Erker 08 2014

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Erker Jahrgang 26 - August 2014

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Fluch und Segen

40 Jahre Brennerautobahn

Enzenberggarten: Das verborgene Stadtjuwel Politik: Im Gespräch mit Hans Heiss Sport: Klaus Schusters WM-Resümee



inhalt

editorial

erker august 14

titelgeschichte _ 12

Liebe Leserin, lieber Leser,

40 Jahre Brennerautobahn. Als erste alpenquerende Autobahn seit 1974 durchgehend befahrbar, stößt die Brennerautobahn heute an ihre Grenzen. Lesen Sie in unserer Titelgeschichte über die Entwicklung einer Verkehrsader, die für das Wipptal zu einer unerträglichen gesundheitlichen Belastung geführt hat.

10 _ Enzenberggarten

Das verborgene Stadtjuwel

18 _ Politik

Im Gespräch mit Hans Heiss

22 _ Gemeinden

420 neue Betten für Pfitsch

40 _ Geschichte

SS-Zwangsarbeit und Sippenhaft

54 _ Sport

Klaus Schusters WM-Resümee

parte italiana 48 _ A22: l‘autostrada compie 50 anni 50 _ Vipiteno: reperti dell‘età di ferro 51 _ Mostra: Passo Vizze senza frontiere 53 _ Sport: grande stagione per Anna Stefani 60-73 _ erker-extra

handwerk im wipptal

rubriken 4_ 24 _ 32 _ 33 _ 43 _

Leserbrief

74 _ 75 _ 76 _ 78 _

Gesundheit

Soziales Frageecke Seelsorgeeinheit Woher stammt der Name?

Weißes Kreuz Veranstaltungen

Leute

78 _ 79 _ 80 _ 84 _ 84 _

Erkoku

85 _ 86 _ 86 _ 87 _ 87 _

Sumserin

Rätsel Jahrestage Rezept Kleinanzeiger Pfiffikus Gemeinden Impressum Vor 100 Jahren

Nächster Redaktionsschluss: 18.08.14 Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, info@dererker.it, www.dererker.it

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sagen wir es überspitzt: Wir leben am Auspuff der Alpen. Dort, wo sich, wie sonst nirgendwo in diesem Gebirgskamm, tagein tagaus eine unaufhaltsame Blechlawine über die niedrigste Alpenfurche wälzt und mit Schadstoffen unser Tal verseucht. Vor 50 Jahren wurde mit dem Bau der Brennerautobahn begonnen, vor 40 Jahren war sie durchgehend von Modena bis Innsbruck befahrbar. In deutschen Gazetten wurde sie damals großflächig als Panoramaautobahn durch die Alpen angepriesen. Glanz und Glorie versprach sie, entlastete endlich am Verkehr erstickende und stöhnende Straßendörfer. Diesem Ereignis widmen wir die Titelgeschichte dieser Ausgabe. Wir stellen Ihnen die Baugeschichte der ersten alpenquerenden Autobahn vor und die Verkehrsentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten und sind dabei zum Schluss gekommen: So kann es nicht weitergehen! Längst ist die Grenze der Belastbarkeit, das Maß des gesundheitlich Erträglichen für Anwohner entlang der engen Brennerachse überschritten. Stop and go, Staus schier an jedem Wochenende von Mai bis Oktober, überfüllte Staatsstraßen, weil findige Autobahnnutzer ausweichen und dort ihr Heil suchen, aber nicht finden. Wer unter der Woche nach Bozen fährt, findet zu seiner Rechten eine nicht enden wollende LKW-Schlange. Bei Inversionswetterlagen ist der Schadstoffgehalt in den Tälern besonders hoch. Atemwegserkrankungen, Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Krebs nehmen zu. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben heute landesweit doppelt so viele Menschen an den vom Verkehr verursachten Abgasen wie durch Verkehrsunfälle. Entlang der Transitrouten in Tirol sind mittlerweile vier Prozent der Krebserkrankungen auf Dieselruß zurückzuführen. Der Verkehrsmoloch, der das Tal regelrecht zu verschlingen droht, sei einzudämmen. Politiker sagen das, Initiativgruppen verlangen es lange schon. Lokale politische Größen lassen immer mal wieder ein Schreiben raus, in Sonntagsreden schwört man dem zunehmenden Verkehr ab, bietet den ablenkungswirksamen BBT als Allheilmittel an. Das geht immer gut. Auch wenn es längst keiner mehr glaubt. Auf Nordtiroler Seite hat es sich mittlerweile nicht mehr nur Anti-Transit-Guru Fritz Gurgiser vom Transitforum Austria Tirol zur Lebensaufgabe gemacht, gegen dieses gesundheitsgefährdende Unrecht Sturm zu laufen und auch vor Straßenblockaden nicht Halt zu machen. Man prangert die Untätigkeit der Politik an und wird nicht müde, auf dauernd überschrittene Grenzwerte, Dreck, den besonders störend empfundenen Lärm-Echo-Effekt in den engen Tälern und krank machenden Stress hinzuweisen und das Grundrecht auf Gesundheit einzufordern. Die Südtiroler Politik hat bisher außer einigen schönen Sonntagsreden und für die Schublade geschriebenen Grundsatzpapieren nichts auf den Weg gebracht. Gar nichts! Wir von der Erker-Redaktion verfolgen die Debatte seit nunmehr 25 Jahren. Die immer gleichen Sätze, leere Worthülsen, um das Volk zu beruhigen. Wir können sie nicht mehr hören. Denn alle wissen: Es werden keine weiteren Schritte folgen. Dazu fehlt die Courage. Auch die neue SVP-Bezirksleitung hat wieder einmal ein Papier verfasst. Bei uns in der Redaktion stapeln sich solche wirkungslose Schreiben seit Jahren. Als eine der größten Autobahnaktionärinnen spielt die Landesregierung – benommen taumelnd zwischen Auspuffgasen und flunkernden Milliönchen an Mauteinnahmen – ein wankelmütiges Spiel, das längst nicht mehr überzeugt. Wahrscheinlich wird der Bürgerprotest zunehmen müssen. Wie in Nordtirol. Von dort ziehen jetzt auch aus Regierungskreisen Hoffnungsschimmer auf. In Südtirol scheinen die Auspuffgase die Menschen und die Politik schon so sehr eingelullt zu haben, dass sie nur noch in Schockstarre verweilen. Oder ein weiteres Papier verfassen. Ein wirklicher Aufschrei bleibt aus. Die Leidensfähigkeit ist anscheinend grenzenlos. Auf der Strecke bleiben die Wipptaler. Die Redaktion 3


leserbriefe

Roßkopf und Skytrek Ich finde es enttäuschend und äußerst bedauerlich, dass die Verantwortlichen der Neuen Rosskopf GmbH auf meine Beschwerde hin keinen Lösungsvorschlag unterbreiten, immerhin betrifft sie eine Vielzahl von weiteren Wipptaler Familien. Kundenzufriedenheit scheint für sie wohl kein großes Thema zu sein. Andererseits möchte ich mich an dieser Stelle für das konstruktive Gespräch mit der Führung des Hochseilgartens Skytrek und deren Entgegenkommen recht herzlich bedanken. Arnold Schölzhorn, Sterzing

Keine Fahrräder auf den Roßkopf An der Kasse der Roßkopf-Talstation heißt es seit kurzem: „Es werden keine Fahrräder mehr transportiert“. Ich finde es richtig, dass die sperrigen und oft verschmutzten Räder der „Downhiller“ nicht mehr transportiert werden. Am Roßkopf ist dafür keine Piste ausgewiesen. Doch „normale“ Mountainbiker sollten dafür nicht bestraft werden. Die zahlreichen Wege am Roßkopf sind wirklich breit genug für Wanderer und Radfahrer. In Ratschings und Ladurns gibt es diesbezüglich kein Problem. Vielen Gastwirten wird es nicht recht sein, wenn sie ihren Gästen trotz Werbung sagen müssen, dass die Neue Rosskopf

GmbH keine Fahrräder mehr transportiert. Ich finde es sehr schade und hoffe auf eine Rücknahme dieser Maßnahme noch in der laufenden Saison. Irmgard Indrist, Sterzing

Festkultur und betrunkene Jugendliche Ich kann verstehen, dass Vereine irgendwie zu ihrem Geld kommen müssen, um die Spesen zu decken.

„Für Minderjährige ist es kein Problem, an Alkohol zu kommen, denn es wird nicht kontrolliert.“ Anna Hofer Aber muss dies auf Kosten unserer Jugendlichen geschehen? Auch ich gehe gerne zu Veranstaltungen, um etwas zu essen und um zu tanzen. Bei meinen letzten Festbesuchen musste ich aber leider feststellen, dass es nicht mehr um Unterhaltung geht, sondern ums reine Trinken. Man sieht schon am frühen Nachmittag, wie sich die meist jugendlichen Festbesucher mit Schnäpsen und alkoholischen Mischgetränken volllaufen lassen. Leider gibt es hier keine Kontrollen, denn hochprozentige Getränke dürften gar nicht verabreicht werden. Schon gar nicht an unter 18-Jährige. Man sieht überall Werbung für Klopfer, Flieger und Cuba.

MK Innerpfitsch Juli 2014 - Pfitscher Kirchtag Gewinner der Lotterie, Verlosung vom Sonntag, 06.07.2014

Hauptpreise: 5829, 2858, 2799, 533, 1013 Weitere Sachpreise: 10, 62, 65, 89, 144, 184, 228, 291, 293, 360, 368, 401, 408, 441, 592, 600, 757, 761, 794, 795, 860, 866, 997, 1009, 1033, 1035, 1037, 1048, 1138, 1177, 1179, 1258, 1265, 1288, 1292, 1318, 1379, 1386, 1401, 1509, 1754, 1763, 1824, 1832, 1876, 1883, 1899, 1914, 1936, 2041, 2044, 2083, 2160, 2261, 2334, 2430, 2448, 2459, 2487, 2499, 2502, 2618, 2632, 2647, 2650, 2686, 2715, 2812, 2817, 2857, 3037, 3038, 3089, 3091, 3274, 3340, 3346, 3388, 3422, 3478, 3602, 3618, 3619, 3778, 3787, 3789, 3918, 3949, 4047, 4106, 4195, 4267, 4306, 4309, 4367, 4441, 4464, 4562, 4563, 4628, 4629, 4645, 4682, 4701, 4809, 4818, 4890, 4914, 5008, 5022, 5153, 5154, 5155, 5163, 5296, 5316, 5326, 5327, 5360, 5370, 5465, 5477, 5495, 5501, 5510, 5573, 5632, 5775, 5907, 5917, 5931 Die Preise können innerhalb 30.09.2014 nach telefonischer Vereinbarung im Probelokal der Musikkapelle Innerpfitsch abgeholt werden (Tel. 333 6043578 oder 335 5914412). Die Musikkapelle Innerpfitsch bedankt sich recht herzlich bei allen Gönnern und Sponsoren! 4

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leserbriefe

Das Angebot an alkoholfreien Getränken beschränkt sich meist auf Wasser und Cola, während es unzählige alkoholische Getränke gibt. Für Minderjährige ist es kein Problem, an Alkohol zu kommen, denn es wird nicht kontrolliert (habe ich bei meinem Sohn selbst erfahren). In anderen Gegenden wird Sicherheitspersonal eingestellt, damit Jugendliche keinen Zutritt haben. Die Organisatoren sollten sich darüber einmal Gedanken machen oder die Ordnungskräfte sollten besser kontrollieren. Anna Hofer, Wiesen

Bauprojekt Untertorplatz Verwundert musste ich mir die Augen reiben, als ich die letzte

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Ausgabe des Erker in den Händen hielt und die Titelgeschichte „Ein Gewinn für die ganze Stadt“ las. Der sonst so kritische Erker – und so ein Jubelartikel über ein privates Bauprojekt? Vergebens suchte ich nach der Kennzeichnung „PRInformation“ oder ähnlichem. Worin wohl der „Gewinn für die ganze Stadt“ dieses Projekts besteht, das keinerlei öffentliche Einrichtungen enthält und dem in Wirklichkeit rein private Gewinnabsichten zu Grunde liegen, nämlich die Verbauung einer enormen und willkürlich aufgeblähten Kubatur, die das Dreifache des bestehenden Volumens ausmachen würde? Ursula Fuchs-Hofer, Sterzing

Unbestritten ist die Untertorplatz GmbH eine private Gesellschaft, die eine – längst fällige – Umgestaltung des Untertorplatzes in Angriff nehmen möchte. Dass finanzielle Gewinnabsichten dabei im Vordergrund stehen, ist wohl nichts als naheliegend. Unbestritten ist aber auch, dass der Untertorplatz und seine mögliche Erneuerung von größtem öffentlichen Interesse sind, sowohl in wirtschaftlicher als auch in verkehrstechnischer Hinsicht; zudem erfüllt der „Untere Stadtplatz“ eine nicht

zu unterschätzende soziale Funktion, die öffentlichen Plätzen nun mal innewohnt. Wie Bürgermeister Fritz Karl Messner dem Erker gegenüber erklärte, bestehe in der Gemeindeverwaltung schon seit langem der Wunsch, an der – ebenfalls unbestritten – wirren Situation etwas zu verändern, es fehlen ihr jedoch die notwendigen finanziellen Mittel. Um einen tragbaren Konsens zu finden, werde die von Architekt Siegfried Delueg vorgelegte Machbarkeitsstudie noch intensive Gespräche zwischen Bauherren, Gemeindeverwaltung und Anrainern erfordern. Dort wird sich mit Sicherheit auch für Frau FuchsHofer als betroffene Anrainerin die Gelegenheit bieten, Einwände und Vorbehalte zu deponieren. Sollte die Kubaturerweiterung den gesetzlich vorgesehenen Rahmen sprengen, wird die Gemeindebaukommission dafür Sorge tragen, dass dies nicht passiert. Ein neuerlicher Urbanistikvertrag – von Bürgermeister Messner in Betracht gezogen – sollte nach einschlägigen Erfahrungen im Fall ASPIAG hingegen mit der nötigen Vorsicht ange-

gangen werden. Dem aufmerksamen Leser wird es nicht entgangen sein, dass der „Gewinn für die ganze Stadt“ ein Zitat eines der Bauherren ist, dem seine Begeisterung für sein eigenes Projekt wohl nicht genommen werden kann. Damit dieses aber wirklich zu einem langfristigen Gewinn nicht nur für einzelne, sondern für ganz Sterzing wird, sind in nächster Zukunft alle Beteiligten gefordert. Die Redaktion

Kirchtagslotterie der Musikkapelle Jaufental vom 15. Juni 2014:

122, 926, 1181, 1248, 1378, 1469, 1499, 1713, 1730, 1745, 2067, 2107, 2149, 2262, 2357, 2439, 2556, 2608, 2676, 3007, 3124, 3448, 3514, 3533, 3613, 3670, 3676, 3702, 4042, 4102, 4176, 4405, 4471, 4487, 4542, 4562, 4621, 4678, 4696, 4769, 4933, 4990, 5066, 5161, 5214, 5320, 5407, 6014, 6112, 6167 Die Preise können bis zum 30. August 2014 abgeholt werden (Tel. 333 2355849). Die Musikkapelle Jaufental bedankt sich bei allen Sponsoren und Gönnern.

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aktuell

Johannes Stötter Superstar

Sterzing künftig ohne Kooperator Konrad Gasser, derzeitiger Kooperator von Sterzing (im Bild), wurde von Bischof Ivo Muser zum Pfarrer von St. Andrä und Afers ernannt und verlässt mit 1. September die Fuggerstadt. Da seine Stelle nicht nachbesetzt werden kann, hat der Pfarrgemeinderat von Sterzing eine Neuregelung der Werktagsgottesdienste beschlossen. Ab September wird montags und mittwochs kein Gottesdienst in der Pfarre bzw. in der St. Margarethenkirche gefeiert. Stattdessen werden Rosenkranzgebete, Wortgottesfeiern, Vespern oder andere Andachten angeboten. Die Sonntagsgottesdienste bleiben wie gewohnt, da Fabian Tirler, Regens des Brixner Vinzentinums, die Pfarrei ab September als Aushilfe unterstützen wird.

Er hat es wieder geschafft! Zum vierten Mal in Folge klettert Johannes Stötter bei der Bodypainting-Weltmeisterschaft auf das Treppchen. Pop Art und künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence) waren die Themen des 17. Welt Bodypainting Festivals in Pörtschach am Wörthersee, an dem sich vom 29. Juni bis 6. Juli Künstler aus insgesamt 47 Nationen beteiligt haben. Nach einem vierten Platz im Halbfinale legte sich der Sterzinger Ausnahmekünstler nochmal richtig ins Zeug und holte wie bereits 2011 den Vize-Weltmeistertitel in der Kategorie Pinsel/ Schwamm. Weltmeisterin wurde Riina Laine aus Finnland, Dritte Evgenia Parhatskaja aus Schweden. Stötter wurde zudem im Rahmen der ersten „Bodypainting Conference“ mit dem „International Fine Art Bodypainting Award“ ausgezeichnet. Die Organisation I-Fab verleiht den Preis jährlich an besonders erfolgreiche Künstler für ihr Lebenswerk.

Ein „goldenes Dachl“ für Sterzing

Wipptal

Wintertouristen nehmen leicht zu Im Winterhalbjahr von November 2013 bis April 2014 waren im Wipp- und Eisacktal um zwei Prozent mehr Gäste als im Vergleichszeitraum des Vorjahres zu verzeichnen. Die Ankünfte haben im selben Zeitraum um 6,1 Prozent zugenommen. In Südtirol betrug der Zuwachs nur 0,3 bzw. 3,8 Prozent.

Die Sterzinger Pfarrkirche Maria im Moos hat an der Nordseite des Langhauses kürzlich ein neues Schindeldach erhalten, nachdem nach den starken Schneefällen des vergangenen Winters beträchtliche Schäden durch Wassereintritt entstanden sind. Über 50.000 Lärchen-Schindeln wurden für die Dachfläche von rund 800 m2 verwendet; die Südseite war bereits Anfang der 80er Jahre erneuert worden. „Die Kosten für die Arbeiten belaufen sich auf rund

ted-umfrage

130.000 Euro und werden größtenteils durch Beiträge von Gemeinde und Denkmalamt sowie durch Spenden der Bevölkerung gedeckt“, so Alfred Dalla Torre vom Vermögensverwaltungsrat der Pfarrei. Durch den Wassereintritt wurden zudem im Innenraum barocke und gotische Malereien beschädigt. Voraussichtlich wird im August mit den Restaurierungsarbeiten begonnen, sobald die Wände getrocknet sind.

fuggerroppe

Ergebnis Umfrage Juli

Wie gefällt Ihnen das Projekt „Untertorplatz“? überzeugt mich nicht sehr gut Der Platz soll so bleiben, wie er ist

Die August-Frage Wünschen Sie sich, dass der Enzenberggarten wieder für die Bevölkerung zugänglich gemacht wird?

49 % 44 % 7%

In Gossensaß triffsche hin und hin af lare Schaufenschter, verlottert, stabig, mit Papier und Werbung verpickt. Den Toad kannsche nit besser dorstelln.

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 6

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Wipptal

Öffis sind gefragt

Der öffentliche Personennahverkehr im Wipptal ist gefragt: Im Jahr 2012 haben 339.731 heimische Fahrgäste einen Stadt- oder Überlandbus genutzt. Das entspricht 928 Personen täglich. Die am stärksten frequentierte Buslinie war mit 188.326 Nutzern jene von Brenner/ Pflersch über Sterzing nach Brixen. 105.616 Fahrgäste nutzten die Linie Ridnaun–Ratschings–Telfes, 29.083 Personen jene nach Pfitsch. Der Sterzinger Citybus wurde von 16.706 Personen in Anspruch genommen. Immer öfter genutzt werden die öffentlichen Verkehrsmittel auch von Touristen: 2012 wurden im Wipptal 31.184 Freizeit-Tickets entwertet. Das Verkehrsaufkommen auf der

Staatsstraße in Sterzing ist seit 2007 gesunken: Wurden an der Zählstelle in Sterzing 2007 noch täglich durchschnittlich 7.501 Autos gezählt, waren es 2012 noch 7.257. 2010 war der durchschnittliche Tagesverkehr sogar auf knapp über 7.000 gesunken. Den Brennerpass passierten auf der Staatsstraße 2012 durchschnittlich 5.148 Autos am Tag. Der am stärksten befahrene Straßenabschnitt im Wipptal liegt an der Jaufenstraße bei der Abzweigung nach Thuins: Diesen passierten 2012 im Durchschnitt täglich 13.269 Verkehrsmittel. Damit zählt der Abschnitt zu den Zählstellen mit dem landesweit höchsten Verkehrsaufkommen. 1970 gab es im Wipptal 20 Seilbahnanlagen, 1990 waren es sogar 29. Seit damals sank die Zahl: 2012 waren es nur noch 16 mit einer Förderleistung von 26.967 Personen pro Stunde. Nach der Abtragung des Stockliftes am Roßkopf sind es jetzt 15. Die Anzahl der beförderten Personen ist von 5.266.176 Personen in der Wintersaison 2009/10 auf 4.846.997 Personen im Winter 2011/12 zurückgegangen.

in den mund gelegt I Premier Matteo Renzi und ein Arbeiter in der BBT-Röhre in Mauls am 5. Juli 2014. 32 der 55 Tunnelkilometer sind schon ausgebrochen.

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aktuell

Wipptal

Hoher Standard bei Kleinkindbetreuung

Bezirkspräsident Armin Holzer und Bürgermeister Sebastian Helfer vor der neuen Kindertagesstätte „Ratschings“

Seit dem Jahr 2004 wird in der Kindertagesstätte „Wipptal“ in Sterzing die Betreuung von Kleinkindern als familienförderndes und unterstützendes Angebot zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf angeboten. Neben 20 Betreuungsplätzen in Sterzing stehen seit Mitte Mai zehn weitere Plätze in der neuen Kindertagesstätte „Ratschings“ in Stange zur Verfügung. „Mit der Realisierung der Kindertagesstätte in Stange hat die Gemeinde Ratschings einer familienfördernden Politik Rechnung getragen“, so Bürgermeister Sebastian Helfer. Mit der Führung der Struktur wurde die Bezirksgemeinschaft beauftragt. Die KiTa „Wipptal“ ist von Montag bis Freitag von 7.30 bis 18.30 Uhr geöffnet, die KiTa „Ratschings“ von 7.30 bis 14.30 Uhr. Ab 2015 sollen in Ratschings die Öffnungszeiten ausgedehnt sowie die Betreuungsplätze von zehn auf 14 aufgestockt werden. „Im vergangenen Jahr wurden 47 Kinder in der Kindertagesstätte in Sterzing betreut. Die Familien schätzen den hochwertigen Dienst und die gute Organisation, den wir nun auch in Ratschings anbieten können“, so Bezirkspräsident Armin Holzer. 8

Franzensfeste

Südtirols Multi-Kulti-Gemeinde Seit zwei Jahrzehnten wird die Zahl der „neuen Südtiroler“ im Lande immer mehr. Im Wipptal lebten zu Beginn dieses Jahres 1.616 ausländische Bürger, 777 Männer und 839 Frauen. Drei der 16 Gemeinden mit einem Ausländeranteil über dem Landesdurchschnitt liegen im Bezirk: Franzensfeste, Brenner und Sterzing. In keiner anderen Südtiroler Gemeinde leben anteilsmäßig so viele ausländische Bürger wie in Franzensfeste. Dieser Trend ist bereits seit Jahren zu beobachten. Der einst blühende Eisenbahnknotenpunkt ist zu einem beliebten Domizil von Bürgern aus dem Ausland geworden. Zu Beginn dieses Jahres wies jeder vierte Einwohner von Franzensfeste einen Migrationshintergrund auf. Auch in der Gemeinde Brenner ist der Anteil ausländischer Bürger mit 14,4 Prozent überdurchschnittlich hoch. In Sterzing ist der Anteil mittlerweile auf neun Prozent gestiegen. Am wenigsten Bürger mit Migrationshintergrund leben in der Gemeinde Ratschings mit 3,2 Prozent. In Südtirol leben zu Beginn dieses Jahres 45.469 Ausländer aus 137 verschiedenen Nationen. Vor 20 Jahren waren es rund 6.500 Menschen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 6,9 Prozent. In den letzten 20 Jahren hat sich der Bevölkerungsan-

teil versiebenfacht. Der Ausländeranteil betrug damit südtirolweit 8,8 Prozent und liegt damit über dem gesamtstaatlichen Durchschnitt von 7,4 Prozent.

Ausländer Gemeinde Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing Wipptal

Anzahl 307 236 140 188 143 602 1.616

Prozent 14,4 24,4 5,2 6,5 3,2 9,0 8,3

Nordtirol/ Brenner

Flüchtlingsströme Richtung Norden Anfang Juli wurden in einem internationalen Zug in Nordtirol 94 Flüchtlinge aufgegriffen, Mitte Juli erneut 44 Personen, darunter viele Kinder. Ziel der Flüchtlinge, die vorwiegend aus Syrien stammen, war vor allem Deutschland und Schweden. Fast alle der aufgegriffenen Flüchtlinge – nur einzelne stellten einen Asylantrag in Österreich – wurden nach Italien abgeschoben bzw. am Brenner den italienischen Behörden übergeben.

Aus einem sicheren Drittland eingereiste Flüchtlinge werden gemäß EU-Regelung zurückgeschoben. Laut Dublin-II-Verordnung ist in der EU jenes Land für die Asylsuchenden zuständig, in dem sie erstmals europäischen Boden betreten. Dort können sie sich auf dem gesamten Staatsgebiet frei bewegen. Seit Monaten erlebt Italien einen Rekordansturm von Flüchtlingen und fühlt sich von seinen europäischen Nachbarländern mit deren Versorgung im Stich gelassen. erker august 14


Wipptal

Teurer Kindergarten in Sterzing In den Wipptaler Gemeinden klafften die Kindergartengebühren auch im Schuljahr 2013/14 weit auseinander. Fielen in Ratschings dafür 35 Euro an, waren es in Sterzing nicht weniger als 62 Euro, die monatlich zu berappen waren. Damit kam der Kindergartenbesuch in Sterzing fast doppelt so teuer wie in Ratschings. Besuchen zwei Kinder derselben Familie den Kindergarten, fällt der Unterschied noch deutlicher aus: Fallen dafür in Ratschings keine Zusatzkosten an, sind es in Sterzing insgesamt satte 119 Euro – immerhin weit mehr als das Dreifache. Allen Gemeinden gemein war jedoch, dass sie unter dem Höchstmaß der Monatsgebühren lagen, die von den Eltern verlangt werden können; dieses lag bei maximal 78 Euro im Monat. In drei Wipptaler Gemeinden –

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Brenner, Ratschings und Sterzing – blieben die Tarife im Vergleich zum Vorjahr unverändert. In Freienfeld und Pfitsch wurde der monatliche Beitrag unwesentlich nach oben geschraubt. Die höchste Erhöhung nahm die Gemeinde Franzensfeste vor: Dort wurden die Gebühren von 45 Euro im Vorjahr auf 55 Euro im Jahr 2013/14 erhöht. „Steigende Kosten, vor allem für Lebensmittel, haben diese Erhöhung not-

Der Kindergarten in Wiesen wendig gemacht“, rechtfertigt Bürgermeister Richard Amort auf Anfrage des Erker die Maßnahme. Die Gemeindeverwaltung habe in den vergangenen Jahren stets versucht, die Gebühren niedrig zu halten, die

Kindergartentarife im Vergleich*

Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Sterzing

2012/13 2013/14 1. Kind 2. Kind Nichtansässige 1. Kind 2. Kind Nichtansässige 54 44 54 54 44 54 45 31 -55 40 -45 35** 75 46 35** 75 52 26*** 68 53 26,50*** 70 35 0 78 35 0 78 62 57 78 62 57 78

* Alle Angaben in Euro, ** Auch für Kinder, die mehr als 2 km entfernt wohnen, *** Tarif ab dem 3. Kind

vorgeschriebene Deckung der Kosten sei damit aber nicht mehr gegeben gewesen. „Man bedenke aber auch, dass es in den vergangenen zehn Jahren nur eine minimale Erhöhung gegeben hat“, so Amort. Für die Kindertagesstätte in Sterzing mussten – wie in allen Südtiroler Gemeinden – monatlich 584 Euro bezahlt werden; der Höchststundentarif wurde per Dekret des Landeshauptmannes einheitlich geregelt und mit 3,65 Euro veranschlagt. Die effektiven Kosten richten sich jedoch nach dem Einkommen der Eltern. bar

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aktuell

Das verborgene

Stadtjuwel Er war einst der schönste Stadtpark in Sterzing, der erste Kinderspielplatz der Stadt wurde hier errichtet, Musikkapellen gaben Konzerte, ein Treffpunkt für Jung und Alt. Der Enzenberggarten beim Ansitz Jöchlsthurn war ein einzigartiger Rückzugsort, wie man ihn heute in der Sterzinger Innenstadt schmerzlich vermisst. Viele, vor allem jüngere Stadtbewohner, wissen nichts von der einstigen Glanzzeit der seit vielen Jahren geschlossenen Gartenanlage im Westen der Neustadt. Versteckt hinter Mauern und verschlossenen Toren finden wir heute nichts als einen einsamen barocken Garten vor, der kurz davor steht, ganz in Vergessenheit zu geraten. Immer wieder gab es Bemühungen, den Enzenberggarten der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Eine derartige Naherholungszone im Herzen der Stadt würde eine enorme Aufwertung für Sterzing bedeuten. Im Oktober 2011 schlugen die Besitzer – die Grafenfamilie Enzenberg aus dem Überetsch – der Gemeinde Sterzing vor, den Jöchlsthurn und den Garten um jährlich rund 100.000 Euro anzumieten. Die Besitzer waren auch bereit, das Anwesen samt Garten als Ensemble um acht Millionen Euro zu veräußern. Eine alleinige Öffnung des Gartens stand nicht zur Debatte. Nun, fast drei Jahre später, sind die Tore zum Garten immer noch fest verriegelt. Der Erker hat beim Besitzer Michael Graf Goëss-Enzenberg nachgefragt, zu welchen Bedingungen der Enzenberggarten wieder geöffnet werden könnte, und erhielt eine klare Antwort: „Der Garten und der Jöchlsthurn bilden eine Ein10

heit. Nur dann, wenn die Gemeinde bereit ist, das gesamte Anwesen Jöchlsthurn zu mieten, ist eine Öffnung der Gartenanlage möglich“, so Goëss-Enzenberg. Die Grafenfamilie hält an der bereits 2011 gestellten Bedingung – Jöchlsthurn samt Garten oder nichts von beidem – beinhart fest und ist zu keinem anderen Kompromiss bereit. Laut Bürgermeister Fritz Karl Messner sei es für die Gemeinde – heute wie damals – wirtschaftlich äußerst schwierig, sich ein derartiges Luxusobjekt leisten zu können. „Zum einen ist der Ansitz nicht behindertengerecht und müsste folglich umgebaut werden, zum anderen wissen wir nicht, welche Ämter wir dort unterbringen könnten“, so der Bürgermeister. Er bedauert, dass die Direktion des Landesbergbaumuseums 2001 nach Gasteig verlegt wurde, da sonst das Land weiterhin für die Miete des Ansitzes samt Garten aufgekommen wäre. Auch hätte die Gemein-

Foto: Thaler

Eine der schönsten Gartenanlagen Sterzings wartet vergeblich auf eine neue Bestimmung

Der Enzenberggarten: Vor Jahren ein beliebter Tummelplatz der Stadtbewohner deverwaltung vorgeschlagen, den Jöchlsthurn für ein Mineralienmuseum anzumieten, doch das Land sei derzeit darum bemüht, bestehende Strukturen zu erhalten und keine neuen Museumsprojekte anzugehen. Auch mehrere Privatpersonen hätten laut Bürgermeister Messner Interesse am Kauf des Ansitzes gezeigt, doch bis jetzt habe Graf Goëss-Enzenberg das Anwesen niemandem anvertraut.

Der Bürgermeister stellt zudem klar: Auch wenn der Enzenberggarten – von der Grafenfamilie lieber als „Jöchlsanger“ bezeichnet – wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht würde, wären keine Spielgeräte oder Musikpavillons mehr erlaubt. „Bei der jüngsten Sanierung hat das Denkmalamt einen Rückbau des Gartens in seine ursprünglich barocke Form angeordnet“, so Messner.

Der Jöchlsthurn Der Jöchlsthurn liegt im Westen der Sterzinger Neustadt an der Kreuzung zwischen Frundsbergstraße und Kapuzinergasse. Das Ensemble gilt als Rarität unter den Tiroler Baudenkmälern und ist in mehreren Bauphasen aus einem mittelalterlichen Stadtturm hervorgegangen. Ursprünglich war das Anwesen als Wohnturm gebaut und wurde während seines 700-jährigen Bestehens mehrmals umgebaut. Die zinnenbesetzten Giebel verleihen dem Anwesen das Aussehen einer Feste. Der Grundriss des Hauses – zwei kreuzförmig aufeinander zulaufende Baukörper – wird oft als ungewöhnlich beschrieben. Außer typischen Elementen der verschiedenen Bauphasen von Gotik bis Barock sind im Jöchlsthurn heute u. a. drei spätgotische Holzdecken und Wandfresken aus

dem 15. und 16. Jahrhundert erhalten. Auch der Einfluss der italienischen Renaissance ist spürbar. Die Bergbauunternehmerfamilie Jöchl aus Stegen bei Bruneck erwarb den Ansitz gegen Mitte des 15. Jahrhunderts und veranlasste umfassende Umbauten, auf die das derzeitige spätgotische Aussehen zurückzuführen ist. An einer Zimmerdecke im ersten Stockwerk ist neben dem Wappen der Familie Jöchl und der Jahreszahl 1469 auch der Name Mathias Jöchl zu lesen. Dem altehrwürdigen Geschlecht verdankte der lange florierende Bergbau am Schneeberg seinen Aufstieg. Nach dem Aussterben der Jöchl diente das Anwesen mehreren adeligen Familien als Wohnsitz. Im Jahr 1643 erwarb die Überetscher Grafenfamilie Enzenerker august 14


Foto: Anna Wenter

Heute wird die Bevölkerung ausgesperrt. Nichtsdestotrotz wäre eine Gartenanlage ähnlich dem Brixner Hofgarten auch ohne Kinderspielplatz oder Festtribüne eine Bereicherung für das Stadtzentrum. Wie es aussieht, werden sich die Sterzinger aber auch in Zukunft mit dem zentrumsfernen Deutschhaus-Park in praller Sonne, dem kleinen Park

am Stadttheater – wenn man den Goetheplatz überhaupt als solchen bezeichnen möchte – und dem (seit geraumer Zeit) in Umbau befindlichen, auch nicht gerade zentral gelegenen Nordpark zufrieden geben müssen.

berg den Jöchlsthurn, wovon deren Wappen auf dem Hauptportal zeugt. Mit einigen Unterbrechungen befindet sich das Anwesen bis heute in deren Besitz. Zwischen 1770 und 1785 war im Jöchlsthurn eine Schule untergebracht. Später wohnten hier Non-

sitz hatte. Derzeit steht der Jöchlsthurn leer und ist nicht zu besichtigen. Zum Anwesen gehört neben dem Enzenberggarten auch die St.-Peter-und-Paul-Kapelle. Die Brüder Leonhard, Hans und Mathias Jöchl tauschten im Jahr 1470 mit ihrem

sst

Mustergültig gepflegt: Erst vor kurzem ließ die Grafenfamilie Enzenberg am Jöchlsthurn erneut Sanierungsund Instandhaltungsarbeiten durchführen.

nen aus dem Stift Sonnenburg. In den Jahren von 1836 bis 1980 beherbergte das Ensemble das Bezirksgericht und andere Ämter, bis 1969 auch das Gefängnis. Nach einer umfassenden Restaurierung in den 80er Jahren wurde der Ansitz 1990 vom Land Südtirol angemietet und dem Landesbergbaumuseum zur Verfügung gestellt, das bis 2001 dort seinen Verwaltungserker august 14

Nachbarn ein Gartenstück, um neben dem Ansitz eine Kapelle errichten zu können. Diese wurde 1473 – 1476 erbaut und den Aposteln Peter und Paul geweiht. Erzherzog Sigismund, der Münzreiche, unterstützte den Bau. Die unscheinbare Kapelle bildet die Fortsetzung des Ansitzes Jöchlsthurn und ist über einen Zugang von der Kapuzinergasse aus erreichbar. 11


politik

Fluch und Segen 40 Jahre Brennerautobahn

Im April 1974 wurde die gesamte Strecke der Brennerautobahn für den Verkehr geöffnet. Seither konnten die Ortschaften entlang der Brennerstaatsstraße mehr und mehr aufatmen, musste doch nun nicht mehr der ganze Verkehr durch diese geschleust werden. Für die damalige Zeit ein Segen, doch die Freude währte nicht lange. Jahr für Jahr erhöhte sich der Verkehr auch auf der Autobahn; mittlerweile stößt die Belastung für die Anrainer an ihre Grenzen. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts kam es zu einem rapiden Anstieg des PKW- und LKW-Verkehrs. Das Wirtschaftswunder in Deutschland und die Aufbruchstimmung nach dem Zweiten Weltkrieg ließen den Verkehr rasant ansteigen. Überquerten 1950 etwa 65.000 Fahrzeuge den Brenner, so waren es 1958 schon über zwei Millionen. Die Dörfer und Siedlungen entlang der Staatsstraße erstickten förm12

lich im Verkehr. Ständige Staus, ohrenbetäubender Lärm, schlechte Luft und steigende Unfallzahlen verminderten die Lebensqualität drastisch. Auch die Wirtschaft und der Fremdenverkehr brachen ein. Die Verkehrsplaner waren sich einig, dass nur eine Autobahn die notwendige Entlastung bringen konnte. Deshalb begann man bereits in den 50er Jahren mit der Planung einer grenzüberschreitenden Autobahn zwischen Innsbruck und Modena, die laut Genfer Konvention von 1950 die wichtigste NordSüd-Verbindung darstellen sollte. Die geografische Beschaffenheit des Geländes und die daraus resultierende Streckenführung waren dabei die größten Herausforderungen. Auf italienischer Seite wurde hierfür am 21. Februar 1959 in Trient die Brennerautobahngesellschaft ins Leben gerufen. Ziel war der Bau einer Autobahn zwischen dem Brenner und Modena mit Anschluss an die zu diesem Zeitpunkt in Bau befindliche „Autostrada del

Sole“ zwischen Mailand und Rom. In Österreich verfuhr man ähnlich, konnte die Bautätigkeit jedoch früher beginnen, nämlich schon im Jahr 1959. Herzstück des nördlichen Teilstückes der Brennerautobahn war die Europabrücke bei Innsbruck, die 1963 fertig gestellt

wurde. Die Ende der 60er Jahre für den Verkehr freigegebene Verbindung Innsbruck–Brenner war eine der ersten Gebirgsautobahnen der Welt. Die Planungen auf italienischer Seite verzögerten sich. Erst im Jänner 1962 wurde der endgültige Tras-

Mautstelle Sterzing Verkehrsdaten 1994 –2012 Durchschnittlicher Tagesverkehr (ASTAT) 1994: 17.937 1996: 18.528 EU-Beitritt Österreich, 1995 1998: 19.606 Grenzöffnung Italien–Österreich, 1997 2000: 21.492 2002: 23.313 2004: 24.225 1. EU-Osterweiterung, 2004 2006: 24.954 2008: 25.314 2. EU-Osterweiterung, 2007 2010: 25.612 Wirtschaftskrise 2012: 25.464

Jahresverkehr, aufgerechnet 6.547.005 6.762.720 7.156.190 7.844.580 8.509.245 8.842.125 9.108.210 9.239.610 9.348.380 9.294.360 erker august 14


Gastkommentar

titelgeschichte

Die zerrissene Europaregion

senverlauf genehmigt. Zwei Projekte wurden im Verwaltungsrat der ANAS als mögliche Trasse diskutiert. Die Variante Brenner–Sterzing–Brixen–Bozen entlang der Eisackschlucht und die Variante Brenner–Sterzing–Jaufen–Meran– Bozen mit einer Untertunnelung des Jaufenpasses. Obwohl viele eine Anbindung Merans wünschten, speziell die Tourismusbranche, entschieden sich der Verwaltungsrat und das Ministerium in Rom mehrheitlich für die heutige Trassierung durch die Eisackschlucht zwischen Brixen und Bozen. Ausschlaggebend dafür waren die Kosten. Bei der Anbindung über Meran wäre ein kostspieliger 4,5 km langer Tunnel unter dem Jaufenpass nötig gewesen, der sich nach damaliger Überzeugung nicht rentiert hätte. Stattdessen bot die Variante Sterzing–Brixen– Bozen eine bessere Beschaffenheit des Geländes und mithilfe von Brücken und Viadukten konnte man den Streckenverlauf an die Geländegegebenheiten anpassen. Während man in Meran enttäuscht war – man fürchtete massive Einbußen –, freute man sich in Brixen erker august 14

und im Eisacktal. Politik und Wirtschaft des Brixner Beckens hatten massiv Werbung für die Anbindung Brixens gemacht, die Furcht vor einer Abseitsstellung ohne direkte Autobahnanbindung war zu groß. Die Einbettung des Eisacktales mit Brücken und Viadukten wurde daher von vielen Seiten als „harmonisch“ und „romantisch“ bezeichnet. Die Kosten für die Trasse zwischen Brenner und Modena wurden mit rund 96 Milliarden Lire veranschlagt. Ein Großteil davon musste für den Streckenabschnitt in Südtirol verwendet werden. Projektiert wurde die Autobahn mit einer Gesamtlänge von 313 km von den Ingenieuren Guido de Unterrichter und Bruno Gentilini; davon verlaufen 133 km durch Südtirol. Der Bau der Autobahn brachte auch für das Wipptal einschneidende Veränderungen im Landschaftsbild. In Gossensaß wurde eine über 1.000 m lange Brückenkonstruktion errichtet. Der höchste Pfeiler misst 100 m. Seit diesen Tagen durchzieht ein riesiger Betonfaden mit massiven Stützmauern das Dorfbild von Gossensaß. Besonders deutlich zu spüren bekam den Autobahnbau der Weiler Tschöfs bei Sterzing. Schnelle Enteignungsverfahren und Grundstücksablösungen führten dazu, dass die Siedlung gespalten wurde. Die Autobahn führt mitten durch den Weiler und entzweit die kleine Ortschaft. In Sterzing wurde eine große Mautabfertigungsanlage errichtet. Zur Verzollung und Abfertigung der LKW wurde neben der Mautanlage auch eine große LKW-Abfertigungsstruktur (Sadobre) erbaut. Der mangelnde Platz am Brenner, die dort bereits vorhandene Grenzstation und die bessere Geländebeschaffenheit im Sterzinger Becken führten zu diesen Entscheidungen. 1970 wurde im Wipptal der Abschnitt Sterzing–Graßstein eröffnet, am 5. April 1971 der Abschnitt Brenner–Sterzing. Eine grenzüberschreitende Autobahnanbindung zwischen Nord- und Südtirol bzw. Österreich und Italien war somit hergestellt. Betrachtet man in diesem Kontext die Südtirolfrage der

Seit Jahren in Kundl, Vomp, Gärberbach, Schrambach und Neumarkt: Die Stickstoffdioxidwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit werden im Jahresmittel um 60 bis 120 Prozent überschritten. Gesundheitsbelastungen mit Folgekosten, teure Auflagen bei Betriebsansiedelungen und -erweiterungen sowie finanzielle Abwertung von privaten und betrieblichen Liegenschaften: Das sind die Transitprobleme im Jahr 2014, nicht die Ablenkungsdiskussion, ob zwei oder drei Prozent Transit-LKW mehr oder weniger fahren. Seit Ende der 80er Jahre wurden im Norden Tirols viele Schutzmaßnahmen errungen (Nachtfahrverbote, Fahrverbote, Lärmschutz Autobahn/ Eisenbahn, hohe LKW-km-Kosten ...). Einiges wurde durch die EU-Mitgliedschaft wieder verloren und wird nun wieder erkämpft. Ab Herbst 2014 gibt es einen neuen Anlauf zum Transitverbot von Müll und Schrott in Verbindung mit Tempolimits für PKW und LKW. Dass der „billige Diesel“ im Norden viel Transit anlockt, muss auch geändert werden. Im Süden Tirols fehlt der Bürgerkonflikt mit Bozen und Rom. Die Folge: Es gibt weder LKW-Fahrverbote noch ausreichend Schutzmaßnahmen an Auto- und Eisenbahn. Im Süden Tirols konzentriert sich die ganze „Transitdiskussion“ auf den BBT. Gegen Schadstoffe und Lärm sind die „Schwestern und Brüder“ an der Autobahn vom Brenner bis Salurn anscheinend ebenso immun wie die Äpfel und Trauben neben den rostigen Leitschienen: Mahlzeit! Die größte „Transitschweinerei“ wird von der Landespolitik ausgeklammert: Dass es der „Baupartner“ Italien war, der das erfolgreich eingeführte sektorale LKW-Fahrverbot im Norden Tirols am Europäischen Gerichtshof gekippt hat. Nun wird seit 2012 der Müll aus Neapel wieder von der Eisenbahn auf die Brennerautobahn zurückverlagert. Zum Schämen! Fazit: Solange sich die Politik im Süden hinter dem BBT versteckt und mangels Widerstand der Betroffenen unbehelligt bleibt, bleiben Lärm und Schadstoffbelastungen. In den BBT wird langfristig nur eines „verlagert“: Das Steuergeld von uns allen, ob im Norden oder Süden hart erwirtschaftet, wird direkt an eine Minderheit von „Tunnel-amici“ verschenkt. Wer damit im Süden zufrieden ist, soll weiter Augen, Ohren und Nase vor den Autobahnbelastungen schließen. Es mag die „Barone von Tunnelhausen“ freuen, die eigenen Kinder und Enkel werden um ihr Erbe, ihren Lebensund Wirtschaftsraum geprellt, der leichtsinnig, mutlos und ohne Widerstand verschenkt wird. Fritz Gurgiser, Transitforum Austria-Tirol

50er bis 70er Jahre und die nicht immer guten diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Italien, war dies ein historisches Ereignis. Die gesamte Strecke von Brenner bis Modena wurde am 12. April 1974 durchgehend für den Verkehr freigegeben, was für die Dörfer entlang der Staatsstraße die lang ersehnte Befreiung vom Verkehrsfluch brachte. Doch die Entwicklung der folgenden Jahrzehnte ließ die anfängliche Freude bald verblassen. Der Verkehr, vor allem der Schwerverkehr, nahm riesige Dimensionen an. 2012 rollten über neun Millionen Fahrzeuge über

den Brenner. Mit der Öffnung der Grenzen und der EU-Osterweiterung spielte auch das 1975 eröffnete Sadobre-Abfertigungsareal keine Rolle mehr. Die Autobahn – Fluch oder Segen oder beides zugleich? Sicher ist, dass ohne Autobahn nicht nur die Dörfer im Wipptal noch mehr gelitten und im Verkehr regelrecht erstickt wären. Sicher ist aber auch, dass das Modell Autobahn nicht mehr das zukünftige Verkehrsmodell sein kann. Ob der BBT wirklich Abhilfe schaffen kann, muss sich noch herausstellen. Wolfram Girtler 13


Franzensfeste

Die Brennerautobahn – Gebaute Landschaft in Bewegung Ein Jahrhundertbauwerk wird 50

Als eine der ersten Gebirgsautobahnen der Welt verbindet die Brennerautobahn seit April 1974 „in Frieden und Freiheit die Völker Europas“. Die Autobahnstrecke, die über den Brenner als niedrigstem Alpenpass den Norden mit dem Süden verbindet, ist als zentrale Infrastruktur ein komplexes Beziehungsgeflecht, das erheblich zum wirtschaftlichen und soziokulturellen Quantensprung der Alpenregion beigetragen und mit innovativen Bautechniken neue Maßstäbe gesetzt hat. Der erste Spatenstich der Verbindung Brenner–Verona erfolgte am 26. März 1964 in Trient. Das erste Baulos Bozen Süd–Trient Nord wurde vier Jahre später, 1968, für den Verkehr frei gegeben. Im April 1974, zehn Jahre nach Baubeginn, waren sämtliche anspruchsvolle Bauten, Brücken, Viadukte und Tunnels fertiggestellt. Bereits 1963 hatte auf Nordtiroler Seite die zu ihrer Zeit höchste Pfeilerbrücke der Welt, die Europabrücke, neue Akzente im Straßenbau gesetzt. Die Ausstellung dokumentiert die ingenieurtechnische Leistung des Autobahnbaus der am meisten befahrenen Nord-Süd-Achse und gibt Einblick in die Vorgeschichte der Planung mit zeitaktuellem Bezug. Bereits am Vorplatz der Festung wird der Besucher von echten, den Stützpfeilern der Autobahn nachempfundenen Säulen begrüßt und zu den Kasematten im unteren Teil der Festung hingeleitet. Im Vorbeigehen neigen sich einige der Säulen. Kommuniziert werden soll damit die Metapher der Technik, die sich als Dienst am Menschen versteht. Interaktive Klänge und Geräusche stimmen in das Ambiente ein. Roter Faden in den Kasematten ist 14

die historische Fotodokumentation, die mit den einzelnen Ortschaften der am Boden aufgedruckten Autobahn-Trasse korrespondiert. In über 56 historischen Wegmarken wird die Baugeschichte der Brennerautobahn im Abschnitt von Innsbruck bis Modena nachgezeichnet. Anhand von Großbild-Aufnahmen, denen weitgehend unerschlossenes, sehr wertvolles Archivmaterial zugrunde

eingebracht. An verschiedenen Stellen der Ausstellung gibt es akustische und Video-Installationen, an denen Zeitzeugen, die mit dem Autobahnbau gewonnen oder verloren haben, ihre ganz persönliche Lebensgeschichte erzählen. Ebenfalls gezeigt werden historische Filme, die das Straßenbauprojekt zum Inhalt haben. So u. a. der Hörmann-Film über die Si-

Foto: Chiolini

„Die Brennerautobahn – Gebaute Landschaft in Bewegung“: Die Baugeschichte der Alpentransversale wird erstmals in einer Zusammenschau von Nord und Süd nacherlebt. In einer Ausstellung in der Festung Franzensfeste geben historische Wegmarken in Bildern Einblick in die ingenieurtechnische Meisterleistung im Zeitfenster von 1964 bis 2014.

Bau der Autobahnbrücke in Gossensaß liegt, wird die spannende Bautätigkeit der Alpentransversale nacherlebt. Die Ausstellung zeigt Meisterfotografien der wichtigsten Fotoateliers aus der Region. Auf der Zeitreise mit Start in den goldenen 60er Jahren werden die ersten Kapitel der Baulose im Abschnitt Innsbruck–Brenner, Brenner–Sterzing–Franzensfeste mit den technisch sehr aufwendigen Viadukten über Pontigl, Gossensaß und dem Stausee bei der Franzensfeste ausgeleuchtet. Gezeigt werden lückenlos auch die weiteren Streckenabschnitte von Brixen bis in die PoEbene. Ingenieurbaukunst der Superlative sind die Brückenhighlights Bergisel–Sill, Europa, Gries, Nösslach und Lueg. Die Dokumentation des 360 km langen Autobahnabschnitts von der Europabrücke bis Modena zeigt jeweils ortsbezogene Fotodokumente aus der Bauzeit und parallel dazu in Farbaufnahmen eine Panoramaansicht vom Ist-Zustand, um so dem Betrachter eine bessere geographische Zuordnung zu ermöglichen. Die zeitaktuellen Bilder werden vom jungen Architekturund Landschaftsfotograf Oliver Jaist

cherheit im Tunnel 1972, die Einweihung der Europabrücke mit Politikern und Königin Elizabeth II. 1963, der verheerende Schneefall am Brenner von 1982 mit Einsatzmannschaften vor Ort, die Geländeverschiebungen in Vahrn, die Enteignungen in Klausen, RAI-Berichte von 1968 und Zeitzeugenaussagen von den Baustellenleitern Gildo Perger, Gino Vigna, Umberto Cocciardi, Nello Costa und Kurt Jakobs. In sieben Themenräumen weisen außerdem Schaustücke und Doku-

mente aus der Bauzeit und darüber hinaus auf den Straßenbau und seine wirtschaftlichen Auswirkungen und deren lebensverändernden Verästelungen hin. Gespannt wird der Bogen von den Umweltmaßnahmen (Lebendingenieurbau, Tiertunnel, Lärmschutz) bis hin zu innovativen Bautechniken, den topographischen Besonderheiten, Vermessungen, Enteignungen und archäologischen Funden, Unwetterkatastrophen, Verkehrsdaten, Sicherheit und Instandhaltung, Maut und Zollwesen. Geplant ist auch ein Fotowettbewerb, bei dem das beste Bild mit Bezug zur Autobahn im Oktober prämiert wird. Zur Eröffnung im Juli fuhren in Zusammenarbeit mit dem Rennstall Dolomiti, initiiert von Sportjournalist Ezio Zermiani, historische Autos und ein neues mit Wasserstoff betankbares Hybridfahrzeug vor. Die Ausstellung ist eine Initiative des Kuratoriums für technische Kulturgüter in Zusammenarbeit mit der Brennerautobahn-Gesellschaft A22, der ASFINAG und der Autonomen Provinz Bozen. Zusätzlich zum Schauplatz in der Festung Franzensfeste werden digitale Exponate im Plessi-Museum am Brenner, bei der Europa-Brücke, am LKW-Rastplatz der ASFINAG in Nösslach als Hinweis auf die Expo in der Festung dargeboten. Die Ausstellung kann bis zum 15. Mai 2015 besucht werden.

100% TobeUs

In Synergie zum Thema Brennerautobahn ist bis zum 31. Oktober in der Festung Franzensfeste die Ausstellung „100% TobeUs“ zu sehen. Neben 111 kleinen Holzautos, die von 100 international anerkannten Designern entworfen wurden, werden die Ergebnisse des Workshops, den Matteo Ragni an der Fakultät für Design und Künste in Bozen geleitet hat, gezeigt. 15 Studierende haben neue TobeUs-Modelle nach ganz präzisen Vorgaben entworfen und in den Werkstätten der Fakultät aus einheimischem Zirbenholz selbst realisiert. erker august 14


titelgeschichte

Kleine Wipptaler Verkehrsgeschichte Die günstige Lage des Brennerpasses, die im Vergleich zu anderen Alpenübergängen geringe Höhe von 1.371 m und seine geografische Beschaffenheit als Talpass haben den Brennerübergang schon früh zum meist genutzten Alpenübergang werden lassen. Somit ist die Verkehrsgeschichte des Wipptales eng mit dem Brennerpass verknüpft; auch der Jaufenübergang, die in der Antike und im Mittelalter schnellste Verbindung zwischen Sterzing und Meran, wäre ohne den Brenner nicht so bedeutsam gewesen. Bereits in vorchristlicher Zeit nutzten verschiedene Völker den einfach zu bewältigenden Brenner als Alpenüberquerung für ihre Handelstätigkeiten nördlich bzw. südlich der Alpen. Mit der Expansion des Römischen Reiches unter Kaiser Augustus zu Beginn des nachchristlichen Zeitalters wurde der Brenner nun auch für die Römer interessant, in erster Linie als schnelle Nord-Süd-Verbindung für Truppentransporte. Aus diesem Grund ließ Kaiser Septimius Severus um 200 n. Chr. den Brennerübergang großzügig ausbauen und eine gepflasterte Straße anlegen. Von nun an kann von der Brennerstraße gesprochen werden, die den endgültigen Siegeszug als bedeutende Verkehrsader eingeleitet hat – der Brenner wurde damit sprichwörtlich zum „Dauerbrenner“. Entlang des Straßenverlaufs entstanden Ortschaften und Städte, welche die vorbeiziehenden Händler mit Leben und Handelswaren bereicherten. Sterzing erhielt im ausgehenden 13. Jahrhundert sein Stadtrecht. Die Neuzeit brachte auch für den Brenner einschneidende Veränderungen. Nach der Entdeckung Amerikas und einer nachfolgenden Neuordnung des Welthandels kam es zu einer großen wirtschaftlichen Krise in Tirol. Der Bau der Brennereisenbahn 1867 führte den einst so beliebten Passübergang zu neuer Blüte. Nun waren es Touristen und Urlauber, die, mit der Eisenbahn kommend, die Schönheit unserer Landschaft genossen. Neben der Eisenbahn erlebte bald auch das Automobil seinen Siegeszug. Jedoch währte diese Freude nicht für lange Zeit. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts schlängelte sich eine Blechlawine durch das Tal, die Ortschaften und Siedlungen entlang der Straße stöhnten und ächzten unter Gestank, Lärm und Hektik. Neue Lösungen mussten also gefunden werden. Wolfram Girtler

erker august 14

Feuer in den Alpen In der Nacht vom 9. auf den 10. August werden in den Alpen wieder solidarische Höhenfeuer brennen. Seit 1988 wird damit alljährlich am zweiten Augustwochenende ein internationales Zeichen gesetzt für die Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes des Alpenraumes sowie gegen die Zerstörung des Ökosystems Alpen. Heuer stehen die Mahnfeuer im Zeichen des nie abnehmenden alpenquerenden Transitverkehrs auf der Straße. Aufgrund der sich konkretisierenden Pläne zum Bau einer zweiten Straßenröhre am Gotthard und auch wegen der weiterhin unhaltbaren Situation am Brenner sowie an den weiteren Alpenhauptübergängen machen die Alpenschutzorganisationen mit den diesjährigen Feuern in den Alpen darauf aufmerksam, dass mit der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene nicht ernst gemacht wird.

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titelgeschichte

Wipptal

Brennerautobahn

„Es besteht dringender Handlungsbedarf“

Tempo 100 in ganz Nordtirol

Bei der ersten Sitzung der neuen SVP-Bezirksleitung des Wipptales wurden wichtige Themen des Bezirks diskutiert. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf das ungelöste Problem der anhaltenden Verkehrsbelastung entlang der Brennerstrecke gelegt. „Die Situation verschlimmert sich jährlich. Tiefgreifende Maßnahmen sind nun gefragt, um die Lebensqualität im Wipptal wieder zu steigern“, betont SVP-Bezirksobmann Karl Polig.

Die schwarz-grüne Koalition in Nordti- „Wir führen das sektorale Fahrverbot rol hat sich Ende Juni auf die perma- im Herbst 2015 wieder ein“, so Platter. nente Tempo-100-Beschränkung und Transitforum Austria-Chef Fritz Gurgizur Wiedererlangung des sektoralen Fahrverbots für LKW mit bestimmten Gütern durchgerungen. Der Nordtiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hatte sich bisher stets vehement gegen Tempo 100 gestemmt und die geforderte Geschwindigkeitsbeschränkung vor der Landtagswahl 2013 u. a. als „Schwachsinn“ bezeichnet, die Grünen hingegen drängten darauf. Nun einigte man sich auf einen „Probebetrieb für ein Jahr“ ab Herbst. Sollte sich herausstellen, dass die Maßnahme nicht zu einer Reduktion der Schadstoffe führe, werde Tempo 100 wieder aufgehoben, machte Platter klar. Der Landeshauptmann argumentierte seinen Meinungsschwenk mit der Gesundheitsge- Nordtiroler Landeshauptmann Günther Platter: fährdung der Tiroler. Ärzte hätten Von „Schwachsinn“ keine Spur mehr. den politisch Verantwortlichen mitgeteilt, dass etwas unternommen wer- ser mahnte in einer Aussendung ein auf Schadstoffreduktion ausgerichteden müsse. Die Geschwindigkeitsbeschränkung tes „Gesamtpaket“ an, wo zusätzlich sei eine der Maßnahmen, um das sek- zur Gesundheitssituation auch der torale Fahrverbot wiederzuerlangen, Verkehrssicherheit mit einem LKWdas der Europäische Gerichtshof im Tempolimit von 60 oder 70 km/h RechDezember 2011 erneut gekippt hatte. nung getragen werden müsse.

An nahezu allen Wochenenden, insbesondere in der Hauptreisezeit, kommt es zu unerträglichen Belastungen. Die damit einhergehenden negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität der Wipptaler Bevölkerung bis hin zu Beeinträchtigungen der Gesundheit können nicht länger hingenommen werden. Dies würden auch Studien belegen, die gezeigt hätten, dass das Wipptal gegenüber den anderen Bezirken Südtirols bei nahezu allen Krankheitsbildern eine besorgniserregend hohe Anzahl aufweist. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, unterstreicht SVP-Bezirksobmann Polig. „Ein gravierendes Problem entsteht dadurch, dass bei Stausituationen an der Mautstelle Sterzing und auch an Tagen mit Fahrverbot in Österreich viele Transit-LKW die Autobahn verlassen, auf der Staatsstraße durch unsere Dörfer brausen und jeden freien Platz entlang der Strecke zuparken. Die Folgen sind erhöhte Lärm- und Abgaswerte auch in Wohngebieten, unhaltbare Zustände durch das Fehlen jeglicher sanitärer Einrichtungen und nicht zuletzt ein erhöhtes Sicherheitsrisiko“, so Polig. Als Gegenmaßnahme fordere der SVP-Bezirk daher ein Fahrverbot für alle Schwerfahrzeuge auf der Staatsstraße, ausgenommen Ziel- und Quellverkehr, von der Autobahneinfahrt Vahrn bis Sterzing. In Vahrn und Brixen gebe es bereits eine ähnliche Maßnahme. 16

Zudem sei es höchst an der Zeit, dass sich die Betreiber der Autobahn ernsthaft Gedanken machen, wie man ausufernde

SVP-Bezirksobmann Polig: „Die Situation verschlimmert sich von Jahr zu Jahr.“ LKW-Staus schon im Vorfeld vermeiden könnte. „Die Einführung eines funktionierenden Parkleitsystems wäre eine Lösung. Dadurch werden die LKW schon vor Erreichen des Kapazitätslimits verpflichtet, geeignete Parkmöglichkeiten anzufahren“, schlägt der Wipptaler Bezirksobmann vor. Damit könne vermieden werden, dass die erste Fahrspur der Autobahn als Parkplatz für LKW zweckentfremdet werde. In Nordtirol seien Maßnahmen dieser Art schon seit Jahrzehnten in Kraft. „Im Sinne der Europaregion Tirol fordert der Bezirk Wipptal daher mit Nachdruck, diesem positiven Beispiel zu folgen, zumal diese Maßnahmen schnell und ohne große Zusatzkosten realisiert werden können“, so Polig.

Brennerautobahn

Neue Konzession nicht in Sicht Eine Neuvergabe der Brennerautobahn-Konzession dürfte sich noch weitere vier bis fünf Jahre hinziehen. Dies, so Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahn AG, in einem Tageszeitung-Interview, führe unweigerlich zu einem Investitionsstopp, da vom Ministerium keine weiteren Projekte genehmigt würden. Damit ist vorerst auch die Wunschliste der Wipptaler Gemeinden (der Erker hat berichtet) für diverse Ausgleichsmaßnahmen für die Beeinträchtigungen durch den ständig steigenden Verkehr vom Tisch. Auch eine geforderte Mauterhöhung und Geschwindigkeitsreduzierung unter 110 Stundenkilometer, so Pardatscher, liege nicht in der Hand der A22. Nicht angewandt werde in Italien bisher auch die gesetzlich eingeführte Eurovignette. erker august 14


titelgeschichte

Unaufhaltsame Transitlawine Über den Brenner fahren 
doppelt so viele LKW wie durch die Schweiz

Der Brenner ist unter den fünf wichtigsten Alpenpässen der Pass, auf dem der Verkehr in den vergangenen Jahren am meisten zugenommen hat. 12.540.000 Fahrzeuge schnauften im vergangenen Jahr auf der Autobahn über den Brenner. Das sind 34.356 am Tag, 1.431 in der Stunde, knapp 24 pro Minute.

te (NO2) durch den Schwerverkehr vor allem rund um den Brenner und den Gotthard konstant über den von der EU festgelegten Grenzwerten. Zurzeit sind keine Sanktionen vorgesehen, also gibt es auch keinen Anreiz für Änderungen. Ab 2015 werden aber Sanktionen in Kraft treten. Daher ist es dringend notwendig, dieses Thema rechtzeitig anzugehen“, so Wagner.

Zwischen 1994 und dem Jahr 2008 hat sich der LKW-Verkehr über den Über den Brenner fahren Brenner beinahe verdoppelt. 2007 beinahe doppelt so viele LKW wälzten sich 2,18 Millionen schwe- wie durch die Schweiz. re Brummis über die schmale Passfurche. Zum Vergleich: Über alle Al- „Die Gesundheit der Bevölkerung penübergänge der Schweiz wur- muss Vorrang haben vor dem frei2013: Über 12,5 Millionen Fahrzeuge passieren den Brenner. den im Jahr 2007 insgesamt 1,26 en Warenverkehr. Waren tausende Kilometer quer durch Europa zu Millionen LKW gezählt. Erst durch die Wirtschaftskrise im transportieren, ist ökologisch nicht VCÖ ist eine Organisation mit Sitz PKW mehr über die BrennerautoJahr 2008 wurde die Transitlawi- vernünftig, umso mehr, wenn es in Wien, die sich umfassend für bahn als noch vor einem Jahr. Vor ne eingebremst. Im Jahr 2009 fuh- sich um Waren handelt, die es auch ökologisch verträgallem der UrLKW-Verkehr in den Alpen* ren um rund 350.000 LKW weni- in der Nähe ausreichend gibt. Wich- liche, sozial gerechlaubstransitverSchweiz Brenner ger über den meist befahrenen tig ist mehr Kostenwahrheit auf der te und ökonomisch kehr verursacht und billigsten Alpenpass. Seither Straße – LKW müssen für die Kos- effiziente Mobilität Jahr 2007 eine massive 1,26 2,18 gab es wieder eine Zunahme um ten, die sie verursachen, zur Gänze einsetzt. Schadstoffbe Jahr 2006 1,18 2,08 175.000. Allein im Jänner 2014 roll- zahlen, auf EU-Ebene ist eine Minlastung. „VerJahr 2005 1,20 1,99 ten um 7.500 schwere LKW mehr destmauthöhe zu beschließen; der In den vergangeschärft wird das Jahr 2004 1,25 1,98 über den Brenner als noch im Jän- Schienengüterverkehr ist zu ver- nen 20 Jahren Problem durch bessern und Modelle wie die Al- hat sich der LKWner des Vorjahres. den hohen AnJahr 2000 1,40 1,56 Die Anzahl der rund 8.800 LKW, die pentransitbörse sind endlich ernst- Verkehr über den teil an DieselJahr 1994 0,98 1,16 täglich den Brenner befahren, ist haft auf politischer Ebene voranzu- Brenner verdopPKW, die beson* Angaben in Millionen treiben“, bringt pelt. beinahe die Summe aller ders viele gees Christian Schwerfahrzeuge der übsundheitsschädliche Stickoxide in LKW-Verkehr Gratzer von Stark zugenommen hat auch der die Luft blasen. Dass ausgerechnet rigen wichtigsten Alpenüber den Brenner der VCÖ auf PKW-Verkehr über den Brenner. Dieseltreibstoff in Österreich steupässe. „Besonders beim Anfrage des 10,6 Millionen waren es im vergan- erlich begünstigt wird, ist absurd“, 2013 1.940.000 LKW Gütertransport ist der 2011 1.885.000 LKW Erker auf den genen Jahr. Brenner vom so genannso Gratzer. 2009 1.766.000 LKW Punkt. Der Im Jänner fuhren um fast 50.000 ten Umwegtransit betroflg 2008 2.102.000 LKW fen: Die Tunnels Richtung 2007 2.177.000 LKW Frankreich und Schweiz ha2005 1.988.000 LKW ben im Vergleich sehr hohe 2003 1.650.000 LKW Grenzwerte werden seit Jahren überschritten Mautgebühren, die zudem 2001 1.550.000 LKW je nach Emissionsklasse va1994 1.159.000 LKW Zur Messung der Klimagase, Luftschadstoffe und Lärmemissionen unterhält Südtirol entlang der A22 zwei Messsta925.000 LKW riieren. In der Schweiz sind 1990 tionen: bei Feldthurns/ Schrambach im Eisacktal und bei Auer/ Neumarkt im Etschtal. An beiden Messstationen wird außerdem die TreibstoffkosPKW-Verkehr der EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40μg/m3 Luft seit mehreren Jahren überschritten. In Feldthurns wurden über den Brenner ten deutlich höher, was viele 2012 im Jahresdurchschnitt 60μg/m3 Luft gemessen, in Auer 45μg/m3 Luft. Obwohl zwischen Brixen und Klausen PKW auf den Brenner ausweichen 2013 10,6 Millionen weitaus weniger Verkehr als bei Auer gemessen wird, weist das enge Eisacktal höhere Luftschadstoffkonzentratiolässt“, so Matthias Wagner 9,7 Millionen PKW 2011 nen auf. Die Auswirkungen des Schwerverkehrs im Alpenraum sind bei weitem gravierender als außerhalb der W 8,2 Millionen PK vom Eurac-Institut für Regi2009 W PK Berggebiete: Ein LKW im Berggebiet verursacht dieselben Effekte wie drei LKW im Flachland, in der Nacht sogar en lion 9,2 Mil onalentwicklung in Bozen. 2008 W PK en lion wie fünf LKW. Mil 9,3 2007 Gerade beim Schwerverkehr PKW en lion Mil 8,9 Um den Straßenverkehr zu entlasten, setzen Experten auf den Schienenverkehr. Diese Alternative sei jedoch wenig 5 200 werden steigende Zahlen ver8,7 Millionen PKW 3 wirkungsvoll, solange der Verkehr auf der Straße stets die kostengünstigste Variante bleibe, so die Verkehrsexper200 zeichnet: „Was die Auswirkun8,4 Millionen PKW 2001 ten des Netzwerkes iMONITRAF!. gen auf die Umwelt betrifft, 8,0 Millionen PKW 2000 liegen die Stickstoffdioxidwer7,7 Millionen PKW 1999 erker august 14

Quelle: ARE, VCÖ 2014

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politik

„Die Gesundheit steht auf dem Spiel“ Der grüne Landtagsabgeordnete Hans Heiss spricht im Erker über Zweifel am BBT-Projekt, für die Wipptaler Bevölkerung wertvolle, aber lange versteckt gehaltene Studien und realisierbare Alternativen zur Minderung der Verkehrsbelastung.

Erker: Die Grünen haben von Anfang an Zweifel am Projekt Brennerbasistunnel gehegt. Welche Argumente sprechen gegen den Tunnelbau? Hans Heiss: Die Grünen bestreiten seit 1992 Sinn, Möglichkeit und Erfolg des BBT, aus drei Gründen: Der Aufwand ist zu teuer, die Verlagerung ist nicht garantiert, andere Wege sind weit kostengünstiger und Erfolg versprechender. Knapp zehn Milliarden Euro (50 % Italien) für den Tunnel, etwa 20 bis 25 Milliarden Euro allein für die südlichen Zulaufstrecken sind weder von Europa noch von Italien mit Erfolg zu schultern. Das Transitproblem am Brenner entsteht aus einer falschen und sinnlosen Konzentration der Verkehrsströme auf den Hauptübergang der Alpen; eine gerechte und logistisch bessere Verteilung etwa auf die Schweizer Pässe ist machbar und überfällig. So ist etwa die Strecke Stuttgart–Mailand via Gotthard 300 km kürzer als via Brenner. Zur besseren Verteilung auf die Alpentransitrouten dienen Instrumente wie die Alpentransitbörse. Mit einem Bruchteil der für den Bau veranschlagten Summe ließe sich die Bahnstrecke stark verbessern und das Rollmaterial beinahe lärmfrei austauschen. Der Tunnel wird zwar jetzt gebaut, die Inbetriebnahme zum Termin 2026 aber garantiert nicht eingehalten. Noch 2005 wurde das Jahr 2015 als Fertigstellungstermin verkündet, 2006 dann plötzlich korrigiert. Dasselbe wird in zwei bis drei Jahren wieder geschehen. Von den Zulaufstrecken schweigen wir lieber. Es fehlen Vorprojekt und Finanzierung, die beiden Schlüsselstellen Umfahrung Bozen oder Trient mit je einer Milliarde Euro sind nicht einmal angedacht. Kurzum: Der BBT 18

lenkt von Lösungen ab, die bereits jetzt mit viel weniger Geld machbar wären. Freuen dürfen sich aber europäische Baulöwen wie Strabag oder Impregilo Salina, die bereits jetzt Bauaufträge im Wert von Hunderten Millionen einsacken. Durch die Public Health Studie, die nun endlich der Öffentlich-

seits des Brenners. Der Erker hat bereits 2009 nach dem Verbleib der „verschwundenen Studie“ gefragt, die Grünen haben mehrere Landtagsanfragen gestellt, die Fünf-Sterne-Bewegung in Rom erfolgreich Druck gemacht. Dem hochqualifizierten Umweltphysiker Armin Wisthaler wurde 2007 die Einsicht in die Studie verwei-

Hans Heiss: „Der BBT lenkt von Lösungen ab, die bereits jetzt mit viel weniger Geld machbar wären.“

keit präsentiert wurde, wurden Ihre Zweifel am BBT–Projekt erneut bestätigt. Wie bewerten Sie die Ergebnisse der Studie? Die zwischen 2004 und 2006 erstellte Public Health Studie ist die gewichtigste Untersuchung über den Gesundheitszustand, die Verkehrs- und Wirtschaftssituation des Wipptales beider-

gert, ein Verstoß gegen wissenschaftliche Prinzipien. Die Einsichten der Studie über die gesundheitliche Lage der Wipptaler sind zu wertvoll, um unpubliziert zu bleiben, wie dies die BBT SE lange versucht hat. Ein Nebenprodukt der Studie ist ihr nüchternes Urteil über die mäßige Eignung des Brennerbasistun-

Ansicht von Nordosten

nels zur Entlastung der Wipptaler, wörtlich: „Die Ergebnisse aller Analysen weisen darauf hin, dass auch nach dem Bau des BBT eine hohe lärmbedingte gesundheitliche Restbelastung insbesondere bei Belästigung, Schlafstörung, aber auch bei Bluthochdruck und Depressionsbehandlung zurückbleibt.“ Kurz gesagt: Der BBT allein hebt die Lebensqualität und Gesundheit der Wipptaler nur unwesentlich, falls nicht einschneidende verkehrspolitische Maßnahmen hinzutreten. Aus allgemeiner Sicht belegt die Studie zwar einen insgesamt zufriedenstellenden Gesundheitszustand der Wipptaler, aber neben den Emissionen vor allem im Sterzinger Becken geben die Lärmfolgen Anlass zur Sorge: Depression, Bluthochdruck und Schlafstörung gelten als unmittelbare Folgen, rund zehn Prozent der Kinder sind gravierenden Lärmstörungen ausgesetzt. Sind die Ergebnisse wirklich nicht mehr gültig, weil die Trasse und das Projekt BBT verändert wurden? Die Ergebnisse bleiben in jeder Hinsicht gültig: Die Studie belegt die wunden Punkte in der Gesundheitssituation der Wipptaler Bevölkerung. Auch wenn Trasse und Projekt verändert werden, auch wenn die Röhre in grauer Zukunft fertig gestellt würde, wäre die Lage nicht rosig. So gilt es jetzt und dringend zu handeln, wie auch der neue SVP-Bezirksobmann Karl Polig mit Nachdruck festhält. Werden die Ergebnisse der über 2,2 Millionen Euro teuren Studie Einfluss auf die verkehrspolitische Situation haben? Studien selbst üben stets nur begrenzten Einfluss aus. Wohl aber lässt sich mit ihrer Hilfe politischer Druck aufbauen. Wenn sich erker august 14


die Wipptaler Bevölkerung, Bür- „Der BBT ist bereits jetzt Reali- Was soll mit den ausgehobenen gerinitiativen und politische Ver- tät“, so beschreibt BBT-Beobach- „Erdlöchern“, mit den riesigen treter bewusst sind, was auf dem tungsstellendirektor Martin Aus- Baustellen passieren? Die bisher Spiel steht, nämlich die Gesund- serdorfer die derzeitige Lage. Ist dafür ausgegebenen öffentliheit als eines ihrer Grundrechte, es zu diesem Zeitpunkt – es sind chen Gelder wären quasi „für die dann werden sie mit Nachdruck, immerhin schon 32 Tunnelki- Katz“ gewesen? Mut und Überzeugung jene Maß- lometer ausgebrochen – überEinsicht ist der erste Weg zur Umnahmen einfordern, haupt noch sinnvoll, kehr: Eine Nutzung der bisheridas BBT-Projekt zu die vordringlich gen Baumaßnahmen wäre be„Der BBT ist von stoppen? sind. grenzt möglich, etwa der ProEin weitere Studie, der Realität noch Der BBT selbst ist von bestollen als Energie- und Dader Realität noch weit die bereits 2010 abtenleitung. Die Baustellen müssweit entfernt.“ entfernt, real sind die geschlossen und von ten eingeebnet und begrünt wervorbereitenden Maßder Grünen Landden. Ein erheblicher Teil der einnahmen, der weit gediehene Austagsfraktion vor kurzem publik gesetzten Mittel wäre tatsächlich bau des Probestollens und von gemacht wurde, behandelt die für die Katz gewesen, nicht aber wenigen Kilometern des HauptCO2-Bilanz des Brennerbasistunin dem Fall, wenn Öffentlichkeit tunnels – unter Einsatz von über und Regierungen die Lektion genels. Was geht aus dieser von einer Milliarde Euro an Steuermitder EU mitfinanzierten Untersulernt hätten, dass intelligenten teln. Die Aussagen Ausserdorfers chung der EURAC hervor? und kostengünstigen Lösungen erinnern – bildlich gesprochen – Die EURAC-Studie macht deutkünftig vor massiven und sündan einen 70-jährigen, stark verfetlich, dass der Bau des BBT ein Austeuren Eingriffen der Vorzug zu teten und kreislaufgeschädigten maß an Stickoxiden produziert, geben ist. Läufer, der einen Marathon von Die Grünen werden oft getadelt, das erst nach einem 20-jähri42 km bewältigen will und nach dass sie zwar kritisieren, aber gen Betrieb wieder ausgeglichen 500 m außer Atem verkündet, er keine realisierbaren Alternatiwürde. Bohrungen, Baumaßnahsei bereits „auf bestem Weg“. men, LKW-Transporte sorgen für ven bieten können. Wie sieht das Ein Stopp ist sinnvoll, wenn zu- im Fall BBT aus? ein solches Maß an CO2-Emissiogleich Länder, Staaten und EU Wir Grünen liegen zwar mitunter nen, dass der Bau des BBT genau zu einer sinnvollen Verkehrslendaneben, wie etwa in der Rentenjene Probleme schafft, die er eikungspolitik veranlasst werden. frage, bekennen aber unsere Fehgentlich beseitigen soll. Ein Stopp des BBT ist im Sinne der ler ein. Oft genug aber haben wir Was bedeuten diese Ergebnisse zunehmend verarmenden Steumit Kritik und Vorschlägen gekonkret? erzahler Europas, die ein Anrecht punktet: In der Frage einer weniBiblisch gesprochen, wird der darauf haben, dass ihre hart verger zentralistischen, bürgernahen Teufel mit Beelzebub ausgetrieben bzw. gibt der Brandstifter vor, Feu„Ein Stopp des BBT ist sinnvoll, wenn zugleich Länder, erwehr zu sein. Es wird durch den Bau Staaten und EU zu einer sinnvollen Verkehrslenkungspolitik ein solches Maß an veranlasst werden.“ CO2 produziert, dass dienten Steuern für Bildung, SoEnergiepolitik, in Sachen Transpadie Reduktion der gesundheitsrenz und in Fragen der Mehrspraziales und Gesundheit verwendet schädlichen Stickoxide eine lanwerden statt für ein sündteures chigkeit. ge Serie an Jahren erfolgreichen Unsere Empfehlungen anstelGroßvorhaben. Tunnelbetriebs erfordert, um die le des BBT: Einführung der AlIm Falle eines BBT-Baustopps: Folgen wieder auszugleichen. pentransitbörse, um den Verkehr besser über die Alpenpässe zu verteilen. Ein Nachtfahrverbot und eine neue Tarifpolitik. RadiHans Heiss wurde 1952 in Brixen geboren. Der Historiker sitzt seit 2003 kal neue Güterzuggarnituren und für die Grünen im Südtiroler Landtag. In der gegenwärtigen Legislageräuscharme Züge wie in der turperiode ist er Mitglied der III. Gesetzgebungskommission (FinanSchweiz, starke Loks und vor alzen und Vermögen, öffentliche Arbeiten, Industrie, Handel, Handwerk, lem eine bessere VerkehrslogisTourismus, Wirtschaftsprogrammierung, wissenschaftliche und techtik, die den Güterverkehr begünsnologische Forschung, öffentlicher Haushalt und Steuerwesen), der tigt. Mit zehn Prozent der Kosten I. Gesetzgebungskommission der Region (Allgemeine Angelegenheifür BBT und Zulaufstrecken wäre ten, Ordnung der Lokalkörperschaften, Feuerwehrdienst, Sozialvorsorenorm viel gewonnen, ein Blick ge, Sozialversicherung, Entfaltung des Genossenschaftswesens und auf die Unterinntaltrasse im TiroAufsicht über die Genossenschaften), Mitglied der Untersuchungsler Unterland genügt. kommission in Sachen Mobilitätsressort und der Interregionalen Kommission für den Dreierlandtag. Interview: Susanne Strickner

Zur Person

erker august 14

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aktuell

„Lasst uns die Alpen überqueren!“

Premier Matteo Renzi besichtigt BBT-Baustelle in Mauls

Mit Infrastrukturminister Maurizio Lupi und ropa“, so Cox. Er sicherte eine Kofinanzierung Landeshauptmann Arno Kompatscher hat Mi- von EU-Seite von bis zu 40 Prozent zu, wenn nisterpräsident Matteo Renzi anschließend an Italien seinerseits die notwendigen Mittel bedie Europatagung auf Schloss Prösels in Völs reitstellt. Anfang Juli die BBT-Baustelle in Mauls besucht. Die Arbeiter vor Ort begrüßte er mit den Worten: „Ihr alle seid Teil eines Projekts, das Geschichte schreibt, und zwar nicht nur Ingenieurgeschichte.“ An einer Stelle, an der im vergangenen Jahrhundert noch Verteidigungsbauten entstanden seien, werde nun gebaut, um Länder zusammenwachsen zu lassen. So stehe der Tunnel für die Idee eines Europas des Austau- Premier Matteo Renzi: „Wir werden den Zeitplan einhalten.“ sches, der Höchstleistungen, des Respekts vor Infrastrukturminister Lupi versprach seinen der Umwelt. Renzi gab auch eine politische Einsatz für die Verlängerung der A22-KonzesZusage: Italien werde zu den Abmachungen sion. Durch die Mauteinnahmen soll der BBT in Sachen BBT stehen. „Wir werden den Zeit- „querfinanziert“ werden. plan einhalten und den BBT wie geplant 2025 Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol vermisste unter all den pofertigstellen“, so der Ministerpräsident. Auch Pat Cox, EU-Koordinator für die TEN- litischen Versprechungen prioritäre Themen: Achse, die Skandinavien mit dem Mittelmeer „Über Sofortmaßnahmen und eine garantierverbindet und deren Herzstück der BBT bil- te Verlagerung des Transits von der Straße auf det, war bei der Besichtigung zugegen und die Schiene sprach niemand.“ Eine ganze Reibetonte, der BBT sei das größte und ambitio- he von Maßnahmen sei bereits jetzt – auch nierteste Infrastrukturprojekt in Europa so- ohne Tunnel – umsetzbar, um die Brennerachwie Ausdruck der Zusammenarbeit von EU, se spürbar zu entlasten. Renzis Besuch an der Staaten, Ländern und Gemeinden. Das Pro- Maulser BBT-Baustelle sei dafür genutzt worjekt könne die höchsten EU-Beiträge auf sich den, um für das Tunnelprojekt Werbung zu vereinen. „Wir bauen hier an einem neuen Eu- machen.

LPA/Khuen Belasi

Neuer Weitwanderweg von Bayern über das Zillertal nach Sterzing eröffnet

Italien steht zum Brennerbasistunnel

Die unzähligen Wanderwege in den Alpen sind sehr beliebt, oft aber auch technisch anspruchsvoll. Um nicht mehr nur Spitzensportler in die Berge zu locken, haben sich vier Tourismusregionen der Alpen zusammengetan und Ende Juni eine neue Alpenüberquerungs-Route vom Tegernsee über den Achensee und das Zillertal bis nach Sterzing eröffnet. „Ziel dieser neuen Alpenüberquerung ist, dass auch der durchschnittlich trainierte Wanderer auf leichten bis mittelschweren Wegen über die Alpen kommt, ohne viele Höhenmeter machen zu müssen,“ so die Projektleiter der beteiligten Regionen Tegernsee, Achensee, Zillertal und Sterzing. Die neue, einheitlich beschilderte Alpenüberquerungs-Route wird in sieben Tagesetappen eingeteilt. Sie erfordert kein hochalpines Know-how, sondern stellt das Bergerlebnis sowie den kulinarischen Genuss in den Vordergrund. Nach den Etappen Tegernsee und Achensee mit ihrem eher sanften Gelände stoßen die Alpenüberquerer im Zillertal in hochalpines Terrain vor und überqueren den Alpenhauptkamm über das Pfitscher Joch. Einige Teilstrecken kann man auch mit Bus, Zug, Schiff oder Seilbahn zurücklegen. Die Alpenüberquerung kann man über die Website www.die-alpenueberquerung. com auch mit Gepäcktransport und Unterkunft im Tal oder mit Führung buchen. 20

LH Kompatscher trifft Eisenbahnchefs Anfang Juli war Landeshautpmann Arno Kompatscher beim europäischen Eisenbahngipfel in Rom und vertrat mit Südtirol jenes Land, das eine Brücke zwischen dem deutsch- und italienischsprachigen Raum bildet. Beim Gipfel selbst ging es vor allem um den Marktzugang, aber auch um die Schaffung einheitlicher technischer Standards für die Eisenbahnen in Europa. Am Rande des Eisenbahngipfels sprach Kompatscher mit Michele Elia, dem Geschäftsführer der italienischen Eisenbahnen, sowie mit dem deutschen Eisenbahnchef Rüdiger Grube. Vor allem im Gespräch

mit Elia ging es in erster Linie um die Schaffung einer modernen Bahn-Infrastruktur. „Mit dem Bau des BBT schaffen wir dafür schon einmal eine der Grundvoraussetzungen. Damit dieser jedoch sein Potential entfalten kann, ist die zeitgerechte Fertigstellung der Zulaufstrecken notwendig“, so Kompatscher. „Wir hatten nur Gelegenheit, die offenen Fragen rund um die Zulaufstrecken anzureißen, haben aber vereinbart, deren Planung und Finanzierung sowie die zeitliche Perspektive bei einem eigenen Treffen in den nächsten Wochen ausführlich zu diskutieren.“ erker august 14


Franzensfeste

Grünes Licht für ANAS-Haus Bei seiner letzten Sitzung vor der die Abtragung des gesamten ErdSommerpause hat der Gemein- reiches – werden überprüft. Der derat Franzensfeste die Jahresab- Fußballclub Franzensfeste – Tabelschlussrechnung für das Finanz- lenerster und damit Aufsteiger in jahr 2013, die vierte Änderung die zweite Liga – wird in der zweides Haushaltsvoranschlages 2014 ten Hälfte der kommenden Saison und die Zuweisung des Verwaltungsüberschusses von rund 170.000 Euro einstimmig genehmigt. Der Überschuss wird für die Realisierung und Digitalisierung des Gemeindearchivs Das ehemalige ANAS-Straßenwärterhaus wird von Grund auf saniert. (42.000 Euro), die Erstellung des Gefahrenplans auf dem Fußballplatz in Mühlbach (55.000 Euro), die Feuerwehren trainieren. (10.000 Euro) und Schulen (14.000 Bezüglich des ehemaligen ANASEuro), die Naherholungszone Straßenwärterhauses im Zentrum (7.000 Euro), Servitute bzw. Grund- von Franzensfeste konnte die Gebuchseintragungen (25.000 Euro) meinde eine Konzession aushanund für den Ankauf von Büroma- deln, die laut Bürgermeister Amort schinen für die Gemeinde (6.000 in den nächsten Wochen unterEuro) verwendet. 10.000 Euro flie- schrieben werde. Das ANAS-Haus ßen in den Bauleitplan, weitere diente früher als Straßenstütz1.000 Euro als Beitrag in einen Klet- punkt und wird seit Jahren nicht mehr benötigt. Die Konzession gilt tergarten. Zum Wettbewerb für die zum zwei- für zehn Jahre (verlängerbar) und ten Mal ausgeschriebene Stelle als sieht ein jährliches Entgelt von 600 Gemeindesekretär sind zwei Kan- Euro vor. Voraussetzung ist, dass didaten – Luca Agostini und Maxi- das Gebäude von der Gemeinde saniert und instandgehalten wird. milian Polin – zugelassen worden. „Was den Sportplatz angeht, wird Hierzu hat der Gemeinderat schon zurzeit eine Risikoerfassung in Auf- vor geraumer Zeit ein Projekt für trag gegeben“, so Bürgermeister rund 340.000 Euro gutgeheißen, Richard Amort. Durch diese wer- das nun erneut geprüft werden de festgestellt, welche Art der Sa- soll. Im Gebäude werden eine Bibnierung durchzuführen sei. Zwei liothek sowie Räume für Vereine Sanierungsvarianten – die Einze- untergebracht. sst mentierung mit Betonsockel oder

Arbeitsamt Sterzing wird geschlossen Die SVP-Arbeitnehmerbewegung hat festgestellt, dass das Thema
Arbeitslosigkeit auch im Wipptal kein Fremdwort mehr sei, und dies vor allem, weil wenige freie Stellen verfügbar sind. Besonders besorgt waren die Wipptaler Arbeitnehmervertreter über die Tatsache, dass das Büro des Arbeitsservice in Sterzing geschlossen wird. Bereits jetzt war es nur noch an einem Tag pro Woche besetzt; die Mitarbeiter seien einem nicht zu bewältigenden Arbeitsvolumen gegenübergestanden. Für jedes Formular, jedes Beratungsgespräch und jede Unterstützungsanfrage muss man künftig nach Brixen fahren. Nun soll in Bozen interveniert werden, um wenigstens eine Wiedereröffnung des Arbeitsamtes nach den urlaubsbedingten personalknappen Sommermonaten zu erwirken. erker august 14

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gemeinden

In Kürze Änderung Bauleitplan Da die Trasse der öffentlichen Straße im Bereich des Tummelerhofes in Tulfer im Bauleitplan falsch eingetragen ist, genehmigt der Gemeinderat einstimmig die entsprechende Richtigstellung. Änderung Landschaftsplan Rund ein Hektar Wald in Schmuders (Antragsteller Max Stampfer und Weissteinerhof) wird mit zehn Ja-Stimmen, einer Enthaltung (Tamara Egger, Freiheitliche) und zwei Nein-Stimmen (Renato Bussola, Lista civica; Klaus Schuster, Bürgerliste) in bestockte Weide und Wiese umgewidmet; auf rund 0,7 Hektar muss der Wald wegen seiner Schutzfunktion erhalten bleiben. Die Umwidmung von rund 3.000 m2 Wald (Antragsteller Jagelerhof, Überwasser) wird ebenfalls genehmigt; Silvia Bacca und Schuster (Bürgerliste) sowie Bussola enthalten sich der Stimme. Bereits im Vorfeld hatten sich in der zuständigen Kommission Konrad Stockner (Amt für Landschaftsökologie) und Franz Sigmund (Forstinspektorat Sterzing) gegen die Umwidmung ausgesprochen; Bürgermeister Johann Frei stimmte dafür, da sich in der Nähe keine Siedlung befinde. Die definitive Entscheidung liegt nun bei der Landesregierung. Landeskindergarten Kematen Vizebürgermeisterin Renate Ainhauser Delueg wird einstimmig als Vertreterin der Gemeinde für den Beirat des Landeskindergartens Kematen namhaft gemacht. Haushaltsänderung Mit einer Enthaltung von Schuster wird die 3. Haushaltsänderung in Höhe von 310.000 Euro genehmigt; die Finanzmittel werden u. a. für die Sanierung des Arztambulatoriums (50.000 Euro), außerordentliche Instandhaltungen (11.000 Euro) und die Erschließung der Gewerbezone Bäckerei Volgger (23.800 Euro) vorgesehen. Für die Ausarbeitung des Gefahrenzonenplanes wurden 265.000 Euro vorgesehen; der entsprechende Landesbeitrag soll sich auf 175.000 Euro belaufen. Öffentliches Gut In der Hinteren Gasse werden bei der Residence „Nestl“ 184 m2 an öffentlichem Gut abgeschrieben und an Private veräußert, zwei Quadratmeter Grund gehen an die Gemeinde. Die Ab- bzw. Zuschreibung wird einstimmig genehmigt. Agentur für Wohnbauaufsicht Die Genehmigung der Vereinbarung mit der Agentur für Wohnbauaufsicht über die Einhaltung der Vorschriften zur Sozialbindung für den geförderten Wohnbau wird vertagt, da diese nicht dringlich ist und noch einige Fragen offen sind. 22

420 neue Betten für Pfitsch

Die Touristiker können schon mal die Betten schütteln: Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat von Pfitsch ein neues Tourismuskonzept gutgeheißen, das im Wesentlichen eine Aufstockung der Bettenkapazität um 420 Betten in den nächsten 20 Jahren vorsieht. Damit soll den rückläufigen Nächtigungen entgegengewirkt werden, um u. a. neue Arbeitsplätze zu schaffen. Pfitsch verfügt im öffentlichen und privaten Sektor über insgesamt 562 Arbeitsplätze, von denen rund zehn Prozent der Tourismus stellt. In nächster Zukunft will die Gemeinde weitere Tourismuszonen ausweisen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, aber auch um dem Fremdenverkehr mehr Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. „Der gute Mix an Hoteleigenschaften, hotelinternen Angeboten sowie Freizeitangeboten des Ortes macht den Reiz der Tourismusdestination aus“, heißt es im Konzept, das die Firma Top Project aus Vahrn erarbeitet hat. Für die Gäste seien die Nähe zu attraktiven Skizentren und Wandergebieten sowie das Angebot an naturverbundenen Betrieben ausschlaggebend. In der Gemeinde gibt es der-

zeit 18 gastgewerbliche sowie 18 nicht gastgewerbliche Betriebe, zu denen Privatzimmervermieter und Urlaub auf dem Bauernhof zählen. Alternative Urlaubsangebote finden regen Zuspruch. Zwischen 1997 und 2012 liegt die Zuwachsrate bei der Bettenanzahl dort bei 45 Prozent (von 166 auf 241). Wie es im Tourismuskonzept heißt, seien „Zurück zum Ursprung, Selbstversorgung, Regionalität, Originalität und Qualität ... Schlagwörter, welche den Zukunftstrend in der Tourismusdestination Pfitsch“ darstellen. Durch die Ausweisung neuer Tourismuszonen würde mehreren Landwirten eine Erweiterung ermöglicht, genauso wie die Bewirtschaftung von Almen. Gleichzeitig soll landwirtschaftlicher Kulturgrund so weit wie möglich erhalten werden, um den ländlichen Charakter nicht zu verlieren. Die gastgewerblichen Betriebe bewegen sich vorwiegend im Bereich bis zu drei Sternen, weshalb das Preisniveau im Vergleich zum restlichen Wipptal relativ niedrig ist; lediglich zwei Hotels verfügen über vier Sterne. Ziel der Gemeinde ist es deshalb, jene Betriebe zu unterstützen, die ihre Sternekategorie erhöhen möchten. Die Bettenanzahl ist von 1997 bis 2002 von 629 auf 731 gestiegen, bis

Klaus Schuster, Bürgerliste: „Seit der Errichtung der Gewächshäuser ist jede Diskussion über Fremdenverkehr hinfällig.“

2012 ist jedoch ein Rückgang auf 653 Betten zu verzeichnen, was auf Betriebsschließungen zurückzuführen ist. Die Zahl der Nächtigungen in gastgewerblichen Betrieben hat von 1997 bis 2012 von 85.031 auf 80.896 abgenommen; nicht gastgewerbliche Betriebe erlebten im selben Zeitraum einen Zuwachs von 7.069 auf 10.455 Nächtigungen pro Jahr. Derzeit verfügt Pfitsch über 894 Betten; das Kontingent soll bis 2025 um 420 Betten erhöht werden, was einer jährlichen Steigerungsrate von 4,6 Prozent entspricht. Davon sind 70 Prozent bestehenden Betrieben vorbehalten, die restlichen 30 Prozent können in neuen Zonen errichtet werden. Für bereits bestehende Betriebe ist keine Mindestbettenanzahl vorgesehen, die maximale Betriebsgröße wird mit 90 Zimmern bzw. 180 Betten festgelegt. „Mit diesem Kontingent könnten wir durchaus auskommen“, so Bürgermeister Johann Frei. Bei der Ausweisung von Tourismuszonen befindet der Gemeinderat u. a. über die Auswirkunerker august 14


„Die Arbeit in den Bergen“gemeinden Grenzüberschreitende Ausstellung am Pfitscherjoch

bar

Schutzdämme für den Pfitscher Bach Seit April dieses Jahres arbeitet das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord an der Umsetzung eines Projekts, das den Bau von zwei Schutzdämmen am Pfitscher Bach vorsieht. Dadurch soll die Hochwassergefahr eingedämmt werden. Einer dieser Dämme ist 300 m lang und drei Meter hoch und erstreckt sich von der Müllerbrücke am oberen Dorfende von Wiesen in Richtung Ortschaft. Gleich anschließend soll ein zweiter, ebenfalls 300 m langer, aber nur einen Meter hoher Schutzdamm am orografisch rechten Ufer des Pfitscher Bachs den Schutz vor Überflutungen erhöhen. Zudem soll mit einem weiteren Baulos der Uferdamm bis zur Brücke beim Reitstall aufgehöht werden. Am orografisch linken Bachufer hingegen ist kein Eingriff geplant. „Hier soll der Pfitscher Bach bei einem Unwetter über die Ufer treten können, damit er andernorts keine Schäden verursacht“, erklärt Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger. Im Zuge der Arbeiten wird die bestehende „Wiere“ am unteren Ende des Dammes, mit der die Kneippanlage gespeist wird, erneuert. Ebenso erneuert und zugleich verstärkt wird auch die Kircherbrücke. Die Kosten für die Baumaßnahme, die im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein wird, belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro.

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Bürgermeister Frei konnte der Kritik wenig abgewinnen: „Mit solchen Vorgaben würden wir uns von vornherein selbst einschränken.“ Das Konzept sei lediglich ein Rahmen, der dem Gemeinderat einiges an Spielraum lasse. Für Klaus Schuster von der Bürgerliste sei seit dem fragwürdigen Bau der Gewächshäuser im Pfitscher Hochtal jede Diskussion um den Fremdenverkehr ohnehin hinfällig. Das Konzept wurde schließlich mit zwei Nein-Stimmen (Renato Bussola, Klaus Schuster) und einer Enthaltung (Silvia Bacca) genehmigt.

Foto © Robert Gander

gen auf die Siedlungsentwicklung, das urbanistische Gefüge und das Landschaftsbild; auch die Erschließungskosten fließen in die Entscheidungsfindung mit ein. Insgesamt werden der Gemeinde Pfitsch gute Chancen eingeräumt, um sich als Tourismusdestination nachhaltig zu positionieren; allerdings stellen sich „in einem Konzept der schonenden Umgestaltung ... Erfolge erst mittelfristig ein“. Als das Konzept bei der jüngsten Gemeinderatssitzung Anfang Juli zur Genehmigung vorgelegt wurde, bemängelten einige Räte, dass es zu schwammig sei. So werde u. a. die Zuteilung der zusätzlichen Betten nicht konkretisiert.

Um zu überleben, arbeitet der Mensch. Diese Tatsache spiegelt die Landschaft am Pfitscherjoch in besonderer Weise wider. Seit 10.000 Jahren nutzen und gestalten die Menschen diese Region auf über 2.000 m. In der Steinzeit kamen Jäger, um Bergkristall für Klingen und Pfeilspitzen abzubauen, seit Jahrtausenden bewirtschaften Bauern die Almen, im frühen Mittelalter drehte man Töpfe aus Speckstein auf der Lavitzalm und als im 16. Jahrhundert der Schwefel für das Schießpulver in der Region gewonnen wurde, überquerte auch der Bauernführer Michael Gaismair das Joch auf seinem Weg nach Salzburg. Mit dem Tourismus kam der Wege- und Straßenbau und es entstanden neue Berufe. Auch um das Schmuggeln von Waren und Vieh zwischen Nord- und Südtirol ranken sich zahlreiche Geschichten. Politische Zerwürfnisse des 20. Jahrhunderts sind hier bis heute erkennbar, verläuft doch die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich auf dem Joch. Eine italienische Militärstraße, von Zwangsarbeitern während der NSZeit errichtete Stollen, ein Bombenanschlag der Südtirol-Aktivisten auf das Pfitscherjoch-Haus und ein nie bezogenes Zollhaus zeugen davon. Seit Herbst 2010 arbeiten Partner aus dem Zillertal, dem nördlichen Wipptal und der Gemeinde Pfitsch im Rahmen des INTERREG IV Italien-Österreich-Programms am länderübergreifenden Projekt „PFIGREN – Pfitscherjoch grenzenlos – Geschichte und Zukunft eines zentralen Alpenüberganges“. Im Zuge des Projekts hat das Innsbrucker Ausstellungsbüro Rath & Winkler eine grenzüberschreitende Wanderausstellung über die Pfitscherjoch-Region konzipiert. Transportkisten dienen als Informationsträger und Vitrinen mit integriertem Lichtsystem gleichzeitig als Behältnis für den Ausstellungstransport. Die Ausstellung widmet sich anhand von Originalobjekten und Fotografien den in den Berg „eingeschriebenen” Spuren der Arbeit und wird in den Sommermonaten in einem renovierten Wirtschaftsgebäude auf der Lavitzalm (2.095 m) am Pfitscherjoch gezeigt. Im Winter wandert sie durch mehrere Nord- und Südtiroler Gemeinden.

Genau mein Stil. I-39049 Wiesen-Pfitsch Pfitscherstraße 53E Tel. +39 0472 765 373 info@holzwerkstatt.it www.holzwerkstatt.it

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soziales

gemeinden

Ansuchen für das Bezugsjahr 2013 bis zum 29. August 2014 Unselbstständige Lohnabhängige können auch heuer wieder um den Fahrtkostenbeitrag für die Benutzung des eigenen Fahrzeuges ansuchen, unter der Voraussetzung, • dass sie ihren üblichen Aufenthaltsort in Südtirol und einen Arbeitsplatz in der Region haben; • im Kalenderjahr 2013 mindestens an 120 Tagen zu ihrem Arbeitsplatz gefahren sind; • keinen oder nur unter erschwerten Umständen Zugang zu einem öffentlichen Verkehrsmittel haben. Beitragsberechtigte Ein Fahrtkostenbeitrag wird nur dann gewährt, wenn die Fahrtstrecke zwischen Wohnort und Arbeitsplatz über 18 Kilometer beträgt und kein öffentlicher Liniendienst mit mindestens einem Halbstundentakt verkehrt. Ein Beitrag gewährt wird auch dann, wenn ein Arbeitnehmer aufgrund seiner Arbeitszeiten nicht auf ein öffentliches Verkehrsmittel zurückgreifen kann, da er mit dem ersten öffentlichen Verkehrsmittel zu spät zum Arbeitsplatz kommen würde und/ oder am Abend das letzte öffentliche Verkehrsmittel schon vor Arbeitszeitende abfährt. Gesamtwartezeit von 60 Minuten Im Falle einer Gesamtwartezeit von mindestens 60 Minuten auf einem am besten geeigneten öffentlichen Verkehrsmittel wird ein Fahrtkostenbeitrag für die Benützung des eigenen Autos gewährt, wobei auch ein etwaiger Fußweg mitgezählt wird. Diese 60 Minuten als Gesamtwartezeit gelten auch dann, wenn zwischen Wohnort und der nächstgelegenen Haltestelle eine Entfernung von mehr als 10 km liegt und es dort eine Parkmöglichkeit gibt. In diesem Fall wird der Beitrag nur auf die Kilometer vom Wohnort bis zur Haltestelle gewährt. Keine Gewährung des Fahrtkostenbeitrages erfolgt • bei der Nutzung von Dienstfahrzeugen; • wenn der errechnete Beitrag weniger als 200 Euro beträgt; • wenn das individuelle besteuerbare Einkommen im Jahr 2013 mehr als 50.000 Euro ausmacht. Berechnung des Beitrages Ein Einheitsbetrag von 0,05 Euro wird mit den Kilometern für die Hinund Rückfahrt und den effektiven Arbeitstagen multipliziert. Bei Bildung von Fahrgemeinschaften erhöht sich der Einheitsbeitrag um 20 Prozent, wenn zwei Personen mit demselben Fahrzeug fahren und dieselbe Strecke oder Teilstrecke zurücklegen, und um 30 Prozent bei mehr als zwei Personen. Abgabetermin: 29. August 2014 Die Beitragsgesuche müssen ausschließlich online über einen einfachen oder zertifizierten eGov-Account an das Amt für Mobilität innerhalb 29. August eingereicht werden. Nicht fristgerecht eingereichte Ansuchen werden von der Beitragsvergabe ausgeschlossen. Christine Staffler, ASGB

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Ratschings

„Geldmittel werden knapper“ Durch eine vorsichtige Kalkulation bei der Haushaltserstellung kann die Gemeinde Ratschings weiterhin mit Mehreinnahmen rechnen. Der Finanzausgleich des Landes, gekürzte Beiträge und die schwindende Zahlungsmoral der Bürger belasten aber das Gemeindekonto. „Die Geldmittel werden knapper, selbst die Finanzierung der laufenden Kosten wird schwierig“, stellte Bürgermeister Sebastian Helfer bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates fest. Zum einen muss die Gemeinde Ratschings Kürzungen von über 500.000 Euro beim Finanzausgleich durch das Land hinnehmen. Zum anderen fließen auch die Finanzierungsbeiträge des Landes für bestimmte Bauvorhaben nur mehr zähflüssig. Nicht zuletzt lässt auch die Zahlungsmoral mancher Gemeindebürger bei den Steuern zu wünschen übrig. So fehlen auf die veranschlagte Gemeindeimmobiliensteuer GIS bereits im ersten Halbjahr 125.000 Euro. Von den bisher zugestellten 669.000 Euro an Steuern sind bis zum Stichtag 16. Juni nur 544.000 eingegangen. „Das ist ein Problem“, so Bürgermeister Helfer. „In Zukunft werden wir die Kontrollen schneller und effizienter machen müssen.“ Die einschlägige Verordnung zur GIS wird voraussichtlich im September vom Gemeinderat diskutiert und genehmigt. Dass nun doch 1,13 Millionen Euro in den Gemeindehaushalt eingebaut werden konnten, verdankt die Gemeinde einer vorsichtigen Kalkulation der Einnahmen bei der Erstellung des Haushaltes und einigen Mehreinnahmen. So erhält die Gemeinde einen Landesbeitrag von 107.000 Euro für die Abwasserleitungen auf dem Jaufenpass und in Gschwent/ Stange. 35.000 Euro kommen aus Erschließungsbeiträgen, 166.000 brachte das Landesgesetz Nr. 27 zur Finanzierung

öffentlicher Bauarbeiten der Gebietskörperschaften. Den größten

Foto © Lunz Zösch & Partner – Architekten

Fahrtkostenbeitrag für Arbeitnehmer

Das neue Widum in Jaufental bietet Platz für ein Musikprobelokal, Räume für Jugend und Pfarrei sowie zwei Seniorenwohnungen.

Brocken stellt mit 700.000 Euro ein zinsloses Darlehen aus dem Rotationsfond dar, der zur Gänze in den Neubau des Widums in Jaufental fließt. Dort entsteht ein neues, modernes Mehrzweckgebäude nach einem Projekt des Architekturbüros Lunz Zöschg & Partner, in dem ein neues Musikprobelokal, Räume für die Jugendarbeit und die Pfarrei sowie zwei Altenwohnungen Platz finden. Die Arbeiten sind bereits im Gange, auch die Zimmermannsund Spenglerarbeiten sind bereits vergeben. Bis Herbst soll der Rohbau stehen. Die restlichen Arbeiten sind für 2015 vorgesehen. Zusätzliche Gelder stellte der Gemeinderat für die Schneeräumung (20.000 Euro) bereit, für Asphaltierungen (43.000 Euro), für die Straße Auenrain in Ridnaun (30.000 Euro) und 22.000 Euro für die neue Feuerwehrhalle in Innerratschings. 31.000 Euro an außerordentlichen Finanzierungen gehen an den Sportverein Telfes und die Auswahl Ridnauntal. erker august 14


Landschafts- und Bauleitplan geändert Der Gemeinderat genehmigte eine Reihe von Änderungen des Bauleitplanes. Dabei geht es vorwiegend um die Umwidmung von Waldfläche in Landwirtschaftsgebiet (grün-grün) in Innerratschings (7.242 m2, 1.201 m2), Außerratschings (3.605 m2) und Innerrust (9.570 m2).

Gemeindegeometer Der Gemeinderat hat ein Abkommen mit der Gemeinde Brenner gutgeheißen, demzufolge der Gemeindegeometer von Ratschings, Christian Hafner, 20 Prozent seiner Arbeitszeit für die Gemeinde Brenner verwendet. Die Gemeinde Ratschings kommt damit einer Forderung des Landes nach, derzufolge Dienste von Gemeinden zusammengelegt werden sollen, um Einsparungen zu erreichen. Diese Vorgabe soll auch auf andere Bereiche ausgedehnt werden. Die Vereinbarung gilt bis Ende dieser Verwaltungsperiode und soll dann neu verhandelt werden. Personaldienstordnung genehmigt Genehmigt hat der Gemeinderat auch die neue Personaldienstordnung. Diese ersetzt die alte Ordnung aus dem Jahr 1981 und regelt im Wesentlichen die Personalaufnahme durch Wettbewerbe, die Pflichten und Verantwortlichkeiten der Angestellten, die Zusammensetzung der paritätischen Pererker august 14

sonalkommission, die Disziplinarverfahren, die Genehmigung von Nebenerwerbstätigkeiten und die Versetzung in den Ruhestand. Gemeinde-Aufenthaltsabgabe Die Änderung der Verordnung über die Einführung und Anwendung der Gemeindeaufenthaltsabgabe erleichtert den Steuersubstituten ihre Aufgabe. Sie müssen zwar eine Liste der von der Aufenthaltsabgabe befreiten Gäste abgeben, doch sind sie von der lästigen Pflicht befreit, die Ausweise der unter 14-Jährigen zu kopieren. Kindertagesstätte in Betrieb Laut Gemeindereferentin Gabi Hilber läuft derzeit der Probebetrieb in der neuen Kindertagesstätte in Stange mit fünf Kindern; davon stammen zwei aus der Gemeinde Ratschings. Bis Herbst sind noch zehn Plätze frei, die bei Bedarf Kindern aus der Gemeinde Ratschings vorbehalten sind. Probleme bei Müllsammlung Gemeindereferent Karl Polig berichtete über Probleme bei der Sammlung von Verpackungsmaterial, bei der sich viele Bürger nicht an die Qualitätsvorgaben halten und so Mindereinnahmen verursachen. Polig appelliert an alle, sich genauestens an die Bestimmungen zu halten. Alle würden von den höheren Erlösen profitieren. Gefahr durch Lawinen Die Lawinenabgänge des vergangenen Winters haben wiederum gezeigt, dass diese Gefahr trotz vieler Verbauungsmaßnahmen nicht zur Gänze gebannt ist. Die zuständigen Ämter der Gemeinde und des Landes haben bei einer Begehung die gefährdeten Gebiete begutachtet und die notwendigen Verbauungsarbeiten besprochen. Betroffen sind vor allem Ridnaun, Jaufental-Schluppes sowie Flading und die Erweiterungszone Bichl in Innerratschings. ss 25


gemeinden

Zukunftsfaktor Sozialkapital:

Menschen brauchen Menschen Wie in allen modernen Gesellschaften bröckelt auch in Südtirol der soziale Zusammenhalt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die von der Stiftung Vital in den Gemeinden Abtei, Kurtatsch, Prettau, St. Martin, Ulten und Brenner im Herbst 2013 durchgeführt wurde. Wie viele Menschen stehen Ihnen nahe? Wer hilft Ihnen in Schwierigkeiten? Sind Sie in Vereinen aktiv? Leben Sie gesund? Welchen Belastungen sind Sie ausgesetzt? In welchen Bereichen soll sich Ihre Gemeinde stärker einsetzen? Diese und weitere Fragen stellte die Stiftung Vital im November 2013 der Bevölkerung der Gemeinden Abtei, Kurtatsch, Prettau, St. Martin, Ulten und Brenner. Durch die Um-

frage sollte herausgefunden werden, wie die Einwohner zu Familie, Freunden, freiwilligem Engagement und Bereitschaft zur Kooperation stehen – Werte, welche die Höhe des Sozialkapitals in der Gemeinde messen. Das Sozialkapital ist die Kraft, die in einer Gemeinschaft steckt. Studien haben nachgewiesen, dass Gesellschaften mit einem hohen Sozialkapital eine höhere Lebensqualität aufweisen und wirtschaftlich erfolgreicher, innovativer, gesünder, effizienter und sozialer sind als Gesellschaften mit einem niedrigen Sozialkapital. Im Durchschnitt entspricht das Sozialkapital der Gemeinde Brenner jenem der anderen befragten Gemeinden: Die meisten – knapp jeder dritte Bürger hat an der Um-

frage teilgenommen – sind mit ihrem Leben zufrieden und fühlen sich Südtirol zugehörig. Gelebtes Brauchtum und Tradition sind jedem Zweiten wichtig. Eng ist auch der Zusammenhalt in der Familie. Außerhalb der Familie nehmen aber sowohl die Gemeinschaftskultur als auch der Zusammenhalt untereinander deutlich ab. Auch das Vertrauen in die Politik der jeweiligen Gemeinden sinkt in dem Maße, in dem es an einer Gemeinschaftskultur mangelt. „Die Menschen wollen mitbestimmen und mitgestalten“, so Projektkoordinatorin Angelika Hagen. In allen Gemeinden fordert mehr als jeder Zweite mehr Demokratie und Mitbestimmungsmöglichkeiten auf Gemeindeebene, vor allem für Jugendliche.

In der Gemeinde Brenner haben sich 470 Bürger ab dem 15. Lebensjahr an der Umfrage beteiligt; 96 Prozent stammen aus einem EULand, vier Prozent aus Nicht-EU-

Drei Fragen an Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner Erker: Herr Kompatscher, hat Sie das Ergebnis der Sozialkapital-Erhebung überrascht? Bürgermeister Franz Kompatscher: Überrascht hat mich die hohe Rücklaufquote der Fragebögen. Die Studie enthält viele Aussagen, die für die zukünftige Arbeit der Gemeindeverwaltung wichtig sind, aber auch für alle Organisationen und Vereine. Wir hatten zu vielen Fragen vorher keine Antworten, keine Statistiken, deshalb waren viele Bewertungen neu, vor allem jene, die im persönlichen Empfinden angesiedelt sind. Die Stiftung Vital sieht es als Aufgabe der Gemeindepolitik, Gemeinschaft zu stärken, Außenstehende einzubinden und sich um „isolierte Bevölkerungsgruppen“ zu kümmern. Hat die Gemeinde vor, in dieser Hinsicht etwas zu unternehmen? Es ist richtig, dass die Gemeinde die Voraussetzungen für das Miteinander schaffen muss. In den letzten Jahren ist es gelungen, vor al26

lem die notwendigen Strukturen für die Vereine zu schaffen, welche die Pfeiler unserer Gemeinschaft sind. Durch die starke Zuwanderung, bedingt durch die vielen Mietwohnungen, ist die Gemeinde vor neue Herausforderungen gestellt. In Zukunft wird man sich wohl stärker der Integration von Außenstehenden und Migranten widmen müssen. Eine Aufgabe, die aber nicht allein von der Gemeinde bewältigt werden kann. Die Bevölkerung wünscht sich Arbeitsplätze in der Gemeinde, einen schön gestalteten Dorfkern, die Belebung des alten Dorfweges, mehr Bildungs-, Freizeitund Kulturangebote für alle Menschen (Jugendli-

che, Ältere, Behinderte). Was gedenkt die Gemeinde zu tun bzw. wer ist außerdem noch gefordert, sich einzubringen? Zur Verschönerung von Gossensaß wurde in den letzten Jahren von der Gemeindeverwaltung viel unternommen. Doch auch Privatpersonen müssen zur Verbesserung des Dorfbildes beitragen und da gibt es vor allem in der Romstraße noch viel zu tun. Die Gemeindeverwaltung kann ja nicht den privaten Hausbesitzern eine bessere Pflege ihrer Häuser verordnen. Qualifizierte Arbeitsplätze wünschen wir uns auch, leider ist das in einer kleinen Gemeinde schwierig. Wir sind aber für Anregungen stets offen. Wir haben sicherlich alles getan, um Arbeitsplätze im Hanerker august 14


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„Ein Haus zum Wohlfühlen“ Aktivhotel Panorama*** in Pflersch wieder geöffnet Ländern. Aus ihren Antworten geht hervor, dass der soziale Zusammenhalt in der Gemeinde Brenner durch die Nähe zur Grenze, die Aufteilung in drei Fraktionen (Brenner, Gossensaß und Pflersch) sowie Unterschiede in Herkunft und Bildungsgrad der Bevölkerung starken Belastungen ausgesetzt ist. Pflersch hat einen höheren Akademikeranteil und weist mehr „optimales Sozialkapital“ auf als die beiden anderen Fraktionen. In Pflersch leben auch weniger „sozial isolierte Menschen“ als in Brenner und Gossensaß. Hagen spricht in diesem Zusammenhang von den „3 G’s“: Gemeinschaft (Sozialkapital), Gesundheit und Glück seien eng miteinander verbunden: „Gute Beziehungen sind ein Gesundheitsschutz, Einsamkeit hingegen ein

del und im Fremdenverkehr zu schaffen und zu sichern. Unser Freizeit- und Kulturangebot steht dem anderer Gemeinden derselben Größenordnung in nichts nach, kann aber sicherlich noch verbessert werden. Voraussetzung ist aber, dass die kulturellen Veranstaltungen auch besucht werden – leider war das in Vergangenheit nicht immer so. Die Studie weist eine Reihe von wertvollen Anregungen auf, die wir gerne aufnehmen und umzusetzen versuchen. Das Fazit der Studie ist, dass eine lebendige Gemeinschaft unsere Lebensqualität deutlich verbessert. Dazu sind wir alle gefordert. Natürlich kann auch die Gemeinde einen wesentlichen Beitrag dazu leisten. erker august 14

Krankheitsfaktor.“ Was noch auffällt: Die Bevölkerung in der Gemeinde Brenner ist kritischer als die Bevölkerung in anderen Gemeinden und hat auch innerhalb der drei Fraktionen unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft der Gemeinde. Allen gemein ist, dass sie sich Arbeitsplätze in der Gemeinde wünschen, einen „richtigen Dorfkern“ mit Bäumen, Brunnen, Bänken, die Belebung des alten Dorfweges, ein lebendiges Dorfleben mit Bildungs-, Freizeit- und Kulturangeboten für alle Menschen (Jugendliche, Ältere, Behinderte). In der Fraktion Brenner, wo die Bevölkerungsmischung nach Sprache und Bildung besonders markant ist, ist Migration eines der zentralen Themen. Einerseits wünschen sich die Befragten eine aktive Eingliederung der Migranten, gleichzeitig soll aber die Zuwanderung gebremst werden. Für die Stiftung Vital besteht in der Gemeinde Brenner aufgrund der vielen Nationalitäten fast schon eine „städtische Problemlage“. Doch sei auch viel Offenheit für Entwicklung zu beobachten. Aufgabe der Gemeindepolitik sei es nun, Gemeinschaft zu stärken und zu bilden, Außenstehende einzuladen und einzubinden und sich um sozial isolierte Menschen zu kümmern. Laut Hagen kann das Sozialkapital nicht „von oben” gestärkt und schon gar nicht angeordnet werden. Es sei notwendig, die traditionellen Vereinsstrukturen und das Ehrenamt zu aktivieren und neu zu beleben. Genauso wichtig seien neue kreative Ideen. Diese würden von den Menschen selbst kommen, wenn man ihnen ernsthaft Gelegenheit zur Mitsprache und Mitgestaltung gibt. Dasselbe gilt auch für die jüngere Generation. Die Altersgruppe bis 25 Jahre in der Gemeinde Brenner zeigt ein deutlich besseres Sozialkapital mit größerer Reichweite als die älteren Altersgruppen. „Die Gemeinde Brenner hat gute Chancen, die soziale Bindung zu verbessern – vorausgesetzt, es gelingt, die nachwachsende Generation in Gemeinschaften aller Art stärker einzubeziehen und zu engagieren und gleichzeitig Ideen für gute Nachbarschaften zu fördern“, so Hagen. rb, sst

Seit 30 Jahren verwöhnt Familie Windisch vom Aktivhotel Panorama ihre Gäste und macht die schönste Zeit im Jahr – die Urlaubszeit – zu einem wunderbaren Erlebnis. Klein, aber fein, urig und familiär – „Ein Haus zum Wohlfühlen“, wie es Gäste gerne bezeichnen. Vor kurzem wurde das Hotel renoviert und erweitert; nach dreimonatiger Bauzeit öffnete es Anfang Juli wieder seine Tore. Durch die Kombination von Altholz mit Stein und Glas in der neuen Bar, im Eingangsbereich und in der neuen Saunalandschaft wurde ein angenehmes und gemütliches Ambiente geschaffen. Der neue Zimmertrakt mit acht neuen Doppelzimmern und zwei Junior-Suiten wurde bewusst in Holzbauweise errichtet. Die Zirbenholz-Einrichtung und liebevolle Details verleihen den Zimmern eine behagliche Atmosphäre. Der öffentliche Barbetrieb steht auch Wanderern und Einheimischen offen. Das Restaurant, in dem traditionelle Südtiroler Kost aufgetischt wird, ist ideal für Familienfeiern verschiedener Art, Betriebsessen und Vereinsfestlichkeiten.

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umwelt

Gletscherbäche Südtirols Gewässertyp 2014

Klein, aber sehr dynamisch: Es sind die Gletscherbäche, die 2014 zu „Südtirols Gewässertyp des Jahres“ gekürt worden sind. Diesen sehr sensiblen Ökosystemen - dazu zählt auch der Fernerbach in Ridnaun (im Bild) - soll heuer besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Gletscherbäche weisen eine besondere Dynamik auf. Während im Winter die Wasserführung gering ist, da die Gletscher im Hinterland kein Schmelzwasser abgeben, steigen mit den ansteigenden Temperaturen im Frühjahr und Sommer und der einsetzenden Gletscherschmelze auch die Pegel stark an. Ein besonderes Charakteristikum von Gletscherbächen sind die Tagesschwankungen, denen sie im Sommer ausgesetzt sind. Nachts, wenn die Temperaturen sinken, schmelzen Gletscher am wenigsten; hingegen nachmittags, wenn es am wärmsten ist, entsteht entsprechend mehr Schmelzwasser. Diese Schwankungen werden etwas zeitversetzt an die Fließgewässer weitergegeben. Aufgrund der feinen Sedimente aus der Gletscherschmelze führen Gletscherbäche im Sommer trübes Wasser, die so genannte Gletschermilch. Sie ist jedoch kein Indiz für verschmutztes Wasser. Der Fernerbach Der Fernerbach, im Unterlauf auch 28

Mareiter Bach genannt, ist nach seinem Ursprungsgebiet benannt, dem Übeltalferner. Der Übeltalferner erstreckt sich am Talende von Ridnaun über gut 6 km2 und ist so-

höchste Erhebung die Sonklarspitze mit 3.471 m Meereshöhe ist. Die Mündung liegt auf 935 m. Seine wichtigsten Zuflüsse sind der Ratschinger und der Jaufentaler Bach.

Entlang des Fernerbaches kommt die Veilchen-Steinalge (Trentepohlia iolithus) vor, die bevorzugt an Bachufern mit Silikatgestein wächst. Das Chlorophyll dieser Grünalge wird von einem roten Farbstoff überdeckt.

mit der größte Gletscher Südtirols. Der Fernerbach entwässert das Ridnauntal und mündet bei Sterzing in den Eisack. Sein Einzugsgebiet umfasst rund 200 km2, dessen

Wie alle größeren Fließgewässer wird auch der Fernerbach regelmäßig auf seine Gewässerqualität überprüft. Neben chemischen Parametern werden drei verschiede-

ne biologische Elemente erhoben, und zwar die Kieselalgen, die Fischfauna und das Makrozoobenthos. Zu Letzterem gehören alle am Gewässergrund lebenden wirbellosen Kleinlebewesen, die größer als ein Millimeter und somit mit freiem Auge sichtbar sind. Dabei kann es sich um Tiere handeln, die während ihres gesamten Lebens ans Wasser gebunden sind, wie diverse Würmer und Schnecken. Dazu gehören aber auch Tiere, die nur einen Teil ihrer Entwicklung im Wasser verbringen, wie etwa viele Insekten; u. a. leben Eintagsfliegen, Steinfliegen, Köcherfliegen und Zweiflügler als Larven in Gewässern und

Alle größeren Fließgewässer und Seen in Südtirol wurden gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie und italienischer Gesetzgebung in verschiedene Typen unterteilt. Darunter befindet sich der Typ „sehr kleine und kleine Fließgewässer (Abstand zur Quelle bis zu 25 km) glazialen Ursprungs“, also Gletscherbäche. In Südtirol finden wir diesen Gewässertyp am Alpenhauptkamm und in der Ortlergruppe. erker august 14


umwelt

25 Arten von Kieselalgen bekannt. Seit 1991 wird die Gewässergüte des Fernerbaches immer wieder einer Untersuchung durch das Biologische Labor der Landesagentur für Umwelt unterzogen. Aufgrund der Untersuchungen des Makrozoobenthos erreichte der Ferner-

Unterlauf wird er als mäßig beeinträchtigt eingestuft. Die starke Verbauung sowie die monotone Gewässerstruktur sind Ursachen für diese Beeinträchtigung. Bei der Analyse der Kieselalgen weist der Fernerbach – wie die meisten Gebirgsbäche in Südtirol – einen sehr

Die Goldalge Hydrurus foetidus liebt kalte, strömungsreiche Gewässer und ist vor allem im Winterhalbjahr in Gletscherbächen zu finden.

gehen erst als erwachsene Tiere an Land. Nach der Paarung legen die Adulttiere ihre Eier wiederum im Gewässer ab, wodurch ein neuer Zyklus beginnen kann. In einem Bach leben diese Tiere vorwiegend an der Unterseite von Steinen oder im Sediment, damit sie von der Strömung nicht mitgerissen werden. Da sie sich von organischem Material ernähren, gelten sie als Garanten für die Selbstreinigungskraft eines Gewässers. Das Makro-

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zoobenthos selbst dient vielen Tieren als Nahrung; sowohl Fische als auch Wasser- und Singvögel haben es auf ihrem Speiseplan. Nicht weniger als 29 verschiedene Makrozoobenthos-Arten wurden im Fernerbach bisher gefunden. Ebenso wie Fische und Makrozoobenthos lassen auch Kieselalgen Rückschlüsse auf die Gewässergüte zu, da einige Arten sehr empfindlich auf Verunreinigungen reagieren. Im Fernerbach sind etwa

Einige wenige Lebewesen wie die Larven der Eintagsfliegengattung Rhithrogena (l.) und Kieselalgen (r.) kommen mit den harten Bedingungen eines Gletscherbaches gut zurecht und finden in den nährstoffarmen und sauerstoffreichen Gewässern einen idealen Lebensraum.

bach auf einer fünfteiligen Skala durchschnittlich eine erste bis zweite Klasse im Oberlauf, wo er also kaum beeinträchtigt ist. Im

guten Zustand auf, weshalb er als nährstoffarm eingestuft werden kann. Birgit Lösch

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nachruf

„Auf ein Wiedersehen, Herr Pfarrer!“ Nachruf auf Pfarrer Johann Burger

Am Pfingstmontag, den 9. Juni wurde in Rid- te er gerne die bequemen Transportmittel der naun Altpfarrer Johann Burger zu Grabe getra- Almbauern. gen, der am 5. Juni im gesegneten Alter von 91 Pfarrer Johann Burger war ein sehr geselliger Mensch, war immer gerne mitten unter seinen Jahren verstorben ist. Geboren wurde Pfarrer Johann Burger am 22. Ridnaunern. Ein gutes Glasl Wein hat er auf keiOktober 1922 zu Keil in St. Magdalena in Gsies. Nach dem Volksschulabschluss studierte er zunächst am bischöflichen Knabenseminar Vinzentinum und anschließend im Priesterseminar in Brixen. Unterbrochen wurde sein Theologiestudium durch den Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 1946 wurde er von Bischof Johannes Geisler zum Priester geweiht. Nach mehreren Kooperatorenstellen in Mühlwald, Stilfes, Gossensaß und Sexten konnte er schließlich im Herbst 1955 seine erste Pfarrerstelle in Ridnaun antreten. Hier fand er im buchstäblichen Sinne des Wortes seine zweite Heimat, wo er bis zu seiner Pensionierung still und Pfarrer Johann Burger an seinem 80. Geburtstag bescheiden segensreich wirkte. Über viele Jahre hinweg bis 1991 hat Pfarrer Bur- nen Fall verabscheut, und wenn es ihm die Zeit ger die gesamte Schuljugend der beiden Volks- erlaubte, vergnügte er sich recht gern beim Karschulen von Ridnaun und Maiern, wo lange Zeit tenspiel. Beim „Watten“ soll ihm auch kein Trick auch noch eine italienische Volksschule für die unbekannt gewesen sein, um das Spiel auch mit Bergarbeiterkinder bestand, als Religionslehrer einem schlechteren Blatt zu gewinnen. in den Glauben eingeführt und auf das Sakra- Menschliche Größe zeigte Pfarrer Johann Burment der Erstkommunion und der Firmung vor- ger vor allem im Umgang mit alten und kranbereitet. Bei jedem Wetter musste er zweimal in ken Menschen. Still und bescheiden stand er ihder Woche zu Fuß zum Religionsunterricht nach nen zur Seite. Bei jedem Wetter besuchte er alle, Maiern gehen. Der „Herr Pfarrer“ war sicher ein die sonntags nicht mehr in die Kirche kommen zumindest für heutige Maßstäbe gestrenger konnten, brachte ihnen die heilige Kommunion Lehrer, er legte großen Wert darauf, dass die Kin- und erleichterte ihnen mit aufmunternden und der den Katechismus auch richtig lernten und tröstenden Worten die letzten Tage und Stunnicht sofort wieder vergaßen. Bei den Schulkin- den ihres Erdenlebens. Ohne es an die dern war er aber überaus beliebt. Ganz egal, ob große Glocke zu hängen, half er, wenn beim Völkerball der entscheidende Punkt fällig eine Familie in Not war. Und auch war oder man sich gerade im Spaß oder mitun- für die Mission hatte Pfarrer Burger ter wohl auch im Ernst in den Haaren lag, so- stets eine offene Hand. bald das erste Kind den Herrn Pfarrer von wei- Während seiner Amtszeit standen tem sah, gab es ein Riesengeschrei und alle lie- einige große Neuerungen an. Vor fen ihm freudestrahlend entgegen. Jedes einzel- allem durch die 1970 eingeführten ne Kind wurde vom ihm mit einem Schmunzeln Pfarrgemeinderäte gab es und einem freundlichen Wort mit Handschlag eine große Umstellung in begrüßt und nach der Schule wieder mit Hand- der Führung der Pfarschlag verabschiedet. Die Familien von Maiern rei. In dieser Zeit ist wussten dies auch zu schätzen und luden ihn es dann auch gelungen, einige wichtiimmer gern zum Mittagessen ein. Viel hielt Pfarrer Burger auf die Fortführung al- ge Bauvorhaben in ter Traditionen und Bräuche. So besuchte er je- Ridnaun zu verwirkden Sommer nach dem Viehauftrieb mit seinen lichen. Die PfarrkirHäuserinnen Fani und Paula alle Almen des Ta- che zum hl. Josef les, um sie zu segnen. Lange Zeit waren das mit- konnte sowohl inunter beschwerliche Fußmärsche, später nutz- nen als auch außen 30

vollständig restauriert, eine Kirchenheizung konnte eingebaut werden, der Friedhof wurde erweitert und auch die zur Pfarrei Ridnaun gehörende Lorenzenkapelle in Maiern konnte restauriert werden. Während der vielen Jahre in Ridnaun gönnte sich Pfarrer Burger nie ein paar Tage Urlaub. Er war immer da, bis er 1999 in den wohlverdienten Ruhestand trat. Tatkräftig unterstützte er seinen Nachfolger Oswald Kuenzer, der zusätzlich auch noch die Nachbarpfarrei Mareit zu betreuen hatte. Er führte weiterhin die Kirchenbücher, hielt alle Messen an den Wochentagen und die Frühmesse am Sonntag, so dass für Ridnaun die Zusammenlegung der beiden Pfarreien überhaupt nicht spürbar war. Im Jahr 2007 konnte Altpfarrer Burger aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr allein im Widum wohnen und musste in das Altenheim Wipptal übersiedeln. Das war weder für ihn noch für den Pfarrgemeinderat eine leichte Entscheidung. Er fühlte sich dort aber ausgesprochen wohl und wurde fürsorglich betreut, vor allem als er in letzter Zeit viel Pflege und Fürsorge benötigte. Don Italo Tonidandel, ein guter Freund und treuer Weggefährte von Pfarrer Johann Burger, konnte an der Beerdigung leider nicht teilnehmen. Bis zur Einstellung des Bergwerks hatte dieser den Betreuer der Schneeberger Knappschaft bei seiner aufopferungsvollen Arbeit für die Bergwerksbelegschaft nach Möglichkeit unterstützt. Über viele Jahre hielt er auch alle zwei Wochen die Messe in italienischer Sprache im „Dopolavoro“ in Maiern. Don Italo gedachte seines lieben Freundes bei einer Totenmesse im Altersheim von Trient. Seine letzte Ruhestätte erhält Pfarrer Johann Burger auf dem Friedhof von Ridnaun, nicht in einem eigenen Priestergrab, sondern dort, wo er sich zeitlebens am liebsten aufgehalten hat: mitten unter den Menschen.

Paul Felizetti erker august 14


Foto: Martin Schaller

gesellschaft

Ergebnisse an Wipptaler Grund- und Mittelschulen Grundschulen Im Grundschulsprengel Sterzing I, der die Schulstellen Gossensaß, Innerpflersch und die Grundschule „Josef Rampold“ in Sterzing umfasst, haben von 379 Schülern 378 das Klassenziel erreicht. Im Grundschulsprengel II mit den Schulstellen der Gemeinde Ratschings wurde von insgesamt 268 Schülern einer nicht versetzt. Im Schulsprengel III besuchten 285 Schüler die Grundschulen in den Gemeinden Freienfeld und Pfitsch. Alle Schüler wurden versetzt. In den italienischen Grundschulen „Don Milani“ in Sterzing und „S.G. Don Bosco“ in Gossensaß wurde von 103 Schülern einer nicht versetzt. Mittelschulen Schulsprengel I An der Mittelschule Gossensaß wurden von den 39 Schülern der

ersten und zweiten Klasse acht Schüler nicht versetzt. Von 24 Schülern der dritten Klasse haben alle die Prüfung bestanden. Die Note 9 erhielten Margit Aukenthaler, Michael Außerhofer, Judith Kinzner, Verena Kinzner, Jan Maximilian Rainer, Lara Valeria Schorr. Schulsprengel II In der Mittelschule „Konrad Fischnaler“ wurden von den 70 Schülern der ersten Klasse alle versetzt; auch die 72 Schüler der zweiten Klasse haben ihr Klassenziel erreicht. Alle 81 Schüler der dritten Klasse wurden zur Prüfung zugelassen und haben diese bestanden. David Piccin hat die Prüfung mit der Note „10 mit Auszeichnung“ bestanden. Greta Braunhofer, Julia Haller, Dominik Markart, Philipp Mayr, Marie Christin Polig, Julia Schölzhorn und Irina Senn haben mit der Note 10 abgeschlossen. Die Note 9 haben erhielten Mara

Borri, Daniel Ciceri, Martin Eisendle, Sophia Maria Faltner, Thomas Gschnitzer, Elias Hofer, Monika Klotz, Sofia Ploner, Ingo Thaler, Sarah Ungerank, Tobias Wurzer.

brina Soraruf, Linn Teresa Sorg, Elias Tschöll und Mara Volgger die Mittelschule abgeschlossen.

Schulsprengel III In der Mittelschule „Vigil Raber“ besuchten 93 Schüler die erste Klasse; vier Schüler wurden nicht versetzt. Insgesamt 78 Schüler besuchten die zweite Klasse; ein Schüler muss die Klasse wiederholen. Von 97 Schülern der dritten Klasse durfte ein Schüler zur Abschlussprüfung nicht antreten. Die Note „10 mit Auszeichnung“ erhielten die Schüler Laura Antonini, Aaron Pfitscher und Lena Seeber, über die Note 10 durften sich Katharina Kofler und Victoria Priller freuen. Mit der Note 9 haben Jonas Bacher, Maria Delueg, Daniela Firler, Claus Freund, Sonja Graus, Stefanie Gridelli, Niclas Hochrainer, Raphael Leitner, Sabrina Penz, Lisa Plaikner, Flurina Schmidberger, Sa-

Im vergangenen Schuljahr besuchten 69 Schüler die italienische Mittelschule „Giovanni Pascoli“. Alle 18 Schüler der ersten Klasse haben das Klassenziel erreicht; 18 von 20 Schülern der zweiten Klasse wurden versetzt. In der dritten Klasse haben 27 Schüler die Abschlussprüfung bestanden, vier Schüler durften zur Prüfung nicht antreten.

Italienische Mittelschule

Freies Wochenende für Oberschüler Nachdem in den letzten Jahren in den Grund- und Mittelschulen im Bezirk die Fünf-Tage-Woche eingeführt worden ist, zieht nun auch das Oberschulzentrum Sterzing nach. „Der Schulrat ist zu diesem Entschluss gekommen, da sich der Großteil der Eltern und Schüler in einer Umfrage dafür ausgesprochen hat“, so Direktor Andreas Meraner. Der neue Schulkalender wird nach den Vorgaben der Landesregierung gestaltet. Am Montag und Dienstag gibt es je sieben Unterrichtseinheiten am Vormittag, von Mittwoch bis Freitag je sechs. Je nach Fachrichtung und Schulstufe haben die Schüler an ein bis zwei Nachmittagen Unterricht; dieser findet künftig montags und mittwochs statt. Kritiker bemängeln, dass man durch die Fünf-Tage-Woche einer fundierten, umfassenden Bildung nicht gerecht werden könne. Laut dem Landesschülerbeirat würde die Fünf-Tage-Woche die Schüler noch mehr belasten. Direktor Meraner ist hier anderer Meinung: „Es hängt nicht davon ab, ob der Unterricht an fünf oder sechs Tagen stattfindet, sondern wie der Unterricht gestaltet wird und wie engagiert auch die Schüler den Unterricht und das Vertiefen zu Hause nutzen.“ erker august 14

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frage-ecke

gesellschaft

Unpassende Spiele?

Evelyn Haller

Ich bin Vater einer zwölfjährigen Tochter (Christin) und eines fünfjährigen Sohnes (Noah). Ich weiß oft nicht, wie ich mit den beiden umgehen soll. Vor allem zu meiner Tochter fehlt mir oft der Zugang. Auch weiß ich nicht, was und wie ich mit ihr spielen soll. Manchmal möchte sie gerne mitmachen, wenn ich mit Noah rumtobe, aber das finde ich eher unpassend. Den Spagat hinzukriegen zwischen zwei deutlich unterschiedlich alten Kindern ist im Alltag nicht einfach: Ein fünfjähriger Junge hat andere Bedürfnisse als ein zwölfjähriges Mädchen. Trotz vieler Unterschiede gibt es jedoch eine wichtige Gemeinsamkeit: Beide Kinder brauchen positive Aufmerksamkeit. Kindern tut es unheimlich gut, wenn sie spüren, dass ihre Eltern sich für sie interessieren. Dabei kommt es nicht so sehr auf die Inhalte an, sondern vielmehr auf das offene Ohr und die bewusste Zeit für das Kind. Egal, ob Christin gerade eine Fernsehsendung ganz toll findet oder Noah vom neuen Traktor des Nachbarn fasziniert ist: Geben Sie Ihren Kindern die Chance, darüber mit Ihnen zu reden und im Austausch zu sein. Bei der Freizeitgestaltung ist wichtig: Nicht Sie müssen das Programm bestimmen! Wenn Sie nicht wissen, was Sie mit Christin spielen sollen, fragen Sie sie einfach, was sie gern mit Ihnen machen würde. Ihr wird bestimmt etwas einfallen. Und wenn nicht: Das Internet ist eine Fundgrube für Spielanregungen - auch speziell für Väter und Kinder. Überlegen Sie gemeinsam, was Sie tun könnten: Basteln? Radfahren? Klettern? Suchen Sie etwas aus, das beiden Spaß macht. Eine Anmerkung noch zum Rumtoben: Wenn die Kinder altersmäßig etwas weiter auseinanderliegen, kommen einem die „Großen“ oft sehr viel größer und reifer vor, als sie es tatsächlich sind. Mit zwölf kann es durchaus noch toll sein, mit dem Papa rumzutoben, und wenn Christin das möchte, ist das durchaus in Ordnung! Wenn Sie sich dennoch schwer damit tun, können Sie vielleicht auch mal der Frage nachgehen, was genau Sie daran stört, wenn Ihre zwölfjährige Tochter sich kindisch - oder besser: kindlich - verhält. Es könnte auch sein, dass Christin das innige Verhältnis zwischen Ihnen und Noah spürt, wenn sie gemeinsam rumtollen, und davon auch etwas abbekommen möchte. Suchen Sie nach alternativen Möglichkeiten, in denen Christin sich Ihnen als Vater nahe Haben auch Sie eine Frage zu den Themen fühlen kann, wie zum Beispiel bei Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partnergemeinsamen Aktivitäten, oder schaftliche oder persönliche Konflikte? Dann auch, wenn Sie einfach mal so Ihschreiben Sie mir: info@hallerevelyn.it. Ihre Fraren Arm um sie legen und sie an ge (auch anonym) wird vertraulich behandelt. sich drücken. Kleine Gesten sagen oft mehr als 1.000 Worte und stärken die Beziehung und das Vertrauen ungemein.

Daniel Leitner ist Landesmeister Beim Landesjägerschießen Mitte Geschossen wurden drei Schuss auf Juli in Graun im Vinschgau holte 200 m Entfernung. Bei den Schießbewerben wursich der Jagdbede heuer erstmals zirk Sterzing den nicht mehr auf Sieg in der Bezirkseine übliche Zielwertung vor den scheibe, sondern Bezirken Meran auf eine Scheibe und Vinschgau. mit Wildmotiv geGleich drei Wippzielt. Damit solltaler kamen in der te zum einen der Kategorie Repetierer unter die bes- (v. l.) Die Wipptaler Meisterschützen Martin Mair eigentliche Sinn (Pfitsch), Daniel Leitner (Mareit) und Alfred Volgdes jägerischen ten Fünf: Daniel ger (Pfitsch) Schießens verLeitner vom Jagdrevier Mareit schoss sich auf den 1. stärkt werden, ein Stück Wild mögPlatz, Martin Mair und Alfred Volg- lichst genau zu treffen, zum andeger vom Jagdrevier Pfitsch erziel- ren sollten die Chancen der Teilnehmer etwas gestreut werden. ten die Plätze 3 und 5.

Die Alte Brennerpass-Straße lebt Die Gemeinden Gries und Brenner sowie der Tourismusverein Gossensaß haben Ende Juni das Projekt „Alte Brennerpass-Straße“ (Erker 07-14) im großen Festzelt in den Parkanlagen von Gossensaß der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel des Projekts ist, in unserer schnelllebigen Zeit, Gäste und Touristen wieder auf die Schönheiten, Kultur- und Einkehrstätten an der alten Brennerstraße über den Brennerpass von Gossensaß nach Gries am Brenner aufmerksam zu machen. Die Mittelschule Gossensaß veranstaltete in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe kurz vor Schul-

ende in vier Gaststätten des ehemaligen Nobeltourismusortes ein „Lesecafé“, bei dem Texte und Auf-

zeichnungen namhafter Schriftsteller und Dichter sowie Jagd-, Wilderer- und Detektivgeschichten vorgetragen wurden. Mitschüler begleiteten sie mit Gitarre und Blasmusikinstrumenten. rr

Arge-Alp-Preis für Sterzinger Oberschüler

© Ufficio stampa Trento

Um die Kultur des Friedens unter Jugendlichen zu fördern, wurde der

Arge-Alp-Preis 2014 zum Thema Frieden ausgeschrieben. Am Wettbewerb konnten sich Jugendliche aus den Arge-Alp-Ländern einzeln oder in Gruppen beteiligen. Ende 32

Juni fand in Trient die Abschlussveranstaltung und Siegerehrung des Wettbewerbs statt. In der Kategorie „Multimedia“ siegte die 1. Klasse des Sterzinger Sprachengymnasiums und erhielt den mit 4.000 Euro dotierten Preis. Ihre Arbeit behandelt das Thema Frieden aus einer internationalen und multikulturellen Perspektive und verweist auf die Bedeutung von Gemeinsamkeit, Zusammenhalt und Verantwortung.

Sprachen als Schlüssel zur Welt Das Sprachencafè Sterzing bietet ab dem 17. September wieder jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat Konversationsmöglichkeiten zur Übung der Sprachkenntnisse: Für deutsch, italienisch und englisch in der Zeit von 9.00 bis 10.30 Uhr im Hotel „Sterzinger Moos“ im Moosweg

4, und für russisch und spanisch in der Zeit von 19.00 bis 20.30 Uhr in der ex Bar Uli in der Bahnhofstraße 6. Die „Sprachentische“ werden von Personen der jeweiligen Muttersprache geleitet. Infos bei Christine Zwischenbrugger Haller (Tel. 339 8698659). erker august 14


aus der seelsorgeeinheit

Gedenkmesse für zwei Bergfreunde Vor rund zehn Jahren errichteten Sebastian Volgger aus Mareit und Klaus Tutter aus Hattersheim in Hessen – seit Jahrzehnten waren er und andere hessische Bergfreunde Mitglieder im AVS Mareit – auf der Seeberspitze (2.510 m) zwischen den Telfer Weißen und der Wetterspitze ein Wetterkreuz. Anlass dafür war ein glücklich ausgegan-

gener Bergunfall von Tutters Ehefrau. Beide Bergfreunde sind heuer im Jänner bzw. im Juni verstorben. Zu ihrem Gedenken fand Anfang Juli auf der Seeberspitze eine Gedenkmesse mit Pfarrer Thomas Stürz statt. Trotz des unwirtlichen Wetters hatten sich rund 70 Freunde und Bekannte dazu eingefunden. ss

Mauls

2. Treffen der Orts- und Heimatfernen Am 24. August veranstalten die KVW-Ortsgruppe Mauls und die Senioren 60+ in Aktion das 2. Orts-

und Heimatfernentreffen in Mauls. Die Teilnehmer treffen sich um 9.15 Uhr auf dem Dorfplatz zum gemeinsamen Kirchgang in die Pfarrkirche zum Hl. Oswald. Anschlie-

ßend wird im Schulgarten gefeiert. Alle Heimatfernen in der Welt wurden bereits schriftlich zum Treffen eingeladen. Willkommen sind auch alle Ortsfernen, die vor kurzer Zeit oder vor Jahren von Mauls, Pfulters und Niederried weggezogen sind und im Bezirk Wipptal wohnen. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung bis zum 17. August bei Alois Pfitscher (Tel. 771075 oder 329 0920563, 19.00 – 21.00 Uhr, oder per E-Mail an pfitscherluis@ yahoo.de) erwünscht.

“Due spaghetti nella luce di Gesù ...” Come gustare la bellezza del Vangelo e del suo messaggio che aiuta a vivere in modo sempre nuovo e vero? Come portare questo dono ai giovani-adulti? Magari con l’aiuto di due spaghetti nel piatto e la voglia di provare a cercare di “riannodare” un rapporto che c’era già e nel tempo magari si è perso o che si vuole scoprire in modo nuovo per rinnovare il proprio cammino. In fondo se leggiamo i vangeli vediamo come spesso Gesù si trova a tavola con la gente e proprio a tavola nascono dei discorsi e delle affermazioni molto belle così come delle provocazioni interessanti per la gente che a quel tempo lo seguiva. Perché non fare anche oggi quell’esperienza? Così il 5 marzo 2014 alle ore 19.30 è iniziata l’avventura de: “Due spaghetti nella luce di Gesù...”. Qualche cartellone posto qua e là per le vie di Vipiteno, che ritraeva una forchetta con degli spaghetti e una chiavetta USB a forma di croce e che vedete posto qui a lato, degli inviti passati di mano in mano, il passaparola fino a trovarsi presso l’Oratorio Maria Schutz e iniziare l’avventura che ci ha fatti trovare insieme una prima volta il giorno nel quale iniziava per tutti i cristiani il cammino della Quaresima, mercoledì delle ceneri. Abbiamo mangiato “rigorosamente” due spaghetti in bianco visto che era giorno di digiuno e poi parlato di Gesù, del suo messaggio e del Vangelo così, tra una parola e l’altra, siamo andati oltre le 22 della sera, concludendo con l’idea di proseguire il cammino di venerdì in venerdì, ogni quindici giorni, affrontando il tema del “Decalogo”, quelli che comunemente vengono chiamati i “Dieci Comandamenti”. Il cammino è proseguito fino a giugno ogni quindici giorni tenendo fede allo schema iniziale con il quale abbiamo avviato l’esperienza e quindi trovandoci alle 19.30 sempre presso l’Oratorio Maria Schutz di Vipiteno per mangiare insieme “2 spaghetti” (non solo in bianco ovviamente, visto che la fantasia culinaria non manca) e poi affrontare volta per volta uno dei “famosi” 10 comandamenti, scoprendo come oggi continuano ad essere un aiuto per il cammino della vita. Per ora siamo arrivati ad affrontare i primi sei prima della pausa estiva, riprenderemo in settembre. Ecco allora un invito: vuoi venire anche tu? La prossima data è il 19 settembre 2014 alle ore 19.30 presso l’Oratorio Maria Schutz a Vipiteno. Don Giorgio Carli

PR

30 Jahre im Dienst der Gesundheit Sie ist aus Sterzing nicht mehr wegzudenken: Seit 30 Jahren bemüht sich das Team der Paracelsus-Apotheke um Dr. Elisabeth Kofler in der Gaismairsiedlung um die Gesundheit der Wipptaler. Mitte Juli wurde das runde Jubiläum gebührend gefeiert. Denn wie schon der berühmte deutsche Arzt und Namenspatron der Apotheke Philippus Theophrastus Paracelsus gesagt hat: „Gott hat niemals eine Krankheit entstehen lassen,
für die er nicht auch eine Arznei geschaffen hat.“ erker august 14

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gesellschaft

Glaubensstep bei Franziskus Im Juli unternahmen 20 Firmlinge aus den Pfarreien Jaufental und Wiesen einen zweitägi-

News aus dem Sterzinger Jugendtreff Konzert Electrovices „Der letzte Schrei“

Alpenzoo und Bergisel mit dem Tirolpanorama standen auf dem Programm.

ligion und ehrenamtliches Engagement ein.

Hip-Hop-Tanzwoche im Jugenddienst Der Jugenddienst Wipptal organisierte kürzlich eine Hip-HopTanzwoche mit Sarah Astner. Die Kursteilnehmer waren vom hippen Tanzstil begeistert. Die lässige Musik war für die Kids die

richtige Inspiration zur Bewegung. Ob Sportmuffel oder Spitzensportler – alle hatten Spaß und gute Laune und lernten im Laufe der Woche viele neuen Schrittkombinationen und Tanzelemente kennen. 34

Auf Kulturfahrt in Innsbruck Wipptaler Jugendliche mit Migrationshintergrund konnten mit dem Jugendtreff vor kurzem Innsbruck erstmals anders als gewohnt erkunden. Nicht „dez“ & Co., sondern

Elternarbeit mit Migranten Am Pfingstsonntag fand im Jugendtreff ein Treffen mit Eltern von pakistanischen und indischen Jugendlichen statt. Jugendarbeiter Armin Mutschlechner stellte dabei die Einrichtung vor und berichtete den anwesenden Vätern über seine Erfahrungen mit Jugendlichen. Thema war auch der geschichtliche Hintergrund Südtirols und Konfliktfelder, die entstehen können, wenn unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen. Viel Raum in dem dreistündigen Treffen nahmen auch der Sprachenerwerb, Re-

© arm

Anfang Juni fand im Jugendtreff Sterzing in Kooperation mit der Musikschule Sterzing ein besonderes Konzert statt. Die Vokalklasse von Barbara Röck sorgte zusammen mit DJ Tobias Ploner für super Stimmung. Der Reinerlös des Abends kommt Projekten von „Malaika“ (Eine-Welt-Gruppe Sterzing) zugute.

Am 8. August findet ein gemütliches Open Air – ohne viel Strom – im Landschaftspark Deutschhaus statt. Mit dabei sind Bands, Formationen, Chöre und Solokünstler aus ganz Südtirol, u. a. Foiernacht, Forgotten Lyrics, © arm

gen Ausflug nach Taufers. Gemeinsam mit Firmspender Dekan Josef Knapp und Simon Walter vom Jugenddienst wurde mit unterschiedlichen Methoden zu den Themen Firmung, der liebe Gott, Beten und der hl. Franziskus gearbeitet. Weiters wurde die Heiliggeist-Kirche in Kasern besucht. Ein Höhepunkt war die Begehung des Besinnungsweges über den Sonnengesang des hl. Franziskus nach Tobl bei den Reinbachwasserfällen. Trotz des regnerischen Wetters war der Ausflug für die Firmlinge ein intensives Glaubenserlebnis.

© arm

Akustik-Open Air IM PARK

Acoustic Minds (Brixen) oder Mark Perin (Taisten). Wer kurzfristig das Publikum erfreuen will, kann auch spontan die Bühne rocken. Organisiert wird das erste Konzert im Deutschhauspark vom Jugenddienst Wipptal gemeinsam mit dem Jugendtreff. Beginn ist um 18.00 Uhr.

Übung macht den Meister

Die Jugendfeuerwehren Ratschings, Telfes und Mauls auf dem neuen Übungsplatz in Stange Mitte Juni trafen sich die Jugendfeuerwehren aus dem Bezirk Wipptal auf dem neu angelegten Übungsplatz in der Sportzone von Stange, um sich gemeinsam auf den anstehenden Ju-

gendfeuerwehr-Leistungswettbewerb in Welsberg-Taisten vorzubereiten. Die gemeinsamen Übungen haben sich gelohnt: Die Wipptaler Jugendfeuerwehren aus Rat-

schings, Telfes, Mauls und Sterzing konnte sich beim Leistungsbewerb unter 96 Jugendgruppen mit rund 1.300 teilnehmenden Jugendfeuerwehrleuten im Mittelfeld einordnen. erker august 14


Trens

Herz-Jesu-Feuer hat Tradition Ein Verdienst von Jungmännern um Franz Saxl ernacht am Herz-Jesu-Sonntag im Juni 1961 wurde das Entzünden von den italienischen Staatsbehörden verboten. Wohl oder übel musste die Jugend diesen Tiroler Brauch damals einstellen. „Wir haben trotzdem an den folgenden Herz-Jesu-Sonntagen am Höllenkragen ein Kreuz mit Batterie-Lampen entzündet, was nie beanstandet wurde“, so Franz Saxl. Nach Aufhebung des Verbots Mitte der 1960er Jahre versammelte er mit seinen Freunden wieder Jugendliche aus Trens, Partinges, Gschließ und Valgenäun um sich. Mit Begeisterung begann die Gruppe, an den Herz-Jesu-Sonntagen wieder die Bergkämme um Trens zu erhellen. „Wir sammelten im Franz Saxl am Dorf alte Gummi-AutoreiHöllenkragen fen, brachten diese mit einer les vorbereitet hatten, mussten auf Seilbahn bis zum Moarhof und trudas Anzünden der traditionellen gen sie anschließend auf den BergFeuer verzichten und unverrichte- kamm, wo sie angezündet wurter Dinge wieder ins Tal steigen – den. Als uns der damit verbundene sind die Herz-Jesu-Feuer in Südti- Umweltschaden bewusst wurde, rol weiterhin ein gern geübter und tränkten wir alte Stofffetzen mit Öl gern gesehener Volksbrauch. Sie und Nafta, gaben diese in Blechdogehen auf die Sonnwend- bzw. Jo- sen und Blecheimer und zündeten hannisfeuer zurück, die in Tirol an die so hergerichteten ‚Hudern’ an. das Herz-Jesu-Gelöbnis von 1796 Bis zum nächsten Jahr versteckten erinnern sollen. wir dann diese Gefäße irgendwo, An diesem Tag wird der Treue- um sie wieder benützen zu könschwur an das Herz Jesu erneuert, nen.“ der einst in großer Not gelobt wor- Mit der Zeit hat Franz Saxl die Beden war. Am Abend leuchten dann treuung der Jugendgruppen einim ganzen Land unzählige Feuer gestellt. Er freut sich heute aber von den Bergeshöhen; auch schön sehr, dass der Brauch fortlebt: gezeichnete Feuerfiguren, etwa in „Heute sind Berge, Almen und HöForm von Herzen, Kreuzen oder Ti- hen mit Forst- und Bergstraßen roler Adlern, sind auf den Anhöhen erschlossen. Es ist nicht mehr so zu sehen. schwer, Material zum FeueranzünAuch in Trens leuchten heute noch den auf die Bergkämme zu brindiese Feuer von den Bergen. Für die gen. Doch die Jugend macht dies Pflege dieses Brauches haben sich immer noch mit großem Eifer. Daim Marienwallfahrtsort seit dem für sorgen sicher die Jungmänner Zweiten Weltkrieg der Troter Franz Martin und Robert. So braucht uns und der Moar Peter mit begeister- nicht bange zu sein, dass dieser ten Jungmännern eingesetzt. Sie schöne Tiroler Brauch in naher Zuentzündeten stets die Feuer am kunft in unseren Bergen erlischt.“ Trenser Joch oberhalb von Partinges. Nach der berüchtigten FeuGünther Ennemoser Wenn es auch am heurigen HerzJesu-Sonntag Ende Juni wegen des schlechten Wetters nicht geklappt hat – die Jugendlichen, die auf den Höhen um Trens bereits al-

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Firmenchef Andreas Fleckinger und sein Team freuen sich über die gelungene Neueröffnung.

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Neueröffnung der Bäckerei Pardeller in Steinach Kürzlich lud die Sterzinger Bäckerei Pardeller zur Neueröffnung ihrer Filiale in Steinach. Bei einem „Tag der offenen Tür“ bestand Gelegenheit, die erweiterte Filiale zu besichtigen und bei einem italienischen Kaffee, Prosecco oder Aperitif das reichhaltige Angebot der Südtiroler Bäckerei kennen zu lernen. Auf dem Programm standen Verkostungen von Südtiroler und italienischen Brot- und Backspezialitäten. Für die Kinder war ein kunterbuntes Schminkvergnügen angesagt und als Überraschung gab’s ein Gratis-Eis. Die zahlreichen Besucher erhielten außerdem als Eröffnungsgeschenk eine Tüte mit leckerem Jourgebäck.

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das wipptal und der erste weltkrieg

Kriegsleid, Not und Hunger Kriegsalltag im Wipptal: vom italienischen Kriegseintritt zum Zusammenbruch 1918 (Teil 2) Von Oswald Überegger

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er italienische Kriegseintritt im Mai 1915 war von nachhaltiger Bedeutung. Tirol wurde nun zum unmittelbaren Kriegsschauplatz. Die Folgen des Krieges für die Menschen traten jetzt in noch viel stärkerem Ausmaß zutage, als dies schon bei Kriegsbeginn im August 1914 der Fall gewesen war: Durch das Aufgebot der Standschützen hatte der Kriegsstaat die gesamte Gesellschaft für den Krieg mobilisiert. Zurück blieben Frauen, Kinder und alte Menschen – weitgehend auf sich allein gestellt. Je länger der Krieg dauerte, desto schwieriger wurde das Leben an der so genannten „Heimatfront“: Das Leben im Krieg wurde immer mehr zu einem Kampf ums Überleben. Der Krieg der Frauen und Kinder Mit dem Abgang der Standschützen an die Front befand sich das Gros der arbeitsfähigen männlichen Wipptaler Bevölkerung im Kriegsdienst. Die Erhaltung der Familien lastete nun vor allem auf den Schultern der Frauen, ganz unabhängig davon, ob als Bäuerinnen oder Arbeiterinnen. Die Bäuerinnen standen dabei vor einer enormen Herausforderung: Neben der Doppelbelastung, welche die Erhaltung der Familie und das Bemühen um den Fortbestand des Hofes mit sich brachten, waren sie mit einer Reihe von anderen kriegsbedingten Widrigkeiten konfrontiert: den Requirierungen von Heu, Vieh und landwirtschaftlichen Produkten durch das Militär sowie den Einquartierungen von Truppen in betriebseigenen Gebäuden. Angesichts des harschen und rücksichtslosen Vorgehens der Militärs wurde im Laufe des Krieges die lokale Politik zu einem Fürsprecher der ländlichen Bevölkerung. Vor

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Standschützen des Standschützenbataillons Sterzing aus Freienfeld bei Kriegsbeginn mit Italien

allem der Sterzinger Landtagsabgeordnete Johann Frick, der in der Stadt als Sanitätssoldat stationiert war, setzte sich bei Militär- und Zivilbehörden für die Bauern und die Landbevölkerung ein – mit für ihn unangenehmen Folgen. Frick habe, berichtete der Brixner Bezirkshauptmann Niederwieser den Militärbehörden, „seinen weitreichenden Einfluss auf die Landbevölkerung dazu missbraucht, um diese in versteckter Weise zum Widerstande gegen die verschiedenen mit den kriegerischen Ereignissen im Zusammenhange stehenden Anordnungen, bzw. zu deren Umgehung aufzuhetzen“. In der Folge kam es in dieser Angelegenheit zu einer Anzeige des Landesverteidigungskommandos und zur Eröffnung eines militärgerichtlichen Verfahrens wegen Störung der öffentlichen Ruhe, wobei Landesverteidigungskommandant Viktor von Dankl beim Gericht des Militärkommandos Innsbruck so-

gar ein eventuelles standrechtliches Verfahren gegen Frick anregte. Am 8. November 1915 wurde Frick auf Weisung des Landesverteidigungskommandos verhaftet und in die Untersuchungshaft nach Innsbruck überstellt. Bereits am 28. November musste das Gericht die Ermittlungen gegen den Abgeordneten aber einstellen, weil sich die Vorwürfe als haltlos herausgestellt hatten. Frick wurde schließlich enthaftet und als Sanitätssoldat dem Garnisonsspital in Innsbruck zugewiesen. Not und Hunger Als Etappengebiet mit der verkehrsgeographisch günstig gelegenen Etappenstation Sterzing war gerade auch das Wipptal zu einem der Front rückgelagerten, strategisch wichtigen militärischen Aufmarschgebiet geworden, mit all seinen Begleiterscheinungen: häufige Truppendurchzüge, Militär-

Brotbezugsschein, 1916: Seit 1915 waren die wichtigsten Lebensmittel streng rationiert und offiziell nur gegen solche Bezugsscheine zu erhalten.

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einquartierungen, intensive Inanspruchnahme von Land und Leuten sowie Requirierungen von Lebens- und Betriebsmitteln. „Infolge der fortwährenden Lebensmittelablieferung an das Ärar (= Militär) sind viele Bauern, ja die meisten, selbst in Not geraten, so daß sich viele im Essen sehr stark einschränken mussten“, beschreibt der Stilfer Pfarrchronist, Kooperator Otto Penz, zu Jahresbeginn 1917 die sich ständig verschlechternde Ernährungssituation. „Die Lebensmittelnot ist im Steigen“, befindet auch der Sterzinger Lehrer Josef Noggler im Sommer 1917 in seiner Kriegschronik: „Bier, Kaffee und Speiseöl sind rare Dinge geworden. Die Leute haben sich, durch die Not gezwungen, daran gewöhnt, nicht bloß Brennesseln und die Abfälle der Küchenpflanzen, welche zu Friedenszeiten den Schweinen verfüttert wurden, als Gemüse zu verspeisen, wie sie auch beim Sammeln der Pilze durchaus nicht mehr wählerisch sind, sondern viele trinken jetzt statt des mangelnden Kaffees einen Tee aus Erdbeerblättern, den Blüten der Königskerze, der Meisterwurz, aus gedörrten Apfelhülsen oder isländischem Moos; die Männer rauchen einen Tabak, welcher aus Erdbeer-, Himbeer-, Holunder-, Nussbaum-, Steinklee-, Huflattichblättern, Speik u. dgl. besteht und mit Tabakextrakt gebeizt wird. Brot-, Mehl-, Butter-, Seifen-, Kohlen- und Zuckerkarten garantieren nicht immer für den Erhalt der gewünschten Sachen.“ Und weil trotz der Rationierung der Lebensmittel durch das Kartensystem in den letzten beiden Kriegsjahren teilweise auf legalem Wege keine Nahrung mehr bezogen werden konnte, nahmen die Lebensmitteldiebstähle sprunghaft zu. „Diebstähle und Einbrüche infolge Lebensmittelmangel kommen immer mehr in Schwung“, schreibt Chronist Penz. „Ähren werden abgeschnitten und täglich die Kartoffeläcker geplündert vor allem von entflohenen Russen (Einbrüche in Häuser während der Nacht!), von Zivildieben aus der Gegend von Franzensfeste und auch von hier stationierten Soldaten, namentlich Böhmen.“ „Um den Hunger zu stillen“, so Chronist Noggler, „erfreerker august 14

chen sich unsere Soldaten und noch mehr die Gefangenen (Russen, Italiener, Serben), nicht nur die abgereif ten Fe l d f r ü c hte und GemüMetall für den Krieg: Die vom Militär in ganz Tirol requiriersepflanzen ten Glocken in der Sammelstelle in Innsbruck heimlich und unerlaubter Weise zu holen, sondern sie reißen sogar das Die Situation der Arbeiter war im Kartoffelkraut boshafter Weise aus, Krieg besonders trostlos. Man war pflücken das unreife Obst und die durch die Militarisierung sämtlicher Getreideähren, stehlen selbst bei Arbeitnehmerrechte beraubt und helllichtem Tage aus den Häusern arbeitete um einen geringen Lohn, Nahrungsmittel, lebendes Vieh, der durch die Teuerung im Laufe kurzum alles, was gerade da ist. des Krieges kaum für die ErnähEinbrüche in Häuser und Diebstäh- rung einer Familie reichte. Gerade durch die hohe Inflation sanken – le gibt es täglich und nächtlich.“ trotz steigender Löhne – die RealDas Los der Arbeiterfamilien löhne sukzessive ab, weil die Teuerung galoppierte. Im Jahr 1916 waNoch ungleich schwieriger als das ren die Löhne im Vergleich mit der Leben der Wipptaler Bauern gestal- Vorkriegszeit um 20 bis 50 Prozent tete sich die Situation der nichtbe- gestiegen. Die Lebenshaltungskossitzenden Klasse bzw. der Arbeiter- ten waren hingegen um 200 bis familien in der Stadt Sterzing und 500 Prozent gestiegen. 1917 hatten vor allem in Franzensfeste, das we- sich die Löhne um durchschnittlich gen seiner Bedeutung als Eisen- 100 Prozent erhöht, die Lebenshalbahnverkehrsknotenpunkt einen tungskosten um 1.000 bis 1.500 hohen Anteil von mehrheitlich bei Prozent. Um es plastischer auszuder k. k. Südbahn beschäftigten Ar- drücken: Ein Arbeiter, der eine Frau beitern und Angestellten aufwies. und zwei Kinder zu versorgen hatBettelnde Kinder der Arbeiterfa- te, konnte mit einem durchschnittmilien von Franzensfeste gehörten lichen Wochenlohn von 60 Kronen in den Sterzinger Landgemeinden nicht einmal angemessen für Essen zum alltäglichen Bild der letzten und Wohnung sorgen. beiden Kriegsjahre. Gerade in Franzensfeste drohte die Situation auf- Metall für den Krieg grund der sich ständig verschlechternden Ernährungslage schon im Während die Versorgung der BeJahr 1916 zu eskalieren. Am 5. Mai völkerung mit Lebensmitteln im1916 demonstrierten rund 50 Ei- mer schwieriger wurde, gingen senbahnerfrauen am Stationsvor- auch die für die militärische Kriegssitz gegen den zu geringen Zu- führung notwendigen Ressourcen schub von Lebensmitteln. Diese der Armee dem Ende zu. Bereits Demonstration von Franzensfeste 1916 wurde die Zivilbevölkerung wurde schließlich von einer Gen- im Hinterland angewiesen, überdarmeriepatrouille aufgelöst. Auch schüssiges Metall (Zinngeschirr, im Wipptaler Hauptort war man Kupfer, Messing u. ä.) der Heeresgezwungen, auf die Ernährungsmi- verwaltung zur Verfügung zu stelsere zu reagieren: In Sterzing wur- len. Auch in Sterzing und in den de im Mai 1917 eine Kriegsküche übrigen Wipptaler Dörfern wurden für die Armen der Stadt eingerich- in der Folge Metallsammlungen tet. Dreimal wöchentlich erhielten durchgeführt. Selbst die Kirchenrund 30 mittellose Personen eine glocken und Orgelpfeifen wurden entnommen, anschließend eingewarme Mahlzeit.

schmolzen und vor allem für die Munitionsproduktion genutzt. Am 19. Juni wurde schließlich auch das Kupferdach des Zwölferturmes abgenommen und durch ein Eisenblech ersetzt, nachdem vorher bereits die beiden Glocken des Turmes entfernt worden waren. Gegen diese Maßnahmen der Militärbehörden regte sich in der Bevölkerung sehr bald Widerstand. In Stilfes war es der couragierten Dorfbevölkerung etwa gelungen, einige Glocken vor der militärischen Beschlagnahme aus dem Kirchturm zu entwenden und zu verstecken. Standschützen an der Front Auch die Situation der zum Kriegsdienst einberufenen Wipptaler Bevölkerung verschlechterte sich in den letzten beiden Kriegsjahren zusehends. Im Jahr 1916 bis zur großen Herbstoffensive 1917 wurde das Standschützen-Bataillon Sterzing im Abschnitt Valsugana eingesetzt, zunächst im Verband der 181. Infanterie-Brigade beim XVII. Korps; später wurde es der 18. Infanterie-Division unterstellt. Seit November taten die Sterzinger Standschützen dann beim XX. Korps im Abschnitt Riva Dienst, wo sie dem 10. Armeekommando unterstellt waren. Im Sommer 1918 wurde das auf eine Kompanie reduzierte Halbbataillon Sterzing mit den ebenfalls zu Kompanien zusammengeschmolzenen Bataillonen Brixen und Klausen zur Standschützen-Gruppe (Bataillon) Eisacktal vereinigt. Am 4. November 1918 geriet die Standschützen-Kompanie Sterzing des StandschützenBataillons Eisacktal in Ponte Arche 37


das wipptal und der erste weltkrieg

che Soldaten stürzten während der Fahrt aus den Zügen, wurden in Tunnels von den Dächern gerissen oder erlitten andere tödliche Verletzungen. Es war ein überhasteter Rückzug mit all seinen Begleiterscheinungen: Plündernd zogen die Reste des österreichisch-ungarischen Heeres über den Brenner ins Hinterland. „Alles stiehlt und schleppt“, schreibt Schulleiter Noggler in seiner Kriegschronik. Flüchtende Soldaten, Bereit für den Krieg: Soldaten mit Steyr-Mannlicher Gewehren (innen) und Stutzen (außen) vor der Pfarrkirche in Stilfes schweres Kriegsgerät, voll beladene Militär(Judikarien) in italienische Kriegs- se. Es herrschten schier anarchi- autos und mit Heimkehrern übergefangenschaft. Erst am 16. März sche Zustände: Überfüllte Bahnhö- füllte Züge: „Es ist“, so Noggler, „als 1919 kehrten die Wipptaler Standschützen aus der Gefangenschaft zurück. Das Standschützen-Bataillon Sterzing hatte im Verlauf des Krieges neben zahlreichen Verletzten und Verwundeten insgesamt 30 Tote zu beklagen.

Transitrouten, gerade an der Brennerstraße. In Sterzing plünderten etwa Soldaten und Zivilisten das Mehlmagazin im Bahnhof. Alles Ess- und Verwertbare wurde vom Militär verschleppt und zu Spottpreisen feilgeboten: „Es wird dabei gerauft, gestritten, blutig geschlagen und gestohlen.“ Josef Noggler erinnerte die gefährliche Lage an die Unruhen im Jahr 1525, als aufgebrachte Bauern die Stadt plünderten. Das Ende des Ersten Weltkrieges eröffnete eine Zeit großer politischer und gesellschaftlicher Unsicherheit. Nicht zuletzt auch auf das Wipptal hatte der Erste Weltkrieg enorme Auswirkungen: Der Frieden von Saint Germain brachte die Brennergrenze und damit die Teilung des Landes. Das Südtirolproblem, die neueste Geschichte Tirols und ein Stück lokaler Wipp-

Ende mit Schrecken Das Kriegsende war ein Ende mit Schrecken. Am 3. November 1918 kam es zum Abschluss des Waffenstillstandes von Villa Giusti zwischen Österreich-Ungarn und den Alliierten, der tags darauf in Kraft trat. Ungeachtet dessen hatte das kaum mehr handlungsfähige k. u. k. Armeeoberkommando seinen Truppen bereits am 3. November die Einstellung der Kämpfe angewiesen. Rund 360.000 Soldaten – darunter auch die Wipptaler Standschützen –, die dementsprechend am 3. November das Feuer einstellten, gerieten deshalb großteils widerstandslos in italienische Gefangenschaft. Der italienische Sieg von Vittorio Veneto war nicht zuletzt deshalb auch eine Folge der schlechten Vorbereitung und missverständlichen Kommunikation des Waffenstillstandes durch das österreichisch-ungarische Armeeoberkommando. In den ersten Novembertagen 1918 herrschte in Tirol das absolute Chaos. Soldaten strömten von der Front ins Hinterland zurück. Alles wollte rasch nach Hau38

Ein Ende mit Schrecken. Das österreichisch-ungarische Militär übervölkert die Bahnhöfe Tirols. Der Krieg ist verloren, alles will nach Hause. Im Bild überfüllte Waggons am Bahnhof in Bozen, 6. November 1918

fe und Züge, plündernde Soldaten und Straßenkämpfe. In Rovereto, Trient und Bozen strömten die Soldaten auf die Bahnhöfe, plünderten zusammen mit der Zivilbevölkerung vorhandene Magazine und belagerten die völlig überfüllten Transportzüge, die Richtung Brenner abfuhren. Für viele wurde die Fahrt zu einer Todesfahrt. Zahlrei-

ob man mit einem Stock in einen großen Ameisenhaufen gestoßen hätte.“ „Die Transporttruppen schießen mit Gewehren von den Zügen heraus auf Vieh, Schafe und auch auf Leute“, notiert Kooperator Penz damals besorgt in die Pfarrchronik. Von dem ungeordneten Rückzug besonders betroffen waren die Ortschaften an den großen

taler Geschichte beginnen gewissermaßen dort, wo der Erste WeltE krieg endet. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: In russischer Gefangenschaft. Josef Heideggers Kriegstagebuch aus dem Ersten Weltkrieg erker august 14


kultur

Buchtipp

„Katastrophenjahre. Der Erste Weltkrieg und Tirol“ Herausgegeben von Hermann Kuprian und Oswald Überegger geschichte in Bozen) vorgestellt. Organist Peppi Hofer aus Telfes umrahmte den Abend musikalisch. Überegger gab einen Überblick über die verschiedenen Beiträge mit neuen Forschungsergebnissen. Diese spiegeln die regionale Realität wider und gehen besonders auch auf die Situation im Trentino ein. Kuprian sprach über den Ersten Weltkrieg als Urkatastrophe Europas. Das Buch behandle Tirol in diesem großen Völkerringen und berücksichtige auch die Alltagsgeschichte. Den Kriegsopfern, Gefangenen, der Versorgungslage in Tirol, der Lebenswelt der Frauen, den Arbeitern und Jugendlichen sind weitere Kapitel gewidmet. matfront, ein vielerorts zerstörtes Nicht zu kurz komme auch das VerLand und – am Ende – die Teilung hältnis der Kirche und Priester zum Tirols im Vertrag von Saint Ger- Krieg, der Einfluss von Malerei, Fotografie und Film auf die Kriegsbemain. Der Band analysiert die Geschich- richterstattung. te Tirols im Ersten Weltkrieg in all Theaterpädagoge Luis Benedikihren Facetten. Er beschäftigt sich ter – ein gebürtiger Freienfelder – mit dem Leben und Sterben der las Ausschnitte aus Aufzeichnungen der Stilfer PfarrSoldaten und mit dem chronik und von Solentbehrungsreichen datenbriefen aus der Kriegsalltag der MenFront: Dekan Johann schen an der HeimatUnterleitner, von front. Er bietet der All1914 bis 1950 Pfarrer tags- und Erfahrungsvon Stilfes, hatte den geschichte ebenso Ausbruch des Ersten Platz wie den militäriWeltkrieges in seischen bzw. politischen ner Pfarrgemeinde in Entscheidungen und der Pfarrchronik festDeutungen. Und er Historiker Oswald Überegger gehalten: Am 1. Auenthält neben zahlrei- aus Stilfes chen historischen Analysen auch gust 1914 mussten allein aus Stilaufschlussreiche Beiträge aus an- fes 95 Männer einrücken, die von deren Disziplinen, wie der Litera- der Musikkapelle zum Bahnhof beturwissenschaft, Kunstgeschichte, gleitet wurden; am 16. August gab es in Trens eine große Prozession Anthropologie und Archäologie. Das Buch, im Universitätsverlag zur Wallfahrtskirche mit BeteiligWagner erschienen, ist im Buch- ten aus dem ganzen Land. Die Pilger beteten für die eingerückten handel erhältlich. Mitte Juli wurde das Buch auf Einla- Männer und Söhne und für einen dung der Geschichtswerkstatt Frei- guten Ausgang des Krieges. Alle enfeld in Stilfes vor zahlreichem waren der Meinung, dieser würde Publikum von den Herausgebern nur eine kurze Zeit dauern; bald Hermann Kuprian (Universität Inns- würden ihre Lieben wieder zu Haubruck) und Oswald Überegger (Di- se sein. Doch es sollte ganz anders rektor des Zentrums für Regional- kommen. Die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ war auch für die historische Region Tirol ein zentrales Ereignis: Tausende von Gefallenen, unsägliches Leid an der Hei-

erker august 14

Euregio-Internetportal zum Ersten Weltkrieg Den Ersten Weltkrieg erinnern, entdecken, verstehen: Diese Botschaft zieht sich wie ein roter Faden durch das neue Internetportal der Europaregion Tirol (www.14-18-europaregion. info). Der Faden spinnt sich dabei vom Kriegsgeschehen an der Front bis hin zum harten Überlebenskampf zuhause in den Familien. Das Portal mit Audio- und Videoquellen sowie einer interaktiven Landkarte wendet sich in erster Linie an junge Menschen, die noch wenig von den Geschehnissen rund um den Ersten Weltkrieg wissen. Auch die interessierte Bevölkerung im allgemeinen und Fachleute wie Essayisten, Historiker und Journalisten im Besonderen können sich aktiv einbringen und mit ihren Beiträgen, Erinnerungen, Fundstücken

und Zeugnissen jeglicher Art die Homepage bereichern. Mit einem umfassenden Veranstaltungskalender will die Europaregi-

on auf dem Portal über die breite Palette an Events in allen drei Ländern der Europaregion informieren und zum Besuch anregen. Für Schulen wird umfangreiches und zum Teil neues didaktisches Material zum Download bzw. zum gegenseitigen Austausch zur Verfügung gestellt.

Zum Kriegsschauplatz Sexten Rotwand Der Bildungsausschuss Sterzing und die Erker-Redaktion laden am 23. August zu einer Fahrt zum Kriegsschauplatz Sexten Rotwand „Anderter Alpe“. Die Abfahrt erfolgt um 7.00 Uhr beim Gasthof „Klammer“ in Sterzing (gute Wanderausrüstung). Von Sexten geht es mit der Seilbahn auf die Rotwand, wo um 9.30 Uhr die rund vierstündige geführte historische Wanderung zu Sektor 1 „Anderter Alpe“ mit kurzen Pausen an den einzelnen Kriegsschauplätzen und einer kurzen Mittagspause (Verpflegung aus dem eigenen Rucksack) beginnt. Nach der Rückkehr zur Rotwandwieserhütte (Einkehrmöglichkeit) erfolgt die Abfahrt ins Tal . Gegen 16.00 Uhr wird in der alten

Volkschule von Sexten die Ausstellung „Unvergessen . Der Erste Weltkrieg in den Sextener Dolomiten 1915 – 1918“ besucht. Die Rückkehr in Sterzing ist gegen 19.00 Uhr vorgesehen.

Anmeldungen nehmen Heinrich Forer (Tel. 347 7514146) oder die Erker-Redaktion (Tel. 766876) bis zum 18. August entgegen. Eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen, da die Teilnehmerzahl auf 30 begrenzt ist. 39


geschichte

Zwangsarbeit und Sippenhaft Über die SS-Außenlager in Gossensaß und Sterzing Ein gewisses Schweigen hat sich über die schrecklichen Ereignisse der Jahre 1943 – 1945 gelegt, kaum jemand wollte sich an diese Zeit erinnern, als auch in Gossensaß und Sterzing zahlreiche Menschen in Lagern inhaftiert wurden. Aus diesem Grund veranstalteten die Chronisten des Bezirks Wipptal heuer ein Symposium, auf dem sie der Frage „Lager und Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkrieges auch in Gossensaß und Sterzing?“ nachgingen; Carla Giacomozzi, Archivarin am Stadtarchiv von Bozen, referierte zum Thema, Zeitzeugen aus Sterzing, Belluno und Passeier sprachen über ihre Erlebnisse. Die Gestapo (Geheime Staatspolizei) holte von zahlreichen Höfen die Angehörigen von Jungmännern, die sich dem Dienst in der Wehrmacht entziehen wollten, und

Auch in Gossensaß (l.) und Sterzing (oben) gab es SS-Außenlager. brachte sie in das Lager in der Bozner Reschenstraße. Einige von ihnen kamen von dort in kleinere Lager in Südtirol oder wurden zum Haus- und Putzdienst für Offiziere eingesetzt. Auch in Gossensaß und Sterzing

gab es solche Außenlager. Im Satellitenlager von Sterzing wurden die Häftlinge zur Herstellung von Kugellagern in einer aus Cremona dorthin verlegten Fabrik eingesetzt. In Gossensaß mussten die Häftlinge, zumeist Frauen aus dem

Passeiertal, in den vom Sicherheitsdienst beschlagnahmten Hotels wie dem Grandhotel Gröbner und dem Palasthotel, wo Offiziere der verschiedensten Waffengattungen untergebracht wurden, Dienst tun. Gegen Ende des Krieges wurden ei-

„Einfach brutal!“

Maria Auer, Jahrgang 1928, aus St. Leonhard in Passeier, erinnert sich an ihre Zeit im Außenlager Gossensaß Die haben uns alle zusammengesammelt, am 23. September 1944, und haben in der Carabinieri-Kaserne alle Familien zusammengetan, in denen ein Deserteur war. Aus Hinterpasseier, Walten, Glaiten. Von Glaiten waren nur wir, der Vater, die Schwester Anna und ich. Ich war in Bichl und dort hat mich ein SS-Mann geholt. Meine Schwester war einkaufen und mein Vater war gerade ein Kalb bestellen. Als sie mich gehabt haben, haben sie das ganze Haus untersucht, alles herausgeschmissen, auch im Stall und im Stadel, dann haben sie gesagt: „So, jetzt gehen wir!“ Die Anna war noch im Wald mit Rucksack und Tasche unterwegs. Die Schwester Rosa, 1932 geboren, musste Tasche und Rucksack nehmen und mit herunter. Wir hatten keine Ahnung, wohin es 40

geht. In der Carabinierikaserne war schon der Vater, das Kalb haben sie in Beschlag genommen. Dann haben sie alleweil Leute aus Hinterpasseier gebracht. Uns hat dauernd ein SSMann bewacht, wir durften kein Wort miteinander reden. Diese grünen Mander waren da wie die Würmer. Und wir haben uns nicht mehr ausgekannt. Um 11 Uhr in der Nacht hat es geheißen: „Jetzt könnt ihr euch alle aufstellen und runter über die Stiege!“ Vor dem Haller oben ist ein Bus gestanden – ich sehe heute noch, wie er gestanden ist. Alle haben wir einsteigen müssen. Kommt noch die Frau Haller heraus und sagt: „So, wenn diese Bagage alle im Bus ist, dann soll er in die Luft gehen.“ Und der Bus hat uns dann nach Bozen gebracht, vor ein Lager. Dauernd bewacht. Ein Deutscher hat gesagt: „Jeder bekommt zwei Decken.“

Ich habe geweint, war erst 16 Jahre alt. Wo ist der Vater? Der musste auf die andere Seite ins Lager. Auch Anna und die anderen haben geweint. Hinten waren Stockbetten mit Hobelspänen, eine Decke konnten wir uns unterlegen, mit einer konnten wir uns zudecken. Und so wurden wir wieder bewacht, die ganze Nacht. Aufstehen: „Alles raus!“ – wie die Soldaten. Wir haben einen Eimer mit Kaffee und einen Pims zu zweit bekommen. Danach mussten wir die Decken ausklopfen, der Vormittag war ruhig. Dann gab es Mittagessen. Am Nachmittag haben wir auch nichts zu tun gehabt. Da haben wir unsere alten Manderleit gesehen, wir haben sie nicht mehr gekannt. Die Köpfe haben sie ihnen kahl rasiert. Auch unseren Vater haben wir nicht mehr erkannt. Die haben ausgeschaut! Die alten Mander hatten auch keine Schnauzbärte mehr. Am nächsten Tag haben wir eine Mondur gekriegt, eine blaue Tuta mit einem roten Kreuz auf dem Rücken. Wir hatten keine Ahnung, durften nicht miteinander sprechen. Am nächsten Tag erker august 14


hieß es arbeiten gehen im Grieser Hof in einem Magazin. Stoffballen und anderes mussten wir aufräumen und für sie herrichten, das haben sie alles in Beschlag genommen. Dann ging die Alarmanlage, wir mussten im Magazin bleiben, sie sind in den Bunker gerannt. Bei uns stand ein Soldat, der auch nicht in den Bunker durfte. Und das alle Tage! Eines Tages mussten zehn Frauen nach Gossensaß, ich weiß nicht mehr an welchem Tag und wie das Hotel hieß. Vielleicht Grandhotel Gröbner. Es war 1944 im Winter. Auf einem Militärlastauto hinten drauf, wir waren voller Läuse, ich habe heute noch eine Narbe. Wir durften das aber auch nicht sagen, dann hätten sie uns entweder geschoren oder in Passau verbrannt. In Gossensaß wurde uns gesagt, was jede zu tun hatte. Dort hieß es arbeiten. Im Keller waren fünf Betten eng nebeneinander, wo wir zu zehnt geschlafen haben, im Gang stand die Wache. Wir waren wie Sträflinge. Wir mussten von 7 Uhr morgens bis 9 Uhr abends ohne Unterlass arbeiten. Die Hotelbesitzer haben Rotz und Wasser geweint, alles haben sie ihnen genommen. Wir mussten das Hotel putzen, von oben bis unten. Einer mit grünen Hosen und Stiefeln hat uns kontrolliert. Diejenigen, die kochen konnten, mussten kochen gehen, die anderen mussten mithelfen. Ich bin zum Schwarzgeschirrabspülen gekommen. Da haben wir schon Arbeit gehabt. Wir mussten wirklich buggeln. In der Nacht mussten wir raus aus dem Bett. LKW mit Hänger, alles haben sie zusammengestohlen da unten bei den Walschen, das Hotel war pumpvoll Zeug. Die haben die ganze Nacht Zeug gebracht. Zum Schluss einen ganzen Hänger voll Zuckerler. Das mussten wir alles abladen. Am Morgen ist es dann mit der Arbeit weitergegangen. Gegessen haben sie,

nige von ihnen wieder nach Bozen zurückgebracht oder flohen nach dem Einmarsch der US-Truppen im Mai 1945 über den Jaufen in ihr Heimattal. Von den Zeitzeugen erzählte Gian Nicola Faronato (86) aus Feltre (im Bild) sehr anschaulich über seine Ererker august 14

gesoffen, gespieben, das mussten wir dann aufputzen. Dann hätten sie uns auch sonst gebraucht, wollten uns mit Gewalt ins Bett zerren. Da haben wir geschrien. Wir durften immer nur alleine in das Zimmer zu zwei von ihnen gehen. Solche Schweinereien, einfach brutal! Ich weiß nicht mehr, wie lange wir in Gossensaß waren. Wir kamen dann wieder nach Bozen, fünf kamen nach Pflersch. Ich weiß nicht, ob in Gossensaß die Amerikaner gekommen sind. Da war noch Winter, aber an das genaue Datum kann ich mich nicht mehr erinnern. Die Mutter hat es dann geschafft, dass wir im Frühjahr nach Hause konnten. Meine Schwester und ich sind wieder nach Passeier, wo wir auch geblieben sind, wir hatten ja bei der Mutter genug Arbeit. Der Vater war ja nicht da. Er war noch im Lager, die Deutschen haben ihn dann nach Moos gebracht. Als die Amerikaner nach Moos nachgekommen sind, haben sie gesagt: „Wenn du nicht verschwindest, nehmen wir dich in Haft.“ Er ist über Stuls heraus durch gut knietiefen Schnee. Die Italiener waren über Stuls auf Rückzug, da ist ein Maultier abgestürzt. Der Vater – wie er eben war – hat ihnen geholfen und durfte dafür das halbe Tier behalten. Als er dann nach Hause kam, hatten wir endlich etwas zu essen. Die Not war vorher schon groß, sogar zu wenig Erdäpfel hatten wir. Wo Bruder Serafin, Jahrgang 1925, war, wussten wir nicht. Er hätte in Deutschland einrücken müssen, obwohl der Vater nicht für Deutschland optiert hatte. Als Bozen bombardiert wurde, hat er gesagt: „Die wissen ja nicht, ob ich nicht in Bozen unter die Bomben gekommen bin“, und ist desertiert. Deshalb haben sie uns ja auch geholt. Bruder Sepp, der Älteste, war in England in Gefangenschaft, von ihm haben wir auch nichts gewusst.

lebnisse. Er wurde am 3. Oktober 1944 mit 16 Jahren in Feltre von den deutschen Soldaten gefangen genommen und wegen

Polizeiliches Durchgangslager in der Bozner Reschenstraße heimlich getätigten Postdienstes für die Partisanen in das Reschenlager nach Bozen gebracht. Er brachte auch seinen hellbraunen Sträflingsanzug mit Mütze mit. Vom Reschenlager, wo schlimme Zustände, Hunger und Kälte herrschten, teilte man ihn später als Heizmeister in den Hotels von Gossensaß zu, wo er sieben Monate verbrachte. In Gossensaß war die Behandlung gut, die Arbeit normal und man hat dort den Häftlingen nichts zuleide getan, so Faronato. Nach dem Krieg sei er gleich in seine Heimat zurückgekehrt und habe nun nach 70 Jahren erstmals wieder Gossensasser Boden betreten.

Auch Noemi Mattedi Witwe Baldessari und Danilo Crippa aus Sterzing berichteten über die Zwangsarbeit im Dienste der deutschen Wehrmacht, aber auch von der respektvollen Behandlung, die ihnen widerfahren sei. Abschließend erzählte Maria Auer (86) aus St. Leonhard im Passeier über eine Zuschaltung anschaulich von ihren Erlebnissen, von der Gefangennahme in Gleiten und dem Abtransport ins Reschenlager Bozen über den Zwangsdienst im Grandhotel in Gossensaß bis zu ihrer Heimkehr. Günther Ennemoser

„Europeana 1914 – 1918“ Einige Tage vor dem 100. Jahrestag der Ermordung Erzherzog Franz Ferdinands und seiner Gemahlin hat die Festung Franzensfeste Ende Juni zum „Nicht-Vergessen“ in das Bollwerk geladen, um Geschichten und Objekte zum Ersten Weltkrieg zu sammeln und zu dokumentieren. Dahinter verbirgt sich das in Oxford initiierte Projekt „Europeana 1914 – 1918“ zum Großen Krieg. Ziel der Initiative ist es, ein europäisches Gedächtnis zu schaffen, das über eine Online-Datenbank für jeden zugänglich ist. Die Aktionstage wurden bereits in zahlreichen europäischen Ländern abgehalten und haben bisher Tausende von Geschichten und Objekten zusammengetragen. Beim Aktionstag in der Franzensfeste brachten gar einige Südtiroler Objekte, Schriften und Geschichten zum Ersten Weltkrieg in die Festung, um sie dort von zwei Historikern begutachten zu lassen. Die abgelichteten Objekte wurden gemeinsam mit den erzählten Geschichten auf ein Online-Portal gestellt und sind nun einsehbar. Die Geschichten reichen von Verwundeten an der Ostfront über einen Schiffsmaat auf der S.M.S. Radetzky bis hin zu Anekdoten von russischen Gefangenen, die für einige Zeit auf Südtiroler Bauernhöfen als Arbeitskräfte eingesetzt wurden. Alle Interessierten können sich auch von zu Hause aus am Projekt beteiligen und ihre Geschichten auf die Webseite www.europeana1914-1918.eu online stellen. 41


kultur

BergbauWelt Ridnaun Schneeberg

Sanierter Schacht feierlich eröffnet

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Klänge aus dem Wipptal Musik im Stollen als besonderes Erlebnis Eine Konzertreihe in ausgesprochen ungewöhnlichem Ambiente – das ist „Musik im Stollen“ im Schaustollen der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg in Maiern allemal. Am 30. August erwartet die Zuhörer mit „Auf den Flügeln des Gesangs“ erstklassige Musik und bezaubernder Gesang aus verschiedenen Stilrichtungen. Konzertpianistin Karin Hofer aus Telfes (l.), Pianist und Korrepetitor Yu Chen aus China sowie Soloflötistin Carolin Ralser aus Mauls (r.) eröffnen den diesjährigen Reigen. Sie wirken meist als Solisten in renommierten Orchestern und Ensembles mit, ihre Konzertreisen führen sie durch ganz Europa bis nach Asien. Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr. Am 6. September, ebenfalls um 20.00 Uhr, ist mit den „Pflerer Gitschn“ bodenständige Volksmusik aus dem Wipptal zu hören. 2010 wurden sie mit dem Herma-Haselsteiner-Preis ausgezeichnet, im kommenden Herbst wird ihre zweite CD erscheinen. Seit zwei Jahren werden die Musikerinnen von einem Bassgeiger aus Kärnten unterstützt. Mit „Argentrio“ und „Tun Na Kata“ stehen im September zwei weitere Konzerte auf dem Programm. Vormerkungen unter Tel. 656364 oder an ridnaun.schneeberg@bergbaumuseum.it.

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Die Stollenexkursionen in der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg sind um einen abenteuerlichen Rundgang reicher: Nach aufwendiger Sanierungsarbeit konnte ein verbrochener Schrägaufbruch im Bergwerk freigelegt und abgesichert werden. Mit den aufwendigen und nicht ungefährlichen Arbeiten zur Freilegung des Schachtes begann die BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg über das Amt für Bauerhaltung bereits 2011. Es folgten umfangreiche Absicherungsmaßnahmen und schließlich die Anbringung einer Stiege mit einem Sicherungssystem für die Besucher. Damit lässt sich nun die Untertageexkursion wesentlich spannender, authentischer und umfangreicher gestalten. Die Besucher lernen die harten Herausforderungen und Techniken sowohl im alten als auch im modernen Bergbau kennen und durchleben den Ablauf einer Bergmannsschicht inklusive eigenhändigen Erzabbaus. Der sanierte Wetter- und Fahrschacht entstand in den 1960er Jahren, als der 3,5 Kilometer lange Poschhausstollen vorgetrieben wurde, um das Schneeberger Erzlager von Ridnaun aus anzufahren und den problematischen Erztransport über die Schneebergscharte zu vermeiden. Um die Luftzufuhr im langen Stollen aufrecht zu erhalten, musste mit Erreichen des Erzlagers zuerst ein Verbindungsschacht zum alten, 60 m darüber liegenden Bergbau geschlagen werden, um eine natürliche Bewetterung zu erzielen. Dieser Wetterund Fahrschacht hatte deshalb eine besondere Bedeutung für den Bergbaubetrieb. Nach

der Schließung des Bergwerkes im Jahr 1985 verbrach er. Seine Bedeutung wurde im Zuge der Erhebung und Digitalisierung des Schneeberger Grubenkörpers wieder erkannt. Ende Juni wurden der sanierte Fahr- und Wetterschacht und der neue Rundgang im Beisein von Landesrat Christian Tommasini, Ressortdirektor Valentino Pagani, Bürgermeister Sebastian Helfer, dem früheren Präsidenten des Bergbaumuseums Karl Oberhauser, dem Direktor der BergbauWelt Josef Pahl und Museumsleiter Hermann Schölzhorn eröffnet. Die Feier fand nach einer 3,5 km langen Fahrt mit der Grubenbahn durch den Poschhausstollen am Fuße des Schachtes statt. Musikalisch umrahmt wurde sie von einer Bläsergruppe der Knappenkapelle Ridnaun. Nach einem Überblick zur Bergwerksgeschichte, einem Rückblick über die Schachtsanierung und der Schachtsegnung durch Pfarrer Thomas Stürz wurde der neue Rundgang begangen. Dabei erlebten die Teilnehmer die enge und niedrige Dimension eines Stollens aus der Zeit um 1750. Zugleich spürten sie hautnah die wichtigste Funktion des Karlstollens, nämlich die Aufgabe der Entwässerung der darüber liegenden Stollen, indem sie die Wasserläufe durchquerten. Über eine 8 m hohe Eisenleiter gelangte die Gruppe in die modernen, breiten und hohen Stollen aus der letzten Abbauphase des Schneeberges. Über eine Stiege mit beinahe 300 Stufen kehrten die Besucher dann wieder in den Poschhausstollen zur Grubenbahn zurück. erker august 14


woher stammt eigentlich der name ...

„Damit kein Unglück g’schicht!“

Schmuders?

Die Aufgaben des Turmwächters auf dem Zwölferturm in Sterzing

scheinlich über die Jahrhunderte gleichlautend übertragen. In der „Dienstes Instruktion für die Thurmwächter“ werden Anweisungen für dessen Tätigkeit gegeben: „Hat der Thurmwächter die Verbindlichkeit alle Tage und zwar im Sommer, das ist von Georgi (23. April, Anm.) bis Allerheiligen, von 9 Uhr abends bis 3 Uhr früh, und im Winter, das ist von Allerheiligen bis Georgi von 8 Uhr abends bis 4 Uhr früh, im hiesigen Stadtthurme Wache zu halten, und zu jeder viertel Stunde mit dem bestehenden Wächterglöckchen das Zeichen seiner steten Wachsamkeit zu geben, und sich nach allen Richtungen zu überzeugen, ob für die Stadt und Umgebung keine Feuer noch sonstige Gefahr obwalte.“ Die Angst

der Nacht die Stadtbewohner ruhig schlafen ließ. Da Sterzing keinen höheren Kirchturm hatte, musste zur Bewachung der Stadt ein hoher Stadtturm aufgebaut werden (46 m hoch). In der Instruktion heißt es in Absatz 2 weiter: „Hat derselbe (= Turmwächter) – auch außer diesem Zeichen mit dem Wächterglöckchen – alle Stund in nach bezeichneter Formel und zwar gegen die Alt- und Neustadt auszurufen: Los’t auf ihr Herrn, und laßt euch sagen, Der Hammer hat die Stund geschlagen, Gebt acht auf Feuer und Licht, Damit kein Unglück g’schicht, Gelobt sei Jesus Christ.“ Und in Absatz 3: „Hat der Thurmwächter die Pflicht, bei vorkommendem Feuer oder sonstigem Unglück, was Gott verhindern wolle, selbes sogleich durch die Sturm- oder Zwölferthurmglocke zu signalisieren und zwar, wenn das Unglück im Gebiete der Stadt sich anzeigen sollte, die Sturmglocke förmlich zu läuten und in die bedrohte Seite die Laterne auszuhängen. Ist aber die Ge– 1474). Im Volksmund wurfahr außer dem Stadtgebiet de dieser stets als Zwölfer– so ist mit der Thurmgloturm bezeichnet, da die Glocke unstet anzuschlagen.“ cke täglich um 12 Uhr mittags Das Aushängen der Laterdreimal geläutet wurde. ne zeigte den FeuerwehrDas Innere des Turmes ist in leuten und Bürgern an, auf mehrere Stockwerke unterwelcher Seite der Stadt der teilt: Vom Gefängnisraum im Der Wohnraum für den Turmwächter auf dem Zwölferturm: Brand ausgebrochen war. ersten Stock gelangt der Be- Feuerstelle und Stube So konnten diese schneller sucher über die steile Treppe die Brandstelle orten und zum Uhrwerkkasten (4./ 5. Stock), vor der Feuersgefahr war in Ster- bekämpfen. darüber befinden sich der kleine zing, wie in allen Städten, sehr groß, Edith Gschnitzer Turin (Jahrgang Wohnraum mit Kochgelegenheit da immer noch viel in Holz gebaut. 1920) aus Sterzing kann sich noch und Stube für den Turmwächter Eine Bauvorschrift, die auch noch an den Namen des letzten Turmund zuoberst die Glockenstube. im 19. Jahrhundert galt, schrieb wächters in Sterzing erinnern; es Aus einem noch erhaltenen Ar- vor, dass zwischen der ebenerdigen soll ein gewisser Carli aus dem beitsvertrag, der 1864 zwischen Stallung und der darüber befindli- Nonstal gewesen sein. Unter der Bürgermeister und Turmwächter chen Heu- und Strohablage (Tenne) faschistisch geführten Stadtreabgeschlossen wurde, kann die stets ein gewölbter feuersicherer gierung wurde dieser Anfang der Funktion dieses einstigen Zweck- Zwischenboden eingezogen wer- 30er Jahre entlassen. Die Stelle eibaues, dem heutigen Wahrzeichen den musste. Zudem wird öfters be- nes Turmwächters wurde seitdem Sterzings, entnommen werden. richtet, dass erst das viertelstündige nicht mehr besetzt. Vertrag und Text wurden wahr- Schlagen des Wächterglöckchens in Alois Karl Eller Nach dem großen Brand, der 1443 mehrere Häuser der Neustadt zerstörte, ließ der Stadtrat unter der Bauleitung von Lienhard Jöchl anstelle des Brenner Tores, das in die Stadtmauer eingebunden war, den in den schriftlichen Quellen so genannten Stadtturm errichten (1468

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Die Streusiedlung Schmuders liegt nordöstlich etwas oberhalb der Stadt Sterzing an der orographisch linken Seite des Eisacks. Schmuders ist Teil der Katastralgemeinde Wiesen und gehört damit verwaltungstechnisch zur Gemeinde Pfitsch. Die Streusiedlung bestand in der Mitte des 19. Jahrhunderts aus lediglich elf Höfen und hat sich seit damals nicht wesentlich verändert. Schmuders ist gegen Ende des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich als „Smudres“ nachweisbar. In den folgenden Jahrhunderten finden sich keine weiteren Hinweise auf den Ortsnamen und erst im 16. Jahrhundert verdichten sich diesbezüglich die historischen Quellen wieder. Während am Beginn des 16. Jahrhunderts noch die Bezeichnung „Smuders“ auftaucht, scheint sich die noch heute geläufige Form „Schmuders“ bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts weitgehend gefestigt zu haben. Die etymologische Deutung des Ortsnamens gestaltet sich als äußerst schwierig. Es wird angenommen, dass die Bezeichnung auf ein vorrömisch-römisches Substrat zurückgeht und schließlich als „Sumuderes“ in der Bedeutung für „abgestumpftes oder plateauförmiges Gelände“ Eingang in den Sprachgebrauch einer romanischen Bevölkerung fand. Dies einmal vorausgesetzt, jedoch historisch und etymologisch nicht eindeutig bewiesen, wäre es durchaus denkbar, dass sich im Zuge der bajuwarischen Besiedelung aus der romanischen Bezeichnung allmählich die heutige Form des Ortsnamens herausbildete. Die geographische Lage der Streusiedlung jedenfalls würde die hier angedachte Deutung stützen. Harald Kofler

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kultur

Sterzing spendet großherzig Im Rahmen der diesjährigen Sterzinger Blues Days konnte wieder ein Hilfsprojekt unterstützt werden. Der ansehnliche Spendenerlös von 1.723 Euro kam heuer den Schmetterlingskindern zugute. Stellvertretend für Debra Südtirol nahm Anna Faccin (im Bild) den Sammelbehälter mit einem strahlenden Lächeln entgegen. Unter der Bezeichnung Blues Aid rufen die vier Gentlemen-Blueser der Incredible Southern Blues Band seit Jahren ihre Konzer tbesucher zur gemeinsamen Unterstützung verschiedener Hilfsprojekte auf. Nach der Südtiroler Kinderkrebshilfe und den Südtiroler Ärzten für die Dritte Welt kam die Sammlung der einwöchigen Musikveranstaltung in Sterzing heuer den an Epidermolysis Bullosa, kurz EB, leidenden Menschen hierzulande zugute. EB ist eine schwere Hauterkrankung, die sich vorwiegend in schmerzhafter Blasen- und Wundbildung am ganzen Körper äußert. Die internationale Medizinforschung sucht noch vergeblich nach wirksamen Heilungsmethoden. Mit den einwöchigen Blues Days 2014 feierten Gianni Ghirardini (Gitarre), Werner „Haifisch“ Heidegger (Bass), der Nordtiroler Markus Linder (Keyboard) und Roland Egger (Schlagzeug und Gesang) heuer ihr 25-jähriges Bandbestehen. Für die Festlichkeiten zur „silbernen Hochzeit“ am Hauptabend im Stadttheater wurde Khea Emmanuel aus Kanada für einen Gastauftritt eingeladen. Neben den Incredible Horns unter der Leitung des Trompeters Simon Cede und der Tiroler Marching Band STB Dixie Train traten im Verlauf der Blues-Woche die aus Japan stammende Koto-Künstlerin Karin Nakagawa, der Hammond-Virtuose Raphael Wressing mit seiner Soul-Gift-Band aus Österreich und das angloamerikanische Duo The Matching Ties auf. Von Montag bis Donnerstag belebten einheimische Bands die Straßen der nördlichsten Stadt Italiens: M&M Acoustic Band, Best & Blues Power, That’s Me und das Hubert Dorigatti Trio.

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Sterzing

JEMM Music Project

Bei der Laternenparty am 20. August stellt die Gruppe JEMM in der Sterzinger Geizkoflerstraße ihre erste CD „JEMM Music Project“ vor. Vor zehn Jahren haben die drei Percussionisten Paolo Jack Alemanno aus Sterzing, Emanuel Valentin und Max Castlunger beim Projekt „Mit 80 Trommeln um die Welt“ erstmals zusammen gespielt. Nun haben sie gemeinsam mit dem Kontrabassisten Marco Stagni als Quartett ihre erste CD eingespielt. In ihrer Musik vereinen die vier Südtiroler Klang-Künstler ausdrucksstarke rhythmische und melodische Kompositionen, die sie auf ganz unterschiedlichen Instrumenten, zum Teil selbst gebaut, zum Ausdruck bringen: Ausge-

Frei.Wild erklimmen Top Ten

höhlte Baumstämme werden unter ihren Händen zu imposanten Basstrommeln; Holzlamellen entlocken sie eingängige Melodien, die sie mit solch exotisch anmutenden Instrumenten aus Metall wie der karibischen Steelpan oder dem Schweizer Hang zu einer einzigartigen Mischung verschmelzen lassen. In dieser außergewöhnlichen Besetzung, die selbst das traditionelle Schlagzeug mit einem Holzschlagzeug ersetzt, scheint der Kontrabass noch das einzige bekannte Instrument zu sein. Als Gastmusiker der im Meraner „Theater in der Altstadt“ aufgenommenen CD sind der Gitarrist Manuel Randi und der Harfenist Nartan Stagni zu hören.

Wipptal

74.550 Entlehnungen In den 15 öffentlichen Bibliotheken im Wipptal können die Leser aus einem Bestand von 67.494 Büchern und Medien wie CDs, DVDs und Videokassetten wählen. 2013 wurde dieser um 5.163 Bücher erweitert. Im vergangenen Jahr haben die Bibliotheksbesucher 74.550 Bücher entlehnt.

Nach Deutschland ist nun auch Österreich im Frei.Wild-Fieber. Mit dem KartenvorverkaufsStart zur Frei.Wild-Tour 2015 stieg die Südtiroler Deutschrock-Band mit dem Thuiner Schlagzeuger Christian Forer Anfang Juli beim österreichischen Konzertticket-Verkauf „Oe-Ticket“ prompt in die Top Ten ein, bald darauf in die Top Drei und verdrängte sogar Stars wie Helene Fischer und James Blunt von den Rängen. Frei.Wild hat eine Reihe von Konzerten in Deutschland und Österreich sowie einen Auftritt am 18. April in Bozen geplant.

Gemeinde Bibliotheken Entlehnungen Brenner

2

14.077

Freienfeld

3

8.627

Pfitsch

3

12.734

Ratschings

5

13.289

Sterzing

2

25.823

Wipptal

15

74.550

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kultur

Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges Im Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren organisierte die Geschichtswerkstatt Freienfeld um Vorsitzenden Helmuth Wieser kürzlich eine Fahrt an die Dolomitenfront. Auf der Hinfahrt über das Pustertal führte Reisebegleiter Toni Puner in die damaligen Kriegsereignisse ein. Vom Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 bis zum November 1917 wurde in den Dolomiten ein in der Geschichte einzigartiger Hochgebirgskrieg in Eis und Schnee geführt. An der italienisch-österreichischen Frontlinie stießen die Kaiserjäger auf die Alpini. Die Berge wurden von beiden Seiten in eine riesige natürliche Festung verwandelt, Stellungen und Höhlen wurden in den Fels gegraben. Neue Wege, Hängebahnen und Straßen wurden erbaut, um die Versorgung der Front sicherzustellen. Die mangelnde Ausrüstung, Versorgungsengpäs-

se, die schlechte Behausung und die extremen Wetterverhältnisse forderten einen hohen Blutzoll. Am Valparola-Pass besichtigten die Exkursionsteilnehmer das Sperrfort „Tre Sassi“, eine vom Kaiserreich Österreich-Ungarn im Jahr 1898 zur Grenzverteidigung errichtete Festung, in der ein Museum zum Dolomitenkrieg untergebracht ist. Darin werden die Kriegsereignisse im Gebiet um Cortina, Geschichte und Funktion der Festung sowie das Leben der in den Krieg verwickelten Bevölkerung erläutert; aufgezeigt werden auch die Grausamkeit und Nutzlosigkeit dieses Krieges. Beeindruckend für die Teilnehmer waren auch die Kriegsschauplätze am Falzaregopass und am Lagazuoi, wo der Minenkrieg besonders deutlich sichtbar ist und weite Bereiche des Frontabschnittes überblickt werden können.

Sterzing

erker august 14

Nicht vergessen! Da non dimenticare!

Erker-

Fotowettbewerb Concorso fotografico Einsendeschluss: 1. September

Barockkonzert in der Pfarrkirche Zum 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach, dem berühmten Sohn von Johann Sebastian, führen Spezialisten der historischen Aufführungspraxis am 10. August das Oratorium „Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ von C. Ph. E. Bach und die Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“ von J. S. Bach in der Pfarrkirche von Sterzing auf. Hermann Max (im Bild), eine Koryphäe auf dem

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Erker

Gebiet der Barockmusik, dirigiert die Rheinische Kantorei und Das kleine Konzert sowie erlesene Gesangssolisten (Sopranistin Veronika Winter, Tenor Georg Poplutz und Bass Matthias Vieweg). Das Konzert, veranstaltet von der Brixner Initiative Musik und Kirche, beginnt um 20.30 Uhr.

Termine di consegna: 1° settembre

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kultur

Sterzing

Gossensaß

Musik liegt in der Luft

Anspruchsvolles Pfingstkonzert

Am 24. August steht die Fuggerstadt ganz im Zeichen der Musik. Zahlreiche Musikkapellen aus dem Wipptal sowie aus Bozen und Nord-

tirol nehmen an einem festlichen Umzug teil und konzertieren an verschiedenen Orten in Sterzing. Die Bürgerkapelle Sterzing gestaltet die Messfeier um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche und gibt um 11.30 Uhr auf dem Stadtplatz ein Konzert. Die Musikkapelle Zwölfmalgreien konzertiert um 11.00 Uhr auf dem Goetheplatz vor dem Stadttheater. In der Neustadt findet um 11.30 Uhr

das Konzert der Musikkapelle Steinach statt. Ab 14.00 Uhr führt der Festzug mit vielen bunten Festwägen vom Nordparkplatz durch die Altund Neustadt. Im Anschluss daran spielt die Musikkapelle Gossensaß um 15.30 Uhr in der Neustadt, die Stadtkapelle Bozen auf dem Stadtplatz und die Musikkapelle Mareit auf dem Goetheplatz vor dem Stadttheater. Nach dem Umzug bereichern zudem die Pfarrchöre Pfitsch und Sterzing das Fest mit ihren Klängen. Um 17.00 Uhr ist die Musikkapelle Stilfes auf dem Stadtplatz zu hören, die Böhmische der Musikkapelle Innerpfitsch in der Neustadt und die Böhmische der Knappenkapelle Ridnaun beim Stadttheater.

Sterzing

Konzert der Streicherakademie

Der kürzlich verstorbene Friedrich Prantner (Friedele) ...

... und die Vereinskapelle Gossensaß stehend im Pavillon in Gossensaß

Am Pfingstsamstag hielt die Vereinskapelle Gossensaß um Obmann Armin Keim unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Hans Heidegger zum vierten Mal im großen Festzelt in den Gartenanlagen des Marktfleckens ihr traditionelles Pfingstkonzert ab. Am gleichen Tag mussten die Musikanten Friedrich Prantner vulgo Friedele am Nachmittag zu Grabe begleiten. Er hatte über 50 Jahre bei der Musikkapelle die Klarinette gespielt. Im Rahmen des Konzerts wurde auch an Luis Thaler erinnert, der im vergangenen Jahr verstorben ist.

Das Konzert eröffnete wie im Vorjahr die Jugendkapelle Brennerwind mit den Stücken „Smoke on the Water“, „What makes you beautiful” und „Rolling in the Deep”. Die Vereinskapelle begeisterte das Publikum mit anspruchsvollen Stücken wie dem „Russischen Marsch” von Johann Strauss, „Little English Suite” von Clare Grundman, „Böhmische Liebe” von Mathias Rauch und „Gruß an die Venus” von Vàclav Manas junior. Mit dem Lied „Gern hob’n tuet guet” in Erinnerung an das Friedele wurde das Konzert abgeschlossen. rr

Mareit

Sommerabendkonzerte im Schloss

Mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Michael Haydn konzertiert am 7. August die Streicherakademie Bozen unter der Leitung von Georg Egger im Stadttheater Sterzing. Als Solisten sind der Fagottist Sergio Azzolini und die Trompeterin Fruzsina Hara zu hören. Dem Konzert liegt die tiefe Freundschaft, die Michael Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart lebenslang verbunden hat, zu Grunde. Die bekannteste Anekdote von der Zusammenarbeit der zwei Komponisten handelt von den sechs So46

naten für Violine und Viola, die der Fürsterzbischof von Salzburg Colloredo bei Haydn bestellte. Als dieser nach der Komposition der vierten Sonate erkrankte, komponierte Mozart die fünfte und die sechste heimlich, und für längere Zeiten wurden diese letzten auch Haydn zugeschrieben. Diese freundschaftliche Geste drückt die Dankbarkeit aus, die Mozart gegenüber Haydn fühlte. Grund dafür war die außergewöhnliche Inspiration, die er schon als kleiner Junge von ihm erhielt. Das Konzert beginnt um 21.00 Uhr.

Auch heuer wird Schloss Wolfsthurn in Mareit wieder Schauplatz für hochklassige Sommerabendkonzer te. Am 7. August spielt die Musikkapelle Mareit im Schlossgarten. Am 14. August findet ein Konzert der Gruppe „Argentrio“ (im Bild) gemeinsam mit der Sängerin Christine Marsoner im Wolfsthurner Ballsaal statt. Abschließend konzertiert am 21. August eine der jüngsten Wipptaler Kapellen, die Musikkapelle Jaufental, vor einer einzigartigen Kulisse im Schloss-

garten. Die Konzerte beginnen jeweils um 21.00 Uhr. Am 7. und 21.

August werden zudem bäuerliche Schmankerln verkostet. Die Aufführungen im Schlossgarten finden nur bei guter Witterung statt. erker august 14


kultur

Gelungenes School’s out Konzert

Die JuKaMa (JUgendKApelle MAreit) veranstaltete Mitte Juni erstmals unter der Leitung von Kapellmeister Jürgen Salzburger ihr traditionelles School’s out Konzert und präsentierte ihre neuen T-Shirts. Neben traditioneller Marschmusik weckten die Jungmusikanten durch Stücke aus Heidi, Wickie, Pippi Langstrumpf und Der Rosarote Panter Kindheitserinnerungen im Publikum. Anschließend führten sie die Zuhörer auf eine

erker august 14

Reise durch die fünf Kontinente. Im Rahmen der Veranstaltung verlieh Bezirksjugendleiter Klaus Keim die Bronzeabzeichen an Gabriela Obex (Klarinette), Lukas Obex (Tenorhorn), Tobias Wurzer (Tenorhorn) und Maximilian Strickner (Trompete). Das Konzertprogramm der JuKaMa ist am 15. August um 17.00 Uhr auf dem Sterzinger Stadtplatz zu hören.

Jazz-Nachwuchs gesucht

Nach einem erfolgreichen ersten Jahr mit zwei tollen Auftritten haben Jugendliche noch bis zum 5. September die Möglichkeit, sich wieder für die Südtiroler Jugend-Bigband anzumelden. Bei Workshops, die an Wochenenden stattfinden, können sie mit bekannten Jazzmusikern an ihrer Instrumentaltechnik feilen, ein Konzertprogramm erarbeiten, in die Jazzwelt reinschnuppern. Koordiniert wird das Projekt von Helga Plankensteiner mit Unterstützung der Meraner Jazzakademie, die auch nähere Auskünfte erteilt (Tel. 335 7032342, info@meranojazz.it).

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notizie dall’alta val d’isarco

L’autostrada del Brennero compie 50 anni La testimonianza di uno dei protagonisti di questa grande opera nel tratto che percorre la Wipptal

Il viadotto di Colle Isarco in costruzione (foto: A. Mosca, 1969) L’autostrada del Brennero ha preso il via nel 1964. Dopo due anni di progettazione, i lavori iniziarono nel 1966 e furono completati nel 1974. Dell’esperienza personale vissuta in prima persona da uno dei testimoni parliamo con l’ingegner Nello Costa, padre dell’attuale direttore tecnico generale della A22, ingegner Carlo Costa. Nello Costa, nato a Valstagna (presso Bassano) nel 1928, si trasferisce in Alto Adige nel 1937. Dopo la laurea in ingegneria civile idraulica, lavora alla costruzione dell’imponente diga in Val Senales. Nel 1966 viene assunto dalla Società Autostrada del Brennero come capo responsabile del tronco 1, che comprendeva i lotti da Brennero a Le Cave. L’ingegner Costa sottolinea che tutta la valle dell’Isarco era senz’altro una delle tratte più complesse e problematiche: valle stretta, fiume Isarco, ferrovia, per non parlare dei terreni, geologicamente diversissimi. Si passava da rocce dure come il granito a rocce friabili e addirittura 48

Le pile del ponte nell’alveo dell’Isarco a Fortezza (foto: Archivio A22)

alle paludi, per non parlare dell’attraversamento del lago artificiale di Fortezza. Era dunque necessario saper adattare di volta in volta le metodologie di lavoro alla situazione, soprattutto quando poi il terreno si rivelava diverso da quello preventivato: le “sorprese” ricorda Costa. Per esempio a Brennero ci si è trovati di fronte ad una situazione geologica imprevista, per cui si è dovuto cambiare radicalmente il progetto e superare il valico in galleria. Nella piana di Brennero infatti il terreno paludoso era composto da ghiaia, sabbia, melma, torba. La stessa situazione dello Sterzinger Moos, dove per la stazione autostradale e per il viadotto Giovo si sono rese necessarie fondazioni su pali fino a 20/25 metri di profondità. L’attraversamento del lago di Fortezza è stata un’impresa a sé. Le pile del viadotto erano già state imposte ma una notte una di queste pile è stata trascinata a terra dall’acqua di deflusso a causa dello svaso del bacino artificiale. Non si poteva

correre il rischio che si ripetesse il fatto ad ogni svaso periodico. Si è allora deciso di immettere nel fondo melmoso del bacino azoto liquido a – 196°; questo, evaporando, congelava il terreno fino in profondità per lo spessore di un metro: era come se venisse costruito un muro intorno allo scavo, permettendo di innalzare la pila. Tra le opere più ardite e importanti della A22 va ricordato il viadotto di Colle Isarco, un’opera ingegneristica all’avanguardia, sia per la tecnica che per i materiali usati. Costruito negli anni 1969/71, il viadotto scavalca con una serie di ardite ed eleganti campate il fiume Isarco e la statale del Brennero per una lunghezza complessiva di 1028 m ed un’altezza massima di 110 metri. La campata centrale ha una luce di 163 m, le altre campate sono di 91 e 78 metri. Qui davvero sono state usate tecniche ingegneristiche addirittura geniali. Sono serviti 60.000 m³ di calcestruzzo, il cui inerte era costituito esclusivamente da materiale calcareo della Val di

Fleres, e 7.000 tonnellate di acciaio speciale. Nella buona stagione vi lavoravano anche cento operai e, nonostante le difficoltose condizioni di lavoro, non vi fu alcun incidente di rilievo. Qualche ricordo particolare? Alcuni, fra i tanti. Ricordo che a Terme di Brennero il cantiere dell’autostrada ha imposto la demolizione dei vecchi edifici termali, e tuttavia siamo riusciti a captare la sorgente di acqua termale e a incanalarla sotto l’autostrada perché potesse essere ancora utilizzata. In compenso ricordo che l’albergo in località Lupo e l’annessa chiesetta sono stati smontati pezzo per pezzo e ricostruiti più a monte tali e quali come prima. Chiudo questa pagina di ricordi con un pensiero di rispetto e gratitudine agli operai che hanno perso la vita in vari cantieri durante la costruzione di questa grande autostrada che attraversa le Alpi come sentiero di comunicazione e di pace. ap erker august 14


notizie dall’alta val d’isarco

Paesaggio in movimento: mezzo secolo dell’Autostrada del Brennero Una mostra a Fortezza testimonia le varie fasi di costruzione “della strada del sogno attraverso le Alpi” La definiscono “l’opera del secolo”. Sicuramente la grande “autostrada alpina” da Innsbruck a Modena, 350 km, rappresenta un nuovo ed importante capitolo nella storia delle comunicazioni stradali, per le innovative tecniche ingegneristiche. Un’opera paragonabile solo alla formidabile sfida alle Alpi di Karl von Etzel, che cento anni prima, negli anni Sessanta del secolo XIX, realizzò la ferrovia del Brennero. Essa fa parte del corridoio “E6”, la sigla che designa l’asse stradale che dalla penisola scandinava, attraverso l’Europa centrale, arriva fino a Reggio Calabria. Per ospitare la mostra “L’Autostrada del Brennero. Paesaggio costruito, in movimento”, inauIl viadotto sul lago artificiale di Fortezza (foto: Studio Pellegrini) gurata ai primi di luglio che ne Le pile del viadotto a sud di Campodazzo (foto: G. Chiolini) ricostruisce per immagini la realizzazione nello scorcio temporale dato nel 1964, l’inizio vero e pro- più drammatico e di difficilissima fondono i racconti di testimoni del 1964-2014, è stato scelto il forte di prio dei lavori avvenne nel 1966; soluzione. tempo. Di particolare impatto diFortezza. Ideatrice e curatrice della l’entrata in esercizio avvenne gra- Nella mostra di Fortezza la curatri- dattico un rendering tridimensiomostra è la dinamica Wittfrida Mit- dualmente, mano a mano che ve- ce Wittfrida Mitterer ricostruisce la nale animato che spiega il geniaterer, coadiuvata dal Curatorium nivano completati i singoli lotti; la realizzazione dell’autostrada del le progetto ingegneristico che ha Beni Tecnici Culturali di Bolzano e fine lavori viene salutata nel 1974. Brennero da Innsbruck a Modena consentito la realizzazione delle da numerosi collaboratori forniti attraverso una serie di gigantogra- pile 8 e 9 del viadotto di Colle Isardalla Società Autostrada del Bren- “Via et vita”: dove passa una stra- fie basate su materiale d’archivio in co; questo ha una lunghezza comnero. da c’è vita. Così si legge sul bel parte inedito: 250 immagini di im- plessiva di 1028 m ed un’altezza catalogo della mostra. In effetti portanti fotografi del tempo. A in- massima di 110 m, la sua campata La Società Autostrada del Brennero la storia dell’autostrada è anche dicare la difficoltà di realizzazione centrale ha una luce di 163 metri. S.p.A. fu costituita nel 1959. la storia dei paesi che attraver- di quest’opera attraverso territori Il ricco catalogo della mostra illuNe facevano parte la Regione Tren- sa. “L’autostrada alpina” è un’in- geomorfologicamente diversi fra stra, oltre all’epoca della costruziotino-Alto Adige, le Province, i Co- frastruttura fondamentale di un loro, sono le 29 gallerie (per una ne e all’ingegneria stradale, anche muni, le Camere di Commercio, complesso intreccio di relazioni lunghezza complessiva di circa 12 le sue ripercussioni economiche e Industria e Agricoltura di Bolzano, che ha notevolmente contribuito km) e i 101 fra ponti e viadotti (per le sue ricadute sulla qualità della Trento, Verona, Mantova, Reggio al salto quantitativo dell’econo- una lunghezza di 34 km) da Bren- vita. L’arco tematico va dagli interEmilia e Modena e diversi istituti mia e della struttura socio-cultu- nero a Modena. venti ambientali (come le barriere bancari. I finanziamenti furono ot- rale della regione alpina. L’obiet- In particolare vengono illustrati antirumore) alle nuove tecniche tenuti da istituti di credito; partico- tivo del progetto di Bruno Genti- i viadotti sopra Ponticolo e Colle di costruzione, flussi di traffico, silarmente importante il prestito ot- lini era “lo sviluppo del territorio Isarco e il ponte sul lago artificiale curezza, manutenzione, pedaggi e tenuto dalla Banca Europea degli salvaguardando vivibilità e equi- di Fortezza, ma anche i principa- dogana. Investimenti di Bruxelles. librio ambientale”. E questo in un li manufatti del tratto tirolese, che La mostra, inaugurata il giorno 8 luIl progetto di massima della A22, tempo in cui la tematica della sal- hanno richiesto soluzioni ingegne- glio rimarrà aperta fino al 15 magelaborato dai fratelli Lino e Bruno vaguardia dell’ambiente era poco ristiche all’avanguardia, fra tutti il gio 2015 (ore 10-18, eccetto il luneGentilini di Trento, fu presentato diffusa. Purtroppo oggi il proble- Ponte Europa. dì). al consiglio d’amministrazione nel ma dell’inquinamento atmosferi- Non mancano filmati storici e in1960, il primo colpo di piccone fu co ed acustico si è fatto sempre stallazioni video e audio che difap erker august 14

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Premio Arge Alp 2014 ai giovani del liceo linguistico di Vipiteno

Vipiteno

Reperti dell’età del ferro in centro città

© Ufficio stampa Trento

Tracce di una capanna e di alcune fosse di cottura

Nel 2014 ricorre il centenario della Grande Guerra che non ha coinvolto tutti i territori europei alla stessa maniera: alcuni sono stati colpiti dall’immane tragedia che ogni evento bellico porta con sé, altri erano neutrali, altri ancora hanno subito conseguenze meno pesanti rispetto, per esempio, all’Italia o all’Austria. Le guerre, i conflitti non nascono all’improvviso. Hanno origini lontane, situazioni complesse e non risolte che magari covano per lungo tempo e si palesano in modi diversi. Gli Stati europei vivono ora in pace ma, in molti di questi Paesi, si generano situazioni di conflitti sociali che, a lungo andare, compromettono la coesione sociale e, di conseguenza, favoriscono in vari modi situazioni di conflittualità. La Prima Guerra Mondiale, un evento storico che si è esteso a livello mondiale con il coinvolgimento anche degli Stati Uniti, ha cambiato la storia dell’Europa, innescando dinamiche a carattere globale. Il conflitto ha coinvolto 70 milioni di uomini in tutto il mondo, di cui 60 milioni solo in Europa, causando oltre 9 milioni di vittime tra i soldati e circa 7 milioni di morti tra i civili, legate sia alle operazioni dirette di guerra, sia alle malattie ed alle carestie. La Grande Guerra è stata una tragedia che, da sola, non è riuscita a creare una nuova visione di coesione e di collaborazione fra i po50

poli. Negli anni ‘20 vi è stato il tentativo di creare una prospettiva di questo tipo con la creazione della Società delle Nazioni. Quel risultato non è stato tuttavia sufficiente a scongiurare un’altra tragedia che si è prodotta con la Seconda Guerra Mondiale. Per la promozione di una vera cultura di pace quest’anno il Premio Arge Alp ha deciso di istituire il concorso “Come possiamo garantire la pace?”. Al concorso hanno partecipato anche gli studenti del liceo di Vipiteno, indirizzo linguistico, che, a fine giugno, sono stati premiati dall’assessore provinciale Philipp Achammer come vincitori nella categoria prodotti multimediali. Infatti, per la categoria video o altri prodotti multimediali la giuria ha assegnato il primo premio (4mila euro) alla prima classe del liceo linguistico di Vipiteno per un elaborato multimediale che, secondo la giuria, esprime un’efficace capacità di rappresentazione del tema della pace, in una prospettiva internazionale, che valorizza la presenza multiculturale in una classe, partendo dall’attualità dei temi e dei conflitti. L’assessore provinciale ha espresso soddisfazione per la forte partecipazione dei giovani altoatesini al concorso, segno della volontà di volersi esprimere sul significato di temi come la responsabilità, la comunanza, la solidarietà. cm

Durante lo scavo per la realizzazione di un magazzino interrato sul retro dell’edificio che ospita il negozio Mair-Mair che si affaccia sulla Piazza Città, a circa due metri e mezzo di profondità rispetto al livello attuale del suolo, è venuto alla luce un piano di calpestio dell’età del ferro, circa terzo secolo a.C. Come spiega l’archeologo Gianni Rizzi, che con l’equipe della Soc. Ricerche Archeologiche di Bressanone ha eseguito l’indagine del sito, su diretto incarico dell’Ufficio Beni Archeologici Provinciale da parte dell’archeologo Umberto Tecchiati, ispettore di zona dello stesso ufficio. Le evidenze più interessanti sono un fondo pavimentale di capanna, che dovette essere stata costruita in legno, di cui restano solo pochi resti carboniosi, indicata anche da buche di palo per strutture portanti dell’abitazione. Sebbene scarsi i reperti rinvenuti rivelano, sicure frequentazioni di carattere abitativo e domestico, come ad esempio un raro ago per cucire in bronzo, miracolosamente integro e resti di pasto ossei animali e di ceramiche. Poco discosto fanno bella mostra di sé alcune am-

pie fosse di cottura per cibi importanti, forse anche di interi animali di media taglia, posti su di un letto di pietre fortemente riscaldate dal fuoco, che quindi dovettero essere funzionali alla vita della casa di età preromana. Il probabile orizzonte romano, di cui rimangono solo effimere tracce, che doveva essersi sovrapposto a quello dell’età del ferro, sembrerebbe essere stato spazzato via da una delle più disastrose alluvioni che hanno interessato la valle dell’Isarco, ma anche la valle dell’Adige fino a Verona (forse quella della fine del VI secolo citata da Paolo Diacono) come sembra indicare la sequenza degli strati. In fondo si tratta di poche e sporadiche evidenze, ma esse acquistano importanza perché è la prima volta che si trovano tracce dell’età del ferro in centro città. Interessante anche il rinvenimento di un pozzo perdente e da getto, perfettamente murato che dovette funzionare per alcuni secoli, almeno sino all’epoca napoleonica, quando queste poco igieniche strutture vennero proibite, in favore della costruzione di moderne fognature. ap erker august 14


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“Passo Vizze senza frontiere Approvato il conto consuntivo 2013 Storia e futuro di un passaggio alpino”

Fortezza

Ultima riunione prima della sosta estiva per il consiglio comunale di Fortezza, nella quale è stato approvato il conto consuntivo rela-

tivo all’anno 2013, che registra un avanzo di bilancio di 170.000 euro. Meno dell’anno precedente, ma la stretta ai cordoni della borsa, correlata alla crisi generale, si è fatta sentire anche nel piccolo centro della Wipptal. Comunque i „risparmi“ sono stati destinati, su proposta della giunta, ad una serie di opere di pubblico interesse. Ad esempio 55.000 euro saranno impiegati per la realizzazione del piano-rischi, previsto dalla Provincia, e che interessa in prima battuta Fortezza con Brennero e Prati di Vizze; 42.000 sono destinati alla realizzazione e digitalizzazione dell’archivio comunale, 10.000 al piano urbanistico, mentre cifre minori (7.000) vanno parimenti alle scuole di Fortezza-centro e Mezzaselva e alla zona

ricreativa di Forte Alto. Nella stessa riunione è stata analizzata la situazione relativa alla realizzazione del campo sportivo: mentre è ormai certo che la squadra – recente vincitrice del campionato di Terza categoria - disputerà quantomeno la seconda parte del prossimo campionato sul campo di Rio di Pusteria, pare slittare alle prossime settimane la decisione se bonificare dall’amianto l’area a sud del forte, individuata per la costruzione del nuovo campo, o se incapsulare la zona contaminata, seppellendola per sempre con un mantello di cemento. Infine è stata approvata la presa in concessione a titolo oneroso (affitto di 600.000 euro l’anno) dell’ex casa cantoniera dell’Anas. „Finalmente, dopo anni – ha affermato con evidente soddisfazione il sindaco Amort – abbiamo trovato la persona giusta con cui trattare e l’accordo è andato in porto“. Nella casa ex-Anas di via Fontana troverà spazio la biblioteca del paese e verranno realizzati alcuni spazi per le associazioni. dm

Il caffè delle lingue Il caffè delle lingue torna a Vipiteno da mercoledì 17 settembre 2014. Offre la possibilità di esercitare le proprie conoscenze linguistiche conversando amichevolmente in italiano, tedesco ed inglese (sotto la guida di persone di madrelingua) ogni 1° e 3° mercoledì del mese dalle 9 alle 10.30 nel bar dell’albergo Sterzinger Moos, via Palude 4. Inoltre da quest’anno, sempre negli stessi giorni, nell’ex bar Ulli, via Stazione 6, dalle 19 alle 20.30, ci saranno due nuovi tavoli: russo e spagnolo. Vi aspettiamo! Contatto: Christine Zwischenbrugger Haller, 339/ 8698659. erker august 14

Una mostra itinerante trilingue per conoscere la storia del Passo Vizze

© Robert Gander

Gli investimenti maggiori per il piano rischi e per l’archivio comunale – Nell’ex casa ANAS la biblioteca civica e spazi per le associazioni

L’INTERREG è un’iniziativa comunitaria del Fondo Europeo di Sviluppo Regionale (FESR) e, quindi, uno degli strumenti principali nella politica regionale dell’Unione Europea. Dal 1990 la collaborazione transfrontaliera nell’UE è promossa tramite questa iniziativa. L’obiettivo generale consiste nell’eliminare i confini nazionali per lo sviluppo e l’integrazione della zona europea. Inserita nel progetto “Interreg IV Italia-Austria 2007-2013” c’è anche la zona del Passo Vizze che vuole farsi conoscere attraverso il progetto “Passo Vizze senza frontiere Storia e futuro di un passaggio alpino”. Nell’ambito del progetto è stata ideata e realizzata dall’ufficio Exhibition Innsbruck Rath & Winkler, una mostra itinerante trilingue transfrontaliera sul Passo Vizze. La mostra è dedicata alle fotografie di oggetti originali e di diverse situazioni in montagna, che ripercorrono il lavoro che si svolge in montagna nei mesi estivi, come per esempio i lavori di ristrutturazione della Lavitzalm (2.095 m). Il passo Vizze, sito a 2.000 metri s.l.m., da circa 10.000 anni è sempre stato una zona frequentata, dove l’uomo per sopravvivere doveva lavorare duramente, questo è da sempre documentato. Nell’età della pietra per esempio i cacciatori prendevano i cristalli per

ricavarne le lame e le punte di freccia. Nel Medioevo, nella zona vicino alla Lavitzalm, si lavoravano le pentole in pietra e nel 16° secolo con lo zolfo si preparava la polvere da sparo. Con l’arrivo dei primi turisti vennero costruiti il sentiero e la strada. La zona del Passo Vizze è conosciuta anche per il contrabbando di merci e bestiame tra Nord e Sud Tirolo. Riguardo al Passo Vizze sono noti i litigi politici e militari del 20° secolo. Durante gli anni di guerra 1914-1918 e 1939-1945 il rifugio rimane chiuso. Nel periodo fra le due guerre solo la parte realizzata in legno della casa è accessibile agli ospiti, perché l’edificio aggiunto è sequestrato dai militari italiani. Dal 1945-1996 la guardia di finanza si avvale di una parte del rifugio come ufficio di confine e doganale. Negli anni 1960, a causa dei disordini in Alto Adige, il rifugio viene confiscato dai militari italiani (1963-1970). Nel corso dei disordini, nel maggio 1966, avviene un attentato dinamitardo, nel quale la parte in legno della casa è interamente distrutta per poi essere ricostruita tra il 1971 e il 1976. Tanto più opportuna e necessaria appare la realizzazione di questo progetto “Passo Vizze senza frontiere” cm 51


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PR

Suoni dalla Wipptal Musica in miniera, un‘esperienza particolare

Una serie di concerti in un ambiente del tutto particolare quelli della “musica in miniera” che vengono presentati a Ridanna- Schneeberg.

Il 30 agosto, al pubblico verrà presentato lo spettacolo „Sulle ali del canto“ musica di prima classe e canti ammalianti di diversi stili musicali. La pianista Karin Hofer di Telves, il pianista e accompagnatore Yu Chen dalla Cina così come la flautista solista Carolin Ralser di Mules, apriranno la serie di concerti di quest‘anno. Di solito si esibiscono come solisti in rinomate orchestre ed ensemble in tour di concerti dall‘Europa all‘Asia. Il concerto inizia alle ore 20.00.

Agosto a Vipiteno e nelle sue vallate Musica, folclore e intrattenimenti per tutti i gusti Tra le numerose manifestazioni predisposte dalle Associazioni Turistiche locali, in collaborazione con molte associazioni, sono in calendario appuntamenti di sicuro gradimento per tutti, grandi e piccini, residenti ed ospiti. Essi spaziano dall’intrattenimento alla cultura, dalla musica al folclore alle escursioni. Manifestazioni ormai tradizionali sono il “Party sotto le lanterne” nel centro storico di Vipiteno e le visite guidate alla Latteria sociale di Vipiteno, con presentazione della produzione e degustazione dello yogurt. Ad animare il centro storico di Vipiteno anche il mercato contadino, il mercatino di artigianato artistico e il mercatino delle pulci. Tra gli intrattenimenti volti ad avvicinare gli ospiti al folclore locale vanno ricordate le sagre paesane dei paesi nei dintorni di Vipiteno e i numerosi i concerti delle bande musicali del circondario. Il programma culturale è volto a far conoscere storia e tradizioni della nostra zona: visite guidate della città di Vipiteno e della chiesetta di S. Maddalena a Ridanna e al castello Wolfsthurn a Mareta. Sono in programma escursioni culturali e naturalistiche alla scoperta della geologia, della montagna e delle sue malghe, delle erbe officinali, del meraviglioso mondo delle api. Vi saranno anche impegnative escursioni guidate in montagna. Tra i tanti eventi segnaliamo alcuni appuntamenti musicali di particolare importanza. Musicastello Concerto nel Castel Wolfsthurn Nella suggestiva sala da ballo del castello Wolfsthurn a Mareta si terrà un concerto del Gruppo

Il 6 settembre, sempre alle ore 20.00 si esibiranno le „Pflerer Gitschn“ musica folk della Wipptal. Nel 2010 hanno ricevuto il Premio Herma-Haselsteiner, in autunno uscirà il loro secondo CD. Da due anni le musiciste sono accompagnate da un bassista della Carinzia. A settembre sono in programma altri due concerti con „Argentrio“ e „Tun na Kata“. Prenotazione: tel. 0472 656364 / ridnaun. schneeberg@bergbaumuseum.it.

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Argentrio e della cantante Christine Marsoner. Il gruppo nasce dall’idea di Tamara Salcher di ela-

borare una versione per trio con pianoforte di Le quattro stagioni di Astor Pizzolla. Tutti i componenti del gruppo sono docenti presso l’Istituto di Educazione musicale di Vipiteno. In questa occasione li accompagna Christine Marsoner. La cantante ha studiato al Conservatorio Claudio Monteverdi di Bolzano e si è perfezionata a Monaco, focalizzando la propria attenzione sulla musica antica come solista. Castel Wolfsthurn, Mareta, 14 agosto, ore 21.00.

Kaleidoskop: musiche e danze orientali Uno spettacolo d’eccezione proposto dall’ARCI di Vipiteno Le danze orientali hanno radici antichissime, addirittura precedenti alla Bibbia, che ne descrive il mito di Salomè. Osteggiate per molti anni, come simbolo di volgarità e di vita dissoluta, rivivono ora in una cultura diversa, che esprime anche liberazione e autoespressione in movimento. Ancora una volta l’A.R.C.I. di Vipiteno su questo tema propone uno spettacolo d’eccezione, Kaleidoskop, presentato dall’Associazione “Wüstenblumen-Fiori del deserto”, una manifestazione di musica e danze orientali. La danza è sentimento, espressione, intuizione, soddisfazione e passione. La danza orientale è probabilmente la più bella di tutte le danze per la sua eleganza e magia sensuale, tanto da poter essere considerata una metafora della vita. Lo spettacolo “KALEIDOSKOP” è una rappresentazione pensata per diffondere le mille sfaccettature della danza orientale fino a raccogliere testimonianze provenienti da Rajastan, India e Cina. Le insegnanti dell’Associazione “WüstenblumenFiori del deserto” presenteranno assieme alle loro allieve svariati aspetti della danza orientale classica, come il folklore egiziano con lo stile Saidi e della danza orientale moderna con, ad esempio, gli stili Fusion, Bollywood e Gypsy. L’esibizione sarà impreziosita dall’accompagnamento musicale di famosi percussionisti. Vipiteno, Teatro Comunale, 30 agosto, ore 21.00. erker august 14


calendarietto

Orfeo Music Festival Uno dei più prestigiosi festival del mondo di musica classica ha riunito a Vipiteno alcuni dei migliori musicisti di fama mondiale Anche quest’anno Vipiteno ha ospitato l’Orfeo Music Festival. La manifestazione non è un festival di musica classica come tutti gli altri. Si differenzia per eventi di rilievo, perché presenta non solo una serie di concerti

classici di alta classe interpretati da star internazionali, ma offre anche agli studenti di musica l’opportunità di partecipare a corsi di perfezionamento e al denso programma del concerto nella fantastica atmosfera alpina altoatesina. Per i musicisti in erba è un’esperienza di valore, incredibilmente fruttuosa per la futura carriera professionale. Per il pubblico, l’Orfeo Music Festi-

val offre la fantastica opportunità di assistere a concerti entusiasmanti e di vivere, in prima persona, il lavoro dei musicisti. Molti ospiti interessati hanno avuto la possibilità di scoprire una nuova serie di concerti di musica classica in vari luoghi di Vipiteno. L’Orfeo Music Festival 2014 si è aperto con un concerto di musica classica il 6 luglio presso la Chiesa Santo Spirito. Musicisti e studenti di musica provenienti da tutto il mondo hanno affascinato gli amanti della musica classica. Nuove stelle del Mariinsky Opera di San Pietroburgo e il Bolshoi Opera di Mosca e il grande violinista Mikhail Gantvarg, che è anche direttore del leggendario Conservatorio di San Pietroburgo, sono state le guest star della manifestazione. Il concerto finale si è tenuto il 19 luglio nell’atmosfera unica della piazza di Vipiteno. cm

Atletica Leggera

Grande stagione per Anna Stefani La mezzofondista vipitenese brilla ai mondiali juniores negli USA La 19enne vipitenese Anna Stefani continua a far parlare di sé inanellando prestazioni ragguardevoli sia nei 3.000 m che nei 5.000 m. Ormai Anna non viene più considerata come il nuovo talento italiano nel mezzofondo ma bensì una lieta certezza ai massimi livelli nazionali. Lo scorso maggio al “Meeting Città di Gavardo” la mezzofondista dell’Alta Val d’Isarco ha conquistato un prestigioso ottavo posto, chiudendo la gara dei 3.000 m in 9:34.69 e rimanendo così sotto lo standard richiesto di 9:35.00 per poter partecipare ai Mondiali Juniores in programma a luglio a Eugene nell’Oregon (Stati Uniti). Ad inizio giugno poi l’atleta allenata da Ruggero Grassi si è confermata a Torino campionessa italiana Juniores sui 5.000 m, imponendosi con il nuovo record personale di 16:52.66. Ciò nonostante è rimasta per circa 12 secondi sopra il minimo di 16:40.00 per i Mondiali Unerker august 14

der 20 di Eugene. Minimo e record personale che Anna è riuscita ad ottenere a fine giugno ai Campionati Regionali Assoluti disputatisi a Rovereto, dove ha vinto i 5.000 m nell’ottimo tempo di 16:40.21, mancando di soli sette decimi il record provinciale Juniores della sua compagna di allenamento Silvia Weissteiner, che detiene questo primato dal lontano 1998. Ai Mondiali di Eugene Anna Stefani ha preferito concentrarsi unicamente su una specialità, ossia i 3000 m, non gareggiando così la gara dei 5000 m. Scelta che si è rivelata più che giusta, visto l’incredibile 10° posto ottenuto dalla 19enne di Vipiteno. 10° posto che vale a dire seconda europea in classifica dopo la turca Hatun Tuna e nuovo primato personale in 9:23.12, abbassando quello precedente di ben 8 secondi. mm

Memorial Luca Cemin 07-09.08.14: Il CF Vipiteno organizza il trofeo calcistico intitolato a Luca Cemin, per ricordare il 7° anniversario della sua tragica e prematura scomparsa. Vipiteno, zona sportiva, giovedì 7 agosto a partire dalle ore 18.00 e sabato 9 agosto a partire dalle ore 10.00. CAI Vipiteno Escursionismo 24.08.14: Attraverso la Forcella Malquoira al Rif. Mandelli di Sorapis. 25.08.14: Attraverso la Forcella Malquoira al Rif. Valdelli al Sorapis. Giovanile 28-31.08.14: Attendamento al Lago di Garda. GAM 29-31.08.14: Escursionismo: Monviso – Piemonte. Incontri sociali 08.08.14: Cerimonia di ricordo di Marco Zamboni e di tutti i soci e gli alpinisti scomparsi negli ultimi anni. 15.08.14: Festa CAI di Fortezza. CAI Fortezza 15.08.14: Festa di ferragosto al Forte Alto. 30-31.08.14: Gita al Rif. Petrarca – Stettiner Hütte con possibilità di salita alla Hohe Wilde. Ass. Naz. Carabinieri – Sezione Vipiteno 15.08.14: Ferragosto: pranzo sociale in sede. 24.08.14: Gita socio-culturale con località da stabilire. A.N.S.I. Vipiteno 30-31.08.14: Gita a Castrocaro Terme e Ravenna. RAIKA 07.08.14: “Le successioni per causa di morte”. Conferenza in lingua italiana del dr. Carlo Bruccoleri. Presso sede Raiffeisenkasse ore 19.30. Medici e farmacie di turno: v. p. 76

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sport

„Verdienter Titel für deutsche Elf“ Fußballexperte Klaus Schuster im Erker-Gespräch

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ist Geschichte. Deutschland wurde zum vierten Mal nach 1954, 1974 und 1990 Weltmeister. Die vermeintlichen Favoriten Spanien und Brasilien mussten herbe Klatschen einstecken. Das kleine Land Costa Rica schaffte es überraschenderweise ins Viertelfinale und wurde dort erst im Elfmeterschießen besiegt. Der Erker hat mit Fußballexperte Klaus Schuster über die WM gesprochen. Erker: Herr Schuster, wie lautet Ihr Fazit für diese Weltmeisterschaft? Klaus Schuster: Deutschland war endlich wieder an der Reihe, Weltmeister zu werden. Wenn ein Team bei vier Welt- und Europameisterschaften in Folge immer mindestens ins Halbfinale kommt, dann ist der Titelgewinn sicherlich gerecht. Aber nicht nur aufgrund dieser Tatsache ist der Titel verdient, sondern auch weil die deutsche Elf am variabelsten war und den schönsten Fußball gespielt hat. Die Niederlande etwa waren darauf fokussiert, Konter zu spielen und ihren Topstar Arjen Robben einzusetzen. Argentinien hingegen war in erster Linie darauf bedacht, kein Tor 54

zu bekommen, und hoffte auf geniale Momente ihres Lionel Messi. Deutschland presste früh, spielte immer nach vorne und trat als komplettes Team und als Einheit auf. Die Elf von Jogi Löw hat sicher am meisten überzeugt, obwohl auch sie gegen Algerien einen Hänger hatte. Welches Team war für Sie die größte Überraschung? Die größte Überraschung war sicherlich das kleine mittelamerikanische Land Costa Rica. Man muss bedenken, dass sie fast ins Halbfinale gekommen wären, sind sie doch im Viertelfinale gegen die Niederlande erst im Elfmeterschießen gescheitert. Diese Truppe war hochmotiviert, hatte eine enorme Laufbereitschaft und war auch im taktischen Bereich gut eingestellt. Eine weitere große Überraschung war auf jeden Fall, dass nicht die so genannten „Exoten“ wie Honduras oder Costa Rica die größten Niederlagen bei dieser WM einstecken mussten, sondern zwei vermeintliche Titelfavoriten: Spanien und Brasilien. Spanien kassierte in der Gruppenphase gegen die Niederlande ein 1:5 und musste am Ende der Vorrunde die Koffer packen. Brasilien kam zwar ins Halbfinale, kassierte dort aber

gegen Deutschland eine historische 1:7-Klatsche – so etwas hat sicherlich niemand erwartet. Die größte Enttäuschung? Da Spanien für mich Titelfavorit Nummer eins war – dies u. a. aufgrund der Tatsache, dass zwei spanische Klubs das ChampionsLeague-Finale bestritten haben – war die Mannschaft für mich die größte Enttäuschung. Man merkte den spanischen Spielern jedoch an, dass der unbedingte Wille und der Siegeshunger nicht mehr vorhanden waren. Eine weitere große Enttäuschung war natürlich Italien. Man muss dazu aber sagen: Wenn ein Team „abhängig“ ist von Spielern wie Mario Balotelli oder Antonio Cassano, geht das in vier von fünf Fällen schief. Zudem muss in der Vorbereitung etwas gehörig falsch gelaufen sein: Die Spieler wirkten ausgelaugt und zeigten kaum Laufpräsenz. Im Grunde genommen ist die Vorstellung der italienischen Nationalmannschaft nur die Fortsetzung des italienischen Vereinsfußballs,

mit dem es seit fünf Jahren abwärts geht. Um eine Veränderung herbeizuführen, müssen im italienischen Fußball auf jeden Fall Reformen her, andernfalls wird die Talfahrt nicht aufzuhalten sein. Wer war für Sie der wertvollste Spieler? Für mich gibt es zwei wertvollste Spieler: Javier Mascherano von Argentinien, der bei den „Gauchos“ der unermüdliche Antreiber ist und bei dem jede Akti-

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on startet. Er ist ein wahnsinnig wichtiger Mannschaftsspieler und ein Vorbild in Sachen Einsatz und Stellungsspiel. Der zweite Top-Spieler der WM ist der deutsche Torhüter Manuel Neuer. Er ist technisch sehr versiert und in manchen Situationen wie ein zusätzlicher Feldspieler, deckt oft sehr viel Raum ab, damit die Abwehr höher stehen kann. Er zeigt, wie modernes Torwartspiel aussieht. Als Einzelspieler ist sicherlich der Kolumbianer James Rodriguez am meisten aufgefallen, der mit sechs Treffern Torschützenkönig wurde und das schönste WM-Tor erzielen konnte. Von welchem Spieler hätten Sie sich mehr erwartet? Vorweggenommen: Von Mario Balotelli habe ich nicht viel erwartet. Sehr enttäuschend war die spanische Innenverteidigung um Sergio Ramos und Piqué, die vor allem gegen die Niederlande auf ganzer Linie versagte, sich aber auch im weiteren Turnierverlauf nicht merklich steigern konnte. Auch der brasilianische Torjäger Fred, der im Vorjahr beim Confederations-Cup die meisten Tore erzielen konnte, war bei der WM enttäuschend schwach. Zudem konnte der bis zur WM als bester Innenverteidiger geltende Thiago Silva von Brasilien in keiner Weise überzeugen. Was sagen Sie zu den Schiedsrichterleistungen? Zunächst einmal ist zu sagen, dass es keine perfekte Schieds-

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richterleistung gibt; so etwas ist nicht möglich. Die Schiedsrichter haben bei dieser WM ganz schlecht begonnen, haben sich im Laufe des Turniers aber gefangen. Der englische Schiedsrichter Howard Webb bot beim Achtelfinale zwischen Brasilien und Chile eine super Leistung. Auch die Linienrichter waren meiner Ansicht nach stark: Es gab wenige Abseits-Fehlentscheidungen. Für mich hatte es auch den Anschein, dass die Schiedsrichter die Vorgabe hatten, mit gelben Karten zu sparen. Diese Maßnahme, um Gelbsperren für Stars im Vierteloder Halbfinale zu vermeiden, erwies sich spätestens nach der Verletzung von Neymar als völlig falsch. Des Weiteren stellte sich die Torlinientechnologie als absolut notwendig heraus. Diese WM war äußerst körperbetont. Trotzdem holte ein Team, das nicht für hartes und körperbetontes Spiel bekannt ist, den Titel. Wie erklären Sie sich das? Es hat erneut, wie bereits 2010, diejenige Mannschaft den Titel geholt, die den besten Fußball gezeigt hat. Hinter solchen Erfolgen steckt jahrelange Arbeit. Denn auch beim WM-Finale 2010 spielten die Niederlande extrem hart, trotzdem holte sich Spanien, da die bessere Mannschaft, den Titel. Man kann diese Erfolge von Spanien 2010 und von Deutschland 2014 auf die Klubentwicklung zurückführen: Als Spanien 2010 den Titel gewann, war Barcelona im europäischen Klub-Fußball do-

Deutsches Brasilien Brasilien ist deutscher als man denkt. Bis zu fünf Millionen Brasilianer sind deutschstämmig und bis zu 1,5 Millionen sprechen Deutsch als Muttersprache. In vielen südlichen Regionen des Landes machen Deutschbrasilianer über 50 Prozent der Bevölkerung aus. Berühmte Deutschstämmige sind etwa das Fotomodell Gisele Bündchen, Tennispieler Gustavo Kuerten oder der legendäre Fußballspieler Arthur Friedenreich, der von der FIFA amtlich anerkannte erfolgreichste Torschütze aller Zeiten.
Trotz vieler Einschränkungen für den Deutschunterricht und die deutschsprachigen Medien ist die Kultur der Deutschbrasilianer sehr lebendig. Wie die Internationale Medienhilfe (IMH) mitteilt, gibt es über 30 Publikationen und rund 20 Radioprogramme. Zu den Zeitschriften gehört etwa das Kulturmagazin „Entre Rios“, das in der gleichnamigen Siedlung für donauschwäbische Einwanderer im Bundesstaat Parana herausgegeben wird. Die Herausgeber des Magazins produzieren auch zwei deutschsprachige Sendungen bei Radio Universitaria Entre Rios. Da ein Großteil der Deutschstämmigen evangelisch ist, veröffentlicht die Evangelisch-Lutherische Kirche mehrere Zeitschriften und Mitteilungsblätter ganz oder teilweise auf Deutsch, u. a. die Monatspublikation „O Caminho – Der Weg“ in der Stadt Blumenau. Auch die in ganz Südamerika verbreiteten protestantischen Mennoniten haben in Brasilien mehrere deutschsprachige Gemeinden und Publikationen.

minant und ein Barcelona-Block von sechs oder sieben Spielern führte die spanische Nationalelf an. Jetzt ist Bayern München seit Jahren im Klubfußball ganz vorne dabei; der Bayern-Block von sechs oder sieben Spielern ist in der deutschen Nationalelf ein äußerst wichtiger Bestandteil und trug maßgeblich zum deutschen Weltmeistertitel bei. Was war für Sie der schönste Moment?

Die sechs Minuten von der 23. bis zur 29. Minute in der Partie Deutschland gegen Brasilien waren unglaublich. Deutschland erzielte in dieser kurzen Zeit vier Treffer, fühlte sich wie im falschen Film, spielte sich quasi in einen Rausch und Brasilien agierte wie gelähmt. Vielleicht war der Druck für die brasilianische Nationalelf im eigenen, fußballverrückten Land doch zu groß. Interview: Martin Wieser

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fußball

Tennis

Raiffeisen Grand Prix in Sterzing

Fußball

Vielversprechendes Nachwuchstalent Während die Welt nach aufregenden WMWochen wieder in den Alltag zurückkehrt, dreht sich bei ihm nach wie vor alles ums runde Leder. „Fußball ist mein Leben“, sagt Armin Blasbichler aus Wiesen überzeugt. Ein Blick in seinen Kalender zeigt, dass er damit wahrlich nicht übertreibt.

Vor kurzem wurde in der Sterzinger Sportzone der Raiffeisen Tennis Grand Prix in den Kategorien 3 und 4 NC ausgetragen. Über 80 Tennisspieler – vor allem Jugendliche – aus Südtirol und Monza haben daran teilgenommen. Im Finale besiegte die erst elfjährige Laura Mair vom TC St. Cristina/ Selva die 17-jährige Karen Sigmund vom TC Vahrn. Bei den Herren bezwang der 18-jährige Erwin Tröbinger vom TC St. Cristina/ Selva den Tennislehrer Luca Violone vom ASD Tennis Cesano Maderno. An der Preisverteilung nahmen neben Bürgermeister Fritz Karl Messner auch Sportlandesrätin Martha Stocker und Tennisclub-Ehrenmitglied Walther Schuster teil.

Tennis

Werner Grasl ist Landesmeister Seit 15 Jahren lebt der Sterzinger Tennislehrer Werner Grasl am Ritten und spielt derzeit für den Tennisclub Kaltern. Früher galt Grasl als einer der besten Tennisspieler Sterzings, heute kommt er immer wieder gerne in seine alte Heimat zum Tennisspielen. Heuer spielte er erfolgreich beim nationalen Tennisturnier des Sterzinger Tennisclubs mit und erreichte den 2. Platz. Bei den Landesmeisterschaften der Veteranen Over 55 in Bozen bezwang er im Semifinale den aus Neumarkt stammenden Günter Gallmetzer mit 7:5 und 6:3. Im Finale besiegte er den für den TC Vahrn spielenden Helmuth Oberhauser in einem dreistündigen Match mit 6:1, 2:6, 7:5 und kürte sich damit zum Landesmeister.

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einem der Sport Freude bereitet, nimmt man das gerne in Kauf“. Die vergangene Saison im Trikot der A-Jugend National ist sehr erfolgreich verlaufen, besonders in der Rückrunde konnten sich die jungen Kicker behaupten und wichtige Siege nach Hause bringen; am Ende der Meisterschaft belegten sie den 5. Tabellenrang. Fast alle Spiele Das Talent scheint Armin Blasbichler aus Wie- hat Armin als Kapitän durchgespielt, was er als sen bereits in die Wiege gelegt worden zu sein. große Ehre empfand. Sein Trainer Gianpaolo Schon als Kleinkind jagte der heute 16-jährige Morabito, ehemaliger Spieler der Serie A und Nachwuchskicker am liebsten dem Ball nach, B, findet für seinen Schützling nur lobende Worte: „Armin ist eisein Talent ist Vater ner unserer fleißigsMichael, Trainer in ten Spieler, der kein den Reihen des FC Training auslässt.“ Südtirol, schon früh Zudem sei er köraufgefallen. Seitperlich und taktisch dem bestimmt der gut ausgebildet. Ball sein Leben. Seine Leistungen Seit mittlerweile bei Konditionstests sieben Jahren spielt versetzte jüngst soer in den Reihen des gar die Fachwelt ins FC Südtirol und hat Staunen. Auch bei die verschiedenen den vielen SpielerJugendmannschafbeobachtern, die ten durchlaufen. sich am SpielfeldDa er täglich trairand tummeln und nieren muss, hat er mit Argusaugen die sich nach dem Abhoffnungsvollsten schluss der MittelTalente verfolgen, schule für den Beist er mittlerweile such der HOB Sport kein Unbekannter in Bozen entschiemehr; häufig wird den, wo er seitdem er sogar als einer in einem Schülerder auffälligsten heim wohnt. Sein Spieler bezeichnet. Wochenplan ist Ende Juli durfte der prall gefüllt mit Seit sieben Jahren kickt Armin Blasbichler für den FC Südtirol. defensive Mittelschulischen und sportlichen Terminen. Vormittags sitzt er in feldspieler an einem Trainingslager der ersten der Schule, genauso wie an zwei Nachmitta- Mannschaft des FC Südtirol teilnehmen. gen pro Woche. Anschließend trainiert er täg- Auf seine Zukunftspläne angesprochen, meint lich mindestens zwei Stunden. Lediglich am Armin: „Ich möchte als Fußballer in Österreich Samstag gibt es keine Verpflichtungen, bevor oder Deutschland Fuß fassen.“ Deshalb bees dann am Sonntag zu den Spielen geht. Bei absichtigt er, nach Abschluss der Oberschule dort ein Studium im Bereich Wirtden Auswärtsspieschaft zu absolvieren, das ihm gelen müssen die „Ich möchte als Fußnügend Zeit für seinen Sport lässt. Spieler mitunter baller in Österreich oder „Mein größter Traum wäre natürlange Fahrtzeiten Deutschland Fuß fassen.“ lich, in den Reihen des FC Bayern in Kauf nehmen, München zu spielen“, schwärmt Aru. a. nach Vicenza, Udine oder Venedig; in der gesamten Region min. Auch wenn er dieses Ziel als wenig realissind sie der einzige Verein, der an der Meister- tisch einschätzt: Eine Karriere als Profifußballer schaft teilnimmt. Kommt da das Privatleben strebt er auf jeden Fall an, denn „dafür trainiere nicht zu kurz? „Nein, nein“, wehrt Armin ab. ich Tag für Tag“. bar Viel Freizeit bleibe ihm zwar nicht, aber „wenn erker august 14


De Simone und Pintarelli gewinnen Tiefroschtn-X-trem

David Thöni Zweiter beim Mühlwald Vertical

(v. l.) Roberto De Simone, Philipp Götsch und Martin Renzler bei der Siegerehrung

Die für den ASV Gossensaß Skialp startenden Roberto De Simone und Gil Pintarelli haben Mitte Juli den 12. Tiefroschtn-X-trem-Lauf gewonnen. Das besondere an diesem Lauf: Beide Partner müssen gleichzeitig die Ziellinie überqueren. Gestartet wird beim anspruchsvollen Berglauf am Nevesstausee bei Lappach. De Simone und Pintarelli konnten sich am Ende in 2:13.45 Stunden vor Philipp Götsch und Lukas Arquin durchsetzen. Bei den Damen siegten Birgit Stuffer und Elisabeth Egarter (ASV Gossensaß Skialp) in 2:54.47 Stunden.

Jaufental

Duathlon ein voller Erfolg

David Thöni vom ASV Gossensaß erreichte beim stark besetzten Vertical in Mühlwald in der Kategorie Herren 2 mit 36.45 Minuten den 2. Rang hinter Lokalmatador Manfred Reichegger (35.39 min.). Roberto De Simone (38.53 min) als Zweiter und Martin Renzler als Dritter (38.57 min.), beide vom ASV Gossensaß, mussten sich in der Kategorie Herren 1 nur Philipp Götsch (35.09 min.) geschlagen geben. Im Gesamtklassement konnte Thöni mit seiner Zeit hinter Götsch und Reichegger den 3. Rang belegen, De Simone und Renzler landeten auf den Rängen 5 und 6.

Spektakuläres Pumptrack-Rennen

Mitte Juli veranstaltete der ASV Jaufental zum 4. Mal einen Duathlon für Hobbysportler und Kinder, bestehend aus den Disziplinen Laufen und Mountainbike. 72 Hobbysportler gingen an den Start. Im Einzelbewerb der Herren konnte sich mit einer Zeit von 33.02 Minuten Christian Fichter aus Sterzing vor Patrick Helfer und Christian Gasteiger den Tagessieg holen; die schnellste Frau war mit einer Zeit von 40.55 Minuten Helga Flora Platzgummer, die für Fullsport Meran an den Start ging. Sie konnte Kathrin Malfertheiner und Stefanie De Simone hinter sich lassen. Bei den Kindern waren Elija Gschnitzer und Daniel Jocher aus Wiesen die Schnellsten. In der Kategorie Mixed holten sich Carmen Holzmann (im Bild) aus Pardaun und Alex Gander Siller aus Jaufental den Sieg. erker august 14

Bereits zum zweiten Mal organisierte das Polisportiva Bike Team gemeinsam mit dem M2-Bike-Shop in Sterzing vor kurzem ein Pumptrack-Rennen. Bei den Unter-14-Jährigen holte sich David Sojan vom BMX Team Südtirol den Sieg. Bei den Über-14-Jährigen konnte Niklas Okoh, ebenfalls vom BMX Team Südirol, das Rennen für sich entscheiden. Erstmals gab es dieses Jahr auch eine Damenkategorie, bei der Viktoria Frei aus Stange den Sieg einfuhr. Die Innsbrucker „Ride in Pleasure BMX Crew“ begeisterte auch heuer mit einer spektakulären und zugleich fantastischen Showeinlage die vielen Radsportfans und Schaulustigen. 57


sport

Badminton in Sterzing Das Sportangebot des ASV Sterzing ist um eine Sportart reicher: Badminton. Was Badminton ausmacht, warum es eine der komplettesten Sportarten und nicht mit Federball gleichzusetzen ist, lesen Sie im Erker. Badminton ist eine anspruchsvolle Sportart. Es hat gewisse Ähnlichkeiten mit Tennis, unterscheidet sich davon jedoch in grundlegenden spieltechnischen und taktischen Aspekten. Das Spielfeld ist im Gegensatz zu Tennis deutlich kleiner, der Schläger wesentlich leichter. Der Ball, der aus Federn oder Nylon besteht, wiegt nur 5 g und darf den Boden nicht berühren. Die Punkte werden nach dem Rallypoint-System gezählt, was der Zählweise beim Volleyball entspricht. Gespielt wird auf zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte. Es gibt fünf Disziplinen: Einzel und Doppel der Frauen und Herren sowie gemischtes Doppel. Badminton ist seit 1992 olympische Disziplin. Schnellste Sportart der Welt Der Weltrekord in Badminton liegt bei unglaublichen 493 km/h und wurde bei einem Werbeevent aufgestellt. Somit ist es die schnellste Sportart überhaupt. Im Wettkampf werden regelmäßig Geschwindigkeiten von 300 km/h erreicht. Der leichte Ball, die leichte Bauweise des Schlägers und die spezielle Schlagtechnik ermöglichen diese Geschwindigkeiten. Extrem laufintensives Spiel Bei richtiger Technik können Schläge mit wenig Ausholbewegung ausgeführt werden, wodurch die Flugbahn des Balles nicht sofort vorausgesehen werden kann. Dadurch entstehen eine ganz spezielle Spieldynamik und eine eigene Strategie. So gehören, im Gegensatz zu Tennis, Stoppbälle und 58

das Spiel am Netz zum normalen Spielablauf. Im Laufe eines Punktes muss das Spielfeld ausgehend von der Mitte mehrmals durchquert werden, sowohl bis zur Grundlinie als auch bis zum Netz. Eine Gegenüberstellung zeigt, wie laufintensiv und temporeich Badminton sein kann:

Badminton

Tennis

Ergebnis

21:18, 15:21, 21:10

6:3, 6:7, 7:6, 6:4

Gesamtdauer

55 min.

3 Std. 18 min.

Reine Spielzeit

26 min. (48 %)

18 min. (9 %)

Ballberührungen pro Ballwechsel

13,5

3,4

Gelaufene Strecke

ca. 4,6 km

ca. 3,2 km

Lee Chong Wei aus Malaysia ist die Nummer eins der Weltrangliste und einer der besten Badminton-Spieler aller Zeiten.

• Bei sehr intensivem Spielen belastend für Knie und Rücken.

Sektion gegründet. Sektionsleiter ist Erhard Holzer. Einmal jähr-

Eine vielseitige Sportart Badminton stellt an den Spieler hohe Ansprüche: gute Reaktion, um schnell und versteckt gespielte Bälle zu erreichen, gute Kondition und flinke Beine, um die großen Distanzen zurückzulegen, gute Technik, um den Ball zu kontrollieren und zu beschleunigen sowie überlegte Beinarbeit, um optimal in Schlagposition zu stehen. Genauso sind Spielverständnis und strategisches Denken wichtige Voraussetzungen. Badminton auf den Punkt gebracht: • Preisgünstig: Zum Spielen benötigt man nur einen Schläger und Bälle. Ein ordentlicher Badmintonschläger ist ab etwa 30 Euro, Bälle ab einem Euro pro Stück erhältlich. • Wetterunabhängig, da ganzjährig in der Halle gespielt wird. • Einzelsportart mit Mannschaftscharakter. • Keine umständlichen Terminvereinbarungen: Gespielt wird an fixen Spieltagen. • Spielen im Freien bei Wind nicht möglich.

Medienpräsenz Badminton wird kaum im Fernsehen übertragen. Der Weltverband BWF überträgt auf dem Youtube-Kanal die bedeutendsten Turniere. In den lokalen Printmedien wird kaum darüber berichtet, obwohl Südtirols Badminton- Badminton-Equipment: Schuhe, Schläger, Feder- und Nylonball spieler zu den führenden Spielern Italiens gehören. lich veranstaltet die Sektion ein Turnier. Mit Schulbeginn wird das Badminton-Sektion regelmäßige Training in der Dreides ASV Sterzing fachturnhalle und in der TurnhalIm September 2012 wurde im ASV le in der Sportzone wieder aufgeSterzing eine eigene Badminton- nommen.

Kontakt für Interessierte: ASV Sterzing, Sektion Badminton Tel. 339 8861711 E-Mail: badminton@asvsterzing.com www.asvsterzing.com Facebook: ASV Sterzing Badminton erker august 14


Leichtathletik

Rafting

Stefani 10. bei Junioren-WM

Zweimal Bronze bei EM

Bei den Regionalmeisterschaften Ende Juni in Rovereto erzielte die 19-jährige Sterzingerin Anna Stefani eine neue persönliche Bestzeit: Sie siegte über 5.000 m in 16.40,21 min. und verpasste den U20-Landesrekord von Teamkollegin Silvia Weisssteiner um weniger als eine Sekunde. Auf Rang 2 landete Teamkollegin Alexandra Larch (18.17,12 min.). Über 800 m erreichte Verena Stefani, Annas jüngere Schwester, den guten 4. Rang. Bei den Herren war Markus Ploner über 5.000 m in 14.38,76 min. siegreich. Bei den Leichtathletik-Italienmeisterschaften der Allgemeinen Klasse Ende

Bei der Rafting-EM für Vierer-Teams in Preßburg in der Slowakei sorgten die drei Sterzinger Robert Schifferle, Alexander Zanella, Patrick Agostini und der Meraner Thomas Waldner für eine große Überraschung. Sie holten unerwartet im Sprint und im Marathon jeweils die Bronzemedaille für das italienische Nationalteam. Im Kopf-an-Kopf-Sprint belegten die Südtiroler Platz 5, im Slalom den 8. Rang.

Juli in Rovereto belegte Elisabeth Stofner aus Trens, die für den gastgebenden Verein US Quercia Trentingrana an den Start ging, den 10. Platz. Sie schleuderte den Diskus 42,24 m weit. Markus Ploner belegte über 5.000 m in einer Zeit von 14.55,44 Minuten Rang 15. Bei der Junioren-WM in Eugene (Oregon, USA) Ende Juli belegte Anna Stefani über 3.000 m den hervorragenden 10. Gesamtrang und war damit zweitbeste Europäerin nach der Türkin Emine Hatun Tuna. Stefani lief in 9.23,12 Minuten neue persönliche Bestzeit.

Hochfeiler-Trophäe

„Immer etwas Besonderes“ 87 Ski- und Bergfreunde beteiligten Messner aus Pfitsch bei den Kindern der sich Ende Juni am 12. Hochfeilerskiren- Schnellste war. In der Kategorie Over 60 nen, das vom Hochfeilerteam und Freizeitverein Skiteam Extrem veranstaltet wurde. Bei den Herren setzte sich Ernst Bergmeister aus Pfunders bereits zum achten Mal vor Stefano Lorenzi (Sterzing) und Raffael Eisendle (Wiesen) durch. Tagesschnellste bei den Frauen war Daniela Amort aus Rodeneck vor Evelyn Kluber (Brixen) und (v. l.) Martin Oberhofer, Karin Plattner, Franz Costadedoi, Franz Gasser und Toni Fleckinger nahmen bereits zum fünften Mal am Hochfeilerskirennen teil und erKarin Plattner (Gossensaß). Die hielten eine Ehrenurkunde. Kategorie Kurzski entschied der Sterzinger Roland Rienzner vor Hu- siegte erwartungsgemäß Florian Augbert Feichter (Terenten) und Hubert Al- schöll aus Thuins vor Willi Hofer (Afens) ber (Sterzing) für sich, während Raphael und August Seidner (Gossensaß).

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Sport & Friends in Rom Anfang Juni empfing Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom rund 50.000 Sportler, darunter auch die Mitglieder von Sport & Friends Südtirol. „Sport ist für alle und ganz besonders für die Jugend wichtig, um gesund zu bleiben“, so der Papst in seiner Ansprache. Die Jugend habe drei wichtige Wege zu beschreiten, um glücklich zu werden: „Der erste Weg ist die Schule, denn Lernen ist der Grundstein fürs Leben. Der zweite Weg ist der Sport, er ist die Medizin für den Körper und den Geist. Der dritte Weg ist die Arbeit, die der Mensch braucht, um ein erfülltes Leben zu haben“, so Franziskus. Zum Abschluss dankte er allen Trainern, Betreuern und Begleitern für die aufopfernde Tätigkeit und segnete die Sportler, die anschließend das Kolosseum und weitere Sehenswürdigkeiten besichtigt haben.

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extra

k r e w d n Ha l a t p p i W im 428 Handwerksberufe in Südtirol Mit 13.099 Betrieben und 43.747 Beschäftigten erzielt das Handwerk in Südtirol jedes Jahr 2,4 Milliarden Euro Wertschöpfung (68.000 Euro Wertschöpfung pro Mitarbeiter) und 7,1 Milliarden Euro Umsatz (162.180 Euro pro Beschäftigten). Dies teilt der Landesverband der Handwerker (LVH) in einer Aussendung mit. 2013 bot das Handwerk Perspektiven in 428 verschiedenen Tätigkeiten. 92 Prozent der Handwerksunternehmer üben das Handwerk als Haupttätigkeit aus,

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jeder Dritte ist Maurer, Friseur, Elektrotechniker, Tischler, Maler/ Lackierer oder Warentransporteur. Den größten Zuwachs an Betrieben gab es 2013 bei Nageldesignern, Holzfällern, Mediendesignern und Reinigungsunternehmen. Starke Rückgänge wurden bei Textilreinigern, Warentransporteuren und Holzbildhauern verzeichnet. 2.400 Lehrlinge werden im Handwerk jährlich ausgebildet; jeder fünfte Handwerksbetrieb beschäftigt mindestens einen Lehrling.

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extra

„Ein Ehrentag für die Pioniere des Handwerks“ 53. Althandwerkertreffen in Sterzing Rund 900 Teilnehmer aus ganz Südtirol fanden sich Mitte Juli zum 53. Althandwerkertreffen in Sterzing ein. Nach einem musikalisch umrahmten Umtrunk zelebrierte Pater Meinrad Gasser in der bis zum letzten Platz gefüllten Pfarrkirche einen festlichen Gottesdienst, den der Pfarrchor Sterzing unter der Leitung von Heinrich Pramsohler und eine Bläsergruppe der Bürgerkapelle musikalisch gestalteten. „Gott hat die Welt mit seinen Händen gestaltet und gab dem Menschen die Fähigkeit, die Welt zu formen, der Welt ein menschliches Gesicht zu geben. Nichts anderes tun die fleißigen Handwerker, die auch diese Basilika mit ihren eigenen Händen erbauten“, so Pater Meinrad in der Festpredigt. Stimmungsvolle Musik und Gau-

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menfreuden umrahmten die anschließenden Feierlichkeiten im Deutschhausgarten, bei denen auch die ältesten Handwerker des

gezeichnet. Thaddäus Mader, LVH-Ortsobmann von Sterzing, und Vize-Bezirksobfrau Petra Holzer bezeichneten

Landes geehrt wurden. Sebastian Brugger, ehemaliger Landesvorsitzender der Althandwerker, wurde mit der Ehrenobmannschaft aus-

in ihren Grußworten das Treffen als „Ehrentag für die Pioniere des Handwerks“. „Die Grundlage für die soziale Sta-

bilität Südtirols wurde von den Althandwerkern etabliert“, so der Sterzinger Vizebürgermeister Markus Larch, der die HandwerkerSenioren aufforderte, der Jugend mit ihren Erfahrungen und ihrem Fachwissen beizustehen. LVH-Präsident Gert Lanz bedankte sich bei den Althandwerkern für die Schaffung eines stabilen Fundaments, das die besten Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des Berufsstandes biete. Abschließend überreichte das Organisationskomitee die neue Wandersäule der Althandwerker, die von einem Grödner Handwerker gefertigt wurde, an die Ortsgruppe von Klausen, welche die 54. Auflage der Veranstaltung im kommenden Jahr in Latzfons austragen wird.

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extra

Arbeitssicherheit:

Freiwilligen-Ausbildung wird anerkannt

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Rettungssanitäter, freiwillige Rettungshelfer und Feuerwehrleute können mit ihrer Ausbildung als Erste-Hilfe- oder Brandschutzbeauftragte im Betrieb tätig sein. Mitarbeiter, die im Zuge ihres Ehrenamts bereits Qualifikationen in Erster Hilfe und Brandschutz erlangt haben, können sich diese auch für ihren Arbeitsplatz anerkennen lassen. Eine Zertifizierung durch spezielle Kurse oder Seminare ist in diesem Fall nicht mehr notwendig. Freiwillige, die beispielsweise den „Grundlehrgang Brandeinsatz“ besucht haben, erhalten einen Befähigungsnachweis zum Brandschutzbeauftragten in Tätigkeiten mit niedrigem Brandrisiko. Freiwillige, die den „Kurs für Gruppenkommandanten“ besucht haben,

erhalten einen Befähigungsnachweis in Tätigkeiten mit mittlerem Brandrisiko. Die Anerkennung der Ausbildung der Freiwilligen des Weißen Kreuzes als Erste-Hilfe-Beauftragte im Betrieb ist ebenso genau geregelt. Seit 2010 ist für alle freiwilligen Helfer des Weißen Kreuzes die Ausbildungsstufe A verpflichtend. Diese Qualifikation berechtigt nun auch zum Posten als Erste-HilfeBeauftragter in Betrieben mit den Risikoklassen B und C. Für die Risikogruppe A gelten gesonderte Bestimmungen und Ausbildungsanforderungen. Die Landesfeuerwehrschule Vilpian und der LVH stehen den Betrieben in Fragen bezüglich der neuen Bestimmungen zur Verfügung.

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extra

Hohe Ausbildungsbereitschaft im Handwerk Die Landesregierung hat vor kurzem verschiedene Maßnahmen zur europäischen Jugendgarantie vorgestellt, die jungen Menschen dabei helfen sollen, einen Arbeitsplatz zu finden. Im Handwerk gelingt die Arbeitsvermittlung durch Berufs- und Orientierungspraktika am besten.

Martin Haller, lvh-Vizepräsident: „Handwerk bietet Jugendlichen gute Chancen.“

Die anhaltende negative Entwicklung der arbeitslosen Jugendlichen wird durch dunkle Zahlen bestätigt: 2.900 junge Menschen sprich 12,2 Prozent sind in Südtirol auf Arbeitssuche. Europaweit will man diesem Negativtrend bereits seit einem Jahr durch die Jugendgarantie mit konkreten Maßnahmen entgegenwirken. Auch in Südtirol hat man sich Gedanken zu verschiedenen Initiativen und Weiterbildungsmöglichkeiten gemacht, damit die so genannten NEETS wieder zu einem Job kommen. Vor kurzem hat die Landesregierung verschiedene Initiativen vorgestellt, mit denen die unter 25-Jährigen eine Arbeit finden sollen. 
Gute Arbeits- und Entwicklungschancen hat vor allem das Südtiroler Handwerk zu bieten, davon ist man im Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister überzeugt. „Wir betreiben bereits seit vielen Jahren intensiv Nachwuchswerbung, allerdings nicht nur aufgrund der steigenden Jugendarbeitslosigkeit, sondern vor erker august 14

allem weil wir den jungen Menschen die attraktiven Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten aufzeigen wollen“, unterstreicht Vizepräsident Martin Haller. Dies gelinge besonders im Rahmen von Orientierungs- und Berufspraktika, weil sich die Jugendlichen sofort ein konkretes Bild von der Arbeit machen können. Sofern sich die Praktikanten dann für eine Lehre entscheiden, profitieren sie vom dualen System. „Durch die enge Verknüpfung zwischen Ausbildung und Arbeitswelt steigen die Jugendlichen direkt in den Berufsalltag ein. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die Jungen begeistert von ihrer Arbeit sind, besonders wenn ihnen klar geworden ist, was sie daraus machen können. Dennoch müssen weitere Beschäftigungsinitiativen für Jugendliche geschaffen werden, vor allem aber auch weniger strikte Regeln und Hindernisse, die den Ausbildungswillen der Unternehmen hemmen. Die Ausbildungsbereitschaft der Handwerker ist höher als je zuvor“, so Haller. 
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Statistik

Südtirols Berufsschulen weiterhin beliebt Im Bildungsjahr 2013/14 haben laut einer aktuellen ASTAT-Erhebung 9.429 Schüler eine Südtiroler Berufsschule besucht. 6.272 davon waren in einen Vollzeitkurs und 3.157 in einen Lehrlingskurs eingeschrieben, wobei wie schon in den vergangenen Jahren ein Aufwärtstrend bei den Vollzeitkursen zu verzeichnen war (+17,5 % im Vergleich zum Schuljahr 2009/10). 84,1 Prozent besuchten eine Berufsschule mit deutscher bzw. ladinischer Unterrichtssprache, 15,9 Prozent mit italienischer. Die Schüler im Bereich Gastgewerbe wurden hierbei nicht berücksichtigt, da diese die Ausbildung mit einer Staatsprüfung abschließen können und somit bereits als Oberschüler erfasst wurden. Im Schuljahr 2013/14 handelte es sich dabei um 1.446 Schüler (462 Schüler der Landeshotelfachschule Kaiserhof Meran, 495 Schüler der Landesberufsschule Bruneck und 489 Schüler der „Scuola alberghiera Cesare Ritz“ in Meran). 764 ausländische Schüler waren in den Vollzeitkursen eingeschrieben, was einer Quote von 12,2 Prozent entspricht; fünf Jahre zuvor waren es noch 10,8 Prozent. Mehr als ein

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Drittel (36,6 %) der ausländischen Schüler in Vollzeitkursen stammt aus Pakistan, Albanien und Marokko.

den größten Schüleranteil (40,4 %), gefolgt von „Gastgewerbe und Nahrungsmittel“ (15,4 %), „Handel und Dienstleistungen“ (13,7 %),

54,5 Prozent der Schüler, die Vollzeitkurse besuchen, sind männlich. Über 80 Prozent der Schüler fallen in die Altersklasse der 14- bis 18-Jährigen. Auffallend viele Frauen über 30 Jahre besuchen Vollzeitkurse, vor allem im Bereich des Sozialwesens. Die Fachrichtung „Handwerk und Industrie“ verzeichnet insgesamt

„Sozial- und Gesundheitswesen“ (13,2 %) sowie „Landwirtschaft“ (10,8 %). Männliche Berufsschüler besuchen vor allem Kurse der Fachrichtung „Handwerk und Industrie“, davon mehr als der Hälfte als Vollzeitkurs; es folgen die Fachrichtungen „Landwirtschaft“ sowie „Gastgewerbe und Nahrungsmittel“. Die Mädchen wählen ebenso vorwie-

gend die Fachrichtung „Handwerk und Industrie“, die den höchsten Frauenanteil (24,2 %) verzeichnet, gefolgt von „Sozial- und Gesundheitswesen“ sowie „Gastgewerbe und Nahrungsmittel“. Bei den Lehrlingskursen ist die Schülerzahl in den letzten fünf Jahren um 11,6 Prozent gesunken; im Vergleich zum vergangenen Schuljahr ist die Zahl der eingeschriebenen Schüler nahezu unverändert geblieben. Im Schuljahr 2013/14 sind 191 ausländische Schüler in Lehrlingskursen eingeschrieben (6,1 %). Die wichtigsten Herkunftsländer der ausländischen Schüler sind Albanien und Kosovo. Die meisten Schüler besuchen die Fachrichtung „Handwerk und Industrie“ (59,3 %); es folgen die Fachrichtungen „Gastgewerbe und Nahrungsmittel“ (22,4 %) sowie „Handel und Dienstleistungen“ (14,4 %). Die männlichen Schüler wählen auch hier vor allem die Fachrichtung „Handwerk und Industrie“ (73,0 %), die Schülerinnen hingegen überwiegend die Fachrichtung „Handel und Dienstleistungen“ (37,6 %).

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Berufsleben nach der Lehre Die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt hat ermittelt, dass sechs Jahre nach Beginn der Lehre genau ein Drittel der ehemaligen Lehrlinge noch in demselben Beruf tätig ist, den sie erlernt haben, ungefähr drei Prozent in einem verwandten Beruf. 30

Prozent hingegen haben einen Beruf, der nichts mit der damaligen Ausbildung zu tun hat, und weitere drei Prozent sind in den Arbeitslosenlisten eingetragen. Die übrigen fast 30 Prozent sind entweder selbstständig oder vorübergehend nicht auf dem Arbeitsmarkt, da sie beispielsweise junge Mütter sind. Je nach Beruf gibt es Unterschiede: So sind

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Euregio Umweltpreis ausgeschrieben sechs Jahre nach Beginn der Lehre nur noch 25 Prozent der gelernten Bürofachkräfte in ihrem gelernten Beruf tätig, während es bei den Köchen noch 41 Prozent sind. Dabei zeigen sich insgesamt keine großen Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Bei beiden Geschlechtern liegt der Prozentsatz derer, die am Ende des untersuchten Zeitraums noch denselben Beruf ausüben, bei rund 32 Prozent. In Berufen mit überwiegend männlichen Lehrlingen lässt sich jedoch feststellen, dass die Frauen sechs Jahre später weniger oft als die Männer im erlernten Beruf tätig sind. Dasselbe gilt für die Männer in jenen Berufen, in denen sich mehr weibliche als männliche Lehrlinge finden. Nach Arbeitgebern aufgeschlüsselt sind 30 Prozent der ehemaligen Lehrlinge immer noch für denselben Arbeitgeber tätig, 70 Prozent arbeiten für einen anderen Arbeitgeber.

Zum sechsten Mal schreibt das Umweltressort den Euregio Umweltpreis für Südtirol, das Trentino und Tirol aus. Unternehmen und Privatpersonen aus der Euregio können bis 17. Oktober ihre Ideen und Projekte einreichen. Ziel des Euregio Umweltpreises ist es, Unternehmen und Privaten die Möglichkeit zu geben, ihre Umweltideen und -projekte der Öffentlichkeit vorzustellen. Der Umweltpreis wird in zwei Kategorien ausgeschrieben: für „Projekte und Ideen“ sowie für „Maßnahmen und Aktivitäten“. Es winken Preise im Gesamtwert von 7.000 Euro. Die Teilnahme am Umweltpreis steht Privaten ebenso offen wie juristischen Personen, also etwa Unternehmen, Vereinen, Gemeinden oder Schulen. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer ihren Wohn- oder Rechtssitz in Südtirol, im Bundesland Tirol oder im Trentino haben.

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3D-Druck: Renaissance des „Handgemachten“ Keine Montagenotwendigkeit, keine Lager- und Lieferzeiten und weniger Abfall – dafür mehr Individualität, mehr Komplexität und unendliche Gestaltungsfreiheit.

werden können“, erklärte Jan Borchers, Hauptreferent der Veranstaltung. Er zeigte verschiedene Beispiele von 3D-Druckobjekten und erläuterte die Auswirkungen auf

Referent Jan Borchers (l.) mit interessierten Handwerkern am 3D-Drucker

Dies verspricht die Zukunft der 3D-Drucktechnologie, die so genannte „dritte digitale Revolution“. Vor kurzem hat der LVH im Haus des Handwerks eine Tagung organisiert, bei der konkrete Anwendungsmöglichkeiten im Handwerk präsentiert wurden. Erstmals könnte die Entwicklung der Industrialisierung durch den 3D-Druck wieder in den Hintergrund geraten und eine Rückkehr zum „Handgemachten“ stattfinden. „Diese neue Technologie ermöglicht nämlich, dass verlustfrei, schnell und billig alle Vorteile der Computertechnologie genutzt

das Handwerk. „Bereits jetzt bin ich imstande, Produkte jeglicher Art, Form und Größe mit einem 3D-Drucker herzustellen. Zudem kann ich gleichzeitig verschiedene Materialien mixen, präzise physikalische Kopien anfertigen und damit höchste Individualität anbieten. Freie Software und Unterlagen gibt es bereits vielfach im Internet“, so Borchers. Derzeit bietet sich der 3D-Druck beispielsweise für die Produktion von Ersatzteilen (z. B. für Oldtimer) an, für Juweliere, die sehr viel günstiger und schneller ihren Schmuck produzieren wollen, und gene-

rell für Handwerker, die nur kleine Stückzahlen liefern. Wie durch den 3D-Druck in nur kurzer Zeit aus einem Abdruckmodell des menschlichen Gebisses eine „Zahnspange“ hergestellt wird, erläuterte Roland Rauch der Firma Partec, die verschiedene Zahntechniker Italiens bereits damit beliefert. Den konkreten Ankauf eines 3D-Drucker sah Egon Bernardi, Präsident der 3D Wood GmbH, eher skeptisch. „Durch die dermaßen rapide Weiterentwicklung der 3DDrucker rate ich den Handwerkern momentan von einer Anschaffung ab. Das eigentliche Ausdrucken ist im Grunde der letzte und einfachste Schritt, aufwendiger ist hingegen die Vorbereitung der Daten“, so Bernardi. Sinnvoll und hilfreich als Verkaufshilfen sind 3D-Drucke bereits jetzt für verschiedene Handwerkssparten wie etwa Schlosser und Tischler, damit ein Objekt anschaulicher dem Kunden präsentiert werden kann. In einem waren sich die Referenten einig: Die Entwicklung der 3D-Drucktechnologie schreitet sehr schnell voran und schon bald wird der 3D-Druck zum Alltag gehören.

Anlagenhefte für Heiz- und Kühlanlagen Die Verbraucherzentrale informiert, dass die Verlängerung der Einführungsfrist für die Pflicht zur Führung des neuen Anlagenheftes („libretto di impianto“) für Heiz- und Kühlanlagen kürzlich vom Ministerium genehmigt wurde. Somit sind die neuen Anlagenhefte nicht wie ursprünglich vorgesehen seit 1. Juni verpflichtend, sondern erst ab 15. Oktober. Die Fristverlängerung gilt nicht nur für das Anlagenheft, sondern für sämtliche Prüfprotokolle.

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Photovoltaik

Hohe Ertragsverluste durch verschmutzte Module PR

Neue Ideen, neue 3D-Planung, saubere und pünktliche Ausführung Photovoltaikanlagen bringen ihren höchsten Ertrag unter optimalen Bedingungen. Die Verbraucherzentrale informiert, dass durch die Verschmutzung der Photovoltaikmodule der Ertrag massiv verringert werden kann. Im Durchschnitt liegen die Verluste bei sechs bis acht Prozent, bei extremen Verschmutzungen können sie sogar über 30 Prozent erreichen. Eine Verschmutzung entsteht nicht nur durch Staub, liegengebliebene Blätter, Baumnadeln und Blütenpollen, sondern gerade im Winter kann sich auch der Ruß der Heizanlagen auf den Photovoltaikmodulen ablagern. Zudem kommt es in den Randbereichen der Module oft zu Moosbildungen. Vielfach reicht der Selbstreinigungsprozess der Module durch Regen oder Schnee nicht aus, um sämtliche Verschmutzungen zu entfernen. Gerade bei flachen Neigungswin-

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keln funktioniert dieser Effekt nicht optimal, so die Verbraucherschützer. Eine Reinigung der Solarmodule ist somit unumgänglich. Da die Photovoltaikgläser vorwiegend aus kratzempfindlichem Glas bestehen, sollte bei Bedarf nur auf weiche Bürsten oder spezielle Glasbürsten zurückgegriffen werden. Zudem sollte nur weiches, klares Wasser oder Regenwasser verwendet werden. Bei starker Verschmutzung kann auch etwas Spülmittel (mild, neutral) benutzt werden. Die Temperatur des Reinigungswassers sollte an die Oberflächentemperatur der PVModule angepasst werden. Um Schäden vorzubeugen, sollte man die Module nicht betreten. Neben stark befahrenen Straßen ist die Reinigung der Photovoltaikmodule einmal im Jahr notwendig. Ansonsten genügt eine Reinigung alle zwei Jahre.

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Vorschüsse auf „normale“ Sanierungen Seit 1. Juli fördert das Land die Sanierung von Erstwohnungen durch einen Vorschuss auf die dafür vom Staat vorgesehenen Steuergutschriften. 50 Prozent der Kosten von maximal 96.000 Euro können auf der Grundlage des entsprechenden Staatsgesetzes bei Sanierungen privater Wohnungen von der Steuerschuld abgezogen werden, und zwar berechnet auf zehn Jahre. Damit die WohnungsSanierer diese Summe aber nicht vorstrecken müssen, springt nun das Land mit einem Vorschuss auf die Steuergutschriften ein und gewährt ein zinsloses Darlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren in Höhe von 50 Prozent der angefallenen oder anfallenden Kosten für die Sanierung. Zugang zu diesem Darlehen verschafft zunächst eine Erklärung des Bauleiters über die 2014 und 2015 geplanten oder bereits seit Anfang des Jahres durchgeführten Arbeiten und die dafür anfallenden oder angefallenen Kosten. Sind die Arbeiten bereits abgeschlossen, legt der Wohnungseigentümer seine Steuererklärung vor, aus der die Höhe der Steuerabzüge ersichtlich wird. Daraufhin unterzeichnet er einen Vertrag über ein zinsloses, auf zehn Jahre angelegtes Darlehen, in dem auch die Höhe der zehn Rück-

zahlungsraten festgelegt wird. Die erste Rate wird im September des Folgejahres fällig. Sollten die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sein, kann auch ein Vorschuss auf das Darlehen ausgezahlt werden. In diesem Fall muss der Bauleiter erklären, dass bereits mehr als die Hälfte der Sanierungsarbeiten ausgeführt worden ist. Dazu bedarf es einer Bankbürgschaft über den vollen Betrag der Finanzierung. In diesem Fall kann das gesamte Darlehen bereits vorab ausbezahlt werden. Auch in diesem Fall muss nach Abschluss der Arbeiten die Steuererklärung vorgelegt werden. In diesem Moment wird auch die Bankgarantie rückerstattet. Zur Finanzierung der Vorschüsse hat das Land einen Rotationsfonds eingerichtet und diesen zunächst mit zwölf Millionen Euro dotiert. Für die Sanierungsvorschüsse gibt es allerdings zwei Einschränkungen: In deren Genuss kommt man nur für Sanierungen von Erstwoh-

nungen und sie gelten nur für „normale“ Sanierungsarbeiten, nicht aber für die energetische Sanierung.

Kunststoffe und Keramik lackieren Kunststoff-Fenster und Fliesen (Kacheln) können mit Lack bestrichen werden. Allerdings kommt es bei diesen glatten Materialien ganz besonders auf die Haftung an. Vor dem Anstrich sollten deshalb Schwamm und Haushaltsreiniger eingesetzt und die Flächen gründlich abgewaschen werden – jedoch nicht angeschliffen! Auf

Kunststoffen sorgen dann spezielle Grundierungen für ausreichenden Halt. Zur Beschichtung von Fliesen sollten nur dafür geeignete Sets mit Reiniger, Grundierung und Lack genutzt werden, da übliche Lacke nicht dauerhaft halten würden.
Alle nicht zu beschichtenden Teile (Glas, Armaturen) sollten zunächst exakt abgeklebt oder abgebaut werden, denn der Lack lässt sich nach der Aushärtung nur noch mechanisch entfernen. Abklebungen vor dem endgültigen Aushärten der letzten Lackschicht vorsichtig abziehen.

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Holztreppen voll im Trend

Neuer Stromtarif für Wärmepumpen Mit 1. Juli ist die Versuchsphase für den Stromtarif D1 gestartet: Dieser ist für jene Haushaltskunden gedacht, die eine elektrische Wärmepumpe als einziges Heizsystem der Wohnung verwenden. Der große Unterschied zu den „normalen“ Haushaltstarifen (also D2 und D3) liegt darin, dass bei diesen der Preis (d. h. die variable Komponente des Preises) mit zunehmendem Verbrauch steigt, während beim Tarif D1 der kWh-Preis immer gleich hoch ist, also unabhängig vom Energieverbrauch. Für wen zahlt sich dieser Tarif aus? Der Tarif D1 ist für jene interessant, die einen hohen Jahresverbrauch mit einer hohen Vertragsleistung (z. B. 4,5 kW) haben. Wer wenig verbraucht, könnte sogar mehr bezahlen, daher ist es hier angebracht, gut abzuwägen, ob man den Tarif aktiviert. Die Verbraucherzentrale hat nachgerechnet: Bei Verträgen mit einer Leistung von 4,5 kW und einem Verbrauch von 4.500 kWh ergibt sich im Vergleich zum Standardtarif eine Ersparnis von etwa 180 Euro im Jahr. Wer kann den Tarif aktivieren? Jeder, der eine elektrische Wärmepumpe hat, die nach dem 1. Jänner 2008 in

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Betrieb genommen wurde, kann den Tarif aktivieren. Die Anbieter am so genannten „geschützten Markt“ sind verpflichtet, den Tarif anzubieten, während man am „freien Markt“ nachfragen muss, ob das Angebot besteht. Auch muss kein eigener Zähler für die Wärmepumpe installiert werden. Vom Tarif ausgeschlossen sind jedoch Kondominien. Was kostet der Tarifwechsel? Wenn man im geschützten Markt nur den neuen Tarif wählt, so darf dies laut Verbraucherzentrale keine Kosten mit sich bringen, außer man sucht gleichzeitig auch um weitere Vertragsänderungen an, wie z. B. Erhöhung der Vertragsleistung. Auf jeden Fall muss der Stromverkäufer seine Kunden vor Vertragsabschluss genau über alle Kosten informieren. Kann man aus dem Tarif auch wieder aussteigen? Man kann jederzeit aus dem Tarif wieder aussteigen, sollte sich jedoch bewusst sein, dass man danach nicht mehr am Versuch teilnehmen kann. Weitere Informationen auf der Homepage der Aufsichtsbehörde für Strom und Gas unter www.autorita.energia.it.

Treppen sind praktisch in jedem Haus zu finden. Eine schöne Treppe kann ein Haus enorm aufwerten und auch als Gestaltungselement eine wichtige Rolle einnehmen. Mit einer in Form und Farbe passenden Treppe kann die Architektur eines Hauses unterstrichen und ein Wohnkonzept vervollständigt werden, so dass am Ende ein in sich geschlossener Eindruck entsteht, der vielleicht nicht auf den ersten Blick auffällt, sich aber nach einiger Zeit sehr positiv bemerkbar macht. Sehr bedeutend ist für die Optik einer Treppe das Material, wobei in modernen Häusern der Trend wieder klar zur Holztreppe geht. Massivholztreppen sind

nicht nur sehr langlebig, sondern zugleich auch strapazierfähig. Selbst wenn einmal ein Kratzer, der sich insbesondere in Haushalten mit Kindern oder Tieren nicht dauerhaft vermeiden lassen wird, in die Treppe kommt, kann dieser relativ problemlos wieder beseitigt werden.
Darüber hinaus strahlt Holz eine gewisse Wärme aus, die einem Haus anders als etwa Beton oder Fliesen ein deutlich wohnlicheres Ambiente verschafft. Zweifelsohne ist es auch so, dass Holztreppen in nahezu jede Wohnung und zu jeder Einrichtung passen, womit den Gestaltungsmöglichkeiten keinerlei Grenzen gesetzt sind. Holztreppen sind in verschiedenen Tönen von heller Buche über eine etwas dunklere Eiche bis hin zum immer beliebter werdenden Nussbaum erhältlich.

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Seniorengerechtes Wohnen

Wer so lange wie möglich im eigenen Zuhause leben möchte, sollte es seniorengerecht umbauen.

Im Alter fallen viele Dinge nicht mehr so leicht wie früher. Türschwellen werden zu Stolperfallen, nasse Böden zur Rutschbahn und Barrieren an der Duschwanne zu unüberwindbaren Hindernissen. Damit ein Leben im Eigenheim auch im Alter und bei eingeschränkter Beweglichkeit möglich ist, ist es ratsam, die Wohnung seniorengerecht umzurüsten.

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Planung und Beratung Wer erst im hohen Alter an Umbaumaßnahmen denkt, kann diese meist nicht mehr ohne Hilfe bewerkstelligen. Deshalb ist es sinnvoll, rechtzeitig für das Alter vorzusorgen. Wer sich also eine neue Immobilie anschafft, kann diese von Anfang an so gestalten, dass sie auch im Alter noch problemlos genutzt werden kann. Nicht nur die Wohnung, auch das Wohnumfeld sollte seniorengerecht ausfallen. Auch der Kostenfaktor, den so ein Umbau mit sich bringt, darf nicht unterschätzt werden. Es empfiehlt sich also, frühzeitig eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Ein unabhängiger Fachmann kann feststellen, welche Umbaumaßnahmen nötig sind, damit die Wohnung seniorengerecht wird. Wer dies noch vor dem 60. Lebensjahr tut, hat zudem bessere Chancen, einen Kredit für den Umbau zu bekommen, da diese bevorzugt an jüngere Menschen vergeben werden. Wer sich kostenlos beraten lassen möchte, kann dies etwa in karitativen Einrich-

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Stolperfallen erkennen und beseitigen Teppiche, lose Kabel und auch Gegenstände, wie Vasen oder Blumentöpfe auf dem Boden, sind echte Stolperfallen. Diese sollten beseitigt werden, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Treppen steigen meiden Wer in einem Einfamilienhaus wohnt, sollte das Schlafzimmer, die Küche, das Bad und das Wohnzimmer in das Erdgeschoss legen. So lässt sich das Treppensteigen auf ein Minimum reduzieren. Später kann, wenn nötig, ein Treppenlift Abhilfe schaffen. Ausmisten Alles, was nicht mehr gebraucht wird, wird aussortiert und entweder weggeworfen, verschenkt oder verkauft. Auf diese Weise wird neuer Stauraum geschaffen, nichts steht mehr im Weg herum und überflüssige Schränke und Kommoden können entsorgt werden. Dadurch entsteht mehr Platz in den

Es werde Licht Eine ausreichende Beleuchtung ist das A und O im Alter, schließlich lässt oft auch die Sehkraft nach. Wer die einzelnen Räume optimal ausleuchtet, findet sich besser zurecht und mindert so die Verletzungsgefahr. Rutschfeste Bodenbeläge Die Bodenbeläge in der Wohnung sollen rutschfest sein. Spezielle Fliesen oder auch Linoleum werden auch nass nicht zur Gefahrenquelle und sollten deshalb vor allem in Küche und Badezimmer zum Einsatz kommen. Für guten Halt sorgen Halte- und Stützgriffe sowie ein Handlauf in Treppenhaus und Flur

Ist mein Wohnumfeld seniorengerecht? • Sind die hauptsächlich genutzten Wege eben? • Sind Straßenbeläge rutschfest und gut zu begehen (möglichst keine Pflastersteine)? • Haben die Gehsteige eine ausreichende Breite (mindestens 150 cm), damit man sich auch mit Gehhilfen dort ungehindert bewegen kann? • Haben stark befahrene Straßen Schutzinseln, damit man diese sicher überqueren kann? • Haben die Ampelschaltungen an großen Straßen eine ausreichende Grünphase? • Ermöglichen die Straßenbeleuchtungen auch abends eine sichere Begehung? • Gibt es ausreichend Ruhebänke? • Gibt es öffentliche Toiletten? • Sind Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs fußläufig erreichbar? • Kann man die Haltestellen ohne Stufen und Schwellen begehen? • Sind Grünflächen fußläufig erreichbar und sicher begehbar? • Gibt es Begegnungsräume (Aufenthaltsräume, Cafés, Restaurants), die zu Fuß erreichbar sind? • Gibt es alternative Versorgungsmöglichkeiten, wie rollende Supermärkte, Essen auf Rädern oder sonstige Bringdienste? • Sind Lebensmittelläden, Post, Banken, Friseur und Arzt zu Fuß oder mit einem öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar? erker august 14

Küche gestalten Kühlschrank, Geschirrspüler und Backofen sowie die Elektrokleingeräte sollten gut erreichbar sein. Utensilien, die häufig gebraucht werden, sollten ebenfalls in adäquater Höhe aufbewahrt werden. Genügend Beinfreiheit Im Alter wird vermehrt im Sitzen gearbeitet. Dementsprechend sollten in allen Räumen Bereiche geschaffen werden, die rollstuhlgerecht und unterfahrbar sind, wie zum Beispiel eine entsprechende Arbeitsplatte in der Küche. Den Wohlfühlfaktor erhöhen Neben den ganzen Umbaumaßnahmen darf die Wohlfühlatmosphäre natürlich nicht auf der Strecke bleiben. Wer also viel in seinen vier Wänden verändert, kann zusätzlich mit einem neuen Anstrich auch farblich für frischen Wind sorgen. Aus gesundheitlichen Gründen sollten ausschließlich schadstoffarme Farben Verwendung finden. Umbau des Badezimmers Das Bad ist meist der Raum, der die meisten Umbaumaßnahmen nötig hat. Am wichtigsten beim Umbau des Badezimmers ist die Schaffung von Bewegungsfreiheit. Etwa eineinhalb Meter sollten vor dem Waschbecken, der Dusche, der Badewanne und dem WC frei gelassen werden, damit auch Rollstuhlfahrer das Bad problemlos nutzen können. Zudem empfiehlt es sich, die Türrahmen zu verbreitern. Ein barrierefreier Zugang zur Dusche ist ebenso wichtig wie eine ausklappbare Sitzhilfe in Badewanne und Dusche sowie Haltegriffe. Wie schon erwähnt, ist im Badezimmer ein rutschfester Bodenbelag essentiell. Die Waschbecken sollten möglichst unterfahrbar sein, damit sie auch im Sitzen genutzt werden können. Zudem ist es sinnvoll, eine Sitzerhöhung auf der Toilette zu installieren, damit Höhenunterschiede ausgeglichen werden können.

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Umbaumaßnahmen Nicht immer müssen gleich große Umbaumaßnahmen eingeleitet werden. Einige Handgriffe und eine gute Planung reichen oft schon aus, um die gröbsten Hindernisse aus dem Weg zu schaffen. Was können Bewohner in Hinblick auf das Alter selbst verändern?

sorgen für Sicherheit. Eine Rampe im Eingangsbereich hilft, Stufen mit dem Rollator oder dem Rollstuhl zu überwinden.

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Impulse für die Wirtschaft Um den (Wieder-)Aufschwung der Wirtschaft zu unterstützen, hat die Landesregierung vor kurzem ein ganzes Paket an Maßnahmen auf den Weg gebracht: Steuererleichterungen für Bürger und Unternehmen, umfassende Investitionen in die Infrastruktur des Landes und Vorschüsse der Absetzbeiträge für Sanierungen privater Wohnbauten – auf diese drei Achsen stützt sich das Maßnahmenprogramm der Landesregierung zur Wirtschaftsförderung. IRAP-Senkung In Sachen Steuererleichterungen wurde ein wichtiger Schritt getan, indem im Entwurf des Omnibusgesetzes ein Passus verankert worden ist, mit dem die IRAP erneut gesenkt wird. „Die IRAP ist nichts anderes als eine Besteuerung der Arbeit“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Wenn wir diese also senken, entlasten wir den Faktor Arbeit und unterstützen Unternehmen, die Arbeitsplätze halten oder neue schaffen.“ Schon im Finanzgesetz war eine IRAP-Senkung vorgesehen worden, im nächsten Omnibusgesetz soll nun also eine weitere Senkung von 2,88 auf 2,78 Prozent folgen. „Zudem haben wir in diesem Passus festgeschrieben, dass der or-

AUTG O

dentliche IRAP-Satz ab 2015 sogar rung jüngst neue Förderregeln beauf 2,68 Prozent verringert wird“, schlossen und zudem entschieden, so Kompatscher. Innerhalb nur we- den bisher geltenden Förderstopp niger Monate habe die Landesre- zu beenden. Wichtigste Neuerung gierung den IRAP-Satz damit um dabei: „Finanzierungen werden nur 0,3 Prozentpunkte, also um über zehn Prozent gesenkt. Dies, obwohl Südtirol schon heute und trotz der IRAPSenkungen durch den Staat staatsweit den mit Abstand niedrigsten IRAP-Satz aufweist. Einen weiteren Impuls für die Wirtschaft – vor allem für das Baugewerbe – erhofft sich die Landesregierung aus den VorFür Gewerbegebiete gibt es künftig neue Förderkriterien. schüssen, die das Land auf die staatlichen Steuervergütungen bei der für Erschließungsarbeiten im enSanierung von Privatwohnungen geren Sinne gewährt, also etwa für Straßen, Anschlüsse oder Kanalisiezahlt. rungen“, so der Landeshauptmann. Im Gegenzug werde die „BaureifGewerbegebiete Um Unternehmen Ansiedlung und machung“ der Baulose nicht mehr Wachstum zu erleichtern, wird gefördert; Aushübe, Auffüllungen die Landesregierung künftig wie- oder Stützmauern würden also der die Erschließung von Gewer- nicht mehr unterstützt. „Damit bebegebieten fördern – trotz gerin- wegen wir auch die Gemeinden gerer Ressourcen. Um dies zu er- dazu, wirklich geeignete Flächen möglichen, hat die Landesregie- für Gewerbegebiete zu suchen“, so

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ze gewährt, wenn Gewerbegebiete übergemeindlich ausgewiesen und verwaltet werden. Damit werde knappes Bauland effizienter genutzt, dem Grundsatz des „Braun vor Grün“ also Rechnung getragen. Auf höhere Fördersätze kann zudem für besonders innovative Gewerbegebiete zurückgegriffen werden, etwa für Gewerbegebiete, die auf der Basis eines Ideenwettbewerbs geplant werden, die

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Kompatscher. Höhere Beiträge sehen die neuen Förderkriterien für besondere Gewerbegebiete vor. So werden etwa dann höhere Fördersät-

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Investition in Infrastruktur Wohnbau, Straßen, öffentliche Bauten: Das Land investiert wieder verstärkt in die Infrastruktur, schafft damit Lebensqualität und Wettbewerbsvorteile sowie Impulse für die Wirtschaft im Allgemeinen und das Baugewerbe im Besonderen. Wurden 2012 noch 249, 2013 gar nur 203 Millionen Euro in Wohn- und öffentliche Bauten investiert, werden es im laufenden Jahr 342 Millionen Euro sein. 51,88 Millionen Euro dieser Gesamtsumme werden in den Bereich Hochbau fließen, für den die Landesregierung kürzlich das von Bautenlandesrat Christian Tommasini vorgelegte Jahresprogramm gutgeheißen hat. Gestellt wurden auch bereits die finanziellen Weichen in Sachen Hochbau für die Jahre bis 2018, indem das Investitionsniveau stabil bei 51,88 Millionen Euro gehalten wird. Von diesen fast 52 Millionen Euro werden allerdings jeweils nur 80 Prozent verplant, die restlichen 20 Prozent bieten Spielraum für besondere Notwendigkeiten oder Unvorhergesehenes. Diese Strategie gebe die Sicherheit, dass das vorgenommene Programm auch tatsächlich verwirklicht werden könne, und biete trotzdem eine Sicherheitsmarge. Genehmigt hat die Landesregierung darüber hinaus auch die Prioritätenliste für den Steinschlagschutz von Südtirols Straßen. „Diese Liste ist nach einem innovativen, in der Schweiz entwickelten und dort bewährten System erarbeitet worden“, so Kompatscher.

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Gleichstellung der Meisterbriefe Bildungslandesrat Philipp Achammer ist vor kurzem in Wien mit Österreichs Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek zusammengetroffen. In Abstimmung mit dem Wirtschaftsministerium wurde vereinbart, dass ein Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung der Meisterausbildung zwischen Südtirol und Österreich abgeschlossen werden soll. Das Abkommen wird nun auf technischer Ebene vorbereitet und soll 2015 unterzeichnet werden. Im Zuge dieser Vereinbarung soll gleichzeitig auch das Abkommen von 1999 zur gegenseitigen Anerkennung der Lehrabschlüsse aktualisiert werden. „Das ist eine wichtige Maßnahme zur Aufwertung der Berufsbildung und insbesondere der Meisterausbildung. Das eröffnet den Meistern verschiedene neue Möglichkeiten und Chancen in der Ausbildung und auf dem Arbeitsmarkt“, so Landesrat Achammer.

Foto © LPA

Grünflächen vorsehen oder besondere Ansätze in Sachen Energieeffizienz verfolgen. Besonders gefördert werden zudem Gewerbegebiete in ländlichen oder strukturschwachen Gebieten. Neu ist auch, dass das Land die Erschließung nicht nur mit Straßen und Kanälen finanziert, sondern auch die digitale. Die für eine Breitbandanbindung des Gewerbegebiets notwendige Infrastruktur wird im Zuge eines Erschließungs- oder Sanierungsprojekts mit demselben Satz gefördert wie die restliche Erschließung.

LR Philipp Achammer mit der österreichischen Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek

Neue Kfz-Telematiksysteme Fortlaufend werden neue elektronische Sicherheitssysteme für Fahrzeuge entwickelt, die von Kollisionsvermeidungs- und Bremsassistenzsystemen bis hin zu Spurhalteassistenzsystemen gehen. Diese Vorrichtungen greifen aktiv in das Fahrgeschehen ein, indem etwa die Bremse betätigt wird, wenn das Fahrzeug zu dicht auf ein langsamer fahrendes Auto auffährt, oder indem Warnsignale gegeben werden, wenn das Fahrzeug die Spur verlässt. Ab Oktober 2015 ist in Europa das Telematiksystem e-Call Pflicht, das im Falle eines Unfalls eigenständig einen Anruf an die Notfallzentrale auslöst. Ziel dieser Syste-

me ist es, sofortige Hilfe bei Verkehrsunfällen herbeizuholen, die Anzahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Diese Meldungen gehen über die Telematik direkt zum Fahrzeughersteller. Kfz-Techniker bzw. Karosseriebauer sind nicht direkt involviert. Die Kfz-Techniker und Karosseriebauer im LVH haben bei der diesjährigen Jahresversammlung die Entwicklung eines Konzepts angekündigt, damit sich Fahrzeuginhaber auch in Zukunft an den Kfz-Techniker und Karosseriebauer ihres Vertrauens wenden können.

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Besser Hören. Besser Leben.

Panikattacken sind plötzlich auftretende Angstanfälle, die mit starken körperlichen und psychischen Symptomen einhergehen. Viele Menschen berichten von Herzrasen, Zittern, Atemnot, weichen Knien, Kribbeln, Taubheit, Ziehen oder Enge in der Brust, Hitzewallungen oder Kälteschauer und Bauchschmerzen. Gefühlsmäßig sind Menschen stark von Angst dominiert: Angst vor Kontrollverlust, vor dem Verrückt-Werden bis zur Todesangst, wobei sie sich hilflos und ohnmächtig fühlen. Die Gedanken drehen sich unkontrollierbar um Sorgen und Befürchtungen. Panikattacken können überall auftreten, bevorzugt aber in Situationen, die nicht kontrolliert werden können: auf der Autobahn, im Tunnel, in der Warteschlange, beim Zahnarzt. Sie dauern in der Regel von wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde an. Die Angst vor der Angst Nach solchen Angstanfällen sind Betroffene von ihren körperlichen Reaktionen so tief verunsichert, dass sie von nun an alles vermeiden, was mit der Panik in Zusammenhang steht. Ängstliche Menschen stellen sich immer wieder diesen ersten Anfall vor und erzeugen allein mit ihrer Vorstellung wieder eine ähnliche Reaktion im Körper. So entsteht ein Teufelskreis: Die Angst vor der Angst. Die Vermeidung kann sich auch auf andere Lebensbereiche ausweiten. Menschen bleiben nicht mehr allein zu Hause, trinken sich Mut an, lenken sich zwanghaft mit Arbeit, Sport oder Ähnlichem ab. Oft wird die Panikattacke nicht als solche erkannt; Betroffene glauben mehr und mehr, dass sie an einer schweren Krankheit, einer psychischen Störung oder einem Tumor leiden.

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Selbsthilfe und Behandlung Sobald die Betroffenen erfahren, dass es sich bei ihrem Leiden um Panikattacken handelt, fühlen sie sich meist erleichtert. Informationen finden Sie bei Ärzten, in Büchern, im Internet. Auch in der Psychotherapie wird schon zu Beginn spezifisches Wissen zu Angst und Panikstörungen vermittelt. Dabei wird klar gemacht, dass Angst eine sehr nützliche Emotion ist, die uns normalerweise schützt und vor Gefahren warnt, sich jedoch auch hochschaukeln kann. Betroffene lernen so, dass ihre körperlichen Reaktionen und ihre Angst von ihnen selbst durch ihre angstauslösenden Gedanken und Fantasien erzeugt werden. Ihnen wird klar, dass die Angst durch Vermeidung und Flucht verstärkt wird und sich abschwächt, wenn man sich ihr bewusst aussetzt. Ursachenforschung Oft möchten Menschen wissen, warum sie Panikattacken erleben. Hier hilft eine genaue Analyse der individuellen Faktoren (Gefühle, Körper, Gedanken) und der systemischen Faktoren (Partner, Familie, Beruf ). Oft zeigt sich, dass mehrere Faktoren gemeinsam als Auslöser der Angst erkannt werden oder dass traumatische Erlebnisse zu den Ängsten führen. Das kann entlasten, weil klar wird, dass es gute Gründe für die Entwicklung der Angststörung gibt. So sieht man sich selbst in einem besseren Licht. Selbstberuhigung Durch Selbstbeobachtung merken die Betroffenen immer früher, wann die Angst kommt, und können selbstberuhigend eingreifen. Hier haben sich Atemübungen, Entspannungstechniken und das präzise Abrufen von sicherheitsspenerker august 14


denden Fantasien bewährt, etwa doppelt so lange ausatmen wie einatmen. Dabei kann man auch zählen: 1-2-3-4 während des Einatmens, 1-2-3-4-5-6-7-8 während des Ausatmens. Es wird empfohlen, das täglich zweimal zehn Minuten zu üben, während man bequem sitzt, den Körper auf dem Sessel und die Beine am Boden spürt. Eine weitere Technik ist auch, sich vorzustellen, durch ein Röhrchen einen Papiersack aufzublasen. So lernt man, wieder Vertrauen in den eigenen Körper zu gewinnen. Konfrontation mit der Angst In der Psychotherapie wird versucht, zuerst viel für das Sicherheitsgefühl und die Orientierung zu tun. Dann kann die Angstsituation in der Fantasie vorweg genommen werden, indem die Angst erlebt und ausgehalten wird. Ziel

dabei ist, der Angst ins Gesicht zu schauen, ruhig weiterzuatmen und im Hier und Jetzt zu bleiben. Der Psychotherapeut unterstützt die Betroffenen dabei und hilft immer wieder, mit auftretenden Gefühlen umzugehen. Daneben kann alles unterstützen, was Betroffenen hilft, sich wieder sicherer zu fühlen. Das können Erfolgserlebnisse sein, stärkende Gespräche, Sport oder einmal etwas ganz anderes tun. Das Umfeld sollte Menschen mit Ängsten nicht alles abnehmen, sondern helfen, in kleinen Schritten wieder zu Selbstsicherheit, Mut, Leichtigkeit und Gelassenheit zu finden.

Doris Psenner, Psychotherapeutin in Innsbruck

Schlaganfall Ein Schlaganfall entsteht entweder durch eine mangelnde Durchblutung des Gehirns (Gefäßverschluss) oder durch eine Hirnblutung (geplatztes Gefäß). Die Folge ist eine Störung der Sauerstoffzufuhr im Gehirn. Die Minderversorgung des Gehirns führt zu folgenden Symptomen: • Lähmung einer Körperhälfte; • plötzliches Hinfallen, Kraft im Bein lässt nach; • keine Kraft mehr in den Händen (Beispiel: Fallenlassen der Kaffeetasse); • herabhängender Mundwinkel; • Sprach-, Hör- und Sehstörungen; • verwaschene Sprache (Person kann Sätze nicht mehr richtig sprechen); • Übelkeit und Erbrechen; • Schwindelgefühle. Maßnahmen: • schon bei Verdacht: Notruf! • ansprechbare Person mit erhöhtem Oberkörper lagern; • gelähmte Körperhälfte abpolstern; • bei Bewusstlosigkeit und normaler Atmung in die stabile Seitenlage bringen. Betroffene, die innerhalb von vier Stunden nach Beginn der Anzeichen in speziellen Schlaganfall-Einrichtungen („Stroke-Units“) im Krankenhaus behandelt werden, haben erheblich bessere Überlebens- und Rehabilitationschancen. Wichtig ist auch, dass sich der Ersthelfer den Zeitpunkt des Ereignisses merkt. Wenn möglich sollte ein Angehöriger ins Krankenhaus mitfahren, um wichtige Informationen geben zu können. Weißes Kreuz Sterzing Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Wundversorgung (Druckverband)

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sonn- & feiertagsdienste Apotheken 02.08. – 08.08.: Apotheke Paracelsus, Tel. 764940 09.08. – 15.08.: Stadtapotheke Tel. 765397 16.08. – 22.08.: Apotheke Wiesen, Tel. 760353 17.08.: Hilfsdienst Stadtapotheke 23.08. – 29.08.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 24.08.: Hilfsdienst Apotheke Gilfenklamm 30.08. – 05.09.: Apotheke Paracelsus Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. Praktische Ärzte 02.08.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 03.08.: Dr. Markus Mair Tel. 632085, 329 2395205 09.08.: Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 10.08.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 14.08.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 15.08.: Dr. Wilhelm Seppi 16.08.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 17.08.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 23.08.: Dr. Alberto Bandierini 24.08.: Dr. Wilhelm Seppi 30.08.: Dr. Markus Mair 31.08.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 Der jeweils diensttuende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, bleibt für die Sommermonate (August, September) geschlossen. Tierärzte 02./03.08.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 09./10.08.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Stefan Niederfriniger) 15.08.: Dr. Bruno Prota 16./17.08.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 23./24.08.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 30./31.08.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Stefan Niederfriniger) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg: Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13: Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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wer, wo, was, wann ...

Konzerte 5. August: Konzert der Musikkapelle Wiesen, Pfitsch, Musikpavillon, 20.30 Uhr. 5. August: Konzert der Musikkapelle Innerpfitsch, St. Jakob, Festplatz, 20.30 Uhr. 7. August: Konzert der Streicherakademie Bozen, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. 7. August: Schlosskonzert mit der Musikkapelle Mareit, Mareit, Schloss Wolfsthurn, 21.00 Uhr. 7. August: Konzert der Musikkapelle Innerpfitsch, Kematen, Schulhaus, 20.30 Uhr. 8. – 10. August: „Die drei Kreuze“, Rockoper von Tellura X, Brixen, Forum, 21.00 Uhr. 9. und 10. August: Sommerfest des MGV Sterzing, Sterzing, Stadtplatz. 14. August: Schlosskonzert mit der Gruppe Argentrio, Mareit, Schloss Wolfsthurn, 21.00 Uhr. 14. August: Konzert der Musikkapelle Innerpfitsch, Wiesen, Gemeindepark, 20.30 Uhr. 15. August: Konzert der Jugendkapelle Mareit, Sterzing, Stadtplatz, 17.00 Uhr. 17. August: Konzert der Bozen Brass Band, Hühnerspielhütte. 21. August: Schlosskonzert mit der Musikkapelle Jaufental, Mareit, Schloss Wolfsthurn, 21.00 Uhr. 24. August: „Musik liegt in der Luft“, Konzerte verschiedener Musikkapellen, Sterzing, ab 10.00 Uhr. 24. August: Flötenkonzert mit Reza Najfar, Sterzing, Musikschule, 20.30 Uhr. 27. August: Konzert der Musikkapelle Jaufental, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr. 29. August: Abschlusskonzert des Internationalen Flötenkurses, Sterzing, Musikschule, 11.00 Uhr. 30. August: „Kaleidoskop Show“, orientalische Klänge und Tänze, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. 30. August: Musik im Stollen: „Auf den Flügeln des Gesangs“, Ridnaun, BergbauWelt RidnaunSchneeberg, 20.00 Uhr. 30. August: Konzert der Mu-

sikkapelle Ratschings, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr. 31. August: Konzert der Musikkapelle Gosssensaß, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr. 6. September: Musik im Stollen: „Pflerer Gitschn“, Ridnaun, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, 20.00 Uhr. Vorträge 8., 15. und 22. August: „Alto Adige – Südtirol. Due nomi, una realtà, Vortrag in italienischer Sprache, Sterzing, Rathaussaal, 18.00 Uhr. Ausstellungen Bis 20. September: Kunstrundwanderung Ridnauntal. Bis 30. September: „Arche. Eine Festung für Tiere“, Franzensfeste, Festung. Bis 31. Oktober: „100% TobeUs“, Franzensfeste, Festung. Bis 15. Mai 2015: „Die Brennerautobahn, Traumstraße der Alpen – Ein Jahrhundertbauwerk wird 50“, Franzensfeste, Festung. Sport 3. August: Berglauf und -wanderung um die Joghurttrophäe, Roßkopf, 8.30 Uhr. 6. August: Wanderung Zanseralm - Gampenalm - Adolf-Munkelweg, AVS Freienfeld. 14. August: Seniorenwanderung im Pitztal (A), AVS Sterzing. 31. August: Wipptalwanderung, AVS Sterzing.

Unterhaltung 6. und 20. August: Laternenparty, Sterzing, Innenstadt. 9. August: Thuiner Fronleichnam, Sommerfest mit Prozession, Thuins. 9. und 10. August: Summer and fire, Fest der FF Ratschings Zug Mareit, Mareit. 13. und 22. August: Aufführung der Schuachplattlergruppe Stilfes/Trens, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr. 15. August: Fest der Musikkapelle Telfes, Telfes. 15. – 17. August: Sommerfest der Bürgerkapelle Sterzing, Sterzing, Stadtplatz. 16. August: Wiesner Dorffest, Wiesen, Gemeindepark. 16. und 17. August: KirchtagsOpen-Air der Musikkapelle Mareit, Mareit. 17. August: Goaßlschnöllertreffen, Ladurns, Edelweißhütte. 17. August: Kirchtagsfest der FF Elzenbaum mit Messe auf St. Zeno um 11.00 Uhr, Elzenbaum. 23. August: Dämmerschoppen der Schützenkompanie Pflersch, Pflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 23. und 24. August: Flugfest der Ridnauner Jochroppn, Ridnaun. 31. August: Gipfelmesse auf dem Höllenkragen mit anschließendem Almfest auf der Hofer Alm, 11.30 Uhr. Verschiedenes 16. und 17. August: Internationales Modellflugtreffen, Sterzing,

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Flugplatz, ab 10.00 Uhr. 23. August: Messe auf der Europahütte, Pfitsch, 11.00 Uhr. 24. August: 2. Heimatfernentreffen, Mauls. Kurse 27. und 28. September: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme, Sanitätsassistentin und Kinderarzt, 9.00 – 18.00 Uhr (Sa) und 9.00 – 17.00 Uhr (So). Sterzing, Krankenhaus. Anmeldung: Vorsorgedienst Brixen, Tel. 0472 812780.

Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: SMS an 333 1516036 (Sabine).

Sprechstunden Arbeitsvermittlungszentrum Sterzing: vom 1. Juli bis zum 31. August geschlossen. Bitte wenden Sie sich an das Arbeitsvermittlungszentrum Brixen, Regensburgerallee 18, Tel. 0472 821260. Außenstelle des Amtes für Ausbildungs- und Berufsberatung Sterzing: vom 14. Juli bis zum 15. August geschlossen. Bitte wenden Sie sich an den Sitz in Brixen. Öffnungszeiten: mittwochs 9.00 – 12.00 Uhr, 14.30 – 16.30 Uhr, Tel. 0472 821281. Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005.

Vereine und Verbände Jugenddienst/ Jugendtreff 8. August: Akustik Open Air IM PARK, Sterzing, Deutschhauspark, 18.00 – 23.00 Uhr. Infos: Jugenddienst Wipptal, Tel. 767890. ElKi 4. August: Zu wenig, zu viel Muttermilch, was tun? Stillgruppe, 9.30 Uhr. 1. September: Stillen und Beruf, Stillgruppe, 9.30 Uhr. Tauschmarkt: Tel. 333 7866337; Di, 9.00 – 11.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr; Mi, 9.00 – 11.00 Uhr; Fr, 15.00 – 17.00 Uhr. Infos: Tel. 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it, www.elki.bz.it Kolpingfamilie Jeden Mittwoch Seniorentreff in der Kolpingstube, 14.30 Uhr.

Märkte 5., 12., 19. und 26. August: Sterzlmarkt, Sterzing, Stadtplatz, ab 8.00 Uhr. 5. und 20. August: Krämermarkt, Brenner, Marktplatz, ab 8.00 Uhr. 8., 15., 22. und 29. August: Bauernmarkt, Sterzing, Stadtplatz, ab 9.00 Uhr. 24. August: Flohmarkt, Sterzing, ab 8.00 Uhr. erker august 14

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erkoku

Sudokus kennen alle! Aber kennen Sie auch ERKOKU?

leute Auflösung vom Juli:

Gästeehrung

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= voraussichtliche Sieger, Mz.).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

A E F I N O R T V

Nach dem gemeinsamen Hochfrequenztechnik-Studium an der TU München haben vier Kommilitonen völlig unterschiedliche Wege eingeschlagen.
Lothar Ditz ging zur Deutschen Flugsicherung und wohnt in Gernsheim bei Frankfurt.
Jörg Suckau wanderte nach Australien aus, forschte mehrere Jahre in der Antarktis und arbeitete für die Universität Sydney, wo er derzeit wohnt. Fritz Habel ging über mehrere Stationen nach Berlin und wurde dort Uni-Professor für Elektronik.
 Wolfgang Klenner ging zu Siemens in die Entwicklung von Verteidigungselektronik, arbeitete in seinen letzten Berufsjahren für die weltweit tätige EADS (heute Airbus Group) und wohnt jetzt in München. Zur Feier ihres Studienabschlusses im Jahr 1964 reisten sie auf Vorschlag von Lothar und Jörg nach Wiesen. Die Reise sollte nicht die letzte sein. Da sie von Anneliese und Waltraud Rainer stets freundlich aufgenommen und umsorgt wurden, entwickelte sich eine Freundschaft, die bis heute hält. Deshalb war es für die vier selbstverständlich, ihr 50-jähriges Abschlussjubiläum in der Traube von Wiesen zu feiern. Im Beisein von Bürgermeister Johann Frei und TV-Direktor Josef Turin haben Anneliese und Waltraud diese Feier zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Zum Dank wurden sie für die langjährige Freundschaft geehrt.

Lieber Manuel, herzlichen Glückwunsch zur Erlangung des Doktortitels der

Rechtswissenschaften

in Mindestzeit an den Universitäten Innsbruck und Padua. Viel Glück für Deinen neuen Beruf und für Dein weiteres Studium viel Erfolg wünschen Dir von ganzem Herzen Deine Eltern und Großeltern.

Liebe Miriam,

Der 85. Geburtstag von Annemidl Graus, Fahrzeugpatin der FF Wiesen, war der Anlass zu einem Besuch einer Abordnung der Wehr, um ihr einen Blumengruß zu überbringen, verbunden mit den besten Wünschen für weitere frohe und gesunde Jahre. 78

Herzlichen Glückwunsch zum 89. Geburtstag, den Du am 15. August feierst. Weiterhin viel Gesundheit und Gottes Segen, das wünschen Dir von Herzen

wir gratulieren Dir recht herzlich zum ausgezeichneten Abschluss der Lehre zur Verkäuferin mit 95 von 100 Punkten und wünschen Dir weiterhin viel Freude an Deinem Beruf. Familie Frick und Mitarbeiter

Dein Sohn Karl und Annelies.

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Auflösung in der nächsten Nummer

rätsel

Lösungswort

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Seit kluan au tuat sie schun für ondere dichten über Anekdoten, Kurioses und hetzige Gschichten. Deswegen weart’s iatz schian longsum Zeit, Dass jemand für SIE a poor Versler schreibt Wia sie‘s bei ondere – tua i’s iatz a wogen, an Bledsinn zu mochen und lautstork zu sogen: „Kaum zu glauben, ober es isch wor: Die Poscht Helene weart iatz 60 Johr!“ Sie isch die beschtigschte Mami, wos es überhaup gib. Miar sogen danke für olls – hobm Di gonz fescht lieb! Deine Family erker august 14

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jahrestage Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

3. Jahrestag Franz Brunner

6. Jahrestag 6° anniversario

(Dietrich Bonhoeffer)

Ricordati sempre, io ci sarò. Ci sarò nell’aria. Allora ogni tanto, se mi vuoi parlare, mettiti da una parte, chiudi gli occhi e cercami. Ci si parla. Ma non nel linguaggio delle parole. Nel silenzio.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich, lieber Tate, ganz besonders am Sonntag, den 10. August um 8.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Monika Fontana

Danksagung

* 20.10.1954 † 05.08.2008

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich beim Gottesdienst am Samstag, den 9. August um 18.00 Uhr in der Kapelle von Oberau.

Franz Wurzer

Wir danken allen, mit denen wir unsere Trauer und unsere Erinnerungen teilen konnten, für die tröstenden Worte, die Umarmungen, den mitfühlenden Händedruck, die Blumen und Spenden, das Gebet und das ehrende letzte Geleit.

* 01.09.1938 † 02.07.2014

Die Trauerfamilie

Ti ricordiamo in particolar modo sabato, 9 agosto alle ore 18.00 alla S. Messa nella cappella di Oberau a Fortezza. In Liebe – con tutto il nostro amore Giorgio Barbara, Stefan, Christian

(Tiziano Terzani)

Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.

Und überall sind Spuren Deines Lebens und Deiner Liebe ...

5. Jahrestag Anton Oberprantacher

3. Jahrestag Vinzenz Ninz

† 05.09.2009

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. August um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Trens.

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen.

Deine Familie

Deine Lieben

1. Jahrestag Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus. (Joseph (Joseph von von Eichendorff) Eichendorff)

Manuel Mair * 09.01.1987 † 26.08.2013

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In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Manuel, Deine Lieben wir vermissen Dich! erker august 14


jahrestage

2. Jahrestag

Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unserem Herzen.

Ohne Dich, zwei Worte, so leicht zu sagen und doch so endlos schwer zu ertragen.

Irma Graus geb. Hofer

4. Jahrestag Max Überegger

* 27.09.1928 † 04.08.2012

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 10. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Allen, die daran teilnehmen und ihr Grab besuchen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie

Streal Max Zwei Jahre sind vergangen, zwei Jahre, die anders waren als alle anderen. Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist, der neben einem fehlt.

Verbunden in ewiger Erinnerung und Liebe feiern wir am Sonntag, den 24. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing den Gedächtnisgottesdienst. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Lieben

Augenblicke und Gedanken, sie werden uns immer an Dich erinnern – und uns glücklich und traurig machen und Dich nie vergessen lassen.

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner ganz besonders am Sonntag, den 24. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

1. Jahrestag Sigfrid Gasser † 09.08.2013

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. August um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Gedanken –

Augenblicke. Sie werden uns immer an Dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und Dich nie vergessen lassen.

In Liebe Deine Familie

14. Jahrestag

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Die Liebe ist ein nie verlöschendes Feuer.

In Liebe Paolo, Patrizia, Alexandra, Elisa und alle Verwandten

Maria Martin geb. Obex

6. Jahrestag Raimund Aukenthaler Holzhändler * 2. August 1925 † 19. August 2008 In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich ganz besonders beim Gottesdienst am Dienstag, den 19. August um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die sich im Gebet an Dich erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie

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jahrestage

Gespräche, Gedanken, Augenblicke, sie werden uns stets an Dich erinnern. Sie werden uns glücklich und traurig machen und Dich immer in unseren Herzen sein lassen.

Gottfried Prantner Friedele * 02.08.1934 † 04.06.2014

Gasteigerhof-Wirt

Danksagung

† 09.08.2013

Herzlichen Dank allen, die dem Friedele im Leben Zuneigung und Freundschaft geschenkt und ihm im Tode auf vielfältige Weise die Ehre erwiesen haben. Ein herzliches Vergelt’s Gott auch an alle, die beim Begräbnis einen Dienst übernommen haben. Danke für die herzliche Anteilnahme in Wort und Schrift, für die Gebete, Kerzen, Blumen, Messen und Spenden. Die Angehörigen

Du bist gegangen, doch nicht vergessen, lebst nun in lichten Welten.

1. Jahrestag Johann Fassnauer Den Gedächtnisgottesdienst feiern wir am Samstag, den 9. August um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Die Trauerfamilie

Das Schicksal ließ ihm keine Wahl. Sein Lächeln aber wird uns bleiben; in unseren Herzen als Sonnenstrahl kann selbst der Tod es nicht vertreiben.

3. Jahrestag Kurt Obex Obwohl wir Dich sehr vermissen, haben wir immer das Gefühl, dass Du uns schützend zur Seite stehst. In inniger Liebe denken wir an Dich, lieber Tati, bei der hl. Messe am Dienstag, den 26. August um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Lieben 82

1. Jahrestag Josef Vorhauser Ganz besonders denken wir an Dich bei den Gottesdiensten am Samstag, den 9. August um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Villanders und um 18.30 Uhr in der Josefskapelle von Gasteig. Allen, die daran teilnehmen und ihn in guter Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Frau Traudl, Deine Kinder mit Familien und Deine Geschwister Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

10. Jahrestag Karl Tötsch † 31.07.2004 In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am 2. August um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch. Allen, die daran teilnehmen, sei gedankt. Deine Töchter mit Familien Menschen, die wir lieben, sterben nie. Sie leben weiter in unseren Herzen.

20. Jahrestag Carmen Aster * 08.10.1955 † 20.08.1994

In liebevoller Erinnerung gedenken wir Deiner am Mittwoch, den 20. August um 19.30 Uhr bei der hl. Messe in der Pfarrkirche von Sterzing. Deine Familie erker august 14


jahrestage

Wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung.

Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache…. und du wirst manchmal dein Fenster öffnen, gerade so, zum Vergnügen…. und deine Freunde werden sehr erstaunt sein, wenn sie sehen , dass du den Himmel anblickst und lachst. (Antoine de Saint-Exupèry)

Danksagung

Albert Saxl * 11.12.1952 † 25.06.2014

Unmöglich jedem persönlich zu danken, möchten wir uns auf diesem Weg bei allen für die tröstenden Worte, das viele Gebet, für Blumen, Kerzen, Messen und Spenden bedanken. Besonders bedanken möchten wir uns bei unseren Nachbarn und Freunden, die uns auf so vielfältige Weise gezeigt haben, was Freundschaft und Zusammenhalt bedeutet. Ein herzliches Vergelt’s Gott gilt allen, die unseren lieben Albert auf seinem letzten Weg begleitet haben. DANKE! Die Angehörigen

1.Jahrestag Mario Kasslatter

2° anniversario della scomparsa

Daniela Ghirardini Galera * 11.01.1951 † 24.08.2012 Verrà ricordata da chi le ha voluto bene domenica 24 agosto alle ore 10.00 nella chiesa di Santa Margherita a Vipiteno.

In Liebe und inniger Verbundenheit denken wir an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 23. August um 17.00 Uhr in Pufels und am Sonntag, den 24. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die Mario in guter Erinnerung behalten und ihn weiterhin in ihr Gebet einschließen, sei herzlich gedankt. In Liebe Deine Angehörigen

I familiari 3° anniversario

3. Jahrestag

Egidio Mosele * 1 gennaio/ 1. Jänner 1934

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† 14 agosto/ 14. August 2011

Un ricordo nella preghiera certi che ciò che è invisibile agli occhi è visibile al cuore.

Eine Erinnerung im Gebet – wissend, dass das den Augen Verborgene dem Herzen sichtbar ist.

La messa in ricordo verrà celebrata giovedì 14 agosto alle ore 18.30 nella chiesa parrocchiale di Vipiteno.

Wir denken in Liebe an ihn beim Gedächtnisgottesdienst am Donnerstag, den 14. August um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

I tuoi cari

Deine Lieben 83


kleinanzeiger

rezept

Buchweizen-Teigtaschen mit Pilzen Zutaten für die Tomatensauce: 400 g reife Strauchtomaten, 25 g Karotten, klein gewürfelt, 50 g Zwiebeln, fein gehackt, 50 g Stangensellerie, klein geschnitten, ½ TL Salz, Pfeffer, 2 EL Olivenöl. Für den Teig: 300 g Buchweizenmehl, 2 Eier, 30 ml Milch, Salz. Für die Füllung: 30 g Schalotte, 1 Frühlingszwiebel, ½ Bund Petersilie, 100 g Pilze, 15 g Butter, 40 ml trockenen Weißwein, Saft von einer halben Zitrone, Salz, Pfeffer, Parmesan und zerlassene Butter zum Servieren. Zubereitung: Für die Sauce die Tomaten von den Stielansätzen befreien, würfeln und in einen Topf geben. Karotten-, Zwiebel- und Selleriewürfel dazugeben und bei niedriger Temperatur köcheln lassen. Danach mit dem Zauberstab pürieren, Salz, Pfeffer und Olivenöl dazugeben. In der Zwischenzeit den Teig zubereiten: Das Buchweizenmehl mit Eiern, Salz und etwas Milch zu einem geschmeidigen Teig kneten. In ein Tuch wickeln und eine Stunde ruhen lassen. Für die Füllung die Schalotte hacken und die Frühlingszwiebel und die Petersilie klein schneiden. Die Pilze putzen und ebenfalls in kleinere Würfel schneiden. In einer Pfanne die Butter zerlassen und darin die Schalottenwürfel hell anschwitzen. Die Pilze und die Mischung aus Frühlingszwiebel und Petersilie bei höherer Temperatur mitkochen. Mit Weißwein und Zitronensaft ablöschen, salzen und eventuell etwas Pfeffer dazugeben. Dann gut abkühlen lassen. Den Teig eher dünn ausrollen und kreisförmig ausstechen. Mit einem kleinen Löffel etwas von der Pilz-Kräuterfüllung auf die Teigblätter geben und zu Halbmonden schließen. Die Buchweizentäschchen in sprudelnd kochendem Wasser ca. 6 - 8 Minuten kochen lassen, herausnehmen und mit der leckeren Sauce begießen. Nach Belieben kann man auch noch zerlassene Butter und Parmesan darübergeben. Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer

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Redaktionsschluss 18. August! rätselauflösung juli •P•E•T•B•A•S•I•V PFULTERS•SECONDI •ENZENBERGGARTEN RITEN•••EBENSO•Z •FENNBERG•R•I•KE WERBEABTEILUNGEN •RGA•UNTRAINIERT SHSU•EE••HNO•PSI •UCM•RRNS•G•PACA RIH•IS•OUT•SICH• •SWANFASSUNG•HBF RIED•RM•IRAN•TAU •LN•SAUN•CN•PEUR PETERUNDPAUL•TML Lösungswort: WMSIEGER

I woaßis nou ginau, wie’s die Autobohn nou nit gebm hot. Weil vour den Bau hot man lei fir die Kasearn die schienschtn Felder herginummen. Ober fir de nuie Stroße hot man uanfoch an broatn longen Strich gizouchn, ober der Stott gor in der schienschtn Sunnenseite, und in Tschefs gor mittlat durchs Dörfl. Zi der selm Zeit bin nit lei i, na, ‘s gonze Tol isch gor awie schiener giwesn. Dass a sella Bauwerk heint niemehr gang, sogn olle, nit lei die Grien. Ober ibern Brenner isch holt nicht meahr weitergongin, und noar hobn se in die Sechziger Johr holt nicht Gscheiders derfindn gikennt. Vielleicht war’s a ondert gongin! Ouber Innsbrugg isch die Eiropaprugge schun schier fertig giwesn, noar hot man a hiegern Brenner unghebb, mit die Baurn und ondern Grundbesitzer zi redn. Wie i nou woaß, hot man de Grinde nit letz gizohlt, und a poor sein gor woltan froah um des Geld giwesn. Sellane, de‘s awie erger gitroffn hot, hobm gor an nettn Potze eingschteckt. Um nit olm lei zi sumsn: Es hobm ba der Autobuhne gor a poor Leit a nit letz gizohlte Orbat kriegg; und va der oltn Brennerstroße isch a groaßer Toal Verkehr weck kemmin. Ober sell verschteah gor i, dass a nuie Stroße olm a an nuidn Verkehr unziecht. Und wenn man fa links oder rechts in der Heache auf die Autobuhn ochn schaugg, frogg man sich schnell, ob man dermit woll nou a Weilile auskimmp, souvl geaht’s zue. Des hoaßt, wenn iberhaupp eppas weitergeaht, weil oftramol isch des longe Asfaltbandl lei a groaßer Parkplotz. Und derweil mechtn olle lei gonz schnell ba ins do firfohrn!

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pfiffikus Auflösung des Vormonats: Die so genannte „Leitnerbrücke“ über den Eisack stellte jahrzehntelang eine beliebte Abkürzung für die zahlreichen Sterzinger Pendler dar, die vom Stadtgebiet zum Bahnhof auf Pfitscher Gemeindegebiet gelangen mussten. An der Stelle der alten Brücke wird derzeit der Eisack verbaut (oder auch nicht, die Arbeiten gehen erst im Herbst wieder weiter, wenn das Wasser wieder absinkt) und etwas südlicher steht bereits die neue Brücke. Bis auf weiteres gelangt man nur über die alte, provisorische Flainerbrücke zum Bahnhof. Für viele ein weiter Umweg! Das Los bestimmte

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Pfiffikus sucht ein Ungeheuer auf Freienfelder Gemeindegebiet. Wer den genauen Standort kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail (info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 18. August. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

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aus den gemeinden Geburten Brenner: Madlen Preyer (04.06.2014, Sterzing). Moritz Graber (14.06.2014, Sterzing). Freienfeld: Erik Mussner (13.06.2014, Sterzing). Moritz Markart (30.06.2014, Sterzing). Pfitsch: Larissa Stolz (09.06.2014, Brixen). Theo Seeber (11.06.2014, Sterzing). Michele Quacquarelli (28.06.2014, Sterzing). Ratschings: Simon Beles (07.06.2014, Sterzing). Lio Wachtler (07.06.2014, Sterzing). Luis Wurzer (08.06.2014, Bozen). Noah Braunhofer (10.06.2014, Sterzing). Liam Oberjakober (14.06.2014, Innsbruck). Arthur Holzner (16.06.2014, Sterzing). Lena Katharina Haller (24.06.2014, Sterzing). Sterzing: Tobias Lamprecht (04.06.2014, Sterzing). Helena Loren Winkler (16.06.2014, Sterzing). Alessandro Domenico Maiello (19.06.2014, Capua). Daniel Di Santo (23.06.2014, Sterzing). Samson Justin (27.06.2014, Sterzing). Todesfälle Brenner: Anton Fleckinger, 79, (01.06.2014, Brenner). Gottfried Prantner, 79, (04.06.2014, Sterzing). Freienfeld: Albert Saxl, 61, (25.06.2014, Sterzing). Ratschings: Johann Burger, 91, (05.06.2014, Sterzing). Maria Staudacher, 87, (12.06.2014, Sterzing). Sterzing: Anton Ebnicher, 75, (02.06.2014, Bozen). Teresa Tedeschi, 56, (02.06.2014, Brixen). Johann Baumgartner, 62, (06.06.2014, Sterzing). Josef Oberhofer, 68, (14.06.2014, Sterzing). Angela Frenes, 88, (17.06.2014, Sterzing). Anton Messner, 82, (19.06.2014, Sterzing). Fernanda Guadagnini, 78, (28.06.2014, Sterzing). Luigi Pestalardo, 85, (28.06.2014, Sterzing). Eheschließungen Brenner: Annette Cera und Alberto Casetta (24.05.2014, Illasi). Freienfeld: Kathrin Huebser und Andreas Pechlaner (07.06.2014, Egg). Pfitsch: Claudia Haller und Michael Lasta (13.06.2014, Pfitsch). Sylvia Karlegger und Armin Rainer (20.06.2014, Pfitsch). Tamara Egger und Florian Frick (14.06.2014, Wiesen). Ratschings: Helga Gschließer und Manfred Stampfer (14.06.2014, St. Magdalena). Edith Stockner und Johann Volgger (28.06.2014, St. Magdalena). Sterzing: Caterina Silvia Poletti und Giuseppe Caroli (05.06.2014, Sterzing). Iris Auriemma und Gabriel Siller (07.06.2014, Sterzing). Giuseppina Lombardi und Marco D’Elia (07.06.2014, Agropoli). Valentina Danese und Hannes Volgger (14.06.2014, Sterzing). Christine Mayr und Albin Thöni (14.06.2014, Torri del Benaco). Susanna Lemmens und Daniele Carbonaro (21.06.2014, Sterzing). Elisabeth Longo und Michael Volgger (28.06.2014, Sterzing). Elisabetta Covi und Walter Dormicchi (28.06.2014, Sterzing). Baukonzessionen Brenner: Flavio Cera, St. Valentinstr.26: Umwidmung Magazin in Wohnung, Bp.28/3, K.G. Brenner. Gemeinde Brenner: Errichtung eines Grillhäuschens, Bp.135, K.G. Gossensaß. Hotel Feuerstein KG, Pflersch 185: Errichtung eines Gartengrillhäuschens beim Hotel, versch. Gp., K.G. Pflersch. Robert Alpögger, Franz Ploner, Pflersch 174 und 175: Errichtung einer Überdachung, Bp.288 und 289, K.G. Pflersch. Fernheizwerk Gossensaß Gen., Pflerscherstr.9C: Abbruch der Wohnung und Heizanlage und Neugestaltung Vorplatz beim Fernheizwerk, Bp.275

und 338, K.G. Gossensaß. Roland Zössmayr, Gossensaß, Strange 1: Errichtung einer Überdachung für Motor- und Fahrräder, Gp.346/8, K.G. Gossensaß. Freienfeld: Walter Ralser, Pfulters: Bodenangleichungsarbeiten, Gp.2091/21, K.G. Stilfes. Josef Sparber, Stilfes 32: Errichtung einer Überdachung für Motor- und Fahrräder, Bp.319, K.G. Stilfes. Gemeinde Freienfeld: Neubau der Tribünen und Außengestaltung der Sportzone Freienfeld, Gp.552/3 und 552/4, K.G. Trens. Pfitsch: Karl Holzer, Kinzen 92: Errichtung eines Wirtschaftsweges in Stein, versch. Gp., K.G. Pfitsch. Armin Rabensteiner, Wiesen, Daniel-Sailer-Weg 11: Sanierungsarbeiten beim Gebäude, Bp.411, K.G. Wiesen. Martin Mair, Kematen 79: Errichtung eines Holzlagerplatzes mit Flugdach, Bp.584, Gp.101/1, K.G. Pfitsch. Andrea Pircher, Stefan Pircher, Wiesen 120: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.461, K.G. Wiesen. Sieglinde Siller, Sprechenstein 2: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.462, K.G. Wiesen. Ratschings: Rosamunde Braunhofer, Ridnaun, Bergl 2: Sanierung und Erweiterung des Wohntraktes, Bp.61, K.G. Ridnaun. Gemeinde Ratschings: Errichtung einer Überdachung für die Rampe bei der Feuerwehrhalle Mareit, Bp.259, Gp.1469/1, 32/4, 3/4 und 8/1, K.G. Mareit. Franz Rainer, Margareth Rainer, Franz Wieser, Stange: Errichtung eines Parkplatzes, Bp.353, Gp.27/1 und 28/2, K.G. Ratschings. Daniel Oberhofer, Gasteig: Ausbau einer Wohnung im Gebäude, Bp.322, K.G. Jaufental. Sterzing: Gemeinde Sterzing: Sanierung der Straßen im Gewerbegebiet Unterackern. Karl Oberhauser, Thuinerweg 4: Energetische Sanierung, Bp.469, K.G. Sterzing. Norbert Pirozzi, Unterackern 54: Errichtung einer Überdachung für Fahrrad- und Motorradstellplätze, Bp.68, K.G. Thuins. Angelika Runggatscher, Thomas Strickner, Hochstr.21: Neubau einer Wohneinheit mit Tiefgarage in der Erweiterungszone C5 Hofer Säge, Gp.256/4, K.G. Sterzing. Hildegard Heugenhauser, Rene Schmid, Hochstr.21: Neubau einer Wohneinheit mit Tiefgarage in der Erweiterungszone C5 Hofer Säge, Gp.256/4, K.G. Sterzing. Alessandro Gasparini, Sidonia Horanyiova, Hochstr.21: Neubau einer Wohneinheit mit Tiefgarage in der Erweiterungszone C5 Hofer Säge, Gp.256/4, K.G. Sterzing. Anna Pantano, Hochstr.21: Neubau einer Wohneinheit mit Tiefgarage in der Erweiterungszone C5 Hofer Säge, Gp.256/4, K.G. Sterzing. Kurt Gasser, Roswitha Wild, Hochstr.21: Neubau einer Wohneinheit mit Tiefgarage in der Erweiterungszone C5 Hofer Säge, Gp.256/4, K.G. Sterzing. Alessandro Origo, Hochstr.21: Neubau einer Wohneinheit mit Tiefgarage in der Erweiterungszone C5 Hofer Säge, Gp.256/4, K.G. Sterzing. Walter Schölzhorn, Weg in die Vill 4: Errichtung eines Gartenzaunes, Bp.112, K.G. Thuins. Andreas Steurer, Ried 42: Errichtung einer Terrasse beim Wohngebäude, Bp.79, K.G. Ried. Notariatskanzlei Isotti Longi, Frundsbergstr.9: Anbringung eines Berufsschildes an der Fassade, Bp.783, K.G. Sterzing. Andreas, Peter, Robert und Silvia Bacca, Eduard-Ploner-Straße 12: Umbau und Erweiterung, Bp.468, K.G. Sterzing. Walter Gschnitzer, Tschöfs: Errichtung eines lw. Wirtschaftsgebäudes, Gp.187/1 und 187/2, K.G. Tschöfs. Hannes Pattis, Neustadt 41: Sanierungsarbeiten, Bp.88, K.G. Sterzing. Roman Salcher, Tschöfs 18: Errichtung eines Betriebsweges und von Drainageleitungen, Bp.22 und 671, Gp.672 und 673, K.G. Tschöfs. K.M. Immobilien KG, Unterackern, Gabriel-Leitner-Straße 8: Umbau des Gebäudes, Bp.242, K.G. Thuins. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

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vor 100 jahren 07.08.1914 (Gossensaß. Ein Reservist vom Zuge getötet). Aus Innsbruck wird berichtet: In der Nacht vom 3. zum 4. August wurde der im Pflerschertunnel Wache haltende Reservist Johann Markart vulgo Gschlössner Hänsele von Elzenbaum bei Sterzing vom Zug überfahren und war sofort tot. Heute wurde die Leiche nach Sterzing überführt. Johann Markart war seit vielen Jahren in der Schweiz und ist zum Kriegsdienste von dort einberufen worden. Seine Frau und drei Kinder hat derselbe in der Schweiz zurückgelassen. (Der Tiroler)

tischen Volksschule Unterricht in der Krankenpflege. Beide Kurse zusammen werden von rund 100 Personen besucht. Im städtischen Spitale sind 60 Betten für verwundete Krieger bestellt worden. (Innsbrucker Nachrichten)

••• 08.08.1914 (Franzensfeste. Verhaftete Spionin). Am 2. August wurde am Bahnhofe in Franzensfeste eine russische Dame verhaftet. Es wurden bei ihr zwei Koffer mit verschiedenen Giftsubstanzen gefunden und beschlagnahmt. Man vermutet, daß sie die Absicht gehabt hat, Trinkwasser zu vergiften. Die Verhaftete wurde dem Militärgerichte in Bozen übergeben. (Der Tiroler) ••• 17.08.1914 (Neues Elektrizitätswerk.) Aus Freienfeld wird uns mitgeteilt, daß das von den Gemeinden Stilfes-Trens in diesem Jahre zur Ausführung genommene Elektrizitätswerk trotz der ausgebrochenen Kriegswirren und energisches Zusammenarbeiten der liefernden Firmen noch in Betrieb gebracht werden konnte. Vorläufig gelangte eine Turbine der Firma Rüsch-Ganahl mit 140 Pferde zur Aufstellung. Der elektrische Teil, welcher die Versorgung der Orte Stilfes-Trens, Freienfeld, Elzenbaum, Pfulters, Niederried und Bad Möders umfaßt, konnte in 3 Monaten von der A.-E.-G. Union, Elektrizitäts-Gesellschaft Innsbruck, Installationsbureau, Falkstraße 6, hergestellt werden. Der bauliche Teil wurde von der Firma Bosin in Sterzing ausgeführt. (Innsbrucker Nachrichten) ••• 17.08.1914 (Kleine Bilder vom Tage). Aus Sterzing schreibt man uns: Stadtarzt Dr. Liebl gibt hier im städtischen Spitale und Dr. Pywotzky in der städ-

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Erker

Der _ erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten : Montag - Freitag: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Dienstag und Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber:

WIPPmedia GmbH

••• 08.08.1914 (Bittprozessionen nach Trens). Aus Sterzing, 6. August, meldet man uns: Am 5. August fand unter sehr starker Beteiligung der Bittgang nach Trens der Gemeinden Mareit, Ridnaun und Ratschings statt, um Segen für unsere Truppen zu erbitten. Der Bittgang schloß mit dem Besuch der hiesigen Kirchen. - Am 6. August zogen die Angehörigen der Pfarre Sterzing zur Gnadenmutter nach Trens, ebenfalls um Schutz und Segen für das Kaiserhaus, das Vaterland und die Armee zu erbitten. Trotz des schlechten Wetters war die Beteiligung außerordentlich groß. (Allgemeiner Tiroler Anzeiger)

impressum

Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Aus: sterbebilder.schwemberger.at ••• 18.08.1914 (Gerichtssaal. Das gefährdete Stiftungskapital). Das Bezirksgericht Sterzing hat in einer Ehrenbeleidigungsklage des Hoteliers Ludwig Gröbner in Gossensaß gegen den dortigen hochwürdigen Herrn Pfarrer Georg Außerhofer letzteren zu 50 Kronen Geldstrafe, eventuell 5 Tagen Arrest, verurteilt. Der Sachverhalt war folgender: Pfarrer Außerhofer hatte am Palmsonntag des Jahres von der Kanzel aus seinen Seelsorgskindern mitgeteilt, es könne heuer zu Ostern das 40stündige Gebet nicht abgehalten werden, weil das Stiftungskapital, dessen Verwalter Herr Ludwig Gröbner ist, verloren sei. In dieser Aeußerung des Herrn Pfarrers erblickte Herr Gröbner eine Ehrenbeleidigung und klagte, worauf nach durchgeführter Verhandlung das Bezirksgericht Sterzing das obenerwähnte Urteil erließ. Gegen das Urteil wurde die Berufung ergriffen. (…) Herr Advokat Dr. Greiter erklärte in ausführlicher Weise, daß Herr Pfarrer Außerhofer alles mögliche versucht habe, das Kapital zu retten, jedoch alle seine Bemühungen waren vergebens. Hotelier Gröbner war in Zahlungsschwierigkeiten geraten, seinen Besitz übernahm eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, von der das Kapital nicht zu bekommen war, weil einige gesetzliche Bestimmungen hiezu fehlten. Daher mußte er sich verpflichtet fühlen, seinen Seelsorgskindern darüber Mitteilung zu machen. Das Gebet wurde dennoch abgehalten, weil sich Wohltäter fanden, die für die Kosten aufkamen. Nach durchgeführter Beratung sprach das Berufungsgericht hochwürdigen Herrn Pfarrer Außerhofer von der gegen ihn erhobenen Ehrenbeleidigungsklage frei und verurteilte den Privatkläger Ludwig Gröbner zu den Kosten des Strafverfahrens. (Der Tiroler) Zusammengestellt von Karl-Heinz Spaber

Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Martin Wieser (mw), sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Alberto Perini (ap) Sekretariat/ Werbung: Erna Eisendle (erna@dererker.it) Grafik & Layout: Alexandra Martin (grafik@dererker.it) Mitarbeiter dieser Nummer: Alois Karl Eller, Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Birgit Lösch, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Oswald Überegger, Chiara Martorelli (cm), Dario Massimo (dm), Mirko Minzoni (mm) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9. 12. 1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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