Erker 07 2015

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Erker Jahrgang 27 - Juli 2015

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Auf der Flucht POLITIK I Zum 20. Todestag von Alexander Langer GESCHICHTE I Grenzziehung. Der Brenner 1918 - 1923 FUSSBALL I Verkorkste Saison für Wipptaler Clubs


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EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser, AUF DER FLUCHT I 10 Südtirol ist zum Transitland für Flüchtlinge geworden. Täglich versuchen Hunderte, in nördliche EU-Länder weiterzureisen. Auch am Bahnhof Brenner herrscht Ausnahmezustand. Eine Momentaufnahme.

GESUNDHEIT

Personalnotstand an der Inneren Medizin I 6 POLITIK

Zum 20. Todestag von Alexander Langer I 16 GEMEINDEN

Die neuen Wipptaler Gemeindeausschüsse I 20 GESCHICHTE

Grenzziehung. Der Brenner 1918 – 1923 I 46 KULTUR

175 Jahre Musikkapelle Wiesen I 52 FUSSBALL

Verkorkste Saison für Wipptaler Clubs I 64 CULTURA

Alexander Langer - il figlio scomodo di Vipiteno I 58 ALTA VAL D‘ISARCO

Zecche: un problema che ritorna I 61 SPORT

C.F. Vipiteno Sterzing I 63 ERKER-EXTRA Land- & Forstwirtschaft I Den Sommer genießen I 73 - 89 Leserbriefe I 4 Aus der Seelsorgeeinheit I 42 Woher stammt der Name? I 40 Frageecke I 90 Gesundheit I 90 Weißes Kreuz I 91 Rezept I 92 Leute I 92

Veranstaltungen I 93 Unterhaltung I 96 Jahrestage I 98 Kleinanzeiger I 100 Sumserin I 101 Impressum I 102 Gemeinden I 102 Vor 100 Jahren I 103

mit Alexander Langer hatte Sterzing erstmals in seiner Geschichte einen Politiker von internationalem Format – und einen gleichermaßen unbequemen Zeitgeist, an dem sich manche Südtiroler gehörig gestoßen haben. Einen, der unentwegt gegen ethnische Käfige anrannte, seiner Zeit – intellektuell höchst gebildet – weit voraus und wohl zu hohe Ansprüche an sich selbst stellend, an denen er schließlich zerbrochen ist. „Ich derpack’s einfach nicht mehr“ – es sagt alles aus. Am 3. Juli 1995 – vor nunmehr 20 Jahren – wählte Alexander Langer in einem Olivenhain nahe Florenz den Freitod. Er eckte an mit seinen Visionen des Zusammenlebens im Lande, passte nicht ins Konzept der Südtiroler Politik des späten 20. Jahrhunderts. Heute – 20 Jah„... Seid nicht traurig, re später – wird macht weiter, was gut war.“ Langer europaweit als „visionärer Zeitzeuge unserer Zeit“, wie es bei einer großen Gedenkveranstaltung am 3. Juni im Europaparlament in Brüssel hieß, gewürdigt. Bereits 2005 hat der Sterzinger Gemeinderat, als erster zwar, auf Vorschlag der Bürgerliste den Schulhof in der Lahn nach dem Mitbegründer der Grünen in Italien und ersten Vorsitzenden der neugegründeten Fraktion der Grünen im Europäischen Parlament und als solchem auf dem Balkan rastlos um Frieden bemühten Europaparlamentarier benannt. „Ein Plätzchen“, wie Florian Kronbichler in dieser Erker-Ausgabe schreibt. Ein halbherziges Unterfangen war es allemal. In Bozen (Firmian) wurde 2012 eine Grundschule nach Alexander Langer benannt – in Sterzing wartet das Oberschulzentrum immer noch auf einen Namen. Jetzt, zu seinem 20. Todestag, könnte man eine bislang verpasste Gelegenheit nachholen und – wenn auch spät – politischen Weitblick zeigen. Die Werte, für die Alexander Langer einstand, würden einer Oberschule gut zu Gesicht stehen.

Nächster Redaktionsschluss: 15.07.2015 Erker 07 I 15

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LESERBRIEFE

Gelungene Integration

Online-Kommentare

Am Ende dieses Schuljahres möchte ich mich zu einem Modell von vorbildhafter Integration äußern. Unsere Tochter Laura, ein Kind mit Beeinträchtigung, hat sechs Jahre lang die Grundschule in Wiesen besucht, wo sie in beispielhafter Weise von der Klassengemeinschaft aufgenommen und von allen Lehrkräften in kompetenter und liebevoller Weise begleitet wurde. Stets gab es ein kameradschaftliches Miteinander und niemand grenzte unsere Tochter aus oder ließ sie spüren, dass sie „anders“ ist. Viele Eltern teilten mir mit, dass Laura eine Bereicherung für die Gemeinschaft war, da so ein gelebtes Mit- statt Gegeneinander stattgefunden hat und alle Kinder Rücksichtnahme und Empathie lernten. Allen Mitschülern und Lehrkräften gebührt für dieses vorbildhafte Zusammenarbeiten großes Lob und Anerkennung unsererseits. Leider haben wir nun die Erfahrung gemacht, dass in der heutigen Zeit nicht überall so viel Verständnis und Akzeptanz herrscht und ein Kind mit Beeinträchtigung nicht überall gleich willkommen ist. Nichtsdestotrotz blicken wir optimistisch in die Zukunft und hoffen auf viele begleitende Hände.

Ich möchte die Erker-Leser einladen, ihre Meinungen und Kommentare auf der Website des Erker möglichst in deutscher Sprache abzufassen. Die individuellen Dialekt-Ausführungen sind ob einer fehlenden Rechtschreibregel meistens nur mühsam zu verstehen. Ich denke, wir haben mittlerweile genügend fremde (italienische und vor allem englische) Elemente aufgenommen und müssen unsere Kommunikation nicht noch durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Formulierungen in Mikro-Dialekten erschweren.

Fam. Edith Mair Kinzner, Tulfer

Luis Trenkwalder, Mareit

> Schreiben Sie uns! Liebe Leser, Meinungen sind verschieden, und das ist auch gut so! Teilen Sie Ihre Sichtweise auch mit anderen Lesern. Wir freuen uns über jede Einsendung! Die Redaktion behält sich sinnrespektierende Kürzungen vor.

info@dererker.it

FUGGERROPPE

Fir die Flüchtlinge sponn i als Zoachn zin Schutz an Schirm au.

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AKTUELL

BEZIRKSRAT

Wer wird neuer Bezirkspräsident?

Karl Polig

Richard Amort

Voraussichtlich in einem halben Jahr wird Bezirkspräsident Armin Holzer seinen Sessel räumen. Das Postenkarussell um seine Nachfolge hat sich bereits zu drehen begonnen. Der Bezirksrat setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die sechs Gemeinden entsenden jeweils einen Vertreter, Sterzing zusätzlich einen zweiten. Der Rat wählt aus seinen Reihen den Ausschuss und den Präsidenten. Wer von den Gemeinden in das Gremium entsandt wird, steht zurzeit noch nicht fest. Zurzeit sind neben Fixstarter Sterzing (Bürgermeister Fritz Karl Messner) auch die Gemeinden Freien-

Franz Kompatscher feld (Präsident Holzer) und Brenner (Maria Holzer) im Bezirksausschuss vertreten. Nach dem geltenden Rotationsprinzip müssten in der kommenden Amtsperiode zwei Vertreter der Gemeinden Ratschings, Pfitsch oder Franzensfeste in den Ausschuss gehievt werden. Oder geht Ratschings diesmal gar leer aus, weil die Gemeinde bereits mit Leopold Siller von 2005 bis 2010 den Präsidenten gestellt hat? Für Sterzing wird wohl Herbert Seeber in den Ausschuss entsandt, sozusagen als Entschädigung für den Verlust seines Stadtratssessels. Gute Chancen hat auch Dolores Oberhofer (Brenner), da eine Frau im Aus-

Stefan Gufler

Herbert Seeber

schuss vertreten sein muss. Die Gerüchteküche brodelt bereits. So haben SVP-Bezirksobmann Karl Polig und Richard Amort, ehemaliger Bürgermeister von Franzensfeste, in der Tagespresse bereits Interesse am Amt des Präsidenten bekundet. Auch Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner, würde „die Aufgabe durchaus reizen“, weil es sich um einen Bereich handle, in dem er sich „politisch immer zuhause“ gefühlt habe (Erker 06/2015). Vordrängen wolle er sich allerdings nicht. Stefan Gufler, Bürgermeister von Pfitsch, müsse erst noch Gespräche führen.

Dolores Oberhofer Mit monatlich 4.768 Euro brutto lukrativ ist das Amt, bei dem es sich nicht um einen Vollzeitjob handelt, allemal. Vizepräsidenten erhalten 30 Prozent, Ausschussmitglieder 20 Prozent des Präsidentensalärs. Nach einem knapp zweijährigen Intermezzo, in dem Bürgermeister, Vizebürgermeister und Gemeindereferenten das Amt zum Nulltarif ausüben mussten, um eine gut vergütete Ämterhäufung zu vermeiden, wurde nach einem Aufschrei der Betroffenen auch für sie die zusätzliche Amtsentschädigung wieder eingeführt, wenn auch um 40 Prozent gekürzt. bar

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AKTUELL

„Wir unternehmen alles Menschenmögliche“ von Susanne Strickner

Der Abteilung für innere Medizin am Krankenhaus Sterzing steht das Wasser bis zum Hals. Da mehrere Ärzte der Abteilung den Rücken kehren, ist es für Krebspatienten vorübergehend nicht mehr möglich, ihre Chemotherapie in Sterzing zu machen. Sie werden vorübergehend in Brixen versorgt. Ein kleiner Lichtblick: Der Wettbewerb für das Medizin-Primariat wurde wieder aufgenommen. Aufgrund des Abganges der onkologisch ausgebildeten Fachärztin Dr. Birgit Heinke ist es im Krankenhaus Sterzing vorübergehend nicht möglich, die Chemotherapien mit den im Dienst stehenden ärztlichen Mitarbeitern durchzuführen.

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Die Patienten werden in dieser Zeit von der interdisziplinären onkologischen Fachambulanz am Krankenhaus Brixen betreut. „Die personelle Lage im ärztlichen Bereich der Medizin ist sehr angespannt. Nacheinander brechen uns die Fachärzte weg“, schildert Siegfried Gatscher, Direktor des Gesundheitsbezirkes Brixen, die Lage. Der Abgang von Dr. Heinke hat sich schon vor Monaten abgezeichnet. „Wir haben alles versucht, um Dr. Heinke zu halten. Zudem suchen wir seit Monaten durch Ausschreibungen auf dem nationalen sowie internationalen Arbeitsmarkt neue Fachärzte – bisher leider ohne Erfolg.“ Aber nicht nur in Sterzing, sondern landesweit gäbe es in den internistischen Abteilungen personelle Engpässe bei

den Fachärzten, selbst wenn man vom Kriterium der Zweisprachigkeit absehen würde und freiberufliche Aufträge ins Auge fasse. Die Chemotherapie-Patienten vorübergehend in Brixen zu betreuen, sei eine rein technische Entscheidung des Departments gewesen. Als prioritär gelte es, in Sterzing die bettenführende Abteilung und die Medizin-Ambulanz offen zu halten. Da nach Dr. Manfred Kuppelwieser und Dr. Heinke auch Dr. Christian Wenter schon ab Mitte Juli eine Auszeit nimmt, steht die Medizin – seit Jänner schon führungslos durch Pensionierung des Primars Dr. Gianfranco De Blasi – auf wackligen Beinen. Immer wieder müssen Ärzte aus Brixen bei den Bereit-

schaftsdiensten in Sterzing aushelfen, auch freiberufliche Fachärzte werden bei Bedarf beauftragt. „Diese Zwangsversetzungen stoßen auf wenig Gegenliebe und auch die kollektivvertraglichen Instrumente zur Versetzung sind begrenzt“, so Gatscher. Zudem könne man auch die Brixner Medizin nicht total entblößen. Ziel des Gesundheitsbezirks ist es, die Onkologie-Stelle so bald wie möglich mit einem Facharzt nachzubesetzen, um die Chemotherapien in Sterzing ehestmöglich wieder aufnehmen zu können. „Wir haben unverzüglich eine Arbeitsgruppe gebildet, die dafür alles Menschenmögliche unternimmt“, erklärt der Bezirksdirektor. Die Arbeitsgruppe gehe derzeit alle möglichen Varianten durch und führe Gespräche sowohl mit Ärzten des Südtiroler Sanitätsbetriebes als auch mit externen Medizinern. „Es wird auch eine Hilfestellung der anderen Landeskrankenhäuser angestrebt, die tageweise Fachärzte zur Verfügung stellen könnten, um den Dienst in Sterzing wieder aufzunehmen“, so Gatscher. Bei der Onkologie handle es sich aber um ein komplexes Spezialgebiet, das eine gewisse Einarbeitungszeit benötige. „Wir setzen unsere Hoffnungen auch auf Südtiroler Jungärzte, die gerade im Ausland ihre Facharztausbildung absolvieren. Mit einem angehenden Facharzt aus dem Einzugsgebiet hat man schon


Gespräche geführt.“ Nichtsdestotrotz versucht das Sterzinger Krankenhaus zusammenzuhalten. Die Abteilungen versuchen untereinander die personellen Engpässe auszugleichen. So hat etwa die Chirurgie Dienste der Gastroenterologie übernommen, um die Medizin zu entlasten. EIN KLEINER LICHTBLICK Für Entlastung könnte auch ein neuer Primar für die zurzeit führungslose Medizin-Abteilung sorgen. Wie berichtet (Erker 04/15) läuft seit der Pensionierung von Primar Dr. Josef Frötscher im Frühjahr 2013 ein

Bezirksdirektor SIEGFRIED GATSCHER: „Seit Monaten suchen wir durch Ausschreibungen auf dem nationalen sowie internationalen Arbeitsmarkt neue Fachärzte – bisher leider ohne Erfolg.“

Wettbewerb für das Primariat – zwischenzeitlich eingefroren durch die zweijährige Anstellung von Dr. De Blasi. Nach langen und zähen Verhandlungen wurde kürzlich der Wettbewerb zur Besetzung der seit Jänner erneut vakanten Primariatsstelle wieder aufgenommen. Der nächste Schritt obliegt nun dem Sanitätsrat, der das erste Mitglied der

Wettbewerbskommission ernennen muss. „Wenn alle Fristen so kurz wie möglich gehalten werden, könnte der Wettbewerb bis September über die Bühne gehen“, ist Gatscher zuversichtlich. Dann hänge die Anstellung des Primars davon ab, ob ein interner (vom Südtiroler Sanitätsbetrieb) oder ein externer (außerhalb von Südtirol) Kandidat das Rennen macht, da man sich im zweiten Fall auch an mögliche Kündigungsfristen halten müsse. Auch das Anästhesie-Primariat des ärztlichen Leiters des Krankenhauses Dr. Franz Ploner läuft Mitte Juli aus. Ob sein Auftrag verlängert wird, sei laut Gatscher noch ungewiss. „Der Gesundheitsbezirk Brixen hat alle Maßnahmen ergriffen, damit das Primariat von Dr. Ploner verlängert wird. Die Entscheidung obliegt aber höheren Instanzen“, so der Bezirksdirektor. Die vor wenigen Monaten von der Landesregierung im Rahmen der Gesundheitsreform beschlossene Zusammenlegung von Primariaten gleicher Abteilungen in den Bezirken sei laut Gatscher zwar eine Grundsatzentscheidung, die Ausformulierung werde aber erst im neuen Landesgesundheitsplan erfolgen; dort werde festgelegt, welche Primariate wo angesiedelt würden. Gatscher selbst geht mit Oktober in Pension. Die Zukunft des Krankenhauses steht also vorerst noch in den Sternen. Bleibt zu hoffen, dass die im Rahmen der Gesundheitsreform groß angekündigte „Stärkung der gesundheitlichen Nahversorgung“ kein Luftschloss bleibt.

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AKTUELL

Geburtenabteilungen: „Hohe Sicherheit in der Peripherie“ Mitte Juni gerieten die Geburtenabteilungen der peripheren Krankenhäuser Sterzing und Schlanders durch eine Veröffentlichung in der Tagespresse ins Kreuzfeuer der Kritik. Auf eine Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit antwortete Gesundheitslandesrätin Martha Stocker, dass in den peripheren Geburtenabteilungen in den Jahren 2009 bis 2013 im Vergleich zu den anderen Südtiroler Krankenhäusern deutlich mehr Totgeborene und Neugeborene mit Hirnschäden gemeldet worden seien. Der Erker hat im Krankenhaus Sterzing nachgefragt.

kunft über die Struktur- und Ergebnisqualität der Geburtenabteilung noch haben sie etwas mit auftretenden Geburtskomplikationen zu tun“, erklärt Primar Dr. Franz Ploner, Ärztlicher Leiter am

an Totgeburten im Krankenhaus Sterzing aber deutlich unter dem Landesdurchschnitt“, so der gynäkologische Primar. Dass Sterzing fünf Kinder mit Hirnschäden zu beklagen habe, wie aus der Beantwortung der Landtagsanfrage hervorgeht, sei unrichtig. „Fünf Kinder wurden der Behandlung mit Hypothermie (= Unterkühlungstherapie), die zur Reduktion möglicher Folgen von Geburtstraumen auf das kindliche Gehirn durchgeführt wird, unterzogen. Es gibt Abteilungen,
die gefährdete Kinder dieser Therapie, die in Bozen angeboten wird, zuführen. Andere Abteilungen verzichten auf die Möglichkeit dieser Therapie“, so Primar Giuliani. „Aus der Zahl der nach Bozen transferierten Kinder kann jedoch keine Aussage über die Häufigkeit von Hirnschäden getätigt werden.“ Unklar bleibt, warum die Landesrätin mit aus dem Kontext gerissenen Zahlen an die Öffentlichkeit geht und damit erneut – wenn auch nicht direkt – Argumente für eine Schließung der kleinen Geburtenabteilungen vorbringt. Sie selbst sei keine Fachfrau und könne die Zahlen nur so sehen, wie sie sind, äußerte sich Stocker in der Tagespresse. Dass ihr die Offenhaltung der kleinen Geburtshilfen ein Anliegen ist, kann man daraus jedenfalls nicht ableiten. Immerhin hat sich Landeshauptmann Arno Kompatscher in Rom dafür eingesetzt, dass eventuelle Spielräume bei der Einhaltung der Standards ausgelotet werden. Eine Antwort von Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin steht immer noch aus. sst

Albrecht Giuliani schlägt in dieselbe Kerbe und erklärt: „Hierbei ist zu beachten: Nicht jede Frau mit einer Totgeburt wurde in jenem Krankenhaus, in dem sie das Kind zur Welt bringt, während

„Im Vergleich zum Landesdurchschnitt ist im Krankenhaus Schlanders das Risiko zerebraler Schäden um 101 Prozent höher und in Krankenhaus Sterzing. „Die veröf- der Schwangerschaft betreut. Sterzing um 110 Prozent“, stellt fentlichten Zahlen müssen äußert Die große Mehrheit der FrauLandesrätin Stocker in ihrer Ant- vorsichtig interpretiert und kön- en kommt bereits mit dem toten wort fest. Bei den Totgeburten nen nicht für Rückschlüsse auf die Kind im Mutterleib zur Geburt. Inkönne laut dem Amt ternationale Studien zeifür Gesundheit im gen, dass sich die MehrKrankenhaus Bozen heit der Todesfälle (mehr ein geringeres Risiko als zwei Drittel) bereits vor von 17 Prozent, im der Geburt im Mutterleib Krankenhaus Sterzing ereignen. Todesfälle im hingegen ein erhöhtes Zusammenhang mit der Risiko von 133 ProGeburt sind selten.
Danezent geschätzt werben ist zu beachten, dass es Fehlbildungen gibt, die den. Daten, die antödlich verlaufen – entwegeblich laut Stocker als Hilfestellung bei ihder bereits im Mutterleib PRIMAR DR. ALBRECHT PRIMAR DR. FRANZ PLONER: oder während bzw. nach ren Überlegungen he- GIULIANI: „Seit 2009 liegt die „Diese Daten geben keine Ausder Geburt.“ rangezogen werden. Rate an Totgeburten im Krankunft über die Struktur- und ErDr. Giuliani bestätigt, dass Daten, welche die Ge- kenhaus Sterzing deutlich unter gebnisqualität der Geburtenabdem Landesdurchschnitt.“ teilung.“ in der Sterzinger Geburburtshilfen dieser Spitäler willentlich wieder in schlech- Arbeit der Ärzte und Hebammen tenabteilung in den Jahren 2005 bis 2014 16 Kinder verstorben tes Licht rücken und erneut deren herangezogen werden.“ Der Primar der Abteilung Gynä- sind; davon elf in den Jahren 2005 Qualität infrage stellen. „Diese Daten geben weder Aus- kologie und Geburtshilfe Prof. Dr. – 2008. „Seit 2009 liegt die Rate

ZAHL DER GEBURTEN UND DER TOTGEBURTEN zwischen 2009 und 2013 entsprechend der Daten der Epidemiologischen Beobachtungsstelle der Provinz Bozen (Daten der Jahre 2009 – 2013 einsehbar unter www.provinz.bz.it/eb/daten-online/4259.asp) 2009 - 2013

Bozen

Meran

Brixen

Bruneck

Sterzing

Innichen

Schlanders

Marienklinik

zu Hause

Provinz BZ

Zahl der Geburten

8.530

6.142

3.665

3.073

2.302

1.314

1.880

844

104

27.854

Zahl der Totgeborenen in Prozent

8

28

6

10

9

4

2

3

1

0

63

0,33

0,1

0,27

0,29

0,17

0,15

0,16

0,12

0,0

0,23

Quelle: Südtiroler Sanitätsbetrieb – CEDAP-Archiv

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AKTUELL

Auf der Flucht von Renate Breitenberger

Der Bahnhof Brenner: Hier warten Flüchtlinge, die nach Österreich weiterreisen wollen, und solche, die von österreichischen Polizisten wieder zum Grenzpass zurückgeschickt worden sind.

Südtirol ist zum Transitland für Flüchtlinge geworden. Täglich versuchen Hunderte, in nördliche EU-Länder weiterzureisen. Auch am Bahnhof Brenner herrscht Ausnahmezustand. Eine Momentaufnahme. Einen Keks. Mehr hat er seit gestern nicht gegessen. Der schlanke 18-Jährige lehnt an einer Betonsäule am Bahnhof Brenner und starrt ins Leere. Jeans, Turnschuhe, Kapuzenpulli, Mobiltelefon – das einzige Gepäck, das er bei sich trägt. Aus Mali sei er gekommen, sagt er in gebrochenem Italienisch, erst auf dem Schiff, danach im Zug. Vergangene Nacht

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hat er im Freien verbracht, auf dem speckigen Boden zwischen Bahngleis sechs und sieben. Seitdem wartet er auf den EC-Zug nach München. Wie der junge Mann aus Mali hoffen am Brenner täglich bis zu 200 Flüchtlinge, über die Grenze in andere EU-Staaten zu gelangen: nach Deutschland, Schweden, zu Verwandten, zu Freunden, in ein besseres, friedliches Leben. Was hinter ihnen liegt, lässt sich nur erahnen. Laut UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) sind derzeit weltweit rund 60 Millionen Menschen auf der Flucht, die Hälfte davon Kinder. Die meisten fliehen in Nach-

barländer und werden zu Binnenflüchtlingen im eigenen Land. Ein kleiner Teil schafft es, nach Europa zu kommen. Im vergangenen Jahr haben 170.000 Flüchtlinge das europäische Festland erreicht, der Großteil stammt aus Syrien, Eritrea und Somalia. In Syrien bekämpfen sich Regierung und Rebellen, Islamisten bestrafen Andersgläubige mit brutaler Gewalt. In Eritrea wird der kleinste Widerstand mit Haft und Folter vergolten, in Somalia herrschen Bürgerkrieg und Dürre. Tausende Kilometer sind sie gereist, durch die Wüste, auf Lastwagen, im Flugzeug, über die Türkei und den Balkan, in überfüllten Booten übers Mittelmeer, nach

Bari, Lampedusa oder Sizilien, ungewiss, ob sie die Fahrt überleben oder ob sie als Leiche irgendwann ans Festland treiben wie so viele vor ihnen. Die zehn jungen Männer und die Frau im Wartesaal am Brenner haben die Flucht überlebt. Ihre Gesichter wirken müde, sie sitzen auf Stühlen und liegen auf Decken, einer neben dem anderen, stumm, abwesend, als würden sie mit offenen Augen schlafen. Die Luft ist stickig. Einer von ihnen erzählt seine Geschichte. Wie er den Sudan und Libyen durchquert hat, mit 110 anderen, fünf Tage lang, ohne Wasser und Nahrung, wie Menschen zusammengeschlagen


und vergewaltigt wurden, auf allen Vieren herumkrochen und verdursteten. Er hatte Glück. Nur sein Bein schmerzt. Seine Eltern haben ihr Haus verkauft, damit er nach Europa reisen, eine Arbeit suchen und ihnen Geld schicken kann. 2.500 Dollar hat er gezahlt, um nach Libyen zu kommen, 2.600, um bis vor die Tore Tripolis zu gelangen, 400, um einzutreten, und 1.700, um im Schiff nach Italien zu kommen. Jetzt ist er am Ziel. Und noch so weit davon entfernt. Denn seit Europa die Zäune hochschiebt, ist eine legale Einreise schier unmöglich geworden. Um die Grenzen passieren zu können, brauchen Einreisende Aufenthalts- oder Ausreisepapiere. Diese haben die wenigsten. Genauso wertlos ist das Zugticket, das viele am Schwarzmarkt zu überteuerten Preisen gekauft haben. Seit November 2014 durchsuchen deutsche, italienische und österreichische Polizisten jeden EC- und IC-Zug nach München sowie sämtliche Regionalzüge zwischen Trient und Brenner, um Flüchtlinge aufzuspüren. Sie weisen sie aus dem Zug, notieren ihre Namen, vergleichen ihren Fingerabdruck mit bereits registrierten in der Datenbank EURODAC, um zu verhindern, dass sie in mehreren Mitgliedsstaaten gleichzeitig oder nacheinander um Asyl ansuchen können. Asyl bedeutet Schutz für politisch Verfolgte oder Menschen aus Kriegsgebieten. Politisch Verfolgte muss die EU aus völkerrechtlicher Sicht aufnehmen. Sie ist aber nicht verpflichtet, Wirtschaftsflüchtlinge, also Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben, aufzunehmen. Deshalb werden auch viele Anträge abgelehnt. Laut Dublin-Verordnung müssen Einreisende im ersten EU-Land, das sie betreten haben, einen Asylan-

trag stellen. In Europa sind dies Griechenland, Spanien und Italien. Einmal den Fingerabdruck abgenommen, ist aktenkundig, dass man dort gelandet ist, und die Chancen auf eine Weiterreise sinken rapide. Die Flüchtlinge wissen das. So versuchen sie, ihr Wunschland zu erreichen, ohne dabei erwischt zu werden. Viele, die sich am Brenner aufhalten, sind schon mehrmals aus dem Zug zitiert worden. Die wenigsten verstehen, warum sie trotz Zugticket aussteigen müssen und was nun mit ihnen geschieht. „Non è facile, neanche per noi“, sagt einer der Polizisten am Brenner. Auch er wirkt müde. „Es ist wie ein Katz- und Mausspiel.“ Fährt ein Zug am Bahnhof ein, schieben sich die Beamten vor die Türen, um zu verhindern, dass Flüchtlinge einsteigen. Doch auch wer es unentdeckt über den Brenner schafft, ist noch lange nicht am Ziel. Wer vor Innsbruck aufgehalten wird, kommt ins Anhaltezentrum Plon und wird wieder zum Brenner zurückgeschickt. Aber auch am Bahnhof München stecken die Flüchtlinge fest. Die Notschlafstellen sind überfüllt, viele schlafen auf der Straße, Kasernen sind zu Übergangs-Schlafstätten umfunktioniert. Alles staut sich, weil in der EU Flüchtlinge zwischen den Ländern hinund hergeschoben werden, weil sie nicht dorthin dürfen, wohin sie möchten. „Derbormen tian se oan“, sagt ein Mann, der am Bahnhofsbüro der Zugvorbereiter und Wagenmeister arbeitet. Offiziell bestätigen will es niemand, aber es soll vorkommen, dass die italienische Polizei immer wieder Flüchtlinge weiterfahren lässt, was Österreich und Deutschland ärgert, weil sie sich nun um sie kümmern müssen. Genauso nervt es Italien, wenn seine Nachbarn Flüchtlinge wieder zurückschickt. Erker 07 I 15

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AKTUELL

„DIE LEUTE FRAGEN MICH OFT: HOSCH NET ONGST? UND DE GONZN KRONKHEITN?“ Wenige Schritte neben dem Bahnhof am Brenner hat das Land vor einem halben Jahr einen „niederschwelligen überörtlichen sozialen Dienst für Flüchtlinge“ eingerichtet. Hier können sich vor allem Schwangere, Familien mit Kleinkindern und unbegleitete Minderjährige für einige Stunden ausruhen, Kräfte sammeln und überlegen, wie es weitergehen soll. Der Onlus-Verein Volontarius versorgt sie mit Kleidern, Essen und Medikamenten, in dringenden Fällen auch nachts. Es gibt eine Dusche, ein WC, eine kleine Küche, eine kleine Waschmaschine und ein paar Klappbetten. An der Wand hängt eine Europakarte. Viele Flüchtlinge wissen nicht, wo sie sich zurzeit aufhalten. Übernachten darf hier niemand außer Mütter, Schwangere, unbegleitete Minderjährige und Verletzte, aber nur für eine Nacht.

In den Räumen stapeln sich Kartons mit Thunfischdosen, Decken, Pullover, Damenbinden, Bananen, Nüssen, feste und trockene Nahrung zum Mitnehmen. Bedarf gibt es immer: Wasser und Saft in Flaschen, Kaffee und Tee in Thermoskannen, Becher und Teller, Paracetamol, Aspirin gegen Kopfweh und Grippe, da manche Flüchtlinge schwach und kränklich sind, Windeln und Geldspenden, die jeder, der helfen möchte, u. a. am Bahnhof, in der Anlaufstelle oder in Brixen bei der oew abgeben kann. Die Helfer improvisieren, Minute für Minute, Stunde für Stunde, Tag für Tag. Eng wird mit Caritas, oew, Vinzenzverein, Rotem Kreuz und Freiwilligen, die keinem Verein angehören, zusammengearbeitet. Spontan sammelten auch Wipptaler Jugendliche unlängst für Flüchtlinge am Brenner 740 Kilogramm Lebensmittel und Hygieneartikel sowie 200 Euro an Spenden. Firas ist hauptberuflicher Mitarbeiter. Er spricht acht Sprachen und

kann sich mit Eritreern und Syrern unterhalten. Da die wenigsten Flüchtlinge den Bahnhof verlassen, weil sie den Zug nicht versäumen wollen, trägt er mehrmals am Tag in Kisten Essen und Getränke hin. Hilfe nehmen sie nicht oder nur zögernd an, oft aus Misstrauen oder Angst, sagt Firas. Zu oft sind sie auf ihrer Reise ausgenutzt worden. Als Bayern im Juni für zwei Wochen die Grenzkontrollen wieder einführte, um den G7-Gipfel abzuschirmen, herrschte in ganz Italien Chaos. Noch mehr Flüchtlinge saßen in Italiens Bahnhöfen fest, lagerten tagelang unter freiem Himmel. Kurzzeitig verschob sich die Flüchtlingsroute über Ventimiglia nach Frankreich. Am Brenner wurden nicht wie geplant Zelte aufgestellt. Dafür erhöhte der Verein Volontarius Personal. Sechs Hauptbeschäftigte und sechs Freiwillige waren täglich rund um die Uhr damit beschäftigt, bis zu 200 Flüchtlinge mit Essen, Getränken und Medikamenten zu versorgen.

Ausnahmsweise waren in dieser Zeit in der Anlaufstelle mehr Übernachtungen möglich. „Es war eine unglaubliche Herausforderung“, resümiert Volontarius – für Helfer wie für Flüchtlinge, die oft drei-, vier- oder fünfmal hintereinander über die Grenze geflohen und genauso oft zurückgeschickt worden sind. Dementsprechend niedergeschlagen, ängstlich und angespannt wirken sie auch. Und trotz allem hochkonzentriert, um den einen Moment nicht zu verpassen, den Zug, der sie ans Ziel bringen soll. Astrid ist eine der Freiwilligen am Brenner. Sie hilft, weil sie einen Beitrag leisten, Menschlichkeit zeigen, sie ein Stück auf ihrem Weg begleiten möchte. Nicht jeder kann ihr Engagement verstehen. „Die Leute fragen mich oft: Hosch net Ongst? Und de gonzn Kronkheitn?“ Freilich müsse man vorsichtig sein. Die Flüchtlinge sind monatelang unterwegs, in ihren Ländern gibt es oft keine ärztliche Versorgung, einige haben

GASTKOMMENTAR

SIND SIE SCHON EINMAL EINEM FLÜCHTLING BEGEGNET? Sind Sie schon einmal einem Flüchtling begegnet, haben mit ihm gesprochen? In letzter Zeit kann man Flüchtlinge öfters am Bahnhof oder im Zug sehen, aber sehr wenige haben Flüchtlinge wirklich kennen gelernt. Dennoch hört man zum Thema deutliche und entschiedene Meinungen. Die öffentliche Meinung zu Flüchtlingen erinnert mich an die Beobachtung eines Lehrers, der mir einmal schilderte, dass unter Zwölfjährigen die Meinung zum Thema Abtreibung oft stark ausgrenzend sei. Diese Altersgruppe ist kaum persönlich betroffen und kann sich in den Konflikt einer ungewollten Schwangerschaft entsprechend schlecht einfühlen. Wird das Thema jedoch im Alter erster Sexualkontakte behandelt, wenn Schüler selbst von einer ungewollten Schwangerschaft betroffen

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sein könnten, so ändert sich das Meinungsbild ganz deutlich. Es könnte daher meinungsbildend sein, sich an die Erfahrungen in den Jahren 1919 bis 1945 zu erinnern, als deutschsprachige und dann italienischsprachige Bürger durchwegs gute Gründe hatten, zu flüchten. Aufgrund solcher Erfahrungen wurde 1951 in einem kaputten Europa mit zig Millionen Verschleppten und Vertriebenen beschlossen, Flüchtlingen das Recht auf einen Neuanfang zu geben. Für eine ausgewogene Meinung in der Flüchtlingsthematik wäre es wichtig, sich selbst als potentiellen Flüchtling sehen zu können. Was wäre, wenn das Atomkraftwerk in Krško, das 300 Kilometer entfernt von uns steht, unsere Heimat unbewohnbar machen würde? Vor vier Jahren ist das hunderttau-

senden Menschen in Japan passiert, die sich bestimmt nie vorgestellt hätten, selbst einmal flüchten zu müssen. Ohne Angst schüren zu wollen: „Flucht“ kann jedem passieren. Flüchtlinge sind nicht notwendigerweise immer „die anderen“ – und „wir“ können beruhigt über „sie“ sprechen und harte Meinungen verfechten, weil es uns nie treffen wird. Eine Möglichkeit, Flüchtlinge kennen zu lernen, bietet das Projekt „Freihand“: Die Caritas stellt Flüchtlinge an, um bei Privaten auszuhelfen, etwa beim Räumen oder im Garten. Für die Auftraggeber ist das kostenlos. So kann jeder Flüchtlingen begegnen und sich unabhängig von den Medien eine differenzierte Meinung bilden. Wer sich von Flüchtlingen helfen lassen möchte, wählt die Rufnummer 0471 304362.

Leonhard Voltmer Leiter der Caritas-Flüchtlingsberatung


AKTUELL

Pusteln auf der Haut. Auch Firas trägt immer Handschuhe und hat ein Desinfektionsmittel griffbereit. Die Lage der Flüchtlinge mitanzusehen, geht nahe. Astrid bemüht sich um eine gesunde Distanz: „Wir helfen, wo wir können. Aber man muss auch bedenken, dass es ihre Entscheidung war, hierher zu kommen.“ Hausarzt Dr. Wilhelm Seppi staunt, mit welchem Idealismus Freiwillige am Brenner helfen. Er hat mehrmals Flüchtlinge besucht und sie unentgeltlich untersucht. „Sie sind gezeichnet von den Strapazen“, so Dr. Seppi. Schwere gesundheitliche Krankheiten habe er nicht behandelt, wohl aber Karies und Krätze, mit der sich wohl einige bei der Überfahrt angesteckt haben. Gröbere Fälle werden im Krankenhaus Sterzing behandelt. Sofern Bedarf besteht, würde Dr. Seppi einen Bereitschaftsdienst vorschlagen und ihn auf die Wipptaler Hausärzte aufteilen. Der Wille zum Helfen sei da. Die Frage sei aber, ob überhaupt Bedarf bestehe, zumal sich Flüchtlinge nicht auskurieren, sondern so schnell wie möglich weiterreisen wollen. Seit die Grenzen zu Deutschland wieder „offen“ sind, hat sich die Lage etwas entspannt. Die Zahl der wartenden Flüchtlinge am Brenner ist gesunken. Die Bevölkerung am Grenzort scheint sich mittlerweile mit dieser Aufnahmestruktur abgefunden zu haben. „Momentane Hilfe ist ein humanitärer Auftrag, dem

Wenige Schritte neben dem Bahnhof Brenner hat das Land vor einem halben Jahr einen „niederschwelligen überörtlichen sozialen Dienst für Flüchtlinge“ eingerichtet.

sich eine christliche Gemeinschaft nicht verweigern darf“, so Bürgermeister Franz Kompatscher. Eine längerfristige Unterbringung der Flüchtlinge lehne er aber immer noch strikt ab. „WIR WOLLEN DIESE LEUTE NICHT. SCHICKT SIE WEG.“ Ein Ende der derzeitigen Situation ist nicht in Sicht. Europa versucht sich zwar durch schärfere Kontrollen an den EU-Außengrenzen und immer striktere Abschiebungsgesetze vor weiteren Flüchtlingen zu schützen. Doch die Zahl der Flüchtlinge ist laut UNHCR nicht

gesunken, im Gegenteil. Auch die Zahl der Toten steigt, weil Routen immer länger und gefährlicher werden. Fast 20.000 Menschen sollen in den vergangenen zehn Jahren im Mittelmeer umgekommen sein. Gewinner sind die Schlepperbanden – mittlerweile perfekt vernetzte kriminelle Reiseunternehmen, die sogar Gesamtpakete anbieten: im Flugzeug nach Europa mit gefälschtem Pass. Der Menschenhandel über die Mittelmeerroute soll zwischen 300 und 600 Millionen Euro im Jahr abwerfen. So flexibel, schnell und effizient wie Schlepperbanden arbeitet

die EU nicht. Die Mitgliedsstaaten können sich nicht einmal darauf einigen, wer wie viele Flüchtlinge aufnehmen soll. Bis zum 20. Juli müssten sie ein Gemeinsames Europäisches Asylsystem (GEAS) im nationalen Recht verabschiedet haben. Dann sollen Flüchtlinge in der Union gleiche Mindestbedingungen bei der Aufnahme und Versorgung, beim Zugang zum Asylverfahren und bei Asylentscheidungen vorfinden. Derzeit sieht es nicht nach einer Einigung aus. Frankreich hat die Kontrollen an der Grenze zu Italien wieder eingeführt. Die baltischen Staaten, Großbritannien, Spani-

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AKTUELL

WARTEN AUF ASYL Die meisten Flüchtlinge würden alles tun, um Italien zu verlassen. Ein Teil entscheidet sich dazu, vorerst im Aufnahmeland zu bleiben. Bis Jahresende könnten laut Innenministerium 200.000 Flüchtlinge in Italien stranden. Südtirol müsste dann 1.200 Flüchtlinge aufnehmen. Hier halten sich derzeit 580 Flüchtlinge auf, in Tirol sind es über 3.000, in Bayern 60.000. Seit Jahresbeginn haben über 24.678 Flüchtlinge in Italien einen Asylantrag eingereicht. Wer um Asyl ansucht, für den beginnt eine lange Wartezeit. Rund ein Jahr braucht es, bis der Staat entscheidet, ob ein Flüchtling bleiben darf oder nicht. In den italienischen Aufnahmezentren warten derzeit etwa 84.000 Menschen auf einen Asylbescheid, fast ein Viertel davon in Sizilien. Wegen des Notstands im Süden verlangt Innenminister Angelino Alfano von den Provinzen und Kommunen in ganz Italien, dass sie 9.000 weitere Plätze bereitstellen. Doch nur 800 der 8.000 Gemeinden haben Flüchtlingsunterkünfte. Die Südtiroler machen 0,9 Prozent der gesamtstaatlichen Bevölkerung aus. In diesem Verhältnis müssen sie sich an der Aufnahme von Flüchtlingen beteiligen. Zurzeit sind die Antragsteller in den sechs von Caritas bzw. Volontarius geführten Flüchtlingseinrichtungen in Bozen und Meran untergebracht. Weil nicht alle Platz haben, sind weitere Unterkünfte geplant, u. a. im Nebenhaus der ehemaligen Gnutti-Kaserne Wiesen, im Altenheim Mals, im ehemaligen Reha-Zentrum in Tisens, in Arbeiterhäusern am Meraner Bahnhof, in der Mercati-Kaserne in Eppan, in einer Immobilie der Tertiarschwestern in Kastelruth, im Fischhaus in Vintl und im Josefheim in Bruneck. Nach der Erstaufnahme in der ehemaligen Gorio-Kaserne in Bozen und ärztlichen Kontrollen werden die Asylwerber nach ein bis drei Monaten auf diese Zweitaufnahmeeinrichtungen verteilt. Laut italienischem Gesetz dürften Asylantragsteller nach sechs Monaten arbeiten. Doch die fehlenden Sprachkenntnisse und der unsichere rechtliche Rahmen machen dies schwierig. Führungseinrichtungen sollen deshalb Kontakte vor Ort pflegen, um Flüchtlingen Arbeitseinsätze zu ermöglichen und sie durch Sprachkurse sowie Vermittlung der Lebensart der Südtiroler zu begleiten. Im Nebengebäude der Gnutti-Kaserne in Wiesen (im Bild), wo maximal 50 Flüchtlinge untergebracht werden sollen, wird zurzeit eifrig umgebaut. Wann die ersten Flüchtlinge einziehen werden, stand bei Drucklegung noch nicht fest. Anrainer reagierten auf die Pläne des Landes mit heftigem Protest (Erker-online hat auf www.dererker.it darüber berichtet). In den anderen Wipptaler Gemeinden ist keine Flüchtlingsunterkunft vorgesehen, die Bürgermeister haben dem Land auch keine vorgeschlagen, bekräftigen aber, sich „der Problematik bewusst“ zu sein. In Ratschings gebe es keine leerstehenden Kondominien, Wohnungen oder Militärareale, Hochtäler seien ungeeignet. In Franzensfeste, wo jeder Vierte Ausländer ist, soll das soziale Gleichgewicht nicht noch mehr belastet werden. Freienfeld macht sich Gedanken, wenn im Bezirk Unterkünfte nicht ausreichen. Auch Sterzing besitzt keine leerstehenden gemeindeeigenen Gebäude, außer die alte Grundschule am Langer-Platz, die aber wegen Unbewohnbarkeit geräumt werden muss. In Krisenfällen sei der Zivilschutz gefragt, so Stadträtin Verena Debiasi: etwa eine Unterbringung in Turnhallen, wofür nicht die Gemeinde zuständig sei, genauso wenig wie Immobilien der Kirche zu vermitteln. „Die Flüchtlingsthematik soll nicht Orten oder Gemeinden zugeschoben, sondern auf landes-, italien- und europaweiter Ebene gelöst werden“, so Debiasi.

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en, Tschechien, die Slowakei, Polen und Ungarn wehren sich gegen eine geplante Aufteilung der Flüchtlinge. Bislang konnte sich die EU gerade einmal auf „freiwillige Quoten“ einigen. Von den 28 Mitgliedsstaaten nehmen lediglich zehn Flüchtlinge auf. Italien fühlt sich im Stich gelassen. Lampedusa ist überfüllt von Flüchtlingen. Hunderte belagern die Bahnhöfe, Tausende warten zusammengepfercht in Lagern, berichten von stinkenden Baracken, verwohnt, schmutzig, ungepflegt, fühlen sich alleingelassen, traumatisiert, ohne psychologische Unterstützung – was Kriminelle für eigene Zwecke auszunutzen wissen: Erst kürzlich hat die römische Staatsanwaltschaft 44 Personen festgenommen. Von der organisierten Kriminalität unterwanderte Genossenschaften sollen Flüchtlingseinrichtungen betrieben haben, um Millionenprofite einzustreichen sowie Politiker und Verwaltungsmitarbeiter zu schmieren. 30 Euro zahlt der Staat an Einrichtungen, die Flüchtlingen das Lebensnotwendigste wie ein Dach über den Kopf und eine tägliche Mahlzeit bieten. 2014 hat der Staat 630 Millionen Euro zur Versorgung der Migranten ausgegeben, 2015 soll die Summe auf 800 Millionen Euro steigen. Premier Matteo Renzi hat angekündigt, den Flüchtlingen temporäre Aufenthaltsgenehmigungen auszustellen, um Europa zur Aufteilung zu zwingen. Auch die Lombardei, Ligurien, Venetien und Aosta weigern sich, weitere Migranten aufzunehmen. Bürger fürchten um ihre Sicherheit und den sozialen Frieden, beklagen Einbußen im Tourismus, fordern die Einführung von Grenzkontrollen, so dass Boote erst gar nicht das afrikanische Festland verlassen. Die Angst geht um, vor Krätze, Tuberkulose, Ebola, von Fremden „überrollt“ zu werden und vor islamischen Terrorkämpfern, die sich einschleusen könnten, um Anschläge zu verüben. Dem gegenüber stehen Menschen, die legale Einreisemöglichkeiten fordern, die Migration als Chance sehen und Flüchtlingen – „Menschen wie du und ich“ – eine Zukunft ermöglichen möchten: „Jeder hat ein Recht auf ein erfülltes Leben, wo man geboren ist. Wenn das nicht gegeben ist, weil durch Krieg untragbare Zustände herrschen, muss es den Menschen auch erlaubt sein, dieses erfüllte Leben woanders zu suchen“, so Leonhard Voltmer von der Caritas-Flüchtlingsberatung. Eine riesige Herausforderung für Europa und seine Einwohner. In der Anlaufstelle am Brenner ist es Mittag geworden. Auf einer Matratze weint ein kleines Mädchen. Es ist drei Wochen alt. Niemand weiß, wo es seine Mutter zur Welt gebracht hat. Firas bereitet ein Milchfläschchen zu. Kaum ist es leergetrunken, hat es die junge Mutter eilig. Sie will zum Bahnhof. In ihrer Hand eine kleine Packung Windeln und eine Schachtel Milchpulver. Wenige Stunden später sind die beiden verschwunden. E


PR BAYERISCHE MILCHPRODUKTE FÜR GANZ ITALIEN

BAYERNLAND BAUT NEUES LOGISTIKZENTRUM IN VERONA Vor drei Jahren ist die Bayernland GmbH in Sterzing in ihren neuen Sitz eingezogen. Nun steht der Bau des neuen Logistikzentrums in Verona an.

Das neue Logistikzentrum in Verona, dessen Bau im Dezember beginnt

STERZING - DIE BAYERNLAND GMBH IN STERZING WARTET WIEDER MIT ERWEITERUNGSPLÄNEN AUF. Erst 2012 ist man nach einer sehr kurzen Bauphase in das neue Firmengebäude am Eingang von Sterzing umgezogen. Die modernen Büroräume, ein gutes Arbeitsklima, innovative Technologien und eine gute Hand für den Markt haben dem Unternehmen Jahr für Jahr Umsatz- und Ergebnissteigerungen beschert. Gerade haben sich die Sterzinger Mitarbeiter im neuen Gebäude eingelebt, da können sich auch die Veroneser Kollegen auf ein neues Zuhause freuen. Noch im April wurde der Vorvertrag für den Ankauf des Grundstücks im Interporto von Verona unterzeichnet. Im Beisein der Abordnung aus Verona, angeführt vom Vizepräsidenten der ZAI (Zona Agricolo Industriale Di Verona) Ferdinando Albini und der Führungsriege der Bayernland mit Gerhard Meier an der Spitze, konnte dieser Moment gebührend gefeiert werden. Bereits heute werden am Standort Verona täglich bis zu 35.000 Versandeinheiten diverser Milchprodukte für die Kunden in ganz Italien vorbereitet. Vom geografisch optimal gelegenen Knotenpunkt Verona aus wird der ganze Stiefelstaat inklusive Sizilien und Sardinien innerhalb von 24 bzw. 48 Stunden beliefert. Für mehr als 2.000 Kunden werden dort die Bestellungen erfasst, kontrolliert und abgewickelt. Mit dem Neubau des Logistikzentrums kann der gesamte Warenfluss deutlich besser geplant und organisiert werden, so dass alle betrieblichen Abläufe weiter perfektioniert werden können. DIE ZAHLEN HABEN ES IN SICH Die Mengensteigerungen der letzten Jahre machten nun eine Modernisierung notwendig. Das Grundstück liegt nur einen Steinwurf vom aktuellen Standort entfernt. Dort wird mit Baubeginn Dezember 2015 das neue Lager errichtet. Es soll bis September 2016 fertiggestellt sein. Ein automatisiertes Hochregallager mit einer Höhe von bis zu 25 m wird dann mehr als die doppelte Lagerkapazität von heute

bieten. Das Grundstück umfasst 17.000 m², das Lager selbst 7.000 m² und wird Platz für über 8.000 Europaletten bieten.

Ferdinando Albini (Vizepräsident ZAI Verona), Gerhard Meier (Hauptgeschäftsführer Bayernland eG Nürnberg) und Dietmar Bacher (Geschäftsführer Bayernland GmbH) bei der Vertragsunterzeichnung

NEU, GRÖSSER & MODERNER Der Standort befindet sich direkt an einem der wichtigsten Verschiebe- und Umschlagplätze in Norditalien. Neben den exzellenten Voraussetzungen für die Straßenlogistik ist das Areal direkt an die Brennerbahnlinie angebunden und verfügt über einen der größten Containerbahnhöfe Italiens. Bereits bei der Standortsuche 1998 war die Bahnanbindung ein wesentliches Auswahlkriterium. „Es zeichnet sich schon ab, dass der Brennerbasistunnel konkret realisiert wird. Damit wird sich ein großer Teil des Schwerverkehrs, gerade auf den NordSüd-Strecken, auf die Schiene verlagern. Bayernland steht dann so­ zusagen in der ersten Reihe“, sagt Geschäftsführer Dietmar Bacher. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Krise in Italien ist die Entscheidung für die Investition ein sehr mutiger Schritt. Zugleich ist es aber auch ein klares Bekenntnis der Konzernzentrale in Nürnberg zum erfolgreichen Team in Italien.

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POLITIK

Alexander Langer – der Brückenbauer Ein visionärer Zeuge unserer Zeit

„Alexander Langer – 20 years later – A visionary witness of our time“: Am 3. Juni fand im Europaparlament in Brüssel eine von den Europäischen Grünen veranstaltete Gedenkveranstaltung zum 20. Todestag von Alexander Langer statt. Einleitende Worte sprachen Rebecca Horms, Vizepräsidentin der europäischen Grünen, und Edi Rabini, Präsident der Alexander-Langer-Stiftung. Als Hauptredner würdigten EU-Kommissionspräsident Martin Schulz, Italiens Außenminister Paolo Gentiloni, Adriano Sofri, ein enger Weggefährte Langers, die deut-

sche Grünen-Vorsitzende und Vizepräsidentin des deutschen Bundestags Claudia Roth sowie der Südtiroler Kammerabgeordnete und Langer-Biograf Florian Kronbichler das Wirken Langers. Zu Wort kamen auch die Langer-Preisträger Giovanna Vaccaro (Borderline Sicilia), Taghi Rahamani sowie Merka Durakovic und Ne-

EINE WELT „PER TUTTI“ „Macht weiter, was gut war!“ hat Alexander 1995 uns in der grünen Europafraktion als Auftrag mitgegeben – für die Zeit ohne ihn. Dieser Auftrag hat uns alle fast erdrückt. Denn mit ihm war so vieles gut, was ohne ihn kaum mehr zu halten war. Damals habe ich gelernt, dass es nicht stimmt, dass jeder Mensch ersetzbar sei. Alexander Langer war es nicht. Seine klugen, weitsichtigen Analysen gelten bis heute, seine Vision einer Welt „per tutti“, die nur „insieme“ zu erreichen ist, bleibt bis heute sein Vermächtnis. Alexander Langer war ein Brückenbauer, reich an Herzensklugheit und niemals selbstzufrieden oder satt, sondern immer hungrig nach mehr – zu wissen, zu geben und zu verändern. Er fehlt!

Claudia Roth ist Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und hat dem Erker dieses Statement zu Alexander Langer zukommen lassen.

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POLITIK

Langer-Preis für „Adopt Srebrenica“ Der internationale Alexander-Langer-Preis geht in diesem Jahr an den Verein „Adopt Srebrenica“. manja Zekic von der Vereinigung „Adopt Srebrenica“, die heuer den Langer-Preis erhält. Künftig soll der Langer-Preis in einer anderen Form weitergeführt werden. Kurze Statements gab es von Monica Frassoni, Luana Zanella, Heidi Hautala und Gianni Tamino. An

– und daran hätte Alexander Langer seine Freude gefunden.

der Veranstaltung teilgenommen hat auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Hommage „A visionary witness of our time“ an den Sterzinger Europaparlamentarier Langer zeichnete – ohne verklärend zu wirken – einen Menschen, höchstgebildet, durch und durch dem europäischen Geist verpflichtet, vorausschauend und realistisch zugleich, seiner Zeit weit voraus und gleichsam an den wie auch immer gearteten Käfigen seiner Zeit, am Balkankrieg, aber auch den (vielleicht zu hohen) Ansprüchen an sich selbst mürbe werdend und am Ende daran zerbrechend.

Politiker und Publizist. Mehrere öffentliche Plätze und Einrichtungen in und außerhalb von Südtirol sind nach ihm benannt.

„Macht weiter, was gut war!“ Es ist ein Vermächtnis, das noch sehr lange nachhallen wird. Auch heute ist vieles nicht gut. Und Langer würde sich daran reiben, so wie er das immer tat. Vieles aber, wofür Langer zeit seines Lebens gekämpft (das ist wohl der falsche Ausdruck) hat, ist heute ein klein wenig, manches auch um vieles selbstverständlicher geworden. Gott sei Dank, möchte man sagen

Heute zeugen zahlreiche Publikationen, Bücher und Filmdokumentationen, eine Oper und der Internationale Alexander Langer Preis von seinem Leben und Wirken als

Im Oktober findet in Sterzing ein dreitägiges Symposium statt, bei dem das Vermächtnis Langers sowie seine Schriften im Mittelpunkt stehen und in Erinnerung gerufen werden. Dabei wirken u. a. das

Centro Studi Primo Levi, die Heinrich-Böll-Stiftung, die Internationalen Ökologischen Archive, das Stadtarchiv Bozen und das Südtiroler Landesarchiv mit. lg

Unter http://greenmediabox.eu/en/ct/91-alexander-langer kann die knapp zweieinhalbstündige Ehrerbietung im Europaparlament eingesehen werden, die einen Politiker zutiefst europäischer Geisteshaltung ins Gedächtnis ruft, „alle“ ein-, nie jemanden ausschließend.

Das Projekt „Adopt Srebrenica“ entstand 2005, als Dr. Irfanka Pašagić, Psychiaterin aus Srebrenica, den internationalen Alexander-Langer-Preis für ihr Engagement bekam: Seit Kriegsbeginn in Bosnien unterstützte sie Frauen, die Opfer von Gewalt wurden. Seit seiner Gründung hat der Verein in einem Gebiet, das von den Folgen des Balkan-Krieges der 90er Jahre noch immer stark gekennzeichnet ist, den interkulturellen Dialog, die Geschichtsaufarbeitung und gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien gefördert, mit besonderer Blickrichtung auf neue Generationen, auf junge Menschen, die zwischen der Last der Vergangenheit und der Anstrengung, nach vorne zu schauen, aufwachsen. In all den Jahren hat die interethnische Gruppe intensive Arbeit geleistet und versucht, Beziehungen wiederherzustellen sowie Dialoge zu schaffen. Heute ist die Gruppe „Adopt Srebrenica“ eine lokal und international anerkannte Gruppe, da sie eine Kultur des Zusammenlebens, des Friedens, des Respekts der Menschenrechte und des Schutzes der Minderheiten sowie der Anti-Diskriminierung und gewaltfreien Konflikt-Transformation vorangebracht hat. Nun hat der Verein auch mit dem Aufbau eines Dokumentationszentrums begonnen. Durch Bilder und Erzählungen wird versucht, Brücken zu bauen für eine auf traumatische Weise auseinandergerissene Gesellschaft. In der Begründung des wissenschaftlichen Komitees zur Preisverleihung heißt es: „Seit 1995, dem ersten Völkermord in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde Srebrenica in einem Zustand der Isolation gelassen wie Im Juli 1995 wurden im bosnischen Srebrenica 8.000 kein anderer Ort, auch muslimische Jungen und Männer von fanatisierten Serben nicht innerhalb von Bos- ermordet – das größte Massaker in Europa seit Ende des Zweiten Weltkrieges. nien, vernachlässigt durch die internationale Gemeinschaft und im Besonderen durch Europa. Durch die Schaffung eines Dokumentationszentrums über die Geschichte von Srebrenica haben die Alexander Langer Stiftung und die Gruppe ‚Adopt Srebrenica’ den Ideen Alexander Langers volle Kontinuität gegeben und geben sein Zeugnis weiter: zwischen verschiedenen Ländern, Italien und Bosnien, die aber beide dem Europäischen Kontext angehören; zwischen einer Generation und der nächsten, jener Alexander Langers, die ihre Wurzeln und persönliche Motivation im Kontext des 20. Jahrhunderts hat, und einer neuen Generation, die sich für ähnliche Ziele inmitten der Realität eines neuen Jahrhunderts einsetzt.“ In jungen Jahren schuf Langer die erste gemischte Gruppe mit Menschen unterschiedlicher Sprachgruppen in Südtirol, in seinen letzten Lebensjahren setzte er sich als Europa-Parlamentarier und Mitbetreiber des Verona Forums ein, um den schlimmsten Auswüchsen der kriegerischen Auseinandersetzung entgegenzuwirken, die durch den Zusammenbruch Jugoslawiens entstanden war. Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten und von der Stiftung Südtiroler Sparkasse bereitgestellten Preises findet am 2. Juli in Bozen zum Auftakt der diesjährigen Euromediterranea statt, die sich heuer vom 3. bis zum 11. Juli in Bosnien-Herzegowina den Kriegsereignissen von Tuzla, Sarajevo und Srebrenica widmet. Erker 07 I 15

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AKTUELL

Alexander von Sterzing Opfer von Mussolinis Judengesetzen. Er musste untertauchen und fand Unterschlupf bei Regimegegnern zuerst in der Gegend des Gardasees und später in der Toskana. Nach der Befreiung studiert er in Florenz Medizin, spezialisiert sich in Chirurgie und Geburtshilfe und wird ans Krankenhaus Sterzing berufen.

von Florian Kronbichler Die Erker-Redaktion hat mich um einen Beitrag zum 20. Todesjahr von Alexander Langer gebeten. Die Anfrage ehrt mich, doch kaum setze ich mich ans Schreiben, wird mir bewusst: Es langert sehr derzeit – nicht nur in Südtirol, in ganz Italien, ja in Europa. Ob Tagungen, Bücher, Filme, Straßen- und Plätze-Benennungen – eine regelrechte Langer-Schwemme bricht sich Bahn. Mir passiert es schon, dass ich den Armen in Schutz nehmen muss vor gar zu inbrünstiger Verehrung und Legendenbildung. Allerorten schießt Verklärung ins Kraut. Was den Sterzingern und Wipptalern über Alexander Langer erzählen? Denn ihnen gehört er ja. Nichts rührte den Weltenmensch Langer mehr, als ihn einen Sterzinger zu heißen, ihn mit seiner Heimatstadt in Verbindung zu bringen. Er tat es selber überdurchschnittlich innig. Doch auch den Sterzingern zur Ehre sei gesagt, dass sie – ganz im Gegensatz zu der Volksweisheit vom „nemo propheta in patria“ – Südtirols Erste waren, die ihrem ganz und gar alternativen Landsmann einen Platz (sagen wir ein Plätzchen) gewidmet haben. Es geschah schon zum 10. Todestag. Der damalige wie heutige Bürgermeister Fritz Karl Messner darf stolz drauf sein. Drum, erzählen wir einmal ein bisschen Sterzinger Langer-Geschichte. Kennen eh die wenigsten. Bald zwei Generationen sind schon herangewachsen, die Alexander Langer nicht mehr persönlich kannten. Sterzing war vielleicht nicht seine wichtigste Heimatstadt. Da gibt es daneben noch Bozen und vor allem Florenz, die Stadt seiner Frau Valeria und des Lebens mit ihr.

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Aber zu Sterzing pflegte er sein innigstes Verhältnis. Hier ist er 1946 geboren, hier hat er seine Kindheit verbracht, und Sterzing blieb der Ort, mit dem der Sohn später alles verklärte, was mit Kindheit, Kleinheit, Reinheit zu tun hat. Sterzing / Vipiteno nennt er pedantisch beharrlich seine Stadt. Das Zweisprachige ist ihm wichtig. Eigentlich hat Alexander nur Kindergarten und Volksschule hier besucht. Und das auch nur bis zum 10. Lebensjahr. Die 5. Klasse überspringt der hochbegabte Bub. Sterzing bleibt aber lebenslang das Allerheiligste. Der Ort, auf den er sich beruft. Hier ist die Mutter. Hier, angebaut an den Zwölferturm, das Haus der Apothekerdynastie Kofler: die gleich hochgebildete wie bodenständige Mutter, der belesene Großvater, der jüdische Vater, damals der einzige Arzt im Sterzinger Spital. Alexander, der Älteste der drei Langer-Buben, ist ein ausgespro-

chener Muttersohn. Mit der Mutter bespricht er alle politischen Werdungen, die Mutter steht zu

Ich komme drauf zu sprechen, weil Vater Langer ein Stück Geschichte des derzeit um seine Zukunft kämpfenden Krankenhauses Sterzing ist. Doktor Langer soll sein Ein-Arzt-Spital damals ziemlich resolut geführt haben. Den Lokalkorrespondenten der „Dolomiten“ schmiss er, als er einmal gar zu aufdringlich in einer Krankenangelegenheit recherchierte, die Spitalsstiege hinunter. Der Doktor ging ganz in seinem Beruf auf. Berufliche Einmischung vertrug er nicht. Der Urlaub der Familie Langer wurde mit den errechneten Geburtsterminen der

(v. l.) Vater Artur, Alexander, Peter (vorn), Martin und Mutter Elisabeth ihm. Immer. Selbst in den wildesten Zeiten von „Lotta continua“. Vom Vater spricht Alexander auffallend wenig. Artur Langer, so sein Name, geboren 1900 in Wien, war jüdischer Herkunft. Unter dem Faschismus wurde er

ihm anvertrauten Frauen abgestimmt. „Vater ist den ganzen Tag im Krankenhaus und dient Gott jeden Tag auf diese Weise“, erklärt die Mutter dem kleinen Alexander, als der fragt, warum Vater nie in die Kirche gehe.


AKTUELL

achtet scharf, schafft Menschen in Sicherheit, denkt ans Danach, verhandelt mit den Amerikanern, sie ist die Einzige, die den Überblick bewahrt hat. Als einzige spricht sie Englisch. Von Anfang an ist sie engagiert auf der richtigen Seite gestanden. Das macht sie politisch handlungsfähig.

Mutter Elisabeth, geboren 1909 und genannt Lilli, wird als einziges Kind in die Apotheker-Familie der Kofler hineingeboren. Die Bildung muss in dem gotischen Kofler-Haus am Zusammentreffen zwischen Alt- und Neustadt schon „in den Mauern“ gelegen haben, wie man so sagt. Die einzige Tochter geht nach Rom und studiert hier Chemie. Unter anderen bei Enrico Fermi, dem großen Physiker und Nobelpreisträger. Sobald Elisabeth Kofler ihr Studium abschließt, ist dies der erste Chemie-Doktorgrad für eine Frau in Italien überhaupt. Später macht sie noch das Pharma-

zie-Doktorat dazu. Daheim wartet ja die Apotheke. Im kleinen Sterzing die junge Apothekerin Elisabeth Kofler, der junge Spitalsarzt Artur Langer – unvermeidlich, dass die beiden zusammenfanden. Frau Langer war eine politische Frau. Ihr Tagebuch über die letzten Kriegstage ist eine Perle engagierter Geschichtsschreibung. Hier packte eine Frau zu, als die Männer entweder nicht mehr da waren, den Kopf verloren hatten oder total mit dem geschlagenen Nazi-Regime kompromittiert waren. Die junge Apothekerin beob-

Eine Sterzinger Ausnahme-Erscheinung auch Lilli Koflers Vater Oswald. Von ihm ist überliefert, dass er zum Frühstück Ovid las. Lateinisch, versteht sich. Dass der Enkel Alexander später, zu Zeiten des II. Vatikanischen Konzils in Florenz Stadtführungen für Konzilsväter gemacht hat – auf Lateinisch! –, beruht somit auf familiärer Tradition. Politisch muss der alte Kofler eher freisinnig und erhaben über jedes nationalstaatliche Denken gewesen sein. Als nach dem Ersten Weltkrieg der südliche Teil Tirols an Italien geschlagen wurde, empfand der Apotheker von Sterzing das gar nicht als Tragödie. Obwohl Anhänger der habsburgischen Vielvölkerstaatsidee, freute er sich zunächst auf die große Kultur des neuen Gastgeberlandes Italien. Und jenes deutschsprachige Schrumpf-Österreich, das vom Kaiserreich übrig geblieben war, hielt er ohnehin nicht für lebensfähig. Zurück zu Alexander, dem Wippta-

ler. Sterzing bleibt für den früh in die Welt aufgebrochenen Langer Kindheitserinnerung. Er pflegt diese innig und verklärt sie freilich auch. Zeitlebens bekennt er sich fest als Sterzinger. Für Sterzing bleibt im Terminkalender des Politikers Langer immer Platz. Und ist er noch so voll, Sterzing hat Vorfahrt. Als einmal sein politisch ganz gegenteilig gewickelter Sterzinger Landsmann Josef Rampold als Chefredakteur der „Dolomiten“ ihn für seine Bildung lobt, ist die Verwunderung südtirolweit groß, und der Gelobte, der sich natürlich freut, überspielt die Verlegenheit mit Ironie: „Ist Wipptaler Solidarität“, quittiert er das politisch unkorrekte Kompliment. „Wipptaler Solidarität“ – insgeheim hielt Alexander Langer doch darauf. In den Zeugenstand der Solidalen gerufen wurden von ihm dann Altsenator Friedl Volgger, Bischof Wilhelm Egger, der Historiker Leopold Steurer und eben auch der völkisch stramme Rampold. Gern wurde gleich auch Bauernkrieg-Held Michael Gaismair zum Beweis geistiger Überlegenheit der Wipptaler in Beschlag genommen. Heute besteht kein Zweifel mehr: Sterzing hat Alexander Langer in seine Ehrengalerie aufgenommen. Wahrscheinlich einstimmig. An seinem Grab im Friedhof von ObertelE fes blüht ein Rosenstock.

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STERZING

Fünf Verwaltungsjahre, fünf Vizebürgermeister Bei der ersten Sitzung des neuen Sterzinger Gemeinderates Ende Mai wurde der Vorschlag von Bürgermeister Fritz Karl Messner über die Zusammensetzung des Stadtrates von der SVP-Fraktion scharf kritisiert. Zudem bemängelte das Edelweiß, dass Messner noch immer kein Programm präsentiert habe. Heiß her ging es im historischen Ratssaal bei der konstituierenden Sitzung des neu gewählten 18-köpfigen Gemeinderates der Fuggerstadt. Bürgermeister Messner schlug von seiner Liste „Für Sterzing Wipptal“ Christine Eisendle Recla, Maria Luise Troyer, Markus Larch – alle drei bereits in der abgelaufenen Verwaltungsperiode im Stadtrat – und Verena Debiasi sowie Fabio Cola, den Meistgewählten des Koalitionspartners „Insieme per Vipiteno“, für die Besetzung des Stadtrates vor. Die SVP-Fraktion – erstmals auf der Oppositionsbank – kritisierte das immer noch fehlende Programm der neuen Koalition für die nächsten fünf Jahre. Auch seien die Kompetenzen, Ziele, Visionen und Ambitionen der vorgeschlagenen Stadträte nicht kommuniziert worden. Laut Messner halte man sich lediglich an die Gemeindeordnung, die vorsehe, dass die programmatische Erklärung innerhalb von 45 Tagen nach der Wahl des Stadtrates vorzulegen sei. Zudem soll der neue Stadtrat das Programm gemeinsam erarbeiten. SVP-Mandatar Werner Graus zeigte sich mit dem Vorschlag nicht einverstanden. Er bemängelte u. a., dass die Zuteilung der Kompetenzen an die Referenten sowie die Ernennung des Vizebürgermeisters nicht vor der Ab-

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Der neue Sterzinger Stadtrat (v. l.): Vize-Bürgermeister Fabio Cola, Maria Luise Troyer Bressan, Christine Eisendle Recla, Bürgermeister Fritz Karl Messner, Verena Debiasi und Markus Larch

stimmung mitgeteilt worden seien. Zudem seien die Sektoren Tourismus und Handel nur unzureichend bzw. gar nicht vertreten. Kritik kam auch von Dr. Friedrich Hartung (SVP): „Ein neuer Mantel ist nicht gleichzusetzen mit einer neuen Politik.“ Fraktionskollegin Eva Frick zeigte sich enttäuscht darüber, dass der Großteil der Frauen im Gemeinderat dem Vorschlag über die Zusammensetzung des Stadtrates zustimmen würde, obwohl keine Garantie bestünde, dass für die nächsten fünf Jahre eine Frau das Vizebürgermeisteramt übernehmen wird. Messners Vorschlag über die Zusammensetzung des Stadtrates wurde schließlich mit elf Ja-Stimmen, fünf Gegenstimmen (SVP – Josef Tschöll war entschuldigt abwesend) und einer Enthaltung (Lega Nord) genehmigt. Im Anschluss an die Abstimmung teilte der Bürgermeister die Zuteilung der Kompetenzen an die Stadträte mit (siehe Kasten). Was die Ernennung des Vizebürgermeisters betrifft, so soll laut Messner jeder der fünf Stadträte in den nächsten fünf Jahren die Chance bekommen, das Amt seines Stellvertreters zu übernehmen. In alphabetischer Reihenfolge wurde

Fabio Cola (Insieme per Vipiteno) zum „ersten“ Vizebürgermeister ernannt. Er bleibt bis zum 31. Mai 2016 im Amt. SVP STIMMT GEGEN MESSNERS PROGRAMM Nicht weniger aufgeheizt war die Stimmung bei der zweiten Gemeinderatssitzung Mitte Juni, als der Bürgermeister sein programmatisches Dokument präsentierte. Mehr Transparenz, die Reduzierung von verkehrsbedingten Umweltbelastungen, die Förderung erneuerbarer Energien, die Übernahme des Stromnetzes, ein Tourismus-Leitbild für Sterzing, der Bau des Recyclinghofes, die Realisierung des italienischen Schulzentrums in der Lahnstraße, die Stärkung von regionalen Kreisläufen, die Erhaltung und Weiterentwicklung des Freizeitberges Roßkopf, eine verbesserte Parkplatzbewirtschaftung und die Erhaltung des Grundversorgungskrankenhauses Sterzing mit all seinen Abteilungen – diese und weitere Themenschwerpunkte erläuterte Messner im Rahmen der Präsentation seines programmatischen Dokuments. „Zu oberflächlich und ohne konkrete Aussagen“ – so die SVP-Fraktion, die mit Kritik

nicht sparte. Insbesondere die Tatsache, dass die Gemeinde kaum Befugnisse im wirtschaftspolitischen Bereich habe, wurde angeprangert. „Es ist Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich Unternehmen entwickeln und Arbeitsplätze gesichert werden“, betonte SVP-Gemeinderat Josef Tschöll. Listenkollege Werner Graus vermisste klare Terminvorgaben sowie konkrete Maßnahmen für die Landwirtschaft und den Handel. Zudem seien Straßen und Wege in katastrophalem Zustand. Für SVP-Rat Werner Steindl fehlt eine touristische Vision. Von der „politischen Reservebank“ aus könne die SVP wenig erreichen, man erhoffe sich deshalb, dass die Mehrheit die Vorschläge der Opposition ernstnehme. Frick beanstandete u. a., dass die Programminhalte im Bereich Schule nur allgemeine Absichtserklärungen enthalten würden; so werde die Sanierung bzw. der Umbau der deutschsprachigen Mittelschule nur am Rande erwähnt, Kindergarten und Oberschule fehlen ganz. Auch in Sachen Kinderspielplätze gelte es, neue Prioritäten zu setzen, da etwa deren Säuberung sonntags nicht gegeben


sei. Auch die Zielgruppe für die Neugestaltung des Nordparks sei nicht klar definiert. Dieter Thaler verlas ein Schreiben des entschuldigt abwesenden Dr. Hartung; dieser wies auf die angespannte Personalsituation an der medizinischen Abteilung im Krankenhaus Sterzing hin, die dringenden Handlungsbedarf notwendig mache. In Thalers Augen würden vor allem im Kulturbereich konkrete Pläne fehlen. Im Bereich Sport und Freizeit bestehe ein finanzielles Ungleichgewicht aufgrund kostenintensiver Prestigeprojekte der vergangenen Jahre. Er verlangte einen Generalbericht über den Zustand, die Kosten und die notwendigen Reparaturarbeiten in der Sportzone. Der Bürgermeister betonte, dass es sich beim programmatischen Dokument nicht um ein Aktionsprogramm handle, sondern um ein politisches Dokument, das einige wenige Schwerpunkte enthalte und die Richtung der politischen Tätigkeit vorgebe. „Aktionspro-

gramme werden dann dargelegt, wenn die Finanzierung gesichert ist, also im jährlichen Haushaltsplan“, so Messner. Laut Stadträtin Debiasi soll die Planung der deutschen Mittelschule innerhalb dieser Amtsperiode abgeschlossen werden. Die Projektfinanzierung sei noch nicht gesichert. Mit dem Bau des italienischen Schulzentrums in der Lahnstraße soll demnächst begonnen werden. Debiasi lud Frick zur konstruktiven Mitarbeit im Bereich Bildung ein. Auch Kulturstadträtin Maria Luise Troyer schlug Dieter Thaler eine intensivierte Zusammenarbeit im Bereich Kultur vor. Im Bereich der Abfallwirtschaft werde laut Stadtrat Markus Larch der Bau des Recyclinghofes an der Penser-Joch-Straße geplant und innerhalb der nächsten fünf Jahre ausgeführt. Hierbei gebe es noch Probleme bezüglich eines Bannstreifens der Autobahn, auf dem die Zufahrtsstraße errichtet werden soll. Zudem werde eine Sensibilisierungskampagne zur

STADTRAT STERZING Bürgermeister Fritz Karl Messner Finanzen, öffentliche Gesundheit (mit Gemeinderat Dr. Helmuth Volgger), Urbanistik, Sport (Mitspracherecht Stadtrat Fabio Cola), Stadtbildpflege (mit Stadträtin Verena Debiasi), Grünanlagen, Rad- und Spazierwege, öffentliche Arbeiten (die nicht an die Stadträte delegiert wurden), Beziehungen zu den ausländischen Gemeinden und Organisationen, Stadtpolizei, Verkehrswesen. Vizebürgermeister Fabio Cola Italienische Kultur und Schule, Kindergärten (einschließlich Bau und Instandhaltung der Gebäude), Jugend (Mitspracherecht Stadträtin Verena Debiasi), Sozialwesen, geförderter und sozialer Wohnbau, Mitspracherecht im Bereich Sport. Stadträtin Verena Debiasi Deutsche Schulen, Kindergärten, Kinderhort und Bibliotheken (einschließlich Bau und Instandhaltung der Gebäude), Umwelt, Klimabündnis, Mitspracherecht im Bereich Jugend, Integration, Stadtbildpflege (mit Bürgermeister Fritz Karl Messner). Stadträtin Christine Eisendle Recla Fraktionen, Landwirtschaft, Bauhof, Personalwesen, Seniorenpolitik (mit Gemeinderätin Valeria Casazza). Stadtrat Markus Larch Abfallwirtschaft einschließlich Bau des Recyclinghofes (mit Gemeinderätin Edith Gander), Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, städtisches E-Werk, Wirtschaft, Städtepartnerschaft. Stadträtin Maria Luise Troyer Vermögen, deutsche Kultur (einschließlich Bau und Instandhaltung der Gebäude), öffentliche Mobilität, Bau und Instandhaltung von Straßen, Plätzen und Gehsteigen, Familien- und Frauenpolitik (mit Gemeinderätin Valeria Casazza).

richtigen Mülltrennung gestartet. Stadträtin Christine Eisendle Recla appellierte in Bezug auf die Sauberhaltung der Kinderspielplätze an Sonn- und Feiertagen an die Eigenverantwortung der Bürger, da die Personalsituation am Bauhof nur die sonntägliche Straßensäuberung und den Bereitschaftsdienst zulasse. Die SVP-Fraktion sprach sich für eine Ausweitung des Citybus-Dienstes für Pendler nach Unterackern aus. Laut „Für Sterzing Wipptal“-Gemeinderätin Edith Gander sei es für Pendler aber weit sinnvoller, eine Bushaltestelle an der Kreuzung zur Einfahrt nach Unterackern einzurichten bzw. die Busverbindung Mareit-Unterackern-Sterzing, die derzeit an Schultagen zweimal täglich gut funktioniert, auszubauen. Das programmatische Dokument wurde schließlich mit zwölf Ja-Stimmen und fünf Gegenstimmen (Eva Frick, Werner Graus, Werner Steindl, Dieter Thaler und Josef Tschöll, alle SVP) genehmigt. IN KÜRZE Neben dem Bürgermeister wurden die Gemeinderätinnen Edith Gander (Für Sterzing Wipptal), Eva Frick (SVP) und Hanaa Ali (Lega Nord) in die Gemeindewahlkommission gewählt. Ersatzmitglieder sind Valeria Casazza (Insieme per Vipiteno), Heinrich Forer (Für Sterzing Wipptal) und Werner Steindl (SVP). Gemeindesekretär Nikolaus Holzer wurde einstimmig zum Verantwortlichen für eine transparente Verwaltung ernannt. Mehreinnahmen von rund 329.000 Euro wurden in den Haushalt eingebaut, darunter ein Beitrag der Business Location Südtirol (BLS) von 153.000 Euro für den 400.000 Euro teuren Austausch der Trinkwasserrohre auf öffentlichem Grund im Gewerbegebiet Unterackern, ein Landesbeitrag von 85.000 Euro für die 180.000 Euro teure Sanierung der Leichtathletikanlage und ein zusätzlicher Landesbeitrag von 76.000 Euro für die laufenden Ausgaben. Susanne Strickner Erker 07 I 15

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AKTUELL

FRANZENSFESTE

Ausschuss vergrößert Der Gemeindeausschuss von Franzensfeste besteht künftig aus dem Bürgermeister und vier Referenten. Dies hat der Gemeinderat Anfang Juni auf seiner zweiten Sitzung beschlossen.

Der neue Gemeinderat von Franzensfeste (es fehlt Carl von Pretz). Vorne: der neue Ausschuss.

Die Gemeinde Franzensfeste nutzt die vom Regionalrat vorgesehene Möglichkeit, bei gleichbleibenden Kosten einen zusätzlichen Referenten in den Ausschuss zu berufen. Anfang Mai änderte der Gemeinderat die Gemeindesatzung und stockte den Ausschuss von vier auf fünf Mitglieder auf. Die Aufstockung sei laut Bürgermeister Thomas Klapfer notwendig, da die Verwaltung vor „arbeits- und zeitintensiven Aufgaben“ stehe, die sich mit einem kleinen Ausschuss nur schwer bewältigen lassen. Er ermunterte auch die anderen Gemeinderäte, sich aktiv einzubringen. Bettina Cipolletta und Magdalena Wild („Licht für Franzensfeste“) stimmten gegen die Satzungsänderung, da das Gesetz einen verkleinerten Ausschuss vorsehe und auch Gemeinderäte Aufgaben übernehmen dürfen. Ihr Veto hatten sie auch bei der konstituierenden Sitzung Ende Mai eingelegt, als Bürgermeister Klapfer die Namen der Ausschussmitglieder vorschlug: Richard Amort, Ingrid Lorenzin (beide SVP) und Luciana Pivetta von der Bürgerliste „Franzensfeste lebt“. Thomas Kerschbaumer (SVP) rückt in den Aus-

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schuss nach. Einstimmigkeit herrschte beim programmatischen Dokument des Bürgermeisters. Um die Gemeinde lebensfähig zu halten, müssten laut Klapfer zwei Grundprobleme gelöst werden: Nach acht verschiedenen Gemeindesekretären in der vergangenen Legislatur müsse eine dauerhafte Lösung gefunden werden. Zurzeit hilft Alexander Braun, Gemeindesekretär von Vahrn, einmal wöchentlich aus. Diese Konvention sollte beibehalten oder ausgebaut werden. Zweites Problem: Die finanzielle Situation lässt kaum Spielraum für Einsparungen. Deshalb will sich die Gemeinde an privaten E-Werken beteiligen wie etwa am Flaggerbach. Diesbezügliche Gespräche laufen seit über zehn Jahren. Der vor kurzem veröffentlichte Wasserschutzplan des Landes, der den Flaggerbach unter Schutz stellt, könnte diesem Vorhaben allerdings einen Riegel vorschieben. Die Gemeinde will das Projekt trotzdem weiterverfolgen und hat beim Land eine Eingabe gemacht. Laut Dario Massimo (Franzensfeste lebt) soll die Gemeinde auch Alternativen prüfen, etwa die Gewinnung von Windenergie.


AKTUELL

GEMEINDEAUSSCHUSS FRANZENSFESTE Eine große Chance sieht Bürgermeister Klapfer im Brennerbasistunnel (siehe eigenen Artikel auf www.dererker.it), in der Aufwertung des Bahnhofes als künftigen Dreh- und Angelpunkt für Nah- und Fernverkehr sowie in der Festung, die ganzjährig geöffnet und zum „Trauttmansdorff des Ostens“ werden soll. Die Einwohnerzahl zu halten bzw. zu erhöhen bleibe eine große Herausforderung. Umso wichtiger sei es, öffentliche Dienste wie Post, Schulen, Kindergärten, ärztliche Betreuung, Verwaltung, Verkehrsverbindungen sowie private Dienste wie Lebensmittelgeschäfte aufrechtzuerhalten. Bis 2020 stehen mehrere Arbeiten an, u. a. die Erneuerung der Trinkwasserleitung, die energetische Sanierung der Schulen in Mittewald und Franzensfeste, der Ausbau des Breitbandnetzes, der Bau eines Gehsteiges in Oberau, der Umbau

des ANAS-Gebäudes, die Gestaltung des Parkplatzes Süd, der Neubau der Brücke in Graßstein, die Fertigstellung des Bauleitplanes, der Bau des Beckens „Schindlergraben“, die Errichtung von Lärmschutzwänden sowie von Müllsammelstellen in Graßstein und Franzensfeste. Die Mülldeponie in Graßstein soll so rasch wie möglich gefüllt sein, um die Bevölkerung nicht länger als notwendig zu belasten. Auch sollen Anreize zur Vermietung von Wohnungen und zur Ansiedlung von Betrieben geschaffen werden, alternative Energiequellen geprüft, der Sportplatz in Franzensfeste errichtet, Rad- und Spazierwege sowie das Verkehrsnetz verbessert, Erholungszonen geschaffen, verkehrsberuhigende Maßnahmen ergriffen und der Gefahrenzonenplan fertiggestellt werden. Außerdem soll ein pharmazeutischer Dienst eingerichtet werden. rb

Bürgermeister Thomas Klapfer Personal, Bauleitplan, Urbanistik, Beteiligungen, Sicherheit, Demografische Dienste, Wirtschaft/ Tourismus/ Landwirtschaft, Lizenzen, BBT (samt Zulaufstrecken und Ausgleichsmaßnahmen), Gesundheit und Hygiene, Festung, Bahnhof, Zivilschutz, Allgemeines. Vizebürgermeister Richard Amort Finanzen, LEADER-Projekte, Verwaltung und Umsetzung Ausgleichsmaßnahmen SE-Hydropower, Umsetzung genehmigter BBT-Ausgleichsmaßnahmen (Bau Müllsammelstellen, Bau Auffangbecken Schindlergraben). Gemeindereferentin Luciana Pivetta Immobilien, Spiel- und Sportanlagen, Vereine, Umwelt (inkl. Anschlüsse Trinkwasser und Abwasser, Recyclinghof und Müllsammelstellen), Straßen, Wege und Parkplätze, Regionenfestival, Italienische Schule und Kindergarten Franzensfeste, Italienische Kultur. Gemeindereferentin Ingrid Lorenzin Deutsche Schule Franzensfeste, Deutsche Kultur, Sozialdienste, Chancengleichheit, Familie und Berufe, Europabezogene Tätigkeiten, Veranstaltungen der Gemeinde. Gemeindereferent Thomas Kerschbaumer Fraktionen, Bauhof, Schule und Kindergarten Mittewald, Denkmäler (SchauE-Werk, Römerweg), Beziehungen zur Kirche, Trinkwasser- und Abwasserleitungen, Breitband, Umsetzung genehmigter BBT-Ausgleichsmaßnahmen (Trinkwasserleitungen, LED-Beleuchtung).

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AKTUELL

FREIENFELD

Ausschuss mit knapper Mehrheit bestätigt Als einzige Wipptaler Gemeinde hat Freienfeld zwei Anläufe gebraucht, um den neuen Gemeindeausschuss zu bilden. Die SVP-Fraktion demonstrierte bei der zweiten Gemeinderatssitzung nach den Wahlen Anfang Juni nach eigenen Aussagen ihren „guten Willen“ und verhinderte damit eine vorübergehende kommissarische Verwaltung und Neuwahlen. Ende Mai hielt der fünfzehnköpfige Gemeinderat von Freienfeld seine erste Sitzung in der neuen Verwaltungsperiode ab. Als ältestes Ratsmitglied führte Karl Benedikter den Vorsitz. Dem neuen Gemeinderat gehören neben Bürgermeister Peter Faistnauer weitere vier Mandatare der Freien Liste Freienfeld – Martin Rainer (Rumler), Paul Hochrainer, Anton Salcher und Carmen Unterthiner – sowie zehn Mandatare der SVP Wipptal Freienfeld – Oswald Mair, Alfred Sparber, Veronika Hochrainer, Helene Hilber Nössing, Martin Rainer (Mühlsteiger), Franz Josef Überegger, Klaus Fischnaller, Karl Benedikter, Ulrich Burger und Josef Bacher – an. Im Rahmen der Sitzung wurden die Voraussetzungen für die Aufstellung, Wählbarkeit und Vereinbarkeit des Bürgermeisters und aller Gemeinderatsmitglieder – bis auf Alfred Sparber – einstimmig bestätigt. Im Fall von Sparber gab es bereits im Vorfeld Diskussionen, ob ein Interessenskonflikt bzw. eine Unvereinbarkeit bestehe, da er in einen Rechtsstreit mit der Gemeinde Freienfeld verwickelt sei. Benedikter verlas ein Rechtsgutachten des Aufsichtsamtes der Abteilung für Örtliche Körperschaften, laut dem Sparber „effektiv keine Zivil- bzw. Verwaltungsrechtsverfahren gegen die Gemeinde führt, sondern in seiner Rechtsposition jene der Gemeinde gegen seinen Nachbar unter-

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Der neue Gemeinderat von Freienfeld

stützt“; deshalb bestehe kein Interessenskonflikt und somit sei auch keine Unvereinbarkeit wegen Streitanhängigkeit gegeben. Die vier Gemeinderäte der FLF beantragten trotzdem eine geheime Abstimmung, bei der schließlich Sparbers Voraussetzungen für die Aufstellung, Wählbarkeit und Vereinbarkeit mit zehn Ja- und fünf Gegenstimmen bestätigt wurden. Nach der Eidesleistung des Bürgermeisters wurde dessen Vorschlag für die Zusammensetzung des Ausschusses präsentiert. Faistnauer schlug Veronika Hochrainer (Stilfes) und Klaus Fischnaller (Mauls) von der Wipptaler-Edelweiß-Fraktion sowie Anton Salcher von der Freien Liste für die drei Referentenposten vor. Da er als „unabhängiger Bürgermeister für alle Bürger“ weder der einen noch der anderen Fraktion den Vorzug gebe, sei die Aufteilung zwei Drittel für die SVP und ein Drittel für die Freie Liste fair. In seiner Ansprache erklärte Faistnauer, dass es jetzt darum gehe, miteinander für Freienfeld zu arbeiten. Inhaltlich gebe es vonseiten der Freien Liste keine Vorbehalte gegenüber der SVP-Fraktion, wes-

halb gemeinsam „ein Programm für Freienfeld“ erarbeitet werden solle. Er rief alle Gemeinderäte zu verstärkter Mitarbeit auf. Bei den scheidenden Referenten bedankte er sich für ihre jahrelange Tätigkeit. Faistnauers Vorschlag stieß bei der SVP-Fraktion allerdings auf wenig Gegenliebe. Martin Rainer (Mühlsteiger) bezeichnete die Vorgehensweise des Bürgermeisters als voreilig und unüberlegt. Zuerst müsse es um Programminhalte gehen, die für eine künftige Zusammenarbeit wesentlich seien. Erst danach könne man über die Zusammensetzung des Ausschusses reden. Der Vorschlag sei eingereicht worden, ohne dies vorher mit der SVP-Ratsfraktion abzuklären. Die beiden vorgeschlagenen SVP-Ausschussmitglieder seien gar nicht bzw. nur unzureichend in die Entscheidung eingebunden worden. Laut Benedikter sei die Ratssitzung zu früh einberufen worden, da es zwischen den beiden Fraktionen keinen Konsens gegeben habe bzw. man sich kaum beraten habe. Es brauche den Willen zur Zusammenarbeit sowie gegenseitigen Respekt; zu-

dem müsse man vorher die jeweiligen Positionen und Ziele abstecken. Die SVP sei nicht nach ihren Vorschlägen für die Ausschussbildung gefragt worden. SVP-Mandatar Oswald Mair betonte, dass einige Sachen unglücklich gelaufen seien. „Es ist aber Aufgabe des Bürgermeisters, einen zukunftsfähigen Ausschuss vorzuschlagen“, so Mair. Der Vorschlag müsse aber zuerst mit allen Gruppen diskutiert werden. FLF-Rat Salcher bezeichnete die Haltung der SVP als reine Verzögerungstaktik. Listenkollege Martin Rainer (Rumler) appellierte an alle Räte, Macht- und Parteidenken außen vor zu lassen und stattdessen gemeinsam für die Gemeinde zu arbeiten. Am Ende wurde der Vorschlag für den Ausschuss mit zehn Gegenstimmen (SVP) und fünf Ja-Stimmen (FLF) abgelehnt. DER ZWEITE ANLAUF Da der Gemeindeausschuss innerhalb von 30 Tagen nach der Wahl gebildet werden muss – ansonsten kommt es zu Neuwahlen –, berief Bürgermeister Faistnauer


AKTUELL

zwei Wochen später die nächste Ratssitzung ein. Aus den Wortmeldungen des Bürgermeisters und der SVP-Vertreter Martin Rainer (Mühlsteiger) und Karl Benedikter ging hervor, dass sich die Gespräche im Vorfeld der zweiten Gemeinderatssitzung erneut nicht einfach gestaltet hätten. Was die inhaltlichen Schwerpunkte betrifft, sei man schnell übereingekommen, wobei Faistnauer die gute Vorarbeit der SVP-Fraktion lobte. Welche und vor allem wie viele Personen die jeweiligen Fraktionen im Ausschuss stellen würden, war nach wie vor ein Knackpunkt, der bis zur Sitzung nicht zur Gänze geklärt werden konnte. Benedikter vertrat eine klare Position: „In jeder Demokratie der Welt stellt die Mehrheit im Gremium auch die Verwaltung. Der Vorschlag des Bürgermeisters, dass im Ausschuss zwei Mandatare der Freien Liste zwei Mandataren der SVP gegenüberstehen, stimmt ein-

fach nicht mit dem Wählerwillen überein, da schließlich zwei Drittel der Wähler dem Edelweiß den Vorzug gegeben haben.“ Die Behauptung, dass der Bürgermeister nach den Wahlen auf einmal unabhängig sei, obwohl er auf der Freien Liste angetreten ist, sei ebenfalls nicht tragbar. Man sei bei den Verhandlungen im Vorfeld übereingekommen, dass die drei Referentenposten der Edelweiß-Fraktion zugesprochen werden, unter der Bedingung, dass in unmittelbarer Zukunft durch Abänderung der Gemeindesatzung die Anzahl der Referenten bei gleichbleibenden Kosten auf vier aufgestockt wird. „Trotz dieser Übereinkunft hat der Bürgermeister einen anderen Vorschlag eingereicht. Deshalb kann dieser nicht einstimmig mitgetragen werden“, so Benedikter. Der neue Vorschlag Faistnauers sah Veronika Hochrainer (Stilfes) und Oswald Mair (Mauls) von der SVP sowie Anton Salcher (Trens)

von der Freien Liste vor, mit der Möglichkeit, bei eventueller Aufstockung des Ausschusses einen Referenten aus den Reihen der SVP nachzubestellen. Trotz der Enttäuschung über die bisherige Zusammenarbeit wollte die SVP „ein Zeichen guten Willens“ setzen und „den Vorschlag zum Wohle der Bevölkerung akzeptieren, um eine sechs-monatige kommissarische Verwaltung und Neuwahlen zu verhindern“. Allerdings hat sich die SVP-Fraktion im Vorfeld intern auf lediglich drei Ja-Stimmen geeinigt. „Dass sieben unserer Räte dagegen stimmen, soll ein Signal für den Bürgermeister sein, dass künftig wirklich zusammengearbeitet werden soll und sich die Mehrheit mehr Respekt erwartet“, so Benedikter. Der neue Vorschlag wurde mit acht Ja-Stimmen (FLF sowie Oswald Mair, Klaus Fischnaller und Veronika Hochrainer von der SVP) und sieben Gegenstimmen genehmigt.

Oswald Mair und Veronika Hochrainer kündigten eine neue Art der Dialektik im Ausschuss an. „Künftig soll nur mehr konstruktiv und ergebnisorientiert gearbeitet werden“, so Mair. Der Bürgermeister appellierte auch an die FLF, die „Oppositionsrhetorik“ abzulegen und die Zusammenarbeit in den Mittelpunkt zu stellen. SATZUNG GEÄNDERT Anschließend wurde einstimmig eine Passage in der Gemeindesatzung abgeändert und damit die Anzahl der Referenten von drei auf vier aufgestockt. Wer aus den SVP-Reihen bei der nächsten Gemeinderatssitzung in den Ausschuss nachberufen wird, ist noch nicht bekannt. Die Kompetenzen der Ausschussmitglieder werden laut Bürgermeister Faistnauer erst dann öffentlich gemacht, wenn das fünfte Mitglied eingesetzt ist. sst

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AKTUELL

BRENNER

RATSCHINGS

Nur mehr vier Ausschussmitglieder

„Nun kann gearbeitet werden“

Ende Mai hielt der neu gewählte Gemeinderat der Marktgemeinde Brenner seine erste Sitzung ab. Die 15 Gemeinderäte trafen sich im Rathaussaal, wo das älteste Ratsmitglied Bernardo (Nardo) Ponzano den Vorsitz führte.

Der neue Gemeinderat der Gemeinde Brenner Nach der positiven Überprüfung der Wählbarkeit von Bürgermeister Franz Kompatscher und seiner Ratskollegen sprach dieser seinen Amtseid und legte seinen Vorschlag für den neuen Ausschuss vor, der für die künftige Verwaltungsperiode nur mehr vier statt wie bisher fünf Mitglieder umfasst. Dieser sieht die Gemeinderäte Dolores Oberhofer und Franz Plattner (beide SVP) sowie den italienischen Gemeinderat Gianni Pederzini von der Bürgerliste „Noi per Brennero“ vor. Anschließend trug Bürgermeister Kompatscher in beiden Landessprachen sein Programm vor, das sich zum großen Teil mit dem Wahlprogramm der SVP deckte. Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre seien die Sicherheit der Bürger in der Grenzgemeinde

Brenner und deshalb auch die Zusammenarbeit mit den Sicherheitskräften, die Integration ausländischer Bürger, der Bau des Kindergartens in Gossensaß; die Förderung von Wirtschaft und Tourismus werde neben der Dorfgestaltung in Gossensaß, der Verbesserung der Wander- und Spazierwege, der Promenaden und Gemeinplätze sowie dem Ausbau des Breitbandnetzes und der Energiegewinnung eine wichtige Rolle spielen. Auf Bezirksebene müsse mit allen Mitteln das Krankenhaus in Sterzing erhalten und das Altenheim gut geführt werden. Die Vertreter der neuen Bürgerbewegung „Freie Liste Gemeinde Brenner“ begrüßten das umfassende Programm und forderten u. a. die Erhaltung der Apotheke. Eventuelle neue Projekte sollten schon im Vorfeld dem Gemeinderat vorgestellt werden. Abschließend ging der Bürgermeister auch auf das derzeitige Flüchtlingsproblem ein, das den Grenzort Brenner immer mehr belastet. Vor kurzem hat Bürgermeister Kompatscher auch seinen Stellvertreter bestimmt: Franz Plattner aus Gossensaß wird in der ersten Hälfte der Verwaltungsperiode als Vizebürgermeister fungieren, in der zweiten Hälfte wird Dolores Oberhofer, die bereits in den vergangenen sechs Jahren Vizebürgermeisterin war, erneut das Amt übernehmen. rr

GEMEINDEAUSSCHUSS BRENNER BÜRGERMEISTER FRANZ KOMPATSCHER Finanzwesen, Verwaltung, Gemeindeämter und Polizeiwesen, öffentliche Arbeiten, Bauwesen und Urbanistik, Verkehr und Parkraumbewirtschaftung, Schule und Kultur, Breitbandausbau und Telefonwesen, Senioren, öffentliche Gebäude (ausgenommen Brenner), Öffentlichkeitsarbeit, Feuerwehrwesen und Zivilschutz, öffentliche Hygiene und Gesundheitswesen, Kontakte zu den verschiedenen Institutionen, geförderter Wohnbau (ausgenommen Wohnbauzone Pflersch), Mitsprache in den Bereichen Wirtschaft, Bauhof und Landwirtschaft (Mitsprache Gemeinderat Peter Mair). VIZEBÜRGERMEISTER FRANZ PLATTNER Fraktion Gossensaß, Abfallbewirtschaftung, Führung Recyclinghof und Umwelt, Trinkwasserversorgung, Abwasser, Bauhof und Schneeräumung, Friedhof, Friedhofsordnung, Schwimmbad, Markt, Sport (ausgenommen Sportzone Brenner), Instandhaltung Straßen und Hoferschließungswege. GEMEINDEREFERENTIN DOLORES OBERHOFER Fraktion Pflersch, Familie, Frauen und Soziales, Kinderbetreuung im Sommer, Jugend, Wirtschaft (ohne Markt), Steuern und Gebühren sowie Lizenzwesen, Wohnbauzone Pflersch, Kinderspielplätze, Dorfbild Pflersch, Kontakte zu den Pfarreien und Kultus, Partnerschaft mit Gemeinde Seefeld/ Hechendorf. GEMEINDEREFERENT GIOVANNI PEDERZINI Fraktion Brenner, italienische Schule und Kultur, italienischer Kindergarten, Integration Migranten, Senioren (Brenner), Dorfbild Brenner, Militärangelegenheiten, Sportzone Brenner.

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Der Gemeindeausschuss von Ratschings steht. Der Vorschlag von Bürgermeister Sebastian Helfer zur Zusammensetzung fand zwar nicht die Zustimmung des gesamten Gemeinderates, wurde aber trotzdem von einer breiten Mehrheit getragen. Den Vorsitz bei der ersten Zusammenkunft führte Marlise Hofer Leitner als älteste Gemeinderätin. Die Bestätigung der Wählbarkeit und Vereinbarkeit von Bürgermeister und Gemeinderat wurde ohne Diskussion einstimmig festgestellt. Daraufhin leistete Bürgermeister Helfer den Amtseid und präsentierte seinen Vorschlag für den Ausschuss. Er wies darauf hin, dass durch die Reduzierung der Referenten die Zusammensetzung des Ausschusses nicht leichter geworden sei. Eine Vertretung aller Fraktionen sei unmöglich geworden. Zwar habe der vorhergehende Gemeinderat die Anzahl der Referenten von vier auf fünf erhöht, dies allerdings bei gleichbleibender Gesamtentschädigung. Dazu komme noch die Quotenregelung, derzufolge bei vier Frauen im Gemeinderat zwei Vertreterinnen im Ausschuss sitzen müssen. Er habe, so Bürgermeister Helfer, im Vorfeld mit allen Fraktionen gesprochen. Die Fraktionen Jaufental und Innerratschings seien nun nicht mehr im Ausschuss vertreten, auch für Außerratschings habe es aufgrund des Kräfteverhältnisses nicht mehr für einen Referenten gereicht. Als Bürgermeister garantiere er aber bei allen Entscheidungen eine ausgewogene Vertretung auch dieser Fraktionen. Bei der Besetzung des Ausschusses waren das Wahlergebnis, die Vertretung der Sektoren, die Frauenquote und die Größe der Fraktionen ausschlaggebend. Bürgermeister Helfer schlug deshalb folgende Ratsmitglieder für den Ausschuss vor: Thomas Strickner (Gasteig), Paul Gschnitzer und Marlise Hofer Leitner (beide Mareit), Matthias Braunhofer (Ridnaun) und Gabi Hilber (Telfes) – alle vom Wipptaler Edelweiß Ratschings. Mit Hofer Leitner und Braunhofer sind zwei Neulinge im Ausschuss, während die restlichen bereits in der vergangenen Periode als Referenten tätig waren. Vizebürgermeister bleibt Thomas Strickner. Der Vorschlag des Bürgermeisters fand nicht die ungeteilte Zustimmung aller Räte. Die Bürgerliste hatte Sabine Klotz als Ausschussmitglied vorgeschlagen. „Es wäre beispielgebend auch für andere Gemeinden gewesen, wenn die Bür-


Der neue Gemeindeausschuss von Ratschings (v. l.): Vize-Bürgermeister Thomas Strickner, Marlise Hofer Leitner, Paul Gschnitzer, Bürgermeister Sebastian Helfer, Matthias Braunhofer, Gabi Hilber und Gemeindesekretär Günther Eisendle

gerliste auch bei der Bildung des Ausschusses berücksichtigt worden wäre. Aufgrund des Wahlergebnisses hätten wir Anrecht auf eine Vertretung im Ausschuss. Deswegen werden wir nicht für diesen Ausschuss stimmen“, so Thomas Zössmayr von der Bürgerliste. Kritik übte auch Karl Polig (SVP), weil die Fraktion Außerratschings nicht mehr im Ausschuss vertreten sei. Damit fehle laut Polig die Ausgewogenheit. Auch dass zwei Vertreter der Landwirtschaft im Ausschuss sitzen, dafür andere Sektoren fehlen, bemängelte er. Infrage stellte er auch das Kriteri-

um der Vorzugsstimmen, da dabei die kleineren Fraktionen immer benachteiligt seien. Bürgermeister Helfer zeigte zwar Verständnis für diese Vorbehalte, doch gelte es nun, die Ärmel hochzukrempeln und zu arbeiten. „Diskussionen sind vorprogrammiert, dabei sind aber Argumente wichtig – und am Ende sollen die Beschlüsse gemeinsam getragen werden“, so der Bürgermeister. Sein Vorschlag für den Ausschuss wurde schließlich mit 13 Ja-Stimmen, drei Gegenstimmen, einer Enthaltung und einer ungültigen Stimme gutgeheißen. ss

GEMEINDEAUSSCHUSS RATSCHINGS Bürgermeister Sebastian Helfer Gemeindefinanzen und Steuern, Raumordnung und Urbanistik, Wirtschaft, Zivilschutz, Energie, öffentliche Arbeiten, Lizenzwesen und Personal, Vertretung der Gemeinde nach Außen, Betreuung Musikkapellen, Chöre und Singgemeinschaften, Landesmuseen auf Gemeindeebene, Glasfasernetz und Veranstaltungen von Gemeindeinteresse (gemeinsam mit dem Vizebürgermeister), Ansprechpartner für Anliegen der Fraktion Außerratschings (in Zusammenarbeit mit Ortsvorsteher Karl Polig). Vizebürgermeister Thomas Strickner Jugend (Jugendgemeinderat, Nachtbus, Jugendräume), Sport (Sportvereine, Sportanlagen), gemeindeeigene Gebäude (Schulen und Kindergärten, Vereinshäuser, Feuerwehrhallen), Medien (Fernseh- und Handysender) und Veranstaltungen, Ansprechpartner für die Fraktionen Gasteig und Jaufental. Gemeindereferent Paul Gschnitzer Land- und Forstwirtschaft (Zusammenarbeit mit Forstbehörde), öffentliche Beleuchtung, Ansprechpartner für die Fraktion Mareit. Gemeindereferent Matthias Braunhofer Verkehr und Transport (Kindergarten- und Schülertransport, Buslinien), Tourismus (gemeinsam mit dem Bürgermeister), Gemeindebauhof (Instandhaltung Straßen, Schneeräumung, Trinkwasser, Abwasserentsorgung, Parkplätze, Sperrmüllsammlung), Ansprechpartner für die Fraktion Ridnaun. Gemeindereferentin Gabi Hilber Soziales, Familie und Seniorenbetreuung, Kultur (Bibliotheken, Theater, Chronisten, Bildungsausschüsse), Ansprechpartnerin für die Fraktionen Telfes und Innerratschings. Gemeindereferentin Marlise Hofer Leitner Abfallwirtschaft, Umwelt- und Landschaftsschutz mit Denkmal- und Ensembleschutz, Belange der Kirchen und Pfarreien (Friedhöfe), Handel und Handwerk (gemeinsam mit dem Bürgermeister). Erker 07 I 15

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Kinderfest bei der Unternehmensgruppe Leitner in Sterzing Mehr als 350 Kinder beim Kids Day

Alles fest in Kinderhand: Mehr als 350 Kinder haben am Samstag, den 6. Juni am Leitner- und Prinoth-Produktionsgelände in Unterackern den „Kids Day“, ein Fest für alle Mitarbeiter und deren Familien, das alle zwei Jahre stattfindet, gefeiert. Aufgrund eines Sponsorings der Firma

Leitner zugunsten der Jugendsportvereine Hockey und Fußball waren erstmals auch junge Athleten dieser Sportvereine aus Sterzing dabei. Zwei Parcours führten die kleinen und großen Gäste durch die Produktionshallen, wo nor-

malerweise Seilbahnen, Pistenfahrzeuge und Windkraftanlagen produziert werden. An diesem speziellen Tag aber verwandelten sich diese Hallen für einen Nachmittag lang in riesige Abenteuerlandschaften. Die Besucher trafen auf Geschicklichkeitsspiele, Elektro-Quads,


Roboter, die Süßigkeiten verteilten, eine Kinder-Disko, eine Schminkecke und sogar eine Schneekatze durfte erkundet werden. Spaß pur boten auch die Attraktionen am Außengelände, wie zum Beispiel eine mehrteilige Hüpfburg-Lokomotive sowie ein Streichelzoo, wo

nicht nur Ponyreiten im Angebot war, sondern man auch Alpakas bestaunen konnte. Für gute Laune sorgte obendrein eine Gruppe der eigenen Werkskapelle, die durch die Hallen marschierte und die gesamte Veranstaltung musikalisch umrahmte. Auch für die Verpflegung

war in der hauseigenen Betriebsmensa natürlich bestens gesorgt. Auf spielerische Weise wurde es den rund 650 Gästen so ermöglicht, ganz in die Welt der Seilbahnen und Pistenfahrzeuge einzutauchen.


AKTUELL

PFITSCH

Ausschuss stößt auf Kritik Mit neun Ja-Stimmen der SVP-Mehrheit und sechs Gegenstimmen aus den Reihen der Opposition wurde Ende Mai der Vorschlag zur Bildung des neuen Gemeindeausschusses von Pfitsch, den Bürgermeister Stefan Gufler unterbreitet hat, gutgeheißen. Die Opposition – Bürgerliste und Freiheitliche – zeigten sich über die Zusammensetzung wenig erfreut und übten teils harsche Kritik. Erwartungsgemäß zeigte sich die Opposition – Bürgerliste und Freiheitliche – entrüstet. Bürgermeister Stefan Gufler hatte nämlich vorgeschlagen, David Volgger, Maria Rabensteiner Leitner und Edith Seidner Tschöll in den Gemeindeausschuss zu berufen. Seidner Tschöll war nur wenige Minuten zuvor in den Gemeinderat nachgerückt, da Renate Ainhauser Delueg aus gesundheitlichen Gründen ihr Mandat nicht

Der neue Ausschuss der Gemeinde Pfitsch: (v. l.) Vize-Bürgermeister David Volgger, Maria Rabensteiner Leitner, Bürgermeister Stefan Gufler und Edith Seidner Tschöll

angenommen hatte. Karl Volgger (Freiheitliche) war „sehr unglücklich“ über den Vorschlag, da er das Stimmenergebnis in keiner Weise berücksichtige. „Da redet der Bürgermeister von guter Zusammenarbeit und gleich wird über die Köpfe der Meistgewählten hinweg entschieden“, so Volgger. Er schlug Julian Volgger, Bürgermeisterkandidat der Freiheitlichen, und Renato Busso-

la vor, der auf der Bürgerliste am meisten Stimmen erhalten hatte. Auch Erwin Astenwald von der Bürgerliste zeigte sich mit dem Vorschlag nicht einverstanden und erinnerte daran, dass die Bürgerliste 25 Prozent der Stimmen eingefahren hatte. „Warum findet kein Umdenken statt?“, stellte er provokativ in den Raum. Kompetenz müsse auf jeden Fall vor dem Listenzeichen Berücksichtigung

finden. Zudem wollte er wissen, wie der Bürgermeister der Bevölkerung erklären möchte, dass mit Edith Seidner Tschöll eine Nichtgewählte in den Ausschuss berufen würde. Er schlug Claudia Raffl von der Bürgerliste als Ausschussmitglied vor; diese hatte bei den Wahlen im Mai eine Stimme weniger als Seidner Tschöll erhalten. Renato Bussola betonte, dass die Bürgerliste keiner Interessensvertretung verpflichtet sei. „Doch leider müssen wir feststellen, dass dem neuen Bürgermeister die Interessen der Partei wichtiger sind als jene der Bürger“, so Bussola. Er appellierte an ein parteiunabhängiges Denken und Handeln. Julian Volgger (Freiheitliche) fand es schade, dass „der Karren schon am ersten Tag in den Dreck gefahren“ werde; die Stimmenverteilung im Gemeinderat müsse eine andere Zusammensetzung des Ausschusses zumindest andenken lassen. „Dieses junge Team, das den neuen Gemeinderat bildet,

PFITSCH

GEMEINDE ZIEHT REKURS ZURÜCK Das Thema Energie wird auch den neuen Gemeinderat von Pfitsch beschäftigen – wahrscheinlich mehr, als ihm lieb sein kann. Bereits in der abgelaufenen Verwaltungsperiode hatten die Oppositionsvertreter häufig die „verfehlte Energiepolitik“ von Bürgermeister Johann Frei und seiner Referenten im Visier. Das Erbe, das die neuen Räte nun antreten, scheint jedenfalls kein leichtes zu sein. Die Vorgeschichte in Kürze: Am 29. September 2011 beauftragte der Gemeinderat von Pfitsch den Gemeindeausschuss, zu einem von

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der Kajoma GmbH eingereichten Projekt zur Erlangung einer Wasserkonzession für die Stromproduktion am Pfitscher Bach in Stein ein Konkurrenzprojekt einzureichen. Am 5. Oktober desselben Jahres erteilte der Ausschuss einem Ingenieurbüro den entsprechenden Auftrag. Mit Dekret vom 23. Juni 2014 – die Entscheidung war bereits im Jänner gefallen – teilte der Landesrat für Raumentwicklung, Umwelt und Energie Richard Theiner der Gemeindeverwaltung mit, dass das von ihr eingereichte Gesuch abgelehnt und jenes der Kajoma GmbH mit Sitz in Pfitsch genehmigt worden sei. Gesellschafter waren ursprüng-

lich Josef Volgger, Markus Tötsch und Karl Holzer; mittlerweile wurde der Kreis der Gesellschafter erweitert. Wie Paul Gänsbacher, Direktor im Amt für Umweltverträglichkeitsprüfung, dem damaligen Bürgermeister Johann Frei gegenüber erklärte, habe die Gemeinde zwar ein leistungsmäßig besseres Projekt vorgelegt, die Kajoma GmbH habe jedoch „die besseren Ausgleichsmaßnahmen unterbreitet“. Die Gemeindeverwaltung war denn auch der Auffassung, dass die Gründe für die Ablehnung nicht stichhaltig seien, und reichte Aufsichtsbeschwerde an die Landesverwaltung ein. Diese ließ die Frist von 90 Tagen ohne Entschei-

dung verstreichen, worauf die Gemeindeverwaltung gegen die stillschweigende Ablehnung erneut Aufsichtsbeschwerde einreichte. Diese Beschwerde lehnte die Landesregierung am 13. Jänner dieses Jahres ab, worauf der Gemeindeausschuss zur Wahrung der Interessen der Gemeinde den Gerichtsweg beschritt. „Von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt hat der Rechtsstreit dann eine Wende genommen, wozu nun eine Reihe von Fragen auftauchen“, bemerken Pius Leitner und Karl Volgger von den Freiheitlichen nun in einer Aussendung. „Die Bevölkerung der Gemeinde Pfitsch hat nicht erfahren, dass


GEMEINDEAUSSCHUSS PFITSCH Bürgermeister Stefan Gufler Wirtschaft, Landwirtschaft, Energie, Sport, Urbanistik, Raumordnung, Mobilität, Regionalentwicklung, Zivilschutz. Vizebürgermeister David Volgger Gebäude und Liegenschaften der Gemeinde, öffentliches Bauwesen und Infrastrukturen, Gemeindestraßen und ländliches Wegenetz, Wasserversorgung, Gemeindebauhof, Organisation der Vereinsstrukturen in Kematen und St. Jakob. Gemeindereferentin Maria Rabensteiner Leitner Bildung und Kultur, soziale Angelegenheiten, Jugendangelegenheiten. Gemeindereferentin Edith Seidner Tschöll Umwelt, Gemeindepark, Freizeitanlagen, Ortsbild, Organisation der Vereinsstrukturen in Wiesen, Friedhöfe. sollte dieses alte Laster unbedingt ablegen“, so Volgger. In seiner Replik betonte Bürgermeister Gufler, dass er sich die Ausschussbildung nicht leicht gemacht habe. „Ich bin mir bewusst, dass es für meinen Vorschlag Für und Wider gibt“, so Gufler. Er sprach sich dafür aus, dass die Zusammenarbeit auf Gemeinderatsebene in den Vordergrund rücken solle; bei wichtigen Themen würden alle Fraktionen eingebunden, um Themen „gemeinsam zu bearbeiten und weiterzubringen“. „Diese neue Form der Zusammen-

der Gemeindeausschuss zwei (!) Tage vor der Gemeinderatswahl aufgrund eines Vergleichsangebotes des Rechtsbeistandes der Kajoma GmbH den Rekurs vor dem Obersten Wassermagistrat zurückgezogen hat.“ Damit verzichtete der Gemeindeausschuss auf die Konzession und die Kajoma GmbH übernimmt die Rechtsanwaltskosten der Gemeinde. „Warum wurde diese Entscheidung nicht dem (neuen) Gemeinderat anvertraut?“, fragen sich Leitner und Volgger. Schließlich sei es der Gemeinderat gewesen, der ursprünglich den Ausschuss mit der Erstellung eines Konkurrenzprojektes be-

arbeit scheitert nicht an der Zusammensetzung des Ausschusses“, so Gufler. Der Vorschlag für die Ausschussbildung blieb denn auch unverändert. In geheimer Abstimmung sprachen sich erwartungsgemäß neun Ratsmitglieder für den Ausschuss aus, sechs stimmten dagegen. „Das war schier vorhersehbar“, kommentierte Karl Volgger denn auch den Wahlausgang.

Barbara Felizetti Sorg

auftragt hatte. „Eine so weit reichende Entscheidung hätte nach unserem Verständnis dem neuen Gemeinderat zumindest zur Diskussion unterbreitet werden müssen.“ „In dieser Übergangszeit von der alten auf eine neue Verwaltung entspricht der Beschluss vom 8. Mai nicht den Gepflogenheiten einer guten Verwaltung und schon gar nicht der notwendigen Transparenz“, so die beiden Freiheitlichen-Mandatare abschließend. Wie der neue Gemeinderat auf die Vorwürfe reagiert hat, lesen auf www.dererker.it und in der August-Ausgabe des Erker. Erker 07 I 15

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AKTUELL

„Gemeinsam kann man mehr erreichen“ Nach 25 Jahren im Pfitscher Gemeinderat, davon 15 Jahre als Bürgermeister, verabschiedet sich Johann Frei aus der Politik. Sein politisches Schicksal – nach drei Amtsperioden als erster Bürger griff heuer die Mandatsbeschränkung – nimmt er gelassen hin. Im Erker spricht er über sein politisches Wirken und künftige Herausforderungen für die Gemeinde. Erker: Herr Frei, Sie waren 15 Jahre lang der erste Bürger der Gemeinde Pfitsch. Wie hat sich die Gemeinde entwickelt? Johann Frei: Im Großen und Ganzen hat sich die Gemeinde positiv entwickelt. Natürlich gibt es einige Punkte, wo vielleicht mehr möglich gewesen wäre, aber es liegt ja nicht nur an einem selber, sondern an dementsprechenden Mehrheitsentscheidungen, damit sich das Geplante auch umsetzen lässt. Oft kommen Sachen dazwischen, die dringlicher sind. Andere müssen deshalb zurückgestellt werden und verzögern sich. Wenn Sie zurückblicken: Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Das Unwetter im Sommer 2012 hat uns vor große Herausforderungen gestellt. Ich war überrascht von der großen Solidarität, die wir damals erfahren haben, sowohl von Seiten des Landes und von Nordtiroler Seite, als auch vom eigenen Bezirk und von den Gemeindebürgern selbst, die zusammengehalten und sich gegenseitig geholfen haben. In Erinnerung geblieben ist sicherlich auch die Zeit, in der es

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Johann Frei: „Ich war überrascht von der großen Solidarität, die wir nach dem Unwetter 2012 erfahren haben.“ um den BBT-Zugangsstollen in Afens gegangen ist. Der Gemeinderat hat sich von Anfang an dagegen ausgesprochen und mögliche Alternativen aufgezeigt, die jedoch nicht aufgegriffen worden sind. Dann kam die Zeit möglicher Kompromisse und Forderungen. Gemeinsam mit der Initiative STOP BBT ist es uns dann gelungen, diesen Zugangsstollen zu verhindern. Wurden mitunter auch Fehler gemacht? Die ganze Geschichte rund um die Photovoltaikanlagen in Pfitsch in den Jahren 2009 und 2010 hat uns damals überfordert. Wenn man gewusst hätte, dass der von den Anlagen produzierte Strom nicht einmal abgeleitet werden kann, da die Mittelspannungsleitung

von Pfitsch nach Wiesen viel zu schwach ist, hätte die Baukommission die Anträge sicherlich abgelehnt bzw. versucht, sie hinauszuzögern oder zu reduzieren. Unser Beispiel war dann auch der Grund für die Abänderung des Landesgesetzes im Herbst 2010, demzufolge derartige Anlagen nur mehr für Gärtnereibetriebe bis zu einer maximalen Fläche von 500 m2 möglich sind. Wie haben Sie während Ihrer Amtszeiten die Zusammenarbeit mit den Landesregierungen erlebt? Die Zusammenarbeit war grundsätzlich in Ordnung. Was aber das Thema Energie und E-Werke betrifft, hätten wir uns schon etwas mehr Unterstützung und Transparenz erwartet. Wir haben

es dennoch geschafft, den Landschaftsplan abzuändern, um den Bau von Windkraftanlagen auf den Pfitscher Bergrücken zu verhindern und einen zusätzlichen Abschnitt des Pfitscher Baches unter Schutz zu stellen, um private Wasserableitungen zu unterbinden. In Ihrer letzten Amtsperiode stand der SVP-Fraktion eine starke Opposition gegenüber. Wie hat sich die Zusammenarbeit gestaltet? Eine Zusammenarbeit war grundsätzlich schon gegeben. Es sind vonseiten der Opposition bzw. der Bürgerliste ziemlich viele Anfragen und Beschlussanträge gestellt worden, von denen einige von uns auch angenommen wurden. Es waren aber auch utopische Ideen darunter, die im Hinblick auf die gesetzlichen Vorgaben nicht realisierbar waren. Ich habe nichts gegen Wünsche und Visionen, aber sie sollen schon auch realistisch sein. Ziehen Sie sich ganz aus der Politik zurück oder werden Sie in der Ortsgruppe weiterhin aktiv bleiben? Im Grunde habe ich mich schon zurückgezogen. Insgesamt war ich 25 Jahre im Gemeinderat tätig. Nach so langer Zeit ist man schon ein bisschen verbraucht, die nötige Energie fehlt. An diesem Punkt ist es sinnvoll, neue Leute mit neuen Ideen und Sichtweisen nachrücken zu lassen. Natürlich helfe ich gerne weiter, wenn mein Rat gefragt ist. Ich werde mich aber nicht mehr ungefragt einmischen und die Leute arbeiten lassen.


Was erwartet Ihren Nachfolger Stefan Gufler in der neuen Legislaturperiode? Wir haben natürlich versucht, bestimmte Sachen abzuschließen. Es gibt aber natürlich Projekte, die in der neuen Periode weiterlaufen. Gegenwärtig ist ohne Zweifel das Thema Flüchtlinge brisant. Sowohl auf Landesebene als auch auf nationaler und EU-Ebene will niemand recht die Verantwortung übernehmen. Wie es aussieht, werden in Wiesen Flüchtlinge untergebracht – mit den Adaptierungsarbeiten an der Kaserne wurde mittlerweile ja begonnen. Dass sich die Anrainer damit nicht unbedingt einverstanden erklären, ist nachvollziehbar. Jetzt kommt es darauf an, dass die Zuweisung in Absprache mit der Gemeinde erfolgt und die betroffenen Anrainer in die Vorbereitung involviert werden. Ansonsten ist in nächster Zeit die Verbauung der restlichen Wasserläufe voranzutreiben, die beim Unwetter vor drei Jahren in Mitleidenschaft gezogen wurden. Es ist zu hoffen, dass die Gemeinde hier weiterhin die nötige Unterstützung erfährt und vom Amt für Zivilschutz Gelder zur Verfügung gestellt werden. Mit der Ersatzwasserleitung, die durch die BBT-Umweltausgleichsgelder finanziert wird, wurde ebenfalls begonnen. Auch im Bereich Tourismus ist einiges zu tun. Wir haben ein Tourismusentwicklungskonzept erstellt und neue Tourismuszonen ausgewiesen, wodurch in den nächsten zehn bis 15 Jahren 400 bis 500 neue Betten gebaut werden könnten. Auch sind Vorschläge zum weiteren Ausbau des sanften Tourismus enthalten. In diesem Zusammenhang wird es auch wichtig sein, die Sanierung des Bahnhofes Sterzing/ Pfitsch voranzutreiben.

Aufgrund der vielen Auflagen von Seiten der RFI und des Denkmalamtes musste das Projekt schon mehrmals überarbeitet werden. „ES IST NICHT EINFACH, ALLE INTERESSEN UNTER EINEN HUT ZU BRINGEN.“ Ein Knackpunkt in Pfitsch war und ist die Energiepolitik. Jahrelang wurde auf fast jeder Gemeinderatssitzung über das Thema Energie diskutiert. Es ist nicht einfach, alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Auf der einen Seite gibt es jene, die alle Bachläufe unter Schutz stellen möchten, auf der anderen Seite stehen private Grundeigentümer, die gegen jegliche Unterschutzstellung sind, und wieder andere werfen der Gemeinde vor, gar nichts getan zu haben. Jetzt ist zu schauen, wie es mit dem neuen Gewässernutzungsplan weitergeht, der ziemlich restriktiv ist und es vielen Gemeinden unmöglich macht, weitere E-Werke zu errichten. Wenn es der Gemeinde gelingt, die Konzession für das Hydros-Werk in Wiesen, die 2016 verfällt, zu erhalten – alleine oder zumindest gemeinsam mit einem weiteren Partner –, dann wäre der Gemeinde am meisten gedient und sie könnte auf eine weitere Energienutzung der Bäche verzichten. Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Gemeinde Pfitsch? Es wäre wichtig, dass die Bevölkerung, vor allem im Pfitscher Hochtal, künftig stärker an einem Strang zieht, da man auf diese Weise viel mehr erreichen kann. Wünschenswert wäre, dass sich ein enger Zusammenhalt entwickelt, ohne sich dauernd gegenseitig Prügel in den Weg zu legen.

Interview: sst Erker 07 I 15

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S端dtiroler Gastlichkeit zwischen Tradition und Moderne

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Seit rund 40 Jahren ist unser Hotel „Gassenhof“ aus der Ridnauner Tourismuslandschaft nicht mehr wegzudenken. Die kleine Pension, die im Juni 1974 eröffnet wurde, hat sich im Wandel der Zeit zu einem allseits beliebten Vier-Sterne-Hotel entwickelt. Inspiriert von der Vielseitigkeit unserer Ferienregion haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, uns dabei ständig neue Urlaubs- und Genusserlebnisse für Einheimische wie Touristen einfallen zu lassen.

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URLAUB ALS ERLEBNIS Ankommen und von der ersten Minute an begeistert sein – so soll ein Urlaub beginnen, so möchten wir im Gassenhof unsere Gäste empfangen. Dabei kann jeder noch so kurze Besuch – und wenn es nur für ein gemütliches Mittag- oder Abendessen mit Familie und Freunden ist – im richtigen Ambiente ein Urlaub für Körper, Geist und Seele sein. Davon sind wir überzeugt!

DER „GASSENHOF“ WÄCHST Der erste Eindruck zählt, der letzte bleibt. Um diese Schlüsselmomente – Kommen und Gehen – haben wir uns bei unserem vor kurzem abgeschlossenen Umbau – realisiert in Rekordbauzeit von knapp zwei Monaten – gekümmert. Unser neuer Eingangs-

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bereich setzt neue Maßstäbe in Sachen Südtiroler Gastfreundschaft, ebenso die neuen, großzügigen Stuben und die gemütliche Bar im Erdgeschoss. Schon als wir das Gratznhäusl zu neuem Leben erweckt haben, haben wir bewiesen, dass Alt und Neu wunderbar zusammenpassen. Auch jetzt haben wir wieder versucht, den Bogen zwischen modernem Design und vertrauter Tradition zu spannen. Dabei war es uns wichtig, hauptsächlich natürliche und vorwiegend einheimische Materialien wie Holz, Stein und Glas zu verwenden.

WIA TUAT’S AN? Unser neues Saunahaus zaubert bestimmt so manchem Besucher ein erstauntes Lächeln ins Gesicht. Und das ist auch gut so! Schließlich soll der kleine Wellnesstempel nach Südtiroler Art als eines von

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AKTUELL

vielen neuen Gassenhof-Highlights bei den Gästen bleibende Eindrücke hinterlassen. Dafür sorgen mit Sicherheit die dort untergebrachte innovative, 30 m2 große Panorama-Event-Sauna und ein eigener Ruheraum im Obergeschoss. Aber nicht nur Neues haben wir im „Gassenhof“ geschaffen, auch Bewährtes wurde erweitert und neu inszeniert. So erstrahlen die bestehenden Ruheräume in neuer Größe und neuem Glanz; die originelle Vitallounge wartet mit Frischem und Gesundem auf.

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GESELLSCHAFT

FUSSBALL

PATER KURT EGGER FEIERT GOLDENES PRIESTERJUBILÄUM

Am Fest Christi Himmelfahrt feierte die Pfarrgemeinde Sterzing das Goldene Priesterjubiläum von Pater Kurt Egger. Der Jubilar wurde von zahlreichen Festgästen, der Bürgerkapelle Sterzing, Fahnenabordnungen der Feuerwehren und der Kolpingfamilie zum Festgottesdienst in die Pfarrkirche begleitet, wo er an der Pforte von Kindern mit einem Gedicht empfangen wurde. P. Kurt Egger zelebrierte mit Dekan Josef Knapp sowie den Mitbrüdern Josef Innerhofer und Erwin Knapp die vom Pfarrchor mitgestaltete Messfeier. In seiner Predigt sprach der Jubilar über sein Wirken als Priester, das er in drei Lebensphasen aufteilte: Auf eine Zeit des Lernens gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Wilhelm sei die Zeit der Anwendung des Gelernten gefolgt; nun befinde er sich in der dritten Lebensphase, in der er sich auf Erinnerungen besinnen kann. Er dankte allen Menschen, die ihn in seinem Leben begleitet haben und noch immer begleiten. Pfarrgemeinderatspräsidentin Ingrid Heidegger Olivieri beglückwünschte den Jubilar im Namen der Pfarrgemeinde. „Es ist Ihnen gelungen, in diesen 50 Jahren ein Brückenbauer zwischen Gott und Mensch zu sein“, so Olivieri. Nach dem Festgottesdienst wurde beim Pfarrfest im Innenhof des Deutschhauses weitergefeiert. Der Reinerlös aus dem Fest wird für die Restaurierung der Sakristei in der Pfarrkirche verwendet. Pater Kurt Egger ist am 14. Mai 1940 in Innsbruck geboren und in Sterzing aufgewachsen. Er besuchte zusammen mit seinem Zwillingsbruder Wilhelm das Gymnasium der Kapuziner in Salern, trat in den Kapuzinerorden ein und absolvierte nach der Matura das Studium der Philosophie und Katholischen Theologie in Brixen. Kurt und Wilhelm Egger wurden am 29. Juni 1965 in Brixen zu Priestern geweiht. P. Kurt ist Autor zahlreicher Publikationen zur Mehrsprachigkeit in Südtirol. Er nahm Lehraufträge an verschiedenen Universitäten wahr, wirkte als Kapuziner an verschiedenen Orten der Diözese Bozen-Brixen, als Lehrer im Schülerheim Salern, als Hochschullehrer und als Hochschulseelsorger der Diözese. Derzeit wohnt und wirkt er im Kapuzinerkloster Bozen und hilft in der Seelsorgeeinheit Leifers mit.

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Wehrleute kicken um Trophäe Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr Telfes wurde von der FF Telfes Ende Mai zum zweiten Mal ein Feuerwehr-Kleinfeld-Fußballturnier für Jugendmannschaften und Aktive des Bezirks Wipptal organisiert. Der Spaß wurde bei Teilnehmern und Zuschauern sichtlich großgeschrieben, wobei notwendiger Ehrgeiz und Einsatz ebenfalls nicht fehlten. Erfreulich war die Teilnahme aller fünf Jugendfeuerwehren des Bezirks. Zum Abschluss konnten alle Wehren schöne Erinnerungstrophä-

en in Empfang nehmen. Bei der Feuerwehrjugend konnten sich die Gastgeber aus Telfes vor Kematen und Sterzing durchsetzen, Mareit und Mauls landeten auf den Plätzen 4 und 5. Torschützenkönig wurde Raphael Gander aus Telfes. Bei den Feuerwehren konnte Ridnaun ihren Erfolg wiederholen und siegte vor Telfes, Jaufental, Thuins und Sterzing. Zum Torschützenkönig kürte sich Aaron Rainer aus Jaufental.

WIESEN

Minis im Fußballfieber

Anfang Juni fand in der Sportzone Wiesen der jährliche Ministrantentag mit einem Fußballturnier statt. Insgesamt über 160 Ministranten mit ihren Leitern, Eltern und Pfarrern haben am 20. Ministranten-Fußballturnier teilgenommen. Eifrig angefeuert, war der Spieleinsatz der einzelnen Mannschaften enorm. In den beiden Kategorien Grundschule und Mittelschule wurde um zwei Wanderpokale gespielt. Bei den Grundschülern

mit zwölf teilnehmenden Mannschaften holte sich Sterzing den Sieg, gefolgt von Stilfes I und Mauls. Bei den Mittelschülern – acht Mannschaften traten gegeneinander an – siegte Wiesen vor Außerpfitsch und Telfes. Die drei erstplatzierten Teams erhielten einen Gutschein, alle teilnehmenden Ministranten ein kleines Erinnerungsgeschenk. Außerdem wurde unter den Mannschaften ein Rafting-Gutschein verlost.

Schüler-Benefizlauf in Gossensaß Nach dem Besuch im Südtiroler Kinderdorf in Brixen haben die Schüler der Klasse 2A der Mittelschule Gossensaß mit Religionslehrerin Iris Auriemma einen Benefizlauf durch das Dorf veranstaltet und konnten dafür tatkräftige Sponsoren gewinnen. 96 Schüler der Grundund Mittelschule gingen in den Parkanlagen von Gossensaß an den Start und liefen mit ihrem Stempelblatt mehrmals eine kleine Dorfrunde.

Auch Lehrpersonen sowie Schuldirektor Hansjörg Unterfrauner schlossen sich an. Jede Runde wurde mit 0,50 Euro belohnt. Die Läufer drehten insgesamt 1.802 Dorfrunden, allein 35 Runden schaffte der Mittelschüler Patrick Geyer. So kamen am Ende 911 Euro an Spendengeldern zusammen, die der Schuldirektor einer Vertreterin des Kinderdorfes übergab. rr


GESELLSCHAFT

STERZING

Abschlussfeier der Oberschüler Wie jedes Jahr gab es auch heuer am Oberschulzentrum Sterzing eine gelungene Abschlussfeier, bei der sowohl die sportlichen als auch die schulischen Leistungen der Schüler ins Rampenlicht gerückt wurden. Die Sportlehrer zeichneten all

jene Sportler aus, die im Schulsport sehr gute Leistungen erzielt haben. Dies waren u. a. die Landesmeisterin im Querfeldeinlauf, die Leichtathletik-Mannschaft, die sich auch für die Italienmeisterschaften in Desenzano qualifizierte, und die Beachvolley-Landesmeister. Sie alle durften sich

auch heuer wieder über einen Einkaufsgutschein vom Outlet Center Brenner freuen. Direktor Andreas Meraner ehrte zusammen mit Roland Schroffenegger von der Raiffeisenkasse Wipptal all jene leistungsstarken Schüler mit tollen Buchpreisen, die bereits im ersten Semester einen Notendurchschnitt von acht vorweisen konnten. Neben diesen gab es auch Anerkennungsurkunden und kleine Präsente für die Teilnehmer an der Philosophieolympiade sowie am Känguru- und Fremdsprachenwettbewerb. Für gute Stimmung sorgte neben dem schönen Wetter und dem Schulende auch die Schulband mit Paul Brugger, die mit tollen Songs verschiedener Stilrichtungen das Publikum begeisterte.

24 Stunden im Dauereinsatz Mit großer Spannung erwarteten etwa 160 Schüler des Oberschulzentrums Sterzing den SEL-Cup, ein 24-Stunden-Turnier, das mittlerweile zum Pflichtprogramm gehört und heuer zum zwölften Mal ausgetragen wurde. Die klassenübergreifenden 8er-Teams, denen mindestens zwei Mädchen angehörten, lieferten sich spannende Wettkämpfe in drei Disziplinen. Der Startschuss fiel am Donnerstag um 15.00 Uhr in der Disziplin Floorball. In der Zwischenzeit machte sich ein Lehrerteam in der Küche der Mittelschulmensa an die Arbeit, denn ab 18.00 Uhr mussten alle hungrigen Mäuler mit einem guten Teller Nudeln versorgt werden. Ab 20.00 Uhr folgte das Fußballturnier, das bis etwa 2.00 Uhr mor-

gens andauerte. Nun galt es, die Zeit bis 6.00 Uhr morgens, wo schon ein Frühstück auf alle wartete, gut zu überbrücken, sich auszuruhen und Kräfte zu tanken. Um 7.00 Uhr stand mit dem Vollyballbewerb das dritte und letzte Turnier auf dem Programm. Das Team, das sich in allen drei Dis-

ziplinen durchsetzen und die Strapazen über diesen langen Zeitraum am besten wegstecken konnte, stand schließlich um 12.00 Uhr mit „Die Busenhalter“ fest, gefolgt von „Die Katholische Liga“ und „La Strada“.


AUS DER SEELSORGEEINHEIT

GESELLSCHAFT

INFO-POINT CARITAS Segnung des Lieferwagens – Benedizione del furgone Die Pfarreien der Seelsorgeeinheit Wipptal führen seit Jänner 2011 den Info-Point Caritas im italienischen Pfarrzentrum Maria Schutz, Margarethenstraße 5, in Sterzing zur Unterstützung bedürftiger Menschen in

unserem Bezirk. Seitdem konnte dank vieler freiwilliger Helfer beider Sprachgruppen ein Netz der Solidarität geknüpft werden. Eine der wichtigsten Dienstleistungen ist inzwischen die Verteilung von Lebensmitteln, jeweils am Dienstag- und Freitagnachmittag von 14.30 bis 17.00 Uhr. Diese Lebensmittel werden von den Gläubigen der 16 Pfarreien bei den Sonntagsgottesdiensten gespendet, in einigen Geschäften und Supermärkten gesammelt und einmal monatlich bei der Lebensmittelbank in Trient abgeholt. Seit längerem wurde daran gedacht, für den Transport der Lebensmittel und anderer Güter ein Lieferauto anzuschaffen, das die Tätigkeit der freiwilligen Helfer erleichtert. Durch die Hilfe vieler konnte dieses Ziel nun erreicht werden. Domenica, 7 giugno, alle ore 19.00 nel piazzale retrostante la chiesa Santa Margherita di Vipiteno c’è stata la benedizione del furgone dell’Info-Point Caritas da parte del decano don Josef Knapp e di don Giorgio Carli. Accanto alle persone che sono intervenute alla cerimonia erano presenti diverse autorità tra le quali la direttrice della Cassa di Risparmio di Vipiteno, Margareth Volgger, in rappresentanza della Fondazione Cassa di Risparmio, e il sindaco di Vipiteno, Fritz Karl Messner. Un grazie di cuore a tutti coloro che hanno collaborato con generosità e continuano a farlo così che possiamo continuare ad aiutare. Allen ein Vergelt’s Gott - auch an alle, die uns in Zukunft helfen, damit wir helfen können! Don Giorgio Carli

STERZING

Kuchenverkauf für guten Zweck

Um Gleichaltrigen zu helfen, denen es nicht so gut geht, haben die Schüler der fünften Klassen der Sterzinger Grundschule „Dr. Josef Rampold“ beim Elternsprechtag Kuchen verkauft. Den Erlös von 500 Euro haben die Fünftklässler kurz vor Schulschluss im Rahmen einer kleinen Feier an Renate Tschager, Vorstandsmitglied der Südtiroler Vereinigung für krebskranke Kinder „Peter Pan“, überreicht. Seit 1998 hilft „Peter Pan“ Familien mit Kindern, die an einer Tumorerkrankung leiden und sich deshalb in einer schwierigen Situation befinden. „Die Spende verwenden wir dafür, den kranken Kindern mit einer kleinen Überraschung eine Freude zu machen“, so Tschager bei der Scheck-Übergabe.

KINDEROLYMPIADE Anfang Juni fand auf dem Sportplatz in Sterzing der traditionelle Sporttag der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ statt. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem

Sterzinger Sportgymnasium organisiert, wobei die dritten und vierten Oberschulklassen den Aufbau der verschiedenen Stationen und die Betreuung der Grundschüler übernahmen. Rund 300 Grundschüler nahmen am Sportfest teil und kämpften sich in Klassenformation mit Einsatz durch die 15 Stationen.

FREIENFELD

Schulsportfest stärkt Gemeinschaft Maulser siegen bei „Eins, zwei oder drei“ Im Mai erhielten Verena Ramoser, Marcel Überegger und Matthias Ulpmer die einmalige Gelegenheit, an der Rateshow „Eins, zwei oder drei ...“ im Bavaria-Filmstudio in München teilzunehmen. Moderator Elton und sein Freund Piet Flosse stellten den Schülern aus Mauls knifflige Fragen zum Thema Alkohol, die sie souverän zu beantworten wussten. Das Team aus Südtirol holte sich vor seinen Konkurrenten aus Deutschland und Österreich den Sieg. Begeistert warfen die Kinder, begleitet von Marcels Vater Daniel Überegger, auch einen Blick hinter die Kulissen der Fernsehshow. Ausgestrahlt wird die Sendung voraussichtlich am 24. Oktober im ZDF oder KIKA.

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Beim traditionellen Schulsportfest der Gemeinde Freienfeld, das Mitte Juni von der Sektion Fußball des ASV Freienfeld in Zusammenarbeit mit den Grundschulen organisiert wurde, galt es, auf dem Sportplatz verschiedene Geschicklichkeitsübungen zu absolvieren. Mit Einsatz und freundschaftlichem Ehrgeiz bewältigten die Kinder die einzelnen Stationen, die Vertreter der Sektionen Fußball, Tennis und Stocksport aufgebaut hatten, und kämpften beim gleichzeitig stattfindenden Fußballturnier um den Sieg. Erstmals in der

Geschichte des Sportfestes traten dort nicht die einzelnen Schulen gegeneinander an, sondern das Los entschied über die Zusammen-

setzung der Teams, um das Gemeinschaftsgefühl der Kinder zu stärken. Am Schluss der Veranstaltung winkte allen Kindern ein Überraschungspreis und ein schmackhaftes Mittagessen.


Grandioses Schützenfest Am Pfingstwochenende feierten rund 2.300 Gäste in Erkertshofen bei Eichstätt in Bayern das 50-jährige Gründungsjubiläum der dortigen Limesschützen. Unter der schier unüberschaubaren Menschenmenge befand sich auch die Schützenkompanie Gossensaß, die bereits seit vielen Jahren eine enge Freundschaft mit den bayerischen Schützen verbindet. Nach dem Jubiläumsgottesdienst, den Ortspfarrer Johannes Trollmann unter das Motto „Wenn Treue und Glaube halten, bleibt der Verein erhalten“ stell-

te, setzte sich ein großer Festzug in Bewegung. Nicht weniger als 75 Vereine zogen – angeführt von Schirmherr Fritz Gutmann, Schützenmeister Gundekar Pfaller und dem Wipptaler Schützenhauptmann Michael Gogl – durch den Ort und lösten Beifall aus. Auf der Rückfahrt machten die Gossensasser Schützen noch in der Brauerei Gutmann Halt, wo ihnen Brauereibesitzer Fritz Gutmann den Prozess der Bierherstellung erklärte. rr

Lebenshilfe on tour Beim Wipptaler Radtag verkauft die Lebenshilfe traditionell Kaffee und Kuchen, den viele fleißige Hände kostenlos zur Verfügung stellen; die Bäuerinnen von Außerratschings steuern zudem jedes Jahr köstliche Krapfen bei, die reißenden Absatz finden. Nach der Aktion haben sich 38 Mitglieder der Lebenshilfe Wipptal und Eisacktal nun einen Ausflug nach München „gegönnt“, um die Bavaria-Filmstudios zu besuchen. Nach einem

Film im 4D-Erlebniskino erhielten sie bei einer Führung Einblick in die Produktion von großen Filmklassikern und beliebten Fernsehserien. Original-Kulissen boten sogar die Möglichkeit, kurze Filmszenen selbst nachzuspielen. Nach dem abschließenden Besuch im „Bullyversum“ und einem Abendessen in Garmisch-Partenkirchen wurde die Heimreise angetreten, wo bereits Pläne für das nächste Jahr geschmiedet wurden.

MAREIT

MC Falken Sommerparty Am 17. und 18. Juli steigt auf dem Clubhausgelände des MC Falken – er ist der älteste Südtiroler Motorradclub und einer der ältesten in Italien – in Mareit eine große Sommerparty. Beim Dämmerschoppen am Freitagabend heizt die Kiss-Forever-Band dem Publikum ein. Am Samstagabend sorgt dann die Münchner Rockgruppe Wasteland, die bereits mehrmals bei den Sterzinger Biker Days zu hören war, für ausgelassene Stimmung bei erdigem, schnörkellosem Classic Rock. Go-Go-Shows und eine große Mitternachtsshow runden das Bikerfest ab. Erker 07 I 15

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AKTUELL

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Ansiedlung von Steinwild in den Sarntaler Alpen

Umbauarbeiten nach fünfjähriger Vorbereitungsphase durchgeführt

Steinwild breitet sich nur langsam aus. Bergstöcke, die durch Täler voneinander getrennt sind, können vom Steinwild auf natürlichem Weg nicht besiedelt werden. Deshalb ist eine natürliche Wiederbesiedelung der Sarntaler Alpen durch einwandernde Tiere mittel- bis langfristig nicht zu

erwarten. Ein im Jahr 2000 ausgearbeitetes Lebensraummodell, das gemeinsam mit dem „Istituto Nazionale per la Fauna Selvatica“ durchgeführt wurde, bestätigt auf jeden Fall die Eignung der Sarntaler Alpen als Steinwildlebensraum. Der Südtiroler Jagdverband hat sich nun die Ansiedlung von Steinwild in den Sarntaler Alpen zum Ziel gesetzt. Die geplanten Fangaktionen erfolgen in den Kolonien Weißkugel, Texel und Tribulaun, die eine zusammenhängende Metapopulation, bestehend aus mehr als 1.000 Tieren, bilden. Die Aktionen zum Fang und zur Auswilderung werden vom Südtiroler Jagdverband bzw. den hauptberuflichen Jagdaufsehern sowie der Jägerschaft im Gebiet der Metapopulation getragen. Die Jägerschaft ist zu einem großen Teil

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TRIBULAUNHÜTTE IN NEUEM GEWAND

verantwortlich für die Organisation und Durchführung der Fangaktionen. Ebenso wird ein guter Teil der entstehenden Kosten direkt von der Jägerschaft getragen. Das Amt für Jagd und Fischerei als zuständige Behörde koordiniert das Projekt und ist den Jägern bei der Planung und Durchführung behilflich; dasselbe gilt für den Landesveterinärdienst. Rund 30 Stück Steinwild, vorwiegend junge oder mittelalte Tiere beider Geschlechter, sollen gefangen und wieder ausgewildert werden. Aus diesem Grundstock dürfte sich in den Sarntaler Alpen bereits mittelfristig eine gesicherte Kolonie bilden. Das Konzept bezieht sich auf den Zweijahreszeitraum 2015 – 2016. Die Vorbereitungen sind bereits im Herbst vergangenen Jahres angelaufen. Die Fangaktionen selbst werden im Frühjahr durchgeführt. Zum einen ist dann der Aufwand am geringsten, zum anderen hat sich die Auswilderung im späten Frühjahr im Wintereinstand bewährt, um weite Abwanderungen gleich nach der Auswilderung zu vermeiden. Der Großteil der Tiere soll mittels Kastenfalle gefangen werden, bei Bedarf auch mittels Betäubungsgewehr. Für den Transport werden Einzelboxen oder mit Stroh ausgelegte Pferdeboxen verwendet. Die Tiere werden dann in oder in unmittelbarer Nähe zu geeigneten Wintereinstandsgebieten im Passeiertal ausgewildert. Um die jahreszeitlichen Wanderungen und das Überleben der ausgewilderten Steinböcke zu kontrollieren, werden die Tiere mit Ohrmarken gekennzeichnet, so dass sie auch auf große Entfernungen individuell erkannt werden können.

IN DEN VERGANGENEN WOCHEN WURDE AUF HOCHDRUCK GEARBEITET, UND NUN – PÜNKTLICH ZU SAISONBEGINN – PRÄSENTIERT SICH DIE TRIBULAUNHÜTTE IN PFLERSCH IN NEUEM KLEID.

Das Wetter und der Zahn der Zeit haben in den vergangenen Jahrzehnten an der Tribulaunhütte genagt. Vor allem Feuchtigkeit hatte dem Haus, das zwischen 1955 und 1960 von der CAI-Sektion Sterzing gebaut wurde, zuletzt arg zugesetzt. Zeichen dafür war u. a. der Schimmel, der sich vor allem an den Wänden der Zimmer breitgemacht hatte. „Die Renovierung war absolut notwendig. Wir hätten unter diesen Umständen nicht weiterarbeiten können“, so Hüttenwirtin Daniela Eisendle. Fünf Jahre lang hat sich die CAI-Sektion Sterzing unter der Führung von Architekt Adriano Zanella für die Renovierung der Hütte eingesetzt. Mit Erfolg. „Es war nicht leicht, die finanziellen Mittel dafür aufzutreiben“, erklärt Zanella, der dem Verein bis März als Präsident vorstand. Ende Mai wurde mit den Renovierungs- bzw. Umbauarbeiten begonnen. In einem ersten Schritt wurde das alte Dach entfernt, der Dachstuhl erneuert und gleichzeitig erhöht. Damit sind die Matratzenlager, in denen sich die Hüttengäste bislang nur in gebückter Haltung aufhalten konnten,


künftig besser zugänglich. Dem Problem der Feuchtigkeit soll in Zukunft ein 16 cm dicker Vollwärmeschutz entgegenwirken, der zusätzlich zu einer Lärchenbretterfassade am ganzen Gebäude angebracht wurde. Die Bau- und Sanierungsarbeiten wurden von der neuen Bauabteilung der Mader GmbH durchgeführt, die Spenglerarbeiten übernahm Trenkwalder & Partner. Die Zimmererund Dämmarbeiten sowie die Fassadenneugestaltung wurden von der Firma Rainer Holzservice KG aus Gasteig ausgeführt. Um sämtliche Arbeiten in kürzest möglicher Zeit über die Bühne zu bringen, wurden die zwölf Dach- und Wandelemente bereits in deren Abbundhalle vorgefertigt und mittels Hubschrauber zur 2.369 m hoch gelegenen Baustelle gebracht. Firmenchef Alexander Rainer zollt Hubschrauberpilot Axel Gutweniger und seinem Team von der Firma Air Service Center großes Lob: „Sie haben bei Anflug und Montage der einzelnen Elemente professionelle Maßarbeit geleistet.“ Auch für Zanella stellten die Einsätze des Hubschraubers die größte Herausforderung dar: „Es ging darum, die Transportflüge gut zu koordinieren, da diese sehr kostenintensiv sind.“ Sein Dank gilt nicht nur den Firmen, die an den Bauarbeiten beteiligt waren, sondern auch den freiwilligen Helfern des CAI, die Unterstützung geleistet haben. Die Freude über die abgeschlossenen Arbeiten ist bei Hüttenwirtin Daniela Eisendle groß. Seit 1972 führt Familie Eisendle die Tribulaunhütte – von 1972 bis 1999 ihre Eltern Paul und ihre vor zwei Jahren verstorbene Mutter Maria, seit 1999 Daniela gemeinsam mit ihrem Mann Fabrizio Ballerini. Bis 30. September ist die Tribulaunhütte geöffnet: „Heuer können wir erstmals wieder eine optimale Unterbringung unserer Gäste garantieren“, freut sich Daniela Eisendle.

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GESCHICHTE I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg

Grenzziehung. Der Brenner 1918 – 1923 (Teil 1)

Von Hans Heiss

St. Valentin - Kerschbaum um 1910 Mit Kriegsbeginn 1914 und somit vor dem erst im Mai 1915 erfolgten Kriegseintritt Italiens rückte die Brennergrenze zur wichtigen politischen Option auf. Bereits Ende 1914 ersuchte der liberale Politiker Gaetano Salvemini, der – ganz im Gegensatz zu den im ersten Kriegswinter aufschäumenden nationalen Rausch in Italien Augenmaß und Zurückhaltung bewahrte – in Fragen einer künftigen Grenzziehung einen Freund und Gewährsmann um Auskunft. Sein Briefpartner war der Trentiner Reichratsabgeordnete und Sozialist Cesare Battisti (1873 – 1916), der sich im Herbst 1914 nach Italien abgesetzt hatte. Battisti machte keinen Hehl aus sei-

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ner Interventionsbereitschaft gegen Österreich-Ungarn und galt über seine politische Ausrichtung hinaus dank seiner geografischen und statistischen Kenntnisse der Grenzregion als erstklassiger Experte. Salvemini erbat von Battisti eine Einschätzung, ob es für Italien gerechtfertigt sei, über das Trentino hinaus weiter nach Norden auszugreifen. Battisti sollte sechs Fragen beantworten, wovon die drei letzten das Thema Südtirol und die Brennergrenze berührten: „Lieber Battisti, tu mir den Gefallen und schenk mir einige Minuten Deiner kostbaren Zeit. [...] 4. Was hältst Du von der Kampagne, die Tolomei um Südtirol führt? Was für ein Mensch ist Tolomei? 5. Glaubst Du, dass die natürliche Grenze, die mit der Sprachgren-

ze zusammenfällt, eine schlechte militärische Linie wäre? Wäre sie überhaupt zu verteidigen, wenn man nicht das ganze Südtirol bis hinauf zum Brenner besitzt? Glaubst Du, dass wir mit einem gefährlichen deutschen Irredentismus rechnen müssen, wenn wir den Brenner als militärische Notwendigkeit festschreiben?“ Salvemini griff jene Streitpunkte auf, die weit über das Kriegsende hinaus die Beziehungen zwischen Österreich und Italien belasten sollten. Er lehnte Tolomeis wütenden Pressekrieg um die Brennergrenze ab, da er einen solchen Ausgriff unter vielen Gesichtspunkten für schädlich hielt. Aus seiner Sicht bescherte eine Grenzziehung bis weit jenseits der Sprachgrenze nach Norden dem Königreich ein handfestes Irreden-

ta-Problem. Falls Italien über das Trentino hinaus, das Österreich seit Anfang 1915 abzutreten bereit war, sich auch noch das südliche Tirol vom Brenner abwärts als Kriegsprämie einverleiben sollte, dann holte es sich genau jene Probleme ins Haus, welche die Habsburgermonarchie mit dem italienischen Irredentismus seit 1848 ausfocht. Italien hätte in diesem Fall eine unruhige Minderheit am Hals, deren Abneigung gegen den anderssprachigen Nationalstaat zusätzlich durch eine gegen ihren Willen erfolgte Einverleibung geschürt wurde. Battistis Antwort auf Salveminis beunruhigte Fragen war nicht eindeutig. Über Jahrzehnte hinweg hatte er die Angliederung des Trentino an Italien gefordert und sich mit der Sprachgrenze bei Sa-


Das Wipptal im Ersten Weltkrieg I GESCHICHTE

lurn 120 km südlich des Brenners begnügt, bis er dann Ende 1914 mit den meisten Interventionisten auf das Maximalziel „Brennergrenze“ einschwenkte. Der Schwenk erfolgte freilich nur halbherzig, zudem klammerte Battisti die Frage des Umgangs mit einer deutschsprachigen Minderheit nach einer Grenzveränderung geflissentlich aus, wie seine Äußerungen zeigen: „Was Südtirol anbelangt, so denke ich, kann man bedenkenlos die von Napoleon gezogene Grenze verteidigen. Ich habe Bedenken, was eine mögliche Grenze weiter im Norden angeht. Laut sage ich das jedoch nicht, weil das nicht an mir ist, der ich unter einer Fremdherrschaft stehe. Das würde dem Maximalprogramm der Irredentisten an Wert nehmen. Militärisch gesehen, ist die Grenze am Brenner außerordentlich vorteilhaft, die napoleonische Grenze hinge-

gen ist schwach, die Sprachgrenze sauber, bei Salurn sehr gut.“ Obwohl der Sozialist Battisti von dem Nationalisten Tolomei herzlich wenig hielt, trug er den interventionistischen Kurs trotzdem mit, den die Regierung des italienischen Ministerpräsidenten Antonio Salandra sowie von Außenminister Sidney Sonnino mit einflussreichen Zeitungen und Vereinen zur politikbestimmenden Maxime erhob. Nach den italienischen Vorkriegsdebatten zur Grenzziehung wurde der enorme Nachdruck, mit dem die öffentliche Meinung Italiens ab Kriegsbeginn auf der Brennergrenze insistierte, in Österreich lange unterschätzt. Die Option, über den südlichsten Teil des Kronlands Tirol auch Südtirol an Italien abzutreten, wurde in den intensiven Verhandlungen, welche die italienische und österreichische Diplomatie ab März 1915

in Rom führten, nur am Rande bedacht. Für Österreich, das Italien zum Kriegseintritt an der Seite seiner alten Dreibundpartner zu bewegen versuchte, war bereits eine Abtretung des Trentino und von Triest mehr als schmerzlich, ganz zu schweigen von einer Abgabe des deutschsprachigen und ladinischen Südtirol. Eine solche Konzession lag für Österreich jenseits des Vorstellbaren. Italien entschied sich im Londoner Vertrag vom 26. April 1915 zum Kriegseintritt an der Seite der Entente, die ihm dafür ein reiches Paket territorialer Zusagen zu bestimmten Bedingungen in Aussicht stellte: neben Trient, Triest, Istrien, Dalmatien und weiteren Konzessionen auch das „zisalpine Tirol mit seiner geografischen und natürlichen Grenze“. Der Londoner Vertrag zwischen Italien, Großbritannien, Frankreich und Russland war Imperialismus

pur. In seiner breiten, von Anfang an überzogenen Forderungspalette repräsentierten die alpinen Territorien noch am ehesten ein realistisches Ziel. Auf österreichischer Seite wurde dieses Paket aber weder vom Militär noch von der Politik Wiens und Tirols als für Italien wirklich erreichbar bewertet; zudem blieb der Vertrag bis nach Ausbruch der Russischen Revolution 1917 geheim. BLITZARTIGE GRENZZIEHUNG 1918/19 Nach Italiens Kriegseintritt am 23. Mai 1915 erfolgte ein Großteil der Gefechte an der weit entfernten, südöstlichen Isonzo-Front, so dass der Brenner abseits aller Kampfhandlungen lag. Obwohl der Pass ab Ende Mai 1915 zum genehmigungspflichtigen Übergang, zum engeren Kriegsgebiet erklärt wurde, vollzogen sich die Kämpfe in

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GESCHICHTE I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg

Der Grenzstein am Brenner 1921 mindestens 100 km Entfernung, in den Dolomiten, im Trentino und im Vinschgau. Der österreichische Pyrrhussieg bei Caporetto/ Kobarid Ende Oktober 1917 vertrieb die Invasionsgefahr für Tirol mit einem Schlag, so dass jede Bedrohung des Landes in weite Ferne rückte und auch die italienischen Aspirationen auf den Brenner verblassten. Noch im Juni 1918 standen die österreichischen Armeen, zwar demoralisiert und in desolater Verfassung, immer noch in der venetianischen Ebene, womit die Gefahr territorialer Einbußen des alten Kronlands Tirol, erst recht seiner Teilung, eher abwegig erschien. Mit Beginn der italienischen Offensive bei Vittorio Veneto Ende Oktober 1918 überschlugen sich jedoch die Ereignisse. Nun brachen alle Dämme der Abwehr, zumal der Waffenstillstand von Villa Giusti (3. Oktober 1918) mit dem überstürzten Rückzug italienischer Truppen einen Erdrutschsieg bewirkte. Der blitzartige Zugriff Italiens auf den Brenner traf die nach dem Zerfall der Monarchie soeben errichtete provisorische Regierung

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in Wien, den neu konstituierten Nationalrat in Tirol und die verwirrte Öffentlichkeit des Landes völlig unvorbereitet. Anfang November erlebte auch das Wipptal den gigantischen Exodus der Reste der österreichisch-ungarischen Armee, den der Sterzinger Schulleiter Josef Noggler eindrucksvoll festhielt. „Ungezählte, mit allen erdenklichen Möbeln belastete Autos, welche Kanonen und Scheinwerfer angehängt haben, durchsausen bei Tag und Nacht die Stadt, ein Flugzeug nach dem andern knattert durch die Luft. Alle diese steuern dem Norden zu. Weil die Bevölkerung das Schlimmste befürchtet, ist die Aufregung allgemein, zumal die Grippe gerade in diesen Tagen zahlreiche Todesopfer fordert und fast kein Haus ohne einen Kranken anzutreffen ist. Die Soldaten, unsere sowohl wie die gefangenen verlassen eigenmächtig ihre Garnisonen und kehren heim.“ Heillose Flucht, Plünderung und Raub, vor allem von ungarischen Soldaten, säumten den Rückzug, so dass die nachrückende italienische Armee geradezu als Ordnungsmacht erschien. Nach der Besetzung des Trentino und Südtirols rückten am Nachmittag des 10. November 1918 italienische Truppen am Brenner ein; am 11. November wurde vor der Dependance des Hotel „Post“ ein ungarischer Soldat standrechtlich exekutiert, weil er angeblich auf ein italienisches Auto geschossen hatte; die Besetzung der künftigen Grenze verlief also nicht gewaltfrei. Aber noch war sie keine richtige Demarkation, da italienische Truppen bis in das Frühjahr

hinein auch Innsbruck und andere Orte Nordtirols okkupierten, um den Einfluss Italiens an der Nordgrenze zu demonstrieren. Dennoch war die Absperrung nahezu hermetisch, so dass weder Personen, noch Briefe und Zeitungen über den Brenner gelangten. Die Öffentlichkeit Südtirols und Österreichs musste in den folgenden zehn Monaten, bis zur Unterzeichnung des Friedensvertrags durch Staatskanzler Renner im Schloss von St. Germain-enLaye (10. September 1919) schmerzlich zur Kenntnis nehmen, dass die Brennergrenze und damit die Teilung des Landes besiegelt waren. Da Italien zwar zu den Siegernationen des Großen Krieges zählte, aber seine im Londoner Vertrag vereinbarten territorialen Forderungen nicht in vollem Umfang realisieren konnte, hielten Regierung und breite Teile der Öffentlichkeit umso zäher an der seit November 1919 militärisch besetzten Brennergrenze fest. Die Tiroler Öffentlichkeit reagierte nach anfänglicher Lähmung auf die blitzartig realisierte, noch wenige Monate zuvor undenkbare neue Grenzziehung mit wütender, gleichwohl ohnmächtiger Abwehr. Ein eindrückliches Stimmungsbild findet sich in der „Denkschrift Deutschsüdtirols“ des Südtiroler Reichsratsabgeordneten Eduard Reut-Nicolussi (Februar 1919), der darin zwar scharf, aber in bereits resignativem Ton gegen die wissenschaftlich unhaltbare Wasserscheidentheorie und damit gegen die Brennergrenze argumentierte: „Welch ungeheure Umwälzung müsste Europa durchleben, wollte man Wasserscheiden als Staats-

grenzen, Quellgebiete als staatliches Zubehör ansprechen! Dann könnte Belgien den Nordosten Frankreichs, Deutschland ganz Polen, die Holländer das deutsche Rheingebiet, Rumänien das ganze Oberlaufgebiet der Donau als staatliches Zubehör verlangen usw. Die Tiroler Wasserscheiden waren niemals Staats-, niemals Volksgrenzen.“ Die Argumente von Reut-Nicolussi blieben wirkungslos angesichts

Cesare Battisti: ambivalente Haltung zur Brennergrenze der Härte der italienischen Position und der Realpolitik, die der deutsche Konsul Hoffinger Ende März 1919 exakt markierte: „In Italien gilt die Erhaltung der strategischen Brennergrenze als ein Axiom aller imperialistischen Politiker; sie bildet ein Reichsinteresse, das allen Teilen und allen Parteien des Reiches, von den pazifistischen und der internationalen Gerechtigkeit geneigten Sozialisten Italiens abgesehen, geE meinsam ist.“ Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: GRENZZIEHUNG. DER BRENNER 1918 - 1923 (TEIL 2) von Hans Heiss


KULTUR

„Luftkrieg über der Alpenfestung 1943 - 1945“ Buchpräsentation und Lesung in Trens Anlässlich der 70. Wiederkehr des Kriegsendes von 1945 stand im Rahmen eines Vortragsabends in Trens im Mai der Bombenkrieg im Wipptal im Mittelpunkt.

Foto: Walter Treyer

Die Geschichtswerkstatt Freienfeld lud in Zusammenarbeit mit dem

Oswald Überegger, Direktor des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen, selbst Mitglied der GWF, führte durch das Programm. Während des Zweiten Weltkrieges seien die Wipptaler Gemeinden wegen ihrer strategisch bedeutsamen Lage immer wieder das Ziel alliier-

(v. l.) Oswald Überegger, Buchautor Thomas Albrich, Luis Benedikter, Peppi Hofer und Helmuth Wieser

Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen, dem Bildungsausschuss und der Interessentschaft Trens zu einer Buchpräsentation mit Lesung in das Kulturhaus von Trens. Eine Fotoausstellung zeigte die Bombardierungen im Wipptal. Helmuth Wieser, Präsident der GWF, hieß dazu vor zahlreichem Publikum den Autor und Herausgeber des neuen Geschichtswerkes „Luftkrieg über der Alpenfestung 1943 – 1945“ Thomas Albrich, Professor am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck, willkommen.

ter Bombenangriffe gewesen. Militär und verkehrstechnisch wichtige Punkte an der Brennerachse, wie die Eisenbahnlinie, die zahlreichen Eisenbahnbrücken oder der Militärbahnhof in Freienfeld und das Munitionslager in Stilfes, wurden von Herbst 1944 bis Kriegsende 1945 stark bombardiert. Überaus interessant präsentierte Herausgeber Thomas Albrich sein Buch „Luftkrieg über der Alpenfestung 1943 – 1945“, eine auf dem letzten Stand der Forschung basierende Darstellung der Luftkriegsereignisse im Gau Tirol-Vorarlberg und in der Operationszo-

ne Alpenvorland. Neben der neuesten Fachliteratur und neuem Aktenmaterial aus internationalen Archiven kommen hier auch zahlreiche Zeitzeugen – alliierte Bomberbesatzungen gleichermaßen wie deutsche Jagdpiloten und Zivilisten – zu Wort. In seinem Vortrag über den Bombenkrieg im Südtiroler Wipptal listete Albrich dann chronologisch die Bombardierungen mit kaum vorstellbaren Mengen an abgeworfenen Bomben auf und berichtete über die FLAK-Stellungen in Valgenäun und Thuins, von denen aus mehrere Flugzeuge abgeschossen wurden. Es folgte die Lesung „Der Bombenkrieg in der Gemeinde Freienfeld“ mit Theaterpädagoge Luis Benedikter, einem gebürtigen Freienfelder. Auf beeindruckende Weise las dieser Passagen aus Aufzeichnungen des Stilfer Kooperators Franz Jud und aus der Maulser Pfarrchronik, aufgezeichnet von Pfarrer Johann Wolf über den Bombenkrieg in Freienfeld. Die Besucher zeigten sich durch die Darstellungen des angsterfüllten Kriegsalltages sichtlich bewegt. So mancher Gast im Saal hatte diese schwere Zeit noch selbst als Zeitzeuge miterlebt. Organist Peppi Hofer aus Telfes hat den Abend musikalisch umrahmt.

FRANZENSFESTE

Zeitgenössische Südtiroler Kunst Am 11. Juli wird nach dem erfolgreichen Start 2011 und 2013 – damals wurden über 5.000 Besucher gezählt – in der Festung Franzensfeste zum dritten Mal die Ausstellung „50x50x50 Art Südtirol“ mit Werken zeitgenössischer Südtiroler Künstler eröffnet. 50 Südtiroler Künstler zeigen in dieser einzigartigen Kollektivausstellung 50 Tage lang in 50 unterschiedlichen Räumlichkeiten ihre Werke. Die Übersichts-

ausstellung bietet mit Videoinstallationen, Fotografien, Kollagen und Skulpturen einen Rundgang durch das zeitgenössische Kunstschaffen Südtirols. Dabei wechseln kombinierte Formen und komplexe, Sparten übergreifende Projekte mit traditionellen Ausdrucksformen. Die künstlerische Leitung obliegt Hartwig Thaler aus Brixen, von dem auch Idee und Konzept stammen. Die Ausstellung ist bis zum 12. September zu sehen. Erker 07 I 15

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

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Kieserengern? MUSIK IM STOLLEN: DAS BESONDERE ERLEBNIS Eine Konzertreihe in ausgesprochen ungewöhnlichem Ambiente – das ist „Musik im Stollen“ im Schaustollen der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg in Maiern.

von Harald Kofler

Die kleine Häusergruppe von Kieserengern liegt – kurz vor dem an der orographisch linken Talseite gelegenen größeren Weiler Ast – an der orographisch rechten Talseite von Pflersch. Kieserengern gehört zur Fraktion und Katastralgemeinde Pflersch und ist mit diesen verwaltungstechnisch ein Teil der Marktgemeinde Brenner. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Kieserengern insgesamt neun Höfe und eine Waffenschmiede. Der genaue Zeitpunkt der Errichtung der Kapelle zum hl. Joseph lässt sich historisch nicht bestimmen, doch dürfte das kleine Gotteshaus in Kieserengern wohl spätestens im 18. Jahrhundert gebaut worden sein. Der Name Kieserengern taucht urkundlich ebenfalls erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts und damit verhältnismäßig spät auf. Die Schreibung des Namens ist seit jener Zeit bis heute gleich geblieben. Lediglich am Beginn des 19. Jahrhunderts findet sich die Bezeichnung „Kieserangern“. Diese hat sich allerdings nicht mehr durchgesetzt, weshalb die Häusergruppe noch heute die aus dem 18. Jahrhundert überlieferte Bezeichnung trägt. Die etymologische Deutung des Ortsnamens erweist sich als nicht besonders schwierig und kann als weitgehend gesichert gelten. Der Ortsname geht auf die mittelhochdeutschen Wörter „anger“ (Acker) und „kiesen“ (prüfen; richten) zurück. Diese verweisen auf den „Anger des Kiesers“, d. h. einen Acker, der sich im Besitz eines Richters befunden hatte.

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Am 18. Juli singt um 20.00 Uhr Mark aus Pfalzen seine Lieblingslieder. Mit seiner goldenen Stimme hat er sich mittlerweile über die Grenzen Südtirols hinaus in die Herzen der Menschen gesungen. Zu seinen Darbietungen gehören u. a. bekannte Klassiker von Heintje und Jantje Smith sowie eigens für ihn komponierte Lieder. Im Schaustollen wird Mark mit seinem Vater Werner auftreten. Ein Teil des Erlöses geht an Mukoviszidose erkrankte Kinder. Eintritt: 7 Euro. Am 25. Juli stellt um 20.00 Uhr die Gruppe Südtiroler Rifflblech ihre erste CD „Herz Ass“ vor. Die sieben Südtiroler Musiker spielen in renommierten internationalen Orchestern mit. Ihr Repertoire reicht von traditioneller böhmisch-mährischer Blasmusik bis hin zu frechen Eigenkompositionen und herzergreifenden Arrangements aus Pop und Rock. Eintritt: 12 Euro. Bereits zur Tradition geworden ist das abschließende Konzert der Gruppe Tun Na Kata aus Sterzing am 1. August, ebenfalls um 20.00 Uhr. Die Gruppe, auf Anregung von Uschi und Franco Perini entstanden, tritt seit 1998 gemeinsam auf. Mittlerweile blickt sie auf über 100 Konzerte zurück. Im Schaustollen in Maiern wird sie von Max Castlunger als Gastmusiker begleitet. Eintritt: freiwillige Spende. Vormerkungen unter Tel. 0472 656364 oder an ridnaun.schneeberg@ bergbaumuseum.it. Im Anschluss an die Konzerte wird in der Knappenstube eine warme Suppe serviert. Zurzeit laufen in der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg zwei interessante Sonderausstellungen: Die Fachausstellung „Die Gletscher in Ridnaun, gestern – heute – morgen“ vermittelt einen spannenden Überblick über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gletscherregion in den vergangenen 150 Jahren. In der Ausstellung „Die Tiroler Riesin Maria Fassnauer aus Ridnaun“ erfahren Sie viel Interessantes, Sonderbares und zutiefst Beeindruckendes über die um 1900 größte Dame der Welt. Europaweit von Menschenmassen bewundert und bestaunt, blieb Mariedl in ihrem Herzen stets eine einfache, tief religiöse und der Heimat sowie ihrer Familie verbundene Frau.

Seit Mitte Mai bietet die BergbauWelt Ridnaun Schneeberg wieder mehrstündige Stollenexkursionen und Ganztagestouren zum Schneeberg an.

Und noch ein ganz besonderer Termin zum Vormerken: Am 12. Juli findet das traditionelle Bergmannsfest mit feierlichem Einzug um 9.45 Uhr, Festmesse um 10.00 Uhr und Konzert der Knappenkapelle Ridnaun um 11.00 Uhr statt.


KULTUR

15 Jahre Singgemeinschaft Pflersch Zum ihrem 15-jährigen Bestehen veranstaltete die Singgemeinschaft Pflersch

Anfang Mai in der Pfarrkirche von Innerpflersch ein geistliches Konzert zu Ehren der Gottesmutter Maria. Dabei kamen u. a. Mozarts „Alma Dei“ und das dop-

pelchörige „Regina Caeli“ von Cererols zur Aufführung. Als Solisten waren Angelika Thomaser (Sopran), Lucie Oberhollenzer (Alt), Hanspeter Künig (Tenor) und Simon Mittermeier (Bass) zu hören. Die Orgel spielte Oswald Salcher. Der Kirchenchor und die Jungschar Pflersch wirkten mit jeweils drei Stücken beim Jubiläumskonzert mit. Verbindende Worte sprach Pfarrer Attila Nagy György. Bei der 15. Jahresversammlung des Chores Ende Mai wurden 17 Sängerinnen und Sänger für zehn bzw. 15 Jahre Mitgliedschaft vom Südtiroler Chorverband geehrt.

MAREIT

Schlosskonzert mit dem Enigma Saxophonquartett Bereits berühmte Komponisten wie Hector Berlioz standen dem Instrument begeistert gegenüber und bescheinigten ihm einen edlen und wandlungsfähigen Klang. Und doch haftet dem Saxophon auch heute noch ein bisweilen zweifelhaftes Image an. Es ist immer noch das Instrument, das mit rauchigem Timbre in verruchten Kaschemmen den Blues spielt oder laut kreischend jeder Rocknummer das gewisse Etwas verleiht. Aber das Saxophon kann viel mehr: Klangliche Wandlungsfähigkeit und eine außerordentliche dynamische Bandbrei-

te machen es zu einem wunderbaren Kammermusikinstrument: Vier Saxophone spielen Musik aus Renaissance, Barock, Klassik und Romantik, Weltmusik und Zeitgenössisches. Diese Vielschichtigkeit dem Publikum nahe zu bringen, ist die Passion von Enigma. Das Saxophonquartett mit Chris Haller (Sopransaxophon), Dan Markx (Altsaxophon), Samia Fayed (Tenorsaxophon) und Michael Rokoss (Baritonsaxophon) ist am 17. Juli um 21.00 Uhr auf Schloss Wolfsthurn in Mareit zu hören.

Auszeichnung für BergbauWelt Vor kurzem erhielt die BergbauWelt Ridnaun Schneeberg Post von TripAdvisor. Grund dafür war eine Auszeichnung, die der beliebten Museumseinrichtung aufgrund von Besucherbewertungen verliehen wurde. Die BergbauWelt kam dabei knapp an die höchstmögliche Bewertung heran. Die touristische Website TripAdvisor, die mo-

natlich von 340 Milllionen Besuchern aufgerufen wird, bietet dem Nutzer individuelle Erfahrungsberichte – u. a. über Geschäfte, Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten – für die eigene Urlaubsplanung. Geboten werden zudem Beurteilungen von Reisenden, Links zu Berichten aus Zeitungen, Zeitschriften und Reiseführern sowie Reiseforen.

MAULS

Kapellmeisterwechsel bei der Musikkapelle

(v. l.) VSM-Bezirksobmann Meinhard Oberhauser, Toni Puner, Kapellmeisterin Ricarda Janissen, Martin Gruber, Emmerich Lanz und Obmann Markus Leitner

Das diesjährige Pfingstkonzert der Musikkapelle Mauls im bis zum letzten Platz gefüllten Saal im Haus der Dorfgemeinschaft von Mauls leitete zum ersten Mal die neue Kapellmeisterin Ricarda Janissen aus Albeins. Den Besuchern wurde ein abwechslungsreicher Abend geboten mit Bearbeitungen klassischer Werke im ersten und mit moderner Film- und Unterhaltungsmusik im zweiten Teil. Eröffnet wurde das Konzert mit dem bekannten Konzertmarsch „Abschied der Slawin“ von Wassili Agapkin. Weiter ging es mit einer Fantasie aus „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber, die den 42 Musikanten jede Menge musikalisches Feingefühl abverlangte, bevor mit Franz Schuberts „Militärmarsch Nr. 1“ und Iosif Ivanovicis melodischem Walzer „Donauwellen“ der erste Teil beendet wurde. Großen Applaus gab es für die junge Hornistin Valeria Sullmann, der Bezirksjugendleiter Klaus Keim das Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold überreichte, das sie mit ausgezeichnetem Erfolg erhalten hatte. Bezirksobmann Meinhard Oberhauser ehrte verdiente Musikanten für ihr langjähriges Mitwirken: Für 15-jährige Mitgliedschaft erhielt Fähnrich Emmerich Lanz das Verbandsehrenzeichen in Bronze, Trompeter Martin Gruber bekam jenes in Silber für seine 25-jährige Mitgliedschaft, Hornist Toni Puner das Ehrenzeichen in Gold für seine 40-jährige Tätigkeit. Den Geehrten wurde die Polka „Augenblicke“ des jungen Tiroler Komponisten Martin Scharnagl gewidmet. Liebhaber des Hollywoodstreifens „Fluch der Karibik“ erwartete im zweiten Teil Filmmusik von Klaus Badelt. Wahre Pop-Klassiker standen mit „Hallelujah“ von Leonard Cohen und Whitney Houstons Nummer-1-Hit „One Moment in Time“ auf dem Programm. Beendet wurde das Konzert traditionell mit dem „Flieger Marsch“ und zwei Zugaben. Es war eine rundum gelungene Feuertaufe für die neue Kapellmeisterin. Erker 07 I 15

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KULTUR

175 Jahre Musikkapelle Wiesen

Foto: Oswald Trenkwalder

Großes Jubiläumsfest mit Festakt im Juli

Den Juli über steht Wiesen ganz im Zeichen seiner Musikkapelle. Diese feiert heuer ihr 175-jähriges Bestehen. In den kommenden Tagen erreichen die Feierlichkeiten mit mehreren Konzerten, einem dreitägigen Jubiläumsfest und großem Festakt ihren Höhepunkt. Den Auftakt zum Jubiläumsjahr des im Jahr 1840 gegründeten Klangkörpers bildete im März ein viel beachtetes Jubiläumskonzert der über 50 Mitglieder zählenden Kapelle um Kapellmeister Joachim Bacher und Obmann Anton Walter. Dabei präsentierten die Musiker ihre neue CD „Märchen und Sagen aus Tirol“ mit elf Stücken. Zur Uraufführung gelangte das

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Werk „Pfeifer Huisile“ des Südtiroler Komponisten Robert Neumair. Die CD ist bei der Musikkapelle Wiesen erhältlich.

Repertoires. Konzertbeginn ist um 20.30 Uhr.

GALAKONZERT

Vom 17. bis zum 19. Juli gipfelt das Jubeljahr in einem dreitägigen Jubiläumsfest. Eingeleitet wird dieses am Freitagabend mit einer „Dirndl- und Lederhosen-Nocht“. Mit Arrangements, die das Publikum nahezu in einen Blasmusikrausch versetzt, sorgt die Pop-Rock-Blasmusikgruppe „Gehörsturz“ für ausgelassene Stimmung im Gemeindepark. Weiter geht es am späten Samstagnachmittag mit den „Fritzner Musikanten“, bevor am Abend die österreichische Stim-

Als weiteren Höhepunkt erwartet die Freunde der Blasmusik am 11. Juli in den Parkanlagen von Wiesen ein Galakonzert mit dem Sinfonischen Blasorchester Vorarlberg. Geleitet wird dieses – es zählt zu den weltbesten Blasorchestern – vom bekannten Dirigenten Thomas Ludescher. Das Ensemble mit Musikern aus Vorarlberg, Tirol, Süddeutschland, der Ostschweiz und aus Liechtenstein besticht durch seine klangliche Brillanz und die Stilistik des

JUBILÄUMSFEST

mungsband „Die Stockhiatla“ Wiesen so richtig zum Kochen bringt und den Gemeindepark in Schwingung versetzt. Am Sonntagvormittag findet nach dem Einzug der Jubel- und Gastkapellen sowie der Vereine von Wiesen und Fahnenabordnungen im Gemeindepark der Festgottesdienst und Festakt statt. Im Anschluss daran konzertiert u. a. die Bergkapelle St. Ingbert, Partnerkapelle der Musikkapelle Wiesen, mit der diese eine bald 50-jährige Freundschaft verbindet. Gegen Abend klingt das Fest mit „Die jungen Pseirer“ aus. Bei widrigen Witterungsverhältnissen finden die Konzerte in der Festhalle statt.


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DAS WIPPTAL IM FOKUS

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„RAGGIO DI SOLE NEL FORTE“, Paolo Mazzi, Franzensfeste Erker 07 I 15


KULTUR

STERZING

OBERSCHULE STERZING

Drittklässler spielen Max und Moritz

Zeitreise ins 18. Jahrhundert

Der Monat Mai ist Musicalzeit an der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ in Sterzing. In diesem Jahr waren es die Drittklässler, die Wilhelm Buschs Geschichten von Max und Moritz musikalisch und szenisch auf die Bühne brachten. Wie viel Spaß das Projekt den Kindern bereitete, konnte man bei der spritzigen Aufführung miterleben. Unter der bewährten Regie von Lehrerin Ulli Thaler und der musikalischen Leitung von Monika Palla sowie Birgit Stuffer an der Technik wurden die einzelnen Streiche mit Musik, Gesang, Darstellung und Dialogen schwungvoll in Szene gesetzt. Tamara Salcher am Klavier und Michael Pasquazzo am Schlagzeug unterstützten die Kinder musikalisch und hoben die Vorführung auf die emotionale Dichte eines Musicals. Durch die Auflocke-

Zum Thema „Das 18. Jahrhundert – Gesichter einer Epoche“ präsentierten kürzlich die Viertklässler des Real- und Sprachengymnasiums Sterzing bei einem Elternabend interessante Einblicke in die Zeit vor über 200 Jahren: Persönlichkeiten wie Madame Pompadour, Madame Tussauds, Kaiserin Maria Theresia oder der Baron von Münchhausen waren bei der Veranstaltung ebenso zu Gast wie das Wunderkind W. A. Mozart, J. W. von Goethe mit seinem „Erlkönig“ und F. Schiller mit zwei Szenen aus den „Räubern“. Auch ein Blick in die Neue Welt fehlte nicht, durch Hinweise auf Wissenswertes und Kurioses aus Amerika sowie ein Interview mit Wissenschaftlern und Abenteurern der damaligen Zeit. Ein Reiseunternehmen bewarb mit ansprechenden Foldern die Metropolen des 18. Jahrhunderts Paris, Wien und London und lockte zur Besichtigung der Sehenswürdigkeiten und zum Verweilen in den neuen Tee- und Kaffeehäusern. Dabei wurde den Eltern eine Kostprobe von englischem Tee und ty-

rung der Szenen mit bravourös gespielten Dialogen (brillant

Max und Moritz sowie Schneider Böck) wurde die erzählerische und metrische Strenge der literarischen Vorlage durchbrochen und ein heiteres, vergnügliches Max-und-Moritz-Spektakel geboten.

STERZING

Konzert des Orchesters Sonarkraft Am 19. Juli gibt das Orchester „Sonarkraft“ mit jungen Musikern und Musikstudenten aus Tirol und Umgebung im Stadttheater Sterzing virtuose Musik für Streicher und Klavier zum Besten. Auf dem Programm stehen eine Uraufführung für Streichorchester und Klavier des jungen Sterzinger Komponisten und Pianisten Josef Haller sowie selten gespielte, anspruchsvolle Werke des vorigen Jahrhunderts mit Bezug zu barocker Musik der alten Meister: Ernest Blochs „Concerto grosso No. 1“ und Michael Tippets „Fantasia concertante“ über ein Thema von Arcangelo Corelli. „Sonarkraft“ wurde im Früh-

ling 2014 gegründet und möchte sich durch seine mitreißende Art des Musizierens in die Tiroler Kulturszene einbringen. Abwechs-

pischen Süßigkeiten wie Sachertorte und Schokolademousse serviert.

Die Schüler hatten die einzelnen Beiträge unter Mitwirkung der Lehrpersonen Harald Kofler, Andrea Mair, Andrea Brunner, Sybille Mitterhofer, Evi Polig und Erika Volgger erarbeitet. Die einzelnen Persönlichkeiten traten in historischen Gewändern auf, auch das Bühnenbild war für die Inszenierung ansprechend gestaltet worden. Die historischen Kostüme stellte das Vigil Raber Ensemble zur Verfügung.

lungsreiche Programme gepaart mit unbändiger Spielfreude sind Kennzeichen des Ensembles. Mit vereinter Sonarkraft sind die jungen Künstler auf der Suche nach kreativen Herausforderungen und musikalischen Hörgenüssen. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr. Erker 07 I 15

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

VIPITENO

Nominata la nuova giunta: 5 anni con 5 vicesindaco

La SVP vota compatta contro il programma di governo presentato dal sindaco Clima molto teso durante la seduta del consiglio comunale di Vipiteno svoltosi il 17.06.2015. Il sindaco ha presentato il suo documento programmatico per il periodo 2015/2020 ponendo l’attenzione su un’amministrazione trasparente ed efficiente. Il primo cittadino ha sottolineato l’importanza di gestire una politica fiscale che sia adeguata e sopportabile dal cittadino. Ha fatto presente l’importanza di porre attenzione all’economia, favorendo lo sviluppo e l’ampliamento delle aziende locali nonostante la situazione economica difficile. Importante anche la gestione e la tutela dell’ambiente, del turismo, delle infrastrutture, la scuola e la cultura e, non ultimi per importanza, lo sport e il tempo libero. Dura la reazione della SVP, i cui consiglieri hanno ribadito la loro contrarietà in quanto il documento non contiene misure concrete e si distingue per la superficialità dei contenuti. In particolare è stata criticata la parte relativa all’economia, nella quale si afferma che il comune è quasi privo di competenze in materia. Il consigliere Josef Tschöll ha puntualizzato che è compito della politica creare la cornice entro la quale si debbono sviluppare le imprese con la conseguenza di aumento di posti di lavoro. Mentre nel comune di Racines si investe, la città di Vipiteno è destinata al lento declino e con l’attuale coalizione e un programma così debole. Dieter Thaler ha letto una lettera del consigliere SVP e medico dell’ospedale di Vipiteno, Robert Hartung, nella quale si esplica la difficile situazione del personale medico nel reparto di medicina. Il primo cittadino ha spiegato che il documento da lui presentato ha lo scopo di dettare le linee guida e i punti programmatici da mettere poi in pratica nel momento in cui siano stanziati i finanziamenti. Il programma è stato approvato con 12 voti favorevoli (Für Sterzing Wipptal, Insieme per Vipiteno e Lega Nord) e cinque contrari (Eva Frick, Werner Graus, Werner Steindl, Dieter Thaler e Josef Tschöll - tutti SVP). cm

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Mercoledì 28 maggio si è svolta la prima seduta del consiglio comunale vipitenese, con il giuramento del sindaco Fritz Karl Messner e dei consiglieri che guideranno l’amministrazione nei prossimi 5 anni. Durante la seduta non sono mancate le critiche da parte della SVP. Il candidato sindaco Dieter Thaler ha espresso il suo disappunto in quanto non è stato ancora presentato il programma di governo per i prossimi cinque anni. Il primo cittadino Messner ha informato che, secondo il regolamento dei comuni, il programma può essere presentato entro 45 giorni dopo l’elezione della giunta comunale. Il sindaco ha quindi presentato la proposta per la formazione della giunta: Christine Eisendle Recla, Maria Luise Troyer Bressan, Markus Larch – già assessori nella scorsa legislatura - Verena Debiasi e Fabio Cola di „Insieme per Vipiteno”; per la ripartizione delle competenze vedasi in calce. La proposta è stata approvata con 11 voti a favore (Für Sterzing Wipp-

tal, Insieme per Vipiteno), cinque contrari (SVP – Josef Tschöll era assente giustificato) e un astenuto (Lega Nord). Per quanto riguarda la nomina del vicesindaco, Messner ha deciso di procedere con la rotazione annuale dei suoi 5 assessori in ordine alfabetico. Fabio Cola (Insieme per Vipiteno) sarà per “primo” vicesindaco e rimarrà in carica fino al 31 maggio 2016. Per la prima volta nella sua storia Vipiteno ha un vicesindaco italiano. E’ Fabio Cola, 29 anni, insegnante di seconda lingua nelle scuole elementari tedesche. Con oltre 220 preferenze è stato il più votato in seno alla lista “Insieme per Vipiteno”, partner di coalizione della lista civica “Für Sterzing” del sindaco Fritz Karl Messner. “E’ un importante riconoscimento per la lista Insieme per Vipiteno da 20 anni protagonista alla guida dell’amministrazione vipitenese - rivela il neo-vicesindaco - non solo per gli oltre 400 vipitenesi


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

LA NUOVA GIUNTA COMUNALE: SINDACO Fritz Karl Messner, Für Sterzing Wipptal Competenze: Finanze, sanità pubblica (insieme al consigliere Helmuth Volgger), urbanistica, sport (diritto di consultazione del Vicesindaco Fabio Cola), cura dell’ambiente urbano (insieme all’assessora Verena Debiasi), verde pubblico, piste ciclabili e passeggiate, lavori pubblici che non sono stati delegati agli assessori, rapporti con comuni e organizzazioni estere, polizia municipale, viabilità

Nominate le nuove giunte comunali nei comuni della Wipptal.

VICESINDACO Fabio Cola, Insieme per Vipiteno -

COMUNE DI BRENNERO

COMUNE DI VAL DI VIZZE

A fine maggio si è svolta la prima seduta del consiglio comunale del comune di Brennero. Il sindaco dopo aver presentato il suo programma ha quindi presentato la proposta per la formazione della giunta. La squadra che lo affiancherà durante questi cinque anni di legislatura è composta da Franz Plattner, Dolores Oberhofer e Giovanni Pederzini (Noi per Brennero). La carica di vicesindaco sarà svolta per la prima parte della legislatura da Franz Plattner e per la seconda da Dolores Oberhofer. Al rappresentante di lingua italiana Giovanni Pederzini il sindaco ha affidato le seguenti competenze: frazione di Brennero, scuole e scuole materne in lingua italiana, cultura italiana, anziani (Brennero), immagine paese Brennero, affari militari e zona sportiva Brennero.

Approvata a maggioranza anche la giunta del Comune di Val di Vizze. Il neo-sindaco eletto Stefan Gufler sarà affiancato da David Volgger, che assumerà la carica di vicesindaco, Maria Rabensteiner Leitner e Edith Seidner Tschöll (tutti SVP). L’assessora Edith Seidner Tschöll era stata eletta consigliera ma, a causa della rinuncia alla carica per motivi di salute di Renate Ainhauser Delueg, per rispettare le quote rosa è stata nominata assessore.

Zusammen für Sterzing

Competenze: Cultura, scuola e scuole materne in lingua italiana (comprese costruzione e manutenzione degli edifici), giovani (diritto di consultazione dell'assessora Verena Debiasi), affari sociali, edilizia sociale ed agevolata, diritto di consultazione in materia di sport;

ASSESSORA Verena Debiasi, Für Sterzing Wipptal Competenze: Scuole e scuole materne in lingua tedesca e asili nido (comprese costruzione e manutenzione degli edifici), biblioteche (incluse costruzione e manutenzione degli edifici), ambiente, alleanza per il clima, diritto di consultazione in materia di giovani, integrazione, cura dell'ambiente urbano (insieme al sindaco) ASSESSORA Christine Eisendle Recla, Für Sterzing Wipptal Competenze: Frazioni, agricoltura, cantiere comunale, personale, politica per anziani (insieme alla consigliera Valeria Casazza) ASSESSORE Markus Larch, Für Sterzing Wipptal Competenze: Gestione e smaltimento dei rifiuti inclusa la costruzione del centro di riciclaggio (insieme alla consigliera Edith Gander), approvvigionamento idrico ed acque reflue, Azienda elettrica comunale, economia, gemellaggi ASSESSORA Maria Luise Troyer Bressan, Für Sterzing Wipptal Competenze: Patrimonio, cultura in lingua tedesca incluse costruzione e manutenzione di edifici per la cultura, mobilità pubblica, costruzione e manutenzione di strade, piazze e marciapiedi, politica familiare e femminile (insieme alla consigliera Valeria Casazza).

che il 10 maggio hanno voluto darci fiducia, ma è e vuole essere un riconoscimento importante per un’intera comunità, quella italiana, che non intende rinunciare ad un ruolo da protagonista nel rilancio della no-

stra città. Una nomina – conclude Cola – che assume anche un valore assoluto per i giovani vipitenesi, finalmente ci viene riconosciuto un importante ruolo di responsabilità all´interno della comunità”.

COMUNE DI FORTEZZA Giunta fatta anche per il Comune di Fortezza. Il neoeletto sindaco Thomas Klapfer e l’Obmann dell’Svp Richard Amort hanno concluso rapidamente i colloqui con le parti in lizza ed hanno deciso i nomi dei quattro assessori.Thomas Klapfer ha nominato il suo vice, il sindaco uscente Richard Amort. Scontata la riconferma di Thomas Kerschbaumer, assessore uscente e rappresentante di Mezzaselva, dunque delle frazioni. Ad affiancare il sindaco inoltre Luciana Pivetta della lista “Fortezza vive” e Ingrid Lorenzin (SVP).

COMUNE DI CAMPO DI TRENS Il neo-sindaco Faistnauer Peter (Freie Liste Freienfeld) è riuscito, seppur con una maggioranza minima, a fare approvare la sua proposta per la formazione della giunta. Otto i voti favorevoli e sette i contrari. La SVP ha dimostrato la sua buona volontà a collaborare e si è così riusciti a evitare l’intervento di un commissario e nuove elezioni a novembre. Faistnauer sarà affiancato da Verena Hochrainer, Oswald Mair e Anton Salcher. COMUNE DI RACINES Giunta fatta anche per il Comune di Racines. Anche se non all’unanimità, è stata approvata dal consiglio comunale la proposta presentata dal sindaco Sebastian Helfer. La squadra che lo affiancherà per i prossimi cinque anni è composta da: Thomas Strickner, Paul Gschnitzer, Matthias Braunhofer, Gabriela Hilber e Marlise Hofer Leitner. cm Erker 07 I 15

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Alexander Langer Il figlio scomodo di Vipiteno

“A mia madre chiedo: perché non odiamo gli italiani?” In questa ingenua e terribile domanda un bimbo sì e no decenne avverte che “il clima in casa è diverso da quello fuori” (Minima personalia, un’autobiografia). Ha già intuito il dilemma e il dramma di questa sua terra bella e difficile. Vi è già, in queste sorprese parole di fanciullo, la prefigurazione delle sue intuizioni posteriori. “Insieme a diversi amici comincio a capire - a metà degli anni Sessanta – che forse un gruppo misto

può essere la chiave per capire ed affrontare i problemi del Sudtirolo”. Proprio quello che allora non si voleva. Quanto più saremo di-

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visi, tanto più ci comprenderemo, ebbe a dire, infelicemente, ma con largo consenso, un noto e influente uomo politico SVP. E Alexander Langer diventa, per questa visione politica, il nemico più pericoloso. Con lucida, e per lui dolorosa, preveggenza, confessa che fin dal 1978 vede arrivare nel Sudtirolo la “schedatura etnica”. Le gabbie etniche, le “nuove opzioni”, il più grave attentato alla democrazia, il più grave avvelenamento dei rapporti interetnici nel Sudtirolo dall’accordo Hitler-Mussolini e le “opzioni” dal 1939 in poi. Fu questa una delle sue grandi battaglie. Perduta? Non importa. Il suo ardore in battaglia non era quello dell’eroe grandioso e vincitore, ma quello dell’alfiere, di colui che reca e tiene alta la bandiera. Una bandiera che si è via via caricata di simboli, i pesanti simboli delle sofferenze e delle speranze di tutti gli umiliati e offesi del mondo. Alexander ci aveva fatto credere che la fedeltà al proprio ideale avrebbe potuto fargli superare ogni ostacolo. La sua attività come parlamentare europeo e come animatore carismatico di tutti i tentativi sul piano locale di creare nel Sudtirolo una patria diver-

sa, senza steccati etnici né barriere ideologiche, ce lo avevano fatto credere immortale; apparentemente sconfitto nel breve termine dalla pavidità di chi dei sogni ha paura, ma pur sempre invincibile nel suo coraggio e nella sua abnegazione. Una grande luce per più generazioni di giovani. Dicevano di lui che era un sognatore, un povero idealista fuori dal mondo. Io credo invece che Alexander fosse ben dentro le cose del mondo. Ogni suo impegno politico o sociale o umanitario era sempre così concreto, così pragmatico, così impregnato di realtà che diventava per molti di noi impossibile accettare come reale il terribile mondo che lui ci mostrava. Ricordo una serata, dolce e inquietante insieme, ad un anno dalla sua scomparsa, nel cortile del liceo di lingua tedesca, organizzata dall’associazione culturale Juvenilia e dalla lista civica Insieme per Vipiteno/Zusammen für Sterzing. Assente la Vipiteno ufficiale e “presenzialista”, decisa a tacere su questo figlio scomodo. Cento persone in attento silenzio resero atto di testimonianza verso questo campione delle piccole patrie, a partire dal suo piccolo Sudtirolo. La lettura di brani dei testi in tedesco e in italiano che costituivano il testamento spirituale di questo irriducibile apostolo della “patria comune” per tutti i gruppi linguistici in Sudtirolo ha certo lasciato un segno in quanti si erano qui raccolti: se non altro la volontà di capire meglio. Forse è stato questo l’omaggio più nobile e commosso che la sua città gli abbia concesso. Il 2 luglio 2005, nel decennale del-

la sua scomparsa, il Comune di Vipiteno ha accolto la proposta della lista civica Bürger Forum Cittadini di ricordare questo concittadino, che pure era stato tenace avversario della politica della SVP, intitolandogli una “piazza” davanti alle scuole elementari di lingua tedesca e italiana di Via Frana. “Questo piazzale è forse un po’ modesto – commentò Verena Debiasi, rappresentante di Forum ma proprio per questo consono al personaggio. E soprattutto ospita le due scuole italiane e tedesche. In questo cortile non ci sono mai stati problemi di convivenza, non sono mai stati tirati su muri di divisione, come è successo in altre scuole della provincia!” Qui il nome di Alexander sta proprio di fronte a quello di Don Milani, a cui è intitolata la scuola italiana: un’altra figura scomoda per una società conservatrice, una delle persone più amate da Alexander, che tradusse in tedesco il suo dirompente libro “Lettera ad una professoressa”. Nel nuovo progetto di ristrutturazione del polo scolastico è previsto di rivalutare il luogo, attribuendogli la dignità di un vero e proprio piazzale cittadino. Con al centro, questo l’auspicio del progettista, una scultura dedicata a questo importante ma scomodo figlio di Vipiteno. Non sono più a Vipiteno da molti anni - ebbe a dire in un’intervista rilasciata all’Erker nell’ottobre del 1994, pochi mesi prima della sua morte - ma non ho alcun altro luogo a cui mi senta di appartenere, un luogo dove mi senta a casa mia e che conosco intimamente. Dove io so il colore degli alberi e dell’erba. ap


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Dal Sudtirolo a Srebrenica Non una commemorazione ma un bilancio ideale riconoscimento e il riconoscimento delle solide basi, anche giuridiche, dell’agire politico di Alexander Langer

Edi Rabini è stato amico fraterno di Alexander Langer. È attualmente presidente della Fondazione Alexander Langer Stiftung e curatore con Adriano Sofri della raccolta antologica “Alexander Langer - Il viaggiatore leggero - Scritti 1961-1965”, ed. Sellerio. Di ritorno da Bruxelles, dove è stato uno dei relatori della seduta dedicata dal Gruppo Verde del Parlamento Europeo al “testimone visionario del nostro tempo”, ha scritto per l’Erker questo suo intervento. Ne sapevamo ben poco del nostro passato quando incrociai per la prima volta Alexander Langer al Festival Studentesco di Bolzano nel 1964. Ci aiutò poi a trasformarlo, fino al 1967, in un evento colmo di speranze per la possibile interazione tra scuole tedesche, ladine e italiane. I nostri genitori ci avevano risparmiato i loro ricordi più dolorosi della guerra: per scelta educativa, per le difficoltà che ci ha detto Primo Levi, anche per paura. Intuivo che c’era molto di non detto o non dicibile nella mia stessa famiglia, con papà veneto e mamma tedesca di Truden/Trodena non optante, il nonno ucciso a Bolzano il 3 maggio 1945, ultimo giorno della guerra. La guerra non finisce da un giorno all’altro. L’ho capito a Srebrenica. Si vive in un dopo terremoto, in attesa di nuove scosse che possono sempre tornare. Ci sono pochi testimoni che desiderano verità e giustizia, e la paura di chi per strada incontra il carnefice che non ha passato un giorno a doversi pentire. Negli incontri del primo piccolo “Gruppo misto”, di cui racconta Alexander Langer nella sua autobiografia “minima personalia”, cercavamo di capire la storia della nostra terra con le reciproche omissioni e

reticenze. “Perché noi non odiamo gli italiani” si chiedeva rimproverando timidamente il silenzio ai genitori. Nel 1965 aveva beneficiato dell’a-

tà del Concilio, la primavera di Praga ci aveva aperto la strada verso l’impegno politico. Era arrivato anche da noi il ‘68, cosmopolita, internazionalista, libertario: “pensare

si è affermata una generazione ben agguerrita di (allora) giovani storici che ha elaborato notevoli strumenti di comprensione del nostro comune passato. Sono stati pubblicati fino al

micizia con Albert Mayr-Nusser per pubblicare su Offenes Wort la storia del padre Josef, che si era rifiutato di giurare a Hitler e morì durante il viaggio verso il Lager. Ma ci vollero anni prima che il suo gesto venisse riconosciuto e onorato.

globale e agire locale” si diceva. Ma l’approvazione dello Statuto di Autonomia nel 1972 ci lasciò indifferenti. Alex continuò a spargere preziosi contributi alla conoscenza di aspetti meno conosciuti della nostra storia locale, con articoli ben poco citati nelle più diffuse bibliografie. Ne dà conto la raccolta curata da Riccardo Dello Sbarba e Siegfried Baur “Aufsätze zu Südtirol - Scritti sul Sudtirolo”, ed. Alpha&Beta. Nel tempo

2013 tre manuali scolastici “Passaggi e Prospettive. Lineamenti di storia locale” (Athesia ed) scritti e pensati in due lingue.

Ne sapevamo davvero poco e prevalse l’urgenza di guardare avanti, di costruire un nostro futuro. Dopo la fuoriuscita da una comunità ecclesiale che appariva ostile alle novi-

La campagna avviata da Alexander Langer per richiedere una modifica del progetto di censimento etnico nominativo che veniva introdotto per la prima volta nel 1981 e il paragone con le Opzioni del 1939, volute da Hitler e Mussolini, gli procurarono pesanti accuse di antiautonoErker 07 I 15

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mismo, ma aprirono la strada ad un salutare riflessione su un passato dimenticato. A ben leggere oggi il tanto demonizzato opuscolo sulle Opzioni 81, ci possiamo sorprendere per la moderazione del linguaggio usato, per un atteggiamento favorevole al nuovo Statuto, per una critica rigorosamente limitata alla forma che si voleva dare al censimento. In realtà, con quella Campagna, la mia generazione si trovò a confrontarsi seriamente, per la prima volta, con la dinamica messa in moto dallo Statuto d’Autonomia. Facendosi carico del rischio che una sua interpretazione etnicista si affermasse attraverso atti e prassi amministrative decise nel chiuso del circolo ristretto e riservato della Commissione dei 6. La forma decisa per il censimento non era affatto obbligata e fu un malinteso (che rimane ancora) collegarla alla norma di attuazione del 1976 sulla proporzionale nel pubblico impiego, che poteva ben funzionare anche in presenza di un censimento anonimo. Così era stato prima di allora ed è tornato ad essere dal 2006 con una riforma improvvisata, imposta da una minaccia di infrazione europea sollecitata dall’associazione Convivia, dopo aver constatato che in Sudtirolo non c’era stato negli anni un solo giudice disposto a sollevare la sua manifesta incostituzionalità. La norma su censimento venne confermata dalla maggioranza del Parlamento italiano e diventò per anni un’ arma di confronto etnico ben coltivato. Lasciò non poche vittime, Alexander Langer compreso: prima con l’esclusione dall’insegnamento, poi dalla candidatura a sindaco di Bolzano nel 1995, che era stata anche una sua scommessa di vita. La sua esclusione non era affatto dovuta, dopo che già alcune sentenze della Cassazione avevano bocciato analoghi provvedimenti. D’altra parte la sua dichiarazione ad hoc, tramite atto notorio allegato alla candidatura, era stata già accettata nelle tre tornate di elezione in Consiglio Provinciale. E dopo la sua mor-

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te diventò prassi, senza bisogno di nuove leggi, l’ammettere candidati sprovvisti di dichiarazione rilasciata all’atto del censimento. ...a Srebrenica Nel novembre 1994 eravamo stati, su incarico di Alexander Langer, con Hubert Gasser ed Enzo Nicolodi nella Tuzla assediata, per partecipare ad una delle conferenze promosse dal Verona Forum per la Pace e la riconciliazione nell’ex-Jugoslavia, dal titolo: “E’ possibile un’Europa che non sia multiculturale?”. Già si preannunciava quello che sarebbe successo: la crescita della violenza, la bomba che ucciderà 71 giovani nella piazza di Tuzla, il genocidio di Srebrenica il giorno 11 luglio 1995. Abbiamo continuato a seguire da allora le tracce del suo lavoro in quelle terre. Più intensamente, fino a sentirci in una seconda casa, a Srebrenica dal 2005, dopo il premio con-

segnato a Irfanka Pasagic e la lenta maturazione di un gruppo di giovani coraggiosi, serbi e bosgnacchi, impegnati a ricostruire le condizioni minime per la ripresa del dialogo in una città ancora profondamente ferita. A loro (costruttori di ponti, saltatori di muri, traditori della compattezza etnica) verrà consegnato il 2 luglio di quest’anno a Bolzano il nuovo Premio che segna la decisione di realizzare la nostra tradizionale manifestazione “Euromediterranea”, dal 2 all’11 luglio, tra Tuzla, Sarajevo e Srebrenica. La “lezione bosniaca” stava modificando gli orientamenti dell’Unione Europea, ma gli accordi di Dayton che misero fine alla guerra non seppero tenerne conto. Già il 1° febbraio 1995 il Consiglio d’Europa aveva infatti adottato una nuova “Convenzione quadro per la tutela delle minoranze nazionali”, parte integrante della protezione internazio-

nale dei diritti dell’uomo. All’art 3 precisa che “ogni persona che appartiene ad una minoranza nazionale ha diritto di scegliere liberamente se essere trattata o non trattata in quanto tale e nessuno svantaggio dovrà risultare da questa scelta o dall’esercizio dei diritti ad essa connessi”. Ed è in nome di questo principio che la Corte europea dei diritti dell’uomo ha messo il 22 dicembre 2009 una sentenza favorevole al ricorso di Jakob Finzi, noto esponente della piccola comunità ebraica, e di Dervo Sejdic, leader di quella Rom, contro la BiH, perché la legge elettorale impediva loro di candidarsi in quanto non appartenenti ai tre „popoli costitutivi“. Un monito contro ogni forma di esclusivismo etnico, che si fa nuovamente minaccioso in Europa. Un riconoscimento delle solide basi, anche giuridiche, dell’agire politico di Alexander Langer. Edi Rabini

All’associazione Adopt Srebrenica il Premio Alexander Langer 2015 Il Comitato Scientifico della Fondazione Langer ha deciso di assegnare il Premio Internazionale Alexander Langer per il 2015 all’associazione Adopt Srebrenica. L’idea del progetto Adopt Srebrenica nasce nel 2005, in occasione del conferimento del Premio Internazionale Alexander Langer alla dottoressa Irfanka Pašagić, psichiatra originaria di Srebrenica, per il suo impegno nell’assistenza alle donne vittime di violenze fin dall’inizio del conflitto serbo-bosniaco. Tra gli obiettivi iniziali del progetto c’era la volontà di provare a verificare le potenzialità di un gruppo misto interetnico in un contesto profondamente segnato dalle conseguenze del conflitto, in particolare per favorire la maturazione di iniziative di dialogo interculturale, di elaborazione della memoria, di gestione nonviolenta dei conflitti, rivolte in particolare alle nuove generazioni, strette tra il peso insopportabile di quanto è avvenuto e gli sforzi faticosi per guardare avanti. L’idea complessiva del progetto Adopt Srebrenica prende ispirazione dall’ultimo punto del “Tentativo di decalogo per la convivenza inter-etnica” di Alexander Langer “Le piante pioniere della cultura della convivenza: gruppi misti inter-etnici”. In questi anni è stato svolto un lavoro intenso basato

principalmente sulla creazione di relazioni e sul dialogo (con le persone e con il territorio), che ha fatto crescere e ha rafforzato il gruppo Adopt Srebrenica, rendendolo un soggetto riconosciuto a livello locale e internazionale per quanto riguarda la promozione di una cultura della convivenza interetnica, della pace, del rispetto dei diritti umani e della tutela delle minoranze, dell’anti-discriminazione e della gestione non-violenta dei conflitti. La consegna del premio avrà luogo a Bolzano il 2 luglio 2015, nell’ambito dell’apertura del tradizionale incontro “Euromediterranea 2015” che si svolgerà poi dal 3 all’11 luglio in Bosnia-Erzegovina (Tuzla, Sarajevo e Srebrenica). Con questo premio annuale la Fondazione intende onorare e tenere vivo il ricordo di Alexander Langer, presentando all’opinione pubblica il lavoro di persone anche sconosciute che, con scelte coraggiose, indipendenza di pensiero, forte radicamento sociale sono capaci di illuminare situazioni emblematiche e strade innovative. cm


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Zecche: un problema che ritorna Quest’anno sono particolarmente numerose Con l’inizio della bella stagione, nel periodo tardo primaverile e fino ad autunno inoltrato, si rinnova puntualmente il problema delle zecche, parassiti ematofagi che colpiscono mammiferi domestici e selvatici, uccelli (colombo) e roditori. Le zecche sono pericolose anche per l’uomo, al quale possono trasmettere gravi malattie. Nel nostro caso, il problema è rivolto ai nostri cani e gatti che, in questo periodo, sono esposti all’attacco delle zecche, spesso con pericolose conseguenze. Che cosa sono le zecche? Le zecche sono parassiti esterni, appartenenti alla classe degli Aracnidi, ordine Ixodidi. Sono diffuse in tutto il mondo e se ne conoscono circa 900 specie. In Italia ne sono state segnalate circa 40 specie, le più frequentemente diffuse sono le “zecche dure” e, tra queste, la “zecca dei canili”, frequente nei centri di accoglienza di randagi, e la “zecca dei boschi”, frequente nelle zone boschive, quella che parassita i nostri cani. Le zecche sono di colore bruno-grigiastro e, approssimativamente, grandi come una lenticchia; vivono a terra, sull’erba, sulla lettiera dei boschi in attesa dell’ospite a cui aggrapparsi, facilitate dalla presenza di speciali ventose. Da questo momento il parassita inizia la ricerca del sito sulla cute, dove potere infiggere la testa (rostro) succhiandone il sangue. Il pasto può durare da ore fino ad alcuni giorni dopo di che la zecca si lascia cadere; in questo momento il suo volume può aumentare fino a 100 volte. Quando si sviluppano le zecche e quanto sono resistenti? Il loro ciclo vitale si svolge in tre fasi (larva-ninfa adulto); con la bel-

la stagione abbandonano lo stato di letargo e vanno in cerca del primo pasto di sangue; per la germinazione della uova, la temperatura ottimale si aggira intorno ai 1520 gradi, favorita da un elevato tenore di umidità. L’accoppiamento avviene sempre sull’ospite: alla fine il maschio muore e la femmina può deporre anche migliaia di uova, avvolte in una sostanza particolare che le tiene unite e le protegge dalle avversità ambientali, in particolare la disidratazione.

Alberto Covi

Le zecche sono parassiti molto resistenti. In inverno tendono ad interrarsi fino ad una profondità di 10 cm ed a cadere in una specie di letargo; possono rimanere digiune per lunghissimi periodi (la zecca del piccione per es. anche diversi anni); studi scientifici hanno dimostrato che possono resistere anche al congelamento. Quindi l’innalzamento globale delle temperature e, ultimamente, inverni brevi e poco rigidi, favoriscono la sopravvivenza del parassita ed il suo sviluppo.

la malattia di Lyme nell’uomo, che si manifesta con febbre e, se non curata, con gravi problemi articolari. Queste malattie si manifestano con sintomi diversi ma. se il cane mostra dimagrimento, apatia, anemia con pallore delle mucose, febbre intermittente e dolori articolari, è opportuno consultare immediatamente un veterinario ed eseguire specifici esami di laboratorio per potere intervenire con una adeguata terapia. Esistono in commercio diversi prodotti per la prevenzione di questi parassiti: collari antizecche e presidi spot-on (pipette) che proteggono l’animale per alcuni mesi; sono da utilizzare da primavera fino al tardo autunno. Di fondamentale importanza: al termine di ogni passeggiata controllare il cane; le zecche sono facilmente rintracciabili e vanno tolte, utilizzando una pinzetta e agganciando il parassita il più vicino possibile alla pelle, senza strappare ma esercitando una trazione costante, onde evitare che rimanga infissa la testa nella cute. Evitare l’uso di olio o solventi cercando di affogare la zecca: questo provoca vomito nel parassita

il quale inietta tutto il contenuto del suo stomaco, agenti responsabili di malattie compresi, all’interno dell’ospite. Alla fine, disinfettare. Se l’operazione non dovesse avere successo, meglio rivolgersi al proprio veterinario. Infine, considerando che le zecche possono trasmettere gravi malattie anche all’uomo, per chi è solito fare passeggiate od escursioni, alcuni suggerimenti: - utilizzare vestiario adeguato, pantaloni lunghi e magliette di colore chiaro, sulle quali le zecche sono facilmente individuabili; - al ritorno a casa controllare l’assenza di parassiti sugli abiti e fare una doccia; - se ci si accorge di essere stati morsi da una zecca, consultare immediatamente il medico. - nel caso non si sia accorti di essere stati morsi e solo successivamente comparissero arrossamenti e gonfiore della cute (cd. eritema migrante) recarsi immediatamente dal vostro medico oppure al pronto soccorso. Alberto Covi Servizio veterinario della ASL di Bressanone

Quali malattie possono trasmettere ai cani e come ridurre il rischio di morso da zecca? Nella nostra zona le zecche possono trasmettere ai cani malattie quali babesiosi erlichiosi e la borreliosi, la quale è responsabile delErker 07 I 15

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Eventi di luglio nella Wipptal

PR

Ce n’è per tutti i gusti: manifestazioni culturali e di intrattenimento, escursioni e passeggiate

MUSICA IN MINIERA: UNA SUGGESTIVA ESPERIENZA Una serie di concerti in un ambiente molto suggestivo la „musica in miniera“ presso il Mondo delle miniere Ridanna Monteneve a Masseria. Il 18 luglio alle ore 20.00 si esibirà Mark di Falzes. L’artista con la sua voce particolare è conosciuto anche oltre l’Alto Adige ed è entrato nei cuori dei suoi fan. Tra i suoi pezzi molto conosciuti i classici di Heintje e Jantje Smith e molti altri da lui stesso composti. Durante il concerto Mark si esibirà con suo padre Werner. Una parte dell’incasso sarà devoluto per i bambini malati di mucoviscidosi. (euro 7,00) Il 25 luglio alle ore 20.00 sarà la volta dei Südtiroler Rifflblech con il loro primo CD „Herz Ass“. Il gruppo è composto da sette musicisti che suonano in rinomate orchestre internazionali. Il loro repertorio va dalla musica tradizionale boemica a composizioni proprie dallo stile Pop/Rock. (euro 12,00) Come da tradizione la serie di concerti si concluderà con il gruppo Tun Na Kata di Vipiteno. I ragazzi si esibiranno il 1° agosto alle ore 20.00. Il gruppo nato da un’idea di Uschi e Franco Perini si esibisce dal 1998 e attualmente può vantare ca. 100 esibizioni dal vivo. Quest’anno saranno accompagnati dal musicista Max Castlunger. (offerta libera) Prenotazioni tel. 0472 656364 o ridnaun.schneeberg@bergbaumuseum.it. Dopo i concerti alla “Knappenstube” viene servita una zuppa calda. Al momento presso il Mondo delle miniere potrete ammirare due interessanti mostre: “I ghiacciai della Val Ridanna, ieri - oggi - domani” e „La gigantessa di Ridanna Maria Fassnauer “ Da metà maggio il Mondo delle miniere offre escursioni in miniera a ore o tutta la giornata. Un appuntamento da non perdere: il 12 luglio la tradizionale Bergmannsfest con una processione festiva a partire dalle ore 9.45, S. Messa alle ore 10.00 e concerto della „Knappenkapelle“ di Ridanna alle ore 11.00.

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Numerose le iniziative predisposte per il mese di luglio dalle Associazioni Turistiche locali, in collaborazione con diverse associazioni e con la Latteria Sociale di Vipiteno per intrattenere grandi e piccini, residenti ed ospiti. Il programma mensile fonde insieme natura, divertimento e, naturalmente, degustazione dello yogurt e visite alla latteria. Iniziano infatti il 5 luglio le tradizionali Giornate dello Yogurt, alle quali fa da contorno un ampio e vario calendario di manifestazioni: si va dall’intrattenimento alla cultura, dalla musica al folclore alle escursioni guidate di vario tipo, dalla scoperta della natura alle passeggiate in carrozza trainata da cavalli. Il 22 e il 29 luglio si terrà un’altra manifestazione che ormai caratterizza da anni i mercoledì dell’estate vipitenese: quella dei Laternenparty nella zona pedonale di Vipiteno, nel corso dei quali i ristoratori propongono diverse prelibatezze culinarie. Ad animare il centro storico di Vipiteno an-

che, in diverse giornate, oltre al settimanale mercato tradizionale, il mercato contadino, il mercatino di artigianato artistico e il mercatino delle pulci. Vengono organizzati tour guidati con mountain bike volti a esplorare le bellezze nascoste della nostre vallate. Numerose anche le escursioni guidate alla scoperta della vita nei masi contadini, all’osservazione naturalistica dell’affascinante mondo della flora alpina. E poi tanta musica per tutti i gusti: dai concerti di musica classica ai concerti delle bande musicali locali. Non manca nemmeno una serata del ballo liscio, per gli appassionati del genere. Di sicuro interesse saranno per tutti, residenti ed ospiti, le visite al mondo delle miniere a Masseria e la visita guidata al tunnel di base del Brennero. Per orientarsi in questo ricchissimo calendario di proposte sarà bene rivolgersi alle Associazioni turistiche della nostra zona.

Polisportiva nuoto: grandi risultati ai campionati provinciali A metà giugno si sono tenuti a Bolzano, presso la piscina olimpionica, i campionati provinciali della categoria esordienti. Le ragazze di Mirja Ottaviani non si sono fatte intimorire dalle squadre più blasonate, ma hanno nuotato alla grande, portando a casa diverse medaglie. Alena Barbolini, grazie ai titoli nei 200 delfino e negli 800 stile libero più il secondo posto nei 400 stile libero e nei 100 delfino ha ottenuto la qualificazione ai campionati italiani di categoria che si terranno a Rovereto in luglio. Karolina Seeber ha vinto l’oro nei 100 stile libero è giunta seconda nei 50 rana e terza nei 100 delfino e 100 rana. Cristina Niccolai è vicecampionessa provinciale dei 200 dorso, mentre negli 800 stile libero Lisa Eisendle è salita sul podio chiudendo al terzo posto. Infine la staffetta 4 x 50 stile libero categoria esordienti B, composta da Kiki See-

ber, Timea Mauthova, Hannah Mair e Maya Malfertheiner ha portato a Vipiteno un bella medaglia d’argento. Un complimento va fatto anche alle atlete che se non sono riuscite a salire sul podio hanno comunque nuotato i loro record personali, dimostrando così l’ottimo lavoro svolto negli allenamenti in vasca a Vipiteno. L’allenatrice, unitamen-

te ai suoi collaboratori e al direttivo della Polisportiva si sono dichiarati pienamente soddisfatti dei risultati ottenuti. us


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CALENDARIETTO Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 19.07.15: Festa campestre in sede.

C.F. VIPITENO STERZING

Liete novità dal settore giovanile

A metà giugno si è chiusa la stagione sportiva 201415 della rinnovata società sportiva CF Vipiteno. Da giugno 2014 è infatti ufficialmente in carica il nuovo gruppo dirigente che eredita una difficile situazione economica e tecnica. Le principali attenzione e cura sono state rivolte al settore giovanile, che, ormai ridotto ai minimi termini, aveva in organico una sola squadra pulcini e un esiguo numero di bambini della Scuola Calcio. Nella stagione appena trascorsa si è riusciti a ricreare interesse nei ragazzi per il calcio e si sono più che raddoppiate le iscrizioni raggiungendo la quota di 100 bambini solo nel settore maschile. Si sono formate quindi la squadra esordienti guidata dagli allenatori Lorenzoni Fabio e Bacher Patrick e la squadra Pulcini VSS guidata da Linossi Stefano e Mahni Mohamed. Inoltre si è rifondata la Scuola Calcio con bambini delle annate 2006-07-08-09. Grande motivo di orgoglio è proprio la Scuola Calcio dove si è registrato un vero e proprio boom di iscrizioni. In previsione della nuova stagione, il gruppo dirigenziale, nell’ottica del rinnovamento continuo, ha già programmato una vasta serie di iniziative e di novità sempre cercando di migliorare l’offerta sportiva. La prima novità riguarda un gradito ritorno in “valle” di Blasbichler Michael in qualità di Responsabile e Coordinatore di tutto il settore giovanile oltre che di allenatore di una squadra giovanile. Blasbichler ritorna a lavorare nell’Alta Val Isarco dopo 8 anni di esperienza maturata presso il settore giovanile della società professionistica FC Südtirol. A lui è stato affidato il compito di organizzare in collaborazione con gli allenatori un programma di allenamento specifico per ogni età mettendo a disposizione la propria esperienza professionale sviluppata in tutti questi anni in una società professionistica.

Un’altra novità riguarda l’accordo di collaborazione con la Società calcistica del Val Ridanna a partire dalle squadre Esordienti. Tale collaborazione riguarda anche la formazione di un gruppo di allenatori che, confrontandosi e condividendo le proprie esperienze, possano migliorare le proprie conoscenze da “trasmettere” ai ragazzi. La prossima stagione agonistica prenderà il via attorno al 20 luglio e vedrà un ulteriore ampliamento delle squadre iscritte con una squadra Giovanissimi annate 2001/02 (che giocherà sotto il nome di Ridanna), 3 squadre Esordienti annate 2003/04 (di cui 2 sotto il nome Vipiteno), 3 squadre pulcini del CF Vipiteno annate 2005/06 e la Scuola Calcio che andrà dalle annate 2007 fino alla 2009; mentre i bambini del 2010 potranno iniziare dalla primavera 2016. Infine sempre nell’ottica di migliorare le qualità e le conoscenze degli allenatori e di conseguenza le capacità dei piccoli atleti, il CF Vipiteno ha riallacciato il progetto di “affiliazione” con la Società professionistica di serie A del Chievo Verona. Questo consentirà di avere una “formazione continua” degli allenatori che potranno partecipare a Stage e incontri formativi; inoltre sarà possibile far partecipare i nostri ragazzi a tornei e manifestazioni varie organizzate dal Chievo. Già nell’ultima stagione si è iniziato a partecipare a queste attività, da segnalare ad esempio la trasferta di tutta la squadra Esordienti per vedere la partita Chievo-Milan. La visione di tutte le partite casalinghe del Chievo è completamente gratuita sia per gli atleti che per gli accompagnatori del CF Vipiteno. Per ultimo verrà riproposto il memorial “Luca Cemin” manifestazione calcistica ormai divenuta punto fisso da diversi anni che si svolgerà presso il centro sportivo di Vipiteno nel primo fine settimana di Agosto.

CAI Vipiteno Escursionismo 12.07.15: Escursione al Waldnersee – Valle Aurina. 02.08.15: Tofana di Rozes, escursione e ferrata. GAM 07.07.15: Sentiero dei Fiori. Escursione su sentiero attrezzato, dal Passo del Tonale a Cima di lagoscuro. 18/19.07.15: Cima Olperer. Mountain bike 18.07.15: S. Vigilio di Marebbe-Pederu Lavarella-Lago del Limo-S. Vigilio. Cultura 24.07.15: Cineclub montagna: proiezione di capolavori del cinema di montagna. Film documentario sulla grande guerra nelle Dolomiti. A seguire momento conviviale. Sede CAI 0re 20.15. CAI Fortezza 12.07.15: Gita al Rif. Juac in Val Gardena. 26.07.15: Gita a Zirago con gli amici del CAI Brennero. CAI Brennero 09.07.15: Gita al Lago di Resia. 18.07.15: Bicicletta da S. Candido a Bressanone per tutta la famiglia. 25/26.07.15: Attendamento a Zirago. 26.07.15: Festa sezione a Zirago. Biblioteca civica Vipiteno 21.07.15: Francesco Roat, autore di numerosi racconti, romanzi e saggi, presenta la sua ultima opera: Desiderare invano. Il mito di Faust in Goethe e altrove. Il libro non è solo un commento al capolavoro goethiano, ma si interroga sui temi quali le dinamiche del desiderio smodato, la tracotanza e il superomismo: da Lucifero a Hitler. Ore 20.30.

Udienza del difensore civico presso la sede dell’Ispettorato all’agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 24 luglio 2015 dalle ore 9.30 alle ore 11.30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301 155.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 94 Erker 07 I 15

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Verkorkste Saison von Barbara Felizetti Sorg Die Wipptaler Fußballclubs blicken auf eine verkorkste Saison zurück. Lediglich der ASV Freienfeld in der 1. Amateurliga konnte seine Ziele erreichen und beendete die Meisterschaft auf dem 5. Platz. In der 2. Amateurliga konnten Franzensfeste und die Auswahl Ridnauntal die Klasse knapp halten. In der 3. Amateurliga klassierten sich Sterzing und Wiesen im Mittelfeld, während sich die Gladiators und Gossensaß auf den hinteren Rängen wiederfanden.

1. AMATEURLIGA ASV Freienfeld Auf dem 4. Platz liegend, startete der ASV Freienfeld – in dieser Saison das einzige Wipptaler Team in der 1. Amateurliga – zuversichtlich in die Rückrunde, war doch der 8. Platz als Saisonziel ausgegeben. Am Ende schaute für die junge Elf um Trainer Hannes Kinzner der 5. Tabellenrang heraus. „Für uns ist die Saison besser als erwartet verlaufen“, so Christian Wieser. „Nach so vielen Abgängen, die wir im Vorjahr zu verzeichnen hatten, hätte uns dieses Ergebnis niemand zugetraut.“ Die Mischung zwischen jungen und erfahrenen Spielern habe sich bewährt. Insgesamt holte die Elf um Trainer Hannes Kinzner im Verlauf der Meisterschaft neun Siege, zehnmal endete eine Partie unentschieden; sieben Spiele gingen verloren. Für die kommende Saison stehen keine größeren personellen Veränderungen an. „Einige erfahrene Spieler haben ihren Rücktritt angekündigt, weshalb wir auch zwei bis drei Neuzugänge haben“, so Wieser. Hannes Kinzner wird er-

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ASV Freienfeld

neut auf der Trainerbank Platz nehmen. 2. AMATEURLIGA ASV Franzensfeste Nach dem Aufstieg in die 2. Liga ist der ASV Franzensfeste mit dem Ziel Klassenerhalt in die Meisterschaft gestartet. Während im Herbst noch der 11. und damit vorletzte Tabellenrang zu Buche stand, konnte sich die Elf um Trainer Andrea Tescaro um zwei Plätze verbessern und beendete die Saison auf dem 9. Rang. „Sind wir im Herbst noch schlecht gestartet, so sind wir mit der Rückrunde, die wir als Drittplatzierte abschließen konnten, sehr zufrieden“, so Francesco Celano. Insgesamt zwölf Spiele gingen verloren, zweimal spielte das Team unentschieden; aus acht Spielen ging Franzensfeste als Sieger hervor. Das Derby gegen Ridnauntal am vorletzten Spieltag konnte die Elf mit 1:0 für sich verbuchen. In der kommenden Saison werden zwei bis drei Neuzugänge die Mannschaft verstärken, auch der Trainerposten wird neu besetzt. „Insgesamt sind wir trotz einer jungen Mannschaft gut aufgestellt“, so Celano.

Auswahl Ridnauntal Nach ihrem Abstieg aus der 1. Amateurliga vor einem Jahr musste die Auswahl Ridnauntal in dieser Saison erneut um den Klassenerhalt zittern, den das Team um Trainer Walter Zingerle auf dem 11. und damit vorletzten Platz nur äußerst knapp schaffte. Erst nach dem Schlusspfiff des Entscheidungsspiels gegen Oberau, das mit 3:2 (4:3 nach Verlängerung) gewonnen wurde, stand fest, dass die junge Elf nicht den Gang in die 3. Liga antreten muss. „Den Klassenerhalt, den wir uns als Ziel gesteckt haben, haben wir erreicht“, so Präsident Kurt Eisendle. „Da sind wir mit einem blauen Auge davongekommen, auch wenn wir in der Rückrunde gute Ergebnisse eingefahren haben.“ Sechs Siegen stehen vier Unentschieden und zwölf Niederlagen gegenüber. Der Personalstand wird sich in der kommenden Saison nur geringfügig verändern. Walter Zingerle wurde als Trainer bereits bestätigt. Torhüter Matthias Siller wechselt nach Brixen in die Oberliga. „Einige Spieler, die heuer verletzungsbedingt ausgefallen sind, kommen hoffentlich wieder zurück,

damit wir mit unserem jungen Team motiviert in die neue Saison starten können“, so Eisendle. 3. AMATEURLIGA CF Sterzing Vom Aufstieg in die 2. Amateurliga, mit dem der CF Sterzing zu Meisterschaftsbeginn geliebäugelt hatte, hat sich die Elf um Trainer Renè Rella bereits am Ende der Herbstmeisterschaft verabschiedet. Am Ende schaute für das Team der 5. Tabellenrang heraus. „Natürlich wollten wir mehr erreichen“, so Manuel Piccin. „Doch konnten wir aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen unser Ziel nicht erreichen – auch das Glück stand nicht immer auf unserer Seite.“ Aus 22 Begegnungen holte Sterzing elf Siege und zwei Unentschieden; neun Partien gingen verloren. In der kommenden Saison möchte das Team das Ergebnis auf jeden Fall verbessern. „Der Aufstieg in die 2. Liga wäre natürlich perfekt“, so Piccin. Personell wird es keine großen Veränderungen geben: zwei bis drei neue Spieler werden die Mannschaft verstärken, auch der Trainer wurde bestätigt.


DIE ABSCHLUSSTABELLEN

ASV Wiesen Nach dem Abstieg in die 3. Amateurliga im Vorjahr war für den ASV Wiesen ein Platz unter den ersten Fünf das erklärte Ziel. Am Ende musste das Team um Trainer Hanspeter Silgoner mit Platz 7 vorlieb nehmen, punktegleich mit Jenesien auf Rang 6. „Unser Ziel – ein Platz unter den ersten Fünf – haben wir fast erreicht“, so Thomas Schwitzer. „Deshalb können wir durchaus zufrieden sein.“ Besonders in der zweiten Hälfte der Rückrunde seien gute Ergebnisse erzielt worden. Neun Siegen standen sieben Niederlagen gegenüber; sechs Partien endeten unentschieden. In der kommenden Saison stehen im Verein personelle Änderungen an. Während mit einigen Spielern noch verhandelt wird, ist die Trainerbank bereits neu besetzt: Manuel Rottensteiner und Robert Hofer als Co-Trainer wechseln von Gossensaß nach Wiesen. Gladiators Ihre erste Saison beendeten die Gladiators, die großteils aus im Wipptal stationierten Berufssoldaten besteht, auf dem 10. Tabellenrang. Nicht weniger als 16 Spiele wurden verloren; aus drei Spielen gingen die Gladiators als Sieger hervor, einmal wurde Remis gespielt. Ins Auge sticht das Torverhältnis: 16:113. Nachdem im Herbst einige Spieler aufgrund ihres Verhaltens aus der Mannschaft ausgeschlossen worden waren, wollte das Team mit neuer Motivation in die Rückrunde

starten. „Purtroppo non siamo riusciti a fare delle grandi cose“, so Livio Antonio Pandolfi. „Per diversi motivi – ognitanto non abbiamo raggiunto il numero di giocatori necessario o non ci siamo presentati al campo – abbiamo subito una sanzione pecuniaria di 1.200 euro e siamo stati cancellati dal campionato.“ Das Team hat daraufhin beim Sportgericht Rekurs eingereicht; die offizielle Entscheidung stand bei Drucklegung des Erker noch aus. Damit ist die Zukunft der Gladiators derzeit noch ungewiss. ASV Gossensaß Mit einer blutjungen Truppe war das Trainerduo Manuel Rottensteiner und Robert Hofer in die Meisterschaft gestartet – die in sie gesetzten Erwartungen konnte sie allerdings nicht erfüllen. Der 11. und damit vorletzte Tabellenrang war die magere Ausbeute der Elf. „Die Rückrunde ist auf jeden Fall positiver verlaufen als die Hinrunde“, so Vize-Sektionsleiter Wolfram Girtler. „Sicher haben wir zu Beginn der Saison mehr erwartet und es wäre auch mehr drin gewesen.“ Am Ende standen zwei Siegen und drei Unentschieden 17 Niederlagen gegenüber. Für die nächste Saison hat sich das Team zwar mit einigen neuen Spielern verstärkt. „Im Prinzip spielen wir aber mit der gleichen Mannschaft wie im Vorjahr, die wir kontinuierlich aufbauen wollen“, so Girtler.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

1. Amateurliga – Gruppe B Team G U V Pkt. Tore Milland 17 8 1 59 65:33 Brixen 15 2 9 47 57:39 Reischach 11 10 5 43 42:30 Albeins 11 8 7 41 52:40 Freienfeld 9 10 7 37 45:40 Kiens 8 12 6 36 42:38 Vahrn 9 8 9 35 51:52 Bruneck 8 9 9 33 45:40 Schabs 8 8 10 32 39:38 Mühlbach Rodeneck 7 10 9 31 37:38 Hochpustertal 8 7 11 31 41:57 Steinhaus 6 9 11 27 48:67 Klausen 6 7 13 25 39:50 Vintl 3 4 19 13 35:76 2. Amateurliga – Gruppe B Kaltern 13 7 2 46 44:24 Aldein Petersberg 12 3 7 39 36:33 Steinegg 11 5 6 38 53:39 Leifers Branzoll 10 5 7 35 37:29 Haslach 8 9 5 33 43:36 Gries 9 5 8 32 42:37 Barbian 9 3 10 30 41:44 Montan 7 8 7 29 41:40 Franzensfeste 8 2 12 26 40:45 Oberau 5 7 10 22 30:37 Ridnauntal 6 4 12 22 28:38 Stella Azzurra 4 2 16 14 23:56 3. Amateurliga – Gruppe B Gröden 18 2 1 56 85:17 Eggental 15 3 4 48 52:11 Rentsch 13 4 5 43 63:15 Laghetti 12 4 6 40 56:27 Sterzing 11 2 9 35 47:24 Jenesien 10 3 9 33 51:25 Wiesen 9 6 7 33 45:24 Lüsen 9 4 9 31 48:42 Unterland Berg 7 5 9 26 36:35 Gladiators 3 1 16 10 16:113 Gossensaß 2 3 17 9 22:64 Excelsior 2 1 19 7 14:138

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SPORT I FUSSBALL

ERFREULICHE ENTWICKLUNG FÜR CF STERZING

Mitte Juni ging auch für den CF Sterzing die Saison zu Ende, mit der die neue Vereinsführung – seit Juni vergangenen Jahres im Amt – ein schwieriges sportliches und finanzielles Erbe angetreten war. Nachdem es 2014 lediglich eine D-Jugend-Mannschaft sowie eine kleine Anzahl von Kindern in der Fußballschule gab, konnte nun durch geeignete Maßnahmen das Interesse der Kinder wieder geweckt werden. Mittlerweile sind rund 100 Kinder im Jugendsektor aktiv. Die C-Jugend-Mannschaft wird von den Trainern Fabio Lorenzoni und Patrick Bacher betreut, die D-Jugend-Mannschaft von Stefano Linossi und Mohamed Mahni. Auch die Fußballschule für die Jahrgänge 2006 – 2009 wurde neu strukturiert. Die Ergebnisse haben alle Erwartungen übertroffen: Zurzeit sind dort 60 Kinder eingeschrieben. Im Hinblick auf die bevorstehende Saison wurden bereits einige Maßnahmen gesetzt. So wurde Michael Blasbichler, der in den vergangenen Jahren im Jugendsektor des FC Südtirol tätig war, als verantwortlicher Koordinator des gesamten Jugendsektors verpflichtet. Zudem wird er eine Jugendmannschaft betreuen. In Zukunft wird es bei der B- und C-Jugend auch eine enge Zusammenarbeit mit der Auswahl Ridnauntal geben; mit der D-Jugend arbeitet der Verein eigenständig. Auch soll unter den Trainern ein reger Austausch stattfinden. Um die Trainerarbeit zu verbessern, wurde die Zusammenarbeit mit Chievo Verona (Serie A) wieder aktiviert. Dadurch wird den Trainern die Teilnahme an Weiterbildungskursen ermöglicht; zudem können die jungen Fußballer des CF Sterzing an verschiedenen Turnieren und Veranstaltungen von Chievo Verona teilnehmen. Anfang August wird wieder das traditionelle Turnier im Gedenken an Luca Cemin ausgetragen. mm

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Wiesner Altherren sichern sich ersten Meistertitel Der ASV Wiesen hat in dieser Saison im Kreis Eisacktal erstmals die Altherrenmeisterschaft gewonnen. Die Mannschaft konnte sich aufgrund des direkten Vergleichs mit dem Tabellenzweiten ASC Plose/ Afers – 1:1 im Hinspiel und 1:0 Sieg im Heimspiel – die Meisterschaft bereits einen Spieltag vor Schluss sichern. Der ASV Wiesen nahm erst zum zweiten Mal an dieser Meisterschaft teil. Während in der vergangenen Saison nur der vorletzte Platz in der Endtabelle erreicht werden konnte, ist es umso erfreulicher, dass sich die Mannschaft bereits im zweiten Jahr der Teilnahme Meister nennen darf. Schon nach der Hinrunde lag sie an der Tabellenspitze, allerdings wurde ein Spiel am grünen Tisch gegen den ASV Wiesen gewertet, was den Verlust von drei Punkten zur Folge hatte. In der Rückrunde verlor die Mannschaft

um Trainer Walter Wachtler kein einziges Spiel: In sieben Spielen wurden 19 Punkte geholt. Insgesamt schlagen nach 14 Meisterschaftsspielen

zehn Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen zu Buche. Mit dem Gewinn der Meisterschaft hat sich das Team für die Endspiele Anfang Juni in Mals qualifiziert. Im Kampf um den Landesmeistertitel unterlag Wiesen der Altherrenmannschaft aus Pfalzen klar mit 0:3. Die Pusterer sicherten sich im Finale gegen Plose Afers den Titel.

Hellas Verona gastiert in Ridnaun Auch in diesem Sommer wird Serie-A-Ligist Hellas Verona seine Trainingszelte im Ridnauntal aufschlagen. Logieren wird das Team um die Stürmerstars Luca Toni, Javier Saviola und Fernandinho vom 11. bis zum 26. Juli wieder im Hotel „Schneeberg“ in Maiern, während das Training in der Sportzone von Stange abgehalten wird. Im Rahmen des Trainingslagers gibt es wieder das „Hellas Village“ mit Verköstigung und Unterhaltung sowie ein Hellas-Juniorcamp

in Stange. Zudem stehen jeweils um 17.30 Uhr zwei Testspiele auf dem Programm. Am 16. Juli wird Hellas Verona gegen eine Eisacktal-Auswahl antreten, am 19. Juli tritt das Team gegen den FC Südtirol an. Dieser gastiert ab dem 18. Juli ebenfalls in der Gemeinde Ratschings. Untergebracht ist das Team – letzthin im Mittelfeld der Lega Pro platziert – im Hotel „Alpenhof“ in Jaufental, seine Trainingseinheiten absolviert es in der Sterzinger Sportzone.

Freienfeld gewinnt VSS Freizeit-Meisterschaft In der VSS Freizeit-Meisterschaft konnte im Kreis Wipptal die Elf aus Freienfeld über die Siegertrophäe jubeln. Pfitsch beendete die Saison auf dem 2. Platz, Pflersch auf Rang 3. Die weiteren Tabellenränge: 4. United 05 Milland, 5. Aicha, 6. Ratschings,

7. Ridnaun, 8. Mareit, 9. Plose/ Afers, 10. CF Sterzing. Als Torschützenkönig konnte sich mit 13 Treffern Dominik Kinzner aus Pflersch feiern lassen, Carmelo Scicolone (Freienfeld) lag ihm mit zwölf Toren dicht auf den Fersen.


E-Jugend liefert spannende Spiele Ende Mai fand am Sportplatz von Gossensaß das traditionelle bezirksweite Abschlussturnier der Kategorie E-Jugend (U8, Jahrgänge 2006 und jünger) statt, das die diesjährige Fußballsaison beschloss. Teilgenommen haben neun Mannschaften aus dem Bezirk, die auch die Bezirksmeisterschaft bestritten haben. Ausgerichtet wurde das Turnier vom ASV Gossensaß. Den ganzen Nachmittag lieferten sich die Fußballknirpse spannende Spiele und mitreißende Siebenmeter-Entscheidungen. Eltern und Zuschauer jubelten über viele Tore. Die drei erstplatzierten Mannschaften erhielten einen Pokal, jedes teilnehmende Kind ein kleines Geschenk. Den Sieg holte sich die Mannschaft vom ASV

Wiesen B vor dem ASV Freienfeld und dem CF Sterzing A. Die weiteren Platzierungen: 4. ASV Telfes, 5.

ASV Ratschings, 6. ASV Ridnaun, 7. CF Sterzing B, 8. ASV Gossensaß, 9. ASV Wiesen A. Im Rahmen des Turniers wurden auch die Sieger der Bezirksmeisterschaft prämiert. Den Sieg hatte sich der ASV Freienfeld vor dem ASV Wiesen B und dem CF Sterzing A geholt. Die weiteren Platzierungen: 4. ASV Telfes, 5. ASV Gossensaß, 6. CF Sterzing B, 7. ASV Ridnaun, 8. ASV Wiesen A, 9. ASV Ratschings.

Ridnauntal ist Landesmeister

Foto: FIGC Bozen/Igini

Anfang Juni wurden in Aldein die Landesmeistertitel in den Altersklassen Junioren sowie A- und B-Jugend vergeben. In der B-Jugend, in der Spieler der Jahrgänge 2000/01 aus den Gemeinden Ratschings, Sterzing und Gossensaß spielen, ging er an die Auswahl Ridnauntal um Trainer Toni Fleckinger und das Betreuerteam Ulrich Rainer, Günther Rainer und

Armin Kofler. Diese setzte sich im Finale gegen Riffian durch. Obwohl die Burggräfler bereits in der 8. Minute in Führung gingen,

konnte Ridnauntal das Blatt wenden und sicherte sich mit zwei Toren von Lukas Obex in der 27. und Noel Rainer in der 65. Spielminute den Sieg. Das Team der Auswahl Ridnauntal: Kofler, Larch, Rainer J., Wurzer, Grasl (73. Kahn), Hochrainer (57. Gander), Grabanica, Obex, Pittracher (80. Siller), Rainer N., Fontes (50. Mader). Drei Spieler der Auswahl Ridnauntal wurden mittlerweile in die Landesauswahl einberufen und durften neben dem Arge-Alp-Turnier auch beim Regionenturnier in der Lombardei für Südtirol auflaufen. Zudem erhält Torhüter Dominik Kofler die Chance, sich in der kommenden Saison beim FC Südtirol zu versuchen. Erker 07 I 15

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SPORT

SPORT –

FUSSBALL

WOHER STAMMT DAS WORT? Im April wurde das Buch „Sterzing. Mehr als 100 Jahre Sport“ vorgestellt – eine ehrenamtliche Gemeinschaftsarbeit vieler Personen beider Sprachgruppen, koordiniert vom Verein „Chronica“ unter der Leitung von Josef Gasteiger. In der Einleitung des Buches wird Sport als in Vereinen organisierte Freizeittätigkeit oder gar körperlich sportliche Aktivität mit Wettkampfcharakter beschrieben. Damit werden Vereinsleben und Sportgeschehen umfasst. Woher stammt aber das Wort „Sport“? Was bedeutet es ursprünglich? Am zeitnahesten gesehen kommt es aus dem Mittelenglischen, vom Verb „sporten“, der Kurzform von „disporten“. Mit disporten, sporten, Sport versteht man in der Zeitspanne, die das Buch erfasst, etwa „to make time pass agreeable, to amuse oneself, recreation, to engage in a sport, a particular activity in an athletic game, a man/ woman who is fair, generous and a good looser and a graceful winner“. Das mittelenglische Wort „disporten“ hat seine Herkunft aus dem mittellateinischen Wort „disportus“. Dies bedeutet „das Auseinandertragen“ der vorher auf eine Arbeit konzentrierten Gedanken. „Disportus“ seinerseits kann auf das lateinische Wort „sportula“ – mit der Wurzel Sport – zurückgeführt werden. „Sportulae“ sind, so berichtet der römische Schriftsteller Gaius Suetonius Tranquillus (75 – 150 n. Chr.), kleine Spiele, die Kaiser Claudius dem Volk gab. Durch die „Fastes“ von Ostia – die Tage, an denen das Jahr über Gericht gehalten werden durfte – wissen wir, dass Kaiser Traian im Jahr 113 n. Chr. eine „Sportula“ gab, bei der sich innerhalb von drei Tagen 2.404 Gladiatoren gegenüberstanden. Das heute gebräuchliche Wort „Sport“ hat also seinen Ursprung im Lateinischen Wurzelwort „sport“. Fügt man diesem das Suffix -ula hinzu, wird daraus eine ganz bestimmte Art von Gladiatorenwettkampf. Mit „panem et circenses“ – mit Brot und Spielen, mit geschenkter Nahrung für das Wohl des einzelnen und mit geschenkten Spielen für die Zufriedenheit der müßiggängerischen römischen Massen – beherrschten die Kaiser diese. In der hochdeutschen Sprache, in der Umgangssprache und in der Mundart Südtirols gibt es – bedingt durch die beiden Sprachgruppen – viele Wort-Form-Satzbau-Entlehnungen und Übernahmen aus dem Italienischen und damit auch aus dem Lateinischen. So auch in den heutzutage zahlreich ausgeübten Sportarten. Manfred Riedmann

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Erfreuliche Saison für CF Sterzing Girls Nach dem sehr guten Abschneiden in der Hinrunde lief die Rückrunde in der Serie C Regional für den CF Sterzing Girls leider nicht mehr nach Wunsch. Bedingt durch den verletzungsbedingten Ausfall einiger wichtiger Spielerinnen kam auch noch Pech dazu und sie beendeten die Saison auf dem

6. Platz. Sehr positiv verlief die Integration einiger jungen Spielerinnen von der U14 in die Mannschaft, die mit sehr guten Leistungen auf sich aufmerksam machten. Mehrere Mädchen wurden in die Südtirolauswahl berufen und nahmen am Regionenturnier in der Lombardei teil. Beim Oberhavel-GirlCup in Berlin konnten sie das A-Finale erreichen und belegten unter Mannschaften aus ganz Europa den 5. Platz. Auch bei den verschiedenen Kleinfeldturnieren konnten die Mädels schöne Erfolge verbuchen, u. a. siegten sie beim Hallenturnier Toti und Toni in Brixen, beim Hervis-Cup in Innsbruck unterlagen sie im Finale dem Bundesligisten Wacker Innsbruck. Ebenso stolz ist Trainer Fausto Lamber auf seine „brave ragazze“ der U15. Mit dem 2. Platz in der Meisterschaft konnten die Mädchen ihr Talent beweisen. Auch hier wurden einige der Spielerinnen in die Regionalauswahl einberufen und spielten beim Arge-Alp-Cup im Pustertal und beim Regionenturnier im Trentino. Das Hallenturnier in Steinmannwald konnten die Mädchen im Finale gegen den CF Südtirol gewinnen. Erfahrungen sammelten sie beim Turnier Beppe Viola in Isera-Rovereto gegen Mann-

schaften von AC Florenz, Isera, Brescia Calcio und Imolese. Gute Leistungen erbrachten auch die Mädchen der U11 um Trainer Luis Heidegger. Sie verbuchten in der Meisterschaft einige Siege, obwohl sie gegen die Jungs naturgemäß einen sehr schweren Stand hatten. Auch bei den verschiedenen Turnieren der Lega wurden tolle Ergebnisse erzielt. Die jüngsten Spielerinnen der „Scuola Calcio“ haben Trainer Germano Marcon und seinen Helferinnen Christine und Sarah bei den Turnieren der Lega viel Freude gemacht. Ausgezeichnete Arbeit leistet auch Torwarttrainer Nicola Stella. In der nächsten Saison wird der CF Sterzing Girls wieder in allen Kategorien starke Mannschaften aufstellen. Die Trainerteams wurden bereits bestätigt. UNSICHERE ZUKUNFT FÜR WIESNER DAMEN Um den Fortbestand der Damenmannschaft des ASV Wiesen ist es derzeit noch schlecht bestellt. „Es ist noch ungewiss, ob die Mannschaft auch in der kommenden Saison in der Serie D mitspielt“, so Trainer Thomas Schwitzer. Mit dem Ergebnis der abgelaufenen Saison könne man zwar zufrieden sein – immerhin war es die erste Saison für die jungen Kickerinnen. In 14 Spielen konnten vier Siege eingefahren werden, neun Partien gingen verloren, ein Spiel endete unentschieden. Damit beendeten sie die Meisterschaft bei neun teilnehmenden Mannschaften auf dem 7. Tabellenrang. „Um weiterhin ein Team auf die Beine zu stellen, brauchen wir auf jeden Fall einige Spielerinnen mehr, die dem Verein fix zur Verfügung stehen“, so Schwitzer. Die Gespräche sind zurzeit im Gang.

FUSSBALL

Klaus Schuster trainiert CF Südtirol Klaus Schuster wird in der kommenden Saison den Trainerposten beim CF Südtirol übernehmen. Das Damenteam spielt in der Serie A. Damit tritt der 58-Jährige aus Wiesen die Nachfolge von Antonio Alberti an, der nach fünf Jahren auf der Trainerbank nun als Nachwuchs-Koordinator fungieren wird.


SPORT

Gute Ergebnisse für Reitsportnachwuchs

Foto: Brunner Fotowelt

Die diesjährigen Reitsporttage wurden Mitte Mai in der Reitanlage Wiesenhof mit dem Dressurturnier für insgesamt sieben Kategorien eröffnet. Es stellte die zweite von insgesamt sieben Etappen des Südtiroler Dressurchampionats dar. In der Kategorie F205 setzte sich dabei Monika Wechselberger aus Wiesen

auf Cantares vor Andrea Acherer und Andrea Schmiedhofer durch. Am Pfingstwochenende traten lokale, nationale und internationale Reiter beim Springreitturnier im Gemeindepark in 30 Kategorien gegeneinander an. So viele Teilnehmer wie noch nie zuvor – über 200 Pferde liefen im Parcours ein – sorgten für spannende Bewerbe. Auch der lokale Reitsport-Nachwuchs erzielte sehr gute Ergebnisse. So konnte Marcel D’Allura einen 3. Platz über 120 cm erringen, zudem gewann er das C115-Springen vom Freitag; Cornelia Grass platzierte sich auf Rang 2. Die Kategorie C115 am Samstag gewann Sabrina

Dapunt und ließ mit einem 3. Platz im C125- und C115-Springen vom Sonntag aufhorchen. Jasmin Leider überzeugte mit einem 3. Platz im C120-Springen vom Samstag. Auch Nadia Markart errang im Bewerb B100 einen 1. und einen 2. Platz sowie einen 3. Platz im Bewerb B110. Am Abschlusstag wurde der Große Preis von Wiesen in der Kategorie C135 ausgetragen. Dabei setzte sich Kirstin Schweiger auf Lanci’s Boy (im Bild) mit zwei fehlerlosen Umläufen durch. Die 20-Jährige aus Bayern konnte bereits an den Vortagen mit zwei 1. und zwei 2. Plätzen beachtliche Leitungen vorweisen. Somit ging der Große Preis von Wiesen erneut an ein Mitglied der Familie Schweiger, nachdem ihr Vater Georg bereits im Jahr 2013 siegreich war und in diesem Jahr auf Platz 4 landete. An die zweite Stelle setzte sich Lorenzo Cappelletti aus Trient auf Vendome de Mont vor der Sterzingerin Tamara Hofer auf Atro. Das Springreitturnier in Wiesen war die zweite Etappe der heuer erstmals ausgetragenen „Südtirol Brenner Tour“. Sie umfasst insgesamt vier Etappen in Meran, Wiesen, Verona und Auer.

FUSSBALL

50 Jahre Sektion Fußball des ASV Wiesen Die Fußballer des ASV Wiesen sind in Feierlaune, schließlich feiert ihre Sektion das 50-jährige Bestehen. 1965 gegründet, nimmt sie seit 1974 mit einer Kampfmannschaft an den Meisterschaften der F.I.G.C. – LND teil. Die Jugend- sowie die Altherrenteams bestreiten ihre Meisterschaften vorwiegend beim Verband der Südtiroler Sportvereine (VSS). Die Sportanlage in Wiesen steht am 5. Juli ganz im Zeichen dieses runden Jubiläums. Nach einer Feldmesse und einem Frühschoppen mit der Tanzlmusik „Schnaggwandplearer“ findet am Nachmittag ein Benefizspiel zugunsten der Stiftung „Pe-

ter Pan“ (Kinderkrebshilfe) statt, bei dem der ASV Wiesen gegen den „Club of Masters – Sportler helfen (Sportlern ...)“ antritt. Der Tiroler Verein unterstützt gemeinnützige Projekte mit sportlicher Ausrichtung; er zählt derzeit 133 Mitglieder. In Wiesen werden u. a. Topstars wie Benni Raich und Stephan Eberharter (Ski alpin), Andreas Kofler und Gregor Schlierenzauer (Skispringen) sowie Michael Baur und Oliver Prudlo (Fußball) mit von der Partie sein. Anschließend unterhält die Gruppe „Gibmo 5“, bevor bei einer großen Jubiläumslotterie schöne Preise verlost werden.

TENNIS

Werner Grasl kürt sich zum Landesmeister Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Alexander Figl kürte sich der Sterzinger Werner Grasl zum Tennislandesmeister „over 55“. Beide konnten sämtliche Spiele der Meisterschaft für sich entscheiden. Im Finale zwangen sie den TC Bozen in die Knie: In den Einzelspielen bezwang Figl seinen Konkurrenten Peter Schneider mit 6:1, 4:6, 6:4, während Grasl nach dreieinhalb Stunden A. Bellingoi mit 7:5, 6:7, 6:3 besiegte. Auch im Doppel waren sie mit 6:4, 6:1 siegreich. Damit konnte Grasl nach seinem Sieg bei den Einzelmeisterschaften im Vorjahr nun seinen zweiten Titel einheimsen. Erker 07 I 15

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SPORT

VOLLEYBALL-JUGEND IM VORMARSCH

Auf eine erfolgreiche Hallensaison blickt die Jugendsektion von Volleyball Sterzing zurück. Bei der diesjährigen Südtiroler Freizeitmeisterschaft erreichte das neu gegründete junge Team auf Anhieb den hervorragenden 3. Platz. Zudem holten die Burschen in der Spielvereinigung Volleyball Sterzing/ Bruneck bei der österreichischen TVV U17-Meisterschaft den Meistertitel. Auch die beiden Sterzinger Mädchenteams ließen auf regionaler Ebene mit beachtlichen Erfolgen aufhorchen. Sie schafften bei der VSS-Meisterschaft der U19 den 2. Platz in der Gruppenwertung sowie den 4. bzw. 7. Platz in der Gesamtwertung. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen der Spieler Lukas Ellemunt, Jakob Windisch und Daniel Mair (alle Jahrgang 1999), die zu einem Auswahltraining des Landesverbandes FIPAV einberufen wurden. Nach einem erfolgreichen Turnier der U21-Beachvolleyball-Italienmeisterschaft in Goito bei Mantua, wo das Team Platz 9 belegte, wurden Ellemunt und Windisch zudem zu einem Training des Nationalteams Beach Italia in das olympische Präparationszentrum nach Formio geladen. Volleyball Sterzing wurde 2012 als Sektion der Polisportiva AVI Sterzing ins Leben gerufen. Etwa 40 Kinder bzw. Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren werden von ausgebildeten Trainern betreut. Sie spielen im Sommer Beachvolleyball, im Winter Hallenvolleyball. Der Höhepunkt der Beachvolleyballsaison im Wipptal ist die Etappe der Raiffeisen Beachcup Turnierserie am 3. und 4. Juli im Balneum von Sterzing, bei dem auch einige Sterzinger Teams an den Start gehen werden.

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LEICHTATHLETIK

Sterzinger Juniorinnen geben Gas Beim traditionellen Brixia Meeting Ende Mai konnten sich die Leistungsträgerinnen des ASV Sterzing gut in Szene setzen. Über 1.500 m belegte Verena Stefani in 4.57,40 Minuten den 4. Platz, Vera Mair wurde 7. (5.00,95 min.); Anna Frick landete auf Platz 9 (5.09,84 min.), gefolgt von Alexandra Larch (5.14,98 min.). Magdalena Gander wurde über 100 m in 13,16 Sekunden 16. Auch beim Juniorenlauf in Villafranca di Verona Ende Mai erzielten die Juniorinnen im zweiten

Zeitlauf über 1.500 m hervorragende Ergebnisse: Stefani eroberte in einer Zeit von 4.53,09 Minuten den 4. Platz, Frick wurde mit 5.08,92 Minuten 13. Anfang Juni belegte Frick in Cles (TN) über 800 m mit einer Zeit von 2.22,92 Minuten den 6. Platz. Stefani ging über 3.000 m an den Start und erreichte in 10.45,64 Minuten ebenfalls den 6. Platz. Lukas Trenkwalder gelang über 800 m mit 2.12,20 Minuten persönliche Bestzeit, was dem Sterzinger Junior zum 16. Gesamtrang verhalf.

LEICHTATHLETIK

Silvia Weissteiner auf Platz 6 Den diesjährigen, hochkarätig besetzten Österreichischen Frauenlauf über 5 km – es waren 33.139 Teilnehmerinnen aus 90 Nationen am Start – gewann die Kanadierin Jessica O‘Connell in 15.32 Minuten vor der Kenianerin Viola Jelagat (15.40 min.) und Jennifer Wenth (15.45 min.) aus Österreich. Silvia Weissteiner aus Gasteig belegte mit 53 Sekunden Rückstand als beste der „Azzur-

re“ den 6. Platz. Beim Super-League-Finale der Team-Europameisterschaft Mitte Juni im russischen Cheboksary belegte Weissteiner über 5.000 m in einer Zeit von 16.15,19 Minuten Rang 6. Der Sieg ging an Renate Plis (Polen). Für Weissteiner war dies bereits die achte Teilnahme an diesem Nationenwettkampf, bei den sich Italien erneut den Klassernerhalt gesichert hat.

Mareiter Stocksport-Jugend setzt sich durch Bei der Landesmeisterschaft im Mannschaftsspiel der Jugend, die Anfang Juni in Telfen stattfand, holte die U14-Moarschaft des ASV Mareit in der Besetzung Florian Eisendle, Ulrich Schölzhorn und Alex Engl (im Bild) den Landesmeistertitel. Die Mannschaft, die das allererste Mal an einem Turnier teilnahm, verlor während des gesamten Turniers nur ein einziges Spiel. Ebenfalls erfolgreich war die U16 mit Melanie Sparber, Daniel Mair, Sara Nössing und Daniel Wurzer, die sich auf dem dritten Rang platzierte. Bei der Italienmeisterschaft, die ebenfalls in Telfen ausgetragen wurde, war das U14-Team erneut erfolgreich und landete auf dem 3. Platz, genauso wie die U19 mit Christoph Hofer, Tobias Engl, Fabian Mair und Carolin Nössing, die mit dem 3. Platz ebenfalls einen Achtungserfolg einfahren konnten.


SPORT

Reges Tätigkeitsjahr für ASV Gossensaß Bei der Jahresversammlung des ASV Gossensaß blickten die jeweiligen Sektionsleiter vor kurzem auf eine erfolgreiche Saison zurück. Die Sektion Fußball nahm

mit zwei Mannschaften (U10 und U12) an der VSS-Meisterschaft teil. Zusätzlich stellte sie eine Eund F-Jugend und eine Mannschaft in der 3. Amateurliga. Die Sektion Ski Alpin betreute über 70 junge Athleten in sieben Gruppen. In Zusammenarbeit mit der Sektion Langlauf wurde u. a. die

Italienmeisterschaft für Menschen mit Beeinträchtigung organisiert. Etwas Sorgen bereitet hingegen die Sektion Langlauf. Obwohl im vergangenen Winter kein Weihnachtskurs zustande kam, sollen trotzdem Kinder und Jugendliche zu einer Teilnahme motiviert werden. Die Sektion Stocksport hat – neben der Führung des Eislaufplatzes – auch an mehreren Turnieren teilgenommen. Die aufstrebende Sektion Skialp kann wichtige sportliche Erfolge der Athleten vorweisen, mit dem Hühnerspiel Vertical KM und Skialp Night Trophy auch zwei organisatorische Highlights. Abschließend wurden von der Gemeinde Brenner neun verdiente Athleten – davon sechs vom ASV Gossensaß – geehrt.

4. Roßkopf Mountain Duathlon Bei der 4. Ausgabe des Roßkopf Mountain Duathlon, organisiert vom Polisportiva Bike Team, gingen 26 Einzelteilnehmer sowie 36 Staffelteilnehmer an den Start. Mit dem Mountainbike ging es von Sterzing zur Wechselzone bei der Roßkopf-Bergstation. Von dort führte die Laufstrecke über das Flaner-Jöchl zum Ziel beim Sterzingerhaus. Tagesbestzeit in der Einzelwertung erzielte Roland Osele vom SC Meran mit einer Gesamtzeit von 1:27.35 Stunden, bei den Damen war Anna Pircher mit einer Zeit von 1:46.49 Stunden siegreich. Schnellster Wipptaler war Christian Pircher vom gastgebenden Polisportiva Bike Team; er benötigte 1:35.29 Stunden für die Rad- und Laufstrecke. In der Staffelwertung waren Uwe Tremetzberger und Roger Span (Inntal Bike) mit einer

Gesamtzeit von 1:27.26 Stunden nicht zu schlagen. Bei den Damen

siegten Ilse Pertoll und Manuela Perathoner (ASC Gherdeina Runners, 1:53.19 Std.) vor Birgit Kössler und Irmi Plattner aus Sterzing (2:13.48 Std.). In der erstmals gewerteten Hobbyklasse kam Michael Mores der Mittelzeit am nächsten. Am 4. Juli findet das letzte Rennen um den „Mountain Duathlon Cup“ in Gitschberg statt.

Duathlon in Jaufental Bereits zum 5. Mal veranstaltet Mit dem Rad ist knapp 1 km zu der ASV Jaufental am 18. Juli ei- bewältigen; die Läufer haben eine nen Duathlon, der heuer erstmals Strecke von rund 500 m zu absolan einem Samstag ausgetragen vieren; der Übergabeort bzw. das wird. Endziel befindet Die Streckenfühsich beim Sportrung ist gegenplatz. Die Startnummernüber den vergangenen Jahren unausgabe für alle Teilnehmer erfolgt verändert geblieam Samstag ab ben. Um 17.00 14.00 Uhr. AnmelUhr starten die Erwachsenen in siedungen (bis 15. Juli) an den ASV ben Kategorien Jaufental (manbeim Sportplatz in St. Anton. Mit fred.siller@gmail. Christian Moser, der schnellste dem Mountainbi- Läufer 2014 com). Infos unter Tel. 348 5412099 ke sind taleinwärts 4,6 km und rund 360 Höhenme- oder www.facebook.com/AsvJauter zu bewältigen; die Läufer star- fental. ten beim Übergabeort „Birgl“ Im Rahmen der Preisverteilung im Mittertal und laufen in knapp werden drei verdiente Mitglieder 4,5 km zum Sportplatz in St. An- des ASV Jaufental geehrt. Anton zurück. Kinder und Jugendli- schließend gibt es beim Sommerche gehen bereits um 15.30 Uhr fest auf dem Sportplatz in St. Anin zwei Kategorien an den Start. ton Musik und Unterhaltung Erker 07 I 15

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SPORT

EISHOCKEY

AUS FÜR PARALLELSLALOM Das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees gab Anfang Juni die Austragung neuer Wettkämpfe bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang in den Disziplinen Snowboard, Ski alpin, Eisschnelllauf und Curling bekannt. Im Eisschnelllauf wird es einen Massenstart geben, im Curling wird ein Mixed-Bewerb eingeführt, im alpinen Bereich wird das Programm um Mannschafts-Wettkämpfe für Männer und Frauen erweitert. Der Parallelslalom im Snowboard der Damen und Herren, der im Vorjahr erstmals in Sotschi ausgetragen wurde, fällt der Einführung des Big-Air-Wettkampfes zum Opfer und wird aus dem olympischen Programm gestrichen. Der Parallel-Riesentorlauf wird hingegen weiter ausgetragen. Aaron March aus Sterzing zeigte sich in einer ersten Reaktion sehr enttäuscht: „Die Streichung des Parallel-Slaloms kommt sehr plötzlich und aus heiterem Himmel. Es ist eine Entscheidung, die wir nicht nachvollziehen können.“ Der Parallel-Slalom bereite dem IOC im Gegensatz zum Big-Air-Bewerb kaum zusätzliche Kosten. „Aber die USA wollten diesen Wettkampf unbedingt, obwohl es im Weltcup nur zwei Rennen gibt, an dem lediglich zehn Starter teilnehmen“, so March. Zudem stecken viele Athleten bereits mitten in den Vorbereitungen für Olympia. „Wir werden versuchen, beim IOC zu intervenieren“, bestätigt March. Neben Edwin Coratti, Roland Fischnaller, Christoph Mick und Nadya Ochner wird auch March in der kommenden Saison im Weltcup an den Start gehen.

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Walters bleibt, Hughesman kommt

© Reading Eagle

SNOWBOARD

Jason Walters ...

Die neue Saison werden die Broncos mit einem Supersturm bestreiten: Der 29-jährige kanadische Center Jason Walters, der Mitte November vom schwedischen Zweitligisten Karlskrona in das Wipptal gewechselt war, wird ein weiteres Jahr das weißblaue Trikot tragen, während auf der Flügelposition sein Landsmann Adam Hughesman (24) verpflichtet werden konnte.

... und Adam Hughesman

son zum HC Trient. Gschliesser konnte nach seiner aktiven Laufbahn als Stürmer seit der Saison 2009/10 als Trainer bei den Broncos sowohl in der Jugend als auch im Seniorbereich tolle Erfolge feiern. „Mit meinem Wechsel zum HC Trient möchte ich vor allem die Möglichkeit nutzen, um mich als Coach weiterzuentwickeln“, so Gschliesser. MICHAEL MESSNER GEHT NACH FINNLAND

ALEX GSCHLIESSER WECHSELT NACH TRIENT

Der bisherige Assistenz- und Jugendcoach des WSV Sterzing Broncos Weihenstephan, Alex Gschliesser, wechselt für die kommende Sai-

Der 21-jährige Verteidiger Michael Messner aus Sterzing konnte im Probetraining beim finnischen Drittligisten Ketterä überzeugen und erhielt einen Vertrag für die Saison 2015/16. Das Seniorteam von Ketterä, das heuer den Aufstieg in die Mestis schaffen will, steht unter der Leitung von Jarno Mensonen, der in den vergangenen Jahren bei Eppan und Gröden hinter der Bande stand und Messner aus den Ligaspielen kennt.

SKI ALPIN

Fabian Bacher im Nationalteam Im Aufgebot der italienischen Ski-Nationalmannschaft stehen in der Saison 2015/16 14 Männer und zehn Frauen aus Südtirol, darunter auch Fabian Bacher aus Pardaun. Er steht im Europacup-Team unter Beobachtung. Die Einteilung der Nationalmannschaften wurde vom Verband neu geregelt. Demnach wurde die ehemalige A-Nationalmannschaft in die Gruppen WC1, WC2 und WC3 unterteilt. Die Einheit „Nationales Interesse“ bleibt bestehen, dafür heißt der B-Kader künftig Europacup-Gruppe und das C-Team bildet den Jugend-Kader.


EXTRA

LAND- & FORSTWIRTSCHAFT HELVETIA: ALPINER SCHUTZWALDPREIS 2015 Der Wald schützt vor Erosion, Steinschlag, Muren, Lawinen und Hochwasser. Eine Besiedlung des Alpenraumes ist erst durch die schützende Wirkung des Waldes möglich. Auf ganz natürliche Weise sichert der Wald Gebäude, Höfe und Straßen – und zwar besser und billiger als jede technische Verbauung. Der Wald liefert darüber hinaus den wertvollen Rohstoff Holz. Er prägt das Gesicht der Landschaft, ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen und Ruheraum für den Menschen. Der Wald ist als Lebensgrundlage im Alpenraum von größter Bedeutung. Voraussetzung für einen funktionstüchtigen Schutzwald ist eine stabile, gut strukturierte Bestockung sowie eine rechtzeitige Verjün-

gung. Deshalb ist eine vorausschauende Pflege von enormer Wichtigkeit. Neben den Schutzwäldern im engeren Sinne (wie sie in den Forstgesetzen einiger Länder definiert sind) können alle Bergwälder als Schutzwälder aufgefasst werden. Seit 1981 besteht die Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine; ihre Mitglieder sind die Forstvereine Bayern, Graubünden, St. Gallen, Südtirol, Tirol, Vorarlberg, Kärnten und Liechtenstein. Durch gemeinsame Projekte

und den Austausch von Erfahrungen wollen sie die Zukunft des Bergwaldes als naturnahen Lebensraum in den Alpen sichern. Bereits zum zehnten Mal wird in diesem Jahr der Alpine Schutzwaldpreis Helvetia vergeben. Mit diesem Anerkennungspreis werden beispielhafte Projekte zur Erhaltung und Verbesserung des Bergwaldes im Alpenraum und zur Sensibilisierung für die Schutzwaldthematik gewürdigt. Mehr zu den Teilnahmebedingungen unter www.arge.forstvereine.eu.

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JEDEN FR

EITAG OGNI VE NERDÌ

Die Wipptaler Bäuerinnen beim KRAPFEN- UND TIRTLERMACHEN – einfach köstlich! Am 17 Juli wird der Reinerlös dem BÄUERLICHEN NOTSTANDSFOND gespendet.

Reinhold veredelt die Milch von seinen Schafen am Steinmessnerhof unter dem Tribulaun zu Käse. Sein JOGHURT macht süchtig ...

Beatrix vom Lenzenhof bringt das HOCHTALGEMÜSE aus Pflersch auf den Bauernmarkt.

Glücklich wie seine FREILANDHÜHNER: Peter vom Marginterhof in Außerpflersch.

Bei Gabi und Sepp vom Steirerhof gibt’s immer a Schnapsl zum Probieren. Gemeinsam mit Bernhard vom Botenhof führen sie die KRÄUTERGÄRTEN WIPPTAL.

Ars-lignum-Christian, stolz auf sein KUNSTHANDWERK.

Maximilian und seine Familie setzen auf Nachhaltigkeit und alte Rassen beim PFITSCHER BERGFLEISCH.

Verführerisch süß: die HIMBEEREN und Marika aus Pfitsch.

Freitag, Fischtag: Gogl Andi mit seinen FORELLEN und SAIBLINGEN – zopplfrisch oder geräuchert.

Thomas vom Biohof Waldförster in Mareit – der GEMÜSEPIONIER im Wipptal.

Bei Marianne gibt’s g’schmackige Kaminwurzen zum Verkosten – WIPPLAMB eröffnet einen Bauernladen!

Wipptaler IMKER haben einen Wechselstand am Bauernmarkt.

Santerhof: BIOLOGISCHE WEINE, APFELSAFT UND OBST – Hochgenuss aus Mühlbach

VOM KORN ZUM BROT – am Köfelehof in Pfeffersberg wird Getreide angebaut und selbst gebacken – schmeckt wie vor langer Zeit.

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LAND- & FORSTWIRTSCHAFT I EXTRA

BAUERNMARKT MERCATO DEI CONTADINI DI VIPITENO STERZINGER

JEDEN FREITAG von Mai bis Oktober von 9.00 bis 13.00 Uhr auf dem Stadtplatz

Mit Krapfen und Tirtler von den Wipptaler Bäuerinnen!

OGNI VENERDÌ da maggio a ottobre dalle ore 9 alle 13 in Piazza Città Con Krapfen e Tirtler delle contadine dell’Alta Val d’Isarco! AUF DEM BAUERNMARKT FINDEN SIE I SUL MERCATO DEI CONTADINI TROVATE

Martin Longo

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EXTRA I LAND- & FORSTWIRTSCHAFT PR

15. ALMKÄSE- UND BUTTERVERKOSTUNG Die Bauernjugend von Sterzing organisiert mit Unterstützung der Neuen Rosskopf GmbH am Sonntag, den 26. Juli wiederum die Almkäse- und Butterverkostung auf dem Sterzinger Hausberg. Wie in den vergangenen Jahren wird sich eine Fachjury, aufgestellt vom Sennereiverband Südtirol, der schwierigen Aufgabe stellen und die besten Produkte „herauskosten“. Bewertet werden vier Kategorien: Butter, Frischkäse, Schnittkäse und Graukäse. Alle Käseliebhaber können natürlich die gesamte Produktpalette von Frischkäse, Schnittkäse, Kräuterquark, Ziegen- und Graukäse bis hin zu Butter ab 11.00 Uhr verkosten. Rund 25 Almen aus ganz Südtirol haben sich im Vorjahr mit ihren Spezialitäten an der Leistungsschau beteiligt. Für Unterhaltung ist bestens gesorgt mit Einlagen der „Lissna Schuiplattla“ und Musik der „Ridnauner Böhmischen“. Auf zahlreiche „Käseverkoster“ freut sich die Bauernjugend von Sterzing.

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MAULS

BAUERN DURCH BESSERE VERNETZUNG STÄRKEN Über eine noch intensivere Zusammenarbeit in mehreren Punkten konnten sich unlängst Spitzenvertreter des Nord- und des Südtiroler Bauernbundes in Mauls einigen.

ruhen ist“, so die beiden Obmänner einhellig. In diesem Bereich werde man weiterhin gemeinsam an guten Imagestrategien arbeiten. SCHUTZ DES BODENS

„Durch die Vernetzung der Bauernbundvertreter südlich und nördlich des Brenners können wir uns noch stärker für die Anliegen der Bauern und des ländlichen Raumes einsetzen. Der regel-

mäßige Informationsaustausch zwischen Nordund Südtirol ist in sehr vielen Bereichen wichtig“, so der Nordtiroler Bauernbundobmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler bei einem Treffen der Vorstände in Mauls. Auf der Tagesordnung standen neben der Nordtiroler Gesetzesnovelle zur Jagd auch der Bericht zum positiven Ausbau des Projektes „Bewusst Tirol“. „Wir müssen die Chancen und Marktvorteile unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft optimal ausschöpfen und den großen Mehrwert der heimischen, regionalen und qualitativ sehr hochwertigen Produkte den Menschen und auch der Gastronomie schmackhaft machen“, so Geisler. Der Südtiroler Bauernbundobmann Leo Tiefenthaler präsentierte aktuelle Umfrageergebnisse aus einer Studie, die beide Bauernbünde gemeinsam in Auftrag gegeben haben. „111 Jahre nach der Gründung des Bauernbundes verfügen die Landwirte über ein sehr gutes Image, was höchst erfreulich, jedoch kein Grund zum Aus-

Ein sehr wichtiger Punkt, der in Mauls behandelt wurde, war das Thema Bodenverbrauch. „Wir können in sehr vielen Bereichen gut von einander lernen und somit die Anliegen des Bauernstandes und des ländlichen Raumes noch besser vorantreiben“, ist sich Bauernbunddirektor Peter Raggl sicher. Umso erfreulicher war es für alle Beteiligten, dass man sich am Ende des Treffens auf eine intensivere Zusammenarbeit in den Bereichen Raumordnung, Förderung der heimischen Produkte und Imagestärkung der Landwirtschaft einigen konnte. GEMEINSAME ARGUMENTATIONSSTRATEGIE „Im Bereich Raumordnung stehen sowohl in Nord- als auch in Südtirol Gesetzesnovellen an. In beiden Ländern sind Grund und Boden ein sehr knappes Gut. Immer mehr Flächen werden versiegelt. Wenn wir weiterhin so viel Grund verbauen, gehen uns schon bald die landwirtschaftlichen Produktionsflächen aus“, führte Geisler den Ernst der Lage vor Augen. Um die Bewusstseinsbildung für die Wertigkeit der Böden in Nord- und Südtirol zu stärken, konnten sich die Vortände auf eine gemeinsame Argumentationsstrategie in der Bewusstseinsbildung zum Bodenschutz einigen.


graphic-kraus.eu

BUCHVORSTELLUNG

BAUERNHÖFE IN SÜDTIROL Von Mauls bis zum Brenner

Der Pfitscher in Tschöfs früher (links) und heute (oben) Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Zusammenhang mit der geplanten und teilweise auch durchgeführten Umsiedlung der Südtiroler die Kulturgüter des Landes systematisch erfasst. Die „Arbeitsgemeinschaft der Optanten“ (AdO) und die „Kulturkommission Ahnenerbe“ haben damals mehrere Fachgruppen mit der Aufzeichnung von Mundarten, Volksmusik, Bauernhöfen, Kunstdenkmälern und Archivbeständen in Südtirol beauftragt. Besonderes Interesse brachte man den Zeugnissen bäuerlicher Baukultur entgegen, die damals noch kaum erforscht war. Das umfangreiche Material wurde nach Kriegsende zerstreut und erst um 1980 am Denkmalamt in Bozen wieder zusammengeführt. Der Kunsthistoriker Helmut Stampfer, der von 1983 bis 2007 Landeskonservator war, hat von 1990 bis 2013 acht

Bände veröffentlicht. Der nun vorliegende Band 9 der Reihe stellt 118 Höfe im Wipptal von Mauls bis zum Brenner vor. In seinem Vorwort schreibt der Herausgeber: „Viele Bauten, die damals festgehalten worden sind, gibt es heute nicht mehr.“ Dennoch: „Bäuerliche Bauten, die ins ausgehende Mittelalter zurückreichen und heute noch bewohnt,

nach fachkundiger Restaurierung sogar sehr gut bewohnt werden können, sind in ganz Europa eine große Seltenheit, in Südtirol hingegen durchaus noch anzutreffen.“ Bisher unveröffentlichte Zeichnungen, Fotografien und Texte zeigen das in Jahrhunderten ausgeformte und nur wenig veränderte Siedlungswesen, halten das Erscheinungsbild zwischen 1940 und 1943 von Einzelbauten und Siedlungen fest und stellen ein einzigartiges Quellenmaterial zur bäuerlichen Architektur in Südtirol dar. Sorgfältig gezeichnete Pläne und Ansichten zeichnen ein Bild bäuerlicher Architektur, bevor Zufahrtsstraßen, Um- und Neubauten der letzten Jahrzehnte die meisten von ihnen stark verändert haben. Das im Athesia-Verlag erschienene, 328 Seiten umfassende Buch ist im Buchhandel erhältlich.

the original the original

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EUREGIO UMWELTPREIS AUSGESCHRIEBEN Der Euregio Umweltpreis ist ein Wettbewerb zum nachhaltigen Umweltschutz, der heuer bereits zum zweiten Mal länderübergreifend in Südtirol, Tirol und dem Trentino ausgeschrieben wird. Teilnahmeberechtigt sind Privatpersonen und juristische Personen (Unternehmen, Gemeinden, Vereine, Institutionen, Schulen ...) mit Wohnsitz bzw. Rechtssitz in Südtirol, Tirol und dem Trentino. Der Umweltpreis wird in zwei Kategorien ausgeschrieben: für „Projekte und Ideen“ sowie „Maßnahmen und Aktivitäten“. Einsendeschluss ist der 16. Oktober. PR

FLECKVIEH MACHT MILCH UND FLEISCH GUTE MILCHLEISTUNG Mit über 40.000 Stück ist Fleckvieh die am meisten gehaltene Rasse in Südtirol. Nicht von ungefähr, denn mit einer Milchproduktion von über 7.000 kg bei vier Prozent Fett und 3,43 Prozent Eiweiß kann sie als Doppelnutzungsrasse den Milchrassen einiges entgegensetzen. In Gunstlagen sind Betriebsschnitte von über 10.000 kg Milch keine Seltenheit mehr. GUTE FLEISCHERLÖSE Mit Stierkälberpreisen von rund 400 Euro und hohen Schlachtpreisen erfreut sich das Fleckvieh großer Beliebtheit. Denn mit einer ordentlichen Milchleistung und guten Fleischerlösen ist die Einnahmequelle von zwei Seiten abgesichert. UNKOMPLIZIERTE KÜHE Ein weiterer Pluspunkt sind die gesunden Euter der Kühe. In den letzten Jahren konnte mit dem Einsatz der international besten Vererber das Niveau des Fleckviehs nach oben geschraubt werden. Da die Fleischfülle der Tiere nicht weggezüchtet wurde, sind die Kühe in voller Laktation weniger anfällig für Krankheiten jeglicher Art. VERSTEIGERUNGEN Der Verband hält monatliche Versteigerungen ab – fünf in Bozen und sieben in St. Lorenzen. Nähere Infos auf www.fleckvieh-suedtirol.it.

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DIE SÜDTIROLER UND DIE UMWELT Die Untersuchung der Wahrnehmung und des Interesses der Bürger für Umweltthemen ist sehr wichtig, um einschätzen zu können, vor welchem sozialen Hintergrund private und öffentliche Maßnahmen ergriffen sowie die proaktive Handlungsfähigkeit durch die im Umwelt- und Landschaftsschutz engagierten Personen gefördert werden können. Die Beziehung der Bürger zur Umwelt wird unter anderem vom Zustand beeinflusst, in dem sich ihre Wohngegend, mit Hauptaugenmerk auf Umweltprobleme, befindet, wie das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) ermittelt hat. Der Verkehr ist sowohl auf Landesebene insgesamt als auch in den Städten und Dörfern das am häufigsten angegebene Umweltproblem. Er tritt in 29,5 Prozent der Wohngebiete der Südtiroler Haushalte auf, wobei der Anteil in den Städten (31,1 %) etwas höher ist als in der Peripherie (28,4 %). Die Luftverschmutzung wird von 23,6 Prozent der Südtiroler wahrgenommen: Hier besteht jedoch ein deutlicher Unterschied zwischen Stadt und Land. In den städtischen Wohngebieten nehmen 27,5 Prozent der Haushalte die Luftverschmutzung als Problem wahr, während der Anteil im übrigen Landesgebiet auf 20,7 Prozent sinkt. Die Lärmbelästigung wird in allen Wohngebieten gleich stark wahrgenommen. Die Unterschiede zwischen den Städten und der ländlichen Umgebung treten jedoch wieder in Bezug auf den Schmutz auf den Straßen und die Geruchsbelästigung hervor. Schmutzige Straßen bemängelt rund ein Fünftel (19,5 %) der Städter. In den kleineren Gemeinden sind es 14,8 Prozent. Mit

der Geruchsbelästigung verhält es sich umgekehrt: 15,4 Prozent der Haushalte, die auf dem Land leben, empfinden sie als störend, während es in den Städten 11,4 Prozent sind. Der Vergleich der Südtiroler Werte mit dem gesamtstaatlichen Mittelwert des Jahres 2013 (letztes verfügbares Jahr auf gesamtstaatlicher Ebene) ergibt, dass die Situation hierzulande in allen erhobenen Punkten besser ist als auf Staatsebene. Der größte Unterschied besteht in Hinblick auf den Schmutz auf den Straßen: In Süd-

tirol bemängeln diesen 15,7 Prozent der Haushalte, in Italien insgesamt 28,1 Prozent. Sowohl auf gesamtstaatlicher Ebene als auch in Südtirol wird der Verkehr als größte Belastung empfunden, Geruchsbelästigung wird am seltensten wahrgenommen. UMWELTRISIKEN Das Verständnis für die Beziehung und das Verhalten der Bürger zur


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Umwelt hängt unabdingbar auch mit der Analyse der wahrgenommenen Gefahren zusammen. Sie zeigt deutlich, dass Klimawandel (40,1 %) und Luftverschmutzung (39,1 %) von den Südtirolern als größte Probleme angesehen werden. Mehr als ein Drittel sorgt sich auch um die Verschmutzung der Flüsse, Meere, Seen und des Grundwassers sowie um die vom Menschen verursachten Katastrophen. Angesichts der geäußerten Befürchtungen ist es interessant zu beobachten, welche Verhaltensweisen zum Schutz der Umwelt die Südtiroler an den Tag legen. ÖKOLOGISCHE VERHALTENSWEISEN Die Beziehung zwischen Bürgern und Umwelt ergibt sich vor al-

lem aus dem mehr oder weniger rücksichtsvollen Verhalten in Bezug auf die Umwelt. 91,5 Prozent der Südtiroler achten darauf, keinen Strom zu verschwenden, und 87,0 Prozent vermeiden Wasserverschwendung. Weiters achten 95,7 Prozent darauf, keinen Müll auf die Straße zu werfen. In Südtirol sorgt sich auch ein bedeutender Anteil der Bevölkerung darum, dass ihre Ernährungsgewohnheiten möglichst

wenige negative Umweltfolgen haben. 68,4 Prozent kaufen lokale Produkte ein, 62,7 Prozent lesen die Etiketten der Lebensmittel und mehr als die Hälfte der Südtiroler Wohnbevölkerung kauft Bioprodukte.

WALD – SCHUTZ FÜR MENSCH UND NATUR

MÜLLTRENNUNG 31,2 Prozent der Bevölkerung nehmen die Müllproduktion und -entsorgung als besorgniserregendes Umweltproblem wahr. In Bezug auf das Vorhandensein und die Erreichbarkeit von Containern für die getrennte Müllsammlung scheinen besonders jene für Glas und Papier besonders gut erreichbar zu sein. Vorhanden, aber schwerer erreichbar sind auch die Sammelstellen für gebrauchte Batterien und Textilien. Die Container für abgelaufene Medikamente und Altbatterien sind am schwersten zu finden. In diesem Zusammenhang sei jedoch erwähnt, dass ein wesentlicher Anteil der Bevölkerung nicht weiß, dass es eigene Behälter für die Sammlung dieser Abfälle gibt. Glas und Papier sind dementsprechend die Abfallarten, die in den meisten Haushalten getrennt werden (83,4 % bzw. 83,2 %). Abgelaufene Medikamente und gebrauchte Batterien werden hingegen am seltensten von den Südtiroler Haushalten getrennt gesammelt. Der Hauptanreiz für die Haushalte, den Müll noch stärker und genauer zu trennen, wären Steuererleichterungen; 60,9 Prozent der Südtiroler Haushalte sind dieser Meinung. Es sind aber nicht nur wirtschaftliche Anreize, die zu mehr Fleiß bei der Mülltrennung führen würden: 51,2 Prozent der Haushalte wären zu einer differenzierteren Mülltrennung bereit, wenn sie sich mehr darauf verlassen könnten, dass die getrennten Abfälle tatsächlich wiederverwertet werden. Fast 30 Prozent der Haushalte geben an, dass das Vorhandensein von Containern in der Nähe zur Mülltrennung anregen würde.

Immer häufiger auftretende Extremwetterlagen wie Sturm, Starkregen und nasser Schnee machen es unserer Natur schwer. Damit der Wald seine Schutzfunktion erfüllen kann, muss er gepflegt und verjüngt werden. Überalterte Bestände können nicht mehr viel Wasser aufnehmen, morsche Stämme sind anfällig für Baumschäden bei Wind und Neuschnee (Windwurf, Bruchschäden). Positiver Nebeneffekt dieser Pflege ist die Wirtschaftlichkeit, da durchforstete Bestände eine wesentlich höhere Holzausbeute haben.

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hofladen

DAS BESONDERE WIEDERENTDECKEN Gabi und Sepp Holzer sowie Bernhard Auckenthaler pflegen in ihren Kräutergärten am Botenhof in Pflersch und am Steirerhof in Wiesen Heil- und Würzkräuter nach biologischen Richtlinien. Die von Hand gepflückten Blüten und zum „balsamischen Zeitpunkt“ geernteten Kräuter werden zu hochwertigen Produkten veredelt. Viele kennen und lieben mittlerweile die Edelliköre und Digestive, die Biokosmetik, die verschiedenen Tees und Gewürze, die bunten Topfkräuter und die leckeren Frucht- und Kräutersirups der Kräutergärten Wipptal.

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Um den heutigen Anforderungen der Produktverarbeitung gerecht zu werden, hat das Kräutergärten-Team kürzlich die Hofstelle in Wiesen umgebaut und gleichzeitig einen neuen Hofladen eingerichtet. Das Projekt spiegelt die Authentizität und Natürlichkeit des Kräuteranbaus wider, indem die Besonderheiten der altbäuerlichen Bausubstanz mit neuen Ideen verbunden und hervorgehoben wurden. KREATIVE ARCHITEKTUR ALS TEAMWORK Um die Vorstellungen für den Neubau so gut wie möglich umzusetzen, wurde in einer mehrmonatigen Entwicklungsphase und sehr guten Zusammenarbeit mit dem jungen Architekten Andreas Gruber ein innovatives und zeitloses Konzept ausgearbeitet. Grundlage dafür bildet eine fundierte Analyse des Bauplatzes, der Atmosphäre und der Identität des Ortes sowie das Zusammenspiel der Gebäude mit den Freiflächen, mit dem Ziel, die „Hintere Gasse“ durch einen attraktiven Baukörper zu beleben und stärker in die Hofstelle miteinzubeziehen. BAUKULTUR NEU INTERPRETIERT Die kompakte und modern interpretierte Architektur stellt einen Mehrwert für das gesamte Siedlungsgefüge dar. Die Form des Gebäudes ergibt durch die Einbeziehung der Perspektiven und Sichtbeziehungen des Umfeldes einen länglichen Baukörper. Das rohe Lärchenholz aus den umliegenden Wäldern wurde ohne großen Verschnitt oder aufwändiges Bearbeiten energiearm zu einer homoge-

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nen Oberfläche verarbeitet. Die Materialisierung des Neubaus schafft ein stimmiges, abwechslungsreiches Zusammenspiel mit der Umgebung. DER HOFLADEN ALS HERZSTÜCK Ein neues kleines Schaufenster an der straßenseitigen Steinfassade des alten Bauernhauses gewährt einen neugierigen Blick in das Erdgeschoss des Gebäudes, das mit sorgfältig gewählten Eingriffen zum Hofladen ausgebaut wurde. Die historische Stube wird in der bestehenden Form als

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Teil des Konzeptes aufgenommen und mit der Möglichkeit zur Verkostung der Produkte mit dem Hofladen verknüpft. Für die Ausführung kamen nur natürliche und hochwertige einheimische Materialen infrage, die von den Handwerkern qualitativ verarbeitet wurden. KUNST ALS VEREDELUNG Die fleißigen Ameisen am Dach des landwirtschaftlichen Gebäudes – Skulpturen, die von Sepp Holzer in Zusammenarbeit mit Christian

Gschnitzer aus rohen Holzblöcken des hofeigenen Waldes angefertigt wurden – stehen als Synonym für die naturverbundene und bodenständige Arbeit am Hof und den nimmermüden Einsatz für die höchste Qualität der Produkte. „Wir sind stolz auf unsere neue Hofstelle und bedanken uns bei Architekt Andreas Gruber für die kompetente Beratung und das innovative Projekt sowie bei den Unternehmen, die das moderne Konzept handwerklich super umgesetzt haben“, so Familie Holzer.


EXTRA I DEN SOMMER GENIESSEN

DEN SOMMER GENIESSEN ENDLICH SOMMER Wird die Sonne diesen Sommer unentwegt strahlen? Wir sagen mal: Ja! Das hat uns der Wettergott im persönlichen Gespräch bestätigt. Ehrlich. Endlich spielt sich das Leben wieder draußen ab. Jeder Ausflug wird zum Kurzurlaub: Die Fahrradtour durch grüne Wiesen, die gemütliche Lesestunde in der Hängematte, der Sonntagsausflug auf die Alm. Wir wünschen einen schönen Sommer!

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WER HAT DIE SCHÖNSTEN BLUMEN? Der Tourismusverein Sterzing startet gemeinsam mit der Gärtnervereinigung Südtirol unter dem Motto „Südtirol blüht“ einen Blumenwettbewerb. Alljährlich setzt Blumenschmuck farbliche Akzente in Haus und Garten. Frühblüher in den Vorgärten erwachen im zeitigen Frühjahr zur Blüte, Balkonkästen oder Pflanzengefäße mit Stauden und Sommerblumen geben den Fassaden und Höfen im Sommer Farbe und ein freundliches Gesicht. Der Blumenschmuck hat in Südtirol lange Tradition. Mit besonderer Liebe und Geduld tragen Herr und Frau Südtiroler zum gepflegten Landschaftsbild in Südtirol bei. „Südtirol blüht“ – unter diesem Motto können sich Bürger der teilnehmenden Gemeinden Freienfeld, Pfitsch und Sterzing mit ihren schönsten Vorgärten, Hausgärten oder Balkonen bewerben. Es gibt die Kategorien Hotels, Bauernhöfe und Privat. Wer mitmachen möchte, kann bis spätestens 31. August (es gilt der Eingangsstempel) ein Blumen-Foto vom Balkon, Fenster oder Garten an den Tourismusverein Sterzing schicken. Gemeinsam mit der Gärtnervereinigung werden die drei schönsten Fotos jeder Kategorie prämiert. Es winken tolle Blumenpreise. Zum Mitmachen braucht es:
ein Foto in Farbe, Namen und Adresse, Telefon- bzw. Handynummer und eventuell E-Mail-Adresse. Einsendungen per Post oder E-Mail an den Tourismusverein Sterzing, Stadtplatz 3, 39049 Sterzing, info@infosterzing.com, Kennwort: Blumenwettbewerb 2015.

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FREIER EINTRITT IN ÜBER 60 MUSEEN FÜR JUGENDLICHE MIT ABO+ Im Sommer gilt für abo+ Inhaber freier Eintritt in über 60 Museen des Landes. Die Initiative der Landesabteilungen Museen und Mobilität soll dazu beitragen, die Jugendlichen mit den vielen verschiedenen Museen des Landes vertraut zu machen und sie dafür zu begeistern. Vom 17. Juni bis zum 6. September können Jugendliche mit ihrem abo+ über 60 Museen in Südtirol kostenlos besuchen. Wer dieses Abonnement an der Museumskasse vorzeigt, kann Foto- und Videowettbewerbe, Konzerte, Workshops, Kinoabende, poetry slams und vieles mehr erleben. „Ich würde mich freuen, wenn die Jugendlichen so selbstverständlich in die Museen gehen, wie sie derzeit die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen“, meint dazu Florian Mussner, Landesrat für Museen und Mobilität. Das abo+ ist ein persönlicher Fahrschein, mit dem Schüler und Studierende alle öffentlichen Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Südtirol benützen können. Anspruch auf das abo+ haben Kinder ab sechs Jahren sowie Jugendliche, die im Jahr der Gesuchstellung das 27. Lebensjahr nicht vollenden. Sämtliche Informationen zur Aktion abo+ sind auf der Internetplattform Young Museum des Museumsportals www. museen-suedtirol.it nachzulesen. Dort finden sich die Liste der teilnehmenden Museen sowie eine Landkarte mit deren

Standorten. Letztere liegt auch in Museen, Bibliotheken, Schulen, Bahnhöfen und an mehreren anderen Orten auf, die von Jugendlichen besucht werden. Auf der genannten Internetplattform sind natürlich auch alle Veranstaltungen der Museen angepasst für die Darstellung auf Tablets und Smartphones nachzulesen. Im Wipptal beteiligen sich die BergbauWelt Ridnaun Schneeberg, das Landesmuseum für Jagd und Fischerei in Schloss Wolfsthurn in Mareit, das Multscher- und Stadtmuseum Sterzing sowie die Festung Franzensfeste an der Aktion. Die Aktion abo+ findet im Rahmen des Themenjahres 2015 Young & Museum statt. Dabei geht es um ein Projekt der

Abteilung Museen der Autonomen Provinz Bozen in Zusammenarbeit mit dem Museumsverband Südtirol, bei dem Jugendliche mit speziell auf diese Altersgruppe zugeschnittenen Initiativen für die Museen in Südtirol begeistert werden sollen. Gleichzeitig können dabei auch die Museen für die Bedürfnisse der Jugend sensibilisiert werden.


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DIE STERZINGER LATERNENPARTYS, SEIT JAHREN EIN BELIEBTER PUBLIKUMSMAGNET

„SUCHEN, SAMMELN, KOCHEN“ Rezepte mit Zutaten aus Wald und Wiese Haselnüsse, Brombeeren und Holunderblüten, Bachkresse, Hopfen und Wiesensalbei: In unseren Wäldern und Wiesen wachsen zahlreiche Zutaten für die moderne Küche. Wer weiß, wonach er Ausschau halten muss, kann sich im Supermarkt „Wald“ umsonst bedienen – und von den außergewöhnlichen Geschmäckern der Natur profitieren. Dieses Buch bietet leicht nachzukochende, hauptsächlich vegetarische Rezepte und gibt Tipps, wo und wann man die einheimischen Pflanzen und Früchte am besten sammelt. Das 120 Seiten starke Buch mit zahlreichen Fotos von Christjan Ladurner ist im Raetia-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.

REZEPT-TIPP aus „Suchen, sammeln, kochen“

TOPFENKNÖDEL MIT HOLUNDERSÜLZE Zutaten für die Knödel (4 Portionen): 100 g Toastbrot, 100 g Topfen, 2 Eier, Mark einer Vanilleschote, Zimtstange, abgeriebene Zitronenschale, Salz, geröstete Brösel, Zimt, Zucker. Zutaten für die Holundersülze („Hollermulle“): 1 kg Holunderbeeren, 1 Tasse Wasser, 400 g Zucker. Zubereitung: Die reifen Holunderbeeren abzupfen, dann zusammen mit dem Wasser in einen Topf geben und langsam aufkochen. Die „Flotte Lotte“ mit feinem Sieb ausstatten und das Mus passieren. Den Zucker in den Saft einrühren und etwas einkochen lassen. Toastbrot entrinden und im Mixer fein zerkleinern. Topfen, Eier und Vanillemark zuerst verrühren, dann mit dem Toastbrot vermengen und etwas kalt stellen. Knödel formen. Im leicht kochenden, mit Zimtstange, abgeriebener Zitronenschale und etwas Salz angerichtetem Wasser etwa zehn Minuten ziehen lassen. Die Knödel aus dem Wasser nehmen und in einer Mischung aus gerösteten Bröseln, Zimt und Zucker wälzen. Zuerst die lauwarme Holundersülze und dann die Knödel auf einen Teller geben und nach Belieben garnieren.

Seit bald 20 Jahren wird in Sterzing im Schein der Laternen gefeiert. In diesem Jahr begeistern die Sommerabende jeden Mittwoch vom 22. Juli bis zum 12. August und erstmals auch am Wochenende vom 22./23. August – und das bei jeder Witterung. Die Sterzinger Fußgängerzone eignet sich wie kaum eine andere für diese gesellige Veranstaltung. Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr. Am Sonntag, den 23. August findet das Fest von 11.00 bis 20.00 Uhr statt.

Rund 20 Gastbetriebe präsentieren wieder kulinarische Leckerbissen, von Fisch in allen Variationen, italienischen Spezialitäten bis hin zu Südtiroler Gerichten und Getränken. Erstmals steht jede Party unter einem Motto: „Sterzing, die Sportstadt“ steht am 22. Juli auf dem Programm, bei „Black & White“ am 29. Juli sind alle Teilnehmer aufgerufen, sich schwarz-weiß zu kleiden. Die beiden Mittwochabende Anfang August stehen ganz im Zeichen von „Dirndl & Lederhose“, das Wochenende vom 22./23. August unter dem Motto „Alpinstadt Sterzing“. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Gastbetrieben, der Gemeindeverwaltung und den Sponsoren ist es dem Tourismusverein wieder gelungen, ein unterhaltsames Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen. Musikkapellen bzw. Musikgruppen diverser Stilrichtungen konzertieren in der Innenstadt, Volkstanzgruppen bieten schwungvolle Tänze dar. Im Juli gibt es anlässlich der Sterzinger Joghurttage ab 20.00 Uhr auf dem Stadtplatz Verkostungen diverser Joghurtsorten des Milchhofes Sterzing. Die Kleinen unterhalten sich mit den „Dschungelkids“ und dem örtlichen VKE. Am 29. Juli sowie am 12. und 23. August gibt es einen Flohmarkt. Handwerker zeigen in der Altstadt ihr Können. Beim „Bauernabend“ am 6. August bieten lokale Bauernorganisationen ihre Produkte feil; dabei können Bauernschmankerln verkostet werden, in den teilnehmenden Gastbetrieben gibt es ein typisches Südtiroler Gericht. Eröffnet werden die Feste traditionell von den „Nachtwächtern“ mit ihren Trommeln. Wie jedes Jahr wird die romantische Stadtbeleuchtung die Innenstadt erleuchten. Es wird großer Wert darauf gelegt, dass die Musik pünktlich um 23.00 Uhr eingestellt und der Ausschank auf der Straße um 23.30 Uhr beendet wird. Die teilnehmenden Gastbetriebe, die Sponsoren und der Tourismusverein wünschen gute Unterhaltung und viel Spaß bei den Laternenpartys 2015!

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RATSCHINGS

MIT ELKI UND KASPERL BÄUME PFLANZEN Anfang Juni luden der Kasperl und das ElKi zum Baumfest. Mit dem Bus fuhren die Kinder gemeinsam mit dem Kasperl in der Früh nach Ratschings, wo sie Förster Hanspeter Haller bereits erwartete. Die Kinder erfuhren viele interessante Details über die Funktionen des Waldes und dessen Bewohner. Anschließend ging es an die Arbeit: Unter Anleitung von Förster Hanspeter durften die Kinder und natürlich auch der Kasperl eine Tanne, eine Fichte oder einen Ahornbaum pflanzen. Nach getaner Arbeit gab es eine Stärkung, als Nachspei-

se konnten bereits die ersten reifen Walderdbeeren genascht werden. Natürlich durfte der Auftritt vom Kasperl nicht fehlen. Schwer bepackt mit einem riesigen Koffer errichtete dieser eine kleine Bühne im Wald und erzählte den Kindern die Geschichte von der kleinen starken Maus Lulu und seinen Waldtierfreunden. Sogar einen Kuchen gab es für die Zuschauer der Kasperlwaldgeschichte. Müde und zufrieden, mit Pfefferminze, Moos und anderen Naturschätzen im Rucksack, fuhren die Kinder mit Kasperl wieder nach Hause.

WIESEN

„MEIN BAUM FÜR DIE BIENEN“ Weltweit sterben Bienenvölker. Die Zahlen geben Grund zur Sorge. Schon Albert Einstein soll 1949 gewarnt haben: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ Eine Initiativgruppe aus Wiesen will dem Bienensterben entgegenwirken und hat kürzlich ein innovatives Projekt ins Leben gerufen. Dabei ziehen der Bildungsausschuss Wiesen, die Jugendgruppe, das Altenheim Schloss Moos, der Imkerbund und die Raiffeisenkasse Wipptal an einem Strang. Nach dem Motto „Mein Baum für die Bienen (Trees for

bees)“ wird über Facebook eine weltweite Challenge gestartet, wo es darum geht, für Bienen so viele Bäume wie möglich anzupflanzen. Zum Projektauftakt wird am 26. Juli im Schloss Moos in Wiesen ein Bienenfest gefeiert. Dabei geben Imker Infos zu den Ursachen und Auswirkungen des Bienensterbens. Auch das Raiffeisen-Maskottchen „Sumsi“ wird dabei sein und gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Briefe an Verwandte und Bekannte verschicken, um auf die Problematik und das Projekt aufmerksam zu machen. Am 13. August ist zudem ein Open-Air-Filmabend zum Thema Bienen im Wiesner Gemeindepark geplant.

ECUADOR ZU BESUCH IM RIDNAUNTAL Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des in Bayern ansässigen Vereins „Ecuador Licht und Schatten“ weilte eine Delegation von neun Ecuadorianern in Europa und besuchte Mitte Mai zusammen mit der Vereinsvorsitzenden Sissi Pöschl das Ridnauntal. Die seit über 35 Jahren andauernde Freundschaft zwischen Familie Pöschl und Paula Volgger vom Hotel „Plunhof“ war der Grund für

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diesen ungewöhnlichen Besuch. Die beiden Patres Pio Baschirotto und Marco Paredes vom Orden der Salesianer Don Boscos aus Ecuador dankten bei einem kleinen, stimmungsvollen Gottesdienst in der Knappenkapelle St. Magdalena für die langjährige Hilfe, die der Verein den Kindern und Jugendlichen im krisengeschüttelten Land Ecuador zuteil werden lässt.


DEN SOMMER GENIESSEN I EXTRA

WIPPTALER RADWEG KURZ VOR FERTIGSTELLUNG

DA BRUMMT’S! 75 cm lang und 60 cm breit ist der gigantische „Wespenkochl“, den der kleine Paul aus Pfulters – im Bild mit seinem Nachbarn Walter – entdeckt hat. Gefunden hat er das Nest der emsigen Brummer in Pfulters.

Als Teil der grenzüberschreitenden Brenner-Radroute zwischen München und Verona steht der Wipptaler Radweg zwischen Brenner und Franzensfeste nun kurz vor der Fertigstellung. Seit dem ersten Spatenstich im Frühjahr 2001 sind schon 14 Jahre verstrichen. Bereits realisiert sind 43 km. Zwei Abschnitte – in der Gemeinde Sterzing zwischen Tschöfs und Ried (Länge: 1.855 m) und in der Gemeinde Brenner in der Ortschaft Brenner (Länge: 726 m) – befinden sich in der Abnahme- bzw. Fertigstellungsphase. Der Anschluss an das Pustertal beim Abschnitt zwischen der Festung Franzensfeste und der Ladritscher Brücke befindet sich in der Planungs- und Genehmigungsphase. Bis jetzt hat die Radroute rund 15 Millionen Euro gekostet. Das Projekt wird zu 100 Prozent vom Land finanziert.

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WER HÄTTE DAS GEDACHT?

IDEALTOURS-FLÜGE AN DIE SCHÖNSTEN MITTELMEERSTRÄNDE DIREKT AB INNSBRUCK Urlaub ab der ersten Minute

Ungefähr 60 Prozent des Wassers, das im Sommer in Haushalten verbraucht wird, wird für die Bewässerung von Blumen und Rasen verwendet. Luft ist bei kaltem Wetter dichter. Wind mit der gleichen Geschwindigkeit kann im Winter 25 Prozent kräftiger sein als im Sommer. Die größte Pyramide steht nicht in Ägypten, sondern in Cholulu de Rivadahia in Mexiko. Ihre Seiten sind 425 m lang. Sie bedeckt folglich eine weit größere Grundfläche als die Cheops-Pyramide (Seitenlänge: 230 m), und auch ihr Volumen ist mit 4,45 Millionen Kubikmetern um ein Drittel größer. Was die Höhe angeht, ist die Cheops -Pyramide mit 137 m Spitzenreiter.

Zeit spielt vor allem an den kostbaren Urlaubstagen eine wesentliche Rolle, An- und Abreise sollten möglichst wenig davon in Anspruch nehmen – da ist der Start ab dem Flughafen Innsbruck ideal! Die Vorteile des Regionalflughafens liegen auf der Hand: Die Wege und Wartezeiten sind kurz, der Service ist persönlich und das Auto kann unmittelbar vor dem Flughafenterminal geparkt werden. Dieser stressfreie und sorglose Start in den Urlaub wird vor allem von Familien sehr geschätzt. Mit Preishits zur Ferienzeit bietet Idealtours für alle Kurzentschlossenen Flüge direkt ab Innsbruck an die schönsten Strände des Mittelmeers. Ob Sie nun in Nordgriechenland Tzatziki essen, während die Sonne langsam im Meer versinkt, an der Stiefelspitze Italiens mit einem Eis gemütlich über die Piazza flanieren oder am Fischmarkt in Mahón Tapas zu Live-Musik genießen – erfrischende Urlaubstage an den traumhaften Mittelmeerstränden sind garantiert! Erker 07 I 15

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TIPPS FÜR DIE HEISSEN TAGE COOL BLEIBEN Unser Körper hat ein eingebautes Kühlsystem. Bei Hitze produzieren wir mehr Schweiß, der beim Verdunsten die Haut und darunterliegende Blutgefäße kühlt. Für den Treibstoff muss man selbst sorgen. Das bedeutet: ausreichend Trinken. Bei Sommerwärme sollten es mindestens zwei bis drei Liter am Tag sein, am besten Wasser oder verdünnte Säfte. Zusätzlich sollte man auf seinen Mineralstoffhaushalt achten, denn beim Schwitzen verliert man auch Salze. ÜBERLASTETES KÜHLSYSTEM Wer durch zu lange Aufenthalte in der Sonne oder übermäßige Anstrengungen bei Hitze sein Kühlsystem überlastet, riskiert einen Hitzekollaps oder Hitzschlag. Besonders gefährdet sind kleine Kin-

der und ältere Menschen. Wenn es warm ist, schwitzen wir nicht nur mehr, auch unsere Blutgefäße

weiten sich. Durch die verstärkte Durchblutung kann der Körper zusätzlich Wärme abgeben. Gleichzeitig sinkt der Blutdruck und das kann zu Kreislaufstörungen führen. Bei einem Hitzekollaps wird

Betroffenen schwindlig oder es flimmert ihnen vor den Augen. In schweren Fällen werden sie kurz-

zeitig ohnmächtig. Beim Hitzschlag funktioniert das Kühlsystem des Körpers nicht mehr und es entsteht ein Wärmestau. Hohes Fieber mit über 40 Grad Celsius, schneller Puls, Schwindel, Bewusstseinsstörungen bis hin zu Bewusstlosigkeit sind die Folgen. Betroffene von Hitzekollaps oder Hitzschlag sollten sofort ins Kühle gebracht werden. Kalte Wickel oder feuchte Tücher entziehen dem Körper Wärme. Ist der Patient noch ansprechbar, sollte er viel trinken. Am besten geeignet sind Wasser, Saftschorlen oder kalter Tee. HUT TRAGEN Wenn uns die Sonne andauernd auf den Kopf, Hals oder Nacken brennt, kann ein Sonnenstich die Folge sein. Die Sonnenstrahlen reizen dabei die unter der Schädeldecke liegenden Hirnhäute. Äußerliche Anzeichen sind ein geröteter und erhitzter Kopf. Betroffenen ist schwindlig, sie haben Kopfschmerzen, verspüren oft eine innere Unruhe, Übelkeit und haben gegebenenfalls einen steifen Nacken. Die Symptome treten oftmals erst einige Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne auf. Die wichtigste Maßnahme dagegen: eine Kopfbedeckung tragen. Besonders wichtig ist das für Menschen mit Glatze und für kleine

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Kinder. Wer leicht einen Sonnenstich bekommt, sollte sich während der Mittagssonne im Schatten aufhalten. Auch ausreichend trinken beugt einem Sonnenstich vor. CREMEN, CREMEN, CREMEN Nicht nur Sonnenbrand verursacht Hautkrebs. Das Risiko steigt auch, wenn sich über Jahre langsam aber stetig eine hohe Gesamtdosis UV-Strahlung aufsummiert. Sonnenschutz ist deshalb im Urlaub und im Alltag gleichermaßen angesagt. Sonnencremes sollten mindestens Lichtschutzfaktor 15 haben und dick aufgetragen werden. Achtung: Auch wenn „wasserfest“ auf der Packung steht, unbedingt nach dem Schwimmen nachcremen. Denn laut Stiftung Warentest darf sich ein Sonnenschutzmittel dieses Prädikat bereits verleihen, wenn nach zwei Mal zwanzig Minuten Baden noch die Hälfte des ursprünglichen Schutzes vorhanden ist. Noch besser als Sonnencreme schützen körperbedeckende Kleidung und Schatten vor Hautkrebs. SCHARFE BLICKE Sonnenbrillen sind Kult und ein Muss für ein modisches Sommer-Outfit. Beim Brillenkauf sollte man aber nicht nur auf Farbe und Form achten, sondern vor allem auf die eigentliche Funktion den UV-Schutz. Ohne Sonnenbrille dringen kurzwellige UV-Strahlen ins Auge und schädigen dort Binde-, Horn- und Netzhaut. Die Brillengläser sollten ausreichend groß und am besten wie bei Sportbrillen leicht gebogen sein, denn die Strahlung kann auch von der Seite auf das Auge treffen. Wer denkt, dass dunkle Gläser besser schützen, irrt. Farbe und Tönung der Gläser haben mit dem UV-Schutz nichts zu tun. Der resultiert aus einer speziellen Beschichtung des Materials.


MUSIKFESTIVAL UND ALMGENUSS IN RATSCHINGS DER ALMSOMMER IN RATSCHINGS WIRD GENUSSVOLL! DIE ALMHÜTTEN IM WANDERGEBIET RATSCHINGS-JAUFEN WARTEN VOM 11. BIS ZUM 26. JULI 2015 MIT G’SCHMACKIGEN SPEZIALITÄTEN UND MITREISSENDER MUSIK AUF. 11.07., ab 18.00 Uhr: Dämmerschoppen in der Ratschingser Stub’n mit der Gruppe „TriOlé“ Genießen Sie die slawischen, melancholisch anmutenden Melodien und gleichzeitig ein temperamentgeladenes, an den Karneval von Rio erinnerndes Feuerwerk der Musik.

12.07.: 8. Ratschinger Almenfest im Wandergebiet Ratschings Auf allen Hütten werden Sie mit typischen Südtiroler Spezialitäten verwöhnt, für zünftige Hüttengaudi sorgen verschiedene Musikgruppen. Von 8.00 bis 18.00 Uhr bringt Sie die komfortable 8er-Kabinenbahn Ratschings-Jaufen durchgehend bis zur Bergstation, von wo aus Sie Ihre Almwanderung starten können. Auch heuer können Sie Almenstempel „erwandern“ und nehmen anschließend an einer Verlosung von schönen Sachpreisen teil.

17.07., 14.00 – 16.00 Uhr: Bergrestaurant Rinneralm „Quetschwork Family“ Während Michaela sehr harmonikabedürftig ist, gibt Lukas mit seinem Bass gerne Kontra. Julia bläst, mit Stimmgabeln bewaffnet, zum Sturm gegen den gemeinen Blockflötenverriss, während Walter mit seinem Gitarrenspiel Akkordarbeit leistet.

18.07., 14.00 – 16.00 Uhr: Saxnerhütte „Die Schmeichler“ Seit über 30 Jahren begeistern die drei Vollblutmusiker „Die Schmeichler“ aus Brixen mit swingenden Dixieland- und Jazztiteln, mit deutschen und italienischen Schlagern von den 20er bis zu den 60er Jahren.

Tourismusverein Ratschings

www.ratschings.info Tel. 0472 760608

19.07., 14.00 – 16.00 Uhr: Kalcheralm „Da Blechhauf’n“ Gemeinsam mit Dr. Bieber reist Al Wieder durch die Welt, um seine „7“ zusammenzusuchen: alte, tollkühne Kameraden aus der Blasmusikkapellen-Mafia. Um ihren komplizierten Coup auszuführen, müssen die Musiker ihr Leben riskieren, aber dank ihrer angeborenen Coolness wird das Unmögliche möglich.

24.07., 14.00 – 16.00 Uhr: Wasserfalleralm „Revensch“ Die Südtiroler Sängerin und Saxophonistin Helga Plankensteiner und Pianist Michael Lösch begeistern mit einem Programm zwischen Klezmer, Balkanjazz, Dixieland und Chansons aus den zwanziger Jahren.

25.07., ab 18.00 Uhr*: Bergstation Ratschings „Joe Smith Band“ 2003 von Peppi Haller gegründet, bietet die „Joe Smith Band“, der hervorragende Musiker aus ganz Südtirol angehören, gehobene Unterhaltungsmusik. Nach einigen Open-Air-Konzerten in den ersten Jahren, hat sich die Joe Smith Band immer mehr zu einer konzertanten Showband entwickelt. *Auffahrt von 18.00 bis 19.00 Uhr mit der Bergbahn; Willkommensdrink an der Bergstation; um 19.00 Uhr Konzert der Joe Smith Band (ca. 2 Stunden); Rückfahrt mit der Bergbahn und abschließendes Knödelgericht in der Ratschingser Stub’n. Eintrittspreis: 35,00 Euro (inklusive Liftfahrt, Aperitif am Berg, Knödelgericht in der Ratschingser Stub’n). Kartenvorverkauf: Tourismusvereine Ratschings, Sterzing, Gossensass und teilnehmende Almhütten (begrenzte Teilnehmerzahl!)

26.07., 14.00 – 16.00 Uhr: Rinneralm „Opas Diandl“ Veronika Egger, Markus Prieth, Daniel Faranna, Jan Langer und Thomas Lamprecht arrangieren seit 2007 – garniert mit den musikalisch – persönlichen Hintergründen jedes Einzelnen – alte Weisen und Tänze, komponieren eigene Jodler und schreiben Instrumentalstücke.


Einschlafprobleme

GESUNDHEIT Evelyn Haller

FRAGEECKE

Unser Sohn Tobias (5) kann abends nicht einschlafen. Er fängt dann an, von angeblichen Monstern oder Ähnlichem zu reden, die in seinem Zimmer sind. Wir haben alles versucht, doch jeden Tag ist es der gleiche Kampf: Bis er schläft, gehen locker ein bis zwei Stunden rum. Was können wir tun? So genannte Einschlafprobleme kommen besonders im Vorschulalter häufig vor, da dies das Alter ist, in dem Kinder sich von den Eltern das erste Mal lösen und sich selbst als eigenständige Wesen wahrnehmen. Das Gefühl des Getrenntseins von den Eltern kann beim Einschlafen Ängste auslösen und Einschlafprobleme zur Folge haben. Im Unterschied zu „Zubettgehproblemen“, bei denen die Kinder den Tag einfach nicht ausklingen lassen wollen oder können und sich mit allen möglichen Einfällen vom Zubettgehen abzuhalten versuchen, ist es bei Einschlafproblemen so, dass Kinder den Weg in den Schlaf nicht finden. Sie liegen wach im Bett und kommen nicht zur Ruhe bzw. können nicht abschalten. Ängste vor Dunkelheit, Monstern oder Hexen können dann auftauchen. Nur wenn Kinder sich sicher fühlen, können sie angstfrei einschlafen. Sicherheit wird vermittelt durch Klarheit. Darum sollten Sie sich Tobias gegenüber klar und eindeutig verhalten. Indem Sie Tobias’ Ängste zwar ernst nehmen, gleichzeitig aber auch klar und bestimmt sind, kann er eher die Sicherheit finden, die er zum Einschlafen braucht. So könnte Ihr Abendritual etwa folgendermaßen aussehen: Zunächst sitzen Sie am Bett und fragen Tobias, wovor er Angst hat (seine Ängste sind für ihn real und deshalb ist es wichtig, Tobias das Gefühl zu geben, dass Sie ihn ernst nehmen). Dann vertreiben Sie mit ihm gemeinsam spielerisch alle Monster, Tiere und sonstige Wesen, die in seinem Zimmer sind. Anschließend können Sie ihn fragen, ob er ein kleines Licht brennen lassen möchte, sein Kuscheltier noch braucht oder die Tür angelehnt bleiben soll. Abschließend ist es besonders wichtig, dass Sie ganz klar sind, dass nun ALLE Vorkehrungen getroffen sind, damit Tobias ruhig und gefahrenlos einschlafen kann. Wünschen Sie ihm eine gute Nacht und verlassen Sie das Zimmer. Falls Tobias wieder nach Ihnen ruft, bleiben Sie klar und schenken Sie ihm keine große Aufmerksamkeit mehr. Nur so bekommt er die Sicherheit, dass wirklich alles in Ordnung ist und er keine Angst zu haben braucht. Abschließend: Schlafprobleme bei Kindern sind energieraubend und belastend. Beziehen Sie nach Möglichkeit deshalb auch Ihren Partner mit ein und geben Sie sich und Ihrem Sohn die notwendige Zeit und das notwendige Verständnis, um durch diese Phase hindurchzukommen. Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partnerschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben Sie mir: info@hallerevelyn.it. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt.

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PSYCHOTHERAPIEGRUPPE FÜR ERWACHSENE Seelisches Leiden ist oft noch ein Tabuthema, obwohl die Behandlungsmöglichkeiten vielfältiger und zielführender geworden sind. So bietet der Psychologische Dienst des Sanitätsbetriebes Brixen seit 1990 Hilfe bei unterschiedlichen Störungen in Form von Einzel- und Gruppenpsychotherapie an. Eines dieser Gruppenangebote ist eine Psychotherapiegruppe für Erwachsene, die sich seit 2006 regelmäßig trifft. Daran teilnehmen können Personen mit unterschiedlichen psychischen Problemen, die sich an den Psychologischen Dienst wenden. Die Gruppe wird als mittelgroße Gruppe nach dem Modell der Median Group des Psychoanalytikers Patrick de Maré geführt. Sie trifft sich einmal im Monat unter der Leitung der Psychotherapeuten Helene Profanter und Herbert Sigmund. Die Gruppe hat sich bereits über 100 Mal getroffen; bisher kamen über 90 Teilnehmer zusammen. Sie besteht aus Männern und Frauen, wobei der Anteil der Frauen bedeutend größer ist. Die Altersspanne der Teilnehmer geht von 20 bis 75 Jahren. Zu den Sitzungen kommen durchschnittlich zehn bis 15 Teil-

nehmer, einige regelmäßig seit Jahren, andere nehmen das Angebot über einen kürzeren Zeitraum war. Das Angebot versteht sich als Ergänzung oder Weiterführung einer Einzelpsychotherapie. Der Zugang ist niederschwellig: Es ist keine Einweisung des Hausarztes notwendig, die wichtigste Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zu Dialog und Austausch mit anderen Personen. Die Anmeldung erfolgt über den Psychologischen Dienst. Durch die unterschiedlichen psychischen Problembereiche und die generationsübergreifende Zusammensetzung zeigt sich eine große Vielfalt und Lebendigkeit. Die Teilnahme wirkt sich oft vorbeugend aus und bessert die Symptomatik, etwa bei Ängsten, Depressionen und weiteren Störungsbildern. Themen und Inhalte werden von den Teilnehmern eingebracht und richten sich an die gesamte Gruppe nach dem Prinzip „Ich höre dir zu, du hörst mir zu“. Dadurch entwickelt sich ein offenes und empathisches Gruppenklima, persönliche Schicksale und Sorgen werden durch die Gemeinsamkeit oftmals reflektiert und relativiert.

LOB FÜR ONKOLOGISCHE ZERTIFIZIERUNG Wie der Südtiroler Sanitätsbetrieb in einer Aussendung mitteilt, stellt das Projekt der Zertifizierung der onkologischen Chirurgie, das zurzeit implementiert wird, auf nationaler Ebene eine absolute Neuheit dar. Mitte Mai wurde das Modell der Nationalen Agentur der regionalen Gesundheitsdienste (Agenas) in Rom als „bestpractice“-Modell für das nationale Gesundheitssystem präsentiert. Dort wurde die Relevanz dieses Projekts und das Interesse seitens Agenas, dieses Vorhaben zu vertiefen, hervorgehoben. Zusammen mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb sollen Zertifizierungsprogramme für klinische Betreuungspfade identifiziert und pilotiert werden, um neue klinische Netzwerke zu

schaffen. Der Sanitätsbetrieb hat mit international anerkannten Experten bereits 2013 Qualitätsstandards definiert, die eine Krankenhausabteilung erfüllen muss, um onkologische Eingriffe vornehmen zu dürfen. Als kleine Revolution mit Auswirkungen auf die gesamte Krankenhauslandschaft des Landes bedingten die Standards auch Änderungen für die in Südtirol tätigen Fachleute selbst. Seit Jänner 2014 dürfen nur mehr jene Dienste und Abteilungen onkologische Eingriffe durchführen, die den international definierten Standards entsprechen. Die Eingriffe selbst dürfen nur mehr Chirurgen mit entsprechendem Zertifikat vornehmen.


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KOHLENMONOXID-/ KOHLENDIOXID-VERGIFTUNGEN Das Gas Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständiger Verbrennung. Wir finden es u. a. in Autogaragen, bei Kohleöfen und Gasherden. Achtung, es ist:

geruchlos!

unsichtbar!

explosiv!

Das Gas geht eine intensive Verbindung mit dem Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen (Hämoglobin) ein, wodurch der Sauerstofftransport gestört wird. In geschlossenen Räumen kann es zu Explosionen führen. WIE ERKENNE ICH ES? • Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen • Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit • Atem- und Kreislaufstillstand • Keine typische blaue Hautfarbe bei Atemnot! Der Grund dafür ist, dass sich anstelle des Sauerstoffs Kohlenmonoxid ans Blut bindet. Die betroffene Person hat trotz Sauerstoffunterversorgung eine rosige Hautfarbe.

BESSER HÖREN – BESSER LEBEN Entfernungen und Distanzen zwischen den Menschen verringern sich, Kommunikation gelingt, das Leben ist lebenswert: All dies ermöglicht das Gehör. Sein Verlust, aus welchem Grund auch immer, ist ein ernsthaftes und heikles Thema. Deshalb ist es wichtig, sich jeder Art von Hilfsmitteln zur Erleichterung und Problemlösung zu bedienen. Unverbindlich und kostenlos führt BESSER HÖREN auf Wunsch einen Hörtest durch und stellt bei Bedarf für einen Monat probeweise Hörhilfen zur Verfügung, die wöchentlich überprüft und eingestellt werden. Am Ende der Testphase empfiehlt Besser Hören das passende Hörgerät und passt es Schritt für Schritt individuell an. Besser Hören garantiert dank seiner Produktionspartner hochwertige, benutzerfreundliche Technologien für natürlichen Klang und gesteigertes Sprachverstehen – beispielsweise mit den jüngst entwickelten Bluetooth-Hörgeräten, die mit Smartphones verbunden sind.

BESSER HÖREN – Hör-Kompetenz aus Südtirol seit 1994 Tel. 0471 263390 www.besserhoeren.it

WAS MACHE ICH? • Selbstschutz! Bring dich nicht selbst in Gefahr! Feuerwehr! • Betroffene Räume möglichst lüften, Person retten • Kontrolle der Vitalfunktionen • Bewusstlosigkeit mit Atmung: stabile Seitenlage • Fehlende Atmung: Herz-Lungen-Wiederbelebung • Notruf Kohlendioxid entsteht bei Gär- und Zersetzungsprozessen, ist unsichtbar, geruchlos und schwerer als Luft. Es verdrängt den Sauerstoff in tief liegenden, geschlossenen Räumen, so dass Personen, die in den „Kohlendioxidsee“ geraten, in kürzester Zeit ersticken. WO FINDE ICH ES VOR? Gärkeller, Futtersilo, Grube, Kühlzelle WIE ERKENNE ICH ES? • Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit • Atem- und Kreislaufstillstand WAS MACHE ICH? • Selbstschutz! • Keine Rettungsversuche ohne speziellen Atemschutz (Feuerwehr) • Notruf • Nach der Rettung meist Maßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung Weißes Kreuz Sterzing

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Tierbisse Erker 07 I 15

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REZEPT

LEUTE

SCHAFGARBEN-ERBSENSUPPE Zutaten: 25 g Schafgarbenblüten, 30 g Schafgarbenblätter, 5 – 6 Kartoffeln (je nach Größe), 2 Knoblauchzehen, ½ Zwiebel, 25 g Butter, 70 g feine Erbsen, ½ l Fleischbrühe, Salz, Pfeffer, etwas Sahne. Kematen/ Pfitsch

Zubereitung: Die Kartoffeln waschen, schälen, in mittlere Würfel schneiden und weich kochen. Zwiebel und Knoblauch fein hacken und in der Butter anschwitzen. Schafgarbenblätter dazugeben, kurz weiterdämpfen und dann die Erbsen daruntermischen. Mit etwas Fleischbrühe aufgießen und aufkochen lassen. Die Schafgarbenblüten mit der restlichen Fleischbrühe aufkochen, 15 Minuten ziehen lassen und absieben. Sobald die Kartoffeln weichgekocht sind, die Schafgarben-Erbsen-Mischung dazugeben und mit dem „Zauberstab“ alles fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer gut abschmecken, etwas Sahne dazugeben und servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Inserer Wiesneroma

Johanna Hofer 90 Jahre Vor kurzem hat Johanna Hofer in der Seniorenwohnung im Pfarrwidum in Kematen ihren 90. Geburtstag gefeiert. Zu den Gratulanten gesellten sich auch die Vertreter der KVW Ortsgruppe Kematen. Sie gratulierten mit Blumen und Kuchen und frischten alte Erinnerungen auf. Besonders freute sich die Jubilarin über die Glückwünsche von Altbürgermeister Johann Frei.

mechtn mir zum 90. Geburtstog, den sie vor kurzem gfeiert hot, nochträglich no olles Guate wünschn.

Wir feierten ein Fest zur Freude aller Gäst, 75 Jahre hat er hinter sich, beste Wünsche, Opa, freue Dich! Alles Gute zu Deinen 75 Jahren, die Du am 23. Juni gefeiert hast.

Die Enkel Patrick und Armin

Gerlinde mit Paul, Ingrid mit Martin und besonders Enkelin Anna

Helene Mair

Wer kennt des kluane Tuifele do? Vor den hauat heint sicher kuaner mehr o! ’S Lafn geaht a lei mehr hort, drfir wochst’n endlich der Bort . ’S Musiziern hot er fescht geübt und sich nebenbei in a Ridnaunerin verliebt. Hoffentlich kimp’m wegn in 30er nit zu plearn, weil mir tatn gearn auf a Bierl zuakeahrn!

Lieber Fabian, nun hast Du es geschafft und mit Erfolg den Geselle als Fliesenleger gemacht. Wir sind stolz auf Dich und bleib so, wie Du bist! Deine Familie Martin, Christine und Tanja

Liebe Veronika, werde, was Du noch nicht bist, bleibe, was Du jetzt schon bist; in diesem Bleiben und diesem Werden liegt alles Schöne hier auf Erden. Zu Deinem 30. Geburtstag möchten wir sagen: „Wir haben Dich alle lieb und wir wünschen Dir, dass es Dir immer gut geht.“ Dein Michael, Mamme, Tatte, Theresa mit Siegfried, Helga mit Werner und Deine Freunde von „Inferno Pfitsch“

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50 Johr, jo sell seins wert, dass man Di, Sepp, amol gonz bsunders ehrt! Zu Dein Jubiläum mechtn mir gratuliern und Dir sogn, wia gearn mir Di hobm. Olls, olls Guate vo Deiner Elsa, vo Evelin mit Manfred, Kevin mit Sonja und vo Deine Enkelkinder Marilen und Marian.

Lieber Tatte, lieber Opa Luis, alles Gute zum 70. Geburtstag, den Du am 21. Juli feierst. Viel Gesundheit und Freude wünschen Dir Deine 6 Buabm mit Familien.

Die Freiwillige Feuerwehr Wiesen gratuliert ihrem Kameraden Norbert Plattner zum 65. Geburtstag und wünscht ihm alles Gute und Gesundheit.


VERANSTALTUNGEN

BIS 30. SEPTEMBER Ausstellung: „Die Gletscher in Ridnaun, gestern – heute – morgen“, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, zu den Öffnungszeiten des Museums. 4. JULI Konzert: Sommerkonzert der MK Ratschings, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr. 4. – 5. JULI Sport: Zwei-Tages-Bergtour Watzmann, AVS Freienfeld. 5. JULI Unterhaltung: Kirchtagsfest in Pfitsch, St. Jakob, Festplatz. Unterhaltung: Musikfest der Vereinskapelle Gossensaß, Gossensaß, Festplatz, ganztägig ab 10.00 Uhr mit Konzerten der MK Neustift, MK Tschars, Pfunderer Böhmische. Sport: Seniorenwanderung Aldeiner Weißhorn, AVS Sterzing. Unterhaltung: 50 Jahre Sektion Fußball des ASV Wiesen, Wiesen, Sportanlage, ab 8.30 Uhr. 6. – 18. JULI Konzert: Orfeo Music Festival, Sterzing.

7. – 8. JULI Sport: Zwei-Tages-Tour für Senioren in die Sarntaler Alpen, AVS Ratschings. 8. JULI Sport: Wanderung zur Messerhütte, Gsieser Törl, AVS Freienfeld. 11. JULI Konzert: Galakonzert Sinfonisches Blasorchester Vorarlberg mit Thomas Ludescher, Wiesen, Gemeindepark, 20.30 Uhr. Unterhaltung: „Musikfestival Ratschings“ mit der Gruppe „TriOlé“, Ratschings, Ratschingser Stub’n, 18.00 Uhr. 11. – 12. JULI Sport: Hochtour Brandenburger Haus – Weißseespitze, Ötztal, AVS Ratschings. 11. JULI – 12. SEPTEMBER Ausstellung: „50x50x50 Art Südtirol“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung. 12. JULI Unterhaltung: Joghurt-Familienfest, Wiesen, Gemeindepark, ab 11.00 Uhr.

STERZING VIPITENO

1965 facebook.com/ sterzing1965 Erker 07 I 15

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ÄRZTEKALENDER APOTHEKEN 04.07. – 10.07.: 11.07. – 17.07.: 18.07. – 24.07.: 25.07. – 31.07.: 01.08. – 07.08.:

Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus

Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 04.07.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 05.07.: Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 11.07.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 12.07.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 18.07.: Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860 19.07.: Dr. Konrad Wieser 25.07.: Dr. Alberto Bandierini 26.07.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, bleibt für die Sommermonate (Juni – September) geschlossen. TIERÄRZTE 04./05.07.: 11./12.07.: 18./19.07.: 25./26.07.: 01./02.08.:

Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Stefan Niederfriniger) Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Stefan Niederfriniger)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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Unterhaltung: 8. Ratschinger Almenfest, Wandergebiet Ratschings-Jaufen. Unterhaltung: Bergmannsfest, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg. 17. JULI Unterhaltung: „Musikfestival Ratschings“ mit der Gruppe „Quetschwork Family“, Ratschings, Bergrestaurant, 14.00 Uhr. Konzert: Sommerkonzert der MK Mareit, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr. Konzert: Schlosskonzert mit dem „Enigma Saxophonquartett“, Mareit, Schloss Wolfsthurn, 21.00 Uhr. 17. – 19. JULI Unterhaltung: Jubiläumsfest der MK Wiesen, Wiesen, Gemeindepark. 17. – 26. JULI Unterhaltung: Kräuterfestival „Berg und Blume“, Gossensaß und Ladurns. 18. JULI Sport: Duathlon und Sommerfest des ASV Jaufental, Infos: Tel. 348 5412099, manfred.siller@gmail. com. Konzert: „Musik im Stollen“ mit „Mark“, BergbauWelt Ridnaun Schneeberg, 20.00 Uhr. Unterhaltung: Dämmerschoppen der Schützenkompanie Pflersch, Pflersch, Vereinshaus, ab 19.00 Uhr. Unterhaltung: „Musikfestival Ratschings“ mit der Gruppe „Die Schmeichler“, Ratschings, Saxnerhütte, 14.00 Uhr. 18. – 19. JULI Sport: Hochtouren Lenkstein und Schneebiger Nock, AVS Sterzing. 19. JULI Konzert: Konzert der MK Pflersch, Ladurns, Ladurnerhütte. Konzert: Konzert des Orchersters

„Sonarkraft“, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. Unterhaltung: „Musikfestival Ratschings“ mit der Gruppe „Da Blechhauf’n“, Ratschings, Kalcheralm, 14.00 Uhr. Unterhaltung: Jubiläumsfest „10 Jahre Riedberg-Alm“, Schmuders. 22. JULI Unterhaltung: Laternenparty „Sportstadt Sterzing“, Sterzing. 23. JULI Konzert: Sommerkonzert der MK Ratschings, Ratschings, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 24. JULI Unterhaltung: „Musikfestival Ratschings“ mit der Gruppe „Revensch“, Ratschings, Wasserfalleralm, 14.00 Uhr. 25. JULI Konzert: „Musik im Stollen“ mit der Gruppe „Südtiroler Rifflblech“, BergbauWelt Ridnaun Schneeberg, 20.00 Uhr. Konzert: Sommerkonzert der MK Gossensaß, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr. Unterhaltung: „Musikfestival Ratschings“: Open Air mit der „Joe Smith Band“, Ratschings, Bergstation, 18.30 Uhr. Unterhaltung: Kirchtagsfest in Gasteig. 25. – 26. JULI Unterhaltung: Waldfest der FF St. Jakob; Samstag, 19.00 Uhr: Dämmerschoppen mit „Zillertal Wind“; Sonntag, 11.00 – 17.00 Uhr: Frühschoppen mit der Gruppe „Der harte Kern“. 26. JULI Unterhaltung: 15. Almkäse- und Butterverkostung, Roßkopf, ab 11.00 Uhr. Infos und Anmeldung: Tel. 338 9577384. Unterhaltung: Bienenfest, Wiesen, Schloss Moos.

Unterhaltung: „Musikfestival Ratschings“ mit der Gruppe „Opas Diandl“, Ratschings, Rinneralm, 14.00 Uhr. Konzert: Sommerkonzert der MK Jaufental, Sterzing, Stadtplatz, 20.30. 29. JULI Unterhaltung: Laternenparty „Black & White“, Sterzing. 31. JULI Unterhaltung: Dämmerschoppen der FF Thuins mit der „Stodlgang“, Thuins, Festplatz, ab 19.00 Uhr. Unterhaltung: Tanzabend mit DJ, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. 1. AUGUST Konzert: „Musik im Stollen“ mit der Gruppe „Tun Na Kata“, BergbauWelt Ridnaun Schneeberg, 20.00 Uhr. Konzert: Sommerkonzert der MK Trens, Sterzing, Stadtplatz, 20.30. 1. – 2. AUGUST Unterhaltung: Sommerfest des MGV Sterzing 1860, Sterzing, Stadtplatz. Sport: Zeltlager für Kinder und Jugendliche, Jochhütte Trens, AVS Freienfeld. 2. AUGUST Konzert: Konzert der MK Pflersch, Gossensaß. Sport: 14. Sterzinger JoghurtBerglauf, Roßkopf. Konzert: Sommerkonzert der MK Innerpfitsch, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr. 4. AUGUST Konzert: Sommerkonzert der MK Wiesen, Wiesen, Gemeindepark, 20.30 Uhr. 5. AUGUST Unterhaltung: Laternenparty „Dirndl & Lederhose“, Sterzing.


> SPRECHSTUNDEN Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing am Freitag, 24. Juli 2015 von 9.30 bis 11.30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301 155.

Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Arbeitsvermittlungszentrum: jeden Donnerstag, Sterzing, Bahnhofstr. 2/E, 8.30 – 12.00, 14.00 – 16.30 Uhr. Berufsberatungsstelle Sterzing: vom 6. Juli bis zum 16. August geschlossen. Bitte wenden Sie sich an den Sitz in Brixen, Tel. 0472 821281. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00

Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846.

> KURSE 17. Juli: Richtig fischen für Anfänger ab 6 Jahren, wichtige Tipps und Tricks zum Werfen, Hacken binden und mehr; 14.00 Uhr, Fischzucht Pflersch. Begrenzte Teilnehmerzahl.

Richtspende 10 Euro. Anmeldung und Info: Tel. 340 5749472.

Alle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it

> VEREINE UND VERBÄNDE

Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. 12. Juli: Familienwanderung aller Kolpingfamilien Südtirols ins Plosegebiet, Infos: Tel. 338 1039988.

Jugenddienst/Jugendtreff 17. – 21. August: Tanzwoche im Jugenddienst, Infos und Anmeldungen: Tel. 0472 767890. Öffnungszeiten Jugendtreff: Di – Sa, 14.30 – 17.30 Uhr, ausgenommen Ausflüge und Veranstaltungen. Die Räumlichkeiten im Margarethenhaus können gegen eine Spende auch für Kinderund Jugendgeburtstage oder Familienfeiern genutzt werden. Infos im Jugenddienst Wipptal, Tel. 0472 767890. ElKi Infos: Tel. 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it

Lebenshilfe 15. Juli: Personenzentriertes Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigungen, Informationsabend am Sitz der Lebenshilfe Sterzing, Gänsbacherstraße 33, 18.00 Uhr.

> MÄRKTE 4. & 20. Juli: Krämermarkt, Brenner. 7., 14., 21., 28 Juli: Sterzlmarkt, Sterzing. 3., 10., 17., 24., 31. Juli: Bauernmarkt, Sterzing. 19. Juli: Flohmarkt, Sterzing.

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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

R

K N E

R

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Mehrzahl von: Graphik).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

E

I

K

Erkoku

H

H P

N

G

I

E H

R N

I A K

G P A

P

H A

R E

G

H

I

K

N

I P

Kannst Du die 5 Fehler finden? Pfiffikus sucht eine (heute im Handy-Zeitalter) anachronistisch anmutende Telefon-Hinweistafel. Wer den genauen Standort kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail (info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Juli. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Unter dieser gigantischen Baustelle soll einmal der Brennerbasistunnel durchführen. Da der Streckenverlauf genau unter dem Mittewalder Fußballplatz verläuft, muss der Platz verlegt und diese Baustelle errichtet werden. Der Stollen unterquert an dieser Stelle den Eisack, zudem wird hier die Brennerstraße SS 12 verlegt. Das Los bestimmte

Anneliese Pitscheider aus Egg zum Pfiffikus des Monats Juni.

Wir gratulieren! 96 96

Erker Erker0706I 15 I 14

•C•A•W•Q•D•A•G•D QUARTINUSURKUNDE •SUMSERIN•EUNUCH ATS•CS•ZB•ITG••N •OSTHEIM•TF•AMBE AZETON•ACHENRAIN •ZR•E•ASTINENZA• PAPAFEST•NSG•ATZ •HFCS•TEIGTASCHE LUIS•W•RR•ERA•LH •ET•DIW•ERIESEE• •GSAITE•NUN•CITY •ECU•IHNEN•THREE ALHAMBRA•ERNA•NN

Lösungswort: HOLZWAREN

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: BARCELONA

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im

R


Auflösung in der nächsten Nummer

LÖSUNGSWORT

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JAHRESTAGE 6 Jahre ohne Dich!

9. Jahrestag

Hermann Hochrainer In inniger Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich am Sonntag, den 26. Juli um 8.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Ridnaun. Wie schön wird es sein, wenn sich einst die Hoffnung erfüllt, die wir im Herzen tragen: einander wiederzusehen.

Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und so oft Dein Grab besuchen. Deine Familie

Karl Wirth-Rainer In ganz besonderer Liebe denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 26. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Wo früher Dein Leben war, ist jetzt Stille. Wo früher Dein Platz war, ist jetzt Leere. Jedoch behalten wir Dich in unseren Herzen, als wärst Du nie von uns gegangen.

Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Kinder Katharina und Jessica, die Eltern und Geschwister mit Familien

15. Jahrestag

2. Jahrestag

Elke Siller

Josef Haller Hofer

In Liebe gedenken wir Deiner am 12. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 12. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Liebe Elke, wir denken jeden Tag an Dich. In unseren Herzen bist Du immer bei uns und dort wirst Du immer weiterleben. Deine Lieben

Allen, die daran teilnehmen und ihn in guter Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen.

Deine Familie

7. JAHRESTAG

MARGIT AINHAUSER INNERHOFER

Liebe Margit, schon 7 Jahre bist Du nicht mehr hier; es kommt uns vor, als wäre es erst gewesen. 7 Jahre haben wir versucht, mit dem Schmerz zu leben, aber es wird einfach nicht leichter. 7 Jahre, und doch gibt es viele Menschen, die an Dich denken, in deren Herzen du wohnst und unvergessen bleibst. Ganz besonders denken wir an Dich am Mittwoch, den 22. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche in Sterzing. Vergelt’s Gott allen, die sich unserer Margit im Gebet erinnern. In Liebe Dein Heinz mit Michaela und Patrick Deine Eltern Maria und Luis Deine Geschwister Renate, Karin und Martin mit Familien

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JAHRESTAGE

1° anniversario 05.07.2014 – 05.07.2015

Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens.

Ti ricordiamo sempre con tanto amore portandoti nei nostri cuori, la nostra amatissima mamma e bravissima maestra elementare

Caterina Covi I tuoi figli

Friedrich Wilhelm Nietzsche

Sergio e Mariangela, tutti i parenti e conoscenti

Rosmarie Braunhofer geb. Baur

Die Zeit verändert Menschen, die Zeit verändert Situationen, die Zeit verändert Gefühle, die Zeit verändert Träume und Gedanken.

* 07.06.1954 † 06.06.2015

Aber das Einzige, was die Zeit nicht ändern kann, sind die alten Momente mit Dir, Erinnerungen an Dich und die Vergangenheit …

DANKE für jeden Händedruck, für jedes tröstende Wort und jede stumme Umarmung, für die Gebete, die Teilnahme am Rosenkranz und Begräbnis, für die Blumen, Kerzen und Gedächtnisspenden, für die Freundschaft und Hilfsbereitschaft.

Wir vermissen Dich sehr …

UNSER DANK GILT VOR ALLEM

13. Jahrestag

Dekan Josef Knapp für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier; den Vorbetern, Lektoren, Trägern und Sängern für die schöne musikalische Umrahmung; Dr. Claudia Petroni für die medizinische Betreuung; den Mitarbeitern der Bezirksgemeinschaft Wipptal für die liebevolle Fürsorge; ganz besonders den Geschwistern unserer Mutter für die große Hilfe und Unterstützung in dieser schweren Zeit.

Josef Ungerank In Liebe denken wir an Dich ganz besonders beim Gottesdienst am Sonntag, den 12. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Es ist unsagbar schwer, unsere liebe Mutter zu verlieren, aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Achtung ihr entgegengebracht wurden. Vergelt’s Gott allen!

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der Messe teilnehmen.

Die Trauerfamilie

In Liebe Deine Familie

Aus unserem Leben seid Ihr gegangen, jedoch in unseren Herzen bleibt Ihr.

12. Jahrestag

9. Jahrestag

Josef Graus

Zäzilia Graus

Wir gedachten Deiner am Sonntag, den 28. Juni bei der hl. Messe in der Pfarrkirche in Sterzing.

In lieber Erinnerung denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 19. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche in Sterzing.

Allen, die an den Gedächtnisgottesdiensten teilnehmen, danken wir von ganzem Herzen. Ihr fehlt uns sehr! Eure Lieben Erker 07 I 15

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KLEINANZEIGER

STELLENANGEBOTE Helli’s Imbiss sucht ab Herbst eine deutschsprachige Mitarbeiterin in Volloder Teilzeit. Tel. 339 8130629. Wir suchen Metzgerlehrling/ Metzger zur Verstärkung. Metzgerei Frick, Tel. 0472 764937. Suche eine fleißige, zuverlässige Putzfrau, zweimal in der Woche für 3 Stunden gegen gute Bezahlung. Tel. 0472 765659 (abends). Suche Frau zur Betreuung meiner Kinder. Tel. 339 8130629. Ältere Frau sucht deutschsprachige

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junge Person/Schülerin, die ihr in Sterzing die Benutzung des Tablets zeigt. Tel. 338 7091748. Verkäufer/in für Fliesen- und Bödengeschäft in Teilzeit, evtl. auch als Sommerjob für Student/in geeignet, gesucht. Tel. 347 0128941, info@expertboeden.eu. STELLENGESUCHE Suche Arbeit jeglicher Art, als Tuttofare/Küchengehilfe. Tel. 389 0059717. Sportoberschülerin (15), sucht Sommerjob/Beschäftigung. Tel. 349 3676227.


WIPPTALER Suche Arbeit als Abspüler/Tuttofare. Tel. 320 6025314. Cerco lavoro come colf. Tel. 338 9662762. Einheimische Frau sucht Arbeit jeglicher Art. Tel. 333 4393849.

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SUMSERIN

Gschoffn solln se, genau: gschoffn. Ober wos nit isch, konn jo nou wearn. I wear holt vin Erker außerlesn, wie’s weitergeaht. Weil weitergiehn, sell weard’s jo schier decht mießn. In schpatigschtn, wenn die Grinte ogikuehlt sein. Schaugmer holt amol! Ober iatz zi eppan ondern: zin Fliegn! Iatz weard des gschwind denkn, i muen de ormen Schuelgitschn und Buebm, oder holt de Studentn, wie man heint sogg. Jo de hobm iatz seitnweis gschriebm, girechnt und gikopft, noar hobm se nou gimießt sich die längschte Weil va die Leahrer, oder holt va de Professer, wie man heint sogg, ausfratschln lossn, damit se de Priffung oderschließn. Ober wenn des nit gonz guet gongin isch, noar isch man holt nit durchkemmin, oder holt gflougn, wie man heint sogg. Ober de Fliegerei honn i iatz nit gimuent… De’s betrifft, hobm schun selber letzis genue, do brauch i nit a nou zuechn zi sumsn. Muen tue i ober iatz ‘s Fliegn mit an richtign Flieger. Sou wie mit sellan rumplatn Troppl, wie se a van Fliegerplotz in Bouzn drein austeign. Wenn se fliegn… Iatz, i selber bin mein Lebbtog nie gflougn. Und wohrscheindler wear i sell a nie tien. Jo, tatt mi jo eh lei schwinddln. Wenn lei sell war, gang’s jo nou, obr i wett, mi wur’s schun ellat letz mochn, nicht ausziderdenkn! Um nit zi redn, wos des olls lei koschtit: jo, nit lei a sella Flieger selber, na, ‘s gonze Dummedumm, und nit zilescht der Fliegerplotz. Weil an sellan braucht’s jo a. Ober i frog mi, braucht’s an sellan in insern Landl do a? Erker 07 I 15

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IMPRESSUM Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle (erna@dererker.it) Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Hans Heiss, Harald Kofler, Florian Kronbichler, Manfred Riedmann, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Alberto Covi, Mirko Minzoni (mm), Edi Rabini, Ugo Santon (us) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN > Geburten Brenner: Peter Aukenthaler (07.05.2015, Sterzing). Erjona Zuberi (13.05.2015, Sterzing). Paula Vent (16.05.2015, Sterzing). Freienfeld: Anna Rainer (02.05.2015, Sterzing). Kilian Gasser (04.05.2015, Sterzing). Sofia Lai (07.05.2015, Sterzing). Adam Brunner (17.05.2015, Freienfeld). Pfitsch: Julia Delueg (06.04.2015, Sterzing). Madleen Wieser (30.04.2015, Bozen). Niklas Überegger (17.05.2015, Sterzing). Ratschings: Miriam Sporer (01.05.2015, Sterzing). Paula Gschnitzer (27.05.2015, Sterzing). Sterzing: Jana Gschnitzer (08.05.2015, Meran). Ensuel Dervishi (11.05.2015, Sterzing). Aaron Rainer (13.05.2015, Sterzing). Hanna Häusler (13.05.2015, Sterzing). Mirco Vezzoli (15.05.2015, Sterzing). Leart Qufaj (16.05.2015, Sterzing). Simon Federici (24.05.2015, Meran). Greta Origo (26.05.2015, Sterzing). > Todesfälle Freienfeld: Berta Rieder, 88 (06.05.2015, Freienfeld). Pfitsch: Wolfram Zischg, 72 (10.05.2015, Pfitsch). Ratschings: Josef Wurzer, 85 (26.05.2015, Sterzing). Sterzing: Franz Erlacher, 84 (01.05.2015, Sterzing). Maria Überegger, 83 (02.05.2015, Sterzing). Franz Haller, 72 (23.05.2015, Sterzing). > Eheschließungen Brenner: Katrin Kurz und Thomas Horst Aigner (08.05.2015, Heilbronn). Renate Wild und Christoph Zöggeler (30.05.2015, Gossensaß). Freienfeld: Maria Prackwieser und Martin Gruber (30.05.2015, Lengmoos). Pfitsch: Roberta Nicolodi und Egidio Festini Cromer (29.05.2015, Pfitsch). Ratschings: Marion Helfer und Martin Kofler (02.04.2015, St. Magdalena). Carmen Plank und Alexander Polig (16.05.2015, St. Magdalena). Renate Siller und Armin Plank (30.05.2015, Mareit). Sterzing: Katrin Pichler und Dieter Schölzhorn (01.05.2015, Sterzing). Sonja Kinzner und Michael Pisoni (12.05.2015, Sterzing). Jitnapa Pruckthaisong und Hansjörg Eisendle (22.05.2015, Sterzing). Beate Schölzhorn und Michele Alberti (23.05.2015, Sterzing). > Baukonzessionen Brenner: CAI – Sektion Sterzing, Pflersch 197: Umgestaltung und Erweiterung der Tribulaunhütte, Bp.246, Gp.426/1, K.G. Pflersch. Walter Keim, Waldinteressentschaft Brenner, Pontigl: Sanierung Teilstück des Walderschließungsweges „Außergiggelbergeralm“, Gp.455/3 und 463/3, K.G. Brenner. Hildegard Wierer, Brennerbad 21: Errichtung einer Photovoltaikanlage Enzianhütte, Bp.191, K.G. Brenner. Reinhold Mair: Erneuerung der Wasserfassung und der Druckrohrleitung des Wasserkraftwerkes am Zirogeralmbach, Gp.130, 257/1 und 389/1, K.G. Brenner. Martin Prast, Giggelberg 21: Erweiterung des Wohntraktes, Bp.95,

Gp.496/1, K.G. Brenner. Freienfeld: Bodenverbesserungskonsortium Freienfeld, Elzenbaum: Sanierung der Straße „Gupp“, Bp.134 und 135, versch. Gp., K.G. Stilfes. Bodenverbesserungskonsortium Freienfeld, Mauls: Verbesserung Teilstück der Zufahrtsstraße „Santer“, Bp.87, versch. Gp., K.G. Mauls. Salcher Bau GmbH, Trens, Lahnstr.24: Umwidmung des Büros in Wohnung im Erdgeschoss, Bp.569, K.G. Trens. Brenner Basistunnel SE, Stilfes, Trens: Maßnahmen zur Verbesserung des Wassernetzes der Gemeinde Freienfeld. Martin Badstuber, Trens, Bache-Str. 22: Bau einer Hackschnitzelheizung sowie interner Umbau des Wohntraktes, Bp.105, K.G. Trens. Staro KG, Mauls: Austausch der elektromechanischen Ausrüstung beim Kraftwerk „Stafler“, Bp.193, K.G. Mauls. Pfitsch: Greti Hofer, Fußendrass 30: Systemierungsarbeiten in Burgum, Gp.519/5, K.G. Pfitsch. Martin Mair, Hermann Mair, Juliane Steiner, Tulfer 267: Umbauarbeiten am Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Bp.1015, Gp.1346 und 1348, K.G. Wiesen. Gemeinde Pfitsch: Sanierung des Bahnhofes, Bp.89/4, K.G. Wiesen. Hannes Tratter, Wiesen, Hintere Gasse 158: Umbau des Stadels, Bp.8, K.G. Wiesen. Stefan Tötsch, Fußendrass 38: Umbauarbeiten Almgebäude auf der Burgumeralm, Bp.87/2, K.G. Pfitsch. Ratschings: Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde: Überdachung des Holzlagerplatzes, Gp.72, K.G. Mareit. Rudolf Plattner, Jaufenpassstr. 8: Sanierung des Wohnhauses, Bp.42/1, K.G. Ratschings. Petra Haller, Ridnaun, Kalchern 2A: Errichtung eines Wintergartens, Bp.446, K.G. Ridnaun. Josef Frei, Jaufental, St. Anton 35: Erhöhung des Dachstuhls am Wohngebäude, Bp.88, K.G. Jaufental. Alfred Eisendle, Innerratschings 5A: Erweiterung Hotel Bergblick, Bp.402, K.G. Ratschings. Sterzing: Franziska Fichter, Tschöfs 10: Errichtung einer Erstwohnung, Bp.39, K.G. Tschöfs. Anna Frick, Hochstr.15A: Sanierung der Wohneinheit, Bp.503, K.G. Sterzing. Pfarrei Maria Geburt, St.-Margarethenstr.5: Errichtung eines provisorischen Parkplatzes, Bp.279, K.G. Sterzing. Gröbmer GmbH, Unterackern 80: Erweiterung der Maschinenschlosserei mit Produktionshalle, Technikbüro und Dienstwohnung, Gp.586/4 und 586/48, K.G. Thuins. Milchhof Sterzing, Jaufenstr.108: Errichtung einer Verbindung, Bp.170/1, K.G. Thuins. Elisabeth Obermüller, Paul Siller, St.-Margarethenstr.55: Energetische Sanierung, Bp.584, K.G. Sterzing. Helmut Mayr, Unterackern: Errichtung einer Grundstücksmauer, Bp.257, Gp.586/32, K.G. Thuins. Maria Hofmann, Peter Überegger, Renate Überegger, Gänsbacherstr.15: Sanierung des Wohnhauses, Bp.236, K.G. Sterzing. Mader Immobilien KG, Penserjochstr.6: Interne Umbauarbeiten und Änderung der Zweckbestimmung im 3. Obergeschoss, Bp.319, K.G. Thuins. Altstadt KG, Altstadt 6: Sanierung des Erdgeschosses des Hauptgebäudes, Bp.143, K.G. Sterzing. > Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it


1915 I VOR HUNDERT JAHREN

Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

07.07.1915 (Zeitlicher Gasthausschluß im Kriegsgebiet). Wie wir aus eingeweihten Kreisen erfahren, hat das k. k. Landesverteidigungskommando für das Tiroler Kriegsgebiet südlich vom Brenner - die Polizeistunde für die Gast- und Kaffeehäuser auf 9 Uhr abends festgesetzt. Die einzelnen Platzkommanden können allerdings Ausnahmebestimmungen für bestimmte Orte treffen. (Der Tiroler)

Leiche aber wieder weggeschwemmt und bei Oberau nächst Franzensfeste angeschwemmt aufgefunden und geborgen. Die Identität konnte vorläufig nicht festgestellt werden.

ten des Lagerns von Karrenziehern angebracht sind?“ Gegen solches Landstreichergesindel soll endlich mit aller Strenge durch Abschaffung und Abschiebung vorgegangen werden.

(Innsbrucker Nachrichten)

(Der Tiroler)

23.07.1915 (Karrenzieherplage). Aus Ster-

26.07.1915 (Ein junger Lebensretter). Am 17. Juli fiel in Sterzing der neunjährige Sohn des Lehrers Ganthaler in den Mühlbach. Der

zing schreibt man uns: Schon seit den ersten Frühlingstagen trieben sich mehrere Karrenzie-

08.07.1915 (Kaminbrand in Gossensaß). Im Hause des Herrn Tischlermeisters Josef Aigner in Gossensaß entstand am 1. Juli abend, ein Kaminbrand. Derselbe wurde aber glücklicherweise sogleich bemerkt und unterdrückt, sonst hätte er beim herrschenden starken Winde gefährlich werden können. Die Militärpersonen griffen sogleich wacker zu. Infolge der Einberufungen hat es auch den Rauchfangkehrer getroffen und wird wohl auch die lange Zeit des Nichtkehrens Schuld am Brande sein. (Der Tiroler)

10.07.1915 (Sterzing. Ein Schwindler). Neulich kam ein Mann in ein Hutmachergeschäft in Sterzing und legte dem anwesenden Fräulein einen Zettel folgenden Inhalts vor: „Frau Maria Eisendle sagte, sie sollen mir diesen Hut geben, der 10,50 Kronen kostet. Es bezahlt ihn die Frau Eisendle.“ Da die genannte Frau ein Kunde des Geschäftes ist, folgte das Fräulein dem Manne tatsächlich einen Hut im Werte von 10,50 Kronen aus. Sofort nachdem sich der Mann mit dem Hute entfernt hatte, schöpfte das Fräulein Verdacht, daß es ein Schwindler gewesen sein könnte und machte bei der Gendarmerie die Anzeige. Der Betrüger wurde von der Gendarmerie noch am Bahnhofe samt dem Hute erwischt und dingfest gemacht. Er heißt Johann Augschiller und ist Taglöhner aus Albeins. Zuletzt soll er am Brenner beschäftigt gewesen sein.

(Der Tiroler)

17.07.1915 (Leichenfund). Aus Sterzing schreibt man: Vor einigen Tagen wurde bei der sogenannten Maurerbrücke nächst dem Wildbade Möders vom Fischer Wilhelm Leitner von Sterzing in der Mitte des Eisakflusses eine ziemlich stark in Verwesung übergegangene männliche Leiche bemerkt. Infolge des fortgesetzten Regens waren die Wildbäche angeschwollen, es konnte deshalb die Bergung der Leiche nicht vorgenommen werden. Inzwischen wurde die

Karrnerfamilie aus Tirol, Ölbild von Mathias Schmid, 1872 herbanden in den verschiedenen Gemeinden des Gerichtsbezirkes Sterzing umher. Kaum war der Aufenthalt im Freien möglich, lagerten dieselben lange Zeit bei einem Feldstadl unweit Gasteig. Nachdem sie durch Bettel und andere unerlaubte Handlungen die Sicherheit gefährdet hatten, wurden sie durch die k. k. Gendarmerie von dort vertrieben. 3 Männer und 8 Weiber derselben Gesellschaft wurden am 1. Juni wegen einer Schlägerei in Sterzing von der Gendarmerie verhaftet und dem k. k. Bezirksgerichte eingeliefert. In Freiheit gesetzt, wurden sie über den Brenner gewiesen. Seit Errichtung des Etappenstationskommandos treibt sich dieses arbeitsscheue Gesindel wieder bettelnd im Etappenbereich Sterzing herum. Gegenwärtig lagert ein Teil dieser Karrnerbande am Südende des Wiesnerwaldes, Gemeinde Wiesen, beim Viehlagerplatz. Im öffentlichen Interesse sei die Frage erlaubt: „Gibt es kein Mittel, dieses Gesindel endlich los zu werden, das sich keck lagert, trotzdem an allen Ortseingängen Tafeln mit den Verbo-

kleine, ebenfalls 9jährige Sohn Siegfried des Bankfilialleiters Auer sah dies, lief schnell ein Stück dem Bach entlang, um den Knaben zu retten. Er reichte dem Ertrinkenden einen Stock und zog ihn heraus. Ganthaler wäre, wenn er etwa 10 Meter weiter getrieben worden wäre, unrettbar verloren gewesen. Einige andere Buben hatten den Unfall ebenfalls bemerkt, waren aber davongelaufen. (Arbeiter-

zeitung)

31.07.1915 (Vom Tiroler Lokalbahnprojekt). Das k. k. Eisenbahnministerium hat dem Ingenieur F. Hoffmann in Obermais die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für eine mit elektrischer Kraft zu betreibende Bahn niederer Ordnung von der Station Sterzing der Südbahn über Mareit, Kalch, den Jaufenpaß und Walten nach St. Leonhard in Passeier zum Anschlusse an die geplante Bahn von Untermais nach St. Leonhard in Passeier auf die Dauer eines weiteren Jahres verlängert.

(Innsbrucker Nachrichten) Erker 06 I 15

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