Erker Jahrgang 28 - Juni 2016
KULTUR I Fotograf Wolfgang Declara im Gespräch SPORT I Alex Schwazer feiert sensationelles Comeback
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FREIENFELD I Historischer Wahlsieg für Freie Liste
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Den Wind im Rücken Er
Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
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EDITORIAL
DEN WIND IM RÜCKEN I 74 „Genussradeln“ nennt sich Südtirols neuer Volkssport: Über 500 Kilometer Radwege führen derzeit durch das Land. 20 Stationen verleihen 7.000 Räder und 600 E-Bikes. Im Wipptal wurden seit 2001 rund 15 Millionen Euro ins Radwegenetz investiert. Wie sich die Provinz zum Mekka für Radfahrer hochstrampeln will.
GRENZDEBATTE
Vorerst keine Grenzkontrollen am Brenner I 10 FREIENFELD
Historischer Wahlsieg für Freie Liste I 12 KULTUR
Fotograf Wolfgang Declara im Gespräch I 44 STERZINGER EHRENBÜRGER
Statthalter Eduard Graf Taaffe I 48 UMFRAGE
Wer wird Fußball-Europameister? I 66 SPORT
Alex Schwazer feiert sensationelles Comeback I 68
BRENNERO
Il muro del disonore I 56 CULTURA
Il tunnel stradale che non c’è più I 58 SPORT
Il ritorno di Alex Schwazer I 61 ERKER-EXTRA Sport & Freizeit I Auto & Bikes I 72 - 90 Leserbriefe I 4 Rechtsfragen I 30 Unter die Lupe genommen I 36 Aus der Seelsorgeeinheit I 43 Woher stammt der Name? I 50 Leute I 91 Rezept I 91 Gesundheit I 92
Unterhaltung I 94 Jahrestage I 96 Veranstaltungen I 98 Sumserin I 99 Kleinanzeiger I 100 Impressum I 102 Gemeinden I 102 Vor 100 Jahren I 103
Liebe Leserin, lieber Leser, sie sind wieder da! Peter Faistnauer von der Freien Liste Freienfeld ist mit einem fulminanten Wahlsieg auf die politische Bühne zurückgekehrt. Beinahe drei Viertel aller Freienfelder haben dem Kurzzeitbürgermeister von 2015 mehr als deutlich ihr Vertrauen ausgesprochen und zu einem eindeutigen Wahlerfolg verholfen. Zwei Drittel aller Mandate holte diesmal die Freie Liste auch im Gemeinderat und hat damit die Sitze nach einem halben Jahr des politischen Stillstandes gleichsam verdoppelt. Damit wurden in Freienfeld die politischen Verhältnisse geradezu auf den Kopf gestellt. Königsmörder liebt man nicht − die Liste kann fortan allein regieren. Ein schmerzlicher Verlust für die SVP, wie die Parteizentrale in Bozen attestierte. Der Gang in die Opposition ist ein in Südtirol bisweilen für die SVP immer noch ungewohnter Weg. In ländlichen Gemeinden wie Freienfeld ohnehin. Die Freienfelder Wahl hat eines klar gezeigt: Die Südtiroler Volkspartei ist kein politischer Selbstläufer mehr. Vor Jahren noch undenkbar, entscheidet das Wahlvolk heute anders, wenn Entscheidungen – wie im Falle des unfreiwilligen Abganges von Peter Faistnauer – nicht nachvollzogen werden können. Dass die Volksparteien einen zunehmend schwereren Stand haben, zeigt auch ein Blick über die Südtiroler Grenzen hinaus zu unseren nördlichen Nachbarn. Wohin dieser teilweise diffuse Demokratisierungsprozess führt, ist derzeit allerdings nicht absehbar. Zurückgekehrt ist auch ein anderer Wipptaler. Alex Schwazer, wegen Dopings für beinahe vier Jahre von sämtlichen Bewerben ausgeschlossen, hat sich mit einem nicht weniger grandiosen Sieg in Rom auf dem sportlichen Parkett zurückgemeldet. Der 31-jährige Olympiasieger aus Kalch hat sich, geläutert und eindrucksvoll, ein weiteres Mal für die Olympischen Spiele in diesem Sommer empfohlen. Es geht doch, auch ohne unerlaubte Hilfsmittel! Allen Unkenrufen und Anfeindungen zum Trotz hat Alex sich eine zweite Chance verdient. Ganz sicher sogar. Wir dürfen gespannt bleiben, sportlich wie politisch.
Nächster Redaktionsschluss: 15.06.2016 Erker 06 I 16
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LESERBRIEFE
Offener Brief an Landesrat Florian Mussner Sehr geehrter Herr Landesrat, bezugnehmend auf unser gemeinsames Gespräch (Stadtgemeinde Sterzing, Seniorenbeirat und AVS Sterzing sowie Lebenshilfe Südtirol) mit Ihnen am 22. April dürfen wir Sie nochmals auf die unhaltbaren Zustände beim Bahnhof Sterzing-Pfitsch hinweisen. Er ist in sozialer wie auch in touristischer Hinsicht eine Schande. Rollstuhlfahrer, Menschen mit einer Gehbehinderung, Eltern mit Kinderwagen oder generell ältere Menschen können den Bahnhof nicht benützen. Der Zugang zu den Geleisen ist für diese Kategorien praktisch unmöglich. Die Stiegen sind steil und lang und besonders im Winter durch verwehten Schnee und Eis äußerst gefährlich, auch für alle anderen Benutzer. Kann es sein, dass im 21. Jahrhundert ein G7-Land wie Italien und ein Touristenzentrum wie Südtirol sich noch solche Bahnhöfe leisten können? Menschen mit Beschwerden oder Eltern mit Kinderwägen oder Touristen mit viel Gepäck stehen vor unüberwindbaren Hürden. Ist es überhaupt noch vorstellbar, dass etwa Rollstuhlfahrer sich grundsätzlich vor ihrer Bahnreise telefonisch anmelden müssen, um die Züge überhaupt benützen zu können – ganz abgesehen davon, dass es in
FUGGERROPPE
Mit‘n leschtn Schualtog tuat sich ba viele Kinder four lauter Longeweile des Summerloch au.
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Sterzing überhaupt keine Hilfestellung gibt? Alle drei Bahnhöfe am Nordeingang Italiens (Brenner, Gossensaß und Sterzing) bedürfen einer umgehenden Generalsanierung und einer Aufrüstung. Wir ersuchen die Landesregierung, alles in ihrem Zuständigkeitsbereich zu tun, damit diese Zustände baldigst behoben werden. Wo die Landesregierung nicht direkt zuständig ist, muss es doch möglich sein, dass zwischen ihr und der RFI eine Vereinbarung zustande kommt, damit die Landesregierung im Auftrag der RFI die Umstrukturierung vornehmen kann. Programme oder Prioritäten der RFI hin oder her, es muss eine Lösung gefunden werden, vornehmlich auch im Sinne der UN-Konvention für die Rechte der Menschen mit Beeinträchtigung. In Erwartung eines positiven Berichtes verbleiben wir mit freundlichen Grüßen. Hans Widmann, Präsident der Lebenshilfe Südtirol, Wolfgang Obwexer, Geschäftsleiter, Meinhard Oberhauser, Sektionspräsident
LESERBRIEFE
Verkehrschaos am Untertorplatz 5. Mai. Christi Himmelfahrt, Feiertag in Bayern und Tirol – leider nicht mehr bei uns in Italien bzw. in Südtirol. An diesem Tag herrschte gegen 15.00 Uhr am Unterplatz in Sterzing das reinste Verkehrschaos, bedingt auch durch das neue Eisengerüst: Autos, die hin- und herfuhren, ohne auf die Verkehrsschilder zu achten, sowie regelwidriges Parken. Ich frage mich, wo die Gemeindepolizisten sind, die das unterbinden könnten und zugleich für einen geordneten Ablauf sorgen? Hat die Gemeindeverwaltung nicht daran gedacht, dass an solchen Tagen mehr los ist als sonst? Ich denke, man müsste die Ordnungskräfte besser einteilen, um in Zukunft nicht wieder ein solches Chaos zu erleben. Walter (Wauti) Mair, Sterzing
DANKE Der KVW und der Pfarrgemeinderat von Sterzing möchten sich bei allen Beteiligten, die zum Gelingen des Muttertags-Benefizkonzertes beigetragen haben, herzlich bedanken. Dank der freiwilligen Spenden in der Höhe von 2.056 Euro können wir zehn Familien mit einem Einkaufsgutschein im Wert von je 100 Euro unterstützen sowie die Monatsmiete einer bedürftigen Familie übernehmen. Für die Pfarrkirche „Maria im Moos“ können wir für das dritte Baulos eine Spende überreichen. Helga Mutschlechner Holzer, Thuins
Umweltpreis für die Gemeinde Pfitsch Ich habe die erfreuliche Nachricht von der Verleihung des Umweltpreises „Premio Comuni Rinnovabili 2016“ durch Legambiente an die Gemeinde Pfitsch aus den „Dolomiten“ erfahren. Interessantes Detail, dass dabei auch die vor kurzem in Betrieb genommene
Biogasanlage Wipptal für die positive Bewertung eine Rolle gespielt hat. Diese Tatsache dürfte den erklärten Gegnern der Biogasanlage wohl einigen Wind aus den Segeln genommen haben. Norbert Plattner, Wiesen
TED
> Ergebnis Mai Fühlen Sie sich im Wipptal sicher? > Die Juni-Frage Sollen Frauen zum Priesteramt zugelassen werden?
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AKTUELL
ABGEBLITZT
LETZTES BAULOS FÜR DEN BBT FINANZIERT
© BBT SE
Anfang Mai wurde ein wichtiger Schritt für die Realisierung des Brennerbasistunnels gesetzt: Das interministerielle Komitee für Wirtschaftsplanung „CIPE“ in Rom hat die Finanzierung für das letzte Baulos mit Kosten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro genehmigt. Damit sind alle Baulose für den Rohbau des Tunnels finanziert. Jetzt muss der Beschluss des Komitees noch vom Rechnungshof registriert werden, dann können die Ausschreibungen freigegeben werden. Das Komitee für Wirtschaftsplanung stellt außerdem 2,5 Milliarden Euro für Forschung und eine Milliarde Euro für Kultur zur Verfügung. In Wachstum und Entwicklung der Unternehmen fließen weitere 300 Millionen Euro.
KEINE FLÜCHTLINGSUNTERKUNFT IN FRANZENSFESTE „Es entspricht nicht den Tatsachen, dass auch in der Gemeinde Franzensfeste die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft geplant ist.“ Mit diesen Worten reagierte Soziallandesrätin Martha Stocker auf eine entsprechende Anfrage von Walter Blaas, Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen, und dementierte damit Gerüchte, die seit einiger Zeit nicht nur im Wipptal zirkulieren. Im Bezirk ist derzeit eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet. Im Haus „Lea“ in Wiesen sind 44 Personen untergebracht, die auf die Behandlung ihres Asylantrags warten.
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Sterzing ist GERÜSTet.
Neuerungen im Kindergartenjahr 2016/17 Da die Zahl der Kinder in den Südtiroler Kindergärten im Kindergartenjahr 2016/17 beträchtlich ansteigt, hat die Landesregierung kürzlich einige strukturelle Neuerungen beschlossen. Durch Umschichtungen aus anderen Bildungsbereichen werden etwa an den deutschsprachigen Kindergärten 24 neue Stellen geschaffen. Es wurde darauf geachtet, die Öffnungszeiten kindergartenspezifisch zu gestalten und bedarfsgerecht anzupassen. Eine besondere Herausforderung stellt die Tatsache dar, dass gerade die Anzahl der jüngsten Kinder am stärksten ansteigt. Auch die kulturelle Vielfalt nimmt in den Kindergärten von Jahr zu Jahr zu. Dementsprechend
differenzierter und komplexer sind die Arbeitsbedingungen der pädagogischen Fachkräfte geworden. „Es ist eine gemeinsame Anstrengung, das Personal im Kindergarten zu entlasten“, so Familienlandesrätin Waltraud Deeg. Nicht gerüttelt werde laut Deeg an den Öffnungszeiten: „Wichtig ist es, die Öffnungszeiten zu halten und noch zu verbessern, um die Familien zu unterstützen.“ Im Wipptal wird im Rahmen der Neuerungen am Kindergarten „Maria Regina Pacis“ in Sterzing die Abteilung „Halbtagsgruppe“ geschlossen. Am italienischen Kindergarten Sterzing kommt hingegen eine neue Abteilung dazu.
Zweisprachige Wipptaler Im vergangenen Jahr sind 277 Wipptaler zur Zweisprachigkeitsprüfung angetreten. Von diesen haben 116 die Prüfung bestanden. Die Erfolgsquote liegt mit 41,9 Prozent um 1,8 Prozent höher als auf Landesebene. Betrachtet man die verschiedenen Sprachkompetenz-Niveaus, ergibt sich folgendes Bild: Die Wipptaler liegen in allen Leistungsniveaus etwas über dem Landesdurchschnitt. Von 82 zur Zweisprachigkeitsprüfung A angetretenen Kandidaten haben 32
(39 %) den Sprachkompetenztest bestanden, das Niveau B schafften 33 von 100 Kandidaten. 22 (44,9 %) von 49 Wipptalern legten die C-Prüfung erfolgreich ab und 29 (63 %) von 46 die Prüfung D. Im Lauf der Jahre haben die Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen in Südtirol zahlreiche Reformen erlebt, die letzte davon im Jahr 2014. Die Prüfungen aller vier Niveaus der Sprachkompetenz sehen einen Verständnistest sowie eine schriftliche und eine mündliche Prüfung vor.
Hebt Südtirol ab?
Volksbefragung zum Flughafen Bozen Es ist seit Jahren eines der großen Reizthemen der Südtiroler Politik. Am 12. Juni entscheidet nun die Südtiroler Bevölkerung in einem Referendum darüber, ob der Flughafen Bozen auch weiterhin finanziell vom Land Südtirol unterstützt werden soll oder nicht. Es ist die erste beratende Volksbefragung auf Landesebene. Derzeit steht eine Verlängerung der Start- und Landebahn zur Diskussion. Entscheiden sich die Südtiroler mehrheitlich für „Ja“, wird das Erweiterungsprojekt der Südtiroler Landesregierung zum Ausbau des Airport Südtirol umgesetzt und der Flughafen auch weiterhin mit öffentlichen Geldern unterstützt. Bei einem „Nein“ wird das Entwicklungskonzept für den Flug-
© LPA
hafen nicht umgesetzt, die Startund Landebahn nicht verlängert und es werden auch keine weiteren Finanzmittel des Landes für den Flughafenbetrieb zur Verfügung gestellt. Die 1992 gegründete Flughafenbetreibergesellschaft ABD, seit 2009 eine Inhouse-Gesellschaft der Autonomen Provinz Bozen, die für diese den Flughafen betreibt, würde dann aufgelöst. Ob das „Tor zur Welt“, als welches ABD den Flughafen anpreist, weiterhin mit öffentlichem Geld unterstützt werden soll, entscheiden die Südtiroler jetzt also selber mit ihrem Ja oder Nein zum Gesetzesvorschlag „Bestimmungen zum Flughafen Bozen“.
Der genaue Wortlaut der Fragestellung, über welche die Südtiroler abstimmen werden, heißt: „Wollen Sie die Genehmigung des Gesetzentwurfes Nr. 60/15, betreffend ‚Bestimmungen zum Flughafen Bozen’, zu welchem der Südtiroler Landtag am 4. Dezember 2015 die Anberaumung einer beratenden Volksbefragung beschlossen hat?“ Der Gesetzentwurf setzt auch die Entwicklungsziele des Flughafens fest, denen zufolge dieser bis spätestens 2022 eine Mindestanzahl von 170.000 Fluggästen jährlich erreichen muss. Das Land Südtirol würde dem Flughafenbetreiber laut Gesetzentwurf von 2017 bis 2021 jährlich 2,5 Millionen Euro an Zuschüssen bereitstellen und ab 2022, wie es die EU-Norm vorsieht, 1,5 Millionen jährlich. Falls die Entwicklungsziele 2022 nicht erreicht werden, wird die Bezuschussung ausgesetzt. Der Landtag, der am Ende über den Gesetzentwurf abstimmen wird, wird – so ist anzunehmen – dem politischen Willen des Volkes Rechnung tragen. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat jedenfalls zugesichert, das Ergebnis der beratenden Volksabstimmung, die per se ja nicht bindend ist, zu berücksichtigen. Alles andere wäre wohl auch politisch kaum tragbar. Die Wahlämter sind von 6.00 bis 22.00 Uhr geöffnet. Neben dem Personal- ist auch der Wahlausweis vorzulegen. Für die beratende Volksbefragung ist ein Quorum von 40 Prozent der Wahlberechtigten vorgesehen – unter dieser Schwelle ist das Ergebnis der Volksbefragung nichtig. lg
AKTUELL
Neuroreha, quo vadis? „Tatsachen und klare Worte“ zur derzeitigen Situation des Neuroreha-Projektes am Krankenhaus Sterzing hat Prof. Leopold Saltuari am 24. Mai im Rahmen einer Pressekonferenz dargelegt – und dabei der Landesregierung ein Ultimatum gestellt. Neben der Geburtenabteilung wird auch die Neuroreha-Abteilung am Krankenhaus Sterzing im Zuge der Reformierung des Südtiroler Gesundheitssystems immer öfter infrage gestellt. Letzthin wurde sogar die Verlegung der Intensivbetten nach Brixen angekündigt, obwohl in Sterzing in den vergangenen Jahren rund 4,6 Millionen Euro in den Aufbau der Abteilung investiert worden sind. Im November 2012 hat die Landesregierung beschlossen, eine Bettenstation für die Neurorehabilitation am Krankenhaus Sterzing zu errichten, dabei mit 15 Betten zu starten und diese bis zum Jahr 2014 auf 23 zu erhöhen. Seit 21. September 2013 ist die Neuroreha-Abteilung in Sterzing operativ. Laut Saltuari ist die Abteilung gut gestartet und beschäftigt mittlerweile rund 30 Mitarbeiter. Die Auslastung liegt derzeit bei 90 Prozent. Neun der 15 Betten sind von Patienten mit Kodex 75 (überwachungsbedürftig) belegt. Auf der Warteliste stehen etwa 20 Patienten. Zur Tätigkeit in den Forschungslinien „Robotik in der Neurorehabilitation“, „Pharmakologische Behandlung von Neuroreha-Patienten“, „Funktionelle Elektrostimulation in der Neurorehabilitation“ und „Behandlung von Spastik“ zeigte Saltuari bei der Pressekonferenz beeindruckende Videos und untermauerte damit die Sinnhaftigkeit und Wichtigkeit einer derartigen Struktur in
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Südtirol. Zudem zählte er eine Reihe von wissenschaftlichen Publikationen auf, die in den vergangenen Jahren von der „Neuroreha Research Unit South Tyrol“ veröffentlicht wurden, um den Status eines IRCCS (Istituto di ricovero e cura a carattere scientifico) zu erlangen. Die Aufstockung der Bettenanzahl wurde aber nie umgesetzt. „Ich habe mehrmals die bereits 2012 beschlossene Aufstockung der Betten eingefordert und versuche seit Monaten, mit der Landesregierung und mit dem Gesundheitsressort in Kontakt zu treten. Bisher leider ohne Erfolg“, so Saltuari. Im Dezember 2015 hat die Landesregierung zwar beschlos-
sen, die Forschungszusammenarbeit mit den bisherigen Institutionen im Bereich der Neuroreha bis 2018 fortzuführen, mit Saltuari selbst sei aber nicht gesprochen worden. Sein Vertrag ist mit 31. Dezember 2015 ausgelaufen. Eine schriftliche Anfrage seines Arbeitgebers „Tirol Kliniken“ sei ebenfalls unbeantwortet geblieben. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat inzwischen die Vertragsverlängerung im April beschlossen und dem Klinikbetrieb mitgeteilt, allerdings ohne Absprache mit Tirol Kliniken bzw. mit Saltuari. „Ich wurde bezüglich der Vertragsverlängerung
bis zum heutigen Tag nie – weder vom Assessorat für Gesundheit noch vom Sanitätsbetrieb – kontaktiert und habe deshalb seit 1. Jänner 2016 bis heute ohne Bezahlung und Versicherungsschutz weitergearbeitet“, so Saltuari. Lediglich mit Sanitätsdirektor Dr. Oswald Mayr sei er im Frühjahr in Kontakt gewesen, und zwar bei zwei Treffen einer Arbeitsgruppe zur professionellen Weiterentwicklung der neurorehabilitativen Versorgung der Patienten im Südtiroler Sanitätsbetrieb. Die Arbeitsgruppe habe festgestellt, „dass eine Erweiterung der Abteilung in Sterzing auf 21 Betten sinnvoll ist. Diese Einschätzung war einstimmig, vor allem auch, da die Investitionen in Sterzing bereits getätigt wurden und eine Transferierung nach Brixen einen bedeutenden finanziellen Mehraufwand implementieren würde“, so Saltuari. „Das Fortbestehen einer Abteilung mit 15 Betten wurde einstimmig als unökonomisch und klinisch nicht zielführend definiert. Eine Transferierung der Neuroreha-Abteilung nach Brixen wäre dann zu planen, wenn kein anästhesiologischer Support mehr im Krankenhaus Sterzing weiterbestehen sollte oder wenn das Krankenhaus geschlossen wird.“ Prompt reagierte der Südtiroler Sanitätsbetrieb auf die Vorwürfe: „Auch wenn das ursprüngliche Projekt, die Etablierung eines Zentrums für wissenschaftliche und klinische Forschung im Bereich der Neurorehabilitation, anerkannt als IRCCS durch das Gesundheitsministerium, nicht erreicht werden kann, hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb beschlossen, an der Forschung auf dem Gebiet der Neuroreha mit Prof. Saltuari für die nächsten Jahre festzuhalten. Dafür wurden für die Jahre 2016 bis 2018 jeweils 90.000 Euro zugewiesen.“ Zusätzlich bestehe weiterhin das Interesse des Betriebes,
die klinische Unterstützung der Abteilung in Sterzing mit Saltuari sowie weiterem Fachpersonal von Seiten der Tirol Kliniken fortzuführen; Saltuari soll bis zu acht Stunden pro Woche die Abteilung in Sterzing unterstützen, ein Facharzt für Neurologie und ein Physiotherapeut im Ausmaß von jeweils vier Stunden pro Woche. „Die diesbezügliche Vereinbarung, die bereits in den letzten Jahren gleichlautend bestand, wurde der Direktion der Tirol Kliniken zur Unterschrift zugeschickt. Laut Mitteilung der Tirol Kliniken fehlt derzeit für diese Vereinbarung die Zustimmung von Saltuari“, so der Sanitätsbetrieb. Wie Gesundheitslandesrätin Martha Stocker mitteilt, werde die wissenschaftliche Arbeit an der Neurorehabilitation sehr wohl laufend mit Saltuari als wissenschaftlichem Leiter des zuständigen Komitees abgestimmt. Auch im Hinblick auf die Ausarbeitung einer Konvention mit der Universität Verona sei man im vergangenen Jahr sowohl mit Saltuari als auch mit der Rechtsabteilung der Tirol Kliniken in Kontakt gewesen. „Über den aktuellen Stand der Vertragsverhandlung hat die Landesabteilung Gesundheit entgegen den Behauptungen Saltuaris laufend informiert“, so Stocker. Der ASGB fordert in einer Aussendung indes die Beibehaltung der Neuroreha am Standort Sterzing samt Aufstockung auf die ursprünglich geplante Bettenanzahl. Jegliche andere Vorgehensweise stünde im Widerspruch zum vernünftigen Handeln. „Unsere Ärzte sollen sich auf ihre Arbeit konzentrieren können und nicht andauernd zum Spielball der Politik werden“, so ASGB-Vorsitzender Tony Tschenett. Auch Saltuari forderte auf der Pressekonferenz endlich Klarheit: „Wenn ich innerhalb dieser Woche keine Antwort von der Politik erhalte, bin ich weg.“ Bei Drucklegung des Erker war seine Entscheidung noch nicht bekannt. sst
AKTUELL
STERZING
„Geburtenstation auf gutem Weg“ Jüngst hatten ein ominöser Brief aus dem römischen Gesundheitsministerium, der den kleinen Geburtenstationen wenig Chancen einräumte, und eine Meldung in den Medien, dass Schlanders gerettet sei, aber Sterzing noch zittern müsse, für Aufsehen gesorgt. Und auch im Landtag wurden Mitte Mai zwei Anträge der Opposition (BürgerUnion und Freiheitliche) zum Erhalt der Geburtenstationen in Sterzing und Schlanders mit knapper Mehrheit abgelehnt. Der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder wollte mit seinem Antrag u. a. die Verpflichtung zum Widerstand gegen staatliche Schließungsanordnungen festschreiben. Auf seine Frage, welche Garantien für den Erhalt der beiden Geburtenstationen die Landesregierung der Belegschaft sowie der Bevölkerung geben könne, antwortete Sanitätslandesrätin Martha Stocker: „Der Landesregierung liegt die Gewährleistung der Sicherheitsstandards am Herzen. Dazu braucht es das nötige Personal. Die entsprechenden Ausschreibungen sind bereits gemacht worden.“ Positiv gestimmt ist hingegen SVP-Bezirksobmann Karl Polig: „Der Erhalt der Geburtenstation Sterzing ist in greifbare Nähe gerückt. Wir haben heuer eindeutig mehr Geburten als in den vergangenen Jahren, so dass die geforderte Zahl von 500 mit großer Wahr-
scheinlichkeit klar überschritten wird.“ Somit brauche es auch keine Ausnahmegenehmigung aus Rom. Die Anwesenheit der vorgeschriebenen Fachkräfte müsse allerdings, gleich wie in allen anderen Geburtenstationen, eingehalten werden. „Wir sind also in derselben Situa-
tion wie Brixen oder Bruneck“, so Polig, „und dem Erhalt steht rechtlich nichts im Wege.“ Landesrätin Martha Stocker habe die Bereitschaft zur Anstellung der nötigen Fachärzte zugesichert. „Darüber sind wir sehr froh, denn nach einer viel zu langen Zeit der Unsi-
cherheit muss endlich Ruhe einkehren.“ Angesichts des allgemeinen Fachärztemangels werde die Personalsuche für den Sanitätsbetrieb sicher eine Herausforderung darstellen. „Für unseren Bezirk ist der Erhalt einer so wichtigen Struktur von oberster Priorität.“ sst
NACHGEFRAGT BEI LANDESRÄTIN MARTHA STOCKER Erker: Frau Landesrätin, in den Medien gab es kürzlich eine etwas unklare Berichterstattung zu den nächsten Schritten in der Entscheidung zu den Geburtenabteilungen der Grundversorgungskrankenhäuser. Können Sie uns den aktuellen Stand darlegen? Landesrätin Martha Stocker: Einige Mitglieder des Technischen Landeskomitees zur Betreuung rund um die Geburt waren kürzlich gemeinsam mit meinem Ressortdirektor Michael Mayr und Generaldirektor Thomas Schael bei einem Treffen in Rom, bei dem die Vertreter des Gesundheitsministeriums zwar die Möglichkeit eines Ansuchens um das Fortbestehen von Abteilungen mit weniger als 500 Geburten pro Jahr in besonderer peripherer Lage zuließen, allerdings nur bei der Gewährleistung eines 24-Stunden-Aktivdienstes der vier Berufsbilder (Gynäkologe, Hebamme, Anästhesist und Pädiater). Somit hat das Gesundheitsministerium die im Staat-Regionen-Abkommen im Jahr 2010 festgelegten Richtlinien für die Qualitäts- und Si-
cherheitsstandards für Mutter und Kind für die Geburtenabteilungen der Krankenhäuser nochmals unterstrichen. Die für diesen Dienst notwendigen Fachkräfte werden aktuell vom Südtiroler Sanitätsbetrieb intensiv gesucht und angeworben. Als nächsten Schritt wird das Technische Landeskomitee innerhalb von drei Monaten ein erneutes, ergänztes Ansuchen für die Abteilungen mit weniger als 500 Geburten jährlich und mit geographischen Besonderheiten stellen, in dem die personelle Besetzung klar darzulegen ist. Wichtig dabei ist zudem, dass das Personal der Abteilungen mit dieser niedrigen Geburtenanzahl die notwendige Erfahrung durch die Dienstrotation mit der nächstgrößeren Abteilung vorweisen kann. Die Antwort des Ministeriums wird dann wiederum innerhalb von 90 Tagen nach der Antragshinterlegung erfolgen. Mitglieder des achtköpfigen Techni-
schen Landeskomitees sind der Arzt und Koordinator der operativen Einheit „Klinische Führung und Risikomanagement“ der Landesabteilung Gesundheit Horand Meier, der Sanitätsdirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes Oswald Mayr, der Primar für Neonatologie und neonatale Intensivtherapie am Krankenhaus Bozen Hubert Messner, der stellvertretende Primar der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe des Krankenhauses Schlanders Heinrich Stecher, der Primar der Abteilung Pädiatrie des Krankenhauses Brixen und Sanitätskoordinator des Gesundheitsbezirkes Brixen Markus Markart, der ärztliche Leiter, Anästhesist und Arzt für Notfallmedizin am Krankenhaus Bruneck Werner Beikircher, die Pflegekoordinatorin und Hebamme der Geburtshilfe/ Gynäkologie am Krankenhaus Sterzing Sabine Nitz und der Regionalsekretär von „Cittadinanzattiva“ Südtirol Stefano Mascheroni.
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Vorerst keine Grenzkontrollen am Brenner
Die Offenhaltung der Grenze sei möglich, weil Italien seine Versprechen eingehalten und den Flüchtlingsstrom Richtung Norden eingebremst habe, so Österreichs Innenminister Sobotka nach der Aussprache. In Tirol sei die Zahl der Asylanträge in der Folge praktisch auf Null gesunken. Aus diesem Grund seien außerordentliche Maßnahmen am Brenner derzeit nicht erforderlich. „Italien hat seine Aufgaben erfüllt. Wenn dies auch in Zukunft der Fall ist, so wird dieser historische Grenzübergang mit Symbolwirkung für Personen und Waren durchlässig bleiben“, so Minister Sobotka. Vorbereitungen für das Grenzmanagement, auch im Sinne von baulichen Maßnahmen, werden aber nach wie vor getroffen. Daran habe das Minister-Treffen nichts geändert. Beim EU-Innenministerrat Mitte Mai in Brüssel verteidigte Sobotka diese Vorbereitungsmaßnahmen, denn es sei wichtig, zu signalisieren, dass es zu keinem ungehinderten Passieren von Flüchtlingen kommen werde. Für den Ernstfall wolle man gerüstet sein. Er betonte dabei aber erneut, dass eine Abriegelung derzeit nicht geplant sei. Der Minister sprach sich auch dafür aus, die Abschiebung von irregulären Migranten zu verstärken. Am Treffen am Brenner haben auch die Landeshauptleute von Tirol und Südtirol, Günther Platter und Arno Kompatscher, teilge-
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© Land Tirol/Köll
Mitte Mai gab es Entwarnung bezüglich der von Österreich angekündigten Grenzkontrollen am Brenner. Die Innenminister von Österreich und Italien, Wolfgang Sobotka und Angelino Alfano, haben nach einem Treffen am Brenner erklärt, dass vorerst keine Grenzkontrollen durchgeführt werden.
(v. l.) Die beiden Innenminister Angelino Alfano und Wolfgang Sobotka sowie die Landeshauptleute Günther Platter und Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz am Brenner
nommen. Kompatscher bezeichnete die Entwarnung als richtige und gute Nachricht für die Europaregion und für ganz Europa. Eine intensive Vermittlungsarbeit seitens der Europaregion, insbesondere Südtirols, habe die verstärkte Zusammenarbeit Italiens mit Österreich bewirkt, ausschlaggebend sei aber der verstärkte Einsatz Italiens zur Sicherung der eigenen EU-Außengrenzen gewesen. „Italien hat seine Kontrollen auch innerhalb der Staatsgrenzen ausgeweitet“, betonte Innenminister Alfano am Brenner. Besonders auf den internationalen Zügen würden verstärkt Kontrollen durchgeführt. Zu diesem Zweck seien zusätzlich hundert Sicherheitskräfte im Einsatz. „Wir werden diese Maßnahmen fortsetzen. Flüchtlinge, die über den Brenner nach Österreich gelangen möchten, werden wir aufhalten und auf die Aufnahmezentren in Italien verteilen“, so Minister Alfano. „Es liegt uns sehr am Herzen, Grenzzäune und Barrieren innerhalb Europas zu vermeiden, auch weil diese sich auf die Wirtschaft sehr negativ auswirken würden.“
Kurz zuvor hat die EU-Kommission in Brüssel zwar Grenzkontrollen im Schengen-Raum für weitere sechs Monate genehmigt, aber ausdrücklich erklärt, dass der Brenner davon ausgenommen werde. „Kontrollen am Brenner müssen bei der Kommission extra angemeldet werden. Dann wird geprüft, ob sie verhältnismäßig und notwendig sind“, so die EU-Kommission. Dass es nun verstärkte Maßnahmen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge brauche, darin waren sich beide Minister einig. Zudem will Italien weitere Hotspots zur Registrierung der Flüchtlinge einrichten. Bisher gibt es Hotspots in Pozzallo und Trapani auf Sizilien, in Taranto in Apulien und auf Lampedusa. Alfano hat sich bereits mehrmals dafür ausgesprochen, die Flüchtlinge bereits vor ihrer Ankunft in Süditalien zu registrieren. Dabei sollen die Fingerabdrücke der Migranten bereits an Bord der Rettungsschiffe abgenommen werden. Ende Mai ließ der Tiroler Landeshauptmann Platter mit einer War-
nung aufhorchen, dass immer mehr Flüchtlinge illegal die Brennergrenze zu Fuß in Richtung Norden passieren würden. Innenminister Sobotka kündigte daraufhin an, zusätzlich 80 Beamte für die Kontrollen am Brenner einzusetzen. Daraufhin hat auch Italien 25 zusätzliche Soldaten zur Grenzsicherung am Brenner stationiert. AUSSCHREITUNGEN BEI BRENNER-DEMO Anfang Mai waren nach den beiden Protesten im April erneut rund 350 gewaltbereite Demonstranten am Brenner aufmarschiert, um gegen die von Österreich angekündigten Grenzkontrollen zu protestieren. Dabei kam es wieder zu Ausschreitungen, es flogen Steine und Rauchbomben, auch Böller wurden gezündet. Vorübergehend hatten Anarchisten die Brennerautobahn blockiert, auch die Bahnstrecke wurde unterbrochen. Die 700 Polizisten und Carabinieri wehrten sich mit Schutzschildern und Schlagstöcken, auch ein Wasserwerfer wurde eingesetzt, um die Demonstranten auseinanderzu-
© Simon Rainer
Brenner: Zustände wie im Krieg bei der Demonstration am 7. Mai
treiben. Vier Ordnungshüter sollen verletzt worden sein, sechs Randalierer wurden festgenommen. Der Bahnhof Brenner wurde verwüstet, Schaufenster und Vitrinen wurden eingeschlagen, am Boden blieben Rucksäcke einiger Demonstranten zurück. Auch ein geparktes Auto wurde demoliert. Die Krawalle spielten sich auf italienischem Staatsgebiet ab, die Randalierer schafften es nur bis rund 100 Meter vor der Grenze. Alle sechs am Brenner verhafteten Randalierer sind wenig später in einem Schnellverfahren am Bozner Landesgericht verurteilt worden. Gegen die vier Männer und zwei Frauen sind Haftstrafen zwischen einem Jahr und einem Jahr und vier Monaten verhängt worden. Für vier der sechs ist die Strafe zur Bewährung ausgesetzt worden, die zwei anderen müssen die Haftstrafe antreten, sobald die Urteile rechtskräftig sind. Bei den Verurteilten handelt es sich um Studenten und Personen, die zeitweise oder saisonal einer Arbeit nachgegangen sind, im Alter zwischen 21 und 44 Jahren. Ihr Verteidiger hat gegen das Urteil Berufung angekündigt. Sein Argument, dass die Demonstration nur deshalb ausgeartet sei, weil die Verhafteten keine Möglichkeit gehabt hätten, die Grenze an anderer Stelle zu überschreiten, hat der Richter aber schon jetzt nicht als mildernden Umstand bewertet. Auch werden sich einige der Betroffenen schon bald wieder vor Gericht verantworten müssen: Gegen sie stehen nämlich noch weitere Vorwürfe im Raum, wie etwa ein versuchter Anschlag auf die Transportsicherheit. Auch hatten die Randalierer Gasmasken, Stöcke, Helme, Wurfsteine und Kleidungsstücke zur Verhüllung der Gesichter bei
sich getragen. Zudem wurden vom Quästor zwölf Aufenthaltsverbote gegen Anarchisten ausgestellt, darunter sind die sechs Verurteilten und sechs weitere Randalierer, die auf freiem Fuß angezeigt wurden. Sie dürfen die Gemeinde Brenner für drei Jahre nicht mehr betreten. Für den Ort Brenner bringen die Demos, die vor allem an den im Grenzort verkaufsstarken Wochenenden veranstaltet werden, vor allem wirtschaftliche Einbußen mit sich. Bürgermeister Franz Kompatscher sprach sich vor kurzem ebenso wie die örtlichen Kaufleute entschieden gegen eine erneute „Totalsperre“ der Brennerstaatsstraße im Falle einer erneuten Demonstration aus. Seit jeher sei der Brenner Schauplatz für Kundgebungen gewesen, doch nie sei dabei ein derartiger Schaden für die lokale Wirtschaft entstanden wie bei den Demos im April und Mai. Auch die Berichterstattung in internationalen Medien zum „Ausnahmezustand“ am Brenner verunsichere zunehmend Gäste und Kunden. 700 WEITERE FLÜCHTLINGE FÜR SÜDTIROL Laut dem staatlichen Verteilungsschlüssel muss Südtirol zu den rund 1.000 untergebrachten Asylbewerbern weitere 700 Flüchtlinge aufnehmen. Die Flüchtlinge werden auf die einzelnen Bezirke aufgeteilt. Ausgenommen sind die Gemeinde Bozen, die im Verhältnis zur Bevölkerung bereits deutlich mehr Asylbewerber aufnimmt als die restlichen Bezirke, sowie das Wipptal, das die vorgesehene Quote mit den 44 Flüchtlingen im Haus „Lea“ in Wiesen fast erfüllt. Zudem wird die Grenzsituation berücksichtigt. sst Erker 06 I 16
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GEMEINDERATSWAHL FREIENFELD
Historischer Wahlsieg für Freie Liste
Peter Faistnauer bleibt Bürgermeister/ Freie Liste holt zehn Sitze/ Wahldebakel für SVP Er hat das Duell um Freienfeld gewonnen: Peter Faistnauer von der Freien Liste Freienfeld schafft mit großem Vorsprung die Wiederwahl zum Bürgermeister. Mit 71,51 Prozent der Stimmen (1.162) hat er sich klar gegen seinen SVP-Mitbewerber Martin Rainer (28,49 Prozent, 463 Stimmen) durchgesetzt. Die Spannung war groß bei den vorgezogenen Neuwahlen am 8. Mai in Freienfeld. Wer macht das Rennen? Die im vergangenen Herbst vom Bürgermeisterthron gestoßene Freie Liste Freienfeld oder die SVP Wipptal Freienfeld, die durch den geschlossenen Rücktritt ihrer Ratsfraktion im September die Auflösung des Gemeinderates heraufbeschworen hat? Mit einem
Kopf-an-Kopf-Rennen, vor allem bei der Bürgermeisterwahl, haben viele gerechnet. Das eindeutige Ergebnis – über 70 Prozent der Wähler schenkten Peter Faistnauer nach seinem viermonatigen Intermezzo als erster Gemeindebürger im vergangenen Jahr erneut das Vertrauen – war wohl für alle Seiten eine Überraschung. Mit 1.162 Stimmen konnte Faistnauer sein Vorjahresergebnis (546 Stimmen) sogar mehr als verdoppeln. Sein Gegenkandidat von der Südtiroler Volkspartei Martin Rainer hingegen konnte lediglich 28,49 Prozent der Stimmen (463) auf sich vereinen. In allen drei Wahlsektionen hatte Faistnauer gegenüber seinem Mitbewerber die Nase vorn, in Trens, dem Heimatort der beiden Bürgermeisterkandidaten, erhielt Faistnauer sogar 76,55
Prozent der Stimmen. AUFSTIEG DER FREIEN LISTE Die Freie Liste hat mit zehn Sitzen (65,9 %) auch eine satte Zwei-Drittel-Mehrheit im Gemeinderat geschafft. Ein historischer Wahlsieg, wenn man bedenkt, dass bis zum Jahr 2005 in Freienfeld die SVP als alleinige politische Kraft im Gemeinderat vertreten war. Damals zog die Freie Liste auf Anhieb mit drei Mandataren in die Ratsstube ein, fünf Jahre später verdoppelte die Liste sogar ihre Sitze, zu einer Koalition mit der regierenden SVP kam es aber nicht. Weitere fünf Jahre auf der Oppositionsbank später hatte die FLF – ebenso wie viele andere Listen und Parteien im Bezirk – im Vorfeld der Gemeindewahlen 2015 Schwierigkei-
ten bei der Kandidatensuche. Zehn Kandidaten für den Gemeinderat stellten sich neben Bürgermeisterkandidat Faistnauer am 10. Mai vergangenen Jahres der Wahl, fünf Sitze – u. a. eben auch der Bürgermeistersessel – wurden erreicht. Erstmals seit 70 Jahren wurde in Freienfeld ein Nicht-SVP-Kandidat zum ersten Bürger gewählt. Da die SVP aber mit zehn Mandataren die Mehrheit im Rat behielt, gestaltete sich die Koalitionsbildung von Anfang an schwierig. Erst im zweiten Anlauf konnte ein gemeinsamer Ausschuss eingesetzt werden, Differenzen gab es aber nach wie vor. Diese gipfelten im September schließlich im geschlossenen Rücktritt der SVP-Fraktion und in der dadurch bedingten Auflösung des Gemeinderates.
Bürgermeister Peter Faistnauer, 38, Trens, Landwirt, Lehrer & Agrartechniker
Verena Überegger, 38, Mauls, Ergotherapeutin
Anton Salcher, 53, Freienfeld, Unternehmer
Walter Aukenthaler, 41, Stilfes, Unternehmer
Martin Rainer (Rumler), 32, Trens, Angestellter
Alfred Reichsigl (Schölzhorn), 58, Trens, Landwirt
Carmen Unterthiner, 43, Trens, Angestellte
Paul Hochrainer (Fiechter), 48, Trens, Landwirt & Angestellter
Manfred Badstuber, 38, Trens, technischer Vertriebsleiter
Zeno Frei, 31, Elzenbaum, Landwirt
Martin Rainer (Mühlsteiger), 41, Trens, Jurist & Arbeitsrechtsberater
Ulrich Burger, 47, Trens, Geologe
Manfred Saxl (Thaler), 42 Jahre, Mauls/ Egg, Gemeindearbeiter in Franzensfeste
Alfred Sparber (Kundler), 52, Stilfes, Landwirt
Helene Hilber Nössing (Schmalzer), 58, Mauls, Bäuerin, Lehrerin i. R.
12
Erker 06 I 16
GEMEINDERATSWAHL FREIENFELD
FREIE LISTE FREIENFELD Kandidat Peter Faistnauer
Stimmen
±2015
1
2
3
1.162
+ 616
329
317
516
Verena Überegger
402
-
78
177
147
Anton Salcher
327
+ 136
58
39
230
Walter Aukenthaler
314
-
146
61
107
Martin Rainer (Rumler)
257
+ 35
49
45
163
Alfred Reichsigl (Schölzhorn)
256
-
35
20
201
Carmen Unterthiner
207
+ 34
42
29
133
Paul Hochrainer (Fiechter)
196
+5
39
36
121
Manfred Badstuber
166
-
21
14
131
Zeno Frei
162
-
93
29
40
Danica Seppi
154
+ 57
22
97
35
Rudolf Bacher
143
-
113
13
17
Walter Fleckinger
137
-
15
97
25
Philipp Sparber (Koss)
130
-
23
77
30
Sylvia Volgger
124
-
24
10
90
Christian Wieser
113
-
68
25
30
Gertrud Pircher
105
-
46
25
34
Martin Wieser (Tuminer)
101
-
25
61
15
Florian Zihl (Zihlor)
93
-
12
71
10
Manuel Hofer
91
- 17
22
10
59
Irma Mair (Schoberer)
88
-
26
33
29
Edmund Griesser
87
-
16
45
26
Petra Mantinger
72
+3
57
5
10
SVP WIPPTAL FREIENFELD 1
2
3
Martin Rainer (Mühlsteiger)
Kandidat
Stimmen ±2015 463
-
161
144
158
Ulrich Burger
206
+ 14
61
44
101
Manfred Saxl (Thaler)
206
-
73
105
28
Alfred Sparber (Kundler)
196
-
118
26
52 52
Helene Hilber Nössing (Schmalzer)
164
- 83
24
88
Martin Salcher (Krustner)
146
-
27
95
24
Magdalena Maria Steinmann
129
- 17
15
76
38
Josef Brida
118
-7
77
9
32
Josef Rainer (Haller)
114
-
19
8
87
Martin Hochrainer (Prontner)
92
-
18
12
62
Albert Gasser
84
-
65
7
12
Michael Hochrainer (Spinger)
67
-
8
18
41
Simon Brunner
66
-
49
1
16
Rudolf Hofer
61
-
35
3
23
Alex Kinigadner (Martler)
53
-
4
42
7
Norbert Überegger (Pfitscher)
53
-
10
8
35
Anna Weger Blasbichler (Vestler)
49
-
6
21
22
hat, auch die SVP-Ratsmitglieder aktiv einbinden zu wollen. Von der SVP Wipptal Freienfeld haben nämlich nur mehr fünf Kandidaten den Sprung ins Gemeindeparlament geschafft. Nur mehr 34,1 Prozent der Wähler haben das kleine Edelweiß angekreuzt, 29,6 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Damit hat die SVP ihre Sitze im Vergleich zu den Wahlen 2015 halbiert und befindet sich erstmals in der Oppositionsrolle. DER NEUE GEMEINDERAT Neben Faistnauer haben mit Verena Überegger (402 Stimmen) – sie hat im vergangenen Jahr pausiert –, Anton Salcher (327), Martin Rainer (Rumler, 257), Carmen Unterthiner (207) und Paul Hochrainer (Fiechter, 196) fünf altbekannte FLF-Gesichter den Einzug in die Ratsstube geschafft. Erstmals einen Sitz ergattert haben Walter Aukenthaler (314), Alfred Reichsigl (256), Manfred Badstuber (166) und Zeno Frei (162). Auf der Seite der SVP ist mit Manfred Saxl (Thaler, 206) ebenfalls ein unbeschriebenes Blatt im Rat vertreten. Das Edelweiß wird zudem neben Martin Rainer noch von Alfred Sparber (Kundler, 196), der im vergangenen Jahr als Bürgermeisterkandidat gescheitert war, von der ehemaligen Vizebürgermeisterin Helene Hilber Nössing (Schmalzer, 164) und von Ulrich Burger (206) vertreten. Der Frauenanteil im Gemeinderat von Freienfeld ist mit drei Rätinnen gleich geblieben wie im Vor-
jahr, was einer Quote von 20 Prozent entspricht. Zwei Frauen werden von der FLF gestellt, eine von der SVP. FLEISSIGE WÄHLER Freienfeld hatte bei den Wahlen am 8. Mai mit 78 Prozent die höchste Wahlbeteiligung. Während sich in Bozen, Niederdorf und Schluderns weit weniger Wähler als noch im Vorjahr zur Stimmenabgabe motivieren ließen, sind in der Wipptaler Gemeinde sogar um drei Prozent mehr zur Wahlurne geschritten. Insgesamt haben von 2.217 Wahlberechtigten 1.732 ihre Stimme abgegeben. Bei der Bürgermeisterwahl waren 93,8 Prozent der abgegebenen Stimmzettel gültig, bei den Listenstimmen sogar 95,7 Prozent. AUSSCHUSS NUR AUS FLF-RÄTEN Ende Mai trat der neue Gemeinderat zur konstituierenden Sitzung zusammen. Dabei wurden auf Vorschlag des Bürgermeisters die vier FLF-Räte Verena Überegger (Mauls), Anton Salcher (Freienfeld), Walter Aukenthaler (Stilfes) und Zeno Frei (Elzenbaum) in den Ausschuss gewählt. Ursprünglich hatte Faistnauer dem SVP-Mandatar Manfred Saxl einen Sitz im Ausschuss angeboten, dieser lehnte jedoch ab. Mit den restlichen vier SVP-Räten konnte sich Faistnauer aufgrund der Ereignisse im Herbst keine Zusammenarbeit vorstellen. sst
LEGENDE SEKTIONEN: 1 = Stilfes, Elzenbaum, Egg; 2 = Mauls, Pfulters, Niederried, Ritzail; 3 = Trens, Sprechenstein, Flans, Valgenäun.
SCHLAPPE FÜR SVP Während der politischen Verschnaufpause nahm der kommissarische Verwalter Helmuth Kiebacher die Geschicke der Gemeinde in die Hand und kümmerte sich fast
acht Monate lang um die ordentliche Verwaltung. Nun übergab er die Zügel wieder an den alten neuen Bürgermeister Faistnauer, der trotz der eindeutigen Regierungsmehrheit seiner Liste angekündigt Erker 06 I 16
13
GEMEINDERATSWAHL FREIENFELD
„Unsere Arbeitsweise wurde honoriert“ Nachgefragt bei Bürgermeister Peter Faistnauer
Interview: Susanne Strickner Erker: Herr Faistnauer, haben Sie mit einem derart eindeutigen Ergebnis gerechnet? Peter Faistnauer: Ich habe mir einen Wahlerfolg erhofft, aber nicht mit einem derart klaren Ergebnis gerechnet. Ich danke allen für die großartige Unterstützung und den eindeutigen Regierungsauftrag. In allen drei Sektionen hatten Sie klar die Nase vorn, in Ihrem Heimatdorf Trens haben Sie sogar 76,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können. Worauf führen Sie Ihren Wahlerfolg zurück? Dieser Wahlausgang ist schwierig in Worte zu fassen. Ich denke, den Bürgern hat meine Arbeitsweise im letzten Jahr gefallen. Sie haben erkannt, dass ich alle gleich behandle und Bürgerbeteiligung aktiv einfordere. Wesentlich zu diesem Ausgang wird aber auch die starke Kandidatengruppe, die hinter mir stand, beigetragen haben. Heuer haben Ihnen mehr als doppelt so viele Kandidaten auf Ihrer Liste als im Vorjahr den Rücken gestärkt. Was hat die Kandidatensuche heuer einfacher gemacht? Da müsste man die Kandidaten selber fragen. Wie im letzten Sommer unter meiner Führung gearbeitet wurde, hat sicher dazu beigetragen. Einige der neuen Kandidaten waren schon bei den letzten Wahlen nicht uninteressiert und haben nun ihre hundertprozentige Unterstützung
Peter Faistnauer: „Wer die Mehrheit hat, ist unwichtig, solange für die Gemeinde gearbeitet wird.“
zugesagt. Ich kann mir vorstellen, dass auch der Sturz im Herbst ein ausschlaggebender Moment war. Wie haben Sie den Wahlkampf empfunden? Ich habe den Wahlkampf als eher ungut empfunden. Während die Mitbewerber bei öffentlichen Auftritten immer Seriosität und Sachlichkeit betonten, ging es bei den Hausbesuchen in die unterste Schublade. Ich bin davon überzeugt, dass dies bei der Bevölkerung nicht gut angekommen ist. Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gestiegen – ein Zeichen, dass Politik den Bürgern von
PARTEIEN & SITZE Freie Liste Freienfeld SVP Wipptal Freienfeld
Stimmen 1.093 65,9 % 565 34,1 %
Sitze 10 5
gültige Stimmen ungültige Stimmen davon weiß
2016 1.658 95,7 % 74 4,3 % 38 2,2 %
1.489 157 88
14
Erker 06 I 16
±2015 +29,6 % - 29,6 % 2015 90,5 % 9,5 % 5,3 %
1 308 192
2 293 177
3 492 196
1 500 14 10
2 470 15 9
3 688 35 19
Freienfeld wichtig ist. Hat die politische Verschnaufpause gut getan? Nein, in meinen Augen hätte es die Pause nicht gebraucht. Ich hätte auch im letzten Jahr weiterarbeiten können, ohne erpressbar zu sein – auch wenn vielleicht ab und zu an meinem Stuhl gesägt worden wäre. Wer die Mehrheit hat, ist unwichtig, solange für die Gemeinde gearbeitet wird. Hat die SVP-Mehrheit im vergangenen Sommer großen Druck auf Sie ausgeübt? Natürlich habe ich einen gewissen Druck gespürt. Als Minderheiten-Bürgermeister ist man – wie sich jeder vorstellen kann – der Mehrheit mehr oder minder ausgeliefert. Einer Mehrheit, die eben auch eine andere Arbeitsweise als man selbst haben kann. Dabei möchte ich noch einmal betonen, dass es inhaltlich keine Differenzen gab. Nicht umsonst haben wir bei der Klausurta-
gung im August alle gemeinsam ein programmatisches Dokument festgelegt. Ihre Liste hat mit zehn Sitzen eine deutliche Mehrheit im Gemeinderat erreicht. Wie verlief die Ausschussbildung? Unmittelbar nach den Wahlen wurden bereits Gespräche geführt, auch mit der SVP. Nachdem der Vorsitzende des Koordinierungsausschusses nicht erreichbar war, habe ich mich mit Gemeinderat Manfred Saxl in Verbindung gesetzt und ihm einen Sitz im Ausschuss angeboten. Er war als einziger der SVP-Räte im vergangenen Jahr noch nicht im Gemeinderat und dadurch auch nicht an meiner Absetzung beteiligt. Er hat aber abgelehnt, somit sind für mich die Gespräche über eine Zusammenarbeit im Ausschuss mit der SVP abgeschlossen. Von einer konstruktiven Mitarbeit aller Mandatare im Gemeinderat gehe ich natürlich weiterhin aus, auch wenn der Ausschuss nur aus Räten der Freien Liste besteht.
„ALS BÜRGERMEISTER OHNE PARTEIINTERESSEN IM HINTERGRUND KANN MAN VIEL FREIER AUFTRETEN.“ Stehen die neuen Ausschussmitglieder bereits fest? Ja, wir möchten dabei vor allem dem Wählerwillen entsprechen und alle Fraktionen berücksichtigen. Demnach werden Verena Überegger, Anton Salcher, Walter Aukenthaler und Zeno Frei künftig im Ausschuss mitarbeiten. Ihr Gegenkandidat bezeichnet Demokratie als Wechselspiel zwischen Mehrheit und Opposition. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es in einer Gemeinde möglich sein sollte, dass alle gewählten Räte an einem Strang ziehen und gemeinsam arbeiten.
GEMEINDERATSWAHL FREIENFELD
Deshalb wäre eine Einheitsliste meiner Meinung nach die beste Lösung gewesen. Wenn aber eine Lagerbildung von der SVP gewünscht wird, werde ich sie nicht umstimmen können. Einige befürchten nun, dass ohne SVP im Ausschuss der gute Draht nach Bozen bzw. zu verschiedenen Ämtern abreißt. Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich im vergangenen Jahr gemacht? Die Parteizugehörigkeit hat nie eine Rolle gespielt. Im Gegenteil: Man kann als Bürgermeister ohne Parteiinteressen im Hintergrund viel freier auftreten. So habe ich das jedenfalls empfunden. Genauso wie die Beamten und die Landesregierung für alle Bürger da sein sollten, bin ich auch als Bürgermeister für alle Bürger da, nicht nur für die knapp 70 Prozent, welche die Freie Liste gewählt haben – auch wenn man im Gemeinderat einer Gruppierung angehört. Ausschlaggebend sind Fleiß und Einsatz eines jeden Mandatars, dementsprechend kann für die Gemeinde viel oder wenig erreicht werden. Ist in den vergangenen acht Monaten unter kommissarischer Verwaltung viel liegen geblieben? Da nicht ein Mensch die Arbeit von 15 Gemeinderatsmitgliedern leisten kann, ist natürlich das eine oder andere liegen geblieben bzw. weniger schnell weitergegangen. Ermessensentscheidungen wurden nicht gemacht, da diese von einem demokratisch
legitimierten Gremium getroffen werden müssen. Welche Entscheidungen stehen nun unmittelbar bevor? Schnelle Maßnahmen gilt es bei der BBT-Notwasserversorgung zu setzen. Weiters stehen die Wohnbauzonen in den verschiedenen Fraktionen an; es gilt die Schritte zu setzen, damit unsere einheimische Bevölkerung Raum zum Bauen erhält. Auch beim Kreisverkehr in Trens kann jetzt, nachdem die Grundverfügbarkeit gegeben ist, weitergearbeitet werden, damit er endlich realisiert werden kann. Zum Projekt Kreisverkehr spart Ihr Mitbewerber nicht mit Kritik. Langjährige Vorarbeiten seien im vergangenen Jahr durch einen Variantewunsch zunichte gemacht worden. Auf Anfrage einer Bürgerin bei einer Versammlung in Mauls hat der Landeshauptmann erklärt, dass der Kreisverkehr in Trens noch nie in das Bautenprogramm aufgenommen worden war. Es sind Gelder gekürzt worden, weshalb ich mir schon vorstellen kann, dass der Kreisverkehr in der Prioritätenliste des Landes weiter nach hinten gerückt ist. Dass dies mit einem Variantevorschlag zusammenhängt, ist jedoch an den Haaren herbeigezogen. Uns war es im vergangenen Jahr wichtig, die Wünsche der Bevölkerung aufzunehmen und eine Unterführung einzuplanen. Wir sind im Sommer die Frage um die Grundablösung angegangen, die vor kurzem vom Kommissär ab-
gewickelt werden konnte. Somit ist nun die wichtigste Voraussetzung gegeben, das Projekt umzusetzen, da es Aufgabe der Gemeinde ist, die Grundverfügbarkeit zu gewährleisten.
„NACHDEM DIE GRUNDVERFÜGBARKEIT NUN GEGEBEN IST, KANN AM KREISVERKEHR TRENS ENDLICH WEITERGEARBEITET WERDEN.“ Im vergangenen Jahr wurde das komplette Koalitionsprogramm auf dem Online-Portal der Gemeinde veröffentlicht, damit Bürger Änderungsvorschläge einbringen konnten. Wurde diese Möglichkeit genutzt? Ja, einzelne Bürger haben die Chance genutzt und Vorschläge eingebracht. Das hat mich sehr gefreut. Wird das Programm jetzt noch einmal angepasst? Minimale Anpassungen wird es geben. Das Programm ist weit gefasst und nicht in Stein gemeißelt. Darin wird die Ist-Situation dargestellt – während der Amtszeit wird es sicher mehrmals angepasst werden müssen. Das Programm ist nichts Starres und wird kontinuierlich wachsen, immer unter Einbeziehung der Bevölkerung. Welche Schwerpunkte setzt Ihre Regierung für die kommenden vier Jahre? Vordergründig in den nächsten Jahren sind die BBT-Ausgleichsmaßnahmen und – wie schon
erwähnt – die Wohnbauzonen in den Fraktionen. Die Einhausung der Eisenbahn in Freienfeld ist technisch und organisatorisch auf einem guten Weg. Die unterirdische Verlegung der Hochspannungsleitung in Mauls hat sich technisch schwieriger herausgestellt, als ursprünglich angenommen, aber ich bin mir sicher, dass wir auch dort bald eine Lösung finden. Zudem sollen in Mauls innerhalb der nächsten fünf Jahre für 1,8 Millionen Euro Verkehrsmaßnahmen umgesetzt werden. Auch hier werden wir versuchen, Druck zu machen, damit das Projekt schneller umgesetzt wird. Ein großes Anliegen ist es, endlich die Sportzone Freienfeld zum Abschluss zu bringen. Derzeit bereitet die heuer eingeführte Harmonisierung der Buchhaltung große Probleme in vielen Gemeinden. Hier gilt es, beim Gemeindenverband zu intervenieren, damit dringend notwendige Anpassungen vorgenommen werden. Sonst laufen uns die Buchhalter davon. Wie wird sich der Wind im Gemeindehaus nun unter der Regierung Faistnauer – ohne eine SVP-Mehrheit im Nacken – ändern? Das Arbeitsklima im Vergleich zum vergangenen Jahr ist angenehmer, da man weniger unter Druck steht. Den Gemeindebediensteten möchte ich vermitteln, dass mit Freude und Begeisterung viel zum Wohle der Bürger geleistet werden kann.
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GEMEINDERATSWAHL FREIENFELD
„Der Wählerauftrag muss respektiert werden“ SVP-Bürgermeisterkandidat Martin Rainer zum Wahlausgang
Erker: Herr Rainer, Sie haben die Wahl gegen Peter Faistnauer deutlich verloren. Wie kommentieren Sie den Wahlausgang? Martin Rainer: Zuallererst gratuliere ich meinem Mitbewerber herzlich zu seinem Sieg. Mir war von Anfang an klar, dass es schwierig werden wird, mich gegen einen amtierenden Bürgermeister – wenn es auch nur vier Monate waren – durchzusetzen. Der Wählerauftrag ist nun klar und muss respektiert werden. Worauf führen Sie Ihre Niederlage zurück? Für die Niederlage gibt es sicherlich mehrere Gründe, die in erster Linie in der Vergangenheit zu suchen sind. Ein Hauptgrund ist der geschlossene Rücktritt der SVP-Fraktion im vergangenen September, der nicht aus Jux und Tollerei, sondern wohldurchdacht und aus triftigen Gründen eingereicht werden musste. Leider ist es uns nicht gelungen, diese schwerwiegenden Gründe dem Wähler zu kommunizieren. Nun gilt es, die Niederlage näher zu analysieren und unsere Schlüsse daraus zu ziehen. Wie verlief in Ihren Augen der Wahlkampf in Freienfeld? Wir haben den Wahlkampf als Team gut bestritten und dafür auch von allen Seiten Lob und Anerkennung erhalten. An unseren Kandidaten hat es sicher nicht gelegen. Auch deckt sich mein persönliches Abschneiden mit dem der Liste. Wir haben besonderen Wert auf einen fairen, positiven Wahlkampf gelegt. Von
unserer Seite ist nie ein schlechtes Wort über meinen Mitbewerber bzw. über die Freie Liste gefallen. Wir haben Inhalte, Visionen und Kandidaten in den Vordergrund gestellt und uns auf kei-
ne Schlammschlacht eingelassen – im Gegensatz zu unserem Mitbewerber, der leider nicht diese zurückhaltende und respektvolle Strategie fuhr. Wir haben keinen Wahlkampf gegen jemanden geführt, sondern für die Gemeinde. Leider hat der Wähler unsere Strategie nicht belohnt, was wir selbstverständlich zur Kenntnis nehmen. Die SVP Freienfeld hat nur mehr fünf Sitze ergattert und steht damit deutlich schlechter da als noch vor einem Jahr. War die Entscheidung der SVP-Fraktion für den geschlossenen Rücktritt im Herbst im Nachhinein doch
Peter Faistnauer Martin Rainer
Stimmen 1.162 71,5 % 463 28,5 %
±2015 + 616 -
1 329 161
2 317 144
3 516 158
gültige Stimmen ungültige Stimmen davon weiß
2016 1.625 93,8 % 107 6,2 % 64 3,7 %
2015 1.477 89,7 % 10,3 % 169 100 6,1 %
1 490 34 16
2 461 24 13
3 674 49 35
Erker 06 I 16
le Koalitionsgespräche mit der Freien Liste? Wir haben von Anfang an gesagt, dass von unserer Seite mit konstruktiven Kräften gerne zusammengearbeitet wird. Durch die erreichte Mehrheit braucht uns die Freie Liste aber nicht, wir sehen das ganz realistisch. Meiner Ansicht nach funktioniert Demokratie gut als Wechselspiel zwischen Mehrheit und Opposition. Nichtsdestotrotz sind und bleiben wir dialogbereit. Welchen dringenden Problemen sollte sich die neue Verwaltung umgehend widmen? In Freienfeld gibt es mehrere Baustellen, die den Leuten unter den Nägeln brennen. So hat die letzte Regierung in den vier Monaten für den Kreisverkehr Trens einen Variantewunsch beim Land eingebracht, ohne sich um die Finanzierung zu kümmern, und das Projekt ist leider aus dem Bautenprogramm geflogen. Jahrelange Vorarbeit war damit zunichte gemacht worden; jetzt steht alles wieder auf null. Dabei ist es sehr schwierig, auf die riesenlange Prioritätenliste zu kommen. Handlungsbedarf besteht auch bei der BBT-Notwasserversorgung, denn in das Projekt ist das Leerrohr für das Glasfasernetz in Richtung Egg und die Trinkwasserleitung in Pfulters zu integrieren; mit den Arbeiten wurde bereits begonnen. Nicht zu vergessen sind auch die anstehenden BBT-Ausgleichsmaßnahmen. Wir werden aufmerksam beobachten, was sich in den nächsten vier Jahren in Freienfeld tun wird.
Martin Rainer: „Leider ist es uns nicht gelungen, die schwerwiegenden Gründe für unseren Rücktritt dem Wähler zu kommunizieren.“
BÜRGERMEISTERWAHL
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ein Fehler? Ich bin davon überzeugt, dass jeder, der den Rücktritt eingereicht hat, nach wie vor hinter dieser Entscheidung steht und diese nicht bereut. Wie gesagt, es gab
für den Rücktritt schwerwiegende und nachvollziehbare Gründe. Was aber die Kommunikation unmittelbar nach dem Rücktritt anbelangt, sind von unserer Seite Fehler begangen worden. Werden Sie Ihren Sitz im Gemeinderat antreten? Jeder gewählte Vertreter hat einen Wählerauftrag erhalten und sollte diesem auch nachkommen. Ich fühle mich meinen Unterstützern verpflichtet und werde mich sicher nicht der Verantwortung entziehen. Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit einen Dank aussprechen an all jene, die trotz widriger Umstände an uns geglaubt haben. Ist die SVP offen für eventuel-
Interview: sst WAHLBETEILIGUNG WAHLBERECHTIGTE WAHLBETEILIGUNG
2015
2016
2.191
2.217
1.646
75,1 %
1.732
78,1 %
AKTUELL
BRENNER
Wer verlegt Breitbandnetz? Die Räte der Gemeinde Brenner, die sich Ende April zu ihrer ersten Sitzung dieses Jahres einfanden, hatten sich mit einer Reihe von Bauprojekten zu befassen. Offen ist nach wie vor die Vorgangsweise bei der Verlegung der Glasfaserkabel in der Fraktion Gossensaß. Das erste Projekt, über das der Gemeinderat zu entscheiden hatte, betraf die Sanierung des Wasserspeichers Fuchsgraben. Der alte Speicher, der noch aus dem Jahr 1955 stammt, wird demnach oberhalb der Bahntrasse neu errichtet; auch die Leitung zur Quellfassung wird erneuert. Eine Reserveversorgung für Gossensaß wird dabei ins Auge gefasst, nach Möglichkeit auch für Pflersch. Das von Ingenieur Hans Pardeller ausgearbeitete Ausführungsprojekt, das Kosten in Höhe von rund 640.000 Euro vorsieht, wurde einstimmig genehmigt. Bürgermeister Franz Kompatscher geht davon aus, dass eine Realisierung voraussichtlich in zwei Jahren möglich ist. Einstimmig gutgeheißen wurde auch das Einreichprojekt für die energetische Sanierung des Rathauses in Gossensaß. Das Projekt von Architekt Diego Barbolini mit Kosten in Höhe von rund 823.000 Euro sieht u. a. die Sanierung der Fassade sowie die Anbringung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach vor. „Die Gemeinde hat bereits über den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) um einen Beitrag angesucht“, so Bürgermeister Kompatscher. „Fällt dieser zu gering aus, so muss eine andere Lösung angestrebt werden.“ Die Sanierung des Daches sei jedoch unumgänglich. Offen ist hingegen immer noch die Vorgangsweise bei der Verlegung des Breitbandnetzes in der Fraktion Gossensaß. Während die Arbeiten in Brenner abgeschlossen und in Pflersch vor allem aufgrund der gu-
ten Zusammenarbeit mit der dortigen Elektrizitätsgenossenschaft an einem guten Punkt angelangt sind, liegt für Gossensaß zwar ein Projekt vor, bei Verhandlungen mit dem Fernheizwerk sei man allerdings noch nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen. Eine endgültige Entscheidung soll bis zur nächsten Gemeinderatssitzung fallen. Eine Änderung des Haushaltsvoranschlages machte das Projekt „E-Werk Pflerscher Bach“ notwendig. „Da bereits im März im Amt für Stromversorgung Unterlagen nachgereicht werden mussten, um eventuell die Konzession zu erlangen, war ein schnelles Handeln des Gemeindeausschusses notwendig“, rechtfertigte Bürgermeister Kompatscher einen diesbezüglichen Beschluss im Dringlichkeitswege; dieser wurde von den Räten einstimmig ratifiziert. Die Abschlussrechnung der Gemeinde für das Jahr 2015 mit einem Verwaltungsüberschuss von rund 881.000 Euro wurde ohne Gegenstimme genehmigt und in den laufenden Haushalt eingebaut.
Landes erfolgen. Die Marktordnung der Gemeinde wurde ebenfalls einstimmig abgeändert, u. a. werden die Abhaltung der Märkte in den Wintermonaten sowie die Entrichtung der Mieten neu geregelt. Armin Keim und Melanie Nagele wurden einstimmig als Gemeindevertreter in den Jugenddienst Wipptal entsandt. Die Gemeinde Brenner hält Beteiligungen am Südtiroler Gemeindenverband, an der Selfin, am Fernheizwerk Gossensaß, an der Elektrizitätsgenossenschaft Pflersch, am Südtiroler Einzugsdienst und am Eco-Center. Der von Bürgermeister Franz Kompatscher vorgelegte Plan wurde von den Räten
zur Kenntnis genommen. Die Abänderung der Verordnung über die Trinkwasserversorgung der Gemeinde wurde einstimmig gutgeheißen. Diese sieht nun vor, dass bei Austausch des Wasserzählers ein Gerät mit Fernablesung verpflichtend installiert werden muss. Der Verkauf eines Grundstückes (85 m2) an Roman Kral in Gänsbichl wurde einstimmig genehmigt. Hinsichtlich der jüngsten Demonstrationen am Brenner verabschiedeten die Räte eine Resolution, in der sie sich dafür aussprachen, dass das Dorfleben auf jeden Fall gewährleistet bleiben müsse. Barbara Felizetti Sorg
IN KÜRZE Die Vereinbarung zwischen den Gemeinden Brenner und Ratschings, welche die gemeinsame Führung des Gemeindegeometers vorsieht, wurde bis zum Jahr 2020 verlängert. Die Jahresabschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehr Gossensaß mit einem Überschuss von rund 35.000 Euro und jener von Pflersch mit einem Überschuss von rund 28.000 Euro wurden einstimmig genehmigt. Die Verordnung über die Abhaltung von Volksbefragungen wurde einstimmig angepasst. Demnach muss bei Widerruf eines bestätigenden Referendums die Veröffentlichung auf der Homepage der Gemeinde sowie im Amtsblatt des Erker 06 I 16
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AKTUELL
STERZING
Sanierungsprojekt für Feuerwehrhalle genehmigt Knapp ein Jahr nach den Gemeinderatswahlen sind die Fronten im Sterzinger Gemeinderat immer noch verhärtet. Auch bei der Ratssitzung Ende Mai lieferten sich die regierende Liste „Für Sterzing Wipptal“ und die „SVP Wipptal Sterzing“ erneut einen offenen Schlagabtausch.
re Lösung für rund 2,2 Millionen Euro ins Auge gefasst. Zudem werde versucht, einen Landesbeitrag als übergemeindliches Projekt zu erhalten, da die FF Sterzing nicht nur in der Stadtgemeinde, sondern auch auf Bezirksebene wichtige Aufgaben übernehme. Das Vorprojekt wurde einstimmig gutgeheißen.
Für reichlich Zündstoff hatte die SVP-Fraktion mit gleich drei Beschlussanträgen gesorgt. So forderten die SVP-Räte Eva Frick und Dieter Thaler den dringenden Ankauf von neuen Möbeln für den Kindergarten „Maria Regina Pacis“ gemäß einem Beitragsgesuch aus dem Jahr 2010. 70 Prozent der Investitionen seien durch einen Landesbeitrag abgedeckt, der allerdings innerhalb 2016 verwendet werden müsse. Laut Stadträtin Verena Debiasi seien vor kurzem bereits alle nötigen Schritte in die Wege geleitet und die Möbel bestellt worden, woraufhin der Antrag zurückgezogen wurde. In einem zweiten Beschlussantrag forderten Frick, Thaler und Dr. Robert Hartung, im Rahmen eines Umwelttages mit der Aktion „Müll sammeln für eine saubere Stadt“ sowie durch ein weiterführendes Programm im Rahmen einer jährlich stattfindenden Umweltwoche die Bevölkerung für Abfallbeseitigung und -vermeidung zu sensibilisieren. An sich ja keine schlechte Idee, waren sich mehrere Ratsmitglieder einig. Warum der Vorschlag gleich als Beschlussantrag eingereicht worden sei, ohne vorher mit dem zuständigen Stadtrat bzw. der Gemeinderätin mit Mitspracherecht zu sprechen, wollten gleich mehrere Räte von „Für Sterzing Wipptal“ sowie Vizebürgermeister Fabio Cola (Insieme per Vipiteno) wissen. Überdies wurde auch die Formulierung des Antrags „mit unterschwelligen Vor-
IN KÜRZE Die Abschlussrechnung der Gemeinde für das Finanzjahr 2015 wurde einstimmig genehmigt, ebenso die Abschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehr Sterzing mit einem Verwaltungsüberschuss von rund 80.000 Euro, der FF Thuins mit rund 27.000 Euro und des Stadttheaters mit rund 16.500 Euro. Einstimmig genehmigt wurden auch zwei Durchführungspläne für zwei Zonen für touristische Einrichtungen, einmal für das Beherbergungsprojekt „Sternhütte“ am Roßkopf und einmal für die „Hotelzone Nordpark“. Mit einer einstimmig verabschiedeten Resolution forderte der Gemeinderat erneut den Erhalt des Sterzinger Krankenhauses mit allen derzeit bestehenden Abteilungen und Dienstleistungen, insbesondere der Geburtenabteilung und der Neuroreha. Diskutiert wurde auch über die Schwierigkeiten der Sozialgenossenschaft „Kinderfreunde“, geeignete Räumlichkeiten zu finden. Diese bietet seit einigen Jahren in Sterzing dreimal pro Woche Nachmittagsbetreuung an. Der Gemeinderat war sich über die Wichtigkeit der Struktur zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf einig. Nun werde die Möglichkeit zur Nutzung von Klassenräumen an der Mittelschule bzw. eine Unterstützung von Seiten der Gemeinde bei der Anmietung einer Wohnung geprüft. sst
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Für rund 2,2 Millionen Euro soll die Feuerwehrhalle Sterzing saniert werden.
würfen der Untätigkeit“ infrage gestellt. Bereits in den vergangenen Jahren habe es immer wieder ähnliche Initiativen gemeinsam mit Umweltgruppen, Vereinen und Schulen gegeben. Dieses Engagement halte bis heute an und werde immer wieder in verschiedensten Kleinprojekten sichtbar. Der Antrag wurde mit neun Gegenstimmen (FSW), fünf Ja-Stimmen (SVP, Lega Nord) und zwei Enthaltungen (Insieme) abgelehnt. Ein dritter Beschlussantrag von Frick und Thaler forderte ein Partizipationsprojekt für die Realisierung und Ausgestaltung einer Grünfläche in der Wohnsiedlung „Hofer Säge“. „Hier besteht die einmalige Chance, Kinder und Eltern des angrenzenden Wohnviertels die Planung und Umsetzung mitgestalten zu lassen“, so die SVP-Räte. Dass dabei im Beschlussantrag von einem Kinderspielplatz die Rede war, für dessen Umsetzung eine Umwidmung der Zone notwendig gewesen wäre, veranlasste im Vorfeld der Ratssitzung 51 Bewohner des Viertels, bei Bürgermeister Fritz Karl Messner ein Schreiben zu hinterlegen, in dem gefordert wird, die Grün-Ruhezone zu belassen und einen geeigneteren Standort für einen Kinderspielplatz zu suchen. Laut Gemein-
derat Herbert Seeber (FSW) seien in der Zone die urbanistischen Voraussetzungen für die Errichtung eines Spielplatzes nicht gegeben. Frick und Thaler betonten, dass man mit dem Antrag keinen „Spielplatz“ erzwingen, sondern durch Einbeziehung der Anwohner eine „Spielfläche auf der Grünfläche“ als Begegnungsraum in der Nachbarschaft schaffen wolle. Ein dahingehender Abänderungsantrag von Frick wurde jedoch ebenso mehrheitlich abgelehnt wie der Beschlussantrag selbst. SANIERUNG FEUERWEHRHALLE Zur Abstimmung gebracht wurde auch ein überarbeitetes Vorprojekt zur Sanierung und zum Umbau der Feuerwehrhalle Sterzing. Die SVP-Fraktion kritisierte, dass bei der Projektierung viel Zeit verschwendet worden sei und deshalb ein Landesbeitrag nicht mehr habe genutzt werden können. Laut Bürgermeister Fritz Karl Messner habe die Gemeindeverwaltung alles Erdenkliche versucht; Verzögerungen habe es durch das Vergabeamt bzw. durch das beauftragte Planungsbüro gegeben. Nun habe man das ursprüngliche Projekt (3,6 Millionen Euro) überarbeitet und eine kostengünstige-
AKTUELL
„Im öffentlichen Interesse“ Bei einem Diskussionsabend der Bürgerliste „Für Sterzing Wipptal“ Mitte Mai im Sterzinger Vigil-Raber-Saal, moderiert von Listensprecher Heinrich Forer und Gemeinderat Herbert Seeber, ging es vor allem um mehrere Gerichtsverfahren, in welche die Gemeinde Sterzing verwickelt ist, sowie um die Umgestaltung des Untertorplatzes. Was den Rechtsstreit mit der Biogas Wipptal GmbH betrifft, stehe laut Stadtrat Markus Larch die Stadtgemeinde nicht als Verlierer da, schließlich sei das Verfahren vom Staatsrat für unzulässig erklärt und archiviert worden. „Ursprünglich war im Beschluss der Nachbargemeinde Pfitsch eine Zufahrtsstraße zur Biogasanlage über Sterzinger Gemeindegebiet als Voraussetzung für deren Errichtung vorgesehen, diese konnte abgewendet werden“, so Larch. Das sieht der Rechtsanwalt der Biogas-Gesellschaft anders: „Laut dem Urteil des Staatsrates ist die Klage nicht nur unzulässig, sondern auch unbegründet in der Sache.“ Die Biogas Wipptal GmbH habe nämlich bis heute bei der Stadtgemeinde nie einen Bauantrag für eine Zufahrtsstraße und -brücke auf Sterzinger Gemeindegebiet gestellt. Somit liege keine Rechtsverletzung vor. Ein entsprechender Bauantrag hätte von der Stadtgemeinde zudem auch abgelehnt werden können, ohne den Gerichtsweg einzuschlagen, so der Rechtsanwalt. Zum Fall „Aspiag“ berichtete Bürgermeister Fritz Karl Messner, dass das Lebensmittelunternehmen Probleme habe, das im Raumordnungsvertrag vorgesehene Hotelprojekt im Süden der Stadt umzusetzen. Noch sei die im Zusatzvertrag vereinbarte Fünf-Jahresfrist zwar nicht abgelaufen, aber Aspiag versuche dennoch, über Beschreitung des Rechtsweges aus
dem Vertrag auszusteigen. Zudem ist das Unternehmen mit zwei Zahlungen des vereinbarten jährlichen Beitrages von 50.000 Euro in Verzug. Der Stadtrat hat deshalb den Rechtsbeistand der Gemeinde mit der Angelegenheit betraut. Was den „Parkplatz-Streit“ mit der Firma Leitner betrifft, sei Bürgermeister Messner immer noch für die „große Lösung“, die neben dem Parkplatz einen neuen Kreisverkehr samt Verlegung der Zufahrtsstraße nach Unterackern vorsehe. Vor vier Jahren sei hierzu gemeinsam mit der Landesagentur BLS ein entsprechendes Projekt ausgearbeitet, aber schlussendlich nicht umgesetzt worden. „Für das provisorische Parkplatz-Projekt der Firma Leitner hat die Baukommission mehrmals ein negatives Gutachten ausgestellt, und darüber möchte ich mich als Bürgermeister nicht hinwegsetzen“, so Messner. Das Grundstück liege eben in einer von Überschwemmungen gefährdeten Zone. Er bedauere, dass Leitner nun den Rechtsweg eingeschlagen habe. „Wenn ein Projekt viermal abgelehnt wird, jedes Mal mit einer anderen Begründung, dann hat man irgendwann die Nase voll“, so ein Vertreter des Leitner-Bezirksrates, der fast vollzählig anwesend war und mit Tony Tschenett vom ASGB an die Bürgerliste appellierte, gemeinsam mit dem Unternehmen bald eine Lösung zu finden und das Problem nicht auf die leichte
Schulter zu nehmen. Schließlich sei Leitner als internationales Unternehmen nicht auf den Standort Sterzing angewiesen; rund 800 Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. In Bezug auf die Umgestaltung des Untertorplatzes waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, dass dringend etwas getan werden müsse, um das Stadtbild zu verschönern. Zur Veranschaulichung der Größenordnung des Projektvorschlages privater Investoren, das nahezu eine Verdopplung der bestehenden Kubatur auf 9.000 m3 vorsieht und damit einen Urbanistikvertrag voraussetzt, wurde in den vergangenen Wochen ein Baugerüst am Untertorplatz errichtet. Nun sei die Bevölkerung dazu aufgerufen, Stellung zu neh-
men und Vorschläge einzubringen. Laut Bürgermeister Messner müsse nun die urbanistische und wirtschaftliche Verträglichkeit geprüft werden. SVP-Gemeinderätin Eva Frick machte darauf aufmerksam, dass im Projektvorschlag lediglich unterirdische Parkplätze vorgesehen seien, wodurch der Platz für bestimmte Zielgruppen unattraktiver werden könnte. Johannes Frick forderte mit Nachdruck, auch die Anrainer und den örtlichen hds-Ausschuss in die Projektierung miteinzubeziehen. Schließlich entstehe bei der Umgestaltung eine große Handelsfläche. Laut Reinhard Fuchs setze eine Vertragsurbanistik immer ein öffentliches Interesse voraus. Dieses gelte es nun beim Projekt Untertorplatz eingehend zu prüfen. sst
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„Eine gute Idee!“ „Was für eine gute Idee!“ Mit diesen Worten – unüberhörbar gespickt mit einer gehörigen Portion Ironie – kommentierte F-Rat Karl Volgger auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderates von Pfitsch die Entscheidung von Legambiente, die Gemeinde für ihre umweltfreundliche Stromproduktion auszuzeichnen.
Gemeindenverband. Dies nahm der Rat geschlossen zur Kenntnis.
Damit kommen auch die seit Jahren umstrittenen Photovoltaikanlagen auf den riesigen Gewächshäusern im Pfitscher Hochtal zu späten – und durchaus zweifelhaften – Ehren, immerhin soll für einige Anlagen nicht einmal eine Benutzungsgenehmigung vorliegen. Die Betreiber der Biogasanlage werden nicht minder erfreut gewesen sein. Immerhin begründet die Umweltorganisation Legambiente ihre Entscheidung damit, dass die Gemeinde ihren Strombedarf zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energiequellen bezieht (siehe eigener Bericht), was auch die Brieftaschen der Bürger entlaste. Das wiederum veranlasste Renato Bussola von der Bürgerliste dazu, beim Bürgermeister noch einmal nachzuhaken. „Ich habe mehrmals darauf hingewiesen, dass dies nicht den Tatsachen entspricht“, rechtfertigte sich Bürgermeister Stefan Gufler, der Mitte Mai in Rom die Auszeichnung entgegengenommen
GEMEINDEHAUSHALT Die Abschlussrechnung der Gemeinde mit einem Verwaltungsüberschuss von 3,3 Millionen Euro, der vor allem auf die gesetzlich vorgeschriebene Umstellung des Buchhaltungssystems zurückzuführen ist, wurde einstimmig genehmigt, ebenso eine Haushaltsänderung, die notwendig geworden war, um dem staatlichen Stabilitätsgesetz von 2016 Rechnung zu tragen.
FEUERWEHREN Die Abschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehren von Wiesen (64.000 Euro), St. Jakob (22.000 Euro) und Kematen (30.000 Euro) wurden ohne Gegenstimme genehmigt.
Photovoltaikanlagen im Pfitscher Hochtal
hatte. „Wenn sie es dann trotzdem schreiben, kann ich nichts dafür.“ LANDSCHAFTSPLAN Bastian Helfer vom Ingenieurbüro Gianluca Cordani präsentierte den Räten ein Projekt zur Umwidmung von Wald in bestockte Wiese und Weide beim „Archerhof“. Da die betroffenen Flächen bereits nach den Unwettern von 2012 vom Amt für Wildbachverbauung abgeholzt und das Gutachten der Grün-Grün-Kommission (mit der Auflage einer genauen Abgrenzung zur Waldparzelle) positiv ausgefallen waren, stimmte auch der Gemeinderat einstimmig für die Umwidmung. Auch das Projekt zur Umwidmung
AUSZEICHNUNG FÜR PFITSCHER ENERGIEPOLITIK Legambiente, die größte italienische Umweltorganisation, hat vor kurzem die Gemeinde Pfitsch mit dem „Premio Comuni Rinnovabili 2016“ ausgezeichnet. Wie die Organisation betont, schaffe es die Gemeinde, mit einem Mix aus fünf verschiedenen Technologien zur Produktion von Strom und Wärme ihren Energiebedarf zu 100 Prozent zu decken: mit einem großen und mehreren kleinen Wasserkraftwerken, Photovoltaikanlagen, Solaranlagen, einem Fernheizwerk sowie einer Biogasanlage. Bürgermeister Stefan Gufler konnte Anfang Mai die Auszeichnung in Rom entgegennehmen. Italienweit gibt es 39 Gemeinden, die ihren gesamten Energiebedarf aus mindestens drei erneuerbaren Quellen decken, 21 davon liegen in Südtirol. Im Wipptal sind es die Gemeinden Brenner, Ratschings und Sterzing.
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von Wald in landwirtschaftliches Gebiet und umgekehrt beim „Schaurhof“ in Flains, vorgestellt von Architekt Hermann Gschnitzer, fiel auf ungeteilte Zustimmung der Räte. UNBEWOHNBARKEITSERKLÄRUNGEN In die Gemeindekommission für Unbewohnbarkeitserklärungen wurden einstimmig Dr. Wilhelm Seppi (Sanität), Erhard Schwellensattl (Wohnbauinstitut) und Sabine Rottensteiner (Landesabteilung für Wohnungsbau) entsandt. BETEILIGUNGEN Wie Bürgermeister Gufler mitteilte, hält die Gemeinde Pfitsch Beteiligungen an der Selfin GmbH, der Thermo Wipptal AG, der Kraftwerk Wiesen Konsortial-GmbH, der Müller Energie GmbH sowie an der Südtiroler Einzugsdienste AG und dem
ALLFÄLLIGES Die F-Räte Julian Volgger und Karl Volgger regten u. a. die Einführung einer Parkgebühr an der vierten Kehre der Pfitscher-Joch-Straße an, um für die Erhaltung der Straße eine Querfinanzierung zu ermöglichen und damit den Gemeindehaushalt zu entlasten. Zudem soll geprüft werden, inwieweit sich die Ausstellung einer Unbewohnbarkeitserklärung auf die Höhe der Gemeindeabgaben auswirkt. Bürgermeister Gufler versprach, sich beider Themen anzunehmen. Barbara Felizetti Sorg
NEUE MITTELSPANNUNGSLEITUNG IN PFITSCH Vor kurzem hat SELNET, eine Stromverteilungsgesellschaft von Alperia, eine neue Mittelspannungsleitung in Pfitsch in Betrieb genommen. Dabei wurde auf einer Länge von 13 km die 20.000-Volt-Stromleitung komplett unterirdisch verlegt. Die neue Leitung hat eine maximale Kapazität von 10 Megawatt. Nun kann auch der Strom, der in den zahlreichen dezentralen Anlagen für erneuerbare Energie in Pfitsch produziert wird, in das Mittelspannungsnetz eingespeist werden. Im Zuge der Bauarbeiten, die rund 2,5 Millionen Euro verschlangen, wurden zusätzliche Leerrohre verlegt, in die künftig die Glasfaserkabel für das Breitbandnetz sowie für die Entwicklung intelligenter Stromnetze, so genannter „smart grids“, eingezogen werden. Hierzu läuft bereits ein Pilotprojekt gemeinsam mit dem Politecnico di Milano und Alperia im Bereich Fernüberwachung.
AKTUELL
RATSCHINGS
Gemeinde setzt auf Breitbandausbau
Mit der Genehmigung des Ausführungsprojektes für die sekundären und tertiären Strukturen des Glasfasernetzes durch den Gemeinderat Mitte Mai unterstreicht die Gemeinde Ratschings die Wichtigkeit dieser Infrastruktur und ihren Willen, diesen wichtigen Dienst der Bevölkerung so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen. Das Ausführungsprojekt sieht die Realisierung des Breitbandnetzes in Stange (Kosten 50.000 Euro), Gasteig (230.000 Euro), Mareit (321.000 Euro) und Ridnaun (200.000 Euro) vor. Voraussetzung ist allerdings, dass die Gemeinde Ratschings zur einschlägigen Finanzierung durch das Land zugelassen wird. Mit der Genehmigung des Ausführungsprojektes, erstellt durch das Ingenieurbüro Bergmeister, möchte man die Chance nutzen und hofft auf die Finanzierungszusage für das Vorhaben, da nicht alle Gemeinden im Land schon so weit mit den Planungen sind. Die Frist für das Ansuchen läuft mit Ende Mai ab. Bei einem positiven Bescheid käme man einen großen Schritt wei-
ter. Gleichzeitig mit den Arbeiten in den genannten Fraktionen wird der Ausbau des Glasfasernetzes in der Fraktion Jaufental durch die örtliche Elektro-Genossenschaft und in Innerratschings durch das Fernheizwerk vorangetrieben, wo die Arbeiten schon so weit sind, dass das Breitbandnetz demnächst aktiviert werden kann und den interessierten Kunden zur Verfügung steht. IN KÜRZE Insgesamt 343.564 Euro an Mehreinnahmen konnte der Gemeinderat in den Haushalt einbauen. Der größte Brocken davon ist mit 268.000 Euro ein Beitrag des Landes zur Sanierung der Gemeindestraße nach Gospeneid. Genehmigt wurden auch die Rechnungslegungen der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde. Die FF Ratschings weist dabei einen Fehlbetrag von 16.400 Euro auf, während die FF Ridnaun einen Überschuss von 70.963 Euro verbuchen kann, die FF Telfes von 38.658 Euro und die FF Innerratschings von 4.448 Euro. ss
Gem2Go Südtirol Mit der neuen App „Gem2Go“ erhalten alle Interessierten kostenlos Zugriff auf die Inhalte der Websites der Südtiroler Gemeinden und Bezirksgemeinschaften und können diese mobil nutzen. So kann man über die App Kontakte direkt anrufen und speichern sowie Termine und Veranstaltungen mit einem Klick in den Terminkalender des eigenen Smartphones oder Tablets eintragen. Mit der optimierten mobilen Ansicht der Amtstafel erhält man jederzeit Zugriff auf alle aktuellen Beschlüsse, Baukonzessionen oder andere Dokumente. Bürger können einfach und flexibel Meldungen, etwa zu kaput-
ten Laternen, Schlaglöchern oder herumliegendem Müll, mit Formular samt Standort und Foto der
betroffenen Körperschaft melden. Zivilschutzmeldungen und andere wichtige Informationen der Körperschaft wie etwa Straßensperren, Ausfall Müllabfuhr und anderes können direkt in Echtzeit auf dem Mobilgerät empfangen werden. Weitere Funktionen und Informationen unter www.gem2go.it.
17 Bewerber für Riggertalschleife Bis Jahresende soll das Vorprojekt für den Bau Riggertalschleife – eine Direktverbindung zwischen Pustertal und Bozen – stehen. Bis zur Einreichfrist Mitte April haben 17 Bewerber ihre Angebote abgegeben. In einer Landtagsanfrage erkundigte sich der Grüne Landtagsabgeordnete Hans Heiss, ob der Sieger der Ausschreibung mittlerweile feststehe und mit welchen Zeitplänen nun zu rechnen sei. Laut Landesrat Florian Mussner werden die
vorgeschlagenen Trassenvarianten derzeit von einem technischen Komitee, bestehend aus Technikern der italienischen Brennereisenbahngesellschaft RFI, der Provinz Bozen und der Südtiroler Transportagentur STA, bewertet. Die endgültige Wahl der Trasse erfolge in Absprache mit den Gemeinden. Das Projektgebiet umfasst rund 90 Hektar. Finanziert wird die 1,5 Millionen Euro teure Planung über BBT-Ausgleichsmaßnahmen.
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AUS DEM GEMEINDERAT ÄNDERUNG DER GEMEINDESATZUNG Vor einem Jahr hat der Gemeinderat die Zahl der Ausschussmitglieder von vier auf fünf erhöht. Da ein Regionalgesetz nun die Möglichkeit einräumt, dem fünften Mitglied die volle Amtsentschädigung anzuerkennen, passte der Gemeinderat auf seiner Mai-Sitzung mit zehn Ja- und zwei Neinstimmen (Magdalena Wild und Bettina Cipolletta, Licht für Franzensfeste – luce per Fortezza) die Satzung an. Damit erhöht sich die Nettoentschädigung pro Referent von rund 250 auf 350 Euro. Ihre Gegenstimme begründete die Bürgerliste damit, dass die Erweiterung des Ausschusses unter dem Versprechen genehmigt worden sei, keine Mehrkosten zu erzeugen. „Angesichts der knappen Ressourcen der Gemeinde teilen wir die Entscheidung, das Honorar anzupassen, nicht“, so die Bürgerliste. Bürgermeister Thomas Klapfer findet die erhöhte Entschädigung „mehr als gerechtfertigt“ und im Verhältnis zum Aufwand immer noch „sehr wenig“. Kein Referent mache seine Tätigkeit des Geldes wegen, sondern vor allem aus Idealismus. BAUKOMMISSION: NEUE MITGLIEDER In der Baukommission der Gemeinde Franzensfeste wurden vier Mitglieder ersetzt: Klemens Hitthaler tritt an die Stelle von Rosanna Bartolotta (Vertreter Sanitätsbetrieb), Thomas Sigmund ersetzt Hildegard Ralser (Ersatzmitglied Vertreter Sanitätsbetrieb), Alice Slaviero folgt auf Sandro Pari (Vertreter der Umweltschutzverbände). Als Gemeindevertreterin übernimmt Bettina Cipolletta die Funktion von Raffaello Ravera.
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Fernwärme für Franzensfeste In Franzensfeste wird ein Fernheizwerk errichtet – vorausgesetzt, die Wirtschaftlichkeit ist gesichert. Michael Bergmeister gibt sich zuversichtlich: „Ich bin ßerst niedrig seien. Die Frist für die Entscheidung sei optimistisch, dass die Bürger diese einmalige Gele- bewusst knapp festgelegt worden, um das Projekt zügenheit nutzen werden.“ Mitte Mai stellte der Fach- gig vorantreiben zu können. Kostenanalysen für jedes bereichsleiter für Energie- und Versorgungstechnik im einzelne Gebäude seien gemacht worden, diese seien örtlichen Mehrzweckhaus die Machbarkeitsstudie für für Hausbesitzer auch einsehbar. Offen ist die Frage, den Bau eines Fernheizwerkes vor. Im Jänner und Feb- wer das Fernheizwerk führen soll. ruar dieses Jahres hat das Ingenieurteam Bergmeis- Derzeit heizen die meisten Abnehmer mit Heizöl. „Die ter an 82 Gebäuden in Franzensfeste eine Wärme- Preisentwicklung der vergangenen zehn Jahre hat gebedarfserhebung vorgenommen. Machbar wäre ein zeigt, dass der Ölpreis wesentlich stärker gestiegen sei Zwei-Megawatt-Fernheizwerk, in dem Holz aus den Wäldern von Franzensfeste verbrannt und in Wärmeenergie umgewandelt werden soll. Der Dorfkern könnte umgehend an das Fernwärmenetz angeschlossen werden, entfernter gelegenere Ortsteile wie Riol und Sams folgen eventuell zu einem späteren Zeitpunkt, allerdings müssten diese entsprechend höhere Anschlusskosten zahlen. Ob das Fernheizwerk gebaut wird, hängt davon ab, wie viele der in Frage kommenden Abnehmer innerhalb 30. Juni ihre Zusage erteilen. MindesDer Süden von Franzensfeste: „Der idealste Standort für das Fernheizwerk.“ tens 75 Prozent des gesamten Wärmebedarfs müssen gedeckt sein. Das bedeutet, dass die Entscheidung vor als Fernwärme“, so Bergmeister. allem von den größten Wärmeabnehmern abhängt, Im Gemeinderat wurde der Bau eines Fernheizwerkes welche die Wirtschaftlichkeit des Werkes sichern, da- in den vergangenen Jahren immer wieder kontrovers runter Kondominien, Eisenbahnhaus, Gemeindehaus diskutiert. Die Bürgerliste „Licht für Franzensfeste“ finund Hotel „Post“. det ein Fernheizwerk „an sich eine tolle Idee“, weist in Rund 3,6 Millionen Euro zuzüglich Mehrwertsteu- einer Aussendung aber darauf hin, dass sie den Bau er würde der Bau kosten, finanzierbar über BBT-Aus- bereits vor einem Jahr ins Programm aufgenommen gleichszahlungen. Die Leitungen könnten zusammen habe, während andere Parteien noch über die enermit den geplanten neuen Trinkwasserrohren und Glas- getische Nutzung der Wasser- oder Windkraft im Dorf faserkabeln verlegt werden. Bereits im Herbst 2017 nachdachten. „Uns wurde damals gesagt, dass die könnten die ersten Gebäude über Fernwärme beheizt Bevölkerung von Franzensfeste kein Interesse an eiwerden. nem Fernheizwerk habe. Nun sind aber die Vorschläge Vor vier Jahren waren Pläne für ein Fernheizwerk aus der anderen Parteien nicht umsetzbar und es ist anmangelndem Interesse in der Bevölkerung beiseite ge- genehm, auf Ideen anderer zurückzugreifen. Wir hoflegt worden. Bei der Bürgerversammlung mit rund 80 fen, dass viele Bürger die Möglichkeit nutzen, um sich Zuhörern schien nun doch Interesse vorhanden zu sein selbst eine Meinung zum Projekt zu bilden.“ – genauso wie Bedenken, etwa die äußerst knappe Das Thema Fernheizwerk wie auch die Nutzung anFrist, bei Kondominiumsitzungen für oder gegen einen derer Energiequellen sei im Grunde nichts Neues für Anschluss zu stimmen, die offene Frage, welche Kos- Franzensfeste, so Bürgermeister Thomas Klapfer. So ten auf jeden einzelnen Abnehmer zukommen, oder sei es schwierig, im nachhinein festzustellen, wer „der Vater bzw. Mutter des Gedankens“ ist. „Das ist aber mögliche Umweltbelastungen für Anrainer. Als idealer Standort für eine Fernheizzentrale gilt die auch nicht wichtig“, so Klapfer. „Wichtig ist, etwas für Zone südlich des Fußball- und Tennisplatzes an der unsere Dörfer und unsere Gemeinschaft zu bewegen, Dorfeinfahrt von Franzensfeste. Bergmeister versi- damit die Lebensqualität für alle gesteigert werden chert, dass die Emissionen eines Fernheizwerkes äu- kann.“ rb
AKTUELL
„Die Zeiten haben sich geändert“ Der SVP-Bezirk Wipptal lud Anfang Mai zu einer offenen Veranstaltung zum Thema „Südtirols Autonomie – Geschichte, Gegenwart und Zukunft“ mit Altlandeshauptmann Luis Durnwalder im Vigil-Raber-Saal in Sterzing ein. Laut Durnwalder werde die Autonomie heute von vielen als zu selbstverständlich angesehen. Oft werde vergessen, dass ihr ein langer Prozess vorausgegangen ist und viele Südtiroler lange und hart für sie gekämpft haben. In seinem Vortrag ging er auf die Geschichte der Südtiroler Autonomie von der Angliederung an Italien nach dem Ersten Weltkrieg über die Options- und Nachkriegszeit bis hin zur Streitbeilegungserklärung vor der UNO im Jahr 1992 ein. Zur Umsetzung der dynamischen Autonomie sei es in der Vergangenheit vor allem notwendig gewesen, Ausbildungsmöglichkeiten für alle zu garantieren, Arbeitsplätze auch in der Peripherie zu schaffen, Erschließungen und Mobilitätspro-
jekte voranzutreiben sowie die Volksgruppenzusammengehörigkeit zu fördern. „Wir können stolz darauf sein, was wir ge-
Ausbau der Autonomie arbeiten, was im zentralistisch ausgerichteten Staat Italien nicht einfach sein wird. Die Zeiten haben sich geän-
(v. l.) Vize-Bezirksobmann Stefan Gufler, Altlandeshauptmann Luis Durnwalder und Bezirksobmann Karl Polig
meinsam aus unserem Land gemacht haben“, so Durnwalder. Übermütig werden dürfe man jedoch nicht. Gegenwärtig gelte es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Sinne der Europaregion Tirol in den Mittelpunkt zu stellen, dabei vor allem Grenzen abzubauen bzw. nicht mehr fühlbar zu machen. „Für die Zukunft müssen wir am Erhalt und am
dert und damit auch die Herausforderungen für unser Land“, so der Altlandeshauptmann. Er tritt dafür ein, Institutionen wie die Region und das Regierungskommissariat abzuschaffen. Beides sei heutzutage überflüssig und schlucke nur Geld. Neue Zuständigkeiten für das Land könnte er sich u. a. im Polizeiwesen vorstellen. Das Erreichen der Finanz- und
Steuerhoheit schätzt Durnwalder jedoch als sehr unwahrscheinlich ein, da dadurch eine unnatürliche Konkurrenz geschaffen werde. Als sinnvoll erachtete er aber die Möglichkeit der eigenständigen Einhebung sämtlicher Steuern, um für 90 Prozent der Abgaben den Weg über Rom einzusparen. Entschieden sprach er sich gegen gemischtsprachige Schulen und gegen eine Aufweichung oder gar Abschaffung des Proporzes sowie der Zweisprachigkeit in den öffentlichen Ämtern aus. Hinsichtlich der Grenzkontrolldebatte am Brenner zeigte der Altlandeshauptmann zwar Verständnis für Österreich, sprach sich aber für offene Binnengrenzen und eine gemeinsame europäische Lösung – vor allem durch klare, einheitliche Richtlinien – aus. „Wir alle haben einen Kopf, ein Herz und Hände, um etwas zu erreichen. Wenn es uns gelingt, das Bewusstsein für die Gemeinsamkeit zu stärken, sind wir für die Zukunft bestens gerüstet“, so Durnwalder abschließend. sst
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TOURISMUS-BAROMETER
WIPPTAL
Über 1,25 Millionen Nächtigungen Tourismus-Gesamtindex: Ratschings rangiert an 25. Stelle
Foto: TV Sterzing
Um es gleich vorweg zu nehmen: Im Vergleich zu Südtirols Tourismus-Hochburgen spielt das Wipptal im Fremdenverkehrssektor eine nur marginale Rolle. Im ersten Viertel des Südtiroler Tourismus-Rankings findet sich einzig die Gemeinde Ratschings, wäh-
rend die Gemeinde Pfitsch trotz seiner landschaftlichen Reize als touristisch geradezu unterentwickelt eingestuft werden muss. 1.253.176 Nächtigungen wurden im vergangenen Tourismusjahr in den 306 Beherbergungsbetrieben mit 9.886 Gästebetten im Wipptal
DIE URLAUBER? WOHER KOMMEN NÄCHTIGUNGEN +13/14 2014/15 -0,3 613.097 Deutschland 5,7 486.727 Italien 11,5 32.580 Österreich 7,4 21.008 Niederlande ,2 -18 13.491 Belgien 5,4 8.710 Tschechien 7 -2, 3.334 Slowakei 3,4 4.405 Frankreich 5,9 4.133 Polen 3 -32.371 Dänemark 1,7 2.200 Großbritannien 7,6 2.199 Schweden 2,3 1.202.605 gesamt
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Foto: Berghotel
Im Wipptal sind auch im vergangenen Tourismusjahr – von November 2014 bis Oktober 2015 – die Nächtigungen weiter gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr nahmen sie laut ASTAT um 2,3 Prozent zu. registriert. Damit ist die Gästezahl um 2,3 Prozent angewachsen. Der Großteil der Urlauber kam mit 613.097 Gästen aus Deutschland, gefolgt von Italien mit 486.727. Der prozentuelle Anteil der inländischen Gäste liegt im Wipptal derzeit bei 38,8 Prozent.
Es gab 349.549 Ankünfte. Dies entspricht einer Zunahme von 4,7 Prozent. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 3,4 Tagen. Die Bettenauslastung ist in den vergangenen 15 Jahren in allen drei Tourismusvereinen stetig angestiegen.
ÜBERNACHTUNGEN Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing GÄSTEBETTEN Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing
2014/15 196.224 25.760 128.779 85.008 609.427 207.978 Anzahl 1.890 205 1.187 1.053 4.190 1.361
+13/14 4,6 11,9 6,4 -5,0 1,2 5,4 Auslastung 55 % 43 % 47 % 45 % 64 % 58 %
WO NÄCHTIGEN DIE GÄSTE? Anzahl +13/14 4 – 5 Sterne 3 Sterne 2 Sterne 1 Stern Residences
347.809 474.846 132.136 35.728 60.707
36,3 -14,2 -10,5 -14,3 -1,0
Campingplätze
24.114
-13,1
Privatquartiere Urlaub auf dem Bauernhof Andere Betriebe
34.767 60.120 50.143
-10,7 -2,5 -3,1
Vergleicht man die Touristenströme in den drei Tourismusvereinen im Wipptal, fällt auf, dass es die Hälfte aller Urlaubsgäste in die Gemeinde Ratschings zieht. 609.427 Nächtigungen und damit knapp die Hälfte aller Übernachtungen im Bezirk standen hier 2014/15 zu Buche. Die 4.190 Gästebetten in Ratschings waren mit 64 Prozent am besten belegt. Im Einzugsgebiet des Tourismusvereins Sterzing, der auch die Gemeinden Freienfeld und Pfitsch umfasst, gab es 421.765 Übernachtungen. Dem Gast stehen hier 3.601 BetRANGLISTE DES TOURISMUS-GESAMTINDEX 1 Corvara 2 Wolkenstein 3 Meran 25 Ratschings 44 Sterzing 71 Brenner 83 Freienfeld 90 Franzensfeste 103 Pfitsch ten zur Verfügung, die zu 51 Prozent ausgelastet waren. Im Tourismusverein Gossensaß registrierte man 196.224 Übernachtungen. Die 1.890 Gästebetten waren zu 55 Prozent ausgelastet. Die meisten Gäste logierten in 3und 4-Sterne-Hotels. Von Touristen gerne in Anspruch genommen wird heute auch der „Urlaub auf dem Bauernhof“. Mit rund 60.000 Nächtigungen entfallen hierauf mittlerweile gleich viele wie auf die Residences. Nach der Jahrtausendwende gab
DIE ENTWICKLUNG DES TOURISMUS ÜBERNACHTUNGEN 1991/92 805.000 1996/97 868.000 2001/02 974.000 2006/07 1.154.000 2008/09 1.229.000 2009/10 1.206.000 2010/11 1.207.000 2011/12 1.210.000 2012/13 1.239.000 2013/14 1.220.000 2014/15 1.253.000
es im Wipptal erstmals mehr als eine Million Gäste-Nächtigungen. Bis zum Krisenjahr 2008 sind diese kontinuierlich angestiegen. Nach einem leichten Knick vor acht Jahren wachsen sie auch seither wieder kontinuierlich an. Südtirolweit spielt der Tourismus im Wipptal allerdings keine besonders bedeutsame Rolle. Nur 5,2 Prozent des inländischen und 3,8 Prozent des ausländischen Gastes zieht es hierher. Betrachtet man den Gesamtindex des Tourismus, der die vier wichtigsten Indikatoren der Tourismuskonzentration umfasst (Übernachtungsanzahl, Beherbergungsdichte, Tourismusintensität und Bettenauslastung), erhält man einen vergleichbaren Überblick über die Bedeutung des Tourismus in den einzelnen Südtiroler Gemeinden. Der Bezirk Wipptal bewegt sich dabei an vorletzter Stelle der Rangordnung, nur knapp vor dem Vinschgau. An der Spitze der Rangliste steht das Pustertal, gefolgt von der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern. Auf Gemeindeebene liegt Ratschings als erste Wipptaler Gemeinde im Südtiroler Tourismusranking an 25. Stelle, gefolgt von Sterzing auf Rang 44. Brenner und Freienfeld bewegen sich im Mittelfeld. Franzensfeste, vor allem aber Pfitsch rangieren am unteren Ende und spielen als Tourismus-Destinationen eine nur unwesentliche Rolle. lg Erker 06 I 16
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MIT GROSSER BEGEISTERUNG UND TECHNISCHEM KÖNNEN ERFOLGREICH Weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat sich die Brixner PROGRESS GROUP in den letzten Jahren zu einem der Weltmarktführer im Bau von Maschinen für die Betonfertigteilindustrie entwickelt. Dahinter stehen technikbegeisterte und zielstrebige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Einer davon ist Michael Gargitter. VON DER ZEICHNUNG BIS ZUR FERTIGEN MASCHINE „Bei der von mir konstruierten Maschine, einem vollautomatischen Handlingsgerät für den Transport von Baustahlmatten, stand ich vor einer großen technischen Herausforderung. Zudem war da noch auf die Kostenvorgabe zu achten. Aber ich hab die Nuss geknackt! Als das Gerät mit 6 m Höhe, 14 m Länge und 20 t Gewicht in echt vor mir stand, war ich total beeindruckt!“, erzählt der Konstrukteur. Er ist einer aus der Konstruktionsabteilung bei progress Maschinen & Automation. Insgesamt sind es 17 Konstrukteure. Weitere Technikbegeisterte für die Entwicklung und den Bau von Anlagen, die an Kunden in der ganzen Welt geliefert werden, werden gesucht. EIN RIESENAUFTRAG Ein wichtiger Kunde ist Gamuda, der größte Baukonzern Malaysias, der international im Wohnungs- und Infrastrukturbau tätig ist. Sein Portfolio kann sich sehen lassen: Planung, Bau und Verkauf von Wohnkomplexen, dazu Tunnels, Brücken, Autobah-
Konstruktionsabteilung
nen und Staudämme. Diese Firma hat die PROGRESS GROUP mit der Ausstattung von Maschinen und Anlagen für ein Projekt be-
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Im Bild von links: Michael Gargitter (Konstrukteur), Michael Burger (Elektrotechniker)
traut, dessen Zahlen stark beeindrucken: der Elektrotechniker Michael Burger. Er ist eine überbaute Fläche von drei Fußballfel- vor Ort für die Verkabelung der Anlage zudern, 17 Maschinen, ein Auftragswert von ständig. 8,3 Millionen Euro und eine Produktionskapazität von 4.000 Wohneinheiten pro Jahr HERAUSFORDERUNGEN (ausbaufähig auf 8.000). MUTIG ANNEHMEN Voll Zufriedenheit sagt Christian Zinicola, „Es ist für mich eine tolle Herausforderung, der verantwortliche Gebietsverkäufer: „Es in einem fremden Land zu arbeiten, neue gab eine weltweite Ausschreibung, die wir Kollegen kennen zu lernen, die eigenen Matrotz starker europäischer und chinesischer schinen in Betrieb zu setzen und dem KunMitbewerber gewonnen haben.“ den zu zeigen, wie alles funktioniert. Ich bin Die Maschinenausrüstung, zu der die EBA- ziemlich ehrgeizig und habe mich gut vorWE Anlagentechnik, eine Tochterfirma mit bereitet. Und wenn mal etwas nicht auf AnSitz in Leipzig, beträchtlich beigesteuert hat, hieb passt, dann heißt es, unerschrocken, wurde in 55 Containern in fünf Wochen auf flexibel und erfinderisch zu sein.“ hoher See nach Malaysia transportiert und wird derzeit dort montiert. Zum sechsköpfigen Brixner MonJulius-Durst-Str. 100 tageteam – dazu 39042 BRIXEN (BZ) kommen weitere sechs EBAWE Mitwww.progress-group.info arbeiter – gehört
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FISKUS WIRTSCHAFT
Telemix für Freizeitberg Machbarkeitsstudie für Anbindung an Gossensaß Die vergangene Wintersaison war für die Neue Rosskopf GmbH alles andere als zufriedenstellend. Der Schneemangel im Frühwinter hat das Weihnachtsgeschäft vereitelt und zu starken Umsatzeinbußen geführt. Dennoch: Die Gesellschaft arbeitet daran, den Sterzinger Hausberg als Freizeitberg in eine gesicherte Zukunft zu führen. „Im vergangenen Winter mussten wir starke Umsatzeinbußen hinnehmen“, so Helmut Messner, Präsident der Neuen Rosskopf GmbH. Nach einer schwachen Wintersaison 2014/15 ist der Umsatz im vergangenen Skiwinter noch einmal um rund 160.000 Euro eingebrochen und lag bei nur noch 1,080 Millionen Euro. Zu wenig, um den Winterbetrieb kostendeckend führen zu können. In den Jahren 2010 und 2011 lag der Winterumsatz bei jeweils 1,5 Millionen Euro. Für 2020 peilt die Gesellschaft einen jährlichen Umsatz von 2,7 Millionen Euro an, davon rund zwei Millionen Euro im Winter. Für das Sommerhalbjahr wird eine Umsatzsteigerung von derzeit rund 450.000 auf 700.000 Euro anvisiert. Der sorgenvolle Winter machte ein promptes Krisenmanagement für den Berg notwendig. Die Raiffeisenkasse Wipptal streckte der Gesellschaft die Ratenzahlungen für zwei Darlehen um ein weiteres Jahr. Durch einen Dienstleistungsvertrag mit den Gemeinden Sterzing und Pfitsch, der heuer erstmals greift, fließen jetzt wieder 140.000 Euro an kommunalen Fi-
UMSATZ WINTERSAISON* 2013/14 2014/15 2015/16
1,516 1,242 1,080
* in Millionen Euro
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nanzmitteln in die arg gebeutelte Gesellschaftskassa. 120.000 Euro kommen von der Gemeinde Sterzing, 20.000 von der Gemeinde Pfitsch. Mit Freienfeld wird man nun Verhandlungen aufnehmen. Als außerordentliche Maßnahme veräußert die Gesellschaft für 125.000 Euro an die Gemeinde Sterzing ein 1,7 ha großes Grundstück, auf dem die Freizeitzone am Berg um einen Spiel- und Naturpark für Kinder erweitert werden soll. Finanziert werden könne dieser laut Messner zu einem guten Teil über ein Leader-Projekt. Einen entsprechenden Gemeinderatsbeschluss gibt es bereits. Ein weiteres, rund 8.000 m2 großes Grundstück verkauft die Gesellschaft an die Rosskopf Mountain GmbH, die am Berghang unterhalb des Sterzingerhauses ein Ressorthotel errichten möchte. Die beiden Verwaltungsräte haben dem bereits zugestimmt. Nach dem Ansuchen für eine neuerliche Bauleitplanänderung – Einwände machten eine Verschiebung der Hotelzone erforderlich – hofft die Rosskopf Mountain GmbH, 2017 ein baureifes Projekt vorliegen zu haben. Zudem versuche man derzeit auch mit den Touristikern und Grundeigentümern einen Aufschub von
Zahlungen zu erwirken. Neu sind die finanziellen Sorgen um die Liftgesellschaft am Berg beileibe nicht. Zweimal, 1992 und 2005, stand die ehemalige Seilbahn Sterzing Raminges Roßkopf AG einem Konkursverfahren sehr nahe. Seit 2005 leitet nun die Neue Rosskopf GmbH die Geschicke am Berg. Diese nimmt nun auch die Ausschreibungen für den neuen Panoramalift vor. Bis September sollte eine Zusage der Landesregierung über die Beitragshöhe bekannt sein. 2017 soll nämlich der 1985 erbaute „Mittellift“ durch einen neuen Telemix mit einer Kombination aus Sechser-Sesseln und Kabinen für acht Personen ersetzt werden. Die Bahn, in etwa auf derselben Länge wie der bestehende Lift verlaufend, eigne sich am besten, um den Roßkopf künftig ganzjährig als Freizeitberg besser zu positionieren, so Messner. Neben der Stärkung des Sommerbetriebs soll nach Errichtung der Telemix-Bahn auch die Rodelbahn über den Berghang bis an das Liftende verlängert werden. Entsprechende Gespräche mit den Grundeigentümern laufen. Um Einbußen wie im vergangenen Winter wirksam entgegenzuwirken, wird diesen Sommer über die
Beschneiung und Wasserversorgung am Berg ausgebaut. Durch den Bau von Kühltürmen und einer Pumpstation an der Talstation, mit der Wasser von der Talsohle bis zum Stock-Lift gepumpt wird, soll diese in Zukunft in kürzester Zeit gesichert sein. Und auch die ursprünglich für 2017 vorgesehene Revision der Umlaufbahn, die mit beträchtlichen Kosten verbunden ist, könnte nun erst 2022 fällig sein. Ab dort könnte die Bahn dann für zehn weitere Jahre bis 2032 in Betrieb sein. Einen weiteren Rettungsanker für das Skigebiet am Roßkopf sieht Präsident Messner in der erwirkten Einstufung als Kleinstskigebiet mit weniger als 5.500 Personen Förderleistung pro Stunde. Kleinstskigebiete sollen nämlich in Zukunft verstärkt gefördert werden. Einen entsprechenden Beschluss hat die Landesregierung im Mai gefällt. Für die künftige strategische Entwicklung des Roßkopfs lässt die Liftgesellschaft derzeit eine Machbarkeitsstudie für eine Verbindung nach Gossensaß ausarbeiten. Diese soll die Möglichkeit einer Liftverbindung von der etwas westlich des Fernsehständers gelegenen Bergkuppe bis nach Gossensaß mit Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz (Bahnhof Gossensaß) prüfen. Ruhig geworden ist es indes um die bereits vor Jahren angedachte Verbindung der beiden Skigebiete Roßkopf und Ladurns mit einer Schwebebahn über das Vallmingtal. Durch all diese Maßnahmen könne der Betrieb für die Zukunft gesichert werden, ist Präsident Messner überzeugt. Sollte hingegen der Austausch des Panoramaliftes wegen zu hoher selbst aufzubringender Finanzmittel nicht gelingen, „ist der Rückbau des Skigebietes sehr wahrscheinlich“.
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WIRTSCHAFT
Durchschnittliche Saison in Ratschings-Jaufen Offizielle Zahlen liegen zwar noch nicht auf dem Tisch, wird die Bilanz doch erst zum 30. Juni erstellt. „Dennoch kann ich sagen,
dass wir heuer eine eher durchschnittliche Wintersaison hinter uns haben“, so Markus Haller, Geschäftsführer der Ratschings-Jaufen GmbH. Aufgrund der Wetterlage war besonders der Saisonbeginn im Dezember schwierig zu meistern, da die Temperaturen für die Schneeproduktion zu warm waren. Dennoch konnte sich das Skigebiet bereits Anfang Dezember in einem Top-Zustand präsentieren. Doch nicht nur die ersten Wochen waren sehr arbeitsintensiv. „Auch nach dem Dreikönigs-
tag hat uns der Wettergott immer wieder einen Streich gespielt“, so Haller. Mit nur einem Wochenende, an dem an zwei Tagen schönes Wetter herrschte, wurde es den Betreibern nicht gerade einfach gemacht. Dennoch blickt man in Ratschings bereits jetzt zuversichtlich in die neue Wintersaison, für die man sich mit großen Investitionen rüstet. So entsteht in den Sommermonaten der erste 8er-Sessellift Italiens (im Bild). Auch der Ankauf eines neuen Pistengeräts wurde bereits in die Wege geleitet. Was die seit Jahren im Raum stehende Verbindung mit Passeier anbelangt, „werden in regelmäßigen Abständen immer wieder Ideen auf den Tisch gelegt“. Aufgrund des steilen Geländes sei eine Realisierung aus seiner Sicht jedoch sehr schwierig. „Sollte diese aber zustande kommen, werden wir sicher unseren Beitrag leisten“, betont Haller. Die Initiative müsse dabei auf jeden Fall von Passeirer Seite ausgehen.
„Blaues Auge“ für Ladurns
Auch das Skigebiet Ladurns litt unter dem anhaltenden Schneemangel, der bis Mitte Jänner anhielt. „In dieser Zeit waren die Zahlen natürlich rückläufig“, so August Seidner, Präsident der Bergbahnen Ladurns. „Die Monate Februar und März sind allerdings sehr positiv verlaufen, so dass wir dadurch das schlechte Ergebnis zu Saisonbeginn etwas abfedern konnten.“ Auch wenn die genauen Zahlen erst nach Bilanzschluss Ende Mai vorliegen, kön-
ne er jetzt schon sagen, dass Ladurns „mit einem blauen Auge davongekommen“ sei; das Ergebnis dürfte etwas niedriger ausfallen als im – ebenfalls kritischen – Vorjahr. Positiv sehe der Vorstand nach wie vor eine Verbindung mit dem Skigebiet am Roßkopf, auch die Gemeinden Brenner und Sterzing stünden hinter dem Projekt. „Doch die Roßkopf-Betreiber stemmen sich gegen das Vorhaben und lehnen eine Verbindung ab“, so Seidner.
LANDESFÖRDERUNG FÜR SKIGEBIETE BESCHLOSSEN Das Land unterstützt nun auch wieder mittlere und größere Skigebiete bei ihren Investitionsvorhaben. Aufgrund der EU-Richtlinien gegen die Wettbewerbsverzerrung und des Förderstopps war das in Vergangenheit nur beschränkt möglich. Die EU-Freistellungsverordnung (Nr. 651/2014) setzt neue Rahmenbedingungen, die nun ausgeschöpft werden. Weiterhin haben allerdings vor allem kleine Skigebiete Zugang zu Zuschüssen, weil sie nicht im internationalen Wettbewerb stehen. Dazu zählen jene, die über weniger als 2.000 Gästebetten verfügen und weniger als 15 Prozent ihres Umsatzes über Wochenskipässe erlangen – oder, die nur maximal über drei Lifte verfügen. Betriebe, die im internationalen Wettbewerb stehen, erhalten künftig Zugang zum Rotationsfonds für die Wirtschaft. Schließlich seien auch zinslose Kredite wertvoll, gerade wenn ein Skigebiet einen relativ hohen Verschuldungsgrad aufweist und deshalb hohe Zinsaufschläge zahlen muss. Skigebiete, die allerdings in Schwierigkeiten stecken, sind von jeglicher Förderung ausgeschlossen. Bis 30. September können Südtirols Skigebiete heuer ihr Ansuchen einreichen. Erker 06 I 16
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LAUT
§ ...
WIRTSCHAFT
RÜCKTRITTSRECHT BEI FERNVERTRÄGEN Einkäufe über das Internet sind bequem, oft auch günstiger und erfreuen sich deshalb immer größerer Beliebtheit. Da Interneteinkäufe nicht selten Gefahren in sich bergen, sieht der Gesetzgeber verschiedene Schutzbestimmungen zu Gunsten der Verbraucher vor, darunter das so genannte Rücktrittsrecht bei Fernverträgen.
RECHTSLAGE Bei Fernverträgen handelt es sich um Verträge, die mittels Fernkommunikationsmittel (Telefon, E-Mail, Fax, Internet ...) abgeschlossen werden. Das Risiko für den Verbraucher besteht darin, dass er sich kein persönliches Bild von der Eigenschaft der Ware oder der Dienstleistung bzw. über die Identität des gewerblichen Anbieters machen kann und somit einem Informationsdefizit ausgesetzt ist. Als „Ausgleich“ für seine schwache Position werden dem Verbraucher besondere Rechte zuerkannt. Ein Vertragsverhältnis kommt nur dann zustande, falls dem Verbraucher vorab eine Reihe an Informationen mitgeteilt werden, wie z. B. die Identität des Unternehmens, der Preis der Ware oder der Dienstleistung, die Art der Zahlung. Von besonderer Bedeutung ist das Rücktrittsrecht des Verbrauchers, worüber dieser detailliert informiert werden muss. Dieses Recht kann jederzeit – und ohne Angabe eines stichhaltigen Grundes – innerhalb der Frist von 14 Kalendertagen ab Vertragsabschluss (bei Dienstleistungen) bzw. ab Erhalt der bestellten Waren ausgeübt werden. Die Rücktrittserklärung muss schriftlich erfolgen. Fehlt die Widerrufsbelehrung, endet die Frist innerhalb von zwölf Monaten nach Ablauf der 14-Tage-Frist. In Folge des Vertragsrücktritts ist der Konsument verpflichtet, die Ware innerhalb der darauf folgenden zwei Wochen zurückzusenden, während der Verkäufer die getätigte Zahlung innerhalb derselben Frist rückerstatten muss. Die Rücksendekosten gehen im Normalfall zu Lasten des Verbrauchers.
VERENA EISENDLE Mitarbeiterin der Rechtsanwaltskanzlei D’Allura & Gschnitzer
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WIPPTAL
„Handel sorgt für lebendige Orte“ Mit 1,82 Quadratmetern Handelsfläche pro Einwohner hat Südtirol die weitaus höchste Dichte an Verkaufsfläche in Italien. „Für dieses vielfältige Angebot im Handel sind vor allem die vielen Kleinund Familienbetriebe in unseren Orten, Städten und Dörfern verantwortlich. Diese sorgen dafür, dass unsere Dörfer und Ortskerne lebendig und attraktiv für Einheimische sowie Gäste sind und viele Arbeitsplätze vor Ort garantiert werden“, so der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds). Um auf die Besonderheiten und Einzigartigkeit dieses Angebots aufmerksam zu machen und vor allem die Bevölkerung, aber auch die Gäste dafür zu sensibilisieren, geht der hds mit einer neuen, landesweiten Aktion im Frühjahr und Herbst dieses Jahres an die Öffentlichkeit. „Mit der Aktion ‚shopping³ – Scopri.local.Südtirol.’ wollen wir ein klares Zeichen für starke Handelsstandorte in Südtirol und dessen Zukunft setzen“, so hds-Präsident Walter Amort. Die Servicequalität, die persönliche Beratung und die vielen traditionellen Familienbetriebe würden genauso zum Einkaufserlebnis beitragen wie der besondere Charakter, die Ursprünglichkeit und der Flair unse-
rer Orte und Einkaufsstraßen. Bestandteile der etwas ungewöhnlichen Kampagne, die bis Mitte Mai durchgeführt wurde und im Herbst wiederholt werden soll, sind zum einen 140 cm breite Litfaßsäulen in sieben Ortschaften. Diese haben auch im Ortszentrum von Sterzing für Aufmerksamkeit gesorgt und zum Nachfragen bzw. Nachdenken angeregt. Sie waren an strategischen © hds Punkten, wie an Zugängen zu Ortszentren oder in Einkaufsstraßen, aufgestellt. Passanten wurden mit 20 zwei- und zum Teil dreisprachig vermischten Botschaften und Empfehlungen überrascht, die bewegen, zum Schmunzeln bringen, aufregen und wachrütteln. Offenheit wird damit dokumentiert und bekundet. Zum anderen waren die Botschaften auf verschiedenen beweglichen Werbeflächen ersichtlich: So zirkulierte in der Aktionszeit ein eigens dafür vorgesehenes spezielles Fahrrad mit Anhänger durch den Ortskern von Sterzing. Und
um im ganzen Land und nicht nur in den ausgewählten Ortschaften präsent zu sein, haben u. a. Taxis, Mietwagen und LKW die Botschaften verbreitet. Für die heimi-
sche Gastronomie wurden zudem 100.000 Bierdeckel und 370.000 Zuckerbriefchen zur Verfügung gestellt, die mit dem Logo der Aktion bedruckt sind. Wesentlicher Bestandteil der Kampagne ist die neue Facebookseite des hds (www.facebook.com/hds. unione). Der Verband nutzt die sozialen Netzwerke, postet in origineller Art die Vorteile des Handels in den Südtiroler Ortszentren, wobei alles mit aussagekräftigen, originellen Fotos und Videos unterstützt wird. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, an der Diskussion teilzunehmen.
Zuschüsse sichern Nahversorgung Das Land Südtirol hat im Jahr 2015 mit rund 700.000 Euro 71 Gemischtwarengeschäfte in kleinen Südtiroler Gemeinden bezuschusst, davon wurden zwei neu eröffnet. Eines davon ist „Julias Café mitn Dorfladele“ in Mauls, das Juliane Reiterer eröffnet hat. Ein Jahr ist es her, dass die Landesregierung den Beschluss fasste, die Nahversorgung in kleinen
Südtiroler Gemeinden finanziell zu unterstützen. Die Landesregierung will mit dieser Maßnahme zu einer flächendeckenden Versorgung der ländlichen Gemeinden beitragen. Um die Handelstätigkeit dieser Kleinstunternehmen zu unterstützen und aufrecht zu erhalten, die als wichtiger Dienst an den Einwohnern angesehen wird, sind jährliche Zuschüsse von
bis zu 9.000 Euro vorgesehen, die bei zusätzlichen Leistungen auf maximal 11.000 Euro erhöht werden können. Der jährlich letzte Termin, um Gesuche einzureichen, ist der 30. September. Für Neueröffnungen erhöht sich die Förderung einmalig auf 15.000 Euro – in diesem Fall werden auch Gesuche bis zum 31. Mai berücksichtigt.
WIRTSCHAFT
Meistertreffen in Sterzing Der Südtiroler Meisterbund, der im Jahr 2014 gegründet wurde und mittlerweile über 400 Mitglieder zählt, organisiert alle zwei Monate Themenabende, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Dies wurde auch beim letzten Treffen in Sterzing deutlich, wo sich rund 50 Teilnehmer unter dem Motto „Lehrlinge optimal ausbilden und fördern“ einfanden. Das Thema des Meistertreffens war dabei nicht zufällig gewählt, beschäftigt die gastgebende Mader GmbH doch 20 Lehrlinge und fünf Meister. Firmenchef Thaddäus Mader freute sich über die vielen Gäste und lobte die Bemühungen des Meisterbundes, in allen Bezirken des Landes interessante Veranstaltungen anzubieten. Auch wenn durch das neue Lehrlingsgesetz nun die Durchlässigkeit der Bildungswege ermöglicht wurde und die Berufsmatura die Chance zum Hochschulstudium eröffnet, so sei der höchste Bildungsgrad bei den Lehrberufen immer noch der Meisterbrief, so Obermeister Martin Haller. Demnächst werde der Meistertitel auch für weitere Berufe ange-
strebt, etwa in der Landwirtschaft. Betriebsinhaber und Installateurmeister Peter Mader schilderte den beeindruckenden Werdegang seines Unternehmens: „Zuerst habe ich Schläuche verkauft und Rohre ausgebessert. Dann habe ich die Meisterprüfung absolviert und gemeinsam mit meinem Bruder Thaddäus versucht, den Betrieb zum Laufen zu bringen.“ Mit den Jahren wuchs das Unternehmen und damit auch der Mut, sich für größere Projekte zu bewerben und Risiken einzugehen. „Ich wünschte, ich möchte,
ich könnte … Das bringt einen nicht weiter. Tun! Anderes gibt es nix! Dann kommt auch das Glück“, so Mader. Ingrid Daprá lieferte interessante Impulse zur optimalen Ausbildung und Förderung von Lehrlingen. „Lehrlinge auszubilden ist anspruchsvoll. Es braucht nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern auch soziales Engagement und Verständnis für die Bedürfnisse der Jugendlichen“, so Daprá.
BRENNER
Grenzdiskussion beunruhigt Gastwirte Bei der Jahresversammlung der HGV-Ortsgruppe Brenner kürzlich im Hotel „Erna“ in Gossensaß berichtete Ortsobmann Günter Strickner über die Aktivitäten der Ortsgruppe und hob dabei insbesondere die Besichtigung eines Bergbauweges hervor. Er bedauerte, dass es die gemeinsame Skikarte der beiden Gebiete Roßkopf und Ladurns nicht mehr geben werde. Das inzwischen genehmigte und eingereichte Projekt Umfahrungsstraße Gossensaß stelle eine große Chance dar, da der Verkehr durch die Ortschaft ein Sicherheitsrisiko bedeute. Strickner und Vizebürgermeisterin Dolores Oberhofer zeigten sich über die Situation am Brenner besorgt, da die Demonstrationen gegen die Grenzkontrollen für Unruhe sorgen und das Dorfleben zum Erliegen bringen. Auch die Staus an den Samstagen seien ein großes Problem. Der Bürgermeister setze sich bereits für eine Lösung ein, so Oberhofer. Gebietsobmann Hermann Gögl rief die Wirte dazu auf, gemeinsame Interessen und Stärken zu finden und diese zu nutzen. Zudem forderte er die Verbesserung und Modernisierung des Bahnnetzes im Wipptal. Tourismusvereinspräsident Harald Siller berichtete, dass ein Marketingleitbild in Auftrag gegeben worden sei und im kommenden Winter gemeinsam mit den drei Tourismusvereinen umgesetzt werden soll.
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BETRIEBSPORTRÄT
EMP ELEKTRO –
ERFAHREN, VERTRAULICH, VERLÄSSLICH Die EMP GmbH in der Freienfelder Handwerkerzone bietet seit über 35 Jahren einen „Rundum-Service“ in Sachen Elektroplanung und Elektrotechnik. EMP zählt in der Branche zu den führenden Unternehmen im Raum Wipptal und darüber hinaus und bietet zukunftssichere Arbeitsplätze. Peter Mair gründete im Jahr 1980 die Einzelfirma Elektro Mair Peter mit Sitz in Stilfes. Damals diente die zum Wohngebäude gehörende Garage als Werkstatt und Magazin. Durch unermüdlichen Einsatz, viel Arbeit und Fleiß weckte er in kürzester Zeit großes Kundeninteresse. Es wurden Lehrlinge sowie der erste Geselle Richard Plaikner eingestellt. Die gute Auftragslage, der wachsende Kundenstamm und der damit verbundene Platzmangel machten 1995 eine Übersiedlung nach Freienfeld in die Handwerkerzone notwendig. Es wurde ein neues Betriebsgebäude mit dazugehöriger Betriebswohnung gebaut. 1998 wurde die Einzelfirma in eine OHG umgewandelt; elf Jahre später wurde schließlich aus der OHG die Elektro Mair Peter GmbH (EMP GmbH). 2011 übernahm Sohn Jürgen Mair die Geschäftsleitung. GENERATIONENWECHSEL BEI EMP Jürgen Mair hat die Gewerbeoberschule, Fachrichtung Elektrotechnik, in Bozen besucht und in
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den Sommerferien im Betrieb sei- bisher an seinen Vater gingen, auf bin ich auch für die Chancen, die nes Vaters gearbeitet. Nach dem sein Handy umleiten. „Von da an sich mir und meinen Mitarbeitern erfolgreichen Maturaabschluss ar- musste ich die Entscheidungen al- eröffnet haben“, so Jürgen Mair. beitete er sieben Jahre bei Leitner leine treffen sowie Büro und Bau- Nach dem Motto „Ohne Fleiß kein Preis!“ gelte es auch weiterropeways in Sterzing, zuerst als stellen organisieren.“ Elektriker in der Elekhin, jeden Tag hart zu arbeitrowerkstatt und daten, den hohen technischen Anforderungen gerecht zu nach als Elektrotechwerden und die Kunden zuniker im Elektrobüro. Während dieser Zeit friedenzustellen, um die geabsolvierte Jürgen steckten Ziele zu erreichen. auch erfolgreich die Staatsprüfung zum ERFOLG DURCH „Perito IndustriaMOTIVIERTE le Elettrotecnico“. MITARBEITER „2007 stieg ich dann in das UnternehWas macht den Erfolg eimen meines Vaters nes Unternehmens aus? ein. Neben den ver„Keine Frage: Umsatz, Gewaltungstechnischen winn oder Rentabilität sind Aufgaben übernahm für den Erfolg sehr wichich vor allem die Ortig. Wer seinen Betrieb aber langfristig erfolgreich ganisation der Sparführen möchte, sollte sich ten Aufstiegsanlagen nicht nur wirtschaftlich gut (Leitner ropeways), aufstellen“, meint Jürgen Fertighaus (WolfJürgen Mair: „Gute, engagierte und motivierte Mitarbeiter sowie Mair. „Gute, engagierte Haus) und PV-Anlazufriedene und treue Kunden sind das Wichtigste, um als Unternehmen erfolgreich zu sein.“ und motivierte Mitarbeigen“, erzählt Jürgen Mair. ter sowie zufriedene und Die Übernahme der Geschäftslei- „Am Anfang war es sehr schwer treue Kunden sind das Wichtung im Jahr 2011 durch den da- und mühsam. Täglich bis zu 14 tigste, um als Unternehmen ermals 30-Jährigen kam unerwartet. Stunden im Betrieb und Arbei- folgreich zu sein“, ist der Jung„Während einer Gesellschafterbe- ten am Wochenende waren eine unternehmer überzeugt. Nicht sprechung teilte uns mein Vater Selbstverständlichkeit. Unterstüt- umsonst hat EMP seinen Mitarbeimit, dass er sich aus dem Betrieb zung erhielt ich von den erfahre- terstab in den letzten drei Jahren zurückziehen möchte. Er war da- nen Mitarbeitern, vor allem von von 15 auf 25 Mitarbeiter ausgemals 58 Jahre alt und trotz opera- den mitarbeitenden Gesellschaf- baut. Zu seinen Mitarbeitern hat tiver Tätigkeit bereits seit zwei Jah- tern Paul, Michael und Christian. Mair ein gutes Verhältnis. „Ich reren in Pension. Künftig wollte er Nun führe ich seit fünf Jahren mit spektiere jeden meiner Mitarbeiter sich nur noch der Landwirtschaft viel Einsatz und Freude das Unter- und bemühe mich, ihnen Vertrauwidmen“, erinnert sich Jürgen nehmen. Bei meinem Vater möch- en zu schenken und VerantworMair zurück. Bereits am nächs- te ich mich für seine Vorarbeit und tung zu übertragen. Nur zufrieten Morgen ließ er alle Anrufe, die für seinen Rat bedanken. Dankbar dene Mitarbeiter sind gute Mit- ->
DANKE!
Wir sind stolz auf unsere Mitarbeiter!
Zufriedene, langjährige Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg. Bei ihnen wollen wir uns ganz herzlich und aufrichtig bedan ken!
RICHARD PLAIKNER 27 Jahre
PAUL ÜBEREGGER 24 Jahre
MICHAEL BRUNNER 23 Jahre
PATRICK PICHLER 17 Jahre
CHRISTIAN RAINER 16 Jahre
MICHAEL HOFER 14 Jahre
DANIEL OBEX 13 Jahre
MATTHIAS SPARBER 9 Jahre
SEBASTIAN TRENKWALDER 9 Jahre
MICHAEL PLAIKNER 7 Jahre
LUKAS MAIR 6 Jahre
SIMON PEDRATSCHER 5 Jahre
IVAN WURZER 5 Jahre
-> arbeiter“, so Mair. Trotz des jungen Durchschnittsalters der Mitarbeiter (knapp über 26 Jahre) verfügt das EMP-Team über viel Erfahrung. Dass viele Mitarbeiter, die im Betrieb ihre Lehre absolviert haben, nach über 15 bzw. 20 Jahren immer noch dem Unternehmen treu bleiben, freut Mair besonders. EMP beschäftigt derzeit neben vielen spezialisierten Fachkräften auch sechs Lehrlinge und zählt dadurch auch hinsichtlich der Lehrlingsausbildung zu den führenden und vorbildlichen Unternehmen im Wipptal. „Wir fördern und unterstützen auch jegliche Art von Weiterbildung. Das beste Beispiel dafür ist der erfolgreiche Abschluss der Meisterprüfung unseres Mitarbeiters Daniel Obex im vergangenen Jahr, dem ich bei dieser Gelegenheit nochmals ganz herzlich gratuliere. Ich freue mich darüber, dass er Teil unseres Teams ist“, so Jürgen Mair.
ZUFRIEDENE KUNDEN IM MITTELPUNKT Neben den langjährigen Mitarbeitern hat EMP auch einen großen treuen Kundenstamm. „Es macht mich stolz, dass wir langjährige Kunden aus verschiede-
Die vier EMP-Gesellschafter (v. l.) Jürgen Mair (Inhaber & Geschäftsführer), Michael Brunner, Paul Überegger und Christian Rainer
nen Sparten, wie Industrie/ Handwerk, Familien, Hotels/ Gastbetriebe, Dienstleister und öffentliche Einrichtungen, haben, die uns seit Firmengründung und somit seit über 35 Jahren treu geblieben sind. Kundenzufriedenheit steht bei uns an erster Stelle und ist für mich und meine Mitarbeiter auch selbstverständlich. Ganz nach unserem Leitsatz: Eine langjährige Partnerschaft zählt mehr als kurzfristiger Gewinn!“, so Mair. RUNDUM-SERVICE MIT LEIDENSCHAFT EMP bietet seinen Kunden heute ein breites Leistungsspektrum von
Elektroinstallationen und Gebäudesystemtechnik über Energieeinspeisung bis hin zu Service und Wartung. „Moderne Elektroinstallationen und leistungsorientierte Photovoltaik sind und bleiben unsere Leidenschaft“, so Mair. Um auch nach Abschluss eines Auftrages 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag unseren Kunden einen Service- und Wartungsdienst zu garantieren, ist EMP auch bei Notfällen unter der Rufnummer 0472 647217 (außerhalb der Geschäftszeiten durch zusätzliches Drücken der Nummer 1) erreichbar. Ein Großteil der EMP-Kunden stammt aus dem Raum Wipptal.
STECKBRIEF Firma: Elektro Mair Peter GmbH (EMP GmbH) Handwerkerzone 12, Freienfeld Tel. 0472 647217 info@emp-elektro.it I www.emp-elektro.it Leistungsspektrum: Elektroinstallationen Gebäudesystemtechnik Energieeinsparung Service & Wartung
Gründungsjahr: 1980 Firmenentwicklung: 1980: Gründung durch Peter Mair mit Firmensitz in Stilfes 1989: Aufnahme erster Geselle 1995: Eröffnung Geschäftssitz Freienfeld Handwerkerzone 1998: Umwandlung in OHG 2009: Umwandlung in GmbH 2011: Betriebsübernahme Jürgen Mair 2015: Firmenjubiläum 35 Jahre Geschäftsführer: Jürgen Mair
Märkte: Südtirol (vorwiegend Wipptal) Norditalien Deutschland Österreich
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Zudem wurde in den letzten Jahren auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Wipptaler und Eisacktaler Firmen, die in Norditalien sowie im Ausland tätig sind, verstärkt. „Wir arbeiten seit einigen Jahren in ganz Norditalien sowie im Ausland, vor allem in Österreich und Deutschland. 2010 haben wir in Verona eine der größten Dach-Photovoltaikanlagen Italiens (3 MW) auf dem Dach des Lagers und des Firmengebäudes der Volkswagen Group Italia S.p.A. realisiert. Für die Leitner ropeways aus Sterzing führen wir dieses Jahr die Elektroinstallation einer Kabinenbahn in Gerlos in Tirol aus. Für die Firma WolfHaus aus Freienfeld sind wir im laufenden Jahr sogar in Dubai tätig. Dort liefern wir Schaltschränke und führen diverse Programmierarbeiten bei einem Bürogebäude aus“, erzählt Jürgen Mair stolz. „Besonderes Augenmerk richten wir aber nach wie vor auf unsere Kunden im Raum Wipptal. Wir sind gesund gewachsen und haben unsere Werte nie aus den Augen verloren, nämlich die Arbeiten – ob klein oder groß – mit Professionalität, innovativem Know-how und Zuverlässigkeit auszuführen“, so Mair. „Für die Zukunft wünsche ich mir viel Gesundheit, zufriedene Mitarbeiter und Kunden sowie die wenige Freizeit mit meiner Frau und den drei Kindern zu genießen!“, meint Mair.
WIRTSCHAFT
Gutes Geschäftsjahr für Raiffeisenkasse Freienfeld „Wir können insgesamt auf ein sehr gutes und stabiles Geschäftsjahr 2015 zurückblicken“, so Obmann Nikolaus Holzer bei der diesjährigen Jahresversammlung der Raiffeisenkasse Freienfeld Ende April im Hotel „Wieser“ in Stilfes. Das Eigenkapital der Raiffeisenkasse Freienfeld ist im vergangenen Jahr auf rund 11,5 Millionen Euro angestiegen und entspricht einer Eigenkapitalquote von über 21 Prozent. „Die starke Eigenkapitaldecke ist ein wichtiger Faktor für Stabilität, Sicherheit und Eigenständigkeit der Raiffeisenkasse – gerade in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten“, so Obmann Holzer. Direktor Markus Neulichedl präsentierte die Bilanz und die Ent-
wicklungen in den verschiedenen Geschäftsbereichen. „Bei den verwalteten Kundenmitteln gab es einen Zuwachs von 9,4 Prozent auf rund 52 Millionen Euro, bei den Krediten von 12,1 Prozent auf 31,2 Millionen Euro“, so Neulichedl. Das Kundengeschäftsvo-
lumen ist insgesamt auf rund 83 Millionen Euro (+10,4 %) gewachsen. Der Jahresgewinn 2015 betrug 359.019 Euro. Zum Jahresende zählte die Raiffeisenkasse Freienfeld 481 Mitglieder. Mit knapp 61.000 Euro wurden von der Raiffeisenkasse Freienfeld
im vergangenen Jahr lokale kulturelle, sportliche und soziale Vereine, Organisationen und Initiativen finanziell unterstützt. Bei den anstehenden Neuwahlen wurden Ferdinand Rainer (Obmann), Robert Stafler (Obmannstellvertreter), Gottfried Rainer, Karl Überegger und Walter Zössmayr in den Verwaltungsrat gewählt. Der scheidende Obmann Nikolaus Holzer stand nicht mehr zur Verfügung. Im Aufsichtsrat sitzen künftig Sybil Martin (Präsidentin), Werner Hochrainer und Walter Wieser. Ersatzaufsichtsräte sind Alexandra Gspan Thaler und Markus Zössmayr. Im Rahmen der Versammlung wurde Paul Hochrainer für sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Mitarbeiter der Raiffeisenkasse Freienfeld geehrt.
FREIENFELD
„Geowelt“ als große Attraktion
Bei der Jahresversammlung der HGV-Ortsgruppe Freienfeld im Romantikhotel „Stafler“ in Mauls freute sich Ortsobmann Joachim Wieser über die Errungenschaften im vergangenen Jahr. Das Tourismusentwicklungskonzept ist genehmigt und eine Studie zur Aufwertung der Naherholungszone Trens in Auftrag gegeben worden. Die Ortsgruppe möchte sich zudem für eine attraktivere Gestaltung der Ruheoase „Bad Möders“ einsetzen. Ulrich Burger von der BBT SE und Michael Mair vom Tourismusverein Sterzing stellten die Erlebniswelt „Geowelt“ in Mauls vor und gin-
gen auf die Potentiale für den Tourismus und den ganzen Bezirk ein. Der Bürgermeister von Mühlbachl im Nordtiroler Wipptal, Alfons Rastner, informierte über die touristische Entwicklung der BBT-Baustelle jenseits des Brenners. Hannes Waldmüller von Eisacktal Marketing erklärte, wie die Baustelle des BBT-Tunnels in Mauls touristisch genutzt werden kann. Gebietsobmann Hermann Gögl meinte, dass nicht immer die großen Attraktionen zum Erfolg führen, vielmehr sei gefragt, sich noch besser mit den Nachbargemeinden zu vernetzen. Erker 06 I 16
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WIRTSCHAFT
UNTER DIE GENOMMEN
Süß oder salzig? Projekt „Joghurt der Zukunft“ am Milchhof Sterzing
RUDOLF PICHLER
Die Matura einst und heute Ich zähle zu denen, welche die Reifeprüfung noch vor ihrer Reform im Jahr 1969 abgelegt haben. Vorstufe zur Oberschule war damals noch die Lateinmittelschule. Die wenigen Oberschultypen waren nicht gleichrangig. So berechtigte etwa allein die Matura am klassischen Lyzeum zum Zugang zu allen Fakultäten. Sie galt als die Königin unter den Oberschulabschlüssen und kam für die Absolventen einem Ritterschlag gleich. Dementsprechend hoch waren auch die Anforderungen: vier schriftliche Prüfungen und eine rigorose mündliche Prüfung in zehn Fächern mit getrennter Benotung. Die Durchfallquote lag bei 30 Prozent. Unter dem Einfluss der linksgerichteten 68er-Bewegung wurde schließlich den Absolventen aller Oberschulen die Hochschulreife zuerkannt. Gleichzeitig wurden die Anforderungen durch die Reduzierung der Prüfungsfächer stark gelockert. Dem vorausgegangen war die Einführung der Einheitspflichtmittelschule im Jahr 1962, die bahnbrechend für die Chancengleichheit in der Bildung werden sollte. War früher ein Studium das Privileg weniger Auserlesener (im Wipptal gab es in den 1960er Jahren kaum mehr als ein Dutzend Hochschüler), so stieg nun die Zahl der Maturanten ständig und führte schließlich zu hoffnungslos überfüllten Universitäten. Aber viele Maturanten sind noch lange kein Beweis höherer Bildung, ganz im Gegenteil. Die Tatsache, dass heute über 98 Prozent der Kandidaten die Matura bestehen, noch dazu mit einer Bestnoteninflation, zeugt vielmehr von einer erschreckenden Abwertung des Reifediploms, das früher einmal ein verlässlicher Nachweis von Bildung und Wissen war. Wenn alljährlich Maturanten in Fernsehinterviews das Deutschthema in gröbstem Dialekt kommentieren, stellt sich in der Tat die Frage, ob sich diese Prüflinge jemals ernsthaft mit der Tiefe, der Schönheit und dem Reichtum der deutschen Sprache und Literatur auseinandergesetzt haben. Die Lateinmittelschüler der 60er Jahre waren spracherprobter, abgesehen davon, dass sie die Orthographie einwandfrei beherrschten. Kernfächer wie Deutsch, Geschichte, Philosophie und Mathematik, aber auch Kunst und Musik, erfahren heute nicht mehr die ihnen gebührende Aufmerksamkeit. Maturabälle und Maturareisen, Basteln und Experimentieren scheinen oft höheren Stellenwert zu haben als eine grundlegende Allgemeinbildung. Die generelle Studierfähigkeit, die ein Maturant besitzen sollte, also die Kompetenz, potentiell alle universitären Fächer studieren zu können, ist nicht mehr gewährleistet. Es war ein Irrweg, die Maturanten- und Akademikerquoten ohne Rücksicht auf die Qualität der Abschlüsse zu steigern. Die gleichzeitige Demokratisierung der Schule hat zudem die Autorität der Lehrer untergraben. Es wäre also höchst an der Zeit, weitaus strengere Maßstäbe bei der Leistungsbewertung, insbesondere bei der Reifeprüfung, anzulegen und den Berufsschulen ohne Hochschulzugangsberechtigung zentrale Aufmerksamkeit zu widmen. Die Akademisierung der Gesellschaft steigert nämlich die Arbeitslosigkeit. Zum Schluss ein kleiner Trost: Trotz verfehlter Bildungspolitik sind aus den heutigen Schulen mit Hilfe manch vorbildlicher Lehrer auch vortreffliche Maturanten und hervorragende Akademiker hervorgegangen.
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Ende April beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe des Milchhofes Sterzing gemeinsam mit einer Schulklasse der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe in Wörgl mit der Entwicklung eines neuartigen Joghurts, das gesund, innovativ und besonders für die junge Generation ansprechend sein soll. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit kam im Rahmen der wissenschaftlichen Studienreihe „VascAge“ zustande. „Wir erhielten den Auftrag, ein ‚Joghurt der Zukunft’ als gesunden Snack für Jugendliche zu entwickeln, selbstverständlich mit Verpackungsdesign und möglichen Marketingstrategien“, erklärt Sieglinde Gloiser, Pädagogin an der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe in Wörgl. Es sei nicht
schwer gewesen, die Schülerinnen dafür zu begeistern, in einem echten Produktionsbetrieb ein reales Produkt mitzuentwickeln, das im Herbst sogar auf den Markt kommen soll. In der Klasse wurden schon vorab fächerübergreifend das Genossenschaftswesen erklärt, der Milchhof Sterzing als Unternehmen vorgestellt und bereits innovative Ideen zur Produktfindung geschmiedet. An zwei forschungsintensiven Projekttagen Ende April haben dann 28 Schülerinnen des zweiten Aufbaulehrganges gemeinsam mit einem Team aus dem Milchhof vor Ort an neuen Produktideen gearbeitet. Aufgeteilt in drei Projektgruppen wurde fleißig gemischt, gerührt, getestet, gekostet, gelernt, getüftelt, präsentiert und evaluiert. Mit dabei war auch ein Filmteam von „Südtirol heute“, das Anfang Mai im ORF über die Projekttage berichtete. In die engere Auswahl kamen schließlich drei ausgewogene, naturbelassene Joghurts, die schon bald in den Kühlregalen der Supermärkte stehen könnten. Da erwartungsgemäß nicht alles an zwei Tagen zu schaffen war, wird das Projekt in der Schule weitergeführt und am Ende des Schuljahres den Führungskräften des Milchhofes vorgestellt. Diese bewerten und prämieren dann die unterschiedlichen Ideen.
„DIE ‚SÜSSE VERSUCHUNG’ IST UNSER FAVORIT“ Nachgefragt bei Projektteilnehmerinnen der BFW Wörgl schriften nur hinter Glas besichtigen. Neben den Hygienevorschriften sind auch weitere Rahmenbedingungen wie etwa der Gehörschutz, die spezielle Kleidung, die Kühlkette sowie kurze Lagerzeiten für Rohmilch ein-
– eventuell sogar mehrere – kommt dann voraussichtlich im Herbst auf den Markt. Werden Sie künftig öfter zum Löffel greifen und mehr Joghurt essen? Ganz sicher, besonders unseres! Die zwei
zuhalten. Wie sehen mögliche neue Verpackungsdesigns aus? Die Verpackung ist abhängig von den bestehenden Maschinen. Wir haben aber zielgruppenorientierte Adaptierungen gemacht, denn die Zielgruppe sind ja wir. Massiv verändert haben wir die Füllmengen. Wann ist das „Joghurt der Zukunft“ im Handel erhältlich? Wir feilen derzeit noch am Werbekonzept und optimieren die Verpackung. Am Ende des Schuljahres werden die Produktvarianten präsentiert und bewertet. Das Siegerjoghurt
spannenden Projekttage in Sterzing haben uns einen guten Einblick in die realen Produktionsabläufe gegeben. Wir hatten freien Spielraum und wurden vom Milchhof mit Rat und Tat unterstützt. Auch die Versorgung und Unterkunft waren super, ein großes Dankeschön für die super Gastfreundschaft und Wertschätzung. So macht Schule Spaß, besonders auch das Fernsehinterview mit dem ORF war spannend und aufregend. Es hat uns beeindruckt, wie unser theoretisches Wissen plötzlich in die Praxis umgesetzt werden konnte. Interview: sst
© BFW Wörgl
Erker: Welche Zutaten kommen infrage, um ein Joghurt geschmacklich aufzubessern? Schülerinnen: Da gibt es kaum Grenzen, außer jene des „guten Geschmacks“. Wir haben mit Pesto, verschiedenen Kräutern, Früchten, Gemüse und Gewürzen herumexperimentiert. Zudem gibt es ja auch verschiedene Joghurtarten, die unterschiedlich schmecken. Welche Geschmacksvariationen kamen gut an? Die drei Projektgruppen haben drei verschiedene Variationen entwickelt. Erfunden wurde die neue Linie „Dip’n’Stick“, ein Joghurt mit Pesto und Kräutern als Dip für knusprige Sticks. Das zweite Team hat das „Bio-Trio“ entwickelt, drei verschiedene Früchtespiegel – Beerenmix/ Karotte-Orange/ Birne-Minze – mit Bio-Vollmilch-Joghurt. Unser aktueller Favorit kommt von der dritten Gruppe und heißt „Süße Versuchung“. Dabei werden italienische Dolci mit Joghurt kombiniert, wie etwa Kaffeejoghurt mit Amaretti. Was haben Sie über die realen Produktionsbedingungen im Milchhof erfahren? Wir erhielten Einblick in den kompletten Produktionsablauf – von der Abfüllung und Verpackung über die Lagerbedingungen bis hin zum Verkauf. Einige Bereiche durften wir aufgrund der strengen Hygienevor-
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GESELLSCHAFT
Neue Tragkraftspritze für FF Mauls Am Floriani-Sonntag wurde in Mauls die im Sommer 2015 angekaufte Tragkraftspritze „Ziegler UltraPower4“ eingeweiht.
Nach dem Gottesdienst, zelebriert von Pater Pius und musikalisch mitgestaltet von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, schritt die Feiergemeinde, darunter Bezirksfeuerwehrprä-
sident Alois Sparber und Abschnittsinspektor Christian Huebser, angeführt von der Musikkapelle zur Feuerwehrhalle, wo die Einweihung stattfand. Im Anschluss daran maßen sich eine Gruppe der Jugendfeuerwehr und eine Gruppe von aktiven Wehrmännern bei einem Kuppelbewerb, bei dem sich die Aktiven der Jugendgruppe geschlagen geben mussten. Im Bild (v. l.) Kommand a n t - S t e l l v e r t re ter Florian Zihl, Kommandant Franz Seehauser, Abschnittsinspektor Christian Huebser, Patin Gertrud Stafler und Bezirksfeuerwehrpräsident Alois Sparber.
Dorfreinigung in Telfes Anfang Mai wurde vom Fraktionsausschuss in Telfes mit der Dorfbevölkerung, hauptsächlich aber mit tatkräftiger und
fleißiger Unterstützung der dorfeigenen Jugendfeuerwehr eine Dorfreinigung durchgeführt.
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Den fleißigen Helfern fiel auf, dass zwar die Dorfzentren sehr sauber waren, je weiter man aber in die Nähe des Waldes oder in nicht unmittelbar einsehbare Bachbette kam, wurde sehr viel Müll gefunden und zusammengetragen. Anschließend wurde am Sportplatz gegrillt. Fraktionsvorsteherin Gabi Hilber dankte den Freiwilligen im Namen der ganzen Dorfbevölkerung für den wertvollen Dienst und die gute Verpflegung.
PFITSCH
Kameradschaftsbund hält Rückschau
Zur Jahresversammlung des Kameradschaftsbundes Pfitsch (KBP) Ende April im Gasthof „Alpenrose“ konnte Obmann Karl Putzer auch Vizebürgermeister David Volgger und Bezirksobmann Manfred Larch begrüßen. Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder hielt der Verein Rückblick auf das vergangene Jahr. Neben der Pflege der Kriegerdenkmäler und der Priestergrabstätte sowie der Kranzniederlegung zu Allerseelen organisierte der Kameradschaftsbund Pfitsch zu Jahresende die all-
jährliche Weihnachtsfeier. Vizebürgermeister Volgger lobte die rege Tätigkeit des Vereins und appellierte an alle, weiterzumachen und zusammenzuhalten. Die Unterstützung des Vereins durch die Gemeindeverwaltung sicherte er weiterhin zu. Bezirksobmann Larch brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Pfitscher als mittlerweile einziger Verein im Wipptal die Erinnerungen an die Weltkriege in der Bevölkerung wachhalten und die Denkmäler pflegen.
Bildung im Dorf Um das ehrenamtliche Engagement jener Menschen zu erleichtern und zu stärken, die sich vor Ort in den B i l d u n g s a u s s c h ü ssen, Organisationen und Vereinen für Bildung einsetzen, hat das Amt für Weiterbildung des Landes den Lehrgang für ehrenamtlich Tätige in der Bildungsarbeit konzipiert. In vier Modulen lernen die Teilnehmenden Entwicklungen und Bedürfnisse im Dorf zu erkennen, neue Veranstaltungsformen und Methoden einzusetzen, Bildungskonzepte zu erstellen und
Projekte zu planen. Gleichzeitig können sie sich untereinander austauschen, motivieren und Mut machen. Der Lehrgang wird parallel in beiden Landeshälften durchgeführt und startet am 14. Oktober in der Lichtenburg in Nals und am 21. Oktober im Bildungshaus St. Georg in Sarns. Anmeldeschluss ist der 30. Juni (Amt für Weiterbildung, AndreasHofer-Str. 18, Bozen, Tel. 0471 413390, amt.weiterbildung@provinz.bz.it, www.provinz.bz.it/weiterbildung).
GESELLSCHAFT
„Die Welt mit anderen Augen sehen“
© optic rapid
Die neueste Wohltätigkeits-Aktion des Lions Clubs Brixen, dem auch einige Wipptaler angehören,
widmete sich den Flüchtlingen im Haus „Lea“ in Wiesen. Der derzeitige Präsident des Lions Clubs, Albert Rier aus Wiesen, hatte die Idee, den 44 Flüchtlingen einen Sehtest zu ermöglichen und bei Bedarf eine Sehbrille zu spen-
den. Großzügig unterstützt wurde er dabei von Optikerin Sonia Mair von Optic Rapid in Sterzing, die in Zusammenarbeit mit Caritas-Mitarbeiterin Romina Keim kostenlos einen Sehtest bei allen Asylbewerbern, die derzeit in Wiesen untergebracht sind, durchführte. „Bei zehn Asylbewerbern konnte eine Sehbeeinträchtigung festgestellt werden. Dank eines günstigen Angebots konnten wir ihnen eine Sehbrille zur Verfügung stellen. Sie sehen nun die Welt mit anderen Augen und auch die Sprachkurse fallen den Männern künftig leichter“, so Rier.
„Dreh dein Ding“
Die KVW-Jugend Wipptal hat im Frühjahr einen Videowettbewerb zum Thema „Dreh dein Ding – Is Wipptol sou sechn holt miars“ organisiert. Jugendliche zwischen elf und 19 Jahren konnten in drei Minuten ihre Meinung und ihren Eindruck vom Wipptal in Kurzfilmen wiedergeben. Eine fünfköpfige Jury ermittelte die Sieger. Anfang Mai wurden diese im Raiffeisen-Saal in Sterzing prämiert und die Videos gezeigt. Die Beiträge waren sehr unterschiedlich und zeugten von großem Ideenreichtum. Einige waren zudem von sehr hoher Qualität. Auf dem dritten Platz lan-
deten ex aequo die Zwillinge Nic und Leo Mair. Den zweiten Platz belegten Simon Plank und seine Klasse 3a des Sprachengymnasiums Sterzing. Sehr knapp war die Entscheidung um Platz eins: Mit nur einem Punkt Vorsprung entschied Niclas Hochrainer mit seinem Clipzusammenschnitt „My home“, in dem er Sterzing und seine Umgebung präsentierte, den Wettbewerb für sich. „Es war ein tolles Projekt; die Jugendlichen zeigten viel Einsatz und Kreativität“, so die Verantwortlichen im KVW. Sehen Sie die beiden erstplatzierten Videos online unter www.dererker.it.
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GESELLSCHAFT
News aus dem Oberschulzentrum Sterzing „Dirk Brandweer“ gewinnt Alperia Cup Beim diesjährigen 24-Stunden-Turnier Alperia Cup in der Dreifachturnhalle Sterzing gingen 19 klassenübergreifende Schüler-Teams des Oberschulzentrums Sterzing sowie ein Team mit ehemaligen Schülern an den Start. Dabei wurden alle Teams einer Aufgabe zugeordnet (Schlafraum vorbereiten, Küchenarbeit ...), bevor um 14.00 Uhr die Wettkämpfe starteten. Die 160 Teilnehmer mussten sich in drei Disziplinen beweisen: Floor-
Das Siegerteam „Dirk Brandweer“
ball, Fußball und Volleyball, wobei die Schüler dauernd im Einsatz und somit in ständiger Bewegung waren. Kondition war das Zauberwort während des Turniers, denn nur die ausdauerndsten Teams konnten sich einen Platz auf dem Treppchen sichern. Nach einem Tag und einer Nacht voller Sport, Spaß und vor allem unerwartet intensiver Spiele stand der Sieger unter den an Schlafmangel leidenden Jugendlichen fest. Gewonnen hat das Team „Dirk Brandweer“ mit Schülern der 4. und 5. Klasse Sportgymnasium, das in jeder Disziplin mit Ehrgeiz und Ausdauer glänzte. Auf Platz 2 landeten „Die Hosenträger“ vor dem Team „SF At-
Erfolgreiche Messe der Übungsfirmen
letico Shangai“. Das von Alperia, Milchhof Sterzing und Bäckerei Pardeller unterstützte Turnier, das heuer bereits zum 13. Mal ausgetragen wurde, hätte ohne die freiwillige Mithilfe und Organisation der Lehrpersonen nicht stattfinden können.
Die Vulkane Italiens im Schnelldurchlauf Die Klassen 2r und 3r des Oberschulzentrums Sterzing reisten Ende April für fünf spannende Tage nach Süditalien, um dort das Phänomen Vulkanismus hautnah mitzuerleben. Das erste Etappenziel der Projektreise war jedoch eine kleine Enttäuschung. Nach einer sehr langen Fahrt nach Neapel wollte man den Aufstieg auf den Vesuv wagen, doch Mutter Natur machte der Truppe einen Strich durch die Rechnung. Eine dichte Nebelwolke machte den Aufstieg unmöglich. Die Besichtigung Pompejis war dafür umso spannender, obgleich es leicht regnete. In den folgenden Tagen bestieg die Gruppe den Vulcano, machte eine Bootsfahrt durch die Äolischen Inseln und erforschte Lipari. Der absolute Höhepunkt der Reise war Stromboli: Auf dem über 900 m hohen und noch aktiven Vulkan konnten die Schüler nachts vom
Die Schüler der 4. Klasse der WFO Sterzing blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Anfang April ging es zur traditionellen Übungsfirmenmesse, diesmal im Rathaus von Wien. Die vier Mitarbeiter der Overtime KG, so der Firmenname der Klasse, gestalteten mit Eifer ihren Messestand, stellten ihre Produkte aus und präsentierten ihr Firmenlogo. Es wurden Kundengespräche geführt, Bestellungen aufgenommen und Produkte verkauft. Zwei weitere Schüler der Klasse übernahmen den Part des Kunden, besuchten diverse Messestände und ließen sich fachlich beraten. Am Ende der gelun-
genen Veranstaltung erhielten die Teilnehmer ein Diplom.
Zudem stellten sich die Schüler einem Zertifizierungsverfahren, an dem sich heuer 20 Übungsfirmen aus Südtirol beteiligt hatten. Bei der Verleihung der Zertifikate, die vor kurzem im Saal des Raiffeisenverbandes in Bozen stattgefunden hat, waren auch die Schüler der 4. Klasse WFO Sterzing mit dabei.
Kraterrand aus – dank des schönen Wetters – einige Eruptionen bestaunen.
Luca Lorenzi, Klasse 3r Erker 06 I 16
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GESELLSCHAFT
Offener Mittagstisch im Schloss Moos
Im Altenheim Schloss Moos steht die Zeit nicht still. Das soll sie vor allem für seine Bewohner nicht. Darum wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Pfitsch eine neue Aktion ins Leben gerufen: der offene Mittagstisch für Senioren. Einmal im Monat können Senioren ins Altenheim zum gemeinsamen Mittagessen kommen. Man sitzt beisammen, es wird gegessen, getrunken und ein Ratscher gemacht. Zwischen Vorspeise und Hauptspeise tauscht man sich aus über dieses und jenes, was im Schloss und im Dorf so vor sich geht. Während Gäste und Heimbewohner noch den Nachtisch genießen, werden schon die ersten Karterrunden geplant. Wer aber ein schlechtes Blatt fürchtet, wird lieber bei der Bewegungstherapie mitmachen und seine Motorik trai-
nieren. Bereits dreimal fand der Mittagstisch statt, bei dem bis zu vierzehn Senioren um 12.30 Uhr zum Mittagessen ins Altenheim Schloss Moos kamen. Für Senioren aus der Gemeinde kostet das Mittagessen, das Vorspeise, Hauptspeise, Nachtisch und Getränke beinhaltet, fünf Euro. Für Senioren aus anderen Gemeinden kostet es acht Euro. Interessierte können sich telefonisch unter der Rufnummer 0472 765179 im Altenheim Schloss Moos für den Mittagstisch anmelden. Auch für das Rahmenprogramm sind weitere Aktivitäten wie etwa tanzen mit der Sterzinger Tanzgruppe geplant. Die nächsten offenen Mittagstische finden am 21. Juni, 19. Juli, 16. August, 20. September, 18. Oktober, 15. November und 20. Dezember statt.
STERZING
Erweitertes Angebot in Seniorenmensa Vor rund einem Jahr wurde die Seniorenmensa in Sterzing ins Leben gerufen und wird seitdem von älteren Menschen sehr geschätzt und gut besucht. Vor kurzem wurde in einer Aussprache mit Vertretern der Gemeinde Ratschings vereinbart, dass auch Senioren aus der Nachbargemeinde die Seniorenmensa in der Stadt nutzen können. Senioren ab 65 Jahren können immer freitags im Gasthof „Goldenes Kreuz“ in der Sterzinger Neustadt zu einem Preis von sechs Euro pro Person zu Mittag essen. Die Seniorenmensa ist jeweils von 11.30 Uhr bis 13.00 Uhr geöffnet. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Informationen erteilt die Stadtgemeinde Sterzing unter der Rufnummer 0472 723700.
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Wipptaler Senioren machen Sommerpause Wie aktiv Wipptaler Senioren das ganze Jahr über sind, zeigt ihre rege Beteiligung an verschiedenen Kursen, die im Bezirk angeboten werden. Die SelbA-Gruppe Sterzing schloss vor kurzem ihren Kurs mit einem Besuch der Kräutergärten ab. SelbA ist eine wissenschaftlich fundierte Kombination, die auf vier Säulen beruht: aufbauendes Gedächtnistraining, Training der geistig-körperlichen Beweglichkeit, Kompetenztraining und Gespräche zu Lebensfragen. Ein Jahr Training ermöglicht acht Jahre bessere Lebensqualität. Mit Denkaufgaben, lustigen Bewegungsübungen und praktischen Tipps wird die Selbstständigkeit des alternden Menschen erhalten und gefördert. Die Tanzgruppen Sterzing und Stilfes unter der Leitung von Annemarie Seppi und Helene Hofer tanzen Tänze aus aller Welt, u. a. Volks-, Kreisund meditative Tänze, Line-Dances und Squares. Die Tänze werden jeder Gruppe individuell angepasst, auf Sprünge und schnelle Drehungen wird verzichtet. Zum Abschluss haben
sich beide Gruppen nach einer Wanderung zum gemeinsamen Tanzen in Maibad eingefunden. Besuche in den Altersheimen Sterzing und Schloss Moos fielen auf große Zustimmung, so dass sie auch in Zukunft einge-
plant werden. „Bewegung bis ins Alter“ findet in Sterzing und Trens statt. Der Großteil der Übungen wird im Sitzen durchgeführt, um die Gelenksbelastung zu minimieren. Auch in diesen Turngruppen wird getanzt und das Gedächtnis mit lustigen Übungen trainiert; zudem werden auch Übungen aus dem Bereich der Spiraldynamik eingebaut, die chronischen Fehlbelastungen der Gelenke entgegenarbeiten und so schmerzlindernd sein können. Alle Kurse werden im Herbst fortgeführt.
Gossensaß
Pfingstausflug der KVW-Senioren Der diesjährige Pfingstausflug der KVW-Seniorengruppe Gossensaß führte die rund fünfzig Teilnehmer unter der Leitung von KVW-Obmann Peppi Girtler in das Jaufental. In der Pfarrkirche zur hl. Ursula las Pfarrer Attila Nagy-György die Messe. Er ging in seiner Predigt auf das Pfingstfest ein und bedauerte, dass es in vielen Pfarrgemeinden in den Hintergrund gerückt sei; so sei der Pfingstmontag vielerorts nicht einmal mehr ein Feiertag. In seiner Heimat Rumänien würde Pfingsten und vor allem der Pfingstmontag noch viel feierlicher begangen als in unseren Breiten. Wissenswertes zur Pfarrpatronin Ursula erzählte Sieg-
fried Siller, Pfarrgemeinderatspräsident von Jaufental.
Nach dem Gottesdienst und einem Friedhofsbesuch stärkte sich die Gruppe im Hotel „Rainer“; auch ein geselliges „Karterle“ ließen sich die Senioren nicht entgehen. rr
AUS DER SEELSORGEEINHEIT
GEBET UM EIN GUTES ZUSAMMENLEBEN
WIESEN
Grundschüler feiern Baumfest Einen besonderen Tag in freier Natur verbrachten die Wiesner
Grundschüler der 4. und 5. Klasse beim Baumfest im Egger-Waldl am Pfitscherbach. Im Beisein von vier Förstern und Vertretern der Interessentschaft Wiesen lernten sie spielend den Wald, seine Eigenarten und seine Bedeutung für
den Menschen kennen. Nach der Segnung der Setzlinge durch Pfarrer Walter Prast pflanzten die Kinder die Nadelund Laubbäumchen. Anschließend erklärten die Förster die Bedeutung der Insekten, besonders der Biene, für Natur und Mensch. Der gemeinsame Bau von gleich zwei Insektenhäusern in einem hohlen Lärchenstamm bildete den Höhepunkt des Tages, noch vor dem abschließenden Verzehr einer Bratwurst im Gemeindepark, zubereitet von fleißigen Helfern der Interessentschaft. pn
Das Gebet um ein gutes Zusammenleben der Religionen und Kulturen in der Seelsorgeeinheit Wipptal wurde im Mai 2016 vier Jahre alt. Initiiert wurde es von drei Frauen italienischer, ladinischer und deutscher Muttersprache. Damit begonnen wurde in der Heiliggeist-Kirche und seit ungefähr zwei Jahren findet es an jedem Montag (außer an Festtagen) um 10.30 Uhr zehn Minuten lang in vier verschiedenen Sprachen in der Kapuzinerkirche statt. Mittlerweise ist nämlich auch die ungarische Sprache dazugekommen. Eingeladen sind alle Menschen, denen der Haus- und Weltfrieden ein Anliegen ist. Inhalt dieses Gebets sind ein Psalm, Taizélieder, ein Text aus der Heiligen Schrift, eine Zeit der Stille und ein Abschlussgebet. Die Idee dazu stammt von den Taizébrüdern, die nicht nur in Taizé, sondern auch in kleinen Gemeinschaften in verschiedenen Orten dieser Erde zusammenleben und -arbeiten. Mitten am Vormittag legten die Brüder beim Kehren der Straße die Besen hin und gingen mit Menschen aus einem süditalienischen Dorf in die Dorfkirche, um zehn Minuten lang gemeinsam zu beten. Zehn Minuten lang Gott Gott sein lassen und sich immer wieder darauf besinnen, dass jede und jeder von uns unendlich geliebt ist. SR. SIEGLINDE RAINER
Zum Muttertag ins Gardaland Der vom Verein für Kinderspielplätze und Erholung (VKE) Sterzing organisierte alljährliche Muttertagsausflug ins Gardaland war auch heuer ein voller Erfolg. 52 Teilnehmer erlebten einen tollen Tag mit viel Spaß für Klein und Groß. Nicht nur die Kinder waren von den vielen Attraktionen angetan.
WIPPTAL
PERSONALVERÄNDERUNGEN IM DEKANAT Ab 1. September werden wieder einige Personalveränderungen in der Diözese Bozen-Brixen wirksam. In der Seelsorgeeinheit Wipptal wird Dekan Josef Knapp zum Pfarrseelsorger von Mareit ernannt, nachdem Thomas Stürz die Pfarrverantwortung zurückgelegt hat. Damit übernimmt Knapp die Verantwortung für eine zusätzliche Pfarrei: Er ist nunmehr Dekan und Pfarrer von Sterzing, Ried und Telfes sowie Pfarrseelsorger von Ratschings, Jaufental und Mareit.
73.552 Entlehnungen Im Wipptal wurden in den 15 öffentlichen Bibliotheken im vergangenen Jahr 73.552 Bücher entlehnt, davon allein in Sterzing 25.535. Den Lesern steht im Bezirk ein Bestand von 69.499 Büchern und 6.188 audiovisuellen Medien zur Verfügung. Allein im vergangenen Jahr wurden 4.410 neue Bücher angekauft. Betreut werden die Bibliotheken, abgesehen von der Mittelpunktsbibliothek in Sterzing, von vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern, fast ausnahmslos Frauen. Alle Bibliotheken Südtirols zählten 2015 über 3,1 Millionen Bände und verzeichneten mehr als 2,65 Millionen Entlehnungen. Seit Jahren schon stellen die Bibliotheken nicht nur gedruckte Werke, sondern auch viele andere Medien wie CDs, DVDs oder Videokassetten zur Verfügung und tragen damit den sich ändernden Bedürfnissen Rechnung. Erker 06 I 16
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© Wolfgang Declara
FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH
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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH
„EIN GUTER FOTOGRAF IST VOR ALLEM EIN GUTER BEOBACHTER“ Fotograf Wolfgang Declara im Erker-Gespräch
Interview: Susanne Strickner
Mehr als ein halbes Jahrhundert Wipptaler Fotokunstgeschichte hat Wolfgang Declara bereits mitgestaltet. Ans Aufhören denkt der 71-jährige Sterzinger noch lange nicht. Ob auf dem Berg oder bei verschiedenen Reisen – seit den 60er Jahren ist eine Spiegelreflexkamera sein ständiger Begleiter. Der Erker hat ihn zum Gespräch getroffen. Erker: Herr Declara, wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Wolfgang Declara: Ich fotografiere seit dem Jahr 1963. Damals hatte ich auch schon meine erste Spiegelreflexkamera und habe hauptsächlich Diafilme verwendet. Später ging ich mit einer Super-8-Kamera auf das Filmen über. Video hat mich auch interessiert, aber Anfang der 80er Jahre habe ich beschlossen, mich rein auf die Fotografie zu konzentrieren. Zuerst habe ich viel in schwarz-weiß fotografiert, da ich aber keine richtige Dunkelkammer hatte, habe ich damals nur wenig entwickelt. Im Jahr 2005 bin ich dann komplett auf die digitale Fotografie umgestiegen. Seit ich im Oktober 1997 in Pension gegangen bin, wurde die Fotografie noch wichtiger für mich. Welche Motive bevorzugen Sie? Ausprobiert habe ich eigentlich alles. Mittlerweile fotografiere ich hauptsächlich Naturmotive, weil man da sehr flexibel und unab-
hängig ist. Ich kann gehen, wann ich will, und bin nicht auf andere Menschen angewiesen. Sehr interessant finde ich das Meer. Da wirken Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ganz anders als in den Bergen. Seit etwa 15 Jahren beschäftige ich mich mit dem Übeltalferner und habe über den Gletscherrückgang von 1982 bis 2014 auch ein Buch zusammengestellt. Solche Phänomene interessieren mich sehr. Schon im Mareiter Bach kann man beobachten, ob viel Gletschermaterial abgeht. Im September 2014 habe ich auch von einem Motorsegelflieger aus einige Schnappschüsse vom Gletscher gemacht. Haben sich die Schwerpunkte Ihrer Arbeiten im Laufe der Zeit verändert? Im Laufe der Jahre habe ich mehrere Fotobücher herausgegeben, so auch eines über die Übeltalseen, die durch den Gletscherrückgang entstanden sind. Neben Ridnaun habe ich auch in den Pfitscher Bergen interessante Aufnahmen gemacht. Auch verschiedene Tiere haben mich in ihren Bann gezogen. So habe ich eine Reihe von Adler-Fotos gemacht, mit Szenen, die viele Leute noch nie gesehen haben, wie etwa Paare, die nicht nur eines, sondern zwei Jungvögel aufgezogen haben. Was macht für Sie ein gutes Foto aus? Auf einem guten Foto sollte man die abgelichtete Situation genau so sehen, wie sie war. Es sollte am Bild nichts Wesentliches verändert werden. Heutzutage geht die Tendenz dahin – wie man bei Fotowettbewerben beobachten
kann –, dass die meisten Bilder zwar schon gut gemacht sind, aber eben auch bearbeitet werden. Ich bleibe bei meiner Einstellung, nach wie vor jede Aufnahme so realistisch wie möglich zu machen. Dann sind für Sie die technischen Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer tabu? Nein, ich selbst habe auch einige Programme und nutze sie, um Bilder freizustellen, einen Rahmen
zu machen, die Helligkeit ein wenig anzupassen oder mal einen Kabel, der zufällig ins Bild hereinhängt, verschwinden zu lassen. Aber ich finde es wichtig, dass man grundsätzlich bereits bei der Aufnahme das Maximale herausholt, indem man zum Beispiel – wie früher – mit verschiedenen Aufnahmefiltern arbeitet. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Ich habe eigentlich keinen richtiErker 06 I 16
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gen Stil. So wie ich das Bild gesehen habe, so möchte ich es auch festhalten und wiedergeben. Welches Ihrer Bilder halten Sie für besonders gelungen? Lieblingsbilder habe ich viele, etwa von Adlern, Schlangen oder Steinböcken. Auch von meiner Frau habe ich viele schöne Aufnahmen gemacht. Sie hat mich bei mehreren Workshops und bei vielen Fotoreisen begleitet. Eines der beeindruckendsten Bilder für Sie ist ... Mich faszinieren die alten Landschaftsbilder in schwarz-weiß von Ansel Adams, der das Zonensystem entwickelt hat. Interessant
finde ich auch die Bilder des Naturfotografen Edward Weston, der sich später auch mit Aktfotografie beschäftigt hat. Heute wird alles viel zu stark übertrieben, um kommerziell erfolgreich zu sein. Das spielte für die Fotografen damals keine Rolle. Ansonsten gefallen mir verschiedene Tieraufnahmen, wie etwa vom Brixner Fotografen Hugo Wassermann. Was möchten Sie unbedingt einmal vor Ihre Linse bekommen? Sehr reizen würde mich eine Reise nach Island mit einem Ortskundigen, der einem abseits der touristischen Gebiete die verborgenen
Schönheiten des Landes zeigt. Interessant wäre auch, einmal bei einer größeren Modenschau aus der ersten Reihe zu fotografieren. Geht durch neue technische Möglichkeiten der Smartphones und Tablets die Sorgfalt in der Fotografie verloren? Zum Teil schon, vor allem, was die schnelle Sensationsfotografie betrifft. Mit dem Smartphone ist ein Foto schnell gemacht, schnell verschickt und im nächsten Moment schon veröffentlicht. Unter dieser Schnelligkeit leidet dann aber die Qualität. Auch wenn man unterwegs ist, wie etwa beim Wandern, ist das Handy einfach we-
niger umständlich und schneller aus- und eingepackt als eine hochwertige Kamera mit ver-
Wolfgang Declara: „Auf einem guten Foto sollte man die abgelichtete Situation genau so sehen, wie sie war.“
schiedenen Objektiven. Ich denke, dass sich künftig auch Kameradrohnen immer mehr durchsetzen werden, die ganz neue Blickwinkel ermöglichen. Ein paar Tipps für gute Fotos? Fotografieren lernt man hauptsächlich durch Beobachtung. Auch im Fernsehen kann man sich einiges abschauen, wie etwa die Kameraführung und verschiedene Einstellungen. Am besten lernt man durch viel Übung und eigene Erfahrungen. E
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STERZING
1.850 Euro für karitative Vereine
An die Vorsitzenden dreier sozialer Vereine wurde unlängst im historischen Ratssaal von Sterzing der Erlös aus dem Verkauf der Neujahrsentschuldigungskarten 2016 übergeben. Die deutsche und italienische Pfarrcaritas sowie der Vinzenzverein Sterzing erhalten zusammen insgesamt 1.850 Euro zur Unter-
stützung karitativer Projekte. Bürgermeister Fritz Karl Messner dankte bei der Übergabe im Beisein von Künstler Karl Volgger aus Freienfeld den Vertretern der Vereine für ihr jahrelanges soziales und karitatives Engagement. Volgger hat im Sinne des karitativen Gedankens auf das ihm zustehende Honorar verzichtet.
So kocht(e) Mareit!
Eine Reise in die Vergangenheit unternahm jüngst der Bildungsausschuss von Mareit, indem er es sich zum Ziel setzte, alte, längst vergessene bzw. weitgehend unbekannte Rezepte zu sammeln und in einem Kochbuch zusammenzufassen. Insgesamt haben 18 Rezepteinreicher mitgewirkt. Das druckfrische Kochbuch unter dem Titel „So kocht(e) Mareit“ wurde kürzlich allen Mitwirkenden – auf Einladung des Bildungsausschusspräsidenten Reinhold Mulser – im Rahmen ei-
ner kleinen Veranstaltung im Vereinshaus von Mareit vorgestellt und als Dankeschön feierlich überreicht. All jene, die am „Mareiter Kochbuch“, das Rezepte für verschiedene Suppen, Vorspeisen, Hauptgerichte, Getränke und Süßspeisen enthält, interessiert sind, können ein Exemplar davon in der Bibliothek von Mareit zu den üblichen Öffnungszeiten (sonntags 10.45 – 11.45 Uhr, dienstags 19.00 – 21.00 Uhr, freitags 16.30 – 18.00 Uhr) gegen eine freiwillige Spende erwerben. Erker 06 I 16
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KULTUR I STERZINGER EHRENBÜRGER
Statthalter Eduard Graf Taaffe von Karl-Heinz Sparber
WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN
Ehrenbürger von Sterzing Eduard Graf Taaffe Im Jahr 1877 wurden erstmals gleich drei Männer zu Ehrenbürgern der Stadt Sterzing erwählt. Es handelt sich dabei um den Statthalter Eduard Graf Taaffe, den Statthaltereirat Dr. Carl Delaini und Landesingenieur Karl Lindner. Sie alle waren maßgeblich am Jahrhundertwerk der Sterzinger Moosentsumpfung beteiligt. Eduard Franz Joseph Graf Taaffe wurde am 24. Februar 1833 in Wien geboren und starb am 29. November 1895 in Ellischau in Böhmen. Sein Vater Ludwig war mit der tschechischen Fürstin Amalia Fürstin Bretzenheim verheiratet. DAS STERZINGER MOOS WIRD ENTSUMPFT Das Sterzinger Moos hatte sich wohl durch einen gewaltigen Bergsturz vom Höllenkragen und durch nachfolgende Abrutschungen von Erdund Steinmassen bei Stilfes und Trens in Form eines riesigen Seebodens gebildet. Im Laufe der Jahrtausende versandete der aufgestaute See, bis schließlich nur mehr ein von Wassertümpeln durchsetztes, erlenbestandenes Sumpfgebiet von etwa
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1850 – 1852: Studium der Rechtswissenschaften in Wien 1860: Heirat mit Palastdame Irma Gräfin Csaky, Ungarn 1863: Landespräsident in Salzburg 1867: Statthalter von Oberösterreich, ab März Innenminister 1867 – 1870: Minister für Landesverteidigung 1871 – 1879: Statthalter in Tirol Eduard Graf Taaffe 1872: Sohn Heinrich wird in Innsbruck geboren (1833 – 1895) (gestorben in Wien 1928) 1877: Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Sterzing 1879 – 1993: Ministerpräsident Taaffe war ein bedeutender österreichischer Staatsmann, konservativer Sozialreformer, Anhänger des Kaiserhauses – Kaiser Franz Joseph I. war sein Jugendfreund.
5 bis 7 km² übrigblieb. Es war naturgemäß siedlungsfeindlich, verkehrshindernd und lediglich als Schweine-, Gänse- oder Pferdeweide nutzbar. In dieses ertraglose Talbecken zwischen Wiesen, Thuins, der Lagererbrücke vor Gasteig und dem „Unterland“ mit Trens, Freienfeld, Stilfes und Elzenbaum münden drei große Flüsse: der Eisack, gespeist vom Vallerbach von Norden, der Ferneroder Mareiter Bach von Westen und der Pfitscher Bach von Osten. Mitten durch dieses Sterzinger Moos führte eine Poststraße für Ochsenund Pferdefuhrwerke, die alljährlich durch Vermurungen und Wassermassen beschädigt und deshalb aufwendig instand gehalten werden musste. Jägerpfade und Holzstege für die Fußgänger wurden mühsam durch das Moos angelegt. Ein Fresko von Herbert Hinteregger, Maler aus Mareit, im Speisesaal im Hotel „Sterzinger Moos“ vermittelt einen guten Eindruck, wie beschwerlich es gewesen sein muss, dieses Moos zu durchqueren (abgesehen von den furchteinflößenden Sterzinger Moosjungfrauen, die der Sage nach dorthin verbannt wurden). Eine vergleichbare Darstellung von Albert Stolz 1936 befindet
sich in der „Schwemme“ im Hotel „Schwarzer Adler“. Mit der Fertigstellung der Brenner-Eisenbahn 1867 endete die Ära Sterzings als Handelsstadt, die vom Durchzugsverkehr lebte. Alle Handwerker, die mit Wagen und Pferden zu tun hatten (Wagner, Sattler, Schmiede …) waren bis dahin ausgelastet. In Sterzing stand ständig eine große Anzahl an Pferden bereit. Post-, Stell- und Frachtenwagen mussten durch die Stadt geführt werden, Wirte, Fuhrmannsstuben und Pferdestallbesitzer verdienten gut. Die Sterzinger behaupteten, dass sie durch den anfänglich verhassten Bahnbau jährlich 80.000 bis 100.000 Gulden verloren hätten. Deshalb war die Regulierung und Entsumpfung des Sterzinger Mooses die Lösung und Vorbedingung für den späteren Fremdenverkehr. Erste konkrete Pläne für eine Trockenlegung des Mooses südlich von Sterzing wurden bereits 1783 geschmiedet. Die Bürgerschaft wünschte sich vom Gubernium in Innsbruck die Einsetzung eines „Commissärs“, der die „Beurbarung des Sterzinger-Mooses“ in die Hand nehmen sollte. Tatsächlich wurde der Commissär von Laicharting ein-
gesetzt, der 12.787 Gulden für dieses Unterfangen veranschlagte. Allein das Unterland mit Trens und Stilfes war gegen dieses Projekt. Erst die bayerische Regierung griff 1811 den Plan der Entsumpfung wieder auf und verpflichtete die angrenzenden Gemeinden zur Kultivierung der Sümpfe und Moose, doch wieder legten sich die Trenser quer. 1837 nahm sich der Kreishauptmann Ritter von Kern der Sache an: Die geplante Bachregulierung sollte 35.000 Gulden kosten, die von der Bevölkerung getragen werden sollten. Wieder scheiterte alles „am blinden Vorurteil der Bevölkerung, welche kein Vertrauen in das Gelingen der Unternehmung hatte und die bezeichneten Kosten für unerschwinglich hielt“ (Oswald Kofler, 1927). Die Bewohner der Bauerngemeinden von Wiesen, Trens und Stilfes brachten alle möglichen Vorwände gegen die Entsumpfung ihrer Moosgründe vor, weshalb sie „Moosköpfe“ genannt wurden. 1851 war ein Unglücksjahr: Die reißenden Bäche führten zu großen Überschwemmungen und verwandelten die Ebene südlich der Stadt in einen gewaltigen See. Nun erst kam Bewegung in das leidi-
Herbert Hinteregger: Das Sterzinger Moos von Süden aus gesehen (1967)
ge Moosentsumpfungsprojekt. Die uneigennützig lud er am 20. Jänner Sandablagerungen über das Moos „k. k. privilegierte Südbahn-Ge- 1872 die Grundbesitzer in den Sterz- hinaus zu tragen. Dadurch vermied sellschaft“ bot sich an, gleichzeitig inger Ratssaal; 52 leisteten der Einla- man riesige „Ablagerungsplätze“ zum Beginn des Baues der Brenner- dung Folge und gründeten ein Ak- im Moos, wie es das Südbahnproeisenbahn sämtliche Fluss-, Bach- tionskomitee für Regulierung und jekt ursprünglich vorgesehen hätund Korrektionsbauten auf eigene Entsumpfung, die spätere Sterzin- te. Am 10. September 1875 erfolgKosten durchzuführen. Sie verlang- ger Moos-Entsumpfungs-Genossen- te schließlich der erste Spatenstich te jedoch von den Moosbesitzern schaft. zwischen Sprechenstein und Trens. die Ablöse der betroffenen Gründe, Der Statthalter Eduard Graf Taaf- Bereits am 7. Mai 1877 flossen die deren Wert auf rund 180.000 Gul- fe und der hohe Landesausschuss drei Bäche in ihren neuen Betten. den geschätzt wurde. Dagegen er- brachten der Anregung der Ster- Am 29. Mai erfolgte am Zusammenhob sich heftiger Widerstand in der zinger besonderes Wohlwollen ent- fluss bei Sprechenstein die offizielle Bevölkerung: Die Südbahn zog so- gegen, vor allem in finanzieller Hin- Einweihung im Beisein von Statthalmit ihr Angebot zurück, legte den sicht: 40.000 Gulden wurden als ter Eduard Graf Taaffe, SpezialkomSchienenstrang durch das Sterzin- Landesbeitrag gewährt, 20.000 missär Dr. Carl Delaini und Landesger Moos ohne Flussregulierung Gulden kamen von der Südbahn, ingenieur Karl Lindner – natürlich und durchquerte im August 1867 10.000 vom Straßenärar. Als Ver- war auch Johann Kofler, Obmann erstmals das Talbecken; der Moos-Entsumpfungs-Genossenschaft, dadurch erlahmte der mit von der Partie. Ihm für Sterzing so wichtige Frachten- und Pergelang es schließlich, sonenverkehr auf der weitere Geldmittel und Landstraße. Der wirtDarlehen für das Reguschaftliche Niedergang lierungswerk aufzutreiben sowie Landes- und zeichnete sich ab: Die Staatshilfen zu erbitMoosgründe wurden ten, was ihm Statthalabgewertet, das saure Heu fand keine Abter Taaffe auch zusagte. nehmer mehr, da die Insgesamt machten die Pferde keine VerwenKosten 350.000 Gulden dung mehr hatten. Das aus, davon übernahm 20 Jahre nach der erfolgreichen Entsumpfung des Sterzinger Mooses wurde 1897 die Kapelle zum hl. Nepomuk außerhalb des Pfitschertores in Grundwasser stieg in das Land Tirol rund der Rathausgasse errichtet. der Neustadt bedroh100.000 Gulden, den lich an, die nassen KelRest mussten die Moosler entwerteten die Stadthäuser. bindungsmann zwischen der neu- besitzer selbst aufbringen. Schuldenen Genossenschaft, der Statt- frei wurde die Genossenschaft erst DIE RETTUNG halterei und dem Landtag in Inns- im Jahr 1920. Die Stadt Sterzing erDie Entsumpfung und Kultivierung bruck wurde Bezirkshauptmann Dr. hob im Gegenzug Eduard Graf Taafder riesigen Moosfläche schien die Carl Delaini eingesetzt. Das neue fe, Dr. Carl Delaini und Karl Lindner einzige Lösung zu sein: Bürgermeis- Projekt wurde vom Landesingeni- „in dankbarer Anerkennung ihrer ter, Mitglied des Landtages, Stadtapo- eur Karl Lindner entworfen: Es sah besonderen Verdienste um die Stertheker und Gutsbesitzer Johann Kof- vor, alle drei Flüsse zusammenzu- zinger Moosregulierung“ zu Ehrenler hatte den nötigen Weitblick, dass führen, das Bachbett des Eisack zu bürgern. Es waren wohl die ersten man das Moos in Äcker und Wiesen vertiefen und zu begradigen und le- drei Ehrenbürger der Stadt Sterzing. umwandeln, die Rindviehzucht und diglich große Steine aus den Flüssen den Kornanbau betreiben müsse und zu entfernen. Das natürliche GeLesen Sie in der nächsten Sterzing als Touristen-Station wieder- schiebe der Flüsse sollte nach Anbelebt werden könne. Tatkräftig und sicht Lindners genügen, Geröll und Ausgabe des Erker: LANDESINGENIEUR KARL LINDNER
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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...
KULTUR
Bichl? STERZING
„Asam & Eva – Project Paradise“
von Harald Kofler
An der orographisch rechten Talseite liegen die Häuser und Höfe von Bichl. Der Weiler befindet sich zwischen den Weilern Ast und Anichen im Pflerschtal und gehört zur Katastralgemeinde Pflersch. Er gehört mit dieser verwaltungstechnisch zur Marktgemeinde Brenner. Die Besiedlung jener Anhöhe dürfte bereits lange Zeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung erfolgt sein, war der Talboden doch aufgrund häufiger Überschwemmungen durchwegs sumpfig und nur an wenigen Stellen für eine dauerhafte Besiedlung geeignet. Bichl wird urkundlich erstmals am Beginn des Spätmittelalters als „ze Pyhel“ erwähnt. Im 14. Jahrhundert finden sich in der schriftlichen Überlieferung häufig die Bezeichnungen „ze Pihel“, „Pühl“ oder „Pichl“. Letztere Form hat sich schließlich in den folgenden Jahrhunderten weitgehend gefestigt, wenngleich noch im 16. Jahrhundert die Bezeichnungen „am Puchl“ und „Pichler“ geläufig waren. Die heute übliche Schreibform hat sich erst im 20. Jahrhundert endgültig durchgesetzt. „Pichl“ ist auch die offizielle Bezeichnung des an der orographisch linken Seite des Talbachs gelegenen Dorfes im Ratschingstal (im Bild). Das Dorf ist Teil der Katastralgemeinde Ratschings und gehört mit dieser verwaltungstechnisch zur Gemeinde Ratschings. Der Ortsname wird weder im 18. noch im 19. Jahrhundert in der schriftlichen Überlieferung erwähnt und dürfte sich wohl erst im 20. Jahrhundert eingebürgert haben. Die Bezeichnungen „Bichl“ oder „Pichl“ können etymologisch analog gedeutet werden. Die Deutung erweist sich als nicht besonders schwierig, verweist der Ortsname ja eindeutig auf eine Anhöhe oder einen Hügel. In beiden Fällen war das Siedlungsgelände namengebend.
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Eigentlich ist Herr Asam Hochfrequenzhändler und kann vom Geld anderer Leute ganz gut leben. Eva hingegen ist Life-Balance-Management-Mediatorin. Was das genau ist, weiß sie selber nicht, aber sie überzeugt andere Menschen, dass man sie braucht. Beide verkaufen so ganz nebenbei noch Project Paradise, den Ort, der Menschen glücklich macht. Gut, ein paar russische Skifahrer mehr und dafür ein paar afrikanische Flüchtlinge weniger, das wäre wünschenswert. Asam und Eva tun in herzlicher Abneigung gegeneinander alles für das gemein-
same Ziel, das da heißt: MMM – mir mochn mehr! Geld natürlich. Sie sprechen auf ihrem kabarettistischen Verkaufsmeeting im besten Politchinesisch zu „den Menschen da draußen“ und machen diesen den Platz im Paradies und – wenn nötig – auch im Hundehotel schmackhaft. Wo Project Paradise angesiedelt ist, verraten Asam und Eva dem Publikum am 11. Juni im Stadttheater Sterzing – böse und komisch, hintergründig und blödelnd. Das Kabarett mit Robert Asam und Sabine Ladurner beginnt um 20.30 Uhr.
Kirchenkonzert in Pflersch
Musikkapelle und Kirchenchor Pflersch laden am 4. Juni um 20.00 Uhr zu einem gemeinsamen Kirchenkonzert in die Pfarrkirche Pflersch. Geboten wird ein
buntes Programm quer durch alle Sparten der Kirchenmusik, von Ausschnitten aus einer Bläsermesse bis hin zu poppiger Sakralmusik.
GOSSENSASS
Musik verbindet Alt und Jung Das diesjährige Pfingstkonzert der Vereinskapelle Gossensaß hatte eine ganz besondere Note. Die Jugendkapelle Brennerwind unter der Leitung von Marianne Mair brachte „Mystery bay March“ von Steve Hod-
ges, „Fluch der Karibik“ von Klaus Badelt und „Driving Test“ von Luigi Ghisallo zur Aufführung. Die Vereinskapelle Gossensaß um Kapellmeister Klaus Sailer und Obmann Armin Keim fuhr mit dem Einzugsmarsch aus dem „Zigeunerbaron“ von Johann Strauß Sohn fort. Es folgten „Adventure Island“ von Andrew
Pearce und der Marsch „Second Suite in F – 1. Satz“ von Gustav Holst, dirigiert von Martin Carl Kinzner. Mit der Uraufführung des „Südtiroler Jubiläumsmarsches“, von Chris Haller eigens für Roman Mayr (kl. Bild), dem ältesten Mitglied des Klangkörpers, zu seinem 80. Geburtstag komponiert, schloss der erste Teil des Konzertabends. Mayr, seit 1950 an der Bassklarinette, wurde für seine langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt; seine Frau Rosmarie erhielt einen Blumenstrauß. Der zweite Teil begann mit dem Musikstück „Pacific Dreams“ von Jacob de Haan, gefolgt von „Pirates of the Caribbean“ von Klaus Badelt und „The Last of the Mohicans“ von Trevor Jones. Den Abschluss bildete der Konzertmarsch „Carpe diem“ von Alexander Pfluger. Durch den Abend führte Petra Kranebitter. rr
KULTUR
Pfingstkonzert der Knappenkapelle Ridnaun Am Pfingstmontag bot die Knappenkapelle Ridnaun beim traditionellen Pfingstkonzert unter der musikalischen Leitung von Ka-
pellmeister Laurent Egger ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm. Im ersten Teil waren Werke wie
Wipptaler Viergesang auf großer Fahrt
die „First Suite in E “ von Gustav Holst oder die Konzertfanfare „Young Pheasants in the Sky“ von Satoshi Yagisawa zu hören. Im zweiten Teil des Konzertabends erfreute die Zuschauer „Robinson Crusoe“ von Bert Appermont und das auf dem gleichnamigen Zeichentrickfilm basierende und weltbekannte Broadway-Musical „The Lion King“ von Elton John. Mit großem Beifall bedachten die zahlreichen Konzertbesucher das rundum gelungene Konzert. Durch das Programm führte Verena Wurzer. b
Der bereits zur Tradition gewordene jährliche Ausflug des Wipptaler Viergesangs führte die vier Sänger, diesmal in Begleitung ihrer Gattinnen, nach Straßburg im Elsaß. Bereits die Fahrt dorthin war ein Erlebnis. Den Höhepunkt bildete die gesangliche Gestaltung eines Gottesdienstes in der Kathedrale „Notre Dame de Strasbourg“, die zu den größten Basiliken Europas zählt. Vor nahezu vollem Haus wurde die Messe zur hl. Cäcilia von M. Hohnerlein – Op. 24 – gesungen. Als Zwischengesang erklang das russische Tebe Pojem von Dimitri Bortnjanski. In den zahlreichen urigen Restaurationsbetrieben in der Straßbur-
ger Innenstadt kam das leibliche Wohl nicht zu kurz. Nicht fehlen durfte auch eine geführte Stadt-
besichtigung. Zwischenstopps an der Weinstraße nach Colmar rundeten diese Kulturreise gebührend ab. pn
INNERPFITSCH
Musikkapelle ehrt Egon Hofer Das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Innerpfitsch Mitte April in St. Jakob wurde mit dem Traditionsmarsch „Danubia“ von Julius Fucik eröffnet. Nach der Be-
grüßung durch Obfrau Marlinda Tötsch brachten die Musikanten unter der Leitung von Kapellmeister Martin Rainer ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm zu Gehör, das vom Pub-
likum im voll besetzten Saal begeistert aufgenommen wurde. Großen Anklang fanden vor allem die „Alpina Saga“ von Thomas Doss sowie das Medley „Udo Jürgens live“. Judith Tötsch begeisterte das Publikum als Solistin mit ihrer Interpretation des Altsax-Solostücks „Impressions of Sax“ von Martin Rainer. Christine Wieser berichtete Wissenswertes zu den Musikstücken und führte die Zuhörer gekonnt durch das Programm. Im Zuge des Konzerts erhielt Egon Hofer für seine 40-jährige Zugehörigkeit das Verbandsehrenzeichen in Gold (im Bild). Erker 06 I 16
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KULTUR
Lebensgefühl im Gesang
Seit vergangenen Herbst haben sich rund 200 Kinder unter der Leitung von Waltraud Pörnbacher, Gesangslehrerin an der Musikschule Sterzing, intensiv mit zum Großteil selbst ausgewählten Liedern, davon vielen Lieblingssongs, beschäftigt. In intensiver Probenarbeit haben sie sich das musikalisch-stimmliche Können erarbeitet, um ihre Lieder souverän zu präsentieren. „Es ist eine Freude für mich, das große Potential der Sänger zu wecken und sie darin zu führen, in Kontakt mit der Tiefe ihrer Emotionen zu kommen und den stimmlich-musikalischen Ausdruck authentisch zu leben“, so Pörnbacher. Das Ergebnis dieser intensiven Zusammenarbeit zwischen Musikschule (mit ihrer Chorformation Young Voices), dem Schulchor der Grundschule „Dr. Josef Rampold“
sowie den SterzSingers der Mittelschule „Vigil Raber“ wurde kürzlich einem begeisterten Publikum im Sterzinger Stadttheater präsentiert. Die jungen Sänger im Alter zwischen sieben und 16 Jahren überzeugten mit ihrem Chorklang, der sich durch Klangfülle, Lebendigkeit, Facettenreichtum und Tiefe auszeichnete. Durch die Symbiose von fachlichem Können und tiefem persönlichem Ausdruck konnten die Kinder und Jugendlichen im Gesang ihr Lebensgefühl ausdrücken. Kompetente Chorleitung, Begeisterung der Sänger und die Begleitung der von Tamara Salcher geführten Band ermöglichten diese niveauvolle Darbietung, die von einer Ausstellung bildender Kunst begleitet wurde. Gesang, bildende Kunst und Sprachen ergaben ein fächerübergreifendes Gesamtkunstwerk.
Sommeremotionen im Lesecafé
nes Wahlpflichtfaches mit Texten zum Thema „Sommeremotionen“
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Musikfreudige Schüler der Mittelschule „K. Fischnaler“ luden kürzlich Eltern und Freunde zu ihrem alljährlichen Abschlusskonzert unter dem Motto „Schule, Spaß und Pannen“. Chor, Band und Orchester unterhielten die vielen Zuhörer über zwei Stunden lang mit Liedern und Instrumentalstücken. Vier Gitarrengruppen begeisterten mit aktuellen Hits. Passend dazu lief eine Power-Point-Präsentation mit Fotos von Sportveranstaltungen und mehrtägigen Lehrausflügen. Rührend die umgetexteten Lieder „Ich wollte nie erwachsen sein“ und „Über sieben Brücken musst du gehen“, mit denen die Klasse 3D ihren Lehrern für ihre Begleitung durch die Mittelschuljahre
dankte. Florian führte als Fernsehsprecher durch den Abend und erheiterte mit seinen witzigen Pointen das Publikum. Nach tosendem Applaus beglückwünschte Direktorin Elisabeth Scheiber die Schüler und das engagierte Lehrerteam zur fantastischen Leistung. Sie dankte Esther Falkensteiner (Chorleitung), Ludwig Grasl und Tamara Pircher (Gitarre), Walter Plank (Orchester), Michael Pasquazzo (Schlagzeug), Peppi Hofer (Klavier) sowie Inge Ploner (Choreografie und Text) für ihren Einsatz. Ein Dank erging auch an Alexandra Pedrotti, Direktorin der Musikschule Sterzing, für das Bereitstellen der Musikanlage sowie für die Mitarbeit von Willi Tötsch und Peppi Leitner.
GOSSENSASS
GOSSENSASS
Die Schüler der Mittelschule Gossensaß haben sich im Rahmen ei-
„Schule, Spaß und Pannen“
auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang werden im Juni im so genannten „Lesecafé“ in mehreren Gasthäusern von Gossensaß musikalisch-literarische Leckerbissen zum Thema „Sommer“ präsentiert. Auf zahlreiches Publikum freuen sich die Mittelschüler am 13. Juni um 10.15 Uhr im Gasthof „Moarwirt“ und um 11.00 Uhr im Hotel „Schuster“ sowie am 14. Juni um 10.15 im „Sporthotel“ und im Anschluss daran um 11.00 Uhr im Restaurant „Europa“.
„Holladrio auf der Burg“ Mittelalterliches Flair herrscht am 11. und 14. Juni auf dem Dorfplatz von Gossensaß, wenn Grundschüler zusammen mit der Musikkapelle Gossensaß und der Jugendkapelle „Brennerwind“ das Musikstück „Holladrio auf der Burg“ zur Aufführung bringen. Lieder und Tänze versetzen das Publikum in das aufregende Leben auf der Burg. Der Eintritt ist frei. Die genauen Termine im Veranstaltungskalender.
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SANEVA® – GESUND UND SCHÖN VON KOPF BIS FUSS Zur Eröffnung der erweiterten Geschäftslokale haben wir mit Inhaberin Eva Hofer gesprochen.
Erker: Seit Mai wird eifrig am Umbau der neuen Räumlichkeiten in der Frundsbergstraße, Ecke Jaufengasse gearbeitet und am 11. Juni eröffnen Sie Ihr neues Zentrum unter dem wohllautenden Namen SANEVA. Frau Hofer, was können Sie uns über Ihre Pläne erzählen? Eva Hofer: Unter dem geschützten Firmennamen SANEVA verbindet sich meine 25-jährige Berufserfahrung als Fußpflegerin und Kosmetikerin mit einem zweckmäßig ausgestatteten Fachhandel für Kosmetikprodukte, Naturheilmittel, Orthopädiezubehör, Sanitätsartikel und allerlei nützliche Alltagshilfen. Der Verkaufsbereich ist nicht sehr groß, aber gut ausgestattet und stilvoll eingerichtet. Es ist ein ganz besonderer Laden, durch den unsere Kunden zukünftig in die großzügig erweiterte Kosmetikabteilung gelangen, wo sie vier neue Behandlungskabinen für die klassischen Pflegebereiche Haut, Haare und Nägel erwarten. Räumlich diskret getrennt ist im hinteren Teil unsere Physiotherapie- und Massageabteilung mit Solarium und Laufband unter-
gebracht, wo nach medizinischen Kriterien manuelle Therapie, Sportphysiotherapie, Lymphdrainagen und postoperative Rehabilitation angeboten werden. Ihr Kosmetik- und Fußpflegesalon ist bestens bekannt, aber welche Produkte kann man in Ihrem Fachgeschäft zukünftig erwerben? Können Sie uns einige Bespiele nennen? Neben den gut eingeführten Kosmetikpflegelinien führender Marken können Sie bei uns beispielsweise einen praktischen Badewannenlift erwerben oder Gehhilfen, Rollatoren und Fitnessgeräte für die Bewegungstherapie. Wir führen hochwertige Bandagen für Knie, Rücken, Ellenbogen, Fuß, Hand oder Nacken, Inhalations- und Blutdruckmessgeräte, Elektrostimula-
tions- und Wärmetherapiegräte, Infrarotheizungen, Notrufund Rufanlagen, Tens-Geräte und Fiebermesser, aber auch Bio-Heilkräutertees, Hanfprodukte, Einreibungen, wohltuende Salben, alles, was zur fachgerechten Fußversorgung gehört und noch vieles mehr. Das klingt spannend. Frau Hofer, Sie sind diplomierte Fußpflegerin und Kosmetikerin und nun auch Unternehmerin. Schaffen Sie das alles alleine? Selbstverständlich nicht. Im Betrieb habe ich inzwischen gute Mitarbeiterinnen, auf die ich mich verlassen kann, und sonst stehe ich auch nicht ganz alleine da (lächelt liebevoll). Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg mit SANEVA®!
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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO
VIPITENO
Consiglio Comunale Il 25 maggio, presso la sala consiliare del comune di Vipiteno, si è tenuta la seconda riunione del consiglio comunale dell’anno 2016. La seduta si è aperta con la lettura di ben tre mozioni presentate dalla SVP. La prima riguarda “la domanda di contributo del 23/10/2010 riguardante l’attrezzatura e l’arredamento - scuola materna Maria Regina Pacis”, presentata dalla Consigliera comunale Eva Frick e Dietrich Thaler (SVP-Wipptal). Nella mozione viene chiesto che il comune si impegni a prevedere in bilancio l’importo per acquisto di attrezzature e arredamento per la scuola materna Maria Reginas Pacis. Già nel 2010 era stata presentata una domanda di contributo pari a 18.799,14 € in quanto i mobili e le attrezzature sono in pessimo stato e non più a norma di legge. Nel 2011 è stato concesso da parte della Provincia un importo di 13.158,00. Nel 2011, 2012 e 2013 una parte del contributo è stato investito per l’acquisto di PC – tappeti e il risanamento dei giochi del giardino per un importo pari a 9.672,19 € parte di questo importo (6.770,53 €) è stato pagato con finanziamento provinciale. Di conseguenza, in base al finanziamento provinciale richiesto e concesso nel 2011 avanzano 9.126,95 €. La SVP-Wipptal chiede che questo importo sia integrato nel bilancio. Viene informato che i mobili in questione sono già stati ordinati e la mozione viene ritirata. La seconda mozione riguarda “la giornata dell’ambiente per il Comune di Vipiteno - azione di raccolta dei rifiuti per una città pulita - successo grazie alla sensibilizzazione”, presentata dalla Consigliera comunale Eva Frick e dai Consiglieri comunali Dietrich Thaler e Robert Friedrich Hartung (SVP-Wipptal). Con questa mozione viene chiesto che il comune organizzi una giornata per il rispetto dell’ambiente e un programma di sensibilizzazione per un corretto smaltimento dei rifiuti. Vari rappresentanti della lista für Sterzing/Wipptal pur ritenendo importante la problematica dei rifiuti e la tutela dell’ambiente ritengono che si potrebbe arrivare ad una soluzione par-
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lando e non presentando una mozione. Inoltre informano che sono già attivi diversi progetti sia con le scuole che con associazioni per la tutela dell’ambiente. A risposta la consigliera Frick (SVP-Wipptal) informa che la mozione è uno strumento con il quale si incita a fare qualcosa di concreto per un tema da anni presente ma mai affrontato concretamente. La mozione viene respinta con 5 voti favorevoli (SVP Wipptal e Lega Nord) 2 astenuti (IPV) e 8 contrari (Für Sterzing Wipptal). L’ultima mozione riguarda “il progetto di partecipazione all’allestimento dell’area verde Hofer Säge”, presentata dalla Consigliera comunale Eva Frick e dal Consigliere comunale Dietrich Thaler (SVP-Wipptal). Nella zona verde Hofer Säge e nelle vicinanze abitano molti bambini e viene chiesto che il comune in collaborazione con il VKE si impegni nella realizzazione di un parco giochi. Il sindaco informa che molti residenti nella zona in questione hanno presentato una lettera con 51 firme dove esprimono il loro parere contrario alla realizzazione del parco giochi. La consigliera Frick (SVP Wipptal) sottolinea che basta poco per creare dei passatempi per bambini e il comune potrebbe tranquillamente fare una variazione del piano urbanistica per trasformare la zona verde in parco giochi. Dopo una lunga discussione si passa alla votazione e la mozione viene respinta. Tra gli altri punti l’approvazione del progetto preliminare per il risanamento e il rinnovo della caserma dei Vigili del Fuoco. Il progetto rivisto costerà 2,2 mil. di euro. I consiglieri Frick e Thaler criticano il sindaco per aver perso troppo tempo per la realizzazione del progetto, infatti già nel 2011 erano state fatte le prime domande di contributo alla provincia. Il primo cittadino informa che le condizioni e la burocrazia sono molto complesse e che il comune ha fatto il possibile. Per il finanziamento del progetto si cercherà di fare una domanda di contributo provinciale a livello comprensoriale. Il progetto preliminare in fase di votazione viene approvato all’unanimità. cm
Un impianto Telemix per Monte Cavallo L’inverno appena trascorso non è stato dei migliori per la Nuova Società Rosskopf GmbH. A contribuire alla scarsa stagione la mancanza di neve che ha portato un forte calo del fatturato. Tuttavia la società sta lavorando per assicurare un futuro alla montagna vipitenese. Helmut Messner, in qualità di presidente della nuova Rosskopf GmbH, ha confermato le perdite e ha informato che, dopo una debole stagione invernale 2014/15, le vendite sono crollate ulteriormente di ca. 160.000 € con un guadagno di 1.080.000 €, importo troppo basso per coprire le spese di gestione. Negli anni 2010 e 2011 gli incassi erano pari a 1,5 milioni di euro ciascuno. Per il 2020, l’azienda si auspica un fatturato annuo di 2,7 milioni di euro, di cui circa 2 milioni di euro in inverno. Per i mesi estivi si spera di aumentare gli incassi dagli attuali 450.000 € a 700.000 €. Lo scarso inverno ha provocato una crisi non indifferente a Monte Cavallo. La Cassa Raiffeisen Wipptal ha prolungato per un ulteriore anno le rate del mutuo della Società per i due prestiti. Grazie ad un contratto di servizio con i Comuni di Vipiteno e Val di Vizze, fluiranno nelle casse della società 140.000 € (120.000 Vipiteno e 20.000 Val di Vizze). La società inoltre, per far fronte ai debiti, ha venduto in via eccezionale 1,7 ettari di terreno per 125.000 euro al Comune di Vipiteno per ampliare la zona ricreativa (parco naturale e parco giochi): non si esclude per questo intervento un finanziamento tramite un progetto LEADER. La società ha inoltre venduto un terreno di 8.000 m2 Monte Cavallo Mountain GmbH, per la realizzazione di un hotel resort, per cui si attende una variazione del piano urbanistico. Si spera nell’esito positivo per poter cominciare con la re-
alizzazione del progetto nel 2017. La Nuova Società Rosskopf GmbH si sta inoltre interessando per la realizzazione del nuovo Skilift Panorama. Entro settembre dovrebbe essere reso noto l’importo del finanziamento provinciale. Tra gli altri interventi, nel 2017, lo skilift “medio” costruito nel 1985 dovrebbe essere sostituito da un nuovo Telemix ovvero un impianto combinato con una seggiovia a
sei posti e cabine a 8 posti. Questo nuovo impianto deve essere visto come potenziamento oltre che della stagione estiva, anche per la pista da slittino. Per contrastare le perdite dovute alle condizione della neve, questa estate sarà ampliato anche il sistema di innevamento artificiale attraverso la costruzione di torri di raffreddamento e una stazione di pompaggio. La prevista revisione degli impianti del 2017, che prevede costi notevoli, potrebbe essere rinviata fino al 2022. Un’altra ancora di salvezza della stazione sciistica di Monte Cavallo potrebbe essere la classificazione “a micro impianto sciistico” con meno di 5.500 persone a capacità oraria. Infatti i piccoli impianti sciistici in futuro potrebbero ottenere delle agevolazioni, la questione verrà discussa in Provincia. Infine, per uno sviluppo strategico sarà effettuato uno studio di fattibilità per un eventuale collegamento con la zona sciistica di Ladurns. cm
NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO
Teleriscaldamento a Fortezza, un’incognita
FORTEZZA
Foto: www.bergmeister.it
Gli anziani di Fortezza al Santuario di Madonna della Corona
E‘ il teleriscaldamento l’argomento del giorno del consiglio comunale di Fortezza. Il progetto di massima è stato presentato durante la più recente riunione del consiglio comunale. Il progetto è stato presentato alla popolazione, una settimana dopo, al pluricomprensivo, presenti un centinaio di cittadini. Va detto subito, che la proposta, illustrata dall’ingegner Bergmeister, autore dello studio di fattibilità, è interessante anche se pare aver affrontato una platea piuttosto scettica. In generale il teleriscaldamento si pone come validissima alternativa, sia per i costi di gestione che per la fornitura di materia prima, il cippato, i resti cioè della lavorazione del legno, agli impianti di riscaldamento tradizionali, gasolio e pallets. Il progetto presenta alcuni punti critici, che necessariamente riassumeremo: dal punto di vista ambientale vede una poderosa riduzione delle emissioni, che però a Fortezza rappresentano solo una ridotta percentuale rispetto a quella di camion, auto e moto e treni che scorrazzano sulla statale, e sui binari, nella zona più stretta della Wipptal, senza soluzione di continuità. Per la tutela ambientale, tagliare le emissioni da riscaldamento è come dare un’aspirina a un malato di tumore. Inoltre, per essere realizzabile e con costi che rientrino nella normalità, dovrebbe aderire al progetto almeno il 75 % della popolazione. Esclusi, almeno per ciò che riguarda la versione-base del progetto, il quartiere di Riol e la zona Sams, rimangono anco-
ra cinque blocchi-base che si affacciano sulla statale, dove andrebbe eseguito lo scavo. E basta che uno o due di questi blocchi (Albarelli, case ferroviari presso la stazione, centro paese col Municipio e scuole, piazza Marconi e Case ferrovieri a sud) dica “no”, salta tutto. Per ciò che riguarda i costi, si tratta di un onere a famiglia piuttosto pesante: cinque, sei mila euro per appartamento standard di circa 80/90 metri quadrati. Ed infine ci sono i blocchi abitativi già impegnati in altri onerosi progetti: le case ferrovieri a sud del paese dovrebbero realizzare dei garage sotterranei ed eliminare i vecchi box; quelle presso piazza stazione hanno già convertito il riscaldamento a gasolio in pallets e stanno ancora pagando per l’acquisto della nuova caldaia. Infine i tempi: l’adesione va data, perentoriamente entro il 30 di giugno, scadenza ritenuta da molti fortezzini, troppo ristretta nei tempi per una decisione così gravosa. Il vantaggio dal punto di vista dell’Amministrazione, come ha sottolineato il sindaco Klapfer, è quello che, stanti i progetti di rifacimento dell’illuminazione pubblica, dell’acquedotto, della posa delle fibre ottiche (che arriverebbero in ogni casa senza costi aggiuntivi), scavare una volta sola consentirebbe di ridurre costi e disagi. I tecnici dello studio di progettazione, saranno a disposizione ogni martedì mattina in Comune per una consulenza gratuita. dm
Lo si vede da lontano, lontanissimo. Ma bisogna guardare attentamente verso l’alto. Il Santuario Basilica Madonna della Corona, incastonato come una pietra preziosa tra le rocce del Monte Baldo, induce immediatamente alla curiosità, evoca il silenzio, la meditazione, proponendosi con un’aura di irraggiungibilità, così sospeso tra cielo e terra, e quasi sembra volersi inutilmente nascondere nel chiaroscuro della pietra. A raggiungerlo, gli anziani di Fortezza, capitanati dall’instancabile Luciana Pivetta, ai quali si sono aggiunte due piccole delegazioni di coetanei, una di Vipiteno, col presidente Luciano Avanzini, e l’altra di Bressanone con Giorgio Fidanzi. Una gita, con un traguardo così, non poteva essere snobbata e dunque sono stati in tanti, oltre quaranta, ad affrontare il viaggio sino alla frazione di Spiazzi del comune di Ferrara di Monte Baldo. Zona di montagna, a due passi dal Lago di Garda. La fortuna di una giornata di sole, la compagnia ormai consolidata del folto gruppo di amici hanno fatto il resto. Il parroco don Pietro ha celebrato la messa e poi, indossati i panni del cicerone, ha illustrato la storia del santuario, caratterizzato da quell’immagine mariana della Pietà che la leggenda vorrebbe essere stata traslata e portata dagli angeli dall’isola di Rodi, caduta nelle mani degli Ottomani. Certo è una di quelle leggende mistiche che, in passato, hanno attratto e stimolato la devozione popolare. Certo anche che forse un antichissimo eremo, antecedente addirittura alla nascita di San Francesco, si sia lentamente sviluppato e che poi, nelle mani dei Cavalieri del Santo Sepolcro, i celebri Templari, l’abbiano a loro volta portata ad uno sviluppo legato al culto della Madonna. Allora in tempi antichissimi, era raggiungibile solo attraverso un’erta, lunga e pericolosa scalinata, che alcuni dei pellegrini del gruppo di Fortezza han voluto percorrere. La discesa, più agevole, in pullman, coronata dal pranzo conviviale a base di pesce e da un “giretto” a Caprino Veronese, hanno coronato la giornata che ha riservato anche una sorpresa: l’incontro con un ex fortezzino, Sergio Maschi, lontano dal paese natale da quarant’anni. dm Erker 06 I 16
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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO
COMUNE DI BRENNERO
Si è svolta a fine aprile la prima seduta del consiglio comunale del Comune di Brennero Durante la seduta molti i punti relativi a vari progetti di costruzione e di risanamenti. I consiglieri hanno infatti approvato il progetto esecutivo relativo al risanamento del serbatoio Fuchsgraben. Il comune intende risanare la sorgente Fuchsgraben a Fleres di Fuori con relativo serbatoio e condutture. Il sindaco ha fatto presente che il progetto non è stato ancora finanziato ma che i lavori di esecuzione sono necessari. Il primo cittadino ha informato che la giunta comunale ha incaricato lo studio IGP Ingegneri associati Pardeller Srl per l’elaborazione di un progetto definitivo ed esecutivo e con il coordinamento della sicurezza nella fase di progettazione per l’importo complessivo di € 639.979,02, di cui sono previsti € 459.099,04 per lavori e € 180.897,98 a disposizione dell’amministrazione. Tra gli altri progetti il consiglio ha approvato il progetto definitivo relativo il risanamento energetico del municipio di Colle Isarco. I lavori sono necessari in quanto i costi di riscaldamento per gli edifici pubblici sono molto elevati. Il progetto approvato è stato elaborato dallo studio A2 Architekture Srl di Vipiteno con un importo complessivo di € 823.825,75 €, di cui sono previsti € 647.381,76 per lavori e € 176.443,99 a disposizione dell’amministrazione. Altro punto in discussione è stata la posa dei cavi a fibra ottica per il paese di Colle Isarco. Il progetto esecutivo prevede il parziale coutilizzo di infrastrutture già esistenti del teleriscaldamento di Colle Isarco per la posa dei cavi di fibra ottica, per poter risparmiare sui costi. A tal scopo avrebbe dovuto essere stipulata una convenzione con la Cooperativa Teleriscaldamento Colle Isarco per il coutilizzo di tubi di polietilene esistenti. Le due parti non hanno ancora trovato un accordo e così, dopo ampia discussione, viene accolta la proposta di rinviare questa delibera, a condizione però che entro il 31.05.2016 sia trovato un accordo con la Teleriscaldamento e che altrimenti il progetto venga realizzato senza la Teleriscaldamento. cm
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Brennero: il muro del disonore
Sudtirolesi di nuovo separati - Saprà l’Europa ritrovare i suoi valori e risparmiarsi questa vergogna?
Che mondo è mai questo, dove si è visto mai che una Madrepatria chiuda la frontiera ai suoi figli separati? Recida il cordone ombelicale solo da poco riannodato dopo una Trennung, una lacerazione di circa un secolo con i figli prediletti di quel Südtirol mai ritenuto del tutto perso? E comunque mai straniero al secolare Vaterland Austria? Eppure ci è capitato anche questo. Che Vienna, la ex capitale imperialregia di un impero multietnico, multireligioso, multilinguistico, multitutto, insomma il luogo della Kakania francogiuseppina, simbolo per eccellenza di universalismo culturale, decida di sbarrare il Brennero per paura dell’invasione da sud di qualche migliaio di immigrati. E non importa se a sud del confine da poco cancellato dall’Europa, resti una piccola parte del proprio popolo, da sempre rivendicato, che dovrebbe rimettere mano al passaporto. Cosa non si fa per lisciare il pelo al populismo montante e al vero e proprio razzismo che sfrutta i reali e drammatici problemi dell’immigrazione per nutrire i propri “animal istinct”. Come sembra lontano quel 1° aprile 1998, quando i ministri dell’interno Napolitano e Schlögl alzarono le sbarre della mitica frontiera dell’irredentismo tirolese e del nazionalismo italiano con l’intento di non riabbassarle mai più. Garrivano al vento quel giorno le bandiere italiana e austriaca sovrastate dalle stelle dell’Unione europea: mai più confine, mai più nemici secolari si proclamò, mentre i vescovi di Bolzano e di Innsbruck aspergevano acqua benedetta. Appena una ventina di anni di apertura, durante i quali sembrava che quel confine fittizio non fosse mai esistito ed ecco invece riaffacciarsi gli antichi fantasmi del noi di qua e loro di là. E dire che una reale “invasione” di immigrati al valico non c’è mai stata, tale da giustificare una misura di emergenza così traumatica. Ma Vienna aveva bisogno di un gesto clamoroso e propagandistico per contrastare elettoralmente l’annunciato successo della destra dei Freiheitlichen. E, come sempre avviene, i professionisti del populismo la vincono sempre sugli improvvisati apprendisti stregoni e il governo ha rimediato una scoppola micidiale. In realtà “l’invasione” dal Brennero si è tra-
dotta in qualche decina di poveracci che hanno stazionato durante lo scorso anno nei locali della ferrovia, assistiti dalle organizzazioni umanitarie e dalle forze dell’ordine italiane. Niente numeri eclatanti e nessun disordine, solo miseria e disperazione, ma buone per alimentare paure ancestrali e razzismo palese o nascosto da parte della solita destra bolzanina. E per alimentare il viavai di cronisti e fotografi. Gli stessi brennerini, per la verità, non sono mai andati oltre una generica preoccupazione per la possibile trasformazione del valico in uno dei terribili posti dove si è coagu-
lata la tragedia dell’emigrazione. Nessuna dimostrazione di rilievo ha fatto seguito a generiche proteste sulla stampa. E gli stessi austriaci, in effetti, dopo roboanti annunci di muri, fili spinati, gendarmerie ed esercito, sono stati costretti adesso ad una frettolosa e ingloriosa marcia indietro, strigliati a dovere da Bruxelles e da Berlino e, una volta tanto, dalla fermezza dell’Italia. Niente muri dunque ed è un bel paradosso che i sudtirolesi debbano ringraziare l’Italia per non veder tornare l’odiata frontiera della separazione sul fatale Brennero. Durerà la tregua o sarà destinata a essere nuovamente messa in discussione dal riaccendersi dei flussi di immigrati che si rimettono in marcia soprattutto d’estate? Se l’Europa farà del tutto il suo dovere e anche l’Italia farà la sua parte, migliorando i controlli e i filtri già prima della frontiera, potremo ragionevolmente sperare di non dover assistere alla vergogna del Brennero sbarrato. Bruno Durante
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BBT: riunione CIPE, ultimo lotto pronto per il bando di gara
© BBT SE
A fine aprile a Roma è arrivato l’ok del CIPE per gli ultimi lavori al tunnel di base del Brennero in territorio altoatesino e per poter mettere a gara il lotto finale da
Mules al Brennero. Una volta concluso questo iter di appalto, tutti i lavori del BBT sul versante italiano saranno finanziati, assegnati e pronti per essere attuati. Importante passo avanti dalla seduta del Comitato Interministeriale per la Programmazione Economica, che ha autorizzato la realizzazione del 3° lotto costruttivo della Galleria di base del Brennero. I finanziamenti per il BBT già decisi a suo tempo nel decreto “Sblocca Italia” (270 milioni di euro) e quelli previsti nella Legge di stabilità (550 milioni di euro) sono stati accorpati e integrati: dopo questa operazione risultano complessivamente 820 milioni di euro messi a disposizione dal Governo per la realizzazione del progetto transfrontaliero e interamente finanziati. A queste risor-
se si aggiungono gli stanziamenti dell’UE. Il lotto Mules-Brennero prevede il completamento dei tunnel principali e del cunicolo esplorativo, in concreto dall’area a nord di Mules fino al confine e parimenti da Mules in direzione di Fortezza. Nel corso della sua ultima seduta il Consiglio di sorveglianza del BBT SE aveva gettato le basi per le fasi preparatorie del bando di gara - già preceduto dalla positiva valutazione VIA degli uffici provinciali con il coinvolgimento dei Comuni - che ora potrà essere pubblicato. Come noto, nel frattempo sono iniziati i lavori per il sottoattraversamento dell'Isarco a Fortezza (impegno finanziario di 300 milioni di euro) mentre sono già conclusi i lavori del lotto Aica-Mules. Con soddisfazione il presidente della Provincia Arno Kompatscher ha accolto l’esito della seduta del CIPE: “Il BBT costituisce un progetto cruciale sia per la tutela ambientale che per l’economia. Parallelamente alla sua realizzazione si lavora all’attuazione di significative misure immediate di politica del traffico, per poter sfruttare al massimo le potenzialità del BBT una volta entrato in esercizio.” In futuro questa opera di valenza europea potrà modificare la mobilità del territorio locale, ad esempio riducendo sotto i 20 minuti il tempo di percorrenza tra Fortezza e Innsbruck.
CAMPO DI TRENS
Alle elezioni comunali netta vittoria del sindaco Peter Faistnauer Peter Faistnauer della “Freie Liste Freienfeld” si è aggiudicato la poltrona di primo cittadino del Comune di Campo di Trens, conquistando ben 1162 voti pari al 71,5%, contro il candidato della SVP Martin Rainer (28,49% 463 voti). La “Freie Liste Freienfeld” ha ottenuto 1063 voti con i quali si aggiudica ben 10 seggi. Rispetto alle elezioni del 2015 la lista capitanata da Faistnauer ha registrato un +29,6% dei consensi. Oltre al neo sindaco eletto entreranno in consiglio Verena Überegger, Anton Salcher, Walter Aukenthaler, Martin Rainer (Rumler), Alfred Reichsigl, Carmen Unter-
thiner, Paul Hochrainer, Manfred Badstuber e Zeno Frei. La SVP ha ottenuto 565 voti, pari al 34,1%, conquista così 5 seggi, la metà rispetto al 2015. I consiglieri eletti sono Martin Rainer (Mühlsteiger), Ulrich Burger, Manfred Saxl, Alfred Sparber e Helene Hilber Nössing. Dal totale delle schede scrutinate risulta che sono aumentati anche i voti validi per una percentuale del 95,7% rispetto al 90,5% delle elezioni del 2015. L’affluenza alle urne ha fatto registrare un 78%, un 3% in più rispetto alle scorse elezioni. cm
Albero per i bambini nati nell'anno 2015 L'albero, un sorbo, verrà piantato domenica 5 giugno nel parco davanti al Teatro comunale. Negli anni passati per i nuovi nati di ogni annata, sono stati piantati degli alberi sul parco della Piazza Goethe, davanti al Teatro Comunale. L'Amministrazione comunale, sulla base dei "feedback" positivi ottenuti, pianterà nuovamente, anche quest'anno, un albero per i bambini nati nell'anno 2015 e per i bambini che sono venuti al mondo nell'ospedale vipitenese nel 2015. Il sorbo (Sorbus aria "Magnifica") verrà piantato, domenica 5 giugno 2016 alle ore 16.00, nel parco presso il Teatro comunale nell'ambito di una piccola festa durante la giornata della bicicletta dell'Alta Valle
Isarco. Tutti i genitori, assieme ai loro bambini nati nell'anno 2015, sono invitati di cuore a partecipare.
Questo progetto deve essere un segno dell'unione dei bambini con Vipiteno, il loro comune di nascita ed espressione del desiderio dei genitori e della società per un buon sviluppo e una vita pacifica dei nostri bambini. Erker 06 I 16
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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO
VAL DI VIZZE/WEHR
Il tunnel stradale che non c’è più
Una testimonianza fotografica della sua esistenza sulla strada che collegava un tempo la valle esterna e l’alta valle interna
L’ingresso del tunnel dal lato di valle, 1990
La descrizione più accurata e più completa dei percorsi che collegavano un tempo la parte esterna e quella interna della Val di Vizze è quella lasciataci da don Alois Trenkwalder, già parroco di Brennero e ultimamente di Vandoies, purtroppo recentemente perito in un incidente automobilistico. Il suo pregevole studio dattiloscritto, “Beiträge zur Geschichte des Pfitschtales, 1978”, non fu però pubblicato e pochi lo conoscono. Io ebbi il privilegio di ottenerne una copia. Trenkwalder è l’unico a parlare di un breve tunnel che fu scavato per realizzare una nuova via, “der untere Wehrweg”, sul fianco sinistro della forra di Wöhr/Wehr (sotto la attuale diga artificiale). Per orientarci è opportuno ripensare la particolare conformazione della Val di Vizze. Nella zona di Wöhr/Wehr la valle si strozza improvvisamente, sbarrata da una gigantesca frana postglaciale. Staccatasi dalla Überseilspitze, sul versante sinistro, essa precipitò a valle e andò ad accumularsi in risalita fin sull’altro lato della valle, costruen-
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(Foto: A. Perini)
do, sopra una morena frontale già in loco, il colle di Pfammes. Questo sbarramento del Pfitscher Bach (Rio Vizze) diede origine a un lago che si estendeva fino a S. Giacomo (poi nel tempo interrato dai detriti fluviali, ma in tempi più recenti anche per mano dell’uomo con canali di bonifica). In questo sbarramento il fiume ha inciso una forra tormentata e selvaggia; le pareti incombono verticali per più di 200 metri, minacciosamente precarie nel loro conglomerato di materiali incoerenti, bugnato di grossi massi in pericolosa propensione di caduta. L’impervio sentiero che saliva ripido da Tulfer (Tulve) aggirava faticosamente la gola, superando un notevole dislivello per raggiungere Wehr. Ciò ha sempre reso precarie e discontinue le comunicazioni tra l’alta valle interna e la valle esterna. Per questo, scrive Alois Trenkwalder, nel 1824 il curato Jakob Isidor Prantl prese l’iniziativa di aprire una nuova via più breve, diritta e meno faticosa, proprio attraverso l’impervia forra. L‘opera, per quei tempi di un’arditezza impensabile, fu
L’interno del tunnel, 1990
portata a termine dal muratore italiano Johann Sandrigo e dalla sua squadra “tra Pentecoste e Ognissanti”. Furono costruiti diversi ponticelli, eretti potenti muri di sostegno e di protezione, talora scavando in poderosi blocchi di roccia e, circa a mezza altezza, fu addirittura realizzato con esplosivo un breve tunnel (in den Felsen gesprengt). La nuova via (der untere Wehrweg) consentiva di raggiungere con pendenza regolare l’accesso all’alta valle interna. Ma già tre giorni dopo crollò un pezzo del muro di sostegno e si rivelarono altri punti deboli lungo la via, che però nel 1825 fu riassestata, consentendo senza pericolo il passaggio a persone e “Wagen” (carretti?) per circa 60 anni, pur necessitando di cure costanti. Infine un nubifragio nel 1887 la rese impraticabile per diverso tempo. Si decise allora di aggirare la forra attraversata dalla “via bassa” con un altro percorso più alto, “der obere Wehrweg”, che saliva ripido sul versante sinistro fino all’altezza di Wehr. Tuttavia all’inizio del secolo scor-
(Foto: A. Perini)
so anche “der untere Wehrweg” venne riaperto e rimase in funzione fino al completamento della strada militare nel 1926. Il tunnel più tardi crollò e una gran parte della strada smottò verso il fondo della forra o fu sepolta dai detriti di numerose frane. Così Trenkwalder nel suo manoscritto (e in un rapido cenno in “WiesenPfitsch”, Südtiroler Gebietsführer 32, Bozen, 1981). Su indicazioni di Trenkwalder, nel 1990 mi misi alla ricerca di questo tunnel non citato da nessun altro ed ebbi la fortuna di trovarlo, come dimostrano le fotografie qui allegate, purtroppo eseguite con un apparecchio modesto. Entrato dall’imboccatura di valle mi ritrovai al centro del tunnel, divenuto ormai una grande caverna, probabilmente per crolli ripetuti del materiale della volta. Dopo averlo attraversato (forse una cinquantina di metri, ma potrei sbagliarmi), potei fotografare dall’interno l’uscita verso monte. Visto che ormai nessuno ne parla
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Hans Nothdurfter cittadino onorario di Chiusa All’archeologo vipitenese riconosciuto il grande apporto scientifico per la conoscenza della nostra terra
L’uscita del tunnel verso monte fotografato dall’interno, 1990
(Foto: A. Perini)
Hans Nothdurfter e il sindaco di Chiusa Maria Gasser Fink
L’ingresso del tunnel verso valle come appare oggi, maggio 2016
più, ho voluto andare a ricercarne le tracce, accompagnato dal collega dell’Erker Paul Steckholzer. Il luogo è diventato ormai impraticabile e pericoloso, ma siamo riusciti a ritrovare l’imbocco di valle, anche se ormai quasi completamente sepolto da detriti e da sabbia portati da frequenti smottamenti. Ciò che Trenwalder ha lasciato scritto viene confermato, qualche giorno dopo il nostro sopralluogo, anche da un contadino della Val di Vizze, già avanti negli anni ma con mente limpidissima. Avendo egli vissuto dal 1937 al 1949 nel maso Öttl, quindi vicino alla zona in questione, può confermare che, fino a dopo la fine della guerra, prima che iniziasse il servizio di trasporto con corriera, tutti scendevano a
valle a piedi e tutti attraversavano ancora il tunnel, per accorciare di molto il tempo di percorrenza della “strada alta” (der obere Wehrweg) e della strada militare. Anzi racconta un episodio curioso occorsogli circa nel 1946. Dal maso scompare un vitello di circa 2 anni e non si riesce a trovarlo. Solo dopo due giorni si scopre che era finito proprio nel tunnel, da dove non sapeva più uscire. Vista la pericolosità della costa a valle del tunnel, fu fatto uscire dall’imboccatura a monte e riportato al maso lungo la strada militare. A questo punto ritengo, salvo smentite, che le mie fotografie del 1990 siano l’unico documento rimasto di questo piccolo tunnel della via denominata “der untere Wehrweg”. ap
Il 7 maggio 2016, con una sobria cerimonia nella Liebfrauen Kirche di Sabiona, l’archeologo Hans Nothdurfter è stato insignito della cittadinanza onoraria della città di Chiusa dal sindaco Maria Gasser Fink, per i suoi meriti scientifici negli scavi (1978/82) e per i suoi lunghi anni di studio su Sabiona, sulle sue complesse relazioni con il patriarcato di Aquileia e con l’arcidiocesi di Salisburgo. Tutti eventi che hanno toccato da vicino la città di Chiusa e che sono stati presentati in febbraio a Castel Tirolo nel primo volume della monumentale opera dello studioso. Ma il prestigioso riconoscimento è implicitamente rivolto ai numerosi scavi e agli studi di fondamentale importanza che Nothdurfter ha effettuato in numerosi altri luoghi della nostra provincia, in particolare in Val Venosta. Nothdurfter fu, tra l’altro, il creatore nel 1983 del primo museo archeologico provinciale a Castel Tirolo, da cui fu vergognosamente allontanato nel 1991 con una manovra politica. Alla città di Chiusa il merito di avere in parte risarcito questa ingiustizia e onorato l’uomo di scienza. ap
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GIUGNO:
lago Kratzberger Val Sarentino
La val Sarentino è, per noi vipitenesi, vicina e lontana allo stesso tempo. Dipende dalle stagioni. In estate in poco più di mezz’ora d’auto si arriva alla testata della valle, il passo Pennes; d’inverno questo rimane chiuso da novembre ad aprile, per neve, e quindi per raggiungerla bisogna passare per Bolzano. La val Sarentino offre diverse escursioni in ambienti naturali ancora integri e selvaggi. La meta proposta in giugno, il lago Kratzberger, non ha esattamente queste caratteristiche, per la alta frequentazione dovuta al facile accesso dalla zona di Merano, ma conserva comunque un fascino arcano. Da Vipiteno saliamo a passo Pennes, proseguiamo fino a Rio Bianco che oltrepassiamo e dopo circa 5 km svoltiamo a destra, prendendo la strada che conduce a Aberstückl/ Sonvigo, la seguiamo fino agli ultimi masi a circa 1.500 metri di quota dove parcheggiamo. Da qui per il sentiero numero 13, lungo la valle del Sagbach, saliamo fino al giogo Missensteiner a 2.130 metri, sella che si affaccia sulla zona sciistica di Merano 2000. Girate le punte delle pedule verso nord, per il sentiero n. 4, quasi pianeggiante, arriviamo in poco meno di un’ora alla nostra meta, il lago Kratzberger, con le sue acque limpide e cristalline. Per scendere, senza tornare sui nostri passi, proseguiamo sul sentiero n. 4, sempre verso nord, fino a raggiungere la vasta conca della malga Anteran dove imbocchiamo il sentiero n.7 che ci riporta al punto di partenza. Gita adatta anche a famiglie con bambini, in un paesaggio naturale. Lungo il percorso si trovano diverse malghe con possibilità di ristoro, ma forse è più romantico uno spuntino al lago con i piedi immersi nell’acqua. Il dislivello è di circa 650 metri. Carta topografica Tabacco, scala 1:25.000 n. 040 (Monti Sarentini). us
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Trofeo “Spielhahn” Anche quest’anno si è svolta la tradizionale gara del trofeo “Spielhahn”. La gara è giunta alla sua 22a edizione e anche che le condizioni neve hanno fatto temere che la gara non si svolgesse, l’AVS di Colle Isarco, con bravura e professionalità, ha reso possibile ai circa 80 partecipanti intervenuti di trascorrere un primo maggio all’insegna del divertimento sugli sci. L’AVS Colle Isarco da anni deteneva il primato di vincitore e quest’anno ha dovuto cederlo alla sezione AVS di Vipiteno. La squadra di Vipiteno composta da Astrid Baur, Alex, Simon e Josef Putzer infatti, per un secondo, ha battuto gli storici vincitori dell’AVS di Colle Isarco Birgit Stuffer, Thomas Keim, Roberto De Simone e August Seidner. Al terzo posto si è classificata la squadra dell’AVS di Val di Vizze con Aaron Hofer, Markus Wurzer, Pepi Hofer e Veronika Ralser. Vipiteno è la quarta squadra dopo Colle Isarco, AVS Stubai e Vandoies ad aggiudicarsi il trofeo. Aaron Hofer ha fatto registrare il miglior
tempo (3.01.18), tra le donne la più veloce Astrid Baur 3.16.35.
ALTRE GARE DI SCIALPINISMO • Il 5 giugno si svolgerà la gara Stubenferner sopra il rifugio Cremona in Val di Fleres, ad organizzare la manifestazione il CAI di Vipiteno e la SkiAlp Colle Isarco in ricordo di Stefano Mocellini recentemente scomparso per una tragedia in montagna.
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Mobilità nel comprensorio Wipptal
Il 18 aprile 2016, presso la Comunità comprensoriale Wipptal, si è tenuto un incontro coi rappresentanti dei Comuni membri al fine di approfondire il tema riguardante la mobilità nonché le varie dinamiche che svolgono un ruolo nella valutazione di un piano di mobilità. Allo scopo è stato presentato dal dott. Martin Stifter e dalla dott.ssa Franziska Mair il progetto realizzato dalla Comunità comprensoriale Burgraviato: MoSoBu, acronimo di „Mobilità Sostenibile nel Burgraviato”. Con tale progetto è stato elaborato un piano sovracomunale per soddisfare e sviluppare in una forma sostenibile le esigenze di mobilità della popolazione, dei beni e dei servizi.
Promotore di questa iniziativa, assieme alla Comunità comprensoriale Wipptal, è stato il Comune di Vipiteno nella persona della dott.ssa Verena Debiasi. Dall’incontro è sostanzialmente emerso che uno studio di mobilità per un singolo comune membro del comprensorio avrebbe poco senso non contemplando aspetti inerenti al pendolarismo, servizi ed infrastrutture comunali/sovracomunali nonché esercizi privati dislocati su tutto il territorio comprensoriale. L’opinione comune dei partecipanti, previa assegnazione delle debite competenze e verifica della copertura finanziaria, è di iniziare con una analisi dei flussi di traffico su tutto il territorio comprensoriale.
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SPORT
Alex Schwazer si qualifica per i giochi olimpici di Rio de Janeiro Quando domenica 8 maggio, all’ora di pranzo, Alex Schwazer ha tagliato per primo il traguardo della 50 km di marcia dei campionati mondiali a squadre, nella stupenda cornice delle terme di Caracalla, rifilando più di tre minuti all’australiano Jarrett Tallent, oro a Londra, in molti hanno brindato
alla sua rinascita, mentre ad alcuni è andato di traverso l’antipasto. A questi ultimi forse sarebbe piaciuto vederlo sconfitto per avvalorare la loro tesi e cioè che, da pulito, non sarebbe più stato in grado di competere ad alti livelli. Gli è andata male. L’abbraccio liberatorio, all’arrivo, con il suo nuovo allenatore/mentore Sandro Donati (famoso per le sue battaglie contro il doping) sancisce il ritorno sulla scena mondiale di un grande atleta che sembrava perso. Non torna da un infortunio, questo lo sappiamo, e quello che ha fatto quattro anni fa, prima delle Olimpiadi di Londra, non è facilmente perdonabile, ma ha scontato per intero, 3 anni e 9 mesi, la pena inflittagli dalle regole dei tribunali sportivi e quindi ha tutto il diritto di ritornare dove l’avevamo lasciato, al trionfo di Pechino. Ma facciamo una breve storia della sua carriera nella marcia: Alex nato nel 1984 a soli 21 anni conquista la sua prima medaglia in campo internazionale, vincendo il bronzo ai Mondiali di Helsinki. Due anni dopo, ai Mondiali di Osaka, in Giappone, malgrado una bella
rimonta finale, conquista di nuovo il bronzo e il gesto di stizza sul traguardo fa capire che l’oro era ampiamente alla sua portata, vanificato da una tattica errata. L’apoteosi l’anno dopo alle Olimpiadi cinesi dove stravince, stabilendo anche il nuovo record olimpico della specialità, a soli 23 anni, in una gara (i 50 km) che normalmente vede al vertice atleti più maturi. Poi, a parte la medaglia d’argento nei 20 km agli europei di Barcellona – diventata oro per la squalifica per doping del russo che l’aveva preceduto, diversi ritiri, cambi di allenatore, frequentazioni di personaggi dubbi. Infine, nel 2012, la scorciatoia dell’epo, a cui purtroppo ricorrono in molti per truccare prestazioni mediocri, che l’ha portato al “suicidio” sportivo e a deludere e far soffrire chi gli stava vicino, i molti tifosi che aveva/ ha e se stesso. Adesso l’attendono le Olimpiadi brasiliane, dove molto probabilmente troverà degli avversari più forti rispetto a quelli del mese scorso, oltre a Tallent ci saranno: il francese Yohann Diniz, detentore del record mondiale della 50 km, alcuni cinesi che non hanno preso parte ai mondiali a squadre di Roma e forse anche i russi, se verranno ammessi a partecipare dopo lo scandalo, sempre di doping parliamo, che ha travolto diversi ambienti sportivi di quel Paese. Se riuscirà a salire sul podio tanto meglio, altrimenti andrà bene lo stesso. La storia che si potrà raccontare ai giovani che intraprendono un’attività sportiva sarà quella di un uomo, finito nella polvere, che ha saputo rialzarsi per dimostrare agli scettici, ma soprattutto a se stesso, che si può essere grandi atleti anche senza barare. us
REFERENDUM Il 12 giugno 2016 le cittadine e i cittadini dell’Alto Adige saranno chiamati a decidere in sede di referendum consultivo se il disegno di legge „Norme sull’aereoporto di Bolzano“ dovrà essere approvato o meno. La maggioranza dice di SÌ: ciò significa che l’aeroporto di Bolzano ottiene l’opportunità di divenire un “aeroporto regionale funzionante” grazie a fondi pubblici e sotto il controllo della Provincia di Bolzano. La cornice in cui questo avverrà viene indicata dalla Legge provinciale “Norme sull’aeroporto di Bolzano” e dal progetto di sviluppo della Giunta provinciale. La maggioranza dice NO: la Provincia di Bolzano non potrà implementare il progetto di ampliamento per il prolungamento della pista di decollo e atterraggio, già approvato e confermato con sentenza del Consiglio di Stato. Inoltre non saranno impiegati ulteriori mezzi finanziari per la gestione dell’aeroporto di Bolzano. La Provincia deve di conseguenza liquidare la società di gestione dell’aeroporto di Bolzano ABD.
CALENDARIETTO CAI Vipiteno Escursionismo 19.06.16: Escursione da Sarentino al Lago Kratzenberg 21-25.06.16: Alta Via di Fundres. GAM 12.06.16: Gara commemorativa sul ghiacciaio del Montarso organizzata con lo Ski Alp di Colle Isarco. MTB 25.06.16: Pian del Levro – Castello di Rovereto museo della 1a guerra mondiale. Cultura 17.06.16: Serata cultura Cinema Montagna CAI Brennero 05.06.16: Escursione circolare: Sas Putia Val di Funes. 25-26.06.16: Gita di due giorni: Storo. ARCI Vipiteno 12.06.16: “Questioni d’affari”. Commedia brillante presentata da Luci della Ribalta Bolzano. Teatro Comunale di Vipiteno, ore 18.00. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 98 Erker 06 I 16
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SPORT I PORTRÄT
Ein Mini ganz groß von Barbara Felizetti Sorg Vor einem Jahr hat er den Sprung in die Oberliga gewagt und hütet seitdem das Tor des SSV Brixen. Dass er seine Sache mehr als gut gemacht hat, beweisen mehrere Auszeichnungen, die er vor kurzem erhalten hat. Matthias „Mini“ Siller im Erker-Porträt. „Der Wechsel von der 2. Amateurliga in die Oberliga war schon eine gewaltige Umstellung“, lacht Matthias Siller, der Anfang Mai seine erste Saison als Torhüter beim traditionsreichen SSV Brixen abgeschlossen hat. „Und das gleich in mehrerlei Hinsicht: Die spielerischen Anforderungen und die Spielgeschwindigkeit sind höher, die Taktik ist eine andere und auch das Training ist natürlich viel intensiver.“ Mindestens viermal pro Woche wird in der Vorbereitungszeit trainiert, dreimal wäh-
MATTHIAS SILLER kompakt Geburtsdatum: 16.05.1993 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Jaufental Beruf: Maschinenbaumechaniker Sportart: Fußball Verein: SSV Brixen Hobbys: Fußball, laufen, berggehen, Playstation, gut essen
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Matthias Siller: von der Auswahl Ridnauntal (2. Amateurliga) zum SSV Brixen (Oberliga)
rend der Saison. Hinzu kommen die Meisterschafts- und Pokalspiele. Da kommt ihm die Schichtarbeit als Maschinenbaumechaniker sehr gelegen, um seinem trainingsintensiven Sport nachgehen zu können. Die Entscheidung, in die Oberliga zu wechseln, ist Matthias erwartungsgemäß nicht schwer gefallen. „Als die Verantwortlichen des SSV Brixen vor fast genau einem Jahr die Auswahl Ridnauntal kontaktiert haben, da sie mich als Nachfolger für den zurückgetretenen Simon Mair verpflichten wollten, musste ich nicht lange nachdenken – auch wenn ich dabei in große Fußstapfen treten musste“, erinnert er sich. Allerdings wurde die Vorfreude schnell getrübt: Noch am selben Tag verletzte er sich bei einem Meisterschaftsspiel schwer. Die Diagnose: Innen- und Außenband eingerissen, Kreuzband überdehnt. Um sich nicht einer Operation unter-
ziehen zu müssen, versuchte er in den Folgemonaten, allein mit Physiotherapie die Verletzung in den Griff zu bekommen. Termingenau konnte er in Brixen dann ab dem ersten Training voll dabei sein. Doch noch in der Vorbereitungszeit wurde er von einem Muskelfaserriss gestoppt, so dass er die ersten Spiele noch in der zweiten Reihe verbringen musste. Als er dann bei seinem ersten Einsatz in den ersten acht Minuten gleich zweimal ins Netz greifen musste, noch dazu ohne Ballkontakt, hatte er doch ein etwas mulmiges Gefühl. „Doch dann haben mir die Trainer sogleich das Vertrauen geschenkt und mich bis Meisterschaftsende in allen Spielen eingesetzt“, freut sich der 23-Jährige aus Jaufental. Diesem Vertrauen wurde Matthias auch vollauf gerecht: Am Ende der Saison konnte er die Auszeichnung „Spieler des Jahres“, die sein Verein jährlich vergibt, entgegennehmen. Zudem wurde er für
den Federico-Zanella-Preis nominiert, der überregional an die besten Torhüter verliehen wird, und belegte dort den 3. Platz. „Solche Auszeichnungen sind schon eine Ehre – und zugleich ein Ansporn für die Zukunft“, gibt er offen zu. Auch dass ihn die Tageszeitung „Alto Adige“ gleich zweimal in die beste Elf eines Spieltages gewählt hat, ehrt ihn und zeigt, dass „man viel richtig gemacht hat“. Dennoch war die abgelaufene Saison keine leichte. Im Italienpokal war im Halbfinale Schluss, in der Meisterschaft kämpfte die Elf um Headcoach Martin Wachtler bis zum vorletzten Spieltag gegen den Abstieg. „Wir haben heuer viele Spiele verloren, gar einige davon unglücklich, obwohl wir die bessere Mannschaft hatten“, bedauert Matthias. „Auch wenn wir nie so richtig auf den Deckel bekommen haben. Die meisten Gegentore haben wir gegen Naturns kassiert, die uns mit 3:1 in die Schranken gewiesen haben.“ Auffallend ist, dass Brixen auf dem 13. Tabellenrang – mit Ausnahme der fünf Erstgereihten – die einzige Mannschaft des gesamten Feldes ist, die ein positives Torverhältnis aufweisen kann. Ob das nicht auch für den Torhüter spreche? „Nein, nein“, winkt Matthias bescheiden ab. „Wir hatten eine gut funktionierende Abwehr, die mich stark entlastet hat.“ Und doch: Dass er der einzige Torhüter der gesamten Liga ist, die von Torschützenkönig Fabio Bertoldi vom Bozner FC kein Tor bekommen hat, der immerhin mit 33 Toren einen neuen Rekord aufgestellt hat, ist in erster Linie wohl auch sein Verdienst. Seine Fußballkarriere hat er schon früh begonnen. Mit vier Jahren begleitete er seinen Bruder Stefan zum Fußballtraining, mit sechs Jahren spielte er selber mit. Reinhold Siller, Toni Steckholzer und
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Siegfried Siller waren in Jaufental seine ersten Trainer. Mit acht Jahren beschloss er, in Zukunft das Tor zu hüten. „Dazu hat mich mein großes Vorbild Oliver Kahn inspiriert“, lacht der eingefleischte Bayern-München-Fan, der alle Spiele seiner Lieblingsmannschaft verfolgt und auch regelmäßig zu deren Heimspielen nach München fährt. „Die Position des Tormannes hat nämlich ihren ganz eigenen Reiz“, verrät Matthias. Es sei eine sehr autonome Position, die volle Konzentration abverlange. „Er kann ein Spiel in höchstem
In Aktion
Die Elf des SSV Brixen in der Saison 2015/16
zent ein Tor.“ Dabei gehe es vor allem auch um mentale Stärke, die einen guten Keeper auszeichnet. „Du darfst keine Angst haben, und auch bei einem Elfmeter muss dir bewusst sein: Als Tormann kannst du nur gewinnen, da sich alle ein Tor erwarten.“ In seiner Zeit bei der Auswahl Ridnauntal, wo er bereits mit 15 Jahren als erster Tormann eingesetzt wurde, war es – neben Jugendtrainer Klaus Gschnitzer und Trainer Gianluca Cordani – vor allem TorMatthias Siller mit Tormanntrainer Fabrizio Galvan manntrainer Egon Brunner aus Ridnaun, von Maße beeinflussen, sowohl po- dem er sehr viel gelernt hat. Imsitiv als auch negativ. Und macht merhin bewacht ein guter Schlusser einen Fehler, fällt zu 95 Pro- mann heutzutage nicht mehr nur
seine „Kiste“, sondern koordiniert das Team bis hin zum Mittelfeld, hat alles im Blick und gibt Anweisungen. „Das ist mittlerweile sogar die Hauptaufgabe eines Torhüters“, so Matthias, der in Brixen von Tormanntrainer Fabrizio Galvan auf Trab gehalten wird. Aus dem Wipptal spielt neben Matthias auch Andreas Priller aus Wiesen als zentraler Mittelfeldspieler beim SSV Brixen; auch Junior Philip Trenkwalder aus Sterzing spielt hin und wieder in der ersten Mannschaft. Manuel Festini Battiferro aus Sterzing ist nach der Hinrunde aus Studiengründen zur Auswahl Ridnauntal gewechselt, während Michael Siller aus Wiesen nach vielen Jahren dem Verein den Rücken gekehrt hat und nun beim ASV Freienfeld aufläuft. Neben Arbeit und Fußball bleibt
dem jungen Torhüter im Moment nicht viel freie Zeit. „Wenn einem der Sport gefällt, dann ist das auch kein Problem“, betont er. Und dass ihn seine Freundin zu fast allen Spielen begleitet, freut ihn ganz besonders. Für die Zukunft wünscht er sich, sich in der Oberliga etablieren zu können. Mit dem Profifußball liebäugelt er nicht. „Da bin ich wohl schon zu alt dafür“, lächelt er. „Viel lieber wäre mir, wenn wir uns in den nächsten Jahren als Team ständig verbessern und uns auf den vorderen Tabellenrängen platzieren können.“ Schließlich spielt der SSV Brixen in den 60 Jahren seines Bestehens seit mittlerweile 17 Jahren ununterbrochen in der höchsten Spielklasse auf Landesebene. „Und das soll – solange ich das Tor E hüte – auch so bleiben.“
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FUSSBALL
Das Ende einer „Mission impossible“
Interview: Barbara Felizetti Sorg
Der 12. und damit letzte Tabellenrang nach 19 Spielen – dann war Schluss für Klaus Schuster. Der CF Südtirol gab Anfang Mai bekannt, dass er sich drei Spiele vor Meisterschaftsende von seinem Trainer getrennt und die Sterzingerin Paola Leoni, ehemalige CFS-Spielerin, verpflichtet hat. Zuvor war im Abstiegskampf das Spiel gegen Vittorio Veneto mit 0:1 verloren gegangen, der Trainer wurde drei Minuten vor dem Schlusspfiff vom Schiedsrichter vom Platz gestellt. Klaus Schuster im Erker-Gespräch.
Erker: Herr Schuster, als Trainer sitzt man doch immer auf dem Schleudersitz. Klaus Schuster: Ja, das ist ja hinreichend bekannt. In diesem Fall kam die Entscheidung des Vorstandes des CF Südtirol doch überraschend, weil die Mannschaft erst am Samstag vorher gegen den Tabellenzweiten mit der besten Saisonleistung ein Unentschieden geholt hatte. Im letzten Spiel gegen Vittorio Veneto lief vieles gegen uns. In der ersten Hälfte waren wir die bes-
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sere Mannschaft, nutzten aber unsere Torchancen nicht, und die Unparteiischen hatten sich ihren Namen nicht verdient (lacht). Am Ende standen bei uns sieben Abseitsentscheidungen zu Buche, beim Gegner aber keine einzige. Das 1:0 fiel aus einem Elfmeter, den man geben kann, aber nicht geben muss. War dieses letzte Spiel ausschlaggebend für Ihre Entlassung? Nein, sicher war es nicht nur dieses eine Spiel. Wenn man in der Tabelle ganz hinten rangiert, dann muss man als Trainer mit Konsequenzen rechnen. Ich wurde tags darauf lediglich telefonisch kontaktiert, um mir meine Entlassung mitzuteilen, weil die Resultate nicht den Erwartungen entsprachen. Vielleicht wollte man den Spielerinnen mit dieser Entscheidung ein Alibi nehmen. Gebracht hat das in jedem Fall wenig, weil die beiden folgenden Spiele mit der neuen Trainerin auch verloren wurden (Das letzte Spiel endete unentschieden, Anm. d. Red.). Ich hatte von Anfang an immer betont, dass der Klassenerhalt,
wenn von zwölf Mannschaften vier absteigen, fast eine „Mission impossible“ ist. Der Leistungsunterschied zwischen der Serie A, in die der Verein in der vorhergehenden Saison aufgestiegen war, und der Serie B ist riesig. Wenn jemand der Meinung war, dass es bei der Qualität unserer Spielerinnen und bei unseren organisatorischen Voraussetzungen so ohne weiteres möglich war, die Klasse zu erhalten, dann mangelte es am Sinn für die Realität. Aber heutzutage lernen die Kinder ja schon in der Schule, dass für Misserfolge andere verantwortlich sind – und diesbezüglich ist im Fußball der Trainer einfach das schwächste Glied. Der drohende Abstieg hat sich ja schon länger angekündigt. Ja sicher, aber in der Rückrunde war eine deutliche Steigerung festzustellen. So haben wir etwa gegen Tabellenführer Brescia in der Hinrunde noch mit 6:0 verloren, im Frühjahr aber nur mehr mit 2:1 den Kürzeren gezogen. Gegen den Tabellenzweiten Mozzanica verloren wir im Dezember noch 2:6 und am 23. April spielten wir dann 1:1. Mit welchen Ambitionen haben Sie das Damenteam übernommen? Diesbezüglich muss ich vorausschicken, dass ich diesen Job vor zehn Jahren nicht übernommen hätte. Als ich im August des Vorjahres diesen Auftrag angenommen habe, war mir schon bewusst, dass das eine meiner letzten Stationen als Trainer sein wird. Da mich Peter Perez praktisch angefleht hat, diese Aufgabe zu übernehmen, und mir die Erfahrung mit einem Damenteam noch gefehlt hat, habe ich schließlich zugesagt. Allerdings waren von Anfang an auch die organisatorischen Voraussetzungen einfach schlecht. Dem CF Südtirol fehlt eine richtige Heimstätte. Wir mussten ständig zwischen Leifers und Bozen pendeln und hatten das ganze Jahr über für das Donnerstag-
training nur einen halben Platz zur Verfügung. Da zudem einige Mädchen zum Training Anreisen von 200 und mehr Kilometern auf sich nehmen mussten, konnte erst um 20.00 Uhr mit den Trainingseinheiten begonnen werden. Fast jede Mannschaft der 3. Amateurliga trainiert unter besseren Bedingungen. Aus diesen Gründen mussten wir auch mit drei wöchentlichen Trainingseinheiten auskommen, während die Topteams der Serie A sechs Einheiten absolvieren. Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit mit Frauen von jenen mit Männern? Frauen sind einfach mehr von Emotionen gesteuert – da schaltet manchmal der Hausverstand ein bisschen aus (schmunzelt). Anders ist es nicht zu erklären, dass bei einem entscheidenden Spiel wie in Bari zwei Spielerinnnen auf der Reservebank jubeln, wenn die gegnerische Elf ein Tor schießt. Da überwiegt der Egoismus, der Teamgeist bleibt auf der Strecke. So etwas habe ich in 35 Jahren bei keinem Männerteam erlebt. Was man den Mädchen aber auf keinen Fall absprechen kann, ist ihr Trainingseifer, ihr Einsatz und ihre Leidenschaft. Schwierigkeiten bereiten ihnen hingegen das Einschätzen der Flugkurven des Balls und das Lesen der Spielsituationen, wo viel zu viel in Schablonen gedacht wird. Wie wird es bei Ihnen bezüglich Ihrer Trainertätigkeit weitergehen? Ich bin jetzt seit 35 Jahren Fußballtrainer und habe nun wirklich fast alle Facetten dieses Jobs kennen gelernt. Wenn einer der – relativ wenigen – kompetenten Fußballfunktionäre mir eine Aufgabe, die mich motiviert, anbietet, könnte ich mir überlegen, diese zu übernehmen, ansonsten habe ich jetzt wirklich ein Alter erreicht, wo ich mich auch gemütlich zurücklehnen und mir anschauen kann, wie gut es andere machen. Erker 06 I 16
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Wer wird Fußball-Europameister? Vom 10. Juni bis zum 10. Juli dreht sich in Frankreich – und nicht nur dort – alles ums runde Leder. Einen Monat lang ermitteln 24 Nationen in 51 Spielen den diesjährigen Europameister. Welches Team die begehrte Trophäe holen wird? Erker-Redakteurin Barbara Felizetti Sorg hat sich im Wipptal umgehört.
FRANZ SPARBER UND HERMANN AONDIO aus Sterzing, beide durch und durch echte Fußballfans, sind sich einig, dass Frankreich auf jeden Fall im Finale stehen wird. „Für das Endspiel tippe ich auf Deutschland gegen Frankreich“, so Aondio. „Und die Hausherren um Spielmacher Paul Pogba werden den Titel holen.“ Außenseiterchancen räumt er vor allem dem belgischen Team ein. „Auch Österreich kommt weit, das Viertelfinale traue ich ihnen zu.“ Italien sieht er in diesem Jahr chancenlos. Geht es hingegen nach Sparber, werden sich im Finale Frankreich und Belgien gegenüberstehen. „Der Belgier Radja Nainggolan wird mit seiner Gigger-Frisur das Spiel entscheiden“, lacht er. Österreich wird gegen Deutschland um Platz 3 spielen. „Ich bin zwar kein eingefleischter Fußballfan“, gibt SILVIA PERGHER aus Sterzing zu, für die EM inter-
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essiere sie sich trotzdem. Ihr absoluter Favorit ist Italien. Vor möglichen Terroranschlägen hat sie keine Angst. „Ich denke, es gibt derart strenge Kontrollen, dass die Spiele sicher über die Bühne gehen werden“, so Pergher. ANDREAS
KRUSELBURGER aus Ridnaun wird die Spiele in Frankreich auf jeden Fall verfolgen, nach Möglichkeit sogar live vor Ort. „Das hängt natürlich auch vom EM-Verlauf ab“, so
Kruselburger. Prognosen abzugeben sei in diesem Jahr schwierig. „Deutschland wird es in diesem Jahr nicht schaffen. Österreich hingegen hat gute Chancen, den Titel zu holen.“ Sein Traumfinale: Italien gegen Österreich. „Dann würde ich das Spiel am liebsten direkt in Paris verfolgen.“ Sorgen bereiten ihm allerdings mögliche Terroranschläge. Die Europameisterschaft nicht entgehen lässt sich auch ASTRID OBERHOFER aus Gasteig, die mit ihrer fünfköpfigen Familie in München lebt. Während sie und ihr Mann Michael Rainer dem italieni-
Machen Sie mit beim
Erker -Gewinnspiel zur Europameisterschaft 2016! Schicken Sie am 10. Juni, pünktlich zu EM-Beginn, ein E-Mail mit Ihrem Favoriten für den Titelgewinn an sport@dererker.it. Namen und Anschrift nicht vergessen! Unter allen Einsendungen wird ein EINKAUFSGUTSCHEIN IM WERT VON 50 EURO, zur Verfügung gestellt von
in Ridnaun, verlost. Der Gewinner wird in der Juli-Ausgabe des Erker bekanntgegeben.
schen Team die Daumen drücken, sind ihre beiden größeren Kinder Oliver und Tobias überzeugte Deutschland-Fans. Zwei fanatische Lager stehen sich im Hause Rainer also gegenüber. „Da kann es zu Hause schon richtig rundgehen“, lacht Oberhofer. Die Spiele verfolgt sie lieber vor dem Fernseher als live vor Ort. Nicht nach Frankreich reisen wird auch KLAUS SCHUSTER aus Wiesen. „Ich werde es mir heuer vor dem Fernseher gemütlich machen und ohne Stress – ganz privat – die Spiele verfolgen“, so Schuster. Konkreten Tipp möchte er keinen abgeben. Für den Titel kommen für ihn „die üblichen Verdächtigen, also Frankreich, Italien und Deutschland in Frage“. Österreich, für viele der diesjährige Geheimfavorit, traut er den Sieg nicht zu.
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BERGLAUF
Halbzeit bei Berglauf-Cup
Christian Moser dominiert Kirchsteiglauf Rund 150 Läufer und Wanderer nahmen an der zweiten Ausgabe des Kirchsteiglaufes teil, der Ende April von Stilfes nach Egg führte. Dabei war Christian Moser aus Freienfeld nicht zu schlagen. Mit Tagesbestzeit und neuem Streckenrekord (27.21,4 min.) lief er der Konkurrenz davon. Platz 2 ging an Roberto De Simone (29.04,5 min.), gefolgt von Georg Demetz (30.09,9 min.). Bei den Damen war Carmen Holzmann mit einer Zeit von 36:39,9 Minuten nicht zu schlagen, sie verwies Monika Reinthaler (37:02,1min.) und Maria Rabensteiner (37:43,3 min.) auf die Plätze. Vor dem Hauptlauf drehten rund 150 Kinder eine Dorfrunde im Ortskern von Stilfes. Die Schnellsten waren dabei Julia Sparber bei den Mädchen und Moritz Sigmund bei den Buben.
Neuer Teilnehmerrekord bei Gilfenklammsprint 160 Sportler gingen an den Start der dritten Auflage des Gilfenklammsprints in Stange und sorgten für einen neuen Teilnehmerrekord. Bei den Herren war Christian Moser nicht zu schlagen; mit 10.44,7 Minuten lief er auch Tagesbestzeit. Bei den Herren 40+ gewann Christian Fichter. Schnellste Damen wa-
ren Barbara Vasselai bzw. Christina Teissl (im Bild). Neben zahlreichen Kindern starteten am Ende des Feldes auch Wanderer. Unter der Leitung von Präsidentin Petra Baur – sie steht seit Ende April dem Verein vor – meisterte der neu gewählte Ausschuss des ASC Stange die Veranstaltung mit Bravour. Die Ausgabe des Gilfenklammsprints 2017 wird im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums des ASC Stange stehen. Nach dem Kirchsteiglauf und dem Gilfenklammsprint ist der Wipptaler Berglauf-Cup bei Halbzeit angelangt. Mit einem deutlichen Vorsprung von 60 Punkten führt Carmen Holzmann aus Pardaun die Damenwertung an. An zweiter Stelle liegt Maria Rabensteiner mit 110 Punkten, an dritter Stelle hat sich Christina Teissl aus Sterzing (100 Punkte) eingereiht. Bei den Herren führt Christian Moser mit der vollen Punktezahl vor Roberto De Simone die Gesamtwertung an. Auf dem dritten Zwischenrang rangiert der Grödner Georg Demetz. Dahinter sind die Verfolger dicht auf den Fersen. In der Kategorie Mädchen 1 teilen sich Viktoria Leitner und Julia Sparber die Halbzeitführung, Jana Rainer liegt auf Platz 3. Bei den Buben 1 führt Gabriel Leitner die Wertung vor Moritz Sigmund und Raphael Leitner an. Eine Doppelführung gibt es mit Birgit Schölzhorn und Veronika Rainer auch bei den Mädchen 2. Dahinter reiht sich Judith Kerschbaumer ein. Lorenz Rainer führt bei den Buben 2 die Wertung vor Julian Markart und Lukas Sorarui an.
EUROPEADA 2016 Die 3. Ausgabe der EUROPEADA, der Fußball-Europameisterschaft der autochthonen nationalen Minderheiten, findet vom 18. bis zum 26. Juni in Südtirol statt. Im Pustertal und im Gadertal kämpfen 30 Teams zeitgleich zur UEFA EURO 2016 um den Titel. Veranstalter des Fußballturniers ist die Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEN), Ausrichter sind die Ladiner und die deutschsprachigen Südtiroler, die zweimaligen Titelgewinner der EUROPEADA. Zum erstmals ausgetragenen Frauenturnier sind sechs Teams gemeldet. Für Südtirol gehen vier Teams an den Start; neben einem Herrenund einem Damenteam stellen auch die Ladiner zwei Mannschaften. Aus dem Wipptal wurden keine Spieler nominiert, weder bei den Herren noch bei den Damen. Mit dabei sind jedoch Stefanie Rei-
ner aus St. Peter/ Lajen, die für den CF Sterzing spielt, sowie Gleichstellungsrätin Michela Morandini
aus Gossensaß, die als Teampsychologin der Damen im Einsatz ist. Bei der EUROPEADA trifft eine lebendige Vielfalt alteingesessener Minderheiten aufeinander, was diese Fußball -EM zu einem besonderen sportlichen Großereignis macht. Vielfalt, friedliches Miteinander und Respekt – das ist die verbindende Idee, die dahinter steht. Fester Bestandteil der EUROPEADA ist daher ein Kulturtag, bei dem sich die Minderheiten Europas präsentieren.
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GRÖSSTE ERFOLGE 2005: Italienmeister (50 km) 3. Platz WM (50 km) 2007: Italienmeister (10 km Bahn) 3. Platz WM (50 km) 2008: Italienmeister (50 km) Olympiasieger (50 km) 3. Platz Weltcup (50 km) 2010: Europameister (20 km) 2016: Teamweltmeister (50 km)
CHRONIK 30. Juli 2012: Alex Schwazer wird in seiner Wohnung in Kalch kurz vor den Olympischen Spielen in London positiv auf EPO getestet. 7. August 2012: Das nationale Antidoping-Gericht schließt Schwazer von jeglicher Wettkampftätigkeit aus. 8. August 2012: Schwazer gibt in Bozen eine Pressekonferenz, wo er die Gründe für seinen Doping-Missbrauch zu erklären versucht. Er gibt öffentlich zu, sich das Mittel im September 2011 in der Türkei besorgt zu haben. 23. April 2013: Das Nationale Antidoping-Gericht sperrt Schwazer für drei Jahre und sechs Monate, die Frist läuft am 29. Jänner 2016 aus; zudem muss er die Prozesskosten in Höhe von 5.500 Euro tragen. 30. Juli 2014: Schwazer wird rückwirkend Gold über 20 km bei den Europameisterschaften in Barcelona zuerkannt, da im biologischen Pass des Siegers Stanislaw Emeljanow Anomalien festgestellt worden sind. 22. Dezember 2014: Schwazer stimmt einem Vergleich über acht Monate und einer Strafe in Höhe von 6.000 Euro zu. 12. Februar 2015: Schwazer wird vom Nationalen Antidoping-Gericht für weitere drei Monate gesperrt. 29. April 2016: Schwazers Sperre läuft aus. 8. Mai 2016: Bei der Team-WM in Rom meldet sich Schwazer eindrucksvoll zurück. Er nutzt seine einzige Chance, sich für die Olympischen Spiele in Rio zu qualifizieren und siegt in 3:39 Stunden souverän.
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Er geht doch!
Alex Schwazer feiert sensationelles Comeback Er hatte nach seiner fast vierjahrigen Dopingsperre nur eine einzige Möglichkeit, sich für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zu qualifizieren. Und er hat sie bravourös gemeistert. Alex Schwazer ist zurück. Und wie! Alex Schwazer hat nach seiner Dopingsperre von drei Jahren und neun Monaten ein phänomenales Comeback gegeben. Am 8. Mai gewann der Kalcher bei der Team-WM der Geher in Rom den 50-Kilometer-Bewerb und löste damit das Ticket für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Schwazer hielt dem immensen Druck, der auf seinen Schultern lastete, Stand und zeigte eine überragende Leistung. Wissend, dass die gesamte nationale und internationale Leichtathletik- und Sportwelt ihre skeptischen Blicke auf ihn richtete, bestätigte der 31-jährige Wipptaler Athlet die Berichte über seine starken Trainingsleistungen und feierte in ausgezeichneten 3:39.00 Stunden einen klaren Sieg. Bislang war Schwazer über 50 Kilometer erst dreimal, nämlich in den Jahren 2007 und 2008, schneller. Im Ziel bezeichnete Schwazer den Wettkampf als eines der schönsten Rennen seiner Karriere; seinen Sieg widmete er „den Personen, die mich auch in meiner schwersten Zeit nicht im Stich gelassen haben“. Beim hervorragend besetzten Rennen in Rom war der Olympiasieger von 2008 vom Start weg in der Spitzengruppe zu finden. Nach etwas über 20 Kilometern wagte Schwazer schließlich den entscheidenden Vorstoß, dem niemand aus der Führungsgruppe folgen konnte. Im weiteren Verlauf des Rennens baute der Wipptaler den Vorsprung auf seine Verfolger kontinuierlich aus und lief einem souveränen Sieg entgegen. Am Ende triumphierte Schwazer mit einem Respektabstand von 3:36 Minuten auf den australischen Olympia-Zweiten und Vize-Weltmeister Jared Tallent. Dritter wurde Igor Glavan aus der Ukraine (+5.02 min.). ITALIEN IST TEAM-WELTMEISTER Der 50-Kilometer-Bewerb trug überdies ganz klar eine azurblaue Handschrift: Neben Schwazer schafften es mit Marco De Luca (Vierter), Teodorico Caporaso (Fünfter) und Matteo Giupponi (Achter) drei weitere „Azzurri“ in die Top Ten. Damit sicherte sich die italienische Mannschaft klar den Team-Weltmeistertitel. POLARISIERENDES COMEBACK Schwazers Comeback fiel indes nicht nur auf Zustimmung. Harsche Kritik kam nicht nur von enttäuschten Fans, sondern auch aus der Leichtathletikszene selbst. VSS-Obmann Günther Andergassen etwa meinte: „Auch wenn ich Schwazer sei-
nen Fehler nachsehe, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, dass er jetzt zum Helden stilisiert wird. Wer das macht, vermittelt unserer Jugend die Botschaft: Du kannst dopen, du musst es dann
bloß zugeben.“ Gleichzeitig forderte er eine lebenslange Sperre für alle Dopingsünder. Noch deutlichere Worte findet die Bozner Trainerlegende Hans Pircher: „Wer dieses Zeug nimmt, gehört gesperrt – für immer. Alles andere ist Betrug und eine Frechheit gegenüber jenen, die sauber Sport betreiben.“ Dessen ungeachtet konzentriert sich Schwazer nun auf die Olympischen Spiele, die im August in Rio ausgetragen werden. TEAM-WM DER GEHER IN ROM (50 KM) 1. Alex Schwazer (ITA/Kalch) 3:39.00 Stunden 2. Jared Tallent (AUS) +3.36 Minuten 3. Igor Glavan (UKR) +5.02 4. Marco De Luca (ITA) +5.47 5. Teodorico Caporaso (ITA) +9.29 6. José Ignacio Díaz (ESP) +12.10 7. Ivan Banzeruk (UKR) +12.57 8. Matteo Giupponi (ITA) +13.27 9. Jorge Armando Ruiz (COL) +14.53 10. Damian Blocki (POL) +15.26
LEICHTATHLETIK
Neuer Landesrekord für Elisabeth Stofner Diskuswerferin Elisabeth Stofner aus Trens (im Bild), die für Quercia Rovereto an den Start geht, konnte Ende Mai beim Ladurner-
© running.bz
Grand-Prix in Gröden ihren eigenen Landesrekord aus dem Jahr 2010 (45,74 m) um neun Zentimeter auf 45,83 m verbessern. Magdalena Gander vom ASV Sterzing siegte über 100 m in 13,03 Sekunden. Über 400 m belegten Verena Stefani (1.01,67 min.) und Judith Grasl (1.02,07 min.), beide ebenfalls vom ASV Sterzing, die Plätze 2 und 3. In der Kategorie U16 belegte Marion Mair (ASV Sterzing)
mit einer Weite von 10,07 m den 3. Platz. Stofner konnte sich vor kurzem auch bei den Klubmeisterschaften in Rovereto mit einer Weite von 45,11 m gegen die gesamte Konkurrenz durchsetzen und den Titel holen. Verena Stefani vom ASV Sterzing belegte über 800 m den 6. Platz (2.18,35 min.), Vereinskollegin Vera Mair kam über 5.000 m in 18.59,78 Minuten auf Rang 5. Den regionalen Mannschaftstitel holte sich der Verein Athletic Club 96 Bozen vor Gastgeber Quercia Rovereto und Crus Lagarina. Beim internationalen Brixia-Meeting für Athleten der Altersklasse U18 belegte Magdalena Gander vom ASV Sterzing über 100 m den 14. Platz (12,80 sec.), genauso wie Vereinskollegin Lisa Maria Auckenthaler über 1.500 m (5.11,38 min.). Die 4x100-m-Staffel beendete Gander mit der Südtirol-Auswahl auf dem 11. Platz.
LEICHTATHLETIK
Freispruch für Silvia Weissteiner Silvia Weissteiner kann endlich aufatmen: Ende April wurde sie wie 25 weitere Leichtathleten vor dem italienischen Anti-Doping-Gericht vom Vorwurf, zwi-
schen 2009 und 2012 ihren Aufenthaltsort den Anti-Doping-Behörden nicht ordnungsgemäß mitgeteilt zu haben, freigesprochen. Die Antidoping-Staatsanwaltschaft hatte eine Sperre von zwei Jahren gefordert. Indes ist Weissensteiner nach einer schweren Bronchitis, die sie für längere Zeit aus der Bahn ge-
worfen hat, wieder zurück. Wenige Tage nach ihrem Freispruch belegte sie am 1. Mai beim Straßenlauf „XXI. Corsa Internazionale Oderzo Città Archeologica“ (Treviso) über 5.470 m mit einem Rückstand von 36 Sekunden den 8. Platz. Die U20-Läuferinnen Vera Mair (20.17 min.) und Verena Stefani (20.22 min.) vom ASV Sterzing belegten die Ränge 21 und 22. Der Sieg ging an die Rumänin Madalina Florea (17.48 min.). In der U18 belegte Lisa Maria Aukenthaler den 2. Platz. Bei den Herren, deren Lauf über 9.800 m führte, belegte Markus Ploner (ASV Sterzing) den 13. Platz. Auf den Sieger, Marathon-Europameister Daniele Meucci (28.40 min.), wies er einen Rückstand von 1.16 Minuten auf. Erker 06 I 16
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SPORT
PFITSCH
YOSEIKAN BUDO
503 KTM-Fahrer am Start
Regionale und nationale Erfolge für Polisportiva
An diesen beiden Tagen passte einfach alles: Das Wetter, die
Strecke, die Organisation und viele kleine Details, die gar nicht so sehr ins Auge fallen. Da verwundert es nicht, dass Anfang Mai nicht weniger als 503 Teilnehmer der Einladung des ASV Pfitscher Eisbär gefolgt sind und den Weg nach Pfitsch zum diesjährigen KTM-Rennen gefunden haben. Zahlreiche freiwillige Helfer haben
keine Mühen gescheut, um dem internationalen Starterfeld in Kematen/ Grube ein unvergessliches Rennwochenende zu bereiten. Die Sieger des ersten Renntages: 50 ccm: Kimi-Nikita Gundermann, 65 ccm: Fabio Payer, Master Pro: Christoph Gatscher, Pro Senior: Martin Bechter, MX2 Hobby: David Mandl, MX2 Sport: Marco Paganini, MX2 Jugend Sport: Felix Vaja, MX2 Jugend Hobby: Matthias Geier. Die Sieger des zweiten Renntages: 85 ccm: Markus Niedermair, Hobby A: Fabian Premstaller, Hobby B: Tobi Gruber, Hobby C: Christian Messner, Hobby D: Niclas Ritter, Inter Class: Roman Strobl, Super Class: Felix Vaja.
SCHACH
Jugend-Grand-Prix abgeschlossen Im April endete der JugendGrand-Prix der Südtiroler Schachjugend mit dem letzten Turnier in Algund. Quentin Haller, heuer
in der Kategorie U12, errang dabei mit 7,5 aus neun Punkten den zweiten Rang hinter dem Russen Mikhail Zuev. Während Zuev ein ausgesprochener Schnellschachspezialist ist, fühlt sich Haller in Partien mit längerer Bedenkzeit wohler. Beim Grand Prix werden stets sieben bis
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neun Partien mit 15 Minuten Bedenkzeit pro Spieler ausgetragen. In der Gesamtwertung belegte Haller in dieser Saison hinter Zuev und dem Meraner Jakob Klotzner den dritten Platz bei insgesamt 48 Teilnehmern. Während die Schachsaison in Südtirol damit zu Ende ging, hat die Jugendschachrallye in Nordtirol gerade begonnen. Hier werden stets fünf Runden mit einer Stunde Bedenkzeit pro Spieler gespielt. Nützten die Spieler die Bedenkzeit voll aus, kämen sie damit auf zehn Stunden reine Spielzeit. Freilich enden die meisten Partien dennoch wesentlich früher. Beim ersten Turnier in Landeck Ende April spielte Haller heuer zum ersten Mal im Open A für Spieler der Kategorie U16. Er erreichte vier Punkte aus fünf Partien und errang damit den ausgezeichneten 3. Platz.
Die Athleten der Sektion Yoseikan Budo der Polisportiva Sterzing haben diese Saison mit großartigen Erfolgen abgeschlossen. Bei der Regionalmeisterschaft in San Michele im März wurden Jonas Hoch-
rainer, Moritz Kinzner, Doris Graber und Tobias Marcotto Regionalmeister. Vizeregionalmeister in den jeweiligen Kategorien wurden Alex Giordani, Lena Buchschwenter, Liam Fichter, Anna Gallmetzer und Jovan Teodorovic. Felix Rainer und Nicole Schölzhorn belegten Platz 3, Sophia Schölzhorn erkämpfte sich Platz 4. In der Mannschaftswertung kam Sterzing 1 mit
Gallmetzer, Marcotto und Teodorovic auf den 3. Platz. Bei der Italienmeisterschaft in Parma holten sich die Sterzinger Athleten mit Anna Gallmetzer den Italienmeistertitel, gefolgt von den Vizeitalienmeistern Stefan Rainer, Nicole Schölzhorn und Jonas Hochrainer. Katrin Kiem und Greta Braunhofer erzielten jeweils den 3. Platz. Den 5. Platz erkämpften sich Tobias Marcotto und Jovan Teodorovic, Moritz Kinzner und Alex Giordani belegten Rang 6. Die Mannschaft Sterzing 1 mit Gallmetzer, Marcotto und Teodorovic sowie Sterzing 2 mit Maria Fratucello und Nadia Wild erzielten in den jeweiligen Kategorien Platz 5. Mit den diesjährigen Leistungen schaffte es die Sektion Yoseikan Budo Sterzing in der Gesamtwertung der einzelnen Wettkämpfe jeweils unter die ersten drei Plätze der Südtiroler Vereine.
SPORTKEGELN
Drei Wipptaler bei Einzel-WM Vom 23. bis zum 28. Mai fielen für die Sportkegler im kroatischen Novigrad die WM-Medaillenentscheidungen. Ausgetragen werden Bewerbe im Einzel, Tandem-Mixed und Sprint. Von den Südtiroler Top-Keglerinnen haben sich neben Adele Ainhauser (Tirol Mutspitz) und Annemarie Innerhofer (Vöran Blecherne) auch die beiden Wipptalerinnen Edith Pfattner (Auswahl Ratschings) und Marion Thaler (Fugger Sterzing) qualifiziert. Bei den Männern gehen Georg Righi, Florian Thaler aus Gasteig (beide Neumarkt) und Oswald Kofler
(Passeier) an den Start. Die Ergebnisse lesen Sie in der nächsten Erker-Ausgabe. Zur Austragung kommen in No-
vigrad auch der U18-Einzelweltpokal und die U23-MannschaftsWM, allerdings ohne Wipptaler Beteiligung. Im Bild (v. l.) Thaler, Innerhofer, Ainhauser und Pfattner.
SPORT
SKI ALPIN
Der Spielhahn wird flügge Die Hegemonie des AVS Gossensaß ist beendet. Das hochalpine Skirennen in der Furche zwischen dem Hühnerspiel und der Weißspitze hat einen neuen Mannschaftssieger.
Erstmals holte sich am 1. Mai die Mannschaft des AVS Sterzing mit Astrid Baur sowie Alex, Simon und Josef Putzer die Trophäe mit dem begehrten Federvieh, wenn auch denkbar knapp. In einer Zeit von 12.56,99 Minuten gewann das Sterzinger AVSTeam mit knapp einer Sekunde Vorsprung auf die Mannschaft
IN MEMORIAM STEFANO MOCELLINI Am 5. Juni tragen am Stubenferner oberhalb der Magdeburger Hütte in Pflersch CAI Sterzing und SkiAlp Gossensaß ein Skirennen in Erinnerung an Stefano Mocellini aus, der im vergangenen Winter bei einem Lawinenunglück ums Leben kam.
des AVS Gossensaß (Birgit Stuffer, Thomas Keim, Roberto De Simone und August Seidner), die in den vergangenen Jahren nicht zu schlagen war. Platz drei ging an das AVS-Team aus Pfitsch mit Aaron Hofer, Markus Wurzer, Pepi Hofer und Veronika Ralser. Damit ist der Spielhahn endlich wieder flügge geworden. Sterzing ist nach Gossensaß und den Alpenvereinsteams aus Stubai und Vintl erst die vierte Mannschaft, der es gelang, die Spielhahntrophäe zu gewinnen. Aaron Hofer fuhr mit 3.01,18 Minuten Tagesbestzeit; die schnellste Frau war mit 3.16,35 Minuten Astrid Baur. Bei der 22. Auflage des vom AVS Gossensaß organisierten Rennens fanden die 80 Teilnehmer Schneeverhältnisse wie selten zuvor bis zum Zieleinlauf am Almenboden.
feilerhütte gibt es neben einem Riesentorlauf auch eine eigene Kurzskiwertung. Für den Transport des Skimaterials bis zur Hütte ist gesorgt. Der Start erfolgt um 10.30 Uhr. Bei der Preisverteilung spielt die Live-Band „Die Klausner“. Bei Schlechtwetter wird das Rennen auf den 26. Juni verschoben.
„Sport & Friends“ wählen neuen Vorstand Ende April blickte der Amateursportverein Sport & Friends Südtirol auf seiner Jahresversammlung in der Pizzeria „Sachsenklemme“ auf die gelungene Aufbauarbeit zurück und wählte einen neuen Ausschuss. Vorsitzende Luise Huebser Markart konnte neben zahlreichen Mitgliedern als Ehrengast Landesrätin Martha Stocker begrüßen. Sie berichtete über die regen Aktivitäten und vielen Erfolge des Sportvereins für Menschen mit großem Unterstützungsbedarf. Bei der Gründung im Dezember 2011gehörten dem Verein 22 Mitglieder an, derzeit sind es 114. Der Verein bietet regelmäßig Skitrainings am Roßkopf, Fußballtrainings in Schrambach sowie Koordinations- und Krafttrainings an und ermöglicht den Athleten die Teilnahme an vielen Wettbewerben. Ohne die Mithilfe der Eltern wäre dies nicht möglich, da der Unterstützungsbedarf sehr hoch ist. Einen Dank richtete Markart auch an die Trainer Matthias Haller, Christian Schölzhorn und Willy Hofer, ohne deren Verständnis und Geduld die Athleten nicht so große Erfolge erzielen könnten. Im vergangenen Jahr nahm eine Mannschaft am Arge-Alp-Fußballturnier in Levico teil. Es wurden Wanderungen und Ausflüge unternommen. Die Vorsitzende
wusste auch von einem erfolgreichen Winter mit großen Erfolgen zu berichten. Die Athleten waren in Liechtenstein und Bormio in ihren Leistungsgruppen erfolgreich.
Bei den FISDIR-Rennen in Chiesa di Valmalenco wurde Kathrin Oberhauser in allen drei Ski-Alpin-Disziplinen Italienmeisterin; Manuel Volgger holte sich den Italienmeistertitel im Riesentorlauf und Super-G. Mit großer Freude erfüllt den Verein, dass 2017 Andreas Psaier im Ski Alpin und Tobia Kostner in Langlauf an den Weltwinterspielen in Schladming teilnehmen dürfen. Landesrätin Stocker gratulierte dem Vorstand zu seiner regen Tätigkeit und fand anerkennende Worte für den großen Einsatz der Eltern. Bei der Neuwahl wurden die Vorsitzende Luise Huebser Markart, ihr Stellvertreter Peter Ellecosta und Franz Plaickner bestätigt sowie Claudio Tositti und Erica Insam für die nächsten vier Jahre neu in den Vorstand gewählt.
14. HOCHFEILERTROPHÄE Am 19. Juni kämpfen schließlich nimmersatte Skifahrer an den Hängen oberhalb der Hochfeilerhütte zum 14. Mal um die Hochfeiler-Trophäe. Veranstaltet vom „Ski Team extrem“ und dem Team der Hoch-
Im Bild die Siegerinnen des Vorjahres, (v. l.) Sandra Gasser, Petra Gschnitzer und Karin Plattner sowie Pepi Hofer und Manuel Tschöll. Erker 06 I 16
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SPORT & FREIZEIT
SPORT & FREIZEIT 500.000 BESUCHER IM BALNEUM Seit der Eröffnung im Jahr 2010 hat eine halbe Million Besucher das Sport- und Relaxbad Balneum in Sterzing besucht. Auch im sechsten Jahr seines Bestehens erfreut sich das Balneum Sterzing kontinuierlicher Besucherzuwächse. Unlängst konnte Bürgermeister Fritz Karl Messner den 500.000sten Besucher in der Bade- und Saunaanstalt begrüßen. Im Beisein von Balneum-Koordinatorin Kristina Maria Hofer überreichte er an Norbert Überegger aus Freienfeld einen Geschenkkorb und eine Punktekarte.
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Im Bild (v. l.) Koordinatorin Kristina Maria Hofer, Norbert Überegger und Bürgermeister Fritz Karl Messner
Das Sport- und Relaxbad punktet vor allem durch seine über 1.000 m2 große Sauna- und Wohlfühloase im Innen- und Außenbereich.
Das Bad wird gerne genutzt für Schulaktivitäten, das Babyschwimmen, als Trainingsplatz für die Sportschwimmer und ihren Nachwuchs. Besucher kommen aus Nah und Fern, die regelmäßiges Schwimmen, Saunieren und Erholen im Balneum schätzen. Darüber hinaus ist das Balneum auch ein Anziehungspunkt aus touristischer Sicht für Sterzing und Umgebung, wie die gute Zusammenarbeit mit der Hotellerie und die zahlreichen Besucher aus dem Wipptal diesseits und jenseits des Brenners, aber auch aus Bozen und dem Trentino beweisen.
SPORT & FREIZEIT PR
OUTLET CENTER BRENNER
Mode für Freizeit, Sport, Outdoor und Business: immer um 30 bis zu 70% günstiger! Jetzt neu im Center: Garcia, Luis Trenker und Schiesser Wiederum viel Neues und Interessantes gibt es im Outlet Center Brenner. Allein in den ersten Monaten des heurigen Jahres gab es wieder mehrere hochkarätige Eröffnungen. Im Frühjahr hat die aktuell angesagte Denim-Marke GARCIA im Outlet Center am Brenner eröffnet. Nur kurz darauf der bekannte deutsche Wäscheanbieter SCHIESSER. Ebenso neu im Center die Premium-Marke Luis Trenker. Obwohl das Center seit mehr als einem Jahr zur Gänze vermietet ist, wird es durch ein gezieltes Austauschprogramm noch heuer einige neue und bekannte Marken geben. Stilvolle Outfits mit alpinem Touch vom Kultlabel! Das ist das Selbstverständnis vom Premium-Label LUIS TRENKER. Das Motto: ungezähmte Leidenschaft, ungebrochener Pioniergeist, ungebändigte Begeisterung, bedingungslose Seilkameraden, vorbehaltlose Gipfelstürmer und grenzenlose Pioniere! Das alles findet sich im perfekt gestylten und sortierten Shop von Luis Trenker im Outlet Center Brenner. In einem eigenen, großzügigen Shop schafft SCHIESSER ein echtes
Einkaufserlebnis mit einer vielfältigen Auswahl an hochwertiger Markenware. Es werden Tag- und Nachtwäschekollektionen für Damen, Herren, Kinder und Babys in unterschiedlichsten Materialien, Designs und Schnittformen zu stark reduzierten Preisen angeboten. Mittlerweile finden die Kunden im Outlet Center Brenner rund 60 hochwertige Shops zumeist großer internationaler Hersteller, die hier von diesen direkt betrieben werden. Speziell im Bereich Sport und Outdoor sind mit Adidas, Nike, Reebok und Puma die vier Weltmarktführer direkt zu finden. Im Outdoor ist eine besonders starke Phalanx an internationalen Herstellern vertreten. Schöffel, Jack Wolfskin, Salomon, Timberland, Millet, Eider, Northland, Killy, Lafuma, Chiemsee und Maya Maya betreiben hier ihren Outlet Shop mit ständigen Preisstellungen von mindestens 30 % bis zu 70 % Rabatt. Und das nicht nur fallweise und auf wenige Produkte beschränkt, sondern auf das ganze Sortiment und das ganze Jahr. Wirkliches Sparen beim Shoppen – das ist das ganze Jahr und beim gesamten Sortiment an 362 Tagen im Outlet Center Brenner möglich.
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RÜCKENWIND – MIT DEM RAD DURCH SÜDTIROL Radfahren erlebt europaweit eine Renaissance. London investiert bis 2025 rund eine Milliarde Pfund in den Ausbau der Fahrradinfrastruktur. In Kopenhagen fährt mittlerweile jeder Zweite mit dem Rad zur Arbeit. Auch die Autonome Provinz Bozen will durch den Ausbau des Radwegenetzes noch mehr Einheimischen und Gästen Lust aufs Radeln machen. Seit Herbst 2015 ist der Radweg durch Südtirol Teil des neu erschlossenen Fernradweges München–Venedig. Dieser zählt mit fast 600 Kilometern zu den abwechslungsreichsten Radtouren Europas und ist mit 3.000 Höhenmetern im Anstieg die leichteste Alpenüberquerung. Von München geht es über Innsbruck, Brenner, das Wipp-, Eisacktal- und
Pustertal, Cortina d’Ampezzo, Belluno und Treviso bis nach Venedig. Durch Südtirol führt auch die 770 km lange „Via Claudia Augusta“ von Donauwörth bis an die Adria. Südtirol ist nicht nur zu einer wichtigen Etappe für überregionale Fahrradwege geworden. Auch innerhalb des Landes hat sich über die Jahre ein engmaschiges Radwegenetz etabliert. In den vergangenen 20 Jahren hat das Land nahezu 150 Millionen Euro in den Ausbau der Hauptachsen investiert. Südtirol verfügt derzeit über 500 Kilometer an Radwegen, die das Land in Zusammenarbeit mit den Bezirksgemeinschaften in den nächsten Jahren weiter ausbauen möchte. Hinzu kommt ein Netz von über 20 Verleihstationen mit 7.000 Rädern und 600 E-Bikes. Im Wipptal wird seit 2001 am Radwegenetz gebaut. Finanziert hat die
rund 15 Millionen Euro teuren Arbeiten zu 100 Prozent das Land. Wie viele Radfahrer Südtirols Radwege bis dato genutzt haben, lässt sich schwer abschätzen. Offizielle Statistiken gibt es nicht. Wohl aber nimmt laut Mobilitätslandesrat Florian Mussner der Radverkehr vor allem an der Hauptradroute Jahr für Jahr zu. Deshalb hat das Land mit dem gesamtstaatlichen Schienennetzbetreiber RFI im März eine Vereinbarung getroffen: RFI erleichtert künftig dem Land, längs der Bahnlinien – speziell auf den Strecken Bozen–Meran sowie Franzensfeste–Innichen–Winnebach – weitere Radwegetappen zu errichten. Im Gegenzug darf RFI die Radwege nutzen, um ihr Schienennetz instand zu halten und zu überwachen. Für ordentliche und außerordentliche Instandhaltung, Beschilderung und
Beleuchtung der Fahrradwege sorgt weiterhin das Land, ebenso für Schutzbauten bei Übergängen oder Durchfahrten. MIT FAHRRAD IM ZUG UNTERWEGS Zur Freude vieler Genussradler plant das Land auch, das Angebot, Fahrräder in Zügen zu transportieren, auszubauen. Derzeit ist die Radmitnahme auf lokalen Zügen nur bei vorhandenem Platz bzw. im eigenen Fahrradabteil möglich. Deutsche Bahn und ÖBB erlauben die Fahrradmitnahme nur auf Reservierung. Bisher waren Fahrräder auf Zügen nicht wirklich gern gesehene Passagiere. Manche Anbieter haben aufgrund der großen Nachfrage ihr Angebot sogar eingebremst: So dürfen etwa in der Vinschger Bahn zwischen Mai und September zwi-
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STARKOCH FRANK ROSIN KREIERT MENÜS FÜR TUI MAGIC LIFE Beim Showcooking-Event auf Rhodos erleben Urlauber den Fernsehkoch live am Herd.
Im Fernsehen präsentiert Frank Rosin seine Kochkünste regelmäßig einem Millionenpublikum. Ab sofort haben auch TUI MAGIC LIFE Urlauber Gelegenheit, die Gerichte des beliebten Fernsehkochs zu genießen. Als Menü-Pate hat Frank Rosin für das A-la-carte-Restaurant „Al Baccio“ ein Drei-Gänge-Menü in unterschiedlichen Variationen kreiert. Die TUI MAGIC LIFE Küchenchefs wurden dafür mehrere Tage lang persönlich von Frank Rosin in der Zubereitung der Menüs geschult. Folgende Clubs verfügen über ein „Al Baccio inspired by Frank Rosin“, in dem Gäste die Menüs des Starkochs probieren können: • TUI MAGIC LIFE Jacaranda, Türkische Riviera • TUI MAGIC LIFE Kalawy, Ägypten • TUI MAGIC LIFE Plimmiri, Rhodos • TUI MAGIC LIFE Marmari Palace, Kos • TUI MAGIC LIFE Cala Pada, Ibiza Wer selbst einmal mit dem Meister am Herd stehen möchte, sollte sich das Showcooking-Event im TUI MAGIC LIFE Plimmiri auf Rhodos vormerken: Am 29. und 30. Juni wird Frank Rosin dort in kleinen Gruppen mit Urlaubern kochen. Die Teilnahme ist bereits im Reisepreis enthalten. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, die Anmeldung erfolgt vor Ort. Also schnell ab in Ihr TUI Das Reisebüro in Steinach! Sigrid Frei und ihr Team freuen sich auf Ihren Besuch! TUI Das Reisebüro, 6150 Steinach, Brennerstraße 44 Tel. 050 884 276-0, E-Mail steinach@tui.at
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schen 10.00 und 16.00 Uhr überhaupt keine Fahrräder mitgenommen werden. Landesrat Mussner spricht trotzdem von einem Fortschritt: „Die Kombination ‚Bahn & Rad’ hat in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, Südtirol als Fahrrad-Land verstärkt zu positionieren.“ Das Mobilitätsressort des Landes habe inzwischen auch Maßnahmen ergriffen, um einerseits kombinierte Ausflüge mit Zug und Rad zu erleichtern und andererseits überfüllten Zügen vorzubeugen: So würden barrierefreie Zustiege auf fast allen Bahnhöfen das Einsteigen mit Fahrrädern erleichtern, und die neu angekauften Niederflurzüge seien auch für den Transport von Fahrrädern geeignet. Um den hohen Ansturm im Sommer zu bewältigen, wird im Vinschgau ein separater LKW-Transport für Fahrräder organisiert, im Pustertal verkehren an den Augustwochenenden zusätzliche Züge. Von speziellen Angeboten entlang der Brennerachse sagt Mussner nichts. Sämtliche Angebotspakete laufen
allerdings darauf hinaus, das eigene Fahrrad zuhause stehen zu lassen und sich stattdessen eines auszuleihen. In Zusammenarbeit mit privaten Verleihstellen an Bahnhöfen bewirbt das Land vorrangig die Kombination „Bahn & Leihfahrrad“. Das Kombi-Ticket „bikemobil Card“, das die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und das Ausleihen eines Fahrrades ermöglicht, wurde 2015 mehr als 10.500 Mal verkauft. „Der Vorteil ist, dass Fahrräder flexibel an einer beliebigen Verleihstation zurückgegeben werden können und somit nicht in Zügen transportiert werden müssen“, so Mussner. Das Land will künftig auch mit Nachbarländern und -regionen kooperieren, um überregionale Fahrten zu fördern. „Allerdings sind die Tarifsysteme und damit auch Bestimmungen zum Radtransport auf Zügen von Region zu Region unterschiedlich. Entsprechend komplex gestalten sich Abrechnungsmodalitäten“, so Mussner. Derzeit gelten die Tarife zur Radmitnahme ausschließlich für Fahrten im Einzugsgebiet des Südtiroler Verkehrsver-
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bundes, also auf Regionalzügen bis zur Landesgrenze. Für Fahrten außerhalb Südtirols sind eigene Tickets (ÖBB, DB, Trenitalia) zu lösen. Die Tarife, gültig für den Einzugsbereich des Südtiroler Verkehrsverbundes (bis Trient, bis Brenner, bis Vierschach) betragen 3,50 Euro pro Tag, unabhängig von den gefahrenen Kilometern, für Südtirol Pass sowie für Südtirol Pass65+ bzw. abo+ mit aktivierter Zahlfunktion. Sieben Euro beträgt das Rad-Tagesticket für alle anderen Abos und Fahrscheine. SECHS RASTSTÄTTEN IM WIPPTAL Viele Radfahrer wünschen sich mehr Raststätten entlang der Radwege. Laut Raststättenplan des Landes dürfen Rastplätze, Radimbisse und Radstationen eingerichtet werden – vorranging umfunktionierte bestehende Einrichtungen, wobei auch jene berücksichtigt werden, die sich im Umkreis von 500 Metern befinden. Der Plan ermöglicht auch, eine Infrastruktur im landwirtschaftlichen Grün zu bauen, wo ansonsten Bauverbot gilt. Der Mindestabstand zwischen zwei Raststätten entlang der überörtlichen Radwege muss mindestens fünf Kilometer betragen. Ein Rastplatz muss mit Bänken, Tischen, Infotafeln und eventuell Regenschutz ausgestattet sein. Ein Radimbiss muss frei zugängliche Bänke, Tische, Trinkwasser, Über-
dachung, WC, Grillstelle und Spielplatz bieten. Es darf auch ein Imbiss- oder ein Verkaufskiosk für Erfrischungen und eigene landwirtschaftliche Produkte errichtet werden. Auch eine Radstation muss mit Bänken, Tischen, Wasser, Überdachung, WC, Grillstelle und Spielplatz ausgestattet sein und kann eine Radwerkstatt und einen Radverleih anbieten. Auch ein Gebäude zur Verabreichung von Speisen und Getränken mit Sitzplätzen im Lokal und im Freien darf gebaut werden, doch muss der Betrieb die Voraussetzungen für „Urlaub am Bauernhof“ oder „Buschenschank“ erfüllen. Bis dato haben sich in Südtirol rund 50 Anbieter um eine Raststätten-Lizenz beworben, knapp die Hälfte davon im Vinschgau. Im Wipptal gibt es zurzeit Radstationen beim Hotel „Zoll“ in Ried, beim Hotel „Wieser“ in Stilfes, bei der Pension „Wiesenhof“ in Pfulters, beim Gasthof „Zur Brücke“ in Mittewald und beim Hotel „Post Reifer“ in Franzensfeste sowie einen Rastplatz in der Festung Franzensfeste, betrieben von der BBT-Beobachtungsstelle. Zudem führt der Radweg im Wipptal alle paar Kilometer durch eine Ortschaft, wo Radfahrer Rast machen und einkehren können. „Rastplätze mit Tischen und Bänken gibt es im Wipptal in der Tat
RADWEG BRENNER–BRIXEN Streckenlänge: 52,53 km Höhenunterschied: 115 Hm bergauf, 905 Hm bergab Effektive Fahrtzeit: zweieinhalb Stunden Veranschlagte Tourenzeit: viereinhalb Stunden Schwierigkeitsgrad/ Kondition: mittel
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nur ganz wenige“, so der Wipptaler Bezirkspräsident Karl Polig. Ihm sei auch von konkreten Plänen nichts bekannt. Rastplätze zu errichten findet er „auf jeden Fall sinnvoll und notwendig“, etwa zwischen Gossensaß und Brennerbad, beispielsweise beim alten Bahnhof Schelleberg, oder zwischen Pfulters und Franzensfeste. „Rastplätze sind für Radfahrer zwar nützlich und angenehm, aber sie werfen keinen Gewinn ab. Deshalb werden sie wohl von der öffentlichen Hand, sprich von Gemeinden, der Bezirksgemeinschaft oder den Tourismusvereinen zu errichten und zu finanzieren sein.“ Derzeit liegen die Prioritäten der öffentlichen Hand im Wipptal aber noch bei der Realisierung fehlender Radwegstücke etwa zwischen Mittewald und Oberau oder zwischen der Festung Franzensfeste und der Ladritscher Brücke auf der Haupttrasse. Auch für den Bau von Radwegen in den Wipptaler Seitentälern gebe es laut Polig keine konkreten Pläne. „Die Geldmittel, die den Bezirksgemeinschaften von der Landesregierung alljährlich für Radwegeprojekte zur Verfügung gestellt werden, sind äußerst knapp. Die Pläne der Bezirksgemeinschaften übersteigen die finanziellen Möglichkeiten um ein Vielfaches.“ Mittlerweile seien die ersten Teilstücke der Radwege auch schon „in die Jahre gekommen“, weshalb es auch immer mehr Gelder für die ordentliche und außerordentliche Instandhaltung brauche. Bis die Wipptaler Seitentäler mit der Hauptroute verbunden sind, werden also noch einige Jahre vergehen. rb
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GENUSSRADELN VOM BRENNER NACH BRIXEN Brennerradroute, Eisacktal Radweg, Radweg Brenner-Bozen, Wipptal-Radweg ... Namen hat sie viele, die Radwegetappe zwischen Brenner und Brixen. Über 50 Kilometer schlängelt sie sich vom Wipptal ins Eisacktal, im ständigen Auf und Ab. Der Talradweg startet am Brennerpass (1.372 m), verläuft durch das Dorf, parallel zur Brennerstaatsstraße entlang bis zum Sportplatz und über eine kleine Holzbrücke auf den Radweg. In Brennerbad wird zurzeit eine Brücke mit zwei Fahrspuren und einer Spur für Radfahrer gebaut. Bis auf weiteres wird an dieser Stelle der Verkehr umgeleitet. Kurz hinter Brennerbad fällt der Radweg etwas steiler ab und folgt der Trasse der alten Bahnlinie bis zum alten Astertunnel in Pflersch und abseits der Staatsstraße weiter nach Gossensaß. Nach Überquerung der Staatsstraße geht es über Oberried und Unterried zum alten Zoll. Der Radweg Ried bis zur Auffahrt nach Tschöfs ist seit vergangenem Jahr fertiggestellt. Die Route führt im Norden Sterzings vorbei beim Nordparkplatz „Steindl“, weiter entlang der Kitzbühler Straße bis zum Schulzentrum, dann geht es auf Margarethenstraße und Weg in die Vill vorbei am Pfarrwidum bis zur Pfarrkirche, wo links der Radweg weiterführt. Wer will, kann über eine Radweganbindung ins Ridnauntal abzweigen. Nach Süden führt der Radweg weiter über die Unterführung Lentweg, den Eisack entlang bis nach Stilfes, Pfulters und die Eisenbahntrasse entlang nach Grasstein und Mittewald. Wenige hundert Meter nach der Ortseinfahrt Mittewald endet der © TVB Eisacktal Radweg vorerst. Bis 2012 verlief die Route noch über eine eigens gebaute Brücke auf der orographisch linken Seite nach Franzensfeste. Seit der Abschnitt wegen Steinschlag gesperrt ist, müssen Radfahrer auf die vielbefahrene Staatsstraße ausweichen. Das Land hat der Bezirksgemeinschaft Wipptal vor kurzem für ein Neutrassierungsprojekt entlang der Staatsstraße 1,74 Millionen Euro zugesichert. Das Projekt wurde überarbeitet und befindet sich in der letzten Planungsphase. Der Baubeginn ist noch offen, soll aber so bald wie möglich erfolgen. Wenige Meter nach dem Sägewerk Plunger gelangen Radfahrer wieder auf einen ausgewiesenen Radweg und von dort über eine Brücke (orografisch rechts) zum Bahnhof. Weiter geht es an Eisenbahnhäusern und einem Tennisplatz vorbei, die Staatsstraße
entlang und unter die Autobahnbrücke hindurch Richtung obere Festung. Der Radweg zwischen Holzbrücke und Eisenbahnunterführung, der bis vor kurzem wegen Steinschlag gesperrt war, ist seit einigen Wochen wieder sicher befahrbar. Zwischen Autobahn und Felsen führt der Radweg weiter Richtung Vahrn und Brixen. Wer nach Natz-Schabs auf den Pustertal-Radweg abzweigen will, muss bis Frühjahr 2017 noch über die Staatsstraße radeln. Bis vor einigen Jahren war es noch möglich, auf der orographisch linken Seite des Stausees nach Schabs zu gelangen. Aber auch diese Etappe wurde von Steinschlag völlig zerstört. Innerhalb Jahresende soll ein 444 Meter langer Abschnitt zwischen Franzensfeste und Ladritscherbrücke realisiert sein. Die Arbeiten werden demnächst vergeben. Richtung Süden führt der Radweg durchgehend weiter über Bozen, Trient und den Gardasee bis nach Venedig. Anders sieht es nördlich des Brenners aus. Von Innsbruck bis Matrei verläuft der Radweg über die alte Römerstraße, allerdings sind einige hundert Höhenmeter Aufstieg abzuspulen. Von Matrei bis Brenner gibt es keinen Radweg und man muss auf die verkehrsbelastete Bundesstraße ausweichen. Alternativ kann man im Zug bis zum Grenzpass fahren, eine Verbindung gibt es fast im Halbstunden-Takt. Im März hat das Ingenieurbüro Haller dem Planungsverband Wipptal eine Vorstudie für den Bereich Ellbögen bis zu Brennergrenze vorgelegt. Dieser prüfe derzeit laut Landtagsabgeordnetem Gebi Mair, ob der Radweg in dieser Form realisiert werde. Wie alle Radwege entlang der Südtiroler Hauptachsen ist auch der Radweg zwischen Brenner und Brixen nur abschnittsweise ein Radweg im engeren Sinn. Er folgt teilweise Nebenstraßen, auf denen auch Auto- bzw. Traktorverkehr erlaubt ist. Auch trifft man auf Radfahrer, die in entgegengesetzter Richtung unterwegs sind. Vor allem an unübersichtlichen Stellen ist deshalb vorsichtiges Fahren angeraten. Was in Sachen Sicherheitsmaßnahmen generell auf Südtirols Radwegen von Vorteil sein könnte: eine einheitliche klare Beschilderung sowie Kilometerangaben entlang der Strecke, damit Rettungskräfte im Ernstfall schnell zur Stelle sind und Radfahrern eine detaillierte Auskunft über Baustellen sowie gesperrte Strecken erteilt werden können.
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SIEBEN STÄDTE, FÜNF ETAPPEN, ZWEI RÄDER Der Verein SüdtirolCity, gegründet von den Stadtgemeinden Bozen, Meran, Brixen, Bruneck, Sterzing, Klausen und Glurns, möchte die Radweg-Hauptroute in Südtirol touristisch besser vermarkten. Wie, erklärt Manuel Demetz, Senior Researcher am Institut für Regionalentwicklung und Standortmanagement der Europäischen Akademie (EURAC), die das Projekt betreut.
Erker: Herr Demetz, was steckt hinter dem Begriff „Südtirol-Radweg“? Manuel Demetz: Es gibt in Südtirol zwar viele Radwege, aber kein touristisches Leitprodukt. Das Städtenetzwerk Südtirol um Präsident Fritz Karl Messner hat deshalb die Initiative ergriffen, Sterzing, Bruneck, Brixen, Bozen, Meran und Glurns miteinander zu verbinden. Wir möchten ein neu-
es Angebot schaffen, das sich auf die Anforderungen des Radfahrers ausrichtet und ihm ermöglicht, in Halbtages-, Tages- oder Mehrtagestouren Südtirol sportlich, landschaftlich, kulturell und gastronomisch kennenzulernen. In Kombination mit den Talradwegen, den städtischen Kultur-Highlights und den Unterkunftsbetrieben soll ein Urlaubspaket geschaffen werden, um Südtirols Städte bequem auf dem Rad zu erkunden. Wer soll das Angebot konkret nutzen? Der „Südtirol-Radweg“ ist für mehrere Zielgruppen interessant: Sportliche Trekking-Biker erfreuen sich über manchen Höhenmeter, E-Biker können die Leistung des Motors herausfordern. Ideal ist der „Südtirol-Radweg“ auch für Rennradfahrer und Mountainbiker, die zu Saisonbeginn ihre Grundausdauer trainieren oder
die Radsaison gemütlich ausklingen lassen wollen – und dies in Kombination mit einigen Urlaubstagen. Südtirols Topographie eignet sich hervorragend, viele Zielgruppen zu bedienen, und das Klima bietet die Chance, je nach Urlaubsregion, über den Radtourismus vor allem die Nebensaisonen zu stärken. Sie sprechen bewusst vom „Südtirol-Radweg“ und nicht von Talradwegen in den einzelnen Bezirken. In den vergangenen Jahren hat man versucht, Talradwege wie den Pustertalradweg und den Etschtalradweg zu vermarkten. Aber es hat sich herausgestellt, dass viele Urlauber mit diesen Begriffen wenig anfangen können. Deshalb arbeiten wir daran, die Radhauptachse unter dem einheitlichen Namen „Südtirol-Radweg“ zu vermarkten. Mit der
Brennerachse München–Venedig und der Via Claudia Augusta verlaufen zwei der wichtigsten Fernradwege durch Südtirol. Auch dies wäre eine optimale Gelegenheit, um diesen Radwanderern Südtirol und sein Radwegenetz noch besser zu präsentieren. Wer im Internet nach Radwegen in Südtirol sucht, muss sich die Infos puzzleweise heraussuchen. Einen zentralen Ansprechpartner für „Genussradler“ gibt es in Südtirol bis dato nicht. Mit dem Internetportal www. südtirol-radweg.it, das im Herbst 2016 online geht, sind wir auf dem besten Weg dazu. Wir stellen die Etappen zwischen den Städten dar sowie auch zahlreiche Tourenmöglichkeiten ausgehend von den Etappenzielen. Eine Südtirol-Radweg-App wurde bereits technisch entwickelt und wird mit dem Portal online gehen. Sie zeigt
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GESUNDHEITSLÖSUNGEN AUS EINER HAND Endlich sind die warmen Tage da, aber so mancher fühlt sich noch etwas „eingerostet“. Fitness und Gymnastik sind eine gute Idee, doch wo gibt es die passenden Geräte und eine vernünftige Beratung? Das Sanitätshaus Vitaplus ist offen für Ihre Bedürfnisse und bietet alles, was Sie zum Wohlfühlen brauchen: Ob zur Verbesserung der Beweglichkeit und Muskelkraft, zur Unterstützung des Bewegungsapparates oder ob Sie einfach vital durchs Leben gehen möchten – Vitaplus hat die passende Lösung für Sie! Neben einem umfangreichen Sortiment an Bandagen, Kompressionsstrümpfen, Komfortschuhen für Beruf und Freizeit, Blutzucker- und Blutdruckmessgeräten, Inkontinenzprodukten sowie Hilfsmitteln für die umfassende Pflege von pflegebedürftigen Personen bietet Ihnen das Sanitätshaus eine große Auswahl an Gesundheits- und Wellnessprodukten für Ihr Wohlbefinden. Zum besonderen Service gehören auch die Analyse der Füße und des Bewegungsapparates, oft Ursache für Rückenbeschwerden. Sensomotorische Einlagen können Abhilfe schaffen, der Orthopädie-Schuhtechniker steht Ihnen gerne nach Terminvereinbarung im Sanitätshaus Vitaplus in Brixen zur Verfügung. SANITÄTSHAUS VITAPLUS Regensburger Allee 14, 39042 Brixen, Tel. 0472 831066, www.vitaplus.it
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Manuel Demetz: „Touristiker müssen nicht zwangsläufig auf Initiativen von oben warten. Technikkurse und Trainingscamps mit medizinischer Betreuung könnten ein interessantes Nischenangebot sein.“
Tourenvorschläge, Sehenswürdigkeiten, Informationen zu Ortschaften, Unterkünfte, eine Karte zum Navigieren und weitere Serviceanbieter. Die App kann mit iOS und Android kostenlos geladen werden. Ab Herbst ist auch eine 3D-Panorama-Karte mit allen Infos zu den fünf Etappen des „Südtirol-Radweges“ erhältlich. Wird die Seite auch – ähnlich wie die Verkehrsmeldezentrale – über die aktuelle Situation der Radwege wie Bauarbeiten oder Unterbrechungen informieren? In der ersten Phase wohl eher nicht. Wenn aber das Interesse der touristischen Akteure und der Politik in diese Richtung geht, sollte man eine Lösung finden, um aktuelle Daten bereit zu stellen. Touristiker fordern eine effiziente Vermarktung des Radweges. Was können sie selbst tun, um den Radtourismus anzukurbeln bzw. von ihm zu profitieren? Touristiker müssen nicht zwangsläufig auf Initiativen von oben warten. Unter den Südtiroler Hotelbetrieben gibt es beispielsweise einige Pioniere, die sich sehr früh auf Radfahrer spezialisiert haben. Daraus ist die Angebotsgruppe der BikehotelsSüdtirol hervorgegangen. Auch für das Produkt „Südtirol-Radweg“ arbeitet das Städtenetzwerk SüdtirolCity mit dieser Gruppe zusammen. In Kooperation schaffen wir nun eine neue Untergruppe, die „RadwegHotels“. Wer Mitglied werden will, muss sechs Kriterien erfüllen: maximal zwei Kilometer vom Routenverlauf entfernt oder über einen Radweg gut erreichbar sein (max. 7 km, 150 Hm), einen sicheren Abstellplatz für Fahrräder
bieten, ein Basis-Werkzeug-Set für Reparaturen, Wäsche-Service, Buchungen auch für eine Nacht – und die Betriebsführung muss einen Grundlagenkurs über Radtechnik und -tourismus absolvieren. Wichtig ist, viele einzelne Maßnahmen zu einem Puzzle zu vereinen und als Betrieb eine entsprechende Kooperation einzugehen. Zudem gibt es viele interessante Nischen, die eine starke Positionierung des Betriebes oder der Destination ermöglichen. Trainingscamps mit medizinischer Betreuung könnten ein Nischenangebot sein. Die spanische Insel Mallorca etwa ist im Frühling voll von trainierenden Radfahrern, die sich medizinisch betreuen lassen.
„VIELES IST IN BEWEGUNG, DENNOCH LASSEN SICH DIE AKTEURE OFT ZU STARK VON PARTIKULARINTERESSEN LEITEN.“ Mountainbiken übt auf viele eine starke Faszination aus, für den durchschnittlichen Gast aus der Ebene sind Touren über 500 Höhenmeter allerdings eine hohe Einstiegsbarriere. Geeigneter wären deshalb Technikkurse oder geführte einfache Touren, auch für Familien. London beispielsweise setzt wie viele alle anderen europäischen Großstädte stark auf innerstädtische Radmobilität. Einem Kind auf verkehrsreichen Straßen das Radfahren zu zeigen, ist aber eine Herausforderung. Mountainbike-Kurse für Kinder könnten eine gute Chance sei, um Kindern aus diesen Städten Geschicklichkeit auf dem Rad beizubringen. Die dabei erlernten Kenntnisse
IN FÜNF ETAPPEN DURCH SÜDTIROL
1 Sterzing Bruneck 58 km 530 Hm 2 Bruneck Brixen 40 km 340 Hm 3 Brixen Bozen 42 km 280 Hm 4 Bozen Meran 70 km 410 Hm 5 Meran Glurns 60 km 610 Hm Gesamtstrecke 270 km 2.170 Hm Die Strecke kann auch von Glurns über Meran, Bozen, Brixen und Bruneck nach Sterzing befahren werden.
kommen ihnen auch im innerstädtischen Verkehr zugute. In den vergangenen Jahren haben sich einige Rad-Highlights international etablieren können. Sellaronda Bike-Day, Dolomiti Superbike, Sellaronda Hero, Bike-Testival gehören beispielsweise zu den Top-Veranstaltungen in Südtirol – haben aber alle einen sehr sportlichen Charakter. Auch das Einführen von autofreien Tagen ist eine wirksame Maßnahme, um die Bevölkerung sowie Tourismus- und Gastbetriebe für das Radfahren zu sensibilisieren. Autofreie Tage gibt es am Stilfser Joch, am Mendelpass, am Würzjoch und in einigen Städten. Diese Events werden von Einheimischen und Gästen positiv aufgenommen und sind mit Sicherheit wichtige Wegbereiter, um möglicherweise die Verkehrsberuhigung weiter zu forcieren und den motorisierten Verkehr auf Routen von touristischem Interesse zugunsten einer Radmobilität einzuschränken bzw. zu sensibilisieren. Welches Angebot erwartet sich ein Radurlauber von heute? Der Radurlauber ist anspruchsvoll. Eine wirkliche Kundenorientierung erfordert nicht nur ein Radwegenetz in den Haupttälern, sondern ein 360-Grad-Denken. Gut ausgeschilderte Radwege, Transportmöglichkeiten, spezialisierte Unterkunftsbetriebe, Bike-Guides, Bike-Shuttle-Service, Verleih- und Servicestationen, einen integrierten öffentlichen Personennahverkehr sowie Literatur bzw. Webdienste, die in der Lage sind, den Radfahrer in der Reiseplanung und beim Aufenthalt vor Ort zu unterstützen. Diesbezüglich ist in Südtirol viel in Bewegung, aber dennoch sind die Akteure oftmals zu stark von Partikularinteressen geleitet. Dies verlangsamt die Entwicklung von gut funktionierenden Lösungen, obwohl sich der internationale Wettbewerb um die Gunst des Radurlaubers in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert hat. Interview: rb Erker 06 I 16
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SPORT & FREIZEIT
SPORTLICHE SÜDTIROLER
GÄSTEMAGAZIN „VIAE“ ERSCHIENEN tal, Ratschingstal, Jaufental, Sterzing, Freienfeld, Wiesen-Pfitsch, Gossensaß, Pflerschtal und Brenner kurzweilige Porträts und Reportagen über Schafzüchter Reinhold Eisendle, die Bergerlebniswelt Ratschings, die Blumenprozession in Trens, die Burg Reifenstein, den Dolomieuweg, E-Biken durch das Ridnauntal, die Krapfentradition und die Unterhaltungsstadt Sterzing zu lesen. Die „viae“ ist kostenlos erhältlich und liegt in den Tourismusvereinen und deren Mitgliedsbetrieben auf.
WIPPMEDIA
80 Seiten stark ist das druckfrische Magazin „viae“ des Tourismusverbandes Eisacktal, das allerlei kuriose Geschichten über Land und Leute im „Tal der Wege“ erzählt und gleichzeitig wertvolle Ausflugstipps gibt. Neu an der vor kurzem erschienenen Auflage ist, dass mit der Gesamtausgabe fünf weitere Magazine erschienen sind: eines pro Subdestination, bespickt mit Themen, die auf das jeweilige Urlaubsziel zugeschnitten sind. So sind im Magazin der Subdestination Ridnaun-
Wie das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) ermittelt hat, betreiben 56,8 Prozent der Südtiroler Bevölkerung ab drei Jahren Sport: 37,0 Prozent davon regelmäßig und 19,8 Prozent gelegentlich. Deutlich mehr Männer als Frauen betreiben regelmäßig Sport. 22,1 Prozent der Südtiroler betreiben zwar keinen Sport, bewegen sich aber einmal oder mehrmals die Woche bei Spaziergängen über mindestens 2 km, beim Schwimmen oder Rad fahren. 6,7 Prozent üben diese Tätigkeiten einmal oder öfter im Monat aus. 10,0 Prozent der Bevölkerung üben weder Sport noch körperliche Betätigung aus. Die Daten nach Geschlecht zeigen, dass eine Art „geschlechtsspezifische“ Sportausübung besteht: 42,2 Prozent der männlichen Bevölkerung über drei Jahren geben an, regelmäßig Sport zu treiben. Bei den Frauen sind es 32,0 Prozent. Die Prozentanteile der Männer und Frauen, die keinen Sport ausüben und sich höchstens ein paar Mal im Monat körperlich betätigen, unterscheiden sich nicht signifikant und liegen jeweils knapp über 20 Prozent. Der Anteil der Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren, die regelmäßig oder gelegentlich Sport ausüben, beträgt 74,0 Prozent. Bei den 65-Jährigen und Älteren ist dieser Anteil nur mehr etwa halb
Veranstaltungen Do, 28. Juli 20 16 „Goschthaust heater“ (Vormerkung er
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forderlich)
So, 04. Septem ber 2016 Kirchtag So, 18. Septem ber 2016 Theater am B erg
so hoch (37,4 %). Der Anteil der Sportler steigt bei höherem Studientitel. Unter den Personen mit Grundschulabschluss oder ohne Studientitel üben 48,9 Prozent regelmäßig oder gelegentlich Sport aus. Unter den Personen mit Universitätsabschluss sind es 75,1 Prozent. Eindeutige Unterschiede bestehen nach Familienstand: 68,3 Prozent der Ledigen geben an, dass
sie Sport betreiben, während es bei den Verheirateten 49,2 Prozent sind. 44,7 Prozent der Sport treibenden Südtiroler Bevölkerung haben angegeben, dass sie bei der Sportausübung keine Ausgaben für die Nutzung von kostenpflichtigen Einrichtungen, für jährliche oder regelmäßige Beiträge an Sportvereine und für Privatstunden oder Sportkurse getätigt haben: 34,6 Prozent der Sporttreibenden haben ihren Sport in kostenpflichtigen Einrichtungen ausgeübt, 37,7 Prozent haben eine Einschreibegebühr an einen Sportverein gezahlt und 19,9 Prozent Sportkurse auf eigene Kosten besucht.
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INTERVIEW MIT KLAUS GSCHWENTER Wie kommt ein Bauunternehmer dazu, Geräte für Feste zu verleihen? Man möchte es zwar kaum glauben, aber Baustellen und Zeltfeste haben etliche Gemeinsamkeiten. Vieles muss provisorisch, für einen kurzen Zeitraum und mit professionellen Ansprüchen funktionieren, u. a. die Stromversorgung, die Sicherheit der Arbeiter und der Besucher sowie die sanitären Anlagen. Als Bauunternehmer benötigen wir die Gerätschaften dafür regelmäßig. Da immer mehr Anfragen für den Verleih mancher Geräte an uns herangetragen wurden, haben wir uns dazu entschlossen, diesen Service einem breiteren Publikum anzubieten.
Und sie können mit Profi-Werkzeug schlicht und einfach besser arbeiten. Zudem ist der Kostenaufwand zu groß, wenn man es nur ab und zu benutzt. Also bieten wir diesen Service an. Eine Win-win-Situation für beide Seiten. Im Übrigen ist nicht auszuschließen, dass wir durch den Kontakt und das Gespräch mit unseren Kunden den ein oder anderen neuen Auftrag erhalten. Das Team der Baufirma Gschwenter Klaus
Was wird am häufigsten angefragt? Am interessantesten ist für die Organisatoren der Feste der WC-Container. So ein Ding hat schließlich niemand im Keller herumstehen ... Was unterscheidet diesen WC-Container von anderen Lösungen? Wir kennen alle die herkömmlichen sanitären Lösungen auf Wiesen- und Zeltfesten. Meistens werden Dixie-Klos aufgestellt. Zum einen sind dies chemische Toiletten, die mit viel Aufwand entsorgt werden müs-
sen. Zum anderen ist der sanitäre Standard auf ein Minimum beschränkt. Unser WC-Container wird an fließendes Wasser angeschlossen, kann beheizt und zu guter Letzt direkt kanalisiert werden. Das ist umweltfreundlicher und vor allem viel hygienischer als ein Dixie-Klo. Machen Sie sich nicht selbst Konkurrenz, wenn Sie Profi-Geräte für den Bau an Private verleihen? (lacht) Nein, nicht wirklich. Ein Gerät alleine macht keine Arbeit ... Es hat schon immer gute „Hobby-Handwerker” in Südtirol gegeben, die viele Arbeiten selbst erledigen wollen. Das ist verständlich.
INFO: Die neue Verleihbroschüre anfragen oder auf www.gschwenter.eu downloaden!
Eine saubere Lösung fürs Fest: der WC-Container
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SPORT & FREIZEIT
WANDERN FÖRDERT DIE GESUNDHEIT Durchatmen, die Natur spüren, die Aussicht genießen – Wandern und Bergsteigen sind einfach gut für Körper und Seele, sowohl als Mittel zur Prävention als auch als begleitende Therapie von Zivilisationskrankheiten. Ausdauerndes Gehen übt nämlich – ähnlich wie ein langsamer Dauerlauf – Einfluss auf den Fettstoffwechsel und das Immunsystem aus. Wenn zusätzlich einige pulsbeschleunigende Anstiege
zu bewältigen sind, profitiert davon auch der Kreislauf. Insgesamt braucht es zwar etwas länger, sich auf diese Weise körperlich fit zu machen, dafür hält der Effekt aber auch länger an. Herz, Kreislauf, Stoffwechsel und Atmung, Muskeln und Stützgerüst werden gestärkt, während das Risiko von Infarkt, Krebs und Diabetes um mehr als die Hälfte abnimmt. Eine gewisse Regelmäßigkeit spielt dabei
eine maßgebliche Rolle. Besonders vorteilhaft ist, dass Wandern in seinen vielfältigen Formen ein ganzes Leben lang ausgeübt werden kann und selbst im hohen Alter noch nachweisbare Trainingseffekte bringt. Dabei dürfen natürlich die Geselligkeit und das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. 9 Einkehrtipps für Ihre „gesunden“ Wanderausflüge.
GEÖFFNET Anfang Mai bis Ende Oktober kein Ruhetag Erstklassiges Ausflugsziel im hinteren Gschnitztal
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• vorzügliche Küche • 11 km von Steinach am Brenner • 45 Minuten Gehzeit ab Parkplatz • Taximöglichkeit (0043 664 1634190) • für Mountainbiker geeignet • ideal für Ihren Vereins-, Firmen-, Familienausflug • ganztägig warme Küche • Grill- & Wildspezialitäten, hausgemachte Kuchen • Kinderhüpfburg
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SPORT & FREIZEIT GEÖFFNET bis Ende September, 23 Schlafplätze
„WIE KOMME ICH AM BESTEN DEN BERG HINAN? STEIG NUR HINAUF UND DENK NICHT DRAN!“ Friedrich Nietzsche
GEÖFFNET vom 25. Juni bis Ende September, Übernachtungsmöglichkeiten RUHETAGE: 28. Juni, 05. und 12. Juli und jeden Dienstag im September TERMINE: 03.07.: Familiensonntag mit Live-Musik, Plattlgitschn und Kinderanimation 24.07.: Kräuterfest mit Konzert der Musikkapelle LADURNERHÜTTE Pflersch (1.730 m) 17./18.09.: 3. internationales Musikantentreffen ERREICHBAR: zu Fuß von der Talstation Ladurns Tel. 0472 770012 oder über den Weg Nr. 34 in 1 ½ Std.; mit dem 338 8312121 Mountainbike von Innerpflersch über die Forststraße; www.ladurnerhuette.com oder von Gossensaß aus Richtung Ladurns. DOLOMIEU-WEG: von der Bergstation Roßkopf in 2 ½ Stunden. Familie Keim
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Eine gemütliche Herberge in sonnseitigen Wiesen und Weiden ERREICHBAR: von Mauls über den Braunboden nach Niederflans (oder mit dem Auto von Valgenäun nach Niederflans), von dort weiter in östliche Richtung (Weg Nr. 2) zur Alm, 3 Std. von Mauls. Ausgangspunkt zum Wilden See (2.536 m), 1 ½ Std., zur Wilden Kreuzspitze (3.132 m), 1 ½ Std., Abstieg 5 Std. Schöne 2-TAGESTOUR mit Übernachtung auf der Simile-Mahd-Alm! VOM PARKPLATZ FLANER SÄGE: 1 Std.
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der Bergstation Ladurns in 40 min., von der Talstation 2,5 Std., von Gossensaß 3,5 Std., von Toffring 1 Std., vom Dolomieuweg 50 min., vom Roßkopf über die Lotterscharte 2,5 Std. AUSGANGSPUNKT:
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SPORT & FREIZEIT
„DAS SCHÖNSTE IST DIE GIPFELSTUNDE MIT EINEM NETTEN KAMERADEN, DIE GEDANKEN NOCH GANZ IN DER WAND, DER MAN SOEBEN ENTSTIEGEN IST, UND DABEI SCHWEIFEN DIE BLICKE SCHON WIEDER WEITER ZU EINEM ANDEREN ZIEL.“
Hermann Buhl
LANDESWEITER DIENST FÜR SPORTMEDIZIN Nach einem Beschluss der Südtiroler Landesregierung werden die Dienste für Sportmedizin in den Gesundheitsbezirken Meran, Brixen, Bruneck und Bozen zu einem landesweiten Dienst zusammengeführt. „Ein landesweiter
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Dienst ermöglicht uns eine bessere Abdeckung der Dienste vor Ort sowie eine Vereinheitlichung der Leistungen und der Betreuungsstandards“, begrüßte Gesundheitslandesrätin Martha Stocker diesen Schritt.
STERZING
DEFIBRILLATOREN FÜR SPORTANLAGEN Der Stadtrat hat vor kurzem den Ankauf von neun Defibrillatoren für die verschiedenen Sportanlagen in Sterzing beschlossen. Laut Gesetz müssen nämlich alle Sportanlagen mit mindestens einem halbautomatischen CE-gekennzeichneten Defibrillator ausgestattet werden. Das Gesetz sieht zudem vor, dass bei Trainings- und Wettkämpfen von Sportvereinen eine Person anwesend sein muss, die einen Defibrillator bedienen kann. Die Pflicht der Ausstattung mit Geräten und deren Wartung obliegt dem Eigentümer der Anlage, also meist der Gemeinde. In Sterzing betrifft dies neun Sportstätten: Balneum, Eisporthalle, Leichtathletikanlage, Fußballplatz Nord, Turnhalle Sportzone, Turnhalle Lahnstraße, Turnhal-
le Grundschule „Dr. Josef Rampold“, Tennisplätze Sportzone und den Mehrzweckraum im Haus „Sternbach“.
Nachdem die Frist für die Ausstattung mit Juli 2016 abläuft, hat der Stadtrat im Mai den Ankauf der neun erforderlichen Geräte beschlossen. Für den Ankauf der Defibrillatoren sind mehrere Angebote eingeholt worden. Nach Rücksprache mit dem Weißen Kreuz und mit dem Bergrettungsdienst hat sich der Stadtrat für das Modell „Philips Heartstart FRX“ von der Firma Iredeem entschieden. Die Geräte kosten insgesamt 9.567 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.
AUTO & BIKES
AUTO & BIKES WIPPTAL
„FÜR EINE GEMEINSAME MOBILITÄTSSTRATEGIE“ Mitte April hat in der Bezirksgemeinschaft Wipptal ein Treffen zwischen Vertretern der Mitgliedsgemeinden stattgefunden, um das Thema Mobilität zu vertiefen und die verschiedenen Dynamiken, die bei der Bewertung eines Mobilitätsplanes eine Rolle spielen, zu erläutern. Dabei stellten Martin Stifter und Franziska Mair das von der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt realisierte Mobilitätsprojekt „NaMoBu“ (Nachhaltige Mobilität im Burggrafenamt) vor. Im Rahmen des Projekts wurde ein übergemeindlicher Mobilitäts-
plan ausgearbeitet, der die Mobilitätsbedürfnisse von Bevölkerung, Gütern und Dienstleis-
tungen in nachhaltiger Form befriedigt und entwickelt. Die Teilnehmer der Veranstaltung, die von der
Bezirksgemeinschaft Wipptal zusammen mit Stadträtin Verena Debiasi organisiert wurde, waren sich einig, dass eine Mobilitätsstudie für eine einzelne Gemeinde ohne Berücksichtigung der Pendler, der Gemeinde- und übergemeindlichen Dienste und Infrastrukturen sowie der Betriebe des gesamten Bezirkes nicht sinnvoll ist. Als erster Schritt soll nun, nach vorheriger Zuweisung der Zuständigkeiten und Feststellung der finanziellen Verfügbarkeit, eine Analyse der Verkehrsflüsse im gesamten Bezirk durchgeführt werden.
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AUTO & BIKES
NACHHALTIGE MOBILITÄT Die nachhaltigste, natürlichste und gesündeste Form der Mobilität ist die Fortbewegung mit eigener Muskelkraft. Ob wir nun das Fahrrad nehmen, zu Fuß unterwegs sind oder laufen, wir werden sicherlich auch unser Ziel erreichen, vielleicht nicht so schnell wie mit dem Auto, dafür aber sicherlich gesünder und stressfrei – und nebenbei können wir noch die Schönheiten der Wipptaler Landschaft intensiver und bewusster wahrnehmen. Für die meisten Wipptaler ist das Sinnbild der Mobilität das Automobil; dies sicherlich auch geografisch bedingt, da neben dem Stadtzentrum Sterzing sich die umliegenden Gemeinden und Fraktionen entlang von Talachsen und Hangneigungen befinden. „Ich fahre mit meinem schönen Auto!“ ist in vielen Köpfen drin. Dem muss aber nicht so sein. Erstens verschlingt das schöne Auto weit mehr Kosten als angenommen, denn etwa 15 Prozent der Haushaltsausgaben werden in das Auto gesteckt; im Vergleich dazu nur zehn Prozent für unsere Kinder. Ist uns das Auto mehr Wert als unsere Kinder? Zweitens ist –
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wie Hermann Knoflacher in seinem Buch „Zurück zur Mobilität“ beschreibt – schon die Formulie-
das Auto finde, den ich in der Regel (im städtischen Bereich) obendrein bezahlen muss. Auch den
und Fußgängerwegen und für die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs.
rung „Ich fahre mit dem Auto“ eine Verdrehung der Tatsachen. „Denn tatsächlich fährt das Auto – durch eine mit Treibstoff angetriebene Maschine – mit mir, und zwar nicht einmal immer dorthin, wohin ich will, sondern dorthin, wo ich einen Abstellplatz für
Treibstoff für das Auto muss ich kaufen“, so Knoflacher. Wir müssen umdenken und die Politik muss die notwendigen Weichen stellen. Öffentliche Geldmittel sollten umgeschichtet werden, vom Bau für Straßen und Parkplätze hin zum Bau von Rad-
Die Eltern und Lehrer sollten mit gutem Beispiel vorangehen und die Kinder bereits in den Kindergarten oder zur Schule mit dem Rad bringen, zu Fuß begleiten oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Genügend Bewegung ist nicht nur gesund, sondern för-
AUTO & BIKES
dert zudem die geistige Entwicklung der Kinder und erhöht ihre Konzentrationsfähigkeit im Unterricht. Damit wir und unsere Kinder Spaß am Fahrradfahren haben, möchte ich auf einige wichtige Aspekte verweisen: Laut italienischer Straßenverkehrsordnung muss jedes Fahrrad mit funktionierenden Bremsen, Vorder- und Hinterlicht, Rück-, Seiten- und Pedalreflektoren ausgestattet sein und zudem eine Klingel besitzen. Ebenso gilt für Kinder bis zum 14. Lebensjahr die Helmpflicht, egal ob diese selbst mit dem Fahrrad fahren oder im Kindersitz oder Fahrradanhänger mitfahren. Wenn es um die Überwindung kurzer Distanzen (bis 2 km) geht, dann sollten wir alle unbedingt zu Fuß gehen. Zu Fuß gehen ist für uns Menschen die natürlichs-
te Art der Fortbewegung, durch unseren aufrechten Gang unterscheiden wir uns ja auch von den Tieren. Nehmen wir uns doch ein bisschen mehr Zeit und bringen die Kinder zu Fuß zur Schule, zum Spielplatz, zu den Sportstädten und dergleichen. Die Kinder können nur lernen, sie nehmen die Umgebung besser wahr, wir können mit ihnen stressfrei reden und auf ihre Fragen eingehen. Sollten sich die zu überwindenden Abstände und Wege verlängern, sind öffentliche Verkehrsmittel eine gute Alternative zum eigenen Auto. Ich persönlich wohne in Pflersch, arbeite in Sterzing und versuche, so oft wie möglich die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Wenn es die Zeit und das Wetter erlauben, dann laufe ich auch öfters nach Hause. Ich kann während der Laufzeit den Stress
von der Arbeit abbauen und komme entspannt zu Hause an. Es gibt aber auch viele, die von der Arbeit zum Fitnessstudio fahren, dort trainieren und danach wieder mit dem Auto nach Hause fahren. Diese Zeitverschwendung könnte man sich ersparen, wenn man direkt von der Arbeit nach Hause laufen würde, zudem spart man Geld und schont die Umwelt. In unserer Provinz wurde bereits vor Jahren der „Südtirol Pass Abo+“ eingeführt. Ich würde jedem raten, diesen Dienst zu aktivieren und zu verwenden; einmal aktiviert, verwendet man automatisch viel mehr die öffentlichen Verkehrsmittel, da die Vorteile schnell spürbar sind: Wir schonen unsere Umwelt, sparen Geld, stehen selten im Stau und müssen uns nicht über Parkplatzsuche und Gebühr ärgern. Diskussionen
und Kosten für Errichtung von Parkplätzen wären hinfällig, wenn man stattdessen bessere Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel fordern würde, dies wäre positiv für Umwelt und Mitbürger, denn wer erfreut sich an den Abgasen, am lauten Verkehr und an Versiegelung? Umdenken ist gefordert! Nur durch Umdenken können wir die Welt zum Besseren verändern und unser aller Gesundheit fördern.
ALEXANDER MÜHLSTEIGER Energiebeauftragter der Stadtgemeinde Sterzing
PR
DER NEUE TIGUAN Seit Mitte Mai steht der neue Volkswagen Tiguan in den Verkaufsräumen von Auto Brenner in Brixen zur Probefahrt bereit. Die aktuelle Version des erfolgreichen Kompakt-SUVs überzeugt mit einem neuen Design, hohem Komfort, erstklassigen Fahreigenschaften und umfas- Marco Scandurra, Simone Boschi und Igor Zanarini vom Auto Brenner Team Brixen präsentieren den neuen Tiguan. sender Connectivity. Lernen Sie den neuen Tiguan mit seinen zahlreichen Highlights kennen und lassen Sie sich faszinieren. Alle Motoren der neuen Generation erfüllen die neue EU-6-Norm und sind stärker und sparsamer als ihre Vorgänger. Der Allradantrieb mit „4MOTION Active Control“ sorgt neben hoher Kontrolle für maximalen Fahrspaß und bietet Ihnen zusammen mit dem Offroad-Paket die Freiheit, Ihre eigenen Wege zu gehen. Zusätzlich sind für den neuen Tiguan zahlreiche wegweisende Sicherheitstechnologien und Assistenzsysteme verfügbar. Viele kleine Details gestalten das Fahren und Reisen angenehmer. Dazu zählen nicht zuletzt die neuen, optional erhältlichen ergoActive-Sitze, die abgesenkte Ladekante und das System „Easy Open and Close“ zum bequemeren Be- und Entladen. Das Verkaufsteam von Auto Brenner in Brixen erwartet Sie. Erker 06 I 16
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VERKEHRSBERUHIGTES FRANZENSFESTE Neben dem Bau einer neuen Zufahrtsstraße nach Riol wird im Februar 2017 an der Südeinfahrt von Franzensfeste eine Verkehrsinsel errichtet, um den Straßenverkehr durch das Dorf zu verlangsamen. Die Bürgerliste „Licht für Franzensfeste“ plädiert für eine rascher umsetzbare Maßnahme, nämlich Speed-Boxen. Seit geraumer Zeit versuche sie, im Gemeinderat Lösungen anzuregen, schreibt die Bürgerliste „Licht für Franzensfeste – luce per Fortezza“ in einer Aussendung. An der südlichen Dorfeinfahrt von Franzensfeste seien vor allem nach einem Verkehrsunfall im vergangenen Jahr und einer Unterschriftensammlung besorgter Bür-
ger dringend verkehrsberuhigende Maßnahmen notwendig. Die Gemeindeverwaltung überlegt derzeit, an der Einfahrt eine Verkehrsinsel zu errichten, um die Geschwindigkeit durch die Ortschaft zu drosseln. Allerdings kann diese erst im Februar 2017 realisiert werden, wenn die BBT-Gesellschaft eine neue Zufahrtsstraße nach Riol baut. Eine bessere Lösung als eine Verkehrsinsel sieht die Bürgerliste in Speed-Boxen mit integrierter Geschwindigkeitskontrolle. „Die Gemeindeverwaltung hat uns aber
PR
DER RUNDUMSERVICE FÜR JEDES FAHRZEUG! Von einer einfachen EinMann-Werkstatt hat sich die Garage Europa Holzer GmbH in den letzten 58 Jahren zu einem Vorzeigebetrieb in Südtirol etabliert, der seinen Kunden ein Rundum-Servicepaket bietet. Das Angebot reicht dabei von Reparaturen von Mechanik und Karosserie aller Marken über Reifendienst, Verschrottungsund Versicherungsabwicklung, Leihwagen, Durchführung der amtlichen Hauptuntersuchung (Revision) bis hin zur professionellen Fahrzeugpflege und Wäsche in der modernen Self-Service-Waschanlage. Angeboten werden auch spezielle Anwendungen, wie etwa die Ozon-Behandlung. Qualität hat hier Priorität und wird durch die ständige Modernisierung von Werkzeugen und Geräten sowie durch die fachliche Weiterbildung der Mitarbeiter erzielt. Die Garage Europa GmbH gehört seit jeher zu den zertifizierten Blauschildbetrieben Südtirols und ist das führende Autoglas-Kompetenzcenter im Wipptal. Die Geschäftsführer Robert und Petra Holzer und ihr 18-köpfiges Team setzen auch in Zukunft viel Wert auf Kundenzufriedenheit und Kompetenz in allen automobilen Bereichen. Weitere Infos unter www.garageeuropa.it.
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immer wieder vertröstet, da es ihrer Meinung nach nicht möglich ist, ohne eigene Gemeindepolizei den
Speed Check in Betrieb zu setzten“, so die Bürgerliste, die sich fragt, ob Polizei und Carabinieri auch nur ein paar Tage im Jahr diesen Dienst übernehmen könnten. Bürgermeister Thomas Klapfer bestätigt, dass laut Gesetz ein Poli-
zeiorgan die Boxen kontrollieren muss. Doch sowohl die Stadtpolizei von Sterzing und Brixen wie auch die Carabinieri hätten abgelehnt. Deshalb dürfen die Boxen in Franzensfeste nicht aufgestellt werden. So habe die Gemeinde eine Studie im Auftrag gegeben, um alle Übergänge der Staatsstraße innerhalb des Gemeindegebietes sicherer zu gestalten, so Bürgermeister Klapfer. Mit dem Bau einer neuen Zufahrtsstraße nach Riol sollen auch Sicherheitsmaßnahmen an der neu entstehenden Kreuzung bei der Südeinfahrt des Dorfes mitrealisiert werden. Verhandlungen dazu laufen noch. rb
AUTO & BIKES
AUTOVERKAUF STEIGT WIEDER AN Die europäische Autobranche ist wieder im Aufwind. Im April ist die Zahl der Neuzulassungen in der EU nämlich um mehr als neun Prozent auf fast 1,3 Millionen PKW angestiegen. Das ist der höchste Wert seit 2008. Dafür verantwortlich sind auch die zweistelligen Wachstumsraten in Italien und Spanien.
„ZUKÜNFTIG WIRD ES NICHT MEHR DARAUF ANKOMMEN, DASS WIR ÜBERALL HINFAHREN KÖNNEN, SONDERN OB ES SICH LOHNT, DORT ANZUKOMMEN.“ Hermann Löns
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AUTO & BIKES
RADELND KILOMETER SAMMELN Anmelden, in die Pedale treten und abgespulte Kilometer notieren: Darum geht es auch heuer wieder beim landesweiten Fahrradwettbewerb „Südtirol radelt“, einer Initiative der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) und des Ökoinstituts Südtirol/ Alto Adige im Rahmen des Projektes Green Mobility. Wer bis zum 18. September insgesamt mindestens 100 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt hat, tut nicht nur seiner Gesundheit Gutes, sondern kann gleichzeitig Preise gewinnen, die Anfang Oktober unter den Teilnehmern verlost werden, u. a. ein Fahrrad, eine Fahrradreise, Fahrradzubehör, Hotel- und Wellnessgutscheine. Gültig ist jeder gefahrene
Kilometer, egal ob auf dem Weg zur Arbeit, in der Freizeit, mit dem
Citybike oder E-Bike zurückgelegt. Über 2.300 Teilnehmer und 167 Veranstalter sind bis dato registriert. Wer mitradeln will, kann sich unter www.suedtirolradelt.bz.it anmelden. Infos gibt es auch auf www.greenmobility.bz.it und auf Facebook www.facebook.com/ bici.fahrrad.
NEUE KRITERIEN FÜR BEITRÄGE IN DEN BEREICHEN SPORT UND FREIZEIT Die Südtiroler Landesregierung hat Mitte Mai die neuen Kriterien für Beiträge in den Bereichen Sport und Freizeit genehmigt. Dabei handelt es sich in erster Linie um technische Anpassungen. Sportlandesrätin Martha Stocker zeigte sich über das allgemeine Ergebnis der vergangenen Monate zufrieden. „Es ist uns gelungen, den Vereinen für das Jahr 2016 in Summe dieselben Finanzmittel wie im vergangenen Jahr zur Verfügung zu stellen“, so die Landesrätin. „In Bezug auf die Unterstützung besonderer Projekte für bestimmte Sportdisziplinen konnten wir unseren Wirkungsbereich erweitern und nicht nur Tischtennis und Badminton, sondern auch Handball und Mountainbike mit einschließen.“ Die neuen Kriterien sehen im Detail eine Lösung für Profisportgesellschaften vor, die nun Anrecht auf eine Förderung haben. Gesuche um Beiträge für den Bau von Sportanlagen, die vom CONI mitfinanziert werden, können nun ganzjährig gestellt werden und
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sind nicht mehr termingebunden. Die Neuerungen sehen weiters vor, dass Ansuchen zur Abrechnung von Beiträgen im Zuge der Anpassungen an die neuen Regeln der Harmonisierung der Haushalte innerhalb 31. März gestellt werden müssen. Für weniger wichtige Sportarten in Südtirol wird die Obergrenze der Unterstützung durch Sportsponsoring von 7.500 auf 15.000 Euro erhöht, Fortbildungsinitiativen werden zukünftig nur mehr gefördert, wenn sich die Kostensumme auf mindestens 5.000 Euro beläuft und das Angebot für das ganze Land gilt. Für die Rechnungslegung müssen die Dachverbände wie der VSS, die USSA und die Sportverbände nur mehr jene Unterlagen einreichen, die sich auf die erhaltenen Fördergelder beziehen. Ein Vorschuss kann zukünftig nicht mehr nur für 50, sondern für 70 Prozent der Beiträge beantragt werden, und zwar von allen Antragstellern. Bisher galt dies nur für Beiträge von mindestens 1.000 Euro.
LEUTE
REZEPT
TEIGTASCHEN MIT RUCOLA-PESTO-FÜLLUNG Zutaten für den Teig (4 Pers.): 100 g mehlige Kartoffeln, 140 g Weizenmehl, 1 Ei, Salz; Füllung: 120 g Rucola, 150 g Topfen, 50 g geriebener Bergkäse; Pesto: 100 g Rucola, etwas geriebener Bergkäse, 8 EL Olivenöl, 2 Knoblauchzehen; Garnitur: etwas Butter, Cocktailtomaten, etwas geriebener Bergkäse, eine Handvoll grob geschnittenen Rucola.
Wir bedanken uns bei Rosemarie Seeber Gschnitzer, jahrzehntelang Referentin beim Frauengesundheitsturnen, für die gute Zusammenarbeit. Für die Zukunft viel Glück und vor allem Gesundheit! KVW Ortsgruppe Sterzing
Inser Gschoss isch iatz 24 Johr, af no viele weitere turbulente Johr! Alles, alles Gute! Deine Saubande
Lieber Tate, lieber Opa, man mecht’s wohl net glabm, ober es isch wohr, der Holler Seppl weard am 22. Juni 70 Johr. Olls, olls Guate, vor ollm Gesundheit, Freude und Zufriedenheit, des wünschen Dir Deine Frau, die 4 Kinder, die Schwiegertöchter, die Schwiegersöhne und die 7 Enkelkinder.
80 Jahre – ach du Schreck, die Jugend und der Lack sind weg. Muskeln schmerzen, Knochen knacken, manchmal hast Du es im Nacken. Du hattest Höhen und auch Tiefen und warst stets da, wenn wir Dich riefen. Heut’ sollst Du das eine wissen: Bleib mir treu – sonst bin ich aufgeschmissen. Ich wünsche Dir von Herzen Glück, Du bist und bleibst mein bestes Stück. Alles Gute und Liebe zu Deinem 80. Geburtstag, den Du am 25. Juni feierst, das wünscht Dir Dein Mann Luis.
Zubereitung: Für den Teig die geschälten Kartoffeln in Salzwasser kochen und durch die Presse drücken. Wenn sie abgekühlt sind, mit Mehl, Ei und einer Prise Salz zu einem festen, glatten Teig verarbeiten. Den Teig in eine Folie wickeln und etwa 30 Minuten ruhen lassen. Inzwischen den Rucola in kochendem Salzwasser kurz blanchieren, gut abtropfen lassen und grob hacken. Zusammen mit Topfen, geriebenem Bergkäse, Salz und etwas Kräutersalz gut verrühren. Den Teig halbieren und beide Hälften auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Ein Teigstück mit Ei bestreichen, dann in 3 – 4 cm großen Abständen die Fülle verteilen. Das zweite Teigblatt locker darüber legen, rund um die Füllung leicht andrücken und mit einem Teigrad schöne Quadrate ausradeln. Bis das Salzwasser aufkocht, kann man das Pesto vorbereiten. Den gewaschenen Rucola grob hacken und mit geriebenem Bergkäse, Öl und Knoblauch fein pürieren. Mit Salz oder etwas Kräutersalz würzen. Sobald das Wasser aufkocht, die Teigtaschen etwa drei bis fünf Minuten darin ziehen lassen. Parallel dazu die Butter aufschäumen lassen und die Cocktailtomaten halbieren. Die Teigtaschen aus dem Wasser heben und in eine Pfanne geben. Mit dem Rucola-Pesto vorsichtig vermischen und auf einem Teller anrichten. Cocktailtomaten, geriebenen Parmesan und geschnittenen Rucola darüberstreuen und mit zerlassener Butter übergießen. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!
Die 80 hast Du nun erreicht, das Leben war nicht immer leicht. Gingst durch Höhen und durch Tiefen, warst immer da, wenn wir Dich riefen. Bist ein Mensch, der jedem Freude macht, der niemals böse, immer lacht, der pflichtgetreu, voll Mitgefühl, den niemand bei uns missen will. Für alles, was Du tust, hab Dank, bleib weiter schön gesund und werd’ nicht krank. Acht gut auf Dich und mach’ es wahr, dann wirst Du sicher 90 Jahr! Herzliche Glückwünsche zum 80. Geburtstag wünschen dir Deine Lieben.
Zur erfolgreich bestandenen Gesellenprüfung gratulieren wir unserem Samuel Pernthaler und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft. Pardeller Brot Manufaktur GmbH Familie Fleckinger und Team
Olbm Gas, Max! Kam zu glabm, inser wilder Biker weard schun 60. Mir wünschn Dir olles, olles Guate und weiterhin viel Gsundheit. Bleib so, wia Du bisch! Deine Familie
DANKE Gabriel Rainer Wieser Hanspeter Gschnitzer für die über 25-jährige Treue!
Tischlerei Ralser Erker 06 I 16
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GESUNDHEIT
PR
GESUNDHEIT IST DAS WERTVOLLSTE, WAS WIR MENSCHEN HABEN. Als diplomierte Gesundheitstrainerin, Instruktorin für Fitness, Athletik und Koordination sowie zertifizierte Bebo®-Kursleiterin liegt der Schwerpunkt meiner Arbeit in der Prävention und Gesundheitsfürsorge zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Stärkung der Gesundheit. Unter dem Motto „Sich neu entdecken, sich etwas Gutes tun, Wohlbefinden und Lebensqualität steigern“ widme ich mich den individuellen Wünschen und Ansprüchen meiner Kunden. Von der Haltungsschulung bis hin zur Gewichtsreduktion oder einer speziellen Kräftigung des Körpers unterstütze ich jeden mit einem abgestimmten Programm. Machen Sie sich auf den Weg, im Hier und Jetzt Ihre Gesundheit zu erhalten und zu verbessern, um beschwerdefrei in die Zukunft gehen zu können. Als zertifizierte Bebo®-Kursleiterin freue ich mich auf Männer und Frauen, die präventiv ihre Beckenbodenmuskulatur stärken möchten oder bereits unter Problemen (Inkontinenz, Senkung, Rückenschmerzen, Erektionsstörung ...) leiden. Gerade Frauen kennen das Problem, dass beim Husten oder Niesen ungewollt Urin abgeht. Ich zeige Ihnen, wie Sie den Beckenboden gezielt trainieren und Ihre Muskulatur kräftigen können. Gleichzeitig wird das Alltagsverhalten geschult – in den meisten Fällen können durch das Training derart positive Effekte erzielt werden, dass die Symptome ganz ausbleiben.
Volkskrankheit Diabetes Über 422 Millionen Menschen leiden weltweit an der Stoffwechselkrankheit Diabetes. 2030 wird laut Weltgesundheitsorganisation WHO die „Zuckerkrankheit“ zu den sieben häufigsten Todesursachen gehören. In Südtirol waren laut jüngstem Landesgesundheitsbericht 2014 insgesamt 928 Patienten von Diabetes Typ I (acht Prozent der Fälle) und 20.479 Patienten von Diabetes Typ II (mehr als 90 Prozent der Fälle) betroffen. Diabetes Typ I
ZUSAMMEN WERDEN WIR AKTIV – ICH FREUE MICH AUF SIE! Ihre Silvia Rainer
tritt vorwiegend im Kind- und Jugendalter auf und muss mit Insulin behandelt werden. Diabetes Typ II bricht meist bei erwachsenen und älteren Menschen aus und kann oft durch Diät, Bewegung und/ oder orale Blutzuckerregulierung unter Kontrolle gehalten werden. Bei Diabetikern ist der Zuckerstoffwechsel gestört. Zellen des Körpers können den im Blut transportierten Traubenzucker (Glukose) nicht ausreichend aufnehmen. Damit steht er den Zellen als Energiequelle nicht bedarfsgerecht zur Verfügung. Laut Diabetikerambulanz in Brixen ist europaweit eine Zunahme an Diabetes, vor allem an Diabetes Typ II zu beobachten. Zurückzuführen sei dies vor allem auf mangelnde Bewegung und übermäßigem Essen. Das Durchschnittsalter der diabetischen Bevölkerung in
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Südtirol liegt bei 39,3 Jahren (Typ I) bzw. 69,5 Jahren (Typ II). Drei Viertel der Diabetiker des Typs II leiden auch an einer Herzkreislaufkrankheit, mehr als zwei Drittel an Bluthochdruck und ein Drittel an einer Fettstoffwechselstörung. Wer an Diabetes leidet, kann maßgeblich dazu beitragen, ein gesundes Leben zu führen und Komplikationen wie Unterzuckerung, Zuckerkoma und Spätschäden wie Nierenschäden, Sehminderung und Schäden der Nerven und Blutgefäße zu vermeiden. Interaktive kostenlose „Evviva-D-Kurse“, die der Südtiroler Sanitätsbetrieb in den Gesundheitsbezirken Bozen, Meran und Brixen anbietet, zeigt chronisch Kranken, wie sie ein selbstbestimmtes, gesundheitsbewusstes und aktives Leben führen können – etwa durch Information über Blutzuckerkontrolle, Ernährung und Lesen von Nährwerttabellen, Fußpflege sowie den Umgang mit Symptomen. Menschen mit Diabetes Typ II haben derzeit auch die Gelegenheit, einen regionenübergreifenden Kurs zu besuchen (ab Herbst 2016 auch in deutscher Sprache), der den Gesundheitszustand der Teilnehmer vor und nach dem Kurs erhebt. Nähere Infos zu den Evviva-Kursen gibt es online unter www.sabes.it/ evviva sowie unter den Rufnummern 320 4389213 (Bozen), 0473 496746 (Meran), 0472 813690 (Brixen) und 0474 586503 (Bruneck). Mit dem Südtiroler Diabetiker Bund und dem Verein junger Diabetiker gibt es in Südtirol außerdem zwei Vereine, die Betroffene und deren Angehörige unterstützen, informieren und sensibilisieren.
PR
ENDLICH HÖRE ICH WIEDER BESSER! Im Gespräch mit einer Kundin von Besser Hören, Frau Schölzhorn aus Sterzing: Besser Hören: Frau Schölzhorn, wie ist es dazu gekommen, dass Sie Hörgeräte tragen, und wie sind Sie auf uns aufmerksam geworden? Frau Schölzhorn: Meine Nichte hat mir schon seit längerer Zeit ins Gewissen geredet, ich solle doch mal mein Gehör überprüfen lassen, und hat mir gesagt, dass jeden Donnerstag von 15.00 bis 17.00 Uhr ein Hörgeräteakustiker in der Stadtapotheke in Sterzing sei. Der nette Herr hat mir geraten, eine HNO-Visite im Krankenhaus zu machen. Mit diesem Hörtest bin ich wieder zu ihm und er hat mir zu Hörgeräten geraten. Wie war die Anfangszeit mit Ihren neuen Hörgeräten? Na ja, am Anfang war es nicht gerade leicht, mich an alle Geräusche und Töne zu gewöhnen. Der wöchentliche Besuch in der Apotheke und die schrittweise Anpassung haben mir aber bereits nach wenigen Wochen sehr große Freude mit meinen Geräten bereitet! War es für Sie von Vorteil, dass Besser Hören wöchentlich in der Stadtapotheke ist? Auf alle Fälle! Stellen Sie sich vor, ich hätte für diese regelmäßigen Kontrollen nach Bozen oder gar nach Innsbruck fahren müssen, das wäre für mich unvorstellbar gewesen! Wie geht es nun mit Ihrem guten Hören weiter? Besser Hören hat mir beim Beitragsansuchen an die Krankenkasse geholfen und garantiert mir auch weiterhin einen guten Service. Ich kann weiterhin bei Bedarf jederzeit kostenlos in die Stadtapotheke in Sterzing kommen. Dort werden meine Hörgeräte gratis gereinigt und es werden auch Einstellungen vorgenommen, wenn ich es wünsche. Das klingt, als ob Sie sehr zufrieden wären. (lacht) Ich kann nur jedem mit Hörproblemen raten, den gleichen Weg zu gehen wie ich. Gutes Hören ist Vertrauenssache, und ich fühle mich bei Besser Hören in der Stadtapotheke sehr wohl. Die Geräte waren ihren Preis mehr als wert, meine Lebensfreude hat sich gesteigert und ich habe regelrecht Freude daran, wieder mit anderen Menschen in gutem Kontakt zu sein. Danke, Besser Hören, kann ich da nur sagen!“
Besser Hören – Besser Leben Jeden Donnerstag in der Stadtapotheke Sterzing von 15.00 bis 17.00 Uhr, Tel. 0471 263390 Erker 06 I 16
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UNTERHALTUNG
Pfiffikus
O E N O L
Erkoku
B A
E
S
L
N
E
H O
S A
C
L
B
C
A
Pfiffikus wundert sich über eine besonders dreiste illegale Müllablagerung. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Juni. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.
N C A
Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Vorlage, Muster).
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
B
C
B
C
B H E
H
L
N
L O
Kannst Du die 5 Fehler finden?
Auflösung des Vormonats: Es ist zwar beinahe unglaublich, aber auf dem Quadratmeter Schotter rings um den Baum vor dem Eingang zu Lidl und Bar Helene am Sterzinger Bahnhof lagen und liegen immer noch an die Tausend Zigarettenstummel. Dabei wäre es seit 1. Februar 2016 bei Strafe verboten, Zigarettenkippen einfach wegzuwerfen. Die Polizeiorgane haben bisher noch niemanden gestraft, da noch genaue Weisungen des Staates fehlen, wohin die Hälfte der Strafe, die der Staat beansprucht, zu überweisen sei. Wird jemand beim Wegschnippen eines Stummels jedoch von der Polizei „auf frischer Tat“ ertappt, sind bis zu 300 Euro zu berappen. Seit letztem Jahr zahlt man vergleichsweise in Paris 68 Euro Strafe Geldbuße, in Singapur drohen sogar Sozialarbeitsstrafen. Das Los bestimmte
OSKAR SEIDNER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Mai.
Wir gratulieren! 94
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•C•A•A•R•O•O•U•F LUSTERWEIBCHEN•F •STERZINGERMOOS• ATM•BTL•ORE•••EU •OASE•DARGEBOTEN EZRA•SEL•SPINETT •ZGB•ENIAC•OK•IE •AARE•BICHL•EIER CHRISTUS•WI•LIRA •UEN•URQUELL••EC GETAN•GUANIDIN•K •GH•EK•E•TP•REDE SEEMOOS•MEUTERER •LNR•GOKARTS•VON
Lösungswort: BINDEWORT
Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.
Auflösung des Vormonats Lösungswort: LUNAPARK
Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im
S
Auflösung in der nächsten Nummer
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JAHRESTAGE
4. Jahrestag
In Liebe und Verbundenheit denken wir besonders an Dich am Sonntag, den 12. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein großer Dank gilt all jenen, die daran teilnehmen und Dich stets in lieber Erinnerung behalten. Deine Familie
Josef Schwazer „Pichler Seppl“
Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe feiern wir am Sonntag, den 19. Juni um 10.00 Uhr den Gedächtnisgottesdienst in der Pfarrkirche von Wiesen. 1. Jahrestag
Rosmarie Braunhofer geb. Baur Das Leben ist vergänglich, doch Liebe, Achtung und Erinnerung bleiben für immer.
OHNE DICH Zwei Worte so leicht zu sagen, jedoch so unendlich schwer zu ertragen!
Allen, die daran teilnehmen oder in Stille seiner gedenken, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie
17. Jahrestag
Günther Leitner
3. Jahrestag
Franz Siller
In Liebe denken wir an Dich, lieber Günther, ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 18. Juni um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.
„Tati, Du fehlst mir sehr!“
Allen, die daran teilnehmen und sich mit uns an Dich erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. Herzlichen Dank an die Singgruppe Mareit für die musikalische Gestaltung.
Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber du bist überall, wo wir sind.
In Liebe Deine Frau Barbara, Deine Tochter Alena, Deine Familie
Ein Licht ist ausgegangen, aber es ist nicht erloschen, denn tot ist nur, wer vergessen ist.
Alles kann der Mensch vergessen, ob es leicht war oder schwer, doch ein Herz, das man geliebt hat, das vergisst man niemals mehr.
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Deine Familie
Wenn Ihr mich sucht, sucht mich in Euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in Euch weiter.
Notburga Rainer geb. Steiger
Walter Amort 01.03.1957 † 02.05.2016
DANKE für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für die Umarmungen, für jeden Händedruck, für die vielen Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden. Ein Dank an alle, die unseren lieben Walter auf seinem letzten Weg begleitet und zur feierlichen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben. Ein Dank dem Weißen Kreuz mit Notarzt Dr. Christoph Gögele sowie Dr. Franz Keim und der Notfallseelsorge. Vergelt’s Gott! Deine Schwester Sieglinde mit Familie
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Steinhofer-Burgl in Pflersch * 27.07.1924 † 28.04.2016
DANKSAGUNG Wir möchten uns auf diesem Weg bei jedem Einzelnen bedanken für die tröstenden Worte, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die Kerzen, Blumen, Gebete, Messen und Gedächtnisspenden. Danke allen, die unsere Mame auf ihrem letzten Weg begleitet haben. Unser Dank gilt auch unserem Pfarrer Attila Nagy-György und Pfarrer Richard Sullmann sowie all jenen, die zur schönen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben. Ein besonderer Dank allen Mitarbeitern der Tagesstätte Sterzing, dem Krankenpflegedienst des Sprengels Wipptal und ihrer Hausärztin Hildegard Ralser für die liebevolle Betreuung. Die Trauerfamilie
JAHRESTAGE
1. Jahrestag Margareth Pichler geb. Gruber In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. Juni um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Dank allen, die daran teilnehmen und an ihrem Grabe kurz innehalten. Niemand ist fort, den man liebt. Liebe ist eine ewige Gegenwart.
In Liebe Deine Familie
Stefan Zweig
R e s t e ra i s e m p r e n e l c u o r e d i q u a n t i t i v o l l e r o b e n e. Du wirst immer in unseren Herzen bleiben.
Unser Erdenleben ist nur eine kleine Strecke auf der ganzen Bahn unserer Existenz. Matthias Claudius
Ringraziamo della sentita partecipazione! Fam. Cipriani
Nores Cipriani nata Bertoni * 10.06.1925 † 04.05.2016
Wir bedanken uns für Ihre Anteilnahme! Fam. Cipriani
Was man nicht verhindern kann, ist, dass geliebte Menschen uns irgendwann verlassen. Aber man kann verhindern, dass sie in Vergessenheit geraten.
9. Jahrestag
Ludwig Dapunt † 4. Juni 2007
In Liebe und Dankbarkeit feiern wir den Gedächtnisgottesdienst für unseren lieben Vater am Samstag, den 4. Juni um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing und für unsere liebe Mutter am Sonntag, den 26. Juni um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Horst mit Lisi, Manuel und Sabrina
11. Jahrestag
Elisabeth Mölgg † 30. Juni 2005
16. Jahrestag
Spüren lass uns, dass zum Leben das Loslassen gehört und im Verlieren neue Kraft entsteht.
Klaus Gogl Obwohl wir Dich sehr vermissen, haben wir immer das Gefühl, dass Du uns beschützend zur Seite stehst. In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner am Mittwoch, den 29. Juni beim Gedächtnisgottesdienst um 19.30 Uhr in der Peter-und-Paulskirche im Jöchlsthurn in Sterzing. Allen, die mit uns Deiner gedenken, ein herzliches Vergelt’s Gott. Margit mit Familien
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ÄRZTEKALENDER APOTHEKEN 01.06. – 03.06.: 04.06. – 10.06.: 11.06. – 17.06.: 18.06. – 24.06.: 25.06. – 01.07.:
Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm
Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 01.06.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 02.06.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 04.06.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 05.06.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 11.06.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 12.06.: Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 18.06.: Dr. Franz Keim 19.06.: Dr. Wilhelm Seppi 25.06.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 26.06.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen bleibt für die Sommermonate (Juni – September) geschlossen. WOCHENEND- UND FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE 04./05.06.: 11./12.06.: 18./19.06.: 25./26.06.: 02./03.07:
Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Heinrich Forer Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota)
Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167
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VERANSTALTUNGEN
BIS 31. OKTOBER Ausstellung: „Zukunft Bahn. Standortvorteil für die Alpenregion. Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute“, Festung Franzensfeste. BIS 15. NOVEMBER Ausstellung: „Höfe ohne Männer. Frauenalltag im Ersten Weltkrieg“, Mareit, Jagd- und Fischereimuseum Schloss Wolfsthurn. 4. JUNI Musik: Kirchenkonzert, MK und Kirchenchor Pflersch, Pflersch, Pfarrkirche, 20.00 Uhr. Verschiedenes: Wegetag des Alpenvereins, AVS Sterzing. 5. JUNI Sport: Wipptaler Radtag. Sport: „In memoriam Stefano Mocellini“, Skirennen am Stubenferner, Magdeburgerhütte. 8. JUNI Sport: Wanderung Unteraicha– Prösels–Völs–Seis, AVS Freienfeld. Verschiedenes: Infoveranstaltung über die BBT-Bauarbeiten am Bahnhof Franzensfeste, Infopoint Festung, 19.30 Uhr. 9. JUNI Musik: Abschlusskonzert der Musikschule Sterzing, Sterzing,
BITTE BEACHTEN SIE DEN NÄCHSTEN REDAKTIONSSCHLUSS AM
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Stadttheater, 18.00 Uhr. 10. JUNI Verschiedenes: Lange Nacht der Kirchen, Programm siehe S. 41. 11. JUNI Kabarett: „Asam & Eva – Project Paradise“, mit Robert Asam und Sabine Ladurner, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. 11. UND 14. JUNI Musik: „Holladrio auf der Burg“, Grundschule und MK Gossensaß sowie Jugendkapelle „Brennerwind“, Gossensaß, Dorfplatz, 11. Juni (10.30 Uhr), 14. Juni (18.30 Uhr). 13. UND 14. JUNI Kultur: Lesecafé der MS Gossensaß, 13. Juni: Gasthof „Moarwirt“ (10.15 Uhr), Hotel „Schuster“ (11.00 Uhr); 14. Juni: „Sporthotel“ (10.15 Uhr), Restaurant „Europa“ (11.00 Uhr). 14. JUNI Sport: Seniorenwanderung Latzfons, AVS Ratschings. 19. JUNI Unterhaltung: Kirchtagsfest in Jaufental. Sport: Wanderung und Bergtour
am Molvenosee, AVS Sterzing. Sport: 14. Hochfeiler-Trophäe (bei Schlechtwetter am 26. Juni), Hochfeilerhütte. 21. JUNI Verschiedenes: Offener Mittagstisch für Senioren, Wiesen, Schloss Moos, Infos und Anmeldung: 0472 765179. 24. UND 25. JUNI Verschiedenes: Landesfeuerwehr- und Landesjugendfeuerwehr-Leistungswettbewerbe mit Abendprogramm, Sterzing, Stadtplatz und Sportzone. 25. JUNI Kultur: Die Kultur der Reparatur, Festung Franzensfeste, 10.00 – 17.00 Uhr. 25. JUNI BIS OKTOBER Kunst: Ausstellungseröffnung „Skulptur und Bild“ von Robert Engl, Gossensaß, Hühnerspielhütte. 26. JUNI Unterhaltung: RAI Südtirol Live-Frühschoppen mit Norbert Rabanser, Mareit, Festplatz. Unterhaltung: Trenser Kirchtag, Bittgang mit Wettersegen und hl. Messe nach St. Valentin/ Valgenäun, Start: Trens, Wallfahrtskir-
VERANSTALTUNGEN WIPPTALER
SUMSERIN
che, 9.00 Uhr. Pfarrfest mit Sepp Messner Windschnur, Trens, Festplatz, ab 11.15 Uhr.
3. JULI Unterhaltung: Kirchtagsfest in Pfitsch, St. Jakob, Festplatz. Unterhaltung: Bergmannsfest, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg. Unterhaltung: Familiensonntag, Wandergebiet Ladurns.
> KURSE 4. Juni: Exkursion GeoWelt Mauls mit Geologe Ulrich Burger, Bildungsausschuss Mauls, Start: Grundschule Mauls, 9.00 Uhr. Info und Anmeldung: Karl Schwitzer, karlschwitzer@yahoo. de, Tel. 328 2715190. 3. Juli: Geologie-Exkursion Villnöß, Bildungsausschuss Mauls, Start: Grundschule Mauls, 9.00 Uhr. Info und Anmeldung: Karl Schwitzer, karlschwitzer@ yahoo.de, Tel. 328 2715190.
> SPRECHSTUNDEN Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Am 20. und 27. Juni entfällt die Sprechstunde!
Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659. Berufsberatungsstelle Sterzing: geschlossen vom 11. Juli bis einschließlich 19. August (Beratungen in diesem Zeitraum in Brixen).
> VEREINE & VERBÄNDE ElKi 9. Juni: Streichelnachmittag mit Kleintieren, ElKi-Garten, 15.00 Uhr (nur bei Schönwetter). 16. Juni: Frühlingsfest, ElKi-Garten, 15.00 Uhr (nur bei Schönwetter). Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.
> MÄRKTE 4. und 20. Juni: Krämermarkt, Brenner. 14. Juni: Monatsmarkt, Sterzing. 7., 14., 21. und 28 Juni: Sterzlmarkt, Sterzing. 3., 10., 17., 24. Juni und 1. Juli: Bauernmarkt, Sterzing. 19. Juni: Flohmarkt, Sterzing.
Anwendung positiv
7. und 14. Juni: YOGA-TREFF UNTER FREIEM HIMMEL mit Paul Leitner, Gasteig, 19.00 Uhr. 2. Juli: Wanderung „SICHERHEIT AM BERG IN THEORIE UND PRAXIS“, in Zusammenarbeit mit Bergrettung Sterzing und Jagdverein Jaufental, Jaufental. ANMELDUNGEN: gsunddurchsjahr@gmail.com Tel. 349 2951505
Iatz geahts wieder! I muen, ibern Brenner! Des hattnse a gschwind sogn gikennt. Mai, wie long hot man in die Nochrichtn nicht mehr onders gheart: In wienigschtn hon i verschtondn, wos a Grenzmändschmänt war, ober vin ander Maure, an Zaun (an hilzan oder an drohtan) und vi Posskontrouln konn i mier schun eppas vourschtelln. Iatz soll decht nou olls ban Oltn bleibm. Noar brauchn wenigschtns de gonzn Schreier, olle vi weiter her, niemer auzikreizn und die Leit afn Brenner derzirnan und in Ongscht und Schreckn versetzn. Iatz konn olls wieder normal weitergiehn ... Und weil mer schun van Giehn redn: Der Alex konn a wieder giehn. Na, freit mi des fir den Bue, dass des Hin und Her endler amol vorbei isch. Wenns holbwex normal zugeaht, noar kennen mir Wipptoler ins vielleicht gor wieder af an Olimpia-Medaile freidn. Fir sell, wos der Bue noch den Blezin, den er holt gimocht hot, olls mitgimocht hot, warsn schun zi vergunnin. Amol i tue’s ihn lei winschn. I selber bin jo froah, wenn i’s nou awie dergeah; und wenn i kannt, noar tatt i schun awie Radlfohrn a: as wie iatz noar ban Radltog in der Stodt und dummedum. Ober die Radlfohrer derzehln mir olleweil, dass in uen Ort, wo a Radlweg schun isch, man iber den gor niemer fohrn konn. Und in ondern Ort, wou der Weg sein sollat, weard der nie fertig. Ober sie kennen wenigschtns af an fertign Radlweg hoffn. Isch jo a eppas. Erker 06 I 16
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IMPRESSUM Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Luca Lorenzi, Rudolf Pichler, Norbert Plattner (pn), Siegfried Siller (ss), KarlHeinz Sparber, Bruno Durante (bd), Dario Massimo (dm), Ugo Santon (us) Titelfoto: Martin Schaller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 55 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN > Geburten Brenner: Mira Akkiz (04.04.2016, Sterzing). Freienfeld: Mirjam Seehauser (02.04.2016, Sterzing). Lukas Erlacher (13.04.2016, Sterzing). Teresa Trenkwalder (28.04.2016, Sterzing). Pfitsch: Kilian Frötscher (04.04.2016, Sterzing). Ratschings: Damian Oberhofer (04.04.2016, Brixen). Noah Pipino (06.04.2016, Sterzing). Tamara Klotz (15.04.2016, Sterzing). Paul Wild (29.04.2016, Sterzing). Sterzing: Rebecca Talon (01.04.2016, Sterzing). Levi Holzer (01.04.2016, Sterzing). Johannes Resch (02.04.2016, Sterzing). Eleonora Wechselberger (07.04.2016, Innsbruck). Greta Intravaia (12.04.2016, Sterzing). Jonas Keim (21.04.2016, Brixen). > Todesfälle Brenner: Marianna Braunhofer, 89 (22.04.2016, Sterzing). Notburga Steiger, 91 (28.04.2016, Pflersch). Freienfeld: Andreas Tietz, 60 (09.04.2016, Brixen). Pfitsch: Anna Maria Unterhuber, 82 (01.04.2016, Pfitsch). Alois Trenkwalder, 78 (13.04.2016, Bozen). Josef Burger, 82 (18.04.2016, Pfitsch). Anna Staindl, 95 (05.04.2016, Sterzing). Ratschings: Maria Nusser, 79 (03.04.2016, Ratschings). Maurizio Festini Battiferro, 80 (03.04.2016, Bozen). Sterzing: Aldo Lorandi, 69 (02.04.2016, Sterzing). Erika Pramstaller, 72 (03.04.2016, Sterzing). Anna Steindl, 95 (05.04.2016, Sterzing). Nicola Trimmi, 89 (13.04.2016, Sterzing). Walter Amort, 59 (30.04.2016, Sterzing). > Eheschließungen Brenner: Ionela-Simona Iacob und Donato Pascale (11.04.2016, Meran). Eva Bauer und Wolfram Girtler (23.04.2016, Gratsch). Pfitsch: Maria Lucia Simone und Mauro Monti (09.04.2016, Putignano). Patricia Courrier und Mariano Mancuso (28.04.2016, Pfitsch). Sterzing: Kathrin Moll und Heinz Norbert Amelung (09.04.2016, Sterzing). Gina Giuliana Grendele und Armin Pichler (21.04.2016, Sterzing). > Baukonzessionen Brenner: Christoph Teissl, Paul Teissl, Pflersch 117: Schaffung von 2 Wohneinheiten im Wohnhaus, Bp.280, K.G. Pflersch. August Seidner: Restrukturierung des Gebäudes auf der Bp.72 mit teilweiser Verlegung der Kubatur auf die Gp.92/6 und 91/8, K.G. Gossensaß. Anita Leider, Dietmar Schneider, Gossensaß, Notenburg 7: Instandhaltungsarbeiten und Errichtung eines Wintergartens, Bp.289, K.G. Gossensaß. Hubert Eisendle, Pflersch 136: Abbruch und Wiederaufbau Stadel, Bp.492, Gp.1094, K.G. Pflersch. Patrick Kusstatscher, Andreas, Maria Luise und Paul Stuefer: Abbruch und Wiederaufbau Hofstelle und Wohnhaus mit Bau von 3 Erstwohnungen und Garage, Bp.107, Gp.758/1 und 759/1, K.G. Brenner. Franzensfeste: Jörg Thaler: Erweiterung des Almgebäu-
des, Bp.317, Gp.279/1, K.G. Mittewald. Othmar Ganterer: Sanierung durch Umwidmung von lw. Kubatur in Wohnkubatur, Bp.273, K.G. Mittewald. Othmar Ganterer, Sackweg 2B: Errichtung einer Terrasse und Überdachung des Aufganges, Bp.273, K.G. Mittewald. Freienfeld: Lener KG: Aushub- und Baustellensicherungsarbeiten beim Hotel, Bp. 71/1 und 72, K.G. Trens. Manfred Saxl: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.660, K.G. Stilfes. Thomas Seehauser: Errichtung einer Solaranlage, Bp.129, K.G. Trens. Lener KG: Umbau und Erweiterung des Hotels, Bp.71/1 und 72, K.G. Trens. Johann Planatscher: Bau einer Maschinengarage, Gp.1264/3 und 1264/32, K.G. Stilfes. Pfitsch: Herbert Aukenthaler, Maibad 6: Erweiterung des Hotels - Errichtung des Kellergeschosses, Gp.571, K.G. Wiesen. Ratschings: Hofer Real Estate GmbH: Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage in der Erweiterungszone „C3“ Stange, Gp.35/1, K.G. Ratschings. Alois Leitner, Innerratschings 30: Sanierung und Umbau Plattnerhof, Bp.182, K.G. Ratschings. Josef Kruselburger, Manuel Kruselburger: Errichtung eines Kellers, Bp.522 und 254, K.G. Mareit und Ridnaun. Dieter Schölzhorn, Hermann Schölzhorn, Helga Wurzer, Ridnaun, Obere Gasse 15: Erweiterung und Sanierung Wohnhaus, Bp.303, Gp.1969/3, K.G. Ridnaun. Sonklarhof OHG, Ridnaun, Dorf: Qualitative Erweiterung des Hotels, Bp.359, 443 und 484, Gp.1839/6, K.G. Ridnaun. Evelyn Haller: Errichtung einer Überdachung über der Zufahrtsbrücke zum Heustadl, Bp.128, K.G. Mareit. Günter Graus, Peter Larch, Monika Leitner: Errichtung einer Überdachung der Mistlege und eines Heu- und Strohlagers, Bp.448, Gp.1302, K.G. Mareit. Gobert Sternbach, Mareit, Fürholz 7: Errichtung einer lw. Maschinenhalle, Bp.6/1, Gp.31, K.G. Mareit. Alois Rainer, Telferweg: Errichtung eines Holzlagerplatzes mit Flugdach, Gp.969, K.G. Telfes. Josef Salzburger, Obertelfes: Abbruch und Wiederaufbau eines lw. Abstellraumes, Bp.6, K.G. Telfes. Gemeinde Ratschings: Sanierung und Erweiterung des Schul- und Kindergartengebäudes, Bp.148, K.G. Telfes. David Bovenzi, Michael Bovenzi, Mathilde Oberhollenzer, Mareit, Wetzl 2: Sanierung mit Erweiterung und Errichtung eines lw. Maschinenraumes, Bp.481, Gp.58 und 60, K.G. Ridnaun. Sterzing: Salcher Bau GmbH, Brennerstr.14K: Änderung der Zweckbestimmung von Büro in Wohnung, Bp.282, K.G. Tschöfs. Graus Franz & Sohn OHG, Sterzing Import & Co. KG, Frieda Astenwald: Bodenverbesserungs- und Auffüllarbeiten, Gp.626/18 und 626/19, K.G. Thuins. Martin Rainer, Unterackern: Errichtung eines Fahrsilos, Gp.529/2, K.G. Thuins. Werner Gander, Glp Immobilien GmbH, Claudio L’Altrella, Marconistraße: Errichtung Mehrfamilienhaus mit Garage, Gp.263/3, K.G. Sterzing. Gemeinde Sterzing: Sanierung der Turnhalle in der Sportzone, Bp.495, K.G. Sterzing. Wilfried Braunhofer, Johann-Kofler-Str.16: Sanierung einer Wohnung, Bp.542, K.G. Sterzing.
> Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it
1916
Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber
06.06.1916 (Aus Sterzing) wird uns gemeldet: Franz Schwitzer, Weigelesohn von Tschöfs, Landesschütze, Kriegsinvalide und Stationsdiener bei der Südbahn in Sterzing, wurde mit der silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Klasse ausgezeichnet.
(Der Tiroler)
08.06.1916 (Der Sterzinger Wehrschild.) Für die feierliche Einweihung und Benagelung des Wehrschildes in Sterzing wurde folgende Festordnung bestimmt: Am 11. Juni, 11 Uhr vormittags: Feldmesse auf dem Stadtplatz (bei ungünstiger Witterung in der Pfarrkirche): 2. Kompanie 3. Regiment: 59 rücken aus. Nach der hl. Messe Ansprache durch den hochwürdigen Herrn geistlichen Rat und Stadtpfarrer Dr. von Alpenheim. Einweihung des Wehrschildes, Benagelung desselben durch die anwesenden Vertreter der Stadt, der Militär- und Zivilbehörden. Der Wehrschild verbleibt bis 7 Uhr Nachmittag auf dem Stadtplatze, bei ungünstiger Witterung wird er in den Rathaussaal übertragen. 12. und 13. Juni: Aufstellen des Wehrschildes auf dem Stadtplatz (bei ungünstiger Witterung im Rathaussaal) täglich von 10 Uhr Vormittag bis 7 Uhr abends behufs Benagelung. 14. Juni Aufstellen des Wehrschildes in Gossensaß, 15. Juni in Stilfes, 16. Juni in Trens, 17. Juni in Mauls, 19. Juni in Elzenbaum, 20. Juni in Mareit, jedesmal von 1 Uhr mittags bis 7 Uhr abends. Für das Einschlagen eines Nagels sind 20 Heller zu vergüten; Ueberzahlungen werden dankbarst angenommen. - Das Schild stellt das Sterzinger Wappen vor und wurde von einem Sterzinger, Herrn Professor Hans Larch, entworfen.
(Innsbrucker Nachrichten)
07.06.1916 (Die Schlacht von Rovreit. Von Otto König. Vom Kriegspressequartier genehmigt.) Südtirol, 15. Mai. Diese letzten Tage gehören zum Berauschendsten, Hinreißendsten, das einem Menschen je zu erleben vergönnt sein mag … Nur die Stimmung der ersten Tage der Mobilmachung läßt sich damit vergleichen. Und – daß die Zuversicht, mit der diese kampferprobten Regimenter jetzt in die Schlacht ziehen, nicht aus der Gefühlsaufwallung allein her kommt, sondern gefestigt ist durch die Erfahrung, durch das stolze Bewußtsein der moralischen und der wirklichen, materiellen Ueberlegenheit des eigenen Kampfwertes, der Führung … Der Rausch, der die Soldaten erfaßt hat, ist der halbe Sieg –
man spürt es, wenn man diese endlosen, staubbedeckten Kolonnen mit Musik und jauchzendem Gesang vorübermarschieren sieht, diese braunen Gesichter –, aus denen die Augen so jung, so wundervoll jung lachen −, ob sie jetzt kaum den ersten Schnurrbartanflug zeigen oder von vielen grauen, und weißen Fäden durchzogen sind, man spürt es mit wundervoller Gewißheit: sie werden unwiderstehlich sein … Seit zwei Tagen bin ich hier im Standort eines hohen Kommandos. Ueber den Brenner fuhr ich in förmlichem Winter. Die Station Brennerbad überraschte mich als Schneelandschaft, es war bitter kalt, aber auf einigen Wiesen hielt sich die leichte, weiße Decke nicht, und da sahen ganz lustig die Primeln, Butterblumen hervor, seltsame Farbenwirkungen in dem so winterlichen Bild. Die Berge vor uns, die vertrauten, ganz in Wolken und dickem Nebel tauchend, der von den Abhängen raucht, über das süße, junge Grün der Lärchen, die ernsten Kiefern und Tannen. Das berühmte Hotel Brennerbad ist ganz tot, die Fenster sind geschlossen, über dem Tennisplatz − wie viele schöne Stunden verlebte ich hier! − liegt eine leichte Schneedecke … Mein Gegenüber, ein bosnischer Leutnant, der die ganze Gegend noch nicht kennt, ist sehr unglücklich über diesen frischen Maiwinter, er hat sich schon so auf die Sonne Südtirols gefreut! Da ich aus alter Erfahrung weiß, daß das Wetter jenseits des Brenners immer ein ganz anderes ist, verspreche ich ihm die schönste Sonne, wenn wir nach Franzensfeste gelangen, was er höchst ungläubig aufnimmt … Wie wir nach Gossensaß hinunterkommen, beginnt es heller zu werden – wir öffnen die Fenster, die Luft ist viel wärmer geworden, die Wiesen sind ganz saftig grün – jetzt macht der Zug eine scharfe Biegung – und das Tal liegt vor uns, am fernen Horizont leuchtet der blaue Himmel auf, schüttet die Sonne silberne Fülle aus … Der Bosniak strahlt. Bald sind wir in Bozen.
(Neue Freie Presse)
09.06.1916 (Die Rote Kreuzwoche in Sterzing). Von dort wird uns berichtet: Dem Berichte des Vorsitzenden des Lokalkomitees Herrn Bürgermeister Josef Domanig über die Durchführung der Roten Kreuzwoche in Sterzing sei entnommen: Gesamterlös 1.513,33 Kronen. Der Betrag von 500 Kronen wurde am 7. Juni 1916 an den Jugendfürsorgeverein für Tirol in Innsbruck, je 500 Kronen wurden dem Männer- und
Frauenzweigverein vom Roten Kreuz in Sterzing abgeführt. Restliche 13,33 Kronen wurden zur Tilgung nachträglicher Rechnungen zurückbehalten.
(Der Tiroler)
14.06.1916 (Das „Sterzingermanndl“). Aus Sterzing wird uns gemeldet: Am Pfingstsonntag um 11 Uhr vormittags fand die feierliche Einweihung und Aufstellung des Wehrschildes in Sterzing statt. Der Stadtplatz war festlich geschmückt und in der Mitte war ein Altar errichtet. Zur rechten Seite des Altars war Oesterreichs und Tirols Wappen, mit sinnigen Sprüchen versehen, angebracht. Die linke Seite des Altars war für den Wehrschild bestimmt. Das Ganze war mit Fahnendraperien und Kränzen auf das Geschmackvollste dekoriert. Das Schild selbst stellt das Sterzinger Wappen, das sogenannte „Sterzingermanndl“, vor. An der Feier beteiligten sich eine größere Vertretung des Offizierskorps, Bürgermeister Domanig an der Spitze der Gemeindevertretung, die Zivilbehörden und Militärmannschaft mit Musik. Hochwürden Herr Kooperator Mair zelebrierte die Feldmesse. Ein Militärchor brachte die „Schubertmesse“ und 2 andere Chöre in wirkungsvollster Weise zum Vortrag. (…) Hierauf intonierte die Musikkapelle die Volkshymne. Nach vorgenommener Weihe gelangte der Schild zur Aufstellung, worauf die Spitzen der Behörden mit der Benagelung begannen. Damit wurde die denkwürdige Feier abgeschlossen.
(Der Tiroler)
29.06.1916 (Aus Sterzing) wird uns gemeldet: Den Heldentod fürs Vaterland starb am 13. Juni in Chiesa im Vallarsertal der Landesschütze Anton Gruber. Es ist dies ein Bruder des hiesigen k. k. Gendarmeriewachtmeisters Herrn Josef Gruber. Noch 6 Brüder stehen zur Zeit an der Front. Zuhause ist nur mehr die alte Mutter mit einer Tochter, welchen allein nun die Sorge um den großen Landwirtschaftsbetrieb obliegt. – Am südlichen Kriegsschauplatz starb den Heldentod Karl Pfitscher, Kaiserjäger, Sohn des Schwitzerbauern in Gschlies bei Trens. 6 Brüder des Gefallenen stehen gegenwärtig an der Front, während der 7. verwundet sich in einem Spital in Galizien befindet. (Der Tiroler) Erker 06 I 16
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