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Gossensaß: Matthias Kuppelwieser zum Priester geweiht
from ERKER 08 2022
by Der Erker
Die Diözese Bozen-Brixen hat einen neuen Priester. Der 38-jährigen Matthias Kuppelwieser aus Gossensaß empfing am 29. Juni im Brixner Dom die Priesterweihe und feierte am 3. Juli in Gossensaß seine Primiz.
Ursprünglich hat Matthias Kuppelwieser als Elektriker bzw. Elektrotechniker gearbeitet, ehe er 2011 ins Priesterseminar eingetreten ist. Nachdem er an der Universität Innsbruck die Studienberechtigung erworben hatte, studierte er in Brixen sowie am Priesterseminar in Trient und schloss das Theologiestudium im Oktober 2020 ab. Nach der Diakonweihe im Oktober 2021 und Erfahrungen in der Seelsorge im oberen Pustertal war Kuppelwieser bereit, zum Priester geweiht zu werden. „Am Tag deiner Priesterweihe kann ich dir kein erfolgreiches, angenehmes und konfliktfreies Leben und Wirken versprechen. In der aktuellen Situation der Kirche und des Glaubens wird Substanzielles in Frage gestellt und es wird viel von uns Priestern erwartet. Auch in unseren eigenen Reihen werden wir mit Versagen und Sünde konfrontiert. Aber all dies kann auch unseren Glauben stärken!“, gab ihm Bischof Ivo Muser mit auf den Weg. Wesentlicher Teil jeder Weiheliturgie sind Handauflegung und Weihegebet durch den Bischof. Als Zeichen ihrer Verfügbarkeit legen sich die Kandidaten während der Anrufung der Heiligen und Seligen auf den Boden vor dem Altar. Zu den sogenannten ausdeutenden Riten der Weihe gehörte dann das Anziehen der liturgischen Gewänder (Stola und Messgewand) und die Salbung der Hände mit Chrisamöl. Schließlich reichte Bischof Muser dem Neupriester Hostienschale und Kelch, denn eine wesentliche Aufgabe des Priesters ist es, das Sakrament der Eucharistie zu feiern. Der Weiheritus schloss mit dem Friedensgruß durch den Bischof. Seine Primiz feierte Neupriester Kuppelwieser am 3. Juli in Gossensaß. Dabei wird Kuppelwieser auch den Primizsegen spenden. Für die Pfarrgemeinde war es die erste Primiz
seit 84 Jahren. Bei seinem Einzug in die Kirche wurde Kuppelwieser unter den Klängen der Vereinskapelle Gossensaß von zahlreichen Abordnungen begleitet. „Trotz aller Herausforderungen, denen die Kirche heute gegenübersteht, ist eine Primiz immer zeitgemäß, wenn aus der Freude und Begeisterung dieses Festtages ein dauerhaftes Miteinander im Glauben erwächst“, betonte Pfarrer Corneliu Berea. Primizprediger waren Dekan Andreas Seehauser und Pfarrer Josef Gschnitzer. Zum Abschluss der Messe, die von den Pfarrchören Gossensaß und Pflersch sowie einem Kinderchor musikalisch gestaltet wurde, erteilte der Neupriester den Primizsegen. Ab 1. September wird Matthias Kuppelwieser als Kooperator in Toblach wirken.
© Stefano Orsini
Ratschings Ein Pfarrer mit Humor und Herz
Am Fronleichnamsfest feierte die Pfarrgemeinde in Ratschings Peter Lanthaler, der vor 50 Jahren zum Priester geweiht wurde.
Geboren und aufgewachsen am Abramhof in Ratschings, besuchte Peter Lanthaler die Volksschule, wo die Lehrerin schnell auf seine Fähigkeiten aufmerksam wurde. Sie konnte Peter und seine Eltern von einem Theologiestudium überzeugen. Am 29. September 1972 wurde Lanthaler nach abgeschlossenem Studium in Brixen zum Priester geweiht. In der Folge war er in mehreren Pfarreien als Kooperator und Pfarrer für das seelische Wohl zuständig. Auch als Religionslehrer und Kaplan der Landwirtschaftsschule in Dietenheim wurde er sehr geschätzt. Zurzeit leitet Pfarrer die Pfarreien St. Georgen, Dietenheim und Aufhofen. Der Präsident des Pfarrgemeinderates Martin Brunner begrüßte den Jubilar in seiner Heimatpfarrei. Unter den zahlreichen Gästen konnten auch Bürgermeister Sebastian Helfer, sein Stellvertreter Thomas Strickner, die Dekane Johann Pamer und Christoph Schweigl, die Pfarrer der Seelsorgeeinheit Wipptal Walter Prast, Paul Valentini und Corneliu Berea sowie die Diakone Roman Auckenthaler und Matthias Kuppelwieser begrüßt werden. Viele Ratschinger waren gekommen, um an der Jubelfeier teilzunehmen und damit ihre Wertschätzung zu zeigen. In der Festpredigt erinnerte Dekan Johann Pamer, einer der engsten Weggefährten Lanthalers, an viele Ereignisse der vergangenen 50 Jahre. Er lobte den Jubilar als Menschen mit besonderem Einfühlungsvermögen, als Seelsorger für jedermann. Lanthaler selbst erinnerte daran, dass sich Ratschings in diesen 50 Jahren sehr verändert habe. Einiges sei in dieser Zeit verlorengegangen, Neues sei dazugekommen, wie etwa der Frauenchor. „Ich habe immer ein Auge auf Ratschings geworfen und meist mit Genugtuung die Entwicklung beobachtet“, so Lanthaler. PGR-Präsident Brunner lobte den Jubilar als einen besonders offenen und menschennahen Pfarrer – als einen, dem es meist gut gelungen ist, Menschen in jeder Lebenslage anzusprechen. „Wenn du Jugendliche sonst nicht überzeugen konntest, hast du sie auf dem Fußballplatz schwindelig gespielt“, so Brunner. Als Geschenk überreichte er ihm eine VIP-Karte für ein Heimspiel des FC Bayern München. Die feierliche Prozession durch das Dorf bot dem Jubilar eine besondere Gelegenheit, sich an seine Kindheit und Jugendzeit in Ratschings zu erinnern. Beim anschließenden Buffet gab es reichlich Gelegenheit für Gespräche mit den Ratschingern.