Erker Jahrgang 25 - September 2013
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt
Extra I Neue Technologien & Weiterbildung
175 Jahre Franzensfeste
Streifzug durch die Geschichte der Festung Tourismus
Politik
Landtagskandidaten im Portrait
Geschichte
Wipptaler Bierbrauereien
„Reisen zum Ich“
inhalt
erker september 13
editorial
titelgeschichte _ 34
Liebe Leserin, lieber Leser,
175 Jahre Franzensfeste Am 18. August 1838 weihte der Brixner Fürstbischof Bernhard Galura in Anwesenheit Kaiser Ferdinands I. von Habsburg die Franzensfeste ein. Ein militärisches Bollwerk an diesem strategisch so wichtigen Ort vor der Sachsenklemme. Gebraucht wurde es nie. Ein Streifzug durch die 175-jährige Geschichte.
8 _ LANDTAGSWAHLEN
Wipptaler Kandidaten stellen sich vor
24 _ KULTUR
Geschichte der Wipptaler Bierbrauereien
38 _ GESCHICHTE 56 _ 74 _
Chronik der Volksschule in Sterzing und Umgebung SPORT Sandro Ursino - vom Fußballer zum Tänzer INTERVIEW Im Gespräch mit Berufsberaterin Waltraud Klapfer
parte italiana 64 _ Storia: Destino di un paese legato alla via del Brennero 65 _ Vipiteno: Distretto socio sanitario: si va alle calende greche? 66 _ Storia: Il racconto del soldato 68 _ Rafting: Il team vipitenese domina i Campionati Assoluti di R6 69-77 _ erker-extra
neue technologien I schule, beruf & weiterbildung
rubriken 4_ 20 _ 42 _ 80 _ 80 _
Leserbriefe Aus der Seelsorgeeinheit Woher stammt der Name? Frageecke Soziales
81 _ Rätsel 82 _ Rezept 82 _ Erkoku
82 _ 84 _ 89 _ 89 _ 90 _
Leute
92 _ 93 _ 94 _ 95 _
Kleinanzeiger
Jahrestage Gemeinden Impressum Veranstaltungen Sumserin Pfiffikus Vor 100 Jahren
Nächster Redaktionsschluss: 16.09.13 Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, info@dererker.it, www.dererker.it erker september 13
und es dreht und dreht sich schon, das Karussell der Landtagskandidaten. Ein bisschen schwindelig wird einem jetzt schon – vom Zuschauen. Es ist wieder Jahrmarkt in der Südtiroler Politik: da werden x neue Listen aus dem Hut gezaubert, dort wahrsagen neue und aufgefrischte Gesichter, alles besser zu machen. Und SAPperlott – sogar eine Arbeitnehmerpartei mit Edelweiß-Verkleidung ist aufgetaucht und ein LadinsDolomites-BürgerUnion Pöder-WirSüdtirolerBündnis, das der einzig echte Gegenpol zur SVP in der sozialen Mitte sein will. Schiffbruch erlitten haben die Piraten, die nach monatelangem orientierungslosen Herumgesteuere sicherheitshalber im Hafen bleiben. Es tut sich einiges, sieben Wochen vor dem Urnengang: Zweckehen werden geschlossen, um Koalitionen wird gefeilscht, man bezichtigt sich gegenseitig des Wahlprogramm-Abkupferns, das Übliche, und Politiker (in spe) flanieren auf jedem noch so kleinen Dorffest. Zwischendrin Wiedergekautes von 2008: Die Süd-Tiroler Freiheit, die sich die Selbstbestimmung in den Zopf geflochten hat, die SVP mit ihrer Vollautonomie, die freistaatlichen Freiheitlichen ... Erste Umfragen des Linzer „market“-Institutes prophezeien den Grünen schon mal, die Freiheitlichen zu überholen, und der SVP eine Mehrheit. Mies bleibt die Stimmung im italienischen Lager, steht wegen der Zerreißprobe zwischen PD und Koalitionspartner PdL – Rauswurf des verurteilten Ex-Premiers Silvio Berlusconi ja oder nein – die Zukunft der römischen Regierung und damit Italiens auf dem Spiel. Nach einigen Startschwierigkeiten rüsten sich auch die Wipptaler Kandidaten zur Landtagswahl. Bis zum 25. August haben sich mit Thomas Egger (LadinsDolomites-BürgerUnion Pöder-Wir Südtiroler), Maura Galera (PD), Stefan Hofer (SVP), Karin Knoflach (Die Freiheitlichen), Davide Orfino (für L‘Alto Adige nel cuore) und Klaus Schuster (Grüne) sechs Wipptaler in Startposition gebracht – eine Handvoll im Vergleich zu 2008, als mit acht deutschsprachigen und fünf italienischsprachigen mehr als doppelt so viele Kandidaten zur Auswahl standen. Den Sprung ins Hohe Haus schafften damals Thomas Egger für die Freiheitlichen und – für ein Weilchen zumindest – Christian Egartner für die SVP. Im Doppelpack waren die Wipptaler nach Jahren im Landtag wieder so gut vertreten wie zu Alexander Langers und Karl Oberhausers Zeiten. Seit Oberhausers Adieu aus der Politik hat man im Bezirk jahrelang vergeblich versucht, einen Landsmann oder eine Landsfrau nach Bozen zu schupfen. 15 Jahre lang sollte kein Wipptaler mehr den Sprung nach Bozen schaffen. Und diesmal? Mal schauen! Ganz einfach dürfte es nicht werden. Bislang wirken sie ja alle noch recht motiviert und mental durchtrainiert, unsere Kandidaten. Es wird sich zeigen, ob sich bis zuletzt einer im Karussellsessel halten kann. Die Redaktion 3
leserbriefe
Brenner – der Kaiser des Umwegtransits Am 11. und 12. Juni 1998 standen wir von Freitag 11.00 Uhr bis Samstag 15.00 Uhr in Schönberg auf der Autobahn. Die EU-Kommission wollte damals das bestehende Sonn- und Feiertagsfahrverbot auf nur mehr ganz wenige Stunden am Sonntag reduzieren und hat daran sehr hart gearbeitet. In der Folge wurden mehr als 80.000 Unterschriften gegen diesen Unfug gesammelt, genützt hat es nichts und deshalb haben wir uns zu dieser berechtigten Notwehrmaßnahme im Rahmen unserer Bürgerversammlung entschieden. Was kam heraus? • Eine Klage einer deutschen Fuhrunternehmerin gegen die Republik Österreich wegen Verletzung der Grundfreiheit des Warenverkehrs, • Schlussanträge des Generalanwaltes des EuGH, Francis G. Jacobs, der dies u. a. mit dem Verweis auf die Alpenkonvention abgelehnt hat (11.07.2002), • ein Urteil des EuGH fünf Jahre später, in dem die Klage endgültig abgelehnt und im Gegenzug das „Grundrecht auf Versammlungsfreiheit“ höher bewertet wurde (12.06.2003). • Im Jahr 2005 hat die EU-Kommission dieses Vorhaben dann endgültig aus ihrem Programm gestrichen. Ich schreibe dies als Erinnerung,
denn am 11. Juni 2013 wurde bekannt, dass nun sogar der Europäische Rat das Durchführungsprotokoll Verkehr der Alpenkonvention ratifiziert hat und daraus ein klarer Schluss gezogen werden kann (nachdem der EuGH dem Schutz der Alpen schon am 11. Juli 2002 eine sehr große Bedeutung zugemessen hat). Gottes Mühlen mahlen langsam, die der EU noch langsamer, wenn es um die Gesundheit und den Schutz sensibler alpiner Regionen geht. Dennoch haben wir durch langfristiges Beharren nun wieder ein Instrument mehr in der Hand, um den Druck auf der Brennerstrecke Rosenheim–Verona zu erhöhen. Und die Befürworter des „freien Warenverkehrs durch die sensibelste alpine Region des gesamten Binnenmarktes mit dem größten ausgewiesenen Luftsanierungsgebiet“ eine Ausrede weniger.
„Gottes Mühlen mahlen langsam, die der EU noch langsamer, wenn es um die Gesundheit und den Schutz sensibler alpiner Regionen geht.“ Fritz Gurgiser, Transitforum Austria Wenn sich nun rund um den Brenner eine„Tiroler Milchregion“ bilden kann, wird es noch viel wichtiger sein, endlich die „Tiroler Gesundheitsregion“ rund um den Bren-
ted-umfrage
Ergebnis Umfrage August Hat Thomas Egger mit seiner „Wir Südtiroler“-Liste bei den Landtagswahlen eine Chance? Ja Nein Vielleicht
24 % 64 % 12 %
Die September-Frage Wissen Sie schon, welcher Partei Sie bei den Landtagswahlen Ihre Vorzugsstimme geben?
Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 4
erker september 13
nerpass zu bilden. Der erste Schritt müssen gemeinsame verkehrs- und finanzpolitische Maßnahmen sein, um rund 500.000 Transit-LKW über den Brenner wegzubringen, die nur deshalb um die Schweiz herumkurven, weil dort seit 1934 (!) ein generelles LKW-Fahrverbot und ein LKW-Mauttarif von rund 70 Cent/km gelten. Fritz Gurgiser, Transitforum Austria
Bibelforscher und Zeugen Jehovas Ich beziehe mich auf einen Bericht in der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ vom 18. Juli 2013, auf die genannte Zahl derer, die sich Zeugen Jehovas nennen, doch manche verfälschen die Bibel und das Wort Gottes und suchen mit denjenigen Streit, welche die Bibel und das Wort Gottes tatsächlich richtig lehren. Zum Beispiel: Gott ist Deutsch, Jehova ist Griechisch, also bleibt Gott im Lande. Auch das Kreuz mit Querbalken dazu, das Jesus getragen hat; die Verstorbenen kehren nicht aus dem Grab zur Erde zurück; niemand der Menschen auf der Erde wird jünger; alle Menschen müssen sterben und werden zu Staub, so sagt das Wort Gottes. Zeugen Jehovas verleumden Menschen in den Parteien und Vereinen, Sportler, Verbände, Jubiläen, Geburtstage, Sänger, Musikanten und alle Menschen, die Gott auf Deutsch anerkennen, sowie unsere Vor-Vorfahren, die uns den Kalender Jahr für Jahr erstellt haben, als Erinnerungen – Erneuerungen aus der Bibel mit dem Wort Gottes.
Richtigstellungen Erker 08/13
Ferrariclub Sterzing Der Ferrariclub Sterzing legt Wert auf folgende Richtigstellung: Der Name des Präsidenten des einzigen offiziell in Südtirol anerkannten Ferrariclubs ist Christian Platter und nicht wie im Erker abgedruckt Christian Plattner. Außerdem möchte sich der Präsident bei Maurizio Borella bedanken, der die Ausflüge stets organisiert hat.
„Telefonieren im Ausland billiger“ Im Artikel „Telefonieren im Ausland billiger“ sind uns leider Fehler unterlaufen. Richtig muss der Text lauten: Seit dem 1. Juli kostet ein Anruf vom Ausland maximal 29 Cent und ein angenommener Anruf im Ausland maximal 8,5 Cent pro Minute. Eine SMS schicken darf nicht mehr als 9,7 Cent kosten, während der Erhalt einer SMS gratis ist. Beim Daten-Roaming sind höchstens 55 Cent pro Megabyte für Datenabruf oder Internet-Surfen (abgerechnet wird pro Kilobyte) vorgesehen. Die neuen Höchstpreise, die von Mobilfunkanbietern auch unterboten werden dürfen, gelten nur innerhalb der Europäischen Union. Die Redaktion
Maria Seehauser, Sterzing
Danke Die Jugendkapelle Sterzing möchte sich bei allen Wirtschaftstreibenden für die großzügigen Sachpreise, die für das „Glücksrad“ zur Verfügung gestellt wurden, ganz herzlich bedanken. Jugendleiterin Maria Hilber erker september 13
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aktuell
Ridnaun
Lamatrek zum Becher Noch bis zum 13. September können alle Südtiroler Bürger in ihrer Wohnsitzgemeinde den Antrag auf ein Referendum gegen das SVP-Gesetz zur Bürgerbeteiligung und den Antrag auf ein Volksbegehren unterschreiben, mit dem die „Initiative für direkte Demokratie“ den eigenen Gesetzesentwurf wieder zur Behandlung im Landtag einbringen will. Denn, davon ist die Initiative überzeugt, mit dem Gesetz voller „Hürden und Fallen“, das die SVP im Alleingang ohne Koalitionspartner PD durchgesetzt hat, „würde es in Südtirol mit Sicherheit keine Volksabstimmungen mehr geben“. Unterstützt wird das Promotorenkomitee von über 30 Organisationen. Um darüber entscheiden zu können, braucht es nun mindestens 8.000 Unterschriften.
Bezirkssekretariat: Wettbewerb im Oktober Seit Meinhard Hochwieser am 1. August als Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft ins Eisacktal gewechselt ist, ist seine Stelle im Wipptal vakant. Kürzlich hat der Bezirksrat auf seiner Sitzung beschlossen, Anfang Oktober einen entsprechenden Wettbewerb auszuschreiben. Bis dahin leitet Laura Lastri amtsführend die Geschäfte.
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Foto: TV Ratschings
Unterschriften für erstes Landes-Referendum
Was machen 13 Lamas auf dem 3.195 m hoch gelegenen Becherhaus? Sie laden Brennholz ab. So geschehen Ende Juli. Bepackt mit Proviant und Holz zogen die höckerlosen Kamele mit 19 Lama- und Alpakazüchtern aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und Südtirol von Maiern über die Aglsbodenalm und Grohmannhütte zur Teplitzerhütte, um tags darauf über steile Hänge und Felsen zum Becherhaus aufzusteigen. Ein spannendes Hochgebirgstrekking für das Team rund um die Organisatoren Walter Maier und Andi Prossliner sowie Bergführer Martin Parigger, die immer wieder absatteln, sichern und die letzten 100 Höhenmeter die Last der Lamas sogar alleine nach oben tragen mussten. Mit dabei war auch eine Kamerafrau. Belohnt wurde der „Gipfelsieg“ mit einem Schnäpschen, bevor es am nächsten Tag wieder talabwärts ging.
Sterzing
63.153 Patienten fachärztlich behandelt Gesundheitsbezirkes, stammen doch rund 40 Prozent der 18.000 stationär aufgenommenen Patienten (samt Day Hospital) von auswärts. Zuwächse verzeichnen vor allem die Traumatologie in Brixen und die Chirurgie in Sterzing. Im Sterzinger Krankenhaus wurden 63.153 fachärztliche Behandlungen und rund 53.850 Visiten durchgeführt. Patienten bleiben im Schnitt sechs Tage im Spital. (v. l.) Dr. Philipp Lazzeri. Dr. Evelin Reinstadler, Dr. Siegfried Gatscher, Derzeit wird das Krankenhaus bei laufendem BeDr. Karl Lintner beim Jahresrückblick Mitte August in Brixen trieb umgebaut. Die Della Vedova GmbH und die Krankenhaus Sterzing aufgenommen. Dies teilte der Hofer & Zelger OHG des Manfred Hofer & Co. erhielten kürzGesundheitsbezirk Brixen im August auf einer Presse- lich für rund 2,44 Millionen Euro den Zuschlag, den Sitz konferenz mit. des Weißen Kreuzes zu erweitern sowie Ambulatorien, EinTrotz Sparkurs von Staat und Land bleiben die Kranken- gangs- und Gemeinschaftsräume umzubauen. Die neue häuser Sterzing und Brixen beliebt – auch außerhalb des Abteilung für Neuroreha geht im September in Betrieb. 3.112 Patienten wurden im vergangenen Jahr stationär, 2.088 Patienten in der Tagesklinik Day Hospital am
erker september 13
Wipptal
Brenner erhöht Kindergartengebühren deutlich
In den Wipptaler Gemeinden variieren die Kindergartengebühren zwischen 35 Euro in Ratschings und 62 Euro in Sterzing. Damit kommt der Kindergartenbesuch in Sterzing fast doppelt so teuer wie in Ratschings, wo die Gebühren als einziger Wipptaler Gemeinde unverändert blieben. Die landesweit stärkste Anhebung gab es in der Gemeinde Brenner: Dort wurden die Gebühren gegenüber 2011/12 um sieben Euro von 47 Euro auf 54 Euro (+14,9 %) erhöht, was nun etwas mehr als dem Landesdurchschnitt entspricht. Kindergartentarife im Vergleich 2011/12
2012/13
Brenner
47
54
Franzensfeste
44
45
Freienfeld
43
45
Pfitsch
52
53
Ratschings
35
35
Sterzing
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62
Dies auch deshalb, so Bürgermeister Franz Kompatscher, weil die Kinder auf Wunsch der Eltern eine zusätzliche Jause erhalten. Auch in Sterzing sind sie im Vergleich zum Vorjahr merklich gestiegen (+4 Euro), in Franzensfeste und Pfitsch um einen Euro, in Freienfeld um zwei Euro. Für die Kindertagesstätte in Sterzing mussten monatlich 611,2 Euro bezahlt werden, im Vorjahr waren es noch 513,6 Euro. Dies kommt einer rund 20-prozentigen Steigerung gleich. Durchschnittlich betrugen die Kindergartengebühren in den Südtiroler Gemeinden 53,08 Euro monatlich. Die Gebühren für Kindertagesstätten für Kinder von 0 bis 36 Monaten beliefen sich im Durchschnitt auf 576,95 Euro im Monat. Die teuersten Gemeinden waren jene mit den meisten Einwohnern. Die meisten Gemeinden (76 von 116) ließen die Gebühren gegenüber dem Vorjahr unverändert.
in den mund gelegt I Infrastruktur-Minister Maurizio Lupi, LH Luis Durnwalder und Unterstaatssekretärin Michaela Biancofiore besichtigen die BBT-Baustelle in Mauls am 9. August
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Landtagswahlen 2013
Wahlwerbung im
Erker • Die Monatszeitschrift Erker, herausgegeben von der WIPPMedia GmbH, steht allen wahlwerbenden Parteien und Personen (auch auf unserer Webseite www.dererker.it) anlässlich der für den 27. Oktober anberaumten Landtagswahlen für entgeltliche Anzeigen zu ihrem politischen Programm zur Verfügung. Verhaltenskodex • Im Redaktionsbüro des Erker in 39049 Sterzing, Neustadt 20 A, liegt das „Reglement zur Wahlpropaganda“ im Sinne der Garantiebehörde für das Kommunikationswesen auf. In diese Richtlinien kann Einsicht genommen werden. Vormerkungen • Die Vormerkung der Werbeflächen muss innerhalb des 20. Tages des Vormonats in der Redaktion einlangen. Reservierungen werden nur bei schriftlichem Eingang berücksichtigt; bei gleichem Platzierungswunsch zählt das Eingangsdatum. Die Aufträge müssen alle wesentlichen Elemente (Auftraggeber, MwSt.- und SteuerNr.) enthalten. Preise • Die Tarife für Wahlwerbungen sowie die Zahlungsbedingungen sind in der „Preisliste für Wahlwerbung“ festgesetzt. Rabatte und Sonderkonditionen sind nicht vorgesehen. • Für Platzierungswünsche wird ein Zuschlag von 15 Prozent berechnet. Informationen und Reservierungen Erna Eisendle Erker, Neustadt 20 A 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 Fax 0472 760394, E-Mail: erna@dererker.it 8
landtagswahlen
Das Kandidaten-Karussell dreht sich Sechs Wipptaler Kandidaten kandidieren für den Südtiroler Landtag Sechs Wipptaler buhlen bei den Südtiroler Landtagswahlen am 27. Oktober auf sechs verschiedenen Listen um die Gunst der Wähler. Der Erker stellt in dieser Ausgabe die Wipptaler Kandidaten vor. Für die Wipptaler SVP geht Stefan Hofer, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, ins Rennen. Ende Juli hatte ihn der Bezirksausschuss mit 86 Prozent Zustimmung als Kandidaten bestätigt. Vorausgegangen waren dieser Entscheidung Wochen der Ungewissheit. Bis zum
Thomas Egger
Maura Galera
Schluss blieb offen, ob SVP-Bezirksobmann Christian Egartner nach seinem Wahlerfolg 2008 mit 11.002 Vorzugsstimmen erneut in den Wahlkampfring steigen würde. Nach seinem Ausschluss aus dem Landtag wegen Unwählbarkeit 2010 hinder-
Platter, von Luise Huebser Markart, SVP-Landtagskandidatin von 2003, jener von Bürgermeister Sebastian Helfer und Armin Holzer oder der KVW-Frauenvorsitzenden Helga Mutschlechner Holzer. Rechtsanwalt Alexander Kritzinger, Wunschkandidat der SVP-Ortsgruppe Thuins, zog seine Kandidatur „schweren Herzens“ zurück. Grund war die wochenlang hinausgezögerte Nominierung und somit die zu knappe Frist, einen erfolgreichen Wahlkampf zu führen. Turbulente Monate haben auch die
Stefan Hofer
Karin Knoflach
Freiheitlichen hinter sich. Im Frühjahr schien es noch, als stünde Landtagsabgeordneter Thomas Egger erneut als Kandidat fest, war er mit 4.171 Vorzugsstimmen doch einer der fünf Meistgewählten auf der Liste. Doch als der Landesparteivorstand anders
fuggerroppe
SELBSTBESTIMMUNG Wenn i a Tröpfl vom Luis ins Glasl von der Notburga tua, noar wearn woll frieher oder später olle des Gleiche w(ä)elln. te ihn diesmal ein Gerichtsverfahren in privater Angelegenheit daran, einen Vorstoß ins Hohe Haus in Bozen zu wagen. Da mit einem Urteil nicht vor Herbst zu rechnen ist, sah sich der Unternehmer - auch nach Gesprächen mit SVP-Obmann Richard Theiner - gezwungen, von einer Kandidatur abzusehen. Egartners Name kursierte weiterhin und fast täglich kamen neue Namen dazu, wie der des ehemaligen SVPOrtsobmannes von Sterzing Kurt
entschied, Egger daraufhin der Partei den Rücken kehrte und mit ihm der Bezirksvorstand, liefen die Blauen Gefahr, von heute auf morgen von der politischen Landkarte im Bezirk zu verschwinden. Dazu kam es am Ende nicht, wenngleich sich die Freiheitlichen im Wipptal in zwei Lager spalteten. Für die Freiheitlichen wird Karin Knoflach ins Rennen geschickt. Die Projektleiterin aus Freienfeld ist seit 2007 Mitglied der Freiheitlichen und saß bis 2010 im Freiheitlichen Lan-
desparteivorstand. Thomas Egger, „sozial denkender Blauer“, ist hingegen mit seiner neu gegründeten Ein-Mann-Fraktion „Wir Südtiroler“ ein Bündnis mit der BürgerUnion und den Ladins Dolomites eingegangen. Schwierig war die Suche nach einem Kandidaten für die Grünen. „Seit dem Rückzug der Sterzinger Gemeinderätin Verena Debiasi konnten die Grünen keine adäquate Nachfolge aufbauen“, so Landtagsabgeordneter Hans Heiss im Frühjahr. Zudem lasse die Polarisierung zwischen SVP
Davide Orfino
Klaus Schuster
und Freiheitlichen, die sich im Wipptal besonders stark auswirke, einer dritten Kraft nur wenig Raum. Nachdem Debiasi, 2008 zweite Spitzenkandidatin auf der Kandidatenliste, von einer weiteren Kandidatur absah, entschied sich Fußballtrainer und Stop-BBT-Sprecher Klaus Schuster für eine Kandidatur für die Grünen. Mit Davide Orfino ist ein fünfter Wipptaler bei den Landtagswahlen vertreten. Orfino, 2010 als Kandidat für den „Partito della Libertà – Berlusconi per Vipiteno“ in den Gemeinderat Sterzing gewählt, wechselte zu Futuro Vipiteno/ Zukunft Sterzing und kandidiert für die von Landtagsabgeordnetem Alessandro Urzì gegründete Partei „L‘Alto Adige nel cuore”. Für den PD kandidiert Maura Galera, von 2000 bis 2005 Stadträtin in Sterzing für die Liste „Insieme per Vipiteno - Zusammen für Sterzing“. Die Süd-Tiroler Freiheit von Eva Klotz konnte bis Drucklegung dieser Ausgabe keinen Wipptaler für eine Kandidatur gewinnen, auch nicht die Piratenpartei und die Bewegung für soziale Gerechtigkeit, aus der die SAP, die Arbeitnehmerpartei entstanden ist. Keine Wipptaler Kandidaten sind von anderen italienischen Parteien bekannt. rb
erker september 13
landtagswahlen
Thomas Egger
Foto: Karl Wolf
Herr Egger, warum sollte man gerade Sie und Ihr Listenbündnis wählen? In den letzten Monaten und Jahren habe ich für meine Arbeit im Landtag von den Bürgern des Wipptales viel Lob und Anerkennung erhalten. Viele Wipptaler, darunter auch zahlreiche enttäuschte Wähler der Volkspartei und der Freiheitlichen, haben mich dazu ermuntert, neuerlich anzutreten. Dies, um der Wählerschaft unseres Bezirks eine chancenreiche, erfahrene und bewährte Alternative zu den anderen Wahlwerbern zu bieten. Meine Kandidatur für das Listenbündnis „Ladins Dolomites-BürgerUnion-Wir Südtiroler“ hat manchen Bürger vielleicht im ersten Moment überrascht. Bei genauerem Hinsehen aber
bietet das neue Bündnis uns Wipptalern die beste Möglichkeit, dass unser kleiner Bezirk weiterhin im Landtag vertreten ist. Wenn die Wipptaler einigermaßen zusammenhalten, das Listenzeichen unseres Listenbündnisses ankreuzen und mir durch ihre Vorzugsstimme weiterhin ihr Vertrauen schenken, haben wir die besten Chancen. Was sind Ihre Themenschwerpunkte und Ziele? Ich bin ein Mann der politischen Kontrolle, ein Mann der Aufdeckung von Skandalen und von Vetternwirtschaft. Durch meine konkrete Eingabe bei der Staatsanwaltschaft ist es zum Beispiel gelungen, die Aufdeckung des „Stein an Stein“-Skandals samt des damit verbundenen Rücktritts der gesamten SEL-Spitze ins Rollen zu bringen. Daneben bin ich aber auch ein Mensch mit sozialem Gewissen und Bezirksverbundenheit. Unser Listenbündnis „Ladins Dolomites-Bürgerunion-Wir Südtiroler“ ist ein politisches Bündnis der sozialen Mitte. Es vertritt den einfachen Bürger, die Arbeitnehmer und Rentner, die vielen Kleinunternehmer und unseerker september 13
re Familienbetriebe. Die Achse im immer noch fetten Landeshaushalt ist sofort in Richtung dieser Gruppen zu verschieben, neoliberalen Tendenzen ist klar entgegenzutreten. Drei Stichworte, drei Antworten: System Südtirol: Ein zu beseitigendes System von Filz und Abhängigkeiten, in dem neben der SVP-Politik auch die Verbände und ein großes Medienhaus eine wesentliche Rolle spielen. Direkte Demokratie: Die Beteiligung der Bürger an politischen Entscheidungen ist, trotz des Widerstandes der SVP, dringend auszubauen. Wirtschaftskrise: Südtirol spürt die Zunahme von Arbeitslosigkeit und von prekären Arbeitsverhältnissen, einen dramatischen Kaufkraftverlust der Bezieher von niedrigen und mittleren Einkommen, eine ansteigende Verschuldung von privaten Haushalten und Unternehmen sowie ein Auseinandergehen der Schere zwischen Arm und Reich. Die Landesregierung scheint den Ernst der Lage nicht wirklich erkannt zu haben. Wo sehen Sie im Land in den nächsten fünf Jahren dringenden Handlungsbedarf? Ein Arbeiter, ein Angestellter, ein Rentner muss mit seinem Gehalt bzw. mit seiner Rente seine Familie würdig erhalten können und darf nicht zum Bettler um Sozialhilfe werden. Ein Unternehmer darf nicht sinnloser Bürokratie ausgeliefert sein. Ein echter Bergbauer ist bestens zu fördern und zu unterstützen, ein mittlerer bzw. großer Obst- und Weinbauer im Tal hingegen braucht heute keine Privilegien mehr. Was möchten Sie als Politiker konkret für das Wipptal erreichen? Die Peripherie muss fortwährend gegen den „Bozner Wasserkopf“ für die Aufrechterhaltung und den Ausbau wichtiger Strukturen kämpfen (Breitbandnetz, Erhalt von Ämtern, Arbeitsplatzsicherung, Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs). Besonders wichtig ist mir der Erhalt des Sterzinger Krankenhauses mit seinem Grundversorgungscharakter. Leider hat die SVP in diesem Zusammenhang die zahlreichen Unterschriften der Bevölkerung gegen die geplante Abwertung unseres Chirurgie-Primariates völlig ignoriert. Auch die Belastungen der Anwohner entlang der Transitstrecke sind zu minimieren und verlangen steten Einsatz. Wenn Sie einen Tag lang auf niemanden Rücksicht nehmen müssten, allein entscheiden könnten und sich nicht um die Gesetzgebung kümmern müssten: was würden Sie in Südtirol als erstes verändern? Echte Vollautonomie einführen, Recht auf Selbstbestimmung wahren.
Steckbrief: Was wollten Sie als Kind werden? Sicher nicht Politiker. Was waren Ihre Lieblingsfächer in der Schule? Rechnen, lesen und turnen. Welche Fächer mochten Sie überhaupt nicht? Zeichnen und Latein. Welche Träume hatten Sie mit 17 Jahren? Ist verdammt lang her, kann mich nicht mehr erinnern. Lieblingsmusik: Früher ABBA, heute unsere Musikkapellen. Lieblingsbuch: Bücher über ferne Länder, Reiseführer. Was ist Ihre größte Stärke: Ich behandle alle Menschen gleich. … und Ihre größte Schwäche? Das müssen Sie Ulli Mair fragen. Worüber können Sie herzhaft lachen? Trockenen Humor. … und was regt Sie am meisten auf? Mich regt immer weniger auf. Wer ist Ihr Vorbild? Politisch Silvius Magnago, menschliche Vorbilder habe ich viele. Was sind Ihre Hobbys? Wandern, rodeln, watten … und die Politik. Welches Talent würde Ihnen niemand zutrauen? Seien Sie ehrlich, Sie trauen mir doch alles zu! Wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub? Limone sul Garda, Islas Canarias, mit Familie und guten Freunden. Wen möchten Sie gerne einmal persönlich kennen lernen? Nicht den Politiker Luis Durnwalder, sondern den Menschen Luis Durnwalder. … und wem lieber nicht begegnen? Ich kann jedem begegnen. Niemals verzichten könnten Sie auf ... Schokolade. Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen? Beim Fall der Berliner Mauer. Ihr (Lebens)Motto? Ehrlich währt am längsten. Thomas Egger ist am 20. Dezember 1959 in Sterzing geboren und ist dort wohnhaft; er war fünf Jahre lang SVP-Bürgermeister in Sterzing, seit 2008 Landtagsabgeordneter, zuerst für die Freiheitlichen und seit Frühjahr dieses Jahres für die Fraktion Wir Südtiroler. 9
Steckbrief: Was wollten Sie als Kind werden? Hubschrauberpilot. Was waren Ihre Lieblingsfächer in der Schule? Werkunterricht, Zeichnen und Maiausflug. Welche Fächer mochten Sie überhaupt nicht? Alles, wo man streng sitzen bleiben musste. Welche Träume hatten Sie mit 17 Jahren? Die Freiheit, als Motorradfahrer zu leben. Lieblingsmusik: „Mei Madele, mei Tschurele“ von Titlà. Lieblingsbuch: „Der Pilot“ von Richard Bach. Was ist Ihre größte Stärke? Ich kann sehr gut zuhören und manchmal auch zwischen den Zeilen verstehen, was jemand sagen will. ... und Ihre größte Schwäche? Ich bin manchmal ungeduldig. Besonders, wenn mir etwas nicht so gelingt, wie ich es mir vorstelle. Worüber können Sie herzhaft lachen? All die kleinen und großen Schritte und Fehltritte meiner Söhne, wenn sie langsam älter werden und das Leben kennen lernen. ... und was regt Sie am meisten auf? Menschen, die unehrlich sind, nur auf ihren Vorteil schauen und dir trotzdem klarmachen wollen, dass sie voll deiner Meinung sind. Wer ist Ihr Vorbild? All jene Menschen, die wieder aufstehen, wenn etwas nicht geklappt hat oder wenn etwas Schlimmes passiert ist, und trotzdem etwas aus ihrem Leben machen. Was sind Ihre Hobbys? Modellfliegen und Zeit mit Familie und guten Freunden verbringen. Welches Talent würde Ihnen niemand zutrauen? Bester Risotto-Koch des Wipptales! Wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub? Egal wo, Hauptsache mit der Familie und wenigstens halbwegs behindertengerecht. Wen möchten Sie gerne einmal persönlich kennen lernen? Papst Franziskus. ... und wem lieber nicht begegnen? Menschen mit schlechter Energie. Niemals verzichten könnten Sie auf... ein gemütliches Bett nach einem langen Arbeitstag. Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen? Ohne „gewesen“: Bei der Angelobung des neuen Landeshauptmannes Arno Kompatscher. Ihr (Lebens)Motto? Ich kann nicht alles beeinflussen, was passiert, aber ich kann entscheiden, wie ich darauf reagiere. Stefan Hofer, Jahrgang 1976, geboren in Sterzing, wohnt berufsbedingt in St. Andrä, ist aber durch Familie und Freunde Wipptaler geblieben. Nach einer Lehre in einer Eisenwarenhandlung musste er nach einem schweren Motorradunfall sein Leben neu ordnen. Seither ist er körperbehindert. Nach Rehabilitation und Studium gründete er eine Firma für Unternehmensberatung in Brixen. Hofer ist ehrenamtlicher Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit und u. a. im SVP-Landessozialausschuss, in der Fachgruppe Gesundheit, Fürsorge und Pflege und im SVP-Parteiausschuss aktiv. 10
landtagswahlen
Stefan Hofer Herr Hofer, warum sollte man gerade Sie und Ihre Partei wählen? Das Wipptal ist etwas Besonderes. Es hat eine besondere Lage und es leben hier besondere Menschen. Was es braucht, ist die richtige Mischung aus Erneuerung, Kompetenz und Erfahrung. Die Südtiroler Volkspartei ist die einzige Partei, die dies so bieten kann, und auch
ich sehe mich als der richtige Kandidat, um diese Kriterien zu erfüllen. Was sind Ihre Themenschwerpunkte und Ziele? Als Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit arbeite ich seit Jahren an wichtigen Themen, die Menschen unabhängig von ihrer Zugehörigkeit, ihrem Alter und ihrem Einkommen berühren und betreffen. Das Soziale, aber besonders die Gesundheit, spielen in unserem Bezirk im Moment eine sehr große Rolle. Ich möchte in diesem Zusammenhang eine Dezentralisierung der Dienste langfristig erhalten und gleichzeitig eine ideale Versorgung für die Betroffenen ermöglichen. Auch die Themen rund um die Mobilität und besonders eine Einwanderungspolitik im Sinne einer stabilen Gesellschaft liegen mir am Herzen. Drei Stichworte, drei Antworten: System Südtirol: Die negativen Seiten des Systems Südtirols haben ausgedient und ge-
hören ohne Umschweife beseitigt. Die positiven Seiten für die Bevölkerung müssen aber erhalten und ausgebaut werden. Direkte Demokratie: Sie ist der Schlüssel für eine echte Bürgerbeteiligung. Das Volk will und kann mitreden. Die Politik hat dafür zu sorgen, dass die Instrumente der direkten Demokratie fair und sinnvoll eingesetzt werden können. Wirtschaftskrise: Sie ist spürbar. Im vergangenen Jahr hatten wir alle ein Gehalt weniger in der Tasche und haben dies auch realisiert. Nun müssen wir die „Spielregeln“ anpassen, sonst fallen viele unserer Kollegen, Nachbarn, Freunde und Familienmitglieder in das öffentliche soziale Netz der Transferleistungen. Wo sehen Sie im Land in den nächsten fünf Jahren dringenden Handlungsbedarf? Ganz konkret müssen wir auf die richtige Balance zwischen Zentralisierung und bevölkerungsnahen Diensten achten. Durch den Sparzwang neigen wir dazu, in den billigeren Lösungen die besseren zu sehen. Es bedarf sehr viel Weitsicht und auch des nötigen Fachwissens, um hier die richtigen Entscheidungen zu treffen. Was möchten Sie als Politiker konkret für das Wipptal erreichen? Ich möchte erreichen, dass alle Dienste im Sozial- und Gesundheitsbereich mit den nötigen Anpassungen an die Zeit erhalten bleiben. Ich möchte, dass die Bevölkerung, egal ob Arbeitnehmer, Bauer oder Unternehmer, gut leben kann und mit ihrem Einkommen auch auskommt. Ich möchte, dass unsere Landschaft und unsere Kultur gemeinsam mit allen Mitbürgern unabhängig von ihrer Herkunft erhalten und gepflegt werden. Wenn Sie einen Tag lang auf niemanden Rücksicht nehmen müssten, allein entscheiden könnten und sich nicht um die Gesetzgebung kümmern müssten: Was würden Sie in Südtirol als erstes verändern? Ich würde auf die Straße gehen und die Menschen fragen, was sie sich wünschen und was sie brauchen. Dann würde ich das um meine Vorstellungen einer gerechten Gesellschaft erweitern und ein einfaches Regelwerk für ein Miteinander ohne Neid und Angst schreiben und ab sofort in Kraft setzen. erker september 13
landtagswahlen
Karin Knoflach Frau Knoflach, warum sollte man gerade Sie und Ihre Partei wählen? Unsere Partei hat schon seit Jahren gezeigt, dass sie alle für den Bürger relevanten Themen aufgreift und versucht, lösungsorientiert aufzuarbeiten. Diese Themen sind vor allem im alltäglichen Leben zu finden, bei den Arbeitnehmern, in den Betrieben, in den Familien ... Daher, glaube ich,
benötigt es in der Politik mehr Kandidaten aus dem Volk, so wie ich es bin. Was sind Ihre Themenschwerpunkte und Ziele? Zu den großen Themen im Lande, die bereits von der Politik bearbeitet werden, gilt es nun, den „kleineren“ Aufgaben mehr Gewicht zu geben. Dazu gehören Steuersenkungen für Familien und Betriebe, Familien- und Kindergeld, Anhebung der Löhne, Bürokratie-Erleichterungen in den Betrieben und die Schaffung von Arbeitsplätzen für unsere Jugend.
Drei Stichworte, drei Antworten: System Südtirol: Sollte endlich gebrochen werden. Direkte Demokratie: Sollte endlich umgesetzt werden. Wirtschaftskrise: Sollte endlich zu Ende sein. Wo sehen Sie im Land in den nächsten fünf Jahren dringenden Handlungsbedarf? Insbesondere gilt es, den Bürger finanziell zu entlasten und zu unterstützen. Meiner Meinung nach sind es die kleinen Dinge, die dem Bürger am Herzen liegen, mit denen sich aber ein Politiker nicht groß profilieren kann. Diese sollten dringend in Angriff genommen werden. Was möchten Sie als Politikerin konkret für das Wipptal erreichen? Brisante Themen im Wipptal sind nach wie vor die Erhaltung des Krankenhauses, der BBT, die Errichtung von Sendemasten, schlechte Luftwerte, LKW-Parkplätze in der Sadobre. Für die Bürger, die Jugend und die Betriebe im Wipptal sind die oben genannten Themen aus Punkt zwei von Bedeutung, weswegen ich mich für diese einsetzen möchte. Wenn Sie einen Tag lang auf niemanden Rücksicht nehmen müssten, allein entscheiden könnten und sich nicht um die Gesetzgebung kümmern müssten: Was würden Sie in Südtirol als erstes verändern? Steuererleichterung. Somit würde man jedem einzelnen Südtiroler etwas Gutes tun können.
Landtagswahlen online Am 27. Oktober wählen die Südtiroler einen neuen Landtag. Wissenswertes über die bevorstehenden Wahlen gibt’s ab sofort auf der Internetseite www.wahlen.provinz.bz.it. News postet die Wahlzentrale auch auf Facebook und Twitter. erker september 13
Steckbrief: Was wollten Sie als Kind werden? Groß. Ich wollte einfach nur groß werden. Was waren Ihre Lieblingsfächer in der Schule? Mehr als Lieblingsfächer hatte ich Lieblingslehrer und diesbezüglich immer als Lieblingsfach jenes, das diese unterrichteten. Welche Fächer mochten Sie überhaupt nicht? Mathematik. Welche Träume hatten Sie mit 17 Jahren? Ich wollte die Welt sehen. Lieblingsmusik: Je nach Lust und Laune alles, was in meinem Ohr gut klingt. Lieblingsbuch: „Die Wolfsfrau“ von Clarissa Pinkola Estés. Was ist Ihre größte Stärke? Meine Offenheit. ... und Ihre größte Schwäche? Zeit-Management. Worüber können Sie herzhaft lachen? Da gibt es so vieles, dass es hier die Zeilen sprengen würde. Ich lache gerne und viel. ... und was regt Sie am meisten auf? Falschheit. Wer ist Ihr Vorbild? All jene Menschen, die sich nicht nur auf sich selbst beschränken. Da gibt es große Namen wie Mutter Teresa oder Gandi, aber auch Menschen von nebenan, die durch große und kleine Taten täglich neu zu meinen Vorbildern werden. Was sind Ihre Hobbys? Lesen. Welches Talent würde Ihnen niemand zutrauen? Dass ich als „Geburtshelferin“ für Kälber ein geschicktes Händchen habe. Wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub? Am liebsten immer irgendwo anders – so abwechslungsreich wie möglich. Wen möchten Sie gerne einmal persönlich kennen lernen? Ich freue mich jeden Tag auf neue Menschen, die ich kennen lernen darf. ... und wem lieber nicht begegnen? Rebellenchef Chalid al Hamad. Niemals verzichten könnten Sie auf ... … meine Kinder. Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen? 1865 bei der Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten. Jeder Mensch sollte ein Recht auf Freiheit haben. Ihr (Lebens)Motto? Alles ist besser als nichts tun.
Karin Knoflach ist am 29. Dezember 1964 in Brixen geboren, verheiratet, Projektleiterin und Mutter von drei Kindern. Sie wohnt in Freienfeld. Knoflach ist seit 2007 Mitglied der Freiheitlichen und saß bis 2010 im Freiheitlichen Landesparteivorstand. 11
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Steckbrief: Was wollten Sie als Kind werden? Bürgermeister. Was waren Ihre Lieblingsfächer in der Schule? Geografie und Geschichte. Welche Fächer mochten Sie überhaupt nicht? Biologie. Welche Träume hatten Sie mit 17 Jahren? Immer frei leben zu können. Lieblingsmusik: Die Toten Hosen. Lieblingsbuch: Habe kein wirkliches Lieblingsbuch. Was ist Ihre größte Stärke? Mut in der Politik. ... und Ihre größte Schwäche? Manchmal etwas zu ungeduldig. Worüber können Sie herzhaft lachen? Über die Sprüche der Laubensassa in der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“. ... und was regt Sie am meisten auf? Die Tatsache, dass einige Deutsche denken, ich sei Italiener, und dass einige Italiener denken, ich sei Deutscher – dabei bin ich ja beides. Wer ist Ihr Vorbild? All jene Menschen, die für ihr Recht kämpfen und sich nicht unterkriegen lassen. Was sind Ihre Hobbys? Diesen Sommer entdeckt: hochalpine Wanderungen. Welches Talent würde Ihnen niemand zutrauen? In einem politischen System, in dem geradezu alles auf Deutsch oder Italienisch beschränkt wird, trotzdem Politik für alle zu machen. Wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub? Am Meer. Wen möchten Sie gerne einmal persönlich kennen lernen? Campino, Sänger der Toten Hosen. ... und wem lieber nicht begegnen? Ich habe vor keiner Begegnung Angst. Niemals verzichten könnten Sie auf ... die eigene Freiheit. Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen? Beim Fall der Berliner Mauer. Ihr (Lebens)Motto? Sei immer du selbst und geh deinen Weg. Davide Orfino ist am 21. April 1990 in Sterzing geboren, ledig, wohnhaft in Sterzing und arbeitet als Angestellter. Orfino ist seit 2010 Gemeinderat in Sterzing ( „Zukunft Sterzing - Futuro Vipiteno“) und kandidiert bei den Landtagswahlen für die Liste „L‘Alto Adige nel cuore“. 12
Davide Orfino Herr Orfino, warum sollte man gerade Sie und Ihre Partei wählen? Weil wir konkret handeln und keine klassische Partei sind. Weil ich den Mut habe, sprachgruppenübergreifend zu agieren und auch deutsche Wähler anzusprechen, während die meisten anderen Kandidaten sich auf eine einzige Sprachgruppe beschränken. Weil wir für echte und zukunftsorientierte Erneuerung und für ei-
nen jungen neuen Politikstil stehen. Im Sterzinger Gemeinderat habe ich gezeigt, was Politik für mich bedeutet, und zwar zu verschiedenen Themen Stellung zu beziehen und aktiv zu werden. Was sind Ihre Themenschwerpunkte und Ziele? In Südtirol gibt es jede Menge Themen, die man anpacken muss. Die Autonomie braucht eine grundlegende Reform und muss der heutigen Zeit angepasst werden, damit sie den Bedürfnissen aller Bürger gerecht wird und nicht alles in Sprachgruppen, Verbänden und Lobbys unterteilt wird. Der Mensch, egal welcher Sprachgruppe, muss in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Sozialpolitik, allen voran die Sicherung der Arbeitsplätze und der Kampf gegen wachsende Arbeitslosigkeit, ist für mich wichtiger als jene Themen, die Menschen gegeneinander aufhetzen. Eine Neuausrichtung der Umweltund Energiepolitik, eine zweisprachige und offene Bildungs- und eine moderne Jugendpoli-
tik sind für das Südtirol von morgen von großer Bedeutung. Das gilt auch in Bezug auf reale Senkungen der Politikergehälter (bisher gab es da nur täuschende Senkungen, also leere Wahlversprechen) und die Entpolitisierung der Verbände. Drei Stichworte, drei Antworten: System Südtirol: Ein System, in dem immer nur dieselben zum Zug kommen. Das gilt es zu ändern. Direkte Demokratie: In Südtirol dringend notwendig, da eine Partei seit über 60 Jahren alleine regiert und allein über alles entscheidet. Wirtschaftskrise: Hätte man gerade in Südtirol durch die Autonomie anders und besser angehen können. Man brauchte aber einen Sündenbock, um die Steuergeldverschwendungspolitik weiter betreiben zu können, und so hat man alles auf Rom abgeschoben, denn es war einfacher, über Rom zu schimpfen, als die Probleme lokal anzugehen, etwa durch Liberalisierungen im Handel. So hätte man mehr Konkurrenz und niedrigere Preise schaffen können, das Land hat dies aber geblockt und verhindert. Wo sehen Sie im Land in den nächsten fünf Jahren dringenden Handlungsbedarf? Ganz klar: bei steigender Arbeitslosigkeit und hohen Lebenskosten vor allem in den Bereichen der Sozial-, Wirtschafts- und Steuerpolitik. Endlich soziale Gerechtigkeit und Entlastung des Mittelstandes. Was möchten Sie als Politiker konkret für das Wipptal erreichen? Erhaltung des Krankenhauses und endlich konkrete Maßnahmen, um der schlechten Luftqualität entgegenwirken zu können, vor allem entlang der Autobahn. Als Bezirk müssen wir mehr politischen Einfluss gewinnen und die Gemeinden müssen verstärkt miteinander zusammenarbeiten, damit aus einem Gegeneinander ein Miteinander wird. Wenn Sie einen Tag lang auf niemanden Rücksicht nehmen müssten, allein entscheiden könnten und sich nicht um die Gesetzgebung kümmern müssten: Was würden Sie in Südtirol als erstes verändern? Wenn ich so handeln würde, also alleine Entscheidungen treffe ohne Rücksicht auf die Gesetzgebung, dann wäre das ja diktatorisch. Das lehne ich ab. erker september 13
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Klaus Schuster Herr Schuster, warum sollte man gerade Sie und Ihre Partei wählen? Die Grünen stehen für eine andere Lebensphilosophie. Nicht die persönliche Bereicherung steht im Mittelpunkt ihres Handelns, sondern das Gemeinwohl. Nachdem mich Hans Heiss wegen einer Landtagskandidatur kontaktiert hatte, habe ich schließlich zugesagt, weil ich nicht zu den vielen gehören wollte, die zwar permanent über die Politik schimp-
fen, aber dann nicht gewillt sind, sich einzubringen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Meine persönlichen beruflichen Ziele habe ich großteils erreicht. Ich habe keine persönlichen Interessen in der Politik und werde mich für die Allgemeinheit einsetzen. Auch glaube ich, auch außerhalb des Wipptales einen gewissen Bekanntheitsgrad zu haben, was bei den Landtagswahlen hilfreich sein könnte. Was sind Ihre Themenschwerpunkte und Ziele? Die Schwerpunkte der Grünen sind traditionell ein sorgsamer Umgang mit unseren Ressourcen, mehr Verteilungsgerechtigkeit, friedliches Zusammenleben, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Wirtschaftspolitik, in der nicht der schnelle Profit im Mittelpunkt steht. Drei Stichworte, drei Antworten: System Südtirol: 25 Jahre Durnwalder haben in Südtirol tiefe Spuren hinterlassen. Es wird Jahre dauern, bis wir bezüglich Pluralismus, Transparenz oder soziale Gerechtigkeit mittel- oder gar nordeuropäisches Niveau erreichen werden. Die Landtagswahlkandidaten der SVP versprechen diesbezüglich Erneuerung. Persönlich interpretiere ich diese Aussagen als Schuldeingeständnis erker september 13
für die Sünden der letzten beiden Jahrzehnte. Die Seilschaften, die bisher die Fäden zogen, halten sich zwar derzeit im Hintergrund, werden nach den Wahlen auf Kompatscher & Co. aber wieder massiv Druck ausüben. Eine Garantie für Veränderungen haben wir nur dann, wenn die SVP gezwungen sein wird, sich neben dem PD noch eine andere Partei als Koalitionspartner zu suchen. Direkte Demokratie: Die direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild wäre ein wichtiges Mittel für mehr Mitsprache bei Entscheidungen von großer Tragweite. Dabei ist in Südtirol die Tatsache, dass hier drei Sprachgruppen leben, zu berücksichtigen. Wirtschaftskrise: Oberstes Ziel der Wirtschaftspolitik muss Wohlstand für möglichst viele und nicht Reichtum für einige wenige sein. Gefährlich ist die seit 15 Jahren anhaltende Entwicklung, dass sich ein kleiner Teil von Privilegierten auf Kosten der Mehrheit unverhältnismäßig bereichert, während der Mittelstand permanent an Kaufkraft verliert. Die Wirtschaft muss sich in Richtung Gemeinwohlökonomie entwickeln, Kooperation und Solidarität müssen wieder eine Hauptrolle spielen. Wo sehen Sie im Land in den nächsten fünf Jahren dringenden Handlungsbedarf? Wir brauchen eine Politik, die mit ihren Bürgern einen neuen Umgang pflegt und sie nicht wie Untertanen, sondern wie mündige Bürger behandelt. Die Bürger müssen das Gefühl haben, mitreden und mitentscheiden zu können. Dann werden sie sich wieder mehr mit der gemeinsamen Sache identifizieren. Vom nach wie vor reich ausgestatteten Landeshaushalt müssen vor allem auch die Arbeitnehmer mehr profitieren. Was möchten Sie als Politiker konkret für das Wipptal erreichen? Auch im Wipptal benötigen wir mehr Kooperation, weniger Neid und weniger Kirchturmdenken. Wir sind der kleinste Bezirk und spielen nur dann eine Rolle, wenn wir zusammenarbeiten. Wir brauchen weiterhin ein Krankenhaus mit dem Service, den es derzeit anbietet, eine qualitative Aufwertung des Fremdenverkehrs, weniger Verkehr auf der Autobahn, eine Strategie für die Energieerzeugung für den ganzen Bezirk ... Wenn Sie einen Tag lang auf niemanden Rücksicht nehmen müssten, allein entscheiden könnten und sich nicht um die Gesetzgebung kümmern müssten: Was würden Sie in Südtirol als erstes verändern? Die Energiepolitik: Wasser ist, wie Wind, ein Allgemeingut und sollte der Allgemeinheit zugute kommen. Deshalb würde ich private Kraftwerke verbieten.
Steckbrief: Was wollten Sie als Kind werden? Weiß ich nicht mehr genau – lange her. Als Jugendlicher wollte ich Sportlehrer werden – und/ oder Fußballtrainer. Was waren Ihre Lieblingsfächer in der Schule? Geschichte, Geografie und Turnen. Welche Fächer mochten Sie überhaupt nicht? Zeichnen. Welche Träume hatten Sie mit 17 Jahren? Wie alle 17-Jährigen: von einer besseren Welt, obwohl die Perspektiven für Jugendliche in den 70er Jahren wesentlich besser waren als heute. Lieblingsmusik: Klassik: Brahms, Dvorak. Lieblingsbuch: Felber: „Die Gemeinwohlökonomie“. Was ist Ihre größte Stärke? Unabhängigkeit und die Freiheit, öffentlich zu sagen, was ich für richtig finde. ... und Ihre größte Schwäche? Da gibt es so viele, dass ich gar nicht anfangen möchte, sie aufzuzählen. Worüber können Sie herzhaft lachen? Über lustige Ad-hoc-Kommentare. ... und was regt Sie am meisten auf? Wenn jemand das Gegenteil von dem tut, was er gesagt hat. Wer ist Ihr Vorbild? Politisch Helmuth Schmidt, der ehemalige deutsche Bundeskanzler. Was sind Ihre Hobbys? Mountainbiken, Skitouren, Tennis. Welches Talent würde Ihnen niemand zutrauen? Marillenknödel kochen. Wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub? In Griechenland. Wen möchten Sie gerne einmal persönlich kennen lernen? Einen sozialdemokratischen skandinavischen Politiker, am besten die dänische Ministerpräsidentin. ... und wem lieber nicht begegnen? Berlusconi und Putin. Niemals verzichten könnten Sie auf … Bewegung und tägliches Zeitunglesen. Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen? Bei der Verhaftung und Verurteilung der Verantwortlichen für die Finanzkrise 2008 – nur wird es nie dazu kommen. Ihr (Lebens)Motto? Wer kämpft, kann verlieren; wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Klaus Schuster, Jahrgang 1956, verheiratet, drei Töchter, wohnt in Wiesen und arbeitet als Sportlehrer in der Mittelschule in Sterzing sowie als Fußballtrainer. Seit seiner Jugend politisch interessiert kam er erst im Alter von 50 Jahren mit der Südtiroler Politik direkt in Kontakt und engagierte sich als einer der Sprecher der Wiesner Bürgerinitiative „Stop BBT“ gegen den Bau des BBT-Zugangsstollens in Afens. 2010 kandidierte er für die Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ und erhielt dabei von den Kandidaten dieser Liste am fünftmeisten Stimmen. 13
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Lange Nacht in der BergbauWelt
Am 21. September öffnet die BergbauWelt in Maiern wieder zur Langen Nacht der Museen, heuer unter dem Motto „Das Pferd im Bergbau“. Ab 18.00 Uhr hören die Besucher Sagen, Märchen und Geschichten über die Maultiere Piero, Giacomo und Gina, die beim Erztransport aus der Grube in einen Silo gestürzt ist. Aber auch andere Tier-, Geister- und Gruselgeschichten haben sich in den Schneeberger Stollen zugetragen … Kinder können an einem Malwettbewerb teilnehmen; die schönsten werden Mitte Oktober prämiert. Nach einem Besuch im Stollen mit Pferd und Wagen, bei dem Ponys wie Besucher Helm und Stirnlampe tragen, wartet in der Knappenstube ein von Sponsoren bereitgestelltes Gratisbuffet.
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„Werde mich auch in Zukunft einmischen“ SVP-Bezirksobmann Christian Egartner will politisch aktiv bleiben – auch ohne Landtagskandidatur.
Erker: Herr Egartner, enttäuscht, dass es mit einer Kandidatur für den Landtag nicht geklappt hat? Christian Egartner: Eine weitere Kandidatur wäre ohne Zweifel eine große Herausforderung für mich gewesen. Leider hatte ich nach meinem Wahlerfolg bei den Landtagswahlen 2008 nur wenige Monate Zeit, politische Schritte zu setzen oder gar versprochene Wahlthemen anzugehen und zu Gunsten der Wipptaler Bevölkerung umzusetzen. Schon allein deshalb wäre ich gerne noch einmal in den Ring gestiegen. Aber deshalb von einer Enttäuschung zu sprechen, ist wirklich übertrieben. Ich werde – wie die ganze Zeit nach dem Verlust meines Landtagsmandates – weiterhin zu meiner Verantwortung als SVP-Bezirksobmann stehen, Sprechstunden abhalten und mit ganzer Kraft für die Anliegen der Wipptaler kämpfen. 2010 mussten Sie den Landtag wegen Unwählbarkeit verlassen, 2013 verzichteten Sie wegen des Gerichtsverfahrens im Fall Teissl-
Hof auf eine Kandidatur: Wird es bei den nächsten Landtagswahlen ein Comeback Egartners geben? Jetzt bereits über die Landtagswahlen 2018 zu spekulieren, wäre mehr als vermessen. Ich werde al-
lerdings in den nächsten Monaten für meine Unschuld kämpfen, um meiner Familie und mir Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Was dann geschieht, steht noch in den Sternen. Wie wird es mit Ihnen politisch
und beruflich weitergehen? Interesse an den Gemeinderatswahlen 2015? Wie gesagt, derzeit beschäftige ich mich nicht mit möglichen Kandidaturen auf institutioneller Ebene. Ich bin ein durch und durch politischer Mensch mit einem großen Gerechtigkeitssinn und werde mich ohne Zweifel in die tagespolitische Diskussion einmischen, wenn ich die Notwendigkeit dafür verspüre. Ob dies meine Partei, die SVP oder meine Heimat Wipptal betrifft, macht keinen Unterschied. Im Herbst stehen im SVP-Bezirk Neuwahlen an. Möchten Sie Bezirksobmann bleiben? Ob wir diesen Herbst noch dazu kommen, die Neuwahlen durchzuführen, entscheidet die SVPBezirksleitung zu einem späteren Zeitpunkt. Die Entscheidung, mich wieder der Wahl zum SVPBezirksobmann zu stellen, werde ich zu gegebener Zeit treffen. Aber ohne Zweifel stehe ich zu meiner Verantwortung gegenüber meiner Heimatpartei. Und falls sie mich weiterhin benötigt – egal in welcher Position –, kann sie auf mich zählen.
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Brenner
„Wir werden uns wehren“ Gemeinderat gegen geplante Stromleitung über den Brenner
Der Gemeinderat Brenner erhebt Einspruch gegen ein Gesuch der MEMC. Der Siliziumhersteller mit Sitz in Sinich bei Meran möchte den Bau einer 132 KilovoltStromleitung über den Brenner vorantreiben, um günstigeren Strom zu erhalten. Bereits vor über einem Jahr brachte der Gemeinderat Brenner in einer Resolution seine Sorge über die
Errichtung dieser grenzüberschreitenden Stromleitung zum Ausdruck. Die Trasse, über welche die Stromleitung verläuft, liege nämlich zum Teil in einem geologisch und hydrologisch instabilen Gebiet.
In Kürze Josef Volgger und Johann Schneider aus Pflersch wurden zu Mitgliedern der Kommission zur Wiedererlangung und Wiederherstellung des Grundbuches ernannt. Der Gemeindeausschuss wurde beauftragt, mit der Fernwärme GmbH Brenner eine Konvention zur Verlegung von Rohren für das Glasfasernetz am Brenner abzuschließen. Der Gemeinderat beschloss auch die Abänderung des Wiedergewinnungsplanes der A-Zone in Gossensaß, die eine Kubaturerhöhung für das Hotel „Gudrun“ in Gossensaß vorsieht. In den laufenden Haushaltsvoranschlag hat die Gemeindeverwaltung Landesbeiträge über 16.500 Euro für das Schwimmbad und den Kindergarten eingebaut. erker september 13
Außerdem belaste das Projekt die Umwelt. „Man hat uns nie gefragt, ob wir mit dieser Stromleitung einverstanden sind“, so Bürgermeister Franz Kompatscher. „Wir werden uns gegen den Bau der Stromleitung weiterhin wehren“, habe die Gemeinde doch bereits die Belastungen des Autobahnverkehrs zu verkraften und müsse Eisenbahnlärm teils ohne Schutzwände ertragen. Weiters verlaufen bereits zwei Starkstromleitungen von Brennerbad nach Pflersch bzw. nach Sterzing. Dies sei Belastung mehr als genug. Kritisiert wurde vor allem Landesrat Bizzo, der sich zwar massiv für die Wiederinstandsetzung der Leitung in Rom stark gemacht habe, aber es nie für notwendig empfunden habe, mit der Gemeinde Brenner zu reden. Die Gemeinde fordert Ausgleichsmaßnahmen bzw. Umweltgelder, die angesichts der bestehenden Belastungen mehr als gerechtfertigt erscheinen. „Vor allem sollten die Karten offen auf den Tisch gelegt werden und Beteiligungen bzw. zukünftige Einnahmen durch den Stromhandel über die neue Leitung offengelegt werden“, so Kompatscher weiter. Die Instandsetzung der Hochspannungsleitung über den Brenner lehnten die Gemeinderäte einstimmig ab. Auf der Sitzung wurde auch beschlossen, die Stelle des Gemeindesekretärs neu auszuschreiben. Die Siegerin des letzten Wettbewerbes, Monica Willeit, kann nicht aufgenommen werden, da sie der ladinischen Sprachgruppe angehört, die Stelle aber der deutschen Muttersprache vorbehalten ist. rr 15
freienfeld
Referentenwechsel in der Ratsstube Ein Referentenwechsel im Gemeinderat, die Erweiterung des Friedhofs in Trens sowie ein neuer Busdienst für Mittelschüler in Stilfes waren Ende August Themen auf der Ratssitzung in Freienfeld. Die meisten Tagesordnungspunkte betrafen Bauleitplanänderungen sowie Grundstücksverkäufe. Referent Alfred Sparber aus Stilfes hat Anfang August sein Amt niedergelegt. Damit erfüllte er eine fraktionsinterne Abmachung, sein Mandat an SVP-Rat Bernhard Huebser aus Egg abzugeben. Die Freie Liste Freienfeld (FLF) hatte einen unverzüglichen Halbzeitwechsel gefordert, nachdem die Übergabe im Juni verschoben worden war. Sparber war in dieser Legislatur zuständig für öffentliche Arbeiten und Gemeindeimmobilien in Stilfes, Bauerhaltung, Außenfraktionen und Hofzufahrten, Straßennetz und Verkehr, Bauhof, Landund Forstwirtschaft sowie Jugend. Er erklärte sich bereit, die Großprojekte in Stilfes und in Egg ehrenamtlich weiterzubetreuen. Bürgermeister Armin Holzer dankte ihm für seinen Einsatz, u. a. auch für seine Initiative für Sommercamps. Auch wenn sie die Einlösung des Versprechens befürwortete, enthielt sich die FLF auf der Ratssitzung Ende August bei der Ernennung von Huebser der Stimme. Ein Amt innerhalb einer Legislatur auf zwei Referenten aufzuteilen, hat-
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te sie bereits bei der Ausschussbildung als nicht sinnvoll erachtet. Schülerbus für Stilfes Mütter haben einen Busdienst für Mittelschüler in Stilfes angeregt. Nun möchte die Gemeinde im Bereich der neuen Siedlung einen Wendeplatz errichten. Das Amt für Mobilität hat bereits zugesagt, ei-
mit dem Wunsch, auch andere Anliegen der Bevölkerung rasch voranzutreiben. Bürger haben angeregt, im Interesse der älteren Bevölkerung auch eine Busverbindung (ein- oder zweimal in der Woche) zwischen Pfulters, Stilfes, Elzenbaum und Sterzing einzurichten. Eine Citybusverbindung fünfmal pro Woche über Elzenbaum, Stilfes
Personeller Wechsel im Gemeindeausschuss in Freienfeld: Im August hat Referent Alfred Sparber (l.) sein Amt an Bernhard Huebser (r.) übergeben.
nen Busdienst von Montag bis Freitag morgens und mittags bzw. am Dienstagnachmittag einzurichten. Damit würden sich Schüler den Fußweg zur Bushaltestelle an der Staatsstraße sparen. Die Gemeinde hat rund 25.000 Euro ausgewiesen, um den Wendeplatz noch in diesem Jahr zu errichten. Der Busdienst wird voraussichtlich mit dem Sommerfahrplan 2014 eingeführt. Die FLF begrüßte das Projekt,
und Trens hat der Ausschuss bereits geprüft. Nach Probefahrten mit einem Buskonzessionär scheiterten interne Diskussionen jedoch an der Finanzierbarkeit und dem Wunsch, das gesamte Gemeindegebiet abzudecken bzw. Taxi-Gutscheine einzuführen. Alle Möglichkeiten werden nun noch einmal geprüft. Keine TARES Die überarbeitete Verordnung über
Gebühren für die Bewirtschaftung der Hausabfälle ist einstimmig genehmigt worden. Die Änderung betrifft in erster Linie die von der römischen Regierung verfügte Müllsteuer TARES, die in Südtirol nun doch nicht angewandt wird. Damit wird der Mülltarif vorerst weiterhin nach dem Verursacher- und nicht nach dem Flächenprinzip berechnet. Die FLF regte u. a. an, Familien mit Kleinkindern zu begünstigen. Der Ausschuss will sich mit diesen Vorschlägen eingehender befassen. Erweiterung Friedhof Trens Der Friedhof in Trens muss aufgrund der steigenden Bevölkerungszahl im Dorf erweitert werden. Bis es so weit ist, stehen der Gemeinde laut Bürgermeister Armin Holzer noch viele bürokratische Hürden und Gespräche mit Grundbesitzern bevor. Zusammen mit der Friedhofskommission wurden Varianten besprochen, u. a. einen Teil des Friedhofes auszulagern oder ihn – im Idealfall – talseitig zu erweitern. Nur: Das Grundstück (423 m2), im Besitz von Kirche und zu kleineren Teilen von Interessentschaft und Wilfried Benedikter, liegt u. a. in der Nähe zu einem denkmalgeschützten Hof, dessen Besitzer noch kein Einverständnis gegeben hat. Gespräche laufen. Um der Erweiterung dennoch einen Schritt näher zu kommen, hat der Gemeinderat (mit einer Enthaltung von Peter Faistnauer, FLF) einen Architekten beauftragt, eine
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freienfeld
Bauleitplanänderung für eine Umwidmung von Landwirtschaftsgebiet in eine Zone für öffentliche Einrichtungen auszuarbeiten. Eine Machbarkeitsstudie sieht derzeit Platz für rund 50 Familiengräber und etwa 30 Urnen vor. Hochspannungsleitung: weitere Gespräche Bürger aus Mauls haben die Gemeinde erneut ersucht, die Verlegung der Hochspannungsleitungen im Dorf voranzutreiben. Bis dato will der italienische Netzbetreiber Terna die Leitungen nur über eine Finanzierung über BBTAusgleichsmaßnahmen verlegen, allerdings nicht unterirdisch und nicht zum eigenen Nachteil. Einige Grundeigentümer sind mit dem derzeitigen Trassenvorschlag – ein Teil verläuft unterhalb von Mauls parallel zur RFI-Leitung – bislang nicht einverstanden. Im September sind weitere Treffen geplant. E-Werke: alles steht still Auf Eis gelegt ist ein Projekt einer Firma aus dem Gadertal zur Errichtung eines E-Werks am Maulser Bach. Die Gemeinde hat von diesem Vorhaben bei einer Anfrage zur Schaffung einer Kneippanlage erfahren. Hinfällig wäre es, wenn die Landesregierung demnächst ein Gesetz verabschiedet, das nur noch Gesuche mit nachgewiesener Grundverfügbarkeit bei Wettbewerben zulässt. Das Projekt erfüllt diese Voraussetzung derzeit nicht. Im Gespräch ist ein Gegenprojekt der Gemeinde, eventuell zusammen mit der Fraktion Mauls, der
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Energiegenossenschaft Mauls und dem Bodenverbesserungskonsorzium Freienfeld. Keine Einigung, aber auch kein ausdrückliches Desinteresse an einer Zusammenarbeit gibt es zwischen Gemeinde und Robert Stafler, die jeweils ein Projekt für ein E-Werk am Eisack unterhalb von Mauls eingereicht haben. Beide haben die zuständigen Ämter negativ begutachtetet. Bauleitplanänderungen und Grundstücksverkauf Der Gemeinderat hat Bauleitplanänderungen und Grundstücksverkäufe genehmigt. So wurden im Durchführungsplan für die Wohnbauzone C/1 „Maria an der Lahn“ Berechnungsmodelle und Eintragungen angepasst bzw. richtiggestellt. Ein 2,22 Hektar großes Grundstück im Bereich Genauen (Ernst Ralser, Andreas Gasser und Siegfried Unterleitner) wurde von Wald in Landwirtschaftsgebiet umgewidmet. Grundstücke wurden
an Hubert Sparber, „Paler“ in Egg (100 m2), Patrick Gradl in Niederried (162 m2 beantragt – Fläche aufgrund Bedenken wegen Engstelle reduziert), Hildegard Seehauser, „Schoater“ in Trens (201 m2), und dem Ehepaar Leitner/Staudacher, „Roderer“ in Trens (822 m2) verkauft. Letzterer Verkauf ermöglicht den Rückbau einer alten Zufahrtsstraße zur Zone Wolf. Diskussionen gab es u. a. bei der Richtigstellung der Eigentumsgrenzen beim „Hollerhof“, bei der die FLF das öffentliche Interesse zu wenig gewahrt sah und die Schaffung einer Ausweichstelle zur Lösung eines Verkehrsproblems befürwortet hätte. Diskussion ergab auch eine externe, nach Ansicht der Gemeinde zu geringe Preisschätzung bei einem Grundstücksverkauf (110 m2) an Paul Hochrainer, „Fiechter“. Die Preise wurden an die gemeindeinterne Schätzung angepasst. rb
MPreis beim „Prantner“? MPreis zeigt seit Jahren Interesse, in Sterzing sowie beim „Prantner“ in Freienfeld einen Supermarkt zu eröffnen. Die österreichische Supermarktkette betreibt über 200 Märkte sowie rund 160 Baguette-Bistros bzw. Cafès im Salzburger Land, in Kärnten, Tirol und Südtirol, u. a. am Brenner und in Vahrn. In einem Schreiben spricht sich der Handels- und Dienstleistungsverband Freienfeld „strikt gegen die Eröffnung einer Filiale“ aus, da er das bisherige gut funktionierende Nahversorgungsnetz sowie die seit Generationen geführten Dorfläden in Stilfes und Trens in Gefahr sieht. Auf Nachfrage bei MPreis-Italia-Geschäftsführer Ernst Mölk gebe es zurzeit Gespräche zwischen Grundbesitzer und Anrainern. Ob der Supermarkt gebaut wird, hänge in erster Linie davon ab, ob die dafür notwendige Umwidmung des Areals - die bestehenden Gebäude (derzeit landwirtschaftliches Grün) einschließlich südlich gelegenes Maisfeld (derzeit Tourismuszone) - in eine so genannte Auffüllzone (Wohnbauzone B) genehmigt wird.
Kurz notiert Kindergartenbeirat Helene Nössing, Alfred Sparber und Martin Rainer Mühlsteiger sind einstimmig als Vertreter des Kindergartenbeirates bestätigt worden. Der Beirat bleibt bis 2016 im Amt. Geld für Pfarreien Die Gemeinde hat 130.000 Euro für die Pfarreien ausgewiesen. Es handelt sich um Landesbeiträge, die über die Gemeinde ausgezahlt werden. In Stilfes wurde der Widum bereits saniert; saniert werden auch die Kirche in Valgenäun und die Kapelle in Ried. Bauvergehen Immer öfters stellt die Gemeinde Bauvergehen fest, die vom Bauherrn, der Gemeinde oder von Dritten angezeigt werden. 2013 rechnet die Gemeinde mit Einkünften aus Strafen in Höhe von 30.000 Euro. Glasfasernetz Der Gemeinderat hat 40.000 Euro ausgewiesen, um zwei Ausführungsprojekte zur Verlegung von Glasfaserkabeln in Auftrag zu geben. Priorität haben die Handwerkerzonen Freienfeld, Reifenstein sowie – im Zuge der Dorfsanierung – Stilfes.
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Bahnhof Sterzing wird saniert Der Bahnhof Sterzing, ein Relikt der glanzvollen Pionierzeit des Bahnbaus, hat schon bessere Zeiten erlebt. Nun soll das Gebäude einer umfassenden Sanierung unterzogen werden, nachdem mittels Konvention Teile davon an die Gemeinde Pfitsch übergegangen sind. Recht einladend wirkt der Bahnhof Sterzing auf Zugreisende nicht gerade. Sehr puristisch mit wenigen harten Holzbänken und einer digitalen Anzeigetafel der Warteraum, der Fahrtkartenschalter über viele Stunden des Tages verwaist. Fahrkarten müssen meist über gesichtslose Automaten erworben werden. Die Toiletten kein hygienisches Vorzeigeobjekt. Ein Lichtblick die Bahnhofsbar mit ihrem freundlichen Service. Und doch gehört das Bahnhofsgebäude zu den zumindest architektonischen Perlen der Bahnstationen entlang der Brennerstrecke. Seit seiner Errichtung unter der Leitung von Ingenieur Karl von Etzel im Jahr 1862 nach einem Projekt von Architekt Wilhelm von Flattich hat sich nicht viel verändert. Nostalgisch kann man
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ihn nennen, oder auch lieblos gepflegt. Alle ursprünglichen Gebäude sind – bis auf den 1938 abgebrannten Anbau des Hauptgebäudes, der 1958/59 durch ein Bauteil ohne architektonischen Anspruch ersetzt wurde – erhalten. Im Jahr 1985 wurde im südlichen Bereich ein Relaisund Trafogebäude errichtet, das sich an den Stil des Hauptgebäudes zumindest ansatzweise anzulehnen versucht, im nördlichen Bereich kam ein Werkstattgebäude dazu. Der teil-
überdachte Mittelbahnsteig mit Unterführung wurde 1995 gebaut. „Ein Jammer!“, konstatiert das Kuratorium für technische Kulturgüter und meint damit die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Neubauten, die ein auffallend schlechteres architektonisches Niveau haben als
die ursprünglichen Gebäude – doch „da hat die FS-Bautenabteilung nun mal ein Händchen dafür“. Nun soll der Bahnhof einer Sanierung unterzogen werden. Das Vorhaben sieht Sanierungsmaßnahmen am Hauptgebäude sowie Umgestaltungen am Nebengebäude vor. „Generell sollen die Infrastrukturen des gesamten von der Gemeinde Pfitsch genutzten Bereichs von jenem der Eisenbahngesellschaft getrennt werden“, so Architekt Hermann Gschnitzer, der die Pläne ausgearbeitet hat. „Dabei müssen auch die Vorgaben des Denkmalamtes eingehalten werden.“ Insgesamt soll das Bahnhofsgebäude als Ensemble einladender gestaltet werden. Am Hauptgebäude werden die gesamten Fassaden saniert, die Steinfassade wird gesäubert. Fenster und Eingangstüren werden restauriert oder erneuert, genauso wie die äußeren Holzteile an der Fassade. Erneuert wird auch die gesamte Dachkonstruktion. Im Innenbereich des Hauptgebäudes
sind keine größeren Umbauarbeiten vorgesehen, allenfalls eine Wärmeisolierung sowie die Entfernung von alten Lüftungskanälen aus Asbest. Der Wartesaal und der Schalterraum sowie die Wohnung im ersten Obergeschoss werden vollständig saniert. Das Nebengebäude wird im Sinne der Ensemblewirkung mit einer Holzverkleidung versehen, farblich abgestimmt auf das Hauptgebäude. Die Bahnhofsbar erhält einen markanten Eingangsbereich mit einer großzügigen Fensterfront. Der WC-Trakt wird komplett umgebaut, zudem entsteht ein neuer Technikraum. Eine Rampe am straßenseitigen Zugang soll auch Rollstuhlfahrern den Zugang zum Bahnhof erleichtern. Wie diese dann aber weiter auf den Mittelbahnsteig gelangen und die mitunter fast schwindelerregenden Steilstufen der Züge – sofern sie in Sterzing überhaupt Halt machen – ist wohl ein Fall für Aktenzeichen xy. Rund 650.000 Euro sollen die Sanierungsarbeiten kosten. Vom Land erwartet sich die Gemeinde Pfitsch, auf deren Gebiet der Bahnhof steht, eine Kostenübernahme von rund 80 Prozent. Wann mit den Arbeiten begonnen wird, steht noch nicht fest. bar
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Wiesen
Verkehrsberuhigte Mühlgasse Soll die Mühlgasse beim City Center wieder für den Verkehr geöffnet werden? Seit Jahren bemühen sich Anrainer, den „Schleichweg“ für den Autoverkehr zu schließen. Staut sich vom Norden kommender Verkehr an der Ampel, liegt es nahe,
Der Großteil der Anwesenden ist weiterhin für eine Verkehrsberuhigung der Mühlgasse. beim Wipptal-Parkplatz nach rechts abzubiegen und das City Center über die Mühlgasse zu umfahren. Vor allem für die Wiesner bietet sich diese Abkürzung an. Umgekehrt benutzen viele Pendler die Gasse, um zu ihrem Autostellplatz beim City Center zu gelangen, ohne die Brennerstraße befahren zu müssen. Auf Initiative betroffener Anrainer fasste die Gemeinde Pfitsch 2008 den Beschluss, die schmale Gasse zur Verkehrsberuhigung und aus Gründen der Sicherheit von April bis November durch einen Pfosten abzusperren und nur im Winter zur
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Schneeräumung zu öffnen. Doch immer wieder drehen Autofahrer den Pfosten samt Verbotsschild mutwillig heraus, fahren durch und lassen ihn danach einfach liegen. Zumal die „Flainerbrücke“ seit Oktober 2012 nur noch einseitig befahrbar ist und damit eine Öffnung der Mühlgasse für Pendler aus Wiesen gewünscht wurde, hat Bürgermeister Johann Frei 24 vom Durchfahrtsverbot Betroffene zu einer Aussprache geladen, bei der über mögliche Lösungsvorschläge diskutiert wurde: „liegende Polizisten“, automatische Schranke mit Fernsteuerung für berechtigte Anrainer und Pendler, Beibehaltung des Herausgerissenes DurchfahrtsStatus Quo oder Verbotsschild in der Mühlgasse ein in den Boden versenkbarer Pfosten, der nach der Durchfahrt automatisch wieder hochfährt. Letzteres wird der Bürgermeister im Gemeinderat vorschlagen – nach Finanzierungsmöglichkeiten muss noch gesucht werden.
Wiesen
Seniorengerechte Rastplätze
Auf Initiative der Freizeitgruppe Altenheim Schloss Moos hat die Gemeinde Pfitsch heuer in der Trautsonstraße, ausgehend vom Altenheim, seniorengerechte Straßeninseln errichtet. Dadurch sollte der Spazierweg aufgewertet werden, der den Senioren nun geeignete Plätze für eine kurze Rast bietet. Die den Bedürfnissen der älteren Menschen angepassten Rastplätze sind mit Aufstehhilfen und Gehbarren versehen, an denen auch verschiedene gymnastische Bewegungsübungen durchgeführt werden können. Die gelungenen Rastplätze ermöglichen den Heiminsassen Begegnungen mit der Dorfgemeinschaft und tragen dazu bei, mit anderen Ruhesuchenden soziale Kontakte zu pflegen.
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aus der seelsorgeeinheit
Pastoralbesuch des Bischofs Eine der wesentlichen Aufgaben eines Bischofs besteht darin, in regelmäßigen Abständen seine Diözese zu visitieren, d. h. die Gläubigen in den Pfarreien vor Ort zu besuchen. Bischof Ivo Muser hat im Herbst 2012 damit begonnen und setzt dabei sein Augenmerk besonders auf die Seelsorgeeinheiten. Ab 18. Oktober wird der Bischof in die Pfarreien der Seelsorgeeinheit Wipptal kommen. Dabei will er auf die Grundlagen des Bischof Ivo Muser: besucht am 18. christlichen Glaubens hinwei- Oktober die Seelsorgeeinheit Wipptal sen und die Pfarrgemeinden im Glauben stärken sowie die Pfarreien zu einer kooperativen Pastoral, zu einer Seelsorge in gemeinsamer Verantwortung ermutigen. Zurzeit wird dieser Besuch vorbereitet. Alle Pfarrgemeinderäte und Verwaltungsräte der 16 Pfarreien geben anhand eines ausführlichen Fragebogens Rechenschaft über die Schwerpunkte ihres Kirche-Seins ab. Dann erstellt der Ausschuss des Pfarreienrates gemeinsam mit dem Bischof und seinen Mitarbeitern am Ordinariat das Programm der Besuchstage vom 18. bis zum 20. Oktober und nach Bedarf auch von einigen weiteren Samstagen. Auf dem Programm werden Einzelgespräche mit Seelsorgern und Verantwortlichen stehen, ebenso Besuche in Ordensgemeinschaften, im Altersheim, in allen Einrichtungen, die von den Pfarreien gemeinsam getragen werden (Jugenddienst, Caritas Infopoint …). Es wird Begegnungen mit Gremien und Mitarbeitergruppen geben, mit Kindern und Jugendlichen sowie mit den Bürgermeistern des Bezirks. Schließlich wird Bischof Ivo an Samstagen bzw. Sonntagen bis Mitte März 2014 in jeder Pfarrei des Dekanates eine Eucharistie feiern, wobei alle Gläubigen die Gelegenheit nützen können, dem Bischof persönlich zu begegnen. Abgeschlossen wird der Pastoralbesuch am Nachmittag des 14. März mit der Sternwallfahrt aller Pfarrgemeinden zur Pfarrkirche Sterzing, wo wir gemeinsam mit den Chören des Dekanates im Rahmen einer feierlichen Fastenvesper für das Miteinander auf dem Weg des Christseins danken. Josef Knapp, Dekan
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aktuell
Altarweihe in Obertelfes
Bei einem Festgottesdienst wurden vor kurzem der neue Volksaltar und Ambo in der Kirche zum hl. Vitus in Obertelfes geweiht. Kunstvoll bearbeitet wurde dieser von Künstler Franz Kehrer aus Enneberg aus einem 20 Tonnen schweren Marmorblock aus Ratschings. Kanonikus Eugen Runggaldier weihte im Auftrag von Bischof Ivo Muser den neuen Volskaltar. Der Glaubensgemeinschaft von Telfes wünschte er, dass Altar und Ambo allen helfen mögen, zu wahren Christen zu werden. Kanonikus Runggaldier und Dekan Josef Knapp brachten ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass hier etwas Neues gleichsam als Zeichen des Aufbruchs geschaffen worden
sei. Allen Gläubigen wünschten sie, dass sie sich oft und regelmäßig mit oder ohne Priester um diesen Altar versammeln mögen. Die Altarweihe bildete für die Pfarrgemeinde von Telfes einen würdigen Abschluss der Restaurierungsarbeiten im Altarraum der Kirche, mit denen im Frühjahr begonnen worden war. Nur durch den Einsatz vieler freiwilliger Helfer und die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde Ratschings konnte das Projekt umgesetzt werden: Die Firma Omya spendete den Marmorblock, die Firmen Auckenthaler und Haller Wilfried übernahmen kostenlos die Transporte, die Firma Wild Metal spendete neue Kerzen- und Blumenhalter für den Altarraum.
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Sterzing
Neues Tagespflegeheim für Senioren Anfang August wurde im Bezirksaltenheim Sterzing das umgebaute Tagespflegeheim für Senioren eingeweiht. 1995 öffnete das Tagespflegeheim in Sterzing, geführt vom Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal, als erste soziale Einrichtung dieser Art in Südtirol. Anfangs im Keller des Bezirksaltenheimes untergebracht, dann zur Tagesstätte ins Erdgeschoss verlegt, ist das Pflegeheim in diesem Jahr an die Bedürfnisse der Besucher und Mitarbeiter angepasst worden.
Ein Jahr lang dauerten die 420.000 Euro teuren Umbauarbeiten. Heute stehen ein großer und ein kleiner Aufenthalts- bzw. Essraum, eine Wohnküche, zwei Ruheräume und ein Pflegebad zur Verfügung. Ein weiteres Pflegebad, ein Raum für die Fußhygiene und eine Wäscherei werden vom Hauspflegedienst für externe Klienten als Tagesstätte genutzt. „Die Gesellschaft verändert sich ständig und es gehört zu deren Aufgaben, mit diesen Veränderungen umzugehen und ihnen Rechnung zu tragen“, so Bezirkspräsident Armin Holzer bei der Einweihung Anfang August. Pfarrer Stefan Stoll segnete die Räume. Sozialdienst-Direktorin Christina Tinkhauser dankte allen Mitarbeitern, besonders Koordinatorin Claudia Gantioler sowie Hauspflege-Einsatzleiterin Maya Obexer, die mit ihrer Vision einer Tageseinrichtung für Pflegebedürftige einen großen Verdienst am Entstehen des Tagespflegeheims hatte, erker september 13
und Sprengelleiterin Sieglinde Sigmund. Das Tagespflegeheim nutzen ältere Menschen, die wegen physischer oder psychischer Gebrechen nicht mehr alleine in ihrer eigenen Wohnung bleiben können oder die eine intensivere Betreuung benötigen. Die ersten beiden Besucher der Einrichtung stammten aus der Gemeinde Brenner – eine davon kam 16 Jahre lang regelmäßig. In den vergangenen 18 Jahren besuchten rund 100 Menschen das Tagespflegeheim – zum Knüpfen und Pflegen sozialer Kontakte, um sich auszuruhen, Karten zu spielen, zu stricken, zu malen und zu basteln, begleitete Spaziergänge zu machen, an Gehoder Toilettentrainings oder an religiösen, spirituellen Aktivitäten und Feiern teilzunehmen. Das Pflegeheim arbeitet eng mit Sozialsprengel, Bezirksaltenheim und Gesundheitsdienst, insbesondere mit Hausärzten und den Sprengelkrankenschwestern zusammen. Die Caritas Hospizbewegung, die Selbsthilfegruppe der Angehörigen und Pflegenden von Menschen mit Demenzerkrankungen sowie Jugendliche des Projektes JAWA bereichern das Projekt. Das Tagespflegeheim ist von Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Aufgrund der großen Nachfrage ist es nicht immer möglich, die Einrichtung täglich zu besuchen, da die Plätze auf so viele Interessierte wie möglich aufgeteilt werden müssen. Die Tarife richten sich nach der Höhe des Pflegegeldes, auf das der Nutzer Anspruch hat, und variieren zwischen 13 Euro (Pflegestufe 1 – acht Stunden) und 41 Euro (Pflegestufe 4) pro Tag. Für eine Mahlzeit werden 3,60 Euro berechnet. 21
gesellschaft
Jaufental
Die beste Bauernküche Südtirols Der Hofschank Ungererhof der Familie Rainer in Schluppes im hintersten Jaufental ist der „Bäuerliche Schankbetrieb des Jahres“ 2013. Einmal im Jahr verleiht der Südtiroler Bauernbund die Auszeichnung „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“ an einen der mittlerweile 41 Hof- und Buschenschankbetriebe, die in der Broschüre „Bäuerlicher Feinschmecker“ angeführt sind. Leo Tiefenthaler, Obmann des Südtiroler Bauernbundes, gratulierte zu dieser Auszeichnung: „Es ist schön zu sehen, wie ihr diesen Bauernhof an diesem doch sehr entlegenen Ort zum Blühen gebracht habt. Es liegt eben an der Person, an der Familie, ob ein Hof funktionieren kann. Und ihr seid das beste Beispiel dafür, dass es geht!“ Walter und Maria Rainer freuten
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sich über die Auszeichnung. Dabei wollten sie ursprünglich gar nicht beim „Bäuerlichen Feinschmecker“ mitmachen. Innerhalb kürzester Zeit konnte aber die ganze Familie für das Konzept gewonnen werden. Heute gehört der Ungererhof
ler Bauernbund für die bäuerlichen Schankbetriebe verantwortlich, erklärt: „Die Jury hat in erster Linie die riesige Auswahl an hofeigenen Produkten überzeugt. Das Rind-, Lammund Schweinefleisch, die Kartoffeln und das Gemüse, die Säfte, Marme-
(v. l.) Walter und Maria Rainer mit Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler zu den Paradepferden des „Bäuerlichen Feinschmecker“. Hannes Knollseisen, im Südtiro-
laden und Würste, der Speck und auch der Graukäse, das alles stammt direkt vom Ungererhof.“ Die hofei-
genen Produkte sind laut Knollseisen auch das Erfolgsrezept für die bäuerlichen Schankbetriebe. So könne der Bauer selbst über die Güte der Rohstoffe bestimmen und jedes Produkt zum optimalen Zeitpunkt auf den Tisch bringen. Neben dem kulinarischen Angebot überprüft die Jury auch viele weitere Kriterien wie Bauernhofqualität sowie Ausstattungs- und Servicequalität. Hans Kienzl, Leiter der Abteilung Marketing im Südtiroler Bauernbund: „Auch darin hat uns der Hof beeindruckt und überzeugt. Er bietet ein sehr authentisches und gemütliches Ambiente.“ Besonders begeistert sei die Jury auch von der Herzlichkeit der Bauernfamilie und der hohen Servicequalität gewesen. Dies alles habe den Ungererhof weit über das Wipptal hinaus bekannt gemacht und zum großen Erfolg beigetragen.
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gesellschaft
Saatguttausch bald illegal? Saatgut bleibt Gemeingut – Erhalt der Artenvielfalt Der Kulturverein Lurx organisiert auf dem Bauernmarkt in Sterzing am 27. September und tags darauf ab 11.00 Uhr beim „Vinzenz – zum feinen Wein“ in Sterzing eine Installation mit und über Tomaten, Peperoni und Basilikum aus den eige-
nen Hausgärten. Mit dabei sind Peter Kaser, Christoph Hofer, Karl Volgger und Luis Pardeller von Lurx, Daniel Planer (Vinzenz – zum feinen Wein), Bernhard Auckenthaler (Botenhof Pflersch, Biowipptal) und Thomas Zössmayr (Biohof Waldförster, Bioland).
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Auslöser für diese Idee war die auf gesetzgeberischer Ebene bereits weit fortgeschrittene Planung für eine industriefreundliche Überarbeitung des EU-Saatgutrechtes: Der freie Austausch des Saatgutes unter Bauern und Gärtnern wird zunehmend eingeschränkt, Sortenvielfalt dramatisch reduziert, gesunder und umweltfreundlicher Nahrungsmittelherstellung die elementaren Voraussetzungen entzogen. „Wir steuern auf eine Kriminalisierung des Saatguttausches und der Vielfaltsgärtnerei zu, der freie Tausch von Saat- und Pflanzgut könnte strafbar, gefährdete Sorten ohne aufwändige Bürokratie nicht weitergegeben werden, mit entsprechenden Kontrollen durch die zuständige Behörde“, so die Initiatoren: „Wir solidarisieren uns mit ARCHE NOAH und GLOBAL 2000, die sich für ein nachhaltigeres EUSaatgutrecht einsetzen, zum Schutz der Vielfalt, der Konsumenten und der bäuerlichen SaatgutKultur.“
Hilfe bis zum Schluss
Auf Wohnungs- und Arbeitssuche? Probleme bei der Urlaubsplanung? Offene Fragen nach einem Unfall? Die Lebenshilfe, die Arbeitsgemeinschaft für Behinderte und die Sozialgenossenschaft HandiCar bieten seit kurzem einen kostenlosen Vor-Ort-Beratungsdienst für fast alle Fragen des täglichen Lebens an. Ganz nach dem Motto „Wir lassen Sie nicht alleine!“ werden Hilfesuchende so lange begleitet, bis das Problem gelöst bzw. eine Begleitung durch einen anderen Dienst gesichert ist. Erreichbar sind die Mitarbeiter in den so genannten „Social Infopoints“ in Bozen, Meran, Brixen, Bruneck, Schlanders oder Kaltern oder über die Homepage www.social-infopoint.it. Flyer liegen in den Südtiroler Krankenhäusern und Sozialstrukturen auf.
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reportage
„Man kann wol zu viel trinken, aber nie genug!“ Die Geschichte der Bierbrauereien in Gossensaß, Sterzing und Franzensfeste
von Roman Drescher Als Weinland ist Südtirol weltweit bekannt, aber Bier? 27 Brauereien zählte man 1880, die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 985 zurück. Bierbrauen hat in Tirol Tradition, doch die Geschichte ist eine der Spannungen mit den meist mächtigeren Weinherren, so dass Kaiser Leopold 1667 „überzählige“ Bierhäuser abreißen ließ. Im 19. Jahrhundert erlebte die Bierkultur eine Hochblüte. Brauereien und ihre Gaststätten und Hotels waren bis zum Ersten Weltkrieg am Aufschwung des Tourismus in Südtirol beteiligt, auch im Wipptal. Der Krieg schnitt jedoch die Brauer südlich des Brenners von den benötigten Rohstoffen ab, die meisten Betriebe schlossen. Seit einigen Jahren knüpfen engagierte Persönlichkeiten an die vergessene Brautradition an.
Die „Goldene Krone“ – geschichtsträchtige Brauerei in Sterzing In der Geschichte von Sterzing spielt die Gastwirtschaft eine ganz besondere Rolle, liegt die Stadt doch an einer strategischen Stelle 24
entlang der zentralen Verbindungsachse zwischen Nord- und Südeuropa. Schon 1304 erhalten die Bürger der erst zur Stadt erhobenen Siedlung das alleinige Recht, die Reisenden zwischen Brenner, Jaufen und Mittewald zu verpflegen und zu beherbergen. Ein erster Hinweis auf mögliche Brautätigkeit findet sich bereits im Jahr 1453: Zu diesem Peter Seeber errichtet Ze i t p u n k t 1875 hinter dem famiführt die lieneigenen Gasthaus Goldene Krone eine Liste der Brauerei. Brauer wird Gewerbe sein jüngerer Bruder treibenden Ignaz. auch einen Michael Prew, also Bräu, genannt Smelczer, an. Das Gastgewerbe prägt die Stadt unter dem Brenner an der Kaiserstraße durch die Zeiten. Das wohl geschichtsträchtigste Haus ist die Goldene Krone. Hier logieren Staatsmänner, hier schlägt der Tiroler Freiheitsheld Andreas Hofer sein Quartier auf, hier machen berühmte Reisende Halt, wie etwa Johann Wolfgang von Goethe, der auf seiner Italienreise 1776 notiert: „Um 9 Uhr kam ich nach Sterzing, und man gab mir zu verstehen, dass man mich gleich wieder wegwünschte.“ Vier Jahre zuvor hatte Johann Nagele die Goldene Krone übernom-
men. Nagele ist der Sohn des Röß- rei Seeber. Darin rechnet etwa ein lewirts in Gries am Brenner, dessen Adalbert Klaurezner dem Wirt hand Gasthof Zum Einhorn in Mauls ge- der Bierpreise im Jahr 1880 seine rade abgebrannt war. Bis zur ersten beträchtlichen Gewinne bei den dokumentierten Brauerei in Ster- beliebten Bierspielen vor. Ergänzt zing vergeht noch einige Zeit. 1849 werden die „Rechenübungen“ kauft Nageles Urenkelin Maria Staf- durch zahlreiche Illustrationen und ler die „Tafern Wirtsbehausung zur Fotografien. Besonders beliebt sind goldenen Krone“ von den mit ihr die Trinkspiele offenbar unter Studenten, finden sich vor den Namen verwandten Erben. Miteigentümer am Besitz, zu dem der Teilnehmer doch immer wieneben der Gastwirtschaft auch der Abkürzungen wie „stud. med.“, eine Mühle in Ried gehört, wird aber auch Illustrationen trinkfreudiger Gäste in vollem Wichs. Maria Staflers Ehemann PeDie biertriefenden ter Seeber. Der aus MitteSpiele mit festen wald stammende Wirt hat bis dahin den Gasthof Zum Regeln kamen mit den Universitäten Goldenen Adler in Vahrn betrieben. 1875 schließlich ist es so weit: Peter Seebers Sohn, der ebenfalls Peter Seeber heißt, errichtet hinter der Goldenen Krone die Brauerei – und das, obwohl die Bierproduktion im Kammerbezirk Bozen seit 1865 wieder abgeItalienische Bierwerbung: Nach dem Ende des nommen hat. Dennoch ist Ersten Weltkrieges war der Verkauf nördlich des Österreich Ungarn im Jahr Brenners verboten, es galt, den italienischen Markt zu erobern. 1874 mit einem Bierausstoß von über 12 Millionen Hektoliter nach Großbritanni- auf, und bis heute ist das „Kneipen“ en der größte Bierproduzent der für die Burschenschaften ein unabWelt. Brauer in Sterzing wird jedoch dingbares Ritual. Der Paragraf 11 nicht Peter Seeber selbst, sondern des Sterzinger „Bier-Spiel-Buches“ fasst es trocken in ein Bonmot: sein jüngerer Bruder Ignaz. Ein einzigartiges Fundstück aus „Man kann wol zu viel trinken, aber dieser Zeit ist das in Leder gebun- nie genug!“ dene „Bier-Spiel-Buch“ der Braue- Unter der Leitung von Ignaz Seeber erker september 13
Kleine Brauerei in Franzensfeste fließt das Sterzinger Bier aber nicht nur durch akademische Kehlen. Im Jahr 1880 erzeugt die Brauerei Seeber rund 10.000 Hektoliter Bier, ein Zehntel der gesamten Produktion im Finanzbezirk Brixen. Bis zum Ersten Weltkrieg allerdings sinkt die Menge um zwei Drittel. Wer die Brauerei nach dem Tod von Ignaz Seeber 1895 weiterführt, ist unklar. Sein Sohn Franz ist zu diesem Zeitpunkt erst zwei Jahre alt, steigt vermutlich aber nach Kriegsende in den Betrieb ein. Werden 1913/14 noch rund 2.000 Hektoliter und drei Jahre später 3.100 Hektoliter Bier hinter der Goldenen Krone gebraut, so bricht der Ausstoß bis 1924/25 drastisch auf 930 Hektoliter ein. Die vielen erhaltenen Bierdeckel und Etiketten der Brauerei Seeber erzählen auch von der Italianisierung Südtirols: Das helle und dunkle Bier sowie jene nach Münchner
Es ist das Jahr 1877, als Georg Kinigadner, Lebensmittelhändler und Erbe des Gasthofs Zum Andernad Hofer in Mittewald, von der Besitzerin der Franzensfester Bahnhofsrestauration Anna Innwinkl, ein Restaurant mit Keller und Garten sowie eine Kegelbahn in der kleinen Wipptaler Gemeinde kauft. Zu Beginn bezieht er das Bier für die durstigen Gäste wahrscheinlich noch von der Seeber’schen Brauerei in Sterzing. Sein Nachbar Josef Wild vom Bladbichlergut verhilft ihm aber schon ein Jahr später zu gutem Brauwasser und damit zur Grundvoraussetzung einer jeden Brauerei. Wild schenkt Kinigadner „das im Walde des Genannten Geschenkgäber negst bei dessen Haus zwischen primi Acker und Eisack gelegen entspringende Wasser, gestattet dessen Leitung, und zwar Unentgeldlich, indem Kinigadner dieses Wasser auf seine eigene Kosten graben wird, und dem Wild der Vorteil erwachst, das sein Weg welcher von der Landstraße zu seinem Haus führt durch die Ableitung dieses Wassers, wie es sich heuer zeigte von alljährlichem Georg Kinigadner, Gründer der Brauerei Franzensfeste Eise verschont bleibt.“ Im Jahr darauf sucht Kinigadner im k. k. Bezirksbauamt in Bozen um den Bau einer Brauerei an. Das Amt stellt nach einer „Beaugenscheinigung“ fest, es müsse „Einspruch gegen diesen beabsichtigten Bau erhoben werden, weil er nicht 4 Meter entfernt geführt werden wird, von welcher straßenpolizeilichen Vorschrift bei einem Bräuhause unmöglich Umgang genommen werden kann.“ Ein Jahr später aber steht das Brauhaus in Franzensfeste. Nur: Ob hier jemals Bier erzeugt wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. Nach dem Tod von Georg Kinigadner 1883 wird seinem Sohn Johann „hinsichtlich seiner Gewerbsunternehmung Bierbrauerei von Seiten der gefertigten Steuerbehörde die Erlaubnis zur Betreibung der erwähnten Gewerbs-Unternehmung“ erteilt. Der Erbe verkauft 1908 den Besitz an den Brixner Metzgermeister Franz Ranalter. Möglicherweise ist Ranalter aber nur ein Mittelsmann, denn von der Kaufsumme von insgesamt 60.000 Gulden werden 9.000 Gulden vom Brixner Brauerei-Inhaber Hugo Seidner bestritten. Gebraut wird in Franzensfeste von da an nicht mehr; das ehemalige Gasthaus und den Keller im Berghang gibt es aber bis heute noch.
Das Seeber’sche „Bier-Spiel-Buch“ ist ein einzigartiges Fundstück: eine Sammlung von Bier- und Trinkspielen – studentischer Zeitvertreib mit allerlei Sprüchen, Zeichnungen und auch Fotografien. Ein Bierspiel kostet 1880 im Durchschnitt 59 K., getrunken wurden durchschnittlich vier Biere, gewonnen hat am Ende immer der Wirt allein durch den Absatz.
und Pilsner Typ heißen nun Birra Francesco Seeber und Birra Sterzing, Birra Vipiteno und Birra Brennero, und manche Etiketten lassen sogar vermuten, dass das Sterzinger Bier bis in die italienischen Kolonien in Afrika exportiert wird. Zwar wird in der Fuggerstadt noch deutlich länger Bier gebraut als in vielen anderen Orten Südtirols. Mit dem Zweiten Weltkrieg kommt aber auch hier die Braukunst zum endgültigen Erliegen. 1946 wird die Aktiengesellschaft Ditta Seeber S.A. – Brauerei Sterzing A.G. gegründet. Neun Jahre später, 1955, wird sie schließlich von der Brauerei Forst übernommen, die die Bierproduktion in Sterzing einstellt.
Gossensaß – die nördlichste Brauerei Südtirols Die nördlichste Brauerei Südtirols liegt aber nicht in Sterzing, sondern erker september 13
die Bewohner von Gossensaß Niedergeschlagenheit weil man allein Verdienstentgang befürchtete. Doch da war ein Mann, der weitsichtig genug war, nach dem Versiegen des gewinn bringenden Transithandels das Kommen einer neuen Zeit im Zeichen des Fremdenverkehrs richtig zu be-
urteilen und ein Werk anzustreben, an dessen Früchten heute noch die Nachkommen zehren. Dieser Mann war Leopold Gröbner, entstammend einer Familie, die einst mit den Fuggern ins Land gekommen. Seine rastlose Arbeitskraft legte den Grund zu dem Werke, das seine Söhne im Lau-
in Gossensaß. Der kleine Ort wird mit der 1867 fertiggestellten Brennerbahn zum beliebten Luftkurort, dessen noble Hotels betuchte Erholungssuchende aus ganz Europa anziehen. Die Blüte der Braukunst in Gossensaß beginnt mit dem 1815 geborenen Wirt Leopold Gröbner im gleichnamigen Gasthaus am Dorfplatz. Gröbner ist ein umtriebiger und angesehener Geschäftsmann, über den es etwa in einer Broschüre zur Markterhebung von Gossensaß aus dem Jahr 1908 heißt: „Dieses Ereignis [der Bau der Eisenbahn, Anm. d. A. ] brachte zuerst für 25
Bier in Südtirol
Die Geschichte des Bieres, eines der ältesten Kulturgetränke der Menschheit, beginnt mit einem Zufall. Wo genau der Trunk erfunden wurde, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Aber schon von den alten Sumerern, die seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris Ackerbau betrieben und eine der ersten Hochkulturen schufen, ist der Genuss von Kasch bekannt, einem bierähnlichen Gebräu aus dem Grundnahrungsmittel Getreide. Am Anfang stand feucht gewordener Brotteig, an dem man plötzlich den Gärprozess beobachtet hatte: Die Kunst des Bierbrauens konnte beginnen. Im Buch „Bier in Südtirol“, erschienen im Raetia-Verlag, werden die Geschichte des Brauereiwesens und Wirtshausbräuche heute in kurzen Porträts vorgestellt, angereichert mit „bierigen“ Kochrezepten. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich. Autor Roman Drescher (im Bild) lebt seit 1965 in Kaltern, hat in Innsbruck und Wien studiert und – wie er selbst sagt – in München Bier trinken gelernt. Drescher arbeitet als Hörfunkredakteur für den RAI-Sender Bozen.
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Aus dem Sterzinger Bier wurde Birra Sterzing. Bier wurde nicht nur in Italien selbst verkauft, sondern in die italienischen Kolonien exportiert.
fe der Jahre ausgebaut und vollendet haben“. Leopold Gröbner ist zudem Gründer und Kommandant der Feuerwehr, und 1886 regt er die erste elektrische Beleuchtungsanlage in Tirol an. Die Brauerei selbst
– geerntet wird das Eis im eigenen Eisweiher an der Steckholzerbrücke. Ludwig Gröbner hält den Neubau im Jahr 1886 in seinem Tagebuch fest. Am 25. April schreibt er: „Mit Rieper [Baumeister, Anm.d.A.] den Bau der Brauerei abgeschlossen. Gott, gib deinen Segen dazu.“ Nur neun Tage später kann der Bau beginnen, und Gröbner notiert: „Gott segne mein Wagstück!“ Der letzte Eintrag im Tagebuch ist Silvester 1886 zu finden: „Beim Schluß dieses Jahres ist wenig zu sagen. Es war ein mittelmäßig fruchtbares und geschäftstätiges Jahr. Vaters Schwester, Neuhauswirtin und Paulser Jagl
ge steigt aber bis 1910 auf 12.000 Hektoliter. Der höchste Ausstoß wird 1917 mit 13.000 Hektolitern erreicht, bis zu 20 Mann sind nun in der Brauerei Gröbner beschäftigt. Mit dem steigenden Ausstoß wird das Gossensasser Bier zunehmend exportiert. Über ein Bierdepot in Trient bearbeitet Ludwig Gröbner den norditalienischen Markt und richtet Depots in Cremona, Brescia, Venedig und Livorno ein, später auch in Mailand, Riva, Arco, Cles, Borgo, Levico, Mori und Verona. Unter Braumeister Nagl wird noch vor dem Ersten Weltkrieg auch die technische Modernisierung kräftig angekurbelt. Die Rechnung geht allerdings nicht völlig auf: Zum ei-
Etikett der Brauerei Gröbner, bereits am 17. November 1900 unter Reg.-Nr. 109 durch L. Gröbner registriert
Ludwig Gröbner (obere Reihe, Dritter v. l.) mit Geschäftsfreunden und seinen Brüdern August und Max. Die Gründung geht auf seinen Großvater zurück, das Gründungsjahr ist nicht bekannt.
1886 errichtete Ludwig Gröbner ein neues Brauereigebäude, da das alte einem Hotelneubau weichen musste. Hier das Brauhaus mit Belegschaft um 1910.
ist noch von seinen Eltern, Anton sind gestorben. Gott gebe, dass mein Gröbner aus Wiesen und Anna Jo- Brauhaus mir zum Segen gereiche. sefa Wolf, Besitzerin des Gasthofs Ich hoffe dies.“ Traube im Ort, gebaut worden, das Als die neue Brauerei in Betrieb genaue Gründungsdatum ist nicht geht, werden rund 2.000 Hektobekannt. Unter Leopold Gröbner liter Bier im Jahr produziert. Der jedenfalls wächst das Brauhaus zu Ausstoß steigt, schon 1892/93 vereinem ansehnlichen und weit über zeichnet das Adressbuch der Braudas Dorf hinaus bekannten Betrieb ereien und Mälzereien in Euroan. Bald steigen auch seine sechs pa: „Turbinenbetrieb, mit Kinder in das Gastgewerbe ein. Ei- Mälzerei, auch Flaschenner der drei Söhne, August Der Erste Weltkrieg bringt die Familie Gröbner, wird 1903 BürgerGröbner um den Besitz der Brauerei. Erst meister der Gemeinde Gosnach Kriegsende kauft Ludwig Gröbner junior zusammen mit dem früheren sensaß. Brauereivertreter Enrico Eminente die Der Tourismus in Gossensaß ist Brauerei zurück. 1920 gründen sie gederweil kontinuierlich gewachmeinsam eine Aktiengesellschaft. sen, und das bisherige Brauhaus muss einem Hotelneubau wei- versandt, Jahresprodukchen. Als neuen Standort wählt Leo- tion bis 3.000 hl untergäriges Bier“. pold Gröbners ältester Sohn Ludwig Voll ausgeschöpft wird die für eidas günstig gelegene Gelände ober- nen Ausstoß von bis zu 16.000 Hekhalb des Bahnhofes, wo sich bereits toliter Bier pro Jahr geplante Anladie Eiskeller der Brauerei befinden ge zwar nie, die Produktionsmen-
nen sind die Kosten für die Fässer zum Export sehr hoch. Und die Trinkgewohnheiten der Italiener – sie greifen in dieser Zeit meist nur dann zum Bier, wenn es für den Wein zu heiß wird – führen dazu, dass zuweilen ganze Lieferungen wieder zurück nach Gossensaß geführt oder vernichtet werden müs-
sen. Der Krieg schließlich trägt das Seine zum langsamen Ende der Gossensasser Braukunst bei. Ludwig Gröbners Söhne befinden sich alerker september 13
AH Bräu – Sachsenklemme Der Betrieb lesamt an der Front, als der Vater stirbt. Zunächst wird die Brauerei an eine Gläubigergesellschaft verpachtet, dann gar stillgelegt und die Einrichtung an das Bürgerliche Brauhaus Innsbruck verkauft. Erst nach dem Krieg kauft Ludwig Gröbner junior mithilfe des früheren Brauereivertreters Enrico Eminente die Einrichtung wieder zurück. Gemeinsam gründen sie 1920 in Cremona eine Aktiengesellschaft und nehmen die Bierproduktion wieder auf – ob König Vittorio EmanueDer Stolz der le III. und seine GatBrauerei sind ihre tin, Prinzessin Elena von zahlreichen Auszeichnungen, Montenegro, bei ihrem von der 1893 Aufenthalt im Grand Hoverliehenen Metel Gröbner 1921 zum daille des HanMittagsmahl wohl vom delsministeriums in Wien bis Gossensasser Tafelbier hin zu jener der tranken? Die Fabbrica di internationalen Birra Ludwig Gröbner, wie Messe in Rom (im Bild) von die Brauerei nunmehr 1924. heißt, erhöht jedenfalls den Ausstoß und kann nicht zuletzt die Kunden der inzwischen stillgelegten Brauereien in Bruneck und Brixen für sich gewinnen. Im Produktionsjahr 1924/25 ist die Gossensasser Brauerei schließlich die drittgrößte in Südtirol – und kann sich dennoch nicht halten. Über das Ende der Brauerei Gröbner sind wenige Unterlagen erhalten. Denn am 8. Mai 1945 wird das Grand Hotel Gröbner durch eine Munitionsexplosion zerstört – und alle Unterlagen der Brauerei gleich mit. Erhalten ist nur noch eine Medaille, mit der die Brauerei auf der „1. Esposizione Fiera Internazionale“ in Rom 1924 ausgezeichnet wurde. Über die Biere ist allein bekannt, dass es die Marke Talferbier gab.
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Name der Brauerei: AH-Bräu Brauereigründung: 2009 Eigentümer: Roland Ganterer Sachsenklemme KG Wann wird gebraut? zweimal pro Woche Brauereibesichtigungen: nach Vereinbarung Braumeister: Götz Spieth Biersorten: Helles, Weizen, Saisonbiere Auszeichnung: Biozertifizierung Jährlicher Ausstoß: 500 – 600 hl
Die Sachsenklemme ist historischer Boden im engen Talbecken zwischen Mittewald und Grasstein, schließlich haben hier im Jahr 1809 die Tiroler unter der Führung von Andreas Hofer den französischen Truppen das Fürchten gelehrt. Das Brauhaus von Wirt Roland Ganterer trägt deshalb auch die Initialen des Tiroler Freiheitskämpfers im Namen. Im Gebäude verbinden sich Geschichte und Gegenwart durch die architektonische Kombination von Stahl, Sichtbeton und Holzelementen der traditionellen Tiroler Stube. Aus der Gegenwart stammen auch die Zeichnungen von Jochen Gasser, die als Logo, als Karikaturen auf den Bierkrügen und als Bildbänder an Wänden und Türen die Tiroler Historie als Comic erzählen. Seit dem 200-Jahr-Jubiläum des Tiroler Aufstandes im Jahr 2009 werden in der Sachsenklemme die hauseigenen Bierspezialitäten gezapft. Neben der persönlichen Leidenschaft der Wirtsleute zum Bier und der Entscheidung des Sohnes Daniel in die Fußstapfen des Vaters Roland zu treten, gelangte man zur Überzeugung, dass ein Braukeller eine Bereicherung des touristischen Angebots darstellt und sich mit der bestehenden gastronomischen Tätigkeit gut verbinden lässt. Das bestehende Gebäude hätte aus Denkmalschutzgründen nur sehr aufwendig umgebaut werden können, weshalb ein neues Gebäude mit Raucherraum, Bar-Bereich, Tiroler Stube, Brauhausstube, Pizzeria und Schauküche gebaut wurde. „Mein Vater ist sehr viel herumgereist, um sich Brauereien anzuschauen“, erzählt Wirt Daniel Ganterer von den Anfängen. Er selbst arbeitete nach dem Abschluss der Hotelfachschule erst einmal in einer Wirtshausbrauerei in Sydney – „allerdings einer etwas größeren“, fügt er schmunzelnd hinzu. Das Sagen an
den Kupferkesseln neben dem Eichentisch – übrigens mit Blick auf die Lamas draußen auf der Wiese – hat Braumeister Götz Spieth. Neben den beiden Hausbieren, ein Helles und ein Weizen, braut er ungefähr im Monatswechsel Hellen Bock, Dunklen Bock, Doppelbock, Altbier, Märzenbier, Weizenbock, Kölsch oder Maibock. Dazu kommen ganz besondere, saisonale Bierspezialitäten wie das Lupinus: Das obergärige, stoutartige Schwarzbier erhält sein kaffeeartiges Aroma durch die Zugabe von gerösteten Lupinen aus Altrei. Das Wasser für die frischen Biere – wie in allen Südtiroler Wirtshausbrauereien weder hitzebehandelt noch filtriert – stammt aus der eigenen Quelle, den Strom liefert das eigene E-Werk und Gerste, Weizen und Hopfen für die Biere werden aus Bio-Betrieben bezogen.
Steckbrief - Der Brauer Mein erstes Bier … Karamalz Wie ich zum Brauen kam? Weil ich mich immer schon für Lebensmittel interessiert habe Der letzte Rausch? Hab ich vergessen :-) Braumeister Götz Spieth Mein Spruch für einen Bier- mit dem Rohstoff, ohne den deckel: Ein Tag ohne Bier ist ein nichts geht: die Gerste nicht kalkulierbares Gesundheitsrisiko, das es zu vermeiden gilt! Lieber vom Fass oder aus der Flasche? Fass ist mir lieber. Bier ist für mich … essenziell.
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gesellschaft
Egg
Rettungsübung am Joch
Auf der Penser-Joch-Straße hat sich ein Arbeitsunfall ereignet. Eine Person ist unter einem schweren Maschinenteil eingeklemmt worden, eine zweite ist abgestürzt und verletzt liegen geblieben ... Bei einer Einsatzübung in unwegsamem Gelände probten 29 Feuerwehrleute der FF Stilfes mit dem Löschzug Egg sowie 16 Bergretter des Bergrettungsdienstes Sterzing vor kurzem den Ernstfall. Unter Aufsicht des Feuerwehr-Abschnittsinspektors der Gemeinde Freienfeld, Simon Hofer, seilten sich die Feuerwehrleute – gesichert von der Bergrettung – ab, um einen Verletzten aus der Maschine zu befreien und einen weiteren zu bergen. Anschließend halfen die Wehrleute u. a. der Bergrettung, die beiden Verletzten mit Trage und Vakuummatratze auf die Straße zu heben. Die Übung zeigte, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Feuerwehr und Bergrettung ist.
Neues Einsatzfahrzeug für FF Egg
Anfang August weihte der Löschzug Egg der Freiwilligen Feuerwehr Stilfes um Kommandant Hansjörg Kofler sein neues Einsatzfahrzeug. Pfarrer Paul Valentini segnete das 170 PS starke Allradfahrzeug des Typs Iveco Daily im Beisein von Ehrengästen, Feuerwehrfunktionären und der Dorfbevölkerung auf dem Dorfplatz in Egg. Das Fahrzeug ist ein geländetaugliches Kleinlöschfahrzeug mit Standardausrüstung, Tragkraftspritze, Lichtaggregat, Atemschutzgeräten und Seilwinde und bietet neun Wehrmännern Platz. Ermöglicht wurde der Ankauf durch Beiträge bzw. Spenden der Gemeindeverwaltung, der Südtiroler Landesregierung, der Interessentschaft Egg, der Raiffeissenkassen Freienfeld und Wipptal sowie der Dorfbevölkerung. 28
18.000 Tage im Einsatz 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pflersch
Anfang August feierte die Freiwillige Feuerwehr Pflersch um Kommandant Josef Windisch am Fuße des Tribulauns ihr 50-jähriges Bestehen.
Sparber dankte der Wehr für ihren Einsatz, bedürfe es zur Bewältigung von technischen Notfällen und Bränden doch einer guten Schulung und Ausrüstung.
Nach dem Einzug in das Festzelt zelebrierte Pfarrer Stefan Stoll eine von der örtlichen Musikkapelle musikalisch umrahmte Messfeier. In seiner Predigt wies Stoll auf die Wichtigkeit einer Feuerwehr hin: „Was wir für den Mitmenschen tun, tun wir für Gott und seine Schöpfung.“ 18.000 Tage stehen die Wehrleute von Pflersch bereits freiwillig und ehrenamtlich für die Bevölkerung im Einsatz. Umweltlandesrat Elmar Pichler Rolle bedauerte, dass der Staat die freiwillige Arbeit der Feuerwehr immer noch zu wenig anerkenne und schütze. Auch der stellvertretende Landesfeuerwehrpräsident und Bezirksinspektor Alois
Historiker Harald Kofler stellte die Chronik „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pflersch“ vor; diese ist bei der Feuerwehr erhältlich. rr
Käse-Meeting am Roßkopf An einem Stück Käse riechen, unter die Zunge legen und abwarten, was passiert: Würzig? Mild? Weich? Publikum und Jury testeten im August bei der 13. Alm- und Almbutterverkostung am Roßkopf Käse und Butter auf Geschmack, Geruch, Aussehen und Konsistenz. An der Leistungsschau nahmen 21 Almen teil. Der Schnittkäse von Sennerin Heidi Rechenmacher von der Rableidalm im Pfossental war Publikumsliebling Nummer eins. Platz zwei ging an die Äußere Schwemmalm in Ulten vor der Aglsalm in Ridnaun. Der Frischkäse von der Grauneralm der Sennerin Karin Gruber schmeckte der Fachjury am besten. Zweite wurden die Bergalm in Jaufental und die Jörgneralm in Vallming. Die beste Almbutter präsentierte Senner Norbert Zöschg von der Äußeren Schwemmalm. Zweitbeste war die Bärnfiechtalm in Jaufental vor der Aglsbodenalm. In der Kategorie Graukäse gewann Senner
Manuel Pichler von der Bergalm in Jaufental. Platz zwei ging an die Bärnfiechtalm, Platz drei an die Mortalm in Ridnaun.
Die Fachjury bestand aus Adalbert Braunhofer, Obmann des Milchhofes Sterzing, Martin Pircher vom OK-Team des Käsefestivals Sand in Taufers, Sennereiverbandsdirektorin Annemarie Kaser sowie Samanta Endrizzi, Luis Kerschbaumer und Bertram Stecher vom Sennereiverband. Zum guten Gelingen der Veranstaltung hatten die Organisatoren der SBJ-Ortsgruppe Sterzing sowie die Neue Roßkopf GmbH beigetragen. Im Bild die strahlenden Sieger. erker september 13
Mailand
Robbie live in concert Ende Juli rockten 29 Jugendliche zusammen mit 65.000 Fans bei einem Robbie-Williams-Konzert im legendären San-Sirio-Fuß-
ballstadion von Mailand. Nach der Vorgruppe Olly Murs begeisterte der britische Musiker und
Entertainer über zwei Stunden lang mit gewohnt verschmitztem Lächeln mit neuen und älteren Hits wie „Angels“ und „Let me entertain you“. Ein unvergessliches Erlebnis für die vorwiegend aus Ratschings stammenden Jugendlichen. Den Ausflug hatten der Jugendbeirat, die Gemeinde und der Jugenddienst Wipptal ermöglicht.
Grillfest in Schloss Moos Mitte August organisierte der KVW-Ortsausschuss Wiesen gemeinsam mit dem Pflegepersonal des Altenheimes von Schloss Moos in Wiesen das alljährliche Grillfest mit musikalischer Umrahmung. Der KVWVorsitzende Karl Kerer war als Grillmeister im Einsatz, die Frauen des Ausschusses halfen in Küche und Speisesaal und zauberten Grillspezialitäten und Desserts auf den Teller. Angeregte
Unterhaltungen und lustige Anekdoten sorgten für einen kurzweiligen Nachmittag.
Watten im Schwimmbad 56 Badegäste trugen im August im Schwimmbad von Gossensaß ein Wattturnier aus. Unter Sonnenschirmen fielen Trümpfe und Schläge, es wurde gemischt, gespitzt und geboten, um sich zwischendurch im Wasser abzukühlen. Günther Steiner und Markus Da Soghe gewannen das nicht alltägliche Turnier erker september 13
vor Ulrike Schaiter-Steiner mit Hildegard Kinzner-Auckenthaler und
Walter Rosa mit Roberto Vantaggi. rr 29
gesellschaft
Gemeinschaft erleben KVW-Sommercamps erfolgreich abgeschlossen In den Sommerwochen standen bei der KVW-Bildung in Sterzing bereits zum zehnten Mal Sommercamps auf dem Programm, die Kindern zwischen sechs und elf Jahren die Möglichkeit boten, Freundschaften zu knüpfen, Gemeinschaft zu erleben und ihre Sommerferien sinnvoll und unterhaltsam zu verbringen. Den Auftakt bildete die vierwöchige „Sommer-ErlebnisSchule“, bei der u. a. beim Basteln, Klettern und Radfahren sowie bei vielen Ausflügen die Zeit wie im Fluge verging. Beim „Klettern mit Hanspeter und Matthias“ ging es hoch hinaus. Unter fachkundiger Leitung von Extrembergsteiger und Bergführer Hanspeter Eisendle und Kletterexperte Matthias Polig wurden die Kinder in die Sicherheitsvorkehrungen beim Klettern eingeführt und lernten Verantwortung zu übernehmen. Beim Reitcamp „Reiten – striegeln – Hufe kratzen“ lernten die jungen Tierfreunde in der Reitanlage Wie-
senhof den richtigen Umgang mit Pferden und machten gleichzeitig
wichtige persönliche Erfahrungen, um selbstbewusst und möglichst angstfrei am Zügel zu bleiben. Die KVW-Bildung bedankt sich bei allen Referenten und Betreuern sowie bei den großzügigen Sponsoren, die zum guten Gelingen der Sommercamps beigetragen haben: Gemeinde Sterzing, Raiffeisenkasse Wipptal, italia&amore, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, Tourismusverein Ratschings, Ratschings-Jaufen GmbH, Südtirol Journal, Radio Tirol und Radio Südtirol1.
Ferien(t)räume in Pfitsch
90 Kinder zwischen vier und 14 Jahren erlebten bei den Sommerangeboten der Gemeinde Pfitsch wieder zwei kurzweilige Wochen. Unter dem Motto „Ferien(t)räume“ bot das Betreuerteam Kindern eine „Nacht der Erlebnisse“ mit Lagerfeuer und Zelten in der Aue, Klettern im Hochseilgarten Skytrek, einen Besuch in der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, eine Schatz30
suche, eine Wanderung am Urlesteig im Sarntal und Spielstunden im VKE-Spielbus. Viel Freude hatten die Kinder auch beim Gestalten eines Barfußweges, beim Anfertigen von Baumbildern, bei einer Spurensuche, beim Entdecken und Untersuchen von Wald- und Wassertieren und beim Malen mit Erde. Zahlreiche Sponsoren haben das Projekt unterstützt. erker september 13
Ratschings
Sommer unter Freunden
Bereits Tradition hat das Kinderprojekt „Sommer unter Freunden“ der Gemeinde Ratschings unter der Leitung von Evelyn Haller, Gabi Hilber und Luise Markart. 170 Kinder verbrachten insgesamt drei zweiwöchige Sommerferien unter Freunden. Bei den Kleinen standen Brot backen, klettern im Hochseilgarten, zelten, basteln und malen sowie Ausflüge nach Ratschings, auf den Roßkopf oder zur Aglsbo-
denalm in Ridnaun auf dem Programm. Die Zehn- bis 14-Jährigen machten ein Hüttenlager, wanderten mit Lamas und Alpakas auf dem Ritten, lernten das Dogteam Wipptal kennen und kühlten sich im Sterzinger Schwimmbad ab. Vergessene Kleidung kann im Gemeindeamt abgeholt werden. Ab Schulbeginn liegen in den Bibliotheken der Gemeinde Ratschings CDs mit Erinnerungsfotos auf.
Gossensaß
Ein Sommer voller Abenteuer Alles, nur keine Langeweile kam im Juli beim Sommercamp der Ge-
meinde Brenner auf, an dem 48 Grund- und Mittelschüler aus Gossensaß und Pflersch teilgenommen haben. Die Schüler besuchten das Stubaital, den Hochseilgarten und das Schwimmbad Sterzing und Klausen und unternahmen Ausflüerker september 13
ge zur Tribulaunhütte, zum Issinger Weiher, in die BergbauWelt Ridnaun-Schnee berg, zum Rofisboden und auf die Allrissalm. Die Mittelschüler verbrachten auch eine Woche mit der AVS-Jugend in einem Zeltlager auf Laghel in Arco. Begleitet wurden die Gruppen von Birgit Stuffer, Carmen Steiner, Chiara Martorelli, Miriam Teissl, Martha Thaler und Natalie Ploner. Um Köstliches aus dem Kochtopf kümmerten sich Rudi und Vivian Plank. rr 31
gesellschaft
Sterzing
Brenner
Jugendtreff wieder geöffnet
Senioren im Schnalstal
Mit Schulbeginn ist auch der Jugendtreff im dritten Stock des Margare-
thenhauses wieder für Jugendliche ab dem Mittelschulalter geöffnet. Den Sommer über hatte Jugendarbeiter Armin Mutschlechner Aktivitäten außerhalb des Treffs organisiert,
wie etwa. „Kennst du deine Heimat“ – Erkundungsausflüge mit Hilfe öffentlicher Verkehrsmittel – u. a. zum Skaterpark in Bozen, nach Kloster Säben, zur Sommerrodelbahn in Innichen, zum Issinger Weiher, zur Gilfenklamm, zum Bergwerk Schneeberg oder nach Bruneck. Ende Juli machten Jugendliche einen Tag lang Canevaworld am Gardasee unsicher, Ende August feierten sie beim Chiemsee Reggae Festival in Deutschland. Ansprechpartner für die Jugend sind neben Mutschlechner Erwin Fassnauer und Simon Walter.
Ende Juli unternahmen Frauen und Männer des Seniorenclubs Brenner mit Obmann Rudi Plank und Wanderführer Erich Gutgsell einen Ausflug ins Schnalstal. Nach einer Jause in Naturns und dem Besuch des Ötzi-Museums in Unsere Frau in Schnals ging
die Fahrt weiter zum Schnalser Stausee bei Vernagt und über Kurzras zurück nach Karthaus zu einer Ausstellung der Künstler Martin und Josef Rainer. Auf dem Nachhauseweg kehrten die Senioren im Forstgarten von Algund ein.
Sterzing
Kids Day auf dem Fußballrasen Sommerfest in Giggelberg
Über 100 FC-Südtirol-Fans waren Ende Juli live dabei, als die Profimannschaft in der Sportzone Sterzing über das Spielfeld stürmte. Im Rahmen des Trainingslagers hatten die Marketingabteilung des FC Südtirol und Familie Graus vom Spielwarenhaus „Pfiff Toys“ den Kindern einen ganz besonderen Nachmittag beschert: Nach Outdoor-Spielen am Rand
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des Fußballfeldes, darunter ein eineinhalb Meter hohes „Vier gewinnt“, schauten sich Kinder und deren Eltern von Fink & Co. Tricks ab und holten sich danach auf Hüten, Leibchen, Blöcken und in Heften ein Autogramm der weißroten Spieler. Anschließend zeigten Coach Lorenzo D’Anna und sein Trainerteam den Kindern Schussübungen.
Anfang August veranstaltete die Jugend von Giggelberg zum ersten Mal ein Sommerfest. In hübscher Tracht verwöhnten sie
die Gäste mit allerlei Köstlichkeiten. Peter aus Matzes sorgte mit seiner Ziehharmonika für tolle Stimmung.
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geschichte
Kulturhauptstadt 2019 Franzensfeste „im Schnittpunkt“ Im Juli hat die Landesregierung für die Kulturhauptstadtbewerbung Südtirols mit Venedig und dem Nordosten Italiens ihre zwei Schwerpunktprojekte für 2019 definiert. Für Südtirol sind dies die Festung Franzensfeste und das neue Bibliothekenzentrum in Bozen. Warum gerade die Franzensfeste? In der Begründung heißt es: „Die Franzensfeste steht im Schnittpunkt zwischen Verkehr, Kultur und Wirtschaft: In der ehemaligen Militärfestung wird der Infopoint für den Brennerbasistunnel eingerichtet und seit Jahren schon ist die Festung Austragungsort von Kulturveranstaltungen.“ Seit drei Jahren arbeitet Südtirol mit Venedig und den Regionen von Italiens Nordosten an der Bewerbung um den Ehrentitel einer Europäischen Kulturhauptstadt 2019 und hat dafür bereits Überzeugungsarbeit vor Ort geleistet, einen Kulturbus auf die Reise durch Südtirol geschickt und drei Ideenwettbewerbe lanciert.
175 Jahre Franzensfeste Mitte August gedachte man in der Festung Franzensfeste auf Initiative des Landesmuseums Schloss Tirol und im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder der feierlichen Einweihung der altösterreichischen Festungsanlage vor 175 Jahren.
Weiterer Ausbau
Mitte Juli hat die Südtiroler Landesregierung den weiteren Ausbau der Festung beschlossen: Für die obere Festung, die mit dem Talwerk durch eine „unendliche Treppe“ mit 451 Stufen verbunden ist – der Höhenunterschied beträgt 75 Meter – stehen nun 10 Millionen Euro bereit. In diesem Bereich, der künftig auch über einen Aufzug erreicht werden soll, soll ein Museum zum Thema Migration mit dem Titel „Kommen und Gehen“ untergebracht werden.
Franzensfeste noch heuer ans Land Eigentlich hätte die Franzensfeste dem Land Südtirol erst 2017 übertragen werden sollen, nun scheint aber ein Weg gefunden, die Übernahme auf heuer vorzuziehen. Die Landesregierung hat jedenfalls Ende Juli den Transaktionsakt gutgeheißen, der vorsieht, dass das Land dem Staat den geschuldeten Pachtzins bis 2017 vorstreckt und die Festung im Gegenzug schon in den kommenden Wochen übernimmt. 34
Eduard Gurk: Einweihung der Franzensfeste in Anwesenheit Kaiser Ferdinands I. Vor 175 Jahren – am 18. August 1838 – wurde die Franzensfeste in Anwesenheit Kaiser Ferdinands I. von Habsburg vom Brixner Fürstbischof Bernhard Galura eingeweiht. Ziel der Festungsanlage war die Möglichkeit einer Straßensperre an diesem strategisch so wichtigen Ort vor der Sachsenklemme. Die bauliche Fertigstellung der gesamten Anlage erfolgte erst 1839. Die aktuelle Sommerausstellung Schloss Tirols „Der Griff nach der Krone. Die Krönungsreisen Kaiser Ferdinands I. nach Prag, Tirol und Mailand“ zeigt auch zwei Aquarelle des Malers Eduard Gurk, der bei der Eröffnung der Franzensfeste 1838 als Hofkammermaler anwesend war. Das eine Aquarell bildet die Franzensfeste von der Brixner Klause aus gesehen ab. In diesem Bild hebt Gurk in erster Linie die lichtwirksame Lage der Sachsenklemme hervor. Das andere
Bild zeigt die Einweihung der Franzensfeste in Anwesenheit Kaiser Ferdinands I. Hier hält Gurk den Moment fest, als Fürstbischof Galura in Begleitung seiner Assistenz zur Begrüßung auf das Kaiserpaar zugeht. Der durchaus militärische Charakter der Handlung zeigt sich in der massiven Präsenz von Offizieren und Militär. Interessant ist dabei, dass Gurk die wichtigsten Honoratioren handschriftlich auf der Rückseite festgehalten hat. Beide Aquarelle wurden bei der 175-Jahr-Feier auf der Franzensfeste ausgestellt. Landeskonservator Leo Andergassen referierte dazu sowie über die Festung aus kunsthistorischer Perspektive. Vorträge zur Historie der riesigen altösterreichischen Festungsanlage hielten Nicola Fontana und Meinrad Pizzinini, der dem Erker sein Referat zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat. erker september 13
kultur
Österreichisches Staatsarchiv, Wien
Zur Historie der Festung Franzensfeste Von Meinrad Pizzinini „Das rege Leben von mehrern Tausend Menschen biethet das vielseitigste und interessanteste Bild für den ruhigen Beobachter.“ So beschreibt der Tiroler Topograph Beda Weber die Baustelle Franzensfeste in den 1830er Jahren, in jener Zeit die größte Baustelle in Europa. Wenn man durch viele Jahre an diesem massiven, nach außen hin abweisenden und geheimnisumwitterten Festungswerk vorbeigefahren ist und nun seit wenigen Jahren endlich die Möglichkeit besteht, es genauer zu besichtigen, dann stellt dies geradezu eine Herausforderung dar, sich auch mit seiner Geschichte zu befassen. Ein besonderer Förderer des Befestigungswerks an der Hohen Brücke von Aicha bzw. der Ladritscher Brücke war der Generaldirektor des Genie- und Fortifikationsweerker september 13
sens der österreichischen Monarchie, der in Tirol beliebte Erzherzog Johann, Bruder von Kaiser Franz I. (Genie war eine der Spezialwaffengattungen, die sich im Krieg wie im Frieden mit militärbautechnischen Arbeiten, vor allem mit dem Festungsbau, zu befassen hatten). Auf den an Ingenieur-Generalmajor Franz von Scholl im Jahr 1832 ergangenen Auftrag, ein Verteidigungswerk oberhalb der Hohen Brücke zu entwerfen, konnten die umfangreichen Vermessungsarbeiten im vielgestaltigen Gelände durchgeführt und noch gegen Jahresende abgeschlossen werden. Es folgten die Detailpläne für eine dreiteilige Sperre an diesem neuralgischen Punkt, wodurch die Zugänge von Norden, Süden und Osten abgesichert werden sollten. Der militärische Planer des monströsen Befestigungswerks richtete sich nach der neupreußischen Festungsbauweise aus.
Startschuss für den Baubeginn war der 17. Juni 1833, an dem die „allerhöchste Bewilligung“ für den Bau ergangen ist. Für die Abwicklung bedurfte es nun einer eigenen Festungsbaudirektion, die Oberstleutnant Karl von Martony, bald zum Genie-Oberst befördert, übertragen wurde. Die Baustelle nahm sehr rasch ungeheure Ausmaße an, wobei vom Militär alles minutiös durchgeplant worden ist, von den nötigen Baumaterialien über die Transportlogistik bis zu den erforderlichen Arbeitskräften – und natürlich den zu erwartenden Baukosten. Das Bauholz für die vielen Gerüste und den Barackenbau fiel bei den umfangreichen Rodungsarbeiten im Gelände an. Das benötigte Brennholz wurde in den nahen Wäldern geschlagen. Die wichtigsten Materialien waren Granitblöcke für die massiven Mauern, die bei Spinges und Pfal-
zen gebrochen wurden. Diese Natursteinblöcke waren zwar das teuerste, dafür aber das beste und widerstandsfähigste Baumaterial. Bei Beschussproben mit modernen Geschützen mit gezogenen Läufen im Jahr 1862 staunte man über die Standfestigkeit des Mauerwerks. Vor allem für die Gewölbe der ausgedehnten Kasematten – bombensichere überwölbte Räume für die Geschütze – wurden rund 20 Millionen Ziegelsteine benötigt, die vorwiegend von privaten Ziegelbrennern in der Umgebung hergestellt wurden. Nach Berechnungen entsprechend den vorhandenen Unterlagen müssen täglich etwa 200 zweispännige Fuhrwerke unterwegs gewesen sein, die gegen 600 Fuhren mit einer Leistung von zusammen 350 Tonnen absolvierten. In kluger Weise wurde das gesamte Transportwesen privaten Unternehmern übertragen, womit das Militär ein 35
kultur
Die Franzensfeste: In den 1830er Jahren die größte Baustelle in Europa
schwieriges Problem los war. Maurer und Steinmetzen wurden vorwiegend in Italien bis in die Gegend von Genua angeworben. Dagegen waren die Handlanger billige Arbeitskräfte und leicht aufzutreiben: Es wurden einfach Soldaten verschiedenster Einheiten aus der ganzen Monarchie zum Festungsbau nach Tirol abkommandiert. Durch die Jahre waren durchgehend 3.200 bis 4.600 Männer bei den Arbeiten voll im Einsatz. Die Barackenlager als Unterkünfte befanden sich im Umkreis der Dörfer der Umgebung und zogen sich bis Sterzing hin. Bedauerlicherweise kam es immer wieder zu Unfällen, es gab auch Verletzte und Tote. Nicht zu vergessen sind die kräftigen Wirtschaftsimpulse für die nähere und weitere Umgebung der Riesenbaustelle. Durch das Fuhrwesen, das Ziegelbrennen und vor allem durch die Versorgung der Tausenden von Arbeitskräften konnte die einheimische Bevölkerung verdienen. Die Bauarbeiten hätten früher abgeschlossen werden können, doch wurden sie aus Budgetgründen bzw. durch die zugeteilten finanziellen Mittel auf fünf Jahre ausgedehnt. Insgesamt betrugen die Baukosten die für damals erschreckend hohe Summe von rund 2,6 Millionen Gulden. Kaiser Franz, nach dem das neue gewaltige Festungswerk benannt 36
werden sollte, erlebte die Fertigstellung nicht mehr. Er war Anfang März 1835, knapp dreieinhalb Jahre vor dem offiziellen Abschluss der Arbeiten, gestorben. So blieb es seinem Sohn und Nachfolger vorbehalten, die Franzensfeste in Betrieb zu nehmen. Am 12. August 1838 war Kaiser Ferdinand bei der Erbhuldigung der Landstände Tirols und Vorarlbergs in Innsbruck anwesend. Mit seiner Gattin Maria Anna, Prinzessin von Sardinien-Piemont, über den Brenner kommend, hatte der Monarch in Sterzing übernachtet und traf am 18. August um 10.00 Uhr bei der Festung ein. Geschützdonner begrüßte das hohe Paar und zahlreiche Prominenz; 4.000 Mann regulärer kaiserlicher Truppen, 700 Landesschützen und Veteranen der Kriegsjahre 1796 bis 1809 waren zugegen. Die Weihe nahm der Brixner Fürstbischof Bernhard Galura vor. Und erst jetzt wurde die Bezeichnung „Franzens Veste“ offiziell. Der Hergang der Feier lässt sich anhand der Gemälde von Eduard Gurk sehr gut nachvollziehen. Nur um den Höhepunkt herauszugreifen und damit das für uns heute köstliche Pathos der Feier zu charakterisieren, sei ein Zitat aus dem Boten für Tirol und Vorarlberg (1838, Nr. 70) gebracht. Nach einer Ansprache von Galura näherten sich „Ihre Majestäten ... mit dem Herrn Fürstbischofe dem Thore, an
welches der Bischof mit einem silbernen Hammer drei Schläge, und dann S(ein)e Majestät der Kaiser drei Schläge machten. Die Thore öffneten sich und Se. kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Johann als General-Genie-Direktor überreichte … Sr. Majestät den Schlüssel der Veste …“ Nun folgt Kanonendonner, eine „treffliche Musikbande“ intonierte die Volkshymne, also die Hymne an den Kaiser, und es erschallen laute Vivat-Rufe. Nach einem Pressebericht war man sich im Klaren, dass die Erinnerung an diese Feier so lange fortleben als die „FranzensVeste“ den Jahrhunderten trotzen würde (Bote für Tirol 1838, Nr. 69). Mit der offiziellen Eröffnung der Festung waren die Arbeiten noch nicht beendet, wie überhaupt ein Bauwerk dieser Größe als „ewige Baustelle“ gelten darf. Die unmittelbaren Bauarbeiten währten noch bis zum Herbst des Jahres 1839. In gut-tirolischer Tradition dachte man an die Errichtung einer Kirche innerhalb des Festungsareals, die der Mannschaft zur Verfügung stehen sollte. Die Planung erfolgte durch den Ingenieur-Hauptmann Gedeon von Radó. Den Erfordernissen einer Festung entsprechend, wurde auch das Gotteshaus sozusagen bombensicher erbaut. Die Einweihung nahm wieder Fürstbischof Galura am 22. Oktober 1845 vor. Der kultur- bzw.
kunsthistorische Wert besteht darin, dass es sich dabei um einen der ersten Bauten in neugotischem Stil im Bereich Alt-Tirols handelt. Die Ausstattung mit einem Altaraufbau von Josef Stauder aus Sexten und einem Altarblatt des einheimischen, aber in Rom wirkenden Künstlers Karl Blaas scheint verschollen zu sein. Die Darstellung mit dem hl. Johannes dem Täufer sollte eine Anspielung auf Erzherzog Johann sein, den großen Förderer der Festung. Die Gesamtanlage, die sich in das Untere, das Mittlere und das Obere Werk gliedert, strahlt eine imponierende Monumentalität aus, der auch die vorgesehene Höhe der unterzubringenden Mannschaften sowie die Masse des Rüstungsmaterials, speziell die Armierung mit Geschützen verschiedener Art, Größe und Kaliber, entsprechen sollten. Für den Ernst- bzw. Kriegsfall sollte die Festung 1.200 Soldaten und zusätzlich Personal für die Verpflegung aufnehmen. In den Kasematten waren 130 Positionen für Geschütze von Feldkanonen über Haubitzen bis hin zu Mörsern vorgesehen. Erst 1846, also sechs Jahre nach der Eröffnung, wurde die Franzensfeste vom Militär bezogen – von nicht mehr als 70 Mann. Sehr gering war auch die Zahl der Geschütze. Es war die Zeit des Vormärz, in der Europa nach vielen stürmischen Kriegsjahren endlich in Frieden leben konnte. Die Ausführung der weiteren geplanten kleinen Werke vor allem am Hochplateau von Schabs wurde nie ernsthaft in Angriff genommen. Die gewaltige Franzensfeste imponiert den meisten Vorüberreisenden. Egal, ob von Norden, von Süden oder von Osten kommend, alle sind von der massiven Architektur beeindruckt. In unzähligen Abbildungen und Beschreibungen taucht sie auf. Sie gehört zum festen Bestand der Bauwerkskultur des Landes. Was die meisten der Reisenden – und auch die Einheimischen – nicht wissen konnten, ist der Umstand, dass die Franzensfeste bald nach ihrer Inbetriebnahme eigentlich in einen Dornröschenschlaf verfiel. Es sei gleich vorweg genommen: Die weitere Geschichte des Feserker september 13
tungswerks verlief durchaus nicht spektakulär. Dies hängt damit zusammen, dass – im Gegensatz zur Napoleonischen Ära, aus deren Geist die Entstehung erklärbar ist – kein militärischer Gegner auftauchte, dem gegenüber sie sich hätte bewähren können.
weitab von jeglichem Kriegsgeschehen. Auch in dem 1915 ausgebrochenen Krieg mit dem Königreich Italien lag sie von den Fronten im Süden Alt-Tirols weit entfernt und spielte daher keine militärische Rolle. Mit dem Ende des Krieges freilich fiel sie – wie das
Franz I., Kaiser von Österreich, begann (das Werk) 1833. Ferdinand I., Kaiser von Österreich, vollendete es 1838. Aufschwung hingegen nahm der Ort in der Nähe der Festung, wo einzelne zu Niederau gehörende Häuser standen. Für diesen Weiler, der dann ebenfalls den Namen „Franzensfeste“ erhielt, änderte sich die Lage mit dem Bau der Eisenbahnlinien, die auch die Festung berührten. In die Brennerbahnlinie in Nord-Süd-Richtung, eröffnet im August 1867, mündet die Pustertalbahn ein, im November 1871 in Betrieb genommen. Damit wurde Franzensfeste zu einem regelrechten Eisenbahnknotenpunkt. Dafür mussten selbst im Festungswerk bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Die Pustertalbahn brachte mit ihrer Fortsetzung die erste Schienenverbindung Tirols mit der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien. Immer mehr sank die Bedeutung als Festungswerk, ja, es wurde in den militärischen Schematismen ab 1890 als „Talsperre“ und ab 1904 überhaupt nur mehr als „Sperre“ eingestuft. Immer mehr diente die Franzensfeste als Depot, nur relativ geringe Truppenteile waren hier stationiert. Seit 1880 gab es auch keinen eigenen Festungskommandanten mehr. Das obere Werk soll im Lauf der Jahre so zugewachsen sein, dass es vom Tal aus kaum mehr gesehen werden konnte. So wie in den Kriegsjahren 1848/49, dann 1859 und 1866 lag die Franzensfeste auch im Ersten Weltkrieg erker september 13
Trentino und Südtirol – kampflos in die Hände des italienischen Militärs, das sie als schwer bewachtes Depot verwendete. Für die Festung ergab sich mit der Errichtung eines Kavernenkraftwerks ab 1935 eine neue Situation. Nun lag die Franzensfeste an einem See, ein fast romantischer Anblick! In der Geschichte der Festung wurde nur ein einziges Mal – allerdings auch nur in ihrer Umgebung – gekämpft und zwar nach dem Sturz von Benito Mussolini, als die deutschen Truppen, bisher mit dem faschistischen Italien verbündet, plötzlich als Besatzer im Land standen. Die Deutschen griffen am 9. September 1943 die italienischen Verbände an und entwaffneten sie. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wird die Franzensfeste von den nach Norden vorrückenden US-amerikanischen Truppen kampflos übernommen und wenig später dem italienischen Militär übergeben. Mit dem Zweiten Weltkrieg in Zusammenhang steht das sicherlich rätselvollste Detail der 175-jährigen Geschichte der Franzensfeste. Es stimmt, dass über 127 Tonnen Gold im Dezember 1943 aus Mailand in die Franzensfeste gebracht worden sind, um zum großen Teil nach Berlin weitergeliefert zu werden. 25 Tonnen blieben in der Festung, wurden aber 1947 der italie-
nischen Regierung zurückerstattet, was sich archivalisch belegen lässt. Dennoch ist der Mythos vom Goldschatz nicht erstorben, schwimmt immer wieder an die Oberfläche und erregt allgemeines Interesse. Nachdem die Franzensfeste vom italienischen Militär im Jahr 2005 aufgegeben worden ist, kann sie endlich frei besichtigt und mit ihren imponierenden massiven Bauten, dem Labyrinth von Gängen, Kasematten, ehemaligen Pulverlagern, Gefechtsräumen und mehreren Stollen bestaunt werden. Viele Besucher schaffen es sogar, die obere Festung über eine Treppe mit 451 Stufen zu erreichen. Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien hat den Slogan geprägt „Kriege gehören ins Museum“. Die militärische Franzensfeste ist selbst ein Museum, ein Denkmal von besonderer Art, von großem historischem Wert, nicht zu leugnen die kulturgeschichtliche Dimension und schon vom Bau her von bedeutendem ästhetischem Ausdruck. Das muss anerkannt und bei allen weiteren Überlegungen hinsichtlich einer effektiven Nutzung berücksichtigt werden. Sie ist aus der Geschichte Tirols nicht wegzudenken. Welche Pläne für die Franzensfeste auch immer entwickelt werden, sie bleibt Ausstellungsstück Nr. 1! E
Meinrad Pizzinini, 1943 in Lienz geboren, ist Historiker und Autor zahlreicher Schriften. Er arbeitete am Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und war in der Folge Dozent am Institut für Geschichte an der Universität Innsbruck.
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„Schriftlesen, schönschreiben und rechnen“
kultur
Der Beginn eines regulären Schulwesens in Sterzing und den Fraktionen Tschöfs, Thuins und Elzenbaum
Nogglerr Josef Noggle iter Josef Schulleiter er Schulle Sterzinger Der Sterzing Der zum lichen, zum anschau lichen, einen 1892 anschau e verfasste 1892 einen verfasst Beginn zum Beginn Bericht zum ltsamen Bericht unterha Teil Teil unterhaltsamen ihn ließ ihn Er ließ Sterzing.. Er in Sterzing esens in Schulwesens des Schulw des sigen dreiklas der sigen t „Berich dreiklas der Titel t dem „Berich unter Titel dem unter
Chronik der Volksschule Vor mehr als 300 Jahren schon bestand in Sterzing eine Schule. Dieselbe war jedoch eine gelehrte, nur wenigen Kindern zugängliche Lateinschule. Eine wirkliche Volksschule besteht erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts, zu welcher Zeit schulfreundliche Sterzinger Bürger die Stadtschule nach dem Muster der trefflich organisierten Innsbrucker Schule in eine deutsche gemischt zweiklassige Volksschule umgestalteten. Dieselbe wird in den Schulrechnungen jener Zeit neue Schule genannt. Von Innsbruck her wurden auch die neuen Lehrkräfte bezogen. Zur Unterbringung der Schule kauften sechs Jungfrauen von gemeiner Herkunft (Agnes, Anna und Maria Klaunzner und Anna, Gertraud und Katharina Obermayr) 1770 den adeligen Ansitz Jöchlsthurn um 4.000 Gulden und schenkten denselben als Schulhaus. Der reformfreundliche Pfarrer Josef Andrä von Wenzel gab dem von einem weltlichen Gehilfen unterstützten Schulpriester Johann Christophorus Wiestner den nötigen Unterhalt. Von den erwähnten sechs Jungfrauen wurden drei selbst Lehrerinnen und widmeten sich eifrig dem selbstgewählten, ihnen keinen erheblichen Er38
Chronik Inhalt: Chronik Sterzing.. Inhalt: zu Sterzing hule zu Volksschule Volkssc in 91“ in 1890/18 Statistik hule. Statistik 1890/1891“ Volksschule. der Volkssc der ch-polikatholis des ch-polikatholis uckerei Buchdruckerei des der Buchdr der drucken.. Brixen drucken in Brixen reins in Pressvereins tischen Pressve tischen Argängige den nn Arin liegt gängige lung den in Abhand liegt Die Abhandlung Die
denlohn abwerfenden Schulamte. Doch ja, einen nicht ungewöhnlichen Lohn fanden sie, nämlich den der Welt – abscheulichen Undank. Die neue Schule stand einem großen Teile der damaligen Sterzinger durchaus nicht zu Gesichte; Pfarrer Wenzel wurde vom Bürgermeister sogar der Ketzerei beschuldigt. Der Landespräsident Graf Enzenberg berief den heißblütigen Stadtvater ad audiendum nach Innsbruck und verhielt ihn, dem Pfarrer öffentliche Abbitte zu leisten. Die Schule wurde übrigens, obwohl die Landesstelle ihr Augenmerk stets darauf gerichtet hielt, noch längere Zeit fortwährend angefeindet, und der Chronist versichert ganz ernsthaft, dass der Teufel auch neun Jahre später noch immer nicht aufgehört hatte sie anzufechten. Zur Erhaltung der Schule leisteten Beiträge in Reichswährung: Das löbliche Heiliggeist-Gotteshaus auf dem Platze in der Altstadt - 200 Gulden, unsere lieben Frauen-Pfarrkirche und die dahin incorporierte St. Margarethenkirche 21 Gulden, das St. Peter- und Paul Gotteshaus 25 Gulden 32 Kreuzer, die St. Johannes dem Täufer Kirche – der Schmied Bruderschaft Kapellen 18 Gulden 30 Kr., die St. Anna-Bruderschaft 7 Gulden 30 Kreuzer, das St. Jakobs-Gotteshaus in Thuins 40
den durch den en durch Auffinden ihr Auffind auf, ihr nicht auf, chiven nicht chiven Zufall. reiner war reiner Zufall. Eller war Karl Eller Alois Karl er Alois Historiker Historik tionen Informationen ante Informa interessante jedoch interess sie jedoch Da sie Da unund ltlich unund vollinha hier vollinhaltlich sie hier soll sie enthält,, soll enthält . werden uckt . abgedruckt werden rt abgedr verändert verände
Gulden, die St. Jakobs-Bruderschaft zu Sterzing 5 Gulden, die Mariahilf und Deodati-Bruderschaft 12 Gulden 30 Kreuzer, die „Unser Herr in Elend“ Fronleichnamsbruderschaft 25 Gulden, die St. Peterskirche in Tschöfs 35 Gulden. Summe der Beiträge 389 Gulden 22 Kreuzer. Thuins und Tschöfs mussten diese Beiträge leisten, weil etliche Kinder (d. h. alle, da diese beiden Dörfer einer eigenen Schule entbehrten) von dort in die Stadtschule gingen. Lange Zeit kann die Schule im Jöchlsthurn nicht gewesen sein, denn bereits 1787 finden wir dieselbe nebst der sogenannten Strickerschule in den Räumlichkeiten der heutigen Kleinkinderbewahranstalt im alten Spitalgebäude am Stadtplatz untergebracht. Einer im Spitale ausgebrochenen Epidemie und wohl auch der Klassenüberfüllung wegen musste die Schule zeitweilig in das Rathaus übersiedeln, bis durch den Neubau des gegenwärtigen Schulhauses allen diesen Unannehmlichkeiten abgeholfen ward. Die vom k. k. Landesgubernium für Tirol und Vorarlberg durch das k. k. Kreisamt Bruneck bewilligte Bauordnung vom 27. Februar 1835 anerkennt das „löbliche Vorhaben“ der Stadtgemeinde, durch die Adaptierung des städtischen Metzger-
hauses dem „unbrauchbaren Schullocale abzuhelfen“, und wirft unter einem den von Johann von Stolz und Consorten, worunter auch die nach Sterzing eingeschulte Gemeinde Elzenbaum begriffen ist, ergriffenen Recurs zurück. Das Metzgerhaus wurde von der Baukommission einstimmig deshalb gewählt, weil dasselbe inmitten der Stadt von drei Seiten frei gelegen ist, somit Luft und Licht in vollem Maße und Raum für drei Schulzimmer und eine kleine Lehrerwohnung hat. Die Kosten dieser Baulichkeit wurden an Barem Schulleiter Josef Noggler Josef Noggler wurde am 25. Jänner 1857 in Algund als Sohn des Organisten und Mesners Kassian Noggler geboren. Er war als Hilfslehrer und Organist in Tirol, Oberösterreich und Südböhmen tätig, am 1. Oktober 1885 trat er die Stelle als Schulleiter der Volksschule in Sterzing an. Fast 50 Jahre lang wirkte er hier als Schulleiter, Sänger und Dirigent und verstarb am 17. November 1935. erker september 13
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Foto: Rudolf Trenkwalder
auf 3.035 Gulden 20 Kreuzer und an Frohnen (= Unbezahlte Tagschichten) auf 695 Gulden 89 Kreuzer, zusammen auf 3.731 Gulden 09 Kreuzer adjustiert. Den Bauplan entwarf der Zimmermeister Johann Faistnauer. Am 2. Jänner 1837 wurde das neue Schulhaus „nach einem abgehaltenen feierlichen Amte in der Spitalkirche mit Begleitung der geistlichen und weltlichen Obrigkeit“ bezogen. Im Stadtarchiv liegt über diese Feier ein eigener Bericht nebst einem Verzeichnis jener 85 Kinder, welche 1837 die zweite Klasse besuchten. Da die neugebauten Schulzimmer „durch Schmelzen des Schnees, bei Regenwasser und nicht gehörigem Abfluss der Dachrinnen“ bedeutend an Feuchtigkeit litten, eröffnete am 8. März 1839 das k. k. Kreisamt dem Stadtmagistrat, „dass dieses ökonomisch schlecht gebaute Schulhaus einer besseren Stellung des Daches bedürfe. Hierzu würde eine Verhandlung mit dem Nachbar Wundarzt Liebl am sichersten zum Ziele führen, wodurch der Dachstuhl umgekehrt würde, wodurch alles Wasser abgeleitet und von den Häusern der Schnee schneller beseitigt werde.“ Wundarzt Liebl war jedoch mit diesem Vorschlage nicht einverstanden, und so musste zur Behebung dieses Übelstandes im Jahre 1840 im Schulhause ein Estrichboden hergestellt werden. Die alten Schulkataloge sind sehr höflich geschrieben, der Stand des Vaters pleno titolo verzeichnet. Die Töchter des Landrichters, des Gerichtsadjuncten und des Baron Sternbach (aber nur diese) sind Fräule betitelt, die italienisch sprechenden Knaben in der Rubrik „aus
Das alte Schulhaus in Tschöfs (heute „Lechner“) mit angebautem Lehrerhäuschen Welsch“ eingetragen. Doch was sage ich von einem Katalog! Denselben vertrat vielmehr eine Schultabelle oder ein Prüfungsextract, den zwei häufig von Schnupftabak gebräunte Blätter bilden. Bis 1843 wurde in der Schule gelehrt: Religionslehre, biblische Geschichte, Deutschdrucklesen, Lateindrucklesen, Schriftlesen, Schönschreiben (current, lateinisch und „kanzelley“), Rechnen, Rechtsprechen, Rechtschreiben, Anleitung zu den schriftlichen Aufsätzen. Eigentliche und zwar gedruckte Kataloge erschienen erst mit dem Schuljahre 1843 – 1844. In diesem Jahre wurde die 2. Klasse nach Geschlechtern getrennt, zugleich der Unterricht ganzjährig obligat für alle Kinder eingeführt. Bisher war nämlich bloß der Besuch der Winterschule, die von Martini bis Georgi währte, obligat gewesen; im Jahre 1843 wurde der Schulbeginn auf den Montag, welcher dem 1. Oktober zunächstlag, verlegt. Der Schulschluss erfolgte an einem der Tage vor Jacobi, je nachdem der Dekan zur Abhaltung der Schlussprüfung Zeit fand. Letztere war stets mit
einer feierlichen Preisverteilung, bei welcher die Stadtmusikanten Tusche bliesen, verbunden. Für diese Leitung erhielten die Musikanten 2 Gulden 42 Kreuzer. Der letzte Tusch ward im Jahre 1879 geschmettert. Nach der Prüfung vereinigten sich die Mitglieder der Prüfungskommission bei einem aus dem Schulfonde bezahlten Gläschen Wein. Als ein-
kultur
mal die Lehrerinnen Obleitner und Lampacher für die eingenommene Prüfungsmarende eine Rechnung über 3 Gulden 10 Kreuzer einreichten, bemerkte der Revisor hierzu im Protokolle launig: „Die von den zwei Jungfrauen-Schullehrerinnen genossene Zehrung muss in der Tat gut angeschlagen haben.“ Die Feiertags- oder Wiederholungsschule begann Mitte oder Ende November, auch erst anfangs Dezember, und dauerte je nach Umständen bis Ende Mai–Juni. Zum Besuche derselben sowie der Christenlehre war jedes Kind, das sechs Jahre lang die Werktagsschule besucht hatte, bis zum vollendeten 16. Lebensjahre verpflichtet, ebenso musste jeder Lehrling, ohne Rücksicht auf sein Alter, in die Feiertagsschule gehen. Der Lehrling Michael Indrist war in seinem 43. Lebensjahre noch Wiederholungsschüler (1828!). Mangels einer anderen Bildungsschule be-
Statistik 1890 – 1891 Im verflossenen Schuljahre besuchten die Schule: 1. Klasse 2. Klasse 3. Knabenklasse 3. Mädchenklasse Summe
Knaben 47 37 29 113
Mädchen 32 33 43 108
Zusammen 79 70 29 43 221
Nach dem Geburtsort verteilt sich die Schulkinderzahl wie folgt: Sterzing 132, Elzenbaum 11, andere Gemeinden Tirols 68, Vorarlberg 1, Niederösterreich 1, Oberösterreich 2, Mähren 1, Ungarn 1, Schweiz 1, Bayern 2, Italien 1. Von diesen wohnten in der Stadt 185, Vill 7, Vals 5, Mittermühle 5, Bahnhof 8, Elzenbaum 11 Kinder. Sämtliche Schulkinder waren römisch katholisch. Im Alter von 6 – 12 Jahren waren 174, von 12 – 14 Jahren 41, und über 14 Jahre 6 Kinder. Nach der Muttersprache waren deutsch 210, italienisch 11 Kinder. Seit zehn Jahren hat die Schulkinderzahl um 42 zugenommen.
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kultur
suchten jedoch auch nicht schulpflichtige Kinder diese Schule. So gab es beispielsweise im Schuljahre 1829 – 1830 48 pflichtige, 53 schulbesuchende Feiertagsschüler, obgleich es dazumal mehr Entschuldigungsgründe gab als heute, wo „Kegelaufsetzen“ niemanden vom Schulbesuche gänzlich befreit, wie es anno 1823 hier geschehen und gewissenhaft eingetragen ist. Dieser schöne Lerneifer ließ jedoch bei den erwachsenen Jungen gar bald nach, und als mit dem Erscheinen des gegenwärtigen Reichsvolksschulgesetzes die Schulpflichtigkeit mit dem 14. Lebensjahre endete, schmolz die Zahl der Feiertagsschüler und Schülerinnen im Jahre 1877 auf acht, im Jahre 1882 auf vier zusammen, so dass diese Schule von selbst aufhörte. Schulleiter Nikolaus Walter trat 1847 wegen Erblindung in Pension. Im gleichen Jahre (20. August) starb der Handelsmann Johann Baptist Ralser. Dieser testierte für den diesstädtischen Schulfond 22.000 Gulden, „damit mit den jährlichen Erträgnissen hieraus ein dritter Lehrer, der aber zugleich der städtischen männlichen Jugend im Zeichnen Unterricht zu geben befähigt und verbunden sein muss, angestellt werden könne, und für dieses Geschenk hat jährlich beim Anfang der Schule in der hiesigen Spitalkirche vom Herrn Stadtpfarrer ein feierliches Amt mit Orgel und Gesang zu meinem Seelenheile und Andenken abgehalten zu werden, wobei die Schuljugend anzueifern sein wird, fleißig zu erscheinen und für mich zu beten. Die Abhaltung dieses Gottesdienstes hat jedesmal am vorausgehenden Sonntage verkündet zu werden, und ich darf mit Zuversicht von meinen Mitbürgern erwarten, dass sie nicht ermangeln werden, bei diesem Gottesdienste zu erscheinen und meiner im Gebete dabei eingedenk zu sein.“ Infolge dieses Vermächtnisses übernahmen noch in demselben Jahre barmherzige Schwestern die Lehrstelle in der 2. Mädchenklasse. Im Jahre 1850 wurde der im linken Erdgeschosse des Schulhauses gelegenen Wohnung der „Schulhaustherese“ (Schuldienerin) ein viertes Klassenzimmer geschaffen. Der jeweilige Schuldiener erhielt: für einmalige Ausspülung der Schulzimmer 1 Gulden 49 Kreuzer, für das Einheizen 2 Gulden 24 Kreuzer, für das Spalten des Schulholzes (6 Klafter) 6 Gulden, für Tragen desselben á 8 Kreuzer = 48 Kreuzer, im ganzen jedoch 11 Gulden 1 Kreuzer. Zugleich eröffnete der neue Schulleiter Josef Munggenast eine dritte Knabenklasse mit Zeichenschule, welch erstere schon nach sieben Jahren wieder einging. 1857 wurden beide Klassen nach Geschlechtern getrennt, d. i. die Schule eine getrennt zweiklassige. Diese Einteilung erhielt sich bis 1885, in welchem Jahre die Schule die Umgestaltung in die heute noch bestehende dreiklassige Volksschule erfuhr, und zwar ist die 1. und 2. Klasse gemischt, die 40
3. Klasse nach Geschlechtern getrennt. Von besonders eingreifenden Ereignissen ward die Sterzinger Schule in der Folgezeit nicht mehr berührt. Das Wenige soll hier noch in Kürze erzählt werden. Unvergesslich bleiben die Ausflüge der Schuljugend nach Trens am Schlusse jeden Jahres, bei welchen der ehemalige Sternwirt und Ortsschulaufseher Herr Alois Obexer (gestorben 14. Jänner 1890) nach Abbetung eines Rosenkranzes den spendiden Wirt machte, sowie die vom gegenwärtigen k. k. Bezirksrichter Herrn Franz Engl am 3. September 1883 (anlässlich der Entbindungsfeier unserer erlauchten Kronprinzessin Stephanie), und später am 15. Juli 1885 im lauschigen Gasteiger Wäldchen veranstalteten und ausgezeichnet gelungenen Schulfeste. Am 24. Oktober 1887 feierte der Hochw. Herr Josef Obwexer sein 25jähriges Jubiläum als Katechet der Sterzinger Schule. Stadt und Schule boten alles auf, um diesen Tag würdig zu begehen. Am Vorabende brachte die Feuerwehrkapelle, von vielen farbige Lampions tragenden Schulkindern umgeben, dem Gefeierten vor dessen Wohnung eine Serenade. Während derselben brachten die Hochw. Geistlichkeit und die Vertreter des Stadmagistrates ihre herzliche Gratulation dem Jubilar dar. Am Festtage celebrierte Herr Katechet in der Spitalkirche ein levitiertes Hochamt. Nach demselben versammelten sich die Schulkinder und mehrere Honoratioren in dem entsprechend decorierten Lehrzimmer der 1. Klasse, und die Gesangsschule eröffnete mit dem Liede „Der Tag des Herrn“ das Programm. Hierauf hielt der Schulleiter die Festrede, in der er ein Bild der langen segensreichen Tätigkeit des beliebten Katecheten entwarf und im Namen des Lehrkörpers gratulierte. Darauf brachten mehrere Kinder ihm ihren schuldigen Dank für seine Liebe und Mühe in sinnreichen Versen auf herzliche Weise dar und überreichten Geschenke. Am Festmahle beteiligten sich die Spitzen der Behörden, die Mitglieder des Stadtmagistrates, sowie viele Katecheten und Lehrer aus dem ganzen Bezirke. Den Abschluss der Feier bildete ein vom Männergesangsverein mit Liedervortägen gewürzter Festabend. Auf dieses Freudenfest folgte nur zu bald ein Trauertag für die Schule. Am 27. Jänner 1888 verschied der Ortsschulaufseher Herr Michael Waizinger, emeritierter Apotheker und Altbürgermeister. Mit ihm schied ein Mann aus diesem Leben, dessen Name in den Annalen der Stadt glänzt. Die Gnade Sr. Majestät des Kaisers belohnte seine mannigfachen Verdienste mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der Krone. Außerdem war er Verewigter Ritter II. Klasse des königlich sächsischen Albrechtsordens. Wir wünschen, dass der Vergelter alles Guten dem großen Schul- und Kinderfreunde die Himmelskrone dazu verliehen habe. Josef Noggler, Schulleiter erker september 13
Die Stargäste
Herbert Pixner
10 Jahre Joe Smith Band
Bandleader Peppi Haller
Das Stadttheater Sterzing präsentiert zwei Galakonzerte mit allen bisherigen Highlights Beatrix Reiterer
Vlado Kumpan
Manuel Randi
Christian Haller
Barbara Koitz & Michael Baumann
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Die Leidenschaft, gute Musik zu machen, hat Peppi Haller aus Telfes vor zehn Jahren veranlasst, die „Joe Smith Band“ zu gründen. Zum zehnjährigen Jubiläum der Band gibt es am 5. und 6. Oktober im Stadttheater Sterzing bei zwei Galakonzerten nun ein „Best of“-Programm mit den bisherigen Stargästen. „Die Leit af der Sunnenseite sein gonz bsunders musikalisch, olm schun giwesen“, heißt es im Wipptal. Nun, Peppi Haller entstammt einer solch sonnseitigen und überaus musikalischen Familie aus Telfes. Seine Brüder spielen ein oder mehrere Instrumente, sein Vater war 41 Jahre lang Kapellmeister der Musikkapelle Telfes, sein Bruder Christian ist Profi-Musiker in München. 2003, vor nunmehr zehn Jahren, hat der Posaunist, Trompeter, Sänger und Musiklehrer eine Reihe exzellenter Musiker aus Südtirol zusammengeführt, mit dem Anspruch, dem Publikum gehobene Unterhaltungsmusik live zu bieten. So entstand die „Joe Smith Band“. Der Name leitet sich vom Heimathof der Gebrüder Haller her; nicht nur den Telfern dürfte Peppi Haller auch als „Schmied-Peppi“ bekannt sein.
Seither hat sich das Ensemble immer mehr zur konzertanten Showband entwickelt. Nach einigen Open-Air-Konzerten in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens präsentierte die Band 2008 im Stadttheater von Sterzing ihre erste Konzertshow „Musical, Tanz, Swing & Welthits“ mit dem Tanzballett „The Razzle Dazzle Dancers“. Ein Jahr später war eine Latin Dances Show mit Barbara Koits, Finalteilnehmerin der österreichischen Staffel von Dancing Stars, und Michael Baumann zu hören und zu sehen. 2010 und 2011 folgten Konzerte mit Startrompeter Vlado Kumpan aus der Slowakei und dem Harmonikavirtuosen Herbert Pixner. Ist der eine als sensibler Ausnahmetrompeter international bekannt, so kann der andere wohl als erfolgreichster Musiker innovativer Volksmusik im deutschen Sprachraum bezeichnet werden. Es folgten weitere Konzerte mit Gastauftritten von Pixner und eine „ Best of Musical“-Show mit Beatrix Reiterer und Doris Warasin. Im Herbst vergangenen Jahres konzertierte die Band mit dem Gitarristen Manuel Randi, einem der wohl besten Gitarrenvirtuosen, der in vielen Stilrichtungen zu Hause ist. Als weiterer Solist ist der Saxofonist
Christian Haller, langjähriges Bandmitglied, zu hören, der seit Jahren mit internationalen Stars auf der Bühne steht (The Temptations, Ute Lemper, Hugo Strasser u. a.) und sich auch als Komponist einen Namen gemacht hat. Bandmitglieder sind Ingo Ramoser (Piano), Marc Giuni (Gitarre), Norbert Zöggeler (Bass), Mario Punzi und Norbert Rabanser (Schlagzeug), Walter Plank (Trompete), Jürgen Federer (Saxofon) und Peter Cazzanelli (Posaune). Bei den Jubiläumskonzerten im Oktober werden die Highlights der vergangenen Konzertshows in einem „Best of“-Programm vorgeführt. Dabei treten als Solisten Herbert Pixner, Beatrix Reiterer, Vlado Kumpan, Manuel Randi und Christian Haller sowie die Tänzer Barbara Koitz und Michael Baumann auf. ORF-Moderatorin Sabine Amhof wird auch heuer wieder durch die Show führen.
Der Konzertabend am 5. Oktober beginnt um 20.30 Uhr, am 6. Oktober um 19.00 Uhr. Konzertkarten im Vorverkauf gibt es im Tourismusverein Sterzing (Tel. 765325). Kartenreservierungen werden unter der Rufnummer 0471 053800 vorgenommen. 41
kultur stammt eigentlich woher der name ...
kultur
Pardaun?
Glurns
Foto: Martin Schaller
Kroatien trifft auf Tirol
Die kleine Ansiedlung Pardaun liegt südwestlich der Stadt Sterzing am Eingang nach Ratschings und gehört zur Fraktion Außerratschings. Außer- und Innerratschings bilden die beiden Fraktionen der Katastralgemeinde Ratschings, die ihrerseits verwaltungstechnisch und politisch zur gleichnamigen Gemeinde gehört. Pardaun wird urkundlich erstmals in der Mitte des 13. Jahrhunderts erwähnt und dürfte damit bereits in hochmittelalterlicher Zeit als Siedlung bestanden haben. Die Frage, wann sich Siedler erstmals in jener Gegend niedergelassen haben, lässt sich historisch nur schwer beantworten, doch war wohl jener direkte Verbindungsweg zwischen der Ansiedlung Mareit und dem nach Ratschings aufsteigenden Talweg seit jeher von großer Bedeutung. An eben jenem Verbindungsweg liegt Pardaun und damit an einer verkehrsstrategisch nicht ganz unbedeutenden Gegend. Die Siedlung Pardaun wird im Jahr 1253 als „zu Partudune und Pardaun“ schriftlich erwähnt. Die Bezeichnungen „in Purduen“, „ab dem Purdaum“ und „am Purdaun“ waren zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert vermehrt im Gebrauch. Der Name scheint sich in seiner heutigen Form wohl erst im Laufe des 20. Jahrhunderts gefestigt zu haben, zumal noch im Jahr 1923 die Bezeichnung „Pordaun“ geläufig war. Etymologisch lässt sich der Name vom lateinischen Wort „pratum“, also Wiese, ableiten. Der Name deutet demnach auf ein Wiesengelände hin. Harald Kofler 42
Bis Mitte September sind im Schlu- nung. Durch den pastosen Farb- GABEK tätig. Entwickelt hat GABEK dernsertor Turm von Glurns im auftrag in Verbindung mit expres- im Laufe einer mehr als zehnjähriVinschgau Werke von sechs Künst- sivem Actionpainting ergibt sich gen Forschungsarbeit ihr Vater Jolern aus drei Ländern zu sehen. Ne- ein Malstil von großer Intensität. Im sef Zelger, Universitätsprofessor für ben Dina Ivan (Zagreb/ Klagenfurt), Gegensatz dazu werden einzelne Philosophie an der Universität InnsBetty Quast (München/ St.Veit a. d. Details zeichnerisch ausgearbeitet. bruck. Dabei handelt es sich um ein PC-unterstütztes Glan), Margit HelVerfahren zur Wisga Hosp (Völs) und sensorganisation Matija Drozdek und ganzheitlichen (Osijek) reflektieren Bewältigung von auch die GeschwisKomplexität. ter Maria und KaMaria Zelger betharina Zelger aus ginnt in ihrer künstSterzing in Malelerischen Arbeit rei und Fotografie mit Karikaturen Orte und Themen Maria Zelger: „Himmelrosa“ Katharina Zelger: „Meditation“ und Comiczeichihrer Herkunft. nungen. Es folgen Die Ausstellung entstand im Rahmen eines Aus- Die Dreidimensionalität der Werke Tier-, Natur-, Fantasiedarstellungen tauschprojekts der österreichi- wird durch Stoffdrapierungen her- und Aktzeichnungen, die vorwieschen Kulturinitiative für nachhal- vorgehoben. Die Künstlerin fertigt gend in Aquarelltechnik gefertigt tige Entwicklung in Mitteleuropa zudem Modeillustrationen an und werden und in denen ihr zeichneKINEME, das junge Kroaten diesen entwirft Modeschmuck und Ta- rischer Stil erkennbar bleibt. Darüber hinaus malt sie abstrakte großschenmodelle. Sommer nach Südtirol führte. Katharina Zelger, 27, ist staatlich Maria Zelger, 32, studierte Kunst- formatige Gemälde auf Leinwand geprüfte Kommunikationsdesig- geschichte mit Wahlfach Architek- in Acryltechnik, welche die Künstnerin (Grafik und Mode) und stu- tur und Romanistik, ebenfalls an lerin auch mit figürlichen Darsteldierte an der Universität Innsbruck der Universität Innsbruck. Seit 2005 lungen anreichert. Kunstgeschichte und Romanis- ist sie als wissenschaftliche Mitar- Beide Künstlerinnen haben seit tik. Sie kombiniert in ihren Bildern beiterin bei Projekten zur qualitati- 2006 an mehreren GruppenausStoff mit Acrylmalerei und Zeich- ven Forschung mit dem Verfahren stellungen teilgenommen.
Sterzing
Gemälde in der Rathausgalerie In den Mittsommertagen war, organisiert von der Vereinigung UPAD, in
der Rathausgalerie von Sterzing eine Kollektiv-Ausstellung unter der Leitung von Alberta Merighi zu sehen. Neben den Teilnehmern an dem
von Merighi gehaltenen Malereikurs nahmen daran auch zwei autodidaktische Künstlerinnen teil. Maria Stampfl zeigte Bilder mit floralen und abstrakten Motiven, Carla Ribilotta, autodidaktische Malerin aus Verona, die ihre Ferien seit einiger Zeit zum Malen in Sterzing verbringt, große Ölgemälde mit Porträts und Figuren in Tiroler Tracht. Merighi selbst stellte u. a. Winterlandschaften und auf Glas gemalte Gassen aus Sterzing und Bologna aus, in denen der Putz der alten Häuser durch goldene Pinselstriche zu besonderem Glanz kommt.
Sterzing
Chronistengruppe sucht Mitarbeiter Seit gut einem Jahr arbeitet die Chronistengruppe der Gemeinde Sterzing an der Erstellung einer Jahreschronik. Der Jahresband 2012 wird demnächst vorgestellt. Für die digitale Bearbeitung des gesammelten Chronikmaterials werden dringend freiwillige ehrenamtliche Mitarbeiter mit guten EDV-Kenntnissen gesucht. Nähere Informationen für Interessierte bei Erhard Holzer unter der Rufnummer 339 8861711.
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kultur
Literatur + Performance + Music „Die letzte Brennerwurst...“: Transart - Kunsttag am Brenner in Zusammenarbeit mit „Lurx“
Transart, das im Jahr 2000 gegründete Festival für zeitgenössische Kultur, bespielt auch in seiner 13. Auflage (11. – 28. September) wieder zahlreiche Orte in Zentren und in der Peripherie Südtirols, die nicht zu den Standardschauplätzen des Konzertbetriebes zählen. Am 22. September entfaltet sich in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Lurx ein ganzer Tag mit Lesungen, Performances und Konzerten im Umfeld des Brenners. Besonderer Gast ist kein geringerer als „Einstürzende Neubauten“-Sänger und Künstler Blixa Bargeld. Im Mittelpunkt steht zunächst die 1997 vom Berliner Künstler Stefan Micheel und Hans Winkler, als Duo aktiv unter dem Namen p.t.t.red (paint the town red), in einer leerstehenden Berghütte eingerichtete „Einsiedlerbibliothek“. Sie lag am Steinjoch auf 2.100 m und war vom Brennerpass aus nur über eine steil ansteigende Wanderung über immerhin 800 Höhenmeter zu erreichen. Im Inneren der rudimentären Hütte befand sich nur das Nötigste für eine Person: eine Liege, ein Ofen, Stuhl, Tisch, Kerzen und eine Auswahl von 100 Werken von 22 Schriftstellern, Philosophen und Wissenschaftlern. Hölderlins „Hyperion“ stand dort ebenso im Regal wie die Naturphilosophie Hen-
Blixa Bargeld und Teho Teardo präsentieren ihr neues Album
ry David Thoreaus, buddhistische Erbauungsliteratur und natürlich Goethes „Italienische Reise“. Die Hütte war von 1997 bis 1999 in den Sommermonaten zugänglich; Schlüssel und Wegbeschreibung konnten in der Bahnhofsbar am Brenner abgeholt werden. Die Benutzung war frei. Durch einen Erdrutsch musste die Einsiedlerbibliothek 2001 nach vier Jahren endgültig geschlossen werden. Im Rahmen von transart 13 wird Mitbegründer Hans Winkler nach zwölf Jahren am gleichen Ort mit den Restbeständen der Bibliothek
Transart ... ... ist ein Festival zeitgenössischer Kultur, das jährlich in Südtirol stattfindet. Es spricht im Zeichen des Experiments und der Qualität ein neugieriges Publikum an, das für musikalische Innovationen offen ist. Mit der zweiten Ausgabe von Transart im Jahr 2002 wurde das Festival auf Brixen, Franzensfeste, Borgo Valsugana und Mezzocorona ausgedehnt. Zentrum des Festivals ist und bleibt die Stadt Bozen. Die Veranstaltung mit einem stark multidisziplinären und multimedialen Charakter soll einem immer größeren Publikum die Möglichkeit geben, wichtige und innovative Projekte zeitgenössischer Kultur kennen lernen zu dürfen. Das Festival sucht sich dafür ungewöhnliche Schauplätze wie etwa Busdepots, Fabriken oder Höfe, heuer einen Tag lang auch mehrere Orte am Brenner mit den Künstlern Blixa Bargeld, Teho Teardo, Hans Winkler, Peter Kaser, Kurt Lanthaler und Tomaso Boniolo. 44
Die 1997 eingerichtete Einsiedlerbibliothek auf dem Steinjoch
eine neue, temporäre Arbeit installieren, welche die Einsiedlerbibliothek und ihr Ende zum Thema hat. Das Publikum begibt sich dazu im Rahmen einer Wanderung zum Schauplatz auf der Steinalm. Blixa Bargeld, der an diesem Tag voller Performances, Lesungen und Konzerte am Brenner erneut zu Gast bei transart ist, wird im Rahmen der DADACASAMATTA von Matthias Schönweger das letzte für die Bibliothek vorgeschlagene Buch vorstellen: „Die letzte Lockerung – das dadaistische Manifest” von Walter Serner. Am Endpunkt der Wanderung an den scalini84stufen lädt der Wipptaler Kulturverein Lurx zu einer Lesung mit dem Titel „Die letzte Brennerwurst und dann...“ mit Kurt Lanthaler und Tomaso Boniolo ein. Dazu gibt es neben einem Umtrunk natürlich eine echte Brennerwurst. Der Kunsttag am Brenner findet seinen Abschluss mit einem Konzert in den Räumen des Plessi Museums: Blixa Bargeld und Teho Teardo präsentieren ihr noch unveröffentlichtes Album „Still Smiling“. Ungewöhnlich, weil einzigartig ist die Kooperation, die der
Der Kunstort scalini84stufen
italienische Komponist Teho Teardo und der Sänger der „Einstürzenden Neubauten“ hierfür eingegangen sind. Sie lassen ihrer Experimentierlust im großen Stil freien Lauf, führen klassisches Instrumentarium mit Electronica zusammen und evozieren so eine Fülle von Regungen und Erregungen. Zusammen ergeben die zwölf Songs eine Sammlung lyrischer Visionen, gesungen und rezitiert auf Deutsch, Italienisch und Englisch.
Programm 22. September 9.00 Uhr, Marktplatz Brenner: Wanderung zur Einsiedlerbibliothek 13.00 Uhr, Einsiedlerbibliothek: Hans Winkler: XYZ – Das Ende der Einsiedlerbibliothek 14.00 Uhr, DADACASAMATTA von Matthias Schönweger: Blixa Bargeld performs Walter Serners „Letzte Lockerung“ 17.00 Uhr, scalini84stufen von Peter Kaser: „Die letzte Brennerwurst ...“ mit Kurt Lanthaler und Tomaso Boniolo 19.00 Uhr, Konzert im Plessi Museum: Blixa Bargeld, Teho Teardo „Still Smiling“ erker september 13
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geschichte
„Wir sind wieder frei!“ Der Sturz von Benito Mussolini und der Einmarsch der deutschen Besatzer 1943 – Wipptaler Zeitzeugen berichten Am 25. Juli 1943 wurde der faschistische Diktator Benito Mussolini entmachtet. Marschall Pietro Badoglio übernahm daraufhin die Regierung und schloss mit den Alliierten einen Waffenstillstand. Bereits im August kamen deutsche Truppen über den Brenner, die sich da und dort in Südtirol festsetzten. Vom 8. auf den 9. September - vor nunmehr genau 70 Jahren - besetzten deutsche Truppen das ganze Land und entwaffneten das italienische Militär, das kaum Widerstrand leistete. Zeitzeugen aus dem Wipptal berichten über dieses folgenschwere Ereignis zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.
deutete auf eine radikale Änderung hin. Als wir am nächsten Tag unser Vieh auf die Weide trieben, hatten die italienischen Soldaten in der Nacht anscheinend fluchtartig das Weite gesucht. Sie hinterließen eine Menge an Schusswaffen, Munition und verschiedene Gebrauchsgegenstände. Wir Hüterbuben zeigten nun einen großen Sammeleifer. Die Handgranaten allerdings rührten wir nicht an. An den folgenden Ta- Adolf Hitler und Benito Mussolini gen zündeten wir ein Feu- am Bahnhof Brenner er an, warfen Patronen hinein und suchten hinter Luis Palla kann sich noch gut an einem Baum Schutz. Wir diesen Tag erinnern: „Wir hüteten hatten unseren Spaß, wenn es wild fahrt. Erst durch die Abgabe von zu dritt – Richard Bacher mit seinen krachte. Zum Glück verliefen diese etwas Milch öffneten die Wachsoldaten die Sperre. Paul staunte am elf Jahren, der zehnjährige Peter Spiele unfallfrei.“ Saxer und ich mit acht Jahren, alle- Paul Gschnitzer musste schon als 9. September nicht wenig, als der samt aus Oberwiesen – die Kühe im Zwölfjähriger beim Flexerbauern Schranken offen und die Soldaten ‚Kreuzwaldl’ bei Tulfer. Beim ‚Kreuz- in Wiesen harte Arbeit verrichten. verschwunden waren. häusl’ lagerte italienisches Militär. Dazu gehörte auch, vom Plunhof Weitaus dramatischer verlief der Umsturz in Gasteig, wo sich im so genannten „Waldl“ im Sommer 1943 viel Militär aufhielt. Zum Schutz desselben hatten sie beim „Kelderer“ und beim „Ungerhauser“ im Jaufental kleinere Geschütze postiert. In Thuins hatten die Deutschen bereits Geschütze aufgestellt. Der damals achtjährige Josef Schwazer Altes Keldererhaus oberhalb von Gasteig: Geschütze kann sich lebhaft postiert zum Schutz des Militärs erinnern: „Wir hatten große Angst, Wir hatten ein recht freundschaft- oberhalb Schmuders täglich die bei einer Schießerei in die Schussliches Verhältnis besonders mit anfallende Milch mit einem Pfer- linie zu geraten. Unser Vater hatte dem Koch, der uns öfters eine gute defuhrwerk zur Sterzinger Senne- schon Vorsorge getroffen, wenn es Fleischsuppe gab. Der 8. Septem- rei zu liefern. Beim Braunhof ver- brenzlig werden sollte. Zum Glück ber verlief ganz normal und nichts sperrte ein Schranken die Durch- blieben wir verschont. Am 9. Sep46
tember kamen dann die deutschen Soldaten. Wir konnten aufatmen und fühlten uns befreit. Wir pflügten an dem Tag den Acker, um Roggen zu säen. Dabei konnten wir beobachten, wie Leute im ‚Waldl’ drunten Lebensmittel holten, denn dort befand sich ein reichhaltiges Lager. Beim ‚Schuaster Hansl’ schlug eine Granate im Schweinestall ein und tötete ein Schwein. Von Thuins aus feuerten die Deutschen ins italienische Militärlager im ‚Waldl’ mit verheerenden Folgen, sieben italienische Soldaten starben. Diese wurden neben der ‚Tschurtschenmühle’ in Gasteig vorläufig begraben, später dann wieder ausgegraben und an anderer Stelle bestattet. Mehrere Maultiere wurden getötet oder verletzt.“ Anna Rainer Wwe. Sparber, älteste Tochter des „Schuaster-Hansl“, denkt mit Schaudern an den Granateneinschlag zurück. Ihre Familie suchte im gewölbten Keller des alten Bauernhauses Schutz. Mehrere Bienenstöcke wurden zerstört. Sie erinnert sich auch, wie Viktor Nestl aus Gasteig durch die Explosion einer Handgranate eine Hand verlor. Die damals 16-jährige Marianne Kofler erzählt, dass in ihrem Heimathaus beim „Plank“ in Gasteig italienische Flaksoldaten einquartiert waren. Sie hat die Leichen der italienischen Soldaten im Gang des alten Schulhauses, mit Leintüchern zugedeckt, gesehen. Dort hatten die italienischen Offiziere Wohnräume, Küche und Büro. Siegfried Nössing („Möltner Siegfried“) erinnert sich daran, dass zuerst die Italiener vom „Ungerhauser“ aus einen Schuss gegen die erker september 13
kultur
deutsche Stellung in Thuins abfeuerten, worauf die Deutschen mit einem Volltreffer im italienischen Lager von Gasteig antworteten. Vielen älteren Leuten aus Jaufental ist noch im Gedächtnis, dass damals viele Maultiere durch das Tal zogen. So mancher störrische Vier-
jagd, der auch Friedl Volgger aus Ridnaun, ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus, zum Opfer fiel. Er wurde ins Konzentrationslager nach Dachau gebracht, wo er bis zum Kriegsende eine überaus leidvolle Zeit erlebte. Sofia Gschließer aus Mareit, spätere
Sagen vom Pfeifer Huisile Dem Pfeifer Huisile, dem sagenhaften Hexenmeister aus Ratschings, saß der Schalk tief im Nacken. Im Wipptal und weit darüber hinaus trieb er sein Unwesen. Da er einen Pakt mit dem Teufel mit Blut besiegelte, wird er auch als Tiroler Faust bezeichnet. Die Gruppe „Wortklang“, bestehend aus Margareta Fuchs, Vero-
nika Krapf und Caroline Mayrhofer, spielt und erzählt am 20. September in der Stadtbibliothek Sterzing in unterhaltsamer Form aus dem Leben des Wipptaler Hexenmeisters. Der Abend beginnt um 20.00 Uhr. Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, wird um telefonische Platzreservierung unter der Rufnummer 767235 gebeten. Der Eintritt ist frei.
„buchbar“ in concert Das „Kreuzhäusl“ in Tulfer: Hier lagerten italienische Soldaten.
beiner wurde heimlich geschlachtet und kam als angenehme Abwechslung zur eher eintönigen Bauernkost auf den Tisch. Italienische Soldaten sollen auch dabei beobachtet worden sein, wie sie ihre Gewehre in den „Aggenwald“, durch den früher die alte Jaufentaler Straße heraus nach Gasteig führte, hinunterwarfen. Simon Mair aus Meransen, heute in Gasteig wohnhaft, kam an jenem Septembertag ganz zufällig mit seinem Fahrrad nach Sterzing, wo die einmarschierenden deutschen Soldaten mit Jubel und großer Freude begrüßt wurden. Der Heimatkundler Josef Rampold, damals Soldat der deutschen Truppen, schrieb später: „Wir sind dann von Pflersch hinüber nach Ridnaun, wo wir im Sonklarhof übernachteten. Die Bauern, die sahen zum ersten Mal eine deutsche Kompanie und waren begeistert. Sie haben uns nach Strich und Faden mit Lebensmitteln verwöhnt. Was haben wir damals Speck vertilgt und herrliches Brot, alles Dinge, die im Soldatenleben ja knapp waren. Es war alles überwölbt von der Grundidee: Wir sind wieder frei, wir können deutsch reden, wie und wann wir wollten!“ Für die Dableiber begann mit Mussolinis Entmachtung eine Hetzerker september 13
Gattin von Johann Klotz, Kalcherwirt und langjähriger Bürgermeister von Ratschings, denkt mit Wehmut an die unselige Zeit, als ein Vertrauter ihren Vater Friedl aufforderte, er möge sich rasch verstecken, weil man ihn bald als Dableiber abholen werde. Seine Landsleute ließen ihn zum Glück in Ruhe. Nach Kriegsende übertrugen die Amerikaner gerade ihm das verantwortungsvolle Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Ratschings. Die anfängliche Begeisterung der Bevölkerung für die deutschen „Befreier“ wandelte sich bald in eine bedrückte Stimmung, zumal immer mehr Südtiroler als Frontkämpfer starben und verhängnisvolle Bombenabwürfe im Land zunahmen. Die in Thuins aufgestellten Flakgeschütze trafen so manches Flugzeug, konnten aber gegen die feindliche Luftwaffe wenig ausrichten. In der Folge wurden auf Thuins und Gasteig von den Amerikanern Phosphorbomben abgeworfen. Vom Stimmungswandel zeugen auch die Sterbebildchen der Gefallenen. Die ersten Gefallenen starben den Heldentod auf dem Feld der Ehre, während später nur mehr vom schrecklichen, furchtbar wütenden Krieg die Rede war. Luis Palla
Das Wipptaler Vokalensemble buchbar mit den Sängerinnen Lisa Gogl, Xenia Gschnitzer, Astrid Holzer, Tamara Rieder, Michaela Sparber und Marlis Taibon, begleitet von vier Musikern, gibt am 5. September im Vereinshaus Stilfes ein Konzert. Das abwechslungsreiche Programm reicht von Pop über Swing
bis hin zu Liedern in Tiroler Mundart. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr.
„Indecenza umana“ Die Bozner Kulturvereinigung Sagapò Teatro schrieb heuer mit Unterstützung der Gemeinde Bozen zum zweiten Mal den Dramaturgiewettbewerb „Alexander Langer – 10 Punkte für ein Zusammenleben“ aus, in diesem Jahr zum Thema „Verräter: Mauerspringer und Brückenbauer“. Als Ausgangspunkt wurde These 8 aus „10 Punkte für ein Zusammenleben“ von Alexander Langer (1994) empfohlen. Siegerin ist die 17-jährige Bozner Schülerin Joana Preza mit dem mehrsprachigen Stück „Indecenza umana“. Preza ist es laut Jury gelungen, eine Brücke zu schaffen
zwischen den Schriften Alexander Langers und der gelebten Erfahrung junger Menschen im heutigen Südtirol. Bozens Kulturstadträtin Patrizia Trincanato unterstrich bei der Preisverleihung, wie aktuell das Werk, die Gedanken und die charismatische Wirkung Langers seien. „Die Thematik rund um das Zusammenleben ist nie leicht und darf nicht als selbstverständlich betrachtet werden. Ein friedliches Zusammenleben ist ein Prozess, der ständig Veränderungen ausgesetzt ist und mit dem man sich immer wieder aktiv auseinandersetzen muss. Gerade deshalb ist es für junge Menschen von großer Bedeutung, sich mit dem Gedankengut von Alexander Langer zu beschäftigen.“ 47
kultur
Pfarrer Stefan Stoll verabschiedet Mit 1. September verlässt Stefan Stoll, seit acht Jahren Pfarrer von Gossensaß, Pflersch und Brenner, die drei Pfarrgemeinden und übernimmt die deutschsprachige Seelsorge in der vorwiegend italienischen Pfarrei „Maria in der Au“
(Don Bosco) in Bozen. Zu seinem Abschied wurden ihm herzliche Feiern bereitet. Die Pfarrgemeinde Pflersch hatte Pfarrer Stoll bereits Ende Juli während eines feierlichen Gottesdienstes für sein umsichtiges Wirken gedankt. Pfarrgemeinderatspräsidentin Annemarie Holzer Teissl lobte ihn für seine Tatkraft in der Seelsorge und für die Erneuerung der Pfarrkirche.
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Anfang August, anlässlich der 50-Jahr-Feier der Pfarrkirche „Maria am Wege“ am Brenner, wurde Stoll auch dort der Dank der Pfarrgemeinde überbracht. Dekan Josef Knapp und Pfarrgemeinderatspräsidentin Waltraud Steger Joppi lobten ihn für seine ausgeglichene Arbeit für beide Sprachgruppen. Burgi Steiner überreichte ihm ein Abbild der Muttergottes „Maria am Wege“. Und schließlich entließ auch die Pfarrgemeinde Gossensaß ihren Pfarrherrn am Hohen Frauentag, dem 15. August. Bürgermeister Franz Kompatscher und Pfarrgemeinderatspräsident Walter Roalter dankten ihm vor allem für seine Bürgernähe. Er sei stets für alle da gewesen und hinterlasse drei lebendige Pfarrgemeinden. Auch eine Abordnung aus der bayerischen Partnergemeinde SeefeldHechendorf verabschiedete Pfarrer Stoll und überreichte ihm ein kleines Geschenk. rr
Die „Notre Dame“ vom Brenner Nicht umsonst sei die Pfarrkirche am Brenner „Maria am Wege“ geweiht. „Einwohner und Reisende führt die Kirche seit nunmehr 50 Jahren auf ihrem Weg zu Gott“, so Pfarrer Stefan Stoll bei der Jubiläumsfeier Anfang August. Mit herzlichen Worten begrüßte Pfarrer Stoll alle Mitfeiernden aus der grenzübergreifenden Pfarrgemeinde Brenner, zu der neben Brenner und Brennerbad auch die Weiler Vennberg, Griesberg und Kerschbam im nördlichen Wipptal zählen. Die Messe feierte er in Konzelebration mit Dekan Josef Knapp, dem italienischen Generalvikar Don Michele Tomasi, Kanonikus Paul Rainer, den Kapuzinerpatres Reinhard und Meinrad, dem nunmehrigen Bischofssekretär Michael Horrer sowie den beiden früheren Pfarrherren Alois Trenkwalder und Hugo Senoner. Der Pfarrchor Brenner begleitete die Feier mit religiösen Weisen. In seiner Predigt dankte Kanonikus Paul Rainer Gott für Pfarrgemeinde und Pfarrkirche; „Maria am Wege“ bringe Segen für alle Eilenden, die
Gottesmutter sei hier die „Notre Dame“ vom Brenner. Alois Trenkwalder, der 18 Jahre lang am Brenner die Seelsorge innegehabt hatte, rief den erst kürzlich verstorbenen Pfarrer Markus Graffonara (siehe Kasten) in Erinnerung, in dessen Wirkungszeit der Grundstein der Kirche gelegt worden war. Chronist
Günther Ennemoser sprach über das Bauprojekt, das sich von ersten Plänen im Jahr 1955 bis zur Weihe am 16. Juni 1963 hinzog.
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Pfarrer Markus Graffonara – treibende Kraft für den Kirchenbau am Brenner Am 1. Dezember 1956 nahm Markus Graffonara, bisher Pfarrer in Longiarü, seinen Dienst am Brenner auf. Die altehrwürdige St. Valentinkirche war wegen der innerhalb kürzester Zeit um ein Vielfaches gewachsenen Einwohnerzahl bereits viel zu klein geworden, weshalb der Bau einer größeren Pfarrkirche nun vordringlich war. Bereits im März 1955 war es zwischen dem damaligen Pfarrer von Brenner, Anton Lastei, und dem Generalvikar der Diözese Brixen, Prälat Johannes Untergasser, zu einer ersten Besprechung gekommen. Zunächst galt es, einen geeigneten Baugrund zu finden und die Finanzierung zu sichern. Nach einer Finanzierungszusage des Ministeriums für öffentliche Arbeiten in Rom wurde der Bozner Architekt Luis Plattner mit der Planung des Neubaus beauftragt. Als Graffonara die Pfarrei Brenner übernahm, trieb er mit unermüdlichem Einsatz das Projekt voran. Am 31. Mai 1958 nahm die Bozner Baufirma „Rudolf Zobele“ ihre Arbeit auf, doch bereits nach drei Tagen wurde diese von den Behörden eingestellt, da auf dem Baugrund Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet wurden. Der Baubeginn wurde dadurch um über ein Jahr verzögert. Zusätzlich erschwerend wirkte sich der schlechte Baugrund aus, hatte sich dort doch noch 200 Jahre vorher ein See ausgebreitet. Die für den 9. Juli 1960 vorgesehene feierliche Grundsteinlegung musste aus zeitbedingten Umständen unterbleiben. 1962 war der Kirchenbau fertiggestellt. Altarwand, Altäre, Ambo und Taufbrunnen wurden nach Entwürfen von Antonio Consiglio aus Bozen gestaltet. Der Deckel des Taufbrunnens wurde nach einem Entwurf der Bozner Künstlerin Maria Delago in Bronze
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gegossen; von ihr stammen auch die Kreuzwegstationen in gebrannter Tonerde. Im Hochaltarbild lehnte sich Max Spielmann aus Innsbruck an das in der Kirche „Al Gesù“ in Rom verehrte Gnadenbild „Maria am Wege“ an. Den Rahmen dazu lieferte die Firma Papetti aus Crema. Spielmann fertigte auch die Entwürfe für Tabernakel, Altarkreuze und Altarleuchter an, die in der Gießerei Grassmayr in Wilten gegossen wurden. Die bunten Glasfenster nach Entwürfen von Hans Prünster stellte die Firma Otto Kastowsky in Bozen her. Am Hauptportal der Kirche wurde ein vom Künstler Martin Rainer in Holz geschnitztes Relief der heiligen drei Könige, denen der Stern den Weg ins Innere der Kirche weist, angebracht. Am 14. Oktober 1962 konnte Prälat Johannes Untergasser den ersten Gottesdienst in der neu erbauten Kirche feiern. Die Kirchweihe erfolgt am 16. Juni 1963 durch Diözesanbischof Joseph Gargitter. Zwei Jahre später wurden die Glocken aus der St. Valentinkirche in die neue Pfarrkirche „Maria am Wege“ übertragen. Am 7. November 1967 verließ Markus Graffonara, bekannt als gewissenhafter, seeleneifriger, kräftiger und origineller Seelsorger, die Pfarrei. Über den Kirchenbau am Brenner, mit dem laut Kunsthistoriker Erich Egg „ein neuer erfolgversprechender Weg zu künstlerischer und zeitgemäßer Gestalt beschritten wurde“, hinterließ er eine detaillierte Chronik. Er verstarb am 14. Juni 2013. Alois Trenkwalder
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kultur
Der Tradition verpflichtet Musikkapelle Innerratschings feiert 60-jähriges Bestehen
Unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung und in Anwesenheit mehrerer Ehrengäste beging die Musikkapelle Innerratschings Mitte August ihr 60-jähriges Bestandsjubiläum.
Die „Gründungsväter“ der Bauernkapelle Innerratschings: Johann Lanthaler sen. vom Abramhof; Vinzenz Brunner, Paulhonser; Albert Eisendle, Leitner, und Vinzenz Schölzhorn, Jagglhof Die Kapellmeister: Lehrer Hirber aus Gasteig; Franz Josef Egg, Josef Brunner; Kurt Haller, Telfes; Michael Bacher, Wiesen; Walter Holzer, Gossensaß; Klaus Keim, Sterzing Die Tracht: Zuerst trug man das persönliche Festtagsgewand. Die erste Tracht war aus braunem Loden und einem dazu passenden Hut mit grünen Bändern. 1960 wurde mit viel Aufwand die originale Wipptaler Tracht nach Vorlagen aus dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum angefertigt. Für die Frauen wurde die Tracht erst 1997 von Trachtenschneiderin Helga Trenkwalder aus Sterzing gefertigt. Franz Seeber, das älteste Mitglied, trat 1959 der Musikkapelle bei und ist heute noch aktiv. Seit dieser Zeit ist er auch Organist. 50
Die Musikkapelle Innerratschings
Franz Seeber, und Vereinsvertreter. Altobmann Martin Brunner ließ die vergangenen 60 Jahre Revue passieren. In all den Jahren hätten Idealisten aus Liebe zur Musik viel Zeit und Einsatz aufgewendet. 1953 habe alles ganz bescheiden begonnen mit den ersten Instrumenten, die ein „Krummer“ ins Tal brachte, mit ersten musikalischen Versuchen unter Lehrer Hirber, die aber nicht recht gelingen wollten. Erst mit dem Komponisten und Vollblutmusiker Franz Josef Egg nahm dann die „Bauernkapelle Ratschings“ ihren ersten Aufschwung. Rund 20 Werke schrieb dieser eigens für „seine“ Kapelle. Nach dessen frühen Tod 1954 übernahm der erst 17-jährige Josef Brunner die Aufgabe als Kapellmeister. Er erwies sich als Glücksgriff, leitete er die Ratschinger Musikanten doch 40 Jahre lang. In den 1960er Jahren schwankte die Zahl der Musikanten immer zwischen 20 und 30, und es war nicht leicht, in einem kleinen Dorf mit knapp 350 Einwohnern immer genügend Nachwuchs zu finden. 1985 wurden die ersten Mädchen aufgenommen. Schwierigkeiten gab es dann auch,
als in den 1970er Jahren der Wintertourismus in Innerratschings an Bedeutung gewann und in den Wintermonaten Proben kaum noch möglich waren. Mit Zähigkeit und Zusammenhalt ist es aber ge-
Schlosskonzert in Sprechenstein Im August gab die Musikkapelle Wiesen im idyllisch anmutenden Innenhof von Schloss Sprechenstein ein vielbeachtetes Konzert. Nach der Zustimmung von Fürst Auersperg haben Mitglieder der Musikkapelle im Schlossgarten in Eigenregie eine Bühne aufgebaut, um in konzertanter Aufstellung spielen zu können. Bei Begrüßungssekt konnten die Konzertbesucher das einzigartige Ambiente bewundern, ist der Schlosshof für die Öffentlichkeit sonst doch nicht zugänglich. Anschließend konzertierte die Musikkapelle Wiesen und konnte viel Beifall erspielen. Mehrere Schwedenfeuer sorgten während des Konzertes für wunderbare Stimmung. Im Anschluss an das Konzert begleiteten Mitglieder der FF Wiesen die Gäste in einem Fackelzug zurück nach Wiesen. Unterstützt wurde der Abend vom Tourismusverein Sterzing sowie von Hoteliers und Gastwirten von Wiesen.
Foto Oswald Trenkwalder
Begleitet von der befreundeten Musikkapelle Honsolgen aus dem Allgäu und Fahnenabordnungen der anderen Musikkapellen der Gemeinde Ratschings zog die Jubelkapelle mit klingendem Spiel zur Pfarrkirche zum Festgottesdienst, geleitet von Dekan Josef Knapp, und anschließend zum Festplatz, wo der Festakt stattfand. Obmann Johann Haller begrüßte die Ehrengäste, unter ihnen VSMLandesobmann Pepi Fauster, Bezirksobmann Meinhard Oberhauser, Bürgermeister Sebastian Helfer mit den Gemeindereferenten, Ortsvorsteher Josef Schölzhorn, den Präsidenten der Skiliftgesellschaft,
lungen, die Musikkapelle weiterzuführen, heute unter Obmann Johann Haller und Kapellmeister Klaus Keim. Landesobmann Pepi Fauster betonte deshalb zu Recht: „Allein die Tatsache, dass es in einem so kleinen Dorf überhaupt eine Musikkapelle gibt, ist ein Grund, stolz zu sein.“ Maßgeblich geprägt wurde der Verein von Gründungsobmann Franz Lanthaler sen., der zusammen mit seinem Sohn 22 Jahre lang die Obmannschaft innehatte, und Martin Brunner, der 16 Jahre lang dem Verein vorstand. Anerkennung und Dank für die Leistungen der Jubelkapelle und ihrer Führungskräfte zollten auch Bürgermeister Sebastian Helfer und VSM-Bezirksobmann Meinhard Oberhauser. Mit Konzerten der Gastkapelle Honsolgen und der Musikkapelle Jaufental wurde das Jubiläum gebührend gefeiert. ss
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Reisen zum Ich –
Gedanken für einen etwas anderen Tourismus
„Über alle Gebirge“ Reisen, Kultur, Wirtschaft und Verkehr im Wipptal gestern und heute Von der touristischen Wertschöpfung von Kultur bis zur touristischen Entwicklung der Pionierregion Gossensaß-Brenner, von der Ridnauner Riesin als internationale Attraktion bis zur Bedeutung der Kultur für die Fremdenverkehrswirtschaft, von der Geschichte des Bergbaus bis zur Geschichte des Reisens – die Themen waren breit gestreut, die Referenten hochkarätig aus der Welt der Wissenschaft. Sie alle kreisten um die zentrale Frage der Tagung, die Ende Mai auf Einladung der Gemeinde Brenner und des Südtiroler Künstlerbundes in Gossensaß stattgefunden hat: Welche Chancen bietet der Kulturtourismus für das Wipptal? „Wir sind auf dem Weg – viele Meilensteine wurden bereits gesetzt“, betonte der gastgebende Bürgermeister Franz Kompatscher. „Es ist nun für das Wipptal und im Besonderen für die Gemeinde Brenner der richtige Moment, um sich von außen betrachten zu lassen.“ Der Erker veröffentlicht einige Referate in leicht gekürzter Fassung und geht in Gesprächen mit Referenten dem Phänomen Kulturtourismus, dem von Experten großes Potential nachgesagt wird, nach. Diesmal begibt sich Hansjörg Viertler auf „Reisen zum Ich“ – ein Plädoyer für einen „etwas anderen Tourismus“. 52
Das Wipptal als Tourismusregion: Grenzen werden überschritten, Wälder durchwandert, Berge bezwungen
Von Hansjörg Viertler
förderlich sein: Die Wiederherstellung der Menschen, um die Zeit zwischen den Urlauben besser Während nach dem Schweizer Tourismusex- überstehen zu können (Jost Krippendorf ), ist Ausperten Hansruedi Müller Tourismus zur „popu- druck einer existentiellen Not, die das Leben nur in lärsten Form von Glück“ wird, formuliert es der Bruchstücken erfährt und am Ende den fluchtorienDichter Hans Magnus Enzensberger so: „Tou- tierten Touristen charakterisiert, der sich durch geristen zerstören, wonach sie suchen, indem sie hetztes, nur konsumorientiertes und „ungebremsfinden.“ Man könnte also meinen, dass der um- tes“ Auftreten auszeichnet. welt- und kulturverträglichste Urlaub am Ende Um aber den Menschen und die ihm eigene Sehnnur der Urlaub zu Hause sei, da es ja im Urlaub sucht nach Harmonie und Freiheit in den Mittelimmer mehr, immer weiter und immer günstiger punkt des Tourismus zu stellen, bedarf es der im sein muss, da das „Schneller – Weiter – Öfter“ Grunde einfachen Einsicht, dass es weniger um die den Tourismus endgültig zu prägen scheint. Entwicklung von Dingen, Infrastrukturen und Nächtigungszahlen als vielmehr um die Entwicklung von Der gerne auch in der Menschen geht. Tourismuswerbung unMehr Leben und „Reisen ist ein Akt der Freiheit, die terstrichene Gegensatz Menschsein im AllSuche nach einem besseren Leben.“ „Urlaub = echtes Leben/ tag ist die eine VorAlltag = Hundeleben“ aussetzung für die kann so auf die Dauer auch dem Tourismus nicht „Humanisierung des Tourismus“, ein bewussteres erker september 13
Foto: Martin Schaller
und auf dem „Mythos“. So ist Urlaub im Kern immer noch die Bildungsreise des alten Goethe, das „ewig Weibliche“, das uns „hinanzieht“. Die Urlaubsdestinationen im Süden machen es uns vor mit Palmen, türkisfarbenem Meer, Sandstrand und einer Prise Freiheit – gleichzeitig erreicht man dieses Paradies in ein paar Stunden Flug und es kostet vielleicht weniger als ein Urlaub in den Alpen. Reisen ist schließlich ein Akt der
Zur Person
Tourismus als Massentransportbetrieb für Frischfleisch von A nach B und zurück?
Reisen die andere. der Einführung zur ersten Veran„Wahrscheinlich müssen wir zuerst staltung von Sexten Kultur im Jahr zu uns selbst finden; lernen uns sel- xxxx, wo Geschichte und Architekber zu begegnen, ehe man von uns tur – besonders auch zeitgenössierwarten kann, dass wir uns ande- sche Architektur – im Mittelpunkt ren gegenüber empastanden. thisch verhalten. (…) „Der Tourismus Die Ferien könnten zur Ritual, muss AntworHerstellung dieser inUtopie, Mythos ten finden auf neren Balance dienen. ‚Ferien zum Ich’ fordert Viel hat sich bedas ästhetische Krippendorf. Ferien, wegt und veränVagabundendie den ganzen Mendert im Touristum der Gäste.“ schen ansprechen: Femus der verganrien zum Reisen-Lergenen 25 Jahre. nen, Kulturferien.“ So lautete es in Es gibt Handbücher über umwelt-
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und kulturbewusstes Reisen, sensibles Reisen, sanften Tourismus, zudem Trendstudien, welche die neuen Werte des Konsumverhaltens prägen: „Age of Less“ (Bescheidenheit, Gelassenheit, Freundschaft und Verantwortung) oder – aus den USA kommend – LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) mit dem Fokus auf Fitness, Ökologie, Genuss und Echtheit. Reden wir von Chancen im Tourismus, sollten wir jedoch nicht vergessen, dass sich Tourismus seit jeher auf drei Elementen gründet: auf dem „Ritual“, auf der „Utopie“
Hansjörg Viertler, 62, aus Toblach leitet seit 1999 das Kulturzentrum Grand Hotel Toblach, zudem ist er Präsident der „Gustav Mahler Musikwochen“, die jährlich in Toblach stattfinden und international Anerkennung finden. Gemeinsam mit Hans Schmieder obliegt ihm auch die organisatorische Leitung der „Toblacher Gespräche“, einer renommierten Denkwerkstatt für die ökologische Wende im alpinen Raum und darüber hinaus.
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kultur
Das Schöne ist nicht immer nur ein Mosaik von möglichst vielen Elementen eines aktiven Urlaubs.
Freiheit, der Befreiung vom Alltag, die Suche nach einem besseren Leben, die Reise nach Utopia. „Das Reisen war ursprünglich eine Tat der Gottsuchenden und Handelstreibenden, später der Erobe-
„Das Schöne ist auch das das Seelen füllen kann.“ rer, noch später der Bildungshungrigen und ganz spät eine der Touristen. Man begreift, es kam jeweils Schlimmeres nach. (...) Das Wesen einer Reise war das Erfahren des sogenannten anderen, denn im Grunde liegt das Wunderbare nicht in dem verborgen, was wir gemeinsam haben, sondern in dem, was uns voneinander unterscheidet“, formulierte es etwa Andrè Heller im Jahr 1989. Sehnsucht nach einem anderen Ich Reisen als Flucht, zur Bildung, aus Sehnsucht und zur kulturellen Identitätsfindung. Diese vier Motive sind – so glaube ich – die Herausforderung für unseren Tourismus: nämlich Antworten zu finden auf das ästhetische Vagabundentum unserer Gäste, auf ihre Sehnsucht nach einem guten Leben, nach einem anderen Ich. Wir sollten bewusst Gelegenheiten schaffen, die das intensive Empfinden, das Glücksgefühl, die Spannung, die Freude zulassen und auslösen. Dabei wird das Schöne nicht immer nur ein Mosaik von möglichst vielen Elementen eines akti54
Einrichtungen, Anlagen und Infrastrukturen sollen Gästeträume wahrmachen – und sie nicht zerstören.
ven Urlaubs sein – das Schöne ist Kritik am Tourismus als Massen- Schönheit der Natur zu genießen, auch die Leere, die Seelen füllen transportbetrieb für Frischfleisch mit Menschen in eine produktive vom Ort A zum Ort B und zurück und positive Beziehung zu treten, kann. diese BausteiDazu haben wir ausgesprochen mit der Sinnlone echter Gastgute Karten in der Hand: unsere sigkeit des Reifreundschaft könBerge, unsere Geschichte und Ge- sens in den Weg: „Kultur ist der Atem nen unserem touschichten, unsere Kul- Ich weiß zwar unseres Lebens.“ ristischen Hantur, unsere Natur- und nicht, wohin ich Leere, Kulturlandschaft, un- fahre, aber weiß, deln einen tiefedass ich schnelren Sinn geben, sere Gastronomie. Lernen müssen wir im ler dorthin gelange. Aber auch die als es ökonomische Eckzahlen je Tourismus aber, Emo- Lederhose im Kopf und das subtile zu tun vermögen. Denn neben tionen zu inszenieren. Wir müssen Unterwürfigkeitssyndrom missver- der Schaffung materieller Sicherlernen, die Träume unserer Gäste standener Gastfreundschaft treffen heit kann Tourismus – trotz Phasen sensibel zu erkennen, für sie den uns Bereiste, indem wir selbst un- der Verunsicherung und Abwehr Himmel über unseren Bergen auf serem touristischen Handeln über – in der Region die Qualität einer die Erde zu holen. Schließlich gilt: die ökonomische Dimension hin- Dienstleistungskultur in ihren zahlErlebnisse sind Emotionen und set- aus keine tiefere Bedeutung abrin- reichen Facetten, wie etwa Gastfreundschaft, kulturelle Innovatizen Ereignisse voraus, die aber erst gen können. on oder regionale Identität, prägen durch Erkenntnisse zur persönliKritik und neu gestalten. chen Erfahrung werden. Einrichtungen, Anlagen und In- als Chance frastrukturen sollten im Tourismus Kultur ist ... den einen Sinn haben: Werkzeu- Dieser nicht neuen Kritik steht die ge zu sein, diesen Traum wahr- Chance gegenüber, dass kraft des Was ist nun eigentlich Kultur? Abmachen zu können. Auf keinen Tourismus durch Revitalisierung schließend dazu einige ÜberlegunFall sollten sie dazu beitragen, und Erneuerung die reale und kul- gen: Träume zu zerstören. Denn es ist turelle Dimension unseres Lebens, Kultur ist Investition in die Herzen die Ferienregion als „Mythos“, die die Sedimente unserer Kultur, un- und in die Köpfe der Menschen. als wahrer Grund und Motor für sere Lebenserwartungen, die his- Kultur ist der Atem, Sinn und Raum torische, ur- unseres Lebens. unseren Tourismus dient. Und es ist der bane, psycho- Kultur lebt in einer offenen Gesell„Den Himmel über logische und schaft aus der Kraft des Zulassens, „utopische Charaknatürliche In- der Gegensätze, der Vielfalt, der ter“ der Ferienregiunseren Bergen d i v i d u a l i t ä t Schnittfelder. on, der die Flucht müssen wir auf die unserer Orte Kultur hat einen guten Stand in zum so genannten Erde holen.“ und die damit unserer Region, wo Grenzen über„wahren Ich“ (oder verbundenen schritten, Wälder durchwandert, nicht doch eher zum Grenzen neu Berge bezwungen werden könIch als Ware?) während des Urlaubs als reale Utopie ge- und erdacht werden. Es ist dies nen. ein Akt der kulturellen Bewusst- Jeder Mensch ist Künstler, selbst bewirken soll. Suchen wir also Antworten auf seinsbildung. Es ist auch ein Akt muss er aber aufbrechen zum Wandie Frage nach der kulturell-utopi- der Umkehr: zu mehr Zeit, mehr dern. Aufbrechen: Das können Kultur schen Bedeutung unseres touristi- Empathie, mehr Lebensqualität. E schen Betriebes, stellt sich uns die Diese Einsicht, die Fähigkeit, die und Tourismus gemeinsam. erker september 13
kultur
Kultur an der alten Brennerstraße Das Wipptal – durch die Ziehung der Brennergrenze mutwillig auseinandergerissen – wächst wieder zusammen. Ein Schritt in diese Richtung ist u. a. der Themenweg „Alte Brennerpass-Straße“ zwischen Gries am Brenner und Gossensaß. Beim „Tag der europäischen Zusammenarbeit“ (European Corporation Day) am 21. September werden die Gemeinden Brenner und Gries am Brenner den Themenweg „Alte Brennerpass-Straße“ der Öffentlichkeit präsentieren. Nicht nur Kulinarisches haben die zehn am Projekt beteiligten Gastbetriebe zwischen Gries und Gossensaß ihren Gästen zu bieten,
sondern auch kulturelle Schmankerln des Wipptales. Gemeinsam mit örtlichen Chronisten aufge-
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arbeitet, präsentiert jeder Betrieb einen eigenen Themenschwerpunkt, u. a. das Postwesen, die Jagd, die Geschichte des Brennermarktes oder den wenig bekannten Kohlebergbau. Je drei besondere Attraktionspunkte zu beiden Seiten des Brenners – wie etwa die Kapelle Maria Heimsuchung in Brennerbad oder das Kaiserbild in Gries – wurden mit Erklärungstafeln versehen, große Übersichtstafeln liefern zudem in Brenner, Gossensaß und Gries schnelle Informationen über das Projekt. Broschüren dazu liegen in allen Mitgliedsbetrieben sowie den Tourismusorganisationen und Gemeinden auf. Die Vorstellung der „Alten Brennerpass-Straße“ – eine Initiative der Gemeinden Gries am Brenner und Brenner – findet um 10.30 Uhr im Prennerhaus am Brenner statt. Am selben Tag geht auch eine eigene Homepage (www.altebrennerpassstraße.eu) online.
Sterzing
Die Musikschule – ein beliebter Bildungsort
Jubelnde Kinder und Jugendliche beim Abschlusskonzert im Stadttheater
Mit dem Abschlusskonzert im Stadttheater fand im Juni ein ereignisreiches Schuljahr seinen klingenden Abschluss an der Musikschule. Zahlreiche Klassenvorträge, klassenübergreifende Konzerte sowie Konzerte mit thematischen Inhalten im Konzertsaal der Musikschule und in öffentlichen Räumen und Sälen säumten das Unterrichtsjahr. 90 Musikstudenten bestanden Prüfungen in Theorie und auf den Instrumenten in den verschiedensten Leistungsstufen. Zwölf Schüler beteiligten sich erfolgreich am Jugendmusikwettbewerb „prima la musica“. Der Bundeswettbewerb wurde von der Musikschule zur Zufriedenheit aller Beteiligten ausgerichtet und stellte Sterzing für zwei Wochen in den Mittelpunkt aller musikalischen Bildungsein-
richtungen Österreichs. Heinrich Pramsohler, Direktor der Musikschule, bedankte sich bei den Eltern und gratulierte den begabtesten und fleißigsten Schülern zu ihren Erfolgen. Über 1.000 Lernwillige aus dem Wipptal bekunden jährlich ihr Interesse an einer Musikausbildung an der Musikschule Sterzing. Derzeit ermöglicht die Musikschule mit 300 Unterrichtsstunden wöchentlich rund 800 Schülern einen Ausbildungsplatz. Dies führt in einigen Fächern zu Wartelisten. Die Unterrichtseinteilung für das kommende Schuljahr wird im Deutschhaus am Nachmittag des 9. September um 14.00 Uhr für alle Fortgeschrittenen und von 15.00 bis 17.00 Uhr für alle Neuaufnahmen vorgenommen. Am 12. September beginnt der Unterricht.
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sportlerportät
Sandro Ursino
„Mit den Beinen träumen“
Vom Fußballer zum Italienmeister im Disco Fox
Der 29-Jährige Sandro Ursino aus Gossensaß hat erst 20 Jahre erfolgreich Fußball spielen müssen, bevor er sein großes Talent zum Tanzen entdeckte. Nach zwei Jahren intensiven Trainings in der Tanzschule Gaetano und Anny in Klausen holte er zusammen mit seiner Tanzpartnerin Jasmin Gruber zuerst den Regionalmeistertitel und Mitte Juli schließlich den Italienmeistertitel in der Disziplin Hustle Disco Fox in Rimini. Nun geht’s im Oktober zu den Weltmeisterschaften in Graz. Eigentlich drehte sich in der Freizeit von Sandro Ursino schon von Kindesbeinen an alles um das runde Leder. Mit sechs Jahren begann er beim SV Gossensaß Fußball zu
Sandro Ursino kompakt Alter: 29 Sternzeichen: Jungfrau Wohnort: Brixen Beruf: Grundschullehrer Verein: Tanzschule Gaetano und Anny Familie: Vater Francesco, Mutter Elfriede, Geschwister Barbara und Valerio Interessen: Fußballtrainer, fußballspielen, wandern, malen, radfahren 56
spielen. Im Laufe seiner 20-jährigen Fußballkarriere spielte er bei fast allen Vereinen im Wipptal. Vor vier Jahren zog er nach Brixen; mit der Mannschaft Teis/ Villnöß schaffte er den Aufstieg in die Landesliga. Danach passierte etwas Erstaunliches: „Ich war plötzlich nicht mehr motiviert, ich hatte nicht mehr den Spaß und den Ehrgeiz, den ich früher hatte“, erinnert sich Ursino und er spürte, dass das Tanzen ihm mehr Spaß bereitete. „Ich tanzte immer schon gerne, habe aber nie einen Tanzkurs besucht. Ich tanzte in Pubs und Discos und überall dort, wo Musik lief.“ Das Manko mit dem Tanzkurs sollte sich rasch ändern. In der Diskothek „Nachtigall“ wurde Sandro von seiner späteren Tanzpartnerin Jasmin
Gruber angesprochen und die beiden wurden ein Tanzpaar. Von da an trafen sie sich drei bis fünf Mal in der Woche im Tanzstudio Gaetano und Anny in Klausen. „Jasmin ist eine sehr gute und ehrgeizige Tänzerin, die für Hunger und Durst tanzt. Sie macht sich sehr viele Gedanken über das Tanzen, über die Figuren und die Choreografie. Ich tanze sehr gerne mit ihr und es bereitet mir viel Spaß“, so Ursino. Vom Fußballer zum Disco-Fox-Tänzer, wie hat sein Umfeld auf diese außergewöhnliche Wandlung reagiert? „Die meisten Leute haben sich mit mir gefreut, mich bewundert und waren fasziniert, als sie mich tanzen sahen. Viele sagten: ‚Fußball und Tanzen passen nicht zusammen. Wie kann ein Fußballer
nur so gut tanzen?’ Meine Freunde und Familie fanden meine Entscheidung, einen neuen Weg zu gehen, herausfordernd, interessant und schön“, weiß der Grundschullehrer zu berichten. Nach den ersten Tanzstunden offenbarte sich bereits das große Talent des Tanzpaares und sie wurden von ihren Trainern gefragt, ob sie nicht an Meisterschaften teilnehmen möchten. Daraufhin trainierten sie zwei Jahre lang hart. Dies hat sich bezahlt gemacht, denn im März dieses Jahres beteiligten sich die beiden zum ersten Mal an einem nationalen Bewerb, der Regionalmeisterschaft in Lavis, und konnten völlig überraschend den Regionalmeistertitel gewinnen. Doch damit nicht genug. Mitte Juli holten sie in Rimini in der Disziplin Hustle Disco Fox den Italienmeistertitel. „Wir haben einen Slow Fox und einen Fast Fox getanzt. Wir haben zwei Choreografien vorbereitet, eine für einen langsamen und einen für einen schnellen Disco Fox. Beim Slowfox haben wir zu ,Sorry seems to be the hardest word’ von Elton John & Blue getanzt. Beim Fast Fox haben wir uns für ‚Let me stay’ von Giorgio Prezioso entschieden.“ Es dauerte ein paar Tage, bis Sandro Ursino diesen Erfolg realisieren konnte. Im Rückblick erinnert er sich an das Ambiente während des Wettbewerbs. „Normalerweise bin ich ganz ruhig und verspüre kaum einen Druck. Nur am Tag des Wett-
Sportliche Highlights Regionalmeistertitel und Italienmeistertitel im Disco Fox 2013 Aufstieg in die Landesliga mit Teis/ Villnöß in der Fußballsaison 2010/11 erker september 13
Bogenschießen
Erfolgreicher Outdoor-Auftakt Nachdem die Indoor-Hallensaison Anfang März zu Ende gegangen war, haben die Sterzinger Bogen-
Italienmeister im Disco Fox: Jasmin Gruber und Sandro Ursino tbewerbs war ich schon ein wenig nervös und aufgeregt. Schließlich ist die Italienmeisterschaft die größte Veranstaltung der Welt mit über 17.000 Tanzpaaren und man tanzt vor vielen hundert Zuschauern. Da können einem schon die Beine zittern.“ Warum hat er sich gerade für den Disco-Fox entschieden? „Das Faszinierende an diesem Tanz ist, dass man zu flotter Musik mit schwungvollem Rhythmus tanzt. Es gibt ganz viele einfache, aber auch schwierige und spektakuläre Hebefiguren sowie Drehungen ohne Ende. Das finde ich toll!“ Überhaupt ist das Tanzen zum Lebenselixier von Ursino geworden. „Tanzen ist für mich Ausdruck meiner Persönlichkeit, ich liebe es, zu tanzen und mich nach der Musik zu bewegen. Ich kann dabei abschalten und mit den Beinen träumen.“ Als Grundschullehrer und Jugendfußballtrainer findet er immer noch genügend Zeit, um das Tanzen auf hohem Niveau zu betreiben. „Die Trainingseinheiten absolvieren wir fast immer abends und die Wettbewerbe finden am
Wochenende statt. Somit lässt sich das Tanzen mit meinem Beruf relativ gut vereinen.“ Wer Sandro Ursino privat tanzen sehen will, trifft ihn am Wochenende auf Dorffesten oder Partys meist im Raum Eisacktal oder gelegentlich unter der Woche in verschiedenen Lokalen in Südtirol. Sporadisch legen die Italienmeister auch einen Showtanz bei Veranstaltungen aufs Parkett. Der nächste große Sportevent steht bereits vor der Tür. Anfang Oktober geht’s nach Graz zu den Weltmeisterschaften. Dort peilt das Tanzpaar Ursino/ Gruber einen Platz unter den Top ten an. Im Anschluss an die WM will Sandro Ursino mit seiner Tanzpartnerin zu neuen Ufern aufbrechen. „Wir möchten uns auf lateinamerikanische Tänze konzentrieren, um auch in dieser Disziplin an Meisterschaften teilzunehmen. Für das nächste Jahr lautet das Ziel, den Regional- und Italienmeistertitel im Disco Fox erfolgreich zu verteidigen und bei den lateinamerikanischen Tänzen eine gute Platzierung zu erreichen.“ bf
tanzen (30, 50, 70 und 90 m) zu absolvieren. Besonders die 90 Meter stellten die Bogenschützen vor eine große Herausforderung, zumal der Wind auf diese Entfernung die Pfeile bis zu 50 cm verschieben kann. Beim Wettkampf in Rovereto galt es, diese vier Entfernungen sogar doppelt zu meistern, da das Turnier über zwei Tage andauerte. HartHartmann Eller im Spitzenfeld der Bogenschützen mann Eller gelang es, schützen erstmals auch an Out- trotz starker Konkurrenz und widdoor-Turnieren teilgenommen und riger Windverhältnisse den 3. Rang dabei erfolgreich punkten können. zu erreichen. Beim 50-Meter-Turnier Bei den Turnieren im Freien gilt es, in Mattarello konnte er sogar überentweder über die 50-Meter-Dis- raschend sowohl den Sieg über 36 tanz so viele 10er wie möglich zu Pfeile für sich verbuchen als auch treffen oder aber bei den ganz gro- den Gesamtsieg im anschließenden ßen Turnieren des Weltbogenver- Eliminations-Schießen der besten bandes FITA vier verschiedene Dis- acht Teilnehmer.
Auf den Punkt gebracht ... Als Kind wollte ich ... Fußballstar werden. Ich ärgere mich über ... undankbare und unzufriedene Menschen. An anderen Menschen schätze ich ... Offenheit und Ehrlichkeit. Drei Worte, die mich beschreiben, sind ... lustig, humorvoll und ehrgeizig. Das Wichtigste ist für mich ... Respekt, Ehrlichkeit, Zufriedenheit. Eine Sportart, die ich noch ausprobieren möchte, ist ... Tennis. Mein Lebensmotto lautet: Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter. Tänzer haben mehr vom Leben, ... weil sie ihre Sportart das ganze Leben lang ausüben können. Tanzen beansprucht alle Körperteile und ist gesund für Körper und Seele. erker september 13
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sport
Leichtathletik
Christina Teissl gelingt Dreifachsieg
Christina Teissl läuft der Konkurrenz davon. Jedes Jahr findet Ende Juli und Anfang August in Trient das Mittelstreckenmeeting „Gran Premio Estivo del Mezzofondo“ statt. Die Sterzingerin Christina Teissl konnte sich bei diesem wichtigen nationalen Wettbewerb, der sich über drei Wettkampftage erstreckt, gleich dreimal den 1. Platz sichern. In der Kategorie „over 35“ gewann Teissl am ersten Wettkampftag den Bewerb über 1.500 m überlegen in 5.01,15 Minuten, am zweiten Wettkampftag siegte sie in 2.25,67 Minuten über 800 m und am Schlusstag lief sie über 3.000 m die Siegerzeit in 10.48,34 Minuten. Die drei gewonnenen Bewerbe machten Teissl (Südtirol Team Club) mit Abstand zur Gesamtsiegerin in der Masterkategorie.
Stofner 17. bei Italienmeisterschaft
Elisabeth Stofner aus Sterzing ging Ende Juli als einzige Teilnehmerin aus dem Wipptal bei den Leichtathletik-Italienmeisterschaften in Mailand an den Start. Im Dress des Vereins „Quercia Trentingrana“ belegte die 25-Jährige im Diskuswerfen mit einer Weite von 40,72 m Rang 17. Ihr bestes Saisonergebnis erzielte sie im Mai beim Meeting in Rovereto, wo sie den Diskus 43,95 m weit warf. Stofner hält mit 45,74 m den Südtirol-Rekord.
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Berglauf
Gossensasser siegen bei Vertical Tour Der ASV Gossensaß Skialp hat die 1. Südtirol Vertical Tour mit den drei Bewerben Mühlwalder VertikalkiloSieger des Hühnerspiel meter, Hühnerspiel Die Vertical-KM: Stephanie Vertical-KM und Jimenez und Manfred Vertical Carezza vor Reichegger dem ASV Mühlwald gewonnen. Schnellster Einzelathlet war Manfred Reichegger vor David Thöni und dem Gossensasser Skitouren-Spezialisten Roberto De Simone. Bei den Damen war Andrea Reithmayr nicht zu schlagen. Zweite wurde Astrid Renzler, Dritte Stefanie De Simone. Gute Ergebnisse zeigten auch der jüngste Skialp-Athlet Martin Renzler sowie Stefan Keim und Walter Luhn. Bis zum Schluss kämpfte der bei jedem Rennen älteste Ath-
Neue Abenteuer für Bacher und Hasler Michael Bacher aus Mauls, ehemaliger Spieler des FC Südtirol, hat nach zwei schwierigen Jahren bei Cremonese (1. Division), wo er nie zum Einsatz kam, und Legnago (Serie D), wo er drei Treffer erzielt hat, wieder den Sprung in die Lega Pro geschafft: Der 25-jährige Mittelfeldspieler wurde nach einem zehntägigen Probetraining bei Real Vicenza in der 2. Division für die kommende Saison unter Vertrag genommen. Gleich mehrere Angebote aus dem Ausland und aus der Lega Pro lagen auf dem Tisch: Nach einer starken Saison bei Oberligist Triestina Calcio hat sich Johannes Hasler schließlich für den sizilianischen Verein Ragusa Calcio in der Serie D entschieden; mit seinen 18 Jahren ist der Sterzinger Außenverteidiger der jüngste Spieler im Verein. Das erste Spiel im Dress von Ragusa hat Hasler bereits Ende Juli gegen Catania bestritten. Saisonziel ist der Aufstieg in die Serie C der Lega Pro.
let Franz Gitzl aus Stange. Beim Finale passen musste seine Frau Brigitte, die sich bei den ersten beiden Wettkämpfen genauso tapfer schlug und die Ziellinie als älteste Teilnehmerin mit beachtenswerter Zeit passierte. Den HühnerspielVertical-KM vom Ibsenplatz in Gossensaß (2,9 km und 1.000 Höhenmeter) auf das Hühnerspiel gewann Reichegger in 36.43 Minuten vor Thöni und De Simone. Stephanie Jimenez (Salomon Agisko) lief in 44.23 Damenbestzeit. Zweite wurde Reithmayr (47.47 min.), Dritte Renzler (51.19 min.). Wanderer wurden für ihren „Volksmarsch“ auf die Hühnerspielhütte mit Sachpreisen belohnt.
23. Ratschinger Berglauf
Start zum Kinder- und Jugendlauf bei der Wasserfalleralm Die Streckenführung ist dieselbe geblieben, geändert hat sich nur der Termin. Um Überschneidungen mit anderen Sportveranstaltungen zu vermeiden, findet der 23. Ratschinger Berglauf in diesem Jahr am 15. September statt. Der Startschuss für den Hauptlauf über 6,1 km und 660 Höhenmeter fällt um 9.30 Uhr bei der Pizzeria „Zum Sepp“, Kinder und Jugendliche starten um 11.00 Uhr bei der Wasserfalleralm. Auch Wanderer können an der Veranstaltung teilnehmen. Infos unter der Rufnummer 659157 oder unter www.svratschings.org. erker september 13
sport
Radsport
BTF-Beachvolleycup zu Gast in Sterzing
Unterthurner und Ilmer gewinnen auf dem Penser Joch Foto: BTFbeachcup.panorama
Beachvolley
Das Balneum in Sterzing war Anfang August zum ersten Mal Schauplatz für die überregionale Beachvolleyball-Turnierserie „BTF-Beachcup“. An der fünften und vorletzten Etappe nahmen 21 Teams teil. Der Tagessieg ging an das Duo Siebenförcher/ Lang (Algund/ Lana). Das Team setzte sich im umkämpften Finale knapp mit 2:1 (21:15, 20:22, 15:10) gegen Brillo/ Trenti durch. Im Spiel um Platz 3 blieb die Paarung Bauer/ Monauni mit 21:16 gegen Stuffer/ Stuffer erfolgreich. Das einzige Team aus Sterzing
mit Egon Volgger und Alexander Grasl fand vor allem im Gruppenspiel gegen die Finalisten Siebenförcher/ Lang nicht so recht ins Spiel und musste mit einem etwas enttäuschenden 13. Platz in der Gesamtwertung vorlieb nehmen. OK-Chef Egon Volgger von der Sektion Volleyball in der Polisportiva Vipiteno zieht eine positive Bilanz: „Wir konnten mit Hilfe der Mitarbeiter des Balneums eine tolle Etappe organisieren, von der die teilnehmenden Teams begeistert waren.“
Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am 16. September!
erker september 13
Stephan Unterthurner und Marina Ilmer haben Mitte August das Radrennen von Pens auf das 2.211 Meter hoch gelegene Penser Joch gewonnen. Unterthurner (Bergner Bräu) unterbot auf der 26 Kilometer langen Strecke über 1.190
zu bewältigenden Höhenmeter in 59.15 Minuten die Stundenmarke. Ilmer (Somec-LGL-Gobbi) stellte mit 1:04.13 Stunden einen neuen Streckenrekord bei den Frauen auf und verwies Vorjahressiegerin Claudia Wegmann (ASV Jenesien Soltnflitzer) und
die Siegerin von 2006, Brigitte Vasselai (ASC Radclub Sarntal RAI), auf die Plätze. Unterthurners ärgster Widersacher kam aus Sterzing: Thomas Gschnitzer büßte lediglich 16 Sekunden auf den 37-jährigen Sieger ein und wurde in 59.31 Minuten Zweiter vor Silvano Janes (Bergner Bräu). Am „Großen Preis Penser Joch“ nahmen 93 Radsportler aus Südtirol, benachbarten Regionen Italiens, Deutschland, Österreich, Luxemburg und Australien teil. Die handgeschnitzte „Moser Bau Trophäe“ für das beste Team blieb wie im Vorjahr beim gastgebenden ASC Sarntal. Zweiter wurde der ASV Jenesien Soltnflitzer, Dritter der ARSV Vinschgau.
Floorball-Meisterschaft mit Clubs aus Tirol Am 21. September trifft der ASV Sterzing Volksbank im ersten Meisterschaftsspiel der Floorball Serie A auswärts auf den ASC Algund. Tags darauf folgt die Heimpremiere um 10.00 Uhr in der Dreifachturnhalle Sterzing gegen Viking Roma. Spannende Spiele verspricht auch die neu ins Leben gerufene Meisterschaft mit Clubs aus Tirol. Dabei messen sich
elf Teams – fünf aus Südtirol und sechs aus Tirol – auf dem Kleinfeld. Die Sterzinger beginnen das neue Abenteuer am 29. September in Algund gegen Alligator Rum und ASC Algund.
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sport
Hornschlittenfahrer wechseln Verband
Fußball
Ridnaun mit Hellas Verona und FC Südtirol im Fußballhimmel
Hellas Verona mit Familie Kruselburger
Die International Sledge Sports Union (ISSU) ist neue Schirmherrin der Hornschlittenfahrer in den Alpenländern. Da die International Luge Federation (FIL) die Sektion Hornschlitten aus ihren Reihen strich, wechselten die Mannschaften zum neu gegründeten ISSU-Verband und Verwalter zahlreicher Sportrodler. Sportkoordinator ist Rene Pucher aus Telfs (l.), Hornschlitten-Europameister und Sieger zahlreicher Europacuprennen. Gemeinsam mit Rennkoordinator Andreas Plattner (r.) aus Stange will er Hornschlittenveranstaltungen noch attraktiver für Zuschauer machen. Verbandspräsident ist Schauspieler Tobias Moretti.
Der Aufsteiger in die Serie A Hellas Verona und der FC Südtirol haben im Juli im Hotel „Schneeberg“ in Ridnaun logiert und ihr Training in Stange und Sterzing absolviert. Bei einem Testspiel in Bozen trafen beide Mannschaften aufeinander, wobei das Hellas-Team von Coach Andrea Mandorlini mit 2:1 die Oberhand behielt. Unzählige Hellas-Fans verfolgten das tägliche Training in Stange; am zweiten Wochenende sorgten über 1.000 Fans für ein wahres Fußballfest. Der FCS kam mit einem stark verjüngten Kader von 23 Spielern; 13 wurden aus dem Vorjahr bestätigt, zehn wurden neu ins Boot geholt. Heuer möchte das einzige Südtiroler Profiteam den Aufstieg in die Serie B schaffen. Die Organisation der Trainingscamps oblag der Auswahl Ridnauntal. Der Erker hat mit Vereinspräsident Kurt Eisendle gesprochen. Erker: Herr Eisendle, wie hat es Ridnaun geschafft, Hellas Verona und den FC Südtirol ins Tal zu bringen? Kurt Eisendle: Unser Hauptsponsor Andreas Kruselburger von den Schneeberg Hotels hat sehr gute Kontakte zu Vertretern im italienischen Profifußball. Diese hat er genutzt, um nach Bari und Siena heuer wieder einen Serie-A-Club nach Ridnaun zu holen. Auch der FC Südtirol hat sich nach dem letztjährigen Trainingsaufenthalt erneut für das Wipptal entschieden. Die Profifußballer schätzen sowohl das Hotel als auch die Trainingsplätze.
Was bringt der Aufenthalt einer Spitzenmannschaft? Durch den Aufenthalt von Hellas Verona war die Gemeinde Ratschings und auch das Wipptal zwei Wochen lang in den italienischen Medien stark präsent. Für den Tourismus ist dies freilich eine wunderbare Werbung. Welche Rolle hat die Auswahl Ridnauntal dabei gespielt? Die Auswahl Ridnauntal übernahm organisatorische Arbeiten in der Sportzone in Stange: Es wurden die Fußballplätze und Fanbereiche hergerichtet und die Zuschauer mit Essen und Getränken versorgt. Welche Bilanz ziehen Sie aus sportlicher Sicht? Profifußballern wie Luca Toni, Daniele Cacia oder Simon Laner aus Meran, dem momentan erfolgreichsten Südtiroler Fußballer in den Reihen von Hellas, beim Training zuzusehen, löst vor allem bei Jugendfußballern Begeisterung aus. Während die Profis auf dem großen Platz in Stange trainierten, wurde parallel auf dem Kunstrasenplatz ein HellasVerona-Jugendcamp organisiert, bei dem zahlreiche Kinder täglich trainiert haben. Am zweiten Wochenende verfolgten über 1.000 Fans aus Verona gespannt das Training. Schade ist nur, dass der Serie-A-Aufsteiger aus Sicherheitsgründen kein Testspiel im Wipptal absolvieren konnte. Gibt es schon Zusagen für das nächste Jahr? Nein, doch die Vorzeichen stehen gut, dass sowohl Hellas Verona als auch der FC Südtirol erneut ins Ridnauntal kommen. Interview: bf
Naturnahes Wandern in Südtirol Seit seiner Kindheit erkundet Klaus Puntaier, Betreuer des Naturparkhauses in Tiers, das Land Südtirol. In seinem Buch „Naturnahes Wandern in Südtirol“ präsentiert der gebürtige Brixner 47 Wanderungen in geschützter Landschaft, gibt Tipps zum naturbewussten Bergerleben und beschreibt Besonderheiten von Flora und Fauna. Der Wanderführer, im Tappeiner-Verlag erschienen, ist im Buchhandel erhältlich.
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erker september 13
PR
2013: Outlet Center Brenner zieht Halbjahresbilanz Wieder ordentliche Zuwächse im Outlet Center Brenner
Das Outlet Center Brenner hat für das erste Halbjahr 2013 mit 15 % Besucherzuwachs und rund 20 % Gesamtumsatzzuwachs eine ordentliche Bilanz vorgelegt. Zahlreiche Neueröffnungen prägten zudem das erste Halbjahr. Nachdem bereits das vergangene Jahr 2012 ganz im Zeichen von zweistelligem Wachstum bei Besuchern, Umsatz und Neueröffnungen stand, setzte man im ersten Halbjahr 2013 diesen Trend im Outlet Center Brenner fort. 15 % mehr Besucher als im 1. Halbjahr 2013 und über 20 % mehr Gesamtumsatz zeigen eine überaus ordentliche Entwicklung. Somit wird man heuer an die Marke von 1,5 Millionen Besucher herankommen. Und das in einem wirtschaftlich nicht gerade einfachen
erker september 13
Umfeld. Der Vermietungsstand beläuft sich nunmehr auf über 90 % der gesamten Verkaufsflä-
Dieser hat eine Reihe von angesagten internationalen Designermarken wie Liu Jo, Desigual, Ade-
che von 16.000 Quadratmetern. Im Südflügel eröffnete Adidas zusammen mit Reebok einen SuperStore gemäß dem neuesten Outlet-Konzept des Weltkonzerns. Mit großem Erfolg sind auch alle weiteren neuen Shops gestartet: Mustang Jeans, Bonita, Seidensticker, Timezone und der Multimarkenanbieter Anziehsachen.
nauer, Liebeskind, TWIN SET und andere in seinem Portfolio. Erstmals wurde von der Fa. Dolfi ein Outlet-Store eröffnet, der bei den Besuchern sehr gut angenommen wurde. Mit Terranova hat auf einer Fläche von über 600 Quadratmetern unlängst ein Shop speziell für das junge Publikum eröffnet. Da heißt das Motto: Cool und easy
to buy. Und alles gibt es im Outlet Center Brenner natürlich zu Outletpreisen, die durch das gesamte Sortiment um mindestens 30 bis 70 % reduziert sind. Das Outlet Center Brenner mit seinen nunmehr fast 50 Shops ist aber auch als Arbeitgeber zunehmend attraktiv. Rund 250 Arbeitsplätze bietet aktuell das Outlet Center Brenner. Vornehmlich kommen die Mitarbeiter aus dem Raum zwischen Brenner und Brixen, aber auch deutsche und österreichische Mitarbeiter zieht es zum Arbeiten ins Outlet. Für den Herbst sind schon weitere Eröffnungen vorgesehen. Den Anfang macht bereits Mitte September ein Schöffel-Outlet-Store. Weitere folgen im Bereich Fashion und Lingerie.
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Elezioni provinciali 2013
Pubblicità elettorale nell‘
Erker
• Il mensile Erker, edito dalla WIPP-Media S.r.l., è a disposizione di tutti i partiti politici e di tutti i candidati per inserzioni a pagamento sul loro programma elettorale per le elezioni del Consiglio provinciale fissate per il 27 ottobre 2013.
notizie dall’alta val d’isarco
Colle Isarco
Il Comune si oppone ad una linea elettrica attraverso il Brennero Nel progetto della ditta MEMC di Sinigo la linea attraverserebbe una zona idrogeologicamente instabile – Sì alla posa di fibre ottiche a Brennero Il 29.07.2013 nella sala consiliare a Colle Isarco si è svolta la seduta del consiglio comunale di Brennero: tra i punti di rilievo la presa di posizione del Comune
Codice di autoregolamentazione • Nell‘ufficio di redazione dell‘Erker, in Via Città Nuova 20A, 39049 Vipiteno, è possibile prendere visione del „Codice di autoregolamentazione per la propaganda elettorale” secondo le disposizioni del Garante per le comunicazioni. Prenotazioni • Le prenotazioni per gli spazi pubblicitari devono pervenire entro il giorno 20 del mese precedente l‘uscita dell‘Erker e vengono accettate solo dietro richiesta scritta. La collocazione delle inserzioni avverrà rispettando l‘ordine di arrivo delle richieste. Le prenotazioni devono contenere tutti gli elementi essenziali (committente, numero di P. IVA e codice fiscale). Prezzi • Le tariffe per la pubblicità elettorale nonché le condizioni di pagamento sono stabilite nel „Listino prezzi per le elezioni politiche“. Non sono previsti sconti o condizioni particolari. • Per richieste di collocazione viene calcolata una maggiorazione del 15 per cento.
Informazioni e Prenotazioni Erna Eisendle Erker Città Nuova 20 A I 39049 Vipiteno tel. 0472 766876 fax 0472 760394 e-mail: erna@dererker.it 62
contro la ditta MEMC, produttrice di silicio con sede a Sinigo, presso Merano, che vuole portare avanti la costruzione di una linea elettrica di 132 kV (chilovolt) attraverso il Brennero al fine di poter ottenere tariffe più favorevoli. Il Comune già più di un anno fa aveva espresso la sua preoccupazione per la costruzione di questa linea
Elezioni provinciali d‘autunno
Orfino candida per la lista civica “Alto Adige nel cuore” Il consigliere comunale di Vipiteno Davide Orfino, eletto nel 2010 nelle liste di “Il Popolo della Libertà – Berlusconi per Vipiteno”, e oggi rappresentante di Futuro Vipiteno/ Zukunft Sterzing, ha deciso di candidare nelle prossime elezioni provinciali per la lista civica “Alto Adige nel cuore”. Le sue risposte al questionario proposto dall‘Erker a tutti i candidati della Wipptal sono state rilasciate in lingua tedesca e pubblicate a pagina 12.
elettrica transfrontaliera. Il terreno attraverso il quale la linea verrebbe costruita è sito in una zona idrogeologicamente instabile. Inoltre nessuno ha mai chiesto l‘opinione del Comune – così il sindaco Kompatscher – che esprime una totale contrarietà al progetto, con l’impegno suo e del consiglio di contrastarlo. I consiglieri tra gli altri punti hanno approvato la 2ª variazione al bilancio di previsione e il programma degli investimenti dell‘anno finanziario 2013 per un importo di 16.500 euro. Hanno inoltre espresso parere positivo per la delibera di massima relativa all‘approvazione di una convenzione con la società Teleriscaldamento Brennero srl; il Comune intende infatti approfittare dello scavo eseguito dalla società per la posa della rete per il teleriscaldamento nel paese di Brennero, utilizzandola anche per la posa delle condutture per la fibra ottica a Brennero. Tra gli altri punti è stato approvato il bando in seconda pubblicazione del posto di segretario comunale di terza classe, 9ª qualifica funzionale a tempo pieno. cm
Wipptal
In aumento in alcuni comuni le rette per le scuole materne I comuni della Wipptal presentano le tariffe per la scuola materna, che variano dai 35 euro, la quota più bassa per il Comune di Racines, ai 62 euro per il Comune di Vipiteno: ciò significa che frequentare la scuola materna presso il Comune di Vipiteno costa quasi il doppio rispetto a Racines. La tariffa aumentata più di tutte a livello provinciale si registra nel comune di Brennero: rispetto all‘anno 2011/12, si passa dai 47 ai 54 euro; va però detto che l‘aumento è dovuto al fatto che i bambini usufruiranno di una merenda in più rispetto agli anni precedenti, decisione pre-
sa dopo una indagine tra i genitori – così il sindaco Kompatscher. In aumento di 4 euro la quota per il comune di Vipiteno, in adeguamento al costo della vita – così il primo cittadino Messner. Fortezza e Val di Vizze aumentano di 1 euro e Campo di Trens di 2 euro. Invariata invece la quota del comune di Racines. Per la casa infanzia la cifra ammonta a 611,2 rispetto ai 513,6 euro, un aumento del 20% circa. Sui 116 comuni della provincia 76 hanno lasciato le quote invariate. cm
erker september 13
Maura Galera Perché pensa che bisognerebbe votare lei e il suo partito? Durnwalder lascia, e finisce un’epoca storica. La SVP cerca voti inseguendo i temi dei Freihetlichen, ma così rischia di danneggiare l’autonomia e la convivenza. Votare il PD significa man-
tenere la SVP su posizioni sociali avanzate, contribuisce a creare politiche più giuste per la sanità, la scuola, il lavoro e l’ambiente. Un PD forte significa un’autonomia condivisa, capace di rispondere alla crisi economica. Perché votare per me? Perché sono aperta e disponibile al dialogo, che includa le persone più svantaggiate. Quali sono per lei le tematiche e gli obiettivi principali? Bisogna costruire un welfare inclusivo che dia spazio anche al privato sociale. Vorrei che tutti i gruppi linguistici riconoscessero che la conoscenza dell’altro è una ricchezza ed un’opportunità di crescita. Per Vipiteno e l’Alta Val d’Isarco mi impegnerò per l’ambiente, il sociale e per una scuola multilingue. Tre parole chiave, tre risposte erker september 13
- Sistema Südtirol: Bisognerà creare posti di lavoro adeguati alle aspirazioni dei giovani. Il secondo pilastro è la convivenza e l’integrazione sociale delle persone più svantaggiate. - Democrazia diretta: Un’opportunità rispetto all’arroganza di una certa classe politica. - Crisi economica: La crisi si combatte aggiornando l’autonomia. La risposta alla crisi è la progettazione del futuro, investire nel turismo sostenibile, nella riqualificazione ambientale, nelle energie rinnovabili e nell’istruzione. Quali sono gli interventi urgenti da fare nella nostra provincia nei prossimi cinque anni? Bisogna promuovere un modello di crescita che sia sostenibile e rispettoso dell’ambiente, dando spazio alle energie rinnovabili. Poi bisogna dare più forza ai comuni. Come politico che cosa vorrebbe raggiungere di concreto per la Wipptal? Credo che si debba investire di più per un turismo sostenibile. Serve un maggior impegno contro la cementificazione del territorio. Se per un giorno non dovesse rendere conto a nessuno, non preoccuparsi della legge e prendere una decisione, che cosa cambierebbe come prima cosa in Alto Adige? Non vorrei cambiare una legge. Vorrei avere il potere di cambiare una mentalità. Vorrei che le persone fossero più capaci di accogliere l’altro, aiutare le persone in difficoltà e accettare le differenze.
Che lavoro sognava di fare da bambina? Sognavo di fare l’insegnante Quali erano le sue materie preferite? Storia Quali materie non le piacevano assolutamente? Matematica Quali erano i suoi sogni a 17 anni? Volevo viaggiare e scoprire il mondo Musica preferita: I Coldplay Libro preferito: La ragazza di Bube di Carlo Cassola Qual è il suo punto di forza? Le mie figlie ... la sua debolezza? La passione per la cioccolata Cosa la fa ridere di cuore? La spontaneità dei bambini ... cosa la fa arrabbiare? La violenza contro i più deboli Chi è il suo mentore? La mia mamma I suoi hobby? Leggere libri alle mie figlie. Dove trascorre le sue vacanze? Al mare con la mia famiglia Chi vorrebbe incontrare personalmente? Avrei voluto conoscere Alexander Langer ... chi non vorrebbe mai incontrare? In generale le persone arroganti e prepotenti A cosa non potrebbe mai rinunciare? ... Stare insieme alle persone amate A quale evento storico le sarebbe piaciuto partecipare? La caduta del muro di Berlino Il suo motto? “Il rispetto nasce dalla conoscenza e la conoscenza richiede impegno, investimento, sforzo” (Tiziano Terzani)
Curriculum Breve Data di nascita: 17 aprile 1977 Luogo di nascita: Vipiteno Stato civile: coniugata Residenza: Vipiteno Professione: insegnante di scuola primaria Nel 2000 viene eletta consigliere comunale a Vipiteno nella listca civica interetnica “Insieme per Vipiteno/Zusammen für Sterzing”. Dal 2000 al 2005 è assessore per gli affari sociali, i parchi pubblici e consulente per l’ambiente. 63
notizie dall’alta val d’isarco Vipiteno
Alberta Merighi e le sue allieve
Bella mostra di pittura a Vipiteno organizzata dall‘UPAD Dal 7 all’11 agosto si è tenuta nella Galleria del Municipio di Vipiteno la ormai tradizionale mostra collettiva organizzata dall’Upad e curata da Alberta Merighi. A esporre quest’anno, oltre ad alcune sue allieve del corso di pittura tenuto da Alberta Merighi, anche due pittrici che seguono i suoi corsi all’UPAD. Alberta Merighi espone quest’anno alcuni paesaggi di montagna innevati, che risaltano da semplici cornici in legno grezzo, e scorci di antiche vie di Vipiteno e Bologna dipinti su vetro, in cui gli intonaci delle vecchie case sembrano risplendere con pennellate d’oro. Anche i soggetti delle allieve, in particolare quelli di Karin Drews, sono paesaggi montani e urbani dipinti a tempera e acquarello. Maria Stampfl espone tele con motivi decorativi floreali e astratti. Carla Ribilotta, pittrice autodidatta di Verona, che ama trascorrere le sue vacanze a Vipiteno per dipingere, espone grandi tele ad olio con ritratti e personaggi in costume tirolese. ec
I borghi più belli d‘Italia
Latrinen party a Vipiteno!
Foto: Klaus Peterlin, allesfoto.com
La perla della Wipptal soffocata dai miasmi insopportabili del liquame animale sparso sui campi
Calure africane ma afrori di stalla. Pervadono e impregnano tutto. Non si può arieggiare la casa, né stendere la biancheria. A pranzo e cena aromi di cibi e puzzo di letame. Anche durante i celebrati Laternen Party. Mi sia risparmiato in questa occasione di analizzare la problematica relativa alla dismissione dell‘allevamento del bestiame nei singoli masi e la sua concentrazione in grandi stalle. Forse così chiedono i tempi. Resta il fatto che nemmeno un buon bicchiere di Lagrein o di Teroldego profuma più come volta. ap 64
Colle Isarco
Il destino di un paese legato alla via del Brennero È quanto illustrato nell‘interessante mostra fotografica “Brennerroad” di agosto Un paese che ha una spettacolare storia da ita una seggiovia a Zirago, nel 1955 venraccontare, grazie alla sua posizione strate- ne inaugurata la seggiovia di Cima Gallina. gica dalle mille risorse. Questo si è voluto Questi investimenti favorirono un‘affermaraccontare nella mostra fotografica “Bren- zione positiva del paese e del comune. Innerroad” che dal 12 al 24 agosto, presso fine nel 1969 fu costruito l‘impianto sciistiil municipio di Colle Isarco, ha intrattenu- co di Ladurns. to curiosi e interessati. L‘idea della mostra è stata del sindaco dott. Franz Kompatscher, che ha voluto documentare alcuni momenti ed eventi del paese, ma soprattutto ha voluto evidenziare gli sviluppi e i progressi portati dai mezzi e La costruzione del viadotto autostradale di Colle Isarco dallo sviluppo delle vie di comunicazione. Con l‘incendio che devastò il Grand Ho“Infatti la via di comunicazione del Brenne- tel (8 maggio 1945) l‘immagine del paese ro già nell‘antichità ha avuto un ruolo fon- cambiò notevolmente, in quanto il centro damentale per il trasporto di merci e ani- era dominato da rovine. Ben presto fu comali; nel Medioevo, la quantità di traspor- struita la Piazza Ibsen. Essa non era solo la to annua aveva già raggiunto 4.000 ton- piazza del paese e il parcheggio, ma anche nellate, oggi ci sono milioni di camion che osservatorio di spettacolari incidenti. Infatpassano ogni anno attraverso il Brennero” ti sulla lunga e ripida strada dal Brennero - così Kompatscher. succedeva spesso che i camion rompesseL‘esposizione fotografica mostra anche il ro i freni e gli incidenti, il più delle volte, si periodo del turismo di classe. Con la co- concludevano per fortuna con soli danni struzione e il completamento della ferrovia materiali. Purtroppo anche delle persone del Brennero (1867) molti ospiti importan- sono rimaste uccise e ferite. Negli anni Sesti, tra cui il drammaturgo norvegese Hen- santa il paese era soffocato dal traffico. Nel rik Ibsen, scoprirono Colle Isarco. Partico- 1966 si iniziò con la costruzione dell‘autolarmente di lusso per quel tempo erano il strada del Brennero. A Colle Isarco fu coGrand Hotel Gröbner, il Palace Hotel e mol- struito il viadotto più lungo dell‘A22 (1030 ti hotel e altri locali, come ad esempio Gu- m). Il pilastro più alto misura 100 metri. drun, Leopoldhof, Holzer ecc. Anche gravi calamità naturali sono state Iniziò positivamente anche il turismo in- protagoniste della storia del paese. Infatti vernale. Lungo la strada del Brennero si si ricorda la valanga verificatasi a Terme di scivolava con il bob e lo slittino, non man- Brennero sull‘asse del Brennero, nell‘aprile cava una pista su ghiaccio per il pattinag- del 1975, che costò la vita a 6 persone. gio, il curling, e l‘hockey, una pista da sci Il sindaco sottolinea che la mostra non ha per allenamento al Gudrun, lo sci alpini- avuto la pretesa di essere esaustiva, ma ha stico a Cima Gallina e nella Val di Fleres e, voluto dare semplicemente un po‘ di infora Monte Cavallo, vi era un programma sci mazioni sulla storia del comune. Ci tiene per gli ospiti. inoltre a ringraziare particolarmente il siDopo la guerra si dovette pianificare un gnor Robert Amort, il dott. Günther Ennenuovo inizio nel settore turistico. Soprat- moser e la signora Juliane Egartner per la tutto per quello invernale vennero posti fornitura di diverse foto. traguardi importanti: nel 1948 fu costrucm
erker september 13
notizie dall’alta val d’isarco
Vipiteno
Distretto socio sanitario: si va alle calende greche? I lavori sono stati appaltati, ma la ditta incaricata non è in grado di iniziare
Ospedale di Vipiteno
Reparto Neuroriabilitazione: che sia la volta buona? Si parla di aprirlo a settembre Speriamo L‘attuazione dell‘ambizioso progetto del nuovo centro di neuroriabilitazione per il nostro nosocomio sembra non voler decollare. Infatti l‘apertura, già prevista per aprile, è stata rinviata a giugno e da lì, si spera, a metà di settembre. A quanto pare la struttura è pronta, mancherebbero solo due macchinari per il reparto che troverà posto al quarto piano dell‘ospedale, ma a mancare sono i due medici specialisti in neurologia. Visto che, a quanto pare, è difficile trovare due medici bilingui, il bando di concorso, bandito già da un anno, è ora aperto anche a medici provenienti dal resto d‘Italia e dalla Germania. L‘ASL è disposta infatti ad assumere anche con contratti a collaborazione e convenzioni con le diverse università. Il direttore sanitario Gatscher sembra fiducioso e spera che, a breve, i due posti verranno coperti e il progetto potrà così partire. Gatscher informa che, ad affiancare il prof.
erker september 13
Saltuari in veste di direttore scientifico, ci sarà in funzione di primario la dr. Gertraud Gisser, pur mantenendo anche il primariato a Bressanone. Le premesse per un inizio positivo ci sono, si spera in tempi brevi.
Chirurgia oncologica: niet del Consiglio di Stato Respinto il ricorso dei chirurghi di Vipiteno, S. Candido e Silandro contro la sentenza del TAR Piena vittoria dell’ASL sulla certificazione oncologica anche davanti al Consiglio di Stato. Robert Pfitscher, primario di Chirurgia generale a Vipiteno, Johann Steiner, primario a San Candido e Peter Georg Stecher, primario a Silandro, avevano presentato appello al Consiglio di Stato contro la sentenza del Tar, che aveva respinto il ricorso con cui chiedevano di sospendere la delibera dell‘Asl che, dal 1º gennaio del 2014, introduce la certificazione oncologica per concentrare gli interventi chirurgici sui tumori negli ospedali di Bolzano, Merano, Bressanone e Brunico. cm
Un progetto senza fine quello del Distretto sociosanitario della Wipptal. Infatti sono ben 15 anni che si parla della realizzazione della struttura, ma più volte sono sopraggiunti dubbi ed incertezze al riguardo. Per questo il progetto è stato messo spesso in fase di attesa, per verifiche da parte dei vertici provinciali e approvazione dei relativi finanziamenti. Finalmente con una delibera della Giunta comprensoriale del 21.01.2013 sono stati approvati i verbali e il risultato dell‘appalto dei lavori per la realizzazione del tanto discusso distretto. Ad aggiudicarsi l‘appalto per un importo di 1.711.957 euro (compresi i costi degli oneri per la sicurezza) la ditta Azzolini Costruzioni Generali SpA, Arco (TN). Il contratto per l‘affidamento dei lavori viene sottoscritto il 22.04.2013 e la relativa consegna dei lavori è avvenuta il 13.06.2013, ovvero il 19.06.2013 dato che, alla prima convocazione, non si è presentato l‘amministratore della ditta appaltatrice. Purtroppo, a tutt‘oggi, i lavori non sono iniziati e, di conseguenza, il dott. arch. Siegfried Delueg, direttore dei lavori, ha già emesso 2 ordini di servizio che però non sono stati ancora restituiti controfirmati. In data 16.07.2013 ha avuto luogo un incontro fra la committenza, la direzione lavori, il collaudatore e i rappresentanti della ditta appaltatrice per parlare della situazione, ma non si è giunti ad alcun risultato. Di conseguenza gli amministratori della comunità comprensoriale hanno ora visto l‘urgente necessità di incaricare un professionista esperto della materia che possa prestare la propria consulenza legale in fase di esecuzione del contratto d‘appalto per la definitiva realizzazione del distretto socio-sanitario. cm
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notizie dall’alta val d’isarco
Il racconto del soldato
Le peripezie di guerra del vipitenese Augusto Covi in un memoriale trovato dai figli tra le sue carte dopo la sua scomparsa
Ricevo questo memoriale di Augusto Covi, scomparso nel 2011, dalle mani dei suoi figli. È il racconto scarno e toccante del periodo da lui vissuto tra il 1943 e il 1945. Io li avevo in parte già sentiti dalla voce di Augusto questi ricordi, e lo avevo invitato a buttare giù qualche notizia. Ma non avevo sentito più nulla. Ed ecco che ora questo memoriale è stato trovato tra le sue carte dai suoi figli. Probabilmente Augusto si era accinto a scriverlo quando aveva cominciato ad avvertire i primi sintomi del morbo di Parkinson, quasi a voler lasciare una testimonianza diretta su quel periodo tragico della nostra storia del secolo scorso. Un monito? Si tratta di un testo scritto a macchina, fitto fitto, compatto, pochissimi gli “a capo”, come se i “ricordi del periodo 17.8.1943 – 1945” (questo il semplice titolo) costituissero una tremenda parentesi che non sopporta interruzioni: scrivere e testimoniare senza nemmeno il tempo di respirare. È un racconto secco, che esclude ogni divagazione “inutile”. Si capisce allora perché quei fulminanti trapassi di data e di luogo, resta solo l’essenziale: tutto è così nitido, scarno, semplice, vero. Non serve colore. Una asciutta cronaca scolpita nel cuore, che finalmente Augusto Covi ha trovato modo di scrivere. Per farci sapere. Il dattiloscritto è pieno di correzioni a mano degli errori di battitura, ma il testo è di una eccezionale correttezza, a me non resta altro che trascriverlo, una parola dietro l’altra, rispettosamente. Mi sono solo permesso di strutturare il racconto in capitoletti con titolo (evidenziati in grassetto), pensando di contribuire a inquadrare più facilmente i vari episodi che si dipanano nel racconto.
Ricordi del periodo 17.8.1943 – 1945
Fame e pezze da piedi 17.8.1943 – Sono chiamato per il servizio militare: a Bolzano da una banale visita mi riscontrano un varicocele e pertanto sono mandato all’ospedale di Treviso. Giunto all’ospedale, a causa del caldo e del sovraffollamento, decido di dormire all’aperto su una panchina; per fortuna, perché l’ospedale era infestato da milioni di cimici. Il giorno dopo mi fanno i raggi al torace e, al mio stupore, si accorgono di aver sbagliato paziente. Ritenuto abile, giungo a Bassano, dove mi danno la divisa. Al posto delle calze ricevo due belle pezze da piedi con le quali, dopo un periodo di addestramento, avrei dovuto affrontare i rigori dell’inverno russo. Sono quindi assegnato a Brunico ai mitraglieri. I letti sono cassoni di legno con paglia a 19 anni si dormirebbe dovunque. A Brunico ricordo soprattutto la fame: al mattino caffè d’orzo nero senza zucchero che non faceva che aumentare l’appetito, a mezzogiorno un brodino con un pezzetto di marmellata Augusto Covi a caccia, o formaggio, alla sera c’erala sua grande passione no anche due pagnottelle, che avrebbero dovuto durare per il giorno dopo, ma che divoravo già la sera. Al suono della tromba per il rancio tutti si precipitavano giù per la scalinata delle camerate per rimettersi in fila per l’eventuale giunta, se avanzava qualcosa. L’amico Tisot – sorpreso a chiedere il rancio per la seconda volta, fu punito a correre non so per quanti giri di campo con AUGUSTO COVI uno zaino affardellato, fucile ed alpenAugusto Covi è nato a Bolzano nel 1924. Dopo un breve soggiorno a stock procurandoMerano è arrivato a Vipiteno alla metà degli anni Trenta. Al ginnasio si delle vesciche ai (istituito nel 1933) rischia l’espulsione per idee non in linea con quelpiedi che gli impele regime. Dopo la guerra viene assunto come impiegato nella ragiodiranno poi la fuga neria comunale, dove lavora per moltissimi anni, acquistandosi la stiper tornare a casa. ma di tutta la comunità. Dal suo matrimonio nascono tre figli maschi.
Nello sport si afferma come buon fondista nella corsa e sugli sci. Appassionato cacciatore, per 32 anni è rettore della sezione di caccia di Vipiteno Purtroppo Augusto, un uomo sempre attivo, viene crudelmente aggredito dal morbo di Parkinson. Muore nel 2011. 66
8 settembre! L’8 settembre 43 ero già dormire quando venne annunciato l’armistizio. La
mia reazione fu “domani torno a casa”. Dopo 10 minuti suonava l’adunata; ci diedero alcuni caricatori del ‘91 coi quali avremmo dovuto affrontare i panzer tedeschi! Si parte verso il sud ma dopo pochi chilometri contrordine: tornare in caserma e consegnarci ai tedeschi. È ciò che ci intima un ufficiale con la pistola in mano. La prima fuga Fingo di rientrare ed invece – assieme agli amici Crippa, Cusini e Libera [tutti di Vipiteno] deviamo verso S. Lorenzo prendendo i sentieri nei boschi verso la Val di Vizze. Nei pressi del paese di Fundres scorgiamo un soldato tedesco che avanza tra le piante con una maschinpistole senza scorgerci. Mi pare ancora adesso di vedere Libera che, appoggiato un piede su un ceppo, lo sta prendendo di mira. Sono due giorni che camminiamo siamo stanchi e non so quanti altri tedeschi ci sono. Decido subito: strappo il fucile a Libera e convinco gli altri che è meglio aspettare un’altra occasione migliore ed inalbero un fazzoletto bianco sul fucile lasciandoci catturare. E fu bene, perché dai cespugli attorno escono altri “paesani” armati che avrebbero avuto la meglio. Il mulo della salvezza In paese gli alpini prigionieri sono una trentina. Il maresciallo tedesco che ci aveva catturati chiede ai presenti chi fa il conducente al ché per primo faccio un passo avanti seguito dai miei compagni. Mi assegnano così un mulo che continua a scalciare con le zampe davanti e con quelle di dietro: nemmeno Libera e Cusini, contadini di professione, riescono a calmarlo tanto che il maresciallo tedesco lo sostituisce con un vecchio cavallo. A Fortezza mentre i prigionieri proseguono per il Brennero e la Germania, quelli dei muli deviano per Bressanone. Passiamo in città tra una fila di italiani che ci fanno coraggio e tedeschi che invece ci sputano addosso chiamandoci traditori. La seconda fuga Conoscendo un po’ il tedesco, giunti a Campodazzo
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mi fanno salire su un automezzo e giungiamo dove i tedeschi si accampano. Nell’ambiente italiano mi è facile fuggire ed a piedi giungo fino al Ala. Trovo lo zio di Mattei [Mario, di Vipiteno, figlio del segretario comunale] e chiedo ospitalità convinto quale compagno di scuola di suo nipote di riceverla ma non è così. Per fortuna un signore sconosciuto un certo Angheben mi prende a casa sua mi rifocilla non solo ma il giorno dopo mi accompagna col treno fino a Mattarello. Arrivo a Vipiteno e trovo lavoro presso la ditta Anzil: manovale di giorno contabile alla sera. Picco e pala: le armi della libertà Dopo alcuni mesi mi giunge una cartolina di precetto con ordine di presentarmi al comando delle SS. Tramite il papà di Schuster Walter riesco a farmi assumere quale interprete nella O.T. (una specie di genio militare) in Toscana. Evito così l’arruolamento e la divisa.
Una cartolina scritta da Augusto alla mamma, per chiedere un paio di calze
gia, ci sono due tedeschi con una mitragliatrice ed alcuni sacchi di sabbia per ripararsi. Controllano l’elenco e lasciano passare tutti. Questi appena in salvo gettano gli attrezzi e scappano per la campagna. Un prigioniero misterioso Mi licenzio dalla ditta DE ALOE e vado a Valdastico con una ditta polacca (la Quast) e poi a Lusiana. È qui che passano davanti all’ufficio due soldati con un prigioniero catturato in un rastrellamento in corso. Con faccia tosta dico che debbo
La parte finale del memoriale Gli americani avanzano e anch’io cerco di avvicinarmi più che posso a casa. Trovo lavoro da contabile a S. Giovanni Lupatoto (VR) presso la ditta DE ALOE di Brescia, che sta costruendo un traghetto sull’Adige. Una mattina giunge in ufficio trafelato il fattorino della ditta il quale mi comunica che i tedeschi stanno facendo un rastrellamento e portano via tutti gli uomini validi. Decido subito. Dico al fattorino di farmi avere in ufficio tutti gli uomini che trova; faccio un elenco degli stessi, oltre una trentina, do loro un picco o badile e li accompagno al primo posto di blocco. È un ponticello su una rog-
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controllare il documento del prigioniero e quindi ingiungo loro di lasciarlo andare. Essi parlottano un po’ tra loro (non sono tedeschi ma mi sembrano polacchi) e lo rilasciano. Questi se ne va rigido e tremante. Chi sarà stato? Dai documenti era un settentrionale di professione lavoratore agricolo ma dall’accento era un meridionale e dalle mani non certamente un lavoratore. L’incontro con i partigiani Arriva il 25 aprile: i partigiani hanno circondato la scuola dove è asserragliato un presidio di circa 30-40 soldati tedeschi. Questi hanno preso in
ostaggio le persone del luogo e minacciano di fucilarle se i partigiani non si ritirano. Tra gli ostaggi ci sono anch’io. Il capitano comandante, venuto a sapere che so il tedesco mi ingiunge di andare a prendere il parroco. Se non fossi ritornato col parroco o addirittura non fossi ritornato avrebbe fucilato gli ostaggi. Ho trovato il parroco il quale in un primo momento non intendeva consegnarsi ai tedeschi ma poi alle mie insistenze cedette e mi seguì. Alla fine i tedeschi si arresero cedettero le armi dandosi prigionieri ai partigiani. Dalla valle nel frattempo si avvicinavano degli autocarri gremiti di tedeschi che attaccati dai partigiani cedettero subito le armi. Erano, dal mio punto di vista di ventenne, dei vecchietti perché erano tutti ultracinquantenni: erano gli Standschützen di stanza a Colle Isarco mandati allo sbaraglio a guerra quasi finita. Nell’attacco due decedettero. Un Polig di Racines ed un altro che non ricordo il nome. I portafogli con i loro documenti li ho portati, per la consegna ai parenti, al parroco di Vipiteno. A metà valle si continuava a sparare: due soldati tedeschi barricati in un casolare avevano già fatto un morto dalla parte dei partigiani. Tanto l’è un dei lori [Fu] allora che il capo dei partigiani sapendo che conoscevo il tedesco mi dice di andare a parlamentare e convincerli che ogni resistenza è inutile perché la guerra è finita. Prendo un drappo bianco e mi avvio. [Qui l’autore inserisce un inciso scritto a mano] NON SONO SI-
CURO CHE I TEDESCHI RISPETTASSERO IL DRAPPO BIANCO, MA PROSEGUO]. In quel momento sento il capo dei partigiani che dice: “TANTO SE I LO COPA L’È EN TRENTIN L’È UN DE LORI”. Il sangue mi va alla testa e vorrei strozzarlo e riesco a padroneggiarmi pensando a mia madre che mi avrebbe aspettato inutilmente. Ci sono due massi tra i quali mi appiattisco e aspetto la fine della battaglia. e quindi butto via il fucile e mi metto al braccio una fascia della croce rossa e aiuto in infermeria. Piscio e filo spinato Tutti i prigionieri tedeschi vengono messi in una sola aula scolastica: sono così stipati che non riescono nemmeno a sedersi. Con uno di loro vado a prendere un po’ di acqua potabile e della paglia dopo averli sistemati in diverse aule. “Piso daghe da bever e filo spinato invece di paglia” sono le grida che mi accompagnano. Il fratello del partigiano deceduto nell’azione d’armi precedente entra in aula minacciando di fare una strage: ha una bomba a mano ma riesco a prenderlo per il polso e disarmarlo ed a convincerlo che non avrebbe risolto nulla. I miei amici partigiani di Valdastico vengono a prendermi per partecipare al funerale delle vittime di Pedescala: sono un’ottantina di persone uccise barbaramente dall’ultima colonna di tedeschi che si ritirava. Se non fossero stati attaccati non avrebbero certamente infierito sulla popolazione inerme facendo una strage. Parto in bicicletta verso casa arrivo verso il 15 maggio: le mie peripezie sono finite. Qui finisce il dattiloscritto. Senza nemmeno un punto esclamativo. Segue la parte finale, quasi una riflessione morale, un testamento? un messaggio? scritta con la mano incerta dell’uomo ormai malato, in una grafia affaticata, condensata in questo pensiero: Da questo si vede dai miei scritti quello che ho fatto era sempre per gli altri e non mai per me: ho rischiato tanto ma sempre senza valutare se era Qui la mano si è arrestata, ma ha trovato il pudore, la forza, l’orgoglio di tirarci sopra un frego, come a cancellare tutto. Alberto Perini
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calendarietto CAI Vipiteno Escursionismo 07-08.09.13: Gemellaggio fra le sezioni CAI di Vipiteno e Cremona. 15.09.13: Gita in comune con l‘Alpenverein Sterzing. Escursione al Rif. Berti e Passo della Sentinella (variante: ferrata Roghel-Forcella delle Guglie). 29.09.13: Gita di fine stagione al Rif. Europa. Giovanile 07-08.09.13: Escursione al Rif. Cremona con il CAI giovanile di Cremona. MTB 14.09.13: Da Tremosine al Tremalzo. 21.09.13: Zona del Lago di Garda. Partenza da Mori verso Passo Bordala e ritorno dalla Val di Gresta. CAI Fortezza 15.09.13: Rifugio Forcella Vallaga. CAI Brennero 22.09.13: Sass de Putia. ANSI Vipiteno 15.09.13: Gita culturale a Bergamo. Coro Amici della montagna 05.10.13: 39a Rassegna di canti popolari e di montagna, organizzata dal Coro Amici della Montagna di Fortezza e con la partecipazione anche del coro “S. Osvaldo” di Roncegno (TN) e del Coro “Stelutis” di Bologna. Centro Pluriuso “J. Wild” di Fortezza, ore 20.30. Udienza del difensore civico Venerdì, 27 settembre 2013: Udienza del difensore civico presso la sede dell’Ispettorato all’agricoltura, Via Stazione 2, Vipiteno, dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. n. 0471/301155. Medici e farmacie di turno: v. p. 90 68
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Vipiteno
Onorato da sei squadre di calcio il “Memorial Luca Cemin” Sempre vivo il ricordo del calciatore vipitenese tragicamente perito anni fa in montagna
CF Vipiteno, la squadra organizatrice del torneo Lo scorso 16 e 17 agosto si è svolto in zona sportiva a Vipiteno il “Memorial Luca Cemin”, arrivato ormai alla 6a edizione.
Al torneo, ottimamente organizzato dal CF Vipiteno, hanno preso parte sei squadre di 1°, 2° e 3° categoria. La vittoria è andata per la pri-
Sport
Rafting – il team vipitenese domina i Campionati Assoluti di R6 Nelle acque della Dora Baltea domina tutte e quattro le prove in programma
Dopo aver conquistato a giugno sul torrente Avisio, in Trentino, 3 titoli su 4 nei Campionati Assoluti di R4 (equi-
paggio a 4), il team di rafting dell‘Alta Val d’Isarco di Robert Schifferle è riuscito a migliorarsi nei Campionati di R6 (equipaggio a 6) tenutisi ad agosto sulle rapide del fiume Dora Baltea, in Piemonte, aggiudicandosi tutte e
4 le gare in programma (Slalom, Discesa Classica, Sprint e Testa a Testa). Ottime le prestazioni soprattutto in Discesa Classica e nello Slalom. Gli unici rivali a dare del filo da torcere ai ragazzi capitanati da Robert Schifferle sono stati gli atleti del Valbrenta Team. Da questi Campionati sono poi usciti anche i primi nomi degli atleti che rappresenteranno l’Italia ai prossimi Mondiali previsti a novembre in Nuova Zelanda. Certi al momento i nomi di Robert e Amadeus Schifferle e di Alex Kaser. mm
ma volta alla formazione del Chiusa, che ha superato in finale ai calci di rigore la compagine del Campo di Trens, dopo che la partita era finita sul risultato di 0-0. Il terzo posto se lo è aggiudicato il Fortezza che, sempre ai rigori, si è imposto sui padroni di casa del Vipiteno, mentre la finalina per il 5° posto ha visto prevalere la squadra del USD Bressanone sul Val Ridanna. Il CF Vipiteno ringrazia tutte le società partecipanti e tutte le persone che, ogni anno, danno il loro contributo per far sì che il ricordo del caro Luca rimanga sempre vivo.
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In progresso il calciatore Johannes Hasler Il giovane vipitenese passa al Ragusa Calcio Dopo le esperienze vissute al Sassuolo e, l’anno appena passato, alla Triestina Calcio, Johannes Hasler è stato acquistato dalla società siciliana del Ragusa Calcio, che ha come obiettivo primario la diretta promozione nella terza divisione italiana. Per il giovane e promettente calciatore sarà sicuramente un anno molto impegnativo, sia sotto l’aspetto sportivo che scolastico, visto che la società ha come obiettivo la promozione e quindi ci sarà da lavorare molto. Inoltre Johannes dovrà affrontare anche la prova della maturità scolastica. mm erker september 13
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Türkei
Leitner baut längste Einseilumlaufbahn der Welt Im Westen der Türkei entsteht zurzeit die längste Einseilumlaufbahn der Welt. Gebaut wird sie vom Sterzinger Unternehmen Leitner Ropeways. Die 8,8 km lange Achterkabinenbahn mit 45 Stützen überwindet 1.400 Höhenmeter und ersetzt eine 50 Jahre alte, 4.500 Meter lange Seilbahn. Durch die neue Verbindung der Stadt Bursa mit dem Uludağ Gebirge – im Winter Skigebiet, im Sommer
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Nationalpark – verkürzt sich die Fahrzeit wesentlich und beträgt rund 30 Minuten. Rund 1.500 Personen können stündlich in den 174 Kabinen transportiert werden. Designed hat die drei Stationen der türkische Architekt Yamaç Korfali, der bereits mit Stararchitektin Zaha Hadid zusammengearbeitet hat. Auftraggeber ist die Stadt Bursa, den Bau führt die Bursa Teleferik A.Ş aus.
Blitzschnell ins Internet Innerhalb 2013 sollen alle Gemeinden mit einem Breitbandnetz und damit mit einem viel schnelleren Internet verbunden sein. Ende Juli waren in 93 der 116 Gemeinden in Südtirol rund 750 Kilometer Leerrohre verlegt und 640 Kilometer Glasfasern eingezogen. Über 40 Telefon-Knotenpunkte sind auf die Online-Welt in Lichtgeschwindigkeit angepasst. 2014 folgen die restlichen. Landesrat Florian Mussner ist überzeugt: „Der Anschluss an die Welt ist das beste Mittel gegen die Abwanderung und die Landflucht.“
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neue technologien
Energieproduktion und Naturschutz im Einklang
Die Alpen haben großes Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energien. Sie können dadurch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Damit nimmt der Druck auf die Natur zu. Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf die Lebensräume von Tieren und Pflanzen? Wie wirken sie sich auf die Landnutzung und die Qualität der Böden aus? Welches Ausmaß der Nutzung erneuerbarer Energien ist vertretbar?
Im Projekt „recharge.green – balancing Alpine energy and nature“ entwickeln 15 Partner Strategien für die Entscheidungsfindung. Kosten und Nutzen von Leistungen aus erneuerbaren Energien und Ökosystemen sowie mögliche Zielkonflikte werden einander gegenüber gestellt. Das Projekt dauert bis Juni 2015 und wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Alpenraumprogramms mitfinanziert.
Mobilfunkumsetzer: Kampf dem Wildwuchs Die Versorgung des gesamten Landes mit einem hochwertigen Mobilfunknetz bei einer gleichzeitig möglichst geringen Strahlenbelastung: Um dieses Ziel zu erreichen, haben Landesregierung und Gemeinden nun vereinbart, künftig die Umsetzeranlagen gemeinsam zu errichten und die Standorte dann den Mobilfunkbetreibern anzubieten. Auch soll ein Plan erstellt werden, in dem jene Gebiete gekennzeichnet sind, auf denen keine Umsetzer errichtet werden dürfen. Jahrespläne und ein Kataster der Anlagen ermöglichen in Zukunft eine gemeinsame Nutzung von mehreren Netzbetreibern und eine rasche Anpassung an die technologischen Neuerungen. Noch heuer wird von Land und Gemeinden ein Landesumsetzerplan ausgearbeitet. Um den Antennenwildwuchs einzuschränken, planen Land und Ge70
meinden künftig die Umsetzermasten gemeinsam zu errichten und diese dann den Mobilfunkbetreibern zu vermieten. Auf diese Weise könnten den Mobilfunkgesellschaften Standorte zur Verfügung gestellt werden, die im Konsens mit der Bevölkerung bestimmt worden
sind, auch die Konkurrenzsituation zwischen den einzelnen Unternehmen könne entschärft werden. erker september 13
KONZEPT GMBH
Erneute Auszeichnung für Konzept Als eine der ersten Firmen in Südtirol erlangte das IT-Unternehmen Konzept vor sieben Jahren den höchstmöglichen Partnerstatus bei Microsoft und erhielt die „Microsoft Gold“-Zertifizierung. Seit Oktober 2010 ist zudem das neue weltweite „Microsoft Partner“-Modell verfügbar, das neue und höhere Leistungsansprüche an die Microsoft-Partner in vier unterschiedlichen Kompetenzbereichen stellt. Die Konzept GmbH ist auch für das Jahr 2013 als Partner mit der Kompetenz „Gold Server Platform“ und „Midmarket Solution Provider“ ausgezeichnet worden und besitzt damit weiterhin den höchsten Kompetenzstatus. Für diese Auszeichnung wurden von Microsoft nicht nur die Qualifikationen der Mitarbeiter mit verschiedenen Zertifizierungen geprüft, sondern auch das Know-how wurde anhand von Kundenreferenzen und Kundenumfragen belegt. „Bereits seit über zehn Jahren betreuen unsere Mitarbeiter Unternehmen in allen IT-Fragen auf hohem Niveau, daher freue ich mich besonders über diese erneute Auszeichnung, da sie die enge Kooperation mit Microsoft betont und das sehr gute Know-how unserer Mitarbeiter bestätigt“, freut sich Michael Rainer, Geschäftsführer der Konzept GmbH. Bereits seit dem Jahr 2002 betreut die Firma Konzept als zuverlässiger IT-Partner kleine und mittelständische Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Besonderer Wert wird dabei auf individuelle Beratung sowie auf eine qualitativ hochwertige Umsetzung von IT-Projekten gelegt.
Durch eine starke Fokussierung auf führende Hersteller wie Microsoft, VMware, Fujitsu und Sonicwall verfügen die Mitarbeiter über ein fundiertes Know-how, das sie auch regelmäßig durch entsprechende Zertifizierungen belegen. Das Unternehmen unterhält neben dem Hauptsitz in Sterzing Filialen in Brixen, Innsbruck und Wien. Nähere Informationen unter www.konzept.it.
Michael Rainer, Geschäftsführer der KONZEPT GmbH
„Wir freuen uns besonders über diese Auszeichnung, da sie die Qualität unseres Knowhows bestätigt. Wir bieten unseren Kunden einen RundumService im IT-Bereich und sind bei jedem Problem sofort zur Stelle.“
info Was Konzept bietet Die Produktpalette der Firma Konzept reicht von einfachen IT-Dienstleistungen bis hin zu komplexen Netzwerkarchitekturen. Von der Idee bis zur Realisierung bietet das Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen für jedes Unternehmen.
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Die Leistungen im Überblick: • Beratung und Planung von Netzwerken • Systemanalyse und Optimierung • Netzwerkeinrichtung und Administration • Virtualisierungslösungen auf Basis von VMware • Hochverfügbare Storage-Lösungen auf Basis von Fibre Channel oder iSCSI • Laufende Betreuung von EDV-Anlagen vor Ort • Serviceverträge mit 24/365-Erreichbarkeit
Öffnungszeiten Sterzing: Mo - Fr: 08-12 Uhr & 14-18 Uhr 71
PR
neue technologien
Webillusions Das Unternehmen Webillusions ist seit über zwei Jahren im IT-Bereich tätig. Zu unserem Hauptaufgabenbereich zählt die Programmierung dynamischer Websites für Klein- und Mittelunternehmen. Durch unser optimiertes CMS-System und entsprechende Einschulung können wir eine intuitive und einfache Bearbeitung der Webinhalte ohne jegliche Programmiervorkenntnisse für „jedermann“ garantieren. Seit einem Jahr reparieren wir auch Smartphones aller Marken. Bringen Sie ihr defektes Smartphone einfach zu uns und nach einer kostenlosen Geschäftsführer Harald Wieser Analyse erhalten Sie einen unverbindlichen Reparaturkostenvoranschlag. Zu unserem Reparaturservice zählen u. a. der Austausch von defekten Displays, Backcovers, Akkus (iPhone), Kleinteilen (Lautsprecher, Buttons, Kameras, WLAN, Simcardslot, Mikro) sowie die Behebung von Softwareproblemen aller Art. Natürlich beraten wir Sie auch gerne beim Ankauf von Neugeräten, suchen auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Hardware zum kostengünstigsten Preis, bieten Installation und Konfiguration derselben an und garantieren Ihnen eine zuverlässige Wartung und Support. Weitere Infos erhalten Sie unter: www.webillusions.it, info@webillusions.it, Tel +39 380 7193423.
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Wirtschaft
Windenergie und Biogas in Krise Aus Mangel an Aufträgen mussten die beiden Wipptaler Großunternehmen Leitwind und Wolf System Mitarbeiter entlassen. Dennoch bleiben die Geschäftsführer optimistisch, dass sich die Auftragslage bald erholt. Bis vor kurzem galten Windkraft und Biogas noch als Vorzeigemärkte. Doch seit einigen Monaten kriselt es. Aufträge bleiben aus. Die Arbeit in den Produktionshallen damit auch. So war das Sterzinger Unternehmen Leitwind, Produzent von Windkraftanlagen und Tochterunternehmen der Leitner AG, gezwungen, zehn Mitarbeiter zu entlassen und Personal in anderen Geschäftsbereichen unterzubringen. Bis 2012 lief das Geschäft mit dem Wind noch mehr als gut. Leitwind, das rund 700 Mitarbeiter in Italien, Österreich und Indien beschäftigt, baute innerhalb von sechs Jahren weltweit über 250 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 354,8 Megawatt, knapp die Hälfte davon 2011. Bis Nachfrage und Preis einbrachen: rückläufige Neuinstallationen weltweit, politische Entscheidungsstaus in Regierungen, Billigkonkurrenz, u. a. aus China ... Als Grund für die Entlassungen nennt Leitwind-Chef Anton Seeber nicht nur die weltweite Krise, sondern auch den politischen und gesellschaftlichen Widerstand, den es gegen den Bau von Windkraftanlagen in Süd- und Nordtirol gegeben hat. So stoppten Gegner den Baubeginn eines geplanten Windparks mit 19 Anlagen am Brenner mit einem Rekurs vor dem Verwaltungsgericht – vorerst.
„Ich glaube weiterhin an erneuerbare Energien, da sie für die Gesellschaft notwendig sind“, so Seeber in einem Interview mit der Tageszeitung „Dolomiten“. „Momentan müssen wir schauen, den Sturm zu überstehen.“ Ein Ende des Sturms sei derzeit aber noch nicht in Sicht. Arbeitsplätze abbauen musste auch das Unternehmen Wolf System, das rund 300 Mitarbeiter be-
schäftigt. Über 3.000 Biogasanlagen hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren in Europa, 500 davon in Italien, gebaut und war ständig auf der Suche nach Monteuren. Doch seit die italienische Energieagentur GSE den Auszahlungspreis für eingespeisten Strom mit 1. Jänner 2013 um ein Drittel gesenkt hat, ist es mit dem Bauboom vorbei. Zögerliche Auftragserteilungen im Behälterbau. Kaum Arbeit für Monteure. Ursprünglich hätte Wolf System die Zahl der Monteure im Behälterbau von 70 auf 40 reduzieren, also 30 Mitarbeiter entlassen müssen. „Keine leichte Entscheidung“, so Geschäftsführer Robert Stafler. „Schließlich geht es um persönliche und familiäre Existenzen, für die wir Unternehmer Verantwortung übernommen haben.“ Von 30 mussten 15 gehen, da es möglich war und auch die Monteure dazu bereit waren, vorübergehend in den Hallen- und Hausbau, die Produktion, ins Magazin oder in Filialen in Deutschland zu wechseln. „Eine Ausnahmesituation“, so Staferker september 13
neue technologien
Kein Geld für Photovoltaik
Wasserkraftwerke: „Keine Einbußen“ „Im Bereich Turbinenbau und Bau von Wasserkraftanlagen ist die Auftragslage heuer mehr oder weniger konstant geblieben“, so Stefan Troyer von der Troyer AG. Das Unternehmen habe sich rechtzeitig auf neuen Märkten wie in der Schweiz und in Mittelamerika positionieren und so Rückgänge in Italien abfedern können. In Italien selbst stehe noch viel Arbeit bevor, vor allem in der Erneuerung alter Kraftwerksanlagen. Probleme bereiten weniger die Kürzung der Förderungen als vielmehr Unsicherheiten in deren Vergabe und daraus resultierenden Schwierigkeiten in der Finanzierung. Eine weitere Hürde: die überbordende Bürokratie. Mitarbeiter musste Troyer keine entlassen, im Gegenteil. In einzelnen Bereichen sei das Unternehmen nach wie vor unterbesetzt. Stefan Troyer glaubt weiterhin an die Zukunft und die Notwendigkeit von Kraftwerksanlagen. „Die Herausforderung, den Klimawandel so gut es noch geht einzudämmen, können wir nur durch die Umstellung auf erneuerbare Energien meistern.“ Das Weltklima verändere sich in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit – verursacht oder zumindest beschleunigt von den Menschen. Will die Gesellschaft ihre Existenz nicht durch massive Verwendung fossiler Brennstoffe aufs Spiel zu setzen, bleiben ihr nur zwei Möglichkeiten: Drastisch Umdenken – vom ungezügelten Konsum über uneingeschränkte Mobilität bis hin zur Ernährung. Da sich für den vernünftigsten Weg die derzeitige Generation aber wenig sensibilisieren lasse, bleibe nur noch Möglichkeit Nummer zwei: den wachsenden Energiehunger durch möglichst umweltfreundliche Kraftwerke zu stillen.
ler. Ein täglicher Kampf auf dem Markt sei normal. Nicht aber solch „widrige Umstände“ wie derzeit: Finanzierungsprobleme bei Banken, unklare Gesetze und Rahmenbedingungen für Unternehmer, hoher Steuerdruck, unnötige Bürokratie, die den Preis für Produkte und die Fixkosten eines Betriebes in die Höhe treibe ... Trotzdem sieht er eine Zukunft für Italien – auch für sein Unternehmen, das sich zurzeit aber auch nach neuen Märkten auf dem Balkan, in Griechenland, Nordafrika und Südfrankreich umsieht. Im Behälterbau sei wieder ein klei-
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ner Aufschwung spürbar, vor allem bei kleinen Anlagen bis 300 Kilowatt, da sie technologisch genauso gut ausgereift seien wie große, Gülleund Feststoffgarantien erfüllen und es leichter sei, an Bankdarlehen zu kommen. Einen leichten Anstieg gebe es auch bei Biogasanlagen, die von Bauern gemeinsam geführt werden. Im Hallen- und Hausbau konnte das Unternehmen die Auslastung halten bzw. leicht ausbauen.
rb
Wie die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) in einer Aussendung mitteilt, sind die staatlichen Gelder zur Förderung von Photovoltaikanlagen aus dem Fördertopf des „Fünften Energiekontos“ (Quinto Conto Energia) – insgesamt 6,7 Milliarden Euro – seit Anfang Juli aufgebraucht. Das bedeutet, dass für Neubauten derzeit keine Förderung in Anspruch genommen werden kann. Kleiner Trost: Für bestehende Wohngebäude können weiterhin 50 Prozent der Kosten – zu gleichen Teilen auf zehn Jahre aufgeteilt – von der Einkommenssteuer abgezogen werden. Ab 1. Jänner 2014 wird laut gesetzlicher Lage der Steuerabzug auf 36 Prozent gesenkt. Die Möglichkeit des Steuerabzugs betrifft laut VZS nur Anlagen mit einer Nennleistung bis zu 20 Kilowatt-Peak. Mehr Infos dazu erteilt die Verbraucherzentrale in kostenlosen Infoblättern, auf der Internetseite www.verbraucherzentrale.it, im Verbrauchermobil, am Hauptsitz und in den Außenstellen.
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erker-extra
schule, beruf & weiterbildung „Der Arbeitsmarkt verlangt, sich lebenslang weiterzubilden“ Welcher Beruf passt zu mir? Wie kann ich mich weiterbilden? Und welche Voraussetzungen brauche ich dafür? Seit 1985 hilft Berufsberaterin Waltraud Klapfer Schülern, Studenten, Schul- oder Studienabbrechern und Berufstätigen, wichtige Entscheidungen für ihr berufliches Leben zu treffen. Klapfer stammt aus Mittewald und lebt seit zehn Jahren in Brixen. Erker: Frau Klapfer, Sie haben in der Berufsberatung das ganze Jahr über alle Hände voll zu tun. Waltraud Klapfer: Ja. Die Berufsberatung ist so gut besucht wie nie. Vor allem in der beratungsintensiven Zeit von September bis Ende März muss ich schauen, alle Termine unterzubringen. Einer Evaluation des Meinungsforschungsinstitutes Apollis zufolge würden sich Ratsuchen-
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de mehr als eine Beratungsstunde wünschen, was wir leider aus
Zeitmangel nur in verhältnismäßig wenigen Fällen anbieten können. Zu uns kommen Menschen
mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen. Wir unterscheiden zwischen Informations- und Orientierungsberatung. Bei einer Orientierungsberatung geht es darum, sich über die eigenen Stärken, Interessen, Zukunftsvorstellungen klar zu werden und dazu passende Berufe oder Ausbildungen zu finden. In einer Stunde kann man höchstens ansatzweise einige Inputs geben, mehr nicht. Das Internet hat also den Dienst von Berufsberatungen noch nicht abgelöst? Im Gegenteil. Viele informieren
sich vorab online, sind aber mit der Flut an Angeboten oft überfordert. Deshalb suchen sie zusätzlich jemanden, der ihnen hilft, Angebote zu vergleichen, um danach eine Entscheidung zu treffen. Ein breites Schul- und Ausbildungsangebot ist zwar begrüßenswert, stiftet aber auch Verwirrung. Durch die Oberstufenreform haben sich viele Schulbezeichnungen geändert, obwohl die Ausbildung inhaltlich oft ziemlich gleich geblieben ist, wie es beispielsweise bei der Fachoberschule für Wirtschaft, der früheren Handelsoberschule, der Fall ist. Auch beim Begriff Berufsmatura gibt es Missverständnisse. Während man mit einer Berufsmatura in Deutschland nur gewisse Fächer weiterstudieren kann, ist es in Italien möglich, sich mit jedem fünfjährigen Oberschulabschluss – in Zukunft
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PR
auch mit dem Abschluss des fünften Jahres an der Berufsschule – für jedes Universitätsstudium anzumelden. Welche Berufe liegen zurzeit im Trend? Ich habe mich oft gefragt, warum in einem Jahr bestimmte Berufswünsche bei Mittelschülern sehr gefragt sind und ein Jahr später kaum genannt werden. Vor zwei Jahren erkundigten sich auffallend viele, wie man Gerichtsmediziner wird. Das hatte damit zu tun, dass bestimmte TV-Sendungen bei den Jugendlichen sehr beliebt waren. 2012/13 gab es bei Buben häufig Anfragen für eine Ausbildung zum Koch. Auch dieser Berufswunsch könnte von den vielen Kochsendungen herrühren, die zurzeit ausgestrahlt werden.
„Ein breites Schul- und Ausbildungsangebot ist zwar begrüßenswert, stiftet aber auch Verwirrung.“ Raten Sie manchmal auch von Berufen ab? Es geht mir nicht darum, Berufe aus- oder einzureden. Ich berücksichtige die individuellen schulischen Leistungen, Interessen und bisherigen Erfahrungen. Das ist nicht immer leicht, zumal sich Schüler im Laufe der Jahre auch anders entwickeln können. Dazu ein Beispiel: Wer Berufspilot werden möchte, muss eine fünfjährige technische oder wissenschaftliche Oberschule absolvieren und eine Aufnahmeprüfung bei großen Fluglinien oder bei der italienischen Luftwaffe bestehen. Dafür werden gute Englischkenntnisse, einwandfreie gesundheitliche Voraussetzungen, psychische Belastbarkeit und technisches Verständnis verlangt. Fehlen diese Voraussetzungen von vornherein, ist es meine Aufgabe, dem Schüler klar zu machen, was ihn nach der Oberschule erwartet. Schrecken manche vor zu vielen Voraussetzungen zurück? Ja. Ich darf junge Menschen auch nicht zu sehr entmutigen. Oft fraerker september 13
gen sich Eltern, ob ihr Kind wohl einen sicheren Arbeitsplatz finden wird. In solchen Fällen versuche ich, Druck abzubauen und nicht alles schwarzzumalen. Jugendliche haben viele Entwicklungsmöglichkeiten, unabhängig davon, ob sie bereits konkrete Berufsvorstellungen haben oder nicht. Welche Berufe haben zurzeit die besten Aussichten auf einen sicheren Arbeitsplatz? Es gibt gewisse Trends. Wir verfolgen die Arbeitsmarktsituation und weisen darauf hin, in welchen Bereichen es schwierig sein könnte, einen Ausbildungsplatz oder einen Arbeitsplatz zu finden. Im Wipptal ist es zurzeit aufgrund der wirtschaftlichen Situation in manchen Berufssparten sehr schwierig, eine Lehrstelle zu finden. Deshalb muss auf Ausbildungen in ähnlichen Lehrberufen oder auf Ausbildungen an den Berufsfachschulen in Südtirol ausgewichen werden. Sind Jugendliche heute unschlüssiger als früher? Das kann man so nicht sagen. Wir stellen aber fest, dass viele Mittelschulabgänger völlig praxisferne Vorstellungen haben. Viele Kinder wissen beispielsweise nicht, was ihre Eltern im Berufsalltag machen. Berufswahlvorbereitung beginnt nicht erst in der 3. Klasse Mittelschule, sondern hängt damit zusammen, welche Erfahrungen Kinder von Kindesbeinen an machen, wie Eltern sie mit der Welt vertraut machen, wie ihre Schuljahre verlaufen und vieles mehr. Die italienische Gesetzgebung erlaubt es Jugendlichen erst ab 15 Jahren, Arbeitserfahrung - beispielsweise über Sommerpraktika - zu sammeln. Früher lernten Kinder oft schon mit zwölf oder 13 Jahren durch Mithilfe im Gastbetrieb der Tante, auf einer Alm oder im handwerklichen Betrieb eines Onkels, was Arbeiten bedeutet. Je mehr Möglichkeiten Jugendliche haben, auch praktisch Berufe kennen zu lernen, desto eher finden sie einen Beruf, der zu ihnen passt. Projekte wie „Heute beginnt meine Zukunft – Berufsfindung für Mittelschüler“
Ganzheitliche Massageausbildung für den Entspannungsund Wellnessbereich Auch in diesem Herbst bietet das Bildungshaus Kloster Neustift in Zusammenarbeit mit der Yoni Academy Innsbruck wieder den Lehrgang zum/r „Vitalmasseur/in“ an. Inhalte sind Ganzheitlich-klassische Massage, Klangschalenmassage, Ayurveda-Massage, Einführung in die Aromatherapie, Bäder- und Saunakultur, Anatomie, Physiologie und Psychosomatik. Die Teilnehmer absolvieren zusätzlich ein 90-stündiges Praktikum in einem Wellnessbetrieb ihrer Wahl. Dauer: 16.09. – 18.12.2013, Prüfung am 14./15.01.2014. Die Philosophie der Ganzheitlichkeit prägt nicht nur den Lehrgang „Vitalmasseur/in“, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch das Aus- und Weiterbildungsprogramm des Bereichs „Gesundheit und Bewusst-Sein“ im Bildungshaus. Auch im Bereich Bewegung, Entspannung und Ernährung starten im Herbst/ Winter 2013/14 interessante Zusatzqualifikationen, unter anderem die Lehrgänge „Ganzheitliche/r Entspannungstrainer/in“, „Shaolin Qi Gong-Trainer/in“, „Ganzheitliches Ernährungscoaching“. Informationen zu diesen und anderen Angeboten erhalten Sie im Bildungshaus Kloster Neustift, Tel. 0472 835588, bildungshaus@klosterneustift.it oder auf www.bildungshaus.it.
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schule, beruf & weiterbildung
beitswelt irgendwann nicht mehr nahmen zu schaffen, die helfen, sen Anforderungen ganz unterder Genossenschaft für Regionalmithalten können. Auch für diese Arbeitslose wieder schneller in schiedlich um: Manche besuchen entwicklung und Weiterbildung Menschen müssen Lösungen geden Arbeitsmarkt zu integrieren. eine Weiterbildung nach der anoder JAWA (Junge Wipptaler wolfunden werden. Die WirtschaftsDazu braucht es die Hilfe aller: deren und setzen das Gelernte len Anpacken) vom Jugenddienst krise hat diese Situation besonder Politik, der Wirtschaft, der Bilkaum in die Praxis um. Andere Wipptal finde ich sehr sinnvoll, da ders in den letzten Jahren sehr dungsinstitutionen. wiederum sträuben sich vor WeiMittelschüler dadurch eine ziemverstärkt. Auf der anderen Seite terbildungskursen. Leider gibt es Fast scheint es, als gehe der lich realistische Sicht von Beruwerden einige Jugendliche MinTrend weg vom Speziafen und Betrieben erdestanforderungen wie pünktlilisten und hin zum Unihalten. chem Erscheinen am Arbeitsplatz versalisten. Jeder muss Die erste Berufswahl „Es gibt immer wieder Fälle, in denen oder höflichen Umgangsformen tendenziell alles könist oft nicht die letzte. Lehrlinge oder Fachschulabgänger ihre nicht mehr gerecht. nen oder wenigstens Auch Erwachsene fra- Wunschausbildung abbrechen, weil im so tun, als ob – für den Warum? gen sich irgendwann, Betrieb kein gutes Arbeitsklima herrschte.“ Einerseits sind die AnforderunFall der Fälle. ob sie den richtigen Begen in vielen Bereichen zu hoch. In gewisser Hinsicht ja. ruf gewählt haben. Ein Viele Arbeiten sollten in immer Sprachkenntnisse, soziale und für Erwachsene in Südtirol immer Beruf soll nicht nur die Brieftakürzerer Zeit schnell und perfekt persönliche Kompetenzen sind noch zu wenig deutschsprachische, sondern auch das Leben erledigt sein. In manchen Betrieheute in beinahe jedem Beruf ge Ausbildungsangebote. Italiebereichern. ben nimmt sich niemand die Zeit, gefragt. Wer nicht zweisprachig nischsprachige Angebote sind da Einstellungen, Wünsche und Menschen in ihre neue Arbeit einist, hat schlechte Karten, um in oft flexibler und kommen BedürfTräume ändern sich ständig. zuführen. Bei Jugendlichen ist es öffentlichen oder privaten Benissen Erwachsener mehr entMeine Berufswünsche waren als besonders wichtig, wie sie im Betrieben einen Arbeitsplatz zu gegen. Oft scheitert eine Ausbil20-Jährige teilweise auch antrieb aufgenomfinden. Jundung auch den finanziellen Mitders als heute mit 50. Anderermen werden, ge Leute sollteln oder sie lässt sich zeitlich und seits hat sich auch die Arbeitsob ihre Tätigkeit ten auf jeden „Die Wirtschaft ist wichtig, räumlich nicht mit Arbeit und Fawelt stark verändert und sie verklar definiert ist Fall eine Aus- wenn sie dem Menschen milie vereinbaren. ändert sich immer schneller. Wir und ob sie dort bildung – egal dient – aber der Mensch müssen uns von der Vorstellung, Was raten Sie über 50-Jährigen, einen Ansprechob Lehre oder darf kein Sklave der Wirtvon 15 bis 65 oder 67 Jahren an die ihren Job verloren haben? partner haben, s c h u l i s c h e schaft werden. Leider zeichein und denselbem Ort zu arbei- Sollen sie noch einmal von ganz der sich Zeit für A u s b i l d u n g net sich immer mehr ein ten, verabschieden. Es entspricht vorne anfangen? sie nimmt. Wir – zum AbDas ist ein ernst zu nehmendes einfach nicht mehr der heutigen Trend in diese Richtung ab.“ erfahren immer schluss brinProblem in Südtirol. Verliert jeArbeitswelt. Der Arbeitsmarkt wieder von Fälgen. Eine Basimand seine Arbeit, hängt oft eine verlangt, sich immer wieder weilen, in denen Lehrlinge oder Fachsausbildung ermöglicht Weiterganze Familie mit drin. Auch Juterzubilden, sich in manchen Beschulabgänger ihre Wunschausbildung und Umschulungen. gendarbeitslosigkeit ist schlimm, reichen auch umzuschulen und bildung in erster Linie deshalb abwenn Jugendlichen Perspektiven Viele Berufsprofile setzen vor alsich technischen Veränderungen gebrochen haben, weil im Betrieb fehlen oder sie aufgrund langer lem psychische Belastbarkeit voanzupassen. Manche Berufe verkein gutes Arbeitsklima herrschte. prekärer Arbeitsverhältnisse ihr raus. Steigt der Leistungsdruck ändern sich im Laufe der Zeit so Leben nicht planen können. Wer auf dem Arbeitsmarkt immer Der Mensch ist heutzutage im stark, dass sie nichts mehr mit Beruf wie in der Freizeit voll ausaber im Alter den Arbeitsplatz mehr? dem zu tun haben, was ich einLeider ja. Immer mehr Berufstäti- gelastet. Ist der 8-Stunden-Arverliert und noch dazu kaum ausmal in meiner Ausbildung darin ge fallen durch den Rost, weil sie beitstag noch zeitgemäß? gebildet ist, tut sich besonders gelernt habe. Es kommt nicht auf die Stundenmit den Anforderungen in unserer schwer. Aus gesellschaftspolitiLebenslanges Lernen also. anzahl, sondern auf die Anfordemegaschnellen leistungsorienschen und volkswirtschaftlichen Ja, sofern die Notwendigkeit berungen an, die in dieser Zeit zu betierten und hochqualifizierten ArGründen ist es notwendig, Maßsteht. Menschen gehen mit die-
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wältigen sind. Insgesamt spielen die Bedingungen, die am Arbeitsplatz herrschen, eine große Rolle. Individuelle und betriebliche Interessen müssen stärker in Einklang gebracht werden. Viele ziehen gerne zehn Stunden durch, andere sind nach vier Stunden schon geschlaucht. Die Arbeitswelt muss aber menschengerechter gestaltet werden. Daran hapert es noch. Wer sich am Arbeitsplatz wohl fühlt, ist auch bereit, mehr zu arbeiten und ab und zu Überstunden zu leisten. Das heißt, das Wohl des Betriebes liegt auch im Interesse des Arbeitnehmers. Andererseits sollte es auch kein Problem sein, sich kurzfristig ein paar Stunden frei zu nehmen, wenn ein Kind zuhause krank ist, um das sich sonst niemand kümmern kann. Die Wirtschaft ist wichtig, wenn sie dem Menschen dient – aber der Mensch darf kein Sklave der Wirtschaft werden. Leider zeichnet sich immer mehr ein Trend in diese Richtung ab. Interview: rb
Amt für Ausbildungsund Berufsberatung Vier Berufsberaterinnen in Sterzing und Brixen sind Schülern, Studenten, Berufstätigen und Arbeitslosen eine Orientierungshilfe in Aus- und Weiterbildungssowie Studienfragen. Sie helfen Erwachsenen, sich beruflich weiterzubilden oder neu auszurichten, und informieren über Berufe, Ausbildungen und Studien. In den Büros liegen kostenlose Publikationen über die Ausbildungs- und Berufswahl auf und es gibt eine Infothek, in der sich Jugendliche und Erwachsene mit aufbereiteten Unterlagen selber informieren können. Berufsberatungsstelle Sterzing* Bahnhofstraße 2e Tel. 0472 729180 E-Mail: berufsberatung.sterzing@provinz.bz.it
Mini-Erker erschienen Zwölf Stunden lang übten sich zwölf Wipptaler Mittelschüler im Recherchieren, Artikelschreiben, Fotografieren und grafischen Gestalten. Entstanden ist der Mini-Erker mit acht Seiten Interviews und Berichten über Kurioses und Wissenswertes im Bezirk. Gedruckt wurde die Ausgabe in der Druckerei Artigraf. Der viertägige Journalismus-Workshop fand im Rahmen des Berufsfindungskurses „Heute beginnt
Küchengeheimnisse In Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst Wipptal hat die Koordinierungsstelle der beruflichen Weiterbildung den traditionellen Sommerkochkurs im Sozialzentrum Wipptal „Fugger“ für Menschen mit Beeinträchtigung abgehalten. Die Teilnehmer lernten dabei, einfache Gerichte selbstständig zuzubereiten. Unter Anleitung von Toni Kofler, Koch im Sozialzentrum, übten sie eine
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Woche lang die einzelnen Schritte der Kochkunst. Damit das Kochen
auch zu Hause weiter geübt wird, hat Kofler ein eigenes Kochbuch zusammengestellt.
Tanzen ab der Lebensmitte Wipptaler Tanzgruppen nördlich und südlich des Brenners trafen
*Aus organisatorischen Gründen wird die Berufsberatung für Wipptaler Oberschüler bzgl. Ausbildungen nach der Matura in Brixen angeboten.
Berufsberatungsstelle Brixen „Villa Adele“, Regensburger Allee 18 Tel. 0472 821281 E-Mail: berufsberatung.brixen@provinz.bz.it
meine Zukunft“ der Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung (GRW) statt. Bei den Orientierungswochen hatten Mittelschüler die Möglichkeit, in naturbezogene, technische, öffentliche, industrielle, touristische, handwerkliche, gastronomische, Handels- und Dienstleistungsberufe hinein zu schnuppern. Den Mini-Erker zum Durchblättern gibt’s auf unserer Homepage unter www.dererker.it.
sich heuer wieder zum Freundschaftstanz in Stilfes, um in geselli-
ger Runde alte und neue Tänze aus aller Welt sowie Paar-, Kreis- und Gruppentänze, Squares und Linedances zu tanzen. Die so genannten „Tänze ab der Lebensmitte“ sind körpergerecht und gelenkschonend, herz- und kreislaufstärkend, verbessern Haltung und Gleichgewicht, Gedächtnis und Konzentration, fördern Geselligkeit und stärken das Selbstvertrauen. 77
gesundheit
Gesunde Südtiroler
ANMIC Südtirol
41 Jahre Einsatz für Rechte der Zivilinvaliden Südtiroler ernähren sich gesund. Dies stellt das Landesamt für Statistik in einer aktuellen Publikation fest. So achten etwa zwei Drittel der Bürger im Land auf eine salzarme Ernährung – vor allem Frauen. Die meisten von ihnen beginnen den Tag mit einem gesunden Frühstück. Anders die Männer: 9,2 Prozent von ihnen gehen frühmorgens aus dem Haus, ohne etwas gegessen oder getrunken zu haben; 11,2 Prozent begnügen sich mit einer Tasse
Kaffee oder Tee. Männer haben auch öfters mit Gewichtsproblemen zu kämpfen als Frauen: Mehr als jeder zweite Mann über 30 bringt zu viel auf die Waage. Derzeit gelten 30.000 Südtiroler – 7,2 Prozent der Bevölkerung – als fettleibig. Ihr BodyMaß-Index – er wird im Verhältnis zu Alter und Geschlecht errechnet – liegt über 30. Europaweit gesehen immer noch ein guter Durchschnitt: Der Wert ist in Südtirol am niedrigsten.
Aggressionen bei Kindern Kinder schlagen, treten und toben oft aus scheinbar nichtigen Gründen, manche mobben Mitschüler, andere quälen Tiere oder machen den Eindruck, als o b sie ihre Geschwister hassen. Mit ihren Wutausbrüchen und auffälligen Verhaltensweisen lösen sie bei vielen Eltern, Erziehern und Lehrern Ohnmacht und Ratlosigkeit aus. Wer daran aktiv etwas verändern möchte, sollte die w i c ht i g s te n unterschied-
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lichen Formen und möglichen Ursachen von Aggressivität bei Kindern kennen. Auf Einladung des Katholischen Familienverbandes Südtirols, Bezirk Wipptal, referiert FamilienTeam-Trainerin Alexandra Schreiner-Hirsch über „Aggressionen und Wutanfälle bei Kindern kompetent begleiten“ und gibt grundlegende Techniken und Fertigkeiten weiter, die im Alltag helfen, auch in kritischen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, um angemessen und besonnen reagieren zu können. Der Vortrag im Raiffeisensaal in Sterzing beginnt um 20.00 Uhr; der Eintritt ist frei.
Seit der Gründung im Jahre 1972 kämpft die autonome Außenstelle der Nationalen Vereinigung der Zivilinvaliden und Versehrten ANMIC für die Rechte der Zivilinvaliden, die in Südtirol leben. „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die vielen Zivilinvaliden rechtlich und gesetzlich zu schützen und sie bei öffentlichen Ämtern sowie in privaten Betrieben zu vertreten“, so Präsident Karl Thaler. In Südtirol gibt es insgesamt 40.000 anerkannte Zivilinvaliden – Menschen zwischen 18 und 65 Jahren, die aufgrund ihres beeinträchtigten Gesundheitszustandes begrenzt oder überhaupt nicht in der Lage sind, eine Arbeit auszuüben. Die Einschränkung kann angeboren, wie etwa das Down-Syndrom, oder später eingetreten sein, beispielsweise bei einer Querschnittlähmung, und reicht von Demenz über Depression bis hin zu Rheuma, Unter- und Überfunktionen oder anderen chronischen Krankheiten. Von Zivilinvaliden unterschieden werden Kriegs- und Arbeitsinvaliden, deren Arbeitsunfähigkeit als Folge von Krieg oder ihrer Berufstätigkeit aufgetreten ist. Die ANMIC mit Sitz in Rom und mit über 100 Außenstellen in ganz Italien, u. a. in Bozen, ist die einzige rechtlich und gesetzlich anerkannte Vertretung der Zivilinvaliden. Mit über 5.200 Mitgliedern in Südtirol und somit mit den meisten eingeschriebenen Zivilinvaliden hat die ANMIC das Recht, einen der drei Ärzte für die Invalidenkommission in den vier Sanitätseinheiten, in
der einzigen Rekurskommission und in der Kommission für die außerordentliche Überprüfung namhaft zu machen. Die Zahl der Mitglieder hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Die ANMIC Südtirol hat sich in den vergangenen Jahren u. a. erfolgreich dafür eingesetzt, dass Zivilinvaliden mit einer Invalidität von mindestens 74 Pro-
zent kostenlos öffentliche Verkehrsmittel benutzen dürfen. Außerdem konnten viele Streitfälle zwischen Arbeitgebern und invaliden Arbeitnehmern gelöst werden. Mehrere offene Stellen in Südtiroler Unternehmen konnten mit Zivilinvaliden besetzt werden. Interessierte und Betroffene können sich mit ihren Fragen direkt an die Mitarbeiter im Hauptsitz von Bozen wenden oder zu den monatlichen Sprechstunden des Präsidenten Karl Thaler in Brixen, Meran, Schlanders, Neumarkt und Bruneck kommen.
Kontakt
Nationale Vereinigung der Zivilinvaliden und Versehrten 39100 Bozen, Wilhelm-AlexanderLoew-Cadonnaplatz 6 Tel. 0471 270700, info@anmicbz.it, www.anmicbz.it
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Erste Anzeichen von Hörschäden Besser Hören. Besser Leben. Seit 17 Jahren helfen wir Erwachsenen und Kindern mit Hörminderung. Mittlerweile bedienen unsere Hörgeräte-Akustiker 30 Servicestellen im ganzen Land. Eine rechtzeitige Fürsorge bildet die Voraussetzung für gutes Hören lassen Sie Ihr Gehör bei uns untersuchen! Ein vermindertes Hörvermögen macht sich oft schleichend bemerkbar. Probleme bei einem Gespräch in der Gruppe oder bei einer Unterhaltung vor starker Hintergrundkulisse, etwa im Restaurant, sind mögliche erste Anzeichen einer Hörminderung. Aber auch das Verfolgen eines Vortrags in hallenden Räumlichkeiten kann schwerhörigen Menschen Schwierigkeiten bereiten. Betroffene nehmen manchmal die Worte ihres Gegenübers als „Genuschel“ war. Schwerhörige Menschen erschöpft es, an einer Konversation teilzunehmen, die Anstrengung führt oft zu Kopfschmerzen. Einige Betroffene entwickeln zudem Schamgefühle, sie ziehen sich daher gesellschaftlich zurück. Hörprobleme sind keineswegs eine reine Alterserscheinung, sondern können durchaus etwa durch Lärm in jungen Jahren verursacht wer-
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den. Nehmen Sie Höreinschränkungen grundsätzlich ernst. Wir von BESSER HÖREN überprüfen gerne Ihr Gehör und beraten Sie gerne. Denn je früher Beeinträchtigungen des Gehörs behandelt werden, desto größer sind die Chancen, dass Ihnen das komplette Spektrum des Hörens weitgehend erhalten bleibt. Sollten Sie aus irgendeinem Grund verhindert sein, zu uns zu kommen, kommen wir gerne auch zu Ihnen nach Hause. Ein einfacher Anruf genügt.
Hörhilfen bringen Ihnen mehr Lebensfreude! Besser Hören - Besser Leben. Machen Sie Sich unser Motto zu Ihrem! BESSER HÖREN d. Cagol Josef, Tel. 0471 263 390, www.besserhoeren.it
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soziales
frage-ecke
Ungehorsam bei Kindern
Familiengeld Evelyn Haller
Dieter Burger
Unsere 7-jährige Tochter Katja bringt mich oft zur Weißglut. Wenn ich möchte, dass sie ihr Zimmer aufräumt, widersetzt sie sich. Auch auf kleine Aufforderungen (z. B. ruhig sein, sobald ich telefoniere), reagiert sie nicht. Was kann ich tun? Wenn Kinder Anweisungen der Eltern nicht befolgen, kann das mehrere Ursachen haben. Zum einen könnten Katja Ihre Anweisungen nicht immer klar sein. Dies kann daran liegen, dass sie ungenau formuliert sind (Was heißt „ruhig sein“ beim Telefonieren?). Oft sind Anweisungen als Frage formuliert: „Möchtest du jetzt nicht ins Bett gehen?“ Kinder antworten ganz selbstverständlich mit Nein, weil sie nicht verstehen, dass es sich um eine Anweisung handelt. Weiters können es auch zu viele Anweisungen sein: wenn Sie ständig etwas von Katja möchten (z.B. zuerst die Spiele im Wohnzimmer wegräumen, fünf Minuten später beim Wäsche-Aufhängen helfen und wieder fünf Minuten später die Kinder-CD’s einräumen), wird sie in Protest gehen. Auch Anweisungen zur falschen Zeit sind ungünstig: Ist ein Kind gerade sehr beschäftigt, tut es sich schwer, sich aus dem Spiel loszureißen. Hier ist es günstiger, etwas zu warten. Zudem macht es für Kinder einen Unterschied, ob sie direkt angesprochen werden, oder ob Sie aus dem Nebenzimmer rufen, dass Katja etwas tun oder unterlassen soll. Viel besser ist, dem Kind direkt – also mit Blickkontakt – mitzuteilen, was Sie von ihm möchten. Vermeiden Sie ellenlange Erklärungen und formulieren Sie Anweisungen kurz und klar! Vermeiden Sie, Katja immer wieder aufzufordern, bevor Sie „es ernst meinen“, denn sonst lernt Katja: „Ich muss erstmal lange nicht reagieren, denn Mama meint es (noch) nicht ernst.“ Erledigen Sie auf keinen Fall für Katja die verlangte Aufgabe, denn sonst lernt Katja: „Wenn ich nur lang genug warte, erledigt Mama die Dinge für mich!“ Wenn Katja Ihrer Anweisung folgt, loben Sie sie. Das ist ganz wichtig. Dadurch erhält sie die Bestätigung, dass sie sich richtig verhalten hat. Folgt Katja nicht, fordern Sie sie erneut auf. Sollte Katja auch nach der zweiten Aufforderung Ihrer Anweisung nicht folgen, ist es wichtig, dass eine Konsequenz folgt. Diese sollte situationsbezogen und logisch sein. So können Sie Katja das Radfahren für eine begrenzte Zeit (zwischen fünf und 30 Minuten) streichen, wenn sie den Fahrradhelm nicht aufsetzt. Wichtig ist, Katja dies auch zu kommunizieren: Haben auch Sie eine Frage zu den The„Weil du deinen Fahrradmen Erziehung, Schulprobleme, familihelm nicht aufsetzt, obäre, partnerschaftliche oder persönliche wohl ich dich bereits zweiKonflikte? Dann schreiben Sie uns: info@ mal ermahnt habe, nehme hallerevelyn.it oder dieter_burger@hotwird ) anonym ich jetzt für zehn Minuten (auch Frage Ihre . mail.com das Fahrrad weg.“ vertraulich behandelt.
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Familien werden in Südtirol mit verschiedenen Leistungen unterstützt. Zu den wohl wichtigsten zählt das Familiengeld, das Land, Region und Staat auszahlen. Ansuchen können kostenlos über ein Patronat gestellt werden. Um die Auszahlung des Familiengeldes des Landes und der Region kümmert sich die Landesagentur. Leistungen des Staates werden vom Nationalen Fürsorgeinstitut geregelt und orientieren sich nach dem Familieneinkommen auf staatlicher Ebene. Das Geld kommt in Südtirol nur wenigen Familien zugute, zumal mindestens drei minderjährige Kinder vorausgesetzt werden. Das Familiengeld des Landes (Landeskindergeld) steht jedem Kind von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr zu und beträgt monatlich 100 Euro. Mit 1. Jänner 2014 soll der Betrag auf 200 Euro erhöht werden. Um die Auszahlung braucht nur einmal angesucht werden, wobei empfohlen wird, dies noch im ersten Lebensjahr des Kindes zu erledigen. Verstreicht dieser Zeitraum, wird das Geld nicht rückwirkend ausbezahlt, sondern erst mit dem Folgemonat des Ansuchens. Zudem hat man keinen Anspruch mehr darauf, wenn die wirtschaftliche Situation der Familie laut einheitlicher Einkommens- und Vermögenserklärung (EEVE) die Obergrenze von 80.000 Euro überschreitet. In diesem Fall besteht eine Meldefrist an die zuständige Landesagentur. So wie für das Ansuchen des Landeskindergeldes braucht es auch für das regionale Familiengeld die EEVE – mit dem Unterschied, dass jährlich angesucht werden muss. Das Geld wird für das erste Kind bis zum siebten Lebensjahr und bei zwei Kindern bis zur Volljährigkeit ausbezahlt, wobei für das zweite Kind auch dann gezahlt wird, wenn das erste die Volljährigkeit erreicht hat. Eine Ausnahme sind Kinder mit schwerer Behinderung. Bei ihnen entfällt die Altersgrenze. Der Wert laut EEVE entscheidet über die Höhe des Beitrages. Sind obige Voraussetzungen erfüllt, wird mit eigenen Tabellen der monatliche Beitrag ermittelt. Diese Tabellen sind jüngst um sechs Prozent erhöht worden, was einer Inflationsanpassung gleichkommt, so dass doch viele Familien in den Genuss dieser Leistung kommen können. Ein jährliches Ansuchen von September bis Dezember garantiert eine nahtlose Auszahlung. Daher ist es wichtig, sich bereits im Herbst darum zu kümmern und in einem Patronat einen Gesprächstermin festzulegen. Um in den Genuss des regionalen Familiengeldes zu kommen, muss zuerst für jedes Familienmitglied eine EEVE gemacht werden, was natürlich ein großer zeitlicher Aufwand ist. Für Neugeborene sollte das Ansuchen innerhalb von 90 Tagen nach der Geburt eingereicht werden, dann steht das regionale Familiengeld schon ab dem Folgemonat der Geburt zu. Für Adoptiv- oder Pflegekinder werden die 90 Tage mit Eintrittsdatum des Kindes in die Familie gezählt. Ansonsten erfolgen die Zahlungen erst ab Folgemonat des Antrages.
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leute
rezept
Gefüllte Kohlrabi
Dass sie sportlich eppas leistet, sel wissen die meisten. In Summer mitn Radl und in Winter mit die Schi. Wia afn Foto weart iatz ober net geroschtn, weil in 50er tuasch Du mit links verkroftn. Desholb lei weiter so, denn uans isch wichtig, so wia Du bisch, isch’s richtig.
Zutaten: 4 mittelgroße Kohlrabi, 1 Teel. Salz, 1 altbackenes Brötchen, 1 Zwiebel, 375 g Hackfleisch, 1 Messerspitze Pfeffer, ½ Teel. Paprikapulver, etwas Petersilie, 1 Ei, 80 g Speck (ideal: Bauchspeck) in dünnen Scheiben. Zubereitung: Kohlrabi schälen, die zarten grünen Blätter waschen, kleinschneiden und zugedeckt aufbewahren. Die Knolle im kochenden Salzwasser ca. 15 Minuten köcheln lassen, dann gut abtropfen und abkühlen lassen. Von der Kohlrabibrühe etwa eine Kaffeetasse voll aufbewahren. Von jeder Knolle einen Deckel abschneiden und mit einem kleinen Löffel das Innere sauber herausnehmen. Das dadurch gewonnene Kohlrabifleisch in kleine Würfel schneiden. In der Zwischenzeit das harte Brötchen aufweichen und gut ausdrücken. Die Zwiebel schälen, klein würfeln und mit Hackfleisch, Kohlrabiwürfel, eingeweichtem Brot, geschnittenen Kohlrabiblättern, Salz und Pfeffer, kleingehackter Petersilie und einem Ei zu einer kompakten Masse verkneten. Das Backrohr auf 180 bis 200° C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und darauf die ausgehöhlten Kohlrabi geben. Dann die Hackfleischmasse auf die vier Knollen verteilen und einfüllen. Zum Schluss noch jeweils 2 – 3 Scheiben Speck und den Deckel draufgeben und mit der Brühe übergießen. Die gefüllten Kohlrabi etwa 25 – 30 Minuten garen und dann servieren. Rezept von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer
Gesundheit und olls, olls Guate zin 50. wünschen Hansjörg, Fabian und Deine Geschwister
Liebe Mama, 80 Johr sein vorbei, nit olle worn sorgenfrei. Vergelt’s Gott mechtn mir Dir sogn und hoffn, dass mir Di nou longe hobm. Alles Liebe und viel Gesundheit zin Geburtstog wünschen Dir Deine Kinder, Schwieger- und Enkelkinder und die zwei Urenkel.
erkoku
Sudokus kennen alle! Aber kennen Sie auch ERKOKU?
Auflösung vom August:
Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= unterrichten, lehrenl).
Den Eltern Maria Gschnitzer Wild zum 90. und Karl Wild zum 87. Geburtstag alles Gute und Gottes Segen. Eure Ziehtochter Erika mit Gottfried und ganz besonders Eure Enkel- und Urenkelkinder Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
A B D E I L N S U
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Die besten Glückwünsche! Kaum zu glauben, aber wahr, unsere Mama wird 90 Jahr! Alles Gute zum Geburtstag wünschen Dir Deine Kinder, Enkel- und Urenkelkinder. Bleib weiterhin gesund!
Am 30. August wor‘s asou weit! Die Gaby hot ihrn 35. Geburtstog gfeirt mit an Haufn Leit. Fetn tian mir mit Dir zu jeder Zeit, weil als echte Partyqueen bisch Du für sell ollm bereit. Auf viele weitere gemeinsome Fetn und olls Guate nou amol Deine Mädels erker september 13
leute
Liebe Kosima! Für viel Mut, Ausdauer und Fleiß ist dies nur der rechte Preis. Wir gratulieren zum Abschluss deines Studiums der Translationswissenschaft in Englisch und Russisch. Deine Familie
Rezept für Dein erfolgreiches Studium Ausdauer von Klein auf beim Würste- und Spießemachen, eine Portion Freude für Deine Musigsachen, dazu eine Prise Fleiß beim Studieren und mit zahlreichen Grillfeiern das Ganze affinieren. Lieber Pauli, wir gratulieren Dir recht herzlich zum Abschluss des Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Innsbruck und wünschen Dir alles Gute für Deinen weiteren Lebensweg. Mami und Vati mit Veronika, Evi, Hansi und Peter
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80 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt. Darum wollen wir Dir sagen: Es ist schön, dass wir Dich haben!
Fi ferchnt bische 30 worschtn, des wearscht Di eppas koschtn. Jo Kapello, wegn sebm lossmer Di heint hochlebm. Erschtigis und Freitigis isch giwehnlich Proube, dorscht spielmer Dr nou oft zi groube. Net mit dr Brechstonge, lei gonz fein; asou set a Polka sein. Schier olle Toge fohrsche ba Pfitsch in, des hoaßt, dass mir decht eppas kinn. Und tien tuets Dir ba ins guet taugn, weil mir tien gor awie af Di schaugn. Tue Di lei olm guet holtn, mir tatn Di gearn nou a poor Jahrla koltn! Des sein SACHILA!
Deine Frau Regina und Deine sechs Kinder mit Familien
Deine Freunde der Blasmusik
Liebes Jubelpaar! Auf 50 Jahre Eheglück schaut Ihr beide jetzt zurück. Es möge für Euch im weiteren Leben noch viel Freude und Gesundheit geben. Die allerbesten Glückwünsche, verbunden mit Gottes Segen, von Gottfried Plank mit Familie
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jahrestage Wenn Ihr mich sucht, sucht mich in Euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in Euch weiter.
4. Jahrestag Martin Plank † 11. September 2009 Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 15. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Manuela mit Sandra und Maximilian Deine Eltern und Geschwister mit Familien
Leben ist unterwegs sein, Sterben ist Heimkehr, Wiederseh’n unsere Hoffnung.
1. Jahrestag Rudolf Amort
Es gibt Menschen, die bringen die Sonne in unser Leben und lassen die Wärme zurück, wenn sie gehen. Du bist unvergessen.
1. Jahrestag Gertraud Überegger Wwe. Rainer † 10.09.2012 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 8. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Mama in lieber Erinnerung behalten. Deine Kinder mit Familien Das kostbarste Vermächtnis, das Du uns hinterlassen hast, sind Deine Liebe und Menschlichkeit, Deine Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit. DANKE
4. Jahrestag Anton Oberprantacher † 05.09.2009
In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders beim Gottesdienst am Sonntag, den 15. September um 9.45 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Frau Hilda Erinnerungen erzählen von Liebe, von Nähe und all dem Glück, das wir durch einen geliebten Menschen erfahren durften. Erinnerungen gehen nicht ohne das Versprechen wiederzukehren, wenn unser Herz sie ruft.
15. Jahrestag Albin Pescolderung Wir gedenken Deiner in Liebe am Sonntag, den 22. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Melitta und Katia
6. Jahrestag Schon wieder jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns so plötzlich verlassen musstest. In Liebe gedenken wir Deiner, lieber Armin, am Sonntag, den 8. September um 8.00 Uhr in der St. Stephanuskirche in Ried. Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.
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Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Lieben
Besonders denken wir an Dich im Gebet bei der hl. Messe am 8. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und Dich nicht vergessen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Lieben Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.
3. Jahrestag Franz Braunhofer † 8. September 2010 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 8. September um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie Auch wenn Du nicht mehr unter uns bist, in unseren Herzen lebst Du weiter.
1. Jahrestag Erna Messner Wwe. Kofler In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Samstag, den 21. September um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche von Sterzing. Karl und Werner mit Familien erker september 13
jahrestage
Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.
9. Jahrestag
Kurt Leitner Lieber Kurt, wir gedenken deiner ganz besonders am Freitag, den 13. September 2013, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein Dank allen, die daran teilnehmen und ihn auch weiterhin in guter Erinnerung behalten. Elisabeth, Martin und Helene Leitner
5. Jahrestag Ferdinand Plattner
5. Jahrestag Franz Seehauser
* 13.08.1937
Fünf Jahre „ohne Dich“ – zwei Worte so leicht zu sagen und doch schwer zu ertragen! Man sagt, die Zeit heilt Wunden, gäbe es nur nicht noch immer diese bittren Stunden. Dich zu verlieren war nicht leicht, der einzige Trost, der uns bleibt, ist ein frohes Wiedersehen in Ewigkeit.
In Liebe denken wir an Dich ganz besonders am Samstag, den 7. September um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß.
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 8. September um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Trens. Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten.
† 01.09.2008
Glück ist dort zu Hause, wo Menschen sich mögen, wo Menschen sich lieben, wo Menschen miteinander reden, wo Menschen das Brot miteinander teilen, wo Menschen die Nähe zu Gott spüren. Herr, durch unseren Tate durften wir Deine Nähe spüren. Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der hl. Messe teilnehmen und ihn in lieber Erinnerung behalten. In Liebe Deine Familie
Deine Lieben
30. Jahrestag Hildegard Graus
10. Jahrestag Nikolai Graus
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. In Liebe denken wir an Euch beim Gottesdienst am Samstag, den 14. September um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche von Sterzing. Erika mit Familie erker september 13
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jahrestage
Der Tod ist nicht das Ende, nicht die Vergänglichkeit, der Tod ist nur die Wende, Beginn der Ewigkeit. Wir gehen die Wege, die Du mit uns gegangen, und verweilen manches Mal an jenen Orten, wo Freud und Leid geteilt wurden.
Vor drei Jahren bist Du gegangen auf eine Reise ohne Wiederkehr, ein tiefer Schmerz hält uns umfangen, wir vermissen Dich so sehr! Du hast gelebt für Deine Lieben, all Deine Müh’ und Arbeit war für sie. Gute Mutter, ruh in Frieden, wir vergessen Deiner nie!
8. Jahrestag Josef Eisendle † 9. September 2005 Beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 8. September um 10.00 Uhr denken wir ganz besonders an Dich in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der Messe teilnehmen. Deine Frau Emma und die Kinder mit Familien Vor vier Jahren gingst du fort, an einen fernen und doch so nahen Ort. Du hast ein gutes Herz besessen, es ruht still, doch unvergessen. Es ist oft noch schwer, es zu verstehen, doch im Himmel werden wir uns wiedersehen.
4. Jahrestag Johann Gschnitzer In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich, lieber Tati, am Sonntag, den 8. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und sich im Gebet an Dich erinnern, ein herzliches Vergelt´s Gott. Deine Lieben
3. Jahrestag Juliane Leitner geb. Nitz * 19. Juli 1926 † 22. September 2010 In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner ganz besonders bei der Abendmesse am Sonntag, den 22. September um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche von Sterzing. Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Mama in lieber Erinnerung behalten. In Liebe Deine Kinder mit Familien
Wir gedenken Eurer ganz besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 29. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.
Erinnern heißt ... die Augen zu schließen, Eure Gesichter zu sehen und Euch lachen zu hören ...
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Wir danken allen, die mit uns für Euch beten.
5. Jahrestag Rudolf Riz
14. Jahrestag Christian Riz
† 27.10.2008
† 25.09.1999
Marta und Elisabeth mit Familie
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10. Jahrestag Peter Wurzer
Wie sollen wir in Worte fassen, was unbegreiflich ist? Auch wenn wir noch nicht wissen, wie die Zukunft ohne Dich aussehen soll, so wissen wir doch ganz genau, dass Du immer einen Platz in unserem Herzen haben wirst.
25. September 2003
Die Gedanken der Erinnerung bilden eine Brücke über das Leben hinaus.
Lieber Peter, allzu früh bist du von uns gegangen. Doch immer noch begegnen uns Spuren Deines Lebens und Deiner Liebe. Ganz besonders gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Samstag, den 21. September um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Ein Dank gilt allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und Peter im Herzen bewahren.
† 23.09.2003
* 31.08.1934 † 31.07.2013 Danksagung
Deine Lieben
In Liebe gedenken wir Deiner, liebe Helene, am Samstag, den 14. September um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
Helene Wild 10. Jahrestag
Paula Zößmayr Wwe. Graus
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen, sowie für die Blumen und Kerzen, die immer wieder auf ihrem Grab stehen. In großer Liebe Deine Familie
All den lieben Menschen, die unserer guten Mame und Oma in den Stunden des Abschieds so liebevoll gedachten, die uns in Worten und Taten Trost spendeten, sagen wir hiermit ein herzliches Vergelt’s Gott. Wir danken allen für die liebevolle Anteilnahme, für die zahlreiche Teilnahme an den Seelenrosenkränzen und an der Beerdigung, für die Spenden, Kerzen und Blumen sowie für all die Briefe, tröstenden Worte und Umarmungen. Ein herzliches Dankeschön für die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes gilt Dekan Josef Knapp, Pater Meinrad Gasser, Maria Theresia Siller, der Sängerin Barbara Kinzner und allen, die einen Dienst geleistet haben. Vergelt’s Gott für die vielen Zeichen der Freundschaft und Zuneigung. Die Trauerfamilie
Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjeniger, die an ihn denken.
4. Jahrestag Anna Ciceri geb. Innerhofer † 20.09.2009
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In Liebe und Dankbarkeit feiern wir den Gedächtnisgottesdienst für unseren lieben Vater am Mittwoch, den 4. September und für unsere liebe Mutter am Freitag, den 20. September jeweils um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön. Thomas, Stefan & Michele mit Familien
1. Jahrestag Pietro Ciceri † 04.09.2012
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jahrestage
Du warst bei uns, Du bist bei uns,
Du bleibst bei uns, wir danken Dir!
Hermann Mair * 21.04.1926 † 22.06.2013
Einschlafen dürfen, wenn man müde ist. Eine Last fallen lassen können, die man lange getragen hat, das ist eine tröstliche, befreiende Erlösung. Es ist uns ein Anliegen, Danke zu sagen. In besonderer Weise danken wir der „Ruaner Familie“, vor allem Frau Maria, dem „Malen Pepile“, der unseren Vater zum wöchentlichen Sonntagsgottesdienst nach Brenner begleitet hat, Familie Johann Leitner „Vetter“, Thomas Kinzner, Franz Hirber, der Südtiroler Jagdaufsehervereinigung und den unzähligen Jagdfreunden aus nah und fern. Ein inniger Dank gilt auch allen, die zur würdevollen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben: Dekan Josef Knapp für die einfühlsamen und tröstenden Worte, Pater Meinrad für seine große Menschlichkeit, dem Pfarrchor, der Feuerwehr, den Heimkehrern und dem Seniorenclub von Gossensaß, den Jagdhornbläsern aus Ratschings, Walter Roalter, der Jägerschaft Brenner, den Sarg- und Kranzträgern und den Vorbetern. Danke für die herzliche Anteilnahme, für das viele Gebet, für die Blumen, Kerzen, Gedächtnisspenden und hl. Messen. Ein großes Vergelt’s Gott an alle, die unseren Vater und Opa auf seinem letzten Weg begleitet haben. Mögen viele ihn in lieber Erinnerung behalten! Mögen uns all jene verzeihen, die wir vergessen haben zu erwähnen. Hermine und Maria mit Familien
Am Portiunkulasonntag und Gedenktag des hl. Johannes Maria Vianney, Schutzpatron der Pfarrer, verstarb Pfarrer Georg Jerabek nach langer Krankheit im Altersheim Schloss Moos in Wiesen. Jerabek stammte aus der ehemaligen Tschechoslowakei und wirkte von 1962 bis 2007 in Mauls, wo er eine neue Heimat gefunden hat. Georg Jerabek wurde am 24. April 1926 in Prag geboren. Er maturierte dort und arbeitete unter deutscher Besatzung in einer Fabrik. Um Priester zu werden, musste er Eltern und Schwester verlassen und nach Rom ziehen. Zu Weihnachten 1950 wurde er dort zum Priester geweiht. Als Priester durfte er nicht mehr in die Tschechoslowakei zurück, daher war er bis 1954 in Oberitalien als Kaplan tätig und kam dann als Kooperator nach Taufers i. M., Taisten, Wengen, Niederdorf und Gossensaß. Nach seinem Doktorat in Theologie wurde er provisorischer Pfarrer von Ornella und San Gian im Buchensteinischen. Nach Erlangung der italienischen Staatsbürgerschaft kam er 1962
nach Mauls und betreute die dortige Pfarrei zum hl. Oswald König, bis er 1999 die Seelsorge krankheitsbedingt abgeben musste. Er blieb, solange es ging, im Ort und half weiterhin in der Seelsorge. Im August 2007 übersiedelte er aus gesundheitlichen Gründen in das Altersheim Schloss Moos in Wiesen, wo er fürsorglich und liebevoll betreut wurde. Seine Haushälterin Maria Ploner aus Wengen besuchte ihn regelmäßig und fuhr mit ihm spazieren. Im Alter von 87 Jahren, am 4. August 2013, legte er sein Leben in die Hände des Schöpfers zurück. Sein Wirken stellte er stets unter seinen Leitspruch „Gott ist die Liebe“. Vielen Seminaristen und Priestern aus seiner alten Heimat hat er geholfen, er war Ratgeber und Freund. Sein Herz und auch seine Haustür standen immer offen. Möge Gott, der Herr, ihm all das Gute lohnen, das er für die Pfarrgemeinden, in denen er gewirkt hat, besonders aber für die Pfarrgemeinde Mauls getan hat. Anton Puner
Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind. Wir werden Dein Bild in unseren Herzen tragen.
In Dankbarkeit und Liebe
10. Jahrestag Werner Plank
4. Jahrestag Josef Amrain
In lieber Erinnerung denken wir an Dich beim Gottesdienst am Sonntag, den 29. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. In Liebe Deine Familie 88
In Gedenken an Pfarrer Georg Jerabek
schauen wir zurück und danken Gott für die Zeit, die Du bei uns warst.
Ganz besonders denken wir an Dich beim Gottesdienst am Sonntag, den 22. September um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie erker september 13
impressum
aus den gemeinden
Erker
Geburten Brenner: Mattia Scarabello (10.07.2013, Sterzing). Lorenz Leitner (09.07.2013, Hall in Tirol). Freienfeld: Maximilian Graus (04.07.2013, Brixen). Anna Bacher (11.07.2013, Sterzing). Franziska Lang (26.07.2013, Sterzing). Gianlorenzo Gagliano (29.07.2013, Sterzing). Pfitsch: Julia Graf Tötsch (03.07.2013, Pfitsch). Salma Salama (17.07.2013, Sterzing). Tamara Bussola (23.07.2013, Sterzing). Ratschings: Lukas Hochrainer (04.07.2013, Sterzing), Dawid Naseem (08.07.2013, Sterzing), Hannah Siller (10.07.2013, Sterzing), Sandra Wieser (12.07.2013, Sterzing), Lukas Leitner (18.07.2013, Sterzing), Sabrina Sparber (22.07.2013, Sterzing), Matilda Braunhofer (26.07.2013, Sterzing). Sterzing: Samuel Piccin (08.07.2013, Sterzing), Henry Mici (10.07.2013, Sterzing), Salvatore Vallifuoco (11.07.2013, Neapel), Liam Civitillo (21.07.2013, Carbonia), Simone Taccardo (31.07.2013, Bruneck). Todesfälle Brenner: Alois Thaler, 84, (05.07.2013, Sterzing). Fausto Rossi, 72, (21.07.2013, Brixen). Ratschings: Marianna Kofler, 90, (05.07.2013, Pfitsch). Maria Volgger, 82, (08.07.2013, Sterzing). Maria Mair, 87, (08.07.2013, Pfitsch). Josef Franz Haller, 85, (13.07.2013, Sterzing). Paula Zößmayr, 78, (31.07.2013, Ratschings). Johann Fassnauer, 64, (25.07.2013, Sterzing). Charlotte Häusler, 92, (31.07.2013, Sterzing). Sterzing: Anna Oberhofer, 84, (11.07.2013, Sterzing), Helmut Hilber, 54, (15.07.2013, Sterzing), Maria Messner, 85, (22.07.2013, Sterzing). Eheschließungen Brenner: Claudia Sauro und Claudio Belli (22.06.2013, Cortina d’Ampezzo). Tania Cabrera Ceron und Giovanni Fusco (25.07.2013, San Prisco). Pfitsch: Karin Strobl und Reinhard Burkia (26.07.2013, Pfitsch). Sterzing: Carmela Mangiapia und Armando Bertone (04.07.2013,
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Neapel). Michaela Willeit und Wolfgang Oberhofer (06.07.2013, Sterzing). Andrea Rösler und Christian Buchholz (12.07.2013, Sterzing). Agosta Maria Concetta und Francesco Trigilia (13.07.2013, Vittoria). Giorgia Bartolucci und Stefano Gizzi (21.07.2013, Cerreto Sannita). Baukonzessionen Brenner: Helmut Hochrainer, Pflersch 23: Bodenverbesserungsmaßnahmen, Bp.388 und 389, Gp.58/1, K.G. Pflersch. Paul Windisch, Pflersch 167: Umbau und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.418, K.G. Pflersch. Gemeinde Brenner: Errichtung eines Gehsteiges entlang der LS 35 in Ladurns, Bp.403, versch. Gp., K.G. Pflersch. Freienfeld: Gemeinde Freienfeld: Bau der Zufahrtsstraße für die Gewerbezone Wolf, versch. Gp., K.G. Trens. Florian Rainer, Trens, Leitenweg 6: Bauliche Umgestaltung im Erdgeschoss, Bp.114/2, Gp.1136/1, K.G. Trens. Florian Rainer, Trens, Leitenweg 6: Errichtung einer Erstwohnung im Obergeschoss und Dachgeschoss, Bp.114/2, Gp.1136/1, K.G. Trens. Valentin Braun, Elzenbaum: Sanierung und Errichtung von Feldwegen, Bp.92, versch. Gp., K.G. Stilfes. Auto Kofler OHG, Gewerbezone Reifenstein 15B: Einbau eines Ölabscheiders, Bp.665, K.G. Stilfes. Gotthard Baur, Trens, Lahnstr.18: Photovoltaikanlage, Bp.40, K.G. Trens. Ulrich Wieser, Pfulters: Errichtung einer Holzvergasungsanlage/BHKW-Anlage mit Biomasse als Brennstoff, Bp.178, Gp.2211/2, K.G. Stilfes. Annemarie Platzer, Pfulters 29A: Errichtung einer Grenzmauer, Bp.188, Gp.2268, K.G. Stilfes. Karl-Heinz Dellago, Sprechenstein 13: Bauliche Umgestaltung des Wohngebäudes, Bp.284, K.G. Trens. Pfitsch: Autonome Provinz Bozen: Landestelekommunikationsnetz, Verbindung des Netzes von Sterzing nach Wiesen. Datafin GmbH, Wiesen, City Center: Umwidmung der Zweckbestimmung von Wohnung in Büro, Bp.439, K.G. Wiesen. Robert Steindl, Flains 220: Bau einer Überdachung der Terrasse, Bp.377, K.G. Wiesen. Valentin
Baur, Schmuders 236: Errichtung einer Erstwohnung und einer lw. Garage, Bp.114, K.G. Wiesen. Gemeinde Pfitsch: Renaturierung des Mühlbachls, Hintere Gasse, Wiesen. Wilfried Eisendle, Bibiana Hofer, Wiesen, Pfitscherstr.61B: Errichtung einer Überdachung für Autostellplätze, Bp.529, K.G. Wiesen. Maria Margareth Rainer, Afens 282: Sanierung der Öttlbergalm oberhalb Tulfer, Gp.1212 und 1214, K.G. Wiesen. Gemeinde Pfitsch: Erweiterung des Friedhofes und Sanierung von Räumen im Erdgeschoss des Pfarrhauses Kematen, Bp.1 und 2, K.G. Pfitsch. Ratschings: Werner Markart, Jaufental: Errichtung eines Walderschließungsweges im Sennerbergtal, Gp.1296, 1297 und 1298/1, K.G. Jaufental. Helga Klotz, Mareit: Errichtung einer Forststraße zur Äußeren Wurzeralm, Gp.384, K.G. Mareit. Erwin Gander, Gasteig, Jaufenstr.11: Errichtung eines Wintergartens, Bp.493, K.G. Jaufental. Gabriele Eisendle, Heidi Eisendle, Mareit, Kirchdorf 19: Errichtung eines überdachten Autostellplatzes, Bp.282, K.G. Mareit. Albert Gander, Jaufental: Errichtung eines Wirtschaftsweges, Gp.666/1 und 679/3, K.G. Jaufental. Helene Inderst, Ridnaun, Braunhofe 35: Energetische Sanierung mit Erweiterung des Wohnhauses, Bp.420, K.G. Ridnaun. Sterzing: Massimiliano Grendele, Wiesnerstr.15: Errichtung von Überdachungen und einer Holzhütte, Bp.1063, K.G. Sterzing. Hotel Zoll OHG, Ried 30: Verlegung eines unterirdischen Gastanks, Bp.22/1, K.G. Ried. Christine Gschliesser, Alois Pertoll, Eduard-Ploner-Straße 2: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.308, K.G. Sterzing. Gavitos GmbH, Bozen: Bodenaustausch auf der Gp.327/1, K.G. Sterzing. Barbara Schölzhorn, Schölzhorn OHG, Alois Schölzhorn, Bahnhofstr.2D, Gänsbacherstr.7: Bauliche Umgestaltung des Gebäudes, Bp.233, K.G. Sterzing.
Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it
Der _ erscheint monatlich in einer Auflage von 6.600 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten : Montag - Freitag: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Dienstag und Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber:
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sonn- & feiertagsdienste
wer, wo, was, wann ...
Apotheken
01.09. – 06.09.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 07.09. – 13.09.: Stadtapotheke Tel. 765397 14.09. – 20.09.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 21.09. – 27.09.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 28.09. – 04.10.: Apotheke Paracelsus Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. Praktische Ärzte
07.09.: 08.09.: 14.09.: 15.09.: 21.09.: 22.09.: 28.09.: 29.09.:
Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Esther Niederwieser Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860
Der jeweils Dienst tuende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, bleibt für die Sommermonate (August, September) geschlossen. Tierärzte
07./08.09.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 14../15.09.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 21./.22.09.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 28./29.09.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 05./06.10.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg: Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13: Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167
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Konzerte 3. September: Konzert der Musikkapelle Innerratschings, Innerratschings, 20.00 Uhr. 5. September: Konzert des Vokalensembles buchbar, Stilfes, Vereinshaus, 20.30 Uhr. 8. September: Konzert der Musikkapelle Gossensaß, Gossensaß, Festplatz, 11.00 Uhr. 5. und 6. Oktober: 10 Jahre Joe Smith Band, Galakonzert, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr (5.10.) bzw. 19.00 Uhr (6.10.). Theater/ Lesung 15. September: Theater am Berg, Sterzing, Furlhütte, ab 11.00 Uhr. 20. September: „Pfeifer Huisile“ mit der Gruppe Wortklang, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr. 22. September: Kunsttag von transart13 und Kulturverein Lurx, Brenner, ab 9.00 Uhr. Filmclub 20. September: „Hannah Arendt“ von Margarethe von Trotta. 27. September: „Before Midnight“ von Richard Linklater. 4. Oktober: „La Grande Bellezza“ von Paolo Sorrentino. Beginn: jeweils 20.00 Uhr im Stadttheater Sterzing. Ausstellungen Bis 15. September: Unika, Ausstellung der Grödner Holzschnitzer, Sterzing, Galerie Lilie. 14. September – 31. Oktober: „Landschaft und Brücken – Eine Recherche in Südtirol“, Architekturausstellung, Franzensfeste, Festung. 27. September – 31. Oktober: Premio Città di Oderzo, Architekturausstellung, Franzensfeste, Festung.
Bis Ende Oktober: „Wahrgenommen“, Fotoausstellung von Barbara Obrist, Gossensaß, Hühnerspielhütte, täglich 10.00 – 18.00 Uhr. Vorträge 9. Oktober: „Aggressionen und Wutanfälle bei Kindern kompetent begleiten“, Vortrag des KFS mit Alexandra Schreiner-Hirsch, Sterzing, Raiffeisensaal, 20.00 Uhr. Unterhaltung 8. September: Knödelfest, Sterzing, Fußgängerzone. 8. September: Feschtl in der Erl, Innerpflersch, ab 10.00 Uhr. 21. September: Lange Nacht der Museen, BergbauWelt RidnaunSchneeberg, ab 18.00 Uhr. 28. September: Almabtrieb, Ridnaun/ Maiern, 10.00 Uhr. 30. September: Volksliedsingen des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal, Wiesen, Gasthof Lex, 20.00 Uhr. 3. Oktober: Offenes Tanzen des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal, Trens, 20.00 Uhr.
8.00 Uhr. Samstag, 14. September: Geführte Ganztagswanderung am Ridnauner Höhenweg (im Rahmen des EU-Projektes „Einzugsgebietsplan Mareiterbach”, EFRE 2007-2013) mit Bergführer Hanspeter Eisendle, Treffpunkt: 8.15 Uhr, Talstation Roßkopfseilbahn Sterzing. Infos und Anmeldung: Tel. 335 493139. 14., 21. und 28. September: Roter Teppich, Sterzing, Fußgängerzone. 15. September: Kulturausflug ins Passeiertal des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal. Anmeldung: Hans Thaler oder Helene Nössing, Tel. 334 3031297. 21. September: Vorstellung des Themenweges „Alte BrennerpassStraße“, Brenner, Prennerhaus, 10.30 Uhr. 1. Oktober: „Tag der Senioren, Tag der Begegnung“, Aktion der Seniorenwohnheime zum internationalen Tag der Senioren, Sterzing, Bezirksaltersheim, 14.00 – 18.00 Uhr.
Sport
Kurse
5. September: Seniorenausflug nach Sulden, AVS Sterzing. 15. September: Wanderung und Klettersteig mit CAI Sektion Sterzing, AVS Sterzing. 15. September: 23. Ratschinger Berglauf, Ratschings. 15. September: AVS Familienwanderung: Backofenbauen mit Luis in Flading, Ratschings. Tel. 765375. 29. September: Bergtour Piz da Peres, AVS Sterzing.
Ab 17. September: Nordic Walking und Qi Gong, 5 Einheiten, Gasteig, Treffpunkt Camping, 19.30 Uhr. Infos und Anmeldung: Sonja Kotter, Tel. 388 0438853. Ab 3. Oktober: Healing Energie. Lernen Sie, wie Sie im Alltag zu mehr Energie, Kraft und Ruhe gelangen, 8 Einheiten, 19.30 Uhr. Infos und Anmeldung: Sonja Kotter, Tel. 388 0438853. Ab 23. September: Feldenkrais mit Reinhard Tutzer, Sterzing, Eingang der Grundschule „J. Rampold“, 19.00 Uhr.
Verschiedenes 5. September: Eröffnungsgottesdienst der Mittelschule „K. Fischnaler“, Sterzing. Kapuzinerkirche,
Meditationsabende Schamanische Reisen zur Seele und in die eigene Mitte
In diesem Meditationszyklus steht die Seele im Mittelpunkt. Samstags von 19.00 – 21.30 Uhr am 5. Oktober, 16. November, 14. Dezember 2013, 25. Jänner, 15. Februar, 15. März 2014 Ort: Aula der Schule in Stange Referentin: Vera Griebert-Schröder Anmeldung: Renate Braunhofer-Senn, Tel. 0472 766057 (abends) oder sennrenate@alice.it
Sprechstunden
SVP- Sprechstunden Bezirksobmann Christian Egartner
Montag, 09.09.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Montag, 16.09.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Montag, 23.09.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Montag, 30.09.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Die Sprechstunden finden in der SVP-Bezirkskanzlei in Sterzing, Neustadt 24, Kolpinghaus, 2. Stock, statt. Tel. 765911.
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wer, wo, was, wann ...
Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, den 27. September von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Voranmeldungen möglich unter Tel. 0471 301155. Arbeitsamt Sterzing: Montag und Donnerstag, 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 –16.30 Uhr. Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330. Sprachencafè: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, Sterzing, „Sterzinger Moos“, 9.00 – 11.00 Uhr (Tel. 339 8698659). Zeitbank: Jeden 1. und 3. Freitag im Monat, Sterzing, Neustadt 21, 16.00 – 17.00 Uhr. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: SMS an 333 1516036 (Sabine). Vereine und Verbände KVW 15. September: Wallfahrt Maria Eck (OG Sterzing). Ab 20. September: Feldenkrais, mit Karin Wild, 10 Einheiten, jew. Fr., 19.15 Uhr (OG Sterzing). Ab 21. September: Schwimm-
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kurs, 10 Einheiten, jew. Sa., 9.00 Uhr, Sterzing, Balneum (OG Wiesen). Anmeldung: Herlinde Siller, Tel. 349 3665894. Ab 24. September: Schongymnastik, mit Gundi Kausch, 10 Einheiten, jew. Di., 17.00 Uhr, Sterzing, Grundschule Lahn (OG Sterzing). Ab 25. September: Tanzen ab der Lebensmitte, 10 Einheiten, jew. Mi., 16.00 Uhr, Sterzing, Grundschule Lahn (OG Sterzing). 25. September: KlangschalenMeditation, 19.30 Uhr, Sterzing, KVW-Kursraum. Anmeldung: Helga Gschliesser, Tel. 339 6890729. Ab 26. September: Tanzen ab der Lebensmitte, 10 Einheiten, jew. Do., 15.30 Uhr, Stilfes, Vereinshaus (OG Stilfes). Anmeldung: Hilda Wieser, Tel. 647181. 26. September: Trommelworkshop, Gasteig, Vereinshaus, 19.30 Uhr (OG Gasteig). Anmeldung: Sonja Kotter, Tel. 388 0438853. Ab 1. Oktober: Deutsch für Anfänger, mit Christine Zwischenbrugger, 20 Einheiten, jew. Di. und Do., 19.00 Uhr, Sterzing, KVWKursraum. Ab 1. Oktober: Gesundheitsgymnastik für Frauen, mit Rosa Maria Gschnitzer, 25 Einheiten, jew. Di., 19.30 Uhr, Sterzing, Haus Sternbach (OG Sterzing). Ab 2. Oktober: Wassergymnastik, 10 Einheiten, jew. Mi., 8.00 – 9.00 Uhr, Sterzing, Balneum. 2. Turnus: ab 2. Oktober, 9.00 – 10.00 Uhr; 3. Turnus: ab 3. Oktober, 9.00 – 10.00 Uhr. Infos und Anmeldung: KVW Bildung Bezirk Wipptal, Tel. 751152, bildung.wipptal@kvw.org, www. kvw.org
Im Oktober Selbstverteidigungskurs für Mädchen und Frauen in Zusammenarbeit mit dem ElKi Wipptal. Infos und Anmeldungen im Jugenddienst/ Jugendtreff: Tel. 767890 ElKi 2. September: Stillgruppe „Stillen im Familienalltag“, 9.30 Uhr. 5. September: Elternrunde „Mein Kind kommt in den Kindergarten. Wie kann ich es liebevoll begleiten?“, 20.00 Uhr. 10. September: Eröffnungsfest, 15.00 Uhr. 16. September: Stillgruppe „Der Beginn der Beikost“, 9.30 Uhr. 18. September: Besuch bei der Stadtpolizei, 15.00 Uhr. 28. September: Kasperletheater, 15.00 und 16.00 Uhr. Im Oktober Selbstverteidigungskurs für Mädchen und Frauen in Zusammenarbeit mit dem Jugendtreff Wipptal. Tauschmarkt: Tel. 333 7866337; Di, 9.00 – 11.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr; Mi, 9.00 – 11.00 Uhr; Fr, 15.00 – 17.00 Uhr. Infos: Tel. 768067; E-Mail: ster-
zing@elki.bz.it, www.elki.bz.it Kolpingfamilie 1. September: Kolpingmesse am Roßkopf, Kastellacke, 11.30 Uhr. 28. September: Feier zum 200. Geburtstag Adolph Kolpings der Kolpingfamilien Nord- und Südtirols, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 15.30 Uhr. Jeden Mittwoch Seniorentreff in der Kolpingstube, 14.30 Uhr. Märkte 6., 13., 20. und 27. September: Sterzinger Bauernmarkt, Sterzing, Stadtplatz, ab 8.00 Uhr. 5. und 20. September: Traditioneller Markt, Brenner, ab 8.00 Uhr. 3., 10., 17. und 24. September: Sterzl-Markt, Sterzing, Stadtplatz, ab 8.30 Uhr. 13. und 27. September: Monatsmarkt, Sterzing, Eisackstraße, ab 8.00 Uhr. 15. September: Flohmarkt, Sterzing, ab 8.00 Uhr.
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Wie hobn de lei gitun? Sell frog i mi olm, wenn i ba der Feschtige untn virfohr. Ös mießt enk vourstelln, des gonze Maurwerk hot man vour 175 Johr in nit amol finf Johr gibaut ghobb. Und dös uhne Bagger, uhne Kran, uhne elektrische Kroft und uhne Motourn. Iatz, Orbater sein schun an Haufe af der Bauschtelle giwesn, und de wearn nit giterft hobn an Ochtschtundntog oder a Vierzigschtundnwoche einholtn. Ober schtärker sein die Mander frieger jo a nit giwesn as wie heintige Muschklprotze und Waschprettbaiche. Oder nou frieger, wenn die groaßn Kirchn und die Schlösser gibaut wordn sein: kamm zi glabn, dass des uhne Maschin zi Schtonde brocht wordn isch. Heint zi Toge weard de Gschichte schun awie bedächtiger ungongin: Z’earscht weard amol politisch die längschte Weil ummerdischputiert, wos man wou baudn soll. Noar weard giplant und giplant, bis ’s Geld schier fertig isch. Drau weard wieder gschaugg, wo man a Geld herbringg. Noar weard ausgschriebn – muen i, hoaßt man dös. Meischtns weard die billigschte Firma ungschtellt zi baudn. Und af der Bauschtelle sein Schoffer wie Planer, Inschiniere, Architektn, Bauleiter und nou a poor Krawattnmandler ummer, meischtns meahrer as wie Orbater. Und noar brauchts gor awie a Glick, dass die Firma nit auhaust, und’s Bauwerk, oft meahr schlecht wia recht, noar fertig weard. Und wenn i denk, dass zin Beischpiel fir die Elznbamer Brugge gleich long gibraucht wordn isch as wie fir die gonze Feschtige, noar mueß man sich lei wundern. Dass es die Feschtige gor nie gibraucht hatt, hot man ban Baudn woll nit giwisst. Derfir hobn die heintign Politiker, und de, de mier iatz noar wähln solln, jo derweil zi iberlegn, wie man se sinnvoll nutzn kannt. Schaugmer, ob se sich eppas derdenkn! 93
pfiffikus
kleinanzeiger
Auflösung des Vormonats: Die Baugrube gehört zum neuen Wasserkraftwerk am Pfitscher Bach in Wiesen. Hier am Rückgabekanal des Hydros-Kraftwerks bei der sogenannten Zentrale wird das Wasser in die neue Druckrohrleitung umgeleitet und bis zum neuen Krafthaus beim Umspannwerk im Geirweg in Wiesen weitergeführt. Das Kraftwerk soll noch im Dezember in Betrieb gehen und eine Leistung von 3.000 Kilowatt erreichen. Die Kraftwerk Wiesen Konsortial GmbH (30 Prozent Hydros, je 28 Prozent die Gemeinde Pfitsch und die Interessentschaft Wiesen, 14 Prozent Firma Troyer) wird ein Viertel der zehn bis elf Millionen Gesamtkosten übernehmen. Der Rest erfolgt durch Fremdfinanzierung. Das Los bestimmte
Sabrina Tötsch
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vor 100 jahren
05.09.1913 (Jaufental. Plauderstube, Granten). Am 24. August hielt der Herr Reichsratsabgeordnete Pfarrer Meixner im Gasthause des Herrn Rainer eine überaus zahlreich besuchte Plauderstube ab. Die Zuhörer waren mit Leib und Seele bei der Sache, was mancher heitere Zwischenruf erkennen ließ. – Sehr schön stehen heuer die Preißelbeeren (Granten). Leider werden sie vielfach von Leuten, die ihre Zeit sonst vielfach mit Faulenzen zubringen, gestohlen. Wie heute die Zeiten sind (von den Stadtleuten werden per Kilo 40 Heller bezahlt) ist das für manches Bäuerlein ein beträchtlicher Verlust, da bis zehn Kronen per Tag verdient werden könnten. (Tiroler Volksbote)
nem 80prozentigen Landes- und Staatsbeitrag) zu kommen. – Auf den 28. September, am Sonntag vor Rosenkranz, wird das Gemeindehaus, bei welchem bisher eine Gemischtwarenhandlung ausgeübt wurde, versteigert. Bisheriger jährlicher Pachtzins war 540 Kronen. Bisher waren Einheimische Pächter. (Tiroler Volksbote)
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05.09.1913 (Franzensfeste, Eisaktal. Kindsmord?). Seit einiger Zeit vergeht kaum eine Woche ohne irgendeine aufsehenerregende Geschichte oder Unglück. In der letzten Zeit wurde die 38 Jahre alte, verheiratete Marie Gardena des Kindesmordes beschuldigt. Sie hat einer Nachbarin von der begangenen Tat erzählt und nun ist auf diese Art das Geheimnis öffentlich bekannt geworden. Tatsächlich sind genannter Frau innerhalb der letzten Jahre zwei ganz kleine Kinder, eines im Alter von 17 und eines im Alter von 27 Tagen gestorben. Die Beschuldigte wurde verhaftet und dem Bezirksgericht Brixen eingeliefert. Es wird sich wohl bald herausstellen, ob es sich bloß um ein Getratsch oder um die traurige Wirklichkeit handelt. – Unser Lehrer Holzeisen kommt nach Gries, an seine Stelle kommt Alois Hofer aus Pfitsch, ein tüchtiger Mann. (Tiroler Volksbote)
05.09.1913 (Innerpfitsch. Vom Wetter und anderes). Wir haben jetzt wieder wärmeres Wetter bekommen, nachdem es seit Mitte Juni immer kalt und regnerisch und schneiberisch war. Das vorige Jahr war für uns auch kein gutes, weil alles Getreide, Hafer, Gerste und Roggen nicht abgereift ist und haben wir deshalb im vorigen Jahre um eine Notstandsunterstützung angesucht, welche wir aber noch nicht erhalten haben, die wir für das heurige Jahr erst recht notwendig brauchen, weil es heuer wieder nicht besser ist als im vorigen Jahre. Wenn von jetzt an recht warmes Wetter bleiben würde, so könnte der Hafer vielleicht bis Ende September abreifen. Die Nahrung für 820 Einwohner muß ohnedem größtenteils gekauft werden. Dazu kommt die vier Stunden weite Lieferung bei den schlechten Wegverhältnissen, mit der zwei bis drei Paar Pferde immer beschäftigt sind. Wenn die Viehpreise auch herunterkommen, dann geht’s schlecht mit uns. – Im Frühjahre war der Plan, im halben Pfitschtale einen See zu machen für den elektrischen Betrieb der Bahn; jetzt scheint es wieder eher zur Bachregulierung (mit eierker september 13
05.09.1913(Tiroler Volksbote) •••
••• 05.09.1913 (Sterzing. Der Bartlmämarkt) wies einen schwachen Besuch auf. Aufgetrieben wurden zirka 60 Rinder und 50 Schweine. Fremde Händler fehlten gänzlich und war der Markt nur von lokaler Bedeutung. Der schon seit län-
gerer Zeit bestehende Rückgang der Preise beim Rindvieh hat sich auch auf diesem Markte bestätigt. Seit dem Vormarkt am 12. Juni ist, wie ziemlich allgemein angenommen wird, ein Preisrückgang von 60 bis 80 Kronen per Stück zu verzeichnen. Die besten Kälberkühe, die früher 600 Kronen und noch darüber kosteten, gelten derzeit höchstens 500 Kronen. Leere Kühe bester Qualität wurden für 400 Kronen per Stück abgegeben. Die mittlere Sorte galt 340 bis 360 Kronen. Der Stechkälberpreis beträgt derzeit 70 Heller per Pfund Lebendgewicht, Schweineferkel im Alter von 3 bis 4 Wochen wurden für 12 bis 14 Kronen, 5 bis 6 Wochen alte für 15 bis 17 Kronen, 6 bis 8 Wochen alte für 18 bis 20 Kronen und drei Monate alte Schweine für 32 bis 36 Kronen per Stück verkauft. Der Krämermarkt war von auswärtigen Händlern, besonders von solchen mit Obst, stark befahren. (Tiroler Volksbote)
09.09.1913 (Brixener Chronik) ••• 17.09.1913 (Allerlei aus Tirol). In Franzensfeste wurde dem Oberbauarbeiter Alois Rauschegger beim Auflegen einer Drehscheibe die linke Hand vollständig zerquetscht. – Der Ballon „Tirol“, der am 11. des Monats früh um 8 Uhr 41 Minuten in Innsbruck aufstieg, Kurs nahm nach Aldrans, Lanz, Patscher Kofel über den Brenner, landete drei Stunden später
glatt bei Campitell in Enneberg. (Tiroler Volksblatt) ••• 19.09.1913 (Telfes bei Sterzing. Saatkornputzstation). Der Tiroler Landeskulturrat hat in Telfes eine Saatkornputzstation errichtet und zu diesem Behufe die erforderlichen Maschinen zur Verfügung gestellt. Auf unserem Berggelände wächst ein sehr guter Roggen, der besonders den Vorzug hat, daß er sich unter allen Witterungsverhältnissen immer sehr gut auswintert, mit anderen Worten, sehr widerstandsfähig ist. Schon seit einer Reihe von Jahren haben Landwirte im Ober- und Unterinntale und im Pustertal mit unserem Saatroggen Versuche gemacht, die stets zufriedenstellend ausgefallen sind. Bauern, welche ein gut geputztes, widerstandsfähiges Saatkorn benötigen, wollen sich wenden an: Leopold Sparber, Telfes bei Sterzing. (Tiroler Volksbote) ••• 19.09.1913 (Sterzing. Die Genossen). Am 14. September wurde hier im Gasthause „Zum Hirschen“ vom Sozialdemokraten Abram eine Volksversammlung abgehalten, wahrscheinlich weil er wußte, daß die meisten christlichsozialen Abgeordneten in Innsbruck bei einer Ausschußsitzung des Tiroler Bauernbundes seien. Gegenstand der Rede sollte die geplante Gemeindeund Landtagswahlreform sein, in Wirklichkeit waren es unbegründete, so durchsichtige und armselige Vorwürfe, wie ich sie mir von einem Innsbrucker Abgeordneten nie so schlecht vorgestellt hätte. (…) Teilnehmer waren so zirka 50 und davon zwei Drittel Sozialisten. Neue Gesinnungsgenossen wird er sich, dem Beifall nach zu schließen, kaum geholt haben. (Tiroler Volksbote)
Zusammengstellt von Karl-Heinz Sparber 95