Erker 10 2013

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Erker Jahrgang 25 - Oktober 2013

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Extra I Finanzen & Immobilien I Wellness & Fitness

Unaufhaltsames

Höfesterben Eishockey

Landtagswahlen Landtagswahlen

Wie die Wipptaler wählen

Sterzing

Steigt Aspiag aus Vertrag aus?

Broncos wollen ins Play-off



inhalt

editorial

erker oktober 13

titelgeschichte _ 18

Unaufhaltsames Höfesterben Wohin steuert die Berglandwirtschaft? In keinem anderen Südtiroler Bezirk wurden in den vergangenen zehn Jahren so viele Hofstellen aufgelassen wie im Wipptal. Jeder vierte Bauer hat zwischen dem Jahr 2000 und 2010 aufgegeben: Bei der Landwirtschaftszählung 2010 wurden nur noch 794 Höfe gezählt, zur Jahrtausendwende waren es noch 1.200.

Liebe Leserin, lieber Leser,

12 _ LANDTAGSWAHLEN

Wie die Wipptaler wählen

22 _ GESUNDHEIT

Start für Neuroreha

26 _ WIRTSCHAFT 48 _ 66 _

Aspiag - Bauarbeiten gehen weiter KULTUR Die reisende Attraktion SPORT Broncos wollen ins Play-off

parte italiana 58 _ Elezioni provinciali: 424 candidati per 35 seggi 60 _ Storia: Club Alpino Italiano festeggia i 150 anni 62 _ Vipiteno: Neuroriabilitazione apre le parte 64 _ Sport: Quando giocare ad hockey era un‘avventura 75-85 _ erker-extra

energie sparen & heizen I wellness, fitness & gesundheit

rubriken 4_ 33 _ 40 _ 54 _ 86 _

Leserbriefe Frageecke Soziales Woher stammt der Name? Rezept

86 _ Gesundheit 88 _ Leute

89 _ 90 _ 94 _ 95 _ 96 _ 98 _ 98 _ 100 _ 102 _

Rästel Jahrestage Aus der Seelsorgeeinheit Gemeinden Veranstaltungen Kleinanzeiger Sumserin Pfiffikus Vor 100 Jahren

Nächster Redaktionsschluss: 16.10.13 Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, info@dererker.it, www.dererker.it erker oktober 13

wählen ist eine besondere Form des Sprechens. So gesehen haben wir in Italien bzw. die Männer unter uns erst vor 152 Jahren das Reden gelernt – oder besser gesagt – das erste Mal die Erlaubnis bekommen, bei politischen Wahlen schriftlich den Mund aufzumachen. Im frisch geeinten Königreich Italien durften gerade einmal zwei Prozent der Bevölkerung ihre Stimme in die Wahlurne werfen. 1861 stand rund 400.000 Italienern das Wahlrecht zu – freilich nur betuchten Bürgern. Das Fußvolk hatte sich deren Wählerwillen und dem Wahlergebnis zu fügen und basta. Erst ein halbes Jahrhundert später durften alle Männer, die lesen und schreiben konnten und das 21. Lebensjahr vollendet hatten, bei Wahlen ein Wörtchen mitreden, genauso wie alle Analphabeten ab 30 Jahren. 1913 entschieden 8,5 Millionen Italiener, wer vor der eigenen Haustür regieren soll – das waren 27 Prozent der damaligen Bevölkerung. Die Frauen mussten der Gesellschaft erst einmal beweisen, dass sie aufgrund ihres Geschlechts nicht an verminderter Intelligenz leiden und dass Gebärfähigkeit nicht automatisch politikfremd ... trotz allem ist der schlechteste Weg, macht. Seit 1948 gilt auch für sie das offizielle den man wählen Wahlrecht in Italien. kann, der, nicht zu All das ist Jahrzehnte her ... Zu lange wählen. wahrscheinlich, um sich auch nur ansatzweise vorzustellen, wie sich ein Leben ohne Wahlrecht anfühlt. Sonst würden wohl nicht so viele Bürger freiwillig auf dieses Recht verzichten oder es als lästige Pflicht abtun. Gut ein Viertel der Wahlberechtigten in Italien bleibt heute den Wahlen fern. Bei den Parlamentswahlen im Februar 2013 gingen rund 75 Prozent zur Wahl. 2008 waren es noch 80 Prozent. Rückläufig ist die Wahlbeteiligung auch bei den Südtiroler Landtagswahlen – auch das Wipptal macht da keine Ausnahme. 1983 kreuzten in der Kabine noch 96,6 Prozent der Wipptaler ihre Lieblingskandidaten an; von da an sank die Wahlbeteiligung kontinuierlich: 94 Prozent (1988), 90,5 Prozent (1993), 86,7 Prozent (1998), 84,7 Prozent (2003). 2008 gingen nur noch 82,2 Prozent zur Wahl – so wenige wie nie zuvor. Die Nachkommen des Volkes, das einst mit Händen und Füßen für ihr Mitspracherecht bei Wahlen gekämpft hat, sind müde geworden. Vielleicht weil sie gemerkt haben, dass es keinen Unterschied macht, ob oder wen sie wählen. Weil Wahlprogramme so eng zusammen liegen, weil eine angespannte Haushaltslage und Sparkrisen keine gestalterischen Freiräume mehr zulassen, weil bei Wahlen oft Urlaubszeit ist, weil Politik nicht mehr interessiert, weil Groaßkopfate und Lobbyisten eh immer das durchboxen, was sie wollen ... Und trotzdem ist der schlechteste Weg, den man wählen kann, der, nicht zu wählen. Bei den Landtagswahlen am 27. Oktober haben rund 378.000 Südtiroler wieder die Qual der Wahl: 14 Listen mit 424 Kandidaten buhlen um 35 Sitze im Landtag. Aus dem Wipptal steigen zehn Kandidaten in den Ring. Wer nicht hingeht und danach über den Politikstil meckert, ist selbst schuld. Die Redaktion 3


leserbriefe

Zugverbindung Lienz – Innsbruck

Rücktritt von Gemeinderat Dr. Seppi

Wer immer die politische Diskussion und Streiterei um das leidige Thema „Zugverbindung Lienz – Innsbruck“ verfolgt, kann nur mehr den Kopf schütteln. Was ist denn gar so schwierig, diese Zugverbindung zeitgemäß und attraktiv zu gestalten? Was braucht es denn mehr als den politischen Willen der beiden betroffenen Länder in der Europaregion und damit das glasklare Bekenntnis, dies eben auch zu finanzieren? Das ist, wenn man ernsthaftes Interesse hat, in einer Stunde ausgeredet und beauftragt. Man stelle sich bloß vor, diese Zugverbindung könnte als Zulaufstrecke zum BBT angeboten werden, da würden die Steuermillionen rollen, dass es nur so rauscht, und einer Vergoldung der Wartehäuschen stünde auch nichts im Wege, um es auf den Punkt zu bringen. Daher ist es uns ein sehr wichtiges Anliegen, dass dieses peinliche und absurde Politschauspiel auf dem Rücken der Pendler, Studenten, Schüler, Gäste schleunigst beendet und der Zugbetrieb nicht eingestellt, sondern zeitgemäß betrieben wird. Wir haben in allen Landesteilen ganz andere und weit wichtigere Probleme zu lösen, wenn wir nur an die Themen Wohnen, Arbeiten und Einkommen denken.

Nun ist es also offiziell – Wilhelm Seppi tritt als Gemeinderat der Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch“ zurück. Wir alle hatten gehofft, dass er noch eine Weile durchhalten würde, haben aber dann seine Entscheidung angenommen, da wir seine triftigen Beweggründe verstehen konnten. Er verabschiedet sich als Gemeinderat an vorderster Front, aber er wird weiterhin mit uns in der Gruppe mitarbeiten und mitgestalten. Als Kämpfernatur mit großem Idealismus scheut er keine Mühe, wenn es darum geht, seine Fähigkeiten für eine gute Sache einzubringen. Lieber Willi, wir danken Dir für Deinen enormen Einsatz und die stets ausgezeichnete Zusammenarbeit in der Gruppe. Man muss mit seinen Kräften haushalten: Klug ist eine Person, die dies frühzeitig erkennt.

Fritz Gurgiser und Thomas Schnitzer, Bürgerklub Tirol

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Danke für Beitrag Ein herzlicher Dank der Stiftung der Südtiroler Sparkasse für den großzügigen Beitrag für die Fertigstellung des Dachgeschosses im Widum von St. Jakob in Innerpfitsch. Pfarrei St. Jakob-Pfitsch

Richtigstellung

Silvia Bacca im Namen der Bürgerliste

Schreiben Sie uns! Liebe Leser, Ihre Meinung ist uns wichtig und soll auch den anderen Lesern bekanntgemacht werden. Wir gestatten uns, Leserbriefe aus Platzgründen sinnrespektierend zu kürzen.

info@dererker.it

www.dererker.it

Bei der 13. Almkäse- und Almbutterverkostung am Roßkopf hat die Aglsalm in Ridnaun den dritten Platz in der Kategorie Schnittkäse und Almbutter belegt. Im September-Erker wurde fälschlicherweise die Aglsbodenalm genannt. Wir bedauern den Fehler. Im Bild nochmals die Sieger.

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Martina Messner

aktuell

Thomas Zössmayr

Maura Galera

Stefan Hofer

Thomas Egger

Arbeitsamt: montags geschlossen Da schauten Wipptaler Arbeitssuchende nicht schlecht: Seit dem 9. September ist das Arbeitsvermittlungszentrum in der Sterzinger Bahnhofstraße nur noch donnerstags geöffnet. Am Montag bleibt das Büro geschlossen bzw. die Besucher werden in die Regensburger Allee nach Brixen verwiesen. Für viele Arbeitssuchende im Wipptal eine unverständliche Aktion, habe das Land doch angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit erst vor kurzem ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit verabschiedet. Die Schließung des Arbeitsvermittlungszentrums dürfte wohl kaum zu diesen Maßnahmen gehören. Auch an der fehlenden Nachfrage liege es nicht. Das Zentrum werde letzthin so oft aufgesucht wie nie zuvor, weiß ein Betroffener. „Die Reduzierung der Öffnungszeiten ist auf einen zeitweiligen Personalengpass zurückzuführen“, erklärt Koordinatorin Klaudia Palfrader auf Nachfrage des Erker. Eine der beiden Mitarbeiter sei mit 1. September in den Ruhestand getreten. Der Engpass soll aber behoben werden. „Wir haben die nötigen Maßnahmen bereits eingeleitet.“ Wie diese konkret aussehen und wann sie umgesetzt werden, steht allerdings noch nicht fest. Bis auf weiteres bleibt das Arbeitsvermittlungszentrum in Sterzing nur noch donnerstags von 8.30 bis 12.00 Uhr und von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet. Das Amt für Berufsberatung bietet hingegen weiterhin montags von 9.00 bis 11.00 Uhr seine Sprechstunden an.

Sabine Klotz

Karin Knoflach

Davide Orfino

Silvana Marazzo

Klaus Schuster

Polittalk in Wiesen Wahldebatte mit Wipptaler Kandidaten

Der Wahlkampf befindet sich im Endspurt. Zurzeit werden die Karten neu gemischt. Am 27. Oktober hat dann der Wähler das Wort. Auch das Wipptal hat das Wahlfieber erfasst: Um sich ein näheres Bild von den einzelnen Kandidaten zu machen, veranstalten die Bildungsausschüsse von Trens und Wiesen am 16. Oktober um 20.00 Uhr im Haus der Dorfgemeinschaft Wiesen eine Wahldebatte zur Landtagswahl mit den Wipptaler Kandidaten. Dabei stellen diese kurz ihr Wahlprogramm und jenes ihrer Partei vor und gehen im speziellen auch auf bezirksrelevante Themen ein. Das Publikum, dem reichlich Gelegenheit zur Diskussion geboten wird, kann anschließend mit den Kandidaten auch direkt in Kontakt treten.

A22

28,8 Millionen Euro Reingewinn Die Brennerautobahn AG hat von Jänner bis Juli dieses Jahres einen Reingewinn von 28,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Das ist um 1,28 Prozent weniger als im selben Zeitraum 2012. Leicht rückläufig – von 143,29 auf 141,52 Millionen Euro – waren laut Auskunft der Gesellschaft die Mauteinnahmen; genauso die

fuggerroppe

Einkünfte aus den Nutzungsgebühren der Raststätten, die im ersten Halbjahr 2012 mit 13,06 Millionen Euro noch um eine Million Euro höher lagen. Im ersten Halbjahr fuhren heuer um zwei Prozent mehr Fahrzeuge über den Brenner als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

ted-umfrage Ergebnis Umfrage September Wissen Sie schon, welcher Partei Sie bei den Landtagswahlen Ihre Vorzugsstimme geben? Ob mit‘n Dirndl oder mit der Lederhose, im Oktober kheart a Moß Bier gstemmt.

Ja Nein Gehe nicht wählen weiß nicht

63 % 17 % 13 % 7%

Die Oktober-Frage Glauben Sie den Wahlversprechen der Politiker?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 6

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Jetzt entscheiden die Bürger Referendum über Gesetz zur Bürgerbeteiligung kommt

Die „Initiative für mehr Demokratie“ hat von Juli bis September 17.663 Unterschriften für ein Referendum über das Bürgerbeteiligungsgesetz gesammelt, mehr als doppelt so viele als notwendig gewesen wären (8.000). Im Wipptal haben 551 Personen ihre Unterschrift dafür abgegeben. Damit wird das von der SVP im Alleingang verabschiedete Gesetz

fentlicht worden ist?“ Quorum ist dafür keines vorgesehen. Mit den 17.735 gesammelten Unterschriften für das Volksbegehren „haben wir zugleich wieder unseren Gesetzentwurf zur Direkten Demokratie im Landtag eingebracht“, so Stephan Lausch. Dieser wird dem neuen Gesetzgebungsausschuss Anfang 2014 zur Behandlung zugewiesen wer-

17.663 Unterschriften gesammelt

nicht in Kraft treten. Nach Überprüfung der Unterschriften wird der neue Landeshauptmann das Datum für die Volksabstimmung festlegen, das innerhalb 25. Jänner liegen muss. Dabei werden die Bürger auf folgende Fragen antworten: „Stimmen Sie dem Gesetz betreffend ‚Bürgerbeteiligung in Südtirol’ zu, das vom Landtag am 6. Juni 2013 verabschiedet und im Amtsblatt der Region Nr. 26, Beiblatt Nr. 3 vom 25. Juni 2013 veröf-

den. Wenn das Gesetz der SVP von den Bürgern in der Volksabstimmung abgelehnt wird, ist dieses vom Tisch und „es muss selbstverständlich sein, dass der von so vielen Bürgern und Organisationen über so lange Zeit immer wieder vorgelegte Vorschlag von 2009 der Initiative für mehr Demokratie endlich zur Grundlage gemacht wird für die Neuregelung der Direkten Demokratie in Südtirol“, so Lausch.

in den mund gelegt I Elena Artioli ertappt am 4. September 2013 sieben Dienstwagen („Auto blu“) von sieben Landesräten (Theiner, Tommasini, Kasslatter Mur, Mussner, Widmann, Bizzo und Pichler Rolle) vor dem Restaurant „Kleine Flamme“ in Sterzing.

Und i an ArnoSternenhimmel! H gele allo K o von sen? De llegen ins „ we ! Ho b l stre Blaue A ln a po ’s iche uto or n. s13 erker oktober “

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aktuell

Schnelles Internet im Wipptal Hauptachse vor Fertigstellung

Derzeit werden die letzten Lehrrohre verlegt und in den kommenden Wochen die Glasfasern zwischen Brixen und dem Brenner eingezogen. Damit ist die Nord-Süd-Achse des Landestelekommunikationsnetzes im Eisack- und im Wipptal komplett; die Anbindung der „letzten Meile“ kann beginnen. Die sechs Gemeinden des Wipptales haben indes die Masterpläne für das schnelle Internet ausgearbeitet. Bis Ende 2013 werden in allen Südtiroler Gemeinden Glasfaserkabel verlegt. Damit werden die Voraussetzungen für den Zugang zu den modernen Informationstechnologien geschaffen. In den vergangenen Jahren ist das Breitbandnetz entlang der zwei Hauptachsen ausgebaut worden. Die Nord-SüdAchse durchquert den gesamten Bezirk Wipptal. Die Lehrrohre für die Glasfasern sind nun auf dem Abschnitt zwischen Brixen und dem Brenner so gut wie komplett verlegt. Lediglich zwei kurze Teilstrecken nördlich von Sterzing und in der Ortschaft Brenner müssen noch verlegt werden. Diese Arbeiten werden gemeinsam mit der Bezirksgemeinschaft vorangetrieben und sollen noch im September beginnen. Am Brenner müssen die Rohre für das Breitbandnetz noch bis zum PoPKnotenpunkt und zur Staatsgrenze geführt werden. Die Verlegung erfolgt gemeinsam mit der Verlegung der Rohre für das Fernwärmenetz. Die Arbeiten am Brenner werden in Kürze abgeschlossen sein. Ist das Glasfaserkabel verlegt, ist das Breitbandnetz zwischen Bozen und der Staatsgrenze komplett. Bis heute sind landesweit rund 750 Kilometer an Leerrohren verlegt und 640 Kilometer an Glasfasern eingezogen worden. 50 Kilometer Leerrohre und 160 Kilometer Glasfaserkabel stehen noch aus. Der nächste Schritt wird die An8

bindung aller öffentlichen Strukturen an die Datenautobahn sein, danach erfolgt der Anschluss der Unternehmen und der privaten Haushalte. Während das Land die Glasfasern von den Hauptachsen in jede einzelne Gemeinde zieht, sind die Gemeinden für die Versorgung vor Ort verantwortlich. Dafür muss jede Gemeinde einen Masterplan ausarbeiten, in dem die Breitband-Erschließung im Detail geplant wird. Alle Wipptaler Gemeinden haben ihre Masterpläne bereits eingereicht. Neben dem Ausbau der Hauptachse wird auch in den Seitentälern bereits fieberhaft am Breitbandnetz gearbeitet: Pflersch wird bereits in Kürze an das Breitbandnetz angeschlossen. Die Arbeiten dafür werden mit der Elektrizitätsgenossenschaft Pflersch durchgeführt. Pfitsch wird im Oktober an die Hauptachse angeschlossen. In Ratschings werden derzeit in Zusammenarbeit mit den örtlichen Energiegenossenschaften und den Liftgesellschaften die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, damit in Kürze die Glasfaserstränge ins Jaufental, nach Ratschings und nach Ridnaun verlegt werden können. Ist die Verlegung abgeschlossen, können die sechs TelecomZentralen in Gasteig, Stange, Ridnaun, Mareit, Ratschings und im Jaufental aktiviert werden. In Sterzing lässt das örtliche Amt für Infrastruktur und Bauerhaltung derzeit bei sämtlichen Infrastrukturarbeiten ein Leerrohr für die Glasfaserleitungen mitverlegen. Laut Masterplan sollte die PoPZentrale beim Krankenhaus positioniert werden. Da es aber keine Gemeindestruktur ist, wird nach einem anderen Standort – vorzugsweise in der italienischen Mittelschule am Stadtplatz – gesucht. Innerhalb 2014 will das Land alle öffentlichen Gebäude angeschlossen haben. Da das Städti-

sche Elektrizitätswerk Sterzing bereits über Infrastrukturen verfügt, werden nach der Errichtung des PoP alle Mittelspannungskabinen des E-Werkes vernetzt, um alle Stromzähler über Fernauslese besser verwalten und einige‚

durchführen. Für die Gewerbezonen Reifenstein und Trens ist jeweils ein Ausführungsprojekt in Auftrag gegeben. In Stilfes wurden im Zuge der Dorfplatzgestaltung bereits Leerrohre verlegt. Demnächst wird auch für Mauls und El-

„Schaltmanöver“ in Mittelspannung auch über Fernverwaltung machen zu können; somit werden Stromunterbrechungen minimiert. Andererseits liege das Mittelspannungsnetz fast flächendeckend über den Stadtbereich und ein Anschluss der Endabnehmer sei ohne größeren Aufwand möglich, heißt es in der Gemeinde. Der Glasfasermasterplan sieht zunächst die Anbindung der Gewerbezonen und Unternehmen vor. Danach folgen die Beherbergungsbetriebe, die Nutzer in dicht besiedeltem Gebiet und schließlich die Nutzer in entlegenen und schwach besiedelten Gebieten. In Freienfeld will das Land im Frühjahr 2014 die Glasfaserknotenpunkte sowie die Handwerkerzonen anbinden und neben dem Bauhof eine PoP-Zentrale errichten. Um Kosten zu sparen, will die Gemeinde die Vernetzung des Gemeindegebietes möglichst zeitgleich im Frühjahr bzw. Sommer

zenbaum eine Planung in Auftrag gegeben. Wie schnell das gesamte Gemeindegebiet vernetzt sein wird, hängt von den verfügbaren finanziellen Mitteln sowie interessierten Kunden ab. Ein Masterplan schätzt die Gesamtkosten auf rund acht Millionen Euro. Auch in der Gemeinde Franzensfeste entsteht das Glasfaserkabelnetz voraussichtlich im Frühjahr 2014. Angebunden werden zunächst Graßstein sowie die Handwerkerzone in Mittewald. Allein die Grabungsarbeiten kosten die Gemeinde voraussichtlich 60.000 Euro, das Einziehen von Glasfasern rund zehn Euro pro Meter. Die PoPZentrale, von der aus alle öffentlichen Gebäude angebunden werden, wird neben der Feuerwehrhalle errichtet. In den Hauptorten der Wipptaler Gemeinden ist schnelles ADSL-Internet bereits verfügbar, weil dort die Telecom ihrerseits die eigenen Zentralen mit Glasfaserkabeln verbunden hat. erker oktober 13


landtagswahlen


aktuell

Sterzing

Bündner Regierung zu Besuch Einmal im Jahr tauscht sich die Südtiroler Landesregierung mit ihren Bündner Regierungskollegen aus. Dieses Jahr fand das Treffen in Sterzing statt. Diskutiert wurden u. a. Themen, die beide Länder betreffen, darunter grenzüberschreitende Interreg-Italien-Schweiz- und ArgeAlp-Programme sowie die „Makroregion Alpen“. Es sei ein gemeinsames Anliegen, die Berggebiete in Europa durch ein gemeinsames Auftreten noch mehr zu stärken, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Auf der Tagesordnung standen weitere grenzüberschreitende Projekte wie die Zusammenarbeit von Spitälern und der Flugrettung.

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Drei neue BBT-Baustellen

Die BBT-Gesellschaft hat drei weitere Baulose in Höhe von 838 Millionen Euro ausgeschrieben.

Eine der Baustellen betrifft die Gemeinde Franzensfeste. Ab Sommer 2015 werden zwischen Franzensfeste und Mittewald die beiden Haupttunnelröhren des Brennerbasistunnels sowie zwei Verbindungstunnels zur bestehenden Eisenbahntrasse gebaut. Die Tunnels verlaufen nur wenige Meter unterhalb des Eisacks. Um dieses bautechnisch komplexe Baulos zu bewältigen, müssen zunächst die Staatsstraße verlegt, zwei Brücken über den Eisack und den Weißenbach sowie ein Umschlagplatz für Transport und Beschaffung von Baumaterialien an der Autobahn errichtet werden. Da rund 1,5 Kilometer Tunnel in offener Bauweise errichtet werden, müssen der Eisack zeitweilig und das Eisenbahngeleis dauerhaft verlegt werden. Die Auftragssumme wird auf 370 Millionen Euro geschätzt. Die vorbereitenden Baumaßnahmen beginnen im Frühjahr 2014; die Bauzeit beträgt zwischen neun und zehn Jahren. Arbeiten stehen auch nördlich des Brenners an: Zwischen Tulfes und Pfons sind der Erkundungsstollen für die Umfahrung Innsbruck sowie zwei Verbindungstunnels geplant. Parallel zur bestehenden Eisenbahnumfahrung Innsbruck entstehen ab Sommer 2014 ein

Rettungsstollen sowie zwei Verbindungstunnels zu den Haupttunnelröhren. Im Zufahrtstunnel Ahrental wird ein 180 Meter tiefer Belüftungsschacht gebaut. Abgeschlossen sind die Arbeiten für die Zufahrtstun-

nels Ampass und Ahrental, der Erkundungsstollenabschnitt Innsbruck–Ahrental sowie die beiden Logistiktunnels (Padaster- und Saxenertunnel) in Steinach am Brenner. In Italien sind der Zufahrtstunnel Mauls und der Erkundungsstollenabschnitt Aicha–Mauls fertiggestellt. Nun werden die ersten Kilometer der Haupttunnelröhren ausgebrochen und der Erkundungsstollen wird weiter Richtung Norden gebaut.

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aktuell

Landesbergbaumuseum

Direktion bleibt im Wipptal Die Direktion des Landesbergbaumuseums – sie ist für die BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg und das Erlebnisbergwerk sowie das Bergbaumuseum Kornkasten Steinhaus, das Schaubergwerk und den Klimastollen Prettau zuständig – bleibt auch in Zukunft im Wipptal. Im Ahrntal liebäugelt man schon längst damit, den Direktor des Landesbergbaumuseums ins Tal zu holen, schließlich befinden sich dort mit dem Kornkasten in Steinhaus sowie dem Schaubergwerk und dem Klimastollen in Prettau gleich drei Standorte dieser vielbesuchten Struktur. Das zeigt sich nicht zuletzt an den bereits spruchreifen Plänen für eine potentielle Unterkunft: Das Pfister-Haus – derzeit im Besitz der Grafen Enzenberg – könnte neben Gemeindeämtern auch die Direktion und das Enzenberg-Archiv beherbergen, das einen wahren Fundus für montanhistorische Forschungen darstellt. Die Diskussion über den zukünftigen Standort ist über zwei Schienen in die Gänge gekommen: Während die Gemeinde Ahrntal die Landesregierung

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mit Nachdruck um die Verlegung der Direktion ersucht hat, flatterte dieser gleichzeitig auch ein Gesuch der Gemeinde Ratschings auf den Schreibtisch. Diese will nämlich in Zukunft von der Monatsmiete im derzeitigen Gebäude an der Jaufenstraße in Gasteig, wo auch der Tourismusverein untergebracht ist, entbunden werden. Die Entscheidung fiel Anfang September in der Landesregierung: Die Direktion wird nicht ver-

legt, Direktor Josef Pahl wird weiterhin an seinem Schreibtisch in Gasteig sitzen. bar

Bürgerwelle zum Schutz vor Elektrosmog In den vergangenen Monaten und Jahren gab es landesweit zahlreiche Proteste gegen die Errichtung von Handymasten und Wireless-Zonen in Schulen und auf öffentlichen Plätzen. Anfang September haben sich die Verantwortlichen dieser Initiativen zur „Südtiroler Bürgerwelle – zum Schutz vor Elektrosmog“ zusammengeschlossen, um auf die Gefahren von hochfrequenter Strahlung aufmerksam zu machen. Vorrangiges Ziel der Promotoren ist die Zusammenarbeit mit lokalen Politikern. Für die nächsten Monate sind Vorträge und Aktionen in den verschiedenen Gemeinden und Bildungseinrichtungen geplant. Zudem sollen alternative menschenund umweltfreundliche Technologien vorgestellt werden. Interessierte können mit Hubert Comploi (Tel. 0472 837910, E-Mail hubert.comploi@poste.it) in Kontakt treten.

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politik

Die Landtagswahlen im Wipptal Ein Rückblick auf die Wahlergebnisse seit 1983

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Comunisti Italiani, La Destra Minniti, Scelta civica per L’Alto Adige, Unitalia, L’Alto Adige nel cuore, Forza Alto Adige Lega Nord Team Au-

Südtirol

Landtagswahlen 2008 1,9 %

2,3 %

1 Sitz

1 Sitz (-1)

1 Sitz

% 4,9 Sitze 2

Bei der Landtagswahl im Oktober stellen sich 14 Parteien bzw. Listen mit 424 Kandidaten der Wahl zum Südtiroler Landtag. Vor fünf Jahren waren es 15, wovon neun Parteien zu Beginn der Legislaturperiode den Einzug in den Landtag geschafft haben. Mittlerweile sind es aufgrund interner Divergenzen zwölf. Neben den vier deutschsprachigen Gruppierungen SVP, Die Freiheitlichen, Süd-Tiroler Freiheit und dem Listenbündnis BürgerUnion Pöder

Ladins Dolomites Wir Südtiroler treten als interethnische Liste die Grünen an. Im italienischen Lager buhlen die

2,1 %

Wir dürfen wieder wählen: Am 27. Oktober sind rund 380.000 Südtiroler, darunter gut 15.000 Wipptaler, zu den Urnen gerufen, um den neuen, fünf Jahre amtierenden 35-köpfigen Landtag zu wählen. Ein politischer Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre.

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LH ?

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5,8 % tze (-1)

2 Si

146.555 Stimmen 43.615 Stimmen

6,0 % 2 Sitze

25.297 Stimmen 48,1% 18 Sitze (-3)

8,3 % 3 Sitze

18.141 Stimmen 17.745 Stimmen 14.888 Stimmen 7.048 Stimmen

14,3 % 5 Sitze (+3)

6.413 Stimmen 5.689 Stimmen

tonomie, Rifondazione Comunista, Movimento Cinque Stelle und der Partito Democratico um die Gunst der Wähler. Aus dem Wipptal kandidieren zehn Personen, zwei weniger als 2008. Es sind dies der Landtagsabgeordnete Thomas Egger, Martina Messner, Sabine Klotz und Thomas Zössmayr für das Listenbündnis BürgerUnion Ladins Wir Südtiroler, Maura Galera für den PD, Stefan Hofer für die SVP, Karin Knoflach für die Freiheitlichen, Silvana Marazzo für die Liste Destra Minniti, Davide Orfino für L’Alto Adige nel cuore und Klaus Schuster für die Grünen. Wahl 2008 Nach 15 Jahren politischer Demütigung ist das Wipptal seit 2008 wieder im Südtiroler Landtag vertreten. Gleich zwei Mandatare schaferker oktober 13


zent der Stimmen ein, liegt aber immerhin noch bei 56,2 Prozent (6.922 Stimmen) und damit um acht Prozent höher als auf Landesebene. Seit 1998 lag der Rückgang im Wipptal bei rund zwölf Prozent. Zweitstärkste politische Kraft im Wipptal werden die Freiheitlichen mit 19,8 Prozent. Sie können ihren Stimmenanteil mit 2.440 Stimmen im Bezirk damit beinahe verdreifachen; in Freienfeld schaffen sie sogar 29,9 Prozent und werden zu einer Volkspartei. Die Grünen dagegen liegen nur noch bei

fen den Sprung ins Hohe Haus nach Bozen: Christian Egartner holt als zwölftgewählter SVP-Kandidat landesweit 11.002 Stimmen, davon 5.379 im Wipptal – rund 1.200 mehr als Landeshauptmann Luis Durnwalder. Das landtagliche Intermezzo sollte allerdings nicht lange dauern: 2010 muss der Wipptaler SVP-Bezirksobmann seinen Sessel wegen Unwählbarkeit – er war zum Zeitpunkt der Wahl gesetzlicher Vertreter des Consortiums Conbau GmbH – wieder räumen; an seine Stelle tritt Julia Un-

Wipptaler Polit-Barometer der letzten 30 Jahre Partei

1983

1988

1993

1998

2003

2008

±2003

SVP

75,7

76,7

63,3

68,1

63,1

56,2

-6,9 %

Die Freiheitlichen

-

-

10,4

4,5

7,3

19,8

+12,5 %

Union für Südtirol

2,6

2,2

5,2

6,5

10,4

3,0

-7,4 %

Die Grünen

3,1

4,3

4,6

5,9

7,4

4,9

-2,5 %

terberger. Auch Thomas Egger zieht, für die Freiheitlichen in den Ring gestiegen, als Fünftgewählter mit 4.167 Stimmen in den Landtag ein. Im Wipptal erhält er 1.618 Stimmen, rund 200 weniger als der damalige F-Parteiobmann Pius Leitner. Nachdem ihm aufgrund interner Divergenzen eine erneute Kandidatur auf der Liste der Freiheitlichen verweigert wird, tritt er aus der Partei aus und gründet die neue Landtagsfraktion Wir Südtiroler. Die SVP büßt im Bezirk 6,9 Pro-

4,9 Prozent (-2 %). Grünen-Kandidatin Verena Debiasi aus Sterzing – die Grünen kandidieren im Bündnis mit BürgerListeciviche – erhält südtirolweit 2.439 Stimmen, kann im Bezirk bei ihrer zweiten Kandidatur allerdings nur noch 340 Stimmen (-160) auf sich vereinen. Leer ausgehen auch die anderen Wipptaler Kandidaten: Carmen Steiner (BürgerListeciviche, 215), Martin Volgger (Bürgerbewegung, 929), Karin Knoflach (Freiheitliche, 637) und die für die Union angetretenen Kandidaten Kurt Seidner (272),

Ratschings

SVP-Hochburg im Sturzflug 2008 2003 1998 1993 1988 1983 1978

66,4 % 77,8 % 84,2 % 79,3 % 95,4 % 95,0 % 96,1 %

In 30 Jahren minus 30 Prozent erker oktober 13

13


politik

Thomas Zößmayr (86) sowie Heinz Goller (79). Auch Valeria Casazza (PD, 296), Fabrizio Albertini (La Sinistra, 132), Silvana Marazzo (112), Flavio Cera (86, beide PdL) und Roberto Gior-dani (Lega Nord, 26) sind chancenlos. Im Wipptal waren vor fünf Jahren 14.954 Personen wahlberechtigt; 12.601 Bürger (82,2 %) – so wenige wie nie zuvor – haben von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht.

über 1993 knapp sechs Prozent verloren haben und nur noch bei 4,5 Prozent lagen. Keine Anhängerschaft (1,6 %) fand die damals erstmals kandidierende Demokratische Partei Südtirols. Ein weiteres Mal gesunken war die Wahlbeteiligung: Lag sie 1993 im Wipptal noch bei 90,5 Prozent, sank sie 1998 auf 86,7 Prozent.

Landtagswahlen 2013

14 Listen stellen sich der Wahl Comunisti Italiani Forza Alto Adige - Lega Nord

Wahl 1993

Unitalia 1993 hat die SVP nicht nur landesweit herbe Verluste hinnehmen müssen; im Wipptal waren diese noch weit schmerzlicher. WähSüdtiroler Volkspartei rend die Volkspartei auf Landesebene über acht Prozent der Stimmen einbüßte und auf La Destra Minniti 52 Prozent abrutschte, verlor sie in den sechs Wipptaler Gemeinden knapp 13,5 Prozent, Rifondazione comunista kam aber immerhin noch auf einen bezirksweiten Stimmenanteil von 63,3 Prozent. Partito Democratico SVP-Bezirkskandidat Ferdinand Rainer schenkte mit knapp 4.000 Stimmen jeder Süd-Tiroler Freiheit zweite Wipptaler SVP-Wähler sein Vertrauen. Die Freiheitlichen Mit insgesamt 4.887 Stimmen blieb ihm der Einzug in den Landtag verwehrt. Die Grünen Die größten Verluste für die SVP gab es mit einem Minus von 16 Prozent in Ratschings, Ladins Dolomites-Bürgerunion-Wir Südtiroler wo die Volkspartei 1988 noch bei 95,4 Prozent lag. Auch in Sterzing waren die SVPScelta civica per L’Alto Adige Verluste mit knapp 15 Prozent erheblich. Die meisten Stimmen wanderten zu den damals Movimento 5 Stelle erstmals kandidierenden Freiheitlichen. Mit knapp 1.250 Stimmen wurden sie 1993 im scher Crepaz erhielt allerdings nur 28,7 Prozent Wipptal stärkste deutsche Oppositionspartei. (2.321 Stimmen) der Wipptaler SVP-Stimmen. Ihnen folgten die Union für Südtirol mit einem Leichte Gewinne konnten im Wipptal 1998 auch Stimmenanteil von 5,2 Prozent und die Grünen die Grünen mit insgesamt 5,9 Prozent und die mit 4,6 Prozent. Union für Südtirol mit 6,5 Prozent der Stimmen einfahren, während die Freiheitlichen gegen- Wahl 1988

Wahl 2003

L’Alto Adige nel cuore

2003 lag die SVP im Wipptal noch bei rund 63 Prozent und konnte gegenüber 1998 rund fünf Prozent der Stimmen wieder Wett machen. SVP-Bezirkskandidatin Luise Markart Huebser schaffte im Wipptal lediglich 1.806 Stimmen, während Landeshauptmann Luis Durnwalder 5.226 Stimmen erhielt. Mit 2.749 Stimmen insgesamt war Markart Huebser an 32. Stelle auf der SVPListe chancenlos. Die Union für Südtirol gewann hingegen rund vier Prozent dazu und wurde mit 10,4 Prozent (1.245 Stimmen) zweitstärkste politische Kraft im Bezirk. Gewinne gab es auch für die Grünen und die Freiheitlichen, die bei 7,4 bzw. 7,3 Prozent lagen. Die Wahlbeteiligung lag bei 84,7 Prozent. Wahl 1998 Bei den Landtagswahlen vor 15 Jahren konnte die SVP nicht nur auf Landesebene die empfindlichen Verluste von 1993 teilweise wettmachen; auch im Wipptal legte sie wieder um 4,8 Prozent zu und konnte 68,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. SVP-Bezirkskandidatin Heidi Fröt-

Landtagswahlen

Wahlergebnisse in Sterzing seit 1978

SVP DIE FREIHEITLICHEN UNION FÜR SÜDTIROL DIE GRÜNEN

60%

69,0

70%

Wahl 1983 48,2

54,9

58,5

52,0

40%

66,8

66,7

50%

30%

14

1993

1998

2003

19,2 2,7 6,8

1988

6,6 9,5 9,4

1983

4,0 6,0 8,8

nicht kandidiert 2,3 7,0

1978

10,8 5,3 6,7

nicht kandidiert 2,4 nicht kandidiert

0%

nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert

20% 10%

1988 schritten noch 94 Prozent der Wipptaler zur Wahlurne. Dies war die landesweit höchste Wahlbeteiligung. Die SVP vereinte damals bezirksweit noch 76,7 Prozent der Stimmen auf sich, während die Grünen 4,3 Prozent und der Heimatbund 2,2 Prozent hielten. SVP-Landtagskandidat Karl Oberhauser erhielt bei seiner vierten Wiederwahl im Bezirk von 8.919 abgegebenen SVP-Stimmen nicht weniger als 6.867.

2008

1983, vor nunmehr 30 Jahren, lag die Wahlbeteiligung im Wipptal noch bei fabelhaften 96,6 Prozent. Davon gingen damals 75,7 Prozent an die SVP. Die Grün-Alternative Liste erhielt 3,1 Prozent, der Heimatbund 2,6 Prozent der Stimmen.

lg erker oktober 13


Sieben Wipptaler im Hohen Haus Seit der ersten Legislaturperiode im Jahr 1948 hatten im Südtiroler Landtag sieben Wipptaler Sitz und Stimme.

Von 1952 bis 1956 vertritt der damals erst 30-jährige Sterzinger Vinzenz Stötter die Volkspartei im 22-köpfigen Landtag und ist damals auch Präsidialsekretär. Zwei Jahre vorher wurde er Bezirkssekretär der Volkspartei im Wipptal; in den Jahren 1953 und 1954 war der Sterzinger Wirt SVPLandessekretär. Von 1960 bis 1967 sitzt Friedl Volgger aus Ridnaun im Landtag. Knapp vor Beendigung seiner zweiten Amtsperiode tritt Volgger im November 1967 von seinem Landtagsmandat zurück und wird (bis 1972) in den römischen

erker oktober 13

1973, sechs Jahre später, wird Karl Oberhauser, vormals zehn Jahre SVP-Bürgermeister von Sterzing, in den Landtag gewählt und als Landesrat in die Landesregierung berufen. 1978 wird neben Oberhauser, der erneut Landesrat wird, als erster oppositioneller Wipptaler auch der Sterzinger Alexander Langer für die Neue Linke gewählt. Damit sind erstmals zwei Wipptaler im Südtiroler Landtag vertreten. Nach Langers Rücktritt im Dezember 1981 wird dieser durch Luigi Costalbano ersetzt. 1983 werden beide, Oberhauser mit 10.011 – er wird Mitglied der Regionalregierung – und Langer mit 6.645 Stimmen, diesmal für die Liste ALFAS (Alternative Liste für das andere Südtirol), wiedergewählt. 1988 erhält Oberhauser bei seiner

vierten Wiederwahl 12.541 Stimmen, wird aber bei der Regierungsbildung nicht mehr berücksichtigt. Auf Langer, Mitbegründer der Grünen-Bewegung in Italien, diesmal für die Grün-Alternative Liste, entfallen 9.680 Stimmen. Im September 1989 schafft Langer dann bei den Europawahlen den Sprung ins Europaparlament. An seine Stelle im Landtag tritt Alessandra Zendron. 1993 schafft kein Wipptaler mehr den Einzug in den Südtiroler Landtag. Dies sollte 15 Jahre lang so bleiben. Die SVP-Kandidaten Ferdinand Rainer, Heidi Frötscher und Luise Markart verfehlen den Einzug deutlich.

Foto: Karl Wolf

Leo von Pretz aus Mittewald, Gründungsmitglied der SVP und leidenschaftlicher Jäger, Besitzer der „Holzstoff- und Pappenfabrik“, der ersten Kartonfabrik im Lande, gehört dem in seiner ersten Legislaturperiode 20-köpfigen Landtag von 1948 bis 1952 an. Er und seine Landtagskollegen haben damals allesamt ihre Amtsentschädigungen einem humanitären Projekt bzw. guten Zweck zukommen lassen. Von Pretz, nach dem Zweiten Weltkrieg auch erster Wipptaler SVP-Bezirksobmann, wollte zur Zeit der Option die Bevölkerung zum Dableiben ermutigen. So besuchte er damals zahllose Höfe im Bezirk und sprach den Menschen Mut zu („Wir werden das schon schaffen.“).

Senat gewählt. Im Landtag wird er durch Franz Wahlmüller ersetzt. Volgger ist als einer der führenden „Dableiber“ bis 1943 Vorsitzender des Andreas-Hofer-Bundes, einer Widerstandsbewegung gegen die Umsiedlung. Nach dem Einmarsch der Nazis in Südtirol wird er von den Nationalsozialisten verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Als Teil der österreichischen Delegation nimmt er auch an den Autonomieverhandlungen zum Gruber-DeGasperi-Abkommen in Paris teil, wird 1956 Chefredakteur der Dolomiten. Er war SVP-Parteiobmannstellvertreter und enger Vertrauter von Silvius Magnago.

Vor fünf Jahren werden dann zum zweiten Mal zwei Wipptaler in den Landtag gewählt: Christian Egartner als Zwölftgewählter für die Volkspartei (11.002 Stimmen) und Thomas Egger als Fünftgewählter für die Freiheitlichen (4.171 Stimmen). Egartner muss im Juli 2010 den Landtagssitz räumen, da er zum Zeitpunkt der Wahl als gesetzlicher Vertreter der Conbau GmbH unwählbar ist. lg

15


politik

Ein mühsamer Weg Die Südtiroler Opposition: Von einem Mandat im Jahr 1964 auf zehn 2008

1964 trat erstmals eine deutschsprachige Oppositionspartei im Südtiroler Landtag in Erscheinung. 2008 – die SVP lag nur noch bei 48,1 Prozent der Stimmen – schafften die deutschsprachigen und interethnischen Oppositionsparteien mit zehn Mandaten so viele wie nie zuvor: fünf die Freiheitlichen, je zwei die Grünen und die Süd-Tiroler Freiheit und eines die BürgerUnion.

Landtagswahlen in Südtirol

16

67,6 %

64,8 %

64,4 %

63,9 %

61,3 %

60,7 %

56,4 %

61,3 %

59,4 %

60,4 %

52,0 %

56,6 %

Die Ergebnisse der SVP

1948

1952

1956

1960

1964

1968

1973

1978

1983

1988

1993

1998

partei dann erstmals unter die 50-Prozent-Marke. Mit 48,1 Prozent schaffte sie dennoch die Mandatsmehrheit von 18 Sitzen. Mit den Verlusten der SVP gehen erste zaghafte Gehversuche der deutsch- und ladinischsprachigen Opposition im Lande einher: 1964 schaffte neben der Südtiroler Volkspartei mit der Tiroler Heimatpartei um Josef Raffeiner erstmals eine zweite deutschsprachige Liste den Sprung in den Landtag. 1968 kandidierte diese nicht mehr, dafür versuchte es diesmal die Soziale Fortschrittspartei Südtirols (SFP), erzielte aber kein Landtags2003 2008 mandat. 48,1 %

Einbruch erfolgte dann 1993 mit Stimmenverlusten von über acht Prozent bzw. einem Wahlergebnis von nur noch 52 Prozent. Bei den Landtagswahlen im Jahr 1998 konnte sie wieder 4,6 Prozent der Stimmen gutmachen, 2003 das Ergebnis (55,6 %) in etwa bestätigen. Vor fünf Jahren sank die Volks-

55,6 %

In den ersten vier Legislaturperioden – von 1948 bis 1964 – war die Südtiroler Volkspartei die einzige deutschsprachige Partei, die im Südtiroler Landtag Sitz und Stimme hatte. Sie erhielt damals 67,6 Prozent der Stimmen, verlor aber in den darauffolgenden Jahren sukzessive an Wählern und lag 1973 bei 56,4 Prozent. 1978 konnte sie erstmals wieder zulegen und erhielt erneut 61,2 Prozent. Bei den beiden darauffolgenden Landtagswahlen von 1982 und 1988 konnte sie mit 59,4 Prozent bzw. 60,4 Prozent dieses Ergebnis beinahe halten. Ein massiver

Dies sollte erst 1973 wieder gelingen, und zwar gleich zwei deutschsprachigen Gruppierungen: Egmont Jenny wurde für die Soziale Fortschrittspartei Südtirols (SFP)

Infos zur Wahl Am 27. Oktober wird der neue Südtiroler Landtag gewählt. Ihm gehören 35 Mitglieder an; er bleibt für fünf Jahre im Amt. Die Wahlkabinen sind zwischen 6.00 und 22.00 Uhr geöffnet. Die Bürger müssen bei der Wahl ihren Wahl- und Personalausweis vorlegen. Die Stimmabgabe erfolgt durch das Ankreuzen des bevorzugten Listenzeichens. Zudem kann der Wähler bis zu vier Vorzugsstimmen abgeben. Unter www.wahlen.provinz.bz.it, der offiziellen Webseite zur Landtagswahl, finden Sie alle Neuheiten und Infos, auch für Personen, die vom Ausland wählen. erker oktober 13


politik

Landtagswahlen 1948 – 2003

Die Ergebnisse der ien deutschsprachigen Oppositionsparte Mandate und Prozent

Landtagswahl 1948

-

1952

-

1956

-

1960

-

1964

THP 1 (2,4 %)

1968

-

1973

SPS 2 (5,1 %), SFP 1 (1,7 %) SPS 1 (2,2 %), PDU 1 (1,3 %), NL* 1 (3,6 %) ALFAS* 2 (4,5 %), WdH 1 (2,5 %), PDU 1 (2,4 %)

1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008

gesamt 1 -

GAL* 2 (6,7 %), SHB 1 (2,3 %), FPS 1 (1,3 %) Grüne* 2 (6,9 %), Die Freiheitlichen 2 (6,1 %), Union für Südtirol 2 (4,8 %), Ladins 1 (2,0 %) Grüne 2 (6,5 %), Union für Südtirol 2 (5,5 %), Die Freiheitlichen 1 (2,5 %), Ladins-DPS 1 (3,6 %) Grüne 3 (7,9 %), Union für Südtirol 2 (6,8 %), Die Freiheitlichen 2 (5,0 %) Die Freiheitlichen 5 (14,3%), Grüne 2 (5,8%), Süd) Tiroler Freiheit 2 (4,9%), Union für Südtirol 1 (2,3%

3 3 4 4 7 6 7 10

tei Südtirols, tische Partei Südtirols, SFP = Soziale Fortschrittspar THP = Tiroler Heimatpartei, SPS = Sozialdemokra = Wahl= Alternative Liste für das andere Südtirol, WdH ALFAS Linke, Neue = NL , ngigen Unabhä der PDU = Partei = Südtiroler Heimatbund, FPS = Freiheitliche ParSHB Liste, ive lternat Grün-A = GAL , bundes verband des Heimat ls tei Südtirols, DPS = Demokratische Partei Südtiro * verstehen sich als interethnische Liste

in den Landtag gewählt, die neue Sozialdemokratische Partei Südtirols (SPS) eroberte mit Willi Erschbaumer und Hans Dietl auf Anhieb zwei Mandate. Damit hatten erstmals zwei deutsche Oppositionsparteien einen Fuß in den Landtag gesetzt. Drei Mandate sollten die oppositionellen Gruppierungen auch 1978 erhalten: Willi Erschbaumer zog erneut für die SPS in den Landtag ein, Hans Lunger erstmals für die Partei der Unabhängigen (PDU) und der Sterzinger Alexander Langer für die Neue Linke.

Freiheitliche Partei Südtirols (FPS) und zwei die Grün-Alternative Liste mit Alexander Langer und Arnold Tribus. 1993 wurde die Opposition weiter gestärkt und schaffte sieben Mandate: Zwei erhielten die Grünen mit Cristina Kury und Alessandra Zendron, zwei die Union für Südtirol mit Eva Klotz und Alfons Benedikter und zwei die Freiheitlichen mit Christian Waldner, nach seinem Tod von Ulrike Tarfusser ersetzt, und Pius Leitner. Zudem schafften auch die erstmals kandidierenden Ladins mit Carlo Willeit den Sprung in den Südtiroler Landtag. 1998 musste die Opposition wieder Federn lassen: Die Grünen erhielten mit Kury und Zendron erneut zwei Mandate, die Union für Südtirol mit Klotz und Andreas Pöder ebenfalls. Ein Mandat schafften auch die Ladins, die im Tandem mit der Demokratischen Partei Südtirols (DPS) kandidiert hatten. Nur noch knapp schafften hingegen die arg gebeutelten Freiheitli-

chen mit Pius Leitner den Sprung in den Landtag. 2003 konnten sie sich wieder erholen und stellten mit Pius Leitner und Ulli Mair wieder zwei Mandatare, genauso wie die Union für Südtirol mit Eva Klotz und Andreas Pöder. Dann kam es zum Bruch zwischen Klotz und Pöder: Klotz trat aus der Union aus und saß fortan für die neue Fraktion Süd-Tiroler Freiheit im Landtag. Gleich drei Sitze schafften mit Cristina Kury, Hans Heiss und Sepp Kusstatscher die Südtiroler Grünen. 2008 wird zu einer Sternstunde für die deutschsprachige und interethnische Opposition. Sie schafft insgesamt zehn Sitze: Die Freiheitlichen holen fünf Mandate und werden zur zweitstärksten politischen Kraft im Lande. Die Grünen verlieren einen Sitz und halten noch zwei. Zwei Mandate schafft auch die Süd-Tiroler Freiheit und auch Pöders Union hievt sich gerade noch ins Hohe Haus. lg

1983 erhielten die Oppositionsparteien dann vier Mandate: Gerold Meraner für die PDU, Eva Klotz für den Wahlverband des Heimatbundes sowie Alexander Langer und Andreina Ardizzone, 1985 nach ihrem Ableben durch Arnold Tribus ersetzt, für die Alternative Liste für das andere Südtirol (ALFAS). Vier Landtagssitze entfielen auf die Opposition auch im Jahr 1988: Ein Mandat erhielt mit Eva Klotz erneut der Heimatbund, ein weiteres – wieder mit Gerold Meraner – die zum ersten Mal kandidierende

Virtuelles Wahllokal Auf Initiative des Südtiroler Jugendrings können unter www.wahllokal.it die Standpunkte der kandidierenden Parteien zu aktuellen Fragen mit den eigenen Einstellungen und Meinungen verglichen werden. Die interaktive Seite bietet Gelegenheit, durch die Beantwortung und Gewichtung von ausgewählten Fragen herauszufinden, zu welcher Partei man am ehesten einen themenbezogenen Konsens erzielt. Dabei handelt es sich nicht um eine Wahlempfehlung, sondern um eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Programmen der kandidierenden Parteien. erker oktober 13

17


landwirtschaft

268 Höfe haben in den vergangenen zehn Jahren im Wipptal die landwirtschaftliche Tätigkeit eingestellt.

Unaufhaltsames Höfesterben

Jeder vierte Bauer im Wipptal hat in den vergangenen zehn Jahren aufgegeben Das Höfesterben im Wipptal nimmt kein Ende. In keinem anderen Südtiroler Bezirk wurden in den vergangenen zehn Jahren so viele Höfe aufgelassen wie im kleinsten Südtiroler Bezirk. Jeder vierte Bauer hat zwischen 2000 und 2010 hier seinen Landwirtschaftsbetrieb eingestellt. Und der Abwärtstrend hält ungebremst an. 18

Immer mehr Bauern geben auf: Im Wipptal hat nach den nun veröffentlichten ASTAT-Daten zur Landwirtschaftszählung 2010 in den vergangenen zehn Jahren jeder vierte Bauer seinen Hof geschlossen und die landwirtschaftliche Tätigkeit eingestellt. Nirgendwo in Südtirol war der Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe so gravierend wie hier in dieser traditionell bergbäuerlich geprägten Region. Der über viele Jahrhunderte sich kon-

tinuierlich entwickelnde typische Wipptaler Einhof wird in seiner ursprünglichen Form und Struktur immer seltener. Mittlerweile gibt es im Wipptal nur noch 794 Höfe, tierhaltende Betriebe gar nur noch 689 - im Jahr 1970 waren es noch 962. 25,2 Prozent der Hofstellen wurden in den vergangenen zehn Jahren aufgegeben. 1990 gab es noch 1.289 Hofstellen im Bezirk, 2000 waren es noch 1.200. Der Rückgang betrifft vor allem klei-

nere Betriebe. Südtirolweit sank die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um 2.796 (-12,1 %), die landwirtschaftliche Nutzfläche verringerte sich im gleichen Zeitraum landesweit um zwölf Prozent. Da die Daten aus dem Jahr 2000 vom nationalen Statistikinstitut ISTAT unter Berücksichtigung neuer Kriterien umgerechnet wurden, können diese nicht überall direkt mit jenen früherer ASTAT-Mitteilungen verglichen erker oktober 13


„Wir müssen gegensteuern “

landwirtschaft

Im Gespräch mit Bauernbunddirektor Siegfried Rinner Erker: Herr Rinner, die Landwirtschaftszählung Betrieb müssen unterstützt werden. Nur so wird es 2010 hat ergeben, dass im Wipptal seit dem Jahr gelingen, dass die Bauern in den Randlagen ihre Be2000 jeder vierte Bauer die landwirtschaftliche triebe weiter bewirtschaften. Ein Hauptaugenmerk Tätigkeit eingestellt hat. Worauf führen Sie das zumüssen wir auch auf die Beratung und die Betriebsrück? übergabe legen. Häufig wird die Landwirtschaft Bauernbunddirektor Siegfried Rinner: Entscheidend dafür ist, dass die bäuerlichen Familien nicht mehr im Stande Siegfried Rinner, sind, ein der Arbeit angemessenes EinDirektor des Südkommen zu erzielen. Viele müssen im tiroler BauernbunNebenerwerb arbeiten und da fragen des: „Die bäuersie sich dann: Warum sollte ich zweimal lichen Familien arbeiten, um einmal zu leben? Einen sind nicht mehr Grünlandbetrieb, insbesondere wenn im Stande, ein der er klein und schwierig zu bearbeiten Arbeit angemesseist, wirtschaftlich zu führen ist eine rienes Einkommen zu sige Herausforderung. erzielen.“ Auch die landwirtschaftliche Nutzfläche hat weiter abgenommen. Wie will man einem weiteren Rückgang gegensteuern? Die Betriebe benötigen Leistungsentaufgegeben, weil die Jungbauern einfach keine wirtgelte für die überwirtschaftlichen Leistungen wie schaftliche Perspektive mehr sehen. Darum müssen Landschaftspflege und Sicherung der peripheren Besiedlung. Das ist die Grundsicherung für diese Bewir die Betriebsübergabe in Zukunft stärker begleitriebe, ohne die es bei dieser Kosten-Erlös-Situation ten und den bäuerlichen Familien mit Rat zur Seite nicht mehr geht. Aber auch Investitionen in den stehen.

werden. Würde man sie eins zu eins umlegen, wäre das Höfesterben südtirol- und vor allem wipptalweit noch viel gravierender. Das Dilemma: Niemand weiß mit den Zahlen, die jetzt erst – drei Jahre nach der Zählung im Oktober 2010 – veröffentlicht wurden, richtig etwas anzufangen, der Bauernbund nicht und das ASTAT auch nicht. Bis vor kurzem wurde man vom ASTAT stets auf eine konfuse ISTAT-Seite verwiesen. Unabhängig davon fällt auf, dass gleichzeitig mit dem besorgniserregenden Rückgang der Hofstellen einerseits die von den einzelnen Bauern bewirtschaftete Fläche immer größer wird – ein (schleichender) Strukturwandel, der schon seit Jahren im Gang ist. Gibt ein Bauer seinen Hof auf, verpachtet oder verkauft er sein Land an die umliegenden Höfe oder stellt es zur unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung. So bewirtschaften immer weniger Bauern die zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Flächen und werden immer größer. Zum anderen nehmen brachliegende erker oktober 13

Flächen, wenn bisher auch in geringerem Ausmaß, weiter zu. Heute gibt es im Wipptal 48 Be-

mehr, 19 davon in der Gemeinde Ratschings, 29 bewirtschaften zwischen 50 und 100 ha. 50 Höfe

Landwirtschaftszählung 2010

Tierbestände im Wipptal 1970

1982

1990

2000

2010

2000-2010

Rinder

8.125

9.841

10.856

11.427

11.050

-3,3 %

Schafe

739

1.797

2.263

2.249

2.303

+2,4 %

Ziegen

787

611

762

1.107

1.197

+8,1 %

Pferde

114

82

99

217

322

+48,4 %

Schweine

2.010

2.085

1.620

745

138

-81,5 %

Geflügel

16.582

12.081

9.549

6.044

2.247

-62,8 %

280

738

532

292

59

-79,8 %

Kaninchen

Im Vergleich 1970

2010 Rinder Schafe Ziegen Pferde Schweine Geflügel Kaninchen

triebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 100 ha und

haben keine landwirtschaftliche Nutzfläche bzw. nur bis zu einem

Hektar. Die meisten Hofstellen (217) bewirtschaften eine Nutzfläche zwischen fünf und zehn Hektar. Immer mehr Bauernhöfe im Bezirk bieten Urlaub auf dem Bauernhof an, für viele ein willkommener Nebenerwerb. Stark verringert hat sich mit der Aufgabe von 268 Wipptaler Hofstellen in den vergangenen zehn Jahren auch die landwirtschaftliche Gesamtfläche: Sie nahm um 9.656 ha ab und ist in nur zehn Jahren von 43.223 ha im Jahr 2000 auf 33.567 ha im Jahr 2010 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 22,3 Prozent. Prozentuell höher war der Rückgang nur in der Bezirksgemeinschaft Bozen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche hat sich seit dem Jahr 2000 um 16,6 Prozent verringert. Gleichzeitig steigt aber die durchschnittliche Nutzfläche pro Hof an. Im Wipptal gibt es weiterhin landesweit die im Durchschnitt größten Flächen, nämlich 24,6 ha Nutzfläche je Betrieb, vor zehn Jahren waren es noch rund 19


gestülpt wird; das verlängert höchsWohin steuert die Berglandwirtlandwirtschaft tens die Zeit des Verfalls, rettet das schaft im Wipptal? Gebäude aber nicht. Das ist eine schwierige Frage. Ich weiß nur eines: Wollen wir die Landwirt- Wo sehen Sie zukünftige Chancen schaft und mit ihr den Wirtschafts- der Berglandwirtschaft? Ich sehe in Südtirol eine produzierenund Lebensraum erhalten, müssen de Berglandwirtschaft, die vielfältige wir gegensteuern. Auch die GesellQualitätsprodukte herschaft muss sich entstellt, welche die Südtischeiden, ob sie in die „Es ist niemandem roler mit Stolz und GeLandwirtschaft invesgedient, wenn über jenugtuung kaufen, weil tieren will oder nicht. des alte Gebäude eine sie wissen, dass sie daWir müssen entscheiKäseglocke gestülpt wird.“ mit auch etwas Nützden, ob Südtirol auch liches für ihre Heimat mit deutlich weniger tun. Die Vielfalt in der Produktion wird landwirtschaftlichen Betrieben noch zunehmen (Kräuter, Obst, Beeren, Geso bleibt, wie wir es haben wollen. müse, Getreide und viele verarbeitete Ist der bergbäuerliche Wipptaler EinProdukte). Die Dienstleistungen, wie hof ein Auslaufmodell? Urlaub am Bauernhof, Bauernläden, Der Einhof ist Teil unserer ArchitekKinderbetreuung, Seniorenbetreuturgeschichte. Er entspricht natürung, werden zunehmen und damit lich nicht mehr den Erfordernissen das Überleben der Höfe sichern. Die unserer Landwirtschaft. Niemand Genossenschaften werden auch weikann heutzutage mit dem Vieh unter terhin das Rückgrat der Südtiroler demselben Dach leben und damit Landwirtschaft sein und auch neue verlieren die Gebäude ihre DoppelMärkte erschließen. Die Zusammenarfunktion. Deshalb muss er aber nicht beit und die Vernetzung mit anderen der Vergangenheit angehören. Lange Wirtschaftszweigen (Handel, Tourisschon reden wir über den Erhalt der mus, Handwerk) werden zunehmen bäuerlichen Bausubstanz, wobei ich und so neue Arbeitsplätze schaffen gleich einschränken muss, dass nicht und die Region lebendig halten. Die jede alte Hütte auch erhaltenswert ländlichen Räume bleiben lebenswert ist und nicht jedes Gebäude erhalten und Arbeitsplätze für unsere Nebenwerden muss, nur weil jemand eine erwerbsbauern sind auch weiterhin Pressemitteilung dazu veröffentlicht. in erreichbarer Nähe vorhanden. Die Wir müssen nun aber vom Reden zum Infrastrukturen und öffentlichen EinHandeln kommen. Damit noch mehr richtungen werden weiter instand geGebäude saniert anstatt abgerissen halten und, wo notwendig, ergänzt, werden, brauchen wir eine fachkundamit die Menschen auf dem Land nicht den An„Die Gesellschaft muss sich entscheiden, schluss verlieren. Und vor ob sie in die Landwirtschaft investieren allem müssen die Südtiwill oder nicht.“ roler die Landwirtschaft wollen, denn darauf baut die Motivadige Beratung, gute Planer und vor tion vieler bäuerlicher Familien, um allem müssen es sich die Bauherren jeden Tag ihr Bestes zu geben. auch leisten können. Darum haben Das alles wünsche ich mir, dann wird wir schon vor einiger Zeit einen Fonds es eine Zukunft für die Berglandwirtzur Förderung des Erhalts alter Bauschaft in Südtirol geben. substanz vorgeschlagen. Jedenfalls ist niemandem gedient, wenn über Interview: lg jedes alte Gebäude eine Käseglocke

Bodennutzungsart im Wipptal -15,5 17.019 14.374

-16,6 23.413 19.525

-31,6 15.300

10.460

-22,7 +46,3

6.097 417

285

Angaben in ha

20

4.715

+8,5 1.882 1.734

Ungemähte Wiesen: Ein Anblick, an den man sich in Zukunft gewöhnen muss.

22 ha. Die Wiesen und Weideflächen haben im Bezirk seit 2000 um 17,4 Prozent abgenommen; zugenommen haben hingegen die Ackerbauflächen (+46,3 %), während Betriebe, die Ackerbau betreiben, um 36,8 Prozent abgenommen haben. Auch hier lässt sich also eine starke Zunahme hin zu Großbetrieben feststellen. 58,3 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Wipptal sind in Privatbesitz. Immer häufiger werden Wiesen und Weiden aber verpachtet oder zur unentgeltlichen Nutzung überlassen. Südtirol

Landwirtschaftliche Kaum abgenommen hat hinBetriebe gegen der Rinderbestand: Gut 2000 2010 11.000 Rinder stehen in den -12,1 % Wipptaler Ställen, davon gut 23.043 20.247 6.500 Milchkühe. Sich zufrieLandwirtschaftliche den suhlende und grunzende Gesamtfläche Schweine bekommt man hingegen auf unseren Bauernhö2000 2010 -12 % fen so gut wie überhaupt nicht 550.163 484.077 mehr zu Gesicht: Ihr Bestand hat in den vergangenen zehn Landwirtschaftliche Jahren im Wipptal um über 83 Nutzfläche Prozent abgenommen. Unsere 2000 2010 -10% Kinder können diese wohl bald 267.380 240.535 nur noch in einem Zuchtbetrieb oder Zoo bestaunen, auf Wipptal den Bauernhöfen gibt es sie 1990 2000 2010 nicht mehr. Und das, obwohl 24.350 22.120 19.524 das heimische Paradeprodukt – der Südtiroler Speck – so groAngaben in ha Quelle: ASTAT 2013 ßen Absatz findet wie kein anderes tierisches Erzeugnis: Die meisten Tiere für den „echten Südtiroler Speck“ sind aber wohl nie in Berührung mit Tiroler Boden gekommen, sondern werden LKW-weise von weiß Gott woher angekarrt. 5,5 Millionen Hammen Speck werden jährlich in Südtirol zu Markenspeck verarbeitet. erker oktober 13


landwirtschaft

sehends problematischer. Ein weiterer Grund findet sich auch in der grundsätzlich geringeren Produktivität von Berggebieten wie dem Wipptal: Die Höfe im oft steilen BergDer Schweinebestand gebiet werfen zu wenig ab, ist seit dem Jahr 2000 ohne Nebenum über erwerb ist das zurückgegangen. trotz unzähliger Agrarsubventionen von Erstniederlas- Überleben nicht wirklich gegensungsprämien für Junglandwirte steuern. (bis 32.500 Euro) bis hin zu Qualitätssicherungsbeiträgen – und Verändert hat sich in den vergangedamit geizen das Land Südtirol nen Jahrzehnten auch das Selbstund die EU nun wahrlich nicht – verständnis der Bauern. Als Produfür viele nicht mehr zu schultern. zent von Lebensmitteln wird der Auch der landesweit höchste Bergbauer immer weniger wahrAuszahlungspreis für Kuhmilch genommen, als Kulturlandpfleger des Sterzinger Milchhofes – mit von der Tourismusbranche – die 54,85 Cent Cent pro Kilogramm mit einer intakten Landschaft lockt einer der höchsten in ganz Euro- – aber mehr denn je gebraucht. pa – kann dem bergbäuerlichen Wer, wenn nicht der Bergbauer, er-

80 Prozent

Auch das Gegacker von Hennen hört man immer seltener: Ihr Bestand hat sich um 75 Prozent verringert. Leicht zugenommen hat indes der Schaf- und Ziegenbestand, jener der Pferde sogar um gut 50 Prozent. Allerdings sind

diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen, da außer bei Rindern und Pferden gegenüber 2000 nur die zum Verkauf bestimmten Tiere erfasst wurden.

Die Gründe für das Höfesterben sind vielfältig: Oftmals fehlt der Nachwuchs. Man muss befürchten, dass der kleine Bauernhof auch in einer ländlich geprägten Mikroregion wie dem Wipptal zum Auslaufmodell wird. Viele Bauernkinder haben kein Interesse, 11.050 in die Fußstapfen ihrer Eltern zu tre699 1.211 ten, ziehen einen 48 anderen Beruf 3.258 2.961 vor, ziehen vom Hof weg und ver2.873 lassen die eigene Scholle. Bauernarbeit kennt nämlich keinen RuBrenner davon Milchkühe hetag. Auch wird 6.537 Franzensfeste 384 es für Jungbau811 30 Freienfeld 1.872 ern zunehmend Pfitsch schwieriger, eine Ratschings passende PartneSterzing rin zu finden, Fa1.725 miliengründun1.715 gen werden zu-

Rinderbestand

erker oktober 13

Wipptaler Einhof: Entspricht nicht mehr den Erfordernissen der Landwirtschaft Unaufhaltsamer Abwärtstrend:

Landwirtschaftliche Betriebe im Vergleich Gemeinde Brenner

Anzahl der Höfe

Änderung

1982

1990

2000

2010

164

164

156

96

Franzensfeste

29

26

25

14

Freienfeld

273

279

261

154

Pfitsch

239

236

218

143

Ratschings

426

447

391

302

Sterzing

134

137

149

85

Wipptal

1.265

1.289

1.200

794

Südtirol

26.857

27.435

26.589

20.247

hält und pflegt auch morgen noch die Bergmahder und -weiden? Die bisherige Agrarpolitik war aber anscheinend nicht imstande, die besonderen Leistungen für die Gesellschaft und den erhöhten Aufwand der Berglandwirtschaft ausreichend zu berücksichtigen. Denn auch das derzeitige Fördersystem konnte weder das fortschreitende Höfesterben noch den rapiden Verlust der Artenvielfalt in den Bergregionen verhindern. lg 21


gesundheit

Start für Neuroreha Mitte September haben Vertreter von Politik und Sanität die neue Abteilung für Neurorehabilitation am Krankenhaus in Sterzing eingeweiht. Für das Personal beginnt nun eine intensive Aufbauarbeit. Im vierten Stock am Krankenhaus Sterzing werden künftig Fachärzte für physikalische Therapie, Rehabilitation und Neurologie, Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten, ein Neuropsychologe sowie Krankenpfleger und Pflegehelfer Patienten betreuen, deren Gehirn, Rückenmark, Nervensystem und Muskeln durch einen Schlaganfall oder Unfall schwerstbeschädigt worden sind. Die Mini-Reha, die neben den Hauptabteiteilungen Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe, Innere Medizin und Pädiatrie ein weiteres Standbein des Krankenhauses bildet, soll schrittweise von 15 auf 23 Betten (sieben Doppelzimmer, eine Überwachungseinheit mit acht Betten und ein Einzelzimmer) ausgebaut werden. Die Anläufe, in Südtirol ein Zentrum dieser Art zu errichten, reichen Jahrzehnte zurück. Vorschläge einer Zusammenarbeit zwischen der Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH (TILAK) und dem Land Südtirol scheiterten mehrmals. Den Standort Sterzing kritisierten vor allem Ärzte der Gewerkschaft ANAAO sowie die Pri-

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Primarin Dr. Gertraud Gisser und der Wissenschaftliche Leiter Dr. Leopold Saltuari marvereinigung ANPO. Das periphere Krankenhaus erfülle nicht das nötige klinische Umfeld, so die Ärzteschaft, Pathologien dieses Schweregrades seien nur in Zentren wie etwa Bozen adäquat behandelbar. Kritisiert wurde der Bettenabbau in bestehenden Rehazentren. Manche befürchten nach wie vor, dass die mühevoll aufgebauten Abteilungen in Südtirol nun an Bedeutung verlieren werden. „Es war eine politische Entschei-

dung“, betonten politische und Sanitätsvertreter bei der Eröffnung Mitte September immer wieder. Auch solle den Wipptalern das Privileg der Reha bewusst sein, mache die Abteilung Sterzing doch über die Grenzen hinaus bekannt und sichere auf Dauer die Existenz des Krankenhauses. Neben der medizinischen Betreuung wird sich das Personal auch mit wissenschaftlichen Fragen auseinandersetzen wie Patientenbeziehung

bei Hirngeschädigten, Fürsorge und Therapiebegrenzung, Auswirkungen von Hirnschäden und Schmerzempfinden oder Robotik. „Eine Chance, aber auch eine Herausforderung“, so Dr. Franz Ploner, ärztlicher Leiter am Krankenhaus Sterzing. Ob die von Null aus dem Boden gestampfte Abteilung Zukunft hat, hängt maßgeblich davon ab, ob sie vom römischen Gesundheitsminister als wissenschaftliches Forschungsin-

erker oktober 13


aktuell

„Den Menschen dürfen wir nicht vergessen“

Erker: Frau Dr. Gisser, was bedeutet Ihnen die neue Reha-Abteilung in Sterzing? Dr. Gertraud Gisser: Rehabilitation ist ein kompletter Kreis von 360 Grad. Die Neuroreha in Sterzing ist ein wichtiges Tortenstück davon. Wichtig sind aber auch eine wohnortnahe orthopädische, dermatologische, onkologische, kardiologische und polmonologische Rehabilitation und vor allem die Kinder- und Jugendarbeit. Etwa ein Jahr lang wird das Team benötigen, um für die geplante Tätigkeit gerüstet zu sein. Es fehlen noch zwei erfahrene Neuroreha-Intensivmediziner, die Patienten betreuen, deren Leben noch am seidenen Faden hängt.

Durch Verletzungen des Gehirns und des vegetativen Nervensystems befindet sich ihr Körper in Ausnahmezustand. Patienten im Wachkoma können den Stress, den ihr Körper wahrnimmt, nur über Körperreaktionen wie Schweißperlen, hochschießenden Blutdruck und Atemfrequenzen zeigen. Bereits Kleinigkeiten bringen sie aus dem Gleichgewicht. Stellen Sie sich diese Verzweiflung vor: Bei jedem Lagewechsel fühlen sich Patienten wie in einer Hängematte, die 100 Meter über dem Boden plötzlich anfängt zu wackeln; sie sind wehrlos und panisch, weil sie nicht wissen, wer gerade das Seil abschneidet. Solche massiven Entgleisungen zu stabilisieren ist die große Herausforderung. Wir waren bisher zwar auch in der Akutbehandlung tätig, aber mit relativ stabilen Patienten. Welche Patienten werden zunächst in Sterzing betreut? In der Anfangsphase arbeiten wir mit Menschen, bei denen das Ereignis schon vor einigen Jahren eingetreten ist. Sie haben immer

noch große Hoffnungen, dass sich ihre eingeschränkten Fähigkeiten mit einer Erhaltungstherapie verbessern oder wegbügeln lassen. Welche Fälle werden in Zukunft behandelt?

Für gewisse Erkrankungen und außergewöhnliche Situationen braucht es nach wie vor spezialisierte Zentren. Für einen beatmungspflichtigen Patienten mit hohem Querschnitt, also nach Fraktur/Verrenkung des Halswirbelkörpers, sind wir sicherlich noch nicht gerüstet. Dazu braucht es das Know-how von Zentren wie Murnau, die tagtäglich solche Fälle behandeln. Patienten mit Rückenmarkschädi-

Gemeinsam für Südtirol!

Wahlwerbung, Auftraggeber: SVP

Ein Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma trifft einen völlig unvorbereitet. Mit einem Mal sind einfache, alltägliche Dinge wie essen, sich anziehen oder auch nur sprechen kaum oder gar nicht mehr möglich. Erwachsene wie Kinder müssen wieder ganz von vorne anfangen. Dr. Gertraud Gisser, Primarärztin der Rehabilitation am Krankenhaus Brixen über den langen Weg zurück ins Leben und wie sie ihre neue Herausforderung als Leiterin an der Neuroreha in Sterzing meistern will.

Landeshauptmann-Kandidat

Arno Kompatscher mit dem SVP�TEAM www.svp.eu erker oktober 13

27.10. Landtagswahl 2013 23


gung unter BBK6 werden in der Subakutphase landtagswahlen ins Rehazentrum Bad Häring überwiesen. Vielleicht sind auch wir in Zukunft in der Lage, solche Fälle zu übernehmen. Man muss aber auch bedenken: Wer plötzlich im Rollstuhl sitzen muss, fällt in eine schwere Lebenskrise. Lernt er in einem Zentrum andere in derselben Situation kennen, die sich in den ersten „normalen Lebensabschnitt“ zurückkämpfen, schafft er den Weg leichter als jemand, der diese Situation alleine inmitten gesunder Menschen durchlebt. Wie wichtig ist die Betreuung nach der Entlassung aus dem Krankenhaus? Nach der Entlassung geht das Leben weiter. Der Patient hat zum Teil starke Verhaltensstörungen, weil er seine Impulse und Emotionen noch nicht kontrollieren kann. Er hat große Kurzzeitgedächtnisprobleme und eine verminderte Einsichtigkeit in seine Störung. Für viele Angehörige ist es das Schlimmste, wenn ihr Partner oder ihre Eltern plötzlich persönlich verletzende Worte sagen oder sogar handgreiflich werden. Professionelle Helfer können besser damit umgehen. Deswegen braucht es neben Psychiatern vor allem Neuropsychologen, die Angehörige dabei unterstützen, Wutausbrüche nicht persönlich zu nehmen. Solche Ausbrüche haben schon viele Partnerschaften zerstört. Auch suizidale Handlungen sind leider oft möglich, wenn sie sich nicht mehr vollwertig anerkannt werden oder sich nicht mehr vollwertig fühlen. Die Betroffenen verzweifeln, enden in der Psychiatrie, greifen zu Alkohol, Drogen oder werden kriminell, wenn sie nicht entsprechend aufgefangen werden. Begleitung braucht der Betroffene auch beim Wiedererlernen von Fähigkeiten im Alltag. Er braucht Strategien wie etwa eine Uhr, die ihn daran erinnert, was er tun muss, weil er es sich von alleine nicht merken kann. Er braucht Hilfe, um – solange er nicht schwerbetroffen ist – langsam wieder in das soziale Umfeld und vielleicht auch in die Arbeit zurückzukehren. Auch am Arbeitsplatz braucht es Sensibilisierung, da sich Betroffene erst auf andere Menschen einstellen müssen und nicht mehr so verlässlich und leistungsfähig sind wie früher. Braucht auch ein Pflegeteam psychologische Unterstützung? Manchmal ja, denn diese Impulsivität und fehlende Einsichtigkeit ist schwer zu begleiten. Die Rehabilitation ist eine faszinierende, aber auch aufreibende Arbeit, weil man sich nie richtig distanzieren kann. Andererseits: Es ist unglaublich bereichernd, wenn uns Patienten besuchen kommen. Ich sage dann immer zu ihnen: Besucht auch die Intensivstation! Das Personal sieht euch nur in eurer schweren Situatistitut IRCCS (istituto di ricerca cura di carattere scientifico) anerkannt wird und damit Anrecht auf großzügige Beiträge des Staates hat. Den Titel wie geplant bis 31. Dezember 2014 zu erlangen, scheint unwahrscheinlich, zumal ihn sich die Abteilung durch mindestens fünf Jahre lange 24

on; euer Besuch gibt ihnen Energie, für andere einen Teil der Spesen selbst aufkommen? Nein. Solange sie Bürger unserer Provinz oder Menschen weiterzukämpfen. unseres Staates und versichert sind, zahlen sie Ihr Anliegen ist es, Menschen möglichst nichts – ganz im Gegensatz zu Österreich oder wohnortnah zu betreuen. Deutschland, wo die Krankenkasse entscheidet, Der Kontakt zur Familie ist wichtig. In einem Reob bzw. wie viel Geld zugeschossen wird. Deshazentrum in Wien, wo ich meine ersten Erfahhalb sind auch durch Forschung gezielte Therarungen als Reha-Ärztin gesammelt habe, waren pieansätze notwendig, um Wege zu verkürzen Jugendliche aus ganz Österreich aufgenomund Kosten im Rahmen zu halten. Die Reha in men. Vielen Familien war es wegen der Distanz Sterzing ist vor allem eine personell aufwändiaber unmöglich, täglich bei ihrem Angehörige Einrichtung. Ich kann zwar Robotik zur Ungen zu sein und ihm in dieser schwierigen Phaterstützung einbringen, aber der Mensch ist se beizustehen. Als die jungen Patienten dann und bleibt in der Rehabilitation das wertvollsnach drei, sechs, zwölf Monaten wieder zu ihrer te Instrument. Familie nach Hause kamen, waren sie sich einander völlig fremd. Das darf nicht sein. Ein Be- Was bedeutet das Wort Rehabilitation für troffener muss von der Akutphase an kontinu- Sie? ierlich begleitet werden. Jemand, der von seiner Familie liebevoll getragen wird, hat ganz andere Voraussetzungen, ins Leben zurückzukehren, als jemand, der sein Schicksal alleine tragen muss. Mit einsamen verbitterten Menschen ist es sehr schwierig zu arbeiten. Haben wohnortnahe Bürger in Sterzing Vorrang? Wohnortnah ist so zu verstehen: Ist „Rehabilitation ist eine faszinierende, ein Patient einigermaßen stabil, sollaber auch aufreibende Arbeit.“ te er in den kleinen Abteilungen, die Rehabilitation ist Arbeit mit dem Menschen. wir mühsam erkämpft und aufgebaut haben – Das darf man nie vergessen. Jeder Mensch oder in privatkonventionierten Strukturen in ist ein Unikat. Man muss versuchen, ihn mögBozen und Meran – möglichst ambulant belichst so anzunehmen, wie er ist. Einen Weg zu handelt werden. Eine Einrichtung wie in Sterihm aufzubauen und ihm in seiner Betroffenzing kann man aus finanziellen Gründen nicht heit seine Würde zu lassen, ist die große Herin allen vier Bezirken schaffen. Aber immerhin ausforderung. Was in Patienten vorgeht, ist nur müssen die Patienten nicht mehr ins Ausland zum Teil erforscht. Eine Physiotherapeutin, die oder nach Nord- oder Mittelitalien. selbst Komapatienten betreut hat, hat ihren Wie schaffen Sie es, gleichzeitig Primarin der Wiedereintritt ins Leben nach einem schweReha-Abteilung in Brixen und Leiterin in Sterren Autounfall einmal so beschrieben: „Ich war zing zu sein? wie eingesperrt in einem Auto in einem zugeIn der Anfangsphase werde auch ich mich verfrorenen See und konnte nichts sehen. So habe stärkt in die Abteilungsarbeit einbringen. Auich versucht, kleine Sichtlöcher in die Windßerdem sind aus Spargründen nicht mehr als schutzscheibe zu reiben. Es klappte und ich vier Fachärzte vorgesehen. Ich werde mich einfreute mich. Doch dann kam dieser Schmerz bringen, wo ich kann, weil das Personal knapp und er wurde immer stärker, ohne dass ich ihn ist. Am Anfang ist es wichtig, mit dem Team nach außen hin äußern konnte. Irgendwann mitzuleben, damit es zusammenfindet. Das wünschte ich mir, alles sollte zufrieren. Ich wollwar in Brixen genauso. So kann man Problemen te nicht mehr leben. Doch dann hat mich jeschon im Vorfeld begegnen. Professor Leomand gerüttelt und hat mit mir gesprochen. Es pold Saltuari wird uns ein- bis zweimal in der war mein Lebensgefährte. Manchmal habe ich Woche unterstützen und uns seine Erfahrung gedacht, lasst mich in Ruhe. Ich schaff und ich vermitteln. will das nicht mehr. Doch dann tauchten plötzSind auch ambulante Visiten von nicht statiolich wieder diese Lichtblicke auf und die Windnär aufgenommenen Patienten vorgesehen? schutzscheibe taute langsam auf. Irgendwann Nein. Es könnte sich mit der Zeit entwickeln, konnte ich die Scheibenwischer anwerfen und aber zurzeit sind ambulante Visiten nicht vorsogar die Sicht regulieren. Und eines Tages gesehen. konnte ich aus dem Auto aussteigen.“ Müssen Patienten bzw. deren Angehörige für

intensive Forschungstätigkeit verdienen muss. Dazu soll u. a. die vom Land gegründete „Research Unit“Forschungsgruppe beitragen, der vier Primare der Reha-Abteilungen der Gesundheitsbezirke sowie Koryphäe Dr. Leopold Saltuari der Neurologischen Akutnachbehandlung am

AKH Hochzirl und Dr. Andreas Waldner, Primar an der Privatklinik „Villa Melitta“ in Bozen, angehören. Da Sterzing ein Netzwerk von mindestens 50 Reha-Betten braucht, arbeitet die Abteilung eng mit Hochzirl und der Universität Verona sowie den IRCCS-Instituten S. Camillo und

S. Matteo zusammen. Professor Saltuari hat keinen Zweifel daran, dass Sterzing den Sprung schaffen wird. „Wir haben in Hochzirl unter wesentlich schwierigeren und ungünstigeren Voraussetzungen eine Klinik aufgebaut.“ rb erker oktober 13


aktuell

Sterzing

„Westumfahrung“ ist Geschichte Der Sterzinger Gemeinderat hat auf seiner jüngsten Sitzung Anfang September die ehemals geplante Westumfahrung der Stadt von der Lahnstraße bis zur Schulzone aus dem Wiedergewinnungsplan gestrichen. Aus dem Bauleitplan war die Verbindungsstraße schon vorher entfernt worden.

schlussantrag zur „Förderung bildender Kunst im öffentlichen Raum“ und die Stiftung eines „Sterzinger Kunst-Preises“ vor. Natürlich, so Bürgermeister Fritz Karl Messner, sei die Kunst für eine so geschichtsträchtige Stadt wie Sterzing von einiger Bedeutung, würde doch „Sterzing ohne sie vieles fehlen“. Allerdings sei die öffentliche Förderung immer auch eine Frage der Finanzierbarkeit; überdies fehlte in der Vergangenheit dafür im Gemeinderat manchmal auch der Konsens. Abzuwägen sei zudem, was sozial verantwortbar sei. Der Beschlussantrag wurde am Ende zurückgezogen. Man einigte sich aber auf die Ernennung einer Kommission, die sich darüber fortan Gedanken machen will.

schon keine Serie-A-Mannschaft mehr ihr sommerliches Trainingscamp abhalte, so der Bürgermeister, hänge auch damit zusammen, dass den immer höheren Anforderungen der Fußballclubs nur noch touristische Hochburgen entsprechen könnten. Für Sterzing sprenge ein solcher Aufenthalt den finanziellen Rahmen. Italienisches Schulzentrum Im ehemaligen Grundschulgebäude in der Lahn soll das neue italienische Schulzentrum der Stadt entstehen. Mit dem Verkauf von 30,6 Prozent des Gebäudes an die Provinz Südtirol ist man dem Vorhaben nun einen weiteren Schritt näher gerückt. Für den Bau der Oberschule ist nämlich das Land zuständig, weshalb dieser Teil nun veräußert wurde.

In Kürze Gemeinderätin Brunhilde Schwabl Wieser sprach den desolaten Zustand der Sterzinger Mittelschule an. „Die Hälfte der Fenster ist zugenagelt; sie drohen aus dem Rahmen zu fallen.“ Hier herrsche dringender Handlungsbedarf. Den Trinkwasserversorgungsdienst für die Fraktion Tschöfs hat der Gemeinderat an die Trink- und Löschwasserinteressentschaft Tschöfs übertragen. Nach Thuins und Raminges ist dies die dritte von fünf Genossenschaften, an die der Dienst übergegangen ist. Gemeindevertreter im deutschen und italienischen Kindergartenbeirat sind auf Ernennung des Gemeinderates weiterhin Marialuise Troyer und Daniele Ferri. lg

Serie-A-Clubs eine Nummer zu groß

In den 90er Jahren sah das Verkehrskonzept der Stadt einen Kreisverkehr rund um das historische Zentrum vor. Eine direkte Verbindung durch das Schulzentrum bis hin zur Lahnstraße war aber nicht möglich und wurde in der Folge nie realisiert. Für Verkehrsstadtrat Herbert Seeber sei auch eine Rettungsgasse, weil zu gefährlich, nicht denkbar. Wohl aber könne ein direkter Fußweg für Schüler, Passanten und Radfahrer in Betracht gezogen werden. Kein „Sterzinger Kunst-Preis“ Die Ratsfraktion „Wir Südtiroler“ legte dem Gemeinderat einen Beerker oktober 13

Ein Beschlussantrag von Davide Orfino über die „touristische Entwicklung der Gemeinde Sterzing“ wurde vom Gemeinderat bei einer Ja-Stimme und drei Enthaltungen abgelehnt. Bürgermeister Messner begründete die Ablehnung im wesentlichen damit, dass der Gemeinderat nicht über die Wirtschaftstreibenden hinweg planen sollte; entsprechende Impulse müssten von den Touristikern selbst kommen. Mit der Verabschiedung eines touristischen Entwicklungsleitbildes habe der Gemeinderat vor einem Jahr den Rahmen für die weitere touristische Entwicklung geschaffen, dürfen doch ohne dieses für den Bauleitplan notwendige Instrument keine neuen Tourismuszonen ausgewiesen werden. In jedem Fall sei man bemüht, Sterzing als Alpinstadt zu positionieren. Dass in Sterzing seit vielen Jahren 25


aktuell

Steigt Aspiag aus Raumordnungsvertrag aus?

Nach einjähriger Pause schreiten die Bauarbeiten am neuen Eurospar im Süden von Sterzing voran. Vom Hotel, das Bauherr Aspiag Service GmbH der Gemeinde Sterzing versprochen hat, fehlt aber weiterhin jede Spur. Was, wenn das Hotel nicht mehr gebaut wird? An der Brennerstraße neben der Sportzone von Sterzing herrscht wieder emsiges Treiben. Heimische Firmen hämmern auf dem Dach, installieren Heizung und Klimaanlagen, isolieren Wände und betonieren Böden. Vor einem Jahr hatte das Lebensmittelunternehmen Aspiag Service GmbH die Bauarbeiten von heute auf morgen eingestellt. Nun entsteht hier binnen weniger Wochen doch noch ein großer Supermarkt, der das Despar an der Brennerstraße 300 Meter weiter nördlich des neuen Standortes ersetzen soll. „Ja, der Bau wird fortgesetzt“, bestätigt Diego Andolfato, Entwicklungs- und Expansionsdirektor beim Lebensmittelunternehmen Aspiag sowie vorläufiger Geschäftsführer der Filiale Sterzing Süd. „Weil wir es unseren Lieferanten schuldig sind.“ Seit Monaten warten die beauftragten Firmen darauf, die Aufträge auszuführen. Außerdem würde der offene Rohbau einen zweiten Winter mit Kälte, Feuchtigkeit, Schnee und Wasser nicht überstehen und nur Probleme bereiten. „Wir bauen weiter, um unsere Immobilie zu schützen. Und weil wir die abgeschlossenen Verträge einhalten müssen.“ Aspiags größte Herausforderung 26

ist es zur Zeit nicht so sehr, den Bau termingerecht fertigzustellen. Vielmehr tut sich Aspiag schwer damit, den Raumordnungsvertrag einzuhalten, den sie vor drei Jahren mit der Gemeinde Sterzing unterzeichnet hat. Weniger wegen des Rondells, des Radweges und der Fußgängerunterführung, deren Bau sie der Gemeinde versprechen musste, um als Gegenleistung die Genehmigung für den Supermarktbau zu erhalten. Der Kreisverkehr an der Kreuzung zwischen Staatsstraße und Gänsbacherstraße ist fertiggestellt, die Arbeiten für die Fahrradwegverbindung werden demnächst abgeschlossen. Die Baukonzession für die Fußgängerunterführung wurde Ende September erteilt und das Projekt für den Kinderspielplatz östlich des Supermarkts wartet nur noch auf die Genehmigung der Gemeinde. Der Knackpunkt liegt vor allem in der schwierigen Suche nach einem Hotelinvestor. Ein Hotelbau wenige Meter neben dem Supermarkt ist Kernstück des Raumordnungsvertrages und des entsprechenden Beschlusses der Landesregierung. Denn: Bevor das Hotel nicht eröffnet ist – vorgeschrieben ist ein mindestens 3-Sterne-Superior-Hotel mit 100 Zimmern und 200 Betten – wird die Gemeinde keine Benützungsgenehmigung für die Lebensmitteleinzelhandelsstruktur ausstellen. Kein Hotel, keine Eröffnung des Supermarkts. So schnell dürfte die Eröffnung des Hotels allerdings nicht über die Bühne gehen. Für den Bau hat die Gemeinde bis heute erst die Baukonzession für die Errichtung des

Fundaments ausgestellt. Bagger sind bis heute nicht aufgefahren. „Wissen heute noch nicht, wie wir dieses Problem lösen werden“ Eine verzwickte Situation. Auch Andolfato gibt zu: „Ich weiß heute noch nicht, wie wir dieses Problem lösen werden.“ Den ganzen Frühling und Sommer über hatte Aspiag damit verbracht, Gespräche zu führen – mit potentiellen einheimischen und ausländischen Investoren im Hotelsektor sowie Unternehmern, die Hälfte davon aus dem Bezirk bzw. im näheren Umkreis. Sie alle hätten Interesse an einem 4-Sterne-Superior-Hotel gezeigt, denn nur ein Hotel dieser Größe käme für sie in Frage. Aussichtsreichster Partner war Familie Volgger vom Hotel „Plunhof“ in Ridnaun. Doch seit sich diese entschlossen hat, das Geld in den Ausbau des eigenen Hotels zu investieren, nimmt die Suche nach einem Nachfolger kein Ende. Mittlerweile ist Aspiag beim potentiellen Partner Nummer elf angelangt. Das Zögern führt Andolfato auch auf die derzeitige Wirtschaftskrise und die unsichere politische Lage

zurück. „Alle warten ab, was in Italien passiert.“ Andererseits: Das Areal ist im Bauleitplan bereits seit 2000 als Tourismuszone ausgewiesen. Schon damals hielten sich Investoren vornehm zurück. Über die Gründe scheiden sich die Geister. Die einen sagen, der Bau sei zu teuer, andere behaupten, der Standort sei nicht attraktiv. Fest steht: Das Hotel selbst zu bauen und zu führen, kommt für Aspiag nicht in Frage, weil es nicht ihren Geschäftsbereich betrifft. „Wir sind gezwungen, einen Investor zu finden“, so Andolfato. Allerdings ist die Investition von 15 bis 18 Millionen Euro kein Pappenstiel. Der Investor müsste sowohl das Grundstück kaufen als auch das Hotel bauen und führen. Mittlerweile kursieren Gerüchte, nach denen Aspiag viel lieber in den Freizeitberg Roßkopf statt in ein Hotel investieren würde. „Diese Option war bis jetzt nie Thema“, erwidert Andolfato. Auch einen Vertragsbruch und eine Verwaltungsstrafe in Kauf zu nehmen, sprich den Supermarkt einfach ohne Hotel zu eröffnen, habe Aspiag nie in Betracht gezogen. „Wir versuchen, das Projekt freundschaftlich voranzutreiben, und denken nicht an an-

Marktführer Aspiag Die Aspiag Service GmbH ist eine Management- und Holdinggesellschaft sowie Auslandsgesellschaft der Warenhandels-AG SPAR Österreich. Aspiag hat sich zum Ziel gesetzt, in Österreichs Nachbarländern eigenständige Spar-Landesorganisationen aufzubauen. Das tut sie bis heute erfolgreich. In den Regionen Trentino-Südtirol, Venetien und Friaul-Julisch-Venetien, der Emilia Romagna und der Provinz Ferrara tätig, führt Aspiag mit ihren Despar-, Eurospar- und Intersparfilialen seit Jahren den Lebensmittelmarkt im Nordosten Italiens an. Rund 6.500 Mitarbeiter sind beschäftigt, 1.400 davon in Südtirol. erker oktober 13


„Supermarkt“ auf Tagesordnung im Gemeinderat Bis Jahresende soll der neue Eurospar, geplant vom Ingenieurteam Bergmeister aus Vahrn und dem Architekturstudio Area17 aus Bozen, fertiggestellt sein. Das Lebensmittelunternehmen Aspiag sucht bereits nach Personal. Im Bild eine 3-D-Ansicht des geplanten Supermarkts.

dere Möglichkeiten, den Vertrag zu drehen und zu wenden, um ihm zu entkommen“, so Adolfato. „Una linea un po‘ più aggressiva“ Andolfato weiß, dass das Thema Supermarkt in Sterzing ein sensibles Thema ist, vor allem unter Kaufleuten, die in der Erweiterung ihre Innenstadt und damit Existenzen von Einzelhändlern sterben sehen. Aspiags Bauvorhaben hatten sowohl der alte Gemeinderat (2009) als auch der neue (2010) erst nach vielen kontroversen Diskussionen mit knapper Mehrheit zugestimmt. „Wir bauen kein Einkaufszentrum, sondern einen Supermarkt. Einen Lebensmittelmarkt zur Nahversorgung“, stellt Andolfato klar. Zwar sei der neue Supermarkt größer als der bestehende. Aber: Eine größere Fläche (+500 m2) bedeute nur bedingt mehr Ware. In erster Linie gehe es darum, breitere Durchgänge und kundenfreundlichere Wege

erker oktober 13

durch die Regale zu schaffen. Und einen Parkplatz mit über 200 Stellplätzen, zumal der derzeitige beim Despar zu eng und beim Aus- und Einfahren zu gefährlich sei. Dass das Konkurrenzunternehmen MPreis in Sprechenstein drei Kilometer weiter südlich von Sterzing auch einen Supermarkt bauen möchte, fürchtet Andolfato nicht. „Ein bisschen Konkurrenz ist immer gut.“ Außerdem: Ein Eurospar, wie er in Sterzing entstehen werde, biete neue Möglichkeiten in der Preispolitik. „Una linea un po‘ più aggressiva“, da eine höhere Verkaufsfläche eine größere Produktivität und somit ein etwas niedrigeres Preisangebot ermöglicht. Was nach der Schließung des heutigen Despar geschieht, hat Aspiag noch nicht entschieden. „Am besten wäre verkaufen.“ Doch konkrete Verhandlungen gebe es auch da noch nicht, da zuerst die Sache mit dem Hotel- und Supermarktbau geklärt werden soll.

„Vertragsänderungen im gegenseitigen Einverständnis möglich“ Noch vor Wintereinbruch könnte der Supermarkt, der samt Inneneinrichtung rund 6,5 Millionen Euro kosten wird, fertiggestellt sein. Wie es dann weitergeht, weiß niemand so genau. Einen Eröffnungstermin für den Supermarkt soll es jedenfalls noch nicht geben. Andolfato wiederholt noch einmal: Aspiag tue alles in seiner Macht Stehende um, den Raumordnungsvertrag einzuhalten. Sollte sie aber partout nicht dazu in der Lage sein, werde sie – als allerletzte Option – das Gespräch mit der Gemeinde und damit nach einer gemeinsamen Lösung suchen. Der Vertrag sehe dies auch vor: Änderungen seien „im gegenseitigen Einverständnis“ möglich. Bürgermeister Fritz Karl Messner kann alldem wenig abgewinnen. „Wenn der Urbanistikvertrag geändert werden soll, ist das die Zuständigkeit des Gemeinderates“, so Messner. Ansons-

Der Supermarkt der Aspiag Service GmbH dürfte auf der Gemeinderatssitzung in Sterzing Ende Oktober weiter für Diskussion sorgen. SVP-Gemeinderat Dieter Thaler will in einer Anfrage an Bürgermeister Fritz Karl Messner sieben Fragen geklärt wissen, u. a. ob er – wie im Gemeinderat beschlossen – zur vollinhaltlichen und ausnahmslosen Umsetzung des Raumordnungsvertrages stehe, ob zwischen ihm oder einem Stadtrat und Aspiag Gespräche bzw. Verhandlungen stattgefunden hätten, die zur Umänderung der Klausel bezüglich Hoteleröffnung führen sollen, ob er sich bewusst sei, dass der heimischen Wirtschaft bei einer NichtRealisierung des Hotelbaues Bauaufträge in Millionenhöhe und Arbeitsplätze entgehen. Außerdem fordert Thaler Auskunft darüber, welche Schritte die Gemeinde unternehmen will, sollte der Supermarkt ohne erfüllte Vertragspflichten geöffnet werden – und welche Konsequenzen ein nicht rechtzeitiges Einschreiten für Messner als amtierenden Bürgermeister mit sich bringen würde. ten gelte er wie abgeschlossen und daran hätten sich die Vertragspartner zu halten. Freilich, er könne sich gut vorstellen, dass Aspiag bei einer erfolglosen Suche nach einem Hotelinvestor Alternativen andenken könnte. „Die Frage ist aber, ob die Gemeinde vom Vertrag abweichen will und ob sie es kann.“ Derweil schaut sich Aspiag über Stellenanzeigen schon mal nach Filialleiter, Abteilungsleiter, Verkäufern und Kassierern für den neuen Eurospar in Sterzing um. Wann der erste Arbeitstag sein soll, steht in den Anzeigen nicht geschrieben. Darauf angesprochen, meint Andolfato: „Die Vorstellungsgespräche sind im vollen Gange; einige Mitarbeiter wurden bereits eingestellt.“ rb

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Exkursion am Ridnauner Höhenweg

Foto: byou.it

24 Interessierte folgten Mitte September der Einladung der Landesabteilung für Wasserschutzbauten und wanderten mit Bergführer Hanspeter Eisendle einen Tag lang auf dem Ridnauner Höhenweg. Ziel der Exkursion war es, die Teilnehmer für die Umwelt sowie die Land- bzw. Ressourcennutzung im Einzugsgebiet des Mareiterbaches zu sensibilisie-

ren. Der Weg führte vorbei am „Ferchwasser“, dem der Überlieferung zufolge Heilkräfte zugeschrieben werden und den Knappenlöchern als Zeugen des frühen Bergbaus. Wie aus der Vogelperspektive konnten die Teilnehmer den revitalisierten Abschnitt des Mareiterbaches als gelungenes Beispiel für eine Maßnahme zum Schutz vor Naturgefahren und Verbesserung der Gewässerökologie betrachten. Vor Ort hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, mit Eisendle über die Eigenheiten der Landschaft zu diskutieren. Themen wie Landschaft, Raumnutzung, Naturgefahren wie Murgänge, Rutschungen, Überschwemmungen und Lawinen, die das Leben in einem Gebirgsland wie Südtirol maßgeblich prägen und verändern, standen dabei im Mittelpunkt. Im Projekt „Einzugsgebietsplan Mareiterbach“, das Ende 2014 abgeschlossen wird, erarbeiten zurzeit Beteiligte aus Verwaltung, Wirtschaft, Industrie, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft sowie Umwelt Möglichkeiten für eine nachhaltige Lebensraumentwicklung. Finanziert wird das Projekt über die „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 2007 – 2013.

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aktuell

Gemeinde Ratschings:

Schnelles Internet noch heuer Wenn es nach dem Gemeinderat von Ratschings geht, kommen die Gemeindebürger noch in diesem Jahr zu schnellem Internet über Glasfaserkabel. Auf der Sitzung Ende September wurde das diesbezügliche Ausführungsprojekt genehmigt, das vom Ingenieurbüro Bergmeister erstellt wurde. Bereits im Juni 2012 hat die Gemeinde einen Masterplan vorgelegt, wie das Gemeindegebiet und die einzelnen Interessenten mit schnellem Internet versorgt werden sollten. Da eine flächendeckende Erschließung rund 14 Millionen Euro kosten würde, ist im Durchführungsplan lediglich die Erstellung der Hauptachsen vorgesehen. Die Gemeinde hat hierfür schon wichtige Vorarbeiten geleistet und - neben RAS und Brennercom - mit den verschiedenen Elektrogenossenschaften Vereinbarungen getroffen, um die Glasfaserkabel auch in die einzelnen Ortschaften zu bringen. Am weitesten sind die Vorbereitungen in Jaufental gediehen, wo die Elektrogenossenschaft schon in den vergangenen Jahren die notwendigen Leerrohre verlegt hat, so dass das Glasfaserkabelnetz ohne Schwierigkeiten eingezogen werden kann. Von Jaufental aus werden auch der Jaufen, das Skigebiet RatschingsJaufen und Innerratschings erschlossen. Der Hauptort Stange ist bereits vom Land mit der nötigen Leitung versorgt worden, ebenso Gasteig. Mareit und Ridnaun wer-

den dann von Stange aus erschlossen. Nur der Anschluss der Fraktion Telfes bereitet einige Schwierigkeiten. Ob das schnelle Internet dann wirklich noch heuer zur Verfügung steht, hängt nicht zuletzt auch davon ab, ob die Telecom imstande und auch willens ist, ihre Zentralen entsprechend auszurüsten. Hierüber hat man zwar Zusagen, aber es bleibt die Frage, ob den Worten dann auch Taten folgen. Bilanzänderungen Der Gemeinderat hat Ende September auch eine Reihe von Bilanzänderungen beschlossen. Unter anderem hat er aus dem Rotationsfonds einen Betrag von einer Million Euro für den Umbau des Widums in Jaufental in die Bilanz eingebaut. Ein kleinerer Betrag wurde für die Sanierung der Sporthütte in Mareit vorgesehen. Kindergartenbeiräte Marliese Hofer (Mareit), Reinhard Volgger (Ridnaun), Gabi Hilber (Telfes) und Walter Volgger (Stange) sind die Vertreter der Gemeinde in den entsprechenden Kindergartenbeiräten. Landtagswahlen Bei den kommenden Landtagswahlen sind in der Gemeinde Ratschings 3.535 Wähler wahlberechtigt, davon 1.837 Männer und 1.698 Frauen. ss

erker oktober 13


Wipptal

Arbeiten an Wasserschutzbauten schreiten voran In der Gemeinde Pfitsch wird seit Juni an der Absicherung des Grossbergbaches im Abschnitt zwischen der „Hohen Brücke“ und der „Oberen Brücke“ gearbeitet, wo Mitarbeiter des Amtes für Wildbachverbauung Ufermauern und Konsolidierungssperren errichten. Die Arbeiten werden im kommenden Jahr weitergeführt; die Kos-

ten dafür belaufen sich auf 590.000 Euro. Mit einem zwei Meter hohen und 300 Meter langen Schutzdamm am Burgumer Bach sollen in Zukunft die Bewohner von Burgum vor Muren besser geschützt sein. Die Kosten liegen bei rund 350.000 Euro. Ein genehmigtes Projekt gibt es auch für Schutzdämme an der orografisch rechten Seite des Pfitscher Baches in Wiesen; es sieht Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro vor. Um den Steinbruch der Firma „Grünig“ zu schützen, wurde die Austrittsstelle am Bach mit einer Ufermauer abgesichert; zudem wurden einige Engstellen im Bach entschärft. Die rund 200.000 Euro teuren Arbeiten sind inzwischen abgeschlossen. In der Gemeinde Franzensfeste sind die Sicherungsarbeiten am Nordpor-

tal des Tunnels der Brennerautobahn so gut wie fertiggestellt. Ein Rückhaltebecken auf dem Tunnel soll die Autobahn vor weiteren Vermurungen schützen. Ausständig sind noch die Errichtung eines Wasserüberlaufs mit Siebkorb sowie eine Rohrverlegung unterhalb der Staatsstraße. Die Kosten in Höhe von rund vier Millionen Euro trägt zu zwei Dritteln die Autobahngesellschaft. Im Zuge der Arbeiten wurde gemeinsam mit den Brixner Stadtwerken auch eine Mittelspannungsleitung verlegt. Entlang der Autobahn werden derzeit auch zwei kleine Rückhaltebecken und Abzugsgräben errichtet. Der Bau eines rund zwölf Meter breiten Grabens zum Schutz vor Steinschlag und Muren ist fast abgeschlossen. Zu beiden Seiten des Flaggerbaches werden grätenförmig Dämme errichtet, um Häuser und die Eisenbahnlinie abzusichern. Auch diese Arbeiten mit Kosten von rund 280.000 Euro sind beinahe fertiggestellt. Für das EU-Projekt „Hochwasserschutz Sterzing“, im Zuge dessen der Eisack verbreitert und eingetieft sowie mit neuen Ufermauern versehen werden soll, wird derzeit am dritten Baulos gearbeitet. Dieses umfasst die Neuerrichtung einer Brücke im Bereich der Sportzone sowie den Bau einer Aussichtsplattform am Eisack. Die Kosten dafür werden mit rund einer Million Euro beziffert.

Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen online Jährlich melden sich in Südtirol rund 18.000 Personen zur Zwei- oder Dreisprachigkeitsprüfung an. Dies ist ab Mitte November auch online unter www.provinz.bz.it/buergerkarte möglich; erforderlich ist hierfür die aktivierte Bürgerkarte. Über dieses Portal können auch Ansuchen um Anerkennung von Sprachzertifikaten und Studientiteln eingereicht werden. Für weitere Informationen steht die Koordinatorin der Dienststelle für die Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen, Karin Ranzi, zur Verfügung (Tel. 0471 413900, Karin.Ranzi@provinz.bz.it). erker oktober 13

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aktuell

„Bin kein politischer Sesselkleber“ Im Gespräch mit Dr. Wilhelm Seppi über seinen Rückzug aus der Gemeindepolitik, destruktive Machtpolitik und seine Wünsche an die Mehrheitspartei „An Kaisern fehlt es uns nicht, nur an Persönlichkeiten“, stellte bereits der französische Schriftsteller Albert Camus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fest. Eine dieser Persönlichkeiten steigt nun aus dem Ring. Wilhelm Seppi, 62, Amtsarzt und politisches Urgestein in Sachen Umwelt- und Gesundheitsfragen, hat im September sein Mandat als Pfitscher Gemeinderatsmitglied für die Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch“ zurückgelegt. An seine Stelle ist mittlerweile Klaus Schuster nachgerückt. Seppis politischer Einsatz machte jedoch nicht an den Gemeindegrenzen Halt. Er war einer der Hauptakteure in der „Umweltgruppe Wipptal“, hat mit „SOS Eisack“ für die Unterschutzstellung des Eisacks gekämpft und mit „Stop BBT“ den Bau eines BBTZulaufstollens in Afens verhindert. In seiner bescheidenen Art meinte er auf die Interview-Anfrage der Erker-Redaktion: „Mein Rückzug wird die Wipptaler doch nicht sonderlich interessieren.“ Seine Antworten ermöglichen jedoch einen subtilen Blick durchs Schlüsselloch der Pfitscher Gemeindestube und auf die Rolle der offensichtlich immer noch gefürchteten Opposition. Erker: Herr Dr. Seppi, wie geht es Ihnen in der Polit-Pension? Dr. Wilhelm Seppi: Im Grunde hat sich im Alltag nicht viel geändert, ich gehe weiterhin gerne und mit einer gewissen Leidenschaft meiner ärztlichen Tätigkeit nach. Vielleicht bin ich im Kopf etwas freier und freue mich darüber, dass ich am Wochenende mehr Zeit für die Familie habe. Ist Ihnen der Rückzug schwer gefallen? Nein, ich habe ja einen Beruf, der mich voll auslastet. Ich scheide mit ruhigem Gewissen aus dem Gemeinderat: erstens weil ich 30

weiß, was ich geleistet habe, und flusst, die aus dem Umkreis der kann ich gut leben, allerdings bin zweitens, weil ich davon überWirtschaft kommen, wie sich bei ich mit der Vorgangsweise der zeugt bin, dass meine Kollegen der Strompolitik zeigt. SVP-Mehrheit nicht einverstanweiterhin engagiert ihrem poliIch plädiere auf eine ökosoziaden: Meines Erachtens hätte über tischen Auftrag für die le Plattform, auf der alle Bevölkerung nachkomAkteure gemeinsam die men werden. wirtschaftspolitischen Sie sitzen seit 2010 für Rahmenbedingungen die Bürgerliste „Gefestlegen, in denen auch meinsam für Wiesendie Interessen der UmPfitsch“ im Pfitscher Gewelt und unserer Nachmeinderat. Warum diekommen Berücksichtiser Rückzug nach gut gung finden. drei Jahren aktiver GeIhr Namensvetter Wilmeindepolitik? helm Tell, ausgestattet Das Arbeitsprogramm, mit einer großen Portidas wir als Bürgerliste on Gerechtigkeitssinn, vor den Wahlen erstellt gilt als Retter der Unterhaben, ist weitgehend drückten, der kleinen abgearbeitet. Zudem Leute, der Lobbylosen. war für mich von BeFühlen Sie sich manchginn an klar, dass ich für mal wie ein Wilhelm Tell maximal eine Legislades Wipptales? turperiode im GemeinAls Arzt fühle ich mich in derat verbleiben werde erster Linie Kranken, KinDr. Wilhelm Seppi: „Ich scheide – ein politischer Sesseldern und alten Mitbürmit ruhigem Gewissen aus kleber bin ich nämlich nicht. Dagern verpflichtet. Als jemand, dem Gemeinderat.“ durch erhält auch mein Nachfolder jahrzehntelang aktiv im ger oder meine Nachfolgerin im Umweltschutz engagiert war, Gemeinderat die Chance, rechtbin ich es gewohnt, mich aus Redieses brisante Thema eine umzeitig persönliche Erfahrungen spekt vor der Natur und aus Verfangreichere öffentliche Diskussizu sammeln und eigene Ideen zu antwortungsgefühl zukünftigen on erfolgen und die Bevölkerung verwirklichen. Generationen gegenüber für den darüber befragt werden müssen. Was konnte die Bürgerliste in Erhalt eines gesunden LebensHier wurde die Chance für mehr dieser Zeit konkret für Pfitsch erraumes einzusetzen. Bürgerbeteiligung und Mitbereichen? Sie haben Politik stets mit Austimmung verpasst. Nachdem uns von der SVP-Mehr- Der deutsche Kabarettist Die- genmaß und Leidenschaft beheit trotz unseres beeindrucken- ter Hildebrandt prägte den Aus- trieben. Sie wurden auch nicht den Wahlerfolgs ein Sitz im Ge- spruch „Politik ist der Spielraum, müde, den Finger immer wieder meindeausschuss verwehrt wur- den die Wirtschaft ihr lässt“. Wird in offene Wunden zu legen. Zerde, haben wir uns voll auf den auch die Gemeindepolitik von mürbt diese Tätigkeit? politischen Auftrag einer Opposi- der Wirtschaft bestimmt? Nein. Für mich ist es eine Frage tion, nämlich die politische Konder Glaubwürdigkeit und der KoDieter Hildebrandt hat mit seiner trolle, konzentriert. Diesen Aufhärenz. Pointe nicht ganz Unrecht. Die trag haben wir auch klar erfüllt. Situation in Pfitsch stellt sich für Wie ist das Verhältnis zwischen Außerdem haben wir die SVPmich allerdings etwas anders dar: Mehrheit und Opposition im PfitMehrheit durch Anfragen und Die Wirtschaft als Interessenver- scher Gemeinderat? Schließlich Beschlussanträge unter einen gewissen Zugzwang ge„Gemeindepolitik muss ihren Fokus auf das Allgemeininteresse bracht. Als Beispiel sei auf die richten, nicht auf Einzel- oder Lobbyinteressen.“ Abänderung des Landschaftsschutzplanes und das Verbot der tretung ist in der Gemeindepo- sind die Mandate mit 8:7 denkErrichtung von Windkraftanlalitik kaum präsent. Eher wird die bar knapp verteilt. gen verwiesen. Mit dem Ergebnis Seit der jüngsten GemeinderatsPolitik von Einzelpersonen beeinerker oktober 13


aktuell

und damit der Landschaftszerstö- gnose für das Wipptal – als Arzt und Vorschläge zumindest offen sitzung ist das Verhältnis sicherund als Politiker? rung Einhalt geboten. und vertieft im Gemeinderat zu lich etwas entspannter, als die von Als Arzt kann ich im Grunde den Vermutlich wären wir auch einige diskutieren, um die bestmögliche uns eingebrachten BeschlussanPatienten nur begleiten und ihm Schritte weiter, was die InformatiLösung für die träge einstimmig anzur Seite stehen; die Verantworon, die Beteiligung und die MitBürger zu fingenommen wurden. „Die SVP-Mehrheit ist tung für seine Gesundheit trägt bestimmung der Bürger anlangt. den. Die ProbVorher hatten wir durch unsere Anträge jeder selber. leme, die wir in Säßen Sie lieber an den Hebeln den Eindruck, dass und Anfragen unter Genauso sehe ich es in der Poder Gemeinde der Macht als auf der Opposities der SVP-Mehrheit Zugzwang geraten.“ litik: Die Politik kann nur so gut zu bewältigen onsbank? in erster Linie darum sein, wie ein jeder sich dafür verSolange sich der Fokus der Gehaben, sind oft ging, Erfolge der Opantwortlich fühlt, sich informiert meindepolitik auf das Allgemeinsehr komplex. Deshalb sind auch position auf Biegen und Brechen und bereit ist, sich aktiv zu engainteresse richtet und nicht Einzelviele Köpfe, die mitdenken und zu verhindern. gieren. oder Lobbyinteressen im Blickfeld etwas entwickeln, besser als nur Ich wünsche mir, dass die Kollehat, ist es mir völlig egal, auf wel- Die Arbeit geht also auch in Zuwenige, aber wahrscheinlich wagen der Mehrheitsfraktion lernen, kunft nicht aus. Darf das ren wir ein bisschen mit dem eigenen Kopf zu denken, zu optimistisch und damit sie sich eine eigene politi„Erfolge der Opposition wollten auf Biegen Wipptal – trotz Ihres Rückzuges aus der Gemeindehatten gehofft, dass sche Meinung bilden können, und Brechen verhindert werden.“ politik – auch weiterhin nicht mehr Machtpound dass sie auch die Zivilcouracher Seite ich mich im Gemeinde- auf Ihre Unterstützung hoffen? litik, sondern vor allem Sachpoge aufbringen, diese öffentlich zu Die Politik hat mich seit jeher inrat befinde. litik und das öffentliche Interesvertreten. teressiert und ich werde auch se im Vordergrund stehen wür- Sie haben bei den letzten GeNach den letzten Gemeinderatsweiterhin aktiv die Politik verfolden. Leider haben wir in diesen meinderatswahlen nach SVP-Rat wahlen hat Silvia Bacca als Kangen. Als Amtsarzt habe ich einen dreieinhalb Jahren die Erfahrung Johann Gasser das zweitbeste didatin der Bürgerliste für das gesundheitspolitischen Auftrag gemacht, dass unsere Arbeit, die Ergebnis erzielt. Hat es Sie entBürgermeisteramt auf Anhieb zu erfüllen. Im Rahmen dieser inkonstruktiv sein täuscht, dass Sie bei der Ausgut 28 Prozent schussbildung nicht wollte, durch das der Stimmen „Die Politik kann nur so Abstimmungsver- berücksichtigt worden eingefahren. „Ich wünsche mir, dass die Kollegen gut sein, wie ein jeder sich halten der Mehr- sind? Sie hat damals der Mehrheitsfraktion lernen, mit dafür verantwortlich sieht.“ Nein, die Funktion des heitspartei meisangekündigt: dem eigenen Kopf zu denken.“ Amtsarztes wäre sotens zunichte ge„Wie bisher wieso nicht kompatibel macht wurde. weiterarbeiten ist natürlich nicht stitutionellen Funktion werde ich mit der eines Gemeindereferenmehr möglich. Die SVP muss nun Angenommen, die Oppositionsauch in Zukunft versuchen, mich ten gewesen. Zudem stehen in auf die Vorschläge der Oppositi- parteien hätten 2010 in Pfitsch für die Bevölkerung des Wipptaunseren Reihen weitaus fähigere on eingehen.“ Ist die Prognose die Mehrheit erreicht. Was hätte les einzusetzen. und kompetentere Personen als eingetroffen oder war sie doch das für die Gemeindepolitik beich zur Verfügung. deutet? Was liefe heute anders? etwas zu euphorisch? Wahrscheinlich hätten wir die Er- Jedem Arzt und jedem PolitiWir hatten nach unserem Erfolg richtung der riesigen Photovoltaik- ker wird eine Lieblingsdiagnose tatsächlich geglaubt, dass die Interview: Barbara Felizetti Sorg anlagen in St. Jakob verhindert nachgesagt. Wie lautet Ihre DiaSVP bereit sei, über unsere Ideen

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aktuell

Unternehmen im Aufwärtstrend Ergebnisse der Arbeitsstättenzählung 2011

Bei der 9. Arbeitsstättenzählung, die das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) im Jahr 2011 durchgeführt und nun veröffentlicht hat, wurden in Südtirol 43.059 Unternehmen mit 185.558 Beschäftigten erhoben.

Die Erhebung hat ergeben, dass zwischen 2001 und 2011 in Südtirol sowohl die Gesamtzahl der Unternehmen (+7,8 %) als auch jene der Beschäftigten (+17,8 %) gestiegen ist. In den Sektoren „Landwirtschaftliches verarbeitendes Gewerbe“ (-20,3 %), „Produzierendes Gewerbe im engeren Sinn“ (-10,1 %) und „Handel, Transport und Gastgewerbe“ (-4,6 %) hingegen ist die Unternehmenszahl mitunter deutlich gesunken. Im zweiten Sektor ist auch die Zahl der Beschäftigten zurückgegangen (-3,4 %), während sie im ersten und dritten Bereich zugenommen hat (+0,9 % bzw. +25,5 %). Positive Ergebnisse erzielt der Sektor „Andere Dienstleistungen“, der u. a. Architektur- und Ingenieurbüros, Friseur- und Kosmetiksalons und Immobilienvermittlung betrifft. Die Zahl der Unternehmen ist hier um 38 Prozent gestiegen, jene 32

der Beschäftigten um 36,1 Prozent. Das Baugewerbe verzeichnet verhältnismäßig konstante Werte sowohl bei der Unternehmens- (+7,3 %) als auch bei der Beschäftigtenzahl (+0,9 %). Die Analyse nach Wirtschaftsbereichen zeigt, dass in Südtirol der Sektor „Handel, Transport und Gastgewerbe“ am stärksten vertreten ist: 42,9 Prozent der Unternehmen und 46,6 Prozent der Beschäftigten sind in diesem Bereich tätig – das sind 86.550 Personen in 18.452 Betrieben.

Die „Anderen Dienstleistungen“ bilden mit einem Anteil von 34,7 Prozent bei den Unternehmen und 23,3 Prozent bei den Beschäftigten den zweitgrößten Bereich der Südtiroler Wirtschaft. Im „Landwirtschaftlich verarbeitenden Gewerbe“ liegt der Anteil der Unternehmen bei 0,5 Prozent, jener der Beschäftigten bei 0,5 Prozent. Die Unternehmen im „Produzierenden Gewerbe im engeren Sinn“ machen 8,7 Prozent aus, die Zahl ihrer Beschäftigten 18,2 Prozent. Das Südtiroler Produktionssys-

Unternehmen nach Anzahl der Beschäftigten Unternehmen

Beschäftigte

Mikrounternehmen (bis 9)

39.764

80.837

Kleinunternehmen (10-49)

2.955

53.042

Mittelunternehmen (50-249)

310

29.399

Großunternehmen (250 und mehr)

30

22.280

tem zeichnet sich vor allem durch Kleinst- bzw. Mikrounternehmen aus. 2011 gibt es fast 40.000 Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten, was 92,4 Prozent der Unternehmen und 43,6 Prozent der Beschäftigten entspricht. Zu dieser Kategorie gehören viele Handwerksunternehmen und Freiberufler, wie etwa Architekten, Ingenieure und Ärzte. Lediglich 30 Unternehmen beschäftigen mehr als 250 Personen. Trotz ihrer geringen Anzahl spielen sie eine wichtige Rolle für die Beschäftigungslage: Mit einem Anteil von zwölf Prozent der Beschäftigten übersteigen sie den Wert der 21.655 Unternehmen mit einem Beschäftigten (11,7 %) leicht. Im Rahmen der Arbeitsstättenzählung wurde auch eine Stichprobenerhebung der Unternehmen mit drei bis neun Beschäftigten durchgeführt. Das sind in Südtirol 12.782 erker oktober 13


erkoku

Unternehmens- und Beschäftigungszahlen nach Sektoren Unternehmen

Beschäftigte

Landwirtschaftliches verarbeitendes Gewerbe

236

906

Produzierendes Gewerbe im engeren Sinn

3.744

33.829

Baugewerbe/ Bau

5.694

21.088

Handel, Transport und Gewerbe

18.452

86.550

Andere Dienstleistungen

14.933

43.185

Insgesamt

43.059

185.558

Unternehmen. Bei 90,3 Prozent dieser Unternehmen ist der Hauptgesellschafter eine natürliche Person bzw. eine Familie, bei 9,1 Prozent eine Bank, eine Holding oder ein anderes Unternehmen, lediglich bei 0,6 Prozent eine öffentliche Körperschaft oder die öffentliche Verwaltung. Die Mehrheit der Unternehmer ist zwischen 41 und 55 Jahre alt (52,4 %). Am zweitstärksten ist die Altersklasse der über 56-Jährigen vertreten (26,2 %). Der Anteil der unter 40-jährigen Unternehmer beträgt 21,4 Prozent, davon sind sieben Prozent jünger als 25 Jahre.

heikles Thema, von dem häufig auch das Überleben des Unternehmens selbst abhängt. Er bringt jedoch auch eine Erneuerung des Produktionsgefüges mit sich. In Südtirol haben 10,8 Prozent der Unternehmen mit drei bis neun Beschäftigten in den letzten fünf Jahren einen Generationenwechsel durchgeführt. 18,2 Prozent der Unternehmen planen einen Wechsel in den kommenden fünf Jahren, während dies für 71,0 Prozent kein Thema ist. Ein weiteres Merkmal des Unternehmers ist sein beruflicher Werdegang. 9,3 Prozent der Neuun-

Sudokus kennen alle! Aber kennen Sie auch ERKOKU?

Auflösung vom September:

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Sprache in Bayern).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

A B C E H I R S Y

Unternehmen und Beschäftigte nach Sektoren 0,5 %

8,7 %

13,2 %

34,7 %

42,9 %

3,5 Prozent der Hauptgesellschafter sind ausländischer Herkunft. 84,4 Prozent der Unternehmensinhaber sind Männer, 15,6 Prozent Frauen. Damit schneidet das weibliche Unternehmertum unter allen Regionen am schlechtesten ab: Der gesamtstaatliche Durchschnitt liegt bei 21,5 Prozent. Erfasst wurde auch der Bildungsgrad der Unternehmer. 0,7 Prozent der Inhaber besitzen keinen Schulabschluss, die Mehrheit verfügt über einen Mittelschulabschluss (42,7 %). Die Hälfte aller Unternehmer besitzt einen höheren Studientitel: 36,9 Prozent haben ein Reifediplom, 9,5 Prozent einen Universitätsabschluss und 3,5 Prozent einen postuniversitären Abschluss. Der Generationenwechsel ist ein erker oktober 13

ternehmer haben keine vorherige Berufserfahrung, während die übrigen bereits als Selbstständige (30,8 %) oder unselbstständig Beschäftigte (59,9 %) gearbeitet haben. 57,6 Prozent der Unternehmer waren als unselbstständig Beschäftigte im Privatsektor tätig, 2,3 Prozent im öffentlichen Dienst. In Südtirol gibt es italienweit die meisten Neueinstellungen: 2011 stellen 5.678 Unternehmen (44,4 %) neues Personal ein. 70,1 Prozent derselben haben Verträge über eine unselbstständige Beschäftigung abgeschlossen, 43,9 Prozent sind über andere Vertragsarten, wie etwa Zeit- oder Projektarbeit angestellt. 27,2 Prozent der Unternehmen nimmt hochqualifiziertes Personal auf. 33


gesellschaft

Brenner

Gesellschaft auf dem Prüfstand „Wie viele Freunde sind wirklich für Sie da, wenn es Ihnen schlecht geht? Fühlen Sie sich bei Ihren Mitmenschen geborgen? Bereichern Sie fremde Kulturen?“ Solche und ähnliche Fragen wird die Stiftung Vital im November den Einwohnern der Gemeinden Brenner, Abtei, Kurtatsch, St. Martin i. P., Prettau und Ulten stellen. Die Ergebnisse geben Auskunft über die Stärke der Gemeinschaft. Das Wort klingt abstrakt, strotzt aber vor Emotionen: Sozialkapital misst den Wert der Beziehungen von Menschen, ihre Bereitschaft, miteinander zu kooperieren, kurzum: die Kraft, die in einer Gemein-

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Angelika Hagen

schaft steckt. „Sozialkapital entsteht überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen: in der Familie, unter Freunden, Be-

kannten, Arbeitskollegen, in der Nachbarschaft, in Vereinen“, erklärt Angelika Hagen aus Wien. Die systemische Supervisorin und Sozial-

kapital-Forscherin wird im Herbst eine wissenschaftliche Erhebung in sechs Gemeinden Südtirols, darunter Brenner, leiten. Alle Gemein-

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den sind aufgrund ihres gesellschaftlichen Wandels und der demographischen Entwicklung vor unterschiedliche Herausforderungen gestellt. Das Wort Sozialkapital hat in Europa an Bedeutung gewonnen, vor allem seit bewiesen ist, dass Gesellschaften mit einem guten Sozialkapital eine höhere Lebensqualität aufweisen. Sie sind wirtschaftlich erfolgreicher, innovativer, gesünder, sozialer, öffentliche Verwaltungen arbeiten effizienter und die Kriminalitätsrate ist niedriger als anderswo. All dies, so Hagen, spare soziale Kosten und entlaste staatliche Stellen. Auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD und die Weltbank unterstützen derartige Erhebungen, vor allem da das Sozialkapital in der westlichen Wohlstandsgesellschaft seit den 1980er Jahren allmählich schrumpft. Die Folgen des Abwärtstrends: Vereinsamung, Bindungs- und Orientierungslosigkeit sowie Gewalt. Schuld daran sollen vor allem die fortschreitende Globalisierung und das moderne Konsumverhalten sein. In der Gemeinde Brenner wird vom 4. bis zum 22. November jedes Gemeindemitglied ab dem 15. Lebensjahr über mehrsprachige Fragebögen befragt, die anonym

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schriftlich oder online beantwortet werden können. Bei der Auftaktveranstaltung mit Workshops im Juli konnte sich Hagen bereits ein erstes Bild von der Gemeinde machen. „Ich bin davon überzeugt, dass eine Sozialkapitaluntersuchung hier einen tiefen Einblick in die Befindlichkeit, die Zusammenhänge einzelner Bereiche und Potentiale geben wird. Eine gute Grundlage für zukünftige Schritte.“ Eine besondere Herausforderung sieht sie nicht nur in den einzelnen Fraktionen mit ihrer Geschichte, sondern auch in der sozialen, kulturellen und religiösen Vielfalt, die sich am Brenner entwickelt. „Es geht um das, was die Sozialkapitalforschung ‚Bridging-Sozialkapital’ nennt: ‚Brücken bauen’ zu Gruppierungen und Milieus, die uns erst einmal eher fremd sind. Eine Gesellschaft braucht beides: Geborgenheit unter Gleichgesinnten und Offenheit gegenüber neuen Menschen und Ideen.“ Nur wenn diese Faktoren ausgewogen und im Gleichgewicht sind, bleibe eine Gesellschaft lebendig und entwicklungsfähig. Die Ergebnisse werden am 28. Jänner 2014 auf einer Pressekonferenz sowie auf den Homepages der Gemeinden und der Stiftung Vital veröffentlicht. rb

Aus dem Gemeinderat Franzensfeste Der Gemeinderat Franzensfeste hat auf seiner Sitzung Mitte September Vizebürgermeister Andrea Tescaro sowie Thomas Klapfer zu Vertretern des italienisch- bzw. deutschsprachigen Kindergartenbeirates ernannt. Gemeindesekretärin Sabine Grünbacher wurde zur Verantwortlichen für die Korruptionsvorbeugung bestellt. Mit einer Bilanzänderung haben die Räte zudem 24.000 Euro, u. a. für die Wiederherstellung von Straßenschäden in Mittewald, ausgewiesen. In einer Anfrage schlug Gemeinderat Dino Morini (PdL) die Überarbeitung der Tarifbegünstigungen für Gartenwasser vor. Gartenwasser sollte nicht als Abwasser gewertet werden. Laut Bürgermeister Richard Amort soll die landesweit übliche Regelung bis auf weiteres so belassen werden, da die Änderungen minimal seien und einen unverhätnismäßigen bürokratischen Aufwand mit sich ziehen würden.

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tourismus

Wipptal Sterzing

„Zwischensaisonen stärken“

Vor kurzem trafen sich die Mitglieder des Gebietsausschusses Wipptal des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) in Sterzing. Gebietsobmann Hermann Gögl warf dabei die Frage auf, ob Skigebiete aus rein touristischer Sicht betrachtet werden sollten oder aber als wesentlicher Teil der Infrastruktur eines Gebietes mit entsprechend breiterer finanzieller Unterstützung. Gögl verwies auch auf die Verkehrsproblematik im Wipptal, die dem Bezirk Vor- und Nachteile bringe, und mahnte an, die Leistungsfähigkeit des Hotel- und Gastgewerbes nicht ausschließlich an den besten Betrieben zu messen. „Wir müssen die Mehrheit unserer Betriebe im Blickfeld haben.“ Zudem, darin war sich der HGVGebietsausschuss einig, müsse es gelingen, die Zwischensaisonen im Wipp- und Eisacktal zu stärken und dadurch neue Gästezielgruppen anzusprechen.

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Urlauber nehmen weiter zu Im Wipptal, das nach dem Vinsch- in den Gemeinden Ratschings und sität und die Bettenauslastung – gau landesweit die niedrigste Be- Brenner, während sie in Sterzing, liegt das Wipptal allerdings an letzherbergungsdichte aufweist, über- Pfitsch und Franzensfeste etwas ter Stelle aller acht Bezirksgemeinnachteten im vergangenen Touris- rückläufig waren. schaften Südtirols. Nur Ratschings musjahr – gerechnet wird der Zeit- Seit der Jahrtausendwenraum von November 2011 bis Ok- de haben die Nächtiguntober 2012 – 1,2 Millionen Gäste gen im Bezirk um 27,7 und damit um knapp 0,3 Prozent Prozent zugenommen, mehr als im Vergleichszeitraum des seit 1990 – damals wurVorjahres. Den Urlaubern standen den 840.000 Gästenächdafür 9.483 Betten zur Verfügung, tigungen verbucht – sowobei diese zu 55,3 Prozent ausge- gar um über 44 Prozent. lastet waren. Zwischen Winter- und Knapp die Hälfte aller S o m m e r g ä s - Gäste im Bezirk näch- Wipptal: 1,2 Millionen Nächtigungen im vergangenen Jahr Wipptal ten im Bezirk tigt mittlerweile in der Übernachtungen gab es wei- Gemeinde Ratschings, wo der Ge- findet sich im oberen Segment des terhin ein ge- meinderat im neuen Tourismusleit- Rankings, Sterzing und Brenner im 840.000 1990 wisses Gleich- bild jüngst dem Bau weiterer 1.000 Mittelfeld, Freienfeld, Pfitsch und 879.000 1995 gewicht. Am Gästebetten zugestimmt hat. Franzensfeste im hinteren Drittel. 947.000 2000 weitaus meis- Laut Gesamtindex des Tourismus – 2005 1.131.000 ten Übernach- die Rangliste umfasst die vier wich- Wintergäste konstant 2011 1.206.000 tungen wur- tigsten Indikatoren der Tourismus2012 1.210.045 den im ver- konzentration, sprich die Über- Während im vergangenen Wintergangenen Tourismusjahr einmal nachtungsanzahl, die Beherber- halbjahr die Gästenächtigungen mehr im August, gefolgt vom Juli gungsdichte, die Tourismusinten- in der westlichen und südlichen und Februar, registriert. Landeshälfte deutDie Krise hat sich also im Wipptal lich zurückgegangen Wipptaler Fremdenver- Rangordnung nach Gesamtindex sind, haben sie im kehr auch im Tourismus- des Tourismus 2012 Wipp- und Eisacktal jahr 2012 nicht wirklich in um ein Prozent zugeRang* Übernachtungen + 2011 Zahlen niedergeschlagen. nommen. SüdtirolRatschings 26 594.763 +5.634 Die Gäste blieben trotz weit war ein NächtiSterzing 55 192.664 -3.664 heftiger medialer Begungsrückgang um 64 182.740 +1.256 fürchtungen 2011 genau- Brenner 1,4 Prozent zu beob82 121.851 +4.388 so wenig aus wie 2012. In Freienfeld achten. Auffallend 98 97.264 -2.557 Freienfeld haben sie pro- Pfitsch dabei war ein weiter105 20.763 -1.605 zentuell (+3,7 %) sogar Franzensfeste hin starker Rückgang 1.210.045 +3.452 deutlich zugelegt; weiter Wipptal der italienischen Ursteigend waren sie auch * von insgesamt 116 Südtiroler Gemeinden (laut ASTAT) lauber. lg

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Wipptaler Skier für Prinz Albert Prinz Albert, Fürst von Monaco, fährt gerne Ski. Seit Herbst 2012 kurvt der Ex-Bobfahrer und Thronfolger von Rainier III. auf Wipptaler Brettern die Hänge hinab. Wie es dazu kam? „Glücklicher Zufall“, sagt Dino Degasperi, der mehr als sein halbes Leben in Gossensaß verbracht hat.

Seit über zehn Jahren entwickelt Degasperi Skier und Skibekleidung – früher beim Skihersteller Vist, heute als Mitbesitzer des Unternehmens Saxe – und stattet u. a. die kleine Nationalmannschaft von Monaco sowie Athleten im Weltcup aus, darunter die Italienerin Alessandra Coletti, die für das Fürstentum Monaco an den Start geht, Arnaud

(v. l.) Jac Pastor, Verantwortlicher und Koordinator der Mannschaft von Monte Carlo sowie Kommunalrat in Monaco, Dino Degasperi, Verantwortlicher Export & Product Manager bei Ski Saxe, Prinz Albert Alexandre Louis Pierre Grimaldi, Philippe Pasquier, Präsident der Federation Monégasque de Ski, Davive Mainetti, Product Manager der Sportbekleidung Saxe, sowie Jean Marc Giraldi, persönlicher Berater von Prinz Albert

Den Vorschlag seines französischen Kollegen Jean Marc Giraldi, persönlicher Berater von Prinz Albert, einen persönlichen Alpinski für den Prinzen zu designen, hielt Dino Degasperi anfangs für einen Scherz. Doch als ihm klar wurde, dass es Giraldi Ernst damit war, fertigte er dem Prinzen doch ein Paar Skier auf Weltcupniveau, gemustert mit rotweißen Romben – besteht doch die Nationalflagge von Monaco aus den Farben Rot und Weiß. Für Gattin Charlene entwarf Degasperi Skier in Lilatönen. Sein Entwurf gefiel dem Prinzenpaar schließlich so gut, dass sie ihn im November 2012 in den Palast nach Monte Carlo zur Übergabe einluden.

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Alessandria, Europacupteilnehmer Olivier Jenot, die australische Nationalmannschaft der Paralympics und die Sportgruppe der Carabinieri in Gröden sowie die erfolgreichen Südtiroler Athleten Armin Zöggeler, Peter Fill und Patrick Thaler. Prinz Albert soll von den Wipptaler Skiern übrigens so begeistert gewesen sein, dass er sie sogar für den Urlaub im amerikanischen Aspen ins Flugzeug gepackt hat – eine Seltenheit, leiht er sich doch im Urlaub seine Skier stets aus. Und da ein Prinz wie Albert jedes Jahr seine Skier wechselt, entwarf Degasperi für dieses Jahr ein Paar mit schwarzweißen Romben. rb

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leute

Sicherer Umgang mit dem Hund Hunde gehören zum Alltag von Kindern und Erwachsenen. Sie leben mit ihnen innerhalb der Familie zusammen oder erleben Hunde bei Besuchen von Freunden und Familienangehörigen. Sie treffen beim Spielen, beim Spaziergang oder beim Einkauf häufig auf bekannte und fremde Hunde. Um mögliche Übergriffe zu verhindern und Verletzungen zu vermeiden, sollten gewisse Verhaltensregeln eingehalten werden. Tipps • Säuglinge und Kleinkinder niemals mit Hunden alleine lassen! • Vorsicht bei fremden Hunden: Bevor man sich nähert, immer zuerst den Besitzer fragen. • Hunde nicht beim Fressen oder Schlafen stören und ihnen nie ihr Spielzeug wegnehmen. • Sich dem Hund immer langsam von vorne nähern und zuerst an der Hand schnuppern lassen, bevor man ihn streichelt. • Hunden nicht in Augen, Maul, Ohren oder Nase fassen und nicht am Schwanz ziehen. • Aggressiven Hunden nie in die Augen schauen. • Kinder mit der Körpersprache des Tieres vertraut machen. Bei Knurren, Bellen, gesträubten Haaren oder Zähnezeigen immer Abstand vom Hund halten. • Nie vor Hunden weglaufen, auch wenn man Angst hat. Besser stehen bleiben. • Hält einen der Hund mit seinen Zähnen fest, nicht bewegen und nicht schreien. • Einen eingesperrten oder angeleinten Hund nie ärgern. • Keine raufenden Hunde trennen, dabei könnte man gebissen werden. • Hunde können das Leben bereichern. Sie können Begleiter, Beschützer, Freund und Tröster sein. Alle sollten lernen, Hunde zu respektieren und mit ihnen artgerecht umzugehen. „Der Hund ist der beste Freund des Menschen.“ Theresia Prantner, Verein Sicherheit für Kinder und Jugendliche

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Großes Familientreffen in Sterzing

37 Jahre dauerte es, bis sich die Nachkommen von Florian und Rosina Burger-Holzmann zum ersten Mal wiedersahen. Beim letzten Treffen 1976 feierte das Ehepaar die Goldene Hochzeit. Vier Jahre später starb Burger im Alter von 88 Jahren; ein Jahr später folgte ihm seine 81-jährige Frau. In Sterzing traf sich im August die Großfamilie zu einem gemeinsamen Mittagessen. Von den elf Geschwistern, die in Mareit aufwuchsen und ein bescheidenes und entbehrungsreiches,

aber glückliches Leben führten, leben heute noch sechs mit ihren Familien in den USA, in England, der Schweiz und in Deutschland, in Sterzing und in der Umgebung von Meran. Bei einer 20-minütigen Fotoshow gedachten sie auch ihrer verstorbenen Verwandten und genossen die wenigen Stunden, die ihnen bis zum Abschied am Abend blieben. Würden Florian und Rosina Burger heute noch leben, könnten sie sich über 19 Enkel und 26 Urenkel freuen.

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Ratschings Gossensaß

Herzlicher Empfang für neuen Seelsorger Dekan Josef Knapp, die Pfarrangehörigen der Pfarrgemeinde Gossensaß, die Pfarrgemeinderatspräsidenten von Gossensaß, Brenner und Pflersch, Bürgermeister Franz Kompatscher, die Vereinskapelle, die Freiwillige Feuerwehr und die Schützenkompanie Gossensaß mit einer Vertretung aus Pflersch begrüßten Anfang September ihren neuen Pfarrer und Seelsorger, Attila Nagy-György (gesprochen Ottilo Nadsch-Dschördsch) auf dem Rathausplatz von Gossensaß. Der 44-jährige Pfarrer aus Siebenbürgen in Rumänien gehört dort der ungarischen Minderheit an. Er wirkte zuvor als Regens im Priesterseminar der Diözese Alba Julia und tritt nun seine Stelle als Pfarradministrator in der Gemeinde Brenner an. Bürgermeister Kompatscher begrüßte Pfarrer Attila auf deutsch, italienisch und ungarisch. Er freute sich über den neuen Seelsorger, der ein gutes Deutsch und Italienisch spricht, und wünsch-

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te ihm in seinem neuen Weinberg des Herrn viel Kraft und Freude. An der verschlossenen Kirchentür übergab der Dekan Pfarrer Attila die Schlüssel des Hauptportals zur Marienkirche. Am Altar hießen Dekan Knapp und PGR-Präsident Walter Roalter den neuen Seelsorger willkommen. „Wo dich der gute Hirte hinführt, dort bist du zu Hause“, so Dekan Knapp, der den Seelsorger noch aus Studienzeiten kennt. Die Fürbitten lasen Mitglieder der Pfarrgemeinderäte, der Pfarrchor begleitete die Messfeier mit religiösen Liedern. Dann übergab Dekan Knapp dem neuen Pfarrer den Altar der Kirche, worauf dieser von diesem Besitz nahm und die Messe in Konzelebration weiterführte. Nach dem Schlussgebet der Pfarrgemeinderatspräsidentin von Pflersch, Annemarie Holzer Teissl, bedankte sich der neue Seelsorger für den herzlichen Empfang. rr

Kindertagesstätte in Bau

Vor kurzem wurden die Arbeiten am Kinderhort in Stange in Angriff genommen; sie nehmen rund einen Monat in Anspruch. Anschließend wird in allen Fraktionen der Gemeinde Ratschings eine Bedarfserhebung durchgeführt. „Sollte dringender Handlungsbedarf bestehen, könnten wir ab dem kommenden Frühjahr die ersten Kinder zur Betreuung aufnehmen“, so Bürgermeister Sebastian Helfer. Die Führung der Struktur soll über die Bezirksgemeinschaft einer Genossenschaft übergeben werden. Kinder, die in der Gemeinde Ratschings ansässig sind, sollen bei der Aufnahme bevorzugt werden.

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soziales

Studienbeihilfen

Förderungen für das Schuljahr bzw. akademische Jahr 2013/2014 Das Land Südtirol unterstützt die Ausbildung von jungen Menschen jedes Jahr mit Studienbeihilfen. Für das kommende Schuljahr bzw. akademische Jahr wurden 13,3 Millionen Euro bereitgestellt. Die Stipendien werden über öffentliche Wettbewerbe aufgrund verfassungsrechtlich verankerter Grundsätze vergeben und berücksichtigen somit die wirtschaftliche Bedürftigkeit sowie den Studienerfolg. Die Wettbewerbsverfahren sind bis zum 31. Oktober 2013 geöffnet. Achtung: Nur bis zum 26. September 2013 eingereichte Gesuche werden noch in diesem Jahr bearbeitet und in der Regel bis Jahresende ausbezahlt. Nach dem 26. September eingereichte Gesuche werden im Frühjahr 2014 ausbezahlt. Bei der Stipendienvergabe wird zwischen Schülern und Studenten unterschieden: Schüler, die eine Pflicht-, Ober- oder Berufsschule besuchen und außerhalb ihrer Familie untergebracht werden, müssen folgende Voraussetzungen erfüllen: • Ansässigkeit in einer Gemeinde Südtirols oder Domizil in Südtirol aus Studiengründen; • bereinigtes Jahreseinkommen der Familie darf 25.000 Euro nicht überschreiten; • Reduzierung der Studienbeihilfe um 30 Prozent für Pflichtschüler, die im Tagesheim untergebracht sind; • Zuschuss für Ausbildungsaufenthalte von Ober- und Berufsschülern im Ausland.

Die Patronate sind beim Ausfüllen der entsprechenden Formulare gerne behilflich. Stipendien für Universitäts- und Fachhochschulstudenten: • ordentliche Studienbeihilfen, • außerordentliche Studienbeihilfen, • Leistungsstipendien und Leistungsprämien, • Studienbeihilfen für postuniversitäre Ausbildungen und Praktika. In der Regel werden die Ansuchen online gestellt. Dazu braucht es die aktivierte Bürgerkarte, um die Identität festzustellen. Damit das Einkommen und das Vermögen des Antragsstellers und seiner Familie ermittelt werden können, braucht es für die Ansuchen folgende Unterlagen: • Steuererklärung des Studierenden und aller Familienmitglieder, die in der Familiengemeinschaft leben; • etwaige Nachweise für im Ausland erzielte Einkommen 2012; • anagrafische Daten und Steuernummer aller Familienmitglieder; • Gebäude- bzw. Grundkataster über das Eigentum der Familienmitglieder; • Erfassung des Vermögens aus Landwirtschaft, Handel, Industrie, Handwerk, Gastwirtschaft, freiberufliche Tätigkeit; • Angaben zum Finanzvermögen mit Stichtag 31. Dezember 2012 des Studierenden, der Eltern, des Ehepartners; • Bankverbindung des Studierenden; • Angaben über die Studienrichtung: genaue Bezeichnung der Studienrichtung, Fakultät, Universität, erstes Inskriptionsjahr, Studienerfolg (Sammelzeugnis der Universität).

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frage-ecke

Evelyn Haller

Dieter Burger

„Falsche Freunde“ Aus unserer Sicht hat unser 15-jähriger Sohn Martin seit einiger Zeit die falschen Freunde. Er hängt mit ihnen rum und hört überhaupt nicht mehr auf uns. Zudem haben wir in seiner Jackentasche neulich ein Päckchen Zigaretten entdeckt. Was können wir tun, ihn von diesen Freunden wieder wegzubringen? Für Kinder in der Pubertät haben Freunde eine sehr große Bedeutung, da Gleichaltrige die gleichen Probleme haben, die gleiche Musik hören und die gleiche Sprache sprechen. Das hilft Jugendlichen, sich selbst zu finden. Gleichzeitig sind sie fasziniert, wenn einer ganz anders ist und vielleicht das verkörpert, was er selbst nie wagen würde. So kommt es dann, dass sich zum Beispiel ein braver, vernünftiger Junge zu einem sehr „erfahrenen“ Gleichaltrigen mit wenig ansprechenden Umgangsformen besonders hingezogen fühlt. Auch wenn die Eltern glauben, dass diese neuen Freunde gar nicht zum eigenen Sohn passen, so verkörpern sie wahrscheinlich dennoch etwas, was den Jugendlichen gerade fasziniert oder was er gerade braucht. Höchstwahrscheinlich haben die Freunde von Martin genauso ihre liebenswerten Seiten und ihre Schwächen wie Ihr Sohn auch. Versuchen Sie, alle Freunde Ihres Kindes zu akzeptieren! Wenn Sie Interesse zeigen und sich mit Martin oft über seine Freunde unterhalten, werden Sie auch nachempfinden können, warum er diesen oder jenen mag. Gibt es Dinge, die Sie ganz konkret an den Freunden stören, dann beschreiben Sie genau die Situationen, die Verhaltensweisen, die Ihnen nicht gefallen haben. Und sagen Sie deutlich, dass das Ihre Sicht, Ihre Meinung ist: „Ich finde…“ oder „Mir gefällt nicht, dass…“ Dann hat Martin die Gelegenheit, seine Sicht der Dinge daneben zu stellen. Wenn Sie jemanden schlecht machen, wird Martin vielleicht aus Trotz gerade zu ihm halten. Wenn Sie ihnen den Umgang verbieten, treffen sie sich heimlich und Sie haben gar keinen Einblick mehr. Manchmal suchen Jugendliche in einer Gruppe Gleichgesinnter auch Halt und Ziel, die sie allein nicht finden. Die Clique ist für sie Familienersatz, und um die Zugehörigkeit nicht zu verlieren, tun sie manchmal Dinge, die sie allein nicht täten. Dass es die anderen auch machen, betäubt das eigene Gewissen, die eigene Vorsicht. Je mehr Halt ein junger Mensch in seiner Familie findet, desto eher wird er auch in solchen kritischen Situationen Nein sagen, sich von so einer Gruppe lösen können. Reagieren Sie, falls so etwas vorgefallen ist, nicht mit Härte und Strafen. Das nährt in Ihrem Sohn das Gefühl, nicht verstanden zu werden, und macht ihn nur anfälliger dafür, so weiterzumachen. Packen Sie ihn bei seinen guten Seiten, geben Sie ihm viel Geleden zu Haben auch Sie eine Frage genheit, sich geachtet bleme, Schulpro g, Erziehun Themen und anerkannt zu fühlen. familiäre, partnerschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben Sie Dann muss er nicht so uns: info@hallerevelyn.it oder dieter_ dringend Achtung und burger@hotmail.com. Ihre Frage (auch Anerkennung bei seinen anonym) wird vertraulich behandelt. Kumpels suchen.

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gesellschaft

Was Kinder und Jugendliche brauchen Auftakt zu 1. Wipptaler Jugendgesprächen Fragt man Kinder, was sie von ihren Eltern und Bezugspersonen erwarten, nennen sie vier Wünsche: Nehmt uns so an, wie wir sind! Vergleicht uns nicht immer! Lasst uns Zeit für unsere Entwicklung! Beobachtet und bewertet uns nicht immer! Daraus resultieren drei Grundhaltungen: Erstens ist Erziehung Beziehung. Zweitens ist Erziehung ist nicht Vorbereitung auf das Leben, sondern das Leben selbst. Drittens: Erziehung vollzieht sich in der Spannung von halten und loslassen.

Jan-Uwe Rogge in Sterzing Am 25. Oktober referiert Jan-Uwe Rogge im Saal der Raiffeisenkasse Wipptal (Eingang Schwalbenegggasse) in Sterzing über Erziehungstechniken und Haltungen, die Erwachsene ihren Kindern gegenüber einnehmen. Der Familienund Kommunikationsexperte, bekannt aus Rundfunk- und Fernsehsendungen, hat mehr als 15 Bücher über Erziehungsfragen geschrieben, darunter Bestseller. Der Vortrag (Eintritt frei), organisiert vom Jugenddienst Wipptal, beginnt um 19.30 Uhr und ist Auftakt zu den 1. Wipptaler Jugendgesprächen. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung beim Jugenddienst (Tel. 767890) notwendig.

Soviel Eltern gegenwärtig über Erziehung wissen, so lückenhaft sind ihre Informationen über die Entwicklung von Kindern. Und dies bringt Probleme mit sich. Anders formuliert: Im kindlichen Handeln drückt sich eben nicht allein ein elterlicher Erziehungsstil aus. Kindliche Handlungsmuster sind zugleich Spiegel von Entwicklungsstufen, die ein Kind durchläuft, sind Ausdruck seines Temperaments, seines Charakters und seiner Individualität. Kinder kommen nicht als unbeschriebene Blätter auf die Welt. Und das ist gut so: Es wäre ja noch schöner, wenn Eltern die Blätter selber bekritzeln könnten, um sie dann, wenn ihnen etwas nicht passt, zu löschen. Kinder sind beschriebene Blätter, auf denen die Einzigartigkeit eines jeden Kindes festgelegt ist. Damit ist elterliches Handeln keinesfalls überflüssig: Eltern stellen aus den Blättern das Buch des Lebens zusammen, wie es für viele Jahre gültig ist – nicht mehr und nicht weniger. Kinder wollen in den einzelnen Entwicklungsstufen begleitet und nicht gehetzt, aber auch nicht festgehalten werden. Wenn Kinder vier Jahre alt sind, dann sind sie vier und nicht sechs, wenn sie sechs sind, dann sind sie sechs und nicht neun, ... Doch Eltern und Kinder sind zugleich gleichwertig. Eltern sind nicht nur Lehrer, sie sind auch Schü-

ler, und Kinder sind nicht nur Schüler, sie sind auch Lehrer – manchmal langmütiger, spontaner, manchmal einfühlsamer und geduldiger als Eltern. Kinder ernst zu nehmen, meint eben auch, sie als Lehrer zu begreifen, von denen man viel erfahren kann. Mit Kindern zu leben, heißt nicht, für sie zu leben, sondern gemeinsam mit ihnen zu leben und zu lernen. Kinder brauchen Halt gebende, nicht aber klammernde Eltern. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen Wurzeln und Flügel verleihen – Wurzeln, um mit der Erde verbunden zu bleiben. Wurzeln zeigen Kindern an, woher sie kommen. Wurzeln zeigen Kindern die Traditionen, die Großeltern und Eltern geprägt haben.

Die Aufgabe der Kinder besteht darin, diese Traditionen daraufhin abzuklopfen, welche für sie zukünftig gültig sind, welche über Bord geworfen werden können. Kinder entscheiden, welche Normen und Werte sie im Rucksack des Lebens verstauen, welche sie zurücklassen. Mit diesem Rucksack und ausgestattet mit Flügeln machen sie sich auf den Weg. Der Weg ist dabei das Ziel. Und dann kommen Kinder kurz zurück, um von der weiten Welt zu erzählen, von den Wegen, den Irr- und Umwegen und um den Rucksack wieder aufzufüllen für die nächsten Etappen. Jan-Uwe Rogge

„Heute beginnt meine Zukunft“ 78 Mittelschüler haben im August bei den 3. Berufsfindungswochen „Heute beginnt meine Zukunft“ der Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung (GRW) drei Wochen lang in verschiedene Berufe hineingeschnuppert. Wipptaler Firmeninhaber und Mitarbeiter ließen sie in den Bereichen Handwerk, Industrie-Produktion, Dienstleistungen-öffentlicher Bereich, Gastronomie-Handel, Tourismus, technische Berufe, naturbezogene Berufe oder Journalismus Erfahrungen in Theorie und Praxis sammeln. Am Nachmittag folgte ein buntes Freizeitprogramm. Zum Abschluss jeder Woche gab es mit jedem einzelnen Schüler ein persönliches Gespräch, wo er auch Informationen über weitere Ausbildungsmöglichkeiten erhielt. Das Projekt haben Vertreter der Schulsprengel I, II und III, des Jugenddienstes Wipptal, der Wipptaler Gemeinden sowie der GRW Wipptal mit Unterstützung des Landesamtes für Schulfürsorge, der Gemeinden sowie der Raiffeisenkasse Wipptal organisiert.

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gesellschaft

Treffen der Jägerinnen Sterzing

Martin Aichner schnellster „Knödldrahner“

Kugelrund sollten sie sein und vor allem flott gedreht. Beim Knödelfest Mitte September in Sterzing formten Knödeldreher aus einer Schüssel voll Knödelteig in rasantem Tempo schöne glatte Knödel. Martin Aichner aus Kastelruth schaffte dabei beachtliche 25 Knödel in drei Minuten. Mit Platz zwei zufrieden geben musste sich Vorjahressieger Konrad Hofer aus Astfeld mit 27 Knödeln, da es für einige einen Punkteabzug gab. Martin Riedl aus Rosenheim formte 24 Stück. Im Bild (v. l.) Konrad Hofer, Sieger Martin Aichner, Tourismusvereinsdirektor Josef Turin und Mitarbeiterin Karin Suen, Martin Riedl sowie Chefkoch Adalbert Staudacher.

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Auf Einladung der Wipptaler Jägerinnen um Luise Markart trafen sich im September über hundert Südtiroler Waidgenossinnen in Ratschings. Nach einem Morgenbuffet vor dem Milchhof Sterzing, angerichtet von Bäuerinnen, Jägerinnen und dem Milchhofteam, begrüßte Bezirksjägermeister Franz Plattner alle Teilnehmer. Er unterstrich die Wichtigkeit des Treffens, das jedes Jahr in einem anderen Jagdbezirk stattfindet, um Jagderfahrungen auszutauschen und Jagdbezirke in Südtirol kennen zu lernen. Für musikalische Umrahmung sorgten örtliche

Jagdhornbläser, bevor Milchhof-Obmann Adalbert Braunhofer und Geschäftsführer Günther Seidner zu einer Betriebsbesichtigung mit Produktverkostung luden. Nach einer Jagdmesse mit Pfarrer Markus Moling in der Pfarrkirche von Ratschings und einem gemeinsamen Mittagessen im „Larchhof“ wurden unter allen Teilnehmern von 120 Sponsoren bereitgestellte Preise verlost, darunter auch mehrere Abschüsse. Die meisten Jägerinnen waren aus dem Vinschgau angereist, die älteste Jägerin war über 80 Jahre alt.

BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg

Abenteuerliche Fortbildung Allerhand „praktische“ Erfahrungen unter und über Tage konnten vor kurzem 29 Lehrpersonen aller Schulstufen bei einer Fortbildung in der BergbauWelt RidnaunSchneeberg sammeln, bevor ihnen Elfi Fritsche vom Deutschen Bildungsressort die didaktische Materialiensammlung „Im Bergwerk“ vorstellte. In Bergmannsausrüstung ging es anschließend zu einer Grubenexkursion am Schneeberg, die selbst für Museumsleiter Hermann Schölzhorn und seinen Mitarbeiter Andreas Rainer eine Premiere dar-

stellte: Erstmals wurde über einen sanierten Schrägaufbruch mit einer Gruppe der Aufstieg zur Sohle 2060 gewagt. Den teilweise fast senkrechten, 60 m langen Schacht durchkletterten die Teilnehmer mit Bravour. Vor Ort konnten sie sich schließlich ein Bild von den Spezialangeboten machen, die in der BergbauWelt für Schüler aller Schulstufen angeboten werden.

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gesellschaft

Kreativ durch den Sommer 52 Kinder aus acht Kindergärten der umliegenden Gemeinden besuchten heuer den Sommer-

kindergarten in Sterzing. Unter den Motto „Kreativ durch den Sommer“ konnten die Kinder sechs Wochen lang entspannen, turnen, schminken

Thuins

Was tun, wenn’s brennt? Mitte September lud die Feuerwehr von Thuins Kinder und Mütter zu einem Feuerwehrnachmittag auf den örtlichen Sportplatz. Kinder durften das neue Tanklöschfahrzeug besichtigen und Geräte unter Aufsicht ausprobieren. Müttern zeigten die Wehrleute, was passieren kann, wenn Spraydosen explodieren oder wenn man heißes Öl mit Wasser löscht. Näher gebracht wurde ihnen auch der richtige Umgang mit Trockenlöschern.

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und mit Playmais, Bügelperlen und Knetmasse basteln. Für Begeisterung sorgten vor allem das Planschbecken und die Wasserrutsche im Garten sowie ein Ausflug in den Gemeindepark Wiesen. Das Abschlussfest feierten sie zusammen mit Eltern, Geschwistern, Verwandten und Bekannten sowie mit Bürgermeister Fritz Karl Messner. Den Sommerkindergarten im Kindergarten „Maria Regina Pacis“ hatte der Kindergartensprengel Mühlbach mit Unterstützung der Stadtgemeinde Sterzing organisiert.

4. Schnitzeljagd in Stange

Vor drei Jahren wurde in Stange auf Initiative von Petra Baur das Schnitzelfest ins Leben gerufen; Mitte September fand nun die vierte Auflage statt. Nach der Messfeier, zelebriert von Pfarrer Thomas Stürz und mitgestaltet von der Singgruppe Stange, gab es für die Kleinen eine spaßige Schnitzeljagd durch Stange. Für die Großen gab es stimmungsvolle Musik mit den „Zwoa Luschtign“ und natürlich Schnitzel und Grillspezialitäten sowie Süßspeisen von den Bäuerinnen von Außerratschings. Im Rahmen des gelungenen Festes wurde Thomas Frei zum Ehrenpräsidenten des ASC Stange ernannt, nachdem er seit 1993 die Geschicke des Vereins erfolgreich geleitet hatte. Präsident Armin Hackhofer und Vizebürgermeister Thomas Strickner überreichten ihm eine Ehrenurkunde. Im Bild (v. l.) Armin Hackhofer, Thomas Frei und Thomas Strickner.

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gesellschaft

Erlebnistage der Lebenshilfe

Mit Ende September starteten wieder die Erlebnistage der Lebenshilfe und des Sozialdienstes Wipptal mit einem abwechslungsreichen Programm. Begleitet werden sie von einem bewährten Betreuerteam. Der Bogen spannt sich erneut vom Kochen und Backen über das Spielen und Malen bis hin zum Sport. Selbstverständlich sind auch die notwendigen pflegerischen Hilfen wieder garantiert. Das nächste Treffen findet in den Schulferien am 28. Oktober statt; weitere folgen am 30. November und 22. Dezember, jeweils von 9.00 bis 18.30 Uhr. Anmeldungen und Infos innerhalb Mittwoch vor dem gewünschten Wochenendtermin bei Meinhard Oberhauser (m.oberhauser@live. de oder Tel. 348 5161589).

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Sommer im Jugenddienst Ministranten- und Jungschargruppen des Dekanats haben einen bunten Sommer hinter sich. So besuchten die Minis von Pflersch und Gossensaß das Schaubergwerk Schwaz und den Familienpark Pillersee, die Minis von Mauls und Mareit lösten ihren Mountaincart-Gutschein in Ladurns ein, den sie beim Ministrantenfußballturnier gewonnen hatten. Die Minis von Sterzing, Telfes und Wiesen verbrachten ein Hüttenlager in San Lugano, während jene von Kematen im Skytrekpark Sterzing kletterten. Das Jugenddekanatsteam orga-

nisierte eine Bergmesse auf dem Zinseler. Firmlinge der Pfarrei Wiesen und Innerratschings verbrachten eine Firmnacht mit Dekan Josef Knapp in San Lugano. In der letzten Augustwoche brachen 17 Jugendliche und Erwachsene für eine Woche nach Taizé in Südfrankreich auf. Beliebt war auch die vom Jugenddienst organisierte Hip-Hop-Tanzwoche mit Referentin Sarah Astner, bei der die Teilnehmer Schrittkombinationen des Hip-Hop kennenlernten. Anfang September gab das Vokalensemble „buchbar“ im Vereinshaus Stilfes ein Konzert.

Telfes

Minis feiern 29 Ministranten helfen in der Pfarrgemeinde mit Begeisterung mit. In der Eucharistiefeier bringen sie Brot und Wein zum Altar, an Fest- und Feiertagen schwingen sie das Weihrauchfass, bei Prozessionen tragen sie das Kreuz und das Heilige Licht und stehen dem Priester bei der Spendung der Sakramente zur Seite. „Mit

Freude erfüllen wir unsere Aufgaben und werden dadurch noch enger untereinander und mit der Pfarrgemeinde verbunden“, so die Minis. Vor kurzem verbrachten die Ministranten von Telfes einen lustigen Tag. Beim traditionellen Grillfest auf dem Sportplatz unterhielten sich die Kinder bei spannenden Spielen.

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gesellschaft

25 Jahre Seniorenclub Gossensaß

HGV-Senioren unterwegs Ein herbstlicher Ausflug führte rund 60 Senioren des Bezirks Eisacktal des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) vor kurzem auf die Raschötz im Grödnertal. Nach einer Wanderung zur Raschötzhütte und einem gemeinsamen Mittagessen im Vier-SterneChalet „Gerard“ an der Grödnerjochstraße ging die

Fahrt weiter über das Grödner Joch zur Kapelle des hl. Josef Freinademetz in Oies im Gadertal, wo Helene Benedikter, Ortsobfrau von Freienfeld, eine kurze Andacht vorbereitet hatte. Auf der Rückfahrt kehrten die Wirtssenioren in der Feinkäserei „Capriz“ in Vintl ein.

Herbstausflug ins Zillertal Im September organisierten der KVW-Ortsausschuss und der Seniorenclub Wiesen eine Herbstfahrt ins Zillertal. Nach einer Messfeier mit Pfarrer Alois Huber in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Mayrhofen nahmen die Senioren an einer Kirchenführung teil. Den Nachmittag verbrachte die Gruppe mit Wandern, Kartenspielen und bei einer Marende mit musikalischer Unterhaltung.

Sterzing

Wallfahrt nach „Maria Eck“ Mitte September brach die KVW-Ortsgruppe Sterzing mit Reiseleiter Peppi Kotter zu einer Wallfahrt nach „Maria Eck“ im Berchtesgadener Land auf. Nach einer Messfeier und dem Mittagessen im Klostergasthof ging’s hinauf auf die Winklmoosalm. Die Rückfahrt führte über Reit im Winkl und St. Johann in Tirol.

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Helga Mutschlechner Holzer überreicht Gründungsmitglied Gretl Volgger (90) einen Blumenstrauß.

Zahlreiche Senioren und Gäste fanden sich Anfang September im großen Festzelt in Gossensaß ein, um das 25-JahrJubiläum des Seniorenvereins zu begehen. Bei der hl. Messe, die von den „Pflerer Gitschn“ und der „Tanzlmusig“ mitgestaltet wurde, dankte Pfarrer Stefan Stoll den Vereinsmitgliedern für ihre rege Tätigkeit. Nach der Festmesse begrüßte Obmann Rudi Plank die zahlreichen Ehrengäste und hielt einen kurzen Überblick über die vergangenen Jahre. Ob bei Tagesfahrten, beim Kartenspiel oder kirchlichen und weltlichen Feiern, langweilig wird es nie. Anna Windisch, die 23 Jahre lang die Geschicke des Vereins geleitet hatte, wurde zur Ehrenobfrau ernannt. Die Gründungsmitglieder Gretl Volgger, Franz Hirber und Luise Aigner wurden mit Blumen bedacht. Die Feiernden wurden von der Vereinskapelle Gossensaß mit flotten Klängen unterhalten. rr

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Törgg K

nödel und Keschtn, Schlachtplatten und Bauernkrapfen, dazu ein Gläschen „Nuier“ und das eine oder andere Tänzchen. Wenn Buschenschänke und Landgasthäuser im Herbst ihre Stuben öffnen, brechen die Südtiroler zum traditionellen Törggelen auf. Auch im Wipptal servieren

Gastwirte bäuerliche Gerichte nach alttirolerischen Rezepten. Am besten schmeckt bodenständige Kost in geselliger Runde und nach einer Wanderung durch herbstliche Wälder – auch wenn es früh „zuanachtet“. Beliebte Einkehrtipps im Wipptal

Törggelen im Wipptal Herbscht isch wenn’s afnocht wieder frieher finschter weart

wenn di Luft so klor isch, dass man weit di Glogg n heart wenn di Kieh af der Woad e grosn uhne Gineat wenn’s glei frisch weart wenn di Sunne unterge at wenn der Nebl bis in Vo rmittog eini hängen bleib wenn’s kluene Gschpins chter und Gflotter durch di Gegend treib wenn der Wind ins fen Ko pf oer blost in Huet wenn di Sunne sou schräg follt, dass blendn tuet Herbscht isch wenn man Obschied fen Summer nimmp wenn man uenfoch gla bm muess, dass longsom der Winte r kimmp wenn’s a in ins drein stater wearn mecht wenn mir ins sogn kenne n: di Natur mochts schun recht Claudia Baier 46

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kultur

Die reisende Attraktion Notizen zu einem Tiroler Kulturphänomen, unter besonderer Berücksichtigung der Riesin von Ridnaun

„Über alle Gebirge“ Reisen, Kultur, Wirtschaft und Verkehr im Wipptal gestern und heute Von der touristischen Wertschöpfung von Kultur bis zur touristischen Entwicklung der Pionierregion Gossensaß-Brenner, von der Ridnauner Riesin als internationale Attraktion bis zur Bedeutung der Kultur für die Fremdenverkehrswirtschaft, von der Geschichte des Bergbaus bis zur Geschichte des Reisens – die Themen waren breit gestreut, die Referenten hochkarätig aus der Welt der Wissenschaft. Sie alle kreisten um die zentrale Frage der Tagung, die Ende Mai auf Einladung der Gemeinde Brenner und des Südtiroler Künstlerbundes in Gossensaß stattgefunden hat: Welche Chancen bietet der Kulturtourismus für das Wipptal? „Wir sind auf dem Weg – viele Meilensteine wurden bereits gesetzt“, betonte der gastgebende Bürgermeister Franz Kompatscher. „Es ist nun für das Wipptal und im Besonderen für die Gemeinde Brenner der richtige Moment, um sich von außen betrachten zu lassen.“ Der Erker druckt einige Referate in leicht gekürzter Fassung ab und geht in Gesprächen mit Referenten dem Phänomen Kulturtourismus nach, dem von Experten großes Potential nachgesagt wird. Diesmal begibt sich Inga Hosp mit reisenden Attraktionen auf Wanderschaft. 48

Maria Faßnauer mit ihrer Schwester Rosa und Ihrem Impresario

Von Inga Hosp „Es sind gar viele, die ihr Brot mit einer Handelschaft außer Landes suchen, probier es auch, wer weiß, ob du nicht dein Glück finden kannst?“ Es sind Märchenworte, die der alte Görg dem zehnjährigen Tiroler Waisenknaben Peter Prosch zuruft. Er wolle ihm auch Bürge sein, so dass der kleine Wanderhändler in spe bei einem Theriak- und Ölfabrikanten heilsame Volksmedizin als Handelsware kaufen und „außer Landes“ gehen könne „als ein herumlaufender Ölträger“. Der Verkauf von medizinischen Hausmitteln für Mensch und Tier war damals also ein einträgliches Geschäft, nicht nur für Wanderhändler aus dem armen und übervölkerten Zillertal und nicht nur für Ölträger, die an ihrer Ware einen ordentlichen Schnitt von 30 bis 50 Prozent auf den Einkaufspreis ver-

dienten. In Robert Büchners um- Reisen in Paris noch von der Könifangreichem Werk über die Tiroler gin Marie Antoinette empfangen Wanderhändler wird auch Justus worden sei. Möser mit einem Zitat aus dessen Peter Prosch war zwar der berühmteste, aber durchaus nicht der „Patriotischen Phantasien“ ereinzige Original- oder Hoftiwähnt. Danach kamen Tiroroler, deren Erfolg Robert ler auch mit so genannter Büchner so charakteri„niedlicher Ware“ weit siert und erklärt: herum, mit „Ohrringen, „Um beim Publikum anZitternadeln, Halsgezukommen, wussten die schmeiden, Bouquets“ Zillertaler den rechten und anderen GalanteTon zu treffen. Die empriewaren, Strümpfen, findsame, ästhetisierHandschuhen, Tüchern te feine Welt in der zweiund Bändern. ten Hälfte des 18. JahrhunMan schreibt das Jahr Peter Prosch derts schätzte die urwüchsi1754, als der Zillertaler Bub gen Kerle aus den Bergen, diese sich zum ersten Mal „ins Baiern“ aufmacht. 35 Jahre und viele Rei- Naturmenschen mit roten Backen, sen durch ganz Mitteleuropa später strotzend vor Gesundheit, in maleund berühmt als närrischer „Hof- rische Trachten gekleidet, fand ihre tyroler“ beschreibt er sich selbst derbe Redeweise anziehend, war entals endlich sesshaften „Handschuh- zückt über ihre (gespielte) Naivität händler, Bierwirt, Brandweinbrenner und darüber, dass sie sich zu Narren und Vater von sechs Kindern“, der am Hofe machen ließen.“ zum krönenden Abschluss seiner Von dieser Art war auch Emanuel

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kultur

Schikaneders (Librettist der „Zauberflöte“) literarische Erfindung des „Tyroler Wastl“, der im gleichnamigen Volksstück den bleichgesichtigen Wiener Stadtfräcken die Meinung sagte und die Köpfe zurechtrückte. Und ich erinnere mich aus meiner Kindheit im bayerisch-tirolerischen Grenzbezirk sehr gut an gelegentliche halb scherzhafte Geplänkel, bei denen Bayern auf das beliebte Tiroler Schimpfwort „Du Boarfack!“ mit dem Epitheton „Du rotbackerter Tiroler!“ rekurrierten. Erst seit ich von den Tiroler Wanderhändlern weiß, kann ich mir erklären, warum das Rotbackig-Sein eine Schmähung darstellen sollte. Noch einmal Robert Büchner: „Es gab kaum einen Artikel, sofern er nur handlich, tragbar und nicht zu schwer war, mit dem Tiroler und Tirolerinnen nicht hausiert hätten ... Wenn in weiten Teilen des Reiches die Begriffe Hausierer und Tiroler synonym verwendet wurden, dann lag es zum einen an der großen Zahl der Tiroler Händler, zum anderen an bestimmten Waren, die man als typisch für einen Tiroler Krämer ansah.“ Die Aufzählung Büchners schreibt den Defreggern Teppiche zu, den Zillertalern Olitäten und Handschuhe, den Grödnern geschnitzte Figuren, Spielwaren und Klöppelspitzen, den Imstern Kanarienvögel, den Welschtirolern aus dem Val Tesino und dem Fersental Bilder, Stiche, Spiegel, Hinterglasbilder – und allen zusammen noch

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ein paar Dutzend andere Produkte, und in der frühen Zeit der Industrialidie nebenher mitverkauft wurden, sierung eine umfangreiche Personenaus Kraxen und Buckelkörben, aus gruppe, die sowohl für Zulieferung Schubkarren, zweirädrigen Karren, und Vertrieb als auch für die Erschliegezogen mit Menschen-, Ziegen- ßung neuer Märkte durch Bedarfsweoder Hundekraft, seltener mit Pfer- ckung verantwortlich war. Bis zum dekraft, im Winter oft auf Schlitten Ende des Ersten Weltkriegs war ja - und zwar in ganz Mitteleuropa auch alles, was von einem Menschen und weit darüber hinaus bis nach am Rücken getragen wurde, von den Russland und Bulgarien und sogar Zöllen ausgenommen ... Sie sorgten für Nachrichtenvermittlung und kulüber den Kanal nach England. Peter Proschs Tod im Jänner 1804 turellen Austausch, wurden oft von markiert nicht das Ende des Tiroler der ländlichen Bevölkerung wegen Wanderhandels, nur das Ende des ihrer gewandten, städtischen Art geAbsolutismus und deshalb der Hof- schätzt, gleichzeitig aber mit Misstirolerei. Als Hofnarr reicht Prosch, trauen und Vorbehalten bedacht.“ der auch eine kuriose Lebensbe- Als Peter Prosch ansässig und angeschreibung hinterlassen hat, zurück sehen stirbt, macht sich ein anderer in die alte höfische Zeit, als Han- Tiroler Reisender gerade erst auf, delsmann und Gewerbetreibender seine Bestimmung zu finden: der Mechaniker Christian Joseph gehört er schon ins neue, Tschuggmall, geboren 1785 bürgerliche Jahrhundert. in Wenns im Pitztal, gestorJedenfalls ist die legenben 1845 in Michelstadt däre Tiroler Bodenim Odenwald. Er wird, ständigkeit und Heinach Wander- und Lehrmattreue nur eine jahren bei KunsttischSeite der Medaille, lern, Uhr- und Büchsenauf deren anderer machern, als Köhler und Seite die Tausenden Seifensieder, vom Brixambulanter Händler Christian Joseph ner Fürstbischof Franz aus Tiroler Tälern ste- Tschuggmall Karl Lodron (der mit seihen müssten – darunter, nen bizarren Leidenschafnach Büchner, allein 600 bis ten für Uhren und Krippen noch 700 Zillertaler Ölträger in deren Blütezeit im Zeitraum 1760 – 1790. gut ins alte höfische Regime passt) Wanderhändler und Hausierer, so an ein besonderes Kunsthandwerk Ulrike Kammerhofer-Aggermann gesetzt: die Verfertigung von meüber das Reisen der „kleinen Leute“ chanischen Figuren, von kleinen am Ende der Ständegesellschaft, Maschinenmenschen, die er in den „... bildeten zur Zeit des Verlagshan- szenischen Zusammenhang einer dels mit arbeitsteiliger Manufaktur Zirkusvorstellung mit Kunstreitern,

Akrobaten und Lustigmachern fügt. Mit diesem mechanischen Figurentheater ist Tschuggmall dann samt Frau und Kindern bis zu seinem Tod durch die ganze Habsburgermonarchie, durch Italien und Deutschland, nach Ungarn und Galizien und tief hinein nach Russland bis nach Nischnij Nowgorod, Kasan und Kiew gezogen. Während die Tiroler Wanderhändler auf ihren Handelsreisen meist das anboten, was andere hergestellt hatten, bot Tschuggmall gegen Geld, Ruhm und gelegentlich fürstliche Geschenke an, was er selbst mit bischöflicher Unterstützung, breitem Detailwissen und unendlicher Geduld nach dem heuristischen Prinzip von Versuch und Irrtum verfertigt hatte. Für sie alle war ihr Reisen alles andere als ein Vergnügen, vielmehr reisten sie mühselig zum Vergnügen anderer, die das Reisen nicht nötig hatten, um ihr Auskommen zu finden. Eine Extremgestalt im Wortsinn unter all den reisenden Tirolern war schließlich Maria Faßnauer, die Riesin von Ridnaun, reisende Attraktion, betreut von ihrem Impresario, gegen Geld ausgestellt zu seinem und ihrem Erwerb und Auskommen, also gewissermaßen eine Wanderhändlerin ihrer selbst. Zu ihrer kurzen Lebenszeit von 1879 bis 1917 war das Reisen zu Vergnügungszwecken – wenn es auch für

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sie selbst kein Vergnügen gewesen sein kann – bereits von adligen und großbürgerlichen Schichten herabgesunken in jenen Mittelstand von Reisenden, der sich immerhin eine Sommerfrische im Gebirge oder an der See leisten konnte. Und als sich

sen, und so wählen nun die Touristen vielleicht häufig ihre Wanderwege so, dass sie auch am Staudnerhof vorbeiführen, nur um einen Blick auf das Riesenmädchen werfen zu können. Schließlich ist es soweit, 1906 wohl.

Die Riesin mit (v. l.) ihrer Tante, ihrer Mutter Theresia und ihrer Schwester Anna vor der Kapelle beim Staudner

der Gebirgstourismus von den noblen Schweizer Alpenorten auch in die bayerischen und österreichischen Alpen abzusenken begann, kam endlich auch (Gossensaß und Brennerbad waren schon dem Nobeltourismus eingebürgert) das hinterberglerische Ridnaun zu seinem Fremdenverkehr – und die Riesin von Ridnaun zu ihrer Entdeckung. Zwar hatte das Tal nordwestlich von Sterzing am Südabhang der Stubaier Alpen auch vor der Riesin schon einen Superlativ – eines der höchstgelegenen Bergwerke in Europa am Schneeberg auf bis zu 2.700 m Seehöhe und das am längsten fördernde Erzbergwerk der Alpen – aber das ist im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ein nicht recht wahrgenommener Superlativ. Die Riesin aber stammt vom höchsten Hof des Tales auf über 1.500 m Höhe (wieder ein Superlativ!) und ist mit sieben Jahren schon so groß wie ihre Mutter, mit zwölf einen Kopf größer als der Vater und so schwer wie eine Kalbin. „Herrgott, lass die Moidl aufhören zu wachsen!“, werden sie daheim oft einen Stoßseufzer getan haben. Der Herrgott aber lässt die Mariedl und den Fremdenverkehr weiterwach-

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1907 jedenfalls ist die Ridnauner Riesin nach der Recherche von Samantha Schneider bereits eine öffentliche Person in „The News of the World“: „There was, it seems, a hard struggle before Mariedl was allowed to leave the happy simple life in her father‘s farm, but finally in spite of the objections of the priest, the persuasions of the impresario won the day, and Mariedl went out to gain experience of the world.“ Wenn auch der Pfarrer dagegen gewesen sei, habe der Impresario schließlich gewonnen – und Mariedl ging hinaus, um die Welt zu erleben. Nicht zu erobern, was die erwartbarere Metapher wäre, wenn jemand so märchenhaft in die Welt hinauszieht. Was sind das nun für Erlebnisse und Erfahrungen, die Maria Faßnauer „in der Welt“ macht? „Immer stehen und die Tiraden der Rekommandeure anhören: ,Kommen Sie, kommen Sie, meine Herrschaften! Treten Sie heran! Hier sehen Sie Mariedl, die Riesin aus Tirol: 26 Jahre alt (29 Jahre, 32 Jahre), 2 Meter 40 hoch (2 Meter 37, 2 Meter 42). Gewicht 400 Pfund (386 Pfund, 412 Pfund), Handschuhnummer 16 (14, 18), Stiefelnummer 68 (66, 70), schon ihr Ur-

großvater war ein Tiroler Riese ...‘ Stehen auf den schmerzenden Beinen, die sie mit Leintuchfetzen umwickeln muss, damit die Beingeschwüre nicht durch die Strümpfe nässen. Nur kurz darf sie im Sitzen ausruhen und zu den Mahlzeiten: ,… und zum Frühstück gewöhnlich 18 Eier, 1 Dutzend Brötchen, 3 Kannen Kaffee, 1 Teller Schinken und eine große Schüssel Kompott!‘ Was die Rekommandeure so alles daherschwadronieren. Aber eine sitzende Riesin will kein Unternehmer ausstellen. Ausstellen heißt es, nicht aussitzen, das leuchtet ihr ein, obwohl sie ja immer ausgestellt und zugleich ausgesetzt ist ... Stehen und über die Menschen hinwegschauen, um nicht zu sehen, wie sie mit offenen Mündern an ihr hinaufgieren, hat die Riesin gelernt. Jetzt will sie sich noch beibringen, ihre Ohren zufallen zu lassen, um das geile Geprotze der Männer nicht mehr zu hören, die Erfahrungen mit riesigen Weibern zu haben vorgeben. Oder sie haben möchten. Oder sich mit ihren Kameraden lauthals darüber austauschen, wie man selbst beschaffen sein und was man tun müsse, um bei einem solchen Weib Befriedigung zu finden. Die in den Matrosenuniformen, sagen Erfahrung und Vergleich, sind die Schlimmsten. Oder vielleicht noch ärger sind die mit den schwarzen Röcken und steifen Hüten und dicken Uhrketten über den Bäuchen, die sich als Experten verstehen und vor der Riesin miteinander debattieren, wie Vogelköpfe und Rumpfmenschen, Bart- und Krokodilweiber, Riesen, Zwerge, Juden, Zigeuner und Tschechen rasch abgeschafft oder allmählich weggezüchtet werden könnten zugunsten von Hochrassigen ... Und wie auch mindestens ein Drittel der grassierenden Krankheiten verschuldet oder rassenhaft begründet seien, einschließlich der Tuberkulose, da besonders Mischlinge sehr dazu hinneigten und vielfach geschlechtliche Exzesse die tiefere Ursache dafür seien ...“ (aus: Samantha Schneider/ Inga Hosp, „Die Riesin von Ridnaun“). Aber nicht über sich selbst, die reisende Attraktion, macht Mariedl sich Gedanken, wenn sie in ihrem Hotelzimmer („Hotel Stadt Braunschweig“) „... in den niedrigen, engen Sessel gequetscht, die Beine unter den Tisch gezwängt, zwischen den Tisch-

beinen hindurch irgendwie hinausgezwängt“, auf Hotelpapier nach Hause schreibt, „... schreibt über den ganzen Briefkopf hinweg, um das ganze schöne Blatt bis zu den Rändern auszunützen, schreibt engzeilig in ihrer feinen, gleichmäßig rechtsschrägen Schönschrift: ‚Liebe Eltern, wie geht es Euch allen sonst? Seid Ihr alle gesund, was mir am meisten Sorge macht; es ist mein letzter Gedanke abends und morgens, wenn ich aufsteh. Wie wird’s zu Hause sein? Ist das liebe Vieh auch alles gesund? Was macht das kleine Ziegelkalb? Ist es schön, behaltet Ihr‘s oder nicht? Wie ist das Wetter bei Euch? Ob der Schnee noch fortgeht?‘ Schreibt das Mitte Juni und rät der Mutter Lindenblütentee mit Honig, damit der Husten vergeht ...“ Und berichtet von Spaziergängen und von den Pfarrern, die eine Freude haben, wenn sie ihnen die Hand küsst, und von dem Zimmermädchen, das ihr alte Leinenfetzen für ihre offenen Beine gibt. Denn das ist die andere Seite der Berühmtheit: die Schmerzen beim Stehen, die Venenleiden. Das ist, was die Tiroler Riesin auf Reisen zu besorgen hat – und dass man ihr erlauben möge, sonntags die Messe zu besuchen und die Kirche in angenehmer Diskretion über die Sakristei zu betreten. Die unter ihren Betrachtern, die sich wirklich in sie hineinzudenken versuchen, sind nicht die Gaffer, sondern die Dichter. Etwa der junge Prager Schriftsteller Franz Werfel, geboren 1890, der als Zwanzigjähriger die Schaustellung einer Riesin erlebt. Da wären wir also im Jahr 1910, zur besten Schaustellungszeit der Ridnauner Riesin. Es könnte also sie gewesen sein, über die Werfel schreibt. Sein früher dialogischer Text, kaum vier Buchseiten lang, ist dicht gepackt mit Assoziationen, die sich in einem kulturgeschichtlich beschlagenen und sensiblen Menschen beim Anblick einer leibhaftigen Riesin einstellen können. Nach der ausführlichen Anpreisung von „Fräulein Penthesilea“ durch den Impresario (und Werfels ironischem Kommentar dazu) steigt die Riesin, 17 Jahre alt, drei Meter hoch, vom Podium und überreicht dem Publikum „Postkarten mit einer wohlgelungenen Photographie“, genau

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kultur

wie Maria Faßnauer es bei ihren Schaustellungen tun musste – eine Tätigkeit, die sie offenbar so gedankenlos ausführt, dass der beobachtende Dichter ihr einen inneren Monolog zuschreiben kann und selbst eine Preisrede auf sie hält:

für Frauen da sein sollen.

Nun, die Männerfantasien sind nicht verstummt, und man weiß natürlich, wo sie zu finden sind: im Internet. Aber die erspare ich den Le„Schwester, Schwester! Ist es sern. Nicht aber die möglich? In dieser Stunde tagen T-Shirt-Aufschrift eiParlamente und eine Jungfrau ner selbstbewussmacht vierzehn Kreuzelstiche. ten Zweimeterfrau: Und Du gehst hier herum, unsi„Küssen Sie eine Grocher von Sitz zu Sitz. Und hast ein ße! Das Klettern lohnt ungeheures Schicksal auf Dir und sich!“ lächelst und stöhnst nicht zu den Es scheint, heute verWolken! ... Du bist und Luft ist um stecken sich RiesinDich und keiner kann sich in Deinen nicht mehr, und ne Augen ergießen. Wie kommst auch unter MännerDu dazu, eine Riesin zu sein, wie komme ich dazu, ein Dichter zu Von Maria Faßnauer signierte Postkarte; sie zeigt die Riesin mit fantasien scheinen sie nicht mehr aufsein? So können wir beide nicht ihrer Schwester Rosa und Impresario Jack Morris. fällig zu leiden. Sehr einmal den Tanz der anderen Einsamkeit mittanzen ...“ erblühte mit ihrer Seele / und frei er- wahrscheinlich sind sie auch geDie Dichter-Figur – und also auch wuchs in seinen schrecklichen Spie- sünder – oder medizinisch effiziender Autor – weiß aus seinem Mit- len: / erraten gern, ob finstre Glut in ter betreut – als die Riesin von Ridfühlen über die Langeweile und das ihrem Herzen schwelt, / aus feuchten naun, die bald nach ihrer Rückkehr spezifische Einsamsein der Riesin. Nebeln, die in ihren Augen schwim- ins Heimattal am 4. Dezember 1917 gestorben ist, im 38. Lebensjahr, an Aber er sieht auch eine ironische men; Differenz zwischen der Einsam- durchwandert gern in Muße ihre der Wassersucht, wie man diese Folkeit der Riesin aus Mangel an sim- machtvolle Gestalt; / mich hinab- ge einer Herzinsuffizienz damals plen menschlichen Kontakten und gelassen über die Böschung / ihrer nannte. Ihr Grab im Friedhof von der poetischen Attitüde des Ein- gewaltigen Knie, und bisweilen im Ridnaun ist unauffällig, ein kleines samseins, was schließlich als exis- Sommer, / wenn unter ungesunder Grab unter vielen. tentielle Gemeinsamkeit festgehal- Sonne sie müde sich auf die Flur hin ten wird. Und dann: „Warum werde lagert, / wie gerne lässig geschlafen Ihre Wiederauferstehung in Diensich Dich nicht bei der Hand nehmen, im Schatten ihrer Brüste / gleich stil- ten des Fremdenverkehrs ist dagegen auffällig und vollständig – bis Schwester, und mit Dir auf die Wiese lem Weiler unten am Gebirg!“ gehen und etwas Schönes zum Wei- Welch ein Idyll! Eine erotisch-my- hin zur originalgroßen Modellpupnen tun.“ thologische Feierstunde des ly- pe im Riesinnengewand, mit SchuDas Ende ist so harsch wie das Ende rischen Ichs am schwülen Locus hen und Fingerring, und zu hölzerder Schaustellung. Die Riesin bietet Amoenus. Der glückliche Schläfer nen Anverwandlungen für Besucher – „Voilà Monsieur“ – ihre Karte an, in der Sommerlandschaft, bekannt des Ridnauner Bergwerksmuseums, der Dichter nimmt sie an und der aus Pastoralveduten, hier ruht er zu Exkursen auf Hotel-Websites und Impresario schickt eilig das Publi- „im Schatten ihrer Brüste“, nachdem zu naiven Nacherzählungen der Makum fort. Wir wissen, die Nächsten er wie ein romantischer Wande- riedl-Story in Internet-Blogs. warten schon. rer die Körperlandschaft der Riesin Das muss uns weder erstaunen noch empören: Wir wollen ja imdurchstreift hat. Auch ein anderer Dichter, Charles Da fehlt eigentlich nur noch der mer vergleichen, um unseren Ort Baudelaire, hat, schon vor Werfel ironische Kommentar einer Riesin in der Welt zu finden, und da ist das (und sehr möglich kannte der das sui generis: 1966 weist Niki de Saint exorbitant Große und das unfassGedicht aus „Les Fleurs du Mal“ von Phalle mit ihrer 29 Meter langen bar Kleine (vom Weltall herunter 1857) eine Szene bukolischer Ent- begehbaren Stockholmer Riesen- bis aufs subatomare Niveau) immer rücktheit mit einer Riesin imagi- skulptur „Hon – en katedral“ („Sie ein Faszinosum – und wir Normalniert: – eine Kathedrale“) auch auf Män- menschen sind da so schön in der „Gern hätte ich vor Zeiten, / als die nerfantasien über Riesinnen hin: Mitte, das ist das AnthropozentriNatur in mächtigen Entwürfen / mit Sie schafft eine liegende Riesen- sche an unserem Weltbild. Obwohl jedem neuen Tage ungeheure Kinder Nana, deren Portal zwischen ihren der niederländische Biologe Midas schuf, / mein Leben hingebracht bei angehockten Beinen liegt. Und im Dekkers ja meint, schon ein normaeiner jungen Riesin, / wie zu Füßen ei- Inneren findet sich, von Kino, Lie- ler Mensch zwischen 1,50 und zwei ner Königin wollüstig eine Katze. besnische und Milchbar bis zur me- Meter sei abnorm groß: größer als Gern hätte ich gesehen, wie ihr Leib chanischen Gebärmutter, alles, wo- 99 Prozent aller Lebewesen auf der

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Welt. Wir wären also bezüglich unseres Bauplans als Säugetiere gewissermaßen an der oberen Zulassungsgrenze. Während nämlich eine Maus nur ein Zwölftel ihres Körpergewichts für Knochen aufwende, verschwende der Mensch doppelt so viel daran, wenn er ständig sein mindestens zehn Kilo schweres Gestell mit sich herumschleppt. Und überhaupt litten wir erwachsenen Menschen ständig an „Höhenangst“ vorm Stolpern und Fallen. Andererseits – Dekkers ist ein Biologe mit Sinn für Scherze: „Wenn wir als Erwachsene nur einen halben Meter kleiner wären, das heißt statt anderthalb bis zwei nur einen bis anderthalb Meter groß, dann wären wir nie zu Menschen geworden ... Der Körper muss wohl eine gewisse Größe besitzen, um die Masse Gehirn, die unsere gesamte Kultur zusammendenkt, tragen zu können ...“ Es ist wohl alles eine Frage der Proportionen – übrigens auch im Tourismus – denke ich mir, und da fällt mir der ehemals schwimmende, dann gestolperte und gefallene Leviathan „Costa Concordia“ ein – oder die ganze noch schwimmende, noch fliegende Population von Riesen-Kreuzfahrtschiffen und Riesen-Passagierjets. Zu diesen scheint sich das mauloffene Staunen unserer Vorfahren angesichts von Riesenmännern und -frauen heutzutage verlagert zu haben. Nur schafft jetzt nicht mehr der spielende Gott, sondern der Markt in seiner Gier. „Gesund“ ist wohl weder die eine noch die andere RieE senhaftigkeit.

Zur Person Inga Hosp, geboren 1943 in München, lebt seit 1970 auf dem Ritten. Sie ist als Kulturpublizistin sowie als freie Mitarbeiterin für Rundfunk und Fernsehen tätig. Im Jahr 2007 wurde sie mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet, 2012 erhielt sie das Ehrenzeichen des Landes Tirol. 51


kultur

Gossensaß

Brixen

„Brautschau im Irrenhaus“

Aktuelle Sicht und historischer Blick

Vorhang auf in Gossensaß: Die örtliche Heimatbühne zeigt ab Ende Oktober das Lustspiel „Brautschau im Irrenhaus“ in einer Inszenierung von Erich Meraner. Der Huberbauer (Rudi Plank) und seine Frau (Edeltraud Zössmayr) sind nicht gerade zufrieden mit ihrem Sohn (Hannes Plank), der zwar viel vom Biertrinken mit seinem Spezl (Vivian Plank), nichts aber von der Arbeit auf dem Hof hält. Ein Frauenmagnet ist er auch nicht

gerade, und so beschließt der Vater in seiner Verzweiflung, etwas zu unternehmen. Gemeinsam mit seinem Knecht (Christian Windisch) sucht er per Inserat heiratswillige Frauen. Weil weder Frau noch Sohn etwas von den Plänen ahnen und sich gleich mehrere Damen aller Couleur auf die Anzeige melden, sind aberwitzige Missverständnis-

se vorprogrammiert. Heimlichkeiten und Verwechslungen sorgen bei der „Brautschau“ für gar manche Turbulenzen und lassen die Bäuerin am Verstand ihres Mannes zweifeln. Vollends zum Eklat kommt es, als der Sohn erfährt, dass sein Vater ohne sein Wissen Heiratsgespräche führt. In den weiteren Rollen sind Angelika und Stefanie Forer, Paul Mayr, Martha Thaler, Maria Lerchegger und Julia Oberhuber zu sehen. Premiere hat der Schwank am 25. Oktober um 20.30 Uhr im Theater-

saal von Gossensaß. Weitere Aufführungen gibt es am 26. und 31. Oktober sowie am 2. November um 20.30 Uhr; am 27. Oktober und 3. November beginnt die Vorstellung um 18.00 Uhr. Reservierungen werden zu Geschäftszeiten in der Bäckerei Mayr unter der Rufnummer 633011 entgegen genommen.

Sterzing

„Ursprung und Bedeutung der Straßennamen“ Historiker Alois Karl Eller referiert am 23. Oktober im Seminarraum der Raiffeisenkasse Wipptal über „Ursprung und Bedeutung der Straßennamen in Sterzing“. Familien-, Orts- und Flurnamen stiften Identifikation. Wir kennen diese zwar, wissen aber nicht immer über die Entstehung und Bedeutung der Straßen-, Gassen52

und Wegbezeichnungen Bescheid. Sie sind historisch gewachsen und geben Auskunft über den Wohnort und deren Bewohner. In seinem Vortrag geht der Historiker auf diese Namen, deren Bedeutung und die Kriterien der Benennungen ein. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr; der Eintritt ist frei.

„Crux“: Zwei Arbeiten von Robert Engl

Als wichtigstes Symbol und Zeichen der christlichen Religion tritt es häufig in Erscheinung, aber auch im profanen Leben spielt es eine wichtige Rolle – das Kreuz. Noch bis Ende Oktober läuft in der Brixner Hofburg die Ausstellung „Crux – Das Symbol des Kreuzes“. Rund 30 Arbeiten von Künstlern aus Nord- und Südtirol stellen dabei dieses Symbol in den Mittelpunkt. Entstanden ist die Ausstellung in Zusammenarbeit des Diözesanmuseums Brixen und des Südtiroler Künstlerbundes; kuratiert wurde sie von Markus Neuwirth. Eine Auswahl historischer Objekte und Arbeiten moderner, bereits verstorbener Künstler ergänzen die Ausstellung, die geschickt aktuelle Sichtweisen und vergangene Positionen miteinander verwebt. Auch Robert Engl, Restaurator und freischaffender Bildhauer aus Sterzing, ist bei der Ausstellung mit zwei seiner Werke vertreten: Eine Arbeit zeigt ein Spiegelkreuz, eine weitere Arbeit

ein Plus- und ein Minus-Zeichen. Engl ist Gründungsmitglied der

Südtiroler Künstlergruppe „Kunstmyst“, der Europäischen Künstlergruppe „Frequenzen“ und Mitglied der Bildhauer des Symposions „Gletscherblut“. Unter den Exponaten befindet sich auch ein Kruzifix des Sterzinger Künstlers Hans Harder, der hier zwischen 1465 und 1485 tätig war. Das Kreuz hängt gewöhnlich in der Sakristei des Brixner Domes und ist somit nicht öffentlich zugänglich. Zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen.

Sterzing

Ein Abend mit Hanspaul Menara Hanspaul Menara ist wohl der bekannteste und meistgelesene Südtiroler Wander- und Bergbuchautor der vergangenen Jahrzehnte. Der passionierte Bergsteiger und Wanderer kennt Südtirol wie kaum ein anderer. Es gibt wohl kaum einen Haushalt, in dem nicht einer seiner zahlreichen Bildbände oder Wanderführer zu finden ist, stets mit interessanten natur- und kulturhistorischen Betrachtungen bereichert. Bis 2010 veröffentlichte Me-

nara über 50 Bücher mit einer Gesamtauflage von mehr als 730.000 Exemplaren. Am 25. Oktober erzählt der 1945 in Sterzing geborene und dort wohnhafte Publizist, Buchautor und Fotograf in der Stadtbibliothek Sterzing aus seinem reichen Schaffen und tritt mit dem Publikum ins Gespräch. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr in der Stadtbibliothek. Reservierungen unter der Rufnummer 767235 sind erbeten; der Eintritt ist frei. erker oktober 13


Sterzing

Benefizkonzert mit Titlá Am 11. Oktober gibt die Südtiroler Band Titlá im Stadttheater Sterzing ein Kiwanis-Benefizkonzert. Titlá vermag es immer wieder, das Publikum mit urigen und innigen Tönen zu begeistern. Die fünfköpfige Gruppe vereint in ihrem abwechslungsreichen Programm traditionelle Tiroler Klänge wie Jodler, Landler

und Polka mit keltischen und jiddischen Tönen. Gesungen wird dazu im Pustertaler Dialekt. Ihre authentische Volksmusik hat der Band über die Landesgrenzen hinaus Erfolg und Anerkennung gebracht. Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr. Nach dem Konzert findet eine Verlosung von Titlá-CDs statt, welche die

Gruppe zur Verfügung stellt. Der Kiwanis Club Sterzing-Wipptal stellt dieses Konzert in den Dienst der Wohltätigkeit. Um eine freiwillige Spende in Höhe von 15 Euro pro Person wird gebeten. Der Erlös kommt Familien im Wipptal zugute. Die Raiffeisenkasse Wipptal nimmt Vormerkungen entgegen.

St. Jakob

Diatonische Expeditionen Am 12. Oktober präsentieren die fünf „Tiroler Tanzmusikanten“ in der Grundschule von St. Jakob diatonische Expeditionen. Ausgehend von alpenländischer Volksmusik spannen sie einen musikalischen Bogen um die halbe Welt. Auf ihrer „Reise ins Glück“ ist nicht immer „Wochenend und Son-

nenschein“; während sie sich fragen „Is this the way to Amarillo“, tanzt der „Tiger einen Rag“ und „the lions sleeps tonight“. Sie treffen „Mack the knife“, erzählen ihm von ihren „Memories“ und versüßen ihre „sentimental journey“ mit „Ice Cream“. Am „Blueberry Hill“ sagen sie „Good bye, my love, good bye“

und machen sich auf den Heimweg zur „Boden-Alm“, um „Dem Land Tirol die Treue“ zu halten. Der vom Kultur-, Bildungs- und Freizeitverein Kapinokn veranstaltete Konzertabend beginnt um 20.00 Uhr; Karten können unter der Rufnummer 630207 vorbestellt werden.

Franzensfeste

„I get around“ Das Vokalquartett KLES und das Klarinettenensemble Candid Clarinets präsentieren am 18. Oktober in der Franzensfeste gemeinsam ein kunterbuntes Konzertprogramm. KLES, das sind Karin, Lisi, Edmund und Stefan, singt seit rund drei Jahren A-capella-Stücke quer durch alle Jahrhunderte und Stile, zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten. erker oktober 13

Zum Repertoire von Candid Clarinets, einem fünfköpfigen Klarinettenensemble aus Brixen, gehören Transkriptionen klassischer Werke und zeitgenössische Originalkompositionen genauso wie eigens für das Ensemble geschriebene Bearbeitungen. Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr.

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kultur stammt eigentlich woher der name ...

Ritzail?

Die wenige Häuser und Höfe umfassende kleine Siedlung Ritzail liegt an der orographisch linken Seite etwas östlich von Mauls im Sengeser- bzw. Maulsertal. Sie gehört zur Fraktion und Katastralgemeinde Mauls, die ihrerseits wiederum verwaltungstechnisch und politisch Teil der Gemeinde Freienfeld ist. Die etwas abgelegene Siedlung wird urkundlich erstmals im Jahr 1230 und damit noch in hochmittelalterlicher Zeit erwähnt. Eine deutlich frühere Besiedelung lässt sich historisch nicht nachweisen, kann jedoch ebenso wenig ausgeschlossen werden. Ritzail wird im 13. Jahrhundert als „Rizol“ bzw. „Ryczol“, im 14. und 15. Jahrhundert häufig als „Rytzol“ bzw. „Ritzol“ erwähnt. Die heutige Schreibweise taucht zwar bereits im Jahr 1550 auf, doch dürfte sie sich wohl erst viel später verfestigt haben. Dabei dürfte das mundartlich gesprochene„Rizoal“ irrtümlich zum hochsprachlichen „Ritzail“ geworden sein. Die eigentliche – seit dem beginnenden 19. Jahrhundert gebräuchliche – Form „Ritzeil“ ist demgegenüber verschwunden. Die etymologische Deutung des Namens gestaltet sich als durchwegs schwierig. Es wird angenommen, dass sich die Bezeichnung Ritzail aus dem althochdeutschen Personenname Riz bzw. Rizo in Verbindung mit einer Verkleinerungsform entwickelt hat. Riz bzw. Rizo gilt als eine Kurzform des lateinischen Namens Heinricius oder Mauritius. Dementsprechend dürfte ein gewisser Riz bzw. Rizo der Eigentümer jenes etwas abgelegenen Gebietes gewesen sein, das wir heute unter dem Namen Ritzail kennen. Harald Kofler 54

kultur

Franzensfeste

„Lesung im Wasserglas“

Literatur, Lieder, Bilder und ein Glas Wasser: Im Rahmen von 50x50x50 ART Südtirol fand in der Franzensfeste eine literarische Performance statt, welche die Festung unter Wasser setzte. Bei der „Lesung im Wasserglas“ trafen drei Autoren auf das Kollektiv „Dr. Fish“ – Yvonne Kreithner (Architektin), Ivo Forer (Soundkünstler) und Daniel Defranceschi (Filmemacher) – und führten die Gäste in Unterwasserwelten und andere bewegte Sphären. Während Arno Dejaco, Maria C. Hilber und Wolfgang Nöckler Lyrik, Prosa und musikalische Arrangements vortrugen, zerflossen die roten Backsteinwände der mittleren Festung zu Wasserprojektionen: ein Tauchgang in Südtiroler Gegenwartsliteratur voller Poesie und Tiefgang.

„Bin der Brennergeist“ In Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Lurx veranstaltete Transart, das Festival für zeitgenössische Kultur, am Brenner einen Kunsttag mit Lesungen, Performances und Konzerten. Hier ein Auszug aus der „letzten Brennerwurst“ von Autor Kurt Lanthaler:

Es sind seit je die Moritaten so saftig wie ein Schweinebraten. Und so geht diese hier: Ein Dutzend Höllen hab ich schon durchschritten. Ein Dutzend Paradiese ebenfalls. Und falls ich falle, sind es diese, die zerbrechen, nicht mein Hals. Ich bin der Brennergänger, bin der Brennergeist. (...)

Wider das Vergessen

Auch heuer können sich wieder 175 Jugendliche aus Südtirol auf eine besondere Reise begeben: nach Auschwitz, auf eine Fahrt wider das Vergessen. Bisher gab es das sprachgruppenübergreifende Bildungsprojekt für Jugendliche von 17 bis 24 Jahren unter dem Namen „Zug der Erinnerung – Treno della memoria“. Da es nun zu einer Umstrukturierung der bisherigen nationalen Trägerorganisation gekommen ist, wurde eine Namensänderung notwendig. Kooperationspartner der Provinz Bozen sind weiterhin die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste und Arciragazzi, die das Projekt bereits in den vergangenen Jahren gemeinsam umgesetzt haben. Das Projekt beinhaltet fünf Vortreffen, die Fahrt nach Auschwitz (20. bis 27. Jänner 2014) und ein zweitägiges Nachtreffen im März 2014 in Toblach. Mitgetragen wird das Projekt von den Schulämtern; die Schüler werden für das Projekt vom Unterricht freigestellt. Anmelden kann man sich ab 1. Oktober mit einem kurzen Motivationsschreiben bei Alessandro Huber (alessandro.huber@deina.it, Tel. 348 2100583). Informationen erhalten Jugendliche im Jugendtreff Sterzing bei Armin Mutschlechner unter der Rufnummer 345 3598339.

Franzensfeste

„Landschaft und Brücken“ Mit der Buchvorstellung „Landschaft und Brücken“ von Susanne Waiz wurde Mitte September in der Festung Franzensfeste die gleichnamige Ausstellung eröffnet. „Landschaft und Brücken“ stellt signifikante Brückenbauten in Südtirol vor; dabei stehen die Ästhetik der Bauwerke und ihre Beziehung zur Landschaft im Vordergrund. Rund 40 Beispiele aus verschiedenen Epochen dokumentieren Tradition und technischen Fortschritt im Brückenbau. Die Ausstellung ist noch bis Ende Oktober zu sehen. Gleichzeitig werden in der Festung auch die Siegerprojekte des 13. Architekturpreises der Stadt Oderzo gezeigt. Unter den ausgestellten preisgekrönten Arbeiten ist auch ein Ferienhaus „Nahe der Kapelle“ in Flains bei Sterzing. erker oktober 13


kultur

Franzensfeste

Bunker Nr. 3

Südtiroler Erbhöfe Über 1.100 Erbhöfe gibt es in Südtirol. Sie sind ein stilles Wahrzeichen einer bäuerlichen Kultur und Lebenswelt, die vom Landesamt für bäuerliches Eigentum in der Publikation „Südtiroler Erbhöfe. Menschen und Geschichten“ nun noch stärker ins Blickfeld gerückt werden.

Dank an die Vorfahren, denen es auch in schwierigen Zeiten gelungen war, den Hof zu erhalten. „Nicht zuletzt ist diese Auszeichnung auch eine Verpflichtung für die jüngere Generation, den Erbhof erfolgreich in die Zukunft zu führen“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder bei der Buchpräsentation. Auf den einführenden Beitrag von Hans Karl Peterlini zum „Leben, Sterben und Weitermachen auf den Höfen“ folgt der Bericht des amerikanischen Anthropologen Phillip S. Katz über eine Studie im Stuls der frühen 1970er Jahre. Weiters haben Christine Roilo, Hans Grießmair, Susanne Pitro, Florian Kronbichler, Gerhard Siegl, Erich Tasser und Ulrike Tappeiner, Astrid Kofler, Martin P. Schennach, Paul Rösch und Evelyn Reso sowie Konrad Bergmeister Beiträge geliefert, die von der Geschichte und Rechtsgeschichte über kreative Bewirtschaftungsformen und klimatische Einflüsse bis hin zur Rolle der Bäuerin, der Verbindung mit dem Tourismus und der bäuerlichen Baukultur reichen. Im Wipptal gibt es heute 51 Erbhöfe, je 17 in Pfitsch

320 Seiten mit über 450 historischen und aktuellen Abbildungen zeichnen ein umfassendes Bild dieser Höfe. Im in der Edition Raetia erschienenen Bild- und Textband finden sich alle 1.125 Erbhöfe in Südtirol wieder. Eine erste Auflage des ErbIm Wipptal gibt es hofbuches ist bereits 1994 51 Erbhöfe. erschienen und umfasste eine kurze Chronik der 811 Höfe, denen bis dahin die Erbhofurkunde überreicht worden war. Seither sind weitere 300 Höfe dazugekommen. Gesetzliche Grundlage für die Erbhöfe ist ein Landesgesetz aus dem Jahr 1982. Demnach ist ein Erbhof ein geschlossener Hof, der vom Eigentümer selbst bewohnt und bewirtschaftet wird, seit mindestens 200 Jahren in ununterbrochener Folge in Besitz von ein und derselben Familie geblieben und in gerader Linie oder in der Seitenlinie bis zum zweiten Grad von Todes wegen oder durch Rechtsgeschäfte unter Lebenden übertragen worden ist. Die Familie Penz vom Jaufnerhof in Der jetzige Besitzer des Jaufnerhofes in Dass es in Südtirol so viele Erbhöfe gibt, Ratschings beim 75. Geburtstag von Ratschings, Rudolf Penz (Bildmitte), mit seinem ist keine Selbstverständlichkeit, denn Vater Franz, Sommer 1972 Bruder Karl und seinem Vater Franz auf der Kühbergalm in Telfes, um 1960. die Landwirtschaft ist oft schwierigen Zeiten und auch den Wirren der Geschichte ausgesetzt gewesen. Die Verleihung des Erb- und Ratschings, neun in Freienfeld, vier in der Gemeinhof-Titels stellt demnach nicht nur eine Auszeichnung de Brenner, drei in Sterzing und einen in Franzensfür den Hofbesitzer dar, sondern auch einen großen feste.

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Zeugnis des „Valle Alpino“ und Kalten Krieges

Mitte September fand auch in Südtirol zum neunten Mal der Europäische Tag des Denkmals, heuer zum Thema „Jenseits des Guten und Bösen. Unbequeme Denkmale?“ statt. Seit 2005 gibt es die Veranstaltung jährlich in verschiedenen Orten des Landes, heuer u. a. auch im Bunker Nr. 3 in der Franzensfeste, einer Verteidigungsanlage des Faschsimus und des Kalten Krieges. Bunker, Kasernen, Militärstraßen und Panzersperren sind Teil des 1939 bis 1942 vom faschistischen Italien gegen die Expansion Deutschlands errichteten Befestigungssystems „Vallo Alpino del Littorio“ am Alpenhauptkamm. Nach dem Beitritt Italiens zum Atlantikpakt 1949 wurde ein Teil der Anlagen wieder in Funktion gesetzt und aufgerüstet. Mit dem Verlust ihrer strategischen Bedeutung und ihrer Funktion nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 und ihrer Auflassung 1992/93 gingen sie in Landesbesitz über. Eine repräsentative Auswahl wird nun restauriert und für Besucher zugänglich gemacht. Im Bunker Nr. 3, einem von ursprünglich elf geplanten Bunkern bei Franzensfeste, wurden auch das Verteidigungssystem des Alpenwalls und die Funktionen der einzelnen Räume dieser unterirdischen Verteidigungsanlage mit ihrer spartanischen Ausstattung erläutert.

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Steinach am Brenner

kultur

Grenzüberschreitender Erzählkunsttag

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Martin Schaller

Acht- bis 14-Jährige mit dem Thema Vielfalt zu befassen, ist Ziel des Euregio-Bildungsprojekts „Diversity4Kids“.

Sterzing

Die Märchenerzähler Evelyn Mayr und Helmut Wittmann

Eine Aktion dazu fand Mitte September in Steinach am Brenner statt, bei der eine Klasse der Mittelschule „Vigil Raber“ aus Sterzing im Rahmen des Tages der Europäischen Zusammenarbeit ihren Altersgenossen in der Hauptschule in Steinach einen Besuch abstattete. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Erzählkunst; italienische und deutsche Märchen wurden in einem kreativen Wechselspiel von professionellen Märchenerzählern vorgetragen und so die beiden Schulklassen mit dem Thema Vielfalt konfrontiert. Die Sterzingerin Evelyn Mair und der Oberösterreicher Helmut Wittmann schafften es unter dem Motto „gemeinsam Grenzen überwinden“, die zwölfjährigen Schüler beider Klassen mit ihren Erzählungen im munteren italienisch-österreichischen Wechselspiel zu fesseln und aktiv in das fiktive Geschehen einzubauen. Für Armin Brugger vom Zentrum für MigrantInnen in Tirol (ZeMiT), dem Leadpartner des InterregIV-Projektes „Diversity4Kids“, war damit die Feuertaufe für das gleichnamige grenzüberschreitende Projekt gelungen, das im soeben angelaufenen Schuljahr allen Grund- und Mittelschulen der vier Länder Nordtirol, Südtirol, Trentino und Friaul-JulischVenetien angeboten wird. Das Projekt bedient sich vor allem spielerischer Methoden, um das Thema der Integration in der Schule in einer zunehmend multiethnisch geprägten Gesellschaft positiv zu verankern. 56

Blasmusik bewegt Musik in Bewegung: Ende Juli organisierte der VSM-Bezirk Sterzing in der Neustadt und auf dem Untertorplatz eine landesweite Marschmusikbewertung. Neun Kapellen aus Südtirol stellten sich dabei dem Bewerb und schnitten allesamt mit großartigem Erfolg ab. Nach einem Sternmarsch der Kapellen aus Innerpfitsch, Trens und Stilfes zum Untertorplatz begrüßte VSM-Bezirksobmann Meinhard Oberhauser die zahlreichen Zuschauer, Ehrengäste und Musikanten. 370 Musikanten stellten ihr Können beim Marschieren unter Beweis. Für die Stabführer bedeutete dies eine ganz besondere Herausforderung. Neben dem Abfallen und der großen Wende wurde von den vier Kapellen aus Jaufental, Mareit, Sterzing und Gries bei Bozen in der höchsten Stufe E auch eine verpflichtende Marschiershow vorgetragen, welche die Zuschauer besonders begeisterte. Verbandsstabführer Toni Profanter moderierte die Veran-

staltung und informierte das Publikum über die verschiedenen Formationen der Marschblöcke. Mit Argusaugen beobachteten die drei Wertungsrichter Christian Zoller, Landesstabführer von Tirol, Josef Stiller, ehemaliger Landesstabführer von Tirol, und Albert Klotzner, Obmann des VSM-Bezirks Meran, alle Bewegungen der Kapellen. Am Ende erreichte die Musikkapelle Ratschings in der Stufe B 88,40 Punkte, die Musikkapelle Vahrn in der Stufe C 90,20, die Knappenkapelle Ridnaun 90,40 und Musikkapelle Wiesen 89,93 Punkte. In der Stufe D schaffte die Musikkapelle St. Georgen 91,41 Punkte. In der höchsten Stufe E erhielt die Musikkapelle Jaufental 89,65, die Musikkapelle Mauls 90,15, die Bürgerkapelle Sterzing 91,15 und die Bürgerkapelle Gries 90,35 Punkte. Auf dem Stadtplatz klang die Blasmusikparade mit Konzerten der Vereinskapelle Gossensaß und der Bürgerkapelle Gries bei Bozen aus.

Blasmusikjugend musiziert in Telfes

Aufbau einer Südtiroler Jugend-Bigband

48 Jungmusikanten musizierten und vergnügten sich Ende August bei der 28. VSM-Bezirksjungbläserwoche in Telfes. Geleitet wurde diese von Bezirksjugendleiter Keim Klaus und Betreuerin Tamara Rieder. Eine Woche lang erprobten die Jugendlichen gemeinsam mit dem zehnköpfigen Lehrerteam mehrere Ensemblestücke in Kleingruppen und fünf anspruchsvolle Stücke für das Schülerblasorchester. Bei einem Abschlusskonzert präsentierten die Jungmusikanten ihr Können einem zahlreichen begeisterten Publikum. Erstmals dirigierte auch ein Schüler eines der Orchesterstücke. Neben stundenlangem Proben kamen auch verschiedene Freizeitaktivitäten, vom Spieleabend, einem Maumau-Turnier über Filmabende bis hin zu einer Party, nicht zu kurz.

Ein Dutzend Jahre Erfahrung mit der Meraner Jazzakademie haben gezeigt: Viele Jugendliche sind am Jazz interessiert. Um dieses Interesse zu fördern und zu vertiefen, startet in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit den Musikschulen des Landes das Projekt Südtiroler Jugend-Bigband, zu dem sich bis zum 31. Oktober junge Musiker anmelden können. Geleitet wird das Projekt von Helga Plankensteiner. Die Bigband trifft sich zwischen Jänner und März zu samstäglichen Ganztagesproben. Anmelden können sich Interessierte über die Webseite der Meraner Jazzakademie (www.meranojazz.it). Voraussetzungen sind eine sichere Beherrschung des Instruments und sicheres Lesen vom Blatt. Die Meraner Jazzakademie arbeitet bereits seit 2002 in Südtirol, u. a. auch mit weltbekannten Musikern. Es haben bereits rund 750 Musiker aus Südtirol und von auswärts daran teilgenommen. erker oktober 13


Hommage an den barocken Stargeiger Corelli

Die gemeinsame Leidenschaft für den RootsReggae hat die Gruppe Sisyphos 2003 zusammengeführt – seitdem erfinden sie sich und ihre Musik immer wieder neu. Nach der Veröffentlichung ihres ersten Albums „Borderclash“ und der EP „Deep in the Music“ wurde Sisyphos im April dieses Jahres beim Semifinale des „Rototom European Reggae Contest“ in Magnolia zur besten Reggaeband Ita-

liens gekürt. Mit dem Musikvideo zur neuen Single „Travel Wide“ folgte ein weiterer Höhepunkt. Die Naturaufnahmen wurden allesamt unter der Regie von Christian Popodi im Wipptal gedreht. Es handelt vom Reisen, bei dem es der Band zufolge nicht darum geht, möglichst viel zu sehen, sondern die Dinge in ihrer Ganzheit zu begreifen.

Alle deutschsprachigen Publikationen Südtirols Handbuch der deutschsprachigen Presse im Ausland rium gefördert. Darin erfährt man beispielsweise, welche deutschsprachigen Zeitschriften in Ägypten oder Kanada erscheinen, was deutschsprachige Journalisten in den USA veröffentlichen, wie viele deutsche Publikationen in Südamerika herausgegeben werden oder wo die publikationsfreudigsten deutschen Minderheiten sitzen. Aus Südtirol und dem restlichen Italien wurden erstmals alle deutschsprachigen Zeitungen, Zeitschriften, Mitteilungsblätter und Jahrbücher ins Verzeichnis aufgenommen, die Ende 2012 zu ermitteln waren (rund 300 Adressen) – darunter auch der Erker.

WIPPMEDIA

Außerhalb Deutschlands, Österreichs, Luxemburgs, Liechtensteins und der Schweiz erscheinen weltweit über 2.000 deutschsprachige Zeitungen und Zeitschriften – und es werden immer mehr. Vor allem in Osteuropa, wo sich deutsche Minderheiten eigene Sprachrohre schaffen, sind viele neue Redaktionen entstanden. Sie erreichen regelmäßig viele Millionen Menschen und sind damit die bedeutendsten Kulturbotschafter wie auch Außenhandelsförderer der deutschsprachigen Länder. Aufgelistet sind sie erstmals im neuen „Handbuch der deutschsprachigen Presse im Ausland“. Es wurde vom IMH-Verlag (Internationale Medienhilfe) erstellt und vom deutschen Außenministe-

Nach seiner von der Presse euphorisch aufgenommenen Debüt-CD mit Violinkonzerten aus Dresden veröffentlicht Johannes Pramsohler nun seine zweite CD und stellt sich damit einer neuen Herausforderung: Der junge Barockgeiger begründet mit dieser Aufnahme das Label Audax, in dem in Vergessenheit geratene Meisterwerke der Barockzeit ihren verdienten Platz erhalten sollen. Das musikhistorisch durchdachte Programm aus Violinsonaten von Corelli, Telemann, Leclair, Händel und Albicastro erscheint zum 300. Todestag von Arcangelo Corelli als Hommage an den großen Barockgeiger. Corelli selbst veröffentlichte sein Opus 5 um 1700 in Rom als wegbereitendes Werk der Violinmusik, das sich in ganz Europa verbreitete und u. a. jene vier Komponisten beeinflusste, die auf dieser CD vereint sind. Virtuos, fesselnd und in einer berückenden Klangfülle musizieren Johannes Pramsohler und PhilipDer Violinist Johannes Pramsohler widpe Grisvard (Cembalo) met sich vergessenen Meisterwerken der Barockzeit „mit großer Souveränität, auf ihrer Reise durch Wagemut und Inspiration, ungekünstelt, das barocke Europa. ehrlich und herzerfrischend jung“. Johannes Pramsohler, in Sterzing geboren, in London studiert und mittlerweile in Paris zu Hause, hat sich als Barockinterpret auf Konzerttourneen in ganz Europa einen Namen gemacht, sowohl als gefragter Solist und Konzertmeister als auch mit dem von ihm gegründeten „Ensemble Diderot“ und den „International Baroque Players“. Auf dieser Aufnahme spielt er eine „Pietro Giacomo Rogeri“ aus dem Jahr 1713, die er 2008 von Reinhard Goebel übernommen hat. Mit seinem Audax-Label plant Pramsohler bereits die nächsten CDs. Im Frühjahr 2014 wird eine Aufnahme mit dem Ensemble Diderot erscheinen: „The Dresden Album“ mit Kammermusik vom Hofe Augusts des Starken, Triosonaten von Händel, Telemann, Fasch, Fux und Tůma, darunter drei Weltersteinspielungen. Foto: Paul Foster-Williams

Erstes Musikvideo von Sisyphos

Johannes Pramsohler veröffentlicht zweite CD

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notizie dall’alta val d’isarco

Elezioni provinciali 2013 Consiglio comunale Fortezza

Una seduta all‘insegna delle variazioni di bilancio

424 candidati in lizza per 35 seggi Quattordici le liste in campo – Dieci i candidati della Wipptal – Tre per i partiti italiani

Necessario mettere in sicurezza la zona a rischio Riol

Südtiroler Volkspartei, La Destra Minniti, Rifondazione Partito Comunista, Partito Democratico, Südtiroler Freiheit, Die Freiheitlichen, Verdi-Grüne-Verc-Sel, Bürger Union Pöder-Ladins Dolomites- Wir Südtiroler, Scelta Civica per l‘Alto Adige Südtirol, Movimento 5 Stelle Beppe Grillo. Ancora una volta il gruppo linguistico italiano si presenta molto frammentato, fatto che risente probabilmente anche della situazione politica nazionale. Ma anche il gruppo linguistico tedesco si presenta con 4 raggrup-

pamenti diversi. Riuscirà la SVP a mantenere la maggioranza in termini di seggi (18) e ad arginare così la deriva verso destra degli altri gruppi? Per restare alla Wipptal/Alta Val d‘Isarco, questi sono i dieci i candidati in corsa (2 meno del 2008): Stefan Hofer: SVP Silvana Marazzo: La Destra Minniti Klaus Schuster: Verdi-Grüne-Verc-Sel Davide Orfino: L‘Alto Adige nel Cuore Thomas Egger, Martina Messner, Sabine Klotz, Thomas Zössmayr: Bürger Union Pöder-Ladins Dolomites- Wir Südtiroler Maura Galera: PD Karin Knoflach: Die Freiheitlichen

Alto Adige

Elezioni provinciali 2008 1 seggio

1 seggio io (-1)

1 segg

5,8 % ggi (-1)

1,9 %

2,3 %

2,1 %

58

Per le elezioni del 27 ottobre del nuovo consiglio provinciale, che resterà in carica per cinque anni, sono 424 i candidati che si contenderanno i 35 seggi in palio, contro i 471 dell‘ultima tornata elettorale. Ancora una volta il sistema elettorale proporzionale, con un unico collegio provinciale e senza alcuna soglia di sbarramento, favorisce il proliferare delle liste, che sono 14 (15 nel 2008), come risulta dal seguente elenco, nell’ordine con cui compariranno nella scheda: Comunisti Italiani, Forza Alto Adige-Lega Nord-Team Autonomie, Unitalia, L‘Alto Adige nel Cuore,

% i 4,9 segg 2

Una seduta all’insegna delle variazioni di bilancio quella del Comune di Fortezza. Si tratta di cifre che sfiorano appena il limite dei 100 mila euro, approvate all’unanimità, come quella di tentare di estinguere il mutuo, contratto ancora agli inizi del nuovo secolo, per l’acquisto di azioni di Selfin, la finanziaria della SEL, o l’acquisizione di un vecchio contributo BIM, inutilizzato dal 2001. Il rimaneggiamento della contabilità ha portato anche a rimandare al prossimo anno il rifacimento dei bagni della Scuola per l’infanzia, parte di un progetto (questo eseguito) di risanamento e messa in sicurezza della cancellata e del giardino dell’asilo. Restano in sospeso questioni legate alla sicurezza nella zona Riol, interessata pochi anni fa dalla grande frana che travolse anche un mezzo dei vigili del fuoco volontari. In accordo con l’intero consiglio, viste le lungaggini burocratiche della Provincia, si è deciso di utilizzare fondi compensativi del Tunnel di base del Brennero per mettere in sicurezza la zona, abitata e ad alto rischio di smottamenti. La seduta ha visto anche la nomina dei rappresentanti comunali in seno al Consiglio della scuola dell’infanzia: il vicesindaco Andrea Tescaro per il consiglio in lingua italiana e l’assessore Thomas Kerschbaumer per quello di lingua tedesca riferito all’asilo di Mezzaselva. Infine, il segretario comunale Sabine Grünbacher è stata nominata responsabile della prevenzione della corruzione, come previsto da una nuova legge di fine 2012. dm

2 se

146.555 voti 43.615 voti

6,0 % 2 seggi

25.297 voti 48,1% 18 seggi (-3)

8,3 % i 3 segg

18.141 voti 17.745 voti 14.888 voti 7.048 voti 6.413 voti

14,3 % 5 seggi (+3)

5.689 voti

Nel 2008, dopo ben 15 anni, la Wipptal, che dal 1993 non era riuscita a mandare un proprio rappresentante nel Consiglio provinciale, ne aveva mandati addirittura due: Christian Egartner della SVP e Thomas Egger dei Freiheitlichen (che nel 2008 avevano clamorosamente raggiunto il 19,8%!). Con il ritiro di Egartner per le note vicende giudiziarie e con l‘uscita di Egger dai Freiheitlichen la possibilità di riuscire a eleggere almeno un consigliere appare incerta. Le jeux son fait. Staremo a vedere. ap erker oktober 13


Per non dimenticare

Vipiteno

Sempre più ingarbugliata la questione ASPIAG Lavori a pieno ritmo per il supermercato, ma del promesso hotel non si parla neanche più – Potrà la società aggirare la convenzione urbanistica con il Comune?

Stando alla situazione di fatto sembra che la Aspiag Service SPA sia intenzionata a completare i lavori del supermercato Eurospar presso la zona sportiva al posto dell‘attuale Despar in Via Brennero e ad aprirlo al più presto. Ricordiamo che nella convenzione urbanistica fra Comune di Vipiteno e Aspiag, quest‘ultima si era impegnata, in cambio della concessione, a costruire: 1. una rotatoria all‘incrocio tra la SS12 e Via Giovo, presso la stazione dei Vigili del Fuoco; 2. un sottopassaggio pedonale sotto la SS12 per raggiungere la via Johann Kofler e la zona sportiva; 3. un parco giochi; 4. i collegamenti della pista ciclabile a sud di Vipiteno. Si era inoltre impegnata a far sorgere un

vuole completare la struttura prima dell‘arrivo dell‘inverno al fine di salvaguardare la costruzione e l‘arredamento, per i quali sono stati spesi 6,5 mln di euro. Inoltre Aspiag non intende bloccare i lavori delle ditte coinvolte nella costruzione, causando loro un danno economico, soprattutto in questa situazione di crisi economica generale. 2. La rotatoria è già stata realizzata [ma, come è già stato osservato, essa non è nient‘altro che il necessario punto di accesso al supermercato stesso], mentre il sottopasso dovrebbe essere realizzato entro il 2013 da una ditta locale. 3. Riguardo alla superficie, il signor Andolfato precisa che il nuovo Eurospar non sarà più grande del

albergo 3 stelle super con 200 letti, con la clausola che il supermercato non poteva essere aperto prima dell‘apertura dell‘albergo.

Despar in ordine alla potenzialità di vendita. La maggior superficie serve a creare maggiore spazio fra gli scaffali e ad agevolare la circolazione degli acquirenti [ma poi ammette che ciò consente di mettere in vendita più prodotti, creando una linea economicamente più aggressiva di Despar]. 5. Resta il tema caldo dell‘hotel. Aspiag ha preso contatti con numerosi potenziali investitori, locali ma anche esteri. Ma essi o preferiscono investire negli hotel già di loro proprietà o non vogliono correre rischi nella situazione di crisi e di incertezza in cui si trovano tutta l‘economia e lo stesso governo del

Di albergo finora non si vede traccia, mentre procedono i lavori di costruzione del supermercato. Fatto che solleva non pochi interrogativi tra la popolazione. Nell‘intervista rilasciata dal direttore di sviluppo dell‘Aspiag, Diego Andolfato, alla nostra redattrice Renate Breitenberger (vedi pag. 26), egli ha fornito una serie di precisazioni. 1. I lavori per il supermercato proseguono a pieno ritmo perché si erker oktober 13

paese Italia. 6. Riguardo alla clausola che impone l‘apertura dell‘hotel prima del supermercato, Aspiag afferma di aver fatto il possibile per onorare il contratto e continuerà la sua ricerca di potenziali investitori. Se non ci riuscirà, cercherà, in ogni caso, di addivenire ad un accordo amichevole con il Comune. 7. La voce di un possibile contributo per Monte Cavallo è priva di fondamento. 8. Sulla data di apertura non si sa per ora niente di preciso. Questa dunque è la situazione di fatto. Ma intanto, per quanto riguarda l‘apertura, par di capire che Aspiag non intende rinviarla a chissà quando. Ha già infatti iniziato a mezzo stampa la ricerca di collaboratori per il nuovo Eurospar (direttore di filiale, direttore di reparto, cassieri e venditori con buona conoscenza del tedesco e dell‘italiano, alcuni già assunti). Intanto per la prossima seduta del consiglio comunale il consigliere Dietrich Thaler ha già presentato un‘interrogazione nella quale pone le seguenti domande: la convenzione verrà rispettata in tutte le sue clausole? Il sindaco o chi per lui ha condotto trattative con Aspiag per addivenire ad una variazione della convenzione? Il sindaco è consapevole del fatto che la mancata costruzione dell‘hotel comporterebbe un danno economico di milioni per le imprese edili e la perdita di posti di lavoro? Come intende procedere il consiglio comunale nel caso che il supermercato venga aperto senza che siano state rispettate tutte le clausole della convenzione? Una situazione poco chiara dunque, che non mancherà di sollevare discussioni.

Anche quest‘anno a 175 giovani della nostra provincia viene offerta l‘opportunità di recarsi a visitare Auschwitz. In passato questa iniziativa era denominata “Zug der Erinnerung – Treno della memoria”. Quest‘anno, in seguito ad una ristrutturazione dell‘organismo organizzatore, il viaggio assume il nome “Wider das Vergessen – Per non dimenticare” e viene organizzato a livello provinciale dalla Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste in collaborazione con Arciragazzi. Il progetto prevede cinque incontri preliminari, il viaggio ad Auschwitz (20-27 gennaio 2014) ed un incontro conclusivo nel marzo 2014 a Dobbiaco. Per l‘occasione gli studenti vengono esentati dalla frequenza alle lezioni scolastiche. Gli interessati possono prenotarsi a partire dal 1° ottobre presso Alessandro Huber (alessandro.huber@deina.it, tel. 348/2100583). Informazioni: Jugendtreff Sterzing, Armin Mutschlechner (345/3598339).

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notizie dall’alta val d’isarco

Il Club Alpino Italiano festeggia i 150 anni Fondato il 23 ottobre 1863, il C.A.I. è oggi una delle più grandi associazioni italiane e ha scritto alcune delle pagine più memorabili nella storia dell‘alpinismo La costituzione del Club Alpino Italiano L‘idea di un‘associazione alpinistica italiana nacque il 12 agosto 1863 in vetta al Monviso al biellese Quintino Sella (economista e ministro delle finanze del Regno d‘Italia) e ai compagni che con lui compirono la prima ascensione italiana su quel monte. E già il 23 ottobre 1863 a Torino, in una sala del castello del Valentino, si tenne la prima storica riunione nella quale venne costituito il Club Alpino Italiano. Il Castello del Valentino a Torino Erano presenti 37 persone, provenienti un po‘ da tutte le parti accettati come soci, si dovevano d‘Italia. Ma subito insorse un aper- accettare „tutti quelli che volessero to dissidio sull‘indirizzo da dare al anche solo farne parte“. E fu questo Club. Il primo presidente, il conte infine l‘indirizzo che prevalse nella Paolo di St. Robert, pretendeva che 2a Assemblea del 24 gennaio 1864. il „Cub Alpino di Torino“ si model- Tanto che Nino Daga De Maria (Rilasse sul carattere elitario dell‘“Al- vista Mensile CAI 1964) parla aperpine Club di Londra“, fondato nel tamente di „origini democratiche 1857: un club di cui potevano far del CAI“, sia nel reclutamento dei parte soltanto coloro che avessero soci che nella gestione autonoma compiuto delle „notevoli ascen- delle sezioni. sioni“ o avessero pubblicato delle L‘articolo 1 dello statuto recitava: „Il „opere intorno alla montagna“. Club Alpino ha per scopo di far conoscere le montagne, più specialmente le italiane, e di agevolarvi le salite e le esplorazioni scientifiche“.

Quintino Sella (1827-1884), l‘ispiratore del CAI Quintino Sella e altri, invece, erano per un sodalizio più aperto e a carattere nazionale: non era necessario compiere imprese importanti oppure scrivere libri per essere 60

Il Club Alpino diventa „Centro Alpinistico Italiano“ Purtroppo con il „riordinamento“ centralistico imposto dal fascismo il CAI venne completamente politicizzato: dopo il trasferimento nel 1929 della sede centrale da Milano a Roma, il 6 febbraio 1938 il Segretario del PNF, Starace, impone la nuova denominazione di „Centro Alpinistico Italiano“, per sostituire quel „club“, così poco italico! Inoltre con la parola „Centro“ si vuole dare l‘idea immediata di un ente rigorosamente diretto dall‘alto. Infatti nel 1940 il Centro Alpinistico Italiano passa alle dirette dipendenze del PNF e tutte le nomine centrali e

periferiche avvengono solo con il diretto benestare dei funzionari del partito nei suoi vari livelli. Perfino la Rivista Mensile del CAI, rinnovata nel 1939 „dal soffio vivificatore del Fascismo“, deve assumere una nuova denominazione: „Le Alpi. Rivista mensile del Centro Alpinistico Italiano“. In copertina: „Sono fiero di appartenere al Centro Alpinistico Italiano, scuola di italianità e di ardimento“. Firmato: Mussolini. Ciò non poteva non provocare dissensi e in certi casi anche aperte resistenze. Non a caso il Comitato Liberazione Nazionale Alta Italia riconobbe che, dopo il 25 luglio 1943, i custodi dei rifugi e le guide del CAI avevano dato un forte contributo alla guerra di liberazione nazionale; i rifugi furono ritenuti basi per operazioni partigiane e per questo ben 60 furono distrutti dai reparti nazi-fascisti. Dopo il 25 luglio 1943 la sede centrale viene riportata a Milano sotto la reggenza di Guido Bertarelli (non mai riconosciuta dal Governo Repubblicano di Salò), che cercò di portare il CAI „fuori dalla burrasca“ e di salvare i suoi valori ideali d‘origine.

dell‘Associazione, presero parte, per la prima volta dopo 16 anni, i rappresentanti delle sezioni nominati dai soci! Subito dopo avviene la riunificazione del CAI nazionale: la Reggenza CAI Zona Centro Meridionale, istituita a Roma nel 1944 dopo la liberazione della città, cessa dalle sue funzioni e le sezioni che le appartenevano riallacciano i loro rapporti con la Sede Centrale di Milano. Si arriva così alla Assemblea Generale dei Delegati a Milano del 13 gennaio 1946 per l‘elezione del Consiglio Generale del CAI. È l‘atto ufficiale di rinascita del CAI come ente libero ed autonomo, che torna ad ispirarsi ai principi che il Club Alpino Italiano si era dato in origine. Il nuovo Presidente è il generale degli Alpini e accademico del CAI Luigi Masini. Il CAI ha allora 75.000 soci, 176 sezioni, 159 sottosezioni. Oggi il CAI è uno dei più grandi club alpinistici del mondo: esso conta

Il Club Alpino Italiano risorge Finalmente nel 1945 fu indetto un referendum per ripristinare il nome originario „Club Alpino Italiano“ (solo due le sezioni contrarie) ed il 28.10.1945, a Milano, alla Riunione della Consulta Alta Italia del CAI per preparare la riorganizzazione

oltre 317.000 aderenti, divisi in 799 sezioni e sottosezioni e gestisce la più grande rete di sentieri e di rifugi. Molte grandi figure del CAI hanno scritto pagine memorabili nella storia dell‘alpinismo mondiale.

La nuova veste fascista della Rivista Mensile

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notizie dall’alta val d’isarco

Val di Fleres

Gemellaggio in quota fra le sezioni CAI di Vipiteno e Cremona Fu la sezione lombarda a cedere in gestione alla neonata sezione CAI vipitense la gestione dei rifugi Tribulàun e Cremona

I giorni 7 e 8 settembre le Sezioni stati accompagnati dai volontari la traversata dal rifugio Tribulàun del CAI di Vipiteno e Cremona han- del CAI di Vipiteno in Valle di Fleres al rif. Cremona attraverso il Dente no celebrato il loro gemellaggio: e divisi in due gruppi, che hanno Alto e la Parete Bianca, mentre per l‘iniziativa rientrava in quelle programmate dalla sezione CAI di Cremona, che festeggia quest‘anno i 125 anni della sua fondazione. La Sezione, molto attiva, sia sotto il profilo alpinistico che culturale, è stata per molti anni, al termine del primo conflitto mondiale, proprietaria dei Rifugi Cremona alla Stua e Cesare Calciati al Tribulàun, fino alla loro cessione alla Sezione di Vipiteno, la I soci delle due sezioni festeggiano il gemellaggio al Rif. Cremona quale ancora oggi li gestisce. Il legame tra le due Sezioni già for- proseguito con destinazione i due il secondo gruppo, comprendente i soci dei gruppi giovanili, i rerifugi. te, è stato ora ufficializzato. I numerosi soci di Cremona nella Per il giorno successivo era pre- sponsabili della sezione vipitenese tarda mattinata di sabato 7 sono visto che il primo gruppo facesse avevano preparato un programma

alpinistico/didattico molto interessante. Purtroppo la pioggia e la scarsa visibilità di domenica 8 hanno causato un brusco cambio di programma, che ha costretto tutti a scendere in valle. La giornata si è conclusa con il pranzo presso la sede del CAI di Vipiteno, che è stato anche occasione di incontro tra i direttori dei cori CAI di Cremona e Cima Bianca di Vipiteno, che è servito a gettare le basi per un futuro di scambi e di collaborazione. Questo gemellaggio è stato infatti solo il primo di una serie di iniziative tra le due sezioni, che si sono riproposte di organizzare una manifestazione in comune anche per il prossimo anno. Alberto Covi del direttivo del CAI di Vipiteno

Fortezza

Restaurata la tomba di Irma Apor de Altoria Un gesto doveroso verso la nobildonna ungherese che promosse la nascita del paese Un restauro necessario. Un tassello di storia che tornerà a scandire un altro momento del paese: a guardar bene, quello più importante, che ne decretò la nascita. Si tratta della tomba della baronessa Irma Apor de Altoria, la nobildonna ungherese, dama di compagnia della principessa Josefa d’Asburgo, che di fatto pose la “prima pietra” del paese di Fortezza. La stazione ferroviaria di Fortezza era stata realizzata spostando di qualche centinaio di metri verso il fiume la sede dell’allora maso Reifer. Erano sorti i primi casermoni che ospitavano i comandi militari del genio ferrovieri e centinaia di baracche che ospitavano i poveri operai delle ferrovie. Venivano dal Tirolo, dal Vorarlberg e, a volte, dalle più remote regioni dell’Impero. Tra loro iniziavano a serpeggiare le idee marxiste de “Il Capitale”. erker oktober 13

Un giovane prete brissinese, Sigismund Waitz, confessore della baronessa (e successivamente arcivescovo di Salisburgo) mentre questa si trovava in cura nella clinica Guggenberg di Bressanone per gravi problemi polmonari, le esternò i suoi timori nei confronti delle idee marxiste, che facevano sempre più presa tra i poveri e i reietti, che sognavano un riscatto sociale. Convinse la baronessa, religiosissima, ad investire una parte consistente del suo patrimonio nella costruzione di una chiesa, accanto alla quale sorse lo Josefinum, oggi municipio, con funzioni di asilo per l’infanzia,

di scuola per una prima alfabetizzazione della gioventù e per corsi di economia domestica, taglio e cucito. Josefinum perché dedicato

a San Giuseppe, e alla sua amica e codonatrice Josefa d’Austria. Ecco, il paese nacque da quel gesto

e dall’amore che la baronessa ebbe sempre per il paese, nel quale abitò a lungo, riservandosi un appartamento dove oggi sono gli uffici del Comune. La sua tomba, in una nicchia all’ingresso del cimitero, necessitava di restauri urgenti, a causa dell’umidità, eseguiti dagli esperti della Soprintendenza. La parte in granito che conteneva (forse) la bara della baronessa, è stata rimossa e sarà in parte sostituita. In ottobre, nella giornata del Ringraziamento, la tomba di colei che fu affettuosamente chiamata “die Christbaummutter”, verrà ribenedetta e restituita alla storia del paese, che è “paese” proprio grazie al suo campanile. dm 61


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Vipiteno - Consiglio comunale Vipiteno

Neuroriabilitazione apre le porte

Il Comune si impegna a promuovere l‘arte figurativa in area pubblica La strada “circonvallazione ovest” dalla Via Frana fino alla zona scolastica verrà eliminata

Il costoso e controverso progetto ospedaliero entra finalmente in attività – Si parte con 15 posti letto – Saltuari: sono sempre più numerosi i pazienti affetti da problemi neurologici Il 12 settembre ha avuto luogo, presso il nosocomio di Vipiteno, l‘inaugurazione del reparto di Neuroriabilitazione con struttura di ricerca annessa. Molte le autorità locali e provinciali presenti. Il Centro, che avrebbe dovuto essere operativo prima ad aprile e poi a giugno, era stato bloccato perché mancavano due medici specialisti. Una questione che aveva sollevato non poche polemiche, in quanto la Provincia, nonostante i tagli dettati dal governo Monti, era riuscita a trovare le risorse (diversi milioni) per ristrutturare il quarto piano dell’ospedale e per l‘acquisto di macchinari, ma non era riuscita a reperire due specialisti. Pertanto, durante l‘inaugurazione, è stata espressa la soddisfazione di tutti i responsabili politici e dei vertici dell‘Azienda Sanitaria dell‘Alto Adige per il traguardo raggiunto. La struttura di Neuroriabilitazione di Vipiteno, guidata dal professor Leopold Saltuari, si compone attualmente di 15 posti che, a breve, saliranno a 23. È previsto l‘impiego di circa 30 persone, fra medici e personale specialistico, per il funzionamento del reparto ma anche per la realizzazione di progetti di ricerca. Infatti l‘annessa struttura per la ricerca scientifica in ambito neuroriabilitativo a Vipiteno ha già iniziato, da qualche tempo, la propria attività, con l‘obiettivo di ottenere il riconoscimento IRCCS, Istituto di Ricovero e Cura a Carattere Scientifico. L‘unità di ricerca effettuerà, in futuro, studi scientifici applicativi nel campo della riabilitazione per favorire l‘assistenza a pazienti. Un progetto che viene considerato la “chiave di volta” per il nosocomio di Vipiteno – così la primaria dott.ssa Gertraud Gisser, specialista che, in primo luogo, opererà nel reparto affiancando il prof. Leopold Saltuari. cm 62

Arte di strada? Qualcuno ci ha già pensato! E le muse han preso il volo... Ad aprire la seduta del consiglio comunale di Vipiteno del 4 settembre una mozione presentata dai consiglieri dell‘opposizione (ex Freiheitliche) che hanno chiesto una promozione dell‘arte figurativa nell‘area pubblica: infatti essi, sottolineando la disponibilità del Comune nel dare contributi per manifestazioni di carattere turistico–sportive, chiedono un sostegno continuo anche per quelle culturali. Il sindaco ha spiegato che c‘è un interesse propositivo per la promozione culturale e che è nel suo intento nominare una commissione che possa sviluppare un concetto di elevato livello per lo sviluppo culturale (visto l‘impegno del sindaco, il consigliere Frick (ex Freiheitliche) ritira la mozione. Ai punti all‘o.d.g. anche una mozione del consigliere Orfino, riguardante lo sviluppo turistico del Comune di Vipiteno, con la quale chiede un migliore sfruttamento della stazione ferroviaria di Vipiteno, per far fermare più treni interregionali e internazionali; il consigliere sottolinea anche l‘importanza di promuovere maggiori iniziative turistiche, che coinvolgano il mondo giovanile nonché la realizzazione di alberghi di categoria 4–5 stelle. Il sindaco spiega che è nell‘interesse costante del Comune uno sviluppo del settore turistico, inoltre informa che, per quanto riguarda la stazione ferroviaria, sono in atto continui incontri con i vertici provinciali. Dalla discussione emerge che lo sviluppo del piano turistico non è unicamente una decisione politica ma sta anche nell‘interesse dei privati e degli albergatori, comunque l‘impegno

da parte dell‘amministrazione comunale è positivo. La mozione viene respinta con 9 voti contrari, 1 favorevole e 4 astenuti. Tra gli altri punti i consiglieri approvano (3 astensioni) l‘adeguamento del piano di recupero del piano urbanistico: eliminazione della strada di circonvallazione ovest della Via Frana fino alla zona scolastica; infatti la circonvallazione ovest (parte della Via Frana fino alla Via E. Ploner) a parere del consiglio è da eliminare, per motivi di viabilità, e dovrà essere utilizzata in maniera diversa da regolamentare con un‘apposita modifica del piano di recupero della zona. I consiglieri all‘unanimità deliberano inoltre la vendita di una porzione (30,60%) della proprietà indivisa del polo scolastico in lingua italiana alla Provincia Autonoma di Bolzano. Sembra che finalmente, dopo anni di attesa, vengano fatti i primi passi per la realizzazione del tanto discusso polo scolastico. Infine, come rappresentante per il comitato della scuola materna di lingua tedesca, viene nominata Maria Luisa Troyer e per quello italiano l‘assessore Daniele Ferri. Tra le varie la consigliera Debiasi chiede come mai il Comune non ha mai dato risposta a una richiesta, presentata ben due anni fa da un imprenditore locale, che avrebbe intenzione di investire in una struttura alberghiera. Il primo cittadino è al corrente della richiesta ma fa presente che i tempi sono lunghi. cm erker oktober 13


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calendarietto CAI Vipiteno Giovanile 13.10.13: Gita lungo sentiero caratteristico della Valle Isarco. MTB 19.10.13: Mtb nel comune di Arco, giro per i boschi di Casteldrana e visita al borgo medievale di Braila. CAI Fortezza 13.10.13: Castagnata a Novacella.

notizie dall’alta val d’isarco

Come eravamo

Quando giocare ad hockey era un‘avventura Attrezzatura fai da te e acqua gelata sopra un campo da tennis! Una fotografia. Un piccolo spaccato di storia locale fermato da uno scatto in bianco e nero. Eccoli tutti lì, in posa, i tredici giovani della squadra di hockey WSV Sterzing in occasione

con dei vecchi giornali, che poi bagnavano con degli innaffiatoi, operazione ripetuta più volte, ogni volta aspettando che gelasse lo strato precedente. La rifinitura a liscio av-

In classifica non eravamo i primi, ma nemmeno gli ultimi!” E già allora c’era un bel gruppo di tifosi assiepati intorno al campetto senza tribune, mentre i ragazzini,

CAI Brennero 13.10.13: Giornata dell‘ambiente. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 06.10.13: Pranzo sociale in sede, in occasione della „Festa dei nonni“. A.N.S.I. Vipiteno 12.10.13: Castagnata con soci e simpatizzanti. ARCI Vipiteno 19.10.13: “A piedi nudi nel parco”, di Neil Simon. Compagnia teatrale “I Commedianti”, Merano. Teatro Comunale Vipiteno, 20.30. Biblioteca Civica Vipiteno 25.10.13: “Una serata con Hanspaul Menara” per conoscere questo famoso vipitenese e parlargli. Manifestazione in lingua tedesca. Biblioteca Civica Vipiteno, ore 20.00. Dato il numero limitato dei posti è richiesta la prenotazione (0472/767235). Entrata libera. UPAD Vipiteno 04.10.13: Inizio corso Acquagyn. Piscina comunale, ore 9.00. 16.10.13: Apertura anno accademico 2013/14. Gita pomeridiana e merenda nella zona di Bressanone. Oratorio M. Schutz, 15.30. 23.10.13: “Animali domestici nella storia”. Rel.: Paolo Barchetti 30.10.13: “Il Cristo pensante delle Dolomiti”. Documentario. Rel.: Pino Dallasega. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 88 64

I magnifici tredici della squadra juniores di hockey del WSV Sterzing, 1956: da sin. in alto: Agreiter Karl, Declara Manfred, Fuchs Sepp, Heinz Hans-Peter, Häusler Gerold, Dapunt Ludwig, Wechselberger Herbert, Seebacher Rudi e Pardeller Reinhard, da sin. in basso: March Herbert, Gogl Herbert, Plattner Karl e Wechselberger Peppi. Alcuni di loro purtroppo non ci sono più! (Foto: proprietà privata)

della sfida con il Gröden nel primo campionato juniores. Era il 1956. “Certo che a vederci così non sembriamo un gran che – racconta uno dei protagonisti, Gerold Häusler – I pantaloni ce li eravamo fatti fare con delle pezze di velluto a coste lasciate qui dalla Hitlerjugend. Imbottiti qua e là con pezzi di ovatta, che non serviva a niente. La maglia di lana però era bella calda, perché si poteva giocare solo all’aperto e quando faceva freddo. L’unico con il casco, multicolore, era Agreiter, che lo aveva ricevuto in dono per Natale. Perfino il portiere è senza maschera”. Il campo? Una vecchia pertinenza dell’hotel Rosa, dove oggi ci sono gli uffici della Forestale. Durante l’estate serviva da campo da tennis. Così, all’arrivo del freddo, i ragazzi dovevano tappezzare la terra rossa

che non avrebbero visto nulla, si veniva poi con una pompa. “Per allenarci – prosegue Häusler arrampicavano sui muretti di recin– andavamo in bicicletta fino allo zione del letamaio del vicino maso stagno vicino a Straßberg/Castel Strada, che gelava prima, perché là faceva più freddo. Ricordo però che una volta Walter Schuster, della squadra dei più grandi, ha rotto il ghiaccio ed è s p r o fo n d a t o nell’acqua ge- Il campo da tennis che veniva trasformato in “stadio del ghiaccio”. (Foto: proprietà privata) lida. Durante la vacanze natalizie veniva ad allenarci, alle 6.30 del mattino, un ca- Strehle, attenti a non cascarci dentro nadese, che la Federazione Italiana per un imprudente salto di gioia. Sport Ghiaccio inviava a turno pres- Quelli erano i tempi. ap so le varie squadre della provincia. erker oktober 13


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eishockey

Broncos wollen ins Play-off Sterzinger Wildpferde spielen zum 7. Mal in der Serie A/ Zwei Niederlagen zum Saisonstart Anfang September hat sich der WSV Sterzing Broncos Weihenstephan auf dem Sterzinger Stadtplatz seinen Fans vorgestellt. Die Wildpferde sind mit zwei Niederlagen gegen den HC Pustertal (1:5) und gegen SG Cortina (2:3 n. V.) in die Meisterschaft gestartet. Bürgermeister Fritz Karl Messner dankte in seiner Begrüßung den vielen ehrenamtlichen Mit-

arbeitern im Verein und dem Vorstand. „Ich freue mich, dass die Broncos wieder in die höchste Spielklasse zurückgekehrt sind, und fiebere schon der neuen Saison entgegen“, so Messner. Pressesprecher Stefan Troyer verwies auf die Kooperation mit den Starbulls Rosenheim im Jugendbereich, die von der U12 bis zur U20 reicht und für die eigenen Nachwuchsspieler, insbesondere aber auch für die Schüler des Sportgymnasiums Sterzing eine einzigartige Möglichkeit bietet, sich in einer der besten Nachwuchsligen

Mitteleuropas, der DNL, zu beweisen. In Zukunft soll auch die Kommunikation mit den Fans verbessert werden. Ein erster Schritt in diese Richtung ist ein monatlicher Fanstammtisch. Präsident Robert Stafler bedankte sich bei allen Helfern, ohne die an eine sinnvolle Arbeit im Verein nicht zu denken sei. Er überraschte die Anwesenden, indem er Simone Bressan als seinen Nachfolger vorstellte. Stafler selbst wird weiterhin im Vorstand tätig bleiben, will aber kürzer treten. Bressan muss von der GesellS. 68

Der Kader

Alexander Gschließer, 40, Assistenztrainer, Sterzing

Antti Meriläinen, 31, Assistenztrainer, Finnland

Charles Corsi, 23, Torhüter, Kanada

Dominik Steinmann, Torhüter, 24, Mauls

Simon Baur, 24, Verteidiger, Sterzing

Derek Eastman, 33, Verteidiger, USA

Daniel Maffia, 20, Verteidiger, Sterzing

Michael Messner, 19, Verteidiger, Sterzing

Philipp Pircher, 25, Verteidiger, Brixen

Fabian Hackhofer, 23, Verteidiger, Sterzing

Jan Snopek, 37, Verteidiger, Tschechien

Gunnar Braito, 30, Stürmer, Brixen

Trevor Jon (T.J.) Caig, 32, Stürmer, Kanada

Michael Catenacci, 22, Stürmer, Kanada

Roman Erat, 34, Stürmer, Tschechien

Daniel Erlacher, 24, Stürmer, Sterzing

Tobias Kofler, 21, Stürmer, Wiesen

David Ludvík, 32, Stürmer, Tschechien

Patrick Mair, 23, Stürmer, Sterzing

Christian Sottsas, 26, Stürmer, Brixen

Hannes Stofner, Stürmer, 24, Trens

Florian Wieser, Stürmer, 24, Mauls

Fotos Spieler: Oskar Brunner

Zdenek Travnicek, 45, Cheftrainer, Tschechien

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eishockey

„Bin nicht unbedingt der Kumpeltyp“ Seit 28. Juli heißt der neue Trainer beim WSV Sterzing Broncos Zdenek Travnicek. Der Erker hat mit ihm gesprochen.

sammenspielt. Ich mache keine Ausnahme und sage immer: Wenn die Mannschaft Erfolg hat, hat jeder einzelne von uns Erfolg. Ich passe mich der jeweiligen Situation an, bin aber nicht unbedingt der Kumpeltyp. Wenn die Mannschaft gute Arbeit leistet, kriegt sie ihre Streicheleinheiten. Wenn die Arbeit schlecht ist, muss ich auch mal laut werden. Disziplin und Einsatz stehen für mich im Vordergrund. Zu meinem Team bin ich immer korrekt

Erker: Herr Travnicek, wie haben Sie sich in Sterzing und bei den Broncos eingelebt? Zdenek Travnicek: Die Gegend hier ist wunderschön, aber derzeit fehlt mir die Zeit, mich näher umzusehen. Beim WSV wurde ich sehr freundlich aufgenommen. Das gesamte Umfeld arbeitet sehr professionell; es macht Spaß, hier zu arbeiten. Ich sehe, dass hier alle gutes Eishockey etablieren wollen und die Bereitschaft vorhanden ist, sich weiterzuentwickeln. Überzeugt hat mich auch die Nachwuchsarbeit, von der ich ziemlich begeistert bin. Wie präsentiert sich die Mannschaft? Siegeswille, Moral und Einsatz stimmen. Die Spieler nehmen das Training ernst und bemühen sich, meine Vorgaben umzusetzen. Zdenek Travnicek: „Wenn die Mannschaft gute Arbeit Wo sehen Sie die Stärken der leistet, kriegt sie ihre Streicheleinheiten.“ Mannschaft? und fair, verlange aber Disziplin auf und neben Der Zusammenhalt und die Kameradschaft sind dem Eis. groß. Das ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Jeder ist bereit, für den anderen zu arbeiten. Die Was ist Ihnen in Ihrer Spieltaktik besonders Trainingseinstellung ist super; momentan läuft al- wichtig? Wir müssen mit dem Kopf spielen und bestimmen, les bestens. was auf dem Eis passiert. Wir sollten agieren, anWas zeichnet die ausländischen Spieler aus? statt abzuwarten und auf den Gegner zu reagieDie Spieler sind kämpferisch stark und wollen hier ren. nicht nur mitlaufen, sondern die Spiele auch geWas trauen Sie der Mannschaft in der Elite A zu? winnen. Es wird nicht ganz einfach werden. Der Großteil Was macht in Ihren Augen den idealen Eishoder Mannschaft der vergangenen Saison ist geckeyspieler aus? blieben. Zudem haben wir uns verstärkt. Unser Ziel In erster Linie muss er konditionell fit sein, das ist, das Play-off mit dem Heimvorteil zu erreichen. Spiel im Kopf haben und es auf dem Eis umsetzen Sind wir erst einmal im Play-off, ist alles möglich. können. Welcher Trainertyp sind sie? Interview: bf Ich lege großen Wert auf eine Mannschaft, die zu-

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Zur Person Zdenek Travnicek stammt aus der Tschechischen Republik und ist 45 Jahre alt. Seine Eishockeykarriere als Spieler und Trainer fand in der ehemaligen Tschechoslowakei und in seiner zweiten Heimat Deutschland statt. Darunter waren auch Einsätze in sämtlichen Jugendnationalmannschaften der Tschechoslowakei. Er schaffte es bis in die erste Bundesliga und später in die DEL, wo er mit München und Schwenningen fast 200 Spiele bestritten hat. Unmittelbar nach Ende seiner aktiven Laufbahn wechselte er 2005 als Chefcoach nach Leipzig in die Regionalliga Nord/Ost, schaffte auf Anhieb den Vizemeistertitel und stieg in der darauffolgenden Saison 2006/07 in die Oberliga auf. 2011 wechselte er zu den Wölfen nach Freiburg in die 2. Bundesliga. Dort schaffte er mit dem finanziell und sportlich in einer tiefen Krise steckenden Team zwar den Klassenerhalt, doch es folgte das wirtschaftliche Aus für den Verein. 2011/12 stand er beim Aufsteiger SC Riessersee unter Vertrag, wo er beachtliche Erfolge erzielte und in der Abschlusstabelle der Regular Season sogar die Dresdner Eislöwen hinter sich lassen konnte. In der hart umkämpften Abstiegsrunde sicherte er dem Garmischer Club schließlich den Klassenerhalt. Da die Ansichten über die Kaderplanung für die Saison 2012/13 auseinandergingen, wurde sein Vertrag Ende April 2012 überraschend nicht verlängert. Da zu diesem Zeitpunkt praktisch alle Trainerpositionen in der Bundesliga schon besetzt waren, nahm Travnicek das Angebot der Wattener Pinguine an, die er zum Meistertitel in der Eliteliga, der vierthöchsten österreichischen Eishockeyliga, führte.

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schafterversammlung zwar noch bestätigt werden, dies gilt aber als reine Formsache. Anschließend wurden die Spieler einzeln auf das Podium gerufen, wo ihnen Spieler der Jugendteams ihr Trikot überreichten. Der amtierende Kapitän Philipp Pircher überbrachte die Grußworte der Mannschaft und bedankte sich in deren Namen bei den Betreuern Hannes und Helmut Messner, Peter Pichler sowie dem neu dazu gestoßenen Patrick Silgener. Das Team freue sich auf die Herausforderung in der ersten Liga und brenne schon darauf, dass es endlich losgeht. Der neue Headcoach der Broncos, Zdenek Travnicek, äußerte sich sehr zufrieden über die Arbeitsmoral und das Potential der Mannschaft. Auch wenn das letzte Testspiel nicht gerade ein voller Erfolg gewesen sei, ist er davon überzeugt, dass die Broncos mit einer schlagkräftigen Truppe ins Rennen gehen werden. Der sportliche Leiter Egon Gschnitzer skizzierte das Ziel der Broncos:

Betreuer

Hannes Messner

Helmuth Messner

Der amtierende A2-Vizemeister will in jedem Fall in die Play-offs vorstoßen. Um dies zu schaffen, müssen die Wildpferde die erste Runde der Vor-Play-offs überstehen, um anschließend um die Halbfinalteilnahme zu kämpfen. Spieler-News

Elite.A-Teams AS Asiago (Meister) HC Pustertal HC Valpellice Hockey Milano Ritten Sport SG Cortina SHC Fassa WSV Sterzing 68

Fabian Hackhofer wird wieder das Trikot der Wi l d p fe rd e überstreifen. Der 22-Jährige spielte im vergangenen Jahr eine

Foto: Max Pattis

eishockey

Patrick Mair und Mark Demetz beim Spiel der Broncos gegen den HC Eppan erfolgreiche Saison bei den Rittner Buam und hätte am Hochplateau bleiben können. „Hacky“ entschied sich aber für seinen Heimatverein, um diesen bei der Rückkehr in die höchste italienische Eishockeyliga zu unterstützen. Im Tor wird auch heuer der 23 Jahre junge Italokanadier Charles Albert Corsi stehen. Importspieler Corsi unterschrieb im Wipptal einen Einjahresvertrag mit Option

konnte. Vor zwei Jahren war er zusammen mit Martin Bartek und seinem Teamkollegen Tomáš Svoboda der beste Torschütze in den Play-offs, als er in siebzehn Spielen acht Mal traf. Der zweite tschechische Spieler in den Reihen des WSV Sterzing ist der Stürmer David Ludvík. Der 32-jährige Allrounder hat in den Testspielen sowohl Trainer Travnicek als auch die Vereinsführung überzeugt. Vor allem wurde Ludvík aber wegen seiner Vielseitigkeit engagiert, denn der 180 cm große und 86 kg schwere Stürmer kann sowohl als Center als auch auf der Flügelposition spielen und in defensiven wie offensiven Rollen eingesetzt werden. Ludvík kommt vom tschechischen Zweitligisten HC Slovan Ústečtí Lvi. Er erzielte in der tschechischen Extraliga in 362 Spielen 71 Tore und gab 46 Vorlagen. In 221 Zweitligapartien kam Ludvík auf 52 Tore und 47 Assists.

Michael Catenacci, der in der vergangenen Saison bei der Düsseldorfer EG in der DEL unter Vertrag stand. Catenacci wurde am 12. Februar 1991 in Woodbridge, Ontario (CAN) geboren und hat neben der kanadischen auch die italienische Staatsbürgerschaft. Der Linksschütze ist zwar mit 170 cm und 81 kg sogar für europäische Verhältnisse nicht gerade groß, doch diese köperlichen Nachteile macht er mit Trainerbank einem umso größeren Kämpferherz wett. Als Torwarttrainer haben die Neu beim WSV ist auch der Broncos den Finnen Antti Meri34-jährige Flügelstürmer Ro- läinen unter Vertrag genommen. man Erat aus Tschechien. Erat Dieser spielte als aktiver Torhüspielt in der Offensive sowohl ter in den diversen Jugendmannals Vorbereiter als auch im Ab- schaften des Traditionsklubs Ässchluss gefährlich und Die nächsten Spiele der Broncos versteht sich auf dem

Eis mit David Ludvík be03.10.: SHC Fassa – WSV Sterzing reits sehr gut. Er erhielt 05.10.: Hockey Milano – WSV Sterzing Peter Pichler Patrick Silgener aufgrund der neuen Ju12.10.: Ritten Sport – WSV Sterzing gendregelung in der Ex16.10.: WSV Sterzing – HC Valpellice traliga, der höchsten tscheauf ein weiteres Jahr. Bestätigt wurden die beiden Legio- chischen Liga, keinen Vertrag 19.10.: WSV Sterzing – Ritten Sport näre T. J. Caig aus Kanada und De- mehr, obwohl er in insgesamt 31.10.: HC Valpellice – WSV Sterzing 583 Extraliga-Partien 136 Tore rek Eastman aus den USA. Weiters verpflichtete der WSV den und 147 Assists für äußerst respek- sät Pori. In der Saison 2002/03 jungen italokanadischen Center table 283 Scorerpunkte verbuchen schlug Meriläinen die Trainerkarriere ein und übernahm die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele (17. August bis 15. September) U16-Mannschaft von TPS TurSpiel Ergebnis ku. 2009/10 wechselte er zu HPK WSV Sterzing – HC Tiroler Wasserkraft 4:3 Hämeenlinna und kehrte im folgenden Jahr zu TPS Turku zurück, HC Energie Karlovy Vary (U21) – WSV Sterzing 3:4 wo er die U20-Mannschaft überHC Energie Karlovy Vary (CZE-Extraliga) – WSV Sterzing 6:3 nahm. In den beiden vergangeSC Riessersee – WSV Sterzing 0:2 nen Saisonen arbeitete MeriläiStarbulls Rosenheim – WSV Sterzing 4:2 nen bei den Espoo Blues als Torwarttrainer und Teamleader der WSV Sterzing – Starbulls Rosenheim 0:3 U20 und begleitete im vergangeWSV Sterzing – SC Riessersee 1:4 nen Frühjahr abermals die finniEC Peiting – WSV Sterzing 3:4 sche U17-Auswahl nach Kanada zur World Hockey Challenge. bf WSV Sterzing – EC Peiting 4:3 erker oktober 13


sport

Extremsport

Klettern in der Gletscherspalte Bereits zum sechsten Mal hat Anfang August auf der 3.145 m hoch gelegenen Müllerhütte in den Stubaier Alpen ein internationaler Eiskletter-Wettbewerb stattgefunden.

Über 55 Teilnehmer entflohen den hohen Temperaturen im Tal, um an diesem außergewöhnlichen Wettkampf teilzunehmen. Oberhalb von 3.000 m ist nicht nur das Wetter unberechenbar, auch sonst läuft einiges verkehrt. Um einheitliche Wettkampfbedingungen zu schaffen, fand die Party vor dem Wettkampf statt. Samstagabend war „Rockin’ on Müllerhütte“ mit der Südtiroler Live-Band Morrison’s Doghouse angesagt. Früh am nächsten Morgen kämpften sich die Teilnehmer aus dem Bett, um anschließend im Eis zu schwitzen. Geklettert wurde in einer Gletscherspalte des Übeltalferners. Aufgrund der immer noch reichlich vorhandenen Schneemengen musste dieses Jahr eine

andere Spalte gefunden werden. Trotzdem gelang es dem zehnköpfigen Iceparade-Team, einen attraktiven Eiskletter-Parcours einzurichten. Mit Klettersteigset am Fixseil gesichert, bestiegen die Eiskletterer wahlweise die Chickenoder Hardcore-Route auf Zeit. Erstmalig wurde von Benni Kofler und Simon Heinz auch eine Highline eingerichtet. Die Idee zur Iceparade hatten vor sechs Jahren die beiden jungen Pusterer Kletterer Thomas Engl und Emanuel Ciullo, die von den Hüttenwirten Lukas Lantschner und Heidi von Wettstein begeistert aufgenommen wurde.

Resultate

Hardcore-Variante Damen 1. Rebecca Finch (I) 6.50 2. Sofie Bergfeld (D) 7.19 Hardcore-Variante Herren 1. Thomas Engl (I) 3.09 2. Reinhard Graf (I) 4.19 Chicken-Variante Damen 1. Sarah Graf (I) 5.18 2. Christiane Willeit (I) 7.12 Chicken-Variante Herren 1. Robin Winkler (D) 2.42 2. Jascha Schmidt (D) 3.21

Volgger und Braunhofer sind Italienmeister Zweimal Gold, einmal Silber und ran Stefan Fassnauer, der sich Silzweimal Bronze: Die Medaillen- ber im Sprint und Bronze in der flut der Ridnauner Biathleten bei den Italienmeisterschaften im Sommerbiathlon Anfang September in Forni Avoltri (Udine) klingt vielversprechend. Bei den Seniordamen lief (v. l.) Patrick Braunhofer, Jasmin Volgger Federica Sanfilippo aus und Stefan Fassnauer vom ASV Ridnaun Maiern von der Polizeisportgruppe „Fiamme Oro“ als Verfolgung holte. Jasmin Volgger Dritte durchs Ziel. Eine starke Leis- und Patrick Braunhofer wurden Itatung zeigten die drei Anwärter des lienmeister in der Disziplin VerfolASV Ridnaun/Volksbank, allen vo- gung. erker oktober 13

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fußball

Anpfiff in der Amateurliga Für sechs Wipptaler Fußballteams hat der Kampf um Punkte und Positionen wieder begonnen

Der ASV Freienfeld möchte in der 1. Amateurliga in dieser Saison unter die besten sechs Team kommen, während die Auswahl Ridnauntal sich den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt hat. Wiesen zielt in der 2. Amateurliga auf einen Platz im Mittelfeld. Der ASV Franzensfeste will mit neuem Präsidenten und neuen Spielern durchstarten und peilt den Aufstieg an, während der CF Sterzing und der ASV Gossensaß vom Tabellenende wegkommen wollen.

Der bisherige Trainer Renè Rella ist nach Milland gewechselt. Manuel Tschöll hat aus Studiengründen die Fußballschuhe an den Nagel gehängt, im Gegenzug bekommen einige Nachwuchsspieler ihre Chance. „Als Saisonziel haben wir uns einen Platz im oberen Tabellendrittel gesetzt. Wichtig ist für uns, dass sich die neuen Spieler gut integrieren und die Mannschaft mit dem

mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben. Nach oben ist alles möglich“, so Kinzner. In der vergangenen Saison landete Freienfeld auf dem 6. Platz. Auswahl Ridnauntal

Keine Nachwuchssorgen Die Auswahl Ridnauntal ist mit zwei Niederlagen und einem Sieg in die Saison gestartet. Auch in der

ASV Freienfeld

Gianluca Cordani neuer Trainer Die Mannschaft von Freienfeld hat in den ersten drei Meisterschaftsspielen einmal gewonnen und zweimal verloren. Über die Sommerpause hat es einige Veränderungen gegeben. „Wir haben mit Gianluca Cordani einen neuen Trainer gefunden“, so Hannes Kinzner, sportlicher Leiter des Vereins. 70

Spieler verabschiedet: Andreas Siller hat seine Karriere beendet und Thomas Rainer ist zu Freienfeld gewechselt. Präsident Kurt Eisendle setzt auf den Klassenerhalt. „Die beiden Abgänge haben wir mit eigenen Spielern aus dem Nachwuchs ersetzt. Wir setzen voll auf die Jugend und werden um den Verbleib in der 1. Amateurliga kämpfen wie die Löwen“, so Eisendle. Die Auswahl Ridnauntal hat als einziger Verein im Wipptal keine Nachwuchssorgen. Heuer gibt es zwei neue Jugendmannschaften und der Verein ist jetzt mit sieben Jugendmannschaften in allen Kategorien vertreten. „Wir wollen mit unseren eigenen Spielern die erste Mannschaft bilden, Spieler einzukaufen wird auch finanziell immer schwieriger“, so Eisendle. ASV Wiesen

Platz sieben als Mindestziel

Keine Nachwuchssorgen hat die Auswahl Ridnauntal

neuen Trainer gut harmoniert. Wir möchten etwas Kontinuität in die Mannschaft bringen und wollen

laufenden Saison wird Stefan Brunner auf der Trainerbank sitzen. Von der Mannschaft haben sich zwei

Wiesen ist mit zwei hohen Niederlagen, 1:3 und 5:1, in die Saison gestartet. Erst im dritten Spiel gegen Rasen konnte das Team mit einem erker oktober 13


2:1-Sieg die Negativserie stoppen. „Im ersten Spiel war uns Taisten konditionell überlegen, im zweiten Spiel war die Mannschaft nach zwei Tagen Oktoberfest etwas von der Rolle“, so Vereinspräsident Thomas Schwitzer. Auch in Wiesen gibt es Veränderungen. Einige Leihspieler, darunter Aaron Grasl, Jonas Tolpeit und Patrick Graus, sind nun definitiv zu Wiesen gewechselt. Außerdem verstärken Ulrich Rainer vom SV Freienfeld und Thomas Tötsch vom SV Gossensaß die Mannschaft. Nach einer Pause hat auch Thomas Gschwenter wieder zu kicken begonnen. Neu im Team ist zudem der zweite Tormann Massimo Vezzoli. Trainer Silvano Zanetti wurde ebenfalls vom Vorstand bestätigt. „Wir wollen mindestens den 7. Platz der vergangenen Saison wieder erreichen. Nachdem wir im Pokal souverän eine Runde weiter sind, bin ich sehr zuversichtlich“, so Schwitzer. ASV Gossensaß

Verpatzter Start Die Meisterschaft hat für den ASV Gossensaß mit einer Ernüchterung begonnen. In den ersten drei Spieltagen musste die Mannschaft jedes Mal als Verlierer vom Platz gehen. Vize-Präsident Wolfram Girtler: „Wir spielen weiterhin mit einheimischen Spielern und hoffen auf eine bessere Saison als im Vorjahr, auch wenn wir den Beginn verpatzt haben. Ich wünsche mir eine weiterhin motivierte Truppe und positive Resultate.“ Die Beset-

zung der Mannschaft ist mehr oder weniger dieselbe geblieben. Das Trainerduo Martin Keim und Tommaso Femminella wurde vom Vorstand bestätigt. Im Pokal ist Gossensaß gegen den FC Rentsch Bozen ausgeschieden. CF Sterzing

Weg vom Tabellenende Sterzing ist mit einem Unentschieden, einem Sieg und einer Niederlage in die Meisterschaft gestartet. Im Kader hat es kleinere Veränderungen gegeben. „Claudio Rossi ist zum Verein zurückgekehrt und Sebastian Kahn ist von Aicha nach Sterzing gewechselt“, so Sportdirektor Manuel Rainer. Heuer möchte man unbedingt vom Tabellenende wegkommen. „Wir möchten im Mittelfeld und eventuell im oberen Tabellendrittel mitspielen. Im Vorjahr hat es vor allem im Sturm gehapert, deshalb setzen wir jetzt auf Kahn und im Mittelfeld auf Rossi“, so Rainer. Aufgerückt sind in die erste Mannschaft einige Junioren aus dem eigenen Nachwuchs. Daniel Passarella wird weiterhin die Mannschaft als Trainer führen. ASV Franzensfeste

Aufbruchstimmung

Der ASV Franzensfeste ist mit drei Siegen furios in die Meisterschaft der 3. Amateurliga gestartet. Überhaupt herrscht im Ort nach dem Wechsel an der Vereinsspitze und im Vereinsvorstand Aufbruchstimmung. Der neue Präsident Die Wipptaler Amateurliga-Clubs Francesco Celano hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, 1. Amateurliga B um eine Mannschaft auf ASV Freienfeld die Beine zu stellen, die das Auswahl Ridnauntal Zeug zum Aufstieg haben soll. „Wir haben mit Miche26 Spieltage bis zum 1. Juni 2014 le Slaviero vom SSV Brixen Winterpause vom 24. November bis einen exzellenten Abwehrzum 9. März spieler verpflichtet. Außer2. Amateurliga C dem wird Suki Cobilic die ASV Wiesen Mannschaft verstärken.“ Der neue Trainer Gino De Loren3. Amateurliga B zo soll das Fußballwunder ASV Franzensfeste vollbringen. „Ich bin davon, ASV Gossensaß dass die Mannschaft mit etCF Sterzing was Glück die Meisterschaft 22 Spieltage bis zum 1. Juni 2014 gewinnen kann“, so Celano. Winterpause vom 10. November bis bf zum 23. März

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sportlerporträt

„Eine Profikarriere wäre ein Traum“ Die Sterzinger Läuferin Anna Stefani tritt immer mehr in die Fußstapfen ihres Vorbildes Silvia Weissteiner. Die Maturantin des Sprachengymnasiums Sterzing hat heuer im Juli bei den U20-Europameisterschaften in Rieti einen überraschenden 5. Platz erreicht. Außerdem verwies die Mittelstreckenläuferin bei der Sponsor Trophy in Meran mit neuem persönlichen Rekord über 3.000 Meter in 9.33,89 Minuten die Konkurrenz mit 30 Sekunden Vorsprung auf die Plätze. Anna Stefani zählt zu den hoffnungsvollsten Leichtathletiktalenten des Landes. Die 18-jährige Anna Stefani ist mit zehn Jahren zum Laufsport gekommen. „Ich lernte damals meinen Trainer Ruggero Grassi kennen, der mich zum Laufen animierte, und mir gefiel diese Sportart auf Anhieb. Am Anfang war es für mich nur Spiel und Freizeitspaß“, erinnert sich Stefani. Ihre ersten Rennen bestritt sie mit zwölf Jahren. Im Laufe der Jahre wurde das Laufen für die Sterzingerin immer wichtiger. „Seit zwei Jahren ist der Laufsport meine große Leidenschaft. Ich finde es faszinierend, dass ich durch das

Anna Stefani kompakt Alter: 18 Sternzeichen: Steinbock Wohnort: Sterzing Beruf: Maturantin Verein: ASV Sterzing Familie: Eltern Christine und Piero, Schwestern Laura und Verena Hobbies: Freunde treffen, lesen, Musik hören, Kuchen backen und faulenzen 72

Vor einem Wettkampf reduziert Stefani die Intensität des Trainings, um fit zu den Bewerben zu kommen. Als ihre Stärken bezeichnet sie die Freude am Laufen und ihre Ausdauer. Was würde sie als ihre Schwäche ausmachen? „Eine meiner großen Schwächen ist sicherlich meine Sturheit.“ Erfolge sind in jeder Sportart der Lohn für die großen Mühen, umso schwieriger ist es oft, mit Niederlagen umzugehen. „Im ersten Moment bin ich sehr enttäuscht, aber Niederlagen gehören zum Sport dazu. Man muss auch die eige-

Laufen meinen Körper und meine Grenzen immer besser kennen lerne.“ Ihr erster großer Erfolg war der 2. Platz über 3.000 m bei den Italienmeisterschaften in Florenz. Daneben stellte sie auch einige Vereinsrekorde auf. Als amtierende Junioren-Italienmeisterin über 5.000 m konnte Stefani bei den U20-Europameisterschaften im Juli in Rieti einen ausgezeichneten 5. Platz erreichen. „Mit dem Resultat bin ich zufrieden, es war vor allem eine sehr schöne Erfahrung, bei einem so großen Ereignis dabei sein zu dürfen und sich mit den besten Athleten Europas zu messen.“ Bei der Sponsor Trophy in Meran glänzte Stefani heuer mit neuem persönlichen Rekord über 3.000 m in 9.33,89 Minuten. Das Sterzinger Läuferzentrum gilt als Südtiroler Mekka in dieser Disziplin. Warum das so ist? „Das Läuferzentrum macht Ruggero Grassi aus, da er talentierte junge Menschen auf einen Blick erkennt. Aber auch unser Verein, der ASV Sterzing, sorgt für optimale Trainingsvoraussetzungen“, so Stefani. Der Laufsport fordert natürlich auch seinen Preis. So trainiert Stefani durchschnittlich sechs Mal in

der Woche. Das heißt dann wohl, dass für andere Aktivitäten nicht viel Zeit bleibt. „Ich vermisse nichts. Durch den Laufsport Trainer Ruggero Grassi mit seinen Schützlingen habe ich sehr viele Freunde dazu gewonnen Grenzen akzeptieren können. nen und leider auch einige verlo- Für mich sind sie auch eine Motiren. Ich freue mich jeden Tag auf vation.“ das gemeinsame Training mit den Und wie lauten die nächsten sportanderen Läuferinnen.“ lichen und privaten Ziele? „Im

Auf den Punkt gebracht ... Ich ärgere mich, ... wenn meine Schwestern Kleider aus meinem Kleiderschrank nehmen. An anderen Menschen schätze ich ... Ehrlichkeit. Drei Worte, die mich beschreiben, sind ... zielstrebig, starrköpfig und freundlich. Das Wichtigste sind für mich ... Gesundheit und Familie. Mein größter Wunsch ist, ... irgendwann an Olympischen Spielen teilzunehmen. Eine Sportart, die ich unbedingt ausprobieren möchte, ... ist Kitesurfen. Mein Lebensmotto lautet ... Carpe diem! Sportler haben mehr vom Leben, ... weil Bewegung Spaß macht.

Herbst lege ich eine kleine Pause ein; in den Wintermonaten beginnt dann die Vorbereitung auf die nächste Saison. Wichtig ist mir auch ein guter Schulabschluss. Danach werde ich mich für ein Studium entscheiden, wobei die Fachrichtung noch nicht feststeht“, so Stefani. Der Laufsport soll natürlich weiterhin eine tragende Rolle in ihrem Leben spielen. „Eine Profikarriere wäre mein Traum.“ bf

Sportliche Highlights Italienmeistertitel über 5.000 m (2013) 5. Platz bei EM in Rieti über 3.000 m (2013) 2. Platz bei den Italienmeisterschaften über 3.000 m (2012) erker oktober 13


Ratschings

Armin Graus gewinnt Clubturnier Tennisclub Ratschings feiert 20-jähriges Bestehen

Zum 20-jährigen Bestehen hat der nommen haben, die Vereinsmeis- en entschieden Klaus Freund, NiTennisclub Ratschings ASV Volks- ter gekürt. colas Goggi, Niklas Minzoni und Sabank heuer zum ersten Mal ein Tur- Clubmeister im Herren Einzel wur- muel Hofer, Carmen Freund, Vera nier der Serie des Raiffeisen-Circuits de Armin Graus vor Georg For- Schölzhorn, Hannah Pircher, Birgit „Tennis Grand Prix 2013“ ausgerich- cher, Klaus Kruselbruger und Phi- Schölzhorn sowie Carmen Freund tet, an dem 43 Herund Lena Mittermair ren teilgenommen für sich. haben. Am 8. September In der Kategorie 4 feierte der Tenniskonnte sich Stefan club im Beisein zahlConstantini (Tenreicher Ehrengäste nis Brixen) gegen sein 20-jähriges BePeter Rainer (ASV stehen. Derzeit zählt Vahrn) mit 6:3, 1:6, der Verein 120 Mit7:6 (6) durchsetzen. glieder. Rund zwei Um den Turniersieg Drittel davon sind spielten die SpieKinder und Jugendler des Finalrasters liche. In den vergander Kategorie 3. Am genen fünf Jahren Ende musste sich (v. l.) Karl Mayr, Stefan Constantini, Peter Rainer, Präsident Günther hat der Club u. a. Eisendle und Alfred Rainer Markus Gögele vom das Landesfinale gastgebenden TC Ratschings ge- lipp Auckenthaler. Im Doppel sieg- der VSS-RVD Tennismeisterschaft, gen Saro Scaggiante (Tennis Brixen) ten Klaus Kruselburger und Georg Bezirksturniere sowie das traditiomit 6:4, 4:6, 1:6 geschlagen geben. Forcher vor Armin Graus und Phi- nelle „Pfannenturnier“ ausgetraIn der letzten Augustwoche wur- lipp Forer. Die Trostrunde gewann gen. Zudem koordiniert der Club den beim traditionellen Clubtur- Noel Rainer vor Dominik Königs- das Training der Tennisspieler am nier, an dem rund 60 Spieler teilge- rainer. Die sieben Kinderkategori- Sportgymnasium Sterzing.

Golf

Kegeln

Gradl und Rainer sind Clubmeister

Fugger schaffen Bahnrekord

Ende August fand in Kastelruth die Clubmeisterschaft des Golfclubs Sterzing statt. Clubmeister bei den Männern wurde Günther Rainer mit 33 Bruttopunkten, bei den Frauen Manuela Gradl mit 23 Bruttopunkten. Die Kategorie Netto HCP 0 bis 18 gewann Matthias Haller vor Patrick Ramoser und Peter Ramoser, die Kategorie Netto HCP 18,1 bis 36 Martin Keim, der auch den Wanderpokal für die meisten Nettopunkte (43) erhielt, vor Daniel Passarella und Hannes Reifer. Einen großen Erfolg feierte der Golfclub Anfang September in Kastelruth auch bei den Regionalmeisterschaften im Mannschaftsspiel: Manuela Gradl, Stefanie Bacher, Florian Hofer, Tommaso Femminella, Matthias Haller und Josef Bodner wurden mit 326 Punkten Regionalmeister. Den Bewerb Mannschaft Foursome gewannen die Sterzinger Jungstars Stefanie Bacher und Florian Hofer mit 35 Punkten.

Nach dem Einzelbahnrekord von Reinhard Gruber in Jenesien gab es im Zweitrundenmatch des Italienpokals der A1/A2-Klasse für den ASKC Fugger Sterzing zwei Bahnrekorde: Florian Thaler verbesserte den Einzelbahnrekord auf 631 Hölzer. Den Mannschaftsbahnrekord schraubten die sechs Spieler des Wipptaler Klubs gemeinsam auf 3.530 Kegel. Neben Thaler waren daran Manuel Hofer (530), Thomas Weiskopf (596), Franz Höller (582), Stefan Zini (565) und Reinhard Gruber (626) beteiligt.

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sportlerporträt

Kayak

Ulpmer ist Vizeitalienmeister Der Maulsner Manuel Ulpmer vom ASV Milland hat im September in Cuneo den Kayak-Vizeitalienmeistertitel der U16 im Slalom geholt und wurde gemeinsam mit dem Brescianer Fabio Bertoglio Dritter im C2-Slalom. Seit Frühjahr hat sich der 15-Jährige bei regionalen und nationalen Bewerben zehnmal unter den ersten drei platziert; zudem wurde er in das nationale Jugendteam einberufen, mit dem er im Sommer mehrere Trainingslager bestritt. Sein jüngerer Bruder Matthias war in der U10 eine Klasse für sich. Der Neunjährige konnte bei fünf regionalen und nationalen Bewerben fünf Siege einfahren.

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sport

Tobias Weissteiner siegt auf Nederseite siegt der Wasserfaller Alm im Mareiter Derby Nebel, kühle Temperaturen und Nieselregen begleiteten heuer rund 80 Teilnehmer – knapp die Hälfte davon kam aus dem Wipptal – beim Berglauf zur Wasserfaller Alm. Die Tagessiege gingen an (im Bild v. l.) Tobias Weissteiner (ZKG Vintl) und Helga Platzgummer (Full Sport Meran). Weissteiner distanzierte den Gossensasser Routinier Roberto De Simone um knapp 16 Sekunden. De Simone war auf Platz zwei bester Wipptaler vor Christian Moser (Polisportiva Sterzing) und Martin Renzler. Schnellste Wipptalerin war Stefanie De Simone aus Gossensaß als Zweite bei den Damen. Wipptaler Klassensiege gab es für Martin Larch aus Mareit (U21) sowie für Martin Oberprantacher (U12), Selina Schölzhorn (U12) und Lukas Leitner (U16) aus Ratschings. Bei der Siegerehrung wurden unter allen Teilnehmern zahlreiche Sachpreise verlost.

Die Nederseite hat sich im Spätsommer zum zweiten Mal in Folge im fußballerischen Wettstreit gegen die Sonnenseite durchgesetzt. Die Mannschaften, angeführt von den Kapitänen Walter Sparber (Nederseite) und Thomas Wurzer (Sonnenseite), konnten in Bestbesetzung antreten. Die Sonnenseite musste sich am

Ende in einem ausgeglichenen und hart umkämpften, aber immer fairen Spiel mit 2:3 geschlagen geben. Die Nederseite hat nun die Chance, im nächsten Jahr das Dorfderby zum dritten Mal in Folge zu gewinnen und sich damit die „Mareit Dorftrophäe“ endgültig zu sichern. Beim Spiel der Mamis gegen die U8 des ASV Mareit haben sich auch heuer wieder die Knirpse durchgesetzt.

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energie sparen & heizen erker-extra

Günstigere Stromund Gaspreise Eine Initiative der Verbraucherzentrale Südtirol will Familien günstigere Stromund Gaspreise ermöglichen. Innerhalb 31. Dezember bündelt die neu gegrün-

dete Einkaufsgemeinschaft für Strom und Gas den Strom- und Gasverbrauch von Verbrauchern aus Südtirol und dem

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Trentino. Anschließend werden die Zahlen allen Stromanbietern am Markt zugestellt, die daraufhin ein attraktives Angebot unterbreiten können. Einen Rahmenvertrag handelt die Gemeinschaft mit jenem Anbieter aus, der die besten Preise und Vertragsbedingungen bietet. Den teilnehmenden Verbrauchern steht es frei, den Vertrag zu unterzeichnen. Auf der Internetseite www. verbraucherzentrale.it können sich Interessierte anmelden und ihren Energieverbrauch eingeben. Der Beitritt zur Einkaufsgemeinschaft ist kostenlos. Auch Haushalte mit hohem Energieverbrauch sowie Kondominien können am Projekt teilnehmen.

Turbokonsum ade Wir sind „Fremdversorger“ und kaufen fast alles ein, was wir benötigen. Wer an der Gesellschaft teilhaben will, braucht Geld, also ein eigenes Einkommen. Dieses reicht aber nicht immer aus, um die Fremdversorgung zu gewährleisten. Steigende Energiepreise, zunehmende Ausgaben für Lebensmittel und Tarife, höhere Ausgaben für Gesundheit und Altersvorsorge oder Verunsicherung in wirtschaftlich härteren Zeiten belasten die Brieftaschen. Ein individuelles „Konsum-Management“ ist gefragt. Wer erfolgreich mit seinem Geld wirtschaften will, sollte es so machen wie Unternehmen: immer beides, Einnahmen und Ausgaben, im Blick haben. Walther Andreaus liefert mit seinem Buch „Turbokonsum ade – 5.000 Euro im Jahr sparen“ eine Gebrauchsanweisung, um die eigenen Ressourcen besser einzuteilen. Das Buch ist in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale und im Südtiroler Buchhandel sowie als E-Book über Amazon erhältlich.

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energie sparen & heizen

neue technologien

Gut gedämmt ist halb geheizt Spartipps beim Heizen Ein Gebäude verbraucht im Schnitt 200 kWh/m3 Heizenergie pro Jahr. Das entspricht einem Verbrauch von 20 Litern Heizöl pro Quadratmeter. Dank verbesserter Technik verbrauchen Gebäude heutzutage nur noch fünf Liter oder weniger. In besonders sparsamen Gebäuden ist es auch bei einem Heizölverbrauch unter 1,5 l/m3 noch angenehm warm. Mit einfachen Tipps können Heizkosten gesenkt werden: • Wer die Raumtemperatur um 1°C senkt, spart damit sechs Prozent Energie. • Stoßlüften verhindert, dass unnötig Energie verpufft. • Heizkörper nicht durch Vorhänge oder Verkleidungen verdecken. • Heizkörper entlüften. Luft im Heizungskreis braucht mehr Energie. • Abends Rollläden, Jalousien und Vorhänge schließen; so geht we-

niger Energie verloren. • Heizanlage regelmäßig kontrollieren und reinigen. • Energiebuchhaltung: Notieren Sie sich den jährlichen Brennstoffverbrauch und die Kosten (Holz für Kachelofen nicht vergessen!); stellen Sie erhebliche Unterschiede fest, wenden Sie sich an einen Fachmann. Heizkosten im Altbau reduzieren • Tauschen Sie die alte Heizanlage aus, vor allem wenn sie älter als 20 Jahre ist. Neue Anlagen können den Brennstoff besser ausnutzen. • Heizungsrohre nachträglich wärmedämmen. • Außenbauteile wie Außenwand, Dach, Decke zum unbeheizten Keller nachträglich wärmedämmen. • Alte, undichte Fenster und Türen austauschen.

Klimahaus „R“ Das Land hat im September die neue KlimaHausKategorie „R“ eingeführt. Sie gilt für alle historischen Gebäude, die energetisch saniert werden. Der Aufwand, die Gebäude einem C-Standard anzupassen, fand das Land nämlich zu aufwändig und architektonisch oft kaum vertretbar. Um einen Kubaturbonus zu erhalten, reicht es bereits aus, alle mach- und vertretbaren Maßnahmen zur Energieeinsparung zu ergreifen. 76

• Heizanlage fachgerecht einstellen. Heizkosten im Neubau reduzieren • Auch hier gilt: Gut gedämmt ist halb geheizt! Sämtliche Bauteile wie Außenwand, Dach, Decke zu unbeheiztem Keller und Terrasse sollten ausreichend gedämmt werden. • Durch eine gezielte Nutzung der Sonnenenergie über die Fenster kann zusätzlich Heizenergie eingespart werden. • Die Größe der Heizanlage sollte auf den effektiven Bedarf des Gebäudes abgestimmt werden; Überdimensionierung schafft nur unnötige Mehrkosten. • Dichte Gebäude vermeiden Energieverluste über Ritzen und Fugen (die Luftdichtheit wird mit einem so genannten BlowerDoor-Test ermittelt).

Eine Kilowattstunde Strom Eine Kilowattstunde Strom reicht für 15 Hemden bügeln 70 Tassen Kaffee kochen 7 Stunden fernsehen 2 Tage einen 300-Liter-Kühlschrank nutzen 1 Hefekuchen backen 1 Maschine Wäsche waschen 40 Stunden lang CDs hören 90 Stunden Licht einer Stromsparlampe (11 Watt) 
 17 Stunden Licht einer Glühlampe (60 Watt) 
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Wo sich Solarenergie lohnt Südtirol liegt mit einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung von 1.300 kWh/m² pro Jahr im europäischen Durchschnitt. Welche

Zonen sich besonders für die Erzeugung von Solarstrom eignen, hat das EURAC-Institut für Angewandte Fernerkundung mit Hilfe von Satellitendaten berechnet.

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Nun liegt eine detaillierte Solarpotential-Karte für Südtirol vor. Die Daten sollen in einigen Monaten über das WebGIS der Provinz Bozen in Form von interaktiven Karten zur Verfügung gestellt werden. Südtirolweit kann dann jeder Bürger per Mausklick abrufen, welches Solarstrompotential sein Standort hat. Das EURAC-Institut für Regionalentwicklung und Standortmanagement erarbeitet zurzeit einen Leitfaden, der den Gemeinden und Planern als Orientierungshilfe bei der Standortsuche für Photovoltaikanlagen dienen soll.

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energie sparen & heizen

Wassertrog Alpen Wer gibt, nimmt und bestimmt darüber?

Trinkwasser, Schnee, Strom: Das Wasser der Alpen ist heiß begehrt und begrenzt, auch wenn das vielen nicht bewusst ist. Wer trägt die Verantwortung für diese kostbare Ressource? Die internationale Alpenschutzkommission CIPRA macht diese aktuelle Frage zum Thema ihrer Jahresfachtagung vom 10. bis zum 12. Oktober in Bozen. Gletscher, Quellen, Bäche, Flüsse und Seen der Alpen geben 170 Millionen Menschen Wasser. Unabdingbar ist das kostbare Gut auch für Landwirtschaft, Tourismus und Energiewirtschaft. Groß sind die Interessen an dieser knappen natürlichen Ressource. Die Alpenstaaten müssen sich den Herausforderungen wie Wasserknappheit, Wasserversorgung und unterschiedlichen Nutzungsinteressen stellen. Auf der CIPRA-Jahresfachtagung beleuchten Politiker, Umweltschützer und Wissenschaftler verschiedene Facetten im verantwortungsvollen

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Umgang mit Wasser aus den Alpen. Sie zeigen u. a. auf, wie Städte und ihre Bürger sinnvoll mit ihren Gewässern umgehen können. Internationales Wasserjahr in den Alpen Die CIPRA hatte als unabhängige Dachorganisation zum nachhaltigen Schutz der Alpen vor zehn Jahren den Alpenstaaten einen Vorschlag für ein Wasserprotokoll der Alpenkonvention vorgelegt. Bis heute gibt es keine gemeinsame rechtliche Grundlage für die Nutzung und den Schutz des Wassers in den Alpen. Angesichts anhaltender Diskussionen zur Privatisierung der Trinkwasserversorgung und im internationalen Jahr der Wasserkooperation ist nun der richtige Zeitpunkt, über die Verantwortung für das „blaue Gold der Alpen“ zu diskutieren. Die CIPRA geht bei der Jahresfachtagung vom 10. bis zum 12. Oktober in der Europäischen Akademie

in Bozen u. a. folgenden Fragen auf den Grund: Wie arbeiten Gemeinden im Wassermanagement zusammen? Wie geht die Gesellschaft mit den Ursachen und Folgen des Klimawandels um? Wer entscheidet, in welchem Bachbett Wasser oder Strom fließt? Was braucht es, damit Politik und Gesellschaft nachhaltig handeln? Die Jahresfachtagungen der CIPRA finden seit 1952 abwechselnd in einem der Alpenländer statt. Seit 1981 widmen sich die Jahresfachtagungen einem bestimmten Thema. Die Teilnehmer sind dazu eingeladen, sich an der Debatte zu beteiligen. Beispiele, wie die Gastregion Südtirol mit seinem Wasser umgeht, gibt es bei Exkursionen. Am 12. Oktober (8.30 Uhr) führt eine Exkursion zum Mareiterbach: Dort wird die größte Revitalisierungsmaßnahme Südtirols an einem zwei Kilometer langen Flussabschnitt – im Zeichen des modernen Wasserschutzbaues – besichtigt.

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Aus Alt mach Neu Mit einem ausgeklügelten Verfahren macht Finstral den Fensteraustausch ohne Maurerarbeiten möglich. Vielfältig in Form und Stil eignen sich die hochwertigen Fenster- und Türensysteme von Finstral besonders für die fachgerechte Altbausanierung. Der Austausch erfolgt dabei ganz ohne Maurerarbeiten. Für die Sanierung und Renovierung vorhandener Bausubstanz hat Finstral ein spezielles Altbau-System entwickelt. Dank dieses Systems werden Fassaden, Fensterbänke, Tapeten oder Fliesen beim Fensteraustausch nicht beschädigt. Die Montage der neuen Fenster erfolgt sauber und schnell. Der alte Fensterrahmen bleibt dabei als Blindzarge im Mauerwerk erhalten, auf den der neue Fensterrahmen fachgerecht aufgesetzt wird. Eigene Anschlussprofile decken die Fugen außen- und raumseitig ab.

Neue Fenster …

… und neue Klappläden, im Altbau harmonisch eingefügt

Moderne Technik Finstral-Fenster und -Türen zur Altbausanierung greifen die traditionellen Stilelemente mit einer großen Auswahl an Formen, Rahmenprofilen und Farben möglichst originalgetreu auf. Moderner Schließ- und Öffnungskomfort, standardmäßig erhöhter Einbruchschutz sowie ein geringer Wartungsaufwand garantieren dabei ein langes, schönes Fensterleben. Gleichzeitig sorgen die neuen Fenster für eine deutliche Verbesserung der Schall- und Wärmedämmung mit entsprechender Verringerung der Energiekosten: Durch alte Fenster mit Einfach- oder Doppelverglasung geht drei- bis fünfmal so viel Energie verloren wie mit neuen Fenstern mit Wärmeschutzverglasung. Die Energieeinsparung lässt sich durch Dreifach-Wärmeschutzverglasung zusätzlich erhöhen. Auch Austausch von Haustüren Mit dem Altbau-Wechselsystem von Finstral können auch Haustüren ohne Wand- oder Bodenbeschädigungen fachgerecht auf den alten Türstock montiert werden. Das umfangreiche Haustürenprogramm aus Kunststoff und Aluminium eröffnet viele Möglichkeiten in der Gestaltung zeitlos schöner Eingangsbereiche. Vielfältig im Design und hochwertig in der Ausführung, entsprechen Türen und Eingangsanlagen von Finstral den höchsten Anforderungen an Stabilität, Sicherheit und Komfort. Zugleich sind sie besonders langlebig und wartungsarm. Weitere Informationen unter: www.finstral.com

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wellness, fitness & gesundheit Pflersch

Erholung in der Natur In Öttl in Pflersch gibt es seit kurzem eine neue Naherholungszone. Auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern hat die Forstverwaltung um Forstinspektor Franz Sigmund den Nadelwald gelichtet und Sandplätze, Wasserteiche, Sitzbänke, Wald- und Uferwege sowie zwei Unterstände errichtet. Finanziert wurde dass 40.000 Euro teure Projekt über Leader, die Gemeinde Brenner steuerte 8.000 Euro bei.

Pfarrer Stefan Stoll segnete den Park vor kurzem in Anwesenheit

von Projektpartnern, darunter Vizebürgermeisterin Dolores Oberhofer

Leitner, die an der Verwirklichung maßgeblich beteiligt war. Bürgermeister Franz Kompatscher dankte allen Beteiligten, sei die Anlage doch eine Bereicherung für einheimische Jungfamilien und Gäste. Die Naherholungszone liegt in der Nähe des Hochseilgartens, der vor kurzem um einen neuen Unterstand mit Lagerraum erweitert wurde. rr

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Wipplamb erweitert Produktpalette In diesem Jahr konnte Wipplamb fünf neue Mitglieder in die Genossenschaft aufnehmen. Drei dieser Mitglieder betreiben auf ihren Höfen Mutterkuhhaltung. Damit kann Wipplamb seinen Kunden ab sofort auch Rindfleisch von „Jahrlingen“ anbieten. Durch besonders tiergerechte Haltung und gezielte Auswahl der Muttertiere garantiert Wipplamb auch bei diesem Produkt die bereits vom Lammfleisch gewohnten hohen Qualitätsstandards. Angeboten wird das Rind in kundenfreundlichen Fleischpaketen von acht bis zehn Kilogramm. Mit der Erweiterung seiner Produktpalette setzt Wipplamb einen weiteren Schritt hin zur Verwirklichung lokaler Kreisläufe: hochwertige Produkte aus dem Wipptal für das Wipptal und faire Preise für die Bauern.

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wellness, fitness & gesundheit

Südtiroler Apfel Mit 18.400 Hektar Anbaufläche ist Südtirol das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Europas. Die mehr als 7.000 Südtiroler Apfelbauern bewirtschaften meist durchschnittlich zwei bis drei Hektar Fläche. 13 Südtiroler Apfelsorten tragen das europäische Gütesiegel der geschützten geografischen Angabe. Dieses garantiert, dass der Apfel aus integriertem und biologischem Anbau aus der Region Südtirol stammt. Südtiroler Obstbauern produzie-

ren zehn bis zwölf Prozent der europäischen Apfelernte. Die Hälfte der Ernte wird exportiert, rund 30 Prozent davon gehen nach Deutschland, dem Hauptexportmarkt, gefolgt von Skandinavien, Spanien und England. Immer beliebter werden Südtiroler Äpfel in osteuropäischen Ländern und im Nahen Osten. Rund 950.000 Tonnen Äpfel werden jedes Jahr geerntet. Mit einem Anteil von fast 40 Prozent ist Südtirol zurzeit der größte Bioapfel-Lieferant Europas.

Qualitätsgemüse Rund 400 Südtiroler Betriebe, zum Großteil Familienbetriebe, produzieren jährlich etwa 11.000 Tonnen Gemüse unter dem Qualitätszeichen Südtirol. Der Anbau von Gemüse ist für viele Bauern ein zweites finanzielles Standbein geworden. Neben dem Blumenkohl (3.000 t) werden auch Kartoffeln (6.000 t), Weißkohl (500 t), Radicchio (450 t), Eisbergsalat (350 t), Sauerkraut (300 t) sowie Rüben- und Blaukraut verkauft.

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Buchtipp

Einfach anbauen. Vielfalt ernten Knackige Salate, sonnengereifte Tomaten, zarte Zucchini, süße Karotten – nichts schmeckt so gut und ist so gesund wie erntefrisches Gemüse aus dem eigenen Garten. Wie man sich zu Hause sein eigenes Gemüseparadies schaffen kann, steht im neuen kompakten Nachschlagewerk „Bio-Gemüse-Ratgeber“ von Andrea Heistinger und der Organisation Arche Noah. Neben Grundlagen fürs Bio-Gärtnern enthält das Buch Tipps zu Anbau, Pflege und

Ernte sowie Wissenswertes auch zum Gärtnern auf dem Balkon und in Töpfen, um für das Gartenjahr 2014 gerüstet zu sein. Andrea Heistinger ist gelernte Agrarwissenschaftlerin und Gärtnerin. Die Organisation Arche Noah setzt sich seit über 20 Jahren für den Erhalt alter Kulturpflanzen und deren Weiterentwicklung ein. Der Ratgeber, im Haymon-Verlag erschienen, ist im Buchhandel erhältlich.

Senioren mobil Vor kurzem ist eine handliche Informationsbroschüre mit Tipps und Informationen erschienen, um älteren Menschen den Umgang mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrplänen und Fahrkarten in Südtirol zu erleichtern. Ausgearbeitet wurde das Heft im Rahmen des Interreg-Projekts „Mobilität ohne Barrieren“ von

der Abteilung Mobilität des Landes und dem Ökoinstitut Südtirol in Zusammenarbeit mit Senioren. Die Broschüre liegt bei Anlaufstellen für Senioren auf oder kann kostenlos in der Abteilung Mobilität bzw. im zuständigen Ressort bestellt werden (Tel. 0471 414698 oder 413400).

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„Guet und va do“ Bauernmarkt und Erntedankfest in Sterzing Am Samstag, den 12. Oktober feiert der Verein „Sterzinger Bauernmarkt“ ein kleines Erntedankfest auf dem Stadtplatz. Einen ganzen Tag lang gibt es musikalische Unterhaltung und „Gebochenes“ von den Sterzinger Bäuerinnen. Volkstänzer zeigen das „Mühlradl“, einen Tanz, der die Ernte des Getreides tänzerisch darstellt. Der Verein „Sterzinger Bauernmarkt“ bedankt sich bei allen Kunden und Verant wor tlichen, die den Markt möglich gemacht haben, und freut sich schon jetzt auf Mai 2014, wenn es wieder heißt: „Guet und va do“. Besonderes Schmankerl: Die Genossenschaft „Wipplamb“ tischt Gutes von Wipptaler Lämmern, Rindern, Schweinen und Hühnern zur Verkostung auf. In diesem Jahr haben die Mitglieder mit der Zucht und Haltung von Schweinen begonnen. Auch hier ist Qualität oberstes Gebot. Neben Spezialitäten vom Almschwein werden seit kurzem auch Kaminwurzen, Fleischkäse sowie Brat-und Hauswürste mit hauseigenem Schweinefleisch verfeinert. Zudem wird Kunden ab heuer Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung angeboten. Erste erfolgreiche Versuche gab es auch bei der Haltung von alten Zweinutzungshuhnrassen wie Sulmtaler und Bresse-Hühnern.

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Mountain Disc Golf am Roßkopf Fun, Sport und Action im höchst gelegenen 18-Bahnen-Parcours Europas

Disc Golf, die Sport- und Freizeitbeschäftigung für Kinder und Senioren, Familien und ambitionierte Profis: Das bietet der Freizeitberg Roßkopf in Sterzing seit August mit seiner Mountain-Disc-Golf-Anlage, dem höchstgelegenen 18-Bahnen-Parcours Europas. Das Design stammt von der österreichischen Firma Anders Golfen OG um Werner Mooshammer und Michl Priester. Mountain Disc Golf am Roßkopf ist Fun, Sport und Action im Einklang mit der Natur. Disc Golf kombiniert die Spielidee des Ballgolfs mit der Leichtigkeit des Frisbee-Spiels. Das Tolle daran: Disc Golf ist leicht, für jeden erlernbar und garantiert Spaß für alle, die sich gerne in freier Natur bewegen. Der Parcours kommt Einsteigern ebenso entgegen wie ambitionierten Disc-Golfern, die sich hier auf nationale und internationale Disc-GolfMeisterschaften vorbereiten. Disc-Golf-Neulinge absolvieren einige Trainingswürfe am Übungskorb nahe der Bergstation der Kabinen-Umlaufbahn. Schon nach wenigen Minuten bekommt man das nötige Gefühl für das Flugverhalten der Scheibe. Gespielt wird keine klassische Schleife, sondern ein Downhill-Parcours. Nach dem Start bei der Bergstation des „Panorama“-Sessellliftes spielt man sich talwärts zurück zur Bergstation der Kabinenbahn. 
 Die Länge der 18 Bahnen – zwölf blaue (leicht) und sechs rote (schwer) – liegt zwischen 40 und 88 Metern. Alle Disc-Golf-Bahnen sind als PAR 3 klassifiziert, d. h. sie können mit drei Würfen absolviert werden: dem Drive, der Annäherung und dem Pat. Ziel ist es, mit möglichst wenigen Würfen von der Abwurfzone aus den Zielkorb zu treffen.
 Die Spielregeln sind dem herkömmlichen Ballgolf ähnlich und in deutscher Sprache unter www.discgolf.de/verband/dokumente/ auch als Download zu finden. Worauf Sie beim Disc-Golfen am Roßkopf noch achten sollten: Nehmen Sie während des Spiels Rücksicht auf Personen, Tiere, Pflanzen sowie Einrichtungen und vergewissern Sie sich vor jedem Wurf, dass nichts und niemand Ihre Bahn kreuzt! Tragen Sie unbedingt angemessenes Schuhwerk! Die Benutzung der Anlage erfolgt auf eigene Gefahr! Bis zum 6. Oktober ist die Seilbahn täglich in Betrieb. Weitere Öffnungszeiten: 12., 13., 19. sowie 20. Oktober.

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Bergsport der Extreme beim IMS

Einen Schwerpunkt bilden dabei jene Vorträge und Diskussionen, die extreme Leistungen am Berg präsentieren. Auch das damit verbundene Risiko wird ausführlich diskutiert. Benedikt Böhm, der Extremskibergsteiger lädt am Freitag 18. Oktober um 20.00 Uhr zur Präsentation seines Films „Fünf Tage im September“. Ein Film über ein Bergdrama, eine Lawine und einen Weltrekord an einem der höchsten Berge der Welt, dem Manaslu (Nepal). Reinhold Messner spricht in seinem Vortrag „High Risk“ über das Risiko und den Umgang damit am Samstag, 19. Oktober um 20.00 Uhr. „Alpine Spielform Mountainbike“ heißt es am Samstag ab 9.00 Uhr beim Alpenvereins-Kongress. Am Sonntagabend des 20. Oktober folgt der Höhepunkt dieses Themas. In der Diskussion „Mountain Xtreme“ sitzen u. a. Ausnahme-Freerider Seb Michaud, einer

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der schnellsten und waghalsigsten WingsuitePiloten der Welt, Alexander Polli, die Ausnahmekletterer David Lama und Stefan Glowacz am Podium. Gespannt darf man auch auf die Vorträge der Allroundkletterin Catherine Destivelle (19. Oktober) und des Nordtirolers Hansjörg Auer (21. Oktober) sein. Die Diskussion„Leute, riskiert!“, an der u. a. Bestseller-Autor Richard

führer Hanspeter Eisendle. Die Wanderungen mit Top-Bergsteigern gehören seit Anbeginn zu den Highlights des IMS. Die IMS-Gäste können einen Tag mit Catherine Destivelle und Hansjörg Auer, Reinhold Messner oder Stefan Glowacz und David Lama verbringen. Zudem hat der IMS für die fünfte Ausgabe einen großen Wandertag für alle Wanderbegeisterten organisiert. Beim IMS Walk Day wird am Sonntag 20. Oktober von 8.30 Uhr bis © Piotr Drozdz/IMS

Die fünfte Ausgabe des Bergfestivals Kiku. International Mountain Summit (IMS) wartet einmal mehr mit vielen Höhepunkten auf. Zwischen dem 17. und 22. Oktober treffen sich wieder Bergliebhaber aus aller Welt. Große Namen stehen auf der Gästeliste.

David Precht teilnimmt, bildet den Abschluss des IMS am 22. Oktober. Nicht versäumen sollten alle Bergfreunde die IMS Walks, begleitet vom renommierten Berg-

16.00 Uhr auf der Plose gewandert. Ein tolles Programm auf der Rossalm mit den Bergsteigern Andy Holzer und Silvio Mondinelli wartet auf die Gäste. Die Teilnahme ist kostenlos. Infos zum IMS unter www.IMS.bz

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wellness, fitness & gesundheit

Eine neue Broschüre macht auf die Vorteile von Bus und Bahn, Fußund Radwegen in Südtirol aufmerksam. Derzeit nutzen rund 130.000 Personen den Südtirol Pass, ein Abonnement zur Nutzung von Stadt- und Überlandlinienbussen, Citybussen, Regional- und ÖBBZügen zwischen Trient und Innsbruck sowie öffentlichen Seilbahnen. Mitfinanziert wurde das Projekt der Landesabteilung für Mobilität in Zusammenar-

beit mit dem Ökoinstitut Südtirol, dem Klimabündnis Tirol und dem Land Tirol im Rahmen des InterregProjekts IVA Italien-Österreich vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Die Broschüre ist in sieben Sprachen – Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch, Arabisch, Urdu und Albanisch – in der Landesabteilung Mobilität in Bozen (Tel. 0471 415471 oder 0471 414698) erhältlich.

Pumptracks und Dirtbikes in Sterzing Mit bis zu 60 km/h drückten sich vor kurzem Biker aus ganz Tirol beim 1. Pumptrack-Race in Sterzing über den neuen m2 BikePark und cruisten geschickt durch die Steilkurve. Das Wettrennen der Jugendlichen gewann Elias Freidinger, bei den Erwachsenen siegte Elias Somvi aus Lana. Vor der Preisverteilung zeigten die Jungs von „Ride in Pleasure BMX“ Foto: Martina Messner

Mobilität ohne Barrieren

aus Innsbruck eine spektakuläre BMXund DirtbikeShow, die nicht nur die vielen Zuschauer, sondern auch im Stau stehende Autofahrer bestaunten. Organisier t wurde das Rennen vom Polisportiva Bike Team und dem Bikeshop m2 Bike.

Sportliche Herzgruppen PR

Es ist wieder Saunazeit im Balneum

Öffnungszeiten Sauna: Montag bis Freitag: 16.00 – 22.30 Uhr Samstag / Sonntag / Feiertage / Schulferien: 11.00 – 22.30 Uhr Damensauna: montags 16.00 - 19.00 Uhr (nicht während der Weihnachts-, Winter- oder Osterferien) Familiensauna: sonntags/ feiertags 11.00 – 15.00 Uhr Kontakt: Balneum Sterzing I Karl-Riedmann-Platz 5 I Sportzone Sterzing Tel. 0472 760107 I www.balneum-sterzing.eu 84

Noch immer zählen Herz- und Kreislauf-Erkrankungen in westlichen Industrieländern zu den Todesursachen Nummer eins. In Südtirol erleiden jährlich 1.500 Menschen einen Herzinfarkt. Das sind vier pro Tag. Mehr als jeder Zweite stirbt daran. Seit Jahren bietet die gemeinnützige Organisation Südtiroler Herzstiftung den Südtirolern ein modernes Informations- und Unterstützungsnetzwerk an, um HerzKreislauf-Erkrankungen optimal vorzubeugen bzw. Patienten nach einem Herzinfarkt optimal zu betreuen. In wohnortnahen Herzsportgruppen treffen sich Patienten mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen regelmäßig, um sich über ihre Krankheit und gesundheitsförderndes Verhalten zu informieren und ihren Körper unter Betreuung eines Arztes und eines qualifizier-

ten Physio- oder Sporttherapeuten mit Gymnastik, Ausdauer-, Entspannungs- und Kräftigungsübungen zu trainieren. In Sterzing trifft sich die Herzsport-

gruppe jeden Donnerstag von 18.00 bis 19.00 Uhr in der Turnhalle der italienischen Grundschule „Don L. Milani“. Ansprechpartner sind Koordinator Helmut Platter (Tel. 335 247794) und Übungsleiter Hans Peter Röck (Tel. 349 8787488). Wer einer wohnortnahen Herzsportgruppe beitreten möchte, kann sich an das Hauptbüro in Meran unter der Rufnummer 0473 270443 wenden. erker oktober 13


wellness, fitness & gesundheit

Pfitscher Hausapotheke

„Kräuterhexe“ Bettina Eberharter glaubt an die Heilkraft der Kräuter. Dass Beinwell bei Kniebrüchen hilft, Borretschblüten trübe Gedanken vertreiben und Breitwegerichblätter im Bergschuh müde Füße. Und dass vor jedem Haus genau das Kraut wächst, das seine Bewohner brauchen. Dass Kräuter die Gesundheit fördern, davon ist auch Reisejournalistin Adelheid Wanninger überzeugt. Bei ihrer Recherche für ihr kürzlich erschienenes Buch „Die ganze Kraft der Alpen“ ist ihr noch etwas bewusst geworden: „Kein Asiat käme auf die Idee, in seinem Land Fichtennadelbäder anzubieten. Weil Asiaten auf die Kraft jener Kräuter vertrauen, die in der nahen Umgebung wachsen.“ Wer in den Alpen lebt, so Wanninger, brauche weder „Lomi Lomi“ noch „Ayurveda“. Um aber die heimische Natur zu nutzen, müsse man sie zunächst schätzen lernen und auch wahrnehmen. Um zu zeigen, wie viel Qualität rund ums Pfitscherjoch steckt, hat der Tourismusverein Sterzing mit Partnern aus Pfitsch, dem Wipptal und dem Zillertal im Sommer den Tag der „Alpinen Qualität“ in St. Jakob veranstaltet. Bei einer Diskussion saß neben den beiden Kräuterexpertinnen auch der Sterzinger Extrembergsteiger Hanspeter Eisendle auf dem Podium. Das Wesentliche im Leben, betonte er,

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habe ihn die Natur gelehrt, in seiner „Parallelwelt“, wie er sie nennt, in der es – anders als im urbanen Leben – keine vorgegebenen Regeln gebe. Umso größer sei da die Herausforderung, wie bei einer Erstbesteigung kreativ Neues zu probieren. Nichts anderes tat Conny Schwitzer, als sie im Steinbruch Grünig in Stein – dem einzigen Steinbruch Europas, in dem Silberquarzit noch per Hand gehackt wird – auf dessen Kraft aufmerksam geworden ist. Der Stein ist mittlerweile die erste attestierte Heilerde Südtirols. Er baut elektrische Spannung auf und schafft es, in einer rituellen Verbindung mit einer Kräuterräucherung Menschen tief zu entspannen. Bis vor einigen Jahren war das Pfitscherjoch auch ein weißer Fleck in der archäologischen Landschaft. Seit Archäologe Thomas Bachnetzer und sein Team drei Jägerraststätten gefunden haben, ist nachgewiesen, dass Nomaden bereits vor 6.000 bis 8.000 Jahren das Joch als Übergang genutzt haben. Feuersteinartefakte zeugen von frühen Lagerfeuern und Zeltplätzen, Holzkohle von sesshaft gewordenen Menschen, die zwischen 200 und 300 v. Chr. Rinder und Schafe hielten. An acht Stellen wurde Speckstein gefunden, der wahrscheinlich um 600 bis 700 n. Chr. abgebaut und vor Ort zu Gefäßen und Geräten gedrechselt worden ist. Dass Menschen rund ums Pfitscherjoch wieder mehr zur Regionalität zurückfinden, bewiesen auch Kooperationen. So bauen Biobauern im nördlichen Wipptal vermehrt alte

Getreidesorten und vor allem Obernberger Schwarzhafer an – zumal von den ehemals 14.000 Hektar Getreideanbaufläche in Tirol heute nur noch ein Zwanzigstel erhalten ist. Der Österreichische Alpenverein setzt mit

mit Sternekoch Burkhard Bacher – und Pfitscher Gastwirte präsentierten ein neues Getränk, den „Bergsteiger“. Der Qualitätstag ist Teil des mehrjährigen Interreg-Projektes „Pfitscherjoch grenzenlos“, an dem sich u. a.

Foto: TV Sterzing

Archäologische Ausgrabungen, wertvolle Mineralien, gesunde Kräuter – das Gebiet am und rund um das Pfitscherjoch steckt voller alpiner Geheimnisse. Man muss nur genau hinschauen.

dem Projekt „Bergsteigerdörfer“ in 20 kleinen Gemeinden und Ortschaften auf „unverbrauchte“ Natur- und Kulturlandschaft, auf regionale Produkte und „Bewegung aus eigener Kraft“: Wandern, Klettern, Skitouren, Langlaufen, Schneeschuhwandern und Rodeln. Beim „Tag der Alpinen Qualität“ boten Wipptaler nördlich und südlich des Brenners auf rund 30 Ständen u. a. hausgemachten Speck, Käse, Schnaps, Honig, Brot, Stoffherzen, Kerzen aus Bienenwachs, Kräuterprodukte, Mineralien, Getischlertes, Eis mit Himbeeren, Flechthandwerk, Tirtlen, Knödel und Würste an. Es gab Musik, u. a. ein Konzert der Musikkapelle Innerpfitsch, eine Performance des Bodypainting-Künstlers Johannes Stötter sowie ein Show-Cooking

die Gemeinde Pfitsch, die Ortsvorstehung Ginzling, der Tourismusverein Sterzing in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Mayrhofen, das Forstinspektorat Sterzing, die Gemeinde Vals, der Tourismusverband Wipptal, der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen, das Forstinspektorat Steinach sowie die Abteilung für Natur und Landschaft beteiligten. Bis zum Sommer 2014 wird eine Wanderausstellung über Besonderheiten rund um das Pfitscherjoch eingerichtet. Der „Peter-Habeler-Höhenweg“ soll bald Schutzhütten am Pfitscherjoch miteinander verbinden. Derzeit wird die Pfitscherjochstraße saniert, um die seit Jahrtausenden genutzten Verbindungswege und die Zusammenarbeit zwischen den Grenzgebieten zu verbessern. rb

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rezept

gesundheit

Teigtäschchen mit fruchtig-pikanter Kürbisfüllung Zutaten für den Nudelteig: 150 g Weizenmehl, 150 g Maismehl, 2 Eier, 3 Eigelb, 1 Essl. Olivenöl, ½ Teel. Salz, frisch geriebene Muskatnuß. Füllung: 60 g Amaretti , 400 g Kürbispüree, 180 g frisch geriebener Parmesan, Salz, frisch gemahlener Pfeffer, 1 Eiweiß zum Bestreichen. Außerdem: 1 runder Ausstecher (4 cm Durchmesser), 80 g Butter, 1 Handvoll Salbei. Zubereitung: Weizenmehl und Maismehl auf eine Arbeitsfläche sieben, in die Mitte eine Mulde drücken und die restlichen Teigzutaten hinzugeben. Zum Schluss die aufgeschlagenen Eier in die Mulde geben und dabei immer mehr Mehl vom Rand her mit einarbeiten und mit den Handballen zu einem glatten Teig verrühren. Zu einer Kugel formen, in eine Folie wickeln und für ca. 1 Stunde ruhen lassen. Inzwischen die Amaretti zerkrümeln – am besten, indem man sie in einen Gefrierbeutel legt und mit einem Nudelholz zerkleinert. Den gekochten und pürierten Kürbis mit den Amaretti und dem frisch geriebenen Parmesan verrühren, salzen und nach Belieben pfeffern. Alles gut vermischen und die Masse in einen Spritzbeutel füllen. Den Nudelteig fein austreiben oder mit der Nudelmaschine auf die gewünschte Stärke ausrollen. Mit dem Ausstecher Kreise markieren und in deren Mitte einen Tupfer Füllung spritzen. Dann die Teigränder mit Eiweiß bestreichen, den zweiten Teigkreis über die Kürbistupfer legen und den Nudelteig dazwischen leicht andrücken. Mit dem Ausstecher richtige Kreise ausstechen und die Ränder gut zusammendrücken, damit die Füllung nicht austritt. Die kleinen Teigtäschchen („Tortelli“) in sprudelndem Salzwasser kochen. Sobald sie an die Oberfläche steigen, absieben und gut abtropfen lassen. Die fertigen Tortelli auf dem Teller anrichten und mit Pfeffer und leicht gebräunter Salbeibutter beträufeln. Rezept von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer

Prostatakrebs Vorbeugung, Früherkennung und Therapie

Anlässlich des Europäischen Prostata-Tages am 15. September informierte die Südtiroler Krebshilfe verstärkt über das Thema Prostatakrebs. Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen des Mannes, wobei die Zahl der Neuerkrankungen jährlich zunimmt. Der Urologe Michele Lodde Febu vom Krankenhaus Bozen wies darauf hin, dass beim Mann 28 Pro-

zent der Krebs-Neuerkrankungen die Prostata betreffen, gefolgt vom Lungenkrebs. Die meisten Betroffenen sind zwischen 55 und 74 Jahre alt. Aufgrund von Sensibilisierungsmaßnahmen für die Teilnahme an Vorsorge-Untersuchungen liegt in Italien die Überlebensrate bei Prostatakrebs bei 84 Prozent: Unterziehen sich Männer regelmäßig den Früherkennungsuntersuchungen mittels PSA-Test, so kann der Krebs rechtzeitig erkannt werden, womit die Heilungschancen steigen bzw. schonendere operative Maßnahmen ergriffen werden. Beim PSA-Test wird das „Prostata-spezifische Antigen“ im Blut gemessen: Ein erhöhter PSA-Wert im Blut kann auf Prostatakrebs hinweisen, bevor dieser Beschwerden macht, kann aber auch von einer gutartigen Prostatavergrößerung oder -entzündung verursacht werden – weshalb der Test nicht ganz unumstritten ist. Martin Maffei, leitender Arzt der Radioonkologie am KH Bozen, erläuterte die Therapiemöglich86

keiten bei Prostatakrebs: Grundsätzlich kann Prostatakrebs durch Bestrahlung geheilt werden, insofern dieser noch auf das Organ selbst beschränkt ist und noch keine Metastasen vorliegen. Aber auch im fortgeschrittenen Stadium kann eine Strahlentherapie zur Anwendung kommen, etwa bei Knochenmetastasen zur Schmerzlinderung und Stabilisierung derselben. Von der adjuvanten Therapie spricht man hingegen, wenn eine Strahlentherapie nach einer Operation bei nicht kompletter Entfernung und bei Karzinomen in fortgeschrittenem Stadium zur Anwendung kommt. Er erläuterte zudem die Wirkungsweise der Strahlentherapie samt Nebenund Langzeitwirkungen. Die Onkologin Susanne Baier wies auf die Wichtigkeit der Prävention hin, insbesondere durch die Gestaltung der eigenen Lebensweise. Der Europäische Krebs-Kodex umfasst zehn Regeln, wie man sich gegen Krebs schützen kann: beispielsweise indem man Übergewicht vermeidet, sich täglich bewegt, Giftstoffe wie Alkohol und Nikotin vermeidet oder regelmäßig die Früherkennungsuntersuchungen wahrnimmt. „Prostatakrebs ist ein Thema, über das häufig schamhaft geschwiegen wird. Wir möchten mit dieser Sensibilisierungsaktion alle ermutigen, sich zu informieren – schlussendlich geht es um das eigene Wohlbefinden und die eigene Gesundheit“, so Renate Daporta Jöchler, Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe. Im Oktober veranstaltet die Südtiroler Krebshilfe einige Informationsabende zum Thema Prostatakrebs, die Termine hierzu finden sich auf der Homepage www.krebshilfe.it. erker oktober 13


Mit Invalidenausweis Alltag erleichtern

Im Alltag nimmt man sie eher selten wahr: Menschen, die im Rollstuhl fahren, sich mit Blindenstock orientieren oder in Gebärdensprache unterhalten. Noch unauffälliger sind Behinderungen, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, etwa ein künstlicher Darmausgang. Doch der Alltag dieser Menschen ist beschwerlich. Vor einem Jahr wurde der Zivilinvaliden-Ausweis vorgestellt. Mittlerweile haben alle Berechtigten, die den Ausweis angefordert haben, die handliche Plastik-Karte erhalten. Und es gibt bereits mehrere Einrichtungen in Südtirol, die reagiert haben. Um Menschen mit Behinderung entgegen zu kommen, bieten manche Schwimmbäder, Sehenswürdigkeiten, Museen, Kinos, Theater und Seilbah-

nen freien Eintritt bzw. reduzierte Preise oder spezifische Serviceleistungen an, wie den Verleih von Rollstühlen und eigene Führungen

für Sehbehinderte oder Gehörlose durch speziell geschultes Personal. Ebenso gewähren manche Unternehmen Rabatte auf ihre Produkte oder Dienstleistungen. Unternehmen und Einrichtungen, die spezielle Angebote oder Erleichterungen für Menschen mit Behinderung anbieten, sind aufgerufen, sich beim Dachverband für Soziales zu melden; dieser erstellt zurzeit ein entsprechendes Verzeichnis. Das Kontaktformular gibt es unter www.dsg.bz.it.

Musikkapelle Innerratschings

Gewinnerlose der Jubiläumslotterie: 3, 94, 255, 277, 310, 411, 610, 628, 686, 789, 868, 883, 920, 945, 961, 982, 1107, 1259, 1317, 1467, 1468, 1688, 1828, 1958, 2007, 2073, 2280 2316, 2397, 2458, 2535, 2567, 2589, 2700, 2745, 2772, 2866, 3050, 3175, 3183, 3334, 3337, 3378, 3389, 3514, 3871, 3878, 4069, 4112, 4115, 4164, 4217, 4223, 4268, 4331, 4358, 4390, 4495, 4587, 4615, 4685, 4707, 4724, 4799, 4819, 4827, 4921, 4938. Die Preise können innerhalb 12. November im Despar Schölzhorn in Innerratschings (Tel. 659157) zu Geschäftszeiten abgeholt werden. Die Musikkapelle Innerratschings bedankt sich bei allen Sponsoren und Käufern der Lose. erker oktober 13

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sonn- & feiertagsdienste Apotheken

05.10. – 11.10.: 12.10. – 18.10.: 19.10. – 25.10.: 26.10. – 01.11.: 02.11. – 08.11.:

Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus, Tel. 764940 Stadtapotheke

Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. Praktische Ärzte

05.10.: 06.10.: 12.10.: 13.10.: 19.10.: 20.10.: 26.10.: 27.10.: 31.10.: 01.11.:

leute

Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Franz Keim Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860 Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Wilhelm Seppi

Nicht immer Selbstverständlichkeit, dass Großeltern zu helfen sind bereit. Drum möchten wir mit Wortgedanken uns herzlich bei Euch bedanken für all die ganze Herzlichkeit, die Ihr zu geben seid bereit. Mir donkn Enk fir olls, wos Es fir ins tiatit, und Dir, liebe Oma, wünschn mir olls Beste zum 70. Geburtstog. Enkre Kinder mit Familien, bsunders Enkre Enkelkinder

Nach 25 Jahren Eheglück blickt man auf Vieles gern zurück. Mal war es schwer, mal war es leicht, doch 25 Jahre sind nun erreicht. Zur Silbernen Hochzeit alles Gute wünschen Euch Philipp mit Marlies, Alexander mit Elisabeth und Enkelin Emma

Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden. Vom 1. Oktober 2013 bis Mai 2014 ist samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig.

Endlich geschafft! Liebe Magdalena, zum erfolgreichen Abschluss Deines Diplomstudiums der Internationalen Wirtschaftswissenschaften an der Universität Innsbruck gratulieren wir Dir von ganzem Herzen und wünschen Dir für Deine Zukunft viel Freude und Erfolg.

Tierärzte

05./06.10.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 12./13.10.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 19./20.10.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 26.10.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 27.10.: Dr. Bruno Prota 01.11.: Dr. Bruno Prota 02./03.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg: Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13: Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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HOI BUA, WIE SCHNELL DIE ZEIT VERGEHT. FIN KLOANEN LAUSER ISCH GEWORDN A TÜCHTIGER UND FLEISSIGER BUA. SELLEWEGN, TOMMY, LEI WEITER SO, DENN DASS MIR DIE HOBN, SEIMER RICHTIG FROAH. GESUNDHEIT UND OLLS OLLS GUATE ZIN 18. GEBURTSTOG WÜNSCHEN PAPI, MAMMI & NICOLE

Wir wollen Dir nur sagen, es ist schön, Dich zu haben. Alles Gute zum 80. Geburtstag, das wünscht Dir Deine Familie

Mami, Papi und Dein Bruder Josef rätselauflösung september

Der Wiesner Wehrmann Hubert Hofer hat mit seinem 65. Geburtstag den Feuerwehr-Ruhestand angetreten. Eine Abordnung seiner Wehr, der er seit 26 Jahren angehört, hat ihm aus diesem Grund zur Gratulation ihre Aufwartung gemacht. Sie wünschte ihm weiterhin viel Freude mit Frau und Hund und Farm und Musik!

Wir gratulieren Dir zu Deiner Superleistung in Köln Jessie (10.51.27h) iatz bisch a Iron (wo)man!

•S•R•E•Z•DA•B••D ACHENRAIN•SALUTE •HO•ALFREDPLANK• ELEND•AOSTA•STAR •ULMEN•GT•LAIE•I OEL•LVH••UIGUREN •SEL••AFENS•SAUN OSNABRUECK•D•URS •EKSTASE•UFER•OA ALRAUNE•KNILCH•L •JA•FCSUEDTIROL• KOG•CHEF•I•K•FAE •CER•ELONGATE•HG AHNBAR•STEUERUNG Lösungswort: HERBSTBEGINN erker oktober 13


Auflösung in der nächsten Nummer

rätsel

Lösungswort

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jahrestage Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.

Wir bewahren Dich als Licht in unseren Herzen.

13. Jahrestag Theresia Massardi geb. Plank * 13.09.1923

Dreizehn Jahre sind schon vergangen, seitdem wir von Dir Abschied nehmen mussten. In Dankbarkeit gedenken wir Deiner beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 27. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mittewald. In lieber Erinnerung Deine Kinder

Die Spuren Deines Lebens lassen Dich immer in unseren Herzen weiterleben.

Deine Familie

2 Jahre ohne Dich!

Florian Rainer

Besonders denken wir an Dich, lieber Tate, bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.

durch einen Verkehrsunfall verloren haben.

Allen, die daran teilnehmen und so oft sein Grab besuchen, ein aufrichtiges Dankeschön. In Liebe Deine Familie

Besonders denken wir an Dich beim Gedächtnisgottesdienst am Samstag, den 5. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Ein herzliches Danke allen, die daran teilnehmen.

22. Jahrestag

Wir denken ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. Oktober, um 9.30 Uhr in der Kirche von Obertelfes. Man sagt, die Zeit heilt Wunden, gäbe es nur nicht diese bitteren Stunden. Dein Platz zuhause ist leer ...

Wir danken allen, die daran teilnehmen und Florian im Herzen behalten. In Liebe Deine Eltern und Bruder Alexander mit Familie Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.

3. Jahrestag Josef Rainer Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Dienstag, den 15. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und sein Grab besuchen, ein herzliches Vergelt`s Gott. In Liebe Deine Familie

Deine Familie

Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben in unseren Herzen.

Es trat der Tod mit schnellem Schritte in unser trautes, stilles Haus und unverhofft aus unserer Mitte riss er das Vaterherz heraus.

4. Jahrestag August March

10. Jahrestag Karl Ainhauser † 17. Oktober 2003

Wir denken an Dich voll Dankbarkeit und Liebe am Sonntag, den 13. Oktober beim Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, herzlichen Dank. Deine Familie 90

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Am 5. Oktober jährt sich zum 22. Mal der traurige Tag, an dem wir unseren lieben

Du hast den Lebensgarten verlassen, doch deine Blumen blühen weiter ...

† 5. Oktober 2012

Wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 12. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Ohne Dich – zwei Worte, so leicht zu sagen, und doch so schwer zu ertragen.

Liebe Mamme, liebe Herta!

1. Jahrestag Herta Volgger

21. Jahrestag Erich Baur

† 31.10.2000

In Liebe gedenken wir Deiner, lieber Karl, am Sonntag, den 20. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen. Allen, die an Dich denken, ein herzliches Dankeschön. In Liebe Deine Familie erker oktober 13


jahrestage

10. Jahrestag Helene Volgger geb. Obex

In unserem Herzen ist eine Lücke, die sich nicht wieder schließt. Hier wächst nichts nach. Der Platz, liebe Mama, bleibt so, wie er ist. So als wärst Du erst gestern gegangen.

Obwohl wir Dich sehr vermissen, haben wir immer das Gefühl, dass Du uns schützend zur Seite stehst. In Liebe denken wir ganz besonders an Dich am Donnerstag, den 24. Oktober um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die Dich im Herzen tragen und an Dich denken, danken wir. Deine Lieben

Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.

Georg Volgger

6. Jahrestag

Armin Keim

Brischer Jörgl * 19.04.1941

† 11.08.2013

Überwältigt vom großen Mitgefühl und unmöglich, jedem persönlich dafür zu danken, möchten wir uns auf diesem Wege bei allen, die uns beigestanden sind, für die liebevolle Anteilnahme in Wort und Schrift, für Blumen und Kerzen, für das viele Gebet, für die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes und die so zahlreiche Teilnahme an der Beerdigung, für die Messen und die Spenden herzlichst bedanken. Die Trauerfamilie Allen, die Dich in liebevoller Erinnerung behalten und Dich im Gebet mit einschließen, ein herzliches Vergelt‘s Gott. Die Spuren Deines Lebens lassen Dich in unseren Herzen weiterleben.

10. Jahrestag Johann Aukenthaler † 26.10.2003 Lieber Vater, vor 10 Jahren bist Du uns vorausgegangen. Wir gedenken Deiner ganz besonders beim Gottesdienst am Sonntag, den 27. Oktober um 9.45 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. In Liebe Deine Familie erker oktober 13

Lieber Armin, wenn Du auch nicht mehr bei uns bist, so können wir dennoch immer Deine Nähe spüren. Du bist immer bei uns, in unseren Gedanken, Gesprächen, Erinnerungen, in traurigen und schönen Stunden unseres Lebens. In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. Oktober um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir danken allen, die an Dich denken und Dich, so wie wir, im Herzen tragen. In Liebe Deine Mami Rosmarie und Bruder Christian Leben ist unterwegs sein, Sterben die Heimkehr, Wiederseh’n unsere Hoffnung.

3. Jahrestag Peppi Kofler In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders beim Gottesdienst am Samstag, den 5. Oktober um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie 91


jahrestage

Eine Vase kann man zerbrechen, doch der Duft einer Rose wird für immer bleiben. 1. Jahrestag Elmar Weger

Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.

Lieber Elmar, Du bist bei uns, in unseren Gedanken, Gesprächen, Erinnerungen, in traurigen und schönen Stunden. In Liebe denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. Oktober um 9.45 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Wir danken allen, die an Dich denken und Dich, so wie wir, im Herzen tragen.

Danksagung

In Liebe Deine Familie

Hanni Profanter geb. Hofer * 28.08.1940 † 10.09.2013 Danke

Wir sahen die Sonne schon lange untergeh’n und doch erschraken wir, als es Nacht wurde.

Du warst bei uns, Du bist bei uns, Du bleibst bei uns, wir danken Dir.

Adolf Pircher * 23.02.1941 † 05.09.2013

für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, jeden Händedruck und jede Umarmung, die Blumen und Kerzen, die Messen und Spenden.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen Verwandten, Freunden und Bekannten für die tröstenden Worte, Zeichen des Mitgefühls sowie hl. Messen, Spenden, Kerzen und Blumen.

Ein Dank an alle, die unsere Mutter und Oma auf ihrem letzten Weg begleitet und zur feierlichen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben.

Unser ganz besonderer Dank gilt Dekan Josef Knapp für die Gestaltung des Gottesdienstes, dem Chor für die musikalische Umrahmung, den Lektoren, den Sarg- und Kranzträgern und den Vorbetern.

Die Trauerfamilie

Die Trauerfamilie

RINGRAZIAMENTO

DANKSAGUNG

I familiari ringraziano tutti coloro che hanno voluto partecipare al loro dolore con parole, telegrammi e messaggi di condoglianze, con la presenza al rosario e al funerale e con corone e mazzi di fiori.

Die Familienangehörigen danken allen, die mit tröstenden Worten, gesprochen und geschrieben, mit ihrer Teilnahme am Rosenkranz und an der Beerdigung sowie mit Blumenspenden an ihrer Trauer Anteil genommen haben.

Flaines, settembre 2013

Flains, im September 2013

SILVANA NERVI DELL‘ ANNA 92

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jahrestage

Manuel Mair * 9. Jänner 1987 † 26. August 2013

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.

Danke

(Immanuel Kant)

Armin Erlacher Zum 7. Jahrestag denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Freitag, den 1. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein Dank allen, die daran teilnehmen und Armin im Herzen behalten. Deine Eltern Gabi und Herbert Deine Schwester Sabine

Sterben ... Augenblick, in dem Himmel und Erde, Diesseits und Jenseits, sichtbare und unsichtbare Welt sich berühren ... Augenblick, in dem Dunkelheit und Licht, Ende und Neubeginn, Zeit und Ewigkeit sich still begegnen ... Augenblick, in dem nur noch die Liebe zählt.

sagen wir allen, die Manuel im Leben Freundschaft und Zuneigung geschenkt haben, sich in den Tagen des Abschieds in liebevoller Weise mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme auf vielfältige Weise zum Ausdruck gebracht haben. Ein herzliches Vergelt’s Gott gilt allen, die unseren lieben Manuel auf seinem letzten Weg begleitet haben. Die Angehörigen

Wiesen, im September 2013

Danksagung In den schweren Stunden des Abschieds von meinem Mann, unserem Vater, Schwiegervater, Opapa, Bruder, Schwager, Onkel und Cousin, Herrn

Mario Kasslatter haben wir durch die tröstenden Worte, schriftlichen Beileidsbekundungen, durch das Gebet bei den Rosenkränzen und den Trauerfeierlichkeiten und schließlich durch die Blumengrüße und Gedächtnisspenden sehr viel Zuneigung und Anteilnahme erfahren.

Es ist Unglück Sagt die Berechnung Es ist nichts als Schmerz Sagt die Angst Es ist aussichtslos Sagt die Einsicht Es ist was es ist Sagt die Liebe (Erich Fried)

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Unser Dank gilt der Hohen Geistlichkeit mit Hochw. Dekan Josef Knapp sowie den Ministranten für die würdevolle Gestaltung des Gottesdienstes. Der Musikkapelle Pufels, einer Abordnung der Musikkapelle und des Kirchenchores Sterzing sowie der Violinistin, dem Trompeter und dem Organisten danken wir für die ergreifende musikalische Umrahmung der Trauerfeierlichkeiten. Pater Meinrad, der Violinistin und dem Gitarristen danken wir von Herzen für die persönliche Gestaltung der Abendrosenkränze. Vergelt’s Gott auch allen Kreuz-, Kranz- und Lichtträgern sowie den vielen Verwandten, Nachbarn, Freunden, Bekannten, Mitarbeitern und Kunden, die Mario auf dem letzten Weg begleitet haben. Ein besonderer Dank geht an Dr. Christian Wenter und sein Team vom Krankenhaus Sterzing, die Hausärzte Dr. Konrad Wieser und Dr. Esther Niederwieser sowie an das Team vom Krankenpflegedienst für die professionelle und liebevolle Betreuung. Allen, die Mario in guter Erinnerung behalten und ihn weiterhin in ihr Gebet einschließen, sei ebenfalls herzlich gedankt. Die Trauerfamilie Sterzing, im September 2013

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jahrestage

aus der seelsorgeeinheit

Krabbelgottesdienst in Mauls

Auch der letzte Weg ist Teil des Lebens
 Meist unvorbereitet begegnet man dem Tod. Ein geliebter Mensch stirbt. Tod und Trauer haben plötzlich ein Gesicht, einen Namen, sind Realität geworden.

Ein Krabbelgottesdienst ist eine Wortgottesfeier für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren, bei dem auf deren Fähigkeiten und Bedürfnisse Rücksicht genommen wird. Eingeladen sind auch Eltern, Geschwister, Oma, Opa, die Patin, der Pate ... Seit Juni 2011 bietet der Pfarrgemeinderat Mauls, dessen Mitglied ich bin, in der Pfarrgemeinde Krabbelgottesdienste an. Anfangs halbjährlich gefeiert, finden die Gottesdienste seit September 2013 monatlich statt, auch in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten. Nachdem ich verschiedene Kurse zu diesem Thema besucht habe, gestalte ich die Krabbelgottesdienste nun in „Eigenregie“. Die Anwesenheit eines Pfarrers ist für die Kleinen aber immer sehr spannend. Anhand von biblischen Erzählfiguren versuche ich den Kindern Erzählungen von Gott und Jesus sowie Geschichten aus dem Leben mit Bezug zur Bibel näher zu bringen. In Mauls haben wir bereits die Geschichte über die Arche Noah gehört, wie Jesus die Kinder gesegnet hat und über die Auferstehung Jesu. Für Kinder ist es nicht selten die erste Begegnung mit liturgischen Formen. Deshalb beziehe ich auch Elemente des Gottesdienstes ein, wie das Kreuzzeichen, das wir singen, Fürbitten, die von den Eltern oder Geschwistern gelesen werden, das Vaterunser sowie den Schlusssegen. Oft erstaunt mich, wie gut Kinder das Vaterunser beten können. Das ist für mich ein Zeichen, dass Glauben in der Familie sehr wohl gelebt wird. Für die Krabbelgottesdienste haben wir mittlerweile eine eigene Kerze und eine eigene Kinderbibel. Dies sind wiederkehrende Symbole. Zu Beginn einer Feier zünden wir die Kerze an und am Ende löschen wir sie gemeinsam wieder aus. Dank tatkräftiger musikalischer Unterstützung von verschiedenen Personen gelingt es uns, die Krabbelgottesdienste sehr abwechslungsreich zu gestalten. Meistens singen wir einfache, passende Lieder und bewegen uns dazu. Ein Krabbelgottesdienst dauert ungefähr 30 Minuten. Um eine Brücke zu den Familien zu bauen, möchte ich in diesem Jahr den Kindern Gegenstände oder Liedzettel mitgeben, die an den Gottesdienst erinnern. So können Eltern zu Hause noch einmal die biblische Geschichte aufgreifen oder Lieder singen. Ich bin erstaunt über das große Interesse an den bisherigen Krabbelgottesdiensten und freue mich darauf, viele weitere Gottesdienste mit den Kindern und ihren Familien feiern zu dürfen. Interessierte sind eingeladen, am 26. Oktober an einem ganztägigen Kurs für Kinder- und Familiengottesdienste teilzunehmen. Informationen und Anmeldung unter der Rufnummer 349 6011739. Michaela Zihl, Pfarrgemeinderat Mauls 94

Dem Verlust und Schmerz folgt auch die Frage nach dem Abschiednehmen. Wie soll das sein? 
Fühlen wir uns in den traditionellen Ritualen des Abschiednehmens geborgen oder versuchen wir in einer persönlich gestalteten Trauerfeier den Verlust zu verarbeiten? Es ist der Abschied, der in Erinnerung bleiben soll, der noch einmal Leben und Werk des Verstorbenen in Erinnerung ruft und die Einzigartigkeit des Menschen weiterleben

lässt.
Eine würdevolle und persönliche Trauerfeier dient dem Dank und Respekt an den Verstorbenen. Sie soll Anlass sein zum Nachdenken über Vergänglichkeit und Verlust und ist vor allem Beginn des eigentlichen Trauerprozesses und des lieben Gedenkens.

In der schwierigen Zeit des Abschieds von einem lieben Menschen ist es unser Ziel, den Angehörigen die bestmögliche Unterstützung und Hilfe bei der Organisation der Bestattung zu geben.




 Die Mitgliedsbetriebe von TrauerHilfe – Südtiroler Bestattungsunternehmen
 www.trauerhilfe.it

Wir sollten nicht traurig sein, denn Du hast uns so viel gegeben. Aber indem wir Alltägliches meistern, Dinge tun, die wir sonst gemeinsam machten, und den Tag ohne Dich leben, können wir nicht aufhören, Dich zu vermissen.

5. Jahrestag Karl Thaler Zum fünften Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast. Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe gedenken wir Deiner am Montag, den 21. Oktober um 19.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und so oft sein Grab besuchen, ein aufrichtiges Dankeschön. Deine Familie erker oktober 13


aus den gemeinden Geburten Brenner: Maximilian Pittracher (03.08.2013, Innsbruck). Tajeddine Laabidi (10.08.2013, Sterzing). Svetlana Arifi (25.08.2013, Sterzing). Freienfeld: Ayleen Bugno (01.08.2013, Sterzing). Simon Rest (03.08.2013, Sterzing). Pfitsch: Edoardo Ielo (31.07.2013, Sterzing). Aaron Wolfsgruber (05.08.2013, Sterzing). Emma Auckenthaler (01.08.2013, Sterzing). Ratschings: Mia Larch (04.08.2013, Sterzing). Erjon Nazifi (21.08.2013, Sterzing). Sterzing: Tobias Gschnitzer (06.08.2013, Sterzing). Giulia Del Negro (06.08.2013, Brixen). Tobias Bürgstaller (12.08.2013, Sterzing). Theresa Pircher (19.08.2013, Sterzing). Michele und Ciro Liccardo, (22.08.2013, Neapel). Aurela Berisha (24.08.2013, Sterzing). Renè Salcher (25.08.2013, Sterzing). Gaia Citoli (31.08.2013, Sterzing). Todesfälle Brenner: Maria Messner, 82, (28.08.2013, Pflersch). Freienfeld: Georg Jerabek, 87, (04.08.2013, Pfitsch). Pfitsch: Giuseppe Masnari, 94, (04.08.2013, Pfitsch). Manuel Mair, 26, (25.08.2013, Bozen). Ratschings: Georg Volgger, 74, (11.08.2013, Ratschings). Josef Vorhauser, 82, (09.08.2013, Sterzing). Josef Lanthaler, 90, (18.08.2013, Ratschings). Sterzing: Rosa Rainer, 91, (02.08.2013, Sterzing). Sigrid Gasser, 60, (09.08.2013, Sterzing). Mario Kasslatter, 77, (24.08.2013, Sterzing). Eheschließungen Brenner: Rebecca Jayne Harris und Valerio Paolin (31.08.2013,

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Gossensaß). Ratschings: Kathrin Rainer-Wieser und Klaus Gschwenter (10.08.2013, Jaufental). Sterzing: Edith Iacomini und Simone Aureli (05.08.2013, Latina). Maria Luigia Miressi und Salvatore Luongo (06.08.2013, Ariano Irpino). Eva Breitenberger und Oskar Überegger (10.08.2013, Sterzing). Alessandra De Vito und Vincenzo Della Corte (10.08.2013, Castel San Giorgio). Anna Fontanella und Paolo Del Gaizo (24.08.2013, Forino). Valentina Maggio und Daniel Depian (31.08.2013, Sterzing). Baukonzessionen Brenner: Pflerscherbach GmbH, Alexander Preyer: Erneuerung eines Kleinkraftwasserwerkes, Gp.1203/2, K.G. Pflersch. Luise Nessler, Pflersch: Meliorierungsarbeiten, Gp.845/1, 868 und 869/1, K.G. Pflersch. Freienfeld: Sadobre AG, Gewerbezone Reifenstein 7: Anpassungsarbeiten an der Tankstelle, Bp.446, K.G. Stilfes. Ulrich Wieser, Pfulters: Errichtung eines Maschinenraumes, G.p.2211/2, K.G. Stilfes. Ulrich Wieser, Pfulters: Errichtung einer Transformatorkabine und Stromleitung für BHKW-Anlage, Bp.178, versch. Gp., K.G. Stilfes. Pfitsch: Siegfried Schuster, St. Jakob 69: Sanierung der Düngerstätte und Jauchegrube, Gp.1498/3, K.G. Pfitsch. Ehrentraud Tratter, Patrizia Schönbichler, Erich Tratter, Wiesen, Hintere Gasse 165A: Errichtung einer unterirdischen Garage, Bp.4 und 421, Gp.6/4, K.G. Wiesen. Forstinspektorat Sterzing: Neubau der „Hochfeiler“-Brücke in Stein, versch. Gp., K.G. Pfitsch. Erwin Tötsch, Kematen 73C: Meliorierungsarbeiten auf der Burgumeralm, Gp.549, K.G. Pfitsch. Hotel Maibad, Maibad 6: Errichtung eines Wintergartens, Bp.100, K.G. Wiesen.

Ratschings: Margherita Gschliesser, Andreas, Gabriela, Ingrid und Silvia March, Josef Unterkircher, Stange: Errichtung von überdachten Autostellplätzen, Bp.370, K.G. Ratschings. Peter Mair, Jaufental, Obertal: Bau einer Mühle mit Wasserfassung, Gp.1481/1, 1490 und 1752, K.G. Jaufental. Benedikt Haller, Ridnaun, Obere Gasse: Meliorierung einer Feldfläche, Gp.457, 463 und 464, K.G. Mareit. Markplast KG, Gasteig, Handwerkerzone Ost: Errichtung einer Überdachung beim Lagerplatz, Bp.330, K.G. Jaufental. Larch-Energie KG, Innerratschings: Errichtung eines Blockheizkraftwerkes beim Larchhof, Gp.1447, K.G. Ratschings. Gemeinde Ratschings: Sanierung und Neu-Trassierung der Zufahrtsstraße „Kappeler“ in Obertelfes, Bp.12, versch. Gp., K.G. Telfes. Gemeinde Ratschings: Errichtung einer Kindertagesstätte in Stange, Bp.606, Gp.105/2, K.G. Ratschings. Karl Gschnitzer, Jaufenpassstr.7: Errichtung von 2 Dachgauben, Bp.41/1, K.G. Ratschings. Autonome Provinz Bozen: Landestelekommunikationsnetz – Arbeiten in Gasteig, Bp.395, Gp.1665/2 und 1677/1, K.G. Jaufental. Theresia Steger, Gasteig, Jaufenstr.15: Errichtung eines Wintergartens, Bp.486, K.G. Jaufental. Josef Gasteiger, Markus Gasteiger, Mareit, Gassegaud 3: Errichtung von 2 Autostellplätzen, Bp.306, K.G. Mareit. Genossenschaft E-Werk Ridnaun, Maiern: Erneuerung des M.S.-Verteilernetzes in Ridnaun, Bp.369 und 379, versch. Gp., K.G. Ridnaun. Sterzing: Bruno Buccini, Anna-Maria Rainer: Neubau eines Wohnhauses, Gp.8/1, K.G. Thuins. Lora Freund, Tschöfs 42A: Sanierung des Wohnhauses, Bp.332, K.G. Tschöfs. Enzo Dalla Torre, Lahnstraße 29: Sanierungsarbeiten am Wohngebäude, Bp.460, K.G. Sterzing. Gemeinde Ster-

zing: Sanierung der Gemeindestraße Matzes und des Wegenetzes Nr. 26 Plattner-Schaller, Gp.507/4 und 830, K.G. Tschöfs. Bezirksgemeinschaft Wipptal, St.-Jakob-Weg 6: Erweiterung und Neustrukturierung des Bezirksaltenheimes, Bp.560 und 851, Gp.160/5, K.G. Sterzing. Valeriano Perbellini, Brennerstr.14E: Errichtung eines Wintergartens, Bp.282, K.G. Tschöfs. Oscar Albertini, Barbara Ghizzoni, Klaus Kruselburger, Susanna Larch, Christa Markart, Michaela Oberrauch, Emmeran Lorenz Pirozzi, Peter Prünster, Demetrio Rosaci, Thomas Splendori, Hannes Volgger, Ingrid Volgger: Außengestaltung eines Wohngebäudes in der Wohnbauerweiterungszone C5 „Hofer Säge“, Gp.256/12, K.G. Sterzing. Alfred Pirozzi, Bahnhofstraße 2F: Errichtung eines Dachfensters, Bp.506, K.G. Sterzing. Maria Rainer Siller, Thuins 45: Errichtung einer Grenzmauer zwischen der Gp.620/1 und der Gp.620/3, K.G. Thuins. Massimiliano Grendele, Wiesnerstr.15: Verlegung und Erweiterung der Bp.10 und 72, K.G. Ried auf die Gp.319/2 und 319/5 der K.G. Sterzing – Bp.1063, K.G. Sterzing. Verena Brunner, Lahnstraße 2: Änderung der Zweckbestimmung von Geschäft in Wohnung und interne Umgestaltung von Räumen im 1. Obergeschoss, Bp.181, K.G. Sterzing. Johann Polig, Wiesnerstraße 9: Verlegung und Erweiterung der Bp.10 und 72, K.G. Ried auf die Gp.319/2 und 319/5 der K.G. Sterzing – Bp.1060, K.G. Sterzing. Dada KG, Jaufenstr.5: Einbau eines Aufzuges im Gebäude, Bp.642, K.G. Sterzing. Hotel Schwarzer Adler KG, Frundsbergstraße/ Meinhard-II.-Gasse: Städtebauliche Umgestaltung der Gebäude, Bp.131, K.G. Sterzing. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

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wer, wo, was, wann ... Konzerte 5. und 6. Oktober: 10 Jahre Joe Smith Band, Galakonzert, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr (5.10.) bzw. 19.00 Uhr (6.10.). 11. Oktober: Benefizkonzert von Titlá, organisiert vom Kiwanis Club Sterzing-Wipptal, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 12. Oktober: „Diatonische Expeditionen“ der Tiroler Tanzmusikanten, St. Jakob/ Pfitsch, Grundschule, 20.00 Uhr. 18. Oktober: „I get around“, Konzert des Vokalquartetts KLES und des Klarinettenensembles Candid, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. 26. Oktober: Herbstkonzert der Musikkapelle Ratschings, Ratschings, Vereinshaus, 20.00 Uhr.

Unterhaltung

25. Oktober: „Brautschau im Irrenhaus“, Lustspiel der Heimatbühne Gossensaß, Gossensaß. Theatersaal, 20.30 Uhr. Weitere Aufführungen: 26., 31. Oktober, 2. November (20.30 Uhr), 27. Oktober, 3. November (18.00 Uhr).

3., 10., 17., 24. und 31. Oktober: Offenes Tanzen des Volksmusikund Volkstanzkreises Wipptal, Trens, 20.00 Uhr. 5. Oktober: Der Rote Teppich, Sterzing, Fußgängerzone. 12. Oktober: Erntedankfest des Vereins „Sterzinger Bauernmarkt“, Sterzing, Stadtplatz. 19. Oktober: Traditionelles Kastanienfest „25 Jahre VKE“, Sterzing, Stadtplatz, 14.00 Uhr. 19. Oktober: Bergrettungsball, Ridnaun, Kulturhaus. 19. Oktober: Lederhosenball der Schützenkompanie, Pflersch, Vereinshaus, 20.30 Uhr. 28. Oktober: Volksliedsingen des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal, Wiesen, Gasthaus Lex, 20.00 Uhr.

Filmclub

Sport

4. Oktober: „La grande bellezza“, Regie: Paolo Sorrentino. 11. Oktober: „Take this Waltz“, Regie: Sarah Polley. 18. Oktober: „Side effects – Tödliche Nebenwirkungen“, Regie: Steven Soderbergh. 25. Oktober: „Der Geschmack von Rost und Knochen“, Regie: Jacques Audiard. Beginn: jeweils 20.00 Uhr im Stadttheater Sterzing.

Ab 7. Oktober: Gymnastik-Kurs für Erwachsene mit Barbara Perini, Sterzing, Turnhalle in der Lahn, 20.00 Uhr. Dal 7 ottobre: corso di ginnastica con Barbara Perini, Vipiteno, palestra in Via Frana, ore 20.00.

Theater

Ausstellungen Bis 31. Oktober: „Landschaft und Brücken – Eine Recherche in Südtirol“, Architekturausstellung, Franzensfeste, Festung. Bis 31. Oktober: Premio città di Oderzo, Architekturausstellung, Franzensfeste, Festung. Bis Ende Oktober: „Wahrgenommen“, Fotoausstellung von Barbara Obrist, Gossensaß, Hühnerspielhütte, täglich 10.00 – 18.00 Uhr Vorträge 25. Oktober: 1. Wipptaler Jugendgespräche: Vortrag von Jan-Uwe Rogge über Erziehung, Sterzing, Raiffeisensaal, 19.30 Uhr. 25. Oktober: Abend mit Hanspaul Menara, Sterzing, Stadtbibliothek,

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20.00 Uhr. 25. Oktober: „Ötzi – Der Mann aus dem Eis. Eine Mumie im Spannungsfeld zwischen Präsentation, Wissenschaft und Medien“, Vortrag von Angelika Fleckinger, Stilfes, Bibliothek, 20.00 Uhr.

Verschiedenes 10. Oktober: 1. Treffen zur Gründung einer Manufaktur-Genossenschaft für das Pfitscher Hochtal, St. Jakob, Gasthof „Hofer“, 20.00 Uhr. Tel. 339 6479743 oder genossenschaft.pfitsch@gmail. com. 11. Oktober: „Hochwasserschutz Eisack Wiesen Sterzing“, Infoabend, Wie-

SVP- Sprechstunden Bezirksobmann Christian Egartner

Montag, 07.10.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Montag, 14.10.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Montag, 21.10.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Montag, 28.10.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Die Sprechstunden finden in der SVP-Bezirkskanzlei in Sterzing, Neustadt 24, Kolpinghaus, 2. Stock, statt. Tel. 765911.

sen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr. 16. Oktober: „Polit-Talk in Wiesen“, Podiumsdiskussion mit den Wipptaler Landtagskandidaten, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr. 17. Oktober: „Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen“. Bauchwickel zur Unterstützung der Verdauung, mit Helene Dejakum, Sterzing, Sozialzentrum Fugger, 15.00 – 17.00 Uhr (Angehörige und Freunde von Pflegepatienten). Anmeldung: Tel. 774622. Kurse Ab 7. Oktober: Wie entsteht Wärme im Menschen? Durch ein geordnetes Sozialleben und die Aufnahme von konkreten Gedanken innerhalb dieser neuen Yogaschulung, 10 Einheiten, Preis 100,00 Euro, Sterzing, 19.30 Uhr. Anmeldung: Tel. 340 3644547, www. anna.steeman.it. 12. Oktober: Das Pendel als Lebensbegleiter. Für jeden erlernbar, 9.00 – 17.30 Uhr. Anmeldung: Sonja Kotter, Tel. 388 0438853. 23. und 24. November: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme, Sanitätsassistentin und Kinderarzt, Krankenhaus Sterzing, 9.00 – 18.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Brixen, Tel. 0472 812780 (begrenzte Teilnehmerzahl). Sprechstunden Arbeitsamt Sterzing: Donnerstag, 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 –16.30 Uhr. Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminver-

Hallo Sterzinger 58er! ES WAR WIEDER SOWEIT! HOBS LUST AF A GESELLIGES BEISOMMENSEIN?

MONDSCHEIN – 26. OKTOBER ANMELDUNG INNERHALB 20. OKTOBER bei CHRISTINE, Tel. 339 5619521 oder PETER, Tel. 348 0468883. WEITERSOGN! erker oktober 13


wer, wo, was, wann ... einbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330. Sprachencafè: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, Sterzing, „Sterzinger Moos“, 9.00 – 11.00 Uhr (Tel. 339 8698659). Zeitbank: Jeden 1. und 3. Freitag im Monat, Sterzing, Neustadt 21, 16.00 – 17.00 Uhr. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: SMS an 333 1516036 (Sabine). Vereine und Verbände KVW Ab 1. Oktober: A1.1 Deutsch für Anfänger ohne Vorkenntnisse, mit Christine Zwischenbrugger Haller, 20 Treffen, jew. Di. und Do., Sterzing, KVW Kursraum, 19.00 – 20.40 Uhr. Ab 1. Oktober: Gesundheitsgymnastik für Frauen, mit Rosa Maria Seeber, 25 Treffen, jew. Di. Sterzing, Haus Sternbach, 19.30 – 20.30 Uhr (OG Sterzing). Ab 2. Oktober: Wassergymnastik, 10 Treffen, jew. Mi., Sterzing, Balneum, 8.00 – 9.00 Uhr. 2. Turnus: Ab 3. Oktober, jew. Do., 9.00 – 10.00 Uhr (OG Sterzing). Ab 7. Oktober: A1.1 Italienisch für Anfänger, mit Alessandra Galli, 20 Treffen, jew. Mo. und Mi., Sterzing, KVW Kursraum, 19.15 – 20.55 Uhr. Ab 7. Oktober: Italienisch – Vorbereitung auf die Zweisprachigkeitsprüfung C, 20 Treffen, jew. Mo. und Mi., Sterzing, Grundschule „Don Milani“, 19.30 – 21.10 Uhr. Ab 7. Oktober: Natürlich fit! Bewegung und Meditation, mit Martina Saxl, 10 Treffen, jew. Mo., Sterzing, Kindergarten„Maria Regina Pacis“, 19.00 – 20.15 Uhr. Ab 7. Oktober: Pilates, 10 Treffen, jew. Mo., Gasteig, Turnhalle Grundschule, 20.00 – 21.00 Uhr (OG Gasteig). Ab 9. Oktober: A1.1 Französisch für Anfänger, mit Sylvia Mair, 20 Treffen, jew. Mi. und Fr., Sterzing, Grundschule „Don Milani“, 18.20 – 20.00 Uhr. Ab 9. Oktober: Näharbeiten für den Hausgebrauch, 3 Treffen, jew. Mi. und Do., Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 15.00 – 17.00 Uhr (OG Wiesen).

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11. Oktober: Heiraten oder Zusammenleben?, Vortrag von Burkhard Zozin, Sterzing, KVW Kursraum, 19.30 Uhr – 21.00 Uhr. Ab 11. Oktober: Gesundheitsgymnastik für Männer, 25 Treffen, jew. Fr., Sterzing, Oberschulzentrum, 20.00 – 21.30 Uhr (OG Sterzing). 12. Oktober: Besinnungswanderung nach Säben. Ab 14. Oktober: Pubertät – eine Phase, keine Krankheit!, mit Silvia Agreiter, 2 Treffen, , Sterzing, KVW Kursraum, jew. 19.30 – 22.00 Uhr. Ab 14. Oktober: Acrylmalerei, mit Monika Palla, 2 Treffen, Sterzing, KVW Kursraum, 19.30 – 21.30 Uhr (KVW Frauen). 18. Oktober: Fit durch den Winter, mit Brigitta Holzner Fassnauer, Sterzing, KVW Kursraum, 19.30 – 21.30 Uhr. 19. Oktober: Kerzen für Allerheiligen und Weihnachten, mit Pia Pedevilla, , Sterzing, KVW Kursraum, 9.00 – 13.00 Uhr. 19. Oktober: Alpenländische Weihnachtsdekoration, mit Pia Pedevilla, Sterzing, KVW Kursraum, 14.00 – 18.00 Uhr. 20. Oktober: Preiswatten für einen guten Zweck, Sterzing, Mensa der Mittelschule, 14.00 Uhr (KVW Frauen). 25. Oktober: Richtig schminken leicht gemacht, mit Helga Gschliesser, Sterzing, KVW Kursraum, 15.00 – 19.00 Uhr Infos und Anmeldung: KVW Bildung Bezirk Wipptal, Tel. 751152, bildung. wipptal@kvw.org, www.kvw.org

7. Oktober: Stillgruppe „Wenn das Stillen schmerzt“, 9.30 Uhr. 11. Oktober: Spielgruppe für Kinder ab 2 ½ Jahren, 8 Einheiten, 9.30 – 11.00 Uhr. 11. Oktober: Zwergenturnen für Kinder ab 3 Jahren, 8 Einheiten, 15.00 – 15.50 Uhr. 11. Oktober: Marienkäferturnen mit Mami und Papi, 8 Einheiten, 16.00 – 16.50 Uhr. 11. Oktober: Spinning, 10 Einheiten, 19.30 Uhr. 12. Oktober: Basteln mit dem Taschenmesser, 9.30 Uhr. 18. Oktober: Kinderwallfahrt nach Eben am Achensee mit Bischof Ivo Muser und Dekan Josef Knapp (Seelsorgeeinheit Wipptal, Pfarrgemeinderat Sterzing, ElKi, KFB), Abfahrt 14.30 Uhr. 21. Oktober: Stillgruppe „Das kindliche Schlafverhalten“, 9.30 Uhr. 24. Oktober: Elternrunde „Eifersucht, Wut, Trotz“, 9.30 Uhr. 24. Oktober: Besuch beim Weißen Kreuz am BRD-Sitz, 15.00 Uhr. 26. Oktober: Hand- und Fußabdruck aus Ton, 9.30 Uhr. 28. Oktober: Wachskerzen für Allerheiligen, 20.00 Uhr. 2. November: Schmetterlingsmassage „Bindung durch Berührung“, 2

Einheiten, 9.30 Uhr. 4. November: Stillgruppe „Abstillen, wie und wann“, 9.30 Uhr. Tauschmarkt: Tel. 333 7866337; Di, 9.00 – 11.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr; Mi, 9.00 – 11.00 Uhr; Fr, 15.00 – 17.00 Uhr. Infos: Tel. 768067; E-Mail: sterzing@ elki.bz.it, www.elki.bz.it Kolpingfamilie 6. Oktober: Landeswallfahrt aller Kolpingfamilien nach Maria Weißenstein. Infos: Tel. 3381039988 26. Oktober: Kolping-Weltgebetstag für Kolping Ruanda, Sterzing, St. Margarethenkirche, 19.30 Uhr. Jeden Mittwoch Seniorentreff in der Kolpingstube, 14.30 Uhr. Märkte 4. und 12. Oktober: Sterzinger Bauernmarkt, Sterzing, Stadtplatz, ab 8.00 Uhr. 5. und 19. Oktober: Traditioneller Markt, Brenner, ab 8.00 Uhr. 14. Oktober: Monatsmarkt, Sterzing, Eisackstraße, ab 8.00 Uhr. 15. Oktober: Sterzl-Markt, Sterzing, Stadtplatz, ab 8.30 Uhr. 20. Oktober: Flohmarkt, Sterzing, ab 8.00 Uhr.

Jugenddienst/ Jugendtreff 3. Oktober: Selbstverteidigungskurs für Mädchen und Frauen in Zusammenarbeit mit dem ElKi, 5 Einheiten, Anmeldung: ElKi. 9. Oktober: „Aggressionen und Wutanfälle bei Kindern kompetent begleiten“, Vortrag von JD und KFS mit Alexandra Schreiner-Hirsch, Sterzing, Raiffeisensaal, 20.00 Uhr. 22. Oktober: Dekanatsbesuch der Jungscharleitung (für alle Jung-scharleiterinnen im Bezirk) in Sterzing. Infos und Anmeldungen im Jugenddienst/ Jugendtreff: Tel. 767890 ElKi 2. Oktober: Fit für den Winter, 8 Einheiten, 20.00 Uhr. 3. Oktober: Selbstverteidigungskurs für Mädchen und Frauen in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Wipptal, 5 Einheiten, 19.30 Uhr. 4. Oktober: Kastanienfest, 15.00 Uhr.

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kleinanzeiger wipptaler sumserin

Gonz wichtig war’s, jo, sell hobm mir iatz schun a poor sella Parteiheinis gsogg, dass meine Stimme gonz wichtig war. Nitt, dass i’s nitt gewisst hatt, dass des Munat noar wieder Wohln sein. Sell hon sogor i schun long mitgekriegg. Ober gewundert hatt mi’s schun, ob se des zi olle Wähler sogn miaßn oder sogn welln, dass ihmene Stimme wichtig isch. Noar mecht i schun sechn, ob se des iberhaupp dertien, des in olle zi sogn. Guet, man kannt die Leit a aubiteitschn, wenn man ihmene a Briefl schreibb oder a Proschpecktl in Poschtkoschtn eichnschteckt. Und a in di Zeitign konn man a netts Foto und a poor Schprichler eichntien lossn. Die Hauppsoche isch, dass des di Leit noar a olls lesn und sich dermerkn. I hon mi a schun awie interessiert, wos de nuidn und a di oltn Kandidattn olls verhoaßn. Jo, sell tattn’se genue, ober ettlane brauchn’s Verschprochene gor nit zi holtn, weil die meischtn wearn eh nitt giwehlt. Iatz amol uan Mensch konn man iatz niemer wähln. Guat, er hot jo eh long genue gschoffn und vielleicht wur er’s nou derpockt hobm. Ober schaugmer amol wos nochkimpp. I woaß nou, wie idn amol ban asou an Einweihungsfeier ibern Weg girennt bin. Hott er mi nitt gien mit mein Nume gegrießt; und i hon gimuent, der kennt lei die Groaßn. I hon selm noar die Schons ban Schopf gipockt und hon ihn gschwind mein Problem mit insern Hausverwolter giklogg. Zearscht hot er schun probiert, mier des ausziredn, ober noar hot er lei mehr gsogg, i war woll awie a Sumserin. Sell weard er gor Recht hobm, ober wehln tue i noar decht nou, wos i will. 98

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Der _ erscheint monatlich in einer Auflage von 6.600 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten : Montag - Freitag: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Dienstag und Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber:

WIPPmedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Sportredaktion: Bernhard Fichter (bf), erkersport@yahoo.it Redaktion italienischer Teil: Alberto Perini (ap) Sekretariat/ Werbung: Erna Eisendle (erna@dererker.it)

03.10.1913 (Tiroler Volksbote ••• 03.10.1913 (Brenner, Ehrung, Feuerwehr). Am Sonntag nach dem Gottesdienste wurde in der Gemeindekanzlei unser hochwürdiger Herr Pfarrer Isidor Alvera zum Ehrenbürger der Gemeinde Brenner ernannt. Die Ernennung erfolgte aus dem Grunde, da Hochwürden Herr Pfarrer schon durch 25 Jahre in unserer Mitte tätig war und er somit die Ehrung wohl verdient hat. - Nachmittags 2 Uhr fand im Gasthause „Kerschbaumer“ die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Brenner statt, zu welcher sich gleich 37 Mann meldeten. Durch Wahl gingen die Herren Franz Strickner als Hauptmann, Herr Tittelbach, Bahnmeister, als Hauptmann-Stellvertreter, und Herr Lehrer Baudisch als Schriftführer hervor. (Tiroler Volksbote)

Grafik & Layout: Alexandra Martin (grafik@dererker.it) Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Inga Hosp, Harald Kofler, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Chiara Martorelli (cm) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Foto Titelseite: Günter Richard Wett

03.10.1913(Tiroler Volksbote)

Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro.

03.10.1913 (Trens. Spritzenhausweihe, Ehrenbürger). Am Sonntag nachmittags wurde hier die feierliche Weihe des neuerbauten Gemeindespritzenhauses durch den hochwürdigen Herrn Dekan Dr. Schmid von Stilfes unter Assistenz des hochwürdigen Herrn Kaplans Siegele von Trens vorgenommen. Zu dieser Feier hatten sich Feuerwehr-Ehrenhauptmann Jakob Stifter und Herr Bürgermeister Josef Domanig aus Sterzing, die Musikkapellen von Sterzing, Mauls und Stilfes, die Ortsfeuerwehr und jene von Gossensaß mit Fahnen, zahlreiche Feuerwehrmänner von Sterzing, Stilfes und Mauls nebst einem zahlreichen Publikum eingefunden. – Nach Beendigung der

Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9. 12. 1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Weihe war eine zweite Feier in Bliegers Gasthaus. Der Gemeindeausschuß hatte nämlich den schon seit dreißig Jahren in Freienfeld als Sommergast weilenden Hofrat a. D. Koch Edler von Langentreu aus Wien das Ehrenbürgerrecht verliehen. Und so erfolgte an diesem Tage die feierliche Ueberreichung. (Tiroler Volksbote)

22.10.1913 (Allerlei aus Tirol). Pfarrer Rupert Huter in Ried bei Sterzing wurde am Sonntag mit dem vom Kaiser verliehenen goldenen Verdienstkreuze dekoriert. Die Gemeinde bot alles auf, um die Feier würdig zu gestalten. (Tiroler Volksblatt) ••• 23.10.1913 (Versteigerung eines Gasthauses). Am 25. Oktober findet im Hotel „Alte Post“ in Sterzing die Versteigerung des Gasthauses „zur Flamme“ auf Betreiben der Sparkasse Sterzing statt. Der Schätzungswert beträgt 30.248 Kronen 38 Heller, der Ausrufspreis 15.750 Kronen. Der Inventarschätzwert beträgt 946 Kronen 62 Heller. (Brixener Chronik) •••

18.10.1913 (Brixener Chronik) ••• 21.10.1913 (Sterzing). Anläßlich der Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig und zur Erinnerung an die Befreiung Tirols vom fremden Herrschaftsjoche zog am 18. Oktober abends ein feierlicher Fackelzug durch die Straßen unseres Städtchens. An demselben nahmen die städtische Bürgerkapelle, die Freiwillige Feuerwehr, der Männergesangsverein, der Turnverein, die Standschützen und der Veteranenverein, sämtliche mit ihren Fahnen, teil. Vor dem Kaiserdenkmal am Stadtplatz trug der Männergesangsverein einen Chor vor, worauf Herr Bürgermeister Josef Domanig eine auf das große Ereignis der Völkerschlacht des Jahres 1813 bezughabende Ansprache hielt, die er mit einem dreifachen Hoch auf unseren allverehrten Friedenshalter schloß, in welches das zahlreich anwesende Publikum begeistert einstimmte, worauf die Musik die Volkshymne spielte. Am Schlusse des Umzuges nahmen die ausgerückten Vereine nochmals am Stadtplatz Aufstellung, wo der Herr Bürgermeister denselben für die zahlreiche Beteiligung dankte und der Zug sich auflöste. (Brixener Chronik)

23.10.1913 (Sterzing. Verbrecherischer Ueberfall). Der in der Nacht zum 19. Oktober zwischen Gossensaß und Gigglberg in schwerverletztem Zustande aufgefundene Arbeiter heißt Josef Scherle, ist von Andorf, Bezirk Schärding, Oberösterreich, gebürtig und 27 Jahre alt. Scherle geriet anläßlich der Auszahlung der Arbeiter, die beim Bahngeleisebau in Schelleberg beschäftigt sind, am 18. Oktober mit einem Mitarbeiter in Streit und kam nachher mit demselben in einem Gasthause in Gossensaß zusammen, wo Scherle von diesem fortwährend angestänkert wurde. Am Heimwege wurde Scherle höchstwahrscheinlich von diesem Arbeiter in heimtückischer Weise überfallen und verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde von der Gendarmerie in Gossensaß verhaftet und dem Bezirksgerichte Sterzing eingeliefert. Scherle, dessen Zustand sich etwas gebessert hat, wurde am 20. Oktober in die Klinik nach Innsbruck überführt. (Brixener Chronik) ••• 31.10.1913 (Ernennungen). Wie der „Tiroler“ meldet, soll Herr Dekan Georg Schmid von Stilfes zum Stadtpfarrer von Brixen ernannt werden. (Tiroler Volksbote) Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

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