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Tourismus: Sommerrodelbahn am Roßkopf

Mountain Coaster

„Die neue Attraktion auf dem Roßkopf“

Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, verläuft alles nach Plan, kann die neue Attraktion auf dem Sterzinger Hausberg, der Mountain Coaster, bereits Ende September eröffnet werden. Der Ticket-Verkauf soll im Mai 2022 starten.

Kürzlich wurde das Projekt im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. „Unser Ziel als Verwaltungsrat ist es, den Roßkopf langfristig als attraktives Ausflugsziel zu etablieren“, eröffnete Hannes Stofner, Präsident der Neuen Rosskopf GmbH, die Präsentation, „stehen bleiben ist daher keine Option.“ Aus diesem Grund habe man bereits während der vergangenen Jahre einige wichtige Projekte wie beispielsweise die neue Talabfahrt, neue Beschneiungsanlagen und den Panoramalift umgesetzt sowie einen Streichelzoo eröffnet und einen Wasserspielplatz errichtet. Einheimische wie Gäste zeigen sich über die Erweiterung der Naher-

holungszone sehr zufrieden, berichtete Stofner. Mit zwei großen Projekten möchte man die Attraktivität des Hausbergs sommers wie winters nun weiter steigern. Während die Planungen für die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Umlaufbahn bereits auf Hochtouren laufen, wurde mit den Arbeiten an der neuen Sommerrodelbahn bereits begonnen. Eine gute Auslastung des Mountain Coaster sei garantiert, denn die nächst-

gelegenen Sommerrodelbahnen befinden sich im hinteren Ahrntal, im Hochpustertal und bei Meran. Das Einzugsgebiet sei somit riesig, betonte Stofner. Zusätzlich setze man in Sterzing traditionell auch auf die vielen Besucher aus dem benachbarten Nordtirol. Die Voraussetzungen für den Bau seien bereits mit einer urbanistischen Bauleitplanänderung im Jahr 2017 geschaffen worden, somit konnte die Genehmigung des Projektes in relativ kurzer Zeit erfolgen. Zur Finanzierung erklärte der Präsident der Neuen Rosskopf GmbH, dass die Umsetzung dieses Prestigeprojekts dank der Raiffeisenkasse Wipptal und einiger privater Geldgeber möglich gewesen sei. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund eine Million Euro.

Spaß für Jung und Alt

Mit 1.300 m Länge wird die Sommerrodelbahn der Firma Sunkid auf dem Roßkopf die längste einspurige Bahn Italiens sein, wie Florian Mair, Direktor der Tourismusgenossenschaft Sterzing-Pfitsch-Freienfeld sichtlich stolz erklärte. Sie führt von der Bergstation der Telemix-Bahn bis zur 300 m tiefer gelegenen Talstation. Bei einer Neigung von durchschnittlich 20 Prozent und maximal 56 Prozent werden Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreicht. „Der Trassenverlauf ist somit sehr interessant“, erklärte Paul Eisendle von der Neuen Rosskopf GmbH, der das Projekt betreut. Die Rodelbahn verfügt über eine Schiene, somit kann sie mit Saisonende bequem abgebaut werden. Auch die Eingriffe in die Natur möchte man so gering wie möglich halten. Nur am Bahnende wird ein Betonfundament für die Bremsanlage gegossen und bei der Talstation ein Tunnel aus Wellblech angelegt, die Schienen selbst werden mit Erdnägeln im Boden verankert. „Wir hoffen, dass wir die Erstmontage in sechs Wochen umsetzen können“, so Eisendle. Die Sommerrodelbahn sei die ideale Ergänzung für die Telemix-Bahn, mit der die 36 Rodeln bequem transportiert werden können. Somit sei auch im Sommer für eine ideale Auslastung der Telemix-Bahn gesorgt,

Wenn die Finanzierung steht, kann 2022 die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Umlaufbahn in Angriff genommen werden.

Florian Wieser, Florian Mair, Alois Bacher, Hannes Stofner und Paul Eisendle präsentierten kürzlich die beiden Projekte „Sommerrodelbahn“ und Umlaufbahn.

Trassenverlauf der Sommerrodelbahn auf dem Roßkopf

ergänzte Stofner.

Umlaufbahn wird erneuert

Neben der neuen Sommerrodelbahn hat die Neue Rosskopf GmbH ein weiteres großes Projekt in Angriff genommen: die Erneuerung der Umlaufbahn. Die Bahn, die 1987 errichtet wurde, könnte theoretisch noch bis 2027 betrieben werden, da vor vier Jahren die 30-jährige Revision durchgeführt wurde. Neben den hohen Instandhaltungs- und Wartungskosten haben auch staatliche Förderungsmöglichkeiten für Investitionen in technische Anlagen den Vorstand dazu bewogen, einen Neubau der Umlaufbahn ins Auge zu fassen, berichtete Stofner. Die Investitionskosten werden auf 13 bis 15 Millionen Euro geschätzt. Die Förderkapazität soll durch die Modernisierung von derzeit 1.660 Personen pro Stunde auf 2.200 erhöht werden. Mit der Planung wurde das Ingenieur-Büro iPM aus Bruneck beauftragt. Vorgesehen ist eine komplette Erneuerung der Talstation und ein Umbau bzw. eine Erweiterung der Bergstation.

Hausberg soll gestärkt werden

Florian Mair hob die große Bedeutung der beiden Projekte hervor. Ziel sei die Entwicklung von einer Durchzugs- zu einer Ferienregion: Mit attraktiven Freizeitangeboten sollen die Gäste animiert werden, länger als nur einige wenige Tage im Wipptal zu verweilen. Zugute komme der Region dabei die gute Erreichbarkeit sowohl von Norden als auch von Süden. Auch hebe sich Sterzing durch seine Nähe zum Roßkopf von anderen Gegenden Südtirols ab. „Der Gast kann im Winter mit seinen Skiern über die Talabfahrt beinahe in die Altstadt fahren“, so Mair. Das Wipptal verfügt insgesamt über 10.000 Gästebetten und man könne auf mehr als 200.000 Ankünfte in der Region verweisen. Mit der Sommerrodelbahn könne man ein Einzugsgebiet abdecken, das bis Bruneck, Klausen und Nordtirol reicht. Als Tourismusgenosssenschaft setze man vor allem auf das Thema „Aktiv“, sinnbildlich dafür stehe auch das neue Outdoor-Zentrum an der Roßkopf-Talstation und der nun südtirolweit funktionierende Radverleih. Alois Bacher, Präsident der Tourismusgenossenschaft, sprach dem Vorstand der Neuen Rosskopf GmbH ein großes Lob aus, der mit der Sommerrodelbahn eine neue Attraktion geschaffen habe, die besonders Familien mit Kindern anspreche. Auch was die neue Umlaufbahn betrifft, zeigte sich Bacher überzeugt, dass sie baldmöglichst umgesetzt werden könne. Mehr als 80 Gäste und Einheimische haben beim „Wunsch-Tag“ in Sterzing ihre Wünsche geäußert.

Das Event „Il Borgo dei desideri“ ist eine Initiative des Vereins „I Borghi più belli d‘Italia“, dem auch die Stadt Sterzing angehört. Anfang August wurde Gästen und Einheimischen in allen teilnehmenden Ortschaften ein abwechslungsreiches

Programm geboten. Das Zentrum von Sterzing und der Zwölferturm waren beleuchtet, Laternen wurden aufgestellt, um eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Organisiert wurden auch eine geführte Wanderung zur Wunschglocke am Roßkopf sowie eine Stadtführung, Kinder konnten spannenden Erzählungen und Geschichten lauschen.

Von 20.00 bis 22.30 Uhr nahmen Bürgermeister Peter

Volgger, Gemeinderätin Valeria Casazza und Silvia Pergher, Mitarbeiterin der Tourismusgenossenschaft Sterzing-Pfitsch-Freienfeld, im Rathaus Wünsche entgegen.

Überraschend viele Einheimische und Touristen haben ihre Wünsche in der Sammelbox deponiert. Mehrere von ihnen träumen vom Ende der Pandemie und einer Rückkehr zur Normalität. Einige Gäste wünschten sich, dass sie gemeinsam mit ihrer Familie wieder nach Sterzing kommen dürfen und dass Sterzing weiterhin so gastfreundlich bleiben möge. Geäußert wurde u. a. auch der Wunsch, dass die Eishalle baldmöglichst wieder aufgebaut wird. Der „schönste“ und der „speziellste“ Wunsch wird nun an den Veranstalter übermittelt. Die drei besten Wünsche werden mit einer „Smart-Box“ prämiert. Die drei Gewinner erhalten damit einen Gutschein für ein Wochenende in einem „Borgo più bello d‘Italia“ ihrer Wahl. „I borghi più belli d’Italia“ (Die schönsten Orte Italiens) ist eine private Vereinigung. Sie fördert kleine, meist mittelalterliche Zentren Italiens, darunter auch Stadtteile, Fraktionen und Burgen von „herausragendem historischem und künstlerischem Interesse“.

Sterzing erhält Auszeichnung

Im Juli fand die Verleihung der renommierten „Bandiere Arancioni“ statt. Zu den 262 Preisträgern zählt auch die Gemeinde Sterzing, die sich für die kommenden drei Jahre erneut mit dieser Auszeichnung schmücken darf. Die „Bandiere Arancioni“ werden vom Touring Club Italiano an Gemeinden, Kleinstädte und Örtlichkeiten mit einer besonderen Geschichte verliehen, die durch ihr hochwertiges touristisches und kulturelles Angebot aus der Masse hervorstechen und sich durch ihre Authentizität und den respektvollen Umgang mit Mensch und Natur auszeichnen.

Brenner

Grenzgemeinden formulieren gemeinsame Forderungen

In einer ersten gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte von Brenner und Gries wiesen die Ratsmitglieder u.a. auf die steigende Belastung durch den PKW- und LKW-Verkehr hin, die nicht mehr zumutbar sei. Eine erste Maßnahme sei der Bau eines Tunnels im Bereich der Luegbrücke auf der A13.

Ende Juli trafen sich die Gemeinderäte von Brenner und Gries am Brenner im Prennerhaus erstmals zu einer gemeinsamen Sitzung, um „die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg zu forcieren, auszubauen und zu konkretisieren“, wie die beiden Bürgermeister Martin Alber und Karl Mühlsteiger betonten. „Viele Extrembereiche betreffen uns beide, weshalb es sinnvoll ist, gerade in solch turbulenten Zeiten einen gemeinsamen Weg zu gehen.“ Deshalb wurden in dieser ersten Sitzung gleich mehrere Grundsatzbeschlüsse gefasst. Einer dieser Grundsatzbeschlüsse beinhaltet das Thema Verkehrs- und Transitbelastung, unter dem beide Gemeinden zu leiden haben. Die Gemeinderäte weisen „mit Vehemenz darauf hin, dass die durch PKW- und LKW-Verkehr verursachte Belastung sowohl auf italienischem als auch auf österreichischem Staatsgebiet nicht mehr zumutbar“ sei. Gemeinsam fordern sie einen Ausbaustopp für Autobahn bzw. Staats- und Bundesstraße, mit der Errichtung von Tunnels, Einhausungen und Lärmschutzvorrichtungen sei für eine Entlastung der Bevölkerung zu sorgen. „Der Bau eines Tunnels im Bereich der Luegbrücke in Gries am Brenner stellt hierbei eine erste Maßnahme und einen essentiellen Schritt in Richtung einer zeitgemäßen Verkehrsinfrastruktur sowie nachhaltigen Verkehrspolitik dar“, so die Räte unisono, die zudem eine verstärkte Mitsprache der Gemeinden forderten. Dasselbe gelte für die „unbedingt binnen kürzestmöglicher Zeit zu realisierende Umfahrung Gossensaß“, der Baubeginn soll 2023 erfolgen.

Die Luegbrücke am Brenner: Neubau oder Tunnelvariante?

KOMMISSIONSMITGLIED ERSETZT

In der Gemeindekommission für Raum und Landschaft wird Architekt Ralf Dejaco als Sachverständiger für Baukultur durch Architekt Stefan Taschler ersetzt. Grund dafür ist die fehlende Eintragung Dejacos in das Verzeichnis der Sachverständigen.

Öffentlicher Aufschrei

Martin Renzler, Gemeindeskretär von Gries am Brenner, präsentierte dazu die Ausbaupläne der Asfinag für die Luegerbrücke auf der A13. Die Brücke wurde 1968 fertiggestellt und muss nun saniert werden. Die Pläne wurden 2019 öffentlich präsentiert, was zu einem Aufschrei in der Bevölkerung geführt habe. Für den Neubau der Brücke sind zwei Brückentragwerke und eine Verdoppelung der bisherigen Brückenpfeiler vorgesehen. „Das würde einerseits das Landschaftsbild wesentlich beeinträchtigen, andererseits wäre dies der erste Schritt zur dritten Autobahnspur“, führte Renzler aus. Ein Gutachten von Konrad Bergmeister, vom Land Tirol und der Asfinag in Auftrag gegeben, spreche sich klar für einen Neubau aus und lehne eine Tunnelvariante ab, vor allem aufgrund höherer Kosten. Kritik am Ergebnis des Gutachtens komme jedoch von ausgewiesenen Fachexperten wie Max John, Rainer Brandner und Eckart Schneider, die eine Tunnelvariante favorisieren. Die Gemeinde Gries am Brenner hat bereits Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht in Wien eingereicht. Für sie ist die Tunnelvariante „die einzig vernünftige Lösung“.

Kleiner Grenzverkehr

Eine gemeinsame Petition gab es auch in Bezug auf den kleinen Grenzverkehr. „Der grenznahe Verkehr war den Bürgern beider Gemeinden unter bestimmten Zollauflagen bisher fast immer möglich“, so die beiden Bürgermeister. Nach dem Eintritt Öster-

reichs in die Europäische Union und der Umsetzung des Schengen-Abkommens habe es diese Grenze nur mehr auf dem Papier gegeben. „Mit der Corona-Pandemie war die Grenze jedoch mit einem Schlag wieder da, im Frühjahr und Herbst 2020 sowie im Winter 2020/21 war ein Grenzübertritt nicht möglich. Sogar zum Patroziniumsfest des hl. Valentin am 14. Februar durften die Bürger von Gries am Brenner die Grenze nicht passieren, die traditionelle Prozession wurde abgesagt“, so Alber und Mühlsteiger. Auch das soziale und wirtschaftliche Leben zu beiden Seiten des Brenner habe enorm unter der Grenzschließung gelitten, die gemeinsame Grundversorgung war unterbrochen. In einer gemeinsamen Stellungnahme forderten die Räte deshalb einstimmig die jeweiligen Landes- und Staats- bzw. Bundesbehörden auf, „in Zukunft jederzeit und uneingeschränkt zumindest den kleinen Grenzverkehr im Sinne eines europäischen Geistes sowie jahrhundertealter Geschichte, Tradition und Freundschaft am Brennerpass zuzulassen“. Auch die verkehrstechnische Verbindung im Nahverkehr müsse gesichert sein.

Aufwertung des Passortes

Gemeinsame Projekte, um den Passort Brenner aufzuwerten, wollen die Gemeinden Brenner und Gries am Brenner in Zukunft ebenfalls gemeinsam angehen.

„In den vergangenen Jahren wurden bereits verschiedene Interreg-Projekte verwirklicht – deshalb ist es nun an der Zeit, die Ortschaft Brenner in den Mittelpunkt zu rücken“, betonte Bürgermeister Martin Alber. Zahlreiche Gebäude stünden leer oder seien baufällig. Nun gelte es, nicht nur das Erscheinungsbild zu verschönern, sondern auch an eine neue Nutzung der Gebäude zu denken. „Dazu sind auch Die Gemeinderäte von Brenner und Gries am Brenner kleinere Projekte gefragt, Projekte mit Herz und Engagement“, so Alber. „Der Brenner soll in Zukunft wieder eine bedeutendere Rolle spielen.“ Die Gemeinderäte sprachen sich einstimmig dafür aus, am Brenner gemeinsame Maßnahmen, finanziert mit Interreg-Mitteln und mit Mitteln aus europäischen Fonds, zu realisieren, um das Erscheinungsbild des Ortes positiver zu prägen und gemeinsame Initiativen der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Gebarung auf den Weg zu bringen. bar

Pflersch Lawinengalerie „Buanlahne“ genehmigt

Damit die Landessstraße in Ast in Pflersch besser vor Lawinen geschützt ist, wird die Lawinengalerie „Buanlahne“ gebaut. Die Landesregierung hat Anfang August die Investitionen dafür genehmigt. Neben einer 105 m langen Lawinengalerie sind ein östlicher Schutzwall sowie Ablenkdämme oberhalb der Galerie vorgesehen. Insgesamt werden in dieses Bauvorhaben voraussichtlich fünf Millionen Euro investiert. In einem nächsten Schritt wird das endgültige Projekt erarbeitet.

Gossensaß Die Quarantänestation bleibt!

Am 10. August lief der Vertrag zwischen Land und Staat zur Nutzung des Militärferienheimes „Soggiorno Montano“ in Gossensaß als Quarantänestation aus, einen Tag davor kam kurzfristig die Zusage, dass der Staat die Station weiterhin zur Verfügung stellt. Im Zuge der Evakuierungen aus Kabul (Afghanistan) nach Italien wurden Ende August auch afghanische Familien in der Quarantänestruktur in Gossensaß untergebracht: Rund 80 Familienangehörige von Mitarbeitern italienischer Unternehmen und der Botschaft verbrachten ihre zehntägige Quarantäne in Gossensaß. Anschließend werden sie über die staatlichen Begleitprogramme auf dem gesamten Staatsgebiet integriert.

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