Erker 06 2018

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Erker Jahrgang 30 - Juni 2018

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

VERLIEREN WIR

UNSERE JOBS?

Arbeit 4.0 - ein Ausblick

UMWELT I Brandherd Mülldeponie Sachsenklemme R DE N E L -KA KULTUR I Freienfelder Lebensgeschichten M L-W AL B S SPORT I Geschafft! Fabian Bacher im A-Team US IT F M



Editorial

20 Digitales Paradies oder Hölle? Wie die Arbeitswelt in 20 Jahren aussieht, weiß niemand. Einige Szenarien prophezeien eine Katastrophe und eine Wegrationalisierung des Mittelstandes, andere künden das Paradies an. Im Interview mit dem Erker erklärt Stefan Perini, Direktor des Arbeitsförderungsinstituts, warum wir keine Angst vor der Zukunft haben müssen.

Inhalt Politik

8 Landtagswahl 2018: Wer kandidiert im Wipptal? 10 Franz Kompatscher: „Das Wipptal braucht eine Identität“ 12 Bürgerversammlung Ratschings: Kompatschers Warm-up 16 Gemeinde Ratschings: Ankauf von Alperia-Anteilen genehmigt

Wirtschaft 14 18 20 24

Info-Abend Mobilität: „Es ist genug!“ Dauerbrandherd Sachsenklemme Titelgeschichte: Stefan Perini über Arbeit 4.0 Riedbergalm: Keine Durchfahrt

Gesellschaft

4 10 Jahre Erker online 5 Bürgerwerkstatt Sterzing: viertes Treffen 6 Kuhskandal: Nicht der Hüter meines Nachbarn 32 Pilgerreise nach Ligurien

Kultur 40 42 43 44

Porträt: Filmemacher Hans Bacher Musik: Armin Rainer gewinnt Contest Wipps im Porträt: Tamira Historische Bilder: Jaufental

Pagine italiane

51 Mobilità 52 Scrittura ebraica 54 I lupi

55 Discarica di Sacco 57 Pallavolo Vipiteno

Sport

58 Porträt: Die Beacherinnen Verena Bacher und Sabine Erlacher 63 Umfrage: Wie fußballbegeistert sind die Wipptaler? 69 Ski alpin: Fabian Bacher im A-Team 70 Biathlon: Karin Oberhofer tritt zurück

Erker-Extra 71 Sport & Freizeit 84 Auto & Bikes

Rubriken

4 Leserbriefe 18 Laut § 44 Woher stammt der Name ...? 88 Gesundheit 90 Leute 91 Rezept 92 Unterhaltung 94 Jahrestage 96 Aus der Seelsorgeeinheit 97 Gemeinden 98 Veranstaltungen 100 Kleinanzeiger 101 Sumserin 102 Impressum 103 Vor 100 Jahren

Liebe Leserin, lieber Leser, auch Grundschulkinder sind in ein paar Jahren erwachsen. 65 Prozent von ihnen werden dann einen Beruf ausüben, den es heute noch gar nicht gibt. Vielleicht wird der eine Daten-Archäologe, der andere Time-Broker oder „Urbaner Bauer“. Die Digitalisierung ändert den Arbeitsmarkt und wir uns mit ihm. Teamfähigkeit, Organisationstalent, Problemlösekompetenz und Loyalität sind der Schlüssel zum sicheren Job. Meine Kinder lehren es mich. Sie finden sich schon auf meinem Smartphone zurecht, erfinden, beobachten, ahmen nach, fallen hin, stehen auf und finden nichts dabei. Sie lernen nonstop, ohne es zu merken, weil sie es mit Begeisterung tun. Es heißt, Erwachsenen fällt das Lernen schwer. Das stimmt nicht. Wir sind nur verkopft und genieren uns, uns auszuprobieren. Wer die Welt spielerischer wahrnimmt, wird wieder kreativ wie früher – und mutiger, Neues zuzulassen. Erfindet vielleicht einen Beruf, der genau zu seinen Fähigkeiten passt. Ja, diese Vorstellung begeistert mich.

Redakteurin

Nächster Redaktionsschluss:

15.06.2018

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Leserbriefe

Für Skilehrer keine Helmpflicht?

10 Jahre Erker online

Eigentlich sollten doch Skilehrer den Kindern mit einem guten Beispiel vorangehen? Was ich im Skigebiet Ladurns gesehen habe, war alles andere als ein gutes Beispiel! Ein Skilehrer ohne Helm unterrichtete kleine Kinder. Das sollte nicht vorkommen und ist für eine Skischule keine gute Reklame.

In diesem Monat feiert der Erker ein kleines Jubiläum. Seit 1. Juni 2008 ist Südtirols erste Bezirkszeitschrift online. Vor nunmehr zehn Jahren gab es die ersten sporadischen Mausklicks auf un-

Ferdinand Pichler, Sterzing

Addio Sterzing Servus, tschüss, addio, ciao! Nach 22 Jahren verlassen wir Sterzing. Wir haben hier wunderschöne Zeiten verbracht. Beim Skifahren in Ratschings, am Kronplatz, in den Dolomiten, im Stubai. Beim Wandern in Ridnaun, in Pfitsch, in den Dolomiten und im Vinschgau. Vor allem aber mit den Freunden vom Coro Cima Bianca und vom Coro Plose beim Singen und fröhlichen Zusammensein in ganz Italien, Österreich und dreimal sogar an unserem ersten Wohnsitz in Deutschland. Auch zahlreiche Freunde aus Deutschland, Holland, England, USA und Japan, die uns zum gemeinsamen Skifahren und Wandern besuchten, fühlten sich hier sehr wohl. Unsere Tochter hat in Sterzing ihren Alpini gefunden, in Maria im Moos geheiratet und im Kronenkeller und im Engel wurde gefeiert. Unsere Enkel lernten hier Skifahren und Bergwandern. Traurig geben wir nun unseren Wohnsitz in Sterzing auf. Bei aller Liebe zu Sterzing, Südtirol und Italien: Die vor zwei Jahren von der Gemeinde Sterzing extrem erhöhte (verfünffachte) Grundsteuer für unseren zweiten Wohnsitz in Sterzing wollen wir nicht zahlen und unsere Kinder können sie nicht zahlen. Da ziehen wir es vor, aus Südtirol wegzugehen. H. Jürgen & Christel Geib, bisher Sterzing

TED

serer damals noch statischen und anfangs behelfsmäßigen Homepage. Seither hat sich der Medienkonsum unserer Leser stark verändert. Und wir uns mit ihm. Wir haben die Website laufend ausgebaut, um nützliche Dienste erweitert und mehrmals einem inhaltlichen

und grafischen Relaunch unterzogen. Heute ist unsere Website weit über das Wipptal hinaus bei zahllosen Usern eine willkommene Adresse und als solche nicht mehr wegzudenken. User können bequem und selbstständig Wipptals größten Kleinanzeiger nutzen, finden alle Wipptaler Veranstaltungen auf einen Blick, können in unserem Archiv nach den verschiedensten Themen stöbern. Unsere TED-Umfrage gilt als Stimmungsbarometer zu den verschiedensten aktuellen Fragen. Besonders großer Beliebtheit erfreut sich unsere Fotogalerie, die Einblick in das gesellschaftliche Leben vor Ort gibt. Täglich verzeichnen wir auf unserer Webseite durchschnittlich rund 1.250 Seitenaufrufe. In diesem Jahr waren es bereits mehr als 200.000.

Information zur EU-Datenschutz-Grundverordnung Am 25. Mai trat die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft. Ihre Daten (Adressen, E-Mailadressen von Kunden) sind bei uns in der Redaktion nur für den Zweck des Versands des Erker bzw. für den Versand von Rechnungen und Angeboten) gespeichert. Wenn Sie einverstanden sind, den Erker auch künftig zu erhalten, brauchen Sie nichts zu unternehmen. Sie erteilen uns damit die Genehmigung, die Wipptaler Bezirkszeitschrift auch weiterhin zu beziehen. Für Fragen, Wünsche und Anregungen steht Ihnen das Team vom Erker jederzeit unter info@dererker.it zur Verfügung! Die Redaktion

FUGGERROPPE

ERGEBNIS MAI Sind Sie mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden?

DIE JUNI-FRAGE Sollte im Wipptal ein öffentlich zugänglicher Badesee angelegt werden?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 4

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„I can do it“ hot a Amerikaner im Outlet gsog.


Viertes Treffen der Bürgerwerkstatt Sterzing

Vor gut einem Jahr ist die Bürgerwerkstatt in Sterzing ins Leben gerufen worden, deren Ziel es ist, den Bürgern eine Mitspracheplattform zu bieten, die der künftigen Gestaltung ihrer Heimatstadt dienen soll. Bei der jüngsten Zusammenkunft haben die Teilnehmer an drei Tischen ihre Eindrücke zum Stadtquartier Süd geschildert, welches das Gebiet rund um Pfarrkirche, Grundschule sowie Deutschhaus und dessen Umgebung umfasst. Es kristallisierten sich dabei Knotenpunkte heraus, die allen unter den Nägeln brannten. So wurde u. a. mehrfach das Parkplatzproblem in dieser Zone genannt, zu dem einige interessante Lösungsansätze fielen, deren Machbarkeit noch genauer überprüft werden muss. Ein zweiter Schwerpunkt war die Sicherheit der Schüler auf dem täglichen Schulweg. Nachdem Fahrradwege zum Teil fehlen oder nur mit horizontalen Markierungen sogar in Gegenrichtung zu Einbahnstraßen versehen sind, wünschen sich viele Bürger ein besseres, gut

durchdachtes und funktionierendes Fahrradwegenetz. Damit könnten auch die Schülertransporte hin zur Grundschule maßgeblich reduziert werden. Ein drittes Bürgeranliegen betrafen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und -verlangsamung, da das innerstädtische Tempolimit von 30 km/h grundsätzlich missachtet wird und hier ein hohes Gefahrenpotential an einigen Fußgängerübergängen besteht. Von der Stadt Sterzing wurde vor über einem Jahr eine Studie in Auftrag gegeben, die ein besser funktionierendes Verkehrskonzept für die Stadt ausarbeiten soll. „Leider“, so die Mitglieder der Bürgerwerkstatt, „liegen bis dato keine veröffentlichten Ergebnisse vor, die man im Rahmen der Treffen diskutieren könnte.“ Absicht der Kerngruppe der Bürgerwerkstatt sei es, nach den Sommerferien das Ergebnis der bisherigen Vorarbeit für eine nachhaltige Entwicklung des Stadtquartiers Süd zusammenfassend zu präsentieren und anschließend diese den verantwortlichen Akteuren von Sterzing zu übergeben.


Aktuell

Tödliche Milbe Seit Jahrzehnten breitet sich die Gamsräude im Wipptal aus. Betroffen waren bzw. sind die Reviere Wiesen, Pfitsch, Brenner und seit kurzem auch wieder Trens. Der Tod lauert unterm Fell. Grabmilben, 0,2 bis 0,4 mm groß, nisten sich in der Haut des Gamswildes ein, ernähren sich von Hautzellen und Gewebeflüssigkeit und schaffen es, das Wild innerhalb eines halben Jahres dahinzuraffen. Der Leidensweg ist qualvoll: Milbenkot juckt so stark, dass sich Gämsen beißen, mit Hufen und Hörnern kratzen oder sich an Felsen und Bäumen scheuern. Die Haut wird rissig und schuppig, Haare fallen großflächig aus, Bakterien dringen ein und verursachen Entzündungen, Körperfunktionen verlangsamen sich, die meisten Gämsen verenden an Erschöpfung. Da Gämsen Rudeltiere sind, ist die Ansteckungsgefahr groß. Im Wipptal besteht der Seuchenherd schon seit Jahren. Betroffen waren bzw. sind die Reviere Wiesen, Pfitsch, Brenner und seit kurzem auch wieder Trens. Ein erster Räudefall war dort im Jahr 2011 festgestellt worden. Damals war in Untersenges ein sehr schwer erkranktes Tier aufgefunden worden. Anfang Dezember 2017 wurde auf der Plitschalm eine räudekranke Gämse erlegt. Ende Dezember wurden in derselben Alm zwei weitere erkrankte Gämsen erlegt. 2015 gab es im Wipptal 24 Räudefälle. 2016 wurden 27 Fälle gemeldet. Seit 2008 fanden im Bezirk 231 erkrankte Gämsen den Tod, 34 davon waren Fallwild, der Rest wurde erlegt. Die Dunkelziffer dürfte also weit höher liegen. Die Übertragung der Seuche erfolgt hauptsächlich von Tier zu Tier. Sollte der Räudezug die Eisackfurche überschreiten, ist die Ansteckungsgefahr für Steinwildkolonien groß. Die Kolonie „Tribulaun“ zählt zu den besten Steinwildpopulationen Südtirols, sie setzt sich aus mehreren hundert Stück Steinwild zusammen. Im Bild eine Grafik zu den Räudefällen: in Rot gekennzeichnet die im Jahr 2017 aufgetretenen Räudefälle, in Schwarz jene in den Jahren zuvor. rb

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Nicht der Hüter meines Nachbarn Anfang Mai wurde ein besonders schlimmer Fall von Tierquälerei in der Gemeinde Wiesen bekannt. Der Bauer K. R. aus Schmuders hatte sich um seine Tiere länger nicht mehr gekümmert, woraufhin 19 Rinder qualvoll verhungert und verdurstet sind. Der Mist im Stall stand kniehoch und bedeckte bereits die Kadaver, als Amtstierarzt Alberto Covi den Stall betrat. Covi war einem Hinweis nachgegangen und hatte auf dem Hof nachgesehen. Was er dort erblickte, war ein Fall von Tierquälerei, wie er seit Jahrzehnten in ganz Südtirol nicht mehr vorgekommen war, so der Amtstierarzt. Er verständigte die Carabinieri, die den Fall protokollierten und zur Anzeige brachten. Angefordert wurden auch die

Männer der Freiwilligen Feuerwehr Wiesen. Was sie erblickten, dürfte ihnen noch für lange Zeit in Erinnerung bleiben. Eine eigene Entsorgungsfirma musste anrücken, um die Kadaver mit Seilwinden aus dem Stall zu ziehen. Nur acht Rinder haben die Tortur überlebt, eine Kuh brachte einige Tage später sogar ein gesundes Kalb zur Welt. Die Nachricht verbreitete sich im Wipptal wie ein Lauffeuer und plötzlich hat jeder immer alles schon gewusst, über die Probleme des besagten Bauern, der schon länger nicht mehr seinen Hof verlassen haben soll. Dass das keiner gemerkt haben will, scheint sehr unglaubwürdig. Die Tiere müssen verrückt vor Hunger und Durst gewesen sein und dementsprechend geschrien haben. Keiner hat es gehört? Vielleicht hätte ein Hotel daneben liegen müssen? Die ruhesuchenden Touristen hätten sich bestimmt über das Gebrüll beschwert. Und jetzt? K. R. darf „seine“ Tiere weiterhin versorgen, bis sie versteigert werden können. Warum? Weil sie sonst gleich getötet und auf dem Haufen zu den anderen toten

Tieren hätten geworfen werden müssen. Für ein Jahr wird der Hof gesperrt und „anschließend wird man sehen müssen, ob K. R. noch einmal eine Chance erhält, Tiere auf seinem Hof zu halten“, so Covi. Das hänge allerdings von ihm ab und ob er sich dabei helfen lasse, aus seinen Problemen herauszukommen. Stefan Gufler, Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch, wollte sich zu dem Fall nicht äußern. Der Fall werde von den zuständigen Ämtern geprüft, welche diesbezüglich fachkundige Auskünfte geben könnten, so der Bürgermeister. Im Zuge der Berichterstattung rund um den Fall ist auch öfters der Begriff von Zivilcourage gefallen. „Wer den Verdacht hat, dass jemand die ihm anvertrauten Tiere quält, kann sich an den Amtstierarzt wenden. Die Hinweise werden anonym behandelt“, so Covi. at

TIERLIEBE Nachdem dieser Fall von Tierquälerei bekannt geworden ist und auch, dass die Rinder nach der richterlichen Freigabe auf einer Schlachtviehversteigerung angeboten werden sollen, meldeten sich Tierfreunde, u. a. auch Hansjörg Plankensteiner und Rennläufer Christof Innerhofer, die entschieden, die Tiere vor einer möglichen Schlachtung zu bewahren. Vielleicht sollte man diesen Fall zum Anlass nehmen, um grundsätzlich über den Umgang der Gesellschaft mit Nutztieren nachzudenken. Fleisch ist billig und ständig verfügbar, machbar nur aufgrund von Massentierhaltung, gesteuert vom Konsumverhalten der Kunden. Ist es „unethischer“, diese Tiere zu schlachten und zu essen als irgendein anderes Tier?


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Politik

Landtagswahl 2018

Wer kandidiert im Wipptal? Im Herbst stehen Landtagswahlen an und die Parteien befinden sich bereits voll im Wahlkampfmodus. Erkennbar auch daran, dass sich neuerdings viele Politiker auf diversen Veranstaltungen im Wipptal tummeln. Im Wipptal sind rund 14.000 Personen wahlberechtigt. Durch das Verhältniswahlrecht in einem einzigen Wahlkreis und der Tatsache geschuldet, dass die Kandidatenliste der SVP sehr lang ist, benötigt ein Kandidat der SVP automatisch mehr Stimmen für einen Einzug in den Landtag als ein Kandidat einer Oppositionspartei. Je nachdem, wie viele Sitze die SVP erhält, werden sie an die Meistgewählten verteilt. Nachdem das Wipptal der kleinste Bezirk ist, kann man sich ungefähr ausrechnen, wie viele Stimmen ein SVP-Kandidat für den Einzug in den Landtag bräuchte. So rutschte 2013 Oswald Schiefer mit 6.922 Stimmen gerade noch in den Landtag, während der Wipptaler Kandidat Stefan Hofer mit 4.100 Stimmen auf der SVP-Liste weit abgeschlagen an 29. Stelle lag. Möchte die Wipptaler SVP einen Kandidaten

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Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner, wird für die Wipptaler SVP ins Rennen gehen.

in den Landtag bringen, müssten wahrscheinlich mehr als die Hälfte der Wählerstimmen an den SVP-Kandidaten gehen. Wobei das nicht ausgeschlossen ist. Franz Kompatscher hat mit seiner frühen Ankündigung, er stelle sich für die Landtagswahl zur Verfügung, im Gegensatz zu einigen anderen Parteien, bei denen

Bereits für die Freiheitlichen vorgeschlagen wurde Bezirkskoordinatorin Heidi Sparber. Über eine Kandidatur müsse allerdings noch der Vorstand entscheiden.

es noch keine Aussage über einen potentiellen Kandidaten gibt, für klare Verhältnisse gesorgt. Seine offizielle Nominierung erfolgte zwar erst Ende Mai, aber Kompatschers Schachzug war in dieser Hinsicht sehr geschickt. Etwaigen Konkurrenten in der eigenen Partei hat er damit schon früh den Wind aus den Segeln genommen. Zudem greift sein Wahlprogramm mit dem Krankenhaus Sterzing und der Verkehrsproblematik die brennendsten Themen des Bezirks auf. Der „Verlierer“ – möchte man fast sagen – ist wohl Josef Tschöll, Vorsitzender des SVP-Wirtschaftsausschusses. Bereits im Herbst wurde über eine mögliche Kandidatur Tschölls gemunkelt. Dem Erker gegenüber bestätigte Tschöll, dass er von sehr vielen auf eine Kandidatur angesprochen worden sei. „Ich habe nach reiflicher Überlegung aber entschieden, dass ich aus beruflichen Gründen – wir sind jetzt immerhin eine Kanz-

lei mit 50 Mitarbeitern – nicht zur Verfügung stehen werde“, so Tschöll. OPPOSITION Was den Stimmenanteil betrifft, haben es Kandidaten der Oppositionsparteien schon etwas leichter. Zum Vergleich: Bei der letzten Landtagswahl hätten Thomas Egger, der für das Bündnis „Wir Südtiroler“ gemeinsam mit Andreas Pöders BürgerUnion antrat, rund 1.200 Stimmen für den Einzug in den Landtag gereicht. Mit 834 Stimmen musste er jedoch hinter Pöder zurückstecken. Bei den Landtagswahlen vor fünf Jahren hieß der große Wahlsieger des Bezirks Süd-Tiroler Freiheit. Sie konnte den Stimmenanteil verdoppeln und erreichte 9,8 Prozent der Stimmen. Auch in diesem Wahlkampfjahr zeigt die Süd-Tiroler Freiheit im Wipptal Flagge und eröffnete den Wahlkampf Mitte April mit einer Veranstaltung in


Politik

WAHLMODUS

Trens. Die Botschaft an die Wipptaler: Wir stoppen den Transit-Wahn. Wer für sie ins Rennen geht, steht allerdings noch nicht fest. Jürgen Walter, der im vergangenen Herbst mit dem Aufbau einer Bezirksgruppe betraut wurde, steht für eine Kandidatur nicht zur Verfügung. „Dies ist leider aus Zeitgründen nicht möglich“, so Walter, „aber wir sind derzeit auf der Suche nach einer kompetenten Person, die sich mit den Parteizielen identifizieren kann.“ Anfang Juni wird die STF ihre Liste vorstellen. Ob sich auch ein Wipptaler auf der Liste befindet, ist derzeit noch ungewiss. Die Freiheitlichen wurden bei der letzten Landtagswahl mit 18,8 Prozent zweitstärkste Kraft; für 2018 wird ein ähnlich gutes Ergebnis erwartet. Auch im Hinblick darauf, dass der Bezirk mit einer eigenen Wipptaler Kandidatin zur Wahl antreten möchte. Wie die Freiheitliche Bezirkskoordinatorin Heidi Sparber dem Erker gegenüber mitteilte, sei sie vorgeschlagen worden und prinzipiell stehe sie für eine Kandidatur zur Verfügung. Über die endgültige Kandidatenliste müsse allerdings erst der Vorstand entscheiden, so Sparber. Diese werde im Laufe des Sommers bekannt gegeben, wie Andreas Leiter Reber, Obmann der Freiheitlichen, dem Erker gegenüber bestätigte. Für das Wipptal gebe es zwar einen weiteren Namensvorschlag, über eine mögliche Kandidatur kann aber noch keine Aussage getroffen werden. Ein neueres Phänomen im Wipptal ist das Erstarken der 5-Sterne-Bewegung. Man scheint die Bewegung rund um den Komiker Beppe Grillo langsam Ernst zu nehmen – auch dank

Paul Köllensperger. Auf mögliche Kandidaten und Bündnispartner angesprochen, gibt er sich jedoch bedeckt; eine mögliche Aussage darüber sei noch verfrüht. „Wir sind noch nicht – im Unterschied zu anderen – im Wahlkampf“, so Köllensperger. Auch bei den Grünen war bis Redaktionsschluss noch keine Entscheidung getroffen worden, ob und wen man im Wipptal als Kandidaten nominieren möchte. Man werde sich einen zum Wahlprogramm passenden Kandidaten ausgucken, so Hans Heiss. Für das Wipptal möchte man speziell auf die Transitfrage und zum Krankenhaus Sterzing, über dessen Perspektiven man sich in genauen Recherchen kundig gemacht habe, eingehen. Ein Kernthema werde voraussichtlich die Landwirtschaft sein, wobei Bio-Anbau und Strategien gegen Überproduktion und Monokultur im Mittelpunkt stehen werden. Zudem für das Wipptal interessant werden auch die Fragen der Erschließung und Tourismusentwicklung sein, um die man sich im Zuge der Raumordnungsdebatte eingehend kümmern werde. Zwar wurde das Bündnis der Wipptaler Bürgerlisten bei der letzten Wahl mit 8,3 Prozent viertstärkste Kraft. Deren Kandidaten spielten aber lediglich eine Statisten-Rolle. Auf mögliche Gespräche unter den freien Listen und eine Kandidatur angesprochen, wurde dies von Fritz Karl Messner, Bürgermeister von Sterzing, verneint. Er habe keine Gespräche diesbezüglich geführt und ziehe es auch nicht in Erwägung, für einen Sitz im Landtag zu kandidieren, so Messner. at

Laut Artikel 47 und 48 des Autonomiestatuts wird der Landtag nach dem Verhältniswahlsystem für die Dauer von fünf Jahren gewählt. Für die Wahl des Landtages bildet das gesamte Gebiet des Landes Südtirol einen einzigen Wahlkreis. Zwecks Zuweisung der Sitze an die einzelnen wahlwerbenden Listen wird die Gesamtanzahl der von allen Listen erhaltenen gültigen Stimmen durch die Zahl der Landtagsabgeordneten (35) plus zwei (37) geteilt und damit der Wahlquotient ermittelt; allfällige Bruchteile des Wahlquotienten werden nicht berücksichtigt. Anschließend werden jeder Liste so viele Sitze zugewiesen, als der Wahlquotient in der Stimmenanzahl jeder Liste enthalten ist. Bleiben nach der ersten Teilung noch Sitze übrig, wählt die zentrale Wahlbehörde unter den Reststimmen sämtlicher Listen in gleicher Anzahl wie die noch zuzuteilenden Sitze die höchsten aus und weist jeder der Listen, denen diese Reststimmenzahlen gehören, einen weiteren Sitz zu. Bei gleicher Reststimmenzahl wird der Sitz jener Liste zugeteilt, welche die insgesamt höhere Stimmenanzahl hat; ist auch diese gleich, so entscheidet das Los. In diese Aufteilung werden auch jene Listen miteinbezogen, die den vollen Wahlquotienten nicht erreicht haben. Falls aufgrund des wie oben errechneten Wahlquotienten die Gesamtanzahl der den verschiedenen Listen zuzuteilenden Sitze die Zahl 35 übersteigt, wird die Aufteilung erneut mit einem neuen Wahlquotienten vorgenommen, der durch die Verminderung des Teilers um eine Einheit (von 37 auf 36) errechnet wird. Durch das Wahlgesetz ist zudem gewährleistet, dass zumindest ein Angehöriger der ladinischen Sprachgruppe, welche die kleinste Sprachgruppe im Land darstellt, in den Landtag einzieht. Provinz Bozen

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Politik

„Das Wipptal braucht eine Identität“ Interview: Renate Breitenberger Nun ist es fix: Der SVP-Bezirksausschuss Wipptal nominierte Franz Kompatscher am 24. Mai einstimmig, für den Südtiroler Landtag zu kandidieren. Kompatscher, 62, unterrichtet Deutsch und Geschichte an der Oberschule Sterzing und ist seit neun Jahren Bürgermeister der Gemeinde Brenner. Während er sich auf Gemeinde- und Bezirksebene u. a. als SVP-Arbeitnehmer und SVP-Bezirksobmann (2000 – 2007) stark gemacht hat, ist die Landespolitik für ihn Neuland.

Erker: Herr Kompatscher, wie lange haben Sie überlegt, ob Sie für den Landtag kandidieren sollen oder nicht? Franz Kompatscher: Sehr lange. Man hat mich schon bei den Landtagswahlen 1998, 2003 und 2013 angesprochen und ich habe jedes Mal abgelehnt. Eine Kandidatur gehörte damals nicht zu meinem Lebensprogramm. Was war Ihr Plan? Ich dachte, Landtagsabgeordneter zu sein ist nicht meins. Überhaupt hatte ich damals eine Phase, in der ich mit der Landespolitik nichts zu tun haben wollte. Was gab den Ausschlag für Ihr Umdenken? Die Sanitätsreform und das Bangen um das Krankenhaus in Sterzing haben mir klar gemacht, dass wir uns wehren müssen. Jammern bringt dich nicht weiter. Du musst dich Situationen auch stellen und dich persönlich einsetzen. Wir alle wissen, dass es nicht einfach ist, in den Landtag gewählt zu werden. Aber ich bin jemand, den Herausforderungen mehr reizen als einfache Aufgaben. Deshalb will ich es versuchen.

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Landtagskandidat Franz Kompatscher: „Der Bezirk tut gut daran, wieder Gemeinsamkeit und Zusammenhalt zu spüren.“

Sie sagen, es wäre nie zur negativen Entwicklung im Sanitätsbereich gekommen, wenn das Wipptal einen Vertreter im Landtag gehabt hätte. Hat ein einziger Abgeordneter im Landtag also weitaus mehr Gewicht als sechs Bürgermeister und ein ganzer Bezirk zusammen? Die Macht der Bürgermeister ist beschränkt. In der Sanitätsreform haben wir Schlimmeres wie die totale Aushöhlung der Chirurgie, die Degradierung zum Day Hospital und die Abwertung der Neuroreha abwenden können. Wenn aber auf der anderen Seite die Geburtenstation geschlossen wird, kann man schlecht von einem Erfolg sprechen. Freilich hängen Entscheidungen immer von den Mehrheitsverhältnissen ab. Bei Diskussionsprozessen wie im Landtag musst du Kompromisse eingehen, andererseits

wirst du auch bei deinen Anliegen unterstützt. Für uns Wipptaler ist es wichtig, zusammen mit anderen Landbezirken im Landtag vertreten zu sein, sonst konzentriert sich alles hin zu den größeren Zentren. „Wenn ich von einer Sache überzeugt bin, lasse ich mich nicht einbremsen.“ Sie haben bei Kundmachungen gegen die Sanitätsreform Parteikollegin Martha Stocker harsch kritisiert. Wie geht die SVP-Leitung mit Kritik aus den eigenen Reihen um? Sicher haben es einige nicht gern gesehen, dass ich mich öffentlich gegen sie ausgesprochen habe. Wenn ich aber von einer Sache überzeugt bin, lasse ich mich nicht einbremsen. In einigen Bereichen wie in der Frauen- und Sozialpolitik schätze ich Martha

Stocker durchaus. In der Sanität ist aber vieles falsch gemacht worden. Wir bewegen uns deutlich hin zu einer Zweiklassenmedizin. Da kann ich nicht dafür sein. Wir müssen der gesamten Bevölkerung dieselben Möglichkeiten bieten. Der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner hat sich von der SVP abgewandt. Sie identifizieren sich nach wie vor mit ihr. Ja. Ich identifiziere mich mit allem, was ich gut finde. Einige Dinge sind voll anzuerkennen. Südtirol hat eine niedrige Arbeitslosenrate, die Wirtschaft ist stabil und floriert, die Pflegesicherung ist ein Vorzeigemodell. Die SVP hat vieles gut gemacht, darunter auch die Wohnbauförderung, auch wenn sie natürlich der heutigen Zeit angepasst werden muss. Seit 2013 hat es kein Wipptaler mehr in den Landtag geschafft. Spüren Sie Druck? Ich wünsche mir eine Vertretung für die Wipptaler. Der Bezirk tut gut daran, wieder Gemeinsamkeit und Zusammenhalt zu zeigen. Oft habe ich das Gefühl, dass sich die Wipptaler – und das reduziere ich jetzt nicht nur auf die SVP, sondern auch auf andere Bereiche – auseinanderdividieren lassen. Das ist schade. Ist der Bezirk noch stark vom Kirchturmdenken geprägt? In manchen Bereichen ja. Aber es bessert sich, das merke ich in der Gemeinde Brenner. Angenommen, Sie werden gewählt. Welche Fußabdrücke wollen Sie 2023 hinterlassen haben? Natürlich möchte ich vor allem in der Sanität etwas ändern. Aber auch in anderen Bereichen wie


Politik

Landwirtschaft, Fremdenverkehr, Bildung, Freizeitangebote und soziale Einrichtungen, die für uns wichtig sind, möchte ich mich mit viel Einsatz einbringen. Ich möchte aber auch dazu beitragen, in der Peripherie Arbeitsplätze zu sichern und zu fördern. Es gibt im Wipptal viele sehr gute Betriebe, denen wir die optimalen Voraussetzungen bieten müssen. Ein großes Thema ist der Verkehr. Mir ist bewusst, dass wir keine große Revolution erleben werden. Vielleicht müssen wir uns mit kleineren Schritten begnügen, aber wichtig ist, dass wir sie machen. Nur so kann sich etwas verändern. Durch den Brenner-Basistunnel wird das Wipptal höchstwahrscheinlich schlechter erreichbar sein als heute. Halten heute am Brenner Schnellzüge, so wird es morgen nur noch ein regionales Netz geben. Umso wichtiger ist es, im Halbstundentakt mit Innsbruck verbunden zu sein. Dafür werde ich mich zusammen mit anderen politischen Kräften einsetzen. „Ich weiß, dass es kritische Stimmen gegenüber der SVP gibt. Ich werde versuchen, diese Personen für die Partei zu gewinnen.“ Sie sprechen auch von Hol- und Bringschuld bei der Integration der Immigranten. Als Bürgermeister einer Gemeinde mit hohem Ausländeranteil habe ich in diesem Bereich viel Erfahrung gesammelt und große Defizite festgestellt. Beim Thema Einwanderung müssen wir das Heft in die Hand nehmen. Das Land muss die Kompetenzen des Innenministeriums, der Quästur und des Regierungskommissariats erhalten, die heute noch beim Staat liegen. Der Landeshauptmann soll Weisungen an die Sicherheitspolitik erteilen dürfen. Dann, und davon bin ich überzeugt, können wir da wirklich was ändern. Wer soll das künftig entscheiden dürfen?

Wir möchten zumindest auf Landesebene mitreden dürfen. Als Bürgermeister habe ich oft genug mitansehen müssen, dass Menschen die Staatsbürgerschaft erhalten haben, obwohl sie kein einziges Wort Deutsch oder Italienisch sprechen. Menschen durften trotz Fehlverhalten bei uns bleiben, und viele, deren Aufenthaltsgenehmigung verfallen ist, halten sich nach wie vor in Italien auf. Auch die Arbeit der zuständigen Ämter geht äußerst schleppend voran. Handlungsbedarf besteht auch bei der Integration: Es kann nicht sein, dass eine Mama kein einziges Wort versteht, wenn ihr die Kindergärtnerin am Telefon etwas mitzuteilen versucht. Der Spracherwerb muss verpflichtend sein. Das Thema Flüchtlinge wird gerne politisch missbraucht. Flüchtlingsströme brechen nicht ab, sie verschieben sich nur. Ich habe mich mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt. Seit mir die Weltpresse gesagt hat: „Bürgermeister, bei Euch geht es morgen zu wie in Idomeni“ und ich mitten in der Nacht angerufen worden bin: „200 Flüchtlinge sind hier, was tun wir damit?“, weiß ich, dass wir ein akutes Problem haben. Ein einzelner Staat kann reagieren, aber alleine schafft er es nicht. Europa muss eingreifen, die Mittelmeerroute kontrollieren, in Afrika aktiv werden. Während wir demografische Defizite haben, wird sich Afrika explosionsartig entwickeln. Diese Entwicklung könnte auch eine Chance für Europa sein, wenn wir uns vor Ort engagieren. Einwanderungsländer wie das sehr liberale Holland haben es längst verstanden: Wir vertragen nur eine bestimmte Prozentzahl an Zuwanderungen. Ich möchte aber nicht, dass gegen Immigranten gehetzt wird. Ich bin für eine sachliche und lösungsorientierte Diskussion. Wie werden Sie diesen Wahlkampf führen? Wollen Sie

überhaupt einen Kampf führen? Ich kann sicher keinen Wahlkampf führen wie andere, die sich einen Berater zur Seite stellen und sich Profile zurechtzimmern lassen. Ich bin der Kompatscher Franz und bin, wie ich bin. Meine oberste Botschaft ist dieselbe wie 2009, als ich das Bürgermeisteramt angetreten habe: Ich werde arbeiten und mich für die Anliegen und Sorgen der Wipptaler einsetzen. Sie wollen also alles andere als ein zahnloser Politiker werden. Wenn ich von etwas überzeugt bin, wehre ich mich auch. Ich gehöre ganz bestimmt nicht zu der Sorte von Politikern, die nur vor den Wahlen präsent sind und sich danach nirgends mehr blicken lassen und sich nicht zu Wort melden. „Das Wipptal muss im Landtag vertreten sein, sonst konzentriert sich alles hin zu den größeren Zentren.“ Sie haben Christian Egartner bei seiner Landtagskandidatur 2008 unterstützt. Wird er Sie bei diesen Wahlen unterstützen? Ich bin um jeden froh, der mich unterstützt, in welcher Weise auch immer. Ich habe damals Christian als Kandidaten vorgeschlagen, weil ich glaubte, dass er realistische Chancen hat. So war es auch. Ich habe ihm eini-

ges in der Parteiarbeit abgenommen und wir haben vieles auf Bezirksebene gemeinsam umgesetzt. Ich verlange nicht, dass sich jemand ein Bein für mich ausreißt, aber natürlich freue ich mich über jede Unterstützung. Ziehen Sie in den Landtag ein, wird am Brenner der Bürgermeister neu gewählt. Gibt es Interessenten für Ihre Nachfolge? Wird ein Platz frei, rückt immer jemand nach. Die Gemeinde Brenner zu führen ist sicherlich eine Herausforderung, da sie mit vielen Problemen zu tun hat, die andere Gemeinden nicht haben. Es wird sich sicher ein Nachfolger finden. Bis jetzt hat im Gemeinderat noch niemand Interesse bekundet. Mir haben auch einige Räte gesagt, sie sehen es nicht gerne, dass ich kandidiere. Angenommen, es klappt nicht. Dann hat es eben nicht geklappt. Dass es schwierig ist, wissen wir. Ich weiß, dass es kritische Stimmen gegenüber der SVP gibt. Ich werde versuchen, diese Personen für die Partei zu gewinnen. Ich stelle mich zur Verfügung und hoffe, dass die Bürger mein Engagement honorieren. Wenn nicht, bricht für mich die Welt auch nicht zusammen. Dann führe ich mein Mandat als Bürgermeister zu Ende und realisiere danach andere Lebenspläne. Es gibt auch ein Leben ohne Politik. E

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Politik

Kompatschers Warm-up Ja, gibt’s denn so was? Am 27. April hatte Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Ratschings, die in Mareit stattfand, gleich seinen dritten Auftritt im Wipptal innerhalb einer Woche. Es ist wohl so etwas wie sein Warm-up, seine Aufwärmrunde im Hinblick auf die Landtagswahlen im Herbst. Allein in der letzten April-Woche hatte der LH nicht weniger als drei Auftritte im kleinen Wipptal: nach Sterzing und Wiesen auch bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Ratschings in Mareit. Noch sind wir von den Landtagswahlen doch in einiger Entfernung – und doch nahe genug, um die Wipptaler ruhig zu stellen. Die Schließung der Geburtenstation und die ausufernde Verkehrsbelastung haben u. a. doch einige politische Narben hinterlassen. Die heiße Phase des Wahlkampfs wird dann wohl nicht mehr hier, sondern in den großen Bezirken geschlagen. Doch das ist ein anderes Thema. Kommen wir zum eigentlichen Kern des Abends. Bürgermeister Sebastian Helfer wollte auf der Bürgerversammlung „nach vorne blicken“ auf die zwei Abschluss-

jahre der laufenden Legislatur und betonte: „Wir haben die Latte hoch gelegt und müssen uns tummeln, wenn wir alles verwirklichen wollen.“ ENERGETISCHE SANIERUNGEN Im Bereich energetische Sanierungen stehen im laufenden Jahr die Schule und der Kindergarten in Gasteig (2,15 Millionen Euro) auf

dem Programm, zudem das Rathaus in Stange (550.000 Euro). 2019 sollen die Schule und das Vereinshaus in Mareit energetisch saniert werden, 2020 schließlich das Vereinshaus in Ridnaun. Damit nicht genug: In der Legislatur 2020 – 2025 sollen auch die Schule und das Vereinshaus in Innerratschings, die Schule und das Vereinshaus in Jaufental, das Vereinshaus in Telfes, das Vereinshaus und die Feuerwehrhalle in Gasteig, die Sporthalle in Stange, die Schule in Ridnaun und der Widum in Telfes einer Sanierung unterzogen werden. TRINKWASSERVERSORGUNG Im Bereich Trinkwasserversorgung stehen für 2018 (Weiler Braunhofe in Ridnaun sowie zwischen Stange und dem Reservoir „Schwozer“ in Gasteig) und 2019 (Quellfassungen Gorgeler in Innerratschings und Kaltbrunn in Jaufental, Versorgungsleitung Kaltbrunn, Erneuerung Speicher Telfes) 2,5 Millionen Euro für die Erneuerung des Trinkwassernet-

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zes bereit. Anfang 2019 sollen auch der Austausch und die Digitalisierung der Trinkwasseruhren erfolgen. „Wir werden vorerst versuchsweise eine Fraktion umstellen“, so Bürgermeister Helfer, „um zu überprüfen, was die Umstellung im Endeffekt überhaupt bringt.“ SPORT In Maiern wird das Biathlongelände abgelöst (500.000 Euro), am Sportplatz in Ridnaun werden die Umkleidekabinen erneuert (350.000 Euro), genauso wie in Innerratschings (100.000 Euro). Für die Naturrodelbahn in Jaufental mit Bruttokosten in Höhe von 975.000 Euro sicherte der Landeshauptmann die Unterstützung des Landes zu. GLASFASERNETZ In diesem Jahr wird die „letzte Meile“ in Braunhofe/Ridnaun, in Mareit bis zur Pension „Haller“ und im Bereich Fritzengatter sowie im Bereich Gonde in Innerratschings in Angriff genommen.


Politik

STRASSEN UND BRÜCKEN Im Rahmen eines Leader-Projekts wird in Jaufental ein Gehweg realisiert (399.000 Euro), das letzte Baulos wird bei der Auenrain-Straße in Ridnaun (460.000 Euro) und in Gospeneid (265.000 Euro) umgesetzt. Bei der Talstation in Ratschings wird die Brücke erneuert (225.000 Euro), in die Straße im Dörfl in Jaufental werden 399.000 Euro investiert, der Kreisverkehr in Stange schlägt mit 300.000 Euro zu Buche. „Mit diesem Kreisverkehr erhoffen wir uns nicht nur eine Verbesserung der Verkehrssituation; er soll auch dazu beitragen, dass PKW nicht mehr mit überhöhter Geschwindigkeit durch Stange fahren, wie es derzeit häufig der Fall ist“, betonte Bürgermeister Helfer. Für Asphaltierungen und allfällige Systemierungen sind 250.000 Euro vorgesehen. WOHNBAUZONEN Wohnbauzonen sind in Gasteig (Tonner, Oberhofer), in Außerratschings (Sportzone, Psenner, Kalch), in Ridnaun (Vereinshaus), in Innerratschings (Gonde 3) und in Jaufental (St. Anton) vorgesehen. In Telfes und Mareit wird eine Neuausweisung in Erwägung gezogen. GEFAHRENZONENPLAN Der Auftrag für die Erstellung des Gefahrenzonenplanes der Gemeinde Ratschings läuft über die Bezirksgemeinschaft Wipptal. Noch in diesem Jahr sollen auf eigenen Bürgerversammlungen die Pläne für die jeweilige Fraktion vorgestellt werden. AUFTRITT DES LH Nach den Berichten der Gemeindereferenten gehörte die Bühne dem Landeshauptmann. Er sprach der Gemeindeverwaltung

ein Lob für ihre Tätigkeit aus („Sie diskutieren nicht nur, sondern tun“), berichtete, dass er sich im Vorfeld der Versammlung mit dem Gemeindeausschuss getroffen habe („Das war eine teure Sitzung“) und forderte die Anwesenden auf, in der anschließenden Diskussion „Fragen zu stellen, über die sonst beim Budl diskutiert wird“. Dann führte er aus, in welch miserablen Situation er vor fünf Jahren das Land übernommen habe (Wirtschaftskrise, steigende Arbeitslosigkeit, SEL-Krise, Flughafen und „es war kein Geld mehr im Landeshaushalt“) und wie es ihm gelungen sei, das Land im europaweiten Vergleich weit nach vorne zu bringen. DISKUSSION In der abschließenden Diskussion ging es um Themen, die den Gemeindebürgern unter den Nägeln brennen: die Tourismusentwicklung, die zukünftige Finanzierung der Kultusgebäude, die Verlegung der Straße in Jaufental auf der Höhe der Brunnenkapelle und die Sicherung der Verbindungsstraße zwischen Mareit und Telfes, das E-Werk Achenrain, das Krankenhaus Sterzing, die Fußgängerbrücke in Mareit und die eingeschränkten Öffnungszeiten von Schloss Wolfsthurn. Am Ende dankte Bürgermeister Helfer für die konstruktive Diskussion, und zum Landeshauptmann gewandt stellte er fest: „In einigen Punkten konntest du uns sicher überzeugen, in einigen aber auch nicht.“ Für Überzeugungsarbeit bleiben ja noch einige Monate – ob das Wipptal dann auch noch ein so vielbesuchter Bezirk ist, werden wir sehen. bar Erker 06/18

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Verkehr

SVP WIPPTAL FORDERT FAHRVERBOT „Der Transit-Schwerverkehr muss ab sofort von der Landstraße verbannt werden – und nicht erst nach Inbetriebnahme des BBT“, fordert SVP-Bezirksobmann Karl Polig in einer Aussendung. Es sei nicht mehr länger tragbar, dass die Sattelzüge bei Staus die Autobahn verlassen und ihre Fahrt auf der Staatsstraße fortsetzen. Dies sei in den vergangenen Tagen verstärkt zu beobachten gewesen. „Zusätzliche Staus und Verzögerungen auch auf der Landesstraße sowie erhöhte Belastungen durch Lärm und Abgase sind die Folge“, so SVP-Bezirksobmann Karl Polig. „Mit dieser Maßnahme noch länger zuzuwarten, kann der Bevölkerung nicht zugemutet werden“, betont Polig. „Die offensichtlich zu hohe Attraktivität der Brennerroute ist zu reduzieren. Da gibt es keinen anderen Weg.“ Es brauche ein Bündel gezielter und konzertierter Maßnahmen, denn das erträgliche Maß sei längst überschritten. „Das Verbot für schwere LKW – mit Ausnahme des Quell- und Zielverkehrs – wäre eine erste Maßnahme, die wenigstens abseits der Autobahn eine Erleichterung bringen würde. Als wirksame Begleitmaßnahme braucht es natürlich auch rigorose Kontrollen von Seiten der Ordnungskräfte – mit entsprechenden Sanktionen im Falle von Übertretungen.“ „Gut funktionierende Verkehrswege sind sowohl für die großräumige als auch für die lokale Wirtschaft von grundlegender Bedeutung“, meint Polig. Der Umwegverkehr müsse jedoch eliminiert und der verbleibende Transit so organisiert werden, dass die Lebensqualität der Anwohner so wenig wie möglich beeinträchtigt wird – eine Herkulesaufgabe, die endlich mit mehr Engagement anzugehen sei!

AUTOBAHN ERZIELT REKORDGEWINN Die A22 schließt das Geschäftsjahr 2017 mit einem Reingewinn von 81,7 Millionen Euro ab. Damit lag dieser im Vergleich zum Vorjahr um 10 Millionen Euro höher. Die Investitionen lagen bei 17,5 Millionen Euro. Zurückzuführen ist dieser Anstieg auf ein immer höheres Verkehrsaufkommen entlang der Brennerachse, um das sich Politiker aller Parteien nun vermehrt Sorgen machen. Die Smogglocke über Sterzing hat denn auch jüngsthin zahlreiche Politiker ins Wipptal eilen lassen, um hehre Botschaften zu verkünden. Im vergangenen Jahr hat der Verkehr auf der Brennerautobahn insgesamt um 3,3 Prozent, der Schwerverkehr um 6,4 Prozent zugenommen. Damit stößt die A22 nun allerdings an die Grenze des Erträglichen. Immer öfter sind immer längere Staus die Folge. Die A22-Geschäftsführung hat den Aktionären für das Geschäftsjahr 2017 mehr als 35 Millionen Euro an Dividenden ausgezahlt; für die Anrainer neben der sich zäh dahinwälzenden Giftschlange wird die Luft indes immer dicker.

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„Es ist genug!“ Diese drei Worte von Landesrat Florian Mussner beim Infoabend über Mobilität, der am Ende April in Wiesen stattfand, sprachen wohl den meisten Anwesenden aus der Seele. Genauso viele fragten sich aber auch, warum diese Erkenntnis erst jetzt kommt – noch dazu so kurz vor den im Oktober anstehenden Landtagswahlen.

Die Herren am Podium versprechen: „Wir tun alles, um die Situation zu verbessern und die Belastungen zu verringern.“

Sicher, die zuständige Politik mag jetzt gleich einwerfen: „Wir arbeiten seit Jahren daran.“ Den großen Aufschrei gegen die massive Verkehrsbelastung hat es im Wipptal – wie im ganzen Land – aber nie gegeben. War das auch der Grund dafür, dass der Saal im Haus der Dorfgemeinschaft nur etwa zur Hälfte gefüllt war? Oder wehte über der Veranstaltung doch ein Hauch von Wahlkampf? Oder sind die Wipptaler einfach stuff, dass so viel geredet wird und sie doch weiterhin an kilometerlangen Blechlawinen ersticken, die sich über die Straßen schlängeln? BIS ZU 70.000 FAHRZEUGE TÄGLICH Wie dem auch sei, die Information war kompakt und höchst interessant. Dass Martin Ausserdorfer mit „schmelzender Stimme“, die ihm Hans Heiss im Publikum attestierte, die Vorzüge des BBT anpries, verwunderte weiter nicht. Günther Burger, Direktor der Landesabteilung Mobilität, erklärte den Anwesenden, dass der „Viertelstundentakt nichts mit Walzer und Taktknoten nichts mit Musikkapellen zu tun haben“, wie es Mode-

rator Joachim Dejaco formulierte. Konkret stellte er das Fahrplankonzept 2023 – 2026 vor, das „eigentlich kompliziert und doch ganz einfach“ sei. Landesrat Florian Mussner legte beeindruckende Verkehrszahlen bezüglich Autobahn vor: Demnach fahren täglich 42.000 Fahrzeuge durch das Wipptal, im Juli und August 57.000; an bestimmten Wochenenden steigt deren Zahl auf 70.000. „Mehr geht nicht“, konstatierte Mussner, dem übrigens kein Wahlkampf unterstellt werden kann, weil er im Herbst nicht mehr antritt. „Wir müssen alles tun, um die Situation zu verbessern und die Belastungen zu verringern.“ Er plädierte darauf, die Mobilität als großes Ganzes zu sehen, über die Landesgrenzen hinweg, und konstatierte für das Wipptal: „Manches wurde gemacht, vieles ist noch zu tun.“ „LÄNGST ZU VIEL!“ Um konkrete Antworten und Maßnahmen ging es dann auch den Zuhörern im Publikum. So stellte Rudi Messner aus Freienfeld fest, dass zu wenig über das


Dauerzustand im Wipptal: kilometerlange Blechlawinen

Verkehrsproblem und seine Auswirkungen auf die Gesundheit gesprochen worden sei – würden doch die Grenzwerte, u. a. von Stickstoffdioxid, entlang der Autobahn regelmäßig überschritten. „Es ist längst viel zu viel“, so Messner. „Allein in den letzten vier Monaten hat der Verkehr auf der A22 um vier Prozent zugenommen.“ Über Maßnahmen, den Schwerverkehr einzudämmen, habe er aber „noch nix“ gehört. „Ich sage das nicht, um Euch auf die Nerven zu gehen“, betonte Messner. „Aber es kann nicht sein, dass wir nicht darüber reden.“ Landeshauptmann Arno Kompatscher replizierte: „Das wäre mein Thema gewesen, über das ich nach der Diskussionsrunde sprechen wollte.“ Warum eigentlich ein weiterer Vortrag nach erfolgter Diskussion? In der Zwischenzeit ermüdete Zuhörer – der Info-Abend endete immerhin erst gegen 22.30 Uhr – stellen wohl weniger Fragen ... Notgedrungen wurde der Vortrag an dieser Stelle vorgezogen und der LH sprach über den „Kampf des Landes gegen die Transitbelastung“, die schädlichen Auswirkungen des Verkehrs auf die Gesundheit, auch wenn „Krebsraten nicht durch Studien belegt“ seien. Der Staat habe sich jahrzehntelang gegen Maßnahmen am Brenner verwehrt, der seine Nabelschnur, seine Verbindung mit Europa sei. Die Maßnahmen: Mauterhöhung auf der A22 („kommt sicher“), Dieselpreiserhöhungen („erst schauen“) und gleichzeitig Transitverbot auf der Staatsstraße. Die Einführung einer Umweltmaut beanspruchte er als seine persönliche Errungenschaft, „obwohl ich sonst sehr bescheiden bin – meis-

tens jedenfalls“. Ausdrücklich betonte er, dass die Blockabfertigungen in Nordtirol eine gemeinsame Entscheidung der Euregio seien, sowohl Südtirol als auch das Trentino stünden voll dahinter. Verena Debiasi bemängelte, dass die Messstation in der St. Margarethenstraße entfernt worden sei. Laut Auskunft von Ausserdorfer sei dort über einen längeren Zeitpunkt hinweg keine Überschreitung der Grenzwerte festgestellt worden, weshalb der Direktor des Landesamtes für Luft und Lärm deren Entfernung veranlasste. Alles in Butter also? Doch keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit? Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Es ist kein Problem, die Messstation wieder aufzustellen.“ Hans Heiss stellte schließlich die Grundfrage: „Wann kommt endlich ein Ende der Vergiftungen?“ und bedauerte das Fehlen von Rudl Siller, der vor einigen Jahren verstorben ist. „Er hätte jetzt sicher gesagt: ‚Christus haben sie gekreuzigt, den Gaismair erstochen und uns werden sie vergiften’.“ Ob die EU die Aushebelung ihrer Grundfreiheiten, wie freien Waren- und Personenverkehr zulassen würde, wollte er u. a. vom LH wissen. „Ja“, antwortete dieser, nämlich immer dann, wenn es um den Schutz der Gesundheit gehe, wenn die Maßnahme im Verhältnis stehe und wenn eine Alternative zur Verfügung stehe. „So, das war jetzt lang genug, wie immer bei mir“, merkte Kompatscher an – immerhin hatte er bis 21.23 Uhr warten müssen, bis er zu Wort gekommen ist. „Deshalb lass ich’s jetzt!“ Und damit war der Infoabend beendet. bar Erker 06/18

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Aktuell

FRANZENSFESTE

RATSCHINGS

Biotop und Mülldeponie

Für den Ankauf von Alperia-Anteilen

Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung von Franzensfeste drehte sich die Diskussion hauptsächlich um das Projekt Flussraumerweiterung Sams und die nicht enden wollenden Probleme mit der Mülldeponie Sachsenklemme.

Mit großer Mehrheit hat sich der Gemeinderat von Ratschings für den Ankauf neuer Alperia-Anteile ausgesprochen. Bürgermeister Sebastian Helfer hat dem Gemeinderat die Situation erläutert und die Vorteile für die Zukunft dargelegt.

Den Anfang machten Alexander Pramstaller, Amtsdirektor der Wildbachverbauung, und Andreas Vettori. Entlang des linken Eisackufers in der Zone Sams hat die Wildbachverbauung einige Meliorierungsarbeiten angedacht, die sowohl den heimischen Amphibien zugute kommen sollen, als auch den Anrainern und durchziehenden Fahrradfahrern. Es seien einige Teiche geplant, führte Vettori aus, die teils den Besuchern zugänglich gemacht werden sollen. Einige Bereiche blieben jedoch getrennt, diese sollten den Amphibien als Laichplatz dienen. Die ausführenden Arbeiten würde die Wildbachverbauung übernehmen, die Führung und Instandhaltung die Gemeinde, u. a. auch die Anschlüsse an eine Strom- und Wasserquelle, den Ankauf von Fahrradständern, Mülleimern, Trinkwasserbrunnen und die notwendigen Ansuchen für einen Tiefbrun-

nen müsste die Gemeinde übernehmen. Brandherd Sachsenklemme Der wohl wichtigste Punkt der Sitzung wurde erst zum Schluss unter Allfälliges behandelt, und zwar ging es um die Mülldeponie Sachsenklemme (siehe dazu eigener Bericht auf S. 18). Der Feuerwehrkommandant von Mittewald, Stefan March, schilderte den Gemeinderäten die gefährliche Situation rund um die Dauerbrandstelle, zu der die Wehrmänner ständig ausrücken müssten. In Kürze Die BBT SE habe angekündigt, so Klapfer, dass am Südportal 20 Sprengungen an der Oberfläche durchgeführt werden müssten, die jedoch ein Zehntel der Stärke der unterirdischen Sprengungen hätten. Im kommenden Jahr wird die Grundschule Franzensfeste einen weiteren Klassenraum erhalten, dieser wird von der italienischen Grundschule zur Verfügung gestellt. „Interessanterweise“, so der Bürgermeister, „haben sich alle Abgänger des italienischen Kindergartens in die deutschsprachige Grundschule eingeschrieben.“ at

Sprengungen in Stilfes Bis vor kurzem wurden im Pulverlager von Stilfes regelmäßig Sprengungen von Kriegsmaterial, das noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammt, durchgeführt. Bei der Bevölkerung verursachte diese ständige Lärmbelästigung erheblichen Unmut und auch die Tiere der benachbarten Bauernhöfe litten darunter. Vor kurzem wurden die Sprengungen bis auf weiteres eingestellt. Anfang Juni sollen jedoch einige Probesprengungen durch-

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geführt werden, um den Lärmpegel und die Vibrationsstärke zu

messen, so Bürgermeister Peter Faistnauer. Die Gemeinde erhofft sich davon, dass die Sprengungen aufhören und eine andere Lösung gefunden werden kann.

Schon bisher war die Gemeinde Ratschings Eigentümerin von 1.835 Anteilen und lag damit an achter Stelle unter den Gemeinden Südtirols. Nun erwirbt die Gemeinde auch die Anteile, welche die Bezirksgemeinschaft Wipptal aufgrund eines Landesgesetzes abgeben muss, und noch weitere Anteile von jenen zehn Prozent, die das Land an die Gemeinden abtritt – insgesamt 1.582 Aktien. Darüber hinaus ist man auch noch willens, weitere Aktien anzukaufen, die etwa von anderen Gemeinden frei werden, die am Kauf nicht interessiert sind. Das hat der Gemeinderat in einem Grundsatzbeschluss festgehalten. Insgesamt zielt man auf 5.000 Anteile und setzt damit ganz stark auf erneuerbare Energie. Die nicht unbeträchtlichen Kosten von über einer Million Euro will man durch Eigenmittel (10 %) sowie durch ein günstiges Darlehen (90 %) finanzieren.

fasernetz (50.000 Euro), für die öffentliche Beleuchtung und für den Ankauf von Alperia-Aktien (62.500 Euro) bestimmt. 345.000 Euro werden zur vorzeitigen Rückzahlung von Darlehen verwendet. Genehmigung der Rechnungslegung der Freiwilligen Feuerwehren Einstimmig genehmigte der Gemeinderat die Jahresabschlussrechnungen der vier Freiwilligen Feuerwehren. Alle vier Wehren konnten einen Verwaltungsüberschuss aufweisen: Ratschings 176.000 Euro, Ridnaun 112.000 Euro, Telfes 25.000 Euro und Innerratschings 4.864 Euro. Dieser wird für notwendige Investitionen wie den Ankauf von neuen Fahrzeugen verwendet. Gemeindeaufenthaltsabgabe bestätigt Die Gemeindeaufenthaltsabgabe wurde für 2019 bestätigt. Sie beträgt 2,10 Euro für die erste Kategorie, 1,70 Euro für die zweite und 1,35 Euro für die dritte Kategorie. Bei einer Nächtigungszahl von über 600.000 bringt die Aufenthaltsabgabe rund eine Million Euro für den Tourismus.

Jahresabschlussrechnung

Mehreinnahmen verbucht

Mit einer Enthaltung stimmte der Gemeinderat auch der Jahresabschlussrechnung zu, die einen Verwaltungsüberschuss von 1.026.181 Euro aufweist. Mit den nun zum Teil frei zur Verfügung stehenden Geldern werden wichtige Vorhaben finanziert. So werden Gelder für Kultusgebäude (8.000 Euro), für Sportvereine (37.000 Euro), für den Einbau digitaler Wasseruhren (50.000 Euro), für das Glas-

Rund 333.000 Euro an Mehreinnahmen, darunter ein Landesbeitrag von 142.000 Euro für die Sanierung der Straße nach Gospeneid, konnte der Gemeinderat verbuchen. Ein großer Brocken dieser Mehreinnahmen musste zusätzlich für die Schneeräumung im vergangenen schneereichen Winter bestimmt werden, der die Gemeinde stark belastet hat. ss


Aktuell PR

eTestDays: Südtirols Wirtschaft fährt elektrisch Die Elektromobilität macht von sich reden, Mercedes, Renault und Nissan mit unterdenn E-Fahrzeuge sind lautlos, emissions- schiedlichen Fahrzeugmodellen (E-Autos frei und haben viel Kraft. Dennoch haben mit Batterie sowie Plug-in-Hybride). Elektroautos ihren Weg in den Alltag noch nicht gefunden. Dies soll die Aktion „eTestDays“ ändern, die im Juli die E-Mobilität in Südtirols Betriebe und Unternehmen bringt und eine gute Gelegenheit bietet, sich selbst von Alltagstauglichkeit, Nutzen und Faszination dieser Technologie überzeugen zu lassen. An der Aktion können alle Südtiroler Betriebe mitmachen, die vom 1. bis zum 24. Juni 2018 ihr Interesse an einer Teilnahme über die Webseite www.greenmobility.bz.it bekunden. © Helios GmbH Unter den Interessenten werden dann jene Die Teilnahme an den eTestDays ist für BeBetriebe ausgewählt, denen im Zeitraum triebe kostenlos, lediglich die Stromkosten vom 19. Juli bis zum 3. August für insge- für die Ladevorgänge müssen selbst übersamt vier Tage ein E-Auto zur Verfügung nommen werden. Wer das Fahrzeug hingestellt wird. An der Aktion beteiligen sich gegen an einer öffentlichen Ladesäule von Hersteller wie Jaguar, Porsche, BMW, VW, Alperia laden will, erhält für den Aktions-

zeitraum eine kostenlose Ladekarte. Die Aktion eTestDays wurde vom Land Südtirol über die Initiative Green Mobility mit freundlicher Unterstützung von Alperia und den Südtiroler Raiffeisenkassen ins Leben gerufen. Ebenso wird die Testaktion von den Südtiroler Wirtschaftsverbänden (UVS, hds, lvh, HGV, CNASHV und SBB), dem Südtiroler Wirtschaftsring und der Handelskammer mitgetragen. Gerade für Unternehmen stellen E-Fahrzeuge eine gute Alternative zum traditionellen Verbrennungsmotor dar, wird doch die Anschaffung eines E-Autos umso interessanter, je mehr Kilometer zurückgelegt werden. Und nicht zuletzt feilt ein Betrieb, der elektrisch fährt, auch am eigenen Image. Denn Elektromobilität ist nicht nur innovativ, sondern auch der Start in eine neue Ära der Mobilität.

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Aktuell

Laut

§ ... Dauerbrandherd Sachsenklemme

Sigrid Gasser

Juristin – Kanzlei D‘Allura & Gschnitzer

Vermieter von Liegenschaften zu Wohnzwecken stehen immer öfters vor demselben Problem: Ihre Mieter zahlen nicht regelmäßig oder überhaupt nicht. In solchen Fällen sieht das Gesetz die Möglichkeit vor, gegen den säumigen Mieter ein Zwangsräumungsverfahren samt Eintreibung der Mietrückstände vor dem zuständigen Landesgericht einzuleiten. Voraussetzung dafür ist die unterlassene Zahlung des Mietzinses nach 20 Tagen ab Fälligkeit sowie ein registrierter Mietvertrag. Nach einem ergebnislosen Aufforderungsschreiben eines Rechtsanwaltes wird das Verfahren mit einer dem Mieter zugestellten gerichtlichen Räumungsklage eingeleitet. An der festgesetzten Verhandlung bestätigt der Richter die Räumung, falls der säumige Mieter nicht erscheint oder aber vorstellig wird, jedoch keine konkreten Verteidigungen vornimmt. Weiters sieht das Gesetz vor, dass der Mieter, sofern er schwerwiegende Gründe vorbringt und belegt, eine so genannte „Gnadenfrist“ von maximal 90 Tagen zur Zahlung der Mietaußenstände sowie sämtlicher Kosten des Verfahrens beantragen kann. Falls er innerhalb der vom Gericht dazu gewährten Frist seine Außenstände nicht vollständig begleicht, bestätigt das Gericht die Zwangsräumung. Nimmt er die Zahlung fristgerecht vor, bleibt das Mietverhältnis aufrecht. Legt der Mieter hingegen Einspruch gegen die beantragte Zwangsräumung ein, eröffnet sich ein gerichtliches Verfahren, das nach eventuell erfolgter Beweisaufnahme mittels Urteils entschieden wird. Bestätigt der Richter die vom Wohnungseigentümer beantragte Räumung, verfügt er die Zwangsräumung der Liegenschaft innerhalb einer angegebenen Frist und verurteilt den Mieter zur Zahlung sämtlicher Außenstände sowie der Anwalts- und Gerichtskosten. Damit kann der Vermieter eine Zwangsvollstreckung (Pfändung des Lohnes oder des Bankkontos) gegen den Mieter einleiten. Das Datum der Räumung der Liegenschaft wird dem säumigen Mieter mitgeteilt und vom Gerichtsvollzieher durchgeführt. In der Praxis erscheint Letzterer zusammen mit einem Schlosser, der das Türschloss wechselt, und fordert den Mieter, gegebenenfalls auch unter Mithilfe der Polizeiorgane, auf, die Wohnung zu verlassen und sämtliche sich darin befindliche Gegenstände zu räumen. In der Folge wird die Wohnung dem Eigentümer formell zurückgestellt. Es handelt sich hierbei um ein Schnellverfahren, das in der Praxis eine Dauer (zwischen Klage und durchgeführter Räumung) von vier bis sechs Monaten hat. Die in diesem Zeitraum anfallenden Mieten muss der Mieter auf jeden Fall begleichen. Zwecks Vermeidung allfälliger Probleme bei Mietverhältnissen ist es jedenfalls ratsam, sich vor Abschluss des Mietvertrages über die Seriosität und Zahlungsfähigkeit des zukünftigen Mieters genauer zu informieren. Sofern eine Bankgarantie vom Mieter verlangt wird, wird diese Prüfung bereits von der Bank vorgenommen. Damit kann sich der Vermieter erhebliche Mehrkosten und – bestenfalls – ein Gerichtsverfahren ersparen.

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© FF Mittewald

DAS RÄUMUNGSVERFAHREN IN MIETANGELEGENHEITEN

Bereits im Juli vergangenen Jahres wurde die Freiwillige Feuerwehr von Mittewald zu mehreren Bränden in der Mülldeponie Sachsenklemme gerufen. Der zusammengepresste Müll, gepaart mit den heißen Sommertemperaturen, begünstigte eine Vergärung, die zu Schwelbränden führte. In den ersten beiden Mai-Wochen dieses Jahres war die FF Mittewald innerhalb von neun Tagen gleich drei Mal im Einsatz. Während Feuerwehr-Kommandant Stefan March auf der Gemeinderatssitzung von Franzensfeste über die Zustände berichtete, wurde er im Anschluss

daran gleich wieder zur Brandbekämpfung in die Mülldeponie gerufen. Dass man sich nicht mehr mit Beschwichtigungen zufrieden geben werde, zeigte nicht nur die hitzige Diskussion in der Gemeinderatssitzung, sondern auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung von Mittewald. Dass die Verantwortung von der Bezirksgemeinschaft Eisacktal auf die FF Mittewald abgewälzt werde, wird als Frechheit empfunden, so eine empörte Bewohnerin von Mittewald. Die Brände in der Mülldeponie entwickelten sich zu einer Dauerbelastung für die Wehrmänner, die einerseits dem gesundheitsschädlichen Rauch ausgesetzt sind, und andererseits stän-

SCHWELBRAND Meinhard Hochwieser, Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, teilte dem Erker gegenüber mit, dass die Untersuchung durch den angeforderten Brandschutzexperten inzwischen ergeben haben, dass es sich tatsächlich um Schwelbrände in einigen Randbereichen der Deponie handle. Der Experte empfahl, die betroffenen Bereiche mit Wasser zu kühlen und sie mit einem speziellen, sandähnlichen Material abzudecken. Diese Arbeiten sind derzeit, in Absprache mit den zuständigen Landesämtern, in Planung und werden in Kürze beginnen. Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal hegt die Hoffnung, dass durch diese Maßnahmen die Sauerstoffzufuhr unterbrochen und die Schwelbrände gelöscht werden können, so Hochwieser.


AUSSER KONTROLLE 3 Fragen an Stefan March, Feuerwehrkommandant von Mittewald

dig damit rechnen müssen, wieder zu einem Einsatz in die Mülldeponie gerufen zu werden. Ein Problem sei auf Druck der Gemeinde beseitigt worden, nämlich durch Baumaßnahmen, um für die Wehrmänner den Zugang zum Eisack zu gewährleisten. Dadurch muss das Löschwasser nicht von der Trinkwasserleitung entnommen werden. Allerdings sei die Nachsorge ein Problem, wie March auf der Gemeinderatssitzung betonte, schließlich könne er nicht stundenweise Wehrmänner abstellen, um das Wasser aus dem Eisack für die Beregnung abzupumpen. WARTEN Wie Walter Baumgartner, Präsident der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, dem Erker gegenüber mitteilte, habe es zwar auf dem letzten Bezirksfeuerwehrtag eine Unterredung mit Bürgermeister Thomas Klapfer und Feuerwehrkommandant March gegeben, in der Überlegungen angestellt wurden, um die Schwelbrandgefahr in der Mülldeponie Sachsenklemme zu beseitigen. Allerdings gebe es bis dato nur verschiedene Vorschläge und erste Berechnungen der Bezirksgemeinschaft, aber noch keine konkreten Projekte. Im Anschluss an eine Untersuchung durch einen Experten wird ein Projekt ausgearbeitet. Die Umsetzung wird je nach angestrebter Lösung aber etwas dauern, da die Maßnahme erst geplant, finanziert, ausgeschrieben und gebaut werden müsse. Auf einen Zeitrahmen wollte sich Baumgartner allerdings nicht festlegen. at

Erker: Herr March, warum brennt es in der Mülldeponie? Was wird dort entsorgt? Stefan March: Auf der Mülldeponie wird alles entsorgt, was man sich nur vorstellen kann. Von Plastik bis Autobatterien haben wir so ziemlich alles gefunden. Die Brände entstehen ähnlich wie in einem Heustadel durch einen Gärungsprozess, durch den hohe Temperaturen entstehen können. Bei niedrigen Temperaturen wie im Winter treten die Brände nicht auf. Wurden die zuständigen Stellen informiert? Wir haben die Betreiber der Mülldeponie drauf hingewiesen, dass eine Kontrolle durchgeführt und der vorhandene Müll sortiert werden muss, damit man die Glutnester endlich löschen kann. Bis heute ist nichts passiert. Inzwischen ist die Situation meiner Ansicht nach nicht mehr unter Kontrolle. Wie hoch schätzen Sie die Belastung für die Feuerwehrmänner ein? Die Belastung ist enorm, nicht nur durch die Giftstoffe, denen die Männer und die Bewohner von Mittewald ausgesetzt sind, sondern auch durch die Tatsache, dass die Brände gehäuft an Wochenenden auftreten. Die Feuerwehrmänner können in ihrer Freizeit kaum noch etwas unternehmen, weil sie nie wissen, ob sie nicht wieder zu einem Einsatz gerufen werden. Auch die Bevölkerung leidet.

GEFAHRENZONE ABDICHTEN 3 Fragen an Ronald Amort, Leiter der Umwelt- und technischen Dienste der BZG Eisacktal

Erker: Herr Amort, was unternimmt die Bezirksgemeinschaft Eisacktal? Roland Amort: Wir haben einen Brandschutzexperten angefordert, der eine Untersuchung vornimmt, in der festgestellt werden soll, ob es sich um einen Tiefenbrand handelt. Sollte dies nicht der Fall sein, müsste in Erwägung gezogen werden, dass es sich um Brandstiftung handelt. In der Zwischenzeit werden wir versuchen, die Gefahrenzonen mit Erdmaterial abzudichten, besonders an der Abfallfront vorne, wo der Wind eine Angriffsfläche vorfindet und so Feuer entfachen kann. Das ist allerdings nur eine provisorische Maßnahme. Bereits im vergangenen Jahr haben wir begonnen, alles Brennbare in die Verbrennungsanlage zu schicken. Es werden in der Sachsenklemme nur mehr all jene Stoffe eingelagert, die der Verbrennungsofen nicht annimmt. Deswegen wurde auch die Arbeitszeit in der Mülldeponie Sachsenklemme reduziert. In der Mülldeponie ist ein Mitarbeiter beschäftigt, der einmal die Woche, und zwar dienstags, seine Arbeit versieht. Was ist während der übrigen Woche? Während der restlichen Woche ist niemand in der Mülldeponie. Wurden jemals Abgasmessungen oder andere Untersuchungen zu gefährlichen Gasen gemacht? Die Brände in der Sachsenklemme haben Gott sei Dank keine so große Dimension. Bis etwaige Untersuchungsmöglichkeiten in die Wege geleitet sind, sind die Brände längst gelöscht.

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Titelgeschichte

Keine Angst vor der Zukunft! Interview: Astrid Tötsch Als Direktor des Arbeitsförderungsinstitutes hat Stefan Perini einen tiefen Einblick in das „Revolutionsgeschehen“ Arbeit 4.0. Was sind die Lösungen für morgen? Digitalisierung? Weiterbildung? Bedingungsloses Grundeinkommen? Im Gespräch mit dem Erker spricht er über wichtige Weichenstellungen für die Zukunft. Erker: Herr Perini, Sie sagten kürzlich in einem Interview, dass der Mensch im Mittelpunkt der digitalen Transformation stehen muss. Wer hat das in der Hand? Stefan Perini: Schon in der Vergangenheit gab es Widerstände gegen den Fortschritt, wenn man etwa an die Weber und Spinner denkt, deren Arbeitskraft Anfang des 19. Jahrhunderts von Maschinen abgelöst wurde. Insbesondere durch die Schaffung des Wohlfahrtsstaates hat man einer Rebellion vor-

ZUR PERSON Stefan Perini, Jahrgang 1972, gebürtiger Sterzinger, lebt aktuell in Klausen. Nach dem Besuch der Handelsoberschule in Bozen studierte er Volkswirtschaft an der Uni Trient. Arbeitserfahrungen sammelte er im Ökoinstitut Südtirol und im Landesinstitut für Statistik. Es folgt die langjährige Leitung des Bereichs Wirtschaftsinformationen im WIFO der Handelskammer Bozen. Mit Oktober 2012 wechselte Perini zum AFI | Arbeitsförderungsinstitut, das er bis heute leitet.

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Ära 4.0: Die Fachwelt ist sich uneins, ob es sich um eine Revolution oder eine lineare Entwicklung handelt.

gebeugt und die sozialen Ungerechtigkeiten abgemildert. Das Gemeinwohl muss im Vordergrund stehen. Selbstverständlich haben die Menschen den technischen Wandel selbst in der Hand. Diese treten aber unterschiedlich auf, als Unternehmer, Arbeitskräfte, Aktionäre oder Vertreter von Lobbys. Allerdings gibt es weltweit große wirtschaftliche Interessen von Konzernen wie Google, Amazon, Apple und Facebook, die Produktivitätszuwächse der Digitalisierung voll für sich einstreichen wollen. „In der Aus- und Weiterbildung sind Rahmenbedingungen zu schaffen“, lautet eine der Forderungen des Arbeitsförderungsinstituts. In dem Moment, wo politische Entscheidungen über Lehrmethoden und besonders Inhalte getrof-

fen werden, sind diese doch bereits wieder veraltet? Das Wissen, das ein Erstklässler in der Mittelschule erwirbt, ist bei seiner Matura schon nicht mehr aktuell. Braucht es auch eine völlig neue Ausrichtung, was den Begriff „Bildung“ anbelangt? Das beste Rezept gegen den Jobkiller digitale Transformation wird die Bildung und die Schärfung der eigenen Kompetenzen sein. Man muss hier aber zwischen Allgemeinwissen, Fachwissen und Schlüsselkompetenzen unterscheiden. Schlüsselkompetenzen sind Fähigkeiten, die man nicht unbedingt am Arbeitsplatz erwirbt, die aber ungeheuer wichtig sind, um sich in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft zu behaupten. Darunter fallen Teamfähigkeit, Organi-

sationstalent, Problemlösekompetenz und Loyalität. Wenn man diese Fähigkeiten besitzt, ist man eigentlich für jeden Beruf gerüstet, weil sie eine lange „Halbwertszeit“ besitzen – Allgemeinwissen und Fachwissen dagegen verjähren. Das heißt dann doch in der Folge, dass unser Schulsystem – auch – darauf ausgerichtet sein sollte, diese Schlüsselkompetenzen zu fördern? Die zentrale Fähigkeit für die Zukunft ist „lernen zu lernen“. Wir müssen unseren Jugendlichen einen Rucksack an Kompetenzen mitgeben, damit sie sich im späteren Leben selbstständig in der Berufswelt zurechtfinden. Es geht weniger darum, Fachwissen zu vermitteln, als vielmehr jene Fähigkeiten zu stärken, durch welche die Jugendlichen morgen zu handlungsfähigen Personen werden und sich zu helfen wissen. Auch im AFI wird zurzeit stark über Ausbildung diskutiert, weil viele Betriebe eine sehr „enge“ Ausbildung fordern. Nehmen wir als Beispiel, dass der Metallsektor jammert, weil Schweißer gebraucht werden, und von den Schulen verlangt, dass dieses Können vermittelt wird. Was ist aber, wenn diese Schweißer einmal nicht mehr gebraucht werden? Der Anspruch der Wirtschaft ist der, dass die Fachkräfte quasi auf Knopfdruck da sein sollen. Einmal davon abgesehen, dass man nicht jeder Nachfrage hinterherlaufen muss, stellt sich auch die Frage nach der Machbarkeit. Um der Nachfrage zu entsprechen, braucht das Bildungssystem eine Vorlaufzeit von rund fünf Jahren. Selbst wenn man von den Schulen verlangte, genau die gewünschten Fachkräfte auszubilden, müsste


Titelgeschichte

Mitten drin in der Digitalen Revolution man die Planaufnahmen der Unternehmen bereits fünf Jahre im Voraus kennen. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, die Nachfrage so zu antizipieren, dass ein perfektes Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage entsteht. Industrie 4.0, Technologie 4.0, Arbeitsmarkt 4.0. Welche Trends auf dem Arbeitsmarkt lassen sich erkennen? Welche Fachkräfte werden in Zukunft benötigt? Der Zusatz „4.0“ ist ein bisschen in Mode und steht eigentlich für nichts anderes als die vierte industrielle Revolution. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass verschiedene Techniken und Maschinen miteinander kommunizieren. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, dass eine Maschine der anderen sagt, was sie zu tun hat. Der Begriff selbst ist aber noch sehr jung und die Fachwelt ist sich noch nicht einig darüber, ob es sich wirklich um eine Revolution handelt oder ob es sich um eine lineare Entwicklung handelt. Über die Berufe der Zukunft wird sehr viel diskutiert und geschrieben. So glauben US-Forscher, dass 65 Prozent der Kinder, die heute im Schulalter sind, in ihrem Erwerbsleben einen Beruf ausüben werden, den es heute noch gar nicht gibt. Relativ einig ist man

sich darüber, welche Berufe auf jeden Fall gefragt sein werden. Es sind jene, die mit der Programmierung von Technik und Entwicklung von Software zusammenhängen. So ist es durchaus möglich, dass wir künftig Jobs haben wie Daten-Archäologe, Privatsphären-Manager, Time-Broker, Raumfahrtpilot oder „Urbaner Bauer“. Das mag uns heute komisch vorkommen, aber wer hätte sich vor 20 Jahren gedacht, dass es in Südtirol einmal Wedding Planner geben würde? „Im Grunde genommen weiß heute niemand, was in 20 Jahren sein wird.“ Südtirol ist von Entwicklungszentren wie Silicon Valley weit entfernt. Wie wird diese Entwicklung bei uns wahrgenommen? Die Diskussion über Industrie 4.0 hat bei uns relativ spät, also erst vor zwei Jahren, begonnen. Vieles läuft hierzulande unter dem Begriff „Digitalisierung“. Die meisten Menschen assoziieren damit allerdings das Smartphone, das eigentlich nur der Neandertaler der Digitalisierung ist. In Fachkreisen spricht man vielmehr von der „Digitalen Transformation“. Ganze Produktionsund Wertschöpfungsketten wer-

Bereits in der Antike beschwerten sich die Alten über allzu moderne Sitten der jungen Generation. Generationenkonflikte sind also nichts Neues. Was derzeit geschieht, scheint allerdings ein tiefgreifender Wandel zu sein. Welten trennen „digital natives“ von denen, die noch mit Musikkassetten aufgewachsen sind. In einer Umfrage, die vor Kurzem vom Arbeitsforschungsinstitut durchgeführt wurde, gab etwas mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer an, dass die Digitalisierung die eigene Arbeit in hohem oder sehr hohem Maße betreffe. Auf die Frage, ob die Digitalisierung zu mehr oder weniger Arbeitsplätzen führen werde, waren sich die Arbeitnehmer nicht einig. Rund 37 Prozent der Befragten gaben „weniger“ an, 29 Prozent beantworteten die Frage mit „mehr“ und 34 Prozent sagten „kein Unterschied“. Bedenklich scheint, dass 44 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass durch die Digitalisierung die Arbeitsbelastung zugenommen habe. Für 30 Prozent habe sich jedoch die Möglichkeit von ortsungebundenem Arbeiten ergeben. WIRD DIE DIGITALISIERUNG IN SÜDTIROL ZU MEHR ODER WENIGER ARBEITSPLÄTZEN FÜHREN?

Quelle: AFI-Barometer, März 2018.

den auf die digitale Schiene gebracht. Das bedeutet zum Beispiel, dass im Handel nicht mehr die Verkäuferin die Regale nach-

füllen wird, sondern das mit Sensoren ausgestattete Regal leitet den Befehl zum Nachfüllen an das ebenfalls digitalisierte Lager

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Titelgeschichte

weiter, das rückmeldet, wann Waren zu bestellen sind. Möglicherweise gibt es bald selbstfahrende Autos des Lieferanten, die das Lager automatisch auffüllen. Man geht sogar davon aus, dass Journalisten von Algorithmen, die Texte ganz allein zusammenstellen, ersetzt werden können. Vom Vorbereiten von Artikeln über Übersetzungen bis hin zur Recherche in Datenbanken könnte die Schreibtätigkeit künftig von Computern erledigt werden. Medizinische Befunde können von Computern bewertet, Diagnosen von Algorithmen gestellt und Behandlungsmethoden von diesen empfohlen werden. Angeblich wird bald die Hälfte aller Arbeitsplätze von Robotern und künstlicher Intelligenz ersetzt werden. Gleichzeitig werden vor allem im Gastgewerbe, in der Pflege und im Handwerk Fachkräfte gesucht. Wie passt das zusammen? Wird es für bestimmte Berufe immer menschliche Fachkräfte brauchen? Es gibt Studien, die behaupten sowohl das eine als auch das andere. Die Substitutionstheorie sagt etwa, dass der verstärkte Einsatz von Robotern zu Massenarbeitslosigkeit führen wird. Wir sind hier im absoluten Negativ-Szenario. Neben der Substitutionstheorie gibt es auch andere. Eine besagt beispielsweise, dass hochqualifizierte Jobs am wenigsten verschwinden werden und dass in der so genannten Mittelschicht ein Stellenabbau stattfinden wird. Dort, wo die Technik bessere Arbeit leistet als der Mensch, werden Arbeitsplätze verschwinden. Dem Menschen bleiben die sehr guten, kreativen und Programmierjobs wie auch die sehr schlechten, wo der Einsatz von Technik nicht möglich ist. Eine weitere Theorie behauptet, dass die heute bekannten Berufe nicht so

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sehr verschwinden werden, sondern im kombinierten Einsatz von Technik und Mensch weitgehend weiterbestehen werden. Wo der menschliche Faktor zählt, wie in den Pflegeberufen oder im Servicebereich, wird es auch zukünftig Arbeitsplätze

in der Fließbandarbeit. Gespannt bin ich auf die Entwicklung im Automobilbereich. Dort spricht man bereits vom selbstfahrenden Auto, was im Endeffekt bedeuten könnte, dass die Berufe LKW-, Taxi- und Busfahrer verschwinden werden. Es ist vor-

geben. Aber im Grunde genommen weiß heute niemand, was in 20 Jahren sein wird. Einig ist man sich eigentlich nur darin, dass die digitale Transformation große Auswirkungen auf die Gesellschaft haben wird. Es werden nicht nur viele Berufe wegfallen, sondern auch viele entstehen, die uns heute noch gar nicht bekannt sind. Können Sie die Ängste der 40und 50-Jährigen nachempfinden, die um ihren Job fürchten? Momentan befindet sich die Südtiroler Wirtschaft in einer sehr guten Konjunkturphase. Allerdings stellt sich wirklich die Frage, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird und wie jene aufgefangen werden sollen, die nicht mehr „mithalten“. Werden sie in niederwertigen Berufen einsteigen? Bei einigen Arbeitsvorgängen könnte es einen richtigen Einbruch geben, wie etwa

stellbar, dass man bereits in einem Jahrzehnt mittels App ein selbstfahrendes Auto ordert, dann gibt man einfach Zeit, Start- und Zielort ein und wird an den gewünschten Bestimmungsort gebracht. Google und Tesla sollen bereits an den Prototypen arbeiten. „Die zentrale Fähigkeit für die Zukunft ist ‚lernen zu lernen’.“ Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer? Das zu erkennen ist gerade die große Aufgabe, der wir uns stellen müssen. Im Prinzip ist es ja nichts Schlechtes, wenn es uns durch den verstärkten Einsatz von Technik gelingt, eine Menge Arbeiten, die wir nicht unbedingt gerne machen, von Maschinen erledigen zu lassen. Die Frage ist, wie wir die Verteilung der Produktivitätszuwächse organisieren. Wer schöpft die so

genannte „digitale Dividende“ ab? Wie kann diese so gestaltet werden, dass alle etwas davon haben und nicht nur wenige? Hat man auf dem heutigen Arbeitsmarkt (gut bezahlt) nur mehr als „digital native“ eine Chance? Die „digital natives“ sind heute alles andere als gut bezahlt. Die Generation 2000+ ist gerade jene, die von Praktikum zu Praktikum und von einem prekären Job zum anderen hangelt, während die „ältere“ Generation noch auf gute Arbeitsverträge zählen konnte. Allerdings ist die digitale Transformation noch in den Kinderschuhen und auf lange Sicht werden die „digital natives“ in ihrer gesellschaftlichen Stellung aufholen. Die westliche Welt erlebt das Verschwinden des so genannten Mittelstandes. Empfunden wird das vielfach als eine Teilung in eine Zweiklassengesellschaft. Trügt das Bild? Ungleichheit und Digitalisierung sind zwei Phänomene, die nicht notgedrungen miteinander verbunden sind. Wie Thomas Piketty aufzeigt, wächst die soziale Ungleichheit weltweit wieder seit den 1980er Jahren. Die Digitalisierung kann dieses Phänomen noch beschleunigen und verstärken, wenn nicht kurzzeitig Maßnahmen getroffen werden, die sicherstellen, dass die Früchte der Digitalisierung im Sinne des Gemeinwohls eingesetzt werden. Sie kann es aber auch abschwächen, wenn zeitnah gesellschaftsfähige Lösungen gefunden werden. Auf dem Weltwirtschaftsgipfel wurde das bedingungslose Grundeinkommen diskutiert, um dem sozialen Ungleichgewicht entgegen zu steuern. Was halten Sie davon?


Titelgeschichte

WIRTSCHAFTSAUFSCHWUNG IM WIPPTAL

Noch bis vor wenigen Jahren war ich ein ausgewiesener Kritiker des bedingungslosen Grundeinkommens. In der westlichen Welt ist es durch die Errungenschaften der Gewerkschaften und durch den Ausbau des Wohlfahrtsstaates gelungen, die Kräfte des Kapitalismus so zu zügeln, dass ein gesellschaftlicher Ausgleich herbeigeführt werden konnte. Ob es in der digitalisierten Arbeitswelt möglich sein wird, die Verteilung des Volkseinkommens auch weiterhin durch Kollektivverträge zu organisieren, ist zweifelhaft. Auch hat sich inzwischen ein derartiger Wildwuchs an Sozialleistungen herausgebildet, dass die Wirksamkeit derselben berechtigterweise in Frage gestellt werden kann. Betrachtet man die Evolution des Wohlfahrtsstaates, so ist irgendeine Form eines Grundeinkommens für alle Bürger die logische Folge. Wenn die Menschheit die ganzen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz und Robotik so einsetzen würde, dass die unbequemen Arbeiten von Maschinen erledigt würden und der Mensch selbst Zeit für die schönen und kreativen Dinge hätte, dann hätten wir nahezu paradiesische Zustände. Zudem hätten wir mehr Zeit für die Familie und Kinder – natürlich vor dem Hintergrund der finanziellen Absicherung durch das be-

dingungslose Grundeinkommen. Ist es eine Utopie, sich für die Zukunft eine gerechtere Gesellschaft zu wünschen? Wie ließe sich das umsetzen? Kommunismus? Die Utopien von heute sind die Realitäten von morgen. Wer Visionen hat, muss nicht zum Arzt, lautet ein berühmtes Zitat. Für Träume kämpfen ist der Kern des Menschseins. Mit der sozialen Marktwirtschaft, wie wir sie bis in die 1980er Jahre hinein kannten, sind wir nicht schlecht gefahren. Vielleicht sollte in Zukunft noch das Wort Öko dazukommen. Was es braucht, sind vor allem Mindeststandards, die weltweit anerkannt sind, u. a. für Arbeitsbedingungen oder Emissionen. Die Produktionsleistung einer Gesellschaft soll auf jeden Fall so verteilt sein, dass die Grundbedürfnisse gedeckt sind. Das kann über eine Form von Grundeinkommen funktionieren. Was darüber hinaus geht, regelt der Markt. Karl Marx hatte eines erkannt: Die Akkumulation des Kapitals auf wenige Personen führt parallel zur Verelendung der Massen. Hier steckt auch die größte Gefahr der Digitalisierung, nämlich dass die Produktivitätszuwächse nicht der Gemeinschaft, sondern einigen wenigen zugutekommen. Der Mensch hat allerdings frühzeitig gegengesteu-

Stieg die Anzahl der Beschäftigten zwischen 2010 und 2015 gemächlich, aber kontinuierlich an, ist speziell von 2017 auch 2018 ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen. Hauptarbeitgeber sind der öffentliche Sektor, der Handel und das Gastgewerbe.

UNSELBSTSTÄNDIG BESCHÄFTIGTE IM WIPPTAL* März 2010 März 2011 März 2012 März 2013 März 2014 März 2015 März 2016 März 2017 März 2018

5.972 6.064 6.105 6.193 6.230 6.237 6.317 6.472 6.829 * mit italienischer Staatsbürgerschaft, März 2018. Quelle: Amt für Arbeitsmarktbeobachtung

UNSELBSTSTÄNDIG BESCHÄFTIGTE IM WIPPTAL IM WIRTSCHAFTSSEKTOR* Andere Dienstleistungen 1.053 Bauhandwerk 317 Bauindustrie 538 Gastgewerbe 918 Handel 905 Landwirtschaft 65 Verarbeitendes Gewerbe Handwerk 278 Verarbeitendes Gewerbe Industrie 1.145 * mit ital. Staatsbürgerschaft, März 2018. Quelle: Amt für Arbeitsmarktbeobachtung

ert, so dass die Marx’schen Schreckensszenarien nicht eingetroffen sind: Die Sozialdemokratie war geboren. Nun geht es darum, die nächste Phase des Wohlfahrtsstaates ein-

zuleiten: Die Industrie 4.0 führt zu Arbeit 4.0., einem Wandel der Arbeitswelt. Gezwungenermaßen wird es auch ein Welfare 4.0 geben müssen – eine moderne Form E des Wohlfahrtsstaates.

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Aktuell

Keine Durchfahrt

Lawinenabgang von der Prantnerplatte am 13. April 2018; die Verbauung befindet sich rund 100 m weiter rechts.

Seit September letzten Jahres gibt es zu den Alm- und Berghütten ab der Prantner Alm, u. a. auch zur Riedbergalm im Besitz von Karl Pittracher, ein vollständiges Fahrverbot bis auf Widerruf. Wie es dazu kam? Karl Pittrachers Antwort: „Aufgrund von jahrelanger Untätigkeit seitens der Gemeindeverwaltung von Sterzing und Willkür.“ Aber zur Vorgeschichte: Nach den Murenabgängen im Unwetterjahr 2012, wodurch es auch auf der Riedbergstraße oberhalb der Prantneralm zu Schäden kam, wurde von der Gemeinde Sterzing der Techniker Arnold Mair mit der Erstellung eines Ausführungsprojektes zur Sanierung des Forst- und Almweges Riedberg beauftragt. Bei die-

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ser Straße handelt es sich um eine ehemalige Militärstraße, die vor rund zehn Jahren an die Gemeinde übergegangen ist und für den Verkehr frei befahrbar war. Nachdem bis Mitte Juli des letzten Jahres keine Sanierungsmaßnahmen eingeleitet worden sind, kam es zu einer Projektbesprechung zwischen dem Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner und Mair. Dieser empfahl in einem anschließenden Schreiben an Messner, den Forstweg ab dem Zaun oberhalb der Prantneralm dringend zu schließen. Darin heißt es u. a., dass sich die Situation infolge der starken Niederschlagsereignisse in letzter Zeit oberhalb der Prantneralm sehr verschlechtert habe. Dieser Ausführung widerspricht Pittracher, denn seiner Ansicht

nach waren die Monate Mai und Juni des vergangenen Jahres so niederschlagsarm wie selten zuvor. In Mairs Schreiben heißt es weiter, dass eine Wiederöffnung des Weges erst nach Umsetzung der im Projekt vorgesehenen Sanierungsund Sicherungsmaßnahmen vorgenommen werden könne. Am darauffolgenden Tag verordnete Messner die Schließung der Riedbergstraße oberhalb der Prantner Alm für den gesamten Fahrzeugverkehr, die am darauffolgenden Montag in Kraft trat. WARUM WURDE NICHT GEBAUT? Auf der Riedbergalm wurden zu der Zeit über 80 Rinder und rund 120 Stück Kleinvieh gehalten. Der Hüttenwirt besaß die Ausschanklizenz, hatte vier Mitarbeiter und

die Hütte wurde von Einheimischen und Touristen gerne besucht. Karl Pittracher so wie rund 15 weitere Grund- und Almbesitzer sahen sich von einem Moment auf den anderen beinahe von der Außenwelt abgeschnitten. Zwar ist es möglich, auf der Straße weiter Richtung Hühnerspielhütte nach Gossensaß zu gelangen, aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse allerdings nur mit PKW mit Allradantrieb und einer Durchfahrtserlaubnis. Die Hütte mit Getränken, Speisen und die Tiere mit Getreide zu versorgen wurde zu einem Problem, ebenso die Müllentsorgung, die Heumahd und Holztransporte. Auf Pittrachers Nachfrage bei Maria Luise Troyer Bressan, u. a. auch zuständig für die Instandhaltung der Straßen, sei ihm eine münd-


Aktuell

„Es geht um die Sicherheit der Menschen“ Bürgermeister Fritz Karl Messner zur Sperrung der Riedbergstraße

liche Erlaubnis für die Straßenbenutzung gegeben worden. Ein Geologe sollte einen Lokalaugenschein vornehmen und auf dessen Gutachten hin sollte eine Entscheidung getroffen werden. Bei der Begehung mit dem Geologen Joachim Dorfmann, die zehn Tage später stattfand, wurden Nachbrüche und Hangbewegungen bei der Bachquerung D4, wo die Riedbergstraße den Prantnerbach quert, festgestellt und somit die Notwendigkeit der Straßensperre bestätigt. Jedoch könnte die Straßensperrung laut Protokoll unter bestimmten Voraussetzungen aufgehoben werden, wie etwa Durchfahrtsverbot für Schwerfahrzeuge, Errichtung einer Abgrenzung mittels Beton New Jersey auf einer Länge von rund 40 m, Abdeckung der Abbruchkante mit einer Plane sowie Fahrverbot in der Nacht und bei Regenfällen. Rund drei Wochen später trat die Verordnung der Gemeinde Sterzing in Kraft. JERSEY-WANDERUNG Zwischen Mitte August und Mitte September war die Straße untertags für PKW wieder offen, Abdeckungsmaßnahmen der Abbruchkante wurden in die Wege geleitet und New-Jersey-Elemente aufgestellt. Bei einer Kontrolle am 13. September fiel dem Geologen

Erker: Die Riedbergstraße ist seit September letzten Jahres gesperrt. Warum? Bürgermeister Fritz Karl Messner: Bauleitplanmäßig ist die Riedbergstraße eigentlich keine Straße, denn sie ist nicht einmal im Bauleitplan eingetragen, weil sie früher eine Militärstraße war. Als Parzelle ging sie vor rund zehn Jahren an die Gemeinde über. Die Gemeindeverwaltung hat sich bemüht, dass das Land sie als Forststraße übernimmt – stieß allerdings auf taube Ohren. Bereits in früheren Amtsperioden, und zwar zwischen 2008 und 2012 wurden Bemühungen angestellt, dass alle Betroffenen eine Interessentschaft zur Verwaltung dieser Straße gründen. Das scheiterte an den unterschiedlichen Ansichten der Parteien. Nach den Unwetterschäden von 2012 hat sich die Gemeindeverwaltung darauf geeinigt, dass man, wenn der Zivilschutz bereit wäre, die Finanzierung zu mindestens 80 Prozent zu übernehmen, an eine Sanierung denken könnte, ansonsten muss über eine Schließung nachgedacht werden. Die Gemeindeverwaltung wollte damit den guten Willen beweisen und das Projekt finanzieren, damit beim Zivilschutz um die Kostenübernahme angesucht Dorfmann laut seinem Protokoll auf, dass die New-Jersey-Elemente um rund einen halben Meter versetzt worden seien, und zwar nicht aufgrund von Hangbewegungen, sondern durch menschliches Eingreifen. Offensichtlich waren die Elemente von jemandem bewegt worden, dessen

werden kann. Das Durchfahrtsverbot vom 15. September für alle Fahrzeuge auf die Riedbergalm erfolgte aufgrund des geologischen Gutachtens des Geologen Dorfmann, der ein Versetzen der Jersey-Elemente protokollierte. Um eine temporäre Durchfahrt zu genehmigen, schlug er vor, dass die Elemente an ihre ursprüngliche Position zurückgesetzt werden müssen. Dies ist nicht geschehen, sondern bis auf zwei Jersey, die quer über die Straße zur Absperrung errichtet wurde – sind alle abtransportiert worden. Warum? Nach den Sicherheitsmaßnahmen, die im vergangenen Jahr getroffen wurden, wie beispielsweise die Verengung des gefährlichen Straßenabschnitts, kam es ständig zu mutwilligen Entfernungen der Abgrenzungen. Der erste Fall betraf einen Holzzaun, der verstellt wurde, der zweite Fall betraf die New Jersey Elemente und Messpunkte, die Aufschluss über Hangrutschungen geben sollten. Weitere Hangrutschungen wurden bestätigt und dann sind sowohl die Beton-Elemente als auch die Messpunkte entfernt worden. Von der Stadtpolizei

Fahrzeug breiter als die Straße war; dieses Fahrzeug muss sogar über eine Krananlage verfügt haben wie etwa ein Holztransporter – und hätte die Straße nicht benutzen dürfen. Um auf dem betroffenen Straßenabschnitt wieder eine temporäre Durchfahrt zu ermöglichen, müss-

ten die Beton-Elemente wieder an ihre ursprüngliche Position zurückgestellt werden, erklärte der Geologe. Das ist allerdings nicht geschehen. Stattdessen wurden acht Elemente abtransportiert und die anderen beiden quer über die Straße gestellt, um eine Durchfahrt für jegliches Kraftfahrzeug

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Aktuell

wurde der Fall protokolliert und bei den Carabinieri zur Anzeige gegen Unbekannt gebracht. Warum wurde die völlige Schließung veranlasst? Als Eigentümer der Straße weiß die Gemeindeverwaltung, dass auf der Riedbergstraße eine Gefahr für die Benutzer besteht und es kann nicht verantwortet werden, dass es möglicherweise sogar zu Todesfällen kommt. Auch ein Verbotsschild reicht hier nicht. Die Gemeinde muss Maßnahmen ergreifen, damit sie nicht mehr befahren werden kann. Was müsste getan werden, damit sie wieder als befahrbar eingestuft wird? Als das fertige Projekt vorlag, wollte die Gemeinde beim Zivilschutz um die Finanzierung ansuchen – die positive Begutachtung der Baukommisison lag zu dieser Zeit bereits vor. Es fehlten allerdings die Unterschriften der Grundeigentümer, da die Straße in den Hang hineinverlegt werden muss. Da nicht alle Grundeigentümer unterschrieben haben, kann keine Baukonzession ausgestellt werden und beim Zivilschutz kann nur angesucht werden, wenn die Baukonzession vorliegt. Solange also nicht alle Unterschriften vorliegen, liegt das Projekt auf Eis und die Straße bleibt zu. Das Projekt von Ing. Mair liegt seit 2012 auf. Warum wurde es bisher nicht umgesetzt? Das Projekt musste einige Male überarbeitet werden, da sich der Hang als unstabil erwies und unter Beobachtung gehalten werden musste. Auch in der nächsten Gemeinderatssitzung sind bereits wieder Mehrkosten für die Bearbeitung des Projektes vorgesehen. Insgesamt belaufen sich die bisherigen Projektierungskosten auf 60.837,58 Euro (u. a. Kosten für Geometer, Ingenieur, Geologe, Sicherungsarbeiten). Solange nicht alle Grundeigentü-

zu unterbinden. Bürgermeister Messner erteilte ein Durchfahrtsverbot für alle Fahrzeuge – Fahrräder miteingeschlossen – bis auf

mer unterschreiben, kann das Projekt nicht weiter verfolgt werden. Nachdem die Riedbergstraße nicht als öffentliche Straße klassifiziert ist, gibt es auch keine Möglichkeit, den betreffenden Grund zu enteignen. Es ist zudem fraglich, ob die Gemeinde bereit ist, viel Geld auszugeben. Es gibt einige Stimmen, die kritisieren und fragen, warum man die Straßenschäden in Sterzing nicht mit Priorität repariert. Im Verhältnis dazu wird die Riedbergstraße marginal gebraucht. Und wir sprechen hier von einem Betrag von mehr als einer halben Million Euro. Die Interessenten sind auf die Straße angewiesen, warum werden keine Ausnahmegenehmigungen wie zum Beispiel Materiallieferungen erteilt? Weil es immer eine Belastung der Straße ist, die samt dem ganzen Hang rutscht. Und hier geht es um Menschenleben! Wenn der Geologe schriftlich bestätigt, dass man die Straße gefahrlos öffnen kann, dann wird sie sicherlich wieder geöffnet. Karl Pittracher, Besitzer der Riedbergalm, kritisiert, dass bei der Schließung der Riedbergstraße der Sicherheitsaspekt angeführt wird, während gleichzeitig die Rodelbahn, die seiner Ansicht nach stark lawinengefährdet ist, jedes Jahr aufs Neue die Betriebslizenz erhält. Ist die Sicherheit der Menschen dort weniger gefährdet? Mit der Lawinenverbauung hat sich das Forstamt befasst und es wird immer wieder verlangt, dass Lawinen abgesprengt werden. Ich habe bereits einige Male Genehmigungen für Lawinenabsprengungen erteilt. Dieses Vorgehen ist bei vielen Rodelbahnen der Fall. Lawinenverbauungen an sich unterstehen dem Land und haben eine größere Tragweite, was die Sicherheit der Bevölkerung anbelangt. at

Widerruf und bis heute gültig. „Wir haben mit Bauernbund, Bauernbundrechtsschutz, Volksanwältin, Forstinspektion, Amt für

„KONTRAPRODUKTIVE VORGEHENSWEISE“ Wie Klaus Leider, Betreiber der Hühnerspielhütte, dem Erker gegenüber mitteilte, habe er die Vorgehensweise der Gemeinde Sterzing als kontraproduktiv empfunden. Als Wirt der einzigen biozertifizierten Hütte Südtirols sehe er es durchwegs positiv, dass die Riedbergstraße für den allgemeinen PKW-Verkehr gesperrt werde, und halte es für richtig, den Verkehr von den Bergen fernzuhalten. Allerdings müssten Ausnahmeregelungen, wie etwa Materiallieferungen, erlaubt sein, da Wirtschaftsbetriebe darauf angewiesen seien. „Ich habe eine Stunde vorher von der Sperrung erfahren“, so Leider und kritisiert die Art und Weise, wie die Sperrung vonstatten ging. Bedauernswerterweise gebe es auch kein Entgegenkommen vonseiten des Bürgermeisters, was Ausnahmeregelungen betreffe. Auf dem engen und extrem steilen Weg über Gossensaß seien die Materialtransporte, die er nun selbst durchführen muss, sehr zeitaufwendig und kostspielig.

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Wildbachverbauung, mit dem zuständigen Stadtrat und den Oppositionspolitikern gesprochen – keiner sieht sich der Aufgabe gewachsen, einen Bürgermeisterbeschluss rückgängig zu machen oder ihn auf seine Rechtmäßigkeit hin zu überprüfen“, kritisiert Pittracher. AM FALSCHEN ORT Die neue Almsaison steht vor der Tür, eine Lösung ist immer noch nicht in Sicht. Als letzter Ausweg erschien Pittracher als Lizenzinhaber und Manfred Mair als Miteigentümer der Gang zum Rechtsanwalt. Im Namen seiner Mandanten schrieb Rechtsanwalt Alois Seehauser Ende März dieses Jahres einen Brief an Bürgermeister Messner, an das Forstinspektorat und an Landesrat Arnold Schuler.

Zwei New-Jersey-Elemente versperren die Zufahrt zur Riedbergalm.

Darin legte er dar, dass eine Dringlichkeit der Schließung nicht gegeben gewesen sei, und ersuchte die Gemeindeverwaltung, die Zufahrt zur Riedbergalm bis zum Almauftrieb Mitte Juni mit der Durchführung der dazu notwendigen Arbeiten auf jeden Fall zu gewährleisten. Denn es könne nicht sein, dass die Zufahrtsstraße aus Sicherheitsgründen gesperrt sei, während die Rodelbahn von der Prantneralm trotz Lawinengefahr jährlich die offizielle Lizenzierung der Gemeinde Sterzing bekomme, obwohl die vor sechs Jahren begonnene Lawinenverbauung nie fertiggestellt worden sei, so Pittracher. Vor rund zwei Monaten brach – so wie fast in jedem Frühjahr – ein Schneebrett bei der Prantnerplatte los und verschüttete auf einer Länge von 30 m die Straße zur Prantneralm. Trotz Lawinenwarnungen im gesamten Land war sie nicht gesperrt worden. Glücklicherweise gingen bisher die Lawinen entweder nach Beendigung der Rodelsaison oder abends ab, trotzdem sei es fahrlässig und unverständlich, vor allem vor dem Hintergrund der Sperrung der Riedbergstraße, betont Pittracher. Interessanterweise sei die Lawinenverbauung genau dort aufgestellt worden, wo sie am wenigsten nutze, erklärt Manfred Mair, Besitzer des Grundes, auf dem die Verbauung vorgenommen worden war. Darüber


Aktuell PR

Jetzt wird’s aber Zeit für die Rente! Wer über 55 Jahre alt ist und noch nicht an die Rente gedacht hat, sollte sich dringend über seine Position informieren! Für alle Jahrgänge vor 1963 wird es höchste Zeit! Das Thema Rente ist in aller Munde: Altersrente, Frührente, Zusatzrente, Hinterbliebenenrente, Mindestrente, goldene Rente. Irgendwie weiß jeder Bescheid, aber keiner so richtig. Wer aber ruhig in die Renten-Zukunft blicken will, sollte möglichst alles über seine Rentensituation wissen. Es ist daher sehr wichtig, die persönlichen Beitragszeiten auf ihre Richtigkeit zu prüfen, denn schon der kleinste Fehler kann sich negativ auf Ihren Rentenbeginn und sogar auf die Rentenhöhe auswirken.

hinaus habe er sich nur mündlich mit dem Betreiber der Rodelbahn vor etwa acht Jahren über eine eventuelle Verbauung unterhalten, eine Einsicht in die Planungen oder schriftliche Erlaubnis habe es nie gegeben, die Baumaßnahmen selbst seien auch nie vollendet worden. Somit, so Mair, seien sie widerrechtlich errichtet worden. Um Druck auf die Verantwortlichen auszuüben, wird im oben erwähnten Anwaltsschreiben deshalb auch eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes des Geländes eingefordert. „Die Riedbergstraße wurde angeblich ge-

sperrt, weil es um Menschenleben geht“, betont Mair. „Bei der Rodelbahn scheint der Sicherheitsaspekt keine Rolle zu spielen.“ „Wir wollen die Riedbergalm Mitte Juni aufmachen, die Bauern warten auf eine Zusage, ob sie das Vieh auf die Alm transportieren können, den Pächtern der Riedbergalm wurde auf Anfrage von der Gemeinde Sterzing mitgeteilt, dass die Straße geschlossen bleibt, und vom Bürgermeister kommt die Aussage, dass es wichtigere Dinge gebe“, kritisiert Pittracher und fordert: „Wir wollen, dass endlich etwas passiert!“ at

Beratung beim SBB- Patronat ENAPA Um bei diesem wichtigen Thema nicht den Überblick zu verlieren, benötigt es einer kompetenten Beratung. Die bekommen nicht nur Mitglieder, sondern alle Interessierten kostenlos beim Patronat ENAPA des Südtiroler Bauernbundes. Unsere Mitarbeiter beantworten nicht nur allgemeine Fragen zur Rente, sondern erfassen Ihre persönliche Rentensituation, berechnen den voraussichtlichen Rentenbeginn sowie die Rentenhöhe. Für weitere Informationen stehen die Mitarbeiter des Patronates ENAPA allen Interessierten zur Verfügung. Bezirksbüro Bozen: K.-M.-Gamper-Str. 10, 39100 Bozen Tel. 0471 999 449, enapa.bozen@sbb.it Bezirksbüro Brixen: K.-Lechner-Str. 4/A, 39040 Vahrn-Brixen Tel. 0472 262 420 enapa.brixen@sbb.it Bezirksbüro Bruneck: St. Lorenznerstr. 8/A, 39031 Bruneck Tel. 0474 556 820 enapa.bruneck@sbb.it Bezirksbüro Meran: Schillerstr. 12, 39012 Meran Tel. 0473 213 420 enapa.meran@sbb.it Bezirksbüro Neumarkt: Ballhausring 12, 39044 Neumarkt Tel. 0471 829 420, enapa.neumarkt@sbb.it Bezirksbüro Schlanders: Dr.-H.-Vögele-Str. 7, 39028 Schlanders Tel. 0473 737 820, enapa.schlanders@sbb.it Bezirksbüro Sterzing: Jaufenpassstraße 109, 39049 Sterzing Tel. 0472 767 758, enapa.sterzing@sbb.it

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Aktuell

© Europaregion Trentino-Südtirol-Tirol

Nominierung für Günther Seidner

Die Europaregion Euregio hat kürzlich Günther Seidner, Geschäftsführer des Milchhofes Sterzing, zur Person des Monats gekürt. Vor viereinhalb Jahren haben der Milchhof Sterzing und die Milchgenossenschaft Wipptal-Stubai einen Partnerschaftsvertrag unterschrieben. Seit dem 1. April

2014 liefern rund 200 Nordtiroler Bauern täglich Milch über den Brenner nach Sterzing. „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit als Erfolgsmodell“, lobt die Europaregion auf ihrer Homepage. „Die Milchehe funktioniert sehr gut. Ein konkretes Beispiel, wie die Euregio umgesetzt und gelebt werden kann“, so Seidner.

Christian Egartner weiterhin Bezirksvertreter In den Bezirken Eisacktal/Wipptal und Pustertal im Kollegium der Bauunternehmer fanden kürzlich Neuwahlen statt: Christian Egartner (Wipptaler Bau AG) wurde als Vertreter des Bezirks Eisacktal/Wipptal bestätigt, Ingo Plaickner (Plaickner Bau GmbH) wurde zum neuen Vertreter des Bezirks Pustertal gewählt. Gast bei der Versammlung der beiden Bezirke war SVP-Senator Meinhard Durnwalder. Die Bauunternehmer gingen auf ihre Probleme mit dem staatlichen Vergabegesetz ein. „Problematisch ist für uns einerseits die Deckelung der Weitergabe von 30 Prozent, welche die staatliche Regelung vorsieht. Zudem

ist es Betrieben, die an einer Ausschreibung teilgenommen haben, diese aber nicht gewonnen haben, verboten, für den Gewinner zu arbeiten. Dieses Verbot ist für unsere

Betriebe hier in Südtirol, die im Verhältnis zum restlichen Staatsgebiet anders strukturiert sind, ein großes Problem. Sie müssen sich sehr genau überlegen, ob sie überhaupt an einer Ausschreibung teilnehmen“, unterstrichen Egartner und Plaickner.

MAULS

Visionen für die Zukunft

Ende April veranstaltete die Junge Generation im SVP-Ortsauschuss Mauls einen Diskussionsabend zum Thema „Mauls 2025“ für Jugendliche von 15 bis 31 Jahren. Dabei wurden Ideen und Zukunftsvisionen für ein attraktives und lebendiges Mauls entworfen, die von den Jugendlichen nach Dringlichkeit und Interesse gestaffelt wurden. Für die meisten stellte das Wohnen in Mauls einen gewichtigen Kernpunkt dar. Attraktive Wohnmöglichkeiten sollten geschaffen werden, um Famili-

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en anzusiedeln, damit Kindergarten, Grundschule und Vereinsleben weiterhin Bestand hätten. Am Ende der Veranstaltung gab es einen gemeinsamen Kinoabend. Durch die gute Zusammenarbeit von verschiedenen Jahrgängen und Charakteren zum Thema „Mauls 2025“ war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Sie gab auch den Anstoß für weitere Projekte. Im Herbst wird die Junge Generation der SVP Mauls die Veranstaltung „Mauls 2025“ fortführen.


Aktuell

Im Wipptal verwurzelt Handwerk hat nicht nur einen goldenen Boden – es schafft auch wohnortnahe Arbeitsplätze mit Zufriedenheitsgarantie. Einer dieser Betriebe ist die Tischlerei Brunner GmbH mit Sitz in der Handwerkerzone Trens. Die Tischlerei Brunner existiert nun seit 63 Jahren und in dieser Zeit sind fast alle, die hier ihre Lehre begonnen haben, auch geblieben. Einer davon ist Daniel Sparber. Er hat 2003 seine Tischlerleh-

Daniel Sparber und Armin Steiner

re begonnen und inzwischen bildet er bereits die nächste Generation aus. Seit rund drei Monaten betreut er den Lehrling Armin Steiner aus Pfitsch. „Einerseits trage ich eine sehr große Verantwortung, andererseits ist es aber auch sehr schön, mein Wissen an interessierte Jugendliche weiterzugeben“, erklärt Daniel. Für den 30-Jährigen ist die Arbeit in der Tischlerei zum Traumjob geworden. Die Herausforderung, moderne Technik und traditionelles Handwerk miteinander zu verbin-

den, gefällt ihm besonders. Fast jede Maschine ist computergesteuert. „Es werden nicht nur besondere Anforderungen an die manuelle Geschicklichkeit gestellt, sondern man kann auch seine Begeisterung für Technik voll ausleben“, schwärmt Daniel. Diese Begeisterung wird auch von Armin geteilt und die sieben Stunden in der Tischlerei gehen für ihn oft viel zu schnell vorbei. Daniel ist voll des Lobes für seinen Lehrling. „Bei Armin hat man gleich gesehen, dass er handwerkliches Geschick besitzt. Er sieht die Arbeit und packt am richtigen Ort an“, betont er. „Arbeitssicherheit wird in unserem Betrieb großgeschrieben“, so David Brunner, seit dem Frühjahr 2018 Ortsobmann des lvh in der Gemeinde Freienfeld. Jeder Mitarbeiter besucht regelmäßig Arbeitssicherheitskurse und auch die Maschinen erfüllen die nötigen sicherheitstechnischen Auflagen. Das Lernen erfolgt hier für Lehrlinge wie Armin Schritt für Schritt und wird in der Berufsschule nochmals wiederholt. Sein verantwortungsbewusster Ausbildner Daniel überträgt ihm keine Aufgaben, die in irgendeiner Weise gefährlich sein könnten. Die Lehrlingsausbildung wird in der Tischlerei Brunner als Investition in die Zukunft gesehen, weshalb man diesen Weg auch fortsetzen möchte. „Jugendliche wie Armin sind die Fachkräfte von morgen und sollen dem Betrieb auch weiterhin erhalten bleiben“, so David Brunner.

Armin Steiner, 15 Jahre Armin, was hat dich motiviert, eine Tischlerlehre zu beginnen? Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, in den Wald gegangen und hatte natürlich auch mit Holz zu tun. Ich habe immer schon gerne damit gebastelt und wollte die Handwerksarbeit dann auch zum Beruf machen. Wie bist du zur Lehrstelle in der Tischlerei Brunner gekommen? Nach der Mittelschule habe ich den einjährigen Grundlehrgang für Holz und Metall an der Landesberufsschule „C. J. Tschuggmall“ gemacht, habe mich dann bei der Tischlerei Brunner für einen Praktikumsplatz beworben und eine Woche später habe ich bereits als Lehrling anfangen können. Was hat dir am Grundlehrgang besonders gefallen? Er hat mir dabei geholfen herauszufinden, wo meine Stärken sind und was ich später einmal machen möchte. Ich habe einen Einblick in den Holz- und Metallsektor bekommen, so dass für mich bald feststand, dass ich mit Holz arbeiten wollte. Zweimal in der Woche hatten wir Werkstattunterricht und dabei Gegenstände aus Holz hergestellt wie etwa kleine Stühle. Das hat mir sehr gefallen. Wie sieht deine Ausbildung aus? Ab Herbst werde ich einmal in der Woche in Brixen die Berufsschule für Tischler besuchen. Die Ausbildung dauert vier Jahre. Neben Fächern wie Deutsch oder Mathematik haben wir einmal im Monat fachpraktischen Unterricht in der Werkstatt. Was gefällt dir in diesem Betrieb besonders gut? Ich bin sehr gut hier in die Gemeinschaft aufgenommen worden und das positive Arbeitsklima taugt mir hier sehr. Die Chefin kocht sogar für uns alle und wir essen gemeinsam in der Wohnung. Der Umgang mit den Maschinen ist zwar neu für mich, aber ich finde das sehr spannend und interessant.

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Ein starkes Team – Progress Software Development GmbH Es sind Kevin Unterkircher, Augusta Lauria und Sirio Sperandio, die bei der Progress Software Development GmbH (PSD), Teil der Progress Group, Software-Komplettlösungen für die Betonfertigteilindustrie entwickeln. Gemeinsam arbeiten sie derzeit und in den nächsten zwei Jahren am Projekt CRH in den Niederlanden. Zeitweise sind sie dort unterwegs, zeitweise sind sie in Brixen tätig. Was sie miteinander verbindet und worin sie sich unterscheiden, wird in den Gesprächen deutlich. „In Neues eintauchen“ Seit September 2017 ist Kevin Unterkircher Teil des Trios. Der 23-jährige „Schabner“ besuchte die Gewerbeoberschule in Brixen und erwarb in Wien den Bachelor für Informatik. Derzeit arbeitet er am Projekt „CRH“ und ist für die Produktionsplanung und das Reklamationsmanagement zuständig. Der Konzern CRH ist ein weltweit führender Baustoffkonzern mit über 85.000 Mitarbeitern an 3.600 Standorten. Momentan werden in der niederländischen Niederlassung noch unterschiedliche ERP Systeme verwendet. Das Ziel des PSD-Teams ist es, ein einziges, einheitliches ERP System für alle Produkte und Werke zu schaffen. „Unsere Aufgabe ist es, die Unternehmensprozesse zu verstehen und die erworbe-

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durch bin ich immer motiviert und kann das Wachstum des Unternehmens mitfördern“, gesteht sie offen.

Im Bild von links: Kevin Unterkircher, Augusta Lauria und Sirio Sperandio

nen Kenntnisse in unser System zu implementieren. Das ist ein großer Berg an Arbeit, aber als Team schafft man alles!“, sagt Kevin. Auf das Job-Angebot stieß er damals im Internet, und nachdem er sich bei einem Kollegen erkundigt hatte, wusste er: Das ist es! Mittlerweile fühlt er sich als Teil der Progress Gruppe und arbeitet engagiert an den Aufträgen mit. „Ich sehe es als Vorteil, bei einer großen Firma zu arbeiten, denn ich habe gute Chancen, mich weiterzuentwickeln, und genau das will ich. Wir sind jung und haben den Willen, uns zu verändern und weiterzukommen. Das stärkt mich!“ „Die Erwartungen zu 100 % erfüllt“ Die nächste im Bunde ist Augusta Lauria aus Sterzing. Sie hat in Potenza das naturwissenschaftliche Gymnasium besucht und

in Neapel das Studium für Luftund Raumfahrtingenieurswesen absolviert. Im Auftrag von CRH übernimmt Augusta die Rolle der Projektleiterin. Durch das Studium konnte Augusta die notwendigen technischen Kompetenzen und analytische Fähigkeiten erwerben, die zusammen mit der Kundenorientierung wichtige Voraussetzungen für die Tätigkeiten einer Projektleiterin sind. „Ich habe mich anfangs mit der deutschen Sprache schwergetan, bin aber zäh im Lernen! Mittlerweile besitze ich auch das ‚Patentino A’, und da ich zunächst in Belgien bei einer internationalen Firma tätig war, als Software Engineer im Bereich Akustik- und Lärmmessung, verfüge ich auch über gute Französisch- und Englischkenntnisse“, erzählt sie in sicherem Deutsch. Progress bietet seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, sich intern weiterzuentwickeln und sich in neue Prozesse einzuarbeiten. Diese Möglichkeit nutzte Augusta, denn ursprünglich begann sie ihre Laufbahn als Projektleiterin auf einer Baustelle der Progress. Dort hat sie wertvolle Erfahrungen gesammelt, doch kann sie in der Software ihre technologischen Kenntnisse noch besser einsetzen und engeren Kontakt zu Kunden und Kollegen aufbauen. „Ich liebe die Abwechslung, die Herausforderung und die Internationalität, die mir hier geboten wird. Da-

„Motivation, ja Passion!“ Der Jüngste bei der PSD ist Sirio, obwohl er schon seit drei Jahren bei Progress angestellt ist. Zur Progress gekommen ist der 22-jährige Brixner durch die Empfehlung eines Schulkollegen. Sein Ziel war es, berufsbegleitend Wirtschaft und Management in Innsbruck zu studieren. Nach einem Jahr merkte er jedoch, dass er durch die Arbeit viel mehr lernen kann. Vor allem seinem Tutor Hannes Huebser, dem Geschäftsführer der PSD, hat er viel zu verdanken. „Momentan ist ‚Gamuda’ in Malaysia mein Hauptprojekt“, berichtet Sirio. „In Zukunft werde ich verstärkt bei CRH mitarbeiten. Ich liebe Herausforderungen, die anzupacken sind, die Nähe zu den Kunden und die Erfüllung von deren Wünschen – sofern sie sinnvoll und umsetzbar sind. Ich mag die Abwechslung, ich habe Freude an der Technik und am Erlernen von Sprachen. Ich bin mit Deutsch und Italienisch aufgewachsen, Englisch ist sowieso Voraussetzung! Die Firma gibt mir die Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten, und ich brauche das!“ BEI FRAGEN WENDEN SIE SICH BITTE AN

SIRIO SPERANDIO Software Engineer – ERP Systems sperandio@progress-psd.com

Julius-Durst-Str. 100, 39042 Brixen www.progress-group.info


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Wallfahrt in eine besondere Gegend Eindrücke von der Pilgerreise nach Ligurien von Hermann Schölzhorn Schon zeitig in der Früh starteten wir mit dem Bus von Sterzing in Richtung Ligurien. Von der insgesamt 29-köpfigen Reisegruppe aus ganz Südtirol, die von Seelsorger Thomas Stürz geleitet wurde, nahmen auch neun Personen aus der Gemeinde Ratschings teil. Noch am Vormittag erreichten wir S. Salvatore kurz vor Genua. Bei der Führung durch den Ort bildete die Besichtigung der Basilika San Salvatore dei Fieschi den Schwerpunkt des Programms. Auffällig des im romanisch-gotischen Stil errichteten Baues sind die verwendeten Materialien, die übrigens bei den meisten Kirchen und historischen Palästen der Region ins Auge stechen: die Kombination von dunklen Schieferund weißen Marmorquadern. Über Jahrhunderte wurde in Ligurien massiv Schiefer abgebaut, während Marmor zugeliefert werden musste und deshalb auch in geringerem Ausmaß zum Einsatz kam. Unsere Mittagspause hielten wir in Rapallo, dem größten Badeort an der Riviera di Levante. Von hier aus setzten wir am Nachmittag mit der Fähre nach Portofino über. Der wahrhaft malerische Ort in einer kleinen Bucht der Halbinsel hat sich vom kleinen, alten Fischerdorf zum heute exklusiven Touristenort entwickelt, der in erster Linie Prominente anzieht, die mit ihren noblen Jachten im Hafen vor Anker gehen. Blickfang und Anziehungspunkt auf der Kuppe der Halbinsel war die romanische Kirche S. Giorgio aus dem 12. Jahrhundert, die nach der kompletten Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1952 wieder aufgebaut wurde. Dort werden die Reliquien des hl. Georg aufbewahrt. Auffallend auch hier die Verwendung von Schiefer und Marmor, sei es für den Bau der Kirche als auch für die

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Die Abtei Fruttuoso am völlig überfüllten Strand

kunstvolle Gestaltung des Platzes. Am späten Nachmittag kehrten wir wieder nach Rapallo zurück und gelangten schließlich gegen Abend mit dem Bus zu unserem Hotel in Genau direkt am großen Hafen. Vom Fenster aus konnte man das rege Treiben beim Ent- und Beladen der großen Fährschiffe beobachten. Am folgenden Tag besichtigten wir Genua. Die Stadt ist ausschließlich dem Meer zugewandt und erstreckt sich über einen relativ steil abfallenden, gut 30 km langen Küstenbogen, welcher der Stadtstruktur den Stempel aufdrückte und die Errichtung der vielen Häuserreihen auf teilweise stark unterschiedlichen Höhenniveaus erforderte. Engste dunkle Gassen in der mittelalterlichen Altstadt bilden einen kontrastreichen Gegensatz zu den beiden „strade nuove“ aus dem 16. Jahrhundert, Via Garibaldi und Via Balbi. Hier bezeugen die großen Paläste und Prunkbauten mit ihren Innenhöfen, Gärten und Plätzen die Macht und den früheren Reichtum der Stadt als See- und Finanzmacht Europas. Zu erwähnen ist der Dogenpalast aus der

langen Ära, als Genua noch eine eigene Republik war und an der Spitze der Regierung ein ursprünglich auf Lebenszeit, später auf zwei Jahre gewählter Doge stand. Im religiösen Bereich beeindruck-

Rundfahrt auf der Panoramastraße auf halber Höhe der Küste und unserem Rundgang durch die Stadt das Geburtshaus des Seefahrers und Entdeckers von Amerika, Christoph Kolumbus. Es ist ein un-

Die Pilgergruppe am Eingang zur Wallfahrtskirche Nostra Signora della Guardia

te die Basilika S. Maria delle Vigne, deren Ursprung auf das 6. Jahrhundert zurückreicht. Hier feierte am Nachmittag Pfarrer Thomas eine hl. Messe mit uns. Nicht fehlen durfte bei unserer

scheinbares, teils verfallenes Haus, das einst in einem Arbeiterviertel gestanden haben soll. Schließlich widmeten wir noch geraume Zeit der Besichtigung des Aquariums im Alten Hafen. Es ist


Die Teilnehmer aus der Gemeinde Ratschings mit Seelsorger Thomas Stürz

das zweitgrößte Aquarium Europas und zeigt auf einer Fläche von knapp einem Hektar in vielen Bassins und Aquarien an die 12.000 Exemplare von 800 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, angefangen von kleinsten Meerestieren über verschiedene Reptilien bis hin zu Robben, Haifischen und Delfinen. Letztere warteten mit akrobatischen Vorführungen auf. Am dritten Tag fuhren wir zum wichtigsten Marienwallfahrtsort Liguriens, Nostra Signora della Guardia. Die heutige Basilika mit dem dazugehörigen Hospiz thront 800 m über dem Meer auf dem Gipfel des Monte Figogna. Der Name des Heiligtums ist wohl auf den strategischen Aussichtspunkt über der Meeresbucht zurückzuführen, von dem aus bereits im Altertum die Schifffahrt oder einlaufende feindliche Schiffe beobachtet werden konnten. Infolge einer Marienerscheinung von 1490, die interessanter Weise 1530 sogar notariell beglaubigt wurde, entstand hier eine kleine Kapelle, die schon bald die zahlreichen Pilger nicht mehr aufnehmen konnte. So wurde schließlich der ganze Gipfelbereich abgetragen und eingeebnet, um der heutigen großen Wallfahrtskirche mit Zusatzbauten für gewerbliche und gastronomische Leistungen Platz zu bieten. Natürlich feierten wir auch hier eine hl. Messe. Eine Besonderheit war eine große Krippe, in der die unzähligen Menschenund Tierfiguren aus verschiedenen Nussschalen und Obstkernen zusammengesetzt waren. Am Nachmittag starteten wir von Camogli aus erneut zu einer kurzen Schifffahrt und erreichten die Abtei San Fruttuoso, einen Klosterkomplex in einer kleinen abgelegenen Bucht, die nur mit dem Schiff oder auf ei-

nem Wandersteig über die Steilküste erreichbar ist. Die Gründung des Klosters reicht über tausend Jahre zurück. Es wurde über Jahrhunderte von Benediktinern geführt und bewohnt. Allerdings verließen auch sie die völlig isolierte Anlage bereits im 16. Jahrhundert. Über Umwegen gelangte sie schließlich in den Besitz der Umweltorganisation „Fondo Ambiente Italiano“, die sie heute führt und touristisch nutzt. Gerade der kleine Strand inmitten der ausgedehnten Steilküsten zieht neben den historisch Interessierten zahlreiche Badegäste an. Am darauffolgenden Tag steuerte unser Bus wieder in Richtung Heimat. Etwa auf halber Strecke zwischen Genua und Mailand besuchten wir die kleine Stadt Castelnuovo Scrivia. Beeindruckend war die imposante, im romanischen Stil erbaute Pfarrkirche St. Peter und Paul. Hier feierten wir einen gemeinsamen Gottesdienst. Es blieb dann noch etwas Zeit für einen Stadtbummel. Nach einem schmackhaften Mittagessen in einem Landgasthaus in der Nähe von Mailand kehrten wir wieder nach Hause zurück. Wir erlebten insgesamt ein sehr abwechlungsreiches, wohl durchdachtes und perfekt organisiertes Programm, mit bemerkenswerten Erlebnissen und Eindrücken, Zeiten für innere Einkehr und Besinnung, gemütliche Unterhaltung und ab und zu sogar für einen lockeren Spitzer. Ganz nebenbei bemerkt: Wir waren mit dem Bus des FC Südtirol mit seiner auffälligen Aufmachung unterwegs, was bei unseren Stopps so manchen Jugendlichen gebannt auf die sich öffnende Tür starren ließ, um die „bestens durchtrainierte, jugendliche Mannschaft“ zu erblicken. E

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lvh-Frauen fahren in den Süden

Vor kurzem unternahm der Landesausschuss der Frauen im lvh, dem auch die beiden Wipptalerinnen Petra Holzer und Annemarie Gschnitzer angehören, eine Fahrt nach Neapel. Dort trafen sie sich mit Vertreterinnen des Schwesternvereins Donne Impresa Confartigianato, um sich gegenseitig für die unterschiedlichen wirtschaftlichen Anliegen und Herausforderungen zu sensibilisieren. Für die Vorsitzende der Frauen im lvh, Marlies Dabringer, war einiges prägend: „Ein großes Problem ist die überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit im Süden Italiens. Das kennen wir in Südtirol im Grunde nicht, da wir das Glück haben, in einer Region zu leben, wo noch viel Arbeit vorhanden ist.“ Die Vertreterinnen der Confartigianato von Neapel erklärten, dass die Arbeitslosigkeit verschiedene Gründe habe und man versuche, dieser Situation entgegenzu-

wirken. Schwierig sei dies aufgrund der hohen Kriminalität und Steuerhinterziehung, der niedrigen Löhne und der geringen Arbeitsmoral. Natürlich durfte auch der kulturelle Teil nicht zu kurz kommen: Die Frauen tauchten sowohl in die beinharte Realität der Vorstädte Neapels als auch in die einzigartige, als UNESCO Welterbe geschützte Landschaft der Umgebung ein. Nach der Besichtigung Pompejis und der damit verbundenen Auseinandersetzung mit den eigenen historischen Wurzeln kehrten die Frauen voller Eindrücke und Ideen von ihrer Reise zurück.

KVW Sarntal zu Besuch in Wiesen Mitglieder des KVW Sarntal folgten der Einladung mit dem Motto „Übers Joch ummer“ und verbrachten einen abwechslungsreichen Tag in Wiesen. Mitte Mai trafen sie sich mit Vertretern des KVW Wipptal im Altenheim Schloss Moos. Bei einem Aperitif berichtete die Altenheimleiterin über die Geschichte und Besonderheiten der Einrichtung. Nach der Stärkung fand in der Pfarrkirche eine kurze Andacht statt, die von Frieda, Rosa und Peppi musikalisch umrahmt wurde. Bei der Andacht stand zum Marienmonat passend die Muttergottes im Mittelpunkt. Im Anschluss an den besinnlichen Teil folgte im Gemeindepark ein gemeinsames Mittagessen.

feisensaal erklärte. Die Aufgabe, welche die Teilnehmer umzusetzen hatten, bestand darin, Gegensätze thematisch in Szene zu setzen und dabei Können und Kreativität un-

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statt. Bezirksvorsitzender Karl Kerer lud dazu Alphornbläser, Ziehharmonikaspieler sowie Altbürgermeister Johann Frei ein, der Interessantes über die Gemeinde Pfitsch erzählte. Unterstützt wurde er vom Bezirksausschuss und vielen fleißigen Helferinnen der Ortsgruppe. Abschließend besichtigte die 70-köpfige Gruppe die Biogasanlage Wipptal.

Floriani-Feier im Zeichen der Jugend Anfang Mai feierte die Freiwillige Feuerwehr von Mauls nicht nur ihren Schutzpatron, den hl. Florian, sondern auch das 15-jährige Bestehen ihrer Jungfeuerwehr. Nach der heiligen Messe, die von eini-

Die Welt der Gegensätze „Kein einfaches Thema wurde den Teilnehmern am diesjährigen Photo Contest der KVW Jugend vorgegeben“, wie Claudia Raffl bei der Preisverleihung Ende Mai im Raif-

Das Treffen der Ortsgruppen des Sarntales und Wipptales fand heuer bereits zum fünften Mal

ter Beweis zu stellen. Nach Punkten bewertet wurden Inhalt, Originalität und Kreativität sowie Ausarbeitung und Technik. Die höchste Punktezahl konnte Katharina Salzburger (nicht im Bild) erreichen, die mit ihrer Gegenüberstellung von „Gestern – Heute“ die Jury überzeugte. Der zweite Platz ging an ihren Bruder Benjamin Salzburger, der im vergangenen Jahr den dritten Platz errang, gefolgt von David Enderle. Die Preise wurden von der Raiffeisenkasse Wipptal gestiftet.

gen Jungfeuerwehrleuten musikalisch mitgestaltet wurde, lud Kommandant Franz Seehauser Wehrmänner, Patinnen, Ehrengäste, die Musikkapelle sowie die Dorfbevölkerung zu einem kleinen Festakt mit anschließendem Umtrunk in die Feuerwehrhalle ein. Bei einem Rückblick auf die vergangenen 15 Jahre Jugendarbeit bedankte er sich ganz besonders

bei Albin Lanz, der im Jahr 2003 die Gründung der Jugendfeuerwehr in die Hand genommen hatte, aber auch beim damaligen Kommandanten Oswald Überegger und seinem Ausschuss, die das Projekt von Anfang an unterstützt haben. In den vergangenen Jahren konnten so insgesamt 70 Jugendliche ausgebildet werden. Zurzeit besteht die Jugendfeuerwehr Mauls aus 24 Mitgliedern, davon sind 13 Mädchen, elf Buben und sechs Betreuer, welche die Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren mit viel Fleiß und Freude betreuen. Dass dies auch Früchte trägt, beweisen die guten Ergebnisse bei den verschiedenen Wettbewerben in den letzten Jahren. Beim diesjährigen Leistungswettbewerb, der in Meran stattfindet, wird Mauls als erste Jugendfeuerwehr Südtirols mit einer reinen Mädchentruppe antreten.


Gesellschaft

hds-Ortsausschuss Sterzing: Acht-Punkte-Programm erstellt

Der Ortsausschuss des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol (hds) hat einen Acht-Punkte-Katalog für die Stadt Sterzing als Handels- und Dienstleistungszentrum mit konkreten Anliegen und Lösungsvorschlägen ausgearbeitet. Diesen hat er vor kurzem bei einem Treffen den Vertretern der drei politischen Gruppierungen im Sterzinger Gemeinderat vorgestellt und übergeben. Die Reaktionen von Vizebürgermeister Markus Larch („Für Sterzing Wipptal“), Werner Graus („SVP Wipptal Sterzing“) und Fabio Cola („Insieme per Vipiteno – Zusammen für Sterzing“) waren durchwegs positiv. Die Gemeindevertreter haben zugesichert, die Anliegen in ihren Fraktionen zu besprechen. Zu den wichtigsten Themen gehören ein harmonisches Stadtdekor, die Sauberkeit mit einer besseren Organisation und Kontrolle durch die zuständige Abteilung, die Schneeräumung und der Kehrdienst, die Bettler in der Innenstadt, bei denen die Einhaltung des Bettlergesetzes und mehr Kontrollen gefordert werden, und die Gestaltung der Grünzonen. Ein bedeutsames Thema sei zudem die Erreichbarkeit der Innen-

stadt, nicht nur für PKW, sondern auch für den öffentlichen Verkehr sowie für Touristen- und Reisebusse. Verstärkt ausgebaut werden sollte der Citybus-Dienst. Erforderlich seien auch Kurzparkzonen und kundenorientierte Lösungen für die Parkraumbewirtschaftung. Zudem müsse die Anziehungskraft der Innenstadt für Betriebe und Besucher gesteigert werden. Vorgeschlagen wurden u. a. mehr (Kunden-)Parkplätze, bessere Infrastrukturen (schnelles Internet), eine weniger strenge Handhabung bei der Renovierung denkmalgeschützter Gebäude, eine Änderung der Öffnungszeiten der Geschäfte, Schaffung von Anreizen für Neueröffnungen und die Reduzierung von Leerständen. Der hds-Ortsausschuss hofft auf die Kooperation und vor allem auf das Engagement der Gemeindevertreter, um positive Veränderungen herbeizuführen. „In etwa einem halben Jahr wird der Ortsausschuss Bilanz darüber ziehen, was in dieser Zeit umgesetzt werden konnte. Die Gemeindepolitik ist jetzt gefordert. Wir hoffen auf jeden Fall auf ein gemeinsames Vorgehen zum Wohle unserer Stadt“, so hds-Ortsobmann Matthias Knollenberger.

Anliegen der Senioren Vor kurzem trafen sich die Seniorenvertreter der SVP-Ortsausschüsse aus dem Wipp- und dem Eisacktal zu einer gemeinsamen Sitzung. Dabei wurde u. a. über die anstehenden Landtagswahlen und die Vertretung der Interessen der Senioren im Landtag diskutiert. Die Seniorenvertreter äußerten die Anliegen, die ihnen besonders wichtig sind, wie etwa Wohnen im Alter, die Gewährleistung der Pflegesicherung für die Zukunft oder die Beibehaltung des Senioren-Abos „65+“. Ein weiteres Thema, das im Rahmen der Sitzung zur Sprache kam, waren die Aufgabenbereiche der

Seniorenvertreter innerhalb der Ortsausschüsse. Dazu referierte Christine Gostner von Stefenelli, stellvertretende Vorsitzende

© SVP

„Gemeindepolitik gefordert“

der Landesseniorenbewegung der SVP sowie stellvertretende Vorsitzende der ESU (Europäische Senioren Union). Als Gast war auch die Brixner Stadträtin Paula Bacher geladen, die für eine Kandidatur bei den Landtagswahlen zur Verfügung steht.

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Gesellschaft

Bessere Vermarktung und Vernetzung Die kürzlich im Wipptal abgehaltenen Jahresversammlungen des HGV standen ganz im Zeichen von besserer Vermarktung, Vernetzung und Nutzung der Infrastrukturen. STERZING Bei der Versammlung in Sterzing sprach HGV-Vizepräsident und

Bezirksobmann Helmut Tauber die Marketingkooperation zwischen Sterzing, Ratschings und Gossensaß an. „Vernetzung ist der richtige Weg, um eine Erlebnisregion besser zu vermarkten“, so der Bezirksobmann. Gebietsobmann Manfred Volgger sprach den unlauteren Wettbewerb durch die Vermietung von privaten Wohnungseinheiten über Vermietungsplattformen wie Airbnb an. Hier müsse die Politik handeln, damit alle den gleichen Auflagen unterliegen. Bürgermeister Fritz Karl Messner betonte, dass der Tourismus der Motor für die Wirtschaft sei. Problematisch sei jedoch die Verkehrssituation im Wipptal, wo es Lösungen brauche. An der Versammlung nahm auch Helmut Messner, Präsident der Liftgesellschaft Neue Rosskopf GmbH, teil. Dieser blickte auf eine erfolgreiche Wintersaison zurück und betonte, dass Anfang Juni mit dem Bau des neuen Panoramaliftes begonnen würde. Dieser eigne sich bestens, um den Roßkopf

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in Zukunft als Freizeitberg besser zu positionieren. Im Bild (v. l.) HGV-Vizepräsident und Bezirksobmann Helmut Tauber, Margit Stötter, Gebietsobmann Manfred Volgger, Christian Plank, Mitglied des Ortsausschusses, Bürgermeister Fritz Karl Messner, Kathrin Messner, Mitglied des Ortsausschusses,

Helmut Messner, Präsident der Liftgesellschaft Neue Rosskopf GmbH, und Ortsobmann Hermann Gögl. BRENNER/GOSSENSASS Bei der Jahresversammlung der HGV-Ortsgruppe Brenner/Gos-

sensaß blickte Ortsobmann Günter Strickner auf eine erfolgreiche Wintersaison zurück. Eine Machbarkeitsstudie für eine Verbindung der beiden Skigebiete Roßkopf und Ladurns sei bereits durchgeführt und sowohl in Sterzing als auch in Gossensaß genehmigt worden, so Strickner. „Nun

liegt die Umsetzung des Vorhabens beim Land.“ Bürgermeister Franz Kompatscher sprach davon, dass das Wirtschaftswachstum auch ge-

die Möglichkeit, den Fernverkehr im Personen- und Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern. Das Potential des BBT gelte es zu nutzen und entsprechende Angebo-

wisse Probleme mit sich bringe, deshalb gelte es auch weiterhin auf Qualität zu setzen. Er informierte zudem über anstehende Projekte in der Gemeinde und sprach dabei auch die Machbarkeitsstudie zur Verbindung Ladurns-Roßkopf sowie die Verlegung des Glasfasernetzes an. Im Bild (v. l.) HGV-Vizepräsident und Bezirksobmann Helmut Tauber, Bürgermeister Franz Kompatscher, Gebietsobmann Man-

te zu schaffen. An der Versammlung nahm auch Bürgermeister Sebastian Helfer teil, der über anstehende Projekte in der Gemeinde Ratschings informierte. „Wir versuchen die Gastbetriebe möglichst zu unterstützen, auch wenn die Interessen aller zu berücksichtigen sind“, so Helfer. Es sei deshalb wichtig, dass der Austausch zwischen Gastwirten, Landwirten und Bürgern funktioniere. Landesausschussmitglied Hermann Gögl blickte auf die erfolgreich verlaufene Sommer- und Wintersaison im Wipptal zurück. Auch wenn der Tourismus floriere, so gebe es immer noch das Problem des Fachkräftemangels, das angegangen werden müsse. HGJ-Bezirksobmann Simon Stolz ging auf die Vorteile der HGJ-Mitgliedschaft ein und betonte, dass es wichtig sei, die Jugend zu motivieren. Im Bild (v. l.) Bürgermeister Sebastian Helfer, Marlies Andergassen, HGV-Vizepräsident und Bezirksobmann Helmut Tauber, Walter Schölzhorn, Landesausschussmitglied Hermann Gögl, Ortsobfrau Annelies Rainer, Gebietsobmann Manfred Volgger, HGJ-Berzirksobmann Simon Stolz, Josef Schölzhorn und Norbert Haller.

fred Volgger, Harald Siller, Präsident des Tourismusvereines, und Ortsobmann Günter Strickner. RATSCHINGS Auf der HGV-Versammlung in Ratschings ging Tauber u. a. auf die mögliche Nutzung des BBT ein. Mit dem Brennerbasistunnel bestehe


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Führungswechsel in der LHG

Im April wählten die Mitglieder der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft Südtirol auf ihrer Jahresversammlung in Bozen einen neuen Verwaltungsrat. Im Rat sitzen u. a. auch die Wipptaler Matthias Braunhofer und Johann Wild. Neuer Präsident ist Leo Tiefenthaler; seine Stellvertreter sind Johann Wild und Georg Mayr. In diesem Jahr feiert die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft ihr 90-jähriges Bestehen. Nach bescheidenen Anfängen in einer sehr schwierigen Zeit habe sich die Genossenschaft zu einem starken Unternehmen entwickelt, da man Angebot und Dienstleistungen stets an die Bedürfnisse der Landwirte anpasste, so der langjährige und scheidende Präsident Hugo Valentin. Zu Jahresende 2017 zählte die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft 7.757 Mitglieder, von

denen im vergangenen Jahr 302 neu aufgenommen worden sind. Präsident Valentin bedankte sich bei Mitgliedern, Kunden und den 250 Mitarbeitern. Zum Abschluss wurden an den langjährigen Vizepräsidenten Matthias Josef Gamper und Präsident Valentin die goldene Erinnerungsmedaille überreicht. Valentin wurde überdies zum Ehrenpräsident ernannt. Mit Jahresende wird Reinhard Fuchs, seit 1995 Direktor der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft, in den Ruhestand treten. Mit 1. Jänner 2019 übernimmt Klaus Gasser, derzeit Geschäftsführer des genossenschaftlichen Unternehmens VOG Products, die Direktion. Im Bild (v. l.) der neue Verwaltungs- und Aufsichtsrat mit Ehrenpräsident Hugo Valentin, Präsident Leo Tiefenthaler und Direktor Reinhard Fuchs.

Neues Kosmetikstudio in Sterzing eröffnet! Petra Raffl aus Stilfes hat nach 26 Jahren Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und freut sich, die Eröffnung ihres „Beauty Stübele“ in Sterzing in der Brennerstraße 13 bekannt zu geben. Nach über einem Jahrzehnt als Kosmetikerin im selben Betrieb war es Zeit für eine Veränderung und so hat sie sich ein kleines Studio nahe dem Sterzinger Zentrum gemietet. Nun freut sie sich sehr darauf, ihre jahrelange Erfahrung, ihr umfangreiches Wissen und ihre Energie im „Beauty Stübele“ umsetzen zu können. Petra liebt den engen Kundenkontakt, den ihr Beruf mit sich bringt, und die persönliche Beratung der Menschen, die zu ihr kommen, um sich verschönern oder verwöhnen zu lassen. So gestaltet sie Gesichtsbehandlungen immer individuell auf den Kunden zugeschnitten und versucht stets, die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden optimal umzusetzen. Petra steckt ihr gesamtes Herzblut ins „Beauty Stübele“ und zeigt echte, aufrichtige Leidenschaft für ihren Beruf und ihre Kunden. Entsprechend ihrem Motto „uanfoch fein“ würde sie sich darüber freuen, auch Ihnen schon bald ein angenehmes Wohlbefinden mit nach Hause geben zu können.

Muh, schöne Kuh! Ende April fand in Stange die Jubiläumsschau „120 Jahre Eisack-

tal/Wipptal“ des Südtiroler Braun-

viehzuchtverbandes statt. Dabei wurden die Rassen Braunvieh, Jersey und Original Braunvieh gezeigt. Die Braunviehrasse hat in Südtirol eine über 120-jährige Tradition. Ausgehend vom Vinschgau und dem Wipptal hat sich die Rasse seither im ganzen Land verbreitet. Mehr Bilder dazu in unserer Fotogalerie auf www.dererker.it Erker 06/18

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Gesellschaft

Wipptaler Bezirksschießen in Ridnaun

© Jagdrevier Ridnaun

Am ersten Maiwochenende lud das Jagdrevier Ridnaun zum traditionellen Bezirksschießen am Schießstand in Ridnaun. 139 Jäger fanden sich ein, um ihre Treffsicherheit, ihr scharfes Auge und

nicht zuletzt ihre Nervenstärke unter Beweis zu stellen. Im unterirdischen Schießstand mit gleichen Bedingungen für alle Teilnehmer wurde auf eine Distanz von 100 m geschossen. 111 Teilnehmer maßen sich in der Kategorie der Repetierer und 28 Jäger brachten ihr Kipplaufgewehr zum Wettbewerb mit. Dabei konnten in der Kategorie Repetierer

60 und in jener des Kipplaufs 16 goldene Anstecknadeln vergeben werden. In der Kategorie Repetierer war Josef Amrain (Ridnaun) vor Helmuth Leitner (Ratschings) und Thomas Hofer (Mareit) siegreich. Im Kipplauf gewann Kurt Fleckinger (Brenner) vor Martin Fassnauer (Jaufental) und Florian Leitner (Mareit). Auf den Ehrenscheiben hatte Johann Wurzer (Ridnaun) das beste Augenmaß, vor Michael Volgger (Pfitsch) und Günther Mayr (Sterzing). Die Preisverteilung fand im Beisein von Bezirksjägermeister Günther Bacher statt, der auch Grußworte an die Jäger richtete. Unter den teilnehmenden Schützen wurde ein Hirschabschuss verlost. Bei einem geselligen Beisammensein konnten die Teilnehmer ihre Kameradschaft pflegen und sich gegenseitig wertvolle Tipps geben. Ergebnisse unter www.jagdschiessen.it, Bilder dazu in unserer Fotogalerie auf www.dererker.it

„Rundum Xund“ mit allen Sinnen Musik- und bewegungsfreudige Schüler der Mittelschule „Konrad Fischnaler“ in Sterzing haben kürzlich ihre Eltern und Freunde zu ihrer alljährlichen Abschlussver-

anstaltung eingeladen. In diesem Jahr stand sie unter dem Motto „Rundum Xund“. Schulchor, Schulorchester, Gitarrengruppen und Band unterhielten die vielen Zuhörer zwei Stunden lang mit Liedern und Instrumentalstücken. Sofia und Carmen führten temperamentvoll durch das abwechslungsreiche Programm. Die Cheerleader tanzten schwungvoll zur Rockmusik des Orchesters. Die „Schuachplattler“ tanzten den Haidauer. Die umgedichteten Lieder des Chores zu gesunder Ernährung sorgten für all-

gemeine Erheiterung. Die Klasse 1C mit Schülern aus fünf verschiedenen Nationen und Englischlehrerin Ulrike Markart präsentierte „Keep Fit“ als Mini Monsters. Zwei Kurzfilme und Fotos veranschaulichten die Highlights der bewegungsfreudigen Schule. Nach tosendem Applaus beglückwünschte Direktorin Elisabeth Scheiber die Schüler und das engagierte Lehrerteam zur fantastischen Leistung. Sie dankte dem Chor unter der Leitung von Esther Falkensteiner, dem Orchester mit Maestro Walter Plank, Ludwig Grasl und Tamara Pircher mit den Gitarrengruppen, Inge Ploner für die Choreografie, Oswald Salcher am Klavier, Michael Pasquazzo am Schlagzeug, Bernhard Stauder am Bass, Peppi Leitner für die Tontechnik und Luca Miola für die Lichttechnik. Bei der Schüleraufführung zeigte sich auch Bildungsdirektorin Sigrun Falkensteiner begeistert vom vielfältigen Programm.

SchnurzPiepEgal in Wiesen RIDNAUN

Im Glutrausch Der Frauenverein Ridnaun hat vor kurzem mit den „Männern im Glutrausch“ aus dem Pustertal einen Grillkurs organisiert. „Es war ein toller Kurs mit ausgefallenen Ideen“, sind sich die Teilnehmer – Männer und Frauen – einig, die nicht nur Fleisch und Fisch auf den Grill gelegt haben, sondern sogar Kuchen gebacken haben. Auch die außergewöhnliche Location beim Gratznhäusl hat zur Begeisterung beigetragen. Am Ende haben alle Teilnehmer eine Grillschürze mit Bierhalterung und eine Urkunde erhalten.

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Am 30. Juni findet im Gemeindepark in Wiesen ein großes Sommerfest statt. Organisiert wird es vom Jugenddienst, der Eine-Welt-Gruppe Sterzing und Wiesen sowie vom Weltladen. Ab 11.00 Uhr wird ein breites Unterhaltungsprogramm für Jugendliche und Familien mit Kindern angeboten, so etwa Kinderschminken vom VKE und eine Bauchtanzgruppe. Eine Jongleurin und Geschichten-

erzähler sorgen für Spaß und Stimmung. Nicht fehlen darf natürlich der richtige Sound: Smokehouse, Coffeealism, 123Test, Atop the Hill, The Koalas und Karin & Jack sorgen für tolle Stimmung. Auch kulinarisch wird einiges geboten: Nur nachhaltige und regionale Produkte landen auf den abwaschbaren und wiederverwertbaren Tellern. Mit dem Erlös wird ein Waisenhaus in Kenia unterstützt.


Gesellschaft

Schüler bauen Dream Cube Im Rahmen des Technikunterrichts beteiligten sich 17 Mittelschulklassen aus ganz Südtirol an der Holztrophy 2018. Schüler der Mittelschule Gossensaß konnten die Jury mit ihrem „Dream Cube“ überzeugen. Bei der Holztrophy, einem Wettbewerb rund um das Thema Holz, sollten Schüler ein Objekt zum diesjährigen Motto „Entspannen

nach der Schule“planen und umzusetzen. 13 Schüler der 3a Gossensaß waren über mehrere Monate mit der Entwicklung einer Idee, der Planung und der Bauphase beschäftigt. Unterstützt wurden sie dabei von ihrer Techniklehrerin Myriam Teissl. Her-

aus kam schließlich der „Dream Cube“, ein Multifunktions-Kubus, der durch verschiedene Klapp-Mechanismen so umgestaltet werden kann, dass er sowohl zum Schlafen, Musikhören und Spielen als auch zum Freunde-Treffen verwendet werden kann. Damit konnten die Schüler überzeugen und einen der drei begehrten Jurypreise gewinnen. Bewertet wurden Kreativität, Einzigartigkeit der Idee und fachgerechter Umgang mit dem Material Holz. Krönender Abschluss des Projektes war die Ausstellung aller Objekte in der Kranhalle des NOI-Techparks in Bozen und die Prämierung der Siegerobjekte. Ins Leben gerufen wurde die Initiative von „ProRamus“. Dahinter stehen mehrere Organisationen wie die Schule und die Landesabteilung Forstwirtschaft, der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister, der Bauernbund, die Wirtschaftsagentur IDM sowie der Energieund der Unternehmerverband.

STILFES

Firmlinge helfen schwerkranken Kindern

Mitte März organisierte der Pfarrausschuss Caritas gemeinsam mit den Firmlingen von Stilfes im Vereinshaus den Suppensonntag. Der Reinerlös von rund 1.500 Euro ging dieses Jahr an den Verein MOMO – Förderverein Kinder-Palliativ in Südtirol. Zur Scheckübergabe besuchte Rudi Sampt die Firmlinge bei einer Gruppenstunde und berichtete über die Ziele und die Bemühungen des Vereins. MOMO hilft schwerkranken Kinder und deren Familien, um u. a. teure Medikamente oder Therapien, die von der Krankenkasse nicht übernommen werden, zu finanzieren. MOMO bietet außerdem

Hilfe an, wenn Eltern durch intensive Pflege ihrer kranken Kinder überlastet sind. Auch Geschwisterkinder, die aufgrund der Krankheit wenig Zeit mit ihren Eltern verbringen können, werden gefördert und begleitet. Außerdem plant MOMO den Aufbau eines eigenen Hauses, um den kranken Kindern professionelle Hilfe in einer geeigneten Struktur zukommen zu lassen. Die Stilfer Firmlinge hörten den Erzählungen des Vorsitzenden gespannt zu und freuten sich umso mehr, einen sozialen Beitrag für schwerkranke Kinder in Südtirol geleistet zu haben.

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Fotografen im Porträt

MEIN KLEINES UNIVERSUM

Im Gespräch mit Filmemacher Hans Bacher

Interview: Astrid Tötsch

In unserer Fotografen-Reihe wird diesmal Hans Bacher vorgestellt, der den Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf das Filmen gelegt hat. Einige seiner Werke wurden von der RAI ausgestrahlt und haben auch etliche Preise eingeheimst. Erker: Herr Bacher, wie sind Sie eigentlich zum Filmen gekommen? Hans Bacher: Ich mache das schon ewig, angefangen habe ich damit im Jahr 1963. Wie kann man sich diese Anfänge vorstellen? Damals gab es die kleinen Zelluloid-Filmkameras, aber mehr als drei Minuten konnte man zur damaligen Zeit nicht drehen. Der Film musste zum Entwickeln eingeschickt werden und über einen Filmprojektor konnte man das Band dann abspielen. Man konnte den Film auch weiter bearbeiten, beispielsweise habe ich mit einer Schere die Teile auseinander geschnitten und die verschiedenen Szenen dann wieder zusammengeklebt. Aus einem Rohmaterial von 30 Minuten Aufnahmezeit konnte man so einen Film in der Länge von ungefähr fünf bis sechs Minuten herstellen. Meine ältesten Filme sind rund 50 Jahre alt, die Qualität ist aber noch top. Leider verlieren sie durch die Digitalisierung an Schärfe und Farbqualität. Wo haben Sie das Filmen gelernt? Ich habe mir das alles selbst beigebracht und natürlich auch viel Lehrgeld bezahlen müssen. Anfangs habe ich meine Kinder zu Weihnachten oder im Urlaub gefilmt. Irgendwann wollte ich einen Sinn in die Filme bringen bzw. ein bestimmtes Thema erarbeiten.

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Welche Themen haben Sie aufgearbeitet? Ich mache hauptsächlich Naturfilme. Inzwischen sind es mindestens an die 20. So habe ich auch einen Film über die letzten unverbauten Flussabschnitte des Eisacks oder über die Achenrainschlucht gemacht. Ich habe aber auch Filme über meine Südamerika-Reisen in den 70ern gemacht, etwa über Machu Pichu und den

Titicaca-See. Warum hat es Ihnen die Natur so angetan? Das ist eben mein Wesen. Meine erste Reise – ich nenne sie Traumreise – unternahm ich mit 30 Jahren, und zwar 1973 nach Alaska. Ich habe zwar gewusst, was ich sehen will, hatte aber keine Planungen gemacht und hatte auch nur einen Rucksack dabei. Sie haben das Filmen rein als

Hobby betrieben? Ich bin reiner Amateur und habe es immer als Hobby angesehen. Inzwischen filme ich aber nicht mehr so viel, da ich kein Auto mehr besitze, eine Knieprothese trage und die schwere Ausrüstung nicht mehr herumschleppen kann. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich auch nicht weiß, was ich noch filmen könnte. Ich habe vor einiger Zeit ein Projekt


über Jagd und Fischerei begonnen, habe aber bisher nur reines Rohmaterial. Denn mir fehlen auch die Personen, welche die Kommentare dazu schreiben, und mir fehlt auch die Zeit, die passende Musik dafür auszusuchen. Filmen ist also auch ein Stück weit Teamwork? Vor allem ist es auch ein teures Hobby, denn wenn man einen guten Sprecher für seine Filme haben möchte, kostet das eine Menge Geld. Für den Film „Mein kleines Universum“, der beim Wettbewerb des Verbandes Österreichischer Film-Autoren Silber gewonnen hat, hatte ich etwa keinen Sprecher. Ich habe nämlich niemanden gefunden, der so ruhig reden kann, dass es zu den Bildern gepasst hätte. So blieb es eben bei der musikalischen Untermalung. Die Rolle des Sprechers ist wahnsinnig wichtig – ungefähr 60 bis 70 Prozent des Erfolges hängen davon ab, die Wahl der richtigen Musik ist auch bedeutsam und dann natürlich der Film selbst. Dort wird jeder Fehler negativ bewertet. Was sind denn typische Fehler? Bemängelt wird u. a. die Länge einer Szene. Merkwürdigerweise kommen die Mitglieder einer Filmjury, die meistens aus sechs

Personen besteht, zu den unterschiedlichsten Urteilen. Man muss sehr viele Wettbewerbe mitmachen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie so etwas abläuft. Einer gibt die Maximalnote, der andere die Niedrigste. Bei wie vielen Wettbewerben haben Sie bereits teilgenommen? Bei sehr vielen. Ich habe einen Stapel Diplome zuhause liegen. Das war sicher auch mit einem hohen Zeitaufwand verbunden? Wenn ich von meiner Arbeit her nicht eingespannt war, bin ich oft frühmorgens bereits ins Grante Moos gefahren und den ganzen Tag über da geblieben. Es kam auch vor, dass ich ohne eine einzige Sekunde Filmmaterial wieder nach Hause gefahren bin. Ich habe aber auch schon erlebt,

dass ich innerhalb einer Stunde mehr gesehen und gefilmt habe als in einem ganzen Monat. Das ist nicht planbar, sondern reine Glückssache. Man steht an einem Teich, vielleicht drei Stunden lang, in der Hoffnung, dass irgend etwas passiert. Wenn man das Glück hat, dass sich ein Eisvogel in der Nähe auf einen Ast setzt, muss man sich natürlich ruhig verhalten und darf keine schnellen Bewegungen machen. Da spielt die Erfahrung einfach eine große Rolle. Wie stehen Sie eigentlich zu den technischen Neuerungen? Was sich auf dem Filmsektor in den vergangenen zehn Jahren getan hat, ist eine Revolution. Inzwischen kann man bereits mit einer Handy-Kamera einen top Film machen. Die Digitalisierung ist auch bei den Kameras bereits

so weit fortgeschritten, dass man auch damit bereits gute Filme machen kann. Das war früher natürlich ganz anders und das System, das ich benutze, ist auch bereits 20 Jahre alt. Mit der heutigen Technik kann ich nicht konkurrieren, denn das wäre natürlich auch eine Kostenfrage. Wenn ich damit Schritt halten wollte, müsste ich mindestens 15.000 bis 20.000 Euro investieren. Wenn Sie das analoge mit dem digitalen Zeitalter vergleichen: Was hat sich am meisten verändert? Wenn man heute noch analoge Filme macht, muss man die Möglichkeit haben, sie selbst entwickeln zu können. Schickt man sie zum Entwickeln ein, erhält man leider nicht mehr die Qualität von früher. Bei einer analogen Kamera kann man nicht wild drauf los drücken wie bei einer digitalen, sondern man muss sich auf das Objekt fokussieren und den richtigen Moment abwarten. Ich habe allerdings das Gefühl, dass die heutigen Aufnahmen und Filme oberflächlicher geworden sind. Früher war man sich bewusster, was man getan hat. Allerdings hat das analoge Filmen keine Zukunft mehr und ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, ob und welche Kamera ich mir zulegen könnte. Günstige Modelle verschaffen mir allerdings keine Genugtuung. Wenn, dann möchte ich top Qualität haE ben – und die kostet.

FILMPLAKAT Einige von Hans Bachers Filmen wurden auch im Wipptal gezeigt, etwa 2006 in Gossensaß. Zu seinen schönsten Filme zählen „Familie Amsel“, „Grante Moos“, „Im Banne des Tribulaun“, „Im Tal des Steinadlers“ und „Mein kleines Universum“. Zu sehen sind die Filme unter www.dererker.it/de/service/videos Erker 06/18

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Kultur

Peppiger Sound Chapeau! Armin Rainer, 39, aus gy Marley) und hat neben vielen Als Preis konnte er sich über Pfitsch ist im Olymp der Ton- anderen auch mit Musikgrößen Skype mit Scheps nun persöntechniker gelandet. Sensatio- von Weltruf wie Michael Jackson lich unterhalten. Dieser gab ihm nell und auch für ihn selbst völlig überraschend gewann Rainer, der seit 2008 in den RAI-Studios in Bozen für den guten Ton sorgt und freiberuflich in Sterzing seit 2007 das Tonstudio „JamesRec“ betreibt, den internationalen Mixcontest der „Red Hot Chili Peppers“ und damit einen der bedeutendsten Bewerbe dieser Branche. Ausgeschrieben für Nachwuchstalente am Mischpult vom weltbekannten amerikanischen Tonmeister Andrew Scheps, hat der 39-Jährige Armin Rainer: Sieger beim Mixcontest „Red Hot Chili Peppers“ von diesem persönlich Lob in höchsten Tönen erhal- oder Steve Wonder und natür- wertvolle Tipps und Anregungen ten. lich auch den Red Hot Chili Pep- für seine weitere Arbeit. Für RaiMit seinem Mix für den Song pers überaus erfolgreich zusam- ner, bei dem heute viele Südtiro„Pink as Floyd“ der Red Hot mengearbeitet. Seine Diskogra- ler Musiker ihre Alben produzieChili Peppers hat Rainer den le- phie scheint schier endlos, zieht ren, gibt es wohl keine bessere gendären Musikproduzenten er doch bei unzähligen Stars Referenz als den Sieg beim Pepaus Los Angeles bei nicht weni- der internationalen Rock- und pers-Contest. Zusammengearger als 700 Teilnehmern aus al- Pop-Szene seit langem die klang- beitet und CDs aufgenommen ler Welt von seiner Arbeit über- lichen Fäden und sorgt für den hat der Tontechniker aus Pfitsch bereits mit Mainfelt (Backzeugen können. Für seine ori- charakteristischen Sound. ginalgetreue Abmischung hat Ausschlaggebend für Rainers wards around the sun), dem Scheps ihm 22,5 von 25 mögli- Sieg war in erster Linie dessen Voice-of-Germany-Teilnehmer beeindruckendes musikalisches Jonas Oberstaller, Thomas Vonchen Punkten zuerkannt. Scheps, weltweit verehrte Iko- Gespür, wie ihm Scheps attes- metz (Lebensweg), Maz Zischg, ne für erstklassigen und durch- tierte. Denn aus rein technischer Tracy Merano, Max von Milland, schlagenden Sound und einer Sicht, so Rainer, hätte es mehre- 4Twenty, Lemon Duke, Boots & der erfolgreichsten Musikprodu- re gleichwertige Abmischungen Jackets, Ganes oder Sisyphos, zenten überhaupt, ist zweifacher gegeben, am Ende hätte aber dem achtköpfigen Alpine RegGrammy-Preisträger („21“ von seine Feinabstimmung den Un- gae System aus Sterzing. Adele und „Fly Rasta“ von Zig- terschied ausgemacht. Von der Auszeichnung erhofft

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sich Rainer nun einen weiteren Quantensprung in seiner auch bisher schon erfolgreichen Ar-

beit. Das Echo jedenfalls ist vielversprechend. Armin Rainer ist seit vielen Jahren auch selbst musikalisch tätig, trat in den Jahren 2000 bis 2004 als Sänger und Gitarrist mit der Band „Green Apple“ auf, dann mit der Gruppe „Hotspot“ und bis heute mit der Formation „Seven Eleven“ zusammen mit seiner Frau Sylvia Karlegger und Wolfgang Moser, mit denen er neben Cover-Songs auch eigene Lieder produziert. Derzeit arbeitet er mit dem Vinschger Liedermacher Dominik Plangger an dessen neuem Album, das im Juni erscheint. lg


WIPPS im Porträt

Tamara Rieder aus Freienfeld kann sich nicht mehr genau daran erinnern, wann sie eigentlich mit der Musik angefangen hat. Gesungen hat sie schon immer und mit nur neun oder zehn Jahren schrieb sie ihr erstes eigenes Lied. Als Kind war sie im Kinderchor tätig und besuchte später die Musikschule, um das Saxophon- und Keyboardspielen zu erlernen. Später nahm sie auch Gesangsunterricht. Bereits mit 14 Jahren gründete Tamara ihre erste eigene Band, aus der sich zwei Jahre darauf die Band „Falschrum“ entwickelte. Nachdem sie maturiert hatte, wollte sie sich musikalisch weiterbilden und absolvierte ein Studium für Musik- und Instrumentalpädagogik in Innsbruck. Neben ihrem Solo-Projekt „Tamira“ ist die junge Musikerin noch mit der Gruppe „Soundlite“ unterwegs, die sie mit 21 Jahren zusammen mit ihren Bandkollegen gegründet hat. Zwei Jahre lang war sie zusätzlich in der österreichischen Coverband „Torpedos New Ge-

ra und ihr Produzent Chris Kaufmann sechs Songs zur Auswahl. Dass es genau „Zu dir hin“ werden würde, überraschte Tamara anfangs, aber während den Tonarbeiten überzeugte sie ihr Song doch sehr schnell. Im März 2018 folgte die zweite Single „In unse-

„Musik ist für mich Inspiration, Entspannung, Freude, Kreativität, Ausgelassenheit ...
 Ich kann mich durch Musik auf eine Art und Weise ausdrücken, wie ich es durch andere Medien nicht schaffe. Gleichzeitig kann ich durch Musik in eine Welt eintauchen, in der es dann nur mich gibt.“ Tamara Rieder

neration“. Außerdem ist sie seit sieben Jahren Mitglied des Landesjugendchores Südtirol. 2017 kam dann der bisherige Höhepunkt auf ihrem musikalischen Weg: Ihre erste eigene Single als Tamira wurde veröffentlicht. Der Song trägt den Titel „Zu dir hin“ und handelt von Trennungsschmerz. Insgesamt hatten Tama-

rer Enge“. Mit diesem Song möchte Tamara ihre Gedanken über die heutige Gesellschaft ausdrücken. Für beide Singles erntete sie viel positive Resonanz. „Wenn man nach so vielen Tagen im Studio, dem Videodreh und der Promoti-

on dann seine erste eigene Single samt Video in den Händen hält, dann kann man echt stolz und zufrieden sein“, so Tamara. Sie selbst sei überwältigt vom positiven Feedback, das sie bekommt. Tamara bezeichnet ihre Musik als deutschen Pop mit einem Hauch von Funk. Sie arbeitet gleichermaßen mit synthetischen Klängen und Instrumenten. Musiker, die sie inspirieren, sind vor allem Sara Bareilles, Silbermond, Walking on Cars, Max Giesinger und Mark Forster. Diese Künstler dürfen auch auf ihrer privaten Playlist nicht fehlen. Tamara hört aber auch Musik von Incubus, The Common Linnets, Mumford and Sons, Ed Sheeran und Lotte. Außerdem enthält ihre Spotify-Playlist viele aktuelle Songs von verschiedenen Südtiroler Musikern. Momentan liegt Tamaras Fokus auf dem Projekt Tamira. Das Songwriting falle ihr derzeit sehr leicht, erzählt sie, und sie sei gespannt, aus welchen ihrer Songs eine fertige Produktion wird. Ihre Lieder werden nun für ihre Akustik-Liveband arrangiert, damit sie im Sommer auch live zu hören sind. Ab Herbst ist Tamara dann wieder als Musiklehrerin tätig. Vor kurzem durfte sie auf Martin Perkmanns neuer EP

in seinem Tonstudio einige Chöre einsingen und mit ihm zusammen einen Radiowerbespot aufnehmen, der eine Zeit lang auf Südtirol1 zu hören war.
 Für die Zukunft hat Tamara große Pläne, sie möchte weiter an Songs schreiben und im Sommer wieder ins Tonstudio gehen, um an ihrer dritten Single zu arbeiten. Vorerst hat sie aber noch ihren ersten Live-Sommer vor sich. Am 21. Juni hat sie ihren ersten Auftritt als Tamira im Rahmen der „Nacht der Musik“ in Brixen. Mit ihrer Band Soundlite ist sie bereits Anfang Juni in Brixen und Mühlbach zu hören. Auch im Wipptal sind schon einige Konzerte geplant, die Termine dazu werden laufend auf Tamiras Facebookseite veröffentlicht (https://www.facebook.com/musictamira/). sk

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Das Wipptal in historischen Bildern WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

Säge?

von Harald Kofler Die Siedlung Säge liegt im Jaufental an der orographisch rechten Seite des Jaufenbaches und ist heute zumeist als St. Anton bekannt. Säge gehört zur Katastralgemeinde Jaufental und ist mit dieser verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Ratschings. Der Siedlungsname Säge wird urkundlich erstmals in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und damit verhältnismäßig spät erwähnt. Im Jahr 1535 findet sich in der schriftlichen Überlieferung der Hinweis auf die „neue Sage“ im Außertal und noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden die entsprechenden Häuser und Höfe als „an der Sag“ gelegen geographisch lokalisiert. In unmittelbarer Nähe davon befindet sich die Kapelle zum hl. Antonius. Der kleine Sakralbau entstand anstelle einer im Jahr 1682 errichteten hölzernen Kapelle in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde wohl spätestens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für die gesamte Siedlung namengebend. Die ursprüngliche Bezeichnung „an der Sag“ ging allmählich verloren und ist vielfach heute nur mehr den Bewohnern des Jaufentales geläufig. Die etymologische Deutung erweist sich als nicht schwierig, zumal der frühere Siedlungsname sich eindeutig auf ein Sägewerk, das am Jaufenbach betrieben wurde, zurückführen lässt.

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Korrespondenzkarte „Jaufental, Ortschaft bei Sterzing (Süd-Tirol)“. Druck Anitta Wien Nr. 7510. Aufnahme vor 1908. Privatbesitz

Das Jaufental von Alois Karl Eller Zum etwas abseits gelegenen Jaufental sind nur wenige historische Abbildungen auffindbar. Dies lässt sich damit erklären, dass es im Tal erst spät ein Wirtshaus gab und die üblichen Auftraggeber für Werbefotos, die Gastwirte, einfach fehlten. Müllermeister und Sagschneider Thomas Pfitscher eröffnete als erster im Jahr 1864 im Außertal einen Schankbetrieb. Dieser Ausschank wurde jedoch schon 1904 wieder aufgelassen. Das vorliegende Postkartenmotiv mit Ansicht vom Mittertal ist anlässlich der Neueröffnung des Gasthauses „Rainer“ – Neubau und Eröffnung 1911 – entstanden. Zentriert zeigt die Abbildung die Kirche auf dem noch rundum freien Kirchbühel. Die Kirche zur hl. Ursula stammt in ihrer heutigen Form aus dem Jahr 1516, der Spitzturm ist Teil einer älteren, 1389 geweihten Kirche. Im Bild fehlt noch der Friedhof, der erst 1923 neu angelegt worden ist. Bis dahin war der Bestattungsort der Talbewohner der Friedhof in Sterzing. An der linken Bildseite steht im Vordergrund das Widum von Jaufental, das bei Errichtung der Expositur 1802 neu aufgebaut wurde. Etwas verdeckt ist dahinter das Bauernhaus der Familie Rainer zu sehen, das in den früheren Jahrhunderten als „Gassgut“ bezeichnet wurde. Das noch bestehende Bauernhaus wurde bald nach 1800 neu aufgebaut. Hinter dem Haus führte eine Gasse – daher der Hofname – hoch über das Feld zu einem querenden Forstweg, der Richtung Sennerberg weiterführte.

Die Hofstelle „Gasse“ wird erstmals 1392 erwähnt; die Familie Rainer, die 1687 mit Hans Rainer von Pfitsch zugezogen ist, bearbeitet die Hofstelle ohne Unterbrechung bis in die Gegenwart. In der Abbildung fehlt noch der Zubau des Gasthauses, der 1911 an das Bauernhaus angeführt wurde. Rechts am Fuße des Kirchbühels befinden sich Haus und Stallung vom Girtlerhof, der in den früheren Jahrhunderten als „Unterer Sennhof“ bezeichnet wurde. Am Eingang in den Sennerberg, ein Seitental von Jaufental, steht im Vordergrund das Volksschulhaus, rechts davon der „Lechenhof“, früher ebenfalls ein Teil der Sennhöfe, und im Hintergrund das Anwesen des „Sennerhofes“. Bereits im Hochmittelalter (1299) werden zwei Schwaighöfe am Eingang in den Sennerberg als Sennhöfe genannt, erst danach erfolgten die weiteren Teilungen (insgesamt fünf). Die Mähder und Almen zu den Sennhöfen liegen im gleichnamigen Sennerberg, der mit der Hochalm „Pernfiecht“ an die Sarntaler Almen grenzt. Der Reiseschriftsteller Beda Weber erwähnt 1843 in seinem „Handbuch für Reisende in Tirol“ Jaufental nur kurz: „Das Jaufental, durch welches man anfangs zieht, ist fruchtbarer als die meisten Thäler um Sterzing, weil es windgeschützt ist. Der guten Bergweiden hat es ebenfalls eine große Menge, und macht daher schöne Geschäfte im Viehhandel.“ In ganz Tirol bekannt und daher begehrt war, so belegen es mehrere Quellen, der Jaufentaler Roggen.


Kultur

GOSSENSASS

Schwungvolles Pfingstkonzert Am Pfingstsamstag fand im Ferienheim „Soggiorno Montano“ in Gossensaß das 35. Pfingstkonzert der Vereinkapelle unter der Leitung von Kapellmeister Klaus Sailer statt. Im gut besuchten Konzertsaal begrüßte Obmann Armin Keim auch mehrere Ehrengäste, darunter Ehrenmitglied Roman Mayr, der nach 67 Jahren als aktives Mitglied der Kapelle im vergangenen Herbst in den Ruhestand trat. Durch das Programm führte Edeltraud Zößmayr. Eröffnet wurde das Konzert von der Jugendkapelle Brennerwind unter der Leitung von Marianne Mair mit drei kurzweiligen Musikstücken, bei denen die jungen Musikerinnen und Musiker der Musikkapellen von Gossensaß und Pflersch mit rhythmisch schwungvollen Stücken begeisterten. Die Vereinskapelle begann ihr Konzert mit dem klangvollen Konzertmarsch „Euphoria“ des Tiroler Komponisten Martin Scharnagl. Es

folgte die Ouvertüre „Schmelzende Riesen“ vom jungen Südtiroler Komponisten Armin Kofler. Auf eine einsame Insel verbannt fühlten sich die Zuhörer beim Konzertwerk „Ad-

mentskinder“ von Julius Fučik, „Queen of the Dolomites“ von Jacob de Haan, „Cum Laude“ von Wim Laseroms und die Polka „Böhmische Liebe“ von Mathias Rauch zu hören. Letztere

venture“ von Markus Götz. „Telefunken“ von Johannes Ebert beendete den ersten Teil des Konzertabends. Nach der Pause waren der Marsch „Die Regi-

rührte besonders die Liebhaber der böhmischen Musik. Tosender Applaus folgte. Dem dankte die Vereinskapelle mit der Zugabe von drei bekannten Märschen.

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Kultur

Bezirksmusikfest in Sterzing Zum 70. Geburtstag des Verbandes Südtiroler Musikkapellen (VSM) hat sich der VSM-Bezirk Sterzing etwas Besonderes überlegt. Ab 1. Juni werden in der Rathausgalerie von Sterzing in einer Fotoausstellung Bilder aus der Vergangenheit und Gegenwart der 13 Musikkapellen des Bezirkes gezeigt. Zudem können Kinder an einem Quiz zum Thema „70 Jahre VSM“ teilnehmen. Hierfür werden in allen Wipptaler Grundschulen Broschüren ausgeteilt. Beim Festwochenende am 16. und 17. Juni werden auf dem Stadtplatz von Sterzing verschiedene Musikkapellen und auch das Wipptaler Blasorchester 40+ konzertieren. Den Höhepunkt bildet dann der Festumzug am Sonntag mit allen 13 Musikkapellen des Bezirkes um 14.00 Uhr. Er führt durch die Alt- und Neustadt von Sterzing. Festbeginn ist am 16. Juni um 16.00 Uhr. Im Verband Südtiroler Musikkapellen (VSM) sind 210 Südtiroler Musikkapellen zusammengeschlossen. Er bietet den Mitgliedskapellen Aus- und Weiterbildungsangebote sowie Dienstleistungen zur Durchführung ihrer Vereinstätigkeit an. Vor Ort organisieren die einzelnen Bezirke eigene, die einzelnen Musikkapellen überschreitende Veranstaltungen. Eine davon ist das Bezirksmusikfest. Für Meinhard Oberhauser, VSM-Obmann des Bezirkes Sterzing, stellt das Bezirksmusikfest „ein Treffen unter Freunden, ein Treffen von Jung und Alt, von aktiven Musikern und schon ausgeschiedenen, vor allem aber ein Treffen der Freunde der Blasmusik“ dar.

JAUFENTAL

Suche nach neuen Horizonten

Das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Jaufental stand in diesem Jahr unter dem Motto „Grenzüberschreitungen – Die Suche nach neuen Horizonten“. Unter der Leitung von Kapellmeister Patrick Oberdanner bot die Kapelle ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm. Der erste Teil war geprägt von Marsch- und Polkaklängen sowie Melodien aus der Operette „Die beiden Savojarden“ von Jacques Offenbach und dem Wiener Walzer in den „Wiener Bonbons“ von Johann Strauß. Im zweiten Teil wurden die modernen Werke „Fanfa-

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re for a New Horizon“ von Thomas Doss, „Robinson Crusoe“ von Bert Appermont und „Stratosphere“ von Otto M. Schwarz aufgeführt. Durch das Programm führte Siegfried Siller. Bezirksobmann Meinhard Oberhauser ehrte beim Konzert Andrea Hellweger und Paul Siller für ihre 15-jährige Zugehörigkeit zur Kapelle. Martin Markart und Gabriel Rainer Wieser verlieh er das goldene Verdienstzeichen für ihre 40-jährige Tätigkeit. Als neue Marketenderin konnte Obfrau Kathrin Rainer Wieser in der Kapelle Magdalena Bodner willkommen heißen.

Applaus für Stilfer Musikanten

(v.l.) Obmann Markus Mair, die Geehrten Wilhelm Wieser und Ernst Pircher sowie Bezirksobmann Meinhard Oberhauser

Anfang Mai gab die Musikkapelle Stilfes unter ihrem neuen Obmann Markus Mair im örtlichen Vereinshaus ihr diesjähriges Frühjahrskonzert, erstmals unter der musikalischen Leitung von Johannes Heim. Von volkstümlichen Melodien im Stück „Bergland“ von Sepp Neumayr bis hin zu moderneren Klängen mit „Bergwerk“, arrangiert von Kurt Gäbe, bot die Musikkapelle ein abwechslungsreiches Pro-

gramm. Einer der Höhepunkte war das Stück „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical Elisabeth, gesungen von Michaela Sparber. Durch den Konzertabend führten einige Musikanten der Musikkapelle Stilfes. Ernst Pircher und Wilhelm Wieser wurden beim Konzert von VSM-Bezirksobmann Meinhard Oberhauser mit dem Ehrenzeichen in Silber für ihre 25-jährige Zugehörigkeit zur Kapelle ausgezeichnet.


Kultur

Musikantenehrungen in Trens

Ehrung verdienter Musikanten (v. l.): Kapellmeister Manfred Messner, Karl Benedikter, Ulli Prechtl, Anita Staudacher, Florian Plaikner, Elisabeth Lunger, Obmann Andreas Saxl, VSM-Bezirksobmann Meinhard Oberhauser

Vor vollbesetztem Saal gab die Musikkapelle Trens Ende April unter der Leitung von Kapellmeister Manfred Messner ein ansprechendes Frühjahrskonzert. Obmann Andreas Saxl konnte dabei mit Anna Salzburger (Querflöte), Erica Pedevilla (Querflöte), Sarah Thaler (Querflöte), Dominik Saxl (Saxophon), Lea Gschnitzer (Saxophon), Miriam Abraham (Saxophon), Verena Rainer (Baritonsaxophon) und Florian Plaikner (Schlagzeug) acht neue Musikanten willkommen heißen. Nach dem einleitenden Marsch Vivat Carinthia waren die Stücke White Field, La Rodana und Baba Yetu zu hören. Die schwungvolle Heublumen-Polka leitete zur Ehrung verdienter Musikanten über. In Anwesenheit von VSM-Bezirksobmann Meinhard Oberhau-

ser wurde den Jungmusikanten Florian Plaikner (Schlagzeug) und Anita Staudacher (Klarinette) das Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze bzw. Silber überreicht. Ulli Prechtl (Klarinette) und Elisabeth Lunger (Posaune) erhielten für ihre 15-jährige Mitgliedschaft das VSM-Abzeichen in Bronze. Eine besondere Würdigung kam Karl Benedikter (Klarinette) zuteil, dem für seine 50-jährige Zugehörigkeit zur Musikkapelle – davon vier Jahre als Kapellmeister – unter großem Applaus das Verbandsabzeichen in Groß-Gold überreicht wurde. Musikalisch wurde der gelungene Konzertabend mit den Stücken „Vita Pro Musica“, „A Musical Fantasy“ und „Silva Nigra“ fortgesetzt. Den Abschluss bildeten der Konzertmarsch „Sympatria“ und weitere Zugaben.

9,3 Millionen Euro für Landesmuseen

© Stefano Scata

Die Landesregierung hat den zehn vom Land selbst geführten Museen mit ihren 16 Standorten für die museale Tätigkeit, das Personal

und die Investitionen heuer 9,3 Millionen Euro zugewiesen. Dazu gehören auch drei Museen im Wipptal: die Festung Franzensfes-

te, das Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei in Mareit sowie die BergbauWelt Schneeberg Ridnaun in Maiern. Im Vorjahr zählten die Südtiroler Museen 870.000 Besucher. Der Haushaltsvoranschlag des Betriebes Landesmuseen beträgt für heuer gut 15 Millionen Euro. Die Differenz auf die Jahreszuweisung erwirtschaften die zehn Landesmuseen aus Eintritten, Shopverkäufen, Mieten und Pachtzinsen selbst. 2017 wurden aus dem eigenen Budget rund 873.700 Euro für Forschungsprojekte an die Landesmuseen vergeben. Erker 06/18

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Kultur

TRENS

© Walter Treyer

Freienfelder Lebensgeschichten

Mitglieder der Geschichtswerkstatt Freienfeld mit Landeschronistin Rita Thaler Wieser (v. l.)

Vor kurzem präsentierte die Geschichtswerkstatt Freienfeld im Kulturhaus von Trens ihre Gemeinde-Chronikbände 2010 – 2013. Zudem wurde der Film „Lebensgeschichten aus Freienfeld“ vorgeführt. Helmuth Wieser, Präsident der Geschichtswerkstatt Freienfeld, konnte unter dem zahlreich erschienenen Publikum als Ehrengäste den Pfarrer von Trens, Paul Neumair, und den Pfarrer von Stilfes, Paul Valentini, sowie Vizebürgermeisterin Verena Überegger und Bezirkschronist Roland Thaler begrüßen. Er erinnerte daran, dass der Verein im Jahr 1997 mit der Chronikarbeit begonnen habe und die ersten beiden Jahreschroniken im Jahr 1999 vorgestellt worden sind. Die Veranstaltung wurde wie bereits in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit einer der drei Bibliotheken auf Gemeindeebene durchgeführt, heuer mit der Bibliothek Trens. Die neuen Chronikbände wurden erstmals in digitaler Form erstellt. Für diese neue Technik hat sich im Besonderen Anton Salcher hervorgetan, während die Frauen im Verein in mühevoller Kleinarbeit für die Bereitstellung der notwendigen Dokumentation sorgten. Mittlerweile hat die Geschichtswerkstatt mit der Gemeinde eine Mustervereinbarung abgeschlossen. Anhand einer Bilderschau ließen Wieser und Salcher bedeutsame Ereignisse in der Gemein-

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de in diesen vier Jahren Revue passieren und erklärten den Anwesenden die Arbeit der Chronisten. Anschließend wurden die Jahreschronikbände an die Bibliotheksleiterinnen von Stilfes, Trens und Mauls überreicht. In den Bibliotheken werden sie nun zur Entlehnung angeboten. Vizebürgermeisterin Verena Überegger hob die wertvolle Arbeit der Geschichtswerkstatt hervor. Sie verglich die Jahreschroniken mit einem edlen Tropfen Wein, der mit zunehmendem Alter an Wert gewinne. Wieser dankte der Gemeindeverwaltung für die finanzielle Unterstützung. Bezirkschronist Roland Thaler gratulierte zur gelungenen Veranstaltung. Er verwies auf die große Geschichte und auf die Geschichte des kleinen Mannes in den Dörfern. Er sprach von der Bedeutung der Dokumentation für die Nachwelt. Nach der Präsentation der Chroniken wurde der Film „Lebensgeschichten aus Freienfeld“, ein Projekt der Bildungsausschüsse von Mauls, Stilfes und Trens sowie der Geschichtswerkstatt Freienfeld aus dem Jahr 2008, gezeigt. Koordiniert wurde dieser von der damaligen Kulturreferentin Helene Hilber Nössing. Die meisten der interviewten Personen sind bereits verstorben. Im Film berichteten sie aus ihrer Kindheit und Jugend, den entbehrungsreichen Kriegsjahren, aus ihrem Berufsleben oder von Jagderlebnissen. Die Besucher waren sichtlich bewegt.

Band 2 der Sterzinger Häusergeschichte vorgestellt Mitte Mai stellte der Sterzinger Historiker Alois Karl Eller im Vigil-Raber-Saal in Sterzing den zweiten Band seiner Publikation „Geschichte der Häuser und Familien der Stadt Sterzing“ vor. Darin behandelt er die historischen Bauten in der Alt- und Vorstadt mit der Lahn sowie die Hoch- und Geizkoflerstraße, die Garbe und Mühlbachl. Theo Gögl, Präsident des Geschichts- und Museumsvereins, konnte dazu zahlreiche Interessierte begrüßen. „Es liegt nun erstamls eine einigermaßen befriedigende und konsequent durchgeführte, vollständige Besitzergeschichte vor“, so der Autor. „Als genealogische Forschung mag sie für die betreffenden Familien von Interesse sein. Die Publikation beabsichtigt jedoch auch, das Interesse und das Verständnis für die jeweilige Bauausführung der Bürgerhäuser und für die vielen kunstgeschichtlich interessanten Details zu wecken.“ Ergänzt wird das im Weger-Verlag erschienene und im Buchhandel erhältliche Buch durch zahlreiche historische Aufnahmen.

STILFES

Literaturbrunch in der Bibliothek Bei einem Literaturbrunch feierte die Bibliothek Stilfes mit ihren Lesern kürzlich den Welttag des Buches. Christine Wieser, Leiterin der Bibliothek, freute sich über die zahlreichen Gäste. Mit einem Gedicht zur Würdigung des Buches, von einer Mitarbeiterin ausgewählt und vorgetragen, wurde die Veranstaltung eröffnet. Buchhändlerin Ingrid Mair stellte neue Frauenliteratur vor, die von

der Bibliothek angekauft und nun ausgeliehen werden kann. Leidenschaftlich, spannend und mit fesselnder Erzählkunst präsentierte Mair die Buchinhalte und begeisterte damit die Leser. Dazu gab es einen vom Bibliotheksteam liebevoll und köstlich zubereiteten Brunch. Ein fürwahr gelungener und gemütlicher Sonntagmorgen mit Gaumenfreuden, die mit inspirierenden Büchern zur Leselust anregten.


Kultur

BUCHVORSTELLUNG

Inselberge im Sterzinger Moos

Die Klavierlehrerin Astrid Amico und der Fotograf Martin Ruepp spüren in ihrem neuen Buch mystischen Orten in Südtirol nach und stellen Plätze, Wege und Landschaften vor, die eine aufbauende Energie ausstrahlen. Bereits seit 2011 betreiben sie gemeinsam die gleichnamige Facebookseite „Mystische Orte in Südtirol“, auf der sie sich mit uralten Kult- und Kraftplätzen im Lande beschäftigen. Im Buch erzählen sie die Mythen und Märchen, die sich um die Kultorte ranken, und geben dem Leser nach einer Einführung in die Mystik von Kraftorten Informationen zu Schalensteinen, Fruchtbarkeitsrutschen oder archäologischen Fundorten sowie Wandertipps zu spektakulären Aussichtspunkten, zauberhaften Hochebenen und markanten Erhebungen. Zu diesen zählen auch die vier Inselberge im Sterzinger Moos, mit denen sie sich ausführlich beschäftigen; vier Hügel, die sich „gleich kleinen Inseln im Meer aus den feuchten Urgründen“ erheben. In die einstigen, den gesamten Talboden einnehmenden Auwälder und ihr Flair eintauchen und „sich von dieser wassererschaffenen Natur bezaubern“ lassen kann man heute noch im Grante Moos südlich von Elzenbaum. „Diese ganz sich selbst überlassene Welt begeistert und ruft Staunen hervor, sie bannt und weckt leise Anklänge einer okkulten Landschaft, wie wir sie sonst nur

aus Märchen kennen.“ „Standfestigkeit bietend, verträumt, aber noch nicht richtig wachgeküsst, locken die vier Inselberge seit eh und je und blicken freundlich und ein wenig keck auf die vielen Vorbeifahrenden.“ Für Amico und Ruepp sind die vier Hügel Teile eines von Gletschermassen abgeschliffenen zusammengehörenden Felsrückens, die man mit etwas Fantasie „durchaus als hervorstehenden Buckel eines schlafenden Drachen ansehen könnte, der nur darauf wartet, aufgeweckt zu werden“. Die Rede ist vom Vogelbühel bei Elzenbaum mit seiner bemerkenswerten Felsen- bzw. Fruchtbarkeitsrutsche, einem Platz, „der eine lange Geschichte als Ort der Ahnenverehrung besitzt“, dem Burghügel von Reifenstein und St. Zeno mit seinen prähistorischen Schalensteinen und seinen zahlreichen archäologischen Artefakten, dem Thumburger Bichl, auf dem sich heute eine „wuchernde Unbezähmtheit“ breitmacht, mit Resten einer rätselhaften Trockenmauer, und dem Kronbühel, auch Custozzabühel genannt, der „kleinsten und formvollendetsten Kuppe des Hügelquartetts im Sterzinger Becken“ mit den meisten archäologischen Fundstücken. Der in der Edition Raetia erschienene Bildband „Mystische Orte in Südtirol“ mit über 200 stimmungsvollen Bildern (330 Seiten) ist im Buchhandel erhältlich. lg

BUCHVORSTELLUNG

Bibärts Abenteuer Der 14-jährige Adrian Wild aus Ridnaun – er besucht zurzeit die 3. Klasse Mittelschule „Konrad Fischnaler“ in Sterzing – hat seiner Mama bei langen Autofahrten immer und immer wieder seine vor Fantasie strotzenden Geschichten von einer „Reise zum Gefühlsplaneten“ erzählt. Im Kopf hatte er die Abenteuer vom kleinen neugierigen Biber Bibärt bereits seit er zwölf Jahre alt ist. Bibärt entdeckt im Wald eine geheimnisvolle Luke, die ihn in eine außergewöhnliche Höhle und von dort auf einen fernen Planeten führt. Dort begegnet er Fräulein Lova, einem puddingartigen, nach Himbeeren duftenden Wesen mit riesigen Augen, das sogar Biberisch spricht. Lova zeigt dem kleinen Biber den „Gefühlsplaneten“ mit seinen vielen Kratern. In jedem dieser Krater, zu denen Alleen hinführen, wohnt ein Gefühl: Lova lebt mit kuscheligen Rollis im Krater der Liebe. In einem anderen Krater haust Raffgi mit seinen gefürchteten Krallen, drehen sich die regenbogenfarbenen Kringelos und Kringos im Kreis, vergnügen sich die Spaßmacher Halbo und Popp, wütet der gefürchtete, im Zorn explodierende Peng, darbt die tränenreiche Trista oder rankt sich die schöne Tulpa. Bevor der kleine Bibärt wieder Abschied nimmt, treffen sich alle Kraterbewohner zu einer gemeinsamen Party, auf der sie „feierten und sangen, als gäbe es kein Morgen mehr“. Zuhause erwartet ihn schon sorgenvoll seine Mama, die er freudig in seine Arme schließt. „Sie fühlte sich an wie Himbeerpudding. Warmer Himbeerpudding.“ Die Abenteuer des kleinen Bibers hat Adrian seiner Mutter Andrea Kuritko – sie wurde 1967 in Stuttgart geboren – diktiert. Kuritko, selbst Autorin, Verlegerin und Illustratorin, hat die Texte ihres Sohnes bearbeitet und nach seinen Vorstellungen und Vorgaben niedergeschrieben. Gemeinsam haben die beiden auch die Illustrationen zum Buch gestaltet. Erschienen sind „Bibärts Abenteuer“ für Kinder ab sechs Jahren im Artio Wortkunstverlag. lg Erker 06/18

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VIPITENO

L’Unione Commercio presenta un catalogo di 8 punti per la città quale centro commerciale e dei servizi

Comune di Vipiteno

Piano regolatore Durante l‘ultima riunione del consiglio comunale di Vipiteno si è discusso non poco per l‘approvazione del piano regolatore. In referimento alla nuova legge provinciale sul territorio e paesaggio, attraverso la quale sono previste delle variazioni collegate anche con il piano del concetto del traffico, il sindaco propone di prolungare il piano regolatore. Il consigliere Dietrich Thaler (SVP) esprime un netto disappunto, sottolineando che il piano regolatore risale al 1980 e sottolinea che il piano regolatore è uno degli strumenti di pianificazione più importanti del Comune. Il consigliere Seeber (Für Sterzing Wipptal) nonostante i dubbi iniziali è a favore di un prolungamento del piano regolatore. Il consigliere Tschöll (SVP) analizza la situazione geografica di Vipiteno definendola particolare, infatti non bisogna dimenticare che le limitazioni dovute dall‘Isarco nella parte est, il campo di aviazione militare a sud e il restringimento della vallata a nord non offrono molte possibilità e di conseguenza bisogna analizzare la situazione. Il sindaco sottolinea che il comune da poco ha iniziato a elaborare un concetto sul traffico che offre le prerogative per elaborare un piano regolatore strategico. É necessario occuparsi accuratamente della pianificazione e realizzazione di un piano funzionale. In sede di votazione il piano regolatore è stato approvato .

Programma Sprar

Il comune di Vipiteno ha messo a disposizione un importo di 200.000.- euro per l‘accoglienza di profughi. Parte dell‘importo sarà messo a disposizione per la sistemazione di un appartamento nel cantiere comunale. Alte 5 persone verrano ospitate in un appartamento IPES non appena ci sia disponibilità. cm

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Il Direttivo comunale dell’Unione commercio turismo servizi Alto Adige di Vipiteno ha elaborato, durante l’ultima seduta, dei chiari punti di intervento che rappresentano le priorità per il nuovo organismo associativo. Matthias Knollenberger ha spiegato che, al fine di ottenere il miglior sviluppo possibile della città quale centro commerciale e dei servizi in ambito mandamentale, è necessario introdurre alcuni precisi cambiamenti e miglioramenti, che possono essere realizzati solo tramite una costruttiva collaborazione, in particolare con l’amministrazione comunale. Il Direttivo ha stilato un catalogo di tre pagine e 8 punti programmatici che rappresentano altrettante richieste concrete e proposte di soluzione. Il catalogo è gia stato presentato ai rappresentanti dei tre raggruppamenti politici presenti nel Consiglio comunale di Vipiteno. La reazione e l’accoglienza da parte del vicesindaco Markus Larch (“Für Sterzing Wipptal”), di Werner Graus (“Svp Wipptal Sterzing”) e di Fabio Cola (“Insieme per Vipiteno – Zusammen für Sterzing”) è stata positiva. Tra le priorità dei locali commercianti e prestatori di servizi ci sono il decoro urbano, per il quale è necessario un progetto che dovrebbe rendere l’immagine cittadina più armonica e invitante, la pulizia, da realizzare per mezzo di una migliore organizzazione e controlli da par-

te dell’ente preposto, lo sgombero della neve e il servizio di spazzamento stradale, l’accattonaggio nel centro storico, per il quale si auspica il rispetto della legge, un incremento dei controlli e la disposizione delle zone verdi. Un altro tema di particolare importanza è la raggiungibilità del centro storico, non solo per le auto, ma anche per i mezzi pubblici e i pullman turistici e di linea. A dover essere rafforzato è in particolare il servizio del Citybus. In questo campo sarebbero auspicabili anche parcheggi per soste brevi e una gestione dei parcheggi più orientata ai clienti. Va incrementata anche l’attrattività del centro storico per aziende e visitatori: in questo senso, per esempio, si chiedono più parcheggi (per i clienti), migliori infrastrutture (internet veloce), trattamento meno severo nel caso di ristrutturazione di immobili tutelati e una modifica degli orari di apertura dei negozi. Vengono infine proposte la creazione di stimoli alle nuove aperture e la riduzione dei negozi sfitti. In questo senso potrebbero essere introdotti incentivi per i giovani imprenditori sotto forma di tariffe agevolate o agevolazioni per i proprietari di immobili vuoti da tempo. Il Direttivo comunale dell’Unione spera ora nella cooperazione e, soprattutto, nel coinvolgimento dei rappresentanti del Comune, così da poter introdurre cambiamenti positivi.


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Management del traffico in Alta Valle Isarco, presentato il piano

Il decano Josef Knapp lascia Vipiteno

Mobilità in Alta Valle Isarco, tema chiave della serata informativa a Prati di Vizze. Ogni anno 11,2 milioni di veicoli, con punte di 70.000 unità al giorno - attraversano l‘Alta Valle Isarco. Un flusso maggiore non è più gestibile: questa è l‘opinione non solo dei cittadini, ma anche del presidente della Provincia Arno Kompatscher e dell‘assessore provinciale Florian Mussner in occasione della serata informativa che si è svolta a fine aprile a Prati di Vizze. Secondo Kompatscher e Mussner la priorità è quella di spostare maggiormente il traffico merci da gomma a rotaia, ma anche rendere più sostenibile e attrattivo il trasporto pubblico su bus e treni. Il pre-

sidente della comunità comprensoriale Karl Polig e il sindaco Stefan Gufler hanno accolto positivamente la proposta di soluzioni immediate, possibilmente prima ancora del completamento del Tunnel di Base del Brennero (BBT). Il presidente Kompatscher ha informato che il rincaro dei pedaggi e incentivi al trasporto merci su rotaia, le tariffe di pedaggi più economiche e i prezzi del carburante più convenienti in Austria attirano molto traffico di transito lungo l‘asse del Brennero: fra 300.000 e 800.000 veicoli l‘anno. Il Tunnel di Base del Brennero rappresenta in questo senso il progetto più importante, un‘opportunità di miglioramento significativa anche sul fronte dell‘impatto ambientale e acustico; questo quanto hanno ribadito gli esponenti dell‘amministrazione provinciale. L‘obiettivo è quello di spostare il più possibile il traffico merci su rotaia grazie al BBT. Per farlo occorre un innalzamento delle tariffe autostradali, un allineamento transfrontaliero dei prezzi del carburante e un divieto di circolazione sulla statale del Brennero. Attualmente i contributi provinciali per l‘utilizzo della Ro-La ammontano a 33 euro per ciascuna unità di trasporto (autoarticolati, rimorchi, container) e 19 euro per ciascuna unità non accompagnata a seconda che l’autista viaggi o meno sul treno. Una data chiave in questo senso è rappresentata dal Brennermeeting previsto per il 12 giugno,

quando i ministri dei trasporti di Germania, Austria e Italia dovrebbero accordarsi per un pedaggio unitario da Monaco di Baviera a Verona. Altri temi chiave in tema di mobilità sono da un lato il rinnovo della concessione per l‘A22. Kompatscher ha informato che la Provincia si è posta l‘obiettivo di pareggiare entro il 2027 e di capovolgere entro il 2035 l‘attuale rapporto fra il traffico merci su strada, attualmente pari a tre quarti del totale, e quello su rotaia, oggi appena un quarto del totale. Per quanto riguarda il BBT, i lavori stanno procedendo secondo la tabella di marcia. Attualmente sono stati scavati 82 chilometri del tunnel complessivo. Entro il 2019 verrà aperto l‘ingresso sud del BBT e verrà congelata l‘area necessaria alla realizzazione del sotto-attraversamento dell‘Isarco. Posita è l‘analisi della riorganizzazione della mobilità pubblica. L‘assessore Mussner ha sottolineato che è necessario ridurre il più possibile il traffico privato, spostando l‘utenza su treni e autobus, migliorando il servizio e i collegamenti. In Alta Val d‘Isarco ogni giorno lavorativo vengono registrati quasi 5.000 spostamenti su mezzi pubblici. A livello provinciale gli spostamenti su rotaia sono passati da 6,2 milioni l‘anno del 2012 a 9,9 milioni nel 2017, pari a un incremento del 55%. Nei prossimi anni la strategia prevede maggiori investimenti pubblici sull‘infrastruttura ferroviaria, in coordinamento con Rfi. Puntualità, comodità e convenienza maggiori rispetto al mezzo privato: sono questi i punti di forza del servizio secondo il direttore della Ripartizione provinciale mobilità Günther Burger. I nuovi orari illustrati da Burger contengono un miglioramento dei collegamenti fra Vipiteno e Brennero e il completamento della variante della Val di Riga dal 2024, oltre a un collegamento a cadenza oraria sulla tratta Malles/ Merano/Bolzano/Innsbruck senza necessità di cambiare al Brennero. Altre novità sono il collegamento a cadenza oraria sulla tratta Bressanone/Vipiteno con la realizzazione di un nuovo binario alla stazione di Vipiteno e il collegamento ogni due ore sulla tratta Bologna/Verona/Brennero con i regionali veloci. Burger ha anche fotografato la situazione delle stazioni dell‘Alta Valle Isarco, con i lavori per l‘innalzamento dei marciapiedi, l‘allungamento del sottopasso e il rinnovamento degli ascensori a Vipiteno.

A settembre 2018 il decano e moderatore dell’unità pastorale Alta Val d’Isarco Josef Knapp lascerà il suo incarico in quanto è stato nominato responsabile della pastorale vocazionale. Il suo successore a Vipiteno sarà Christoph Schweigl, attuale responsabile diocesano della pastorale giovanile. Josef Knapp, decano e parroco a Vipiteno dal 2006 nonché incaricato pastorale in diverse altre parrocchie dell’Alta Val d’Isarco, in precedenza aveva guidato dal 1995 al 2002 il Centro vocazionale giovanile di Aslago a Bolzano e dal 2000 al 2005 l’istituto Vinzentinum a Bressanone. L’impegno per le vocazioni alla vita cristiana e per quelle di speciale consacrazione è di grande importanza per la vita e per il futuro della Diocesi. La nomina a tempo pieno di un sacerdote di grande esperienza pastorale come don Knapp intende contribuire alla consapevolezza e all’impegno di tutti. Singoli, famiglie, parrocchie, istituzioni educative saranno aiutati ad accompagnare soprattutto i giovani, affinché ciascuno possa scoprire, assumere e seguire responsabilmente la propria vocazione. cm

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VIPITENO

Un epitaffio con qualche mistero

È quello di Johann Prugger in Grienburg nella galleria del palazzo comunale, con due scritte enigmatiche Sulla parete est della galleria che corre ai lati del cavedio del palazzo comunale al secondo piano è esposto l’epitaffio ligneo di Johann Prugger in Grienburg, morto nel 1605, a lui dedicato nel 1614 dal figlio della sorella, Benedict Bernard Hebenstreit. L’epitaffio in questione si compone di una predella inferiore e di una cimasa. Nella predella sono raffigurati lo stesso Hans Brugger, i figli e le due mogli inginocchiati ed oranti ai piedi di un crocifisso. Ai lati due riquadri riportano in latino scritte consolatorie. La predella era probabilmente collegata alla cimasa da due elementi in forma di pilastro. Nella cimasa un lungo testo in latino enumera tutte le virtù del defunto e le benemerenze ottenute dai sovrani dell’epoca: “NOBILI, MAGNIFICO, ATQVE EMINENTI VIRO, IOANNI PRVGGER AP. IN GRIENBVRG, CVIVS STRENVA OPERA, FIDOQ CONSILIO, DIVI IMPERAT: // FERDINAND, MAXIMILIANVS II. CATHOLICVS REX HISPANIAR PHILIPPVS, FERDINAND, ET MAXIMILIAN, ARCHIDVCES AUSTRIÆ // ATQ INCLŸT, BVRGOVIAE MARCHIO, CAROLVS, DOMI MILITAEQ VSI, EVM AMPLISS: INSVPER LEGATIONIB, CLARISS: PRAEFECTVRIS // BELLICIS, EXCELSAQ IN TŸROLI, QVA TVMVIRATVS. DIGNITATE, DECORARVNT: QVI TANDEM ANNO THΣ ʘEOΓONIAΣ. CIƆ IƆCV . // PRI: NO: MART: VICTRICI CEDENS MORTI, CHRISTO GLORIOSISS: TRIVMPHATORI, DŇO AC DEO NOSTRO, VIVIT A AETERNO POVIT, // S BENEDICT, BERNARD, HEBENSTREIT A GLVRNHER HOCHENHAVS E (?) SORORE FILIVS //

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Fin qui tutto rientra nella normale tipologia degli epitaffi dei secoli XVI e XVII con estesa e a volte un po’ ridondante elencazione delle doti del defunto. Assolutamente fuori dall’ordinario sono i due riquadri laterali, scritti con una grafia che a prima vista sembra corrispondere a segni della scrittura ebraica e, in quello di destra, persino araba. A quanto mi risulta nessuno fino ad ora si è mai posta la domanda sul perché di queste scritte né si è impegnato a decifrarle. Per tentare di spiegare la presenza di queste scritte, in quest’epoca, è necessario conoscere la storia di questa famiglia e quale motivo avesse di fare riferimento al mondo ebraico e arabo. Le informazioni più esaustive sono esposte dallo storico vipitenese Alois Karl Eller in varie pubblicazioni (Das Postwesen in Sterzing, der Schlern 88/2015, S. 5864; Das Postwesen im südlichen Wipptal, Der Erker, Juni 2014, S.

46-47), che purtroppo non ho qui lo spazio per illustrare. Esse riguardano la vita dei principali personaggi, le benemerenze loro conferite dai Principi Territoriali del Tirolo (Landesfürsten), grazie ai loro servigi, tanto da ottenere un titolo nobiliare e vari privilegi ad esso connessi. Già Hans Prugger il Vecchio, aveva ottenuto l’incarico di “maestro di posta” a Vipiteno (1538) per gestire la locale stazione su quella che era considerata la più importante linea postale della Mitteleuropa verso il Sud. Incarico poi passato al figlio Hans Prugger il Giovane, a cui è dedicato l’epitaffio in questione. Ma le due scritte restano un mistero. Mi sono allora rivolto al dottor Federico Steinhaus, Presidente della Comunità ebraica di Merano. La sua risposta: “Ho fatto esaminare da uno studioso quanto mi ha mandato. Salvo alcune, le lettere di quelle iscrizioni non sono in lingua ebraica e comunque il tut-

to non ha alcun significato riconoscibile”. Anche la dottoressa Margot Pizzini, dell’Archivio Provinciale, a cui avevo portato le foto in visione, ha ribadito la stessa cosa, come le hanno confermato vari esperti da lei interpellati. Anche il tentativo di due cari amici di far analizzare le due scritte dalla sezione di Lingue antiche della Facoltà di Lettere dell’Università di Firenze non ha dato esito: le lettere sarebbero un’imitazione approssimativa della grafia ebraica; e anche dalla Sinagoga non si è avuta soluzione. Da ultimo mi sono rivolto all’archeologo Gianni Rizzi, titolare della SRA (Società Ricerche Archeologiche) di Bressanone. Finalmente un po’ di luce. Uno dei suoi collaboratori, l’archeologo di origini tunisine Alì Bacha, ha preso contatto con alcuni studiosi, in particolare con Abdallah Hleihil di Haifa. Secondo loro si tratta di una scritta in ebraico (specie di caratte-


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Epitaffio:

Roccia

Luoghi Santi

La cappella di Ognissanti a destra della parrocchiale; veduta di Franz Xaver Schwieghofer, incisione di J.H. Martens (c. 1840), Museo Civico Bolzano

Ebraico moderno ri corsivi) con inserimento di tratti alfabetici in arabo che indicano le vocali. Si tratta di una sorta di “sincretismo” tra arabo ed ebraico molto complicato e nato probabilmente dopo l’anno 1000 in Andalusia, dove convivevano arabi e ebrei. Cordova era allora il principale centro culturale del bacino del Mediterraneo. Basti pensare che molta parte della cultura filosofica e scientifica ellenistica è giunta a noi attraverso gli arabi. Da questa ricerca risulta che la scritta nel riquadro di sinistra (per chi guarda) indicherebbe la “Roccia”, mentre l’altra, nel riquadro di destra, ha un significato simbolico che si avvicina a “luoghi santi”.

© Wikipedia

Luoghi santi: come non pensare al sito di Gerusalemme conosciuto come “Spianata delle moschee”

dai musulmani e “Monte del tempio” dagli ebrei? Ivi sorgevano prima il Tempio di Salomone, distrutto da Nabucodonosor, poi il Tempio do Erode, distrutto dai Romani, di cui resta il “muro del pianto”. Il santuario detto la “Cupola della roccia” è considerato il terzo sito più sacro del mondo islamico dopo la Kaaba (dall’arabo Ka’ba, “dado”) alla Mecca e la Moschea del Profeta a Medina. Infatti la roccia al centro del santuario è ritenuta quella da cui Maometto sarebbe asceso al cielo, ma anche quella su cui Abramo si accingeva a sacrificare Isacco. E infine poco distante sorge anche la basilica del Santo Sepolcro con la cavità nella roccia che accolse Gesù dopo la crocifissione. Credo che ce ne sia abbastanza per dare una certa credibilità alla

Spianata delle Moschee - Monte del Tempio

succitata decodificazione delle due scritte enigmatiche. Non basta: nella scritta dedicatoria viene riportata una data: ANNO THΣ ʘEOΓONIAΣ. CIƆ IƆCV, fino ad oggi non mai decifrata. Con tutta l’aleatorietà delle cosiddette “intuizioni”, azzardo un’ipotesi di interpretazione. THΣ ʘEOΓONIAΣ: in greco teogonia è il mito che illustra la nascita degli dei; nel nostro contesto potrebbe benissimo essere reso con “nascita del Signore”, che corrisponde al latino “Anno Domini” che usiamo per le nostre datazioni. Per quanto riguarda la data in sé ecco la mia interpretazione: CIƆ IƆ . C V M D .C V 1000 500 100 5 1605 che è proprio la data di morte di Hans Prugger il Giovane a cui è dedicato l’epitaffio. Nell’insieme la questione è abbastanza intrigante. Soprattutto si impone la domanda: perché la presenza di queste scritte in ebraico (o ebraico sui generis) e in arabo? Quali contatti poteva avere questo Hans Prugger con il mondo ebraico, in un’epoca in cui nei paesi europei era in atto l’istituzione dei ghetti per gli ebrei o addirittura l’espulsione? Le domande potrebbero moltiplicarsi, ma per il momento temo che resterebbero tutte senza risposta. ap

L’epitaffio, dal greco epí “sopra” + táphos “tomba”, ciò che sta sopra il sepolcro, è un’iscrizione funeraria che per lo più riporta le lodi del defunto. Presso gli antichi greci definiva anche l’orazione funebre, con il tempo incisa su marmo o su legno. Ma in seguito passò a significare non un monumento sepolcrale vero e proprio, ma un dipinto o una struttura appesa a una parete di una chiesa. A Vipiteno gli epitaffi lignei delle famiglie più importanti, come quello di Abraham Geizkofler, esattore generale del Tirolo, del 1597, e quello di Kaspar Piock, doganiere di Lueg/Brennero, del 1620, erano esposti nella Allerheiligen- oder Gottleichnamskapelle (Cappella di Ognissanti o del Corpo di Cristo), costruita 1383-1391 accanto alla parrocchiale. Ma nel 1848-53, per la condizione insostenibile del cimitero, che stava sullo stesso livello della chiesa e dove i morti dovevano essere "buttati in acqua", si procedette allo spostamento del cimitero sul lato sud della chiesa e alla demolizione della cappella mortuaria. Gli epitaffi furono trasferiti nel Palazzo Comunale. Ad aumentare l’alone di mistero che circonda l’epitaffio di Hans Prugger c’è anche il fatto che nessuno sa se esso provenga dalla sunnominata cappella o da altro luogo. Erker 06/18

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È tornato il lupo cattivo? La presenza di alcuni lupi in Val d’Ultimo ha dato esca alla diffusione di notizie allarmanti e talora scorrette.

Del ritorno del lupo in Alto capi, isolati, in Val d’Ultimo e sul Adige parliamo con Sandro confine con la Val di Non, menCovi, rettore della Riserva di tre in Toscana, per esempio, vivocaccia di Vipiteno e vicepresi- no circa 500 esemplari. dente dell’Associazione Cac- E: Come spiegare la ricomparsa ciatori Alto Adige. del lupo anche da noi? Covi: Negli ultimi anni il lupo è Premesso che il lupo esisteva fino tornato in molte zone europee, a un secolo fa anche da noi, va suscitando reazioni diverse: da detto che il lupo è tornato seuna parte entusiasmo, dall’altra guendo due piste principali. Una è perplessità, preoccupazioni, perfino il rifiuto totale. Noi pensiamo che di questo fatto si debba parlare in modo pragmatico e non sull’onda delle emozioni. Erker: D’altra parte non poteva non essere così, se si pensa che l’assessore provinciale Arnold Schuler ha raccolto diverse migliaia di firme per “abbassare il livello di tutela del lupo” ed ha preparato una petizione in tal senso alla Commissione europea. Ai sensi del diritto comunitario il lupo è protetto, nessuno vuole sterminarlo. Quindi l’allarmismo non è motivato. E: Ma anche certa stampa ha favorito questo clima di alUn bell’esemplare di lupo larmismo. In tutte le zone interessate dal ri- quella che, risalendo dagli Appentorno del lupo e ove vi sia la pre- nini e attraverso le Alpi Liguri, ha senza di animali d’alpeggio il lupo raggiunto le zone dell’arco alpino, crea danni. Lo vediamo non solo dalla Francia alla Svizzera alla Gerin Alto Adige, ma anche in Ger- mania all’Austria e naturalmenmania, in Francia, in molti altri pa- te l’Italia. La seconda è quella che esi. E a questo i media dedicano proviene dall’est europeo, in partiampio spazio. Nella nostra provin- colare dalla Slovenia, e che ha ragcia, comunque, la situazione è an- giunto il Bellunese. Questo è stato cora relativamente tranquilla: la possibile stabilirlo dall’esame del presenza del lupo si limita a 5/6 DNA delle feci, che conferma, tra

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l’altro, che è già avvenuto un incrocio tra le due popolazioni. E: Quanti sono oggi i lupi in Italia? Circa settant’anni fa il lupo in Italia era in via di estinzione, oggi si contano circa 2.000 esemplari. E: Dobbiamo avere paura del “lupo cattivo”? Il lupo in se stesso è tendenzialmente un animale schivo, che sfugge l’uomo. Ma in branco le cose potrebbero cambiare. Il pericolo maggiore

Sandro Covi

è l’incrocio con il cane domestico: questo ibrido ha meno paura dell’uomo, e allora potrebbe diventare più aggressivo. L’ibridazione tra lupo e cane domestico è un grande problema. E: Ma è poi vero che i lupi causano danni enormi al bestiame di allevamento? Se guardiamo la situazione altrove, non possiamo non ammettere che il lupo arreca grandi danni a chi detiene animali da alpeggio. In Francia, nonostante le misure di protezione delle greggi, annualmente cadono vittima del lupo oltre 12.000 animali d’allevamento,

in Germania circa 1.000, in Toscana le perdite si sono attestate lo scorso anno attorno ai 500 capi. E: All’inizio di maggio l’Ufficio Caccia e Pesca in un comunicato dice: “Sfatiamo alcune false notizie sull’avvistamento di lupi a su attacchi ad animali attribuiti al lupo”. Un ripensamento? Fra i paesi europei con alta presenza del lupo, l’Italia è l’unico ancora privo di un piano di gestione per questa specie, mentre il diritto comunitario prevede che in determinate situazioni possano essere abbattuti lupi. Inoltre si calcola che in Italia ci siano circa 700.000 cani randagi: E: Ma intanto Schuler ottiene l’appoggio del Bauernbund e del presidente provinciale dell’Unione albergatori e pubblici esercenti, Manfred Pinzger. Anche per Heinrich Aukenthaler, direttore dell’Associazione Cacciatori, la sopravvivenza del lupo non è minacciata, e quindi il livello di protezione oggi così elevato non è scientificamente giustificato. Prelude all’apertura alla caccia al lupo? Per quanto riguarda lo stato di conservazione, l’IUCN (Unione internazionale per la conservazione della natura) dal 2004 considera il lupo una specie non minacciata. Cinquant’anni fa, il lupo era sparito da molte zone europee e rischiava l’estinzione. In Italia, attorno al 1970 vivevano ancora circa 100 lupi, in Germania già più nessuno. In virtù della tutela rigorosa, nel frattempo la specie si è ripresa e oggi vivono in Europa più di 20.000 lupi. Il problema degli eventuali abbattimenti, là dove necessari, va affrontato in modo pragmatico, creando le condizioni di contesto per una convivenza regolamentata. ap


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Discarica di sacco, ancora fiamme

Fortezza, via anche gli ultimi ferrovieri

Alla più recente riunione del consiglio comunale di Fortezza ha presenziato anche il Comandante dei Vigili del Fuoco Volontari di Mezzaselva Stefan March, che ha presentato e spiegato una situazione divenuta ormai insostenibile. March ha chiesto l’intervento del sindaco e degli assessori per la questione relativa alla discarica comprensoriale di Sacco, gestita dalla Comunità Valle Isarco di Bressanone. Se lo scorso anno vi erano stati diversi incendi, domati a fatica, anche per il gran caldo estivo dei mesi di luglio ed agosto, quest’anno sono stati necessari una decina d’interventi, quasi sempre nei fine settimana, che hanno costretto i pompieri a giorni e giorni di lavo-

Il progetto era stato “pensato” già una decina di anni fa ed ora è giunto all’epilogo: dai primi di giugno sarà un grande computer, dislocato a Verona, a comandare tutte le operazioni necessarie alla circolazione dei treni e ciò rende assolutamente inutile la presenza dei ferrovieri a Fortezza. E pensare che era un paese nato a seguito della loro presenza iniziata pochi anni prima della realizzazione dell’ultimo tratto, Bolzano-Innsbruck, pianificato dal celebre ingegner von Etzel e compiuto nel 1867. Fu con lo spostamento del maso Reifer, con la realizzazione della stazioncina “Fortezza-militare”, nei pressi del forte asburgico, con il sorgere della grande stazione ferroviaria che sovrintendeva, allora come oggi, allo snodo della Val Pusteria, realizzato nel 1871, che Fortezza assunse un ruolo internazionale. Negli anni ’70 era ancora tra le stazioni ferroviarie più importanti d’Italia, col suo deposito locomotive, le officine per le riparazioni sia delle macchine che delle vetture, con l’Agenzia doganale delle ferrovie e la Dogana, i centri di tassazione e gestione delle merci, mentre attorno ad essa gravitavano una serie di fermate e di al-

ro. Insomma lì, in quell’enorme calderone che ancora per quarant’anni (più o meno queste le previsioni) continuerà ad accogliere di tutto, la terra brucia. Meno durante la settimana, quando i movimenti di copertura operati dai bulldozer “tappano” in certo qual modo i focolai che però prendono vigore dopo un giorno o due, generando fumi tossici e fiamme a volte altissime. “Abbiamo chiamato tecnici ed esperti – ha affermato Stefan March – e a una semplice misurazione delle temperature in profondità, sono stati registrati, neanche un metro sotto la superficie, oltre cento gradi di calore, che vanno aumentando se si prosegue”. Per la cronaca, sono stati investiti della problematica anche i carabinieri,

di Fortezza e del Noe, i nuclei operativi ambientali con sede a Trento. Nel dibattito che ne è seguito è intervenuto Carl von Pretz, ai tempi strenuo oppositore della realizzazione dell’opera, in quella che fu quasi una rivolta popolare (per un paio d’anni nessuno rinnovò per protesta la tessera della Svp), ha voluto ricordare quali furono i progetti della Giunta provinciale: la discarica avrebbe contenuto solo inerti, ceneri dell’inceneritore di Bolzano, che sarebbero peraltro giunti a Sacco via treno. Il fenomeno è un po’ simile a quello che accompagna le eruzioni di un vulcano: la lava fuoriesce dove la crosta è più sottile. Dunque i focolai sono ovunque e non si riesce a prevedere (e domare) le fiamme. Spento o quasi un focolaio, il fuoco e il fumo riappaiono a decine di metri di distanza. “Solo una soluzione radicale – ha affermato Stefan March – potrebbe darci un minimo di certezza”. E la soluzione in questione sarebbe la “mission impossible” di scavare a fondo, muovendo migliaia di metri cubi di immondizia, per disinnescare i procedimenti chimici origine delle fiamme. D’altronde non si può neppure pretendere che i pompieri, tutti volontari, ed il cui motto è quello di intervenire nelle emergenze, creino un presidio stabile, come praticamente accade oggi, sacrificando regolarmente ogni giorno libero dal lavoro quotidiano. E siamo ancora in primavera, con temperature esterne, tutto sommato, assolutamente non eccessive. E mentre i tecnici stanno pensando al da farsi, l’estate incombe e l’aria rovente dei mesi più caldi potrebbe riservare nuovi reiterati allarmi. dm

tre stazioni minori come Le Cave e Mezzaselva, Aica e Naz Sciaves, con una decina di passaggi a livello. Chi ha memoria di quei tempi ricorda come, il famoso 27 del mese, giorno di paga, si mettessero in fila alla cassa della stazione oltre 600 ferrovieri, 634 per l’esattezza. La riduzione del personale è stata progressiva, sino a ridursi ad una decina di unità trattenute in servizio, dalla più recente legislazione che ha voluto l’allunamento dell’età pensionabile. Molti dei ferrovieri fortezzini, fanno oggi i pendolari, a Merano, Bolzano, Brennero. Con giugno spariranno definitivamente. Tutti. Sostituiti, nell’epoca delle nuove tecnologie, da quel cervellone pensato per regolare tutte le operazioni che solo 50 anni or sono abbisognavano di centinaia di persone. La tecnologia ha cambiato il mondo e lo sta cambiando ancora con macchine mai stanche, mai malate, mai bisognose di ferie. Agli ultimi ferrovieri non resta che un nostalgico sguardo al passato, alla politica il programmare un futuro possibile per un paese che comunque c’è e ha voglia di riscatto. dm

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AMENTO

N dall‘Alta ABBO Notizie Val d'Isarco Notizie dall‘Alta Val d'Isarco

2018

Erker

IL VOSTRO MENSILE COMPRENSORIALE

INDIPENDENTE BILINGUE - LOCALE L ‘Erker è il mezzo di informazione più letto nell’Alta Val d‘Isarco. Dall‘ottobre 1989 il periodico mensile viene distribuito a tutti i residenti dell‘Alta Val d‘Isarco. Rientrano tra i nostri affezionati lettori anche un centinaio di abbonati di altre località dell’Alto Adige, del resto d‘Italia e dell‘estero. Con il Vostro contributo sostenete non solo il primo in ordine di tempo fra i periodici comprensoriali dell‘Alto Adige, ma anche un organo di informazione politicamente indipendente, che non potrebbe esistere senza il Vostro appoggio. L‘ Erker non usufruisce di alcuna sovvenzione pubblica e si finanzia esclusivamente tramite le inserzioni pubblicitarie e il contributo volontario dei lettori.

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VIPITENO

La storia delle case e delle famiglie di Vipiteno Completata con il secondo volume questa interessantissima ricerca storica

Lo storico vipitenese Alois Karl Eller ha dato alle stampe il secondo volume della sua pregevole ricerca sulle case di Vipiteno “Geschichte der Häuser und Familien der Stadt Sterzing – Die Historisce Bauten - 2. Teil”, edito dal Geschichtsund Museumsverein Sterzing, portando così a termine un lavoro che lo ha impegnato per vent’anni. Nel primo volume, uscito nel luglio 2016, l’autore si è occupato degli edifici storici che si susseguono dalla parrocchiale alla Via Gänsbacher e alla Città Nuova. In questo secondo volume, presentato a metà maggio nella sala Vigil Raber, l’autore ha rivolto la sua attenzione agli edifici della Città Vecchia e di altri quartieri che erano propriamente fuori dalla cinta muraria (Alt- und Vorstadt mit Lahn, Hoch- un Geizkoflerstraße, Garbe und Mühlbachl). È in questi quartieri che si sviluppa un’intensa attività alberghiera e artigianale legata al passaggio di merci e persone. Questo anche perché la grande fase di ricostruzione edilizia nella Città Nuova avviene solo nel

XV e inizio del XVI secolo. Queste numerose attività artigianali caratterizzano fino al XIX secolo la vita economica della Città Vecchia ma anche della Via Frana, della Via Alta, della Via Geizkofler, della zona della Concia lungo il canale Mühlbachl: numerose sono infatti le botteghe di fabbri, maniscalchi, sellai, carradori, cordai, sarti, calzolai e via dicendo. Purtroppo il pregevole libro è pubblicato solo in lingua tedesca, ma sarà sicuramente apprezzato anche da molti cittadini di lingua italiana. Supportato da approfondite ricerche sui documenti d’archivio, anche questo secondo volume mette in luce molti aspetti della storia politica, amministrativa, economica e sociale della città. Molte foto in bianco-nero, parecchie fino ad oggi inedite, insieme con schizzi e disegni rendono ancor più interessante il lavoro. Il volume è in vendita presso l'Associazione Turistica di Vipiteno e presso l'Athesia. ap

Informativa riguardo il nuovo regolamento privacy EU Dal 25 maggio 2018 è in vigore il nuovo regolamento privacy, il GDPR che sostituirà il Codice attuale. I vostri dati (indirizzo, indirizzo e-mail dei clienti) sono in possesso della redazione solo per l’invio del nostro mensile Erker o per invio di fatture o offerte. Se in futuro manterrete l'abbonamento all'Erker non dovete fare niente. Ci autorizzate così ad inviarvi la rivista comprensoriale. Per domande, richieste e chiarimenti il team dell'Erker è sempre a vostra disposizione – scriveteci a info@dererker.it


Notizie dall‘Alta Val d'Isarco

Calendarietto

Volley Vipiteno – Che passione!

Da poco si è conclusa la stagione pallavolistica con un bilancio più che positivo per la Polisportiva AVI Vipiteno-Sterzing. Infatti, sono state oltre una trentina le ragazzine ed una quindicina gli adulti che hanno partecipato ai corsi di pallavolo proposti dalla Polisportiva AVI, a dimostrazione che a Vipiteno si sta ricreando un movimento pallavolistico. Quest’anno la squadra mista degli adulti, ha vinto il campionato “amatoriale” che ha visto gli atleti impegnati a lottare fino all’ultima partita. La squadra femminile iscritta al campionato pro-

vinciale VSS cat. U20, allenata da Renato Covi e Francesca Ioannilli, si è aggiudicata il titolo, dominando il campionato per tutta la sua durata, perdendo una sola partita contro le ragazze del Brunico, seconde classificate, terze classificate le ragazze del Volley Terlano. Della squadra alla quale vanno i complimenti della società, degli allenatori e di tutti i sostenitori fanno parte Stefanie Amrain, Maria Gallmetzer, Manuela Frick, Giulia Ioannilli, Kathi Siller, Sara Capuzzo, Arina Odynets e Anabel Haller. cm

CAI Vipiteno Escursionismo 10.06.18: Gara di sci commemorativa Rif. Cremona, sul ghiacciaio Vedretta alla Stua. 23.06.18: Tirolo-Kaisergebirge; cima dello Steinplatte, al confine tra Tirolo e salisburghese con veduta panoramica a 360°. CAI Giovanile 03.06.18: Gita allo zoosafari sul Garda. GAM 17.06.18: Torrione di Albiolo. Sentiero attrezzato che ricalca la prima linea k.u.k. della IGM. CAI Fortezza 17.06.18: Plan de Corones con visita del Mountain Messner Museum. 01.07.18: Giro del Sasso Lungo.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 98

“KIRCHSTEIGLAUF”

Grande successo per la 4ª edizione Per il quarto anno consecutivo l‘associazione Laufverein ASV di Campo di Trens ha organizzato la gara del paese che prevede un percorso di 5 km con ca. 500 m di dislivello. La partenza è al centro del paese di Stilves e l‘arrivo a Dosso. Quest‘anno c‘è stato un record di partecipanti. Infatti sono stati ben 414 gli atleti e gli appassionati che hanno preso parte alla gara. Tra gli uomini nella classifica generale a salire sul gradino più alto del podio è stato Joachim Mair con un tempo di 27.25 seguito da Christian Moser (27.37) che per un soffio non è riuscito a difendere il titolo conquistato lo scorso anno, al terzo posto Andreas Niederbrunner (27.47). Tra le donne ha difeso il titolo conquistato lo scorso anno Maria Rabensteiner che con un tempo di 35.24 ha cinquistato il gradino più alto del podio, seconda classificata Carmen Holzmann (36.22) e terza Barbara Vasellai (37.38). Alla manifestazio-

ne hanno partecipato anche molti bambini che si sono dilettati nella corsa del paese mostrando con grinta ed entusiasmo la passione per la corsa. Nel primo pomeriggio si è svolta la premiazione alla quale ha presieduto la regina della corsa Silvia Weissteiner che ha premiato i vin-

citori. Gli organizzatori hanno espresso molta soddisfazione per la buona riuscita della manifestazione, resa possibile da un eccellente lavoro svolto dai molti volontari. cm

Biblioteca civica Vipiteno 09.06.18: Ore 11.00: Cristina Carlomagno (vissuta a Vipiteno per tanti anni), Ester Bocasso e Valentina Cincotto presentano il loro libro “Sette donne, sette vite, sette possibilità”. La passione per il loro lavoro ha unito sette psicoterapeute in quest’opera. Storie di straordinaria normalità, sette modi diversi per dimostrare che la terapia diventa una possibilità. E sette sono le vite raccontate : lo smarrimento, l’ansia, il bisogno d’amore vengono trasformati all’interno della relazione terapeutica e grande è il piacere di tornare a vivere. Erker 06/18

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Porträt

Die „Beach-Saison“ beginnt von Daniel Mayr Vor rund 15 Jahren lernten sich Sabine Erlacher und Verena Bacher beim Volleyballtraining kennen. Das war der Anfang einer langen Freundschaft. Auch dem Volleyball sind die beiden bis heute treu geblieben. Die Beachvolleyball-Landesmeisterinnen Sabine Erlacher und Verena Bacher im Erker-Porträt. Schon Sabines Vater war begeisterter Volleyballspieler und Trainer und so schickte er seine Tochter bereits im Alter von sechs Jahren zum Mini-Volley, wo er auch Trainer war. „Schon das Mini-Volley hat mir sehr gefallen, obwohl man dort weniger Volleyball, sondern viel mehr Wurf- und Fangspiele spielt“, erinnert sich Sabine. Mittlerweile spielt sie seit über 22 Jahren Volleyball „und man merkts nou net“, stellt sie lachend fest. Verena wirft ein: „Bei mir war das schon etwas mühsamer. Ich musste oft Sportart wechseln und habe beispielweise Skifahren, Schwimmen oder Reiten ausprobiert. Richtig begeistern konnte ich mich allerdings für keine dieser Sportarten. Erst mit 14 Jahren habe ich dann zum Volleyball gefunden. Die Frage, ob es mir gefallen hat, erübrigt sich, schließlich bin ich bis heute dabei geblieben.“ Zu dieser Zeit gab es in Sterzing eine Mädels-Mannschaft bei der Polisportiva, wo sich die beiden kennenlernten. Bald aber löste sich das Team auf und die beiden spielten in Brixen. Zur Oberschulzeit trennten sich die Wege der beiden: Verena besuchte die Oberschule in Meran, während Sabine in Brixen zur Schule ging. Aber auch in dieser Zeit haben sie das Training nicht vernachlässigt. Nach der

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Landesmeisterinnen: Verena Bacher (l.) und Sabine Erlacher

Oberschule spielten sie zusammen drei Jahre lang in Klausen. Als auch dort die Mannschaft aufgelöst wurde, wechselten sie wieder nach Brixen, wo sie bis heute spielen. „Es gab immer das Problem, dass es nicht so viele Volleyballerinnen gab. Wenn man es dann geschafft hat, eine Mannschaft zusammenzustellen oder vielmehr zusammenzukratzen, dann waren sie nicht sehr beständig“, bedauert Verena. Viele Mädchen hätten aus Studiengründen aufgehört zu spielen oder weil sie einfach nicht mehr wollten. „Da kaum Mädchen nachkommen, werden die Mannschaften immer kleiner und kleiner. So haben wir viele Teams entstehen und leider auch wieder verschwinden sehen. Aus Freude zum Sport haben wir aber immer versucht weiterzumachen.“ Gründe für ihre Volleyballbegeisterung gibt es viele. Zum einen sei es ein anspruchsvoller Sport. Je besser man werde, desto mehr Möglichkeiten, die man kreativ einsetzen kann, gebe es zum Punkten. „Zu Beginn muss man schon die Zähne zusammenbeißen, wenn

man die Grundtechniken erlernen muss, denn das ist ein langer Prozess und schreckt viele davon ab, mit dem Volleyball zu beginnen“, erklärt Sabine. „Fortschritte sind im ersten Jahr kaum zu bemerken. Der Aufwand am Anfang ist es aber auf jeden Fall wert. Und wenn man genügend Willen und Spritzigkeit mitbringt, ist das auch keine große Sache.“ Zum anderen sei Volleyball ein schöner Mannschaftssport. „Wir sind beide keine Einzelsportler und finden es super, dass man durch den Sport viele Menschen kennenlernt und in der Kabine, bei Spielen oder auch einmal beim Pizzaessen zusammen Spaß hat. Unsere jahrelange Freundschaft gäbe es ohne unseren Sport gar nicht und das wäre undenkbar“, stellt Verena fest. Auch seien Spiel-Sportarten attraktiver. „Wenn ich laufen gehe, kann das schnell langweilig werden und ich muss mich oft zum Training motivieren. Wenn ich aber ein Spiel als Sport habe, dann halte ich mich auf spannende Weise fit, indem ich laufe, springe und mitfiebere, um ein

Ziel zu erreichen, und zwar das Spiel für die Mannschaft zu gewinnen“, meint Sabine. Erst vor vier Jahren haben die beiden Beachvolleyball für sich entdeckt und „das ist wirklich schade“, bekräftigt Sabine. „Denn im Sommer haben wir kaum gespielt und gewartet, bis es in der Halle wieder losgeht.“ Das „Beachen“ bedeutet viel Arbeit für den Einzelnen. Sabine erklärt: „Auf dem Sand gibt es nur meine Partnerin und mich und wir müssen uns aus jedem Schlamassel selbst raushelfen.“ Beim Beachvolleyball könne man sich die Aufgaben nicht so gut aufteilen wie beim Volleyball. Man müsse Allrounder sein und annehmen, aufspielen, angreifen und blocken oder verteidigen können. Auch habe das „Beachen“ eine besondere Atmosphäre – gespielt wird meistens bei sonnigem Wetter am Strand. So seien sie im Sommer viel an den Küsten Italiens, aber auch in Österreich unterwegs. Durchschnittlich spielen sie an drei Wochenenden pro Monat Turniere, um sich im Wettkampf gegen andere zu messen. „Im


Sport

Sabine in Aktion

Sommer starten wir für den Club VBS Beachers, der uns überhaupt zum Beachvolleyball gebracht hat. Trainer Egon Volgger hat uns vor vier Jahren eingeladen, bei ihm zu spielen. Das hat uns sofort überzeugt“, erinnert sich Verena. Fixe

Trainingszeiten sind beim Beachvolleyball nicht möglich. Die Abhängigkeit vom Wetter erfordere eine gewisse Spontaneität. „Man muss wirklich jeden Sonnenstrahl ausnutzen – überhaupt bei uns hier im Wipptal.“ Die beiden ver-

Verena im Angriff

SABINE ERLACHER kompakt Geburtstag: 30.06.1989 Geburtsort: Sterzing Sportart: Hallen- und Beachvolleyball Hobbys: Radfahren, Berggehen, Skifahren Verein: SSV Brixen und VBS Wohnort: Thuins Beruf: Grundschullehrerin

VERENA BACHER kompakt Geburtstag: 17.03.1990 Geburtsort: Sterzing Sportart: Hallen- und Beachvolleyball Hobbys: Radfahren und Skifahren Verein: SSV Brixen und VBS Wohnort: Sterzing Beruf: Hotelkauffrau

suchen aber, zwei- bis dreimal pro Woche längere Trainingseinheiten unterzubringen. Ihre Hallensaison hat gerade aufgehört, das Aufsteigerteam des SSV Brixen erreichte in der Serie D den 5. Platz. Nun beginnt die BeachSaison, wo die Landesmeisterinnen ihren Titel verteidigen müssen. „Unseren Erfolg auf dem Sand verdanken wir vor allem unserem Coach Egon“, so Sabine. Für die Zukunft nehmen sich Verena und Sabine vor allem vor, zu spielen, „bis mer net gonz gebrechlich sein“. „Wir haben jetzt gesehen, dass es auch Ü40-Tur-

niere gibt. Unser Ziel ist es natürlich, auch an solchen Wettkämpfen teilzunehmen“, spaßen die beiden. In der kommenden Saison möchten sie den Beachvolleyball-Trainerschein erlangen und möglichst viele Turniere gemeinsam spielen. Im Vorjahr konnten sie nur die Landesmeisterschaft zusammen spielen, weil sich Sabine eine Verletzung an der Schulter zugezogen hatte. Dafür war das Ergebnis hervorragend. Ihr oberstes Ziel lautet daher: Titelverteidigung. E

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Sport

LEICHTATHLETIK LEICHTATHLETIK

Silvia Weissteiner in Triest erfolgreich Ihre internationale Karriere hat sie zwar beendet, aus dem Laufsport zurückziehen will sie sich aber dennoch nicht. Im Dress des ASV Sterzing bestreitet Silvia Weissteiner weiterhin Wettkämpfe. Beim „Mujalonga“-Lauf in Triest über 10 km bot Silvia Weissteiner aus Gasteig eine starke Leistung. In einer Zeit von 35.43 Minuten waren lediglich vier Läuferinnen schneller als sie. Einen 5. Platz gab es auch für Markus Ploner, der ebenfalls für den ASV Sterzing an den Start geht. Er belegte hinter vier Afrikanern ebenfalls den 5. Platz. BERGLAUF

400 Läufer auf dem Kirchsteig Mehr als 400 Läufer nahmen Anfang Mai an der 4. Ausgabe des Kirchsteiglaufes von Stilfes nach Egg teil.

Den Hauptlauf der Herren dominierte Joachim Mair (27.25) vor Lokalmatador Christian Moser (27.37) und Andreas Niederbrunner (27.47). Bei den Damen war Maria Rabensteiner (35.24) vor Carmen Holzmann (36.22) und Barbara Vasselai (37.38) siegreich. Bei den Wanderern erreichte Samuel Überegger (39.20) als Erster das Ziel, schnellste Dame war Veronika Rainer (42.17). Fast 180 Kinder und Jugendliche gingen auf verkürzter Strecke ins Rennen. Über 1.300 m gingen die Bestzeiten auf das Konto von Birgit Schölzhorn (4.48) und Julian Markart (4.16). Für die jüngeren Jahrgänge gab es noch einmal kürzere Strecken. Der Kirchsteiglauf war die erste Etappe des Wipptaler Berglauf-Cups 2018. Weitere Etappen sind wie gewohnt der Gilfenklammlauf in Stange, die Mareiter-Stein-Trophy in Mareit und der Wasserfalleralm-Berglauf in Ratschings. Bei allen Ausgaben gibt es verkürzte Strecken für Kinder und Jugendliche.

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Markus Ploner siegt erstmals in Meran Mit rund 2.000 Teilnehmern hat sich der Halbmarathon Meran-Algund als eine der größten Laufveranstaltungen in Südtirol etabliert. Knapp 1.000 Läufer bestritten den Hauptbewerb über 21,1 km. Alternative Distanzen gab es über 12,5 km und 4,2 km mit rund 1.100 Teilnehmern. Nach dem Startschuss in der Meraner Freiheitsstraße blieb das Spitzenfeld bei den Männern bis zur 5-km-Marke zusammen. In Algund verschärfte Markus Ploner vom ASV Sterzing auf dem ersten Anstieg schließlich das Tempo, kontrollierte im Anschluss das Geschehen von der Spitze aus und setzte sich am Ende in 1:09.36 Stunden durch. Für den 37-Jährigen handelte es sich um den ersten Sieg beim Halbmarathon Meran-Algund. Nach dem Sarner Hannes Rungger und dem Bozner Khalid Jbari ist Ploner erst der dritte Südtiroler, der das Rennen für sich entscheiden konnte. „Vor ein paar Jahren bin ich schon einmal hier in Meran gestartet. Damals nahmen aber noch sehr viele Afrikaner teil und so ist meine Spitzenzeit ein wenig untergegangen. Heute bin ich ohne Druck gelaufen. Ich habe mir meine Kräfte sehr gut eingeteilt. Gewinnen ist natürlich immer schön“, gab Ploner im Ziel zu Protokoll, der in der

Logistikabteilung des Sterzinger Unternehmens Prinoth arbeitet. Mit fast drei Minuten Rückstand belegte der Bozner Gianmarco Bazzoni (Athletic Club 96 Alperia/1:12.18) den zweiten Platz. Rang drei ging an David Andersag vom ASC Berg, dem eine Zeit von 1:15.30 Stunden zu Buche stand. Wilfried Braunhofer von der Polisportiva Sterzing hat seit 25 Jahren an jeder Ausgabe des Halbmarathons teilgenommen und ging aus diesem Grund mit der Startnummer 25 ins Rennen. Mit einer Zeit von 1:36.40 Stunden belegte er den 139. Platz. Bei den Frauen setzte sich Topfavoritin Sabine Fischer, Siegerin von 2016 und 2017, durch. Die Schweizerin, die bei den Olympischen Spielen 2000 in Sidney über 1.500 m Neunte wurde, erreichte das Ziel nach 1:19.51 Stunden. Einen Trentiner Sieg gab es hingegen beim Fitness Run über 12,5 km bei den Männern. Massimiliano Paolazzi (Atletica Valle di Cembra) gewann in 45.54 Minuten. Bei den Frauen setzte sich Johanna Dellemann (Südtiroler Laufverein) durch, für die in 50.15 Minuten die insgesamt sechstschnellste Zeit zu Buche stand.

24 Stunden im Dauereinsatz Anfang Mai nahmen zahlreiche Schüler des Oberschulzentrums Sterzing am Alperia-Cup teil. Das 24-Stunden-Turnier wurde heuer bereits zum 15. Mal organisiert. Die Schüler mussten in den Disziplinen Floorball, Volleyball und Fußball ihr Können zeigen. Auch ihr Durchhaltevermögen wurde auf die Probe gestellt: 24 Stunden lang laufen, Bälle zuspielen, kämpfen, siegen, mitfiebern und wenig schla© Oberschulzentrum Sterzing fen. Den Sieg sicherte sich das Team „Skilluminati“ mit Melanie Beltrame, Maria Gallmetzer, Philipp Grasl, Alessio Niccolai, Lukas Kahn,

Dominik Kofler, Noel Rainer und Hannes Gasteiger (im Bild). Der 2. Platz ging an die „WFOler“ mit Melanie Markart, Flutura Maloku, Armin Baier, Martin Eisendle, Paul Eisendle, Alex Planatscher, Loris Albertini und Mattia Plattner. Platz 3 eroberte das Team „Des derles i iaz nit“ mit Maya Remondini, Magdalena Plank, Sonja Graus, Lukas Rizzi, Simon Plaickner, Moritz Steindl, Ingo Thaler und Luca Clara. Zahlreiche Lehrpersonen und Schüler als freiwillige Helfer sowie großzügige Sponsoren haben aus dem Turnier erneut ein unvergessliches Event gemacht.


Sport

LEICHTATHLETIK

Mittelschüler ermitteln Meister Anfang Mai fanden in Brixen die Leichtathletik-Bezirksmeisterschaften der Mittelschüler statt. Hier die Ergebnisse der Wipptaler Schüler in den Top 3 der Bezirksmeisterschaften: Knaben A (2004/2005): 80 m: 1. Felix Inderst (Sterzing III), 10.72; Weitsprung: 2. Noah Polig (Sterzing II), 4,34. Knaben B (2006): 4x100 m: 3. Sterzing III (Gabriel Leitner, Marjan Mair, Elias Marginter, Florian Strickner), 1.00,72; 60 m: 3. Gabriel Leitner (Sterzing III), 9.31; Weitsprung: 2. Gabriel Leitner (Sterzing III), 3,96. Mädchen A (2004/2005): 1.000 m: 3. Laura Markart (Sterzing III, im Bild), 3.33,69; Hochsprung: 2. Clara Holzer (Sterzing III), 1,40; Kugel: 3. Maja Mössner (Sterzing II), 7,92;

Vortex: 2. Katharina Schiefer (Sterzing II), 35,48; Weitsprung: 2. Judith Holzer (Sterzing III), 4,22. Mädchen B (2006): 60 m Hürden: 3. Amelie Kinzner (Sterzing II), 11,61; 60 m: 3. Rebecca Rainer (Sterzing III), 9,45; 600 m: 3. Evi Eisendle (Sterzing II), 2.03,62; Vortex: 2. Hanna Holzmann (Sterzing II), 28,00. Bei den Landesmeisterschaften, die eine Woche später in Bozen ausgetragen wurden, erzielten fünf Wipptaler Schüler eine Top-10-Platzierung: Felix Inderst wurde 4. über 80 m, Noah Polig 5. im Weitsprung, Armin Bacher 8. im Kugelstoßen. Clara Holzer belegte im Hochsprung Platz 9, Hannah Mair wurde über 600 m ebenfalls 9.

LEICHTATHLETIK

Erfolgreiche Leichtathleten der Oberschule

Hut ab vor diesen Schülern!

Anfang Mai hat das Oberschulzentrum Sterzing 32 Schüler prämiert, die sowohl in der Schule als auch im Sport herausragende Leistungen erbracht haben. Direktor Andreas Meraner war sichtlich erfreut, 32 Schüler des Oberschulzentrums Sterzing prämieren zu dürfen. „Sie beweisen, dass sie Schule und Sport hervorragend verbinden können“, so Meraner. Auch Stefan Leitner von der Stiftung Südtiroler Sparkasse und Michael Niederwieser von der Sparkasse Sterzing zollten den Jugendlichen Respekt. Den Schülern wurden Schecks im Gesamtwert von 11.500 Euro übergeben. Die Schulband unter der Leitung von Paul Brugger sorgte für die musikalische Umrahmung. Mehr Bilder dazu in unserer Fotogalerie auf www.dererker.it

PRÄMIERTE SCHÜLER Bei den Schulmeisterschaften der Bezirke Wipptal, Eisacktal und Pustertal, die Anfang Mai in Bruneck stattfanden, schnitten einige Schüler des Oberschulzentrums Sterzing hervorragend ab. Insgesamt nahmen rund 300 Schüler der Jahrgänge 2001 – 2003 an den Wettbewerben teil. Bei den Mädchen belegte Melanie Beltrame im Hochsprung (1,46 m) den 2. Platz, Alissa Abfalterer wurde über 400 m in einer Zeit von 1.05,67 Minuten Dritte. Miriam Volgger wurde im Diskuswerfen mit einer Weite von 18 m ebenfalls Dritte. Vier Podestplätze gab es bei den Buben. Über 1.000 m holte sich Julian Markart (Im Bild) in 2.52,54 Minuten den Sieg, Philipp Grasl belegte mit einem äußerst knappen Rückstand in 2.53,92 Minuten den 3. Platz.

Zakaria Chowdhury wurde über 100 m Zweiter (12,27 sec.), Jan Pircher wurde über 400 m mit einer Zeit von 56,41 Sekunden ebenfalls Zweiter. Bei den Landesmeisterschaften, die eine Woche später in Bozen ausgetragen wurden, sicherten sich die Leichtathleten des Oberschulzentrums gleich acht Medaillen. Hier alle Top-3-Ergebnisse: Jugend männlich (2001 – 2003): 100 m: 2. Zakaria Chowdhuri, 12,08; 1.000 m: 2. Julian Markart, 2.50,44 (im Bild). Junioren (1999 – 2000): Hochsprung: 3. Thomas Rederlechner, 1,76. Juniorinnen (1999 – 2000): 100 m: 1. Magdalena Gander, 13,06; 3. Maria Ludwig, 13,14; Diskus: 2. Linda Perathoner, 28,05; 3. Victoria Priller, 22,95; Kugel: 1. Linda Perathoner, 10,00.

Eishockey

Federico Fecchio, Daniel Soraruf

Ski Alpin

Laura Lageder, Lisa Rienzner, Denise Insam, Marc Tatz, Emma Wieser, Magdalena Eisendle, Magdalena Pircher, Ellen Pedevilla, Simon Putzer, Alberto Battisti (mit Zusatzprämie)

Biathlon

Veronika Rainer, Vivian Weis, Karin Teissl, Nicolas Goggi, Lorenz Rainer

Leichtathletik

Magdalena Gander, Julian Markart

Reiten

Julia Schintler

Fußball

Sonja Graus, Christine Strickner, Martha D’Angelo, Carmen Dalla Torre, Jana Prader, Daniel Spitaler, Stefan Parteli, Philipp Grasl, Lukas Kahn, Dominik Kofler, Simon Gasser, Paul Überegger Erker 06/18

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Sport

Gastkommentar

Wer wird Weltmeister? von Klaus Schuster

Am 14. Juni beginnt die Fußballweltmeisterschaft 2018 mit dem – nicht unbedingt als attraktiv zu bezeichnenden – Eröffnungsspiel Russland gegen Saudi Arabien. 32 Länder haben sich für die Endrunde dieser WM qualifiziert. Mit dabei sind Kleinstaaten mit etwas mehr als 300.000 Einwohnern wie Island und echte Fußballexoten wie eben Saudi Arabien, der Iran oder Panama. Nicht dabei, und das ist man eigentlich schon gewohnt, sind die Österreicher und, was sehr ungewöhnlich ist, weil es in den letzten 60 Jahren nie der Fall war, die Italiener, der viermalige Weltmeister. Gründe für dieses Debakel gibt es wahrscheinlich viele. Kurzfristig hatte man mit Ventura, dem jedwede internationale Erfahrung fehlte, sicher den falschen Teamchef. Langfristig hat man es in Italien im letzten Jahrzehnt versäumt, auf die immer weniger werdenden jungen einheimischen Talente zu setzen. In der Serie A kicken jede Menge, teilweise zweitklassige ausländische Spieler und, vor allem in den Topmannschaften, immer weniger italienische Akteure. Auch im taktischen Bereich, und das ist in der Geschichte des Fußballs neu, hat man den Anschluss an die internationale Spitze verschlafen. Die Zustände im italienischen Fußballverband (FIGC), wo immer noch 70- bis 80-jährige Apparatschiks, die sich gegenseitig die Posten zuschanzen, das Sagen haben, mussten sich früher oder später auch in den Ergebnissen der Nationalmannschaft niederschlagen. Da die Italiener nicht dabei sind, wird sich das Interesse für die WM 2018

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nen ausgeglichen genug besetzt zu sein, um unter die besten Vier zu kommen. Sie trifft schon im ersten Spiel der Gruppenphase auf Die Favoriten sind somit die andeSpanien und dann kann man vorren üblichen Verdächtigen: Brasilien, das eine souveräne Südameriaussichtlich Genaueres sagen. Von den Argentiniern war schon ka-Qualifikation gespielt hat und die Rede. Messi wird natürlich aldiesmal mit Roma-Keeper Allison sogar über einen erstles daran setzen, auch mit seiner Nationalmannschaft klassigen Torwart verfügt, einmal einen großen Titel Deutschland, der Titelverzu holen. Aber dazu benöteidiger, die Turniermannschaft schlechthin, und tigt er eine stabile DefensiSpanien, der Weltmeister vabteilung. von 2010 mit vielen junAußer diesen beiden über 30-Jährigen sehe ich vor algen interessanten Spielern und einigen unersetzlichen lem bei den Spaniern mit Routiniers wie Sergio Raden beiden Real-Jungstars Asensio und Isco zwei Kanmos, Iniesta oder Pique. Dann kommen für mich didaten, die dieser WM ihFrankreich, Belgien und, ren Stempel aufdrücken trotz Lionel Messi erst an könnten. Aber auch BelgiKlaus Schuster: „Wir können uns auf hochklassige 6. Stelle, Argentinien. Die ens Hazard oder Frankreichs und trefferreiche Spiele freuen.“ Franzosen haben TopspieStürmer Griezmann und © Robert Perathoner Mbappe haben erstklassige ler und sind, vom Marktwert her, zusammen mit den Bel- aten, die viele Spieler der Sonder- technische Voraussetzungen und giern die teuerste Mannschaft der klasse in ihren Reihen haben, ei- Deutschland hat mit Leipzigs WerWM. Argentinien hat zwar eine nen guten Tag erwischen, können ner einen pfeilschnellen Angreifer. Unmenge von großartigen Stür- sie jeden Gegner schlagen und Ni- Ein Kapitel für sich sind die mern, aber keinen Torwart der geria kann auf viele körperlich un- Schiedsrichter. Da kann man nur Sonderklasse und kaum über- heimlich starke, junge, hungrige hoffen, dass diese besser pfeifen als letzthin im Viertel- und HalbSpieler zurückgreifen. durchschnittliche Abwehrspieler. Schwer einzuschätzen ist für mich Die beiden asiatischen Topnatio- finale in der Champions League. das Potential der Engländer, die nen, Südkorea und Japan, spielen Bei der WM können die Unparteieine junge Elf mit vielen schnel- in zwei sehr ausgeglichenen Grup- ischen ja auch auf den Videobelen, talentierten Spielern zur WM pen, haben aber ohne weiteres die weis zurückgreifen. Auf höchstem schicken werden. Das Problem bei Chance, ins Achtelfinale aufzu- Niveau laufen die Aktionen mit den Engländern ist immer, dass steigen – und meistens ist ja einer einem so hohen Tempo ab, dass ihre Spieler Mitte Juni bei Beginn der vier Halbfinalisten eine Überra- man darauf einfach nicht mehr der WM nach einer langen Saison schungsmannschaft. verzichten kann. ziemlich ausgelaugt sind. Die afrikanischen Mannschaften Wer wird der Topstar dieser WM? Freuen können wir uns jedenfalls auf werden für die eine oder andere Für Ronaldo und Messi wird es spannende, hochklassige, trefferreiÜberraschung sorgen, weiter als wohl die letzte Weltmeisterschaft che Spiele. Wie man in dieser Saiin das Viertelfinale wird es aber als aktive Spieler sein. Portugal son schon in der Champions League wohl für keine Mannschaft gehen. ist der amtierende Europameister, beobachten konnte, haben die TopAber Ägypten mit Liverpools Top- hat sich aber in der Qualifikation teams die Qualität ihres Angriffsspiels stürmer Salah ist es ohne weiteres schwer getan, die Schweiz hin- dermaßen verbessert, dass es ganz zuzutrauen, in Gruppe 1 Uruguay ter sich zu lassen. Die Mannschaft schwer geworden ist, über 90 MinuE oder Russland aus dem Wettbe- scheint mir nicht auf allen Positio- ten Gegentore zu verhindern. auf der Appeninenhalbinsel sicher in Grenzen halten.

werb zu werfen. Island hingegen wird es gegen Argentinien, Kroatien und Nigeria wohl ganz schwer haben, die Gruppenphase zu überstehen. In dieser Gruppe machen mir aber auch die Argentinier Sorgen. Wenn die unberechenbaren Kro-


Sport

FUSSBALLWELTMEISTERSCHAFT 2018

Wie fußballbegeistert sind die Wipptaler? Am 14. Juni ist es wieder so weit: Die Fußballweltmeisterschaft in Russland beginnt. Auch dieses Jahr messen sich 32 verschiedene Nationen aus aller Welt, Italien mischt diesmal nicht mit. Wie stehen die Wipptaler zur WM? Der Erker hat nachgefragt. Sehr fußballbegeistert ist Lea Mayr, 17, aus Stange. „Ich freue mich schon auf die WM und versuche daher, möglichst viele interessante Spiele zu sehen.“ Die Schülerin am Oberschulzentrum Sterzing gibt auch Prognosen ab: „Ich glaube, Spanien, aber auch Kolumbien haben große Chancen auf den Titel. Spanien hat natürlich sehr bekannte und dementsprechend auch sehr gute Spieler. Kolumbien hingegen hat vielleicht nicht so viele Starspieler, aber einen vorbildlichen Teamzusammenhalt. Ich selbst hoffe aber, dass die Mexikaner gut abschneiden, da ich finde, dass sie eine durchaus sympathische Mannschaft sind und dazu auch noch Potential haben.“ Schade findet sie, dass die Italiener nicht dabei sind. „Allerdings ist es gut, dass sie auch einmal eine Watsche bekommen haben, die ihnen zeigt, etwas zu verändern, denn so gut wie früher funktioniert der Fußball in Italien nicht mehr. In meinen Augen sollte die Nationalmannschaft einfach mehr auf den Nachwuchs setzten.“ Margarethe Mair interessiert sich hingegen nicht besonders für Fußball. „Ich weiß, dass die WM in Russland stattfindet, aber da Italien nicht dabei sein kann, ist es für mich nicht so spannend wie bei den

anderen Weltmeisterschaften“, so die pensionierte Grundschullehrerin. Sie werde sicherlich im Verlauf des Turniers eine Mannschaft finden, der sie die Daumen drückt. „Vielleicht könnte das Australien oder Mexiko sein. Ich habe vor, ab und zu einige Spiele zu schauen. Das werden natürlich die entscheidenden Spiele sein und jene meiner Favoriten.“ „Auch wenn ich zugegebenermaßen nicht der Fußballfan schlechthin bin und diesen Sport relativ wenig verfolge, ist die Fußball-WM neben der EM auf jeden Fall ein Ereignis, das ich regelmäßig verfolge“, meint der Controller Michael Freund. Es sei einfach ein riesiges Ereignis, an dem sich jeder beteiligt. „Ich tippe, dass Deutschland und Brasilien wieder auf den vorderen Rängen mit dabei sein werden.“ Von einer Welle der Euphorie mitgerissen zu werden, darauf freut er sich schon. „Besonders dann, wenn Spiele gemeinsam mit Kollegen beim Public viewing angesehen werden, macht es noch mehr Spaß.“

ball. Mein Favorit für die WM ist Titelverteidiger Deutschland, auch wenn es bis jetzt wenigen Mannschaften gelungen ist, zweimal in Folge Weltmeister zu werden.“ Dass Italien nicht an der WM teilnehmen kann, bedauert Loris Albertini aus Sterzing sehr. „Ich bin schon seit Jahren Italienfan und eine WM ohne Italien ist fast keine WM. Dies hindert mich aber nicht daran, die WM zu verfolgen, denn ich spiele selbst schon seit 14 Jahren Fußball und kann mir so ein Ereignis nicht entgehen lassen“, so der 19-jährige Schüler. Er werde mit seinen Freunden oder seiner Familie im Garten oder in Bars so viele interessante Spiele wie

möglich verfolgen, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. „Mein Geheimfavorit ist Belgien, denn sie sind eine sehr junge und gute Mannschaft, haben allerdings wenig internationale Erfahrung, doch im Fußball ist alles möglich.“ Das sei auch der Grund, warum eine Prognose nicht einfach sei. „Einen eindeutigen Favoriten gibt es nicht, aber viele starke Mannschaften wie Spanien, Frankreich, Argentinien oder Brasilien. So wird es bis zum Ende spannend bleiben.“ Umfrage: Daniel Mayr

Möglichst viele Spiele möchte Max Brunner, 80, verfolgen. „Ich interessiere mich für Fußball und werde versuchen, alle Spiele zu schauen oder zumindest so viele wie möglich.“ Wichtig ist ihm vor allem, dass fair gespielt wird. „Außerdem mag ich keinen aggressiven FußErker 06/18

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Sport

FUSSBALL

Zwei „wackere“ Burschen Seit Jänner dieses Jahres sind gleich zwei Wipptaler beim FC Wacker Innsbruck unter Vertrag: Dominik Kofler aus Sterzing als Torwart der zweiten Mannschaft und Patrick Fleckinger als Torwarttrainer der U12/U13. Der Erker hat sich mit den beiden zum Gespräch getroffen. Erker: Dominik, wie hast Du es geschafft, beim FC Wacker Innsbruck unter Vertrag genommen zu werden? Dominik Kofler: Während der Hinrunde der Saison 2017/18, die ich beim ASV Freienfeld in der Landesliga gespielt habe, wurde ich im Laufe der Hinrunde von einem Scout von Wacker beobachtet und anschließend zu einer Trainingswoche mit Innsbruck eingeladen. Danach wurde mir gleich ein Zwei-Jahres-Vertrag in der zweiten Mannschaft angeboten. Wie ist die weitere Saison verlaufen? Dominik Kofler: Für mich persönlich anfänglich nicht so gut, weil ich mir beim Training im Februar eine Verletzung an der Hand zugezogen habe, die mich für eineinhalb Monate außer Gefecht gesetzt hat. Die ersten Spiele habe ich dann in der U18 gespielt, Anfang Mai bin ich wieder in mein Team zurückgekehrt. Die Mannschaft hat eine super Saison hinter sich und ist in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Patrick Fleckinger: Ich muss dazusagen, dass Dominik ein sehr talentierter, aber auch sehr zielstrebiger junger Torwart ist. Bereits in der Saison 2013/14 habe ich ihn im Förderzentrum des FC Südtirol trainiert, in der Hinrunde der gerade zu Ende gegangenen Saison auch beim ASV Freienfeld. Für sein Alter – Dominik ist 17 Jahre alt – weiß er genau,

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was er will. Dominik, wie unterscheidet sich das Training bei Wacker Innsbruck im Vergleich zu Deinen bisherigen Stationen? Dominik Kofler: Ich habe bisher in der Kinder- und Jugendmannschaften des CF Ster-

wendig ist die ganze Sache? Dominik Kofler: Wir trainieren viermal pro Woche, dazu kommt noch wöchentlich ein Spiel. Zweimal pro Woche kann ich mit Patrick mit nach Innsbruck fahren, weil sich unsere Trainingszeiten überschneiden.

Dominik Kofler (l.) und Patrick Fleckinger (r.) mit Heini Kirchler vom CF Sterzing , der den Kontakt zum FC Wacker Innsbruck hergestellt hat

Weil das Pendeln sehr aufwenzing und der Auswahl Ridnauntal gespielt, in der Saidig ist und viel Zeit in Anspruch nimmt, werde ich im kommenson 2015/16 war ich beim FC Südtirol in der B-Jugend Natioden Jahr ein Auslandsjahr in Innsbruck machen und dort eine nal. In der Saison 2016/17 bin Sportschule besuchen. ich zur Auswahl Ridnauntal zurückgekehrt und durfte den Re- Patrick, Du hast im Jänner gionalmeistertitel mit der A-Ju- ebenfalls einen Vertrag mit gend Regional feiern. Im ver- Wacker unterzeichnet und bist als Torwarttrainer gangenen Herbst der U12 und der habe ich mit dem U13 tätig. ASV Freienfeld zum Patrick Fleckinger: ersten Mal mit den Ja, ich habe Dominik „Großen“ gespielt, zu seinem Probetrainoch dazu gleich in der Landesliga. ning begleitet und Das war für mich bin mit den Verantschon ein merklicher wortlichen ins GeSprung. Jetzt bei spräch gekommen. Wacker ist der UnSo wurde ich für die beiden Nachwuchsterschied noch ein- Dominik Kofler mal größer, sowohl mannschaften verwas die Trainingsintensität, die pflichtet, mein Vertrag läuft bis Spielgeschwindigkeit und die Juni. Dem ASV Freienfeld bin ich Taktik betrifft als auch in Bezug aber weiterhin treu geblieben. auf die Organisation des Vereins. Welche Erfahrungen hast Du in Du besuchst derzeit in Sterzing Innsbruck gemacht? das Sportgymnasium und penPatrick Fleckinger: Die Nachdelst nach Innsbruck. Wie aufwuchstorwarte des FC Wacker

Innsbruck zu trainieren war schon eine super Erfahrung. Ich habe im Verein sympathische Leute kennengelernt, mit denen ich gerne zusammengearbeitet habe, und ich konnte mich auch als Trainer weiterentwickeln. Der Aufwand, nach Innsbruck zu pendeln, war sicher groß, das hat mir aber nichts ausgemacht. Du hast nach Deiner aktiven Karriere als Torwart hast Du auf die Trainerbank gewechselt. Worauf legst Du als Torwarttrainer besonderen Wert? Patrick Fleckinger: Ein Torwart benötigt ein ganz spezielles Training, das sich von dem eines Feldspielers wesentlich unterscheidet. Ich lege viel Wert auf die gute Erlernung der Grundtechniken wie Spieleröffnung, Fangtechniken, Ausfallschritt, Zwischenschritt und zielorientierte Zonenverteidigung. Es braucht beispielsweise rund 3.000 Wiederholungen, bis eine Grundtechnik erlernt ist. Besonderen Wert lege ich darauf, dass aus den Torhütern Persönlichkeiten werden. Strebst Du eine Trainerkarriere im Profibereich an? Patrick Fleckinger: Das wäre natürlich ein Traum, wäre aber kaum mit meiner Arbeit und meiner Familie vereinbar. Dominik, welches Ziel schwebt Dir vor Augen? Dominik Kofler: Ich habe einen Zwei-Jahres-Vertrag bei Wacker Innsbruck, auf den ich mich voll und ganz konzentriere. Was danach kommt, ist noch offen. Mein Ziel ist es, durch Trainingsund Spielleistungen das Beste aus mir rauszuholen sowie viel Neues dazuzulernen und den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen. Eine Profikarriere würde mich schon sehr reizen, ich weiß aber auch, dass sehr viel harte Arbeit dahintersteckt. Interview: bar


Sport

SPORTKEGELN

Marion Thaler führt Bestenliste an Gleich zweimal Grund zur Freude hatte heuer Marion Thaler von Fugger Sterzing (im Bild): Mit ihrem Team verteidigte sie nicht nur den Meistertitel – sie kürte sich erneut zu besten Spielerin Südtirols. Nach der Hinrunde mit einem Schnitt von 549,2 Kegeln pro Spiel noch auf Platz 4 gab Marion Thaler in der zweiten Saisonhälfte noch einmal richtig Gas und verbesserte ihren Schnitt auf 557,50 Kegel. Damit konnte sie ihren Titel als beste Spielerin des Landes erfolgreich verteidigen. Die 30-jährige Nationalspielerin brachte in vier von 18 Spielen über 600 Kegel zu Fall, nicht weniger als neunmal war sie Tagesbeste. In den Top 20 der Damen finden sich weitere

Wipptalerinnen: Enikö Tót (5./543,20) und Stefanie Schölzhorn (20./521,40) von Fugger Sterzing sowie Gabi Volgger (9./530,27), Petra Haller (11./528,27) und Edith Pfattner (13./526,45) von der Auswahl Ratschings. Bei den Herren belegt der Jenbacher Reinhard Gruber (608,91) von Vizemeister Fugger Sterzing als bester Wipptaler Spieler den 3. Platz – nach der Hinrunde lag er noch an der Spitze des Rankings. Fugger Sterzing hat mit Thomas Weiskopf (7./584,27) und Stefan Zini (17./571,33) weitere zwei Spieler in den Top 20 der Herren. Von der Auswahl Ratschings hat es Peter Volgger (6./588,82) in das Ranking der besten Spieler geschafft.

SPORTKEGELN

Die neuen Einzelmeister stehen fest

FUSSBALL

FC Bayern München over 40 zu Gast in Pflersch

Ende April fand in Ladurns ein Freundschaftsspiel zwischen dem FC Bayern over 40 und dem AFC Pflersch statt. Bei herrlichem Frühlingswetter wurde das Spiel um 16.00 Uhr angepfiffen. Nach rund 15 Minuten ging der FC Bayern wie erwartet in Führung. Am Ende gewannen die Altherren des FCB mit 14:3 Toren. Während der Pause hatten Kinder die Gelegenheit, den Torwart des FCB zu prüfen. Im Team des FCB waren bekannte Namen wie Franciso Copado und Zwetschje Misimovic dabei, die in der ersten deutschen Bundesliga gespielt haben. Am Ende trafen sich die Mannschaften und Sympathisanten im Hotel „Argentum“, wo Wirtin Priska Überegger ein Abendessen spendierte. Der Manager des FCB Franz Möhwald, der schon öfters in Pflersch auf Urlaub war, bedankte sich bei der Wirtin und beim Vorstand des AFC Pflersch für das gelungene Freundschaftsspiel.

FLOORBALL

Endstation Halbfinale Bei den Floorball-Italienmeisterschaften stieß der UHC Sterzing/Gargazon bis ins Halbfinale vor. Gegen Titelverteidiger L’Aquila war dann Ende April wurde auf den Kegelbahnen in der Sportzone Pfarrhof in Bozen um die Einzel- und Kombinationsmeistertitel gekegelt. In teilweise extrem spannenden Finals wurde Kegelsport vom Feinsten geboten. Bei den Herren kegelte im Finale Wolfi Blaas (Neumarkt) wie von einem anderen Stern. Mit sagenhaften 636 Kegeln holte er sich nicht nur den Einzeltitel, sondern preschte auch in der Kombination an die erste Stelle (1.780). Blaas war übrigens der einzige Kegler, der im Finale die 600-Kegel-Marke überbieten konnte. Silber im Einzel ging an Franz Höller (Fugger Sterzing/596), vor Daniel Kröss (Sarnthein/591). Kröss landete in der Kombination an zweiter Stelle (1.753), Höl-

ler in diesem Ranking an Position 3 (1.734). Nadja Nußbaumer (Partschins) heißt die neue Einzelmeisterin bei den Damen. Mit 576 Kegeln gewann sie Gold vor Edith Pfattner (Auswahl Ratschings/561) und Nathalie Profanter (Villnöß/558). In der Kombination ging der Titel an Enikö Tòt (Fugger Sterzing/1.696), vor Marion Thaler (Fugger Sterzing/1.668) und Edith Pfattner (1.651). In der U18 der Damen ist Silena Hochrainer (Fugger Sterzing/567) neue Einzelmeisterin, die Gold vor Lisa Gasser (523) und Alina Platter (514/beide Burggräfler) gewann. In der Kombination hatte die überragende Platter (1.660) die Nase vorn. Silber ging an Hochrainer (1.574), Bronze an Gasser (1.540).

Schluss. Das erste Auswärtsspiel in den Abruzzen endete mit 1:5, was allerdings nicht den Spielverlauf widerspiegelt. Im zweiten Spiel, das ebenfalls auswärts ausgetragen wurde, sah es lange nach einem Sieg für den UHC aus. Aufgrund zu vieler Fehler mussten sie ihre 3:0-Führung abgeben und unterlagen am Ende mit 4:3. Erker 06/18

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KARATE

Erfolgreiches Karate-Kinderturnier in Stange

Mitte April fand in der Sportzone Stange das Karate-Turnier „Trofeo Combinata Alto Adige“ mit weit über 100 Teilnehmern aus dem Trentino-Südtirol statt. Die jungen Karatemeister der Sportschule Ju Dojo Ratschings konnten dabei ihr Erlerntes unter Beweis stellen und im nationalen Vergleich gute Ergebnisse erzielen. Viele Karate-Freunde und Eltern haben das Team tatkräftig unterstützt, nicht nur beim An-

feuern, sondern auch mit vielen selbstgemachten Kuchen für die Turnierteilnehmer. Nun beginnt für alle Karate-Mitgliedern die wohlverdiente Sommerpause. Im September wird das Training wieder aufgenommen. Die genauen Infos zum Herbst-Winter-Training werden noch mitgeteilt bzw. finden sich auch auf der Facebook-Seite „Karatesportschule Ju Dojo Ratschings“.

VOLLEYBALL

Polisportiva beendet erfolgreiche Saison

Vor kurzem hat die Sektion Volleyball der Polisportiva Sterzing die diesjährige Saison abgeschlossen. Rund 30 Mädchen und etwa 15 Erwachsene haben an den angebotenen Kursen teilgenommen. Das gemischte Team der Erwachsenen konnte die Meisterschaft für sich entscheiden, wo bis zum letzten Spiel mit höchstem Einsatz gespielt wurde. Die Damen-

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mannschaft der U20, trainiert von Renato Covi und Francesca Ioannilli, holte den Titel in der Landesmeisterschaft des VSS; in der gesamten Saison haben sie lediglich ein Spiel gegen Bruneck verloren, das am Ende den 2. Platz belegte. Dem Sterzinger Team gehören Stefanie Amrain, Maria Gallmetzer, Manuela Frick, Giulia Ioannilli, Kathi Siller, Sara Capuzzo, Arina Odynets und Anabel Haller an.


KANU

Fulminanter Saisonstart von Matthias Ulpmer Nach einer intensiven Vorbereitung in den Wintermonaten hat Matthias Ulpmer aus Mauls einen

grandiosen Start in die neue Saison im Kanu-Slalom hingelegt. Gleich bei den ersten drei nationalen Slalom-Rennen, die vor kur-

zem in Casalecchio (BO) und Subiaco (RM) ausgetragen wurden, konnte der 13-jährige Matthias Ulpmer aus Mauls in der Kategorie U14 zwei Siege und einen 2. Platz einfahren. Bereits zu Ostern wurde er zu einem sechstägigen Trainingslager mit der italienischen Jugendauswahl in Valstagna (Valsugana) einberufen und konnte dort wertvolle neue Erfahrungen machen. Die nächsten wichtigen nationalen Rennen stehen Ende Mai in Vobarno (BS) und Cuneo an.

SCHWIMMEN

Sterzinger Schwimmasse Ende April fand in der Meranarena in Meran das große Finale der Schwimmwettbewerbe der USSA statt. Die jungen Nachwuchsschwimmer der Polisportiva Sterzing hatten sich darauf gut vorbereitet und haben die Erwartungen voll erfüllt. Sie konnten mehrere Podestplätze herausschwimmen. Auch in der Gesamtwertung, in der vier Etappen in Brixen, Bozen,

Sterzing und Meran berücksichtigt wurden, glänzten einige Athleten aus dem Wipptal. Gold ging in den jeweiligen Kategorien an Anna Maria De Angelis, Laura Pergher, Hanna Abram und Vittoria Cardella. Silber holten Maya Runggaldier Origo, Marie Ungerank und Lea Mair. Mit Bronze wurde Tobias Ferri belohnt.

MOTORSPORT

KTM Alpencup in Pfitsch Am ersten Maiwochenende dröhnten in der Sportzone Grube in Kematen (Pfitsch) die Motoren. 420 Teilnehmer drehten auf ihren KTM an zwei Renntagen in der Sportzone Grube ihre Runden und boten den zahlreichen Zuschauern ein ohrenbetäubendes Spektakel. Im Pulk auch einige Wipptaler, u. a. David Mandl, der in der Superclass den 24. Platz belegte. Mehr Bilder dazu in unserer Fotogalerie auf www.dererker.it Erker 06/18

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Vor dem Aufstieg auf den Col de Riedmatten

Aufstieg auf den Col de Riedmatten

Schweißtreibend!

SKIBERGSTEIGEN

Abenteuer Patrouille de Glaciers Sie gilt als weltweit schwierigstes Rennen im Skibergsteigen: die Patrouille de Glaciers in der Schweiz, die im April 1943 erstmals ausgetragen wurde. Heuer mit dabei waren die drei Wipptaler Uli Cloche, Robert Sparber und Hans Steinmann. Im Sommer 2017 beschließen Uli Cloche, Robert Sparber und Hans Steinmann, sich für die berühmte Patrouille de Glaciers anzumelden und hoffen, einen der begehrten Startplätze zu ergattern. Sie haben Glück. So freunden sie sich langsam damit an, im April 2018 bei der großen Überschreitung von Zermatt nach Verbier dabei zu sein. Als Vorbereitung nehmen die drei Amateursportler u. a. an der Mountain Attack in Saalbach und an der Sellaronda teil, zwei Rennen, bei denen es 3.000 Höhenmeter, aber weniger Kilometer als bei der Patrouille de Glaciers zu bewältigen gilt. Als Reservefrau im Team mit dabei ist Herta Linder. Am 16. April ist es dann soweit. Die Wipptaler starten mit einem gemieteten Wohnmobil Richtung Schweiz. Unterwegs beschließen sie spontan, eine Akklimatisations-

Im Ziel in Verbier

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tour auf den Gran Paradiso (4.061 m) zu unternehmen. Am Renntag geht es dann von Aosta über den Großen St. Bernhard und weiter durchs Rhonetal nach Zermatt. Bis zum späten Nachmittag haben die drei Zeit, ihre Ausrüstung zu checken und den Rucksack zu packen. Es folgt eine akribische Kontrolle vom Militär: Pickellänge, Seilstärke und -länge, Schaufelgröße ... – es muss alles passen. Hinter ihnen müssen Engländer sich ein neues Seil besorgen, da der Durchmesser zu gering ist. Danach können sich die drei bis zum Start noch in der Jugendherberge ausruhen und stärken. Das Wetter könnte nicht schöner sein; das Matterhorn leuchtet in der Abendsonne. Dann der Start. Cloche erzählt: „Pünktlich um 23.30 Uhr geht’s beim Bahnhof los. Wir wandern durchs autofreie Zermatt in die Nacht hinein. Schon bald können wir unsere Skier anschnallen und es geht zuerst über die Piste und einen Ziehweg unterm Matterhorn vorbei in Richtung höchsten Punkt der gesamten Überschreitung, dem Tête Blanche auf 3.650 m. Wir müssen im Seil zu dritt aufsteigen und gemein-

Bei der Vorbereitung

sam über den Gletscher abfahren. Vielleicht hätten wir das vorher öfter üben sollen! Vom Col de Bertol geht es steil weiter über pickelhartes Knollengelände Richtung Arolla. Gott sei Dank ist es noch dunkel und so sehen wir nicht, wohin wir bei einem Ausrutscher fallen würden. In Arolla ist nach etwa 30 km Halbzeit und der erste Verpflegungstand erreicht. Eigentlich würde es mir jetzt, nach über 2.000 Höhenmetern, schon reichen. Es ist gerade mal 5.00 Uhr früh. Beim Erreichen der nächsten Scharte und nach weiteren 1.000 Höhenmetern geht um 7.00 Uhr die Sonne auf. Das Panorama ist überwältigend, weit und breit keine Wolke, nur Bergspitzen, so weit das Auge reicht. Bis zur nächsten Verpflegungsstation ist ein ewiglanges Stauseebecken zu durchwandern. Danach folgt ein weiterer Anstieg über 1.000 Höhenmeter. Spätestens jetzt könnte ich einfach nur

noch sitzenbleiben und die Sonne genießen. Aber da wir ja ein Dreierteam sind, werde ich erbarmungslos weitergeschliffen. Auf der Scharte oben stehen Hunderte von Zuschauern, auch Alphornbläser sind dabei. Ich denke mir: Wie sind die bloß alle da heraufgekommen, weit und breit ist keine Seilbahn zu sehen ... Nach weiteren 90 Minuten erreichen wir schließlich überglücklich und auch ein wenig stolz unser Ziel Verbier. Die Kirchturmuhr schlägt genau 12.00 Uhr.“ Nach nicht ganz 60 km und 4.330 Höhenmetern hat die Kämpferei für die drei endlich ein Ende. Das Ziel ist erreicht. „Ob man sich das antun soll? Naja, das kann gottseidank jeder selbst entscheiden“, meint Cloche. „Bei einer solch traumhaften Kulisse und solch einem Wetter mit guten Freunden unterwegs zu sein, ist es aber wohl allemal wert.“

Patrouille de Glaciers Die Patrouille de Glaciers wurde 1943 von der schweizerischen Gebirgsbrigade zur Erprobung der Einsatzfähigkeit der Truppe vor dem Zweiten Weltkrieg erstmals erkundet. Von der Schweizer Armee organisiert, können daran Dreierteams teilnehmen. Zugelassen sind nur erfahrene Skibergsteiger. Die Strecke führt von Zermatt bis nach Verbier. Dabei sind mehr als 100 Leistungskilometer (rund 53 km Horizontaldistanz) und über 4.000 Höhenmeter zurückzulegen. Wegen wechselnder Schneeverhältnisse wird die Routenführung immer wieder etwas geändert.


Sport

CONI ehrt neun Wipptaler Sportler

SKI ALPIN

Fabian Bacher im A-Team Vor kurzem hat Fabian Bacher aus Pardaun eine höchst erfreuliche Mitteilung von der FISI in Mailand erhalten, die er mit seinen Leistungen in der abgelaufenen Saison überzeugen konnte. Er wurde in die italienische A-Mannschaft im Slalom aufgenommen. Dort wird er gemeinsam mit Manfred Mölgg, Stefano Gross und Giuliano Razzoli an den Start gehen. „Das ist ein wichtiger Schritt in meiner Karriere“, freut sich Fabian Bacher, „und natürlich eine zusätzliche Motivation, weiterhin mein Bestes zu geben.“

SKI ALPIN

Spielhahn fliegt wieder nach Sterzing Zum dritten Mal in Folge gewann die Mannschaft der AVS-Ortsstelle Sterzing heuer die Spielhahntrophäe am Platzerberg. Astrid Baur, Simon und Alex Putzer sowie Stefano Lorenzi sicherten sich mit einer Gesamtzeit von 9.40,51 Minuten bei besten Schneeverhältnissen in der Talfurche zwischen dem Hühnerspiel und der Weißspitze die Mannschaftswertung des hochalpinen Riesentorlaufs. An 2. Stelle landete gut 22 Sekunden dahinter die AVS-Ortsstelle Gossensaß mit

Birgit Stuffer, Alex Polig, Roberto De Simone und Thomas Keim. Platz 3 ging in 10.52,56 Minuten an den AVS Pfitsch mit Carmen Geyr, Christian Geyr, Markus Wurzer und Toni Reifer. Tagesschnellster in einer Zeit von 2.18,63 Minuten war Simon Putzer. Bei den Damen war Astrid Baur (2.25,76) nicht zu schlagen. Das Spielhahnrennen wurde vom AVS Gossensaß am 1. Mai bereits zum 24. Mal ausgetragen; rund 70 Skitourengeher haben daran teilgenommen.

Anfang Mai wurden in Bozen 81 Südtiroler Sportler vom Olympischen Landeskomitee Bozen für ihre herausragenden Leistungen im Jahr 2016 geehrt unter ihnen neun Wipptaler Athleten. Sportlandesrätin Martha Stocker und CONI-Landespräsident Heinz Gutweniger überreichten sieben einheimischen Athleten die prestigeträchtigste Auszeichnung, die Goldmedaille: den Boznern Tania Cagnotto und Simone Giannelli, Zweite bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro im Wasserspringen und im Volleyball, den Disziplinen-Weltcupsiegern im Biathlon und im alpinen Skisport, Dorothea Wierer und Peter Fill sowie den Gewinnern des Gesamtweltcups im Naturbahnrodeln, Evelin Lanthaler, Patrick Pigneter und Florian Clara. Weitere 13 Athleten erhielten die Silber-, 61 die Bronzemedaille. Ins Wipptal gingen gleich neun Bronzemedaillen: Nils Larch (Sledgehockey), Damiano Casazza, David Fassnauer, Stefan Leitner, Mark Michael Mair, Michael Zanella (alle Rafting), Dominik Kinzner, Florian Schölzhorn (beide Sportrodeln) und Federica Sanfilippo (Biathlon).

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Sport

BIATHLON

Karin Oberhofer nimmt Abschied

Am 11. Mai hat Karin Oberhofer auf ihrer Website ihren Rücktritt vom aktiven Biathlonsport angekündigt. „Heute wird mein Sohn zehn Monate alt und ich habe nach langer Überlegung entschieden, mit dem Leistungsport aufzuhören“, schrieb Karin Oberhofer. Ihre Motivation und Freude zum Biathlon sei nach wie vor groß, dennoch habe sie sich für die Familie entschieden, da „ich dankbar und zufrieden bin mit dem, was ich erreicht habe und erleben durfte“. „Wir leben oft zu sehr in der Vergangenheit oder haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig, die Gegenwart zu genießen.“ Diese unbeschreibliche „innere Ruhe“, die ihr Söhnchen Paul seit seiner Geburt gebe, sei wunderschön zu erleben und sie genieße jeden einzelnen Tag und Augenblick mit ihm. „Dennoch weißt du plötzlich: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“ Einen großen Dank richtet sie an ihre Familie, ihre Freunde, Verwandten und Fans sowie der Heeressportgruppe und den Sponsoren. „Das Schönste hier auf Erden ist lieben und geliebt zu werden. Heimlich, still und leise schicke ich euch diese Nachricht auf die Reise. Sie kommt von Herzen und ich wünsche euch allen nur das Beste.“ In ihrer Karriere gewann Karin Oberhofer eine Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften, im Weltcup schlagen eine Goldene sowie je drei Silber- und Bronzemedaillen zu Buche. Bei den Olympischen Spielen in Sochi 2014 holte sie Bronze mit der Mixstaffel; eine zweite Bronzemedaille im Sprint könnte ihr nachträglich zuerkannt werden, da die Russin Olga Vilukhina des Dopings überführt wurde.

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EISHOCKEY

Mit Wipptaler Unterstützung in die Weltgruppe Fortuna war dem italienischen Eishockeyteam bei der WM der I. Division Gruppe A in Budapest sehr gnädig gestimmt. Mit Glück und mit Hilfe einiger echter und „unechter“ Wipptaler schaffte Italien am letzten Spieltag den Wiederaufstieg, nachdem es im vergangenen Jahr abgestiegen war. Das erste Tor im Spiel gegen Ungarn schoss HCB-Spieler Markus Gander aus Sterzing. Am Ende gingen die Azzurri mit einem 4:3-Sieg vom Eis. Bis der Aufstieg unter Dach und Fach war, mussten sich die Cracks allerdings noch in Geduld üben. Wenige Stunden später fegte Großbritannien, das als Tabellenführer ebenfalls aufsteigt, Ungarn mit 3:2 im Penaltyschießen vom Eis und leistete mit diesem Sieg wertvolle Schützenhilfe für das italienische Team. Obwohl punktegleich mit Kasachstan, steigt Italien in die Weltgruppe auf, weil es das direkte Duell gegen Kasachstan gewonnen hatte.

Neben Gander gehörten Italiens erweitertem WM-Kader unter Headcoach Clayton Beddoes auch einige Broncos-Spieler an: Torhüter Gianluca

Vallini und Verteidiger Michael Messner sowie die Stürmer Matthias Mantinger, Luca Felicetti, Danny Deanesi und Ivan Deluca, der sogar als einer der besten italienischen Spieler bei der WM bezeichnet wurde.

ASV Gossensaß ehrt verdiente Sportler Kürzlich fand im Theatersaal von Gossensaß die Jahresversammlung des ASV Gossensaß statt. Präsident Roland Schroffenegger konnte neben Vereinsfunktionären und Mitgliedern zahlreiche Ehrengäste und Sportler begrüßen. Bürgermeister Franz Kompatscher hob die soziale Funktion des Sportvereins hervor und bedankte sich vor allem für die Kinder- und Jugendbetreuung in den verschiedenen Sektionen. Ein Höhepunkt des Abends war die Ehrung verdienter Sportler. Für ihre Erfolge geehrt wurden Peter Schroffenegger (Italienmeister, Sieger bei den Special Olympics und Landesmeis- © ASV Gossensaß ter im Langlauf für Menschen mit Beeinträchtigung), Erwin Mühlsteiger (Landesmeister Ski alpin für Menschen mit Beeinträchtigung), Noah Staudacher (Italienmeister Ski alpin Slalom) sowie Josefina Leitner und Vivien Senn (Italienmeister Skialp). Anschließend stand die Neuwahl der Vereinsgremien auf dem Programm. Nach über vier Jahr-

zehnten als Funktionär verzichtete Präsident Roland Schroffenegger auf eine weitere Kandidatur. Die Anwesenden bedankten sich bei ihm für seine langjährige Tätigkeit und seine umsichtige und gewissenhafte Führung des Vereins. Neben Schroffenegger stellten sich mit Franz Plattner und Achille Leopardi zwei weitere langjährige Funktionäre nicht mehr einer Kandidatur. Der neue Vereinsausschuss besteht nun aus den fünf Sektionsleitern Alexander Crepaz (Ski alpin), Wolfram Girtler (Fußball), Peter Thaler (Langlauf), Andreas Geyr (Stocksport) und Stefanie De Simone (Skialp) sowie den gewählten Mitgliedern Julia Kompatscher, Christian Aukenthaler und Tobias Zössmayr. Aus diesen Reihen werden demnächst der Präsident und die weiteren Funktionäre gewählt. Im Bild die geehrten Athleten (es fehlt Vivien Senn) mit Franz Plattner, Achille Leopardi, Bürgermeister Franz Kompatscher, Peter Thaler und Roland Schroffenegger.


Sport & Freizeit Radeln um Kilometer Im März ist der 5. Fahrradwettbewerb „Südtirol radelt“ gestartet. Mehr als 3.000 Teilnehmer haben seitdem über 721.500 km auf ihren Fahrrädern gesammelt. Ziel der Initiative ist es, die Bevölkerung für eine umweltfreundliche und gesunde Mobilitätsform zu sensibilisieren. Noch bis zum 30. September können sich Teilnehmer einschreiben und Fahrradkilometer sammeln. Dabei geht es weder um Schnelligkeit noch um Höchstleistungen, sondern ums alltägliche Radfahren. Mit dabei ist, wer sich als Teilnehmer registriert und für Alltag, Beruf und Freizeit insgesamt mindestens 100 km zu-

rücklegt. Veranstalter vor Ort sind Gemeinden, Betriebe, die öffentliche Verwaltung, Bildungs-

einrichtungen bzw. Schulen. Am Ende des Fahrradwettbewerbs winken tolle Preise.

Unter den 57 teilnehmenden Gemeinden sind auch Sterzing, Pfitsch, Ratschings und Freienfeld. Gemeinsam haben sie es innerhalb von zwei Monaten auf rund 15.000 Fahrradkilometer gebracht. Unter den Arbeitgebern sticht die Leitner AG hervor, die 10.000 km auf ihrem Konto zu verbuchen hat. 2017 radelten über 3.300 Radler 3,1 Millionen Kilometer. Der Fahrradwettbewerb „Südtirol radelt“ ist eine Initiative der Südtiroler Transportstrukturen AG und des Ökoinstituts Südtirol im Rahmen des Projekts Green Mobility. Mehr darüber auf suedtirolradelt.bz.it

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Abenteuer für nimmersatte Bergentdecker

Wipptaler Waldfreunde öffnen Herz, Wald und Wiese

Das Team der Wipptaler Waldfreunde mit Präsident Stefan Kaltenhauser

Das nächste Bergabenteuer beginnt in Ratschings: Rein in die komfortable Panorama-Kabinenbahn, rauf auf 1.800 m Meereshöhe und schon sind Sie mittendrin! Die weitläufige Almlandschaft ist ein wahres Paradies für jeden Wanderfreund. Ob ausgedehnte Spaziergänge, stramme Wanderungen oder schweißtreibende Bergtouren – Sie haben die Qual der Wahl. Unterwegs laden urige Almen und Hütten zu einer wohlverdienten Rast ein und stillen mit schmackhaften Spezialitäten jeden noch so großen Hunger. Genießen Sie die wohltuende Auszeit! Lassen Sie Ihren Blick schweifen über satte Wiesen und mächtige Gipfel! An der prachtvollen Naturschönheit können Sie sich bestimmt nicht sattsehen. Für kleine und große Entdecker hält die „BergerlebnisWelt“ zahlreiche Überraschungen bereit: eine Reise in die Welt der fleißigen Ameise und des pfiffigen Murmeltiers, plätschernde Wasserspiele, Streicheleinheiten im Bergzoo, aufregende Kletterpartien – sogar die kleinsten Abenteurer können sich hier im Kinderwagen ganz gemütlich auf den Weg machen, um die faszinierende Bergwelt von Ratschings zu entdecken. Und nach einem aufregenden Tag geht es mit der Kabinenbahn flugs wieder ins Tal. Und los geht’s! Wanderschuhe schnüren, Rucksack packen – und schon sind Sie bereit für Ihr Bergabenteuer in Ratschings. Sichern Sie sich dafür die Sommerkarte für Ladurns und Ratschings um nur 65 Euro!

www.ratschings-jaufen.it 72

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Mitte Mai fand im Kolpingsaal ein Informationsabend der Wipptaler Waldfreunde statt. In der Mitte des Raumes befand sich ein Waldmandala aus Zweigen, Moos, Steinen, Ästen, Schneckenhäusern, Federn und Hirschgeweihen. Die gesammelten Materialien stammten vom Waldplatz in Außerpflersch. Das Mandala verlieh das Gefühl, der Natur näher zu stehen. Die Anwesenden wurden über die Tätigkeit der Waldfreunde informiert; so wurde ihnen erklärt, wie ein Tag mit den Waldfreunden aussieht, wobei Fotos vom Waldplatz gezeigt wurden. Ziel der Waldfreunde ist es, den Menschen zurück in die Natur zu führen und den Kindern im Alter

von drei bis sechs Jahren zu ermöglichen, im Wald durch entdeckendes Lernen und Sinneserfahrungen die Welt zu erforschen. Die Waldfreunde starten im Herbst mit einer Gruppe waldbegeisterter Kinder und treffen sich unter der Woche täglich im Wald. Möglichst viel Zeit soll im Wald verbracht werden, bei schlechtem Wetter besteht die Möglichkeit, drei heimelige Räume des „Jagglhofs“ zu benutzen. Bei den Waldfreunden ist jeder willkommen, der sich einbringen möchte. Die Mitglieder gehören allen Altersstufen an und arbeiten generationsübergreifend. Anmeldungen (noch bis zum 10. Juni) oder Infos unter der Rufnummer 349 6664700.


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DIE TERMINE:

Volksbank startet „digitale Wochen“ für ihre Kunden Kunden können Bankdienstleistungen einfach, schnell und günstig selbst erledigen, indem sie die digitalen Wege zur Bank nutzen. Die Volksbank zeigt ihren Kunden, wie’s geht.

sparnis gehören auf jeden Fall dazu. Dazu kommt die Flexibilität, rund um die Uhr und weltweit Zugang zu den Dienstleistungen der Bank zu haben. Zudem stehen den Kunden die Mitarbeiter des Contact Center telefonisch zur Seite. DieVon Ende Mai bis Anfang se Dienstleistung kann Oktober 2018 lernen von 8.00 bis 19.00 Kunden in den VolksUhr in Anspruch gebank-Filialen die Channommen werden – der Kunde selbst entscheicen der Digitalisierung kennen. Volksbank-Mitdet über den günstigsarbeiter zeigen interesten Zeitpunkt. sierten Kunden, wie sie Und was ist mit der Sidie Volksbank-App, das cherheit? Auftragsdirect b@nking und die Volksbank-Mitarbeiter erklären ihren Kunden, eingabe und AutoSelf Area nutzen kön- wie sie Bankgeschäfte über Smartphone risierung einer Onnen. Sie gehen dabei und Tablet abwickeln können. line-Transaktion erfolgezielt auf Fragen und gen über zwei getrennZweifel ein und spielen gemeinsam mit den te Kanäle – das stellt einen wichtigen SicherKunden praktische Beispiele durch. heitsfaktor dar. Die Transaktionen über die diDer Vorteil, den die digitalen Kanäle bieten, gitalen Kanäle entsprechen daher stets den akliegt klar auf der Hand: Zeit- und Kostener- tuellen Sicherheitsstandards.

4. Juni – 8. Juni Bozen Reschenstraße Bozen Buozzistraße Bozen Europazone Bozen Gries Bozen Haslach Bozen Leonardo-Da-Vinci-Straße Bozen Mazziniplatz Bozen Romstraße Brixen Lauben Eppan Kaltern Leifers Milland Neumarkt Ritten Seis St. Ulrich Vahrn Welschnofen Wolkenstein 11. Juni – 15. Juni Bruneck Feldthurns Kiens Klausen

La Villa Laas Lana Latsch Mals Meran Kornplatz Meran Matteottistraße Meran Romstraße Meran Texelstraße Mühlbach Naturns Ratschings Sand in Taufers Schenna Schlanders St. Leonhard St. Lorenzen Sterzing Toblach Welsberg

Weiterführende Informationen zu den „digitalen Wochen“ finden Sie unter www.volksbank.it/ digitalewochen.

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iDEALTOURS fliegt mit Avanti Air Im Mai fand bei bestem Wetter die Pressekonferenz bzw. Flugzeugpräsentation von iDEALTOURS am Flughafen Innsbruck statt. Seit 12. Mai fliegen iDEALTOURS-KundInnen mit Avanti Air im Kleid von iDEALTOURS in den Urlaub. Die Fokker 100 (D-AOLG) der deutschen Fluggesellschaft wurde mit dem Logo des Tiroler Reiseveranstalters versehen und startet in neuem Glanz in das Reisejahr 2018. Neben den äußerlichen Veränderungen hat sich auch in der Kabine viel getan. Das 1994 von Markus Baumann und Stefan Kissinger gegründete Unternehmen investierte eine beträchtliche Summe in die Modernisierung des Interieurs. Neben der Lackierung aller Innenpaneele und Gepäckfächer, die Überarbeitung der Bordküche sowie die Verlegung eines neuen Teppichs stand auch die Politur der Kabinenfenster und der Sitzleder am Programm. Mit Avanti Air hat iDEALTOURS 2017 einen neuen, starken und vor allem kompetenten Partner gefunden und erstmals wurden gemeinsame Ferienflüge durchgeführt. Durch das große gegenseitige Vertrauen entstand im Herbst 2017, in Zusammenhang mit dem neuen Markenauftritt von iDEALTOURS, die Idee, das Flugzeug im neuen Design erstrahlen zu lassen. Auch in der Innenkabine ist die Handschrift vom Tiroler Familienunternehmen zu finden. Mit viel Liebe zum Detail wurden neben den Headrests auch die Sandwich-Verpackungen gestaltet. Wirtschaftlich zeichnet sich ab, dass das Unternehmen an das Erfolgsjahr 2017 anknüpfen kann, denn bereits jetzt kann ein Umsatzplus von 15 % verbucht werden. Der Tiroler Reiseveranstalter liegt bei den Buchungen im Eigenprogramm bereits um 31 % gegenüber dem Vorjahr voraus. Mit einer durchschnittlichen Auslastung von 85 % erfreuen sich die Direktflüge ab Innsbruck großer Beliebtheit.

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Kampf dem Fischfresser „Die Kormorane sind unser größtes Problem“, sagt Rudi Messner aus Trens, Vizepräsent des Landesfischereiverbandes Südtirol. Die Schwarmvögel sind dabei, Etsch und Eisack von Fischen leer zu fressen. Wie die Fischer dieses Problem zu lösen versuchen. Erker: Herr Messner, inwieweit gefährden Kormorane unsere Gewässer? Rudi Messner: In der Etsch zwischen Salurn und Meran gibt es de facto fast keine Fische mehr. Die aus Asien eingewanderten Schwarmvögel haben sich extrem vermehrt. Studien sagen aus, dass wenn in Zentraleuropa 800.000 Kormorane leben, der Selbsterhaltungszustand erreicht ist. In Wirklichkeit sind wir bei über 1,6 Millionen Exemplaren angelangt. Kormorane kommen in Trupps von 40 bis 50 Vögeln, tauchen ins Wasser, treiben die Fische zusammen und fressen oder verletzen sie. Ein Kormoran frisst pro Tag einen halben Kilogramm Fisch. Kommen 50 von ihnen, sind es 25 kg am Tag. Gehen Kormorane auch im Wipptal auf Beutejagd? Nachdem im Süden von Südtirol fast keine Fische mehr in den Gewässern zu finden sind, zieht der Kormoran immer weiter nach Norden in die Höhe. Im Pustertal ist er schon bis zum Kniepass gesichtet worden, auch im Ahrntal, wo es noch letzte Bestände der Äsche gibt, die sich noch selbst erhalten. Ich habe noch keine Mel-

dungen über Kormorane im Wipptal erhalten, aber im Franzensfester See sind die Schwärme schon angekommen. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit. Der Kormoran benötigt eine bestimmte Wassertiefe, damit er hineintauchen kann. Gott sei Dank ist der Eisack ab Franzensfeste aufwärts an vielen Stellen nicht so tief und das passt dem Kormoran nicht besonders. Kormorane sind intelligente Vögel. Ein Späher verrät dem Schwarm, wo Fische zu finden sind, und nach einigen Tagen kommt dann der ganze Schwarm nach. Zwischen Sterzing und Trens brauchen nur ein paar Tage lang 40 bis 50 Kormorane den Eisack zu durchforsten und fast kein einziger Fisch schwimmt mehr darin. Für das Wipptal ist aber vor allem der Graureiher schädlich, weil er durch den niedrigen Wasserstand leichtes Spiel hat. Er braucht nur am Ufer zu warten, bis ein Fisch vorbeikommt, und sofort zuschnappen. Was gedenken nun die Fischer zu tun? Der Fischereiverband Südtirol mit seinen 128 Vereinen und Bewirtschaftern hat sich im Jänner mit Vertretern von fast allen Vereinen und Verbänden der oberitalienischen Alpen in Bassano del Grappa getroffen. Auf Anregung von EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und des Kammerabgeordneten Albrecht Plangger möchten wir über eine Petition in Rom intervenieren und Alarm schlagen, dass Kormorane und Reiher unsere geschützten autochthonen Fischarten zerstören.


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Balneum Sterzing – das Sportund Relaxbad für die ganze Familie Zu bedenken ist, dass der Reiher hierzulande eine geschützte Vogelart ist, der Kormoran aber nicht. Trotzdem darf man den Kormoran nicht wirksam entnehmen. Auch wenn Einzelstücke entnommen werden,

meinheit schwer vermittelbar. Aber effektiv ruinieren sie unseren geschützten autochthonen Fischbestand und werden erst dann verschwinden, wenn kein Fisch mehr im Wasser ist. Wir akzeptieren Kormoran und Reiher, aber nur in einem verträglichen Ausmaß. Rund 50.000 Fischer in Oberitalien sind einstimmig derselben Meinung. Wie viele Kormorane und Reiher verträgt Südtirol? Ich bin kein Wissenschaftler. Wenn zehn Vögel pro Tag fünf Kilogramm fressen, ist das noch akzeptabel. Fressen aber 100 von ihnen täglich 50 kg, macht das einen großen Unterschied. Zwar reproduzieren sich die Fische. Sinkt aber der Bestand unter eine gewisse Zahl, Rudi Messner: „Kormorane zu entnehmen erholt er sich nicht mehr ist der Allgemeinheit schwer vermittelbar.“ und wir müssen mit Züchbringt das wenig, da meistens tungen eingreifen, was unserer nach wenigen Tagen genauso Philosophie widerspricht. Wir viele nachkommen. Kormorasetzen maximal ein Jahr alte, zehn Zentimeter große Fische ne zu entnehmen ist der Allge-

Durchatmen, genießen und sich wohlfühlen: raus aus dem Alltag und eintauchen in eine Welt der Erholung und Entspannung. Dazu lädt das Balneum mit Sportbecken, Whirlpools, Strömungskanal, Nackenduschen, Kleinkinderbecken und ganzjährigem Außenbecken ein. Sich verwöhnen in einer einzigartigen Sauna- und Wellnesslandschaft! Das Balneum Sterzing mit seiner über 1.000 m² großen Sauna- und Wohlfühloase bietet im Innen- wie im Außenbereich Sauna für höchste Ansprüche. Neben den klassischen Saunatypen sind hier besonders die Kräuter-Sauna (50° – 60° C) und die Steinsauna (60° – 70°C) aus Pfitscher Silberquarzit und Pfunderer Serpentin hervorzuheben. Wohltuende einheimische Kräuter und Materialien schenken ausgesprochenes Wohlbefinden und regen die Sinne an. Daneben besticht die Kristallsauna, ein Dampfbad, das auch optisch ins Staunen versetzt und die körperliche und geistige Entspannung positiv beeinflusst. Stündliche Aufgüsse erwarten Sie im ansprechenden Saunaambiente. Ein großzügiger Duschbereich mit Kneippanlage, eine Abkühlungsgrotte, eine Teetheke und eine Saftbar mit angrenzendem Aufenthalts- bzw. Loungebereich runden das Entspannungsangebot im Balneum Sterzing ab. Für den kleinen und großen Hunger zwischendurch sorgt das Bistro im Balneum Sterzing. Im Sommer wie im Winter ist das Balneum Sterzing ein Ort für Wohlgefühl, Unterhaltung und Entspannung. Nähere Informationen unter www.balneum.sterzing.eu

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in Bäche ein. Von 1.000 überleben lediglich drei bis sechs Prozent. Das sagt die Natur. Große Fische werden hauptsächlich nur in Fischteichen oder nach Naturkatastrophen eingesetzt. Grundsätzlich soll ein Wildtier ohne Mithilfe von außen „wild“ im Wasser aufwachsen und sich selbst erhalten. Dieses Ziel zu erreichen ist aber sehr schwierig. Zu viele Faktoren spielen mit: Kormorane und Reiher, die Kanalisierung der Gewässer, E-Werke, Restwasserstrecken, Schwall und Sunk, Einleitungen von Gülle und Giftwasser ... Hinzu kommt der verpatzte Aufbau eines genetisch reinen Zuchtstammes, wo einiges wiedergutzumachen ist. Im neu organisierten Artenschutzzentrum in Meran, früher Landesfischzucht, wird der-

zeit mit modernsten Geräten und genetisch kontrolliert ein neuer reiner Zuchtstamm auf-

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TUI SENKT PREISE FÜR SPONTANURLAUBER Zusatzermäßigung für Kurzentschlossene: TUI senkt die Preise für Last-Minute-Reisen. Urlauber, die bis zum 13. Juni ihren Sommerurlaub buchen, erhalten 100 Euro Preisnachlass pro Person. Das Angebot gilt in über 130 Hotels auf der Mittel- und Fernstrecke, darunter auch beliebte Hotelmarken und -konzepte wie RIU, TUI Magic Life, TUI Blue und TUI Sensimar. Buchbar ist der Preisnachlass bei Last-Minute-Flugreisen ab 299 Euro mit einem Mindestaufenthalt von sieben Nächten im Reisezeitraum ab sofort bis 30. September. Für die Ermäßigung nutzen Urlauber den Aktionscode TUI100, der sowohl im TUI Reisebüro als auch bei Online-Buchungen auf www.tui.at eingelöst werden kann. Der Aktionscode ist auch auf bereits reduzierte Angebote einlösbar. Die aktuelle TUI Kampagne richtet sich an alle, die ihren Sommerurlaub 2018 noch nicht gebucht haben. Beliebte Ziele wie Mallorca, Kreta, die Kanarischen Inseln, Griechenland, die Türkei oder auch Ägypten gibt es jetzt zum Schnäppchenpreis. TUI Das Reisebüro Brennerstraße 44, 6150 Steinach Tel. +43 50 884 276-0, E-Mail: steinach@tui.at

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gebaut. Die autochthone, d. h. heimische marmorierte Forelle ist eine geschützte seltene

Fischart und wäre vor 30 bis 40 Jahren beinahe ausgestorben. Unter Landeshauptmann Luis


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Durnwalder wurde versucht, sie wieder in die Gewässer einzubringen. Dieser Versuch, der anfänglich erfolgversprechend aussah, ist leider missglückt. Anfangs wurden am Zuchtstamm regelmäßig genetische Kontrollen durchgeführt. Mit der Zeit hat man bei der Reproduktion nur noch auf die äußeren Merkmale (phänotypisch) der Forelle geachtet. Ein Fehler mit fatalen Folgen. Die Bachforelle hat sich mit der marmorierten Forelle gekreuzt. Wir Fischer haben es schon vorher vermutet und haben genetische Kontrollen durchgeführt. Leider haben sich unsere Bedenken bestätigt. Über 90 Prozent der untersuchten Fische waren Hybriden. Beim neuen Versuch soll alles anders werden? In Zusammenarbeit mit der

Forschungsgruppe „Gruppo genetica di conservazione della fondazione E. Mach“ in S. Michele (Trient) wird jeder Fisch konsequent auf seine genetische Reinheit überprüft, bevor er zur Reproduktion verwendet wird. Auch private Vereine wie der Eisacktaler Verein, aber auch der Bozner Fischerverein beteiligen sich an diesem neuen Projekt. Die Vereine züchten seit Jahrzehnten die marmorierte Forelle. Dank der guten Arbeit, besonders des Bozner Fischervereines, ist es heute möglich, wieder einen genetisch reinen Stamm aufzubauen. Ohne ihre Vorarbeit wäre der derzeitige Zuchtstamm nicht möglich. Wir schauen akribisch, diesmal alles richtig zu machen, damit das investierte Geld nicht wieder für die Katz verwendet wird.

„Kormoran und Reiher ruinieren unseren geschützten autochthonen Fischbestand. Sie verschwinden erst wieder, wenn kein Fisch mehr im Wasser ist.“ Werden auch Wipptaler Hochgebirgsseen mit Fischen bevölkert? Grafen haben es früher versucht, da sie davon ausgingen, der Seesaibling sei geeignet für unsere Hochgebirgsseen. Ist er aber nicht, da einfach zu wenig Futter in diesen Seen vorhanden ist und so die Fische klein bleiben. Der Wipptaler Fischerverein handelt in dieser Hinsicht sehr nachhaltig. Er setzt keine großen Fische in die Hochgebirgsseen ein und lässt die schon vorhandenen Fische sich dort selber reproduzieren, was gut funktioniert. Im Puntleider See oberhalb von

Grasstein hat sich über die vergangenen Jahrhunderte hinweg eine besonders schöne Saiblingsart entwickelt, die äußerlich eigene Merkmale aufweist. Der Saibling lebt in der Tiefe und lässt sich nur schwer fangen. Der Bestand ist gut, weil es keinerlei Einwirkungen gibt. Auch in den Sieben Seen in Ridnaun, so erzählen uns die Vereine, hat sich früher der Seesaibling eingebürgert und lebt bis heute dort oben. Ist der Graureiher auch eine Gefahr für Fische in Bergseen? Leider ja. Ich war vor kurzem am Wilden See auf 2.650 m Meereshöhe und habe Kotrückstände vom Graureiher gesehen.

Interview: Renate Breitenberger

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Ein Badesee im Wipptal – das wär doch was Im Sommer, wenn es richtig heiß wird, sehnen sich viele nach einer Erfrischung im kühlen Nass. Wer jedoch auf Chlorwasser und überlaufene Liegewiesen oder längere Fahrten verzichten möchte, hat es im Wipptal nicht gerade leicht, denn neben dem öffentlichen Schwimmbad bleibt nicht viel Auswahl. Viele zieht es bei warmen Temperaturen an den „Mareiter Bach“, ein seit Jahrzehnten beliebtes Ziel für Ausflüge bei schönem Wetter. Was fehlt, ist ein kleiner Badesee. Der Mareiter Bach, auch Ridnauner Bach genannt, wurde 1986 als Landschaftsschutzgebiet eingetragen und umfasst den 4 km langen Flusslauf zwischen Gasteig und Mareit. Für den Bau der Autobahn wurde in den 1950er Jahren mit massivem Kiesabbau begonnen. Dieser wurde bis in die 70er Jahre in teilweise enormen Ausmaßen fortgesetzt und war nicht ohne Folgen. Ende der 70er erfolgte schließlich

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Naturidyll in Unteracken: die private Fischerlacke

die Fixierung des Bachlaufs durch aufwendige Arbeiten. Im Jahr 2015 wurde der Durchschnittsquerfluss des Mareiter Baches vergrößert, das Flussbett zum Teil tie-

fer gelegt, befestigt und Uferdämme errichtet, um Hochwassern entgegenzuwirken. Dies hatte nicht nur positive Auswirkungen auf die Sicherheit der umliegenden Gebie-

te, sondern war auch von Vorteil für all jene, die am Mareiter Bach nach Entspannung suchten: Es gibt seitdem mehr Liegemöglichkeiten entlang des Flusses, da viele Stellen ebener und von weniger Gestrüpp gesäumt sind. Auf der orografisch rechten Seite wurde ein kleiner „See“ angelegt, an dem sich an warmen Tagen vor allem Mütter mit ihren Kindern tummeln. Die meisten „guatn Platzler“ sind an freien Tagen oder am Wochenende jedoch meist schon früh vergeben und am kleinen Teich erfreuen sich mehr oder weniger nur die Kleinsten unter uns, da er nicht so sehr zum Baden einlädt, sondern eher als großes Planschbecken dient. Was dem Wipptal ganz offensichtlich fehlt, ist eine Badegelegenheit in der freien Natur, wie man sie zum Beispiel in Vahrn findet. Der Naturbadeteich Vahrner See wurde künstlich angelegt, reinigt sich durch die darin wachsenden Pflanzen von selbst und enthält kein schädliches Chlor. Auch wenn das Baden nicht im gesamten, sondern


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nur im nördlichen Teil erlaubt ist, stellt der See ein beliebtes Ausflugsziel dar – auch für die Wipptaler. Ende der 80er bzw. Anfang der 90er entstand auch im Wipptal die Idee, einen solchen Badesee in der Gemeinde Ratschings nahe der Sportzone anzulegen. Die Lage wäre optimal, bedenkt man, dass die Ortschaft leicht mit dem Rad erreicht werden kann und so ein attraktives Ziel für einen Tagesausflug für Familien mit Kindern oder auch Jugendliche darstellen würde. Wie Bürgermeister Sebastian Helfer erklärt, konnte dieses Projekt leider nicht verwirklicht werden, auch wenn mit den Arbeiten dazu, wie man anhand zweier großer Aushublöcher heute noch erkennen kann, sehr wohl begonnen wurde. Die Grundeigentümer des Areals, auf dem der See entstehen sollte, planten neben der Errichtung des Sees auch den Bau

eines Restaurantbetriebes. Da die Sportzone Ratschings sich damals jedoch noch in Bau befand und sich die Verpachtung eines solchen Komplexes meist sehr schwierig gestaltet, sprach sich die Gemeindeverwaltung gegen den Bau eines Konkurrenzbetriebes aus. Dies hatte zur Folge, dass sich die Grundeigentümer wiederum gegen den Bau des Naturbadesees aussprachen, so Helfer. Laut ihm wäre das Anlegen eines solchen aber laut Landschaftsplan durchaus möglich und könnte sogar durch den Schotterabbau querfinanziert werden. Sollte das Aushubmaterial nicht verwertbar sein, würde ein solches Projekt ungefähr 100.000 Euro kosten, erklärt Helfer. Auch für Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner würde ein Badesee eine Aufwertung für das gesamte Wipptal darstellen. Das Gemeindegebiet von Sterzing sieht

in der Landschaftsplanung allerdings keinen solchen vor, auch weil die Grundverfügbarkeit gering, Grundstücke im Besitz der Gemeinde rar sind und die Errichtung eines solchen Sees laut Plan der Gemeinde Ratschings obliege. Privatgrundbesitzer wären hingegen von der Idee, einen Badesee zu errichten, laut Messner nicht abgeneigt. Es sei allerdings schwierig, die Genehmigung für ein solches Projekt zu bekommen. Zudem sei auch die Instandhaltung eines Naturbadesees nicht so einfach, wie es vielleicht scheinen mag. Funktioniert die natürliche Reinigung durch die Pflanzenkulturen im See nicht reibungslos, weil die Verschmutzung durch Fremdstoffe von außen zu groß wird, muss das Baden im See untersagt werden, da die Hygienevorschriften nicht den Vorgaben entsprechen. Zudem müsse vom Besitzer neben

der Sauberkeit auch für die Sicherheit seiner Badegäste gesorgt werden. Ob also ein Badesee im Wipptal verwirklicht werden kann, steht derzeit in den Sternen. Laut einer Facebook-Umfrage, an der sich 107 Personen beteiligt haben, wäre für 81 Prozent der Wipptaler ein Badesee wünschenswert; 19 Prozent sprachen sich dagegen aus. In diesem Sommer bleiben uns weiterhin die bisherigen Möglichkeiten zur Erholung. Wir können in den Schwimmbädern von Sterzing und Gossensaß entspannen, am Mareiter Bach die Ruhe genießen und beim Kneippen in Wiesen unseren Kreislauf in Schwung bringen. Und wer weiß – vielleicht kann man ja in Zukunft die Seele auch an einem Seeufer baumeln lassen. Nadine Brunner

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EuregioFamilyPass: Tauch ins Schwimmbad zum halben Preis

Zu Fuß nach San Romedio Pilgern auf dem 1. Euregio Weitwanderweg

© Familienagentur/Ingrid Heiss

Mit der Vorteilskarte 50 Prozent Ermäßigung in den Schwimmbädern Südtirols

Im Juni, Juli und August bezahlen EuregioFamilyPass-Inhaber in 16 Schwimmbädern in Südtirol nur die Hälfte des Eintrittspreises. Die Familienagentur startet in Zusammenarbeit mit einigen Schwimmbädern die Aktion „Tauch ins Schwimmbad zum halben Preis“: am 9. und 10. Juni im Schwimmbad Klausen und am 30. Juni und 1. Juli im Freibad Mühlbach. Die teilnehmenden Schwimmbäder gewähren den Vorteil auf die Erwachsenenkarte, die Kinderkarte oder auf die Familienkarte (die Details dazu gibt’s vor Ort oder online unter www.provinz.bz.it/familypass). „Ferienzeit ist auch Familienzeit und mit der Schwimmbadaktion gelingt es, Familien mit Kindern aus allen drei Teilen Tirols eine großartige Freizeitaktivität anzubieten“, so Familienlandesrätin Waltraud Deeg. TEILNEHMENDE SCHWIMMBÄDER UND TERMINE IM BEZIRK EISACKTAL Schwimmbad Klausen 9. und 10.6.2018, gültig für alle Eintritte Freibad Mühlbach 30.6. und 1.7.2018, gültig für Erwachsenen-, Kinder- und Familienkarte

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Drei Länder, drei Sprachen, ein Heiliger. Seit 2014 führt ein Pilgerweg von Thaur in Nordtirol über 180 km nach San Romedio im Trentino. Von einem Weg, der Wanderer Grenzen überschreiten lässt: äußere wie innere. Im Leben beschreitet jeder einen Weg. Romedius, der Graf vom Schloss zu Thaur, ging den seinen. Nach dem Tod seiner Eltern wallfahrtete er mit seinen Begleitern Abraham und David zu Fuß nach Rom. Eine Reise, die sein Herz bewegte. Nach seiner Rückkehr verschenkte er alles, was er besaß, und ließ sich im Nonstal in einer Schlucht nieder, wo er bis zu seinem Tod als Einsiedler und Wundheiler lebte. Seine Gebeine sind in San Romedio im Trentino aufgebahrt. Romedius lebte vor rund 1.000 Jahren. Vergessen ist er bis heute nicht.

180 KM IN ZWÖLF TAGEN Niemand weiß, welchen Weg Romedius genau gegangen ist. Pfarrer Martin Ferner und Wanderführer Hans Staud gingen seinen Spuren mithilfe vieler Aufzeichnungen und Landkarten nach. Entstanden ist ein Pilgerweg, der 2014 zum 50-jährigen Bestehen der Diözese Innsbruck eröffnet worden ist. Die meisten Pilgerwege führen von Ost nach West. Der Romediusweg verbindet auf historischen Wegen Nord und Süd. Es ist eine zwölftägige Reise durch alpenländische Geschichte, Kultur, Vegetation – und zu sich selbst. Ein anspruchsvoller Weg, 180 km, über sieben Jöcher. DIE ETAPPEN Start ist das Romedikirchl in Thaur, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Orange Plaketten mit Euregio-Logo


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als Sinnbild der Zusammenarbeit und des Zusammenhaltes der Völker werden ab hier den Weg weisen. Zuerst geht es hinab ins Inntal nach Rum, nach Innsbruck in die Rossau und über Wilten durch die Sillschlucht zur Stefansbrücke und auf dem Stollensteig bis Mieders im Stubaital. Eine Etappe zum Aufwärmen sozusagen, genauso wie Etappe zwei: über den Kapellenweg und 15 Rosenkranzstationen vorbei nach Maria Waldrast, Europas höchstgelegenes Wallfahrtskloster. Die Etappen über das Gschnitztal und Obernbergtal zum Portjoch stimmen auf die bevorstehenden alpinen Streckenabschnitte ein, die alpine Erfahrung, Orientierung und Trittsicherheit erfordern. Am vierten Tag geht es über die Grenze nach Südtirol auf der Südseite der Stubaier Alpen hinab nach Innerpflersch und über die Allrissalm hinauf zur Maurerscharte mit Blick auf Feuerstein, Wilden Freiger, Pfaff und Zuckerhütl. Mit der Schneebergscharte im Lazzachertal in Maiern (2.700 m) ist der höchste Punkt der Wanderung überschritten und die Bergwerksiedlung St. Martin am Schneeberg erreicht. In den weiteren sechs Etappen wechseln Fichten mit Palmen, Almbetrieb mit Obst- und Weinanbau. Schafherden, Wasserfälle, Bäche, Wälder, Bildstöcke, Plätze, Marterl, Kapellen, Almen, Bergseen ... Eindrücke, die für immer bleiben werden. Die Etappen sind so ausgelegt, dass man täglich an die 20 km und rund 1.000 Hö-

Die beiden Initiatoren des Romedius-Pilgerweges Pfarrer Martin Ferner und Bergwanderführer Hans Staud

henmeter schafft, am Berg und im Tal gibt es Unterkünfte zur Übernachtung und Einkehr (am besten im Voraus buchen). Auf halber Strecke steht am Wegesrand ein Romedius-Bildstock, einst verwildert, mittlerweile restauriert. Im beiliegenden Pilgerbuch können sich die Wanderer eintragen. Weiter geht es zwischen Ötztal und Passeiertal der Texelgruppe entlang über Europas größte hochalpine Seenplatte, die zehn Spronser Seen. Es folgen Dorf Tirol, Meran und der Gampenpass kurz vor dem Wallfahrtsort Unsere Liebe Frau im Walde am Deutschnonsberg. Am zehnten Tag geht es über die Grenze ins Trentino. An den letzten beiden Tagen können sich die Beine etwas auslockern. Zum Schluss geht es noch 131 Stufen zur Romediuskapelle hinauf. Insgesamt 9.600 Höhenmeter sind dann geschafft, vielleicht mit heißen Füßen oder einem Ziepen im Rücken, aber mit freiem Kopf und einer tiefen inneren Zufriedenheit, den Pilgerweg gegangen zu sein. San Rome-

dio mit seinen drei kleinen Kirchen, zwei Kapellen und sieben Stationen der Passion Christi wird jedes Jahr von rund 200.000 Menschen besucht. ROMEDIUS, SCHUTZPATRON DER WANDERER UND PILGER Viele Legenden ranken sich um Romedius. Die bekannteste besagt, dass er als alter Mann den Bischof von Trient besuchen wollte. Er schickte seinen Gefährten aus, um das Pferd zu satteln. Dieser kam zurück und berichtete, der Bär hätte das Pferd zerfleischt. So ließ Romedius dem Bären das Zaumzeug

anlegen. Das Tier fügte sich und so ritt Romedius auf seinem Rücken nach Rom. Deshalb wird der hl. Romedius oft mit Pilgerstab, Pilgermuschel und Bär dargestellt. Romedius ist Schutzpatron der Wanderer und Pilger. Menschen pilgern seit Jahrhunderten aus religiösen, spirituellen oder anderen persönlichen Gründen. Pilger sind auf dem Weg. Unterwegs. Nicht nur äußerlich, auch innerlich. Eine Pilgerreise, heißt es, verändert. Grenzen werden überschritten, nicht nur äußere, auch eigene. Manche beten unterwegs, andere denken nach, hinterfragen, reflektieren, nehmen den Moment bewusst wahr, spüren in sich hinein und lernen sich selbst besser kennen. Pilgern weckt Abenteuerlust, Lust auf Wildnis und darauf, sich auf sich selbst einzulassen. Schritt für Schritt. Damit die Seele nachkommt. Mehr Infos über den Romediusweg gibt es auf www.romedius-pilgerweg.at

PACKLISTE Was gehört alles in einen Pilgerrucksack? Hier eine kleine Orientierungshilfe: 1 lange Wanderhose, 1 kurze Wanderhose, 1 Trainingshose, Regenschutz (Regenjacke und Hose), eventuell Regenschirm, Bergschuhe, Hüttenpatschen, Softshell-Jacke, Gilet, 3 T-Shirt (Kurzarm), 1 T-Shirt (Langarm), Socken, Unterwäsche, Handschuhe, Kappe, Stirnband, Sonnenbrille, Sonnenschutz, Getränkeflasche (1 – 2 Liter), Geld, Ausweis, Reisepass, Wanderstöcke, Hygieneartikel (Hirschtalgsalbe), Notverpflegung, kleines Erste-Hilfe-Paket (Blasenpflaster), maximales gesamtes Rucksackgewicht: 8 bis 9 kg

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© Martin Schaller

Auf Rädern durchs Wipptal

862 offizielle Teilnehmer – Familien, Freunde und Gleichgesinnte – stiegen Ende Mai beim 11. Radtag auf ihre Sattel und erkundeten rollend 65 km Radweg zwischen Brenner, Gossensaß, Trens, Wiesen, Sterzing und Mareit. Entlang der Strecke nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, E-Bikes zu testen, ihr Fahrrad reparieren zu lassen oder mit dem Rad-Shuttle Sterzing-Brenner-Sterzing zu fahren. Da und

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dort spielte Live-Musik, Clowns machten Späße, Vereine und Betriebe sorgten für das leibliche Wohl. In einem Parcours übten Kinder sicheres Fahren, kleine Kinder tobten sich im Garten des ElKi in Sterzing aus. Offen standen Besuchern auch die Biogasanlage Wipptal, das Multscher- und Stadtmuseum sowie das CAIGelände, die Einsatzwägen des Weißen Kreuzes und Zivilschutzes in Wiesen sowie die Kletterwand des Bergrettungsdienstes. Bei Kon-

trollpunkten konnten Radler eine Teilnahmekarte abstempeln und anschließend an einer Preisverlosung teilnehmen. In der Industriezone Unterackern bemalten Kinder eine große Leinwand, die anschließend auf dem Stadtplatz in Sterzing versteigert wurde. Der Erlös ging an den Verein Comedicus, der die Arbeit der Clowns in den Kinderabteilungen der Südtiroler Krankenhäuser unterstützt.


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Quälen ist out – E-Bike ist in! Bereits seit einigen Jahren boomt der E-BikeMarkt und inzwischen warten die Hersteller jährlich aufs Neue mit sagenhaften Innovationen auf. Falls man sich als Neuling ein E-Bike zulegen möchte, ist eine fundierte Beratung natürlich das A und O. Grundlegende Informationen findet man aber auch auf bekannten Bike-Portalen wie www.ebike.de. Speziell für unsere Breitenggrade interessant sind E-Mountainbikes und Trekking-Bikes, wobei letzteres als der perfekte Kompromiss aller E-Bike-Typen gepriesen wird. Sportlicher als das City E-Bike, komfortabler als das E-Mountainbike ist es am besten geeignet, um nicht nur täglich damit zur Arbeit zu radeln, sondern auch für Freizeitunternehmungen wie bei-

spielsweise längere Touren. Weder schwere Gepäcktaschen sind ein Problem noch der Antrieb, der speziell bei Trekking-Bikes mit besonders ausdauernden Akkus ausgerüstet ist und dafür sorgt, dass einem unterwegs nicht der Saft ausgeht. Zudem ist die Rahmenkonstruktion weitaus stabiler gebaut als bei City-Bikes. Akkus mit einer Leistung von 500 Wh garantieren eine maximale Reichweite, starke Motoren, die gleichzeitig geräuscharm laufen, sorgen für das maximale Fahrgefühl. Immer mehr Wert wird zudem auf ein edles und sportliches Rahmendesign gelegt. Die Preise sind allerdings im Vergleich zu normalen Fahrrädern immer noch saftig: Mit 3.500 bis 5.000 Euro sollte man durchaus rechnen.

Dass die herkömmlichen Drahtesel noch längst nicht zum alten Eisen gehören, zeigt die Initiative des mobilen Radservices, der auch heuer wieder fortgeführt wird. „Oft genügen wenige Handgriffe, um die Lebensdauer eines Gegenstandes zu verlängern. Auf diese Weise sparen wir Geld und erzeugen weniger Müll“, betont Giulio Angelucci, Direktor im Landesamt für Abfallwirtschaft in der Landesumweltagentur, das den mobilen Radreparaturservice auch dieses Jahr wieder organisiert. In insgesamt 15 Gemeinden in ganz Südtirol werden in Zusammenarbeit mit der Sozialgenossenschaft Novum mobile Radservicestationen aufgebaut. Am 30. Oktober wird der Radservice in Sterzing Halt machen.

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Auto & Bikes 60 Ladestationen auf einen Klick Eine neue Webseite zeigt, wo in Südtirol die nächste Ladestation für E-Fahrzeuge steht. Und ob sie gerade frei ist. 60 öffentliche Ladestationen für E-Fahrzeuge gibt es mittlerweile in Südtirol. 17 davon sind vor wenigen Wochen errichtet worden, finanziert vom italienischen Transportministerium und der Provinz. Die Triplecharger-Ladestationen stehen in Bozen, Brixen, Bruneck, Sterzing, Klausen, Salurn, Schlanders und Toblach. Die E-Ladestationen im 22-Kilowatt-Wechselstrom sind in Sterzing, Klausen, Brixen, Neumarkt, Welsberg,

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Deutschnofen, Ritten, Völs am Schlern und Kastelbell installiert. Das neue Onlineportal charge. greenmobility.bz.it zeigt, wo sich in nächster Nähe eine öffentliche Ladestation befindet und ob diese gerade frei ist. Die Website wurde von der Südtiroler Transportstrukturen AG STA (Bereich Green Mobility) gemeinsam mit IDM Südtirol unter der Federführung von Ecosystem ICT & Automation eingerichtet. Sämtliche Infos sind als Open Data verfügbar, d. h. sie stehen jederzeit und ohne Einschränkungen für andere Online-Plattformen und -anwendungen zur Verfügung.


AUTO & BIKES

Mobilitätspreis 2018 Die Südtiroler Landesregierung vergibt zum zweiten Mal den Südtiroler Mobilitätspreis. Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 31. Juli.

Ausgezeichnet werden lokale Mobilitätsprojekte, die dazu beitragen, Südtirol zu einer Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität zu machen. Bei der Bewertung zählt

die Prioritätenskala Verkehr vermeiden, verlagern und verbessern, aber auch Sensibilisierungspotential sowie Kreativität und Innovationsgehalt. Das Siegerprojekt erhält 6.000 Euro, das zweit- und drittplatzierte Projekt 2.000 bzw. 1.000 Euro Preisgeld. Neu ist der Sonderpreis der Jury für besonders innovative und originelle Projekte. Dieser ist mit 1.000 Euro dotiert. Koordiniert wird diese Aktion vom Bereich Green Mobility in der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG. Wer sich um den Mobilitätspreis bewerben möchte, kann dies innerhalb 31. Juli per E-Mail (greenmobility@sta. bz.it). Für Rückfragen steht Elisabeth Mair (E-Mail: elisabeth.mair@oekoinstitut.it bzw. Tel. 0471 057303) zur Verfügung.

ROSSKOPFSTRASSE GESPERRT Die Roßkopfstraße zwischen Telfes und der Bergstation wird bis zum 28. Oktober und vom 23. November bis Ende der Wintersaison für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Verordnung begründet Bürgermeister Fritz Karl Messner damit, dass die Straße für den zunehmenden Autoverkehr nicht mehr beschaffen sei und die Parkplätze am Roßkopf nicht ausreichen. Außerdem solle das Wander- und Erholungsgebiet nicht durch weiteren motorisierten Verkehr beeinträchtigt werden. Fahrräder sind weiterhin zugelassen. Fahren dürfen auch Besitzer des Erkennungszeichens für gehbehinderte Invaliden sowie Ermächtigte.

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Es gibt viele gute Gründe, einen Kia zu kaufen! Cool?

Heute eines der meistverkauften Hybrid-Autos in Italien. 2016 wurde der Kia Niro vom Euro NCAP auf die Fahrzeugsicherheit getestet. In der Basisausführung erhielt er vier von fünf möglichen Sternen, mit Sicherheitspaket sogar fünf von fünf Sternen. Die geringen Emissionen, die einfache Instandhaltung und Handhabung und 7 Jahre Garantie auf die Hybridbatterie machen den Niro einzigartig.

Kia Stonic

Sporty?

Kia Sportage

ab 14.950 Euro Abmessungen (Länge/Breite/Höhe) 4,14 / 1,76 / 1,52 m

KLEINWAGEN, SUV ODER IRGENDWIE BEIDES? Entdecken Sie den neuen Kia Stonic. Der geräumige Kia Stonic fühlt sich sowohl auf schnurgeraden Schnellstraßen als auch auf winkeligen Berg- und Passstraßen richtig wohl, Kurven nimmt er wie auf Schienen. Dynamische Linienführung akzentuiert mit zweifarbigen Farbtönen machen ihn einzigartig und unverwechselbar. Mit seinem 7-Zoll-Touchscreen mit Mirroring-Funktion und mit über 150 Individualisierungsmöglichkeiten für Exterieur und Interieur wird Sie der neue Kia Stonic nicht unbemerkt lassen.

Hybrid?

Kia Niro Hybrid

ab 18.000 Euro Abmessungen (Länge/Breite/Höhe) 4,48 / 1,85 / 1,63 m Genießen Sie das Allroundtalent, den Kia Sportage, der gleich drei wichtige Eigenschaften in sich vereint: straffe Fahrdynamik, stilsicheres Design und luxuriöser SUV-Komfort, kraftvoll und ein wenig extravagant. Bi-Xenon-Scheinwerfer mit adaptivem Frontscheinwerfersystem verbessern die Nachtsicht enorm. Das Tempolimit-Informationssystem hilft Ihnen dabei, keine Geschwindigkeitsbegrenzung mehr zu übersehen. Sehr alltagstauglich – und jetzt so günstig wie noch nie. Jeder Kia-Fahrer kommt in den Genuss der 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie. Daran erkennt man, wie sehr die Marke der Qualität ihrer Autos vertraut. Falls Sie Ihren Kia verkaufen, geht die verbleibende Garantie auf den neuen Besitzer über. Und damit Sie immer auf dem Laufenden sind, bietet Kia für alle Neufahrzeuge, die ab Werk mit dem Kia-Navigationssystem ausgerüstet sind, ein jährliches kostenloses Kartenupdate.

ab 21.900 Euro Abmessungen (Länge/Breite/Höhe) 4,36 / 1,80 / 1,55 m Erleben Sie den Kia Niro, vielseitiges Alltagsauto und effizienter Hybrid.

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Entdecken Sie die attraktiven Kia Finanzieungsangebote „Scelta Kia“ und kombinieren Sie die Vorteile von Leasing und klassischer Finanzierung zu besonders niedrigen Monatsraten. Gerne stehen Ihnen unsere Verkaufsberater aus Bozen und Brixen jederzeit zur Verfügung. Erleben Sie die neuen Features der Kia Modelle live bei einer Probefahrt!


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Gesundheit PR

Wer sich in der Weiß-Kreuz-Jugend (WKJ) engagiert, erlebt Teamgeist in der Gruppengemeinschaft, abwechslungsreiche Programme und spannende Ausflüge. Nebenbei erhalten alle Jugendlichen eine Ausbildung in Erste Hilfe und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Ab sofort werden motivierte Betreuer gesucht. In der WKJ werden die Jugendlichen nicht nur zum späteren aktiven Dienst herangeführt, sondern erleben um einiges mehr. Deshalb liegt es am Betreuerteam, dafür zu sorgen, Lehrreiches mit abwechslungsreicher Freizeitbeschäftigung zu verbinden. Jugendliche, die zur WeißKreuz-Jugend gehören, erleben nachweislich einen enormen Ruck in der Persönlichkeitsentwicklung. Ohne Betreuerteam keine Jugendarbeit! Das Weiße Kreuz sucht deshalb motivierte Betreuer für die Jugendgruppe. Dabei muss man gar nicht Sanitäter beim Landesrettungsverein sein, sondern einzig und allein Lust auf die Arbeit mit jungen Menschen mitbringen. Im Verein erfolgt eine viertägige Ausbildung zum Jugendbetreuer, die vom Südtiroler Jugendring anerkannt ist, sowie eine dreitägige Erste-Hilfe-Fachausbildung, die wichtige notfallmedizinische Kompetenzen verleiht. Du lernst gruppendynamische Prozesse kennen, eignest dir soziale und pädagogische Kompetenzen an, um die Gruppenstunden zu leiten, und begleitest die Jugendlichen ein Stück auf ihrem Lebensweg. Melde dich unverbindlich in der nächstgelegenen Sektion des Weißen Kreuzes!

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Rettungshubschrauber wieder orange-weiß Nach einigen Jahren in Gelb kehren die Rettungshubschrauber Pelikan 1 und 2 zu ihren Traditionsfarben Orange und Weiß zurück. Im Frühjahr 1986 hob der erste Pelikan vom damaligen Sitz des Landesrettungsvereins in der Bozner Fagenstraße zum ersten Einsatz auf das Rittner Horn ab. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich der orange-weiße Hubschrauber zum Sinnbild für schnelle Rettung in Südtirol. Nach einer kurzen Übergangszeit in Gelb erscheinen nun beide Pelikane im neuen Design und knüpfen damit an das traditionelle Farbmuster an. Seit knapp 32 Jahren verfügt Südtirol über eine organisierte Flugrettung und garantiert damit auch in den entlegensten Seitentälern eine schnelle notfallmedizinische Versorgung. Getauft wurde die erste Maschine, eine einmotorige Alouette 3, auf den Namen Pelikan: ein Wort, das in beiden Landessprachen leicht verständlich war und sich auch für

den Funkgebrauch als kurzes und klares Wort eignete. Dabei sollte nicht nur der Rufname der Rettungshubschrauber die Jahre überdauern, sondern auch das Erscheinungsbild der beiden Pelikane. An diese Traditionsfarbe möchte man nun wieder anknüpfen. Die

© Philipp Franceschini

Weiß-Kreuz-Jugend: Sich engagieren und Verantwortung übernehmen

Kosten der Umgestaltung werden vom Betreiber Babcock Italia übernommen. Die Umlackierung erfolgte im Rahmen einer Wartung der beiden Maschinen. Im Bild der Rettungshubschrauber Pelikan im alten (hinten) und im neuen Design (vorne).


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Gesundheitsrisiko Einsamkeit Nachruf auf einen der Gründer der sozialen Neurowissenschaften, John T. Cacioppo (12.06.1951 – 05.03.2018) Vorab: Wer sehnt sich nicht nach Zeiten des Alleinseins und der Ruhe ohne sozialen Stress? In diesen Momenten empfinden wir keine Einsamkeit. Dieses Gefühl kommt dann auf, wenn das Alleinsein aus der Balance gerät und zu viel wird. Wo genau diese Grenze liegt, ist sehr individuell: Was dem einen zu viel ist, ist dem anderen zu wenig. Sobald aber Einsamkeitsgefühle aufkommen, verändert sich Wesentliches in unserem Körper, allem voran im Gehirn. Als Folge davon beeinflusst Einsamkeit negativ unsere Denkfähigkeit, das Essverhalten oder die Wahrnehmung der Gefühle anderer Menschen. Und Einsamkeit tut weh, wie vor wenigen Jahren Mitarbeiter des Labors für soziale Neurowissenschaftler an der kalifornischen UCLA University eindrucksvoll zeigen konnten: Durch die Provokation von Einsamkeitsgefühlen werden nämlich ähnliche Hirnareale aktiviert wie bei körperlichen Schmerzen. Die gleiche Studie zeigt auch, dass Einsamkeitsgefühle durch Schmerzmittel ähnlich gelindert werden wie körperliche Schmerzen. Ein Forschungsprojekt renommierter Universitäten zeigte noch tiefgreifendere Veränderungen durch chronische Einsamkeit: Demnach bremst dieses Gefühl sogar die Aktivität von spezifischen Genen, die bei der Bekämpfung von viralen Infektionskrankheiten eine wesentliche Rolle spielen. Gleichzeitig wird ein Block von anderen Genen aktiviert, der Entzündungen fördert und bei Chronifizierung als mitverantwortlich für viele schwerwiegende Erkrankungen gesehen wird. Warum aber ist dieses Gefühl so mächtig, vergleichbar mit körperlichen Schmerzen, Hunger oder

Durst? John Cacioppo und Chris Cole gehen davon aus, dass Einsamkeit ein überlebenswichtiges Warnsignal für uns ist. Wie wir bei Schmerz die Hand sofort von der Herdplatte nehmen, motiviert uns das Einsamkeitsgefühl zur sozialen Bindung. Für uns Menschen war und ist die Zugehörigkeit zu anderen nicht einfach eine Annehmlichkeit, sondern früher wie heute überlebensnotwendig, wie eben essen und trinken. Nicht umsonst ist sozialer Ausschluss eine der grausamsten und gefährlichsten Strafen überhaupt. In manchen Kulturen kam Ausschluss einer Todesstrafe gleich. Daher verwundert es auch nicht, wenn sich Geist und Körper bei zu erwartender Einsamkeit darauf gezielt vorbereiten: Der Körper muss weniger mit viralen Infektionen von Mensch zu Mensch rechnen, sondern mehr mit bakteriellen Erkrankungen in Folge von Verletzungen. Diese Anpassung macht also kurzfristig Sinn. Längerfristig resultieren daraus aber über die Chronifizierung von Entzündungsreaktionen schwere körperliche Krankheiten und ein erhöhtes Sterberisiko. Das geht aus über 200 Studien an insgesamt knapp vier Millionen Menschen hervor. Die Weichen werden dabei oft schon in früher Kindheit gestellt. Wie Sie Ihre Kinder davor schützen und wie Sie die emotionale Entwicklung Ihrer Kinder fördern, lesen Sie in der nächsten Ausgabe.

Sonnenschutz – was Sie vielleicht noch nicht wussten: Quelle: vgl. Health.com/ April 24, 2018

AUCH DIE HAUT UNTER SONNENBRILLEN BRAUCHT SCHUTZ Oft wird die empfindliche Partie um die Augen ausgespart, wenn wir Sonnenschutz auftragen. Einerseits ist es oft unangenehm, Creme in die Augen zu kriegen, andererseits glauben wir, durch unsere Sonnenbrille genug geschützt zu sein. Das ist allerdings nur der Fall, wenn die Brille zusätzlich zum Blendschutz auch einen hohen UV Schutz bietet. Achten Sie beim Kauf darauf! SONNENSCHUTZKLEIDUNG Spezielle Kleidung mit UV-Filter bietet einen Schutzfaktor von etwa 50 und ist damit besonders gut auch für Kinder geeignet, die sich nicht so gern eincremen lassen oder immer wieder im Wasser plantschen. Ein einfaches weißes T-Shirt hingegen bietet nur einen Lichtschutz von circa 7! Dieser verringert sich sogar noch, wenn das Shirt nass wird. RICHTIGES AUFTRAGEN IST ENTSCHEIDEND Hautschäden durch zu viel Sonne entstehen oft am Rande des Gesichts oder am Haaransatz. Vielfach wird der Sonnenschutz im Zentrum des Gesichts aufgetragen und nach außen verteilt. Besser ist, am äußeren Rand zu beginnen und die Creme dann nach innen aufzutragen. Hervorstehende Hautpartien wie Nase und Kinn besonders gut schützen! SONNENSCHUTZSPRAYS SIND WIRKSAM UND PRAKTISCH Um sich mit Sonnensprays wirksam zu schützen, ist es besonders wichtig, die richtige Menge aufzutragen. Die Sprühdüse sollte etwa in 1-2 Zentimeter Entfernung dreimal über den zu schützenden Bereich geführt werden. Anschließend mit den Händen alles gut einreiben. Am besten im Freien anwenden. SONNENSCHUTZ ALS ANTI-AGE PRODUKT Etwa 90 % der Hautveränderung im Laufe unseres Lebens, wie etwa Falten, Pigmentflecken, große Poren oder kleine rote Äderchen, entstehen in Zusammenhang mit übermäßiger Sonnenexposition. Eine gute Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist also das beste Anti-Aging-Produkt. Allerdings sollte sie rund ums Jahr aufgetragen werden, nicht nur im Sommer oder am Strand. SONNENSCHUTZ UND MAKE-UP Foundation mit Lichtschutzfaktor sind weniger wirksam als getönte Sonnenschutzcremes. Sollte es schwierig sein, den richtigen Farbton zu finden, kann Sonnencreme auch sehr gut mit getönter Foundation oder Make-up gemischt werden. AFTERSUN-LOTION Obwohl die Sonne als Energiespender gilt und für gute Laune sorgt, so schadet sie doch der Haut, welche gereizt wird und viel Feuchtigkeit verliert. Baden – insbesondere im Salz- oder Chlorwasser – strapaziert und entfettet zusätzlich. Deshalb ist Schadensbegrenzung angesagt: Wir müssen der Haut zurückgeben, was sie beim Sonnenbad verloren hat. Aftersun-Pflegemittel dienen der Regeneration der Haut, sie kühlen und spenden viel Feuchtigkeit. Dadurch kann sich die Sonnenbräune auch über längere Zeit erhalten. SUN-PFLEGEMITTEL FÜRS HAAR Nicht nur unsere Haut, sondern vor allem auch das Haar leidet unter der Sonne. Gönnen wir uns immer wieder mal eine Haarpackung und verwenden wir hochwertigen speziellen Conditioner, um Glanz und Seidigkeit zurückzugewinnen. Ein großes Sortiment an geprüften hochwirksamen Sonnenschutzprodukten der besten Marken finden Sie in der Stadtapotheke Sterzing. Lassen Sie sich von uns individuell beraten!

Dr. Roland Keim Erker 06/18

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Leute

Kam zu glabm, ober wohr, die Caro weart zun sechsten Mol 25 Johr! Wias ausschaug, weartse älter nit und bleibm tuatse sicher für ollm fit! Alles Gute zum 30. Geburtstog wünschen dir deine Gitschn!

Die Freiwillige Feuerwehr Wiesen gratuliert ihrem Mitglied Karl Kerer zum 65. Geburtstag und wünscht ihm viele gesunde Jahre nach seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem aktiven Feuerwehrdienst.

Zu deinem 18. Feste von uns das Allerbeste. Und außerdem – das ist ganz klar – ein schönes neues Lebensjahr!

Der lieben Mama, Oma, Uroma und Schwester olls, olls Guate zum 80. Geburtstog!

Alles Gute zu deinem 18. Geburtstag! Mami, Franz, Mia und Yara

Zi dein Rundn in 10. Juni welln mir’s huire wogn, dir ibern Erker olls, olls Guate zi sogn. A Freide hosche mit die Viecher und dr Natur, und drhuame meistersche a olls mit Bravour. Liebe Anni, mir wünschn dir viel Glick, Gsundheit und is Ollerbeschte und gratuliern dir zi dein 50. Geburtstogsfeschte. Deine Familie, bsunders Enkele Jonas

Na, na, wer schaugan do außer, des isch dr Fischer vom Weißensee, der Lauser. Nit zu glabm, obr wohr, inser Schatzi wird 50 Johr. Mir wünschn dir lei is Ollerbeste. Deine Schotzilar Petra und Ivan, deine Mama und die Weißensee-Fischer

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© Stefano Orsini

Street Fashion Show in Sterzing

Anlässlich des Sterzinger Stadtlaufes wurde am 26. Mai als Rahmenprogramm am Nachmittag eine Modeschau in der Neustadt abgehalten. Organisiert hatten diese Alexandra Geyr (Geschäftsleitung „Comma“ und „S.Oliver“) und Andrea Überbacher (Geschäftsleitung „Elena Shoes“) in nur drei Wochen. „Wir wollten einfach mal etwas Außergewöhnliches veranstalten“, so die Organisatorinnen. Das Besondere daran: Es waren keine Profimodels, welche die neu-

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esten Sommerkollektionen an Damen- und Herrenmode mit den passenden Schuhen und Taschen von Comma, S.Oliver und Elena Shoes präsentierten, sondern Kundinnen und Freunde. Die Zuschauer konnten sich so mit den zwölf Models voll identifizieren, denn im Unterschied zu den Profimodels mit ihrer Größe „zero“ waren alle Größen vertreten. In die Show wurden zur Freude aller Kinder in Dirndln und Lederhosen mit eingebaut, die für viel Freude und Applaus sorg-

ten. Coole Musik mit passender Choreografie rundete die Show ab und begeisterte die vielen Zuschauer. Zum großen Finale verteilten die Kinder Luftballone, die alle gemeinsam fliegen ließen. Als Überraschung gab es in den drei teilnehmenden Geschäften einen „Fashion Rabatt“ und ein Gläschen Prosecco. Mit Applaus wurde nicht gespart und alle freuen sich schon auf das nächste Frühjahr, wenn die „Street Fashion Show“ in die zweite Runde geht.


Kam zi glabm, obr wohr, insor Anton weart knackige 50 Johr. In Lebm hot er sou viel gschofft und lei weitor asou, nou steasche voll in Soft. An Stoll voll Goase, a Haus vollor Weibor, do vorsteaht man, dasse gearn aui geasch zi die Geior. Nou kuen graus Haarl afn Kopf, do konsch in Baggor nou long druckn in Knopf. Donknd wünschn mir dir is Beschte und mir feiorn aufn Feschte. Deine Liebm

Wer schaugen do aso schneidig von Erker außer? Des isch jo dor Chri, der olte Lauser. Ban Sportln isch er olleweil mehr fleißig, obr ba die Foltn sigg man decht, dass er wert 30. Ban 30er wert dir ober des gonze Rennen nicht nutzn, mir wearn decht af di aui a poor Bierler und Wirschtlor verputzn. Olls Guate! Die Tiiipm

Iatz isch es soweit! Er terf af dr Stroße fohrn! Wir gratulieren zur bestandenen Prüfung! Deine Familie

Rezept Erbsen-Teigtaschen Zutaten: 800 g frische Erbsenschoten, 3 – 4 Jungzwiebeln, 1 – 2 Knoblauchzehen, etwas Butter, 100 g Frischkäse, etwas geriebenen Bergkäse oder Parmesan, Salz, frischen Schnittlauch, 300 – 350 g Blätterteig, 1 – 2 Eier. Zubereitung: Die Erbsenschoten aufbrechen und die Erbsen herauslösen. Danach in Salzwasser für einige Minuten kochen und dann mit kaltem Wasser abschrecken. Die Jungzwiebeln und die Knoblauchzehen fein hacken, mit etwas Butter leicht anschwitzen und abkühlen lassen. Den Frischkäse, etwas geriebenen Bergkäse oder Parmesan mit den Erbsen vermischen und die feingehackten Zwiebeln und Knoblauch daruntermengen. Mit einem Zauberstab grob pürieren, fein gehackten Schnittlauch untermischen und mit Salz oder Kräutersalz abschmecken. Den Blätterteig ausrollen und in 6 bis 7 cm große Rechtecke oder Kreise schneiden. Auf die Hälfte der Teigrechtecke oder Kreise etwas von der Erbsenmasse geben, die Ränder mit Eiweiß einpinseln und die Teigtasche schließen. Das Backrohr auf ca. 180 – 200° C vorheizen. Die Erbsen-Taschen mit Eigelb besteichen und dann für 10 – 15 min. im Backrohr knusprig backen. Die Taschen warm servieren. Besonders lecker schmeckt ein Tomatensalat mit frischen Kräutern dazu. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

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Unser Erker-Extra im Juli

Land- & Forstwirtschaft Den Sommer genießen Infos: erna.eisendle@dererker.it Tel. 0472 766876 Erker 06/18

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Aktuell Unterhaltung

Pfiffikus

A E

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= landwirtschaftlicher Betrieb, Landgut).

Pfiffikus sucht die Heimatgemeinde unseres berühmten Gehers. Wer den Namen der Gemeinde kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Juni. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

U F H A

R

B

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Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

A

F

B

E

R

N E

F A

F B

O R R O A

B

U O

A E E

F

H

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R

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Die Turbine aus dem Jahr 1936 steht beim Sporthotel „Zoll“ in Lurx bei Ried an der Brennerstraße und ist ein interessanter Blickfang für die Vorbeifahrenden. Das Ungetüm wiegt einige Tonnen. Es handelt sich dabei also nicht um ein Kanonenrohr oder um ein gigantisches Grammophon, sondern um die ausgediente Wasserturbine, die seit 1939 im Sägewerk Lurx für die Firma Leitner in Sterzing Strom erzeugte. Von 2001 bis 2008 lieferte die Turbine bis zu 40 KW Strom an das Hotel „Zoll“, wurde dann aber durch eine neue Francis-Turbine ersetzt. Firmenchef Kurt Leitner hat die ausgediente Turbine beim Verkauf des aufgelassenen Sägewerkes 1999 dem Hotelbesitzer Helmut Messner überlassen.

Das Los bestimmte FLORIAN KRUSELBURGER aus Ridnaun zum Pfiffikus des Monats Mai. Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas mit Getränk, zur Verfügung gestellt von

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Wir gratuliere

n!

Lösungswort: KINDERLOS

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

•E•U•S•A•W•S•DA• FRANZENSFESTE•LR •ALTWEIBERMUEHLE ESSE•MEER•ANGER• •MORTO•STARK•XIV DU•EGO•TIRA•RESI •SSG•SF•GEGRINST OKTAN•US•ADE•MAU •AUSSERTAL•NIELS •PHS•ILEX•INTIM• •ELEND•IT•TEES•U IL••E•IN•GAR•TAL •LEHEN•EMILE•ERL NEGERDORF•AI•RAI

Lösungswort: STADTLAUF

Auflösung des Vormonats

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Auflösung in der nächsten Nummer

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Jahrestage

DANKE

Du bist nicht mehr da, wo du einst warst, aber nun überall, wo wir sind. Wir spüren deine Nähe. Sei weiterhin unsere fürsorgliche Begleiterin auf Erden und unsere Fürsprecherin im Himmel.

Es ist schwer, einen lieben Menschen zu verlieren. Die große Anteilnahme und Wertschätzung, die uns und unserem Tate entgegengebracht wurden, geben uns Trost. Wir bedanken uns bei allen, die einen persönlichen Dienst erbracht haben, für die Gebete, für jeden Händedruck, für die tröstenden Worte, für Blumen, Kerzen, Spenden und Messen.

Alois Leitner * 19.03.1930 † 12.04.2018

Danke allen, die unseren lieben Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben, ihn weiterhin ins Gebet einschließen und in guter Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

10. Jahrestag 3. Jahrestag

Josef Kruselburger † 02.07.2015

Wir denken besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 1. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir dich sehen können, wann immer wir wollen.

In Liebe deine Familie

Adele Hofer Wwe. Pamer Liebe Mamme, liebe Oma, liebe Uri! Mit großer Dankbarkeit gedenken wir deiner, besonders bei der Gedächtnismesse am Samstag, den 16. Juni um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Deine Familie Allen, die an der hl. Messe teilnehmen und sie in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

6. Jahrestag

Ach könntest du doch zurückkommen und eine Weile bei uns sein. Wir möchten deine Stimme hören und dich lächeln sehen. Wir möchten dich umarmen und nicht mehr loslassen und dir sagen, wie sehr wir dich lieben.

Josef Schwazer „Pichler Seppl“

In liebevoller Erinnerung gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. Juni um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Der Tag, an dem du uns verließt, kam viel zu früh, doch eines sollst du wissen, vergessen werden wir dich nie.

Allen, die mit uns beten und an unseren Seppl denken, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie

Ganz besonders gedenken wir deiner am Sonntag, den 17. Juni um 10.00 Uhr bei der hl. Messe in der Pfarrkirche von Mareit.

5. Jahrestag

Franz Siller

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Die Angehörigen

3. Jahrestag

3. Jahrestag

Margareth Pichler geb. Gruber

Rosmarie Braunhofer geb. Baur

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 1. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot, er ist nur fern.

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Allen, die daran teilnehmen, dich in lieber Erinnerung behalten und dein Grab besuchen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie

In Liebe und Verbundenheit denken wir besonders an dich am Samstag, den 9. Juni um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Wenn ihr mich sucht, dann sucht in euren Herzen. Wenn ihr mich dort findet, dann lebe ich in euch weiter.

Ein großer Dank gilt all jenen, die daran teilnehmen und dich stets in lieber Erinnerung behalten. Deine Familie


Jahrestage „Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer die Trennung! Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.“

2. Jahrestag

Agnes Aukenthaler geb. Riederer In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. Juni um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes. Wir denken an dich, wir reden von dir, wir spüren, du bist bei uns, doch immer wieder fließen leise Tränen. Wir vermissen dich.

8. Jahrestag * 27.09.1944 † 27.05.2010 Ganz besonders denken wir an dich, liebe Mamme und Oma, bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. Juni um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Allen, die daran teilnehmen, für dich beten oder im Stillen an dich denken, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Wir beten für dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

2. Jahrestag

Peter Frey * 13.11.1978 † 17.06.2016

Wir gedenken deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Herzlichen Dank an Alenas Freunde Theresa und Jonas für die musikalische Gestaltung der Messe. Vergelt’s Gott an Pfarrer Thomas Stürz und an alle, die daran teilnehmen und dich, lieber Günther, in lieber Erinnerung behalten.

„Papi, du fehlst mir!“

19. Jahrestag

Günther Leitner Manchmal in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen.

In Liebe deine Frau Barbara mit Paul und Aron deine Tochter Alena mit Renè deine Eltern und Schwestern mit Familie

In Liebe deine Familie

Peter, du fehlst uns so ... Wo früher dein Lachen war, ist jetzt nur noch Stille. Wo früher dein Platz war, ist jetzt nur noch Leere. Unfassbar ist die Erkenntnis, es wird sich nie mehr ändern. Peter, wir werden dich vermissen, ein Leben lang.

Hildegard Penz Wwe. Öttl

In Liebe und Dankbarkeit deine Kinder und ganz besonders deine Enkel Lukas und Julia

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Lieben

5. Jahrestag

Karl Gartner

* 03.04.1922 † 10.06.2013

Olympionike – Ski alpin 1948, St. Moritz 1952, Oslo

Wir vermissen dich immer mehr, dein liebevolles, feines Wesen, deine Leichtigkeit, dein Lachen, deine strahlende Persönlichkeit. In Liebe und Dankbarkeit deine Familie

2. Jahrestag

M

anchmal bist du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, immer in unserer Mitte, für ewig in unseren Herzen.

Du fehlst uns sehr!

Alois Sparber In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. Juni um 9.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Untertelfes. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie Erker 06/18

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Jahrestage Aus der Seelsorgeeinheit

Die Liebe

Paul Valentini,

ist unvergänglich

Pfarrer

Das Weihesakrament Die Weihe ist eines der sieben Sakramente der Kirche. In ihnen wirkt Christus selbst an einem Menschen. Das Weihesakrament ist ein Sakrament des Dienstes wie die Ehe. Es will der Gesellschaft neue Kinder erwecken und ihr Leben mit Wort – Wort Gottes – und Nahrung – Eucharistie – begleiten und entfalten helfen. Als einziges Sakrament wird die Weihe in drei Stufen unterschieden: Diakon, Priester, Bischof. Diakon: Bis zum Konzil (1962 – 1965) war die Diakonatsweihe eine Vorstufe der Priesterweihe. Seitdem ist es auch ein selbstständiges Weiheamt und es können verheiratete Männer/ Väter ab dem Alter von 35 Jahren als ständige Diakone geweiht werden. Unverheiratete können nach der Weihe nicht mehr heiraten. Diakone dürfen taufen, Wort-Gottes-Feiern halten, bei einer Messe predigen, Krankenkommunion spenden, Begräbnisse halten und Trauungen vorstehen. Sie dürfen nicht Eucharistie (Messe) feiern, Beichte abnehmen und Krankensalbung spenden. Priesterweihe: Priester werden durch die Weihe und die Sendung des Bischofs zu dessen Mitarbeitern bestellt. Sie haben die Aufgabe, in der Liturgie die Geheimnisse des Glaubens zu feiern, das Evangelium zu verkünden und karitativ tätig zu sein. Sie werden vom Bischof in den Ortsgemeinden als Pfarrer, Kooperatoren oder mit besonderen Aufgaben in der Diözese eingesetzt. Die Priesterweihe darf nur der empfangen, der nach dem Urteil des Bischofs geeignet ist. Diakone wie Priester versprechen dem Bischof Gehorsam. Bischofsweihe: Die Bischofsweihe ist die höchste der drei Stufen. Durch sie werden die Empfänger in das Kollegium der Bischöfe aufgenommen. Sie werden für eine bestimmte Diözese geweiht und übernehmen auch Verantwortung für die gesamte Weltkirche. Als Nachfolger der Apostel sind sie gemeinsam mit dem Papst für die Leitung der Kirche verantwortlich. Nur die Bischöfe können selbst auch weihen.

und hört auch

durch den Tod nicht auf.

5. Jahrestag

Hilda Gander Wwe. Haller † 13.06.2013 In liebevoller Erinnerung denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. Juni um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche von Untertelfes. Menschen, die wir lieben, sterben nie. Sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Herzlichen Dank allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen. Deine Familie

Was man nicht verhindern kann, ist, dass geliebte Menschen uns irgendwann verlassen. Aber man kann verhindern, dass sie in Vergessenheit geraten. In Liebe und Dankbarkeit feiern wir den Gedächtnisgottesdienst für unsere lieben Eltern am Samstag, den 30. Juni um 20.00 Uhr in Tschöfs.

11. Jahrestag

Ludwig Dapunt † 4. Juni 2007

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Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Horst mit Lisi, Manuel und Sabrina

13. Jahrestag

Elisabeth Mölgg † 30. Juni 2005


Aus den Wipptaler Gemeinden

GEBURTEN Brenner: Beatrice Olivieri (13.04.2018, Brixen). Simon D’Angelo (19.04.2018, Brixen). Elena Leider (25.04.2018, Brixen). Freienfeld: Oliver Rainer (07.04.2018, Brixen). Pfitsch: Aariz Mohammed (07.04.2018, Brixen). Simon Winkler (26.04.2018, Brixen). Oriela Shala (27.04.2018, Brixen). Ratschings: Anna Eisendle (09.04.2018, Brixen). Emma Holzmann (12.04.2018, Brixen). Elia Mayr (16.04.2018, Brixen). Emma Siller (23.04.2018, Brixen). Leni Kotter (25.04.2018, Brixen). Sterzing: Marie Braunhofer (09.04.2018, Brixen). Cristian Citoli (16.04.2018, Brixen). Luca Di Bonaventura (16.04.2018, Mantua). Johannes Sparber (24.04.2018, Brixen).

TODESFÄLLE Brenner: Sophia Mair, 93 (16.04.2018, Brenner). Rosa Mair, 96 (22.04.2018, Sterzing). Freienfeld: Peter Überegger, 87 (28.03.2018, Freienfeld). Alois Leitner, 88 (13.04.2018, Sterzing). Josef Sorg, 78 (19.04.2018, Bozen). Pfitsch: Luigia Tinelli, 88 (27.03.2018, Sterzing). Franz Riederer, 91 (17.04.2018, Pfitsch). Notburga Eisendle, 87 (25.04.2018, Pfitsch). Elisabeth Messner, 87 (30.04.2018, Pfitsch). Sterzing: Halina Kazimiera Miszewska, 70 (07.04.2018, Sterzing). Anna Staudacher, 97 (09.04.2018, Sterzing).

EHESCHLIESSUNGEN Pfitsch: Dunja Plancher und Muhamadou Ceesay (04.04.2018, Pfitsch). Ratschings: Tanja Häusler und Matthias Hofer (21.04.2018, Ratschings). Sterzing: Johanna Heide und Alexander Sterzing (13.04.2018, Sterzing).

BAUKONZESSIONEN Brenner: Benedetto Bondì, Ivana Boschi, Brenner Investment GmbH, Giorgio Gennari, Eraldo Marcassoli, Prestige House GmbH, St. Valentinstr.36: Sanierung des Wohngebäudes und Sanierung Wohnungen, Bp.163,

K.G. Brenner. Franzensfeste: Gemeinde Vahrn: Wasserleitung zur lw. Beregnung, Bp.40/2, versch. Gp., KG Mittewald und Neustift II. Freienfeld: Peter Sparber: Errichtung einer Überdachung für Hebebühnen, Bp.595, K.G. Trens. Petra Freund, Pfulters 40: Teilweiser Abbruch und Wiederaufbau des Wohngebäudes, Bp.172, K.G. Stilfes. Walter Wild: Anbringung einer Holzkonstruktion mit Begrünung beim Wirtschaftsgebäude, Bp.596, K.G. Trens. Martin Wieser, Niederried 18: Sanierung und Ausbau des Wohntrakts, Bp.141, K.G. Stilfes. Anton Fleckinger, Mauls 100: Sanierungsarbeiten und Errichtung einer Gaube, Bp.224, K.G. Mauls. Pfitsch: Georg Tötsch: Errichtung eines Gebäudes für Urlaub auf dem Bauernhof, Gp.1872, K.G. Pfitsch. Georg Tötsch: Abbruch und Wiederaufbau des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes und Errichtung von lw. Verarbeitungs- und Lagerräumen, Bp.301 und 416, Gp.1796/1, 1872 und 2097/21, K.G. Pfitsch. Markus Graus: Errichtung eines lw. Geräteraums, Gp.1042, K.G. Wiesen. Hotel Residence Rose KG, Wiesen 119: Sanierung mit Erweiterung und Errichtung eines Fahrradunterstandes mit einer Ladestation für Elektrofahrzeuge, Bp.465, K.G. Wiesen. Stefan Holzer: Bau eines Wohnhauses mit Ferienwohnungen, Gp.1684, K.G. Pfitsch. Melanie Graus, Afens 281A: Sanierung und Umgestaltung der Wohnung, Bp.589, K.G. Wiesen. Edith Mair, Tulfer 260A: Errichtung einer unterirdischen Garage, Bp.661, K.G. Wiesen. Ratschings: Jaufentalerhof GmbH, Jaufental, Mittertal 53: Erweiterung des Hotels, Bp.311, K.G. Jaufental. Matthias Mair, Mareit, Gassegaud 5: Sanierung des Wohntraktes, Bp.86, K.G. Mareit. Alphotel Tyrol GmbH, Innerratschings 5B: Erweiterung des Hotels, Bp.430, K.G. Ratschings. Rainer & Co. KG, Jaufental, Mittertal 48: Erweiterung des Hotels, Bp.315 und 418, K.G. Jaufental. Anton Obex, Innerratschings 42: Umbau des Stadels, Errichtung eines Hofladens mit Abstellraum und Errichtung

des Wohnhauses der Hofstelle, Bp.153, Gp.1165/1 und 1169, K.G. Ratschings. Michael Nössing, Mareit, Nassereit 12: Sanierung des Wohnhauses, Bp.100, K.G. Mareit. Katerina Helceletova, Gasteig, Koflweg: Errichtung eines Reihenhauses, Gp.273/7, K.G. Jaufental. Patrick Mair, Mareit, Gassegaud 4: Sanierung des Wohnhauses, Bp.257, K.G. Mareit. Renè Freund, Obertelfes: Erweiterung der Terrasse, Bp.240 und 241, K.G. Telfes. Günter Plattner, Jaufenpassstr.14: Sanierung und Ausbau einer zusätzlichen Wohnung, Bp.328, K.G. Ratschings. Josef Kruselburger, Maiern: Errichtung von überdachten Abstellplätzen, Gp.1245/2, K.G. Ridnaun. Sterzing: Maria Rainer, Gabriel, Michael und Monika Siller, Thuins 45: Erweiterung des Wohnhauses, Bp.150, K.G. Thuins. Gemeinde Sterzing: Bau der Abwasserbeseitigung Ried – Sterzing, Gp.267/1, 481 und 456/1, K.G. Ried. Martin Rainer, Unterackern 13: Sanierung des Stadeldaches und Wiederaufbau eines Maschinenraumes, Bp.38 und 305, K.G. Thuins. Martin Rainer, Unterackern 13: Umbauarbeiten am Wohnhaus, Bp.199, K.G. Thuins. Friedrich Karl Messner, Stadtplatz: Umgestaltung des Gebäudes, Bp.140/2, K.G. Sterzing. Roman Salcher, Tschöfs: Bodenangleichungsarbeiten, Gp.588, K.G. Tschöfs. Hermann Gschnitzer, Gartenweg 5: Sanierung der Wohnung, Bp.533, K.G. Sterzing. Franz Oberstaller, Dantestraße 1: Interne Umbauarbeiten, Bp.25, K.G. Sterzing. Christoph Hofer, Lahnstr.25B: Umbau des Hauses, Bp.299, K.G. Sterzing. Frida Wild, Unterackern 14: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.354, K.G. Thuins. Elisabeth Mühlsteiger, Gartenweg 4: Sanierung mit Erweiterung, Bp.415, K.G. Sterzing. Hotel Schwarzer Adler KG, Irmgard Mössner, Elisabeth und Martin Mühlsteiger, Meinhard-II.-Gasse 4: Abbruch der Dependance und des Lagers und Neubau der Wohnanlage mit Tiefgarage, Bp.1094, 131 und 550, K.G. Sterzing.

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Ärztekalender Gesundheit

Veranstaltungen

Apotheken 02.06. – 08.06.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 09.06. – 15.06.: Stadtapotheke Tel. 765397 16.06. – 22.06.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 23.06. – 29.06.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 30.06. – 06.07.: Apotheke Paracelsus Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 – 12.00 Uhr geöffnet.

Praktische Ärzte 01.06.: Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786 02.06.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 13.06.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 09.06.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 10.06.: Dr. Berta Marcher Tel. 327 8107444 16.06.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 17.06.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 23.06.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 24.06.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 30.06.: Dr. Giuliana Bettini 01.07: Dr. Pietro Stefani Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.

Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187.

Tierärzte 02.06.: 03.06.: 09./10.06.: 16./17.06.: 23./24.06.: 30.06/01.07.:

Dr. Heinrich Forer Dr. Bruno Prota Dr. Stefan Niederfrinige (Dr. Bruno Prota) Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

Kleintier-Notfalldienst Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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2.6. THEATER „Thomas auf der Himmelsleiter“, Regie: Ulrich Kofler, Stilfes, Innenhof des Pfarrwidums, 21.00 Uhr, Reservierung: Tel. 338 378468 (16.00 – 19.00 Uhr) oder theater. stilfes@gmail.com. UNTERHALTUNG Konzert und Dämmerschoppen der MK Ratschings, Ratschings, Vereinshaus, 20.30 Uhr.

2. und 3.5. UNTERHALTUNG 180-Jahr-Feier der MK Mareit, Mareit, Festplatz.

3.6. UNTERHALTUNG Frühschoppen der Musikkapelle Pflersch, Pflersch, Haus der Vereine, 11.30 Uhr. MUSIK „Good News“, Spirituals & Gospels, Gossensaß, Pfarrkirche, 20.00 Uhr.

5.6. THEATER „Thomas auf der Himmels-

leiter“, Stilfes, Innenhof des Pfarrwidums, 21.00 Uhr. KONZERT 1. Abschlusskonzert der Musikschule Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 18.00 Uhr.

6.6. THEATER „Grenzgänger am Brenner“, Matrei, Parkhotel Matrei, 19.00 Uhr, Tel. 0043 52736269. THEATER „Thomas auf der Himmelsleiter“, Stilfes, Innenhof des Pfarrwidums, 21.00 Uhr. SPORT Wanderung zum Nigerpass/ St. Zyprian, AVS Freienfeld.

7.6. KONZERT 2. Abschlusskonzert der Musikschule Sterzing, Stadttheater, 18.00 Uhr.

8.6. THEATER „Grenzgänger am Brenner“, Trens, Hotel Post, 19.00 Uhr, Tel. 0472 647124.

THEATER „Thomas auf der Himmelsleiter“, Stilfes, Innenhof des Pfarrwidums, 21.00 Uhr. VORTRAG „Heilkräuter, die Apotheke der Natur“, alternative Heilmethoden nach Gottfried Hochgruber, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr.

9.6. SPORT Wegetag, AVS Sterzing, AVS Pfitsch.

9. und 10.6. SPORT Klettercamp Arco, AVS Freienfeld.

10.6. UNTERHALTUNG Familienfest auf allen Almen im Ratschingstal. KULTUR Herz-Jesu-Feuer, AVS Ratschings.

12.6. THEATER „Thomas auf der Himmels-

Erker WIPPTAL, WAS GEHT? Von wegen tote Hose. Ausstellungen, Konzerte, Kino, Theater, Wanderungen, Vorträge und noch mehr Termine findet Ihr in Wipptals größtem Online-Veranstaltungskalender. Ihr wollt ein Event ankündigen? Gerne! Mit einem Klick alles im Blick: www.dererker.it


Veranstaltungen

Verbraucherzentrale Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr.

leiter“, Stilfes, Innenhof des Pfarrwidums, 21.00 Uhr. SPORT Obiselleralm, Saltaus/Passeier, AVS Ratschings Senioren.

13.6. THEATER „Thomas auf der Himmelsleiter“, Stilfes, Innenhof des Pfarrwidums, 21.00 Uhr.

16. und 17.6. MUSIK Bezirksmusikfest in Sterzing.

17.6. UNTERHALTUNG „Augfohrn isch“, Ratschinger Almen.

21.6. SPORT Senioren-Bergwanderung Schönegg/Mendelkamm, AVS Pfitsch.

24.6. SPORT Wanderung bei Riva am Gardasee, AVS Sterzing. UNTERHALTUNG Knödelsonntag auf allen Ratschinger Almen. UNTERHALTUNG Kirchtagsfest in Trens. UNTERHALTUNG Jaufentaler Kirchtag, 10.00 Uhr.

1.7. UNTERHALTUNG Familiensonntag in Ladurns. UNTERHALTUNG Landes-Almtanz auf der Kalcheralm, 11.00 Uhr.

3.7. VERSCHIEDENES Almkäseverkostung auf der Rinneralm, 10.30 Uhr.

4.7. SPORT Wanderung Sellajoch/Plattkofel, AVS Freienfeld.

6.7. UNTERHALTUNG Dämmerschoppen der FF Thuins, 18.00 Uhr. MUSIK „Megalodon Collective“, Franzensfeste, Festung, 21.00 Uhr.

8.7. UNTERHALTUNG 11. Ratschinger Almfest, ab 8.00 Uhr. UNTERHALTUNG Bergmannsfest BergbauWelt Ridnaun Schneeberg, 10.00 Uhr. UNTERHALTUNG Eröffnung der Themenwoche

„Berg und Blume“, Gossensaß, ab 10.00 Uhr.

Kurse 30.6. und 1.7.: Geburtsvorbereitungs-Wochenendkurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sitzungssaal im Sprengel, St.-Jakob-Weg 8, 9.00 – 18.00 Uhr. Anmeldung Vorsorgedienst: Tel. 0472 774621.

Vereine & Verbände ELKI 2.6.: Mit Papi zur Feuerwehr Mareit, Treffpunkt: Feuerwehrhalle Mareit, 10.00 Uhr. 8.6.: Sommerfest mit Kasperle im ElKi-Garten, ab 15.00 Uhr (nur bei schönem Wetter). 13.6.: Schatzsuche im ElKi-Garten, 15.00 Uhr (nur bei schönem Wetter). Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. KOLPINGFAMILIE 9.6.: Internationales Kolping Fußballturnier, Brixen. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. JUGENDTREFF Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr.

Märkte 5.6, 20.6. und 5.7.: Krämermarkt, Brenner. 12.6.: Monatsmarkt, Sterzing. 1., 8., 15., 22., 29.6. und 6.7.: Bauernmarkt

Ausstellungen

Dauerausstellung Immer auf Draht, Festung Franzensfeste.

Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung Geschlossen: vom 2. Juli bis einschließlich 13. August. Die Beratungstermine erfolgen in diesem Zeitraum in Brixen. Sozialgenossenschaft Tagesmütter Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. Gewalt im Alter Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende Jeden 1. Donnerstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 17.00 – 18.30 Uhr. Sprachencafé Sterzing Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote Wipptal Montag bis Freitag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (Vertretung der Zivilinvaliden) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. Beratung Suchtprävention für Jugendliche und Eltern Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. Trauercafé Sterzing, Margarethenhaus, 5. Juni (9.15 – 10.45 Uhr). Familienberatungsdienst Terminvereinbarung Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com

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Iatz wissmer’s, va wen mir iatz regiert wearn. Wie, sell mießmer earscht schaugn. Amol die Gsichter sein nui. Ob ober a nuier Beese besser keehrt, sell wearmer noar schun sechn. Amol vourhobm tiense gor ollerhond! I hatt gor nie gewisst, dassis a Rentner gibb, de wos finftausnd Eiro und mehr olle Munat kriegn. Ober de nuidn Schoffer möchtn de iatz awie stuutzn. Jo, sog i, und mit den Geld kannt man jo mein kluene Rente awie austockn. I sogat nit na und brauchn tatt is woll a. Jo, und ’s Stuirezohln sollat iatz noar a gonz ondert wearn: girechter und fir olle gleich. Ober ob des iatz noar de derrichtn, dass iatz noar a de zohln, de wos bis iatz kuene Schtuirn oder holt villzi wienig gizohlt hobm? Weil sell hot bis iatz nou kuen Regierung derrichtit! Und i gitrauat mi zi wettn, de do woll epper a nit ... Und a iber die Einwondrerei dischputiern de nuidn Hearn. Iberhaupp der nuie Bortige: Der will kamm meahr uen einerlossn; und de, de wos noch ihn eh schun ziviel do sein, de will er schleinig wieder ban Templ ausn jogn. Iatz, i bin wirkler a gueter Mensch, a „Guetmensch“, wie heint gschumpfn weard, wenne a Herz fir nuie Mitbirger hosch. Ober wenn i heint olle Toge etlane junge storke Mannder ba Stott au untriff, de mier a Schildkappl virreckn, weil se va mier gearn eppas hattn, frog i mi schun, kannt der nit decht eppas onders tien. Freiler woaß man va kuen, wrum er akkrat ba ins do isch. Und nou wieniger woaß man, wrum er nit ba ihn derhueme bliebm isch. Ob man sich do woll in richtign Reim draus mocht oder nit epper die folschn Schlisse ziecht? Ober lei denkn weard man schun nou derfn! Erker 06/18

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Impressum

Kleinanzeiger

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara.martorelli@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna.eisendle@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Nadine Brunner, Alois Karl Eller, Günther Ennemoser, Harald Kofler, Sabrina Kofler, Daniel Mayr, Hermann Schölzhorn, Klaus Schuster, Siegfried Siller, Karl-Heinz Sparber, Dario Massimo Titelseite: 123RF Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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1918

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

03.06.1918

Der Turnverein und der Männergesang-Verein Sterzing haben dem Professor Edgar Meyer für sein wackeres und mannhaftes Auftreten beim Volkstag in Sterzing und in voller Würdigung seiner Verdienste um die deutschvölkische Sache die Ehrenmitgliedschaft dieser Vereine verliehen. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

08.06.1918

Ehrlichkeit

Aus Sterzing wird uns berichtet: Maria Schölzhorn, Nachtwächtersgattin in Sterzing fand am 5. des Monats nachmittags in der Neustadt ein Geldtäschchen mit dem beträchtlichen Inhalt von 146 Kronen. Sofort gab sie dasselbe als Fundgegenstand beim Stadtmagistrat ab und ersuchte um Verlautbarung durch ortsübliches Austrommeln. Am gleichen Nachmittag noch meldete sich die Verlustträgerin Marie Siller, wohnhaft beim Mucher Felix in Jaufensteg, Gemeinde Ratschings, die herzlich froh war, wieder in den Besitz des schmerzlich vermißten Geldes gelangt zu fein. Es gibt halt doch noch auch ehrliche Leute.

Zeitungskritik, anstatt sich an die Behörde zu wenden, wenn seine Beschwerde begründet ist. - Vorausbemerkt sei, daß alle dringenden Sachen, als Expreßbriefe und Telegramme, ohnedies durch separate Boten vom Postamte in Sterzing abgefertigt und den Parteien zugestellt werden, was heute wohl allgemein bekannt, ebenso die Unmöglichkeit der Briefzustellung in den Häusern der vielen weit zerstreuten Einzelhöfe. Wir haben hier vier Posttage und zwar, Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag. Für die Fraktion Gospenaid besteht nur eine GelegenheitsZustellungsverpflichtung. Ich habe an den Posttagen die auslaufende Pest im Orte zu

Der Tiroler

Tage, sonst aber am nächsten Tage selbst. Die ganze, stets zunehmende Arbeit erfordert pro Posttag einen Zeitaufwand von 7 bis 8 Stunden. Nur mit Hilfe meiner Tochter vermag ich auch noch die Zustellung der Briefe in Außertal zu besorgen. Als Entlohnung, Herr Postkritiker, erhalte ich und meine Tochter zusammen, sage nicht ganz eine Krone pro Tag, für 7 bis 8 Arbeitsstunden. Ich lade Sie daher ein, diesen beneidenswerten Dienst hier zu übernehmen und zu besorgen und jeder Partei die Post in das Haus zuzustellen, dann werden Sie satt und in Ihrer Kritik vernünftiger werden. Ich habe übrigens auch meine Instruktion und das Recht, durch Gelegenheitszustellungen die Post zu besorgen. Mir als Bötin, wird allein die Verantwortung ganz ungerechtfertigter Weise zugeschrieben für jede verspätete Postzustellung. Wird zum Beispiel am Samstag ein Brief in Sterzing um 10 Uhr vormittags zur Post gegeben, bleibt er liegen bis Montag. Bin Taglöhnerin, habe 7 Kinder und einen arbeitsunfähigen Mann und muß von der Händearbeit leben. Mir genügt übrigens, daß ich bereits 20 Jahre lang diesen Postbotendienst um die gewiß bescheidene Entlohnung zur Zufriedenheit des Postamtes besorgt habe. Maria Gschnitzer, Postbötin. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

10.06.1918

Neue und alte Brücke in Franzensfeste beim Hotel Reifer (um 1922)

Die Postverhältnisse in Jaufental Offenbar weiß der Artikelschreiber („Tiroler Anzeiger“ vom 23. Mai 1918) nicht, daß die Gemeinde Jaufental - mit Ausnahme der Fraktion Gasteig - aus weit zerstreuten Einzelhöfen besteht und daß es viele solche Orte in Tirol gibt, wo derartige Schwierigkeiten in der Postzustellung sind. Er klagt über den allgemeinen Unwillen in der Bevölkerung und über die sich selbst eingebildeten unhaltbaren Zustände bei der Postzustellung und glaubt, er sei an der richtigen Adresse mit einer öffentlichen

11.06.1918

sammeln und in Gasteig bei der Postablage abzugeben und zugleich die neue Post, die der Postbote von Ridnaun dort abgibt, zu übernehmen, sodann die Post in Gasteig von Haus zu Haus zuzustellen. Bis ich wieder in Jaufental mit der für dort bestimmten Post eintreffe, vergehen drei Stunden Zeit. Im Winter habe ich die Post ins Mittertal zum Lehrer zu tragen, welcher die Briefe mit den Schulkindern den Leuten zuschickt. Im Sommer besorge ich die Post nach Schluppes und Obertal den entferntesten Häusern, wenn möglich noch am gleichen

Aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt Aus Franzensfeste wird uns berichtet, daß der dortige Besitzer des Gasthofes zum „Reifer“, Herr Wild aus russischer Gefangenschaft gesund zurückgekehrt sei. 3 Jahre war er für seine Angehörigen verschollen, nie war ihnen in dieser ganzen Zeit ein Lebenszeichen von ihm zugekommen und nun ist er in diesen Tagen unangemeldet zur unbeschreiblichen Freude der Seinen eingetroffen. Der Tiroler Erker 06/18

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