Erker Jahrgang 27 - September 2015
Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Das letzte Gold UMWELT I Projekt „Mein Baum für die Bienen“ GESCHICHTE I Leopold Trenkwalder in italienischer Gefangenschaft EISHOCKEY I Saisonstart im kleinen Kreis
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EDITORIAL
DAS LETZTE GOLD I 12
Wie viele E-Werke verträgt Südtirol noch? Derzeit sind über 1.000 Kraftwerke in Betrieb, 400 Gesuche für weitere Wasserableitungen liegen beim Land auf. Ein neuer Gewässerschutzplan soll jetzt die hydroelektrische Nutzung der Bäche bremsen.
INTERVIEW
SEL-Präsident Wolfram Sparber im Erker-Gespräch I 16 UMWELT
Projekt „Mein Baum für die Bienen“ I 26 GESELLSCHAFT
20 Jahre Elki Wipptal I 38 GESCHICHTE
Leopold Trenkwalder in italienischer Gefangenschaft (Teil 1) I 42 KULTUR
Heinrich Heine in Sterzing I 46 EISHOCKEY
Saisonstart im kleinen Kreis I 58 FORTEZZA
La variante di Riga I 53 CULTURA
Il fascino delle cose semplici I 55 SPORT
Hockey su ghiaccio I 57 ERKER-EXTRA Schule & Weiterbildung I Herbst- & Wintermode I 69 - 77 Leserbriefe I 4 Woher stammt der Name? I 50 Frageecke I 78 Gesundheit I 78 Weißes Kreuz I 79 Leute I 80 Rezept I 81 Veranstaltungen I 82
Unterhaltung I 84 Jahrestage I 86 Gemeinden I 91 Kleinanzeiger I 92 Sumserin I 93 Impressum I 94 Vor 100 Jahren I 95
Liebe Leserin, lieber Leser, nach über 1.000 E-Werken spannt das Land einen Rettungsschirm über Südtirols Bäche: Hydroelektrische Nutzung okay, so die Devise, aber nur noch dort, wo es Tier, Pflanze und Mensch nicht schadet. Natur- und Umweltschützer trauen dem neuen Gewässerschutzplan aber nicht. Weil er, der neue „Lifeguard des Wassers“, Hintertüren offen lässt. Wasserkraft zu nutzen ist wichtig und richtig. Erneuerbare Energie, gewonnen ohne Treibhausgase, rund um die Uhr verfügbar, bringt bare Münze – im Glücksfall auch für Gemeinden und damit für die Allgemeinheit. Immerhin fließt das Wasser nach der Stromgewinnung wieder in die Bäche zurück. Die negativen Seiten der Wasserkraftnutzung sind aber nicht von der Hand zu weisen: Fische werden vor allem in ihrer Laichzeit gestört. Millionen von ihnen sterben, wenn der Wasserpegel untertags mehrmals schwankt oder wenn Staubecken entleert werden. Die Veränderung der Gewässerökologie beeinflusst auch andere Tiere und Pflanzen, die im Wasser und am Ufer leben. Umso wichtiger sind deshalb fachgerecht gebaute Fischtreppen, die Einhaltung der vorgeschriebenen Restwassermengen, möglichst geringe Schwankungen des Wasserpegels und der naturnahe Rückbau von verbauten Flussabschnitten. Von Umweltausgleichsmaßnahmen, die über die reine Ökologie der Fließgewässer hinausgehen, profitiert nicht nur der Bach, sondern auch der Mensch. Südtirol hat schon viel für den Klimaschutz getan und dafür Landschaft geopfert. Energie gewinnen ja – aber mit Respekt vor der Natur.
Nächster Redaktionsschluss: 15.09.2015 Erker 09 I 15
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LESERBRIEFE
Sanitätsreform Es ist völlig inakzeptabel, dass die drei peripheren Krankenhäuser Sterzing, Schlanders und Innichen schleichend kaputt gespart werden und dabei die Aufbauarbeit ganzer Generationen mit einem Federstrich zunichte gemacht wird. Der eingeschlagene Kurs der Landesrätin führt – trotz anders lautender polit-taktischer Aussagen – letztendlich zur Schließung der peripheren Akutkrankenhäuser. Der neue Generaldirektor des Sanitätsbetriebes zeigt darüber hinaus keinen Respekt vor den älteren Südtiroler Generationen, also denjenigen, die unser Land nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut haben und denen wir unsere Autonomie und mit ihr unseren heutigen Wohlstand verdanken. Die Aussagen, dass unseren älteren Mitbürgern aus Kostengründen billigere Prothesen und Therapien verordnet werden sollen, sind nicht nur diskriminierend, sondern höchst menschenverachtend. Ob solcher Aussagen wäre ein sofortiger Rücktritt der politischen und verwaltungstechnischen Führungsentourage nur konsequent. Die verfehlte Sanitäts„reform“ wird die politisch Verantwortlichen jedenfalls in drei Jahren wieder einholen.
Gestank Es ist eine wortwörtlich zum Himmel stinkende Frechheit, was sich die Bauern erlauben. Bei tropischen Temperaturen von mehr als 30 Grad und keinem Regentropfen in Aussicht streuen sie die Gülle ihrer übergroßen Anzahl an Tieren fröhlich auf die Wiesen. Ich frage mich schon lange, welches Futter verfüttert wird, dass so ein Ekel erregender Gestank möglich ist. Das hat schon lange nichts mehr mit gesunder Landluft zu tun. Renate Prechtl, Sterzing
DANKE Die Bürgerkapelle Sterzing bedankt sich herzlichst bei allen Betrieben und Geschäften, die mit großzügigen Preisen die Lotterie beim Sommerfest unterstützt haben. Ein großer Dank gilt auch allen freiwilligen Helfern, die mit großem Einsatz dabei waren.
Harald Kofler, Gossensaß
TED
> Ergebnis August
Soll Martha Stocker zurücktreten? > Die September-Frage
Verträgt das Wipptal noch weitere E-Werke?
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AKTUELL
Günstige Tarife in Ratschings Wipptaler Gemeindetarife im Vergleich Waren die Gemeindetarife für Wohnen 2009 in Franzensfeste mit 328 Euro jährlich am günstigsten, sind sie dort heute am höchsten. In Ratschings blieben sie konstant niedrig. Bis heute. Die Beobachtungsstelle für Preise und Tarife der Autonomen Provinz Bozen veröffentlicht jährlich die Gemeindetarife für das Trink- und Abwasser sowie die Hausmüllentsorgung. Berechnungsgrundlage ist eine vierköpfige Familie mit einem die Tarifpolitik in den einzelnen feld sind sie seither sogar zurückjährlichen Bruttoeinkommen von Wipptaler Gemeinden deutlich ge- gegangen. 50.000 Euro und einer 100-Quad- ändert. Mit 328 Euro jährlich leb- Veröffentlicht wurden jüngsthin ratmeter-Wohnung. Für diese gibt te es sich damals noch in Franzens- auch die Tarife, welche die Gees mit jährlich durchschnittlich 383 feste am günstigsten, in Sterzing meinden für die Kinderbetreuung Euro die günstigsten Trink-, Abwas- waren die Tarife mit 397 Euro am anwenden. Bei den monatlichen ser- und Müllentsorgungsgebühren höchsten. In der Gemeinde Freien- Kindergartengebühren müssen die Sterzinger Bürger in der Gemeinde Ratmit 62 Euro am tiefsschings, gefolgt von GEMEINDETARIFE 2015* IM WIPPTAL ten in die Brieftasche der Gemeinde FreienGemeinde Trinkwasser Abwasser Müllentsorgung gesamt greifen. In Ratschings feld mit 390 und BrenFranzensfeste 96,80 275,00 155,92 527,72 zahlen Eltern dafür ner mit 449 Euro. Die Sterzing 143,00 220,00 124,12 487,12 nur 35 Euro. Für die höchsten jährlichen Pfitsch 105,60 235,40 117,08 458,08 Kindertagesstätte in Gebühren fallen in der Brenner 88,00 264,00 97,02 449,02 Sterzing müssen moGemeinde FranzensFreienfeld 78,00 230,00 81,60 389,60 natlich 584 Euro befeste mit 528 Euro an. Ratschings 71,57 209,76 101,36 382,69 zahlt werden. Dies war nicht immer Durchschnittswerte einer vierköpfigen Familie mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von 50.000 Euro und einer 100-m2-Wohnung; *Stand: 24.06.2015, alle Angaben in Euro Die Tarife werden so. Seit 2009 hat sich
In keiner anderen Wipptaler Gemeinde sind die Kindergartengebühren so günstig wie in Ratschings.
jährlich erhoben und sind in detaillierter Form auf der Internetseite der Landesbeobachtungsstelle für Preise und Tarife unter www.provinz.bz.it/beobachtungsstelle-preise-tarife/default.asp abrufbar. KINDERGARTENGEBÜHREN* 1. Kind
2. Kind
Sterzing
Monatstarif
62
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Franzensfeste
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42
Brenner
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Freienfeld
46
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Pfitsch
44
44
Ratschings
35
* Angaben in Euro
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AKTUELL
Mitte August sind im Nebengebäude der ehemaligen Gnutti-Kaserne in Wiesen, das nun den Namen „Haus Lea“ trägt, die ersten Flüchtlinge eingezogen. Nachdem in den vergangenen Wochen die notwendigen Umbauarbeiten durchgeführt worden waren, stand das „Haus Lea“ Mitte August für die Ankunft der ersten Flüchtlinge bereit. 25 Personen waren es vorerst, die in Wiesen bis zu 18 Monate auf die Genehmigung ihres Asylantrages warten; weitere 19 kamen in den darauffolgenden Tagen hinzu. Bei einer Info-Veranstaltung, die Anfang August im „Haus Lea“ stattfand, konnte sich jeder Interessierte selbst ein Bild von der Unterkunft machen. Mittlerweile verfügt das Haus über vier Küchen für je elf Personen, Essräume, Sanitäranlagen und einen Schulraum für Sprachkurse; über eine Außentreppe gelangt man zu elf Schlafräumen mit je vier Betten und einem kleinen Aufenthaltsraum im Obergeschoss. „In der Anfangszeit geht es vor allem ums Ankommen“, so Marion Rottensteiner, Koordinatorin der Caritas-Flüchtlingsunterkünfte in Südtirol. Den Asylsuchenden würden die Hausregeln erklärt sowie
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logistische Informationen weitergegeben, etwa wo sich die Apotheke oder das Krankenhaus befinden. „Anfangs werden sie sicher öfters nach Bozen fahren, da sie dort bis jetzt ihre Bezugspunkte hatten“, so Rottensteiner. Dann aber sei es wichtig, dass sie sowohl die deutsche als auch die italienische Sprache erlernen und über verschiedenste Beschäftigungen soziale Kontakte knüpfen könnten. Die Tatsache, dass in Wiesen nicht Familien, sondern 44 Männer untergebracht werden, verunsichert nach wie vor zahlreiche Anrainer, die vor allem um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem angrenzenden Spielplatz fürchten. „Wir haben bisher keine negativen Erfahrungen gemacht“, so Rottensteiner. Immerhin wüssten diese Männer, dass ihr Asylantrag auf dem Spiel stehe. Und schließlich seien es „Menschen, die sich ein Dach über dem Kopf und einen Platz zum Schlafen wünschen“. Im Haus ist rund um die Uhr jemand präsent, von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr herrscht Nachtruhe – ab 23.00 Uhr müssen sich die Flüchtlinge im Haus aufhalten. Die Kosten für die Unterbringung werden von der Caritas bzw. vom Staat getragen. Die Leitung des Hauses obliegt Romina Keim aus Wiesen. bar
Leben im Haus Lea
© Armin Mutschlechner
Flüchtlinge in Wiesen angekommen
Am 14. August haben die Asylwerber zusammen mit freiwilligen Helfern erstmals die Fuggerstadt erkundet. Dabei wurden sie von der Bevölkerung herzlich aufgenommen.
Mitte August sind im Asylheim in Wiesen die ersten Bewohner eingezogen. 24 Menschen aus Westafrika. Zuvor verbrachten sie einige Monate im Hotel „Alpi“ in Bozen und sind somit mit unserem Land schon ein wenig vertraut. Bei den jungen Männern handelt es sich um Asylwerber und nicht um Menschen auf der Flucht. Sie haben im „Haus Lea“ in Wiesen ihren Wohnsitz und müssen abwarten, bis ihr Asylantrag bearbeitet wird. Das kann über ein Jahr dauern, inzwischen werden u. a. die Landessprachen erlernt. Neben den hauptberuflichen Mitarbeiterinnen der Caritas kümmern sich Freiwillige aus dem Wipptal um die Menschen. Denn wenn jemand in ein neues Umfeld kommt, ist es am Anfang nicht leicht, sich zurechtzufinden. Besonders dann, wenn man die Landessprachen nicht kennt oder mit den lokalen Gegebenheiten sowie den Sitten und Gebräuchen nicht vertraut ist. Viele wollen einer Arbeit nachgehen, was aber in den ersten sechs Monaten rechtlich problematisch ist. Im Rahmen des Sozialprojektes „Freihand“ der Caritas Flüchtlingsberatung helfen die Jungs vom „Haus Lea“ bei verschiedenen Arbeiten in Haus und Garten. Die Hilfe der Asylwerber ist kostenlos. Von der Caritas bekommen die Helfer eine finanzielle Anerkennung. Dadurch sind sie während der Arbeit versichert
und zahlen Steuern. Sie können aber auch Erfahrungen sammeln und im lokalen Raum Netzwerke knüpfen. Alle Wipptaler, die eine Mithilfe brauchen, können sich an das Projekt „Freihand“ der Caritas wenden (Tel. 0471 304362). Der Tagesablauf in den ersten Wochen war geprägt von Erkundungen in der näheren und weiteren Umgebung, aber auch vom sich häuslich Einrichten im Haus Lea und von vielen Fußballstunden vor dem Haus. Was die finanziellen Rahmenbedingungen für jeden einzelnen betrifft, so bekommt das Land Südtirol für jeden Asylwerber vom Staat 28 Euro pro Tag. Davon muss im Fall vom „Haus Lea“ die Caritas alle Unterbringungs- und Betriebsspesen tragen. Die Asylwerber bekommen pro Tag aber nur 10,50 Euro: 1,50 Euro Taschengeld und acht Euro für die Selbstverpflegung. Das macht im Monat 240 Euro aus. Jeder muss davon für Verpflegung oder das Wäschewaschen selbst sorgen. Auch alle privaten Auslagen wie Fahrtspesen, Stempelmarken, Kleidung oder Handy müssen damit abgedeckt werden. Weiteres Taschengeld gibt es nicht. Also keine Vollpension und kein Leben auf großem Fuß. Wer sich einbringen oder im Haus Lea mithelfen möchte bzw. Fragen hat, kann sich unter der Rufnummer 344 2197702 melden. Armin Mutschlechner
BRENNER
Landesrätinnen besuchen Flüchtlingsanlaufstelle
© LPA/Maria Pichler
Knapp 15.000 Flüchtlinge – Frauen, Männer und Kinder – haben in den vergangenen acht Monaten
die Anlaufstelle am Brenner genutzt. Mitte August machten sich Landesrätin Martha Stocker und ihre Tiroler Kollegin Christine Baur ein Bild der Lage vor Ort und bekräftigten die länderübergreifende Bedeutung in der Flüchtlingsthematik. „Gerade in der globalen Frage der Flüchtlinge ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit richtig und wichtig“, betonte Landesrätin Baur. „Tirol und Südtirol liegen an einer viel genutzten Fluchtroute und es ist ein ständiger Austausch notwendig, um die damit verbundenen Herausforderungen
zu meistern. Ich denke dabei an Best-Practice-Modelle, die diesund jenseits des Brenners ihre Anwendung finden können.“ Seit Mitte Dezember 2014 ist ein kleiner Aufenthaltsraum am Brenner Anlaufstelle für jene Menschen, die auf der Flucht sind und auf der Suche nach einem besseren Leben einen oftmals langen, beschwerlichen und gefährlichen Weg auf sich nehmen. 14.720 Kinder und Erwachsene – im Durchschnitt etwa 60 pro Tag – haben die Hilfeleistungen bisher in Anspruch genommen und wurden im Auftrag der Landesregierung von der Bezirksgemeinschaft Wipptal und der Vereinigung Volontarius in erster Linie mit Informationen sowie einer warmen Mahlzeit versorgt. Die Möglichkeit zur Übernachtung gab und gibt es – mit Ausnahme des Zeitraumes von Mitte Mai bis Mitte Juni aufgrund der Aussetzung des Schengen-Abkommens für den G7-Gipfel in Bayern, als mehr Personen die Übernachtungsmöglichkeit nutzten – nur in Ausnahmefällen, etwa für Familien mit Kleinkindern.
FUGGERROPPE Mit den schlutzign Schleim von de nockatn Schneggn will i an biologischn Pick mochn.
AKTUELL
A22: KONZESSIONSERNEUERUNG IN SICHTWEITE
Die Konzessionserneuerung für die Brennerautobahn war Anfang August Thema eines Treffens im Regionenministerium in Rom zwischen Regierungsvertretern und den öffentlichen Teilhabern der Brennerautobahn AG. Das Ministerium legte dabei eine Vereinbarung vor, auf deren Grundlage die Konzession bis zum Jahr 2045 erneuert werden soll. Dies könnte bereits bis Jahresende der Fall sein. „Diese Vereinbarung wird die Grundlage für die Lösung im Zusammenhang mit der Führung der Brennerautobahn bilden und die Weichen stellen für eine langfristige Konzessionserteilung ebenso wie für die Querfinanzierung des Brennerbasistunnels samt entsprechenden Zulaufstrecken und für ein Paket an Infrastruktur- und Umweltmaßnahmen längs der Brennerachse“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. In der Zusammenarbeitsvereinbarung ist die Zuweisung der Konzession an eine Inhouse-Gesellschaft mit rein öffentlicher Beteiligung festgeschrieben. Derzeit sind 83,16 Prozent der Aktien in öffentlicher Hand. Die öffentlichen Teilhaber müssen also 16,75 Prozent an privater Beteiligung erwerben, um Konzessionsnehmer werden zu können. Hauptaktionäre sind die Region Trentino-Südtirol mit einer Beteiligung von 32,29 Prozent, das Land Südtirol (7,63 Prozent) und das Trentino (5,34 Prozent) neben den Provinzen Verona und der Gemeinde Verona mit je 5,5 Prozent. Landeshauptmann Kompatscher rechnet damit, dass die Vereinbarung bis Ende September unterzeichnet wird und die rein öffentliche Autobahngesellschaft bis Jahresende Konzessionsnehmer ist. Die Konzession der Brennerautobahn war 2005 verfallen und ist dann um zehn Jahre verlängert worden.
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Im Wipptal leben 1.600 Ausländer
Zu Jahresende 2014 waren in Südtirol offiziell 46.045 ausländische Bürger ansässig, knapp 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Ende 1994 waren es noch rund 7.250 Menschen. Damit hat sich der Bestand der ausländischen Wohnbevölkerung in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als versechsfacht. Während bis Mitte der 90er Jahre eine langsame, aber konstante Zunahme zu beobachten war, fiel der jährliche Zuwachs in den Jahren um die Jahrtausendwende mit rund zehn Prozent geringer aus, um ab 2003 wieder deutlicher anzusteigen. Der Höhepunkt wurde mit einem Plus von 16 Prozent im Jahr 2007 erreicht. In jenem Jahr traten Bulgarien und Rumänien der EU bei; zudem wurde in Italien die Neuregelung des freien Niederlassungsrechts von EU-Bürgern rechtskräftig. Außerdem konnten zahlreiche illegale Einwanderer in dieser Zeit ihren RechtsstaANSÄSSIGE AUSLÄNDER NACH GEMEINDE (2014) Gemeinde
Personen
Brenner
310
Franzensfeste
245
Freienfeld
139
Pfitsch
184
Ratschings
149
Sterzing
611
Wipptal
1.638
Südtirol
46.045
tus sanieren. Mit der darauf folgenden Wirtschaftskrise ist die jährliche Zunahme wieder unter zehn Prozent gefallen. Das Jahr 2001 ist von einem markanten Rückgang gekennzeichnet, da zum Zeitpunkt der Volkszählung zahlreiche ansässige Ausländer unauffindbar waren. Im Jahr 2014 ist der Zufluss von Ausländern fast zum Stillstand gekommen: Erstmals seit Jahren trägt der Wanderungssaldo der ausländischen Wohnbevölkerung ein negatives Vorzeichen. 5.237 Bürger mit ausländischer Staatsbürgerschaft wanderten nach Südtirol zu, während 5.354 Personen abwanderten. Dass die Zahl der Ausländer in Südtirol dennoch, wenn auch bescheiden, zugenommen hat, ist ausschließlich auf deren positive Geburtenbilanz zurückzuführen ist. Mehr als 60 Prozent der ansässigen Ausländer leben in den Ballungszentren; so lebt etwa ein Drittel allein in Bozen (15.343). Auch auf Bezirksebene ist die Konzentration der ausProzentanteil ländischen Wohnbevölkerung in Bozen am höchsten (14,5 %). Im 14,6 Wipptal lebten zum 31. Dezem24,9 ber 2014 787 ausländische Män5,2 ner und 851 ausländische Frauen; 6,3 der Gesamtanteil im Verhältnis zur inländischen Wohnbevölkerung 3,4 liegt hier unter dem Landesdurch9,0 schnitt. Auf Gemeindeebene wei8,2 sen Franzensfeste und Brenner be8,9 trächtliche Werte auf.
AKTUELL
SÜDTIROL
WIPPTAL
4,4 Prozent der Bevölkerung arbeitslos
Zweithöchstes Renteneinkommen
Im vergangenen Jahr waren in Südtirol durchschnittlich 4,4 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung arbeitslos. In absoluten Zahlen: 11.300 Personen waren auf Arbeitsuche, 5.000 Frauen und 6.300 Männer. 6,6 Prozent waren es in der Landeshauptstadt Bozen, 22,5 Prozent unter den ansässigen Nicht-EU-Bürgern. Das geht aus den jüngsten Daten des Landesinstituts für Statistik (ASTAT) hervor. Von den Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren sind 2.800 auf Arbeitsuche. Dies entspricht einer Jugendarbeitslosenquote von 12,4 Prozent. Unter den 11.300 Arbeitsuchenden im Jahr 2014 sind 4.200 (37,1 %) langzeitarbeitslos, d. h. seit einem Jahr oder länger aktiv auf Arbeitsuche. Der Anteil der befristet Beschäftigten belief sich auf 14,9 Prozent. Von den 243.600 Erwerbstätigen im Jahr 2014 sind 23,7 Prozent selbstständig und 76,3 Prozent unselbstständig tätig. Während bei den Männern 29,9 Prozent der Erwerbstätigen als Selbstständige arbeiten, trifft dies nur auf
16,0 Prozent bei den Frauen zu. Die unselbstständig Erwerbstätigen sind im Schnitt 40,8 Jahre alt und leisten 35,2 Arbeitsstunden pro Woche, während das mittlere Alter bei den Selbstständigen 47,4 Jahre beträgt und sie 45,3 Stunden pro Woche arbeiten. Von den 57.600 selbstständig Erwerbstätigen sind 45.900 Unternehmer, Freiberufler und selbstständige Arbeiter, 8.400 mithelfende Familienangehörige und 3.300 so genannte Scheinselbstständige, d. h. mit Vertrag für geregelte und fortwährende oder gelegentliche Mitarbeit. 176.000 Erwerbstätige, das sind 72,2 Prozent, üben im Jahr 2014 ihre Haupttätigkeit im Dienstleistungsbereich aus. Im Produzierenden Gewerbe und in der Landwirtschaft arbeiten im Vergleich dazu weniger Personen, und zwar 21,4 bzw. 6,3 Prozent. Von den erwerbstätigen Frauen arbeiten 87,9 Prozent im Dienstleistungsbereich. Von den 243.600 Erwerbstätigen im Jahr 2014 sind 77 Prozent vollzeit- und 23 Prozent teilzeitbeschäftigt, ein Großteil davon aus familiären Gründen.
Jeder vierte Südtiroler bezieht eine Rente: 2013 sind an 126.432 Südtiroler 171.414 Renten mit einem Gesamtbetrag von 2.184 Millionen Euro ausbezahlt worden. Das mediane Renteneinkommen beläuft sich auf 14.538 Euro brutto, wobei 9,1 Prozent der Empfänger ein Renteneinkommen von unter 500 Euro monatlich beziehen, so das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) in einer Aussendung. Ein Blick auf den Bezirk: Die Wipptaler beziehen im Durchschnitt nach den Boznern mit einem medianen Betrag von 14.560 Euro das zweithöchste Renteneinkommen im Lande. Das Schlusslicht bildet mit 12.055 Euro der
Vinschgau. Von allen Rentenempfängern beziehen 40,7 Prozent der Südtiroler ein Renteneinkommen von weniger als 1.000 Euro monatlich: Bei den Frauen sind es 52,0 Prozent, bei den Männern 27,9 Prozent. 2.000 Euro und mehr bezieht jeder fünfte (21,1 %) Rentenempfänger, wobei dies auf 31,2 Prozent der Männer und 12,3 Prozent der Frauen zutrifft. Die Empfänger von Altersrenten sind im Zehnjahreszeitraum 2004 – 2013 kontinuierlich angestiegen. Zugenommen haben auch ihr Durchschnittsalter und das entsprechende Renteneinkommen.
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AKTUELL
„Das Ergebnis stimmt“ Wie der Gesundheitsbezirk Brixen Mitte August auf einer Pressekonferenz mitteilte, wurden im Jahr 2014 im Sterzinger Krankenhaus 3.159 stationäre und 1.837 Aufnahmen in der Tagesklinik (Day hospital) verzeichnet (3.123 bzw. 1.707 im Jahr 2013). Im Vergleich zum Vorjahr sind die Aufenthaltstage von 19.708 auf 19.499 Tage leicht gesunken, ebenso die durchschnittliche Verweildauer mit 6,2 Tagen (2013: 6,3 Tage). An der Abteilung für Neurorehabilitation wurden 2014 119 Patienten stationär aufgenommen, der Großteil davon aus Südtirol. 4.663 Aufenthaltstage wurden verzeichnet, die durchschnittliche Verweildauer lag bei 39,2 Tagen. 14 Betten standen für Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma (Kodex 75) zur Verfügung. Die Abteilung hat ihren landesweiten Versorgungsauftrag laut Bezirksdirektor
(v. l.) Philipp Lazzeri, Leiter der Abteilung Wirtschaft und Finanzen, Verwaltungskoordinatorin Evelin Reinstaller, Direktor Siegfried Gatscher, Sanitätskoordinator Dr. Karl Lintner und Pflegedienstleiterin Emanuela Pattis
Siegfried Gatscher erfüllt. Die Auslastung lag bei 85 Prozent. Von 2004 bis 2014 wurden in den Krankenhäusern Brixen und Sterzing insgesamt 28 Betten abgebaut. Bei den jährlichen Budgetverhandlungen mit den Abteilungsleitern würden die Betten nach den Erfahrungen der letzten Jahre und den zu erwartenden Entwicklungen den verschiedenen Abteilun-
gen zugeteilt, um der effektiven Notwendigkeit Rechnung zu tragen, so Gatscher. 41,1 Prozent der in Sterzing und Brixen stationär betreuten Patienten stammten auch 2014 nicht aus dem Einzugsgebiet, sondern aus anderen Gesundheitsbezirken, anderen Regionen und dem Ausland. Diese Mobilität der Patientenströme stellt eine bedeuten-
de Einnahmequelle dar, da die Tarife für Patienten außerhalb des Bezirks zusätzlich vergütet werden. Die meisten Patienten von außerhalb wurden an den Abteilungen für Traumatologie und Orthopädie verzeichnet. Im Jahr 2014 wurden am Krankenhaus Sterzing 66.744 Patienten fachärztlich behandelt, 54.411 Visiten und 81.691 fachärztliche
„IN STERZING BRENNT DER HUT“ Im Gespräch mit Siegfried Gatscher, Direktor des Gesundheitsbezirks Brixen Erker: Herr Gatscher, die Sanitätsratssitzung zur Bestimmung des Experten der Wettbewerbskommission für die vakante Primariatsstelle an der Inneren Medizin am Krankenhaus Sterzing musste nun schon zum zweiten Mal verschoben werden, da die Beschlussfähigkeit nicht erreicht werden konnte. Siegfried Gatscher: Es war für mich eine herbe Enttäuschung, dass am 10. August erneut die Mindestzahl der Sanitätsratsmitglieder nicht erreicht werden konnte, obwohl die Sanitätsdirektion wirklich alle Mitglieder kontaktiert und alle Anstrengungen unternommen hat, um das Quorum zu erreichen. Ich habe beim Vorsitzenden des Sanitätsrates, Sanitätsdirektor Oswald Mair, sofort interveniert, damit die Neueinberufung so zeitnah wie nur möglich stattfindet, weil in Sterzing der Hut brennt. Zurzeit wird die Abteilung von drei sehr jungen Fachärzten über Wasser gehalten. Das ist ein sehr prekärer Zustand, auch wenn Unterstützung aus Brixen und von Freiberuflern
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kommt. Es braucht einen neuen Chef, der die Kündigungsfristen zu beachten. So verschiebt Abteilung zu neuem Glanz führt. Die neue Sitsich nun alles um 20 Tage, aber ich hoffe, dass zung ist jetzt für 2. September wir den Wettbewerb noch innerhalb September abschließen könfestgelegt und ich werde alles in meiner Macht Stehende nen. Wir haben jedenfalls alle nötigen Vorbereitungen getroffen. tun, dass aus der Sitzung endlich das Kommissionsmitglied Fünf Brixner Ärzte klagen gegen den Gesundheitsbezirk, da hervorgeht. Wir als Gesundheitsbezirk werden dann den sie passive Bereitschaftsdienste Wettbewerb schnellstmöglich an der Sterzinger Medizin leisten müssen. Warum ist kein durchziehen. aktiver Wachdienst möglich, Was heißt das konkret? wie die Ärzte fordern? Geplant war, dass bei Ernennung des KommissionsmitglieEin aktiver Dienst ist nicht notdes am 10. August und Verkürwendig und auch ökonomisch SIEGFRIED GATSCHER: vollkommen unvertretbar. Wir zung aller technischen Zeiten „Wir werden den Wettbewerb fahren selbst in Brixen bei einer in der ersten Septemberhälfte schnellstmöglich durchziehen.“ weit größeren Abteilung nur mit der Wettbewerb über die BühBereitschaftsdiensten. Obwohl wir mit den ne gehen sollte und es dann nur von der Verfügbarkeit des Siegers abhängt, wann er den Ärzten mehrere Gespräche über diese provisorische Maßnahme der Zwangsverpflichtung Dienst antreten kann. Bei einem internen Kandidaten wäre die sofortige Verfügbarkeit gegegeführt haben, die in dem Moment, wo unben, bei externen Kandidaten sind eventuelle sere intensiven Bemühungen um Besetzungen
BESETZUNG MEDIZIN-PRIMARIAT VERZÖGERT SICH Leistungen durchgeführt. 1.372 Personen für 1.141,8 Vollzeitäquivalente waren 2014 im Gesundheitsbezirk Brixen beschäftigt. Rund 40 Prozent der Bediensteten arbeiten in Teilzeit. Wie Pflegedienstleiterin Emanuela Pattis berichtete, werden demnächst drei territoriale Anlaufstellen zur Pflegebetreuung und sozialen Beratung in Brixen, Klausen und Sterzing geschaffen, um die Vernetzung zwischen Krankenhaus und Territorium weiter zu stärken. Zur Bautätigkeit berichtete Gatscher, dass am Krankenhaus Sterzing mittlerweile alle bettenführenden Abteilungen mustergültig umgebaut seien. Auch der neue OP-Bereich ist mit einer eigenen Ablauforganisation für tagesklinische Operationen voll funktionstüchtig. Derzeit in Bau befinden sich die Rettungsstelle des Weißen Kreuzes sowie die Erste Hilfe. Bevor steht noch die Umgestaltung der Ambulatorien und der Rehabilitation im zweiten Untergeschoss. Bezirksdirektor Gatscher und Sanitätskoordinator Dr. Karl Lintner präsentierten heuer zum letzten Mal die Bilanz des Gesundheitsbezirks. Gatscher geht mit 30. Sep-
der Stellen Früchte tragen und wir in Sterzing halbwegs über die Runden kommen, wieder ausgesetzt wird, versuchen einige Ärzte nun den Gerichtsweg zu beschreiten. Nach Lektüre der Eingabe und des Rekurses bin ich aber sehr zuversichtlich, dass wir rechtlich gut abgesichert sind. Sind weitere Maßnahmen geplant, um die Personalsituation an der Inneren Medizin zu verbessern? Seit eineinhalb Jahren beschreiten wir unabhängig von den offiziellen Wegen auch inoffiziell alle Wege, um internistische Fachärzte nach Sterzing zu holen, was sich allerdings als sehr schwierig herausgestellt hat. Ähnliche Schwierigkeiten haben aber alle internistischen Abteilungen Südtirols.
Am 10. August hätte der Sanitätsrat (endlich) den Experten für die Kommission zur Bewertung der Kandidaten für das Primariat der Inneren Medizin am Krankenhaus Sterzing ernennen sollen. Da die notwendige Anzahl an Mitgliedern zur Beschlussfähigkeit des Sanitätsrates aber nicht erreicht werden konnte, wurde der Termin nun schon zum zweiten Mal – nachdem die Beschlussfähigkeit auch Mitte Juli nicht gegeben gewesen war – verschoben. Der Termin soll am 2. September nachgeholt werden. In einer Aussendung fordert die Wipptaler SVP eine rasche Besetzung des Primariats. „Die gegebene Dringlichkeit duldet keinen weiteren Aufschub, will man nicht in kurzer Zeit den gänzlichen Zusammenbruch der Abteilung für Innere Medizin in Kauf nehmen“, so SVP-Bezirksobmann Karl Polig (im Bild). Eine weitere Verzögerung könne nicht länger hingenommen werden. „Die Tatsache, dass an dieser Abteilung akuter Personalmangel herrscht, ist den zuständigen Organen seit langem bekannt. Man muss sich deshalb schon fragen, ob das schleichende Ausbluten einer vormals so gut funktionierenden Abteilung bewusst in Kauf genommen wird“, gibt Polig zu bedenken.
tember in den Ruhestand, Dr. Lintner gibt ebenfalls im Herbst sein Amt ab und arbeitet fortan wieder ausschließlich als Basisarzt. Vor diesem Hintergrund rief Gatscher die Grundsätze der Gesundheitsreform von 1978 in Erinne-
Sie selbst sind nur mehr bis September im Amt und treten dann Ihren Ruhestand an. Wird Ihre Stelle nachbesetzt? Die Niederlegung meiner Funktion habe ich der Landesrätin zeitgerecht mitgeteilt. Ende Juli habe ich sie noch einmal darauf angesprochen, dass die Übergabe bald fällig wird und auch bezirksintern die Leute wissen wollen, wie es weitergeht. Mir wurde eine baldige Entscheidung zugesichert, um eine geordnete Übergabe zu ermöglichen. Ich gehe davon aus, dass die Stelle im Interesse aller provisorisch nachbesetzt wird, bis klar ist, welche Veränderungen die institutionelle Reform bringen wird.
Von einer angemessenen, wohnortnahen medizinischen Betreuung der Wipptaler Bevölkerung könne so nicht mehr gesprochen werden. „Es klingt wie Hohn, wenn die obersten Vertreter des Gesundheitsbetriebes ständig beteuern, dass die periphere Versorgung aufgewertet und das Gesundheitssystem kapillarer und flächendeckender arbeiten soll, aber von einer praktischen Umsetzung dieser Leitlinien nichts zu spüren ist“, so Polig. Mittlerweile ist auch das Schlanderser Spital vom Personalmangel betroffen. An der dortigen chirurgischen Abteilung wurde die Nachbesetzung von zwei Facharztstellen – u. a. die Primarstelle – abgelehnt. Der derzeitige Chirurgie-Primar Dr. Peter Stecher befürchtete in der Tagespresse, dass damit in Schlanders „Sterzinger Verhältnisse“ eintreten könnten. Die Situation am Wipptaler Krankenhaus macht also bereits Schule. Seit Mitte Juli müssen alle Bezirksdirektoren der vier Gesundheitsbezirke Südtirols jede Neubesetzung einer Stelle von Generaldirektor Thomas Schäl genehmigen lassen, obwohl das Personal laut Landesgesetz Kompetenz der Bezirksdirektoren ist.
rung – gleicher Zugang aller Bürger zu den Gesundheitsleistungen; Prävention, Diagnose und Heilbehandlung sowie Rehabilitation als gleichgewichtige Schwerpunkte; sämtliche Belange der Gesundheitsversorgung bei einem Träger und die Finanzierung aus einem Topf –, die man bei jeder neuen Reform im Hinterkopf behalten solle. In den vergangenen zwölf Jahren habe sich laut Dr. Lintner die Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und Territorium verbessert, die Versorgung sei nun wesentlich weniger krankenhauslastig. Durch die Einführung von Betreuungspfaden für chronische Krankheiten – wie zuletzt für rheumatoide Arthri-
tis – habe man viele Doppelgleisigkeiten abbauen können. Bei einem Treffen der Spitze des Gesundheitsbezirks mit dem Rat der Vorsitzenden der Bezirksgemeinschaften des Einzugsgebietes – mit dabei auch der Wipptaler Bezirkspräsident Armin Holzer – wurde die Notwendigkeit aufgezeigt, dass im Zuge der anstehenden Gesundheitsreform jene Rahmenbedingungen weiterhin aufrecht erhalten werden sollen, die bisher den Eisacktaler und Wipptaler Bürgern eine Gesundheits- und Sozialbetreuung mit hohem Qualitätsstandard gewährleistet haben. E sst
Interview: sst Erker 09 I 15
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Foto: Martin Schaller
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Das letzte Gold von Renate Breitenberger
Die Landesregierung hat im Juli festgelegt, welche Bäche für neue E-Werke tabu sind. Ein Blick in den neuen Gewässerschutzplan, mit dem weder Energieproduzenten noch Umweltschützer zufrieden sind. 1886 baute der Gossensasser Ludwig Gröbmer in seinem Heimatdorf das erste Elektrizitätswerk Südtirols. Heute, 129 Jahre später, stehen landauf landab 836 kleine, 151 mittelgroße und 30 große E-Werke. Sie gehören der Öffentlichkeit und Privaten, Einzelpersonen, Interessensgruppen und Institutionen. „Eine intensivere Gewässernutzung“, so Umweltagenturleiter Flavio Ruffini, „gibt es sonst nirgends in den Alpen.“ Es war vorhersehbar: Der starke Ausbau der Wasserkraft als erneuerbare Energiequelle, Klimaschutzmaßnahme und lukrative Investition hat die Gewässer über Jahrzehnte übermäßig beansprucht. Hinzu kommen zahlreiche Ableitungen für Beregnungszwecke in der Landwirtschaft. Über 1.000 Wasserableitungskonzessionen sind derzeit auf 420
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Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet von über sechs Quadratkilometern verteilt. Fließgewässer gäbe es mehr als zehnmal so viele. Da aber die meisten von ihnen nur ein minimales Einzugsgebiet (unter sechs Quadratkilometer) haben oder unregelmäßig Wasser führen (monatlicher Mittelwert von weniger als 50 Liter/Sekunde), sind sie für Investoren wirtschaftlich wenig rentabel. Obwohl die stattlichen Fördersummen für hydroelektrische Nutzung gesunken sind, ist das Interesse am „blauen Gold“ ungebrochen. Seit Inkrafttreten des Wassernutzungsplanes vor fünf Jahren ist die Zahl der Ableitungen um etwa neun Prozent gestiegen. Ruffini kündigt es an: Maximal 1.200 E-Werke. Dann soll Schluss sein. VON HEFTIGEN DISKUSSIONEN ZUM KOMPROMISS Im Jänner hat der Landtag neue „Bestimmungen für kleine und mittlere Wasserableitungen zur Erzeugung elektrischer Energie mit einer mittleren Nennleistung von bis zu 220 kW“ festgelegt. Ein Ar-
tikel darin sieht die Ausweisung von Kriterien für sensible Gewässer vor, aus denen klar hervorgeht, wo und zu welchem Zweck noch E-Werke gebaut werden dürfen und welche Abschnitte für neue Ableitungen tabu sind. Kriterien, die Südtirol schon viel früher gebraucht hätte, wie die Vereinigung der Südtiroler Biologen beklagt: „Viele kleine Wasserableitungen sind auf ökologisch sensiblen Strecken genehmigt worden – auf Kosten der Natur und mit einer volkswirtschaftlich und umweltpolitisch äußerst dürftigen Bilanz. Die ökologische Sanierung einiger Abschnitte samt Rückbau von Kraftwerken wird damit eine Aufgabe, die den zukünftigen Generationen aufgebürdet wird.“ Der Gewässerschutzplan soll ein wichtiger Schritt Richtung Nachhaltigkeit sein – und gleichzeitig helfen, den Berg an Gesuchen rascher abzuarbeiten. Derzeit liegen beim Land 400 Anträge für neue E-Werke auf. Im Februar hat die Landesregierung ein 16-köpfiges Expertenteam aus öffentlichen und privaten Energieproduzenten beauftragt, die Kri-
terien auszuarbeiten. Im Gremium saß als Vertreter des Wipptales auch Alexander Mühlsteiger, Leiter der Stadtwerke Sterzing. Diskussionsgrundlage sollte ein vom Amt für Gewässerschutz ausgearbeiteter Entwurf bilden. Als dieser jedoch schon vor dem Meeting an die Öffentlichkeit gelangte, saß der Schock bei den Energiebetreibern tief: Fast alle Bäche in Südtirol sollten vor neuen E-Werken geschützt werden. Nach kontroversen Diskussionen zwischen Kraftwerksbetreibern, Fischern, Umweltschützern, Landesämtern sowie Vertretern des Bauernbundes und des Gemeindeverbandes kam zwei Wochen später ein neuer Entwurf heraus. Statt 386 Gewässern sind nun 213 hydroelektrisch nicht mehr nutzbar. Außerdem wurden die Gewässer von ursprünglich zwei (Ableitungen erlaubt und Ableitungen verboten) in vier Kategorien eingeteilt: Auf besonders sensiblen Gewässern (213) dürfen keine neuen E-Werke gebaut werden, auf gering sensiblen (24) Gewässern sind Ableitungen möglich. Auch auf potentiell sensiblen (109) und sensiblen (74) Gewässern dür-
fen E-Werke gebaut werden, wenn der ökologische Zustand beibehalten bzw. verbessert werden kann, etwa durch Umweltausgleichsmaßnahmen. ELF WIPPTALER BÄCHE FÜR E-WERKE UNANTASTBAR Auf folgenden Bächen im Wipptal dürfen in Zukunft keine neuen E-Werke entstehen: Flaggerbach, Mitterbergerbach, Sengesbach, Eggerbach (Eggertal), Seiterbergbach, Antrattbach, Mareiterbach (Zufluss Seebach und Lazzacherbach – Zufluss Entholzbach – Zufluss Kerschbaumerbach – Zufluss Ratschingerbach – Mündung), Burgumerbach, Pfitscherbach (Rieder Staubecken - Mündung), Toffringbach, Eisack (Ursprung bis Brennerbad und Zufluss Pfitscherbach bis Franzensfeste Stausee bzw. Zufluss Rienz) gebaut werden. Sie sind als besonders sensible Gewässer eingestuft – Gewässer, die u. a. im großen Talboden ein geringes Gefälle aufweisen, naturkundlich sehr bedeutend sind, zur Neubildung von trinkbarem Grundwasser beitragen, sich in einem sehr guten oder schlechten ökologischen Zustand befinden, unregelmäßig Wasser führen, wegen Nutzungen bereits stark beeinträchtigt oder landschaftlich unter Schutz gestellt sind. Oder die Ausleitungsstrecke beträgt bereits mehr als 70 Prozent. Auch Quellbäche, Mäanderstrecken, hohe Wasserfälle und Gletscherbäche sind vor neuen E-Werken geschützt. Keine neuen Ableitungen sind am Eisack zwischen der Einmündung des Maulserbaches und dem Stausee von Franzensfeste möglich. Denn was der Wassernutzungsplan guthieß, verbietet der Gewässerschutzplan nun: „Aus gewässerökologischer Sicht würde die Errichtung von zusätzlichen kleinen oder mittleren Ableitungen eine größere Belastung für den Eisack darstellen, weshalb die Möglichkeit für die Errichtung von kleinen oder mittleren Ableitungen auch im Bereich zwischen Maulser Bach und Franzensfeste gestrichen wird.“ Am Maulserbach und am Weißen-
bach oberhalb von Franzensfeste ist es hingegen erlaubt, ein E-Werk zu errichten. Die beiden Bäche gelten als gering sensible Gewässer, keines der festgelegten Sensibilitätskriterien trifft auf sie zu. Eine hydroelektrische Ableitung gilt somit als gewässerökologisch verträglich. Die Umweltverträglichkeit muss aber im Zuge des Genehmigungsverfahrens bestätigt werden. Projekte müssen laut Kriterienkatalog „umsetzbare Milderungs- und Ausgleichsmaßnahmen vorsehen“. Auch darf es „keine Beeinträchtigungen der Abschnitte oberhalb und unterhalb“ geben. Auch am Bodenbach (Ebenbach), Lazzacherbach (Moarerbach, Ursprung bis Zufluss Mareiterbach), Ratschingerbach (Ursprung bis Zufluss Radererbach), Oberbergbach (Ursprung bis Zufluss Pfitscher Bach) und Unterbergbach (Ursprung bis Zufluss Pfitscher Bach) sind neue Wasserkraftwerke nicht ausgeschlossen, wenn der sehr gute ökologische Zustand dieser „potentiell sensiblen Gewässer“ beibehalten wird - will heißen, dass weniger als 15 Prozent der Wasserfracht für die Energiegewinnung verwendet werden dürfen (z. B. Almkraftwerke). Neue E-Werke dürfen auch an weiteren Bächen im Wipptal entstehen. Voraussetzung ist, dass der Konzessionär den „ökologischen Zustand des Gewässers verbessert“. Es sind dies der Berglerbach, der Jaufentalerbach, der Sennerbergbach, der Staudenbergbach (Valmezonbach), der Seebach (Trüberseebach), Ratschingerbach (Zufluss Raderer Bach bis Mündung), Pflerscherbach (Ursprung – E-Werk Innerpflersch – Mündung), Eisack (Brennerbad bis Zufluss Pfitscherbach), Großbergbach (Fussendrassbach), Wiedenbach und Pfitscherbach (Zufluss Oberbergbach und Unterbergbach – Rieder Staubecken). „BALANCE ZWISCHEN SCHÜTZEN UND NÜTZEN“ Energielandesrat Richard Theiner ist davon überzeugt, mit dem Gewässerschutzplan eine gute „Balance zwischen Schützen und NütErker 09 I 15
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zen“ gefunden zu haben – auch wenn oder gerade weil weder die Kraftwerkslobby noch Natur- und Umweltschützer zur Gänze damit einverstanden sind. Energievertreter sprechen von einer „Blockade für neue Kraftwerke“, der Expertenrunde Energie sind die Kriterien immer noch „zu unflexibel und bürokratisch“. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, der Fischereiverband und der Heimatpflegeverband warnen vor einem „einseitig nach Wünschen der Stromlobby aufgeweichten und verwässerten Plan“. Grüne fordern einen Stopp für neue Stromkonzessionen und mehr Rechtssicherheit. WIPPTALER GEMEINDEN „NICHT BEGEISTERT“ Auch wenn sich alle bewusst sind, dass Südtirol einen Gewässerschutzplan braucht: Gemeinden, die sich Hoffnungen auf ein E-Werk oder zumindest eine Beteiligung
LEGENDE gemacht haben, um ihre teils prekäre Finanzlage zu verbessern, sind über die Einstufung der Gewässer nicht glücklich. „Es scheint, dass der neue Gewässerschutzplan unser Vorhaben endgültig zunichte macht“, so Thomas Klapfer, Bürgermeister von Franzensfeste. Die Gemeinde war jahrelang mit Privaten im Gespräch, am Flaggerbach ein E-Werk zu bauen. Dort ist aber keine Ableitung mehr möglich. Offen ist, ob sich am Weißenbach ein E-Werk rentiert. Klapfer hofft, dass es noch politischen Spielraum gibt, „auch wenn es derzeit sehr, sehr
schwierig erscheint“. Genauso wenig begeistert von den Kriterien ist die Gemeinde Brenner. Die Verwaltung hat um eine Konzession für den Bau eines E-Werkes am Pflerscherbach angesucht. Laut geltender Einstufung wäre die Genehmigung des Projektes zwar möglich, „aber sie wird sicherlich deutlich erschwert“, so Bürgermeister Franz Kompatscher. Peter Faistnauer, Bürgermeister der
Rot: keine neuen Kraftwerke möglich Blau: neue Wasserkraftwerke nur möglich, wenn der sehr gute ökologische Zustand beibehalten werden kann Braun: neue Wasserkraftwerke nur möglich, wenn der ökologische Zustand verbessert werden kann Grau: neue Wasserkraftwerke möglich
Gemeinde Freienfeld, vermisst im Gewässerschutzplan verbindliche und klare Aussagen: „Im Detail lässt der Plan vieles offen.“ Ob ein Projekt für ein neues E-Werk genehmigt wird, hänge in Zukunft wohl davon ab, wie geschickt ein Projektant zu argumentieren und überzeugen weiß. Was Faistnauer ver-
„SCHWAMMIGE KRITERIEN“ Alexander Mühlsteiger, Leiter der Stadtwerke Sterzing und Mitglied der Expertengruppe Energie, über die schwierige Ausarbeitung des Gewässerschutzplanes und Potentiale der Wasserkraft im Wipptal
Erker: Herr Mühlsteiger, die Energiebetreiber scheinen sich bei der Ausarbeitung des Gewässerschutzplanes klar durchgesetzt zu haben. Alexander Mühlsteiger: Es war meine Aufgabe als Vertreter der Energiewirtschaft, dass neue Kraftwerke nicht a priori verboten werden. Dennoch würde ich nicht sagen, dass sich die Kraftwerksbetreiber durchgesetzt haben. Wir sind nicht mit allen Punkten zufrieden, haben aber sehr darum gekämpft und vom ersten zum zweiten Entwurf sicher viel erreicht. Ich kann aber auch die Argumente der Umweltschützer gut nachvollziehen. Wir können nicht alle Gewässer verbauen. Ich glaube, wir haben einen Mittelweg gefunden, der es jedem ein bisschen recht macht. Nach dem ersten Entwurf wären im Wipptal nur noch auf vier Gewässerabschnitten Ableitungen möglich gewesen. Ein krasser Gegen-
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satz zum zweiten Entwurf. Als wir den ersten Entwurf zum ersten Mal gesehen haben, waren wir schockiert. Ein Kriterium, weshalb beispielsweise am Pflerscherbach kein E-Werk mehr möglich sein sollte, war das geringe Gefälle im großen Talboden. Was aber bedeutet „gering“ oder „groß“? Uns waren diese Kriterien nicht konkret genug. Dasselbe war auch beim Eisack zwischen Brennerbad und der Mündung vom Pfitscherbach der Fall. Dieser wurde in roter Farbe gekennzeichnet, weil die Ausleitungsstrecke aufgrund hydroelektrischer Ableitungen bereits weniger als 50 Prozent beträgt. Warum 50 Prozent und nicht 40 oder 60? Auch auf den beiden Bächen im Talschluss von Pfitsch und am Seebach am Aglsboden wäre ein E-Werk künftig verboten, weil sie sich in einem sehr guten ökologischen Zustand befinden. Was bedeutet ein „sehr guter Zustand“ im Detail? Diese Kriterien waren uns allesamt zu schwammig. Ein weiterer Diskussionspunkt war, warum Bäche mit einem Einzugs-
gebiet unter sechs Quadratkilometern von vornherein von der hydroelektrischen Nutzung ausgeschlossen werden. Das Einzugsgebiet wirkt sich nicht unbedingt auf die Wassermenge aus. Aus diesen Gründen wurden die Gewässer von ursprünglich zwei – Ableitung möglich und unmöglich – in vier Sensibilitätskategorien eingestuft. Wie viele E-Werke sind dem Wipptal Ihrer Meinung nach noch zuträglich? Generell gibt es nur noch wenige ursprüngliche und natürliche Flussläufe im Wipptal. Die meisten Bäche wurden durch die Abteilung Wasserschutzbauten in den vergangenen Jahrzehnten zum Schutz der Bevölkerung verbaut. Deshalb wäre auch eine zusätzliche Ableitung aus ökologischer Sicht meist vertretbar. Falls gute Projekte den bereits verbauten Flussraum nicht noch mehr belasten und verschlechtern, könnten im Wipptal noch einige Werke errichtet werden. Es ist auch anzumerken, dass das Wipptal im Winter Energie bezieht, d. h. in den Wintermonaten sind wir nicht energieautark, sondern beziehen nicht klimagerechten Strom.
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wundert: Der kanalisierte Eisackabschnitt zwischen Sprechenstein und Sportzone ist als sensibles Gewässer eingestuft worden. „Ausgerechnet dieser Teil weist Potential für eine Wasserableitung bzw. eine Verbesserung durch eine Verlangsamung des Fließgewässers auf.“ Die Wildbachverbauung plane genau für diesen Abschnitt eine Aufweitung des Flussbettes, die jedoch einen Flächenankauf bedinge und somit hohe Kosten verursache. Für die Gemeinde Ratschings ändert der vorliegende Gewässerschutzplan „relativ wenig“, wie Bürgermeister Sebastian Helfer betont. Die Gemeinde habe schon in der vergangenen Amtsperiode die Durchführungsbestimmungen zum Landschaftsplan abgeändert, um die Bäche zu schützen und nur mehr Kleinkraftwerke bis zu einer mittleren Nennleistung von 30 Kilowatt, etwa für Almen oder einzelne entlegene Hofstellen zur Selbstversorgung, zuzulassen. Ausnahme bildet die Ausbaustufe am Mareiterbach zwischen Mareit und Ridnaun in der Achenrainschlucht. „Unser Grundsatz war und ist es, dass ein großes E-Werk mit großer Leistung landschaftlich weniger Schaden anrichtet als viele Kleinkraftwerke in Summe mit gleicher Stromproduktion, und dass dessen Wirtschaftlichkeit
(Kosten-Nutzen) höher ist. Wäre dem nicht so, würde ich die im Gewässerschutzplan vorgesehene Kategorisierung der Wasserläufe in unserer Gemeinde strikt ablehnen“, so Helfer. Der Beschluss zur Änderung der Durchführungsbestimmungen zum Landschaftsplan hat den eingereichten Rekursen beim Staatsrat in Rom standgehalten und ist somit so lange in Kraft, bis er auf Antrag der Gemeinde geändert wird. Eine andere, immer noch offene Baustelle sind in diesem Zusammenhang die laufenden Verfahren beim obersten Wassermagistrat. Auch Bürgermeister Fritz Karl Messner steht der Kategorisierung der Gewässer positiv gegenüber. „Die Stadtgemeinde Sterzing hat bereits in der Vergangenheit die Weichen gestellt, damit Wasser und Wasserkraft im Gemeindegebiet größtmöglich zum Wohle der Allgemeinheit in öffentlicher Hand bleiben.“ Obwohl die wirtschaftliche Nutzung im Gemeindegebiet mittlerweile beinahe erschöpft erscheine, bemühe sich die Verwaltung, „ökologisch vertretbare Möglichkeiten der Energieproduktion zu finden“. Der Gewässerschutzplan sollte für zukünftige Projekte „nicht als Hindernis, sondern als Planungsinstrument“ verstanden
werden. Noch wenig mit dem Gewässerschutzplan befasst hat sich die Gemeinde Pfitsch. „Die Thematik bedarf einer genaueren Analyse“, so Bürgermeister Stefan Gufler. EIN PLAN MIT AUSNAHMEN Wo ein Gesetz, da auch Spielraum. Die Einhaltung des Gewässerschutzplanes gilt nur für Konzessionsansuchen, die bei Inkrafttreten des neuen Gesetzes für mittlere und kleine Wasserableitungen noch nicht bearbeitet worden sind. Das bedeutet: Auf geschützten Abschnitten sind unter Umständen trotzdem E-Werke bis zu drei Megawatt möglich – sofern das Gesuch vor dem 18. Februar 2015 bearbeitet und gutgeheißen worden ist. In Ausnahmefällen darf Wasser in sensiblen Gewässern abgeleitet werden, etwa um Almen oder Schutzhütten oder Wohnstrukturen hydroelektrisch zu versorgen, die aus technischer und wirtschaftlicher Sicht nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden können. Werden neue Technologien eingesetzt und das Gewässer verbessert, darf die Ableitungsstrecke um bis zu einem Viertel erhöht werden. Einzige Einschränkung: In diesem Fall können Konkurrenzprojekte eingereicht werden. Kon-
zessionen dürfen auch ausgestellt werden, wenn eine Anlage negative Auswirkungen des Schwallbetriebes verringert oder beseitigt. Die neuen Bestimmungen samt Gewässerschutzplan lassen auch den Ausbau bestehender E-Werke zu. Kraftwerke dürfen erneuert, zusammengeschlossen, erweitert und „optimiert“ werden, wenn sie die „gewässerökologische Gesamtsituation verbessern und den Qualitätszustand des betroffenen Gewässers beibehalten“. Die endgültige Entscheidung, ob ein Projektantrag angenommen wird, klärt ein umwelttechnisches Genehmigungsverfahren. Dieses ist beratend, also nicht verpflichtend. Derzeit sind laut Amt für Stromversorgung drei Wipptaler Gesuche in Bearbeitung: Die Bergbahnen Ladurns GmbH hat eine Konzession für ein E-Werk (189 kW) am Schreyerbach in der Gemeinde Brenner beantragt. Ernst und Armin Rainer planen ein Kraftwerk (215,43 kW) am Pfitscherbach. Bearbeitet wird zurzeit auch ein Antrag des Landesbergbaumuseums Jöchlsthurn, das den Eggerbach in Ratschings für ein Wasserkraftwerk mit einer mittleren Nennleistung von 23,88 Kilowatt nutzen will. E
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Unter Strom
SEL-Präsident Wolfram Sparber im Erker-Gespräch
Als Präsident des Südtiroler Energieunternehmens SEL AG und Leiter des EURAC-Institutes für Erneuerbare Energie steht Wolfram Sparber im wahrsten Sinne des Wortes ständig unter Strom. Im Erker spricht er über die Entwicklung der SEL in den vergangenen Jahren, über den neuen Gewässerschutzplan sowie über Beteiligungen und Projekte der SEL im Wipptal, wo er selbst auch seine Wurzeln hat.
Erker: Herr Sparber, Sie sind vor vier Jahren ein schweres Erbe im SEL-Verwaltungsrat angetreten. Wolfram Sparber: Nicht nur ein schweres, sondern insbesondere ein ungewisses Erbe. Die SEL war eine Unternehmensgruppe mit sehr viel Potential in einem soliden Geschäftsfeld, die aber von einzelnen Akteuren in eine Lage gebracht worden war, die bestimmte Schwierigkeiten und Unklarheiten zur Folge hatte. Als ich das Amt übernommen habe, war nicht abzusehen, was in den darauffolgenden Monaten passieren würde. Wie hat sich die SEL unter Ihrer Führung entwickelt? Alle gemeinsam haben wir es geschafft, die SEL wieder in ruhige Gewässer zu bringen. Die anfangs ganz massive politische Diskussion – vor allem in der Tagespresse – ist abgeflacht. Es ist gelungen, in vier Jahren die wirtschaftlichen Ergebnisse in den Vordergrund zu stellen, die sich ebenso gut entwickelt haben wie die Kundenzahlen. Die Bevölkerung hat offensichtlich Vertrauen zum Unternehmen aufgebaut und behalten. Wir konnten durch viele kleinere Aktionen und Investitionen der Südtiroler Bevölkerung und dem Land Südtirol einen starken Mehrwert bringen. Das ist auch
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WOLFRAM SPARBER: „Wir sind daran interessiert, das Hydros-Werk in Wiesen weiterzuführen.“
schrittweise sichtbar geworden. Gleichzeitig sind Sie auch Leiter des EURAC-Institutes für Erneuerbare Energie. Wie lassen sich diese beiden Aufgaben vereinen? Es sind zwei intensive, aber auch zwei spannende Aufgaben. Es ist natürlich zeitlich immer sehr eng, aber so erhalte ich sowohl Einblicke, was in Sachen Forschung und Innovation passiert und in den kommenden Jahren im Energiesektor auf uns zukommen wird, sehe andererseits aber auch die tagtäglichen Probleme in der Führung eines Unternehmens. Es hat Vorteile, wenn man die Informationen von beiden Seiten miteinander kombinieren kann. Welche E-Werke im Wipptal gehören zur SEL AG bzw. zu einem der Tochterunternehmen? Im Wipptal sind wir an zwei Kraftwerken beteiligt. Einmal am Kraftwerk der Hydros in Wiesen, ein relativ altes Kraftwerk aus den späten 20er Jahren, das aber Ende der 90er Jahre vollstän-
dig saniert worden ist. Ebenfalls in Wiesen haben wir das neue Kraftwerk, das gemeinsam mit der Gemeinde und mit lokalen Akteuren aus dem Wipptal im Jahr 2013 in Betrieb genommen wurde. Es passt architektonisch sehr gut in die Landschaft und ist aus meiner Sicht ein Beispiel für eine gelungene Kooperation.
„WIR HABEN ES GESCHAFFT, DIE SEL WIEDER IN RUHIGE GEWÄSSER ZU BRINGEN.“ Die Konzession für das Hydros-Werk in Wiesen verfällt 2016 und muss neu ausgeschrieben werden. Die Gemeinde Pfitsch hegt großes Interesse an einer Beteiligung. Es gab den Beschluss auf juridischer Seite, dass die Kompetenzen für die Ausschreibung großer Konzessionen auf nationaler Ebene anzusiedeln sind. Jetzt müssen wir abwarten, wie diese Rahmenbedingungen in Rom definiert werden, dann können diese wiederum von Südtiroler Seite
adaptiert werden, bevor mit der Ausschreibung gestartet wird. Da sind noch viele Fragen offen, u. a. welche Voraussetzungen notwendig sind, um sich überhaupt an solchen Ausschreibungen beteiligen zu können, wie die Übergabe der so genannten „beni non gratuitamente devolvibili“ erfolgt, also den Gütern, die bisher vom Betreiber geführt worden sind, und mehrere andere Aspekte. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es schwierig, eine Aussage zu treffen, wie es laufen wird. Von unserer Seite besteht natürlich Interesse, das Werk weiterzuführen. Insofern werden wir uns auf alle Fälle darauf vorbereiten und an der Ausschreibung teilnehmen. Was halten Sie vom neuen Gewässerschutzplan? Wir waren in den Entstehungsprozess involviert, der sich aufgrund der vielen unterschiedlichen Interessensgruppen sehr komplex gestaltete. Ich glaube, das Ergebnis ist als Kompromiss zu sehen. Uns als SEL-Gruppe betrifft der Plan nur am Rande. Wir sind daran interessiert, große Kraftwerke zu bauen und zu führen. Die kleinen Kraftwerke möchten wir lokalen Akteuren überlassen. Wir werden schauen, die ein, zwei großen Kraftwerke, die möglicherweise noch von uns umgesetzt werden können, weiterzuverfolgen, so auch ein Projekt im Wipptal. Ansonsten sehe ich relativ wenig Möglichkeiten, dass die SEL in Südtirol neue Kraftwerke baut. Es scheint so, als ob die Politik die Ausarbeitung des neuen Gewässerschutzplanes hinausgezögert hat, damit noch viele kleine Kraftwerke gebaut werden können. Den Entscheidungsprozess der Politik will und kann ich weder beeinflussen noch kommentieren. Ich konnte aber mitverfol-
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gen, dass der Prozess wirklich komplex ist. Es liegen einerseits sehr viele Ansuchen in den betreffenden Ämtern auf, auf der anderen Seite sind die Interessen von Umweltschutz, Fischerei, Landwirtschaft, Wassernutzung und energetischer Nutzung sehr gegensätzlich. Insofern verwundert es mich nicht, dass dieser Prozess viel Zeit in Anspruch genommen hat. Ohne die Grünzertifikate wären viele kleine E-Werke wohl nicht rentabel. Warum zieht es die SEL vor, größere Anlagen zu bauen? Das hängt mit der Struktur und der Funktionsweise des Unternehmens zusammen. Wir sind es gewohnt, mit Anlagen einer bestimmten Größe zu arbeiten. Der Planungs-, Bau-, Wartungsund Führungsaufwand bzw. die Kostenstrukturen sind zwischen großen und kleinen Kraftwerken sehr ähnlich, bei größeren kommt aber ein ganz anderes Er-
gebnis heraus. Zusätzlich ist es von unserer Seite eine bewusste Entscheidung, dass wir uns im Kleinstunternehmensbereich nicht einmischen wollen. Hat die SEL im Wipptal demnächst größere Investitionen geplant? Im Wipptal führen wir unsere regelmäßigen Instandhaltungsarbeiten durch, die sich pro Jahr durchaus auf mehrere 100.000 Euro belaufen können, weil es sich um komplexe Bauwerke handelt, die sehr genau betreut und verfolgt werden müssen. Solange die neue Konzession nicht ausgeschrieben wird, werden im Hydros-Werk in Wiesen keine Sanierungen mehr durchgeführt, außer sie sind unmittelbar notwendig. Das E-Werk-Projekt in der Achenrainschlucht zwischen Ridnaun und Mareit wird derzeit durch Gerichtsverfahren blockiert. Hält die SEL-Tochter „Rienz Energie GmbH“ wei-
terhin an der Verwirklichung des Projektes fest, obwohl das Werk mittlerweile nicht mehr so lukrativ wäre wie noch vor einigen Jahren? Da sich solche Prozesse über Jahre hinziehen, haben sich die Rahmenbedingungen von der Projektentwicklung bis heute massiv verändert. Wir werden sicher den rechtlichen Weg beschreiten und schauen, wie und wann er beendet werden kann. Sollte das Urteil den Bau des Kraftwerkes ermöglichen, werden wir das Projekt unter den aktuellen Rahmenbedingungen technisch und wirtschaftlich evaluieren und – wenn sich eine Rentabilität ergibt – dann auch durchführen. Die SEL war auch an der Biogas Wipptal GmbH beteiligt, die gerade eine Biogasanlage im Wiesner Gewerbegebiet baut. Die SEL ist noch vor meiner Zeit im Jahr 2009 aus der Biogas Wipptal GmbH ausgestiegen. Die SEL-Gruppe ist im Moment
nicht an Biogasanlagen beteiligt und plant dies auch in naher Zukunft nicht. Biogasanlagen sind nicht unser Kerngeschäft, da sie sehr stark mit der Landwirtschaft verbunden sind und wir hier nicht mit spezifischem Wissen bzw. Know-how beitragen können. In Pfitsch arbeitet die SEL am Pilotprojekt „Smart City Pfitsch“. Was wird dabei erprobt? Beim Projekt „Smart City Pfitsch“ wollen wir herausfinden, wie man mehr Intelligenz in die Steuerung des Netzes hineinlegen kann, d. h. wir wollen genauer wissen, was zum aktuellen Zeitpunkt passiert, und besser vorhersagen, was voraussichtlich in den kommenden Stunden, in den nächsten Tagen passieren wird, sowohl auf der Produktionsseite als auch auf der Seite der Verbraucher. Wir haben uns für das Pfitschtal entschieden, weil es ein relativ abgeschlossenes, übersichtliches Gebiet ist, aber trotz-
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dem alles darstellt, was man in einem großen Netz hat. So haben wir im Pfitscher Netz weit über 20 Stromproduzenten und viele Abnehmer. Wir haben jetzt damit begonnen, Datenübertragungssysteme zu installieren, um in Echtzeit auf die Daten zurückgreifen zu können. Gemeinsam mit anderen Partnern – u. a. dem Politecnico di Milano – versuchen wir, Vorhersagemodelle auszuarbeiten. Unser Ziel ist es, unseren Abnehmern einen besseren Service bieten zu können, indem sichergestellt wird, dass der Verbrauch abgedeckt bzw. auf Probleme vorausschauend reagiert werden kann. Wie lange wird das Projekt noch dauern? Das Projekt ist derzeit noch in der
Startphase. Wir werden mit Sicherheit noch weitere zwei Jahre daran arbeiten. Auch einige andere Projekte wurden eingereicht, u. a. beim europäischen Forschungsprogramm „Horizon 2020“, um das Thema Netzsteuerung weiter vertiefen zu können. Hier wollen wir in den nächsten Jahren einiges an Arbeit investieren, weil wir in Südtirol in einem kleinen Bereich eine relativ komplexe Situation haben, da in den letzten Jahren sehr viele dezentrale erneuerbare Energieproduktionen entstanden sind und diese eine starke Auswirkung auf die Netzführung haben. Wie sieht die Zukunft der erneuerbaren Energien aus? Der Endverbraucher wird von der
ZUR PERSON Wolfram Sparber ist 1976 in Bozen geboren und dort aufgewachsen. Nach dem Besuch der Gewerbeoberschule hat er an den Universitäten Graz und Barcelona Technik und Physik studiert. Abgeschlossen hat er sein Studium am Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme in Freiburg. Dort hat Sparber mehrere Jahre in der Photovoltaikindustrie gearbeitet, bevor er Ende 2004 nach Südtirol zurückkam und seine Tätigkeit im TIS aufnahm. Einer der Partner der TIS-Initiative zum Aufbau des Zentrums für regenerative Energien war die EURAC, wo Sparber das Institut für Erneuerbare Energien mitbegründet hat, dessen Leiter er bis heute ist. Seit 2011 ist er als Präsident der SEL AG tätig. Das Wipptal kennt Sparber sehr gut, da sein Vater aus Telfes stammt. Vor allem in seiner Kindheit war Sparber öfters im Wipptal zu Besuch, aber auch heute kommt er immer wieder gerne in die „wirklich schöne Sterzinger Gegend“.
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technischen Entwicklung wahrscheinlich wenig merken. Es wird aber einige zusätzliche Leistungen geben, so etwa Informationen, wie ich als Endkunde bewusster mit Energie umgehen kann, wann ich wie viel verbrauche und wie ich mein Verbraucherprofil optimieren kann, inwieweit ich selbst aktiver werden und Strom selbst produzieren kann. Heimbatterien werden ein Thema werden, ebenso wie Elektromobiliät. Auf der Produktionsseite sehe ich einen klaren Trend in Richtung weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Es wird stärker darum gehen, wie man den Anteil an erneuerbaren Energien – in Italien sprechen wir mittlerweile schon von knapp 40 Prozent – optimal ins gesamte Energieversorgungssystem integrieren kann.
„ITALIEN IST IN DER ENERGIEVERSORGUNG ZU WEIT ÜBER 70 PROZENT VON FOSSILEN ENERGIETRÄGERN ABHÄNGIG.“ Im Wipptal wurde in diesem Zusammenhang in den vergangenen Jahren das Thema Windenergie kontrovers diskutiert. Jeder geht davon aus: Strom ist einfach da, er kommt aus der Steckdose und fertig. Woher er kommt, damit will man sich nicht unbedingt auseinandersetzen, er soll nur nach Möglichkeit einen geringen Einfluss auf die Umwelt haben. Natürlich stört ein
Kohlekraftwerk in Brindisi die Bevölkerung in Südtirol nicht, genauso wenig ein Gaskraftwerk in der Nähe von Mailand. Italien ist in der Energieversorgung, wenn man Strom, Wärme und Transport zusammennimmt, derzeit zu weit über 70 Prozent von fossilen Energieträgern abhängig, was umwelttechnisch und ökonomisch ein Problem darstellt. Zudem besteht ein Sicherheitsproblem, da ausländische Firmen bestimmte Energiehähne wie Gas oder Öl einfach abdrehen könnten. An diesem Modell muss etwas geändert werden. Dabei muss uns aber auch klar sein, dass Änderungen nicht so erfolgen können, dass wir die Energieproduktion nicht wahrnehmen. Die Engländer sprechen hier vom so genannten „NIMBY“-Effekt („Not In My BackYard“ – „ein schönes Projekt, aber nicht bei mir um die Ecke“). Ich bin der Meinung, dass sich jeder selbstkritisch damit auseinandersetzen muss: Wo sind Standorte, die gegebenenfalls für die Stromproduktion geeignet sein könnten? Windräder sind große Infrastrukturen, die weithin sichtbar sind. Da geht es um die Frage, inwieweit die Auswirkungen auf die Umwelt noch akzeptabel sind. Das ist eine gesellschaftliche Diskussion, die geführt werden muss, wenn wir nicht weiterhin von fossilen Energien abhängig sein wollen. Interview: Susanne Strickner
Mareiter Bach entschärft In Zentrum von Mareit hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Landesabteilung Wasserschutzbauten von März bis Juli umfangreiche Arbeiten zur
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Absenkung des Mareiter Baches durchgeführt. Die Gesamtkosten für die bisher verwirklichten bzw. noch ausstehenden Arbeiten belaufen sich auf rund 600.000 Euro. Dabei wurde die Engstelle mitten im Dorf entschärft. Auf rund 250 m Länge wurden die bestehenden Querbauwerke abgetragen und das Bachbett um rund 1,30 Meter tiefer gelegt. Die seitlichen Ufermauern und das neue Bachbett wurden anschließend mit Gurten aus Zyklopensteinen mit Beton gesichert. Zudem wurde das Umland in diesem Abschnitt auf eine einheitliche Quote angehoben und im
Bereich des Parkplatzes eine Steinmauer mit Holzzaun errichtet. „Durch die Vergrößerung des Abflussquerschnittes soll im Dorfbereich das Risiko einer Überschwemmung und jenes einer Verklausung der Brücke durch Schwemmholz verringert werden“, erklärt Alexander Pramstraller, Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord. Durch die Entfernung der Querbauwerke wurde auch eine ökologische Verbesserung in diesem Abschnitt erreicht, da nun die Wasserlebewesen keine hohen Hindernisse und Abstürze mehr vorfinden. Im kommenden Frühjahr – wenn wieder ein niedrigerer Wasserstand herrscht – werden die Arbeiten voraussichtlich bis oberhalb der Fußgängerbrücke wieder aufgenommen. Grundlage für die Arbeiten waren Ergebnisse des von der EU finanzierten Projektes „Integrale Risikoanalyse und Ausarbeitung von Raumentwicklungskonzepten für den Untersuchungsraum Mareit“ im Rahmen des Programms Interreg IV – Italien-Österreich 2007 – 2013.
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Bezirkskletterhalle oder Naturrodelbahn? Bei einer der nächsten Sitzungen wird sich der Gemeinderat von Ratschings mit den Projekten „Bezirkskletterhalle“ und „Naturrodelbahn Jaufental“ auseinandersetzen und die Prioritäten festlegen. Dabei wird die Entscheidung gefällt, wel-
ches Projekt zuerst realisiert werden soll. „Fest steht weiterhin, dass beide Projekte für die Gemeinde und den Bezirk wichtig sind. Sicher ist aber auch, dass nicht beide pa-
rallel finanziert werden können“, so Bürgermeister Sebastian Helfer. Die bestehende Kletterwand in der Sportzone Stange wird inzwischen weiterhin von der AVS-Sektion Ratschings und der AVS-Ortsstelle Mareit betreut. Vom 19. bis zum 27. September wird die Wand kurzzeitig wegen neuer Routensetzung gesperrt (am 26. und 27. September ist die ganze Sporthalle wegen Arbeiten geschlossen). Ab 28. September ist die Kletterwand wieder zu den Öffnungszeiten der Sportbar geöffnet. Von Mitte November bis Mitte April sind donnerstags von 18.00 bis 21.00 Uhr Freiwillige vom AVS anwesend, ebenso in den Weihnachtsferien drei- bis viermal pro Woche. Alle Wipptaler AVS-Jugendgruppen klettern kostenlos. Erker 09 I 15
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AKTUELL
STERZING
„Zusammenarbeit sieht anders aus“ Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung in Sterzing Anfang August wurde die Verordnung über die Ausübung des Detailverkaufs und die Verabreichung von Speisen und Getränken auf der Gemeinde verfügbaren Flächen – öffentlich oder privat – abgeändert. Zudem standen zahlreiche Ernennungen bzw. Wahlen für verschiedene Gremien an. Der mobile Würstelstand am Stadtplatz kommt ein für allemal weg. Das steht nun fest. Nachdem bei der Gemeinde Beschwerden vonseiten der italienischen Schuldirektion eingegangen sind, dass der Würstelstand am Stadtplatz Fluchtwege des Schulgebäudes behindere sowie eine Lärm- und Geruchsbelästigung darstelle, habe die Gemeindeverwaltung mehrere Gespräche mit den betroffe-
nen Standbetreibern und Anrainern geführt. „Nun sind wir zwar
ten nun einen fixen Stand am Roßkopf-Parkplatz Ost am Eisack ge-
nicht zu einer optimalen, aber zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen“, so Bürgermeister Fritz Karl Messner. „Die Betreiber erhal-
genüber Maibad.“ SVP-Gemeinderat Dieter Thaler hätte sich – nachdem der Tagesordnungspunkt bereits in der vorangegangenen Ge-
meinderatssitzung vertagt worden war – eine glücklichere Lösung innerhalb des Stadtplatzes bzw. in unmittelbarer Nähe gewünscht. Er schlug vor, die Abstimmung noch einmal zu vertagen, um eine „Würstelstand-Konzentration“ am Roßkopf zu verhindern und nach einer faireren Lösung für alle zu suchen. Auch SVP-Rat Josef Tschöll schlug in dieselbe Kerbe. Den Jungunternehmern sei so wenig geholfen, eine Lösung in der Innenstadt sei erstrebenswert. „Es gibt keine andere Lösung“, erklärte Referent Markus Larch. Die Plätze und Gassen in Sterzing seien zu klein, auch mit dem Besitzer des bereits bestehenden Würstelstandes am Nordparkplatz sei gesprochen worden. Bürgermeister Messner drängte die Gemeinde-
„DIE SITUATION IST PREKÄR“ Unter „Allfälliges“ berichteten die Gemeinderäte Dr. Helmuth Volgger („Für Sterzing Wipptal“) und Dr. Robert Hartung (SVP) über die prekäre Situation am Krankenhaus Sterzing. Der Abgang von hochqualifi-
ziertem Personal an der Inneren Medizin würde es dem aller Voraussicht nach ab Herbst eingesetzten neuen Primar erschweren, ein neues Team aufzubauen, „zumal einige Ärzte regelrecht aus dem Krankenhaus ‚rausgemobbt’ wurden“, so Dr. Volgger. Die
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herablassenden Bemerkungen des neuen Sabes-Generaldirektors Thomas Schäl gegenüber kleinen Geburtshilfen in diversen Medien ließen auch für jene wenig Hoffnung. Auch den Sterzinger Chirurgen werde von Seiten Schäls mit Disziplinarmaßnahmen gedroht, sollten sie weiterhin onkologische Eingriffe durchführen. „Wenn es so weitergeht, wird das Krankenhaus Sterzing bis zum Jahresende in seiner derzeitigen Form nicht mehr existieren“, befürchtet Dr. Volgger. Für Dr. Hartung stellt ein Zusammenschluss mit der Brixner Medizin-Abteilung die einzige Möglichkeit dar, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, was von Bezirksdirektor Siegfried Gatscher und den Verantwortlichen der Abteilung aber abgelehnt worden sei. Stattdessen wurden per Dienstanweisung durch Gatscher Brixner Ärzte zum „passiven Bereitschaftsdienst“ an der Inneren Medizin in Sterzing angewiesen, d. h. die Ärzte müssen innerhalb von 20 Minuten nach Anruf im Spital sein, ansonsten können sie zivil- und strafrechtlich belangt werden. Ärzte, die in Brixen wohnen, schaffen es allerdings auch bei
besten Fahrverhältnissen nicht, in 20 Minuten nach Sterzing zu kommen. Eine Übernachtung in Sterzing wird praktisch erzwungen, wofür der Bezirk ein Zimmer zur Verfügung gestellt hat. In passiver Bereitschaft verdienen Ärzte in etwa sieben Euro brutto (!) pro Stunde. Laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes leistet aber jeder Arzt, der im Spital übernachtet, aktiven Wachdienst, was fünf Brixner Ärzte nun auf die Barrikaden steigen lässt. Sie klagen mit Unterstützung der Ärztegewerkschaft BSK/ VSK vor dem Arbeitsgericht gegen den Gesundheitsbezirk Brixen. Acht Nachtdienste im Monat müssten laut Dr. Hartung derzeit an der Sterzinger Medizin durch Ärzte aus Brixen abgedeckt werden. Ein aktiver Wachdienst würde dem Gesundheitsbezirk in etwa 250 Euro pro Nacht kosten. „Das würde das Budget laut Aussagen von Bezirksdirektor Gatscher aber übersteigen“, so Dr. Hartung. Umso erstaunter zeigt er sich über die kurz darauf von Gatscher verordnete zeitweise Wiederanstellung der Altprimare Dr. Josef Frötscher und Dr. Hermann Zingerle, die mit 61 Euro pro Stunde (bis zu 10.000 Euro im Monat) vergütet würden.
AKTUELL
räte, den Beschluss zu verabschieden, damit die Situation bis Schulbeginn geregelt werden könne. Neun Räte („Für Sterzing Wipptal“ und „Insieme per Vipiteno“) stimmten gegen eine Vertagung, sechs dafür (SVP). Edith Gander („Für Sterzing Wipptal“) kam verspätet in die Sitzung, Fabio Cola („Insieme“) und Hanaa Ali (Lega Nord) waren entschuldigt abwesend. Dieselben neun genehmigten im Anschluss daran die Abänderung, die sechs Räte der SVP enthielten sich der Stimme. WAHLEN UND ERNENNUNGEN In den siebenköpfigen Verwaltungsrat des Stadttheaters Sterzing wurden Armin Haller, Stefan Troyer, Erika Volgger Ellemunt, Anna Larch, Daniele Ferri, Norma Corti und Martina Profanter gewählt. Referentin Maria Luise Troyer wird die Gemeinde weiterhin im Bildungsausschuss vertreten. Bürgermeister Messner vertritt die Gemeinde auch künftig in der Vollversammlung des Konsortiums der Gemeinden für das Wassereinzugsgebiet der Etsch. Als Ersatz fungiert der jeweilige amtierende Vizebürgermeister. Referent Markus Larch und Rätin Valeria Casazza wurden für die Aufstellung der Verzeichnisse der Volksrichter ernannt. Im Friedhofskomitee wird die Gemeinde künftig von Valeria Casazza, Heinrich Forer und Johann Frick vertreten. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, Seniorengemeinderatspräsidentin Ruth Achammer Jäger in die Kommission „Begleitetes Wohnen im Seniorenwohnhaus St. Elisabeth“ zu entsenden. Die Gemeindebaukommission setzt sich künftig aus Bürgermeister Messner, Dr. Konrad Wieser, Martin Soraruf, Hermann Gögl, Pierguido Morello, Zeno Bampi, Fabrizio Albertini, Hubert Holzknecht, Maria Luise Troyer und Werner Graus zusammen. Der Gemeindekommission für Unbe-
wohnbarkeitserklärungen gehören Dr. Konrad Wieser, Regina Steinmann und Thomas Höller an. Neben Bürgermeister Messner sitzen Regina Steinmann und Martin Soraruf in der Gemeindeleitstelle für den Zivilschutz. Uneinigkeit herrschte bei der Ernennung eines zusätzlichen Vertreters der Stadtgemeinde für den Bezirksrat, welcher der politischen und sprachlichen Minderheit angehören müsse. Die Koalition schlug Lega-Rätin Hanaa Ali vor. Dazu stellte Dieter Thaler klar: Falls in Sterzing ein Mitglied der Sprachmehrheit ernannt werde, könne die Gemeinde mit dem nächsthöchsten Anteil der Sprachminderheit – in diesem Fall Franzensfeste – ein italienischsprachiges Mitglied entsenden. Demnach schlug die SVP Josef Tschöll vor, verstärkt durch den Hinweis, „dass die zweitstärkste Partei der Stadt sehr wohl vertreten sein sollte und im Sinne einer guten Zusammenarbeit die SVP sehr wohl die Unterstützung von der Mehrheit einfordert“. Bei der geheimen Abstimmung erhielt Ali zehn, Tschöll sechs Stimmen. Die SVP-Fraktion zeigte sich in einer Aussendung dementsprechend enttäuscht: „Hatten auf der letzten Gemeinderatssitzung noch verschiedene Stadträte den Wunsch auf eine gute Zusammenarbeit mit der SVP geäußert, zeigte die Bürgerliste einmal mehr ihr wahres Gesicht. Wenn es sich um aussagekräftige Funktionen handelt, geht man wohl weiter nach der Wahlmaxime des Bürgermeisters vor: ‚Man muss nicht mit allen reden und ich allein bestimme, was Sache ist’.“ Obwohl Ali auch von der SVP respektiert werde, sei sie aufgrund ihres Wahlergebnisses mit 20 Stimmen kaum repräsentativ. „Hintergrund dieser Wahl ist wohl auch, dass die Bürgerliste den italienischen Koalitionspartner nicht vergraulen möchte“, vermutet die SVP-Fraktion. Bürgermeister Messner kündigte im Anschluss an die Ernennung an, dass er zugunsten von Gemeinderat Herbert Seeber auf seinen Posten im Bezirksrat verzichtet.
ANFRAGEN DER SVP SVP-Gemeinderat Werner Graus wollte unter „Allfälliges“ wissen, warum der Stadtrat auf ein im Bauleitplan als öffentlichen Parkplatz eingetragenes Areal nahe dem neuen Seniorenwohnhaus zugunsten eines privaten Bauträgers verzichte; Listenkollege Dieter Thaler fragte, warum vom Stadtrat ein Schätzgutachten von über 4.000 Euro gegenüber demselben Bauträger in Auftrag gegeben worden sei. Laut Bürgermeister Messner sei die Finanzierung für den Ankauf des Parkplatzareals für rund 90.000 Euro nicht im Haushalt vorgesehen und das Seniorenwohnhaus verfüge über genügend eigene Parkplätze. Das Schätzgutachten sei notwendig, um durch unabhängige Erhebungen für mögliche weitere Schritte abgesichert zu
sein, so Gemeindesekretär Nikolaus Holzer. Auch wie es in Sterzing mit der Verlegung des für die Wirtschaftstreibenden wichtigen Glasfasernetzes aussehe, wollte Graus in Erfahrung bringen. Laut Referent Larch sehe der Zeitplan in Sachen Glasfasernetz nun die Ausschreibung der Grobplanung vor, in der Industriezone Unterackern würden derzeit im Zuge anderer Arbeiten die Rohre verlegt. Weitere Schritte hingen davon ab, wann die öffentlichen Gebäude vom Land angeschlossen würden. Weite Teile der Stadt seien dann schon erschlossen und man könne die weitere Vernetzung angehen. Graus kritisierte, dass Sterzing beim Glasfasernetz anderen Wipptaler Gemeinden hinterherhinke. sst
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AKTUELL
FRANZENSFESTE
Gremien gebildet
Neue Amtszeit, neue Aufgaben. Der Gemeinderat Franzensfeste hat Mitte August die Mitglieder sämtlicher Kommissionen namhaft gemacht. Thomas Kerschbaumer ist offiziell als viertes Mitglied in den Ausschuss des Gemeinderates Franzensfeste aufgenommen und zum Alleinverwalter der Gesellschaft Flaggerbach GmbH eingesetzt worden. Bettina Cipolletta repräsentiert die Gemeinde fortan in der Vollversammlung des Konsortiums W.E.G. Ihr Stellvertreter ist Dario Massimo. Ernannt wurden auf der Sitzung auch die Mitglieder der Gemeindeleitstelle für Zivilschutz, die im Katastrophenfall unter dem Vorsitz von Bürgermeister Thomas Klapfer die politisch-administrative Leitung übernehmen: die Feuerwehrkommandanten Stefan Nitz (Franzensfeste) und Stefan March (Mittewald), Gemeindetechniker Martin Braunhofer, Amtsärztin Dr. Rossanna Bartolotta, Gianfranco Bonan (Polizei), Christian Wild (spezifische Eignung). Ersatzmitglieder sind Richard Amort, Wilfried Heidenberger und Gerhard Strickner, Dr. Hildegard Ralser und Hannes Unterhofer. Die neue Gemeindebaukommission bilden neben Vorsitzendem
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Klapfer (Ersatz: Richard Amort) die Vertreterin des Sanitätsbetriebes Dr. Rossanna Bartolotta (Hildegard Ralser), Landessachverständiger Stefan Hitthaler (Wolfgang Meraner), Gemeindetechniker Martin Braunhofer (Gianfranco Morocutti), die Feuerwehrkommandanten Stefan Nitz (Wilfried Heidenberger) und Stefan March (Günther Überegger), Umweltschutzvertreter Dario Massimo (Sandro Pari), Bauernvertreter Johann Wild (Johann Seeber), Tourismusvereinsvertreter Christian Wild (Petra Mair) sowie die vom Gemeinderat ernannten Mitglieder Raffaello Ravera und Alfredo Ravazzolo (Laura Mazzi, Maurizio Debiasi). Die Gemeindewahlkommission besteht in dieser Legislatur aus Bürgermeister Klapfer sowie Markus Seeber, Luciana Pivetta und Bettina Cipolletta. Ersatzmitglieder sind Tobias Steinmann, Dario Massimo und Magdalena Wild. Andreas Oberhuber und Bettina Cipolletta gehören der Kommission für die Bildung des Verzeichnisses der Volksrichter an. Andreas Oberhuber ist neuer Gemeindevertreter im Vorstand der Sportschützenvereinigung (Sektion Franzensfeste). Luciana Pivetta vertritt die Gemeinde im Vorstand des Amateursportvereins Franzensfeste. rb
FRANZENSFESTE
Acht Millionen für die Umwelt
Exakt 8.038.655,94 Euro an Umweltausgleichsmaßnahmen stehen der Gemeinde Franzensfeste mit dem Bau des Brennerbasistunnels zu. Dies geht aus einer Anfrage der Bürgerliste „Luce per Fortezza – Licht für Franzensfeste“ hervor, die sie vor kurzem an Bürgermeister Thomas Klapfer gerichtet hat. Insgesamt 14 Maßnahmen sollen über BBT-Umweltgelder finanziert werden, darunter die Verbesserung des Eisackflusslaufes und der Bau von Lärmschutzwänden. Die Lärmschutzmaßnahmen in Mittewald werden in Kürze ausgeschrieben. Für Lärmschutzwände in Grasstein ist noch ein Projekt auszuarbeiten. Am Bahnhof Franzensfeste werden die Lärmschutzwände nach Abschluss der Arbeiten am BBT-Südportal realisiert. In Franzensfeste ist auch ein unterirdischer Parkplatz geplant. Den Standort muss die Gemeinde noch bestimmen. Außerdem sollen die öffentliche Beleuchtung auf LED umgestellt, halbunterirdische Müllsammelstellen errichtet sowie Trinkwasserleitungen verlegt werden. Für die Wasserleitung Franzensfeste-Vahrn wird im Bereich Riol Wasser gefasst und weiter Richtung Vahrn geleitet. Damit ist entlang der gesamten Streckenführung die Wasserversorgung für die Landwirtschaft garantiert. Im Plan sind auch die Sanierung
des Militärgeländes sowie die Nutzbarmachung von Flächen vorgesehen, die bisher von Eisenbahnanlagen besetzt worden sind. Auch Grünflächen sollen verschönert werden. In einer zweiten Anfrage wollte die Bürgerliste wissen, weshalb auch der Bau des Sammelbeckens „Schindlergraben“ über BBT-Umweltgelder finanziert wird. Nachdem 2009 ein Murenabgang Schäden angerichtet hatte, ließ die Gemeindeverwaltung ein Projekt zur Sicherung des Grabens ausarbeiten. Die Arbeiten würden rund 570.000 Euro kosten. Weder mit der italienischen Eisenbahngesellschaft und der BBT-Gesellschaft noch mit dem Amt für Wildbachverbauung habe laut Klapfer die Finanzierungsfrage geklärt werden können. Da die Provinz lediglich 80 Prozent der Kosten übernommen hätte und der Baubeginn unklar gewesen sei, habe der Gemeindeausschuss entschieden, das Projekt über Umweltausgleichsmaßnahmen und damit rascher umzusetzen. Die notwendige Sanierung des asbestverseuchten Grundstücks auf dem künftigen Fußballplatzes scheint auf der Liste der Umweltausgleichsmaßnahmen hingegen nicht auf. Die Finanzierung erfolgt direkt über die BBT-Gesellschaft. Die Arbeiten zur Asbestbereinigung des Bodens werden demnächst ausgeschrieben. rb Erker 09 I 15
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AKTUELL
FREIENFELD
ALFRED SPARBER RÜCKT NACH
Nachdem der Freienfelder Gemeinderat im Juni die Gemeindesatzung abgeändert hat, um die Anzahl der Referenten bei gleichbleibenden Kosten von drei auf vier aufzustocken, hat die SVP-Fraktion Ende Juli Alfred Sparber – ehemaliger Referent und Bürgermeisterkandidat aus Stilfes – neben Veronika Hochrainer und Oswald Mair als drittes SVP-Ausschussmitglied ernannt. Bei der nächsten Gemeinderatssitzung wird Sparber offiziell sein Amt im Gemeindeausschuss antreten. Damit hat die SVP künftig mit drei Referenten die Mehrheit im Ausschuss. Ihnen stehen Bürgermeister Peter Faistnauer und Vizebürgermeister Anton Salcher von der Freien Liste Freienfeld gegenüber. Welche Kompetenzen Sparber übernehmen wird, steht noch nicht fest. Einer fairen Zusammenarbeit im Ausschuss stehe laut ihm jedenfalls nichts im Wege. „Es geht schließlich um die Sache und um das Wohl der Bürger und der Gemeinde“, so Sparber. Sehr basisdemokratisch zeigte sich indessen die neue Gemeindeverwaltung. So wurde das komplette Koalitionsprogramm auf dem Online-Portal der Gemeinde veröffentlicht, die Bürger von Freienfeld konnten bei Bürgermeister Faistnauer bis Ende August Änderungsvorschläge einbringen.
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BRENNER
Turnhalle in Gossensaß wird saniert Mitte August kamen 14 Räte der Gemeinde Brenner im Rathaussaal von Gossensaß zusammen und behandelten 13 Tagesordnungspunkte. Nach der Genehmigung des letzten Sitzungsprotokolls wurde der Bauleitplan in St. Anton abgeändert. Dabei wurde ein kleines Grundstück nahe dem Schulgebäude von einer „Zone für öffentliche Einrichtungen“ in eine „Grün-Zone“ umgewandelt, da es der angrenzende Grundbesitzer erwerben möchte. Das Einreichprojekt für die energetische Sanierung der Turnhalle in Gossensaß wurde einstimmig genehmigt. Die Kosten belaufen sich auf rund 380.000 Euro. Bürgermeister Franz Kompatscher verlas eine Resolution zur Erhaltung der Apotheke in Gossensaß, die nach einem Verfassungsgerichtsurteil geschlossen werden soll, weil sie sich durch die neuen Bestimmungen für die Betreiberin finanziell nicht mehr lohnt. „Nachdem unsere Gemeinde bereits 20 Jahre lang ohne Apotheke dastand und wir vor fünf Jahren mit Dr. Astrid Hell eine Ausgabestelle einrichten konnten, die sehr gut funktioniert, soll sie jetzt wieder geschlossen werden, weil man nicht imstande ist, die Bürokratie für alle erträglich zu regeln“, so der Bürgermeister. Von einer Stärkung der Peripherie könne so nicht die Rede sein. Nach den Problemen
am Krankenhaus Sterzing appelliere die Gemeinde Brenner nun erneut an den Landeshauptmann,
Die Turnhalle in Gossensaß wird demnächst um 380.000 Euro saniert.
die zuständige Landesrätin und an die Landesregierung, das Möglichste zu tun, um die Bürger in Pflersch, Gossensaß und am Brenner von einer neuerlichen Notsituation im medizinischen Bereich zu bewahren. Einstimmig nahm der Gemeinderat die Resolution an. Anschließend wurden die Bibliothekssatzungen für Gossensaß und Pflersch geändert. Pflersch soll eine Bücher-Leihstelle werden, um leichter verwaltet werden zu können. Für die Aufstellung des Volksrichterverzeichnisses wurden Maria Holzer und Gianni Pederzini bestimmt. In den Bildungsausschuss der Gemeinde wurde Harald Kofler entsandt. Um den Theatersaal soll sich weiterhin Bürgermeister Kom-
Glückliches Sterzing Drei Südtiroler Gemeinden – Bruneck, Sterzing und Neumarkt – führen das Ranking der „Borghi felici 2015“ an, das die lebenswertesten Gemeinden in Italien auflistet. Zwei weitere Südtiroler Gemeinden, Eppan und Lana, sind auf den Plätzen elf und zwölf zu finden. Untersucht
patscher und um den Festplatz in Gossensaß Rudi Plank kümmern. In die Gemeindeleitstelle für den Zivil-
wurden italienische Gemeinden, die zwischen 5.000 und 50.000 Einwohner haben, in Bezug auf ihre Lebensqualität. Sterzing schafft es demnach nach Bruneck am besten, einen Kompromiss zwischen Wohlstand, Wirtschaft, Umwelt und Sozialem zu finden.
schutz wird Thomas Windisch aus Pflersch entsandt. Der Gemeindehaushalt 2015 wurde um Einnahmen über 380.300 Euro erweitert. Diese werden für Rückzahlungen von Darlehen (336.300 Euro), Maßnahmen für den Zivilschutz (40.000 Euro) und Urbanistik-Projektierungen (4.000 Euro) verwendet. Wie Bürgermeister Kompatscher mitteilte, müssten für die Projektierung der Umfahrungsstraße von Gossensaß die Kosten reduziert werden. Im September soll die neue Variante den Räten vorgestellt werden. Auch sei vom Land ein Beitrag für den neuen Kindergarten in Gossensaß genehmigt worden. Er werde in den nächsten Haushalt einfließen. rr
AKTUELL
Kinder und Eltern stärken
Familienbegleitung und pädagogische Frühförderung von Kindern mit Beeinträchtigung Kürzlich fand im Sozialsprengel Wipptal ein Treffen mit dem Dienst für Familienbegleitung und pädagogischer Frühförderung von Kindern mit Beeinträchtigung statt, der vom Betrieb für Sozialdienste Bozen im Auftrag der Autonomen Provinz Bozen für ganz Südtirol geführt wird. Mit dabei war auch der Vorsitzende der Lebenshilfe Wipptal Meinhard Oberhauser. Seit Jänner 2014 gibt es neben dem Hauptsitz in Bozen auch eine Außenstelle in Brixen, die diese direkte Form der Unterstützung auch für interessierte Familien aus dem Wipptal anbietet, die ein Kind im Säuglings-, Kleinkind-, Kindergarten- oder Vorschulalter mit einer Entwicklungsverzögerung, einer Entwicklungsstörung oder einer Behinderung haben. Ziel des Treffens war es, gemein-
same Anliegen zu besprechen und sich speziell über die Situation im Wipptal und die Angebote vor Ort auszutauschen. Die Erfahrung zeigt, dass der Dienst von den Familien als Bereicherung empfunden wird und sich zunehmend Familien dafür interessieren. „Wir hätten uns damals, als bei unserem Sohn eine Beeinträchtigung diagnostiziert wurde, einen solchen Dienst gewünscht. Mit einer Beeinträchtigung leben zu lernen ist ein langer, vielleicht lebenslanger Prozess für die ganze Familie. Wir von der Lebenshilfe wollen mit
den sozialen Diensten Sensibilisierungsarbeit leisten und legen den Eltern nahe, nicht zu zögern, die Frühförderung in Anspruch zu nehmen – zur Stärkung des Kindes und der ganzen Familie“, so Oberhauser. Die Familienbegleitung und Frühforderung finden zu Hause statt, im vertrauten Umfeld des Kindes und der Familie. Schwerpunkte der Arbeit in der Frühförderung liegen in der Geschwisterarbeit, der pädagogischen Arbeit mit dem Kind selbst sowie der Beratung der Eltern. Neben spielerischen Förderangeboten in den verschiedenen Entwicklungsbereichen werden Anleitung und Unter-
stützung zur Alltagsgestaltung und -bewältigung gegeben oder auch Begleitung beim Eintritt des Kindes in den Kindergarten sowie beim Übergang in die Schule. Auch die Unterstützung in der persönlichen Auseinandersetzung mit den besonderen Bedürfnissen und mit der Behinderung des Kindes und damit die psychische Entlastung sind sehr wichtig. Dagmar Hofer und Martha Rest sind die Ansprechpartnerinnen des Dienstes für das Wipptal, das Pustertal und das Eisacktal. Ihr Büro befindet sich im neuen Sanitätsgebäude in der Romstraße in Brixen. Interessierte Eltern melden sich unter der Rufnummer 0472 820594 oder unter frühförderung@sozialbetrieb.bz.it bzw. www.sozialbetrieb.bz.it/de/234.asp. Das Angebot ist kostenlos.
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AKTUELL
Meister der Bestäubung
Interview: Susanne Strickner
Bienen sind enorm wichtig für uns Menschen, schließlich sind sie weltweit die bedeutendsten Insekten zur Bestäubung. Leider gibt es davon aber immer weniger. In Wiesen hat sich vor kurzem eine Initiativgruppe gebildet, die mit ihrem Projekt „Mein Baum für die Bienen“ („trees4bees“) über die Landesgrenzen hinaus gegen das Bienensterben eintritt. Der Erker hat mit einigen Jugendlichen der Initiativgruppe gesprochen. Erker: Wie seid Ihr auf das Projekt gekommen? „trees4bees“: Das dramatische Bienensterben ist ein weltweites
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Problem. Wir haben viel darüber diskutiert und wollten aktiv etwas dagegen tun. Monika Reinthaler aus unserer Initiativgruppe kam im Frühjahr ganz zufällig auf die Idee, Bäume zu pflanzen und dadurch neuen Lebensraum für Bienen zu schaffen, als sie unter einem blühenden Obstbaum stand und die Bienen summen hörte. Mit ihrer Idee stieß sie gleich auf viel Zuspruch und gemeinsam haben wir das Projekt „trees4bees“ ins Leben gerufen. Worum geht es im Projekt? Mit unserem Projekt möchten wir auf die Thematik des Bienensterbens aufmerksam machen und so viele Menschen wie möglich dazu
bringen, einen Baum oder eine andere Pflanze für die Bienen zu pflanzen. Zum Auftakt feierten wir Ende Juli ein Bienenfest im Altenheim Schloss Moos in Wiesen, wo unser erster „Bienenbaum“ gepflanzt wurde. Wir haben beim Fest auch Lose verschenkt, wo es viele Blumen- und Baumsetzlinge zu gewinnen gab. Zudem haben wir eine Challenge auf Facebook gestartet. Dabei pflanzt man einen Baum für die Bienen, postet darüber ein Video oder ein Foto auf Facebook und nominiert mindestens drei Personen, dass sie dasselbe tun. Damit können wir nicht nur Leute in Südtirol, sondern auf der ganzen Welt erreichen. Aber natürlich muss man nicht nominiert sein, um einen Baum zu pflanzen. Jeder kann mitmachen. Muss es ein bestimmter Baum sein? Wichtig ist nur, dass der Baum oder die Pflanze winterhart ist und Blüten hat, da sich die Bienen ja von den Blütenpollen ernähren. Der Baum kann im Garten oder in einem Topf auf dem Balkon gepflanzt werden. Wer den Bienen eine besondere Freude machen
will, kann eine Stinkesche pflanzen. Diese ganzjährig blühende Pflanze könnte man als Lieblingsbaum der Bienen bezeichnen Was hat es mit dem „Bienen-Wanderpokal“ auf sich? Mit dem „Bienen-Wanderpokal“ möchten wir andere Ortschaften dazu motivieren, bei der Initiative mitzumachen. Wir geben die Trophäe in der Hoffnung weiter, dass auch dort Bienenprojekte ins Leben gerufen werden. Derzeit befindet sich der Pokal bei der Gemeinschaft Pfeffersberg, Tils und Pinzagen. Habt Ihr schon viele Rückmeldungen erhalten? Vor allem die ersten drei Tage nach dem Bienenfest haben wir über Facebook sehr viele positive Rückmeldungen erhalten. Viele beteiligen sich auch am Projekt, ohne darüber etwas zu veröffentlichen. Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis. Wo wurden schon überall Bäume für Bienen gepflanzt? Neben Südtirol, Österreich und Deutschland erreichten wir durch unsere Initiative Bienenfreunde in Slowenien, Polen, Frankreich, Australien, Neuseeland, Argen-
(v. l.) Barbara, Elija und Lea von der Initiativgruppe Wiesen
tinien, Kenia, China und in den USA. Warum sind Bienen so wichtig für uns Menschen? Bienen sind die drittwichtigsten Nutztiere der Welt, da sie 80 Prozent der Bestäubung aller Pflanzen übernehmen und damit das Überleben der Pflanzen sichern. Rund ein Drittel der Nutzpflanzen, die zur Ernährung angebaut werden, brauchen Bienen zur Bestäubung. Wie schon Albert Einstein 1949 gesagt hat: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ Welche Ursachen hat das Bienensterben? Die Hauptursache ist die Varroamilbe, die sich vom Blut der Bie-
nen ernährt. Über die Bisswunde können Krankheitserreger übertragen werden. Neben Viren und Pilzen ist auch der Mensch ein Verursacher. Pestizide, Insektizide und Herbizide, die der Mensch in der Landwirtschaft einsetzt, wirken auf Bienen wie Nervengifte und stören Gehirnprozesse. Auch verschiedene Veränderungen in der Landwirtschaft, wie etwa der vermehrte Anbau von Monokulturen, zerstören den Lebensraum der Bienen und machen ihre Nahrung knapper. Wie kann man dem Bienensterben entgegenwirken? Wichtig wäre, im eigenen Garten oder in der Landwirtschaft keine Pestizide, Insektizide oder Herbizide einzusetzen. Auch wenn man vor allem regionale Bienenprodukte wie Bienenwachs oder Honig kauft, kann man einen Beitrag leisten. Wir rufen hiermit alle Leser auf, sich bei unserer Aktion zu beteiligen, einen Baum für die Bienen zu pflanzen und die Initiative weiter zu verbreiten, damit unsere Umgebung für die Bienen lebenswert bleibt.
KANN MAN BIENEN ERSETZEN? An einem Tag kann ein einziges Bienenvolk (mit bis zu 40.000 Individuen) mehrere Millionen Blumen besuchen. Ist eine Biene in „Bestform“, kann sie bis zu 3.000 Blumen pro Tag bestäuben. Das Vorhandensein von verzweigten Härchen am ganzen Körper, die ausschließliche Ernährung von Nektar und Pollen und ihr Verhalten bei der Nahrungssuche – Bienen sind loyal gegenüber einer Pflanzenart auf einer Reise – machen aus ihnen besonders effektive und präzise Pollenträger. Zudem übertragen sie sich gegenseitig die Koordinaten aller neuen blühenden Standorte. Somit können sie fast alle Blumen aufsuchen, sobald sie blühen. Kaum eine Blume entkommt ihrer Wachsamkeit. Wissenschaftler versuchen seit Jahren vergeblich, eine Alternative für die kolossale Arbeit der Bienen zu finden. Andere Zuchtinsekten, die Bestäubung per Hand, Windbestäubung, mit Hubschraubern oder Maschinen, welche die Pflanzen schütteln – viel wurde schon versucht, aber keine Methode hat bisher gültige Ergebnisse erbracht. Mittlerweile wird daran gearbeitet, Bienen-Drohnen zu entwickeln. Erker 09 I 15
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Zu einer gemeinsamen Sitzung haben sich Ende Juli die Bezirksausschüsse des Südtiroler Wirtschaftsringes (SWR) im Eisacktal/ Wipptal und Pustertal im BBT-Infopoint in der Festung Franzensfeste getroffen. Gemeinsam mit STA-Präsident und Direktor der BBT-Beobachtungsstelle, Martin Ausserdorfer, wurden attraktive Mobilitätslösungen im Schienenverkehr für die beiden Täler erörtert. „Es ist ein Grundbedürfnis der Menschen, mobil zu sein. In Zukunft werden jene Unternehmen erfolgreich sein, die erreichbar sind. Dabei muss die Erreichbarkeit auf allen Ebenen – sowohl Schiene und Straße als auch schnelles Internet – garantiert werden. Der BBT und die Riggertalschleife sind eine Chance für beide Talschaften, sowohl regionale Mobilität als auch eine internationale Anbindung zu garantieren“, betonten Helmut Tauber, SWR-Bezirkspräsident im Eisacktal/ Wipptal, und Joachim Reinalter, SWR-Bezirkspräsident im Pustertal, unisono. „Ausschlaggebend für den Erfolg wird sein, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, wie diese beiden Projekte optimal aufeinander abgestimmt und umgesetzt werden können.“ „Diese beiden Projekte ergänzen sich gut, denn durch den BBT wird die internationale Anbindung ga-
rantiert, durch die Riggertalschleife der öffentliche Nahverkehr potenziert“, so Ausserdorfer, der auch dafür plädierte, im Schienenverkehr die Anbindungen innerhalb der Euregio in die verschiedenen Überlegungen einzubeziehen. Als Gäste an der Sitzung teilgenommen haben neben SWR-Präsident Philipp Moser der Landtagsabgeordnete Christian Tschurtschenthaler, der Präsident des Gemeindenverbandes Andreas Schatzer und der Bürgermeister von Franzensfeste Thomas Klapfer, der in seinen Grußworten auf die Geschichte und die Rolle der Festung Franzensfeste einging und die Wirtschaftstreibenden aufforderte, konkrete Ideen zur Weiterentwicklung der Festung einzubringen, um diese als einen Leuchtturm für das Eisack- und Wipptal zu etablieren. Im Bild (v. l.) Landtagsabgeordneter Christian Tschurtschenthaler, SWR-Präsident Philipp Moser, SWR-Bezirkspräsident Pustertal Joachim Reinalter, Direktor der BBT-Beobachtungsstelle und STA-Präsident Martin Ausserdorfer, Bürgermeister von Franzensfeste Thomas Klapfer, SWR-Bezirkspräsident Eisacktal/ Wipptal Helmut Tauber und Präsident des Gemeindenverbandes Andreas Schatzer.
AKTUELL
FREIENFELD
Joachim Wieser neuer HGV-Ortsobmann Joachim Wieser vom Hotel „Wieser“ in Stilfes ist neuer Obmann der Ortsgruppe Freienfeld
(v. l.) Helene Benedikter, Angelika Stafler, Joachim Wieser und HGV-Präsident Manfred Pinzger
des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV). Er tritt die Nachfolge von Helene Benedikter (Hotel
„Post“ in Trens) an, die bereits bei ihrer letzten Wiederwahl angekündigt hatte, zur Halbzeit ihr Amt an Wieser abzutreten. Benedikter wird aber weiterhin im Ortsausschuss mitarbeiten und ihre Funktionen im HGV auf Bezirks- und Landesebene wahrnehmen. Der HGV-Landesausschuss um Präsident Manfred Pinzger hatte jüngst bei der Besichtigung der BBT-Baustelle in Mauls und einem anschließenden Mittagessen im Romantikhotel „Stafler“ die Gelegenheit, Benedikter für ihren jahrelangen großen Einsatz in der Ortsgruppe und im HGV auf Bezirksund auf Landesebene zu danken. Helene Benedikter war seit 1997 Obfrau der Ortsgruppe Freienfeld. Der Einsatz für die kleinen Gastbetriebe lag ihr stets besonders am Herzen. Nun, so Benedikter, müsse es gelingen, den Bau des Brennerbasistunnels touristisch noch besser zu nutzen.
ANZAHL DER KONKURSE NIMMT LEICHT ZU In den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 wurden in Südtirol 42 Konkursverfahren eröffnet, drei mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Betrachtet man die einzelnen Wirtschaftsbereiche, so sticht die Zunahme im Gastgewerbe von zwei auf acht Verfahren hervor. Einen Rückgang von elf auf sieben Verfahren weist hingegen das Baugewerbe auf. Das Produzierende Gewerbe ist weiterhin der am stärksten von Konkursen betroffene Wirtschaftsbereich: Mit insgesamt zwölf eröffneten Konkursverfahren werden gleich viele wie im 1. Semester 2014 verzeichnet. Im Wipptal wurden im ersten Halbjahr 2015 drei Konkursverfahren eröffnet, im vergangenen Halbjahr war es lediglich eines.
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AKTUELL
Verdienstmedaille für Sr. Elisabeth Am Hochunserfrauentag werden in der Kaiserlichen Hofburg in Innsbruck traditionell zahlreiche Personen ausgezeichnet, die sich um das Land Tirol verdient gemacht haben. Aus dem Wipptal wurde in diesem Jahr Sr. Elisabeth Martha Schwitzer aufgrund ihrer Verdienste um die Pfarrseelsorge die Verdienstmedaille verliehen. Sr. Elisabeth (Taufname Martha) Schwitzer, geboren am 20. September 1944 in Pens, gehört zur Gemeinschaft der „Dienerinnen des Hl. Geistes“ (bekannt als „Steyler Missionsschwestern“) in Sterzing. Nachdem Altpfarrer Gottfried Gruber ins Altersheim übersiedelte, übernahm sie als ehrenamtliche Pfarrschwester den pastoralen Dienst in der Pfarrei Telfes. Vor ihrer Pensionierung arbeitete sie schwerpunktmäßig im Schuldienst als Religionslehrerin in der Grundschuldirektion Terlan sowie über viele Jahre in der Erzdiözese Wien als Erzieherin, Religionsleh-
rerin und Begleiterin von Eltern in der Vorbereitung ihrer Kinder auf den Empfang der Sakramente. Die Qualifikation als Pastoralassistentin hatte sie sich in Wien erworben.
Ihr Dienst in der Pfarrei Telfes besteht vornehmlich darin, Mitarbeiter in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge zu begleiten – immer in Zusammenarbeit mit dem Pfarrer bzw. Dekan und dem Pfarrgemeinderat. Neben ihrer Tätigkeit in der Pfarrseelsorge in Telfes stellt sich Sr. Elisabeth in anderen Pfarreien des Dekanats als Leiterin von Wort-Gottes-Feiern oder von Exerzitien im Alltag zur Verfügung. Derzeit ist sie auch Mitglied der Diözesansynode.
Zukunftsweisende Partnerschaft Seit Oktober 2014 arbeitet die Medizinische Universität Innsbruck gemeinsam mit zwölf Partnern am neuen Kompetenzzentrum VASCage, das die Alterung des Gefäßsystems ins Visier nimmt. Herzinfarkt und Schlaganfall sind die Todesursache Nummer eins und auch die häufigste Ursache für Behinderung und Pflegebedürftigkeit. Die Schwerpunkte innerhalb des VASCageProgramms spannen einen sehr weiten Bogen von der Erforschung früher Gefäßwandveränderungen bei Jugendlichen bis hin zur Erforschung von Inhaltsstoffen der Milch und die Auswirkungen von Probiotika auf die Gefäße. Durch eine Kooperation mit dem Milchhof Sterzing will man den bisher eher wenig erforschten Inhaltsstoffen der Milch, wie Vitamin K2 oder
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Polyaminen, mehr Beachtung schenken. Vor allem Vitamin K2 spielt bei der Hemmung von Gefäßverkalkung eine Rolle. Die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Firmen soll eine rasche Umsetzung der neuen Erkenntnisse in Richtung Anwendung ermöglichen und damit den Wirtschaftsstandort Nord- und Südtirol nachhaltig stärken. Langfristiges Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem Milchhof Sterzing und dem Forschungsteam soll die Entwicklung von Milchprodukten mit nützlichen Effekten auf die menschlichen Gefäße sein. Kurzfristig nimmt der Milchhof Sterzing mit seinen Produkten an diversen Präventionsprojekten mit Kindern und Jugendlichen teil, um deren Bewusstsein für gesunde Ernährung zu erhöhen.
AKTUELL
Wirtschaftsring unter neuer Führung Helmut Tauber, HGV-Bezirksobmann und Gastwirt im Hotel „Taubers Unterwirt“ ist neuer Bezirkspräsident des Südtiroler Wirtschaftsringes (SWR). Er löst Fritz Karl Messner, Vertreter des Handels- und Dienstleistungsverbandes (hds) im Amt ab. Die Bezirkspräsidentschaft rotiert im Zwei-Jahres-Rhythmus. „Zusammenarbeit bedeutet Fortschritt, Entwicklung und Erfolg“, so Tauber auf der jüngsten Sitzung des Wipp- und Eisacktaler SWR-Bezirksausschusses. Die Wirtschaftstreibenden sollten deshalb zusammenarbeiten, um ihre Anliegen gemeinsam vor Politik und Gesellschaft zu vertreten. Größte Herausforderung der nächsten zwei Jahre sei die Verbesserung der Er-
reichbarkeit: sichere Straßen und Bahnverbindungen, Ausbau des ländlichen Wegenet-
große Chance, allerdings herrsche große Unsicherheit über die Zulaufstrecken und den wei-
bei Steuersenkungen auf lokaler Ebene nutzen, die Peripherie stärken, betriebliche Innovati-
teren Verlauf der Arbeiten, so die Wirtschaftsvertreter. Der SWR-Bezirksausschuss will zudem den Gestaltungsspielraum
on in den Unternehmen fördern und Maßnahmen zur touristischen Aufwertung des Eisackund Wipptales ergreifen.
Der SWR-Bezirksausschuss zes und des Breitbandnetzes sowie neue Modelle für die Verbindung Tal-Berg. Der Bau des Brennerbasistunnels sei eine
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AKTUELL
Mountainbiken
Traumtouren mit Hindernis von Ludwig Grasl Das Wipptal, zwischen Zillertaler und Stubaier Alpen gelegen, bietet Mountainbikern mit seinen gebirgigen Seiten- und Nebentälern Radtouren zum Zungeschnalzen: Von beschaulichen Almtouren abseits überfüllter Trampelpfade bis hin zu extremen und anspruchsvollen Single-Trails über hochalpine Pässe – es findet sich für jeden etwas. Atemberaubende Ausblicke und bezaubernde Gegenden lohnen die Mühen des Aufstiegs. Ein besonderes Fahrvergnügen bereiten die einstigen Militärstraßen mit ihren gleichmäßigen und nie übermäßig starken Steigungen, PS-schwachen Motoren der damaligen Zeit sei Dank. Und davon finden sich im Wipptaler Grenzgebiet so manche. Sie zählen sicher mit zu den schönsten MTB-Touren, die es im ganzen Land gibt. Zu toppen wohl nur von MTB-Trails in den Dolomiten oder rund um Riva am Gardasee, das sich mit seinen alten Frontstraßen aus k.u.k. Zeiten längst zum
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europäischen Mekka für Mountainbiker entwickelt hat. „Wer sein Rad liebt, der schiebt.“ Davon kann jeder ein Lied singen, der einmal eine Radtour über das Schlüsseljoch zwischen Brennerbad und Fußendraß unternommen hat. Schweißtreibend ist eine solche in jedem Fall, ob hoch zu Rad oder dieses über Stock und Stein schiebend und hebend. Wohl kein noch so geübter Pedalritter schafft es, das 2.212 Meter hohe Schlüsseljoch unterhalb der Kalkwandstange zu erklimmen, ohne aus dem Sattel seines Carbon-Rosses zu steigen. Irgendwann kommt für jeden der Punkt, wo auch die kühnste Fahrtechnik versagt und Kopf und Wadeln die Füße lieber erden als auf wackeligen Pedalen halten. Zu ausgeschwemmt, zu grobschottrig, zu zerfurcht gestaltet sich die einstige Militärstraße zwischen der Brennerfurche und dem Pfitschtal heute. Weniger geübte Biker müssen sogar eine rund
vier bis fünf Kilometer lange Schiebepassage im Auf- und Abstieg einrechnen – mühsam, holprig, nicht ungefährlich. Oberhalb der Enzianhütte auf den Ziroger Almen nagte der Zahn der Zeit besonders stark: Die Trasse ist in diesem Abschnitt heute stark zugewachsen oder so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass an Radeln gar nicht erst zu denken ist. Dabei bedürfte es wahrlich nicht viel, um die Trasse, übrigens ein Transalp-Klassiker der ersten Stunde, von einem kaum befahrbaren Single-Trail zu einer der schönsten Mountainbike-Strecken auch für weniger geübte Trail-Fahrer im ganzen Lande umzugestalten. Eine neuerliche Instandsetzung bzw. die teilweise Ausbesserung der Strecke, sicherlich kein sündhaft teures Millionenprojekt, war bereits einmal in das Wipptaler Leader-Programm aufgenommen worden, scheiterte aber am Widerstand bestimmter Personen. Am Ende wurde es fallen gelas-
sen. Vorerst. Ob ein neuerlicher Versuch unternommen wird? Dies hängt wohl nicht zuletzt vom Interesse der Gemeinden und Tourismusvereine ab. Vom Schlüsseljoch mit herrlichem Panoramablick über das Pfitschtal aus schweift der Blick auf einen weiteren bei alpenquerenden Mountainbikern beliebten Übergang: das 2.568 Meter hohe gegenüberliegende Pfundererjoch, das Pfitsch und Pfunders verbindet. Als einer der schönsten MTB-Pässe gepriesen, ist auch dieses Joch konditionsstarken Extrembikern vorbehalten: Von Fußendraß geht es steil bis zur Draßbergalm und von dort zunächst etwas gemächlicher weiter bis zu den das Joch hinaufführenden Serpentinen. Spätestens hier gelingt es auch geübtesten Bikern nicht mehr, sich im Sattel zu halten. Auch auf Pfunderer Talseite muss das Rad ein Stück weit geschoben bzw. hinunter getragen werden, bevor eine traumhafte
DER NÄCHSTE
Single-Trail-Abfahrt nach Pfunders den mühevollen Anstieg vergessen lässt. Ein weiterer Traumtrail führt zwischen Schlegeisspeicher im Zillertal und Stein in Innerpfitsch über das Pfitscherjoch. Allerdings müssen Biker auf österreichischer Seite zwischen Schlegeis und Lavitzalm auch hier immer wieder Schiebepassagen einrechnen. Verwegenere und wohl etwas über Maßen Rad-Verrückte tragen ihr Rad auch schon mal von Ridnaun oder das Passeier kommend über das Kaindljoch zum einstigen Bergbaudorf St. Martin. Da wird das Radvergnügen freilich fraglich. Doch es sei jedem unbenommen, seine Lasten über die Berge zu tragen. Eine der schönsten Touren im Wipptal verläuft schließlich zwischen dem Brennerpass und dem Obernbergtal über den Sattelberg zum Sandjoch. Das stark verzweigte Militärstraßennetz zwischen Sandjoch und Sattelberg kann mit dem Mountainbike gleich von mehreren Seiten aus erklommen werden: über Giggelberg, Brennerbad, dem Brenner, Vinaders oder – Schiebepassagen einrechnend – auch über Obernberg. Die stets moderate Neigung der in der Zwischenkriegszeit erbauten Militärstraßen verspricht genussvolles Radeln. Nach schweißtreibendem Aufstieg verspricht die Panorama-Fahrt
vom Sandjoch zur Wechselalm hoch über der Talfurche des Brenner ein kaum zu überbietendes Bike-Erlebnis. Imposant schlängelt sich hier die Straße kilometerweit, teilweise „brettleben“, entlang des Bergrückens. Schade nur, dass die Brunnen und straßenbaulichen Meisterleistungen entlang der alten Straße zunehmend verkommen und heute von niemandem mehr instand gehalten werden. Die Straße selbst – einstmals auch als Geheimtipp in Motorradgazetten angepriesen – ist nach wie vor in erstaunenswert gutem Zustand. Seit Jahren schon hat sich das Mountainbiken, ähnlich dem Skibergsteigen im Winter, zu ei-
nem Volkssport entwickelt. Tendenz steigend. Es dürfte deshalb nicht nur Touristikern ein Anliegen sein, die Straßen etwas besser instand zu halten, die Schiebepassagen über das Pfunderer- oder Pfitscherjoch zu verkürzen und jene auf das Schlüsseljoch möglicherweise ganz zu beseitigen. Und damit eine der schönsten Radstrecken in den Alpen wieder durchwegs befahrbar zu machen. In Riva del Garda hat beispielsweise erst die Instandsetzung der alten Ponalestraße, imposant in die Felsen oberhalb des Sees gehauen und heute ausschließlich Radfahrern vorbehalten, den Mountainbike-Boom so richtig ins Rollen gebracht. Zur Bekannt- und Beliebtheit der Strecken im Wipptal hat in Bergradlerkreisen auch die „Transalp Bike Challenge“ beigetragen, die seit 1998 in der letzten Juliwoche jährlich nahezu 1.000 MT-Biker in acht Tagen von Deutschland über die Alpen bis nach Riva del Garda führt. Der Tross hat vor Jahren auch im Wipptal mehrmals Halt gemacht. Von unzähligen Radlern wurde die Strecke, bekannt aus Radzeitschriften und einschlägigen Portalen, vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein nachgefahren. Da verwundert es schon, dass die inzwischen europaweit etablierte Radveranstaltung seit bald 15 Jahren im Wipptal nie mehr ein E Etappenziel eingelegt hat.
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GESELLSCHAFT
Drei Container für Lomin Wie Einweckgläser, Unterhosen und Traktoren in Afrika Menschenleben retten. Und was das alles mit dem Wipptal zu tun hat.
9.500 Kilometer südlich von Sterzing liegt der jüngste Staat der Erde. Savanne, Regenwald, dazwischen der Weiße Nil, 30 Grad im Schatten, Gazellen, Elefanten. Idyllisches Land. Das war nicht immer so. 20 Jahre lang hat es nur Panzer, Waffen und Blut gesehen. Araber schossen Schwarzafrikaner nieder und umgekehrt, übrig geblieben sind zweieinhalb Millionen Tote und verwüstetes Land. Seit vier Jahren ist der Südsudan ein unabhängiger Staat, losgelöst vom Sudan. Die Hoffnung auf neues Leben blüht, auch in der südlichen Region Kajo-Keji und dem Dorf Lomin, von dem diese Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die mit einer Herkulesaufgabe beginnt. Die Menschen, die Lomin wieder aufbauen sollen, sind heimgekehrte Flüchtlinge, nicht älter als 40 Jahre, geboren oder aufgewachsen in oder auf dem Weg zu Flüchtlingscamps in Uganda, nie gelernt zu arbeiten, für sich selbst zu sorgen. Erich Fischnaller, Comboni-Missionar aus Mühlbach und seit 1974 Entwicklungshelfer in Afrika, will es sie lehren. Gemeinsam mit Freiwilligen zeigt er ihnen seit sieben Jahren, wie man Wörter schreibt und liest, wie man schweißt, Holz sägt, verleimt und hobelt, Tonziegel brennt, Bananen und Salat pflanzt, wie Mangomarmelade und Bohnen einkochen und Brot backen gelingt. Seitdem ist Lomin gewachsen. Es gibt Brunnen und Wassergräben, Schulen, Kindergärten, Kirchen, Krankenstationen, Getreidemühlen, Bäckereien und vor allem: Arbeit. Eine Grazerin hat eine Werkstatt aufgebaut, wo Frauen Stoffe herstellen, sticken, flechten, Grußkarten basteln und lernen, sie zu verkaufen. Erich beschäftigt rund 80 Angestellte. Er ist streng. Wer bei der
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Arbeit schläft, wird entlassen. Fleißige verdienen mehr. Für ein paar Cent bekommen Männer einen Koffer voll Werkzeug, um ihr Handwerk in Dörfern anbieten können. Hilfe zur Selbsthilfe, das ist Erichs Motto. Seine Schwester Elisabeth unterstützt ihn seit 25 Jahren. Sie half bereits der Mutter, Kleider in Kartoffelsäcken nach Afrika zu schi-
nischen Hafenstadt Mombasa und auf Lastern weiter über holprige Landwege durch Kenia, Uganda und den Sudan. Ein Transport kostet rund 13.000 Euro, finanziert durch Spenden. „Teuer“, schimpfen Kritiker. Aber er hält Familien am Leben. Erich betreibt ein kleines Geschäft, wo er die Sachen verkauft. Wer nicht zahlen kann, wäscht Autos oder räumt die Kir-
Südtiroler Handwerk im Südsudan: Erich Fischnaller zeigt den heimgekehrten Flüchtlingen, wie aus Holzbrettern Kirchenbänke getischlert werden.
cken. Als der Flur zuhause überquoll, zog das Magazin um ins Comboni-Haus in Milland, später in die Lüsner Straße, dann in den ausgedienten Brixner Bauhof. Heute hortet Elisabeth im Magazin in der Plosestraße 38 in Milland hunderte Kilogramm Kleider, Maschinen, Handwerkszeug, Geschirr, alles außer dicke Mäntel, Winterstiefel und Skianzüge, stapelt, sortiert, packt Kartone und Säcke. Dreimal im Jahr helfen zehn bis 15 Millander Feuerwehrmänner, einen Container mit 150 Ballen, Kartonen und Taschen zu verladen. Über zwei Monate lang ist der Zwanzigtonner unterwegs, auf dem LKW nach La Spezia oder Livorno, auf dem Schiff zur afrika-
che auf. Lernen, Dinge zu erwerben. So haben sie mehr Wert. Manche kaufen Ballen für ein paar Euro, laden sie aufs Motorrad und verkaufen sie in der nächsten Stadt, um mit dem Geld ihre Familien zu ernähren. Erichs „Einsatz für Afrika“ hat sich herumgesprochen. Tun statt reden, helfen statt zuschauen. Industrieländer karren x Tonnen Elektromüll nach Afrika – die Pfarrgemeinden von Pfalzen, Mühlbach, Mauls und Wiesen und all die anderen Freiwilligen schicken nur Dinge, die wirklich nützen. In Mauls rufen katholische Vereine einmal im Jahr zum Sammeln auf. Evi Wild, vor einigen Jahren Solidaritätsbesucherin im Südsudan, hat sie vor sieben
Jahren auf diese Idee gebracht. Im Erdgeschoss der Grundschule sortieren und verpacken Frauen Gesammeltes in Kartons, welche die örtliche Feuerwehr einmal im Jahr nach Milland liefert. Ehrenamtlich. Ehrenamtlich macht auch Ulrich Obermüller aus Sterzing alte Nähmaschinen fit für Afrika. Die Berufsfeuerwehr spendierte unlängst zwei alte Jeeps. Der Maulser Landwirt Hans Ralser hat einen 40 PS starken Steyr-Traktor und einen Pflug gespendet. In Lomin war er noch nie, Elisabeth einmal, und sie war sprachlos. Lehmhütten ohne fließendes Wasser. Kinder, die stundenlang auf dem Rücken ihrer webenden Mutter oder neben ihr auf dem Boden schlafen. Familien, die bis zum nächsten Krankenhaus tagelange Fußmärsche auf sich nehmen. Menschen, die nichts haben und zufrieden sind. Doch der Schein trügt. Seit Dezember 2013 gibt es im Südsudan wieder Unruhen. Hass zwischen zwei Stämmen lässt sich nicht einfach löschen. Rebellen kämpfen gegen die Armee des jungen Staates. Dinka gegen Nuer. Es geht um Macht, Stolz, Rache, Gier, Neid. Aufgebautes wird zerstört. Hunderttausende fliehen, zurück in Flüchtlingscamps oder in Verstecke. Das Geld hat die Hälfte an Wert verloren. In Lomin ist es ruhig, noch, aber es riecht nach Krieg. Aufträge bleiben aus. Erich musste Angestellte entlassen – und hofft weiterhin auf die Hilfe aus Südtirol. Trotz der Kämpfe im Norden oder gerade deshalb. Weil Einweggläser, Traktoren und all die anderen nützlichen Spenden Leben retten. rb
NACHRUF
Ein Schütze mit hohen Werten Am Montag, den 8. August ertönte dumpfer Trommelwirbel entlang der Bahnhofs-, Tribulaun- und Pfarrgasse zur Pfarrkirche von Gossensaß. Rund 200 Schützen aus ganz Tirol und aus Welschtirol sowie die Partner-Kompanie der Limesschützen Erkertshofen bei Eichstätt in Bayern begleiteten mit einer stattlichen Trauergemeinde und Freunden den weit über seine Heimat hinaus bekannten Ehrenmajor der Schützen Kurt Egartner auf seinem letzten Wege. Dekan Josef Knapp aus Sterzing führte den Kondukt und segnete beim „Tschugg-Kreuz“ den Sarg ein. Diesen trugen Schützenhauptmänner aus dem Wipptal. Nach dem Trauergottesdienst – musikalisch umrahmt vom Pfarrchor Gossensaß – erzählte der Gossensasser Schützenhauptmann Michael Gogl aus dem Leben des Verstorbenen. Im Friedhof wurde der Ehrenmajor und Ehrenhauptmann in Traueransprachen von Bürgermeister Franz Kompatscher, dem Südtiroler Landeskommandant der Schützen Elmar Thaler, von Major Otto von Sarnthein aus Nordtirol und dem Erkertshofner Schützenhauptmann gewürdigt. Sie alle hoben die Begeisterung und den großen Einsatz des Verstorbenen für das Schützenwesen und die Gemeinschaft hervor. Eine Wipptaler Ehrenkompanie schoss
unter dem Kommando von Gogl eine Ehrensalve ab. Kurt Egartner war viel und oft in Vertretung seiner Heimatkompanie und der Wipptaler Schützen in ganz Tirol, in Welschtirol und
in Bayern unterwegs. Man sah ihn bei Bataillonsfesten, bei Schützengründungs- und Jubiläumsfesten, Landesfesten, hohen Kirchenfeierlichkeiten und vielen Begräbnissen von Kameraden. Er sah es als eine Verpflichtung an, mit den Schützen auszurücken, um für die Heimat Tirol Zeugnis zu geben und unverfälscht für die Geschichte des Landes einzutreten. Für ihn gab es nur ein Tirol, dessen Grenzen von
Kufstein bis Salurn, wenn nicht bis Ala-Borghetto an der Etsch reichten. Die Wipptaler und die Gossensasser Bürgertracht waren seine Festtagskleidung. Kurt Egartner gründete 1969 die Gossensasser Schützenkompanie wieder und rückte mit neun Mann zum ersten Mal bei der Andreas-Hofer-Feier in seinem Heimatort aus. Er führte seine Mannen vom Gründungsjahr bis 2011. Neun Jahre wählte ihn der Bezirk Wipptal zum Bezirksmajor. Für sein stolzes Eintreten für die Schützenwerte ernannten ihn der Südtiroler Schützenbund und die Schützenbezirke Sterzing und Wipptal-Stubai gemeinsam zu ihrem Ehrenmajor. In seinem privaten Leben erlebte Kurt Egartner nicht immer gute Zeiten. Der Zweite Weltkrieg raubte ihm seine schönsten Jugendjahre. Am 30. Juli 1927 in Gossensaß geboren, besuchte er dort den italienischen Kindergarten und die Volksschule. 1943 gab ihn seine Mutter Mena in die Mechaniker-Lehre zu Paul Leitner nach Sterzing. Dort blieb er bis zu seiner Einberufung. Mit 17 Jahren musste er am 1. September 1944 noch in den Krieg ziehen. Er kam über Berlin-Lichtenfeld zur 7. SS-Gebirgsdivision „Prinz Eugen“ und nach Slowenien. Zwischenzeitlich sah er in Triest zum ersten Mal
das Meer. Wieder zurück in Berlin, schickte man den jungen Soldaten nach Prag zur 3. SS-Panzerdivision „Totenkopf“ an die Front. Gegen Ende des Krieges geriet er in Oberösterreich in die Hände der Roten Armee und kam über die damalige Tschechoslowakei und Ungarn in russische Gefangenschaft. Bis Oktober 1945 musste Egartner im Sammellager „Polotoska“ bleiben, dann verlegte man ihn in die Stadt Molotow. Harte Entbehrungen erlitt er im Lager „Krasnokampsk“. Am 11. Mai 1950 schlug für Kurt die Stunde der Freiheit, er wurde entlassen und kam am 20. Mai 1950 nach Gossensaß zurück. Nach einer längeren Erholungszeit bekam er in der Gemeinde Brenner eine LKW-Lizenz und war bis 1995 als Transportunternehmer tätig. Am 19. Oktober 1963 heiratete er in Trens Maria Hintner. 1964 wählte man Kurt Egartner zum Obmann der SKFV-Ortsgruppe Gossensaß. Später kamen die Heimkehrer von Außerpflersch dazu. Egartner blieb SKFV-Obmann bis zur Auflösung im Jahre 2008. Von 1965 bis 1992 gehörte er als einfacher Feuerwehrmann der FF Gossensaß an und nahm stets verlässlich bei Feuerwehrproben und Einsätzen teil. Danke für alles, Kurt! Günther Ennemoser
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GESELLSCHAFT
Neues Einsatzfahrzeug für die Bergrettung Sterzing Anfang August wurde im Beisein von Behörden-Vertretern und Mit-
gliedern der Nachbar-Rettungsstellen ein neues Einsatzfahrzeug der Bergrettung Sterzing seiner Bestimmung übergeben. Dekan Josef Knapp segnete das Fahrzeug; die Patenschaft hat Sybille Oberhofer übernommen. Umrahmt wurde die Feier von einer Sterzinger Bläsergruppe. Der Ankauf eines neuen VW Crafter 35 mit 163 PS war notwendig geworden, um Patienten auch in der Gebirgstrage liegend transportieren zu können, so Rettungsstellenleiter Peter Payrer. Das Fahrzeug wurde bei der Firma „Kof-
ler Fahrzeugbau“ aus Lana ausgebaut und kostete rund 87.000 Euro. Angekauft werden konnte es Dank finanzieller Unterstützung der Provinz Bozen über das Zivilschutz-Amt, der drei Einsatzgemeinden Sterzing, Freienfeld und Pfitsch sowie durch Eigenmittel. BRD-Landesleiter Ernst Winkler beglückwünschte die Bergrettung Sterzing zu diesem bestens ausgerüsteten Einsatzfahrzeug. Es möge die Mannschaft stets sicher zum Einsatzort hin und auch wieder zurück bringen. Den Glückwünschen schlossen sich auch die Sterzinger Stadträtin Maria Luise Troyer und der Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch Stefan Gufler an. Gleichzeitig dankten sie der Bergrettung Sterzing für ihren wertvollen Dienst an der Bevölkerung. Die Bergrettung Sterzing verfügt nun über drei Fahrzeuge und kann mit ihren 27 Mitgliedern noch effektiver ihren Dienst leisten.
Wer hot in beschtn Kas?
Bei der 15. Almkäse- und Butterverkostung Ende Juli auf dem Sterzinger Hausberg stellten 17 Senner und Almer ihre Käse- und Buttersortimente zur Schau. Die Fachjury bewertete die Kategorien Frischkäse, Butter und Graukäse. Der Schnittkäse wurde anonym vom Publikum bewertet. Platz 1 in der Kategorie Frischkäse ging an Norbert Zöschg (Außere Schwemmalm, Ulten), gefolgt von Elisabeth Heel (Valser Alm, Passeier) und Hedwig Schölzhorn von der Martalm in Ridnaun. Auch in der Kategorie Butter war Norbert
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Zöschg aus Ulten siegreich, vor Karin Gruber (Höfer Alm, Vinschgau) und Elisabeth Heel (Passeier). Die Kategorie Graukäse entschied Manuel Pichler (Berglalm, Jaufental) für sich, vor Bernhard Plank (Bärnfiechtalm, Jaufental) und Johann Larch (Aglsalm, Ridnaun). Beim Schnittkäse kürte das Publikum erneut Norbert Zöschg (Ulten) zum strahlenden Sieger, vor Stefan Ilmer (Rableidalm, Pfossental) und Siglinde Klotz (Kuhalm, Telfes). Für Unterhaltung sorgten die „Lissna Schuiplattla“ und die „Ridnauner Böhmische“.
Mit SelbA aktiv ins Alter Selbständig bis ins hohe Alter, wer möchte das nicht sein? SelbA, ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm für Interessierte ab 50, ist eine spezielle Kombination von aufbauendem Gedächtnistraining, Training der geistig-körperlichen Beweglichkeit, Erleichterungen für den Alltag und Gesprächen zu Lebensfragen. Das Besondere an SelbA: Ein Jahr Training bewirkt acht Jahre bessere Lebensqualität, wie eine wissenschaftliche Studie der Universität Erlangen aufzeigt. Vor mittlerweile zehn Jahren wurden in Mauls und Wiesen erste Kurse angeboten; in Sterzing gibt es seit sieben Jahren eine
SelbA-Gruppe. Die jüngsten Teilnehmer waren fünfzig, die Älteste der Gruppe feierte heuer ihren 88. Geburtstag. Hier ist der
Kurs auf eineinhalb Jahre aufgeteilt: je zehn Einheiten zu 90 Minuten wöchentlich im Herbst, im Frühjahr und im darauffolgenden Herbst. Danach startet das Programm von Neuem. Infos zu SelbA bei Annemarie Seppi unter der Rufnummer 0472 764656.
Sommerfest im Tagespflegeheim Beim diesjährigen Sommerfest im Tagespflegeheim für Senioren in Sterzing berichtete die Leiterin des Sozialsprengels Sieglinde Sigmund aus dem Alltag des Tagespflegeheims und betonte die Bedeutsamkeit der Einrichtung. Sehr positiv auf die Besucher wirke sich der heuer neu eingeführte Tagesablauf aus. „Der regelmäßige Besuch der drei- bis vierjährigen Kinder der Kindertagesstätte Wipptal bringt jedes Mal freudige Aufregung und Staunen ins Haus“, so Sigmund. „Auch die Zusammenarbeit mit der Caritas-Hospizbewegung durch Frau Renate ist wertvoll
und bereichernd für alle. Toni, ein freiwilliger Mitarbeiter aus Ridnaun, ist für das Kartenspiel zuständig.“ Für das leibliche Wohl sorgte die Küche des Sozialzentrums Wipptal „Fugger“ und die frei-
willige Mitarbeiterin Erna. Für eine gelungene Überraschung sorgte Praktikant Fabian, der gemeinsam mit den Senioren bekannte Lieder zum Besten gab.
STERZING
Handarbeiten für guten Zweck Die KVW Frauen bieten am 19. September ab 10.00 Uhr vor dem Rathaus in Sterzing verschiedene
zur Gänze für wohltätige Zwecke verwendet. Am 25. Oktober findet ab 13.00 Uhr das traditionelle Preiswatten der KVW Frauen in der Mittelschule „Konrad Fischnaler“ statt. Die KVW Frauen freuen sich auf zahlreiche Teilnahme.
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Handarbeiten zum Verkauf an, die von Frauen im Wipptal unentgeltlich gestrickt, gehäkelt oder gestickt wurden. Der Reinerlös wird
Wir bedanken uns ganz herzlich bei all jenen, die uns im Laufe des Jahres fleißig geholfen und wunderschöne Handarbeiten angefertigt haben. Vergelt’s Gott!
Blumenweihe an Maria Himmelfahrt Am diesjährigen Hochunserfrauentag hat die KVW-Ortsgruppe Franzensfeste den alten Brauch des Bindens von Kräuter- und Blumensträußen wieder aufgenommen. Drei große Körbe voll mit bunten Sträußen wurden während des Gottesdienstes geweiht und anschließend an die Gläubigen verteilt, die diese Aktion sehr zu schätzen wissen.
Blumenwettbewerb noch bis 10. September Der Blumenschmuck hat landauf landab lange Tradition. „Südtirol blüht“ – unter diesem Motto kön-
nen sich Bürger der teilnehmenden Gemeinden Freienfeld, Pfitsch und Sterzing mit ihren schönsten Vorgärten, Hausgärten oder Bal-
konen in den Kategorien Hotels, Bauernhöfe und Privat bewerben. Wer noch mitmachen möchte, kann bis spätestens 10. September (es gilt der Eingangsstempel) ein Blumen-Foto an den Tourismusverein Sterzing schicken. Gemeinsam mit der Gärtnervereinigung werden die drei schönsten Fotos jeder Kategorie prämiert. Es winken tolle Blumenpreise. Einsendungen per Post oder E-Mail an den Tourismusverein Sterzing (info@infosterzing.com, Kennwort: Blumenwettbewerb 2015). Erker 09 I 15
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GESELLSCHAFT
STERZING
KREATIV DURCH DEN SOMMER Von Ende Juni bis Anfang August war der Sommerkindergarten „Maria Regina Pacis“ in Sterzing – getragen von der Stadtgemeinde Sterzing und organisiert vom Kindergartensprengel Mühlbach – geöffnet. 76 Kinder aus sieben verschiedenen Kindergärten der umliegenden Gemeinden nahmen daran teil.
Unter dem Motto „Kreativ durch den Sommer“ wurden abwechslungsreiche Bildungsaktivitäten wie Filzen, verschiedene Tänze, Kreativ-Sein mit Naturmaterialien, Experimente, Fantasiereisen, Schattentheater und vieles mehr angeboten. Viel Zeit verbrachten die Kinder auch im Freien. Große Begeisterung riefen bei den Mädchen und Buben das Planschbecken und die Wasserrutsche im Garten hervor. Highlights waren die Ausflüge nach Wiesen zum Gemeindepark und nach Gossensaß zum Redwitzplatz, genauso wie zu den Carabinieri von Sterzing. Beim Abschlussfest mit Eltern, Geschwistern, Verwandten und Bekannten, bei dem die Kinder das Lied „Wie gut, dass es die Sonne gibt“ zum Besten gaben, konnten sich alle bei einem kleinen Buffet stärken.
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20 Jahre Elki Wipptal Das Eltern-Kind-Zentrum Wipptal ist nunmehr seit 20 Jahren ein gern besuchter und fest integrierter Treffpunkt für Groß und Klein im Zentrum von Sterzing. Am 12. September lädt es zum Jubiläumsfest „20 Jahre Elki Wipptal“ mit buntem Rahmenprogramm ein. Vor über 20 Jahren formierte sich in Sterzing eine bunte Bewegung um Rosa Obwexer, Anna Huber,
mund. Viele Frauen haben mitgearbeitet und freiwillig Präsenzdienste geleistet. Die Kleinen und Kleinsten haben sich im Elki sofort wohlgefühlt. „Am Anfang war es zuweilen schwierig, es gab eine Hemmschwelle zu überwinden, der Besuch des Elki war noch nicht etwas Selbstverständliches für junge Eltern“, so Sigmund. Vor allem für zugewanderte Eltern war das Elki aber von Beginn an ein wichtiger Ort des gegenseitigen Kennenlernens und des Austausches, des nicht Alleinseins
denden Eltern einen offenen Treffpunkt zu bieten. Kinder können sich in liebevoll gestalteten Räumen frei bewegen und spielen, Kontakte knüpfen und lernen, sich in eine Gruppe einzufügen. Die Erwachsenen können dort ihr Kind versorgen (stillen, wechseln ...), sich gleichzeitig mit anderen Eltern unterhalten und haben so die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu beraten. Mit zahlreichen Angeboten wie Stillgruppe, Babymassage, Spiel-
Die fleißigen Elki-Mitarbeiterinnen vor 20 Jahren Andreas Röck und Sieglinde Sigmund. Sie wollten mit Unterstützung der Gemeinden und der damals bereits aktiven Elkis von Bozen, Bruneck und Brixen die Idee eines Treffpunkts für Eltern und deren Kleinkinder verwirklichen. In den Räumlichkeiten der Wildenburg in der Hochstraße bei Familie Nothdurfter wurde 1995 ein erstes Heim gefunden und mit Gebrauchtmöbeln und geschenkten Gegenständen eingerichtet. „Es war viel Überzeugungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit notwendig. Die Gemeinden und die Bezirksgemeinschaft haben uns finanziell unterstützt“, erzählt Gründungsmitglied und erste Vorsitzende Sieglinde Sig-
mit ihren Kindern. „Ohne die Hilfe und das Interesse all der vielen Frauen, Mütter, Väter und Kinder hätte das Elki nicht wachsen können“, ist Sigmund überzeugt.
Das Anliegen der Initiativgruppe von 1995 ist auch heute noch ak-
gruppe zur Vorbereitung auf den Kindergarten, Mutter-Kind-Turnen, Bastelnachmittagen und Fitnesskursen bietet das Elki Groß und Klein unterschiedlichste Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. „Am besten kommt die Spielgruppe für Zwei- bis Dreijährige an“, so Elki-Leiterin Karin Gitzl. Im Jahr 2014 hat das Elki über 90 Kurse angeboten und über 6.000 Besu-
tuell: Eltern mit ihren Kindern, Alleinerziehenden, Großeltern und anderen Erziehenden sowie wer-
cher – so viele wie noch nie – gezählt. Ganz nach dem Jahresthema
EIN TREFFPUNKT FÜR GROSS UND KLEIN
ne Baby- und Kindersachen abzugeben – anstatt sie wegzuwerfen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Im Tauschmarkt gibt es auch verschiedene Monatsaktionen, so dreht sich im September alles um „Radl & Co.“. JUBILÄUMSFEST IM ELKI-GARTEN
Das motivierte Elki-Team heute „Kreativ verwerten ist nachhaltig“ richtet sich das neue Elki-Kursprogramm für den Herbst. Dabei legt das Elki-Team großen Wert darauf, Eltern und Kindern beizubringen, Nachhaltigkeit zu leben. Bio-Produkte, selbstgemachte Sachen, eine gesunde Jause und Recycling werden im Elki Sterzing groß geschrieben. Mamis und Papis sowie Omas und Opas halten sich im Elki an die „Handypause“ und können sich ganz auf ihre
Kinder konzentrieren. Gespielt wird viel im wunderschönen Elki-Garten, an der frischen Luft, in der Natur, aber auch die gemütliche „Stube“, der neue Bewegungsraum und die Elki-Küche werden gerne genutzt. Das Elki kann man schon mit den Allerkleinsten besuchen, aber auch Eltern mit Kindergartenkindern sind herzlich willkommen, und zwar ohne sprachliche oder konfessionelle Hürden.
GUTES AUS ZWEITER HAND Seit 2004 ist der Elki-Tauschmarkt in der Jaufengasse von September bis Juni immer dienstags und mittwochs von 9.00 bis 11.00 Uhr und freitags von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Elki-Mitglieder können dort gebrauchte, gut erhaltene Kinderbekleidung, Spielsachen, Babyausstattung und vieles mehr günstig erwerben und haben auch selbst die Möglichkeit, eige-
Am 12. September lädt das Elki-Team zur Jubiläumsfeier „20 Jahre Elki Wipptal“ alle Kinder, Eltern, Großeltern, Mitarbeiter, Freunde, Helfer und Gönner der vergangenen 20 Jahre um 15.00 Uhr im Elki-Garten des Margarethen-Hauses in der Streunturngasse in Sterzing ein. Die Festgäste erwartet ein bunter Nachmittag mit Kasperle, Luftballon-Show, Basteln, Kinderschminken, kleinem Buffet, einem „Ratscher“ über alte Zeiten und vieles mehr. Gleichzeitig werden die neuen bzw. umgestalteten Räumlichkeiten eröffnet.
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GESELLSCHAFT
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Spiel und Spaß im Sommerkindergarten 10 Jahre „Sommer unter Freunden“ Sechs Wochen lang sorgten vier pädagogische Fachkräfte gemeinsam mit 29 Kindern im Sommerkindergarten Gasteig – organisiert von der Gemeinde Ratschings in
Zusammenarbeit mit dem Kindergartensprengel Mühlbach – für Spiel, Spaß und einen lehrreichen Sommer. Im Milchhof Sterzing wurde die Verarbeitung der
Milch zum Joghurt mitverfolgt, während der Naturwoche wurden der nahegelegene Wald und der naturkundliche Lehrpfad in Mareit erkundet, wo die Kinder mit all ihren Sinnen naturwissenschaftliche Erfahrungen sammelten. Beim Grillfest unter dem Motto „Indianer und Indianerinnen“ gab es spannende Indianergeschichten und -spiele. Bei verschiedenen Aktivitäten im Kindergarten Gasteig waren u. a. eine Tanzpädagogin und eine Friseurin zu Gast. Der schattige Garten eignete sich hervorragend zum Spielen und Toben.
Bereits zum zehnten Mal wurde heuer von der Gemeinde Ratschings das Sommerprojekt „Sommer unter Freunden“ unter der Leitung von Gabi Hilber, Evelyn Haller und Luise Markart angeboten. Das Projekt, an dem 166 Kinder in zweiwöchigen Turnussen teilgenommen haben, wurde für sechs Wochen angeboten. Einen Turnus gab es auch für Mittelschüler. Das Programm umfasste auch heuer wieder zahlreiche tolle Aktivitäten. So wurde u. a. eine Bäckerei besichtigt, ein Radausflug gemacht, gezeltet, Zumba getanzt sowie Erdpyramiden und Mühlen besucht. Die größeren Kinder unternahmen zahlreiche Aus-
flüge, wie etwa zum Klettergarten in Issing oder ins Schwimmbad Brixen. Auch ein Zeltlager mitten im Grünen durfte nicht fehlen. Im heurigen Jahr arbeiteten insgesamt 18 Betreuer, vier Prakti-
kanten und drei Jugendliche über das Projekt „Jawa“ mit. Zwei Köchinnen sorgten für das leibliche Wohl der Kinder, die wieder tolle Wochen voller Abenteuer, Spiel und Spannung erlebten.
PFITSCH
„Ferien(t)räume“ begeistern
Aktivsommer im Jugendtreff
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ten in der Aue. Interessante Ausflüge nach Olang und ins Planetarium nach Gummer gehörten ebenso zum Programm wie eine Radtour im Sterzinger Talkessel, ein Besuch im Schwimmbad, ein Erlebnistag mit den Förstern und mit dem VKE-Spielbus. Das Sommerprojekt schloss mit einem feierlichen Gottesdienst in der Aue in St. Jakob mit Pfarrer Walter Prast und einem gemeinsamen Grillen.
in den Jugendeinrichtungen genächtigt und zusammen mit elf
© Jugendtreff Sterzing
Auch in diesem Jahr veranstaltete die Gemeinde Pfitsch ein Ferienangebot für Kinder zwischen vier und 14 Jahren. 77 Kinder aus Wiesen und dem Pfitscher Hochtal nahmen daran teil und erlebten im Juli eine unbeschwerte und erlebnisreiche Zeit. Das Pädagogen-Team unter der Leitung von Renate Rainer bot den Kindern Tage voller Abenteuer. Besonders begeistert waren die Kinder vom Lagerfeuer beim Zel-
Bei bei der zweiten Auflage des Projekts „WORK & FUN“ – organisiert vom Jugendtreff Sterzing – verbrachten 28 Jugendliche im Alter von elf bis 14 Jahren spannende Tage beim Müllsammeln auf Wanderwegen oder bei diversen Freizeitangeboten zwischen Gargazon, Innichen und Brenner. Beim Mittagessen im Bezirksaltenheim Wipptal war das Aufeinandertreffen der Generationen für alle eine Bereicherung. Zum Abschluss des Aktivsommers waren elf Wipptaler Jugendliche fünf Tage lang unter dem Motto „Kennst du deine Heimat?“ in Südtirol unterwegs. In Kooperation mit dem Jugenddienst Gadertal und dem Jugendzentrum Fly Leifers wurde
Jugendlichen der anderen Landesteile ein abwechslungsreiches Programm erlebt.
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HERBST
in Sterzing
RUNDE GAUMENFREUDEN
SHOPPING AUF DEM „ROTEN TEPPICH“
Bereits Kultstatus hat das Knödelfest in Sterzing, das schon zum 15. Mal den Herbst in der Fuggerstadt einläutet. Auch heuer verwandelt sich die Sterzinger Fußgängerzone am 13. September in eine Freiluft-Gaststätte der Extraklasse und lässt so manches Schlemmerherz höher schlagen. Speck-, Käse, Spinat- und Marillenknödel werden auch bei der diesjährigen Ausgabe die Lieblinge auf dem Teller sein. Aber auch Experimentierfreudige kommen mit neuen, exotischen Knödelkreationen voll auf Ihre Kosten. Ein Dutzend Wipptaler Gastwirte werden wieder über 25.000 Knödel drehen und rund 70 leckere Gerichte zaubern. Eröffnet wird das Knödelfest von Bürgermeister Fritz Karl Messner in gewohnter Manier um 11.30 Uhr auf dem Stadtplatz. Gespeist wird bei volkstümlicher Musik an der über 400 m langen Tischreihe, die sich bis 19.00 Uhr bei jeder Witterung durch die Alt- und Neustadt schlängelt. Um 15.30 Uhr geht’s wieder ans Rekorde Brechen. 2014 kürte sich Martin Aichner aus Kastelruth zum „schnellsten Knödeldrahner“. Heuer wird zum ersten Mal auch eine Kinderkategorie ausgeschrieben. Wer am Wettbewerb teilnehmen möchte, kann sich im Tourismusverein Sterzing (max. 12 Teilnehmer, 5 Euro Startgeld, Fax 765441, info@ infosterzing.com) innerhalb 12. September anmelden. Das Knödelfest wird vom Tourismusverein und den Gastbetrieben organisiert. Es zählt zur „Alpinen Knödel-Trilogie“ mit zwei weiteren Knödelhighlights nördlich des Brenners: Am 12. September findet in Zell am See-Kaprun das Käse- und Knödelfestival statt, am 19. September wird das beliebte Knödelfest in St. Johann in Tirol gefeiert. Mehr zu den Knödelveranstaltungen auf www.knoedelfest.com.
Neben leckeren Knödeln werden im Sterzinger Herbst auch rote Teppiche ausgerollt. An vier Samstagen vom 19. September bis zum 10. Oktober wird das Einkaufen in der Fuggerstadt wieder zum Schauspiel: Ein roter Teppich wird durch die Alt- und Neustadt, Geizkofler- und Bahnhofstraße, über den Untertorplatz, die Frundsbergstraße und die Ralsergasse sowie zum City Center ausgelegt und die vielen Besucher – begleitet von Musik, Gastronomie und Unterhaltung – von Geschäft zu Geschäft führen. Jeder der vier Shoppingsamstage steht unter einem anderen Motto: Am 19. September dreht sich in Zusammenarbeit mit „Pfiff Toys“ alles um Kinder und Spiele. Weinliebhaber kommen am 26. September voll auf ihre Kosten. Der 3. Oktober ist ganz dem Thema Musik gewidmet – mit von der Partie ist auch die Musikschule Sterzing. Am 10. Oktober steht das Thema Winter im Mittelpunkt. Dabei macht die Skischule Sterzing Lust auf die kalte Jahreszeit. Wie immer gibt’s an allen vier Samstagen kulinarische Köstlichkeiten und ein kleines Geschenk für alle, die am selben Tag in drei teilnehmenden Geschäften einkaufen.
Am Sonntag, 13. September, wird Sterzing wieder zur Knödelstadt
IMMER DAS PASSENDE GESCHENK In rund 100 Geschäften, Bars, Restaurants und Beherbergungsbetrieben einkaufen, Kulinarisches genießen und dabei mit bunten Einkaufsgutscheinen bezahlen. Die Sterzing-Gutscheine im Wert von jeweils 10 Euro sind eine einzigartige Geschenksidee zu jedem Anlass, für jeden Geschmack. Erhältlich im Tourismusverein Sterzing und in den Raiffeisenkassen des Wipptales. Erker 09 I 15
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GESCHICHTE I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg
„Es gingen so viele zu grunde“ Leopold Trenkwalder aus Wiesen in italienischer Gefangenschaft (Teil 1)
Von Renate Trenkwalder
Leopold Trenkwalder aus Wiesen dient im Ersten Weltkrieg von Mai 1915 bis Kriegsende 1918 seinem Vaterland Österreich-Ungarn als treuer Soldat. Er gehört dem Standschützenbataillon Sterzing an, das nach der italienischen Kriegserklärung aufgerufen war, die Grenzen im Süden zu sichern. All seine Kriegserlebnisse notiert er in einem kleinen Heftchen, ohne zu wissen, welche Bedeutung sie für die Nachwelt haben könnten (Erker 05 und 06/2015). Nur wenige Stunden vor Kriegsende, im Glauben an Frieden und Heimkehr, gerät Leopold Trenkwalder zusammen mit unzähligen Kameraden in italienische Gefangenschaft. Auch diese Erlebnisse hält er schriftlich fest. Am 4. November 1918 vormittags kommt mein Großonkel Leopold Trenkwalder mit seinen Kameraden in Ponte delle Arche an. Die Hoffnung auf baldige Heimkehr wird prompt zerstört. Auf beiden Seiten der Straße stehen Mitglieder der italienischen Kavallerie mit vorgehaltenen Revolvern. Man ist geradewegs in die Arme des Feindes gelaufen. „Sie betrachteten uns als Gefangene“, hält der Wiesner Tage später in seinem Heftchen fest. Rund 350.000 Mann, hauptsächlich Deutsch-Österreicher, werden auf diese Weise gefangen genommen. Die italienische Heeresleitung ist auf eine derartige Vielzahl an Gefangenen nicht im Geringsten vorbereitet. Es fehlt an allem. Die Verpflegung und Versorgung ist so schlecht, dass in den Wintermonaten 1918/19 Zehntausende dieser Soldaten an Hunger, Kälte und Seuchen sterben. Bereits
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© Museo Civico del Risorgimento di Bologna
Essensausgabe in einem Kriegsgefangenenlager die ersten Stunden der Gefangenschaft verheißen nichts Gutes. Leopold Trenkwalder schreibt darüber folgendes: „Sie wiesen uns den Weg nach Tione. Auf den Wege dorthin kamen viele Italienische Trupen so auch mit Blächmusig und viele Berittene. Es wurden uns viele Greieltaten verübt, so under andern wurden manchen die Auszeichnungen herunder gerissen, das Geld welches sie auswendig in der Bluse hatten herausgerissen, unsere Zugharmonika wurde uns auch abgenohmen. Das Zivil Volk benahm sich sehr ungut gegen uns. Sie schimpften uns, sogar angespuckt wurden wir. Die Straßen waren ganz überfüllt mit Menschen hin und her. So kamen wir gegen 7 Uhr abends in Tione an, wir wurden in einen großen Roßstall einquartiert und legten uns so gut wie es ging in Mist und Treck nieder. Es wahren dort sehr viele Wanzen, sie kamen wie
in einen Ameishaufen übers Gesicht.“ Von Tione geht es weiter in ein Lager nach Brescia, verbunden mit vielen Strapazen und Entbehrungen. Gefährlich sind die vielen Handgranaten, die verstreut am Boden liegen. Italienische Soldaten hatten sie einfach weggeworfen, um ihr Gepäck zu erleichtern. So kommt es immer wieder zu Explosionen, bei denen sich auch zahlreiche Gefangene verletzen oder sogar umkommen. „Es wurden 4 Mann verwundet dabei ein Brixner St. Sch. auch ein italienischer Soltat war in einen Haus. Den 6. in der Früh 7 Uhr marschierten wir weiter selbstverständlich mit Begleitung nehmlich Bajonet auf. So kamen wir um 5 Uhr abends in Kastel Kontino (= Castel Condino) an, wir wurden in ein Moos hinein gedrieben und wurden dort national weise verteilt. Auch wurden wir gleich eingezeint
und bewacht Tag und Nacht. Auf dem Wege hierher ereigneten sich öfters Unglücker mit liegen gelassenen Handgranaten, bei der leichtesten Berierung explotierten sie. Es gingen so viele zu grunde, gar mancher lag auf der Strasse, doch der welcher die Gedärme auf der Strasse her liegen hatte es wahr schrecklich anzusehen nur Verwundete und Tote zu sehen. Wir lagen dort unter freien Himmel, es wahr sehr kalt und naß. Dort den 7. November bekamen wir von Italienern das erste Essen, eine halbe Konserve und ein halben Leib Brot. In diesen Lager waren 4 – 5000 Mann. Auch wurden dort rinks um uns Maschinengewehre aufgestelt. Auch die Offiziere wurden hier abgesondert. Wir blieben dort bis 11. Den 11. November 6 Uhr früh war für 1000 Mann Abmarsch, woh wir auch dabei wahren. Wir marschierten durch die Dörfer, woh uns Glockenspiel vorgemacht wurde, es
wahr auch alles beflagt mit Siegesfahnen. Um 12 Uhr gingen wir über die ehemalige Grenze. Das Italienische Zivilvolk empfang uns ganz freundlich, sogar Brot wurde uns entgegengeworfen. So kamen wir durch 36 km Marsch in Westone (= Vestone) um 6 Uhr abens an. Ich wahr seit meines Lebens am ergsten matt hatte den ganzen Tag nichts essen können als ein wenig Zucker. Wir schliefen auf einen Feld unter Italienischen Zelte.“ Die Bedingungen werden und werden nicht besser. Hunger, Kälte und nicht zuletzt der Tod sind die ständigen Begleiter der gefangengenommenen Soldaten, die immer weiter nach Süden getrieben werden, wie eine große Herde von Tieren. Die Bedingungen wären für diese wohl besser gewesen. „Den 12. Nov. um 8 Uhr früh ging es weiter bis Villa Nave, dort kamen wir wohl in einen würklichen Saustall, wir schliefen im Treck unter freien Himmel. Am andern Tag Gott sei Dank kamen wir fort von dort. Es wahr sehr kalt kann sich jeder denken. Wir marschierten unser 1500 Mann der Lombartischen Ebene entgegend, so kamen wir hundsmatter 12 – 14 km südlich der Stadt Breschia auf einer großen freien Ebene an, die Berge wahren hinder uns. Wir schliefen oder lagen fielmehr wieder unter freien Himmel, den 14. kamen wir unter Zelte zu schlafen. Den 15. hat es geschneit es wahr sehr kalt und die Leute wurden massenhaft marot und starben viele. Am 16. mußte ich mich melten zur Tischlerei. Wir
Leopold Trenkwalder
Auszug aus dem Gefangenentagebuch unser 4 mußten helfen Todtensärge machen, es starben viele Leute durch die Ruhr (eine durch Bakterien verursachte Darmerkrankung), welche hier herrschte. Am 17. wahr ich selbst marot, konnte nicht mehr zur Arbeit gehen, wir hatten sehr zu kalt, es wahr gefroren. Das Baon wurde zerrissen und in Gruben (Gruppen) eingeteilt zu 100 Mann. Die Menasch wahr sehr schlecht, nur 2 mal im Tage ein wenig Supe so ¼ Liter und nur ein Drittel Brot so wie im Frieden um 2 – 3 Kreuzer. Der Hunger wahr so groß in Anfang das schöne Silberuhren um ein kleines Stück Brot verdauscht wurde. Eine goldene Uhr samt Kette wurde um 1 ½ Laib Brot gedauscht er gab sie nicht dem anderen der ihm 500 K darbot. Das Geld wurde in Italienisches gewechselt und zwar um etwas kaufen zu können 20 in 2 – 3 Lira 50 K. – 5 Lira war auch der Fall.“ In diesem Zeltlager bleiben die Männer für eine Woche. Wann und wohin wird es wohl weiterge-
hen? Die Tage im Lager und die Erlebnisse vom Weitertransport der unzähligen Soldaten beschreibt der Wiesner folgendermaßen: „Wir wahren eingezeint und die Flieger wahren immer über uns zu Beobachtung, hinaus darf niemand. Es wahren in diesen Lager so zirka 40 bis 50.000 Mann. Am 20. konnten wir gar nach Hause schreiben. Es wurde immer kälter sogar das Wasser frohr uns in den Flaschen, viele Leute wurden krank, es wurden alle Tage mit erfrohrene Füße von Lager getragen. Am 27. um 10 Uhr nachts hieß es auf und dann nach langen Herumstehen ging es weiter, um 3 Uhr den 28. wir erhielten eine halbe Konserve und ein Drittel Brot für den kommenden ganzen Tag. Wir marschierten nach Breschia so 12 bis 14 km unser 1800 Mann alles Deutsche. (...) Dort wurden wir um 9 Uhr vormittag einwagoniert. So ging es um 11 Uhr per Bahn nach Italien in der südwestlichen Richtung über den Pofluß, dann
südöstlicher richtung entlang des Adriatischen Meeres nach Ankona. Wir wurden in die Wagon hinein gespert, durften nicht hinaus nicht einmal den Nodturft zu verrichten, bekamen kein Wasser und nichts. Von Ankona fuhren wir wieder südwestlich quer durch Italien zum Mitlendischen Meer entlang. Es wahr eine furchtbare Fahrt, sie dauerte nicht weniger als 120 Stunden. Bis Palermo Sizilien.“ Mein Großonkel Leopold Trenkwalder wird also mit unzähligen Männern nach Sizilien gebracht. Was sie dort wohl erwartet? E
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: „ES GINGEN SO VIELE ZU GRUNDE“. LEOPOLD TRENKWALDER AUS WIESEN IN ITALIENISCHER GEFANGENSCHAFT (TEIL 2), von Renate Trenkwalder.
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KULTUR
FRANZENSFESTE
„KUNST IM GANG(E)“ Noch bis zum 13. September sind im Rahmen der Ausstellung „Kunst im Gang(e)“ im Foyer des Rathauses von Lajen ausgewählte Fotografien des Sterzinger Fotografen Wolfgang Declara zu sehen. Motiv seiner Arbeiten ist der Übeltalferner in Ridnaun, dessen flächenmäßige Veränderungen Declara in zahlreichen Fotografien zeigt.
„PARADEIS – POMO D’ORO“ Der Kunst- und Kulturverein Lurx organisiert auch in diesem Jahr ein Kunstprojekt mit Tomaten und Peperoni zum Thema Artenvielfalt. Gestaltet wird die Installation in diesem Jahr von Christoph Hofer. Gezeigt wird diese am 25. September ab 9.00 Uhr am Bauernmarkt in Sterzing und am 26. September ab 11.00 Uhr beim „Vinzenz – zum feinen Wein“.
„Dedalo Minosse“-Preisträger im Fort Nachdem sie ein Jahr lang in der ganzen Welt zu sehen war, kommt sie nun auch nach Südtirol und steht noch bis zum 13. September in der Festung Franzensfeste dem Publikum offen – die Ausstellung zum weltbekannten und bedeutenden Architekturpreis „Dedalo Minosse“. Der internationale Bauherrenpreis zählt zu den weltweit wichtigsten Architekturpreisen überhaupt. Bei seiner 9. Edition im Vorjahr wurden über 500 Projekte aus aller Welt eingereicht und 270 zur Auswahl zugelassen. Die Besonderheit des Preises, der alle zwei Jahre verliehen wird, besteht darin, dass der Bauträger und nicht der Architekt ausgezeichnet wird. Auf diese Weise will der Preis die Umsetzung hochwertiger Architektur fördern. Zu sehen sind in der Festung auch die
vier Südtiroler Bauten, die 2014 mit dem „Dedalo Minosse Preis“ ausgezeichnet wurden: die Sanierung und Erweiterung von Schloss Bruneck für das „MMM Museum“, die Erlebnisstationen „Timmels Erfahrung“ auf der Staatsstraße aufs Timmelsjoch in Moos in Passeier, der Bau des „Salewa Headquarters“ in Bozen und der Neubau des Pfarrzentrums „Mutter Teresa von Kalkutta“ in Bozen (im Bild), entworfen vom Sterzinger Architekten Siegfried Delueg. Ein besonderes Augenmerk lag im Jahr 2013/14 auf den Themen der sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit, der Idee des Design for All, der Einsetzung des natürlichen Lichts, dem Schutz der Umwelt sowie der Verwahrung der Traditionen und der lokalen Dialekte.
MINI-DRAMEN-WETTBEWERB Die Südtiroler Theaterzeitung (STZ) schreibt zum 65. Jubiläum des Südtiroler Theaterverbandes einen Mini-Dramen-Wettbewerb aus. Minidramen sind Kürzeststücke, Theaterminiaturen, szenische Kurzgeschichten, Einakter. Das Mini-Drama ist ein kleines Stück Theater, das sich den klassischen dramatischen Formen verweigert. Gesucht werden Texte im Umfang von einer DIN A4-Seite in deutscher Sprache (Hochsprache, Dialekt), wobei Zahl der Anschläge und Schriftgröße frei sind. Die DIN A4-Seite muss ohne technische Hilfsmittel zu lesen sein. Eine weitere Voraussetzung für die Teilnahme ist außerdem, dass die in Südtirol ansässigen Autoren die Inszenierung des Mini-Dramas garantieren können. Die Verfasser müssen also selber eine Theatergruppe bzw. Personen finden, die ihr Stück am Theatertag in Eppan im April 2016 aufführen. Die Sieger-Stücke werden von einer Jury ermittelt und mit insgesamt 1.500 Euro prämiert. Zudem gibt es einen Publikumspreis (500 Euro). Einsendeschluss ist der 30. November 2015.
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„Schatten über Bozen“ „Wenn du nicht brav bist, holt dich der Zingerle!“ Nicht wenigen dürfte diese Drohung in lebhafter Erinnerung geblieben sein. In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat der Serientäter Guido Zingerle in Südtirol seine monströsen Verbrechen verübt und damit eine ganze Region in Angst und Schrecken versetzt. Burkhard Rüth, 50, hat in seinem neuen Kriminalroman den Fall „Zingerle“ nun zu einem packenden Thriller verarbeitet, in dem Commissario Bellini ein weiteres Mal vor große Herausforderungen gestellt wird. In einem äußerst
komplexen und fesselnden Krimi verknüpft der Autor eine fiktive Story mit wahren Begebenheiten. Bis zum Ende wird der Leser über die Identität des Täters im Unklaren gelassen und auf falsche Fährten geführt. Der Kriminalroman ist in Südtirol verortet, insbesondere in der Stadt Bozen und den Bergen des Umlands, die eine abgeschiedene und bedrohliche Stimmung erzeugen. Mit seinem Romanhelden Commissario Vincenzo Bellini hat Rüth der Region zwischen dem Brenner im Norden und dem Trentino im Süden eine eigene Krimireihe gewidmet.
KULTUR
FRANZENSFESTE
Bahnlandschaften Architektonische verfallen zusehends
Bis zum 31. Oktober 2016 ist in der Festung Franzensfeste die Ausstellung über die „Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute“ zu sehen. Die Ausstellung „Zukunft Bahn. Standortvorteil für die Alpenregion“ soll das Bewusstsein für die Bahnlandschaft in Gesamttirol stärken. Und kann hoffentlich auch dazu beitragen, dem weiteren Verfall der architektonischen Kleinode mit ihren teilweise filigranen Ausschmückungen entlang der Brennerstrecke entgegenzuwirken. Der Erker hat darauf bereits 2007 in einer Fotoreportage hingewiesen. Südtirols und Tirols Bahnhöfe aus der altösterreichischen Ära bilden in ihrer Geschlossenheit ein einmaliges Ensemble, das weltweit ein Unikat darstellt. Für diese Zeit der stürmischen Bahnentwicklung ist europaweit und auch weltweit kennzeichnend, dass es
Kleinode
eine starke Regionalisierung der Bautypologien und Architekturstile gab, die auch daraus resultierte, dass prominente Ingenieure und Architekten nicht nur einzelne Objekte, sondern ganze Streckenzüge und Teilnetze als Aufgabenstellung erhielten. Auch relativ kleine, betrieblich eher unbedeutende Anlagen wie Bahnwärterhäuschen, Güterschuppen oder Lokschuppen wurden in einer sehr speziellen Architektur gestaltet. Der Stolz der Investoren auf ihre neuen Bahnprojekte manifestierte sich in der weit über die jeweiligen funktionalen Erfordernisse hinausgehenden Gestaltung, beispielhaft ablesbar an den Tunnelportalen, Wassertürmen oder Drehscheiben. Stets wurden die Anlagen bewusst geschmückt (im Sinne eines spezifischen Designs). Das Großprojekt Brennerbasistunnel und die Automatisierung der Bahn haben der Frage nach pfleglicher Erhaltung und Neunutzung
der historischen Bahnhofsarchitektur neue Brisanz verliehen. Aus einer gesamtheitlichen Betrachtung heraus macht es Sinn, die Zeugnisse der Technik und Architektur, die immer wichtiger für die Besonderheit einer Region und die Identifikation der Menschen mit ihrem Lebensraum sind, zu erhalten und im öffentlichen Kontext aufzuwerten. Attraktive Bahnhöfe verbunden mit gutem Service tragen zu mehr Lebensqualität bei. Die Ausstellung mit Schwerpunkt auf die Brennerlinie wird durch Bauaufnahmen der Bahnhofsbauten sowie eine umfangreiche Fotodokumentation ergänzt. Im Fokus der Ausstellung stehen neben zahlreichen Objekten aus der Bahnära der Stunde null u. a. ausgewählte exklusive Fotodokumente der Brennerbahn des international bekannten Fotografen Walter Niedermayr, der die Hochbauten im Streckenabschnitt von Brenner bis Bozen zwischen 1991
und 1994 festgehalten hat. Der Nordtiroler Abschnitt von Brennersee bis Innsbruck wurde vom renommierten Architekturfotografen Christof Lackner fotografiert. Ziel war es, Räume zu erschließen, Dimensionen und Stimmungen einzufangen sowie Objekte der Alltagskultur in das Blickfeld der öffentlichen Auseinandersetzung zu rücken. Der Erker hat die alte Bausubstanz entlang der Brennerstrecke zwischen dem Grenzpass und Franzensfeste als Reminiszenz an die wertvolle historische Architektur und Bausubstanz im September 2007 in einer ausführlichen Fotoreportage („Die alte Brennerbahn“ – siehe Fotogalerie auf www. dererker.it) festgehalten. Schade nur, dass auf deren Erhalt heute so wenig wert gelegt wird und die architektonischen Kostbarkeiten immer weiter verwahrlosen und teilweise dem völligen Verfall preisgegeben sind. Eigentlich eine Schande.
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KULTUR
Der „erste Mann des Jahrhunderts“ zu Gast in Sterzing Ein literarisches Memorandum für Heinrich Heine
Von Hannes Mittermaier „Im traurigen Monat November war’s, Die Tage wurden trüber, Der Wind riss von den Bäumen das Laub, Da reist ich nach Deutschland hinüber.“ 1844 fabuliert der damals 47 Jahre alte Heinrich Heine sein wohl berühmtestes und einflussreichstes Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“. Der hier angeführte Beginn der herben und oft scharf mit Kritik umwerfenden Satire zählt, neben der „Loreley“ und seinem Gedicht anlässlich des schlesischen Weberaufstandes, zu den bekanntesten und meist zitierten Zeugnissen seiner ungemein vielseitigen lyrischen Produktion. Heines dichterisches Gesamtwerk, das weit über eintausend Gedichte zählt, ist ein Beweis dafür, dass der Schriftstellertypus Heinrich Heine ein Plural ist: Wer meinen würde, den 1797 in Düsseldorf geborenen Harry Heine anhand eines seiner Gedichte entschlüsseln zu können, der hat nichts von ihm begriffen. „In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen“, wie sich einer seiner Nachfahren nur allzu treffend über Heine äußert. Neben den zwischen Romantik und Realismus umherschwirrenden Dichtungen hat sich Heinrich Heine auch als Prosaautor ein Monument für die Zukunft erschaffen. Dieses besteht mitunter aus den diskursiven und kulturwissenschaftlich bedeutsamen Polemiken zur „Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“ (1835) und zur „Romantischen Schule“ (1836), wobei auch die Fuggerstadt Sterzing, 159 Jahre nach dem Tod Heines, mit einer kleinen, wenngleich nicht minder prächtigen Inschrift
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Heinrich Heines Blick für die Nachwelt; porträtiert von Moritz Daniel Oppenheim, 1831 das Dichterdenkmal Heinrich Heine für die Ewigkeit ziert. DIE SEHNSUCHT NACH ITALIEN ALS BELIEBTES TOPOS Goethe hat mit seiner italienischen Reise zwischen September 1786 und Mai 1788 nicht nur den Reigen für eine nationale Faszination für das Land, in dem die Zitronen blühen, ausgelöst, sondern zugleich eine ganze literarische Epoche geprägt: Die Reise Goethes über den Brenner und dessen dabei entstandener Reisebericht markieren den Beginn der Weimarer Klassik. Heinrich Heine, der mindestens eine Generation später aktiv wird, liefert selbst den besten Beweis für seine literarische Beziehung zu Allvater Goethe: „Späterhin spreche ich von den neuen Dichtern, die während der Goetheschen Kaiserzeit hervortraten. Das ist ein junger Wald, dessen Stämme erst jetzt ihre Größe
zeigen, seitdem die hundertjährige Eiche gefallen ist, von deren Zweigen sie so weit überragt und überschattet wurden.“
Sterzing um 1800
Doch der „Jungwald Heine“ ist eben selbst noch ein reifender Austrieb aus einer Wurzel der stämmigen Eiche: Der damals in München residierende Heine bricht am 4. August 1828 nach langjähriger Planung gen Süden auf. Der erste Blick der ihm entgegenstrahlenden Berge entlockt dem Stadtjungen diese ehrlich-wundersamen Worte: „Da begann auch in mir ein neuer Frühling, neue Blumen sprossten aus dem Herzen, Freiheitsgefühle, wie Rosen, schossen hervor, auch heimliches Sehnen, wie junge Veilchen […]. Über die Gräber meiner Wünsche zog die Hoffnung wieder ihr heiteres Grün, auch die Melodien der Poesie kamen wieder […].“ Und weiter: „Ich fühlte mich auch oft angeweht von Zitronen- und Orangendüften, die von den Bergen herüberwogten, schmeichelnd und verheißend, um mich hinzulocken nach Italien.“ Seine Eindrücke sind der Nachwelt in den „Reisebildern“, die Heine zwischen 1826 und 1831 veröffentlicht, hinterlassen. Die Italienrei-
Sehnsuchtsvoller Blick, Radierung von Ludwig Emil Grimm, 1827 se verzeichnet er in der „Reise von München nach Genua“. EINKEHR IN STERZING An seiner Durchfahrt durch Tirol kann sich der Dichter zunächst nicht erfreuen. Die trübe Witterung und der ohne Unterlass wütende Regen inmitten der ungeheuren Häupter und langen Wolkenbärte lassen den nach Sonnenschein lechzenden Heine sentimental werden: Er sinniert über die tapferen und emsigen Bergbauern, die hoch droben, über den in den Tälern hängenden Nebelzungen ihr tägliches Seelenheil in schwierigster und mühsamster Manier suchen. Heine kontrastiert dabei den zur damaligen Zeit immer stärker werdenden Gegensatz zwischen verstädtertem Bürgertum und den in der Natur gebliebenen Bauern: „Oft hob sie auch mein Herz, und trotz dem schlechten Wetter klomm es zu den Leuten, die ganz oben auf den Bergen wohnen, und vielleicht kaum einmal im Leben herabkommen, und wenig erfahren von dem, was hier unten geschieht. Sie sind deshalb um nichts minder fromm und glücklich.“ Im südlichen Tirol öffnen sich die Fronten des Himmels plötzlich und lassen die Spätsommersonne passieren. Nach der kurzen Einkehr in Steinach, wo Heine den Markt und die kleinen weißen Häuschen besieht, ist seine nächste Station das erste Städtchen hinter dem Brenner: Sterzing. Die ehemalige Brauerei von Peter Seeber, heute noch bekannt als „Kronenkeller“, ist im frühen 19. Jahrhundert bereits eine hochfrequentierte Gastschenke, in der wohl auch Heinrich Heine während seiner Reise von München nach Genua einem erquickenden Trunk zu-
spricht, um seinen schlaffen und überstrapazierten Gliedern neuen Lebenssaft einzuhauchen. Bei Heine selbst hört sich das ausnahmsweise weniger poetisch an: „Als gründlicher Reisender muss ich auch anführen, dass die Frau Wirtin in Sterzing zwar selbst eine alte Frau ist, aber dafür zwei junge Töchterlein hat, die einem das Herz, wenn
es ausgestiegen ist, durch ihren Anblick recht wohltätig erwärmen.“ Heine verbringt die Nacht wohl nicht in Sterzing. Die Behauptung stützt sich auf zwei Bemerkungen: Heine erwähnt in seinen „Reisebildern“ nichts von einer Nächtigung in der Fuggerstadt; er gibt lediglich an, dass „der Wagen etwas langsamer vorbeifuhr wegen des breiten Stromes der Eisach, die auf der anderen Seite des Wegs dahinschoss“. WAS VOM „LETZTEN RITTER DER ROMANTIK“ GEBLIEBEN IST Heine verabschiedet sich von Sterzing mit den sehnsuchtsvollen Worten: „Die lieben Züge kamen mir den ganzen Tag nicht aus dem Gedächtnis […].“ Seine Reise führt ihn über Trient, Ala und Verona nach Genua und später nach Lucca. Nach seiner Rückkehr ins deutsche Land übersiedelt Heine nach einem Erholungsaufenthalt in Helgoland 1831 nach Paris, um der in Deutschland überall herrschenden Zensur zu entrinnen. Zugleich kann er auf keine erfolgreiche Schaffenszeit zurückblicken. Nicht nur seine jüdische Konfession spielt dabei eine ent-
scheidende Rolle. Das Heimweh, sein Exildasein und seine im Alter einsetzende Krankheit – er selbst glaubt, von Syphilis infiziert zu sein, die Forschung spricht heute von einer Form der Tuberkulose – lassen den in die Jahre gekommenen Heine in seiner Matratzengruft verzweifeln. Er schreibt im Dezember 1853 an seine Mutter: „Es ist mir nichts geglückt in dieser Welt.“ Drei Jahre später, am 17. Februar 1856, verstirbt Heinrich Heine in Paris. Die Stadt Sterzing hat dem „ersten Mann des Jahrhunderts“, wie er sich selbst oft im Halbernst bezeichnet, ihr eigenes Denkmal gesetzt: Als kleiner Seitenarm des Thuinerwegs, der wiederum von der Margarethenstraße im Nordwesten Sterzings nach Thuins führt, verläuft heute der Heinrich-Heine-Weg.
Heine hinterlässt seiner Nachwelt einen beeindruckenden Nachlass seiner literarischen Genialität. Wissenschaftler ordnen den beißenden Satiriker irgendwo zwischen Romantik und Realismus ein. Kein endgültiges Urteil wird sich in dieser Hinsicht fällen lassen. Dazu ist Heine zu gewitzt, zu scharfsinnig – seiner eigenen Zeit zu weit voraus. Die Periphrase als „erster Mann des Jahrhunderts“ erhält zusätzlich metaphorischen Status: Heines Geburtsdatum bleibt nämlich bis zum heutigen Tag nicht gänzlich geklärt, da alle Papiere des Standesamtes bei einer großen Feuersbrunst vernichtet werden. Heine gibt fortan den Neujahrstag 1800 als seinen Geburtstag an, wohl im Wissen, im Unrecht zu sein, behauptet doch schon seine Großmutter, er sei am 13. Dezember 1799 geboren. Der „erste Mann des Jahrhunderts“ war kein Glückskind, kein Wunderkind und auch kein Engelskind. Nein, Heinrich Heine war der erste Schriftsteller einer neuen Zeit. Einer Zeit, deren Fortgang sich bis weit in die Postmoderne erstrecken wird. Einer Zeit, die mit Heinrich Heine beginnt und niemals ohne Heinrich Heine enE den wird. Erker 09 I 15
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KULTUR
Schwer bepackt auf schmalen Pfaden 1. internationales Säumer-Treffen am Schneeberg
Über Jahrhunderte waren auf den schmalen Bergpfaden des Wipptales zahlreiche Saumtiere mit ihren schweren Lasten unterwegs. Am Schneeberg etwa waren sie für den Transport der kostbaren Silber- und Bleier-
ze eingesetzt, vielfach brachten sie auch Lebensmittel hinauf in das entlegene Knappendorf St. Martin am Schneeberg. Bei der Belieferung der Schutzhütten mit Baumaterialien und Lebensmitteln kamen ebenfalls Saumtiere zum Einsatz. Auf die Müllerhütte und das Becherhaus in Ridnaun wurde fast bis an die 3.000-m-Grenze gesäumt, danach übernahmen Männer mit „Kopfkraxen“, die sich als Träger verdingt haben,
die schwere Last. Um dieses alte Transportgewerbe nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, laden die „Säumer-Freunde Südtirols“ auf Anregung von Hermann Vantsch (im Bild mit Muli „Seppl“) zum 1. internationalen Säumer-Treffen, das vom 10. bis zum 12. September am Schneeberg stattfindet. Ausgehend von Ridnaun oder Moos in Passeier ziehen die teilnehmenden Säumer mit ihren Pferden, Eseln und Maultieren auf den Schneeberg, wo es neben kulinarischen, musikalischen und kulturellen Leckerbissen auch mehrere Fachvorträge zu hören gibt. Interessierte können die Säumer an allen drei Tagen oder auch nur etappenweise begleiten. Das detaillierte Programm finden Sie im Online-Veranstaltungskalender unter www.dererker.it.
„buchbar“ in Stilfes Es ist seit Jahren ein willkommener Fixpunkt im Kulturleben von Stilfes – das Konzert des Vokalensembles „buchbar“.
Die sechs Wipptaler Sängerinnen Lisa Gogl, Xenia Gschnitzer, Astrid Holzer, Tamara Rieder, Michaela Sparber und Marlis Taibon präsentieren am
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19. September im Vereinshaus Stilfes wieder ein buntes Programm mit Coversongs und Eigenarrangements quer durch die verschiedensten Musikgenres. Sicher ist auch heuer wieder die eine oder andere Überraschung dabei. Begleitet werden sie von ihrer Band mit Michael Braun, Martin Schürmann und in diesem Jahr auch mit Siegfried Weirather und Georg Ploner. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr.
STERZING
„Die Verwandlung“ Das Freie Theater Bozen und die Stadtbühne Sterzing bringen in einer Kooperation die bekannte Kafka-Erzählung „Die Verwandlung“ zur Aufführung. In der Mutter-Rolle ist Monika Leitner zu sehen.
Alexander Flache spielt Gregor Samsa (oben). Monika Leitner als Gregors Mutter (r.) Das Leben des Handlungsreisenden Gregor Samsa steht Kopf. Als er eines Morgens erwacht, sieht er sich „verwandelt“. Als „ungeheures Ungeziefer“ schafft er es nicht mehr, aus dem Bett zu steigen. Damit ist nicht nur sein Alltag bedroht, sondern seine gesamte Existenz. Eingebettet in eine kleinbürgerliche Familie aus Vater, Mutter und Schwester verlieren sowohl er als auch diese angesichts der „Verwandlung“ völlig ihren Halt und auch Zusammenhalt. Der Sohn, der als einziger Erwerbstätiger die Familie ernährte, verliert seine Funktion und Stellung. Die Hausgemeinschaft steht vor dem finanziellen Abgrund. Das treibt sie zum Handeln an. Der arbeitsunfähige Gregor wird immer stärker abgeschottet und Schwester Grete entwickelt sich zur zentralen Familienfigur. Diese Krise der Identität des Individuums und des Sozialsystems enden in einer Katastrophe: dem Tod des „Insekts“, der von seiner Außenwelt wie eine „Erlösung“ gesehen wird. Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ ist eine der berühmtesten der Literatur überhaupt. Sie für das Theater zu bearbeiten, ist eine große Herausforderung für jeden
Theatermacher. Dramaturg und Regisseur Reinhard Auer vom Freien Theater Bozen adaptierte die Erzählung für diese Südtirol-Tournee zu einem Stück für fünf Darsteller. In der Rolle von Gregors Mutter wird die bekannte Sterzinger Theatermacherin Monika Leitner zu sehen sein. Kafkas meisterhafte Erzählung wurde in der Literaturwissenschaft in ihrem Ineinander von Realismus und Phantastik vielfach interpretiert, ohne dass es zum Werk eine einheitliche Meinung gäbe. Die zentrale Frage „Was ist das Individuum?“ wird von Kafka in eindringlicher Weise gestellt. Und er zeigt auf, wie sehr eine Antwort von der sozialen Umwelt (in diesem Fall dem „Machtapparat Familie“) vorgegeben wird. Im Zusammenfallen von Selbstdefinition Gregors und Fremdwahrnehmung durch die anderen (Familie, Hauspersonal, Besucher) gerät die ganze Welt der „Verwandlung“ zu einer „Ungeziefer“-Welt. Premiere ist am 24. September um 20.00 Uhr im Stadttheater Sterzing, eine weitere Aufführung gibt es am 25. September. Im November folgen dann Aufführungen in ganz Südtirol.
STERZING
Geschichte musikalisch erleben
Fotos: Carlo Heinz Peer
„Die drei Kreuze“ – die Vertonung der Geschichte Südtirols
Streicherinnen und Chor bei der Generalprobe 2014
Im vergangenen Jahr brachte die Musikformation Tellura X mit Gastsängern und -musikern die Vertonung der Geschichte Südtirols vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 bis zur Annahme des „Pakets“auf die Bühne. Aufgrund des Erfolgs und der großen Nachfrage wiederholt die Band wiederum mit Gästen in drei Orten Südtirols das Konzert mit insgesamt 23 Liedern. Am 26. September um 20.00 Uhr sind Tellura X und Freunde – darunter mehrere Wipptaler – mit „Die drei Kreuze“ im Sterzinger Stadttheater zu Gast.
genschaft, Annexion Südtirols durch Italien; Beginn des Faschismus und dessen Unterdrückungspolitik in Südtirol; Versetzung vieler Südtiroler in den Süden Italiens; Option; Untergang der Diktaturen im Dritten Reich und in Italien; Bekenntnis zur Demokratie; weitere italienische Akkulturationspolitik in Südtirol; Kampf um die Autonomie; Annahme des Pakets; Tod von Hans. EIN KONZERT FÜR JUNG UND ALT
Zielgruppe von „Die drei Kreuze“, der ersten musikalischen Vertonung der Geschichte Südtirols, DER TIROLER, sind alle an der Geschichte SüdDER SÜDTIROLER WURDE tirols bzw. Tirols, aber auch an der europäischen Geschichte des 20. Anhand der Person von Hans, ge- Jahrhunderts interessierten Persoboren in Brixen im altösterreichi- nen. Das Musik-Projekt ist für Juschen Tirol, wird die Geschichte gendliche genauso konzipiert wie zunächst von Tirol im Habsbur- für Ältere und setzt die Geschichte Südtirols und die ger Reich musikagrausame Zeit der lisch aufgearbeitet. Diktaturen im DritZwei Lieder spielen, stets mit geten Reich sowie im italienischen Faschichtlichem Bezug zu Südtirol, schismus und die während der Dikspäteren Jahrzehntatur des Faschiste sowie den Wermus in der Emilia degang zur AuRomagna und des tonomie in einer Nationalsozialis- Hannes Mittermaier aus Telfes hat bislang nicht da die meisten der 23 Lieder von „Die gewesenen Form mus in Südtirol. drei Kreuze“ vertont. musikalisch um. Im Einzelnen werden folgende geschichtlichen Die Vertonung der Geschichte Einschnitte musikalisch darge- Südtirols erschien auch als Dopstellt: Beginn des Ersten Welt- pel-CD. kriegs; Kriegserfahrung an der Karten im Vorverkauf gibt es im Front; Weihnachten an der Tourismusverein Sterzing (Tel. Front, Kriegsende; Kriegsgefan- 765325). Erker 09 I 15
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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...
KULTUR
Genauen? Kirchenchor Ridnaun singt im Cembratal
Südlich von Mauls liegen auf der orographisch rechten Talseite die zwei Höfe von Genauen. Die Ansiedlung gehört zur Katastralgemeinde Mauls und ist damit ihrerseits verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Freienfeld. Kirchlich gehören die Höfe jedoch zur Pfarrei Stilfes, dem ehemaligen Sitz des Dekanates. Wann die ersten Siedler in Genauen sesshaft wurden, Wald rodeten, Wiesen, Felder und Äcker anlegten und das Land urbar machten, lässt sich historisch leider nicht nachweisen. Berücksichtigt man jedoch die mögliche etymologische Ableitung des Siedlungsnamens, so dürfte bereits in mittelalterlicher Zeit eine landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes stattgefunden haben. Genauen wird erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als „zu Auen“ genannt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts findet sich sehr häufig der Ortsname „Auen“. Die etymologische Deutung der heute üblichen Bezeichnung „Genauen“ ist nicht besonders schwierig. Der Siedlungsname ist aus der Verschmelzung des mittelhochdeutschen Wortes „gen“ (gegen) und der Geländebezeichnung „Auen“ hervorgegangen. Genauen verweist auf eine „in den Auen“ gelegene Siedlung. Die Bezeichnung „Aue“ deutet auf Feuchtwiesen hin.
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Der Umstand veranlasste bereits vor zwei Jahren den Coro La Valle und eine stattliche Gruppe aus dem Cembratal, der Bergbauwelt Ridnaun Schneeberg einen Besuch abzustatten und den jährlichen Bergmannstag mitzugestalten. Vor kurzem erfolgte der zweitägige Gegenbesuch des Kirchenchores Ridnaun. Nach einem herzlichen Empfang konzertierte der Chor am Abend unter der Leitung von Esther Falkensteiner im Rahmen von „Storicanta“ in Sover. Tags darauf gestaltete der Kirchenchor den Gottesdienst im bekannten Wallfahrtsort Baselga di Pinè mit. Am Nachmittag trat die Gruppe mit zahlreichen Eindrücken aus dem wenig bekannten Tal die Heimreise an.
Musicalcamp in Sterzing Erstmals organsierte die KVW-Jugend Wipptal in diesem Sommer ein Musicalcamp in Sterzing. Die KVW-Jugend Wipptal gibt es erst seit kurzem; dies war das erste Projekt auf Bezirksebene. Am 14. August präsentierten die elf Mädchen, die an der Musicalwoche teilgenommen haben, „The talentshow“ in der Grundschule „Josef Rampold“ in Sterzing. Im Musical ging es darum, die unterschiedlichen Talente und Charaktere auf der Bühne zu präsentieren, um heißbegehrte Backstagetickets zu ergattern. Die musikalische Leitung hatte KVW-Jugendvertreterin und Musiklehrerin Claudia Raffl inne, die Inszenierung Theaterpädagogin Nora Nestl.
Drehbuchautoren in Sterzing und Pfitsch Sterzing und Pfitsch waren kürzlich Austragungsorte einer Schreibwerkstatt für kreative Köpfe. Die Business Location Südtirol (BLS) organisierte dort die vierte Ausgabe des „RACCONTI Script Labs“, eines Workshops für talentierte Drehbuchautoren aus dem deutschen und italienischen Sprachraum. Das mehrmonatige Programm soll Drehbuchideen entstehen lassen, die im Idealfall auch in Südtirol verfilmt werden. Für die gerade zu Ende gegangene Auflage der Initiative kooperierte BLS mit zwei Produktionsfirmen aus Italien und Deutschland, die jeweils ein Konzept für eine Serie vorgeschlagen haben. Die beiden Ideen wurden von gemischtsprachigen Autorenteams ausgearbeitet.
„Frozen“ heißt das Konzept für eine auf acht Teile angelegte Thriller-Serie, die in einer Forschungsstation in der Antarktis spielt. Um eine im Bergrettermi-
© BLS
von Harald Kofler
Bereits seit über drei Jahren bestehen engere Kontakte zwischen dem Coro La Valle im Cembratal und der Bergbauwelt Ridnaun Schneeberg. Chorleiter und Historiker Roberto Bazzanella nahm damals im Rahmen seiner Recherchen zur Erwerbstätigkeit der Bevölkerung des Cembratales erste Kontakte zu Museumsleiter Hermann Schölzhorn auf. Viele Bewohner seines Heimattales waren nämlich gezwungen, sich fern der Heimat auf Arbeitssuche zu begeben, weshalb ein beachtlicher Teil in verschiedenen Bergwerken Europas arbeitete. In der Zeit zwischen 1875 und 1951 waren nicht weniger als 195 Männer und Frauen im Bergwerk am Schneeberg beschäftigt.
lieu angesiedelte Dreiecksbeziehung zwischen zwei Brüdern und einer Frau geht es hingegen in „Broken“, einer als lang laufende Serie angelegten Produktion.
Norbert Troyer, Sterzing
DAS WIPPTAL IM FOKUS
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VIPITENO
Seduta estiva del Consiglio Comunale Durante l’ultima seduta del consiglio comunale di Vipiteno è stata approvata la modifica del regolamento per l’esercizio del commercio al dettaglio e la vendita di bibite e vivande su aree pubbliche o private a disposizione del Comune. La modifica è stata fatta per lo stand dei würstel sito in Piazza Città che verrà spostato in quanto crea non poco fastidio (odori e rumori) all’adiacente scuola. A seguito dei vari colloqui con i proprietari del baracchino il sindaco informa di aver trovato una soluzione anche se non ottimale ma coerente: i gestori dell’attuale stand mobile ne riceveranno uno fisso nella zona del parcheggio di Monte Cavallo di fronte a Bagni di Maggio. Il consigliere SVP Dieter Thaler ha proposto di rinviare la decisione alla prossima riunione di consiglio per trovare una soluzione più adeguata nelle adiacenze di Piazza Città. Thaler ritiene che sarebbe meglio, per evitare una concentrazione di baracchini nella zona di Monte Cavallo; anche il consigliere Tschöll (SVP) è dello stesso parere, in quanto, a suo avviso, bisogna andare incontro ai giovani imprenditori. Il consigliere Larch (Für Sterzing Wipptal) informa che non ci sono altre soluzioni in quanto a Vipiteno sia le piazze che i vicoli non offrono spazi adeguati. Il sindaco invita quindi i consiglieri a prende-
re una decisione in modo che con l’inizio dell’anno scolastico la questione sia regolarizzata. La richiesta di rinvio è stata respinta. Con nove voti a favore e sei astenuti (SVP) la modifica del regolamento viene approvata. Tra gli altri punti all’ordine del giorno le nomine di varie commissioni. Per il consiglio di amministrazione del Teatro Comunale sono stati votati Armin Haller, Stefan Troyer, Erika Volgger Ellemunt, Anna Larch, Daniele Ferri, Norma Corti e Martina Profanter. L’assessora Maria Luise Troyer rappresenterà il comune nel comitato per l’educazione permanente. Il sindaco Messner rappresenterà il Comune nell’assemblea generale del Consorzio dei Comuni della Provincia di Bolzano del bacino imbrifero montano dell’Alto Adige e membro sostitutivo sarà il vice sindaco in carica. Markus Larch e Valeria Casazza sono stati nominati membri per la formazione degli elenchi dei giudici popolari. I membri del comitato per il cimitero sono Valeria Casazza, Heinrich Forer e Johann Frick. La presidente della consulta per gli anziani Ruth Achammer Jäger è stata nominata all’unanimità membro della commissione “ac-
compagnamento abitativo negli alloggi per anziani S. Elisabetta”. La commissione comunale edilizia sarà composta dal sindaco Messner, dal dott. Konrad Wieser, da Martin Soraruf, Hermann Gögl, Pierguido Morello, Zeno Bambi, Fabrizio Albertini, Hubert Holzknecht, Maria Luise Troyer e Werner Graus. La commissione comunale
per le dichiarazioni di inabilità sarà composta dal dott. Konrad Wieser, Regina Steinmann e Thomas Höller. Ad affiancare il sindaco nella commissione per la protezione civile saranno Regina Steinmann e Martin Soraruf. La nomina del secondo rappresentante del comune di Vipiteno nel consiglio comprensoriale ha fatto discutere non poco. Il secondo rappresentante deve infatti appartenere alle minoranze politica e linguistica, di conseguenza la coalizione ha suggerito la consigliera della Lega Hanaa Ali. Dieter Thaler
Sostegno familiare e intervento pedagogico precoce per bambini con disabilità Nel mese di agosto presso il Distretto Sociale di Vipiteno si è svolto un incontro con il Servizio di sostegno familiare e intervento pedagogico precoce per bambini con disabilità. Questo servizio, con sede a Bolzano e a Bressanone in via Roma n. 7, da gennaio 2014 è disponibile anche per le famiglie dell’Alta Val d’Isarco. Ai genitori con un bambino dell’età da 0 - 6 anni con ritardo nello sviluppo, disturbo generalizzato dello sviluppo o disabilità viene offerto un sostegno e supporto nell’affrontare le difficoltà quotidiane nell’ottica delle esigenze di tutta la famiglia. Vengono proposti dei giochi che stimolano le varie aree di sviluppo e anche l’accompagnamento del bambino nell’inserimento nella scuola dell’infanzia e primaria. Il lavoro delle due collaboratrici si svolge a casa delle famiglie. Per usufruire del servizio contattare telefonicamente il numero 0472 820594 o via mail: frühförderung@aziendasociale.bz.it Il sito è www.sozialbetrieb.bz.it/it/2384.asp Il servizio è gratuito.
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(SVP) ha chiarito che, se Vipiteno votasse come secondo rappresentante un membro che non rappresenti la minoranza linguistica, il comune con la maggiore minoranza linguistica, in questo caso Fortezza, potrebbe nominare un membro di lingua italiana. Di conseguenza, il consigliere Thaler (SVP) ha proposto la candidatura di Josef Tschöll sottolineando che così verrebbe rappresentato anche in comprensorio il secondo partito più votato dalla cittadinanza e questo sarebbe un segno di collaborazione propositiva. Nella votazione a scrutinio segreto Hanaa Ali ottiene dieci preferenze e Tschöll sei. La SVP, in seguito a questa votazione, in un comunicato stampa ha espresso il suo disappunto in quanto, durante l’ultima seduta di consiglio comunale, alcuni consiglieri della lista civica avevano espresso il desiderio di una buona collaborazione con la SVP ma, a quanto pare, la lista civica ha mostrato ancora una volta il suo vero volto. Quando si tratta di incarichi significativi si segue la propria linea. Il sindaco ha annunciato di rinunciare al posto in Consiglio Comprensoriale e cedere la sua poltrona al consigliere Herbert Seeber. Tra le varie il dott. Helmuth Volgger („Für Sterzing Wipptal“) e il dott. Robert Hartung (SVP) hanno illustrato la situazione precaria del nosocomio cittadino. Il consigliere Werner Graus (SVP) ha chiesto informazioni riguardo alla posa dei cavi per il collegamento a banda larga. Secondo il referente Larch i lavori sono in fase di esecuzione, secondo il consigliere Graus Vipiteno è estremamente in ritardo con i lavori mentre in altri comuni il collegamento è già stato fatto.
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FORTEZZA
La variante di Riga La variante di Riga, quella forse più nota nella sua accezione tedesca come “Riggerschleife”, si farà, ma i tempi della sua realizzazione sono ancora incerti. La forma sarà la più costosa ovvero quella da 50 milioni di euro che i tecnici definiscono “grande”: una serie di alti piloni che porteranno la linea ferroviaria della Pusteria ad attraversare in maniera aerea la Valle di Riga tirando una linea diritta da Sciaves a Varna. Le prospettive prevedono inoltre la realizzazione della stazione di Varna e un centro “intermodale” nell’ampio areale ferroviario di Bressanone. Almeno è questo l’accordo preso dalla Provincia con Rfi. Dal punto di vista tecnico, l’idea è supportata dal fatto che il macchinista che provenga da San Candido-Brunico debba “cambiare banco”, spostarsi cioè dalla testa alla coda del treno per poi riprendere a pilotare e questo a causa della mancanza di collegamento lato sud tra la linea del Brennero e quella della Pusteria.
La realizzazione di questa operazione è tecnicamente complessa, visto che prevede lo “scavalcamento” della linea del Brennero per l’aggancio a Varna (l’operazione dovrebbe avvenire contestualmente col quadruplicamento dei binari della tratta Fortezza-Verona quando si ultimerà il tunnel di base del Brennero). L’ipotesi del progetto venne lanciata (sono ormai passati oltre dieci anni) da un gruppo di politici, capitanati dall’allora consigliere provinciale pusterese De Nicolò, che “pendolavano” tra la Pusteria e Bolzano e la tratta sembrava loro troppo lunga in termini di tempo. A contestare la realizzazione del progetto si è espresso l’ex sindaco di Fortezza Richard Amort nonché l’attuale primo cittadino Thomas Klapfer, i quali hanno ricordato di come sarà (o dovrebbe essere) Fortezza, quando sarà terminato il Bbt: un grosso centro ferroviario, punto nodale per gli smistamenti del traffico, anche passeggeri, da
e per il Nordeuropa. Questa è una delle tante decisioni politiche calate dall’alto, come ad esempio quella della “posa della prima pietra”, con tanto di cerimonia ufficiale per dare l’avvio al
ripensamento, nonostante gli accordi firmati il 4 maggio a Merano tra Arno Kompatscher e Maurizio Gentile, amministratore delegato di Rfi, Rete ferroviaria italiana: sette minuti al giorno valgono l’inve-
“centro intermodale” di Le Cave. Quella “pietra” simbolica fu l’unica ad essere posata ed ora giace, probabilmente coperta, certamente dimenticata, sotto le erbacce di una della tante stazioni dismesse, che poi, a distanza di decenni, vengono rimesse in piedi, come sarebbero Varna e Sciaves. Resta comunque la speranza di un
stimento di 50 milioni di euro? In definitiva, siamo ancora alle idee, alle ipotesi, ai progetti di massima. Forse ancora in tempo per un doveroso ripensamento sia riguardante la spesa pubblica sia l’analisi sociale ed economica delle ricadute di una tale decisione. dm
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FORTEZZA
Sono arrivati i primi profughi, accolti nella ex Caserma Gnutti a Prati Terminati i lavori di ristrutturazione necessari per l’accoglienza sono arrivati a Prati, nella casa Lea (ex caserma Gnutti) i primi asilanti. Attualmente si tratta di 24 richiedenti che trascorreranno a Prati fino a un massimo di 18 mesi in attesa dell’approvazione della loro domanda di asilo. È poi previsto l’arrivo di altre 19 persone. Le perplessità dei residenti non si placano e il fatto che più preoccupa è che presso la ex caserma non verrà accolta nessuna famiglia ma bensì 44 uomini e questo fa temere per la sicurezza dei loro figli nel parco giochi adiacente. “Finora non abbiamo fatto esperienze negative”, così la Rottensteiner - coordinatrice Caritas. Dopo tutto, questi uomini sperano solo che la loro domanda venga accolta. Nella struttura ci sarà personale di assistenza tutto il giorno, ad affiancare i collaboratori della Caritas ci sono volontari di tutta la Wipptal. Prima di arrivare a Prati, gli asilanti hanno trascorso diversi mesi all’Hotel Alpi a Bolzano e, quindi, hanno già una certa familiarità con il nostro paese. È da sottolineare che, all’inizio, adattarsi ad un nuovo ambiente non è facile, soprattutto se non si conoscono le lingue locali. Molti vorrebbero avere un posto di lavoro, ma questo è giuridicamente problematico nei primi sei mesi. Tutti i residenti della Wipptal, se avessero bisogno di qualsiasi aiuto, possono contattare la Caritas (tel. 0471 304 362) per aderire al progetto “Mano libera”, grazie al quale guadagnano entrambe le parti coinvolte: da una parte i lavori da svolgere, in casa o in giardino, diventano più leggeri e, dall‘altra, i profughi possono migliorare la loro situazione, oltre ad essere „immersi“, per qualche ora, nella vita di chi abita in Alto Adige. L’assistenza del richiedente asilo è gratuito. Dalla Caritas gli asilanti ottengono una ricompensa finanziaria. In tal modo sono assicurati al lavoro e pagano le tasse. La routine quotidiana nelle prime settimane è stata caratterizzata da esplorazioni sul territorio. Per quanto riguarda il quadro finanziario per ogni individuo, la Provincia Autonoma di Bolzano ottiene per ogni richiedente asilo 28 euro al giorno da parte dello Stato. Le spese dell’alloggio nonché di gestione della casa Lea a Prati sono a carico della Caritas. Le persone alloggiate a Prati ogni giorno ricevono otto euro, al mese 240 euro, con i quali devono occuparsi delle spese quotidiane tipo pasti, lavanderia, spese di viaggio, francobolli, abbigliamento ecc. Coloro che vogliono aiutare nella casa Lea possono contattare il n. 344 2197702. cm/Armin Mutschlechner
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Il Coro amici della montagna di Fortezza festeggia i 40 anni Sabato 26 settembre 2015 alle ore 17, il Coro amici della montagna di Fortezza festeggia i quarant’anni dalla sua fondazione ed organizza la consueta Rassegna di canti popolari e di montagna presso la Sala pluriuso “Josef Wild”, con ingresso libero. Celebrare un anniversario per un’associazione è l’occasione per ricordare le motivazioni che spinsero un gruppo di persone a riunirsi per fare qualcosa e per ricordare il momento, la situazione sociale e ambientale del territorio in cui nacque quell’impulso. Fortezza, negli anni ’70 del secolo scorso, era più che mai in fermento per le attività legate ai traffici internazionali delle merci. Dogana e ferrovia richiedevano la presenza di tanti lavoratori provenienti per lo più dalle altre province e dai centri vicini. Parallelamente maturava e cresceva l’esigenza di attività culturali di vario genere. Tra queste un punto fermo era il Dopolavoro Ferroviario, istituito nel periodo tra le due guerre per il tempo libero del personale ferroviario e che coinvolgeva anche tutta la popolazione. Fra le varie iniziative sorse il “ Gruppo Amici della Montagna “, promosso nel 1975 da alcuni appassionati del canto popolare, che vollero tentare la formazione di un coro “alpino”. Tra questi Gabriele Trainotti, Giuseppe Guizzardi, Renzo Giorietto, Lodovico Gemmato, Ricci Alessandro, Ferdinando Levada, Luciano Del Piccolo, Francesco Spada, Mario Trisciuoglio, Dario Massimo. Il problema iniziale fu naturalmente quello di ottenere l’adesione di un gruppo di persone in numero sufficiente per formare un organico minimo di voci per un coro, ma non fu difficile, perché l’iniziativa venne accolta con entusiasmo. Il compito di dirigere il coro fu assegnato a Ilario Antonio Del Piccolo, che aveva esperienza di direzione nei cori parrocchiali esistenti. Il 12 giugno di quell’anno iniziarono le prove e il 22 novembre dello stesso anno venne organizzata la prima rassegna di canti popolari e di montagna.
L’entusiasmo e la volontà del gruppo fecero divenire il coro il centro di attività non solo musicali ma anche ricreative e culturali. Vennero organizzate feste paesane, escursioni, gite e visite culturali. In un secondo momento si diede vita anche ad un coro di voci femminili e maschili con un repertorio di musica polifonica e di carattere sacro. Quella iniziativa portò alla realizzazione di ben quattro rassegne di canti classici. Pensando al futuro si iniziò un programma di educazione musicale nelle scuole, non solo a Fortezza, e alla formazione di un coro di bambini e da qui nacque la collaborazione con le scuole. Il coro in quegli anni si è esibito in concerti e rassegne in tutta Italia e qualcuna all’estero. Tra queste si ricorda il Galà Internazionale del Folclore a Cefalù, il concorso di St. Vincent e molti altri. La caduta delle frontiere per gli accordi di Schengen fu l’inizio della crisi con lo spopolamento di Fortezza ed anche il coro subì la stessa sorte. Per qualche tempo si riuscì a mantenere l’attività a ranghi sempre più ridotti poi si decise di integrare il coro con le voci femminili. La trasformazione non fu facile per le differenze di repertorio, di armonizzazioni e di vocalità: fu quasi un ricominciare daccapo; però la passione ebbe il sopravvento ed in breve tempo e senza interruzioni si fu in grado di continuare l’attività. Negli anni successivi si instaurò una collaborazione con il Coro Cima Bianca di Vipiteno e con il suo presidente Franco Perini, che dette impulso alla partecipazione di alcuni coristi di quel coro, presenza che ancor oggi ci permette di vivere questa meravigliosa avventura. Testimoniano le trasformazioni del coro la musicassetta che venne registrata nel 1986 ed il compact disc registrato per il ventesimo compleanno, senza dimenticare l’albo d’oro delle 45 rassegne, Per il festeggiamento dei 40 anni il coro “ I Crodaioli “ del maestro Bepi De Marzi, conosciuto in tutto il mondo per le sue magnifiche composizioni, ha accolto l’invito del coro di Fortezza per festeggiare insieme.
Mostra di quadri di Alberta Merighi Covi e delle sue allieve del corso di pittura dell’Upad Si è tenuta dal 3 al 9 agosto 2015, nella Galleria del Municipio di Vipiteno, la mostra di quadri di Alberta Merighi Covi e delle sue allieve del corso di pittura dell’UPAD. Molti i turisti e i vipitenesi che l’hanno visitata. Soggetti dei quadri su tela e su vetro Vipiteno e Bologna, le due città care all’artista, presenti anche dipinti su legno di vecchie scandole. I paesaggi di Vipiteno e dintorni e le chiesette immerse nella neve eseguiti su tela sono stati esposti con rustiche cornici di legno; suggestivi e colorati scorci di antiche strade bolognesi erano dipinti su vetro con pennellate d’oro e in uno stile particolare. Nei quadri delle allieve Karin Drews, Carla Ferrentino, Marisa Stefani e Laura Broggi si è notato il riflesso della predilezione dell’insegnante per i paesaggi naturali e urbani quasi tutti dipinti su tela, motivi di fantasia e astratti invece sulle tele di Maria Stampfl. ec
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Il fascino delle cose semplici Molti oggetti di uso quotidiano sono nati da una scintilla di genialità dei nostri antenati
Gli oggetti di comune uso hanno sempre avuto su di me una grande attrazione e ciò mi porta a stendere queste brevi note sintetiche su oggetti comunissimi e conosciuti da tutti e cioè i chiodi e le viti, che tanta importanza hanno avuto nell’attività quotidiana dell’homo faber. I chiodi I chiodi hanno una storia molto più antica delle viti: fin dai tempi più remoti l’uomo li ha usati nei modi più vari: come punteruoli, come aghi e come altri utensili semplicissimi ricavabili da ossa, da spine vegetali o di pesci. Nella storia dell’uomo il chiodo ha avuto il pregio di essere l’utensile di primaria importanza, per esempio per le costruzioni di capanne o di palafitte, per la costruzione delle imbarcazioni e altro ancora. Con l’età del bronzo i chiodi seguirono il progresso tecnologico, diventando così gli antenati di quelli attuali: erano di sezione quadra e provenienti da forgiatu-
i chiodi a sezione attuale occorre addirittura arrivare a metà Ottocento. Raro esempio di vite di ferro nell’assemblaggio delle portelle di legno del grande altare di Hans Schnatterpeck, chiesa di Maria Assunta a Lana. Le portelle furono dipinte nel 1508, lo strato pittorico sormonta la vite, che risale dunque senza dubbio a quel tempo.
Un chiodo da carpentiere fatto a mano a sezione quadra di forma non comune; il chiodo a destra è dell’inizio del XVI sec. e proviene dall’altare della chiesa di S. Daniele a Ora. Una vite fatta a mano
Le viti Le viti, per loro struttura, possono essere considerate delle ”macchine” a tutti gli effetti. Il loro moto circolare, dato dal cacciavite, si
Uso dei chiodi in carpenteria: una vera rivoluzione (miniatura francese, sec. XIV)
ra o da fusione: una barretta di ferro portata al “color rosso” veniva infilata in una fessura verticale dell’incudine che le dava la forma; col martello si batteva due o quattro volte la parte emergente per formare la capocchia. Per
trasforma, grazie alla presenza del filetto elicoidale (che è una particolare applicazione del principio del cuneo) in moto rettilineo. L’invenzione della vite è attribuita ad Archita, studioso greco nati-
vo di Taranto nel IV sec. a.C., che era arrivato a teorizzare lo studio sull’elicoide cilindrico e sulle applicazioni che avrebbero potuto derivarne. Era interessato a tutti i campi del sapere e precede di circa un secolo il più famoso Archimede di Siracusa, il quale era interessato a studi sulla “coclea”, che altro non è che una grossa vite ”senza fine”. Ma quali erano gli usi della vite nei secoli di questi grandi studiosi? Si ritiene che la prima applicazione generalizzata del principio della vite sia stata nei “torchi” per la spremitura dell’uva e delle olive; le viti erano costruite in legno
Castello del Buon Consiglio, Torre Aquila, Mese di ottobre
in grandi dimensioni e con filettatura grossolana ma già efficace. La coclea invece poteva essere impiegata per il sollevamento dell’acqua mediante il moto cir-
colare impresso alla vite, intubata in un corpo cilindrico con estremità inferiore pescante nell’acqua. Ancora adesso lo stesso principio viene utilizzato in macchine per la movimentazione di cereali e nei comuni impianti a pellet. E così si arriva all’invenzione di un sistema per produrre viti metalliche in serie con speciali torni, invenzione dovuta a uno studioso inglese alla fine del Settecento. Il secolo delle scoperte tecnologiche, le produzioni industriali e, purtroppo, le guerre spinsero la ricerca sullo sviluppo di tutta la meccanica e la metallurgia, e di conseguenza, anche delle viti. Dopo che per secoli l’innesto era unicamente a “taglio” si è arrivati ad averne una grande scelta: a taglio, a croce, a torx, a brugola e vari altri. Derivato direttamente dalla vite è il bullone con dado, la cui storia è molto più recente di quella della vite. Sono tanti gli oggetti di cui facciamo uso quotidianamente, per esempio un semplice cavatappi, senza soffermarci a riflettere sulla genialità e sullo studio applicato di chi li ha inventati. Roberto Rambelli Erker 09 I 15
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Yoseikan Budo: parte la stagione 2015/2016 Gli atleti della sezione Yoseikan Budo della Polisportiva Vipiteno hanno approfittato della pausa estiva per prepararsi individualmente per la prossima stagione.
Mentre alcuni si sono allenati sulla resistenza, Andreas e Thomas Schölzhorn hanno preso parte a corsi di preparazione per il 3° Dan e Stefan Rainer per il 2° Dan. Greta Braunhofer, Maria Gallmetzer, Yara Siller e Nadine Schölzhorn, componenti della squadra provinciale, si sono allenate dal 17 al 22 agosto a Cesenatico,
principalmente sulla resistenza, sulla tecnica e sull’analisi tattica e strategica delle competizioni. La sezione di Vipiteno ricomincerà gli allenamenti a metà settembre. Le bambine e i bambini di sei anni avranno la possibilità di imparare “in forma di gioco” l’autodifesa e le tecniche di attacco e difesa, mentre gli adolescenti si alleneranno sull’uso delle mani e dei piedi e sulla tecnica delle varie armi. Lo Yoseikan Budo offre anche agli adulti una vasta scelta di tecniche di combattimento orientali e con l’allenamento Yoseikan Cardio contribuisce a migliorare notevolmente la salute e il benessere della persona. Per ulteriori informazioni contattare: Thomas 339 5746713, Birgit 349 5512943. us
CALCIO
Annullate multa e squalifica ai Gladiators La scorsa stagione la squadra dei Gladiators, alla quale appartengono soprattutto militari di professione di stanza a Vipiteno, ha partecipato per la prima volta al campionato di 3ª categoria, facendosi notare in diverse occasioni (Erker 12/2014). Ma già nel girone d’andata un giocatore ha perso il controllo; dopo tre cartellini rossi contro i calciatori dei Gladiators, ha mollato due ceffoni all’arbitro e per questo episodio è stato squalificato dalla federazione fino a giugno 2016. Il girone di ritorno non è stato meno turbolento. La squadra non si è presentata nelle ultime
sei partite del torneo, secondo il presidente dei Gladiators, Livio Antonio Pandolfi, per il fatto che diversi giocatori, contemporaneamente, non erano più di stanza a Vipiteno ma, in quanto militari, impegnati in missioni all’estero. Di conseguenza la squadra è stata esclusa dal campionato e condannata a pagare una multa di 2.600 euro, contro la quale i Gladiators hanno presentato ricorso. Poco tempo fa il ricorso è stato accolto dalla corte d’appello sportiva del comitato provinciale di Bolzano. La squadra ha comunque deciso di non partecipare al campionato 2015/2016. us
Paradeis – Pomo d’Oro L’Ass. Artistica e culturale Lurx organizza anche quest’anno una mostra di pomodori e peperoni degli orti della zona sul tema: la biodiversità. L’installazione è curata da Christoph Hofer. La mostra avrà luogo il 25.09.15, ore 9.00, al mercato dei contadini a Vipiteno e il 26.09.15, ore 11.00 presso il locale “Vinzenz – zum feinen Wein”.
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CALENDARIETTO
Hockey su ghiaccio
Foto: Oskar Brunner
Riparte il campionato di hockey su ghiaccio di serie A e anche per quanto riguarda la stagione 2015/2016 non poteva mancare una novità. Delle dodici formazioni che hanno partecipato lo scorso anno non si sono iscritte, forse per motivi economici, le squadre di Milano, Appiano, Egna e Caldaro. Se da un lato dispiace (un campionato a dodici nelle prime
fasi sarebbe stato meno “noioso”), dall’altro, probabilmente, ne guadagnerà la qualità del gioco, considerando che diversi atleti di scuola italiana e di buon livello, che hanno militato nei team sopraccitati, hanno trovato o potranno trovare un posto nelle otto compagini che andranno a giocarsi lo scudetto. I campioni in carica dell’Asiago, il Val Pusteria, il Renon, il Cortina, il Fassa, il Gherdeina e il Valpellice hanno tutti movimentato il mercato estivo dei trasferimenti, alcuni team con decisione, altri con più cautela. Il colpo
grosso, almeno sulla carta, l’hanno fatto i “Lupi Pusteresi” con l’ingaggio del portierone finlandese Juuso Riksman, che al suo Paese ha vinto il titolo della SM Liiga (la serie A finlandese ndr) ed è stato più volte nominato miglior goalie del campionato. Sorvolando, per motivi di spazio, sugli ingaggi delle altre squadre, vediamo cosa è cambiato in casa Broncos. Riconfermati in attacco: Patrick Mair, Tobias Kofler, Hannes Stofner, Daniel Erlacher, Philipp Grandi; in difesa: Simon Baur, Fabian Hackhofer, Daniel Maffia, Philipp Pircher e il backup Dominik Steinmann, sono arrivati tre nuovi giocatori di scuola italiana, il difensore Daniel Fabris dal Cortina, l’attaccante Rupert Stampfer dal Gherdeina e, sempre dai ladini, il goalie Mark Demetz. L’ingaggio di un portiere di scuola italiana ha permesso agli “Stalloni” di mettere sotto contratto quattro stranieri di movimento. Riconfermato il centro canadese Jason Walters, molto buona la sua prestazione nella scorsa stagione, sempre dal Canada sono arrivati l’ala Adam Hugesman e il centro Johnny Lazo, entrambi alla loro prima esperienza in Europa. Completa il quadro degli “import” il difensore della nazionale lettone Maksims Širo-
8a Edizione del Memorial Luca Cemin Ad agosto si è svolta presso la zona sportiva di Vipiteno l’otta-
tate le compagini locali di 2a e 3a Categoria del CF Vipiteno, della Val Ridanna e del Colle Isarco. La vittoria finale è andata meritatamente alla squadra della Val Ridanna davanti al CF Vipiteno ed al Colle Isarco. La seconda tappa del torneo ha avuto luogo in data 22 agosto alla quale hanIl responsabile del CF Vipiteno, Manuel Piccin, il capitano della no partecipato ben 6 forVal Ridanna ed i genitori di Luca. mazioni “Freizeit” ed una va edizione del torneo dedicato a compagine degli “Altherren”. Alla Luca Cemin. Quest’anno il Memo- fine si sono imposti gli ospiti venurial si è svolto in 2 tappe. ti dallo Sciliar, davanti al Fleres ed In data 8 agosto si sono confron- al CF Vipiteno. mm
kovs, che nelle ultime due stagioni ha giocato nel campionato di serie B svizzero. Questa è, mentre andiamo in stampa, la rosa dei Broncos a disposizione del nuovo allenatore Clayton Beddoes, anch’egli canadese, che nelle ultime due stagioni è stato alla guida del Cortina, ottenendo risultati più che lusinghieri. Beddoes è una vecchia conoscenza dei tifosi di Vipiteno, avendo vestito, come attaccante, la maglia dei Broncos nella stagione 2001/02. Sostituisce Axel Kammerer che è tornato in Germania. È invece approdato all’HC Trento Alex Gschliesser, negli ultimi anni assistente allenatore e tecnico delle giovanili. Non ci saranno quest’anno nei Broncos, per motivi diversi, Joni Puurula, Michael Messner, Gunnar Braito, Christian Sottsas, Florian Wieser e Jordan Owens; qualcuno ha appeso i pattini al chiodo, per altri potrebbe anche trattarsi solo di un arrivederci. Per completare il roster saranno probabilmente selezionati alcuni giovani del vivaio, che avranno così la possibilità di lavorare con dei professionisti e quindi di crescere tecnicamente e agonisticamente. Il precampionato dei Broncos in settembre prevede, alla Weihenstephan Arena, due incontri amichevoli: venerdì 11 alle ore 20:00 con i bavaresi del Bad Tölz e sabato 12 alle 19:30 con gli austriaci del EC Kitzbühel. us
CAI Vipiteno Escursionismo 05.09.15: Escursione alpinistica al Kleiner Kaserer nella Schmirntal. 13.09.15: Escursione sulle Pale di San Martino e ferrata a scelta dei partecipanti. Gita in comune con l’Alpenverein Sterzing. 03. 10.15: Escursione al Monte S. Lorenzo (Hoher Lorenzenberg) Giovanile 09.09.15: Raduno regionale CAI Brennero. MTB 05.09.15: Caldonazzo Kaiserjäger Strasse sentiero della pace Forte Passo Vezzena. 19.09.15: Sul Baldo in MTB da Malcesine. Cultura 18.09.15: Cineclub montagna. Proiezione di capolavori del cinema di montagna. A seguire momento conviviale. Sede CAI, ore 20.15. CAI Fortezza 27.09.15: Höfemuseum, Kramsach (AT). CAI Brennero 06.09.15: Raduno regionale C.A.I. S.A.T., organizzato dalla sezione di Brennero. 20.09.15: Gita alle miniere di Monteneve da San Martino, il giro lungo. A.N.S.I. Vipiteno 19-20.09.15: Gita socio-culturale, con visita guidata, alle ville palladiane del Veneto lungo il Brenta, e visita della cappella degli Scrovegni e della basilica di S. Antonio a Padova.
Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 25 settembre 2015 dalle ore 9.30 alle ore 11.30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155.
Medici e farmacie di turno: v. p. 82
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Foto: Oskar Brunner
Action-Foto
Saisonstart im kleinen Kreis von Stefan Troyer und Barbara Felizetti Sorg Acht Teams kämpfen in der Saison 2015/16 um den Titel der italienischen Serie A. Mit sechs Neuzugängen, elf bewährten Stammspielern und mehreren Spielern aus dem eigenen Nachwuchs schickt auch der WSV Sterzing Weihenstephan Broncos eine hoffnungsvolle Truppe aufs Eis. Auf der Trainerbank nimmt der Kanadier Clayton Beddoes Platz. Die höchste italienische Eishockeyliga wird in dieser Saison mit einem drastisch verkleinerten Starterfeld die Meisterschaft bestreiten. Kämpften im Vorjahr noch zwölf Teams um den begehrten Titel in der Serie A, sind es heuer nur mehr deren acht. Vier davon kommen aus Südtirol: Neben Vizemeister Ritten Sport, dem HC Gröden und dem HC Pustertal wird auch der WSV Sterzing Weihenstephan Broncos mit einer starken Kampftruppe aufs Eis ge-
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hen, zudem Meister Asiago, Cortina, Fassa und Valpellice. Mailand, Kaltern, Eppan und Neumarkt haben aus Kostengründen auf die Teilnahme verzichtet. Der Meisterschaftsmodus sieht in dieser Saison eine dreifache Hinund Rückrunde mit anschließenden Play-offs (Best of Seven, startend mit Viertelfinale) vor. Letzter Spieltag der Regular Season ist der 27. Februar, die Play-offs beginnen am 1. März. Gespielt wird – bis auf wenige Ausnahmen – donnerstags und samstags. BEDDOES ÜBERNIMMT ZÜGEL DER WILDPFERDE Mit dem Kanadier Clayton Beddoes, der in der Saison 2001/02 in der Serie A für die Wildpferde spielte, haben die Broncos einen neuen Cheftrainer verpflichtet. Axel Kammerer hat als Trainer zum EC Bad Tölz gewechselt, Co-Trainer Alex Gschliesser ist
beim HC Trient im Einsatz. NEUZUGÄNGE Der kanadische Center Jason Walters war bereits im Vorjahr vom schwedischen Zweitligisten Karlskrona in das Wipptal gewechselt. Mit 23 Toren und 25 Assists in nur 28 Spielen spielte sich „Wally“ in die Herzen der Wipptaler Fans und war in allen Spielsituationen der Dreh- und Angelpunkt der Broncos-Offensive. Mit 17 Punkten im Powerplay (6+11), sieben Punkten in Unterzahl (6+1), einer Erfolgsquote von knapp 67 Prozent am Bullypunkt und der bes-
ten Plus-Minus-Bilanz pro Spiel spiegelte sich die Bedeutung des 29-Jährigen für die Broncos auch in den „sekundären“ statistischen Kategorien wider. An seiner Seite wird nach dem Abgang von Jordan Owens der 24 Jahre alte Kanadier Adam Hughesman stürmen. Der 180 cm große und 88 kg schwere Flügel aus Winnipeg (Manitoba) absolvierte seine Junior-Karriere in der prestigeträchtigen Western Hockey League bei den Tri-City Americans, wo er in seiner Abschluss-Saison nicht weniger als 59 Tore und 76 Assists in 87 Spielen verbuchte und in das zweite All-Star-Team der Western
HEIMSPIELE DER BRONCOS 19.09. Broncos – Rittner Buam, 19.30 Uhr 26.09. Broncos – SG Cortina Hafro, 19.30 Uhr 03.10. Broncos – HC Asiago Migross, 19.30 Uhr 06.10. Broncos – HC Gherdeina, 20.30 Uhr 10.10. Broncos – HC Pustertal, 19.30 Uhr
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Conference gewählt wurde. In der ECHL konnte er sich in der abgelaufenen Saison mit Reading in 69 Spielen 23 Tore, 44 Assists und 67 Punkte gutschreiben lassen. Der 34-jährige Goalie Mark Demetz aus St. Christina/ Gröden kann auf einen reichen Erfahrungsschatz von 108 Spielen in der Serie A, 342 Spielen in der Serie A2 und 43 Spielen in der INL zurückblicken; davon bestritt er 79 Partien in den Play-offs. In der letzten Serie-A-Saison, in der er Stammgoalie des HC Gherdëi-
na war, hatte er in der ersten Phase sowie in den Play-offs die besten Statistiken aller einheimischen Goalies aufzuweisen. Nicht umsonst wurde er auch für die beiden EIHC-Turniere des Nationalteams in Ungarn und Österreich einberufen, wo er gegen Korea und Slowenien zum Einsatz kam. Als dritter Importstürmer wurde Johnny Lazo verpflichtet, 1989 in Winnipeg geboren. Der quirlige Center, der auch auf dem Flügel eingesetzt werden kann, ist mit 171 cm und 77 kg zwar kein Rie-
se, doch ein Blick auf seine Karriere zeigt, dass er sich durchsetzen kann: 76 Tore und 170 Punkte in 217 WHL-Spielen sowie 55 Tore und 132 Punkte in 136 Partien für die University of Alberta Bears der kanadischen Universitätsliga (CIS) sprechen eine deutliche Sprache. Für die Bears erzielte er zusätzlich elf Tore und 23 Punkte in 20 Playoff-Spielen sowie zwei Tore in insgesamt fünf Finalspielen um den nationalen College-Titel, den er 2014 und 2015 gewann. Der 32-jährige Lette Maksims
Širokovs, 181 cm groß und 87 kg schwer, stand in den letzten beiden Saisonen bei Red Ice Martigny in der schweizerischen NLB unter Vertrag, wo er in 85 Partien elf Tore, 18 Vorlagen, 29 Punkte und 60 Strafminuten sammelte. Insgesamt bringt er einen reichen Erfahrungsschatz aus 520 Profispielen mit, in denen er insgesamt 64 Tore erzielte, 156 Vorlagen gab und 220 Punkte sowie 836 Strafminuten sammelte. Der 26-jährige Daniel Fabris kommt vom SG Cortina, wo er in
DAS TEAM
Clayton Beddoes, 44, Trainer, Kanada
Mark Demetz, 34, Torhüter, Gröden
Tobias Ninz, 20, Torhüter, Sterzing
Dominik Steinmann, 26, Torhüter, Mauls
Simon Baur, 25, Verteidiger, Sterzing
Daniel Fabris, 25, Verteidiger, Eppan
Michael Gruber, 18, Verteidiger, Mauls
Fabian Hackhofer, 25, Verteidiger, Trens
Daniel Maffia, 22, Verteidiger, Leifers
Philipp Pircher, 27, Verteidiger, Brixen
Maksims Širokovs, 32, Verteidiger, Lettland
Jonas Steiner, 19, Verteidiger, Sterzing
Hannes Clementi, 21, Stürmer, Meran
Ivan Deluca, 18, Stürmer, Sterzing
Daniel Erlacher, 25, Stürmer, Sterzing
Philipp Grandi, 23, Stürmer, Bozen
David Gschnitzer, 19, Stürmer, Mauls
Adam Hughesman, 24, Stürmer, Kanada
Tobias Kofler, 23, Stürmer, Wiesen
Tommy Kruselburger, 20, Stürmer, Sterzing
Johnny Lazo, 26, Stürmer, Kanada
Patrick Mair, 25, Stürmer, Sterzing
Matthias Mantinger, 19, Stürmer, Kaltern
Rupert Stampfer, 26, Stürmer, Ritten
Hannes Stofner, 25, Stürmer, Trens
Jason Walters, 29, Stürmer, Kanada
Hannes Messner, Betreuer
Helmuth Messner, Betreuer
Peter Pichler, Betreuer
Patrick Silgener, Betreuer
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der letzten Saison unter dem ehemaligen Broncos-Coach Oly Hicks gespielt hat. Der 185 cm große und 87 kg schwere Rechtsschütze ist als solider und äußerst zuverlässiger Verteidiger bekannt. Ebenfalls neu beim WSV ist der Stürmer Rupert Stampfer, der nach drei Saisonen beim HC Gherdëina ins Wipptal wechselt. Der 26 Jahre alte Flügel hat mit Bozen, Pontebba, Ritten und Gröden bereits 160 Serie-A-Partien bestritten und konnte in der vergangenen Saison mit fünf Toren und elf Assists seine Bestmarke in der höchsten Spielklasse setzen. VERTRAGSVERLÄNGERUNGEN Simon Baur, Jahrgang 1989, geht nun bereits in seine neunte Saison mit dem blauweißen Trikot der Broncos. Mit 19 Punkten in 38 Regular-Season-Spielen erzielte er in der vergangenen Saison sein bestes Ergebnis überhaupt und toppte seine bisherige Bestmarke von 17 Punkten, die aus der Saison 2012/13 in der zweiten Liga stammt. Fabian Hackhofer, Jahrgang 1990, musste in der vergangenen Spielzeit einen Kreuzbandriss wegstecken. Dank einer maßgefertigten Spezialschiene und seinem eisernen Willen konnte er bereits einen Monat später wieder aufs Eis zurückkehren und spielte eine eindrucksvolle Saison, in der er mit
19 Scorerpunkten in 32 Spielen ebenfalls einen Karrierebestwert im Seniorhockey einfuhr. Daniel Maffia, Jahrgang 1993, geht bereits in seine vierte Saison mit dem Seniorteam der Broncos. „Maffo“ lief unter Coach Kammerer zumeist mit Matti Näätänen im ersten Verteidigungsblock auf. Dem zuverlässigen Zwei-Wege-Verteidiger fielen wegen der offensiven Spielweise seines Partners vornehmlich defensive Aufgaben zu, die er stets zur vollsten Zufriedenheit erledigte und in 35 Spielen der Regular Season immerhin acht Assists verbuchen konnte. Nach einem Knöchelbruch, den er sich im Trockentraining zugezogen hat, wird er allerdings noch für einen Monat ausfallen. Philipp Pircher, 27, ist seit nunmehr neun Saisonen fester Bestandteil der Broncos-Seniormannschaft, in den letzten drei Spielzeiten als deren Kapitän. Der 181 cm große und 84 kg schwere Defensivspezialist wird noch im Herbst sein 400. Spiel im blauweißen Trikot bestreiten. Hannes Stofner, Jahrgang 1989, war in der vergangenen Saison mit neun Toren, 18 Assists und 27 Punkten in 36 Spielen nach 2013/14 erneut der beste einheimische Scorer der Broncos. An der Seite von Jordan Owens und Jason Walters zeigte sich der 186 cm große und 89 kg schwe-
MICHAEL MESSNER WECHSELT NACH FINNLAND Der 21-jährige Verteidiger Michael Messner aus Sterzing konnte im Probetraining beim finnischen Drittligisten Ketterä überzeugen und erhielt einen Vertrag für die Saison 2015/16. Das Seniorteam von Ketterä, das heuer den Aufstieg in die Mestis schaffen will, steht unter der Leitung von Jarno Mensonen, der in den vergangenen Jahren bei Eppan und Gröden hinter der Bande stand und Messner aus den Ligaspielen kennt.
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re Zwei-Wege-Stürmer trotz einiger Verletzungsprobleme erneut von seiner besten Seite. Mit 35 Toren, 67 Assists und 102 Punkten in 133 Spielen hat er sich über die vergangenen drei Saisonen auch in der Offensive zum produktivsten einheimischen Spieler der Broncos gemausert. Tobias Kofler, 23 Jahre, kam in den vergangenen beiden Saisonen hauptsächlich als Denker und Lenker in der dritten Sturmreihe zum Einsatz. Der 171 cm große und 78 kg schwere Wirbelwind versteht es wie kaum ein Zweiter, seinen Gegenspielern durch unermüdliches und schlaues Forechecking alle Optionen zu nehmen. Trotz der Tatsache, dass er nur sehr selten in den ersten beiden Reihen und im Powerplay praktisch nie eingesetzt wurde, brachte „Tube“ es dennoch auf mehr als respektable sechs Tore und sieben Assists in den 40 Begegnungen bis zum Play-off-Viertelfinale. Damit konnte der Center seine Offensivleistung aus der Vorsaison mehr als verdreifachen. Auch Patrick Mair, dem 25 Jahre alten, 187 cm großen und 86 kg schweren rechten Flügel, der auch als Center eingesetzt werden kann, gelang eine Steigerung seines Offensiv-Outputs. Mit fünf Toren und zehn Assists in insgesamt 42 Begegnungen lag er in der Scorerwertung der einheimischen Stürmer an zweiter Stelle hinter Stofner und rückte in den Play-offs in die erste Sturmreihe mit Owens und Walters. Daniel Erlacher, Jahrgang 1989, mauserte sich mit seinen 183 cm und 95 kg als Flügelstürmer zu einem zuverlässigen Defensivakteur und konnte offensiv vermehrt Akzente setzen, auch wenn ihm das wohlverdiente Quäntchen Glück manchmal versagt blieb. Die Statistik von einem Tor und sieben Punkten in 43 Spielen spiegelt nur einen Teil der Wahrheit wider. Der 23-jährige Philipp Grandi kam im vergangenen Sommer auf Leihbasis zu den Wildpfer-
den und fügte sich sofort perfekt in das Team ein. In der Offensive war auch ihm mit nur zwei Toren und zwei Assists das eigentlich verdiente Glück nicht immer hold, doch der 173 cm große und 78 kg schwere Wirbelwind konnte dafür mit hartnäckigem Forechecking und guter Defensivarbeit glänzen. Der Bozner, der eishockeytechnisch beim EV Bozen beheimatet ist, wird nun ein weiteres Jahr die Sturmreihen der Broncos verstärken. Dominik Steinmann geht in seine elfte Saison im weißblauen Trikot. Der 26-jährige Goalie kam in der abgelaufenen Saison nur vereinzelt zum Einsatz, weshalb er sich in dieser Saison für häufigere Einsätze empfehlen möchte. ABGÄNGE Christian Sottsas und Gunnar Braito haben ihre Karriere zumindest auf Serie-A-Niveau beendet. Gunnar „Gunne“ Braito spielte in den vergangenen drei Saisonen im Wipptal und erzielte für die Broncos in 51 Serie-A2- sowie 89 Serie-A-Spielen 23 Tore und 53 Punkte. Christian „Sotts“ Sottsas stand in nicht weniger als neun Saisonen und 392 Spielen für die Broncos auf dem Eis. In der Kaderplanung wurde ein langjähriger Stammspieler der Broncos nicht mehr berücksichtigt. Florian Wieser ist nach zehn Saisonen und 393 Spielen für die Wildpferde zum ersten Mal seit 2005/06 nicht mehr dabei. Er wechselt zum HC Neumarkt in die E Serie B.
TESTSPIELE IN DER WEIHENSTEPHAN ARENA 11.09. Broncos – EC Bad Tölz , 20.00 Uhr 12.09. Broncos – EC Kitzbühel, 19.30 Uhr
FUSSBALL
Kader des FC Südtirol in Ridnaun vorgestellt Zum sechsten Mal in Folge nimmt der FC Südtirol in diesem Jahr an der Lega Pro, der dritthöchsten italienischen Meisterschaft teil. Während es im Vorjahr nur zu
Platz 10 gereicht hat, wollen sich die Weiß-Roten um Trainer Giovanni Stroppa in der anstehenden Saison mit gleich elf Neuzugängen
wieder nach oben arbeiten. Ende Juli wurde im Hotel „Schneeberg“ in Ridnaun der neue Kader vorgestellt. „Wir haben eine teilweise nicht zufriedenstellende Saison hinter uns“, meinte dabei FCS-Geschäftsführer Dietmar Pfeifer, „die aber nicht nur negativ war. Unser Wille ist da, in der Meisterschaft wieder ganz vorne mitzuspielen, auch wenn wir es mit Gegnern mit großer Vergangenheit und Ambitionen zu tun haben.“
FUSSBALL
8. Luca Cemin Memorial Turnier Bereits zum achten Mal hat der CF Sterzing zum Gedächtnis an Luca Cemin ein Fußballturnier abgehalten, heuer an zwei verschiedenen Wochenenden. Anfang August konnten sich die Mannschaften aus der Amateurliga untereinander messen. Der Sieg ging dabei verdient an die Auswahl Ridnauntal vor den Gastgebern des CF Sterzing und Gossensaß. Die zweite Etappe des Turniers Ende August bestritten
die Freizeitmannschaften. Der Sieg ging an die Mannschaft Schlern 92 vor Pflersch und dem CF Sterzing. Das Turnier stand unter dem Ehrenschutz der Eltern von Luca Cemin. Den krönenden Abschluss des Turniers bildete das Pokalspiel des CF Sterzing gegen Gossensaß. Den 2:1-Sieg im ersten Pflichtspiel der neuen Saison hat die Mannschaft ihrem ehemaligen Mitspieler Luca gewidmet.
FUSSBALL
Strafe für Gladiators aufgehoben Die Elf der Gladiators, der vorwiegend in Sterzing stationierte Berufssoldaten angehören, hatte sich in der vergangenen Saison erstmals an der Meisterschaft der 3. Amateurliga beteiligt und gleich mehrmals für Aufregung gesorgt (Erker 12/2014). Die Rückrunde verlief nicht weniger turbulent. Nachdem das Team die letzten sechs Spiele nicht mehr bestreiten konnte – laut Gladiators-Präsident Livio Antonio Pan-
dolfi waren gleich mehrere Spieler nicht mehr in Sterzing stationiert –, wurde es von der Meisterschaft ausgeschlossen und mit einer Geldstrafe in der Höhe von insgesamt 2.600 Euro versehen, wogegen die Gladiators Rekurs einreichten. Diesem wurde kürzlich vom Sportberufungsgericht beim Autonomen Landeskomitee Bozen stattgegeben. An der anstehenden Meisterschaft nimmt das Team nicht teil. Erker 09 I 15
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SPORT I PORTRÄT
In der Schule der Freundlichkeit
von Barbara Felizetti Sorg
Karate bestimmt ihr Leben – daran lassen die beiden Brüder keinen Zweifel. Seit Jahren feilen Horst und Johann Haller aus Mareit an ihrer Technik, ihrer Fitness und ihrer mentalen Stärke und feiern internationale Erfolge. Im Erker-Porträt erzählen sie über ihren Sport, der ihr Leben verändert hat.
len sie sich aus der „Spatzenpost“ und sie formulieren sich ehrgeizige Ziele, die sie mit Klimmzügen, Liegestützen und Dehnungsübungen erreichen wollen. Ihre großen Vorbilder: Actionstars wie Jean-Claude Van Damme und Sylvester Stallone. Von Karate sind sie damals allerdings noch weit entfernt.
Wenn Onkel Hermann das wüsste! „Den Grundstein zu unserer Karriere hat eigentlich er gelegt“, sagt Horst Haller nachdenklich und lehnt sich gedankenversunken zurück. „Ich war gerade einmal drei Jahre alt, da hat er immer ausgiebig mit mir geturnt.“ Als Onkel Hermann stirbt, fällt zwar das Turnen plötzlich aus, doch die Freude daran hat er seinem Neffen unweigerlich mitgegeben. Denn schon während der Mittelschulzeit beginnt Horst mit seinem Bruder Hans und einem Jungen aus der Nachbarschaft gemeinsam zu trainieren. Anleitungen dazu ho-
„KARATE BEGINNT UND ENDET MIT RESPEKT.
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(Shoto, Regel 1)
die Sporthalle (Palasport) betritt. „Ichi, ni, san ...“ Die lauten Befehle, die er dort hört, sind ihm völlig unverständlich (kein Wunder, ist ja auch japanisch!). Doch sie ziehen ihn sogleich in ihren Bann. In gebrochenem Italienisch fragt er, ob er teilnehmen dürfe. „Seit diesem Tag habe ich kein Training ausgelassen – ich bin immerhin dreimal pro Woche nach Bozen gefahren, wo ich bei den Meistern Giorgio Conforti und Maria Stefania Pavanello in die Lehre gegangen bin“, so Horst. Zwei Jahre spä-
Das sollte sich schlagartig ändern, als Horst am 6. September 1994 – „diesen Tag werde ich nie vergessen“ – mit seinem ersJOHANN & HORST HALLER kompakt ten Auto planlos nach Bozen fährt, Geburtsdatum: 22.10.1980 vom Verkehr völGeburtsort: Sterzing lig überfordert in Wohnort: Mareit der ReschenstraVerein: ASD CSAM Ju Dojo Racines ße anhält und, Beruf: Angestellter um sich ein wenig Hobbies: Karate, laufen, Rad fahren, Freunde auszuruhen, dort
ter hat er dann auch seinen Bruder Hans im Gepäck, bis zu fünfmal pro Woche pendeln sie zwischen Sterzing und Bozen hin und her. Seitdem sind die beiden äußerst erfolgreich in ganz Europa unterwegs, nehmen zwischen Dänemark und Sizilien an internationalen Wettkämpfen teil, bewe-
Geburtsdatum: 04.03.1975 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Mareit Verein: ASD CSAM Ju Dojo Racines Beruf: leitender Angestellter Hobbies: Karate, Rad fahren, Freunde
SPORT I PORTRÄT
gen sich italienweit unter den Top 5. Beide sind mehrfache Regionalmeister in Kumite (Kampf) und Kata (Form), zusammen haben sie bereits über 100 Podiumsplätze erreicht.
„
MAN KANN NICHT IMMER GEWINNEN, ABER MAN KANN IMMER KÄMPFEN.“ (Horst und Johann Haller) „Um Karate zu erlernen, braucht es eigentlich keine besonderen Voraussetzungen“, so Hans, es gebe keine körperliche oder altersmäßige Begrenzung. Disziplin, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen seien nötig – der Schlüssel zum Erfolg sei Regelmäßigkeit. „Dann ist jede Technik erlernbar“, sind sich die beiden ehrgeizigen Brüder einig. Der Begriff „Karate“ kommt aus dem Japanischen und bedeutet „Leere Hand“ – ein Hinweis darauf, dass zumeist mit leeren Hän-
den, also ohne Waffen gekämpft wird. Trainiert wird in einem weißen Karate-Gi, der aus einer an der Hüfte geschnürten Hose und einer Jacke besteht. Gehalten wird die Jacke von einem Gürtel. An der Gürtelfarbe erkennt man den erreichten Kyu, was auch der Motivation dient. „Das Ziel eines jeden Karateka ist natürlich der schwarze Gürtel“, erzählt Hans, der genauso wie sein Bruder dieses Ziel bereits erreicht hat. Und Horst wirft ein: „Auf dem Weg dorthin sollte jeder Karateka aber auch verstehen, dass Karate dort erst anfängt.“ Denn der Weg zum schwarzen Gürtel dient dazu, Karate kennen und verstehen zu lernen. Dann erst folgen zehn Meistergrade (Dan). Die beiden Brüder halten derzeit beim dritten Dan. „KARATE ÜBEN HEISST, ES EIN LEBEN LANG ZU TUN.“ (Shoto, Regel 9)
„Karate passiert zu 50 Prozent im Kopf“, erklärt Horst. Sich Tech-
niken zu merken, den Körper zu steuern, mentale Ausgeglichenheit anzustreben und die Fähigkeit zu erlangen, das Gelernte auch im täglichen Leben anzuwenden, sei reine Kopfsache. „Das ist es auch, was wir an diesem Sport so schätzen: Er hat uns charakterlich geformt und begleitet uns im täglichen Leben genauso wie im Beruf.“ Davon sind beide überzeugt. Nach einer schwierigen Phase im Jahr 2001, als die beiden alles hinschmeißen wollen, kommt plötzlich die Kehrtwende. Auf Anregung ihrer Meister eröffnen sie noch im selben Jahr eine eigene Karateschule. „Das war schon ein ganz eigenartiges Gefühl“, gibt Horst zu. „Wir wussten ja nicht, was uns erwarten würde.“ Doch die erste Trainingsstunde übertrifft gleich all ihre Erwartungen: 35 Kinder und knapp 20 Erwachsene stehen erwartungsvoll in Reih und Glied. Seitdem stehen neben traditionellem Karate auch modernes Sportkarate und Selbstvertei-
digungskurse auf dem Programm. „Das Training mit Kindern ist eine große Herausforderung, die uns sehr viel Energie abverlangt“, räumt Horst ein. „Sie geben uns allerdings ungemein viel wieder zurück.“ Offenheit, Ehrlichkeit, Wissbegierde – das seien doch Eigenschaften, die viele Erwachsene verloren haben. „Aber genau diese Eigenschaften machen einen guten Karateka aus“, so Hans. „DENKE IMMER NACH UND VERSUCHE DICH STÄNDIG AN NEUEM.“ (Shoto, Regel 12) Ein großer Traum der beiden Karatekas ist ein traditioneller Karate Dojo, wo wie vor tausenden Jahren gelebt wird. „Karate ist eben nicht ein reiner Sport, sondern eine Lebenseinstellung, eine gewisse Art, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen“, sind sich die beiden einig. Ob ihr Traum in Erfüllung geht, wird sich erst noch zeigen – Horst und Hans E arbeiten jedenfalls daran.
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SPORT
DER GIPFELSTÜRMER IN REKORDZEIT AUF DEN TRIBULAUN
David Thöni aus Gossensaß, 32, ist ein durch und durch begnadeter Bergsportler. Von Kindesbeinen an mit den verschiedenen Bergsportarten vertraut, nimmt der Alpinist, Bergläufer und begeisterte Skitourengeher seit Jahren schon für den ASV Gossensaß Skialp erfolgreich an Skitourenrennen und Bergläufen teil. Dafür trainiert er beinahe täglich rund zwei Stunden. An diesem Mittsommer gelang ihm, was noch keiner vor ihm geschafft hat. Er hat den Tribulaun, den verirrten Dolomitengipfel inmitten der Pflerer Berge, auf dessen Gipfel er bereits mehrmals gestanden hat, in Rekordzeit erklommen. Um 1870 noch für unbesteigbar gehalten und vor nunmehr 140 Jahren erstmals von Pflersch aus bestiegen, stand Thöni, bei der Kirche von St. Anton in Innerpflersch auf 1.246 m Meereshöhe startend, nach nicht einmal eineinhalb Stunden auf dem 3.097 m hohen Gipfel des formschönen Felsendorns,
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der den bleichen Bergen ihren Namen gab. In schier unglaublichen 1:27.15 Stunden legte er 1.850 Höhenmeter zurück. Bis zum Einstieg nordöstlich der Tribulaunhütte benötigte er über den Weg Nr. 7 im Laufschritt 47 Minuten, dann wie eine Gämse die Felsenwand emporhuschend weitere 40 Minuten bis zum Gipfel. Eine sportliche Meisterleistung, die nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen werden kann. Denn auch trittsichere und überaus konditionsstarke Athleten sollten sich der Risiken einer solchen Herausforderung bewusst sein. Vorbereitet und zeitlich kontrolliert wurde der „Tribulaun-Sprint“ von seinen Freunden und Verwandten, die auch entlang der Kletterroute dafür gesorgt haben, dass der Weg bis zum Gipfel für den Athleten frei von Seilschaften ist. Die Erstbesteiger von 1874 um Johann Grill, genannt der Kederbacher, den ersten offiziellen deutschen Bergführer, dürften eine solche
sportliche Leistung vor nunmehr 141 Jahren wohl noch für völlig undenkbar gehalten haben. lg
BERGLAUF
BRONZE KNAPP VERPASST Beim Vertical Col de Lana in Livinallongo (Belluno), die auch als Italienmeisterschaft gewertet wurde, schrammte David Thöni vom ASV Gossensaß Skialp knapp an der Bronzemedaille vorbei. Die 1.000 Höhenmeter bewältigte er in einer Zeit von 36.06 Minuten und lag damit nur 43 Sekunden hinter dem Drittplatzierten. Martin Renzler, ebenfalls aus Gossensaß, belegte in 37.16 Minuten Rang 7. Der Sieg ging an Manfred Reichegger aus Mühlwald (33.36 min.).
SPORT
25. Ratschinger Berglauf
Jubiläumslauf auf die Wasserfalleralm: Am 13. September startet um 9.30 Uhr bei der Pizzeria „Zum Sepp“ der 25. Ratschinger Berglauf. Bis zur Wasserfalleralm sind 6,1 Kilometer und 660 Höhenmeter zurückzulegen. Er zählt auch zur dreiteiligen Lauf-Serie des Deaf-Berglauf-Cups der Gehörlosensportgruppen, die nach Aschau in Bayern und Spital am Pyhrn in Oberösterreich in Ratschings ihren Abschluss findet. Eine eigene Wertung gibt es für
Wanderer und Special-Olympics-Teilnehmer. Start für den Kinder- und Jugendlauf ist um 11.00 Uhr bei der Wasserfalleralm. Bei der Siegerehrung werden tolle Sachpreise verlost. Zudem hält der ASV Ratschings für die 25. Jubiläumsauflage noch die eine und andere Überraschung bereit. Nähere Infos unter den Rufnummern 0472 659157 oder 339 8678630 bzw. unter www.svratschings.org.
BERGLAUF
Joghurttrophäe geht an Perkmann und Rungger Auf der 5,5 km langen Strecke (912 Hm) von Sterzing auf den Roßkopf war Hannes Perkmann vom Sportler Team nicht zu schla-
gen: In 37.42,94 Minuten sicherte er sich überlegen den Sieg bei der 14. Ausgabe der Sterzinger Joghurttrophäe. Christian Manuel Moser (Polisportiva Sterzing) passierte mit einer Zeit von 42.49,85 Minuten die Ziellinie, knapp acht Sekunden dahinter
wurde Christian Mair (SG Eisacktal) Dritter. Ulrich Schölzhorn (Pol. Sterzing) landete in 44.57,86 Minuten auf dem 6. Platz. Bei den Damen ging der Sieg an Renate Rungger. Die Sarnerin musste sich lediglich zehn Männern geschlagen geben und setzte sich souverän mit einer Zeit von 46.59,32 Minuten vor Biathletin Karin Oberhofer durch. Das Podest komplettierte die Sterzingerin Birgit Klammer von den Gherdeina Runners. Brigitte Schölzhorn vom ASV Sterzing belegte in 1:11.59,89 Rang 10. Insgesamt waren 51 Läuferinnen und Läufer am Start.
Teilnehmerrekord bei Jubiläumsduathlon in Jaufental Mit neuem Teilnehmerrekord ging Mitte Juli die 5. Auflage des Duathlon in Jaufental über die Bühne. 82 Hobbysportler sorgten auf der Mountainbike- und Laufstrecke für einen spannenden Bewerb. Da einige Favoriten in diesem Jahr nicht dabei sein konnten, war der Ausgang des Rennens von Beginn an offen. Einzelteilnehmer Christian Gasteiger (Polisportiva AVI Bike Team) gelang es mit der schnellsten Radzeit von 18.24 Minuten, seine schärfsten Konkurrenten, das Duo Walter Sparber und Dario Da Canal, um knapp 30 Sekunden zu distanzieren; somit sicherte er sich mit einer Gesamtzeit von 37.05 Minuten den viel umjubelten Tagessieg. Tagesschnellster auf der Laufstrecke war Fabian Graber mit einer Zeit von 14.44 Minuten. Die absolut schnellste Läuferin bei den Damen war mit einer Zeit von 16.30 Minuten Carmen Holzmann. Flora Helga Platzgummer, die für den Verein Full Sport Meran an den Start ging, bewältigte als schnellste Dame die Radstrecke in 20.51 Minuten. Mit einer Gesamtzeit von 5.50 Minuten waren Martin Oberprantacher und Simon Rainer aus Ratschings auf der Kinderstrecke nicht zu schlagen.
Im Rahmen der Preisverteilung wurden besonders der Einsatz der vielen freiwilligen Helfern und das Entgegenkommen der Grundbesitzer hervorgehoben. Dabei wurden auch einige Sportler des ASV Jaufental für ihre herausragenden Erfolge geehrt. Kilian und Ivan Rainer Wieser sowie Tobias Braunhofer und David Gschnitzer waren 2013 und 2014 mit Erfolg im Hornschlitten-Europacup unterwegs. Die Sportrodler Manuel Aukenthaler, Michael Payrer und Andreas Siller beteiligten sich erfolgreich am Südtirolcup. Als Zeichen der Anerkennung wurde ihnen gemeinsam mit Ulrich Kinzner, Dominik Kinzner und Florian Schölzhorn aus Pflersch, den Aushängeschildern des Wipptaler Naturbahnrodelsports, Urkunden und Geschenkkörbe überreicht.
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SPORT
BERGLAUF
LEICHTATHLETIK
Südtirol Ultra Skyrace „short“: Fulvio Dapit mit neuem Streckenrekord
19. Italienmeistertitel für Silvia Weissteiner
© Harald Wisthaler
von Josef Blasbichler um 54 Minuten unterboten. Im Ziel auf den Bozner Talferwiesen hatte Dapit, der in Sterzing als Polizeibeamter tätig ist, einen Vorsprung von elf Minuten auf Blasbichler (7:15.43 Std.), der in diesem Jahr den 2. Platz belegte. Dritter wur-
de Andreas Reiterer aus Hafling (7:16.03 Std.). „Ich habe versucht, mein Rennen zu machen und mich nicht von meinen Konkurrenten treiben zu lassen. Meine große Erfahrung ist mir dabei zugute gekommen. Ich wusste, dass man im Abstieg noch viel Zeit aufholen kann“, so Dapit. Bei den Damen ging der Sieg an die Trentinerin Lorenza Bortoluzzi. Sie setzte sich in 8:57.00 Stunden gegen die Konkurrenz durch. Auf der Originalstrecke (121 km/ 7.554 Höhenmeter) verwies Alexander Rabensteiner aus Klausen (17:52.24 Std.) Mikhail Mamleev (Mölten/ 18:49.29 Std.) und Peter Kienzl (Hafling/ 18:58.09 Std.) auf die Plätze. Bei den Damen siegte Annemarie Gross in 21:57.53 Stunden vor Marta Poretti (Busto Arsizio/ 23:59.36 Std.) und Moira Guerini (Marone/ 31:00.11 Std.).
Die 36-jährige Silvia Weissteiner (Bildmitte) aus Gasteig gewann bei der Leichtathletik-Italienmeisterschaft der Allgemeinen Klasse in Turin Ende Juli Gold über 5.000 m. Vom Start weg diktierte sie das Tempo, nach drei Kilometern setzte sie sich von ihren Gegnerinnen ab und siegte souverän mit einer Zeit von 16.03,55 Minuten, mit acht Sekunden Vorsprung auf Valentina Costanza und zwölf Sekunden auf Silvia La Barbera. Damit sicherte sie sich nach 2005, 2006, 2007, 2011 und 2012 ihren sechsten Titel über diese Distanz – insge-
samt war es ihr 19. Staatsmeistertitel. Elisabeth Stofner aus Trens, die
©Colombo/FIDAL
Mit einem sagenhaften Streckenrekord von 7:04.41 Stunden hat der in Ratschings wohnhafte Friulaner Fulvio Dapit (Bildmitte) das Südtirol Ultra Skyrace „short“ (68 km/ 4.260 Höhenmeter) gewonnen und damit den alten Rekord
für Quercia Rovereto an den Start ging, zog beim Diskuswerfen mit 44,95 m ins Finale ein, wo sie mit einer Weite von 44,00 m Platz 12 belegte. Markus Ploner (ASV Sterzing) erreichte über 5.000 m in 14.38,40 Minuten Platz 14.
LEICHTATHLETIK
Christina Teissl holt Bronze bei Masters-WM
BERGLAUF
5. Vertical-KM auf das Hühnerspiel Zum fünften Mal organisiert die Sektion Skialp des ASV Gossensaß am 5. September den Hühnerspiel Vertical-KM sowie einen Volksmarsch mit freier Streckenwahl zur Hühnerspielhütte. Die Teilnehmer am Volksmarsch starten mit einer Stempelkarte zwischen 8.00 und 10.00 Uhr auf dem Ibsenplatz in Gossensaß. Wer innerhalb 14.00 Uhr bei der Hühnerspielhütte eintrifft, nimmt an der Verlosung von wertvollen Sachpreisen teil. Der Massenstart für den Vertical-KM erfolgt um 10.00 Uhr auf dem Ibsenplatz, wobei der di-
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rekte Aufstieg auf markierter Strecke (1.000 Höhenmeter auf 2,9 Kilometer) einzuhalten ist.
Erstmals finden Preisverteilung und Verlosung heuer um 14.00 Uhr auf der Hühnerspielhütte statt. Nähere Infos und Einschreibungen unter www.sv-gossensass.org.
Mit einer Bronzemedaille im Gepäck kehrte Christina Teissl (r. im Bild) von der Masters-WM, die Anfang August in Lyon stattfand, zurück. In der Kategorie W45 belegte sie gemeinsam mit Francesca Pini Prato und Francesca Ragnetti den 3. Platz im C ro s s - Te a m b e werb. Im Crosslauf über 8 km war sie auf Rang 5 Beste des italienischen Teams. Pech hatte sie über 1.500 m, wo sie den Vorlauf locker überstand und mit Medaillenchancen ins Finale einzog. Ein Sturz nach 100 m machte jedoch alle Hoffnun-
gen zunichte. Dennoch gab sich Teissl nicht geschlagen und versuchte, das Feld von hinten aufzurollen. In 5.03,18 Minuten belegte sie schließlich Platz 6.
An der 21. Auflage der Over 35WM nahmen über 8.000 Athleten aus 98 Ländern teil. 13 Südtiroler holten insgesamt fünf Medaillen.
SPORT
RADSPORT
Thomas Gschnitzer im Eiltempo aufs Stilfser Joch Während die ersten drei Etappen der sechstägigen Dolomiten-Rundfahrt vom Deutschen Christoph Fuhrbach nach Belieben dominiert wurden, sorgte bei der vierten Etappe, die von Prad auf das Stilfser Joch führte, ein Wipptaler für die große Überraschung: Thomas Gschnitzer aus Thuins (im Bild) bewältigte die 24,8 km lange Strecke mit 48 Kehren und 1.851 Höhenmetern in 1:19.09
Stunden und war damit um rund 40 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte Fuhrbach. Nach dem 3. Platz auf der fünften Etappe durch das Ultental und dem 9. Platz auf der letzten Etappe in Kaltern sicherte sich Gschnitzer überlegen den Gesamtsieg der kleinen Rundfahrt, welche die letzten drei Etappen umfasst. Fuhrbach konnte sich als Sieger der großen Rundfahrt feiern lassen.
Sterzinger Beachvolleyballer erneut erfolgreich
Foto: sportnews.bz
Nach dem historischen 10. Rang mit der Südtirol-Auswahl beim Regionenturnier in Sizilien konnten Lukas Ellemunt und Jakob Windisch von VB Sterzing als Vertreter Südtirols auch bei der U18-Beach-Italienmeisterschaft in Kalabrien voll überzeugen. Bei schwierigen Bedingungen mit tropischen Tempera-
turen und heißem Sand erreichten sie Rang 9 und stellten damit das bisher beste heimische Resultat ein. „Das Spiel um Rang 7 war sehr eng und mit ein bisschen Glück wäre
noch mehr drin gewesen. Wir haben aber gezeigt, dass unsere Beachszene in Südtirol in den vergangenen Jahren gute Aufbauarbeit geleistet hat“, so Landestrainer Markus Gröber. Bei der Landesmeisterschaft in Bruneck Mitte August holten sich Windisch und Ellemunt in der Kategorie U18 den Meistertitel. In einem spannenden Finale setzten sie sich mit 21:17 und 27:25 gegen die beiden Pusterer Lorenz Tasser und Johannes Hanni durch. Sabine Erlacher und Verena Bacher verloren das Spiel um Platz 3 ganz knapp und belegten den 4. Platz. In der Kategorie Herren Open erreichten Egon Volgger und Lukas Amort Rang 7. Aufgrund ihrer starken Leistungen wurden Lukas Ellemunt und Jakob Windisch vom nationalen Beachvolleyballverband für das Internationale U17-Beachvolley-Turnier der WEFZA in Belgien nominiert und werden als Nationalteam an den Start gehen.
RAFTING
STERZING SICHERT SICH WM-TICKET Das Sterzinger Raftingteam eilt seit geraumer Zeit von Erfolg zu Erfolg: Nach dem Italienmeistertitel für Viererteams sicherten sich die Wipptaler Patrick Agostini, Hansi Volgger, Alexander Zanella und Alex Kaser (alle ASV Sterzing) sowie Robert Schifferle (Tigerle ASD) und der Meraner Thomas Waldner (DRD4) souverän auch den Titel für Sechserteams. In Ivrea (Piemont) und Villeneuve (Aosta) setzten sie sich gegen starke Konkurrenz, allen voran das Valbrenta-Team aus Valstagna, durch und kürten sich in allen vier Diszplinen – Slalom, Sprint, Head-to-HeadSprint und Marathon – zu Staatsmeistern. Damit lösten sie das Ticket für die R6WM, die vom 30. November bis zum 8. Dezember in Indonesien stattfindet. Ebenso erfolgreich verliefen die Bewerbe auch für das U23-Team aus Sterzing. Michael Zanella, David Perazzolo, Mark Mair, David Fassnauer und Damiano Casazza (alle SV Sterzing) sowie Carlo Benciolini (C.C. Pescantina) paddelten sich zum Sieg und holten in ihrer Altersklasse den Italienmeistertitel. „Das ist erneut ein toller Erfolg für den ASV Sterzing“, freute sich Toni Agostini, Leiter der Sektion Kanu/ Rafting.
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SPORT I TENNIS
DER STEILWANDFEGER Vor kurzem ist in der Edition Raetia die vierte Auflage von „Heini Holzer – Meine Spur, mein Leben – Grenzgänge eines Extrembergsteigers“ von Markus Larcher mit einem Vorwort von Reinhold Messner erschienen. Heini Holzer war der Steilwandfahrer der Siebzigerjahre. Als Gratwanderer zwischen Erfolgszwang und Todessehnsucht war er einer der ersten und besten seiner Zunft. Am 4. Juli 1977 starb er im Alter von 32 Jahren beim Versuch, die Nordostwand des Piz Roseg in der Berninagruppe zu befahren. Es war seine 104. Steilwandfahrt. Holzer war ein außergewöhnlicher Mensch: Aus einfachsten Verhältnissen stammend, klein von Statur, aber zäh und willensstark, bewältigte er höchste Schwierigkeitsgrade in Eis und Fels. Als Hirte und Kaminkehrer blieb er aus Überzeugung Amateur, spielte aber in den Sechzigerund Siebzigerjahren im Wettbewerb um Erstbesteigungen und -befahrungen der verbliebenen weißen Flecken der Alpen ganz vorne mit. Sein Können als Kletterer stellte er unter anderem als Seilgefährte von Sepp Mayerl, Peter Habeler oder Günther und Reinhold Messner unter Beweis. Seine Welt war jene des VI. Schwierigkeitsgrades (damals der höchste) und der 55°-Wände. Im Steilwandfahren entwickelte er seinen eigenen Stil und befuhr die Wände nur, nachdem er sie im Aufstieg bezwungen hatte. Niemals bediente er sich eines Helikopters. Im Wipptal fuhr Heini Holzer am 4. Juni 1972 die 750 m lange und bis zu 50 Grad steile Griesferner-Nordwand allein ab. Es war die erste Skibefahrung. Zwei Jahre später fuhr er als erster zusammen mit H. Prenner die 450 m lange und bis zu 48 Grad steile Nordwestrinne der Jaufenspitze ab. Im selben Jahr – am 3. Juni 1974 – schaffte er ebenfalls als erster die Steilwandabfahrt von der direkten Nordwand „Vanis“ der Hochfernerspitze im Pfitschtal.
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TENNIS
Drei Kategoriensiege für TC Ratschings Im Rahmen des diesjährigen Bezirksturniers der VSS-RVD Jugendtennismeisterschaft, ausgerichtet vom TC Ratschings ASV, wurde auch ein Turnier der Serie VSS/FIT RVD Kids Promo ausgerichtet, um auch die Kleinsten Turnierluft schnuppern zu lassen. Obwohl es das einzige Turnier dieser Art im Bezirk Eisacktal/ Gröden war, nahmen nur wenige Spieler daran teil. Insgesamt waren es 40 junge Athleten – 17 allein vom gastgebenden TC Ratschings.
In der U13 der Buben sicherten sich Nikolas Goggi und Felix Inderst (beide TC Ratschings) jeweils den 3. Platz, während bei den Mädchen Hannah Pircher (TC Ratschings) vor Christina Strickner (2., ATC Sterzing) sowie Leonie Nusser und Karin Klotz (3., TC Ratschings) durchsetzte. In der U18 war Dominik Königsrainer (TC Ratschings) siegreich, bei den Mädchen besetzte der TC Ratschings mit Lena Mittermaier, Vera Schölzhorn und Tamara Pircher das Podium. Die Erstplatzierten dieser beiden Kategorien sind für das Landesfinale in Gröden qualifiziert.
Yoseikan Budo startet in die neue Saison fan Rainer zur Vorbereitung auf den 2. Dan teil. Mitte August trainierten Greta Braunhofer, Maria Gallmetzer, Yara Siller und Nadine Schölzhorn als Mitglieder des Landeskaders in Cesenatico. Dabei standen Technik- und Ausdauertraining sowie Taktik- und Strategieanalyse von Wettkämpfen im Vordergrund.
Die Sommerpause nutzten die Athleten der Sektion Yoseikan Budo der AVI Polisportiva Sterzing, um sich individuell auf die kommende Saison vorzubereiten. Während einige Athleten die persönliche Ausdauer trainierten, nahmen Andreas und Thomas Schölzhorn an Kursen zur Vorbereitung auf den 3. Dan, Ste-
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Mitte September beginnt das Yoseikan-Budo-Training für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Nähere Informationen dazu unter den Rufnummern 339 5746713 (Thomas) oder 349 5512943 (Birgit)
SPORTKEGELN
Meisterschaft in den Startlöchern Am 21. September fällt der Startschuss zur Sportkegelmeisterschaft, zu der sich landesweit 167 Mannschaften gemeldet haben. Erneut wird sowohl bei den Herren als auch bei den Damen in fünf Spielklassen gespielt. Die Hinrunde endet am 11. Dezember. Aus dem Wipptal tritt in der A1-Klasse der Herren Fugger Sterzing an, in der A-Klasse der Damen machen sich die Teams der Auswahl Ratschings und von Fugger Sterzing bereit.
EXTRA
SCHULE & WEITERBILDUNG „HEUTE BEGINNT MEINE ZUKUNFT“ Berufsfindungswochen für Mittelschüler
70 Mittelschüler haben im August an den drei Berufsfindungswochen „Heute beginnt meine Zukunft 2015“ teilgenommen. Das Projekt ermöglichte ihnen, Berufe und Ausbildungswege in den Bereichen Handwerk, Industrie-Produktion, Journalismus, Dienstleistungen, Sozialpädagogik, Gastronomie-Handel, Tourismus, Technik oder Natur kennen zu lernen. Firmeninhaber und Mitarbeiter lokaler Betriebe erklärten den Jugendlichen ihr Handwerk und ließen sie auch selbst Hand anlegen. Am Nachmittag standen aktive Freizeitspiele auf dem Programm. Bei einem Abschlussgespräch mit jedem einzelnen Schüler wurde das Erlebte aufgearbeitet und über Ausbildungsmög-
lichkeiten gesprochen. Organisiert wurden die Berufsfindungswochen heuer zum fünften Mal von der Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung (GRW Wipptal), den drei Wipptaler Schulsprengeln, dem Jugenddienst und den Wipptaler Gemeinden. Medienworkshop: von der Idee zum Mini-Erker Themen suchen, Interviewpartner finden, Fragen überlegen, einen Text schreiben und da-
nach die Seite layouten: Beim Medienworkshop im Rahmen der Berufsfindungswochen haben Lukas Oberhauser, Samuel Pirozzi, Katrin Depian, Joachim Röck, Omashka Khan, Daniel Tock und Valentina Pichler in zwölf Stunden bravourös einen achtseitigen Mini-Erker erarbeitet. Unterstützung erhielten sie von Erker-Redakteurin Renate Breitenberger, Grafikerin Alexandra Martin, der Druckerei Artigraf sowie Betreuerin Valentina Casadei. Der Mini-Erker ist auf der Internetseite www.dererker.it abrufbar.
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EXTRA I SCHULE & WEITERBILDUNG
FRANZENSFESTE
SCHULBAUTEN IN SÜDTIROL Vom 26. September bis zum 31. Oktober ist in der Festung Franzensfeste die Ausstellung „Schulbauten in Südtirol. Architektur und Pädagogik im Dialog“ zu sehen. Präsentiert werden gelungene realisierte und geplante Schulbauten, die in Bezug auf pädagogische Konzepte und architektonisch gestaltete Räumlichkeiten innovative Ansätze verinnerlichen. Zusammen mit dem Kompetenznetzwerk „lernen&raum“ hat die Abteilung Hochbau eine Auswahl von Schulgebäuden aus den verschiedenen Bildungsstufen getroffen. Die Ausstellung beleuchtet das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln und veranschaulicht das Argument anhand von Videos und Fotos zur Architektur des Gebäudes. Interviews mit den Projektanten und Personen aus der Schulwelt ergänzen die Ausstellung.
PR
TANZKURSE IN STERZING Im September und Oktober gibt es für Klein und Groß samstags Tanzkurse im Sternbach. „SALSA“ mit Schritten, Figuren und viel Spaß am frühen Abend. Auf foxbegeisterte Anfänger wartet „FOX&BALLROOM“ mit Tänzen von Discofox bis ChaCha. Die Fortgeschrittenen treffen sich zu „BALLROOM2“ mit noch mehr Fox und flotten Tänzen. Neu ist „FOX für KIDS“ für 8- bis 11-jährige Jungs und Mädels von 17.00 bis 18.00 Uhr. Kinder lernen diesen tollen Tanz so schnell. Alle Kurse haben 5 Termine. Wer den Kurs in Sterzing verpasst, kann wochentags nach Brixen fahren zu SÜDTIROL TANZT! Jeden Freitag gibt es ab 19.45 Uhr mit BALLROOM1 den Anfängerkurs mit den wichtigsten Tänzen. Die Anmeldung erfolgt online unter www.suedtirol-tanzt.com oder unter Tel. 349 4103699. Der kostenlose Newsletter kann unter info@suedtirol-tanzt.com bestellt werden.
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SCHULE & WEITERBILDUNG I EXTRA
SCHÜLER ÜBEN FÜR NOTFALL
DUALE AUSBILDUNG SICHERT QUALITÄT DES HANDWERKS Das großartige Ergebnis, das die Südtiroler Lehrlinge bei der Berufsweltmeisterschaft „Worldskills 2015“ in São Paulo erzielen konnten – sechs Exzellenzdiplome, eine Bronzemedaille, eine Silbermedaille und fünf Goldmedaillen –, ist u. a. auch auf den hohen Stellenwert und die hohe Qualität der Berufsbildung in Südtirol zurückzuführen. „Die umfassende Ausbildung der Südtiroler Jugendlichen, sowohl in der Schule als auch in den Betrieben, befindet sich auf höchstem Niveau“, so die Handelskammer in einer Aussendung. Das Südtiroler Modell der dualen Berufsbildung ist einzigartig in Italien und kann sich, wie das Ergebnis der Südtiroler Lehrlinge bei den Worldskills beweist, auch im internationalen Vergleich sehen lassen. Es beinhaltet eine praxisorientierte Ausbildung an der Berufsschule und zusätzlich eine Lehrausbildung in einem Betrieb.
Dieses duale Ausbildungssystem ermöglicht es den Lehrlingen, das Wissen, das sie in der Schule erworben haben, im Betrieb gleich umzusetzen. Die Mischung aus theoretischem Wissen und Praxiserfahrung
macht die Berufsschüler zu wertvollen Arbeitskräften für die Wirtschaft und sie bekommen eine optimale Vorbereitung auf das Arbeitsleben. Die enge Abstimmung der theoretischen Lerninhalte der Schulen mit den konkreten Bedürfnissen der Betriebe macht dieses Ausbildungssystem besonders interessant – für Arbeitgeber und Lehrlinge. Die Handwerksbetriebe sind eine tragende Säule für die Südtiroler
Wirtschaft und es ist für sie überlebensnotwendig, auf gut ausgebildete Fachkräfte zurückgreifen zu können. Dessen ist sich auch Handelskammerpräsident Michl Ebner bewusst: „Die Handelskammer Bozen organisiert jedes Jahr den Wirtschaftstag für die Berufsschulen, wo die Jugendlichen auf ehemalige Berufsschüler treffen, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Bei diesen Treffen finden auch Workshops statt, bei denen den Jugendlichen Wissen zu wichtigen Themen übermittelt wird, wie zum Beispiel einen Lebenslauf schreiben, ein Vorstellungsgespräch führen und Konflikte erfolgreich lösen.“ Nicht zuletzt durch das duale Ausbildungssystem hatte Südtirol nie eine so hohe Jugendarbeitslosigkeit wie das restliche Italien; auch die Anzahl der Lehrlinge ist wieder steigend. 2015 sind über 4.500 Jugendliche als Lehrlinge beschäftigt. Damit wurde der Tiefpunkt von 2012 mit 3.880 Lehrlingen überwunden.
2.386 deutschsprachige, 968 italienischsprachige und 201 ladinische Mittelschüler haben im vergangenen Schuljahr an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen. Dies geht aus einer Landtagsanfrage der Freiheitlichen hervor. Das Projekt „Mini Anne“ ermöglicht Jugendlichen, in den drei Mittelschuljahren das richtige Verhalten in Risiko- und Notfällen zu üben. Die jährlichen Kosten in Höhe von rund 114.000 Euro trugen in den vergangenen drei Jahren das Weiße Kreuz, die drei Schulämter sowie das Landesassessorat für Gesundheitswesen.
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EXTRA EXTRA II SCHULE SCHULE && WEITERBILDUNG WEITERBILDUNG PR
BEREIT FÜR DIE SCHULE? Kinder wachsen und verändern sich. PRIMIGI begleitet Ihren Nachwuchs bei diesem fantastischen Abenteuer des „Großwerdens“ und entwickelt Produkte, welche die Kleinen schützen, schön anzusehen und gleichzeitig bequem zu tragen sind. PRIMIGI kennt ganz genau die besonderen Bedürfnisse jeden Alters und begleitet die Entwicklung des Kindes mit sorgfältig durchdachten Lösungen: Kleidung und Schuhe, Unterwäsche und Zubehör – ideal für Spiel und Bewegung, zu Hause und im Freien, zu jeder Jahreszeit. Tragekomfort, Atmungsaktivität und Widerstandsfähigkeit spielen dabei eine große Rolle. Im PRIMIGI-Store in der Sterzinger Altstadt finden Sie viele tolle Angebote zum Schulstart: Goretex-Schuhe von 39,00 bis 79,90 Euro, Hausschuhe ab 19,90 Euro sowie eine große Auswahl an Regenstiefeln und Regenmanteler.
WIPPTAL
IMMER MEHR WIPPTALER STUDIEREN Jeder dritte Jugendliche maturiert
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Immer mehr Wipptaler studieren: Haben 1992 noch 24 Prozent aller Wipptaler Jugendlichen erfolgreich eine Oberschule abgeschlossen, war es im vergangenen Jahr bereits jeder Dritte.
ter zwischen drei und 25 Jahren einen Kindergarten, eine Schule oder eine Universität, waren es vor zwei Jahren immerhin 79 von 100. In den frühen 90er Jahren wies die absolute Anzahl der Kinder und Jugendlichen in allen Schulstufen wegen der niedrigen Geburtenraten einen negativen Trend auf. Seit dem Schuljahr
Der Bildungsgrad der Südtiroler steigt – gemessen an der schulischen Ausbildung – seit 40 Jahren kontinuierlich an. Dies verdeutlicht eine vor kurzem veröffentlichte ASTAT-Studie. Berücksichtigt man alle Schulstufen vom GRUNDSCHULEN Kindergarten bis hin 2001/02 zur Universität, nahm 2008/09 die Schulbesuchs2013/14 quote seit 1992 um
ABMELDUNGEN VOM RELIGIONSUNTERRICHT
16 Prozent zu. Anders ausgedrückt: Besuchten im Schuljahr 1991/92 nur 63 von 100 Südtirolern im Al-
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1,0 % 3,3 % 5,8 %
MITTELSCHULEN 2001/02
0,3 %
2008/09
0,9 %
2013/14
4,5 %
SCHULE & WEITERBILDUNG I EXTRA
1998/99 wird wieder eine leichte Zunahme beobachtet. In den Schuljahren von 1991 bis 2014 wurde der höchste Anstieg an Einschreibungen in den Kindergärten (+41,4 %) und in den Oberschulen (+22,4 %) festgestellt. Die an den Universitäten eingeschriebenen Studenten haben vom Studienjahr 1991/92 bis zum Studienjahr 2012/13 um nicht weniger als 34,1 Prozent zugenommen. Die Anzahl der Südtiroler Studenten im Alter zwischen 19 und 25 Jahren an italienischen und österreichischen Universitäten stieg von 16,5 Prozent vor knapp 25 Jahren auf über 30 Prozent an. Auffallend ist der schnelle Anstieg von ausländischen Schülern: 1992 besuchten nur 0,2 Prozent ausländische Schüler eine Schule in Südtirol, im Schuljahr vergangenen Jahr waren es über zehn Prozent. Mehr als sechs Prozent aller Schüler melden sich heute in Südtirol vom Religionsunterricht ab. KINDERGARTEN Vor rund 25 Jahren blieb jedes vierte Kleinkind im Wipptal bis zum Erreichen des Schulal-
ters ausschließlich in elterlicher bzw. familiärer Obhut. Die Kindergartenbesuchsquote betrug 1991/92 nur 73,3 Prozent. Zehn Jahre später lag sie bereits bei über 81 Prozent, 2008/09 bei knapp 94 Prozent. Heute gibt es kaum noch ein Kind, das vor Schulbeginn nicht eine Zeitlang auch den Kindergarten besucht hat. Im vergangenen Jahr lag die
KINDERGARTENBESUCHSQUOTE
AUSLÄNDERQUOTE IN DEN ... KINDERGÄRTEN 1991/92
-
2001/02
2,1 %
2008/09
9,2 %
2013/14
13,6 %
GRUNDSCHULEN 1991/92
-
2001/02
3,7 %
2008/09
8,6 %
2013/14
12,4 %
MITTELSCHULEN WIPPTAL
1991/92
-
1991/92
73,7 %
2001/02
1,5 %
2001/02
81,2 %
2008/09
7,8 %
2008/09
93,8 %
2013/14
9,9 %
2013/14
99,5 %
OBERSCHULEN
Besuchsquote bei 99,5 Prozent. Zunehmend ist auch die Zahl der Kinder, die noch mit sechs Jahren den Kindergarten besuchen: Waren 2001 nur 5,7 Prozent der Sechsjährigen noch im Kindergarten, waren es im Jahr 2013 bereits 14,1 Prozent.
1991/92
-
2001/02
0,5 %
2008/09
4,2 %
2013/14
6,8 %
DURCHFALLQUOTE Beinahe jedes Kind schafft in der Grundschule heute das
Klassenziel. Repetenten gibt es so gut wie keine mehr. In den Erhebungsjahren zwischen 1992 und 2014 lag die Durchfallquote im Wipptal jeweils unter einem Prozent. Rückläufig ist die Durchfallquote auch in den Mittelschulen des Bezirks: Lag sie 1992 noch bei 5,2 Prozent, im Schuljahr 2008/09 sogar bei 7,3 Prozent, haben im vergangenen Schuljahr 3,1 Prozent der Mittelschüler das Klassenziel nicht erreicht. Die Erfolgsquote bei den Abschlussprüfungen ist von 97,4 Prozent im Jahr 1992 auf 100 Prozent im vergangenen Schuljahr gestiegen. Immer mehr Jugendliche besuchen eine Oberschule: Drückte 1991 gut jeder zweite Wipptaler (50,9 %) die Schulbank einer Oberschule, waren es im vergangenen Schuljahr immerhin 63 Prozent. Gleichzeitig ist auch die Durchfallquote angestiegen. Im Vergleich zu den Grund- und Mittelschulen lag sie im vergangenen Jahr südtirolweit mit zehn Prozent ungleich höher. Bei den Matura-Prüfungen ist die Erfolgsquote hingegen von rund 95 Prozent im Jahr 1992 auf über 99 Prozent 2014 gestiegen.
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EXTRA EXTRA II SCHULE SCHULE && WEITERBILDUNG WEITERBILDUNG
EXZELLENZDIPLOM FÜR MATTHIAS MESSNER
Bei der Berufsweltmeisterschaft „Worldskills“ Mitte August in São Paulo (Brasilien) wurde dem Wiesner Installateur für Heizung und sanitäre Anlagen Matthias Messner (im Bild) ein Exzellenzdiplom verliehen. Der 22-Jährige arbeitet bei Hans & Luis in Sterzing und wurde vom Experten Lorenz Rier begleitet. Insgesamt holte die 19-köpfige Südtirol-Delegation fünfmal Gold, einmal Silber, einmal Bronze und sechs Exzellenzdiplome. „Die jungen Mädchen und Burschen haben unsere Erwartungen weit übertroffen. Sie haben Weltklasseniveau bewiesen und allen gezeigt, dass Südtirol in der Berufsausbildung spitze ist“, freut sich lvh-Präsident Gert Lanz. In der Nationenwertung erreichte Südtirol bei 55 teilnehmenden Ländern Rang 7.
FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG FÜR SCHÜLER UND STUDENTEN Die Landesregierung hat im Juni für das Schuljahr 2015/16 einen Betrag von 394.940 Euro für Studienbeihilfen zugunsten von Schülern der Pflichtschule bereitgestellt. Die Beihilfen sind für all jene Schüler gedacht, die außerhalb wohnen müssen, um die Schule besuchen zu können, also entweder in Heimen oder anderen Unterkünften untergebracht sind. Sie sind einkommens- und vermögensabhängig. In ihren Genuss können nur Schüler kommen, deren bereinigtes Familieneinkommen im Jahr 2014 weniger als 25.000 Euro betragen hat. Gleichzeitig wurden auch die Zugangsbestimmungen vereinfacht: Während es für das Ansuchen bisher sieben Einkommensklassen gab, wurden diese nun auf vier Einkommensstufen reduziert. Die Anträge um Gewährung einer Studienbeihilfe können noch bis zum 24. September beim Amt für Schulfürsorge in der Bozner Andreas-Hofer-Straße 18 eingereicht werden. STUDIENBEIHILFEN: ONLINE-ANSUCHEN BIS 30. OKTOBER Seit dem 3. August können Studierende online um Studienbeihilfen und Rückerstattung der Studiengebühren für das Studienjahr 2015/2016 ansuchen. Einreichschluss ist
der 30. Oktober. Die Anträge für Studienbeihilfen für das In- und Ausland sowie um Rückerstattung der Studiengebühren sind über den E-Government-Service unter https://forms. egov.bz.it/studienbeihilfe online verfügbar. Für den Zugang zu diesem Service benötigen die Studierenden die Bürgerkarte (Gesundheitskarte) mit Chip, die bei der Wohnsitz-Gemeinde zu aktivieren ist. Nur Studierende, die über eine Bürgerkarte ohne Chip bzw. über gar keine Bürgerkarte verfügen, können einen zertifizierten Account, der ebenfalls den Zugang zum Online-Ansuchen ermöglicht, anfordern. Dazu müssen sie im Amt für Hochschulförderung vorstellig werden und ein Steuernummer-Dokument, einen persönlichen Ausweis und eine E-Mail-Adresse vorweisen. Sobald der Antrag online ausgefüllt und abgeschickt wurde, erhalten die Antragstellenden eine Bestätigung an die angegebene E-Mail-Adresse. Die Studierenden sollten daher zur Sicherheit den Eingang der Bestätigung überprüfen. Die Wettbewerbsausschreibung sowie weitere Informationen sind auf der Homepage des Landes unter www.provinz. bz.it/bildungsförderung und im Südtiroler Bürgernetz veröffentlicht.
PR
SPIELEND LERNEN ODER LERNEND SPIELEN? Lern- & Spielfest Neustift – ein Tag für die ganze Familie Am 13. September steht das Bildungshaus Kloster Neustift ab 14.00 Uhr im Zeichen des Lernens. Es geht um die Frage, wie Lernen eigentlich funktioniert und ob es auch Spaß machen darf. Dabei darf geklettert, gebastelt und gebaut, gespielt, verkostet, zugehört und gelacht, ausprobiert und mitgemacht werden. Aber nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene dürfen lernen. Dabei wird das Bildungshaus von vielen unterschiedlichen Vereinen und Institutionen unterstützt, wie dem Alpenverein Südtirol, dem Weißen Kreuz, IG Wanderleiter, den Ämtern für Naturparke und Weiterbildung, der Stiftung Südtiroler Sparkasse und anderen mehr. Das Fest findet bei jeder Witterung statt. Der Eintritt ist frei!
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HERBST- & WINTERMODE I EXTRA
HERBST- & WINTERMODE „MODE IST NICHTS, WAS NUR IN KLEIDUNG EXISTIERT. MODE IST IN DER LUFT, AUF DER STRASSE, MODE HAT ETWAS MIT IDEEN ZU TUN, MIT DER ART, WIE WIR LEBEN, MIT DEM, WAS PASSIERT.“ COCO CHANEL
FRISURENTRENDS FÜR LANGE HAARE Diesen Herbst und Winter wird langes Haar vorrangig mit Mousse, Gel und Glanz-Boostern gestylt. Das Ziel: Langhaarfrisuren im Wet-Look – von perfekt geglättet bis nassglänzend.
Beim neuen Trend-Look wird Styling Gel großzügig im Haar verteilt. Dann mit einem feinzin-
kigen Kamm Strähne für Strähne streng zurückkämmen. Wenn das Gel getrocknet ist, die Haare am Hinterkopf nochmals ausbürsten, damit sie locker fallen. Als Finish noch Glanzspray aufsprühen. Auf den glatten Ansatz treffen locker fallende Längen, ein ungezwungener Look, der immer noch elegant ist. Wer kein Freund von Haargels ist, kann auch Mousse für den Ansatz und Meersalz-Spray für die Längen nehmen. Wer das Haar nicht offen tragen möchte, kann die Längen zu einem lässigen Knoten stecken. Erker 09 I 15
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EXTRA I HERBST- & WINTERMODE
KLEIDER MACHEN LEUTE Die Herbst- und Wintermodetrends sind geprägt von Gegensätzen: Poppig bunte Sixties-Muster treffen auf düstere Gothic-Outfits, feminine Kleider mit Taillengürtel treten gegen typische Männer-Outfits mit Hosenanzug, Hemd und Krawatte an. GROOVY BABY! Wie eine Reise in die Vergangenheit wirkt die neue Herbst- und Wintermode. Überall sieht man Kleider wie aus den Swinging Sixties und den wilden Siebzigern, etwa kurze Bleistiftkleider mit psychedelischen Mustern oder 60er-Formen in Kombination mit XXL-Ketten. Wunderbar für kurvige Frauen sind fließende Materialien, die den Körper umspielen. BETONTE TAILLE Mädels, packt eure Hüftgürtel aus! Denn für sie geht es im Modewinter 2015 eine Etage höher, genauer: auf die Taille. Auch lange Gürtel kann man durch die richtige Knotentechnik ruhig etwas höher positionieren. Egal ob über einem Oberteil oder als Hingucker über einem eleganten Mantel getragen: Taillengürtel sind diesen Herbst und Winter die Trendaccessoires schlechthin!
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TYPISCH MANN Wer in den späten 80er und frühen 90er Jahren hip sein wollte, trug weit geschnittene Kleidung wie XXL-Sakkos mit Schulterpolstern, Oversize-Mäntel oder Hosenanzüge mit Nadelstreifen. Nun haben sich die Designer daran zurückerinnert, wie sexy Frauen in Männerkleidung aussehen können. Denn verblüffend häufig begegnet man heuer weit geschnittenen Anzughosen, Sakkos, Männerhemden und sogar Krawatten, wenn auch nicht mehr ganz so maskulin wie früher. WIR SEHEN SCHWARZ Schwarz ist ein echter „Evergreen“ in der Wintermode. Kein Wunder – schließlich zaubert der dunkle Farbton eine tolle Figur, ist ein echtes Kombinationswunder und steht fast jedem. Auch heuer kann man auf „der dunklen Seite“ nichts falsch machen. VON TOMATE BIS MARSALA Alle, die Schwarz nicht unbedingt toll finden, können mit einer weiteren Trendfarbe der Herbst-Wintersaison Akzente setzen: Rot.
Die Nuancen reichen vom grellen Scharlachrot über ein fruchtiges Kirschrot bis zu Marsala, ei-
nem tiefen Weinrot. Rot wirkt zudem besonders edel und modisch, wenn man Kleidung in dunkleren und helleren Nuancen miteinander kombiniert. TRENDFARBE AZUR Im Herbst/Winter 2015/16 ist Azurblau der kalte Gegenspieler zu den warmen Rottönen. Viele Designer schwören auf die Wirkungskraft der klaren Farbe und kleiden die Damenwelt darin von Kopf bis Fuß. Edel und ein echtes
Statement sind Mäntel in Azurblau. Sie bringen den Teint von Sommer- und Wintertypen buchstäblich zum Strahlen. Perfekte Ergänzung zur Trendfarbe sind Schwarz und Weiß. SCHLAMM UND SAND Weder Braun noch Grün, sondern irgendetwas dazwischen: Das sind die trendigen Schlammtöne, die im kommenden Winter auch vielerorts zu sehen sein werden. Das Tolle an den Schlammfarben: Sie stehen jedem, denn es gibt sie in warmen und kalten Nuancen. Die schmutzigen Farben werden heuer gerne mit Gold kombiniert und lassen sich wunderbar in die Alltagsgarderobe integrieren. Warm, weich und wunderbar sind die All-Over-Looks in trendigen Sandfarben. Mal als Trench-Cape über dem Kostüm, mal als kuscheliger Pullover und schwingender Rock – im Herbst und Winter sind Sand- und Beigetöne so angesagt, dass sie von Kopf bis Fuß getragen werden. Die soften Farben schmeicheln vor allem Frauen mit leicht gebräuntem Teint.
HERBST- & WINTERMODE I PR
OUTLET CENTER BRENNER: CAMP DAVID ERÖFFNET DEN ERSTEN OUTLET-SHOP EUROPAS Erneut kann das Outlet Center Brenner weitere Neueröffnungen vermelden: CAMP DAVID und WELLENSTEYN. Die Marke WELLENSTEYN steht für eine hochwertige und coole Jacken-Kollektion, die Eleganz und Wohlbefinden mit höchstem Qualitätsanspruch verbindet. Und am 5. September startet erstmals die Kultmarke CAMP DAVID in ei-
Gerry Weber, CECIL, Street One, Stefanel, Marc O Polo, Tom Tailor, Mustang, Gaudí, GEOX und viele mehr starten nun mit der Herbst-
kollektion und bieten diese um den Outlet-Preis mit 30 bis 70 Prozent Reduktion an. Shoppen und sparen – das ist im
Outlet Center Brenner an 362 Tagen im Jahr von 10.00 bis 19.00 Uhr das Motto. Auch jeden Sonntag und Feiertag.
nem OUTLET – im Outlet Center Brenner. Bekanntestes Werbegesicht von CAMP DAVID ist Dieter Bohlen, der bereits seit Jahren auf diese Marke schwört. Wie überhaupt der Sport- und Outdoorbereich das beste Angebot aller Outlets in Europa bietet. Internationale Marken wie Nike, Adidas, Reebok, Puma, Jack Wolfskin, Schöffel, Salomon, Millet, North-
land, Chiemsee betreiben hier direkt ihre Outlet-Shops. Und zum Summer Sale wird das ganze Sortiment nochmals kräftig reduziert. Viele internationale Modekonzerne betreiben im Outlet Center Brenner einen Outlet-Store: Erker 09 I 15
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FRAGEECKE Evelyn Haller
GESUNDHEIT
KEINE LUST AUF HAUSAUFGABEN Julian (7) kommt heuer in die 2. Klasse und mir graut jetzt schon vor den Hausaufgaben. Im letzten Schuljahr gab es sehr viel Streit rund um dieses Thema. Julian musste x-mal aufgefordert werden, und wenn er endlich das Heft vor sich liegen hatte, dauerte es nochmals eine Ewigkeit, bis wir die Hausaufgaben erledigt hatten. Was können wir im kommenden Schuljahr tun? Unzähligen Familien geht es mit dem Thema Hausaufgaben so, wie Sie es beschreiben. Vielen Kindern scheint die Motivation zu fehlen, die Hausaufgaben erledigen zu wollen. Dabei ist Leistungsmotivation ein Persönlichkeitsmerkmal. Die Grundlagen dafür werden bereits sehr früh in den ersten Lebensjahren gelegt. So haben Menschen, die bereits als Kleinkinder vorwiegend die Erfahrung machen konnten, etwas aus eigener Anstrengung heraus zu erreichen, eine höhere Leistungsmotivation als vergleichsweise Kinder, die stark behütet aufwuchsen und in der Eigenständigkeit gebremst wurden. Umgemünzt auf die Schule bedeutet dies, dass es wichtig ist, die Verantwortung für die Hausaufgaben beim Kind zu lassen: Nicht Sie als Eltern sind verantwortlich für das Erledigen der Hausaufgabe, sondern Julian selbst. Sie als Eltern tragen lediglich die Verantwortung dafür, dass Julian eine geeignete Umgebung zum Erledigen der Hausaufgaben hat und einen (auch gemeinsam vereinbarten) Zeitrahmen, innerhalb dem die Hausaufgaben erledigt werden. Ob und wie Julian in dieser Zeit seine Hausaufgaben erledigt, ist ganz allein seine Verantwortung. Auch wenn es für manche Eltern sehr schwierig ist, das auszuhalten, so ist es doch ein wichtiger Schritt in Richtung Autonomie-Entwicklung des Kindes. Sollte Julian die Aufgaben unzureichend erledigen oder mit den Hausaufgaben grundsätzlich überfordert sein, empfehle ich, diesbezüglich Kontakt mit den Lehrpersonen aufzunehmen. Wenn Julian während der Hausaufgaben Fragen hat, so gilt auch hier abzuwägen, ob er es wirklich nicht alleine schafft oder ob es vielleicht mehr darum geht, die Aufmerksamkeit der Eltern zu bekommen. Sollte letzteres der Fall sein, ist es wichtig, Julian außerhalb der Aufgabenzeit mehr Zeit zu widmen. Zusätzlich fördern Loben und Ermutigen die Erfolgszuversicht und damit die Bereitschaft, sich für ein Ziel anzustrengen. Eine Verstärker-Tabelle mit Aufklebern für die selbstständige Erledigung der Hausaufgabe hilft zudem vielen Kindern, sich selbst einen Schubs zu geben und sich an die Hausaufgabe zu setzen. Als Belohnung schenken Sie am besten „gemeinsame Zeit“. Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partnerschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben Sie mir: info@hallerevelyn.it. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt.
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Die Dosis macht das Gift Wie gesund und sicher sind unsere Lebensmittel?
Pestizide, Dioxine, Gammelfleisch – Themen, die derzeit heiß diskutiert werden und oft zu Verunsicherung führen. Ende Juli analysierte Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg, in einem Vortrag an der EURAC in Bozen verschiedene Aspekte der Lebensmittelsicherheit und zeigte auf, was diese im Alltag bedeuten. Wie groß ist die Gefahr, die von unseren Lebensmitteln ausgeht, wirklich? Was sind Grenzwerte, was sollen sie garantieren und wie wird ihre Einhaltung überprüft? Wie werden Lebensmittelsicherheit und Gesundheitsschutz der Verbraucher gewährleistet? Diesen und anderen Fragen ging Michael Oberhuber vom Versuchszentrum Laimburg in seinem Vortrag „Pestizide, Dioxine, Gammelfleisch: Wie gesund und sicher sind unsere Lebensmittel?“ Ende Juli in der EURAC in Bozen nach. „Unbeeinflussbare Gefahren wecken in uns größere Angst als jene, die wir kontrollieren können“, erklärte Oberhuber. Laien würden Gefahren wie Farbstoffe in Lebensmitteln, Chemie im Haushalt oder Hormone im Fleisch viel stärker bewerten als Experten. Umgekehrt würden sie Risiken wie ungesundes Essen, wenig Bewegung oder Rauchen im Vergleich zu Experten stark unterschätzen. Dinge, die wir selbst in der Hand haben, empfinden wir also als weniger gefährlich als Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, so Oberhuber. Am Beispiel eines Fungizids, das im Südtiroler Apfelanbau verwendet wird, hat Oberhuber das Zustandekommen von Grenzwerten für Pestizide und die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln behandelt. „Jemand müsste über einen langen Zeitraum hinweg jeden
Tag mehrere Tausend grenzwertig belastete Äpfel essen, um eine gesundheitsschädliche Dosis zu erreichen“, so Oberhuber. Behördlich definierte Grenzwerte halten also einen großen Sicherheitsabstand zu Konzentrationen, welche die Gesundheit gefährden. In Lebensmitteln lauern auch biologische Gefahren. So können sie Krankheitserreger wie Salmonellen oder das krankheitsauslösende Darmbakterium EHEC enthalten. „Nicht zu unterschätzen sind die Folgen von Lebensmittelvergiftungen“, hat Oberhuber gewarnt. „Bakterien und Pilze in Lebensmitteln
können Giftstoffe wie das Botulinus-Toxin produzieren, die jedes Jahr zu zahlreichen Todesfällen führen.“ Vorbeugende Maßnahmen stellen die Einhaltung der Kühlkette und gründliche Lebensmittelkontrollen dar. Zuhause sollte jeder darauf achten, den Kühlschrank regelmäßig zu säubern und verdorbene Lebensmittel zu entsorgen. Die größten gesundheitlichen Risiken gehen von unseren Ernährungsgewohnheiten aus. Chemische Gefahren werden in der Regel überschätzt, da vor allem die Dosis das Gift macht. Kontakte zu Produzenten und Bauern sowie Produkte aus biologischer Landwirtschaft können jedoch das Vertrauen des Konsumenten erhöhen.
THERMISCHE NOTFÄLLE
Vortragsreihe „Patchworkfamilie“
Ein Sonnenstich entsteht durch lang andauernde direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf und den Nackenbereich. Meistens sind Kleinkinder und Menschen mit Glatze betroffen. Symptome: hochroter Kopf, Unruhe, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Nackensteifigkeit, Bewusstseinsstörungen. Maßnahmen: vor Sonneneinstrahlung schützen, Oberkörper aufrichten, Kopf mit nassen Tüchern kühlen, Bewusstsein und Atmung überwachen, Notruf. Säuglinge und Kinder nicht ohne Kopfbedeckung direkter Sonne aussetzen!
© Michael Bockhorni
Die Hitzeerschöpfung entsteht infolge von vermehrtem Schweißverlust und gilt als Vorstufe des Hitzschlags. Symptome: feuchte, gerötete, später blasse, kaltschweißige Haut, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Ohrensausen, starkes Durstgefühl. Maßnahmen: in kühler Umgebung flach lagern, bewusstseinsklaren Patienten Flüssigkeit zuführen, anreichen von feuchten, kühlen Tüchern, Notruf.
Die Südtiroler Plattform für Alleinerziehende und der Verein „Väter aktiv“ bieten auch in diesem Herbst wieder Vortragsabende zum Thema „Patchworkfamilie“ an, unter besonderer Berücksichtigung der rechtlichen und psychologischen Seite. Eine Patchworkfamilie zu gründen ist nämlich eine Herausforderung, aber auch ein Chance. Neben der persönlichen Ebene liegen auch auf der rechtlichen Ebe-
ne einige Hindernisse, denn Lebensgemeinschaften sind in Italien gesetzlich nicht verankert. Bei einem Vortragsabend, der am 23. September in den Räumlichkeiten des KVW Sterzing stattfindet, gehen die Referenten – Psychologin Edith Schmuck sowie die Rechtsanwälte Christoph Vescoli und Klaus Pirhofer – auf diese Aspekte, aber auch auf Fragen und Anregungen des Publikums ein. Der Vortrag beginnt um 20.00 Uhr.
Der Hitzschlag entsteht, wenn der Körper nicht mehr in der Lage ist, sich eigenständig zu kühlen (z. B. durch Schwitzen). Die körpereigene Temperaturregulation versagt. Symptome: gerötete Haut, sehr heiß und trocken (später fahl grau), Temperatur über 40 Grad, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, später Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit. Maßnahmen: Notarztruf, Patient in den Schatten bringen, kühl und flach lagern, bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage, mit Kühlplatten oder Eis das Ansteigen der Temperatur verhindern. Temperaturen über 43 Grad führen zu schweren Schäden im Organ- und Nervensystem! Weißes Kreuz Sterzing
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Elektro- und Blitzunfälle
Südtirol ist Selbstversorger bei Blutspenden Insgesamt 18.354 Menschen in Südtirol haben im vergangenen Jahr rund 25.000 Mal ihr Blut gespendet und damit einen Beitrag zur Rettung von Menschenleben geleistet. Dank der Vereinigung der freiwilligen Blutspender AVIS und ihrer Mitglieder ist Südtirol in der Lage, den Bedarf an Blutkonserven abzudecken.
Weltweit werden etwa 75 Millionen Blutspenden jährlich benötigt. Der Bedarf ist nicht zuletzt dank neuer medizinischer Möglichkeiten stetig ansteigend. Mit einer Blutspende kann dabei bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten geholfen werden, in erster Linie Unfallopfern, Krebspatienten und Transplantierten.
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LEUTE
NONNA LUIGINA COMPIE 100 ANNI
Il giorno 3 agosto 2015,
Am 3. August 2015
i figli Franca, Alberto e Carla, con i nipoti e i pronipoti, insieme agli amici e ai parenti, hanno festeggiato i
haben die Geschwister Franca, Alberto und Carla gemeinsam mit den Enkeln und Urenkeln sowie Verwandten und Freunden den
100 anni di nonna
Geburtstag von Oma
LUIGIA MASERA KASWALDER Si ringraziano quanti hanno partecipato alla festa e tutti coloro che hanno voluto ricordare il gioioso evento.
gefeiert. Wir danken allen, die an der Feier teilgenommen und sich dieses freudigen Ereignisses erinnert haben.
Lo scorso tre agosto, presso l’albergo Mondschein, figli, nipoti, pronipoti, parenti e amici hanno festeggiato i cento anni di Luigia Masera Kaswalder. La signora è tra i pochi sopravvissuti del luogo tra i nati sotto l’Impero Austro-Ungarico. Il sindaco, dott. Fritz Karl Messner, a nome della cittadinanza, della Giunta e del Consiglio Comunale, ha consegnato alla festeggiata un attestato, augurandole di vivere felicemente e in salute i prossimi anni. Ha inoltre affermato che la signora Kaswalder è la persona più anziana del Comune di Vipiteno. Nonna Luigina abita a Vipiteno con la famiglia dal 1952. In precedenza aveva vissuto a Vandoies, gestendo un esercizio commerciale. Dopo aver conseguito il diploma commerciale a Trento, lasciò il suo pae-
se natale, Calliano (TN), per raggiungere il padre a Monguelfo, dove questo gestiva una filiale del Consorzio agrario. A Vipiteno ha gestito a sua volta il Consorzio agrario per numerosi anni, assieme al marito Fran-
cesco; in seguito ha aperto un negozio di generi alimentari, tenendolo in attività fino al 1987. Nonna Luigina ha sempre mantenuto rapporti cordiali con numerose persone di Vipiteno e altri luoghi e tuttora gode di una invidiabile salute se rapportata alla sua età.
Liebe Margit! Wir bedanken uns bei Dir für die vorbildliche und herausragende Zusammenarbeit und für Deinen engagierten Einsatz in den letzten neun Jahren. Auf diesem Wege wünschen wir Dir im Ruhestand für die weitere Zukunft alles Gute, viel Gesundheit und etwas Sehnsucht nach der Bäckerei Pardeller. Vielen Dank für alles! Familie Fleckinger sowie das gesamte Pardeller-Team Liebe Mutti und lieber Vati,
Lieber Tatti,
60 Jahre Eheleben wurden Euch geschenkt, von Gott gegeben und gelenkt. Noch viele Jahre hier auf Erden sollen Euch beschieden sein. Wir wünschen Euch Gesundheit, Glück, Zufriedenheit! Eure sechs Kinder mit Familien
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in 2. September wearsch Du schun 40 Johr, bisch ollm für ins do und no wunderbor . Mir sein froah, dass mir Di hobm, deswegn tiemer Di gonz fescht lobm. Viel Glück und Gesundheit auf Deinem weiteren Lebensweg, das wünschen Dir Ivan und Petra. Es gratuliern Dir a die Mamme und die Schwiegermammi!
auf 50 Jahre Eheglück schaut Ihr beide jetzt zurück. Ihr habt in Eurem Leben so viel uns schon gegeben. Für alle Müh’, die Ihr Euch macht, sei hiermit Dank Euch dargebracht. Es möge für Euch im weiteren Leben noch viel Freude und Gesundheit geben. Die allerbesten Glückwünsche zu Eurem 50. HOCHZEITSTOG sowie olls Liabe und Guate fir die kommenden Ehejohr. Enkre Kinder, Schwieger- und Enkelkinder sowie die Urenkel Nadine und Julian
REZEPT Wer erkennt do de nette flotte Frau? Sportlich, lustig und olle Toge guat drau.
WIRSINGROULADEN MIT HACKFLEISCH-REIS-FÜLLUNG
Ob mitn Radl, afn Berg oder ban an Karterle mochn, Dein Humor steckt olle un, weil Du tuasch norrat gern lochn.
Zutaten (für 4 – 6 Portionen): Füllung: 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 1 EL Olivenöl, 500 g gemischtes Hackfleisch, frische Kräuter, Salz, Pfeffer, 150 g gekochter Reis. Rouladen: Salz, Pfeffer, 1 kleiner Wirsingkopf, 2 Zwiebeln, 2 Karotten, 2 Paprika, 2 EL Olivenöl, 150 ml Weißwein. Dip: 150 g Sahnejoghurt, 1 EL Zitronensaft, 1 TL Schwarzkümmelsamen, Salz.
Olm für olle do, Deine Hilfsbereitschoft isch toll, fit und vital, kam zi glabm, dass die 80 mochsch voll. Olls, olls Guate fu Herzn und mechtn Dir no sogn, wia gern mir Di uanfoch olle hobm. Deine Familie PS: Aus der Summerfrische a herzliche Glückwünsche! Dein Offe und die Goas
Zum 70. Geburtstag der Fahrzeugpatin Antonia Walter machte ihr eine Abordnung der FF Wiesen mit Blumengruß und Gesangseinlage ihre Aufwartung mit den besten Wünschen für weitere gesunde Jahre.
Jo, do schaugis, liabe Leit, so schnell vergeaht die Zeit. Insre Mamme, di Giggler Luise, weard in 26. Septembr 89 Johr. Mir wünschn Dir weiterhin viel Gsundheit und olls Guate zun Geburtstog. Deine Kinder Seppl, Midl, Hilde, Alfred und Erika, die Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel
Dem Seppl mit der Marianne, dem Karl mit der Rita gratulieren wir am 25. September herzlich zum 50. Hochzeitstag!
Zubereitung: Für die Füllung Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln und in einer Pfanne mit Öl andünsten. Die Hälfte vom Hackfleisch dazugeben und mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern abschmecken. Etwas abkühlen lassen, mit dem Reis und dem übrigen Hackfleisch verkneten. Für die Rouladen in einem großen Topf Salzwasser aufkochen. Vom Wirsingkopf die schönsten Blätter vorsichtig ablösen und waschen. Im kochenden Salzwasser für etwa 30 Sekunden blanchieren. Auf einem Küchentuch ablegen und gut trocken tupfen. Die dicken Mittelrippen der Blätter flach schneiden und die abgekühlte Füllung auf die Kohlblätter verteilen und fest einrollen. In der Zwischenzeit Zwiebeln putzen und die Karotten schälen, Paprika waschen und alles in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne Öl erhitzen, die Gemüsewürfel kräftig anbraten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Wirsingrouladen auf das Gemüsebett legen, mit Weißwein ablöschen und etwas aufkochen lassen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze 30 Minuten schmoren. Für den Dip Joghurt, Zitronensaft und Schwarzkümmelsamen verrühren und mit etwas Salz abschmecken. Die Wirsingrouladen herausnehmen, zusammen mit dem Dip auf einem Teller schön anrichten und dann servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!
Die Kinder mit Familien
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ÄRZTEKALENDER
VERANSTALTUNGEN
APOTHEKEN
01.09. – 04.09.: 05.09. – 11.09.: 12.09. – 18.09.: 19.09. – 25.09.: 26.09. – 02.10.:
Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus
Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE
05.09.: 06.09.: 12.09.: 13.09.: 19.09.: 20.09.: 26.09.: 27.09.:
Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860 Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480
Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, bleibt für die Sommermonate (Juni – September) geschlossen. TIERÄRZTE
05./06.09.: 12./13.09.: 19./20.09.: 26./27.09.: 03.10.: 04.10.:
Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr.Heinrich Forer) Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota
Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167
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BIS 12. SEPTEMBER Ausstellung: „50x50x50 Art Südtirol“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung.
Sterzing, Treffen vor dem Schulgebäude, 7.45 Uhr, Eröffnungsgottesdienst in der St. Margarethenkirche, 8.00 Uhr.
BIS 13. SEPTEMBER Ausstellung: Bauherrenpreis „Dedalo Minosse“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung.
9. SEPTEMBER Sport: Wanderung Mendelpass, Roenspitze, AVS Freienfeld.
BIS 30. SEPTEMBER Ausstellung: „Die Gletscher in Ridnaun, gestern – heute – morgen“, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, zu den Öffnungszeiten des Museums. BIS 31. OKTOBER 2016 Ausstellung: „Zukunft Bahn. Standortvorteil für die Alpenregion. Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung. 5. SEPTEMBER Sport: „5. Hühnerspiel Vertical-KM“. 6. SEPTEMBER Unterhaltung: Roßkopf-Kirchtag. Verschiedenes: Wort-Gottes-Feier am Zinseler mit Pfarrer Paul Valentini und der MK Stilfes, 12.00 Uhr. 7. SEPTEMBER Schulbeginn: MS „K. Fischnaler“, Sterzing, Eröffnungsgottesdienst in der Kapuzinerkirche, 8.00 Uhr. Schulbeginn: MS „Vigil Raber“,
10. – 12. SEPTEMBER Unterhaltung: 1. Internationales Säumer-Treffen, St. Martin am Schneeberg. 12. SEPTEMBER Sport: Radtour im Vinschgau, AVS Freienfeld. Unterhaltung: Jubiläumsfest „20 Jahre Elki Wipptal“, Sterzing, Elki-Garten, Margarethenhaus, ab 15.00 Uhr. 13. SEPTEMBER Unterhaltung: Knödelfest, Sterzing, Stadtzentrum, ab 11.00 Uhr. Sport: 25. Ratschinger Berglauf zur Wasserfalleralm, Ratschings. 15. SEPTEMBER Sport: Seniorenwanderung zur Brixner Hütte, AVS Ratschings. 19. SEPTEMBER Konzert: Jahreskonzert des Vokalensembles „buchbar“, Stilfes, Vereinshaus, 20.30 Uhr. 19. UND 26. SEPTEMBER Unterhaltung: Der Rote Teppich, Sterzing, Innenstadt. 20. SEPTEMBER Unterhaltung: Schuachplattler-
fest auf den Ratschinger Almen, Wandergebiet Ratschings-Jaufen, ab 9.00. Theater: Theater am Berg, Roßkopf, Furlhütte, ab 11.00 Uhr. 24. UND 25. SEPTEMBER Theater: „Die Verwandlung“, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 25. SEPTEMBER Kultur: Kunstprojekt „Paradeis – Pomo d’Oro“, Sterzing, Bauernmarkt, ab 9.00 Uhr. 26. SEPTEMBER Unterhaltung: Almabtrieb in Ridnaun, Maiern, ab 11.00 Uhr. Kultur: Kunstprojekt „Paradeis – Pomo d’Oro“, Sterzing, „Vinzenz – zum feinen Wein“, ab 11.00 Uhr. Rockoper: Tellura X: „Die drei Kreuze“, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 26. SEPTEMBER – 31. OKTOBER Ausstellung: „Schulbauten in Südtirol“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung. 27. SEPTEMBER Verschiedenes: 11. Jugendwallfahrt nach Maiern.
> KURSE Ab 21. September: Feldenkrais mit Reinhard und Brigitte, Sterzing, Turnhalle der Grundschule „Josef Rampold“, 19.00 Uhr.
PR
EINE ETWAS ANDERE GESCHICHTE: 25./26. September: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme, Sanitätsassistentin und Kinderarzt, Sterzing, Krankenhaus, Fr 9.00 – 18.00 Uhr, Sa 9.00 – 17.00 Uhr. Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, 0472 774621.
> SPRECHSTUNDEN Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landeswirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing am Freitag, 25. September 2015 von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155.
Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Arbeitsvermittlungszentrum: jeden Donnerstag, Sterzing, Bahnhofstr. 2/E, 8.30 – 12.00, 14.00 – 16.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monat-
lich nach Absprache, Tel. 333 8397846. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Russisch, Spanisch: 19.00 – 20.30 Uhr, „ConTakt“, Bahnhofstraße 6. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659.
> VEREINE UND VERBÄNDE Jugenddienst/Jugendtreff Öffnungszeiten Jugendtreff: Di – Sa, 14.30 – 17.30 Uhr, ausgenommen Ausflüge und Veranstaltungen. Jugenddienst Wipptal, Tel. 0472 767890.
MEINE ADOPTION „Unser Mädchen ist gleich auf uns zugelaufen und war ganz außer sich, dass sie endlich Eltern hat“, erzählt Karin Haller von dem Moment, als sie und ihr Mann ihr Adoptivkind zum ersten Mal in die Arme schließen konnten. Adoptiveltern müssen in ihre Kinder sehr viel Zeit und Geduld investieren. In vielen Situationen testen die Kinder aus, ob sie wirklich so geliebt werden, wie sie sind. Gleichzeitig ist die Adoption eines Kindes aber auch mit Erfahrungen verbunden, die keine andere Form der Elternschaft ermöglicht. „Wichtigste Grundvoraussetzung, um ein Kind zu adoptieren, ist wohl, Liebe geben zu können und ein Kind mit seinen Eigenschaften und seinem Charakter zu akzeptieren und zu fördern“, so Lalita, selbst Adoptivkind. Paare, die ein Kind adoptieren möchten, müssen beim Jugendgericht Bozen ihre Bereitschaftserklärung zur Adoption einreichen und werden dann von der Dienststelle Adoption Südtirol einer psycho-sozialen Abklärung unterzogen. Im Falle der nationalen Adoption werden Kinder aus Italien adoptiert, die auch ausländischer Herkunft sein können. Bei der internationalen Adoption werden hingegen Kinder aus anderen Ländern adoptiert. Es gibt keinen zeitlichen Richtwert für „wartende“ Adoptiveltern. INFO: Dienststelle Adoption Südtirol, Vittorio-Veneto-Straße 5, Bozen, Tel. 0471 469684/0471 401929, E-Mail: adoption@sozialbetrieb.bz.it Landesamt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion, Landhaus 12, Kanonikus-Michael-Gamper-Str. 1, Bozen, Tel. 0471 418230, E-Mail: kinderjugendinklusion@provinz.bz.it
ElKi Infos: Tel. 0472 768067 E-Mail: sterzing@elki.bz.it Alle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW 19. September: Handarbeitsmarktl der KVW-Frauen, Sterzing, vor dem Rathaus, ab 10.00 Uhr. 23. September: Vortrag „Patchworkfamilie“, Sterzing, Räumlichkeiten des KVW, 20.00 Uhr.
> MÄRKTE 5. und 19. September: Krämermarkt, Brenner. 14. und 28. September: Monatsmarkt, Sterzing. 1., 8., 15., 22., 29. September: Sterzlmarkt, Sterzing. 4., 11., 18., 25. September, 2. Oktober: Bauernmarkt, Sterzing. 20. September: Flohmarkt, Sterzing. Erker 09 I 15
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UNTERHALTUNG
Pfiffikus
I
Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= politisch unabhängig).
Pfiffikus sucht eine interessante Wegmarkierung. Wie müsste sie aber richtig heißen? Wer die Antwort kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail (info@ dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. September. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
S
L
O A
S
I
A
R P
I R
E T
O
A O
T
S
A
L S O A
O R
A T
E
I
L
O
P
E R
S
Kannst Du die 5 Fehler finden?
Auflösung des Vormonats: Gesucht war die „Riesenmoidl“ Maria Faßnauer vom Staudnerhof in Ridnaun. Das Foto zeigt die 2,27 m große Frau mit ihrem Vater Josef vor dem Gasthof in Maiern. Die Ridnauner nannten sie „Moidl“ oder „Moidele“, erst ab ihren Auftritten als „Riesin von Tirol“ wurde sie „Mariedl“ genannt. Sie war das erste von insgesamt sechs Kindern. In ihrem kurzen Leben (1879 - 1917) reiste sie von Tirol nach Deutschland, Österreich und England. In Wien war sie in einem Panoptikum am Kohlenmarkt gegen Eintrittsgeld zu sehen und verdiente dabei rund 300 Kronen monatlich. Die letzten vier Lebensjahre verbrachte die kränkelnde, tief religiöse Frau am elterlichen Hof und verstarb dort am 4. Dezember 1917 an Wassersucht. Das Los bestimmte
Philipp Wieser
aus Gesille zum Pfiffikus des Monats August.
Wir gratulieren! 84
Erker 09 I 15
•P•S•D•M•B•A•AG• PFITSCHERJOCH•EZ •ELISABETHKIRCHE CIELO•FRL•AD•OEL •FAV•E•FP•YOGURT RE•ENTHOLZ•GUP•• •RUST•TRUEBERSEE AHN•SELES•ANT•RR •UT•CD•L•ODEM•DB RIED•ULLI•ESU•BE •SRM•SEEN•TEFLON UIAA•CH•SAU•FAD• •LURCHES•SCHEMEL DE•KRONBUEHEL•NO
Lösungswort: BESOLDUNG
Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.
Auflösung des Vormonats Lösungswort: BERGLAUF
Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im
T
Auflösung in der nächsten Nummer
LÖSUNGSWORT
1
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3
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6
7
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11
hypo
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JAHRESTAGE
7. Jahrestag
6. Jahrestag
Franz Seehauser
Anton Oberprantacher † 05.09.2009
In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. September um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Trens. Danke für den Weg, den Du mit uns gegangen bist. Danke für die Hand, die uns so hilfreich war. Danke, dass es Dich gab! Du bleibst unvergessen in unseren Herzen.
In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.
Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und Dich in Erinnerung behalten. Deine Lieben
Verbunden im Schönen und Guten, getröstet im Glauben an das Wiedersehen.
Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
Immer wenn wir von Euch erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten Euch gefangen, so, als wärt Ihr nie gegangen. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.
2. Jahrestag
Adolf Pircher † 05.09.2013
Ganz besonders denken wir an Euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. September um 8.00 Uhr in der Stephanuskirche von Ried. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Eure Familie
8. Jahrestag
Armin Pircher † 08.09.2007
1. Jahrestag DIE GEDANKEN AN DICH BEGLEITEN UNS, DU FEHLST UNS SEHR.
Immer wenn wir von Dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten Dich gefangen, so, als wärst Du nie gegangen.
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Erker 09 I 15
Karl Rainer * 22.09.1953 † 28.09.2014
Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und in Liebe verbunden, gedenken wir Deiner besonders beim Gottesdienst am Sonntag, den 27. September um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. Allen, die sich im Gebet an Dich erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie
JAHRESTAGE
Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.
11. Jahrestag
Kurt Leitner Lieber Kurt, wir gedenken Deiner ganz besonders am Sonntag, den 13. September 2015 um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein Dank allen, die daran teilnehmen und ihn auch weiterhin in guter Erinnerung behalten. Elisabeth, Martin und Helene Leitner
Wie das Blatt vom Baum löst sich der Mensch von seinem Leben, von seinen Lieben, von Haus und Hof, von Hab und Gut, von seinem Glück und seiner Freude, von seinem Leid und seinen Schmerzen und fällt in Gottes Hand.
10. Jahrestag
Josef Eisendle Rieserbauer in Unterackern † 9. September 2005 Beim Abendgottesdienst am Samstag, den 12. September denken wir ganz besonders an Dich in der St. Margarethenkirche von Sterzing. Unser Dank gilt allen, die mit uns beten und sich gerne an ihn erinnern. Deine Familie
2° anniversario della scomparsa
2. Jahrestag
Chi ti ha conosciuto non può dimenticarti.
Wer Dich gekannt hat, kann Dich nicht vergessen.
Silvana Nervi Dell’Anna * 21.08.1940 † 10.09.2013 Erker 09 I 15
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JAHRESTAGE
10. Jahrestag
Arnold Tötsch In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich ganz besonders am Sonntag, den 6. September um 8.30 Uhr beim Gedächtnisgottesdienst in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch. Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.
In Liebe Deine Kinder mit Familien
1. Jahrestag
Alois Salzburger
Karl Oberhauser
Ruaner Luis
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich beim Gottesdienst am Rosenkranzsonntag, den 4. Oktober um 8.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens.
* 09.12.1932 † 09.08.2015
WIR DANKEN
DAS LEBEN ENDET, DIE LIEBE NICHT.
allen von ganzem Herzen für die aufrichtige Anteilnahme, für die vielen Beileidsbekundungen und Zeichen der Freundschaft, für jede Umarmung, die tröstenden Worte, gesprochen oder liebevoll geschrieben, für die heiligen Messen, für die Blumen und für die Gedächtnisspenden. Ein ganz großes Vergelt‘s Gott gehört Vatis Freund Pater Meinrad, der ihm und uns seit Monaten mit seinem Rat und seiner geistlichen Hilfe zur Seite stand und uns in den letzten Tagen eine starke Stütze war. Unser Dank gilt vor allem der hohen Geistlichkeit, namentlich Dekan Josef Knapp und den vielen Konzelebranten für die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes. Wir danken besonders der Bürgerkapelle Sterzing für das Geleit durch die Stadt und die ergreifende Gestaltung der Trauerfeier. Weiters danken wir dem Organisten Oswald Salcher für das feierliche Orgelspiel. Unser großer Dank gilt den Freiwilligen Feuerwehren der Stadtgemeinde Sterzing für die ehrenvolle Begleitung. Wir bedanken uns bei den Honoratioren des Landes und der Gemeinden, namentlich bei Landeshauptmann Arno Kompatscher, sowie bei den Vertretern der Vereine und der Verbände, bei den Kranzträgern, Vorbetern und Ministranten. Ein großes Vergelt‘s Gott an Altlandeshauptmann Luis Durnwalde und an Bürgermeister Fritz Karl Messner für die Worte der Anerkennung und Wertschätzung. Es ist uns ein großer Trost zu wissen, welche Wertschätzung mein Mann und unser Vati bei seinen Kollegen über sämtliche Parteigrenzen hinweg genossen hat und die sie mit ihrer Anwesenheit bezeugt haben. Ein besonderer Dank an die Lehrerkollegen aus dem ganzen Land. Allen aus nah und fern, die so zahlreich an der Beerdigung und an den Rosenkränzen teilgenommen haben, sagen wir ein herzliches Vergelt‘s Gott.
Stets bescheiden, allen helfend, so hat jeder Dich gekannt. Hast Dein Bestes stets gegeben, ruh in Frieden und hab Dank.
Die Familie Sterzing, im August 2015
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Erker 09 I 15
Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen oder im Stillen an Dich denken. Deine Familie
6. Jahrestag
Martin Plank
DU FEHLST UNS SEHR! Auf einmal bist Du nicht mehr da und keiner kann’s verstehn. Im Herzen bleibst Du uns ganz nah, bei jedem Schritt, den wir nun gehn.
Lieber Martin, wir gedenken Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Deine Eltern und Geschwister mit Familien
12. Jahrestag
Helene Wild † 23.09.2003 Ganz besonders denken wir an Dich, liebe Helene, am Samstag, den 12. September um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen, sowie für die Blumen und Kerzen, die immer wieder auf ihrem Grab stehen. In großer Liebe Deine Familie
JAHRESTAGE
Die Erinneru ng i st das ei nzi ge Paradi es, au s d em w ir nicht vertri eben werden kö nnen . Jean-Paul
IN MEMORIAM
5. Jahrestag
Franz Braunhofer In Liebe denken wir an Dich ganz besonders am Sonntag, den 13. September bei der hl. Messe um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird. Immanuel Kant
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
Zita Bezzi
Remo Bezzi
† 18.09.1990
† 28.01.1984
DANKE
1. Jahrestag
Herbert Wieser
Die Menschen, die von uns gehen, verschwinden nicht. Sie sind immer an unserer Seite ... jeden Tag ..., ungesehen ... ungehört und dennoch immer nah.
Wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. In Liebe Deine Mamme und Deine Geschwister mit Familien
Es tut weh, Deine Hände nicht mehr halten zu können, Deine Wünsche nicht mehr erfüllen zu dürfen, Deine Stimme nicht mehr zu hören ... ... und doch spüren wir jeden Tag Deine Nähe, ... und doch ist nichts mehr so, wie es war.
2. Jahrestag
Manuel Mair
Johann Saxl * 15.12.1954 † 27.07.2015
für jeden Händedruck, für jedes tröstende Wort und jede stumme Umarmung, für die Gebete, die Teilnahme am Rosenkranz und Begräbnis, für die Blumen, Kerzen und Gedächtnisspenden, für die Freundschaft und Hilfsbereitschaft. In Liebe Deine Geschwister mit Familien
Manuel, wir vermissen Dich.
Allen, die für ihn beten, sein Grab besuchen und Manuel in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. Deine Lieben Erker 09 I 15
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JAHRESTAGE
12. Jahrestag
6. Jahrestag
Peter Wurzer
Martin Plank
† 25. September 2003
Wo früher Dein Leben war, ist jetzt Stille. Wo früher Dein Platz war, ist jetzt Leere. Jedoch behalten wir Dich in unseren Herzen, als wärst Du nie von uns gegangen.
Lieber Peter, allzu früh bist Du von uns gegangen. Ganz besonders gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Samstag, den 3. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Ein Dank gilt allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und Peter im Herzen bewahren. Deine Lieben
Und immer sind irgendwo Spuren Deines Lebens. Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden uns an Dich erinnern.
DANKSAGUNG
Josef Kruselburger
† 11.09.2009
Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, immer in unserer Mitte, für ewig in unseren Herzen.
Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Manuela mit Seppl, Sandra und Maximilian und die Familie
DU FEHLST UNS. Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der uns lieb war, ging. Was uns bleibt, sind Liebe, Dank und die Erinnerung an viele schöne Stunden, Tage und Jahre. Und immer sind irgendwo Spuren vom Leben unseres Vaters. Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden uns immer an ihn erinnern und ihn nie vergessen lassen.
Stuan-Seppl in Ridnaun * 22.10.1935 † 02.07.2015
Unmöglich jedem persönlich zu danken, möchten wir uns auf diesem Weg bei jedem Einzelnen für die tröstenden Worte, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die Kerzen, Blumen, Messen und Gedächtnisspenden bedanken. Danke allen, die unseren Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben. Ein besonderer Dank gilt auch Dekan Josef Knapp sowie allen, die zur schönen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben. Vergelt’s Gott! Die Trauerfamilie
2. Jahrestag
Gottfried Steinmann Zum 2. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du von uns gegangen bist. Verbunden in großer Liebe gedenken wir Deiner am Sonntag, den 20. September um 10.00 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche von Franzensfeste. In Dankbarkeit Deine geliebte Frau Ernestina, Deine Kinder Isolde, Alexa, Harald und Dolores mit Familien
DANKE
Martin Rainer Wirt’s-Martin * 18.11.1961 † 29.07.2015
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für die herzliche Anteilnahme, für die vielen tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, wenn Worte fehlten, für alle Zeichen der Freundschaft und Zuneigung, für die zahlreichen Gebete, Blumen, Messen, Kerzen und Spenden. Unser Dank gilt vor allem Dekan Josef Knapp für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, dem Mesner, dem Vorbeter, dem Chor, den Sarg-, Kreuz- und Kranzträgern und all jenen, die einen Dienst verrichtet haben. Die Trauerfamilie
AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN > Geburten Brenner: Sonja Leitner (26.06.2015, Innsbruck). David Gschnitzer (01.07.2015, Sterzing). Omar Moghazy (09.07.2015, Sterzing). Freienfeld: Jonas Huber (04.07.2015, Sterzing). Paula Frei (31.07.2015, Sterzing). Pfitsch: Clothilde Cannizzo (02.07.2015, Sterzing). Hanna Eisendle (14.07.2015, Sterzing). Raphael Engl (24.07.2015, Sterzing). Iuliano Donato (28.07.2015, Sterzing). Ratschings: Leni Heel (05.07.2015, Sterzing). Laura Walter (18.07.2015, Sterzing). Lisa Maria Schölzhorn (20.07.2015, Sterzing). Isabel Siller (22.07.2015, Sterzing). Jakob Bacher (23.07.2015, Sterzing). Alexander Eduard Günter Schöwe (24.07.2015, Sterzing). Sterzing: Emily Silgener (09.07.2015, Sterzing). Fatima Chaudhary (14.07.2015, Sterzing). Ahmed Hussain Anwar (21.07.2015, Sterzing). Bianca Vareschi (22.07.2015, Sterzing). Anastasia Matskov (25.07.2015, Sterzing). Giulia Iob (30.07.2015, Meran). > Todesfälle Brenner: Emma Aukenthaler, 80 (09.07.2015, Brenner). Freienfeld: Antonio Reale, 89 (04.07.2015, Sterzing). Hans Menozzi, 72 (13.07.2015, Freienfeld). Pfitsch: Veronika Hofer, 82 (17.07.2015, Sterzing). Ratschings: Josef Kruselburger, 79 (02.07.2015, Innsbruck). Johann Siller, 62 (13.07.2015, Ratschings). Martin Rainer, 53 (29.07.2015, Bozen). Sterzing: Lidvina Gransasso, 76 (03.07.2015, Sterzing). Klara Kinzner, 89 (05.07.2015, Sterzing). Jack Harold Belangee, 69 (07.07.2015, Sterzing). Leo Wielander, 87 (10.07.2015, Sterzing). Johanna Hofer, 88 (21.07.2015, Sterzing). Paula Oberstaller, 84 (23.07.2015, Sterzing). Johann Saxl, 60 (26.07.2015, Peschiera del Garda). Karl Pichler, 87 (31.07.2015, Sterzing). > Eheschließungen Freienfeld: Carmen Sparber und Manfred Schaiter (04.07.2015, Stilfes). Bettina Hofer und Thomas Rainer (04.07.2015, Trens). Pfitsch: Alexandra Elisabeth Steixner und Martin Ploner (19.06.2015, Bruneck). Ratschings: Sybille Inderst und Oskar Delueg (25.07.2015, Ridnaun). Sterzing: Alessandra Aliffi und Ottavio Spadavecchia (03.07.2015, San Giovanni Rotondo). Daniela Heydecke und Tobias Beyermann (04.07.2015, Sterzing).
Filomena de Nigris und Vincenzo Berardi (08.07.2015, Ruvo di Puglia). Simona Liberto und Claudio Miceli (18.07.2015, Ribera). Adriana Spadaro und Giuseppe Alma (22.07.2015, Sterzing). > Baukonzessionen Brenner: Walter Keim, Gossensaß, Gänsbichl: Abbruch und Wiederaufbau einer lw. Garage und Errichtung einer Holzlege, Gp.398, K.G. Gossensaß. Gemeinde Brenner: Dringlichkeitsmaßnahmen Vermurung Steinstraße, Gp.1035/1, K.G. Pflersch. Sun Home GmbH, Pflersch: Errichtung einer Wohnanlage in der Erweiterungszone „St. Anton“ in Innerpflersch, Gp.664/3, K.G. Pflersch. Freienfeld: Autorast Griesser OHG, Mauls 92: Abbruch und Wiederaufbau touristische Infrastruktur, Bp.215, K.G. Mauls. Franz Wieser, Niederried 18: Errichtung einer Überdachung für lw. Maschinen sowie eines Unterstandes für Jungvieh, Gp.2373/1 und 2373/2, K.G. Stilfes. Josef Rainer, Niederried 15: Errichtung einer Überdachung, Erweiterung des Fahrsilo und des Daches beim Wirtschaftsgebäude, Bp.455, K.G. Stilfes. Norbert Leitner, Egg 25: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.261, K.G. Stilfes. Manuel Hofer, Trens, M.-a.-d.-Lahn-Straße 1: Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.274, K.G. Trens. Paula Gruber, Sebastian Hofer, Trens. M.-a.-d.-Lahn-Straße 1: Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.274, K.G. Trens. Werner Madeiski, Gschließ 2: Errichtung eines überdachten Ziegenauslaufes, Bp.627, Gp.333 und 337, K.G. Trens. Andreas Stafler, Irene Stafler, Mauls 5A: Wiederaufbau des Wirtschaftsgebäudes mit Photovoltaikanlage, Bp.275 und 344, Gp.265/1 und 266, K.G. Mauls. Astrid Salzburger, Paul Salzburger, Trens, Bahnhofstr.2: Errichtung einer Glasüberdachung bei der Terrasse, Bp.208, K.G. Trens. Johann Planatscher: Errichtung eines Stadels, Gp.1546, K.G. Stilfes. E-Werk Ritzail GmbH: Komplettsanierung des Wasserkraftwerkes am Ritzailerbach, versch. Gp., K.G. Mauls. Christian Moser: Entwässerung einer Fläche, Gp.742, K.G. Trens. Christian Moser, Valgenäun: Errichtung von zwei Wirtschaftswegen, versch. Gp., K.G. Trens. Sabine Hochrainer, Sprechenstein 12: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.225, K.G. Trens. Veronika Hochrainer, Stilfes 17: Bau einer Garage, Bp.310, K.G. Stilfes. Josef Plattner, Elzenbaum 7: Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Wirtschaftsgebäude, Bp.505, K.G. Stilfes. Pfitsch: Siller & Feuer GmbH, Ratschings: Er-
richtung eines Betriebsgebäudes im Gewerbegebiet Wiesen, Gp.217/6, K.G. Wiesen. R. Aukenthaler GmbH, Wiesen, Bahnhofstr.35: Errichtung einer Wohnanlage, Gp.273/9 und 273/2, K.G. Wiesen. Alfred Tötsch, Rain 105: Errichtung eines Heustadels auf der Burgumeralm, Gp.553, K.G. Pfitsch. Ratschings: Karl Heinz Wieser, Ridnaun, Gesille: Abbruch von Hütten und Errichtung eines überdachten Fahrsilos, Bp.456, Gp.504, K.G. Ridnaun. Peter, Valentin und Wolfgang Klotz, Ridnaun, Gesennen 7: Errichtung eines Heizraumes mit darüber liegendem Silo für Pellets, Bp.55, K.G. Ridnaun. Michael Volgger, Sieglinde Volgger, Ridnaun, Untere Gasse 14: Sanierung und Erweiterung des Gebäudes sowie Neubau einer Garage, Bp.219, Gp.729/2, K.G. Mareit. Alfred Keim, Karin Mühlsteiger, Stange: Errichtung eines Reihenhauses mit Tiefgarage in der Wohnbauzone Schafer II, Gp.103/15, K.G. Ratschings. Hansjörg Gander-Siller, Jaufental: Abbruch und Wiederaufbau des Almstalles, Gp.1305, K.G. Jaufental. Verena Rainer, Innerratschings: Sanierung der Wiesenentwässerung, Gp.867/1, 873, 877 und 879, K.G. Ratschings. Jaufenlift GmbH: Abbruch und Wiederaufbau der Liftanlage „Kalcheralm“, Bp.466 und 467, Gp.650/1, K.G. Ratschings. Sebastian Lanthaler, Pardaun 24: Errichtung eines Wintergartens, Bp.382, K.G. Ratschings. Josef Eisendle, Innerratschings: Abbruch, Wiederaufbau und Verlegung mit Vergrößerung eines Heustadels und Unterstandes für Kleintiere, Gp.1713, K.G. Ratschings. Magdalena Seeber, Innerratschings 43: Sanierung des Dachgeschosses, Bp.558, K.G. Ratschings. Sterzing: Pfarrei Maria Geburt, St. Margarethenstr.5: Errichtung einer Garage, Bp.279, K.G. Sterzing. Andrea Schölzhorn, Martin Schölzhorn, Weg in die Vill 2: Interne Umbauarbeiten und Teilung in 2 Wohnungen, Bp.105, K.G. Thuins. Elisabeth Mayr, Lahnstr.21: Sanierung im Erdgeschoss, Bp.381, K.G. Sterzing. Karl Mayr, Lahnstr.21: Sanierung im 1. Obergeschoss, Bp.381, K.G. Sterzing. Hermine Rainer, Verena Rainer, Pfarranger 12: Sanierung, Ausbau und Änderung der Zweckbestimmung im Erdgeschoss sowie Sanierungsarbeiten im Hofraum, Bp.528, K.G. Sterzing. Schölzhorn Sport GmbH, Unterackern, Fuggerstr.3: Umbau und Sanierung des Betriebsgebäudes, Bp.336, K.G. Thuins. Repsol Italia AG, Deutschhausstr.24: Anbringung von Hinweisschildern bei der Tankstelle, Bp.438, K.G. Thuins. > Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it Erker 09 I 15
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Es isch zi firchtn, wie’s heint in der Welt asou zugeaht. In uen Lond schlogn se in die Leit die Köpfe weck, in an ondern sein se ban verhungern, in näggschtn Lond steaht kam nou a Ziegl ibern ondern. Und noar war’s a Wunder, dass jeder, der’s nou derpockt, vi dert dervun laaft. Und wie de Leit a bessers Sein suechn, isch a wieder die reinschte Hölle. Zi Fueß durch die Wüeschte oder durchn Urwold, in an Loschtnauto verschteckt oder zin a poor Hundert af an kluen Schiffl drau ibers Meer. Und viele kemmin gor nit un, dert, wou sie gearn hinmechtn. Und de, de wos is bis zi ins do her derpockn, fir de fongg noar die näggschte Strapatze un, mit der Polizei und mit die Birokrattn. Iatz sein woll ba ins a etlane untergibrocht. I hon a poor schun gsechn. Olls sella nette Buebm. I hoff lei, dass se ba ins do guet auginummin wearn, bis se a nuie und a richtige Bleibe findn. Amol i tue mi va de gewiß nit firchtn, de Buebm grießen olm recht freindlich und i glab schun, dass des a unschtändige Leit sein, de wos holt schun viel mitgimocht hobm. Firtchtn, und sell richtig, tue i mi meahr va meinder näggschtn Knieoperation. Die Stockerin sogg woll in Radio, dass mier ältern Leit a a richtige Prothese kriegn, wenn mer uene brauchn. Ober der nuie Kapo, a sou a Gscheelter, vergunnat mier kamm a Gilenk aus zwoater Hont. Der Geizteifl. Ober bis der olt isch, hott der ba ins schun souvl verdient, dass er sich’s beschte Zuig leicht selber derzohlt. Außer, mier gholtn ihn nit long.
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IMPRESSUM Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Hannes Mittermaier, Armin Mutschlechner, Karl-Heinz Sparber, Renate Trenkwalder, Stefan Troyer, Elena Covi (ec), Dario Massimo (dm), Mirko Minzoni (mm), Roberto Rambelli, Ugo Santon (us) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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1915 I VOR HUNDERT JAHREN
Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber
03.09.1915 (Ein verloren Ge-
08.09.1915 (Abstrafungen we-
glaubter wiedergefunden). Aus Sterzing schreibt man uns: Wilhelm Hofer von hier rückte im Oktober 1914 zum Militär ein; er hatte den ganzen Winter in den Karpathen gekämpft und 36 Schlachten und Gefechte mitgemacht. Ende Juli kam er auf den südlichen Kriegsschauplatz. Kürzlich erhielt dessen Vater Josef Hofer, Holzarbeiter bei der Firma Stötter hier eine Karte, daß sein Sohn Wilhelm Hofer schwer verwundet sei. Dieser Tage langte ein Geldbrief als unbestellbar zurück mit der Bemerkung, Wilhelm Hofer sei im Küstenlande gefallen. Am 28. August erhielt der Vater eine vom Kaiserjäger Anton Schön geschriebene Karte des Inhaltes, sein Sohn Wilhelm sei gefallen und gleich tot gewesen, so daß er ihm keine Hilfe mehr bringen konnte. Auf diese Nachrichten glaubten die Eltern ihren Sohn nicht mehr unter den Lebenden und bestellten die Gottesdienste, welche auf den 4. September anberaumt wurden. Noch am 28. August zu später Stunde erhielt Josef Hofer zur größten Freude eine von seinem Sohne eigenhändig geschriebene Karte, worin er mitteilte, daß er gesund sei und am 1. August in italienische Gefangenschaft geriet. (Der Tiroler)
gen Preistreiberei). Christian Moser, Volgerneinbauer in Trens bei Sterzing, erhielt eine 5tägige Arreststrafe, weil er Kartoffeln zu übermäßig hohem Preis verkaufte. Josef Pircher in Trens erhielt wegen des gleichen Deliktes 1 Woche Arrest und 30 Kronen Geldstrafe. Anton Platzer in Franzensfeste erhielt wegen Brotverkauf mit wucherischen Preisen 50 Kronen Geldstrafe. (Der Tiroler)
03.09.1915 (Zwei Finger weggerissen. Veteranenverein). Aus Sterzing schreibt man uns: Der Haus- und Gutsbesitzer Alois Hofer, in der Werkstätte des Zimmermeisters Kelderer hier, hat sich bei einer Kreissäge zwei Finger der rechten Hand völlig weggerissen. - Der Veteranenverein Sterzing wurde in einen Kriegerkorpsverein umgewandelt. Das Protektorat hat wie beim alten Verein wieder Fürst Franz Josef von Auersperg inne.
(Der Tiroler)
11.09.1915 (Foxl reist über den Brenner!). Vor mehreren Wochen hat ein Herr in Innsbruck seinen Foxterrier als vermißt angekündigt. Hiezu schreibt man uns aus Sterzing: Kürzlich erst erfuhr ich, daß einem Hundeliebhaber ein Foxl abhanden gekommen sei. Vor beinahe zwei Monaten kam ein solches Tierchen mit der Bahn hierher. Er trägt ein stählernes Halsband mit kleinem Schlößl und schwach lesbarem Namen (Köfler und Kofler). Josef Girtler, Handlung in Sterzing. (Innsbrucker Nachrichten)
14.09.1915 (Großer Gebetstag in Waldrast). Ein sonniger Herbstmorgen ging auf. Der Herbstfrauentag sollte für das Tiroler Volk wieder ein großer Gebetstag werden. Um die liebe Gnadenmutter von der Waldrast (das ist eine 1600 Meter hoch gelegene Wallfahrtskirche im Stubaital bei Innsbruck) wollte sich das Volk von Tirol versammeln. Bereits beim ersten Morgengrauen um 4 Uhr fanden sich die ersten Scharen aus der Sterzinger und Brennergegend auf der Waldrast ein, die die ganze Nacht gewandert waren. Beim ersten Sonnenstrahl waren all die zahlreichen Wege hinauf zur Waldrasterhöhe mit betenden Scharen von Pilgern bedeckt. Sie alle kamen mit ihren schweren Kriegskreuzen, um
bei der lieben Gnadenmutter Trost und Hilfe zu erlangen (…). Gegen Mittag kamen sämtliche Gemeinden des Wipptales und Stubaitales mit ihren Seelsorgern, als die ersten die Pfarrgemeinde St. Jodok, die bereits um 6 Uhr früh aufgebrochen waren und die vier Stunden Weges ununterbrochen gebetet hatten. Die Pfarre Matrei kam mit 500 Pilgern, aus Neustift und Fulpmes kamen ebenfalls mehrere Hunderte. Auch aus weiter Ferne, aus dem Ober- und Unterinntal, waren zahlreiche Pilger erschienen. Um halb 2 Uhr erteilte der hochwürdige Stiftsprior von Wilten, Dominikus Dietrich, den päpstlichen Segen und hielt im Freien eine Ansprache. Darauf begann die Festprozession, an der sich 4000 Pilger beteiligten. (Arbeiter Zeitung)
17.09.1915 (Anläßlich einer im ungeheizten Eisenbahnwagen zugezogenen Erkältung trifft die Bahnanstalt keine Ersatzpflicht). Der Landeskanzlist R. D. fuhr am 24. Dezember 1912 um 2 Uhr früh mit dem Schnellzuge Nr. 7 der Südbahngesellschaft von Innsbruck nach Trient. Er nahm in dem letzten Wagen, der nach seiner Behauptung ungeheizt war, Platz, mußte während der Fahrt über den Brenner wegen des in den Wagen eindringenden Rauches öfters die Fenster öffnen, zog sich infolge der herrschenden Kälte eine Rezidive (= Wiederkehr) seines Gelenksleidens zu und klagte nun deshalb die Südbahngesellschaft auf Zahlung eines Schmerzensgeldes und der Heilungskosten beim Handelsgerichte Wien, weil, wie die Klage ausführt, er durch eine Ereignung im Verkehre einer Eisenbahn zu Schaden gekommen sei. Das Handelsgericht negierte aber mit seinem durch den Obersten Gerichtshof bestätigten Urtei-
le das Vorhandensein einer Ereignung im Verkehre, weil der Unfall nicht auf besondere, mit dem Eisenbahnbetriebe verbundene Gefahren zurückzuführen sei, woraus folge, daß der Kläger, um seinen Anspruch zu rechtfertigen, eine mangelhafte Betriebseinrichtung nachweisen müsse. (…) Wenn aber der Kläger, um den durch die Fugen der Tür und der Fenster eingedrungenen Rauch, der übrigens für die Gesundheit keinen Nachteil mit sich bringen konnte, zu vertreiben, die Fenster öffnete, so hat er es sich selber zuzuschreiben, wenn er an Erkältung erkrankte. Das Klagebegehren mußte daher kostenpflichtig abgewiesen werden.
(Deutsches Volksblatt)
17.09.1915 (Kriegsbittprozession). Aus Trens schreibt man uns unterm 12. September: Heute fand hier eine Bittprozession mit der Gnadenmutter „Unsere liebe Frau von Trens“ statt. Eine unabsehbare Menschenmenge, wohl über 6000 Personen, war von nah und fern herbeigeeilt, um von der Friedensfürstin Schutz herabzuflehen, um Sieg zu erbitten. Hochwürden P. Juvenal aus dem Kapuzinerkonvent in Sterzing hielt unter freiem Himmel die Festpredigt. In ergreifender Weise sprach der hochwürdige Prediger von einem alten Schlachtenliede, dem „salve regina“, einem Lob-, Klage- und Bittgesang. Nach dem hl. Amt setzte sich der fast endlose Bittgang in Bewegung. Voll Hoffnung und Vertrauen richteten sich die Augen aller auf die prachtvoll geschmückte Gnadenmutter. Mit einem Marienlied und der Kaiserhymne schloß die ernste Feier. Maria wird Oesterreichs Schutz sein und bleiben, denn groß ist des Volkes Liebe und Hoffnung zu ihr; das zeigte wieder deutlich der heutige Bettag. (Der Tiroler) Erker 09 I 15
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