Erker 08 2015

Page 1

Erker Jahrgang 27 - August 2015

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Auf wilden Wassern KRANKENHAUSDEBATTE I Altes Spiel mit neuem Generaldirektor VERKEHR I Mega-Baustelle Brennerbasistunnel KULTUR I Visionäre Projekte für den Brenner


2

Erker 08 I 15


EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser,

AUF WILDEN WASSERN I 52 In jeder freien Minute sitzt er in seinem Boot, erkundet Flüsse, Schluchten und Wasserfälle und genießt die Einfachheit des Kajaklebens. Renè Mair aus Wiesen über seine große Leidenschaft, die er „gegen nichts auf der Welt“ tauschen möchte.

VERKEHR

Mega-Baustelle Brennerbasistunnel I 8 KRANKENHAUSDEBATTE

Altes Spiel mit neuem Generaldirektor I 10 INTERVIEW

Notfallseelsorger Robert Hofer im Gespräch I 24 GESELLSCHAFT

150 Jahre Kolpingsfamilie Sterzing I 32 GESCHICHTE

Grenzziehung. Der Brenner 1918 – 1923 (Teil 2) I 38 KULTUR

Visionäre Projekte für den Brenner I 42 ALTA VAL D‘ISARCO

Ospedale di Vipiteno: un calvario I 46 CULTURA

Mostra sul viadotto autostradale di Colle Isarco I 47 SOCIETÀ

Nuova gestione dei rifugi alpini dal 2016 I 48 ERKER-EXTRA Handwerk I 59 - 73 Leserbriefe I 4 Aus der Seelsorgeeinheit I 34 Woher stammt der Name? I 44 Frageecke I 74 Gesundheit I 74 Weißes Kreuz I 75 Rezept I 76 Leute I 76

Veranstaltungen I 76 Unterhaltung I 78 Jahrestage I 80 Kleinanzeiger I 84 Impressum I 84 Sumserin I 85 Gemeinden I 86 Vor 100 Jahren I 87

was lange währt, wird endlich gut? Es wird sich zeigen, ob diese Redensart auch auf die Entscheidung über die Zukunft der Geburtenabteilung am Krankenhaus Sterzing zutrifft. Seit Februar warten wir nun schon darauf, dass endlich die römische Kommission zusammentritt, um über eine Ausnahmeregelung für die Bergspitäler zu urteilen. Unterdessen hat Gesundheitslandesrätin Martha Stocker ihre neuen Zugpferde eingespannt, die beide – Sabes-Generaldirektor Thomas Schäl und Ressortdirektor Michael Mayr – wenig Hoffnung für die kleinen Geburtshilfen hegen lassen. Nach dem Wutbürger-Aufschrei im vergangenen Herbst und dem krankenhauslastigen Gemeinderatswahlkampf ist es im Wipptal mittlerweile auffällig still geworden. Abwarten und Tee trinken scheint die Devise der neugewählten Bürgermeister zu sein. Ob sie sich damit nicht selber ein Bein stellen? Wohin das Abwarten führt, hat man bei der Autobahn gesehen. Ob nicht manchmal doch Angriff die bessere Verteidigung wäre?

Nächster Redaktionsschluss: 17.08.2015 Erker 08 I 15

3


LESERBRIEFE

Nachtleben Jedem, der schon einmal eine Veranstaltung organisiert hat, ist bekannt, dass damit ein hoher bürokratischer Aufwand und eine große Verantwortung einhergehen. Zwischen SIAE, Security-Personal, Lizenzen ... gilt es, eine Vielzahl von Vorschriften zu beachten. Das Nachtlokal „Derby“ in Sterzing organisierte für den 13. Juni ein Open-Air-Festival, um jungen und junggebliebenen Leuten im Raum Sterzing etwas Neues zu bieten. Man möchte meinen, dass eine solche Veranstaltung mit offenen Armen begrüßt wird. Leider hat die Stadtgemeinde Sterzing diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung gemacht. So wurde die Lizenz nur bis 23.00 Uhr erteilt – erst auf Nachfrage wurde der Ausschank bis 24.00 Uhr gewährt. Die Musik musste jedoch um 23.00 Uhr „erlöschen“! Jeder weiß, dass gerade im heutigen Nachtleben mit einer derartigen Sperrstunde wenig anzufangen ist. Es scheint mir verwunderlich, dass man einem Lokal, das Arbeitsplätze schafft, alle Vorschriften einhält, Steuern bezahlt und nicht zuletzt etwas für den Spaß und das Vergnügen der jungen Generation macht, Steine in den Weg legt. Währenddessen müssen andere Vereine und Organisationen sich offensichtlich nicht

an dieselben Vorgaben halten! Es kann doch nicht sein, dass die Regeln nicht für alle gleich sind und dass derart unverständliche Entscheidungen, willkürlich und ohne jegliches Feingefühl, von einigen wenigen getroffen werden dürfen. Ob es nun der Neid oder der Einfluss der „besseren“ Bürger, die in den Gemeinderäten Südtirols die Fäden ziehen, zu verdanken ist, kann und will ich nicht beurteilen. Eines ist sicher: Dies ist leider kein Einzelfall, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche. Ein kleiner Teil profitiert vom System, während der Großteil wohl oder übel dafür bezahlt. Manuel Leitner

Sehr geehrter Feuerwehrkommandant, sehr geehrter Stellvertreter, liebe Feuerwehrkameraden der FF Wiesen und freiwillige Helfer, wir möchten uns auf diese Weise ganz aufrichtig für die Bergung des Traktors sowie den tatkräftigen Einsatz und die Hilfe von ganzem Herzen bedanken. Familie Heinrich Wild

Seniorenmensa Einen Dank an die Initiatoren der Seniorenmensa, die einen guten Anklang bei älteren Menschen und Alleinstehenden gefunden hat. Essen in Gesellschaft schmeckt einfach besser, danach einen „Ratscher“ machen und vielleicht auch Freundschaften knüpfen finde ich einfach toll! Einen Dank möchte ich auch den Wirtsleuten vom Gasthaus „Goldenes Kreuz“ aussprechen, die uns ein gutes und schmackhaftes Essen servieren. Vielen Dank! Irene Kössler, Sterzing

4

Erker 08 I 15


AKTUELL

Waldfläche nimmt zu

Liebe Leit, wos hobm mir Weiberleit miassn olls unlegen: Kittl long und dick. In dr Mitte an Gurt oder an Strick. Die Bluse zua bis zun Krogn – mir hobm jo eh nichts zu sogn. Kuan Fetzile Haut hasch geterft sechn, lei ba di Händ’ und ban Gsicht! Sischt bisch verfolln in Leit’n Gericht. Und heint – liabe Leit – isch a ondre Zeit. A ondersmol wieder derlab i mir an Kommentar ozugebm. Diemitdenkerin

(inspiriert vom Foto „Alpintourismus in Ridnaun“, Erker 05/14)

Die Waldfläche errechnet sich aus die gesamte Waldfläche 28.630 den Waldbeschreibungen in den ha. 44 Prozent des Bezirks sind Waldbehandlungsplänen bzw. Waldkarteien. Insgesamt wird sie von der reinen Holzbodenfläche und den in dieser eingeschlossenen unproduktiven Flächen (Wege, Lagerplätze, Felsen, Geröll, Anbrüche, Gräben, Sümpfe, bestockte Felsen ...) gebildet. Deshalb konnten für die Erstellung der Landesstatistik 2015 nur jene Flächen berücksichtigt also bewaldete Fläche – südtirolwerden, die von einer Waldkar- weit sind es durchschnittlich rund tei oder einem Waldbehandlungs- 50 Prozent. Er befindet sich mit plan beschrieben sind und über eine WALDFLÄCHE IM WIPPTAL gemeinsame DatenForstKataster- Waldfläche Bewaldung bank verwaltet werstationen fläche gesamt den. Gossensaß 11.429 ha 4.431 ha 39 % Das Wipptal nimmt Ratschings 20.351 ha 7.799 ha 38 % eine Katasterfläche Sterzing 17.518 ha 6.313 ha 36 % von 65.564 ha ein. Mit Stichdatum 1. Freienfeld 16.266 ha 10.087 ha 62 % April 2015 betrug 65.564 ha 28.630 ha 44 % Wipptal

94 Prozent fast zur Gänze in privatem Besitz. Die Fläche des Holzbodens liegt bei 22.614 ha; davon sind lediglich 28 ha Niederwald, der große Rest Hochwald. Was den Zuwachs betrifft, hat er im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2009 um 1,56 Prozent auf 85.124 Vorratsfestmeter (Vfm) zugenommen. Der Hiebsatz (Nutzungen) beläuft sich nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit auf 47.684 Vfm – er hat um 0,88 Prozent zugenommen.

Holzboden gesamt

Zuwachs Hochwald

Hiebsatz Hochwald

3.191 ha

12.853 Vfm

7.807 Vfm

6.266 ha

23.783 Vfm 13.892 Vfm

5.070 ha

20.524 Vfm 10.192 Vfm

8.087 ha

27.964 Vfm 15.793 Vfm

22.614 ha

85.124 Vfm 47.684 Vfm

Erker 08 I 15

5


AKTUELL

WIPPTAL

1,2 Millionen Nächtigungen Im vergangenen Tourismusjahr (November 2013 bis Oktober 2014) wurden im Wipptal, wo dem Gast 9.251 Betten zur Verfügung standen, 1.220.371 Übernachtungen registriert. Gegenüber dem Vorjahr sind diese um 1,5 Prozent (rund 19.000 Gäste) zurückgegangen. Seit 2008 stagnieren die Gästezahlen im Bezirk mehr oder weniger. Die Hälfte aller Wipptaler Gäste (601.914 Nächtigungen) verbringt ihren Urlaub in der Gemeinde Ratschings. Knapp 408.000 Nächtigungen wurden im vergangenen Jahr im Tourismusverein Sterzing gebucht, in dessen Einzugsgebiet auch die Gemeinden Freienfeld und Pfitsch liegen. Hier war im vergangenen Tourismusjahr der

SÜDTIROL 2014

DER TOURISMUS IN ZAHLEN • 10.128 Betriebe insgesamt (73 Betriebe weniger als im Jahr 2012/13), davon sind 4.133 gastgewerbliche und 5.995 nicht gastgewerbliche Betriebe; stärkste Gästerückgang zu verzeichnen (-2,6 %). Dies die wichtigsten Eckdaten einer ASTAT-Publikation.

Südtirolweit gab es im vergangenen Jahr knapp 28,5 Millionen Gästenächtigungen. Das Wipptal hält derzeit einen Marktanteil von etwa TOURISTISCHE ENTWICKLUNG 4,3 Prozent aller Südtiroler Touristen. Die TOURISMUSJAHR ÜBERNACHTUNGEN inländischen Gäste 1991/92 805.000 sind hier in den ver1996/97 868.000 gangenen fünf Jahren 2001/02 974.000 2006/07 1.154.000 2008/09 1.229.000 2009/10 1.206.000 2010/11 1.207.000 2011/12 1.210.000 2012/13 1.239.000 2013/14 1.220.000

ÜBERNACHTUNGEN NACH TOURISMUSVEREIN 2014 (IM VERGLEICH ZU 2013)

Gossensaß

601.914

-1,3 %

407.790

-2,6 %

FUGGERROPPE

Ba der „Johrhunderthitze“ tuat man ban Kuschln a nou a sou schwitzn.

> Die August-Frage

Erker 08 I 15

-0,9 %

Ratschings

> Ergebnis Juli Wie viel geben Sie jährlich für Ihren Urlaub aus?

6

187.639

Sterzing

TED

Soll Martha Stocker zurücktreten?

zurückgegangen, von 42,5 auf 37,7 Prozent. Insgesamt wurden 347.000 Ankünfte registriert – 4,8 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Damit ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer weiterhin rückläufig. Die Bettenauslastung in den Wipptaler Betrieben lag bei durchschnittlich 35,4 Prozent. Am höchsten war diese mit 39,3 Prozent in den Betrieben der Gemeinde Ratschings, die über gut 4.200 Gästebetten verfügen. lg

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!

• 218.942 Betten stehen insgesamt zur Verfügung; die Anzahl der Betten ist leicht gesunken; • durchschnittlich 21,6 Betten pro Betrieb; • 28.481.935 Übernachtungen, -1,8 % gegenüber dem Tourismusjahr 2012/13; • 6.119.708 Ankünfte, +1,5 % gegenüber demselben Vorjahreszeitraum; • die mittlere Aufenthaltsdauer der Gäste von 4,7 Tagen sinkt konstant; • mit 14.159.415 Übernachtungen stellen die bundesdeutschen Gäste den größten Anteil (49,7 %); sie bleiben im Durchschnitt 5,1 Tage.


Vergabe der Schutzhütten geregelt Die Vereinbarung zur Vergabe und Führung der 25 Schutzhütten des Landes steht: Anfang Juli haben Landeshauptmann Arno Kompatscher, AVS-Präsident Georg Simeoni und CAI-Südtirol-Präsident Claudio Sartori die entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Als eine gute Lösung einer bewegten Geschichte bezeichnet Landeshauptmann Arno Kompatscher das Abkommen. 25 Schutzhütten hatte das Land Südtirol im Jahr 2011 vom italienischen Alpenverein übernommen. Seither wurde an einem langfristigen Vergabekonzept zur Führung der Hütten gebastelt. Nachdem ein Wett-

bewerbsverfahren vor einem Jahr leer ausgegangen war, wurde nun eine neue Form der Zusammenarbeit gefunden. Die Vereinbarung sieht die Einsetzung einer paritätischen Kommission vor, die aus den AVS- und CAI-Vorsitzenden sowie den Direktoren der Landesämter für Bauerhaltung sowie für Geologie und Baustoffprüfung besteht. Die Kommission wird ein Leistungsverzeichnis für die öffentliche Vergabe der Führung der einzelnen Hütten ausarbeiten, die Führung der Hütten überwachen sowie eine Prioritätenliste für die Sanierung der Hütten ausarbeiten. Für diese Dienstleistungen werden die Vereine eine Vergütung von 40.000 Euro für zwei Jahre erhalten. „Eine günstige Lösung, wenn man bedenkt, dass das Land das Personal sonst selbst zur Verfügung stellen müsste“, so Kompatscher.

Als einen „guten Kompromiss, der für unseren Verein einige Probleme löst“, bezeichnete AVS-Präsident Georg Simeoni die Vereinbarung. Das Land bleibe Eigentümer und „wir können uns um unsere wichtigste Aufgabe kümmern: nämlich um die Pflege der Hütten und dafür zu sorgen, dass Alpinisten und Besucher sich wohlfühlen“, so Simeoni. Claudio Sartori, Präsident des CAI Südtirol, bezeichnete die Vereinbarung als „Beispiel dafür, was wir erreichen können, wenn wir zusammenarbeiten“. AVS und CAI werden im Herbst gemeinsam die einzelnen Hüttenwarte für die 25 Schutzhütten ernennen und an der Ausarbeitung der Vergabekriterien arbeiten. Die Vereinbarung gilt vorerst für zwei Jahre, während die Pachtverträge auf längere Zeit abgeschlossen werden sollen. Im Wipptal wird für das Becherhaus (im Bild), die Müllerhütte, die Teplitzerhütte und die Grohmannhütte, alle vier in Ridnaun, die Führung ausgeschrieben. Bis dahin muss allerdings vielerorts auch eine Lösung in Bezug auf die Besitzverhältnisse gefunden werden. Viele Hüttenwirte haben in den vergangenen Jahren größere Investitionen getätigt, u. a. für Materialseilbahnen, Quellfassungen und Stromaggregate. Eine Ablösung derselben durch das Land scheint wohl die einzige Option zu sein. Die Landesregierung hat indes weitere 3,2 Millionen Euro für Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten der Schutzhütten zur Verfügung gestellt. In den vergangenen vier Jahren hat das Land bereits Instandhaltungsarbeiten im Ausmaß von 1,1 Millionen Euro durchgeführt. So wurde noch vor Beginn der Bergsaison ein Teil der Fenster am Becherhaus in Ridnaun, der höchstgelegenen Schutzhütte Südtirols, durch neue ersetzt.


AKTUELL

Blick von Norden. Das Rendering zeigt, wie die BBT-Baustelle nach der Einrichtungsphase aussehen wird (Quelle: BBTinfo)

16 Hektar Baustelle Verliert Franzensfeste seine Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt?

von Renate Breitenberger In einem halben Jahr wird zwischen Oberau und Mittewald am Brennerbasistunnel weitergebaut – quer unter dem Eisack hindurch. Eigentlich sind es drei Baustellen: „Nord“, „Ost“ und „West“, links und rechts neben dem Eisack zwischen Oberau und Mittewald, insgesamt 16 Fußballfelder groß. Die Mega-Baustelle in der Gemeinde Franzensfeste ist das südlichste und größte Puzzleteil des 64 km langen Brennerbasistunnels, der sich ab 2026 der längste unterirdische Eisenbahntunnel der Welt nennen darf. Die Vision: Alle zwei Stunden sollen Züge mit 120 km/h durch den Tunnel zwischen Innsbruck und Franzensfeste fahren, beladen mit schweren Gütern, die derzeit noch auf LKW über die Brennerautobahn donnern. Bis zur Jungfernfahrt gibt es noch viel zu tun. 30 Arbeiter, großteils der Firma 3G (Gregor Bau GmbH) aus Blumau, richten bis Jahresende die Baustelle(n) ein. Zu errichten

8

Erker 08 I 15

sind Strukturen, um den Baustellenverkehr von den Dörfern fernzuhalten: eine knapp ein Kilometer lange Straße parallel zur Autobahn, eine 25 m lange Betonbrücke über den Weißenbach mit Stützmauern und Wasserdurchlässen, eine 45 m lange Metallbrücke über den Eisack, eine Unterführung der Eisenbahngeleise und ein Probefeld. Ab Februar 2016 werden dann bis zu 250 Schichtarbeiter sowie Bagger, Raupen, LKW, Kräne und Spezialbohrgeräte im Einsatz sein, 24 Stunden am Tag, sieben Jahre lang, um zehntausende Tonnen Stein aus Boden und Berg zu holen und die beiden 4,3 km langen Hauptröhren des BBT sowie zwei Verbindungstunnels zur Bestandsstrecke zu bauen; ein Teil der Strecke führt wenige Meter unter dem Bachbett des Eisacks hindurch. Untergebracht werden die Arbeiter in Containern in Franzensfeste oder in privaten leerstehenden Gebäuden oder Wohnungen, sofern sie von den Eigentümern zur Verfügung gestellt werden. Die lei-

tenden, technischen, operativen, logistischen und sanitären Einrichtungen, eventuell Kantine und Freizeiteinrichtungen, sind im ehemaligen Hotel „Peisser“ geplant. 300 Millionen kostet die delikate Eisackunterquerung, die eine Bietergemeinschaft der Unternehmen Salini Impreglio S.p.A., Strabag A.G., Strabag S.p.A., Consorzio Cooperative Costruzioni CCC Società Cooperative und Collini Lavori S.p.A. durchführen wird. Unlängst stellten Techniker sowie Infostellenleiter Martin Ausserdorfer in der Franzensfeste die Arbeiten vor. Ihr Versprechen: „so unauffällig wie möglich“ zu bauen, die Baustelle abgeschottet von begrünten Dämmen, bewacht durch periodische Lärmmessungen, Analysen des Ausbruchmaterials, Monitoring von Fauna und Flora sowie der Gewässergüte. Am Ende sollen nur noch 1,3 Hektar verbaut, die übrigen 14,7 Hektar renaturiert sein. Bürgermeister Thomas Klapfer kündigte an, die Arbeiten „auf-

merksam zu verfolgen, um Lärm-, Umwelt- und Verkehrsbelastung gering zu halten“. 1,5 Millionen Kubikmeter Gestein, großteils Brixner Granit, werden abgebaut. Ein Drittel davon werden LKW über die Autobahn abtransportieren, ein Drittel wird im Hinterriggertal in Vahrn zum Weiterverkauf gelagert, der Rest in einer Deponie am Flaggerbach endgelagert. Damit die LKW nicht durch bewohnte Gegend fahren müssen, entsteht bis Jahresende eine Direktzufahrt von der Baustelle zur Autobahn. Doch um diese Zufahrt und eine Unterführung unter die Eisenbahn bauen zu können, müssen Laster für etwa drei bis vier Monate mitten durch Mittewald fahren – mal zehn, mal 20, mal ein LKW am Tag, insgesamt 200 bis 250. Betroffene Bürger fürchten jetzt schon gefährlich rasende Laster im Dorfzentrum und dreckige Staubwolken vor ihren Haustüren. Beschwerden, so Ausserdorfer, sollten sofort an den BBT-Infopoint gerichtet werden. Erste verkehrsberuhi-


gende Maßnahmen habe die Stelle bereits veranlasst. So erreichen Arbeiter das andere Eisackufer über einen Fußübergang und müssen nicht mehr mit ihren Autos über Mittewald fahren. NÄCHSTE BAUSTELLE: TERMINAL FRANZENSFESTE Wenn im nächsten Jahr die Haupttunnels gebaut werden, steht weiter südlich die nächste Baustelle in den Startlöchern. Durch den Basistunnel sollen nicht nur Güterzüge, sondern auch Personenzüge fahren, mit bis zu 250 km/h. Haltestellen zum Ein- und Aussteigen sind in Innsbruck, Bozen und in Franzensfeste geplant. Um in Franzensfeste die Baustelle zur Errichtung des Tunnelportals einzurichten, wird der Radweg zwischen Sport- und Tennisplatz sowie bewohnten Eisenbahnerhäusern in Riol zu einer LKW-Zufahrt umfunktioniert. Wieder sorgen sich Anrainer: „Was kommt auf uns zu?“ und: „Müssen Tennis- und Fußballplatz weichen?“ Techniker beruhigen. Die Plätze bleiben. Und Lärm- und Luftbelastung seien nur von kurzer Dauer. In einigen Monaten wollen sie die Bevölkerung über die geplanten Arbeiten informieren. Wichtigste Frage derzeit scheinen weniger die Bauarbeiten zu

sein, sondern vielmehr die Rolle des Bahnhofs Franzensfeste. Bleibt er ein Verkehrsknotenpunkt oder wird er zu einem bedeutungslosen Bahnhöfchen degradiert? „Franzensfeste wird eine der bedeutendsten Haltestellen Südtirols“, davon ist Bürgermeister Thomas Klapfer überzeugt. Wer künftig in Franzensfeste in einen Hochgeschwindigkeitszug steige, erreiche Bozen und Innsbruck in 15 Minuten, Verona oder München in etwa einer Stunde. Der ehemalige EU-Parlamentarier Sepp Kusstatscher dämpft die Euphorie: „In Franzensfeste ist nichts weiter als eine Nothaltestelle geplant.“ Gerüchte erhärten sich, nach welchen nicht Franzensfeste, sondern Brixen eine große Zukunft bevorsteht. Maßgeblich Einfluss darauf soll die geplante Riggertalschleife haben. Noch fährt jeder Zug aus dem Pustertal am Bahnhof Franzensfeste ein, wo Fahrgäste, die Richtung Bozen weiterfahren wollen, umsteigen. In einigen Jahren soll die Pustertalbahn über die Riggertalschlucht und die Schabser Höhe direkt an den Bahnhof Brixen angebunden werden, um sich den Umweg über Franzensfeste zu sparen. „Dank Riggertalschleife wird Brixen in Zukunft der Knoten sein“, so Günther Burger, geschäftsführender

Direktor der Abteilung Mobilität gegenüber der Wochenzeitschrift ff. Landeshauptmann Arno Kompatscher bestätigt in einer Anfrage der Freiheitlichen, dass Franzensfeste künftig nicht mehr mit einem kontinuierlichen Taktverkehr bedient wird. Marco Kampp von der Deutschen Bundesbahn Italia sagt gar: „Ist die Riggertalschleife einmal in Betrieb, ist in Franzensfeste kein Halt mehr notwendig.“ Daran werde auch die Inbetriebnahme des BBT nichts ändern, der deutlich später fertiggestellt sein werde als die Riggertalschleife. Ist damit der Zug für Franzensfeste abgefahren? „Mitnichten“, sagt BBT-Beobachtungsstellenleiter Martin Ausserdorfer, der seit Wochen derlei Mutmaßungen dementiert: „Die internationalen Züge werden nicht in Brixen, sondern in Franzensfeste halten.“ Die Riggertalschleife diene ausschließlich der Direktanbindung des Pustertales Richtung Brixen und Bozen. Fahren internationale Züge vom BBT in Franzensfeste aus, kommen zeitgleich auch Pustertal-Züge nach Franzensfeste, wo Gelegenheit zum Umsteigen bestehe. Wer den Schnellzug nutzen wolle, komme also um Franzensfeste nicht umhin. Regionale Züge der Linie Brenner–Bozen würden weiterhin im Halbstundentakt hal-

ten. Innerhalb dieses Jahres errichte die Eisenbahngesellschaft RFI am Bahnhof Aufzüge und passe Gehsteige an. Franzensfeste, so Ausserdorfer, werde sehr wohl ein bedeutender Bahnhof bleiben. Ewiges Thema bleibt die Frage, ob die südliche Zulaufstrecke des BBT gebaut wird. Kusstatscher kritisiert, dass die Trasse zwischen Waidbruck und Bozen weder festgelegt noch projektiert oder finanziell garantiert sei. Ausserdorfer verbreitet Optimismus: „Sobald das Einreichprojekt für die südliche Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck dem interministeriellen Komitee für Wirtschaftsplanung CIPE vorgelegt ist, beginnt ein 240 Tage langer Bewertungs- und Verbesserungsprozess, bei dem Südtirol, der Bezirk und die Gemeinde Franzensfeste ihre Interessen vertreten.“ 2016 soll das definitive Projekt stehen. Beginn der Bauarbeiten ist voraussichtlich 2018. Währenddessen drängen die Freiheitlichen darauf, der Bevölkerung von Franzensfeste „reinen Wein“ einzuschenken: „Kommt der erhoffte Aufschwung oder steht das Dorf bald auf dem Abstellgleis?“ Die Antwort hänge von der Politik ab, so Fraktionssprecher Pius Leitner. Entweder sie stärkt Franzensfeste mit Sauerstoff. Oder sie lässt E den Ort „sterben“.

Erker 08 I 15

9


AKTUELL

Gegen die Wand von Susanne Strickner Er ist im Amt, der „neue Fabi“. Und zerstört gleich schon zu Beginn viele Hoffnungen auf einen Kurswechsel im Gesundheitswesen. Binnen kürzester Zeit hat es Thomas Schäl geschafft, das Krankenhauspersonal und die Gewerkschaft gegen sich aufzubringen. Ob Martha Stocker mit seiner Ernennung richtig gehandelt hat? Am 15. Juni hat Thomas Schäl seinen Posten als neuer Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebs angetreten. Der 53-Jährige löst damit Andreas Fabi ab, der bis 2016 noch in der „zweiten Reihe“ tätig bleiben wird. Schäl stammt ursprünglich aus Schalksmühle (Nordrhein-Westfalen) und arbeitet seit 1988 in Italien als Journalist und Berater für Unternehmen und Ministerien. Zuletzt leitete er mehrere italienische Gesundheitsbetriebe. Nun hat ihn Gesundheitslandesrätin Martha Stocker nach Südtirol geholt, um ihre unpopuläre Gesundheitsreform durchzudrücken. Der Blick von außen tue Südtirol gut, zeigte sich Stocker bei seiner Einführung überzeugt. „Das Konzept der Gesundheitsversorgung 2020 kann ich teilen, es gibt keinen Punkt, mit dem ich nicht einverstanden wäre“, so Schäl. Nun gelte es, mit der Umsetzung zu beginnen. Die kleinen Krankenhäuser seien ein Teil der Gesundheitsversorgung, wobei die Qualität der Versorgung und die Sicherheit der Patienten garantiert werden müssten. DIE LINKE UND DIE RECHTE HAND DER MARTHA STOCKER Gemeinsam mit dem neuen Gesundheitsressortdirektor Michael Mayr, der die Nachfolge von Tho-

10

Erker 08 I 15

Seit der Einführung der Wassergeburt vor 18 Jahren sind in Sterzing über 3.600 Babys in der Wanne zur Welt gekommen.

mas Mathà angetreten hat, ging Schäl Anfang Juli auf Südtirol-Rundreise, um das Gesundheitswesen direkt vor Ort unter die Lupe zu nehmen. Dabei statteten die beiden neuen Direktoren auch dem Krankenhaus Sterzing einen Kurzbesuch ab. Im Erker-Gespräch (nachzulesen auf www.dererker.it) betonten Schäl und Mayr die Wichtigkeit des Ausbaus der Gesundheitssprengel und damit die Verlagerung von Diensten vom Krankenhaus in den Sprengel, mit dem Ziel, die periphere Versorgung durch ein kapillares und flächendeckendes Angebot aufzuwerten. Eine Schließung des Krankenhauses Sterzing sei kein Thema. „Im Beschluss der Landesregierung vom vergangenen Februar ist von sieben Krankenhäusern die Rede“, so Mayr. „Die Frage ‚Sterzing ja oder nein’ stellt sich damit gar nicht. Die Politik hat beschlossen, dass das Krankenhaus

Sterzing offen bleibt“, stellt Schäl klar. Nun gehe es laut Mayr darum, „welche Rolle jedes einzelne Puzzleteil im System künftig spielen wird“. Es gehe in erster Linie um Qualität und Sicherheit im Rahmen der verfügbaren Mittel. Die Reform dürfe aber nicht als Sparzwang gesehen werden. Zu den famosen Sicherheitsstandards hat Schäl, der in den vergangenen Jahren in der Nationalen Agentur der regionalen Gesundheitsdienste (Agenas) tätig war und bei der Entwicklung der Standards mitgearbeitet hat, eine klare Meinung: „Die Standards sind wissenschaftlich fundiert und gelten so überall. Wenn gewisse Leistungen von den Medizinern und vom Pflegepersonal nicht laufend erbracht werden, steigt die Fehlerquote und die Ergebnisse fallen qualitativ geringer aus, was sich letztendlich auch schlecht auf die Sterbequo-

te auswirkt. Das gilt sowohl für die Geburtenabteilung als auch für die Chirurgie“, so der Generaldirektor. Was die onkologische Chirurgie in Sterzing betrifft, ist er der Überzeugung, „dass gewisse Eingriffe in Sterzing einfach nicht genehmigt werden können. Dazu gibt es auch schon einen Beschluss der Landesregierung, der von den Medizinern akzeptiert werden muss. Ich habe die Pflicht, dafür zu sorgen, dass solche Vorgaben eingehalten werden. Und das werde ich auch tun.“ Was die Geburtenabteilungen betrifft, beharrt Schäl auf die Mindestzahl von 1.000 Geburten pro Jahr. „Technisch gesehen, würde ich sagen, ist die Zukunft der Geburtenabteilung Sterzing schon geschrieben. Die Politik wird wahrscheinlich noch versuchen, etwas zu machen. Hinsichtlich Geburtengefahr sind wir auf alle Fälle unterhalb der zu erreichenden Schwelle, auch wenn


AKTUELL

Sterzing näher dran ist als Innichen. 500 ist schon eine Ausnahme und die Hälfte vom eigentlichen Standard“, so Schäl. Vom Personalnotstand an der Inneren Medizin am Krankenhaus Sterzing habe Schäl noch nichts gewusst. Nachdem sieben Krankenhäuser als Standorte garantiert worden sind, gehe es in der Diskussion jetzt darum, wo sich welche Einheiten befinden werden und wer welche Aufgaben übernimmt. „Gemeinsam mit der Gewerkschaftsvertretung werden wir überall dort, wo die Chefarztstellen gesichert sind, die Chefärzte dann auch benennen.“ Laut Ressortdirektor Mayr werde es immer schwierig sein, für kleine, entlegenere Standorte Personal zu finden und auch zu halten. Generell soll es im Rahmen der Reform für das Krankenhauspersonal zu großen Veränderungen kommen. „Wir haben zum einen die Patientenmobilität und werden in

(v. l.) Sabes-Generaldirektor Thomas Schäl und Ressortdirektor Michael Mayr

Zukunft auch die Personalmobilität haben, d. h., dass man nicht mehr fix in Sterzing oder Brixen arbeitet, sondern im Gesundheitsbetrieb vertikal oder horizontal in den einzelnen Einheiten eingesetzt wird“, erklärt Schäl. Zurzeit befinde man sich noch in der Analysephase, Entscheidungen seien noch nicht getroffen. „Wir sind dabei, herauszufinden, welche Gesundheitsversorgung wir für Südtirol wollen und wie wir sie ge-

währleisten können. Danach schält sich erst die Rolle der einzelnen Strukturen heraus“, so Mayr. Die Grundrichtung stehe aber schon fest: das klare Bekenntnis zu den sieben Krankenhäusern, die bessere Vernetzung, das Mehrstufenmodell, die ortsnahe Versorgung und eine langfristige Finanzierbarkeit. „Wir sind noch weit genug vom Abgrund entfernt, um zu überlegen, ob wir bremsen oder eine Abzweigung nehmen“, so Mayr. Schäl

erklärt: „Die Infrastruktur ist vorhanden. Jetzt geht es darum, sie zu vernetzen und zu organisieren, um es noch besser zu machen. Wir sind schon gut, aber wir wollen die Besten werden.“ „IST DIE PERIPHERIE WENIGER WERT?“ Zu den Besten in ihrem Fach gehören zweifelsohne die Hebammen im Eltern-Kind-Departement am Krankenhaus Sterzing. Einige vor kur-

Erker 08 I 15

11


AKTUELL

zem in verschiedenen Medien getätigte Aussagen des Generaldirektors haben die Geburtshelferinnen dazu veranlasst, ihren „Maulkorb“ abzulegen. „Vor allem der Vergleich der kleinen Geburtenstationen mit einem Piloten, der nur alle zwei Jahre ein Flugzeug fliegt, ist herablassend und beleidigend gegenüber den Geburtshilfeteams in kleinen Krankenhäusern. Durch derartige Aussagen wird der Bevölkerung suggeriert, dass in kleinen Strukturen gefährlich und mit hohem Risiko gearbeitet wird; der Ruf des ganzen Krankenhauses leidet darunter“, so die Hebammen in einer

Aussendung. Alle Hebammen am Krankenhaus Sterzing verfügen über jahrelange bzw. jahrzehntelange Berufserfahrung, die in verschiedenen Krankenhäusern gesammelt wurde. Das gesamte Team des Eltern-Kind-Zentrums – Hebammen, Ärzte, Säuglingsschwestern – beteiligt sich seit drei Jahren am Projekt „Sicherer Kreißsaal“ und besucht jährlich Schulungen für Notfallsituationen für Mutter und Kind. „Wissenschaftliche Studien belegen, dass in kleineren Strukturen durch die Eins-zu-eins-Betreuung die Sicherheit höher ist als in vielen

DR. ROBERT HARTUNG VERLÄSST DAS KRANKENHAUS Nach Dr. Manfred Kuppelwieser und Dr. Birgit Heinke verlässt nun auch Dr. Robert Hartung (im Bild) die Innere Medizin am Sterzinger Krankenhaus. Nach 15 Jahren fachärztlicher Tätigkeit als Oberarzt wird sich Dr. Hartung am 30. September als Basisarzt in Sterzing niederlassen. Den Vertrag mit dem Sanitätsbetrieb hatte er bereits im Dezember 2014 unterzeichnet, erwirkte bei der Bezirksdirektion aufgrund der schwierigen Personalsituation im Krankenhaus aber wiederholt eine Verschiebung des Eröffnungstermins der Praxis. Nun kann aus rechtlichen Gründen kein weiterer Aufschub erfolgen. Zwischenzeitlich helfen Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Medizin-Primar in Sterzing, und Dr. Hermann Zingerle, ehemaliger Medizin-Primar in Schlanders, an der Inneren Medizin aus, um personelle Engpässe auszugleichen. Ob Dr. Christian Wenter nach seiner Auszeit im Herbst wieder ans Sterzinger Krankenhaus zurückkehren wird, hänge von der Besetzung des Medizin-Primariats ab. Der Sanitätsrat hätte Mitte Juli einen Experten für die Kommission zur Bewertung der Kandidaten für das Primariat ernennen sollen, war aber aufgrund der Abwesenheit der Mehrheit der 29 Sanitätsratsmitglieder nicht beschlussfähig und musste die Sitzung verschieben. Nun ist der Rat für 10. August wieder einberufen. Dieses Mal soll auch Generaldirektor Schäl anwesend sein. Das Primariat des ärztlichen Leiters Dr. Franz Ploner lief am 15. Juli aus. Sein Vertrag wurde – nach 15 Jahren Tätigkeit – einstweilen nur provisorisch verlängert („facente funzioni di primario“), mit der Begründung, dass die Gesundheitsreform anstehe. Unlängst wurde auch bekannt, dass Dr. Gertraud Gisser ihren Auftrag als Primaria der Rehabilitation (und damit auch der Neuroreha in Sterzing) nicht mehr verlängern wird. Auch für dieses Primariat läuft nun ein Wettbewerb, der Experte für die Bewertungskommission soll vom Sanitätsrat ebenfalls am 10. August ernannt werden. Der neue Reha-Primar in Brixen wird dann auch die Neuroreha in Sterzing leiten. Dort soll schon bald die geplante Überwachungsstation geöffnet werden.

12

Erker 08 I 15

großen Abteilungen, wo eine Hebamme mehrere Geburten gleichzeitig begleitet. Nicht umsonst kommen jährlich viele Frauen aus ganz Italien und dem Ausland für die Entbindung nach Sterzing, weil sie das familiäre Umfeld und die professionelle Betreuung schätzen. Auch Schwangere mit der Diagnose, dass das Ungeborene mit einer Fehlbildung oder gar tot geboren wird, kommen häufig nach Sterzing, um ihr Kind in Ruhe zur Welt zu bringen. Natürlich fallen dann die Statistiken dementsprechend aus, haben aber nichts mit der Qualität bzw. Sicherheit unserer Abteilung zu tun“, so das Hebammen-Team. Ebenfalls durch Studien belegt sei die Tatsache, dass eine Geburt eher dann medikalisiert werde, wenn die Hebamme viele Geburten zugleich betreuen muss. Die natürliche Geburt werde dabei ohne medizinischen Grund durch Eingriffe beschleunigt, wobei dann „hausgemachte“ Komplikationen entstehen können. „In kleinen Strukturen hingegen darf die Geburt noch natürlich ablaufen bzw. ist genug Zeit da, den natürlichen Rhythmus der Gebärenden und des Kindes zu berücksichtigen“, erklären die Hebammen. Auch mit der Wassergeburt – seit der Einführung vor 18 Jahren wurden in Sterzing schon mehr als 3.600 Babys in der Wanne zur Welt gebracht – hat sich die Sterzinger Geburtshilfe zum Vorzeigemodell entwickelt. „Unsere Hebammen bekommen sogar Anfragen von außerhalb unserer Landesgrenzen, um dort Vorträge über die Wassergeburt zu halten“, so das Geburtshilfe-Team. Auch erklären die Hebammen, dass sie nicht am Krankenhaus Sterzing arbeiten würden, wenn dort wirklich ein Risiko für Mutter und Kind bestehen würde. Denn auch Hebammen seien ähnlich wie Fachärzte auf dem Arbeitsmarkt nicht im Überfluss vorhanden. Hebammen-Studenten aus Österreich und ganz Italien würden sich geradezu um Praktikumsplätze an der Sterzinger Geburtshilfe reißen. Im Gegensatz dazu ist es Studentinnen der Bozner Claudiana nicht erlaubt,

in Sterzing ein Praktikum zu absolvieren, weil dort anscheinend „zu wenig gelernt wird“. „Es ist schon komisch, wenn man im eigenen Land weniger geschätzt wird als außerhalb“, so die Hebammen. Dies zeige sich auch in der Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Bozen. Laut Vorschrift werden alle Risikoschwangerschaften oder Frühgeburten nach Bozen verlegt. „Oft erhalten wir bei einer Anfrage um Verlegung der Patientin aber zur Antwort, die Abteilung Neonatologie-Intensiv sei voll und könne keine weiteren Patientinnen aufnehmen. Auch wenn nach einer normalen Geburt in Sterzing festgestellt wird, dass bei einem Baby ein Gendefekt oder Ähnliches vorliegt, werden wir von den Bozner Kollegen oft nicht ernst genommen. Augenscheinliche Symptome werden heruntergespielt, als ob wir in der Peripherie nicht in der Lage wären, eine Diagnose zu stellen“, berichten die Hebammen. „Wenn die Sicherheit für Mutter und Kind in den kleinen Abteilungen wirklich nicht gegeben wäre, müsste man sofort zusperren und nicht noch ewig darüber diskutieren. Da dem aber nicht so ist, sollen die kleinen Strukturen jetzt wohl durch Rufschädigung und ähnliche Maßnahmen zerstört werden“, so das Hebammen-Team. Jetzt schon habe Sterzing immer mehr den Ruf, gefährlich zu sein, was es auch erschwere, die Fallzahlen zu halten. Die Negativwerbung von Seiten des Sanitätsbetriebs selbst spreche sich herum. Ehemalige Patientinnen aus dem Trentino hätten schon in der Abteilung angerufen, ob die Geburtshilfe wirklich schon zu sei, wie in den italienischen Fernsehnachrichten berichtet werde. Die Sterzinger Hebammen fragen sich, warum sich Generaldirektor Schäl nicht mit ihnen zusammensetzt und das Gespräch mit den kleinen Abteilungen sucht. Bei seinem Besuch im Krankenhaus Sterzing habe er sich dafür jedenfalls keine Zeit genommen. „Wenn – wie er in der Tagespresse verlautbart – alle Geburtenabteilungen in Europa unter 1.000 Geburten pro Jahr künftig geschlossen werden,


AKTUELL

würden uns überfüllte Krankenhäuser, vermehrte Komplikationen auf dem Weg zum Krankenhaus und im Krankenhaus selbst, da erst später eingegriffen werden kann, und ein aus allen Nähten platzendes Rettungswesen erwarten“, sind die Hebammen überzeugt. Zudem würde die Schließung der kleinen Strukturen mit Sicherheit auch einen enormen finanziellen Aufwand für die Anpassung der jeweiligen Abteilungen in den Bezirkskrankenhäusern zur Folge haben. Bei gleichzeitigem Ausbau der Sprengeldienste – wie in der Reform vorgesehen – sei vorherzusehen, dass es unweigerlich auch zu einem Mangel an Hebammen kommen werde. In Südtirol wäre neben Sterzing und Schlanders zudem das Krankenhaus Bruneck betroffen, wo die 1.000er-Schwelle auch mit den Geburten aus dem Hochpustertal, die früher in Innichen betreut wurden, nicht erreicht wird. „Was steckt also wirklich hinter dieser Kampagne gegen die kleinen Geburtshilfen? Wer will sich mit der Gesundheitsreform bereichern?“ Die Sterzinger Hebammen hoffen jedenfalls, dass die Politik zur Vernunft kommt und noch rechtzeitig reagiert, um den Kurs in Richtung „Zwei-Klassen-Medizin“ abzuwenden. TRENTINER GESUNDHEITSLANDESRÄTIN ABGESETZT Abgewendet werden soll die drohende Schließung von kleinen Geburtenstationen auch im Trentino. Die 35 Abgeordneten des Trentiner

Landtages sprachen sich kürzlich einstimmig dafür aus, dass von der Landesregierung alles unternommen werde, um die kleinen Geburtenstationen zu retten, nachdem sie aus den Medien erfahren hatten, dass sowohl die Geburtenabteilung in Tione als auch jene in Cavalese definitiv geschlossen werden sollen. Geht es nach der Trentiner Gesundheitslandesrätin Donata Borgonovo Re, sollen nämlich – trotz laufender Gespräche mit Rom über eine Ausnahme – in Tione bereits mit 1. Oktober die Lichter ausgehen, in Cavalese im Jänner 2016. Gleichzeitig mit dem Beschluss des Landtages legte der Lega-Abgeordnete Maurizio Fugatti einen ad hoc verfassten Misstrauensantrag gegen die Gesundheitslandesrätin vor. Borgonovo Re betonte in der Tageszeitung „L’Adige“, dass sie eher zurücktreten würde, als bei der Schließung der beiden Geburtenabteilungen einen Kompromiss einzugehen. Ende Juli wurde sie schließlich vom Trentiner Landeshauptmann Ugo Rossi per Dekret ihres Amtes enthoben und durch den Fraktionssprecher des Partito Democratico im Trentiner Landtag, Luca Zeni, ersetzt. Rossi und die Südtiroler Parlamentarier Albrecht Plangger und Hans Berger machten in Rom weiterhin Druck, um eine Antwort auf die vorgelegten Vorschläge für die Geburtshilfen zu erhalten. Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin ist nach der Geburt ihrer Zwillinge derzeit in Mutterschaft. Nun soll eine Ad-hoc-Kommission eingesetzt werden, um über die Vorschläge zu

FREIE HAND BEI KRANKENHAUSBETTEN Südtirols Eigenständigkeit bei der Organisation des Gesundheitswesens wurde vor kurzem vom Verfassungsgericht bestätigt: Rom kann Südtirol nicht vorschreiben, wie viele Krankenhausbetten abzubauen sind. Die Vorgabe, innerhalb 2015 216 Betten wegzurationalisieren, ist damit hinfällig. Südtirol hatte gegen die staatlichen Vorgaben vor dem Verfassungsgericht Rekurs eingereicht und nun Recht bekommen. Lediglich die römischen Grundprinzipien müssten eingehalten werden, alle Details könne Südtirol eigenständig regeln, auch deshalb, weil das Land das Sanitätswesen selbst finanziert. Südtirol kann nun im Rahmen der anstehenden Sanitätsreform frei entscheiden, wann und wo es mehr oder weniger Krankenhausbetten braucht.

befinden. Laut Plangger und Berger gehe es dabei aber nicht um eine „Ausnahme zur Ausnahme“ – wie von Generaldirektor Schäl erklärt –, da Sterzing auf 500 Geburten komme und die Anfahrt aus dem Obervinschgau zum Meraner Spital mehr als 90 Minuten betrage. Viel mehr stünden die Sicherheitsstandards und die Frage zur 24-stündigen Anwesenheit des Kinderarztes zur Diskussion. Generaldirektor Schäl und Ressortdirektor Mayr bezweifeln allerdings, dass in Rom für Südtirol eine Ausnahme gemacht werde. EINE „SÜDTIROLER LÖSUNG“ Für eine Ausnahmeregelung für Südtirol in Sachen Gesundheitsreform macht sich indes der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) stark. Er fordert die Sanitätsführung auf, die besonderen Gegebenheiten Südtirols zu berücksichtigen und im Rahmen der primären Gesetzgebungsbefugnis eine auf Südtirol zugeschnittene Lösung zu finden. Die Situation in den Krankenhäusern im restlichen Staatsgebiet in Bezug auf die erbrachten Leistungen und auf die geografischen Gegebenheiten sei eine vollkommen andere. Schäl hatte die Sterzinger Geburtenabteilung zuvor mit den Piemonteser Abteilungen Porta Susa (2014: 120 Geburten) und Domodossola (2014: 250 Geburten) verglichen, die laut seinen Aussagen in Kürze geschlossen werden sollen. Die Gesundheitsreform dürfe laut ASGB nicht rein nach Zahlen erfolgen: „Dem Sanitätsbetrieb lediglich ein vorgefertigtes Organisationsmodell nach staatlichen oder internationalen Standards überzustülpen, das kleineren Strukturen, die bisher gut gearbeitet haben, von vornherein keine Chance lässt, kommt für uns nicht in Frage“, so Alexander Wurzer, Vorsitzender der ASGB-Jugend. Eine „Südtiroler Lösung“ ist also gefragt. Vielmehr noch will sowohl die Bevölkerung als auch das Krankenhauspersonal endlich Klarheit – noch bevor das Gesundheitssystem vor Ort wie ein Karren gegen die Wand gefahren wird. E Erker 08 I 15

13


AKTUELL

BRENNER

Ruhe vor dem Sturm? Wie Bürgermeister Franz Kompatscher Ende Juni auf der Sitzung des Gemeinderates der Gemeinde Brenner berichtete, habe sich die Flüchtlingssituation am Brenner nach dem G7-Gipfel in Bayern Anfang Juni – wo es aufgrund verschärfter Kontrollen sehr viele Zurückweisungen gab – mittlerweile etwas beruhigt. „Entweder wird die Brennerroute jetzt weniger für die Flucht genutzt oder die Flüchtlinge kommen leich-

teilgenommen. „Zwischenzeitlich wird Personal vom Brixner Krankenhaus in Sterzing aushelfen, der Primariats-Wettbewerb sollte bis zum Herbst abgeschlossen sein“, so Kompatscher. Es gelte aber, Ärzte zu finden, die auch längerfristig in Sterzing bleiben. SATZUNGSÄNDERUNG Die „Freie Liste Gemeinde Brenner“ forderte durch eine Abänderung der Gemeindesatzung die Herabsetzung der Kostengrenze für Projek-

Ein Teil des ex Militärareals in Außerpflersch wird als möglicher Standort für den Gemeindebauhof ins Auge gefasst.

ter durch“, so Kompatscher. Auf alle Fälle sei man froh, dass sich die Lage am Bahnhof Brenner beruhigt habe. Befürchtet wird aber, dass die derzeitige Situation nur die berühmte „Ruhe vor dem Sturm“ sei, da kein Rückgang, sondern bis zum Herbst vielmehr ein Anstieg der Flüchtlinge zu erwarten sei. Was die Konzession der Brennerautobahn betrifft, könnte eine In-House-Gesellschaft die Lösung sein, um eine europaweite Ausschreibung zu umgehen. Der Bürgermeister habe in diesem Zusammenhang noch einmal bei Landeshauptmann Arno Kompatscher die Umfahrung Gossensaß als oberstes Interesse der Gemeinde Brenner deponiert. Was die Situation der Inneren Medizin am Krankenhaus Sterzing betrifft, hat der Bürgermeister Ende Juni an Gesprächen mit Bezirksdirektor Siegfried Gatscher und Gesundheitslandesrätin Martha Stocker

14

Erker 08 I 15

te, über die der Gemeindeausschuss ohne Einbeziehung des Gemeinderates befinden kann, von 300.000 auf 100.000 Euro. Der Bürgermeister merkte an, dass die Fristen bei Beitragsansuchen oft kurz seien und man schnell reagieren müsse. Laut Rudolf Plank (Müller, Freie Liste) soll in Dringlichkeitsfällen nach wie vor der Ausschuss die Entscheidungsbefugnis haben, die Ratsmitglieder möchten aber stärker eingebunden werden. Als Kompromiss wurde einstimmig beschlossen, die Höchstgrenze auf 150.000 Euro festzulegen. Die Satzungsänderung wird auf der nächsten Ratssitzung vorgenommen. ERHÖHUNG ORTSTAXE Einstimmig beschlossen wurde auch die vom Tourismusverein Gossensaß vorgeschlagene Erhöhung der Gemeindeaufenthaltsabgabe. Ab 1. Jänner 2017 beträgt diese in Vier-

und Fünf-Sterne-Betrieben 2,50 Euro (aktuell 1,30 Euro), in Drei-Sterne-Betrieben 1,90 Euro (aktuell 1 Euro) und 1,40 Euro (aktuell 0,70 Euro) in allen anderen Kategorien. GEMEINDEBAUHOF Der Grundsatzbeschluss über den Standort des neuen Gemeindebauhofes wurde einstimmig vertagt. Von den drei vorgeschlagenen Grundstücken wurde das Kasernenareal in Außerpflersch – taleinwärts rechtsseitig vor der Abzweigung nach Giggelberg – ausgeschlossen, da der Boden noch von den Bergbauzeiten her verseucht ist und saniert werden müsste. Ein Sanierungsprojekt wurde vom Gemeinderat als zu kostspielig eingestuft. Der bereits baufertige Standort in der Industriezone gegenüber dem Bahnhof Gossensaß – die Gemeinde erwirbt das Areal vom Land – soll bis zur nächsten Sitzung von einem Techniker überprüft werden. Auch für die notwendigen Anpassungsarbeiten am ex Militärareal in Außerpflersch (taleinwärts linksseitig), neben dem das Land bereits ein Lager des Straßendienstes eingerichtet hat und die Gemeinde über eine Konzession für 30 Jahre verfügt, soll ein Kostenvoranschlag eingeholt werden. GLASFASERNETZ Die Betreiber des Fernheizwerkes Brenner haben gleichzeitig mit den Fernwärmeleitungen auch das Glasfasernetz im Dorf Brenner verlegt. Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, diese „letzte Glasfasermeile“ den Fernheizwerkbetreibern für rund 115.000 Euro abzukaufen. „Nach dem Kaufabschluss kann die Ausschreibung für die Verteilergesellschaft gemacht werden. Somit sind alle Voraussetzungen gegeben, dass die Bürger der Fraktion Brenner als erste der Gemeinde schon bald das schnelle Internet nutzen können“, so Bürgermeister Kompatscher. In Gossensaß soll der Ausbau des Breitbandnetzes im Frühjahr 2016 in Angriff genommen werden. Dafür wurde aus dem Rotationsfonds ein Darlehen von 574.000 Euro aufgenommen und in den Haushalt ein-

gebaut. Für die geplante Sanierung der Zufahrtsstraße zum Wiesenhof in Pflersch wurden 100.000 Euro vorgesehen, kleinere Summen für den Ankauf von Spielgeräten, für die Planung des Ibsenplatzes und für außerordentliche Instandhaltungsarbeiten von Straßen. Die Abänderung des Haushaltsvoranschlages über insgesamt 723.600 Euro wurde einstimmig gutgeheißen. EINSTIMMIGE ERNENNUNGEN Der neuen Gemeindebaukommission gehören neben dem Bürgermeister Dr. Hildegard Ralser (Ersatz: Dr. Rosanna Bartolotta), Markus Tauber (Paul Senoner), Christian Hafner (Martin Braunhofer), Gerold Plank (Josef Windisch), Christian Windisch (Thomas Windisch), Peter Mair (Florian Kinzner), Martin Mair (Alexandra Windisch), Bernardo Ponzano (Francesco Sommacal) und Giovanni Pederzini (Igino Marchi) an. Der Friedhofskommission in Gossensaß gehören Bernardo Ponzano, Markus Roalter, Melanie Nagele und Alexander Preyer sowie der Bürgermeister an. Die Kommissionsmitglieder für die Abgabe des Gutachtens zur Unbewohnbarkeit, Dr. Hildegard Ralser, Christian Hafner und Thomas Höller, wurden vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen. In der Gemeindewahlkommission sitzen neben dem Bürgermeister auch Georg Auckenthaler (Ersatz: Wolfram Girtler), Maria Holzer (Armin Keim) und Bernardo Ponzano (Giovanni Pederzini). Im Konsortium des Wassereinzugsgebietes der Etsch vertritt der Bürgermeister die Interessen der Gemeinde. Auf Vorschlag der Freien Liste vertritt Armin Keim die Gemeinde im Verwaltungsrat der Fernheizwerk Gossensaß Genossenschaft. Einstimmig ernannt wurden auch die Mitglieder der Kommission für den Kongresssaal, der Gemeindeleitstelle für den Zivilschutz und der Lawinenschutzkommission.

sst


AKTUELL

RATSCHINGS

„Es gibt viel zu tun“ Bei der Sitzung Ende Juni hat Bürgermeister Sebastian Helfer dem Gemeinderat seine programmatische Erklärung vorgestellt und damit die Ziele seiner Verwaltung für die kommenden fünf Jahre formuliert. Die Erklärung umfasst Arbeiten in allen Fraktionen, die zum Teil schon in Ausführung sind und kurz vor der Vollendung stehen, aber auch neue Vorhaben, die in den kommenden fünf Jahren in Angriff genommen werden sollen, sofern die immer knapper werdenden Geldmittel dafür aufgetrieben werden können. Ein Schwerpunkt ist die Energieversorgung, wobei die Gemeinde fest dazu entschlossen ist, die Stromverteilung durch die Übernahme des ex Enel-Netzes selbst in die Hand zu nehmen, dazu auch das Stromverteiler-Netz in Mareit. Gleichzeitig setzt die Gemeinde weiterhin auf das große E-Werk in der Achenrainschlucht zwischen Mareit und Ridnaun, das derzeit allerdings noch durch Gerichtsverfahren blockiert ist. Erst mit dem Bau dieses Werkes und der Übernahme der Stromverteilung durch eine eigene Genossenschaft könne eine effiziente Stromversorgung in der Gemeinde garantiert werden, die es auch ermöglicht, den Bürgern günstigeren Strom zur Verfügung zu stellen. Das zweite große Ziel ist die Versorgung mit schnellem Internet durch den Ausbau des Glasfasernetzes. Noch heuer sollen die Betriebe an diese Infrastruktur angebunden und so wirtschaftliche Nachteile behoben werden. Die Gemeindeverwaltung möchte weiterhin die Bürger so weit wie möglich steuerlich und bei den Gebühren entlasten und die Familien in ihren Aufgaben unterstützen. Dazu soll vor allem eine kostengünstige Kindertagesstätte beitragen, aber auch die Förderung des Sommer-Kinderprogramms. Bei der Förderung der Vereine soll weiterhin das Leistungsprinzip angewandt werden. Die Jugend lädt der Bürgermeister ein, mitzumischen, sich einzubringen, neue Ideen beizusteuern. Für

die Senioren sollen in den Ortszentren eigene Wohnbereiche errichtet werden; bei der Gebührengestaltung finden Alleinstehende Berücksichtigung. Da das Programm Vorhaben in allen Fraktionen und für alle Bevölkerungsschichten umfasst, wurde es vom Gemeinderat fast einstimmig gutgeheißen. Lediglich die Bürgerliste hatte einige Vorschläge eingebracht, die der Bürgermeister zwar nicht explizit ins Programm aufnahm, deren Berücksichtigung er aber im Laufe der Arbeitsperiode in Aussicht stellte, sofern sie nicht schon im Programm enthalten sind. Unter anderem brachte die Liste ein Themenjahr ins Gespräch. 16 Gemeinderäte stimmten für das Programm des Bürgermeisters, einer enthielt sich der Stimme. DIE WICHTIGSTEN VORHABEN Ridnaun: Ausbau der Auenrainstraße mit Baubeginn noch in diesem Jahr. Im Rahmen eines Dorferneuerungsprojektes soll vor dem Friedhof ein Platz geschaffen werden. Mareit: Fertigstellung des Dorfparkes, Arbeiten am Sportplatz, Maßnahmen für die Förderung der Tourismusentwicklung im Dorf. Außerratschings: Bau der neuen Feuerwehrhalle und des BRD-Lokales sowie eines Vereinssaales. Für Schule und Sportzone ist der Bau einer zentralen Heizungsanlage geplant. Der Parkplatz bei der Sportzone soll neu gestaltet werden. Ein großes Projekt ist die Abwasserentsorgung in der ausgedehnten Fraktion. Gasteig: Neugestaltung der Kreuzung Jaufenstraße-Straße ins Jaufental und im Bereich der St.-Josefs-Kirche, Fortführung des Projektes Gasteig 2021, Schaffung neuer Parkplätze im Zentrum. Für das Gebiet des Mareiter Baches zwischen Gasteig und Stange ist ein Konzept der Besucherlenkung in Planung. Jaufental: Fertigstellung des Widumumbaues bis zum Herbst, Errichtung einer Aufbahrungshalle im Bereich des Friedhofs sowie eines Gehsteiges entlang der Landesstraße zwischen Mittertal und Außertal sowie die Neutrassierung der Zufahrtsstra-

ße „Dörfl“. Innerratschings: Erneuerung der Straßenbeleuchtung sowie mehrerer Zufahrtsbrücken über den Talbach

die Gemeindewahlkommission aus Luca Zenzale, Günther Haller und Sabine Klotz zusammen (Ersatzmitglieder: Claudia Wurzer, Thomas Gastei-

im Bereich Talstation und Feuerwehrhalle. Adaptierungsarbeiten am Vereinshaus und Verbesserung der Fernsehversorgung im Tale. Telfes: Friedhofserweiterung in Obertelfes, Sanierung Kindergarten und Grundschule, Parkplätze.

ger und Heinz Graus). Als Gemeindevertreter im Verwaltungsrat der Seebach GmbH wurden Thomas Strickner (designierter Präsident), Thomas Gasteiger (Stellvertreter), Matthias Braunhofer, Sabine Klotz und Paul Gschnitzer ernannt. Im Verwaltungsrat der Valtigl GmbH sitzt fortan der Bürgermeister, Peter Lanthaler vertritt die Gemeindeinteressen im Fernheizwerk Innerratschings. Thomas Strickner wurde zum Vertreter der Gemeinde im Kindergartenbeirat Gasteig ernannt, Erwin Volgger im Beirat Ridnaun, Karl Polig im Beirat Stange. Die Anwesenheitsentschädigungen für Kommissionsmitglieder der Bau-, Zivilschutz- und Lawinenschutzkommission wurden mit 60 Euro pro Sitzung festgelegt. ss

GEMEINDEVERTRETER ERNANNT Im Konsortium der Gemeinden für das Wassereinzugsgebiet der Etsch wird Bürgermeister Sebastian Helfer (Stellvertreter: Thomas Strickner) die Gemeinde Ratschings vertreten. Claudia Wurzer wird in den Bildungsausschuss Ridnaun, Luca Zenzale in den Bildungsausschuss Jaufental/ Gasteig entsandt. Peter Lanthaler und Thomas Strickner vertreten die Gemeinde im Jugenddienst Wipptal. Neben dem Bürgermeister setzt sich

Erker 08 I 15

15


AKTUELL

PFITSCH

Eine „große Sauerei“ Die jüngste Sitzung des Pfitscher Gemeinderates begann mit einer „großen Sauerei“. Nicht anders könne man nämlich eine Nacht- und Nebelaktion des ehemaligen Gemeindeausschusses bezeichnen, wie F-Gemeinderat Karl Volgger feststellte. Dieser hatte zwei Tage vor der Gemeinderatswahl im Mai die Entscheidung getroffen, im Fall Kajoma GmbH den Gerichtsweg nicht weiter zu beschreiten (Erker 07/2015). Am 29. September 2011 beauftragte der Gemeinderat von Pfitsch den Gemeindeausschuss, zu einem von der Kajoma GmbH eingereichten Projekt zur Erlangung einer Wasserkonzession für die Stromproduktion am Pfitscher Bach in Stein ein Konkurrenzprojekt einzureichen. Am 5. Oktober desselben Jahres erteilte der Ausschuss einem Ingenieurbüro den entsprechenden Auftrag. Mit Dekret vom 23. Juni 2014 – die Entscheidung war bereits im Jänner gefallen – teilte der Landesrat für Raumentwicklung, Umwelt und Energie Richard Theiner der Gemeindeverwaltung mit, dass das von ihr eingereichte Gesuch abgelehnt und jenes der Kajoma GmbH mit Sitz in Pfitsch genehmigt worden sei. Gesellschafter waren ursprünglich Josef Volgger, Markus Tötsch und Karl Holzer; mittlerweile wurde der Kreis der Gesellschafter erweitert. Wie Paul Gänsbacher, Direktor im Amt für Umweltverträglichkeitsprüfung, dem damaligen Bürgermeister Johann Frei gegenüber erklärte, habe die Gemeinde zwar ein leistungsmäßig besseres Projekt vorgelegt, die Kajoma GmbH habe jedoch „die besseren Ausgleichsmaßnahmen unterbreitet“. Die Gemeindeverwaltung war denn auch der Auffassung, dass die Gründe für die Ablehnung nicht stichhaltig seien,

16

Erker 08 I 15

und reichte Aufsichtsbeschwerde an die Landesverwaltung ein. Diese ließ die Frist von 90 Tagen ohne Entscheidung verstreichen, woraufhin die Gemeindeverwaltung gegen die stillschweigende Ablehnung erneut Aufsichtsbeschwerde einreichte. Diese Beschwerde lehnte die Landesregierung am 13. Jänner dieses Jahres ab, weshalb der Gemeindeausschuss zur Wahrung der Gemeindeinteressen den Gerichtsweg beschritt. Nach einem Vergleichsangebot, vom Rechtsbeistand der Kajoma GmbH unterbreitet, ist der Gemeindeausschuss – zwei Tage vor der Gemeinderatswahl – schließlich eingeknickt und hat sich zurückgezogen. Die Gesellschaft aus dem Pfitscher Hochtal übernimmt im Gegenzug die Rechtsanwaltskosten der Gemeinde in Höhe von rund 19.000 Euro. Mehr stand im Vergleichsangebot nicht drin – und mehr wollten die Gemeindeverwalter offensichtlich auch gar nicht haben. Das war es denn auch, was Karl Volgger in Rage versetzte. „Ich kann nicht verstehen, warum der Ausschuss diesen Schritt gemacht hat“, so Volgger aufgebracht. „Das Wasser ist ein öffentliches Gut und gehört allen Bürgern. Warum hat die Gemeinde nicht eine Beteiligung am E-Werk eingefordert?“ Bürgermeister Stefan Gufler ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit stoischer Gelassenheit wiederholte er fast gebetsmühlenartig, dass die Entscheidung noch von den Mitgliedern des Gemeindeausschusses der vorhergehenden Amtsperiode getroffen worden sei, weshalb es ihm nicht möglich sei, „Auskünfte über die Beweggründe“ zu erteilen. Die Angelegenheit sei wohl deshalb so schnell einer „Regelung zugeführt“ worden, um den neuen Ausschuss nicht mit „Altlasten“ zu beschweren. Die Rechtmäßigkeit des Beschlusses sei auf jeden Fall gegeben, zurücknehmen kön-

ne man ihn auch nicht. Gesenkte Blicke und betretenes Schweigen bei Werner Graus, ehemals als Energiereferent in der Causa politisch zuständig, und Johann Gasser, ebenfalls im ehemaligen Ausschuss vertreten. Ein Einspruch, von Bürgerlistler Renato Bussola innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Frist eingebracht, war indes vom neuen Ausschuss vor kurzem versenkt worden. Auf den angefallenen Kosten für Einreichprojekt, limnologisches Gutachten, landschaftsökologische Stellungnahme und Aufsichtsbeschwerde bleibt die Gemeinde nun sitzen; sie belaufen sich auf 20.492,63 Euro. ABSCHLUSSRECHNUNG 2014 Der Gemeindehaushalt für das Jahr 2014 in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro und einem Kassastand von rund 1,8 Millionen Euro (Stand 31.12.2014) wurde bei sechs Enthaltungen (Bürgerliste und Freiheitliche) gutgeheißen. HAUSHALTSÄNDERUNG Die zweite Haushaltsänderung für das Finanzjahr 2015 in Höhe von 547.490 Euro wurde bei vier Enthaltungen (Bürgerliste) genehmigt. Sie wurde u. a. notwendig, da sich die Gemeinde an den Führungskosten der Pflichtschulen (300 Euro pro Kind) sowie der Musikschule (90 Euro pro Kind) beteiligen muss. Abgedeckt werden damit auch eine Rückzahlung an EDISON, ein Beitrag für die Musikkapelle Wiesen und für den Kindergarten Wiesen, außerordentliche Instandhaltungsmaßnahmen an der Grundschule St. Jakob sowie der Ankauf von Defibrillatoren für alle Sportstätten und von Wertstoffglocken für den Recyclinghof. FEUERWEHREN Die Abschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehr Wiesen (53.000 Euro), Kematen (26.000

Euro) und St. Jakob (16.300 Euro) wurden einstimmig gutgeheißen. PROGRAMM Bürgermeister Stefan Gufler verlas Auszüge aus seinem programmatischen Dokument, das mit einer Enthaltung (Julian Volgger, Frei-

heitliche) fast diskussionslos genehmigt wurde. Lediglich Renato Bussola merkte an, dass er allgemein eine genaue Definition des „öffentlichen Interesses“, besonders in Bezug auf Energiepolitik und Baukonzessionen vermisse. GEMEINDESATZUNG Eine Abänderung der Gemeindesatzung bezüglich Unvereinbarkeit von Mitgliedern des Gemeinderates in Gesellschaften mit Gemeindebeteiligung wurde einstimmig angenommen. GEMEINDEWAHLKOMMISSION Birgit Seehauser (Bürgerliste) sowie Johann Gasser und Peter Hochrainer (beide SVP) wurden in die Gemeindewahlkommission entsandt. Die Wahl der Ersatzmitglieder wurde auf die nächste Sitzung verschoben, da der Vorschlag des Bürgermeisters nicht die erforderliche Stimmenanzahl erreichte. Barbara Felizetti Sorg


AKTUELL

Eine „große Herausforderung“ Info-Abend zur Unterkunft von Flüchtlingen in Wiesen

Mehr als 50 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. Ein Teil davon strandet täglich an den Küsten Italiens. Europa ist gefordert – Südtirol auch. Zurzeit halten sich rund 600 Asylsuchende im Land auf, 50 davon wer-

den demnächst in der ehemaligen Gnutti-Kaserne in Wiesen untergebracht, bis ihrem Asylantrag stattgegeben wird. Anfang Juli informierte Landesrätin Martha Stocker bei einem Info-Abend im Wiesner Haus der Dorfgemeinschaft über den aktuellen Stand der Dinge. Als „große Herausforderung“ bezeichnete Landesrätin Martha Stocker bei einem Info-Abend, der Anfang Juli in Wiesen stattfand, die geplante Aufnahme von Flüchtlingen in der ehemaligen Gnutti-Kaserne in Wiesen. „Die Ängste und Bedenken der Bevölkerung sind legitim und nachvollziehbar“, so Stocker, „doch allein schon aus Solidarität können wir uns vor dem Problem nicht verschließen.“ In Südtirol halten sich zurzeit 600 Flüchtlinge auf, 1.200 sollten es laut Verteilungsplan eigentlich sein. Zum Vergleich: Im Bundesland Tirol sind der-

zeit 3.000 Menschen, die auf der Flucht sind, untergebracht. Stockers Aussage, das Land habe in Absprache mit den Bezirksgemeinschaften und Gemeinden nach geeigneten Standorten gesucht, blieb allerdings nicht unwidersprochen. Schließlich sei die Gemeinde in dieser Hinsicht vor vollendete Tatsachen gestellt worden, so ein Zuhörer aus dem Publikum. Auch die Zahl der aufzunehmenden Asylsuchenden sei immer wieder nach oben geschraubt worden. „Erst war von 20 Flüchtlingen die Rede, dann von 40, jetzt werden 50 Personen in der Kaserne untergebracht“, so mehrere Anrainer aufgebracht. „Wie viele werden es am Ende wirklich sein?“ „Es werden nicht mehr als 50 Flüchtlinge nach Wiesen kommen“, beschwichtigte Stocker, die auch einräumte, dass ursprünglich eine weitaus höhere Zahl vorgesehen gewesen sei. Mit der Unterkunft in Wiesen und der Anlaufstelle am Brenner habe der Bezirk jedenfalls „seine Schuldigkeit getan“, so Stocker. Wie lange in Wiesen Flüchtlinge untergebracht würden, lasse sich nicht abschätzen. Trotzdem sehe sie die Aufnahme von Flüchtlingen auch als „Chance, andere Kulturen kennen zu lernen und unsere weiterzugeben“. Wie Luca Critelli, Direktor der Landesabteilung Familie und Soziales betonte, seien derzeit unter den Personen, die einen Asylantrag stellen kaum Familien mit Kindern; deshalb würden in Wiesen ausschließlich männliche Bewerber untergebracht. Gerade dieser Umstand löste bei einigen Anrai-

nern Ängste aus. „Wer garantiert für die Sicherheit unserer Kinder, wenn sie auf dem Spielplatz neben der Kaserne spielen?“, fragte eine besorgte Bürgerin. „Wer übernimmt die Verantwortung, wenn es Zwischenfälle gibt?“, fragte ein anderer. Schließlich sei es für diese Männer doch frustrierend, keiner Tätigkeit nachgehen zu dürfen. „Die Sicherheitsbehörden sind informiert und werden bei Bedarf die notwendigen Maßnahmen ergreifen“, so Critelli. Die Sicherheit der Anrainer bzw. der Bevölkerung sehe er nicht gefährdet, denn „die Asylsuchenden haben Interesse an einem positiven Ausgang ihres Antrags, weshalb sie sich sicher korrekt verhalten werden“. In Wiesen handle es sich um eine Zweitunterkunft, in der sie sich durchschnittlich 15 bis 18 Monate aufhalten werden. „In dieser Zeit ist es wichtig, den Betroffenen Kompetenzen zu vermitteln, damit sie in ihrer neuen Umgebung ein möglichst selbstständiges Leben führen können“, so Critelli. In dieselbe Kerbe schlug auch Bürgermeister Stefan Gufler. „Freiwillige Initiativen und Helfer können wesentlich dazu beitragen, dass das Zusammenleben mit den Flüchtlingen gelingt“, so Guf-

ler. Freiwillige Helfer hätten bereits ihre Unterstützung zugesagt, auf Gemeindeebene sei zudem eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden. Auf Anregung einiger Anrainer forderte er eine stufenweise Aufnahme, um die Integration zu erleichtern. Als Koordinatorin der Einrichtung, die von der Caritas geführt wird, wird Romina Keim aus Wiesen tätig sein. Von ihren Erfahrungen als Verantwortliche für Flüchtlingsstrukturen in Bozen und Meran berichtete Marion Rottensteiner. „Mit klaren Regeln und einer guten Kommunikation kann das Zusammenleben mit den Asylsuchenden gut funktionieren“, so Rottensteiner. Bekommen die Männer zudem die Möglichkeit, sich sinnvoll in die Dorfgemeinschaft einzubringen, könnten auch Ängste abgebaut werden. Die Arbeiten an der Gnutti-Kaserne, die von lokalen Firmen durchgeführt wurden, wurden am 10. Juli abgeschlossen. Die Einrichtung der Unterkunft ist bis Drucklegung des Erker noch nicht erfolgt. Wann die ersten Flüchtlinge in Wiesen eintreffen, steht derzeit noch nicht fest.

Barbara Felizetti Sorg

Erker 08 I 15

17


AKTUELL

FREIENFELD

Protest gegen Lärm- und Luftbelastung Bei der Ratssitzung in Freienfeld Anfang Juli wurde die Jahresabschlussrechnung für das Finanzjahr 2014 mit einem Verwaltungsüberschuss von rund 445.000 Euro einstimmig genehmigt. Die Zuteilung des Überschusses im laufenden Jahreshaushalt wurde dann aber auf Antrag der SVP-Fraktion vertagt. Diskutiert wurde auch über mögliche Protestmaßnahmen gegen die Lärm- und Luftbelastung durch den Autobahnverkehr. Mit der vom Ausschuss vorgeschlagenen Bilanzänderung samt Fondsumbuchungen des laufenden Jahreshaushalts unter Berücksichtigung des Bilanzausgleiches 2014 war die Freienfelder Edelweiß-Fraktion nicht einverstanden. „Die Vorgangsweise ist nicht richtig. Bei derart großen Summen sollte auch der Gemeinderat in die Entscheidung miteinbezogen werden“, so die ehemalige Vizebürgermeisterin Helene Hilber Nössing. Zur Verfügung stehende Geldmittel sollten nach Priorität zugeteilt und nicht einfach in irgendeinem Kapitel „geparkt“ werden. Die Bilanzänderung sah u. a. 230.000 Euro für die Sportzone, 100.000 Euro für den Friedhof in Trens und 50.000 Euro für die Trinkwasserleitungen in Pfulters vor. Bürgermeister Peter Faistnauer gab zu, bei der Zuteilung etwas vorschnell gehandelt zu haben, allerdings könne man die Beträge problemlos später wieder umbuchen. Der Gemeinderat stehe unter Zeitdruck, da ohne die vorgeschlagene Haushaltsänderung eine Reinigungskraft im Kindergarten Stilfes ab Juli nicht mehr angestellt werden kann. Der Gemeinderat der vorangegangenen Verwaltungsperiode hatte nämlich beschlossen, ab Juli ein Dienstleistungsunternehmen mit dem Reinigungsdienst zu beauftragen. Die Ratsmitglieder sprachen sich geschlossen dafür

18

Erker 08 I 15

vertreter nur dann Gültigkeit gehabt, wenn sein erster Vorschlag für die Zusammensetzung des Ausschusses (zwei Vertreter der FLF und zwei der SVP) akzeptiert worden wäre. Nun rücke nach Inkrafttreten der Satzungsänderung ein SVP-Ratsmitglied nach, wodurch die SVP im Ausschuss die Mehrheit erhalte. Deshalb habe Faistnauer den Vizebürgermeister aus seinen Reihen gewählt.

Der neue Gemeindeausschuss von Freienfeld: (v. l.) Vizebürgermeister Anton Salcher, Referentin Veronika Hochrainer, Gemeindesekretärin Brigitte Preyer, Bürgermeister Peter Faistnauer und Referent Oswald Mair; ein Referent aus den Reihen der SVP soll demnächst nachrücken.

aus, diesen Beschluss rückgängig zu machen und den Arbeitsplatz der Gemeindebürgerin zu sichern. Die SVP-Fraktion brachte ein, dass der Kindergarten im Sommer ohnehin geschlossen sei und keiner Reinigung bedürfe, weshalb man die Reinigungskraft auch erst im September wieder anstellen könne. Deshalb beantragte Hilber Nössing im Namen der SVP-Fraktion die Vertagung der Bilanzänderung, die mit zehn Ja-Stimmen (SVP) und fünf Gegenstimmen (FLF) genehmigt wurde. ANTON SALCHER IST VIZEBÜRGERMEISTER Ende Juni hat Bürgermeister Faistnauer Anton Salcher (FLF) zu seinem Stellvertreter ernannt und schlug gleichzeitig ein Rotationsprinzip vor – ähnlich dem der Gemeinde Sterzing –, damit jeder Referent zum Zuge kommen könne. Diese Entscheidung stieß allerdings bei der SVP-Fraktion auf Kritik. Beim ersten Koalitionstreffen im Mai sei vereinbart worden, dass der Vizebürgermeister von der SVP gestellt werde. Durch die Rotation werde das Amt abgewertet. Zudem sei es nicht vorteilhaft,

wenn Bürgermeister und Stellvertreter aus dem selben Dorf stammen – Faistnauer und Salcher sind beide aus Trens. Außerdem werde der Wählerwille nicht respektiert. Die SVP hatte im Vorfeld Oswald Mair als Vize vorgeschlagen. Laut Bürgermeister Faistnauer hätte seine Zusage für einen SVP-Stell-

„WIR MÜSSEN DRUCK MACHEN“ Einig war sich der Gemeinderat, wenn es darum ging, auf Vorschlag des Bürgermeisters gegen die unzumutbare Verkehrssituation auf Autobahn und Staatsstraße zu protestieren. Vor allem an den Wochenenden gäbe es lange Staus vor der Mautstelle Sterzing, die extreme Belastungen für die Gemeinde Freienfeld mit sich bringen würden. Auch die Staatsstraße werde durch ausweichende LKW regelmäßig „verstopft“. Zudem gebe es bei den Raststätten im Gemeindegebiet noch immer keine Fortschritte. Gemeinderat Martin Rai-

VORLÄUFIGE KOMPETENZEN DER GEMEINDEAUSSCHUSSMITGLIEDER VON FREIENFELD (bis zur Nachbesetzung des fünften Mitglieds aus den Reihen der SVP) Bürgermeister Peter Faistnauer Verwaltung, Finanzwesen, privates Bauwesen, Urbanistik, Landschaftsschutz, Gesundheitswesen und öffentliche Hygiene, öffentliche Sicherheit, Feuerwehrwesen, Standes- und Meldeamt, Volkszählung, Statistik, Militärangelegenheiten, Gemeindevermögen, Bauerhaltung, Tourismus, Umwelt, Land- und Forstwirtschaft, Sport, Außenfraktionen und Höfezufahrten, Straßennetz und Verkehr. Vizebürgermeister Anton Salcher Öffentliche Arbeiten Trens, Gemeindeimmobilien Trens (Bauerhaltung), Wohnbauzonen Trens, Breitband und Internet, Bauhof, geförderter und sozialer Wohnbau, Wirtschaft: Industrie, Handwerk und Handel. Gemeindereferent Oswald Mair Öffentliche Arbeiten Mauls, Personal, Gemeindeimmobilien Mauls (Bauerhaltung), Senioren, Fraxenhof, Sozialwesen, Energie, Fraktionen und bürgerliche Nutzungsrechte, Wasserversorgung, Abwasserversorgung, Abfallbewirtschaftung (Müll). Gemeindereferentin Veronika Hochrainer Jugend, Kindergärten, Grundschulen, öffentliche Arbeiten Stilfes, Gemeindeimmobilien Stilfes (Bauerhaltung), Bildung und Kultur, Familien, Kultus.


AKTUELL

FEUER IN DEN ALPEN ner (Mühlsteiger, SVP) berichtete, dass das Problem der Konzessionsverlängerung noch vor der Sommerpause durch die von Landeshauptmann Arno Kompatscher in Rom vorgeschlagene In-House-Lösung geregelt werden soll. Danach könne man damit rechnen, dass die Personalsituation an der Mautstelle verbessert und die Raststätten wieder geöffnet werden. Ratsmitglied Paul Hochrainer (FLF) regte ein Schwerverkehr-Verbot (außer Quell- und Zielverkehr) zwischen Franzensfeste und Sterzing ähnlich wie in Vahrn und Brixen an. Gemeinderat Ulrich Burger (SVP) sprach sich dafür aus, nicht nur durch eine Aktion, sondern durch eine gezielte Strategie mit gut überlegten Argumenten Druck zu machen. „Wir müssen uns wehren. Unsere Nordtiroler Nachbarn haben mit ihren Protestinitiativen schließlich viel erreicht“, zeigte sich Karl Benedikter (SVP) überzeugt. EINSTIMMIGE ERNENNUNGEN Neben Bürgermeister Faistnauer gehören der Gemeindewahlkommission Vizebürgermeister Anton Salcher (FLF) sowie die Referenten

Oswald Mair und Veronika Hochrainer (beide SVP) an. Ersatzmitglieder sind Helene Hilber Nössing, Josef Bacher (beide SVP) und Paul Hochrainer (FLF). Als Mitglieder für die Gemeindeleitstelle für den Zivilschutz wurden neben dem Bürgermeister Martin Braunhofer, Christian Huebser, Maria Amrain und Martin Baldissera ernannt. Der Lawinenwarnkommission gehören Bürgermeister Faistnauer, Gemeinderat Ulrich Burger, Johann Steinmann, Christian Huebser, Hans Georg Kofler, Maria Amrain und Norbert Leitner an. Im Verwaltungsrat der Flans Energie Gesellschaft wird die Gemeinde künftig von Josef Bacher und Anton Salcher vertreten. Im Verwaltungsrat des Almenkraftwerks Senges werden Salcher und Alfred Sparber die Gemeindeinteressen vertreten. Im Verwaltungsrat der Energiegesellschaft PNE und im Vorstand der Elektrizitätsgenossenschaft Eggerbach sitzen künftig Salcher, Sparber und Klaus Fischnaller. Susanne Strickner

Mahnfeuer gegen die Ausbeutung des Alpenraumes: Mit den Höhenfeuern wird seit 1988 alljährlich ein Zeichen für die Erhaltung des Erbes des Alpenraums sowie gegen die Zerstörung des sensiblen Ökosystems Alpen gesetzt. Dieses Jahr sollen die Feuer am 8. August daran erinnern, dass es mehr naturnahen Tourismus statt Ausbeutung von Natur und Landschaft braucht. Der Tourismus ist eine Branche, die mit hohen Fördermitteln ausgestattet ist. Die öffentliche Hand, so die alpenweite Umweltvereinigung CIPRA, müsse mit der Tourismusförderung die Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit lenken.

Erker 08 I 15

19


AKTUELL

Hausgemachter Stau A22-Geschäftsführer Walter Pardatscher räumt personelle Engpässe ein

An der Mautstelle Sterzing kommt es immer wieder zu kilometerlangen Staus. Mit hohen Belastungen für die Bevölkerung im Sterzinger Talkessel. Im Juni waren auch bei starkem Verkehrsaufkommen nur wenige Kassen an der Mautstelle geöffnet. Dies verschärfte die Situation zusätzlich. Im Wipptal regt sich Unmut. Auch im Gemeinderat Freienfeld wurde auf der vergangenen Ratssitzung darüber debattiert (siehe eigener Bericht). Proteste allein würden hier wohl nicht mehr reichen. Man überlegt sich nun weitere Maßnahmen, um auf diese Missstände hinzuweisen. Über die Missstände wenig erfreut ist aber nicht nur die Bevölkerung, sondern auch Angestellte der Autobahngesellschaft selbst. Diese seien es, an denen aufgebrachte Autofahrer Dampf ablassen und ihren ersten Zorn loswerden. Sie klagen über Personalmangel, unzählige Überstunden, automatische Geldautomaten, die immer wieder defekt sind, mangelnde

20

Erker 08 I 15

hygienische Zustände und Probleme bei der Ein- und Ausfahrt in die Sadobre. Der Erker hat bei Autobahn-Geschäftsführer Walter Pardatscher nachgefragt. Erker: Warum haben bei starkem Verkehrsaufkommen nur wenige Kassen an der Mautstelle Sterzing geöffnet, was zu einer unweigerlichen Verschärfung der Verkehrssituation und zu einem noch größeren Rückstau führt? Walter Pardatscher: Bei der Mautstelle „Brenner“ in Sterzing werden in den Sommerund Wintermonaten stets Saisonangestellte angeworben, um die Abfertigungsspitzen abzudecken. Besonders heuer war es leider so, dass mehrere dieser Arbeitskräfte erst nach dem 16. Juli mit der Arbeit begonnen haben, weshalb es zu einigen Engpässen gekommen ist. Sobald die Anzahl der geplanten Saisonarbeiter erreicht ist, kann an den

Wochenenden die Öffnung aller Durchfahrten („Pisten“) gewährleistet werden. Warum stellt man nicht mehr Personal ein, um die Situation wenigstens etwas zu entschärfen? Im nächsten Jahr werden wir auch auf Nicht-Studenten ausweichen müssen, damit bereits früher ein ausreichender Mitarbeiterstab vorhanden ist. Heuer war das noch nicht möglich. Zahlautomaten sollen teilweise nur unzureichend funktionieren. Könnte hier nicht Abhilfe geschaffen werden? Die Abfertigung bei automatischen Kassen ist weniger schnell als die manuelle, das stimmt. In Italien gibt es mittlerweile aber viele Mautstellen, wo trotzdem ausschließlich eine automatische Abfertigung durchgeführt wird. Wir von der Brennerautobahn setzen hingegen weiterhin auf eine manuelle Abfertigung und wollen keine Arbeitskräfte vor die Tür setzen, auch wenn in Zu-

kunft durch Einführung der europäischen Telemaut die manuelle Abfertigung weiter abnehmen wird. Bei hohem Verkehrsaufkommen wird jedenfalls auch bei den Durchfahrten, wo die beiden automatischen Kassen installiert sind, eine manuelle Abfertigung gewährleistet, das heißt, dass

WALTER PARDATSCHER


AKTUELL

auch diese „Häuschen“ mit Personal besetzt sind. Es wird somit die maximale Geschwindigkeit der Abfertigung gewährleistet. In naher Zukunft werden zudem

zusätzlich zwei dieser Ausfahrten realisiert, um eine weitere Steigerung der Abfertigungsgeschwindigkeit zu ermöglichen. Wie Sie sehen, reagieren wir gerne auf konstruktive Kritik. Leider ist dazu auch etwas an Zeit notwendig, auch um etwa den Personalstand zu erhöhen. Auf dem Sadobre-Parkplatz dürfen derzeit 350 LKW täglich abgestellt werden. Diese Anzahl wird beinahe täglich überschritten. Manchmal parken hier nachts bis zu doppelt so viele LKW, was zu einer zusätzlichen Belastung im Raum Sterzing führt. Wie kann das sein? Der Parkplatz Sadobre funktionierte früher ohne jegliche Einund Ausfahrtkontrolle; diese ist nun seit einigen Jahren eingerichtet und es besteht eine Begrenzung der Anzahl der Fahrzeuge. An bestimmten Tagen

ist es aber notwendig und sinnvoll, diese Zahl kurzfristig zu erhöhen, wobei dies in Absprache mit der Verkehrspolizei erfolgt. Würde dies nicht geschehen, würden diese LKW von der Autobahn abfahren und Parkmöglichkeiten entlang der Staatsstraße suchen, die somit die anderen Verkehrsadern belasten würden; auch können sie keine Sanitäranlagen vorweisen. Es ist also im Interesse der Bevölkerung im Großraum Sterzing, dass diese Situationen abgefedert werden, also die Schwerfahrzeuge auf der Autobahn bleiben und dort auf unseren Parkplätzen parken. Wir haben auch ein Informationssystem eingerichtet, mit dem entlang der Autobahn die Parkmöglichkeiten auch weiter im Süden angezeigt werden. Schließlich arbeiten wir mit Hochdruck an der Errichtung weiterer Parkplätze im Süden,

wie etwa in Rovereto. Das Plessi-Museum am Brenner ist seit Monaten geschlossen. Wegen Umbauarbeiten, wie es offiziell heißt. Wann wird es wieder geöffnet? Die bisherige Führung ist ausgestiegen. Nun werden Anpassungsarbeiten durchgeführt. Das Auswahlverfahren für die neue Führung ist noch im Gange. Dann sollte wieder geöffnet werden, aller Voraussicht nach noch in diesem Sommer. Seit Monaten geschlossen ist auch die Raststätte Freienfeld Ost. Hier versuchen wir mit der Firma, welche die Sanierung des Erdreichs durchführen muss, zu einer endgültigen Einigung zu kommen. Unmittelbar danach kann wieder eine kleine Tankstelle eingerichtet werden. Interview: lg

Erker 08 I 15

21


AKTUELL

Radeln für das Meer

Magdalena Gschnitzer ist wieder on tour. Die Umwelt- und Tierschutzaktivistin aus Gasteig tritt seit Mitte Mai an der nordamerikanischen Küste kräftig in die Pedale, um auf Probleme wie Überfischung, Umweltverschmutzung und veraltete Traditionen hinzuweisen. Für eine Radtour der etwas anderen Art hat sich die Gasteigerin Magdalena Gschnitzer in diesem Jahr entschieden. Seit Jahren setzt sie sich aktiv für den Tier- und Umweltschutz ein. Erst im vergangenen Sommer war sie mit der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd auf den Färöer-Inseln im Einsatz, um gegen das alljährliche grausame Jagen und Töten von Grindwalen zu kämpfen (Erker 10/14). Der „Grindadráp“ – wie die traditionellen Walabschlachtungen auf den Färöern genannt werden – findet auch heuer wieder statt, doch Magdalena wurde nach ihrer Verhaftung am 30. August und mehreren Gerichtsverhandlungen im September vergangenen Jahres für ein Jahr des Landes verwiesen und kann so bei der diesjährigen Kampagne vor Ort nicht mithelfen. DaWer Magdalenas Aktion Cycle For The Ocean unterstützen möchte, findet auf www.cycle-for-the-ocean.rocks unter dem Button „Support us“ einen Link zur Fundraiseseite. Folgen kann man der Aktion auch auf der Facebookseite „cycle for the ocean“.

22

Erker 08 I 15

von lässt sich die Tierschutzaktivistin aber nicht aufhalten. Schließlich ist die Welt groß, ebenso groß sind die Probleme, die der Mensch der Umwelt und den Tieren bereitet. Gemeinsam mit ihrem Freund Arnold Waldboth hat Magdalena eine „Cycle For The Ocean“-Tour gestartet. Nachdem die beiden Anfang Mai für zwei Wochen in Schottland waren, um bei der „Sea Shepherds Seal Defense Campaign“ gegen die Tötung von Robben durch die „Scottish Salmon Company“ (jedes Jahr werden dort Robben getötet, da diese Lachs fressen, was der Company Geld kostet) mitzuwirken, haben sie sich nach Nordamerika aufgemacht. Gestartet in Vancouver (Kanada), radeln Magdalena und Arnold für drei Monate die Westküste der USA entlang. „Der Sinn der ganzen Aktion ist, dass wir die Bevölkerung auf die Umweltprobleme in den Meeren, auf Überfischung, Verschmutzung und veraltete Traditionen aufmerksam machen“, berichtet Magdalena. „Wir haben bis jetzt sehr viele Leute erreicht, viele gute Gespräche geführt, einige Events organisiert und Clean Ups gemacht. Auch meinen Vortrag, den ich in Südtirol in Schulen und Gemeinden gehalten habe, habe ich hier bereits gehalten“, so die Gasteigerin. Längere Stopps sind in San Francisco, Los Angeles, San Diego, Seattle und Vancouver geplant. „Wenn alles klappt wie geplant, werden wir weitere Vorträge halten, Beach Clean Ups organisieren und bei verschiedenen

Aktionen mithelfen“, erzählt Magdalena. Jeden Tag radeln Magdalena und Arnold mit gesponserten Rädern aus zweiter Hand, die sie von Leuten in Vancouver als Unterstützung erhalten haben, 50 bis 80 km – die Entfernung kommt auf die Hiker/Biker-Campseiten an, wo man günstig übernachten kann. „Wir haben auf unseren Rädern Sea-ShepherdFlaggen angebracht und tragen Sea-Shepherd-Shirts oder unser eigenes Cycle-For-The-OceanLogo, was viel Aufmerksamkeit erregt. Viele Menschen sprechen uns an und es kommt immer zu super Gesprächen. Einige schütteln uns die Hand, andere schenken uns etwas zum Essen“, freut sich Magdalena. Warum sie nicht in einem schicken Camper durch die Gegend fahren – wie die meisten auf der Strecke –, sondern jeden Tag in die Pedale ihrer Drahtesel treten, bis der Hintern schmerzt? „Es ist gesund für Körper und Geist, wir sind der Natur viel näher, als wenn man im Auto sitzt und nur durch die Fensterscheibe guckt, und wir verbrauchen keinen Benzin, der für die Umwelt schlecht ist und viel mehr Geld erfordern würde. Somit tun wir unserem Körper, der Umwelt und unserer Brieftasche einen Gefallen“, erklärt Arnold. „Auf diese Art lernen wir viel mehr Leute kennen, die zu unserem Lebensstil passen und die Welt gerne auf gemütlichen Wegen genießen, anstatt an ihr vorbeizurasen. Wir lieben es einfach, zu radeln“, so Magdalena.

Schnell ist Maggy und Noldo bei ihrer Aktion klar geworden, dass es dabei nicht nur um den Meeresschutz, sondern viel mehr um Menschlichkeit und zwischenmenschliche Beziehungen geht. „Unsere Aktion verbindet uns ganz stark mit völlig fremden Leuten, die uns nach einem zehnminütigen Gespräch gar nicht mehr fremd vorkommen. Wir teilen gemeinsame Erfahrungen, schlimme und gute Erlebnisse, wir sprechen über Veränderung, genießen jede Minute, jeden Atemzug viel intensiver und kommen unserem eigenen Ich viel näher, als wir es je für möglich gehalten haben“, so Magdalena. Wie wenig man zum Glücklichsein braucht, auch das wollen die beiden mit ihrer Aktion vermitteln. „Wir haben unser Zelt, Isomatten, Schlafsäcke, ein wenig Bekleidung, zwei Handys, ein Kindle, Essen, Kniffel und eine Packung Spielkarten dabei, das ist alles, mehr wollen wir nicht auf die Räder packen, die so schon schwer genug beladen sind. Aber genau das ist der Punkt: Mehr brauchen wir einfach auch nicht!“, ist Arnold überzeugt. Was die Zukunft bringt? Magdalena will auf jeden Fall bei weiteren Sea-Shepherd-Kampagnen mitwirken, wie etwa gegen illegale Wildfischerei und Geisternetze in den mediterranen Gewässern, und schmiedet schon neue Pläne, um die Welt auf ihre Art zu einem besseren Ort zu machen. Zu einem besseren Ort für alle, die auf ihr leben. sst


AKTUELL

Erker 08 I 15

23


AKTUELL

Wenn es in der Seele plötzlich brodelt Interview: Susanne Strickner

Ein tragischer Unfall wird für alle Beteiligten zum Schauplatz des Schreckens. Die Helfer des Rettungsdienstes haben meist alle Hände voll zu tun, um Schwerverletzte zu versorgen und erste Hilfe zu leisten. Doch jene, die mit dem Schrecken davonkommen sowie Angehörige von lebensgefährlich Verletzten oder tödlich Verunglückten stehen vielfach alleine da. In solchen Situationen wird die Notfallseelsorge aktiv. Der Erker hat bei Robert Hofer, Gruppenleiter der Notfallseelsorge Sterzing, nachgefragt, welche Aufgaben die Notfallseelsorge hat, welche Einsätze am schwierigsten sind und wie man Notfallseelsorger werden kann. Erker: Herr Hofer, welche Aufgaben übernimmt die Notfallseelsorge? Robert Hofer: Die Notfallseelsorge ist ein Dienst, den das Weiße Kreuz zur Verfügung stellt. Wir leisten akute, ganzheitliche Hilfe

24

Erker 08 I 15

Jahr über ab. Rund um die Uhr erwehren, Polizei, Carabinieri, und Unterstützung bei schwersind zwei Notfallseelsorger ehBergrettungsdienste und Basiswiegenden Einsätzen, wo Leute traumatisiert worden sind, meärzte. renamtlich in Bereitschaft. dizinisch-körperlich aber nicht Seit wann gibt es die Notfall- Wie viele Einsätze hatte die Notfallseelsorge Sterzing im versorgungspflichtig sind. Dabei seelsorge in Sterzing? begleiten wir Menschen, deren Die Notfallseelsorge Sterzing vergangenen Jahr? 2014 haben wir relativ weniLeben plötzlich, unvorhersehbar wurde im Jahr 2001 gegründet. und unausweichlich durch eine Wir haben zwölf Mitglieder und ge Einsätze gehabt. Insgesamt erschütternde Notsituation bedecken den Dienst das ganze wurden wir acht Mal zu eilastet ist, bis sie sich wienem Einsatzort gerufen. Im Schnitt haben wir 15 bis 16 der fangen und das soziale Einsätze im Jahr. Die EinsätNetzwerk wieder greift. Im Vordergrund der Notfallze dauern durchschnittlich zwischen drei und vier Stunseelsorge steht zunächst die menschliche Betreuden. Bald steht uns in der neuen Dienststelle des Weiung, die auf Wunsch der betreuten Personen durch ßen Kreuzes auch ein Raum den religiös-seelsorglichen zur Verfügung, wo die Leute Beistand ergänzt und erbei Bedarf betreut werden können. weitert werden kann. Um welche Art von EinWann kommen Notfallseelsorger zum Einsatz? sätzen handelt es sich Die Rettungsmannschaft, vorwiegend? die sich vor Ort primär um Meistens handelt es sich die Verletzten kümmert um erfolglose Reanimatiound daher kaum Zeit für nen. Es sind aber auch relaROBERT HOFER: „Wir begleiten MenAngehörige hat, kann die tiv viele Suizide dabei. Verschen, deren Leben plötzlich, unvorherNotfallseelsorge über die kehrsunfälle kommen bei sehbar und unausweichlich durch eine Landesnotrufzentrale 118 uns zum Glück nicht so häuerschütternde Notsituation belastet ist.“ anfordern, ebenso Feufig vor.


Welcher Einsatz ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Eigentlich bleibt dem Notfallseelsorger jeder Einsatz in Erinnerung. Er muss die Geschehnisse aber verarbeiten können

und die nötige Distanz wahren, damit er als Helfer nicht selbst zu stark mitgenommen wird. Wir haben deshalb einmal im Monat eine verpflichtende Teambesprechung, egal ob ein Einsatz war oder nicht. Dabei werden Einsätze besprochen und aufgearbeitet, Auffrischungen gemacht oder neue Herangehensweisen besprochen. Unterstützt werden wir dabei von Psychologen, sowohl im Team als auch bei Einzelgesprächen.

„RUND UM DIE UHR SIND ZWEI EHRENAMTLICHE NOTFALLSEELSORGER IN BEREITSCHAFT.“ Welche Einsätze sind am schwierigsten? Am schwierigsten sind die Einsätze mit Kindern – obwohl Kinder Erlebtes oft leichter verarbeiten als Erwachsene. Wichtig ist dabei, auch mit den Kindern ehrlich zu reden und nichts zu verschweigen. Kinder ziehen sich nach einem ersten Gespräch oft zurück, kommen dann aber wieder und stellen Fragen. Diese Freiräume muss man ihnen lassen. Schwierig sind auch immer die Überbringungen von Todesnachrichten, vor allem wenn junge Leute sterben und die Notfallseelsorger den Eltern die Nachricht überbringen müssen.

Gibt es auch Personen, die eine Betreuung der Notfallseelsorge ablehnen? Das gibt es auch und wird von uns natürlich respektiert. Warum ist die Notfallseelsorge zur Bewältigung von traumatischen Erlebnissen so wichtig? Die meisten Menschen wissen nicht, wie man mit einer traumatischen Situation umgehen soll. Durch unsere Hilfe und Betreuung geben wir den Betroffenen Orientierung und Rückhalt, wodurch einer möglichen posttraumatischen Störung vorgebeugt werden kann. Wir geben den Betroffenen auch ein Faltblatt, in dem darauf hingewiesen wird, wie sinnvoll es ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In welcher Hinsicht unterstützt die Notfallseelsorge das Rettungsteam vor Ort? Wir entlasten das Rettungspersonal, indem wir uns um die Angehörigen kümmern. So kann es sich voll auf die Verletzten bzw. Unfallopfer und damit auf seine eigentliche Tätigkeit konzentrieren. Wie kann man Notfallseelsorger werden? Ein Bewerber muss mindestens 28 Jahre alt sein, da eine gewisse psychische Reife erforderlich ist. Es ist notwendig, ein Aufnahmegespräch und eine Ausbildung im Ausmaß von 50 Stunden zu absolvieren. Nach der Ablegung einer Prüfung begleitet man rund ein Jahr lang einen erfahrenen Notfallseelsorger bei dessen Einsätzen. Interessierte können sich gerne mit mir oder meinen Teamkollegen in Verbindung setzen. E

Du möchtest FREIWILLIGER NOTFALLSEELSORGER werden? Kontakt: Robert Hofer, Tel. 328 7628998 Erker 08 I 15

25


AKTUELL

Ende Mai haben die Bezirksgemeinschaft und das Regionalmanagement Wipptal die Strategie und Bewerbung des Interreg-Rates Wipptal im Prennerhaus am Brenner im Beisein von Vertretern der Arbeitsgruppen aus unterschiedlichen Themenbereichen aus dem nördlichen und südlichen Wipptal vorgestellt. In diesem Rahmen wurde auch der 2008 gegründete Interreg-Rat für die Periode 2014 – 2020 neu bestellt. Nach einer Einführung von Helmut Gassebner, Präsident des Interreg-Rates Wipptal, und Bezirkspräsident Armin Holzer sowie des Obmannes des Planungsverbandes Wipptal Alfons Rastner stellte Carmen Turin von der GRW Wipptal

© GRW Wipptal

Interreg-Rat Wipptal stellt Strategie 2020 vor

Der neue Interreg-Rat Wipptal: (v. l.) Armin Mutschlechner, Helmut Gassebner, Alfons Rastner, Anneliese Sinder, Franz Sigmund, Josef Gstraunthaler, Armin Holzer, Chiara Martorelli, Franz Kompatscher, Manuela Stuefer, Petra Holzer, Patrick Geir, Alexander Plattner (es fehlen Josef Farnik, Marianna Blasbichler, Barbara Haas, Fritz Karl Messner)

die Strategie sowie die Bewerbung des Interreg-Rates Wipptal für die bevorstehende Förderperiode vor. In über einem Jahr gemeinsamer, grenzübergreifender Arbeit wurden für den Kooperationsraum

© GRW Wipptal

GRW WIPPTAL WÄHLT NEUEN VORSTAND

Der neue GRW-Verwaltungsrat: (v. l.) Stefan Gufler, Matthias Braunhofer, Karin Salzburger, Obmann Peter Trenkwalder, Werner Kusstatscher und Brunhilde Schwabl

Mitte Juni wurde der Verwaltungsrat der GRW Wipptal im Rahmen der Vollversammlung neu bestellt. Neuer Obmann der Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung ist Peter Trenkwalder (Handwerk, Unternehmen), sein Stellvertreter Werner Kusstatscher (Unternehmen, Eisacktal). Zudem wurden von den Mitgliedern Matthias Braunhofer (Land- und Forstwirtschaft), Brunhilde Schwabl (Weiterbildung, Familien und Frauen), Stefan Gufler (Gemeinden und öffentliche Verwaltung) sowie Karin Salzburger (Tourismus) in den Verwaltungsrat entsendet. Somit sind alle Wirtschaftsbereiche des Wipptales im neuen Verwaltungsrat der GRW (im Bild) vertreten. Die GRW Wipptal hat sich auf die Bereiche Regionalentwicklung, Weiterbildung und Dienstleistungen im Projektmanagement spezialisiert. In der Regionalentwicklung werden LEADER- und Interreg-Projekte für lokale Projektträger begleitet sowie umgesetzt. Weiters organisiert die GRW Wipptal berufsbegleitende und persönliche Weiterbildungen vor allem im Bezirk Wipptal.

26

Erker 08 I 15

vom Bergisel bis zur Franzensfeste mit den 18 beteiligten Gemeinden eine gemeinsame Strategie und verschiedene Themenschwerpunkte erarbeitet. In den nächsten Jahren der grenzübergreifenden Zusammenarbeit sollen insbesondere gemeinsame Aktionen und Projekte in den Themenbereichen Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft, Naturraum inklusive Landschaftsschutz und -pflege, Verkehr und öffentliche Mobilität, Gemeinden und öffentliche Verwaltung, Jugend, Soziales und Gesundheit sowie Bildung eine zukunftsträchtige Entwicklung des Gebietes und vor allem das Zusammenwachsen der Bevölkerung fördern. Die Themenschwerpunkte folgen dabei den von der EU vorgegebenen Säulen und Zielen der Strategie „Europa 2020“ für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Für einen Zeitraum von rund sieben Jahren von 2015 bis 2022 wurde für das Kooperationsgebiet ein Gesamtbudget von rund 2,5 Millionen Euro und ein Beitrag von rund zwei Millionen Euro veranschlagt. Die letztendliche Zusage zur Teilnahme und die Höhe der Zuwendung selbst definiert sich in den nächsten Monaten im Zuge eines entsprechenden Auswahlverfahrens, an dem noch weitere drei Interreg-Räte teilnehmen. Die späteren Projekte selbst können in Form von so genannten Kleinprojekten (bis 50.000 Euro) und Mittleren Projekten (bis

200.000 Euro) durchgeführt werden. Dabei ist stets Grundvoraussetzung, dass die Projektpartner aus dem Südtiroler und Nordtiroler Wipptal stammen. Auch der Interreg-Rat Wipptal wurde entsprechend den Themenschwerpunkten der Strategie neu besetzt, vergrößert und den neuen Anforderungen des Programms angepasst. Die Mitglieder setzen sich aus Vertretern von Gemeinden, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Jugend, Soziales und Bildung zusammen (siehe Foto). Christian Stampfer vom Land Tirol stellte kurz das Interreg V Programm Italien-Österreich vor und untermauerte dabei die Bedeutung des Interreg-Rates für die lokale Entwicklung beider Bezirke. Er betonte zudem, dass die Grenzregion am Brenner – insbesondere charakterisiert durch die Transit-Achse und den Alpenhauptkamm – etwas Besonderes sei und dass die gemeinsame Strategie sowie die anstehenden Projekte die Zusammenarbeit stärken und die Grenzen im Kopf abbauen werden. Abschließend ging Matthias Fink von der Europaregion Tirol auf die Bedeutung der Zusammenarbeit der drei Landesteile Tirol, Südtirol und Trentino ein und unterstrich dabei die Wichtigkeit von Initiativen und Projekten, die vor Ort entstehen und umgesetzt werden. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Belebung der Europaregion Tirol.


AKTUELL

Gemeinde Franzensfeste beim Festival der Regionen Auch heuer und damit schon zum sechsten Mal hat die Gemeinde Franzensfeste Ende Mai am traditionellen Festival der Regionen in Bucine (Provinz Arezzo) teilgenommen. Anlässlich dieser Ver-

anstaltung treffen sich Delegationen aus allen Regionen Italiens, um ihre kulinarischen, kulturellen und touristischen Besonderheiten zu präsentieren. Außerdem nahmen auch drei ausländische Delegationen aus Indien, Rumänien und Ungarn daran teil. Während die politischen Vertreter regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch tätigen konnten, wurde an den Ständen mit einheimischen Produkten und touristischen Angeboten geworben. Für die musikalische Umrahmung sorgten folkloristische Gruppen

aus den beteiligten Ländern und Regionen. Die Delegation aus Franzensfeste bestand aus Vizebürgermeister Richard Amort, Referentin Luciana Pivetta und aus Mitgliedern des Vereins Oppidum, wobei nicht nur die Festung, sondern gleichzeitig die Tourismusgebiete Ratschings und Brixen, das Skigebiet Roßkopf sowie die Radwege im Wipp- und Eisacktal dem zahlreichen Publikum bekannt gemacht wurden. Bei der Veranstaltung wurden heuer rund 18.000 Besucher gezählt. Durch die Verkostung von Joghurt im Rahmen der Sterzinger Joghurttage, von verschiedenen Weinsorten aus dem Eisacktal und köstlichen Käsesortiments konnten viele Besucher zum Südtirol-Stand der Gemeinde Franzensfeste gelockt werden. „Die steigenden Besucherzahlen in Museen und Skigebieten haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sich die Teilnahme am Festival lohnt“, so das Organisationskomitee.

Rosskopf GmbH wählt neuen Verwaltungsrat Helmut Messner bleibt Gesellschaftspräsident Ende Juli wählte die Neue Rosskopf GmbH einen neuen Verwaltungsrat. Helmut Messner wurde dabei mit großer Mehrheit als Präsident bestätigt. Dem neuen Verwaltungsrat gehören weiters Matthias Kraus (auch bisher im Verwaltungsrat), Hannes Stofner, Christian Polig und Michael Tschöll an. Ausgeschieden sind Robert Schifferle, Martin Strickner und Gerhard Mair, der sein Amt bereits im Februar niedergelegt hatte. Wie geht es nun weiter? Die Gesellschaft möchte noch heuer die rund 600.000 Euro teure Verbindungspiste zwischen Telferseite und Gringespiste trassieren und die Beschneiung der Rodelbahn

komplettieren. Für 2016 ist der Austausch des Panoramaliftes vorgesehen. Ob Sessellift, Kabinenbahn oder Telemix – das ist noch zu entscheiden. Davon abhängig sind auch die Kosten. Diese liegen zwischen 5,5 und 7,1 Millionen Euro. 2017 steht die Revision der Umlaufbahn an, für die Kosten von rund einer Million Euro anfallen. Die rund 2,5 Millionen Euro teure Talabfahrt ist hingegen momentan nicht spruchreif. Weiterhin in der Luft schwebt eine Verbindung der beiden Skigebiete von Ladurns und dem Roßkopf mit geschätzten Kosten von etwa 13 Millionen Euro. Dafür soll jetzt eine Machbarkeitsstudie ausgearbeitet werden.

543.500 Euro für Tante-Emma-Läden Vor rund einem Jahr wurde die Förderung der „Tante-Emma-Läden“ eingeführt, um längerfristig

eine flächendeckende Nahversorgung in allen Landesteilen zu garantieren. Im Jahr 2014 wurden 69 Ansuchen eingereicht, davon acht aus

den Wipptaler Gemeinden Brenner (2), Pfitsch (2) und Ratschings (4). Von den 69 Ansuchen wurden 15 abgelehnt. Im Wipptal wurden fünf Ansuchen positiv behandelt, davon eines in der Gemeinde Brenner und jeweils zwei in den Gemeinden Pfitsch und Ratschings. Das Ausmaß der Förderungen 2014 betrug je nach Erhöhung für zusätzliche Dienste zwischen 9.000 und 11.000 Euro. Insgesamt wurden Förderungen für einen Gesamtbetrag von 543.500 Euro gewährt. Erker 08 I 15

27


NEUERÖFFNUNG

DR. ARCH. SEEHAUSER ALEXANDER BAHNHOFSTRASSE 12 I-39049 STERZING T 0472 760 541 F 0472 760 541 info@architekt-seehauser.it

www.architekt-seehauser.it

28

Erker 08 I 15


Heizung und Sanitäranlagen Mössner & Co. KG, Flains 194 Wiesen/Pfitsch mobile 335 565 33 97, www.moessner.it

„Ich danke allen Firmen, die mich professionell begleitet haben, um meine Idee zu verwirklichen. Ein herzlicher Dank auch meiner Familie und meinen Freunden für ihre geduldige Unterstützung.“

Julia

Mauls 11 – 39040 Freienfeld

Tel. 338 1121343

ÖFFNUNGSZEITEN MO, MI, DO, FR, SA: 6.30 – 13.00 Uhr, 16.00 – 20.00 Uhr SO: 08.00 – 12.00 Uhr Dienstag Ruhetag Erker 08 I 15

29


GESELLSCHAFT

STERZING

Bezirksfestl der Bauernbund-Senioren

GESAMTTIROLER SCHÜTZEN UMRAHMEN PROZESSION

© andreas pichler

Zum vierten Mal in Folge nahm heuer eine Abordnung der Alt Tyroler Schützen-Andreas Hofer (Gesamttiroler Schützen) an der Fronleichnamsprozession in Sterzing teil. Mit der Teilnahme an diesem Hochfest stellen die dreisprachigen Schützen einerseits ihr Bekenntnis zum Katholischen Glauben unter Beweis. Zudem präsentieren sie sich mit ihrem Auftritt den Landsleuten in Südtirol. In diesem Jahr waren es ausschließlich die Gesamttiroler Schützen, die den Festgottesdienst und die Prozessionen neben Feuerwehr und Musikkapelle festlich umrahmt haben. Pfarrei und Bevölkerung haben die Teilnahme der Alt Tyroler mit besonderer Herzlichkeit honoriert.

JÄGER SAMMELN FÜR KINDERKREBSHILFE

Vor kurzem feierten die Wipp- und Eisacktaler Senioren im Südtiroler Bauernbund in Villanders ihr traditionelles „Bezirksfestl“. Bezirkspräsident Josef Weissteiner und Ortspräsident Georg Ploner begrüßten 300 Funktionäre und Mitglieder der 14 Ortsgruppen des Bezirks sowie zahlreiche Ehrengäste. Nach einem feierlichen Gottesdienst, der von der Ortsgruppe und der Musikkapelle Villanders mitgestaltet wurde, führte der ehemalige EU-Parlamentarier Sepp Kusstatscher in seiner Funk-

tion als Präsident des örtlichen Pfarrgemeinderates die Anwesenden durch die Pfarrkirche, erläuterte deren Geschichte und sprach über die Entwicklung von Villanders, die eng mit dem Bergbau verbunden ist. Auf dem Festplatz folgten Grußworte der Ehrengäste. Nach einem vorzüglichen Mittagessen sowie hausgemachten Krapfen und Kuchen ließen die Senioren die gelungene Veranstaltung bei Musik und Tanz sowie bei Gesprächen und Kartenspiel fröhlich ausklingen.

WIESEN

„Bleib net alloan dahoam“ Im Juli organisierte die KVW-Ortsgruppe Wiesen unter dem Motto „Bleib net alloan dahoam“ einen unterhaltsamen Nachmittag für Witwen und alleinstehende Personen des Dorfes. Witwenvertreterin Rosa Trenkwalder lud dazu ins Dorfgasthaus „Zum Lex“ ein. 32 Personen haben daran teilge-

nommen. Für musikalische Unterhaltung sorgten die jungen Musikanten Maria und Elias sowie die Sänger Rosele und Peppi, für fröhliche Stimmung und Kurzweil auch die Teilnehmer selbst mit Anekdoten und lustigen Erzählungen. Die Initiative soll bald wiederholt werden.

WIESEN

Die fünf Säulen des Kneippens Das Jagdrevier Ridnaun unter der Leitung von Revierleiter Benedikt Haller hat heuer bereits zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit Bezirksjägermeister Franz Plattner und dem Jagdrevier Wiesen bei der Bezirkshegeschau in Wiesen eine Lotterie für einen guten Zweck veranstaltet. Durch die großzügige Unterstützung mehrerer Betriebe kam die stolze Summe von 4.350 Euro zusammen, die der Kinderkrebshilfe Regenbogen überreicht wurde. Damit können Familien unterstützt werden, die neben den Sorgen um das Leben ihres Kindes auch eine große finanzielle Belastung erfahren.

30

Erker 08 I 15

Mitte Juli fand in Wiesen ein Kneipp-Kurs – organisiert vom Bildungsausschuss Wiesen in Zusammenarbeit mit der KVW-Ortsgruppe – statt, an dem zehn Frauen teilgenommen haben. Die fünf Säulen des Kneippens umfassen neben dem kühlen Nass auch Bewegung, Ernährung, Heilkräuter und die Lebensordnung. Regelmäßiges Kneippen kann gegen Kopfschmerzen sowie Schlaf- und

Verdauungsstörungen helfen, wie Referentin Monika Engl aus Raas betonte. Besprochen und praktisch ausprobiert wurden die Klopftechnik zur Aktivierung der Organe und des Kreislaufes sowie das Kneippen im kalten Wasser. Es gab auch Tipps, wie man die Kneipp-Techniken zu Hause durchführen kann. Abschließend wurden Heilkräuter präsentiert und Rezepte ausgetauscht.


GESELLSCHAFT

MAREIT

Schindeldächer der Pfarrkirche restauriert Wassereinbrüche an verschiedenen Stellen in den vergangenen Jahren und beachtliche Flächen mit morschen Schindeln an den Dächern der Pfarrkirche von Mareit veranlassten den Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat, Instandhaltungsarbeiten in die Wege zu leiten. Die veranschlagten Kosten für die Arbeiten beliefen sich auf knapp über 126.000 Euro. Darin inbegriffen waren der Austausch aller Schindeln, die Erneuerung der Dachrinnen und Bleche in Kupfer, die neue Fixierung der insgesamt acht Kugeln am Dach und am Turm, Ausbesserungsarbeiten an den Mauern des Turms, das Streichen des Turmhelms und der Jalousien an den Schallfenstern sowie der Austausch der Schneestangen am Kirchendach. Zwischen April und Juli wurden die Arbeiten vom Firmenkonsorti-

um Lana Sacral durchgeführt. Zusätzlich notwendige Sicherungsund Reinigungsarbeiten an den Wasserausspeiern an den steinernen Gurtgesimsen des Turms beliefen sich auf 6.400 Euro. Derart umfangreiche Arbeiten wurden zuletzt im Jahr 1873 durchgeführt, wie die Schriften im Inneren der Turmkugel verraten haben. In der Kugel wurden außerdem Berichte aus den Jahren 1794 und 1975/1983 gefunden. Darin enthalten waren neben verschiedenen Schriftstücken fromme Gegenstände wie Rosenkränze, Weihrauchkörner und verschiedene Münzen und Medaillen. Besonders interessant war ein so genanntes Ulrichskreuz aus Augsburg aus dem 18. Jahrhundert, dem die Bevölkerung damals blitzabweisende Wirkung nachgesagt hatte.

In einen neuen Behälter wurden zusätzlich zu diesen Schriftstücken

verschiedene aktuelle Zeitzeugnisse gegeben wie ein Baubericht, eine

Dorfchronik für den Zeitraum der Restaurierungsarbeiten und die Juni-Ausgabe des Erker. Finanziert wurden all diese Maßnahmen zum Großteil durch Beiträge des Landes, der Gemeinde Ratschings, verschiedener Banken, der Stiftung Südtiroler Sparkasse und der Waldinteressentschaften Durachwald und Außerratschings in einer Höhe von insgesamt 86.000 Euro. Die Bevölkerung von Mareit hat die Arbeiten mit rund 20.000 Euro unterstützt. Für den Restbetrag musste die Pfarrei aufkommen. Der Zug Mareit der Freiwilligen Feuerwehr Ratschings hat beschlossen, mit einer Spendenaktion beim Sommerfest den Restbetrag zu minimieren; der Erlös wird zudem durch eine Vereinsspende aufgerundet.

Erker 08 I 15

31


GESELLSCHAFT

150 Jahre Kolpingsfamilie Sterzing

Familienchor

Erntedankfest

Ausflug nach Assisi

Lebende Krippe

Mitgliederversammlung 2001

Familienfest in Sterzing

Bastelnachmittag

Die Kolpingsfamilie Sterzing wurde 1865 von Stadtpfarrer Josef Hofer als Katholischer Gesellenverein mit 47 Mitgliedern gegründet. Man traf sich beim „Oberen Stötter“ (Adler Wirt) und später im Gasthaus zur „Alten Post“. Die erste Vereinsfahne wurde gekauft und geweiht, erste Theaterstücke aufgeführt. 1881 wurde durch Präses Peter Mantinger das Vitrolerhaus in der Gänsbacherstraße erworben und als Vereinssitz eröffnet, bald schon die langersehnte Kegelbahn gebaut. Zum Bildungsprogramm des Vereins zählten Religion, Zeichnen, Schreiben, Rechnen, Singen und Buchführung. Auch Vorträge, Theateraufführungen, Feste und Ausflüge wurden organisiert. Durchreisende Gesellen wurden beherbergt und mit Weggeld von zehn Kreuzern unterstützt. Es wurden ein eigener Rauchclub (1905) und ein Kolping-Turnerbund (1911) gegründet. 1910 erwarb der Gesellenverein bei einer Versteigerung das heutige Kolpinghaus, ehemals Klaunznerhaus, um 43.200 Kronen. Treibende Kraft war Präses Adolph Pertramer. Während des Ersten Weltkrieges wurde das Haus vom Militär be-

32

Erker 08 I 15

125-Jahr-Feier

Adventkränze binden

Fasching

Radtag

Messe am Roßkopf

schlagnahmt. Nach dem Krieg erwachte das Vereinsleben neu. In der Faschistenzeit wurde dem Gesellenverein arg zugesetzt; 1935 wurde er vom Präfekten Mastromattei aufgelöst. Erst 1953 wurde das Kolpinghaus wieder eröffnet. Kooperator Johann Huber baute die Kolpingarbeit wieder auf und gründete 1957 den Gesellenverein mit sieben Gesellen neu. Ein reges Vereinsleben entfaltete sich, die öffentliche Leihbücherei und eine Buchausstellung wurden eröffnet. 1976 begründeten Kooperator Alois Kneißl und Pepi Premstaller die Patenschaft mit der Kolpingsfamilie Neunburg vorm Wald, das Bergkreuz an der Kastellacke wurde aufgestellt. In der Folgezeit kümmerten sich Präses Jakob Ploner und Michael Domanig mit viel Einsatz um die Kolpingjugend. Erich Gogl gründete die Kolpingbühne und Peter Baur den Kolping-Fotoclub. 1981 bemühte sich der neue Vorsitzende Raimund Mairhofer um die Kolpingsfamilie mit allen Altersgruppen beiderlei Geschlechts und entfaltete eine rege Tätigkeit: Flohmarkt, Altpapiersammlung, Gartenfest, Umweltwoche, Ausrichtung des Kolpingtages, Hilfsakti-

Seniorentreff

Erika Volgger, Vorsitzende seit 2006

on für das Kolpingwerk Peru. Am Kolpinghaus wurden umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten durchgeführt. 1988 übernahmen Erika Volgger und Silvia Deluca die Kolpingjugend. 1991 wurde am alten Jaufenweg der Kolping-Bildstock errichtet. 1995 wurden erste Schritte unternommen, um im Kolpinghaus ein Schülerheim für Schüler des Sportgymnasiums einzurichten, das 2003 seiner Bestimmung übergeben wurde.1999 erlebte die Kolpingsfamilie durch die Gründung des Kolping-Familienkreises neuen Aufschwung. Ein Familienchor, geleitet von Martin Ellemunt, gestaltete von 1996 bis 2009 mo-

Raimund Mairhofer, Vorsitzender 1981 - 2006

natlich die Familiengottesdienste. 2001 wurde der Vater-unser-Weg eröffnet, der auf Anregung des Vorsitzenden Mairhofer errichtet wurde. Die Gründung der Tauschaktion und der Zeitbank fielen ebenfalls in diese Zeit. Seit 2006 ist Erika Volgger Ellemunt Vorsitzende der Kolpingsfamilie. Bildungs- und Freizeitangebote sowie religiöse Veranstaltungen für alle Altersgruppen stehen im Mittelpunkt der Tätigkeit. Die Kolpingsfamilie wächst durch Neuaufnahmen junger Familien auf 250 Mitglieder an. Die Internationalen Kolping-Skimeisterschaften wurden 2010 in Sterzing ausgetragen.

BEZAHLTE ANZEIGE

Einladung zur Feier

150 Jahre Kolpingsfamilie Sterzing Samstag, 29. August, im Stadttheater Sterzing 18.30 Uhr Eintreffen der Gäste 19.00 Uhr Festakt mit Festredner Hubert Tintelott, ehemaliger Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerkes Anschließend Buffet und Unterhaltung bei Musik und Tanz, Verlosung der Quizeinsendungen und Spendenübergabe an das Haus der Solidarität Sonntag, 30. August 9.00 Uhr Einzug in die Pfarrkirche, ausgehend vom Kolpinghaus 10.00 Uhr Festgottesdienst, anschließend Festbetrieb im Kolpinghaus


GESELLSCHAFT

Ergebnisse an Wipptaler Grund-, Mittel- und Oberschulen GRUNDSCHULEN Im Grundschulsprengel Sterzing I, der die Schulstellen Gossensaß und Innerpflersch sowie die Grundschule „Josef Rampold“ in Sterzing umfasst, haben von 389 Schülern 388 das Klassenziel erreicht. Im Grundschulsprengel II mit den Schulstellen der Gemeinde Ratschings wurden alle 246 Schüler in die nächste Klasse versetzt. Im Schulsprengel III besuchten 285 Schüler die Grundschulen in den Gemeinden Freienfeld (Mauls, Trens und Stilfes) und Pfitsch (Wiesen, Kematen und St. Jakob). Alle 287 Schüler wurden versetzt. MITTELSCHULEN Schulsprengel I An der Mittelschule Gossensaß wurden von den 41 Schülern der ersten und zweiten Klasse zwei Schüler nicht versetzt. Von 14 Schülern der dritten Klasse haben alle die Prüfung bestanden. Über die Note „10 mit Auszeichnung“ durfte sich Lisa Windisch freuen. Die Note 9 erhielten Elisa Aukenthaler, Eleonora Steiner und Vanessa Thaler.

Schulsprengel II In der Mittelschule „Konrad Fischnaler“ wurden von den 80 Schülern der ersten Klasse alle versetzt; auch die 70 Schüler der zweiten Klasse haben ihr Klassenziel erreicht. Alle 74 Schüler der dritten Klasse wurden zur Prüfung zugelassen und haben diese bestanden. Julie Enz hat die Prüfung mit der Note „10 mit Auszeichnung“ bestanden. Lea Maria Palomba, Renè Hofer, Anna Schölzhorn, Katharina Gschnitzer, Theresa Leitner und Lea Saxl haben mit der Note 10 abgeschlossen. Die Note 9 haben erhielten Anna Eisendle, Lukas Lazzari, Lea Mayr, Martina Tschopfer, Thomas Braunhofer, Philipp Grasl, Lukas Kahn, Carmen Leitner, Florian Eisendle, Karin Teissl, Andrea Braunhofer, Anna Plank und Michelle Weissteiner. Schulsprengel III In der Mittelschule „Vigil Raber“ besuchten 91 Schüler die erste Klasse; drei Schüler wurden nicht versetzt. Insgesamt 90 Schüler besuchten die zweite Klasse; alle wurden in die nächste Klasse versetzt. Von 77 Schülern der dritten Klasse durfte ein Schüler zur Abschlussprüfung nicht antreten;

alle anderen haben die Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Die Note „10 mit Auszeichnung“ erhielt die Schülerin Lisa Festini Battiferro. Über die Note 10 durfte sich Simon Putzer freuen. Mit der Note 9 haben Alexa Barbolini, Stephanie Ferretto, Maria Gallmetzer, Elisa Grasl, Elija Gschnitzer, Marlene Holzknecht, Daniel Jocher, Dominik Kofler, Ivan Leoni, David Mair, Marion Mair, Mara Mittermair, Isabell Rainer, Julia Ralser, Julia Saxl, Selina Schölzhorn, Yara Magdalena Siller, Sara Ulpmer, Hannes Volgger und Hanna

Wolfsgruber die Mittelschule abgeschlossen. OBERSCHULZENTRUM Maria Ellemunt und Isabel Kofler haben die Staatliche Abschlussprüfung am Oberschulzentrum Sterzing mit dem höchstmöglichen Ergebnis (100 Punkte mit Auszeichnung) bestanden. Beide haben das Sprachengymnasium besucht. Manuela Niederkofler (Fachoberschule für Wirtschaft) hat die Abschlussprüfung mit 100 Punkten bestanden. Auch alle anderen Schüler haben die Abschlussprüfung positiv gemeistert.

WANDERN IN EUROPA In der Stadtbibliothek Sterzing gibt es bis September die Möglichkeit, zusätzlich zum eigenen großen themenbezogenen Südtirolbestand rund 80 Wanderführer auszuleihen. Diese entführen den Leser in die verschiedensten Winkel Europas. Die Bücher sind eine Leihgabe der EURAC und auf dem neuesten Stand. Öffnungszeiten der Bibliothek: Dienstag bis Freitag von 9.00 bis 12.45 Uhr und von 14.00 bis 19.00 Uhr; samstags von 8.00 bis 13.00 Uhr.

Erker 08 I 15

33


AUS DER SEELSORGEEINHEIT

GESELLSCHAFT

50 JAHRE PRIESTER

Goldenes Priesterjubiläum für Pfarrer Paul Valentini

Ein großes Fest der Freude und des Dankes feierte unlängst die Pfarrgemeinde Stilfes zum Goldenen Priesterjubiläum von Pfarrer Paul Valentini. Das Fest begann bereits am Vortag mit einer feierlichen Vesper gestaltet von einer Bläsergruppe und den Kantoren sowie einer anschließenden Lichterprozession. Am Sonntag fand der Einzug zum Festgottesdienst in die Pfarrkirche mit Musikkapelle, Kirchenchor, Feuerwehr, Vertretern der Nachbarpfarreien sowie der Pfarreien Jaufental und Ratschings, deren Seelsorger Paul Valentini war, den Familienangehörigen des Pfarrers aus der Schweiz, Gästen aus dem Gadertal und vielen Gläubigen statt. Am Kirchenportal trugen vier Ministranten ein Gedicht vor. Der Kirchenchor sowie der Kinder- und Jugendchor gestalteten das Fest mit ihrem Gesang. Festprediger Dekan Josef Knapp verwies auf den Primiz-Spruch des Jubilars: „Mit Gottes Gnade Priester Jesu Christi, die Mitte im Leben eines Christen – erst recht im Leben und Wirken eines Priesters ist Jesus Christus.“ Ohne eine lebendige Christusbeziehung würde der „Betrieb“ des Christenlebens bzw. der Seelsorge leer laufen. Christine Wieser, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, gratulierte im Namen der Pfarrgemeinde. „Mit Freude und Hingabe üben sie das Amt des Priesters aus. Ihr Leben ist geprägt von verantwortungsvollen Aufgaben im Dienste der Kirche. Sie sind ein Segen für unsere Pfarrgemeinde. Nehmen Sie heute zu Ihrem Jubelfest unseren Dank, unsere Wertschätzung und unsere Anerkennung entgegen“, so Wieser. Anschließend gab es bei einem Umtrunk mit Weißwurst im Widumhof Gelegenheit zu Gratulationen genauso wie zu Begegnungen, auch mit den Priestern des Dekanates der Seelsorgeeinheit. Der Jubilar war sichtlich erfreut über das gelungene Fest und die rege Teilnahme.

34

Erker 08 I 15

Patroziniumsfeier in Brennerbad Anfang Juli feierte der ehemalige Pfarrer von Brenner und derzeitige Seelsorger von Mühlbach Hugo Senoner gemeinsam mit knapp hundert Gläubigen aus der Gemeinde Brenner und Umgebung das Patrozinium der Brennerbad-Kapelle, die dieses Fest am Tag Mariä Heimsuchung begeht. Der Pfarrchor Brenner unter der Leitung von Martha Auer begleitete die hl. Messe, die zwei Sakristane Josef Pitterl (St. Jodok) und Silvio Joppi (Brenner) dienten dem Pfarrer als Ministranten. Dieser verglich in seiner Predigt das Kirchlein mit einer Wüstenoase, die Wandernde mit hei-

lendem, kostbarem Wasser versorgt, gerade so wie es die Brennerbadquelle über Jahr-

hunderte in der Geschichte tat. Die Quelle ist auch heute noch Ort des Lebens und des Heils. rr

Don Italo Tonidandel feiert 65. Priesterjubiläum Don Italo Tonidandel ist eng mit dem Wipptal, besonders mit Ridnaun verbunden. Von 1955 an sorgte er 25 Jahre lang bis zur Schließung des Bergbaubetriebes mit unvorstellbarem Einsatz für die Bergarbeiter am Schneeberg und in der Erzaufbereitung in Maiern. Dabei ging sein Einsatz weit über die seelsorgliche Betreuung hinaus. Vor allem versuchte er, das schwere Leben im hochgelegenen Bergwerk etwas erträglicher zu machen. Nach der sonntäglichen Messe zeigte er unterhaltsame Filme, organisierte die Barbarafeier am Tag der Schutzpatronin der Bergleute, kümmerte sich zu Weihnachten um Bescherungen und half, wo er nur konnte. Über das Patronat ACLI kümmerte er sich um alle Pensionsangelegenheiten und stand bei Unfällen und Krankheit mit Rat und Tat zur Seite. Den Knappen war er in jeglicher Hinsicht Freund und Helfer, weshalb er in der Geschichte des Bergwerkes am Schneeberg einen besonderen Eh-

renplatz einnimmt. Auch nach der Einstellung des Bergwerks blieb Don Italo mit Ridnaun auf das engste verbunden. Bei jedem Fest stand er neben seinem Freund und treuen Wegbegleiter Pfarrer Johann Burger, der im Juni 2014 verstorben ist, am Altar. In seinem Heimatort Fai della Paganella (Trentino) feierte Don Italo Tonidandel Ende Juni ein seltenes Jubiläum: Vor 65 Jahren war er zum Priester geweiht worden. Eine Abordnung aus Ridnaun mit Vertretern von Gemeinde, Pfarrgemeinderat, Bergbaumuseum und Knappenverein, angeführt von Bürgermeister Sebastian Helfer und Pfarrer Thomas Stürz, überbrachte dem sichtlich gerührten Jubilar die Glückwünsche der Ridnauner Bevölkerung. Don Italo Tonidandel feiert am 3. November dieses Jahres seinen 90. Geburtstag. Bei recht guter Gesundheit und in beneidenswerter geistiger Frische lebt er heute in einem Priesterheim in Trient.


DAS WIPPTAL IM FOKUS

„BLICK VOM DURRNSEE“, Christian Trenkwalder, Pfitsch Erker 08 I 15

35


UMWELT

RIDNAUN

Eisriesen ziehen sich zurück

alt

Der Übeltalferner am Ende des 19. Jahrhunderts ...

Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besuchten mehrere Naturwissenschaftler den Übeltalferner und den Hangenden Ferner in Ridnaun, um die beiden Eisriesen zu vermessen und sie im Detail zu studieren. Heute werden vom Hydrographischen Amt der Autonomen Provinz Bozen und vom Italienischen Gletscherkomi-

36

Erker 08 I 15

tee jährliche Messungen durchgeführt. Ihre Ergebnisse sind beeindruckend: Allein zwischen 1983 und 2006 hat sich die Gletscheroberfläche in Südtirol um 31,6 Prozent verringert. In Ridnaun bedeckte der Übeltalferner um 1850, als er während der Kleinen Eiszeit seine größte Ausdehnung erreichte, noch eine

Fläche von 12,4 km2; im Jahr 2006 waren es noch 7,3 km2. Heute ist er mit 6,5 km2 immer noch der größte Gletscher Südtirols. Der Hangende Ferner hat sich von 2,6 km2 um 1850 auf 1,0 km2 im Jahr 2006 verkleinert. Die Forschung geht davon aus, dass in Ridnaun im Jahr 2030 noch rund die Hälfte des Eisvolumens von 2000 üb-

rig ist; am Ende des Jahrhunderts wird es nur mehr ein Viertel sein. Anhand von Eisdickenmessungen, die eine genaue Schätzung des Eisvolumens erlauben, konnte in den Jahren 2009 bzw. 2013 mittels Radarecholot (GPR) festgestellt werden, dass die durchschnittliche Eisdicke am Übeltalferner 68 m betrug; die größte


UMWELT

neu

... und im Jahr 2014

Dicke wurde mit 214 m im mittleren Bereich des Gletschers auf einer Höhe von 2.880 m gemessen. Das Volumen des Übeltalferners entspricht einer Wassermenge, die dem jährlichen Niederschlag im gesamten Einzugsgebiet des Mareiterbaches (Ratschinger- und Jaufentalerbach inbegriffen) gleichkommt; wenig mehr als

das Hundertfache des Fassungsvermögens des Franzensfester Stausees entspricht ebenfalls dieser Menge. Der Hangende Ferner weist noch einige Stellen mit einer Dicke von mehr als 40 m auf. Der starke Rückzug der Gletscher sowie das Auftauen des Permafrosts und der Blockgletscher rufen merkliche Veränderungen in

der Umwelt hervor. Murgänge und Hochwasser sind nur zwei Naturgefahren, die in Zukunft verstärkt auftreten werden. Auch die Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Stromproduktion werden nicht unbedeutend sein. Die Ausstellung „Die Gletscher in Ridnaun, gestern – heute – morgen“, die in der Bergbau-

Welt derzeit zu sehen ist, bleibt bis zum 30. September zu den Öffnungszeiten des Museums zugänglich. Erarbeitet wurde sie von Roberto Dinale, stellvertretender Amtsdirektor am Hydrographischen Amt der Autonomen Provinz Bozen, und Gianluigi Franchi vom Italienischen Gletscherkomitee. bar Erker 08 I 15

37


GESCHICHTE I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg

Grenzziehung. Der Brenner 1918 – 1923 (Teil 2)

Von Hans Heiss Der Aufstieg des Brenner zum neuen Grenzort begann mit Kriegsende 1918, dem Vertrag von St. Germain 1919 sowie der anschließenden Annexion des südlichen Tirol und des Trentino. Die Regierung in Rom wusste um die symbolische Wirkung des Brenner im Rahmen eines Friedens, der die territorialen Ansprüche Italiens keineswegs zur Gänze befriedete. Die östliche Adriaküste, die 1915 im Londoner Vertrag von der Entente Italien zugesagt worden war, blieb dem Königreich versagt; entsprechend groß war die Enttäuschung über die „vittoria mutilata“, den „verstümmelten Frieden“, der seither einen Impuls für den Ultra-Nationalismus und den Aufstieg der faschistischen Bewegung bildete. ABSCHLIESSUNG UND AUSBAU DER GRENZE 1919 – 1924 Umso wichtiger war die Behauptung des Brenner-Passes, des symbolischen Unterpfandes dafür, dass der Krieg nicht ganz erfolglos verlaufen war. Entsprechend legten sich die italienischen Verhandler ins Zeug, um sich die Passhöhe weitestgehend zu sichern. Der Verlauf der Wasserscheide wurde möglichst weit im Norden angesetzt, so dass ein großer Teil des Dorfes unter italienische Kontrolle fiel. Nach der Grenzbestimmung im Friedensvertrag von St. Germain, die das Prinzip der Wasserscheide postulierte, „fixierte eine international besetzte Kommission den Grenzverlauf vor Ort“ (Hugo Penz). Obwohl die Wasserscheide rund zwei Kilometer südlich der Dorfkirche gelegen war, zog man die Grenze nördlich des Schwemmkegels, den der nach Süden fließende Eisack aufge-

38

Erker 08 I 15

Erster Schlagbaum nach der Grenzziehung im Jahr 1919 (Foto: ÖNB)

schüttet hatte. Die südliche Delimitation wurde durchgesetzt und der österreichische Anteil auf den Weiler Kerschbaum mit nur wenigen Häusern abgedrängt, während der Ort samt Kirche und Bahnhof Italien zufielen. Anschließend folgte die genaue Demarkation durch österreichische und italienische Vermessungstechniker. Sie erstellten gemeinsam einen Plan im Maßstab 1:1.000 und markierten abschließend den Grenzverlauf im Gelände mithilfe von Grenzsteinen. Damit war der Dreischritt der Grenzdefinition mit Allokation (Grenzbestimmung), Delimitation (Grenzfestlegung) und Demarkation (Grenzziehung) vollzogen. Der österreichische Anteil blieb vorerst noch von Italien besetzt, wurde am 1. Jänner 1921 an die Republik übergeben und mit Landesgesetz im März 1926 an die Gemeinde Gries am Brenner angegliedert. Die Republik unternahm einige Anstrengungen, um ihren Rumpfanteil am Grenzort aufzuwerten: 1921/22 wurde ein Zollhaus errichtet, das dann 1936/37

um ein größeres Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite ergänzt wurde. Auf italienischer Seite erfolgte gleichfalls eine rege Bautätigkeit, die sich über die gesamte Zwischenkriegszeit hinzog: Unmittelbar an der Grenze entstanden Amtshäuser zur Grenz- und Zollkontrolle, denen wenig später Wohnbauten für Beamte und Eisenbahner folgten. Auch die ANAS, die Verwaltung der Staatsstraßen, bezog ein Gebäude. Die Errichtung eines Schul- und Gemeindehauses, einer Turnhalle und eines Kindergartens unterstrichen die administrative Bedeutung des Ortes. Da sich am Brenner starke militärische Präsenz konzentrierte, waren bald auch Kasernenbauten notwendig: Die Alpinitruppe erhielt die Kaserne „Cesare Battisti“, auch Carabinieri und Finanzwache bezogen neue Unterkünfte am Südwestende der Ortschaft. Seine eigentlichen Weihen erhielt der neue Grenzort Brenner aber erst knapp drei Jahre nach Kriegsende: Am 13. Oktober 1921 wurde am Pass offiziell ein Grenzstein

in weißem Marmor, der „Cippo del Brennero“, feierlich eingeweiht. Der Festakt erhielt besondere Würde durch die Anwesenheit von König Viktor Emanuel III. Die Einweihung adelte den Brenner zum sakralen Ort, zum geheiligten „confine della patria“. Der bald auch im Kleinformat erhältliche Grenzstein wurde zum gesuchten Souvenir, das sich als Andenken trefflich verkaufen ließ. Auch der alte Gasthof „Post“ wurde auf den programmatischen Namen „Al Cippo“ umgetauft. Der Grenzort erhielt nun Rang und Würde eines Empfangsportals für das Königreich. Noch war der Brenner kein kommerzieller Mittelpunkt des Warenaustausches, sondern vorab Zugang nach Italien und Beobachterposten in Richtung Österreich, ein Ort, dessen neue Funktion als Grenzpunkt auch nach außen hin unterstrichen werden musste. Der bis dahin völlig unscheinbare Weiler sollte zumindest mit einigen Elementen schmucker Repräsentation aufwarten. Der Anspruch war auf der italie-


nischen Seite des Brenner ausgeprägter als auf der österreichischen Nordseite: Denn Brenner-Süd verfügte über den Bahnhof und den ansehnlicheren Gebäudebestand, der Norden hingegen nur über wenige Bauten. Zudem hatte Italien naturgemäß mehr Interesse daran, den hart errungenen Grenzpunkt auch in seiner Baugestalt zu unterstreichen, als die Republik Österreich, für die der Grenzpunkt einen Ort der Niederlage und Demütigung symbolisierte. Ein weiteres Motiv der Aufwertung kam hinzu: Der auf italienischer Seite gelegene „posto del Brennero“ zog auch deshalb verstärkte Bedeutung an sich, weil die unmittelbare Brennerregion bisherige Funktionen als Kurzentrum eingebüßt hatte. Das wenige Kilometer südlich gelegene Brennerbad, seit der Frühen Neuzeit ein beliebtes Bauern- und Armenbad mit besonderer Indikation im Falle von rheumatischen Erkrankungen, verfügte über vorzügliches Heilwasser. Der relativ bescheidene Bäderkomplex südlich des Brenner war durch den Bau eines Hotels 1902 wesentlich gesteigert worden. 1921, im Jahr nach der Annexion, fiel das Hotel am Brenner aber einem Brand zum Opfer, so dass der weitere Ausbau zum renommierten Kurzentrum nicht mehr in Frage kam. Damit büßte das Brennerbad eine wichtige Chance auf dem italienischen Tourismusmarkt ein, während sich der ab 1922 neu auflebende Tourismus mehr denn je ins nahe Gossensaß verlagerte. All diese Umstände, die neue Grenze, ihre Sakralisierung und der zeitgleiche touristische Funktionsverlust ihres südlichen Vorpostens verliehen der Ortschaft neues Gewicht. Ihre Bedeutung und Aufgabenstellung wurden systematisch gepflegt und unter schwierigen Bedingungen wie bei den 1921/22 häufigen Streiks und Unruhen erst recht aufrechterhalten. Beim Generalstreik inmitten der Urlaubszeit im August 1922 überwachte die örtliche Sektion der faschistischen Partei im Sinne des „perfekten und regulären Funktionieren des Eisenbahn-

dienstes“ die reibungs- und tadellose Aktivität des Bahnpersonals. Auch politisch brisante Momente der „großen“ Innenpolitik schlugen sich am Brenner unmittelbar nieder. Bei der faschistischen Machtergreifung am 28. Oktober 1922, der berühmten „Marcia su Roma“, schwärmten militante Aktivisten der Partei, die „Squadristen“, bis zum Brenner aus. Das österreichische Gendarmeriekommando in Gries am Brenner beobachtete am Stichtag knapp 50 Schwarzhemden, die während der Nacht die Wälder durchstreiften und sich zugleich darum bemühten, das reguläre Militär, die Carabinieri und die Finanzpolizei zu mobilisieren. Erst nach den Siegesmeldungen aus Rom rückten die Squadren wieder ab. „VON EINER UNFEHLBAREN HAND GOTTES GEZEICHNET“ Binnen weniger Jahre rückte also der bis 1918 eher unauffällige Brenner zum seismografischen Punkt zwischenstaatlicher Beziehungen auf, an dem auch symbolische Aktionen erhebliche Wirkung entfalten konnten. Eine eigene Ortsgruppe der faschistischen Partei entstand am Grenzort aber relativ spät. Während die 1927 errichtete Provinz Bozen bis zum Jahresende 1926 über mindestens 25 Parteisektionen verfügte, die neben den größeren Gemeinden auch in kleineren Ortschaften präsent waren, erhielt Brenner erst 1927 eine eigene Sektion, nach einem Ableger der Faschistischen Eisenbahner 1925. Aktionen am Brenner wurden zumeist von außen bestritten, das vorerst noch geringe Binnenleben des erst allmählich wachsenden Ortes kam ohne eigene Parteitätigkeit aus. Die 1923 errichtete faschistische Miliz trat in Ausläufern frühzeitig am Brenner in Erscheinung, wobei ihre Disziplinlosigkeit mitunter denkbar negativen Eindruck hinterließ. So verprügelten am 2. Jänner 1924 angetrunkene faschistische Milizionäre am Bahnhof zunächst einen älteren Schneearbeiter, um dann auf einen deutschen Reisen-

den loszugehen, der sich vor den Wehrlosen gestellt hatte. Da die Täter daraufhin eine Anzeige kassierten, drangen wenige Tage später vier Milizionäre in einen Warteraum der österreichischen Eisenbahner ein, da sie unter diesen die Denunzianten vermuteten. Obwohl der Kommandant der Eisenbahnermiliz am Brenner, Zenturio Alberto Ferrara, die Übergriffe seiner Männer damit rechtfertigte, Milizionäre und Eisenbahner würden die „heilige Grenze“ verteidigen, wurde nun für Disziplin gesorgt. Das Kommando der Eisenbahnmiliz der IV. Zone ließ drei leitende Beamte versetzen, die beiden Milizionäre wurden ob ihres undisziplinierten Verhaltens aus der Miliz ausgeschlossen und vom Brenner abgezogen. Der Vorfall zeigt die Bemühungen des Regimes, an der von einer internationalen Öffentlichkeit beobachteten Staatsgrenze als Ordnungsmacht aufzutreten, so dass es Übergriffe, die andernorts problemlos durchgegangen wären, scharf ahndete. Denn für das Regime und vorab Mussolini galt für die neue Grenze im Norden eine dröhnende Botschaft, die der „Duce“ anlässlich einer Polemik mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Held im römischen Parlament am 6. Februar 1926 verkündete: „Wahrhaftig kann man über die Grenze des Brenner sagen, daß sie eine von der unfehlbaren Hand Gottes gezeichnete Grenze ist. (Sehr lebhafter Applaus).“ Ob die Grenzziehung am Brenner im göttlichen Ermessen lag, ist mehr als fraglich. Für den Brenner und das Wipptal bedeutete sie jedoch eine grundsätzliche Neubestimmung als Grenzraum, wirtschaftlich zwar zunächst mit gewichtigen Nachteilen, bald aber auch mit Vorzügen, die über viele Jahrzehnte hinweg Bestand hatten. E Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: „ES GINGEN SO VIELE ZU GRUNDE“. LEOPOLD TRENKWALDER AUS WIESEN IN ITALIENISCHER GEFANGENSCHAFT (TEIL 1), von Renate Trenkwalder.

Erker 08 I 15

39


KULTUR

Der Bartlmämarkt in Sterzing Über das bunte Markttreiben im Eisackstädtchen am Ende des 16. Jahrhunderts

Von Alois Karl Eller Bei den wenigen verbliebenen Akten älteren Datums, die im Gemeindearchiv Sterzing liegen geblieben sind, findet sich auch ein Handzettel des Stadtdieners Christoff Kircher, auf dem er das eingetriebene Standgeld der Ständebetreiber am Bartlmä- oder Kirchweihmarkt 1587 festhielt. Das Dokument gibt überaus interessante Einblicke in das Markttreiben in Sterzing vor über 400 Jahren.

1587. Verzaichnus was ich Christoff Kircher auf der Kirchbaig (= Kirchweih, Anm. d. V.) zu Bartlmä für Standgelt empfangen und einpracht hab wie volgt hernach. Erstlichen von dem Pachtstand vor der Rathausdir 36 Kreuzer Von dem Pachtstand vor der Prothbankh 36 Kreuzer Von dem Stand zwischen der Rathausdir und der Protpankh 36 Kreuzer Von dem Stand vor der Geizkoflerischen Behausung 36 Kreuzer Von dem Stand ober der Rathausdir 16 Kreuzer Von dem Stand am Pfeiler 15 Kreuzer Von dem halben Ständler unter der Protpankh 10 Kreuzer Von 6 Krämern unter dem Rathaus 1 Gulden 48 Kreuzer Von 2 Webern, die Gurthfocill (= Ledergürtel) gehabt haben, 24 Kreuzer Von Wolfgang Pichler 3 Kreuzer Von Martin Loy 3 Kreuzer Von Balthasar Leichter 3 Kreuzer Von Mattheis Gries, Pöckh, 3 Kreuzer Von Gregory Kriner 3 Kreuzer Sailer allhir 3 Kreuzer Sailer von Hall 3 Kreuzer Vom Schmid in der Kell 3 Kreuzer Vom Schmidt auf Wiesen 3 Kreuzer Von Jörg Hell 3 Kreuzer Melchior Prugger 3 Kreuzer

40

Erker 08 I 15

Der einzige noch verbliebene Verkaufsstand im Laubenbogen in Sterzing, geführt von der Familie Siller (im Volksmund Wegscheider)

Von Stäffl Hückhl aus Stubai 3 Kreuzer Von Kaspar Fogelechner zu Matrei 3 Kreuzer Caspar Fienagl 3 Kreuzer Jürg Kröll 3 Kreuzer Summa: 6 Gulden 2 Kreuzer. 1587. Standgelt vor dem Rathaus so auf Sterzingen Kirchbaig gefallen und durch den Stattdiener einbracht worden. Welche Schlüsse lassen sich aus dem auf dem Handzettel von Stadtdiener Christoff Kircher verzeichneten Text ziehen? Die Märkte, so auch der Kirchweihmarkt zu Bartlmä am 24. August 1587, wurden vor dem Rathaus im Zentrum der Stadt abgehalten. Der Markt belebte so zusätzlich das wirtschaftliche Treiben in der Stadt. Märkte wurden also nicht, wie das heute in vielen Städten der Fall ist, an die Peripherie gedrängt. Genannt werden im Text als Standorte der Platz vor dem Rathaus, der Laubengang (die Brotbank befand sich im Rathaus unter den Lauben) und das dem

Rathaus gegenüberliegende Geizkoflerhaus. Es darf angenommen werden, dass die seit 1415 genehmigten Wochenmärkte an derselben Stelle aufgezogen wurden. Der Laubengang erhielt neben der optischen architektonischen Erweiterung der Hauptstraße und der gewerblichen Funktion, die diese in Verbindung mit den jeweils anliegenden Gewerbehäusern hatten, eine weitere Funktion: Zwischen und unter den Laubenbögen und Gängen boten die Händler an Markttagen ihre Waren feil. Mehrere Erlässe vor 1587 weisen darauf hin, dass auf den Wochenmärkten in Sterzing sich die vielen Knappen des Unteren Wipptales, aber auch die Stadtbewohner und die Bevölkerung aus den Seitentälern versorgten. Aus dem hier teilweise angegebenen Warenangebot lässt sich die Bedeutung des Wochenmarktes für den Bergbau schon nicht mehr belegen. Der

Bergbau hatte seine Blütezeit hinter sich und stand 1587 in einer tiefen Krise. Aus dem Warenangebot kann geschlossen werden, dass es sich nur mehr um einen gängigen, jedoch wichtigen Markt zur Versorgung der Bürger und der Landbevölkerung handelte. Insgesamt 30 Standbetreiber boten ihre Waren an. Genannt werden sechs Krämer, ein Bäcker, zwei Weber, die Sailer von Hall und Sterzing, je ein Schmied von Wiesen und Sterzing. Genannt wird auch ein Steffl Hückhl von Stubai; dieser bot wohl die begehrten und über Tirol hinaus bekannten landwirtschaftlichen Werkzeuge wie Sensen, Sicheln, Hämmer, Pickel, Schaufeln, Steigeisen und Messer an. Die Familiennamen Leichter und Loy können den Sterzinger Gerbern (Lederwaren) zugewiesen werden. Der Großteil der Händler kam aus dem Sterzinger Raum, je einer aus Hall, Stubai und Matrei im heutigen Nordtirol.


KULTUR

„GLÜCK AUF!“

GOSSENSASS

Das Viadukt und das Dorf – Geschichte und lokale Identität Das Viadukt von Gossensaß ist vom technischen Standpunkt aus gesehen das kühnste Bauwerk der gesamten Brennerautobahn. Das 1.028 m lange Viadukt mit den zwölf unterschiedlich hohen Pfeilern (21 – 87 m) weißt 13 Öffnungen auf. Die Öffnung in der Mitte ist gut 163 m lang und war von Anfang an das charakteristische Merkmal des Kunstbaus. Über vierzig Jahre nach dem Bau des Viadukts beendet die Brennerautobahn AG momentan wichtige Arbeiten zur Verstärkung des Tragwerks. Der bevorstehende Abschluss dieser Arbeiten bietet Gelegenheit, innezuhalten und zurückzublicken. Dazu lädt eine Ausstellung über die Geschichte des Viadukts und seine Beziehung zum Umland ein, die von der Brennerautobahn AG gemeinsam mit der Gemein-

de Brenner und dem Tourismusverein Gossensaß organisiert wurde und noch bis zum 31. August von Montag bis Freitag vormittags im Ratssaal der Gemeinde Brenner in Gossensaß zu sehen ist. „Gossensaß kann man sich heute ohne die Autobahnbrücke gar nicht mehr vorstellen“, so Bürgermeister Franz Kompatscher bei der Ausstellungseröffnung Ende Juni. Beim Gossensasser Viadukt handle es sich um ein besonderes Bauwerk, welches das Schicksal des Dorfes wesentlich mitbestimmt habe. „Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Brücke, die Gossensaß in den 70er Jahren vom Durchzugsverkehr befreit hat“, so Kompatscher. Nun gelte es, das Viadukt besser zu vermarkten, waren sich Kompatscher und A22-Geschäftsführer Walter Pardatscher einig.

Unter den Klängen der Knappenkapelle Ridnaun zogen die Mitglieder des Knappenvereins, mehrere Fahnenabordnungen und der Kirchenchor anlässlich des traditionellen Bergmannsfestes Mitte Juli zur Barbarakapelle auf dem Museumsgelände der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg, wo im Gedenken an die Verstorbenen aus den Reihen der Knappen, des Knappenvereins und des Bergbaumuseums eine Messe gefeiert wurde. Anwesend war auch eine Delegation aus dem Cembratal; von dort stammten zahlreiche Knappen, die im 20. Jahrhundert am Schneeberg tätig waren. Im Anschluss an den Festakt konzertierte die Knappenkapelle Ridnaun.

Erker 08 I 15

41


KULTUR

Zwischen Gefängnisdorf und Bummelbahn Visionäre Projekte für den Brenner

Von Ludwig Grasl Im Wintersemester 2014/15 haben Studenten der TU Wien unter der Leitung der Architekten David Calas und Paul Rajakovics visionäre architektonische Projekte für den Brennerpass erarbeitet. Herausforderung an die Entwürfe war, wie die bivalente kulturelle Identität des Grenzortes auf die

Architektur übertragen werden könne. In der Ausstellung „Brennero. Ein österreichisch italienisches Verhältnis“ wurden die Konzepte unlängst in Gossensaß und Bozen dem Publikum präsentiert. Bei ihren architektonischen Gedankenspielen gehen die Studenten von mehreren Prämissen aus: dem seit dem Schengener Abkommen zunehmend verfallen-

1

42

Erker 08 I 15

den Grenzort, dem teilweise desolaten Erscheinungsbild, der einen erheblichen Teil des Ortes einnehmenden Bahnhofsstruktur und dem die Passfurche bestimmenden Transitverkehr sowie der aktuellen Flüchtlingsproblematik, die auch am Brenner immer spürbarer wird. Mit letzterer beschäftigen sich denn auch gleich mehrere Entwürfe.

Ein Projekt sieht den Brenner als „Zufluchtsort“, wo Flüchtlingen bis zum Erhalt eines Asylbescheids Unterkunft und Verpflegung geboten werden soll. In diesem architektonischen Konzept wird der Brenner aufgrund seiner Lage als übergeordnetes europäisches Verteilzentrum angedacht. Die städtebaulichen Maßnahmen sind kleinteilig, „orientiert an isla-


KULTUR

BRENNAWAY

THERMALQUELLE BRENNERBAD

mischen und afrikanischen Städten“. Das Projekt „Brenner Connecting People“ geht einen Schritt weiter und sieht neben einer Anlaufstelle für Flüchtlinge auch die Beschäftigung derselben vor. Neben Wohn- und Schlafmöglichkeiten sind deshalb auch diverse Werkstätten und eine Multifunktions- bzw. Verkaufshalle vorge-

sehen. „Flüchtlingszentrum Brennero“ sieht u. a. auch den Bau eines Kulturhauses sowie von Ausbildungsstätten für Flüchtlinge vor. „Grande Giro“ nennt sich hingegen ein Projekt, das dem Wunsch und Trugbild gleichermaßen gerecht werden soll, Besucher am Brenner in Italien zu empfangen und zu bewirten. Durch die Schaf-

1

FLÜCHTLINGSZENTRUM BRENNER

2

BRENNER CONNECTING PEOPLE

3

GRANDE GIRO

fung eines illusionären Trugbildes soll demnach im Anschluss an das Outlet-Center ein Ort im Ort geschaffen und durch eine Art Italien-Diorama eine Rundreise ermöglicht werden. „Brennaway“ fasst die Schaffung einer Bummelbahn zwischen Jenbach und Bozen ins Auge, die nach Fertigstellung des BBT leerstehende Gleiskörper neu bespielen und der Region neue Impulse geben soll. Architektonische Maßnahmen sind am Ortsplatz und durch die Revitalisierung von Brennerbad vorgesehen. Auch ein weiteres Projekt trägt dem künftig leerstehenden Bahnhofsareal Rechnung: Es sieht den Bau eines Gefängnisses für 270 Häftlinge vor und setzt im Gegen-

satz zu italienischen Strafvollzugsanstalten auch auf deren (Re-)sozialisierung durch handwerkliche Tätigkeiten oder Studienmöglichkeiten. Um einen Übergang vom „Gefängnisdorf“ in den Ortskern zu gewährleisten, wird ein Wegsystem mit Brücke im Ort etabliert, das beide Ortshälften wieder miteinander verbindet und an deren Schnittpunkt ein Konzertund Veranstaltungsgebäude entstehen soll, das der Bevölkerung und den Häftlingen gleichermaßen zur Verfügung steht. Neben der TU Wien hat auch die Universität Innsbruck mehrere architektonische Planspiele zur Zukunft bzw. Revitalisierung des Brennerpasses erarbeitet. Diese werden im Herbst vorgestellt.

2

3 Erker 08 I 15

43


WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

KULTUR

Grasstein? STERZING

„4 Hände 88 Tasten“

Die Fraktion Grasstein liegt südöstlich von Mauls an der orographisch rechten Seite des Eisacks und ist Teil der Katastralgemeinde Mittewald. Diese ist verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Franzensfeste. Grasstein war in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts für die Aufbereitung der silber- und bleihaltigen Erze aus den Wipptaler Bergen von großer Bedeutung. Die Fugger betrieben hier ab dem Jahr 1534 oder 1535 ein großes Schmelzwerk, das aufgrund der überaus starken Rauchentwicklung zu zahlreichen Beschwerden führte. Am Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der Schmelzbetrieb aus Rentabilitätsgründen schließlich eingestellt, in der Mitte des 19. Jahrhunderts existierten nur noch fünf Wohngebäude in Grasstein. Der Ortsname wird erstmals am Ende des Hochmittelalters im Jahre 1223 als „de Grozenstaein“ erwähnt. Im 14. und 15. Jahrhundert wird Grasstein mehrfach als „Grozzenstein“ und „Grosstein“ genannt. Im 19. Jahrhundert war die gängige Bezeichnung durchwegs „Großstein“. Der Ortsname dürfte sich in seiner heutigen Form jedoch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts weitgehend gefestigt haben. Die etymologische Deutung des Ortsnamens erweist sich als nicht besonders schwierig. Grasstein leitet sich von einem „großen Stein“ – wahrscheinlich ein markanter Blickfang – ab.

44

Erker 08 I 15

er von 2002 bis 2009 Klavierunterricht bei Christoph Hildebrandt nahm. Seine erste Eigenkomposition spielte Haller beim Jugendmusikwettbewerb „Prima la Musica“ 2006, wo er mit einem 1. Preis mit sehr gutem Erfolg ausgezeichnet wurde. Von 2009 bis 2012 studierte er Klavier am Konservatorium „Claudio Monteverdi“ in Bozen bei Andrea Bonatta und lernte zusätzlich Kontrabass an der Musikschule Brixen bei Norbert Gianmoena. Seit 2012 studiert Haller Instrumentalpädagogik Klavier an der Innsbrucker Außenstelle der Universität Mozarteum Salzburg, seit 2013 außerdem am Tiroler Landeskonservatorium Komposition und Musiktheorie bei Franz Baur und Klavier Konzertdiplom bei Sebastian Euler. Er absolvierte Meisterkurse bei Arie Vardi (Klavierakademie Eppan), Olga López (Vienna Young Pianists), Tamara Stefanovich (Musikprojekt „Impulse“) sowie Michael Rickman (Orfeo Music Festival) und gewann bereits mehrere Preise. Konzertbeginn ist um 20.30 Uhr (freiwillige Spende).

STERZING

„Die vier Jahreszeiten“ Musikalischer Hochgenuss im Stadttheater Sterzing: Am 14. August bringt die Streicherakademie Bozen unter der Leitung von Georg Egger „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi und „Apollon musagète“ von Igor Strawinksi zur Aufführung. Als Solo-Violinist ist der 1991 in Köln geborene Serge Zimmermann (im Bild) zu hören, der bereits mit einer Reihe von namhaften Klangkörpern musiziert hat. Das 1987 vom Südtiroler Musikverein ins Leben gerufene Ensemble setzt sich vorwiegend aus Südtiroler Musikern zusammen, die eine reiche Kammermusik- und Orchestererfahrung in bedeutenden Ensembles im In- und Ausland aufweisen können und in gemeinsamer Zusammenarbeit mit Nachwuchsmusikern ihre Erfahrungen weitergeben. Das Konzert beginnt um 21.00 Uhr; der Eintritt ist frei.

STERZING

Violin-Zauber im Rathaus Am 19. August gibt Stargeiger Michael Grube aus Quito (Ecuador) im Sterzinger Rathaussaal auf seiner 350 Jahre alten Amati Meisterwerke für Violine zum Besten. Zur Aufführung gelangen Juwelen der Violin-Literatur von Carl Nielsen, Max-Ludwig Grube, Niccolo Paganini, Gerhard Track, Joan Manen, Eugene Ysaye, Sergej Prokofieff und Johann Sebastian Bach. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr.

Foto: franzhamm.de

von Harald Kofler

Das Duo Rafaela Selhofer und Josef Haller gibt am 12. August im Stadttheater Sterzing ein Klavierkonzert. Der 1993 geborene Sterzinger und die 1991 geborene Salzburgerin studieren Klavier Konzertdiplom am Tiroler Landeskonservatorium bei Euler und Huang und musizieren seit drei Jahren zusammen im Klavierduo. Eröffnet wird der Klavierabend mit zwei Sonaten für Klavier zu vier Händen von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert. Zu Gehör gebracht werden auch John Coriglianos „Gazebo Dances“, Johannes Brahms Variationen über ein Thema von Robert Schumann und der dritte Satz aus seinem Klavierkonzert Nr. 1 sowie Bernhard Zinks in diesem Jahr komponiertes Stück „Labyrinth“. Der junge Sterzinger Komponist und Pianist – im Juli war im Stadttheater mit dem Orchester Sonarkraft eine Uraufführung Hallers für Streichorchester und Klavier zu hören – erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Musikschule in Sterzing, wo


STERZING

Schwanensee Am 13. August zeigt das Balletto del Sud unter der Leitung von Choreograf Fredy Franzutti im Stadttheater Sterzing „Schwanensee“, das wohl beliebteste Ballett der Welt. Seit seiner Uraufführung im Jahr 1877 gehört das Ballett mit der Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski zu den bekanntesten Werken der internationalen Theater- und Musikkultur. Die Geschichte des Meisterwerks erzählt vom Schicksal der verwunschenen Schwanenprinzessin Odette

und dem Prinzen Siegfried. Bei jeder Vorstellung fiebert das Publikum erneut mit, ob der Zauberer Rotbart und der schwarze Schwan Odile, das verzerrte Ebenbild der wunderschönen Odette, die frisch Verliebten auseinander bringen können. Die Sage von der verzauberten Schwanenprinzessin, die nur durch wahre Liebe aus dem Bann des bösen Zauberers erlöst werden kann, ist bei vielen Völkern bekannt. Die Aufführung beginnt um 21.00 Uhr.

MAREIT

Virtuose Kammermusik aus Frankreich „Le Parnasse Francais“: Am 20. August konzertiert das Ensemble Diderot mit virtuoser Kammermusik aus Frankreich auf Schloss Wolfsthurn in Mareit. Gegründet wurde das Ensemble 2009 vom Sterzinger Violinisten Johannes Pramsohler, der heute in Paris lebt und arbeitet. Seinen Namen verdankt das Quartett dem französischen Schriftsteller, Philosophen und Enzyklopädisten Denis Diderot. Das Ensemble, formiert in der ursprünglichen und klangvollsten Besetzungsform der

Triosonate mit zwei Violinen, Cembalo und Cello, wird regelmäßig für sein energievolles und virtuoses Spiel gelobt und bildet ohne Zweifel eine der gegenwärtig interessantesten und originellsten Kammermusikformationen in Europa. Auf unkonventionelle Art, mit Kreativität und mitreißender Virtuosität widmet es sich verloren gegangenen Schätzen der Barockzeit. Das Konzert beginnt um 21.00 Uhr.

Almas Musik Alma, das sind fünf junge Musiker, derzeit in Wien beheimatet, das ist eine augenzwinkernde Verbeugung vor der österreichischen Volksmusik, spielerisch komplex arrangiert. Das 2011 gegründete fünfköpfige Ensemble haucht alten Traditionen neues Leben ein und lässt sich selbst genug Raum, um eigene musikalische Wurzeln zu erkunden. Diese werden vielfältig interpretiert und © Stephan Mussil originell in einen neuen Zusammenhang gesetzt. Ihre Musik mit Violinen, Bass, Akkordeon und Ge-

sang lässt sich nicht an einem bestimmten musikalischen Stil festmachen und bleibt offen für diverse Einflüsse. 2013 erschien ihr Debütalbum „Nativa“, ihr zweites mit dem Titel „Transalpin“ folgte im Mai 2015. Dem Ensemble gehört auch die Sterzingerin Evelyn Mair an, mehrfache Preisträgerin von Landeswettbewerben , die derzeit in Wien klassische Violine studiert. Neben Alma wirkt Mair auch in anderen Formationen mit. Erker 08 I 15

45


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Ospedale di Vipiteno: un calvario

LE MIGRAZIONI DA SUD Alexander Langer le aveva previste - Inascoltato “Credo comunque che il problema delle migrazioni – che storicamente nella nostra area geografica sono state soprattutto sull’asse Est-Ovest e Nord-Sud, e che ora tenderanno a verificarsi su quello Sud-Nord – richiederà alle nostre società una forte capacità di risposta con politiche della convivenza”. Sembrano parole scritte oggi, nel mezzo della migrazione epocale che l’Europa, divisa e impreparata, non sa come affrontare. E invece sono parole pronunciate da Alexander Langer in un suo intervento (pubblicato) presso la Fondazione La Porta di Bergamo il 18 giugno 1990! Parole profetiche e, come al solito, inascoltate. Spesso accusato di battersi contro i mulini a vento, solo oggi comprendiamo quanto Langer fosse profondamente calato nei tanti problemi reali, urgenti e drammatici della nostra epoca. Un’Europa che ora, di fronte all’immane tragedia delle migliaia di profughi e di migranti, si rivela incapace di elaborare una strategia comune dell’accoglienza degna di quella che si ritiene di essere la “culla della civiltà”. L’Europa tutta, senza eccezioni, sta offrendo uno spettacolo vergognoso di inefficienza, ma soprattutto di egoismo e di indifferenza verso i disperati lasciati morire in mare, respinti alle frontiere, trattati come “sottouomini”. Troppi i problemi che avvertiva acutamente e dolorosamente Alexander Langer, anche quello delle migrazioni da sud. Pesi che gli diverranno “insopportabili”. ap

46

Erker 08 I 15

Quello dell’ospedale di Vipiteno sembra un calvario senza fine. È senza ombra di dubbio un momento difficile in seguito all’introduzione della tanto discussa riforma sanitaria. Non c’è che dire ma il nosocomio cittadino vive attualmente una situazione di pura incertezza. Uno dei primi effetti è senza ombra di dubbio la perdita di medici professionisti, che non possono

lavorare nell’incertezza sul loro futuro. Per questo, dopo il trasferimento del primario che si occupava della chemioterapia e la mancanza del primario di medicina, ora altri due primari hanno preferito non rinnovare i propri contratti. Si tratta della primaria Gertraud Gisser del reparto di neuroriabilitazione dell’ospedale di Vipiteno e del Primario Franz Erschbaumer del reparto di ortopedia e traumatologia. Per il nosocomio cittadino è una grande perdita e dover rinunciare alla capacità e all’esperienza di questi due esperti medici che per decenni hanno fatto brillare per qualità il comprensorio di Bressanone è un danno non da poco.

Il direttore del comprensorio sanitario Siegfried Gatscher esclude che l’ospedale di Vipiteno sia in smobilitazione, ma non nasconde che il momento sia particolarmente difficile. Il primario di medicina non c’è da lungo tempo e la sua sostituzione si sta tirando per le lunghe. Gatscher informa che i primariati di neuroriabilitazione e di ortopedia non spariranno e la richiesta per indire i relativi bandi è già stata avanzata. Per il primariato di medicina è solo questione di tempo, perché l’iter di assegnazione è quasi concluso. Sulla sostituzione dello specialista della chemioterapia si è in attesa, ma anche in questo caso il ruolo sarà ricoperto. La realtà è che al momento Vipiteno soffre soprattutto nel reparto di medicina, perché in poco tempo sono venute a mancare cinque figure: due hanno optato per la medicina di base, due sono in maternità e c’è un trasferimento. La sostituzione non è facile semplicemente perché è difficilissimo trovare specialisti sul mercato - così Gatscher. Trovare medici specialisti diventa sempre più difficile ed il problema maggiore è quello del bilinguismo. Per il momento dunque bisogna cercare di andare avanti con le risorse disponibili, con tutte le difficoltà e i disagi che ne conseguono. Come quello, ad esempio, di trasferire a Bressanone i pazienti di chemioterapia. Gatscher conferma che il trasloco è solo temporaneo e, al momento, è quasi impossibile definire un ritorno alla normalità.

Cibo per i bisognosi buttato via Giovanni Pederzini, assessore del Comune di Brennero, nel quale è residente, ci ha segnalato che nella casetta per il riciclo dei cartoni sono state trovate tre grosse scatole piene di alimentari con la dicitura “Aiuto Ue - Prodotto non commerciabile”: scatole di riso e di pasta ancora integre con scadenza 2017, quindi in buono stato e sicuramente ancora commestibili, buttate senza alcuno scrupolo probabilmente da qualche famiglia che ha abusato della bontà di qualche associazione che distribuisce beni di prima necessità. „Le associazioni dovrebbero controllare maggiormente per evitare che si verifichino queste situazioni. In questo modo hanno danneggiato chi aveva davvero bisogno di un pacco di pasta per mangiare“ - così Pederzini.

cm


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Consiglio comunale di Brennero

Durante l’ultima seduta del consiglio comunale del Comune di Brennero il sindaco Franz Kompatscher ha informato sulla situazione profughi al Brennero. Il primo cittadino ha reso noto che, dopo un periodo un po’ turbolento a seguito del vertice del G7 in Germania, al momento la situazione è stabile. Kompatscher sospetta però che la calma sia solo momentanea e suppone che la situazione peggiorerà. Per quanto riguarda la concessione dell’autostrada del Brennero, il sindaco ha informato che una società “in-house” potrebbe essere la soluzione al fine di evitare un bando a livello europeo. Il primo cittadino ha inoltre fatto presente che recentemente, in un colloquio con il presidente della provincia Kompatscher, ha espresso nuovamente il forte interesse del Comune per la realizzazione della circonvallazione a Colle Isarco per una migliore gestione del traffico. Per quanto riguarda la situazione di medicina interna presso l’Ospedale di Vipiteno, il sindaco ha recentemente partecipato alle discussioni con il direttore del comprensorio sanitario Siegfried Gatscher e l’assessora Martha Stocker. “Nel frattempo, il personale dell’ospedale di Bressanone supporterà i colleghi di Vipiteno e il concorso per il primariato di medicina dovrebbe essere bandito entro l’autunno”, così Kompatscher.

Tuttavia è importante trovare medici che rimangano più a lungo a Vipiteno. Durante la riunione di consiglio è stato deliberato un aumento sulla tassa di soggiorno che, a partire dal 01.01.2017, aumenterà come segue: strutture alberghiere 4-5 stelle da 1,30 € a 2,50 €, 3 stelle da 1 € a 1,90 € e per tutte le altre categorie da 0,70 € a 1,40 euro. Per quanto riguarda il completamento della rete in fibra ottica, gli operatori del teleriscaldamento, nella posa del collegamento della rete, hanno realizzato anche quella a fibra ottica nel paese di Brennero. Il consiglio ha deciso all’unanimità di prendersi carico delle spese di questo “ultimo tratto” della rete in fibra ottica, deliberando una spesa di circa € 115.000.”Dopo l’acquisto e il completamento della rete si potrà bandire la gara per la società di distribuzione” così il primo cittadino. A Colle Isarco la realizzazione della rete a banda larga verrà realizzata nella primavera 2016. Per questo il comune prenderà un prestito dal fondo di rotazione di 574.000 € che inserirà nel bilancio. Tra gli altri punti all’ordine del giorno i consiglieri hanno nominato la commissione edilizia, la commissione cimiteriale e la commissione che si occuperà della sala congressi. cm

Mostra sul viadotto autostradale di Colle Isarco Un’occasione per rivisitare la storia della sua costruzione e del suo rapporto con il paesaggio

Di quella che fu definita “la strada del sogno attraverso le Alpi”, l’autostrada del Brennero, il viadotto di Colle Isarco è l’opera ingegneristica più ardita. La sua costruzione ha interagito intimamente con il paesaggio che attraversa ma anche con la vita stessa degli abitanti di Colle Isarco. Per questo il Comune di Brennero, in collaborazione con l’Associazione turistica di Colle Isarco, ha potuto allestire nella sala consiliare del Comune Brennero-Colle Isarco in Piazza Ibsen una mostra tematica, curata dai responsabili della A22. Con una serie di ardite ed eleganti campate il viadotto scavalca il fiume Isarco e la stata-

sollievo, perché liberato da flussi di traffico divenuti insopportabili attraverso la stretta via del centro. Oggi poi il paese non potrebbe assolutamente reggere l’enorme transito attuale di automezzi pesanti. Concetto ribadito dall’amministratore delegato della A22, Walter Pardatscher, il quale ha sottolineando che oggi l’intensa rete di relazioni culturali e commerciale dell’intera Europa non potrebbe esistere senza questo vitale asse viario. Il direttore tecnico generale della A22, Carlo Costa, ha posto l’accento sugli attuali importanti lavori di risanamento e di rinforzo

le del Brennero per una lunghezza complessiva di 1028,80 m ed un‘altezza massima di 110 metri. La campata centrale ha una luce di 163 m, le altre campate sono di 91 e 78 metri.

strutturale dell’impalcato, resisi necessari a oltre 40 anni dalla sua costruzione, per l’aumento esponenziale delle sollecitazioni causate dal traffico pesante. Questi importanti lavori dovrebbero essere completati entro la fine dell’anno in carreggiata nord, mentre sono già stati completati in carreggiata sud. Di qui l’opportunità di far conoscere più da vicino, attraverso una mostra, la complessa storia del viadotto. La mostra resterà aperta fino al 31 agosto 2015.

In apertura della mostra il 30 giugno il sindaco Franz Kompatscher ha ricordato le ripercussioni che la costruzione del viadotto ha avuto sulla vita del paese che, da un lato ha sofferto per la diminuzione del traffico attraverso l’abitato e la conseguente ricaduta economica di segno negativo, dall’altro lato ha potuto tirare un sospiro di

ap Erker 08 I 15

47


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Nuova gestione dei rifugi alpini dal 2016 Raggiunta un’intesa di collaborazione tra Provincia, CAI e AVS – Alle associazioni alpinistiche un importante compito di consulenza

Erker: Ingegner Sartori, si è conclusa la trattativa fra Provincia e associazioni alpinistiche sulla gestione dei 25 rifugi alpini passati in proprietà della Provincia nel 2011. Ci può illustrare i passi più importanti fatti per arrivare alla soluzione di una vicenda che, almeno dal di fuori, appariva ingarbugliata? Sartori: Una volta divenuta proprietaria dei 25 rifugi, la Provincia aveva indetto un bando pubblico, quindi aperto a privati, società e, naturalmente anche a CAI e AVS, per l’assegnazione della gestione in blocco dei rifugi. Che significa in blocco? Significa che il vincitore della gara d’appalto avrebbe dovuto provvedere alla gestione di tutti i 25 rifugi. Se, per ipotesi, avesse vinto una società d’affari, ci sarebbe stato il rischio che i rifugi che rendono meno, per esempio quelli in alta quota, avrebbero finito con l’essere abbandonati e infine chiusi. Era necessario ragionare non in termini di profitto, ma cercare il modo, attraverso un criterio compensativo, di mantenere attivi anche i rifugi che, per varie ragioni, sono spesso in perdita, ma che assolvono una funzione indispensabile per gli alpinisti. Comunque sia AVS e CAI non se la sono sentita di accollarsi gli oneri della gestione di questa nuova società, che avrebbe dovuto essere costituita tra i due sodalizi. A questo punto? A questo punto la Provincia ha deciso di cercare una nuova strada. Il presidente Arno Kompatscher ha proposto di attivare una collaborazione con CAI e AVS per la stesura di un nuovo bando di assegnazione per ogni singolo rifugio, facendo tesoro delle conoscenze e delle esperienze che

48

Erker 08 I 15

Il rifugio Vedretta Pendente/ Teplitzerhütte gestito dal CAI di Vipiteno fino al passaggio alla Provincia

essi hanno acquisito in questo campo. Gestire un rifugio è una cosa difficile: il gestore deve possedere conoscenze di vario tipo, deve sapere affrontare i problemi più diversi dalla manutenzione d’emergenza per far funzionare il rifugio, fino al soccorso degli escursionisti, soprattutto nel caso in cui rimanesse isolato per il maltempo. Come si concretizza in pratica questa collaborazione? Nel protocollo d’intesa firmato il 9 luglio si stabilisce che CAI e AVS, oltre avere ruolo di consulenti nella stesura dei bandi, faranno parte di un comitato paritetico formato dai presidenti delle due associazioni alpinistiche, Claudio Sartori e Georg Simeoni, e dai direttori dei due uffici provinciali competenti. Ispettori di CAI e AVS effettueranno verifiche di controllo all’apertura e alla chiusura dei rifugi e presenteranno le loro relazioni al suddetto comitato, che provvederà a stabilire le priorità degli interventi e i criteri di manutenzione ordinaria e straordinaria proponendo gli stessi all’Amministrazione Pro-

vinciale. Chi effettuerà gli interventi? Sarà l’Ufficio Provinciale di Manutenzione Opere Edili che, con artigiani del posto sotto la supervisione del direttore d’ufficio Geom. Bedin, sarà attivo 24 ore su 24 per garantire gli interventi d’urgenza. Il CAI, con grande fatica, aveva garantito questo servizio avvalendosi, fino al 2010, oltre che di artigiani del luogo ove era ubicato il rifugio, del prezioso aiuto del volontariato. Questo risultato ritengo sia un punto molto qualificante della convenzione perché dà una sicurezza di gestione ai rifugisti ed un garantito utilizzo delle strutture agli alpinisti e turisti. Un altro aspetto importante per le decisioni all’interno del Comitato Paritetico è che la presidenza del comitato stesso verrà affidata alternativamente, con cadenza annua, alle società alpinistiche. E come verranno ripartiti i rifugi che ogni associazione dovrà monitorare? La ripartizione dei rifugi viene effettuata con rapporto di 1/3 al CAI e 2/3 all’AVS. Considerando

Claudio Sartori, presidente del CAI Alto Adige

il rapporto di iscritti ai due sodalizi, tale proposta, lanciata dal Presidente Kompatscher nell’assemblea generale dell’AVS a Lana, è da considerarsi soddisfacente. Risulteranno quindi 9 rifugi da verificare al CAI ed i rimanenti 17 all’AVS. I rifugi sono diventati 26 perché l’Amministrazione Provinciale ha voluto inserire nel blocco rifugi anche il rifugio Cima Fiammante, acquistato di recente dalla sezione di Merano del CAI. In conclusione: il nuovo sistema di gestione che entrerà in vigore nel 2016 è, secondo lei, una buona soluzione? È senz’altro un buon compromesso, che risolve in modo soddisfacente uno spinoso problema e avvia fra Provincia, CAI e AVS un rapporto di collaborazione corretto e, mi auguro, fruttuoso per il bene dell’alpinismo e del turismo nella nostra meravigliosa terra. Sono convinto che guardando “oltre” alle vecchie discussioni, si possono raggiungere degli obiettivi “insperati” fino a poco tempo fa! ap


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

NUOVO DIRETTIVO PER LA POLISPORTIVA A.V.I. VIPITENO

Nuovo automezzo per il C.A.I. di Vipiteno La Sezione C.A.I. di Vipiteno ha recentemente acquistato un nuovo automezzo, un pullmino a 9 posti, a disposizione dei soci da utilizzare nel corso delle numerose attività program-

mate (gite, escursioni, corsi di aggiornamento ecc.). La sezione del C.A.I. vipitenese conta oggi circa 350 soci, un numero ragguardevole se rapportato ad un piccolo centro come Vipiteno. La sezione, oltre a gestire tre rifugi, Tribulaun, Cremona ed Europa, svolge un’intensa attivi-

tà sociale in campo escursionistico, nei settori giovanile, alta montagna e culturale. La sede sociale di Via Pennes è aperta non solo ai soci ma anche a tutte le associazioni del circondario per varie attività ed è a dei disposizione anche dei Gruppi giovanili C.A.I. e boyscout di tutta Italia per i loro soggiorni in questa zona. È inoltre a disposizione della comunità del Bangladesh della Wipptal che, tre o quattro volte all’anno, può effettuare le proprie feste, avendo a disposizione sala, cucina e tutti i servizi. L‘acquisto dell‘automezzo è stato possibile anche grazie al generoso contributo della Fondazione Cassa di Risparmio. La consegna è avvenuta venerdì 3 luglio alla presenza dei rappresentanti della Fondazione e del Consiglio Direttivo della Sezione C.A.I. ap

Venerdì 5 giugno presso la sede sociale di via Pennes è stato convocato il direttivo della Polisportiva per nominare il presidente. I consiglieri del direttivo, hanno nominato all’unanimità Wilfried Casadei come nuovo presidente, la carica di vicepresidente per i meriti sportivi ottenuti durante la sua carriera sportiva è andata a Mario Marazzo. La funzione di segretario è stata affidata al consigliere Ferdinando Ottaviani. Gli altri consiglieri membri del direttivo e rappresentanti delle relative sezioni sono Piero Cola, Thomas Schölzhorn, Sergio Pase, Martina Messner. Infine Patrizia Badagliacco e Renato Covi sono rappresentanti di sezione. cm

NOMINATO IL NUOVO DIRETTIVO DEL TENNIS CLUB VIPITENO

Scuola italiana Da inizio luglio sono iniziati i lavori di ristrutturazione dell’edificio in Piazza Città che, a partire dal prossimo anno scolastico, accoglierà i bambini della scuola primaria, che, per un paio di anni, a causa dei lavori di costruzione del nuovo polo scolastico, verranno lì ospitati. L’intervento è necessario per adeguare gli spazi: l’edificio ospita attualmente la scuola media e due classi del liceo italiano. In un primo momento era prevista l’ipotesi di affidarsi ai container ma è stata scartata per poter offrire agli studenti una sistemazione migliore. L’amministrazione comunale ha messo in previsione il finanziamento per la ri-

strutturazione del nuovo polo scolastico italiano una cifra che si aggira sugli 8,5 milioni di euro, in parte coperti dalla Provincia. Attualmente la realizzazione del polo scolastico italiano attende la conclusione del progetto esecutivo, su cui ci si potrà basare per il bando di gara. Il vicesindaco e assessore alla scuola italiana Fabio Cola informa che, già a partire dal prossimo anno scolastico, gli scolari saranno accolti in piazza Città. I lavori dureranno un paio d’anni. La realizzazione del polo scolastico italiano è l’investimento più impegnativo previsto per questa amministrazione cm

Il Tennis Club Vipiteno, con il presidente Benno Linser al suo vertice, è stato particolarmente attivo nel 2015. Ai Campionati Provinciali hanno partecipato 4 squadre. La squadra Over 45 Lim. 4.3 è arrivata in finale. A fine giugno si è tenuto il torneo GP Raiffeisen, al quale hanno partecipato più di 70 atleti di tutta la provincia. Uno degli obiettivi principali del nuovo direttivo è quello di promuovere la crescita del settore giovanile. In collaborazione con la Scuola Tennis di Bressanone vengono organizzati corsi di tennis e allenamenti professionali. A fine maggio si è svolto l’Open Day, dove oltre 40 giovani hanno avuto la possibilità di avvicinarsi gratuitamente al tennis. I corsi sono frequentati soprattutto da giovani tennisti. Erker 08 I 15

49


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

GRANDE SUCCESSO DELL’ARTISTA ROD MACDONALD

Il coro “Cima Bianca” di Vipiteno festeggia i 30 anni Quest‘anno il coro “Cima Bianca” di Vipiteno” festeggia i suoi 30 anni. Il concerto, con cui verrà celebrata la ricorrenza, si svolgerà il 22 agosto con inizio alle ore 18.00 presso la sala del teatro di Vipiteno.Testimonial d’eccezione sarà il coro “Genzianella” di Tesero (TN).

Grande successo per il ritorno dell’artista Rod MacDonald folk singer americano, che si è esibito il 3 luglio al Bar Rudi di Vipiteno. L’artista, nato nel 1948 a Southinhgton, Connecticut, è un cantautore che al fianco di altri come Ritchie Havens, Dave van Ronk ed Eric Andersen ha partecipato a quella che è stata definita la rinascita folk del Greenwich Village. Nella sua vasta esperienza musicale non manca una lunga parentesi italiana, quando in Friuli partecipò a lungo all’attività della Mr Tambourine Band (con la cantante solista Elisa, allora sconosciuta voce di Monfalcone). Risale sempre a quel periodo l’incontro con Guccini e la presa in prestito di Auschwitz, che inciderà poi nell’album ‘The Man on the Ledge” del 1994. Fu questo uno dei rarissimi esempi di cover al contrario, ossia della traduzione e interpretazione di canzoni italiane in altre lingue. Risale invece al 1985 il primo incontro di Vipiteno con Rod MacDonald, un concerto organizzato da un gruppo di giovani che operavano all’interno dell’Arci con l’idea di proporre un tipo di musica che uscisse da schemi tradizionali. In tal senso la scelta fu più che azzeccata, poiché i brani di MacDonald evidenziano il rifiuto di guerra, di violenza e di emarginazione e mettono in luce una decisa presa di posizione contro l’imperialismo USA. La voce è scarna ma tagliente e, nel migliore stile country-folk, la chitarra entra nei testi e nelle melodie con un preciso calcolo ritmico-armonico. Durante il concerto Rod MacDonald è stato accompagnato dalla Mr Tambourine Band e dagli artisti locali Bob Alemanno e Jana Senn. Quello di Rod Mac Donald è un appuntamento che i vipitenesi non perdono: un folto pubblico ha infatti partecipato con entusiasmo al concerto. cm

50

Erker 08 I 15

Una storia come tante altre, iniziata nella primavera di trent’anni fa, scritta da uomini appassionati del popolare con l’intento di conservare i valori della tradizione delle genti montanare dell’arco alpino italiano. Attualmente l’organico oscilla intorno ai 24 elementi, provenienti dai diversi comuni del circondario di Vipiteno e supportati all’occorrenza da amici del coro Plose di Bressanone e originari delle più disparate regioni italiane, come è per la comunità di lingua italiana

dell’Alto Adige: un piccolo miracolo di coesione di cui il Coro va fiero e ne viene influenzato per il suo repertorio che spazia dalla Sardegna alle Alpi! Maestro del Coro è Gianfranco Bogana che ha diretto il coro dalla nascita ad oggi con l’eccezione di un intermezzo di circa cinque anni, durante i quali è stato diretto dal maestro Ilario Del Piccolo. Dalla scomparsa di Franco Perini, fondatore e presidente per 25 anni, il coro è presieduto da Luigi Rossi, coadiuvato dai collaboratori del direttivo. Oggi il coro festeggia i suoi 30 anni dalla fondazione e sono circa 290 le sue partecipazioni a manifestazioni ufficiali in Italia e all’estero, in particolare nella vicina Austria e in Germania, contribuendo alle buone relazioni tra questi paesi ed essendo ambasciatore del Comune di Vipiteno e della cultura alpina italiana con la precisa convinzione che lo spirito e l’armonia del cantare insieme, per se stessi, per gli altri e con gli altri, sia il modo migliore di tener vive le proprie tradizioni e le proprie radici, nel rispetto di quelle altrui .

Orfeo Music Festival Anche quest’anno Vipiteno ha ospitato l’Orfeo Music Festival presentando una serie di

concerti. L’Orfeo Music Festival 2015 si è aperto con un concerto di musica classica: musicisti e studenti di musica provenienti da tutto

il mondo hanno affascinato il pubblico con le loro melodie. Il concerto finale si è tenuto il 18 luglio nell’atmosfera unica della piazza di Vipiteno. L’Orfeo Music Festival è un evento di musica classica internazionale ampiamente conosciuto per la sua eccellenza artistica e per l’apprendimento collaborativo in un ambiente favorevole. Dal momento della sua fondazione nel 2003, la cultura di Orfeo continua ad ispirare: alcuni dei musicisti più apprezzati fanno da mentore alle nuove generazioni e permettono loro di esibirsi insieme. I partecipanti hanno l’opportunità di sfidare se stessi per superare i propri limiti esibendosi accanto ad acclamati ospiti e artisti di Orfeo. cm


CALENDARIETTO

Un agosto scoppiettante a Vipiteno e nelle sue vallate Musica, folclore, escursioni e intrattenimenti per tutti i gusti

Fittissimo il calendario delle manifestazioni predisposte dalle Associazioni Turistiche locali, con appuntamenti di sicuro gradimento per tutti, grandi e piccini, residenti ed ospiti.

TRA GLI EVENTI MUSICALI DI PRESTIGIO SONO DA SEGNALARE: - “La Traviata”, la celebre opera di Verdi presentata dall’Orchestra Giovanile Trentina al Teatro Comunale Vipiteno, 8 agosto, ore 21.00.

Foot: Klaus Peterlin, allesfoto.com

- “Il lago dei cigni”, il famoso balletto Ciaikovskij presentato dalla compagnia “Il Balletto del sud”, al Teatro Comunale Vipiteno, 13 agosto, ore 21.00.

Manifestazioni ormai tradizionali sono il “Party sotto le lanterne” nel centro storico di Vipiteno e le visite guidate alla Latteria sociale di Vipiteno, con presentazione della produzione degustazione dello yogurt. Ad animare il centro storico di Vipiteno anche il mercato contadino, il mercatino di artigianato artistico e il mercatino delle pulci. Gli eventi del mese di agosto spaziano dall‘intrattenimento alla cultura, dalla musica al folclore alle escursioni. Tra gli intrattenimenti volti ad avvicinare gli ospiti al folclore locale vanno ricordate le sagre paesane dei paesi nei dintorni di Vipiteno, le fiaccolate e i numerosi i concerti delle bande musicali del circondario. Non mancano passeggiate in carrozza a cavalli in Val Ridanna. Il programma culturale è volto a far conoscere storia, arte e tradizioni della nostra zona: visite guidate della città di Vipiteno e della chiesetta di S. Maddalena a Ridanna e al castello Wolfsthurn a Mareta. Sempre per la cultura è stato organizzato un corso di tedesco per principianti e progrediti. In programma anche escursioni naturalistiche alla scoperta della geologia, della montagna e delle sue malghe, del bosco, delle erbe officinali e del giardino aromatico. Sono previste anche impegnative escursioni guidate in montagna e un corso di arrampicata per tutta la famiglia. Per gli amanti dello sport vengono organizzati tour medio-difficili in mountain bike.

- Concerto dell’Accademia d’archi di Bolzano, che presenta “Apollon Musagète” di Stravinskij e “Le quattro stagioni” di Vivaldi al Teatro Comunale Vipiteno, 14 agosto, ore 21.00.

- L’arte del violino. Il maestro Michael Grube presenta composizioni di J. Manen, N. Paganini, E. Ysaye, J.S. Bach, G. Trackl e altri. Palazzo comunale di Vipiteno, ore 21.

Infine, per gli appassionati del genere, è previsto “Rock im Wold”, il festival rock di numerosi gruppi musicali del posto. Stilves, pista di pattinaggio Campo di Trens-Stilves, il 14 ,15 e 16 agosto, ore 19.30. ap Per orientarsi in questo ricchissimo calendario di proposte sarà bene rivolgersi alle Associazioni turistiche della nostra zona.

Memorial Luca Cemin Il CF Vipiteno organizza il trofeo calcistico intitolato a Luca Cemin, per ricordare l’8° anniversario della sua tragica e prematura scomparsa. Vipiteno, zona sportiva, torneo con Prime Squadre in data 9 agosto dalle ore 17, torneo con squadre “Freizeit” in data 22 agosto a partire dalle ore 10 e torneo Giovanile in data 29 agosto a partire dalle ore 14. CAI Vipiteno Escursionismo 08.08.15: Rif. Tribulaun, con cerimonia commemorativa in onore dei soci scomparsi. 23.08.15: Escursione attraverso la Forcella di Lech al “Lech de Lagació e Rif. Scotoni”. Giovanile 08-09.08.15: Traversata Rif. Tribulaun-Cremona. GAM 29 0 30.08.15: Ferrata Cesare Piazzetta. MTB 01.08.15: Santicolo Sattelberg. Incontri sociali 07.08.15: Commemorazione dei soci deceduti in montagna. 15.08.15: Festa CAI di Fortezza. CAI Fortezza 09.08.15: Gita al Rif. Tribulaun con gli amici del CAI di Vipiteno. 15.08.15: Festa di ferragosto al Forte Alto. 29-30.08.15: Ascensione alpinistica alla Weisskugel. CAI Brennero 06.08.15: Latemarium, per tutta la famiglia, con percorsi a tema. 08-09.08.15: Pernottamento Rif. Tribulaun e discesa nella Gschnitztal. 27-30.08.15: Campeggio per tutta la famiglia. Ass. Naz. Carabinieri – Sezione Vipiteno 15.08.15: Ferragosto: pranzo sociale in sede. 23.08.15: Gita socio-culturale con località da stabilire. Mostra di pittura organizzata da Alberta Merighi e dalle allieve del corso di pittura dell’UPAD dal 3 al 9 agosto, galleria del municipio di Vipiteno. Medici e farmacie di turno: v. p. 77

Erker 08 I 15

51


SPORT I PORTRÄT

Auf wilden Wassern von Barbara Felizetti Sorg

In jeder freien Minute sitzt er in seinem Boot, erkundet Flüsse, Schluchten und Wasserfälle und genießt die Einfachheit des Kajaklebens. Renè Mair aus Wiesen über seine große Leidenschaft, die er „gegen nichts auf der Welt“ tauschen möchte. „Das wird nie etwas werden“, dachte Renè Mair, als er vor etwa vier Jahren zum ersten Mal in einem Kajak saß. Doch das Paddelfieber schien den 23-Jährigen aus Wiesen auf Anhieb gepackt zu haben. Schon im Sommer darauf fuhr er mit seinem Kollegen Oskar Schwazer nach Passau, wo sich die beiden je ein Kajak mit kompletter Ausrüstung kauften – und los ging das Abenteuer. Seitdem ist Renè in jeder freien Minute mit seinem Boot unterwegs, auf dem Eisack zwischen Stilfes und Mittewald, wo es etwas ruhiger zugeht, oder zwischen Mittewald und dem Franzensfester Stausee mit durchaus extremeren Stellen. Oder in der Passeirer Schlucht, wo er heuer erstmals an einer Europameisterschaft teilgenommen hat. „Beim Marathon mit Massenstart habe ich unter 90 Teilnehmern den 38. Platz belegt“, erzählt Renè und lacht. „Das war gar nicht so schlecht.“ Überhaupt lacht er viel und gerne – und man merkt sofort, dass ihm sein Sport großen Spaß macht. Als Rafting-Bootsführer

52

Erker 08 I 15

Vor vier Jahren wurde Renè Mair aus Wiesen vom Kajakfieber gepackt. ist er das kalte Nass natürlich gewöhnt, doch „im Kajak sitzt du auf gleicher Höhe mit dem Wasser, spürst jede Welle, jeden Spritzer“, so Renè begeistert. „Und das ist schon ein brutal bearigs G’fühl!“ Auch beim Gedanken an die großartige Naturlandschaft gerät er ins Schwärmen. „Durch das Kajaking komme ich an Orte, an die ich sonst nicht hingekommen wäre.“ Mit seinen Kollegen – mittlerweile gehören rund 15 Personen aus dem Wipptal dem Tigerle-Team unter der Leitung von Karin Schifferle an – erkundet er Flüsse und Schluchten, in der näheren Umgebung genauso wie in Slowenien, auf Kor-

sika oder in der Schweiz. „Wir sind alle ungefähr auf demselben Niveau“, so Renè. „Wir versuchen, voneinander zu lernen und uns miteinander zu steigern, was uns als Team noch stärker zusammenschweißt.“ Ganz besonders freut es ihn, dass mittlerweile auch seine Freundin Jessica Gefallen an seinem Hobby gefunden hat. Der besondere Reiz an diesem ausgefallenen Sport? Darauf hat Renè umgehend eine Antwort: „Umdrehen geht nicht!“ Das fasziniere ihn besonders daran – und dass man nie wisse, was noch komme. „Eine schöne Metapher für das Leben“, sinniert er kurz.

Deshalb müsse man auch mental stark sein, sich überwinden können – einen starken Oberkörper mit kräftigen Armen brauche man sowieso. „Ein guter Ausgleich zu meiner Tätigkeit als Skilehrer im Winter, bei der die Arme eher vernachlässigt werden.“ Aber auch die Einfachheit des Kajaklebens hat es ihm angetan. „Boot, Paddel, Schwimmweste, Helm – mehr braucht man nicht“, so Renè. Reizvolle Landschaften, einsame Schluchten, plätschernde Gebirgsbäche. Tiefgehende Gespräche am Lagerfeuer, ein Zelt für die Nacht. „Was will man mehr, um glücklich zu sein?“ Bevor man zu einer Tour in un-


EM-Start auf der Passer bekannten Gewässern aufbricht, braucht es auf jeden Fall aber eines – Geduld. „Sicher gibt es mittlerweile River-Apps, die Einund Ausstiege sowie die Streckenlänge angeben“, so Renè. „Interessanter ist es jedoch, einen Fluss selber zu erkunden, sich in enge Schluchten abzuseilen, sich schwierige Passagen genau anzuschauen.“ Und ist man erst einmal im Wasser, kann es durchaus vorkommen, dass für einen halben Kilometer ein ganzer Tag beansprucht wird. Die beste Zeit für Touren mit dem Kajak sei von Mai bis Ende Juni, wenn die Flüsse und Bäche viel Wasser führen. „Danach muss

RENÈ MAIR

kompakt

Geburtsdatum: 29.04.1992 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Wiesen Beruf: Rafting-Bootsführer, Skilehrer Verein: Tigerle ASD Hobbies: Kajak, Rafting, Skifahren, Eishockey

man auf Gewitter hoffen“, lacht Renè. Sein nächstes Ziel sind die Reinbach-Wasserfälle im Ahrntal, die er im Herbst erkunden will. Touren sind auch auf der Ötz im Ötztal und auf der Lofer bei Salzburg geplant. „Das Mekka aller Kajaksportler ist jedoch der Sambesi“, schwärmt Renè. Der viertlängste Fluss Afrikas, der in den Indischen Ozean mündet, ist nicht nur wegen seiner berühmt-berüchtigten Wellen und Stromschnellen sowie seiner Tiefe bekannt, sondern auch wegen seines warmen Wassers. „Dann ist es nicht so schlimm, wenn man auf einer Tour mal baden geht“, schmunzelt er augenzwinkernd. „Aber ich wäre mit Norwegen auch zufrieden“, fügt er gleich hinzu. Bei den großartigen Wasserfällen und Felsrutschen gehe es schon ordentlich zur Sache – da nehme er auch das kalte Wasser gerne in Kauf. Während Renè in der Erker-Redaktion geduldig Frage und Antwort steht, ist sein Team bereits unterwegs zu einer Trainingsfahrt auf dem Eisack. Der Gedanke daran macht ihn schon ein bisschen kribbelig. „Wenn ich mich beeile, dann hole ich sie noch ein“, sagt er zum Abschied. Schließlich kann man angenehm warme Wipptaler Sommerabende nicht ungenutzt verstreichen lassen ...

Bildergalerie auf www.dererker.it

Auf der Soca (Slowenien) Erker 08 I 15

53


SPORT

LEICHTATHLETIK

ZWEI TITEL FÜR STERZINGER RAFTER

Bei den Rafting-Italienmeisterschaften für Viererteams, die Ende Juni auf dem Avisio in Cavalese ausgetragen wurden, holten sich die Sterzinger Rafter gleich zwei Titel. Sterzing I (Männer) mit Alexander Zanella, Patrick Agostini, Robert Schifferle und dem Meraner Matthias Deutsch gewann den Sprint, den Head-to-head-Bewerb und den Marathon; vor zwei Monaten hatten sie beim Slalom in Valstagna Platz 2 belegt. Damit kürten sie sich zu Italienmeistern in der Gesamtwertung. Auch das Team der U23 mit Alexander Zanella, Michael Zanella, Mark Mair und David Fassnauer holte sich mit Siegen in allen vier Disziplinen den Sieg in der Gesamtwertung.

KANU

MANUEL ULPMER VERPASST EM-QUALIFIKATION

Mitte Juli hatte Manuel Ulpmer aus Mauls die letzte Chance, sich für die Europameisterschaft (U18) zu qualifizieren; sie findet Ende August im polnischen Krakau statt. Beim internationalen Kanuslalom in Ivrea (Piemont) wurde ihm ein nicht ganz unumstrittener Torfehler bei Tor 18, der ihm 50 Strafsekunden bescherte, zum Verhängnis. Bereits am Vortag hatte er bei einem ebenfalls internationalen Slalomrennen mit der zweitbesten Laufzeit und dem 10. Gesamtrang in der Eliteklasse bewiesen, dass er derzeit in sehr guter Verfassung ist. Der Wettbewerb zählte allerdings nicht für die Qualifikation für die EM. Bei den Italienmeisterschaften, die Ende Juli in Valstagna (Valsugana) ausgetragen wurden, belegte er im Slalom der Eliteklasse als drittbester Junior den hervorragenden 12. Platz, bei den Junioren der U18 fuhr er die viertbeste Laufzeit; nach einer Torberührung und zwei Strafsekunden kam er auf Rang 6.

54

Erker 08 I 15

Jahresbestzeit für Markus Ploner Bei einem Meeting in Nembro (Bergamo) ließ Markus Ploner endlich wieder seine Klasse aufblitzen: Über 3.000 m gelang ihm ein Klasselauf, in dem er mit einer Zeit von 8.15,78 Minuten für die Südtiroler Jahresbestzeit sorgte. Es war seine beste Zeit über diese Distanz seit drei Jahren. Den Sieg holte sich Yassine Foto: running.bz.it Rachik in 8.02.91 Minuten. Ende Juni

hatte Ploner in Lana über 5.000 m in 14.48,32 Minuten souverän den Regionalmeistertitel geholt. Silvia Weissteiner, die ebenfalls über 3.000 m an den Start ging, belegte als beste Azzurra in 9.25,57 Minuten Platz 2. Gold ging an Martha Akeno (9.20,30 min.). Für Anna Stefani hingegen dürfte die Saison nach einer Achillessehnenverletzung vorbei sein.

Christina Teissl bei Master-Regionalmeisterschaften Unzählige Leichtathleten im Alter von 35 bis 83 Jahren gaben sich Ende Juni in Meran ein Stelldichein, um die Master-Regionalmeister in den Einzel- und Mannschaftswertungen zu ermitteln. Die überragenden Athleten waren jene vom Südtirol Team Club, die sowohl die Teamwertung bei den Männern als auch bei den Frauen für sich entschieden. Die Damenmannschaft, der auch die

Sterzingerin Christina Teissl – sie erreichte über 1.500 m eine Zeit von 5.03,79 Minuten – fuhr nicht weniger als 11.539 Punkte ein und verwies die Lokalmatadorinnen des SC Meran (9.857) und von Quercia Rovereto (5.823) auf die Plätze zwei und drei. Bei den Männern schafften es die Südtirol-Team-Athleten auf 10.053 Zähler.

Persönliche Bestzeit für Verena Stefani Anlässlich der zweiten Phase des „Solstizio-Meetings“, das Mitte Juli in Rovereto ausgetragen wurde, konnte sich die Sterzingerin Verena Stefani (im Bild) über 800 m besonders in Szene setzen. Die Juniorin des ASV Sterzing Volksbank beherrschte das Rennen vom Anfang an und siegte mit neuer persönlicher Bestzeit von 2.16,60 Minuten; den Vereinsrekord von Sandra

Sparer verfehlte sie lediglich um 22 Hundertstel Sekunden. Über dieselbe Distanz unterbot auch Lukas Trenkwalder mit 2.05,52 Minuten seine persönliche Bestleistung um fünf Sekunden. Bei den Schülern A platzierte sich Francesco Palermo bei seinem ersten Start über 300 m mit einer Zeit von 42,74 Sekunden im Mittelfeld.


LEICHTATHLETIK

BELASTUNGSPROZESS AUF NOVEMBER VERTAGT

BERGLAUF

Beim Dolomites Sky Vertical, der Mitte Juli in Canazei (Trentino) ausgetragen wurde, belegte David Thöni (im Bild) aus Gossensaß, der für das Team Mammut Italy an den Start ging, im Gesamtklassement den 10. Platz. Für die 2,4 km lange Strecke über 1.015 Höhenmeter benötigte er 35.33,8 Minuten. Den Sieg sicherte sich Philip Götsch (Bogn de Nia) mit neuem Streckenrekord in einer Zeit von 32.38,5 Minuten vor Vierfachsieger Urban Zemmer (32.54 min.).

LEICHTATHLETIK

Über 600 Teilnehmerinnen bei Women’s run in Brixen 605 Frauen standen Ende Juni beim Women’s Run in Brixen am Start, um am Benefizlauf über 4,2 Kilometer durch die Brixner Altstadt teilzunehmen. Mit dabei waren auch zahlreiche Wipptalerinnen, u. a. die Erker-Mitarbeiterinnen Renate Breitenberger und Foto: running.bz.it Erna Eisendle. Durchs Ziel gingen routinierte Läuferinnen genauso wie werdende Mütter oder Frauen mit ihren Kindern

auf dem Arm. Der Erlös aus der Veranstaltung geht an eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern in Brixen. Im Vorfeld des Women’s run fand heuer erstmals der Children’s run in Zusammenarbeit mit Medicus Comicus statt. Rund 50 Kinder nahmen an dieser ersten Ausgabe teil – auch sie liefen für den guten Zweck.

Foto: running.bz.it

Platz 10 für David Thöni

Mitte Juli hätte Alex Schwazer als Kronzeuge in einem Belastungsprozess am Bozner Landesgericht aussagen sollen, wegen eines Formfehlers – der Anwalt der Verteidigung hatte die Vorladung nicht erhalten – wurde der Prozess jedoch auf den 25. November vertagt. Giuseppe Fischetto (Ärztekommission FIDAL), Pierluigi Fiorella (Marathon, Geher) und die FIDAL-Verantwortliche Rita Bottiglieri müssen sich wegen Beihilfe durch Mitwissen verantworten. Die beiden Ärzte und die Sportfunktionärin werden verdächtigt, vom Doping Schwazers nicht nur gewusst, sondern ihn sogar gewarnt zu haben. Neben Schwazer treten 34 weitere Personen in den Zeugenstand. Der 30-jährige Geher aus Kalch hatte gehofft, das Kapitel endgültig abzuschließen, um sich auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro konzentrieren zu können (siehe Interview Erker 05/2015). Indes ist auch sein Antrag auf Verkürzung seiner noch bis zum 29. April laufenden Sperre in der Schwebe. Das Nationale Olympische Komitee (CONI) hatte sich vor kurzem in einer ersten Stellungnahme dagegen ausgesprochen. Nun liegt Schwazers Antrag bei der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und dem Leichtathletik-Weltverband (IAAF).

Erker 08 I 15

55


SPORT

VOLLEYBALL

STERZING

Sportgymnasium startet neue Fußball-Trainingsgruppe Das Sportgymnasium Sterzing hat für das kommende Schuljahr ein neues Trainingskonzept in Zusammenarbeit mit dem CF Sterzing ausgearbeitet, das eine schuleigene Trainingsmannschaft vorsieht. Mit Schulbeginn werden die Mitglieder dieser Gruppe dreimal

wöchentlich in Sterzing trainieren, wobei die Schwerpunkte vor allem auf die technische und athletische Weiterentwicklung gelegt werden, während die Schüler am

Wochenende weiterhin die Möglichkeit haben, mit ihrem Stammverein zu trainieren und Meisterschaftsspiele zu bestreiten. Um dieses neue Konzept zu präsentieren, lud das Sportgymnasium zusammen mit dem Präsidenten des CF Sterzing Franz Holzknecht zu einem Auftakttraining ein, das Fußballtrainer Germano Marcon und Konditionstrainer Sigmar Innerebner mit einigen Schülern der ersten und zweiten Klasse absolvierten. Zum Abschluss wurde das neue Programm, das eine enge Zusammenarbeit mit der Universitäts-Sportinstitut Innsbruck und dem Fußballclub Chievo Verona vorsieht, den anwesenden Eltern und Schülern bei einem Umtrunk präsentiert.

15 Jahre Karateschule Ratschings/ Sterzing Bereits in ihre 15. Saison geht heuer die Karateschule Ratschings, die seit drei Jahren auch in Sterzing einen Dojo hat. In all den Jahren konnte der Verein um die beiden Trainer Horst und Johann Haller auf zahlreiche Mitglieder zählen.

ten sowohl für Kinder als auch für Erwachsene sowie die Vorbereitung auf Turniere. Auch an der Ausbildung von Nachwuchstrainern wurde in den vergangenen Jahren gezielt gearbeitet. Die Karateschule verfügt inzwischen über einige Trainer, welche die offiziellen Prüfungen der FIJLKAM (Federazione Italiana Judo Karate Arti Marziali) mit Bravour bestanden haben. BEZAHLTE ANZEIGE

Unterrichtet werden traditionelles Karate und modernes Sportkarate, wobei der Ju Dojo großen Wert auf körperliches Training legt. Angeboten werden Trainingseinhei-

56

Erker 08 I 15

Anfang September nimmt die Karateschule Ratschings/ Sterzing ihr Training wieder auf. Informationen dazu unter den Rufnummern 349 1787500 oder 335 1278633 sowie mittels E-Mail an karate.racines@gmail.com.

Drei Sterzinger Athleten mit Südtirol-Auswahl erfolgreich

Beim „Trofeo delle Regioni“ in Sizilien schafften die Burschen der Südtirol-Auswahl der U17 Sensationelles und belegten den hervorragenden 10. Rang. Seit der ersten Austragung des Regionenturniers vor 32 Jahren hat dies keine Südtiroler Auswahlmannschaft geschafft. Unter den zwölf Buben, die Südtirol vertreten durften, waren auch Daniel Mayr, Lukas Ellemunt und Jakob Windisch vom Volleyballverein VB Sterzing. Jugend-Trainer Egon Volgger zeigte sich über den Erfolg seiner drei Schützlinge sehr erfreut. „Ich hoffe, dass durch das Beispiel dieser drei jungen Athleten das Interesse für Volleyball in Sterzing weiterhin wächst und wir auch jüngere Spieler zu ähnlichen Erfolgen führen können“, so Volgger. RAIFFEISEN-BEACHCUP Bei der Raiffeisen Beachcup-Etappe, die vor kurzem in Sterzing ausgetragen wurde, gab es für die Sterzinger Volleyballerinnen einen

großartigen Erfolg. In der Damenkategorie konnten Sabine Erlacher/ Verena Bacher von VB Sterzing im Finale gegen Comploi/ Perathoner den Sieg für sich verbuchen. In der Kategorie U18 der Burschen siegte ebenfalls ein Sterzinger Team: Lukas Ellemunt/ Daniel Mayr (VB Sterzing) besiegten im Finale das Bozner Team Cossalter/ Spagnolo mit 2:0. Im stark besetzten Herrenturnier schafften Egon Volgger/ Lukas Amort, ebenfalls von VB Sterzing, nach dem Gruppensieg unter 24 gemeldeten Teams Platz 9. Den Sieg in dieser Kategorie holte sich das Duo Lang/ Haid. Bei der Beachcup-Etappe in St. Kassian sicherte sich Sabine Erlacher, diesmal gemeinsam mit Sarah Niederkofler, Anfang Juli erneut den Sieg in der Damenklasse. Bei den Herren konnte das junge Duo Jakob Windisch/ Lukas Ellemunt (beide Jahrgang 1999) erst im Finale von den Routiniers Giorgio De Grandi und Marco De Lazzer gestoppt werden.

STOCKSPORT

ASV Mareit steigt in Serie B auf Bei der Meisterschaft der Serie C, die Ende Mai in Mölten stattfand, holte die Moarschaft des ASV Mareit Stocksport in der Besetzung Josef Wurzer, Rudolf Hofer, Josef Mair, Georg Volgger und Manfred Griesser (im Bild) die Bronzemedaille und sicherte sich damit den Aufstieg in die Serie B. Die Freude über die neue Herausforderung war entsprechend groß.


SPORT

SCHACH

SKI ALPIN

Quentin Haller bei Italienmeisterschaft

Bergmeister nicht zu schlagen

Vor kurzem trafen sich die besten italienischen Jungschachspieler der Kategorien U8 bis U16 in Montesilvano (Provinz Pescara) zur Finalrunde der Italienmeisterschaft. Es war eine anstrengende Woche mit insgesamt neun Partien, die oft über zwei oder drei

Am 28. Juni wurde zum 13. Mal das hochalpine Skirennen um die Hochfeilertrophäe ausgetragen, an dem 68 Ski- und Bergfreunde teilgenommen haben. Der Pfunderer Skilehrer Ernst Bergmeister war auch heuer nicht zu schlagen und erzielte zum neunten Mal Tagesbestzeit vor Manuel Tschöll aus Wiesen und Aaron Hofer aus Trens. Bei den Damen siegte Petra Gschnitzer aus Schabs vor Sandra Gasser (Vahrn) und Karin Plattner aus Gossensaß. Den Kurzski-Bewerb entschied Roland Rienzner aus Sterzing vor Hubert Alber, ebenfalls Sterzing, und

Stunden gingen. Als amtierender Landesmeister war auch Quentin Haller aus Wiesen qualifiziert, der in der Kategorie U10 mit weiteren 136 Teilnehmern antrat. Nach erfolgreichen ersten Runden traf er in der Spitzengruppe auf die besten Spieler; zunächst

bekam er den als Nummer 3 gesetzten Mattia Valtemara aus Mailand, dann den als Nummer 2 gesetzten Eppaner Niccolò Casadio zugeteilt. In beiden Partien konnte Haller ein Remis erzielen. Mit insgesamt sechs Punkten aus vier Siegen, vier Remis und einer Niederlage belegte er bei seiner ersten Teilnahme den ausgezeichneten 18. Rang. Den Sieg in der Kategorie U10 holte sich Luca Zavattero aus Piemont. Begleitet wurden die elf Südtiroler Teilnehmer vom Internationalen Schachmeister Josko Mukic, der sämtliche Partien kompetent und lehrreich gemeinsam mit den Kindern analysierte. Nach dieser neuen Erfahrung kann Quentin Haller zuversichtlich in die neue Schachsaison starten, die er ab Herbst in der Kategorie U12 absolviert.

13 Wipptaler in der SSB-Eloliste Vor kurzem wurde vom Südtiroler Schachbund (SSB) die aktuelle Eloliste veröffentlicht. Sie erscheint alle sechs Monate und umfasst derzeit südtirolweit 337 aktive Spieler. Aus dem Wipptal scheinen 13 Spieler auf: Helmut Aigner (Ridnaun, 1.858), Sergio De Bettin (Wipptal, 1.665), Josef Gasteiger (Ridnaun, 1.319), Roberto Giorgione (Wipptal, 1.487), August Helfer (Ridnaun, 1.584), Sebastian Helfer

(Ridnaun, 1.355), Sieghard Helfer (Ridnaun, 1.487), Johann Obermüller (Ridnaun, 1.581), Manfred Perfler (Wipptal, 1.372), Alexander Saxl (Wipptal, 1.297), Peter Saxl (Wipptal, 1.306), Werner Sparber (Wipptal, 1.606) und Heinrich Zini (Wipptal, 1.166). Rekordhalter ist Alexander Bertagnolli vom amtierenden Landesmeister Kaltern/ Tramin, der mit 2.355 die höchste jemals vom SSB vergebene Elozahl vorweisen kann.

Christian Hafner aus Brixen für sich. Raphael Messner gab in der Kategorie Kinder Philipp Grasl und Rebekka Messner das Nachsehen.

Die Kategorie Over 60 gewann August Seidner (Gossensaß) vor Albrecht Waldboth (Klausen) und Rudi Lungkofler (Ritzail). Organisiert wurde das Rennen vom Hochfeilerteam und vom Freizeitverein „Ski Team extrem“.

SECHS WIPPTALER IM SÜDTIROLER LANDESKADER Vor kurzem hat der Landeswintersportverband die Athleten bekannt gegeben, die in der kommenden Wintersaison für den Südtiroler Landeskader an den Start gehen. Insgesamt wurden in den Disziplinen Ski alpin, Langlauf, Biathlon, Rodeln, Freestyle Ski und Snowboard sowie Skibergsteigen 80 junge Sportler aus allen Landesteilen nominiert. Aus dem Wipptal sind dies Thomas Mair (Ski alpin), Philipp Auckenthaler (Langlauf), Jasmin Volgger, Stefan Fassnauer und Jonas Volgger (Biathlon) sowie Alex Schenk (Skibergsteigen).

Erker 08 I 15

57


SPORT I TENNIS

STERZING

KRUSELBURGER GEWINNT RAIFFEISEN GRAND PRIX

Hannes Koeb gewinnt Grand Prix in Ratschings Auch in diesem Jahr war Ratschings Anfang Juli Austragungsort eines Bewerbs

pem Spielverlauf mit 7:6 (4), 4:6, 7:6 (5) bezwang. Im Bild (hinten v. l.) Benno Linser sowie Günther Eisendle und Klaus Kruselburger vom TC Ratschings mit den Finalisten der Kategorie 3, Luca Vilone und Hannes Koeb.

DIE ERGEBNISSE

Die Finalisten der 3. Kategorie, Klaus Kruselburger und Armin Graus

Beim Tennis Raiffeisen Grand Prix, der Ende Juni in Sterzing ausgetragen wurde, konnte sich der Sterzinger Klaus Kruselburger, der für den ASV Vahrn spielt, im Herren-Finale der 3. Kategorie gegen den Topfavoriten Armin Graus vom TC Ratschings durchsetzen. Im Viertelfinale bezwang er den Qualifikanten Peter Rainer (ASV Vahrn), während er im Halbfinale von der verletzungsbedingten Aufgabe von Thomas Auer (ASV Ahrntal) profitierte. Bei den Damen der 4. Kategorie musste sich Carmen Freund vom TC Ratschings erst im Finale gegen Mara Jungmann vom ASC Welsberg geschlagen geben. Insgesamt nahmen 67 Spieler am Turnier teil.

DIE ERGEBNISSE HERREN, 3. KATEGORIE – VIERTELFINALE: Armin Graus (TC Ratschings/3.1) – bye; Roland Bodner (ASV Vahrn/3.5) – Roland Schenk (SV Naturns/4.3) 6:4 w.o.; Thomas Auer (ASV Ahrntal/3.5) – Georg Forcher (TC Ratschings/3.5) 6:1, 7:6 (5); Klaus Kruselburger (ASV Vahrn/3.5) – Peter Rainer (ASV Vahrn/4.1) 6:2, 6:1. HALBFINALE: Armin Graus (TC Ratschings/3.1) – Roland Bodner (ASV Vahrn/3.5) 6:4, 6:4; Klaus Kruselburger (ASV Vahrn/3.5) – Thomas Auer (ASV Ahrntal/3.5) w.o. Finale: Klaus Kruselburger (ASV Vahrn/3.5) – Armin Graus (TC Ratschings/3.1) 6:2, 6:3 DAMEN 4. KATEGORIE – HALBFINALE: Mara Jungmann (ASC Welsberg/4.3) – bye; Carmen Freund (TC Ratschings/4.5) – Julia Lageder (Ritten Sport/4.NC) 6:2, 6:1. FINALE: Mara Jungmann (ASC Welsberg/4.3) – Carmen Freund (TC Ratschings/4.5) 3:6, 6:3, 6:3.

58

Erker 08 I 15

der Turnierserie des Raiffeisen Grand Prix; gastgebender Verein war der TC Ratschings ASV/ Volksbank. 74 Spieler der Kategorien 3, 4 und 4NC haben sich daran beteiligt. Im Finale um den Turniersieg der Kategorie 3 der Herren setzte sich Hannes Koeb vom TC Ratschings gegen Luca Vilone (Tennis Sport Open) in einem spannenden Spiel mit 6:4, 4:6, 6:3 durch und konnte den Titel aus dem Vorjahr verteidigen. In der Kategorie 3 der Damen setzte sich Floriana Monti (Torres Tennis A. Bozzo A.S.D.) gegen Elisa Patta (A.S.D. Tennis Ploaghe) mit 6:0, 6:4 durch. Der Sieger in der Kategorie 4 der Herren war Stefan Constantini (Tennis Brixen), der Peter Rainer (ASV Vahrn/Tennis) nach knap-

DAMEN 3. KATEGORIE – HALBFINALE: Elisa Pattia (Tennis Ploaghe) – Karen Sigmund (ASV Vahrn) 6:1, 6:4; Floriana Monti – Rosabianca Satta (beide Tennis A. Bozzo) 6:1, 6:0; Finale: Floriana Monti – Elisa Patta 6:0, 6:4. HERREN 4. KATEGORIE – HALBFINALE: Stefan Costantini (TC Brixen) – Noel Rainer (TC Ratschings) 6:1, 7:6; Peter Rainer (ASV Vahrn) – Andrea Fanzaga (TC Lecco) 6:2, 6:2; FINALE: Stefan Costantini – Peter Rainer 7:6, 4:6; 7:6. HERREN 3. KATEGORIE – HALBFINALE: Luca Vilone (Tennis Open) – Filippo Orrù (TC Brixen) 7:6, 6:4; Hannes Koeb (TC Ratschings) – Francesco Lambri (Tennis Agrate) 6:4, 6:1; Finale: Hannes Koeb – Luca Vilone 6:4, 4:6, 6:3.

TC Sterzing begeistert Jugend Nach der Neuwahl des Vorstandes im Jänner dieses Jahres ist der Tennisclub Sterzing mit Präsident Benno Linser an der Spitze voll mit seinem Programm gestartet. Insgesamt haben sich vier Mannschaften an den provinzialen Meisterschaften beteiligt. Die Over 45 Lim. 4.3. schaffte es sogar bis ins Finale, das jedoch auch aufgrund einer Verletzung verloren wurde. Ende Juni wurde ein Turnier der Serie Raiffeisen Gran Prix ausgetragen, an dem über 70 Spieler aus ganz Südtirol teilgenommen haben (siehe eigener Bericht). Durch die neue Zusammenarbeit mit der Tennisschule Brixen wird ein Schwerpunkt auf die Förderung der Jugend gesetzt, um

Tenniskurse und -trainings professionell anbieten zu können. Um Jugendliche für den Tennissport zu gewinnen, wurde Ende Mai

ein Tag der offenen Tür organisiert, an dem über 40 Jugendliche teilgenommen haben. Die Kursangebote werden insbesondere von der Jugend sehr gut in Anspruch genommen.


EXTRA

HANDWERK 21 LEERSTEHENDE BETRIEBSGEBÄUDE IM WIPPTAL In Südtirol gibt es 569 leerstehende Betriebsgebäude. Der Großteil davon befindet sich in der Gemeinde Bozen (235). In Meran sind 55 Gebäude betroffen, in Bruneck 31, in Brixen 23. In Sterzing stehen 13

Betriebsgebäude leer, in Pfitsch drei, in Freienfeld und Ratschings jeweils zwei, in Franzensfeste eines. In der Gemeinde Brenner sind alle Betriebsgebäude besetzt. Auf eine entsprechende Anfrage von Andreas Pöder

von der BürgerUnion verwies Landeshauptmann Arno Kompatscher auf die Liegenschaftsdatenbank der BLS, die u. a. leerstehende gewerbliche Liegenschaften ausweist.

Erker 08 I 15

59


EXTRA I HANDWERK

STEUERABZUG FÜR SONNENSCHUTZSYSTEME Seit heuer kann der Steuerabzug von 65 Prozent für Sonnenschutzsysteme nun genutzt werden. Vor kurzem sind weitere Informationen und hilfreiche Details bekannt gegeben worden, teilt die Verbraucherzentrale Südtirol mit. Nach Interpretation der ENEA (Nationale Agentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung) kann der Steuerabzug nicht nur für außenliegende Sonnenschutzsysteme, sondern für eine Vielzahl von Systemen in Anspruch genommen werden. Die zum Steuerabzug zugelassenen Sonnenschutzsysteme müssen gemäß Analyse der ENEA folgende Kriterien erfüllen: Sie müssen dem Schutz der Verglasung dienen, d. h. die Verglasung in den Sommermonaten vor einer direkten Sonneneinstrahlung schützen, um eine Überhitzung zu vermeiden. Sie müssen mit der Gebäudehülle verbunden sein. Freistehende, vom Benutzer entfernbare Systeme, wie z. B. ein Pavillon (gazebo), können steuerlich nicht abgesetzt werden. Sie können an der Innen- oder Außenseite der Verglasung angebracht werden oder in die Vergla-

60

Erker 08 I 15

sung integriert sein. Sie müssen mobil sein (verschließbar, zu öffnen, schwenkbar ...), um bei Bedarf die Sonne nicht ins Rauminnere gelangen zu lassen bzw. in den Wintermonaten die Sonne nicht auszusperren.

stellung der Arbeiten der Anhang F auf der Internetseite der ENEA ausgefüllt werden. Dies kann auch durch den Gesuchsteller selbst erfolgen. Ein weiterer Hinweis der ENEA geht in Richtung Energieeinspa-

Bei den Verdunkelungssystemen, wie etwa Rollläden, Innenjalousien (veneziane), Jalousien werden alle Ausrichtungen anerkannt. Für Systeme, die nicht direkt mit dem Fenster kombiniert sind, können jene mit Nordausrichtung steuerlich nicht abgesetzt werden.

rung: Im Anhang F unter Punkt 13 (risparmio energetico stimato) kann im Falle der Sonnenschutzsysteme der Wert 0 eingegeben werden. Der Steuerabzug kann nur für bestehende Gebäude in Anspruch genommen werden. Da es sich um einen Steuerabzug handelt, kann dieser nur dann zur Gänze genutzt werden, wenn ausreichend Steuern bezahlt werden. Der Steuerabzug muss auch im

Um den Steuerabzug in Anspruch nehmen zu können, muss innerhalb von 90 Tagen nach Fertig-

Falle der Sonnenschutzsysteme auf zehn gleiche Jahresraten aufgeteilt werden. Für die Sonnenschutzsysteme gilt ein abschreibbarer Höchstbetrag von 60.000 Euro (6.000 Euro pro Jahr). Auch die Zahlungen der Rechnungen müssen entsprechend durchgeführt werden, wie es für alle Steuerabzüge für energetische Sanierungsmaßnahmen vorgesehen ist. Voraussetzung ist auf jeden Fall, dass diese Maßnahme alle Auflagen (Genehmigung seitens des Kondominiumverwalters bzw. der Gemeinde, wenn erforderlich,) erfüllt, bevor sie ausgeführt wird, und zwar in jenen Fällen, wo die Außenansicht des Gebäudes verändert wird. Auch die Meldung an das Amt für Arbeitssicherheit vor Beginn der Arbeiten darf nicht vergessen werden, sofern dies für die geplanten Arbeiten notwendig sein sollte. Weitere allgemeine Informationen rund um den Steuerabzug sind in den Infoblättern und dem Steuerleitfaden der Verbraucherzentrale unter www.verbraucherzentrale.it enthalten. In Papierform sind die Informationsblätter im Hauptsitz in Bozen, den Außenstellen und im Verbrauchermobil erhältlich.


HANDWERK I EXTRA

JOBS ACT: WICHTIGE BESTIMMUNGEN FÜR DIE LEHRLINGSAUSBILDUNG Die römische Regierung hat im Rahmen des so genannten „Jobs act“ die Arbeitsverträge neu geordnet und dabei auch einige Neuerungen bei den Lehrverträgen eingeführt. Über 90 Prozent der Lehrverträge in Italien, die zu einem beruflichen Abschluss führen (duales Modell),

wurden 2014 in Südtirol abgeschlossen. Ob in der Arbeitskommission im Senat, in Verhandlungen mit dem Arbeitsministerium oder in der Staat-Regionen-Konferenz: Landesrat Philipp Achammer, Senator Hans Berger und Arbeitsrechtsexperte Josef Tschöll haben sich in den letzten Monaten intensiv in Rom eingebracht, um die gut funktionierende Lehrlingsausbildung zu bewahren und weiterzuentwickeln. Mit Erfolg, wie die

Ende Juni in Kraft getretene Ermächtigungsverordnung zur Neuordnung der Arbeitsverträge zeigt. Landesrat Achammer freut sich, dass es nun möglich sein wird, die Lehrzeit bis zu ein Jahr zu verlängern, wenn ein junger Mensch bei Lehrvertragsende die Schulzeit noch nicht abgeschlossen hat. „In vielen Fällen verlaufen die betrieb-

liche und schulische Lehrzeit nicht ganz parallel: Die neue Norm erleichtert es den betroffenen Jugendlichen sehr, die gesamte Ausbildung erfolgreich abzuschließen.“ Die zweite Errungenschaft betrifft das Gastgewerbe. In Südtirol werden rund 85 Prozent der Köche und Servierfachkräfte über einen saisonalen Lehrvertrag ausgebildet. Berger und Tschöll ist es im letzten Moment gelungen, die Sai-

son-Lehrverträge in der bisherigen Form zu retten. Drittens enthält die staatliche Verordnung eine Sonderbestimmung für Südtirol bezüglich des 5. Schuljahres an der Berufsschule, das auf die Matura vorbereitet. Der Weg zur Matura wird künftig auch berufsbegleitend in Form eines zweijährigen Lehrvertrages möglich sein. Auf diese Weise können berufstätige Absolventen der Lehre oder der Fachschule, die schon ein Diplom über das 4. Jahr der Berufsbildung in der Tasche haben, zur Matura kommen, ohne völlig aus dem Arbeitsleben auszusteigen. Voraussetzung ist auf jeden Fall eine intensive Vorbereitung

E L E K T R O

in Allgemeinbildung, da die Zugangsbedingung zum maturaführenden Lehrgang – egal ob in Vollzeit oder in Form der Lehre – Aufnahmeprüfungen in Sprachen und Mathematik sind. Die Details dieser speziellen Lehre müssen noch in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern festgelegt werden. Weil Südtirol im Lehrlingswesen nur sekundäre Gesetzgebungsbefugnisse hat, muss das Land nun bis Ende Dezember 2015 das Landeslehrlingsgesetz an die neuen Vorgaben anpassen. Im Laufe der nächsten Monate wird Landesrat Achammer die Sozialpartner zu einer ersten Anhörung zu diesem Thema einladen.

Huebser B. & Gschnitzer J. OHG - SNC

E L E K T R O

Gasteig Handwerkerzone West Nr. 3 I-39040 RATSCHINGS Tel. 0472 779519 Fax. 0472 779519 Handy 335 8199770 & 335 6207799

PR Sie suchen keine Katalogware, nicht das, was der Nachbar hat, sondern speziell für Sie und im Gespräch mit Ihnen entworfene Einzelstücke aus heimischem Naturstein, die Ihre Erinnerung an einen geliebten Menschen zum Ausdruck bringen? Dann sind Sie hier richtig! Steinbildhauermeister Nitz Wolfgang Moderne und klassische Einzelstücke in Naturstein mit neuen Ideen und interessanten Materialkombinationen (Glasmalerei, Edelstahl, Mosaik, Holz ...) für den Innen- und Außenbereich. Erker 08 I 15

61


EXTRA I HANDWERK

EINHEITLICHER SOLARKATASTER FÜR SÜDTIROL Mittels einer digitalen Karte kann in Südtirol fortan jeder feststellen, ob sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage auf seinem Dach lohnt und welche Technologie dafür am effizientesten ist. Entwickelt wurde sie von den Energie- und Fernerkundungsexperten der EURAC im Rahmen des Projekts Solar Tirol. Die Karte fußt auf offen zugänglichen Datenbanken und soll im Sinne der so genannten Open Data das Entwickeln von Anwendungen und Auswertungen zur Nutzung der Solarenergie vorantreiben. Der Solarkataster ist frei zugänglich unter webgis.eurac.edu/solartirol.

NOCH BIS ENDE DES JAHRES STEUERABSETZMÖGLICHKEIT Noch bis Ende des Jahres 2015 sind zwischen 50 und 65 Prozent Steuerbegünstigungen auf Instandhaltungsarbeiten an Wohnimmobilien und für energetische Sanierungen möglich. Im Rahmen von elf gut besuchten Informationsabenden in allen Landesteilen hat der lvh-Wirtschaftsverband für Handwerker und Dienstleister über die einmaligen Sparmöglichkeiten aufgeklärt und den frei zugänglichen Online-Sanierungsfahrplan inklusive Förderrechner vorgestellt. Unter dem Motto „Zuerst sanieren, dann kassieren“ informierte der lvh von März bis Mai über Sanierungsmaßnahmen und Instandhaltungsarbeiten, für die bis zum 31. Dezember 2015 noch großzügige Steuervorteile vorgesehen sind. Die Veranstaltungen waren allesamt gut besucht und die Besucher profitierten von den Vorträgen der kompetenten Fachexperten, welche die komplexe Thematik anschaulich und verständlich erklärten. Techniker, Klimahausund Steuerexperten lieferten umfassende Hintergründe und gin-

62

Erker 08 I 15

gen auch auf gezielte Fragen aus dem Publikum ein. „Wer Pläne hat, Sanierungen oder Instandhaltungsarbeiten an seiner Wohnimmobilie durchzuführen, sollte dies noch innerhalb dieses Jahres tun. Mit Steuervorteilen bis zu 65 Prozent für energetische Sanierungen und bis zu 50 Prozent für Instandhaltungsarbeiten kann man sehr viel Geld sparen“, unterstreicht lvh-Direktor Thomas Pardeller. Wer sich im Nachhinein noch über das Thema informieren möchte, kann dies auf der frei zugänglichen Internetseite www. sanierungsfahrplan.it tun: Neben sämtlichen Informationen zu den Sanierungen und Steuerbegünstigungen ist auch ein Berechnungs-

tool enthalten, mit dem die Steuerersparnis für das eigene Sanierungsprojekt schnell und einfach kalkuliert werden kann.


HANDWERK I EXTRA

PR

54. ALTHANDWERKERTREFFEN IN LATZFONS

Mitte Juli feierten rund 1.000 Althandwerker aus ganz Südtirol beim 54. Althandwerkertreffen in Latzfons. Kulinarische Köstlichkeiten, Unterhaltungsmusik und viele schöne Erinnerungen an frühere Zeiten zeichneten das Treffen der Generationen aus. Geehrt wurden auch die ältesten Handwerker, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz das Südtiroler Handwerk zu dem gemacht haben, was es heute auszeichnet. Nach einem kleinen Umtrunk und musikalischer Unterhaltung durch die „Tanzlmusik“ wurde in der Pfarrkirche Latzfons ein besinnlicher Festgottesdienst gefeiert. Begleitet von den Klängen der Musikkapelle Latzfons marschierten die rund 1.000 Besucher des Althandwerkertreffens zum Festplatz und gingen zum geselligen Teil des Tages über. Neben zahlreichen Präsidenten der Althandwerkergruppen aus dem Belluno, Brescia, Parma, Venetien und Toscana war auch der Präsident des Dachverbandes der Althandwerker Italiens, Gianpaolo Palazzi, eigens aus Rom angereist, um gemeinsam mit den

Südtiroler Handwerkern in Latzfons zu feiern. Der Rahmen des Festes wurde genutzt, um die ältesten Handwerker Südtirols zu prämieren. Emma Roschatt, Friseurin aus Kaltern, Afra Prast Mair, Schneiderin vom Ritten, und Marianna Degasperi, Friseurin aus Auer, sind alle 1927 geboren und waren somit die ältesten der anwesenden Damen. Deutlich älter waren hingegen die Althandwerker. Unter anerkennendem Applaus wurde Kandidus Schraffl, Tischler aus Innichen, auf die Bühne gebeten: 1920 geboren, war der 95-Jährige der älteste Handwerker beim diesjährigen Treffen. Karl Weiss, Friseur aus Lana, war mit seinen 94 Jahren der Zweitälteste und Albert Kiebacher, Sticker aus Niederdorf, mit seinen stolzen 93 Jahren der Drittälteste. Im Anschluss überreichte das Organisationskomitee die Wandersäule der Althandwerker an die Ortsgruppe von St. Felix/ Unsere Liebe Frau im Walde. 2016 wird nämlich die 55. Auflage der Veranstaltung im Burggrafenamt ausgetragen.

VIEL MEHR ALS FLIESEN UND BÖDEN Sie möchten Ihre Wohnräume, das Bad, die Terrasse oder den Balkon erneuern und haben nicht genügend Freiraum, alle Handwerker selbst zu organisieren und zu koordinieren? Wir helfen Ihnen gerne, Ihr Projekt schnell, einfach und hochwertig durchzuführen. Auf Wunsch holen wir alle Angebote ein, kümmern uns um technische Details sowie planen und überwachen den Ablauf der Arbeiten. Dabei sind wir mit vor Ort, Fliesenleger- und Maurerarbeiten führen wir in Eigenregie durch. Unsere enge Zusammenarbeit mit bewährten einheimischen Handwerkern bringt entscheidende Vorteile für unsere Kunden: • transparente, vollständige Angebote, keine Aufschläge auf die Arbeit der Partnerfirmen; • Zuverlässigkeit und hohe Qualität vom lokalen Fachmann; • gut aufeinander abgestimmte Arbeitsschritte und eine leicht überschaubare Bauzeit; • alle Leistungen zum Festpreis. Damit Sie bis zum Einzug ruhig schlafen und Ihre neuen (Wohlfühl-)Räume so gestaltet werden, wie Sie es sich wünschen. Gerne stehen wir Ihnen beratend zur Seite!

Ihr Peter Niederkofler & Team Lentweg 11, 39049 Sterzing Tel. 347 0128941 info@expertboeden.eu www.expertboeden.eu

Erker 08 I 15

63


EXTRA I HANDWERK

MIT GUTEM ARBEITSKLIMA LÄNGER IM JOB BLEIBEN 44 Prozent der Südtiroler Arbeitnehmer sind der Meinung, dass sie ihre derzeitige

Beschäftigung mit 65 Jahren höchstwahrscheinlich nicht mehr oder nur sehr schwer ausüben werden können. Wie das AFI-Barometer kürzlich ermittelt hat, verlängert sich gleichzeitig die Lebensarbeitszeit für alle. Damit Menschen bis ins fortgeschrittene Alter arbeiten können, würden die Job-Qualität und das Arbeitsklima in Zukunft noch viel mehr zählen.

64

Erker 08 I 15

Die seit Jahrzehnten steigende Lebenserwartung wirkt sich auch auf die Lebensarbeitszeit

aus. „Wir werden immer länger arbeiten müssen“, so Wirtschaftsforscher Stefan Perini, Direktor des Arbeitsförderungsinstitutes (AFI) in Bozen. Das stelle Arbeitnehmer und Betriebe vor neue Herausforderungen. „Im AFI-Barometer vom Frühjahr erklären 44 Prozent der Südtiroler Arbeitnehmer, dass sie ihre derzeitige Beschäftigung mit 65 Jahren höchstwahrscheinlich nicht mehr oder nur sehr schwer

ausüben werden können.“ AFI-Präsident Toni Serafini koppelt an diese Ergebnisse zwei Forderungen: „Erstens müssen wir über die Verbesserung der Qualität der Arbeit die Voraussetzungen schaffen, damit Menschen bis ins fortgeschrittene Alter arbeiten können. Zweitens braucht es, insbesondere für die körperlich anstrengenden Arbeiten, einen flexibleren Ausstieg aus dem Erwerbsleben, und das ist nur durch eine Änderung des Fornero-Gesetzes möglich.“ IN JOB-QUALITÄT INVESTIEREN Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müssten sich vor allem die Betriebe fragen, wie sie es in Zukunft schaffen, mit einer im Schnitt älteren Belegschaft produktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben. Um im fortgeschrittenen Erwerbsalter ein erfülltes Be-

rufsleben zu ermöglichen, gelte es, ständig in die Job-Qualität und in das gute Arbeitsklima für Arbeitnehmer zu investieren, bringt Perini seine eigene und die Überzeugung vieler anderer Experten auf den Punkt. „Die Arbeit altersgerecht auszubauen hilft auch, die heute noch häufige Diskriminierung von älteren Arbeitnehmern abzubauen“, unterstreicht Serafini. TEST IM INTERNET Übrigens kann jeder seine eigene Zufriedenheit im Job mit einem einfachen Selbst-Test auf der Seite der Arbeiterkammer Oberösterreich feststellen. Da die Arbeitsverhältnisse in Österreich und Südtirol in vielen Punkten ähnlich seien, würde auch das eigene Ergebnis im Verhältnis zum Durchschnitt eine gewisse Aussagekraft haben. Der Selbsttest ist unter http:// ooe.arbeiterkammer.at/beratung/arbeitundgesundheit/ arbeitsklima/Arbeitsklima_ selbst_berechnen.html abrufbar.


Ruhig und zentral gelegen, nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt, entsteht eine moderne Wohnresidenz mit acht exklusiven 2-, 3- und 4-Zimmer-Eigentumswohnungen auf vier Etagen inklusive

WippMedia

großzügiger Grünflächen, Panoramabalkonen, Tiefgarage und Keller.

Alle Wohneinheiten können nach Ihren individuellen Vorstellungen ausgestattet werden!


EXTRA I HANDWERK

FRANZENSFESTE

„WIR SIND HANDWERKER, KEINE BÜROKRATEN“

PR

WAS DER EGON AUS DEM ÄRMEL „SCHÜTTELT“ ... ... schmeckt einfach nur gut. Und schon wieder hat sich der Ridnauner Bäcker etwas Neues einfallen lassen. Neben den beliebten Hits „Ridnauner Schüttelbrot“, „Ridnauner Gramblbrot“ und „Ridnauner Knusper“ ist nun der g’schmackige „Schoko Schüttler“ neu in den Regalen der Bäckerei Brunner, in ausgewählten Lebensmittelgeschäften und Feinkostläden zu finden. Auch hausgemachte Müesli und Müesliriegel ergänzen die breite Produktpalette der Traditionsbäckerei. Dabei legen Egon und sein Bäckerteam stets größten Wert auf natürliche Zutaten. Und das schmeckt man auch!

66

Erker 08 I 15

Große Chancen durch den Bau des Brennerbasistunnels, Nachhaltigkeit in der Baubranche und eine klar strukturierte Kostenrechnung als Garant für ein erfolgreiches Projekt waren die Themen der vor kurzem abgehaltenen Bezirksversammlung „Marktblitz“ der Eisack- und Wipptaler Baumeister und Maurer in der Festung Franzensfeste. „Mit dem Bau des Brennerbasistunnels werden sich für alle Gemeinden der Umgebung große Chancen ergeben“, so Arnold Fischnaller, Obmann der Maurer und Baumeister im lvh, bei der Eröffnung der Bezirksversammlung. „Das Bauwesen schafft Strukturen, die Generationen überdauern und Zusammenleben, Wirtschaft sowie Umwelt nachhaltig prägen.“ Nachhaltig denken und auch handeln sei der richtige Weg in die Zukunft, betonte Günther Reifer vom

Terra Institut in seinem Kurzvortrag. Nachhaltigkeit im Wirtschaften und eine durchdachte Kostenkontrolle sei fundamental für ein gelungenes Bauprojekt, ist sich Josef Putzer, Vertreter der Architektenkammer, sicher: „Dadurch fördern wir auch Zusammenarbeit und Vertrauen zwischen Bauherr, Planer und Handwerker.“ Abschließend stellten die Architekten des WOBI Othmar Neulichedl und Domenico Russo die Projekte vor, die im Eisack- und Wipptal geplant sind oder demnächst ausgeschrieben werden. Nach der Vorstellung der Tätigkeit des Berufsbeirates durch Obmann Fischnaller war bei der abschließenden Diskussion der Grundtenor kaum zu überhören: „Wir wünschen uns, dass auch die bürokratischen Hürden abgebaut werden: Wir sind Handwerker, keine Bürokraten.“


HEIZEN UND KÜHLEN MIT ABFALLWÄRME AUS DER INDUSTRIE EURAC startet Studie zur Fernwärme der Zukunft

Das Heizen und Kühlen von morgen nutzt Energie, die aus Abfallwärme gewonnen und über Fernwärme- und Fernkühlungsnetze bei Niedertemperatur verteilt wird.

raturen zwischen 10 und 20° C. Die Fernwärmenetze können somit zusätzlich auch aus Energiequellen mit niedrigeren Temperaturen als bisher gespeist werden.

wicklung der Technologie. Daran schließt sich eine Testphase an, die 2016 beginnen soll. „Wir werden im Technologiepark in Bozen im Rahmen der ersten Phase ein Labor

„Die Heizwärme – beispielsweise aus der Müllverbrennungsanlage – soll durch Wärme ergänzt werden, die in verschiedenen alltäglichen Prozessen produziert wird und derzeit ungenutzt verpufft“, erklärt Roberto Fedrizzi, Forscher am EURAC-Institut für Erneuerbare Energie und Studienleiter im Projekt FLEXYNETS. „Indem wir bei der Verteilung mit niedrigen Temperaturen arbeiten, reduziert sich auch der derzeitige große Wärmeverlust in den unterirdischen Leitungsrohren, was das gesamte Netz künftig effizienter machen würde“, so Fedrizzi. Laut Experten könnte damit der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser um 80 Prozent gesenkt werden, für das Kühlen von Gebäuden um 40 Prozent. Europaweit könnten damit bis 2030 fünf Millionen Tonnen des CO2-Ausstoßes eingespart werden. Die erste Phase des dreijährigen Projekts widmet sich der Ent-

einrichten, in dem wir ein Fernwärme- und Fernkühlungsnetz in Miniaturformat installieren. Dort können wir Kontrollstrategien und verschiedene Nutzungsszenarien simulieren und testen“, fügt Fedrizzi hinzu. Die dritte Phase des Projekts widmet sich dem Ausarbeiten von Förderungsmaßnahmen zur Nutzung von Abfallwärme sowie Strategien, welche die neue Technologie in die bereits bestehenden städtischen Systeme integrieren. So werden zwei Arbeitsgruppen gebildet, die sowohl Fernwärmeexperten als auch Vertreter der Stadtverwaltungen hinzuziehen. Das Projekt FLEXYNETS steht unter der Leitung der EURAC. Am Auftakttreffen Anfang Juli in Bozen (im Bild) nahmen die Projektpartner aus ganz Europa teil: die Universität Stuttgart sowie auf Fernwärmesysteme spezialisierte Agenturen und Unternehmen aus Italien, Spanien, Deutschland und Dänemark.

© EURAC

Es nutzt also Wärme, die normalerweise ungenutzt in die Atmosphäre verpufft und aus verschiedenen Industrieprozessen oder aus Kühlanlagen in Supermärkten und Obstmagazinen stammt. Das EURAC-Institut für Erneuerbare Energie erforscht die neue Technologie im Rahmen des Projekts „FLEXYNETS“, das vom europäischen Forschungsprogramm Horizon2020 mit zwei Millionen Euro finanziert wird. Der Startschuss fiel Anfang Juli mit einem Treffen der Projektpartner an der EURAC. Fernwärmenetze funktionieren derzeit über hohe Temperaturen um die 90° C. Zum Heizen der einzelnen Gebäude müssen die Netze an große Heizkraftwerke, etwa Blockkraftheizwerke oder Müllverbrennungsanlagen – wie im Fall von Bozen – angeschlossen sein. Die Technologie, an der das EURAC-Institut für Erneuerbare Energie nun forschen wird, arbeitet hingegen auch bei Tempe-

Erker 08 I 15

67


EXTRA I HANDWERK

VOM MOOSFELD ZUM EISACK UND ZURÜCK Wipptaler Betriebe in den Gewerbezonen von Wiesen

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde das Gebiet der heutigen Fraktion „Am Moosfeld“ zwischen Sterzing und Wiesen noch „Talk-Mühle“ genannt. Namensgebend war das Werk „Miniera di Monte Grande“ taleinwärts auf der linken Seite, wo bis vor rund 20 Jahren noch der in Pfitsch abgebaute Talk zu den allseits bekannten „Borotalco“-Produkten verarbeitet wurde. Die ebenfalls



EXTRA I HANDWERK

linksseitig gelegene Psaro-Gnutti-Kaserne, die aktuell durch die dort geplante Unterbringung von Flüchtlingen wieder ins Gespräch gekommen ist, und ein großes Haus mit mehreren Wohnungen auf der anderen Straßenseite – mehr gab es vor rund 50 Jahren am Moosfeld nicht. 1965 entschlossen sich die Gebrüder Keim, sich mit ihren Betrieben – eine Maurerfirma, eine Tischlerei und ein Malerbetrieb – bei der Talk-Mühle niederzulassen. Wenige Jahre später errichtete Max Tötsch sein Möbelhaus, das bis heute am Moosfeld seinen Firmensitz hat. Warum gerade diese Zone in Wiesen für die Ansiedlung von Betrieben ausgewählt wurde? Karl Keim von der Tischlerei Keim kann darüber nur mutmaßen: „Wahrscheinlich waren die gute Erreichbarkeit und die Nähe zur Stadt ausschlaggebend“, so der Bezirksobmann vom Wirtschaftsverband für Handwerker und Dienstleister (lvh).


HANDWERK I EXTRA

Erker 08 I 15

71


EXTRA I HANDWERK

Etwa zehn Jahre später – um 1975 – entstand unweit der Talk-Mühle in der Eisackstraße eine neue Gewerbezone, wobei erstmals die Gemeinde den Handwerkern die Grundstücke zuwies. Einige Betriebe vom Moosfeld sind in die Eisackstraße umgesiedelt. Bis in die 90er Jahre hinein ist die Zone in der Eisackstraße beständig gewachsen, bis irgendwann alle zur Verfügung stehenden Gründe besetzt waren. Auch hier profitieren die Unternehmen von der guten Lage – nahe an der Stadt und den Hauptverkehrsverbindungen. In der Zwischenzeit sind am Moosfeld einige Wohnsiedlungen entstanden. Ab Anfang bzw. Mitte der 90er Jahre – als die Grundverfügbarkeit in der Eisackstraße erschöpft war – wurde wieder ins Moosfeld investiert. Neue Betriebe siedelten sich an und „alte“ kehrten zurück.

72

Erker 08 I 15


HANDWERK I EXTRA

Heute findet man in den Gewerbezonen „Am Moosfeld“ und „Eisackstraße“ einen bunten Branchen-Mix: Von allen möglichen Handwerkern zum hochmodernen Möbelhaus, vom Elektrofachgeschäft bis hin zu Lebensmitteln, vom IT-Unternehmen bis zum Fitnessclub – rund 20 Betriebe bieten in Wiesen Wipptaler Qualität und Know-how.

WIPPMEDIA

Wir streben nach höheren Zielen. Wir streben nach höheren Zielen. I-39049 Wiesen - Pfitsch I Eisackstraße 9 Tel. +39 0472 764 512 I www.trenkwalderpartner.it

Erker 08 I 15

73


GESUNDHEIT Evelyn Haller

FRAGEECKE

NEUER PARTNER WIRD ABGELEHNT

Die innere Kraft oder … Wege aus dem Stress

Nach der Trennung von meinem Ex-Partner und Vater der gemeinsamen Tochter Christin (8 Jahre) habe ich einen neuen Partner kennen gelernt. Vor drei Monaten sind wir zusammengezogen. Allerdings lehnt Christin meinen neuen Partner total ab, obwohl er sehr nett zu ihr ist. Was können wir tun? Wenn eine Familie auseinanderbricht und sich dann wieder neu formt, stellt dies (wieder) eine große Herausforderung für alle Familienmitglieder – und insbesondere für die Kinder – dar. Wenn Christin Ihren neuen Partner ablehnt, dann kann es dafür viele Ursachen geben. Ratsam ist es, zunächst (immer wieder) das Gespräch mit Christin zu suchen. Dabei sollte es vorrangig darum gehen, zu verstehen, was genau sie am neuen Partner stört. Versuchen Sie dabei, sich selbst in Christins Position zu versetzen und nachzuempfinden, wie es ihr wohl gehen mag. Wichtig ist dabei, dass Sie Christin ganz unvoreingenommen zuhören und ihre Argumente auch erst mal stehen lassen – auch wenn Sie selbst die Sache anders sehen. Versuchen Sie herauszufinden, ob es wirklich bestimmte Eigenschaften an Ihrem Partner sind, die Christin stören, oder ob sich hinter der Ablehnung in Wirklichkeit Ängste und Eifersucht verbergen. Kann es sein, dass hier der leibliche Vater eine Rolle spielt? Dass Christin (unbewusst) aus Solidarität mit ihm in Boykott-Stellung geht? Manche Kinder fühlen sich auch schuldig, wenn sie mit dem neuen Partner eine allzu enge Bindung eingehen würden. Helfen Sie Christin, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Geben Sie ihr in dieser Zeit so viel Geborgenheit wie möglich. Sagen Sie ihr auch in Gegenwart des neuen Partners, wie sehr Sie sie lieb haben. Grundsätzlich gilt, dass Schimpfen, Drohen oder Bestrafen als Reaktion auf Christins Verhalten in solchen Situationen nichts nützt – im Gegenteil. Denn in den Augen von Christin stellen Sie sich damit auf die Seite des Partners und sie fühlt sich ausgegrenzt und verlassen – die Wut auf „den Neuen“ wird nur heftiger. An Ihren neuen Partner gewandt möchte ich sagen, dass Christins Verhalten natürlich Empfindungen von Gekränktheit, Traurigkeit oder Wut auslöst. Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass es seine Zeit dauert, bis ein Kind sich mit einem neuen Partner an Mamas Seite abfinden und ihn akzeptieren kann. Diese Zeit sollten Sie Christin geben. Grundsätzlich gilt: Machen Sie Christin ein zwangloses Freundschaftsangebot: Das setzt sie deutlich weniger unter emotionalen Druck und ist auch viel besser als der Versuch, den Vater ersetzen zu wollen. Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partnerschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben Sie mir: info@hallerevelyn.it. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt.

74

Erker 08 I 15

Eine seltsame Anwandlung mögen manche jetzt denken, mitten im Sommer über Stress zu schreiben. Leider ist Stress zu einem Phänomen der heutigen Zeit geworden und auffallend oft sehe ich in der Praxis die Auswirkungen davon. Viele von uns befinden sich leider in einer Art Dauerstress. Der Körper steht unter Strom – wie ein Schnellkochtopf – aber Achtung: Wir können auch leicht explodieren! Früher oder später zeigen sich die negativen Auswirkungen dieses Drucks: Migräne, Magenleiden, Herzrasen, Schlaflosigkeit sind nur einige Beispiele. Unser Körper zeigt uns dadurch mehr oder weniger eindrücklich, dass wir auf die Bremse treten sollen. Wie können wir aber einen Gang zurückschalten, wenn die Gesellschaft, die Familie, der Freundeskreis, die Arbeit immer mehr von uns fordern? WAS IST WICHTIG ZUM ABSCHALTEN? 1. Resilienz ist die psychische Widerstandskraft eines Menschen unter Belastung (z. B. Prüfung, Krise, Todesfall). Nicht jeder hat die gleiche Resilienz. Es gibt Menschen, denen selbst große Schicksalsschläge nichts anhaben können, sondern die daran sogar reifen und etwas Positives darin sehen – hier sei Viktor Frankl (ein jüdischer Arzt und KZ-Überlebender) genannt oder Nelson Mandela. Laut Klaus Fröhlich-Gildhoff, deutscher Kinder- und Jugendpsychologe, ist eine „stabile, sichere, Halt gebende Beziehung in der Kindheit“ wichtig zur Ausbildung der Resilienz, es geht um „Wertschätzung und bedingungslose Akzeptanz“, d. h. bedingungslos, wie ein Kind, geliebt zu werden, nur um seiner selbst willen. Manche erfahren das zwar nicht in der Kindheit, aber später in einer freundschaftlichen, partnerschaftlichen

oder spirituellen Beziehung. 2. Ruhig mal Nein sagen, wenn einem alles zu viel wird! Das ist ein Zeichen von seelischer Stabilität. 3. Entspannen Sie sich! Nehmen Sie sich mindestens 15, besser 30 Minuten am Tag Zeit nur für sich. Kämpfen Sie dafür! Das ganze Umfeld profitiert davon. Bewegen Sie sich mindestens 30 Minuten pro Tag, gehen Sie raus in die Natur, etwa in den Wald, beobachten Sie im Liegestuhl den Himmel … 4. Eine sehr einfache Entspannungsübung, die Sie praktisch überall machen können, ist folgende: Erster Schritt: Beobachten Sie sich selbst, wie Sie dasitzen oder -stehen. Hören Sie in sich hinein: das Gurgeln des Bauches, Ihr Herzschlag, spüren Sie, ob Ihnen etwas weh tut. Zweiter Schritt: Achten Sie auf Ihre Atmung: Ist sie schnell oder langsam, flach oder tief? Machen Sie ein paar tiefe Atemzüge in die unteren Rippenregionen, spüren Sie, wie sich dabei der Brustkorb weitet. Dritter Schritt: Nun richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Umgebung: Welche Geräusche hören Sie gerade? Kinderlachen, das Zirpen der Grillen, Vogelgezwitscher? Welche Farbe hat der Himmel? Für diese Übung benötigen Sie kaum zwei bis drei Minuten Zeit. Mit dieser einfachen und kurzen Übung erden Sie sich und entspannen binnen Sekunden. Sie glauben es nicht? Probieren Sie es einfach mal aus!

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen und entspannten Sommer! Ihre Dr. Claudia Petroni!


TIERBISSE BISSE VON HUND UND KATZE Bisswunden sollten immer von einem Arzt angeschaut werden, da im Speichel des Hundes und vor allem der Katze außergewöhnlich viele Keime vorhanden sind. Diese bergen eine große Infektionsgefahr, so dass meist eine Antibiotikatherapie notwendig ist. Zudem muss die Bisswunde gemeldet werden, da ein Amtstierarzt das Tier, das gebissen hat, untersuchen wird. Maßnahmen: • Wunde unter fließendem Wasser reinigen, ggf. desinfizieren oder mit Seife auswaschen • Wundverband anlegen ACHTUNG: Tetanus- und Tollwutgefahr! Jede Bisswunde beim Hausarzt oder im Krankenhaus melden.

SCHLANGENBISSE Es gibt in Südtirol keine tödlichen, aber giftige Schlangen. Im Land gibt es drei Vipernarten: Kreuzotter, Hornviper und Aspisviper. Die häufigsten Schlangenbisse passieren durch Kreuzottern. Die Giftkonzentration könnte für einen Säugling oder für ein Kind tödlich sein. Beim Erwachsenen verursacht das Gift Probleme um den Bissbereich; es kann zu einer allergischen Reaktion kommen. Maßnahmen: • Kein Aussaugen und Aufschneiden • Patient beruhigen • Wunde reinigen • Patient möglichst wenig bewegen, Gliedmaße ruhigstellen • Arzt aufsuchen

ZECKENBISSE Durch das Ersticken der Zecke, etwa durch Öl, erbricht diese. Im Erbrochenen sind Keime enthalten, die eine Infektion hervorrufen können. Das Herausziehen der Zecke ist mit Vorsicht durchzuführen. In welche Richtung die Zecke gedreht wird, ist egal. Es soll nur darauf geachtet werden, dass der Kopf nicht abbricht, da dieser Infektionen verursachen kann. Es ist nicht wahr, dass die Zecke wieder nachwächst, wenn der Kopf zurückbleibt. Die Wunde sollte mit einer Antibiotikasalbe behandelt werden. Kontrolle der Stichstelle während der nächsten Tage auf ein so genanntes Eritema Migrans (= wandernde Rötung). Diese Rötung hat einen kreisförmigen weißen Kern und rundherum einen roten Kreis. Ein solches Bild ist Zeichen für eine Infektion mit Borrelien (Borreliose). Dies kann man mit einem Antibiotikum behandeln. Im schlimmeren Falle kann eine Zecke eine Hirnhautentzündung (FSME = Frühsommermeningoenzephalitis) hervorrufen, die schwerer zu behandeln ist. Gegen FSME kann man sich impfen lassen. Maßnahmen: • Zecke mit Pinzette vorsichtig entfernen • Kein Quetschen, Öl, Klebstoff … • Einstichstelle kontrollieren • Bei Rötung Arzt aufsuchen Weißes Kreuz Sterzing

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Thermische Notfälle Erker 08 I 15

75


REZEPT

VERANSTALTUNGEN

KIRSCHKÜCHLEIN Zutaten: 80 g Butter, 50 Zucker, 1 Pkg Vanillezucker, 1 TL Zimt, etwas Salz, abgeriebene Schale einer Zitrone, 2 Eigelb, 1 Pkg Backpulver, 250 g Weizenmehl, 1/8 l Milch, 1 Glas Kirschwasser, 2 Eiweiß, 250 g Süßkirschen, 1 l Samenöl, Staubzucker zum Bestreuen. Zubereitung: Butter, Zucker, Vanillezucker, Zimt, Salz und Zitronenschale in einer Schüssel schaumig rühren. Die Eigelb untermischen und das Weizenmehl – zusammen mit dem Backpulver – abwechselnd mit Milch und Kirschwasser unterrühren. Das Eiweiß steif schlagen und vorsichtig unterheben. Die Kirschen abwaschen, vom Stiel befreien, abtropfen lassen, entkernen und danach unter den Teig mischen. Das Samenöl in einer hohen Pfanne auf 160-170 Grad erhitzen und mit einem Esslöffel den geschmeidigen Teig in das Fett gleiten lassen. Das „Küchlein“ etwa fünf bis sieben Minuten knusprig braun backen. Mit einem Schaumlöffel rausnehmen, abtropfen lassen und auf einer Platte anrichten, mit Staubzucker bestreuen und dann servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Seit kurzn a Jager und studierter Bua, Hotel Mama sollat bold hobm a Ruah. Iatz ischs Zeit a Frau für's Lebm zu suachn und sich mit den Olter bold als Voter zu versuachn. Die 2 und die 9 sein weck, mit 30 endet a es dumm tian, so a Dreck. Es isch vorbei mit Wein und Weiber als die bestn Zeitvertreiber! Olls Guate und viel Gesundheit,

BIS 12. SEPTEMBER Ausstellung: „50x50x50 Art Südtirol“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung. BIS 30. SEPTEMBER Ausstellung: „Die Gletscher in Ridnaun, gestern – heute – morgen“, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, zu den Öffnungszeiten des Museums. 4. AUGUST Konzert: Sommerkonzert der MK Wiesen, Wiesen, Gemeindepark, 20.30 Uhr. Konzert: Sommerkonzert der MK Trens, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr. Unterhaltung: Tanzabend mit DJ, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. Theater: Almtheater „Summerfrischla“ auf der Joggelealm, Ridnaun, 20.00 Uhr, Reservierung unter Tel. 333 9191204. 5. AUGUST Unterhaltung: Laternenparty „Dirndl & Lederhose“, Sterzing, ab 19.00 Uhr. 6. AUGUST Konzert: Sommerkonzert der MK Innerpfitsch, St. Jakob, Festplatz, 20.30 Uhr. Unterhaltung: Miss Italia, Regionale Ausscheidung, Sterzing, Stadtplatz (bei Regen im Stadttheater), 21.00 Uhr. Sport: Seniorenwanderung Speikboden, AVS Sterzing.

Deine allerbesten Kumpels und Kumpelinen

Zum 90. Geburtstag, den Du, liebe Mamme, am 15. August feierst, wünschen wir Dir alles Gute, viel Gesundheit und Glück.

I geah gearn Sauna, um in Alk außerzischwitzn, noar konn i is Wochenende wieder volle blitzn. I tua gearn fischn, konn’s ober nit, derfier bin i mit dor Klompfe unmeglich fit. I bin iatz 30 und a diplomierter Musiker derzua, iss kuan Speck, ober bin decht a guater Bua!

Ist es nicht toll? Der Tata macht die 50 voll! Man muss es einmal deutlich sagen: Hast viel geschafft in all den Jahren! Bist immer da, wenn man Dich braucht, und jung geblieben bist Du auch. Bleib, wie Du bist, treib’s nicht zu toll, dann machst Du auch die 100 voll!

Dein Sohn Karl mit Annelies

Olls Beste fu Deine buddys, bros, homies und fellas!!! Keep on rockin!

Alles Gute zu Deinem Geburtstag wünscht Dir Deine Familie.

76

Erker 08 I 15

6. AUGUST – 31. OKTOBER 2016 Ausstellung: „Zukunft Bahn. Standortvorteil für die Alpenregion. Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung. 7. AUGUST Unterhaltung: Tiroler Abend, Innerratschings, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 8. AUGUST Konzert: Konzert der MK Pflersch, Pflersch, Vereinshaus. Unterhaltung: Sommerfest der FF Sterzing, ab 11.00 Uhr. Unterhaltung: Thuiner Fronleichnam, Sommerfest mit Prozession, Konzert der MK Wiesen, Thuins, ab 19.30 Uhr. Oper: „La Traviata“, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. Unterhaltung: Strongest Ironteam Südtirol, Wiesen, Gemeindepark, ab 10.00 Uhr. Theater: Almtheater „Summerfrischla“ auf der Joggelealm, Ridnaun, 20.00 Uhr, Reservierung unter Tel. 333 9191204. 8. – 9. AUGUST Sport: Frauen-Bergtour mit Klettersteig und Übernachtung auf der Bettelwurfhütte, AVS Ratschings. 9. AUGUST Konzert: Sommerkonzert der MK Stilfes, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr. Unterhaltung: Schuachplattlerfest auf den Almen von Ratschings, ab 9.00 Uhr. 12. AUGUST Unterhaltung: Laternenparty „Dirndl & Lederhose“, Sterzing, ab 19.00 Uhr. Sport: Wanderung Lanzwiesenalm, Olang, AVS Freienfeld. Konzert: „4 Hände 88 Tasten“, Klavierabend mit Rafaela Selhofer und Josef Haller, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. 13. AUGUST Unterhaltung: Open-Air-Filmabend zum Thema Bienen, Wiesen, Gemeindepark. Konzert: Sommerkonzert der MK Innerpfitsch, Kematen, 20.30 Uhr.


ÄRZTEKALENDER

Ballett: „Schwanensee“ mit dem Balletto del Sud, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. 14. AUGUST Unterhaltung: Sommerfest der Bürgerkapelle Sterzing, Sterzing, Stadtplatz, ab 11.00 Uhr. Konzert: Streicherakademie Bozen, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. 14. – 16. AUGUST Unterhaltung: Rock-Festival „Rock im Wold“, Stilfes, Eisplatz. 15. AUGUST Unterhaltung: Sommerfest der MK Telfes, Telfes, ab 11.00 Uhr. Unterhaltung: Traditioneller Frühschoppen, Innerratschings, Vereinshaus, ab 10.00 Uhr. 15. – 16. AUGUST Unterhaltung: Sommerfest mit Bauern- und Handwerksmarkt, Mareit, neuer Festplatz, jeweils ab 11.00 Uhr. 18. AUGUST Konzert: Sommerkonzert der MK Ratschings, Innerratschings, Bichl, 20.00 Uhr. 19. AUGUST Konzert: „Kunst der Violine“ mit Meister-Violinist Michael Grube, Sterzing, Rathaus, 21.00 Uhr. 20. AUGUST Konzert: Sommerkonzert der MK Jaufental, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr. Konzert: Schlosskonzert mit dem Ensemble Diderot mit Johannes Pramsohler, Mareit, Schloss Wolfsthurn, 21.00 Uhr, Eintritt frei, keine Reservierung erforderlich. Unterhaltung: Strudelfest auf den Ratschinger Almen, Wandergebiet Ratschings-Jaufen. 21. AUGUST Konzert: Sommerkonzert der MK Mauls, Wiesen, Gemeindepark, 20.30 Uhr. 22. AUGUST Sport: Napfspitze-Überschreitung, AVS Sterzing. Ausstellung: Pilzeausstellung, Sterzing, Stadttheater (Konferenz-

räume), 15.00 – 19.00 Uhr. Konzert: 30. Jubiläum des Coro Cima Bianca Sterzing, Stadttheater, 18.00 Uhr, Eintritt frei. 22. – 23. AUGUST Unterhaltung: Laternenparty „Alpinstadt Sterzing“, Sterzing, Samstag ab 19.00 Uhr, Sonntag 11.00 – 20.00 Uhr. Unterhaltung: Kirchtagsfest in Mareit, neuer Festplatz, Samstag ab 20.00 Uhr, Sonntag ab 11.00 Uhr. 23. AUGUST Unterhaltung: Kirchtagsfest der FF Elzenbaum mit Messe auf St. Zeno um 11.00 Uhr, Elzenbaum. 28. AUGUST Unterhaltung: Vespa-Rallye, Sterzing, Fußgängerzone, 12.30 Uhr. 29. AUGUST Unterhaltung: Jubiläumsfest „150 Jahre Kolpingsfamilie“, Stadttheater, 18.30 Uhr. Konzert: Sommerkonzert der MK Trens, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr. Unterhaltung: Sommerlicher Dämmerschoppen, Innerratschings, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 29. - 30. AUGUST Unterhaltung: Ridnauner Kirchtag, Maiern, Festwiese, Samstag ab 20.00 Uhr, Sonntag ab 9.00 Uhr. 30. AUGUST Konzert: Sommerkonzert der MK Jaufental, Sterzing, Rathaus, 11.30 Uhr. Sport: Wipptalwanderung, AVS Sterzing.

Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846.

> VEREINE UND VERBÄNDE Jugenddienst/Jugendtreff Öffnungszeiten Jugendtreff: Di – Sa, 14.30 – 17.30 Uhr, ausgenommen Ausflüge und Veranstaltungen. Die Räumlichkeiten im Margarethenhaus können gegen eine Spende auch für Kinder- und Jugendgeburtstage oder Familienfeiern genutzt werden. Jugenddienst Wipptal, Tel. 0472 767890. ElKi Infos: Tel. 768067; E-Mail: ster-zing@elki.bz.it Alle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it Kolpingsfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.

> SPRECHSTUNDEN

> MÄRKTE

Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Arbeitsvermittlungszentrum: jeden Donnerstag, Sterzing, Bahnhofstr. 2/E, 8.30 – 12.00, 14.00 – 16.30 Uhr. Berufsberatungsstelle Sterzing: vom 6. Juli bis zum 16. August geschlossen. Bitte wenden Sie sich an den Sitz in Brixen, Tel. 0472 821281. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1.

5. und 20. August: Krämermarkt, Brenner. 24. August: Monatsmarkt, Sterzing. 4., 11., 18., 25. August, 1. September: Sterzlmarkt, Sterzing. 7., 14., 21., 28. August: Bauernmarkt, Sterzing. 22. und 23. August: Flohmarkt, Sterzing. 15. August: Kräutermarktl, Trens, Nähe Pfarrkirche, 11.00 Uhr. 20. August: Kunsthandwerksmarkt „Artis“, Sterzing.

APOTHEKEN 01.08. – 07.08.: 08.08. – 14.08.: 15.08. – 21.08.: 22.08. – 28.08.: 29.08. – 04.09.:

Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus

Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 01.08.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 02.08.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 08.08.: Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 09.08: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 14.08.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 15.08.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 16.08.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 22.08.: Dr. Pietro Stefani 23.08.: Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860 29.08.: Dr. Wilhelm Seppi 30.08.: Dr. Stefan Gögele Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, bleibt für die Sommermonate (Juni – September) geschlossen. TIERÄRZTE 01./02.08.: 08./09.08.: 15.08.: 16.08.: 22./23.08.: 29./30.08.:

Dr. Bruno Prota (Dr. Stefan Niederfriniger) Dr. Heinrich Forer (Dr. Stefan Niederfriniger) Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Heinrich Forer Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

Erker 08 I 15

77


UNTERHALTUNG

Pfiffikus

S

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Lohn, Bezahlung).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben: Pfiffikus sucht eine bekannte Persönlichkeit. Wer den genauen Namen kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail (info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. August. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

U

L

G

O

E

B G U S D U N

G S N B D G N

B

B

U

L B

D

N D

E

G

L

N

O

S

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Gesucht war das Hinweisschild auf ein öffentliches Telefon, das an der Hauswand des Saxerhofes in Schmuders noch heute angebracht ist. Im Handy-Zeitalter ist eine derartige Einrichtung wahrscheinlich überflüssig, doch in früheren Zeiten manchmal vielleicht sogar lebensrettend. In jedem Dorf war ein öffentlicher Fernsprecher vorgesehen, und wenn es, wie in Schmuders, kein Gasthaus oder sonstiges öffentliches Gebäude gab, so wurde das Telefon eben bei Privaten installiert. Der Saxerhof befindet sich direkt an der Straße und ist weithin sichtbar. Er wurde 1535 erstmals urkundlich erwähnt und war auch unter dem Namen Klöcker- oder Ringlergut bekannt. Seit 1750 wird er von der gleichen Familie als Erbhof geführt, heutige Besitzerin ist Anna Profanter Rainer.

Das Los bestimmte

Michael Seehauser aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Juli.

Wir gratulieren! 78 78

Erker Erker0806I 15 I 14

•K•A•E•S•E•L•E•S LANDSHUTERHUETTE •LIEBREIZ•ECC•IL EKEL•EKLEKTIKER• •WD•IN••CREATION GAENSBACHER•EDLE •NRZ•URBINO••••T ADR•HEIDENSCHAFT •SITAR••LAPRELLO STEINGUT•CHIUSA• •AD•SEDO•HA•LODE ON•PERINI•EHE•IW •GEHLINIE•REN•NI REIFENEGG•EU•EGG

Lösungswort: GRAPHIKEN

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: DUATHLON

Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im

U


Auflösung in der nächsten Nummer

LÖSUNGSWORT

1

2

3

4

5

6

7

8

Erker06 08I I14 15 Erker

79 79


JAHRESTAGE

4 Jahre ohne Dich!

4. Jahrestag

Frieda Parschalk geb. Volgger

Vinzenz Ninz

* 24.05.1949 † 13.08.2011 In Liebe denken wir an Dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 16. August in St. Jakob/ Pfitsch. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt`s Gott. Deine Familie

Eine Stimme, die vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr. Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen, die niemand nehmen kann.

Jack H. Belangee

Du kannst Tränen vergießen, weil er gegangen ist. Oder Du kannst lächeln, weil er gelebt hat.

Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen. Deine Lieben

Margareth Gruber verh. Pichler * 06.08.1952 † 28.06.2015

* 02.10.1945 † 07.07.2015

DANKE für jeden Händedruck, für jedes tröstende Wort und jede stumme Umarmung, für die Gebete, die Teilnahme am Rosenkranz und am Begräbnis, für die Blumen, Kerzen und Gedächtnisspenden, für die zahlreichen Beileidsschreiben, für die Freundschaft und Hilfsbereitschaft.

80

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 16. August um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Trens.

EIN HERZLICHES VERGELT’S GOTT für die tröstenden Worte, die stillen Umarmungen, für jeden Händedruck, für die Gebete, die Teilnahme am Rosenkranz und am Begräbnis, für die vielen Blumen und Kerzen, für jede Form der Anteilnahme in dieser schweren Zeit.

UNSER DANK GILT VOR ALLEM

Besonders bedanken

Dekan Josef Knapp für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier sowie den Vorbetern, den Trägern und dem Kirchenchor von Gossensaß für die feierliche musikalische Gestaltung. Ganz besonders danken wir für die große Hilfe und selbstlose Unterstützung durch Freunde und Bekannte während Jacks Krankenhausaufenthaltes. In dieser schweren Zeit sind uns Eure Liebe, Freundschaft und Achtung für unseren Jack großer Trost. Vergelt’s Gott allen!

möchten wir uns bei Pfarrer Walter Prast, Pater Meinrad, Pfarrer Roland Mair und Prof. em. Dr. Josef Gelmi für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, bei den Vorbetern, der Freiwilligen Feuerwehr Wiesen/ Pfitsch, beim Pfarrchor Sterzing für die wundervolle musikalische Gestaltung, bei Dr. Wilhelm Seppi, dem Ärzteteam der Abteilung Medizin am Krankenhaus Sterzing, insbesondere bei Dr. Birgit Heinke, für die medizinische Betreuung.

Die Trauerfamilie

Die Trauerfamilie

Erker 08 I 15


JAHRESTAGE

3. Jahrestag

3° anniversario

Ohne Dich, zwei Worte, so leicht zu sagen und doch so endlos schwer zu ertragen.

della scomparsa

Irma Graus geb. Hofer

Daniela Ghirardini Galera

* 27.09.1928 † 04.08.2012

Drei Jahre sind vergangen, drei Jahre, die anders waren als alle anderen. Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist, der neben einem fehlt.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

* 11.01.1951 † 24.08.2012 Verrà ricordata da familiari, amici e da chi le ha voluto bene lunedì, 24 agosto alle ore 18.30 nella chiesa di Santo Spirito a Vipiteno.

Allen, die daran teilnehmen und ihr Grab besuchen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie

Schön, dass es Dich gab! Unsere Lieben wachsen, wenn sie gegangen sind, in uns hinein, werden Teil von uns, geben uns ihre Liebe und Kraft. Und am Ende bewahren wir sie unsichtbar in uns. Jörg Zink

Wenn einer eine Blume liebt, die es nur ein einziges Mal gibt auf allen Millionen und Millionen Sternen, dann genügt es ihm völlig, dass er zu ihnen hinaufschaut, um glücklich zu sein. (Antoine de Saint-Exupèry)

10. Jahrestag

Karl Gasteiger * 07.06.1948 † 07.08.2005

In liebevoller Erinnerung und dankbar für die schöne Zeit mit Dir, lieber Karl, verbunden in Liebe, gedenken wir Deiner am Samstag, den 8. August um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie Ingrid, Michael, Marisa

E ricordati, io ci sarò. Ci sarò su nell‘aria. Allora ogni tanto, se mi vuoi parlare, mettiti da una parte, chiudi gli occhi e cercami. Ci si parla. Ma non nel linguaggio delle parole. Nel silenzio. 
 (Tiziano Terzani)

7. Jahrestag 7° anniversario

Monika Fontana * 20.10.1954 † 05.08.2008 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich beim Gottesdienst am Freitag, den 7. August um 19.00 Uhr in der Kirche von Franzensfeste. Ti ricordiamo in particolar modo venerdi, 7 agosto alle ore 19.00 alla S. Messa nella chiesa di Fortezza. In Liebe – con tutto il nostro amore Giorgio Barbara, Stefan, Christian Erker 08 I 15

81


JAHRESTAGE

5. Jahrestag

15. Jahrestag

Max Überegger

Maria Martin geb. Obex

Streal Max

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner ganz besonders am Samstag, den 29. August um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Leuchtende Tage, nicht weinen, dass sie vorüber sind, lächeln, dass sie gewesen sind.

Verbunden in ewiger Erinnerung und Liebe feiern wir am Sonntag, den 23. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing den Gedächtnisgottesdienst.

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Aus unserem Leben bist Du gegangen, in unserem Herzen bleibst Du.

In Liebe Paolo, Patrizia, Alexandra, Elisa und alle Verwandten

4° anniversario

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Lieben

4. Jahrestag

Egidio Mosele * 01.01.1934

† 14.08.2011

Un ricordo nella preghiera certi che ciò che è invisibile agli occhi è visibile al cuore.

Eine Erinnerung im Gebet – wissend, dass das den Augen Verborgene dem Herzen sichtbar ist.

La messa in ricordo verrà celebrata venerdì 14 agosto alle ore 18.30 nella chiesa parrocchiale di Vipiteno.

Wir denken in Liebe an ihn beim Gedächtnisgottesdienst am Freitag, den 14. August um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

I tuoi cari

Deine Lieben

7. Jahrestag Gedanken – Augenblicke. Sie werden uns immer an Dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und Dich nie vergessen lassen.

Raimund Aukenthaler Holzhändler * 2. August 1925 † 19. August 2008 In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich ganz besonders beim Gottesdienst am Sonntag, den 23. August um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die sich im Gebet an Dich erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie

82

Erker 08 I 15


JAHRESTAGE

Da ist ein Land der Lebenden und ein Land der Toten. Und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe – das einzig Bleibende, der einzige Sinn. Thornton Wilder

2. Jahrestag

4. Jahrestag

Maria Messner Eisendle

Ernst Mair † 28.08.2011 In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 30. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen Stufen hätten, dann würden wir hinaufsteigen und Dich zurückholen.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich am Sonntag, den 30. August um 10.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Pflersch. Ein aufrichtiges Dankeschön allen, die daran teilnehmen und so oft Dein Grab besuchen.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Deine Familie

4. Jahrestag

15. Jahrestag

Franz Brunner

Alfred Mair Fleckinger

Die Erinnerungen sind das Fenster, durch das wir Dich sehen können, wann immer wir wollen.

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 30. August um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Deine Kinder mit Familien

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich, lieber Tate, ganz besonders am Sonntag, den 9. August um 8.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Ridnaun. Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Aus unserem Leben seid Ihr gegangen, in unseren Herzen bleibt Ihr. 1. Jahrestag

Juliane Wwe. Braunhofer geb. Schwazer * 06.01.1927 † 22.08.2014

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Euch. Eure Familien

10. Jahrestag

Aloisia Wwe. Wegscheider geb. Schwazer * 19.12.1921 † 22.08.2004 Erker 08 I 15

83


IMPRESSUM Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Alois Karl Eller, Günther Ennemoser (rr), Hans Heiss, Harald Kofler, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

84

Erker 08 I 15

KLEINANZEIGER

STELLENANGEBOTE Verpackungsbetrieb Sivopac Mareit sucht für den Zeitraum 1. September bis 31. Jänner Arbeiterinnen in Teilzeit für 20 Stunden pro Woche bei flexibler Arbeitszeit. Tel. 333 4866047 (abends). Einheimische/r Pizzalieferant/ in, 4 – 5 Mal pro Woche, 18.00 – 21.00 Uhr gesucht. Pizzeria Seidner, Tel. 0472 765437. Suche ab Herbst liebevolle Kinderfrau zur Betreuung unserer 5 Monate alten Tochter und zur Verrichtung leichter Hausarbeiten. Täglich vormittags, 20 – 25 Wochenstunden. Tel. 335 6374890. Helli’s Imbiss sucht ab Herbst eine deutschsprachige Mitarbeiterin in Voll- oder Teilzeit. Tel. 339 8130629. Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams ein Lehrmädchen für unser Geschäft. Metzgerei Frick, Tel. 0472 764937.


WIPPTALER

SUMSERIN STELLENGESUCHE Junger Mann sucht, nach 4 Monaten Praktikum in einem Unternehmen, Arbeit (Abschluss Handelsoberschule). Tel. 340 2411623. Einheimische Frau sucht Arbeit im Haushalt, 2 Mal pro Woche für 3 – 4 Stunden. Tel. 348 1053791 (nach 17.00 Uhr). Cerco lavoro come barista o cameriera. Tel. 339 2018317. VERKAUF Motorfahrzeuge und Zubehör 4 Sommerreifen für Fiat Punto, 165/65, mit Felgen um 20 Euro zu verkaufen. Tel. 333 7768304.

Zwergkaninchen zu verschenken. Tel. 333 6939379. Elektroheutreter günstig zu verkaufen. Tel. 338 8899157.

Verkaufe ganzjährig

WARMLUFTGETROCKNETE HACKSCHNITZEL. Auf Wunsch mit Zustellung Ulrich Wieser, Pfulters – Freienfeld

Tel. 338 8998714

Sport Verkaufe Mountainbike, wie neu, Gr. 46, 27-Gang-Shimano-XT-Schaltung, um 450,00 Euro (Neupreis 1.000 Euro). Tel. 339 3353164 oder 0472 764511.

fort zu vermieten. Geeignet für KFZ-Werkstatt, Lager etc. LKW-Zufahrt sowie großer Parkplatz vorhanden. Tel. 335 297427. 3-Zimmerwohnung im Zentrum von Sterzing an Einheimische zu vermieten. Tel. 339 6487336 (nur mittags). Wohnung in Sterzing in ruhiger Lage ab sofort an Einheimische zu vermieten. 3 Schlafzimmer, großer Wohnraum mit eingebauter Küche, Bad/Dusche, Autostellplatz und Kellerabteil. Tel. 338 6224879. Wohnen in historischen Mauern. Romantisch gelegene, modern ausgestattete Wohnung für 1–2 Personen: Schlafzimmer, Gästezimmer, Einbau-Wohnküche, Balkon, Diele, Bad, WC, Autostellplatz. Sofort beziehbar zu günstigen Bedingungen. Zuschriften an die Erker-Redaktion. Kennwort: ROMANTISCHE WOHNUNG. Schöne Wohnung mit Parkplatz für 2 Personen in Sterzing zu vermieten. Anfragen an erna@ dererker.it oder 0472 766876.

Einrichtungsgegenstände zu mieten/pachten gesucht

Neuwertige Infrarotkabine Physiotherm, für 2 Personen, umständehalber günstig zu verkaufen. Tel. 338 8899157.

Cerco piccolo appartamento a Vipiteno e d’intorni. Tel. 389 8287565. Suche 2-Zimmerwohnung im Bezirk (Brenner–Franzensfeste). Tel. 328 0247523. Suche Feld, ca. 2.500 qm, mit PKW-Zufahrt in Trens zu kaufen oder mit gleichwertigem Feld zu tauschen. Tel. 0472 767775 oder 349 4454571.

Verschiedenes Ca. 140 m PVC-Schlauch, ½ Zoll, 6 Atmosphären, günstig abzugeben und 100 Wierer-Dachplatten zu verschenken. Tel. 333 7768304. 2 weibliche, einjährige, schwarze, gut zusammengewöhnte

HOLZBÖDEN SCHLEIFEN • lackieren • ölen • wachsen

WOHNUNGSMARKT GRUNDSTÜCKE

Bodenleger Fußboden - Fachbetrieb

zu vermieten/ verpachten

Fa. Oskar Priller - prilleroskar@gmail.com

Tel. 348 2321852

Halle mit kleinem Büro und WC, ca. 345 qm, ab so-

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am 17. August

Meischtns, jo meischtns hear i van an Stau eh lei in Radio. Und de Gitschn, de do in Radio vin an Stau berichtn, wissn ginau, wievl Kilometer af der Autobuhn nicht virwärts geaht. Und i – in meinder kuehln Kuchl – konn mier guet vourschtelln, wie de Leit in de Auto drein asou richtig schwitzn, bis se schier brotn. Ober, nicht isch’s her, hon i dös a amol derleidn gemießt: Mein Neffe, der Bue vi meinder Schweschter, hot mit mier wieder amol a Fahrtl unternummin. Nett hobmers ghobb ... bis af die Huemfohrt! So sein mir holt a amol af der Autobuhne in Stau gschtondn. Und des Schtiehn – weil Fohrn konn man des jo niemer hoaßn – hot gor awie länger gitaurt, as wie mier recht giwesn war. Zearscht honn i mier gidenkt, des passiert holt, wenn olle zigleich in die gleiche Richtung fohrn welln. Und fohrn tien jo olle gearn, isch ihmen jo a vergunnt. Ober wie mier asou longsum zi der Ausfohrt kemmin, siech i, dass entn ba de Mautbudn – i denk, do schtien amol reasch a zwanzig Haisler – guet die Holbn af Roat gschtellt sein; wos jo wohrscheindler hoaßt, dass do kuender durchkimp. Und noar derklärt mir mein Neffe, dass die Schoffer va der Autobuhne Leit einschporn welln und automatische Kassn einrichtn wearn, de wos noar ober viel längsomer sein wie de heintign Mautiler. Uen Guets hat sell lei, dass es in die automatischn Kassn gonz wurscht isch, wenn viele Autofohrer teifln, weil se firs suendlate Fohrn nou zohln mießn. Und wos isch noar, wenn de olle morgn lei meahr derhueme bleibm? Ober mein Problem isch sell nit. Erker 08 I 15

85


AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN > Geburten Brenner: Rahman Aljiu (04.06.2015, Brixen). Freienfeld: Matthias Leitner (06.06.2015, Sterzing). Luis Wieser (15.06.2015, Sterzing). Pfitsch: Johannes Teissl (03.06.2015, Sterzing). Ratschings: Julian Eisendle (21.06.2015, Brixen). Jonas Fassnauer (24.06.2015, Sterzing). Samantha Kneisl (25.06.2015, Sterzing). Nora Hinteregger (29.06.2015, Sterzing). Sterzing: Leonora Frick (04.06.2015, Sterzing). Kevin Pescollderungg (05.06.2015, Sterzing). Johanna Eisendle (08.06.2015, Meran). Moritz Conrater (10.06.2015, Sterzing). Elena Magnanini (14.06.2015, Sterzing). Vincenzo Di Micco (19.06.2015, Massa di Somma). Luigi Ronzulli (23.06.2015, Sterzing). Tobias Plank (24.06.2015, Sterzing). Greta Bonaccorso (27.06.2015, Palermo). > Todesfälle Brenner: Karl Nussbaumer, 73 (12.06.2015, Sterzing). Ferdinand Keim, 77 (14.06.2015, Brenner). Waltraud Röggl, 76 (23.06.2015, Bozen). Freienfeld: Marianna Sparber, 88 (07.06.2015, Sterzing). Walter Feichter, 88 (21.06.2015, Freienfeld). Pfitsch: Klara Hofer, 92 (04.06.2015, Pfitsch). Margareth Gruber, 62 (28.06.2015, Sterzing). Ratschings: Maria Staudacher, 88 (12.06.2015, Sterzing). Sterzing: Bruno Pasetto, 68 (02.06.2015, Sterzing). Rosamaria Baur, 60 (06.06.2015, Sterzing). Stefanie Larch, 84 (28.06.2015, Sterzing). > Eheschließungen Freienfeld: Ulrike Mair und Christian Tolpeit (13.06.2015, Mauls). Pfitsch: Cristina Grimoldi und Giorgio Dallepiatte (12.06.2015, Pfitsch). Ratschings: Eva Degan und Markus Auer (06.06.2015, Mareit). Carolin Graus und Florian Profanter (06.06.2015, Kiens). Sterzing: Marion Engel und Andreas Josef Kahl (05.06.2015, Sterzing). Sarah Siller und Wolfgang Resch (27.06.2015, Sterzing). > Baukonzessionen Brenner: Wolf Energie, Brennerpass: Errichtung Zufahrt zum Wasserkraftwerk Steinbach, versch.Gp., K.G. Brenner. Paul Schneider, Pflersch: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes samt lw. Garage, Bp.362, K.G. Pflersch. Designer

86

Erker 08 I 15

Outlet Brennero AG, Brennerpass: 199: Umgestaltung des Wohngebäudes, Baulückenschließung innerhalb der Bp.72/1, K.G. Wiesen. Josef Kofler, Bp.297 und Bp.302, K.G. Brenner. Luise Tulfer 273: Ausbau Dachgeschoss und Nessler, Pflersch 91: Errichtung eines lw. Errichtung einer Überdachung für lw. Maschinen- und Lagerraumes, Gp.845/1, Maschinen, Bp.560, Gp.1272, K.G. Wiesen. K.G. Pflersch. Brenner Real Estate K.G., Paolo Gogl, Wiesen, Daniel-Sailer-Weg Pflersch: Abbruch und Wiederaufbau 1: Umgestaltung des Wohngebäudes, eines lw. Gebäudes, Gp.959/1, K.G. Bp.450, K.G. Wiesen. Maria Hofer, Grube: Pflersch. Arnold Auckenthaler, Pflersch Umgestaltung Mistlege, Bp.119, Gp.746, 127: Errichtung einer Güllegrube, Gp.979, K.G. Pfitsch. Nuova Lama Bolzano Srl, K.G. Pflersch. Martin Prast, Giggelberg Wiesen, Mühlgasse: Umwidmung der 21: Erweiterung des Wohntraktes, Zweckbestimmung von Geschäftslokal Bp.95, Gp.496/1, K.G. Brenner. Andreas in Dienstleistung, Bp.439, K.G. Wiesen. Schölzhorn, Pflersch 21: Sanierung Kajoma GmbH, Platz 116: Bau eines des Wohnhauses und Umbau des lw. Wasserkraftwerkes am Pfitscherbach in Geräteraumes, Bp.9, Gp.323/1, 324/1 Stein, Gp.1890/2, 1890/3, 2122/10 und und 324/2, K.G. Pflersch. Martin 1794/2, K.G. Pfitsch. Ratschings: Paul-Peter Haller, Zössmayr, Pflersch: Erweiterung des Innerratschings: Errichtung eines Wirtschaftsgebäudes samt lw. Garage, überdachten Abstellplatzes für Fahr- und Bp.45/1, K.G. Pflersch. Motorräder, Gp.1398, K.G. Ratschings. Freienfeld: Thomas Seehauser, Flans 40A: Paul-Peter Haller, Innerratschings: Abbruch und Wiederaufbau der Stützmauer, Errichtung eines Stalles, Bp.177, K.G. Gp.1340, K.G. Trens. Josef Hofer, Gschließ Ratschings. Auto Rainer GmbH, Gasteig, 4: Bau einer Jauchegrube mit überdachter Handwerkerzone 2: Errichtung einer Mistlege, eines Maschinenraumes betriebsinternen Tankstelle, Bp.328, K.G. und eines lw. Lagerraumes sowie Jaufental. Walter Kinzner, Telferweg: Hofraumgestaltung, Bp.54, Gp.314, K.G. Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Trens. Martina Salcher: Durchführung Gp.402, K.G. Telfes. Anton Kofler, Mareit, von Bodenangleichungsarbeiten, versch. Mühle 1: Errichtung eines Windschutzes, Gp, K.G. Mauls. Eva Zihl, Mauls 92: Bp.121, K.G. Mareit. Markus Siller, Helena Abbruch und Wiederaufbau touristische Vorhauser, Gasteig, Jaufenstr.18: Errichtung Infrastruktur, Bp.215, K.G. Mauls. einer Wohneinheit, Bp.327, K.G. Jaufental. Oswald Mair, Mauls 24: Errichtung Josef Wurzer, Obertelfes 18: Errichtung eines Wintergartens und einer Garage, eines Unterstellplatzes für lw. Maschinen, Bp.20, K.G. Mauls. Gemeinde Freienfeld: Bp.4, Gp.31 und 32/1, K.G. Telfes. Kurt Errichtung des Glasfasernetzes in Volgger, Mareit, Kirchdorf 2: Erweiterung der Gewerbezone Reifenstein und des Wohnhauses, Bp.242, K.G. Mareit. Trens, Gp.2695/1, K.G. Stilfes. Petra Paul Häusler, Pardaun: Errichtung einer Simone Krauss, Trens, Lahnstr.32B: Pelletsheizung mit darüber liegender Zusammenlegung zweier Wohnungen, Ferienwohnung, Bp.100, K.G. Ratschings. Bp.582, K.G. Trens. Rita Thaler, Helmuth Franz Parigger, Ridnaun, Ried: Maßnahmen Wieser, Stilfes 15: Sanierung des zur Ausbildung des Stadeldaches als Gebäudes, Bp.18, K.G. Stilfes. Alessandra Kollektor für Warmluft, Bp.437, K.G. Ridnaun. Maggio, Patrick Saxl: Errichtung einer Sterzing: Mark Tauber, Tschöfs 95: Aufgangsrampe durch Bau einer Sanierung des Wohnhauses, Bp.192, K.G. Grenzmauer, Gp.182/20, K.G. Stilfes. Tschöfs. Werner Gogl, Ried: Errichtung Wolf System GmbH, Gewerbezone Wolf einer Überdachung für lw. Maschinen, 1: Bau einer Halle für die Lagerung von Bp.47, K.G. Ried. Saxl Bodenbeläge Holz, Bp.413, K.G. Trens. Reinhard Leitner, KG, Brennerstr.34H: Zweckumwidmung Egg: Errichtung eines Feldweges und von Geschäft in Wohnung mit internen Erdbewegungsarbeiten, Gp.1636 und Umbauarbeiten, Bp.740, K.G. Sterzing. 1638, K.G. Stilfes. Josef Pichler, Karl Pichler, Doris Gschnitzer, Helene Wieser, Gartenweg Mauls 87: Errichtung einer Überdachung 5: Sanierung, Bp.533, K.G. Sterzing. Neue für lw. Geräte, Bp.53, K.G. Mauls. Rosskopf GmbH: Bau der Verbindungspiste Pfitsch: Josef, Meinrad, Alexander und „Telfer-Stock“ im Skigebiet Roßkopf, Christian Haller, Wiesen 116: Abbruch und versch. Gp., K.G. Tschöfs. Gianfranco Cera, Wiederaufbau des Gebäudes mit Errichtung Gianni Cera; Jaufenstr.56: Außengestaltung einer Garage, Bp.1048 und 23/2, versch. Restaurant Fischadler, Bp.237, K.G. Thuins. Gp., K.G. Wiesen. Willi Tötsch, St. Jakob 19: Fertigstellung der Arbeiten zum Neubau > Funde und Verluste eines Wohngebäudes, Bp.597, K.G. siehe www.fundinfo.it Pfitsch. Franz Hofer, Michaela Hofer, Flains


1915 I VOR HUNDERT JAHREN

Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

11.08.1915 (Patriotische Kriegsmetallsammlung). Das Ergebnis der Kriegsmetallsammlung in den Gerichtsbezirken Brixen und Sterzing war folgendes: Gerichtsbezirk Brixen: Brixen 2.232 Kilogramm, Afers 110, Albeins 207, St. Andrä und St. Leonhard 300, Lüsen 200, Meransen 75,35, Milland - Sarns 135, Mühlbach 553, Natz 134, Neustift 225, Niedervintl 33,30, Pfeffersberg 110, Pfunders 140, Rodeneck 96, Schabs - Aicha 100, Schalders 76, Spinges 40, Vahrn 255, Vals 115, Weitental 116. Die 2.232 Kilogramm der Stadtgemeinde Brixen verteilen sich auf die einzelnen Metall-Gattungen wie folgt: Aluminium 21 Kilogramm, Bronze 87, Staniol 150, Nickel 131, Kupfer 522, Zinn und Blei 321, Messing 1.000 Kilogramm. — Gerichtsbezirk Sterzing: Sterzing 578 Kilogramm und drei Kunstgegenstände, Brenner 130 Kilogramm, Gossensaß 442, Jaufental - Gasteig 40, Mareit 182, Mauls 150, Mittewald 526, Pfitsch 100, Pflersch 50, Ratschings 100, Ridnaun 21, Stilfes 382, Telfes 30, Thuins 58, Trens 229, Tschöfs - Ried 37, Wiesen 140 Kilogramm.

(Innsbrucker Nachrichten)

14.08.1915 (Preistreibereien). Aus Franzensfeste schreibt man uns: Wie ist es zu erklären, daß in einer Gemischtwarenhandlung hier ein Liter Petroleum um 90 Heller verkauft wird, während derselbe Bedarfsartikel in den anderen Krämereien um 10 – 20 Heller beim Liter billiger erhältlich ist? Auch bei allen übrigen Gegenständen sind die Verkaufspreise in der ersteren Gemischtwarenhandlung ganz bedeutend höher als in den anderen Krämereien. Es scheint, daß den hiesigen Kaufleuten überhaupt kein Tarif festgesetzt ist und diese mit den Preisen hinauffahren können, wie sie wollen, was hier allgemeine Entrüstung hervorruft. Es wäre daher, um diesen Preistreibereien Einhalt zu tun, sehr wünschenswert, diesen Verkaufsläden die einzelnen Preise behördlich zu bestimmen, wie dies in anderen Gemeinden mit gutem Erfolge durchgeführt wurde.

(Der Tiroler)

15.08.1915 (Radfahrer-Unfall). Man berichtet uns aus Sterzing: Am 8. August fuhr der Tischlermeister Karl Grasl von Sterzing mit seinem Fahrrad von Gossensaß gegen Sterzing. Bei Ried stürzte er plötzlich bewußtlos vom Rade und zog sich durch den Sturz einen Bruch des Schlüsselbeines und eine erhebliche Verletzung am Kopfe zu. (Der Tiroler)

17.08.1915 (In russischer Gefangenschaft). Aus Sterzing berichtet man uns: Der Gutsbesitzerssohn Kaiserjäger Stefan Trenkwalder von Thuins befindet sich in Taschkent in Sibirien in Gefangenschaft. - Dessen Vater, Peter Trenkwalder, Wolfbauer in Thuins, erhielt vor einigen Tagen aus Taschkent folgendes Telegramm: „Schicke 300 Kronen Azowbank Taschkent, - gesund. Stephan, Kriegsgefangener, 22. Regiment.“ Offenbar wurde mit diesem Telegramm die Herauslockung der begehrten 300 Kronen bezweckt. Vielleicht sind derartige Versuche auch anderwärts versucht worden. Trenkwalder hegte Bedenken und ist dem offenbaren Schwindel nicht auf den Leim gegangen. (Der Tiroler)

21.08.1915 (Kaiserfeier). Aus Sterzing wird

zing): Die letzte Nachricht des Zugsführers Franz Keim, zugewiesen einer Schipatrouille im Adamello-Gebiet, welcher kürzlich bei Erstürmung einer welschen Unterkunftshütte den Heldentod fand, an einen Freund lautete: „Lieber N.! Herrlich ist es hier und gut geht es mir, in der Eisund Schneewelt, auf sicherer und vorsichtiger Grenzwacht! Soll das Pelzlein kommen, werden wirs wieder gehörig klopfen. Unser Gletscher zum Schifahren ist großartig, Schnee genug! Grüße.“ Mit Keim ist ein ganzer Mensch, wie man sagt, gefallen. Als tüchtiger Geschäftsmann und Mitbesitzer des Gasthauses zum „Rößl“ hier, verstand er es, seinen Gasthof modern zu gestalten und diesen gut zu führen, wo Einheimische und Fremde, speziell Sportler, gern verkehrten. Immer regen Anteil am Aufblühen der Stadt Sterzing nehmend, hatte er Liebe zum Sport, zur Natur und war als Bobfahrer und Rodler weit bekannt. Keim und Platzer vertraten den Wintersportverein Sterzing bei der Europameisterschaftsaustragung an der Jeschken-Rodelbahn und holten sich schöne Preise. Im Rodeln auf der Jaufenstraße galt Keim als unbesiegbar. Nun ruht er, der liebe Freund, in seinen so viel gerühmten Bergen, in der Adamellogruppe beim Rifugio Garibaldi in italienischer Erde.

uns vom 18. des Monats berichtet: Auch bei uns wurde des Kaisers 86. Geburtstag, der heuer ein besonderes Jubelfest des österreichischen Volkes ist, festlich gefeiert. Am 17. August abends fand ein von der Musikkapelle veranstalteter Zapfenstreich durch die Stadt statt der mit Hunderten von Lampions und Fackeln, von den Soldaten, Feuerwehrleuten und Veteranen getragen, begleitet wurde. Nach Beendigung des Fackelzuges wurde auf dem Stadtplatze von der Musik die Volkshymne gespielt worauf Bürgermeister Domanig und Vizebürgermeister Stifter je eine begeisterte Ansprache hielten, die mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiser endeten. Am 18. August 8 Uhr früh zog die Musikkapelle mit klingendem Spiel begleitet von den anwesenden Soldaten und den verschiedenen Vereinen mit Fahnen durch die reich beflaggte Stadt zu der Stadtpfarrkirche wo ein feierliches Kaiseramt abgehalten wurde. (…) Schon gestern abends und auch heute mittags wurden die hier anwesenden österreichischen und deutschen Soldaten anläßlich des Kaisertages vom Männerund Frauenzweigvereine vom roten Kreuze in Sterzing reichlich mit Liebesgaben bestehend aus Zigaretten, Zigarren, Bier und Backwerk, beschenkt. Auch die in den Gasthäusern untergebrachten verwundeten und kranken Soldaten wurden von diesen Vereinen reichlich mit Liebesgaben bedacht und von den Gasthofbesitzern mit besserem Essen bewirtet. Um die im Stadtspitale untergebrachten kranken und verwundeten Soldaten brauchten sich die Zweigvereine vom roten Kreuz nicht zu kümmern, da 3 hier in der Sommerfrische weilende Frauen aus eigenen Mitteln und aus den Ergebnissen einer in der Stadt vorgenommenen Sammlung diese Soldaten mit Liebesgaben beschenkten und anläßlich des Essens und eines nachmittags im Stadtspital, von der Musikkapelle veranstalteten Konzertes, gut bewirteten. Diesen Frauen wird hiemit hiefür der herzlichste Dank auf diesem Wege ausgesprochen desgleichen auch den übrigen Wohltätern und den Zweigvereinen vom roten Kreuze. (Inns-

(Innsbrucker Nachrichten)

brucker Nachrichten)

19.08.1915 (Aus Sterzing) schreibt man uns vom 18. des Monats: Karl Grasl, Tischlermeister und Hausbesitzer, starb heute im 62. Lebensjahre. Grasl stürzte vor zehn Tagen zwischen Gossensaß-Sterzing infolge Unwohlseins vom Rade und zog sich solche Verletzungen zu, daß der rüstige Mann diesen erlag. (Innsbrucker Nachrichten)

19.08.1915 (Man schreibt uns aus Ster-

Erker 06 I 15

87


Wipp Media WERBEN WIE WILD F端r geradlinige, zielorientierte Kommunikation, die Ihr Unternehmen ins Rampenlicht stellt.

All inclusive:

Grafik Te x t Druck WERBEAGENTUR

WIPPMEDIA GMBH

NEUSTADT 20A I-39049 STERZING TEL. +39 0472 766876

INFO@DERERKER.IT WWW.DERERKER.IT


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.