Erker 07 2016

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Erker Jahrgang 28 - Juli 2016

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

50 Jahre

Roßkopf-Seilbahn WIPPTAL I Gesundheits- und Sozialsprengel eröffnet GEOWELT I Zu Fuß durch die Erdgeschichte FUSSBALL I Zwei Wipptaler Clubs schaffen den Aufstieg


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EDITORIAL

50 JAHRE ROSSKOPF-SEILBAHN I 14 Es war der 30. März 1966: Das knallrote „Bahnl“ zog auf seiner Jungfernfahrt die ersten Personen vom Nordende der Stadt bis auf den Sterzinger Hausberg. Dies war der Beginn einer wechselvollen Geschichte – mit Glanzpunkten und bangen Augenblicken.

WIPPTAL

Gesundheits- und Sozialsprengel eröffnet I 20 INTERVIEW

Im Gespräch mit Dr. Helmuth Volgger I 24 GEOWELT

Zu Fuß durch die Erdgeschichte I 38 STERZINGER EHRENBÜRGER

Landesingenieur Karl Lindner I 54 KULTUR

Kunst-Biennale in der Franzensfeste I 58 FUSSBALL

Zwei Wipptaler Clubs schaffen den Aufstieg I 74

VIPITENO

50 anni di Monte Cavallo I 64 WIPPTAL

Breve analisi sul Referendum I 65 SPORT

Calcio femminile I 69 ERKER-EXTRA Land- & Forstwirtschaft I Den Sommer genießen I 83 - 95 Leserbriefe I 4 Rechtsfragen I 28 Unter die Lupe genommen I 30 Woher stammt der Name? I 62 Leute I 96 Gemeinden I 97 Rezept I 97 Aus der Seelsorgeeinheit I 98

Gesundheit I 99 Unterhaltung I 100 Jahrestage I 102 Veranstaltungen I 106 Kleinanzeiger I 108 Sumserin I 109 Impressum I 110 Vor 100 Jahren I 111

Liebe Leserin, lieber Leser, endlich ist er da, der langersehnte Sommer. Endlich spielt sich das Leben wieder draußen ab. Vorbei ist’s mit der Frühjahrsmüdigkeit. Und es gibt Grund zum Feiern: Das „Roßkopf-Bahnl“ wird 50. Glorreiche Zeiten und finanzielle Durststrecken hat die Sterzinger Seilbahn seit ihrer Gründung durchlebt. Chefredakteur Ludwig Grasl hat zum Jubiläum einen Blick in die Vergangenheit geworfen. Ebenfalls in Feierlaune sind die Wipptaler Amateurfußballer. Mit dem ASV Freienfeld und dem CF Sterzing haben gleich zwei Teams den Aufstieg geschafft, erstere halten mit Herbst sogar Einzug in die Landesliga. Ein weiterer Erfolg im Bezirk ist mit der Eröffnung des neuen Gesundheits- und Sozialsprengels gelungen. 21 Jahre mussten vergehen, bis der Neubau neben dem Bezirksaltenheim bezugsfertig war. Redakteurin Barbara Felizetti Sorg war für Sie vor Ort. Einen Erfolg feierten auch die Flughafengegner bei der Volksbefragung am 12. Juni. 70,6 Prozent der Südtiroler sprachen sich gegen das Konzept der Landesregierung für den Bozner Flughafen aus, im Wipptal waren es sogar über 80 Prozent. Ein klares Ergebnis, das der Politik zu denken geben sollte. Doch nun kommt erst einmal die verdiente Sommerpause. Schauen wir, was uns die warme Jahreszeit bringt. Genießen Sie den Sommer!

Nächster Redaktionsschluss: 15.07.2016 Erker 07 I 16

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LESERBRIEFE

OB ins OLTERSHEIM A Doch ibern Kopf, sell soll i kriagn, Ober Huamatl hon i kuans mehr! Des bissl Lebm uanfoch umergian lossn Und wortn af morgen und di fügn. Des kluane Platzl, wou i dihuame sein konn – Olls isch weck, i konns nit fossn. A bissl a huamelige Wärme und a bissl a Ruah, Af sell schaug kuaner mehr derzua. Und wieder wortn – af die longe Nocht und in morgign Tog, Des will i olls niamer, de gonze Plog! Und noar hoassts: „Des derpocksche schun!“ Du muasch ausraumin, weckgebm, Zu wos denn aukoltn? Es hong jo lei i drun. Des isch amol gwesn, mein Lebm! Aweck mit den oltn Glump – des hot jo kuan Wert. Isch lei guat, dass kuandr mein Rearn heart! Bittere Worte einer alten Frau, die ins Altersheim musste. Aufgeschrieben von „Dermitdenkerin“

SVP bringt Vorschlag für Müllsammeltag und Umweltwoche ein. Bürgerliste antwortet: Nein, danke!

Ein Nachwort zur Ablehnung weiterführender Ideen, Folge 1 Dass in der Stadt am Eisack die Uhren etwas anders ticken, hat sich schon südtirolweit herumgesprochen. Seit die bunte (?) Bürgerliste das Ruder übernommen hat, ist natürlich alles wesentlich besser. Seltsam sind nur die Umstände, dass sich nichts mehr in eine sinnvolle Richtung bewegt, Ideen von politisch anderer Seite werden mit „herrlichen“ Argumenten stets niedergestimmt. Letzthin zeigte sich das wieder an einem ganz simplen Beschlussantrag der Sterzinger SVP-Fraktion: einen Müllsammeltag sowie eine Umweltwoche zu organisieren. Diesbezüglich ist es quasi unerhört, einen Beschlussantrag einzureichen (ex Stadtrat Herbert See-

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ber), man soll es gefälligst dem zuständigen Stadtrat sagen, die Stadt ist eh sauber (Heinrich Forer) und vor allem diesem Thema gegenüber sensibilisiert mit Verweis auf die in den 90er Jahren – somit vor gut 20 Jahren – durchgeführten Umweltaktionen und überhaupt wird ja eh schon alles geplant (Stadträtin Christine Recla), sauber ist die Stadt wirklich nicht, aber sicherheitstechnisch und arbeitsrechtlich schlichtweg nicht machbar (Edith Gander). Da stellt sich nur die Frage, warum dies in so vielen kleinen und größeren Gemeinden unseres Landes gemacht wird und warum es dort auch bestens funktioniert? In Bruneck etwa beteiligten sich letzthin 42 Vereine und 430 fleißige Helfer, in Gossensaß, in Trens, Mauls … Umweltaktionen gibt es in vielen Gemeinden. Auf Nachfrage der SVP beim zuständigen Landesamt wurde bestätigt, dass gewerbliche Firmen, die mit der Entsorgung von Müll zu tun haben, eine Reihe von Auflagen erfüllen müssen, aber wenn Bürger Sorge tragen, ihre eigene


LESERBRIEFE

Umgebung von sorglos weggeworfenem Müll und Gegenständen zu befreien, begrüßt man jede Initiative, die zudem der Sensibilisierung der Bevölkerung dient. Ausgerüstet mit Handschuhen und Müllgreifern sollte man demzufolge wohl an die Arbeit gehen können. Auch gewährt eben diese Gemeinde Sterzing den Kanufahrern einen jährlichen Beitrag für die Säuberung des Eisackufers – ob hier sämtliche Vorschriften wohl eingehend überprüft wurden? Der Hund liegt wohl in einem anderen Bereich begraben. Es ist die veraltete und verstaubte Denkweise einiger ewig im Gemeinderat Sitzender, andere haben es sehr schnell gelernt oder trauen sich einfach nicht, dagegen Stellung zu nehmen, und stimmen jede noch so fruchtbringende Idee mit ihrer Mehrheit nieder. Was nicht sein darf, darf eben nicht sein! Und so drehen sich die Uhren in Sterzing weiter in eine andere Richtung, nur leider nicht vorwärts. SVP-Wipptal-Sterzing Evi Frick Dietrich Thaler Robert Hartung

Danke Anfang Juni ging der Dachstuhl des Jörgnhofes in Kematen,

Pfitsch, in Flammen auf. Zwar konnte verhindert werden, dass der Brand auf die darunterliegenden Wohnbereiche überging, doch durch das Löschwasser sind derart große Schäden entstanden, dass das Haus seither unbewohnbar ist. Der gesamte Dachstuhl fiel den Flammen zum Opfer und

auch der Stall muss aller Voraussicht nach abgerissen werden. Unserer Existenzgrundlage beraubt, sind wir nun auf jede helfende Hand angewiesen. Wir bedanken uns bei den Freiwilligen Feuerwehren von Kematen, St. Jakob, Wiesen und Sterzing, bei den Nachbarn und bei allen, die beim Löschen des Brandes beim Jörgnhof im Einsatz waren. Überaus dankbar sind wir auch für die Unterstützung seitens unserer Familie, unserer Freunde und Bekannten, für die Spenden und die große Solidarität in der Bevölkerung. All jenen, die sich zu einer Spende auf das Spendenkonto IT 81 Y 0818259110000300339237 (Raiffeisenkasse Wipptal, SWIFT/ BIC: RZSBIT21054, Name: Spendenkonto Josef Hochrainer und Nadine Graus) entschließen, gilt ein herzliches Vergelt’s Gott. Joe und Nadine, Pfitsch

Al sindaco di Vipiteno Un paio di anni fa ho avuto un incontro con Lei nel suo ufficio per segnalarle l’anomalo aumento IMI per la mia seconda casa passato da euro 538,00 del 2011 a euro 1.658,76 del 2012 e ulteriori euro 1.971,76 del 2014 (confermati nel 2015), un plus di quasi quattro volte in tre anni! L’incontro non ha avuto alcun esito, anzi constato che con decisione del consiglio la tassa per il 2016 è stata maggiorata e il mio onere ha raggiunto il livello di euro 2.441,00 con un aggravio di quasi cinque volte in cinque anni! Che aggiunti a una tassa di soggiorno assurda per chi già paga l’IMI, costituiscono un onere insostenibile e punitiva del turismo specie abitativo. Roberto Clara, San Donato Milanese/ Vipiteno

SCHREIBEN SIE UNS! Meinungen sind verschieden, und das ist auch gut so! Teilen Sie Ihre Sichtweise auch mit anderen Lesern. Wir freuen uns über jede Einsendung! Die Redaktion behält sich sinnrespektierende Kürzungen vor.

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AKTUELL

ABGEBLITZT

BRENNER

© Martin Schaller

© Martin Schaller

BAHNUNTERFÜHRUNG ERNEUERT

Vor kurzem wurde die Erneuerung der Unterführung am Bahnhof Brenner durch den Eisenbahn-Netzbetreiber RFI für rund 230.000 Euro fertiggestellt. Laut RFI seien die durchgeführten Arbeiten und die verwendeten Materialien mit dem Denkmalamt des Landes abgesprochen worden. Erneuert wurde die Pflasterung, wobei eine fühlbare Bodenmarkierung für Sehbehinderte angebracht worden ist. Zudem wurde eine Beleuchtung mit LED-Technologie installiert und die Wände samt Belüftungsschächten und Abwasserkanälen neu errichtet. Auch die Gummiverkleidung auf den Stufen der Zugangstreppen zu den Bahnsteigen wurde durch Pflastersteine ersetzt. Ein doppelter Handlauf wurde an der Treppe zum Bahnsteig 3 angebracht, die Oberflächen der Wandsockel wurden saniert.

BRENNERBAD: ÖSTERREICH BAUT ZÄUNE, ITALIEN SETZT AUF BRÜCKEN. Freienfeld

Zwei riesige Fliegerbomben entdeckt Bei Grabungsarbeiten zwischen der Bahnlinie und der Autobahn in Freienfeld sind Ende Mai und Ende Juni zwei riesige Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Dabei handelt es sich um die größten jemals in Südtirol gefundenen Bomben. Die amerikanischen Fliegerbomben sind eineinhalb Meter lang, haben einen Durchmesser von 50 Zentimetern und wiegen 900 kg. Die Relikte sollen Anfang Juli entschärft werden. Wegen der Größe der Blindgänger ist damit zu

TED

rechnen, dass bei der Entschärfung alle Verkehrswege durch das Wipptal gesperrt werden müssen. Die BBT SE baut gerade an der Notwasserleitung in Freienfeld. Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen muss dabei zuerst eine so genannte „verifica bellica“ vorgenommen werden, wobei ein italienisches Bodenbonifizierungsunternehmen gezielt nach Kriegsrelikten sucht. Ebenfalls im Mai war bereits in Franzensfeste eine Granate gefunden worden.

FUGGERROPPE

> Ergebnis Juni

Sollen Frauen zum Priesteramt zugelassen werden?

Gegn die Verstopfung af der Stootsstroße helfn A22-Tropfn.

> Die Juli-Frage

Sind Sie für ein bedingungsloses Grundeinkommen?

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Container-Siedlung in Oberau Anfang Juni informierte Raffaele Zurlo, Vorstand der Brennerbasistunnelgesellschaft, bei einem Bürgerabend in Franzensfeste die Bevölkerung über die Baufortschritte am Brennerbasistunnel.

Bereits abgeschlossen seien die Vorarbeiten zur Unterquerung des Eisacks. Auf dem Feld nördlich der Kirche von Oberau entsteht demnächst eine Container-Siedlung für etwa 250 Bauarbeiter (siehe Bild). Zum Abtransport des Aushubmaterials wird eine eigene Autobahnanbindung errichtet, um den Schwerverkehr durch Franzensfeste zu vermeiden. Als BBT-Umweltausgleichsmaßnahmen werden die Eisackufer instand gesetzt und eine neue Straßenzufahrt mit Tunnel nach Riol errichtet. Mittlerweile scheint sich auch eine Lösung für die Bodensanierung des neuen Fußballplatzes südlich der Festung anzubahnen. Da der Boden mit Asbest verseucht ist, konnte das Areal bisher nicht bespielt werden. Über den BBT-Baufortschritt ausgetauscht sich hat Anfang Juni in Innsbruck auch Landesrat Florian Mussner mit dem Tiroler Landes-

hauptmann Günther Platter und dem bayerischen Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann. Bei einem Lokalaugenschein in Ahrental in Tirol sprachen sie auch über verkehrspolitische Begleitmaßnahmen, die sicherstellen, dass der Tunnel nach dessen Fertigstellung auch genutzt werde. „Bis 2026 sind es nur noch zehn Jahre Bauzeit. Diese Zeit müssen wir nutzen, um auch die Rahmenbedingungen so zu gestalten, damit aus dem Jahrhundertprojekt BBT ein gesamtheitliches, vernetztes Mobilitätskonzept wird und die Schiene, auch für den Im- und Export, in Zukunft effektiv die bessere Alternative zur Straße wird“, so Mobilitätslandesrat Mussner. Mit 64 km wird der Brennerbasistunnel der längste Tunnel der Welt. Neben den Haupttunnelröhren besteht der BBT aus Erkundungsstollen sowie Zufahrts- und Verbindungstunnels. Insgesamt wird ein Tunnelsystem von 230 km, wovon derzeit 54 km fertiggestellt sind, ausgebrochen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf zehn Milliarden Euro. Die Europäische Union übernimmt 50 Prozent der Planungs- und 40 Prozent der Baukosten. Auf Südtiroler Seite wurde kürzlich das letzte Baulos an die Bietergemeinschaft rund um ASTALDI spa vergeben. Voraussichtlich kann im Herbst mit den Arbeiten am Baulos von Mauls bis Brenner begonnen werden. In Österreich wird derzeit am Baulos Tulfes bis Pfons gearbeitet.


FISKUS AKTUELL

BRENNER

„Situation überschaubar“ Noch ist er offen, der Brenner. Doch Österreich hat sich auf den Ernstfall vorbereitet. Sollten demnächst mehr Flüchtlinge versuchen, über den Brenner nach Österreich zu kommen, könne man die Kontrollen am Grenzübergang unmittelbar hochfahren, so Helmut Tomac, Kommandant der Tiroler Landespolizei. Für Ende Juni hat Österreich den Aufbau von 90 Containern am Brenner angekündigt und schließt damit seine Vorbereitungen für das Grenzmanagement ab. Für den Fall der Fälle wolle man schließlich gerüstet sein, obwohl das Flüchtlingsaufkommen am Brenner zurzeit nicht besorgniserregend sei. Laut dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter würden derzeit am Brenner täglich rund 20 illegal Eingereiste aufgegriffen. Im Mai hätten 117 Flüchtlinge versucht, zu Fuß auf der Autobahn, der Bundesstraße, den Bahngleisen oder durch Wälder und Wiesen nach Österreich zu gelangen. Ende Mai wurde die Kontrolltätigkeit auf beiden Seiten der Grenze erhöht, um diese „fußläufigen“ illegalen Grenzübertritte einzudämmen. An der Mautstelle Sterzing sind zusätzliche 40 Polizeibeamte im Einsatz, um zu verhindern, dass Flüchtlinge von Schleppern illegal nach Österreich gebracht werden. Bei einem Lokalaugenschein am Brenner Ende Juni dankte der Bozner Quästor Lucio Carluccio den Polizeibeamten für ihre Kontrollen und die Überwachung der Flüchtlingsströme sowohl in den Zügen als auch auf der Staatsstraße und der Autobahn. Zeitgleich erklärte der österreichische Bundeskanzler Christian Kern gegenüber EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker in Brüssel, dass sich momentan die Zahl der Flüchtlinge am Brenner an den Fingern abzählen lasse. Trotzdem bleibt die Stimmung

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Zu einer zeitgleich stattfindenden Kundgebung für die Grenzschließung hatten italienische und österreichische Delegationen der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ geladen.

nördlich des Brenners angespannt. Unter dem Motto „Brücken – keine Laut einer aktuellen Repräsen- Mauern“ haben sich Anfang Juni tativumfrage des Meinungsfor- auch rund 200 Anhänger von Pax schungsinstituts „market“ im Auftrag der Tiroler Wirtschaftskammer befürworten 80 Prozent der Nordtiroler Kontrollen an der Brennergrenze. Nur 16 Prozent sind „klar“ oder „eher“ dagegen, wie die Tiroler Tageszeitung jüngst berichtete. Rund 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, die Stimmung (v. l.) Bürgermeister Franz Kompatscher, Innenminister Angelino gegenüber Flüchtlingen Alfano und Unternehmerverbandspräsident Stefan Pan habe sich in den vergangeChristi aus verschiedenen italienen Monaten verschlechtert. nischen Regionen gemeinsam mit EUROPA HÄNGT AM BRENNER einer Delegation aus Österreich am „Wenn wir den Brenner schließen, Brenner eingefunden. Vor der Kirdann ist Europa zerstört.“ Anfang che wurden symbolisch europäiJuni hat Bundeskanzlerin Angela sche Pässe verteilt, in denen eine Merkel zur Grenzproblematik am Rede von Papst Franziskus zum Brenner deutlich Position bezogen. Thema Europa zu lesen war. Es sei Ziel müsse es vielmehr sein, in Eu- der Moment gekommen, „den Geropa zu einer „vernünftigen Soli- danken eines verängstigten und in darität“ zu finden, auch wenn dies sich selbst verkrümmten Europas länger dauere als ursprünglich ge- fallen zu lassen, um ein Europa zu dacht. Zudem müsse die Zusam- erwecken und zu fördern, das ein menarbeit mit Ländern am Rande Protagonist und Träger von Wisder Krisenregionen verbessert wer- senschaft, Kunst, Musik, menschliden. Mit einer intensiveren Ent- chen Werten und auch Träger des wicklungshilfe und der Übernahme Glaubens ist“, hieß es dort. Am humanitärer Aufgaben soll erreicht Nachmittag suchten die Teilnehwerden, dass Menschen „nicht mer das Grab von Alexander Lanmehr den Anreiz haben, zu kom- ger im Friedhof von Telfes auf, um men“ und sich nicht mehr in die für den „Brückenbauer schlechtHände von Schleppern begeben. hin“ zu beten.

NEIN ZU NEUEN GRENZEN Der Brenner stand als symbolischer Ort für ein Europa ohne Grenzen im Mittelpunkt des runden Tisches, der anlässlich der Convention der Jungunternehmer in der Confindustria Mitte Juni in Santa Margherita Ligure stattgefunden hat. Gast der Jungunternehmer war der Bürgermeister der Gemeinde Brenner, Franz Kompatscher. „Der Brenner hat eine Brückenfunktion in Europa, er ist ein Modell für das Zusammenleben, Symbol eines Europas ohne Grenzen“, so Kompatscher in seiner viel applaudierten Rede. „Wer in die Zukunft blickt, braucht keine Mauern, und ich bin davon überzeugt, dass Europa ohne Grenzen leben kann.“ „Wir müssen Europa stärken! Die Impulse, die von Südtirol ausgehen, bringen konkrete Ergebnisse und das immer stärkere Bewusstsein, dass wir die Erfolgsgeschichte Europas nicht aufgrund von Einzelinteressen gefährden dürfen”, so Stefan Pan, Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol bei der Tagung. Südtirol sei dazu prädestiniert, ein Ort des Austausches und nicht der Trennung zu sein. Vertieft wurde das Thema auch mit dem italienischen Innenminister Angelino Alfano. Dieser unterstrich, dass sich die Regierung gegen die Errichtung neuer Grenzen zwischen Italien und Österreich einsetze, und zeigte sich zufrieden über die gute Zusammenarbeit mit seinem österreichischen Amtskollegen Wolfgang Sobotka, wodurch die Errichtung neuer Zäune verhindert werden konnte. sst


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AKTUELL

Wipptaler Flughafengegner 80,8 Prozent der Wipptaler sagen Nein Der Ausgang der landesweiten Volksabstimmung über den Südtiroler Flughafen ist bekannt: 70,6 Prozent der Südtiroler sprachen sich klar gegen das Flughafen-Konzept der Landesregierung aus. Noch deutlicher war das Ergebnis im Wipptal: 80,8 Prozent sagten Nein. Die Südtiroler wollen weder einen größeren Flughafen noch mehr Flugverkehr. In den sechs Wipptaler Gemeinden setzten sich die Gegner des Gesetzesvorschlags zum Flughafen Bozen bei der beratenden Volksbefragung mit über 80 Prozent durch und lagen damit sogar gut zehn Prozent über dem Landesdurchschnitt. Übertroffen wurden die Flughafengegner damit nur im direkt betroffenen Bezirk Überetsch-Unterland, wo sich 83,7 Prozent der Bürger gegen eine weitere öffentliche Finanzierung des Flughafens aussprachen. Das Flughafen-Konzept der Landesregierung hatte vorgesehen, die Flughafengesellschaft in den nächsten Jahren mit jährlich 2,5 Millionen Euro zu stützen. Dies ist nun hinfällig. Die Landesregierung wird den Flughafen jetzt nicht weiter öffentlich bezuschussen. Vom Tisch scheint damit nun auch eine Verlängerung der Landebahn. Landeshauptmann Arno Kompatscher, der sich im Vorfeld der Volksbefragung klar positioniert und für eine weitere öffentliche Finanzierung des Flughafens ausgesprochen hatte, will den Wählerwillen respektieren. Welche politischen Auswirkungen das für ihn persönlich und die „Flughafen-Partei SVP“, wie Altmandatar Franz Pahl sie nennt, haben wird, die sich bis auf zwei Landtagsmandatare (Oswald Schiefer und Helmuth Renzler) entweder nicht geäußert oder das Flughafenkonzept befürwortet hat, ist derzeit nicht absehbar. Die Oppositionsparteien jedenfalls jubeln

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Gestutzte Flügel: Über 80 Prozent der Wipptaler sagen Nein.

und sprechen von einem historischen Ergebnis und Meilenstein, an dem es nichts mehr herumzukritteln gebe, wie Grünen-Parlamentarier Florian Kronbichler sich auszudrücken pflegt: „Es ist so eindeutig, so absolut, so überwältigend, so gesellschaftsgruppen-, so sprachen-, so verbände-, so berg- und täler-, so parteienübergreifend, dass jedes Daranherumkritteln sich verbietet. Niemand kann mehr von Vereinfachen, Verführen, Verhetzen reden. Die Südtiroler denken so, wie sie gestimmt haben. Nein zum Flughafen Bozen.“ Der Verwaltungsrat der Flughafengesellschaft ABD, die zu 100 Prozent dem Land gehört, muss nun für den Flughafenbetrieb einen Wettbewerb ausschreiben. „Das kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Bis dahin muss ABD den Flugbetrieb in der heutigen Form aufrechterhalten – das ist gesetzlich so vorgesehen“, so Kompatscher. „Für den Fall, dass sich kein Betreiber finden lässt, wird ABD als Flughafenbetreiber die Konzession an die Flughafenbehörde ENAC zurückgeben, die dann ihrerseits den Betrieb ausschreiben wird.“ Das Quorum von 40 Prozent wurde mit 46,7 Prozent landesweit klar erreicht; im Wipptal lag die

Wahlbeteiligung mit 42 Prozent landesweit allerdings am niedrigsten. Von 14.368 wahlberechtigten Wipptalern schritten nur 6.030 zur Urne. Im Wipptaler Hauptort Sterzing wurde das Quorum mit 34,9 Prozent sogar unterschritten. Die höchste Wahlbeteiligung im Bezirk gab es in der Gemeinde Freienfeld mit 47,5 Prozent. Damit lag sie als einzige Wipptaler Gemeinde knapp über dem Landesdurchschnitt. In Freienfeld gibt es prozentuell auch die meisten Flughafen-

gegner: 84 Prozent stimmten mit Nein. Aber auch in Ratschings, Sterzing und Pfitsch sprachen sich über 80 Prozent gegen das Flughafen-Gesetz aus. Die meisten Befürworter gab es mit 31,5 Prozent in Franzensfeste. Landesweit sprachen sich von 116 Gemeinden nur die zwei Tourismushochburgen Corvara und Wolkenstein dafür aus. Meinungsforscher Hermann Atz führt die klare Gegnerschaft im Wipptal u. a. auch auf die große Solidarität mit dem Unterland zurück, könne man doch die Lärmbelastung durch verkehrsbedingte Einflüsse gut nachempfinden. Zudem hätte es im Wipptal kaum deklarierte Befürworter gegeben. Neben politischen Überlegungen könne die geringe Wahlbeteiligung auch damit zusammenhängen, dass die Wipptaler den Flughafen Innsbruck vor ihrer Haustür haben und jenen von Bozen, den Altlandeshauptmann Luis Durnwalder seinerzeit zur Chefsache erklärt hatte und in den seit 1999 über 120 Millionen Euro investiert wurden, für ziemlich überflüssig erachten. lg

WIPPTAL

ERGEBNISSE DES FLUGHAFEN-REFERENDUMS Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing Wipptal Südtirol

Stimmen % Stimmen % Stimmen % Stimmen % Stimmen % Stimmen % Stimmen % Stimmen %

Ja 149 24,8% 79 31,5% 151 16,0% 185 19,2% 277 17,9 305 18,3% 1.146 19,2% 55.887 29,4%

Nein 453 75,2% 172 68,5% 791 84,0% 781 80,8% 1.272 82,1% 1.364 81,7% 4.833 80,8% 134.155 70,6%

Wahlbeteiligung 607 41,7% 254 41,6% 948 47,5% 978 46,0% 1.564 46,4% 1.679 34,9% 6.030 42,0% 191.422 46,7%


AKTUELL

Franzensfeste beim Festival der Regionen Ende Mai hat die Gemeinde Franzensfeste zusammen mit dem Tourismusverein der Almenregion Gitschberg Jochtal am traditionellen Festival der Regionen in Bucine (Provinz Arezzo) teilgenommen. Anlässlich des Festivals treffen sich Delegationen aus allen Regionen Italiens, um ihre kulinarischen, kul-

turellen und touristischen Besonderheiten zu präsentieren. Bereits zum siebten Mal hat dabei eine Delegation der Gemeinde Franzensfeste die Region Trentino-Südtirol repräsentiert. Außerdem nahmen heuer auch Regionen aus Finnland, Holland, Litauen, Ungarn, Albanien, Spanien und Zypern teil. Während die politischen Vertreter regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch pfleg-

ten, wurde an den Ständen mit einheimischen Produkten und touristischen Angeboten geworben. Für die musikalische Umrahmung sorgten folkloristische Gruppen. Für die Delegation aus Franzensfeste traten die „Schuhplattlergitschen“ aus Vahrn auf. Gleichzeitig wurde die Almenregion Gitschberg Jochtal mitsamt ihren Unterkünften und Besonderheiten sowie die Festung Franzensfeste beworben. Durch die Verkostung von typischen einheimischen Produkten wie Speck, Käse, Schüttelbrot, Apfelsaft und verschiedenen Weinsorten aus dem Eisacktal konnten viele Besucher zum Südtirol-Stand der Gemeinde Franzensfeste gelockt werden. Bei der Veranstaltung wurden heuer rund 17.000 Besucher gezählt. Die Delegation aus Franzensfeste bestand aus Vizebürgermeister Richard Amort, den Referentinnen Luciana Pivetta und Ingrid Lorenzin, Vertretern des Tourismusvereines Gitschberg Jochtal, Vertretern des Vereines Oppidum sowie freiwilligen Helfern.

Hydros und SEL-Edison gehen an Land über Vor 90 Jahren erhielt der italienische Stromriese Edison mit dem Kraftwerk in Wiesen/ Pfitsch seine erste Konzession in Südtirol. Am 1. Juni gingen seine Beteiligungen an neun E-Werken – neben dem Hydros-Werk in Wiesen auch jene in Graun, Laas, Marling, Olang, Waidbruck und Prembach sowie zwei SEL-Edison-Werke am Reschen – endgültig an das Land über. Damit ist die Energiegesellschaft Alperia nun im Besitz von 100 Prozent der Hydros-Anteile, die Beteiligung an SEL-Edison wurde auf 77 Prozent ausgebaut. Im Gegenzug gingen 18 Kraftwerke im Friaul an die Edison über. Ziel sei es, die sieben Hydros-Kraftwerke bis Dezember dieses Jahres in die SE-Hydropower einzubringen. Die Tochtergesellschaft von Alperia verwaltet bereits die ehemaligen Enel-Kraftwerke.

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PR

SPITZENTECHNOLOGIE FÜR AUSTRALIEN Erfolgreich verkauft die PROGRESS GROUP Anlagen und Maschinen für die Betonfertigteil- und Bewehrungsindustrie auf der ganzen Welt. Weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat sich die Unternehmensgruppe in den letzten Jahren zu einem Marktführer in ihrem Bereich entwickelt. Säulen des Erfolgs sind die Mitarbeiter der Unternehmensgruppe. HIGHTECH AUS BRIXEN In Brixen entwickelt und konstruiert wird das Herzstück eines jeden Betonfertigteilwerks: der Schalungsroboter „Form Master“. Der Roboter ist in der Lage, Schalungen vollautomatisch zu verlegen und somit die Form für die zu produzierenden Betonfertigteile vorzugeben. „Die enorme Datenmenge, die es zu verarbeiten gilt, um millimetergenau die Schalungen zu positionieren, ist kompliziert“, erklärt Daniel Wurzer, Programmierer bei progress Maschinen & Automation. Doch nicht nur die Software für den „Form Master“ ist eine Herausforderung. „Auch mechanisch ist die Maschine hochkomplex“, ergänzt der Mareiter. ERFOLG AUF DEM ROTEN KONTINENT Daniel Wurzer ist Teil eines ganzen Teams, das derzeit an einem großen Auftrag arbeitet. Im australischen Melbourne errichtet das Unternehmen CPS ein neues Betonfertigteilwerk, in dem ab Herbst Betonfertigteile für den Wohnbau produziert werden. Die zwei

progress Maschinen & Automation in Brixen

Brixner Unternehmen progress Maschinen & Automation sowie Progress Software Development (PSD) produzieren und liefern da-

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Daniel Wurzer (links) und Helmuth Mair (rechts) mit Schalungsroboter

für wichtige Produkte. Insgesamt elf Maschinen, darunter ein Schalungsroboter und eine Gesamtsoftware, gehören zum Lieferumfang.

AFTERSALES Solch große und hochautomatisierte Anlagen in fernen Ländern sind auch für die Serviceabteilung eine Herausforderung. „Wir sind mit allen Anlagen unserer Kunden auf der ganzen Welt über Fernwartung (Internet) verbunden und können diese von Brixen aus überwachen und fernsteuern. Die Australier beginnen acht bis elf Stunden vor uns zu arbeiten“, meint der Serviceleiter Alex Gruber. „Aus diesem Grund sind wir gerade dabei, ein Servicecenter für Südostasien in Kuala Lumpur zu errichten. Dort werden in Zukunft auch Südtiroler Techniker internationale Erfahrung sammeln“, führt Gruber weiter aus.

OFFEN FÜR NEUES Auch Helmuth Mair, Elektrokonstrukteur aus Milland, ist an diesem Großprojekt beteiligt. „Ich zeichne die Schaltpläne mit der notwendigen Steuerungstechnik für die automatisierten Maschinen“, erklärt er. „Eine gute Kommunikation zwischen unseren Projektleitern und dem Kunden ist für einen erfolgreichen Abschluss dieses und generell aller Projekte enorm wichtig“, fügt Mair hinzu. „Überhaupt braucht es bei uns Offenheit und Flexibilität, um all die NeuentwickJulius-Durst-Str. 100 lungen – oft in Zusammenarbeit mit 39042 BRIXEN (BZ) dem Kunden – vowww.progress-group.info ranzutreiben.“


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TITELGESCHICHTE

50 Jahre Roßkopf-Seilbahn Von glorreichen Zeiten und finanziellen Durststrecken

von Ludwig Grasl Es war der 30. März 1966. Das knallrote „Bahnl“ zog auf seiner Jungfernfahrt die ersten Personen von der Talstation am Nordende der Stadt bis auf den Sterzinger Hausberg. Im Juli feiert die Liftgesellschaft das 50-jährige Bestehen – und blickt auf eine bewegte Geschichte mit Höhen und bangen Augenblicken zurück. ERSTE PLÄNE Erste Pläne zur Erschließung des Roßkopfs mit einer Gondelbahn reichen in die unmittelbare Nachkriegszeit zurück. Unter der

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Führung von Karl Riedmann konstituierte sich 1948 ein „Vorbereitender Ausschuss“ zur Gründung der „Sessellift AG Roßkopf“. Den Pionieren schwebte dabei in erster Linie der sommerliche Betrieb vor; sie warben mit „Sonne, Bergluft, Blumen, duftenden Almwiesen, Blick in die Weite, Ruhe und Erholung für Jung und Alt“, war das Skifahren damals doch noch lange kein Breitensport. Doch es sollte nicht lange dauern und man liebäugelte damit, den Roßkopf auch „skisportlich“ zu erschließen, da er „in seiner Art gut die Konkurrenz mit den meisten anderen

Orten aufnehmen kann“, wie in einem Flugblatt von damals zu lesen ist. Voller Optimismus blickte man in die Zukunft, versprach sich ein rentables „volkstümliches Unternehmen mit Beteiligung weitester Kreise des Ortes und der Umgebung“. Deren Umsetzung und Aufrechterhaltung sollte sich allerdings weit schwieriger gestalten. Erste Bemühungen scheiterten, die nötigen Finanzmittel von 25 Millionen Lire konnten nicht aufgebracht werden. Zehn Jahre später gab es einen neuerlichen Anlauf. Die Stadtverwaltung ge-

währte 1958 einen Beitrag von 20 Millionen Lire. Weitere Jahre zogen ins Land. 1962 kam es zu einer Volksabstimmung, ob eine 20 oder 30 Personen fassende Gondel mit einer Förderleistung von 165 bzw. 250 Personen pro Stunde gebaut werden sollte. Für beide Projekte hatte die Region bereits 40 Millionen Euro zugesichert. Die Kosten für den Bau der Seilbahn, zweier Skilifte und der Grundablöse wurden mit 165.900.000 bzw. 190.400.000 Lire veranschlagt. Im Oktober 1962 wurde schließlich die Sterzing-Raminges-Roßkopf AG gegründet.


TITELGESCHICHTE

GRÜNDERJAHRE Nachdem man sich endlich auf eine Variante einigen konnte, erfolgte 1964 der Spatenstich. Das inzwischen 310 Millionen Lire teure Projekt stammt von Ingenieur Ernst Leitner und Ingenieur Pier Giorgio Tanesini und sah eine 30 Personen fassende Gondel vor. Neben den öffentlichen Fördermitteln wurden für 120 Millionen Lire Aktien gezeichnet und für den Rest Darlehen aufgenommen. Am 30. März 1966 war es dann soweit: Die 30 Personen fassende Bahn zog die ersten Personen über 2.737 Meter in 6,16 Minuten auf den Roßkopf. Gleichzeitig mit der Gondelbahn wurde der erste Skilift (Mittellift) eröffnet. Auf halber Strecke gab es einen Zustieg. Die Mittelstation ermöglichte den Bauern von Raminges eine bessere Anbindung an das Tal. Zu den höchstgelegenen Berg-

tion erweitert, 1972 wurde der Stocklift gebaut. GOLDENE ZEITEN In den nachfolgenden schneesicheren Wintern machte sich der Roßkopf auch als Austragungsort nationaler und internationaler Skirennen einen Namen und hatte bald schon einen festen Platz im Europa- und Weltcupkalender. Im Februar 1969 wurden hier die ersten Weltpokalrennen der Damen ausgetragen. Der WSV Sterzing mit Hans Salazer und später Adolf Girtler galten im Skizirkus als verlässliche Partner. 1973 und 1975 fanden am Sterzinger Hausberg auch zwei Weltpokal-Slaloms der Herren statt. Den ersten gewann Piero Gros, den zweiten Skilegende Ingemar Stenmark souverän vor Blondschopf Hansi Hinterseer, heute erfolgreicher Schlagersänger, und Pi-

deutung. Verlustreiche Jahre verhinderten zudem dringend notwendige Investitionen am Berg und warfen das Skigebiet um Jahre zurück. Ein Sprengstoffattentat am 5. Dezember 1979, das einen Austausch des Tragseils erforderlich machte und den winterlichen Betrieb weitgehend lahmlegte, verschärfte die finanziellen Engpässe. DER BERG IM WANDEL Unter dem seit 1984 amtierenden Präsidenten Theo Gögl, Mondscheinwirt in Sterzing, kam es zu einer couragierten Erneuerung und Erweiterung der Anlagen: 1985 wurde der Sessellift „International“, 1987 die neue Kabinenbahn mit einer Förderleistung von 1.667 Personen pro Stunde und 1989 der heute rückgebaute Sessellift auf der Telferseite errichtet. Sinkende Einnahmen durch schneearme Winter und zunehmende Liquiditätsprobleme durch den ständig wachsenden Schuldenberg führten am 8. April 1992 schließlich sogar zu einer vorübergehenden Einstellung des Seilbahnbetriebes. Die finanziellen Mittel waren erschöpft. EIN KRAFTAKT

bauernhöfen gab es damals nämlich noch keine Zufahrtsstraße. Offiziell eingeweiht wurde der Bahnbetrieb am 3. Juli 1966. Fortan ging es für 800 Lire einmal den Berg hinauf und hinunter. 1967 wurde das Skigebiet um den Soldanellalift oberhalb der Bergsta-

ero Gros. Südtirols Skiikone Gustav Thöni wurde neunter. Nicht selten standen die Gäste in jener Zeit bis zur Staatsstraße hin Schlange, um dem Skisport zu frönen. In den späten 70er Jahren verlor der Roßkopf im internationalen Wettbewerb zusehends an Be-

Von nun an folgte in Sterzing eine sich über Jahre hinziehende und in Zyklen bis heute andauernde Diskussion über den Fortbestand des Skibetriebes am Roßkopf. Um in den Genuss eines neuen Kredites aus dem Rotationsfonds zu kommen, mussten erhebliche Eigenmittel aufgebracht werden. Dem Verwaltungsrat um Theo Gögl gelang es damals, 20 Fördermitglieder zu gewinnen, die jeweils 50 Millionen Lire bereitstellten. Die Gemeinde Sterzing gewährte überdies einen Beitrag von 1,5 Milliarden Lire im Zeitraum von fünf Jahren. Unter Einschluss Sterzinger Wirtschaftskreise, heimischer Banken, der Nachbargemeinden und Privatpersonen wurden am Ende fünf Milliarden Lire aufgebracht. Daraufhin wurde, zunächst noch

FESTAKT Vom 8. bis zum 10. Juli feiert die Liftgesellschaft das 50-jährige Bestehen des Bahnbetriebes mit einem nächtlichen „Housebergfestival“, bei dem fünf DJs den Berg in Schwingung versetzen. Am Samstag gibt es eine Messfeier mit anschließendem Festakt. Die Ausstellung „Vergangenheit trifft Zukunft – 50 Jahre Roßkopf“ lässt die vergangenen Jahre Revue passieren und gibt Ausblicke auf Kommendes. Am Sonntag sorgt beim ersten sommerlichen „Roßkopf-Suhlen“ schließlich das Südtirol 1 Clubbing für beste Unterhaltung.

PROGRAMM 8. Juli 17.00 – 4.00 Uhr HOUSEBERGFESTIVAL im Festzelt mit Live-Acts DJ Hannes Linser – Sun-Downer DJ Double Dee DJ-Duo Carrot Junkies DJ Shany DJ Rene Rodrigezz ________________________ 9. Juli 10.00 Uhr: Hl. Messe neben dem Ausstieg Panoramalift 11.30 Uhr: Festakt mit Ansprachen der Ehrengäste beim Festzelt Musikalische Unterhaltung Ausstellung „Vergangenheit trifft Zukunft – 50 Jahre Roßkopf“ Kinderrahmenprogramm mit Hüpfburg, Luftspielen und vielem mehr ________________________ 10. Juli „Dirndl & Lederhose“ ab 11.00 Uhr: Frühschoppen Ausstellung „Vergangenheit trifft Zukunft – 50 Jahre Roßkopf“ ab 12.30 Uhr: Südtirol 1 Clubbing mit DJ Patex ab 13.00 Uhr: Roßkopf Suhlen – Summer Edition Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt. Erker 07 I 16

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TITELGESCHICHTE

weiteres Mal einem Konkursverfahren nahe. Um ein solches abzuwenden, wurde damals die Neue Rosskopf GmbH gegründet, die den Betrieb von der Roßkopf AG in Pacht nahm, die Schulden teilweise übernahm und so mittelfristig den Fortbestand des Seilbahnbetriebes garantieren konnte. Nach Übergabe sämtlicher Vermögenswerte an die neue Liftgesellschaft wurde die „Sterzing-Raminges-Roßkopf AG“ dann aufgelöst. NEUAUSRICHTUNG Die Neue Rosskopf GmbH unter Präsident Helmut Messner ist seither bestrebt, den Betrieb am Roßkopf fortzuführen. Ein überarbeitetes Konzept sollte den Skiund Wanderberg als Freizeitberg neu positionieren. Es wurde eine knapp zehn Kilometer lange Rodelpiste von der Berg- zur Talstation samt Beschneiung und Beleuchtung verwirklicht und 2015 durch die Verbindungspiste Telfer-Stock das Pistenangebot trotz des Abbaus des Telferliftes erweitert. AUSBLICK

unter der Führung von Präsident Gögl und seit 1993 unter einem neuen Verwaltungsrat um Präsident Christian Ossanna und Geschäftsführer Helmut Messner, ein Sanierungskonzept ausgearbeitet.

Das unter der Präsidentschaft von Klaus Steckholzer im Jahr 2000 erstellte Strategiekonzept wurde bis heute teilweise umgesetzt. 2003 wurden der Stocklift und das Speicherbecken neu gebaut.

AN KONKURS VORBEIGESCHLITTERT 2005 kam es neuerlich zu argen finanziellen Engpässen. Nach 1992 stand die Gesellschaft ein

Drei Skilegenden dominierten den Weltcuptorlauf von 1975: (v. l.) Hansi Hinterseer, Ingemar Stenmark und Piero Gros

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Die vergangenen schneearmen Winter führten einmal mehr zu schmerzlichen Umsatzeinbußen. Um solchen in den kommenden Jahren entgegenzuwirken, wird heuer die Beschneiung und Wasserversorgung am Berg durch eine neue Pumpstation ausgebaut. Im kommenden Jahr soll der in die Jahre gekommene Panoramalift durch eine Kombibahn aus Sesseln und Gondeln ersetzt werden, die fortan von den Gästen auch im Sommer genutzt werden kann. Eine von der Gesellschaft in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie für eine Verbindung nach Gossensaß und die Anbindung an den Bahnhof Gossensaß soll überdies die künftige touristische Entwicklung des Berges ausloten. Einer Verbindung mit dem Skigebiet Ladurns über das Vallmingtal steht die Liftgesellschaft derzeit hingegen eher skeptisch gegenüber. E


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Krankenhaus: Grundversorgungsleistungen definiert Die Landesregierung hat am 21. Juni grünes Licht für das Genehmigungsverfahren des Landesgesundheitsplanes 2016 – 2020 und die Leistungsprofile der sieben Südtiroler Krankenhäuser gegeben. Die Zukunft der kleinen Geburtenstationen und der Sterzinger Neuroreha bleibt weiterhin unklar. Der Landesgesundheitsplan ist ein strategischer Leitfaden, mit dem die Dienste und Leistungen zum Schutz, zur Förderung und zur Wiederherstellung der Gesundheit der Südtiroler Bevölkerung organisiert werden. Der aktuelle Rahmenplan stammt aus dem Jahr 1999 und galt ursprünglich für die Jahre 2000 bis 2002. In den vergangenen Monaten wurde er von einer Expertengruppe unter Einbeziehung von mehr als 300 Rückmeldungen von Führungskräften und Mitarbeitern des Sanitätsbetriebes sowie Interessensvertretungen und Sozialpartnern überarbeitet. Nun hat die Landesregierung den vorgelegten Expertenentwurf für die nächsten Schritte in der Genehmigung des Landesgesundheitsplanes 2016 – 2020 freigegeben. „Übergeordnetes Ziel des Landesgesundheitsplanes ist es, die qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung der Südtiroler Bevölkerung für die Zukunft zu sichern und dafür zu sorgen, dass die Menschen zur angemessensten

Die Zukunft der Geburtenabteilung und der Neuroreha von Sterzing ist noch immer ungewiss.

Versorgung zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind“, so Gesundheitslandesrätin Martha Stocker. Insbesondere gelte es, den wachsenden Herausforderungen einer alternden Gesellschaft und der damit verbundenen Zunahme älterer und chronisch kranker Patienten gerecht zu werden, die vorgeschriebenen Standards in der Qualität der medizinischen Versorgung zu gewährleisten und die automatische alljährliche Kostensteigerung im Gesundheitsbereich besser steuern zu können. Der Expertenentwurf wird nun veröffentlicht und ist in der Landesabteilung Gesundheit, im Rat der Gemeinden und in den 116 Südtiroler Gemeinden ab 5. Juli für alle interessierten Bürger einsehbar. Einzelpersonen, Körperschaften und Vereinigungen haben 30 Tage lang

Zeit, Verbesserungsvorschläge einzubringen. Interessensvertretungen im Gesundheitsbereich und Sozialpartner haben die Möglichkeit, sich bei Anhörungen auf Landesebene zum Entwurf zu äußern. Nach Ablauf dieser Frist können die Gemeinden unter Berücksichtigung der eingegangenen Vorschläge innerhalb von 30 Tagen ein Gutachten abgeben, die der Rat der Gemeinden im Zeitraum von weiteren 30 Tagen bündelt und der Landesregierung übermittelt. Alle Rückmeldungen werden

bewertet und fließen gegebenenfalls mit ein. Ziel ist es, den Landesgesundheitsplan im Herbst 2016 endgültig in der Landesregierung zu verabschieden. Das Hauptaugenmerk des Expertenentwurfes zum Landesgesundheitsplan liegt auf drei Bereichen: Gesundheitsvorsorge, wohnortnahe Gesundheitsversorgung und das landesweite Krankenhausnetz. Die Umsetzung aller Maßnahmen sollen einer jährlichen Überprüfung unterzogen und gegebenenfalls an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden, so dass der neue Gesundheitsplan zu einem „lebendigen Dokument“ wird, das laufend erneuert und aktualisiert werden kann. LEISTUNGSPROFILE: GEBURTENSTATION UND NEUROREHA AUSGEKLAMMERT Mit einem weiteren Beschluss hat die Landesregierung die Grundversorgungsleistungen an den sieben Südtiroler Krankenhäusern in den Bereichen innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie/ Traumatologie sowie die ambulanten Angebote und die Notfallversorgung de-

DAS LEISTUNGSPROFIL DES STERZINGER KRANKENHAUSES GRUNDVERSORGUNG • Innere Medizin: Herz-Kreislauf, Atemwegssystem, Gastroenterologie, Endokrinologie, Onkologie, Infektionskrankheiten) • Chirurgie: Bauch, Darm, Blinddarm, Galle, Milz, Leistenbrüche, Hämorrhoiden, Varizen • Orthopädie/ Traumatologie: Verletzungen der Extremitäten, Unfälle (ausgenommen schwere Unfälle und Polytraumata) • Mutter-Kind-Departement: gynäkologische und pädiatrische Leistungen (vorwiegend ambulant und tagesklinisch) • Notaufnahme: Akutbehandlung 24 Stunden an sieben Tagen (je nach Schwere der Verletzung und Verfügbarkeit des ärztlichen und pflegerischen Personals); betriebsweit abgestimmte Betreuungspfade für Herzinfarkt, Schlaganfall, Polytraumata, Vergiftungen und Risikoschwangerschaft • Ambulante Angebote: HNO, Psychologie, Psychiatrie, Augenheilkunde, Urologie, Neurologie, Dermatologie, Abhängigkeitserkrankungen ERGÄNZUNGSLEISTUNG • Endoprothetik BESTEHENDE ABTEILUNGEN MIT FRAGEZEICHEN • Geburtshilfe • Neurorehabilitation

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WIRTSCHAFT

AUSSPRACHE MIT SALTUARI finiert. Es handelt sich dabei um jene medizinischen Leistungen, die von rund 70 bis 80 Prozent der Patienten vor Ort in Anspruch genommen werden. „Ziel der Leistungsprofile ist es, eine landesweit einheitliche Grundversorgung zu gewährleisten, damit die Menschen an allen sieben Krankenhäusern dieselbe gesundheitliche und medizinische Grundversorgung in Anspruch nehmen können“, so Landesrätin Stocker. Um angesichts des Fachkräftemangels das verabschiedete Leistungsspektrum im angemessenen Umfang an allen sieben Krankenhausstandorten gewährleisten zu können, werden die Bezirkskrankenhäuser (Brixen und Sterzing, Bruneck und Innichen, Meran und Schlanders) als „ein Krankenhaus mit zwei Standorten“ im Netzwerk verstärkt zusammenarbeiten. Die Abteilungen und das Personal werden standortübergreifend von einer einheitlichen Direktion mit jeweils einem Verantwort-

Die Drohungen von Prof. Leopold Saltuari, wissenschaftlicher Leiter an der Abteilung für Neurorehabilitation am Krankenhaus Sterzing, haben anscheinend Wirkung gezeigt. Mitte Juni wurde er von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Sanitätslandesrätin Martha Stocker zu einem Gespräch empfangen. „Ich habe den Eindruck, dass meine Argumente gehört, verstanden und akzeptiert worden sind“, so Prof. Saltuari. Das Gespräch über die Zukunft der Neuroreha-Abteilung am Krankenhaus Sterzing bezeichnete der Neurologe als sehr konstruktiv. „Die Abteilung ist mit 15 Betten nicht sinnvoll bzw. nicht effizient. Um das Projekt erfolgreich fortführen zu können, muss die Abteilung – wie bereits von der Landesregierung beschlossen – auf 21 bzw. 24 Betten erweitert und in einem zweiten Schritt auf 50 Betten ausgebaut werden“, so Saltuari. Der wissenschaftliche Leiter ist seit Jänner ohne Vertrag in Sterzing tätig und werde auch so lange keinen neuen Vertrag unterschreiben, bis nicht Klarheit über die Zukunft der Abteilung herrsche. lichen vor Ort geführt. Neben den Leistungen in der Grundversorgung werden in den Krankenhäusern noch spezialisierte Leistungen für den jeweiligen Bezirk oder aber für das ganze Land angeboten. Vorerst ausgeklammert wurden die Sterzinger Neuroreha und die Geburtenstationen von Ster-

„Der Standort Sterzing ist meiner Ansicht nach sehr geeignet für eine derartige Spezialabteilung und bringt alle Voraussetzungen mit, um gut arbeiten zu können“, so Saltuari. Eine Transferierung der Abteilung nach Brixen, wie in letzter Zeit immer wieder im Gespräch, würde nach Einschätzung Saltuaris qualitativ nichts ändern – „natürlich unter der Voraussetzung, dass das Krankenhaus Sterzing nicht geschlossen wird“, so Saltuari. Im Gespräch wurde Saltuari eine rasche Entscheidungsfindung innerhalb der SVP-Parteigremien und der Landesregierung versprochen. Er selbst könne auch mit einem Nein gut leben, schließlich habe er an der Klinik in Hochzirl alle Hände voll zu tun. „Über eine Zusage zum Fortbestand der Abteilung mit einem klaren zeitlichen Rahmen zum Bettenausbau würde ich mich aber sehr freuen, da viel Herzblut und Arbeit in das Projekt gesteckt worden sind und ein motiviertes Team in Sterzing tätig ist.“ Bis Drucklegung des Erker stand noch keine Entscheidung fest.

zing und Schlanders. Laut Landeshauptmann Arno Kompatscher werde es hierzu noch vor der Sommerpause Entscheidungen geben. Was die Geburtenabteilung betrifft, hat die Landesregierung noch bis zum 29. Juli Zeit, beim staatlichen Geburtenkomitee einen Antrag auf eine begründe-

te Ausnahme zu stellen. Bis dahin müssen Sterzing und Schlanders nachweisen, dass die Qualitäts- und Sicherheitsstandards (24-Stunden-Dienst von Hebamme, Gynäkologe, Pädiater und Anästhesist) erfüllt werden. sst

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AKTUELL

Gesundheits- und Sozialsprengel eröffnet von Barbara Felizetti Sorg 21 Jahre mussten vergehen, bis der Neubau des Wipptaler Gesundheits- und Sozialsprengels bezugsfertig war. Vor kurzem war es endlich soweit. Erker-Redakteurin Barbara Felizetti Sorg hat sich umgesehen. Die letzten Maitage verliefen etwas hektisch: Umzugskisten wurden gepackt, Computer geschleppt, Büroräume eingerichtet. Seit 6. Juni läuft der Betrieb wieder rund: An diesem Tag konnte der Sozialsprengel gleich neben dem Bezirksaltersheim in Sterzing für die Wipptaler Bürger seine Tore öffnen, Anfang Juli bezog auch der Gesundheitssprengel die neuen Räumlichkeiten. Der Sprengel, territorial zuständig für das gesamte Wipptal, ist eine zentrale Einrichtung im Dienste der Bevölkerung, die sich mit ihren sozialen und gesundheitlichen Bedürfnissen und Anliegen dort-

hin wenden können. Angeboten werden konkrete Leistungen zur rechtlich vorgesehenen Grundsicherung. „Von beengten Räumlichkeiten

an der Roßkopf-Talstation sind wir nun in ein eigenes Gebäude übersiedelt“, freut sich Sieglinde Sigmund, Leiterin des Sozialsprengels. „Da der Gesundheitsspren-

gel nun im selben Haus seinen Sitz hat, sind gute Voraussetzungen für eine fruchtbare Zusammenarbeit gegeben.“ Im Neubau sind neben der Lei-

EINE SCHIER UNENDLICHE GESCHICHTE Bereits im Jahr 1991 hat die Landesregierung die Neuordnung der Sozialdienste und somit die Einrichtung der Sprengelsitze in der Provinz Bozen beschlossen. In der Folge arbeitete die Bezirksgemeinschaft Wipptal ein Projekt aus, das eine gemeinsame Struktur für den Sozial- und den Gesundheitssprengel vorsah. Diese waren dezentral über das Stadtgebiet verstreut: Während der Sozialsprengel im Kondominium „Arcus“ am Nordparkplatz untergebracht war, bot der Gesundheitssprengel erst in der St. Margarethenstraße, dann im Krankenhaus seine Dienste an. Für die Genehmigung des Projekts ließ sich die Landesregierung allerdings viel Zeit: Erst fehlte ein passender Standort, dann war die Kubatur zu klein, einmal passte das Raumprogramm nicht, ein anderes Mal stimmten die Preisvorstellungen nicht überein. Mehr als 15 Jahre zogen ins Land, bis der Bau endlich genehmigt war. Dann die nächste Hiobsbotschaft: 2010 wollte das Land mit einem neuen Gesetz Zuweisungen für Projekte, die älter als fünf Jahre sind, streichen. Danach verzögerte ein neues Staatsgesetz Ausschreibungen, die erst an neue Vergaberichtlinien angepasst werden mussten. Erst im Frühjahr 2013 konnten die Arbeiten schließlich ausgeschrieben werden – Probleme mit den beauftragten Firmen bedeuteten allerdings einen erneuten Rückschritt. Vor kurzem konnten Sozial- und Gesundheitssprengel in den von Architekt Siegfried Delueg geplanten Neubau einziehen. Die Kosten beliefen sich auf 2,7 Millionen Euro, die vom Land Südtirol getragen wurden. Die Außengestaltung ist noch nicht abgeschlossen. Auch am Parkkonzept wird noch gearbeitet.

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tung auch verschiedene Dienste untergebracht, wie Finanzielle Sozialhilfe, Einsatzleitung, Hauspflege und Mitarbeiter, Bürgerservice und sozialpädagogische Grundbetreuung. Zudem gibt es seit Anfang Juli mit der „Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote“ ein neues Angebot, das von den Altenheimen des Wipptales sowie vom Gesundheits- und Sozialsprengel gemeinsam getragen wird. „Von Vorteil ist auch die zentrale Lage, die eine leichtere Erreichbarkeit gewährt“, so Sigmund. In unmittelbarer Nähe befinden sich das vom Sozialsprengel geführte Tagespflegeheim für Senioren, das Bezirksaltenheim, das Kranken-

haus, der Caritas-Infopoint sowie die Kleiderkammer der Vinzenzgemeinschaft. „So befinden wir uns als Ort der Hilfe und der Unterstützung nun wirklich in der Mitte der Menschen, die hier leben“, betont Sigmund. „Da die Komplexität der Aufgaben und Probleme ständig zunimmt, ist die Zusammenarbeit der Dienste mit guter Netzwerkarbeit sicher die richtige Antwort.“ Monatlich wenden sich rund 350 Personen mit ihren sozialen Anliegen und rechtlichen Ansprüchen an die verschiedenen Bereiche des Sozialdienstes. In der Hauspflege arbeiten 16 Mitarbeiter im Außendienst, 14 Fachangestellte arbeiten in den Büros des Sozialsprengels. Eine wichtige Ergänzung stellen

SOZIALSPRENGEL Der Sozialsprengel ist ein sozialer Dienst für alle Bürger in einer sozial schwierigen Lebenslage. Er gewährleistet eine Grundversorgung mit ambulanten Dienstleistungen, die vorwiegend am Sprengelsitz und bei den Personen zu Hause erbracht werden. Zu den Aufgaben des Sozialsprengels gehören – neben Information und Beratung – Maßnahmen zur Vorbeugung von psychosozialen Notlagen, Hilfeleistungen im konkreten Bedarfsfall, Wiedereingliederungsprogramme und soziale Projekte sowie die Vermittlung der Klienten an geeignete Einrichtungen. Ziel ist immer die Überbrückung einer sozialen Notlage, die Hilfe zur Selbsthilfe, die Sicherung der Teilhabe für alle Bürger am gesellschaftlichen Leben und der Ausgleich sozialer Benachteiligungen. Leiterin des Sozialsprengels ist Sieglinde Sigmund (im Bild).

GESUNDHEITSSPRENGEL Der Gesundheitssprengel ist die kleinste operative Einheit des Landesgesundheitsdienstes und Bezugspunkt für die Bevölkerung, die sanitäre Leistungen in Anspruch nehmen muss. Die Tätigkeiten des Gesundheitssprengels umfassen verschiedene bürgernahe Dienstleistungen, u. a. Vorbeugung, Therapie, Rehabilitation und Beratung. Am Gesundheitssprengel sind der Krankenpflegedienst und der Vorsorgedienst angesiedelt. Der Gesundheitssprengel wird von Karin Hofer (im Bild) koordiniert. Erker 07 I 16

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PFLEGE UND BETREUUNG: INFORMATION, BERATUNG UND HILFE AUS EINER HAND Seit 4. Juli können sich betreuungs- und pflegebedürftige Menschen sowie deren Familien, Angehörige und Bezugspersonen in einer neuen Anlaufstelle aus einer Hand über verschiedene Angebote und Möglichkeiten in der Pflege und Betreuung informieren. Die Anlaufstelle befindet sich im neu errichteten Gesundheits- und Sozialsprengel Wipptal. Stürze, Schlaganfälle und Demenz: Dies sind nur einige der Situationen, die betroffene Menschen unter Umständen nachhaltig in ihrer Autonomie einschränken und in der Folge eine aufwendige Pflege notwendig machen. Die wenigsten Betroffenen wissen jedoch, wie sie den Pflegealltag organisieren sollen, an wen sie sich wenden können, um Hilfe zu bekommen, und welche Leistungen ihnen zustehen. Die neue Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote im neuen Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal bietet daher betroffenen Familien Unterstützung und Erleichterung, vor allem bei plötzlicher Pflegebedürftigkeit. An der Anlaufstelle beteiligt sind der Sozialdienst Wipptal sowie Gesundheitsdienste und Seniorenwohnheime des Bezirks. Dadurch können sich Betroffene in dieser schwierigen Lebenssituation an eine zentrale Stelle wenden. Durch bereichsübergreifende Beratung an einem Ort wird eine umfassende Unterstützung gewährleistet, Stresssituationen und Unsicherheiten bei den Angehörigen werden so weit wie möglich reduziert. Die Mitarbeiterinnen der Anlaufstelle geben hilfesuchenden Bürgern alle Informationen, die beim Auftreten von Pflegesituationen von Bedeutung sein können. Die Organisation der Pflege und die Informationen über bestehende Angebote im Sozial- und Gesundheitswesen sind dabei genauso wichtig wie Hilfe in der Abwicklung notwendiger Ansuchen und Anträge. Die Anlaufstelle bietet auch Unterstützung bei einer vorübergehenden oder endgültigen Unterbringung in stationären oder teilstationären Einrichtungen. Die Beratung erfolgt durch das Fachpersonal aus den Gesundheitsdiensten und dem Sozialdienst und ist kostenlos. ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE- UND BETREUUNGSANGEBOTE im Sozial- und Gesundheitssprengel Martina Spitaler (Sozialsprengel) und Karin Hofer (Gesundheitssprengel) Tel. 0472 726060 E-Mail: wipptal@anlaufstelle.bz.it Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi, Fr 9.30 – 11.30 Uhr, Do 14.00 – 16.00 Uhr

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die freiwilligen Helfer dar, die mit viel Engagement Aufgaben übernehmen. Ein Blick auf die Zahlen genügt, um die Wichtigkeit der Dienste für das Wipptal zu erkennen. So haben etwa im Jahr 2015 726 Antragsteller die Büros der Finanziellen Sozialhilfe aufgesucht. An 577 Antragsteller wurden rund 1,5 Millionen Euro an Miete und Wohnungsnebenkosten ausbezahlt, an 188 Anspruchsberechtigte ergingen rund 500.000 Euro an Sozialem Mindesteinkommen. Im selben Jahr haben 384 Personen um Leistungen der Hauspflege angesucht, 41 Senioren waren im Tagespflegeheim untergebracht. In der sozialpädagogischen Grundbetreuung wurden 199 Minderjährige mit ihren Familien begleitet sowie 206 Erwachsene in schwierigen Lebenslagen unterstützt. Auch Karin Hofer, Krankenpflegerin und Koordinatorin am Gesundheitssprengel, ist über die zentrale Lage des Gesundheits- und Sozialsprengels erfreut. „Da beide Sprengel zu einem Teil die gleichen Kunden bzw. Patienten betreuen, gibt es jetzt natürlich viel kürzere Kommunikationswege, die unsere Arbeit wesentlich erleichtern“, so Hofer. Auch könne dadurch viel schneller auf die Bedürfnisse der Bevölkerung reagiert werden, da viele gemeinsame Tätigkeiten anfallen, wie etwa Hausbesuche oder die Pflegeplanung. Auf Vorgabe des Landes wurde auch eine gemeinsame Anlaufstelle eingerichtet, an die sich Interessierte wenden können; auch online werden täglich Anfragen bearbeitet. Auskünfte erteilt zudem der jeweilige Hausarzt. Im Gesundheitssprengel arbeiten acht Krankenpflegerinnen; fünf

Pflegerinnen fahren täglich das gesamte Wipptal ab und erbringen bei den Patienten zu Hause krankenpflegerische Leistungen. Allein im Jahr 2015 haben sie 10.319 Hausbesuche durchgeführt; dabei wurden etwa 6.000 Verbände gewechselt und 5.300 Mal Blutdruck gemessen. „Täglich werden von den Pflegerinnen etwa 35 bis 40 Patienten betreut“, so Hofer. Hausbesuche führen auch drei Diätassistentinnen sowie zwei Sanitätsassistentinnen zur Betreuung von Frühgeborenen und Wöchnerinnen durch. „Der Grundgedanke, der hinter dem Neubau steckt, war die Vereinigung von Sozialem und Sanitärem in einer Struktur“, so Koordinatorin Hofer. Einerseits sollen dadurch Einsparungen ermöglicht, andererseits aber auch die Betreuung von Patienten zu Hause gewährleistet werden. „Diese Unterstützung wird sowohl von den Betreuten als auch von deren Angehörigen sehr geschätzt und gerne in Anspruch genommen.“ Neben einer guten Zusammenarbeit mit den Hausärzten und dem Krankenhaus sei auch die Kooperation mit den Gemeinden, den Kindergärten und Schulen, privaten Organisationen und Vereinen wichtig, um die Herausforderungen der Zeit und in der Gesellschaft verantwortungsvoll bewältigen zu können. „Der neue zentrale Sitz kann mit Sicherheit dazu beitragen, dass sich die Menschen hier noch stärker als Gemeinschaft erleben, was die Gegenseitigkeit und die Solidarität stärkt“, so Sigmund. Damit hat eine fast unendliche Geschichte einen versöhnlichen AbE schluss gefunden.

KONTAKT

GESUNDHEITS- UND SOZIALSPRENGEL WIPPTAL St.-Jakob-Weg 8, 39049 Sterzing Sozialsprengel: Tel. 0472 726000, E-Mail sozialsprengel@wipptal.org, www.wipptal.org Gesundheitssprengel: Tel. 0472 726006


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„Die Medizin verträgt keinen Stillstand“ Interview: Susanne Strickner Gar einige Ärzte haben in den vergangenen Monaten dem Krankenhaus Sterzing den Rücken gekehrt. Den anderen Krankenhäusern Südtirols ergeht es nicht anders. Ärzte sind auf dem Arbeitsmarkt derzeit Mangelware und die Unsicherheit um die Zukunft des Gesundheitssystems trägt nicht gerade dazu bei, Südtirol für Jungärzte attraktiv zu machen. Der Erker hat den Sterzinger Chirurg Dr. Helmuth Volgger zum Gespräch getroffen, der sich kürzlich in einer Privatklinik in Brixen selbstständig gemacht hat.

Erker: Herr Dr. Volgger, haben Sie sich in Ihrer neuen Praxis schon eingewöhnt? Dr. Helmuth Volgger: Ja. Wir sind in Brixen vorerst ambulant gestartet und dürfen seit kurzem auch operieren. Zudem operieren wir seit Februar in Trient und Cortina auf Basis einer Konvention, d. h. wir behandeln dort Patienten der öffentlichen Krankenkasse. Dort konzentrieren wir uns vorwiegend auf Prothesen und haben in der kurzen Zeit schon über 100 Eingriffe gemacht. In Brixen arbeiten wir rein privat. Innerhalb der Provinz Bozen haben wir bisher noch keine Konvention mit öffentlichen Einrichtungen bekommen. War es schwierig für Sie, das Krankenhaus Sterzing nach zehn Jahren als Oberarzt zu verlassen? Natürlich war es schwierig, schließlich haben wir mit der Eröffnung unserer Gemeinschaftspraxis einen großen Schritt gewagt. Nach so vielen Jahren hängt man an der Struktur und ich habe auch mit meinem Chef, Primar Dr.

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Dr. Helmuth Volgger: „In Sterzing haben wir immer wieder versucht, innovativ zu sein und Entwicklungsmöglichkeiten zu nutzen.“

Robert Pfitscher, stets gut zusammengearbeitet. Es gab eigentlich nichts zu bemängeln, bis auf die ganzen Probleme, die in letzter Zeit aufgetaucht sind. Dr. Iwan Di Gallo, Dr. Georg Weifner und ich wollten an den Krankenhäusern Sterzing und Brixen ein Prothesenzentrum aufbauen und haben schon während der letzten Amtsjahre von Landeshauptmann Luis Durnwalder um Unterstützung gebeten. Wir haben damals schon weit über die Hälfte der Prothesen Südtirols in Sterzing und Brixen gemacht. Auch unter der neuen Landesregierung und über den Sanitätsdirektor haben wir immer

wieder versucht, unser Projekt voranzutreiben. Unsere Idee wurde zwar gut aufgenommen, aber es ist nie etwas weitergegangen. Dazu kommt die Sanitätspolemik, die onkologische Zertifizierung ... Wenn man sieht, wie alles, was über Jahre aufgebaut wurde, demontiert wird, dann hat man irgendwann einfach genug. Auf der anderen Seite will man sich auch weiterentwickeln und nach 20 Jahren etwas Neues versuchen. Viele Leute denken jetzt, ich hätte das Krankenhaus Sterzing im Stich gelassen, aber es war schwierig, mit dieser Unsicherheit zu arbeiten. Und wenn man jahrelang versucht,

durch uneigennütziges Engagement ein Prothesenzentrum aufzubauen, und dafür keine Unterstützung erhält, dann sucht man sich irgendwann einen neuen Weg. Versuchen Sie nun, das Zentrum als private Struktur aufzubauen? Ein Prothesenzentrum in dem Sinn wird hier in der Privatklinik nicht entstehen, weil wir mit den öffentlichen Einrichtungen nicht konkurrieren können. Wir haben aber die Möglichkeit, mit unseren Partnerkliniken in Trient und Cortina viele Prothesen zu machen und vielleicht dort ein so genanntes „centro di eccellenza e riferimento“ aufzubauen, speziell was den minimal-invasiven vorderen Zugang bei der Hüfte betrifft. Inwieweit betrifft Sie als Orthopäde die onkologische Zertifizierung? Direkt hat mich die Zertifizierung nicht betroffen, aber man sieht natürlich, wie der Chef und andere Kollegen, die 25 oder 30 Jahre mit sehr viel Engagement gearbeitet haben, darunter leiden, obwohl die Qualität entsprechend gegeben wäre. Primar Pfitscher ist einer der besten Chirurgen Südtirols, darf aber plötzlich nicht mehr operieren. Das ist lächerlich. „WENN MAN SIEHT, WIE ALLES, WAS ÜBER JAHRE AUFGEBAUT WURDE, DEMONTIERT WIRD, DANN HAT MAN IRGENDWANN EINFACH GENUG.“ Dann sind Sie von der Zertifizierung nicht überzeugt? Grundsätzlich ist eine Zertifizierung nichts Schlechtes, aber man sollte sie ganz anders aufrollen. Man sollte an den einzelnen Abteilungen berücksichtigen, wie die letzten Jahre gearbeitet wurde, ob bzw. wo es Probleme gab und bei welchen Eingriffen eine höhe-


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re Mortalität oder Morbidität feststellbar ist. Dort gilt es dann anzusetzen. Stattdessen darf man auf einmal einen Großteil der Operationen nicht mehr machen, ohne dass die Gegebenheiten vor Ort beachtet werden. Wie war die Situation an der Sterzinger Chirurgie vor Ihrem Abgang? Die Routine und der Alltag haben einen so eingenommen, dass man die ganze Polemik meistens irgendwie ausblenden konnte. Aber im Hinterkopf blieb diese ständige Unsicherheit, weil man nicht weiß, wie es mit der Abteilung bzw. mit dem Krankenhaus weitergeht. Trotzdem haben wir normal weitergearbeitet und die Zahlen immer weiter gesteigert, aber irgendwann wurde die Unsicherheit zu viel. Es bräuchte eine klare Entscheidung, in welche Richtung es weitergeht, dann kann sich jeder danach richten. So herrscht seit drei, vier Jahren Stillstand. Nichts geht weiter, in keine

Richtung. Wie schätzen Sie die Auswirkungen der Gesundheitsreform auf die Kleinspitäler ein? Das ist nicht absehbar. Noch kann es in jede Richtung gehen. Ich hoffe, die Politik sieht irgendwann ein, dass der falsche Weg eingeschlagen wurde, und biegt die Reform zurecht. Zuerst hieß es, alles bis auf die Innere Medizin wird geschlossen. Nun bleiben die Abteilungen größtenteils offen, aber in einer anderen Form, irgendwo dazwischen, nicht richtig und nicht falsch. So kann es nicht funktionieren. Es gibt in der Medizin nur zwei Richtungen, entweder vorwärts oder zurück. Stehenbleiben geht nicht, weil die Entwicklungen auf diesem Gebiet so schnell voranschreiten – die warten nicht auf uns. In Sterzing haben wir, und speziell Primar Pfitscher, immer wieder versucht, innovativ zu sein und Entwicklungsmöglichkeiten zu nutzen, deswegen war

die Sterzinger Chirurgie auch so erfolgreich und stand von den Zahlen her gut da. Wie stehen Sie zu den Zentralisierungstendenzen in der Südtiroler Sanität? In bestimmten Bereichen kann eine Zentralisierung sinnvoll sein, aber was die Medizin betrifft, hat man in der Schweiz und in Skandinavien die Erfahrung gemacht, dass dadurch keine positiven Effekte erzielt werden. Man versucht dort nun, die Peripherie wieder mehr zu stärken. Der Grundgedanke, den unsere Politiker haben, wäre nicht falsch, nur wurde er komplett falsch umgesetzt. Es braucht bestimmte Standorte mit bestimmten Spezialgebieten – das ist absolut richtig. Aber von vornherein einen Tsunami über das System drüberlassen und danach wieder von vorne anfangen, macht Sachen kaputt, die eigentlich gut funktioniert haben. Man sollte schauen, wer was gut macht, und genau dieses Positive

verstärken. Ich glaube nicht, dass unseren Politikern die derzeitigen Zentralisierungspläne aufgehen. Sie haben es bevorzugt, nicht an ein größeres öffentliches Krankenhaus in Südtirol, sondern in die Privatwirtschaft zu wechseln. Warum? Kurz bevor ich in Sterzing gegangen bin, wurde ich gefragt, ob ich in Brixen die Primarstelle für Orthopädie antreten möchte, aber da wäre ich ja wieder in der gleichen Situation gewesen, zwar eine Stufe höher, aber trotzdem noch im selben System. Die momentane Entwicklung spricht für sich. In Brixen ist die Reha-Primarin Dr. Gertraud Gisser zurückgetreten, der Radiologie-Primar Dr. Salsa ebenfalls, so auch der Orthopädie-Primar Dr. Erschbaumer, aber auch in Bozen beispielsweise der Primar der HNO. Da stellt man sich schon die Frage, was hier falsch läuft. Ich bin in Sterzing glücklich gewesen und wäre, wenn wir auch weiterhin Entwick-

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lungsmöglichkeiten gehabt hätten, auch dort geblieben. Man hätte Großes aufbauen können. Welche Schwerpunkte setzen Sie in der Privatklinik Brixsana? Wir versuchen, in unserer Gemeinschaftspraxis die Prothetik, die wir bisher in Sterzing und Brixen etabliert haben, weiterzuführen, speziell über unsere Konvention, damit auch weiterhin die Kosten für den Patienten vom öffentlichen Gesundheitssystem übernommen werden. Das ist mir ein wichtiges Anliegen, denn ich möchte als Arzt auch jenen Patienten helfen, die sich keinen Privatarzt leisten können. Vielleicht gelingt es uns, auch mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb eine Vereinbarung zu treffen, dass wir auch Krankenkassen-Patienten bei uns in der Klinik operieren dürfen. Neben der Prothetik konzentrieren wir uns auf die Vorfußchirurgie, speziell auf die minimal-invasive Hallux-Chirurgie, die normale Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, wie Kreuzbänder, Schulterund Kniearthroskopien. Gibt es neben der Möglichkeit, sich in Trient oder Cortina von Ihnen über das öffentliche Gesundheitssystem operieren zu lassen, andere Wege, für eine private Behandlung Rückvergü-

Das „Ortho-Team“: (v. l.) Dr. Iwan Di Gallo, Dr. Georg Weifner und Dr. Helmuth Volgger haben in der Brixner Privatklinik „Brixsana“ eine Gemeinschaftspraxis eröffnet.

tungen zu erhalten? Über die Einheitliche Einkommens- und Vermögenserklärung (EEVE) ist es möglich, für stationäre Leistungen bei uns Rückvergütungen bis zu 70 Prozent zu erhalten, wenn eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschritten wird. Für ambulante Leistungen gibt es auch Rückvergütungen im Ausmaß von 50 Euro, wenn die Wartezeiten für eine Visite in der öffentlichen Struktur über 60 Tage liegen. „ES BRÄUCHTE EINE KLARE ENTSCHEIDUNG, IN WELCHE RICHTUNG ES WEITERGEHT, DANN KANN SICH JEDER DANACH RICHTEN.“ Wird Ihrer Meinung nach die Gesundheit immer mehr privatisiert? Ein öffentliches Krankenhaus wird es immer brauchen, vor allem für die Grundversorgung. Momentan ist einfach die Nachfrage für private Einrichtungen größer, weil

ZUR PERSON Dr. Helmuth Volgger, 1969 in Sterzing geboren, hat von 1989 bis 1995 an der Universitätsklinik Innsbruck sein Medizinstudium absolviert. Von 1996 bis 1999 war er als Assistenzarzt für Chirurgie und Unfallchirurgie am Krankenhaus Sterzing tätig und absolvierte im Rahmen der Ausbildung eine dreimonatige Auslandstätigkeit an der Transplantationsabteilung der Uni-Klinik Innsbruck. Von 2000 bis 2006 arbeitete er am Lehrkrankenhaus München-Harlaching in der Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie. Von 2006 bis Jänner 2016 war er verantwortlicher Oberarzt für Unfallchirurgie und Orthopädie am Krankenhaus Sterzing. Im Februar 2016 gründete Dr. Volgger zusammen Dr. Iwan Di Gallo und Dr. Georg Weifner die Gemeinschaftspraxis „Ortho-Team Brixen“ mit Hauptsitz in der „Brixsana Private Clinic“ und Außenstellen in den konventionierten Privatkliniken in Trient („Villa Bianca“) und Cortina („Codivilla-Putti“). Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind Sporttraumatologie und Unfallchirurgie der Extremitäten, Hüft-und Knieendoprothetik in Primär-und Revisionschirurgie mit Spezialisierung im minimal-invasiven vorderen Zugang, Vorfußchirurgie (speziell minimal-invasive Hallux-Chirurgie) sowie arthroskopische Knie- und Schulterchirurgie.

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die öffentlichen Strukturen nicht mehr so wie früher funktionieren und deren Fortbestand in der Schwebe hängt. Die Wartezeiten werden länger, die Ärzte gehen neue Wege, neue Versicherungsmodelle entstehen, wo man sich durch einen relativ niedrigen monatlichen Beitrag für die stationäre private Betreuung absichern kann. In Italien werden jetzt schon 85 Prozent der Prothesen in Privatkliniken operiert, die über eine Konvention mit dem öffentlichen Sanitätsbetrieb zusammenarbeiten. In Südtirol gibt es dieses Modell noch nicht, es könnte künftig aber für alle Beteiligten eine Win-win-Situation bringen. Der Arzt wäre zwar öffentlich angestellt, könnte aber – je nach Nachfrage – auch privat tätig sein. Und der Patient könnte sich den Arzt aussuchen, was derzeit noch nicht möglich ist. Ist es in Zeiten des Fachärztemangels einfacher, Ärzte für private als für öffentliche Einrichtungen zu finden? Nein, das glaube ich nicht. Für ganz Südtirol ist es schwierig, Ärzte zu finden. Im öffentlichen Bereich etwa stellt neben der Unsicherheit auch die Zweisprachigkeitsprüfung eine Hürde dar. Im privaten Sektor geht man als Arzt ein gewisses Risiko ein, da man kein „Beamter“ mehr ist und kein fixes Einkommen hat, sondern sich alles erst erarbeiten muss. Auf der anderen Seite kann man privat viel selbstständiger arbeiten, ohne dass einem die Verwaltung im Nacken sitzt. Allerdings fehlen uns auch in der Brixsana noch einige Ärzte. Sie waren selbst mehrere Jahre im Ausland tätig und sind wieder nach Südtirol zurückgekehrt. Wie attraktiv ist der hiesige Arbeitsmarkt für junge Ärzte? Derzeit hält sich die Attraktivität in Grenzen, sonst würden viel mehr

Südtiroler Ärzte vom Ausland zurückkommen. Als ich Ende 2005 aus München zurückkehrte, waren die Voraussetzungen noch anders. Dieser Druck war damals nicht spürbar, man hatte Entfaltungsmöglichkeiten und erfuhr eine ganz andere Unterstützung als jetzt. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Südtirol ein attraktiver Arbeitsplatz ist, wo man als Arzt viel lernen kann, speziell in kleinen Krankenhäusern. Aber die Unsicherheit über die Zukunft des Gesundheitssystems schreckt viele ab. Wie kann Südtirol für Ärzte attraktiver gemacht werden? Wichtig wäre es, Entscheidungen zu treffen und die Grundbausteine bzw. die nötigen Voraussetzungen zu schaffen, damit man als Arzt eine Zukunftsperspektive hat und sich weiterentwickeln kann. Dann wäre es sicher einfacher, das Interesse von Jungärzten zu wecken. Welche Ziele haben Sie sich in beruflicher Hinsicht gesteckt? Eines unserer Ziele ist es, über eine Konvention mit den öffentlichen Krankenhäusern in Südtirol zusammenzuarbeiten. Mit dem ärztlichen Leiter des Sterzinger Krankenhauses, Primar Dr. Franz Ploner, und mit Primar Pfitscher sind wir immer in Kontakt. Einmal im Monat arbeite ich am Wochenende am Krankenhaus Sterzing. Sollte sich eine Synergie ergeben, könnten wir uns vorstellen, gemeinsam etwas aufzubauen, etwa im Sinne eines Zentrums für Prothetik und komplexe Prothetik mit Revisionseingriffen, was wir hier in der Brixsana ohne Intensivstation nur bis zu einem bestimmten Punkt machen können. Dabei könnte man als Arzt seinen Idealismus, für die Öffentlichkeit zu arbeiten, mit individuellen Entfaltungsmöglichkeiten gut kombiE nieren.


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VERÄUSSERUNG VON GRUNDPARZELLEN UND LANDWIRTSCHAFTLICHES VORKAUFSRECHT Wenn Gegenstand des Kaufvertrages eine Grundparzelle ist, die keine landwirtschaftliche Zweckbestimmung aufweist (z. B. Baugrund), kann diese frei veräußert werden, ohne dass dem Pächter ein Vorkaufsrecht zusteht. Ist hingegen Gegenstand des Kaufvertrages eine mit einer landwirtschaftlichen Zweckbestimmung versehene Grundparzelle (Wald, Wiese, Weide), so steht dem Pächter des Grundstückes das Vorkaufsrecht zu; d. h. er kann die Liegenschaft zu denselben Bedingungen erwerben wie ein Dritter. Um Gebrauch vom Vorkaufsrecht machen zu können, muss der Pächter mehrere Voraussetzungen erfüllen: den Grund zur Ausübung seiner landwirtschaftlichen Tätigkeit gepachtet haben, mindestens ein Drittel der für den Kulturgrund notwendigen Arbeitskraft selbst bzw. mit seinen Familienmitgliedern aufbringen, das zu verkaufende Grundstück bereits seit zwei Jahren bearbeiten und in den zwei vorhergehenden Jahren keine Liegenschaft verkauft haben. Treffen diese Voraussetzungen zu, müssen dem Pächter, mittels Einschreiben mit Rückantwort, die Daten der zu verkaufenden Liegenschaft, der Kaufpreis und der Name des zukünftigen Käufers mitgeteilt werden. Ab Erhalt der Mitteilung hat der Pächter 30 Tage Zeit, um sein Vorkaufsrecht auszuüben. Erfolgt keine Mitteilung bzw. verzichtet der Pächter, kann die Liegenschaft an den Dritten veräußert werden. Teilt der Pächter hingegen mit, dass er das Vorkaufsrecht ausüben will, muss die Liegenschaft an den Pächter verkauft werden. Wird der Pächter nicht über die Veräußerung informiert bzw. falsch informiert (z. B. höherer Kaufpreis), so kann er innerhalb eines Jahres das Rückkaufrecht gerichtlich einfordern.

KLAUS GSCHNITZER, Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

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Aus dem Sterzinger Stadtrat NEUER SPIELBEREICH FÜR KINDERGARTEN LÖWENEGG Da die Spielgeräte im Außenbereich des Kindergartens Löwenegg nicht mehr den gültigen Sicherheitsbestimmungen entsprechen, wird der Außen- und Spielbereich komplett neu gestaltet. Zudem werden mehrere neue Spielgeräte angekauft. Der Stadtrat von Sterzing hat kürzlich 47.250 Euro für die Durchführung der Arbeiten in Eigenregie verpflichtet. Weitere 25.000 Euro werden für die Sanierung der Böden zur Verfügung gestellt, welche gemäß den Vorschriften des Denkmalamtes durchgeführt werden müssen. Die Arbeiten werden den Sommer über erledigt. NEUE STRASSENKEHRMASCHINE Für 92.600 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer wird eine moderne Straßenreinigungsmaschine angekauft, um die Qualität der Straßenreinigung zu garantieren. Trotz des tatkräftigen Einsatzes der Mitarbeiter des Bauhofes kommt es immer wieder vor, dass kurz nach der Reinigung der Straßen diese durch Unachtsamkeit und undiszipliniertes Verhalten binnen weniger Stunden wieder stark verunreinigt sind. Eine saubere Stadt geht uns alle an. Daher ersucht die Gemeindeverwaltung die Bürger um aktive Mitarbeit, um auch selbst dazu beizutragen, dass Straßen, Plätze, Spazierwege und Parkanlagen sauber gehalten werden können. EISSPORTHALLE STERZING Nach zweimaliger leer ausgegangener Ausschreibung wurden nun im dritten Anlauf endlich die Arbeiten für den Umbau der Eissporthalle mit dem Anbau von Umkleidekabinen, eines Fitnessraums und von Büroräumen vergeben. Nach ursprünglichen Schwierigkeiten, das Projekt zu finanzieren, hat der Stadtrat Ende Mai die Firma Wolf System GmbH

aus Freienfeld mit der Ausführung der Arbeiten zu einem Gesamtbe-

wie möglich durchgeführt werden.

Eissporthalle Sterzing: Umbau im Sommer

trag von 882.060 Euro beauftragt. Saniert wird auch die WC-Anlage nahe dem Haupteingang. Die Durchführung der Arbeiten erfolgt noch in diesem Sommer. FASSADENSANIERUNG AN HEILIGGEIST-KIRCHE An der Außenfassade der Spitalkirche, so der Stadtrat, werden in Eigenregie außerordentliche Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. In letzter Zeit sei hier nämlich vermehrt Putz- und Fassadenfarbe abgebröckelt. Da die Kirche am Stadtplatz mit seinen beeindruckenden Fresken nicht nur zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt, sondern auch das Gesamtbild des historischen Stadtzen-

SICHERHEITSMASSNAHMEN FÜR HISTORISCHE SÄLE 2.500 Euro hat der Stadtrat für die Projektierung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen in Eigenregie für öffentliche Veranstaltungen im Vigil-Raber-Saal und im historischen Ratssaal ausgewiesen. Dies ist notwendig, damit die Säle auch weiterhin für Gemeinderatssitzungen, Hochzeiten und öffentliche Veranstaltungen genutzt werden können. TIEFBRUNNENSANIERUNG IM KAPUZINERGARTEN Für die Sanierung des Tiefbrunnens im Kapuzinergarten – er dient der Wasserversorgung der Stadt – hat der Stadtrat 50.000 Euro verpflichtet. Hier werden nun neue Pumpen

Die Leichtathletikanlage in der Sportzone Sterzing wird für 185.000 Euro saniert.

trums mit Stadtplatz und Altstadt prägt, sollen die Arbeiten so bald

sowie Steuerungs- und Durchflussmessgeräte installiert.


AKTUELL

VERENA DEBIASI NEUE VIZE-BÜRGERMEISTERIN

SANIERUNG DER LEICHTATHLETIKANLAGE Die Leichtathletikanlage um den Fußballplatz Süd im städtischen Sportzentrum wurde im Jahr 2000 seiner Bestimmung übergeben. Da nach zehn bis 15 Jahren bei einer solchen Anlage eine Sanierung anfällt, wurde bereits im vergangenen Jahr auf Initiative von ASV Präsident (Leichtathletik) Felix Rampelotto und Bürgermeister Fritz Karl Messner ein Sanierungsprojekt in die Wege geleitet. Kürzlich hat der Stadtrat für die Arbeiten in Eigenregie 185.000 Euro verpflichtet, damit noch in diesem Sommer und Herbst die Sanierung durchgeführt werden kann. PLANUNG RECYCLINGHOF Nach erfolgter Ausschreibung hat der Stadtrat beschlossen, den Auftrag für die Planung des Vor-, Einreich- und Ausführungsprojektes sowie jenes für die Sicherheit in der Planungsphase für die Errichtung des neuen Recyclinghofes zu vergeben. Den Auftrag hat das Baubüro der Ingenieurgemeinschaft Dieter Schönafinger aus Bozen zum Preis von 21.871 Euro erhalten. Auf dem Grundstück für den Bau des Recyclinghofes wird noch in diesem Jahr die Humusschicht abgetragen und der Boden befestigt. Bis Jahresende ist die Genehmigung des Projektes geplant, so dass nach erfolgter Finanzierung durch den Haushaltsvoranschlag

2017 die Arbeiten ausgeschrieben und vergeben werden können. So erhält Sterzing einen zeitgemäßen und auf den neuesten Stand gebrachten Recyclinghof. AUSTAUSCH VON LEITPLANKEN Im vergangenen Jahr ist der qualitative Zustand der Leitplanken der Gemeindestraßen überprüft worden. Vom Stadtrat sind nun 30.000 Euro verpflichtet worden, damit mehrere Leitplanken in Raminges in der Fraktion Tschöfs ausgetauscht werden können. SANIERUNG ZWÖLFERTURM

Beide Dachflügel am Zwölferturm und der Nordflügel des Rathausdaches bedürfen einer dringenden Sanierung. Am Zwölferturm sind bei Wind bereits Teile der Blecheindeckung zu Boden gestürzt. Am Rathaus und am Zwölferturm sind Wassereintritte aufgetreten, so dass die Gebäude Gefahr liefen, nachhaltig beschädigt zu werden. Die Kosten für die Arbeiten am Zwölferturm belaufen sich auf 32.000 Euro, jene am Rathausdach auf 37.000 Euro.

Sterzing hat seit 1. Juni eine neue Bürgermeisterstellvertreterin. Verena Debiasi, bisher Stadträtin für deutsche Schulen, Kindergärten und Kinderhort, Bibliotheken, Umwelt und Klimabündnis, ist von Bürgermeister Fritz Karl Messner zu seiner Stellvertreterin ernannt worden. Wie bereits zu Beginn der Amtsperiode angekündigt, rotiert das Bürgermeisterstellvertreteramt Jahr für Jahr unter den Stadträten. Dies sei Ausdruck von Partizipation und Kooperation und trage dazu bei, dass sich alle Stadträte im Laufe von fünf Jahren auch mit vielen Themen, die über ihren eigenen Aufgabenbereich hinausgehen, beschäftigen. Gleichzeitig haben die Bürger bei verschiedenen Veranstaltungen vermehrt die Möglichkeit, mit dem jeweiligen Bürgermeisterstellvertreter in Kontakt zu treten. Bürgermeister Messner bedankte sich beim scheidenden Bürgermeisterstellvertreter Fabio Cola für seinen Einsatz sowie für seine ausgewogene und bürgernahe Amtstätigkeit. Er bleibt weiterhin Stadtrat für italienische Kultur und Schule, Kindergärten, Jugend, Sozialwesen sowie geförderter und sozialer Wohnbau. Debiasi wünschte er eine glückliche Hand bei der Ausübung ihres Amtes.

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UNTER DIE GENOMMEN

RUDOLF PICHLER

Der Beruf des Gastwirts „Wer nichts wird, wird Wirt“ lautet ein gängiger, höchst dummer Spruch, denn das Gegenteil ist der Fall. Es gibt kaum einen Beruf, der so viel Ausdauer, Disziplin und Leidenschaft erfordert wie der des Gastwirts und der Gastwirtin. Das Berufsbild ist unglaublich facettenreich. Der Wirt, ob Schankwirt, Hotelier oder Gastronom, ist in der Idealvorstellung ein „Factotum par excellence“: Er ist nicht nur Unternehmer und Touristiker, sondern oft auch Wanderführer, Heimatkundler, Animator und Seelentröster. Im Gegensatz zu den heutigen modernen Berufen darf sich der Gastwirt einer 2.000-jährigen Geschichte rühmen. Sie reicht von den altrömischen Straßentavernen über die mittelalterlichen Gasthäuser, Hospize und Pilgerherbergen, über die stattlichen Gasthöfe der Neuzeit, die zum Teil heute noch bestehen, bis hin zur Kurund Wellnesshotellerie unserer Tage. Reputation und soziales Prestige des Berufes stiegen mit der Zunahme des Waren- und Reiseverkehrs. So spielten die Wirte zur Zeit der Napoleonischen Kriege eine erstrangige Rolle. Sie waren die politisch-militärischen Anlaufstellen und Informationszentralen. Denken wir an den Sandwirt Andreas Hofer, den Tharerwirt von Olang oder den Wirt an der Mahr. Boten die Wirte bis etwa 1800 vornehmlich Fuhrleuten, Bildungsreisenden und Pilgern Unterkunft und Speisung, so setzte um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Aufkommen des Alpinismus und der Gründung des deutsch-österreichischen Alpenvereins der eigentliche Fremdenverkehr ein, allerdings in der Form eines Nobeltourismus. Beispiele für den neuen Pioniergeist sind die legendäre Wirtin Emma Hellenstainer in Niederdorf und die Hoteliersfamilie Gröbner in Gossensaß. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Zeit des Massentourismus. Aus Bauern wurden über Nacht Hoteliers und ganze Hoteldörfer schossen aus dem Boden. Heute hat sich die Tourismusbranche wie noch nie gefestigt und ist zur tragenden wirtschaftlichen Säule im Land geworden. Auf den Wirten lastet demnach auch eine entsprechende Verantwortung für die Weiterentwicklung des Gastgewerbes mit all seinen Auswirkungen. Der Qualitätstourist der Zukunft wird in unserem Land nicht Krach und Vergnügen suchen, sondern Erholung, gepflegtes Ambiente, intakte Landschaft und vorzügliche regionale Küche. Sein Interesse wird vor allem auch der Kunst, der Geschichte und den Traditionen unseres Landes gelten. Daher darf ein Jungwirt ruhig einmal ein Studium in diesen Bereichen wagen. Wandern und Bergsteigen wird weiterhin gefragt sein, aber der Wintersport wird infolge des Klimawandels nach neuen Wegen suchen. Wirte mit feinem Gespür haben den Trend der neuen Zeit längst erkannt.

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Kubatursimulation in Sterzing begutachtet Der Untertorplatz in Sterzing war im Mai Schauplatz einer Begehung des Landesbeirats für Baukultur und Landschaft, der eine erste Empfehlung dazu abgab. Begutachtet von den Mitgliedern des Landesbeirats für Baukultur und Landschaft wurde insbesondere die Kubatursimulation an der Südseite des Platzes, der neu gestaltet werden soll. Dazu haben Bauherr und Investor im März 2014 einen Planungswettbewerb organisiert, aus dem das Projekt von Architekt Siegfried Delueg als Siegerprojekt hervorging. Der Bauträger verpflichtete sich, eine Kubatursimulation mittels Gerüst vor Ort vorzunehmen, die das Ausmaß der Umgestaltung vor Augen führen soll. „Während in der Schweiz eine solche Kubatursimulation bindend ist, wurde in Südtirol mit dem Untertorplatz in Sterzing erstmals ein Projekt anhand eines Baugerüstes veranschaulicht“, erklärt Adriano Oggiano, Direktor des Landesamtes für Landschaftsschutz, wo der Landesbeirat für Baukultur und Landschaft angesiedelt ist. Nach dem Lokalaugenschein im Mai ist der Landesbeirat derzeit dabei, seine Stellungnahme zum Projekt, für das der Bauleitplan und der Wiedergewinnungsplan abgeändert werden muss, zu verfassen. „Wir begrüßen, dass für diesen bedeutenden Bereich des Stadtraumes der Weg eines Architekturwettbewerbs gewählt worden ist, um die bestmögliche Lösung für die Bauaufgabe zu finden“, betont Sonja Gasparin, Mit-

glied des Landesbeirats. Die Neuproportionierung der Platzfläche sei ein Gewinn, die Überbauung des denkmalgeschützten Objekts am nördlichen Platzabschluss sowie die Volumetrie des geplanten Neubaus im Süden gelte es jedoch zu vertiefen bzw. zu überarbeiten, regen die Beiratsmitglieder in einer ersten Empfehlung an. Aufgabe des Landesbeirates ist es, qualitätsvolles und landschaftsgerechtes Bauen zu unterstüt-

zen, indem Bauherren und Gemeinden eine fachliche Beratung mit der Möglichkeit eines Lokalaugenscheins angeboten wird. „Eine möglichst frühe Einbindung des Beirats in die Planung und die Besprechung mit allen Beteiligten vor Ort erleichtern eventuelle Änderungen und Verbesserungen am Projekt“, betont Amtsdirektor Adriano Oggiano. Er weist auf die Wichtigkeit eines sensiblen Umgangs mit dem Orts- und Landschaftsbild hin. Beim Lokalaugenschein mit dem Landesbeirat für Baukultur und Landschaft in Sterzing waren neben Bauherr und Investor sowie Planer der Landessachverständige, der Direktor des Landesamtes für Landschaftsschutz, die Direktorin des Landesamtes für Denkmalpflege sowie der Sterzinger Bürgermeister und die Vertreter des Gemeinderates sowie des Bauamtes anwesend (im Bild).


AKTUELL

Breitbandnetz: Lösung für Gossensaß angestrebt Auf seiner jüngsten Sitzung ging es im Gemeinderat von Brenner vorwiegend um das Thema schnelles Internet. Während die Verlegung der Glasfaserkabel in den Fraktionen Brenner und Pflersch problemlos durchgeführt werden konnte, ziehen sich in Gossensaß die Verhandlungen mit der Fernheizwerk-Genossenschaft in die Länge. Für junge Familien und Betriebe in Gossensaß einen attraktiven Ort schaffen möchte die Gemeinde Brenner schon seit langem. Zu den dafür getroffenen Maßnahmen zählt u. a. auch die Anbindung an das Breitbandnetz, um der Bevölkerung schnelles Internet zur Verfügung zu stellen. Eine Möglichkeit wäre die Zusammenarbeit mit dem Fernheizwerk Gossensaß, das mit seinen Rohren bereits die Haushalte seiner Mitglieder erreicht. Der Haken: Die Vorstellungen bezüglich der Vorgangsweise klaffen sehr weit auseinander. Nach erfolglosen Gesprächen hat die Genossenschaft kürzlich ein schriftliches Angebot unterbreitet, das zwei verschiedene Varianten vorsieht. Ihre Forderungen belaufen sich auf 120.000 Euro bzw. auf 80.000 Euro zuzüglich weiterer Leistungen, u. a. dem Ankauf von Geräten für die Umrüstung

auf Glasfaser. „Durch die Zusatzforderungen kommen beide Varianten in etwa auf die gleiche Summe“, so Bürgermeister Franz Kompatscher. „Auf jeden Fall läuft das Angebot darauf hinaus, dass die Gemeinde die gesamte Umstellung auf Glasfaser für das Fernheizwerk zahlen sollte.“ Und gerade das sei laut Kompatscher nicht möglich. „Dann haben wir mit Sicherheit – und auch zu Recht – den Rechnungshof im Nacken“, so der Bürgermeister. Auch eine Ungleichbehandlung mit den Bürgern der anderen Fraktionen wolle man vermeiden. Nach eingehender Diskussion sprachen sich die Gemeinderäte dafür aus, die Verhandlungen erneut aufzunehmen und zügig zu einem Abschluss zu bringen, dabei aber innerhalb eines gewissen Rahmens zu bleiben. Schließlich sei die Gemeinde der Genossenschaft bereits in der Vergangenheit mehrmals wohlwollend entgegengekommen, wie u. a. Rudi Plank von der Bürgerliste betonte. RECHT AUF AUSKUNFT Die Verordnung über das Recht

auf Auskunft wurde wie vom Gemeindenverband vorgeschlagen übernommen und einstimmig genehmigt. Sie sieht vor, dass jeder Steuerpflichtige das Recht habe, über die Steuerbestimmungen informiert zu werden. HAUSHALTSÄNDERUNG Aufgrund des neuen Buchhaltungsgesetzes, das Ende 2015 verabschiedet wurde, wurden Anpassungen im Haushaltsvoranschlag

bzw. Richtigstellungen notwendig. Demnach beträgt der Verwaltungsüberschuss nun 238.565 Euro. UMFAHRUNGSSTRASSE GOSSENSASS Armin Keim von der Bürgerliste beanstandete die Verkehrsstaus, welche die Bewohner von Gos-

sensaß immer wieder stark belasten und sie ihrer Lebensqualität berauben würden. Baustellen entlang der Staatsstraße sowie eine mangelhafte Abfertigung an der Mautstelle Sterzing würden ihren Beitrag dazu leisten. Er forderte Bürgermeister Kompatscher dazu auf, bei der Autobahngesellschaft zu intervenieren, um endlich eine Lösung des Problems herbeizuführen. Kompatscher war der Meinung, dass allein die seit langem geplante Umfahrungsstraße von Gossensaß eine langfristige Verkehrsberuhigung bringen würde. Diese sei mittlerweile in das Bautenprogramm des Landes aufgenommen worden; auf Anweisung von Landeshauptmann Arno Kompatscher soll nun die Planung aufgenommen werden. Bürgermeister Kompatscher mahnte an, mit Nachdruck eine rasche Realisierung zu fordern. „Das hohe Verkehrsaufkommen sowie kilometerlange Staus haben in den vergangenen Wochen die Bevölkerung einmal mehr auf eine harte Belastungsprobe gestellt“, so Kompatscher. Barbara Felizetti Sorg

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AKTUELL

FREIENFELD

Verena Überegger ist Vizebürgermeisterin Bei der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates von Freienfeld Ende Mai wurde der neue Ausschuss bestellt, erstmals seit 70 Jahren ohne ein SVP-Mitglied. Verena Überegger ist Vizebürgermeisterin. Bürgermeister Peter Faistnauer forderte bei der ersten Sitzung des neuen Gemeinderates alle 15 Räte zur konstruktiven Mitarbeit auf. Auf seinen Vorschlag hin wurden die vier Mandatare der Freien Liste Verena Überegger (Mauls), Anton Salcher (Trens), Walter Aukenthaler (Stilfes) und Zeno Frei (Elzenbaum) in den Ausschuss gewählt. Für die Ernennung ausschlaggebend waren laut Faistnauer die Vorzugsstimmen bzw. die Vertretung der einzelnen Fraktionen. Ursprünglich hat Faistnauer dem neuen SVP-Mandatar Manfred Saxl einen Sitz im Ausschuss angeboten. Dieser lehnte jedoch aus familiären und beruflichen Gründen ab. Mit den restlichen vier SVP-Räten – Martin Rainer, Alfred Sparber, Ulrich Burger und Helene Hilber Nössing, die als ältestes Ratsmitglied den Vorsitz führte – konnte sich der FLF-Bürgermeister aufgrund der Ereignisse im Herbst keine Zusammenarbeit vorstellen. Martin Rainer (Mühlsteiger) verlas eine Stellungnahme der SVP-Fraktion. „Wir stellen mit Verwunderung fest, dass im Hinblick auf die Ausschussbildung von Seiten des Bürgermeisters das Gespräch lediglich mit Manfred Saxl und nicht mit den anderen vier Gemeinderäten der SVP gesucht wurde. Eine Koalition wurde zwar angekündigt, Koalitionsgespräche fanden aber nie statt“, so Rainer. Die Ausgrenzung von vier gewählten Räten stelle keine gute Voraussetzung für eine fruchtbringende Zusammenarbeit dar. Die Begründung des Bürgermeisters – nämlich fehlendes Vertrauen – zeige auch, „dass von Seiten des Bürgermeisters keine Einsicht vorhanden ist, dass sein Verhalten dem Koali-

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Der neue Ausschuss der Gemeinde Freienfeld (v. l.): Anton Salcher, Vizebürgermeisterin Verena Überegger, Walter Aukenthaler, Bürgermeister Peter Faistnauer, Gemeindesekretärin Brigitte Preyer und Zeno Frei

tionspartner gegenüber der Grund für das Scheitern der letzten Verwaltung war“. Nichtsdestotrotz seien die SVP-Räte zu einer konstruktiven Zusammenarbeit im Sinne der Freienfelder Bevölkerung bereit, „sofern getroffene Vereinbarungen eingehalten und respektvoller Umgang gelebt wird“. Bei der Abstimmung hat die SVP-Fraktion zwar nicht gegen den neuen Ausschuss gestimmt – „als Vertrauensvorschuss für die neue Regierung“ –, sie hat sich aber der Stimme enthalten, um aufzuzeigen, dass man mit der Vorgangsweise bei der Ausschussbildung nicht einverstanden sei. VIZEBÜRGERMEISTERIN ERNANNT Seit Anfang Juni hat Freienfeld eine neue Vizebürgermeisterin. Bürgermeister Faistnauer hat Referentin Verena Überegger aus Mauls als meistgewählte Gemeinderatskandidatin (402 Stimmen) zu seiner Stellvertreterin ernannt. Die 38-jährige Ergotherapeutin und Mutter von drei Kindern zeichnet für die Bereiche Schule, Kultur, Senioren, Projektbegleitung und Personal (gemeinsam mit Bürgermeister Faistnauer) verantwortlich. GEMEINDEFINANZEN Bei der zweiten Gemeinderats-

sitzung Mitte Juni erläuterte Gemeindesekretärin Brigitte Preyer im Rahmen der Überprüfung der Jahresabschlussrechnung für 2015 die außerordentliche Situation durch das im Jänner eingeführte Buchführungssystem. Für die Gemeinde Freienfeld habe sich so ein Verwaltungsüberschuss von rund 3,9 Millionen Euro ergeben. Der Großteil des Geldes ist zwar bereits für Projekte zweckgebunden, trotzdem kann es laut dem neuen

System nicht wie bisher den einzelnen Kapiteln zugewiesen werden. Im Namen der SVP-Fraktion bemängelte Martin Rainer (Mühlsteiger) die nicht fristgerechte Zustellung des Revisor-Gutachtens für die Abschlussrechnung. „Wenn man die Unterlagen erst einen Tag vor der Ratssitzung erhält, kann man die Kontrollfunktion nicht ausreichend wahrnehmen“, so Rainer. Die Jahresabschlussrech-

GEMEINDEAUSSCHUSS FREIENFELD BÜRGERMEISTER PETER FAISTNAUER: Ansprechperson für alle Bürger, Verwaltung, Finanzwesen, Standes- und Meldeamt, Volkszählung, Statistik, Streitangelegenheiten, Privates Bauwesen, Urbanistik, Gesundheitswesen und öffentliche Hygiene, öffentliche Sicherheit, Feuerwehrwesen, Tourismus, Personal, Leader, BBT-Ausgleichsmaßnahmen und Sport. VIZEBÜRGERMEISTERIN VERENA ÜBEREGGER: Ansprechperson für Mauls, Grundschulen, Kindergärten, Bildung, Familien, Kultus, Senioren, Fraxenhof, Sozialwesen, Personal (gemeinsam mit dem Bürgermeister), Informationswesen, Projektbegleitung, Umwelt- und Landschaftsschutz. REFERENT WALTER AUKENTHALER: Ansprechperson für Stilfes, Öffentliche Arbeiten aller Dörfer und Fraktionen, Gemeindeimmobilien, außerordentliche Bauerhaltung aller Dörfer und Fraktionen, Wasserversorgung, Abwasserversorgung und Abfallbewirtschaftung (Müll). REFERENT ANTON SALCHER: Ansprechperson für Trens, Wohnbauzonen, Breitband und Internet, Energie, Wirtschaft, Industrie, Handwerk, Handel und Bauhof samt Arbeiter. REFERENT ZENO FREI: Ansprechsperson für Außenfraktionen, Fraktionen und bürgerliche Nutzungsrechte, Außenfraktionen und Höfezufahrten, Straßennetz und Verkehr, Land- und Forstwirtschaft sowie Jugend.


AKTUELL

nung wurde schließlich mit neun Ja-Stimmen (FLF) und fünf Enthaltungen (SVP) genehmigt. Der Gemeinderat nahm den Ausschussbeschluss zur Genehmigung der außerordentlichen Neufeststellung der aktiven und passiven Rückstände zur Kenntnis – erneut mit Enthaltung der SVP-Ratsmitglieder, die Unklarheiten bei der Notwendigkeit der Neufeststellung feststellten. Mit neun Ja-Stimmen (FLF), vier Gegenstimmen (SVP) und einer Enthaltung (Manfred Saxl, SVP) wurde der Gemeinderatsbeschluss zur zweiten Bilanzänderung des Haushalts 2016 ratifiziert, der eine Umbuchung von 100.000 Euro für die Trinkwasserleitung in Pfulters sowie die Verlegung der Glasfaserrohre und die Automatisierung der Entsäuerung im Egger Tal umfasst. Bürgermeister Faistnauer berichtete, dass eine im vergangenen Sommer mündlich abgesprochene Konvention für diese Projekte mit der BBT-Gesellschaft noch nicht zustande gekommen sei, was die BBT SE u. a. mit dem im April eingeführten Vergabegesetz begründe. Martin Rainer (Mühlsteiger) kritisierte, dass im vergangenen Sommer an die BBT SE bereits eine Baukonzession ohne Auflagen ausgestellt worden sei. Auch Alfred Sparber (SVP) beanstandete, dass das Geld vorgestreckt werde, noch bevor überhaupt klar sei, ob eine Konvention abgeschlossen werden könne. GEMEINDEBETEILIGUNGEN Vom Rat zur Kenntnis genommen wurde der vom außerordentlichen Kommissär Helmuth Kiebacher ausgearbeitete operative Plan zur Rationalisierung der von der Gemeinde besessenen Gesellschaften und direkten sowie indirekten Beteiligungen. Die Abteilung Chancengleichheit des Ministerratspräsidiums hat die Gemeinde Freienfeld als Mehrheitseigner (56,5 %) der Flans Energie GmbH angemahnt, dass bei der Neubestellung des Verwaltungsrates der Gesellschaft im September 2015 die Bestimmungen der Chancengleichheit von Mann und Frau nicht eingehalten wurden. Der Forderung, das Gleichge-

wicht wiederherzustellen, kam der Gemeinderat durch einstimmige Ernennung von Helene Hilber Nössing als neues Verwaltungsratsmitglied nach. Mitglied Josef Bacher war im Vorfeld zurückgetreten. Zu Diskussionen kam es bei der Entscheidung, ob die Gemeinde als Mehrheitseigner (51 %) das Vorkaufsrecht für eine Quote von 0,5 Prozent des Kapitals des Almenkraftwerks Senges GmbH wahrnehmen soll. Ein privater Mitgesellschafter plant nämlich, die Beteiligung für 7.000 Euro an einen anderen Privaten zu verkaufen, damit dieser günstigen Strom für seine Almhütte beziehen kann. Der Ausschuss sprach sich dafür aus, das Vorkaufsrecht auszuüben, schließlich habe sich Kommissär Kiebacher im operativen Plan für die Beibehaltung der Beteiligung ausgesprochen, da die Gesellschaft geringe Betriebskosten habe, hohe Dividenden erziele und die erwirtschafteten Gewinne der Gemeinde wie auch der verwalteten Gemeinschaft zugute kämen. Von den SVP-Räten wurde aber bemängelt, dass keine wirtschaftliche Detailanalyse vorliege und somit die Wirtschaftlichkeit des Quoten-Ankaufs nicht festgestellt werden könne. Nach eingehender Diskussion wurde der Ankauf der Anteile mit acht Ja-Stimmen (FLF), drei Gegenstimmen (Martin Rainer, Mühlsteiger, Alfred Sparber, Ulrich Burger, SVP) und drei Enthaltungen (Helene Hilber Nössing, Manfred Saxl, SVP; Anton Salcher, FLF) beschlossen.

burtenstation und der Neuroreha abzuwenden. IN KÜRZE Sämtliche Dokumente der Gemeindeverwaltung müssen künftig in digitaler Form archiviert werden. Für eine entsprechende Langzeitarchivierung hat das Land mit einem Institut der Region Emilia Romagna ein Abkommen abgeschlossen, dem die Gemeinde Freienfeld beigetreten ist. Verantwortlich für die Aufbewahrung ist weiterhin die Gemeindesekretärin. Referent Walter Aukenthaler wurde einstimmig als Mitglied im Beirat der Abwasserentsorgung Brixen und Umgebung eingesetzt. Aukenthaler ist zudem neben Vizebürgermeisterin Überegger und SVP-Rat Manfred Saxl Mitglied der neuen Gemeindewahlkommission. Ersatzmitglieder sind Zeno Frei (FLF), Alfred Sparber und Helene Hilber Nössing (beide SVP). Einstimmig genehmigt wurden die Rechnungslegungen für das Finanzjahr 2015 der Freiwilligen Feu-

erwehren von Trens (Überschuss: 32.268 Euro), Stilfes (17.635 Euro), Mauls (23.614 Euro) und Elzenbaum (11.012 Euro). Bürgermeister Faistnauer kündigte für Juli Informationsabende an, an denen das programmatische Dokument gemeinsam mit der Bevölkerung überarbeitet werden soll. Zudem werde es aller Voraussicht nach Anfang Juli zur Entschärfung der vor kurzem bei Grabungsarbeiten gefundenen Fliegerbomben kommen, wobei wieder mit Sperrungen sämtlicher Verkehrsrouten und Evakuierungen zu rechnen sei. Im Hinblick auf die anstehenden Katasterneuvermessungen in Stilfes soll eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden. FLF-Rat Manfred Badstuber prangerte die untragbare Verkehrssituation an reisestarken Wochenenden an und sprach sich für eine gemeinde- und bezirksübergreifende Strategie aus, um gemeinsam verkehrsregulierende Maßnahmen durchzusetzen. sst

RESOLUTION FÜR KRANKENHAUS Nachdem sich der Gemeinderat von Freienfeld bereits im Herbst 2014 mittels Resolution für den Erhalt des Krankenhauses Sterzing ausgesprochen hat, wurde Mitte Juni – solidarisch zum Beschluss der Nachbargemeinde Sterzing – erneut einstimmig eine entsprechende Resolution verabschiedet, da in letzter Zeit wiederholt Mitteilungen kursieren, denenzufolge verschiedene Abteilungen geschlossen werden sollen. In der Resolution wird die Landesregierung explizit aufgefordert, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um die Schließung der GeErker 07 I 16

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AKTUELL

RATSCHINGS

433.000 Euro für Feuerwehrhalle Stange Bei seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat von Ratschings die Abschlussrechnung für das Finanzjahr 2015 mit einem Verwaltungsüberschuss von rund 1,1 Millionen Euro bei einer Enthaltung (Thomas Zössmayr, Bürgerliste) genehmigt. Der Großteil des Überschusses ist bereits zweckgebunden, konnte aber aufgrund des neuen Buchführungssystems nicht zugeteilt werden. Gemeinderat Thomas Zössmayr (Bürgerliste) forderte die Gemeindeverwaltung auf, dem Schuldenabbau höhere Priorität einzuräumen. Bürgermeister Sebastian Helfer entgegnete, dass die Gemeinde Ratschings zu den am wenigsten verschuldeten Gemeinden des Landes zähle. Die Verschuldung sei vor allem auf die in den vergangenen Jahren realisierten Infrastrukturen zurückzuführen, für die noch relativ hohe Landesbeiträge kassiert werden konnten, was heute nicht mehr möglich sei. Durch die knapper werdenden Geldmittel sei ein sparsames Vorgehen ohnehin unabdingbar. Mit der Genehmigung der Abschlussrechnung hat der Gemeinderat auch die definitive Streichung der aktiven und passiven Rückstände, die zum 31. Dezember 2015 keine rechtliche Verpflichtung hatten, genehmigt. Daraufhin wurde eine außerordentliche Neufeststellung der Rückstände durch den Gemeindeausschuss notwendig, die einen neuen Verwaltungsüberschuss von rund 885.000 Euro ergab. Der Überschuss, der in der Regel bereits zweckgebunden ist, kann laut einer Bestimmung des nationalen Stabilitätsgesetzes aber nur zum Teil ausgegeben werden. Noch vor der Sommerpause soll hierzu die entsprechende Landesbestimmung abgeändert werden – übergangsweise, bis eine Ände-

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Der Bau der neuen Feuerwehrhalle in Stange schreitet zügig voran.

rung bei den staatlichen Bestimmungen erreicht wird. Somit konnte der Gemeinderat vorerst 716.000 Euro des Überschusses im Haushaltsvoranschlag für die Finanzjahre 2016 – 2018 gemeinsam mit zusätzlichen Mehreinnahmen von rund 95.000 Euro einbauen. Ein Großteil davon fließt in die neue Feuerwehrhalle von Stange (433.000 Euro) und in das Glasfasernetz (100.000 Euro). Die Haushaltsänderung wurde bei einer Enthaltung (Zössmayr, Bürgerliste) genehmigt. Der Gemeinderat hat im Rahmen der Sitzung einstimmig einer Entdemanialisierung von Teilflächen und Übertragung in das Vermögensgut der Gemeinde im Rahmen zweier Grundstücksregelungen beim „Saxlhof“ in Telfes (199 m2) und beim „Mucher Hof“ in Außerratschings (1.410 m2) zugestimmt. Ebenfalls einstimmig genehmigt wurde die Verordnung über das Recht auf Auskunft für Bürger in Bezug auf die Gemeindesteuern. BERICHTE DER AUSSCHUSSMITGLIEDER Wie Vizebürgermeister Thomas Strickner berichtete, wurde kürz-

lich für den Jugendraum in Jaufental der Auftrag für die Einrichtung vergeben, als nächstes folgt die Beleuchtung. Im Jugendraum Stange wurde vor kurzem ein neuer Boden verlegt. Die gesetzlich vorgeschriebenen Defibrillatoren wurden inzwischen in allen Sportstätten der Gemeinde montiert. Mit den Arbeiten für die Umstellung auf eine Pelletsheizanlage im Schulzentrum Stange ist Anfang Juni begonnen worden. Wie Bürgermeister Helfer mitteilte, gibt es Bestrebungen, das Areal des alten Landesbauhofs in Gasteig, wo derzeit der Gemeindebauhof untergebracht ist, gemeinsam mit einem angrenzenden Grundstück der Waldinteressentschaft zu kaufen. Diesbezüglich laufen zurzeit Verhandlungen. Für das Glasfasernetz in Gasteig und Ridnaun hat die Gemeinde vor kurzem mit dem Unternehmen „Brennercom“ einen Konzessionsvertrag für Telekommunikationsdienste (Provider) abgeschlossen. Interessierte Betriebe können nun mit dem Unternehmen in Kontakt treten. „Die Chancen für einen Landesbeitrag für die letzte Meile stehen gut, weil Ratschings

eine der wenigen Gemeinden ist, die beim Land rechtzeitig ein Projekt eingereicht haben“, so Helfer. Beim zweiten Baulos für die Auenrain-Straße in Ridnaun sei viel Auffüllmaterial notwendig. Um Einsparungen von rund 150.000 Euro zu erzielen, wurde beschlossen, dafür möglichst viel Material aus dem Ferner Bach zu verwenden. Laut Tourismusreferent Matthias Braunhofer wird derzeit eine gemeinsame Marketingstrategie mit den drei Wipptaler Tourismusorganisationen ausgearbeitet, um künftig vermehrt zusammenzuarbeiten. Am Dach der Grundschule Ridnaun werden über die Sommermonate Reparaturen vorgenommen. Das Projekt Friedhof Telfes sei laut Referentin Gabi Hilber auf einem guten Stand. Das Sanierungsprojekt für die Grundschule Telfes wird derzeit überarbeitet. „Das Betreuungsangebot ‚Sommer unter Freunden’ wird auch heuer gut genutzt und auch die Kindertagesstätte Ratschings ist über die Sommermonate gut ausgelastet“, so Hilber. Beim neuen Festplatz in Mareit konnten – wie Referent Paul Gschnitzer berichtete – vor kurzem die letzten Arbeiten abgeschlossen werden. Auch die Wildbachverbauung hat die Arbeiten am Mareiter Bach abgeschlossen. Im Zuge der Arbeiten wurde eine neue Wasserentnahmestelle für die Feuerwehr errichtet. Laut Gemeinderat Zössmayr sei der Container für Strauchabfälle am Recyclingplatz Mareit nicht ideal positioniert. Die zuständige Referentin Marlise Hofer Leitner versicherte, dass man sich um neue Lösungen bemühe, wobei sicherheits- und umwelttechnische Auflagen einzuhalten seien. sst


NACHRUF

Im Gedenken an Alois Sparber (Gschließer Luis) aus Telfes Plötzlich und unerwartet hat uns die Nachricht vom Tode von Luis Sparber ereilt. Betroffenheit, Unverständnis und vor allem tiefe Trauer haben uns erfüllt, in erster Linie die Familie mit Gattin Christine, die Söhne Thomas, Alexander und Stefan, die Verwandten, die Kollegen am Arbeitsplatz und nicht zuletzt die große Schar der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren des ganzen Landes, aber auch darüber hinaus, die unseren Luis geschätzt haben. Die hohe Wertschätzung in der Bevölkerung, die Luis genossen hat, hat sich in der beeindruckenden Beerdigungsfeier widergespiegelt. Luis war immer da, wo Wichtiges und Gutes zu tun war, egal ob im Beruf, im Pfarrgemeinderat, in der Politik, beim Bildungsrat, bei der Feuerwehr. Mit seiner ihm eigenen Ruhe und Gelassenheit, stets freundlicher Zuwendung, immer ein fröhliches Lächeln im Gesicht, schien es, als ob ihm dies alles leicht käme, kein Aufwand für ihn wäre. Und dennoch, auch seine Tage hatten nur 24 Stunden und im Nachhinein müssen wir uns überlegen, ob es für ihn manchmal nicht doch zu viel geworden ist. Zu viel an Energie, Zeitaufwand und selbstverständlicher Zuständigkeit für alles Wichtige, wozu sich oft sonst nie-

mand zuständig fühlte. Luis war kein Quereinsteiger. Alles, was er an Wissen und Fähigkeiten

auf Lager hatte, hat er sich von der Pike auf angeeignet, hart erarbeitet und dann sein ganzes Leben lang seinen Mitmenschen auf verschiedenste Art zuteil werden lassen. Treffend hat ihn sein Arbeitgeber Michael Seeber in seiner Grabrede als „Buggler“ bezeichnet, der es in der Firma „Leitner“ vom einfachen Büroangestellten zum Chef der EDV-Abteilung gebracht hat. Auch in der Feuerwehr war er aktives Mitglied von frühen Jugendjahren an und hat dort alle Stufen der Ausbildung durchlaufen. Seine vielseitigen Fähigkeiten haben

auch dort bewirkt, dass er überall eingesetzt werden konnte und wurde: vom Funkwart über den Jugendbetreuer zum Schriftführer, als Kommandanten-Stellvertreter und Kommandant, Abschnittsinspektor, Bezirksinspektor und seit sechs Jahren als stellvertretender Landesfeuerwehr-Präsident. Lediglich die Ausübung seines letzten Amtes, das des Bezirkspräsidenten der Feuerwehren des Wipptales, war ihm nur ein Jahr lang vergönnt. Alle Wahlen, bei denen er zur Verantwortung gewählt wurde, sind mit schier einstimmiger Stimmenabgabe erfolgt, so sehr war man von den Qualitäten des Verstorbenen seit jeher überzeugt. Landesfeuerwehr-Präsident Wolfram Gapp hat in seiner Grabrede überzeugend festgestellt, dass Luis für ihn weit mehr als nur sein Stellvertreter war. Luis war ein rühriger, aber stiller Organisator, der ohne viel Aufheben um die eigene Person große Dinge zu erledigen imstande war. Es sei hier die Unwetterkatastrophe vom 23. und 24. August 2005 im Paznauntal im Bezirk Landeck genannt, wo auch Südtirols Wehren zur Nachbarschaftshilfe geeilt sind. In einem Weiler oberhalb von Igschl ließ Luis damals mittels zweier gefällter Riesenfichten eine Behelfsbrücke über den Fluss Tri-

sanna bauen, um die für Wochen von der Umwelt abgeschlossene Bevölkerung wieder mobil zu machen und auch zu versorgen. Die „Südtiroler Brücke“ wurde sie liebevoll von den Einheimischen getauft. Es war sein Steckenpferd, Gemeinschafts- und Bezirksfeuerwehr-Übungen akribisch und möglichst realitätsnah vorzubereiten. Dementsprechend großartig waren dann auch die jeweiligen Erfolge. Die überaus große Beteiligung an der würdigen Beerdigungsfeier in Telfes kann nur als Zeichen der hohen Wertschätzung des Verstorbenen gesehen werden. Den Verlust für die Familie und alle Gremien, in denen Luis weiterhin wirken wollte, kann auch diese letzte Verabschiedung nicht verringern. Es bleibt uns allen trauernden Hinterbliebenen nur der Wille und die Botschaft, in seinem Sinne sein Werk fortzuführen und so seinem Andenken eine besondere Ehre zu erweisen. Lieber Luis, möge das Jenseits Dir danken, was Du hier Gutes getan hast. In unserer Erinnerung hast Du Deinen festen Platz und dort lebst Du weiter!

Norbert Plattner, Bezirksschriftführer a. D.

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GEOWELT

Zu Fuß durch die Erdgeschichte von Renate Breitenberger Das Dorf Mauls und seine Umgebung liegen in einem geologisch einzigartigen Gebiet. Ab 2017 soll ein neuer Lehr- und Erlebnisweg einen interaktiven Einblick in die wunderbare wie sonderbare Welt des Gesteins geben. „In Mauls“, erzählt Geologe Ulrich Burger, „treffen uralte Gesteinswelten aufeinander“: Im Westen dominiert das 450 bis 500 Millionen Jahre alte Altkristallin, eines der ältesten bekannten Gesteine der Region. Westlich des Wipptales überlagert es alle anderen vorkommenden Gesteinsarten und zieht sich bis ins Engadin hin. Im Norden von Mauls und östlich des Wipptales zeigt sich das weltweit bekannte Tauernfenster. Viele Geologen haben diese Gegend bereits untersucht, um das Prinzip eines geologischen Fensters zu verstehen. Im Tauernfenster treten die tiefsten geologischen Einheiten der Alpen zutage – Gesteinsschichten, die ansonsten tief begraben und von anderen Gesteinen überlagert werden. Als die Alpen entstanden, waren sie regelrecht herausgepresst geworden, höher geschichtete geologische Einheiten wurden nach Westen abgeschoben. Geologisch gesehen liegen Mauls und Umgebung am Südrand des Tauernfensters. Hier kommen vor allem die Bündner Schiefer vor, einstige Ablagerungen im Penninischen Ozean. Der Ozean war entstanden, als sich zwischen Amerika, Europa und Afrika vor rund 190 Millionen Jahren der Atlantik öffnete. Bei der Alpenbildung wurde der Ozean, ein Seitenast des Atlantik, vor rund 60 Millionen Jahren geschlossen und von mächtigen Gesteinspaketen überfahren. Daraufhin gelangten die überfahrenen Ablagerungen in große Tiefen und wandelten sich unter hohen Drucken und Tempera-

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Zeugen der Alpenbildung: verfaltene Gesteine im „Himmelreich“

turen zu einmaligen metamorphen Gesteinen um, die heute die Gesteinswelt von Pfitsch dominieren. Im Sengestal finden sich Gesteine wie Serpentinite, die sich früher am Boden des Ozeans bildeten, dann in große Tiefen verfrachtet wurden, um wieder mehrere Kilometer weit vertikal an die Oberfläche gequetscht zu werden und heute Gipfelregionen zu bilden. Südlich von Mauls treten aus geologischer Sicht bereits die Südalpen auf. Eine weitere geologische Besonderheit hat Mauls laut Burger bekannt gemacht: Die Periadriatische Störung, mit einer Länge von über 700 Kilometern die größte und bedeutendste Störung der Alpen, durchtrennt die gesamten Alpen von West nach Ost. Sie verläuft durch das Maulsertal und quert Mauls. Grundsätzlich bildet dieses tektonische Hauptelement die Grenze zwischen der adriatischen Platte im Süden, eine vorgelagerte Mikroplatte zur großen afrikanischen Platte, und dem europäischen Kontinent im Norden. In Mauls bildet diese Störung zudem die Grenze zwischen den Südalpen im Süden und den Ostalpen im Norden.

THEMENWEG MIT ELF ERLEBNISSTATIONEN Ab 2017 wird der neue Themenweg „Geowelt Mauls“ mit elf Erlebnisstationen Laien wie Gesteinskundigen einen interaktiven Einblick in diese Jahrmillionen alte Erdgeschichte geben. Der geplante Lehrpfad führt von der Grundschule Mauls, in dessen Erdgeschoss ein Einführungs- und Ausstellungsraum über geologische Besonderheiten des Ortes entsteht, über den Gamplweg zur Talschmiedbrücke, weiter über einen Metallsteg am Maulser Bach entlang bis zum Sportplatz. Im Himmelreich, wo der über mehrere Kilometer weit transportierte Gebirgskörper „Maulser Trias“ gequert wird und Gesteine vorkommen, die am ehesten in den Lienzer Dolomiten zu finden sind, lassen sich die enormen Kräfte der Alpenbildung gut erkennen. Schichten, einst horizontal im Ozean abgelagert, richten sich hier steil auf. Im Himmelreich zeigen sich auch gefaltete Gesteinspakete sowie Störzonen, die Gesteinspakete messerscharf durchtrennt und verschoben haben. Kernstück des Weges bildet eine

70 m hohe und 90 m lange Hängebrücke über die Himmelreichschlucht mit Blick auf Altkristallin, Tauernfenster und den Nordrand der Südalpen. Über den Enneweg steigt man wieder ins Maulser Tal herab. Nur wenige hundert Meter weiter östlich verläuft unterirdisch der Brennerbasistunnel. Der Bau von Tunnelröhren sowie das Abteufen mehrerer Erkundungsbohrungen von der Oberfläche und von Tunnels aus haben dazu geführt, dass in diesem Bereich die Geologie bis in große Tiefen sehr gut erforscht ist. Weiter führt der Weg Richtung Fleins, Romedisteig und Geluegegraben zurück ins Dorf. Am Romedisteig ist des Öfteren Tonalit aufgeschlossen, magmatisches Gestein aus etwa zehn Kilometern Tiefe, das vor rund 30 Millionen Jahren in der Periadriatischen Störzone nach oben gedrungen und langsam erstarrt ist. Im Geluegegraben zeigt sich mit der Pustertal-Linie eine weitere Störzone, die den Brixner Granit im Süden vom Tonalit im Norden trennt. Um das Gestein Meter für Meter ertasten zu können, ist im Geluege ein 185 m langer Klettersteig mit einem Höhen-


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begehbar gemacht wird. Gletscher bildeten in diesem Bereich vor rund 12.000 Jahren einen Eisstrom, der bis zu den höchsten, mehrere tausend Meter hohen Gipfeln ragte. Beim Rückzug der Gletscher entstanden steile, teilweise instabile Hangflanken, die große Massenbewegungen Richtung Tal auslösten. Diese herunterstürzenden Massen, auf denen etwa Stilfes liegt und die von verschiedenen Aussichtspunkten in der „Geowelt Mauls“ sehr gut einsehbar sind, bildeten riesige Riegel im Haupttal und stauten den Eisack und andere Bäche mehrmals auf, wodurch in Richtung Sterzing das Sterzinger Moos entstand.

Kalke der „Maulser Trias“: Gestein, vor 200 bis 250 Millionen Jahren in einem Meer abgelagert und im Zuge der Alpen-Gebirgsbildung verfalten und steilgestellt

unterschied von 96 m geplant. Entlang des geologischen Weges werden mehrere Kreativplätze entstehen, u. a. ein Abenteuer-Kletterspielplatz mit Trittsteinplatten, Tempelhüpf-Spiel, Kletterfelsen, Hängebrücke, Seilnetzen, Balancierstämmen und Hängematte, ein Wasserspielplatz mit Grillstelle, Nestschaukel, Mühlenkletterturm, Handwasserpumpe sowie Picknick-Tischen. An Rastplätzen werden u. a. aus Robinienholz gefertigte und in alle Himmelsrichtungen drehbare Sitz- und Liegemöbel aufgestellt; Panoramaplätze, u. a. mit Steinfenstern, laden zum Schauen und Staunen ein. Kreative Erlebnisstationen sollen bildhaft die Geschichte der Berge vermitteln: Puzzles veranschaulichen die Plattentektonik. Steinpendel erklären Gewicht und Masse der Steine und welche Kräfte während der Kollision der tektonischen Platten

gewirkt haben. Eine Stein-an-SeilSchaukel, auf der man symbolisch von Afrika nach Europa pendeln kann, demonstriert das Aufeinandertreffen der beiden Kontinentalplatten. Im Laufe der nächsten Jahre sollen zusätzliche Stationen entstehen, u. a. ein Litophon – Klangkörper aus Stein – oder ein Mosaik, das das geologische Profil der vorkommenden Gesteine vom Tulfer Berg bis Franzensfeste nachstellt.

WORKSHOPS & EXKURSIONEN Der Weg soll nachhaltige Begeisterung für die geologischen Besonderheiten in und um Mauls wecken, das Dorf beleben und neben Einheimischen und Gästen auch Besucher der Baustelle des Brennerbasistunnels anziehen. Ein Projekt des örtlichen Bildungsausschusses („Wir stehen auf ... Granit, Tonalit & Co“) möchte die Dorfbevölkerung dazu animieren, sich intensiver mit der Erdgeschichte auseinanderzusetzen. Geplant sind in den nächsten Jahren u. a. ein Geo-Workshop, d. h. eine Ausbildung zum Naturführer mit Schwerpunkt Geologie. Dabei wird Grundlagenwissen über Geologie in Theorie und Praxis vermittelt. Ein Geopädagoge wird die Materie kindgerecht aufbereiten. Auch der Bereich „Erlebnispädagogik“ ist Teil des Workshops, um auch die Bereiche „Gruppen-

dynamik“ und Dramaturgie abzudecken. Für die gesamte Bevölkerung werden Exkursionen ins Sengestal, ins Pfitschtal und zum Penserjoch sowie ein Besuch des Naturwissenschaftlichen Museums in Trient angeboten. Auch Einheiten mit den Grundschülern sind geplant. An der Planung und Entwicklung des von der Gemeinde Freienfeld initiierten und der Brennerbasistunnelgesellschaft geführten Projekts waren rund 20 Maulser Bürger beteiligt. Die Arbeitsgruppe stand unter der Leitung von Helene Nössing und dem Geologen Ulrich Burger. Mitglieder sind Karl Schwitzer (Bildungsausschuss), Hans Steinmann (AVS Freienfeld), Martin Salcher (Fraktion Mauls), Toni Puner (Heimatpflegeverband), Josef Breitenberger (Forst), Irene Stafler (Tourismus), Brigitte Amort, Viviana Penz, Sepp Pedratscher, Gerhard Rainer, Magdalena Steinmann, Martin Griesser sowie Gemeinderäte und Grundeigentümer. Das Einreichprojekt wurde von der Baukommission positiv begutachtet, die Genehmigungen verschiedener Landesämter müssen noch eingeholt werden. Sobald die Ausführungsplanung abgeschlossen ist, wird die BBT-Gesellschaft die Arbeiten ausschreiben. Projektant ist die Planungsgemeinschaft in.ge.na. mit Architekt Marco Molon. Der Bau kostet rund 1,24 Millionen Euro und wird über BBT-Umweltausgleichsmaßnahmen finanziert. Mit dem Wegebau wird die Forstbehörde noch in diesem Jahr beginnen.

GESCHICHTSTRÄCHTIGE WEGVARIANTEN Zum Ausgangspunkt führt eine Wegvariante über das Himmelreich, die Flanerwiesen und den Bunker mit 360°-Panorama zurück. Der Geoweg verläuft weiter bis zum Bahnhof Freienfeld, damit Mauls auch mit Stilfes und Trens verbunden und das Ufer der eindrucksvollen Eisackmäander, Zeugen der jüngsten Talentwicklung, Erker 07 I 16

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GESELLSCHAFT

Seit 20 Jahren gemeinsam unterwegs Rund 300 Senioren und zahlreiche Ehrengäste feierten vor kurzem das 20-jährige Jubiläum der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund Bezirk Eisacktal/ Wipptal im Haus „Voitsberg“ in Vahrn. Bei der hl. Messe meinte Chrysostomus Giner, Alt-Prälat von Kloster

Neustift, dass sich der Mensch immer mehr von Gott entfremdet habe. „Konsumrausch und Materialismus prägen den Alltag“, sagte er und appellierte an die Anwesenden, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Der anschließende Festakt wurde vom Präsidenten des Bezirks Eisacktal/ Wipptal, Josef Weissteiner, feierlich eröffnet. Er bedankte sich bei allen Funktionären, die im Laufe der vergangenen 20 Jahre im Bezirk mitgearbeitet haben,

und bei den Sponsoren der Jubiläumsfeier. Der ehemalige Landespräsident der Seniorenvereinigung, Hans Messner, ging auf die Geschichte des Bezirks Eisacktal/ Wipptal ein. Die Chronik wurde vom ehemaligen Bezirkspräsidenten Serafin Mitterrutzner verfasst. Am 31. Mai 1996 gegründet, zählt der Bezirk mittlerweile 14 Ortsgruppen mit rund 2.000 Mitgliedern. Zu den Tätigkeiten gehören u. a. gemeinsame Ausflüge, das Bezirksfest, das Preiswatten und die Sommerwanderung sowie die Beteiligung am Bauernmarkt in Brixen und die Abhaltung von Weiterbildungsveranstaltungen. Beim abschließenden Mittagessen kümmerte sich die Ortsgruppe Vahrn der Seniorenvereinigung um das leibliche Wohl der Festteilnehmer. Für musikalische Unterhaltung sorgten die Bläser der Musikkapelle Vahrn und die „Seniorenmusig Feldthurns“.

MAREIT

Sportzone eingeweiht Im Mai wurde in Mareit die Sportzone mit den neu errichteten Umkleidekabinen, die im Frühjahr bezogen werden konnten, eingeweiht. Nach der von Pfarrer Thomas Stürz zelebrierten Feldmesse wurden die zahlreichen Festgäste, darunter Bürgermeister Sebastian Helfer, Vizebürgermeister Thomas Strickner, die Mareiter Gemeindereferenten Paul Sparber und Marliese Hofer Leitner sowie die Sponsoren des ASV Mareit, von Präsi-

Bereits zum zweiten Mal kam der KVW Sarntal übers Joch zu einem Freundschaftstreffen nach Sterzing, wo Pepi Kotter vom KVW

Neue Räumlichkeiten für Weißes Kreuz

Tommasini erhält sie diesen für neun Jahre unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Spesen und Instandhaltungen gehen zu Lasten des Weißen Kreuzes, außeror-

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dentliche Renovierungen hingegen übernimmt das Land Südtirol. Der Umbau des Krankenhauses Sterzing, der gut voranschreitet, hat es ermöglicht, für die lokale Sektion des Weißen Kreuzes neue Räumlichkeiten vorzusehen, weil die früheren zu klein waren. Die Sektion beschäftigt zwölf Angestellte und 74 freiwillige Helfer. „Die neuen Räumlichkeiten ermöglichen es Mitarbeitern und Freiweilligen der Sektion Sterzing, in einem angemessenen Umfeld ihre kostbare Tätigkeit zum Wohle der Bevölkerung auszuüben“, so Landesrat Tommasini.

Wurzer an das Land Südtirol bzw. die Gemeinde Ratschings, ohne deren Unterstützung die Realisierung des Neubaus nicht möglich gewesen wäre.

Freundschaftstreffen mit KVW Sarntal

STERZING

Im Frühjahr hat die Sterzinger Sektion des Weißen Kreuzes am Krankenhaus Sterzing ihren neuen Sitz bezogen. Auf Vorschlag von Bautenlandesrat Christian

dent Thomas Wurzer begrüßt. Einen besonderen Dank richtete

Wipptal alle Teilnehmer begrüßte. Nach der Besichtigung des Milchhofes Sterzing führte Bürgermeis-

ter Fritz Karl Messner die Gäste im Rathaus in die geschichtliche und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt ein, Helga Holzer informierte über die Bedeutung des historischen Ratssaales. Beim gemeinsamen Mittagessen tauschten sich die KVW-Mitglieder über ihre Tätigkeiten aus. Den gemeinsamen Tag beschloss ein Besuch bei der Gnadenmutter von Maria Trens mit Dekan Josef Knapp.

Ausflug der KVW Frauen Bei einem Ausflug der KVW Frauen aus Sterzing zum Wallfahrtsort Maria Saalen gedachten die Teilnehmerinnen anlässlich des Jahres der Barmherzigkeit der vielen Menschen in Not. Auch ihre eigenen Sorgen, Anliegen und Bitten brachten sie der Muttergottes vor. Am Nachmittag stand die Be-

sichtigung des Museum Ladin in St. Martin in Thurn auf dem Pro-

gramm. Die Heimfahrt ging übers Grödner Joch mit einem kurzen Zwischenstopp im Eisacktal.


GESELLSCHAFT

Gut besuchte Vortragsreihe in Wiesen

Biker Days in Mareit

Die KVW Ortsgruppe Wiesen organisierte im Mai gemeinsam mit dem Bildungsausschuss Wiesen

Easy rider am Fuße von Schloss Wolfsthurn: Auf dem Clubhaus-Gelände des MC Falken in Mareit steigen Mitte Juli wieder die legendären Biker Days. Bei einem Dämmerschoppen gibt es am Freitagabend Frauenpower mit den „Road Chicks“, bevor mit „SAD Metallica“ eine der besten Metallica Tribute Bands einheizt und für ausgelassenes Bikerflair sorgt. Kraftvoll dröhnenden Motorensound gibt es am Samstag in Sterzings Stadtgassen bei der großen Motorradrundfahrt durch den historischen Stadtkern. Am Nachmittag findet bei der ersten Südtiroler Motorrad-Auktion erstmals eine private Motorradversteigerung statt (www.mcfalken.com). Rockige Aerosmith-Musik gibt es am Abend mit „Big Ones“, bevor am Hauptabend die amerikani-

eine Vortragsreihe zu Themen, mit denen sich jeder beschäftigen sollte – und das nicht erst am Lebensende. Sie stieß auf reges Interesse. Am ersten Abend informierte die Organspendervereinigung AIDO

unter dem Titel „Wer bereit ist zu nehmen, muss auch bereit sein zu geben“ über die Organspende. Dr. Regina Breul und Silvia Matthies warfen beim zweiten Vortrag über „Hirntod – Organspende. Fakten, die verschwiegen werden“ einen kritischen Blick auf das Thema. Am letzten Vortragsabend sprach Dr. Franz Ploner zum Thema „Patientenverfügung – wie bestimme ich im Falle eines Unfalls oder von Demenz, was medizinisch unternommen werden soll“.

WIESEN

Fit mit Baby Nach der Geburt wieder in Form zu kommen ist am einfachsten, wenn das Baby beim Fitness-Programm mit dabei sein kann. Diese Erfahrung machten die Teilnehmerinnen des Kurses mit dem bezeichnenden Namen „Bauch Buggy Go“ in Wiesen. Dabei handelt es sich um ein ganzheitliches Gesundheitstraining im Freien unter der Anleitung von „Supermamafitness-Trainerin“ Nora Nestl. Ein Schwerpunkt

liegt auf der Stärkung des Beckenbodens. Ob im Kinderwagen oder in der Tragehilfe, die Babys schauen ihren Müttern interessiert beim Training zu und werden bei einigen Übungen auch spielerisch mit eingebunden. Der Kinderwagen wird kurzerhand zum Trainingsgerät umfunktioniert. Organisiert wurde der Fitness-Kurs in Zusammenarbeit mit der KVW Ortsgruppe Wiesen.

sche Rockband „Modern Earl“ ein musikalisches Feuerwerk entfacht.

Im Rahmen ihrer Europatournee bieten die vier Musiker aus Nashville und New York hier den einzigen Italien-Auftritt. Ihr Musikstil ist beeinflusst von Led Zeppelin, The Allman Brothers, Merle Haggard bis Metallica und den Sex Pistols. Der Eintritt ist frei. Nach einem sonntäglichen Bikerfrühschoppen mit Masquenada tuckern die von weit her angereisten Biker dann wieder von dannen.

Lange Nacht der Kirchen

© JD

Am 10. Juni hatten über 70 Kirchen in ganz Südtirol ihre Tore geöffnet

und mit einem vielfältigen sowie abwechslungsreichen Programm jung und alt begeistert. Auch in Sterzing gab es in fünf Kirchen ein buntes Programm. Gestartet wur-

de in der Kapuzinerkirche mit einem Kinderbibelkino, 35 Personen besichtigten anschließend mit Militärkaplan Don Massimo Gelmi die normalerweise nicht zugängliche Militärkirche. Gemeinsam wurde im Haus „Maria Regina Pacis“ ein Taizégebet gesprochen, zur gleichen Zeit fand in der Heiliggeist-Kirche ein Konzert statt. Abgeschlossen wurde die „Lange Nacht der Kirchen“ mit einer Vesper im Burgerker von Schloss Reifenstein. Erker 07 I 16

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NEUE PHYSIOTHERAPIEPRAXIS IN STERZING RIDNAUN

„Licht für die Welt“ Auf das große Problem von Augenerkrankungen und Erblindungen in den Armutsgebieten Afrikas und Asiens aufmerksam machte die Firmgruppe Ridnaun kürzlich mit zwei Aktionen. Ende Mai berichtete der Bozner Augenarzt Dr. Philipp Überbacher, der das Projekt „Licht für die Welt“ leitet, im Vereinshaus von Ridnaun von seiner freiwilligen ärztlichen Hilfe. Er zeigte Bilder über die mangelnde hygienische Versorgung und die Armut in den betroffenen Gebieten. Die Zuhörerschaft war berührt von seinen Begegnungen und Erlebnissen. Am Fronleichnamstag verkaufte

die Firmgruppe nach dem Gottesdienst selbst gebackene Kuchen. So konnten bei den beiden Veranstaltungen 2.580 Euro an

Dr. Ft. Claudia Golser stammt aus Bozen und hat dort vor acht Jahren die Ausbildung zur Physiotherapeutin an der Fachhochschule „Claudiana“ erfolgreich abgeschlossen. Sie ist freiberuflich tätig und studiert derzeit nebenberuflich Osteopathie an der Universität Innsbruck. Seit kurzem praktiziert sie im bekannten Fußpflege- und Kosmetiksalon Eva Hofer, heute SANEVA, wo sie sich, dank ihrer freundlichen Art, vor allem aber aufgrund ihrer beruflichen Fachkompetenz bereits einen guten Ruf erarbeitet hat und bei ihren Kunden sehr beliebt ist. Terminreservierung unter 0472 766610.

NUOVO STUDIO DI FISIOTERAPIA A VIPITENO Spendengeldern gesammelt und an Dr. Überbacher übergeben werden. Die Firmgruppe setzte mit dieser Aktion ein Zeichen für Menschlichkeit und Solidarität mit Bedürftigen.

La dott.ssa Ft. Claudia Golser è originaria di Bolzano. Ha conseguito il diploma di fisioterapista otto anni fa presso la Scuola Superiore di Sanità "Claudiana" nel capoluogo altoatesino. Oggi lavora come libera professionista ed è iscritta al quarto anno di osteopatia presso l’università di Innsbruck. Da poco esercita la sua professione nel salone di bellezza della nota pedicurista Eva Hofer, oggi SANEVA. La dott.ssa Ft. Claudia Golser grazie alla sua gentilezza e la competenza professionale è già molto apprezzata da un elevato numero di clienti. Per appuntamenti chiamare il nr. 0472 766610.

„Jesus – unser guter Hirte“ Das vertraute Bild von Jesus, dem guten Hirten, begleitete die Erstkommunionkinder von Maria Trens über Wochen intensiver Vorbereitung bis hin zu ihrem großen Festtag am 22. Mai. In Begleitung von Ortspfarrer Paul Neumair, den Eltern, Geschwistern, Paten, Verwandten und Lehrpersonen zogen die zwölf Kinder unter den Klängen der Musikkapelle Trens in die festlich geschmückte Wallfahrtskirche ein. In seiner Predigt legte der Pfarrer den Erstkommunikanten den Glauben an Jesus, an seine Fürsorge und an seine Liebe für uns Menschen nahe. Der Festgottesdienst war vom Bild des guten Hirten und der ihm anvertrauten Schäfchen geprägt, die Kinder lasen dazu Texte vor. Musikalisch gestaltet wurde die Messfeier von Kirchenchor und Schulchor sowie von Instrumentalisten. In großer Ruhe und Andacht empfingen die

sechs Mädchen und sechs Buben ihre erste heilige Kommunion. Der Pfarrgemeinderat schenkte je-

dem Kind ein Bild zum Andenken an dieses einzigartige Ereignis. Im Bild die Erstkommunikanten mit Pfarrer Neumair und Religionslehrer Toni Gallmetzer vor dem Gnadenbild der Trenser Muttergottes. Erker 07 I 16

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GESELLSCHAFT

STERZING

Galileo Galilei widerruft seine Lehre Eine Aufführung der besonderen Art boten die Schüler der 3. Klasse des Sterzinger Realgymnasiums am Ende des Schuljahres. Die von der katholischen Kirche in der beginnenden Neuzeit heftig umstrittene Erkenntnis vom

heliozentrischen Weltbild erhitzte die Gemüter jener Zeit. In Anlehnung an die literarische Vorlage von Bertolt Brecht erlebten die Eltern hautnah den Werdegang des Mathematikers und Physikers

Galileo Galilei, der bis zu seinem von der Kirche erzwungenen Widerruf an der neuen Lehre festhielt. Der Neubau des deutschen Oberschulzentrums in Sterzing war eine geeignete Kulisse für multimediale Darbietungen: Mit Musik umrahmte Choreographien, eine informative Petscha-Kutscha-Präsentation und gespielte Szenen auf allen Ebenen des Gebäudes boten viel Abwechslung. Den Höhepunkt bildete die Präsentation der Verfilmung der Inquisitionsszene in historischen Gewändern im Rathaus von Sterzing (im Bild).

Beste Mathematik-Kängurus geehrt

Oberschüler beschließen das Schuljahr feierlich

Wie jedes Jahr veranstaltete das Oberschulzentrum am letzten Schultag eine Abschlussfeier, bei der exzellente sportliche und schulische Leistungen hervorgehoben wurden. Die Koordinatoren belohnten zu Beginn der Feier alle Sportler, die im Bereich Schulsport Landesbzw. Vizelandesmeister wurden oder einen dritten Platz erzielten. Dazu zählten verschiedene Disziplinen der Leichtathletik, aber auch Volleyball, Beachvolleyball, Floorball, Fußball, Multisport und viele andere. Alle durften sich auch heuer wieder über einen Einkaufsgutschein freuen, den das Outlet Center Brenner zur Verfügung gestellt hat. Auch das Siegerteam „Dirk Brandweer“ des Alperia-Cups, dem

24-Stunden-Turnier, erhielt im Rahmen der Abschlussveranstaltung einen Pizzagutschein. Alle leistungsstarken Schüler, die bereits im ersten Semester einen Notendurchschnitt von acht vorweisen konnten, wurden von Direktor Andreas Meraner und Benno Linser von der Raiffeisenkasse Wipptal mit Bücherpreisen ausgezeichnet. Zudem gab es Anerkennungsurkunden und kleine Präsente für die Teilnehmer an der Philosophieolympiade und des Fremdsprachenwettbewerbs. Für gute Stimmung sorgte die Schulband um Leiter Paul Brugger, die mit Songs verschiedener Stilrichtungen das Publikum entzückte.

Für Superleistungen in Sport und Schule belohnt

6.191 Südtiroler Schüler von der ersten Grundschul- bis zur letzten Oberschulklasse haben sich in diesem Schuljahr zum elften Mal am internationalen Wettbewerb „Känguru der Mathematik“ beteiligt. „Der Wettbewerb umspannt einen großen Teil des Globus, über fünf Millionen Kinder und Jugendliche in über fünfzig Ländern nehmen daran teil“, so Schulamtsleiter Peter Höllrigl. Ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb 1978 bezeichnenderweise im Land der Kängurus, in Austra-

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lien. Über Frankreich, wo er 1991 Fuß fasste, gelangte er nach Südtirol. Über das Partnerland Österreich beteiligt sich Südtirol jährlich am beliebten Wettstreit. Die jeweils fünf Bestplatzierten der insgesamt 13 Kategorien hat Schulamtsleiter Höllrigl mit einem Diplom und einem Buchpreis ausgezeichnet. Unter den Prämierten befand sich auch Jakob Windisch aus Wiesen (kl. Bild), der die 3. Klasse am Oberschulzentrum Sterzing besucht. Er belegte in der Kategorie „Student“ den vierten Platz.

32 strahlende Sportler erhielten Ende Mai im Foyer des Oberschulzentrums Ster-zing einen Scheck über 700 Euro als Anerkennung und Auszeichnung für ihre guten Leistungen im Sport und in der Schule. Dabei wurden Leistungsträger aus den unterschiedlichsten Bereichen im Sport ausgezeichnet: Hockey und alpiner Skilauf waren ebenso dabei wie Yoseikan Budo, Kanu und Biathlon. Im Beisein von Stefan Leitner als Vertreter der Stiftung Südtiroler Sparkasse, die diese Prämierung auch in diesem Jahr wieder ermöglichte, Margareth Volgger, Direktorin a. D.

der Sparkasse Sterzing, und Direktor Andreas Meraner freuten

sich die Prämierten über ihre Auszeichnung.


GESELLSCHAFT

GOSSENSASS

„Holladrio auf der Burg“ erntet Applaus Mittelalterliches Flair herrschte Mitte Juni auf dem Festplatz von Gossensaß, als Grundschüler zusammen mit der Vereinskapelle

Gossensaß und der Jugendkapelle „Brennerwind“ das Musikstück „Holladrio auf der Burg“ zur Aufführung brachten. In den letzten Schultagen verführten der klassenübergreifende Schulchor, die Tanzgruppen der Grundschüler und die Musikanten das Publikum in das aufregende Leben auf der Burg. Nach einer Fanfare der Vereinskapelle zogen die Schüler mit Marschmusikbegleitung in das Zelt

ein. Zwei Schüler begrüßten das Publikum und führten durch das Konzert. In einer Diaschau zeigten Lehrpersonen bekannte Burgen und Schlösser in Südtirol. Es folgten ein Bauerntanz, begleitet von der Kapelle „Brennerwind“, sowie das Lied „Bauernmadl“. Bei ihrem „Rittertanz“ wurden zehn Buben von der Vereinskapelle begleitet. Dann wurden Burgbewohner und Innenräume auf einer Burg vorgestellt. In der Burgschmiede wurde der „Gesellentanz“ aufgeführt, auch der „Stocktanz“ oder die Darbietung „Pfeiferbuam Schlog“ fanden großen Anklang. Zur „Geisterstunde auf einem Schloss“ brachten die Schüler einen „Gespenstertanz“ auf die Bühne; der Schülerchor sang dazu ein Gespensterlied. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam das Heimatlied „Wohl ist die Welt so groß und weit“. rr

STERZING

Sporttag in der Mittelschule „Vigil Raber“ Alle 266 Schüler nahmen Anfang Juni beim diesjährigen Sporttag der Mittelschule „Vigil Raber“ in der Sterzinger Sportzone teil. Auf dem Programm standen ein Kleinfeldfußballturnier für alle Klassen, ein Basketballturnier für die 3. Klassen und ein Zeitlupenballturnier für die 1. und 2. Klassen. Weiters gab es Vergleichskämpfe in verschiedenen Leichtathletikdisziplinen und in den so genannten Fun-Sportarten: Dabei maßen sich die Schüler in traditionellen Disziplinen wie Sackhüpfen oder Seilziehen, aber auch in neueren wie der „Tik Tak Toe“-Staffel oder Frisbee-Zielwerfen. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich, bei allen Wettbewerben wurden, trotz der großen Einsatzbereitschaft aller, die Grund-

sätze des Fairplay respektiert. Zur Stärkung gab es Joghurt vom Milchhof Sterzing. Die Gewinnerklassen 1B, 2E, 3D und 3B (ex aequo) wurden von Direktorin Marianna Blasbichler mit einem Siegerscheck von jeweils 150 Euro ausgezeichnet. Bei diesem Anlass wurden auch die Sieger des Wettbewerbes „Bücherwelten im Schuhkarton“, ein Projekt der Schulbibliothek, bei dem sich die Schüler kreativ mit einem gelesenen Buch auseinandergesetzt und kleine Kunstwerke dazu angefertigt haben, mit Einkaufsgutscheinen der Stadt Sterzing prämiert. Bei den 1. Klassen landete Raza Nassrullah Arez Fakir auf dem ersten Platz, bei den 2. Klassen Marie Tötsch, Erste bei den Drittklässlern wurde Sara Siller.

Verabredung mit Henry VIII.

Kürzlich begaben sich die Schüler der Mittelschule Gossensaß „On a date with Henry VIII“. Das Musical wurde an der Grundschule „Josef Rampold“ in Sterzing aufgeführt. Als der Papst einer Trennung nicht zustimmte, gründete der englische König Henry VIII. kurzerhand seine eigene – die anglikanische – Kirche und trennte sich von seiner Frau. Dabei blieb es jedoch nicht, und es folgten noch weitere fünf Hochzeiten. Das aufregende Leben des Herrschers und seiner Frauen bot Stoff für ein Schulmusical, von Englischlehrerin Carmen Rainer schülergerecht in Dialoge verpackt und mit passenden Pointen aufgepeppt. Im Rahmen des Wahlangebotes erlernten 15 Gossensasser Mittelschüler englische Texte und Lieder. Begleitet von Gitarren und Schlagzeug sangen die sechs Ehefrauen des Königs Lieder von U2, Madonna und Meredith Brooks. Auch der Hauptdarsteller Edonis brillierte nicht nur durch sein perfektes Englisch, sondern auch durch seine musikalischen Darbietungen und Tänze. Unter der musikalischen Leitung von Claudia Raffl und mit der

technischen Unterstützung von Andreas Hofer wurde das Publikum von den rockigen Rhythmen mitgerissen. Krönender Abschluss war der Song „The Best“ von Tina Turner, gesungen von der Thronfolgerin Mary Tudor.

Sommeremotionen im Lesecafé Kreativität bewiesen die Gossensasser Mittelschüler auch beim heurigen Schulabschluss. Sie luden im Kindergarten, in der Grundschule und in mehreren

örtlichen Gastbetrieben zu einem „Lesecafé“ – dieses Jahr zum Thema „Sommeremotionen“. Betreut wurden sie von den Lehrpersonen Miriam Wild und Renate Mair. Die Schüler suchten Texte zum gewählten Thema aus, trugen Sketche wie „Urlaub ohne Watten – unvorstellbar“ und Sommergedichte im Dialekt vor. Für die musikalische Umrahmung sorgte Fabian Schneider auf seiner Ziehharmonika.

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GESELLSCHAFT

STERZING

STERZING

Ab ins Märchenland

„Schule früher“

Die Zweitklässler der Grundschule „Josef Rampold“ in Sterzing gestalteten im Mai das Märchen „Aschenputtel“ in Zusammenarbeit mit der Jugendkapelle Sterzing in Form eines abwechslungsreichen Singspiels. Monate zuvor begannen bereits die ersten Vorbereitungen für das Musical: Das Drehbuch wurde selbst verfasst, passende Lieder wurden ausgewählt und umgetextet, Kostüme und Requisiten zum größten Teil selbst gebastelt. Die musikalische Umrahmung übernahm die Jugendkapelle Sterzing. Die Kinder und Lehrpersonen hatten großen Spaß daran, in die Märchenwelt einzutauchen und diese Produktion auf die Beine zu stellen. Die Aufführung des Musicals war ein voller Erfolg. Ein von den Schülereltern organisiertes Buffet im Anschluss rundete den Abend ab.

„Millionenshow“ beschließt das Schuljahr Die Heimat Südtirol kennenlernen und das Wissen mit allen Sinnen über ein Schuljahr fächerübergreifend erfahren und erarbeiten war das Ziel eines Themenschwerpunkts der 4. Klassen an der Grundschule „Josef Rampold“ in Sterzing. Kürzlich durften die fleißigen Schüler ihr Wissen in einer „Millionenshow“ der Schulgemeinschaft und den Eltern darbieten. Die Rolle der Quizmaster übernahmen bravourös die Kinder selbst, ebenso die Darstellung von Südtiroler bzw. Tiroler Persönlichkeiten aus Geschichte und Gegenwart. Eltern und Lehrpersonen stellten jeweils einen Kandidaten und so ging die Reise durch Geschichte, Geographie, Politik, Kultur, Küche, Flora, Fauna und Sport. Begriffe erraten (nach „Dingsda“-Art) in mehreren an der Schule gesprochenen Sprachen – u. a. Deutsch, Italienisch, Albanisch und Chinesisch – sowie von Monika Palla und Ulli Thaler eingeübte Lieder und Tänze, darunter auch Schuhplattler, lockerten die Darbietung auf. Ein Höhepunkt war der Südtirol-Rap, der die Liebe zur Heimat in starken Rhythmen und Texten leicht ironisierend lautstark zum Ausdruck brachte.

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„Schule früher“ hieß der letzte Themen- dem Land näher. Beeindruckend wablock in Geschichte, Geografie und Na- ren die Schilderungen der langen Schulturkunde (GGN) für die dritten Klassen der Grundschule „Josef Rampold“ in Sterzing. Dabei konnten sich die Kinder anhand von Sach-, Primär- und Sekundärquellen ein Bild von der Schule ihrer Großeltern machen. Besonders beeindruckt waren die Schüler von der dominant-strengen Rolle der Lehrperson, den Disziplinierungsmaßnahmen sowie den einDie 5. Klasse der Volksschule Sterzing am Stadtplatz mit Lehrer Franz Thaler (Teml) im Jahr 1964 fachen Schreibutensilien. Die Besichtigung der ehemaligen Bergschule in Tagusens und die Erzäh- wege und der zusätzlichen Arbeitsverlungen der Museumswärterin brachten pflichtungen der Schüler in der Landden Kindern das frühere Schulleben auf wirtschaft.

WIESEN

Gelungenes Bienenfest Kürzlich fand im Haus der Dorfgemeinschaft das Abschlussfest zur „Bien e n “ - P ro j e k t woche der Grundschule Wiesen statt. Gemeinsam mit der Gruppe „ Tr e e s 4 b e e s “ setzten sich die Schüler intensiv mit dem Thema „Bienen“ auseinander und brachten vieles über diese wichtigen und nützlichen Tiere in Erfahrung,

u. a. bei Vorträgen von Wipptaler Imkern. Außerdem wurde der Bienenweg in Trens besucht und Insektenhotels im Wald gebaut. Beim Abschlussfest führten die Schüler Lieder, Tänze und Präsentationen über das Gelernte vor und pflanzten Sträucher sowie bienenfreundliche Blumen im Schulhof.

STANGE

Schüler üben gesunden Lebensstil In diesem Schuljahr hat sich die Grundschule Stange am Gesundheitsprojekt „Lebensstil“ beteiligt. Die Schüler haben gemeinsam mit Projektleiter Theodor Seeber, Mitarbeiter am Vorsorgedienst, Dienst für Rehabilitation und Dienst für Diät und klinische Ernährung im Gesundheitsbezirk Brixen, sowie mit der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern und dem Pädagogischen Beratungszentrum Brixen die Themen Ernährung, Bewegung und Zahnhygiene erarbeitet. Zum Abschluss organisierten Schüler, Lehrer und Eltern ein gemeinsames gesundes Frühstück. Die Schulgemeinschaft genoss die vielfältigen Speisen und das gemütliche Beisammensein.


GESELLSCHAFT

MAULS

FREIENFELD

Grundschüler präsentieren „Die Vogelhochzeit“

Gemeinschaft erleben beim Schulsportfest

Ende Mai führten die Schüler der Grundschule Mauls das Singspiel „Die Vogelhochzeit“ von Rolf Zuckowski auf. Im Wahlpflichtfach erlernten sie Lieder und Texte, bastelten voller Eifer Kostüme und die Bühnendekoration.

Die Schüler bewiesen musikalisches Können und zeigten, dass sie sich auf der Bühne wohlfühlen. Das begeisterte Publikum dankte den kleinen Schauspielern und Sängern mit großem Applaus.

TRENS

Schüler erhalten Einblick in Hilfsorganisationen Das ganze Schuljahr über beschäftigten sich die Grundschüler von Trens mit den verschiedenen Hilfsorganisationen des Landes. Im Herbst besuchten die Carabinieri von Freienfeld die Grundschule Trens. Im April bekamen die Schüler Besuch von zwei Sanitätern des Weißen Kreuzes Sterzing. Im Mai fand eine Einführung

Ende Mai wurde das mittlerweile Schulen der Dörfer gegeneinanzur Tradition gewordene Freien- der an, sondern für jedes Team felder Schulsportfest von der Sek- wurden Kinder aus Trens, Stilfes tion Fußball des ASV Freienfeld und Mauls ausgelost. in Zusammenarbeit mit den Grundschulen der Gemeinde organisiert. Die Vertreter der Sektionen Fußball, Tennis und Stocksport bereiteten auf dem Fußballplatz verschiedene Geschicklichkeitsübungen vor. Mit großer Freude, Ein- Die Siegermannschaft der 4. und 5. Klassen mit satz und freundschaftli- Bürgermeister Peter Faistnauer, Lehrer Martin Ellemunt sowie Johann Huebser, Evelyn Girtler und Regina chem Ehrgeiz meisterten Steinmann vom ASV Freienfeld die Schüler die Stationen und kämpften beim gleichzei- Zum Abschluss winkte allen Kintig stattfindenden Fußballturnier dern ein Überraschungspreis und um den Sieg. Das Gemeinschafts- ein schmackhaftes Mittagessen, erlebnis stand dabei im Vorder- das von der Gemeinde Freienfeld grund, denn bei der Fußballmeis- finanziert und von der Sektion terschaft traten heuer nicht die Fußball organisiert wurde.

in die Arbeit des Zivilschutzes statt. Dabei erklärten Gruppenlei-

ter Alex Moling und weitere Einsatzkräfte den Ablauf in Katastrophenfällen.

Zirkusprojekt im Kindergarten Mauls Drei Wochen lang arbeitete Sigrid Federspieler, künstlerische und

pädagogische Leiterin des Circomix aus Vintl, dreimal wöchentlich

mit den Kindergartenkindern von Mauls an einem Projekt. Erkundet wurden u. a. Leitern, Rollen, Reifen und Jongliergeräte. Auch die Eltern wurden zum aktiven Mitmachen eingeladen. In einer gemeinsamen Abschlussrunde reflektierten die Kinder ihre Erlebnisse und Lernfortschritte. Sie machten vielfältige Erfahrungen mit ihrem Körper und erprobten und verfeinerten ihre motorischen Fertigkeiten. Erker 07 I 16

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AUTORAST GRIESSER Der neue Treffpunkt für Genussmenschen

Authentizität, Freude und Qualität – nach diesen Werten hat Familie Griesser in Mauls vor kurzem einen besonderen Treffpunkt für Jung und Alt, einen Zwischenstopp für Passanten und Touristen, eine neue Einkehrmöglichkeit für Genussmenschen realisiert.

TRADITION UND MODERNE GESCHICKT VEREINT Maßgeschneidert für Grundstück und Bedürfnisse von Bewohnern und Besuchern setzten die Bauherren in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro an die Stelle des bestehenden Baues ein neues, zweistöckiges Gebäude. Viel Glas für größtmögliche Transparenz in Verbindung mit Tradition und Bodenständigkeit waren die Vorgaben, die es umzu-

setzen galt. So entstand ein elegantes, klarliniges Konzept. „Bereits von weitem sollte das neue Gebäude erkennbar sein. Nichts lag also näher, als eine einladende, auffallende Wandfarbe zu wählen, die auch integrierender Bestandteil der grafischen Umsetzung wurde“, so Familie Griesser. Das Gebäude ist ein Klimahaus B und wird durch einen Pelletsofen beheizt. Für Baufirma und Handwerker war die

spezielle Formgebung des Gebäudes eine besondere Herausforderung, da die Mauern in vielen unterschiedlichen Winkeln errichtet werden mussten. „Rechte Winkel sind hier eine Ausnahme“, bestätigen auch die Bauherren. HELLE GROSSZÜGIGKEIT Ist der Außenbereich von modernem Charakter geprägt, findet man im Inneren durchaus viel Tradition und Hand-

Anton-Zigau-Straße 24, Trens 39040 Freienfeld Tel. 346 6850649 info@fischnallerandreas.com


AUTORAST GRIESSER

werk. Schon der Eingangskubus macht eine Verschmelzung von rustikalen mit modernen Elementen sichtbar. Helle Großzügigkeit empfängt die Besucher. Das Herzstück des Neubaus ist der speziell angefertigte Barbereich, der – bestens integriert in das Gesamtgebäudekonzept – ein schnelles Arbeiten ermöglicht. Der Toilettenbereich, der im Untergeschoss eingeplant wurde, ist mit neuester Sanitärausstattung versehen. Ebenso

im Untergeschoss befindet sich ein ganz besonderer Raum, dem keine spezielle Funktion zugeteilt wurde. „Dieser Raum soll für verschiedenste Zwecke genutzt werden: für Verkostungen und Schulungen, für Feiern und Feste, für Treffen und Meetings“, so Familie Griesser. AUTORAST FÜR GENIESSER Eine kleine Küche im Untergeschoss dient dem Vorbereiten der Speisen, die

Hauptküche im Erdgeschoss der finalen Zubereitung. „Für uns stand von Anfang an fest, dass sowohl im Bar- als auch im Bistro-Bereich nur mit hochwertigen Lebensmitteln gearbeitet wird“, so Familie Griesser. Sämtliche Produkte werden von ausgewählten Händlern und Produzenten bezogen. Hauptaugenmerk wird auf hausgemachte Speisen und Getränke gelegt, die saisonal mit

viel Liebe zum Detail zubereitet werden.

„Schauen Sie doch vorbei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!“ Familie Griesser, Mauls


FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

„KONTRASTE MACHEN FOTOS SPANNEND“ Im Gespräch mit Fotograf Stefan Frei

Interview: Susanne Strickner

Stefan Frei und seine Kamera sind ein eingespieltes Team. Ob bei Aktionen und Versammlungen, als Präsident des Kolping-Fotoclubs oder unterwegs mit der Sterzinger Chronisten-Gruppe – der 48-Jährige weiß, worauf er seine Linse richten muss. Im Erker spricht er über seine größte Leidenschaft. Erker: Herr Frei, wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Stefan Frei: Mein Onkel aus Deutschland hat früher immer fotografiert und Bekannte von ihm haben mir, als ich ungefähr 18 Jahre alt war, eine Kamera geschenkt. Damals habe ich mit der Fotografie begonnen und bin immer noch mit Freude dabei. Welche Motive fotografieren Sie am liebsten? Ich bevorzuge vor allem Landschaften, das war immer schon so. Aber auch für Porträtfotografie kann ich mich begeistern. Dazu haben wir auch vor einiger Zeit im Kolping-Fotoclub einen Workshop samt Fotoshooting organisiert. Ist der Kolping-Fotoclub derzeit aktiv? In letzter Zeit ist es um den Club ruhig geworden. Heutzutage hat jeder seine Digitalkamera und seinen eigenen Laptop und bas-

telt daheim, nicht mehr wie früher gemeinsam in der Dunkelkammer, um die Abzüge selbst zu machen. Was macht für Sie ein gutes Foto aus? Ausschlaggebend ist die Stimmung. Licht und Schatten spielen dabei eine große Rolle. Mir ist wichtig, dass meine Fotos kontrastreich sind. Heutzutage werden Fotos – zum Beispiel in Illustrierten – meiner Meinung nach viel zu viel bearbeitet, egal, ob es sich um ein Porträt oder um eine Landschaft handelt. Das ärgert mich manchmal. Da braucht man erst gar nicht ein gutes Foto machen, wenn es dann eh von vorne bis hinten manipuliert wird. Dann nutzen Sie selbst die technischen Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer nicht? Doch, ich nutze die Bildbearbeitung sehr wohl, aber nur, um gewisse Kontraste hervorzuheben oder kleine Verbesserungen zu machen, wenn das Licht nicht optimal war. Auch nutze ich die technischen Möglichkeiten, um die Bilder – wenn nötig – ein wenig zuzuschneiden, aber mehr verändere ich nicht. Mein Bild soll schließlich nicht etwas anderes darstellen, als fotografiert wurde. Das Foto soll mein Foto bleiben. Welches Ihrer Bilder gefällt Ihnen besonders gut bzw. haben Sie ein Lieblingsbild?

STEFAN FREI: „ICH LASSE MICH GERNE VON VERSCHIEDENEN STILRICHTUNGEN INSPIRIEREN.“

Lieblingsbild habe ich keines, aber bei Ausflügen etwa in den Naturpark Puez-Geisler oder in die Toskana sind mir ein paar gute Schnappschüsse gelungen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Wetter- und Lichtbedingungen passen. Auch bei Taufen, Erstkommunionen und Ausstellungseröffnungen kommen oft schöne Bilder zustande. Vor ein paar Jahren war ich in Südafrika und hatte die Möglichkeit, in einem Nationalpark verschiedene Tiere zu fotografieren. Be-

sonders beeindruckt haben mich dabei die riesigen Elefanten. Gibt es Fotografien oder Stilrichtungen, die Sie besonders faszinieren? Fotografie ist sehr vielfältig. Ich lasse mich gerne von verschiedenen Stilrichtungen inspirieren, von der Landschafts- bis zur Aktfotografie, von innovativer Porträt- bis zur Hochzeitsfotografie. Gibt es ein Motiv, das Sie unbedingt einmal fotografieren möchten? Eine Safari wie 2007 in SüdErker 07 I 16

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

afrika würde ich gleich noch einmal machen. Reizen würde mich auch eine Reise nach Skandinavien oder Island. Die norwegischen Fjorde faszinieren mich. Interessant finde ich auch die Landschaften und Städte Schottlands und Englands oder amerikanische Großstädte wie

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New York. Im Norden ist ein anderes, sehr spezielles Licht, das ich gerne einfangen würde. Was halten Sie von der Smartphone-Fotografie? Ich selbst mache mit dem Handy keine Fotos. Ein wirklich gutes Foto kann man meiner Meinung nach nur mit einer guten

Kamera schießen. Beim Fotografieren mit dem Smartphone geht es vielen – vor allem der jungen Generation – nur um reine Selbstdarstellung, darum, schnell ein Foto zu machen, um dann der ganzen Welt im Internet, zum Beispiel auf Facebook, zu zeigen, wo man ge-

rade ist und was man gerade macht. Das ist nicht mein Fall. Ich finde es schade, dass die analogen Kameras nicht mehr verwendet werden. Dadurch ist die Fotografie viel schnelllebiger geworden und Fotos verlieren viel schneller an Wert. E


KULTUR

FREIENFELD

Die drei öffentlichen Bibliotheken der Gemeinde Freienfeld verfügen über einen vielfältigen Bestand an Büchern, Zeitschriften, Spielen, CDs und DVDs. Allein bei den Büchern sind es 9.640 an der Zahl. Jede Bibliothek hält sechs Stunden in der Woche geöffnet. Das Angebot wird eifrig in Anspruch genommen: Bei 502 Benutzern im Vorjahr wurden 10.510 Entlehnungen verzeichnet. Hervorgegangen sind die Bibliotheken aus den früheren Pfarrbüchereien. 1985 wurde der Bibliotheksrat der „Volksbibliothek Erzpfarre Stilfes“ ernannt. Hauptsitz wurde die Bibliothek Stilfes; 1989 wurde die Bibliothek Trens und 1990 die Bibliothek Mauls als Zweigstelle aufgenommen. Die Trägerschaft hat die Pfarre Stilfes mit Pfarrer Paul Valentini als gesetzlichem Vertreter und Helmuth Wieser als Vorsitzendem inne. Durch die Beteiligung an der Initiative „Bookstart – Babys lieben Bücher“ werden die Eltern angeregt, ihre Kinder an die faszinierende Welt des Lesens heranzuführen. Das Projekt „JAWA“ ermöglicht Jugendlichen, die Arbeit in Bibliotheken näher kennenzulernen. Alle drei Bibliotheken nehmen am

© Judith Wieser

Erfolgreiches Bibliotheken-Audit

(v. l.) Rita Thaler Wieser, Viviana Penz, Karin Salzburger, Christine Riederer, die Auditoren Franziska Hainz und Andreas Baumgartner, Christine Wieser, Claudia Ainhauser, Helmuth Wieser und Pfarrer Paul Valentini

interbibliothekarischen Leihverkehr teil. Bei einem Treffen von Chronisten und Bibliothekaren des Wipptales wurde über Möglichkeiten der Zusammenarbeit beider Kulturträger diskutiert, so bei Buch- und Chronikvorstellungen bzw. bei der Vermittlung des lokalen Schriftgutes. Im Sommer können die Kinder der Bibliothek Stilfes am „Lesewunder“ von youngCaritas teilnehmen. Im Herbst wird es in allen drei Bibliotheken Angebote zum Tag der Bibliotheken geben. Das Bibliothekssystem wurde 2010 und 2013 zertifiziert. Im Mai stellte es sich einem Wiederholungsaudit, bei dem die Qualitätsstandards überprüft wurden. In mehreren

Treffen dokumentierten die Bibliotheksleiterinnen Christine Wieser (Stilfes), Karin Salzburger, die in Trens auf Heidi Badstuber gefolgt ist, und Christine Riederer (Mauls) die Bibliothekstätigkeit der letzten drei Jahre; Rita Thaler Wieser koordinierte die Vorbereitungsarbei-

ten. Die Auditoren Andreas Baumgartner vom Bibliotheksverband Südtirol und Franziska Hainz von der Bibliothek St. Georgen/ Bruneck überprüften die Erfüllung der Kriterien. Dabei wurden Punkte für die Zusammenarbeit im Bibliothekssystem und die Arbeit in jeder Bibliothek vergeben. Lobenswert sind die vielfältige Veranstaltungstätigkeit, die gute Zusammenarbeit mit Kindergarten, Grundschule und den Bildungsausschüssen sowie die Pressearbeit und der Jahresbericht. Aufgrund des positiven Auditberichtes erhält das Bibliothekssystem Stilfes-TrensMauls das Zertifikat. Damit zeigen die Bibliotheken, dass sie ihren Auftrag, wichtiger Teil des Kulturund Bildungsangebotes ihrer Gemeinde zu sein, Ernst nehmen.

PREISGEKRÖNTE BÜCHER Von Mitte Juli bis Mitte August können in der Stadtbibliothek Sterzing knapp 100 im Jahr 2015 preisgekrönte Bücher ausgeliehen werden. Diese Werke – vorwiegend Romane, aber auch interessante Sachbücher – wurden von internationalen fachkundigen und unabhängigen Juroren ausgezeichnet und gehören zum Bestand der Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“. Die Stadtbibliothek ist von Dienstag bis Freitag von 9.00 bis 12.45 Uhr und von 14.00 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 8.00 bis 13.00 Uhr geöffnet.

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KULTUR I STERZINGER EHRENBÜRGER

Landesingenieur Karl Lindner (1835 – 1903)

von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN

Ehrenbürger von Sterzing Karl Lindner In der Juni-Ausgabe des Erker wurde ausführlich über die Sterzinger Moosentsumpfung in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts berichtet. Mit der Ausführung und Umsetzung des Projektes wurde Landesingenieur Karl Lindner betraut. Die Quellenlage zu diesem bedeutenden Pionier ist jedoch etwas dürftig, es existiert nicht einmal ein Foto oder Sterbebild dieses Sterzinger Ehrenbürgers. Aber immerhin hat die Gemeinde Sterzing dem Ingenieur eine Straße gewidmet; diese Ehre wurde außer ihm nur noch Altbürgermeister Johann Kofler zuteil. 1835 erblickt Karl Lindner in Innsbruck das Licht der Welt. Im Laufe seines sehr abwechslungsreichen Lebens wird er häufig zu Beratungen bei Straßenbauprojekten, Bachregulierungen, Sicherheitsbauten und sonstigen Schutzarbeiten bei Wassergefahr herangezogen. Er erhält zahlreiche Auszeichnungen für seine Dienstleistungen bei Uferschutzbauten im ganzen

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1875: Landesingenieur Karl Lindner plant die Moosentsumpfung in Sterzing 1877: Goldenes Verdienstkreuz und Ehrenbürgerschaft von Sterzing 1884: Ehrenbürger von Sand in Taufers (bei Bruneck), Terfens (Bezirk Schwaz), Unterperfuß, Zirl, Pettnau, Inzing, Baumkirchen (alle Bezirk Innsbruck Land) 1887: „Kirchen-Arche“ in Mareit fertiggestellt, dafür erhällt er die Ehrenbürgerschaft von Mareit. Karl Lindner schenkt dem Ferdinandeum in Innsbruck zwölf Original-Fotografien aus der Gegend von Sterzing 1896: Vom Landesoberingenieur zum Landesbaurat befördert 1903: Karl Lindner stirbt an einer Lungenentzündung in Oberperfuß und wird in Innsbruck beigesetzt.

Grundstücke aus dem Sterzinger Tiroler Raum, zudem wird er 1866 und Pfitscher Bach. mit der Landesverteidigungsme- Zahlreiche Arbeiten müssen koor- Moos geschaffen werden. Für all daille ausgezeichnet. Er ist Träger des Goldenen Verdienstkreuzes und wird schließlich zum Ehrenbürger von Sterzing ernannt (Mai 1877), zudem von Sand in Taufers (Jänner 1884), Terfens (Februar 1884), Unterperfuß, Zirl, Pettnau, Inzing und Baumkirchen (Juni 1884). 1874 fungiert er noch als Die Abzweigung zum Eurospar bei der Verkehrsinsel an der Brennerstraße ist nach Ing. Karl Lindner benannt. „Bauadjunkt“ (= niederer Beamtengehilfe), doch diniert und durchgeführt werden: diese Arbeiten erhält Lindner anbereits im Folgejahr wird er zum Bisherige Stauwehren werden ab- lässlich der feierlichen Einweihung Landesingenieur befördert. getragen, die Bachbetten gerad- am 29. Mai 1877 die Sterzinger linig gezogen, gereinigt und ver- Ehrenbürgerschaft. DAS MOOStieft, seitliche Abzugsgräben anENTSUMPFUNGSPROJEKT gelegt. Große Bachdämme müs- DER VALLERBACH sen gebaut und später bepflanzt WIRD GEZÄHMT In dieser Funktion entwirft er für werden. Schließlich werden am die Sterzinger Moosentsumpfung 7. Mai 1877 die drei Bäche in Lindners nächstes großes Projekt das Projekt zur Zusammenfüh- die neuen Bachläufe eingeleitet, besteht darin, den reißenden Valrung von Eisack sowie Mareiter wodurch zahlreiche ertragreiche lerbach vom Roßkopf herunter zu


KULTUR

„zähmen“. Bereits 1875 beginnen unter seiner Leitung die Arbeiten: Gemauerte und hölzerne Talsperren werden angelegt, Böschungen bepflanzt und Flechtzäune errichtet. Die Sohle des Eisacks wird

ten, doch die Kirchenarche in Mareit muss so schnell wie möglich erneuert werden. Innerhalb von zwei Jahren gelingt es den Mareitern unter der fachkundigen Anleitung von Karl Lindner, ei-

Karl Lindner wird zu Hilfe gerufen, in: Der Burggräfler vom 30.09.1885

an der Mündung des Vallerbaches tiefergelegt. 1882 erfolgt der Bau der letzten der 673 Sperrbauprojekte, so genannte Scherren, wodurch keine Steine mehr in den Eisack gelangen können. Am 25. Oktober 1883 feiert man die Vollendung der Verbauung des Vallerbaches; die Gesamtkosten betragen 37.000 Gulden. DIE „KIRCHEN-ARCHE“

Nach ununterbrochenen Regenfällen Ende September 1885 bedrohen Eisack und Mareiter Bach die Stadt Sterzing. Besonders dem Dorf Mareit und auch Wiesen droht die gänzliche Verwüstung. Die Gemeinden telegrafieren an die Bezirkshauptmannschaft um militärische Hilfe. In dieser Notlage wird auch Landesingenieur Lindner zu Hilfe gerufen, der eiligst aus Innsbruck anreist und die Leitung der Schutzarbeiten unmittelbar in die Hand nimmt. In Mareit ist die „Kirchen-Arche“ fortgerissen, die Wassermassen aus Ridnaun strömen beim Widum und an der Kirche vorbei. Der Bach hat sämtliche Brücken weggerissen und sein Bett nach Schönau verlegt, fließt aber bei der Lagerer-Brücke wieder ins alte Bachbett zurück. Bei Thumburg staut sich der Mareiter Bach gefährlich zurück. Die große Katastrophe ist zwar nicht eingetre-

nen neuen Schutzwall, 300 Meter lang und neun Meter hoch, zu errichten. Lindner erstellt dazu die Baupläne und setzt sich beim Landesausschuss für eine finanzielle Unterstützung ein. 5.500 Gulden werden bewilligt. Die Gemeinde Mareit muss dennoch 22.000 Gulden selbst aufbringen. Den Bau leitet übrigens der „Herr Civilingenieur Plattner v. Elzenbaum“, der „mit weiser Umsicht und selbstloser Uneigennützigkeit“ den Bau zum Abschluss bringt (Tiroler Volksblatt vom 26.11.1887). Es entbrennt nun ein Streit darüber, wem dafür die Ehrenbürgerschaft von Mareit zuerkannt werden soll. Schließlich erhält sie Landesingenieur Karl Lindner. In den nächsten Jahren taucht Landesingenieur Karl Lindner noch öfters als Berater bei Straßenbauprojekten (u. a. 1895 Jaufenstraße auf Passeirer Seite) auf. Im Februar 1896 wird er vom Landtag zum Landesbaurat ernannt. Dann wird es ruhig um ihn. Im August 1903 verstirbt der angesehene Landesbaurat i. P. in der Sommerfrische in Oberperfuß an einer Lungenentzündung. Er wird in seiner Heimatstadt Innsbruck bestattet.

Suchportale für historische Zeitungen Durch Digitalisierung können historische Zeitungen nicht nur konserviert, sondern auch einfacher zugänglich gemacht werden. Gemeinsam mit der Landesbibliothek „Friedrich Teßmann“ haben Computerlinguisten der EURAC zwei digitale Suchportale für Südtiroler Kulturdokumente entwickelt. Über die Einstiegsseite zu den zwei Suchportalen http://commul. eurac.edu/opatch/ können digitalisierte Zeitungen nach Namen, Orten oder Bildern durchsucht werden. Durch die beigefügten Volltextdaten ergeben sich so nicht nur für Historiker, Chronisten und Ahnenforscher neue komfortable Forschungsansätze und Recherchewege. Die Dokumente können nach Medienart, Namen, Erscheinungsjahr oder -ort, Zeitraum,

Verfasser, Verlag, Kategorie, Sprache, Person oder Organisation gefiltert werden.

Neben dem digitalen Zeitungsarchiv gibt es auch ein neues Portal zur linguistischen Analyse von zeitgenössischen Südtiroler Texten wie Romanen, Fachartikeln oder auch Rezepten. Auf der Plattform können Linguisten etwa untersuchen, welche Wörter häufig zusammen verwendet werden oder auch, wie sich der Wortgebrauch verändert.

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Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: BEZIRKSHAUPTMANN UND STATTHALTEREIRAT DR. CARL DELAINI

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KULTUR

FRANZENSFESTE

BÄLLE IN DIE LUFT WERFEN ACADEMIÆ – Biennale jüngster zeitgenössischer Kunst

Erica Kimberly Lizzori, „Limone Gigante“, 2015

Gil Pellaton, „brand new wave“, 2015

Lee Triming, „Hand Moving in an Adjacent Room“, 2016

Sabine Leclerq, „Larguèe Released“, 2014-15

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Am 1. Juli wurde in der Franzensfeste mit „Throwing Balls in the Air“ die erste Ausgabe von ACADEMIÆ YOUTH ART BIENNALE eröffnet: Die Kunstbiennale widmet sich dem Schaffen von Studierenden an inter nationalen Akademien, Kunsthochschulen und Kunstinstituten. Kuratiert wird die Ausstellung von Christiane Rekade und Francesca Boenzi. Sie zeigt Arbeiten von 35 aufstrebenden Künstlern, die in Zusammenarbeit mit elf renommierten Professoren von europäischen Kunstakademien ausgewählt wurden. ACADEMIÆ zeigt jüngste zeitgenössische Kunstproduktionen und untersucht das Potential künstlerischer Ausbildung und Gemeinschaften im Hinblick auf Gesellschaftsmodelle, die sich an Interdisziplinarität, Offenheit und Mobilität orientieren. Sie will die Wichtigkeit und Dringlichkeit solcher Modelle für unsere Zeit hervorheben. Der Titel der ersten Ausgabe „Throwing Balls in the Air“ bezieht sich auf eine Reihe von Arbeiten des amerikanischen Konzeptkünstlers John Baldessari (National City, California, 1931), der als einer der einflussreichsten Professoren für zeitgenössische Kunst gilt. Seine Fotoserien können als Kommentare zum künstlerischen Prozess gelesen werden, als ein permanenter Balanceakt, geprägt von Experimenten und Versuchen, die den Zufall sowie das Risiko des Scheiterns mit einbeziehen. Die Kunst des Bälle-in-die-Luft-Werfens und die Fertigkeit, sie mit Fantasie und Geschick oben zu halten – die Kunst des Jonglierens –, kann schließlich auch als Metapher für die künstlerische Existenz stehen. Die Franzensfeste, als militärische Abwehranlage nie genutzt, wandelt sich mit ACADEMIÆ von einem Ort der Abschirmung und Verteidigung zu einem Ort des offenen Dialoges und Zusammentreffens. Gerade in der aktuellen politischen Situation ist die Franzensfeste ideal, um die Bedeutung der Grenzen zu überdenken und sie nicht als Trennlinie, sondern als Ort des Austauschs und der kulturellen Bereicherung wahrzunehmen. ACADEMIÆ öffnet den jungen Künstlern einen Ort für Begegnung, Diskurs und neue Ideen. Die Arbeiten, die in den Räumlichkeiten der historischen Festung – sie war 2008 auch

Ausstellungsort der Manifesta7 – gezeigt werden, zeugen in ihrem Ansatz und ihrer Umsetzung von einer Komplexität, Energie und Vielseitigkeit der jüngsten zeitgenössischen Kunstproduktion. „Throwing balls in the air“ bestätigt die Idee von Kunst als Verkörperung einer von Gegensätzen, Widersprüchen, Unberechenbarkeiten geprägten Wirklichkeit und das Bild einer Künstlergemeinschaft mit fließendem Profil, einer Gemeinschaft, die in Bewegung und unterwegs ist und in der Franzensfeste als einem der Etappenziele neben anderen weltweit aufeinander trifft. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog. ACADEMIÆ steht unter der Schirmherrschaft der Europaregion Südtirol Trentino Tirol und wird vom Verein ArtintheAlps initiiert und organisiert. Im Rahmen der Ausstellung präsentieren Studierende des Kunstgymnasiums „Cademia“ in St. Ulrich und der Landesberufsschule für das Kunsthandwerk, der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas und der Filmschule Zelig ihre Arbeiten. Tanz Bozen zeigt im Rahmen der Eröffnung eine Performance. Für Schüler werden Führungen angeboten. Die Ausstellung bleibt bis zum 30. Oktober geöffnet.

Vincenzo Napolitano, „The Secret One“, 2016


KULTUR

FRANZENSFESTE

Kartoffelacker wider das Vergessen Zum dritten Mal seit 2014 wachsen heuer im Kartoffelacker der Franzensfeste Erdäpfel aus einem ehemaligen Kriegsgebiet des Ersten Weltkriegs. Dieses Jahr hat sich der aus Lana stammende Künstler Hannes Egger für Kartoffeln aus Verdun entschieden, um auf die Schicksale der Soldaten, die auf den dortigen Schlachtfeldern gefallen sind, aufmerksam zu machen. Wie bereits in den beiden Jahren zuvor schließt sich der Bogen dieses Projektes im Herbst, wenn in der Franzensfeste zur Erntezeit wieder frisch zubereitete Kartoffelsuppe angeboten wird. Das gemeinsame Mahl soll als Zeichen des Lebens gleichwohl wie als Moment des Innehaltens und des Sich-Besinnens verstanden werden.

Die Schlacht um Verdun war eine der grausamsten des Ersten Weltkrieges an der Westfront zwischen Deutschland und Frankreich. Sie begann am 21. Februar 1916 mit dem Angriff deutscher Truppen

RIDNAUN

Musik im Bergbaumuseum

auf die französische Stadt Verdun und ihre Befestigungen und endete am 19. Dezember 1916. Heute gilt Verdun als Mahnmal gegen kriegerische Handlungen und dient der gemeinsamen Erinne-

rung als Zeichen der deutsch-französischen Aussöhnung. Dieser geschichtsträchtige Ort steht heuer im Fokus des 2014 angelaufenen Kunstprojektes von Hannes Egger, das unter dem Titel „Project Terra“ auf vier Jahre angelegt ist. Es vereint mehrere Kriegsschauplätze (Przemysl, Polen; Verdun, Frankreich; Val di Gresta, Italien) an einem Ort und veranschaulicht so das grenzenlose Leid von Völkern und Menschen. Die Erde, in der die Kartoffeln wachsen, stammt aus Galizien und wurde vor drei Jahren in die Franzensfeste gebracht, wo im Rahmen des Caritas-Projektes „72 Stunden ohne Kompromiss“ gemeinsam mit einer Jugendgruppe der Kartoffelacker angelegt wurde.

PR

MUSIK IM BERGBAUMUSEUM Konzertreihe im Südtiroler Bergbaumuseum

Die Konzertreihe „Musik im Bergbaumuseum“ wird heuer erstmals an allen vier Standorten des Südtiroler Bergbaumuseums aufgeführt.

Die Konzertreihe „Musik im Bergbaumuseum“ findet heuer erstmals an allen vier Standorten des Südtiroler Bergbaumuseums statt. Den Auftakt dazu macht am 23. Juli „Opas Diandl“ im Klimastollen Prettau, während am 30. Juli im Stollen der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg die Gruppe „Werth“ (im Bild) auf der einzigartigen Bühne unter Tage Popmusik als explosive Mischung aus der Welt des Funk, Soul und Jazz zu Gehör bringt. Dem Quartett gehören neben Martin Werth (Vocals) und Ingo Ramoser (Piano) auch Florian Gschnitzer (Bass) und Manuel Gschnitzer (Drums)

an. Im Anschluss an das Konzert wird in der „Knappenstube“ eine warme Suppe serviert. Am 7. August konzertiert auf dem Schneeberg die Knappenkapelle Ridnaun, der Passeirer Knappenverein trägt Bergmannslieder vor. Interessierte können mit einem Shuttlebus bis zum Poschhaus fahren. Den Abschluss bildet traditionell die Gruppe „Tun na kata“, die am 13. August im Bergbaumuseum Kornkasten gastiert. Termine und Infos zu den Konzerten entnehmen Sie nebenstehender Anzeige sowie dem Veranstaltungskalender.

Samstag, den 23. Juli (20.00 Uhr) im Klimastollen Prettau: Konzert der Gruppe „Opas Diandl“. Reservierung (erforderlich!) und Infos: Tel. 0474 654523 oder www.ich-atme.com Samstag, den 30. Juli (20.00 Uhr) im Stollen der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg: Konzert der Gruppe „Werth Quartett“. Reservierung (erforderlich!) und Infos: Tel. 0472 656364 oder www.ridnaun-schneeberg.it Sonntag, den 7. August (11.00 Uhr) auf dem Schneeberg/ Passeier: Konzert der Knappenkapelle Ridnaun und des Passeirer Knappenvereins. Infos: Tel. 0472 656364 oder www.bergbaumuseum.it, Tel. 0473 647045 oder www.schneeberg.org Samstag, den 13. August (19.00 Uhr) im Bergbaumuseum Kornkasten/ Steinhaus: Konzert der Gruppe „Tun na kata“. Infos: Tel. 0474 651043 oder www.bergbaumuseum.it. Für die Teilnahme an den Konzerten in den Stollen und am Schneeberg werden warme Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen! Erker 07 I 16

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KULTUR

GOSSENSASS

Gedenkfeier für Oskar Freiherr von Redwitz-Schmölz Vor 125 Jahren verstarb der Dichter und Schriftsteller Oskar Freiherr von Redwitz-Schmölz. Mehrere Sommer verbrachte der fränkische Professor für Literaturgeschichte als Kurgast im einst mondänen Luftkurort Gossensaß. In Erinnerung an ihn finden am 23. und 24. Juli eine Gedenkfeier und eine Ausstellung statt. Seit dem fernen Jahr 1886 gibt es in Gossensaß oberhalb des Pflerscher

diese von alters her bekannten Plätze, besonders den Redwitzplatz in Ortsnähe. Dorthin wandern oder spazieren Familien gerne an warmen Sommertagen; die Kinder können dort im Schatten der Waldbäume spielen und herumtollen, Erwachsene beschauliche Ruhe finden. In jüngster Zeit wurden die Chronisten des Ortes immer öfter gefragt, wer denn dieser Oskar von Redwitz sei. So beschlossen diese gemeinsam mit dem Bildungsausschuss Gossen-

Der „Redwitzplatz“ bei Gossensaß

Baches nahe dem Sportplatz eine Waldlichtung, die den Namen des fränkischen Dichters und Schriftstellers Oskar Freiherr von Redwitz-Schmölz trägt, von den Leuten kurz „Redwitzplatz“ genannt. In der Nobeltourismuszeit des 19. Jahrhunderts war es in Tourismuskreisen des von Kaiser Franz Josef 1908 zur Marktgemeinde erhobenen Dorfes üblich, dass der Verschönerungsverein und später die Kurverwaltung berühmten Persönlichkeiten, die im Ferienort an der Brennerstraße über mehrere Jahre ihre Sommerwochen verbrachten, einen Waldplatz oder einen Waldweg zur Erinnerung widmeten. So gibt es in der Umgebung von Gossensaß u. a. einen „Henrik-Ibsen-Platz“, eine „Amthorspitze“ (Hühnerspielspitze), einen „Dittelplatz“, eine „Vambery-Ruh“ und eben den „Redwitzplatz“. Die ortsansässige Bevölkerung kennt

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saß-Pflersch und in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung Brenner zum 125. Todesjahr des Dichters Oskar von Redwitz im Juli einen Festakt zu gestalten und am Redwitzplatz, wo einst eine Redwitz-Büste stand, eine Gedenktafel zu errichten. Maximilian Heinrich Oskar Freiherr von Redwitz-Schmölz wurde am 28. Juni 1823 in Lichtenau bei Ansbach (Mittelfranken) als neuntes von elf Kindern geboren. Er entstammt einem alten weitverzweigten, reichsunmittelbaren fränkischen Adelsgeschlecht. 1825 wurde sein Vater zum Leiter des Zentralgefängnisses von Kaiserslautern ernannt und die Familie zog dorthin. Später ließ sich Vater Freiherr Ludwig von Redwitz nach Speyer an das neu errichtete Zollamt versetzen. Dort besuchte der kleine Oskar zwei Jahre lang die Elementarschule und das Gymnasium, wo er 1841 das Abitur ablegte. Bis 1846 studierte er in München

Jura und beendete das Studium mit dem Staatsexamen. Dann kehrte er nach Speyer zurück und trat dort in die Verwaltungspraxis ein. Schon in München kam dem schwärmerischen jungen Juristen die Idee zu seinem Versroman „Amaranth“. In Speyer gedieh diese Dichtung weiter und er brachte, nach Kaiserslautern zurückgekehrt, den dritten Zyklus dieses Erstlingswerkes zu Ende. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1848 beendete Oskar von Redwitz noch im folgenden Jahr „Amaranth“. Das Werk wurde zu einem Bestseller, das die Stimmung jener Zeit widerspiegelt. Hier greift nach dem Verwehen des deutschen Völkersturms die Veränderung in Politik, Kirche und Literatur. In dieser Zeit lernte der Dichter die 15-jährige Mathilde Hoscher kennen und lieben, die mit ihrer Mutter auf ihrem Hofgut Schellenberg bei Kaiserslautern lebte. Im Mai 1851 heirateten die beiden. Der Ehe entsprossen sieben Kinder. Auf dem Schellenberg arbeitete Oskar von Redwitz an seinem ersten Gedichtband und an seinem Drama „Sieglinde“. Dann ging er als Professor der Literaturgeschichte nach Wien. In den folgenden Jahren hielt sich der Dichter vorwiegend auf dem Schellenberg auf und fühlte sich dort als „Dichter und Bauer“. Dann lebte die Familie auf den Redwitz’schen Stammgütern in Oberfranken. Von 1858 bis 1866 wurde der Schriftsteller zum Mitglied des bayerischen Abgeordnetenhauses gewählt. König Max II. ernannte ihn zu seinem Königlichen Kämmerer. Nach dem Verkauf der teils verschuldeten Stammgüter zog die Familie nach München. Dort entstand der mehrbändige autobiographische Roman „Hermann Stark, ein deutsches Leben“. Von München aus trat Oskar von Redwitz ab 1871 so manche Kuraufenthalte in Meran und Gossensaß an. 1872 kaufte er sich die Villa „Schillerhof“ in Meran-Obermais. In dieser Zeit kränkelte er bereits. Seine Nervenkrankheit beein-

trächtigte seine schriftstellerische Schaffenskraft immer mehr. 1875 besuchte der Dichter zum ersten Mal Gossensaß und wohnte stets im Hotel „Gröbner“. Zehn Sommer verbrachte Oskar von Redwitz im Dorf an der Brennerstraße. Anlässlich seiner zehnten Wiederkehr wurde am 25. Juli 1886 in seiner Anwesenheit der „Redwitzplatz“ eingeweiht. Nach der Ansprache von Hotelier Ludwig Gröbner trug Oskar von Redwitz sein Gedicht „Gruß an Gossensaß“ vor. Am Abend wurde im Speisesaal des Hotels noch lange gefeiert. Gäste berichteten, Oskar von Redwitz soll von Natur aus eine schöne Erscheinung gewesen sein. Auch war er voller Eitelkeit, zumal er flüstern hörte: „Ach! Das ist der Dichter der Amaranth!“ Angesichts der großen Anzahl seiner Werke ist Redwitz’ literarische Bedeutung – abgesehen von seinen Dramen – gering; das Lustspiel lag ihm nicht. Als patriotischer Dichter verdient er mehr Beachtung. Er war stark im christlichen Glauben und ein Marienverehrer. International konnte er sich nicht durchsetzen, wie etwa Henrik Ibsen, den er in Gossensaß einmal treffen durfte. 1890 verschlechtert sich sein Gesundheitszustand dramatisch. Am 6. Juli 1891 verstirbt er in der Heilanstalt St. Gilgenberg bei Bayreuth. Er liegt im Münchner Süd-Friedhof begraben. Nach seinem Tod enthüllten die Gossensasser Touristiker am 7. August 1892 am Redwitzplatz ein Denkmal für den Dichter, das in den 1920er Jahren vom italienischen Militär zerstört wurde. Günther Ennemoser

PROGRAMM 23. Juli Theatersaal Gossensaß, 18.00 Uhr Festakt mit Festrede, Lesung, musikalischen Darbietungen und Ausstellungseröffnung 24. Juli Redwitzplatz, 10.30 Uhr Enthüllung der Gedenktafel


KULTUR

STERZING

JAUFENTAL

„Schlusspunkt“

Musikkapelle begeistert mit „Berg-Konzert“

Die Musikschule Sterzing präsentierte sich Anfang Juni mit einem rund zweistündigen Konzert, in dem rund 130 Schüler ihr Können zum Besten gaben. Dem Publikum wurde ein buntes Programm zu Gehör gebracht, mit verschiedensten Besetzungen und Stilrichtungen, von solistischen Darbietungen bis hin zu Kammermusik- und Vokalensembles. Besonderen Stellenwert im Rahmen des Konzerts nahm die Prämierung von Musikschülern ein, die im Laufe des Schuljahres besondere Leistungen erbracht haben. So haben 37 Schüler erfolgreich ein Leistungsabzeichen absolviert, entweder beim Verband Südtiroler Musikkapellen (VSM) oder innerhalb des Bereichs Deutsche und Ladinische Musikschulen. Sechs weitere haben sich erfolgreich am Landeswettbewerb von „Prima la musica“ beteiligt; dabei konnte sich Katarina Bilbija in der Wertung Klavier Solo für den Bundeswettbewerb qualifizieren, wo sie einen dritten Preis erzielt hat

(siehe eigener Bericht S. 63). Drei Schüler haben sich auch am internationalen Wettbewerb in Piove di Sacco beteiligt. Weiters haben sich 21 junge Chorsänger einem internationalen Chorwettbewerb in Riva del Garda gestellt. Alle 64 Musikschüler haben in diesem Jahr nicht nur ein wichtiges Ziel im musikalischen Bereich erreicht, sie haben vor allem auch in Hinsicht auf ihre persönliche Entwicklung Großes geleistet: Sie haben eifrig ihre musikalischen und instrumentaltechnischen Fertigkeiten perfektioniert und darüber hinaus großen Mut bewiesen, sich einer Jury und dem Vergleich mit anderen zu stellen. Um dies zu honorieren, wurden ihnen von der Raiffeisenkasse Wipptal, die seit Jahren die Musikschule tatkräftig unterstützt, Einkaufsgutscheine zur Verfügung gestellt. Für das abwechslungsreiche Programm und die herausragende Leistung der Aufführenden dankte das Publikum mit tosendem Applaus.

(v. l.) Obmann Werner Markart, Kapellmeister Michael Bacher, der Geehrte Benjamin Rainer Wieser und Martin Brunner vom VSM Bezirk Sterzing

Die Musikkapelle Jaufental begeisterte Ende Mai mit ihrem diesjährigen Frühjahrskonzert unter dem Motto „Der Berg ruft“ im Vereinshaus von Jaufental ihre Zuhörer. Unter der Leitung von Kapellmeister Michael Bacher eröffnete die Kapelle den Konzertabend mit der „Montana Fanfare“ von Thomas Doss. Eine besondere Einlage boten drei Wiesner Alphornbläser gemeinsam mit der Musikkapelle beim Stück „Die lustigen Alphornspieler“. Die Werke „Montanas del Fuego“ von Markus Götz und „Nanga Parbat“ von Michael Geisler priesen gleichwohl die Schönheit und Gefährlichkeit besagter Berge. In der Pause überreichte VSM-Bezirksfunktionär Martin Brunner dem Flügelhornisten Benjamin Rainer Wieser die Ehrenurkunde für seine 15-jährige Tätigkeit in

der Musikkapelle Jaufental. Mit den Stücken „Blue Mountain Saga“, „Eiger – A Journey to the Summits“ und dem Konzertmarsch „Gruß aus den Dolomiten“ stand auch der zweite Teil des Konzertabends ganz im Zeichen des Themas Berg. Einen weiteren Höhepunkt bildete die Popballade „Halleluja“ von Leonard Cohen, bei der Obmann Werner Markart das Publikum mit seinen Gesangskünsten überraschte. Als Zugabe wurde das Stück „I like the Mountains“ uraufgeführt, das Thomas Mahlknecht im Auftrag der Musikkapelle Jaufental komponiert hat. Abgeschlossen wurde das Konzert mit dem Stück „Wenn die Polka klingt“, gesungen von Beatrix und Kathrin Rainer Wieser. Durch den Konzertabend führte Evi Gschnitzer.

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

KULTUR

Erl? Musikkapelle Mauls überzeugt Jury

von Harald Kofler

Die Häuser und Höfe von Erl befinden sich größtenteils an der orographisch rechten Seite des Talbaches. Die Ansiedlung liegt am Fuße des mächtigen Tribulaun inmitten idyllischer Wiesen und Wälder, gehört zur Katastralgemeinde Pflersch und mit dieser verwaltungstechnisch zur Marktgemeinde Brenner. Das Alter von Erl lässt sich historisch nur sehr schwer nachvollziehen, da in der schriftlichen Überlieferung weitgehend Hinweise auf eine Siedlungstätigkeit fehlen. Die Höfe bestanden jedoch nachweislich bereits im 15. und 16. Jahrhundert. So wird erstmals 1438 ein gewisser Ulrich Venner in Verbindung mit dem Fennerhof (Leiderhaus, Krumpn), ein Cristan Tschingler 1502 in Zusammenhang mit dem Gigglerhof (heute Hotel „Feuerstein“) und ein Hans Stainer 1542 mit dem Erlerhof (Feldhofer) genannt. Während der Blütezeit des Bergbaus am Ende des 15. Jahrhunderts soll es im Fennerhof auch einen Ausschank gegeben haben. Das Wirtshaus befand sich damit in unmittelbarer Nähe zu einem uralten Fußweg, der von Erl nach Stein, dem letzten großen Weiler des Tales, führt. Neben den unzähligen alten Gruben und Stollen in Stein weisen auch die dortigen Höfe ein überaus hohes Alter auf, weshalb jener Weg wohl bereits seit den frühesten Zeiten von Bergleuten und Knappen begangen wurde. Der heutige Siedlungsname „Erl“ hat sich relativ früh verfestigt und lässt sich etymologisch leicht deuten. Die „Erle“, ein Laubbaum, den man noch heute entlang des Talbaches von Pflersch überall antrifft, war hier namengebend.

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Neben verschiedenen kirchlichen und weltlichen Auftritten begeisterte die Musikkapelle Mauls jüngsthin auch beim Pfingstkonzert wieder ein zahlreiches Publikum. Beim Konzertwertungsspiel in Toblach wusste sie ebenfalls zu überzeugen.

stimmt von modernen Stücken wie einem Medley aus dem bekannten Musical „Jesus Christ Superstar“ oder „Udo Jürgens Live“. Flotte Märsche und Polkas als Zugabe beendeten das Konzert. Im Rahmen des Konzertabends wurde dem immer noch aktiven Schlagzeuger Johann Ralser für seine Beim Pfingstkonzert bot der Klangkörper unter der über 50-jährige Mitgliedschaft in der Musikkapelle Leitung von Kapellmeisterin Ricarda Janissen Sull- die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Simone Bergmeister, Florian Blasbichler, Michael Saxl und Franz Josef Überegger erhielten für ihre 15-jährige Vereinszugehörigkeit von Verbandsobmann-Stellvertreter Franz Sinn das Verbandsehrenzeichen in Bronze. Sarah Gschliesser wurde mit dem Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze, Rebekka Sullmann mit jenem in Gold ausgezeichnet. Ein überaus gutes Ergebnis erzielte die Musikkapelle beim Konzertwertungsspiel in (v. l.) Obmann Markus Leitner und VSM-Obmann-Stellvertreter Franz Sinn mit den Toblach. In der Leistungsstufe B erreichte sie Geehrten Michael Saxl, Florian Blasbichler, Franz Josef Überegger und Simone Bergmeister sowie Kapellmeisterin Ricarda Janissen Sullmann mit „Rapsodia Sajonia“ von Josef Bönisch und „Udo Jürgens Live“ von Kurt Gäble mann im ersten Teil vorwiegend klassische Stücke wie ausgezeichnete 91,17 Punkte. Zudem entschied sie die „Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel mit dem Choral „Bist du bei mir“ von Johann Sebasoder die bekannte Schnellpolka „Auf der Jagd“ von tian Bach mit 91 Punkten die Sonderwertung für KirJohann Strauß Sohn. Der zweite Konzertteil war be- chenmusik für sich.

Reizvolles Rendezvous Für Ende Mai hatten sich der Männergesangverein Sterzing und der Frauenchor Ratschings zu einem Doppelkonzert im Sterzinger Stadttheater verabredet. Und sie begeisterten das Konzertpublikum. Unter der Gesamtleitung von Waltraud Pörnbacher trugen die beiden Chöre Lieder über Freud und Leid von Ein- und Zweisamkeit vor. Dabei spannten sie einen weiten Bogen von Schlager über Swing, Evergreen und Operette bis hin zu aktueller Popmusik in unterschiedlichsten Chorbearbeitungen. Vom langjährigen Pianisten und Organisten des MGV Sterzing, Oswald Salcher, sowie von der Band mit Tamara Salcher (Klavier), Florian Gschnitzer (Bass) und Manuel Gschnitzer (Schlagzeug) sehr einfühlsam begleitet, gelangen den beiden Chören zwei tolle Aufführungen, die vom äußerst zahlreichen Publikum mit tosendem Applaus bedacht wurden. Den Sängern gelang es, über die Stücke starke Emotionen auf das Publikum zu übertragen und mit einer

sehr ansprechenden Mischung aus Heiterkeit und Traurigkeit, Altbekanntem und eher selten Gehörtem die Zuhörer in den Bann der Chöre zu ziehen. Das Rendezvous, das von Waltraud Pörnbacher eingefädelt und mit den beiden Chören in intensiver Probenarbeit vorbereitet worden war, war ein

durchschlagender Erfolg. Den Zuhörern, von denen nicht wenige beide Aufführungen besuchten, wird es noch lange in guter Erinnerung bleiben. Mit großem Erfolg gaben die beiden Chöre das Konzert Anfang Juni noch einmal im Roncalli-Haus in Tutzing am Starnberger See zum Besten.


KULTUR

Klassische Klänge in Sterzing Wenn beim Orfeo Music Festival – es findet heuer bereits zum siebten Mal in Sterzing statt – Spitzenmusiker aus der ganzen Welt vom 9. bis zum 20. Juli die Zuhörer in ihren Bann ziehen, wird die Stadt wieder in eine klassische Klangwolke gehüllt. Zwölf Tage lang musizieren bei diesem renommiertesten und ältesten klassischen Musikfestival Europas, das 2003 ins Leben gerufen und in den ersten Jahren in Völs am Schlern ausgetragen wurde, über 100 Musikstudenten und Professoren in familiärer Atmosphäre miteinander

und pflegen regen Erfahrungsaustausch. Bei den zahlreichen Teilnehmerund Meisterkonzerten in Sterzings Kirchen, im Stadttheater und im Konzertsaal der Musikschule verzaubern die talentierten Nachwuchsmusiker, deren Lehrmeister und Gaststars aus aller Herren Länder das Publikum mit virtuoser Musik. Am 20. Juli gibt es zum Abschluss ein großes Galakonzert auf dem Stadtplatz, bei dem Studenten und Maestri gemeinsam auf höchstem Niveau musizieren. Alle Konzerte sind frei zugänglich.

Südtiroler Nachwuchsmusiker überzeugen 64 junge Musiker aus Südtirol spielten neben rund 900 weiteren Talenten aus ganz Österreich beim 22. Bundeswettbewerb von „Prima la musica“ in Linz auf, der Anfang Juni im Brucknerhaus mit dem Abschlusskonzert und der Preisverleihung abgeschlossen wurde. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In den Solowertungen belegten die Teilnehmer aus Südtirol

zwei erste, sechs zweite und vier dritte Plätze. Katarina Bilbija von der Musikschule Sterzing wurde für ihre Darbietung am Klavier in der Altersgruppe I mit dem dritten Preis ausgezeichnet; sie wird von Klavierlehrerin Tamara Salcher betreut. Auch bei der Ensemblewertung konnten die Jugendlichen punkten: Sie erreichten acht erste, drei zweite und einen dritten Platz.

STERZING

Sail-of-Papenburg-Preis 2016 Die Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen AGEG, der auch die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino angehört, schreibt auch 2016 den Sail-of-Papenburg-Preis aus. In diesem Jahr steht das Thema „Grenzbarrieren – was wir erreicht haben!“ im Mittelpunkt. Bewerbungen können bis zum 31. Juli vorgelegt werden. Der Cross Border Award „Sail of Papenburg“ wurde 2002 von der Ems-Dollart-Region ins Leben gerufen. Geehrt werden damit herausragende Maßnahmen von Grenzregionen oder grenzübergreifenden Regionen. Der Preis will Anerkennung und Anregung zugleich sein: Er zeichnet herausragende Programme, Strategien, Projekte und Aktionen der grenzübergreifenden Zusammenarbeit aus und will Grenzregionen und grenzübergreifende Regionen dazu anspornen, einen

aktiven Beitrag zur Verständigung an den Grenzen und zum besseren Zusammenleben der Völker Europas zu leisten. Eingereicht werden können grenzübergreifende Projekte (einzelne oder mehrere), Maßnahmen und Gesamtleistungen oder Bemühungen (Programme/ Strategien) in einer Grenz- oder grenzübergreifenden Regionen. Die Siegerehrung samt Projektvorstellung geht im Rahmen der AGEG-Jahreskonferenz über die Bühne. Diese findet am 22. und 23. September in der Euregio Neisse statt, die ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Bewerbungen sind in englischer Sprache bis spätestens 31. Juli einzureichen. Das Bewerbungsformular und die Ve r g a b e b e d i n gungen sowie weitere Informationen zum „Sail of Papenburg 2016“ sind unter www.aebr.eu/ de/news zu finden.

Fotoausstellung „50 Jahre Lebenshilfe“ Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Lebenshilfe“ werden Fotografien von Harald Kienzl zu den Einrichtungen und Diensten der Lebenshilfe an mehreren Orten Südtirols gezeigt. Die Bilder geben einen Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten, die Menschen mit Beeinträchtigung im Rahmen der Lebenshilfe ausüben. Die Tätigkeiten betreffen das Arbeitsleben, die Freizeitgestaltung, die Gestaltung des eigenen Wohnbereichs sowie die Inanspruch-

nahme therapeutischer Angebote. Die Lebenshilfe verknüpft die Gesamtheit ihrer Angebote mit dem Schlagwort „mittendrin“ und versteht dies als Beitrag zur schrittweisen Verwirklichung der vollständigen Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung in das gesellschaftliche Leben. Die Wanderausstellung wird am 2. Juli um 11.00 Uhr im Rathaus Sterzing eröffnet und kann bis zum 22. Juli zu Bürozeiten besichtigt werden.

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

50° Anniversario della Funivia di Monte Cavallo Il 30 marzo del 1966 la funivia di Monte Cavallo fece il suo primo viaggio trasportando le prime persone dalla stazione a valle fino a monte. A luglio la società festeggerà i suoi 50 anni trascorsi tra alti e bassi. I primi progetti per la realizzazione di una cabinovia risalgono al dopoguerra, quando Karl Riedmann nel 1948 costituì un “Comitato” per la fondazione della “Seggiovia Monte Cavallo SpA”. Inizialmente l’attenzione era focalizzata su un’attività esclusivamente estiva, ovvero la cabinovia avrebbe permesso il raggiungimento e lo sviluppo turistico della montagna cittadina durante l’estate ma ben presto si pensò anche a uno sviluppo turistico invernale, per far fronte alla concorrenza di altri impianti della zona. L’ottimismo non bastò: purtroppo per la realizzazione del progetto vennero a mancare i finanziamenti pari a 25 milioni di lire. Dieci anni dopo fu fatto un nuovo tentativo e nel 1958 l’amministrazione comunale concesse un contributo di 20 milioni di lire. Nel 1962 fu indetto un referendum per decidere sulla capacità di trasporto: 20 o 30 persone a viaggio ovvero 165 o 250 all’ora. Per entrambi i progetti, la regione aveva assicurato un finanziamento di 40 milioni di lire. Il costo per la realizzazione dell’intero impianto ammontava a 190.400.000 lire. Nel mese di ottobre del 1962 fu fondata la società Vipiteno-Raminges-Monte Cavallo.

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Nel 1964 si giunse ad un accordo, il progetto fu ideato dagli ingegneri Ernst Leitner e Pier Giorgio Tanesini e prevedeva un trasporto di 30 persone per un importo pari a 310 milioni di lire di cui 120 milioni in azioni e i restanti a prestito. Il 30 marzo del 1966 la funivia trasportò le prime 30 persone e contemporaneamente fu aperto anche lo skilift centrale. A metà tragitto c’era una stazione intermedia, che permetteva ai contadini di Raminges un migliore collegamento con il fondo valle.

zate diverse gare di sci nazionali ed internazionali. Nel febbraio del 1969 ci fu la prima gara mondiale femminile, nel 1973 e nel 1975 due slalom mondiali maschili. Verso la fine degli anni 70 per Monte Cavallo iniziò una fase di declino e ci si rese conto che era necessario prevedere degli investimenti per il rilancio della struttura. Il 5 dicembre 1979, in seguito ad un attentato, fu necessaria la sostituzione del cavo di supporto e il funzionamento invernale fu in gran parte paralizzato, aggravan-

L’impianto venne inaugurato ufficialmente il 3 luglio del 1966. Una corsa costava 800 lire. Nel 1967 fu costruito il “Soldanellalift” e nel 1972 lo „Stocklift“. Gli anni 70 furono tempi d’oro per Monte Cavallo, vennero organiz-

do così la situazione finanziaria. Nel 1984, sotto la guida di Theo Gögl, si decise coraggiosamente di rinnovare e ampliare l’impianto: nel 1985 fu costruita la seggiovia „International“, nel 1987 la cabinovia, che aveva una capacità di

trasporto di 1.667 persone all’ora e nel 1989 la seggiovia „Telves“. In seguito iniziarono anni duri dovuti a inverni scarsi e problemi finanziari. Tra prestiti e investimenti la società cerca sempre di garantire il futuro della montagna cittadina. Negli anni vengono fatti vari programmi strategici e piani di investimento. Nel 2005 una grave crisi economica costringe la società a dichiarare il fallimento e ancora una volta per salvaguardare il futuro di Monte Cavallo, viene istituita la „Nuova Società Monte Cavallo“, che riesce in parte a sanare i debiti e a garantire il funzionamento degli impianti. La „Nuova Società Monte Cavallo“ sotto la guida di Helmut Messner elabora un nuovo concetto di sviluppo. Viene costruita la pista di slittino (lunga quasi 10 km) e nel 2015 viene fatta una pista di collegamento. Negli ultimi anni la scarsa presenza di neve non sta rendendo certo facile la vita a Monte Cavallo. Nonostante questo per i prossimi anni sono in programma diversi interventi, tra cui l’istituzione di un nuovo sistema di innevamento artificiale, un nuovo impianto combinato tra seggiovia e cabine. Infine è in fase di elaborazione uno studio di fattibilità per un eventuale collegamento con la zona sciistica Ladurns. I festeggiamenti per i 50 anni si svolgeranno dall’8 al 10 luglio con un ricco programma. cm


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Referendum aeroporto: il popolo ha detto no Oltre 70 per cento dei votanti contrari all’ampliamento

Sul risultato del referendum provinciale del 12 giungo è già stato detto tutto da parte di tutti, analisti, politici e semplici cittadini. Se mai resta da fare uno schematico riepilogo, una sorta di promemoria di pronta consultazione. Il referendum è una prova di democrazia diretta: lo ha voluto il Presidente della Giunta provinciale Arno Kompatscher, in netta rottura con il decisionismo personale di Luis Durnwalder. Alcuni lo hanno criticato, altri hanno apprezzato. In sostanza si chiedeva ai cittadini se erano favorevoli o contrari ad un ampliamento dell’aeroporto di Bolzano e alla partecipazione della Provincia al finanziamento. Il quorum richiesto del 40% è stato nettamente raggiunto, 46,7%, con una partecipazione superiore di 8,5% rispetto al referendum sullo stesso tema del 2009. In realtà molti puntavano sulla crescente disaffezione dei cittadini verso gli appuntamenti elettorali: il non raggiungimento del quorum avrebbe reso vana la consultazione popolare, il che avrebbe permesso al governo provinciale di proseguire nel suo progetto di ampliamento. L’affluenza è stata naturalmente massima nelle zone più interessate (Oltradige e Bassa Atesina, oltre 70%), più bassa, ma discreta nelle grandi vallate (per es. Valle Isarco 49,4, Pusteria 49,7); nella Wipptal/ Alta Valle Isarco si scende invece al 41,6. Inferiore alla media provinciale anche le due maggiori città: a Bolzano (che era la più interessata all’ampliamento del “suo” aeroporto) si è raggiunto solo 42,1%; a Merano addirittura non si raggiunge nemmeno il quorum (35,7). Solo in 4 comuni su 116 non è sta-

WIPPTAL

Ospedale di Vipiteno: presto una svolta?

to raggiunto il quorum, la percentuale più bassa di affluenza si registra a Vipiteno: 34,9%. Stravince il “no” in modo schiacciante, con il 70,6%, con punte massime nei comuni dell’Oltradige e Bassa Atesina, con valori anche di 80 e 90%. Il “sì” ha prevalso solo in due comuni, Corvara e Selva Gardena. Contrari tutti i comprensori: Val Pusteria e Val Venosta con oltre il 70%; sorprendente il risultato nella Wippal/Alta Val d’Isarco, dove i no arrivano all’80%, benché l’affluenza (41,6%) fosse stata la più bassa. Ancora più sorprendente il Comune di Vipiteno, che conta i “no” all’81,7%, pur avendo registrato l’affluenza più bassa di tutti i comuni della provincia, senza nemmeno raggiungere il quorum. Dunque la pista non sarà allungata, la Provincia cederà il 100% delle quote di Abd (Airport Bolzano Dolomiti), liquiderà la società e cederà la concessione aeroportuale all’ENAC (Ente Nazionale Aviazione Civile). Non vi sarà più finanziamento pubblico per l’aeroporto. L’ENAC indirà un bando europeo per vedere se vi siano imprenditori interessati a gestire lo scalo e a rilevare le quote pubbliche, per scongiurare un consistente danno patrimoniale alla Provincia, che aveva speso nel corso degli anni diversi milioni di euro. Su vantaggi e svantaggi del rilancio dell’aeroporto si è discusso abbondantemente a tutti i livelli e non è ormai più il caso di rivangarli. Resta il fatto che l’esultanza degli uni e il mal di pancia degli altri non sarà forse senza ripercussioni nella dialettica politica a livello provinciale. ap

A fine maggio il Consiglio comunale di Vipiteno con una risoluzione approvata all’unanimità chiede “il mantenimento dell’ospedale con tutti i reparti e le prestazioni attualmente esistenti” e “la conservazione dei reparti di anestesia, chirurgia, ginecologia e ostetricia, medicina, pediatria e del reparto speciale di neuroriabilitazione”. Con la presentazione della risoluzione si spera che la Giunta provinciale faccia tutto il possibile affinché il punto nascite venga mantenuto e che l’ospedale vipitenese possa continuare ad esistere. La risoluzione evidenzia che è necessario che la politica provinciale provveda finalmente al mantenimento del punto nascite indipendentemente dal fatto che da Roma vengano concesse o meno delle autorizzazioni in via eccezionale riguardanti i necessari specialisti presenti. L’ostetricia dell’ospedale di Vipiteno può essere equiparata a quelle di Bressanone e Brunico ed è più grande di quella di Silandro. “Non appena la Giunta provinciale e l’Azienda Sanitaria garantiranno il pagamento del pediatra per 365 giorni e per 24 ore (in base ad affermazioni di esperti si tratta di meno di 600 mila euro all’anno di maggiori costi) – continua la risoluzione – potranno essere assunti i pediatri mancanti, che contemporaneamente miglioreranno anche il servizio nel distretto. Le altre tre discipline specialistiche, ginecolo-

gia, anestesia e ostetricia, come anche gran parte di pediatria, sono al momento già disponibili”. “Il centro di neuroriabilitazione – prosegue il consiglio – è stato aperto tre anni fa. Per questo sono stati investiti nell’ospedale vipitenese più di 5 milioni di euro. Sotto la direzione del professor Saltuari, il reparto ha più che comprovato il proprio valore e viene apprezzato dai pazienti e dai familiari. L’aumento da 15 a 23 posti è fortemente sensato dal punto di vista economico e medico ed è stato anche programmato dalla Giunta provinciale in data 19 novembre 2012. Purtroppo, tale aumento non è stato ancora realizzato. Il professor Saltuari di recente è stato chiamato per un colloquio dal Presidente della Provincia Kompatscher e dall’assessora Stocker e di seguito ha informato di aver l’impressione che le sue argomentazioni siano state comprese e accettate dai vertici provinciali. Il centro di neuroriabilitazione a Vipiteno, è senza dubbio un centro di eccellenza e non ha assolutamente senso che milioni di investimenti vengano buttati al vento. Ora si è in attesa di una reazione da parte della Provincia per poter finalmente giungere a una soluzione definitiva che da anni crea non poche preoccupazione non solo ai politici locali ma soprattutto alla popolazione. cm Erker 07 I 16

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

VIPITENO

Carlo Bruccoleri socio onorario della Croce Bianca Il nostro concittadino, ex presidente del Tribunale di Bolzano, insignito di questa onorificenza per la sua fattiva collaborazione con l’Associazione

Assistenza e cura Informazioni, consigli e aiuto presso un unico sportello

Barbara Siri e Ivo Bonamico, presidentessa e direttore della Croce Bianca, il dr. Georg Rammlmair, vicepresidente e il nuovo socio onorario Carlo Bruccoleri.

Erker: Signor Bruccoleri, nel corso dell’assemblea plenaria dei soci della Croce Bianca della Provincia di Bolzano del 3 giugno, le è stato assegnato questo prestigioso riconoscimento. Quali le motivazioni? Nella sua “laudatio” il vicepresidente dell’associazione, dottor Georg Rammlmair, ha ricordato che ho sempre sostenuto la Croce Bianca con i miei consigli di natura giuridica. In particolare, così si legge, Rammlmair ha riconosciuto che la sua lungimiranza e i suoi consigli hanno contribuito a migliorare in maniera decisiva il lavoro della Croce Bianca al servizio della comunità. Un riconoscimento che mi fa piacere. Ma credo che soprattutto importante e decisivo sia stato il mio intervento nel promuovere l’introduzione in Alto Adige, già quindici anni fa, fra i primi in Italia, del defibrillatore mobile sulle ambulanze, che ha consentito di salvare molte persone colpite da arresto cardiaco. Rammlmair ha sottolineato che senza il suo sostegno giuridico un passo allora così pionieristico sarebbe stato impensabile. In effetti ho formulato un parere legale sulla possibilità di impiego dei defibrillatori sulle ambulanza da parte di personale non medico nei casi di assoluta necessità. Tale parere, affiancato da altri pareri di medici e giuristi, è stato fatto proprio dal Ministero della Sanità e tradotto in una legge ad hoc, fra le prime un Europa. Un evento che, una volta tanto, ci rende onore. Ci associamo pertanto alla Croce Bianca nel ringraziarla per il suo sostegno a questa meritoria associazione. ap

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Dal 4 luglio 2016 le persone bisognose di assistenza e cura, le loro famiglie, altri parenti e persone di riferimento, possono ricevere tutte le informazioni necessarie sulle diverse offerte e possibilità di assistenza e cura rivolgendosi unicamente e direttamente al nuovo Sportello unico presso la sede del nuovo Distretto socio-sanitario Wipptal. Cadute, ictus o demenza: sono solo alcune delle situazioni che possono limitare l’autonomia delle persone non autosufficienti, che conseguentemente necessitano di una adeguata assistenza. Pochi familiari però sono al corrente di come organizzare la cura e l’assistenza quotidiana, a chi potersi rivolgere per ricevere un aiuto e a quali prestazioni si ha diritto. Il nuovo Sportello unico per le informazioni su assistenza e cura presso il Distretto socio-sanitario Wipptal offre alle famiglie coinvolte sostegno e semplificazione, soprattutto nei casi improvvisi di bisogno di assistenza e cura. Partecipano allo Sportello unico il Servizio sociale Wipptal, i Servizi sanitari e le Strutture residenziali per anziani del comprensorio, evitando in questo modo che i cittadini debbano rivolgersi a più servizi per la stessa problematica. L’attivazione dello Sportello unico per l’assistenza e cura presso il Distretto socio-sanitario Wipptal. ha luogo in base a una deliberazione della Giunta Provinciale, che ha previsto l’attivazione di questi sportelli territoriali in tutti i distretti.

Persone interessate e/o loro parenti possono in futuro mettersi direttamente in contatto (nei giorni e negli orari sotto riportati) con le collaboratrici del nuovo Sportello. In un’unica sede, attraverso una consulenza mirata, viene offerto un adeguato sostegno che aiuta a ridurre il carico amministrativo e le situazioni d’insicurezza per i parenti. Le collaboratrici dello Sportello unico forniscono alle cittadine e ai cittadini tutte le informazioni necessarie nei vari momenti in cui si manifesta il bisogno di assistenza e cura. La consulenza rispetto all’organizzazione dell’assistenza e l’indicazione sulle offerte del Distretto socio-sanitario e degli altri servizi sono importanti tanto quanto l’aiuto nello svolgimento delle pratiche amministrative. Il servizio territoriale offre anche supporto nell’ipotesi di un’ammissione temporanea o definitiva nelle strutture residenziali o semi-residenziali. La consulenza è gratuita e viene fornita da personale professionale dei Servizi sanitari e del Servizio sociale.

CONTATTI E ORARI DI APERTURA • lunedì, martedì, mercoledì e venerdì dalle ore 09.30 alle ore 11.30 • giovedì dalle ore 14.00 alle ore 16.00 Numero di telefono: +39 0472 726 060 E-mail: wipptal@sportellounico.bz.it


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

BRENNERO

FORTEZZA

Consiglio Comunale rete a banda larga

Ultime novità sul BBT

Il punto centrale dell’ultima riunione del Consiglio Comunale di Brennero è stato la rete a banda larga. Il Comune di Brennero è stato uno tra i primi del Comprensorio ad attivarsi affinché la rete a banda larga venisse realizzata tempestivamente. La posa dei cavi a fibra ottica nelle frazioni di Brennero e Fleres sono avvenuti senza problemi mentre a Colle Isarco sono in atto delle trattative con la società di teleriscaldamento. La realizzazione tempestiva della rete a fibra ottica è una prerogativa fondamentale per potenziare la rete internet al fine di offrire alla comunità un servizio all’avanguardia e rendere cosi più attrattiva la zona. A Colle Isarco la società teleriscaldamento ha presentato all’amministrazione comunale due varianti con determinate richieste al fine di trovare un accordo per la posa dei cavi. L’amministrazione comunale è disposta al dialogo e a contrattare con la società affinché si trovi una soluzione propositiva. Il Consiglio ha de-

A inizio giugno si è svolto nella sala riunioni dell’Osservatorio per il Tunnel di Base del Brennero un incontro per informare la popolazione sulle ultime novità relative alla costruzione del tunnel. Nel dettaglio, due delle misure più importanti riguardano l’areale tra Fortezza capoluogo e Mezzaselva. La prima riguarda l’alveo del fiume, che non verrà spostato come invece prevedeva il progetto iniziale, ma verrà sotto-passato dai lavori per la realizzazione del tunnel. L’altra misura è quella che riguarda la realizzazione di due accessi all’autostrada, due bretelle per immissione e uscita dei camion che trasporteranno il materiale di risulta dello scavo, evitando così il passaggio attraverso il paese. Si scaverà in direzione nord-sud e dunque la cittadinanza non dovrebbe risentire di particolari conseguenze e di disagi per lo scavo. Inoltre, come misure di compensazione ambientale, sono previste opere di riqualificazione per gli argini dell’Isarco in maniera da incrementarne l’aspetto naturale e favorirne la fauna acquatica. Altro argomento riguarda la realizzazione di una nuova strada di accesso a Riol, il rione che ospita una cinquantina di abitanti, che sorge sulla destra orografica della valle, al di là dei binari della ferrovia. La strada, che vedrà il suo imbocco immediatamente a sud delle case ferrovieri, nello spazio tra il campo da tennis e le case, si snoderà, dopo aver sotto-passato la ferrovia con un nuovo tunnel, lungo l’areale dell’ex rampa bestiame per raggiungere il portale di uscita del tunnel di base. Qui verranno realizzati una serie di edifici di servizio che, ed è questa l’altra novità, anche in considerazione di pressanti richieste, seguiranno linee architettoniche “antiche”, in accordo con lo stile di fine ‘800 dell’antica rimessa locomotive. Il paese in questa fase di realizzazione ne risentirà in quanto è previsto il transito di una cinquantina di camion al giorno. Tra le misure di compen-

legato la Giunta affinché svolga le trattative con la società teleriscaldamento. Tra gli altri punti all’ordine del giorno il Consiglio ha approvato all’unanimità il regolamento sul diritto all’informazione. È stato adottato quello proposto dal Consorzio dei Comuni. Il Consiglio ha inoltre approvato, a seguito della nuova legge sulla contabilità, alcune modifiche e correzioni al bilancio preventivo. L’avanzo di gestione è pari a 238,565 euro. Il primo cittadino Franz Kompatscher ha inoltre informato che il progetto della circonvallazione di Colle Isarco è stato incluso nel programma di realizzazione di opere pubbliche della Provincia; la pianificazione dovrebbe essere fatta a breve. Il sindaco Kompatscher ha sottolineato che, a causa del sempre più elevato volume di traffico, sarà sua premura fare pressione affinché la realizzazione della circonvallazione avvenga quanto prima. cm

BRENNERO

Incontro tra ex militari

Mantenendo fede a un patto sancito nel 2002, il comitato patrocinato dall’Associazione carabinieri di Vipiteno ha organizzato il settimo raduno delle vecchie forze di polizia e della dogana italiane e austriache che hanno prestato servizio al valico del Brennero. L’incontro - che avviene a cadenza biennale - ha avuto inizio a Brennero con la celebrazione della S. Messa nella chiesetta locale, celebrata dal parroco di Vipiteno don Giorgio Carli. Al termine, il sindaco di Bren-

nero Franz Kompatscher ha salutato gli intervenuti e ringraziato gli organizzatori per l’impegno a promuovere questi ritrovi. Poi è stato il momento del pranzo, all’hotel Schneeberg di Ridanna, durante il quale sono piovuti ricordi e narrazioni d’epoca. Alla cerimonia erano presenti circa 130 invitati. Tra di loro anche il comandante della compagnia dei carabinieri di Vipiteno Azzalini, quello della Finanza Pantaleo e il presidente dell’associazione carabinieri Bordonaro.

sazione, la realizzazione di alcuni spartitraffico. A Pra' di Sopra poi, nel prato a nord della chiesa, si sta realizzando una serie di baraccamenti per ospitare i circa 250 operai che daranno vita alla nuova fase dei lavori, quella relativa al tratto compreso tra l’ex campo da calcio e il portale sud. Ma saranno all’in-

circa 1000 i nuovi volti in paese – come ha annunciato l’ingegner Zurlo. Il terzo punto – quello dolente – ha riguardato la realizzazione del nuovo campo da calcio, nell’area a sud della fortezza. Il luogo, era stato individuato e indicato dal Comune e BBT aveva dato corso all’opera di “sostituzione” dell’ex “Oddo Bronzo”. Il rinvenimento di vaste aree con concentrazione di amianto, eternit nella fattispecie, avevano, lo ricordiamo, bloccato i lavori. La ditta appaltatrice ha chiesto e ottenuto un indennizzo di 335 mila euro, mentre una quarantina se ne sono andati per analisi e studi sul come sanare la situazione. Ora pare si sia trovata una soluzione, visto che l’amianto non vi è stato interrato in maniera omogenea ma in buche a macchia di leopardo. Verranno sanati i punti più inquinati mentre il resto potrebbe venire incapsulato con una “coperta” di cemento. Al sindaco, rappresentante della popolazione rimarrà l’obbligo di denuncia per l’inquinamento ambientale. Obbligo morale e previsto dalla legge. Ma è quantomeno improbabile che i responsabili vengano individuati e soprattutto, paghino i danni. dm Erker 07 I 16

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Wipptal: corsa che passione Negli ultimi anni, anche nella Wipptal, sono sempre di più i runners che per passione e divertimento si dedicano allo sport amatoriale più praticato al mondo.

Solo in Italia sono circa mezzo milione gli appassionati, che si dividono equamente fra uomini e donne. La corsa è uno sport che abitua alla fatica, si concilia con l’attività professionale e rende più sereni e consapevoli del proprio io. Correre non è più solo uno sport ma uno “stile di vita”, una passione che si sta diffondendo sempre di più. La Wipptal offre molteplici percorsi per qualsiasi esigenza, insomma viviamo in un paradiso e di questo troppo spesso ce ne dimentichiamo. La corsa può essere considerata come sport ‘della porta accanto’: nessun’altra pratica richiede un livello di attrezzatura così semplice ed economico. Maglietta e pantaloncino, un paio di scarpe e si può cominciare, senza limiti spaziali e temporali se non quelli che concede l’opportunità del momento. C’è chi sostiene, poi, che la pratica del running, il porsi degli obbiettivi graduali, degli step successivi da raggiungere con l’allenamento e il sudore, risponda perfettamente, in un’epoca di generale disorientamento e smarrimento sociale, all’esigenza di percepire l’esistenza di punti di riferimento personali, di stimoli tesi al raggiungimento di un traguardo cui l’individuo attribuisce una valenza positiva e in grado di accrescere la propria autostima. A differenza di altre attività sportive, la corsa riesce ad appagare questa necessità in modo flessibile, potendo essere praticata quando lo si desidera. Ciascuno può misurarsi con i propri livelli da raggiungere e gradualmente superarli. La corsa può diventare quindi uno strumento per l’auto affermazione. cm

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Trofeo Stubenferner Memorial Stefano Mocellini Ha riscosso un grande successo di partecipazione la manifestazione svoltasi domenica 5 giugno presso il Rifugio Cremona in Val di Fleres. Il trofeo Stubenferner/Memorial Stefano Mocellini, alpinista tragicamente scomparso vittima di una valanga, è stato organizzato dalla Sezione CAI di Vipiteno e dalla associazione SkiAlp di Fleres Colle Isarco in collaborazione con il gestore del Rifugio Hermann Vantsch. Sessanta alpinisti, con attrezzatura completa da scialpinismo, sono risaliti lungo il nevaio che sovrasta il rifugio e si sono confrontati in una gara di slaolom gigante; tra loro Soci CAI, AVS, membri del soccorso alpino del CNSAS e BRD; non mancavano naturalmente gli amici del compianto Stefano.

Per la cronaca, il trofeo è stato vinto dalla forte squadra dell`AVS Strerzing. La manifestazione ver-

rà sicuramente riproposta nei prossimi anni, sempre in giugno, in occasione della riapertura del Rifugio.

CALCIO

Torneo di chiusura categoria Scuola Calcio dell’Alta Val d’Isarco Sabato 28 maggio è andato in scena a Vipiteno il torneo di chiusura della Scuola Calcio (annate 2007 e più giovani). Con una cornice di pubblico notevole e un sole splendente si sono dati battaglia ben 14 formazioni, ca. 140 bambini/e. Il CF Vipiteno si è presentato al via con 5 squadre (4 composte da bambini e 1 da bambine). Poi rispettivamente 2 le formazioni di Campo di Trens, Racines e Prati di Vizze e rispettivamente 1 di Ridanna, Colle Isarco e Fortezza. Alla fine si è imposta la compagine di Alessandro Marazzo (coadiuvato da Piero Fiorotto) per 2:1 in una finale molto intensa contro il Campo di Trens 1. La rete decisiva è stata siglata a pochi secondi dal termine della gara da Thomas Kuppelwieser. La squadra di Alessandro Marazzo (composta da: Tobias Ferri, Hannes Wild, Leo Kruselburger, Thomas Kuppelwieser, Gabriel Seeber, Giacomo Martorana, Luis Plank, Niklas Minzoni, Marian Mössner, Timo Steger und Noah Prader – tutti annata 2007) ha dominato an-

che il campionato della Scuola Calcio. Come premio i bambini hanno ricevuto un rafting-tour. Si può veramente dire che è stata una bellissima giornata di calcio ottimamente organizzata dal CF

Vipiteno per tutti i bambini/e nella zona sportiva di Vipiteno. Un grosso merito e ringraziamento va indubbiamente rivolto ai tanti volontari che hanno reso possibile questo torneo così come al Comune di Vipiteno.


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

CALCIO FEMMINILE

Brave, bravissime! Le ragazze del CF Vipiteno Sterzing vincono il campionato. Sabato 4 giugno le atlete del CF Vipiteno Sterzing hanno vinto sul campo neutro di Chiusa il campionato provinciale FIGC, categoria giovani calciatrici (under15), battendo per 2 a 0, allo spareggio, la formazione dell’Unterland Damen. Sempre prime in classifica, dall’inizio alla fine del campionato a cui hanno preso parte 10 squadre, con 16 vittorie, due partite perse e una pareggiata, ben 119 goal fatti e solo 9 subiti, hanno spesso annichilito le avversarie. Ma questi risultati non sono

arrivati per caso. Gli allenamenti sono iniziati la prima settimana di agosto, con una cadenza trisettimanale e solo una breve pausa invernale di 2 settimane, “sfruttata” per partecipare al torneo di Capodanno di Laives, vincendo. Abbiamo domandato qual è il segreto di questo successo all’allenatore della formazione Fausto Lamber: “Nessun segreto, semplicemente le ragazze si sono sempre impegnate al massimo, con grandi motivazioni, disciplina e costanza”. Il premio finale, offerto dalla FIGC di Bolzano, è stato un raduno a Coverciano, a cui hanno partecipato le squadre di categoria che hanno vinto i rispettivi campionati regionali. In questa oc-

casione è stato disputato anche un torneo e le ragazze del CF Vipiteno Sterzing hanno dimostrato di essere in grado di competere con delle squadre di calcio femminile di più lunga esperienza, pareggiando con la squadra della rappresentativa abruzzese, vincendo 4 a 2 con la Toscana e perdendo, 2 a 0, con la compagine dell’Emilia Romagna. Questa la rosa a disposizione di mister Lamber: in porta Hannah Stella; in difesa Elisa Braunhofer, Hannah Dialer, Magdalena Eisendle , Flutura Maloku e Vanessa Ungerank; a centrocampo Carmen Dalla Torre, Lisa Festini Battiferro , Johanna Inderst, Melanie Markart, Martina Pirozzi e Jana Prader; in attacco Stella Maria Hochrainer e Marlene Holzknecht; collaboratori Nicola Stella, allenatore portieri, e Paolo Carosi accompagnatore. Va detto che l’interesse per il calcio femminile nella Wipptal è assai diffuso; oltre a Vipiteno ci sono ragazze di Mareta, Ridanna, Colle Isarco, Val di Vizze e Campo di Trens. Fausto Lamber è anche orgoglioso del fatto che quattro “sue”ragazze - Melanie Markart, Flutura Maloku, Jana Prader e Hannah Stella, oltre a Lea Mayr, che però gioca già in prima squadra (serie C) sono state convocate nella rappresentativa provinciale, partecipando al torneo Arge Alp nel Vorarlberg e al torneo delle regioni in Friuli. L’ottimo lavoro fatto dalla società, dagli allenatori e dai collaboratori, come si vede, sta dando i suoi frutti. Il CF Vipiteno Sterzing, settore femminile, non dorme sugli allori e ha già programmato la stagione 2016/2017. Le ragazze interessate che volgono imparare a giocare a calcio, possono contattare Alessandra Debiasi al numero 371 1123539 oppure mandare una email al seguente indirizzo: femminile@cfvipiteno.it us

10 Km di Castel Pietra La Sezione atletica della Polisportiva A.V.I. organizza la prima gara podistica sulla distanza di 10 km che si svolgerà tra i comuni di Vipiteno e Val di Vizze. Alla manifestazione sono ammessi tutti coloro che hanno compiuto il 18° anno di età entro il 31 Luglio 2016. La partenza è domenica 31/07/2016 presso il campo da calcio di Vipiteno alle ore 10.00 e l’arrivo presso il campo da calcio di Vipiteno. Il percorso prevede una lunghezza totale 10 km con dislivello massimo positivo di ~80m, su un tracciato al 90% sterrato e 10% asfalto. La premiazione è prevista dalle ore 13.00 circa nella zona antistante il campo da calcio. A tutti gli atleti che concluderanno il percorso sarà

consegnato un pacco gara. Saranno dati premi per i primi tre classificati assoluti maschile e femminile. Le iscrizioni dovranno pervenire entro e non oltre il venerdì 29 luglio 2016 alle ore 17.00 tramite email info@infosterzing.com allegando copia del bonifico bancario. La quota di iscrizione di 20,00 € è da pagare tramite bonifico bancario presso la Banca Raiffeisen sul c/c: IBAN IT42Z0818259110000300042803 Iscrizioni tardive 25,00 € (entro le ore 8.30 del giorno della gara) alla partenza. All’arrivo c’è la possibilità di fare una doccia. Il cronometraggio e l’elaborazione dati è a cura dell’Associazione Italiana Cronometristi. Ogni comportamento non sportivo comporta la squalifica dalla gara.

VIPITENO

Lo sport del doping Qualcuno corre troppo Conferenza sul proliferare del doping nello sport Invitato dall’ARCI di Vipiteno, Alessandro Donati presenta il suo libro “Lo sport del doping – Chi lo subisce, chi lo combatte”. Allenatore della nazionale di atletica leggera dal 1977 al 1987, fu sollevato da tale incarico per averne denunciato gli scandali e per le sue battaglie contro il doping. Nel 20152016 allena Alexander Schwazer, che fu sospeso per doping proprio in seguito alla denuncia dello stesso Donati. Donati denuncia che oggi ricorrono al doping non solo campioni di primo piano, ma anche molti praticanti di livello amatoriale. Il doping oggi ha punti di contatto con la droga e con traffici internazionali manovrati dietro le quinte dalle multinazionali farmaceutiche. Il secondo relatore, il giornalista Lamberto Gherpelli nel suo libro “Qualcuno corre troppo – Il lato oscuro del calcio”, svolge un’indagine che si estende dagli anni Trenta ad oggi e rivela una realtà drammatica dovuta all’uso del doping nel calcio mondiale: negli ultimi 7-8 anni la percentuale di calciatori morti per attacchi cardiaci è aumentata del 33%; rispetto alla popolazione normale i decessi per leucemia linfoide sono 35 volte più numerosi e l’incidenza della SLA è 24 volte superiore. Tutto questo nel disinteresse delle istituzioni sportive e nell’insufficiente informazione da parte dei media. L’incontro avrà luogo il 5 luglio nella Sala conferenze del Teatro Comunale di Vipiteno, ore 20.30. ap Erker 07 I 16

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

ALTOPIANO DELLA GHERDENACIA ALTA VAL BADIA

FORTEZZA

ACADEMIÆ YOUTH ART BIENNALE 2016 “Throwing Balls in the Air”

Questo mese andiamo in Dolomiti, in Alta Val Badia e precisamente sull’altopiano della Gherdenacia. Questo plateu carsico, che si eleva ad una quota fra i 2.300 e i 2.600 metri, presenta uno dei paesaggi dolomitici più singolari, un biancheggiante deserto pietroso, solcato da innumerevoli spaccature, fenditure e crepe e caratterizzato da un inconsueto cono sabbioso, il Col dles Soneles. Itinerario: da La Villa (Val Badia) si sale con la seggiovia che porta al Plan de Sponata ( 1800 m ca.) da qui si imbocca il sentiero n. 5 fino al rifugio Gardenacia (2050 m). Si prosegue sul sentiero n.11 fino ad un bivio dove si prende il sentiero n.15 che, oltrepassato il passo della Gherdenacia (2543 m), su sentiero quasi pianeggiante, ci porta al rifugio Puez (2475 m). Dopo la meritata sosta, ci incamminiamo verso est, in leggera salita, sul sentiero n. 11 fino ad un valico ai piedi del Ciampanì (2663 m). A questo punto inizia la discesa, sempre sul sentiero n.11, che ci riporta al rifugio Gardenacia e da qui a piedi o riprendendo la seggiovia torniamo a La Villa. Gita di medio impegno da fare assolutamente solo con buone condizioni meteo. È possibile arrivare alla partenza della gita con mezzi pubblici in poco meno di 2 ore (in treno fino a San Lorenzo di Sebato e con l'autobus fino a La Villa), gli orari si possono trovare sul portale della Rete civica dell’Alto Adige: www.retecivica.bz.it. Carta topografica Tabacco, scala 1:25.000 n. 07 (Alta Badia/Livinallongo). us

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Il 1° luglio 2016 è stata inaugurata negli spa- to e sorveglianza a spazio aperto, che accozi del forte di Fortezza/Franzensfeste la prima glie e include. Nello scenario politico attuaedizione di ACADEMIÆ, un evento bienna- le Fortezza/Franzensfeste diventa luogo ideale interamente dedicato a studenti di accade- le per ripensare il significato di confine, non mie, scuole e università d’arte internazionali. più come una linea di divisione, ma come un La prima edizione, curata da Christiane Reka- punto di incontro e di arricchimento cultude e Francesca Boenzi, vede la partecipazione rale. ACADEMIÆ si pone l’obiettivo di offridi 35 artisti emergenti, selezionati in collabora- re ai giovani artisti una piattaforma per l’inzione con 11 artisti attivi come professori in altrettante accademie europee. La mostra rappresenta un momento di incontro al cui centro si trovano la molteplicità di interessi e di approcci della ricerca artistica contemporanea, considera il potenziale della formazione in ambito artistico e della comunità artistica come modelli basati sull’apertura, l’interdisciplinarietà Erica Kimberly Lizzori "Limone Gigante, 2015" e la mobilità. Una mostra tesa a sottolineare l’importanza e l’urgenza terscambio artistico, la discussione e le nuodi tali modelli per il nostro tempo. ve idee. Il titolo scelto per la prima edizione di ACA- Gli artisti selezionati presenteranno in diversi DEMIÆ “Throwing Balls in the Air” fa riferi- ambienti dello storico forte (già sede di Manimento ad una serie di lavori dell’artista concet- festa 7 nel 2008) lavori estremamente vari per tuale americano John Baldessari (National City, presupposti concettuali e formali, a testimoCalifornia, 1931). Baldessari è noto per avere nianza della straordinaria vitalità, complessità e sempre affiancato l’insegnamento alla pratica pluralità dei linguaggi artistici contemporanei. artistica ed è uno dei professori d’arte più im- “Throwing balls in the air” afferma l’idea portanti a livello internazionale. Suoi studenti dell’arte come rappresentazione di una realsono stati, tra gli altri, Mike Kelley, Tony Oursler tà attraversata da contraddizioni, discordanze, o Matt Mullican. imprevedibili relazioni e l’immagine di una coCon opere quali Throwing Four Balls in the Air munità artistica dai contorni indefiniti, una coto Get a Straight Line (1972-1973) o Throwing munità mobile che viaggia e si incontra, a ForThree Balls in the Air to Get an Equilateral tezza/Franzensfeste come tappa ideale, come Triangle (1972-1973) Baldessari presenta il nel resto del mondo. processo artistico come il tentativo ripetuto di La mostra sarà accompagnata da una pubbliuna forma e la creazione accidentale di forme cazione che rappresenta un ulteriore strumendiverse da quelle immaginate, aprendo al gio- to di riflessione e indagine sul ruolo delle scuoco e al rischio insito di fallimento. In senso più le d’arte e delle modalità della formazione in ampio, il titolo si riferisce quindi alla possibili- ambito artistico. tà dell’arte e dell’artista di giocare combinando La mostra è stata concepita e organizzata dall’Associazione ArtintheAlps Verein. Nasce elementi diversi per creare nuove prospettive. In occasione di ACADEMIÆ il forte, origi- sotto il patrocinio dell’Euroregione Euregio e il nariamente concepito come baluardo mili- sostegno della Regione Trentino/Südtirol e deltare, si trasforma da luogo di arroccamen- la Provincia Autonoma di Bolzano/Südtirol.


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO CALENDARIETTO Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 17.07.16: Festa campestre in sede.

Un luglio pieno di eventi nella Wipptal Dalle manifestazioni culturali e di intrattenimento alle escursioni guidate e alle passeggiate Come ormai da tradizione, varie e accattivanti sono le iniziative predisposte per il mese di luglio dalle Associazioni Turistiche locali, in collaborazione con diverse associazioni e con la Latteria Sociale di Vipiteno per intrattenere grandi e piccini, residenti ed ospiti. In concomitanza con le visite guidate alla Latteria di Vipiteno per la degustazione di vari tipi di yogurt, si aprono il 10 luglio le tradizionali Giornate dello Yogurt, alle quali fa da contorno un ampio e vario calendario di manifestazioni: si va dall’intrattenimento alla cultura, dalla musica al folclore alle escursioni guidate di vario tipo, dalla scoperta della natura alle passeggiate giornaliere in carrozza trainata da cavalli per scoprire il fascino della Val Ridanna. Il 23, 24 e 27 luglio si terrà un’altra manifestazione che ormai caratterizza da anni l’estate vipitenese: quella dei Laternenparty nella zona pedonale di Vipiteno, nel corso della quale i ristoratori propongono diverse prelibatezze culinarie. Ad animare il centro storico di Vipiteno anche, in diverse giornate, oltre al settimanale mercato tradizionale, il mercato contadino e il mercatino delle pulci. Vengono organizzati tour guidati con mountain bike volti a esplorare le bellezze nascoste delle nostre vallate. Numerose anche le escursioni guidate alla scoperta della vita nei masi contadini, all’osservazione naturalistica dell’affascinante mondo della flora alpina. E poi tanta musica per tutti i gusti: dai concerti di musica classica ai concerti delle bande musicali locali. Non manca nemmeno una serata del ballo liscio, per gli appassionati del genere. Di sicuro interesse saranno per tutti, residenti ed ospiti, le visite al mondo delle miniere a Masseria.

© Klaus Peterlin/allesfoto.com

Ma questa è solo una piccola parte delle varie e numerosissime manifestazioni di un luglio scoppiettante.

Per orientarsi in questo ricchissimo calendario di proposte sarà bene rivolgersi alle Associazioni turistiche della nostra zona.

PR

MUSICA IN MINIERA

Serie di concerti nei Musei Provinciali delle Miniere La serie di concerti „Musica in Miniera“ quest’anno per la prima volta coinvolgerà tutti e quattro i Musei Provinciali delle Miniere. Sabato 23 luglio (ore 20.00) nel centro climatico Predoi: concerto del gruppo “Opas Diandl”. Prenotazione (obbligatoria!) e informazioni: tel. 0474 654523 o www.ich-atme.com. Sabato 30 luglio (ore 20.00) presso il Mondo delle miniere Ridanna Monteneve: concerto del gruppo “Werth Quartett”. Prenotazione (obbligatoria!) e informazioni: tel. 0472 656364 o www. ridnaun-schneeberg.it. Domenica 7 agosto (ore 11.00) a Monteneve/Passiria: concerto della “Knappenkapelle” di Ridanna e della ”Passeirer Knappenverein”. Informazioni: tel. 0472 656364 o www.bergbaumuseum.it, tel. 0473 647045 o www.schneeberg.org. Sabato 13 agosto (ore 19.00) presso il Museo delle miniere Granaio/Cadipietra: concerto “Tun na kata”. Informazioni: tel. 0474 651043 o www.bergbaumuseum.it. Per la partecipazione ai concerti in miniera si consiglia di indossare abiti caldi e scarpe adeguate.

CAI Vipiteno Escursionismo 10.07.16: Alta via della Gherdenacia. 24.07.16: Escursione al Giogo d’Asta. Giovanile 08.07.16: Attendamento ed escursioni con guida alpina in Val Badia-Longiarù. GAM 17.07.16: Marmolada-Punta Penia. Mountain bike 31.07.16: Lavarone giro dei forti. Cultura 24.07.16 e 31.07.16: “Settimana del libro della montagna”. Il CAI con un suo stand in Piazza Città organizza incontri con autori di libri altoatesini. CAI Brennero 09-10.07.16: Gita sui sentieri della guerra con pernottamento in rifugio. 21.07.16: Gita al Panaraida. ARCI Vipiteno 05.07.16: Conferenza. Alessandro Donati: “Lo sport del doping”. Lamberto Gherpelli: “Qualcuno corre troppo – Il lato oscuro del calcio”.. Sala conferenze, Teatro Comunale Vipiteno, ore 20.30. Film Teatro Comunale di Vipiteno, ore 20.30 07.07.16: Youth. Genere drammatico. 14.07.16: Selma. Genere drammatico. 21.07.16: Dobbiamo parlare. Genere commedia. GRUPPO A.N.A. Vipiteno 31/07/2016: Festa campestre a Monte Cavallo con grigliata, trippa e polenta.

Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 22 luglio 2016 dalle ore 9.30 alle ore 11.30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 106 Erker 07 I 16

71


SPORT I PORTRÄT

„Am Ball bleiben“ von Barbara Felizetti Sorg In seinem Leben dreht sich (fast) alles um den Sport, zum Tennisschläger greift er seit seinen Kindertagen. Er ist nicht nur erfolgreicher Spieler, sondern versucht seine Begeisterung auch Kindern und Jugendlichen zu vermitteln. Markus Gögele im Erker-Porträt. „Man muss stets am Ball bleiben, nicht nur nach Siegen, sondern vor allem auch nach Niederlagen.“ Davon ist Markus Gögele felsenfest überzeugt. Man müsse die Fähigkeit entwickeln, auch nach Rückschlägen weiterzumachen und nicht aufzugeben. „Über die Jahre habe ich gelernt, dass hinter dem Erfolg harte Arbeit, Disziplin und eine gewisse Opferbereitschaft stecken – und auch fachliches Wissen, um im richtigen Moment richtige Entscheidungen treffen zu können“, so Markus. Er weiß schließlich, wovon er spricht. Bereits mit acht Jahren hat der heute 29-Jährige seine ersten Tennisversuche gemacht. Unter dem Eindruck von Boris Becker schlug

MARKUS GÖGELE kompakt Geburtsdatum: 23.8.1986 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Sterzing Beruf: Sportlehrer, Tennislehrer Hobbys: skifahren, snowboarden, berggehen, Rad fahren, klettern, reisen

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Erker 07 I 16

Markus Gögele: spielt mit dem TC Ratschings um den Aufstieg in die Serie C

er erst alleine Bälle gegen die Wand, dann spielte er gemeinsam mit einigen Freunden im Dorf. Sein erster Tennislehrer war schließlich Hans Aukenthaler. „Ich hatte zudem das Glück, dass ich von der Volks- bis zur Oberschule gute Sportlehrer hatte“, so Markus. „Vor allem in der Volksschule konnte ich so wichtige koordinative Grundlagen erwerben.“ Auch unter seinem österreichischen Trainer Fritz Reiweger konnte er sich ständig weiterentwickeln und an zahlreichen Turnieren teilnehmen. „Bei Kinderturnieren stand ich häufig im Finale und habe mir mit Patrick Prader aus Barbian – später erfolgreicher Spieler auf dem internationalen Parkett – spannende Duelle geliefert.“ Und so ging es Schlag auf Schlag weiter. In der U12 erreichte er eine Klassifizierung von 3.5, in der U16 lag er im Jahr 2002 in der europäischen Rangliste auf dem 54. Rang. Im selben Jahr hat er u. a. in Bergheim bei Salzburg gegen Fabio Fognini gespielt. „Schon damals hat man gemerkt, dass Fognini sehr talentiert ist und etwas hat, was andere nicht ha-

ben“, erinnert sich Markus. Der Italiener ist derzeit immerhin die Nummer 34 in der Weltrangliste. Markus nahm in dieser Zeit auch an Meisterschaften in Kufstein (Österreich) und Weingarten (Deutschland) teil. In seinem Abschlussjahr an der Sportoberschule in Sterzing entschied er sich schließlich dafür, sich selbst zu trainieren. In dieser Zeit trainierte er vor allem mit der Ballwurfmaschine, spielte viele Turniere und las zahlreiche Fachbücher. Mit Erfolg: Seine Klassifizierung konnte er dabei von 3.5 auf 3.1 verbessern. „Vor allem aber wurde mein Interesse an einer Trainertätigkeit geweckt“, so Markus. Es folgte ein Lehramtsstudium in Bewegung und Sport sowie Englisch in Innsbruck. Nachdem er die Aufnahmeprüfung für das Sportstudium bestanden hatte, folgte allerdings ein herber Rückschlag: Bei einem Sturz von den Ringen brach er sich das Kahnbein des rechten Handgelenks, acht Wochen lang musste er in der Folge pausieren. „Dafür hatte ich mehr Zeit, mich auf den theoretischen Teil meines Studiums zu konzentrieren“, so

Markus. Der Tennissport ließ ihn trotzdem nicht mehr los. Nachdem er bereits während seiner Schulzeit am Sportgymnasium in Sterzing die Lehrwartausbildung für Tennis absolviert hatte, ließ er sich in Innsbruck auch zum Tennislehrer und schließlich in Innsbruck, Salzburg und Wien (Südstadt) zum Tennistrainer ausbilden. „Am meisten habe ich dort von Gilbert Schaller gelernt,“ erinnert sich Markus. Zum 100-Jahr-Jubiläum des spanischen Tennisverbandes wurde er über den österreichischen Tennisverband sogar für eine weltweite Trainerkonferenz in Valencia nominiert. „Das war eine sehr interessante und lehrreiche Erfahrung“, schwärmt Markus noch heute. Seit er in Rom die Anerkennung seiner österreichischen Ausbildung erhalten hat, darf er sich auch hierzulande als „maestro nazionale“ betiteln. Seit 2005 ist er nun als Tennislehrer tätig, seit 2011 ist er auch spezialisierter Konditionstrainer. 2013 und 2015 durfte er in Rom erneut an einer internationalen Trainerkonferenz teilnehmen, wo u. a. auch Nick Bollettieri referierte. Sein eigenes Motto: Kinder und Jugendliche mit Begeisterung gut betreuen. „Wichtig am Sport ist für mich, dass man Spaß daran hat – dann bringt man auch leichter die nötigen Opfer, um hart zu arbeiten und weiterzukommen“, ist Markus überzeugt. „Eigentlich habe ich erst durch meine Ausbildung verstanden, wie gutes Training abläuft, sowohl technisch und taktisch als auch konditionell und mental.“ Auch Vielseitigkeit dürfe nicht zu kurz kommen. Kinder und Jugendliche sollten mehrere Sportarten ausüben und sich nicht zu sehr auf eine Sportart


Markus Gögele mit seinen Schützlingen

beschränken. „Das macht mehr Spaß und verhindert Leistungsbarrieren“, ist der engagierte Sportler überzeugt. Zudem sollen Kinder selbst Bewegungserfahrungen machen, Dinge ausprobieren, sich frei bewegen. Das komme heute durch Smartphone, Tablet und Playstation leider oft zu kurz. Auch in seinem Privatleben dreht sich vieles um Tennis, schließlich ist auch seine Freundin als Tennisinstruktorin tätig. „Auch von ihr habe ich viel Neues dazugelernt“, freut sich Markus. Ihm selbst gelang vor zwei Jahren durch den Gewinn eines Herrenturniers in Brixen und des Südtirolpokals provinzial sowie des Wintercups regional der 3. Kategorie mit dem TC Ratschings der Aufstieg vom C-Spieler zum B-Spieler, im letzten Jahr konnte er die 2.8-Klassifizierung halten. Mit dem TC Ratschings spielt er heuer das dritte Jahr in Folge südtirolweit in der 1. Liga um den Aufstieg in die Serie C. Zurzeit hat er jedoch andere Prioritäten und konzentriert sich ver-

stärkt auf seinen Beruf als Sportlehrer am Oberschulzentrum in Sterzing, wo er seit drei Jahren unterrichtet, sowie auf seine Tätigkeit als Tennistrainer.

In Aktion

Lernen könne man beim Tennis schließlich viel: sich ausreichend vorbereiten, Fehler vermeiden, vorausschauend agieren, sich auf neue Situationen einstellen, sich konzentrieren, lernfähig bleiben, ausdauernd sein und – im wahrsten Sinne des Wortes – immer am Ball bleiben. Weil man ja bekanntE lich fürs Leben lernt.

TENNIS

Für Aufstiegsrunde qualifiziert Ein einmaliges Ergebnis in der Vereinsgeschichte schafften heuer die Mannschaften des TC Ratschings bei den FIT-Meisterschaften. So gelang es drei Teams – D1 Herren (bereits zum dritten Mal in Folge) sowie D4 Damen und Herren – sich für die Aufstiegsrunde zu qualifizieren. Diese findet im August

statt. Die Herren der ersten Mannschaft müssen dabei auswärts gegen Tennis Brixen antreten. Die beiden Mannschaften der 4. Liga kennen ihre Gegner noch nicht; diese werden demnächst ausgelost. Im Bild (hinten v. l.) Hannes Köb, Markus Gögele, Armin Graus; (vorne v. l.) Noel Rainer, Klaus Kruselburger. Erker 07 I 16

73


SPORT

FUSSBALL

Einfach meisterhaft!

© sportnews.bz

ASV Freienfeld: in Feierlaune

Auswahl Ridnauntal: solide Leistung

ASV Franzensfeste: schmerzlicher Abstieg

CF Sterzing: Aufstieg geschafft

© CF Sterzing

Mit dem ASV Freienfeld in der 1. Amateurliga und dem CF Sterzing in der 3. Amateurliga haben gleich zwei Teams den heiß ersehnten Aufstieg geschafft. Auch die Auswahl Ridnauntal und der ASV Wiesen haben mit einem Platz im Mittelfeld ihr Saisonziel erreicht. Während bei Gossensaß erstmals seit langem ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen war, hält Franzensfeste die rote Laterne in der Hand.

© Auswahl Ridnauntal

von Barbara Felizetti Sorg

© ASV Wiesen

ASV Freienfeld zieht in die Landesliga ein Freienfeld jubelt: Nach einem 2:1Sieg im Pokalfinale gegen Riffian Kuens zieht die Elf in die Landesliga ein. Während in der ersten Halbzeit Riffian Kuens tonangebend war und nach einem Tor von Emanuel Pircher in der Nachspielzeit in Führung ging, drehte die Elf aus Freienfeld nach der Pause den Spieß um und glich in der 55. Minute durch Benjamin Volgger aus. In der 69. Minute gelang Überegger ein Schuss ins lange Kreuzeck, der die Wipptaler in Führung brachte. Weitere Torchancen hielten das Spiel spannend, am Ende reichte der 2:1-Sieg den Freienfeldern

ASV Gossensaß: leichter Aufwärtstrend

ASV Wiesen: mehr erhofft

zum langersehnten Aufstieg. Neo-Präsident Christian Wieser freut sich natürlich über die meisterliche Leistung seines Teams. „Bereits die Rückrunde der Meisterschaft ist einfach super verlaufen, nachdem wir in der Hinrunde noch vom Pech verfolgt

VSS RAIFFEISEN ALTHERREN EISACKTAL 1

© ASV Gossensaß

1. AMATEURLIGA

waren“, so Wieser. So konnten sich die Freienfelder auf den 6. Platz vorarbeiten. „Der Pokalsieg war dann noch die Krönung“, schwärmt Wieser; diesen habe sich die Mannschaft redlich verdient. Ein glückliches Händchen habe der Verein auch mit der Ver-

pflichtung von Trainer Antonio Alberti und Konditionstrainer Matthias Volgger bewiesen. Hannes Kinzner hatte das Traineramt aus beruflichen Gründen während der Saison zurückgelegt, was er bereits im Herbst angekündigt hatte.

VSS RAIFFEISEN FREIZEIT EISACKTAL/WIPPTAL

Team

Sp.

G

U

V

Pkt.

Tore

Diff.

Plose/Afers

16

13

0

3

39

38:13

+25

Team

Sp.

G

U

V

Pkt.

Tore

Diff.

1

Feldthurns

18

12

4

2

40

53:18

+35

2

Latzfons/Verdings

16

10

2

4

32

37:10

+27

2

CF Sterzing

18

10

5

3

35

31:21

+10

3

Wiesen

16

10

2

4

32

38:19

+19

3

Freienfeld

18

10

3

5

33

46:21

+25

4

Vahrn

16

10

2

4

32

31:19

+12

4

Pflersch

18

10

3

5

33

38:29

+9

5

CF Sterzing

16

6

4

6

22

28:19

+9

5

Ratschings

18

7

4

7

25

36:29

+7

6

Milland

16

6

3

7

21

17:23

-6

6

Latzfons/Verdings

18

7

4

7

25

21:34

-13

7

Lüsen

16

4

4

8

16

15:20

-5

7

Lajen

18

6

1

11

19

33:46

-13

8

Albeins

16

2

4

10

10

16:33

-17

8

Mareit

18

5

3

10

18

31:51

-20

9

Brixen

16

0

1

15

1

6:70

-64

9

Pfitsch

18

4

2

12

14

26:41

-15

18

3

3

12

12

23:48

-25

74

10 Ridnaun Erker 07 I 16


1. AMATEURLIGA, GRUPPE B Team

2. AMATEURLIGA Auswahl Ridnauntal Nachdem die Auswahl Ridnauntal im vergangenen Jahr äußerst knapp den Verbleib in der 2. Liga erkämpft hatte, wurde in diesem Jahr mit Trainer Walter Zingerle das Saisonziel – der Klassenerhalt – mit dem 5. Platz locker geschafft. „Wir haben sehr konstant gespielt und sind sowohl mit dem Tabellenplatz als auch mit den Punkten zufrieden“, so Präsident Kurt Eisendle. In der nächsten Saison müsse es jedoch einen Umbruch geben. „Die Stimmung in der Mannschaft und der Zusammenhalt müssen sich verbessern, dann ist sicher mehr drin.“ Dass viele Spiele gegen schwächere Teams sehr knapp verloren wurden, während Tabellenführer Olang zweimal geschlagen werden konnte, wurmt doch sehr. „Nach unserem schlechten Rückrundenstart mit dem Ausscheiden aus dem Pokal und zwei Niederlagen in der Meisterschaft war jedoch die Luft draußen, noch bevor es richtig losging“, so Eisendle. ASV Franzensfeste Auf eine traurige Saison blickt der ASV Franzensfeste zurück, der sich nach Abschluss der Meisterschaft auf dem 12. und damit letzten Tabellenplatz wiederfindet. „In dieser Saison ist vieles schief gelaufen“, so Francesco Celano. „Aber im Fußball ist einfach alles möglich.“ Das Team um Trainer Andrea Tescaro habe mit einigen Problemen, mit Verletzungen und auch unsinnigen Platzverweisen zu kämpfen gehabt. Auch dass die Elf in Franzensfeste keinen eigenen Platz mehr zur Verfügung hat und daher seit fast zwei Jahren in Mühlbach ihre Heimspiele austrägt, wirke sich nicht förderlich aus. Über den Sommer seien jedoch einige Veränderungen geplant, sowohl bei Trainer und Vereinsvorstand als auch bei den Spielern. „Wir werden auf jeden Fall alles daransetzen, das Team so schnell wie möglich in die 2. Liga zurückzubringen“, so Celano. 3. AMATEURLIGA CF Sterzing Im Freudentaumel befindet sich der CF Sterzing: Der Aufstieg in die 2. Liga ist endlich unter Dach und Fach. „Die

Saison ist einfach gut verlaufen“, so ein sichtlich zufriedener Manuel Piccin. „Und in einigen Spielen war dieses Jahr auch das Glück auf unserer Seite. Aber so ist es eben im Sport.“ Angestrebt wurde zu Saisonbeginn noch ein Platz unter den ersten Vier, am Ende der Meisterschaft stand für die Elf um Trainer Renè Rella ein 2. Platz zu Buche, punktegleich mit Lüsen, weshalb Entscheidungsspiele notwendig wurden. Diese hat Sterzing fast souverän gemeistert und feiert nun den Aufstieg. ASV Wiesen Auch wenn mit dem 6. Tabellenplatz das Saisonziel erreicht werden konnte, zeigt sich der ASV Wiesen nicht ganz zufrieden. „Während wir in der Hinrunde noch 21 Punkte holen konnten, fiel die Ausbeute in der Rückrunde mit 13 Punkten etwas mager aus“, so Thomas Schwitzer. Nach der starken Hinrunde hat sich die Elf um das Trainerduo Manuel Rottensteiner und Robert Hofer einfach mehr erhofft. Wo die Ursachen für den Leistungsabfall zu suchen sind, ist den Verantwortlichen nicht klar. „Sicher gab es einige verletzungsbedingte Ausfälle, aber die Trainingsbeteiligung war sehr gut“, so Schwitzer. „Es hat uns im Frühjahr einfach die Konstanz gefehlt.“ ASV Gossensaß Einen leichten Aufwärtstrend hat heuer der ASV Gossensaß um Trainer Paul Mayr verspürt, der sich von den allerletzten Tabellenplätzen losreißen konnte und sich am Ende der Meisterschaft auf dem 10. Rang wiederfand. „Wir haben viele Stammspieler im Team, die gereift sind und sich verbessert haben“, so Sektionsleiter Johannes Egartner. Besonders der sportliche Leiter Wolfram Girtler habe das Team gut zusammengehalten, so dass die Saison mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abgehakt werden könne. Freizeit Im Kreis Eisacktal/ Wipptal der VSS Raiffeisen Freizeitmeisterschaft konnte sich der CF Sterzing mit fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Feldthurns auf dem Rang 2 platzieren, gefolgt von Freienfeld, Pflersch und Ratschings. Die Teams aus Mareit, Pfitsch und Ridnaun belegten mit den Plätzen 8, 9 und 10 die hinteren drei Tabellenränge.

Sp.

G

U

V

Pkt.

Tore

Diff.

1 Bruneck

26

18

5

3

59

49 : 21

28

2 Vahrn

26

13

8

5

47

43 : 27

16

3 Taufers

26

13

6

7

45

40 : 28

12

4 Brixen

26

10

7

9

37

38 : 37

1

5 Pichl Gsies

26

9

8

9

35

43 : 38

5

6 Freienfeld

26

8

10

8

34

36 : 38

-2

7 Albeins

26

9

6

11

33

43 : 42

1

8 Schabs

26

9

5

12

32

47 : 54

-7

9 Pfalzen

26

7

10

9

31

25 : 35

-10

10 Hochpustertal

26

7

9

10

30

40 : 48

-8

11 Steinhaus

26

7

8

11

29

31 : 43

-12

12 Mühlbach

26

8

4

14

28

28 : 43

-15

13 Reischach

26

6

9

11

27

29 : 31

-2

14 Kiens

26

6

9

11

27

32 : 39

-7

2. AMATEURLIGA, GRUPPE C Team

Sp.

G

U

V

Pkt.

Tore

Diff.

1 Olang

22

14

3

5

45

39 : 25

14

2 Rasen

22

12

5

5

41

39 : 25

14

3 Welschellen

22

12

2

8

38

45 : 39

6

4 Terenten

22

9

4

9

31

27 : 26

1

5 Ridnauntal

22

8

6

8

30

35 : 28

7

6 Taisten

22

7

8

7

29

20 : 23

-3

7 St. Lorenzen

22

6

10

6

28

41 : 37

4

8 Vintl

22

7

6

9

27

30 : 31

-1

9 Teis Villnöß

22

7

5

10

26

28 : 34

-6

22

6

7

9

25

28 : 35

-7

10 Mareo 11 Gais

22

6

5

11

23

25 : 34

-9

12 Franzensfeste

22

3

9

10

18

19 : 39

-20

3. AMATEURLIGA, GRUPPE B Team

Sp.

G

U

V

Pkt.

Tore

Diff.

1 Laag

22

18

3

1

57

61 : 17

44

2 Sterzing

22

14

4

4

46

46 : 23

23

3 Lüsen

22

14

4

4

46

53 : 33

20

4 Neustift

22

11

6

5

39

53 : 28

25

5 Rentsch

22

11

6

5

39

37 : 25

12

6 Wiesen

22

11

1

10

34

41 : 28

13

7 Unterland Berg

22

9

4

9

31

48 : 37

11

8 Real Atlas

22

7

6

9

27

34 : 34

0

9 Andrian

22

6

4

12

22

29 : 40

-11

10 Gossensaß

22

4

5

13

17

26 : 60

-34

11 Aicha

22

3

5

14

14

33 : 61

-28

12 Excelsior

22

0

0

22

0

20 : 95

-75

Altherren An der VSS Raiffeisen Altherrenmeisterschaft beteiligten sich im Kreis Eisacktal zwei Teams aus dem Wipptal. Dabei zeigte Wiesen erneut eine starke Leistung und platzierte sich – punktegleich mit dem Zweitplatzierten Latzfons/ Verdings – auf dem 3. Tabellenrang. Der CF Sterzing beendete die Meisterschaft auf dem 5. Platz. Erker 07 I 16

75


SPORT

FUSSBALL

Special-Kickers von Sport & Friends Südtirol

Sterzing Girls mit Durchschlagskraft Auch in der abgelaufenen Meisterschaft konnten die verschiedenen Teams des CF Sterzing Girls mit insgesamt 79 aktiven Spielerinnen wieder mehrere Erfolge einfahren. Gekrönt wurde die Saison mit dem Landesmeistertitel der U15.

Nachwuchs betreut, der Mädchen unter elf Jahren umfasst. Diese Gruppe ist im Laufe der Saison auf mehr als zwanzig Spielerinnen angewachsen.

U15 ist Landesmeister

Nach einer langen Winterpause trafen sich rund 20 Sportler mit Beeinträchtigung von Sports & Friends wöchentlich auf dem Sportplatz von Schrambach zum Fußballtraining. Die Trainer Christian Schölzhorn und Willy Hofer wurden dabei von den Eltern Ulrich Kostner, Claudio Tositti und Toni Demetz tatkräftig unterstützt und konnten die Sportler – von den Anfängern bis hin zu den Profis – mit Geduld und viel Einfühlungsvermögen gut vorbereiten. Ihnen gilt für ihre ehrenamtliche Tätigkeit ein besonderer Dank. Auf dem Programm stand ein Freundschaftsspiel in der Seeburg, zum Abschluss des Trainings kickten die Sportler gegen ihre Eltern und trafen sich zum gemeinsamen Pizzaessen. Die Special-Kickers von Sport & Friends Südtirol gehen nun gut gelaunt in die Sommerpause und freuen sich schon auf die Turniere, die im Herbst ausgetragen werden.

aus Mauls. Sein Tipp: Deutschland

Die Hinrunde bewältigten die Spielerinnen der U15 mit Bravour, schließlich kehrten sie von allen Spielen siegreich zurück. Der Durchmarsch zum Titelgewinn schien bereits sicher zu sein, doch brachten mehrere verletzungsbedingte Ausfälle den reibungslosen Lauf ins Stocken. Zudem nützten einige gegnerische Mannschaften die Schwammigkeit des Reglements und stellten für die Partien gegen Sterzing mehr oder weniger eine eigene Mannschaft zusammen, in denen auch Spielerinnen aus höheren Ligen vertreten waren. Nach zwei verlorenen Spielen wurde die Meisterschaft wieder sehr spannend und konnte erst in einem wirklichen Endspiel entschieden werden. Getragen von der Begeisterung der mitgereisten Anhänger fertigten die CF Sterzing Girls die Unterland Damen mit 2:0 ab und holten sich den mehr als verdienten Landesmeistertitel. „Meistertrainer“ Fausto Lamber zeigte sich denn auch höchst zufrieden, denn „unsere Mannschaft hat den Titel aus eigener Kraft und ohne jede Spekulation gewonnen. Die Aufbauarbeit des Vereins, der Einsatz der Spielerinnen und ihre sportliche Fairness wurden zurecht belohnt“. Im Schatten dieses Erfolgsteams nahm eine weitere Mannschaft des CF Sterzing an der Landesmeisterschaft U15 teil. Aufgestellt wurde diese, um überzählige Spielerinnen aufzufangen und die jüngeren Jahrgänge auf ihren Einsatz vorzubereiten. Unter der Leitung von Erfolgstrainer Germano Marcon entstand jedoch in kurzer Zeit eine starke Truppe, die um die vorderen Plätze mitkämpfte und mit den besten Voraussetzungen in die kommende Saison starten kann.

Der Gutschein kann persönlich in der Erker-Redaktion abgeholt werden. Wir gratulieren!

U11 mit vielen Spielerinnen Ebenfalls von Germano Marcon wird der

Erker-EMGewinnspiel Zahlreiche Erker-Leser haben am EM-Gewinnspiel in unserer letzten Ausgabe teilgenommen und uns ihren Tipp für den Titelgewinner geschickt. Absoluter Topanwärter für den Sieg ist demnach Deutschland, dicht gefolgt von Frankreich. Aber auch Portugal, Spanien, Italien und Belgien wurden gute Chancen eingeräumt. Unter allen Einsendungen wurde ein Einkaufsgutschein im Wert von 50 Euro bei Sportmode Haller in Ridnaun verlost. Der Gewinner ist

MARKUS LEITNER

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Auch wenn hier das spielerische Heranführen an den Sport noch im Vordergrund steht, hat der Nachwuchs doch in unterschiedlicher Besetzung an Turnieren im Bezirk und außerhalb teilgenommen und dabei auch mancher Bubenmannschaft eine Lehrstunde erteilt. Girls der Serie C im Mittelfeld Die 1. Mannschaft der Frauen spielt in der Serie C und konnte auch in der Saison 2015/16 ein ordentliches Ergebnis erzielen. Der 5. Platz entsprach dabei nicht ganz dem Potential des Teams. Da aber fast die gesamte Abwehr in der Rückrunde von den Tribünen aus verletzt die Spiele verfolgte, überwiegt die Zufriedenheit mit dem Ergebnis. Erfolge mit Auswahlmannschaften Erfolge feierten die Spielerinnen des CF Sterzing Girls aber auch in den jeweiligen Auswahlmannschaften. Für das Arge Alp Turnier in Dornbirn und das Regionenturnier in Friaul wurden mit Melanie Markart, Lea Mayr, Flutura Maloku, Hannah Stella und Jana Prader gleich fünf Spielerinnen der U15 in die Landesauswahl einberufen. In beiden Turnieren landete das Team auf dem 2. Platz. Geschichte geschrieben hat die Landesauswahl der Frauen beim Regionenturnier in Kalabrien, wo sie erstmals das Finale erreichte und sich den Lombardinnen mit 2:1 nur knapp geschlagen geben musste. Torfrau Sonja Graus sorgte dabei durch Glanzparaden (u. a. drei gehaltene Elfmeter) für die nötige Sicherheit, während Evi Kerschdorfer im Mittelfeld und Steffi Reiner im Sturm (2 Tore) die Gegnerinnen durcheinanderwirbelten.


FUSSBALL

Spannende Jugendturniere Am 21. Mai fand auf dem Sportplatz von Gossensaß das halbjährlich stattfindende bezirksweite Fußballturnier der F-Jugend (Jahrgänge 2009 und jünger) mit insgesamt sieben teilnehmenden Mannschaften statt. Ausrichter war der ASV Gossensaß. Die begeisterten Fußballknirpse lieferten sich spannende Spiele, erzielten schöne Tore und die Eltern und Zuschauer konnten schon viele schöne Spielzüge beobachten. Für das leibliche Wohl sorgten die fleißigen Mitarbeiter der Sektion Fußball am Grill.

Die drei erstplatzierten Mannschaften, die allesamt gleich viele Punkte sammelten und lediglich jeweils durch die Differenz von einem Tor voneinander getrennt waren, erhielten einen Pokal, jedes teilnehmende Kind eine Erinnerungsmedaille und ein Geschenk. Den Sieg holte sich die Mannschaft des CF Sterzing B vor dem ASV Gossensaß und dem CF Sterzing C. Die weiteren Platzierungen: 4. ASV Wiesen, 5. ASV Freienfeld, 6. CF Sterzing A, 7. CF Sterzing Girls. Dieses Turnier beweist seit mittlerweile vielen Jahren, wie wichtig die Zusammenarbeit innerhalb der einzelnen Fußballvereine für die zukünftige Ausrichtung des Bezirksfußballs ist. Infos und Fotos unter www.sv-gossensass.org 14 Mannschaften mit rund 140 begeisterten Kindern haben am 28. Mai am Fußballturnier der E-Jugend in der Sportzone von Sterzing teilgenommen. Der Gastgeber CF Sterzing ging sogar mit fünf Mannschaften – vier Buben und eine Mädchenmannschaft – an den

Start. In spannenden Spielen konnte sich das Sterzinger Team, trainiert von Alessandro Marazzo und Piero Fiorotto, in einem packenden Finale gegen Freienfeld 1 knapp mit 2:1 durchsetzen. Den entscheidenden Treffer schoss kurz vor Schluss Thomas Kuppelwieser. Das Team um Alessandro Marazzo, bestehend aus Tobias Ferri, Hannes Wild, Leo Kruselburger, Thomas Kuppelwieser, Gabriel Seeber, Giacomo Martorana, Luis Plank, Niklas Minzoni, Marian Mössner, Timo Steger und Noah Prader (alle Jg. 2007), gewann auch die heurige E-Jugendmeisterschaft und konnte beim Abschlussturnier das Torwandschießen für sich entscheiden. Als Preis konnte das Team eine Rafting-Tour für die ganze Mannschaft entgegennehmen. Der CF Sterzing mit zahlreichen freiwilligen Helfern und die Gemeinde Sterzing haben für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Die weiteren Platzierungen: 3. Franzensfeste, 4. Wiesen 1, 5. Ridnaun, 6. CF Sterzing C, 7. Gossensaß, 8. CF Sterzing D, 9. Ratschings 1, 10. Freienfeld 2, 11. CF Sterzing A, 12. Ratschings 2, 13. Wiesen 2, 14. CF Sterzing Girls.

Die Abschlusstabelle der Meisterschaft führt der CF Sterzing B vor Freienfeld 1 und Ratschings 1 an. Die weiteren Platzierungen: 4. CF Sterzing A , 5. Wiesen 1, 6. Gossensaß, 7. Ridnaun, 8. CF Sterzing C, 9. Freienfeld 2, 10. Ratschings 2, 11. Wiesen 2, 12. CF Sterzing Girls; Franzensfeste außer Konkurrenz. Alle Mannschaftsfotos auf www.dererker.it.

FUSSBALL

Hellas Verona in Ridnaun zu Gast Der Abstieg in die Serie B tut der Fußballfreude keinen Abbruch, zumindest bei den Fans. Deshalb wird auch in diesem Jahr mit einem riesigen Ansturm gerechnet, wenn Hellas Verona vom 9. bis zum 24. Juli erneut seine Trainingszelte im Ridnauntal aufschlägt. Logieren wird das Team einmal mehr im Hotel „Schneeberg“ in Ridnaun, das Training wird in der Sportzone Stange abgehalten. Im Rahmen des Trainingscamps steht auch wieder das Hellas-Juniorcamp auf dem Programm. Zudem werden jeweils um 18.00 Uhr in der

Sportzone Stange drei Testspiele ausgetragen: am 13. Juli gegen eine Bezirksauswahl, der Gegner am 16. Juli steht noch nicht fest; am 23. Juli tritt der FC Südtirol an. Der FC Südtirol – in der Lega Pro in diesem Jahr auf Platz 10 platziert – gastiert vom 17. bis zum 31. Juli ebenfalls in der Gemeinde Ratschings. Untergebracht ist das Team im Hotel „Pulvererhof“ in Mareit, während die Trainingseinheiten in Wiesen abgehalten werden. Alle Infos unter www.ratschings.info. Erker 07 I 16

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SPORT

Gehen

© Facebook Concello da Coruña

Ungewisser Olympiastart für Alex Schwazer Beim IAAF Grand Prix über 20 km im spanischen La Coruna Ende Mai musste sich Alex Schwazer nur Wang Zhen geschlagen geben. In 1:20.23 Stunden und italienischer Jahresbestzeit lag Schwazer sechs Sekunden hinter dem Olympiadritten aus China (1:20.17 Std.). Dritter wurde der 20-km-Weltmeister Miguel Angel Lopez aus Spanien (1:20.34 Std.). Drei Wochen nach seinem glanzvollen Comeback über 50 km bei der Team-WM in Rom hat Schwazer sich damit auch über 20 km für die Olympischen Spiele in Rio qualifiziert. Zeitlich wäre ein Doppelstart durchaus möglich: Der Bewerb über 20 km findet am 12. August statt, jener über 50 km am 19. August. Ob Schwazer bei den Spielen überhaupt antreten darf, ist indes fraglich. Ende Juni tauchten erneut Dopingvorwürfe gegen den Geher auf; er soll positiv auf synthetisches Testosteron getestet worden sein. Bei einer Pressekonferenz in Bozen dementierte Schwazer die Vorwürfe. Vielmehr hätten Ungereimtheiten ihn und seinen Anwalt Gerhard Brandstätter dazu veranlasst, rechtliche Schritte einzuleiten und Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. So soll die Probe vorerst negativ ausgefallen, nach seinem Sieg in Rom Anfang Mai jedoch erneut geöffnet worden sein. „Ich bin unschuldig und werde dies auch mit allen meinen Kräften und Möglichkeiten beweisen“, beteuerte Schwazer. Rückendeckung erhält er von seinem Trainer Sandro Donati. „Ich glaube, man will mich als bekannten Doping-Jäger angreifen und er soll jetzt dafür büßen“, so Donati. Er werde jedoch „mit ihm kämpfen, weil ich sicher bin, dass er durch und durch sauber ist“. Das Ergebnis der B-Probe wird für den 5. Juli, knapp einen Monat vor Beginn der Spiele, erwartet.

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LEICHTATHLETIK

Elisabeth Stofner und Magdalena Gander erneut top Bei den Regionalmeisterschaften, die Anfang Juni in Rovereto ausgetragen wurden, stoppten die Juniorinnen Vera Mair und Sandra Sparer vom ASV Sterzing über 1.500 m bei 4.47,57 bzw. 4.47,84 Minuten; damit schrammten sie nur knapp am Podest vorbei und belegten die Plätze 4 und 5. Anna Frick (U20) lief über 800 m in einer Zeit von 2.22,01 Minuten auf den 9. Platz; die Qualifikation für die Italienmeisterschaften verfehlte sie lediglich um eine Sekunde. Über 400 m Hürden belegten die Juniorinnen Valentina Eisendle (72,09 sec.), Julia Kiem (73,07 sec.) und Patrizia Mayr 75,58 sec.) die Plätze 9, 11 und 13. Mayr ließ auch im Speerwerfen ihre Klasse aufblitzen und stellte mit 31,83 m einen neuen Vereinsrekord auf. Bei den Herren siegte Markus Ploner in einem taktischen Lauf über 5.000 m in 15.10,25 Minuten und qualifizierte sich damit für die Italienmeisterschaften in Rieti, wo er Ende Juni in 14.31,07 Minuten den 13. Platz belegte. Über 800 m kam Junior Paolo Rampelotto mit persönlicher Bestzeit von 2.03,12 Minu-

ten auf den 11. Platz. Zum Abschluss sorgte Elisabeth Stofner aus Trens (im Bild), die für Quercia Rovereto an den Start geht, erneut für eine Glanzleistung: Mit einer Weite von 46,27 m warf sie den Diskus erstmals in ihrer Karriere über 46 m und verbesserte damit ihren eigenen Landesrekord um 44 cm. In Rieti wurde sie 11. (45,75 m). Beim Ladurner-Grand-Prix in Bruneck stellte Magdalena Gander vom ASV Sterzing einmal mehr ihr Können unter Beweis. Über 100 m stellte sie in 12,78 Sekunden neuen Vereinsrekord auf und belegte den 2. Platz; über 400 m lief sie in neuer persönlicher Bestzeit in 26,68 Sekunden als Vierte über die Ziellinie. Maximilian Gogl, Armin Braunhofer und Lukas Siller, ebenfalls vom ASV Sterzing, gingen in den Disziplinen Hürden, Ballwurf und Hochsprung an den Start und erzielten mit neuen persönlichen Bestleistungen Achtungserfolge, genauso wie Miriam Volgger über 80 m und im Weitsprung. Bei der U20- und der U23-Italienmeisterschaft wurden Mitte Juni in Brixen insgesamt 38 Titel vergeben. Über 800 m der U20 belegte Verena Stefani mit einer Zeit von 2.19,38 Minuten den 13. Platz. In der Staffel über 4x400 m kam der ASV Sterzing mit Valentina Eisendle, Verena Stefani, Julia Kiem und Anna Frick in 4.11,00 Minuten auf Rang 12.

Duathlon in Jaufental Zum sechsten Mal veranstaltet der ASV Jaufental am 23. Juli einen Duathlon in Jaufental. Die Streckenführung ist gegenüber den vergangenen Jahren unverändert. Um 17.00 Uhr starten die Erwachsenen in sieben Kategorien wieder beim Sportplatz in St. Anton; mit dem Mountainbike sind taleinwärts 4,6 km und rund 360 Höhenmeter zu bewältigen; die Läufer starten beim Übergabeort „Birgl“ im Mittertal und laufen knapp 4,5 km zum Sportplatz in St. Anton zurück. Es wurden bewusst keine zu anspruchsvollen Strecken gewählt, da die Veranstaltung ein Wettkampf für alle sein sollte. Die Kinder und Jugendlichen gehen ab 15.30 Uhr in zwei Kategorien in den Wettkampf (Gesamtalter bis 20 Jahre bzw. von 21 bis 30 Jahren). Mit dem

Rad ist knapp 1 km zu bewältigen; die Läufer haben eine Strecke von etwa 500 m zu absolvieren. Der Übergabeort bzw. das Ziel befindet sich wieder beim Sportplatz. Nach der Preisverteilung findet die Ziehung der großen Lotterie statt. Im Vorjahr war Christian Gasteiger vom Polisportiva Bike Team mit einer Gesamtzeit von 37.05 Minuten der schnellste Teilnehmer. Der absolut schnellste Läufer, Fabian Graber aus Sterzing, bewältigte die Laufstrecke mit der Tagesbestzeit von 14.44 Minuten. Die Startnummernausgabe für alle Teilnehmer erfolgt am 23. Juli ab 14.00 Uhr; Anmeldungen sind bis 19. Juli an den ASV Jaufental (manfred.siller@gmail.com) möglich. Infos unter der Rufnummer 348 5412099 oder unter www.facebook. com/AsvJaufental.

1. Sprechensteinlauf Am 31. Juli veranstaltet die Leichtathletiksektion der Polisportiva Sterzing in den Gemeinden Sterzing und Pfitsch den ersten Sprechensteinlauf über 10 km um die Joghurt-Trophäe. Die Strecke führt zum Großteil über Feld- und Wiesenwege entlang des Bachdamms.

Der Start erfolgt um 10.00 Uhr am Fußballplatz von Sterzing, wo der Rundkurs auch endet. Anmeldungen werden bis zum 29. Juli (17.00 Uhr) unter info@infosterzing.com entgegengenommen. Nachmeldungen sind am Bewerbstag bis 8.30 Uhr möglich.


REITSPORT

YOSEIKAN BUDO

Großer Preis geht nach Nordtirol

Training mit dem Meister

© Brunner

Bei den Reitsporttagen im Mai traten lokale, nationale und internationale Reiter im Gemeindepark von Wiesen in Springkategorien von verschiedener Höhe und Schwierigkeit gegeneinander an. Dabei verzeichnete der Reitclub Wiesen in diesem Jahr so viele Teilnehmer wie noch nie. Über 200 Pferde liefen im Parcours in Wiesen ein und sorgten für

spannende Bewerbe und viel Begeisterung. Vanessa Pfurtscheller heißt die diesjährige Siegerin des Großen Preises von Wiesen in der Kategorie C135. Die 19-jährige Nordtirolerin aus dem Stubaital entschied das Rennen fehlerfrei und in Bestzeit für sich. Auf ihrem Pferd Warland setzte sie sich vor Lorenzo Capelletti auf Verdict durch, der

sich bereits im letzten Jahr mit dem 2. Platz begnügen musste. Der 3. Rang ging an die Deutsche Sandra Hackl auf Alexia vor der Vorjahressiegerin Kirsten Schweiger aus Bayern. Aus Südtiroler Sicht konnte vor allem Katharina Ellecosta (im Bild) überzeugen. Die 19-Jährige vom Reitclub Eisacktal konnte im Laufe des dreitägigen Turnieres insgesamt vier Kategorien, zwei C115- und zwei C120-Springen, für sich entscheiden. Den Abschluss der Reitsporttage bildete das Dressurturnier. Rund 40 Pferde gingen auf der Reitanlage „Wiesenhof“ in den verschiedenen Kategorien an den Start, wobei großartiger Dressursport geboten wurde.
Die höchste Klasse, die Kategorie M100, lag fest in den Händen des Österreichers Heinz Busen. Der Vorarlberger siegte vor Michaela Peters und Melanie Mitterböck. Auch die Südtiroler Dressurreiter konnten durchwegs gute Ergebnisse erzielen.

Ende Mai fand in Rimini ein Trainingslager mit dem Gründer der Kampfsportart Yoseikan Budo statt. Einige Sterzinger Athleten nahmen daran teil und konnten dabei von Meister Hiroo Mochizuki persönlich neue Kombinationen und Finessen erlernen. Dabei wurde auch der 80. Geburtstag des Großmeisters (10. Dan in Karate, 8. Dan in Aikido, 8. Dan in Nihon Jiu Jiutsu, 7. Dan in Iaido, 3. Dan in Judo und Experte im Umgang mit den traditionellen Waffen) gefeiert. Chiara Martorelli, Stefan Rainer und Thomas Schölzhorn schlossen bei diesem Trainingslager die Trainerausbildung im Yoseikan-Cardiotraining ab. Mitte August nehmen Nadine Schölzhorn, Greta Braunhofer und Maria Gallmetzer am Trainingslager des Landeskaders in Cesenatico teil und bereiten sich dort auf die bevorstehende Wettkampfsaison vor.

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SPORT

RAFTING STOCKSPORT

ASV Wiesen steigt in Serie B auf

Vier EM-Medaillen für ASV Sterzing Interview: Barbara Felizetti Sorg

Anfang Juni fand in Lüsen die Italienmeisterschaft im Sommerstockschießen der Serie C auf Asphalt statt, an der sich 13 Mannschaften beteiligten. Als Sieger des Turniers ging der ASC St. Georgen hervor, gefolgt vom ASV Teis und dem ASV Wiesen. Diese drei Mannschaften sowie der EV Lana als Viertplatzierter konnten sich damit den Aufstieg in die Serie B sichern.

AVS Sterzing sichert sich Stubenfernertrophäe

60 Alpinisten sind Anfang Juni über das Schneefeld oberhalb der Magdeburger Hütte in Pflersch aufgestiegen, um an der ersten Ausgabe der Stubenfernertrophäe in memoriam Stefano Mocellini teilzunehmen. Mocellini war im vergangenen Winter bei einem Lawinenunglück ums Leben gekommen. Ausgetragen wurde ein Riesenslalom, der von der CAI-Sektion Sterzing, der Sektion Skialp des ASV Gossensaß sowie Hüttenwirt Hermann Vantsch organisiert wurde. Unter den zahlreichen Teilnehmern, u. a. Mitglieder von CAI und AVS, CNSAS und BRD sowie Freunde des Verunglückten, konnte sich das Team des AVS Sterzing die Siegertrophäe holen. Das Rennen um die Stubenfernertrophäe soll in Zukunft zu einem Fixtermin zu Beginn der Bergsaison werden.

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Gleich vier Medaillen holte das U19-Team des ASV Sterzing bei den diesjährigen R4-Europameisterschaften, die vor kurzem auf der Sava im slowenischen Tacen stattgefunden haben. Mark Mair, Michael Zanella, David Fassnauer und Damiano Casazza gaben sich keine Blöße und holten sowohl im Sprint als auch im Slalom die Silbermedaille; in der Abfahrt gab es Bronze. Obwohl sie im Head-to-head-Bewerb nur den 7. Platz belegten, reichte es am Ende für den 3. Platz in der Gesamtwertung. Bei den Herren erreichte das Team Italien I mit Robert Schifferle (Tigerle ASD), Alexander Zanella und Patrick Agostini (ASV Sterzing) sowie Thomas Waldner (DRD4 Meran) den 5. Platz in der Abfahrt und den 6. Platz im Slalom; im Sprint belegten sie Rang 8, im Head-to-head Rang 13. In der Gesamtwertung kam das Team auf den 8. Platz. Nach ihrer Rückkehr hat der Erker mit Michael Zanella vom ASV Sterzing gesprochen. Erker: Michael, das U19-Team des ASV Sterzing hat in Slowenien gleich vier EM-Medaillen geholt. Habt Ihr mit diesem Erfolg gerechnet? Michael Zanella: (lacht) Nein, dieses Ergebnis haben wir uns auf keinen Fall erwartet. Wir wussten, dass wir gut drauf waren. Medaillenchancen haben wir uns am ehesten im Slalom erwartet. Doch gleich im ersten Bewerb, dem Sprint, ist uns – trotz einiger Unsicherheiten – ein super Lauf gelungen, mit dem wir völlig unerwartet die Silbermedaille holen konnten. Das war natürlich die richtige Motivation für die weiteren Bewerbe. Und auch unser Weltcup-Sieg auf der Salza drei Wochen zuvor war gerade zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Wie habt Ihr Euch auf die EM vorbereitet? Die Vorbereitung verlief relativ intensiv. In den Wintermonaten haben wir in der Etsch auf Flachwasser trainiert, ab Frühjahr haben wir dann auf Wildwasser im Eisack etwa 15 Trainingseinheiten absolviert. Vorwiegend haben wir uns jedoch im Kraftraum vorbereitet, teilweise sogar täglich. An dieser Stelle möchten wir uns vor allem bei unserem Trainer Toni

Agostini vom ASV Sterzing bedanken, der unser Team seit vielen Jahren optimal betreut. Wie seid Ihr mit den Bedingungen vor Ort zurechtgekommen? Der künstliche Kanal, parallel zur Sava angelegt, ist sehr schwierig zu befahren. Sowohl die Strömungen als auch das Wasserniveau wechseln ständig, so dass eine Fahrt sehr ungleichmäßig ist. Im Kanal gewinnt man mit der besten Linienführung, was uns in den Trainings vor den Bewerben nie gelungen ist. Slowenien hatte da natürlich einen großen Heimvorteil, da sie auf dieser Strecke ihre Trainings abhalten – am Ende belegten sie mit einem

Rückstand von zwei Punkten auf unser Team den 4. Platz in der Gesamtwertung. Ein Problem waren aber auch die fehlenden Trainingsmöglichkeiten. Zwei Tage vor der EM waren die Schlüsselstellen nicht befahrbar, am letzten Tag wurde das Training aus Sicherheitsgründen abgebrochen, da die Sava zu viel Wasser führte. Welche Wettkämpfe stehen in nächster Zukunft auf dem Programm? Vom 30. Oktober bis zum 5. November findet die R4-WM in Al Ain in der Nähe von Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) statt, für die wir uns qualifiziert haben. Zudem dürfen wir auch an der R6-EM 2017 teilnehmen. Für dieses Jahr bereiten wir uns jetzt auf die R6-Italienmeisterschaften in Aosta vor, die u. a. auch als Qualifikation für die WM 2017 in Japan dienen. Im nächsten Jahr wechseln wir auf jeden Fall in die U23. Mal sehen, was sie für uns bereithält ...


SPORT

EISHOCKEY

Zwei Schweden für die BroncosJunior Der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan hat mit Fredrik Fahlstedt und Johan Kämpe zwei neue Jugendtrainer aus Schweden verpflichtet. Der 43-jährige Johan Kämpe kann auf eine sehr reiche und vielfältige Erfahrung im Eishockey zurückblicken. In seinem Heimatverein Hofors HC wurde er bereits in seiner Jugend gefragt, ob er nicht eine Kategorie übernehmen könnte, und von da an kam er vom Traineramt nicht mehr los. Zwischen 1993 und 2009 war er in den verschiedensten Jugendkategorien bis hin zur Seniormannschaft seines Heimatvereins tätig, bevor er 2009 zu Falu IF wechselte, wo er zwei Jahre lang die Teams der U18 und der U20 in der jeweils zweithöchsten Spielklasse betreute. 2011 wurde er schließlich Direktor der renommierten Furudals Hockeyskola, einem Eishockey-Internat, das u. a. Stars wie Daniel Alfredsson, Mattias Ekholm, Patric Hörnqvist, Mats Sundin, Mikael Wikstrand oder Henrik Zetterberg hervorgebracht hat. Dort sprang er auch in den letzten Jahren immer wieder als Trainer ein und war nebenher für seinen Heimatverein tätig. Außerdem war er auch für die Organisation der renommierten Camps der Furudals Hockeyskola verantwortlich.

Mit Fredrik Fahlstedt (44), der ebenfalls mehrfach bei diesen Camps mitgearbeitet hat, kommt ein echtes Multitalent ins Wipptal. Selbst aktiv war der Tormann bis 2012, doch schon 2009 begann er

duelle Ausbildung in Athletik und Technik spezialisiert ist. Johan Kämpe nahm sich die Zeit, bereits vor der Vertragsunterzeichnung das Wipptal zu besuchen, um das Umfeld näher ken-

Im Bild (v. l.): Fredrik Fahlstedt und Johan Kämpe

die Trainerausbildung und schlug beim Viertligisten Team Gävle die Management- und Trainerkarriere ein. Er absolvierte sowohl als Torwarttrainer als auch als Mannschaftscoach die Kurse des schwedischen Verbandes bis zum jeweils höchsten Ausbildungsgrad und war von 2011 bis 2015 sowohl als Headcoach diverser Dritt-, Viertund Fünftligisten wie auch als Torwarttrainer für mehrere Teams sowie für die Ausbildungscamps des schwedischen Verbandes tätig. Seit 2011 ist er auch verantwortlicher Leiter des Xcellence Hockeycenter in Gävle, das auf die indivi-

nen zu lernen: „Ich bin begeistert und dankbar für die Möglichkeit, ein Teil des Vereins zu werden. Ich hatte mich informiert und hörte nur Gutes über den Verein, und als ich Anfang April zu Besuch war, wurde ich darin nur bestätigt. Dies ist nach 25 Jahren und über 1.200 Spielen im schwedischen Eishockey der perfekte Schritt für mich als Mensch und auch als Trainer. Die BroncosJunior stehen für Eishockey mit Herz und Seele und für langfristige Entwicklung, die zusammen mit Leidenschaft, harter Arbeit und Respekt für mich die wichtigsten Aspekte sind.“

Fahlstedt schlägt in die selbe Kerbe: „Ich bin sehr froh und kann es kaum erwarten, dass die neue Saison mit den Broncos und den BroncosJunior losgeht. In meiner ersten Woche in Sterzing habe ich mehr inspririerende Jungs gesehen, als ich mir hätte erträumen können. Meine Vision ist es, die Trainings auf und neben dem Eis wie auch die Spiele so weit zu verbessern, um wirklich einer der führenden Jugendvereine in Italien zu sein.“ Der Präsident der Broncos, Simone Bressan, verspricht sich sehr viel von den beiden neuen Trainern: „Johan und Fredrik bringen nicht nur sehr viel fachliches Wissen in einem sehr breiten Themenbereich mit, sondern sind auch unglaublich motiviert. Sie liegen mit unserem Jugendcheftrainer Mitch Pohl exakt auf derselben Wellenlänge, was sehr wichtig ist. Ich denke, wenn sich die Zusammenarbeit so weiterentwickelt, wie sie begonnen hat, dann werden wir trotz knappen Budgets wieder sowohl hohe Qualität als auch Kontinuität im Trainerteam bieten können.“ Zusammen mit Jugend-Headcoach Mitch Pohl und der jungen Tahnee Wild werden die beiden in der Saison 2016/17 das Trainerteam für die Jugend bilden. Stefan Troyer

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SPORT

Neuwahlen beim ASV Freienfeld Bei der Vollversammlung des ASV Freienfeld, die Ende Mai im Vereinshaus von Stilfes stattfand, stellte sich Albert Gasser, seit zehn Jahren Vereinspräsident, mit dem gesamten Ausschuss nicht mehr der Wahl. Zum neuen Präsidenten wurde Christian Wieser gewählt, sein Stellvertreter ist Josef Forcher. Andreas Wild fungiert als Schriftführer, Joachim Wieser als Kassier. Weitere Ausschussmitglieder sind Fabian Feichter, Christian Schölzhorn und Veronika Hochrai-

ner. Gemeinsam wollen sie in den kommenden vier Jahren mit neuen Ideen junge Menschen für den Sport begeistern.

Mit der Neugründung der Sektion „Lauf“ verfügt der ASV Freienfeld – neben Fußball, Rodeln, Eisstock und Tennis – nun über fünf Vereinssektionen.

SPORTKEGELN

Marion Thaler beste Südtiroler WM-Teilnehmerin

Gleich drei Wipptaler nahmen vom 20. bis zum 28. Mai bei der Einzel-WM der Sportkegler teil, die in Novigrad (Kroatien) ausgetragen wurde. Im Tandem Mixed kamen Marion Thaler (Fugger Sterzing) und ihr Bruder Florian (Neumarkt) zum Einsatz. Die beiden Kegler aus Gasteig zwangen in der Startrunde Jasmina Andjelkovic und Uros Jaglicic aus Serbien nach Satzgleichheit im „Sudden Victory“ mit 28:27 in die Knie. Gegen Simone Schneider und Fabian Seitz aus Deutschland waren sie jedoch chancenlos und verloren 0:2. Den Weltmeistertitel holten sich die Rumänen Luminita Victoria Dogaru und Nicolae Lupu, die sich im Finale gegen die Ungarn Anita Safrany und Laszlo Karsai 14:5 im „Sudden Victory“ durchsetzten. Im Einzelbewerb überstanden nur Marion Thaler und Annemarie Innerhofer (Vöran Blecherne) die erste Runde, während Edith Pfattner (Auswahl Ratschings) wie auch Adele Ainhauser (Tirol Mutspitz) ausschied. Sowohl für Thaler als auch für Innerhofer standen jeweils 610 Kegel zu Buche. Während Thaler mehr abräumte (230:226), war Innerhofer beim Spiel in die Vollen ein wenig stärker (384:380).

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In der zweiten Runde zog Marion Thaler den ersten Satz gegen die Rumänin Anna Gyeresi souverän mit 154:115 Kegeln an Land. 39 Kegel Vorsprung sind für den weiteren Verlauf des Duells eigentlich eine Bank – nicht aber, wenn man danach keinen Satz mehr gewinnt. Und genauso erging es der 28-jährigen Gasteigerin. Gyeresi hatte drei Mal ganz knapp die

Nase vorne (162:161, 138:136, 158:151) und löste am Ende trotz deutlich weniger Gesamtholz (573:602) das Achtelfinal-Ticket. Annemarie Innerhofer schied indessen gegen die Ungarin Anita Mehesz aus dem Einzelwettkampf aus (576:592/ 1:3). Bei den Herren zeigte Florian Thaler (Neumarkt) mit 599 Kegeln zwar die beste Einzelleistung der Südtiroler, diese reichte jedoch nicht für die Qualifikation, in der bereits zwei 700er fielen, nämlich durch den Serben Igor Kovacic (704) und den Kroaten Hrvoje Marinovic (700).


LAND- & FORSTWIRTSCHAFT

LAND- & FORSTWIRTSCHAFT STEUERBEFREIUNG FÜR HOBBYIMKER GEFORDERT Der Südtiroler Landtag wird sich mit einem Begehrensantrag zum Thema Hobbyimkerei an das Römische Parlament wenden. Darin wird eine Steuerbefreiung von 7.500 Euro für nicht-professionelle Bienenhalter gefordert. Damit soll ein Anreiz für Hobbyimker geschaffen und ihrer schwindenden Anzahl entgegengewirkt werden. Die Honigbiene ist ein essentieller Bestandteil des Ökosystems. Leider ist die Anzahl der Bienenvölker und Imker auch in Südtirol rückläufig. „Diesem Trend muss unbedingt entgegengewirkt werden“, betont Regionalassessor Sepp Noggler und verweist auf die verheerenden Folgen, die das Ökosystem durch weiteres konstantes Schwinden der Bienen erleiden würde. Er hat zusammen mit Landtagsabge-

ordnetem Albert Wurzer einen Begehrensantrag verfasst und diesen dem Südtiroler Landtag auf seiner jüngsten Sitzung zur Genehmigung vorgelegt. „Imker, die weniger als 50 Bienenstöcke halten, bezeichnen wir als Hobbyimker. Hierzulande sind mit wenigen Ausnahmen alle Imker Hobbyimker. So wie die Bienenzucht selbst im öffentlichen Interesse steht, steht es auch das Bemühen, möglichst viele Menschen zur Bienenzucht anzuregen“, unterstreicht Noggler. Leider komme derzeit das Steuerrecht diesem Ziel nicht entgegen. Denn für Hobbyimker wird der volle Ertrag aus ihrem Direktverkauf ohne Steuerbefreiung zur Berechnung ihrer Einkommenssteuer herangezo-

gen. Somit ist – je nachdem welche Steuerklasse durch ihr Einkommen aus Arbeit und durch den Ertrag aus der Hobbyimkerei erreicht wird, der Honigverkauf von Steuersätzen bis zu 43 Prozent betroffen.

„Es muss unser Ansinnen sein, mehr Menschen für die Imkerei zu gewinnen und so eine Verbreitung der Hobbyimkerei in der Bevölkerung wirksam durchzusetzen.

Dazu brauchen wir im Sinne des Bienenwirtschaftsgesetzes eine entsprechende fördernde steuerrechtliche Behandlung. Die Hobbyimkerei steht ganz klar im Interesse der Allgemeinheit und dieser Gedanke muss auch im Steuerrecht konsequent durchgezogen werden. Die Steuerregelung darf die Bienenzucht nicht erschweren – vielmehr könnte eine Steuerbefreiung einen attraktiven Anreiz schaffen“, so Sepp Noggler. Im Begehrensantrag der beiden Abgeordneten wird deshalb die Steuerbefreiung für alle Hobbyimker gefordert, die neben ihrem Angestelltenverhältnis auch kleinere Erträge aus dem Direktverkauf von Honig beziehen. Angebracht erscheine den Abgeordneten ein Wert von etwa 7.500 Euro.

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LAND- & FORSTWIRTSCHAFT

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QUALITÄT UND BESTER SERVICE

Das Familienunternehmen F. STAUDACHER in Sterzing ist Ihr Spezialist für Kommunal-, Bau-, Land- und Forstmaschinen. Das umfassende Angebot wird abgerundet durch einen Reparaturservice und ein großes Ersatzteillager. SERVICE wird bei uns großgeschrieben, deshalb sind Ersatzteile aller Marken größtenteils innerhalb von 24 Stunden lieferbar. Wir arbeiten mit mehreren Partnern zusammen und bieten u. a. Hof-, Rad- und Teleskoplader der Marke SCHÄFFER-LADER, Rasentraktoren und Traktoren der Marke KUBOTA, Rundballenpressen der Marke MC HALE, Grünlandgeräte wie Mähwerke, Schwader, Kreisler, Sprüher, Pflüge der Marke KVERNELAND-VICON, Zusatzgeräte von ROSENSTEINER, RECK, POSCH und viele weitere mehr. Wir legen großen Wert auf Qualität und bieten auch Reparaturen jeglicher Art, wie etwa Pressen von Hydraulikleitungen, Reifenreparaturen, Revisionen an. Überzeugen Sie sich selbst und holen Sie sich Ihr unverbindliches Angebot. Besuchen oder kontaktieren Sie uns! Unser kompetentes Team berät Sie gerne! F. Staudacher, Fuggerstr. 18, 39049 Sterzing Tel. 0472 766010 – www.staudacher.it – info@staudacher.it

EUREGIO UMWELTPREIS AUSGESCHRIEBEN Den aktiven Umweltschutz fördern soll der Euregio Umweltpreis. Der Startschuss für die achte Auflage ist vor kurzem gefallen, Einsendeschluss ist der 14. Oktober. „Der Euregio-Umweltpreis richtet sich an kreative und mutige Menschen, die neue Wege des Umweltschutzes beschreiten und selbst einen Beitrag leisten möchten“, lädt Umweltlandesrat Richard Theiner zu einer regen Teilnahme am 8. Euregio Umweltpreis ein. „Unser Auftrag ist es, die Lebensqualität auch für die kommenden Generationen zu halten. Denn wir haben nur diesen einen Planeten, dieses eine Land, in dem wir leben, und damit müssen wir weitsichtiger und nachhaltiger umgehen.“ Der Euregio Umweltpreis ist ein Wettbewerb zum nachhaltigen Umweltschutz, der länderübergreifend – in Südtirol, Tirol und dem Trentino – ausgeschrieben wird. Das Ziel dieses Wettbewerbes ist es, Unternehmen und Privaten die Möglichkeit zu bieten,

ihre Umweltideen bzw. -projekte der Öffentlichkeit vorzustellen und bekannt zu machen. Der Umweltpreis wird in zwei Kategorien ausgeschrieben: für „Projekte und Ideen“ und „Maßnahmen und Aktivitäten“. Teilnahmeberechtigt sind Privatpersonen und juristische Personen (Unternehmen, Gemeinden, Ver-

eine, Institutionen, Schulen ...) mit Wohnsitz bzw. Rechtssitz in Südtirol, Tirol und dem Trentino. Einsendeschluss ist der 14. Oktober 2016. Zusätzlich wird im Rahmen des Euregio Umweltpreises der „Energiepreis Südtirol“ für die beste Idee in Südtirol zum Thema Energieeffizienz und/oder Produktion von Energie aus regenerativen Quellen vergeben. Nähere Informationen unter www.transkom.it.

„Schwedenreiter“ in Pontigl von Erker-Leser Walter Reindl 84

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NATURA 2000: UMWANDLUNG IN „BESONDERE SCHUTZGEBIETE“ GENEHMIGT Gemäß Flora-Fauna-HabitatRichtlinie der EU vom Mai 1992 müssen die Mitgliedsstaaten für den Schutz von Arten und Lebensräumen von gemeinschaftlicher Bedeutung Natura-2000-Schutzgebiete ausweisen. In Südtirol wurden zwischen 2003 und 2008 40 solcher Gebiete ausgewiesen, insgesamt handelt es sich um rund 150.000 Hektar, das entspricht in etwa 20 Prozent der Landesfläche. Laut FFH-Richtlinie sind diese „Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung“ innerhalb von sechs Jahren nach Ausweisung in so genannte „Besondere Schutzgebiete“ umzuwandeln. „Erst mit diesem Verfahrensschritt ist der Natura-2000-Iter

die Landesregierung die Umwandlung von 35 „Gebieten gemeinschaftlicher Bedeutung“ in „Besondere Schutzgebiete“ definitiv genehmigt, darunter das Hühnerspielgebiet im Wipptal (im Bild). Was hingegen die Umwandlung der fünf Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung in Besondere Schutzgebiete innerhalb des Nationalparks Stilfserjoch betrifft, ist noch bis Ende 2016 Zeit. Die formelle Umwandlung sei eine Verpflichtung gegenüber der EU, aber nicht nur. „Sie ist auch die Voraussetzung dafür, dass Fördermaßnahmen der EU ausgezahlt werden können. Jährlich werden dadurch rund 1,3 Millionen Euro an Landschaftspflegeprämien und Natura-2000-Aufwertungsmaßnahmen sichergestellt, die in enger

vollständig abgeschlossen“, erklärt Landesrat Richard Theiner. Weil für die meisten Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung in Italien diese Frist bereits weit überschritten war, hat die Europäische Kommission 2015 gegen den Staat ein Vertragsverletzungsverfahren eröffnet. „Aus diesem Grund hat das zuständige Ministerium die Regionen und Autonomen Provinzen verpflichtet, die erforderliche formelle Umwandlung innerhalb Juni 2016 durchzuführen, um eine Verurteilung mit den entsprechenden Konsequenzen zu vermeiden“, so der Landesrat. Südtirol ist dieser Verpflichtung nun nachgekommen: Im Juni hat

Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern geplant und durchgeführt werden“, so Theiner. Insgesamt sind für den Sechs-Jahres-Zeitraum des Ländlichen Entwicklungsplans 2014 – 2020 rund acht Millionen Euro an Fördermaßnahmen genehmigt. Diese dienen auch als Grundlage zur Ermittlung des Finanzbedarfes für die nächste Programmperiode des Ländlichen Entwicklungsplans (also nach 2020). Theiner erinnert auch daran, dass dieses Verfahren die vergangenen sechs Monate in Anspruch genommen hat: Im Jänner waren die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden über die genau-

en Inhalte und die Vorgangsweise der Umwandlung in Besondere Schutzgebiete informiert worden. „Die Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung umfassten bereits die Grenzen des Schutzgebietes sowie die Lebensräume und Arten, deretwegen das Gebiet als Natura-2000-Gebiet anerkannt wurde“, erklärt Joachim Mulser vom Landesamt für Landschaftsökologie, Koordinator für Natura 2000. Durch die Umwandlung in Besondere Schutzgebiete wurden diese darüber hinaus um spezifische Entwicklungs- und Erhaltungsmaßnahmen ergänzt. Vorschläge für diese Maßnahmen waren von den Fachämtern der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung ausgearbeitet worden. „Diese Maßnahmen sind jedoch nicht neu, sondern entsprechen im Falle der Naturparks jenen der genehmigten Managementpläne bzw. im Falle der Biotope jenen der Unterschutzstellungsdekrete der Biotope“, so Mulser. Sämtliche Maßnahmen für die einzelnen Gebiete wurden in einem Datenbogen angeführt. Das Verfahren sah dann vor, dass die Unterlagen den Gemeinden zugestellt wurden und 30 Tage für die Öffentlichkeit einsehbar waren. Die Gemeinden hatten daraufhin weitere 60 Tage Zeit, Stellung zum Entwurf der Datenbögen und zu den eingegangenen Bemerkungen in Form eines Ratsbeschlusses zu nehmen. Innerhalb dieser Frist haben sich 25 Gemeindeverwaltungen geäußert. Abschließend erteilte die Landeskommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung ein positives Gutachten und schlug anhand der eingegangenen Bemerkungen geringfügige Änderungen der Datenbögen vor. Diese Vorschläge hat sich Landesregierung zu eigen gemacht und die Umwandlung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung in Besondere Schutzgebiete nun definitiv beschlossen. Erker 07 I 16

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LAND- & FORSTWIRTSCHAFT

FORSCHUNG FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT: THEORIE UND PRAXIS BEFRUCHTEN SICH Das Ausmaß einer Rodung mit Hilfe von Drohnen erkennen, die Festigkeit von Äpfeln mit Lichttechnologie prüfen, eine Blackbox im Traktorcockpit: Das sind einige der innovativen Methoden, welche die Forscher von EURAC, unibz und Laimburg erproben, um schließlich ein Monitoringsystem für die gesamte Produktionskette zu entwickeln. Bei einem Workshop wurden unlängst bisherige Ergebnisse vorgestellt. Das Monitoring der Südtiroler Landwirtschaft, an der die drei Forschungseinrichtungen seit 2014 gemeinsam mit lokalen Unternehmen arbeiten, soll alle Ebenen umfassen und die verschiedensten Technologien und Methoden einsetzen: Luftaufnahmen und Laboranalysen, Satellitendaten und Messungen vor Ort, Bodensenso-

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ren und nichtinvasive Qualitätsanalysen. Ein weiteres zentrales Element des Großprojekts „Monalisa“ ist der Austausch von Daten, aber auch von Know-how und Erfahrung. Zu eben diesem Zweck trafen sich die beteiligten Forscher der EURAC, der Freien Universität Bozen und des Landwirtschaftlichen Versuchszentrums Laimburg unlängst mit Vertretern landwirtschaftlicher Betriebe, Unternehmern sowie Fachleuten der Landesverwaltung zu einem Workshop, bei dem sie einige Ergebnisse ihrer Studien präsentierten. Die Experten der Laimburg legten dar, was Versuche zum Einsatz von Licht bei der Qualitätskontrolle von Äpfeln ergaben. Untersucht wurde, mit welchen Systemen die Genussqualität und der Gesundheitswert der größten Zahl an Früchten bei vertretbaren Kosten kontrolliert

werden können. Die Forscher der EURAC gingen bei dem Workshop vor allem auf die Arbeit mit Drohnen ein. Beim Überfliegen eines Waldes kann eine

eine Blackbox für Traktoren, die automatisch jede Handlung des Landwirts registriert. So ist exakt zu kontrollieren, wie viel von welchem Produkt wann verwendet

Drohne Hunderte von Aufnahmen machen, aus denen sich eine dreidimensionale Darstellung in höchster Auflösung herstellen lässt. So ist es zum Beispiel möglich, das Ausmaß einer Rodung oder von Hagelschäden zu berechnen. Automatische landwirtschaftliche Betriebsbücher stellten die Forscher der Universität Bozen den Landwirten vor: Entwickelt wird

wird und was es kostet. Einig waren sich alle Forscher in der positiven Bewertung des Austauschs, der klar gemacht habe, welche Aspekte der Untersuchungen bis zum Abschluss des Projekts Ende 2016 noch vertieft werden müssen; auch Pläne für eine darüber hinausgehende Zusammenarbeit der Partner wurden gemacht.


DEN SOMMER GENIESSEN

DEN SOMMER GENIESSEN TIPPS FÜR DAS PERFEKTE PICKNICK Besonders bei heißen Außentemperaturen ist eine Kühltasche sehr empfehlenswert, da die Lebensmittel gerade bei einem längeren Ausflug nicht so schnell verderben. Denken Sie daran, die Kühl-Akkus bereits am Vorabend in die Kühltruhe zu legen. Ideal für ein Picknick sind Lebensmittel, die ihre eigene „Verpackung“ bereits mitbringen – Äpfel, Bananen, gekochte Eier oder Melonen zum Beispiel haben ihre eigene Schale und schützen sich selbst während des Trans-

ports. Ansonsten sind Käsehäppchen, Fleischbällchen, Kuchenstücke oder Kekse vorteilhaft, da man diese Leckereien ohne Besteck essen kann. Portionieren Sie die Lebensmittel schon zu Hause, damit diese nicht erst noch in der Natur geschnitten werden müssen. Verzichten Sie beim Picknick am besten auf alles, was matscht, schmilzt oder tropft, da sol-

che Nahrungsmittel schnell unappetitlich werden können. Teller und Gläser aus Plastik sind für ein Picknick die beste Wahl, da diese leicht sind und während des Transports nicht kaputt gehen können. Packen Sie eine wasserdichte Unterlage ein, da auch bei schönem Wetter Böden oft feucht sein können.

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DEN SOMMER GENIESSEN

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BERG & BLUME Auch diesen Sommer dreht sich in Gossensaß, Pflersch und Brenner alles um die Themen Berge, Blumen, Kräuter und viel Natur. Am 17. Juli beginnt das Festival „Berg & Blume“ mit der Kräuterexpo auf dem Festplatz in Gossensaß. Die Expo bietet für jeden etwas, vom Handwerker bis zum Gemüsebauern sind alle vertreten. Für das leibliche Wohl passend zum Thema Kräuter und Blumen sorgen die Bäuerinnen von Gossensaß und Pflersch. Musikalische Unterhaltung bietet ab 11.00 Uhr die Musikkapelle Stilfes. Vom 16. bis zum 24. Juli stehen verschiedene Wanderungen, Vorträge und Degustationen auf dem Programm: - Musik und Kräutergerichte in der Bar Buffet Gossensaß - Kulinarische Reise durch Alpen und Orient mit Burkhard Bacher - Vortrag „Bergwelt der Gemeinde Brenner im Zeitraffer“ mit Hubert Eisendle - Buchvorstellung „3.097 m – Tribulaun“ von Gianfranco Cera mit Hubert Eisendle - Vortrag: Wilde, grüne Smoothies – stärkende Mixgetränke aus Kräutern und Früchten mit Christiane - Erlebnis-Vortrag: Rosen für die Schönheit mit Jutta Tappeiner - Galadinner in der Edelweißhütte Ladurns und vieles mehr … Am 24. Juli endet das Festival mit dem großen Kräuterfest in Ladurns und Allriss. Um 10.00 Uhr findet wieder die Pfeifer-Huisele-Sagenwanderung zum magischen Kräutergarten „Pflück Dir deinen Zaubertrunk“ statt. Weitere Infos und Anmeldung unter www.gossensass.org oder 0472 632372.

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YOUNG & MUSEUM Freier Eintritt mit abo+ in rund 60 Museen

Aktivitäten, die sich an Jugendliche richten, informativ sind, einen neuen Blickwinkel auf die ausgestellten Objekte zeigen oder einfach Erlebnischarakter haben – dies haben die Museen Südtirols auch im heurigen Sommer wieder auf dem Programm. Und für alle Jugendlichen, die einen Südtirol Pass abo+ haben, ist dies kostenlos. „Jugendliche sollen die Museen als lebendige Treffpunkte und Orte des Austausches erleben und zugleich lernen, dass es selbstverständlich ist, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen“, so Landesrat Florian Mussner. Ob Konzerte, Kabaretts, Ausstellungen, Filmabende oder Buchv o r s t e l l u n g e n , © Alexander Filz Workshops und Gespräche mit Kunstschaffenden, Verkostungen, Handwerksvorführungen oder nächtliche Führungen: Jugendliche werden auch in diesem Sommer in den vielen Museen, Sammlungen und Ausstellungsorten Südtirols Veranstaltungen für ihren Geschmack finden. Und um es diesem Zielpublikum noch etwas leichter zu machen, den Weg ins Museum zu finden, wird heuer die Aktion „Sommerferien und freier Eintritt mit abo+“ wiederholt. Es handelt sich dabei um eine Initiative der Landesabteilung Museen in Zusammenarbeit mit der Landesabteilung Mobilität, die es allen Jugendlichen in Besitz eines abo+ ermöglicht, während der Sommerferien 57 Museen kostenlos zu besuchen. Die meisten davon sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Ins Leben

gerufen wurde dieses Angebot im Themenjahr 2015 „Young & Museum“, das ganz im Zeichen der Jugendlichen stand. Heuer läuft die Aktion vom 17. Juni bis zum 4. September. Alle Museen, die an der Aktion teilnehmen, sind auf der Landkarte der eigens herausgegebenen Faltbroschüre ersichtlich. Diese liegt in den beteiligten Museen sowie in vielen öffentlichen Lokalen auf und kann auch auf dem Museumsportal heruntergeladen werden. Darauf ist auch ange-

geben, wie man die Museen mit öffentlichen Verkehrsmitteln am schnellsten erreicht. An der Museumskasse muss schließlich nur mehr der abo+-Ausweis gezeigt werden. Das abo+ ist ein persönlicher Fahrschein, mit dem Schüler sowie Studierende alle öffentlichen Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Südtirol benützen können. Anspruch darauf haben Kinder ab sechs Jahren sowie Jugendliche, die im Jahr der Gesuchstellung das 27. Lebensjahr nicht vollenden. Alle Informationen zum abo+ sowie zu den Ausstellungen und Veranstaltungen, welche die Museen für junge Leute organisieren, gibt es auf der Internetplattform Young Museum des Museumsportals unter www.museen-suedtirol. it/youngmuseum.


DEN SOMMER GENIESSEN PR

SÜSSLICHES FRUCHTDESTILLAT HAT KULTCHARAKTER CARINA®, die deliziöse Kultspirituose von der Privatbrennerei Unterthurner aus Marling, steht für lieblich eleganten Trinkgenuss.

Bereits vor über sechzig Jahren hat im Hause Unterthurner Carina erstmals eine wichtige Rolle gespielt. An einem lauen Sommerabend in den späten 1940er Jahren begegnete der Firmengründer Ignaz Unterthurner auf einem Meraner Musikkonzert einer bildhübschen jungen Frau namens Carina. Es war so etwas wie „Liebe auf den ersten

Blick“ und beiden stand ein vergnügter Sommer bevor. Das Schicksal wollte es, dass ihre abenteuerliche, fröhliche Zeit, die sie zusammen im schönen Meraner Land verbrachten, nach ein paar Monaten allmählich zu Ende ging. Im Herzen jedoch trug Ignaz Unterthurner, leidenschaftlicher Schnapsbrenner wie Musiker gleichermaßen, die bezaubernde Brünette weiterhin mit sich. Viele Jahre danach erwähnte er bei Erzählungen aus seinem Leben, mit einem Lächeln im Gesicht, hin und wieder den Namen Carina. „Für uns ein guter Grund, nach über einem halben Jahrhundert eine liebliche edle Spirituose mit Kultcharakter nach Carina zu benennen”, so Stephan Unterthurner, Junior und Geschäftsführer des Hauses. CARINA Erdbeere: Süße, aromatische Erdbeeren verleihen dieser feinen, lieblichen Kultspirituose typische Fruchtnoten. Passend als zarter Abschluss nach dem Dessert. CARINA Pfirsich: Genussvoll süßlich-fruchti-

ge Kultspirituose mit lieblicher Note des reifen Pfirsichs. Eignet sich neben dem puren Genuss bestens zu hellen Fleischgerichten sowie Fischspeisen.

Süße, reife Früchte aus sonnigen Gärten – erlesene Rohstoffe, aus denen bei Unterthurner in Marling seit drei Generationen exzellente Destillate gebrannt werden

CARINA Birne: Ihr lieblicher Duft nach reifen Williams-Birnen begeistert. Frisch, fruchtig, mit der Leichtigkeit des südlichen Sommers. Begleiter zu Käse und exzellenter Finalist. Ein guter Tipp: CARINA® verfeinert raffinierte Mixgetränke, zum Beispiel kombiniert mit Prosecco oder Ginger Ale.

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DEN SOMMER GENIESSEN PR

20 JAHRE STERZINGER LATERNENPARTYS Die Sterzinger Laternenparty wechselt die Vorwahl. Seit nunmehr 20 Jahren wird im historischen Zentrum Sterzings im Schein der Laternen gefeiert. Heuer begeistern die Straßenfeste am Wochenende vom 23./ 24. Juli und jeden Mittwoch vom 27. Juli bis zum 24. August – und das bei jeder Witterung. Die Sterzinger Fußgängerzone eignet sich wie kaum eine andere für diese gesellige Veranstaltung. Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr. Am Sonntag, den 24. Juli findet von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr ein Frühschoppen statt.

Rund 20 Gastbetriebe präsentieren wieder kulinarische Leckerbissen für jeden Geschmack, von Fisch in allen Variationen und italienischen Spezialitäten bis hin zu Südtiroler Gerichten und Getränken. Musikgruppen diverser Stilrichtungen bzw. Musikkapellen konzertieren in der Innenstadt, Volkstanzgruppen bieten schwungvolle Tänze dar und auch Straßenkünstler bereichern die Abende. Für Spiel und Spaß für die Kleinsten sorgt der örtliche VKE. Die Jubiläumsausgabe 2016 steht unter dem Leitmotiv „Dirndl & Lederhose“. Zudem gibt es an jedem Sommerabend verschiedene Besonderheiten. Am 27. Juli stellen die Gastbetriebe das „Sterzinger Joghurt“ in den Mittelpunkt. An den Festen im Juli gibt es zudem im Rahmen der alljährlichen Joghurttage ab 20.00 Uhr auf dem Stadtplatz Verkostungen diverser Joghurtsorten. Beim „Bauernabend“ am 3. August bieten lokale Bauernorganisationen ihre Produkte feil; in den Gastbetrieben werden typische Südtiroler Bauernschmankerln kredenzt. Am 10. August dreht sich entlang der Alt- und Neustadt – in Zusammenarbeit mit der Spezialbierbrauerei „Forst“ – alles um das Thema „Bier“. Am 27. Juli sowie am 10. und 24. August gibt es einen Flohmarkt. Handwerker zeigen an verschiedenen Abenden in der Altstadt ihr Können. Anlässlich des Jubiläums gibt es einen Festwein der Kellerei Kaltern, der nicht nur in allen teilnehmenden Betrieben, sondern auch als Erinnerungsgeschenk angeboten wird. Als weiteres Highlight wird der Zwölferturm an den Sommerabenden mit einer Überraschungs-Lichtshow besonders in Szene gesetzt. Eröffnet werden die Feste traditionell von den „Nachtwächtern“ mit ihren Trommeln. Wie jedes Jahr wird die romantische Stadtbeleuchtung, die normalerweise nur in der Weihnachtszeit eingeschaltet wird, die Innenstadt erhellen. Die teilnehmenden Gastbetriebe, die Sponsoren und der Tourismusverein wünschen gute Unterhaltung und viel Spaß bei den Laternenpartys 2016!

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WER HAT DIE SCHÖNSTEN BLUMEN? Auch in diesem Sommer veranstaltet der Tourismusverein Sterzing wieder einen Blumenwettbewerb, und zwar in der Gemeinde Pfitsch. Dabei macht eine unabhängige Jury im Sommer zwei Ausflüge ins Pfitschtal und sucht nach den schönsten Fenster- und Gartenblumen bzw. der schönsten Blumendeko an Haus und Hof. Im

Herbst werden die Sieger in insge-

samt drei Kategorien bekanntgegeben und prämiert.

STERZING, DIE „STADT DES JOGHURTS“ Es ist wieder soweit: Vom 10. Juli bis zum 7. August wird Sterzing wieder zur „Joghurtstadt“ und

überrascht mit einem umfangreichen Rahmenprogramm. Ein Höhepunkt der 18. Joghurttage ist erneut das Familien-Joghurtfest im Wiesner Gemeindepark am 10. Juli. Führungen durch den Milchhof für die ganze Familie, Erlebnistage auf dem Bauernhof, Kinder-

kräuterwanderungen, Einblick in die traditionelle Herstellung und Verkostung von Almkäse und viele weitere Abenteuer sind geplant. Spannung ist garantiert beim 1. Sprechensteinlauf um die begehrte Joghurt-Trophäe am 31. Juli. Natürlich wird auch kulinarisch wieder einiges geboten: Vom Frühstück bis zum Abendessen kredenzen viele Wipptaler Gastbetriebe besonders fantasievolle Joghurtkreationen. Mittwochs können während der Joghurtwochen bei der Laternenparty wieder verschiedene Joghurtsorten verkostet werden.

FREITAG IST WANDERTAG Wie bereits in den vergangenen Jahren organisiert der Seniorengemeinderat von Sterzing auch in diesem Sommer jeden Freitag bis Ende September eine gemütliche Wanderung für Jung und Alt. Treffpunkt ist immer um 16.00 Uhr beim Stadttheater Sterzing. Die Wanderung dauert etwa eine Stunde. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. „Jeder Interessierte kann teilnehmen und

mit uns einen geselligen Wandernachmittag verbringen“, so Ruth

Achammer Jäger, Präsidentin des Seniorengemeinderates Sterzing.


TOURENTIPP

WIPPMEDIA

DIE HOHE FERSE (2.669 m) Einsame, aber landschaftlich sehr interessante Rundwanderung Diese Tour ist lang, teilweise steil und schweißtreibend, im Gipfelbereich abschüssig. Trittsicherheit und Bergerfahrung sind notwendig. Die Bergtour beginnt bei der Marienkapelle in Flading. Auf dem Steig Nr. 30 geht es – an

der Ruine des Geburtshauses von Hexenmeister Pfeifer Huisele vorbei – auf breitem Weg durch lockeren Bergwald zu einer Weggabelung. Rechts haltend auf dem Weg Nr. 30 geht es über den Bach und durch die bewaldete, felsdurchsetzte Steilstufe hinauf zum weiten Boden der Klammalm. Bei einer Weggabelung quert man einen Gebirgsbach und folgt dem Hinweis Gleckalm-Staudenbergjöchl Nr. 30. Man steigt nun im freien Gelände in schön angelegten Serpentinen, mit erfrischender Querung eines Wasserfalles, hinauf zu einer Senke mit der Hütte der Gleckalm auf 2.264 m. Die Almhütte lässt man rechts liegen,

hält sich danach wieder rechts und steigt auf Steig Nr. 26 hinauf zum Grat und auf diesem ostwärts unschwierig, aber etwas ausgesetzt zum Gipfel der Hohen Ferse (2.669 m). Bei guter Fernsicht hat man tolle Tiefblicke ins Ratschings- und Ridnauntal und in den Sterzinger Talkessel. Auch der Blick in die vergletscherten Stubaier und Zillertaler Alpen, auf die Tribulaune, die Ratschinger und die Sarntaler Berge entschädigen für die zurückgelegten 1.200 Höhenmeter. Für den Abstieg kann man bis zur Klammalm (bewirtschaftet) den Aufstiegsweg nehmen und danach den Weg Nr. 12 nach Flading. Der Abstieg kann auch als Rundtour erfolgen (keine Einkehrmöglichkeit). Vom Gipfel steigt man ostwärts, anfangs sehr steil und abschüssig, auf Steig Nr. 26 zum Ratschinger Kreuz (2.359 m) ab. Dort beginnt rechts vom Kreuz das wenig begangene, aber gut markierte Steiglein Nr. 14b, das über blühende Almwiesen in die Talsohle zum Plattnerhof hinunterführt. Mit Eintritt in den Wald wird der Steig im letzten Abschnitt allerdings steil und steinig. Auf dem Ratschinger Talweg geht es zurück zum Parkplatz in Flading. Entlang des Ratschinger Talweges kann man auf dem mehrere hundert Meter langen „Barfußweg“ mit dauernd wechselndem Belag (Kieselsteine, Sand, Hackschnitzel, Holzscheiben, Fichtenzapfen, Wasser ...) seinen müden Füßen auch noch etwas Gutes tun.

Andreas Rainer, AVS Ratschings

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DEN SOMMER GENIESSEN

BELLO UND MIZZI AUF URLAUB Urlaubstipps vom Südtiroler Tierfreundeverein Das, worauf sich Frauchen und Herrchen ein Jahr lang freuen, würden ihre Haustiere am liebsten überspringen: die Urlaubsreise. Denn wie auch immer sie diese Wochen verbringen, ob als Mitreisende oder als Daheimgebliebene – Reisezeit ist für die Tiere Stresszeit. Am besten geht es Bello und Mizzi, wenn sie in ihrer eigenen Wohnung bleiben dürfen und dort von bekannten Menschen versorgt werden. Bei Mizzi reichen ein paar Streicheleinheiten am Tag, Bello braucht jemanden, der bei ihm einzieht. Doch diesen Luxus erleben wenige Tiere. Meist müssen die Daheimgebliebenen übersiedeln – zu Bekannten und Verwandten oder in eine Tierpension. Und so lieb man dort auch zu ihnen ist, das Heimweh nach der Menschenfamilie bedeutet Stress. Einige Tipps vom Südtiroler Tierfreundeverein. TIERPENSION UND TIERSITTER MIT BEDACHT AUSWÄHLEN Der Klassiker in Sachen Tierbetreuung ist die Tierpension. Wichtig hierbei ist, dass das Tier nicht ein-

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fach 24 Stunden am Tag in einen Zwinger gesperrt wird. Auch empfiehlt sich vor dem Buchen eine Besichtigung der Pension (wenn möglich mit Tier), um sich zu vergewissern, dass beheizte, belüftete und beleuchtete Schlaf- und Wohnboxen oder -zimmer vorhanden sind. Hunde brauchen große Freilaufgehege, Spielplätze und Kommunikationszentren, Katzen benötigen u. a. Schlafhöhlen, erhöhte Sitzgelegenheiten und Kratzbäume. Auch kann man bei bereits anwesenden Tieren erkennen, ob diese zufrieden sind. Da gute Pensionen jedoch früh ausgebucht sind, sollten Sie zeitig aktiv werden. Private Tiersitter können dem Tier die Zeit ohne Herrchen ebenfalls erleichtern, allerdings sollten beide schon länger miteinander vertraut sein. STRESSFAKTOR REISE Noch stressiger allerdings kann das Mitreisen sein, erst recht, wenn Bello und Mizzi die Reise im Gepäcksraum eines Fliegers verbringen müssen. Für Tiere, die nicht von klein auf daran gewöhnt wurden, ist diese Reiseform eine Tortur. Dasselbe gilt für lange Fahrten

mit der Bahn oder mit dem Auto. Die Enge von Kofferräumen oder Boxen bei Hitze und Stau bringen die Tiere an die Grenzen der Belastbarkeit. Ist die Reise überstanden, braucht Mizzi eine lange Eingewöhnungszeit. Im Unterschied zum Hund hängt die Katze mehr an ihrem Zuhause als am Menschen, weshalb sie ständige Ortswechsel hasst und vielleicht auch versucht, auf eigene Faust wieder heim zu kommen. Hunde hingegen machen (fast) alles mit, Hauptsache, Herrchen und Frauchen sind in der Nähe. Damit das Tier keinen Schaden nimmt, sollten langwierige Touren vermieden werden. Falls der Hund an den Strand darf, ist größte Vorsicht geboten: Auch Vierbeiner können einen Sonnenbrand bekommen, vor allem an Ohren, Bauch und Nase! Nicht zu vergessen: viel frisches Wasser und eine Mittagssiesta. EINREISEBESTIMMUNGEN BEACHTEN Für Halter von Hunden und Katzen ist seit 2004 der EU-Heimtier-Ausweis Pflicht. Dieser ersetzt das früher erforderliche amtstierärztliche

Zeugnis. Der EU-Heimtier-Pass soll sicherstellen, dass das Tier gegen Tollwut geimpft ist und zur Identifikation einen Mikrochip unter der Haut trägt. Das Dokument gilt außerdem in Nicht-EU-Staaten wie der Schweiz, Andorra, Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino und dem Vatikan. Für die USA wird eine Bescheinigung benötigt, dass das Tier keine auf Menschen übertragbaren Krankheiten hat und mindestens 30 Tage vor Reiseantritt gegen Tollwut geimpft wurde. Infos zu Einreisebestimmungen erteilt die jeweilige Botschaft.


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AUTO FÜR DEN URLAUB REISEFIT MACHEN Ist der Urlaub geplant, gilt es, das Auto für die Fahrt vorzubereiten. Darauf weist das Kraftfahrzeugamt im Ressort für Mobilität hin und gibt Tipps. Unter den verschiedenen Prüfpunkten für die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges, von denen viele in regelmäßigen Abständen vom Fachmann kontrolliert werden müssen, gibt es auch einige Routinekontrollen, die Fahrzeuglenker selbst vornehmen können. Diese Kontrollen sollten laut Bedienungshandbuch des Fahrzeuges regelmäßig gemacht werden. Dazu zählen die Funktionsprüfung der Beleuchtungs- und Signaleinrichtungen, die Kontrolle der Profiltiefe der Reifen und deren Verschleißbild. „Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt bei Kraftfahrzeugen bei 1,6 Millimetern, doch sollte die Profiltiefe für eine gute Haftung auch auf nasser Fahrbahn mehr betragen – ein unterschiedlicher Abrieb der Reifen weist auf die Notwendigkeit einer Spureinstellung hin“, erklärt Markus Kolhaupt vom Kraftfahrzeugamt des Landes. Auch der Luftdruck der Reifen ist

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vor Antritt einer jeden größeren Fahrt zu kontrollieren und eventuell auch an die Beladung anzupassen. „Dabei kann man sich an den Herstellervorgaben orientieren – auch das Ersatzrad sollte man dabei nicht vergessen bzw. das Ablaufdatum von Pannensprays sollte kontrolliert werden“, so Kolhaupt. Ein großer Teil der Reifenpannen ist auf einen falschen Luftdruck zurückzuführen und kann durch eine regelmäßige Selbstkontrolle vermieden werden. Zu wenig Luftdruck steigert den Verbrauch, zu viel Luftdruck senkt die Haftung auf der Fahrbahn; auch wird durch einen falschen Luftdruck der Reifenverschleiß beschleunigt. Neuere Fahrzeuge verfügen über eine automatische Reifendruckkontrolle; dabei weist eine Kontrollleuchte in der Anzeigetafel auf einen falschen Luftdruck und eine notwendige Anpassung hin. Die Füllstandkontrolle der Flüssigkeiten gehört ebenso zu den Routinekontrollen: Motoröl, Bremsflüssigkeit, Kühlflüssigkeit und Scheibenreinigungsmittel sollten auf-

gefüllt sein. Es wird geraten, einen Liter Motoröl der richtigen Spezifikationen laut Herstellervorgaben mit an Bord zu haben. Wenn die Scheibenwischer Schlieren ziehen, sind die Wischerblätter zu erneuern. Für eine gute Sicht auch bei

Nacht sollten die Scheiben auch innen gereinigt werden. Außerdem dürfen Warnwesten, Verbandskasten (steriles, nicht abgelaufenes Material) und Warndreieck nicht fehlen und sollten gut zugänglich sein. Für Fahrten in das Ausland wird empfohlen, die Grüne Versicherungskarte mitzuführen. Zudem kommt es auf die richtige Beladung des Fahrzeugs an: Prin-

zipiell sollte nicht mehr Gepäck als notwendig mitgeführt werden. Das Auto sollte so beladen werden, dass das mitgeführte Gepäck bei einer Vollbremsung nicht zum gefährlichen Geschoss werden kann. Das Kraftfahrzeugamt rät, schweres Gepäck nach unten, leichtes nach oben und das Ganze zudem mit einem Gepäcknetz zu sichern sowie keine Koffer auf die Sitze zu legen. Für Gepäckträger, Fahrradträger auf dem Fahrzeugdach oder am Heck und für Dachboxen gilt: Eine sichere Verankerung ist notwendig, die vorgeschriebene Maximalbeladungen für die Trägersysteme sowie für das Fahrzeug insgesamt dürfen nicht überschritten werden und eine vorsichtige Fahrweise muss geübt werden. Die Fahrzeughöhe kann sich gegebenenfalls ändern (Vorsicht bei Einfahrt in Parkgaragen!), die Scheinwerfereinstellung (Leuchtweite) ist an die Beladung anzupassen. Die Verantwortung für die Ladungssicherung liegt schließlich beim Lenker des Fahrzeuges.


EUREGIO-ALPEN-RADTOUR 2016 ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN

© EVTZ/ Seehauser

Vier Länder, 500 Kilometer, landschaftliche und kulturelle Leckerbissen sowie – trotz wechselhaftem Wetter – 200 Radbegeisterte: Das war die Alpen-Radtour.

Diese hat am 5. Juni in Riva del Garda ihren Abschluss gefunden. Rund 200 Radamateure konnten auf über 500 Kilometern in sieben Tagesetappen vom Chiemsee in Bayern bis zum Gardasee im Trentino die landschaftlichen Schönheiten und die Vielfalt der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht mit dem Rad erleben. Die Alpen-Radtour war am 29. Mai in Seebruck am Chiemsee in Bayern gestartet und wurde am 2.

Juni auf dem Brenner willkommen geheißen. Am 5. Juni fand sie in Riva del Garda ihren krönenden Abschluss. Nach der Schlussetappe über 60 Kilometer von Trient nach Riva gab es für die Radfahrer im festlichen Rahmen des „Giardino della Rocca“ einen abschließenden Aperitif mit regionalen Produkten, bevor am Abend ein Live-Konzert mit Radio 80 und Musiker-Legende Umberto Tozzi auf dem Programm stand. Die Alpen-Radtour 2016 wurde vom ORF und Bayerischen Rundfunk organisiert und stand unter der Schirmherrschaft der Europaregion. Sie richtete sich in erster Linie an Radamateure mit dem Ziel, ihnen die Vielfalt der alpinen Regionen mit ihren landschaftlichen, kulturellen, kulinarischen und wirtschaftlichen Besonderheiten näher zu bringen. ORF und Bayerischer Rundfunk haben die Alpen-Radtour begleitet und werden dem Event auf ihren TV- und Radiokanälen am 9. Juli um 20.15 Uhr eine 90-minütige Reportage widmen.

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MIT IDEALTOURS DIREKT AB INNSBRUCK AN DIE SCHÖNSTEN MITTELMEERSTRÄNDE URLAUB AB DER ERSTEN MINUTE Zeit spielt vor allem an den kostbaren Urlaubstagen eine wesentliche Rolle, An- und Abreise sollten möglichst wenig davon in Anspruch nehmen – da ist der Start ab dem Flughafen Innsbruck ideal! Mit den Idealtours-Urlaubsflügen erreichen Sie Sehnsuchtsziele am Mittelmeer in Griechenland, Spanien und an der Stiefelspitze in maximal zwei Stunden – das ist garantiert der kürzeste Weg ans Meer. 
Die Vorteile des Regionalflughafens, der quasi vor der Haustür liegt, liegen auf der Hand: Die Wege und Wartezeiten sind kurz, der Service ist persönlich und das Auto kann unmittelbar vor dem Flughafenterminal geparkt werden. Dieser stressfreie und sorglose Start in den Urlaub wird vor allem von Familien sehr geschätzt! 
Mit Preishits zu Ferienbeginn bietet Idealtours für alle Kurzentschlossenen noch Restplätze an die schönsten Strände des Mittelmeers. Ob Sie nun in Nordgriechenland Tzatziki essen, während die Sonne langsam im Meer versinkt, an der Stiefelspitze Italiens mit einem Eis gemütlich über die Piazza flanieren oder am Fischmarkt in Mahón Tapas zu Live-Musik genießen – erfrischende Urlaubstage an den traumhaften Mittelmeerstränden sind garantiert! Zögern Sie nicht mehr und sichern Sie sich noch schnell Ihren Traumurlaub – die Flüge sind bereits sehr gut gebucht. Ideale Beratung und Buchung in Ihrer Idealtours-Filiale in Sterzing und in jedem guten Südtiroler Reisebüro. Erker 07 I 16

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LEUTE

Die Feuerwehr Wiesen gratuliert ihrem Mitglied a. D. Anton Mair, Pretzer, zum 85. Geburtstag und wünscht ihm weiterhin viel Gesundheit.

Liebe Mamme, liebe Oma und Uroma, Dein Mann mit Kindern, Enkel und Urenkel möchten Dir von ganzem Herzen alles Gute, Gesundheit und Freude zu Deinem 90. Geburtstag wünschen, den Du, liebe Mamme, am 12. Juli feiern darfst.

Lieber Josef, trotz ollem, wos passiert isch, feiern mir decht Dein 30. Geburtstog am 5. Juli.

Fünfzig Jahre Ehestand hat geknüpft ein starkes Band, das Euch verbindet und vereint – hoffentlich noch lang und in Ewigkeit.

Glück und Gottes Segen mögen Dich weiterhin begleiten!

Mir hobm Di olle gearn.

Und von Herzen DANKE für alles!

Die große Nadine, die kleine Nadine, Mamme und Deine gonze Familie

Deine Lieben

80 Jahre – wunderbar, die feiert man nicht jedes Jahr! 80 Jahre – eine lange Zeit, geprägt von Liebe, Glück und Leid! 80 Jahre – viel gesehen, Einiges ist seitdem geschehen! 80 Jahre – ein erfülltes Leben, nur wenig genommen und viel gegeben! Liebe Oma, alles Gute zu Deinem 80. Geburtstag, den Du am 28. Juni gefeiert hast. In Liebe und Dankbarkeit Deine Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel

Von Herzen Eure Familie Auweh, auweh, dr Willi weard in 1. Juli 50! Isch des nit lustig? Weil Du olm olls hosch fir ins getun, bisch iatz a amol drun! Feiern wearn mir olle Dein Feste und wünschn tian mir Dir olls, olls Beste! Bleib, wie Du bisch, sou jung und frisch, und schaug, dass jo genua Wein fir ins hosch afn Tisch! Olls Guate wünschn Dir Lidia, Steffi und Flori und gonz bsundrs Deine Enkeler Nadine und Julian.

Wir bedanken uns ganz herzlich

bei unserem Chefkoch Luis für 25 Jahre und bei Babsi für 20 Jahre sowie

bei Manfred für 19 Jahre und bei Walli für 18 Jahre treue und verlässliche Mitarbeit! Ein Dankeschön an alle unsere Mitarbeiter! Familie Klammer, Hotel „Klammer“

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REZEPT

AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN > Geburten Brenner: Yousaf Khan (29.04.2016, Bozen). Mathilda Kinzner (12.05.2016, Innsbruck). Ylli Gashi (20.05.2016, Sterzing). Giuseppe Avolese (20.05.2016, Rivoli). Freienfeld: Max Rainer (06.05.2016, Sterzing). Lia Tratter (19.05.2016, Sterzing). Valentina Rainer (22.05.2016, Sterzing). Emma Siller (29.05.2016, Sterzing). Pfitsch: Jonas Braunhofer (06.05.2016, Sterzing). Mayli Gasser (23.05.2016, Sterzing). Ratschings: Anton Siller (04.05.2016, Sterzing). Konstantin Oberprantacher (06.05.2016, Sterzing). David Plank (06.05.2016, Sterzing). Julia Freund (12.05.2016, Sterzing). Emma Leitner (18.05.2016, Sterzing). Theo Volgger (22.05.2016, Sterzing). Emil Holzner (22.05.2016, Sterzing). Sterzing: Dorela Hodaj (01.05.2016, Sterzing). Greta Forer (09.05.2016, Sterzing). Pia Etschmann (10.05.2016, Sterzing). Viola Petra Broso (12.05.2016, Sterzing). Luca Degasperi (16.05.2016, Sterzing). > Todesfälle Brenner: Nores Bertoni, 90 (04.05.2016, Sterzing). Sterzing: Peter Staudacher, 78 (05.05.2016, Ster-zing). Stefano Kirchler, 83 (10.05.2016, Sterzing). > Eheschließungen Freienfeld: Heidrun Nitz und Martin Saxl (28.05.2016, Egg). Ratschings: Evi Graus und Manfred Griesser (28.05.2016, Ratschings). Daniela Mair und Christian Siller (28.05.2016, Mareit). Christina Plattner und Thomas Pircher (31.05.2016, Ratschings). Sterzing: Sandra Colazzo und Ivan Maggio (23.05.2016, Maglie). > Baukonzessionen Brenner: Anita Rocchetti: Errichtung eines überdachten Außenstalles und eines Hühnerstalles, Gp.807, K.G. Pflersch. Gemeinde Brenner: Sanierung der Quellfassung und des Speicherbeckens am Fuchsgraben, Bp.149, versch. Gp., K.G. Gossensaß und Pflersch. Gemeinde Brenner: Sanierung Turnhalle der Volksschule, Bp.131, K.G. Gossensaß. Franzensfeste: Gemeinde Franzensfeste: Trinkwasserleitung Franzensfeste, versch. Bp., versch. Gp., KG. Mittewald. Ilir Rashiti: Instandhaltungsarbeiten, Bp.31, K.G. Neustift. Gemeinde Franzensfeste: Glasfaserverbindung in Franzensfeste. Freienfeld: Johann Planatscher: Errichtung eines Stadels, Gp.1546, K.G. Stilfes. Herlinde Volgger: Abbruch und Wiederaufbau eines Holzschuppens am Thumburgerhof mit Verlegung des Standorts, Gp.1261, K.G. Stilfes. Stefan Huebser: Erweiterung des Laufstalles, Gp.41, K.G. Stilfes. Ernst Ralser, Pfulters: Bodenangleichungsarbei-

ten, Gp.2141/1, 2141/2, 2302 und 2303/1, K.G. Stilfes. Anton Luhn: Sanierung des Gebäudes und geringfügige Erweiterung des Lebensmittelgeschäftes, Bp.268, K.G. Trens. Hans Georg Kofler, Egg: Sanierung und Erweiterung des Rainerhofes, Bp.671, K.G. Stilfes. Pfitsch: Philipp Volgger, St. Jakob 11: Einfriedung für ein Wildgehege, Gp.1426/1, 1431/1 und 1432, K.G. Pfitsch. Monika Maria Rainer, Rain 103: Errichtung von Außenwänden beim Laufstall, Bp.623, K.G. Pfitsch. Josef Rainer, Hildegard Saxl, Wiesen 99: Errichtung einer Photovoltaikanlage, Bp.929, K.G. Wiesen. Alois Unterthiner, Wiesen 113: Errichtung einer Grenzeinzäunung, Bp.447, K.G. Wiesen. Markus Ralser, Robert Ralser, Ried 2: Sanierungsarbeiten im Erdgeschoss, Bp.70, K.G. Pfitsch. Josef Rainer, Wiesen 99: Sanierung des Wohngebäudes, Bp.300, K.G. Wiesen. Josef Hofer, St. Jakob 59: Abbruch und Wiederaufbau des Gebäudes, Bp.428, K.G. Pfitsch. Max, Arnold, Margareth und Patrick Delueg, Ried: Sanierung der Gartenmauer, Bp.64/1, 64/2 und 66, K.G. Pfitsch. Ratschings: Forstinspektorat Sterzing: Errichtung eines Geräteschuppens im Ex-Forstgarten, Gp.313, K.G. Mareit. Berghotel Ratschings OHG, Innerratschings 51: Neubau des Hotel Tenne, Bp.547, 571 und 572, Gp.1225, 1226/11 und 1226/6, K.G. Ratschings. Hannes Nestl, Elisa Thaler und Florian Gander: Errichtung eines Reihenhauses in der Wohnbauzone C3, Obertelfes: Gp.471/3, K.G. Telfes. Johann Schaiter: Errichtung von Feldwegen, Gp.191 und 198, K.G. Mareit. Walter Hochrainer, Annemarie Sparber, Ridnaun, Braunhofe 13: Errichtung eines Wintergartens, Bp.307, K.G. Ridnaun. Evelyn Lanthaler, Michaela Lanthaler, Hildegard Sparber, Untertelfes 12: Teilweiser Abbruch und Wiederaufbau des Gebäudes sowie Errichtung von Autostellplätzen, Bp.74/1, versch. Gp., K.G. Telfes. Roland Sorg, Ridnaun, Obere Gasse 12: Sanierung des Nestlhofes, Bp.114, K.G. Ridnaun. Ratschings-Jaufen GmbH: Erneuerung der Aufstiegsanlage „Enzian“, Bp.477, Gp.1799/3, K.G. Ratschings. Albert Gander, Jaufental: Bau eines Feld-Zufahrtsweges durch Errichtung einer Brücke über den Jaufentalerbach, Gp.1033 und 1755/1, K.G. Jaufental. Josef Gschwenter, Ridnaun, Braunhofe: Bau einer Mühle und eines Backofens, Gp.587 und 588/1, K.G. Ridnaun. Sterzing: Gemeinde Sterzing: Sanierung der Gemeindestraße Pfarranger, Gp.240/8, K.G. Sterzing. Metzgerei Frick KG, Untertorplatz 5B: Erweiterung der Metzgerei, Bp.790, K.G. Sterzing. Ida Schaller, Markus Wechselberger, St. Margarethenstr. 7: Sanierung des Gebäudes, Bp.677, K.G. Sterzing. Michael Leitner, Unterackern: Erweiterung des Pferdestalles, Bp.433, K.G. Thuins. Maria Rosa Prader, Brennerstr. 34I: Änderung der Zweckbestimmung von Büro in Wohnung, Bp.773, K.G. Sterzing. > Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

SOMMERLICHER FRUCHTKUCHEN Zutaten (für 4 Pers.): 750 g gemischte Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, rote und schwarze Johannisbeeren, eventuell auch Schwarzbeeren), 250 g Kirschen, Saft einer ½ Bio-Zitrone, 50 g Zucker, 400 ml Johannisbeersaft, 2 EL Speisestärke, 4 EL Johannisbeerlikör, etwas Minze. Für den Teig: 150 g Mehl, 50 g Zucker, 1 EL Vanillezucker, 1 Prise Salz, 1 Ei, 100 g Butter, etwas Mehl für die Arbeitsfläche, Butter für die Form. Zubereitung: Die Beeren waschen, putzen und gut abtropfen lassen, Erdbeeren je nach Größe halbieren oder vierteln und die Kirschen ebenfalls waschen und entkernen. Den ausgepressten Zitronensaft zusammen mit Zucker und dem Johannisbeersaft aufkochen lassen und ein Gemisch aus Johannisbeerlikör und Speisestärke hinzufügen. Unter ständigem Rühren köcheln lassen, bis es dicklich wird, vom Feuer nehmen und die Beeren untermengen. Bis die „Beeren“ abgekühlt sind, kann man den Teig vorbereiten. Dazu Mehl mit Zucker, Vanillezucker und Salz mischen, auf die Arbeitsfläche geben, in die Mitte eine Mulde drücken und das Ei hineinschlagen. Die Butter in Flöckchen um die Mulde herum verteilen. Alles vermengen, zu einem glatten Teig verarbeiten und für etwa 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Inzwischen den Backofen auf 180° C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Teig nicht zu dünn ausrollen, damit eine ausgefettete Springform auskleiden und einen nicht zu tiefen Rand formen. Im vorgeheizten Ofen rund 20 Minuten goldbraun backen, aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Das Beerengemisch auf dem Boden verteilen, vollständig abkühlen lassen und dann servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer! Erker 07 I 16

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GESUNDHEIT

AUS DER SEELSORGEEINHEIT

BERGGOTTESDIENSTE

Sehnen gesund erhalten

Es ist immer ein besonderes Erlebnis, am Gipfel eines Berges zu stehen und den Blick ins Tal schweifen zu lassen. Die Sorgen bleiben im Tal und man fühlt sich Gott besonders nahe. Solche Gedanken begleiten viele Menschen, wenn sie in den Bergen unterwegs sind. Die Dekanatskonferenz, zu der sich alle Priester des Dekanates, die Pfarrverantwortlichen der Pfarreien Ratschings, Mauls, Jaufental, Mareit und Ridnaun, der Pastoralassistent und die Pfarrschwester von Telfes treffen, bespricht pastorale Anliegen unseres Dekanates. Eines ist jenes der Berggottesdienste. Aufgrund der derzeitigen Gottesdienstordnung und des Alters der Priester im Dekanat ist es nicht mehr möglich, allen Anfragen und Wünschen von Vereinen, Gruppen und Familien nachzukommen, wenn so genannte „Bergmessen“ auf Almen oder Pässen gewünscht werden. Priorität hat der Sonntagsgottesdienst für die Pfarrgemeinde in der jeweiligen Pfarrkirche. Einige Pfarrgemeinden wie Ried, Telfes oder Ratschings praktizieren es so, dass der Pfarrgottesdienst für einen Sonntag auf die Alm verlegt wird. Dahinter steht die Pfarrgemeinde und trägt dies mit. In Stilfes ist es Tradition, dass am ersten Sonntag im September ein Gottesdienst am Zinseler gefeiert wird. Im vergangenen Jahr hat zum ersten Mal ein Wortgottesdienst stattgefunden, den ein Laie mit den Gläubigen gefeiert hat.

Als Sehne bezeichnet man das Verbindungsgewebe zwischen Muskulatur und Knochen. Die von der Muskulatur (rot) erzeugte Kraft wird über die Sehne (weiß) auf den Knochen übertragen – die Position des Knochens verändert sich, es findet Bewegung statt. Große Bewegungen finden vor allem in den
Gelenken unserer Arme und Beine statt. Die dabei auftretenden, teilweise hohen Zug- und Druckbelastungen fordern die Sehnenstruktur vor
allem an den Übergängen vom Muskel zur Sehne
und von der Sehne zum Knochen. Je trainierter der gesamte Körper bzw. je geübter eine spezifische Bewegung für den Körper ist, umso belastbarer ist die Sehne an sich und auch die genannten Übergangszonen.

Für den Sommer 2016 gibt es folgende Berggottesdienste in unserer Seelsorgeeinheit Wipptal: © yuveo.de

JULI 03.07. 03.07. 03.07. 24.07. 31.07.

10.00 Uhr 10.00 Uhr 10.00 Uhr 12.00 Uhr 12.00 Uhr

Kuhalm/ Wetterkreuz, Telfes, EF Flading, Innerratschings, EF Bergwerk Maiern, Ridnaun, EF Seaberalm, Ridnaun, WGF Mareiterstein, EF

AUGUST 07.08. 11.00 Uhr 28.08. 11.30 Uhr

Pfitscherjoch, EF Riedbergalm, EF

SEPTEMBER 04.09. 11.30 Uhr 04.09. 12.00 Uhr

Kastellacke, Roßkopf, EF Zinseler, Stilfes, WGF

EF = Eucharistiefeier

WGD = Wortgottesfeier

JOSEF KNAPP, DEKAN

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Studien haben gezeigt, dass in erster Linie nicht die Abnützung der Sehne selbst das Hauptproblem darstellt, sondern vielmehr die Faktoren, die „von außen“ auf die Sehne einwirken. Dabei ist der Zustand bzw. die Versorgung der Sehne und der dazu gehörenden Muskulatur, die Körperhaltung, die Technik beim Ausführen der Bewegung, der Gesamtgesundheitszustand des Körpers, Ernährung, Medikamente ... entscheidend, ob die Sehne ihre Aufgabe der Kraftübertragung gut meistern kann oder ob sie überlastet wird.

Zwei Beispiele dazu:
Als Tennisellbogen bezeichnet man einen Schmerz im äußeren Ellbogenbereich mit oder ohne Ausstrahlung in den Unterarm. Tatsächlich spielen aber nur fünf bis zehn Prozent der betroffenen Menschen auch Tennis. Wie ist das zu erklären? Es hat sich gezeigt, dass unter den Betroffenen vor allem Anfänger im Tennissport (Technik noch nicht ausgereift) oder auch ambitionierte Tennisspieler nach überehrgeizigen Trainingseinheiten waren. Insbesondere Handaktivitäten (schrauben, greifen, malen ...) gelten als auslösende Faktoren, vor allem wenn diese für den Arm ungewohnte Tätigkeiten darstellen, etwa wenn der Büroarbeiter am Wochenende den Balkon streicht. Die Achillessehne ist die kräftigste Sehne in unserem Körper und toleriert Zugbelastungen bis zum 12,5-Fachen des Körpergewichtes, dennoch kommt es bei Sportlern immer wieder zu Beschwerden. Die spiralförmig aufgebaute Sehne erzeugt bis zu 45 Prozent der Sprungkraft und liegt als Besonderheit in einem Gleitlager, gefüllt mit einem Gel als „Schmiermittel“. Schlechte Schuhe oder ein Wechsel der gewohnten Schuhe, Änderung des Laufuntergrundes, Blockade oder Fehlstellungen in Hüfte, Knie oder Fußgelenken, Überlastungen oder auch Kälte (schlechte Gleitfähigkeit der Sehne) sind nur einige der Faktoren, welche die Achillessehne ungünstig beeinflussen. Wenn es um Sehnenprobleme geht, dann ist Ursachenforschung mit einem Arzt oder einem The-


ration machen die Therapie-Anforderungen hinsichtlich Dehnen, Kräftigen, Infiltration ... sehr unterschiedlich. Wichtig ist also, dass die Therapie individuell gestaltet wird, damit durch die richtige Behandlung ein Wiederkehren der Symptomatik vermieden werden kann.

© laufexperten.de

rapeuten Ihres Vertrauens absolut wichtig. Zudem muss die Sehnen-Irritation genau definiert werden, denn akute Entzündungen oder chronische Sehnendegene-

ICH WÜNSCHE IHNEN VIEL FREUDE BEIM BEWEGEN! Kathrin Lanz, Dipl. Physiotherapeutin PhysioVital, Sterzing

ROTES REZEPT HAT AUSGEDIENT Seit 1. Juni stellen Ärzte in Spitälern und Sprengeln der Gesundheitsbezirke Brixen und Bruneck nur mehr digitale Rezepte aus. Ab 1. September sollen auch Laborbefunde online einsehbar sein. In den Gesundheitsbezirken Brixen und Bruneck stellen die Ärzte nur mehr elektronische Rezepte für Medikamente aus, der Patient erhält als Gedächtnisstütze ein

Promemoria. Die Verschreibung selbst sollte dann von jeder Apotheke aus abrufbar sein. Bis Ende Juli sollen alle 1.100 Krankenhaus- sowie alle 349 Haus- und Kinderbasisärzte auf die digitale Medikamentenverschreibung umgestiegen sein. Seit Ende Juni sind auch alle 131 Apotheken bzw.

Apothekenverteilerstellen auf das digitale Rezept eingestellt. Pro Jahr werden im Südtirol drei Millionen Rezepte für Medikamente ausgestellt. Innerhalb März 2017 sollen 90 Prozent davon digital abgewickelt werden. Ein in Südtirol ausgestelltes digitales Rezept kann italienweit in jeder Apotheke eingelöst werden. Laut staatlicher Vorgabe sollte dies bereits seit vergangenem März der Fall sein. Neben Kalabrien ist Südtirol italienweit das Schlusslicht bei der Einführung der digitalen Verschreibung. Ab 1. September werden auch Labor- und RadiologieBefunde im Südtiroler Sanitätsbetrieb nicht mehr am Schalter ausgegeben, sondern können online heruntergeladen werden. Bis dato hat jeder Bürger 90 Tage Zeit, um seinen Befund in Papierform am entsprechenden Schalter abzuholen. Mit der Umstellung sollen die OnlineBefunde auf der digitalen Plattform ebenfalls 90 Tage einsehbar sein. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen alle Befunde, die in einer Einrichtung des Sanitätsbetriebes ausgefertigt wurden, in die elektronische Krankenakte einfließen. Erker 07 I 16

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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

I

H

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Notlüge, Unwahrheit).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

D

L

W

C

S

L D

H N D E

L H E

S

N L

E

S

S E

I C

N

D D

E

H

I

L

N

S

Kannst Du die 5 Fehler finden? Pfiffikus erinnert sich an die Bombenentschärfung am 21.02.2016 mit erheblichen Verkehrsbehinderungen. Wo wurden neulich schon wieder zwei Riesenbomben gefunden? Wer den Namen der Gemeinde kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@ dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Juli. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Am Sterzinger Friedhof befinden sich mehrere Container für Grababfälle. Nur Grabbesitzer dürfen dort verwelkten Blumenschmuck entsorgen, schließlich bezahlen sie mit der Friedhofsgebühr an die Gemeinde die Entleerung der Sammelbehälter. Darum ist es eine große Unverschämtheit, wenn jemand Anfang Mai dieses Jahres ein altes Dampfbügeleisen und kaputte Regenschirme auf diesen Abfalleimern „entsorgen“ wollte. Auf illegale Müllablagerungen stehen hohe Geldstrafen.

Das Los bestimmte

KARLA BRUNNER aus Stange zum Pfiffikus des Monats Juni.

Wir gratulieren! 100

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•J•O•S•P•R•K•M•E ROSSKOPFSEILBAHN •HTML•FEE•MAREIT LAMA•SAIL•IREN•E •NANNERL•STANTON ANREGER•LUI•NEST •EGNA•KUNDE•ELKE USA••BIN•ER•RCA• •KREUZRITTER•HRG VIELE•CF•ENOLE•E •RTL•AHORN•EBNER SCHMUDERS•ET••SA •HEAVE•MH•REMLAU GENUA•JEANS•RAUM

Lösungswort: SCHABLONE

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: KADAVERGEHORSAM

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im

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Auflösung in der nächsten Nummer

LÖSUNGSWORT

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JAHRESTAGE

Ein herzliches Vergelt’s Gott

16. Jahrestag

Elke Siller

- für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, - für jeden Händedruck, - für das Gebet, Messen, Kerzen, Blumen und Spenden, - für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, - an all jene, die einen Dienst verrichtet haben.

Siegmund Auckenthaler

In Liebe und Verbundenheit denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 10. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Elke,

In Liebe Deine Familie

Du hast ein gutes Herz besessen. Es ruht nun still, doch unvergessen.

Die Trauerfamilie

* 01.05.1930 † 04.06.2016

10. Jahrestag

1. Jahrestag

Johann Staudacher

Josef Kruselburger

Toler Hansl

† 02.07.2015

† 10.07.2006 Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und sich mit uns an ihn erinnern. In Liebe Deine Familie

Und immer sind irgendwo Spuren Deines Lebens, Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden uns an Dich erinnern.

7. Jahrestag

Anna Maria Seehauser In Liebe und Dankbarkeit erinnern wir uns an die gemeinsam verbrachte Zeit mit Dir.

In Liebe denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Freitag, den 22. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Aus unserem Leben seid Ihr gegangen, jedoch in unseren Herzen bleibt Ihr.

In Liebe Deine Familie

10. Jahrestag

Oswald Keim

Ich bin nicht weit weggegangen, ich tausche nur die Räume, ich lebe in Euch und geh durch Eure Träume.

Wir denken besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 3. Juli um 10.00 Uhr bei der Barbara-Kapelle (Bergbaumuseum) in Maiern.

Herzlichen Dank allen, die an ihn denken und an der Gedächtnismesse teilnehmen. Deine Familie

Ganz besonders dachten wir an Dich bei der hl. Messe am 2. Juli in der St. Oswaldkirche in Mauls. Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Allen, die sich mit uns an Dich erinnern und für Dich beten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

13. Jahrestag

10. Jahrestag

Josef Graus

Zäzilia Graus

Wir gedachten Deiner am Sonntag, den 26. Juni bei der hl. Messe in der Pfarrkirche von Sterzing.

In lieber Erinnerung denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 24. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Allen, die an den Gedächtnisgottesdiensten teilnehmen, danken wir von ganzem Herzen. Ihr fehlt uns sehr! Eure Lieben

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JAHRESTAGE

1. Jahrestag

Karl Pichler In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 31. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. Johann Wolfgang von Goethe

Einen herzlichen Dank all jenen, die daran teilnehmen. In Liebe Deine Familie

10. Jahrestag

Karl Wirth-Rainer In ganz besonderer Liebe denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 31. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.

Behaltet mich so in Erinnerung, wie ich in den schönsten Stunden mit Euch beisammen war.

Wir wussten weder d e n Ta g n o c h die Stunde – und wir dachten, wir hätten noch so viel Zeit.

Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Kinder Katharina und Jessica, die Eltern und Geschwister mit Familien

Konrad Steiner Conny * 25.06.1964 † 06.06.2016 Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Achtung ihm entgegengebracht wurden. DANKE allen, die sich mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme in so vielfältiger Weise zum Ausdruck gebracht haben. Die Trauerfamilie

8. JAHRESTAG

MARGIT AINHAUSER

Liebe Margit, schon 8 Jahre bist Du nicht mehr hier; es kommt uns vor, als wäre es erst gewesen. 8 Jahre haben wir versucht, mit dem Schmerz zu leben, aber es wird einfach nicht leichter. 8 Jahre, und doch gibt es viele Menschen, die an Dich denken, in deren Herzen Du wohnst und unvergessen bleibst. Ganz besonders denken wir an Dich am Freitag, den 22. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Vergelt’s Gott allen, die sich unserer Margit im Gebet erinnern. In Liebe Dein Heinz mit Michaela und Patrick Deine Eltern Maria und Luis Deine Geschwister Renate, Karin und Martin mit Familien

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JAHRESTAGE

Ein Vater liebt – ohne viele Worte Ein Vater hilft – ohne viele Worte Ein Vater versteht – ohne viele Worte Ein Vater geht – ohne viele Worte und hinterlässt eine Leere, die in Worten keiner auszudrücken vermag.

Josef Hofer

1. Jahrestag

Johann Siller Tschöll-Hons

In Liebe denken wir besonders an Dich am Sonntag, den 17. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Und immer sind da Spuren Deines Lebens: Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden uns immer an Dich erinnern und Dich dadurch nicht vergessen lassen.

† 08. Juni 2016

25. Jahresgottesdienst unseres lieben Verstorbenen

DANKSAGUNG

Gottfried Überegger

Den Vater zu verlieren ist unsagbar schwer. Wir sind aber so dankbar für die Zeit, die wir mit ihm verbringen durften. Es ist tröstend, zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Wertschätzung ihm entgegengebracht wurden. Außer Stande, jedem persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Wege ein herzliches Vergelt‘s Gott sagen: für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für die Gebete, die Blumen, die vielen Trauerkerzen sowie für die herzliche Anteilnahme, die uns in dieser schweren Zeit sehr viel Kraft gegeben hat. Ein besonderer Dank gilt unserem Pfarrer Walter Prast für den geistlichen Beistand und die feierliche Verabschiedung unseres Vaters, dem Hausarzt Dr. Wilhelm Seppi für die liebevolle Betreuung, dem Weißen Kreuz, der Notärztin sowie der Notfallseelsorge.

am Sonntag, den 24. Juli um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche zum hl. Oswald in Mauls. Die Erinnerung ist wie ein Fenster, durch das wir Dich sehen können, wann immer wir wollen. Wir folgen den Spuren, die Du hinterlassen hast, und begegnen Dir dabei immer wieder.

Du bist nicht mehr greifbar, nicht mehr da und doch ... bist Du uns so nah. Denn niemals werden wir Dich aus unseren Herzen gehen lassen.

1. Jahrestag

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Erker 07 I 16

In unseren Gedanken bist Du nicht fort. Aber ganz besonders denken wir an Dich am Samstag, den 9. Juli um 19.30 Uhr beim Gedenkgottesdienst in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Wir vermissen Dich! Deine Lieben

7 Jahre ohne Dich!

Johanna Hofer

Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, für immer in unseren Herzen.

Deine Familie

Andreas Heidegger

Ein ganz großes Vergelt‘s Gott geht an unsere Freunde Valentina, Ursula, Helga, Christian, Elisabeth und Markus für die große Hilfe in dieser schweren Zeit.

Die Trauerfamilie

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

11. Jahrestag

Unser Dank gilt auch den Vorbetern, den Sarg-, Licht-, Kreuz- und Kranzträgern, den Totengräbern, den Kirchenhoaßerinnen, dem Mesner, den Ministranten, dem Kirchenchor St. Jakob, der Feuerwehr Kematen, den Bläsern und Martin, Katharina und Lena für die musikalische Gestaltung.

Danke für die heiligen Messen und Gedächtnisspenden sowie an alle, die unseren lieben Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben, im Gebet seiner gedenken und ihn in lieber Erinnerung behalten.

Deine Familie

In liebevoller Erinnerung gedenken wir beim

Fenner-Seppl

* 26. Jänner 1929

Ein großer Dank gilt all jenen, die daran teilnehmen und Dich stets in lieber Erinnerung behalten.

Hermann Hochrainer

Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders am Sonntag, den 24. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

In inniger Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich am Sonntag, den 31. Juli um 8.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Ridnaun.

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und so oft Dein Grab besuchen.

In Liebe Deine Familie

Wie schön wird es sein, wenn sich einst die Hoffnung erfüllt, die wir im Herzen tragen: einander wiederzusehen.

Deine Familie


JAHRESTAGE

Alles im Leben hat seine Zeit, jedes Ding hat seine Stunde unter dem Himmel. Für das Geborenwerden gibt es eine Zeit und eine Zeit für das Sterben.

1. Jahrestag

Lidvina Andreatta geb. Gransasso

(Kohelet)

Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe feiern wir am Sonntag, den 17. Juli um 18.30 Uhr den Gedächtnisgottesdienst in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen Stufen wären, würden wir hinaufsteigen und Dich zurückholen ...

Allen, die daran teilnehmen oder in Stille ihrer gedenken, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Kinder

2. Jahrestag

Marianne Larcher Wwe. Gröbmer * 20.02.1923

Die schönsten Momente im Leben sind die, bei denen man lächeln muss, wenn man sich zurückerinnert. Erinnerungen , die unser Herz berühren, gehen niemals verloren. Das Leben ist begrenzt, doch die Erinnerung unendlich ...

† 31.07.2014

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich ganz besonders am Sonntag, den 31. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Und immer sind da Spuren Deines Lebens, die uns glücklich und traurig machen und Dich nie vergessen lassen.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Kinder mit Familien

In lieber Erinnerung an meinen Mann, unseren Vater und Opa

Rudolf Siller (1944 – 2011)

Wenn wir von Dir erzählen, spüren wir Verbundenheit in unseren Seelen. Unsere Herzen halten sie umfangen, so, als wärst Du nicht gegangen. Wir gedenken Deiner am Freitag, den 22. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Klara, Dagmar, Judith, Barbara, Matthias und die Enkelkinder

14. Jahrestag

Josef Ungerank In Liebe denken wir an Dich ganz besonders beim Gottesdienst am Dienstag, den 12. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen. In Liebe Deine Familie Erker 07 I 16

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ÄRZTEKALENDER APOTHEKEN 02.07. – 08.07.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 09.07. – 15.07.: Stadtapotheke Tel. 765397 16.07. – 22.07.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 23.07. – 29.07.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 30.07. – 05.08.: Apotheke Paracelsus Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 02.07.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 03.07.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 09.07.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 10.07.: Dr. Pietro Stefani 16.07.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666i 17.07.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 23.07.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 24.07.: Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 30.07.: Dr. Wilhelm Seppi 31.07.: Dr. Konrad Wieser Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen bleibt für die Sommermonate (Juni – September) geschlossen. WOCHENEND- UND FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE 02./03.07: 09./10.07.: 16./17.07.: 23./24.07.: 30./31.07.:

Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Bruno Prota (Dr. Stefan Niederfriniger)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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VERANSTALTUNGEN

BIS 31. OKTOBER Ausstellung: „Bahnlandschaften: Zukunft Bahn“ Festung Franzensfeste.

der Häuser und Familien der Stadt Sterzing – Teil 1 (Neustadt und Vorstadt)“ von Alois Karl Eller, Sterzing, Rathaussaal, 18.00 Uhr.

BIS 30. OKTOBER Ausstellung: „ACADEMIÆ Youth Art Biennale“, Festung Franzensfeste.

13. JULI Musik: Platzkonzert „Joekskapel Op Tied Muuj“, Sterzing, 11.00 Uhr.

BIS OKTOBER Ausstellung: „Skulptur und Bild“ von Robert Engl, Gossensaß, Hühnerspielhütte.

15. – 17. JULI Unterhaltung: Biker Days 2016, MC Falken, Mareit, Clubhausgelände. Programm auf S. 41.

BIS 15. NOVEMBER Ausstellung: „Höfe ohne Männer. Frauenalltag im Ersten Weltkrieg“, Mareit, Jagd- und Fischereimuseum Schloss Wolfsthurn.

16. JULI Unterhaltung: Bergmusikfestival – „Helga Plankensteiner’s Quintet“, Ratschings, Rinneralm, 14.00 – 16.00 Uhr. Verschiedenes: Honigwanderung mit einem Experten, Trens, Bienenweg, 10.00 Uhr.

3. JULI Unterhaltung: Kirchtagsfest in Pfitsch, St. Jakob, Festplatz. Unterhaltung: Bergmannsfest, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg. Unterhaltung: Familiensonntag, Wandergebiet Ladurns. 8 – 10. JULI Unterhaltung: „50 Jahre Roßkopf – Houseberg Festival“, Roßkopf, Bergstation. Programm auf S. 15. 9. – 10. JULI Unterhaltung: Musikfest der Vereinskapelle Gossensaß, Festplatz Gossensaß; SA ab 17.00 Uhr mit Ridnauner Böhmischen und „Die 3 Verschärft‘n“; SO ab 10.00 Uhr mit MV Waltenhausen, MK Gummer und Albeinser Böhmischen; Übertragung Fußball-EM-Finale ab 20.00 Uhr. 9. – 24. JULI Sport: Trainingslager Hellas Verona, Sportzone Stange. 10. JULI Unterhaltung: Ratschinger Almenfest, Wandergebiet Ratschings-Jaufen. 10. JULI – 7. AUGUST Unterhaltung: Sterzinger Joghurttage; Eröffnung am 10. Juli: Joghurt-Familienfest, Wiesen, Gemeindepark. 9. – 20. JULI Konzert: Orfeo Music Festival, Sterzing. 12. JULI Buchvorstellung:

„Geschichte

16. - 24. JULI Unterhaltung: Festival „Berg und Blume“, Gossensaß/ Pflersch. 17. JULI Musik: Sommerkonzert MK Ratschings, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr. Musik: Brasskonzert mit der R.E.T. Brass Band, Mareit, Festplatz, 18.00 Uhr. Unterhaltung: Bergmusikfestival – „Hopfenmusig“, Ratschings, Ratschingser Stub’n, 11.00 Uhr. 17. – 31. JULI Sport: Trainingslager FC Südtirol, Sportplatz Wiesen. 19. JULI Verschiedenes: Offener Mittagstisch für Senioren, Wiesen, Schloss Moos, Infos und Anmeldung: Tel. 0472 765179. 22. JULI Unterhaltung: Dämmerschoppen mit der MK Ratschings, Innerratschings, Vereinshaus, 20.30 Uhr. 23. JULI Unterhaltung: Bergmusikfestival – „Martina Eisenreich Quartett“, Ratschings, Kalcheralm, 14.00 – 16.00 Uhr. Unterhaltung: Laternenparty, Sterzing, Fußgängerzone, ab 19.00 Uhr. Sport: Duathlon in Jaufental.

23. – 24. JULI Unterhaltung: Jubiläumsfest „110 Jahre FF Trens“, Trens, Festplatz. SA ab 18.00 Uhr mit „Burggräflerbuam“ und „Männer der Berge“. SO ab 10.00 Uhr Frühschoppen mit der Schalderer Böhmischen, Konzert der MK Telfes, Verlosung der Lotterie. Verschiedenes: Oskar-Freiherrvon-Redwitz-Gedenkfeier, Gossensaß. Programm auf S. 60. 24. JULI Unterhaltung: Laternenparty-Frühschoppen, Sterzing, 10.00 – 14.00 Uhr. Musik: Sommerkonzert der MK Stilfes, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr. Unterhaltung: Bergmusikfestival – „Innsbrucker Böhmische“, Ratschings, Saxnerhütte, 14.00 – 16.00 Uhr. 27. JULI Unterhaltung: Laternenparty, Sterzing, Fußgängerzone, ab 19.00 Uhr. 28. JULI Unterhaltung: „Goschthaustheater“, Roßkopf, Furlhütte. Unterhaltung: Tanzabend mit DJ, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. 29. JULI Unterhaltung: Dämmerschoppen der FF Thuins mit der „Stodlgang“, Thuins, ab 18.00 Uhr. Musik: Sommerkonzert der MK Wiesen, Wiesen, Gemeindepark, 20.30 Uhr. Unterhaltung: Bergmusikfestival – „holstuonarmusigbigbandclub“, Ratschings, Bergstation Ratschings-Jaufen, 21.00 Uhr. 30. JULI Unterhaltung: Bergmusikfestival – „Tiger Dixie Band“, Ratschings, Wasserfalleralm, 14.00 – 16.00 Uhr. Konzert: Musik im Bergbaumuseum – „Werth Quartett“, Stollen der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, 20.00 Uhr, Anmeldung erforderlich. Musik: Sommerkonzert Bürgerkapelle Sterzing, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr.


VERANSTALTUNGEN

30. – 31. JULI Unterhaltung: Kirchtagsfest in Gasteig. 31. JULI Unterhaltung: Frühschoppen der FF St. Jakob mit der Tanzlmusik „Der Harte Kern“, Pfitsch, Festplatz Aue, ab 11.00 Uhr. Musik: Sommerkonzert Knappenkapelle Ridnaun, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr. Unterhaltung: Bergmusikfestival – „Quadro Nuevo“, Ratschings, Bergrestaurant Rinneralm, 14.00 – 16.00 Uhr. Sport: 1. Sprechensteinlauf um die Joghurt-Trophäe. 3. AUGUST Unterhaltung: Laternenparty, Sterzing, Fußgängerzone, ab 19.00 Uhr. Anwendung positiv

4. AUGUST Musik: Sommerkonzert der MK Jaufental, St. Jakob, Festplatz, 20.30 Uhr. Konzert: Kiko Pedrozo und Hansi Zeller, Mareit, Ballsaal Schloss Wolfsthurn, 21.00 Uhr, Eintritt frei. 5. AUGUST Musik: Sommerkonzert der MK Stilfes, Wiesen, Gemeindepark, 20.30 Uhr. Unterhaltung: „Miss Italia“-Wahl – regionales Finale, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr.

> KURSE 6. August: Geologie-Exkursion Pfitsch mit Geologe Ulrich Burger, Bildungsausschuss Mauls, Start: Grundschule Mauls, 9.00 Uhr. Info und Anmeldung: Karl Schwitzer, karlschwitzer@yahoo.de, Tel. 328 2715190.

> SPRECHSTUNDEN Sprechstunde der Volksanwältin 2. Juli: Wanderung „SICHERHEIT AM BERG“, Jaufental, Treffpunkt: Obertal, Schranke Ontrattberg, 13.00 Uhr. Programm: 13.30 Uhr Aufstieg zur Bergalm; Vortrag „Sicherheit am Berg“ (Tourenplanung, Ausrüstung, Verhalten am Berg, Verhalten im Notfall ...) und praktische Übungen mit Seil im Felsen und steilem Gelände; 17.00 Uhr gemeinsamer Abstieg. Referenten BRD Sterzing: Peter Payrer, Wolfgang Hauber und ein weiteres Mitglied. Juli: HALBZEIT IM GARTEN: Nachsetzen von Pflanzen unter Beachtung der Fruchtfolge ... mit Thomas Zössmayr, Termin wird über Facebook bekanntgegeben. Juli: „HONIG – DAS FLÜSSIGE GOLD. VON DER BLÜTE BIS ZUM GLAS“ (Teil 2), für Kinder, mit Rosamunde Braunhofer, Ridnaun, Termin wird über Facebook bekanntgegeben. 29. Juli: Kino unter Sternen mit dem Film „Honig im Kopf“, Gasteig, Festplatz, 20.00 Uhr. ANMELDUNGEN: gsunddurchsjahr@gmail.com Tel. 349 2951505

1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659. Berufsberatungsstelle Sterzing: geschlossen vom 11. Juli bis einschließlich 19. August (Beratungen in diesem Zeitraum in Brixen).

> VEREINE & VERBÄNDE AVS Sterzing 10. Juli: Seniorenwanderung Rifugio Averau, Kaiserjägersteig zum Lagazuoi. 31. Juli: Wanderung zur Sterzinger Hütte. AVS Freienfeld 9. Juli: Gletschertour Presenella. 13. Juli: Wanderung Drei Zinnen. AVS Ratschings 9. – 10. Juli: Zwei-Tages-Hochtour auf den Adamello. 12. – 13. Juli: Zwei-Tagestour für

Senioren, Pfelders–Spronserjoch– Spronser Seen–Dorf Tirol. 23. – 24. Juli: Gletscherkurs – Richtiges Verhalten am Gletscher. ElKi Veranstaltungen auf www.elki. bz.it; Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. Lebenshilfe 2. – 22. Juli: Fotoausstellung „50 Jahre Lebenshilfe“ von Fotograf Harald Kienzl, Sterzing, Rathausgalerie, zu Bürozeiten.

> MÄRKTE 5. und 20. Juli: Krämermarkt, Brenner. 5., 12., 19., 26. Juli und 2. August: Sterzlmarkt, Sterzing. 8., 15., 22. und 29. Juli: Bauernmarkt, Sterzing. 31. Juli: Flohmarkt, Sterzing.

in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing am Freitag, 22. Juli 2016 von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155. Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. Sprachencafè Sterzing: Jeden Erker 07 I 16

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Jo schier longweilig, wenigschtns fir mi, des Fueßgipolle. A gonzis Munat schier nicht mehr onders. Na, de Mander, und gor a poor Weiber a nou, de hobm amol nicht onders in Kopf. Die gewießn, i muen do a poor Pensionischtn, de af uenmol ausnohmsweis kuen Geneat mehr hobm, schaugn oft in uen Tog gor drei sella Schpiele in Fernseh un. Und wissen tattn se gleich viel, wennse in näggschtn Tog in die Zeitige schaugatn, wie’s ausgongin isch. Ober sou kennen se holt a poor Bier trinken und noar olls besser verschtien as wie de afn Fernsecher, de wos do selber schpieln. Ober bold isch’s eh fertig und noar isch – gozzeisgidonkt – wiedr a zwoa Johr a Rueh. Ob noar de, wos zilescht gewingen, a die Beschtn sein, sell konn i freiler nit sogn, do misch i mi a nit drein. A ba ins schteaht iatz noar a Fescht un. ’S Bahnl weard jahrig. Olle in mein Olter wissen’s nou ginau, wie vour fuchzig Johr de roate viereggate Kischte mit Türe und Fensterler afn Roßkopf auchn gfohrn isch. Und wie bsunders in Winter schun gschmorgats die Leit ungschtondn sein, um jo frieh ginue auchnzikemmin. Seit selm isch viel Wosser ban Follerboch oer gerunnen. A sella Jubiläum isch freilich zi feirn, und sell weard a gitun, frisch drei Toge long. In Somstig solls jo bis viere gschmorgats richtig aufgiehn. Und in näggschtn Tog in der Frieh weard a nou a Kirchn gholtn. Damit die greaßern Minischtrontn ’s Kirchn nit saumen, wearn se woll oubm in Zelt ibernochtn. Erker 07 I 16

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IMPRESSUM

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Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen

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Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner Mairösl (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it

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Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Rudolf Pichler, Norbert Plattner (pn), Karl-Heinz Sparber, Stefan Troyer, Dario Massimo (dm), Ugo Santon (us) Titelfoto: Martin Schaller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 55 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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15. JULI


1916

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

04.07.1916 (Primizfeier). Aus Sterzing wird uns berichtet: Am 29. Juni feierte in der hiesigen Pfarrkirche der neugeweihte Priester Palla Cherubim sein erstes hl. Meßopfer. Der Tag verlief zwar still ohne Musik und Glockenklang, doch wurde von der hochwürdigen Geistlichkeit alles aufgeboten, dem Primizianten den Ehrentag so festlich als möglich zu gestalten. Die Feier verlief auch in hehrer erhebender Weise. Der hochwürdige Herr Stadtpfarrer hielt die Festpredigt. In ergreifenden Worten schilderte er die Würde des Priesters als eine hohe, erhabene, seinen Lebenspfad aber auch als einen dornenreichen. Der Neugeweihte sollte sein hl. Erstlingsopfer, wie zuerst geplant, in seiner Heimatsgemeinde Heiligkreuz im Gadertal feiern. Da diese Ortschaft im engsten Kriegsgebiete liegt, mußte man davon absehen und wurde Sterzing, wo die Schwester des hochwürdigen Primizianten als Ordensschwester im Spitale wirkt, für diese Feier ausersehen. (Der Tiroler)

12.07.1916 (Innsbrucker Nachrichten) 13.07.1916 (Aus Sterzing wird uns gemeldet): Am 13. Juli finden in der hiesigen Pfarrkirche die Sterbegottesdienste für den am 22. April an der Südfront für das Vaterland verstorbenen Unterjäger Karl Obexer, Kaufmannssohn, statt. Unterjäger Obexer war als Kellner im Auslande viel herumgekommen. Im Jahre 1914 befand er sich in London, das er bei Ausbruch des Weltkrieges innerhalb 10 Stunden verlassen mußte. Er kehrte nach Deutschland zurück und stellte sich mit tausend anderen in München freiwillig dem dortigen österreichischen Konsul. Er kämpfte dann gegen Rußland und kam an die Südfront, wo der 21jährige Held den Tod fand. Vier Brüder des braven jungen Mannes stehen in Militärdiensten, drei haben bereits Auszeichnungen erhalten und stehen an der Front, der vierte liegt verwundet in einem

böhmischen Spital. Karl Obexer liegt in Folgaria begraben. Sie ruhen im Frieden. (Der Tiroler)

18.07.1916 (Dank!) Es ist mir angenehme Pflicht, allen jenen Persönlichkeiten, welche sich durch werktätige Hilfeleistung bei der Durchfahrt unseres Zuges ausgezeichnet haben, innig herzlichsten Dank zu sagen. Auf dem Wege, den wir von Trient herauf so oft nach Innsbruck gemacht haben, waren zumal in den Stationen Bozen, Franzensfeste und Sterzing die dortigen Damen auf das äußerste bemüht, den Verwundeten durch liebevolle Aufnahme Zeichen der Dankbarkeit zu geben, ihnen durch herzlichen Empfang des Landes Dank zu sagen. Ihnen voran die Freifrau von Apor in Franzensfeste und die Frau Stationsvorstand Zangerl in Sterzing. Stets, wenn unser Zug dorthin kam, waren diese beiden Damen auf ihrem Platze. Frau Baronin Apor ging von Waggon zu Waggon, Zigaretten, Kuchen und Zeitungen austeilend, während Pfleger den stets vorbereiteten Tee den Leuten in die Menageschale gossen. Und Frau Zangerl brachte stets, wenn wir in die Station Sterzing einfuhren, die allmählich zur obligaten Liebesgabe gewordenen 30 bis 50 Liter Milch, welche allen jenen, die zur Diät verurteilt waren, trefflich mundete. So wurde die Fahrt Trient – Innsbruck durch die liebevolle bereitwillige Teilnahme der hochherzigen Frauen für all die Verwundeten, die dankbarst alle Liebesgaben empfingen, eine Fahrt aufrichtiger Dankeskundgebung. Allen diesen Damen, die selbstlos und in aller Stille diese Werke liebevollen Samaritertums vollführen, sei hiemit aufrichtigst inniger Dank gesagt. Saalfelden, am 14. Juli 1916. Regimentsarzt Dozent Dr. Emil Glas, Kommandant des Spitalzuges Nr. 32. (Innsbrucker Nachrichten)

20.07.1916 (Auch ein Flieger). Von einem befreundeten Leser unseres Blattes im Felde erhalten wir folgendes Schreiben: Wie Sie wissen und aus der Absenderadresse ersehen, bin ich beim k. u. k. Verpflegsmagazin Franzensfeste und zwar oberster Küchenchef; es sind zwar nur zwei Köche, aber oberster bin ich doch. Nun gibt es zwar hier keine besonderen Kriegsereignisse, zu meinem Leidwesen, denn ich wäre gerne Kriegsberichterstatter, doch vor einigen Tagen hat sich eines ereignet. Bei unserer Mannschaft hat sich ein kleiner Spielklub zusammengetan, welcher nach des Tages Arbeit sich die Zeit mit einem unschuldigen Kartenspiel vertreibt. Bei schönem Wetter wird ein mit einer Wolldecke gedeckter Tisch auf den Hof hinausgetragen und was Platz hat setzt sich um den-

selben herum. Die einen als Spieler, die andern als Kibitze. In letzterer Eigenschaft saß auch ich vor einigen Tagen bei der Gesellschaft. Alle Aufmerksamkeit war dem Spiele gewidmet. Niemand achtete darauf, was in den Lüften über unseren Köpfen vor sich ging. Ein Flieger, wahrscheinlich unsere Unachtsamkeit bemerkend, benützte dies und ließ einen in der Luft unkennbaren Gegenstand fallen, gerade mitten auf den Tisch! Zum Glück krepierte es nicht. Alle waren bestürzt, doch niemand verletzt. Schließlich lachten alle, denn der Flieger war eine vorüberziehende Schwalbe, welche überflüssigen Ballast aus ihrem rückwärtigen Teil auswarf. Hochachtungsvoll mit treudeutschem Gruß Ihr S. H. (Grazer Mittags-Zeitung)

25.07.1916 (Todesfall. In Gossensaß) starb Herr Karl Aukenthaler, Gasthofbesitzer und Metzgermeister, im Alter von 46 Jahren. Ein schwerer Schlag für die hochgeachtete Familie, besonders die vier Kinder, aber auch ein schmerzlicher Verlust für die Gemeinde, in der er als Gemeinderat und als Obmann der Raiffeisenkasse tätig war. Herr Aukenthaler stand auch einige Zeit als Standschütze an der Front, war aber wegen seiner Kränklichkeit beurlaubt worden. (Der Tiroler)

25.07.1916 (Tiroler Blut) lautete der Titel einer jüngst erschienenen Notiz, zu der nur zu bemerken wäre, daß sowohl in Brixen wie in Tirol noch mehr, ja sogar viele Familien leben, deren sämtliche Söhne über Jahr und Tag im Felde stehen, große Opfer ertragen und heldenhafte Taten für das Vaterland vollbracht haben. Manche Familien haben schon die Hälfte ihrer Kinder auf dem Schlachtfelde liegen lassen müssen. Es wird einer späteren Zeit überlassen bleiben, festzustellen, welche Blutopfer Tirol – und daraus wieder manche Familien – gebracht hat. Nur ein Blick in das großzügig angelegte Tiroler Heldenbuch im Landhause in Innsbruck spricht ganze Bände. Die größten Blutopfer in diesem Kriege bringt unzweifelhaft der Bauernstand und der gewerbliche Mittelstand. Fünf, sieben, neun Söhne im Felde zu wissen, kommt in Tirol wirklich nicht so selten vor. Gerade heute geht uns wieder eine Nachricht zu, nach welcher der Kaiser dem 81jährigen Bauern in Gschließ, Gemeinde Trens, Josef Pfitscher, als Vater von 7 zur Kriegsdienstleistung eingerückten Söhnen ein Geldgeschenk von 500 Kronen und als Erinnerungszeichen eine mit den Allerhöchsten Initialen gezierte silberne Uhr gespendet hat. Derartige kaiserliche Auszeichnungen sind schon vielen Tirolern zuteil geworden. (Der Tiroler) Erker 07 I 16

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