Erker Jahrgang 32 - Juni 2020
Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
NEUSTART
IM WIPPTAL Kultur
Aufgeschrecktes Federvieh
Gesellschaft
Steigende Arbeitslosigkeit
Sport
Wipptaler im Lockdown
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Nächster Redaktionsschluss:
15.06.20
Inhalt
© Martin Schaller
Politik Brenner: Zwei Projekte genehmigt.....................................................42 Franzensfeste: Gemeinde bekommt Ex-Anas-Gebäude....................43 Sterzing: Neuer Kreisverkehr eingerichtet..........................................44
12 Neustart im Wipptal Nach der wirtschaftlichen Vollbremsung und drei Monaten Stillstand soll der Tourismus im Wipptal wieder in Schwung kommen. Nur wann? Wie? Und mit welchen Kollateralschäden? Ein Stimmungsbild.
Wirtschaft Verkehr: Bessere Luft während der Ausgangssperre..........................10 Titelgeschichte: Neustart im Wipptal..................................................12 Wipptal: Steigende Arbeitslosenzahlen..............................................30 Gesellschaft Wipptal: Todesfälle in der Coronakrise...............................................31 Senioren: Wie sie mit der Krise umgehen..........................................32 Seelsorge: Regelung für Gottesdienste..............................................34 Kultur Museen: Verhaltener Neustart............................................................50 Unantastbar: Hymne auf das Leben...................................................54 Menschenbilder: Die Bergwerksköchin Amalia Alber........................56 Pagine italiane Una metafora bellica...........................................................................60 Mondo del lavoro................................................................................62 Parrocchiale Fortezza..........................................................................64 Sport ...................................................................................................67 Sport Umfrage: Wipptaler Sportler während der Coronakrise....................68 Alex Schwazer: Sperre bestätigt.........................................................72 Broncos: Planen in unsicheren Zeiten.................................................74
50 Verhaltener Neustart
32 Senioren in der Coronakrise
74 Unsichere Planung
Erker-Extra Sport & Freizeit.....................................................................................68 Auto & Bikes.........................................................................................77 Rubriken Laut §...................................................................................................42 Aus der Seelsorgeeinheit.......................................................................44 Jugendseite: WhatsUpp?! im Wipptol...................................................46 Tourentipp des Monats.........................................................................72 Gesundheit...........................................................................................80 Rezept..................................................................................................82 Leute ...................................................................................................82 Jahrestage............................................................................................84 Unterhaltung........................................................................................88 Veranstaltungen....................................................................................90 Gemeinden...........................................................................................91 Impressum............................................................................................91 Kleinanzeiger........................................................................................92 Sumserin...............................................................................................93 Vor 100 Jahren.....................................................................................94 Erker 06/20
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Liebe Leserin, lieber Leser, Titelgeschichten wie diese können einen den letzten Nerv kosten. Seit drei Wochen recherchiere ich, wie der Start in die Wipptaler Sommersaison wohl werden wird. Hole Meinungen ein, Prognosen, Statistiken, Informationen von offizieller Seite. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich den Text schon umgeschrieben habe. Wenn der Erker erscheint, wird diese Titelgeschichte wohl schon von gestern sein. Und irgendwie hoffe ich das, für uns alle. Denn so düster, wie die Lage jetzt, kurz vor Drucklegung aussieht, wird es hoffentlich nicht bleiben. Jedes Land hat gegen das Virus gekämpft und hat die Lage zu einem großen Teil im Griff. Doch wann dürfen die Menschen wieder reisen, unterwegs sein, Urlaub außerhalb der eigenen Staatsgrenze machen? Am wenigsten lassen sich die Politiker in Deutschland und Österreich, den Südtiroler Hauptmärkten, in die Karten schauen. Fast täglich werden neue Signale über den Brenner geschickt. Zwischen Hoffen („Ja, wir sollten die Grenzen baldmöglichst öffnen“) und Bangen („Ob und wann wir öffnen, hängt allein von der Entwicklung in Italien ab“). Beeindruckend finde ich, wie Wipptaler Betriebe und Privatpersonen in dieser Zeit die Stellung halten. Wie sie trotz dieser unsicheren Zukunft weiter an eine Saison mit Urlaubsgästen glauben, sich neu finden und erfinden, das Beste aus ihrer Lage machen, auch wenn es Kraft und Anstrengung kostet. Auf einen guten Sommer – für uns alle!
Abgeblitzt Der ultraliberale Kunstkritiker und Politiker Vittorio Sgarbi, ein Onorevole eben, mit dem Brixner Landesrat Massimo Bessone und flankierendem Geleitschutz im Tross. Virenresistent!
Leserbrief
Kein Mülleimer Die Erde ist kein Mülleimer und auch kein Aschenbecher! Ende April unterhalb des Fleiner Jöchls am Roßkopf aufgenommen. D. S.
Redakteurin
IN EIGENER SACHE Unsere Mitarbeiterin Erna Eisendle hat sich nach zehnjähriger Tätigkeit Mitte Mai vom Erker verabschiedet. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen dir, liebe Erna, alles Gute und viel Glück für deinen Neuanfang! Mit Anfang Mai ist ein bekanntes Gesicht wieder zum Erker zurückgekehrt. Unsere ehemalige Redakteurin Susanne Strickner (susanne.strickner @dererker.it) leitet nun unser Sekretariat und ist in Sachen Werbung und Abos Ihre Ansprechpartnerin. Wir wünschen Susanne viel Freude an ihrer neuen Tätigkeit.
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Erker
online Zugriffszahlen 1. – 24.05.20
91.832 Seitenaufrufe
+72,56 % zum Vorjahr
TED Ergebnis Mai Werden Sie die Corona-App nutzen?
Die Juni-Frage Fahren Sie heuer in den Urlaub?
ja nein
33 %
67 %
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Neue Leiterin im Sozialsprengel Wipptal Ingrid Hofer Kienzl ist das neue Gesicht im Sozialsprengel Wipptal. Anfang Mai hat die gebürtige Ahrntalerin die Sprengelleitung von Sieglinde Sigmund übernommen. Ingrid Hofer ist Jahrgang 1971, verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Aicha. Sie war mehrere Jahre im Sozialsprengel Klausen in der Sozialarbeit mit Minderjährigen und Familien tätig, hat aber auch Erfahrungen in der Seniorenarbeit und in der Begleitung und Betreuung von Menschen mit Behinderung gesammelt. Eine zweijährige Forschungstätigkeit an
der Freien Universität Bozen sowie die Arbeit als Bankangestellte und als Buchhalterin zeugen von Vielseitigkeit und breit angelegten Interessen. Ihre Berufung ist aber die Sozialarbeit. Die Sozialassistentin und Soziologin sieht sich selbst als Lernende, mit großer Lust daran, in die Tiefe zu gehen und neue Wege zu erkunden. Ihre Leitungsfunktion im Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal sieht sie als spannende Herausforderung mit der Chance, Entwicklungen zum Wohle der Wipptaler mitzugestalten. Wichtig ist ihr dabei das Miteinander im Sinne einer partizipativen Sozialarbeit.
Wipptal
Bildung in Zahlen Laut Landesinstitut für Statistik (ASTAT) besuchten im Schuljahr 2018/19 im Wipptal 639 Kinder einen Kindergarten, 1.108 die Grundschule, 610 die Mittelschule und 357 Jugendliche eine Oberschule. An den 19 Kindergärten wurden in 34 Gruppen 639 Kinder betreut, davon 320 Buben und 319 Mädchen. 87 Kinder (13,6 %) sind ausländischer Herkunft. In den Wipptaler Grundschulen gab es in 115 Klassen 1.108 Schü-
ler, 557 Buben und 551 Mädchen. 13 Prozent hatten einen Migrationshintergrund, 5,4 Prozent waren vom Religionsunterricht befreit. An den Mittelschulen wurden in 33 Klassen 610 Schüler unterrichtet, 323 Buben und 287 Mädchen. 12,2 Prozent waren Ausländer, vier Prozent waren vom Religionsunterricht befreit. An den Oberschulen im Wipptal waren in 24 Klassen 357 Schüler eingeschrieben, 154 Buben und 203 Mädchen.
Fugger-
Roppe
Iatz weart’s longsom zi zenge.
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Leader-Aufruf beendet
© GRW Wipptal/Eisacktal
Erste digitale Vollversammlung der GRW Wipptal/Eisacktal
Die Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung Wipptal/Eisacktal blickte bei ihrer diesjährigen Vollversammlung auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück. Die Vollversammlung fand Ende April aufgrund der aktuellen Lage zum ersten Mal auf digitalem Wege statt. Der Obmann der Genossenschaft Günter Haller ging in seiner Begrüßung auf die aktuelle Lage in der Genossenschaft ein und merkte an, dass „diese unvorhersehbaren Ereignisse der letzten Wochen auch die Genossenschaft vor große Herausforderungen stellt. Daher gilt es nun, die Entwicklungen genau zu verfolgen und dann die notwendigen Entscheidungen zu treffen.“ Geschäftsführerin Carmen Turin gab anschließend einen Überblick über die Tätigkeiten, wobei das Jahr 2019 für die Genossenschaft ein durchwegs positives Jahr war. In allen Bereichen konnten Zuwächse verzeichnet werden. Vor allem in der Weiterbildung wurden verstärkt Sprachkurse durchgeführt. Im Bereich der Weiterbildung und in den verschiedensten EU-Projekten und Programmen wie Leader und Interreg, die durch die GRW Wipptal/Eisacktal begleitet und umgesetzt wurden, konnten beachtliche Ergebnisse erzielt werden. In der Regionalentwicklung betreut die Genossenschaft die beiden Leader-Gebiete „Wipptal 2020“ und „Eisacktaler Dolomiten“. Zudem begleitet die Genossenschaft den Interreg-Rat Wipptal zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für die Bezirksgemeinschaft Wipptal sowie die Stelle für Regionalentwicklung im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Weiters organisiert die GRW Wipptal/Eisacktal berufsbegleitende und persönliche Weiterbildungen vor allem im Bezirk Wipptal. Im Jahr 2019 konnte dabei ein wesentlicher Zuwachs bei der Abhaltung von Kursen allgemein und im Speziellen bei den Sprachkursen verzeichnet werden. Auch spezifische Kurse für Betriebe und Unternehmen vor Ort werden verstärkt durchgeführt. Im Sommer werden Freizeitprogramme für Kinder und Jugendliche mit den Sommererlebniswochen sowie das Berufsfindungsprojekt „Heute beginnt meine Zukunft – Berufsfindung für Mittelschüler“ organisiert, die auf großen Andrang stoßen.
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Das Leader-Gebiet „Wipptal 2020“ hat seinen nunmehr zehnten Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen erfolgreich beendet. Die Lokale Aktionsgruppe Wipptal 2020 hat weitere acht Projekte genehmigt. Die Lokale Aktionsgruppe Wipptal 2020 – das Entscheidungsgremium im Rahmen von Leader im Wipptal – hat weitere acht Projekte genehmigt. Für mehrere Untermaßnahmen im Lokalen Entwicklungsplan Wipptal 2020 konnte von Mitte März bis Mitte April 2020 angesucht werden, das heißt für Investitionen für die landwirtschaftliche Produktion und Diversifizierung, für die Unterstützung von nicht-landwirtschaftlichen Tätigkeiten von Kleinst- und Kleinbetrieben, für den Bau und die Sanierung von Wanderwegen bin hin zu Projekten der Dorfgestaltung und Freizeitinfrastruktur sowie Kooperationsprojekten. In diesem zehnten Aufruf wurden insgesamt acht Projekte eingereicht und von der LAG Wipptal 2020 genehmigt. Die ausgewählten Projekte betreffen die Konzepterstellung für die Dorfund Verkehrsplanung in der Gemeinde Pfitsch, die Dorfgestaltung Pflersch, Dorfgestaltung Mauls, die Errichtung eines Parkplatzes für den Klettersteig in Afens, die Sanierung des Kreuzwe-
ges in Stilfes, die Errichtung einer Aussichtsplattform in der Hölle in Innerpflersch, die touristische Entwicklung der Glockenweihnacht in Sterzing-Ratschings sowie ein Kooperationsprojekt der HGV Service Gen. mit den Lokalen Aktionsgruppen Eisacktaler Dolomiten, Sarntaler Alpen und Wipptal 2020 zur Weiterentwicklung der Eisacktaler Kost. Das EU-Förderprogramm Leader setzt sich u. a. zum Ziel, lokale Kreisläufe zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund ist auch der jüngste Beschluss der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) im Leader-Gebiet Wipptal 2020 gefasst worden: Es handelt sich um die Mitfinanzierung eines Kooperationsprojektes zur Weiterentwicklung und Neuausrichtung der Eisacktaler Kost, bei dem der Bezug zum Territorium mit verschiedenen Sektoren gestärkt und weiterentwickelt werden soll. „In den vergangenen Aufrufen wurden bereits viele interessante Projekte eingereicht. Wir sind nun froh, dass auch private Projektwerber verstärkt Interesse zeigen und Projekte mit starkem lokalen Bezug einreichen und das Territorium so gestärkt wird“, so Karl Polig, Präsident der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Wipptal 2020. Umso mehr sei man deshalb erfreut, dass besonders in dieser schwierigen Zeit auch der lokale Tourismus in den Genuss einer Förderung kommt.
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Der lange Weg aus der Pandemie von Barbara Felizetti Sorg
Mit „Die Welt steht still“ und „Zurück ins Leben“ – so haben wir die Chronologie der Ereignisse rund um das Coronavirus in unserer April- und Mai-Ausgabe betitelt. Ein kurzer Blick auf das Weltgeschehen zeigt: Es wird noch ein langer Weg aus der Pandemie.
gen in der Region bei Notwendigkeit elaubt. 3. Mai Die EU prüft die Zulassung des Ebola-Medikaments Remdesivir.
24. April Die Leichtathletik-EM in Paris wird ersatzlos abgesagt. 25. April Die WHO weist darauf hin, dass genesene Corona-Patienten nicht automatisch immun sind; diese Annahme sei nicht ausreichend wissenschaftlich gedeckt. Vor der Lockerung der Ausgangsbeschränkungen ab 4. Mai verteilt Italien kostenlose Masken an Pflegepersonal und Polizisten. 26. April Die UNO warnt vor möglichen Hungerkatastrophen in den Entwicklungsländern, die durch die Coronakrise hervorgerufen werden. Italien will mit Antikörpertests die Dunkelziffer der Infizierten genauer bestimmen. LH Arno Kompatscher erlässt eine Dringlichkeitsmaßnahme: Senioren begleiten und Tiere betreuen ist wieder möglich. 27. April Die WHO zeigt sich aufgrund steigender Infektionszahlen in Afrika, Osteuropa, Lateinamerika und einigen asiatischen Staaten besorgt. In Italien steigen die Corona-Todeszahlen wieder schneller an.
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Seit dem 19. Mai genießt Südtirol wieder mehr Bewegungsfreiheit.
28. April Laut der Innsbrucker Staatsanwaltschaft haben sich bislang 285 Personen aus mehreren Ländern einem Ermittlungsverfahren zur Ausbreitung des Coronavirus gegen das Bundesland Tirol angeschlossen. 30. April Das Ebola-Medikament Remdesivir zeigt in einer klinischen Studie US-amerikanischer Wissenschaftler positive Ergebnisse. Italien will eine Warn-App einsetzen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. 1. Mai Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bietet der chinesischen Regierung ihre Mitarbeit bei der Untersuchung der Herkunft des Coronavirus an. US-Präsident Donald Trump beharrt darauf, dass das Coronavirus aus einem Labor
in der chinesischen Stadt Wuhan stamme. Die USA erlauben den begrenzten Einsatz des Wirkstoffs Remdesivir, der gegen Ebola eingesetzt wird, bei Covid-19-Patienten; er verkürzt die Genesungszeit um einige Tage. Die EU-Regierungschefs sammeln angeblich 7,5 Milliarden Euro für einen Impfstoff. 2. Mai Laut den Vereinten Nationen (UN) droht Afrika aufgrund der Coronakrise eine humanitäre Katastrophe. Spanien lockert die Ausgangssperre. Österreich startet in Phase 2: Alle Geschäfte sowie viele Dienstleistungsbetriebe dürfen unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften wieder öffnen. Laut einer Verordnung von LH Kompatscher sind Bewegun-
4. Mai Deutschland verlängert die Grenzkontrollen zu Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Dänemark bis zum 15. Mai. In Österreich liegt die Arbeitslosigkeit mit 12,8 % auf einem historischen Höchststand. In Italien werden die strengen Sicherheitsmaßnahmen schrittweise gelockert. 5. Mai Großbritannien verzeichnet mit 32.000 Toten die höchste Opferzahl in Europa, gefolgt von Italien mit 29.000 Toten. Südtiroler Studierende können zurück an ihren Studienort in Österreich. 6. Mai Die WHO mahnt bei Lockerungen zur Vorsicht. Deutschland verlängert die Kontaktbeschränkungen bis 5. Juni. 7. Mai Laut Robert-Koch-Institut droht eine zweite Corona-Welle noch vor Herbst. Nach einigen Fällen in Europa werden auch bei mehreren Kindern in den USA ungewöhnlich schwere Erkrankungen festgestellt, die möglicherweise in Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen.
In den Niederlanden werden die Corona-Restriktionen gelockert. Die Abgeordneten des deutschen Bundestages verzichten auf eine Erhöhung ihrer Diäten. 8. Mai Die WHO erwartet bis zu 190.000 Corona-Tote in Afrika. In den USA steigt die Arbeitslosenquote auf 14,7 %. Die EU-Kommission empfiehlt die Verlängerung der Einreisebeschränkungen in europäische Länder bis zum 15. Juni. Südtirol geht per Landesgesetz in der Phase 2 einen autonomen Weg. 10. Mai Weltweit gibt es mehr als 4 Millionen Infizierte und fast 280.000 Todesfälle. 13. Mai Nach Einschätzung der Vereinten Nationen wird die Coronakrise zum Anstieg bitterster Armut in der Welt beitragen. Die EU verständigt sich auf eine abgestimmte Entwicklung von Corona-Apps. Ischgl ist angeblich wieder coronafrei. Italien beschließt ein 55 Milliarden schweres Hilfspaket für Wirtschaft und Familien. 14. Mai Die Europäische Zentralbank erwartet in Europa einen massiven Konjunktureinbruch im zweiten Quartal. 15. Mai Der legendäre Ironman auf Hawaii wird auf Februar 2021 verschoben. Laut einer Schätzung der Asiatischen Entwicklungsbank erwartet die Weltwirtschaft in diesem Jahr Einbußen von 5,8 bis 8,8 Billionen Dollar.
16. Mai Spanien verlängert den Alarmzustand bis Mitte Juni. Deutschland, Österreich und die Schweiz lockern kurzfristig die Beschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr. Die Fußball-Bundesliga startet neu; die Spiele werden ohne Publikum ausgetragen, die Spieler müssen vor Spielbeginn 14 Tage in Quarantäne. 17. Mai Neuseeland kehrt nach sieben Wochen Lockdown zur Normalität zurück. Katar droht mit 50.000 Euro Strafe bei Maskenverstoß. Der europäische Gewerkschaftsbund Etuc geht davon aus, dass innerhalb der EU bereits bis zu 20 Millionen Beschäftigte ihren Job verloren haben könnten. 18. Mai Deutschland und Frankreich schlagen ein weiteres europäisches Hilfsprogramm in Höhe von 500 Milliarden Euro vor, das von Italien für unzureichend gehalten wird. In Italien dürfen sich die Menschen innerhalb ihrer Region wieder ohne triftigen Grund frei bewegen; auch Restaurants, Bars, Friseursalons, Geschäfte und Museen können besucht werden. In Südtirol dürfen wieder Gottesdienste stattfinden, in Kindergärten und Grundschulen wird ein Notdienst eingerichtet, die Kleinkindbetreuung wird wieder aufgenommen. 19. Mai Eine Verordnung vom LH Kompatscher erlaubt wieder mehr Bewegungsfreiheit. 20. Mai Tschechien schlägt einen „Mini-Schengen-Raum“ mit Deutschland, Österreich, Ungarn und der Slowakei vor. Erker 06/20
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Bessere Luft während der Ausgangssperre Während der Ausgangssperre hat sich die Luftqualität in Südtirol verbessert, wie eine Untersuchung der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz ergeben hat. Die Einschränkungen des Personen- und Warenverkehrs, die der gesundheitliche Notstand rund um Covid-19 mit sich gebracht hat, haben ab der zweiten Februarhälfte zu einem starken Rückgang des Verkehrs geführt. Die Folge: Auch die Schadstoffe in der Luft haben abgenommen und die Luftqualität hat sich verbessert. Dies zeigen die Erhebungen, die das Labor für Luftanalysen und Strahlenschutz der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz durchgeführt hat. Monitoring der Luftschadstoffe Untersucht wurden die Daten zur Luftqualität von Jänner bis Ende April dieses Jahres. Sie wurden mit den Daten des Vergleichszeitraums der letzten zehn Jahre verglichen. Der Fokus lag dabei vor allem auf Luftschadstoffen, die mit dem Straßenverkehr in Zusammenhang stehen, insbesondere dem Stickstoffdioxid (NO2), dem Stickstoffmonoxid (NO) und dem Feinstaub (PM10). Die Daten stammen von den Luftmess-Stationen am Hadrianplatz und in der Claudia-Augusta-Straße in Bozen, in
der Trogmannstraße in Meran und entlang der Brennerautobahn bei Neumarkt. An diesen verkehrsreichen Stellen wird der Stickstoffdioxid-Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter normalerweise nur knapp unterschritten oder sogar überschritten. Von Mitte März bis Mitte April NO2-Werte halbiert Luca Verdi, Direktor des Labors für Luftanalysen und Strahlenschutz, erklärt: „Unsere Messwerte zeigen, dass die Stickstoffdioxid-Emissionen in der Zeit der Ausgangssperre von Mitte März bis Mitte April sowohl in Bozen als auch in Meran gegenüber
Fehlende Messstation Im Wipptal gibt es schon seit Längerem keine Messstation, jene in der Margarethenstraße wurde bereits vor einigen Jahren entfernt. Obwohl Landeshauptmann Arno Kompatscher bereits im April 2018 bei einem Mobilitätsbend in Wiesen festgestellt hat, es sei „kein Problem, die Messstation wieder aufzustellen“, wartet das Wipptal vergeblich darauf. Die nächste Station befindet sich in Vahrn an der Autobahnausfahrt Brixen-Nord.
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dem Vergleichszeitraum der letzten zehn Jahre im Durchschnitt um die Hälfte gesunken sind. Die Stickstoffmonoxid-Konzentration ist auf ein Drittel zurückgegangen, während die Feinstaub-Werte (PM10) grundsätzlich unverändert geblieben sind.“ Dabei galt es abzuklären, ob diese Werte rein auf den Wechsel der Jahreszeit zurückzuführen sind, da bei den Stickstoffdioxid-Werten alljährlich zwischen Jänner und April ein Rückgang verzeichnet wird. Dazu wurden die durchschnittlichen NO2-Werte der letzten zehn Jahre Tag für Tag miteinander verglichen. „Der Vergleich zeigt, dass die Werte im Jänner und Februar 2020 mit jenen der Vorjahre vergleichbar sind“, so Verdi. In der Zeit der Ausgangssperre vom 16. März bis zum 19. April sei die durchschnittliche NO2-Konzentration jedoch gegenüber demselben Zeitraum der letzten zehn Jahre um die Hälfte zurückgegangen: von 38 Mikrogramm pro Kubikmeter auf 21 Mikrogramm pro Kubikmeter in der Claudia-Augusta-Straße in Bozen, von 30 auf
16 Mikrogramm pro Kubikmeter in der Trogmann-Straße in Meran und von 52 Mikrogramm pro Kubikmeter (Durchschnittswert der Jahre 2017, 2018 und 2019) auf 25 Mikrogramm pro Kubikmeter entlang der Brennerautobahn in der Gemeinde Neumarkt. Die Erhebungen der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz belegen also, dass auch in Südtirol die coronabedingte Ausgangssperre zu einer merklichen Verbesserung der Luftqualität geführt hat. Mit dem Beginn der Lockerungen und dem Eintritt in die Phase 2 des Notstandes hat sich auch das Mobilitätsverhalten wieder geändert. In dieser Phase war die Bevölkerung dazu aufgerufen, als Verkehrsmittel nicht das Privatauto zu bevorzugen, sondern auf Alternativen, allen voran auf das Fahrrad, zu setzen. Anstieg nach Ende des Lockdowns Wie die neue Situation sich auf die Einhaltung der jährlichen Grenzwerte auswirken wird, ist noch nicht absehbar: „Das hängt davon ab, wie sich die Emissionen und die Wetterlage entwickeln werden“, unterstreicht Luca Verdi. „Eines jedoch ist sicher: Steigen die durch den Verkehr bedingten Luftschadstoffe wieder an, wirkt sich das unmittelbar negativ auf die Luftqualität aus. Das bestätigen auch die Messwerte, die im Zeitraum der ersten Lockerungen vom 20. bis zum 30. April erhoben wurden.“ Einmal mehr wird dabei deutlich, dass die Stickstoffdioxid-Emissionen direkt auf den Verkehr und speziell auf die Dieselfahrzeuge zurückzuführen sind. Sämtliche Daten der landeseigenen Luftmess-Stationen sind in Echtzeit auf dem Webportal des Landes im Bereich Umwelt unter Luft einsehbar.
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Neustart im Wipptal von Renate Breitenberger
Nach der wirtschaftlichen Vollbremsung und drei Monaten Stillstand soll der Tourismus im Wipptal wieder in Schwung kommen. Nur wann? Wie? Und mit welchen Kollateralschäden? Ein Stimmungsbild. Juni steht vor der Tür. Die meisten Europäer haben ihr Reiseziel ausgesucht, gebucht oder ihren Jahresurlaub bereits hinter sich. Meer, Berge, irgendwo hin, mit Flugzeug, Zug oder Auto, nach Übersee oder auf dem Festland. Schön wär’s, wenn’s so wär. Diesen Sommer ist alles anders. Viele Grenzen Europas sind für den Reiseverkehr immer noch dicht, kein Flugverkehr, kaum Bahnverkehr. Alles wegen Corona. Zu schnell hatte sich das hochansteckende Virus im Frühjahr global ausgebreitet, die Gesundheitssysteme waren auf dem Zahnfleisch wie nie, zu groß war und ist die Angst vor einem möglichen Rückfall. Die Lage entspannt sich zwar zusehends. Die Zahlen in den EU-Mitgliedsstaaten sinken, es gibt immer weniger Todesfälle und Neuinfektionen. Doch noch immer fällt es den Regierenden schwer, im ausländischen Gast weniger den Virusträger als vielmehr den Geldbringer zu sehen. Man will es langsam, aber sicher angehen. Doch die Wirtschaft drängt, und das aus gutem Grund: Der Sommertourismus ist für viele Branchen lebensnotwendig. Nach monatelangem Zwangsurlaub soll es wieder schnellstmöglich zur Schengen-Normalität kommen. Ein holpriger Weg. Nach langem Zögern hat der römische Ministerrat entschieden, am 3. Juni die Staatsgrenzen für Einund Ausreisende wieder gänzlich
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zu öffnen, auch um zumindest einen Teil der Sommersaison retten zu können. Bisher war es italienischen Staatsbürgern nicht einmal erlaubt, die eigene Region zu verlassen. Wer nach Italien einreiste, musste sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Italiener dürfen nun von einer Region Italiens in die nächste fahren. Auch Touristen können wieder nach Italien kommen. Die Frage ist, ob sie auch dürfen. Österreich hat angekündigt, die Grenzen Mitte Juni zu öffnen, allerdings nur zu Deutschland und der Schweiz. Der Weg über den Brenner soll zu bleiben, vor allem wegen dem Sorgenkind Lombardei, wo es italienweit die meisten Corona-Todesopfer gab und die Zahlen nur langsam stagnieren. Von einer europäischen Einigung
keine Spur. Lieber setzt man auf bilaterale Zusammenschlüsse zwischen Ländern, die dieselbe Reproduktionszahl aufweisen, die Zahl, die angibt, wie viele Menschen von einem Infizierten angesteckt werden. Eine Durchreise durch Österreich ist Touristen aus Deutschland ohne Zwischenstopp erlaubt. Bis Drucklegung des Erker kamen fast täglich unterschiedliche Signale, auch von Politikern in Österreich und Deutschland. Der deutsche Bundesminister des Auswärtigen Heiko Maas stellt in Aussicht, dass Deutschland mit 14. Juni die weltweite Reisewarnung für Touristen aufheben könnte. Statt einer Reisewarnung soll es nur noch Reisehinweise geben. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hingegen schlägt Urlaubsgutschei-
ne für Bayerns Bürger und eine Förderung von Urlaub in Deutschland vor. Tirols Landeshauptmann Günther Platter begrüßt eine rasche Grenzöffnung nach Italien, der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hingegen findet eine solche Lockerung schlichtweg unverantwortlich. Wann und ob eine Öffnung in diesem Sommer möglich sein wird, hänge allein von der Entwicklung in Italien ab. Niederschmetternde Aussagen für Südtirol, wo das Coronavirus mittlerweile erfolgreich bekämpft und in Griff zu sein scheint. Strenge Hygiene- und Sicherheitsvorschriften Die Corona-Pandemie hat auch Wipptals Hotellerie und Gastronomie ins Mark getroffen. Jetzt
heißt es, so gut es geht mit der Krise umzugehen. Eine Art Normalität aufbauen, von der niemand weiß, wie lange sie anhalten wird. Landesgesetze sollen helfen, Südtirol vor allem sicher zum normalen Alltag zurückzuführen. Südtirols Betriebe hatten eine Woche früher als die restlichen Regionen Italiens die Möglichkeit, wieder zu öffnen. Bars und Restaurants durften am 11. Mai ihre ersten Gäste empfangen, Hotels am 25. Mai – unter strengsten Hygiene- und Sicherheitsvorschriften. Das Coronavirus wird über Tröpfcheninfektion weitergegeben und gelangt über Nase, Mund und Augen in den oberen Lungentrakt. Abstand halten bleibt deshalb das beste Präventionsmittel. In Geschäften gilt die Regel: eine Person pro zehn Quadratmeter. Auf einer Verkaufsfläche von weniger als 50 m2 gilt die Abstandsregel. Hotels, Urlaub auf dem Bauernhof, Privatzimmervermieter, Ferienwohnungen und Schutzhütten müssen auf Gemeinschaftsflächen die 1/10-Regel befolgen. Ausgenommen sind Flächen zur Verabreichung von Speisen und Getränken. Im Restaurant dürfen sich nicht mehr Personen aufhalten, als es Sitzplätze gibt. Die Tische müssen einen Abstand von zwei Metern zwischen den Personen garantieren. Sind Trennvorrichtungen da oder leben die Personen im selben Haushalt, darf der Abstand unterschritten werden. Tische, Utensilien und Trennvorrichtungen müssen nach jedem Kundenwechsel desinfiziert werden. Essen und Trinken am Tresen ist – mit Trennvorrichtung oder mit Abstand von zwei Metern untereinander – erlaubt. Servierkräfte müssen im Kontakt mit Gästen
Masken des Typs FFP2 ohne Ventil oder Gleichwertiges wie Schutzvisiere verwenden. Um eine Wellnessanlage öffnen zu dürfen, müssen Betriebe eine „Protected Covid-Area“ schaffen: tägliches Fiebermessen bei den Angestellten, zertifizierte Antikörpertests. Obwohl das seit dem 18. Mai gültige Staatsgesetz einige Regelungen lockerer nimmt, gilt in Südtirol nach wie vor das Landesgesetz und damit die Abstandsregel von zwei Metern. Im restlichen Staatsgebiet ist es ein Meter. Die Corona-Zahlen werden genau beobachtet. Werden die Regeln nur halbherzig beachtet, droht die Schließung des Betriebes bzw. die Rückkehr zum Lockdown. Alltag mit Corona Die Urlauber werden sich an die neuen Gepflogenheiten im Wipptal gewöhnen müssen. Nach wochenlangem Eingesperrtsein sind auch die Wipptaler selbst noch dabei, die Regelungen erst einmal für sich selbst zu verinnerlichen. Corona hat Menschen vorsichtiger und misstrauischer gemacht. „Ich gehe nur noch einkaufen, wenn es unbedingt nötig ist.“ „Eine Shoppingtour? Keine Lust zurzeit.“ „Auswärts essen? Nein, momentan nicht.“ Andere wiederum sagen: „Ich genieße die Freiheit, einzukaufen, unterwegs zu sein, jetzt erst recht.“ „Es ist eine Gratwanderung“, sagt eine Wipptalerin. Der eine erschrickt, wenn man Mundschutz trägt. Der andere erschrickt, wenn man keinen trägt. Der eine ist brüskiert, wenn man ihm zu nahe kommt, beim anderen wünscht man sich plötzlich selbst etwas mehr Distanz. Jeder hat ein andeErker 06/20
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„Mehr wird heuer nicht drin sein“ Ein Lokal für zwei Monate zu schließen, ist eine Sache. Eine andere Sache ist, richtig starten zu können. Zum Glück hatte ich keine Investitionen zu tätigen. Mein Ziel ist es, die Mitarbeiterin zu halten. Mehr wird heuer nicht drin sein. Die Gemeinde hat mir mehr Platz für Tische und Stühle im Freien zugebilligt, weil ich keine anderen Ausweichmöglichkeiten habe. Gott sei Dank ist Sommer. Ich versuche mich an alle Bestimmungen zu halten. Hoffentlich halten sich auch alle Gäste an die Regeln, auch nach ein oder zwei Gläsern Wein. Andreas Trenkwalder, Bar Flammenschenke, Sterzing „Welcher Regelung soll ich folgen?“ Die Verkaufsfläche in meinem Dorfladele beträgt rund 20 m², ebenso jene der Bar. Die momentane Situation, mit abgetrennter Bar, wirft Fragen auf, die kaum zu beantworten sind. Unsere Verbände liefern uns rund um die Uhr Informationen – eine unglaubliche Herkulesaufgabe, die aber zugleich einen immensen Informationsfluss ausgelöst hat, in dem man sich erst zurechtfinden muss. Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo ich mich frage, welcher Regelung ich jetzt folgen muss oder darf, sei es im Geschäft als auch in der Bar. Ist es die Abstandregel mit den zwei Metern? Die Quadratmeter-Regel mit den zwei Personen unter 50 m²? Oder ist es doch jene des menschlichen Hausverstandes, die von unseren Politikern so angepriesen wird? Ich hoffe, dass sich durch dieses Regel-Wirrwarr langsam ein Weg bildet, die für uns Kleinsten der Kleinen auch tragbar ist, ohne dass wir immer Angst haben müssen, unrecht zu handeln oder die Lizenz zu verlieren, etwa wenn man ohne Sicherheitsabstand einer älteren Dame hilft, die Sachen in die Einkaufstasche zu packen. Im Moment steht ein Tischchen in meiner Bar, dazu links und rechts ein Stuhl. Hocker am „Pudel“ sind noch keine aufzufinden. Maßnahmen, die dazu dienen werden, dass sich meine Gäste gar nicht erst lange aufhalten werden. Nachmittags bleibt bis auf weiteres geschlossen, der Geschehen ums „Feirumbier“ wäre zu groß, und Gäste verschicken bzw. nicht hereinlassen fange ich gar nicht erst an ... Es muss sich etwas tun, lange geht das so nicht mehr weiter. Über jedem Kopf und Unternehmen hängt das große Fragezeichen, wie es jetzt, aber auch im Herbst oder nächstes Jahr, weitergehen soll – und wirft einen Schatten, der sehr beängstigend und motivationszerstörend wirkt. Juliane Reiterer, Julia’s Cafè mit’m Dorfladele, Mauls „Ein fast unzumutbarer Wahnsinn“ Diese Wochen sind für mich frustrierend. Auf die zugesicherte finanzielle Unterstützung warte ich bis heute vergebens. Während des Lockdown habe ich Kuchen ausgeliefert, um im Kontakt mit unseren Kunden zu bleiben. Dabei gab es auch viele nette Begegnungen, die Leute hatten regelrecht Redebedarf. Die Zwei-Meter-Abstandsregel ist in der Gastronomie schwer umsetzbar. Jeder Mitarbeiter muss eine FFP2-Atemschutzmasken oder ein Gesichtsvisier tragen, das ist ein fast unzumutbarer Wahnsinn. Ich hoffe, dass es bald eine Änderung diesbezüglich gibt. Wir haben das Glück, ein kleiner, bodenständiger Traditionsbetrieb zu sein, dennoch machen wir uns Sorgen,wie es weitergehen wird. Ich hatte vor, in den nächsten Jahren umzubauen, daraus wird vorerst nichts. Irgendwie versuche ich mich durchzukämpfen. Ich frage mich, wie es anderen Selbstständigen geht, die etwa kurz vor der Pension stehen. Einige werden wohl das Handtuch werfen. Bei manchen Betrieben steht ein Generationswechsel an. Ob die Jungen noch Interesse haben, in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten? Ein Shutdown wie dieser könnte jederzeit wieder passieren.“ Hans-Peter Prenn, Café Prenn, Sterzing „Kostenintensiv, aber machbar“ Die größte Herausforderung ist die Ungewissheit, nicht zu wissen, wie es weiter geht, ob Grenzen geöffnet werden, wann und wie die gesetzlichen Bestimmungen beschlossen werden. Man kann weder Mitarbeitern noch Gästen eine klare Antwort geben. Dazu kommen die finanziellen Einbußen und die vielen Mitarbeiter, die jetzt
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res Gefühl, ab wann die persönliche Grenze überschritten wird. Solche Situationen hat man bis jetzt nicht gekannt und man will sich auch nicht wirklich gewöhnen. Angenehm ist es für niemanden. Die meisten passen auf, wie sie sich verhalten. Corona kann überall lauern. Die Polizei auch. Andere wiederum nehmen es leger, belächeln „das ganze Theater“ oder sind fast brüskiert, wenn ihr Kollege vor ihnen die Maske hochschiebt. „Na, wegen mir brauchsch net in Maulkorb unlegn.“ Aller Anfang ist schwer. Am 11. Mai, als in Sterzing die ersten Bars aufgesperrt haben, machte Alois Bacher vom Stadtcafé Lamm eine Runde durch die Alt- und Neustadt. Sein Eindruck: „Es herrschte reger Betrieb. Die Leute haben sich gefreut, das Leben zu genießen. Sie saßen auf Terrassen, unter den Lauben, im Freien. Die Einheimischen sind froh, wieder unter Leute gehen zu können. Seitdem die Zwangsjacke gelockert ist, haben sie auch wieder einen anderen Humor.“ In den vergangenen Wochen hat er Essen ausgeliefert, wie mehrere andere Betriebe im Wipptal. „Die Leute freuten sich über unseren Besuch, und sei es nur, um zwei Worte miteinander wechseln zu können“, so Bacher. Warten auf den Gast, warten aufs Geld Für einheimische Betriebe, Arbeitgeber und Mitarbeiter sind dies schwierige Wochen. Ohne Grenzöffnung keine Gäste. Ohne Gäste keine Arbeit. Ohne Arbeit kein Geldverdienen. „Es ist schon hart. Du bist über Jahre einen gewissen Rhythmus gewöhnt und musst plötzlich von 100 auf Null zurückfahren. Das zeigt dir, wie unkontrollierbar das Leben ist, wie schnell man die Kontrolle über das Gewohnte verliert“, so eine Gastwirtin. Am schlimmsten findet sie die Ungewissheit. Die-
ses Warten. Dieses Nicht-Wissen, ob, wann und welche Gäste ins Wipptal kommen dürfen. 30.000 Südtiroler waren Anfang Mai arbeitslos gemeldet, gut ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Die meisten sind befristet angestellte Saisonarbeiter und warten, dass es wieder losgeht im Tourismus. Die Arbeitgeber möchten zwar, können aber noch keine Auskunft geben, wann und ob die Mitarbeiter überhaupt arbeiten können. „Ich hangle mich von Woche zu Woche“, sagt ein junger Koch. „Die finanziellen Hilfen helfen, aber das Ersparte brauche ich für die Miete auf.“ Die Lohnausgleichskasse ist nun um weitere neun Wochen verlängert worden. Wie überall in Südtirol warten auch im Wipptal zahlreiche Angestellte und Chefs aufs Geld, auf die versprochenen Hilfsmaßnahmen, die Auszahlung der Beiträge und der Lohnausgleichskasse. „Wir haben keine Einnahmen und trotzdem Ausgaben für Versicherung, Wasser, Strom, und von etwas leben müssen wir ja auch“, so ein Arbeitgeber. Viele sind auf einen einmaligen Verlustbeitrag des Landes angewiesen. „Niemand weiß Bescheid, niemand kann klare Antworten geben“, hörte man im Mai mehrere Betroffene sagen. Die Bürokratie ist hoch und aufwendig wie nie. Seit Wochen haben die zuständigen Ämter Tausende von Anträgen, u. a. für Elternzeit, Babysitter-Bonus, Arbeitslosengeld und Lohnausgleich, zu bearbeiten; sie versprechen, so schnell wie möglich das Geld auf die Bankkonten auszuzahlen. Alle hoffen, dass die Prognosen nicht eintreten. Sobald Entlassungen wieder erlaubt sind, soll auch Südtirol eine Entlassungswelle drohen. 5.000 bis 10.000 Menschen, vielleicht auch mehr, werden ihren Job verlieren, aus allen Branchen, denn erkrankt einer von ihnen, werden alle anderen
mitgerissen. Im Gastgewerbe sind in den vergangenen zwei Monaten 11.500 Arbeitsplätze verloren gegangen. 7.000 Südtiroler und 4.500 ausländische Arbeitskräfte, betroffen sind vor allem Frauen. Strenge Auflagen, ein Sommer mit wenig Gästen ... Lässt sich mit diesen Aussichten überhaupt kostendeckend arbeiten? Das ist die Frage, die sich auch jeder Betrieb im Wipptal für sich selbst machen muss. „Wir warten ab, ob und wie wir wieder aufsperren. Ich muss erst einmal den Kopf frei kriegen und Gedanken ordnen“, sagt ein Gastwirt. Ein anderer sagt: „Aufsperren ist immer noch besser, als zuhause bleiben. Ich bin um jeden Euro froh.“ Für viele Betriebe wird es enorm schwierig, in diesen Monaten die Rentabilität zu halten. Vor allem kleine Betriebe fürchten, dass große mit Schnäppchenpreisen auf den Markt gehen. Diese Angst ist laut IDM-Verwaltungsrat Hansi Pichler berechtigt. „Preispolitik und Dumping sind aber nicht Südtirol. Dieses Spiel werden wir immer verlieren. Südtirol muss seinen Preis haben.“ In einer noch nie da gewesenen Kampagne will IDM Südtirol als Antwort auf die Krise vermarkten: Ruhe und Rückzug. Sicherheit und Sichtbarkeit. Zunächst soll auf den einheimischen und italienischen Gast gesetzt werden – immerhin ein Markt mit 60 Millionen Einwohnern. Die Frage ist, ob die Italiener heuer genug Geld für Urlaub haben oder es lieber am Meer ausgeben. Jedem zehnten Handels-, Gastronomie- und Dienstleistungsbetrieb in Italien droht die Schließung, sollte sich die Wirtschaftslage nicht rasch erholen oder erst im Herbst ein völliger Neustart möglich sein. Dies geht aus einer Studie des Verbandes der Handelstreibenden
Confcommercio hervor. Ministerpräsident Giuseppe Conte legt den Staatsbürgern nahe, heuer in der Heimat ihren Urlaub zu verbringen. Angst vor Corona im eigenen Betrieb Mit Spannung werden die nächsten Monate erwartet, auch mit dem mulmigen Gefühl im Bauch, ob die Weltgesundheitsorganisation WHO Recht behält. Diese meint, das Coronavirus könne gar nicht eliminiert werden und verschwindet vielleicht nie wieder. Eine zweite Welle im Herbst ist nicht auszuschließen. Erleidet Südtirol einen Rückfall, wäre die Tourismusbranche die erste, die darunter leidet. Die Angst, dass im eigenen Betrieb ein Corona-Fall auftritt, ist groß. Was, wenn im Hotel ein Gast positiv getestet wird? Positiv Getestete müssen in ein eigenes Zimmer gebracht werden, die zuständige Sanitätsbehörde muss informiert werden, der Gast darf nur noch mit Schutzkleidung und -ausstattung besucht bzw. ärztlich betreut werden. Bei allen Gästen und Mitarbeitern, die mit dem Gast in Verbindung standen, wird Fieber gemessen. Und wie lässt sich nachweisen, ob sich ein Mitarbeiter im Betrieb oder außerhalb angesteckt hat? Kann bewiesen werden, dass frühzeitig alle nötigen Maßnahmen getroffen worden sind, ist davon auszugehen, dass der Betrieb nicht schließen muss. Das letzte Wort hat eine Fachkommission aus Experten. Für spezielle Fälle, die selten, aber doch eintreten können, braucht es noch klare Vorgaben, damit die Betriebe exakt wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Die neue Gastfreundschaft Die Hygiene- und Sicherheits-
im Lohnausgleich oder arbeitslos sind. Wir bereiten uns seit Wochen auf die Wiedereröffnung und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen im Betrieb vor. Es wird nicht einfach und vor allem ist es auch sehr kostenintensiv, aber auf jeden Fall machbar. Wir haben das Glück, bereits durch unsere Bauweise viele getrennte Bereiche geschaffen und viele verschiedene Räumlichkeiten zur Verfügung (z. B. zehn getrennte Restaurants) zu haben. So ist es möglich, die Sicherheitsbestimmungen sehr gut umzusetzen. Unsere größte Sorge ist die Kinderbetreuung, die nicht mehr in gewohnter Form angeboten werden kann, das Frühstücksbuffet und die Spa-Abteilungen. Hier werden wir Arbeitsprozesse komplett neu festlegen und hohe Sicherheitsstandards erfüllen müssen. Im Betrieb selbst stehen einige Umbauarbeiten an wie das Anbringen von Schutzgläsern und Wärmebildkameras. Daneben müssen auch die Mitarbeiter geschult werden. Zum Glück sind wir für Juli und August einigermaßen gut gebucht. Auch für die Herbstsaison erhalten wir viele Anfragen. Unser Hauptmarkt ist Deutschland, derzeit erhalten wir auch viele Anfragen aus Italien. Abgesehen von den Sicherheitsbestimmungen werden die Menschen in nächster Zeit sicher auf Fernreisen verzichten und eher nahe Erholungsgebiete bevorzugen. Wir in den Alpen sind sicher aufgrund unserer Lage in der Natur im Vorteil. Peter Mader, Feuerstein Nature Family Resort, Pflersch „Hoffe auf gute Herbstauslastung“ Bevor die Regierungen nicht einen Plan haben, wann welche Grenzen öffnen, ist es schwierig zu sagen, was die nächsten Monate touristisch bringen. An den Gästeanfragen merkt man sehr wohl, worauf die Kunden großen Wert legen: Hygiene, Sauberkeit, Desinfektion, die Größe der Speisesäle, die Größe des Betriebes, um große Menschenansammlungen zu vermeiden. Unser Augenmerk liegt zunächst darauf, die Mitarbeiter zu schützen und sie u. a. mit Masken und Handschuhen auszurüsten. Da wir mehrere große Räume zur Verfügung haben, werden wir kein Plexiglas montieren. Welche Auflagen für Kinderspielräume gelten, ist noch unklar. Kinderbetreuung ist anscheinend im Sommer erlaubt, auch da fehlen noch genaue Regeln. Am Buffet stellen wir Gästen Masken und Handschuhe bereit, sie sind verpflichtend zu benutzen. Wir haben Listen für unsere Putzfeen erstellt, was wie oft zu desinfizieren ist. Wir müssen aber auch feststellen, dass es sehr viele Situationen gibt, die das Gesetz nicht definiert und es dann auf einmal heißt, dass es verboten ist, zum Beispiel Zeitungen öffentlich bereitzustellen. Wir betreiben momentan ziemlich viel Marketing – zu 100 Prozent online – derzeit noch in Italien und bald auch wieder verstärkt am deutschen Markt. Ich denke, wir werden eine sehr gute Herbstauslastung haben, hauptsächlich von deutschen Gästen. Auch der Sommer wird einigermaßen zufriedenstellend verlaufen, natürlich nicht vergleichbar mit 2019. Vorausgesetzt, es kommt nicht erneut zu Grenzschließungen und Reisewarnungen. Georg Steurer, Hotel Schaurhof, Ried „Haben uns an die Marktverhältnisse angepasst“ Wie wir mit dieser Krise umgehen? Schwierige Frage! Man kann dieser Krise nicht mit strategischem Handeln begegnen, sondern muss fast täglich auf neue Situationen „reagieren“. Zurzeit haben wir nur die Bar geöffnet und alle Mitarbeiter in Lohnausgleich geschickt. Die größte Schwierigkeit ist, die betriebliche Liquidität zu gewährleisten, zu fixen und variablen Kosten kommt noch die Vorfinanzierung der Mitarbeitergehälter, dies bei komplettem Umsatzausfall. Trotzdem sehen wir zuversichtlich auf die Sommer- und Herbstmonate, die Buchungslage ist sehr gut. Wir haben uns an die geänderten Marktverhältnisse angepasst und sind sicher, dass wir den anspruchsvollen Kundenbedürfnissen punktgenau entsprechen. Kurzurlaub mit dem eigenen Auto und keine Fernreisen mit Flugzeug oder Kreuzschiffen werden in naher Zukunft den touristischen Markt bestimmen. Dies könnte für Sterzing und das Wipptal eine große Chance sein, es gilt, wie immer die Kräfte und Kompetenzen zu bündeln und als Ganzes zu vermarkten. Unbedingt notwendig sind baldigst alle europäischen Grenzöffnungen. Werner Steindl, Steindl‘s Boutiquehotel, Sterzing Erker 06/20
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„Ferienwohnungen könnten einen Vorteil haben“ Wir haben die Beschränkungen nicht so stark gespürt wie die Menschen in der Stadt. Auf dem Bauernhof, im Stall und auf dem Feld gab es immer zu tun. Die Schenke wäre im Winter sowieso geschlossen. Zu Pfingsten öffnen wir wieder, auch wenn die Vorschriften nicht leicht einzuhalten sind. Unsere Stuben sind klein. Bei schönem Wetter werden wir die Tische auf der Terrasse weiter auseinanderstellen. Aber wie soll man kontrollieren, ob die Besucher wirklich alle zur selben Familie gehören? Diese Verantwortung liegt wohl bei den Gästen selbst. Unsere Stammgäste haben angekündigt, dass sie heuer wiederkommen werden. Ich könnte mir vorstellen, dass kleine Betriebe mit Ferienwohnungen vor allem in dieser Zeit einen Vorteil haben. Eines ist sicher: Geld verdienen wird für uns alle nicht mehr so einfach wie früher.“ Familie Rainer, Ungererhofschenke, Schluppes/Jaufental „Wir versuchen es trotzdem“ Trotz der strengen Auflagen und unsicheren Zukunft haben wir entschieden, das Bergrestaurant Ende Mai zu öffnen. Laut geltenden Abstandsregeln dürften sich in unserem Pavillon nur zehn Leute zugleich aufhalten. Wir öffnen ihn trotzdem, in der Hoffnung, dass es in den nächsten Wochen noch Änderungen und Lockerungen gibt. Wie die Saison verlaufen wird, ist noch nicht abzusehen. Aber wir versuchen, auf jeden Fall das Beste aus derzeitigen Situation zu machen.“ Deborah Oberhofer, Bergrestaurant Roßstodl, Sterzing „Machen auf jeden Fall weiter“ Wir haben in den letzten Wochen begonnen, Menüs auf Bestellung auszuliefern. Der Lieferservice wurde sehr gut angenommen. Auf jeden Fall möchten wir unser Restaurant weiterführen. Wann wir öffnen, haben wir noch nicht entschieden. In Österreich und Deutschland gilt die Abstandsregel von einem Meter, in Südtirol sind es zwei Meter – doppelt so viel. Wir suchen noch nach einer Lösung, wie wir diese Vorschrift in unserem Lokal am besten umsetzen können. Vielleicht ändern sich die Parameter noch, das wäre wünschenswert. Burkhard Bacher, Gourmet-Restaurant Kleine Flamme, Sterzing „Freue mich auf die Wiedereröffnung“ Unsere Wintersaison ist leider abrupt zu Ende gegangen. Die Zeit des Lockdown haben wir für Arbeiten genutzt, für die uns sonst immer die Zeit gefehlt hat. Jetzt freue mich auf die Wiedereröffnung im Juni. Auf die Sommersaison haben wir uns mit allen vorgeschriebenen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet. Um so wenig Platz wie möglich zu verlieren, haben wir Tische auseinandergerückt, Plexiglasscheiben montiert und im Innenbereich Abtrennwände aus Holz angebracht. Ich bin sicher, dass zudem auch jeder Gast eigenverantwortlich darauf achtet, den Mindestabstand zueinander einzuhalten. Christoph Gogl, Prantneralm, Schmuders „Trotz allem zählt, dass wir gesund sind“ Die Tage vor der endgültigen Schließung aller Bar- und Restaurantbetriebe waren schlimm. Fast täglich änderten sich die Bestimmungen und Regeln. Mit diesem Gefühl, auch mit der Angst vor dem Virus, mit der Angst, ungewollt gegen Auflagen zu verstoßen, zu arbeiten, war unzumutbar. Die schnelle Hilfe für Betriebe ließ auf sich warten, so konnte man erst sechs Wochen nach der Schließung um Beiträge ansuchen. Ob man diese auch bekommt, ist bis jetzt noch nicht klar. Zur finanziellen Sorge kam auch die Sorge, wie man als Selbstständiger bei Wiedereröffnung des Betriebes seine Kinder unterbringen soll, da wir beide im Betrieb tätig sind. Dieses Thema wurde leider noch zu wenig behandelt. Trotz allem zählt nur, dass wir gesund sind. Helmut Überegger und Julia Auckenthaler, Helli’s Imbiss Grill and more, Sterzing
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maßnahmen werden wohl auch in den nächsten Jahren eine bedeutende Rolle spielen. Auch in der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe Hellenstainer wird in Zukunft ein noch größeres Augenmerk darauf gelegt. So wird auch der Lernstoff im Bereich Service, Front Office, Kochen und Backen intensiviert und vertieft. „Bestehende Hygieneregeln werden noch genauer und penibler gelehrt und angewendet – bei allen wird ein größeres Bewusstsein entstehen müssen“, so Direktorin Brigitte Gasser Da Rui. Aktuell fließen im Fernunterricht Elemente betreffend Sicherheit und Eigenschutz bzw. Verantwortung gegenüber den Mitmenschen ein. Sobald die Schule wieder im Präsenzunterricht beginnt, wird’s konkret. Bereits seit einigen Wochen spielt die Schulleitung diverse Szenarien für den Herbst durch und befasst sich intensiv mit der Umsetzung. Eines ist sicher: Das Händeschütteln hat wohl für einige Zeit ausgedient. Aber Freundlichkeit, so Da Rui, hänge nicht nur vom Handshake ab. Ein freundliches Lächeln, das Gefühl, willkommen zu sein, gelebte Gastlichkeit seien mindestens genauso wichtig. Und wie sieht es mit einem Handshake in Handschuhen aus? „Abgesehen davon, dass ich Handschuhe als absolut unhygienisch erachte, vermitteln sie der Trägerin ein falsches Gefühl von Sicherheit. Wichtiger sind Abstandsregeln, Hände waschen, Hygiene und ein verantwortungsbewusster, rücksichtsvoller Umgang. Und alles nützt nichts, wenn das Hintergrundwissen fehlt – dieses sowie eine entsprechende Haltung sollten als Allgemeinbildung bereits in der Familie vermittelt werden. Die Schule baut darauf auf und professionalisiert das Ganze“, so Da Rui. Regnose statt Prognose Glaubt man dem Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx, ordnet Corona die Welt neu. Teilt die Zeit in ein Leben vor und nach dem Virus. Die Krise sieht Horx als eine Art Zeitenwandel, der das Wertesystem der westlichen Gesellschaften verändern wird. Wird es in Zukunft noch Kreuzfahrtschiffe mit 3.500 Personen an Bord geben? Hochintensivierten Tourismus wie in Ischgl? Billigflüge? Womöglich nicht mehr. Der Massentourismus, so Horx, sei ohnehin an seine Grenzen gestoßen. „Krisen sind ein Schub in Trends, die schon länger unterwegs waren und Branchen in neue Bahnen lenken: Nachhaltigkeit, Mobilität, Natur, Ursprünglichkeit, Trend zur Regionalität. Südtirol ist da gut aufgestellt.“ Statt Prognose rät er zur Regnose. Sich im Geiste in die Zukunft hineinversetzen: Wie wird mein Restaurant aussehen? Wie werde ich mich neu positioniert haben? Was wird mein Beitrag sein? So zeigen sich statt Ängste neue Wege. „Die Welt nach Corona wird keine katastrophische Welt sein, sondern gerade im Tourismus und in der Gastronomie eine neue Form von wirtschaftlichen Tätigkeiten mit sich bringen.“ Keine schlechten Zukunftsaussichten. Fehlen nur noch die Urlaubsgäste ...
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„Alles sehr gewöhnungsbedürftig“ COVID-19 fordert die Hoteliers und Gastwirte im Wipptal heuer in besonderer Weise heraus. Im Gespräch mit HGV-Gebietsobmann Manfred Volgger. Erker: Herr Volgger, wie ist die Stimmung bei den Hoteliers und Gastwirten im Wipptal? Wie kommen sie mit der aktuellen Situation zurecht? Manfred Volgger: Seitdem Barbetreiber, Gastwirte, Gastronomen und Hoteliers wissen, wann sie ihre Betriebe wieder öffnen können, ist wieder etwas Ruhe eingekehrt. Mit den Terminen – 11. und 25. Mai – haben die Gastbetriebe eine gewisse Planungssicherheit erhalten, was sehr positiv ist. Die Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus sind hoch. Trotzdem behaupte ich mal, dass jeder Gastbetrieb versucht, diese nach bestem Wissen und Gewissen einzuhalten. Denn eines muss uns allen, Gastgeber wie Gast, nach wie vor bewusst sein: Das Coronavirus ist noch da. Wir lernen gegenwärtig, mit diesem Virus umzugehen. Jeder muss dabei seinen Teil an Verantwortung tragen.
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HGV-Gebietsobmann Manfred Volgger: „Jeder Betrieb wird seine Lösung finden, um dem Gast einen schönen, sorgenfreien und abwechslungsreichen Urlaub bieten zu können.“
Und zum Beherbergungssektor ist zu sagen: Es braucht schnell Klarheit, ab wann touristische Reisen wieder erlaubt sind. Die Landesregierung, der HGV und IDM Südtirol sind am Thema dran und werden alles unternehmen, damit Gäste ohne Probleme nach Südtirol kommen und ohne Auflagen wieder in ihr Herkunftsland zurückreisen können. Wer hat es derzeit am schwierigsten? Ich denke, für alle gastgewerblichen Betriebe ist es nicht ein-
fach. Eine kleine Bar muss mit den Auflagen und deren Konsequenzen genauso zurechtkommen wie ein größeres Restaurant oder ein Hotel. Wenn viele Angestellte in Homeoffice sind, dann verspürt das eine Bar oder ein Restaurant sehr schnell. Wenn die Umsätze schrumpfen, die Pacht, die Mitarbeiter und andere Kosten aber trotzdem anfallen, dann wird es schnell problematisch. Gibt es Beispiele von Wipptaler Betrieben, die diese Krise erfinderisch angehen und neue Wege gehen? Das Coronavirus stellt alle Dienstleistungen, bei denen Menschen im Mittelpunkt stehen, vor große Herausforderungen. Wir im Tourismus arbeiten mit und für Menschen. Das ist ja das Faszinierende an unserer Branche. Jetzt, und das ist wohl die größte Herausforderung, dürfen wir unseren Gast nicht mehr mit Handschlag begrüßen oder verabschieden, wir dürfen ihn nicht umarmen und wegen des Mund-Nasen-Schutzes sieht er auch nicht das Lächeln unserer Mitarbeiter im Service, an der Rezeption oder im Wellnessbereich. Ich muss schon sagen: alles sehr
gewöhnungsbedürftig. Und dann wissen wir überhaupt noch nicht, wie unser Gast damit umgeht. Ob er sich noch wohlfühlt. Angesichts dieser Umstände wird es natürlich Kollegen geben, die erfinderisch damit umgehen werden. Lassen wir uns überraschen. Welche Strategie haben Sie sich für die nächsten Monate zurechtgelegt? Oberstes Prinzip ist: Der Gast muss bei uns sofort das Gefühl erhalten, dass er sich in guten Händen befindet. Dass wir großen Wert auf den Schutz unserer Gäste und unserer Mitarbeiter legen. Dass unsere Mitarbeiter sehr pflichtbewusst die Hygienevorschriften und die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus einhalten und dies auch vom Gast erwarten. An der Philosophie meines Hotels werden wir keine großen Änderungen machen, weil wir bisher schon großen Wert auf die Produkte vor Ort, auf Ausflüge in unserer Umgebung und auf ein stimmiges Urlaubsangebot im und außerhalb des Betriebes Wert gelegt haben. Wer werden die Gewinner, wer die Verlierer dieser Krise sein? Wir müssen erst einmal abwarten, wie sich unsere Gäste verhalten. Was ihre Erwartungen in punkto Hygiene und Gesundheitsschutz sind. Letzthin hörte man, die Anbieter von Ferienwohnungen hätten einen Vorteil. Das könnte schon sein. Andererseits haben größere Hotels wesentlich mehr Flächen und können damit besser mit den notwendigen Mindestabständen umgehen. Ich bin davon überzeugt, dass jeder Betrieb seine Lösung finden wird, um dem Gast auch weiterhin einen schönen, sorgenfreien, vor allem aber abwechslungsreichen Urlaub bieten zu können.
40 JAHRE EMP ELEKTRO –
ERFAHREN, VERTRAULICH, VERLÄSSLICH Die EMP GmbH in der Freienfelder Handwerkerzone bietet seit 40 Jahren einen „Rundum-Service“ in Sachen Elektroplanung und Elektrotechnik. EMP zählt in der Branche zu den führenden Unternehmen im Raum Wipptal und darüber hinaus. Die im Juni geplante Jubiläumsfeier kann wegen der aktuellen Covid-19-Situation leider nicht stattfinden. Peter Mair gründete im Jahr 1980 die Einzelfirma Elektro Mair Peter mit Sitz in Stilfes. Damals diente die zum Wohngebäude gehörende Garage als Werkstatt und Magazin. Durch unermüdlichen Einsatz, viel Arbeit und Fleiß weckte er in kürzester Zeit großes Kundeninteresse. Es wurden Lehrlinge sowie der erste Geselle eingestellt. Die gute Auftragslage, der wachsende Kundenstamm und der damit verbundene Platzmangel machten 1995 eine Übersiedlung nach Freienfeld
in die Handwerkerzone notwendig. Es wurde ein neues Betriebsgebäude mit dazugehöriger Betriebswohnung gebaut. 1998 wurde die Einzelfirma in eine OHG umgewandelt; elf Jahre später wurde schließlich aus der OHG die Elektro Mair Peter GmbH (EMP GmbH). 2011 übernahm Sohn Jürgen Mair die Geschäftsleitung. Zusammen mit den drei mitarbeitenden Gesellschaftern Paul Überegger, Michael Brunner und Christian Rainer wurde der Betrieb in den verschiedensten Bereichen weiterentwickelt und ist auch stets gewachsen. Ein Beispiel dafür ist auch die Betriebsübernahme der Elektro Steckholzer J. KG im April 2018. „Wir sind gesund gewachsen und haben unsere Werte nie aus den Augen verloren, nämlich die Arbeiten – ob klein oder groß – mit Professionalität, innovativem Know-how und Zuverlässigkeit auszuführen“, so Mair.
STECKBRIEF Firma: Elektro Mair Peter GmbH (EMP GmbH) Handwerkerzone 12, Freienfeld Tel. 0472 647217 info@emp-elektro.it www.emp-elektro.it Leistungsspektrum: • Elektroinstallationen • Gebäudesystemtechnik • Energieeinsparung • Service & Wartung • Shop Märkte: • Südtirol (vorwiegend Wipptal) • Norditalien • Deutschland • Österreich
Gründungsjahr: 1980 Firmenentwicklung: 1980: Gründung durch Peter Mair mit Firmensitz in Stilfes 1989: Aufnahme erster Geselle 1995: Eröffnung Geschäftssitz Freienfeld Handwerkerzone 1998: Umwandlung in OHG 2009: Umwandlung in GmbH 2011: Betriebsübernahme Jürgen Mair 2018: Firmenübernahme Elektro Steckholzer J. KG 2020: Firmenjubiläum 40 Jahre Geschäftsführer: Jürgen Mair Anzahl Mitarbeiter: 32
Die im Juni geplante Jubiläumsfeier (40 Jahre EMP) kann wegen der aktuellen Covid-19-Situation leider nicht stattfinden. „Wir werden die Feier auf jeden Fall im nächsten Jahr nachholen, wenn es die Situation zulässt“, meint Jürgen Mair.
dustrie/ Handwerk, Privatpersonen, Hotels/ Gastbetriebe, Dienstleister und öffentliche Einrichtungen haben, die uns seit Firmengründung und somit seit 40 Jahren treu geblieben sind. Kundenzufriedenheit steht bei uns an erster Stelle und ist für mich und meine Mitarbeiter selbstverständlich. ‚Eine langjährige Partnerschaft zählt mehr als kurzfristiger Gewinn’ ist nicht umsonst unser Leitsatz“, so Inhaber Jürgen Mair.
ERFOLG DURCH MOTIVIERTE MITARBEITER SOWIE TREUE UND ZUFRIEDENE KUNDEN „Gute, engagierte und motivierte Mitarbeiter sowie zufriedene und treue Kunden sind das Wichtigste, um als Unternehmen langfristig erfolgreich zu sein“, ist Jürgen Mair überzeugt. EMP beschäftigt derzeit 32 Mitarbeiter. Neben vielen spezialisierten Fachkräften werden auch sechs Lehrlinge ausgebildet – dadurch zählt der Betrieb auch hinsichtlich der Lehrlingsausbildung zu den führenden und vorbildlichsten Unternehmen im Wipptal. Zu seinen Mitarbeitern hat Mair ein gutes Verhältnis. „Ich respektiere jeden meiner Mitarbeiter und bemühe mich, ihnen Vertrauen zu schenken und Verantwortung zu übertragen. Nur zufriedene Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter“, so Mair. Trotz des jungen Durchschnittsalters der Mitarbeiter (knapp über 26 Jahre) verfügt das EMP-Team über viel Erfahrung. Dass viele Mitarbeiter, die im Betrieb ihre Lehre absolviert haben, nach über 15 bzw. 20 Jahren immer noch dem Unternehmen treu bleiben, freut Mair besonders.
RUNDUM-SERVICE MIT LEIDENSCHAFT EMP bietet seinen Kunden heute ein breites Leistungsspektrum von Elektroinstallationen und Gebäudesystemtechnik über Energieeinspeisung bis hin zu Service und Wartung. „Moderne Elektroinstallationen und leistungsorientierte Photovoltaik sind und bleiben unsere Leidenschaft“, so Mair. Um auch nach Abschluss eines Auftrages 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag unseren Kunden einen Service- und Wartungsdienst zu garantieren, ist EMP bei Notfällen unter Tel. 0472 647217 (außerhalb der Geschäftszeiten durch zusätzliches Drücken der Nummer 1) erreichbar. Weiters haben wir in unserem EMP Shop in Freienfeld eine reichliche Auswahl an Elektroartikeln und Handys. Und was wir nicht haben, werden wir besorgen! Wir sind auch Vertriebspartner von ho-mobile.
Die Firma EMP hat nicht nur treue Mitarbeiter, sondern auch einen großen und langjährigen Kundenstamm. „Es freut mich besonders, dass wir langjährige Kunden aus verschiedenen Sparten wie In-
„Für die Zukunft wünsche ich mir viel Gesundheit, zufriedene Mitarbeiter und Kunden. Weiters hoffe ich, dass sich die Covid-19-Situation weitergehend bessert und wieder Normalität einkehrt!“, meint Mair.
Berg-Knigge in CoronaZeiten Bei sportlichen und körperlichen Aktivitäten im Freien gelten untereinander drei Meter Sicherheitsabstand – außer für jene, die im selben Haushalt leben. Wer auf andere Menschen trifft, muss Mund und Nase bedecken. Auch auf den Hütten gilt Mund- und Nasenschutzpflicht. Organisierte Menschenansammlungen und Vereinstouren sind verboten. Wer auf Hütten übernachten will, muss vorreservieren. Für Tagesgäste wird eine telefonische Anfrage empfohlen. Handtuch, Spannleintuch und Schlafsack bringen die Gäste selbst mit bzw. klären dies mit dem Hüttenwirt ab. Verschwitzte Bergsteiger ziehen sich vor der Hütte um und verstauen die verschwitzte Kleidung im Rucksack. Wäschetrocknung ist nur im Freien möglich. Generell sollten im Hütteninnenbereich die Gegenstände im Rucksack verbleiben. Selbstversorgung auf Hütten ist nicht erlaubt. Aus hygienischen Gründen sind Biwaks und Selbstversorgerheime vorerst nicht zugänglich, Biwaks nur im alpinen Notfall. Besser Touren im nahen Umfeld unternehmen, lange Anfahrten vermeiden, auch des Klimaschutzes wegen. Lieber einen Gang zurückschalten, um Überanstrengung oder Risiken am Berg und damit Notfalleinsätze zu vermeiden.
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Berge genießen mit Mundschutz Wie sich die Wipptaler Hüttenwirte – vor allem mental – auf die bevorstehende Wandersaison vorbereiten.
rungszeiten sind am Berg schwieriger einzuhalten als im Tal. Die einen treffen früher, die anderen später ein als vorgemerkt, manche kommen, ohne es angekündigt zu haben. Schnell essen, trinken, zahlen, aufstehen, den bereits wartenden Tagegästen Platz machen? Eine stressige Vorstellung. Die Frage stellt sich auch, wie Notsituationen am besten bewältigt werden können. Was, wenn die Stuben voll sind und ein Gewitter oder Sturm auftaucht? Ein Hüttenwirt kann die Wanderer doch nicht einfach wegschicken. Was, wenn jemand spätabends kommt und Anzeichen von Fieber hat? Den
Seit Mitte Mai dürfen Schutzhütten und Berggasthäuser öffnen, seit Ende Mai sind auch Übernachtungen möglich – allerdings mit strengen Auflagen für Betreiber und Gäste. Die Bestimmungen könnten im Laufe des Sommers angepasst werden, dennoch steht heuer auch in den Bergen eine völlig neue Situation an. Viele Fragen sind offen. „In Notsituationen werden die Maßnahmen sicher nicht so umsetzbar sein wie vorgeschrieben“, so AVS-Präsident Georg Simeoni. Eine Schutzhütte sei nicht nur ein Gastronomiebetrieb, sondern ein Ort, der Bergwanderern den nötigen Schutz bieten kann. Unter diesem Aspekt müssten die Hütten auch gesehen werden. Im Wipptal seien jedenfalls auch die Betreiber der hoch gelegenen AVS-Hütten gewillt zu öffnen. „Wir sind seit 14 Jahren gewohnt, am Berg Probleme zu lösen. Deshalb verzagen wir nicht so schnell“, meint Lukas Lantschner von der Müllerhütte. Bestimmt werde man eine machbare Lösung finden. „Wir versuchen, das Beste aus der Situation machen“, so auch die Pächterfamilie auf der HochfeilerhütStrenge Auflagen gelten heuer auch für Hüttenbetreiber und Gäste. In Notsituationen werden sie wohl nicht so umsetzbar sein wie vorgeschrieben. te. Wie viele Hüttenbetreiber stehen allerdings auch sie vor dem Problem, dass sie dem Personal noch keine Auskunft geben können, ob Hubschrauber rufen? Vielerorts ist die Hüttenstruktur es heuer für sie Arbeit geben wird oder nicht. limitiert, es gibt kein eigenes Zimmer, um den Gast zu „Im Endeffekt werden wir das tun müssen, was das isolieren. „Vielleicht macht man sich zum heutigen ZeitGesetz anschafft“, so Hermann Vantsch von der Mag- punkt zu viele Sorgen, vielleicht geht auch vieles leichdeburger Hütte in Pflersch. Er will auf jeden Fall mit ter, was natürlich wünschenswert ist. Wir hoffen jeden1. Juli öffnen. „Ich würde die Hütte nie alleine lassen, falls auf die Eigenverantwortung und großes Verständauch aus Angst vor Einbrüchen.“ Mit einem kleine- nis der Wanderer“, so Eisendle. ren Umsatz werde man leben müssen. „Zum Glück Auf der Grohmannhütte dürfen heuer nur noch drei bis haben wir wenig Spesen, eine Seilbahn, ein E-Werk, vier Gäste statt acht übernachten. Auch in der kleinen wir kommen ohne Hubschrauber aus und meine Frau Stube dürfen die Wanderer nicht mehr eng zusammenkocht.“ Trotzdem hofft er, dass im nächsten Sommer hocken. „Es wird sicher ein schwieriger Sommer“, so wieder „Normalität“ einkehrt, ansonsten könnten Gerhard Rainer. „Entweder es gibt Lockerungen, sonst viele Hütten auf Dauer wohl nicht überleben. werden einige Hütten heuer wohl nicht öffnen.“ Ab „Auf der einen Seite sind wir positiv eingestellt“, Mitte Juni wird er die Hütte auf die Öffnung am 1. Juli so Daniela Eisendle von der Tribulaunhütte (CAI) in vorbereiten. Vor dem Lockdown hatten bei ihm mehPflersch. Die Planung sei heuer aber schwieriger als rere Bergsteiger gebucht, Deutsche, Österreicher, Paadie Jahre zuvor. Wie viele Bergsteiger werden wohl re wie Gruppen. Jetzt sind die Anfragen jedoch ausgekommen? Wie viel Personal braucht es? Werden alle blieben. Aber es gab auch keine Stornierungen für Juli Gäste die strengen Auflagen akzeptieren? Der Ar- und August, nicht eine einzige Absage. Rainer deutet beitsaufwand wird sich vergrößern: noch öfter Tür- dies durchaus als ein gutes Zeichen. „Das heißt, dass klinken putzen, Toiletten kontrollieren, die Zimmer die Leute erst einmal abwarten.“ mit einem eigenen Gerät desinfizieren. Reservierb
Reflektieren und dann handel(n) Corona macht weder vor Länder- noch vor Branchengrenzen halt. Nach Corona wird Vieles nicht mehr sein wie es einmal war. Und Vieles hat Auswirkungen auf den Konsum. Die globalisierte Gesellschaft wird sich wieder zurückentwickeln und sich auf ihre lokalen Strukturen besinnen. Das wird oberstes Prinzip. Menschen legen mehr Wert denn je auf lokale Kreisläufe. Die Menschen besinnen sich zurück auf Familie, Haus und Hof. Gemeinschaft wird im Kleinen gesucht. Nachhaltigkeit und Wir-Kultur sind wichtige Werte. Nachbarschaftshilfe wird großgeschrieben, es existieren feste Strukturen. Bereits vor Corona ermöglichte der Handel in den Dörfern und Gemeinden des Wipptales die Grundversorgung vor Ort und dank kurzer Wege auch ein ökologisches Einkaufsverhalten. Dieser Mehrwert kommt gerade in die-
sen Zeiten mehr denn je zum Vorschein – und Südtirols Bevölkerung beginnt ihn so richtig zu schätzen. Die Menschen reflektieren also, wo die Güter herkommen, neue Konsummuster entstehen. Weil globaler Produktions- und Handlungsketten ausfallen, werden heimische Alternativen wiederentdeckt. Der stationäre Handel, regionale Produkte und Lieferketten erleben einen Aufschwung, es entsteht ein sinnvolles Gleichgewicht zwischen lokalem Online und Offline. Die Monopolstellung von Onlinegiganten wie Amazon und Alibaba löst sich zugunsten mehrerer kleinerer Unternehmen auf, die weniger
abhängig von globalen Produktionsketten und schneller lokal verfügbar sind. Die Gesellschaft bewegt sich weg von Massenkonsum und Wegwerf-Mentalität, hin zu einem gesünderen Wirtschaftssystem. Die etwas Älteren kennen den Song der US-amerikanischen Rockband R.E.M. „It’s The End Of The World“ von 1987. Dieser schaffte es jetzt in Coronazeiten erneut in die Charts. Darin heißt es: „Es ist das Ende der Welt, wie wir sie kennen, und ich fühle mich gut.“ Ein gutes Omen? Mauro Stoffella, Verantwortlicher Kommunikation im Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds)
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Vorsichtiger Optimismus Das Outlet Center Brenner (OCB) mit seinen rund 70 Shops und 400 Angestellten plant die Wiedereröffnung. Ob das Öffnungsdatum am 4. Juni nach hinten korrigiert werden muss, hängt davon ab, wann Österreich die Grenze über den Brenner öffnet. 80 Prozent der insgesamt zwei Millionen Kunden im OCB stammen aus Nordtirol, Deutschland, den Beneluxstaaten und Osteuropa. Das Center sei täglich startbereit und habe alle na-
tionalen Vorschriften und jene des Landes Südtirol umgesetzt, so Maximilian Wild vom Centermanagement (im Bild). Neu eröffnen werden demnächst „Levis“ und „Tom Tailor“. Fast alle 70 Shops, die eine Geschäftsfläche gepachtet haben, sind direkt betriebene Filialen internationaler Konzerne. Somit bestehe laut Wild ein ausreichender Hintergrund, die Coronakrise zu überstehen. Aber auch die wenigen lokalen Südtiroler Shop-Betreiber seien robust und gut aufgestellt. Ein einziger Shop musste aufgrund wirtschaftlicher Probleme der Konzernzentrale in Italien die gepachtete Fläche räumen. Hierfür gebe es bereits Ersatz. „Aktuell gibt es massiv viele Anfragen von internationalen Marken für temporäre Flächen von zwölf bis 24 Monaten, um den massiven Warendruck abzubauen, der sich in allen Magazinen in Europa und Asien aufgestaut hat“, so Wild. Solange es gegen Covid keine wirksame Medikation gibt, werde das Einkaufsverhalten der Kunden verhaltener sein als in Vor-Corona-Zeiten. Das Management ist vorsichtig optimistisch, in den ersten Monaten der Wiedereröffnung auf rund 50 Prozent der Besucher im Vergleichszeitraum 2019 zu kommen. Diese Entwicklung sei in bereits geöffneten Outlets in Deutschland und Italien festzustellen. Sofern es keine Rückschläge in der Entwicklung gibt, soll Ende 2021 der Stand von 2019 erreicht werden – 2019 war das zweitbeste Jahr in der fast 13-jährigen Geschichte des Centers.
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„Alle sind froh, dass es weitergeht“ hds-Ortsobmann Matthias Knollenberger über den Einzelhandel im Wipptal in Zeiten des Corona-Virus und seine Auswirkungen. „In den vergangen Wochen war der Einzelhandel geprägt von den Corona-Maßnahmen des Staates und des Landes. Ab 9. März durfte kein Einzelhandel im klassischen Sinne mehr betrieben werden. Nur mehr lebensnotwendige Branchen durften weiter arbeiten, darunter Apotheken und Lebensmittelgeschäfte. Die Bewegungsfreiheit der Bürger wurde auf ein Minimum reduziert. Der gesamte Einzelhandel bis auf obengenannte Bereiche kam zum Erliegen. Die Situation war zweigeteilt. Zum einen leisteten die Nahversorger im Sterzing und vor allem auch in den Tälern Großartiges. Es bestätigte sich wieder einmal, wie notwendig und wichtig die Nahversorgung in den Orten ist. Malen wir uns doch einmal aus, wie es wäre, wenn wir keine lokalen Betriebe im Ort mehr hätten. Jedem einzelnen dieser Betriebe gebührt großes Lob, da diese immer für die Kunden da waren, trotz Virus und Einschränkungen. Ein ganz anderes Bild beim restlichen Han-
del: Dort ist bzw. war die Situation eine wesentlich schlechtere. Ware, die bezahlt werden muss und nicht verkauft werden kann, Mieten sowie Mitarbeiter zahlen und im Moment keine Aussicht auf Tourismus. Zwar haben einige versucht, online etwas an den Mann bzw. an die Frau zu bringen, doch reicht dies bei weitem nicht aus, um den verlorenen Umsatz wettzumachen. Es gibt Hilfen vom Staat, vom Land, doch würde jeder gerne normal weiterarbeiten. Seit dem 11. Mai kann der Handel wieder arbeiten. Wir sind sehr darum bemüht, den hygienischen Anforderungen gerecht zu werden, um unseren Beitrag zu leisten. Alle sind froh, dass es weitergeht, doch ist es ein sehr langsamer Start. Als sehr große Stütze erwies sich unsere Interessenvertretung, der hds. Dieser hatte immer eine Antwort auf die vielen Fragen der Kaufleute und Dienstleister. Laufend neue Bestimmungen, die einen wahren Dschungel an Regeln an den Tag legen, müssen umgesetzt werden. Jeden Tag etwas Neues.“
„Mein – Dein – Unser Lebensraum Südtirol“ Ausgehend von diesen Besonderheiten, die nicht selbstverständlich sind, organisiert der hds in den kommenden Wochen und Monaten eine große, landesweite Sensibilisierungsinitiative mit dem Titel „Mein – Dein – Unser Lebensraum Südtirol“. „Ziel ist es, unserer Bevölkerung alle wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Vorteile einer lebendigen, attraktiven und lebenswerten Stadt, der lokalen Kreisläufe und der Betriebe als Arbeitgeber vor Ort aufzuzeigen“, so Knollenberger. Die Vision des hds ist klar definiert: „Die Qualität des Lebensraumes Südtirol durch eine gezielte Wirtschaftsentwicklung der Orte und Städte steigern.“ Das „Einkau-
fen im Ort“ ist dabei ein Teil dieser Vision, aber auch das Nutzen von verschiedensten Dienstleistungen im Ort und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Als Orts- und Stadtentwickler verfolgt der hds seit jeher das Ziel, Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Südtirols Städten, Innenstädten und Stadtvierteln sowie Dörfern zu sein. Dabei spielen über den Einzelhandel hinaus auch andere ortsrelevante unternehmerische Tätigkeiten wie etwa in den Bereichen Dienstleistungen, Gastronomie und ortsgebundenes Handwerk als Frequenzbringer eine wesentliche Rolle. Mehr zur Initiative unter www.lebensraum. bz.it
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Wipptal
Nächtigungsrückgang von über 20 Prozent Der durch die Corona-Pandemie verordnete Lockdown hinterlässt im Wipptaler Tourismus seine Spuren: Die Ankünfte sind im vergangenen Winterhalbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23,5 Prozent eingebrochen, die Nächtigungen um 20,4 Prozent. Gab es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in der touristischen Entwicklung landesweit und im Wipptal nur einen Weg, und zwar einen steil ansteigenden, hat sich das mit März diesen Jahres schlagartig geändert. Jagte bisher bei den Ankünften und Nächtigungen im Bezirk eine Rekordsaison die andere – landesweit war bereits von Overtourism die Rede – kam es Anfang März zu einem jähen Stillstand. Mit noch nicht absehbaren Folgen. Als die Corona-Pandemie auch unser Land erreichte, erlitten die jährlich ungebrochenen und beinahe schon selbstverständlich gewordenen Wachstumszahlen einen abrupten und so bis vor kurzem für nicht einmal im Traum für möglich gehaltenen Einschnitt: Mit der sich rasch ausbreitenden Lungenseuche Covid 19 mussten einer am 11. März von Landeshauptmann Arno Kompatscher erlassenen Notverordnung zufolge auch bei uns alle Gastlokale, Hotels und Skibetriebe über Nacht ihren Betrieb einstellen und schließen.
Damals hieß es in einer Presseaussendung des Landes, der Landeshauptmann empfehle, dass Touristen, Feriengäste und Urlaubsreisende, die nicht in Südtirol ihren Wohnsitz haben, an ihren Wohnsitz zurückkehren, damit ihre Versorgung durch den eigenen Hausarzt sichergestellt sei. „Südtirol verjagt niemanden: Wir müssen aber an das Verantwortungsbewusstsein aller appellieren, um dieser Ausnahmesituation bestmöglich zu entsprechen“, so Kompatscher. Eine Woche vorher, am 5. März, dem Tag, an dem italienweit die Schulen geschlossen wurden, hieß es in einem HGV-Newsletter noch, „Südtirol ist weiterhin kein Risikogebiet“. Dann allerdings kam alles anders, die Ereignisse überstürzten sich.
Winterhalbjahr 2019/20 Nächtigungen
±2018/19
Ankünfte
±2018/19
Gossensaß
102.531
-23.521
23.832
-6.666
Sterzing
158.382
-37.429
54.684
-18.499
Ratschings
252.937
-70.807
62.401
-18.078
Wipptal
513.850
-131.757
140.917
-43.243
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Die Regelung galt vorerst nur bis zum 3. April. Anfangs hoffte man noch, bald schon zum bisher gekannten Alltag zurückkehren zu können. Bars und Restaurantionsbetriebe sollten bis zum 11. Mai geschlossen bleiben, Hotels durften erst wieder unter strengen Auflagen am 25. Mai ihre Tore öffnen. Die Schließung und das plötzliche Ende der Wintersaison haben Spuren hinterlassen. Und schlagen sich jetzt auch in den Gästezahlen des vergangenen Winterhalbjahres – es umfasst den Zeitraum von Anfang November 2019 bis April 2020 – nieder. Im Wipptal sanken die Nächtigungen im vergangenen Win-
terhalbjahr von 645.607 (Winter 2018/19) auf 513.850. Das entspricht einem Rückgang von 20,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den stärksten Nächtigungsrückgang gab es mit -21,9 Prozent im Einzugsgebiet der Tourismusgenossenschaft Ratschings, gefolgt von der Tourismusgenossenschaft Sterzing-Pfitsch-Freienfeld mit einem Minus von 19,1 Prozent und dem Tourismusverein Gossensaß mit -18,7 Prozent. Noch drastischer der Rückgang bei den Ankünften: Diese sind um 23,5 Prozent eingebrochen und fielen von 184.160 im Winterhalbjahr 2018/19 auf nunmehr 140.917: In Sterzing betrug der Rückgang -25,3 Prozent, in Ratschings -22,5 Prozent und in Gossensaß -21,9 Prozent. Nun hofft man, dass der bereits verzögerte und unter strengen Auflagen stehende Beginn der Sommersaison noch einigermaßen in trockene Tücher gebracht werden kann. Wie sehr der Gästezustrom allerdings wieder anspringt, wenn Italien ab 3. Juni erneut seine Grenzen öffnet, hängt von mehreren Faktoren ab; Faktoren, die derzeit noch nicht vollständig absehbar und teilweise noch sehr unklar und unsicher sind. Sicher ist nur, dass es so schnell ein Zurück zu Vor-Corona-Zeiten nicht geben dürfte. lg
Touristische Eckzahlen* Ankünfte Nächtigungen Bettenanzahl Bettenauslastung
2018/19
2017/18
427.982
+1,7 %
1.449.201
-0,7 %
9.800 40,5
* Die Bezirksgemeinschaft Wipptal liegt mit der Beherbergungsdichte deutlich unter dem Landesdurchschnitt.
Schnee von gestern – Sommer von morgen Üppiger Schneefall im November, dick eingeschneite Berge, perfekte Pisten, sonniges Wetter. Der Traumwinter 2019/20 versprach, alle Rekorde zu brechen. Corona machte diese Aussicht zunichte. Die Skigebiete mussten von heute auf morgen schließen. Wie es den Betreibern der Wipptaler Skigebiete geht. Wenn Andreas Wild, Geschäftsführer der Neuen Rosskopf GmbH, auf die Wintersaison zurückblickt, kommt er ins Schwärmen. „Es war die beste Saison seit langem, rund 20 Prozent mehr an allem. Bis wir schließen mussten.“ Der Stillstand kam abrupt und unerwartet. Trotzdem schaffte es die GmbH, ihren Umsatz zu steigern, mehr noch als in den Jahren zuvor. „Der viele Schnee, das gute Wetter, das alles hat sich positiv auf die Stimmung ausgewirkt. Die Menschen hatten Lust, im Freien zu sein.“ Gut bezahlt machten sich auch Neuinvestitionen wie der Panoramalift, die Talabfahrt und die verbesserten Parkmöglichkeiten an der Talstation. Mit Ende Mai nimmt die Neue Rosskopf GmbH den Sommerbetrieb auf, vorerst am Wochenende. „Wir haben den Auftrag, für die Einheimischen zu öffnen, aber wir brauchen auch die Gäste, um rentabel arbeiten zu können“, so Wild, der betriebsinterne Entscheidungen von der Grenzöffnung in Europa abhängen lässt. Die Sommersaison stimmt Wild jedenfalls zuversichtlich. „Die Menschen spüren den Drang, etwas unternehmen zu dürfen, ganz nach dem Motto: Jetzt erst recht!“ Am 25. Mai wäre der Tiroler Wandercup geplant gewesen. Dieser musste abgesagt werden. Wann oder in welcher Form er abgehalten werden kann, ist noch
unklar. Die beliebten Sonnenaufgangswanderungen sollen weiterhin stattfinden. Die Preise für die Fahrkarten stehen fest, es ist eine politische und rechtliche Frage, ob es Rückvergütungen gibt oder nicht. Inwieweit sich Corona im Winter auf den Preis der Fahrkarten auswirken wird, muss noch diskutiert werden, es könnte auf
kabine maximal fünf Leute fahren. Ein Drittel weniger. Eine Ausnahme gilt für Familiengehörige, diese dürfen zu acht Platz nehmen. In den Kabinen gilt Maskenpflicht, vor dem Einsteigen müssen die Hände desinfiziert werden. Sollten sich Warteschlangen bilden, ist zwischen den Personen ein Mindestabstand wie vom
Umsatzplus am Roßkopf, starke Einbußen in Ratschings-Jaufen und Ladurns
eine Kompromisslösung zwischen Politik und dem Entgegenkommen der Fahrgäste hinauslaufen. Ratschings: ein Sommer mit mageren Aussichten 25 Prozent der Einnahmen sind wegen der frühzeitigen Schließung des Skigebietes weggebrochen. „In der nächsten Bilanz werden wir einen Verlust verzeichnen. Das tut natürlich weh“, so Markus Haller, Geschäftsführer der Ratschings-Jaufen GmbH. Voraussichtlich am 13. Juni wird die Kabinenbahn zum ersten Mal wieder Fahrt aufnehmen. Allzuviel Andrang erwartet sich Haller nicht, wohl eher werde es ein „Sommer mit mageren Aussichten“. Nach neuesten Richtlinien dürfen in der modernen Achter-
Dekret des Landeshauptmannes vorgegeben einzuhalten. Die Kabinen müssen regelmäßig desinfiziert, Fenster offen gehalten, Desinfektionsmittel im Eingangsbereich bereitgestellt werden. „Das alles lässt sich sicher händeln. Die Leute werden nicht alle auf einmal kommen. Auch Busse haben aus Sicherheitsgründen nur reduzierte Kapazitäten.“ Gehen die Fallzahlen zurück, könnte in den kommenden Monaten auch die eine oder andere Verhaltensrichtlinie gelockert werden. Trotz der ungewohnten und unsicheren Situation will Haller mit Zuversicht am 13. Juni in die Sommersaison starten. „Die Bewegungsfreiheit der Leute war monatelang stark eingeschränkt. Sie werden Lust haben, sich wieder
in der Natur aufzuhalten“, glaubt Haller. Ladurns: 400.000-Euro-Loch in der Kassa Auch im Skigebiet Ladurns schlägt die Corona-Pandemie schwer zu Buche. Bereits zu Fasching, als das Robert-Koch-Institut die deutschen Bundesbürger vor Reisen nach Italien warnte, stornierten viele Gäste ihren Skiurlaub im Wipptal. „Letztendlich haben wir Umsatzeinbußen von etwa 25 Prozent. Das sind rund 400.000 Euro, die uns jetzt fehlen“, so August Seidner, Präsident der Bergbahnen Ladurns GmbH. Ein harter Schlag, nachdem die Saison bis zum Seilbahnstopp „optimal verlaufen war“. Der neu errichtete Wastenegg-Lift, die gut präparierten Pisten und die Rodelbahn wurden sehr gut angenommen. Wie geht es nun weiter? „Zurzeit steht Ladurns auf einem soliden Sockel. Hoffen wir, dass wir gut durch den Sommer kommen“, so Seidner. Das hängt von mehreren Faktoren ab. „Für die Aufstiegsanlagen ist es sicher nur ein Defizitgeschäft, solange die Gäste in den Hotels und Beherbergungsbetrieben fehlen.“ Prognosen für die Wintersaison abzugeben, sei aus heutiger Sicht schwierig. Eines, so Seidner, sei klar: „Der Betrieb muss laufen, sonst werden nur rote Zahlen geschrieben. Vor allem für die Kleinskigebiete, die sich schon unter ‚normalen’ Bedingungen durch jede Saison kämpfen müssen, wird diese Situation ohne finanzielle Hilfe von außen sehr schwer zu bewältigen sein.“ Derzeit stehen Aufräumarbeiten am neuen Wastenegg-Lift an, die geplante Vergrößerung des Speicherbeckens will man heuer „auf jeden Fall durchziehen“. Die Seilbahn ist ab 20. Juni wieder in Betrieb. rb Erker 06/20
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Südtirol – ein sicheres Urlaubsland In den drei Wipptaler Tourismusvereinen wird eifrig am Restart gearbeitet. Die Tatsache, dass Italien seine Grenzen am 3. Juni öffnet und die Grenzöffnung zwischen Deutschland und Österreich am 15. Juni erfolgen wird, hat sich bereits positiv auf Anfragen und Buchungen ausgewirkt. Das Büro der Tourismusgenossenschaft Sterzing-Pfitsch-Freienfeld ist seit dem 25. Mai halbtags geöffnet. Mit Beginn der Sommersaison werden wieder verschiedene organisierte Wanderungen durchgeführt und spezielle Angebote für Gäste erstellt – natürlich unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen und Abstandsregeln, wie Direktor Florian Mair erklärt. Das Kinderprogramm wird man allerdings
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nur in reduzierter Form anbieten können. Die Planung für die Sommerevents wurde wie in den vergangenen Jahren bereits vor März abgeschlossen, für die Dauer des Notstandes (bis 31. Juli) dürfen aus aktueller Sicht allerdings keine Veranstaltungen, Konzerte und Events stattfinden. „Was dann konkret im August und darüber hinaus stattfinden darf und welche Regeln dafür gelten, wird sich erst noch herausstellen“, so Mair. Dasselbe gilt für den bei Touristen beliebten Weihnachtsmarkt. „Die Planungen dafür haben bereits begonnen und zurzeit gehen wir davon aus, dass er in seiner bekannten und ursprünglichen Form stattfinden kann. Die tatsächliche Umsetzung wird allerdings ein sehr variabler Prozess werden“, so Tourismusdirektor Mair. Denn sollte das Co-
ronavirus auch in der Weihnachtszeit noch ein Problem darstellen, sei mit Einschränkungen rund um den Markt zu rechnen. Deshalb gelte es, die Lage Woche für Woche zu analysieren sowie flexible und kurzfristige Entscheidungen zu treffen. Eine Herausforderung stellt die zunehmende Digitalisierung dar. Angefangen von der Anmeldung zu geführten und betreuten Wanderungen bis hin zu Museumseintritten, Mobilität und vielem mehr. „Die Aufgabe des Tourismusvereins für die nächsten Wochen wird es sein, dem Gast so viele Lösungen wie möglich in digitaler Form anzubieten. Imageprospekte und Informationsdrucksorten werden künftig eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Niemand möchte einen klassischen Prospekt in die
Hand nehmen, den vorher schon viele Leute angefasst haben“, erklärt Mair. Somit gelte es für die Zukunft, passende digitale Lösungen zu finden. „Es gibt wieder eine Perspektive“, ist Thomas Gschließer, Geschäftsführer der Tourismusgenossenschaft Ratschings, überzeugt. Nach den sich ständig ändernden Regelungen und Meldungen hat die Aussage des deutschen Außenministers Heiko Maas, wonach die Reisewarnungen durch Reisehinweise ersetzt werden sollen, in Südtirol für Optimismus gesorgt. Die Buchungsanfragen haben zugenommen, die Stornierungen dagegen sind zurückgegangen. Besonders die langjährigen Gäste haben auf ein positives Signal gewartet, so Gschließer; bei bestimmten
Florian Mair: „Die Planungen für den Weihnachtsmarkt haben bereits begonnen.“
Thomas Gschließer: „Besonders langjährige Gäste haben auf ein positives Signal gewartet.“
Harald Siller: „Die Stimmung unter den Touristikern ist im Moment noch verhalten optimistisch.“
Hotels habe es sogar eine Warteliste gegeben. Ziel sei es nun, das Tourismusgebiet Ratschings als ruhige, unberührte Landschaft zu präsentieren, in der sich der Gast erholen kann und in dem ihn familiengeführte Hotels statt von „Overtourism“ geprägte Tourismus-Hot-Spots erwarten. Der Rückgang der Fallzahlen und die darauf basierende Entscheidung der Südtiroler Landesregierung, einen Sonderweg einzuschlagen und die Wirtschaft bereits früher als im übrigen Italien zu öffnen, sei marketingtechnisch ein genialer Schachzug gewesen, ist Gschließer überzeugt. In den italienischen
Medien sei dies durchaus positiv aufgenommen worden und habe dazu geführt, Südtirol als sicheres Land zu präsentieren. Gerade aufgrund von Sicherheitsbedenken habe man sich allerdings dazu entschließen müssen, nicht nur das beliebte BergMusikFestival und das Hauptkonzert mit Herbert Pixner abzusagen, sondern bis auf weiteres auch alle übrigen Feste und Veranstaltungen. Die strengen Vorschriften wie die Abstandsregelung wären bei solchen Großereignissen nicht umsetzbar gewesen. Die Sommersaison wird wohl anders und den Umständen entsprechend schwierig, dennoch ist man
im Tourismusgebiet Ratschings optimistisch. Auch der Tourismusverein Gossensaß hat seine Tore am 25. Mai geöffnet – natürlich unter Einhaltung der nötigen Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen. Derzeit sei man dabei, gemeinsam mit den Tourismusvereinen Sterzing und Ratschings die weiteren Schritte zu planen, so Präsident Harald Siller. Im Zuge der Corona-Pandemie mussten alle größeren Events abgesagt werden und man könne auch keine neuen planen. „Wir werden sicherlich eine andere Sommersaison erleben, als
wir sie gewohnt sind“, ist sich Siller sicher. Im Moment herrscht unter den Betrieben noch eine abwartende Haltung, ab Mitte Juni wird jedoch ein Großteil der Betriebe wieder aufsperren. Einige kleinere UaB-Betriebe und Betriebe mit Ferienwohnungen wurden bereits am 25. Mai wiedereröffnet. „Die Buchungslage ist leider alles andere als gut“, so Präsident Siller, doch seit dem Bekanntwerden der Öffnung der inneritalienischen Grenzen am 3. Juni und der deutsch-österreichischen Grenze am 15. Juni sei ein Aufwärtstrend zu spüren. Anfragen und auch einige Buchungen seien bereits eingegangen. Abstriche im Vergleich zu den vergangenen Sommersaisonen werde man aber wohl hinnehmen müssen. „Die Stimmung unter den Touristikern ist im Moment noch verhalten optimistisch. Jeder hofft auf eine Lösung und auf eine Öffnung der Grenzen. Denn damit steht und fällt die heurige Saison“, fasst Siller die derzeitige Situation zusammen. at
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Vom „Overtourism“ zum „Undertourism“ Wir befinden uns gerade in Phase 2 der Corona-Pandemie. Die ersten Lockerungen sind bereits in Kraft. Auf den Baustellen wird wieder gearbeitet, Geschäfte und Betriebe haben wieder aufgesperrt. Stefan Perini, Direktor des Arbeitsförderungsinstituts, über die Auswirkungen des Lockdown auf den Arbeitsmarkt und auf die Wirtschaft. Erker: Herr Perini, haben wir das Schlimmste überstanden? Stefan Perini: Nach rund zwei Monaten im Shutdown ist es sicher ein positives Zeichen, wenn wieder etwas mehr Normalität in den wirtschaftlichen Alltag einzieht. Letztendlich ist es aber noch zu früh, um die Folgen abzuschätzen. Man muss hier nämlich differenzieren: Bestimmte Berufsgruppen wie freiberuflich tätige Architekten oder Berater konnten relativ normal weiterarbeiten, einige Sparten konnten sogar Zugewinne verzeichnen, während andere schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Es ist nicht auszuschließen, dass Unternehmen, die sich bereits vor der Krise in finanziellen Schwierigkeiten befunden haben, nun aufgeben oder schlimmstenfalls sogar Konkurs anmelden müssen. Andere wiederum, die sich schnell der Situation anpassen konnten, werden neue Geschäftsfelder erschlossen oder ihre Wettbewerbsposition sogar verbessert haben. Im Prinzip hängt das Überleben vieler Unternehmen davon ab, wie schnell der Wirtschaftsmotor wieder in Gang gebracht wird. Um fundierte Aussagen über den Impact der Krise auf die Wirtschaft treffen zu können, bräuchte es allerdings einen Krisenmonitor. Wie haben Sie diese Krise empfunden? Zunächst müssen wir uns vor Augen halten, dass die Krise nicht
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Stefan Perini: „Von allen Sektoren wird das Hotelund Gastgewerbe die Auswirkungen der Corona-Krise am stärksten zu spüren bekommen.“
überwunden ist. Wir stecken noch mittendrin. Persönlich hat es mich sehr überrascht und auch gestört, wie schnell Grundfreiheiten wie Bewegungs- und Versammlungsfreiheiten oder der Erwerb von Konsumgütern eingeschränkt wurden. Wir bekamen vor Augen geführt, wie schnell sich eine Demokratie in einen Polizeistaat verwandeln kann. Einerseits bewiesen die Mitglieder unserer Gesellschaft sehr viel Solidarität, andererseits griff das Denunziantentum um sich. Diese Krise hat nicht nur das Beste, sondern auch das Schlechteste im Menschen offenbart. Ebenfalls konnte man beobachten, wie stark Wirtschaft und soziale Dienstleistungen miteinander vernetzt sind und wie sehr die Bereiche voneinander abhängen. Möchte man, dass die Leute zur Arbeit gehen, muss man nicht nur Vorkehrungen zum Schutz ihrer Gesundheit treffen, sondern auch die Kinderbetreuung organisieren oder dafür Sorge tragen, dass der Weg zur Arbeitsstätte ver-
kehrstechnisch gesichert ist. Arbeiter und Angestellte müssen sich mit Lebensmitteln versorgen können, wofür es Mensadienste, Geschäfte und Gastronomiebetriebe braucht. Die Zusammenhänge und auch Abhängigkeiten wurden in aller Deutlichkeit sichtbar. Als Tourismusland war Südtirol besonders stark vom Lockdown betroffen. Von allen Sektoren wird das Hotelund Gastgewerbe die Auswirkungen der Corona-Krise am stärksten zu spüren bekommen. Die Nächtigungszahlen des Vorjahres wird man nicht einmal ansatzweise erreichen können. Neben den Betreibern sind davon natürlich auch die rund 30.000 Beschäftigten in diesem Sektor betroffen. Ein weiterer Aspekt, den man ebenfalls im Auge behalten muss, ist die Tatsache, dass rund ein Drittel der im Gastgewerbe Beschäftigten aus dem Ausland kommt und überhaupt noch nicht klar ist, wie Arbeitsbewilligungen, Einreisen und Aufenthalte geregelt werden kön-
nen. Viele Hotels und Restaurants werden aufgrund der strengen Vorgaben finanzielle Einbußen hinnehmen müssen und möglicherweise erst gar nicht aufsperren, wenn es sich nicht rechnet. Insofern ist hier auch mit einem Verlust von Arbeitsplätzen zu rechnen. Gibt es im Gegenzug vielleicht auch Bereiche, die einen Aufschwung verzeichnen konnten? Es gibt auch Gewinner in dieser Krise. Dazu zählen Lebensmitteleinzelhandel, Onlinehandel, Hauszulieferung, Software-Hersteller und -Händler, Streaming-Anbieter, Online-Medien, Hersteller von Desinfektionsmitteln, Hygieneartikeln und Schutzausrüstung sowie allgemein Reinigungs- und Desinfektionsfirmen. In einer kürzlich veröffentlichten Presseaussendung meinten Sie, dass die öffentliche Hand die Kraft hätte, die Krise abzufedern. Reichen die bisher gesetzten Maßnahmen wie etwa günstige Kredite? Derzeit lässt sich nicht abschätzen, wie sich die Krise entwickeln wird. Es wäre deshalb unseriös, irgendwelche Zahlen in den Raum zu werfen und Forderungen zu stellen, die jeder Grundlage entbehren. Wichtig ist, dass die Politik verstanden hat, dass Handlungsbedarf besteht. Nicht zu handeln, wäre langfristig teurer, als zu handeln. Ohne öffentliche Investitionen zur Abfederung der Krise könnte es unter Umständen zu einem Kahlschlag in der Südtiroler Firmenlandschaft kommen und damit zu Massenarbeitslosigkeit. Die Unterstützung eines Heeres an Arbeitslosen, möglicherweise sogar über Jahre hinweg, wäre letztendlich teurer als die derzeit getroffenen Unterstützungsmaßnahmen. Im Vergleich zu anderen Regionen hat Südtirol den Vorteil eines schuldenfreien Landeshaushaltes, wes-
halb Kredite über Südtirol-Bonds zu relativ günstigen Konditionen aufgenommen werden können, mit denen wiederum die Wirtschaft unterstützt werden kann. Falls sich die Wirtschaft schnell erholt, wird man in der Lage sein, diese Kredite innerhalb weniger Jahre zurückzuzahlen. Gibt es bereits erste Erkenntnisse über die langfristigen Folgen für den Arbeitsmarkt? Aus heutiger Sicht lässt sich schwer absehen, welche Langzeitfolgen die Krise am Arbeitsmarkt hinterlassen wird. Gerade im Tourismussektor konnten wir den Fall von einem Extrem ins andere beobachten – sozusagen vom „Overtourism“ zum „Undertourism“. Die Herausforderung wird darin liegen, einen nachhaltigen Mittelweg zu finden. Wie sich die Krise auf 5-Sterne-Hotels auswirkt, kann man derzeit noch nicht sagen. Pensionen und Gastbetriebe mit einem oder zwei Sterne werden es meiner Meinung nach in Zukunft allerdings noch schwerer haben. Denn zur derzeitigen Krise gesellt sich noch der Konkurrenzkampf mit den Urlaub-am-Bauernhof-Betrieben und Airbnb. Dass bestimmte Berufe in Erziehung, Pflege und Betreuung, die vornehmlich von Frauen ausgeübt werden, unterbezahlt sind, war bereits vor Corona ein Problem. Vielleicht hat uns die Pandemie dieses Ungleichgewicht noch mehr vor Augen geführt.
Südtirol im Homeoffice. Wird uns diese Erfahrung nachhaltig prägen und uns neue Arbeitsmodelle bescheren? Ist vielleicht auch ein neuer Technologieschub zu erwarten? Ich würde diese möglichen Entwicklungen unabhängig voneinander sehen und trennen. Einerseits ist ein gewaltiger Technologieschub festzustellen, so mussten sich von heute auf morgen die Arbeitnehmer auf Homeoffice umstellen. Softwarelösungen, HeadSets für Videokonferenzen und Laptops waren deshalb zeitweise ausverkauft. Andererseits findet derzeit ein großes Experimentieren mit verschiedenen neuen Arbeitsmodellen statt. Meiner Meinung nach stehen wir erst am Beginn des digitalen Wandels. Videokonferenzen und Online-Weiterbildung werden in Zukunft zum Standard gehören. Auf den Außendienst oder klassische Meetings wird man weiterhin zurückgreifen, aber das wird wohl eher die Ausnahme und nicht die Regel sein. Erstaunt hat mich persönlich, dass das Südtiroler Breitbandnetz mit der rasant gestiegenen Datenmenge gut klargekommen ist. Was die Arbeitsmodelle betrifft, muss Homeoffice gesetzlich und kollektivvertraglich klar geregelt werden. Das Coronavirus hat uns gezeigt, dass eine ständige Anwesenheit im Büro nicht notwendig ist, deshalb glaube ich, dass sich
Mischformen durchsetzen werden, beispielsweise vier Tage Bürodienst und ein Tag Arbeit von Zuhause aus. Eine ausschließliche Homeoffice-Tätigkeit wird allerdings für viele nicht möglich sein. In den vergangenen Wochen habe ich genug Klagen von Arbeitnehmern gehört, die sich ihren Computer mit ihrem Lebenspartner und den Kindern teilen mussten. Homeoffice kann für Familien auch zum Home-Horror werden. Die Krise hat uns auch gezeigt, wie abhängig wir von ausländischen Produkten und Dienstleistungen sind. Wird auch hier ein Umdenken stattfinden müssen? Muss mehr Wert auf „Made in Südtirol“ gelegt werden? Die Krise hat uns anschaulich die negativen Seiten einer globalisierten und arbeitsteiligen Weltwirtschaft vorgeführt. Dieses Wirtschaftsmodell hatte allerdings schon vor der Corona-Krise Risse bekommen. Die Klimadebatte und der schwelende Handelskrieg zwischen den USA und China sind nur zwei Dinge, an denen die negativen Folgen der Globalisierung sichtbar werden. Die Preise für im Ausland produzierte Güter beinhalten nämlich nicht die „sozialen“ Kosten, die durch den Welthandel entstehen. Weder werden die Arbeiter in Billiglohnländern angemessen bezahlt, noch werden die ökologischen Schäden in die Transportkosten miteingerechnet. Da-
rüber hinaus werden durch großzügige Exportförderungen Warenflüsse, auch die unsinnigsten, massiv gefördert, anstatt sie einzudämmen. Ein erster Schritt wäre somit, über eine Ökosteuer die Marktpreise zu korrigieren. Die Auslagerung von Produktionstätigkeiten in Billiglohnländer und die steuerliche Optimierung durch Rechtssitzverlegung in Steueroasen hat zusätzlich dazu geführt, dass den Staatshaushalten hohe Steuereinnahmen entgehen. Weltweit operierende Konzerne konnten hohe Gewinne einfahren und üben inzwischen großen politischen Einfluss aus. Klein- und Mittelbetriebe dagegen können mit diesen Wirtschaftskolossen nicht konkurrieren und gewinnbringend wirtschaften. Um den Einfluss und die Macht dieser Großkonzerne zu brechen, braucht es allerdings internationale Abkommen, in denen sich die einzelnen Staaten dazu verpflichten, kein Steuerdumping zu betreiben. „Made in Südtirol” mag zwar vor dem Hintergrund der Corona-Krise einen Aufschwung erfahren, ein langfristiger Erfolg wird einem Wirtschaftsmodell, in dem sich lokale Kreisläufe schließen, nur dann beschieden sein, wenn die effektiven Umweltkosten, die durch den Transport eines Apfels von Neuseeland nach Südtirol entstehen, auf den Preis umgelegt werden.
Interview: Astrid Tötsch
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Ohne Job in die Zukunft 500 Arbeitslose im Wipptal/ Tendenz steigend
Die Corona-Krise hat den Wipptaler Tourismus und das Gastgewerbe hart getroffen. Das spiegeln auch die Beschäftigungszahlen wider. „Es schaut nicht gut aus“, so Klaudia Palfrader vom Arbeitsvermittlungszentrum in Brixen. Die Wintersaison ging abrupt zu Ende, die Sommersaison konnte nicht wie vielerorts geplant zu Ostern starten. 4.366 Männer und 3.252 Frauen waren im April im Wipptal unselbstständig beschäftigt. Das sind rund vier Prozent weniger als zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr. Auffallend viele Frauen mussten ihren Arbeitsplätzen fernbleiben. Ende April waren rund sieben Prozent weniger weibliche Arbeitskräfte angestellt. Das verarbeitende industrielle Gewerbe verzeichnet im Lockdown-Monat April eine Zunahme (10 %) an Beschäftigten. Es gab eine Verschiebung von Angestellten der Firma Demaclenko von Brixen und Bozen nach Sterzing, zudem gab es 28 Arbeitsaufnahmen in dieser Firma. „In einem kleinen Bezirk wie Sterzing schlagen solche Daten enorm aus, zusätzlich gab es 18 Neuanstellungen sowohl bei Demaclenko als auch bei anderen Firmen in diesem Bereich“, so Palfrader. Seit März versuchen die Mitarbeiter des Arbeitsvermittlungszentrums, im Homeoffice, so gut es geht, über Telefon, E-Mail und Videokonferenzen für Kunden erreichbar zu sein. Sie haben viele Fragen, vor allem solche, für die eigentlich das Nationalinstitut für Soziale Fürsorge INPS der Ansprechpartner wäre: Wann bekomme ich mein Arbeitslosengeld? Warum dauert es so lange? Wie kann ich um Verlängerung des Arbeitslosengeldes an-
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suchen? Wer ein Ansuchen um Arbeitslosengeld stellt, muss dies vom Arbeitsvermittlungszentrum bestätigen lassen. Dies zeitgerecht erledigen zu können, forderte das Arbeitsvermittlungszentrum in den vergangenen Wochen besonders. Konnte man bisher davon ausgehen, dass ein Skigebiet nach dem anderen schließt, gingen heuer in allen Skigebieten zugleich die Türen zu. Dementsprechend groß war zu bearbeitende Anfragenflut. Ende April waren im Wipptal 500 Personen arbeitslos gemeldet, 100 mehr als noch vor einem Jahr. Zu Beginn der Corona-Krise, als es zu ersten Entlassungen kam und Verträge nicht mehr verlängert wurden, seien die Menschen noch recht guter Dinge gewesen,
so Palfrader. Man sagte sich: Das wird wieder, das ist kein Problem. Jetzt aber spüre man Resignation, Angst, Unsicherheit, weil die Arbeitgeber selber noch nicht wissen, ob bzw. wie viele Mitarbeiter sie einstellen können. „Die Menschen reagieren unterschiedlich, von kompletter Hilflosigkeit und Verzweiflung bis hin zum Fordern in energischem Ton“, so Palfrader. Auch wenn die Anfragen zurzeit eher verhalten sind, wird die eJobBörse des Arbeitsvermittlungszentrums gut angenommen. „Vor allem Arbeitssuchende, aber auch Betriebe wenden sich wieder an uns. Sie alle möchten, dass es wieder losgeht“, so Palfrader. Mit der eJobBörse will das Arbeitsvermittlungszentrum die neuen sozialen Medien erobern und dort auch Informatio-
nen geben, die mit dem Bereich Arbeit und Arbeitssuche zusammenhängen (Facebook: eJobBörse-eJobLavoro; Instagram: ejobboerse). Berufsbilder wie Pflegekräfte, Krankenschwestern und Sozialbetreuer sind in diesen Wochen gefragter denn je. „Gleichzeitig gab es auch Rückmeldungen von Pflegern, die ihren Beruf aufgeben wollen, weil er sie überlastet“, so Palfrader. Auch qualifiziertes Personal in technischen Berufen tut sich derzeit leicht, Arbeit zu finden. Inwieweit Corona die Arbeitsmarktsituation in den nächsten Monaten bestimmen wird, sei laut Palfrader schwer zu sagen. Vieles hänge davon ab, ob die Staaten ihre Grenzen öffnen, inwieweit sie Tourismus zulassen, ob sich die Menschen generell wieder sicher
Der Arbeitsmarkt in Sterzing April
Veränderung zum Vorjahr (%)
November bis April
Veränderung zum Vorjahr (%)
Unselbstständig Beschäftigte - Durchschnittsbestand Insgesamt
7.618
-318
-4,0
8.173
+238
+3,0
Männer
4.366
-71
-1,6
4.650
+270
+6,2
Frauen
3.252
-248
-7,1
3.523
-33
-0,9
Landwirtschaft Industrie
130
-3
-2,6
104
-1
-1,0
1.486
+136
+10,1
1.494
+147
+10,9
Handwerk
287
-28
-8,8
295
-16
-5,2
Bauindustrie
961
+64
+7,1
978
+161
+19,8
Bauhandwerk
384
+7
+1,9
387
+15
+4,0
Handel
960
-8
-0,8
996
+22
+2,3
Verkehr und Lagerung
289
-57
-16,6
327
-25
-7,1
Gastgewerbe
931
-375
-28,7
1.335
-74
-5,3
Finanzen und Versicherungen
117
-1
-0,7
118
+0
+0,1
Öffentliche Verwaltung
281
-8
-2,6
284
-3
-1,1
Bildungswesen
494
-31
-5,9
512
-11
-2,1
Gesundheits- und Sozialwesen
719
+0
+0,0
716
+4
+0,5
Andere Dienstleistungen
579
-15
-2,5
625
+19
+3,1
Todesfälle im Wipptal März 2017* Brenner 2 Freienfeld 2 Pfitsch 2 Ratschings 5 Sterzing 4 insgesamt 15
Wipptal
Todesfälle in der Coronakrise fühlen und sich trauen, außerhalb ihrer Haustür Urlaub zu machen. Die Zahlen am Arbeitsmarkt verheißen aus heutiger Sicht nichts Gutes. „Ich glaube, im Herbst wird es mehr Arbeitslose geben als jemals zuvor“, so Palfrader. „Die Normalität, wie wir sie kannten, wird für eine Weile ausbleiben oder sich ganz verändern. Arbeit wird zum Privileg. Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden flexibler werden müssen. Mehrere Jobs gleichzeitig, weitere Anfahrtswege zum Arbeitsplatz, das könnte unser neuer Alltag werden.“ rb
Südtirolweit ist die Zahl der Todesfälle im Monat März drastisch angestiegen. Wurden im März 2017 landesweit 333 Verstorbene, im März 2018 413 Todesfälle und im März 2019 385 Todesfälle gezählt, verschieden im März 2020 insgesamt 623 Südtiroler. Die Zahl der Toten ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 61,8 Prozent gestiegen. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat mittlerweile alle Krankenakten aus diesem Zeitraum gesammelt, die Auswertung der Todesursache sollte innerhalb Mai abgeschlossen worden sein. Ergebnisse lagen bei Drucklegung des Erker noch nicht vor. Feststeht allerdings jetzt schon: Die Altersgruppe der 70- bis 99-Jährigen war am schwersten vom Coronavirus betroffen. Anders die Situation im Wipptal. Dort ist die Zahl der Verstorbenen im Vergleich zu den Vorjahren auch im März dieses Jahres stabil geblieben – mit Ausnahme der Gemeinde Sterzing, wo im März 2019 16 Todesfälle gezählt wurden und damit doppelt so viele wie im Jahr 2018; im Vergleich zum März 2017 waren es sogar viermal so viele. Unabhängig von Zahlen und Statistiken: Jedes einzelne Coronaopfer ist eines zu viel! bar
Todesfälle im Wipptal März 2018 Brenner 5 Freienfeld 1 Pfitsch 3 Ratschings 3 Sterzing 8 insgesamt 20 Todesfälle im Wipptal März 2019 Brenner 0 Freienfeld 1 Pfitsch 2 Ratschings 1 Sterzing 6 insgesamt 10 Todesfälle im Wipptal März 2020 Brenner 3 Freienfeld 2 Pfitsch 1 Ratschings 2 Sterzing 16 insgesamt 25 * Die Daten der Gemeinde Franzensfeste stehen dem Erker nicht zur Verfügung.
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Älter werden im Wipptal
Wie ältere Menschen mit Corona umgehen Seit über zwei Monaten hat uns das Coronavirus fest im Griff. Betroffen von den strengen Maßnahmen waren wir alle, aber besonders die ältere Generation war gezwungen, sich hinter Schloss und Riegel zu verbarrikadieren. Auch zu Angehörigen durfte kein körperlicher Kontakt gehalten werden. Der Erker hat sich umgehört, um herauszufinden, wie Senioren zum Thema Vorsichtsmaßnahmen stehen, wie sie mit der Isolation umgehen und woraus sie Zuversicht in dieser schweren Zeit schöpfen.
Wir können sie nur weiter schützen, indem die Vorsichtsmaßnahmen noch lange aufrechterhalten bleiben. Es tut mir leid, dass viele gestorben sind, und vor allem, dass viele alleine sterben mussten, aber es kann nicht anders gehen. Ich wohne abseits und habe fast keinen Außenkontakt, so allein fällt einem schon die Decke auf den Kopf. Aber ich finde Zuversicht in der Hoffnung und ich wünsche mir, dass es wieder so wird, wie es vorher war. Ich würde gerne allen danken, die Tag und Nacht gearbeitet haben, a groaßes Vergelt’s Gott.“
Hilda Hasler Hilda Hasler aus Freienfeld ist normalerweise freiwillige Helferin im Sozialdienst. Momentan ist sie aber aufgrund der aktuellen Lage nicht im Dienst. „Diese Situation fühlt sich fast an wie ein Krieg. Ich
Otto Kasslatter Otto Kasslatter aus Freienfeld arbeitet als Freiwilliger im Sozialdienst, momentan ist er aber ebenfalls zu Hause. „Die Menschen sind vorsichtig, alle sind eher auf Abstand. Wir Älteren haben einfach weniger Abwehrkräfte und gehören somit zur Risikogruppe. Ich persönlich halte mich an die Regeln. Ich lese viel, gehe ein bisschen spazieren, meine Familie wohnt weit weg und ich wohne allein, aber mit anderen habe ich trotzdem keinen Kontakt, abgesehen von einer Begrüßung. Ich finde, soziale Kontakte sollten vermieden werden, auch wenn sie einem fehlen. Für mich persönlich ist diese Isolation nicht sehr belastend, aber ich habe etwas Angst, einkaufen zu gehen, und die Atmosphäre dabei setzt mir etwas zu. Ich finde es schwierig, die künftige Situation einzuschätzen. Alle Länder haben eine andere Meinung, Experten sind sich auch uneinig und die Wirtschaft macht mir am meisten Sorgen. Trotzdem hoffe ich, dass es
finde, für die älteren Leute ist die Lage sehr brutal, viele sind ganz alleine und müssen nun auch alleine und ohne Gesellschaft bleiben. Ich wünsche mir, dass alles wieder gut wird. Ich würde den Älteren gerne helfen, aber uns sind einfach die Hände gebunden.
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langsam aufwärts geht. Ich versuche, immer positiv zu denken und die Hoffnung nicht zu verlieren, dass irgendwann wieder Normalität einkehrt.“ Maria Antonietta Fornasier „Ich lebe schon immer alleine und bin es deshalb gewohnt, nicht viele Menschen um mich herum zu haben. Ich habe auch viele Interessen, ich koche gerne, gehe einkaufen und vertreibe mir die Zeit mit Kreuzworträtseln. Am Abend schaue ich ein bisschen fern und dann ist der Tag eh schon wieder vorbei. Ich unterhalte mich mit meinen Bekannten oft vom Balkon aus. Wir finden immer einen Weg, um uns ein bisschen zu unterhalten, sie stellen mir manchmal den Einkauf vor die Tür, wenn ich es nicht schaffe, und sind mir eine moralische Stütze. Die Situation an sich belastet mich nicht sehr, ich schöpfe Zuversicht aus meinem Inneren.“ Waltraud Alpögger „Eigentlich hatte ich kein großes Problem mit der Isolation. Ich bin zwar alleine, aber ich habe eine Wohnung mit Garten. Über einen Monat habe ich das Haus nicht verlassen und mich an die Anweisungen gehalten. Der soziale Kontakt mit anderen Menschen hat mir persönlich nicht sehr gefehlt. Ich liebe es, mich in der Natur zu bewegen, und es war schon bedrückend, den ganzen Tag eingesperrt zu sein. Ich habe begonnen, kreativ zu sein, habe gemalt und Masken genäht. Ich habe Versäumtes im Haushalt nachgeholt und mich selbst mit gutem Essen verwöhnt. Ich habe eine große Erleichterung empfunden, als wir
uns endlich wieder etwas freier und vor allem draußen bewegen durften. Die Situation war zwar nicht angenehm, aber ich finde immer sehr viel Zuversicht im Glauben, das Beten hat mir sehr
geholfen. Ich versuche, immer alles von einer positiven Seite zu betrachten und nicht nur das Negative zu sehen. Die Stille während der Ausgangssperre fand ich zum Beispiel sehr angenehm und ich denke, das entschleunigte Leben hatte sicher auch etwas Gutes. In diesen Zeiten ist es zudem wichtig, die zu unterstützen, die sich deprimiert fühlen. Dazu braucht es keine großen Taten, es reicht ein aufmunterndes Wort und ‚a bissl guat zuareden‘, damit man jemandem die Seele streicheln kann, der es dringend braucht.“ Christine Recla Christine Recla feierte kürzlich ihren 71. Geburtstag und wohnt mit ihrem Mann im Seniorenwohnhaus St. Elisabeth. „Wir sind sehr vorsichtig, nicht einmal unsere Tochter und ihre Familie kommen uns besuchen, denn auch sie wollen, dass wir auf uns aufpassen,
mein Mann zählt schließlich zur Risikogruppe. Sie bringt uns oft etwas vorbei, damit wir nicht ein-
kaufen gehen müssen. Wir gehen so wenig wie möglich unter Menschen und wenn, dann unterhalten wir uns unter Einhaltung des notwendigen Abstandes. Mund-
schutz und Händewaschen gehören mittlerweile sowieso zum Alltag. Auch zu den anderen Heimbewohnern haben wir wenig Kontakt. Wir haben einen Balkon und Bewegungsfreiheit, können Menschen grüßen und einige Worte austauschen. Bei uns im Haus ist die Stimmung sehr positiv, mir kommt vor, die älteren Mitbewohner ertragen die Situation besser als die jüngeren. Die Maßnahmen sind für uns keine Belastung, auch wenn es am Anfang etwas schwierig war. Besonders der geschlossene Friedhof war schlimm, aber mein Mann und ich denken sehr positiv, wir haben schon viel erlebt, das hat uns stark gemacht. Unsere Tochter gibt uns ebenfalls immer wieder Zuspruch, das hilft uns sehr. Wenn wir von unserer Familie Zuspruch erhalten, ist das Gold wert, denn in diesen Zeit ist familiärer Halt das Wichtigste.“
Priska Girtler Priska Girtler ist 75 Jahre alt und lebt ebenfalls im Seniorenwohnheim St. Elisabeth. Durch ihr schwaches Immunsystem und ein chronisches Leiden ist sie besonders gefährdet. „Ich war sehr vor-
sichtig, habe das Haus über zwei Monate nicht verlassen und auch niemanden hereingelassen. Uns wurde allen geraten, keinen Kontakt zur Außenwelt zu haben, ich
habe auch meine beste Freundin, die bei uns im Haus wohnt, nie gesehen. Meine Kinder haben für mich eingekauft oder gekocht und mir die Sachen vor die Tür gestellt. Auch im Haus herrscht ein sehr schöner Zusammenhalt. Oft haben sich die Bewohner gegenseitig bekocht oder eingekauft. Diese positive Atmosphäre ist unterstützend. Natürlich geht diese Zeit nicht spurlos an einem vorbei, es ist nicht mehr so, wie es einmal war, aber wir müssen damit leben und uns zurechtfinden, das Beste daraus machen. Trotzdem finde ich diese Situation im Moment eigentlich nicht belastend. In solchen besonderen Zeiten geben vor allem die Kinder sehr viel Kraft, unsere Familie hält zusammen wie Pech und Schwefel und das ist in diesen schweren Zeiten sehr wichtig, finde ich.“ Nadine Brunner
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Besuche wieder möglich Erfreuliche Nachrichten konnte der ärztliche Leiter des Bezirksaltenheimes Dr. Robert Friedrich Hartung Anfang Mai überbringen. Aufgrund der hervorragenden Arbeit und der großen Disziplin des Personals des Bezirksaltenheimes konnten aus epidemiologischer Sicht und fortlaufend negativer Ergebnisse der Mitarbeiter die bis dahin geltenden strengen Ausgangsregelungen für die Heimbewohner gelockert werden. Bereits am 4. Mai durften wieder Besuche stattfinden in eigens dafür vorbereiteten Räumlichkeiten mit Glasscheibe. Ein besonderer Blickfang sind die Trennwände mit bunten Bildern, die von Menschen mit Behinderung von der Tagesstätte des Sozialzentrum Fugger gestaltet wurden. Seit dem 8. Mai dürfen sich die Heimbewohner im Außenbereich des Bezirksaltenheimes Sterzing frei bewegen. Der Mindestabstand beträgt weiterhin 1,5 m. Die Besuche durch Angehörige müssen weiterhin angemeldet werden und sind in begrenzter Anzahl in Begleitung durch die Pflegedienstleitung möglich.
Notbetreuung angelaufen Am 18. Mai startete die Notbetreuung für Kleinkinder und Grundschüler. Diese soll bis einschließlich 16. Juni angeboten werden. Im Rahmen des Betreuungsangebotes werden jeweils vier Kinder im Kindergarten und sechs Kinder in der Grundschule in einem Raum begleitet und beaufsichtigt. Um den Dienst in Anspruch nehmen zu können, mussten die Eltern allerdings den Bedarf nachweisen. Einige Kritik gab es deshalb vonseiten jener Eltern, deren Ansuchen an den strengen Kriterien scheiterten. Wie in den übrigen Landesteilen blieb wohl auch deshalb im Wipptal der große Ansturm auf den Notdienst aus. Insgesamt wurden in den drei Wipptaler Schulsprengeln 60 Kinder zur Notbetreuung in den Grund schulen angemeldet. In den Grundschulen Franzensfeste und Mittewald, die zum Schulsprengel Vahrn gehören, wurden jeweils zwei Kinder angemeldet. Wie der Kindergartensprengel Mühlbach mitteilte, wurden insgesamt 174 Kinder für die Notbetreuung in den Kindergärten angemeldet, rund ein Drittel davon im Wipptal.
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Seelsorge im Wipptal
Regelung für Gottesdienste Mitte Mai haben sich alle Vertreter der Pfarreien und Priester zu einer außerordentlichen Dekanatskonferenz in Sterzing getroffen. Dabei wurde eine Vereinbarung in Bezug auf die Abhaltung der Gottesdienste getroffen. In der Dekanatskonferenz wurde folgendes vereinbart: Seit dem 23. Mai finden wieder öffentliche Gottesdienste in allen Pfarreien statt. Die meisten Pfarreien feiern einfachheitshalber die Gottesdienste im Freien. Bei Regenwetter entfallen diese Gottesdienste und die Priester feiern über den Pfarrsender um 10.00 Uhr. Die aktuellen Pfarrbriefe können über der Homepage der Seelsorgeeinheit Wipptal abgerufen werden. Diese Sonntagsregelung gilt bis zum 14. Juni. Der Gottesdienst an den Werktagen wird weiterhin in Sterzing über den Pfarrsender gefeiert. Für die Feier der Einzeltaufe, der Krankensalbung und der Krankenkommunion können sich die Familien und Personen bei den Priestern melden. Diese können seit dem 18. Mai wieder unter den Sicherheitsauflagen gefeiert werden.
Ebenfalls seit dem 18. Mai gibt es wiederum die Möglichkeit der persönlichen Aussprache oder des Empfangs der Beichte im Altarraum der Pfarrkirche Sterzing. Die Bittgänge fallen in der gewohnten Form in diesem Jahr aus. Die Begräbnisgottesdienste werden im Freien gefeiert. Die Teilnahme wird sich, zumal die Bestimmungen das Verbot
größerer Menschenansammlungen vorsehen, auf den größeren Kreis von Angehörigen und Verwandten beschränken. Genaues wird zwischen Angehörigen und Seelsorgern geklärt und vereinbart. Die Verstorbenen werden in den Totenkapellen oder Kirchen zur persönlichen Verabschiedung aufgebahrt. Die Seelenrosenkränze werden vor den Totenkapellen und Kirchen im Freien gebetet.
Zeichen der Wertschätzung Als Zeichen der Wertschätzung in dieser schwierigen Zeit liefert die Bäckerei Pardeller seit dem 25. März wöchentlich jeden Mittwoch an die Mitarbeiter des Krankenhauses Sterzing ein kostenloses Frühstück. Die Mitarbeiter zeigen sich über diese Geste sehr erfreut. „Wir möchten uns für dieses schöne Zeichen bei der Bäckerei Pardeller herzlich bedanken“, so die Mitarbeiter des Krankenhauses dem Erker gegenüber. „Es war und ist für alle eine ganz besondere Zeit, eine Phase im Jahr, die so irgendwie gar nicht wirklich zu existieren scheint. Umso mehr zählen solche Aufmerksamkeiten – genau das, was wir alle brauchen.“
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Aus Parfümerie SOLUTION wird
THALER Beautiful things Mit der Übernahme wächst das Thaler Filialnetz auf insgesamt acht Standorte in Südtirol. Das Herz des Unternehmens schlägt nach wie vor seit über 65 Jahren im Stammhaus unter den Bozner Lauben und ist ein privat geführtes Familienunternehmen in dritter Generation. Mit der Neueröffnung wird das Warensortiment dem Standort entsprechend ergänzt und angepasst, um den Kunden ein einzigartiges Einkaufserlebnis bieten zu können. Das Angebot reicht von Produkten bekannter Hersteller bis hin zu ausgewählten Artikeln kleiner Duftund Kosmetik-Manufakturen. Im aktuellen Handelsumfeld hat sich das Bozner Traditionsunternehmen als Beauty-Beratungsspezialist mit hohen Serviceansprüchen und einer bekannt guten Einkaufsatmosphäre etabliert. Bei Thaler in Sterzing nimmt sich die zweisprachige Mitarbeiterin Rebecca Migotto Zeit für persönliche und individuelle Beratung.
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„Fertigstellung 2028 ein sportliches Ziel“ Nach zwei Monaten Zwangspause werden die BBT-Baustellen in Mauls und Franzensfeste so schnell wie möglich wieder hochgefahren. Ein Covid-19-Sicherheitsprotokoll soll die einzuhaltenden Schutzmaßnahmen im Arbeitsalltag regeln. BBT-Beobachtungsstellenleiter Martin Ausserdorfer über die Startphase, anfallende Mehrkosten und die Frage: Wird der BBT auf EU-Ebene weiterhin Priorität haben? Erker: Herr Ausserdorfer, im März wurden die Baustellen in Mauls und Franzensfeste, das Baulos Tulfes-Pfons und das Baulos Pfons-Brenner eingestellt. Zwei Monate (fast) Stillstand. Wann nimmt der BBT wieder Fahrt auf? Martin Ausserdorfer: Die Coronakrise hat Österreich nicht so hart getroffen wie Italien. Auf Nordtiroler Seite konnte bereits Mitte April mit den Vorbereitungen für die Wiederaufnahme der Arbeiten am BBT begonnen werden, bei uns erst ein wenig später. Es wurde aber Schritt für Schritt an der Wiederaufnahme der Arbeiten unter Einhaltung der behördlichen Auflagen und der eigens dafür ausgearbeiteten Sicherheitsprotokolle gearbeitet, sodass seit 18. Mai auf beiden Südtiroler Baustellen mit den Vortriebsarbeiten losgelegt werden konnte. In den vergangenen zwei Monaten wurden auf den Baustellen die notwendigste Versorgung und Instandhaltung vorgenommen. Wie viele Mitarbeiter waren auf den Baustellen beschäftigt und welche Arbeiten verrichteten sie konkret? So große Bauwerke können nicht sich selbst überlassen werden. Der Tunnel und die Baustelleneinrichtungen müssen überwacht werden, Elektroinstallationen und Wasserpumpen müssen laufend
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Martin Ausserdorfer: „Inwieweit ein zweimonatiger Sillstand auf eine Gesamtprojektzeit von rund 20 Jahren konkrete Auswirkungen hat, ist noch schwer zu sagen.“ gewartet und bei Bedarf wieder in Stand gesetzt werden. Denken wir nur an die Gewässerschutzanlagen. Die anfallenden Tunnelwässer werden in diesen Anlagen gereinigt. Diese Anlagen müssen durchgehend funktionstüchtig sein. Für all diese Aufgaben waren auf der Baustelle in Mauls rund 100 Arbeiter vor Ort, auf der Baustelle Eisackunterquerung rund 20 Arbeiter. Auf österreichischem Projektgebiet waren im Vollbetrieb zuletzt 450 Arbeiter tätig, bei uns, auf Turnusse aufgeteilt, rund 1.100 Arbeiter. Auf den beiden Baustellen in Südtirol sind aktuell nur rund 120 Arbeiter für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten vor Ort. Die restlichen Arbeiter sind in ihren Heimatregionen und warten, bis die Arbeiten unter Einhaltung der Auflagen wieder beginnen können. Wurde in den Planungsbüros in den vergangenen Wochen
voll weitergearbeitet? Im Rahmen der Möglichkeiten wurde in Planungsbüros weitergearbeitet, um aktuelle Aufträge abzuarbeiten. Die Digitalisierung hat nicht nur den Planungsbüros, sondern uns allen die Möglichkeit eröffnet, telematisch zu arbeiten. Eine so große Baustelle wieder hochzufahren, dauert. Wie bereitet man sich auf den Start vor? Wie eingangs erwähnt, wird bei uns in Südtirol in diesen Tagen in Abstimmung mit den Sicherheitsverantwortlichen und den Gewerkschaften ein Covid-19-Sicherheitsprotokoll erstellt, um einen allen Vorschriften gerecht werdenden Ablauf zu garantieren. So wird an der Einfahrt in die Baustelle die Temperatur gemessen, in den Autos darf nur eine bestimmte Anzahl an Arbeitern sitzen, die Arbeitskleidung muss täglich gewechselt und
professionell gereinigt werden. Die EU ist derzeit mit Corona-Soforthilfe in den EU-Mitgliedsstaaten beschäftigt. Im Herbst könnte sogar eine zweite Corona-Welle auf uns zukommen. Rutscht der BBT, bisher das EU-Projekt höchster Priorität, auf der Prioritätenliste nach hinten? Ich denke positiv und hoffe stark, dass eine mögliche zweite Welle keine so großen Auswirkungen hat wie derzeit. Wir sind dann bereits an die Situation gewöhnt und können besser damit umgehen. Auch gehe ich zurzeit nicht davon aus, dass sich an der Priorität des BBT auf EU-Ebene etwas verändert. Befürchtungen werden laut, dass die BBT-Gegner von Anfang an Recht hatten. Der BBT wird als Kathedrale in der Wüste enden. Das glaube ich nicht. Die Baustellen werden sukzessive und so schnell wie möglich wieder hochgefahren. Auch an den Zulaufstrecken wird weiter gearbeitet. Die Ausschreibung von Franzensfeste bis Waidbruck steht an. In wenigen Wochen wird diese veröffentlicht. Das sind abermals 1,5 Milliarden Euro, die in Südtirol investiert werden. Das Hochfahren nach der Krise wird aufwendig und teuer. Wird erst jetzt vielen bewusst, welch hoher Preis für zwei Monate Lockdown zu zahlen ist? Diese Pandemie ist die größte Zäsur seit dem Zweiten Weltkrieg nicht nur in Europa, sondern weltweit. Für alle Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft, aber auch für die Bevölkerung ergeben sich völlig neue Situationen, in denen man mit bestem Wissen und Gewissen auf Basis der vorliegenden Informationen entscheiden muss. Ging es im März und auch noch im April vor allem darum, die medizinische Situation in den Griff zu bekommen, so verschiebt sich jetzt
richtigerweise der Fokus auf die wirtschaftliche und in der Folge auf die soziale Komponente der Krise. Das genaue Ausmaß und die Folgen werden wir wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt genau kennen. Jetzt hat die Politik die Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Schäden in allen Bereichen so gering wie möglich zu halten. Der BBT wird noch teurer werden als vorgesehen. Mit welchen Mehrkosten rechnen Sie? Aktuell belaufen sich die Kosten des Brenner Basistunnels auf 9,3 Milliarden Euro, dabei wurde die jährliche Inflation berücksichtigt. Inwieweit ein zweimonatiger Stillstand auf eine Gesamtprojektzeit von rund 20 Jahren konkrete Auswirkungen hat, ist noch schwer zu sagen. Auch die Preisentwicklung für notwendige Produktionsmittel am Markt spielt dabei eine große Rolle. Wird auch darüber diskutiert werden müssen, wer für die Mehrkosten aufkommt? Das ist korrekt. Allgemeine Mehrkosten tragen die Aktionäre. Zwischen Baufirmen und BBT SE wird man so wie auf allen anderen öffentlichen Baustellen auch prüfen müssen, wer die Mehrkosten für die Sicherheit zu übernehmen hat. Der Zeitplan „2028“ kann wohl nicht mehr eingehalten werden. Um wie viele Monate wird sich die Fertigstellung des BBT voraussichtlich verzögern? Die Bauarbeiten in Südtirol laufen sehr gut voran. In Nordtirol hatten wir Probleme und Verzögerungen
bei der Vergabe beim großen Baulos. Es hängt davon ab, wie es gelingt, in den kommenden Monaten die Arbeit wieder aufzunehmen. Natürlich ist 2028 jetzt noch sportlicher, als es vorher schon war. Inwieweit wird das Coronavirus den Personen- und Gütertransport weiter verändern? Ich habe letzthin öfters gehört, das Leben ist lebensgefährlich. Ich hoffe und wünsche mir aber, dass das gesellschaftliche, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben so rasch wie möglich wieder beginnt. Man wird sehen, ob sich die Gewohnheiten der Menschen in Sachen beruflicher und privater Mobilität ändern. Wenn wir sehen, dass zurzeit in Bussen nur mehr die Hälfte der Personen transportiert werden kann, müssen wir einerseits schauen, ein größeres Angebot zu schaffen, anderseits eine neue Art der Mobilität fördern. Viele weichen jetzt schon auf das Fahrrad aus, um zur Arbeit zu fahren. Ich bin gespannt, ob sich diese neue Art der Mobilität durchsetzen wird. Der Gütertransport hängt direkt mit der volkswirtschaftlichen Entwicklung zusammen. Der Anstieg des BIP um ein Prozent erhöht durchschnittlich den Verkehr um 1,5 Prozent, ein Rückgang hat natürlich auch Auswirkungen auf den Verkehr. Trotzdem gehen die Arbeiten am Ausbau der Eisenbahnachse weiter, um die Verlagerung von der Straße auf die Schiene möglich zu machen. Diese historischen Entscheidungen zur Stärkung der Schiene sehe ich nach wie vor als zukunftsweisend. Interview: Renate Breitenberger Erker 06/20
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Naturnahes Wohnen Von Schnittholz über edle Naturholzböden bis hin zu Sichtschutzelementen, Zäunen und Blumentrögen aus Massivholz: Putzer Holzfachmarkt in Vahrn bietet viele Gestaltungsideen für drinnen und draußen.
Im großen Schauraum präsentiert Putzer Holzfachmarkt Gestaltungsideen für den Garten ... Putzer Holzfachmarkt gilt im Eisacktal und darüber hinaus als Topadresse für Qualitätsholz zum Werken, Gestalten und Einrichten. Seit drei Generationen widmet sich der Familienbetrieb ganz dem Werkstoff Holz, und dies zeigt sich in der gebotenen Qualität der Produkte und Leistungen. So wissen Martin Putzer und sein Team, welche Holzart sich am besten für die jeweiligen Anwendungen eignet, und sie beraten fachkundig bei der Auswahl. Mit sorgfältiger Gütesortierung, Trocknung, genauem Zuschnitt und professioneller Weiterverarbeitung garantieren sie außerdem für langlebig schöne Holzqualität – mitunter einer der Hauptgründe, warum Heimwerker, Handwerks- und Industriebetriebe ihre Rohware, ob Schnittholz, Hobelware oder als Maßzuschnitt, bevorzugt im traditionsreichen Holzfachmarkt in Vahrn beziehen.
Blumentröge aus Massivholz für die Gartengestaltung erhält man bei Putzer. Für Terrassenböden werden ausschließlich dauerhafte europäische und exotische Holzarten verwendet, die auf modernen Produktionsanlagen fachgerecht und passgenau angefertigt werden – ebenso wie die vielfältigen Sichtschutzelemente und Zäune.
Holzelemente für Garten und Terrasse Auch Terrassenböden, Sichtschutzelemente, Zäune und
Holz hautnah erleben Im großen Schauraum im Holzfachmarkt eröffnen sich den Besuchern vielfältige Gestaltungsideen
Echte Naturholzböden Besonders umfangreich präsentiert sich das Sortiment an Naturholzböden. In der Holzmanufaktur werden hochwertige Landhausdielen und Massivholzböden aus sorgfältig ausgewählten Holzarten gefertigt, auf Wunsch auch in speziellen Formaten, mit besonderen Oberflächenstrukturen und in hochwertiger Naturölveredelung. Darüber hinaus bietet Putzer Gesamtlösungen für Treppen- und Wandverkleidungen aus Holz sowie ein umfangreiches Zubehörprogramm zur Pflege der Holzböden und -elemente.
... sowie im eigenen Bereich die Vielfalt der gebotenen Naturholzböden
aus Naturholz. Interessierte können sich hier die vielen Holzprodukte in aller Ruhe ansehen, mit Händen und Füßen die haptische Wirkung der Naturholzböden erfühlen und den unvergleichlichen Duft von echtem Naturholz einat-
men. Aber auch im Onlineshop unter www.putzer.com kann man sich einen Überblick über das große Produktsortiment verschaffen, bequem online bestellen und sich die Ware nach Hause liefern lassen.
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Wirtschaft
„In das Gemeinwohl im Wipptal investiert“
Bei der diesjährigen Vollversammlung der Raiffeisenkasse Wipptal mussten aufgrund der Coronakrise neue Wege beschritten werden.
Die Coronakrise stellt uns alle vor große, bisher unbekannte Herausforderungen. Die Raiffeisenkasse Wipptal musste bei der Abhaltung der Vollversammlung, bei der sie erneut auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurückblickte, neue Wege einschlagen. „Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Zeit. Das öffentliche Leben wurde heruntergefahren und Zusammenkünfte von Menschen sind weitgehend verboten. Dies wirkt sich auch auf die Tätigkeit der Raiffeisenkasse aus und betrifft u. a. die jährliche Vollversammlung, in der über das abgelaufene Jahr Bilanz gezogen wird“, so Präsident Günther Seidner und Christina Pupp, Direktor der Raiffeisenkasse Wipptal. Da aufgrund der staatlichen Sicherheitsmaßnahmen eine reguläre Abhaltung der diesjährigen Vollversammlung am 17. April nicht möglich war, wurde diese am 8. Mai nachgeholt. „Die Coronakrise hat uns gezwungen, bei der Organisation der Versammlung neue Wege zu
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gehen. Der Gesetzgeber hat die Möglichkeit vorgesehen, diese mit einem von der Gesellschaft benannten Vertreter abzuwickeln“, erklärt Direktor Christina Pupp. Als Vertreter wurde Arbeitsberater Paul Seidner ernannt. Damit wurde die Anzahl der Teilnehmer auf ein Minimum reduziert: Im Raiffei-
te dennoch vollwertig seine Stimme abgeben, indem es eine Vollmacht an den Vertreter ausgestellt und ihm auch explizit vorgegeben hat, wie er abstimmen muss. Diese Anweisungen waren der Raiffeisenkasse vorab nicht bekannt. Die Mitglieder haben die Einladung zur Vollversammlung sowie die
Ehrung langjähriger Mitarbeiter: Anton Fill, Peter Volgger und Roland Schroffenegger (40 Jahre) sowie Monika Bacher, Christian Pircher und Patrick Wieser (25 Jahre, nicht im Bild) mit Präsident Günther Seidner, Direktor Christina Pupp und Klaus Steckholzer, Vorsitzender des Aufsichtsrates
sensaal eingefunden haben sich neben dem ernannten Vertreter auch die Mitglieder des Aufsichtsund des Verwaltungsrates sowie Direktor Pupp und Vizedirektor Benno Linser. Jedes Mitglied konn-
entsprechenden Vollmacht- und Stimmrechtsunterlagen und weiterführende Erklärungen per Post oder per E-Mail erhalten. Mehr als 200 Vollmachten wurden an den ernannten Vertreter gesandt.
Geschäftsergebnisse Bei der Versammlung blickte Direktor Christina Pupp auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2019 mit einer soliden wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Das Kundengeschäftsvolumen betrug 728 Millionen Euro und konnte damit um 32 Millionen Euro gesteigert werden. Die Kundenausleihungen beliefen sich auf 315 Millionen Euro. Das bilanzielle Eigenkapital nach Zuweisung des Reingewinnes in Höhe von 86,7 Millionen Euro und eine Eigenkapitalquote von 18,4 Prozent sind Ausdruck einer stabilen Geschäftspolitik und Garant für die Sicherheit der Kundeneinlagen. Die Jahresbilanz wurde sowohl von den Rechnungsprüfern als auch vom Aufsichtsrat gutgeheißen und zur Genehmigung freigegeben. Nahezu einstimmig wurde sie genehmigt. Der ernannte Vertreter Paul Seidner bedankte sich im Namen der Mitglieder bei den Verwaltern und den Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und gratulierte zum sehr guten Geschäftsergebnis. „Aufgrund
Die Mitglieder der Raiffeisenkasse Wipptal genießen zahlreiche Vorteile.
der umsichtigen und weitsichtigen Arbeit in der Vergangenheit ist die Raiffeisenkasse Wipptal so erfolgreich und daher auch gut gerüstet für die Zukunft“, so Seidner. Investition in Gemeinwohl Als attraktiver Arbeitgeber und großer Steuerzahler hat die Raiffeisenkasse Wipptal einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wirtschaftskreislauf geleistet. Knapp 425.000 Euro hat sie in das Gemeinwohl im Bezirk investiert und damit viele Projekte sowohl im sozialen als auch im sportlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich unterstützt. 127 Vereinen wurde bei ihrer Tätigkeit finanziell unter die Arme gegriffen. Dazu kommen Sponsorverträge in Höhe von rund 190.000 Euro. Darüber hinaus wurden im vergangenen Jahr über 50 Spendenansuchen bearbeitet. Aus dem „Hilfsfonds 125 Jahre Raiffeisenkasse Wipptal“ wurden an in Not geratene Wipptaler Spenden in Höhe von 10.000 Euro ausgezahlt. Eigenständigkeit bleibt erhalten „Unseren Mandataren hat das ab-
Im vergangenen Jahr hat die Raiffeisenkasse Wipptal knapp 425.000 Euro in das Gemeinwohl im Wipptal investiert.
gelaufene Geschäftsjahr viel abverlangt, da sie wichtige strategische Entscheidungen treffen mussten“, so Pupp weiter. Im Rahmen der Reform der Genossenschaftsbanken kann nun anstelle der ursprünglich geplanten Genossenschaftlichen Bankengruppe der Raiffeisenkassen Südtirols ein Haftungsverbund (IPS – Institutsbezogenes Sicherungssystem) treten. Durch den Zusammenschluss in einem solidarischen Haftungsverbund bleibt die Eigenständigkeit der Südtiroler Raiffeisenkassen weiterhin erhalten. Zunehmend komplexe Regulatorien machten auch eine organisatorische Neuausrichtung der Raiffeisenkasse Wipptal notwendig. Auf den verschiedenen Ebenen der Organisation sorgte eine klare Aufgabenteilung für reibungslose Prozesse, die ständig optimiert werden. Mitarbeiter geehrt Zum 31. Dezember 2019 waren in der Raiffeisenkasse Wipptal 62 Mitarbeiter beschäftigt. Vier Mitarbeiter wurden im Jahr 2019 neu eingestellt. Mehrere Mitarbeiter wurden für ihre langjährige Diensttreue
geehrt: Anton Fill, Peter Volgger und Roland Schroffenegger sind seit 40 Jahren bei der Raiffeisenkasse Wipptal tätig, Monika Bacher, Christian Pircher und Patrick Wieser seit 25 Jahren. Steigende Mitgliederzahl Zum funktionierenden Netzwerk der Raiffeisenkasse Wipptal gehören auch die Mitglieder. Sie sind bedeutende Partner und Mitgestalter, die in die unternehmerischen Gestaltungsprozesse mit eingebunden werden. Sie haben ein Mitspracherecht und nehmen über ihre gewählten Vertreter im Verwaltungsrat Einfluss auf das Unternehmen. Darüber hinaus profitieren sie von exklusiven Vorteilen, etwa bei Versicherungen, dem Mitgliedersparbuch sowie bei Informations- und Unterhaltungsveranstaltungen. Im Jahr 2019 wurden 65 Neumitglieder aufgenommen; insgesamt verzeichnete die Raiffeisenkasse Wipptal Ende des Jahres 1.609 Mitglieder. „An unsere Mitglieder als Eigentümer der Bank ergeht unser herzlichster Dank“, so Präsident Günther Seidner. „Sie tragen maßgeblich zum Erfolg der Raiff-
eisenkasse Wipptal bei.“ Seinen Dank richtete er auch an die Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen, an die Verwaltungs- und Aufsichtsräte für die gute Zusammenarbeit und an alle Mitarbeiter für ihren Einsatz und ihre Leistungen. Zukunftsaussichten „Resultate beschreiben nur die Vergangenheit, Entscheidungen prägen die Zukunft.“ In Anlehnung an das Zitat des ehemaligen Pokerprofis Jan Heitmann ermunterte Direktor Christina Pupp die Anwesenden dazu, verantwortungsvoll nach vorne zu blicken. „Gerade in solch schwierigen Zeiten ist es wichtig, kreativ zu sein und Aufbruchsstimmung zu verbreiten. Dann kann auch Neues entstehen“, so Pupp. „Die nächste Zukunft wird noch einige Stürme für uns bereithalten, doch als Raiffeisenkasse Wipptal haben wir die nötigen Spielräume, um diese Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen, getreu unserem Jahresmotto für 2020: Gemeinsam einfach tun.“
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Notizie dall'Alta Val d'Isarco
Phishing Unter dem Begriff Phishing, der sich aus den Wörtern „password“ und „fishing“ zusammensetzt (also das Fischen von Passwörtern), wird der Versuch von Cyber-Kriminellen verstanden, sich Zugang zu persönlichen Daten von Internet-Benutzern zu beschaffen und sich dieser zu bemächtigen, um damit, in bewusster Absicht, widerrechtliche Ziele zu verfolgen und der betroffenen Person Schaden zuzufügen. Es kann vom einfachen Datendiebstahl über die unberechtigte Kontoabbuchung oder gar Angriffen auf staatliche bzw. wirtschaftsrelevante Einrichtungen gehen. Der Angriff erfolgt meist durch sog. Phishing-Mails oder Phishing-Webseiten. Dabei wird der Betroffene von der eigenen Bank, einem Internetanbieter oder einem Dienstleistungsunternehmen aufgefordert, seine persönlichen Daten auf den neuesten Stand anzupassen, dies z. B. mit dem Vorwand, die Kreditkarte würde bald ablaufen oder man müsse, aufgrund eines scheinbaren Sicherheitszwischenfalles, das Passwort erneuern. Die Mail selbst kann im Text auf einen Link verweisen, der zu einer sorgfältig und fachmännisch gestalteten Webseite führt, die der Originalseite des jeweiligen Unternehmens in Farbgestaltung, Schriftart und Logo überzeugend echt ähnelt. Der ahnungslose Empfänger der E-Mail lässt sich somit verleiten, seine Daten preiszugeben. Das Phishing stellt im italienischen Rechtssystem den Straftatbestand des Computerbetrugs im Sinne des Art. 640-ter StGB dar und zählt zu den Vermögensdelikten. Der Täter, dem der unrechtmäßige Vermögensvorteil nachzuweisen ist, muss mit Freiheitsentzug von 6 Monaten bis zu 5 Jahren und einer Geldstrafe von 51 bis 1.549 Euro rechnen. Begeht der Delinquent Diebstahl bzw. verwendet dieser unrechtmäßig die digitale Identität des Opfers, so wird derselbe zu Zuchthaus von 2 bis zu 6 Jahren und zu einer Geldstrafe von 600 bis 3.000 Euro verurteilt. Weiters anwendbar ist der Art. 615-quater StGB, der das unerlaubte Halten und die Verbreitung von Zugangscodes von EDV-Systemen, wie z. B. Passwörtern, persönlichen Identifikationsnummern (PIN) oder smart cards, unter Strafe stellt. Die Rechtsprechung entschied in Phishing-Fällen bisher einheitlich: So wurde die Italienische Post AG bereits im Jahr 2012 vom Landesgericht Syrakus bzw. im Jahr 2014 vom Landesgericht Florenz dazu verurteilt, dem Kontoinhaber, der Opfer von Phishing wurde, den erlittenen Schaden zu ersetzen. Um eine Kontoplünderung zu vermeiden, wurde festgelegt, dass Kreditinstitute im elektronischen Zahlungsverkehr geeignete Maßnahmen ergreifen müssen, um die Sicherheit des Dienstes zu gewährleisten. Die Zuteilung von Benutzername und Passwort wurde dabei als zu geringe Sicherheitsmaßnahme gewertet. Das entscheidende Kriterium für den Ausschluss einer Haftung vonseiten der Kreditanstalt bestehe darin, Sicherheitsvorrichtungen vorzusehen, die ein nicht allzu leichtes Eindringen von Unbefugten in geschützten Systemen ermöglichen. Der oberste Gerichtshof entschied im Jahr 2018, dass es dem Kreditinstitut obliegt, den Beweis zu erbringen, die vom Kontoinhaber durchgeführten Bankgeschäfte seien auf den Willen desselben und nicht auf jenen eines Eindringlings zurückzuführen. Sollte das Phishing jedoch einer Absicht des Kontoinhabers entspringen oder dem unbedachten Handeln desselben zuzuschreiben sein, so findet ein Haftungsausschluss statt.
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Dr. Manuel D’Allura Rechtsanwalt - Kanzlei D’Allura & Gschnitzer Erker 04/20 Erker 06/20
Zwei Projekte genehmigt Ende April tagte der Gemeinderat von Brenner in ungewohnter Sitzordnung: Die Räte waren über den ganzen Ratssaal verteilt, um den aktuell geltenden Sicherheitsvorschriften zu entsprechen. Auf der Tagesordnung stand die Abschlussrechnung des Jahres 2019, die mit einem Verwaltungsüberschuss
von 808.000 Euro genehmigt wurde. 98.000 Euro wurden für gesetzliche Rücklagen verwendet, der Rest wurde für Investitionen verpflichtet. 200.000 Euro sind für den Austausch von Maschinen im Bauhof vorgesehen, 100.000 werden für den Kauf einer Kunsteisanlage bereitgestellt. Nahezu 90.000 schlagen für außerordentliche Straßeninstandhaltungsarbeiten zu Buche. Für die Erweiterung des Friedhofes in Pflersch wurden vorerst 50.000 Euro vorgesehen. Ein Ansatz wurde auch für die Landschafts- und Fachpläne im Zuge der neuen Raumordnung sowie für die digitale Erfassung aller Leitungen und Infrastrukturen auf dem Gemeindegebiet geschaffen. Am Brenner soll ein neuer Spielplatz errichtet werden. In einer weiteren Bilanzänderung wurden 759.500 Euro in den laufenden Haushalt eingebaut, die für den Austausch der Fenster im Schulgebäude von Gossensaß, den Umbau des Gemeindesaales in Gossensaß sowie in Zusatzarbeiten auf dem ehemaligen Militärgelände in Außerpflersch vorgesehen wurden; zudem soll die Beleuchtung in den Schulklassen erneuert werden. Die Projekte für den Austausch der Fenster im Schulhaus (313.500 Euro) und den Umbau des Gemeindesaales
(317.000 Euro) wurden vom Gemeinderat einstimmig genehmigt. Bürgermeister Franz Kompatscher betonte, dass die Arbeiten am Schulgebäude vor Schulbeginn im September durchgeführt werden sollen; dasselbe sei auch beim Gemeindesaal unerlässlich, da dieser auch für die Schulausspeisung genutzt werde. Beide Projekte brächten nicht nur eine qualitative Verbesserung der Gebäude, sondern auch eine deutliche Energieeinsparung, was in diesen schwierigen Zeiten von größter Bedeutung sei. Freiwillige Feuerwehren Genehmigt wurde auch die Rechnungslegung der Freiwilligen Feuerwehr Gossensaß und jener von Pflersch; die Gemeinderäte fanden lobende Worte für deren Einsatz, besonders auch für deren Initiativen in der Lockdown-Zeit. In Kürze In Giggelberg/Schelleberg hieß der Gemeinderat einen Grundtausch mit Paul Sparber gut; dieser betrifft Teile der Grundparzelle 819 der Katastralgemeinde Brenner. Die im Herbst aufgrund der Witterung unterbrochenen Bauarbeiten wurden zum Teil wieder aufgenommen. Demnächst werden die Sanierungsarbeiten an der Straße zu den Bichlhöfen in Pflersch aufgenommen; den Zuschlag hat das Unternehmen Nordbau aus Kiens erhalten. Ein Teil der staatlichen Essensgutscheine wurde bereits ausgegeben; darüber hinaus wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Besorgt zeigte sich Bürgermeister Kompatscher über die Auswirkungen der Coronakrise u. a. auf die Wirtschaft auf Gemeindeebene.
Franzensfeste
Schutzmasken und Desinfektion Franzensfeste
Geschenke für die Gemeinde Von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist auch die Gemeindepolitik betroffen. So wurde die Gemeinderatssitzung in Franzensfeste Ende April mittels Videokonferenz abgehalten. Im Dringlichkeitswege wurden einige Änderungen im Haushaltsvoranschlag genehmigt. Ein Leader-Beitrag in Höhe von 72.000 Euro wird für den Bau des Gehsteiges in der Fabrikstraße in Mittewald verwen-
Das Ex-Anas-Gebäude in Franzensfeste wurde der Gemeinde unentgeltlich überlassen.
det, mit einem staatlichen Förderbeitrag zur energetischen Sanierung in Höhe von 50.000 Euro werden die Fenster im zweiten und dritten Stock des Rathauses ausgetauscht, 5.400 Euro an staatlichen Fördermitteln werden für Lebensmittelgutscheine verwendet, die an Bedürftige ausgegeben werden. Wie Vize-Bürgermeister Richard Amort mitteilte, sind diesbezüglich 15 Anfragen an die Gemeinde eingegangen. Der Gemeinderat genehmigte einstimmig die Abschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehren von Franzensfeste und Mittewald. Ebenfalls einstimmig genehmigt wurde die Jahresabschlussrechnung mit einem Bilanzüberschuss von 2,18 Millionen Euro. Rund 1,9 Millionen Euro stehen für Investitionen zur Verfügung, die u. a. für die Sanierung des Mehrzwecksaals in Franzensfeste (1 Million Euro) verwendet werden, 90.000 Euro sind für den Verbindungsweg Franzensfeste-Festung vorgesehen, 180.000 Euro für ein Grundstück, das für die Realisierung des Dorfplatzes in Mittewald enteignet wird, insgesamt rund 400.000 Euro für den Zivilschutzplan, 30.000 Euro für die Trinkwasserleitung in Franzensfeste,
4.600 Euro für die Gestaltung des Irma-Apor-Platzes, ein Beitrag in Höhe von 12.000 Euro geht an die Feuerwehren und weitere 70.000 Euro werden für den Ausbau des Glasfasernetzes verwendet. Grundstück verkauft In Mittewald wurde die Abschreibung und der Verkauf eines Grundstückes genehmigt, das sich in der Friedhofsbannzone befindet und auf dem vor etlichen Jahren ein Gebäude errichtet wurde. Die Eigentümer der Immobilie richteten ein entsprechendes Gesuch an die Gemeindeverwaltung. Ebenfalls genehmigt wurde die Abschreibung und der Tausch eines Grundstückes im Bereich des Spielplatzes von Mittewald. Geschenke an die Gemeinde Die Provinz Bozen hat das ehemalige Anas-Gebäude in Franzensfeste der Gemeinde unentgeltlich überlassen, mit der Auflage, dass es in den kommenden 25 Jahren nicht veräußert werden darf. Ein weiteres Geschenk hat die Gemeinde Franzensfeste von der Bezirksgemeinschaft erhalten. Es handelt sich dabei um drei Brücken, die auf der Route des Radweges liegen. Nachdem der Radweg auf diesem Abschnitt gesperrt ist, gehen erste Überlegungen hin zu einer Nutzung der Trasse als Wanderweg. Für eventuelle Unfälle und Schäden ist der Nutzer eines Wanderweges nämlich selbst verantwortlich. Eine Verlegung der Brücken wie jener, welche die Staatsstraße quert, sei nicht im Gespräch, so Bürgermeister Thomas Klapfer. In Kürze Die alte Brücke bei Grasstein wurde abgetragen, es fehlen noch ein Zaun Richtung Eisack, die Bushaltestellen sowie die Feinteerarbeiten. Die Arbeiten am Fernheizwerk wurden wieder aufgenommen, die Arbeiten am Glasfasernetz werden fortgeführt. Noch heuer soll die Ladritscher Brücke abgerissen und eine neue errichtet werden. Seit kurzem sei der Gefahrenzonenplan im Haus, so Klapfer. Man plane die Abhaltung einer Bürgerversammlung, sobald es die Situation zulasse. at
Im Mai wurden in der Gemeinde Franzensfeste von den Freiwilligen Feuerwehren von Franzensfeste und Mittewald an die Bevölkerung Mundschutzmasken verteilt. 1.000 Stück davon wurden von der Firma Progress gespendet und über den Gemeindenverband verteilt. Weitere 1.000 Mundschutzmasken hat die Gemeindeverwaltung selbst angekauft. Zusätzlich wurden im gesamten Gemeindegebiet Desinfizierungsmaßnahmen durchgeführt. Dieser Dienst wurde von der Firma Demaclenko in Sterzing kostenlos zur Verfügung gestellt und in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Franzensfeste durchgeführt, wobei besonders Müllsammelstellen, Spielplätze, Bushaltestellen, Plätze und Gehsteige desinfiziert wurden. Weiters ist während der durch die Pandemie bedingten Notsituation auch die Tätigkeit der Schulen unterstützt worden. Das von den Lehrpersonen zugesandte Unterrichtsmaterial wurde im Gemeindeamt periodisch den Schülern ausgehändigt; auch die von der Direktion bereitgestellten Tablets wurden den Schülern in der Gemeinde übergeben. Im Bild die Übergabe der Mundschutzmasken: Ingrid Lorenzin (Referentin), Luciana Pivetta (Referentin), Richard Amort (Bürgermeister-Stellvertreter), Tobias Steinmann (Gemeinderat und Kommandant-Stellvertreter FF Mittewald), Stefan March (Kommandant FF Mittewald), Bernhard Oberstaller (Kommandant FF Franzensfeste), Thomas Klapfer (Bürgermeister), Thomas Kerschbaumer (Referent) und Dr. Alexander Braun (Gemeindesekretär). Erker 06/20
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Zeichen der Zeit Freienfeld
Unser Leben ist voll von Zeichen, die es zu deuten gilt, damit sie hilfreich werden bzw. uns vor Irrtum und Schaden bewahren. Jesus beklagte sich öfters, dass seine Jünger die Zeichen der Zeit nicht verstanden haben: Joh 6,26 „Jesus sprach: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid“. Bei all seinen Wundern legte Jesus das Gewicht nicht so sehr auf das Geschehen, auf die Wunder, sondern auf die Zeichen „dass das Reich Gottes“ angebrochen sei.
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Paul Valentini, Seelsorger
Mitte Mai konnte der Dörferbus-Dienst in der Gemein-
de Freienfeld wieder aufgenommen werden. Dabei trat gleichzeitig ein neuer Fahrplan in Kraft, der die Ansprü-
che der Berufspendler berücksichtigt. Am Nachmittag wurde ein Stundentakt eingeführt. Eingeführt wurde auch eine Routenänderung, und zwar werden Pfulters und Niederried auf der Nord-Süd-Fahrt über Freienfeld und Mauls angefahren. Vorerst wird die Sportzone nicht angefahren; dies geschieht erst wieder, wenn der reguläre Betrieb aufgenommen werden kann.
Sterzing
Neuer Kreisverkehr Ende April wurde an der Kreuzung Hochstraße/Marconi-Straße ein provisorischer Kreisverkehr eingerichtet. Wie Egon Bernabè, Komman-
© Martin Schaller
Wir leben schon seit Monaten mit einem einmaligen Zeichen, dem Coronavirus, das man zurecht als Katastrophe bezeichnen kann. Nicht wenige sehen darin eine Strafe Gottes, was es sicher nicht ist. Andere sehen darin „Selbstgemachtes“. Papst Franziskus hat es in seinem ersten Rundschreiben, „Laudato si“, das nicht nur an Katholiken oder Christen, sondern an die Menschheit gerichtet ist, auf den Punkt gebracht: Wir sind dabei, unser gemeinsames Haus, die Erde, zu zerstören mit der Gier nach immer besser, immer schneller, immer mehr Profit für unser irdisches Leben. Aber wer hat schon diese Enzyklika gelesen und darauf reagiert? Vielleicht haben einige auch das Video „Unsere Erde spricht“ auf dem Smartphone erhalten, wo es u. a. heißt: Gott vergibt immer, die Menschen manchmal, die Erde nie“. Die meisten Menschen, auch Gläubige, sehen in dieser Plage etwas Böses, Negatives und fragen sich, wie ein guter Gott so etwas zulassen kann. Dabei vergessen vor allem Christen, dass die Merkmale für Gut und Böses für uns und für Gott nicht identisch sind. Für Gott ist nur die Sünde negativ und böse und nicht das Leiden. Christus spricht gerade am Höhepunkt seines Leidens von Verherrlichung. „Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht“ (Joh 17,1) Adalbert Ludwig Balling, ein tiefsinniger Denker unserer Zeit, schreibt: „Ein Theologe meint, man dürfe niemals einen Menschen danach beurteilen, was er leistet, eher nach dem, was er leidet. Als Christen wissen wir, dass ein Leben ohne Leiden, ohne Drangsal, Ängste und Mühen schier undenkbar ist. Wahrscheinlich wird der Mensch erst durch Leiden zum Menschen, zur Persönlichkeit. Wahrscheinlich lernen wir überhaupt nur über den leidvollen Weg – via Krankheit, Schmerzen, Unheil, Katastrophen – das Wesentliche für unser Leben, vor allem für das geistige. Es geht jetzt darum, dass wir fähig werden, diese Pandemie als Zeichen richtig zu deuten verstehen. Es geht darum, dass wir das Positive darin zu entdecken versuchen. Pandemie könnte dazu führen, in Menschlichkeit und Kooperation zu wachsen, sodass unsere Welt dann geschwisterlicher werde als zuvor. Wir haben inzwischen schon gelernt, mit viel weniger Luxus auszukommen. Die Luft ist besser geworden, ohne finanzielle Ausgaben. Mit den Eucharistiefeiern über die digitalen Medien konnten mehr Menschen erreicht werden als in der Kirche. Vorausgesetzt, dass sie sich erreichen lassen wollten. Und vielleicht wächst sogar die Sehnsucht nach der Kommunion oder, wie der neue Bischof von Augsburg Bertram Meier meint: „Es gibt viele Weisen zu kommunizieren – die Kommunion im Wort Gottes, Teilnahme an der bewussten Glaubensgemeinschaft, Kommunikation untereinander als Leib Christi.“ Er meint auch, dass die vergangenen Wochen einen Tiefgang gebracht haben: Rückkehr in die Normalität kann nicht heißen, so weiterzumachen wie vorher: Aufgeschobenes nachholen, Sakramente spenden wie gehabt, Seelsorge wie eh und je. Es gibt kein Vorwärts in die Vergangenheit, es gibt keine Zukunft im Rückwärtsgang“. Es geht schließlich darum, dass jeder versucht, diesem Zeichen unserer Zeit das Positive, das wir lernen konnten – Verzicht auf vieles ohne Verlust auf echtes Leben –, für das eigene Leben festzuschreiben.
Dörferbus-Linie wieder aufgenommen
dant der Stadtpolizei Sterzing, erklärt, sollte in diesem vielbefahrenen Abschnitt eine Verkehrsberuhigung erreicht werden. Nach Beschwerden von Anrainern, die sich über zu schnelles Fahren beklagten, und einer Anfrage seitens des 5. Alpini-Regiments, das sich aus Sicherheitsgrün-
den für eine Entschärfung des Straßenverkehrs vor dem Haupteingang der Kaserne aussprach, wurde ein provisorischer Kreisverkehr eingerichtet, der mit mobilen Jersey-Einheiten gestaltet wurde. Entsprechende Bodenmarkierungen wurden ebenfalls angebracht. Sollte sich die neue Verkehrslösung bewähren, sind Straßenbaumaßnahmen angedacht, um aus der provisorischen Lösung eine dauerhafte zu machen. Die ersten Erfahrungen haben jedenfalls gezeigt, dass das Hauptziel, nämlich den Verkehrsfluss zu verlangsamen, erreicht worden ist, so Bernabè.
„Grüne Zukunft“
Nach dem durch Covid-19 ausgelösten Gesundheitsnotstand, der die Wirtschaft Italiens für mehrere Wochen lahmlegte, startet Leitwind in Süditalien wieder durch. Der Windkraftanlagenhersteller gehört zur Unternehmensgruppe High Technology Industries, unter deren Dach führende Unternehmen im Bereich der Wintersporttechnologien wie Leitner, Prinoth und Demaclenko vereint sind. Als einziger italienischer Hersteller von Windkraftanlagen der Megawattklasse verfolgt Leitwind einen ambitionierten Entwicklungsplan. Im Mittelpunkt steht dabei die Kleinstadt Lacedonia in der Provinz Avellino. Dort ging noch vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie im Jänner 2020 ein neuer Standort, der als Hub für die Wartung von Leitwind-Windkraftanlagen in Apulien, Basilikata, Kampanien, Molise und Abruzzen dienen soll, in Betrieb. Die Niederlassung betreut derzeit 120 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von über 120 MW. Aufgrund der guten Auftragslage und steigender Umsätze hat Leitwind Service im Gewerbegebiet Calaggio in Lacedonia eine 2.500 m2 große Werkshalle erworben. Das gesamte Firmengelände
© Massimiliano Cortivo (Blum Comunicazione)
Leitwind, Teil der Unternehmensgruppe High Technology Industries (HTI), eröffnet das neue Dienstleistungszentrum in der Provinz Avellino, das die installierten Windkraftanlagen in Apulien, Basilikata, Kampanien, Molise und Abruzzen betreuen wird. Anton Seeber, Präsident der HTI-Gruppe, blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Wir investieren weiterhin in eine grüne Zukunft, in der erneuerbare Energiequellen eine zentrale Rolle spielen.“ hat eine Fläche von 18.000 m2. Der neue, komplett errichtete Standort beherbergt neben den bereits bestehenden Geschäftsbereichen auch neue Aufgabenbereiche wie Werkstätten, die Wiederaufbereitung von Windturbinen, die Fertigung und die Logistik. Ein Entwicklungsplan, der auch den Ausbau des Personalstandes sichern soll. Ziel ist eine Belegschaft von 50 Mitarbeitern für den Standort zu erreichen, heute ist es die Hälfte. „Unsere Gruppe setzt weiterhin auf die Entwicklung und Herstellung von Windkraftanlagen, wie die erst kürzlich getätigten Investitionen im Umfang von über drei Millionen Euro zeigen. Wir wollen sowohl in umwelttechnischer als auch wirtschaftlicher Hinsicht einen konkreten Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten und in Italien neue Arbeitsplätze schaffen“, so Seeber, der dabei auch auf die wertvollen Forschungsund Entwicklungsarbeiten des Leitwind-Teams in Südtirol in den vergangenen Jahren verweist. In Süditalien und ganz Europa gefragt Auch wenn Süditalien in der Entwicklungsstrategie von Leitwind
weiterhin eine zentrale Rolle spielt, ist das Unternehmen auch im Rest Europas stark gefragt. „Erst vor kurzem beauftragte b.ventus, ein Tochterunternehmen der deutschen Unternehmensgruppe E.ON, Leitwind mit der Entwicklung einer neuen Windkraftanlage mit 250 kW Leistung für den deutschen Markt“, so Davide Albani, Head of Business Unit von Leitwind. Im vergangenen Jahr wurde bereits der erste Prototyp installiert, bis Ende 2020 sollen weitere folgen. Dieses innovative Projekt ist weltweit einzigartig: Der Rotordurchmesser der Wind-
kraftanlage beträgt 42 m, die Nabenhöhe liegt bei 28 m. Pro Jahr werden rund 500 MWh Strom erzeugt, wobei eine CO2-Einsparung von 170 t erzielt wird. „Wir verfolgen eine ganz klare Strategie“, erklärt Albani. „Wir setzen auf kleine Anlagen und lokale Stromabnehmer, weshalb keine großflächige Infrastruktur für den Stromtransport erforderlich ist. Unser Ziel ist ein engmaschiges Versorgungsnetz, das mit anderen erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik und Wasserkraft verknüpft ist.“
Hochwasserschutz am Eisack Im Zuge der Corona-Pandemie musste das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord die Arbeiten zum Hochwasserschutz am Eisack im Bereich der Handwerkerzone Wiesen unterbrechen. Die Baumaßnahmen waren Anfang Februar gestartet und hätten eigentlich Anfang Juni abgeschlossen sein sollen. Der Termin verschiebt sich nun um einige Wochen, nachdem auch der Wasserstand des Eisack zurzeit um ein Vielfaches höher ist und die Arbeiten zusätzlich erschwert, teilte Bauleiter Philipp Walder auf Anfrage des Erker mit. Aller Voraussicht nach werden die Arbeiten im Bachbett bis Ende Juni abgeschlossen sein, sofern die Witterungsbedingungen günstig sind. Im Anschluss daran erfolgt die Gestaltung des Gehweges und der Zäune. Der Abschluss der Arbeiten in diesem Bereich ist für Ende Juli geplant. Erker 06/20
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Jugendseite
Whats Upp?! im Wipptol
AKRISE N O R O C R E D IN A MATUR
na ch ge fra gt , w ie pt al er M at ur an te n ip W i be ir w n be ha f di e M at ur a Fü r di es e Au sg ab e be n, w ie sie sic h au ha bt le er ng ßu ie hu lsc hl t sc hm ie de n. sie di e Ze it de r Sc sie fü r di e Zu ku nf e än Pl e ch el w d vo rb er ei te n un
Eleonora I woaß no genau, wos i fir a Freide ghop hon, wenns ghoaßn hot, die Schuale hot iatz 2 Wochen zua. Ober de Freide isch mir nor eigentlich glei amol wieder vergongen, weil i Mitte März echt gern wieder in der Schuale gewesn war. Dass des von ins Maturanten der letzte Schualtog wor, hot sicher niamand gedenkt. Mittlerweile kamp i in den Olltog sicher niamo guat eichn. Dass die Maturareise ausgfolln isch, wor richtig schlimm, weil mir nia mehrere Toge als Klasse weg gewesen sein. Und die gonzn verpassten Maturantenfeten, die Maturantensperre und is Maturantenessen sein foscht no trauriger. Ober meine Klasse wert sich sicher no amol zu an Grillen odr so treffn, sel hobn mir schun vereinbort. Der Fernunterricht laft im Groaßn und Gonzn eigentlich recht guat, mir kimp fir, i krieg di bessern Noten als sischt, obwohl mir ins grot vieles selber beibringen miasn. Wegn der Maturaprüfung moch i mir no net zu viele Gedonken, immerhin kannt sich zur jetzigen Zeit olls wieder af oanmol ändern. Ober lernen wert man lei decht longsom miasn. Und sel find i zum Beispiel schwierig, sich aufzurappeln und fir eps zu lernen, wo man no gor net woaß, wia des genau ausschaug. Ober sel werd schun a irgendwia giahn. Firs negschte Johr isch der Plan, ob September di „Hannah Arendt“ in Bozen zu besuachn, um oan Lehrjohr zur Ausbildung fir Kinderbetreuung zu mochn (gonz di Kloanen). Obr sem woaß man jo a no net, wias nor mitn Unterricht ausschaug. Im Groaßn und Gonzn bin i der Soche gegeniber optimistisch. Und i hoff, dasses in olle Maturanten der Situation entsprechend guat geaht und dass mir huir olle trotzdem a guate Matura hinlegn, also viel Glück in olle! :)
Marion Jo, leider sein die Maturantnfetn iatz olle ausgfolln, wos logisch volle schode isch, und no
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bleder isch, dass mir die Maturareise net mochn gekennt hobn, ober sel wermor in Summer oder sobold man wieder reisen terf, nochholn. Des isch huire gonz a komischer Obschluss, so gonz uhne Ausgiahn und soziale Kontakte, sei es in dor Schuale oder in dor Freizeit, ober man muas es so nemmen, wies isch, weil man konns decht niamor ändern. Die nuie Ort fan Unterricht, dor Fernunterricht, hot mir eigentlich recht guat gepasst, weil man sich die Sochn selber eintoaln konn und grot noch Lust und Laune entscheidn konn, wella Foch man mocht. Wos ober wianiger fein wor, isch, dass jedo Lehrer uanfoch gschickt hot, wosn fiar kemmen isch, und so wor nor viel mehr zu tian als normalerweise in dor Schuale. Leider wissn mir Maturantn ollm no net, wie genau de Matura olafn wert. Vor ollem des ständige Ändern fa Sochn, wos schun amol festgeleg wordn sein, isch volle nervig. Noch der Matura wer i in Bozen in der „Hannah Arendt“ die Ausbildung zur Kleinkindbetreuerin mochn.
Anita Die Zeit derhuame wor für olle net gonz uanfoch. Ba ins, muas i sogen, hobm die Lehrer in Unfong net viel Hausaufgobe geben und a der Online-Unterricht hot sich in Grenzen gholtn. Mir in der Klasse meistern des eigentlich gonz guat. Der Klassenzusommenholt isch a no do, obwohl mir ins lei über Computer segen. Ietz kimmp die Matura olleweil nechner und i muas sogen, i fühl mi net recht guat vorbereitet, weil es kennt sich uanfoch kuaner aus, wie di Matura funktionieren soll, obwohl die Politiker gonz in Unfong gsog hobm, mir brauchen ins kuane Sorgen mochn. Iatz isch noar Matura und man konn sich net rich-
tig vorbereiten, weil kuaner woaß wie. Mein Gefühl hinsichtlich der Prüfung isch, es geaht, wies geaht, weil norrat wearn und mochn loss i mi net. Meine Pläne sein a durch Corona durchkreizt wordn, weil i hon vor, in Innsbruck zu studieren, ober die Aufnohmeprüfungen verschiaben sich weiter noch hinten und es isch olles net gonz uanfoch. Wünschen tua i mir für die Zukunft, dass i ginua Ehrgeiz hon, meine Pläne umzusetzn und dass mir niamer Zeiten wie de durchstiahn miasn.
Selina Ich finde es sehr schade, dass unser Maturajahr einen solchen Verlauf haben muss, da unsere Klasse, die aus 15 Mädels besteht, in den vergangenen fünf Jahren sehr zusammengewachsen ist und wir uns von einem Tag auf den anderen nicht mehr persönlich begegnen konnten. Mit Hilfe vieler medialer Mittel ist es zwar möglich, über PC und Handy weiterhin in Kontakt zu bleiben, aber unser gemeinsames Zusammensein können diese nicht ersetzen. Glücklicherweise konnten wir unseren Maturaball bereits im Herbst abhalten. Sehr schade ist natürlich, dass das alljährliche Musical und die Maturareise ausgefallen sind. Unsere Lehrpersonen bemühen sich wirklich sehr, uns mittels Fernunterricht, der anfangs für uns alle sehr ungewöhnlich war, zu begleiten und zu unterrichten. Ich hoffe, dass unsere Maturaprüfung nicht über Videokonferenz, sondern als persönliches Gespräch in der Schule abgehalten werden kann. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir alle sobald wie möglich wieder in den Alltag zurückkehren können. Ich möchte mein Studium der Sozialpädagogik in Innsbruck sobald wie möglich beginnen. Wenn alles gut geht, hoffe ich, meinen Berufstraum in der Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigung verwirklichen zu können.
App Tipp: Actionbound
„Sterzingerwappen“
„vipitenomedioevo“
„Coronabunker“
„Zuckersuess“
„Actionbound“ ist eine App, in der interaktive Schnitzeljagden, Schatzsuchen, mobile Abenteuer und auch interaktive Guides gespielt werden können. Man kann auch selbst „Actionbounds“ erstellen, etwa ein Online-Quiz mit Fotos oder Videos für eine Geburtstagsfeier oder andere Feste. Der Jugenddienst Wipptal hat für das Wipptal bereits vier Schnitzeljagden – drei in deutscher Sprache und eine in italienischer Sprache – erstellt, die in der App zu jeder Zeit gespielt werden können. Bei diesen Schnitzeljagden werden u. a. eine geheimnisvolle historische Person Sterzings gesucht und Geheimnisse von alten Sterzinger Gebäuden aufgedeckt, unerwartete Ereignisse müssen untersucht werden. Diese Schnitzeljagden können von jedem Ort aus einfach auf dem Smartphone oder Tablet gespielt werden; bei einer ist es sogar möglich, diese in der Stadt Sterzing zu absolvieren, indem man sich den Anweisungen folgend durch die Stadt auf Spurensuche begibt. Die App ist für Android und iOS in den jeweiligen App Stores verfügbar. Die nebenan angeführten QR-Codes können dann in der App gescannt werden, um die Schnitzeljagd zu starten.
In Südtirol gibt es mittlerweile in über 30 Gemeinden ein Elki oder eine Außenstelle. Daher ist es nur naheliegend, dass es auch in St. Virtual, Südtirols erstem Dorf im Internet, ein Elki gibt. Und so ist es kurzerhand zu einer Zusammenarbeit mit dem NOI Techpark gekommen. „Elki St. Virtual ist eine Antwort auf die Herausforderungen vieler Familien in dieser Zeit der physischen Distanz. Wir sind uns sicher, dass die digitale Welt Chancen birgt, und wollen diese nutzen, die Herausforderungen nicht scheuen und uns auch kritisch mit Risiken auseinandersetzen”, so Sandra Moszner, Präsidentin des Netzwerks der Eltern-Kind-Zentren Südtirols. Das Programm des Elki St. Virtual ist mittlerweile gut gefüllt: Babyrunden, Elterncafè zu unterschiedlichen Themen und Vätertreff (vä-
ter aktiv) bilden das Angebot für Eltern. Selbstverständlich darf auch ein Kinderprogramm nicht fehlen: Zweimal die Woche für je
eine halbe Stunde gibt es für die Kleinen Fingerspiele, Geschichten, Lieder und Bewegungsspiele. Das aktuelle Wochenprogramm findet sich sowohl direkt in St. Virtual (www.virtual.noi.bz.it) oder auch auf der Homepage der Elkis (www.elki.bz.it/elkis-bieten) und wird auch auf der Facebook-Seite des Netzwerks der Eltern-Kind-Zentren bekannt gegeben. Die Angebote sind alle frei zugänglich und kostenlos.
zebra. sagt Danke
Update aus dem Jugenddienst Wipptal Der Jugenddienst Wipptal hat Mitte Mai seine erste Vorstandssitzung nach dem Lockdown abgehalten. Dabei wurden mehrere Themen zum Corona-Notstand sowie die entsprechenden Bestimmungen und deren Auswirkungen besprochen. Der Jugendtreff Sterzing bleibt bis auf weiteres geschlossen, dafür werden mehrere Angebote für Jugendliche im Freien angeboten. Das Projekt JAWA kann in einigen Einrichtungen langsam wieder anlaufen, für Jugendliche bleibt es aber weiterhin schwierig, dort mithelfen zu können. Ein großes Thema sind die Sommerprojekte, die in diesem Jahr grundlegend anders ablaufen werden als bisher. Sie können nicht in der gewohnten „Spiel-Spaß-Action“-Version mit gemeinsamen
Das erste virtuelle Elki startet durch
Ausflügen und Fahrten stattfinden. Alle Übernachtungsprogramme und somit auch die Hüttenlager mussten abgesagt werden. Im Mittelpunkt der Sommerwochen steht heuer die Betreuung der Kinder und Jugendlichen, um die Eltern bestmöglich zu entlasten. Der Jugenddienst Wipptal wird für alle Gemeinden ein Spieleund Infopaket ausarbeiten. Darin kommen allgemeine Informationen zur Ersten Hilfe sowie Spiele vor, die in der aktuellen Zeit mit den geltenden Abstandsregeln gespielt werden können. Zudem möchte der Jugenddienst für jede Gemeinde eine Schnitzeljagd mit der Gratis-App „Actionbound“ (siehe eigener Bericht) aufbauen. Die Jahresversammlung, die im März verschoben worden war, wird im Juni nachgeholt.
Den dritten Monat in Folge haben die Verkäufer der Straßenzeitung im Mai keine neue zebra.-Ausgabe auf Südtirols Straßen verkauft. Durch die Kampagne #zebrasolidarity, zu der bisher über 1.000 Südtiroler beigetragen haben, konnte der totale Einkommensausfall für die Verkäufer abgefedert werden. Wie genau das Sozialprojekt Straßenzeitungen in den kommenden Monaten weitergehen wird, ist allerdings noch unklar. OEW-Geschäftsführer Matthäus Kircher ist zu bedenken, dass man noch nicht abschätzen könne, wie sich der Verkauf im Hinblick auf sinkende Anzeigenschaltungen und die allgemein schwierige finanzielle Situation vieler Südtiroler auswirken wird. Derzeit arbeitet das Team
von zebra. gemeinsam mit den freiwilligen Mitgestaltern bereits an einer neuen Ausgabe, die – unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen – voraussichtlich ab Juni verkauft werden soll.
Das Projekt Straßenzeitung kann durch eine Zuwendung auf das OEW-Spendenkonto bei der Raiffeisenkasse Eisacktal (IBAN: IT 68 S 08307 58221 000300004707, Überweisungsgrund: „zebra.Support“) unterstützt werden. Weitere Informationen: www.oew. org, zebra@oew.org, Tel. 0472 208204 Erker 06/20
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Kultur
Pusteblume
Wiehlmausjager
Seuchengeplagtes Federvieh Kräh, kräh, kräääh! Die Lungenseuche hat ihn aufgeschreckt. Seit dem Befall schier aller Lebensbereiche gibt ihm Vieles zu denken. Lässt ihn nachdenklich werden.
Des isch heint die leschte Rolle!
’s Brieftaschl weart olleweil mogerer.
Der Coronaknopf weart iatz a bissl geluggert, zuazieachn kenninsn olleweil wieder.
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Mit seinem den Wipptalern nur allzu gut vertrauten Federvieh hat sich der Künstler und Restaurator Karl Volgger aus Freienfeld, der seit vielen Jahren unsere Leser mit dem Fuggerroppe erfreut, in den vergangenen Tagen und Wochen mit der grassierenden Corona-Pandemie auseinandergesetzt. In seinen Karikaturen setzt er auf seine ihm eigene Art um, was ihm im haltlos virusbefallenen Alltag so alles in den Sinn kommt, ihm begegnet, widerfährt, ihm zu denken gibt und ihn stutzig macht, bevor ihm womöglich noch wirklich die Federn gestutzt werden. In Zeiten drastisch eingeschränkter Grundrechte weiß man ja nie! Er hält Momente – Begebenheiten und Situationen – fest, die wohl auch manchen von uns in diesen Tagen umtreiben. Umtreiben, genau darum geht es, im auferlegten „Social Distancing“, wie es so schön heißt.
Mir bringin olleweil grot und grot lei an Zwoer-Watter zom.
I hoff, dass i durch des gonze „Desinfiziern“ nit meine Duftnote verlier.
I moch mi amoll startbereit, du woasch nia, wenn‘s wieder lous geaht!
Des passt mer nit, dass du terfsch und i nit.
Corona „Stufe 2“: Des werd mieasom, obr probier mer‘s.
Weil i afn Mundschutz meinign Nume auchngstickt hon, kennin mi die Leit, wenn i durch die Stodt geah.
Wenn‘s der Reinhold sog, nor weart‘s schun a sou sein! Erker 06/20
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Kultur
Verhaltener Neustart Die Coronakrise hat auch in der Wipptaler Museumswelt ihre Spuren hinterlassen. Die geplante Öffnung, die meistens um Ostern erfolgt, musste nach hinten verschoben werden. Ab Mitte Mai wurde eine Öffnung unter strengen Sicherheitsauflagen möglich. Bereits Ende Februar hatte die Festung Franzensfeste ihre Tore für die Besucher geöffnet – sie kurz darauf am 8. März wegen Ausbruch der Coronakrise aber wieder geschlossen. Seit 19. Mai ist die Festung wieder für Besucher zugänglich. Was die Sicherheitsauflagen anbelangt, sind alle Richtlinien zu befolgen, die für öffentliche Gebäude vorgesehen sind: Besucher müssen eine Mund- und Nasenschutzmaske tragen, beim Eingang wird die Temperatur gemessen (bei einer Temperatur von 37,5° C ist der Zutritt nicht erlaubt wie bei weiteren Symptomen wie Husten oder Schnupfen), Händewaschen und Desinfizieren ist vorgesehen; zwischen Personen muss ein Abstand von 2 m eingehalten werden, Ansammlungen von Gruppen in den Räumen sind zu vermeiden, pro 10 m² darf sich eine Person bzw. eine Familie aufhalten; zudem dürfen Aufzüge nur von Einzelpersonen bzw. Personen, die in einem Haushalt zusammenleben, genutzt werden. „Interaktive Stationen haben wir abgeklebt oder abgesperrt, am Eingang bekommt jeder ein Infoblatt mit Verhaltensregeln und einem Plan mit eingezeichneten Parcours, damit sich Besuchende möglichst wenig kreuzen“, so Esther Erlacher von der Festung Franzensfeste. „Wir haben zum Glück ein großes Areal und können diese Auflagen gut erfüllen. Sehr schade ist allerdings, dass wir keine Führungen anbieten
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angereiften Urlaub aufgebraucht, in einigen wenigen Fällen Sonderurlaub beantragt, Aufgaben anders verteilt und, wo es möglich war, in Smart Working gearbeitet. Ein einziger Vertrag, der Ende Februar sowieso ausgelaufen ist, wird erst jetzt wieder nachbesetzt.“
Schloss Wolfsthurn in Mareit
dürfen, weil sich im Rahmen eines geführten Rundgangs die Besonderheiten der Festung und ihre Geheimisse viel besser erschließen und die Besuchenden dieses Angebot immer sehr gerne annehmen.“ Erwartet werden Einbußen
Die Festung in Franzensfeste
von 70 bis 80 Prozent der üblichen Einnahmen. „Positiv ist, dass wir in der Festung niemand in Lohnausgleich schicken oder sogar arbeitslos melden mussten“, betont Erlacher. „Wir haben bestehende Verträge reduziert, Überstunden und
Das Landesmuseum Bergbau hatte den Saisonstart am Standort Ridnaun für den 7. April geplant – daraus wurde der 19. Mai. Allerdings ist vorerst ausschließlich die Dauerausstellung im Museumsgebäude in Maiern zugänglich. Sie umfasst drei Stockwerke in einem der einstigen Werksgebäude. „Dort gewinnen die Besucher Einblicke in die Welt des Bergbaus sowie der Erze und Mineralien, in technische Abläufe und in das Leben der einstigen Bergleute aus Ridnaun“, so Direktor Christian Terzer auf Anfrage des Erker. Stollenbesuche und Führungen in den Stollen sind bis auf weiteres nicht möglich. Am Schneeberg ist die Saisoneröffnung wie jedes Jahr für Mitte Juni geplant. „Derzeit ist allerdings nicht absehbar, ob wir auch tatsächlich eröffnen können“, so Terzer. Das hänge von der weiteren Entwicklung und den Vorgaben für die Betreiber von Schutzhütten ab. Für den Museumsbesuch ist eine Vielzahl an Auflagen vorgesehen. So wird allen Besuchern vor Betreten des Museums Temperatur gemessen. Wie in der Gastronomie gilt die 1/10-Regel, ebenso die Abstandsregel von 2 m. Besucher müssen einen Mundschutz tragen, Einweghandschuhe werden verteilt. Der Kassa- und Shopraum ist mit Trennscheiben ausgestattet. Im gesamten Museumsareal stehen Desinfektionsspender zur Verfügung. Die sanitären Anlagen werden regelmäßig gereinigt und desinfiziert.
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Multscher-Museum in Sterzing „Der Rundgang durch die Dauerausstellung musste völlig neu konzipiert werden, da die Besucherlenkung nur in eine Richtung erfolgen darf, um Kontakte größtmöglich zu vermeiden“, erläutert Direktor Terzer. Die Ausstellung ist nun in Zonen gegliedert, die jeweils nur von einer Person oder einer Familie bzw. einem Personenverband aus demselben Haushalt betreten werden dürfen. Ein Bodenleitsystem führt die Besucher durch die Räume, da Führungen derzeit nicht erlaubt sind. Aufsichtspersonal achtet in jedem Stockwerk darauf, dass die Bestimmungen eingehalten werden. „Der Aufwand ist enorm“, so Terzer. „Meine Mitarbeiter haben hart daran gearbeitet, dass wir diese Auflagen bis zur Eröffnung umsetzen konnten. Mitunter lag nicht alles in unserer Hand, da es zwischenzeitlich Lieferengpässe bei den nötigen Verbrauchsmaterialien gab.“ Die Einbußen wegen des verspä-
Landesmuseum Bergbau in Maiern teten Saisonstarts fallen nach Einschätzung von Direktor Christian Terzer nicht so sehr ins Gewicht. „Sehr viel mehr wird wiegen, dass wir vermutlich mit einem dramatischen Jahr zu rechnen haben, was die Besucherzahlen insgesamt anbelangt. Die Zahlen werden aller Voraussicht nach drastisch einbrechen. Aus unseren Besucherstatistiken geht hervor, dass in Ridnaun über 80 Prozent der Besucher Touristen aus Italien und dem benachbarten deutschsprachigen Ausland sind. Fallen sie weg, dann fällt auch ein Großteil der Einnahmen aus dem Ticket- und Shopverkauf weg.“ Schwer wiegt zudem, dass 13 Mitarbeiter, die für Führungen oder Reinigungsarbeiten zuständig sind, rund eineinhalb Monate ohne Arbeit waren; sie konnten erst ab Mitte Mai gestaffelt an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und in dieser Saison für die Besucherinformation und die Aufsicht in der Dauerausstellung tätig sein.
Museumstag
Quiz und Malwettbewerb Zum Internationalen Museumstag Mitte Mai hat sich das Landesmuseum Franzensfeste in diesem Jahr etwas Besonderes einfallen lassen. Angesichts der weiterhin alles beherrschenden Corona-Pandemie hat die Museumsleitung Interessierten ein Online-Quiz und einen Malwettbewerb für Kinder angeboten. Da der internationale Museumstag in diesem Jahr im herkömmlichen Sinne ausfiel, konnten Gäste die Festung durch ein Denkspiel kennenlernen. Bei der Lösung des neu erstellten Quiz erfuhren virtuelle Besucher das ein oder andere Geheimnis dieses imposanten Bauwerks. An drei- bis 14-jährige Kinder richtete sich der Malwettbewerb „Zeichne deine Festung“. Dabei waren Kinder eingeladen, die Festung fantasiereich zu gestalten. Die schönsten, gelungensten oder kreativsten Zeichnungen werden jetzt auf der Webseite veröffentlicht.
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Etwas später als im Bergbaumuseum startet die Saison im Landesmuseum Schloss Wolfsthurn in Mareit, nämlich am 3. Juni. Geplanter Start wäre wie jedes Jahr der 1. April gewesen. Die Auflagen sind in allen Landesmuseen dieselben; so wird es einen fixen Parcours durch die Ausstellung geben, eine Beschränkung der Personenanzahl pro Raum und natürlich die Maskenpflicht für Besucher und Mitarbeiter. „Diese und weitere Auflagen sind für uns alle neu, aber in den vergangenen Wochen haben wir gelernt, damit umzugehen“, so Direktorin Alexandra Untersulzner. „Schade ist allerdings, dass eine der wichtigsten Säulen in der Museumstätigkeit, die Vermittlung, vorerst ganz wegfällt. Es ist nicht erlaubt, Führungen, Veranstaltungen oder Vermittlungsprogramme anzubieten. Das empfinden wir als Verlust.“ Mit finanziellen Einbußen ist natürlich zu rechnen; diese werden sich in der Folge auch auf die Tätigkeit niederschlagen. „Mit dem Landesbeitrag, den wir erhalten, können wir die laufenden Kosten des Museumsbetriebes knapp decken. Die ‚echte‘ Museumsarbeit wie Ausstellungen, Veranstaltungen und Aktionstage finanzieren wir aus dem Verkauf von Eintrittskarten und Shopartikeln“, so Untersulzner. Fünf Teilzeitmitarbeiterinnen nehmen im Juni – zwei Monate später als üblich – ihre Tätigkeit wieder auf. „Diese Verspätung bedauern wir, doch nach den Wochen der Einschränkungen überwiegt die Freude, wieder die Arbeit aufnehmen zu können“, so Direktorin Untersulzner.
Bereits am 1. April hätte das Stadtund Multscher-Museum in Sterzing seine Tore öffnen sollen, geworden ist es der 19. Mai, mit eingeschränkten Öffnungszeiten am Nachmittag. Unter Einhaltung der nötigen Sicherheitsmaßnahmen können alle Räumlichkeiten und Ausstellungen besichtigt werden, allerdings erfolgt der Zutritt gestaffelt, um Gruppenbildungen zu vermeiden. „Die Sicherheitsvorschriften sind durchaus umsetzbar, aber natürlich mit Einbußen und einem verringerten Angebot verbunden“, so Karin Hochrainer. Die Umsetzung in Bezug auf Führungen sei allerdings schwierig bzw. unmöglich: Gruppen müssten klein gehalten werden, um die Abstandsund Hygieneregeln einhalten zu können, außerdem sei die Temperaturmessung vorgeschrieben. „Die Auflagen ermöglichen nur einen langsamen Start, in der Hoffnung, dass sich die Situation stabilisiert und weiter gelockert werden kann.“ Damit ist ein Drittel der Saison für das Stadt- und Multschermuseum gelaufen, die Besuche von Schulklassen und Reisegruppen im Frühling sind verloren gegangen. „Genaue Angaben können natürlich noch nicht gemacht werden und vieles hängt jetzt einfach noch von der Situation im Sommer ab. Spannend wird auch sein, ob Einheimische ihre Museen vor Ort entdecken und somit die einheimische Kulturlandschaft mit ihren Museumsbesuchen unterstützen werden“, so Hochrainer. Eine Person war in dieser Zeit ohne Arbeit. Barbara Felizetti Sorg
Sterzing
Stadtbibliothek wiedereröffnet
Sterzing
Sanierung des Deutschhauses wieder aufgenommen In den Jahren von 2001 bis 2006 hat die Stiftung Deutschhaus Sterzing ein umfassendes Sanierungskonzept für den Gebäudekomplex Deutschhaus umgesetzt. Die aufwendigen Restaurierungsarbeiten ließen neue oder verbesserte Nutzungen zu; heute ist das Gebäude Sitz der Musikschule Sterzing, des Multscher- und Stadtmuseums und der Bürgerkapelle. Der schön gestaltete und gepfleg-
te Innenhof ist eine geschätzte Kulisse für Veranstaltungen, die zum Deutschhaus gehörende Elisabethkirche ist ein beliebter Ort für Hochzeiten. Natürlich sind in einer Gebäudeanlage, deren Baugeschichte auf das ferne Jahr 1241 zurückgeht, die Arbeiten für Restaurierung und Instandhaltung nie abgeschlossen und so sieht sich der Verwaltungsrat der Stiftung fortwährend zu verschie-
densten Maßnahmen und Eingriffen veranlasst. So wurde in den vergangenen Jahren u. a. ein Großteil der Fenster im Ost- und Südflügel des Gebäudes ausgetauscht. Zurzeit sind wieder wichtige Arbeiten im Gange. Restaurator Giuvani Moling hat in diesen Wochen mit seinen Mitarbeitern die Arbeiten zur Restaurierung der Außenfassaden wieder aufgenommen. Einer speziellen Restaurierung werden die Wappen an der Nordfassade des Ostflügels unterzogen. Die Firma Fedes aus Klausen restauriert zurzeit sechs historische Fenster mit Bleiverglasung im Multschermuseum. Bereits im Herbst vergangenen Jahres sind auch die Erker an der Südfassade von der Firma Plankdach aus Sterzing mit Schindeln neu eingedeckt worden. Die Firma Maltech aus Freienfeld legt zurzeit eine neue Drainage rund um das Gebäude und erneuert den Putz im Sockelbereich. All diese Maßnahmen wurden mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt. Vor ein paar Jahren waren an der Südfassade des Ostflügels bedenkliche Mauerrisse aufgetreten. Da eine geologische Untersuchung keinen eindeutigen Befund ergab, wird die Entwicklung der Risse nun von einem beauftragten Techniker laufend verfolgt und vermessen.
Neues Vordach für St. Magdalena in Ridnaun In Ridnaun erinnert die Knappenkirche St. Magdalena an den einstigen Bergsegen am Schneeberg. Obwohl sie mitten im Hochtal von Ridnaun liegt, gehört sie seit Alters her zur alten Mutterpfarre Mareit, betreut wird sie allerdings von der Pfarrei Ridnaun. Diese hat sich auch darum bemüht, die völlig durchgefaulten Schindeln des Vordaches auszutauschen. Die Arbeiten waren eigentlich bereits für den vergangenen Herbst geplant, mussten dann aber auf heuer verschoben werden. Es war
sogar zu befürchten, dass das Dach den großen Schneemengen des letzten Winters nicht standhalten könnte. Dank des Entgegenkommens der Grundbesitzer war es möglich, das Material zur Kirche zu transportieren, sodass die Arbeiten nun von der Firma HOVO innerhalb kurzer Zeit durchgeführt werden konnten. Ermöglicht wurde das Vorhaben durch Beiträge der Gemeindeverwaltung Ratschings, des Landesdenkmalamtes und durch Eigenmittel der Pfarrei Ridnaun.
Mitte Mai wurde die Stadtbibliothek nach rund zwei Monaten Schließung wiedereröffnet. Bücher können somit vor Ort ausgeliehen und wieder zurückgegeben werden. Der Zutritt ist gestaffelt und mit Mund- und Nasenschutz selbstverständlich möglich. Es stehen Desinfektionsmittel und Handschuhe zur Verfügung, um selbstständig Medien an den Regalen entnehmen zu können. Es wird ersucht, den vorgegebenen Sicherheitsabstand einzuhalten. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, vorab Medien per Mail zu bestellen und diese dann an der Ausleihtheke abzuholen. Die Rückgabebox im Eingangsbereich garantiert eine unkomplizierte Rückgabe. Die Zeitungsecke sowie PC-Arbeitsplätze und der Kopierservice können momentan nicht genutzt werden. Der Dienst des Südtiroler Leihverkehrs kann ebenfalls wieder gewährleistet werden.
Gabriel-GrünerSchülerpreis Für ihre Reportage „Oma hat kein Heute mehr“ sind Ida Geyr aus Mareit und Sophie Trafoier, beide Oberschülerinnen des Kunstgymnasiums Meran, mit dem diesjährigen „GabrielGrüner-Schülerpreis“ ausgezeichnet worden. Die Reportage, die im Wochenmagazin ff vom 14. Mai 2020 erschienen ist (siehe Erker online), erzählt von der an Demenz erkrankten Großmutter Ida Geyrs. Benannt ist der Preis, der heuer zum sechsten Mal vergeben wurde, nach dem Südtiroler Stern-Reporter Gabriel Grüner, der 1999 im Kosovo getötet wurde. Finanziert und ausgerichtet wird das Projekt zur Begabungsförderung von der Pädagogischen Abteilung des Landes in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Agentur Zeitenspiegel, dem Wochenmagazin ff und dem Bildungsausschuss Mals. Ida Geyr und Sophie Trafoier gewinnen – wie alle bisherigen von einer internationalen Jury ermittelten Preisträger – ein Praktikum beim „Stern“ in Hamburg und ein weiteres bei ff in Bozen. Die Preisverleihung kann coronabedingt erst im Oktober stattfinden. Erker 06/20
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„Wellenbrecher“
Wie lange noch?
Hymne auf das Leben
VSM-Bezirksobmann Daniel Ungerank über die Kultur im Allgemeinen und die Musikkapellen im Besonderen in Zeiten der Corona-Pandemie, über Geduld und Spielräume, die man jetzt ausloten möchte.
Die unantastbaren Fünf: (v. l.) Schkal, Tom, Joggl, Heiss, Spitzi
© Mike Heider
Die Punkrockband Unantastbar – sie feierte im Sommer vergangenen Jahres mit dem „Gegen die Stille“-Festival in Sterzing ihre 15-jährige Bandgeschichte – arbeitet derzeit an einem neuen Album. Die fünf Musiker Joachim Bergmeister, Florian Wieser, Christian Heiss, Thomas Conrater und Mathias Speranza stehen seit Jahren für rauen und rebellischen Hardrock. Nach dem letztjährigen Jubiläumskonzert tauchte die Band für ein halbes Jahr ab. Gönnte sich eine Schaffenspause. Im März meldete sie sich nun mit der Single „Wir sind die Stimme“ zurück. Und kündigte gleichzeitig für Ende August die Veröffentlichung ihres neuen Albums „Wellenbrecher“ an. Es ist ihr bereits achtes Studioalbum. 17 neue Songs sind darin enthalten, so viele wie auf keinem bisherigen Tonträger. Die zweite Singleauskoppelung mit dem Titel „Tausend Gedanken, tausend Bilder“ aus dem neuen Album widmet die Band ihrer Crew und all jenen, „die in der Eventbranche arbeiten und eine harte Zeit durchleben. Sie gilt auch allen Veranstaltern, Locations, Bands und ganz besonders allen Fans guter Musik, die sich auf den Festivalsommer gefreut hätten“. Den Song bezeichnet die Band als weit mehr als nur einen weiteren effekthascherischen Song in Zeiten der Coronakrise. Vielmehr sei es eine Hymne auf die Freundschaft und auf das Leben mit all seinen Höhen, Tiefen, Dramen und Freuden ... Ob der für Anfang Oktober angekündigte Tourneestart erfolgen kann, muss bezweifelt werden, wird derzeit doch eine wie die andere größere Konzert-Veranstaltung bereits abgesagt.
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„Wenn kennen mir endlich wieder mit die Probm unhebm?“ oder „Glabsche, huire sein no Feste odr Konzerte?“ Mit solchen oder ähnlichen Fragen waren oder sind die meisten Obleute und Vereinsvorstände in der jetzigen Zeit konfrontiert. Seit nunmehr Anfang März ist in Südtirol aufgrund der Corona-Krise das gesellschaftliche Leben starken Einschränkungen unterworfen. Diese Einschränkungen ziehen sich dabei durch die ganze Gesellschaft. Neben Unternehmen und Familien sind auch Vereine betroffen. Nach den überstandenen Kontaktbeschränkungen und rückläufigen Infektionszahlen mit anschließenden Lockerungen der verordneten Maßnahmen zur Eingrenzung der Pandemie treten nun vielleicht vermehrt Ängste bezüglich künftiger beruflicher Einschränkungen oder die Betreuung der Kinder betreffend in den Vordergrund, um nur einige Beispiele zu nennen. Pauschal stellt sich die Frage: Wie wird es wohl weitergehen? Was wird sich langfristig ändern? Kommt es langfristig überhaupt zu Veränderungen oder fällt die Gesellschaft in das altbekannte Muster zurück, die, überspitzt formuliert, aus Hektik und vermeintlichen Selbstverständlichkeiten geprägt war? Fest steht meiner Meinung nach, dass diese Krise uns Solidarität und Zusammenhalt gelehrt und gar einigen vermutlich auch gezeigt hat, welchen Wert kulturelle und soziale Tätigkeiten sowie Vereine für die Gesellschaft haben. Viele werden jetzt sicherlich sagen, dass es in solchen Zeiten keine Kultur braucht, da momentan noch andere, weit wichtigere Probleme zu lösen sind. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass
auch Kultur die Wirtschaft fördert und unterstützt. Ein Fest, ein Umzug oder eine Prozession ohne musikalische Umrahmung? Gastbetriebe ohne Live-Unterhaltung? Südtirol ohne Musikveranstaltungen, die jedes Jahr tausende Zuhörer und Fans anlocken? Kaum vorstellbar! Laut der Notverordnung der römischen Regierung, die voraussichtlich bis 31. Juli bestehen bleibt, sind größere Menschenansammlungen (maximal 15 Personen) verboten. Dementsprechend sind derzeit auch keine Proben und Auftritte der Musikkapellen erlaubt. Wir als Verband Südtiroler Musikkapellen sind allerdings gemeinsam mit der Landesverwaltung dabei, klare und verständliche Richtlinien, die sich innerhalb der gesetzlich festgelegten „Spielräume“ bewegen, für die Wiederaufnahme der musikalischen Tätigkeit auszuarbeiten. Ziel ist es, neben der möglichst zeitnahen Wiederaufnahme der Tätigkeit, unter Berücksichtigung der geltenden Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen, auch die einhergehende Verantwortung der Vereine zu definieren und aufzuzeigen. Der genaue Zeitpunkt des Neustarts sowie die genauen Voraussetzungen sind noch nicht festgelegt. Sobald der VSM „grünes Licht“ für eine Wiederaufnahme von der Landesregierung bekommt, werden wir dies den Mitgliedskapellen unverzüglich mitteilen, damit die notwendigen Voraussetzungen in den Vereinen umgesetzt werden können. Für die Mitgliedskapellen bedeutet dies, dass sie sich noch etwas in Geduld üben müssen, bevor sie sich wieder aktiv am gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Leben beteiligen und zumindest etwas „Normalität“ in die Dörfer und Städte bringen können.
„Alles wird gut!“ Rockige Corona-Songs von Frei.Wild
Wilde Flamme Engel, Retter und Helden
Angesichts der grassierenden Corona-Pandemie trafen sich heuer bereits zum fünften Mal Musiker aus den verschiedensten Genres, um zusammen ein Charity-Projekt einzusingen und einzuspielen.
Das von der Band Frei.Wild im Jahr 2012 ins Leben gerufene musikalische Benefizprojekt „Wilde Flamme“ entpuppte sich im Laufe der Jahre als wahrer Publikumsliebling. In der Vergangenheit hat man bereits über 25.000 Euro gesammelt und verschiedenen
wohltätigen Zwecken zukommen lassen. In diesem Jahr haben sich, auch aufgrund der aktuell herrschenden COVID-19-Krise sage und schreibe 20 Bands bzw. rund 100 Einzelkünstler am Projekt beteiligt und einen Song der Extraklasse produziert – und das unter höchst erschwerten Quarantäne-Bedingungen. Musikalisch am Song „Engel, Retter und Helden“ mitgewirkt haben (in alphabetischer Reihenfolge): Ampex, Artefackt, Bad Jokers, Eizbrand, Frei.Wild, Goitzsche Front, Grenzen|los, Hangar X, King Kongs, Deoroller, Kurt Oberhollenzer, Local Bastard, Marco Facchin, Martino Senzao, Rockwasser, Schlussakkord, Stunde Null, Unantastbar, Viva, Warthy und Wiens No. 1. Ein Dankeslied für alle „Engel, Retter und Helden“ in einer schwierigen Zeit.
Künstler und Kulturschaffende fristen derzeit ein Dasein ohne direkten Kontakt zu ihrem Publikum. Ob Kleinkunst oder große Open-Air-Konzerte: alles noch immer nicht möglich. Die Menschen können auch nach zweimonatiger Ausgangssperre und Quarantäne Konzert- und Theaterveranstaltungen nicht besuchen. Über die verschiedensten Social-Media-Kanäle und mit neuen Tonträgern setzten sich aber Künstler allen Sparten und Musikrichtungen zuletzt auch mit der Corona-Pandemie und den alle Lebensbereiche umfassenden und einschneidenden Beschränkungen auseinander. So auch die Deutschrock-Band Frei.Wild mit Philipp Burger, Christian „Föhre“ Forer, Jochen „Zegga“ Gargitter und Jonas Notdurfter. Im April ist ihr neues Album „Corona Quarantäne Tape“ mit elf Songs erschienen. Frei.Wild greifen in ihrem Album die Auswirkungen der weltweiten Verbreitung der Atemwegserkrankung auf. Nicht nur mit dem darin enthaltenen Song „Nur das Leben in Freiheit“ thematisieren sie die aktuelle Situation und fragen sich, wann dies alles denn ein Ende habe, wann wir denn über dem Berg seien, stellen Fragen und sehnen die derzeit arg strapazierte Freiheit herbei. Dem Mainstream entsprechend besingen sie in dieser Rockballade ermahnend besinnend in optimistischer Grundstimmung, dass ein Weiter so wie bisher nicht funktioniere. Geschickt in den Song gepackt sind auch „Back to the roots“-Anspielungen, die den Zeitgeist treffen. Das 15. Studioalbum, das die Band selbst als „Gegengift gegen Langeweile und Einsamkeit“ bezeichnet, ist seit Mai lieferbar.
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Menschenbilder. Bergleute im Porträt
Die Bergwerksköchin Amalia Alber von Armin Torggler
Die Versorgung der Bergknappen war immer ein besonders wichtiger Bereich innerhalb der Tätigkeit von Bergbauunternehmen, gerade auch im Tiroler Raum, wo die Bergwerke oft im Hochgebirge und abseits von Straßen und Siedlungen lagen. Gerade das Bergbaugebiet am Schneeberg im Hinterpasseier stellte in diesem Punkt eine besondere Herausforderung dar. Die Lage, aber auch die Größe des Bergwerks, dessen Betrieb oft die Anwesenheit von mehreren Hundert Personen erforderte, führte nach und nach zur Entstehung des Knappendorfes St. Martin mit Arbeiterunterkünften, Bergschmieden, Kirche, Schule und Krankenhaus. Viele der Bewohner von St. Martin am Schneeberg blieben das ganze Jahr über am Berg auf einer Höhe von 2.355 m. Die Versorgung der Siedlung erfolgte seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts überwiegend über das Ridnauntal. Die Lebensmittel erreichten den Schneeberg meist als Rückfracht der Erztransporte in die Aufbereitungsanlage nach Maiern. Für diese Transporte stand seit 1870 eine großartige Übertage-Förderanlage mit steilen Bremsbergen und fast ebenen Pferdebahnstrecken zur Verfügung. 1926 wurde zwischen St. Martin am Schneeberg und Maiern im Ridnauntal eine Materialseilbahn in Betrieb genommen. Diese Bahn verbesserte die kontinuierliche Belieferung der Bergleute am Schnee-
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berg mit Lebensmitteln entscheidend. Am 16. Jänner 1992 starb Amalia Alber Witwe Brunner im hohen Alter von 94 Jahren. In den Jahren zuvor hatten umsichtige Forscher für das damals im Entstehen begriffene neue Bergbaumuseum noch wertvolle Erinnerungen für die Nachwelt sichern können. Dadurch blieb ein Stück Südtiroler Bergwerksgeschichte der besonderen Art erhalten, denn Amalia Alber war zwischen 1927 und 1931 als Köchin für die Bergarbeiter der S.A.I.M.T. (Società Anonima Imprese Minerarie Trentine) am Schneeberg tätig. Geboren wurde Amalia Alber am 15. Jänner 1898 in St. Pankraz im Ultental, wo sie auch ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Erst mit zwanzig Jahren kam sie aus ihrem Heimattal nach Dorf Tirol bei Meran, wo sie am Johanneum eine Kochlehre absolvierte. Diese Ausbildung dauerte ein knappes Jahr. Danach trat sie bei der Familie des Rechtsanwalts Kleisl in Meran in den Dienst. Der Bürgerfamilie diente sie über mehrere Jahre als Hausmädchen und Köchin. Um die Zeit, als Amalia ihre Kochausbildung beendet hatte, war auch der Erste Weltkrieg zu Ende gegangen. Für Südtirol hatte das Kriegende große Veränderungen gebracht, denn das Land gehörte nun zum Königreich Italien. Der ehemals staatliche Bergbau am Schneeberg und die Erzaufbereitungsanlage in Maiern gelangten nun in die Hände der italienischen
Bergbaugesellschaft S.A.I.M.T. Für diese waren aber immer noch eine stattliche Anzahl einheimischer Arbeiter tätig. Teils waren es altgediente Knappen der k.k. Bergverwaltung Klausen, teils auch junge Burschen von den Bauernhöfen im Ridnaun- und Passeiertal, die hier Arbeit fanden. Zu den Arbeitern am Schneeberg gehörte auch Alois Brunner aus Rabenstein im Passeier. Amalia und Alois lernten sich in Meran kennen und heirateten im Jahr 1927. Gemeinsam zogen sie auf den Schneeberg, wo Alois in den Stollen unter Tage arbeitete. Wer am Schneeberg lebte, durfte keine hohen Ansprüche an den Wohnkomfort haben und musste mit den langen Wintern, mit viel Schnee und Kälte zurechtkommen. Amalia und ihr Mann bewohnten eine kleine Hütte mit zwei Räumen, die an dem kleinen See oberhalb von St. Martin stand. Diese kleine Hütte teilten sie sich mit einer zweiten Familie. Wie ihr Mann fand auch Amalia Arbeit bei der S.A.I.M.T. im Bergwerk am Schneeberg und zwar als Köchin. Zusammen mit einem weiteren Koch hatte sie täglich für bis zu 94 Bergleute zu kochen. Neben den einheimischen Bergleuten stammten diese vorwiegend aus den anderen italienischen Provinzen und waren im großen Arbeiterwohnhaus am Schneeberg untergebracht. Dort befand sich auch die Küche, in der Amalia tätig war. Die italienischen Arbeiter aßen von den Einheimischen getrennt. Letztere kochten ihr Essen meist in kleinen Gruppen selbst und blieben unter
sich. Für die Italiener gab es, wie sich Amalia später noch erinnerte, mittags fast immer Fleisch, Polenta, Kartoffeln und Nudelsuppe. Die Knappen mussten auch auf den morgendlichen Kaffee nicht verzichten. Täglich wurden zwei Kilogramm Kaffeebohnen verbraucht, die Amalia mit einer Handmühle mahlen musste. Während ihr Mann in den Stollen 1,60 Lire pro Stunde verdiente betrug ihr Stundenlohn 1,20 Lire. Das Mittagessen kostete damals im Vergleich dazu zwischen 2,30 und 3,50 Lire. Die Arbeit der Knappen war gefährlich. Immer wieder kam es im Bergwerk zu Verletzungen und Todesfällen. 1929 traf es Amalias Mann Alois, der sich bei Reparaturarbeiten am Seemooser Wassertonnenaufzug einen komplizierten Oberschenkelbruch zuzog. Die Behandlung im Krankenhaus war langwierig und Alois lag sieben Monate dort. Schließlich holte Amalia ihn aus dem Krankenhaus und pflegte ihn zu Hause. Alois hinkte sein Leben lang als Folge dieser Verletzung. Wegen der Wirtschaftskrise schloss das Bergwerk am Schneeberg 1931. Mit ihrer Abfertigung kauften Amalia und ihr Mann das kleine Brunnerhöfl in Mareit. Amalia und Alois wohnten in der Folge dort und waren als Brotträger tätig. Alois starb im Jahr 1960. Ab 1970 wohnte Amalia in Sterzing bei ihrem Sohn. Bergwerksgeschichte ist nicht nur eine Geschichte der Bergknappen. Vielmehr schloss der Bergbau viele Berufsbilder ein, so auch das Personal für die Versorgung. Die Bergwerksköchin Amalia Alber ist ein Beispiel dafür. E
Das Wipptal in historischen Bildern von Alois Karl Eller
Burg Reifenstein und St. Zeno
Das Sterzinger Moos mit Burg Reifenstein, St. Zeno und Burg Sprechenstein im Hintergrund. Ansicht West. Fotograph unbekannt, ca. 1930. Dekanatsarchiv Stilfes.
Das Sadobre-Gelände mit Burg Reifenstein, Kirche St. Zeno und Burg Sprechenstein im Hintergrund heute
Die zwei zeitlich knapp 100 Jahre auseinanderliegenden Abbildungen, die das ehemalige Sterzinger Moos bzw. die vor einiger Zeit neu ausgewiesene Handwerkerzone „Sadobre“ im Vordergrund und das einzigartige historisch interessante Bauensemble von Burg Reifenstein, dem Kirchlein St. Zeno und Burg Sprechenstein zeigen, führen beim Betrachter zur unmittelbaren Überlegung, ob bei Planung und Ausführung des Projektes Sadobre nicht allein wirtschaftliche Interessen verfolgt wurden. Bei einigem guten Willen hätte das Sadobre-Gelände problemlos etwas weiter Richtung Nordwesten verschoben werden können, um so die Sicht auf das zweifellos schützenswerte Ensemble freizuhalten. Geplant und erbaut von der Sadobre-Gesellschaft unter der Führung des damaligen Präsidenten Dr. Paul Cadsky (1967 – 1974) war die Zone immer schon überdimensioniert ausgelegt; das Gelände wurde nie völlig ausgelastet. Solange die Zone am Fuße des Burghügels nur großräumig asphaltiert war, wirkte sich dies noch einigermaßen erträglich auf das Ensemble aus; mit der Abstückelung und der Ausweisung der Handwerkerzone muss jedoch der nicht wieder gut zu machende bauliche Eingriff als unerträglich eingestuft werden. Einwände und Bedenken gegen diesen baulichen Eingriff äußerten in der Zeit der Planung allein die Eigentümerin von Burg Reifenstein, Gräfin Thurn und Taxis, und Stadtapotheker Dr. Peter Langer. Die kritischen Stimmen wurden jedoch nicht gehört.
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D as Wipptal im Zeitraffer von Karl-Heinz Sparber (Teil 6)
1304 n. Chr.
Sterzinger Stadtbuch
Das Stadtrecht von Sterzing wird 1304 erstmals bestätigt
Vom Sterzinger Stadtbuch aus dem 15. Jahrhundert gibt es mehrere Exemplare, die fast genau den gleichen Text enthalten. Eines liegt im Pfarrarchiv, zwei im Stadtarchiv Sterzing und ein viertes im Schlossarchiv der Trostburg. Darin werden die Rechtssätze für die Stadt von 1304 bis 1417 gesammelt; in rund 80 einzelnen Satzungen wird das Leben in der Stadt und im Burgfrieden geregelt. Einige interessante Auszüge aus „Der Stat Sterzinngen Stattpuch“ (Ediert von Theodor Mairhofer in: Der Geschichtsfreund. Nr. 11/12, 1866, S. 321 – 384, in verständliche Sprache übersetzt):
„Zu welhen rechten di purger pflichtig sind ze komen dem richter“ Die Hohe Brücke am Fuße von Sprechenstein ist der (anfangs) jährliche Versammlungsort der Sterzinger Bürger, wo am Montag nach St. Georg (23. April) durch den jeweiligen Richter die Landesgesetze öffentlich verlesen werden. Bevor er nicht von allen gehört worden ist, darf sich niemand entfernen, „damit ein jeder weiß, was er dem Landgesetz schuldig sei“. Auch sind alle Bürger verpflichtet, an der Vollstreckung von Hofurteilen und Verbrechen teilzunehmen, wenn dazu aufgerufen wird.
Gemäß den Rechnungsbüchern der Tiroler Landesfürsten scheint Berchtoldus (1291 – 1302) als erster „Praepositus in Wiptal“ (Urbarverwalter, Propst, der auch Gerichtsbarkeit ausübt) und „iudex in Sterzinga“ (Richter, Gerichts- und Steuerverwalter) auf; es folgen Witmarus 1305, Dom. Laurentius 1315 – 1324 und Tegno de Vilanders 1328 – 1338.
Jacobus ist „caniparius in Sterzinga“ (Urbarverwalter, Amtsmann), davor von 1295 bis 1308 ist er „Claviger de Strazperch“ (Urbarverwalter, Schlüsselträger, Kellner, Kastner). Ihm folgen Fridericus 1315, Rueplinus 1317 – 1334, Jeclinus de Florencia 1333.
1314 n. Chr.
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Das Stadtbuch B im Sterzinger Stadtarchiv zählt 52 Blätter (hier die Seite 3: „Dass ist das Puech der freiheit und Genaden so dan von Allen Firsten der graffschafft zu Tiroll der statt zu Störzing verlichen und gegeben seindt worden“).
„Von den tringkern die ausgen“ Ein Vorrecht der Sterzinger Bürger ist es, dass sie dem Wirt die geschuldete Zeche erst am darauffolgenden Morgen bezahlen können, wenn sie unbezahlt hinausgehen. So legt das Stadtbuch fest, dass sie bis zu Mittag des nächsten Tages beim Wirt erscheinen müssen, ansonsten zahlen sie der Herrschaft und Stadt Sterzing ein Strafgeld von 5 Pfund (1 Gulden = 60 Kreuzer).
1305 n. Chr.
Sieben Kardinäle in Rom verleihen der St. Peterskirche in Stilfes für gewisse Festtage einen Ablass von 40 Tagen
1302 n. Chr.
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15.11.1300 n. Chr.
1300 n. Chr.
Die Stadt Sterzing erhält 1304 das Stadtrecht mit den ersten (erhaltenen) verbrieften Freiheitsrechten von den Söhnen Meinhards II., Herzog Otto (1295 – 1310) und Herzog Ludwig (1295 – 1305) bestätigt.
„Wie man die Innwoner in die Wiertsheuser aufnemen und was Sy hanndlen unnd sich verhalten sollen“ Den Inwohnern, die vom Bürgermeister und Stadtrat die Erlaubnis bekommen haben, in der Stadt eine Wirtschaft, jedoch keinen Buschenschank zu betreiben, muss nahegelegt werden, jedem Gast, sei es nun ein Bürger oder ein Inwohner, Speisen und Getränke anzubieten, ansonsten würde man ihnen dieses Vorrecht sofort einstellen. Die Wirte haben demnach die Pflicht, jeden Gast gleich zu behandeln, Sterzinger Bürger und Fremde gleichermaßen.
König Heinrich erlaubt den florentinischen Kaufleuten Barthelme, ein Leihhaus in Sterzing zu errichten.
1305 1376
Die Babylonische Gefangenschaft
Der alte Kuntersweg gefährlich nahe am unberechenbaren Eisack nördlich von Bozen
Der Kuntersweg erleichtert den Verkehrsweg durch das Eisacktal Die unpassierbare Eisackschlucht zwischen Bozen und Kollmann wird erstmals 1314 mit dem Kuntersweg für bepackte Lasttiere und kleine Fuhrwerke fahrbar gemacht. Der Bozner Kaufmann Heinrich Kunter erhält die Erlaubnis, einen schmalen Saumweg durch die Schlucht anzulegen. Davor führte der mühsame Weg zum Brenner über den Ritten oder über Meran (Römerstraßen) zum Jaufen nach Sterzing. Erst 1480 wird der Kuntersweg für den normalen Güterverkehr erweitert, wofür ein Wegzoll eingehoben wird (ca. 1 – 5 % des Warenwertes).
n. Chr.
10.09.1345: Die Außenkirchen der St. Peterskirche in Stilfes (Marienkirche in Trens, die Kirchen von Außerpfitsch, Mauls und Mittewald) erhalten von 18 Bischöfen an der Kurie zu Avignon einen Ablass. Bekanntlich befinden sich die Päpste in Rom seit 1305 in der „Babylonischen Gefangenschaft“. Bis 1376 leiten von Avignon aus insgesamt sieben französische Petrus-Nachfolger die Geschicke der Kirche. Der Erzbischof von Bordeaux wird Papst Gregor XI. kehrt 1376 aus Avignon zurück nach Rom (Giorgio Vasari). als Franzose 1305 zum Papst Clemens V. gewählt und begibt sich gar nicht erst nach Rom, sondern lässt sich in Lyon zum Papst krönen. Sein Nachfolger Johannes XXII. (1316 – 1334), Südfranzose wie alle Päpste von Avignon, wird mit bereits 72 Jahren gewählt und regiert noch 18 Jahre. Als früherer Bischof von Avignon verlegt er den päpstlichen Sitz dauerhaft dorthin. Ihm folgen Clemens VI. (1342 – 1352), Innozenz VI. (1352 – 1362), Urban V. (1362 – 1370) und Gregor XI. (1370 – 1378), der 1376 nach Italien zurückkehrt.
1. Hälfte des 14. Jahrhunderts: Das Deutschhaus neben der Sterzinger Pfarrkirche wird erweitert. Die Eppaner Gräfin Witwe Adelheid von Taufers hatte 1254 ihr gegründetes Das Deutschhaus auf dem Sterzinger Stadtplan vor 1608 Spital dem Deutschen Orden geschenkt, was der Brixner Bischof Bruno 1263 bestätigt. Seither obliegt die Pfarrseelsorge in Sterzing dem Deutschen Orden, was bis ins 18. Jahrhundert zu ständigen Spannungen mit der Pfarrei Sterzing führt. Lastenträger und kleine Fuhrwerke
Zwei Drittel aller Wipptaler sterben an der Pest. Erker 06/20
1350 n. Chr.
Erste urkundliche Erwähnung der warmen Quellen beim Brennerbad in der Ortschaft „Aiterwanch“. Auf der Passhöhe des „Prennerius de Mittewalde“ besteht bereits seit 1288 eine dauerhafte Siedlung.
1348 n. Chr.
König Heinrich von Böhmen bestätigt der „Comunitas von Sterzinga“ ihr altes Siegel.
1338 n. Chr.
Erste Nennung eines Schulmeisters in Sterzing
30.08.1328 n. Chr.
Geburtsjahr von Margarethe (Maultasch), der letzten Gräfin von Tirol. Ihr Vater ist der Tiroler Graf und Kärntner Herzog Heinrich, ein Sohn Meinhards II.
1326 n. Chr.
König Heinrich erlaubt dem Deutschen Haus in Sterzing, Wein nur in Yhren (77,81 Liter) oder Fueder (622,48 Liter) zu verkaufen.
1318 n. Chr.
1316 n. Chr.
Das 1328 bestätigte Sterzinger Stadtsiegel
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Notizie dall'Alta Val d'Isarco
Covid 19 – Metafora bellica Stiamo vivendo una situazione particolare, la nostra vita è cambiata radicalmente. L’automatismo della metafora bellica è molto diffuso, abbiamo voluto chiedere a un paio di lettrici e lettori la loro opinione a riguardo.
Quando la situazione è critica e il danno è grave, la risposta sociale è quella di difendersi. All’inizio tutti sono d’accordo che la prima cosa da fare è essere consapevoli del possibile danno e di conseguenza efficaci nel proteggersi. Così come lo sono sulla constatazione che, per approntare mezzi adeguati, è necessario sapere e capire di quale natura è il danno che incombe. Qual è, nella lunga quarantena vissuta con sacrificio e preoccupazione dalla popolazione di un intero Paese la metafora più ovvia? La metafora più utilizzata dai leader d’opinione nella politica, nell’economia e in parte anche nella scienza, è quella della “guerra”. Pochi fenomeni come la guerra includono significati come distruzione, sofferenza, privazione e, soprattutto, minaccia all’incolumità fisica delle persone fino alla perdita della vita, evocati da un fenomeno grave come la pandemia generata dal Coronavirus. Dal punto di vista sociologico la metafora bellica emergeva già in riferimento a un’emergenza sanitaria che presenta impressionanti analogie con quella attuale: l’epidemia di Sars del 2003. I detentori del discorso pubblico hanno riscoperto la più facile delle metafore, cosa accaduta a metà del marzo 2020.
Erker: Leggendo questa premessa qual è la sua opinione verso questa metafora bellica? Come ha vissuto la quarantena, sensazioni ed emozioni?
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Claudia Sauro Inizialmente lo shock, tutto si è paralizzato e l’attenzione concentrata sulla situazione surreale. Noi adulti attoniti di fronte a tanta grandezza ed impotenza. Abuso di social e di media per comprendere, per dare un significato a tutto questo caos. Poi lo sconforto e la perdita di interesse, l’impossibilità di comprendere una cosa così grande, la decisione di lasciar andare ed iniziare di nuovo a vivere. Sono stati loro, i miei piccoletti, a farci capire quanto fosse importante creare una nuova normalità, diversa, ma non per questo meno confortante. Ci siamo adattati a tutto, abbiamo riscoperto la bellezza nelle cose semplici e piccole, la nostra casa è diventata uno scrigno infinito di sorprese strabilianti. Il micro paesaggio attorno a noi si è trasformato in un mondo infinito di conoscenza. È sempre così con i bambini, tutto può essere nuovo e bellissimo. Certo, i momenti di sconforto non sono mancati, ma si sono attenuati col tempo. Forse per noi è stato più facile, eravamo avvantaggiati in partenza, ma abbiamo imparato a calibrare le forze e le energie. Abbiamo ricordato i racconti dei nonni, quei nonni che hanno vissuto la guerra, che hanno sofferto la fame, che hanno mangiato patate per anni, e che dopo hanno continuato a mangiare patate come cibo pre-
diletto. Quei nonni che avevano paura di uscire dalle loro case, ma anche di rimanerci dentro, perché il pericolo incombeva ovunque. Quei nonni che ci hanno raccontato che si fabbricavano i vestiti con stoffe prese da oggetti vecchi e consunti, noi al massimo ci siamo fatti delle mascherine, per divertimento. Adesso quei nonni ci sono ancora, alcuni, ed abbiamo paura di perderli per colpa di questo momento critico, allora ci impegniamo, seppur con difficoltà, a tenerci lontani, ma a farci sentire vicini. Due guerre diverse, con tanti punti in comune. Fabio Cola La mia opinione rispetto al testo sopracitato e alla situazione legata all’emergenza che tutti noi stiamo vivendo è la seguente: Gli stati d’animo e le emozioni provate durante questo periodo, fin dall’inizio d e l l ’ e m e rgenza, sono stati molteplici e sono cambiati frequentemente a seconda del bombardamento incessante di notizie che giungevano a qualsiasi ora del giorno. All’inizio, l’incertezza e la chiusura (in tutti i sensi, sia fisica che mentale) hanno dominato la mente di tutti noi. Ricordo molto bene che, anche la paura si è fatta sentire, soprattutto per i miei cari. Personalmente, anche nei momenti più difficili mi è risultato complesso riconoscere come appropriata la
metafora della guerra, utilizzata da politici di tutti gli schieramenti, ma ho provato ad analizzare la situazione da questo punto di vista. La mia generazione ha la fortuna di non aver vissuto nessuna guerra in modo diretto, ma ho ben in mente i racconti dei miei nonni, con il ricordo nitido della paura dell’ignoto, del domani o semplicemente di non sopravvivere alla notte che arriverà… Le notizie che arrivano continuamente riguardo alle vittime (anche vipitenesi) del virus e le immagini dalle zone più colpite con i camion dell’esercito che trasportano le bare con salme che non hanno neanche potuto ricevere l’ultimo saluto dei propri cari, sono disarmanti, mi hanno lasciato senza parole e con un estremo senso d’impotenza. È stato quello, forse, il punto di contatto più nitido tra l’attuale emergenza e la guerra. Il secondo forte legame con questa metafora è legato secondo me alle persone che sono state e sono tutt’ora in prima linea nell’affrontare il virus: infermieri, medici, tutti i volontari delle associazioni impegnate, forze dell’ordine ed anche dipendenti della filiera alimentare. A queste donne e uomini la riconoscenza è d’obbligo e non sarà mai abbastanza. Infine, l’ultimo evidente legame con i tempi di guerra è la crisi economica e sociale, alla quale occorre reagire nel modo più concreto e dinamico possibile, sempre e comunque con fiducia nel futuro! È per questo che l’ultima emozione che voglio cittare in quanto penso sia quella che tutti noi abbia-
mo l’obbligo morale di provare, è l’ottimismo. Alessandra Ghizzoni È facile affrontare un’emergenza sanitaria come fosse una guerra, così nessun sacrificio è da considerarsi eccessivo. Invece è un problema sociale e culturale. È un modo per rendere le persone ubbidienti e docili, invece che responsabili. Liberarsi da una malattia, come può essere il cancro, superarla per tornare a vivere “tra i sani”, non è una questione di valore militare, di forza, di costanza, di eroismo del singolo; è una questione di essere ben curati, di risorse sanitarie e anche, purtroppo, di fortuna. Applicare la metafora della guerra e della sconfitta a una malattia significa caricare il malato di sensi di colpa. E questa è proprio la sensazione che ho avuto e che ho ancora: mi sento in colpa. La metafora del paese in guerra e del singolo malato-eroe è particolarmente rischiosa nell’emergenza che stiamo vivendo oggi. Ogni giorno che passa ci accorgiamo che il Covid-19 non conosce confini e richiede una risposta unitaria a livello globale. Parlare di guerra, d’invasione e di eroismo, con un lessico bellico ancora ottocentesco, ci allontana dall’idea di unità e condivisione di obiettivi che ci permetterà di uscirne. Abbiamo urgente bisogno di nuove metafore e di nuove parole per raccontarci i giorni che stiamo vivendo; quelle vecchie rischiano di trasformare in un incubo non solo il presente ma anche, e soprattutto, il futuro che ci aspetta.
Roberto Alemanno Io questa metafora della guerra proprio non la condivido soprattutto nel rispetto di chi una vera guerra tra umani l’ha vissuta. È vero abbiamo un’epidemia, una pandemia, un virus che da dove è venuto e come si è trasmesso così tenacemente nessuno riesce a dare tuttora risposte convincenti ma che bisogna affrontare e sconfiggere con i più svariati tentativi. Ciò comporta la necessità di alleanze e costante confronto tra tutti gli umani, cosa che purtroppo non succede in quanto proprio chi la vede come una guerra comincia a scagliarsi verso chi ha idee o strategie differenti portando come unico risultato la confusione totale. Il nemico a questo punto non è più il virus ma colui che decide ed asseconda questo o quel provvedimento. Personalmente nutro il mio più grande rispetto ed affetto nei confronti di coloro che in questa storia hanno pagato il prezzo più alto, a livello personale, ringrazio però l’aspetto della situazione che mi ha fatto riscoprire ed apprezzare le tantissime cose che la cosiddetta “normalità” mi aveva sempre nascosto. Vorrei solo concludere con una provocazione ...e la speranza di non offendere nessuno: “In fondo questo periodo ha dato l’opportunità a tantissime pecore di provare l’ebbrezza di sentirsi lupi solitari; chi lupo lo era già prima non ha avuto grossi problemi, alcune hanno trovato la via di un giusto cambiamento mentre la maggioranza belando spropositi non ha aspettato altro che il momento per tornare nel gregge.” cm Erker 06/20
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Fortezza
Consiglio comunale “virtuale” Un consiglio comunale “sui generis”, quello sperimentato per la prima volta a fine aprile a Fortezza. Sindaco e giunta, in ottemperanza alle regole imposte dal “corona-virus” ed anche per il buon senso legato ad evitare il più possibile i contatti tra persone, hanno deciso di convocare l’assemblea dando spazio alle nuove tecnologie. Così, dopo un appuntamento di prova, per verificare come l’applicazione telematica funzionasse, il consiglio si è riunito virtualmente via computer mentre nella sala municipale, ad accogliere domande e richieste di spiegazione, c’erano il prima cittadino Thomas Klapfer, il suo vice Richard Amort e il segretario comunale Braun. Entrando nel merito, e nella singolarità della convocazione, va detto che oltre all’approvazione di due (necessarie) variazioni di bilancio, sono stati approvati all’unanimità il conto consuntivo dell’anno finanziario 2019, che si chiude con un pareggio sulla cifra di 1 mil. 922 mia euro, i bilanci dei vigili del fuoco volontari di Mezzaselva e Fortezza (rispettivamente a 60 mila e 45 mila euro), due sdemanializzazioni di microscopiche particelle fondiarie in località Mezzaselva a regolarizzazione di situazioni pregresse e antiche, e l’acquisizione della casa cantoniera Anas a Fortezza ceduta a titolo gratuito dalla Provincia e che da anni attende un suo utilizzo a fini pubblici. Infine, i tre ponti della vecchia ciclabile, quello che scavalca la statale a sud di Mezzaselva, e i due sull’Isarco, a nord e a sud (imbocco lago) dell’abitato di Fortezza, sono entrati in maniera gratuita a far parte del patrimonio comunale. Tra le varie, il sindaco ha annunciato che 14 cittadini hanno presentato la documentazione per ottenere gli aiuti statali a tamponare le crisi finanziarie dovute alla pandemia e che tali aiuti sarebbero stati devoluti quanto prima. La seduta si è conclusa in circa un’ora ed il dibattito si è svolto in maniera fluida e corretta. dm
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La crisi del mondo del lavoro 500 disoccupati nella Wipptal
Il corona virus ha colpito duramente l’industria del turismo e delle strutture ricettive della Wipptal. Ciò si riflette sulle cifre relative all’occupazione.
“La situazione non è delle migliori”, così Klaudia Palfrader del Centro di mediazione lavoro di Bressanone. La stagione invernale si è conclusa improvvisamente, la stagione estiva non ha potuto iniziare a Pasqua come previsto. Nella Wipptal ad aprile erano occupati 4.366 uomini e 3.252 donne, il che significa il quattro per cento in meno rispetto allo stesso periodo dello scorso anno. I dati rilevano che molte donne hanno dovuto lasciare il posto di lavoro, alla fine di aprile, c’era circa il sette per cento di dipendenti donne in meno. Il settore industriale ha registrato un aumento (10%) del numero di dipendenti nel mese di aprile. Questo dato è dovvuto al trasferimento di dipendenti dell’azienda Demaclenko da Bressanone e Bolzano a Vipiteno, e in questa azienda sono stati occupati 28 nuovi posti di lavoro. Inoltre ci sono stati 18 nuovi assunti sia alla Demaclenko che in altre aziende della zona”, così Palfrader. Klaudia Palfrader ha informato che da marzo, i dipendenti del centro di mediazione hanno cercato di essere raggiungibili da casa per i cittadini tramite telefono, e-mail e videoconferenza. Le domande e le insicurezze dei cittadini sono molte – soprattutto quelle relative alla disoccupazione e alla cassa integrazione. Chi richiede l’indennità di disoccupazione deve farla confermare dal centro di mediazione. L’ondata di richieste da elaborare è stata enorme. Alla fine di aprile, i disoccupati nella Wipptal erano 500, 100 più di un anno fa. All’inizio della crisi, quando si sono verificati i primi licenzia-
menti e i contratti non sono stati rinnovati, la gente era ancora di buon umore, ma ora si sente la rassegnazione, la paura, l’insicurezza, perché i datori di lavoro stessi non sanno ancora se e quanti dipendenti possono assumere. Anche se attualmente le richieste sono piuttosto limitate, l’eJobBörse del centro mediazione è ben accolto. “Soprattutto chi cerca lavoro, ma anche le aziende si rivolgono di nuovo a noi. Tutti vogliono che tutto ricominci“, dice Palfrader. Con l’eJobBörse, il centro per l’impiego vuole conquistare i nuovi social media e fornire anche informazioni relative al lavoro e alla ricerca di lavoro (Facebook: eJobBörse-eJobLavoro; Instagram: ejobboerse). Professioni come infermiere e assistenti sociali sono oggi più richiesti che mai. “Allo stesso tempo, le badanti vogliono abbandonare la loro professione perché le sta sovraccaricando. Anche il personale qualificato nelle professioni tecniche attualmente trova facilmente lavoro. È difficile dire fino a che punto il coronavirus determinerà la situazione del mercato del lavoro nei prossimi mesi. Molto dipenderà dall’apertura dei confini, in che misura consentano il turismo, se le persone si sentano di nuovo sicure e osino fare una vacanza. Le cifre sul mercato del lavoro non promettono bene e penso che in autunno ci saranno più disoccupati che mai. Il lavoro diventerà un privilegio. I datori di lavoro e i dipendenti dovranno diventare più flessibili. cm
Brennero
Il comune investe negli edifici comunali
L’ultima seduta del consiglio comunale di Brennero si è svolta in modo inusuale, per rispettare le norme vigenti i consiglieri erano sparsi in tutta la sala del consiglio per rispettare la distanza di sicurezza. All’ordine del giorno è stato presentato il conto consuntivo che è stato approvato con un avanzo amministrativo di 808.000 euro. 98.000 euro sono stati utilizzati per riserve legali e il resto è stato impegnato per investimenti. 200.000 euro sono stati stanziati per la sostituzione delle macchine del cantiere comunale e 100.000 euro per l’acquisto di una macchina per il ghiaccio artificiale. Quasi 90.000 saranno utilizzati per lavori di manutenzione straordinaria delle strade. Per l’ampliamento del cimitero di Fleres sono stati stanziati per il momento 50.000 euro. A Brennero è prevista la realizzazione di un nuovo parco giochi. In un’altra modifica del bilancio sono stati aggiunti 759.500 euro, che sono stati destinati alla sostituzione delle finestre dell’edificio scolastico di Colle Isarco, alla ristrutturazione della sala comunale e a lavori supplementari nell’ex sito militare di Fleres di Fuori. Entrambi i progetti (edificio scolastico - 313.500 euro e sala comunale - 317.000 euro) sono stati approvati all’unanimità
dal consiglio comunale. Il sindaco Kompatscher ha sottolineato che i lavori dell’edificio scolastico si concluderanno entro l’inizio della scuola, la stessa cosa vale per la sala comunale in quanto viene utilizzata anche come mensa scolastica. Entrambi i progetti non solo migliorerebbero la qualità degli edifici, ma porterebbero anche ad un significativo risparmio energetico, che è di estrema importanza in questi tempi difficili - così il sindaco. Il consiglio comunale ha anche approvato il bilancio dei vigili del fuoco e ne ha elogiato gli sforzi, soprattutto per le iniziative intraprese durante il periodo di quarantena. Il sindaco ha informato che una parte dei buoni pasto statali è già stata spesa e che è stato anche istituito un conto corrente per donazioni. I lavori di costruzione, interrotti in autunno a causa delle intemperie, sono stati in parte ripresi. Presto inizieranno anche i lavori di ristrutturazione della strada che porta ai masi Bichl a Fleres. Il sindaco ha espresso la sua preoccupazione per il prevedibile impatto della crisi Covid19 sull’economia del comune. Spera che il confine venga riaperto quanto prima. cm Erker 06/20
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LA CHIESA PARROCCHIALE DI FORTEZZA Prima Parte - Forse pochi manufatti ecclesiastici, hanno una storia poco conosciuta ai più, come la chiesa parrocchiale di Fortezza. Sarà anche perché il ‘900 fu è stato ed è ancor oggi, dopo lo scavalcamento nel terzo millennio, un periodo di migrazioni e di migranti, dove il simbolico campanile non rappresenta più la radice più profonda di quell’intrico che soliamo chiamare “Heimat”, dove la parola “patria” non riesce a renderne il senso più profondo e letterale. Panorama storico La chiesa parrocchiale di Fortezza, dedicata al Sacro Cuore di Gesù, ha una storia davvero singolare, intimamente legata alla nascita del paese più giovane dell’intera provincia di Bolzano il quale, a sua volta, nasce a seguito della realizzazione dell’ultimo tratto della ferrovia che da Verona portava in Germania, ovvero la tratta Bolzano-Innsbruck. Fino al momento di questa realizzazione infatti, i viaggiatori che da Verona volevano raggiungere l’Austria, dovevano scendere a Bolzano e proseguire con le carrozze trainate da cavalli per superare il Passo del Brennero. Il progetto dell’ingegner von Etzel consentì di tenere la tratta al di sotto dei limiti di pendenza per le locomotive del tempo e nel 1867 il tratto ferroviario fu completato. Trent’anni prima, era stato eretto, nel punto più stretto della Val d’Isarco, oggi Fortezza, un enorme fortilizio, a salvaguardia dei sacri confini imperiali e a baluardo per scoraggiare un qualsivoglia tentativo di invasione come era stata quella napoleonica dei primi dell’”800. Contemporaneamente alla ferrovia del Brennero, che aveva una sua stazione militare nei pressi della fortezza, gli Asburgo
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decisero di far partire dalla stazione principale la ferrovia della Val Pusteria (1871) che passando per Lienz accorciasse decisamente il percorso, prima obbligato attraverso Salisburgo, tra Innsbruck e Vienna. Si guadagnava così quasi una giornata di viaggio. La stazione decretò la nascita del paese, che solo un decennio dopo, contava già 400 abitanti, oltre ai militari che gravitavano attorno al forte. Era povera gente, addetta ai lavori più pesanti e rischiosi e che viveva nelle più infime condizioni. Vale qui la pena di accennare come, proprio in coloro che miseramente vivevano, iniziassero a circolare le idee di Karl Marx che naturalmente andavano a cozzare con quelle del Credo. Se a ciò si aggiunge che l’unica chiesa in zona era la piccola chiesetta di Prà di Sopra, insufficiente per capienza e che gli scolari dovevano quotidianamente percorrere oltre dieci chilometri tra andata e ritorno per raggiungere le elementari di Mezzaselva e dunque le assenze erano all’ordine del giorno, si può ben capire come la situazione fosse socialmente esplosiva. Su questo substrato viene a collocarsi la chiamata e l’arrivo nel 1898 di padre Heinrich Abel di Vienna, allora celebre predicatore gesuita della capitale dell’impero, che con appassionate allocuzioni tenta di riportare alla Fede la popolazione. È veramente un personaggio ed il trovarlo a Fortezza significa moltissimo. Era giunto a Vienna nel 1891 e si era subito rivelato un predicatore infervorato e instancabile, le cui parole suscitavano consensi e carpivano l’attenzione di molti. Di certo, le problematiche nella capitale dell’impero erano diverse da quelle che mostrava la piccola comunità fortezzina, ma gli esiti rischiavano di essere gli stessi. Lì, a Vienna, ma non solo,
la chiesa cattolica attraversava un periodo difficile: aveva perso il potere temporale e le chiese andavano svuotandosi giorno dopo giorno. Quindi ogni mezzo per vincere nella battaglia per la cristianità
nì a questo una base ideologica di partenza già confezionata. Insomma è un personaggio noto e “potente”, amato dalla nobiltà e a questo punto per lui è facile ottenere a prezzo bassissi-
diveniva ben accetto. E le invettive più che al comunismo, in Austria si rivolgevano contro gli ebrei tanto che l’Arbeiter-Zeitung definì il padre gesuita come “colui che è all’origine dell’antisemitismo”. Abel fu molto importante per il movimento cristiano-sociale e for-
mo da Johann Wild, proprietario del Maso Reifer un terreno a prato ove pianta un grande crocifisso missionario in legno, benedetto dal vescovo Simon Aichner. Il 3 giugno dello stesso anno, nello stesso luogo, al mattino, il vescovo poserà la prima pietra della chiesa
mentre nel pomeriggio presso l’Albergo Kinigadner, rinominato successivamente Albergo Rosa, oggi in abbandono, si assiste alla nascita dell’”Associazione dei lavoratori cristiani”. Presidente onorario, il principe Elia di Parma-Borbone, mentre come “Obmann” fu eletto Anton Holopiereg. Primo assistente ecclesiastico fu il reverendo dottor Sigmund Waitz, redattore del settimanale “Volksbote”, fondatore della “Casa di Gesù” di Cornaiano, poi celebre arcivescovo di Salisburgo. Egli era anche il confessore della principessa Giuseppina d’Austria e della sua dama di compagnia, la baronessa Irma Apor de Altoria. La prima, che annualmente raggiungeva Bressanone per le cure estive, convinse la baronessa, severamente malata, tanto da essere costretta in carrozzella, a sottoporsi anch’essa ad una serie di cure col metodo Kneipp presso la clinica Guggenberg. Qui, il reverendo Simon Waitz le convince della delicata e miserevole situazione della gente di Fortezza e le due pie aristocratiche prendono a cuore la situazione. Soprattutto la baronessa Apor, che, miracolosamente guarita nel frattempo, fece voto di dedicare gran parte della sua vita e delle sue sostanze, a questa comunità, alla chiesa e ai bambini tanto da venire soprannominata “Christbaummutter” perché, ad ogni Natale, usava rivestire con abiti e scarpe i bambini del paese.
Dal “Brixener Chronik” del 24.03.1899 Appello per Fortezza “Nel mezzo del Tirolo esiste da anni un importante Comune che non dispone di una propria chiesa, di una scuola e di un curatore d’anime sul posto. Si tratta della stazione ferroviaria Fortezza. Dove 30 anni fa esisteva solo un maso; là all’incrocio delle linee ferroviarie del Brennero e della Pusteria, con il tempo si è formato un intero paese che attualmente con-
ta 450 abitanti che, in un paio d’anni, saliranno certamente a 600 – 700. Il numero dei bambini in età scolastica è intorno ai 70. Il Principe Vescovo di Bressanone per questi motivi, in data 8 febbraio 1897, ha lanciato un appello allo spirito caritatevole dei fedeli, in seguito al quale si è iniziata la costruzione di una chiesa che verrà probabilmente ultimata nel corso dell’anno (1899). Non si è ancora risusciti purtroppo a raccogliere i fondi per coprire le spese di questa costruzione. Per la canonica, la scuola ecc. non c’è assolutamente nulla a disposizione. Di conseguenza non rimane altro che rivolgersi nuovamente allo spirito caritatevole delle persone di buon cuore.” Fu anche a seguito di appelli come questo e come ramificazione della ”Associazione lavoratori cristiani”, che fu creata a Fortezza la “Associazione pro chiesa Sacro Cuore”, autorizzata dalla luogotenenza di Innsbruck il 23. 12.1898. L’associazione era divisa in tre gruppi: i membri ordinari, che si impegnavano a versare un contributo annuale di 1 corona; i benefattori che versavano 2 corone e i sostenitori che si impegnavano a versare 10 corone l’anno, per tre anni o 30 in unica soluzione. Anima dell’associazione fu la baronessa Apor. Con questo denaro si realizzerà la chiesa, la canonica e, a seguire, lo “Josefinum”, oggi sede del Municipio e allora, della scuola e dell’appartamento della baronessa.
piccola folla. L’occasione è data dalla posa della prima pietra della chiesa, con il vescovo che pianse di commozione anche perché fu accolto il suo desiderio di consacrare il manufatto al Sacro Cuore di Gesù, dedica molto rara in Tirolo, ma di grandi significati per la popolazione tirolese che proprio nel nome del Sacro Cuore aveva lottato per la propria libertà ai tempi delle campagne napoleoniche. La prima pietra fa parte oggi della muratura esterna in corrispondenza del coro, rivolta a nord e guarda al cimitero ad un’altezza di circa un metro da terra. Vi si legge chiaramente la scritta in lettere latine “SIMON” con l’incisione che prosegue con altre tre lettere o cifre, oggi difficilmente interpretabili. A un primo progetto in stile gotico, a tre navate, dell’architetto Peter von Stadl di Hall in Tirol, era stato preferito quello di Gustav von Neumann, specialista del settore, messo a disposizione gratuitamente dal Principe del Liechtenstein. Von Neumann scelse lo stile neoromanico orientando la chiesa in maniera da garantirne visibilità e facilità di accesso per chi arrivasse via strada o via treno a Fortezza. Solo nel 1905 la chiesa verrà elevata al rango di “Parrocchiale”, grazie alla realizzazione, resa possibile dalle donazioni di Irma Apor de Altoria, della canonica adiacente
(1903), e alla sistemazione definitiva del parroco Karl Sinner. Era il 30 luglio 1905. La chiesa si presenta con una navata unica, di ampio respiro, con la caratteristica di avere l’ingresso ad una quota leggermente più bassa di quella del coro, in maniera da esaltare, innalzandolo alla vista, l’altar maggiore realizzato su di una rampa accessibile attraverso tre gradini che introducono al coro. Il progetto dell’architetto Neumann si rivelò così più consono alle esigenze di modernità, più lineare nel favorire la sua esecuzione, meno costoso viste le scarse risorse di cui si disponeva per la costruzione. Le spese furono sostenute oltre che dall’Associazione, dal Principe Giovanni del Liechtenstein, che partecipò in maniera consistente, donando tra l’altro il rilievo ligneo dell’altar maggiore, preziosa opera della metà del XVI secolo, che rappresenta un Cristo in croce, così come la Baronessa Apor che addirittura donò i suoi gioielli per la realizzazione dell’Ostensorio. Incaricato della realizzazione, fu il capomastro Josef Huber di Bressanone, che vantava tra le sue maestranze scalpellini di vaglia, molti dei quali avevano ereditato le esperienze di realizzazione della fortezza asburgica. E fu anche grazie a questa esperienza, che la chiesa venne completata nel giro di un solo anno di lavori. dm
Progetto e realizzazione Il 3 giugno 1898 arriva a Fortezza, a bordo di un treno della Südbahn dotato di carrozza salone, il principe vescovo di Bressanone Simon Aichner, festosamente accolto dal capostazione Johann Michael Nachbaur, da personalità della zona, da alti ufficiali dell’esercito e da una Erker 06/20
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Il Teatro Stabile presente con audiospettacoli
Il Teatro Stabile di Bolzano che quest’anno festeggia i 70 anni, impossibilitata a presentare spettacoli dal vivo ha messo a disposizione del pubblico una collana di “audio-spettacoli” che ripercorrono gli ultimi decenni di storia. Ogni martedì e ogni sabato fino al 30 maggio sulla pagina del sito www.teatro-bolzano.it/ podcast, il TSB ha messo a disposizione un podcast per ascoltare alcuni degli spettacoli di maggior successo creati a Bolzano e presentati in tour nei principali teatri d’Italia. L’ascolto delle parole dei testi teatrali avvolge, accompagna, lascia spazio all’immaginazione e alla fantasia, conduce a riflessioni, amplia gli orizzonti anche e soprattutto in questo periodo particolare. Grazie a questa iniziativa si sono potuti rivivere grandi classici e testi contemporanei in un percorso sinuoso nella vita del TSB che porta dall’”Amleto” del 1973 al “Macbeth” del 2019, passando per “Il Gabbiano”, “La brigata dei cacciatori”, “La pulce nell’orecchio”, “Ciò che non può dire. Il racconto del Cermis”, “La Rosa Bianca”, “Coppia aperta quasi spalancata”, “Medea”, “Exit”, e “Enrico IV”, solo per citare alcuni titoli. cm
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Maria Niccolini Una vipitenese d’eccezione Il giorno 17.03.2020 è venuta a mancare Maria Niccolini.
Maria è nata a Castel Focognano (Arezzo) il 07.09.1933; come l’ultima di 5 fratelli. La sua mamma, Luigia Davare nativa di Vipiteno si era trasferita in Toscana, terra d’origine del marito Pietro Niccolini, conosciuto durante la prima guerra mondiale. La famiglia Niccolini però, nei primi anni 40 decise di stabilirsi definitivamente a Vipiteno, e da quel momento Maria divenne parte integrante della piccola comunità vipitenese. Maria ha partecipato con entusiasmo alla vita di diverse associazioni e in particolare alla vita del gruppo alpini: ha fatto parte delle “Genzianelle” e con loro ha allietato le gioiose feste suonando la fisarmonica. Iniziò a lavorare all’asilo prima come aiuto cuoca, in seguito come cuoca e poi come assistente all’infanzia e per tutti è diventata “La Maria dell’Asilo”. All’asilo Maria ha trascorso tutta la sua vita lavorativa ed ha visto crescere generazioni di vipitenesi, accompagnandoli non solo in quel periodo ma durante tutta la vita! Riconosceva tutti e ogni volta che incontrava qualcuno, gli ricordava piccoli episodi accaduti durante la frequentazione dell’asilo, proseguiva interessandosi sullo stato di salute e si conge-
dava sempre con una buona parola ed un proverbio, dei quali era maestra. Una volta raggiunta la meritata pensione, Maria in qualità di cuoca, ha accompagnato per diverse stagioni estive i ragazzi del gruppo parrocchiale, prima a Cauria e poi a Nove Case. La sua presenza è sempre
stata una sicurezza per i ragazzi e per i loro genitori dei quali ha goduto di un’ottima fiducia… (Se c’è Maria, allora siamo tranquilli). In seguito continua a far parte a tempo pieno della famiglia dell’oratorio con l’Upad, il “gruppo allegria” ed il “gruppo anziani”. Sempre presente, allegra e rumorosa, piena di spirito e ottimista. Con il suo modo di fare e di essere è stata una colonna per Vipiteno e i vipitenesi di qualsiasi lingua, religione ed estrazione sociale sempre attenta ai bisogni dei bimbi, dei più deboli e dei meno fortunati. Grazie Maria per il tuo esempio e per il tuo costante sorriso che ci rallegrerà ogni volta che penseremo a te!
Riapertura del Museo Civico e Museo Multscher a Vipiteno Il Museo Civico e il Museo Multscher hanno riaperto i loro battenti martedì 19 maggio. Al momento è possibile visitare il museo da martedì a sabato, dalle ore 14 alle ore 17. Come sempre, nelle sale della Commenda dell’Ordine Teutonico, può essere ammirato il gioiello delle mostre permanenti, le portelle tardogotiche conservate dell’altare maggiore, realizzato nel XV secolo da Hans Multscher per la parrocchiale di Vipiteno. Anche la Sala dei conti (Grafenzimmer) aspetta le
visitatrici e i visitatori con i suoi dipinti parietali, realizzati da Josef Anton Baumann alla metà del XVIII secolo, che offrono una vista panoramica a 360 gradi dell’intera conca di Vipiteno dell’epoca. Nel corridoio diversi ritratti e dipinti invitano a scoprire la storia dell’Ordine Teutonico, la collezione del Museo Civico invece racconta dell’importanza dell’artigianato e delle famiglie artigianali locali nei secoli XIII-XIX. Per ulteriori informazioni si prega di contattare il museo durante l’orario di apertura attuale o di visitare il sito del museo.
Erker
ABBONAMENTO
2020
Il Covid19 ha colpito pesantemente anche il mondo dello sport
La Wipptal ha molto da offrire.
L‘Erker anche. Con il Coronavirus lo sport sta attraversando un momento difficile. Al momento non sono state fissate date per la ripartenza degli sport di gruppo, comprese le sedute di allenamento. Anche il calcio, quindi, che è una pratica sportiva che attrae molti giovani nella nostra zona risente di questa situazione. La FIGC (Federazione Italiana Gioco Calcio) ha proposto un protocollo procedurale sul quale il Comitato Tecnico Scientifico ha ritenuto dover fare degli approfondimenti. Ad oggi si è arrivati ad un accordo tra FIGC e C.T.S. che prevede delle regole molto stringenti. Nel settore professionistico, per intenderci la serie A, dal 4 maggio tutti gli atleti possono allenarsi solo individualmente mantenendo le distanze dei tre metri e con il divieto assoluto di fare uso di docce e spogliatoi. Dal 18 maggio si inizia con gli allenamenti collettivi e la ripresa del campionato è prevista per il 13 giugno. Si tratta di una data ipotetica che dovrà seguire l’andamento della curva dei contagi. Tutte le squadre, prima della ripresa, dovranno andare in ritiro per almeno 15 giorni, solo così saranno evitati contagi tra le persone coinvolte. La quarantena determina la guarigione e 15 giorni è il termine ragionevole per poi incontrarsi. Tutte le partite saranno effettuate a porte chiuse. Queste alcune delle regole del protocollo che prevede anche cosa fare in caso di contagio di un giocatore, l’uso di tamponi il cui costo graverà interamente sulle società, la responsabilità dei me-
dici, l’eventuale ritiro della intera squadra sino ad arrivare al blocco del campionato stesso. Alla luce di tutto appare molto lontana la possibilità di ripresa dell’attività calcistica di tutto il resto del mondo professionistico e del settore giovanile. Per quest’ultimo si parla del mese di settembre anche se alcuni presidenti di Regione propongono la riapertura dei centri estivi per ragazzi. Tornare a vedere i giovani calpestare l’erba dei campi da gioco sarebbe bello, vediamo quando sarà praticabile e soprattutto in condizioni di sicurezza. Per ora notizia quasi certa è che la stagione passata risulta “congelata” al momento della interruzione dei campionati e che non ci saranno retrocessioni in quanto i campionati non si sono conclusi regolarmente. Per le promozioni, vale a dire le squadre che si trovavano prime in classifica, sarà tutto da discutere. Se queste avranno luogo sulla base dei risultati ottenuti, il Ridanna dalla terza categoria sarà promossa in promozione ed il Campo di Trens, che occupava il penultimo posto e che stava lottando per non retrocedere, rimarrà in promozione. Avremo quindi la possibilità di godere ancora di mitici derby tra le due formazioni sempre che sia consentito l’accesso al pubblico mantenendo e garantendo le distanze di sicurezza. Per intanto il comune sta lavorando alla sostituzione dell’erba sintetica del campo sportivo di Campo di Trens. Speriamo che sia di buon auspicio per l’inizio dell’attività calcistica, virus permettendo. bm
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REDAZIONE ERKER Città Nuova 20 A, 39049 Vipiteno Tel. 0472 766876, info@dererker.it, www.dererker.it
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t i e z i e r F & t Spor Bei Wipptaler Sportlern nachgefragt Was machen die Wipptaler Sportler während der Coronakrise? Wie vertreiben sie sich die Zeit? Wie halten sie sich fit? Der Erker hat nachgefragt. Andrea Parigger, Radsport „Es wird heuer eine ganz andere Saison als geplant!“, so Radsportlerin Andrea Parigger. „Ich hatte mir – so wie viele andere Sportler auch – Ziele gesetzt, um Wett-
kämpfe zu bestreiten, aber das Virus hatte was dagegen und somit wurden alle Rennen abgesagt!“ Trotzdem will sie nicht klagen: „Zum Glück konnte ich während dieser Zeit einer geregelten Arbeit nachgehen, sodass ich immer einen geplanten Tagesablauf hatte! Somit blieben mir abends ein paar Stunden die Woche, um mich auf der Rolle einigermaßen fit zu halten. Trotzdem habe ich sehr gefreut, als ich wieder draußen meine Touren machen konnte!“ Ihr Motto in dieser schwierigen Zeit: „Es ist, wie es ist! Aber es wird, was du daraus machst!“
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Michael Markart, Ski alpin „Ich habe mit der Situation schon ein bisschen zu kämpfen“, so Skifahrer Michael Markart. Er ist gerne bei Menschen und vermisst seine Freunde von Sport & Friends, seine Arbeitskollegen von der Firma Wolf System und ganz besonders seine Freundin in Montan. „Und trotz allem habe ich es gut.
Ich habe einen kleinen Stall und einige Schafe, die ich jeden Tag selber versorge. Wir leben auf einem Bauernhof und da kann ich den ganzen Tag beim Brennholz richten meine Kräfte einsetzen.“ Auch das schöne Wetter hilft ihm und seiner Familie, diese Zeit zu überstehen. Michael hilft, Hochbeete am Balkon zu bepflanzen. „Und über das Telefon kann ich trotz allem mit meinen Freunden in Verbindung bleiben“, so Michael. Alex Schwazer, Geher „Sowohl mein Training als auch das Training meiner Athleten war in den vergangenen Wochen stark reduziert – zum einen weil ein Aus-
dauersportler über Wochen stark eingeschränkt ist, wenn er nicht
outdoor trainieren kann, zum anderen weil niemand sagen kann, wann wieder Wettkämpfe stattfinden können und es einen dementsprechenden Wettkampfkalender geben wird“, so Alex Schwazer. „Persönlich war die Ausgangssperre einfach anzunehmen und man muss das Beste daraus machen. Sie ist aber vorübergegangen und wir wissen es mehr zu schätzen, dass wir uns wieder frei bewegen können.“ Marion Thaler, Sportkegeln
„Ich bin seit März 2019 in Keglerpause, weil wir im Oktober Nach-
wuchs bekommen haben. Jetzt bestimmt unser kleiner Lukas den Tagesablauf“, so Keglerin Marion Thaler. „Vor der Coronakrise bin ich mit ihm immer drei Stunden am Tag spazieren gegangen. Über viele Wochen haben wir in Gasteig nur eine kleine Dorfrunde machen können. Aber zum Glück haben wir einen großen Garten, wo wir das schöne Wetter genießen konnten“, freut sie sich. Ansonsten hat sie angefangen, Rouladen und Kuchen zu backen, und hat im Garten geholfen, wo im Frühling viel Arbeit anfällt. Auch hat sie mehr Zeit am Handy verbracht, um zu telefonieren und mit anderen in Kontakt zu bleiben. „Ich vermisse in dieser Zeit die Ratscher mit anderen Leuten, die ich immer beim Spazierengehen gekreuzt habe. Ich freue mich auch schon darauf, wieder mit meinen Freunden bei einem Kaffee zusammenzusitzen und zu ratschen. Ich bin sehr froh, dass alles wieder lockerer ist und man nicht ständig darüber nachdenken muss, was man überhaupt tun darf, ohne dafür bestraft zu werden.“ Nils Larch, Para-Eishockey „Ich hätte nicht geglaubt, dass so eine Situation je eintreffen würde. Alles steht momentan still“, so Para-Eishockey-Spieler Nils Larch. „Zurzeit wäre ich in Schweden bei der Para-Eishockey-Europameisterschaft, wo wir uns gute Chancen erhofft hätten.“
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Das Freibad im Balneum Sterzing öffnet am 17. Juni 2020 Wie geplant öffnet das Freibad im Balneum Sterzing pünktlich zum Schulschluss seine Tore. Was wäre ein Sterzinger Sommer ohne Freibad? Die Stadtgemeinde Sterzing ist sich der sozialen Verantwortung bewusst und wird alles unternehmen, um das sommerliche Badevergnügen unter Einhaltung aller Auflagen und Regeln für die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Bis auf weiteres bleiben Hallenbad und Sauna geschlossen. Das Freibad wird täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr bis einschließlich Sonntag, den 6. September 2020 geöffnet sein. Saisonabos wird es in diesem Sommer allerdings keine geben, dafür werden die Punktekarten 10+1 im Vorverkauf erhältlich und bis zum Ende der Sommersaison 2021 gültig sein. Damit sollen Warteschlangen an der Kasse verhindert werden. Bei widrigen Wetterverhältnissen behält sich die Gemeinde Sterzing die (frühzeitige) Schließung des Freibades vor, auch um das wirtschaftlich sicher durchwachsene Ergebnis im Freibad halbwegs in Grenzen zu halten. Aufgrund der Schließung des Hallenbades werden die Freibadpreise eine leichte Reduzierung erfahren. Die Gültigkeit der Abonnements für das HallenFreibad sowie die Sau-
na im Balneum ist für die gesamte Zeit der Schließung inklusive der Sommersaison ausgesetzt und wird nach Wiedereröffnung (voraussichtlich am 7. September) um genau diesen Zeitraum verlängert. Zurzeit laufen die Vorbereitungsarbeiten für die Sommersaison, die Rahmenbedingungen und Präzisierungen dazu ändern sich laufend. In der Hoffnung, dass es aufgrund des positiven Verlaufs der Pandemiezahlen auch weniger restriktive Verhaltensregeln geben wird, setzt die Gemeinde Sterzing alles daran, die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten. Aber auch die Badegäste sind es, die durch ein verantwortungsvolles Verhalten das Ihre dazu beitragen. Bisher gibt es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO keine Hinweise darauf, dass das SARS-Coronavirus-2 über den Wasserweg übertragen wird. Dass der Freibad-Sommer 2020 etwas anders verlaufen wird, als wir es gewohnt sind, soll uns und unsere Familien nicht davon abhalten, es zu genießen und das Beste daraus zu machen. Mit besten Grüßen Fritz Karl Messner, Bürgermeister
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Die Ausgangssperre kam so überraschend, dass er seine gesamte Ausrüstung immer noch im Stadion von Neumarkt hat. Trotzdem versucht er, das Beste daraus zu machen. „Vormittags arbeite ich
Hause. Ansonsten spiele ich gern Tischtennis und Federball mit meiner Familie und verbringe mehr Zeit mit meinem Hund Jumper“, so Nils Larch. Manfred Griesser, Stocksport
im Homeoffice für die Firma Bayernland, bei der ich halbtags beschäftigt bin. Am Nachmittag trainiere ich im Fitnessraum bei mir zu
„Zum Glück konnte und kann ich als Konditor immer noch ar-
beiten und gehe so sicherlich gelassener durch diese Zeit als viele andere“, so Stocksportler Manfred Griesser. Im sportlichen Bereich hätte er zurzeit ohnehin eine Pause, aber das Stocktraining würde jetzt wieder starten. Ob und wann es stattfinden kann, steht aber noch in den Sternen. Die Sommermeisterschaften sind jedenfalls alle abgesagt. „Ich versuche, jeden Tag etwas zu machen, auch wenn es nicht leicht ist, sich täglich zu motivieren“, so Manfred Griesser. „An einigen Tagen bin ich in der Natur unterwegs, was jetzt ja wieder erlaubt ist. An anderen Tagen mache ich ein Workout zu Hause. Und da ist vieles möglich, ohne Hilfsmittel, ganz unkompliziert. Ich nehme die Situation, wie sie ist, und versuche, das Beste daraus zu machen.“ Peter Brunner, Fußball „Natürlich vermisst man als Fußballer den Fußball sehr. Ich persönlich spiele, seit ich klein bin, und denke ständig an Fußball. Als Corona kam, hatte ich nicht mehr die Möglichkeit, auf den Fußballplatz zu gehen und dort
zu kicken. Deshalb nahm ich zuhause einfach einen Ball und begann diesen hochzuhalten. Viel mehr Möglichkeiten gab und gibt es auch nicht“, so Fußballer Peter Brunner. Um sich fit zu halten und zusätz-
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lich an seiner Physis zu arbeiten, macht er regelmäßig zuhause Workouts. Manchmal mit dem eigenen Körpergewicht, manchmal mit Gewichten und speziellen Trainingsbändern. „Dabei versuche ich, möglichst jede Muskelgruppe bestmöglich zu trainieren. Seit man sich wieder frei bewegen kann, gehe ich gelegentlich laufen oder mache mit meinen Freunden eine Radtour“, so Peter Brunner. Francesco Gatto, Ski alpin „Ich bin seit Mitte Dezember verletzt und musste schon fast den ganzen Jänner daheim bleiben, weil ich nicht viel Bewegung haben durfte“, so Francesco Gatto, der vor kurzem den Aufstieg
ins italienische Nationalteam geschafft hat. Während der Zeit des Lockdown musste ich zum Glück zweimal pro Woche zur Rehabilitation, sodass ich wenigstens für kurze Zeit das Haus verlassen konnte.“ Außerdem hat er viele Übungen zu Hause absolviert und ist mit dem Rad gefahren. „Jedenfalls hätte ich mit oder ohne Coronakrise keine Wettkämpfe bestreiten können“, so Francesco Gatto. „Deshalb war es für mich auch positiv, dass die Saison unterbrochen wurde, weil die wichtigsten Renntermine immer Mitte/Ende März sind.“ Seine Reha verläuft mittlerweile sehr gut, von seinem Rehatrainer Danilo Zanarotto wird er, wie er betont, hervorragend betreut.
Sport & Freizeit
Buchtipp der Stadtbibliothek Sterzing
Das Zeitalter der Fitness
Radsport
Ötztaler Radmarathon fällt aus Immer mehr sommerliche und bereits auch
spätsommerliche Sportveranstaltungen werden wegen der anhaltenden Corona-Pandemie ab-
gesagt. Das Organisationskomitee hat vor kurzem bekanntgegeben, dass auch der für den 30. August geplante Ötztaler Radmarathon, der über das Kühtai, den Brenner, den Jaufenpass und das Timmelsjoch und von dort zurück nach Sölden führt, abgesagt wird. An diesem bedeutsamsten Tiroler Radrennen über 238 Kilometer und 5.500 Höhenmeter, dem sich jeweils über 4.000 Starter stellen, nehmen jährlich auch mehrere radbegeisterte Wipptaler teil. Beim Radmarathon gab es bereits auch einen Wipptaler Sieger: 1990 hat das seit 1982 ausgetragene kräftezehrende Rennen Giuseppe Bovo aus Sterzing (im Bild) gewonnen.
Wipptaler Berglaufcup Der 30. Berglauf auf die Wasserfalleralm, so wurde im Ausschuss des ASV Ratschings entschieden, wird verschoben, in der Hoffnung, dass dieser am 30. August stattfinden kann. Aufgrund der unsicheren Lage ist es weiterhin nicht klar, ob es heuer vielleicht doch
noch eine Wipptaler Berglauf-Cup-Wertung in geringerem Umfang geben wird. Die entsprechende Entscheidung kann erst dann getroffen werden, sobald die Grundvoraussetzungen von öffentlicher Seite gegeben sind.
Wie wichtig körperliche Aktivität für unser allgemeines Wohlbefinden ist, haben in den letzten Wochen sogar eiserne Couch Potatoes eingesehen. Zudem fehlt auch der soziale Kontakt. Der Historiker Jürgen Martschukat wirft hingegen einen kritischen Blick auf das in den letzten Jahrzehnten immer stärker boomende Phänomen „Fitness“, beleuchtet dessen geschichtliche Entwicklung und betont vor allem den Zusammenhang von Fitness und einer Gesellschaft im ständigen Modus der Selbstoptimierung. Eine lesenswerte Abhandlung, die auf viele Phänomene unserer Zeit trifft und dazu anregt, einiges zu überdenken. Das Zeitalter der Fitness – Wie der Körper zum Zeichen für Erfolg und Leistung wurde, Jürgen Martschukat (S. Fischer 2019), 346 Seiten mit Illustrationen.
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Leichtathletik
Sterzing – Gschleiboden – Ried – Sterzing Endlich dürfen wir nach mehrwöchiger Zwangspause wieder – unter Einhaltung der Hygienerichtlinien – unterwegs sein. Wir gehen von Sterzing über die Flainer Brücke, unterqueren die Eisenbahn und steigen auf nach Flains. Nach dem Hotel „Sonnenheim“ geht es zuerst leicht abwärts Richtung Wiesen (Nr. 25) und wir biegen links in einen Traktorweg ein, welcher später in einen alten Waldsteig übergeht. Dieser führt durch die steilen Waldhänge hinauf, kurz unterhalb des Braunhofes zweigen wir rechts ab und gelangen in 10 Minuten zum Gschleiboden, einer Aussichtskanzel mit Bänken und Tischen und einem kleinen Holzkreuz hoch über Wiesen. Hier können wir die großartige Aussicht über den Sterzinger Talkessel genießen. Dann kehren wir zurück zur Abzweigung, steigen weiter auf zum Braunhof und dann auf der Straße aufwärts Richtung Prantner Alm. Am Ende der Asphaltstraße biegen wir links auf einen Forstweg ab. Am aufgelassenen Plunhof wandern wir links vorbei auf einem Feldweg bis zum Waldrand am Ende der Wiese. Nach Überwindung eines Gatters führt links ein unmarkierter, sehr selten begangener alter Weg steil abwärts. Dieser mündet in einen Traktorweg, auf dem wir weiter absteigend Oberried erreichen. Hier können wir entscheiden, ob wir weiter nach Unterried absteigen und auf dem Sterzinger Rundweg oder alternativ links auf Weg Nr. 21 nach Sterzing zurückkehren. Die Strecken sind ungefähr gleich lang, angenehmer (weniger Lärm durch Eisenbahn) ist Weg Nr. 21. Tipps: Wer nach der langen Zwangspause noch zu wenig Ausdauer hat, kann nach dem Braunhof links den Weg Nr. 2 nehmen und auf diesem gemütlich zum Ausgangspunkt zurückkehren. Wegen des südseitigen Aufstiegs empfiehlt sich ein frühzeitiger Aufbruch. TOURENDATEN: Ausgangspunkt: Sterzing, Flainer Brücke (950 m) Strecke: 11 km Höhendifferenz: 550 hm Gehzeit: 4 Stunden Beste Jahreszeit: bis Spätherbst Ausrüstung: feste Bergschuhe, Wetterschutz, Proviant und Getränke KÜRZERE VARIANTE Strecke: 7 km Höhendifferenz: 430 hm Gehzeit: 3 Stunden
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Hermann Steiner, AVS Sterzing
Gericht bestätigt Sperre Das Schweizer Bundesgericht in Lausanne ist das einzige Gericht, das ein Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes (CAS) aufheben kann. Und genau darauf hatte Alex Schwazer gehofft, als er dort die Aufhebung seiner achtjährigen Sperre eingeklagt hat. Die mögliche Manipulation seiner Dopingprobe sollte das Gericht davon überzeugen, dass der Fall auch auf sportgerichtlicher Ebene neu aufzurollen sei. „Keine neuen Fakten“ Das Gericht folgte dieser Argumentation allerdings nicht; es lägen keine neuen Fakten vor, außerdem seien Expertisen, die nach der Verhandlung vor dem CAS angefertigt worden sind, keine Gültigkeit. Das Urteil des Schweizer Bundesgerichts wurde bereits am 17. März gefällt, Anfang Mai lag die schriftliche Begründung vor. Damit ist Schwazers Traum von einem Comeback bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio, die aufgrund der Coronakrise vor kurzem um ein Jahr auf 2021 verschoben wurden, wohl geplatzt. Bis jetzt ist erst die Hälfte seiner Sperre um. Hoffnung Bozen Mit Spannung darf hingegen der Ausgang des Verfahrens am Bozner Landesgericht erwartet werden, der für Schwazer eine Möglichkeit der Rehabilitation sein könnte. Nachdem die Urinprobe von der Sondereinheit der Carabinieri RIS einer Untersuchung unterzogen worden war, wurde eine ungewöhnlich hohe DNA-Konzentration festgestellt – ein möglicher Hinweis auf eine nachträgliche Manipulation der Probe. Der nächste Termin ist auf den 30. Juni fixiert, möglicherweise wird er wegen der Coronakri-
se auf September verschoben. Wann der Prozess schließlich zum Abschluss kommt, ist allerdings ungewiss. Opfer eines Komplotts? Alex Schwazer wurde bekanntlich am Neujahrstag 2016 einer unangemeldeten Dopingkontrolle unterzogen. Nachdem diese negativ ausgefallen ist, wurde – drei Tage vor Ablauf der
© Maria Pizzato
Rundwanderung
dreimonatigen Frist vor Vernichtung der Probe – eine zweite Probe angeordnet; diese fiel positiv auf anabole Steroide aus. Den positiven Befund öffentlich gemacht hat der Internationale Leichtathletikverband IAAF (heute als World Athletics bezeichnet) erst Ende Juni 2016, nachdem sich Schwazer bei seinem Comeback rund einen Monat vorher für die Olympischen Spiele in Rio im selben Jahr qualifiziert hatte. Er wurde daraufhin für acht Jahre gesperrt. Schwazer und sein Trainer Sandro Donati hatten von Anfang erklärt, Opfer eines Komplotts geworden zu sein. Alex Schwazer hat sich indes in der letzten Zeit als Trainer von Hobbysportlern einen Namen gemacht. Profisportler darf er aufgrund seiner Dopingsperre bis auf weiteres nicht betreuen.
Biathlon
Neues Team steht
Anfang Mai hat FISI-Präsident Flavio Roda die Zusammensetzung der italienischen Biathlonteams bekanntgegeben. In den verschiedenen Mannschaften sind auch drei Wipptaler wieder vertreten. In der A-Mannschaft der Herren unter Cheftrainer Andreas Zingerle läuft der 22-jährige Ridnauner Patrick Braunhofer (im Bild). Mit Dominik Windisch und Lukas Hofer gehören weitere zwei Südtiroler dem A-Team an.
Bei den Damen findet sich Federica Sanfilippo überraschend in der Gruppe „Osservati“ wieder. Es ist jedoch anzunehmen, dass sie im kommenden Winter im Weltcup zum Einsatz kommen wird. Die 30-jährige Ridnaunerin wird von Cheftrainer Alexander Inderst, ebenfalls aus Ridnaun, trainiert. Den Sprung in den Junioren- und Jugendkader hat aus dem Wipptal leider niemand geschafft.
Ski alpin
Nationalkader steht Anfang Mai wurde auch der Ski-alpin-Kader der Öffentlichkeit vorgestellt – mit einer guten und einer schlechten Nachricht für das Wipptal. Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Fabian Bacher aus Pardaun wurde nicht mehr berücksichtigt. Der Slalomspezialist gehört ab der Saison 2020/21 nicht mehr dem italienischen Nationalteam an. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Francesco Gatto (im Bild) hat den Sprung ins Team „Os-
servati“ geschafft, das unter Beobachtung steht. Der 21-jährige Speed-Spezialist ist Mitglied der Carabinieri-Sportgruppe. In der letzten Saison ist er nach einem top Saisonstart verletzungsbedingt ausgefallen, nachdem er am 18. Dezember als Vorläufer beim Abfahrtstraining auf der Saslong in Gröden schwer gestürzt war. Patrick Staudacher aus Pflersch ist als Trainer der Europacup-Gruppe tätig. Erker 06/20
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Sport & Freizeit
Planen in unsicheren Zeiten Die Broncos arbeiten trotz der vielen offenen Fragen schon auf Hochtouren an der Vorbereitung auf die nächste Saison. Allerdings ist weder im Seniornoch im Jugendbereich klar, wie diese aussehen wird. Die allgemeine Unsicherheit macht die Planungen natürlich äußerst schwierig, denn für den, der nicht weiß, wohin die Reise geht, ist bekanntlich kein Wind ein günstiger. Die Liste an offenen Fragen betrifft nicht zuletzt auch das Budget des Vereins: Mit welchen Einnahmen aus Sponsoring, Ticketverkauf, Stadiongastronomie, Eisvermietung und Jugendbeiträgen kann in Zeiten wie diesen gerechnet werden? Aber beginnen wir der Reihe nach. Beginnen wir mit dem, was bereits feststeht oder was zumindest als „Plan A“ in der Schublade ganz oben liegt und worauf alle Bemühungen der Beteiligten abzielen. In einem Punkt sind sich alle einig: Die Alps Hockey League soll, wenn es irgendwie geht, in einem möglichst normalen Modus gespielt werden. Alles wird daran gesetzt, eine Saison nach den gewohnten Regeln und ohne Speziallösungen im Kalender zu spielen, wo von Anfang an auch internationale Begegnungen stattfinden können. Es könnte sein, dass der Beginn dafür verschoben werden muss, aber da absehbar ist, dass auch die Weltmeisterschaften später als gewohnt durchgeführt werden und damit das Saisonende ebenfalls nach hinten rutschen kann, müsste dies nicht unbedingt eine verkürzte Saison bedeuten. Wichtig ist, dass sich alle italienischen Teams in einer Videokonferenz Anfang Mai klar und einstimmig dafür ausgesprochen haben,
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Auch in der nächsten Saison wollen die jungen Wilden in der Alps Hockey League über Fortschritte und Siege jubeln.
die Alps Hockey League trotz der Schwierigkeiten weiterzuführen. Lediglich als Plan B wurde die Alternative besprochen, eventuell die erste Phase der AHL auf nationale Begegnungen zu beschränken, um gegen Weihnachten oder im neuen Jahr die internationalen Spiele wieder aufzunehmen. Plan C schließlich sähe eine Aussetzung sämtlicher internationaler Begenungen begrenzt auf eine Saison vor, wobei die somit wieder nationalen Meisterschaften nach dem Reglement der Alps Hockey League, inklusive Punkteregelung für die Kaderzusammensetzung, gespielt würden. Damit wurde auch der Vorstoß des HC Meran in Richtung einer Wiederbelebung der Serie A relativiert. Zu frisch ist die Erinnerung der italienischen Teams an eine Serie A mit acht oder neun Teams, wo von Saison zu Saison nicht sicher war, ob alle wieder im Boot sein würden. Noch schlimmer war,
dass die gesamte Liga mit den oft sehr unvernünftigen Forderungen einzelner Teams erpresst wurde. Genau aus diesem Grund wurde die AHL ins Leben gerufen, und niemand will wieder in diese Situation zurück. Der nächste Fixpunkt ist leider kein besonders erfreulicher. Wirtschaftlich wird die kommende Saison mit Sicherheit schwierig, vor allem im Sponsoring erwarten sich alle Vereine beträchtliche Einbußen. Es ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht klar, was die Wipptal Broncos hier erwartet, da auch deren Partner derzeit andere Sorgen haben. Deshalb ist es noch unmöglich, ein einigermaßen zuverlässiges Budget für die nächste Saison zu erstellen. Da viele Sponsoren aus dem Bereich Tourismus und Gastronomie sowie aus damit eng verwandten Branchen kommen, scheint es aber klar zu sein, dass das Budget des gesamten Vereins deutlich reduziert wer-
den muss. Die sportliche Leitung hat trotzdem bereits Anfang Mai begonnen, mit den einheimischen Spielern Gespräche zu führen. Besonders auf den Importpositionen wird man sich aber notgedrungen noch eine Weile gedulden müssen, bis auch die Situation in Bezug auf Interkontinentalflüge klarer ist. Während die reine Einreise bis auf eine zweiwöchige Quarantäne kein großes Problem sein dürfte, bleibt die Frage nach den Kosten für die Flugtickets offen. Es können derzeit zwar wieder Flüge zwischen Europa und Nordamerika gebucht werden. Doch die Preise könnten wegen der reduzierten Nachfrage in nächster Zeit deutlich steigen. Wichtig ist dem Vorstand vor allem, dass auf die tollen Erfolge der jungen Spieler aus der letzten Saison aufgebaut wird und dass diese trotz der schwierigen Umstände einen weiteren Schritt nach
Sport & Freizeit
vorne machen können. In der Jugend ist die Situation ebenfalls sehr unsicher, aber man geht auch hier davon aus, dass die Meisterschaften spätestens im vorgerückten Herbst starten können. Die konkrete Planung für die einzelnen Kategorien muss allerdings noch verschoben werden, bis die Rahmenbedingungen klarer sind. Personell wird es keine großen Veränderungen geben, die Coaches Roman Vanek, der für die nächste Saison noch einen gültigen Vertrag besitzt, und Kevin Reinis, mit dem bereits vorzeitig eine Vertragsverlängerung vereinbart worden war, werden dem Club erhalten bleiben. Besonders bitter ist die Ungewissheit in der Jugend im Hinblick auf die soziale Funktion des Vereins. Dieser Aspekt ist ein zentraler Punkt im Selbstverständnis des
Für die Broncos um Kapitän Fabian Hackhofer kann es nur eine Richtung geben: vorwärts.
Vereins und den Jungs und wenigen Mädels fehlt mit dem Wegfall der Trainingseinheiten auch ein Treffpunkt mit Freunden. Nicht zuletzt ist jeder Mannschaftssport immer auch eine soziale Experimentierwiese, wo sich Kinder und Jugendliche auch die Hörner abstoßen können und sich soziale
Kompetenz und Teamfähigkeit für das spätere Leben aneignen. Dieser Aspekt fiele mit einem längeren Stillstand der Jugendtätigkeit weg. Zu Redaktionsschluss war leider noch nicht klar, ob und unter welchen Bedingungen die beliebten Trainingscamps im Sommer abge-
halten werden können, für welche die Planungen ebenfalls bereits weit fortgeschritten waren. Der Unsicherheiten gibt es also zuhauf, doch die Wildpferde setzen alle Hebel in Bewegung, um auch in der nächsten Saison wieder Eishockey im Wipptal zu ermöglichen. Dabei sind sie jedoch mehr denn je auf die Mithilfe und die Unterstützung aller angewiesen. Nur mit tatkräftiger Unterstützung von allen Seiten kann es gelingen, die wirtschaftlichen Einbußen zu übertauchen und die Schäden auf das absolut notwendige Mindestmaß zu begrenzen. Nur so können wir alle gemeinsam, den unvermeidbaren Einschränkungen zum Trotz, in allen Kategorien eine unterhaltsame und spannende Eishockey-Saison 2020/21 erleben. Stefan Troyer
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Sport & Freizeit
10 Regeln der sportlichen Betätigung Zur Gesundheitsvorsorge dient insbesondere die sportliche Betätigung. Sich zu bewegen, ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Seele. Nach vollständiger Einstellung des Sportbetriebs und Schließung aller Sportstätten aufgrund der Corona-Pandemie begrüßt deshalb der VSS, dass unter bestimmten Vorkehrungen der Startschuss zur Rückkehr in den Vereinssport gegeben und der Freizeit- und Breitensport, ein gezieltes Training, ja der Sport ganz allgemein wieder ermöglicht werden kann.
„Der eingeschlagene Weg zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ist erfolgreich, sollte fortgesetzt und mit Umsicht an die sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst werden. Der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung muss unverändert Priorität haben“, so der Obmann des VSS, Günther Andergassen. Das Einhalten eines Regelwerks und ein hohes Maß an Disziplin sind dem Sport immanent und werden dafür sorgen, dass mit Hilfe von Übergangsregeln zum Sportbetrieb und ihrer konsequenten Anwendung das Ansteckungsrisiko minimiert wird.
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Der VSS empfiehlt dafür die zehn Leitplanken des Deutschen Olympischen Sportbundes (Version vom 28. April 2020): Distanzregeln einhalten Ein Abstand von mindestens 3 m (in Südtirol) zwischen den anwesenden Personen trägt dazu bei, die Übertragungswahrscheinlichkeit von Viren deutlich zu reduzieren. Aufgrund der Bewegung beim Sport ist der Abstand großzügig zu bemessen. Die Steuerung des Zutritts zu den Sportanlagen sollte unter Vermeidung
von Warteschlangen erfolgen. Körperkontakte müssen unterbleiben Sport und Bewegung sollten kontaktfrei durchgeführt werden. Auf Händeschütteln, Abklatschen, in den Arm nehmen und Jubeln oder Trauern in der Gruppe wird komplett verzichtet. Die Austragung von Zweikämpfen, z. B. in Spielsportarten, sollte unterbleiben. In Zweikampfsportarten kann nur Individualtraining stattfinden. Mit Freiluftaktivitäten starten Sport und Bewegung an der fri-
schen Luft im öffentlichen Raum oder auf öffentlichen und privaten Freiluftsportanlagen erleichtern das Einhalten von Distanzregeln und reduzieren das Infektionsrisiko durch den permanenten Luftaustausch. Spiel- und Trainingsformen sollten, zunächst auch von traditionellen Hallensportarten, im Freien durchgeführt werden. Hygieneregeln einhalten Häufigeres Händewaschen, die regelmäßige Desinfektion von stark genutzten Bereichen und Flächen sowie der Einsatz von Handschuhen kann das Infektionsrisiko reduzieren. Dabei sollten die Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen bei gemeinsam genutzten Sportgeräten besonders konsequent eingehalten werden. In einigen Sportarten kann der Einsatz von Mund-Nasen-Schutzmasken sinnvoll sein. Vereinsheime und Umkleiden bleiben geschlossen Die Nutzung von Umkleiden und Duschen in Sporthallen und Sportvereinen wird vorerst ausgesetzt. Die Gastronomiebereiche bleiben geschlossen, ebenso wie die Gesellschafts- und Gemeinschaftsräume. Fahrgemeinschaften vorübergehend aussetzen In der Übergangsphase sollte auf die Bildung von Fahrgemeinschaften zum Training und zu Wettkämpfen verzichtet werden. Ebenso ungeeignet ist der Einsatz
von Minivans. Zudem ist auf touristische Sportreisen zu verzichten. Veranstaltungen und Wettbewerbe unterlassen Um die Distanzregeln einzuhalten, dürfen derzeit keine sozialen Veranstaltungen des Vereins stattfinden. Dies gilt sowohl für Festivitäten als auch für Versammlungen. Zudem sind jegliche Zuschauerveranstaltungen in den Vereinen untersagt. Nicht gestattet sind zunächst auch sportliche Wettbewerbe. Trainingsgruppen verkleinern Durch die Bildung von kleineren Gruppen beim Training, die im Optimalfall dann auch stets in der gleichen Zusammensetzung zusammenkommen, wird das Einhalten der Distanzregeln erleichtert und im Falle einer Ansteckungsgefahr ist nur eine kleinere Gruppe betroffen bzw. mit Quarantäne-Maßnahmen zu belegen. Angehörige von Risikogruppen besonders schützen Für Angehörige von Risikogruppen ist die Teilnahme am Sport ebenfalls von hoher Bedeutung. Umso wichtiger ist es, das Risiko für diesen Personenkreis bestmöglich zu minimieren. Individualtraining kann eine Option sein. Risiken in allen Bereichen minimieren Dieser Punkt ist insbesondere ein Appell an den gesunden Menschenverstand. Wenn man bei einer Maßnahme ein ungutes Gefühl hat, sich über die möglichen Risiken nicht im Klaren ist, sollte darauf verzichtet werden und alternativ eine risikofreie Aktivität gesucht werden.
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Die Zukunft fährt vor Ein beeindruckender Vorgeschmack auf die Zukunft – damit könnte man wohl am besten einen Tesla beschreiben. In 4,6 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer oder, wie Benjamin Profanter sagen würde: „Der zieht weg.“ Auf Einladung des Brixner Unternehmers, der 2018 den Südtiroler Mobilitätspreis für sein Engagement in Sachen E-Mobilität erhielt, durfte der Erker eine Testfahrt mit dessen Tesla unternehmen.
Bereits vor einigen Jahren hat Profanter begonnen, den Fuhrpark seines Betriebes – er führt eine erfolgreiche Bio-Bäckerei in Brixen – auf E-Mobilität umzustellen. Die dafür benötigte Energie kommt zum Gutteil aus der auf dem Dach des Betriebsgebäudes installierten Solaranlage. Nachhaltigkeit in Sachen Energieverbrauch wurde zur Lebensphilosophie des Tesla-Fans. „Warum gerade einen Tesla?“, möchte ich von ihm wissen. Auf die E-Wende sind in den vergangenen Jahren schließlich viele angestammte Automobilkonzerne aufgesprungen und haben mit der Produktion von Elektro-Fahrzeugen und Autos mit Hy-
brid-Antrieb begonnen. Die Technik sei hier am ausgereiftesten, erklärt Profanter. Während die traditionellen Automobilhersteller ver-
suchen, Elektromotoren und Akkus in Konstruktionspläne zu integrieren, die für Verbrennungsfahrzeuge konzipiert wurden, be-
schritten die Konstrukteure von Tesla einen vollkommen anderen Weg. Das Ziel lautete, ein neues Gesamtkonzept, sprich ein neues elektrisch betriebenes Fahrzeug von Grund auf neu zu konzipieren. Tesla musste keine Rücksicht auf bereits bestehende Produktionsserien nehmen oder sie vollkommen umstellen. „Das brachte Tesla einen Vorsprung von rund sechs bis zehn Jahren“, erklärt Profanter. Ausschlaggebend für den Erfolg des amerikanischen Automobilherstellers seien dabei drei Wettbewerbsvorteile: die Entwicklung eines eigenen Batteriesystems, die Entwicklung einer auf Tesla zugeschnittenen Fahrzeug- und Batte-
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Auto & Bikes
rie-Software und die Bereitstellung eines eigenen Supercharger-Ladesäulennetzwerkes. Sicheres Fahren Was beim Tesla auffällt, ist das angenehm ruhige Fahrverhalten und die Kurvenstabilität. Grund dafür ist der Schwerpunkt, der durch die Anordnung des rund 600 kg schweren Akku-Systems – dieses nimmt den gesamten Bodenbereich zwischen den Achsen ein – verhältnismäßig tief liegt. Der größte Vorteil dieser Konstruktion ist allerdings der Sicherheitsaspekt. Zum einen ist es beinahe unmöglich, einen Tesla zum Überschlagen zu bringen, zum anderen gehen Frontalzusammenstöße weitaus glimpflicher ab als bei Autos mit Verbrennungsmotoren. Beim Tesla befindet sich im Frontbereich kein schwerer Motorblock, der sich bei einem Aufprall in die Fahrgastzelle schieben könnte, sondern Stauraum – eine Knautschzone sozusagen. Die beiden Motoren des duales Systems sitzen auf der Vorderund Hinterachse und erbringen sage und schreibe je nach Modell bis zu 560 PS Leistung. Energieeffizienz Der Umstieg auf die E-Mobilität ist nicht unumstritten. Vor allem die Produktion der Akkus ruft Kritiker auf den Plan, welche die Verwendung von seltenen Metallen und die vermeintlich umweltschädliche Herstellung bemängeln. Diesem Vorwurf widerspricht Profanter entschieden. Die Erdölförderung und die Raffination zu Treibstoff seien weitaus umweltschädlicher und verbrauchten im Vergleich mehr Energie. Verschiedene renommierte Studien, wie beispielsweise jene der Nichtregierungsorganisation Transport & Environment (T&E), haben ergeben, dass auch bezüglich des CO2-Austoßes das Elektrofahrzeug klare Vorteile gegenüber dem Verbrennungsmotor bietet. Im günstigsten Fall, wenn die Batterie in Europa hergestellt und das Fahrzeug ausschließ-
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Benjamin Profanter mit seinem Tesla: Sowohl unter der Motorhaube als auch im Heck gibt es genügend Stauraum.
lich mit Öko-Strom getankt wird, erzeugt es 5 bis 5,4 mal weniger CO2 als ein Verbrenner. „Elektro-Fahrzeuge sind, was das Verhältnis von Energie und Leistung betrifft, am effizientesten. Keine andere Antriebsart bringt so viel Energieeffizienz auf die Straße wie ein Elektro-Antrieb“, erklärt Profanter. Durch die Rekuperation – die Energierückgewinnung durch Verlangsamen – wird Energie in die Batterien zurückgespeichert. Durch diese Technologie wird die Reichweite wesentlich erhöht. Zusätzlich kann eine bewusste Fahrweise, durch die der Energieverbrauch verringert wird, erheblich zur Reichweite beitragen. Ebenso trägt diese Technologie dazu bei, das Feinstaubproblem zu entschärfen, das zu einem großen Teil durch den Bremsabrieb und die Kupplung entsteht. Ein Tesla verfügt zwar über ein Bremssystem, dies sei bei umsichtiger Fahrweise allerdings nur für Notfälle da, erklärt Profanter. Mit ein Grund, weshalb die Bremsscheiben auch bei einem Kilometerstand von 100.000 km wie neu aussehen. Apropos Wartung: Die Service-Intervalle wurden bei Tesla abgeschafft. Schäden und Abnutzungserscheinungen, wie sie bei einem Auto mit Verbrennungsmotor auftreten, gibt es bei einem Tesla anscheinend nicht. Deshalb hat der amerikanische Autobauer auch darauf verzichtet,
ein weit verzweigtes Werkstättennetz aufzubauen – dafür wird europa- und weltweit sukzessive am Ausbau des Supercharger-Netzes gearbeitet. Autopilot Als Profanter während der Fahrt das Lenkrad loslässt und der Autopilot die Steuerung übernimmt, stockt mir doch für einen kurzen Moment der Atem. „100-prozentig sicher“, werde ich belehrt, „sofern die Bahnmarkierung vorhanden und in gutem Zustand ist.“ Denn auch was die Software, die den Wagen steuert, betrifft, sei Tesla Weltmarktführer. Neben dem Lenkrad ist ein 15-Zoll-Touchscreen eingebaut, über den man alle technischen Informationen zum Fahrzeug abrufen kann. Er dient als Navi, zeigt den kürzesten Weg zur nächsten Ladestation oder berechnet anhand des Energieverbrauchs sogar Routen und Aufenthalte. Nach allen Seiten gerichtete Kameras sorgen für Rundumsicht, die nach vorne gerichtete Kamera ermöglicht die Reaktion auf entfernte Objekte, sie erkennt nebenbei bemerkt auch Hunde, Ultraschallsensoren erkennen in der Nähe befindliche Autos. Diese helfen nicht nur bei der Vermeidung von Unfällen, sondern dienen auch als Aus- und Einparkhilfe. Eine Kamera im Innenraum verfolgt sogar die Augenbewegungen des Fah-
rers und erkennt, wenn dieser abgelenkt ist und nicht auf die Fahrbahn blickt – ist dies der Fall, gibt das Auto entsprechende Warnsignale. „Das ist die Zukunft“, erklärt Profanter überzeugt. Seiner Meinung nach werden die Fahrzeuge zukünftig eine ähnliche Entwicklung erleben wie das Handy. Die Generation von heute interessiere sich weniger für Motorleistung als für smarte Lösungen, die das Leben erleichtern. Ähnlich wie brandneue Handy- und App-Technologien lösen auch die smarten Funktionen eines Autos Neugierde und Begeisterung aus. Unbestreitbar: Die Technologie des Tesla ist tatsächlich cool. Preis-Leistung Trotz finanzieller Beiträge seitens der Südtiroler Landesregierung, welche die Anschaffung von Elektro-Fahrzeugen und die Errichtung von Ladestationen unterstützt, ist der Preis, den man für einen Tesla hinblättern muss, doch noch recht happig. Ein Modell 3 des Typs Standard Range Plus kostet laut Listenpreis 49.500, der Typ Performance rund 64.000 Euro. Dafür punktet der Tesla in Sachen Leistung und Reichweite: Der Typ Standard beschleunigt in 5,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, laut WLTP beträgt die Reichweite 409 km. Der Typ Performance beschleunigt in 3,6 Sekunden und verfügt über eine Reichweite von 530 km. at
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Der Fuhrpark umfasst 30 moderne Fahrzeuge, die zweimal am Tag ganz Südtirol mit Waren beliefern.
„Wir optimieren Transportwege und fördern lokale Kreisläufe“ Das Familienunternehmen Gasser Transporte bietet individuelle Logistiklösungen und hat sich zum lokalen Transportpartner für Unternehmen in ganz Südtirol entwickelt. Die Philosophie nach 36 Jahren Erfahrung: Zustellungen zweimal täglich, Zuverlässigkeit, Flexibilität, Schnelligkeit, Wohlbefinden der Mitarbeiter und Rücksicht auf die Umwelt. „In den letzten Monaten des Lockdown haben wir alle festgestellt, wie essenziell Transporte für die Lieferkette in Handel, Handwerk und Nahversorgung sind“, erklärt Karin Goller Gasser. Sie steht zusammen mit ihrem Partner Roland Vaia und den Kindern Manuela, Gabriela und Lukas hinter dem Unternehmen und an der Transport-Front. „Wir haben uns rasch an die neuen Sicherheitsvorschriften angepasst, unsere MitarbeiterInnen geschützt und unseren Kunden das Weiterarbeiten ermöglicht. Was macht euren Betrieb außergewöhnlich? Die Tatsache, dass wir ganz Südtirol flächendeckend versorgen. Zweimal täglich fährt unsere moderne LKW-Flotte – eine am Vormittag und eine am Nachmittag – in die Täler. Wir liefern alles außer Kühlprodukte und offene Lebensmittel. Außerdem bieten wir Express-Zustellungen (5
Einige Zahlen • 500.000 Packstücke (Paletten, Pakete, lange Ware) wurden letzthin jährlich zugestellt. • Eine durchschnittliche Gasser-Zustellung dauert 6 Stunden (Abholung bis Zustellung). • ca. 2.500 aktive Kunden • ca. 15.000 Empfänger • über 30 LKW, großteils mit Hebebühne ausgestattet
Stunden) und Super-Express-Sonderfahrten. Unser B2B-Angebot kommt gut an, weil wir die Fir-
Teambildung, vermehrt auch auf Digitalisierung. Von großer Bedeutung ist uns der Schutz
(von links nach rechts) Die Unternehmerfamilie vor dem Firmensitz: Gabriela Gasser, Manuela Gasser, Roland Vaia, Karin Goller Gasser und Lukas Gasser
men, für die wir zustellen, als Partner betrachten. Kurzum: Ihre Kunden sind auch unsere Kunden. „Zweimal täglich bewegen wir Südtirol“ lautet das Motto von Gasser Transporte. Seit wann gibt es Gasser Transporte? Den Betrieb gegründet hat mein Mann 1984. Nach seinem Unfalltod 1998 habe ich nach kurzem Zögern die Zügel in die Hand genommen, mich in die Materie eingearbeitet und den Betrieb zum führenden Unternehmen für den lokalen Transport und die Nahversorgung in Südtirol weiterentwickelt. Wir sind täglich mit über 30 modernsten LKW unterwegs. Zurzeit steht der Generationenwechsel an: Drei meiner vier Kinder, schon länger mit verschiedenen Aufgaben im Betrieb betraut, sind gerade dabei, den Betrieb zu übernehmen. Was ist der Nachfolge-Generation, was ist den Jungen wichtig? Die Motivation unserer MitarbeiterInnen, denn sie sind das Herz des Betriebs. Und so setzen wir auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf (auditfamilieundberuf), auf Fortbildung und
und Erhalt der Umwelt. Darum investieren wir in einen zeitgemäßen Fuhrpark mit schadstoffarmen Fahrzeugen und in die Optimierung der Transportwege. Viele Einzelfahrten werden zu einer Transportfahrt zusammengefasst, nachdem die Waren in unserem Logistikzentrum gesammelt und sortiert wurden. So helfen wir, den Verkehr auf unseren Straßen zu reduzieren. Wir verstehen uns als DER lokale Frächter und fördern lokale Kreisläufe.
GASSER TRANSPORTE Logistikzentrum neben der Autobahnausfahrt Bozen Süd
info@auto-gasser.it Erker 06/20
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„G‘sund bleiben“
Hautkrebs vorbeugen – wieviel Sonne ist gesund? Die Haut ist unser größtes Organ und neben unterschiedlichen Funktionen schützt sie uns vor Umwelteinflüssen wie Strahlen und Erregern. Gerade deshalb müssen wir unsere Haut besonders im Sommer vor erhöhter Sonnenstrahlung schützen. Aber eines vorweg: Die Sonne kann uns richtig guttun! Sie sorgt nicht nur für gute Laune, sondern ist ein wichtiger Faktor bei der Vitamin-D-Bildung im Körper. Dies wiederum ist wichtig für die Knochenbildung und die Immunabwehr. Aber übermäßige Sonnenstrahlung erhöht das Risiko, an Hautkrebs, einer der zehn tödlichsten Krebsarten, zu erkranken. Ein erhöhtes Risiko haben Menschen mit heller Haut, hellem Haar und Sommersprossen. Sonnenbrände in Kindheit und Jugend, regelmäßige Solarienbesuche, eine große Zahl an Pigmentmalen und ein malignes Melanom in der Familie gelten als weitere Risikofaktoren. Um Hautkrebs vorzubeugen, sollte man sich selbst einmal pro Monat von Kopf bis Fuß auf Veränderungen untersuchen. Diese Selbstuntersuchungen ersetzen aber nicht eine regelmäßige Visite beim Hautarzt. In Freizeit und Beruf sollte man zu starke Sonnenstrahlen meiden und durch geeignete Kleidung Haut und Kopf schützen. Um unsere Augen vor Sonnenschäden zu schützen, sollte das Tragen einer Sonnenbrille für alle normal sein. Es gibt eine Eigenschutzzeit der Haut. Es ist die Zeit, die man ungeschützt in der Sonne verbringen kann, ohne die Haut zu gefährden. Diese ist abhängig vom jeweiligen Hauttyp und der Intensität der Sonneneinstrahlung. Deswegen sollte jeder seinen Hauttyp, der von sehr heller bis dunkler Haut reicht, kennen. Bei Kindern gibt es keine Eigenschutzzeit der Haut, da Kinder extrem empfindlich auf Sonnenstrahlung reagieren. Sie sollten nicht ohne Sonnenschutz Zeit in der Sonne verbringen. Durch ein Sonnenschutzmittel kann man die Eigenschutzzeit der Haut verlängern. Man kann somit etwas länger in der Sonne bleiben. Danach hilft erneutes Eincremen nicht, um noch länger in der Sonne zu bleiben, da die Haut etwa 24 Stunden zur Regeneration benötigt. Beim Kauf von Sonnenschutzmitteln sollte man darauf achten, dass die Sonnencreme neben dem UV-B Schutz, der als Lichtschutzfaktor angegeben ist, und uns vor Sonnenbrand schützt, auch einen UV-A Schutz beinhaltet. Dieser schützt die Haut vor Hautalterung und vor dem gefährlichen schwarzen Hautkrebs. Aufgrund der Schwankungen der Sonnenstärke wird generell dazu geraten, einen hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden. Auch unter Wasser ist Sonnenschutz wichtig. Vor allem nach dem Baden sollte man sich eincremen, da kein Produkt absolut wasserfest ist. Selbst im Schatten wird noch 50 Prozent der Sonneneinstrahlung gemessen, deswegen sollte man sich auch im Schatten eincremen. Um g‘sund zu bleiben, sollte man sich 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne eincremen und den Sonnenschutz alle zwei Stunden erneuern.
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Katrin Pichler, Apothekerin und Präventionsmanagerin
Gesundheit
Weckt keine falschen Hoffnungen!
Die Welt wartet in der Corona-Pandemie sehnsüchtig auf schnelle Heilung, doch die Forschung darf sich nicht von neuen Corona-Tickern treiben lassen. Die Pandemie verunsichert viele Menschen. Neben der Angst vor den gesundheitlichen Folgen werden die Sorgen um die ökonomischen Auswirkungen des Ausbruchs immer lauter. Die Sehnsucht nach schnellen Lösungen wächst. Politisches Handeln und wissenschaftliche Erkenntnis setzen sich gegenseitig unter Druck. Täglich lesen wir von neuen Impfstoffen, Therapiemöglichkeiten, von hoffnungsvollen Medikamenten. Manche Ansätze sind plausibel, bleiben aber rein hypothetisch. Viele Wirkstoffe wurden kaum erprobt. Die Werbung um solche Konzepte weckt falsche Hoffnungen (sie-
he fehlerhafte Antikörpertests in St.Ulrich/Gröden). Gegen diese Sensationen muss sich die Wissenschaft immunisieren. Wir brauchen klinische Studien, in denen ein Teil der Patienten das Medikament bekommt und der andere Teil die nach heutigen Standards beste Therapie. Solche Studien lassen sich auch unter Pandemie-Bedingungen durchführen. Aber sie brauchen Zeit und die Politik Geduld. Die jüngste Hoffnung ist die passive Immunisierung. Die Idee: Ein Mensch, der die Erkrankung überstanden hat, produziert Abwehrstoffe, die vor einer erneuten Infektion schützen. Sein Blutplasma könnte erkrankten Menschen helfen. Einige hundert Sars-Patienten wurden 2002/03 so behandelt. Leider geschah das – ein verzweifelter Verstoß
gegen wissenschaftliches Vorgehen – ohne eine anders behandelte Kontrollgruppe. Spätere Analysen zeigten nur, dass die Plasmatherapie wohl sicher war und hilfreich. Jetzt wird wieder
zu Plasmaspenden aufgerufen. Und wieder ist die Wissenschaft in Gefahr, zu schnell zu viel zu versprechen: Für einen einzigen Patienten wird ein halber Liter Spenderplasma benötigt – ein freiwilliger Spender. Die Zahl der Menschen, denen so geholfen werden könnte, ist überschaubar. Mit Hochdruck wird ebenso an der Entwicklung von Impfstoffen gegen Sars-CoV-2 gearbeitet. Und auch hier werden waghalsige Versprechungen gemacht, werden Impfstoffe noch für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Es wäre schön, wenn solche Vorhersagen sich bewahrheiteten, wahrscheinlich können wir auf 2021 hoffen. Es gibt keinen Grund für Pessimismus, in den wenigen Monaten seit Ausbruch der Pandemie wurden bahnbre-
chende Erfolge auf dem Gebiet der Virologie erzielt. Die Gefahr ist groß, dass Eile und Aktionismus zu Enttäuschungen und schließlich zu einem Vertrauensverlust gegenüber der Wissenschaft führen. Für die Wissenschaftler gilt: Versprecht weniger und liefert mehr! Da die bisherigen Schutzmaßnahmen mit der Quarantänepolitik sehr viel erreicht haben und sozusagen als Hammer gegen das Coronavirus zu werten sind, erfolgt nunmehr die Zeit mit dem „Tanz mit dem Tiger“ (Phase 2) bis zum Vorliegen eines Impfstoffes. Auch wenn der Druck, die strengen Regeln bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu lockern, zunimmt und die Politiker sich gemeinsam auf prominente Juristen und andere Experten stützen, und wenn sie auf die erheblichen sozialen, physischen, seelischen, wirtschaftlichen und kulturellen Schäden als Nebenfolgen der Quarantänepolitik hinweisen, sind die Lockerungsmaßnahmen nur entsprechend den wissenschaftlichen Erkenntnissen einzuleiten. Der Deutsche Ethikrat hat festgestellt: „Der gebotene Schutz menschlichen Lebens gilt nicht absolut“; ein „allgemeines Lebensrisiko“ sei „von jedem zu akzeptieren“. Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestags, sagt: „Grundrechte beschränken sich gegenseitig. Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt, dann ist das die Würde des Menschen. Die ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen.“
Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing
Was sind Listerien? Listerien sind stäbchenförmige Bakterien, die fast überall in der Umwelt vorkommen können. Für den Menschen ist vor allem Listeria monocytogenes relevant, da dieses Bakterium eine Listeriose auslösen kann. Listerien können durch verunreinigte Erde oder durch tierischen Dünger auf Frischgemüse oder Blattsalate gelangen. In erster Linie sind aber rohe tierische Lebensmittel betroffen. Dazu kommt, dass Listerien sowohl Salz als auch Säure und sogar tiefe Temperaturen und Sauerstoffentzug gut aushalten. Gefährlich für den Menschen werden sie, wenn die Keimzahl durch Vermehrung mehr als 100 Keime pro Gramm bzw. pro Milliliter erreicht. Bei gesunden Menschen erfolgt eine Listerieninfektion meist
mild mit Symptomen ähnlich einer Magen-Darm-Grippe. Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann sie jedoch bedrohlich werden. Auch kranke und ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder sowie Schwangere sind gefährdet. Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit beträgt meist drei Wochen, kann aber auch deutlich länger dauern. „Gute Küchenhygiene, sowohl im privaten Haushalt als auch in Verpflegungseinrichtungen, kann einer Übertragung der Keime und somit einer Infektion vorbeugen“, weiß Silke Raffeiner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol. „Durch Temperaturen von über 70° C werden Listerien verlässlich abgetötet.“
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Mit dem Weißen Kreuz LIVE im Einsatz! Du siehst so aus, als hättest du Lust, ein Jahr lang mit uns als Zivildiener LIVE im Einsatz zu sein! Was du dafür mitbringen musst? Die Motivation, jeden Tag dein Bestes zu geben, eine offene Persönlichkeit und jede Menge Freude an der Arbeit mit anderen Menschen. Du hast keine medizinischen Vorkenntnisse? Überhaupt kein Problem. Du erhältst eine umfangreiche Ausbildung und wirst bestens auf deine Aufgaben vorbereitet. Der Zivildienst richtet sich an alle in Südtirol ansässigen Personen zwischen 18 und 28 Jahren, die sich ein Jahr lang einem sozialen Zweck widmen möchten. Im Weißen Kreuz werden die Zivildiener in den über das Land verteilten Sektionen vorwiegend im Krankentransport eingesetzt. Du hast Interesse? Dann greif zum Telefonhörer und melde dich unter der Grünen Nummer 800110911 oder unter zivildienst@wk-cb.bz.it. Erker 06/20
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Leute Zum 80. Geburtstag unseres Vaters und zur
Goldenen Hochzeit die herzlichsten Glückwünsche. Wir wünschen euch für euren nächsten gemeinsamen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute!
Rucola-Cremesuppe Zutaten: 250 g Rucola, 300 ml Olivenöl extra Vergine, 70 g Jungzwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 30 g Butter, 20 g Mehl, 1/8 l Weißwein, ½ l Geflügelfond, ¼ l Sahne, Salz, Pfeffer. Zubereitung: Vom Rucola die harten Stielenden abknipsen, die Blätter waschen und gut abtrocknen lassen. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und den Rucola darin portionenweise knackig frittieren. Auf einem Küchenpapier gut abtropfen lassen und einige Blätter für die Garnitur zur Seite legen. Die restlichen Blätter in kleine Stücke schneiden. Die Jungzwiebeln sowie den Knoblauch schälen und ganz fein hacken. Die Butter in einem Topf erhitzen und die Jungzwiebeln und Knoblauchwürfel darin glasig schwitzen. Mit Mehl bestauben und dieses unter Rühren mitschwitzen, ohne es Farbe annehmen zu lassen. Mit dem Wein ablöschen und glattrühren. Den Geflügelfond unter ständigem Rühren zugießen und ca. 15 min. köcheln lassen. Die Sahne dazugießen und kurz mitkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen und die kleinen, frittierten Rucolablätter untermischen. Die Suppe im Mixer fein pürieren und durch ein Sieb wieder in den Topf zurückgießen. Nochmals aufkochen, abschmecken und mit dem Mixstab aufschäumen. Die Suppe auf vorgewärmten Tellern verteilen und mit den frittierten Rucolablättern garniert servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!
Die Kinder, Enkel und Urenkel
Ida & Luis
60 Jahre ein Paar Eine Diamantene Hochzeit, die ihr am 18. Juni feiert, schafft nicht jeder, 60 gemeinsame Jahre sind auch nicht leicht wie eine Feder. Sie können selbst schwer sein wie ein Stein, doch ihr habt es geschafft und das ist fein! Alles Gute für euch zwei!
Kam zu glabm, ober wohr, di Elite weart 30 Johr. Schmarrne hobis augfiahrt longsum genua, sel keart in Leben ober dorzua. Iatz wahnt noar a onderer Wind, weil Zeit weart‘s fürs erste Kind! Glück, Gesundheit, Erfolg und lei is Beste in do nächsten Zeit wünschen enk enkre liabstn Leit! Enkre Gang
Lieber Opa, zu deinem 80. Geburtstag, den du am 23. Juni feierst, gratulieren wir herzlich und wünschen dir noch viele gesunde Jahre, die du vor allem mit deinen Enkeln genießen kannst. Gerlinde mit Paul Ingrid mit Martin und Anna, Moritz und Emma
Am 8. Mai hat unser lieber Tate
Erker Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am
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Franz Obex (Dickn Franzl)
in Mareit seinen 95. Geburtstag gefeiert. Auf diesem Wege möchten wir uns bei den lieben Nachbarn ganz herzlich für die vielen Glückwünsche bedanken. Ein besonderer Dank geht an Willi für die Organisation sowie an Hans und Erwin für die musikalische Einlage. Diese besondere Überraschung ist euch gelungen und hat unserem Vater viel Freude bereitet! Mit Franz hat sich die ganze Familie gefreut.
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Jahrestage
Danke!
7. Jahrestag
Franz Siller In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 14. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Wie sehr wünschten wir dich wieder hierher, aber allein schon, dass du uns so fehlst, lässt uns mit dir verbunden sein. Jetzt und für immer. Es ist nie ganz vorbei.
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
Günther Braunhofer Scheren- und Messerschleifer * 1. Oktober 1955 † 11. Mai 2020
4. Jahrestag
Adolfine Rauchegger Wwe. Kreutzer
Peter Frey * 13.11.1978 † 17.06.2016
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. Juni um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. In Liebe deine Familie
Wir gedenken deiner in lieber Erinnerung bei der hl. Messe am Sonntag, den 21. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Was du an Gutem in die Welt hinausgegeben hast, geht nicht verloren. Dein gutmütiges Herz und dein frohes Lachen werden uns immer begleiten.
In Liebe denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.
Für uns Christen ist der Tod nicht das Ende, sondern der Anfang eines neuen unvergänglichen Lebens bei GOTT. Du fehlst uns sehr!
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Deine Lieben
Margareth Pichler geb. Gruber
Elke Siller
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 28. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen. In Liebe deine Familie
Danke an alle, die daran teilnehmen.
5. Jahrestag
20. Jahrestag
Vor 20 Jahren bist du gegangen auf eine Reise ohne Wiederkehr. Ein tiefer Schmerz hält uns gefangen, wir vermissen dich so sehr.
Familie Braunhofer
2. Jahrestag
* 04.12.1920 † 09.06.2018
Du bist von uns gegangen, aber nicht verschwunden. Du bist jeden Tag an unserer Seite. Ungesehen, ungehört und dennoch ganz nah. Für immer geliebt und vermisst bleibst du in unseren Herzen. Du fehlst!
Danke für die herzliche Anteilnahme, die Aufmerksamkeiten, Hilfen und die vielen tröstenden Worte, die Mut machen und uns sehr bewegen. Auch zeigen sie, welch schmerzlichen Verlust nicht nur wir erlitten haben.
Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang erinnern wir uns an dich.
Allen, die daran teilnehmen, dich in lieber Erinnerung behalten und dein Grab besuchen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie
4. Jahrestag
Alois Sparber In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 14. Juni um 9.30 Uhr in der St. Vituskirche in Obertelfes. Allen, die daran teilnehmen, auf deinem Grab eine Kerze anzünden und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt‘s Gott. In Liebe deine Familie
Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung. Und immer sind sie da, die Spuren deines Lebens. Wir schauen voller Liebe und Dankbarkeit zurück und vermissen dich sehr.
Was bleibt, ist deine Liebe und deine Jahre voller Leben; das Leuchten in den Augen aller, die von dir erzählen. Und mit jedem Atemzug und jedem Schritt gehst und lebst du im Herzen mit uns mit.
Josef Trenkwalder
1. Jahrestag
* 15.09.1933 † 22.03.2020 langjähriger Pfarrmesner von Sterzing
Edith Helfer geb. Weissteiner * 20.01.1959 † 14.06.2019
Die Trauerfamile sagt
Zur ersten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem du uns verlassen hast. Wir gedenken deiner, liebe Mami, ganz besonders am Sonntag, den 14. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön. In Liebe deine Familie
VERGELT’S GOTT … … … … …
für das Gebet, für die vielen Zeichen der Anteilnahme, für die Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden, für die Kondolenzen und Beileidskarten, allen Verwandten, Freunden und Nachbarn, die unseren lieben Tate besucht haben und ihn weiterhin in lieber Erinnerung behalten, … Pater Meinrad und Dekan Christoph Schweigl für den geistlichen Beistand zu Hause in der Zeit seiner Krankheit.
Immer hier, immer ein Ja, immer für uns alle da, immer verständnisvoll und tolerant, immer eine offene Hand. Immer ein Herz, das für uns schlug, immer Liebe – für uns alle genug. Immer für alle und wenig für dich, so warst du – wir vermissen dich!
Waltraud Heidegger Terminus-Wirtin * 29. August 1945 † 13. April 2020
Danke für die herzliche Anteilnahme, für die Gebete, Blumen, Kerzen und Gedächtnisspenden. Es tut gut, wenn liebe Menschen mitfühlen und uns in Gedanken begleiten. Gerade in dieser außergewöhnlichen Zeit, wo ein Händedruck oder eine Umarmung fehlen, sind Worte, gesprochen oder geschrieben, besonders wertvoll. Wir danken auch allen, die unsere Waltraud auf ihrem letzten Weg begleitet haben und sie in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie
Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.
Josef Keim
Houler-Seppl * 21. Oktober 1928 † 16. April 2020
Danke … … sagen wir allen, die ihm im Leben Zuneigung und Freundschaft schenkten, mit ihm fröhliche und ernste Stunden verbrachten, … all jenen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten und ihre liebevolle Anteilnahme in Wort und Schrift zum Ausdruck brachten, … seinem Hausarzt Dr. Stefan Gögele für die liebevolle Betreuung, … unserem Dekan Christoph Schweigl für die feierlich gestaltete Abschiedsfeier. Weiters bedanken möchten wir uns beim Bestattungsunternehmen Fam. Kofler in Sterzing. Die Trauerfamilie Erker 06/20
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Die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben.
Lieber Günni, die Erinnerung an deine Liebe und Fürsorge, an dein Lachen und deine Lebensfreude lässt uns Tag für Tag weiterleben. Aber diese unendliche Sehnsucht nach dir und die unbeschreibliche Leere in uns sind geblieben. Du bist und bleibst für immer bei uns!
(Rainer Maria Rilke)
Bruno, ci manchi! 2. Juni 2015
Danke
Johann Thaler * 2. Oktober 1946 † 25. April 2020 Manchmal bist du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen.
… für die vielen Zeichen der Anteilnahme, … für das Gebet, … für die tröstenden Worte, … für die Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden, … für die vielen Kondolenzen und Beileidskarten, … an alle, die unseren Vati im Leben Achtung und Freundschaft schenkten und ihn in lieber Erinnerung behalten! Ingrid, Irene und Nadja
Wir danken allen, die dich in liebevoller Erinnerung behalten und immer wieder tröstende Spuren am Grab hinterlassen.
1. Jahrestag
Günther Wieser * 15.06.1983 † 09.06.2019 Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.
Deine Lieben Am 7. Juni findet der Gedenkgottesdienst zum 1. Jahrestag in der Pfarrkirche von Stilfes statt.
(Johann Wolfgang von Goethe)
8. Jahrestag
Josef Schwazer
5. Jahrestag
Josef Kruselburger
„Pichler Seppl“
† 02.07.2015
In liebevoller Erinnerung denken wir an dich bei der hl. Messe am Herz-Jesu-Sonntag, den 21. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.
Wir denken besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 5. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Man lebt zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.
In Liebe deine Familie
Behaltet mich so, wie ich war, im Herzen. Erinnert euch und lächelt über manchen schönen Augenblick. Sprecht ab und zu von mir, dann lächle ich zurück.
Allen, die mit uns beten und an unseren Seppl denken, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie
20. Jahrestag
Mit dem Tod eines geliebten Menschen verliert man vieles, niemals aber die gemeinsam verbrachte schöne Zeit.
Klaus Gogl Viele schöne Erinnerungen an dich und der Dank für alles, was du für uns getan hast, bleiben für immer. Wir gedenken deiner ganz besonders bei der Jahrestagsmesse am Dienstag, den 30. Juni um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Margit mit Familie
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4. Jahrestag
Agnes Aukenthaler geb. Riederer
A Mama liebt ohne viel Worte, a Mama hilft ohne viel Worte, a Mama versteaht ohne viel Worte. A Mama geaht ohne viel Worte und hinterlosst a Leere, de man in Worte nit ausdruckn konn.
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 14. Juni um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes. An ein fernes Ufer wurde deine Seele getragen, doch unsere Herzen finden den Weg dorthin.
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie
21. Jahrestag
Günther Leitner In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an dich, lieber Günther, am Sonntag, den 21. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Vergelt‘s Gott an Pfarrer Thomas Stürz und an Daniela Pircher für die Gestaltung der Messe. Deine Seele ging auf große Reise. Doch immer werden wir verbunden sein auf eine stille, wundervolle Weise. „Papi, du fahlsch mir!“
Allen, die daran teilnehmen oder in Stille an dich denken und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von ganzem Herzen. In Liebe Deine Frau Barbara mit Paul und Aron Deine Tochter Alena mit René Dein Patenkind Julia Deine Familie
Rosmarie Gschnitzer geb. Seeber * 23. September 1935
† 13. Mai 2020
Danke sagen wir allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten und uns ihre Anteilnahme auf so vielfältige Weise zum Ausdruck brachten. Die Trauerfamilie
GRAZIE
DANKE
Impossibilitati a ringraziare personalmente vogliamo esprimere la nostra più sincera gratitudine a tutti coloro che, in questi giorni di lutto, ci sono stati vicini, ci hanno donato parole di conforto, mostrato amore e aiuto.
Außerstande, allen persönlich zu danken, die uns in den Tagen der Trauer nahegestanden sind, für die tröstenden Worte, für alle Zeichen der Liebe und Hilfsbereitschaft drücken wir auf diesem Wege unsere tiefste Dankbarkeit aus.
La famiglia
Rino Tosini
Die Trauerfamilie
*26.02.1944 † 03.05.2020
2. Jahrestag Solange wir leben, lebst auch du, in unseren Gedanken, in unserer Erinnerung, in unseren Herzen.
Katharina Wwe. Stafler geb. Oberrauch „Tini“ * 24. Jänner 1934 † 24. Juni 2018
Wir gedenken unserer lieben Mutti am Sonntag, den 21. Juni bei der hl. Messe um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche zum hl. Oswald in Mauls. Allen, die daran teilnehmen und an dich denken, danken wir. Deine Lieben
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M O
Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= ausgestorbener Indianerstamm, der letzte …).
Pfiffikus sucht einen Kirchturm. Wer den genauen Standort oder den Namen der Kirche kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, info@dererker.it. Adresse bitte nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Juni. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.
H R
I N O
K H
R
M K
A
I
R
I
O M
E K
H E
K O E
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
Pfiffikus
O
R
A
E
R
I H
I
K
M
N
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Auflösung des Vormonats: Der abgebildete kleine vereiste Bach am Brenner entwickelt sich bis zur Mündung in die Etsch in Bozen manchmal zu einem reißenden Strom. Das sieht man dem ruhigen Rinnsal am Ausgang des Brennerdorfes gar nicht an. Der Eisack entspringt auf rund 1.990 m Meereshöhe oberhalb der Ortschaft Brenner und legt dann bis Bozen (235 m Meereshöhe) an die 100 km zurück. Sein Einzugsgebiet umfaßt rund 4.200 km², die wichtigsten Zuflüsse sind der Pflerscher, Valler, Pfitscher und Ridnauner Bach, die Rienz, der Villnösser, Grödner, Tierser und Eggentaler Bach und schließlich die Talfer. Größere Aufstauungen erfährt dieser zweitgrößte Fluss Südtirols in Franzensfeste, Klausen und Waidbruck zur Stromerzeugung. Eisacküberschwemmungen sind vor allem für die Stadt Sterzing bezeugt, beispielsweise in den Jahren 1391, 1400, 1455, 1474, 1507, 1515, 1520, 1541 (Bozen), 1546, 1558, 1562, 1582, 1684, 1703, 1715, 1728, 1757, 1788, 1789, 1810, 1821, 1829, 1847, 1851, 1857, 1862, 1868, 1871, 1874, 1927, 1948, 1965, 1987, 1998.
Das Los bestimmte Petra Schuster aus Trens zum Pfiffikus des Monats Mai.
Wir gratulieren!
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•S•H•K•E•E•A•G•S STREUNTHURNGASSE •ELISABETHKIRCHE UR•LAB••AERA•HEM •ZII•ER•HI•DKL•O BIRGT•ES•TREVISO •NEGEV•KLEINWEIS SG•REAGIERT••S•• •EVA•L•KONZESSIV TRIBULAUN•ATTESO •MP•HM•RESI•EGGE SO•GRIES•ULKIG•G •OEW•NG•IS•FN•AL TSCHUGGPLATZ•ONS
Lösungswort: ACHTZIGER
Der Gutschein kann in der Redaktion abgeholt werden.
Auflösung des Vormonats Lösungswort: NOTVERORDNUNG
Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas, zur Verfügung gestellt von
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Gesundheit
Apotheken 30.05. – 05.06.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 06.06. – 12.06.: Stadtapotheke Tel. 765397 13.06. – 19.06.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 20.06. – 26.06.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 27.06. – 03.07.: Apotheke Paracelsus Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktischen Ärzte 06.06.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 07.06.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 13.06.: Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786 14.06.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 20.06.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 21.06.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 27.06.: Dr. Valbona Kurtallari Tel. 324 0953522 28.06.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187. Tierärzte 06./07.06.: 13./14.06.: 20./21.06.: 27./28.06.: 04./05.07.:
Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Michaela Röck) Dr. Bruno Prota (Dr. Michaela Röck) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Michaela Röck) Dr. Michaela Röck (Dr. Bruno Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota)
Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst am Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Bruno Prota, Tel. 647439, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Dr. Michaela Röck Tel. 347 1375673 Kleintier-Notfalldienst Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167
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Veranstaltungen
Aufgrund der Verordnung zur Vorbeugung gegen die weitere Verbreitung des Coronavirus (COVID-19) mussten zahlreiche Veranstaltungen abgesagt werden. Vorbehaltlich weiterer Verordnungen, die das öffentliche Leben einschränken, übernehmen wir keine Gewähr für das tatsächliche Stattfinden der hier gelisteten Veranstaltungen. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen im Wipptal finden Sie auf www.dererker.it.
19.6. Infoabend „Bauchwellness für Zuhause“ mit dem Erfinder Franz Josef Diethard, Trens, Vereinshaus, 18.30 Uhr. Eintritt frei, Anmeldung: Tel. 349 2675793.
Vereine und Verbände ElKi Aktuelle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www. bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw.org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr.
Märkte 5., 12., 19., 26.6. und 3.7.: Bauernmarkt, Sterzing. 2., 9., 16., 23., 30.6. und 7.7.: Sterzlmarkt, Sterzing.
Erker Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am 15.06.20
VERBRAUCHERZENTRALE Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.00 – 12.00 Uhr. AUSBILDUNGS- & BERUFSBERATUNG Sprechstunden jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Bürozeiten: 9.00 – 11.00 Uhr. SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. GEWALT IM ALTER Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE ConTakt, Bahnhofstr. 6, 10. Juni, 14.30 Uhr.
ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE& BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL Montag bis Donnerstag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE & ELTERN Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg. org. TRAUERCAFÉ Sterzing, Margarethenhaus, Termine: 9. Juni, 9.15 – 10.45 Uhr. FAMILIENBERATUNGSDIENST Terminvereinbarung Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com
SPRACHENCAFÈ Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659.
CARITAS TELEFONSEELSORGE Tel. 0471 052052. 24 h an 365 Tagen erreichbar für Rat- und Hilfesuchende in Krisen
Gemeinden
Geburten Freienfeld: Vanessa Mader (04.04.2020, Brixen). Leonie Salcher (20.04.2020, Brixen). Mohamed Anes Bekkari (26.04.2020, Brixen). Pfitsch: Sofia Astenwald (04.04.2020, Brixen). Ratschings: Lotta Hackhofer (06.04.2020, Brixen). Alena Profanter (15.04.2020, Meran). Paul Braunhofer (17.04.2020, Brixen). Sterzing: Irene Pecoraro (02.04.2020, Brixen). Federico Varini (06.04.2020, Brixen). Alessandro De Vito (07.04.2020, Brixen). Marian Frick (08.04.2020, Brixen). Sara Forer (14.04.2020, Brixen). Saima Chowdhury (21.04.2020, Brixen). Enian Malushi (22.04.2020, Brixen). Leonardo Maiello (27.04.2020, Brixen). Todesfälle Brenner: Margareth Aigner, 85 (11.04.2020, Pfitsch). Bernhard Amort, 88 (18.04.2020, Sterzing). Freienfeld: Josef Leitner, 69 (12.04.2020, Sterzing). Otto Niederkofler, 89 (26.04.2020, Pfitsch). Pfitsch: Maria Rainer, 94 (30.03.2020, Pfitsch). Max Angerer, 68 (04.04.2020, Sterzing). Waltraud Heidegger, 74 (13.04.2020, Pfitsch). Klara Staudacher, 90 (13.04.2020, Sterzing). Maria Baur, 91 (15.04.2020, Pfitsch). Johanna Michaeler, 80 (15.04.2020, Pfitsch). Ratschings: Christian Frei, 48 (02.04.2020, Ratschings). Clara Hofer, 91 (05.04.2020, Sterzing). Josef Keim, 91 (16.04.2020, Ratschings). Marianna Tratter, 79 (25.04.2020, Ratschings). Johann Thaler, 73 (25.04.2020, Sterzing). Sterzing: Lisa Leitner, 5 (02.04.2020, Sterzing). Franz Messner, 93 (09.04.2020, Sterzing). Herta Gschnitzer, 86 (18.04.2020, Sterzing). Maria Dalla Santa, 92 (30.04.2020, Sterzing). Eheschließungen Brenner: Sabine Strickner und Mirko Pinna (15.04.2020, Brenner). Baukonzessionen Brenner: Hubert Eisendle, Pflersch 136: Abbruch und Wiederaufbau Stadel, Bp.492, Gp.1094, K.G. Pflersch. Freienfeld: Alois Sparber, Flans 41: Bauliche Umgestaltung des Nebengebäudes, Bp.127 und 128, Gp.1292/1, K.G. Trens. Markus Zössmayr, Mauls: Rodungsarbeiten, Gp.397, K.G. Mauls. Intercom Dr. Leitner GmbH, Gewerbezone Reifenstein 21: Errichtung einer neuen Betriebshalle, Bp.676, Gp.1269/35, K.G. Stilfes. Rudolf Überegger, Mauls: Errichtung von Weideboxen, Gp.40/1 und 41, K.G. Mauls. Pfitsch: Greti Hofer, Pfitsch 1: Abbruch Wirtschaftsgebäude und Errichtung Holzlager, Bp.405, Gp.486/3, K.G. Pfitsch. Rete Srl, Pfitsch 1: Abtrennung der Flächen der Rete Srl von denen der RFI
Impressum
im Umspannwerk „S.E. Vipiteno“, Bp.1082, K.G. Wiesen. Martin Tratter, Wiesen, Hintere Gasse 157: Sanierung des Wohngebäudes und Erweiterung der Erstwohnung im Dachgeschoss, Bp.16, K.G. Wiesen. Greti Hofer, Pfitsch 1: Systemisierung und Umweltausgleichsmaßnahmen, Gp.436 und 519/4, K.G. Pfitsch. Ronda Engineering Srl, Wiesen, Eisackstraße 20: Änderungen am Holzblockheizkraftwerk, Bp.1085, K.G. Wiesen. Ratschings: Manuel Plattner, Jaufenpassstraße 8: Sanierung und Erweiterung des Stalles, Neubau einer lw. Garage mit Geräteraum, einer Güllegrube und einer Garage, Erweiterung des Futterhauses, Bp.42/1 und 450, Gp.1816/1, 1889, 393 und 396, K.G. Ratschings. Albin und Renate Thaler, Hannes Willeit, Schönau 7: Abbruch und Wiederaufbau des Gebäudes, Montage von Sonnenkollektoren und Fertigstellungsarbeiten, Bp.802, K.G. Ratschings. Roberto Borri, Irmgard Nössing, Gasteig, Jaufenstraße 5A: Errichtung einer Terrasse, Bp.507, K.G. Jaufental. Johann Karl Lanthaler, Innerratschings: Änderung der Zweckbestimmung und Ausführung von Innenarbeiten, Bp.618, K.G. Ratschings. Christian Haller, Innerratschings: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.569, Gp.1641/1, K.G. Ratschings. Saxner OHG d. Haller Martin & Co., Innerratschings: Errichtung einer unterirdischen Garage, Bp.433, K.G. Ratschings. Harald Schölzhorn, Innerratschings 3F: Sanierung des Wohngebäudes und Errichtung einer unterirdischen Garage, Bp.411 und 412, K.G. Ratschings. Gertraud Volgger, Ridnaun, Ried 9: Abbruch der Holzhütte und Errichtung von überdachten Autostellplätzen, Bp.273, K.G. Ridnaun. Sterzing: Zahn+ GmbH, Untertorplatz 3: Sanierung im Erdgeschoss, Bp.440, K.G. Sterzing. Zoll.one OHG, Brennerstraße 48: Sanierung des Gebäudes, Bp.22/1, K.G. Ried. Pfarrei Maria Geburt, St.-Margarethen-Str. 5: Abbau von architektonischen Barrieren bei der Pfarrei Maria Schutz, Bp.279, K.G. Sterzing. AGON FB GmbH, Thuins 129D: Sanierung und Erweiterung, Bp.318, K.G. Thuins. Artigraf KG, Gänsbacherstraße 36: Erweiterung des Betriebsgebäudes mit Dienstwohnung, Bp.659, K.G. Sterzing. Andreas Gschnitzer, Elisabeth Seppi, Flans: Abbruch und Wiederaufbau des Stadels, Gp.293, K.G. Tschöfs. Dietmar Schölzhorn, Thuins: Bodenangleichungsarbeiten, Gp.175 und 176, K.G. Thuins. Gemeinde Sterzing, Penserjochstraße: Errichtung einer Überdachung für den Bauhof, Gp.628/41, K.G. Thuins. Institut für den Sozialen Wohnbau, St.-Margarethen-Straße: Bau von 12 Wohnungen, Bp.130, Gp.659/7 und 659/8, K.G. Thuins. Aspiag Service GmbH, Brennerstraße: Verbreiterung der Fahrbahn, Bp.1088, Gp.486/1 und 995, K.G. Sterzing. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it
Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WIPP-Media GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Sekretariat & Werbung: Susanne Strickner susanne.strickner@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Nadine Brunner, Alois Karl Eller, Karl-Heinz Sparber, Armin Torggler, Stefan Troyer. Titelseite: Martin Schaller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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Wipptaler Sumserin
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Wos bin i? Sogg nit gien mein Nochborin, i ghearat zi der Risikogruppe. Wos war iatz sell? I muen holt, i bin eigntlich a Mensch alluene, und recht a Gruppe, zi der i ghearat, wissat i kuene. Jo holt wenn do die Witwenwollfohrt uenmol ‘s Johr gemuent isch, oder holt olle Munat amol der Seniorntreff. Ober mit Wollfohrn isch amol eh nicht und die Seniorn-Nommitoge sein iatz a olle ogsogg. Wos hat i noar mit a Gruppe zi tien? Gfreit hot mi Unfong Mai, wenn mein Neffe mi noch zwoa Munat wieder amol bsuecht hot! Er hot mir zin Muttertog a netts Bluemenstöckl brocht, weil er sigg mi eigntlich ollm nou as wie asou a Reserfemamme, weil sein richtige Mamme decht zi frieh gschtorbm isch. Er hot mir noar a gsogg, dass er sich dervour nit recht gitraut hot, ba mir vorbeizischaugn. Wenn er‘s a nit weit zi mir her ghobb hat, hot er holt gemuent, dass i zi der Risikogruppe ghearat,weil i holt schun awie älter bin und friegere Kronkheitn ghobb hobm kannt. I honn ihn woll gsogg, dass i außer Blinddarm operiern und an Weisheitszond reißn nie kuene xundheitlichn Probleme ghobb hatt. Und wie holt olle Leit wear i a olle Johr genau um a Johr älter. I konn ‘s Olter holt nit zruggdrahn, sou wie oft a poor sella ogewichste Autohandler tien, wenn se in Kilometerstond zruggwärts drahn, damit a gebrauchts Auto wieniger verbraucht ausschaugg und awie tuirer verkaft wearn konn. Ba die Leit geaht des holt nit; jo, wenns gang, noar tattn‘s viele – oder gor olle!
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Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber
08.06.1920 Massenkundgebung der Gemeinden Zur Autonomiefrage und Los von Trient. Den Beschlüssen des Bozner Gemeinderates vom 1. Mai laufenden Jahres, in denen dem Deutschen Verbande volles Vertrauen ausgesprochen und die Anmaßung der Trentiner zurückgewiesen wurde, haben sich bisher angeschlossen die Gemeinden: (…) Mittewald, Pflersch, Mauls, Spinges, Neustift, Mareit, Ridnaun, Wiesen, Milland-Sarns, Rodeneck, Vals, Tschöfs-Ried, Gossensaß, Thuins, (…) Allgemeiner Tiroler Anzeiger
Höhenorte südlich des Brenners kundgibt, hat Sterzing, dessen Beliebtheit sich über die Kriegsjahre hinaus erhalten hat, besonderen Anteil. Kaum dürften sich auf einen Ort so viele Anfra-
Pfitscherjochhütte militärisch besetzt. Die Wiener- und Sterzingerhütte wurden devastiert. Das Jaufenhaus kann Touristen aufnehmen. Was mit den meistgeplünderten Hütten: Becherhaus, Franz-Josef-Haus, Magdeburgerhütte geschehen wird, ist noch nicht bekannt. Hingegen bleibt die im Gebiete des Hochfeilers stehende Wiener-Hütte (Talstation Sterzing, bezw. Taufers) bis zur endgültigen Lösung der Besitzrechtsfrage gesperrt. Innsbrucker Nachrichten
08.06.1920 Die Stadtgemeindevertretung von Sterzing hat am 18. Mai folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Der Bürgerausschuß spricht dem Deutschen Verbande für die bisherige erfolgreiche Tätigkeit den herzlichsten Dank und sein vollstes Vertrauen aus. 2. Protestiert mit aller Energie gegen eine Einverleibung Deutsch-Südtirols in das Trentino, weißt jede Gemeinschaft mit demselben entschieden zurück und wird niemals eine Bevormundung durch das Trentino dulden. 3. Der Bürgerausschuß ist gegen jede Verwelschung deutscher Aemter und Schulen und will seine Sprache, die alten Sitten und Gebräuche nach echt deutsch-tirolischer Art, aufrecht erhalten haben. 4. Der Bürgerausschuß fordert gleich allen anderen Städten und Ortschaften von Südtirol von der italienischen Regierung volle Selbstverwaltung, weil nur durch Gewährung einer solchen ein Auskommen und ein friedliches Nebeneinandersein möglich sein wird. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 15.06.1920 Aus Sterzing Letzthin wurde ein Kälberschmuggler aus Sterzing von der Polizei ertappt, wie er zehn Kälber nach Süden schmuggeln wollte. Sie wurden ihm abgenommen. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 18.06.1920 Touristenhütten im Gebiete südlich des Brenners An dem lebhaften Interesse, welches sich im Fremdenpublikum für die Sommerfrischen und
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Gilfenklamm 1901 (Privatbesitz)
gen konzentrieren, wie auf die kleine Eisakstadt mit ihren altertümlichen Bauten und malerischen, engen Gassen. Deshalb sehen die zahlreichen Gaststätten Sterzings, die auch auf den Autoverkehr über den Jaufen rechnen, einer ergiebigen Saison entgegen und rüsten zum Empfange der Gäste. Auch das Touristenvölkchen wird sich in den Bergen der Umgebung wohl fühlen. Das vielbesuchte Unterkunftshaus am Roßkopf ist bereits eröffnet und auch die Amthorhütte an der Wilden Kreuzspitze, die von den Einbrechern böse hergenommen worden ist, wird von der Touristenklubsektion hergerichtet, jedoch nicht bewirtschaftet. Bezüglich Almkost sei auf die unfern gelegene Burgumeralpe verwiesen. Die sehenswerte Gilfenklamm nächst Gasteig erfordert derart kostspielige Herstellungsarbeiten, daß von ihrer Zugänglichmachung heuer abgesehen werden muß. Ihre Zugänge bleiben daher gesperrt. (…) Dem Verkehrsverbande in Bozen gehen über Schutzhütteneröffnungen und Wegherstellungen im Südtiroler Bergsteigergebiete weitere Berichte zu. Die Alpenvereinssektion Sterzing meldet: Bekanntlich sind sämtliche Schutzhütten in unserer Gegend (Stubaier – Pflerscher – Zillertaler) mehr oder weniger stark hergenommen und beraubt. Die Hütten sind zumeist Eigentum deutscher Sektionen und zurzeit durch Grenzwachen besetzt, so daß eine Unterkunft (eine Notunterkunft ausgenommen) nicht leicht möglich ist. Wie uns bekannt, ist die Landshuter- und
Allgemeiner Tiroler Anzeiger vom 21.06.1920
19.06.1920 Die Jaufenstraße eröffnet Die Meran mit Sterzing verbindende Jaufenstraße, die zu den schönsten Hochstraßen der Alpen zählt, ist in den letzten Tagen für den Autoverkehr wiedereröffnet worden. Die heuer außerordentlich rasch vor sich gegangene Schneeschmelze hat diesmal den 2.100 Meter hohen Jaufenpaß, den die Straße übersetzt, eher schneefrei gemacht, als in früheren Jahren. Salzburger Volksblatt 28.06.1920 Entwichene Schmuggler Aus Gries am Brenner wird uns geschrieben: Der Uebergang von Pfitsch über die Tscheischalpe ins Valsertal ist besonders schwierig und dürfte deswegen von den Schmugglern schon seit längerer Zeit mit Vorliebe benützt worden sein. Vor einigen Tagen konnte eine Finanzpatrouille aus Gries in der Stockeralpe 3 Schmuggler aus Pfitsch bei Sterzing aufgreifen: jedoch gelang es den Schmugglern, sich durch Flucht der Gerechtigkeit zu entziehen; sie mußten jedoch ihre schöne Schmugglerware an Ort und Stelle zurücklassen. Es waren dies Felle und Lederwaren im Werte von einigen tausend Kronen. Innsbrucker Nachrichten
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