treni nelle due direzioni. Lì, oltre il tunnel che porta al quartiere di Riol, c’erano case e casette adibite a uffici, una pesa, pensiline lunghe una cinquantina di metri, fontane, insomma tutto ciò che serviva per un’attività morta d’improvviso col trattato di Schengen e che ha reso una zona dove l’attività era pulsante sino al giorno prima, un deserto. Sono 25 mila i metri cubi abbattuti. E i nuovi spazi serviranno a far passare quella nuova strada, i cui lavori dovevano già iniziare nell’aprile dello scorso anno, che tra l’attuale campo da tennis e l’ultima delle case ferrovieri pas-

Per chi abbandona i rifiuti fuori dai contenitori nelle isole ecologiche e nei centri di raccolta sono arrivate le prime multe.

VERSARE PRESSO UNO DEI SEGUENTI ISTITUTI BANCARI: Raiffeisenkasse Wipptal, Vipiteno IBAN: IT 94 X 08182 59050 000300029009 - SWIFT-BIC: RZSBIT21154 Raiffeisenkasse Campo di Trens IBAN: IT 67 N 08249 58260 000300017035 - SWIFT-BIC: RZSBIT21036 Cassa di Risparmio, Fil. Vipiteno IBAN: IT 49 F 06045 59110 000000293600 - SWIFT-BIC: CRBZIT2B040 Banca Popolare, Fil. Vipiteno IBAN: IT 10 Y 05856 59110 001570078005 - SWIFT-BIC: BPAAIT2B001 Post K/K IBAN: IT 87 T 07601 11600 000011508397 - SWIFTBIC: BPPIITRR

Dopo l’installazione delle telecamere sono già 41 le sanzioni disposte dalla polizia municipale ammontanti a 177 euro ciascuna. A novembre l’amministrazione comunale, dopo un periodo di prova, ha installato le telecamere su alcune isole ecologiche della città con l’obiettivo di smascherare i responsabili di comportamenti scorretti. Visti i risultati e le 41 multe elevate, si continuerà con la videosorveglianza. Il bilancio 2018 della Polizia Municipale di Vipiteno ha fatto registrare un notevole aumento del numero delle contravvenzioni:

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ricavato da antichi masi e baite abbattute, ne aveva fatto il proprio deposito. Ai tempi di “Manifesta 7”, i Brave New Alps, coppia di artisti “storici”, avevano fatto della poderosa pensilina un teatro di posa e proiezione delle loro ricerche storiche. E che dire delle centinaia di immigrati clandestini che hanno soggiornato tra le fatiscenti strutture per cercare un po’ di riparo? Beh, tutto questo non c’è più. È affidato a qualche foto ingiallita e alla memoria di chi, in quel luogo, ci ha lavorato una vita. dm

Arrivano le prime multe per i rifiuti

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serà sotto la ferrovia, per sboccare proprio sull’ex rampa e raggiungere la zona del portale sud del tunnel di base del Brennero. Non è che nei vent’anni di abbandono, la rampa sia stata completamente inutilizzata. Un imprenditore del settore del legname “storico”,

1572 rispetto alle 1282 dello scorso anno. L’infrazione più ricorrente riguarda il mancato pagamento del parcheggio. Ingenti anche le soste in divieto (310 verbali, nel 2017 erano stati 328), seguite dalle 91 multe per parcheggi con disco orario scaduto (97 nel 2017) e dai 73 verbali per posteggi in zona non autorizzate. Notevoli anche le multe per posteggi in zone interdette alla circolazione, senza l’esposizione del disco orario, su marciapiede o bloccando la circolazione. Sono aumentati notevolmente anche i posteggi in zone riservate agli invalidi senza averne diritto: 30 casi nel 2018 rispetto agli 11 del 2017.

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Calcio che passione!

Attenti al cane! Al momento sono più i cani che i lupi a sbranare i caprioli Sulle notizie allarmanti, e talora scorrette, sul pericolo legato al ritorno del lupo, riceviamo una nota da Sandro Covi, Rettore della riserva di caccia di Vipiteno e vicepresidente dell’Associazione cacciatori Alto Adige. In queste ultime settimane ha fatto molto scalpore nella popolazione della Wipptal la notizia, confermata dalle foto-trappole, dell’avvistamento di tre lupi e il ritrovamento delle carcasse di alcuni caprioli predati. Si è svolta anche, presso la Casa

delle associazioni di Stilves, un’assemblea convocata dal referente locale per il Bauernbund (Associazione dei contadini) Matthias Braunhofer. A tale incontro hanno preso parte il senatore Mainhard Durnwalder, il deputato Albrecht Plangger, il direttore dell’Ufficio Provinciale Caccia e Pesca Luigi Spagnolli, il responsabile locale del Servizio di vigilanza sulla caccia e sulla pesca Walter Rienzner, Konrad Plattner, dell’ufficio Economia Montana, e il direttore dell’Associazione cacciatori Alto Adige Heinrich Aukenthaler. Nell’affollata sala è stata evidenziata la giusta preoccupazione del

mondo agricolo per quanto riguarda il pericolo di predazione da parte del lupo di animali domestici, specialmente durante i mesi estivi, quando questi si trovano all’alpeggio. A conclusione dell’assemblea non è emerso nulla di particolare, dal momento che il lupo in Italia come in Europa è specie protetta, la sua presenza è in espansione e bisogna prendere atto che con lui dovremo convivere. Forse solo in casi di accertata pericolosità di qualche soggetto particolarmente confidente sarà possibile, in futuro, qualche abbattimento da parte dei forestali o dei guardiacaccia autorizzati. Ma il problema, specialmente nel periodo inverno-primavera, sono i cani. Nel solo territorio del comune di Vipiteno in questi ultimi due mesi sono stati accertati e sanzionati tre casi di caprioli uccisi da cani sfuggiti al controllo del proprietario. I caprioli hanno appena superato l’inverno e sono più deboli del solito, le femmine sono gravide e di conseguenza non sempre riescono a sfuggire a un cane in piena forma. È un momento molto triste quello di trovare e dover sopprimere un capriolo ferito a morte, talvolta con uno o due feti in pancia. Si può anche comprendere che, in occasione di una passeggiata, il cane venga lasciato libero di correre, ma in questo caso il proprietario deve garantire il completo controllo del suo amico a quattro zampe. Il completo controllo consiste nell’immediata ubbidienza dell’animale al richiamo del suo padrone. Sandro Covi

Nella Wipptal coinvolti 400 ragazzi e ragazze nei campionati del girone di ritorno

Le formazioni del Ridanna (maglia gialla) e del Campo di Trens (maglia blu) si salutano sportivamente prima del derby nel Campionato Under 15 élite girone B

Finito il letargo dell’inverno è ripresa a pieno ritmo nell’Alta Val d’Isarco l’attività calcistica, che vede coinvolti più di 350 ragazzi e 60 ragazze tesserati che militano nei vari campionati di categoria. È in piena fase il girone di ritorno e questa è la situazione. In 1a categoria, girone B, il Campo di Trens occupa il 4° posto in classifica, con ampie possibilità di miglioramento. In 2a categoria, girone B, il Ridanna è posizionato a metà classifica, mentre il Prati di Vizze fa da fanalino di coda. La 3a categoria, girone C, vede impegnato il Colle Isarco, attualmente al quartultimo posto. Nel campionato Under 19 élite girone A il Ridanna è al terzo posto a sole 4 lunghezze dalla prima. Terzultimo posto nel campionato Under 17 élite, girone B, per il Prati di Vizze. Nel campionato Under 17 provinciale Girone D il Ridanna, a dimostrazione della sua ottima scuola calcio, è saldamente al 1° posto in classifica. Nell’Under 15 élite, girone B, le squadre del Campo di Trens e del Ridanna occupano la posizione mediana della classifica. Nel derby giocato a metà aprile ha avuto la meglio il Ridanna, che si è portato in classifica a pochi punti dalla prima, superando di due lunghezze il Cam-

po di Trens. Giocatori del Ridanna calcio sono presenti anche nel campionato esordienti girone A e, per ora, sono piazzati al terzultimo posto. La città di Vipiteno, quest’anno, è rappresentata da formazioni che militano nel “VSS Raiffeisen Fussballmeisterschaft” nelle categorie Under 9, Under 10 e Under 11, insieme a Colle Isarco, Campo di Trens, Ridanna e Prati di Vizze. Il settore femminile è tutto nelle mani del CF Vipiteno/Sterzing, con formazioni iscritte al campionato Eccellenza Femminile regionale e Under 15. A queste si aggiunge una formazione di “giovanissime” Under 10 che partecipa ad un torneo provinciale. Il responsabile del settore femminile, Patrick Riolo, ha invitato tutte le scolare dai 7 ai 13 anni a partecipare sabato 24 maggio dalle ore 16 alle 18, presso il campo sud della zona sportiva di Vipiteno, ad uno “Spring Camp”, un’occasione per avvicinare queste giovanissime al mondo del calcio. Uno sport, quello del calcio, che attira molti ragazzi e ragazze, grazie anche a validi ed appassionati allenatori ed accompagnatori. Bruno Maggio Erker 05/19

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

MONTE CAVALLO

Gara coppa del mondo di sci di medici, dentisti e farmacisti

Si è svolta sulle nevi di Monte Cavallo la coppa del mondo di sci dei medici-dentisti e farmacisti che si svolge annualmente in marzo in un luogo sciistico in Europa. Oltre una decina di nazioni europee partecipano con i propri Team Nazionali alle gare che comprendono le discipline alpine dello slalom, dello slalom gigante e del supergigante. Quest’anno la manifestazione sportiva organizzata annualmente da una clinica ortopedica di Monaco di Baviera è approdata in Alto Adige a Vipiteno, anche per intercessione di un concorrente cittadino, dott. Christian Coppola, giovane medico e non dimenticato atleta dello sci vipitenese. Fabian Bernmeister direttore della scuola sci di Monte Cavallo con Polig Christian e tutti i maestri di sci si sono superati nella perfetta organizzazione delle tre gare alle quali hanno partecipato oltre un centinaio di concorrenti per disciplina. Amplia è stata la risonanza tecnica della manifestazione con piste preparate perfettamente ed apprezzate da tutti i concorrenti. Vipiteno si è poi mostrata agli ospiti con la sua ospitalità e come sempre ha dato un contributo alla riuscita della manifestazione. Il 22 di marzo si è svolto lo slalom speciale con premiazione serale all'Hotel Mondschein, il giorno successivo lo slalom gigante e la combinata alpina con premiazione e serata di gala presso la sala Vigil Raber, ed infine il supergigante sabato 23 marzo con premiazione sulle piste di Monte Cavallo. Prima della premiazione il dott. Haury, del team organizzatore, si è congratulato per l’ottima accoglienza, per le capacità tecniche della scuola sci e per la bellezza della città di Vipiteno. Un grazie anche alla Leitner, sempre vicina allo sport e alla città di Vipiteno. Per passare ai risultati tecnici è da evidenziare lo strapotere dell’atleta locale Christian Coppola, classe 1987 che ha dominato in slalom, in superG ed in combinata, arrivando secondo solo in Gigante dietro l’austriaco Florian Kropej. I concorrenti più anziani sono stati la dottoressa austriaca Helga Grassberger, classe 1939, ed il dottore italiano Paolo Coser di Bolzano, classe 1938. Infine la classifica delle nazioni ha visto prima l’Austria, seconda la Germania, terza la Polonia, quarta l’Italia, quinta la Slovenia e sesta la Svezia. cm

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HOCKEY VIPITENO

Conclusi anche i campionati minori Un buon secondo posto per i Broncos nella IHL Division Fermati in semifinale gli Under 19 L’attività agonistica di hockey del- Nel campionato Under 19 la corsa della la Wipptal Broncos si è conclusa con Wipptal Broncos si è fermata alle semila disputa della finale del campionato finali. Con un pizzico di fortuna in più IHL Division I (ex serie C) che ha visto la formazione del ValpEagle aggiudicarsi il titolo di Campione d’Italia. Nulla hanno potuto fare i giocatori dei Broncos contro la più forte squadra del Valpellice anche se la partita, disputata al palazzetto del ghiaccio di Vipiteno, ha lasciato fino all’ultimo con il fiato sospeso i nostri tifosi, visto che l’incontro si è risolto solo al terzo tempo, con una rete che ha definitivamente portato il risultato per la ValpEagle sul 2 a 1. Il portiere Jacob Rabanser in azione Non a caso il portiere della Wipptal Broncos n. 35 Jacob Rabanser è sta- avrebbero potuto accedere alle finali, vito premiato come miglior giocatore di sto che il Renon è riuscito ad avere la tutto il campionato insieme a Simone meglio, nell’incontro decisivo, solo nei Armand Pilon del Valpellice. Allo sta- tempi supplementari. Tutti i giochi ora dio del ghiaccio era presente un fol- si sono conclusi, alla società della Wippto pubblico che ha applaudito a lun- tal non rimane che tirare le conclusioni go sia i vincitori del titolo, giunti nel- e prepararsi per la prossima stagione. Ci la nostra città con un tifo organizzato, sono molti giovani sui quali poter conche i giocatori della Wipptal che han- tare attorno ai quali costruire un’ottima no conquistato un meritatissimo se- prima squadra. Bruno Maggio condo posto.

VIPITENO

Gara di sci per gli Alpini e il CAI Anche quest’anno si è svolta la tradizionale gara di sci degli alpini e del CAI di Vipiteno che da anni si ritrovano a gareggiare tra i paletti dello slalom gigante sulle nevi di Monte Cavallo. Quest’anno alla gara hanno partecipato anche gli amici e i soci del CAI di Brennero per una festa sulla neve perfettamente riuscita. Più che di agonismo si è trattato di ricerca per fare comunità, mantenendo vecchie tradizioni. La manifestazione sportiva e la festa hanno ottenuto un buon successo, favorito dalla bellissima giornata e dalle buone condizione della pista, che ha messo in risalto Marco Coppola che, con il tempo di 34,28, ha fat-

to registrare il miglior tempo della giornata, seguito da Alberto Vezzoli col tempo di 34,63, aggiudicandosi il titolo di campione sociale sia del CAI che dell’ANA di Vipiteno. Mirco Cola con un tempo di 36,35 è risultato invece campione sociale del CAI Brennero. Premi per tutti, oltre agli applausi per quanto fatto in pista. Spazio anche alla gara con le ciaspole, dove si sono cimentate un gruppetto di signore. La premiazione si è svolta alla «Sterzingerhaus» di Vipiteno, dove hanno fatto gli onori di casa i presidenti Andrea Barbari, Claudio Capuzzo del CAI e il capogruppo Raffaele Borri. cm


Calendarietto

VIPITENO

Nuoto: gare di Circuito U.S.S.A. Straordinario bottino di medaglie per le atlete di casa una medaglia di bronzo nella staffetta “esordienti” mista. Un ruolo chiave del successo e della bravura di queste piccole ondine ed atleti va attribuito senza dubbio alle allenatrici ed allenatori Kathrin Frick e Stefanie Linser per il settore propaganda e Mirco Cola ed Elisa Eisendle per gli esordienti. Una giornata bella e densa di soddisfazioni per tutti, soprattutto per gli atleti che hanno arricchito il medagliere della Polisportiva. Medaglie d’oGli atleti e le ondine della Polisportiva insieme ai loro allenatori ed allenatrici: da ro: Lara Minzoni e sin. Kathrin Frick, Stefanie Linser, Elisa Eisendle e Mirco Cola. Leo Saxl 25 m delfino, Hanna Abram, atleti provenienti da tutta la Provincia, alcuni Marie Ungerank e Laurin Volgger dorso, Leah dei quali alla loro prima esperienza competiti- Mair, Elina Hofer 25 m rana, Vittoria Cardelva. La giornata splendida ha consentito a ge- la, Hanna Abram, Marie Ungerank e Johanna nitori, parenti ed amici di assieparsi anche alle Piccolruaz 25 m stile libero. Medaglie d’argenvetrate esterne della piscina in modo tale che, to: Vittoria Cardella, Mayra Giovannelli e Lauquesta volta, si è sentita meno la mancanza di ra Pergher 25 m dorso, Nicole De March, Mitribune del nostro impianto sportivo. Di tutto chelle Santa, Laura Pergher ed Maxi Eller 25 m rilievo il bilancio della Polisportiva A.V.I. Vipite- rana, Elina Hofer ed Maxi Eller 25 m stile libeno che ha conquistato, nei vari stili e sulla di- ro. Medaglie di bronzo: Leah Mair, Lara Minstanza dei 25 metri, ben 11 medaglie d’oro, 9 zoni e Leo Saxl 25 m dorso, Nicole March e Mimedaglie d’argento e 5 medaglie di bronzo. A chelle Santa 25 m stile libero. queste si aggiungono una medaglia d’argenBruno Maggio to nella staffetta “propaganda” femminile ed Il mese scorso si è svolta, presso la piscina comunale di Vipiteno, una gara del circuito U.S.S.A, Unione delle società sportive altoatesine, che ha visto la partecipazione di 160

BIBLIOTECA CIVICA VIPITENO

Libri all’aria – Letture ad alta voce per bambini fra i 3 e i 6 anni Tutti i bambini fra i 3 e i 6 anni sono i benvenuti – venerdì 24 maggio 2019, alle ore 16.30, nel giardino davanti al Teatro Comunale di Vipiteno, per partecipare ad una lettura all’aria aperta. In caso di maltempo l’iniziativa verrà spostata nella Biblioteca Civica di Vipiteno. L’iniziativa ha lo scopo di promuovere la lettura negli spazi del vissuto quotidiano dei bambini, per farli avvicinare al mondo dei li-

bri in modo ludico attraverso la narrazione. Con l’ascolto di letture ad alta voce su argomenti per loro significativi viene catturata la loro attenzione e nello stesso tempo favorito l’approccio alla lettura. Questa iniziativa è una collaborazione dell’Ufficio Educazione Permanente e Biblioteche con l’associazione Teatro Sagapò e la Biblioteca Civica di Vipiteno.

Teatro Stabile di Bolzano 30.05.19: “La bancarotta”. Vitaliano Trevisan, autore veneto, riscrive un testo poco frequentato di Carlo Goldoni, mettendo in scena la bancarotta di un mercante calata tra i problemi dell’Italia di oggi. Un guazzabuglio morale, satira spietata e comica, in una produzione del TSB. Regia di Serena Sinigaglia. Teatro Comunale Vipiteno, ore 20.30. CAI Vipiteno Giovanile 12.05.19: Giro in mountain Bike al laghetto di Rofis e grigliata finale. GAM 04/05.05.19: Gruppo Ortles-Cevedale, Monte Vioz (m 3644) MTB 19.05.19: Giro delle Marocche. Escursionismo 02.06.19: Escursione al Monte Stivo (m 2054). Cultura 15.05.19: Obernbergensee: passeggiata lungo il lago e open-air di pittura con il gruppo “Corso di pittura UPAD” con la prof. Alberta Merighi. CAI Fortezza 26.05.19: Gita alla Malga Aglsboden attraverso la Burkhardklamm. CAI Brennero 12.05.19: Gita allo zoo di Monaco di Baviera. 23.05.19: Festa degli alberi a Colle Isarco. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 12.05.18: Pranzo in sede in occasione della festa della mamma. A.R.C.I. Vipiteno 11.05.19: Incredible Southern Blue Band. Teatro Comunale Vipiteno, ore 20.30. 13.05.19: Blue Monday. Concerto a sorpresa. ARCI Musica Lab Vipiteno, ore 21.00. 18.05.19: Barbara Dennerlein. Teatro Comunale Vipiteno, ore 21.00. Mostra “Landschaften” di Peter Kaser Luogo: “vinzenz zum feinen wein”- Città Nuova 4 – dal 18/04/19 a fine giugno. Orari di apertura: da giovedì a lunedì dalle 11:00 alle 24:00 - Giorni di riposo: martedì e mercoledì. Il locale è in ferie dal 28 aprile fino 15 maggio

Udienza della difensora civica presso la sede dell'Ispettorato all'agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 24 maggio 2019 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 946020. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 120 Erker 05/19

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Sportlerporträt

Hauptsache nach oben! von Daniel Mayr Egal ob zu Fuß, mit Skiern oder dem Rennrad – sie erobert jeden Gipfel. Die Allroundalpinsportlerin und amtierende Landesmeisterin im Rennradfahren Andrea Parigger im Erker-Porträt. „Schon als Kind habe ich mich immer unheimlich gerne bewegt“, erinnert sich Andrea, „und so weckte das Langlauftraining beim SV Ridnaun in jungen Jahren bereits meine große Faszination für den Leistungssport.“ Allerdings verlor sie das Langlaufen wieder aus den Augen, als sie die Mittelschule abgeschlossen hatte. „Ich bereue es bis heute, nicht damit weitergemacht zu haben oder etwa im Biathlon eingestiegen zu sein. Nicht nur, da ich mich als geschickt erwiesen habe, sondern auch weil es mir großen Spaß bereitet hat“, so Andrea. Nach der orientierungslosen Mit-

ANDREA PARIGGER kompakt Geburtstag: 31.5.1983 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Gossensaß Beruf: Kellnerin Sportarten: Skibergsteigen, Berglaufen, Rennradfahren Vereine: ASV Gossensaß (Skibergsteigen), Polisportiva Sterzing (Rennradfahren)

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Andrea Parigger: „Sport ist für mich eine Herausforderung.“

telschulzeit fand sie dann aber durch Freunde zum Skibergsteigen. Was als Hobby begann, wurde schnell zu mehr und die ersten Wettkämpfe und Erfolge ließen nicht auf sich warten. Im vergangenen Winter war sie, trotz mehrerer Top-5-Resultate, allerdings nicht sehr zufrieden mit ihrer Leistung, da sie nicht viel Zeit für das Training fand und nicht immer in guter Tagesverfassung war. Immer schon war ihr klar, dass Sport für sie mehr als ein Hobby ist: Sport ist für Andrea eine Herausforderung. Neben dem Naturerlebnis geht es ihr auch darum, sich selbst zu überwinden und ein Ziel zu erreichen, das sie sich gesetzt hat. „Das Gefühl, eine Zeit oder eine Platzierung zu erreichen, für die man sich lange vorbereitet hat, ist unbeschreiblich“, so Andrea. Dadurch gehe aber auch ein wenig Schönheit der Sportart verloren. In der Hektik, die der Leistungssport mit sich bringt, würde vor allem das entspannende Naturerlebnis etwas zu kurz kommen. „Dafür

bekommt man aber etwas weitaus Spannenderes: Indem ich versuche, mich zu verbessern, habe ich immer mehr Ansporn zum Wei-

Andrea Parigger auf einer Etappe der Landesmeisterschaft auf das Stilfser Joch

termachen, da ich die Fortschritte sehe. Logischerweise mache ich aber auch oft eine entspannende Bergtour“, stellt sie klar.

Neben dem Skibergsteigen im Winter beteiligt sich Andrea Parigger im Sommer an Bergläufen. Ihre Devise: Hauptsache nach oben! „Ich bin einfach nicht der Typ, der gerne geradeaus läuft. Mich zieht es immer auf die Berge, damit ich – oben angekommen – den zurückgelegten Weg begutachten kann, während ich die sensationelle Aussicht genieße“, so Andrea. Zudem, so sagt sie, sei das Gefühl, oben angekommen zu sein und zu wissen, was man geleistet hat, einfach herrlich. Auch im Berglauf feierte sie bereits große Erfolge. So gelang ihr etwa ein Sieg beim Sportler Vertical in Innsbruck, einem der steilsten Rennen bei uns, denn es gilt, auf einer 3,6 km langen Strecke über 1.000 Höhenmeter zu bewältigen. Vor drei Jahren hatte sie allerdings etwas mit ihrem Knie zu leiden. So musste nun ein gelenkschonenderer Sport her: das Rennradfahren. „Der Mangel an Training und die Angst vor einem Massenstart auf dem Rad hielten mich im ersten Jahr davon ab, Rennen zu bestreiten“, erinnert sich Andrea. Erst in den folgenden zwei Jahren hat sie mit den ersten Wettkämpfen begonnen und das mit Erfolg: Im Sommer des vergangenen Jahres schaffte sie es, sich bei vier Etappen der Landesmeisterschaft – am Mendelpass, am Gampenpass, am Stilfser Joch und am Penser Joch – auf dem Podium zu platzieren. Dadurch qualifizierte sie sich auch für die fünfte und finale Etappe der Landesmeisterschaft und holte sich dort den Landemeistertitel in der Südtirol.Berg.Cup-Serie. „Mit meiner Verletzung hatte ich wirklich Glück im Unglück“, gibt sich Andrea zufrieden. „Denn durch sie und durch meinen Freund fand ich zum Radfahren. Und momentan mache ich nichts lieber als das.“ Diesen Sommer möchte


Sportlerporträt

RADSPORT

© FB/Andrea Parigger

Erfolgreich in Radsaison gestartet

Andrea unternimmt auch viele entspannende Bergtouren.

sie sich nämlich hauptsächlich auf das Radfahren konzentrieren und nur einige Berglaufrennen bestreiten. Zum einen ist es für sie immer noch ein neuer Sport, zum anderen konnte sie bereits wichtige Erfolge feiern, an die sie gerne anknüpfen würde. Mittlerweile hat sie auch einen Sponsor gefunden, was ihre Pläne wesentlich vereinfacht. „In dieser Saison will ich außerdem etwas ganz Neues ausprobieren“, stellt die Allrounderin in Aussicht. Sie hat nämlich vor, am Ötztal Radmarathon, einem Rennen über 238 km und 5.500 Höhenmeter, teilzunehmen. Ihre Ziele sind allerdings bescheiden, denn sie ist und war immer schon eine Kurzstrecken-Athletin. So lautet ihr Ziel für dieses erste große Langstreckenrennen, es einfach über die Ziellinie zu schaffen. Sollte ihr das Rennen aber zeigen, dass mehr drinnen ist und dass sie auch auf längeren Strecken auf Landesebene durchaus mithalten kann, kann dies auch der Start in eine neue Rennserie sein. „Um sich für das Training oder einen Sport, egal auf welchem Niveau, zu motivieren, braucht man

nur eines: Freunde, die mitmachen!“, erklärt Andrea. „Es kommt oft vor, dass ich nicht die Lust finde, das Rad zu nehmen und aufzubrechen, aber ich habe viele verschiedene Trainingspartner, die mir den Start erleichtern. Gemeinsam hat man einfach mehr Spaß.“ Besonders, so sagt sie, helfe ihr ihr Freund, der selbst leidenschaftlicher Radfahrer ist und schon mehrmals am Ötztal Radmarathon teilgenommen hat. So könne er sie nicht nur motivieren, sondern ihr auch hilfreiche Tipps geben. Ein weiteres Problem sei natürlich auch das Zeitmanagement. „Neben der Arbeit ist es immer schwierig, genügend Zeit für das Training zu finden“, bedauert Andrea. So müsse sie die beschränkte freie Zeit gut nutzen. Die Planung und Einteilung der Trainingseinheiten übernimmt sie in Eigenregie. Wenn sie von ihren Lieblingssportarten spricht, kommt Andrea gleich ins Schwärmen. Vor allem findet sie es schön, dass man dafür keine langen Wege auf sich nehmen muss. „Es gibt so viele schöne Berge bei uns. Man muss nur losstarten und kann jeden von ihnen erklimmen – wenn man will.“ E

Anfang April hat die heimische Straßenradsaison begonnen. Auf dem Programm stand mit dem MendelRace die erste Etappe des Südtirol.Berg.Cup, bei dem Andrea Parigger vom Polisportiva Biketeam gleich aufhorchen ließ: Sie belegte in der Gesamtwertung der Damen den 5. Platz, in der Kategorienwertung holte sie den hervorragenden 2. Platz. Angelika Hofer, ebenfalls vom Polisportiva Biketeam, belegte den 10. Gesamtrang. Auch die männlichen Team-

mitglieder (28. Christian Fichter, 43. David Winkler, 68. Stefan Keim, 69. Günther Plattner, 93. Ulrich Schölzhorn) konnten – trotz des frühen Zeitpunktes – ansprechende Ergebnisse erzielen. Der Südtirol.Berg.Cup umfasst insgesamt fünf Etappen. Die weiteren Rennen finden am 11. Mai (Edelrot-Trophäe Lana-Gampenpass), am 15. Juni (Radrennen Prad-Stilfser Joch), am 24. August (Großer Preis Penser Joch) und am 15. September (Trophäe Reiterjoch) statt.

RADSPORT

Aufstiegsrennen auf den Roßkopf Am 26. Mai findet ein Aufstiegsrennen für MTB und E-Bikes statt, das von Sterzing auf den Roßkopf führt. Austragender Verein ist der Polisportiva Bike Club Sterzing. Infos und Anmeldungen unter der Rufnummer 347 8326096. Ende 2018 wurde der Ausschuss des Polisportiva Bike Clubs Sterzing neu bestimmt. Im gehören Sektionsleiter Günther Plattner, Andreas Prünster, Armin Steurer, Christian Gasteiger, Christian Fichter, Stefan Hasler und

Walter Plattner an. „Der neue Ausschuss plant eine aktive und interessante Radsaison“, so Sektionsleiter Günther Plattner (im Bild). Neben dem Aufstiegsrennen auf den Roßkopf nehmen die aktiven Mitglieder an zahlreichen Wettbewerben teil, u. a. am Ötztal Radmarathon, am Südtirol. Berg.Cup (siehe eigener Bericht) und am Dolomiti Superbike. Zudem werden monatlich gemeinsame Radausflüge unternommen. Erker 05/19

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Sport

FUSSBALL

LEICHTATHLETIK

Trainerwechsel bei Auswahl Ridnauntal

Guter Auftakt in die Laufsaison

„In den letzten vier Spielen haben wir einen einzigen Punkt geholt, den letzten Sieg haben wir Mitte Oktober verzeichnet“, so Kurt Eisendle, Präsident der Auswahl Ridnauntal. „Mit diesen Ergebnissen können wir nicht zufrieden sein.“

Deshalb habe der Vorstand die Entscheidung gefällt, sich von Trainer Thomas Ritsch zu trennen und mit Matthias Markart und Manuel Rella (im Bild) ein neues Trainerduo zu verpflichten. „Der Zeitpunkt mag zwar überraschend sein, schließlich haben wir den Wechsel gleich nach dem ersten Spiel der Rückrunde vollzogen“, so Eisendle. „Wir sahen uns aber gezwungen, schnell zu reagieren, wenn wir in der Tabelle nicht den Anschluss verlieren wollen.“ Markart, ehemaliger Spieler in den Reihen der Auswahl Ridnauntal, und Juniorentrainer Rella haben im Winter die Trainerprüfung erfolgreich bestanden. Gemeinsam sollen sie nun die Elf zum Erfolg führen.

Ende März fand die 14. Ausgabe des Kalterer See Halbmarathons statt. Dabei konnten sich einige Läufer des Laufvereins ASV Freienfeld beim Start in die neue Laufsaison gut in Szene setzen. Beim Halbmarathon der Männer über 21,097 km lief Martin Griesser mit 1:14.52 Stunden eine hervorragende Zeit und belegte in der Gesamtwertung den 5. Platz. Dario Steinacher platzierte sich in 1:15.31 Stunden knapp dahinter auf dem 7. Platz. Damiano Rigon absolvierte die Strecke in 1:44.04 Stunden. Der Sieg ging an den im Trentino lebenden Äthiopier Ousman Jaiteh (1:09.02). Bei den Damen siegte die Boznerin Sarah Giomi in 1:21.53 Stunden. Monika Reinthaler wurde in 1:38.01 Stunden Zwölfte, in ihrer Kategorie belegte sie den 2. Platz.

Hervorragende Ergebnisse erzielten die Freienfelder Athleten auch beim Panoramalauf, der knapp über 10 km führte. Bei den Damen belegte Katharina Gander in 47.24 Minuten

© Laufverein ASV Freienfeld

© Auswahl Ridnauntal

Nach dem ersten Spiel der Rückrunde hat die Auswahl Ridnauntal ein neues Trainerduo verpflichtet.

den 8. Platz. Gute Zeiten liefen auch Karin Mühlsteiger (52.04), Barbara Fontana (52.31), Miriam Fassnauer (57.23) und Nadia Holzer (58.57). Bei den Herren legte Georg Ebner den Lauf in 49.05 Minuten zurück, Ferdinand Rainer in 1:06.14 Stunden.

BERGLAUF

Trainerwechsel beim ASV Wiesen

6. Gilfenklammsprint in Stange

Auch beim ASV Wiesen ist es Anfang April zu einem Trainerwechsel gekommen.

Am 18. Mai findet in Stange der 6. Gilfenklammsprint statt. Er bildet die zweite Etappe des Wipptaler Berglauf-Cups 2019. Die Erwachsenen, die über 2,2 km und 175 Höhenmeter durch die Klamm bis nach Jaufensteg laufen, starten ab 9.30 Uhr, anschließend die Wanderer. Die Kinderkategorien gehen auf einem eigenen Rundkurs

© ASV Wiesen

FUSSBALL

Nach dem kurzfristigen Rücktritt von Antonio Alberti haben interimsmäßig Gerd Plank und Thomas Schwitzer für eine Woche das Training übernommen. Damit gewan-

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nen die Vereinsveranwortlichen einige Tage Zeit, um sich auf Trainersuche zu begeben. In dieser schwierigen Situation war der Verein danach bestrebt, eine interne Lösung zu finden, d. h. einen Trainer, der den Verein, die Spieler und das Umfeld bereits kennt. Schnell wurde man in den eigenen Reihen fündig. Davide Collu (im Bild) übernimmt nun die Mannschaft zumindest bis Saisonende, danach wird eine Entscheidung für die kommende Saison fallen. Collu trainiert schon die zweite Saison die A-Jugend des ASV Wiesen/Freienfeld. Zuvor war er beim SSV Brixen ebenfalls im Jugendbereich tätig.

ab 11.30 Uhr an den Start. Wie gewohnt ist für Speis und Trank sowie ein buntes Kinderprogramm bestens gesorgt. Jeder Teilnehmer erhält ein Starterpaket und einen Essensgutschein, zudem gibt es eine große Startnummernverlosung. Anmeldung und Info unter der Rufnummer 347 3639802 oder per E-Mail an asc@stange.it.

TENNIS

Schnupperkurse des TC Sterzing Im Rahmen der Woche des Sports bietet der Tennisclub Sterzing einen Tag der offenen Tür an. Am 24. Mai können alle Interessierten auf den Tennisplätzen in der Sportzone Ster-

zing an einem kostenlosen Schnupperkurs teilnehmen. Von 15.00 bis 17.00 Uhr können sich Kinder in dieser Sportart versuchen, von 17.00 bis 19.00 Uhr sind die „Ladys“ am Ball.


Mit der Familie unterwegs im Sterzinger Moos

STERZING

„Am seidenen Faden“

Auf Einladung des Lions Club Brennero – Brenner Europabrücke tritt am 31. Mai Extrembergsteiger Hans Kammerlander mit seinem Motivationsvortrag „Am seidenen Faden“ im Stadttheater Sterzing auf. Kammerlander wurde als sechstes Kind einer Bergbauernfamilie in Ahornach im Tauferer Ahrntal geboren. Er machte eine Ausbildung zum Bergführer und irgendwann stand Reinhold Messner vor ihm. Dieser öffnete ihm die Tür zu einer unbekannten und vor allem grandiosen Welt. In seinem Vortrag wählt Kammerlander bewusst den K2 als roten Faden und als Sinnbild seines Tuns. „Ich stand oft vor dem scheinbar Unmöglichen. Doch ‚unmöglich‘ ist nur ein Begriff und keine unveränderbare Tatsache. Man muss das Unmögliche versuchen,

damit das Mögliche möglich wird“, so der Südtiroler Ausnahmebergsteiger. Nach dem Vortrag – es ist übrigens der einzige, den er in Südtirol hält – stellt sich Kammerlander den Fragen des Publikums. Ein Teil des Erlöses fließt in ein Projekt in Nepal, das die Lebensqualität von rund 150 Kindern mit Sehbehinderungen verbessern soll. „Du kommst nicht sehr weit, bis du beginnst, etwas für andere zu tun“, betonte bereits der Gründer von Lions International Melvin Johnes, was auch dem Leitspruch „We serve“ zugrundeliegt. Der Vortrag beginnt um 20.30 Uhr. Kartenreservierungen nimmt der Tourismusverein Sterzing (Tel. 0472 765325, info@sterzing.com) entgegen.

YOSEIKAN BUDO

Sehr gute Erfolge bei Meisterschaften Die Sektion Yoseikan Budo der Polisportiva Sterzing konnte bei den jüngsten Meisterschaften sehr gute Erfolge erzielen. Bei der Landesmeisterschaft belegten Lisa Rainer und Felix Rainer den

2. Platz, gefolgt von Laura Ciceri, Tabea Eisendle und Rene Spreng

auf Platz 3. Bei der Regionalmeisterschaft erzielte Tabea Eisendle den 2. Platz, Lisa und Felix Rainer jeweils den 3. Platz und Paul Braunhofer den 4. Platz. Bei der Italienmeisterschaft in S. Vito al Tagliamento (PN) erkämpfte sich Stefan Rainer den Italienmeistertitel. Vizeitalienmeisterin ist Laura Ciceri, gefolgt von Lisa Rainer auf Platz 3. Felix Rainer belegte den sehr guten 5. Platz. Nächstes Event in der heurigen Saison ist das Trainingsmeeting mit Meister Hiroo Mochizuki und einem seiner beiden Söhne Kioshi Mochizuki in Rimini.

Es ist wieder Zeit, die Wanderschuhe zu schnüren. Und da in höheren Lagen noch Schnee liegt, begnügen wir uns mit einer einfachen Talwanderung durch das in den Jahren 1875 – 1877 entsumpfte Sterzinger Moos. Dabei können wir die Burg Reifenstein (im Besitz des Hauses Thurn und Taxis und besterhaltene Burganlage Südtirols) sowie das Kirchlein St. Zeno besichtigen und später im Biotop Grante Moos die vielfältige Flora und Fauna bewundern. Unserem Auto gönnen wir einen Ruhetag und gehen von Sterzing aus (Beschilderung: Sterzinger Rundweg) über den Lentweg nach Thumburg und entlang der Autobahn bis zum Burghügel von Reifenstein (1996 Fundort von bajuwarischen Baumsärgen aus dem 4. – 8. Jh. n. Chr.) Um 10.30 Uhr (Minimum vier Besucher, samstags Ruhetag) erhalten wir im Rahmen einer Führung Einblick in das Leben der Ritter. Nach der Besichtigung statten wir dem Kirchlein auf dem aussichtsreichen Burghügel einen Besuch ab und stärken uns für den Weiterweg. Weiter geht es dann nach Elzenbaum und über Wiesenwege kommen wir am Biotop Grante Moos vorbei, einem letzten Überbleibsel des ehemaligen Sterzinger Mooses. An der Häusergruppe Weihern vorbei wandern wir nach Stilfes und weiter zur Bushaltestelle in Freienfeld, von wo aus wir um 14.51 oder 17.51 Uhr mit dem Bus wieder nach Sterzing zurückkehren können. Tipp: Familien mit größeren, gehfreudigen Kindern können kurz vor Freienfeld, nach Überquerung der Brücke über Autobahn und Eisack, gleich links zur Sportzone abzweigen. Entlang des Eisacks, vorbei an den Höfen Prontner und Stuenpeaterle und nach Überquerung der Brenner-Staatsstraße und des Eisacks im Bereich der Burgen Sprechenstein und Reifenstein kehren wir wieder nach Sterzing zurück.

AUSGANGSPUNKT: Sterzing STRECKEN: 9 bzw. 14 km HÖHENDIFFERENZ: ca. 40 hm GEHZEITEN: 2,5 bzw. 4,5 Stunden SCHWIERIGKEITEN: leichte Wanderungen, gut für Familien geeignet BESTE JAHRESZEIT: Mai/Juni, September/Oktober Hermann Steiner, AVS Sterzing Erker 05/19

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Titelgeschichte

Wohin geht die Sportstadt Sterzing?

Die Infrastukturen in der Sportzone sind veraltet und zu klein. © Martin Schaller

von Barbara Felizetti Sorg

Zahlreiche Sportinteressierte diskutierten Anfang April auf Einladung der SVP Sterzing, in welche Richtung sich die Sportstadt Sterzing mittel- und langfristig entwickeln soll. Dabei wurde vor allem eines klar: Es fehlt ein Gesamtkonzept. Die Location hätte passender nicht sein können: Die sichtlich in die Jahre gekommene Turnhalle in der Sportzone – sie feiert bald ihren 50. Geburtstag – bildete den Rahmen für eine Diskussionsrunde, zu der die SVP Sterzing geladen hatte. Das Thema des Abends war die Sportstättenentwicklung in Sterzing. Ob der Zustand der Turnhalle symptomatisch war für den derzeitigen Stand vieler Sportanlagen in Sterzing? Im Laufe des Abends

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konnte man sich des Eindrucks nicht verwehren. VIELFÄLTIGES ANGEBOT Das Sportangebot in Sterzing ist vielfältig und schneidet auch im Vergleich mit anderen Orten in Südtirol und darüber hinaus gut ab. Zwei Fußballplätze, eine Leichtathletikanlage, eine Turnhalle in der Sportzone und eine im Schulzentrum (letztere befindet sich in Landesbesitz), ein Hallenund Freibad mit Sauna, eine Eishalle, zwei Tennisplätze, ein Skaterpark ... Es ist auch weniger die Anzahl der Sportstätten, die bei Vereinsfunktionären und Sportlern Anlass zur Klage gibt. WÜNSCHE DER VEREINE In der Diskussion, die von Franz

Holzknecht moderiert wurde, zu Wort meldete sich Felix Rampelotto vom ASV Sterzing. Er blickte kurz auf die Entstehung der Turnhalle und der Leichtathletikanlage zurück. „Unsere Wünsche sind eigentlich bescheiden“, betonte er anschließend. Es fehle ein eigenes Vereinslokal, genauso müsse eine Lösung für den Geräteraum, wo vor allem eindringendes Wasser Probleme bereite, eine Lösung gefunden werden. Vor allem bemängelte er das Fehlen eines Platzwartes. „Vor allem in den vergangenen zwei Jahren wurde vieles mutwillig zerstört“, betonte Rampelotto. „Mit einem eigenen Platzwart, wie es ihn in Sterzing bereits gegeben hat, könnte dem entgegengewirkt werden.“ Mirja Ottaviani von der Polispor-

tiva Sterzing (Sektion Schwimmen) brachte ähnliche Anliegen vor. „Ein besser nutzbarer Geräteraum, der auch entsprechend gewartet wird, ist unerlässlich“, betonte sie. Insgesamt sei das Fehlen eines Platzwarts feststellbar. Wie dem ASV Sterzing fehle auch der Polisportiva ein eigenes Vereinslokal, der Verein sei auswärts untergebracht. „Wir verfügen über zwei top Fußballplätze“, zeigte sich Matthias Ossanna vom CF Sterzing erfreut. Mit einem zusätzlichen Kunstrasenplatz wäre der Verein jedoch weniger von den Jahreszeiten abhängig. „Und im Bereich der Infrastrukturen leidet der Fußball.“ Notwendige Infrastrukturen fehlten, die bestehenden seien veraltet. Vor allem die Umkleidekabi-


nen seien angesichts des blühenden Jugendsektors zu klein. Eigene Strukturen für den Damenbereich seien mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. „Der CF Sterzing verfügt auch nicht über einen Versammlungsraum, es fehlt ein Archiv. Auch die Turnhalle in der Sportzone ist veraltet. Gerade in diesem Zusammenhang wünschen wir uns ein Gesamtkonzept, bevor die energetische Sanierung in Angriff genommen wird“, so Ossanna, und sprach damit ein Thema an, das allen Anwesenden unter den Nägeln brannte. Die energetische Sanierung der alten Turnhalle wird nämlich demnächst in Angriff genommen, über eine Sanierung des Innenbereichs, der laut Aussagen von Architekt Siegfried Delueg nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben entspreche, wurde aber noch nicht gesprochen, ja nicht einmal nachgedacht. Auch Hannes Kofler vom WSV Sterzing Broncos bemängelte den Zustand der Anlagen und der Infrastrukturen. „Die Instandhaltung hinkt weit nach“, so Kofler. Viele Arbeiten würden von den Vereinsmitgliedern eigenhändig in ihrer Freizeit durchgeführt. Er regte zudem den Ankauf synthe-

© SVP Sterzing

Titelgeschichte

Moderator Franz Holzknecht, Direktorin Anni Putzer, Bürgermeister Fritz Karl Messner, Direktor Andreas Meraner, SVP-Rätin Evi Frick und Landesrat Philipp Achammer

tischer Matten an, um eisunabhängig auch im Sommer mit den rund 150 eingeschriebenen Kindern und Jugendlichen trainieren zu können. Für den Bereich Behindertensport erhob Matthias Haller seine Stimme. „Es fehlen vor allem barrierefreie Zugänge, die unseren Athleten eine Teilhabe am sportlichen Geschehen in Sterzing ermöglichen würden“, betonte er. Barrierefreiheit verlangte er auch von den Geräten, die „veraltet, kaputt und im Geräteraum – der übrigens ein großer Sauhaufen ist – eingeschlossen“ seien. In Bezug auf die Dreifachturnhalle regte er an, auch den kleinen Vereinen den

Zugang zu ermöglichen. Dort trainiert Renato Covi mit seinen Schützlingen von der Polisportiva (Sektion Volleyball). „Die Geräte und auch die Trainingszeiten in der Dreifachturnhalle passen für uns“, so Covi, der jedoch einen „zunehmend respektlosen Umgang mit den vorhandenen Strukturen“ feststellte, dem mit einem eigenen Platzwart entgegengewirkt werden könnte. Vor allem Personen, die auf den Anlagen gar nichts zu suchen hätten, würden Probleme verursachen. „Auf der Leichtathletikbahn wurden bereits Radfahrer gesichtet“, so Covi empört. Egon Volgger vom VBS Sterzing

bemängelte das Fehlen eigener Strukturen für die Beachvolleyballer, die häufig auswärts in Bruneck oder Innsbruck trainieren müssten, und verwies auf die prekäre Lage dieser aufstrebenden Sportart. „Sowohl bei der Gemeinde Sterzing als auch bei der Gemeinde Ratschings bin ich in Bezug auf einen eigenen Platz auf taube Ohren gestoßen, weshalb ich mit privaten Mitteln einen Trainingsplatz in Stange angelegt habe“, so Volgger. Von einer „untragbaren Situation“ sprach Klaus Markart vom TC Sterzing, der über keine eigenen Kabinen verfüge und deshalb auf die Strukturen in der Tennishalle

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Titelgeschichte

„Gemeinsam die Weichen stellen“ Im Gespräch mit Organisatorin Evi Frick Erker: Frau Frick, wohin soll sich die Sportstadt Sterzing entwickeln? Evi Frick: Diese Frage kann ich nicht so ohne weiteres beantworten – und vor allem nicht allein. Wie sich beim Diskussionsabend gezeigt hat, ist es notwendig, alle betroffenen Akteure – Gemeindeverwaltung, Sportvereine und Schulen – an einen Tisch zu bringen, ihre Anliegen und Ideen zu sammeln und anhand derer dann ein Gesamtkonzept für die zukünftige Sportstättenentwicklung in Auftrag zu geben. Ein Hauptanliegen der Vereine ist ein eigener Platzwart, der für Ordnung sorgt. Ja, das ist in der Diskussion deutlich zum Ausdruck gekommen. Es hat ja bereits in früheren Jahren einen solchen gegeben. Allerdings würde das für die Gemeinde zusätzlichen Personalaufwand bedeuten, der auch mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. In diesem Zusammenhang ist sicherlich zu überlegen, inwieweit wir Synergien nutzen können, was sowohl die Nutzung als auch die Wartung der Anlagen betrifft. Ich denke dabei u. a. an eine gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten als Vereinslokale – Bürgermeister Fritz Karl Messner hat bereits die Idee lanciert, am Stadtplatz ein „Haus der Vereine“ einzurichten; meines Erachtens könnten diese auch in einem Zubau an der städtischen Turnhalle untergebracht werden. Zu überlegen wäre aber auch, dass ein Teil der Verantwortung über die Wartung von Anlagen und Geräten ebenfalls den Vereinen übertragen werden könnte. So würden beispielsweise auch Kinder schon von klein auf den sorgsamen und respektvollen Umgang mit öffentlichen Einrichtungen lernen, der ja mehrmals bemängelt wurde. Dasselbe gilt ausweichen müsse. Diese seien in einem „beschämenden Zustand“ und brächten außerdem erhöhte Kosten für die über 80 Mitglieder mit sich. Er regte an, das Areal des jetzigen Skaterparks für einen Kunstrasentennisplatz zu nutzen. Auch Helmuth Platter von der Herzsportgruppe forderte eine bessere Organisation bzw. Ausstattung des Geräteraumes, da auch die Zahl der Personen mit

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für die Dreifachturnhalle, die ja täglich von Sterzinger Vereinen genutzt wird. Gemeinsame Gespräche sind aber auch mit den umliegenden Gemeinden zu führen. Bürgermeister Fritz Karl Messner hat mehrmals betont, dass das Geld in der Gemeindekasse knapp ist. Wie stellen Sie sich die weitere Vorgehensweise vor? Sicher, die finanziellen Mittel der Gemeinde sind begrenzt. Es ist auch unbestritten – und hier hat Bürgermeister Messner sicher sehr gute Arbeit geleistet –, dass Sterzing mit Sportanlagen gut ausgestattet ist. Nun gilt es jedoch, diese auch für die Zukunft zu erhalten, sie den modernen Erfordernissen anzupassen und gegebenenfalls auch neue Stätten zu errichten. Wie mehrmals angesprochen wurde, wurde es in Sterzing verabsäumt, ein Gesamtkonzept zu entwickeln, das mittelund langfristige Ziele aufzeigt. Stattdessen wurden Arbeiten nur punktuell und ohne Absprache mit den betroffenen Vereinen durchgeführt. Der Diskussionsabend war nur der Anfang eines längeren Prozesses: Jetzt müssen Arbeitsgruppen zu verschiedenen Sportthemen eingerichtet werden, an denen alle beteiligten Akteure mitarbeiten. Das „Paket“, das in diesen Gruppen erarbeitet wird, muss dann die Grundlage für das geforderte Gesamtkonzept sein. Dieses könnte über einen öffentlichen Ideenwettbewerb mit zehn Teilnehmern ausgeschrieben werden, von denen die drei Erstplatzierten eine Vergütung erhalten. Die Kosten dafür sowie für eine Kommission und einen Wettbewerbskoordinator liegen bei rund 15.000 Euro. Das wäre für die Gemeinde zu stemmen.

Herzerkrankungen in Zukunft steigen und deshalb die Geräte verstärkt genutzt würden. Als größte Nutzer der Dreifachturnhalle meldeten sich die Vertreter der Schulen zu Wort. Anni Putzer, Direktorin des Oberschulzentrums, betonte die Notwendigkeit entsprechender Strukturen, da die Schule, allen voran das Sportgymnasium, auf eine gediegene Ausbildung im Bereich

Hat es solche Pläne in der Gemeinde nie gegeben? Es gibt einen älteren Plan aus dem Jahr 1990, der auf der Grünfläche vor der Eishalle einen Spielplatz und daneben einen Multifunktionsplatz vorsieht – doch wurde dieser nicht weiter verfolgt, aus welchen Gründen auch immer. Das wäre sicher ein guter Ansatz: Mit der Errichtung eines Bolz- bzw. Multifunktionsplatzes, wie ihn ja auch Lukas Amort, der Gewinner des Ideenwettbewerbes der SVP Sterzing, vorgeschlagen hat, könnte eine öffentliche Nutzung etwa des Fußballplatzes untersagt werden. Anlagen können aber nicht einfach für die Öffentlichkeit geschlossen werden, wenn es keine Alternativen für eine sportliche Betätigung auch außerhalb eines Vereins gibt. Hinter vorgehaltener Hand wurde der Vorwurf laut, dass die Sterzinger Sportvereine ein Jahr vor den Gemeinderatswahlen für Wahlkampfzwecke missbraucht würden. Dass die angestoßene Diskussion auch so interpretiert werden kann, war mir durchaus bewusst. Dem möchte ich allerdings entgegenhalten, dass wir als SVP Sterzing zwar die Träger dieser Veranstaltung sind, diese jedoch gänzlich unpolitisch ist, ja sein muss. Wir sind an einer gemeinsamen Lösung interessiert: Die amtierenden Gemeindepolitiker müssen sich genauso wie die Opposition, die Vereine und die Schule zusammensetzen, um das Bestmögliche für die Sportstadt Sterzing herauszuholen. Ideal wäre, wenn wir bis zu den Gemeinderatswahlen im kommenden Jahr gemeinsam die Weichen stellen, damit die nächste Verwaltung darauf aufbauend arbeiten und die Entwicklung der Sportstätten in die richtige Richtung lenken kann.

Bewegung und Sport großen Wert lege. „Die Dreifachturnhalle ist jedoch sanierungsbedürftig, Dach und Fenster sind undicht, bei Heizung und sanitären Anlagen sind erhebliche Mängel festzustellen“, so Putzer. Ein Problem stelle auch das knapp bemessene Reinigungspersonal dar. Landesrat Philipp Achammer, der ebenfalls im Publikum saß, forderte sie zu einem Lokalaugenschein auf,

um auch eine notwendige Erweiterung zu diskutieren. Gleichzeitig regte sie die Nutzung der Grünfläche an der Oberschule für sportliche Zwecke sowie die schon lange diskutierte Anbringung einer Kletterwand am Kopfende der Schule an. Ein Anliegen war ihr zudem die Nutzung des Schwimmbades für schulische Zwecke. Andreas Meraner, Direktor des Schulsprengels II, bestätigte Putzers Ausfüh-


rungen. Er wünschte sich möglichst viele Sportangebote rund um das Schulgelände und regte an, in zukünftige Überlegungen auch die Bedürfnisse der älteren Generation mit einfließen zu lassen. FORDERUNG NACH GESAMTKONZEPT Während Landesrat Philipp Achammer („In den Sport wird prinzipiell nie genug investiert“) die Situation der Dreifachturnhalle beleuchtete und einen Lokalaugenschein zusagte, verwies Bürgermeister Messner auf die fehlenden Geldmittel in der Gemeinde Sterzing. „Wenn wir mehr hätten, könnten wir auch mehr investieren“, so Bürgermeister Messner, der eine „an Vandalismus grenzende Nutzung der Anlagen“ feststellte. Er forderte die umliegenden Gemeinden auf, sich am Bau und an der Sanierung der Sportstätten in Sterzing, die von zahlreichen Wipptalern genutzt würden, finanziell zu beteiligen. Als Sportreferent verwies er zudem auf die große Zahl an Sportstätten, um die „uns viele andere Orte mit Sicherheit beneiden würden“. In diesem Zusammenhang betonte er auch, dass die energetische Sanierung der Turnhalle in der Sportzone mithilfe von EFRE-Geldern anstehe. Diese Sanierung bemängelte u. a. Architekt Siegfried De-

lueg, der darauf hinwies, dass die Halle nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen entspreche und deshalb auch innen sanierungsbedürftig sei. Er appellierte an den Bürgermeister, auch diese „Baustelle“ sofort anzugehen. Wie bereits alle seine Vorredner verlangte er ein Gesamtkonzept für die Entwicklung der Sportstätten in Sterzing und vor allem eine intensive Auseinandersetzung mit den Nutzern der Anlagen, die dem Konzept vorausgehen müsste. Aus dem Publikum meldete sich u. a. Ingenieur Hansi Pardeller zu Wort, der eine zentrale Frage in den Raum stellte: „Wo will Sterzing als Sportstadt in fünf, zehn, 20 Jahren stehen?“ Diese Frage sei die Grundlage, um ein zukunftsträchtiges Konzept zu erstellen, in dem auch Fragen um Zufahrt, Parkplätze und Tribünen geklärt werden müssten. Er konstatierte, dass seit vielen Jahren Baustellen immer „nur mit Pflasterlen zugeklebt worden“ seien – was fehle, sei eine Diskussion unter Einbeziehung aller beteiligten Akteure. Evi Frick von den Organisatoren der Diskussion sah die Inputs der Teilnehmer als Auftrag und gleichzeitig als Aufforderung, diese in Arbeitsgruppen zu vertiefen. Ein ausführliches Interview mit Bürgermeister Fritz Karl Messner lesen Sie in der nächsten Ausgabe.

DER HINTERGRUND Im Vorjahr hatte die SVP Sterzing den Ideenwettbewerb „Gute Ideen für unsere Straße“ ausgeschrieben. Aus den 24 eingereichten Vorschlägen konnte auch das Publikum seine Favoriten auswählen. Der Publikumspreis ging an Lukas Amort (im Bild) aus Gossensaß mit seiner Idee eines „offenen Multifunktionssportplatzes“: ein Ort der Begegnung, der Skater, Basketballer, Fußballer, Beachvolleyballer und Slackliner auf einem Platz vereint. Da zu diesem Zeitpunkt die Stadtgemeinde bereits an der Ausarbeitung eines neuen Skaterplatzes arbeitete, wurde Amorts Vorschlag zum Anlass genommen, um über die weitere Entwicklung der Sportstätten in Sterzing eine Diskussion zu entfachen, die in ein übergreifendes Gesamtkonzept münden soll. Erker 05/19

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Sport

SKI ALPIN

Drei Skihoffnungen am Oberschulzentrum Sterzing Das Oberschulzentrum Sterzing kann auf zahlreiche erfolgreiche Sportler verweisen, die dort die Schulbank drücken. Drei von ihnen haben sich in der gerade abgelaufenen Saison besonders hervorgetan. Emma Wieser (16) aus Telfes, Ellen Pedevilla (17) aus Corvara und Alberto Battisti (18) aus Bozen im Interview. Erker: Ihr seid alle drei junge, erfolgreiche Skifahrer. Wann habt Ihr mit dem Skisport angefangen? Emma Wieser: Ich bin schon mit drei Jahren zum ersten Mal auf Skiern gestanden. Als ich mit acht Jahren lieber zum Training als zu einem Kindergeburtstag ging, habe ich gemerkt, dass mich das Skifieber richtig gepackt hat. Die ersten größeren Erfolge haben sich dann im vergangenen Jahr eingestellt: Mit dem Wechsel an das Sportgymnasium ist es mir unter Trainer Patrick Hofer gelungen, die gelernte Technik im Rennen richtig umzusetzen. Ellen Pedevilla: Auch ich habe mit ungefähr 3,5 Jahren mit dem Skifahren begonnen, schließlich befand sich die Skipiste in unmittelbarer Nähe zu unserem Wohnhauses. Erst mit zwölf Jahren, als ich in eine tolle Gruppe beim ASC Ladinia/Alta Badia gekommen bin, hat mir das Skifahren dann richtig Spaß gemacht. In der Mittelschule war ich auch Eiskunstläuferin, ich bin dann aber lieber dem Skisport treu geblieben. Ab der 1. Klasse am Sportgymnasium habe ich den Skisport professioneller betrieben und es hat nicht lange gedauert, bis sich die ersten Erfolge eingestellt haben. Dadurch und auch durch die professionelle Arbeit an der Schule ist meine Motivation zusätzlich gestiegen. Seit der Saison 2018/19 bin ich Mitglied des Lan-

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Emma Wieser aus Telfes

deskaders. Alberto Battisti: Ich bin in Bozen aufgewachsen und habe mit fünf Jahren mit dem Skifahren angefangen. Am Anfang hat mir dieser Sport aber nicht sonderlich gefallen. Mit sieben Jahren, als ich auch Rennen gefahren bin, wurde er mir wichtig. Bis zum vergangenen Jahr bin ich für den SC Rosengarten an den Start gegangen. Seit 2017 bin ich Mitglied des Landeskaders. Aufgrund meiner Erfolge – Italienmeister im Riesentorlauf, Vize-Italienmeister in Super-G und Kombination, Bronze im Slalom – bin ich 2018 in die Heeressportgruppe aufgenommen worden. Wie ist die heurige Saison gelaufen? Emma Wieser: Ich habe eine sehr gute Saison hinter mir. Einige Rennen hätten zwar besser laufen können. Bei zwei Slaloms bin ich leider ausgeschieden. Ellen Pedevilla: Ich bin mit der Saison sehr zufrieden. Einige Rennen sind mir sehr gut gelungen. Alberto Battisti: Mittelmäßig. Aufgrund eines Materialwechsels hatte ich anfänglich große Schwierigkeiten. Erst gegen Ende der Saison konnte ich wieder an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen.

Alberto Battisti aus Bozen

Auf welche Ergebnisse seid ihr besonders stolz? Emma Wieser: Für mich sind die wichtigsten Ergebnisse der Italienmeistertitel im RTL und der Sieg beim nationalen Ausscheidungsrennen „Alpecimbra“ im Slalom. Eigentlich hätte ich mir im Slalom die besseren Ergebnisse erwartet, eingetreten ist aber das Gegenteil: Heuer war ich im RTL erfolgreicher. Das Training war intensiv, Sport und Schule unter einen Hut zu bringen war nicht einfach. So musste ich etwa bei den Italienmeisterschaften meine Unterrichtsmaterialien mitnehmen, um am Ball bleiben zu können. Im Großen und Ganzen ist es mit aber gelungen. Ellen Pedevilla: Auch bei mir waren die Erwartungen im Slalom höher. Ich bin besonders auf meinen Italienmeistertitel im RTL stolz, den ich völlig unerwartet errungen habe. Nach dem ersten Durchgang lag ich noch auf dem 5. Platz und dachte mir, dass ich mich und mein Umfeld mit einer außergewöhnlichen zweiten Fahrt beglücken möchte. Zudem habe ich die Gesamtwertung im Marlene Cup gewonnen. In diesem Jahr war es nicht leicht mit den vielen Rennen, aber es war machbar. Alberto Battisti: Mein bestes Er-

Ellen Pedevilla aus Corvara

gebnis war der 14. Platz bei den Italienmeisterschaften der Allgemeinen Klasse, wo die gesamte Weltcup-Elite Italiens am Start war. Dort konnte ich beweisen, dass ich knapp an den Top-Läufern dran bin. Im Vergleich zum vergangenen Jahr war die Saison heuer sehr schwierig. Aufgrund des Materialwechsels musste ich doppelt so hart arbeiten, aber jetzt bin ich zufrieden. Wie erklärt Ihr Euch die Erfolge in dieser Saison? Emma Wieser: Eine große Rolle spielt sicher das Material, das heuer super gepasst hat – dank dem Servicemann, der meine Skier immer top prepariert. Zudem haben mich meine Eltern sehr unterstützt. Am Sportgymnasium haben wir zwei sehr gute Trainer, mit denen ich mich gut verstehe. Und schließlich hat auch meine eigene Einstellung viel dazu beigetragen: Ich war sehr positiv eingestellt, motiviert und habe mir die richtigen Ziele gesetzt, die ich dann auch umsetzen konnte. Ellen Pedevilla: Viel dazu beigetragen hat das intensive Skitraining auf dem Gletscher, beim Trockentraining war ich noch nicht ganz optimal unterwegs. (lacht) Ich liebe einfach das Ski-


Sport

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Der Rittner Volksmarsch geht in die zweite Runde Emma Wieser

fahren mehr als das Trockentraining. Ich habe aber gemerkt, dass genau das meine Schwachstelle ist. Diesen Sommer will ich mich mehr auf das Trockentraining konzentrieren. In dieser Saison hatte ich die Kraft, mich immer wieder neu zu motivieren – dank aller Trainer, meiner Familie und meiner Unterstützer. Alberto Battisti: Der Erfolg kam durch die Mischung aus viel Training, Zielstrebigkeit und Motivation. Ich möchte mich in erster Linie bei den Trainern der Sportschule, des Landeskaders und der Sportgruppe bedanken. Absolut wichtig waren das intensive Konditionstraining und das Skitraining. Es war aber auch viel Glück dabei, weil ich während der Saison keine Verletzungen hatte. Was lässt sich optimieren? Emma Wieser: Bei den letzten Rennen ist mir der erste Durchgang sehr gut gelungen, beim zweiten lasse ich dann immer nach. Das lässt sich auch auf vergangene Verletzungen zurückzuführen: Mich plagt vor allem das rechte Knie. Ich bin bei einem Physiotherapeuten, um die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Diese resultieren aus mehreren kleineren Verletzungen, speziell am Meniskus. Mein Ziel ist es, durch verstärktes Sommertraining diesen Muskelbereich verstärkt zu trainieren. Ellen Pedevilla: Ich möchte vor allem das Trockentraining verbessern. Und an der Skitechnik lässt sich immer feilen. Alberto Battisti: Einerseits ist die Ma-

terialabstimmung, die auf hohem Niveau extrem viel ausmacht, zu optimieren. Andererseits möchte ich konditionsmäßig noch fitter, koordinierter und stärker werden. Ausbaufähig ist auch die Skitechnik. Welche Ziele habt Ihr Euch für die nächste Saison gesteckt? Emma Wieser: Gut in die nächste Saison zu starten. Ich muss mich darauf einstellen, bei Null zu starten, da ich in den FIS-Bereich wechsle. Ich hoffe natürlich, dass ein paar gute Rennen dabei sind, und möchte mich auf RTL und Slalom spezialisieren. Mal sehen, ob ich in den Landeskader aufgenommen werde, die Chance besteht jedenfalls. Auch der bevorstehende Trainerwechsel am Sportgymnasium wird sicher eine Umstellung, aber ich bin auch dafür offen. Ellen Pedevilla: Die vergangene Saison lässt sich sicher noch toppen. Derzeit gehöre ich dem Landeskader an und versuche nun, bei der Carabinieri-Sportgruppe aufgenommen zu werden. Mein Ziel: die FIS-Punkte zu verbessern. Alberto Battisti: Mein Hauptziel ist es, mich technisch weiterzuentwickeln. Toll wäre natürlich die Aufnahme in die Nationalmannschaft, doch diese Entscheidungen stehen noch aus. Dies würde Startplätze für den Europacup mit sich bringen und zugleich bessere Trainingsbedingungen. Damit würde sich eine weitere Tür für die Zukunft öffnen. E

Bewegung an der frischen Luft ist in jeder Altersstufe von enormer Bedeutung. Sport und körperliche Aktivitäten fordern Materialerfahrung, Körpererfahrung, Kreativität, Unfallprävention und der soziale Aspekt steht außer Frage. All dies wollen wir am Samstag, den 1. Juni beim Rittner Volksmarsch powered by Raika Ritten und beim großen Tag des Sports fördern und hochleben lassen. Nach der Wanderung des Volksmarsches, der heuer drei Routen in verschiedensten Schwierigkeitsgraden bietet, ist im Zielgelände der Arena Ritten bestens für Verpflegung gesorgt. Ohne Zeitmessung oder Zeitdruck können die Strecken begangen werden und alle Teilnehmer erwartet wieder ein tolles Starterpaket mit vielen Überraschungen. UMFANGREICHES RAHMENPROGRAMM MIT PUBLIC VIEWING DES CHAMPIONS LEAGUE FINALES Das Nachmittagsprogramm in der Arena Ritten gestalten die einzelnen Sektionen des Sportvereins Ritten, der sein 35-jähriges Jubiläum feiert. Mehrere Sportarten können von Groß und Klein an den Ständen der Sektionen spielerisch probiert werden. Das sportliche Programm der Sektionen wird durch Showeinlagen abgerundet. Beim Testival und im Ausstellungsbereich können sich alle Wanderbegeisterten wieder über die neusten Trends informieren sowie Produkte testen und probieren. Einer der Höhepunkte des Tages wird die offizielle Einweihung zum Abschluss der Bauarbeiten rund um den Eisring. Die vollendete Eisring-Mitte sowie das neue Magazin haben ihre Funktionalität bei den Sportlern und die Beliebtheit bei den Zuschauern schon bei den Großereignissen der vergangenen Wintersaison bewiesen. Ebenso die neue Led-Tafel erfreut sich großer Beliebtheit. Diese kommt beim Public Viewing der Champions League am Abend zum Einsatz, zu dem alle Fußballfans herzlich eingeladen sind. Weitere Infos gibt es unter www.arenaritten.it/Volksmarsch

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Sport

SKI ALPIN

Tolle Leistung von Valentin Sparber Anfang April fanden in Sestriere (TO) die Italienmeisterschaften der Kategorien U11 und U12 statt. Dabei zeigte Valentin Sparber (Jg. 2007) vom ASV Ratschings eine tolle Leistung: In der Disziplin Skicross belegte er unter nicht weniger als 150 Startern den hervorragenden 8. Platz.

SKI ALPIN

Silber für Fabian Bacher In Cortina d’Ampezzo hat Fabian Bacher Ende März noch einmal zugeschlagen: Er holte bei der Slalom-Italienmeisterschaft Silber. Den Sieg schnappte ihm Pietro Canzio weg. Bacher zeigte im zweiten Lauf mit Laufbestzeit zwar eine grandiose Leistung, er konnte den Rückstand aus dem ersten Lauf allerdings nicht mehr wettmachen und platzierte sich auf Rang 2. Manfred Mölgg und Giuliano Razzoli sind bereits im ersten Lauf ausgeschieden, Alex Vinatzer und Simon Maurberger dann im zweiten Lauf.

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Sports & Friends schließt gelungene Saison ab Ende März hat die Sportgruppe Sports & Friends am Roßkopf den Abschluss einer rundum gelungenen Saison gefeiert. Bereits Anfang Dezember haben die Athleten vom ASV Sport & Friends Südtirol am Roßkopf das wö-

© Sports & Friends

chentliche Training für die Skifahrer aufgenommen, zusätzlich gab es freitags ebenfalls wöchentlich ein Training für die Renngruppe. Die Sportler mit besonderen Bedürfnissen kamen aus dem Wipptal, dem Eisacktal, Gröden und Bozen und absolvierten ein intensives Training, das sich in den Erfolgen bei den jeweiligen Rennen sichtbar niederschlug Das „Heiner Messner“-Gedächtnisrennen ist aus dem Winterprogramm nicht mehr wegzudenken. Es ist nicht nur ein Rennen, bei dem man sich gegenseitig messen kann, sondern auch ein Treffen mit Freunden. Erfolgreich teilgenommen haben die begeisterten Sportler auch an den nationalen Special Olympics Winterspielen in Bardonecchia, wo alle Teilneh-

mer in den Gruppen der Fortgeschrittenen (Avanzati) an den Start gingen und jeweils Gold, Silber und Bronze errangen. Weitere Höhepunkte waren die Gesamttiroler Wintersporttage für Menschen mit Behinderung in Ratschings sowie die Landesmeisterschaft der Lebenshilfe in Gsies, wo Manuel Volgger wieder die Tagesbestzeit fuhr und die Gruppe viele Medaillen holte. Das Skirennen am Karerpass war wie jedes Jahr ein ganz besonderes Rennen und vor allem eine gemeinsame Feier. Der größte Erfolg war die Silbermedaille für Manuel Volgger und Kathrin Oberhauser im Teambewerb bei der Weltmeisterschaft in Lens en Vencours in Frankreich. Erfolge kommen aber nicht von selbst. Es braucht Fleiß und Einsatz von den Sportlern, aber vor allem gute Unterstützung, Betreuung und ein lehrreiches Training, das Matthias Haller und seine Helfer Willy Hofer und Christian Schölzhorn vorbildlich durchgeführt haben. Da auch die Eltern ihren Teil beitragen müssen, dass Menschen mit Behinderung ein kontinuierliches Training besuchen können, wurde zum Saisonende am Roßkopf ein Abschlussrennen ausgetragen, bei dem in den jeweiligen Kategorien die Meister gekürt wurden. In gemütlicher Runde klang der Tag mit einer Rückschau auf viele gemeinsame Erlebnisse aus.

SKI ALPIN

Gesamtwipptaler Meister ermittelt Zum Abschluss der Rennsaison wurde Anfang April in Ratschings die Gesamtwipptaler Meisterschaft ausgetragen. Zehn Mannschaften aus dem nördlichen und südlichen Wipptal mit 110 Teilnehmern gingen trotz des späten Termins bei tiefwinterlichen Bedingungen an den Start. Die Teamwertung entschied die RG Wipptal für sich, gefolgt vom Master Team Wipptal und dem SV Matrei. Die Einzelwertung kann online unter www.dererker.it nachgelesen werden. Im Anschluss an die Preisverteilung, bei der RG-Präsident Alfred Plank an die Anfänge der Renngemeinschaft erinnerte und den Vereinen dankte, welche die Grundidee der gemeinsa-

men Weiterbildung der Athleten in den Bereichen Grand Prix und FIS durch deren Ausbildung in den

© RG Wipptal

SKI ALPIN

entsprechenden Vorstufen fördern, fand die Ziehung der Lotterie zum 40. Gründungsjubiläum statt.


Sport

SKI ALPIN

BUCHTIPP

58. Stadtlerrennen am Roßkopf Zum 58. Mal in Folge veranstaltete der Wintersportverein Sterzing Ski Ende März das traditionelle „Stadtlerrennen“ auf dem Sterzinger Hausberg. Bei noch guten Schneeverhältnissen gingen 150 Teilnehmer im Alter zwischen vier und 75

© WSV Sterzing

Jahren an den Start. Den Titel des Stadtlermeisters bzw. der Stadtlermeisterin konnten Simon Putzer und Lisa Rienzner mit nach Hause nehmen. Bei der Familienwertung siegte Familie Markus Auer. Viel Freude bereitete allen anschließend die Startnummernverlosung, bei der alle Kinder und vie-

le Erwachsene mit einem Überraschungspreis belohnt werden konnten. Zur Aufbesserung der Vereinskasse wurde auch wieder eine Lotterie mit vielen schönen Preisen organisiert. „Ein herzliches Dankeschön geht an die zahlreichen Sponsoren aus Sterzing und Umgebung. Es gelingt uns immer wieder, mit dieser Veranstaltung das Interesse vieler sportbegeisterter Menschen zu wecken, und auch heuer wurden wir sehr großzügig unterstützt. Danke sage ich im Namen des Ausschusses auch allen, die uns immer wieder bei der Durchführung von verschiedenen Skirennen auf dem Roßkopf unterstützen“, so Präsidentin Sabine Reitmeier. Den Athleten gratulierte der Verein zu den sportlichen Leistungen. „Wir danken den Athleten, die durch ihre Teilnahme auch eine Form der Wertschätzung für unser kleines, aber wirklich feines Skigebiet auf dem Roßkopf zeigen“, zeigte sich Reitmeier erfreut. Im Bild die Familienwertung: 1. Familie Auer, 2. Familie Putzer, 3. Familie Schölzhorn, 4. Familie Steger, 5. Familie Baur.

SKI ALPIN

Medaillenregen für Emma Wieser Bei der Grand-Prix-Italienmeisterschaft in Reinswald konnte Emma Wieser von der RG Wipptal groß auftrumpfen. Am ersten Renntag holte sie im U16-Slalom Bronze. In einem langen Rennen (72 Tore, 160 m Höhenunterschied) musste sie sich nur Ludovica Loda und Beatrice Sola geschlagen geben. Magdalena Pircher von der RG Wipptal belegte den 25. Platz, Alissa Abfalterer den 31. Platz. Im Riesentorlauf gab Wieser gleich im ersten Lauf ordentlich Gas und fuhr Laufbestzeit. Auch im zweiten Lauf zeigte sie keine Nerven und fuhr mit einem Vorsprung von 0,6 Sekunden über die Ziellinie. Das Podium komplettierten Margherita Pa-

rodi (Sestriere) und Melissa Astegiano (Equipe Limone). Magdalena Pircher und Alissa Abfalterer belegten die Plätze 27 und 32. Bei den Burschen (U16) kam Daniel Pixner, ebenfalls von der RG Wipptal, im RTL auf den 30. Platz. Beim Drei-Länder-Vergleichskampf, der Mitte April in Garmisch Partenkirchen ausgetragen wurde, holte Wieser Silber im Riesentorlauf und damit die einzige Medaille für Südtirol. Pircher und Abfalterer belegten die Plätze 10 und 12. Bei den Burschen kam Maximilian Siller auf den 22. Platz. Der Slalom musste wegen heftiger Schneefälle abgesagt werden. Die Länderwertung holte Bayern vor Tirol und Südtirol.

SLEDGEHOCKEY

South Tyrol Eagles siegen in Graz Ein Para-Ice-Turnier in Graz stand Ende März ganz im Zeichen der South Tyrol Eagles, denen auch Nils Larch aus Sterzing angehört. Die Eagles gewannen alle vier Spiele und sicherten sich somit den Turniersieg. Gegen Klagenfurt waren sie mit 3:1 siegreich, eine tschechische Auswahl fegten sie mit 2:1 vom Platz. Ein glattes 5:0 gab es gegen Vorarlberg und auch die Steiermark hatte mit 3:0 das Nachsehen.

180 Seiten geballte Südtiroler Sportpower

Landeshauptmann und Sportlandesrat Arno Kompatscher hat Anfang April im Beisein der Ehrengäste Dominik Windisch und Manuela Mölgg das Südtiroler Sportjahrbuch 2018 vorgestellt. „Wir Südtiroler sind nicht nur vom Sport begeistert, sondern dürfen alljährlich tolle sportliche Erfolge feiern und mitfeiern. Dies erfüllt uns mit Stolz, verpflichtet uns aber auch zu Dank an all jene, die dazu beitragen und die Erfolge ermöglichen“, betonte der Landeshauptmann. Dazu zählten neben den Sportlern selbst natürlich die vielen Sportvereine im Lande, aber ebenso seien Eltern und Schule wichtige Partner in diesem Bereich. Die 281 im Sportjahrbuch aufgelisteten Athleten hätten eindeutig Sportgeschichte mitgeschrieben. Das Sportjahrbuch Südtirol erscheint in diesem Jahr in seiner fünften Auflage und weist im Vergleich zu den Vorjahren eine Neuerung auf. Erstmals seien auch die Rücktritte von Südtiroler Sportlern verzeichnet, so der Direktor im Landesamt für Sport Armin Hölzl. Landeshauptmann Kompatscher bezeichnete das Sportjahrbuch als einen Moment des Aufzeigens toller sportlicher Momente. Auf 180 Seiten findet sich in diesem Überblickswerk ein Rückblick in Wort und Bild auf die sportlichen Höhepunkte des Jahres 2018. Kostenlos erhältlich ist das Sporthandbuch 2018 im Amt für Sport (E-Mail sport@provinz.bz.it) und kann auf der Sportseite des Landes (www.provinz. bz.it/sport) online durchgeblättert oder heruntergeladen werden.

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Sport

BIATHLON

Erfolge bei Staatsmeisterschaften Ende März, während die „Großen“ bei der WM in Oslo

© Biathlon-Team Südtirol

um die Medaillen kämpften, traten die Kategorien Anwärter, Jugend und Junioren zu den Italienmeisterschaften im Sprint und in der Verfolgung an, die in Antholz ausgetragen wurden. Beim Sprintrennen konnte Eva Brunner vom ASV Ridnaun (Kategorie Anwärter) einmal mehr

überzeugen und holte die Bronzemedaille. Bei den Italienmeisterschaften in der Mixed-Staffel, die kurz darauf in Martell ausgetragen wurden, gingen gleich zwei Siege in das Wipptal: Patrick Braunhofer holte mit dem Team der Carabinieri gemeinsam mit Lukas Hofer und Lisa Vittozzi Gold in der allgemeinen Klasse, während Simon Markart aus Freienfeld (im Bild), der für den ASV Ridnaun startet, mit seinem Team Südtirol 1 (Linda Zingerle und Daniel Oberegger) in der U17 siegreich war. Bereits tags zuvor hatte Eva Brunner vom ASV Ridnaun im Massenstartrennen der U17 Bronze geholt.

SPORTRODELN

Gelungener Abschluss des Wipptaler Rodelcups Vor kurzem fand in Rathaussaal von Matrei am Brenner die Abschlussfeier des Wipptaler Rodelcups statt, der heuer bereits seine 25. Auflage erlebte. „Allzeit-Präsident“ Walter Volgger eröffnete

die Feier, zu der er u. a. die Bürgermeister Paul Hauser (Matrei), Alexander Woertz (Pfons) und Vinzenz Eller (Schmirn) sowie Sportvereinsobmann Elmar Puzl begrüßen konnte. Auch Vertreter der langjährigen Sponsoren des Rodelcups haben den Weg nach Matrei auf sich genommen. Zu diesem besonderen Jubilä-

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um ließ Präsident Volgger das Vierteljahrhundert Rodelcup Revue passieren. „Besonders freut es mich, dass sich in der Saison 2003/04 auch das nördliche Wipptal der Rennserie angeschlossen hat“, so Volgger. Sein Dank erging an die vielen teilnehmenden Athleten, aber auch an die zahlreichen freiwilligen Helfer und Sponsoren. Die Gesamtsieger der vergangenen Jahre wurden mit einem Präsent bedacht. Christian Wild, Verfasser des Rodelmagazins „Auf schnellen Kufen“, würdigte die ehrenamtliche Tätigkeit von Präsident Volgger, der nach wie vor viel Herzblut in den Rodelsport steckt, und überreichte ihm zum Dank ein selbstgemaltes Bild. Auch Volggers rechter Hand, Manfred Siller, wurde für seine langjährige Tätigkeit aufs Herzlichste gedankt.

EISKUNSTLAUF

Erfolgreiche Saison für AHC Freienfeld Der Sektion Eiskunstlauf im AHC Freienfeld hat in den vergangenen Jahren unermüdlich Aufbauarbeit geleistet, die Erfolge der Saison sprechen für sich. Johanna Gögl konnte sehr gute Platzierungen erreichen.
 Mirjana Miletic belegte in der Kategorie Anfänger A zweimal einen 8. Platz und schaffte damit die Qualifikation.
Auch Lara Eisendle aus Ratschings war bei ihrem ersten Wettkampf in Neumarkt (Memorial Laila) sehr erfolgreich und belegte den © AHC Freienfeld 9. Platz. Lisa Kofler ließ ebenfalls beim „Memorial Laila“ mit einem 7. Platz aufhorchen, war es doch ihre erste Wettkampfsaison. Für Nachwuchs ist ebenfalls schon gesorgt: Die sechsjährige Viktoria Raich (Kategorie „Intersociale“) wird die nächste Wettkampfathletin sein. Die große Abschlussshow in der Sterzinger Eishalle am 27. März wurde von einem zahlreichen Publikum verfolgt.
Das Thema „Die 90er Jahre“ begeisterte Groß und Klein. Neben den Einzelvorführungen der Wettkampfathleten zeigten die Ath-

leten der Fortgeschrittenen- und Anfängergruppe eine gemeinsame Vorführung. Als Gastgeberin trat Carol Bressanuti auf; in ihrer Karriere beteiligte sie sich neben Carolina Kostner zweimal an den Europameisterschaften, wo

sie sehr gute Resultate erzielte.
2017 ist sie mit großer Freude als Coach beim AHC Freienfeld tätig. Das Training für die Teammitglieder wird von Haupttrainerin Linda Senettin, ausgebildete FISG-Trainerin, geleitet. Weitere Trainerinnen sind Franzisca Faffeis, Greta Pellegrini und Lisa Forghieri. Ein großes Ziel für die anstehende Saison ist der Aufbau einer Synchrongruppe, die aus 16 Athleten besteht. Im Bild die Athleten des AHC Freienfeld bei der Abschlussshow in der Sterzinger Eishalle.

SNOWBOARD

15 Nationen beim FIS Europacup Finale in Ratschings Rund 100 Athleten aus 15 Nationen gingen Anfang April an den Start des FIS Europacup Finales, das vom Snowboardverein „Ridnauner Schneasurfer“ in Ratschings organisiert wurde. Neben den wichtigsten europäischen Snowboardnationen nahmen auch Teams aus Kanada, den USA, Japan, Russland und China am Abschluss der Rennserie teil. Zur Austragung kamen zwei Bewerbe im Parallelslalom. Am ersten Renntag konnte sich im Big Final der Damen die Japanerin Tsubaki Miki vor Jemima Juritz aus Österreich durchsetzen. Vom italienischen Team belegte Elisa Caffont den 6. Platz, Aline Moroder Platz 9.

Bei den Herren holte sich Österreich mit Arvid Auner und Aron Juritz den Doppelsieg; stark auch die Südtiroler Präsenz in den Top 10 mit Gabriel Messner (4.), Edwin Coratti (6.) und Marc Hofer (7.). Am zweiten Tag ließ sich Jemima Juritz aus Österreich den Sieg nicht nehmen und verdrängte die Kanadierin Kaylie Buck auf den 2. Platz. Die Italienerin Elisa Caffont kam auf Rang 10. Bei den Herren ging der Sieg an den Deutschen Stefan Baumeister, der sich im Finallauf gegen den Österreicher Fabian Obmann durchsetzte. Bilder dazu auf unserer Facebook-Seite.


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Der Monat Mai steht in Sterzing ganz unter dem Motto „G’sund und fit in Sterzing“. Ab 18. Mai steht die Stadt ganz im Zeichen von Fitness und Gesundheit. Eine Reihe von Events und Angeboten, die in Zusammenarbeit mit den lokalen Betrieben auf die Beine gestellt wurden, stehen zur Auswahl. Zum Beispiel können beim Morgenlauf sowohl die Urlaubsgäste als auch die Wipptaler ihren Körper in Schwung bringen und die frühlingshafte Umgebung genießen. Start ist jeweils um 7.30 Uhr am Stadtplatz; das große Finale findet am Samstag, den 25. Mai mit dem inzwischen beliebten und zur Tradition gewordenen Stadtlauf um 19.00 Uhr statt.

den Morgenlauf kann sich der Körper bei der Yoga-Meditation auf der Terrasse des „Boutiquehotel Steindl“ regenerieren und anschließend bei einem gemeinsamen Frühstück stärken.

Aber nicht nur das körperliche Wohlbefinden steht in dieser Woche im Mittelpunkt, sondern auch das geistige. Im Anschluss an

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Von Tennis bis Spinning und Klettern ist fast jede Sportart vertreten, für jede Altersgruppe ist etwas dabei. Kulinarisch gibt es in verschiedenen Bars und Restaurants gesunde Leckerbissen. Das Team des Tourismusvereins bedankt sich bei den Anbietern und Vereinen für das Mitwirken und wünscht allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Spaß beim Mitmachen.

Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen im Tourismusverein Sterzing auf www.sterzing. com, info@sterzing.com oder unter Tel. 0472 765325. Bei allen Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Anmeldungen: • Fitnessstudio „Freenergy“, Patrizia Badagliacco (339 2903360) • „Lebenskompass – Fit in Life Centrum“, Harald Markart (345 4068277) • Tennisclub Sterzing (335 1809250) • Morgenlauf, TV Sterzing (0472 765325) Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos (Ausnahme Stadtlauf). Der Tourismusverein bedankt sich bei allen Sponsoren für die Unterstützung.

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BAUEN & SANIEREN STARTSCHUSS FÜR ONLINE-HANDWERKERSUCHE Das Südtiroler Handwerkerportal www. meinhandwerker.lvh.it hat ein neues Design. Verbessert wurden außerdem die Kriterien für eine optimierte Sichtbarkeit und Auffindbarkeit der Unternehmen. lvh und First Avenue machen die Handwerkersuche damit zum größten Suchmotor für Handwerker und Dienstleister in Südtirol. „Ziel der Überarbeitung war nicht nur eine optische Aufwertung, sondern vor allem die Reichweite des Portals und die Auffindbarkeit der eingetragenen Betriebe zu verbessern. Jeder einzelne Betrieb hat nun die Möglichkeit, seinen Eintrag mit Logo, Bildern oder Texten zu ergänzen“, so lvh-Präsident Martin Haller. Die neue Suche sieht vor, dass jedes eingetragene lvh-Mitglied – egal ob mit kostenlosem Basic- oder kostenpflichtigem Premium-Eintrag – seine Profildaten autonom verwalten und noch besser für die Vermarktung seines Unternehmens nutzen kann. Mit dem Relaunch der Handwerkersuche erfolgt auch die Integration von www.meinhandwerker.lvh.

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it in den neuen, umfassenden Südtirol-Guide suedtirol.live. Durch die enge Verzahnung mit anderen Portalen wie kultur.bz.it, sentres.com oder dem digitalen Gästeinformationssystem Tippthek entstehen für alle lvh-Mitglieder weitgehende, portalübergreifende Vermarktungsmöglichkeiten. „Zudem profitieren Betriebe, die ihren Eintrag in einen Premium-Eintrag verwandeln, von zahlreichen weiteren Vorteilen: So werden diese beispielsweise rotierend auf der Startseite dargestellt oder können Top-Bewertungen von zufriedenen Kunden hervorheben bzw. prominent platzieren“, erklärt der Geschäftsführer von First Avenue, Michael Hölzl. „Erlebnis Handwerk“ Mit der Überarbeitung der Handwerkersuche fällt auch der Startschuss für die Initiati-

ve „Erlebnis Handwerk“. Handwerk ist nicht nur für Einheimische interessant. Gerade Touristen sind immer mehr auf der Suche nach individuellen Erlebnissen und Andenken, die sie aus ihrem Urlaub mitnehmen können. Egal ob ein Webkurs, der Besuch einer Tischlerei oder eines Marmorwerks: Mit der Initiative „Erlebnis Handwerk“ wird die Online-Handwerkersuche meinhandwerker.lvh.it zu einem innovativen Branchenportal, über das die Handwerker gezielt ihre Aktivitäten für alle Zielgruppen anbieten, digital präsentieren und sogar buchbar machen. Einige Betriebe haben sich für die Initiative bereits angemeldet, interessierte Betriebe können jederzeit ein „Erlebnis-Handwerker“ werden und Aktivitäten anbieten.


BETRIEBSPORTRÄT

Alp House – Das Fertig(durchdachte)haus Südtiroler Top-Sportler haben ihr Bauvorhaben in die Hände des Sterzinger Fertighausherstellers Alp House gelegt. Die Profis sind sich einig: „Mit Alp House an unserer Seite würden wir am liebsten gleich noch einmal bauen.“

Auch Ex-Skirennläuferin Lucia Recchia und ihr Mann Christoph Wieser vertrauten auf das Sterzinger Unternehmen.

Ex-Skirennläuferin Lucia Recchia und ihr Ehemann, der Sportjournalist Christoph Wieser, wünschten sich ein Haus mit mediterranem Flair. Doch die negativen Bauerlebnisse vieler Freunde schreckten sie ab. „Bei Alp House haben wir gefunden, was wir wollten: Fixpreis, schnelle Fertigstellung und vor allem eine massive Bauweise“, erzählt Lucia Recchia. „Wir hatten konkrete Vor-

Das Abenteuer Hausbau haben der Alpinist Simon Gietl und seine Frau Sandra Oberfrank in die Hände von Alp House gelegt.

stellungen von unserem Zuhause. Alp House ging auf unsere Wünsche ein und brachte sie auf einen gemeinsamen Nenner. Besonders hilfreich war die 3D-Darstellung, mit der man uns verschiedene Raumlösungen vorab zeigte.“ Der Alpinist Simon Gietl und seine Frau Sandra Oberfrank sehnten sich nach einem modernen Haus mit viel Platz. „Meine Frau und ich

Alp House schafft Häuser fürs Leben, aber keines ähnelt dem anderen. Südtirols führender Anbieter von Fertighäusern in massiver Ziegelbauweise bietet alles aus einer Hand. Mit einem einzigen Ansprechpartner, der sich um Durchführung, Koordination und Überwachung aller Baufortschritte kümmert. Auch bei Gemeinde- und Beitragsansuchen lässt Alp House seine Kunden nicht allein. Die Experten führen gekonnt durch den Bürokratiedschungel. „Bei uns endet die Kundenbetreuung nicht mit der Schlüsselübergabe. Nur so können wir mit jedem Projekt dazulernen und uns immer weiter verbessern“, erzählt Geschäftsführer Helmuth Leitner.

MTB Profi Franz Hofer und seine Lebensgefährtin, Ex-Skirennläuferin Denise Karbon, leben nun in ihrem Traumhaus.

kamen bereits mit einem fertigen Projekt zu Alp House. Die unkomplizierte Zusammenarbeit mit unserer Architektin hat uns sehr beeindruckt. In der Planungsphase konnten wir dann sogar noch einige Optimierungen finden, die optisch kaum ins Gewicht fielen, jedoch den Preis deutlich senkten“, erzählt Simon Gietl. Beeindruckt hat die Sportstars vor allem die gute Koordination: „Jeder Handwerker von Alp House weiß, was der andere tut. Sie sind kompetent, innovativ, flexibel und haben Freude an den Projekten. Deshalb konnten wir die Bauzeit entspannt genießen und die Besuche auf der Baustelle wurden so zu einem besonderen Erlebnis.“ Denise Karbon und ihr Ehemann, der Mountainbikeprofi Franz Hofer, träumten von einem rusti-

kalen, aber dennoch modernen Chalet. „Aufgrund der Nähe zum Wald wollten wir ein Haus mit Chalet-Charakter, aber dennoch mit viel Glas, hohen Räumen und vielen modernen Elementen. Alp House hat all unsere Wohnträume in die Planung einfließen lassen. Wir bekamen viele Tipps, man hat uns jedoch keine Entscheidung aufgezwungen. Die Zeit vom Projektbeginn bis zum Einzug haben wir wirklich entspannt und ohne Stress erlebt.“

ALP GmbH Karl von Etzel Str. 6 I - 39049 Sterzing Tel. +39 0472 767111 info@alphouse.it, alphouse.it Erker 05/19

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Tipps und Tricks für den richtigen Boden Haben Sie Schwierigkeiten, einen passenden Boden auszuwählen? Dann wenden Sie sich an einen qualifizierten Bodenleger in Ihrer Nähe. Kompetenz, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Flexibilität verspricht das Qualitätssiegel der Südtiroler Bodenleger im lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister.

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• Hinterfragen Sie das Angebot und lassen Sie nicht nur den Preis entscheiden. • Achten Sie auf die Vielfalt und Eignung der warmen Bodenbeläge. • Berücksichtigen Sie die Vorlaufzeit bei Wahl und Bestellung des Bodens. • Beachten Sie die Sauberlaufzone. • Verwenden Sie geeignete Stuhlgleiter. • Achten Sie weiterhin auf das ideale Raumklima. • Beachten Sie die Pflegeanleitung. Bei weiteren Fragen zögern Sie nicht und kontaktieren einen qualifizierten Bodenleger in Ihrer Nähe www.bodenleger.lvh.it

© lvh

Damit das bestmögliche Ergebnis erzielt wird und eine freundliche Wohnatmosphäre entsteht, finden Sie hier die wichtigsten Tipps von den Bodenlegern im lvh:

Bei der Jahresversammlung der Bodenleger im lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister im März stand etwas ganz Besonderes auf dem Programm: Bevor es zur Tagesordnung der Jahresversammlung ging, hatten die Mitglieder die Möglichkeit, bei einer Führung den BrennerBasistunnel genauer kennenzulernen. Anschließend wurde die Jahresversammlung eröffnet, bei der Werner Perkmann, Obmann der Bodenleger im lvh, das Jahr 2018 Revue passieren ließ. Er lobte u. a. Initiativen wie die Bodenleger-Post, die Zusammenarbeit mit dem Europäischen Förderverein EUFA P+F, die Aktion Parkett für einen guten Zweck sowie die zwei Ausgaben des Bodenleger-Frühstücks. Perkmann betonte auch, dass die Neuerung des vierten Lehrjahres eine Chance für die

Nachwuchs-Bodenleger sei. Auch sprach er die Teilnahme an den Worldskills Italy 2018 in Bozen, den Euroskills in Budapest sowie die Teilnahme am Europäischen Parkettlegewettbewerb in Minsk an. „Derartige Veranstaltungen sind sehr wichtig. Einerseits können sich die Jugendlichen gegenseitig messen, sich beweisen, austauschen und auch großartige Erfahrungen sammeln. Andererseits erlangt der Beruf der Bodenleger dadurch eine gewisse Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit“, so Perkmann. Für 2019 ist u. a. ein Austausch mit den Installateuren für Heizung und sanitäre Anlagen im Sinne einer guten Zusammenarbeit sowie die Erstellung eines Kurzfilms für die Bewerbung des Bodenleger-Berufs geplant. Im Bild die lvh-Bodenleger bei der Besichtigung des BBT.

SELBER MACHEN In der aktuellen Ausgabe der Heimwerker-Zeitschrift erfahren Do-it-yourself-Anhänger, wie man Laminat richtig verlegt, Dachfenster einbaut und das Eigenheim sicher macht. Im Monatsmagazin finden sich immer Artikel zu den Themen „Bauen & Wohnen”, „Technik & Innovation”, „Garten & Outdoor”, so dass es Heimwerker-Königen das ganze Jahr über nie an Ideen, Fachinformationen und Antworten mangeln wird.

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© LWZ

NATURGEFAHREN: TELEFONUMFRAGE IN STERZING

Eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Institutionen, Forschung und Experten im Bereich Risikomanagement und Risikokommunikation ist Hauptziel des Interreg-Projektes RiKoSt-Risikokommunikationsstrategien. Auch eine verstärkte Bewusstseinsbildung der Bevölkerung wird angestrebt. Vor kurzem haben sich die Projekt-Partner in Prags getroffen und ihre Aktivitäten vorgestellt, über den Stand der Dinge berichtet und die nächsten Schritte geplant. Sterzing ist eine der acht Südtiroler Untersuchungsgemeinden, in denen die Risikowahrnehmung und das Bewusstsein um die Naturgefahren mittels Umfragen demnächst erhoben werden. Als weitere Untersuchungsgemeinden wurden Bozen, Brixen, Meran, Prags, Graun, Branzoll und Kiens ausgewählt. Die Telefonumfragen werden bis Ende Mai abgeschlossen. „Die Bevölkerung“, unterstreicht Projektleiter Gallmetzer, „ist aufgerufen, sich an den Telefonumfragen zu beteiligen und damit einen aktiven Beitrag zum Projekt zu leisten – denn nur über die Erhebung der Erfahrungen und Bedürfnisse der Bevölkerung können im Projekt zielgruppenangepasste Kommunikationsstrategien entwickelt

werden.“ Informiert wird in den Untersuchungsgemeinden auch durch weitere Veranstaltungen, dem Projektslogan „Naturgefahren – gut informiert, besser geschützt“ folgend. Federführend in diesem grenzüberschreitenden Projekt ist die Agentur für Bevölkerungsschutz, gemeinsam mit Eurac Research und der Abteilung Wasserwirtschaft der Kärntner Landesregierung. Weitere Partner sind das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung, die Abteilung Forstwirtschaft, der Gemeindenverband, die Freie Universität Bozen, die Autorità di Distretto delle Alpi Orientali. Das Projekt ist bis 2020 angelegt und soll das Risikobewusstsein in der Bevölkerung steigern, es werden adaptive Kommunikationstools entwickelt und umgesetzt, etwa eine Web-Plattform. Best-Practice-Beispiele dienen als Grundlage für Umfragen, Erhebungen und Bedarfsanalysen bei unterschiedlichen Interessensvertretern. Weitere Informationen über das Projekt, das über das Operationelle Programm Interreg V A Italien-Österreich des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE 2014 – 2020 finanziert wird, sind auf der Homepage abrufbar.

Eco Südtirol – die Wohnklima-Profis Gesundes Wohnklima entsteht durch ideale Raumtemperatur – diese kann zum Beispiel durch Schimmelbefall aus den Fugen geraten. Auslöser für Schimmel können undichte Bauteile, defekte oder mangelhafte Installationen, mangelhafte Wärmedämmung oder feuchte Luft an kalten Oberflächen sein. Schimmel birgt gesundheitliche Probleme und sollte schnellstmöglich entfernt werden. Eco Südtirol ist eine Vereinigung aus Maler-Experten und Partnern für gesundes Wohnklima und Schimmelbekämpfung, die durch den lvh Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister unterstützt wird. Die Experten sorgen für die Entfernung von Schimmelpilz an den Wänden und beraten, wie der Schimmelpilz in Zukunft vermieden werden kann. Durch die ständige zertifizierte Aus- und Weiterbildung sind sie im Stande, kompetente und kundenspezifische Hilfestellungen zu geben. Interessierte finden unter www.ecosuedtirol.it die Experten von Eco Südtirol in Ihrer Nähe.


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PROGRESS GROUP – Gemeinsam zum Erfolg Die Brixner PROGRESS GROUP ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Eine bedeutende Stärke der Unternehmensgruppe ist es, mit dem Kunden gemeinsam komplette Werke für die Produktion von Betonfertigteilen bedarfsgerecht zu planen und umzusetzen. GEMEINSAM BEGEISTERN Die Unternehmen der PROGRESS GROUP realisieren eigenständige Projekte im Maschinenbau sowie in der Softwareentwicklung. Die wahre Herausforderung liegt jedoch darin, Großprojekte mit Kunden zu realisieren, für die mehrere Unternehmen ihre Produkte liefern und somit ihren ganz speziellen Anteil am Erfolg haben. Dies ist nur möglich, indem man länder- und kulturübergreifend kommuniziert und zusammenarbeitet. Die Brixner Unternehmen Progress Maschinen & Automation und Progress Software Development haben bei Großprojekten einen erheblichen Anteil an der erfolgreichen Umsetzung der Projekte. Über die enge Zusammenarbeit zwischen den Firmen der PROGRESS GROUP können Hannes Tauber von der Progress Maschinen & Automation und Andreas Messner von der Progress Software Development berichten. DER QUEREINSTEIGER Hannes Tauber aus Feldthurns hat vor sechs Jahren bei PROGRESS GROUP angefangen. Vorher hat sich der gelernte

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Hannes Tauber und Andreas Messner bei einer Teambesprechung

Schlosser in verschiedenen Sparten versucht, bis er dann als Monteur bei der Progress Maschinen & Automation eingestiegen ist. „Drei Jahre lang war ich als Monteur unterwegs“, erzählt der mittlerweile 34-Jährige. „Als mir die Firma einen Wechsel ins Projektmanagement angeboten hat, habe ich zugeschlagen. Ich liebe die Abwechslung, die Suche nach technischen Lösungen und die Umsetzung von großen Projekten. Das geht vom ersten klärenden Gespräch mit dem Kunden und der gemeinsamen Entwicklung der Maschinen bis zur Auslieferung und Übergabe.“ Über seine Arbeit als Projektmanager erzählt Hannes: „Ich bin sozusagen das Bindeglied zwischen den einzelnen Abteilungen Konstruktion, Einkauf, Maschinensoftware, Produktion und Montage. Dabei ist vor allem eine klare Organisation sowie die interne Kommunikation zwischen den Abteilungen und Firmen, aber auch die ständige Rücksprache

mit dem Kunden sehr wichtig.“ DER ALLROUNDER Der 29-jährige Villnösser Andreas Messner hat gleich nach der Matura an der Gewerbeoberschule bei Progress Maschinen & Automation als Softwareentwickler angefangen. Nachdem er sieben Jahre lang Software für Maschinen entwickelt hat, wechselte er 2016 zur Schwesterfirma Progress Software Development. „In den vergangenen Jahren habe ich bei meiner Arbeit alle Ebenen der Softwareentwicklung kennengelernt. Es gibt keine Routine, es gibt immer neue Herausforderungen, da kommt garantiert keine Langeweile auf – und genau das gefällt mir an meinem Job!“ Andreas ist mittlerweile Teamleiter im MES-Bereich, wo Softwaresysteme für die Planung, Steuerung und Optimierung der Produktion entwickelt werden. Er kommt bei den firmenübergreifenden Projekten dann ins Spiel, sobald es darum geht, die einzelnen Maschinen

in Kombination am effizientesten zu nutzen. Für seine Arbeit braucht Andreas Kreativität, Eigenständigkeit, Kommunikationsfähigkeit und eine gute softwaretechnische Ausbildung. FÜR JEDEN ETWAS DABEI „Ich schätze vor allem die Tatsache, dass junge, motivierte Menschen große Aufstiegschancen haben und gemeinsam die komplexesten Projekte umgesetzt werden“, erzählt Hannes. Dazu trägt laut Andreas auch die große Offenheit der Mitarbeiter in der Firmengruppe bei: „Mir gefällt besonders, dass der Wille da ist, etwas zu bewegen. Jeder weiß, dass man gemeinsam stark ist.“

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Holen Sie die Natur in Ihr Haus Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Küchenarbeitsplatten, Waschtischplatten aus Naturstein geben Ihrem Haus eine besondere Note und strahlen Natürlichkeit aus. Natursteine sind einzigartig, jede Platte ist ein Unikat und enthält ihre Besonderheiten.

FLIESSGEWÄSSER BRAUCHEN RAUM – BEISPIEL MAREITER BACH

© LPA

Sie sind nicht nur langlebig und besonders resistent, sondern auch ökologisch und beinhalten keinerlei organische Erregerstoffe oder sonstige Schadstoffe, wie sie in künstlich gefertigten Produkten häufig vorkommen. Die Firma Grünig Natursteine GmbH baut in den eigenen Steinbrüchen den Silberquarzit in Pfitsch und den Serpentin in Pfunders ab. Besonders der in Pfitsch abgebaute Silberquarzit beinhaltet eine Vielzahl an Qualitäten, wie sie die wenigsten Natursteine vorweisen: So besiedelt er sich nicht mit Bakterien und Keimen, ist resistent gegen Säuren, Laugen, Chlor und Salze und ist nachweislich auch als Heilerde deklariert. All diese Fähigkeiten hat er seinem hohen Quarzanteil von über 90 % zu verdanken. Quarz oder auch Siliziumdioxid werden auch in der Medizin besondere Fähigkeiten nachgesagt. Neben den Natursteinen aus den eigenen Brüchen verarbeitet und vertreibt die Firma Grünig noch eine Vielzahl anderer Natursteine aus aller Welt wie Granite, Marmor, Porphyr, Schiefer uvm.

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Die Projekte zur Verbesserung des Hochwasserschutzes und der Ökologie von Fließgewässern folgen einem Entwicklungsplan mit 536 Maßnahmenvorschlägen. Ein Beispiel dafür ist der Mareiter Bach. Mit den modernen Wasserbautechniken lassen sich Hochwasserschutzmaßnahmen und Naturschutzmaßnahmen gut verbinden. Die Agentur für Bevölkerungsschutz setzt südtirolweit Projekte zur Verbesserung der Ökologie der Fließgewässer um. Entwicklungsplan für Fließgewässer Südtirols Seit 2011 werden Verbesserungsmaßnahmen an der Fließgewässer-Morphologie anhand eines Entwicklungsplans für die Fließgewässer Südtirols program-

miert und umgesetzt, berichtet der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger. Einer der zentralen Grundsätze dabei ist, die Fließgewässer als dynamische und zusammenhängende Systeme zu betrachten und auch das Gewässerumland mit einzubeziehen. Oberstes Ziel ist die Aufwertung der Fließgewässer als vielfältige, vernetzte Lebensräume. Schaffung von natürlichen Hochwasserrückhalteflächen Die besten Erfolge können dabei mit dem Revitalisierungstyp Aufweitung erzielt werden, bei dem Fließgewässern ausreichend Platz zurückgegeben wird. Damit werden dynamische Umlagerungen wieder zugelassen und natürliche Hochwasserrückhalteflächen geschaffen.


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Eine großflächige Aufweitung von Flüssen im Talboden ist allerdings kaum möglich, weil die flussnahen Flächen stark genutzt werden. Deshalb machen Strukturverbesserungsarbeiten innerhalb der bestehenden Flussbetten (Instream River Training) den Großteil der Projekte aus, die außerhalb der Strömung kaum sichtbar sind. Damit ist es möglich, das Fließgewässerkontinuum wiederherzustellen und etwas Eigendynamik zuzulassen, wodurch die Lebensraumvielfalt steigt. Maßnahmenkatalog für jedes Fließgewässersystem Für jedes Fließgewässersystem wurde ein Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, dessen Vorschläge das Ergebnis von Workshops sind und auf Flussraum-Managementplänen und Studien basieren. Jeder dieser derzeit 536 Maßnahmenvorschläge hat einen Prozess mit Bewertungen und Priorisierungen durchlaufen. Bis heute wurden 115 dieser Maßnahmen umgesetzt; die daraus gezogenen Erfahrungen fließen in Planung und Umsetzung zukünftiger Projekte ein. Finanziert werden Projektierung und Umsetzung der Maßnahmenvor-

schläge zum größten Teil mit den Umweltgeldern der Großkraftwerke, Geldern der Landesverwaltung und der Europäischen Union sowie über den Fischereifonds. Broschüre mit Vorzeigeprojekten Auf 90 Seiten wird ein Einblick in Vorzeigeprojekte ermöglicht: In der zweisprachigen Broschüre „Revitalisierung der Fließgewässer Südtirols. Hintergründe und Praxisbeispiele“ stellen Kathrin Blaas und Peter Hecher eine Auswahl an Fließgewässer-Revitalisierungsprojekten zwischen Reschen und Winnebach, Brenner und Salurn vor. Zudem wird auf die Bedeutung naturnaher Flusslandschaften aufmerksam gemacht und aufgezeigt, wie sich menschliche Eingriffe in das Fließgewässer-Ökosystem auswirken. Gedruckte Exemplare dieser Broschüre können kostenlos in der Agentur für Bevölkerungsschutz (Cesare-Battisti-Straße 23 in Bozen) abgeholt werden. Die digitale Version der Broschüre Revitalisierung der Fließgewässer Südtirols und der Entwicklungsplan für die Fließgewässer Südtirols stehen online zur Verfügung.

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40 Jahre Maltech –

Traditionsunternehmen mit Weitblick 1979 in Sterzing gegründet, hat die Firma Maltech in diesem Jahr allen Grund zu feiern: 40 Jahre Erfolg im Baugewerbe. Der stetig gewachsene Kundenstamm, die treuen Mitarbeiter und der zunehmende Bekanntheitsgrad auf internationalem Parkett legen davon Zeugnis ab. Wilhelm Stofner ist in seinem Element, wenn er von den Anfängen der damals knapp zehn Mitarbeiter zählenden Firma erzählt. „Wir waren in Südtirol die Ersten, die Vollwärmeschutz-Systeme für Fassaden, d.h. energetische Gebäudesanierungen realisiert haben“, erinnert er sich. Dazu kamen Estrich- und Verputzarbeiten an Privat- und Gewerbebauten, Wohnsiedlungen und öffentlichen Einrichtungen. „In Südtirol, und durch unsere gleichnamige Gesellschaft mittlerweile auch in Österreich, kennt man uns vor allem durch das grau-orange Logo auf unseren MaltechBau-Lieferwagen“, so der Firmengründer. Dabei ist die Maltech GmbH längst international bekannt. Importierte das Unternehmen in den Achtzigern noch Maschinen für die Verarbeitung von Trockenmörtel, begann man schon Anfang der 90er Jahre mit der Entwicklung und Produktion eigener

Maltech-Firmensitz in der Gewerbezone Reifenstein: Internationalität wird großgeschrieben.

Verputzmaschinen. Zunächst fand die Südtiroler Qualitätsarbeit vor allem auf dem italienischen Markt Abnehmer, innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das Unternehmen zum internationalen Garanten für Servicequalität, Flexibilität und Lieferschnelligkeit. Heute verfügt Maltech insgesamt über 65 Mitarbeiter und exportiert in knapp 50 Länder auf der ganzen Welt. Die Produktpalette umfasst klassische Verputzmaschinen und Silomischpumpen, Förderanlagen, Förderpumpen und Durchlaufmischer sowie das passende Zubehör und Werkzeug. Gearbeitet wird in vier Sprachen und auf so unterschiedlichen Absatzmärkten wie Thailand, Brasilien, Russland und zusehends mehr Deutschland, wo zwar die Konkurrenz größer ist, die

Besucherandrang bei der Messe für „Farbe, Ausbau und Fassade“ (Köln) im März 2019.

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Die neue Produktionshalle mit 600 zusätzlichen Palettenplätzen.

hochwertige Arbeit und die Flexibilität des Freienfelder Betriebes aber immer mehr geschätzt werden. Nicht nur der Mitarbeiterstab und die Anforderungen daran sind im Laufe der Jahrzehnte gewachsen, auch der Firmensitz wurde bereits mehrmals an die neuen Herausforderungen angepasst: 1985 übersiedelte das Unternehmen von Sterzing in ein neues Gebäude mit Büros und Lagerhalle in der Industriezone Unterackern, 2007 bezog die Maltech GmbH den heutigen Firmensitz mit 450 m² Bürofläche und einer neuen Produktions- und Lagerhalle von 2.000 m² in der Gewerbezone Reifenstein südwestlich der Autobahnausfahrt Sterzing. Und zum 40-jährigen Jubiläum steht die nächste Neuerung bevor: die Einweihung der zweiten

Firmengründer Wilhelm Stofner und Sohn Hannes mit dem Verkaufsschlager, der „M5 evolution“.

Produktionshalle, die noch in diesem Jahr erfolgt. Auf 1.000 m² kommen hier noch einmal 600 Palettenplätze zu den bestehenden Räumlichkeiten dazu. An die Halle grenzt die F&E-Schweißerei an, in der an Prototypen getüftelt wird. Im Bereich Maschinenbau steht die Firma Maltech für die klassische Erfolgsgeschichte eines traditionellen Südtiroler Unternehmens, das – gestärkt durch ein ausgereiftes Produktportfolio und entsprechender Serviceleistung im heimischen Markt Italien – den Sprung auf die internationale Bühne gewagt hat. Dazu gehörte eine ordentliche Portion Weitblick, eine Eigenschaft, die der Firmengründer noch immer in wichtige Entscheidungen einfließen lässt. So arbeitet Sohn Hannes bereits seit vier Jahren im Unternehmen mit und betreut so wichtige Geschäftsfelder wie Einkauf, Verkauf und Produktion. Wichtig sind dem gebürtigen Sarner Wilhelm Stofner aber auch traditionelle Qualitäten. „Wer hoch hinaus will“, meint der passionierte Flugzeugpilot, „darf auf eine gewisse Bodenständigkeit nicht verzichten.“ Und vielleicht liegt hierin das Rezept für die 40 Jahre Erfolg der Maltech GmbH: in der Verbindung von Traditionsbewusstsein und innovativem Denken.


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Das Haus am Mühlbach hat den diesjährigen Architekturpreis gewonnen. Der Preis in der Kategorie „Bauen im Altbestand“ ging an die Festung Franzensfeste. Für den Publikumspreis war ein zweiter Bau im Wipptal nominiert: das Baderhaus in Sterzing. Der Architekturpreis prämiert Bauwerke in Südtirol, die sich durch Idee und konsequente Konstruktion mittels innovativer oder traditioneller Technologien auszeichnen. Werke, denen es gelungen ist, einen befruchtenden Bezug zwischen dem Gebauten, der Landschaft, der Bauherrschaft und der Gesellschaft herzustellen. Die 24 eingereichten Projekte sind im Zeitraum zwischen dem 1. Jänner 2014 und dem 11. Oktober 2018 realisiert worden. Zu

Jahresbeginn wurden beim Fest der Architektur im NOI Techpark in Bozen die Gewinner bekanntgegeben. Vergeben wurde der Preis von der Architekturstiftung Südtirol, die sich für die Qualität von Architektur einsetzt und eine nachhaltige Entwicklung des städtischen und ländlichen Raumes unterstützt. Das Haus am Mühlbach Der Architekturpreis 2019 ging an das Haus am Mühlbach, ein vom Architektenduo Alexander Pedevilla und Armin Pedevilla geplantes Einfamilienhaus am Ausgang des Mühlwalder Tales. Besonderheiten zum Bauwerk: Die ansteigende Dachform macht die nach oben trachtende, lose Raumabfolge erkennbar. Quadratische Fensteröffnungen in unterschiedlicher Größe beziehen

© Alessandra Chemollo

PREIS FÜR ARCHITEKTUR

Festung Franzensfeste: modernisierter Altbestand

sich auf signifikante Punkte der unmittelbar steil aufragenden Berglandschaft. Die interne Raumabfolge ist halbstöckig versetzt und reicht vom Koch- und Essbereich im Erdgeschoss bis zum Wohnbereich im Dachgeschoss. Die einheitliche Materialwahl aus lokalen Sanden, Kalk und Weißzement unterstreicht den monolithischen Charakter des Gebäudes. Auch beim Innenraum wurde großer Wert auf die handwerkliche Qualität und die Verwendung von ortstypischen Materialien gelegt: Innenputz auf Kalkbasis, handgehobeltes Ulmenholz, Passeirer Gneis, Schmiedebronze. Die europäische Ulme findet auch in der handwerklichen Herstellung der Fenster, Innentüren, Böden, Treppen und der speziell gefertigten Möbel Anwendung. Eine zusätzliche Besonderheit bilden die handgefertigten Möbelgriffe, Türklopfer und Leuchtschirme aus Schmiedebronze. Festung Franzensfeste: modernisierter Altbestand Der Preis in der Kategorie „Modernisierter Altbestand“ ging an die Festung Franzensfeste. Die im Zuge der Autobahn notwendig gewordene Verlegung der Brennerstaatstraße hatte zu starken Zerstörungen des Baukörpers C der Festung geführt. Mit dem Ausbau zum BBT In-

fopoint wurde ein Teil dieser Baulücke wieder geschlossen. Die Störung des Bestandes hat Architekt Markus Scherer mit seinem Projekt genutzt, um sowohl thematische Bezüge als auch eine historische Lesbarkeit der Eingriffe herzustellen. Baderhaus in Sterzing Für den Architekturpreis war auch das Baderhaus in Sterzing nominiert. Das Projekt der Architekten Karl Kerschbaumer und Harald Pichler beinhaltet den Neubau eines Stadthauses in einer Baulücke. Das dreigeschossige Gebäude liegt zwischen zwei Straßen und orientiert sich sowohl zur Stadtgasse als auch zur Eisackstraße. Ziel des Entwurfes war es, die Gestalt des neuen Gebäudes in die typologische Landschaft und Sprache der Gebäudenachbarschaften zu integrieren. Dabei sind die Dachlandschaften und Giebelorientierungen sowie die Fassadenöffnungen und -proportionen ein wesentliches Charakteristikum. Weiters wird durch den richtigen Materialeinsatz an den Gebäudeoberflächen das Alte mit dem Neuen optimal verbunden. Die ehemalige, derzeit noch in Teilen erhaltene Bachmauer aus Naturstein wurde wiedererrichtet. Im Erdgeschoss sind heute Arztambulatorien, in den oberen Geschossen Wohnungen untergebracht.

Die Gewinner Architekturpreis Südtirol 2019: Haus am Mühlbach (Pedevilla Architects) Kategorie Wohnen: Haus am Mühlbach (Pedevilla Architects) Öffentlicher Raum und Infrastrukturen: Neugestaltung Silvius-Magnago-Platz (Arch. Stanislao Fierro) Innenraumgestaltung: Hotel Bad Schörgau, Sarntal (Pedevilla Architects) Öffentlicher Bau: Kindergarten Niederolang (feld72 Architekten) Tourismus und Arbeit: Neuer Gärkeller für die Kellerei Elena Walch (Arch. David Maria Stuflesser) Bauen im Altbestand: Ausbau Festung Franzensfeste (Arch. Markus Scherer) Export: Bildungszentrum Baza (Arch. Stanislao Fierro) Publikumspreis: Neugestaltung Silvius-Magnago-Platz (Arch. Stanislao Fierro)

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Lohnenswerte Investition Angesichts unsicherer Anlagemärkte, hoher Mietkosten und öffentlicher Förderungen lohnt sich die Investition ins Eigenheim auch weiterhin, wenn man genau kalkuliert und seine Möglichkeiten optimal ausschöpft.

vertraglichen Eigentumsübertragung zu garantieren, da die Berechnung der verschiedenen Steuern und Gebühren in den meisten Fällen auf der Basis des Katasterertrages ermittelt wird.

In vielen Fällen ist die Möglichkeit der Kubaturerweiterung der Anlass für die Kinder bzw. eines der Kinder, sich im Elternhaus eine abgetrennte Wohneinheit zu schaffen. Neben den baulichen Maßnahmen und Planungen, die im Zuge dessen in Angriff genommen werden müssen, ist es genauso wichtig, von Beginn an ein Konzept zu besitzen, wie das Eigentum dieser neu zu schaffenden Wohneinheit vertraglich auf das Kind übertragen werden soll. Nicht zuletzt sind dabei auch erbrechtliche Aspekte von vornherein zu berücksichtigen.

Weiters ist eine gut vorbereitete Abwicklung der vertraglichen Eigentumsübertragung auch deshalb sehr wichtig, um sämtliche Fördergelder der Autonomen Provinz Bozen in Anspruch nehmen zu können bzw. um das Ansuchen dafür termingerecht einreichen zu können. Bei einer schlechten Vorbereitung passiert es des öfteren, dass der bereits geplante Baubeginn nach hinten verlegt werden muss – was wieder mit großem organisatorischen Aufwand verbunden ist –, damit man den Anspruch auf die Landesförderung nicht verliert. Bei der Planung dieser Projekte ist somit eine juristische Begleitung von Anfang an unerlässlich.

Eine exakte und gut getimte vertragliche Abwicklung der Eigentumsübertragung ist unerlässlich, um diese möglichst günstig abwickeln zu können. Dabei ist die Koordination und Absprache zwischen dem Techniker (z. B. Geometer oder Architekt), der die Eintragungen und Abänderungen im Kataster vornimmt, und dem jeweiligen Vertragsersteller außerordentlich wichtig, um die möglichst günstigste Abwicklung der

WILLEIT-immojus berät Sie gerne in diesen und ähnlichen Angelegenheiten und ist bei der Abfassung der damit zusammenhängenden Verträge bis hin zur notariellen Unterschrift mit umfassendem Service und ausgezeichneter juristischer Arbeit für Sie da.

Wer will schon ein Leben lang für etwas bezahlen, was ihm nie gehören wird? Aber viele Menschen tun genau das, denn sie zahlen Miete. Egal ob Eigentümer oder Mieter - jeder bringt in seinem Leben fürs Wohnen den Gegenwert eines Hauses auf. Aber während der Eigenheimbesitzer in die eigene Tasche zahlt, ist das Geld des Mieters weg. Bei einer Monatsmiete von 650 Euro und einer jährlichen Mietsteigerung von zwei Prozent zahlt ein Mieter in 30 Jahren mehr als 300.000 Euro an seinen Vermieter.

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BAUEN MIT LEHM

Ein alter Baustoff wird wiederentdeckt Lehmbautechniken sind schon seit mehr als 9.000 Jahren bekannt. In allen alten Kulturen wurde Lehm nicht nur für den Wohnbau, sondern auch für Kultgebäude oder Befestigungsanlagen verwendet. Die Chinesische Mauer bestand ursprünglich fast ausschließlich aus Stampflehm, erst später wurde sie mit Natur- und Ziegelsteinen verblendet. Auch der Kern der Sonnenpyramide in Mexiko besteht aus zwei Millionen Tonnen Stampflehm und die Stadt Ur ist als 3 m dicke Lehmschicht archäologisch nachweisbar. In holzarmen Klimazonen entstanden im Laufe der Zeit Mauertechniken, die Gewölbekonstruktionen für Gebäude ohne Holzbalken ermöglichten, nur durch den kunstvollen Einsatz von ungebrannten Lehmsteinen. Dass in Deutschland vor vielen tausend Jahren Lehm als Füllmaterial von Palisaden- und Flechtwerkwänden üblich war, belegen mehrere Funde. Im Mittelalter wurde Lehm dann überwiegend für die

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Ausfachung und das Verputzen von Fachwerkhäusern sowie als Brandschutz für Strohdächer verwendet. Doch auch in massiver Stampflehm-

Trennwänden als Bewurf eingearbeitet. Diese alten, fast vergessenen Lehmbautechniken liegen heute wieder

Lehmbautechniken sind seit über 9.000 Jahren bekannt.

bauweise wurden mehrgeschossige Häuser errichtet, die schon Jahrhunderte überdauert haben. Auch in Südtirol wurde mehr Lehm verwendet, als man denkt; fast jedes Dorf hatte seine Lehmgrube und daraus wurde Material für Mörtel und Putz gewonnen. Lehm wurde in Zwischenböden eingestampft oder in

im Trend, denn in vielen Staaten Europas (Deutschland, Belgien, Frankreich, Schweiz, Italien) werden vermehrt Häuser aus diesem einfachen, gesunden Baustoff hergestellt. Lehm ist ein ganz besonderer Baustoff Lehm ist ein Verwitterungsprodukt

aus der Gesteinsschicht unserer Erde und besteht aus einem Gemisch aus Ton, Schluff (Feinsand) und Sand, das mit größeren Gesteinspartikeln (Kies, Gestein) sowie mit organischem Material (Humus) durchsetzt sein kann. Der Ton wirkt als Bindemittel für die übrigen Bestandteile. Je nachdem wie stark der Tonanteil ist, spricht man von magerem oder fettem Lehm. Lehm bindet Wasser. Kommt Ton mit Wasser in Berührung, so wird er plastisch verformbar. Trocknet er aus, dann verdunstet das Anmachwasser und der Lehm wird wieder fest. Diese Eigenschaften machen ihn für die verschiedenen Lehmbautechniken tauglich. Um seine Eignung für bestimmte Bauteile bzw. Techniken festzustellen, muss man aber seine Zusammensetzung kennen. Verschiedene Tests und Prüfverfahren lassen auf seine Eigenschaften schließen. Lehmbautechniken Grundsätzlich wird beim Lehmbau zwischen zwei Techniken unterschieden:


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a) Als Nasslehm wird er in feuchtem, formbarem Zustand als Bewurf in ein Geflecht eingearbeitet oder im Stampflehmverfahren in eine Schalung geschüttet und mit einem Stampfer angedrückt. Diese Techniken können nur von Frühjahr bis Herbst ausgeführt werden, wobei eine Trocknungszeit von drei bis zwölf Wochen einzuplanen ist. Mit rund 2.000 kg/m3 Rohdichte gilt Lehm als schwerer Baustoff. Durch Zuschläge von Strohhäckseln, Hobelspänen oder Hackschnitzeln kann das Gewicht jedoch bis auf 600 kg/ m3 reduziert werden. Auch mineralische Zuschläge wie Blähton oder Bims finden Verwendung. 
 b) In Form von luftgetrockneten, ungebrannten Elementen (Lehmstein und -platten) wird er für Mauerwerk und zur Ausfachung von Holzkonstruktionen verwendet. Strohleichtlehmziegel und luftgetrocknete Massivlehmsteine können entweder auf der Baustelle direkt hergestellt oder im Handel erworben werden. 
 Leichtlehm als Dämmmaterial Aufgrund seiner bauphysikalischen

Wand aus Lehm

Eigenschaften eignet sich insbesondere Leichtlehm auch gut zur Dämmung von Decken, Dächern und Wänden. Leichtlehm ist, verglichen mit den üblichen Dämmstoffen, durch das höhere Gewicht auch wärmespeichernd und bietet damit ein ausgeglichenes Raumklima und sehr guten sommerlichen Wärmeschutz. Leichtlehm ist mit einer Rohdichte von 300 bis 400 kg m3 herstellbar, der eine Wärmeleitzahl von bis 0,12 W/mK, eine Wärmespeicherzahl von 400 bis 500 kJ/ m3K und einen Wasserdampfdiffusionswiderstand von μ 2/5 aufweist. Zur nachträglichen Dämmung von Außenwänden bei Altbausanierungen kann eine „Innenschale“ aus Leichtlehm angebracht werden; dadurch wird die Wärmedämmung

verbessert und im Raum Behaglichkeit durch höhere Oberflächentemperatur erreicht. Lehmputze außen und innen Als Putz bezeichnet man die aus Lehm-, Kalk- oder Zementmörtel bestehende Außenhaut der Fassaden und Innenwände; er dient in erster Linie zum Schutz des Mauerwerks. Da Lehm ein weicher Baustoff ist, kommen als Putzmaterial nur Lehm oder Kalk in Frage. Auch Lehmputz muss natürlich gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt werden. Für den Lehmputz an Außenwänden erreicht man diesen Witterungsschutz durch Kaseinzusätze oder Kalk-Kasein-Anstriche. Lehmputz kann auch auf andere Baumaterialien aufgetragen werden.

Ein Lehmhaus für mich Durch die Lektüre einschlägiger Fachbücher und den Besuch eines Lehmbau-Seminars kann man sich erst einmal allgemein zum Thema Lehmbau informieren.
Die Teilnahme an Besichtigungsfahrten zu Lehmbauprojekten ermöglicht auch den persönlichen Kontakt mit den Bewohnern. Dem folgen die Kontaktaufnahme mit Lehmbau-Fachleuten und ein Beratungsgespräch mit Grundstücksbesichtigung. Dabei wird auch überprüft, ob das Aushubmaterial verwendet werden kann, dann wird die Lehmbautechnik festgelegt.
Die Planung des Lehmhauses erfordert eine gute Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten und sollte sich in bedächtiger Weise entwickeln. Die Kosten eines Lehmhauses stimmen in etwa mit denen eines üblichen Hausbaues überein. Die Wohnqualität übertrifft jedoch jene herkömmlicher Konstruktionen bei weitem, so der Arbeiter-, Freizeit- und Bildungsverein AFB und das Energieforum Südtirol.

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BAUEN & SANIEREN PR

Sind Sie auf der Suche nach einem verlässlichen, pünktlichen, sauberen, flexiblen und kompetenten Malerbetrieb? Maler-Meisterbetrieb Kofler aus Mühlbach, ist der Spezialist für Ihre vier Wände. Ganz in diesem Sinne wird der Betrieb von Malermeister Andreas Kofler geführt, den er 1996 von seinem Vater übernommen hat und nun schon seit über 50 Jahren in Besitz der Familie Kofler ist. Dabei wurde und wird die Zufriedenheit der Kunden nach wie vor ganz groß geschrieben. Das sechsköpfige Team ist in privaten Haushalten und Hotels, bei verschiedenen Baufirmen und Architekten im Raum Eisacktal und Pustertal tätig. Mittlerweile bietet der Betrieb auch im Wipptal seine Qualität und sein Leistungsversprechen an. In Sachen Schimmelsanierung sind wir perfekt ausgebildet und ausgerüstet, können unsere Kunden gut beraten, aufklären und das Problem lösen. Ein Highlight ist jedoch unsere neue Raupenhebebühne, mit der wir überall und an schwer zugänglichen Stellen unsere Arbeit noch schneller und effizienter durchführen können. Besuchen Sie uns auf www.malermeister-kofler.it!

RADIKAL AUSMISTEN

Mehr Übersicht in der Wohnung schaffen Chaos in jeder Schublade, in jeder Ecke ein wirres Durcheinander, Krempel, der sich stapelt. Viele Wohnungen sind vollgestopft mit überflüssigen Dingen. Der Umzug in ein neues Heim ist eine willkommene Gelegenheit, mithilfe der „Magic Cleaning Methode“ gründlich auszumisten. Marie Kondo ist eine Aufräumfanatikerin. Ihr ganzes Leben hat sie der Ordnung gewidmet. Die 35-jährige japanische Bestsellerautorin hat eine Methode entwickelt, wie in einer Wohnung ein für alle Mal Ordnung geschaffen werden kann. Klingt einfach. Ob es in der Praxis genauso ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Millionen Menschen sind jedenfalls von ihrer Aufräumtechnik überzeugt. Kondo zählt mittlerweile zu den 100 einflussreichsten Frauen weltweit. Ihr Nachname wurde zum englischen Verb „kondo“, das „einen Schrank aufräumen“ bedeutet. Die beiden Hauptformeln ihrer Aufräumtechnik klingen einfach: 1. wegwerfen oder 2. für alles, wirklich alles, einen festen Platz definieren. Wer genau in dieser Reihenfolge vorgeht, so die Autorin, wird zuhause nie wieder Unordnung erleben, im Gegenteil: Das Aufräumen geht nebenbei und sorgt gleichzeitig dafür, dass man sich in der Wohnung nur noch mit Dingen umgibt, die einem wirklich nützen und Freude bereiten. Kondo rät, nicht nach Räumen, sondern nach Kategorien auszumisten: Zuerst kommt die Kleidung dran, dann geht es an die Bücher, danach an die Papiere und Dokumente. Sind diese aussortiert, wartet der Kleinkram, den Schluss machen die Erinnerungs-

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stücke. Die Reihenfolge der Kategorien ist bewusst gewählt. Zuallererst sollte man sich von Dingen trennen, bei denen es einem am leichtesten fällt. Bis es an die Erinnerungsstücke geht, hat man also bereits einiges an gefällten Entscheidungen hinter sich und tut sich hoffentlich auch da leichter. Los geht’s! Zuerst werden alle Kleider an einem Ort zusammengetragen, auch die Jacke von der Garderobe, das Kleid vom Dachboden und der Skianzug, der im Karton im Keller aufbewahrt ist. So wird einem bewusst, wie viel man eigentlich besitzt und wie viel sich über die Jahre angesammelt hat. Alles auf einen Stapel geworfen, wird jedes einzelne Teil in die Hand genommen: Freut mich dieses Teil? Habe ich es mal gekauft, trage es aber nie? Wie fühle ich mich darin? Kleidungsstücke, die ich nicht mehr brauche, gebe ich in einen Sack. Kleider, die ich behalte, sortiere ich, und zwar so, dass ich sie danach im Schrank alle auf einen Blick sehen kann. Kondo empfiehlt eine spezielle Faltmethode für alle, die wenig Platz im Schrank haben. Jedes Kleidungsstück wird in drei Teile gefaltet, sodass es aufrecht stehen kann, und wird in die Schubladen, in Schuhkartons oder Plastikboxen gegeben. Wie bei der Kleidung geht man auch bei Büchern, Papieren und Kleinkram vor. Jeder Gegenstand wird einzeln in die Hand genommen. Brauche ich ihn? Wenn ja, suche ich einen festen Platz dafür. Wenn nein, gebe ich ihn in einen Sack oder Karton. Dinge, die ich nicht mehr brauche, aber noch gut erhalten sind, kann ich verkaufen, verschenken oder spenden. So enden sie nicht abrupt in der Tonne und produzieren nicht unnützen Müll.


„Ich leg das mal schnell hier ab“: Diesen Satz soll es nach der „Magic Cleaning“-Methode nicht mehr geben.

Aufgeräumte Küche: alles an seinem Platz

Die größte Herausforderung kommt zum Schluss: Erinnerungsstücke. Kinderbasteleien, Urlaubsfotos, eine alte Küchenuhr von Mama. Dinge, die einem wichtig sind, die man nicht nur im Herzen, sondern auch in der Wohnung behalten möchte, sollte man bewusst aussuchen und an einem besonderen Ort bündeln. Ordnung halten, ein Leben lang Diese Vorarbeit geleistet, sollte es fortan ein Leichtes sein, die Ordnung in der Wohnung zu halten. „Ich leg das mal schnell hier ab“, diesen Satz soll es zuhause nicht mehr geben. Alles hat seinen Platz und wird nach dem Verwenden sofort dorthin zurückgelegt.

Wer bewusst nur noch das behält, was ihn freut, macht die Wohnung automatisch aufgeräumter und minimalistischer. Jeder weiß, wo die Dinge zu finden sind. Wer die Methode ausprobiert hat, soll auch sein Konsumverhalten verändert haben und sich bei Einkäufen immer öfter fragen: Brauche ich das wirklich? Wo lege ich das in meiner Wohnung ab? Fehlt mir was, wenn ich darauf verzichte? Viele Dinge im Leben kann man sich nicht aussuchen. Sie werden einem zugetragen. Beim Konsum ist es anders. Dort hat man tatsächlich die Wahl, nur noch Dinge in sein Leben zu lassen, die einem Freude machen.

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UMBAU VON „SCHLOSS MOOS“ GENEHMIGT Anfang April trafen sich in Sterzing die Se- gaben des Denkmalamtes Rechnung traniorenvertreter der SVP mit Landesrätin gen dürfte. Einerseits muss die historisch geWaltraud Deeg. Zur Sprache kamen vor al- wachsene Einrichtung den Bedürfnissen der lem der dringende Umbau der beiden Altersheime im Wipptal und der behindertengerechte Umbau des Zugbahnhofes. Landesrätin Deeg erklärte, dass die Landesregierung gerade den definitiven rechtlichen Beschluss erlassen habe, der den Umbau des Altenheimes „Schloss Moos“ regelt. Somit könne endlich mit dem Bau begonnen werden. Die Seniorenvertreter sowie der Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch, Stefan Gufler, zeigten sich über diese Nachricht hocherfreut. Wie im Beschluss der LandesregieDas Altenheim Schloss Moos wird umgebaut und erweitert rung vermerkt ist, habe die Sozialgenossenschaft „Zum Heiligen Vinzenz“ nach Bewohner angepasst werden, gleichzeitig jahrelanger Suche nach verschiedenen Lö- aber auch die Auflagen des Denkmalamtes sungen ein Projekt vorgelegt, das den Vor- eingehalten werden. Das Projekt sieht u. a.

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einen kleinen Neubau in der unmittelbaren Nähe des Altbaus vor, auch mit dem Ziel, die Gesamtanzahl der Plätze der Einrichtung zu erhöhen. Aufgrund der Grundverfügbarkeit in der Umgebung der bestehenden Einrichtung sowie der Vorgaben des Denkmalamtes sei es laut Träger nicht möglich, einen größeren oder anderen Bau vorzusehen. Im Fall des Altenheimes Schloss Moos hat die Landesregierung deshalb entschieden, vom Akkreditierungskriterium, dass sich ein Pflege-, Betreuungs- und Wohnbereich nie über zwei Stockwerke erstrecken darf, abzusehen und zuzulassen, dass nur ein voll ausgestatteter einziger Pflegestützpunkt in angemessener Größe für die drei Ebenen errichtet wird.


STROM-BONUS Die Vorarbeiten zur Einführung des Strom-Bonus Südtirol, dessen Auszahlung von der Landesregierung im vergangenen Dezember beschlossen worden ist, laufen weiter. In den Genuss des Strom-Bonus sollen alle Bürger mit Hauptwohnsitz in Südtirol kommen, die einen Stromanschluss haben. Der Bonus wird direkt über die Stromrechnung verrechnet und anfänglich bei rund 54 Euro im Jahr je Begünstigtem, unabhängig vom Einkommen, liegen. Insgesamt sind rund 220.000 Netzanschlüsse für Erstwohnsitze betroffen. „Der Strom-Bonus ist eine konkrete Maßnahme des Landes, die allen Südtirolern zugute kommen soll“, unterstreicht Energielandesrat Giuliano Vettorato.

Die Verhandlungen mit der Energieaufsichtsbehörde ARERA zu den Umsetzungsmodellen für den Strom-Bonus Südtirol waren bereits 2017 aufgenommen worden. Gespeist wird der Bonus von den Konzessionären der mittleren und großen Kraftwerke. Die rechtlichen Grundlagen liegen im Artikel 13 des Autonomiestatutes, der die unentgeltliche Bereitstellung von Energie durch die Konzessionsinhaber vorsieht, und im Landesgesetz Nr. 12/2017, das die Verteilung dieses Stroms an bestimmte Verbrauchergruppen zum Inhalt hat. Der Gesamtwert des Strom-Bonus beläuft sich für 2018 auf rund zwölf Millionen Euro, von Jahr zu Jahr kann es produktionsbedingt leichte Schwankungen geben.

MAULS

TBM FLAVIA IN BETRIEB GENOMMEN

© BBT SE

Auf der Baustelle des Brenner-Basistunnels in Mauls wurde Mitte April die erste der zwei Tunnelbohrmaschinen (TBM) in Betrieb genommen, welche die Hauptröhren des Brenner-Basistunnels in Richtung Staatsgrenze vortreiben werden.

Im Beisein von Raffaele Zurlo, Geschäftsführer der BBT SE, von Vertretern der Arbeitsgemeinschaft BTC (Brenner Tunnel Construction), von Ingenieuren, Technikern und Facharbeitern drehte der

Bohrkopf der TBM Flavia seine erste Runde. Die 200 m lange und 2.750 t schwere Maschine arbeitet sich mit einer Leistung von 4.200 kW (5.700 PS) in das Innere des Berges vor. Flavia bricht die Weströhre des Brenner-Basistunnels aus, wobei bereits von den Erkenntnissen aus dem Erkundungsstollen profitiert werden kann. Dieser wird seit Mai 2018 von der TBM Serena vorgetrieben, die bereits über vier Tunnelkilometer ausgebrochen hat. Während Flavia in der Weströhre die ersten Meter zurücklegt, wird in der Oströhre die baugleiche Tunnelbohrmaschine Virginia montiert. Ende Mai wird auch Virginia an den Start gehen.


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STERZING

HANDWERK SUCHT LEHRLINGE Anfang April fand im Hotel „Mondschein“ die Bezirksversammlung des lvh Wipptal statt. Bezirksobfrau Petra Holzer konnte zu diesem Anlass nicht nur zahlreiche Handwerker begrüßen, sondern auch viele Ehrengäste, darunter lvh-Präsident Martin Haller, Landesrat Philipp Achammer, die Landtagsabgeordneten Gert Lanz und Peter Faistnauer, die Bürgermeister der Gemeinden Sterzing, Pfitsch, Brenner, Franzensfeste und Ratschings sowie den Vorsitzenden der SVP-Wirtschaft Josef Tschöll. Eingangs trug Holzer einen kurzen Tätigkeitsbericht vor; so nahm der lvh beispielsweise zum ersten Mal an der Veranstaltung der „Rote Teppich“ teil und organisierte be-

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reits zum zweiten Mal erfolgreich den traditionellen Sebastianiball sowie vor kurzem eine sehr informative Mobilitätstagung. Zu sprechen kam die lvh-Bezirksobfrau aber auch auf das gravierende Lehrlingsproblem, das inzwischen alle Handwerkssektoren betrifft. Im Wipptal seien derzeit 180 Jugendliche in einem Lehrverhältnis beschäftigt, so Holzer. Viele Betriebe schreckten aber davor zurück, aufgrund des hohen bürokratischen Aufwandes einen Lehrling aufzunehmen. Die Folge davon sei ein akuter Fachkräftemangel, gut ausgebildetes Personal sei kaum mehr zu bekommen. Zu begegnen versucht man diesem Problem, indem man vor allem bei Eltern Überzeugungsarbeit leistet.

Man müsse der Gesellschaft vermitteln, dass eine Handwerksausbildung eine gute Berufswahl sei, betonte Holzer und erklärte, dass man in den Schulen versuche, vor allem bei Jugendlichen das Interesse für einen Handwerksberuf zu wecken. Martin Haller, Präsident des lvh, betonte, dass es trotz der großen bürokratischen Hürden keine Alternative zur Lehrlingsausbildung gebe, möchte man auch in Zukunft auf qualifizierte Fachkräfte zurückgreifen. Hier sei noch allerhand zu tun, auch was die politischen Rahmenbedingungen angehe, sowohl für kleinstrukturierte Betriebe als auch für Großunternehmen. „In Zukunft müssen wir verstärkt auf betriebsüber-

greifende Kooperation setzen“, so Haller. Auch eine gute Neuigkeit konnte der Präsident des lvh vermelden: Die Lehrlingszahlen erreichten heuer erstmals wieder den Stand von 2013. Zurückzuführen sei dies nicht nur auf den Konjunkturaufschwung, sondern auch auf die gute Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft. Bildungsrat Philipp Achammer erklärte in seinem Vortrag, dass man der Gesellschaft, die ihre Kinder vorzugsweise in akademische Ausbildungen drängt, wieder die Wertschätzung für das Handwerk vermitteln müsse. Als Vorbild nannte er hier das Schweizer Modell. Dort würden zwei Drittel der Jugendlichen


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eine Fachausbildung wählen und ein Drittel eine akademische Laufbahn anstreben – in Südtirol sei das Verhältnis umgekehrt. Es gelte aufzuzeigen, dass alle Bildungswege gleich viel wert seien, so Achammer. Erste Schritte in diese Richtung waren die Gleichstellung von Meistertitel und Bachelor sowie die Einrichtung der Meisterschule im NOI-Techpark, und zwar neben der Fakultät für Ingenieurswissenschaften. „In Rom, das einen besonders harten Kurs im Jugendschutz fährt, gibt es allerdings kaum Verständnis für das Südtiroler Modell des Lehrlingswesens – trotz der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Italien“, so Achammer. Man appelliere deshalb immer wieder an die zuständigen Behörden, Südtirol den Freiraum zu ermöglichen, die europäischen Jugendschutzgesetze nach österreichischem und deut-

Der Bezirksausschuss des lvh Wipptal mit Landesrat Philipp Achammer, Landtagsabgeordnetem Gert Lanz und lvh-Präsident Martin Haller

schem Vorbild umzusetzen. „Wir müssen uns fragen, ob wir uns unser Bildungssystem überhaupt noch leisten können“, so Landtagsabgeordneter Gert Lanz. Angesichts dessen, dass auf rund 30 Schüler ein Verwaltungssachbearbeiter komme, müsse man sich dieser Frage stellen und auch, wie man die Strukturen entlasten könne. Ausufernde Vorschriften und überbordende Bürokratie würden Angestellten wie Arbeitern gleichermaßen zunehmend die Freude an ihrer

Arbeit verderben. „Nur das Arbeiten wäre ein Spaß“, so Lanz, „allein die Zeit, bis man in Erfahrung gebracht hat, wie man was machen darf und wer die Verantwortung dafür übernehmen soll, wird zu einer zunehmenden Belastungsprobe.“ Derzeit könne man im Tourismussektor einen großen Bauboom feststellen, so Peter Faistnauer, Landtagsabgeordneter des Team Köllensperger, und es scheine beinahe so zu sein, dass andere Wirtschaftszweige – eben

auch das Handwerk – mit dieser Geschwindigkeit nicht mithalten könnten. Er plädierte dafür, dass Tourismusbetriebe im 4- und 5-Sterne Bereich bei Umbaumaßnahmen und Erweiterungsarbeiten auf lokale Handwerksbetriebe zurückgreifen sollten. „Auch bei uns ist der Fachkräftemangel inzwischen angekommen“, erklärte Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner. In der Gemeindeverwaltung werde es immer schwieriger, geeignetes Fachpersonal zu bekommen. Auch an öffentlichen Ausschreibungen würden sich – auch durch die zunehmende Bürokratie – immer weniger lokale Betriebe beteiligen. Im Anschluss an die Vorträge und Großworte bedankte sich Gastgeberin Petra Holzer bei ihren Kollegen des Bezirksausschusses und bei den Sponsoren.

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BAUSPARDARLEHEN: FRIST FÜR GESUCHE VERLÄNGERT

Um drei Monate hat die Landesregierung die Frist für die Gesucheinreichung der Bauspardarlehen verlängert. Damit seien für alle die Darlehen gesichert, so Wohnbaulandesrätin Waltraud Deeg. Mit dem 2015 eingeführten Südtiroler Bausparmodell fördert das Land den Kauf, die Sanierung oder Renovierung der Erstwohnung über das Zusatzrentensparen. Wer also in acht Jahren mindestens 15.000 Euro über einen Zusatzrentenfonds spart, bekommt in der Privatwirtschaft das Doppelte und im öffentlichen Dienst das Dreifache vom Land für die eigene Wohnung zugeschossen. Wie Landesrätin Deeg erklärte, wolle man so weiterhin vielen Menschen zu einem Eigenheim verhelfen, aber zugleich zum Sparen anregen. Bisher wurde die Bausparförde-

rung über die Landesabteilung Wohnbau, die lokalen Bankinstitute, Pensplan und die Südtirol Finance AG als Geldverwalter abgewickelt. Die Rolle der Finanzmittelverwalter übernimmt ab 1. Juli die Agentur für wirtschaftliche und soziale Entwicklung ASWE. „Auch in dieser Übergangszeit sind für alle die Bauspardarlehen gesichert“, so Deeg. Dafür hat die Landesregierung Anfang April eigens die Frist für die Einreichung der Gesuche um Bauspardarlehen nach den alten Vereinbarungen bis Juli 2019 verlängert. Mit der Übertragung der Geldverwaltung für das Bausparen an die ASWE hatte die Landesregierung im Dezember 2018 außerdem neue Kriterien und eine Verringerung des Zinssatzes von 1,5 Prozent auf ein Prozent beschlossen.

ENERGIESPARENDES BAUEN UND SANIEREN Weniger Kosten – mehr Qualität, so könnte man den Ratgeber des Energieexperten Thomas Königstein kurz und knapp auf den Punkt bringen. Energieeinsparung bedeutet nämlich sowohl für den Neubau als auch für das Sanieren Wohlbefinden, Qualitätssteigerung und Werterhaltung und selbstverständlich Kosteneinsparungen auf lange Sicht hin. Wie

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dies erfolgreich gelingt, zeigt der Autor anhand unabhängiger Fachinformationen, die jedes Bauvorhaben in jeder Phase im Sinne eines energieeffizienten Bauens und Sanierens unterstützen. Energiesparendes Bauen und Sanieren. Ratgeber von Thomas Königstein (Blottner Verlag, 2018), 238 Seiten mit Illustrationen


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WIPPTALER BAUBAROMETER

89 Wohnungen 2017 fertiggestellt

Das ASTAT erhebt regelmäßig die Bautätigkeit und den Immobilienmarkt in Südtirol. Demnach wurden im Jahr 2017 im Wipptal 19 neue Wohngebäude mit einer Kubatur von 33.158 m3 und 16 Erweiterungsbauten (4.852 m3) mit insgesamt 89 Wohnungen fertiggestellt. Daneben wurden 21 neue Nicht-Wohngebäude (158.841 m3) und 16 Erweiterungsbauten (27.345 m3) errichtet. Die intensivste Bautätigkeit verzeichnete die Gemeinde Ratschings; am geringsten war diese in der Gemeinde Franzensfeste. 2017 gibt es im Bezirk 10.940 Wohnungen, 2.482 Liegenschaften für kommerzielle Zwecke und 6.868 Garagen und Autostellplät-

ze. 183 Wohnungen sind im Besitz des Wohnbauinstituts WOBI, von diesen sind 151 besetzt. An 587 Personen wurden 2017 im

Sozialsprengel Wipptal 1,67 Millionen Euro an Wohngeld ausbezahlt. Die offiziellen Marktwerte der Wohnungen in sehr gutem Zustand liegen in der Gemeinde Brenner je nach Lage zwischen 1.825 und 3.050 Euro je Quadratmeter, in Franzensfeste zwischen 1.750 und 2.675 Euro, in Freienfeld zwischen 1.875 und 2.800

Euro, in Pfitsch zwischen 1.835 und 3.200 Euro, in Ratschings zwischen 1.925 und 2.950 Euro und in der Gemeinde Sterzing zwischen 2.067 und 3.440 Euro. Der handelsübliche Wert dürfte aber in vielen Fällen weit darüber liegen und in Sterzing bereits auch an die 5.000-Euro-Marke reichen. lg

Bauabschlüsse im Wipptal 2017 Gemeinde

Wohngebäude Neubauten

Nicht-Wohngebäude

Erweiterungs-

Neubauten

bauten

Erweiterungsbauten

Brenner

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Franzensfeste

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Pfitsch

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Ratschings

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Baugenehmigungen im Wipptal 2017 Gemeinde

Wohngebäude Neubauten

Nicht-Wohngebäude

Erweiterungs-

Neubauten

bauten

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Erweiterungsbauten

Brenner

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Franzensfeste

-

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Freienfeld

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Pfitsch

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Ratschings

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Sterzing

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ES HERRSCHT OPTIMISMUS Das Geschäftsklima im Südtiroler verarbeitenden Gewerbe bleibt trotz der Abschwächung der Weltwirtschaft günstig. Dies ergibt sich aus der aktuellen Konjunkturerhebung des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen. Mehr als neun von zehn Unternehmen bewerten die Ertragslage im Jahr 2018 als zufriedenstellend und für das laufende Jahr erhoffen sich sogar 94 Prozent eine befriedigende Rentabilität. Trotz der Verlangsamung der Konjunktur in Italien und auf internationaler Ebene zeigt die Frühjahrsausgabe des Wirtschaftsbarometers ein sehr positives Geschäftsklima im Südtiroler Verarbeitenden Gewerbe. Laut Umfrage war die Ertragslage im Jahr 2018 für 91 Prozent der Unternehmen befriedigend und auch für 2019 erwarten 94 Prozent ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis. Mehr als ein Viertel der Unternehmen erhofft sich heuer eine gute Ertragslage. Im Jahr 2018 konnten 46 Prozent der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe ihren Umsatz erhöhen. Insbesondere auf dem Südtiroler Markt wurde ein wesentliches Wachstum des Geschäftsvolumens erzielt. Der italienische Markt war hingegen stagnierend. Das Auslandsgeschäft verlief in der ersten Jahreshälfte positiv, ab dem dritten Quartal war die Entwicklung

aber rückläufig. Insgesamt beliefen sich die Südtiroler Exporte 2018 auf über 4,8 Milliarden Euro, mit einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Besonders zugenommen haben die Ausfuhren von Transportmitteln und Komponenten für die Automobilindustrie (+12,2 %) sowie von Chemie- und Kunststoffprodukten (+6,4 %). Für 2019 erwarten die Unternehmen weiterhin wachsende Umsätze und einen Anstieg der Verkaufspreise. Laut der befragten Unternehmen haben 2018 auch die Investitionen zugenommen, vor allem in Maschinen. Allerdings erwartet man, dass sich dieser günstige Investitionstrend aufgrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen nicht fortsetzen wird. Die Verlangsamung der deutschen Wirtschaft, die Stagnation in Italien, die Unsicherheit bezüglich der internationalen Handelsbeziehungen und die mögliche Verschlechterung der Kreditbedingungen wirken negativ auf die Investitionsaussichten. Ein positiver Impuls könnte jedoch von der Wiedereinführung der staatlichen Anreize durch die sogenannte „Super-Abschreibung“ ausgehen. Schließlich hat im vergangenen Jahr auch die Beschäftigung zugenommen. Im Jahresdurchschnitt gab es im verarbeitenden Gewerbe über 33.000 unselbstständig Beschäftigte und die Unternehmen erwarten, dass die Anzahl der Mitarbeiter auch 2019 wachsen wird.

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EINFACH TIERISCH

Gesundheit

Übergewicht und Adipositas: Definition, Ursache und Therapie

MYTHEN IN DER FÜTTERUNG VON HUNDEN Wenn es um das Thema Ernährung unserer geliebten Hunde geht, werden Sie schnell feststellen, dass jeder einen anderen Tipp bereit hat. Egal, ob Sie sich im Internet in diversen Foren, beim Tierarzt, bei befreundeten Hundehaltern, auf dem Hundeplatz oder durch die Werbung informieren, jeder hat einen anderen Ratschlag. Leider halten sich so auch hartnäckig zahlreiche Mythen und Irrtümer beim Thema Ernährung, die einfach falsch sind. Hier nur einige dieser Irrtümer: • Qualitativ gutes Hundefutter ist immer teuer bzw. muss teuer sein – falsch: Der Preis sagt nicht immer etwas über die Qualität aus. • Fachgeschäfte und Tierärzte verkaufen nur gutes Futter – leider nein! • Hunde werden bei der Fütterung mit rohem Fleisch aggressiv – dann müsste ich seit 14 Jahren blutrünstige Bestien neben mir auf der Couch haben. • Trockenfutter ist gut für die Zähne und beugt Zahnstein und Zahnerkrankungen vor – falsch: Es gibt genug Hunde, die trotzdem Zahnstein haben. • Bei Flöhen und Zecken hilft die Fütterung von Knoblauch – falsch! • Hunde, die Käse bekommen, verlieren ihren Geruchssinn – falsch: Die meisten Hunde lieben Käse und er hat keinerlei Auswirkung auf ihren Geruchssinn. • Pro Woche sollte der Hund einen Fastentag haben – fragen Sie sich mal: Warum? • Hunde, die Gras fressen, haben immer Probleme mit dem Magen – falsch: Das Fressen von Gras kann sehr viele Gründe haben. An dieser Stelle könnte ich noch viele Irrtümer nennen, die sich in Bezug auf die Ernährung unserer Hunde halten und die alle wiederlegt werden können. Letztendlich muss jeder Hundehalter selbst entscheiden, welchen Weg er bei der Fütterung geht – ob Trocken-, Dosen- oder Rohfutter. Es sollte sich nur auch jeder der Tatsache bewusst sein, dass er die Verantwortung dafür hat, was im Napf des Hundes landet.

Über eine Milliarde Erwachsene und über zehn Prozent aller Kinder werden heute als übergewichtig oder adipös eingeschätzt. Die Adipositas ist eines der größten Gesundheitsprobleme in den westlichen Industrienationen und in zunehmender Weise auch in den Entwicklungsländern. Adipositas ist definiert als ver-

Zweifache höher. Der ungünstige Einfluss des Körpergewichts auf die Sterblichkeit ist bei jüngeren Personen deutlich ausgeprägter als bei älteren. Zur Beurteilung des Körpergewichtes werden meist der BMI („body mass index“) und der Taillenumfang ermittelt. Der BMI wird aus dem Quotienten des Körpergewichts in Kilogramm

mehrte Ansammlung von Körperfett, das als Energiespeicher dient. Der Zusammenhang zwischen zunehmendem Übergewicht und Krankheiten sowie erhöhter Sterblichkeit ist gut belegt. Auch deutliches Untergewicht ist mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden. Bei Adipositas ist die Gesamtsterblichkeit um das Ein- bis

dividiert durch das Quadrat der Körpergröße in Metern errechnet (kg/m²). Es ist aber naheliegend, dass der BMI weder die Fettverteilung noch die Muskelmasse berücksichtigt und nur ein gering erhöhter BMI nicht immer eine erhöhte Fettmasse beschreibt. Hingegen haben nahezu alle adipösen Menschen (BMI > 30 kg/m²) auch einen erhöhten

Beurteilung des Körpergewichts anhand des Body Mass Index ( BMI) Definition Untergewicht Normalgewicht Übergewicht

MICHAELA OLBERT, Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen

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BMI (kg/m²) < 18,5 18,5 – 24,9 25 – 29,9

Risiko von Begleitkrankheiten niedrig durchschnittlich leicht erhöht

ADIPOSITAS

> 30

Schweregrad 1

30 – 34,9

mäßig erhöht

Schweregrad 2

35 – 39,9

stark erhöht

Schweregrad 3

> 40

extrem erhöht


Gesundheit

Fettanteil. Die Messung des Taillenumfangs oder die Ermittlung des Quotienten aus Taillen- und Hüftumfang („waist to hip ratio“ – WHR) sind einfach anzuwendende Methoden zur Beurteilung der Fettverteilung und des Übergewichtes und bessere Voraussagewerte für die Entwicklung eines Typ2 Diabetes mellitus und der koronaren Herzkrankheit bei Adipösen als der BMI. Der Taillenumfang bei Frauen beträgt bis 80 cm und bei Männern bis 94 cm. Der Taillenumfang (W) wird auf halber Höhe zwischen Rippenbogen und Beckenkamm gemessen; der Hüftumfang (H) wird als größtes Maß über dem Gesäß ermittelt (= Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang). Die Messung des Taillenumfan-

ges kann zur Motivation von Patienten in der Phase der Gewichtsabnahme und vermehrter körperlicher Aktivität geeignet sein, da dann parallel mit Abnahme der Fettmasse die Muskelmasse zunimmt und das Körpergewicht dadurch konstant bleiben kann.

Die Fortsetzung über Ursache und Therapie folgt in der Juni-Ausgabe.

Die Rolle der Väter Am 9. Mai findet im Versammlungsraum des Krankenhauses Sterzing (5. Stock) ein Impulsreferat mit anschließender Diskussion statt. Referent Michael Bockhorni, Präsident des Vereins „väter aktiv“, thematisiert die Rolle des Vaters für das Kind und in der Partnerschaft besonders während und nach der Geburt. Eingeladen sind Fachkräfte, die mit Eltern arbeiten, alle werdenden Eltern und alle Interessierten. Der Vortrag beginnt um 15.00 Uhr.

Unterstützung in der Pflege

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing

Seit kurzem gibt es in Milland bei Brixen die Sozialgenossenschaft „Silver Care“, die Unterstützung bei der alltäglichen Pflege- und Betreuung von hilfsbedürftigen

Familienangehörigen anbietet. Nähere Informationen bei Silver Care unter der Rufnummer 0472 921 218 oder per E-Mail an info@ silvercare.bz.

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Leute

WEINTIPP

Alles Liebe und Gute zu deinem 85. Geburtstag wünschen dir deine Kinder und deine Schwester mit Familien und ganz besonders Urenkel Paul.

DES MONATS

THURMHOF

CHARDONNAY 2017 – TIEFENBRUNNER Der Chardonnay ist von leuchtend strohgelber Farbe und weist eine ausgewogene Blume von Ananas und Banane auf. Er ist charaktervoll, gut strukturiert und auf der Zunge kann man eine anhaltende Mineralität wahrnehmen. Der teilweise Ausbau im Eichenholzfass verleiht diesem Wein viel Kraft und Eleganz, in Kombination mit weichen und cremigen Noten. Nach der temperaturkontrollierten Gärung reifen 50 Prozent unter regelmäßiger „Batonnage“ für sieben Monate auf der ersten Hefe im großen Eichenfass. Die anderen 50 Prozent werden im Edelstahltank vergoren und für ebenfalls sieben Monate auf der feinen Hefe ausgebaut. Genusstipp: Servieren Sie Thurmhof Chardonnay 2017 – Tiefenbrunner zu Perlhuhn mit Selleriecreme!

EROS TEBONI, Sommelier Weltmeister Wsa 2018

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Kam zu glabm, obr wohr, iatz weart der Gete a schun 40 Johr. In Summer die Fische und bsunders die Schwammler hobm kuane Ruah, do woaß er die Platzler genua. Konnsch olm an mords Spaß, obr a suscht olls vi ihm hobm, wenn er nit grod tuat mitn Handy Raketn jogn. Moch weiter asou, wia’s iatz grod isch, des holtet di jung und frisch. Mir wünschn dir weiterhin viel Kroft und Muat, weil des steaht und tuat dir guat. Olls, olls Guate wünschn dir Gete Killi, Heidi und Robert!

Kaum zu glabm, ober wohr, dor Tratti weard schun 30 Johr. Augheart hot er mitn Feten, iatz tuat er leimer mitn Radl treten. Viel Glück, olls Guate und no viel mehr, Kinder miassn iatz longsom her! 1, 2, 3 Knorrwürfel Deine Suppen-Gäng

Erker Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

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Rezept Gefüllter Putenrollbraten Zutaten (für 4 Pers.): 1,5 – 2 kg ausgelöste Putenoberkeule, 130 ml Weißwein, 130 ml Brühe, 2 EL Senf. Für die Füllung: 300 g Mangold, Salz, 1 Zwiebel, getrocknete Tomaten in Öl, 80 – 100 g Bauchspeck, 2 EL Senf, getrocknete Kräuter, etwas Pfeffer oder Kräutersalz, Butterschmalz zum Anbraten. Zubereitung: Für die Füllung den Mangold waschen, die dicken Blattrippen entfernen und kurz in kochendem Wasser blanchieren. Gut abtropfen lassen. Die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Die getrockneten Tomaten aus dem Öl nehmen und in dünne Streifen schneiden. Bauchspeck ebenfalls klein würfeln und in einer Pfanne kurz anbraten; Zwiebeln und Tomaten dazugeben und einige Minuten andünsten. Das Putenfleisch seitlich einschneiden. Etwas Senf mit den getrockneten Kräutern vermischen und das Fleisch damit bestreichen. Mit den Mangoldblättern und der Zwiebel-Tomatenmischung belegen und etwas Kräutersalz oder frischen Pfeffer darüberstreuen. Das Putenfleisch einrollen, mit einem Küchengarn fest verschließen und nochmals salzen und pfeffern. Das Butterschmalz in einem Schmortopf erhitzen und den Rollbraten rundherum anbraten. Danach mit Weißwein und Brühe ablöschen und etwa 40 – 50 min. schmoren lassen. Das Fleisch herausnehmen und warm stellen. Den Bratenfond einkochen, mit Kräutern und Senf abschmecken. Das Küchengarn entfernen und das Putenfleisch in nicht zu dicke Scheiben schneiden. Anrichten und mit der Sauce servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!


r e k Er Wir schnüren ein WERBEPAKET für VEREINE! Vereine schaffen Räume für- und miteinander, unabhängig von Alter und Herkunft. Sie bauen Brücken zwischen den Menschen, ermöglichen ihnen, gemeinsame Interessen zu teilen und sich persönlich zu entfalten. Sie tragen Traditionen weiter, kurzum: Sie sind unverzichtbar für eine gut funktionierende Gemeinschaft Mit unserem TOP-ANGEBOT möchten wir Vereinen im Bezirk entgegenkommen, die im Erker ein Werbeinserat platzieren.

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Aktuell Unterhaltung

L S

Erkoku

Pfiffikus

H

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N

U H L

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= widerspruchsvoll, paradox).

H L

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C

C U I

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S

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Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

Pfiffikus sucht zwei markante Türme im Wipptal. Wer den genauen Standort oder die Namen kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, info@dererker.it. Adresse bitte nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Mai. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

G

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S

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Der gesuchte Rastplatz befindet sich in der „Hofer Tschugl“ mitten im steilen Wald unterhalb von Burgstall nördlich von Wiesen. Der Rastplatz ist jedoch nur für trittsichere Jäger und Wanderer geeignet. Das Foto wurde uns von Max Radl dankenswerter Weise zugesandt. Zu dieser unwirtlichen Gegend kennt der Sagenforscher Hans Fink die Sage „Der Schatz auf Burgstall“: Auf Burgstall, einem Felskopf oberhalb der Hofer-Tschugl in Wiesen, liegt ein Schatz. Ab und zu blüht er. In der übrigen Zeit ist ein Licht zu sehen, das dort herumkreist. Zum Hofer in Wiesen kam einst ein wildfremder Mann und forderte den Bauern auf, die Ochsen einzuspannen. Es wäre wieder einmal die Zeit fällig, den Schatz auf Burgstall zu heben. Der Hofer war eigentlich der Sache nicht abgeneigt. Er wurde jedoch von seiner Frau, die vom nächtlichen Abenteuer nichts wissen wollte, abgehalten. Da schied der Schatzkünder mit den Worten: „Nun dauert es wieder neun Generationen, bis ich mich neuerdings beim Hofer melden darf.“

Das Los bestimmte EVA LEITNER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats April. Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas mit Getränk, zur Verfügung gestellt von

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Wir gratuliere

n!

S T E R Z I N G E R M O O S

• R N • W E I H E R N • B G

M E Z Z A S E L V A • G E B

• U E B E • • A E R G E R •

I N N • N I O B • E I • A S

• T B • G L E I C H L A U T

T H E S E • • D A U E R • A

• U R I • K A E M M T E S T

U R G I E R E N • A J • U U

• N G • N A S • K N A R R E

E G A R T N E R • U U E V •

• A R I E • N O • M N • I S

A S T • • S • I D E E • V A

• S E N G E S • A S S U A N

G E N A U E N • S T • O L D

Lösungswort: SPEKULANT

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

• S • C • D • A • E • S • A

Lösungswort: SCHRATTENBACH

Auflösung des Vormonats

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Auflösung in der nächsten Nummer

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Jahrestage Als Gott sah, dass der Weg zu lang, der Hügel zu steil und das Atmen zu schwer wurde, legte er seinen Arm um dich und sprach: „Komm heim!“

Agata Gruber Wwe. Holzer

* 4. Februar 1936 † 15. März 2019

Wenn der Weg zu steil wird und die Kraft versagt, soll man die Seele ziehen lassen.

Franz Steckholzer * 5. Mai 1933 † 3. März 2019

Danke ...

Danke f

... ür all die tröstenden Worte, stummen Umarmungen und Zeichen der Liebe und Freundschaft, die wir erfahren durften. Ein besonderer Dank geht an unsere Hausärztin Dr. Esther Niederwieser, das Team der Abteilung Medizin am Krankenhaus Sterzing und Brixen sowie an den Haus- und Krankenpflegedienst des Sprengels Wipptal für die Unterstützung und liebevolle Betreuung.

... für die tröstenden Worte, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die vielen Blumen, Kerzen, Spenden und Messen. Ein besonderer Dank gilt Dekan Christoph Schweigl für die ergreifende und berührende Gestaltung des Abschiedsgottesdienstes, Trompeter Werner Haller und Organistin Sabine Walter sowie Tamara Pichler für das Schlusslied. Weiters bedanken wir uns bei der lieben Lucia für die gelesenen Fürbitten. Ein besonderer Dank gilt dem gesamten Team der Abteilung Medizin am Krankenhaus Sterzing, Dr. Robert Hartung, Pater Meinrad, dem Bezirksaltenheim Wipptal, dem Haus- und Krankenpflegedienst vom Sprengel Wipptal sowie der Tagesstätte, vor allem Claudia, Leni und Eva, für die liebevolle Betreuung. Danke auch für die große Anteilnahme an den Rosenkränzen und der Beerdigung.

Die Trauerfamilie

Die Trauerfamilie

20° anniversario † 11 maggio 1999 In ricordo di

ITALIA GASPARINI ved. MIELE Sei sempre nei nostri cuori. Sei il nostro angelo invisibile. Con tanto amore i figli

6. Jahrestag

8. Jahrestag

Valentin Nagele

Anton Kotter

Wir denken immer an dich, aber ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Der Verstand kann es nicht fassen, der Mund kann es nicht sagen, nur das Herz kann es fühlen, was wir verloren haben.

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In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der Vorabendmesse am Samstag, den 1. Juni um 18.30 Uhr in der Kirche von Gasteig.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön.

Deine Lieben Deine Familie

Toni, du falsch ins.


Jahrestage

„Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, 
 die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.“

Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der für uns da war, lebt nicht mehr. Was uns bleibt, sind Liebe, Dank und Erinnerungen an die schönen Jahre.

(Irmgard Erath)

Franz Hofer * 11.05.1950 † 25.03.2019

7. Jahrestag

Walter Mayr

DANKE

„Bircherwirt“ in Maria Trens Wir gedenken deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. Mai um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. Unser Dank gilt allen, die mit uns beten und sich in lieber Erinnerung mit dir verbunden fühlen!

Lieber Vati, du bist immer bei uns!

für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, für die Unterstützung und Hilfe, dir wir erfahren durften, für die ergreifende Gestaltung des Abschiedsgottesdienstes, für die vielen Kerzen und die schönen Blumen, für jede Hand, die uns gehalten hat, für das Gebet und für jeden Gedanken. Danke allen, die unseren geliebten Franz auf seinem letzten Weg begleitet haben, ihn in ihre Gebete einschließen und in lieber Erinnerung behalten.

In tiefer Liebe und Dankbarkeit Deine Familie

Die Trauerfamilie

15. Jahrestag

5 Jahre ohne dich – Oskar, wir vermissen dich.

Leopold Staudacher

In Liebe deine Anna mit Christl und Renate

Ganz besonders denken wir an dich am Sonntag, den 26. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls. Allen, die daran teilnehmen und an dich denken, danken wir von Herzen. Lasst mir einen Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben hatte.

Die Menschen, die von uns gehen und die wir lieben, verschwinden nicht.

In Liebe deine Familie

In liebevoller Erinnerung denken wir ganz besonders an euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Sie sind immer an unserer Seite... Jeden Tag ... ... ungesehen ... ungehört und dennoch immer da. Für immer geliebt und für immer vermisst, bleiben sie für immer in unseren Herzen.

Oskar Seehauser † 28.05.2014

Ganz besonders denken wir an dich am Samstag, den 25. Mai um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir haben dich geliebt, wir haben dich geschätzt, wir vermissen dich.

5. Jahrestag

6. Jahrestag

9. Jahrestag

Erich Kinzner

Maria Kinzner geb. Brunner

In Liebe eure Kinder

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Jahrestage Gesellschaft Aus der Seelsorgeeinheit

Jahrestage

Glaube bedeutet für mich ...

18. Jahrestag

Toni Eisendle

... Leben! Alles was war, was ist und was sein wird. Es ist von Gott gesegnet. Der christliche Glaube nimmt in meinem Leben einen sehr wichtigen Teil ein und hilft mir in besonders schwierigen Situationen. Diese schwierigen Situationen müssen nicht unbedingt mit Krankheit oder Tod zu tun haben, denn es gibt sehr viele verschiedene Momente im Leben, wo ich Hilfe und neue Kraft aus meinem Glauben schöpfen darf. Mein Glaube schenkt mir immer wieder das Vertrauen und die Zuversicht, dass Er mich niemals im Stich lässt. Dies schenkt mir das Gefühl, niemals verlassen zu sein. Im Gebet kann ich mich mit Dank und Bitten an Gott wenden, in sonnigen wie in schattigen Zeiten. Besonders wichtig ist mir, meinen Glauben weiterzuschenken, vor allem in meiner eigenen Familie. Denn für mich beginnt Glauben nicht in erster Linie in der Kirche, sondern Tag für Tag am gemeinsamen Tisch sowie beim gemeinsamen Gebet. Hier können wir Eltern zu guten Glaubenszeugen für jene Menschen werden, die uns ganz besonders am Herzen liegen. Ich bin überzeugt, dass auch ich vom guten Glaubenszeugnis meiner Eltern profitiert und somit zu meinem ganz persönlichen Glauben, den ich heute dankbar leben darf, gefunden habe. Auch hatte ich das große Glück, stets guten Seelsorgern begegnet zu sein, die mir immer wieder neue Möglichkeiten aufgezeigt haben, wie man einen Glauben mit Leben füllen kann. Glaube muss nicht etwas Statisches und Altmodisches sein, Glaube kann allein oder noch besser in Gemeinschaft etwas sehr erfüllend Schönes und Interessantes sein. Wichtig ist mir dabei, dass ich niemals stehenbleibe und mich mit dem begnüge, was ich bereits habe. Ich verspüre stets, dass ich mich im Glauben ständig nach vorne bewegen muss und so nicht Gefahr laufe, zurückgeworfen zu werden. Wenn ich nicht ständig im Glauben wachse, bleibe ich nicht einfach stehen, nein, ich glaube, dass ich dann Gefahr laufe, zurückgeworfen zu werden. Gerne vergleiche ich meinen Glauben auch mit einem Anker, der mich in schweren Zeiten hält und mir dennoch den Spielraum gibt, meine eigenen Erfahrungen zu machen. Wobei man immer wieder auf den Anker zurückgreift und von ihm gehalten wird. Somit ist nicht nur der Glaube wie ein Anker, sondern demzufolge auch Gott. Dieses erfüllende Gefühl ist uns „Allen“ im Glauben von Gott geschenkt. Es liegt also an uns, dieses Geschenk Gottes dankbar anzunehmen und auch öffentlich zu leben. Man kann sehr wohl für einen Menschen beten, aber glauben muss er alleine. Roman Aukenthaler

15. Jahrestag

Dietmar Aukenthaler * 28.10.1976 † 21.05.2004

Ich bin jetzt frei! Meine Seele ist geborgen im Licht und in der Liebe Gottes. Ich bin zu Hause!

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Wir beten für dich am Samstag, den 4. Mai um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Behaltet mich so, wie ich war, im Herzen. Erinnert euch und lächelt über manch gewesenen schönen Augenblick. Sprecht ab und zu von mir, dann lächle ich zurück.

Danke an alle, die dich nicht vergessen haben. Deine Lieben

Coloro che amiamo e che abbiamo perduto non sono più dove erano ma sono ovunque noi siamo.

Angelina Bordonaro nata Ramazzini * 07.10.1934 † 01.04.2019

Grazie per le sentite dimostrazioni di affetto e di vicinanza che hanno consolato il nostro cuore e l‘immenso dolore. I suoi familiari

Karl Seidner * 18. Jänner 1943 † 27. Februar 2019

Es ist schwer, einen lieben Menschen zu verlieren.

Vor 15 Jahren haben wir unseren lieben Dietmar verloren. In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir seiner beim Gottesdienst am Sonntag, den 19. Mai um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes.

Es ist wohltuend, so viel Anteilnahme zu empfangen.

In Liebe die Familie

Dafür vielen Dank.

Wir danken allen, die daran teilnehmen und ihn in guter Erinnerung behalten.

Waltraud, Michael und Claudia mit Familien


Aus den Wipptaler Gemeinden

GEBURTEN Brenner: Dua Fatima Muddasar (10.03.2019, Brixen). Pfitsch: Paula Psaier (12.03.2019, Brixen). Johannes Braun (19.03.2019, Innsbruck). Ratschings: Luna Pillon (01.03.2019, Brixen). Anton Überegger (05.03.2019, Brixen). Jan Steinmann (19.03.2019, Brixen). Linus Eisendle (29.03.2019, Brixen). Sterzing: Klara Rainer (01.03.2019, Brixen). David Unterkircher (02.03.2019, Brixen). Yannik Gschließer (02.03.2019, Brixen). Angela Maria Di Mattia (03.03.2019, Brixen). Rosaria De Rosa (10.03.2019, Brixen). Maria Gschnitzer (15.03.2019, Brixen). Adam El Makaoui (20.03.2019, Brixen). Loen Kasa (25.03.2019, Brixen). Robin Steurer (25.03.2019, Brixen). TODESFÄLLE Freienfeld: Agata Gruber, 83 (15.03.2019, Sterzing). Pfitsch: Hildegard Potauner, 97 (19.03.2019, Pfitsch). Gottfried Rainer, 90 (29.03.2019, Pfitsch). Ratschings: Anna Siller, 91 (21.03.2019, Sterzing). Sterzing: Franz Steckholzer, 85 (03.03.2019, Sterzing). Ermea Pezzo, 90 (05.03.2019, Sterzing). Waltraud Graus, 54 (18.03.2019, Brixen). Maria Velo, 98 (21.03.2019, Sterzing). Rosina Stampfl, 95 (26.03.2019, Sterzing). Giorgio Ghizzoni, 83 (27.03.2019, Sterzing). EHESCHLIESSUNGEN: Brenner: Erika Leitner und Arnold Wild (15.03.2019, Gossensaß). Freienfeld: Lydia Leitner und Matthias Rainer (22.03.2019, Freienfeld). Pfitsch: Sabrina Posch und Werner Volgger (30.03.2019, Pfitsch). Sterzing: Silvana Leonor Garay und Davide Giardini (16.03.2019, Sulmona). Silvia Pfattner und Bruno Di Carlo (23.03.2019, Sterzing). BAUKONZESSIONEN: Brenner: Roland Plattner, Pflersch 73: Errichtung einer Mistlege mit Güllegrube, Gp.159/1 und 161, K.G. Pflersch. Alois Plack: Errichtung Imbissstand, Gp.211/2, K.G. Brenner. Josef Aukenthaler: Abbruch und Wiederaufbau des Stadels, Standortverlegung und Erweiterung, Gp.298/3, 299/2 und 299/4, K.G. Gossensaß. Florian Kinzner, Pflersch

102: Errichtung eines Feldweges mit Stützmauern, Bp.424, Gp.792/1, 792/6 und 792/8, K.G. Pflersch. Franzensfeste: Gemeinde Franzensfeste: Errichtung Gehsteig bei Fabrikstraße in Mittewald, Bp.71/5, Gp.110/1, 110/2, 496/5 und 496/6, K.G. Mittewald. Christina Blasbichler, Brückenweg 5: Errichtung Fahrradunterstand, Sanierung des Gebäudes und interne Umbauarbeiten, Bp.186 und 245, Gp.323/1 und 323/2, K.G. Mittewald. Freienfeld: Benjamin Braunhofer, Melanie Gasteiger, Alex Kaser: Errichtung eines Doppelwohnhauses mit Garagen, Gp.93/5 und 96/6, K.G. Trens. Werner Hochrainer, Sprechenstein 11: Errichtung einer Überdachung und eines Balkons, Bp.547, K.G. Stilfes. Mader Immobilien KG: Errichtung von 2 Mehrfamiliengebäuden mit Parkplätzen, Gp.200/10 und 200/6, K.G. Mauls. Christian Brunner, Florian Zihl: Errichtung eines Zweifamilienhauses mit Garagen, Bp.200/12, K.G. Mauls. Markus Huebser, Martin Leitner, Herta Pircher: Errichtung von Erstwohnungen mit Garagen, Gp.200/11, K.G. Mauls. Herbert Gostner, Pfulters 35: Photovoltaikanlage auf dem Gebäude, Bp.313, K.G. Stilfes. Gemeinde Freienfeld: Bau der Infrastrukturen für die Erweiterungszone C/2 „Egg“, Bp.214, Gp.1723/1, 1723/3, 1727, 1732/2 und 1732/4, K.G. Stilfes. Pfitsch: Franziska Braunhofer, Michael Siller, Wiesen, Thurnerweg 28: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Gp.528, K.G. Wiesen. Albert Lageder, Wiesen, Bahnhofstr.37/B: Abbruch und Wiederaufbau des Wohngebäudes und Errichtung von Stellplätzen, Bp.414, K.G. Wiesen. Elena Grosso, Giuseppe Aniello Orilia, Wiesen, Mühlgasse 20: Sanierung und Errichtung einer Terrasse, Bp.439, K.G. Wiesen. Pfarrei Zum Heiligen Kreuz, Wiesen 105: Abbruch und Wiederaufbau des Zubaus der Kapelle, Gp.3, K.G. Wiesen. Ratschings: Martina Staudacher, Gasteig, Koflweg: Errichtung eines Wohnhauses mit Garage, Gp.273/8 und 273/9, K.G. Jaufental. Walter Volgger, Ridnaun, Obere Gasse 17: Errichtung eines Wohnhauses mit Garage und Umwidmung eines Teiles der Wohnkubatur in lw. Kubatur im Gebäude, Bp.112, Gp.1948, K.G. Ridnaun. Wipptaler Bau AG, Jaufental, Mittertal: Auffüllung einer Feldfläche, Bp.73/1, Gp.735/1, K.G. Jaufental. Ingrid Kofler, Jaufental,

St. Anton 38: Errichtung einer Überdachung für den Außentreppenaufgang und Sanierungsarbeiten im alten Trakt, Bp.285, K.G. Jaufental. Martin Heidegger, Gasteig, Innerrust: Erweiterung des lw. Geräteschuppens, Gp.449/1 und 460, K.G. Jaufental. Karl Eisendle, Innerratschings 7A: Errichtung einer Dienstwohnung, Bp.418, K.G. Ratschings. Schneeberg Hotels KG d. Kruselburger Verwaltung GmbH, Ridnaun, Maiern: Errichtung eines Personalhauses und einer Tiefgarage, Gp.1372/1 und 1373/1, K.G. Ridnaun. Michael Kinzner, Obertelfes: Errichtung einer Hofstelle, Gp.37/6, 37/7 und 38/1, K.G. Telfes. Hotel Ratschingserhof KG, Stange 4: Qualitative und quantitative Erweiterung des Hotels sowie Errichtung einer Schallschutzfassade, Bp.18/1, K.G. Ratschings. Johann Eisendle, Innerratschings: Abbruch und Neuerrichtung der Überdachung der Düngerstätte sowie Errichtung einer Güllegrube, Bp.666, Gp.1126/1, K.G. Ratschings. Gemeinde Ratschings: Bau eines Gehsteiges von St. Anton nach Mittertal in Jaufental. Roberto Giovanni Pipino und Hyazintha Schrott, Stange 62: Errichtung eines Windschutzes, Bp.768, K.G. Ratschings. Brigitte Amrain, Daniel und Max Sparber, Mareit, St. Barbara 26: Sanierung und Erweiterung, Bp.270, K.G. Mareit. Werner Vanzetta, Jaufental, St. Anton: Abbruch und Wiederaufbau des Wirtschaftsgebäudes, Bp.505, Gp.877 und 885, K.G. Jaufental. Sterzing: Franco Bressan, Maria Luise Troyer, Lahnstr.20: Bauliche Umgestaltung und Sanierung, Bp.317, K.G. Sterzing. Paula Goller, Schwalbenegggasse 15: Errichtung eines Kamines, Bp.60/1, K.G. Sterzing. Leitner AG, Unterackern: Errichtung einer Elektrokabine, Gp.930, K.G. Thuins. Alexandra, Georg und Martin Gschliesser, Untertorplatz 7: Restaurierung und Umgestaltung, Bp.100, K.G. Sterzing. Gemeinde Sterzing: Errichtung eines Lagerraumes für Geräte zur Instandhaltung der Tennisplätze, Gp.317/4, K.G. Sterzing. Mader Immobilien KG: Städtebauliche Umgestaltung am Untertorplatz, Bp.100 und 101/2, K.G. Sterzing. Kolpinghaus Sterzing, Neustadt 24: Sanierung und Umgestaltung des Dachgeschosses, Bp.117, K.G. Sterzing. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it

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Ärztekalender

Veranstaltungen

Apotheken 01.05. – 03.05. 04.05. – 10.05. 11.05. – 17.05. 18.05. – 24.05. 25.05. – 31.05. 01.06. – 07.06.

Apotheke Gilfenklamm, Tel. 755024 Apotheke Paracelsus, Tel. 764940 Stadtapotheke, Tel. 765397 Apotheke Wiesen, Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm, Tel. 755024 Apotheke Paracelsus, Tel. 764940

Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet.

Praktische Ärzte 01.05. 04.05. 05.05. 11.05. 12.05. 18.05. 19.05. 25.05. 26.05.

Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 Dr. Alberto Bandierini Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786 Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817

Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.

Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187.

Tierärzte 01.05. 04./05.05. 11./12.05. 18./19.05. 25.05. 26.05. 01./02.06.

Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruono Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Bruno Prota Dr. Heinrich Forer Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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3.5. VORTRAG „Wozu Geschichte?“, Gesprächsrunde mit den Historikern Harald Kofler, Hans Nothdurfter, Dieter Thaler und Oswald Überegger, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr. Anmeldung per E-Mail an monika.turin@schule.suedtirol.it oder Tel. 0472 723760. BUCHVORSTELLUNG „Menschenfischer“ von Paul Felizetti, Mareit, Vereinshaus, 20.00 Uhr.

4.5. VERSCHIEDENES „Sterzing wird herausgeputzt“, Stadtsäuberung, organisiert von den KVW Frauen, Treffpunkt: Sterzing, Oberschulzentrum, 9.00 Uhr. SPORT 5. Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg. MUSIK „Youth in Concert“, musikalische Darbietung der Jugendgruppen „Brennerwind“, Jungschar Pflersch, „Next Generation“ und der Jugendkapelle Jaufental-Mareit, Pflersch, Vereinshaus, 19.00 Uhr. BUCHVORSTELLUNG „Menschenfischer“ von Paul Felizetti, Stilfes, Bibliothek, 20.00 Uhr.

7.5. SPORT Bike-Tour nach Gospeneid, Treffpunkt Sportzone, 18.30 Uhr, ASV Bike Alpine Club.

8.5. SPORT Partschinser Höhenweg und Wasserfälle, AVS Freienfeld.

9.5. VORTRAG „Die Rolle des Vaters rund um die Geburt und in den ersten Lebensjahren“, von Michael Bockhorni, Sterzing, Versammlungsraum des KH Sterzing (5. Stock), 15.00 Uhr.

10.5. VERSCHIEDENES Notenlesen für Interessierte (kostenlos), Gossensaß, Probelokal des Pfarrchores, 17.00 bis 18.30 Uhr. Anmeldung: Tel. 335 6001258 (Edith Mair). BUCHVORSTELLUNG „Menschenfischer“ von Paul Felizetti, St. Jakob, Schulhaus, 20.00 Uhr.

11.5. MUSIK „Blue Days“, Septet Jazz Band, Sterzing, Parade durch die Innenstadt, 10.00 Uhr. MUSIK „Incredible Southern Blues Band, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. BUCHVORSTELLUNG „Menschenfischer“ von Paul Felizetti, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr.

11. und 12.5. SPORT Klettercamp Arco, AVS Freienfeld. VERSCHIEDENES Kuchenverkauf der Eine-Welt-Gruppe Malaika, Sterzing, Stadtplatz, 9.00 – 18.00 Uhr.

16.5. UNTERHALTUNG „Michael McDermott“, Sterzing, Steindl’s Boutiquehotel, 21.00 Uhr.

17.5. UNTERHALTUNG „Brown Style“, Sterzing, Derby Club, 22.30 Uhr.

18.5. SPORT 6. Gilfenklamm-Sprint, Stange. BUCHVORSTELLUNG „Backe, backe Kuchen ...“, Sieglinde Pircher, Sterzing, Stadtbibliothek, 10.00 Uhr, Anmeldung unter Tel. 0472 723760 oder bibliothek@sterzing.eu. UNTERHALTUNG Maifest der Musikkapelle Telfes, Telfes, 18.00 Uhr. KONZERT Barbara Dennerlein, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. SPORT Tagestour Burggrafenamt, Treffpunkt Sportzone, 8.0 Uhr, ASV Bike Alpine Club.

12.5. SPORT Wanderung von Verdins bis zur Naif, AVS Sterzing. MESSFEIER Gospelmesse, Judit Pixner & Incredible Southern Blues Band, Sterzing, Pfarrkirche, 10.00 Uhr. UNTERHALTUNG Mother’s Day Brunch, Sterzing, Stadttheater Cafè, 11.30 Uhr.

14.5. SPORT Bunker Trail, Treffpunkt Sportzone Sterzing, 18.30 Uhr, ASV Bike Alpine Club. UNTERHALTUNG „Poor Boys“, Sterzing, Hotel Sterzinger Moos, 21.00 Uhr

15.5. UNTERHALTUNG „Matching Ties“, Sterzing, Cafè Frick, 19.00 Uhr.

Ausstellungen Bis 10.5. Väter im Bild, Alfred Tschager, Krankenhaus Sterzing. Bis 3.6. „Grenzgänge“: Julia Bornefeld & Michael Fliri, Festung Franzensfeste. Vom 7. bis 21.6. Bilder aus zwei Jahrzehnten, Gedenkausstellung Hubert Zanol, Raiffeisenkasse Sterzing. Bis 30.6. „Landschaften“ von Peter Kaser, im „Vinzenz zum feinen Wein“, Sterzing, Neustadt 4.


Veranstaltungen

18. und 19.5. UNTERHALTUNG „50 Jahre Festhalle Wiesen“, Gottesdienst, Festakt und jede Menge Musik.

19.5. SPORT Wipptaler Radtag. VERSCHIEDENES Internationaler Museumstag.

21.5. SPORT Tagestour Jaufental, Treffpunkt Sportzone, 8.00 Uhr, ASV Bike Alpine Club. VERSCHIEDENES Treffen der Bürgerwerkstatt, Sterzing, Kolpingsaal, 19.30 Uhr.

23.5. SPORT Seniorenwanderung Matsch – Waalweg/Glieshof, AVS Pfitsch. VERSCHIEDENES SPID Activation Day, Sterzing, Kleiner Vigil-Raber-Saal, 11.00 Uhr.

24.5. VERSCHIEDENES Notenlesen für Interessierte (kostenlos), Gossensaß, Probelokal des Pfarrchores, 17.00 bis 18.30 Uhr. Anmeldung: Tel. 335 6001258 (Edith Mair).

Uhr oder Ibsenplatz, Gossensaß, um 18.30 Uhr, ASV Bike Alpine Club.

31.5. VORTRAG „Am seidenen Faden“ von Hans Kammerlander, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.

1.6. SPORT Umwelttag in Burgum, AVS Sterzing.

2.6. UNTERHALTUNG Pflerer Kirchtig.

7.6. VERSCHIEDENES Notenlesen für Interessierte (kostenlos), Gossensaß, Probelokal des Pfarrchores, 17.00 bis 18.30 Uhr. Anmeldung: Tel. 335 6001258 (Edith Mair). Sport Ratschingscup 2019.

8.6. SPORT AVS-Wegetag, AVS Pfitsch. UNTERHALTUNG „SchnurzPiepEgal“-Fest, Wiesen, Gemeindepark, ab 11.00 Uhr.

Sprechstunden

25.5.: Kinderfriseur, Elki-Treffpunkt, 9.00 – 12.00 Uhr. 29.5.: Schatzsuche, Elki-Treffpunkt, 15.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it. KOLPINGFAMILIE 15.5.: Maiandacht, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. 19.5.: Landeswallfahrt nach Plaus. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw. org JUGENDTREFF Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr.

Märkte

4., 20.5. und 5.6.: Krämermarkt, Brenner. 7., 14., 21., 28.5. und 5.6.: Sterzlmarkt, Sterzing. 14.5.: Monatsmarkt, Sterzing. 3., 10., 17., 24., 31.5. und 7.6.: Bauernmarkt, Sterzing. 5.5.: Flohmarkt, Sterzing, ab 7.00 Uhr.

25.5. SPORT AVS-Wegetag, AVS Sterzing. SPORT Stadtlauf Sterzing, 19.00 Uhr.

26.5. SPORT Seniorenwanderung Toblacher See, AVS Sterzing. SPORT Aufstiegsrennen auf den Roßkopf für MTB und E-Bike.

28.5. SPORT Bike-Tour Ladurns, Treffpunkt Sportzone Sterzing um 18.00

Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 24. Mai 2019 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 946020.

Vereine und Verbände ELKI 11.5.: Muttertagskuchen, Elki-Treffpunkt, 9.00 Uhr.

Kurse

24.5.: Tennis-Schnupperkurse des TC Sterzing, Sterzing, Tennisplätze in der Sportzone, 15.00 – 17.00 Uhr (Kinder) und 17.00 – 19.00 Uhr (Frauen). 25. und 26.5.: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sprengel Sterzing, St.-Jakob-Weg 8, 1. Stock, Sitzungssaal, 9.00 – 17.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.

Verbraucherzentrale Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung Sprechstunden jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Bürozeiten: 9.00 – 11.00 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. Gewalt im Alter Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende Jeden 1. Donnerstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 17.00 – 18.30 Uhr. Sprachencafè Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- und Betreuung Wipptal Montag bis Freitag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (Vertretung der Zivilinvaliden) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. Beratung Suchtprävention für Jugendliche und Eltern Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. Trauercafé Sterzing, Margarethenhaus, 7. Mai (9.15 – 10.30 Uhr) und 4. Juni (16.00 – 18.00 Uhr). Caritas Männerberatung Bozen, Meran und Brixen, Tel. 0471 324649, E-Mail: mb@caritas.bz.i Familienberatungsdienst Terminvereinbarung Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com Erker 05/19

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Kleinanzeiger

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Wipptaler Sumserin STELLENANGEBOTE

Einheimische Bedienung von Mitte Juni bis Ende September gesucht. Sonntag und Dienstag nachmittags frei. Flammenschenke Sterzing, Tel. 335 5217557.

’S Oaschterhasl hot sich wieder verpfietit, und schun isch der Mai wieder do. Iatz hebb wieder die Natur un, richtig auziblüedn. Und nebm die Grasler, Bluemin, Staudn und Baame gheart freiler jo ’s gonze Viechzuig a zi der Natur. Wenn man wie i auf oder nebm an Baurnhouf augiwoxn isch, hat man olm schun olle Viecher gearn ghobb, und nit lei die Kieh und Kelber, die Ross mit die Filliler und ’s gonze Kunterviech, na, a die Hunde und Kotzn, die Pulln und Gense. Und nit zilescht die Vöigl und a ’s Wild, wos man asou gikennt und woll a oftramol zi Gsicht kriegg hot. Wie man ober leschthin efter gheart und a gilesn hot, solln nuierdinx a ondre Viecher wieder ba ins augitaucht sein. Und des warn noar sella „Raubtiere“. Amol hot man gheart, dass a Bäer durch insre Gegnd giwondert sein soll. Ba der Gschichte kannt’s ober schun a sein, dass der- oder diejenige ums Kennin ziviel gsechn hot. Nicht Ginauis woaß man nicht. Ondert isch’s ban Wolf. Den hot man ba ins do epper nit lei giwornt, den hot man gsechn, na mehr nou: Den hot man sogor derfotografiert. Und drun glabm hot holt wiedramol a Reachl gemießt. Isch woll decht a schode drum. Wos ober sella Fochleit proffizeidn, solln bold meahrer sella Wölfe ummersein. Und noar kannt’s sein, dass de a af die Nutztiere wie Goaß, Schof und Kalbler draulous giehn. Und nit auszidenkn, wenn a Rudl Wölfe amol an Mensch ungeaht; und do denk i in der Haupsoch an Kinder. Guet war, dass man des bedenkt, vours (!) amol passiert. Erker 05/19

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Impressum Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna.eisendle@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Alois Karl Eller, Günther Ennemoser, Paul Felizetti, Daniel Mayr, Norbert Plattner, Elias Ralser, Siegfried Siller, Karl-Heinz Sparber, Bruno Maggio, Dario Massimo Titelseite: Martin Schaller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

Die Sommerzeit wurde in ÖsterreichUngarn (und somit auch bei uns im Wipptal) am 30. April um 23 Uhr aufgrund des Kriegszustandes erstmals eingeführt und dann jährlich von der deutschösterreichischen Staatsregierung verfügt. Auch am 15. April 1919 erfolgte eine diesbezügliche

04.05.1919 Südtirol-Ersatz Mehl biet‘ ich für Meran, Bockshörndln für Bozen an. Gib für ein bißchen Reis Brunneck und Brixen preis! Du kriegst auch Mais, bezahl‘s Mit Stilfs und Glurns und Mals! Für‘s Sarntal und Passeier Send‘ ich dir ein paar Eier, Und auch für Gossensaß Gibts in das Goscherl was. Für Sterzing einen Sterz, Willst mehr noch, Wiener Herz? (Kikeriki) 04.05.1919 Die abgelehnte „Sommerzeit“ aus dem Wiener humoristischen Volksblatt „Kikeriki“ Zur Erklärung der Karikatur „Fräul’n, Sie san z’fruah dran, schaun S‘ in a paar Monat‘ wieder her!“ Regen und Schnee wechselten sich Anfang Mai 1919 noch ab, Saatgut und Arbeitskräfte fehlten im Land Tirol nach den Kriegswirren des Ersten Weltkrieges, bittere Kälte herrschte noch vor, und da möchte die luftig gekleidete Dame die Sommerzeit ankündigen. Das Volk hatte wirklich andere Sorgen!

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Vollzugsanweisung (die Sommerzeit sollte vom 28. April, 2 Uhr früh, bis 29. September, 3 Uhr früh dauern), die jedoch neun Tage darauf am 24. April 1919 aufgehoben und außer Kraft gesetzt wurde. Italien führte am 25. Mai 1916 die Sommerzeit ein und erneuerte sie bis 1920, dann von 1940 bis 1948, 1966 bis 1979, wobei die Uhren um Mitternacht umgestellt wurden. Seit 1980 gilt die heutige Regelung. Aus aktuellem Anlass (das EU-Parlament hat am 26. März 2019 die Abschaffung der Sommerzeit bis 2021 beschlossen) passt die obige Karikatur recht gut: Auch damals war man bereits teilweise gegen die Sommerzeit, vor allem wegen der kurzfristigen Aufhebung derselben 1919: „Haben wir heute eine normale oder eine verrückte Sommerzeit?“, fragte man sich im Allgemeinen Tiroler Anzeiger vom 24. April 1919 und zwei Tage später: „Die geplante Einführung der närrischen Sommerzeit fand ebenfalls einhellige Ablehnung. (…) Wir haben es in Tirol nicht nötig, jede Wiener Dummheit über uns ergehen zu lassen.“ Karl-Heinz Sparber

19.05.1919 Die Bahnhofgastwirtschaften in Bozen und Franzensfeste Aus Südtirol erhält der „Tiroler Grenzbote“ die Nachricht, daß die Bahnhofgastwirtschaften in Bozen und Franzensfeste dieser Tage von den Italienern an italienische Wirte vergeben wurden. Die Bozner Bahnhofwirtschaft hatte bekanntlich seit 1915 Josef Muderlak (früher in Kufstein) inne. Bahnhofgastwirt Karl von Franzensfeste lebt derzeit als Privat in Brixen und wird später nach Baden bei Wien übersiedeln. Innsbrucker Nachrichten 24.05.1919 Heraus mit der Selbständigkeit Tirols! Ernste Worte zum Tiroler Bauerntag. Wie wirds öpper gian mit unserm Südtirol? Diese bange Frage ist zur Schicksalsfrage des ganzen Landes geworden und lastet mit um so schwererer Wucht auf allen Gemütern, je näher die Stunde der Entscheidung heranrückt. Seit einem halben Jahre haben wir zwischen Hoffen und Bangen ein wahres Martyrium durchgemacht: denn die drohende Grenze am Brenner ist der drohende Untergang des ganzen Tiroler Volkes. Kann ein Mensch ohne Herz leben? Gehören sie nicht alle zusammen die Pustertaler und Tauferer, die Eisacktaler und Grödner, die Enneberger und Buchensteiner, die Bozner, Etschländer, die Passeirer und Burggräfler, die Ultner und Vinschgauer zusammen zu ihren Brüdern im Ober- und Unterland, im Ziller- und Leukental, im Oetzund Pitztal, im Lechtal und Außfern? Was ist Innsbruck ohne Sterzing und Bruneck, ohne Brixen und Klausen, ohne Bozen und Meran? Ohne den Süden ist auch im Norden kein völkisches und wirtschaftliches Leben möglich. Ebenso wenig im Süden ohne den Norden. Können innerhalb desselben freien Bergvolkes die Berge willkürliche Grenzen bilden? Wo ist in deutschen Landen ein Volk von gleich geschlossener Einheit wie das Tiroler Volk mit seinen seit vielen Jahrhunderten aufs engste zusammengeschweißten Stämmen? „Tirol ist lei oans.“ Wir lassen uns nicht trennen und zerreißen! Am Sonntag ist Tiroler Bauerntag! „Laßt lohen von den Bergen weit Die Flammenzeichen der Gerechtigkeit!“ Allgemeiner Tiroler Anzeiger




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