Erker Jahrgang 27 - Oktober 2015
Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Freienfelder „Staatsstreich“ ANWIPP I „Großeinsatz“ in Pfitsch GESCHICHTE I Im Hotel zur Blauen Kugel FUSSBALL I Ausblick auf die neue Saison
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EDITORIAL
FREIENFELDER „STAATSSTREICH“ I 12
Liebe Leserin, lieber Leser, Völlig überraschend haben Anfang September alle zehn SVP-Gemeinderäte von Freienfeld ihren Rücktritt eingereicht, was zur Auflösung des Gemeinderates und damit zur Absetzung von Bürgerlisten-Bürgermeister Peter Faistnauer führte. Die Hintergründe.
INTERVIEW
Christoph Franceschini zur Stein-an-Stein-Affäre I 22 ANWIPP
„Großeinsatz“ in Pfitsch I 26 GESCHICHTE
Im Hotel zur Blauen Kugel (Teil 1) I 48 SPORT
Volleyballer Egon Volgger im Erker-Porträt I 62 FUSSBALL
Ausblick auf die neue Saison I 64 GESUNDHEIT
Apotheker in Not I 78 WIPPTAL
Ospedale di Vipiteno I 54 CULTURA
Vipitenum-Sterzing-Vipiteno I 56 SPORT
Calcio femminile I 59 ERKER-EXTRA Energie Sparen & Heizen I Gesundheit & Wohlbefinden I 70 - 85 Leserbriefe I 4 Aus der Seelsorgeeinheit I 43 Woher stammt der Name? I 52 Frageecke I 86 Gesundheit I 86 Weißes Kreuz I 87 Leute I 88 Rezept I 89
Veranstaltungen I 90 Unterhaltung I 92 Jahrestage I 94 Gemeinden I 99 Kleinanzeiger I 100 Sumserin I 101 Impressum I 102 Vor 100 Jahren I 103
ein edelweißpolitischer „Betriebsunfall“ hievte am 10. Mai dieses Jahres Peter Faistnauer von der Freien Liste Freienfeld in das Bürgermeisteramt zwischen dem Zinseler und dem Trenserjoch. Mit 19 Stimmen Vorsprung auf SVP-Anwärter Oswald Mair nahm der 38-jährige Trenser auf dem Bürgermeisterstuhl Platz. Nicht allzu lange, wie sich herausstellen sollte. Denn die über Nacht bürgermeisterlose Volkspartei-Riege, die im Ratssaal nach wie vor über eine satte Zwei-Drittel-Mehrheit verfügte, hat das nie wirklich verdaut. Bei jeder kleinen Verstimmung stieß das politische Missfallen darüber sauer auf und verursachte unangenehme Magenzuckungen. Die Kröte wurde nie wirklich geschluckt und das Quaken vom Grantemoos her wollte einfach nicht verstummen. Sich eines Wahlsieges wohl zu sicher, hatte die Volkspartei im Wonnemonat gleich zwei SVP-Kandidaten ins Rennen geschickt. Ein politisches Hoppala, das nicht aufgehen sollte. Und bevor sich die Bevölkerung allzu sehr an den Neuen gewöhnen sollte, schob die SVP einen politischen Riegel vor und zog geschlossen aus dem Ratssaal aus. Die Gründe für die aufgekündigte Zusammenarbeit versucht nun jede Liste, ja jeder Mandatar auf seine Weise ins rechte Licht zu rücken. Tief enttäuscht, ja „entsetzt“ nahm Faistnauer den Schritt zur Kenntnis – und wohl nicht nur er, wie zahlreiche Reaktionen nicht nur bei der Bürgerversammlung „zum politischen Tornado in der Gemeinde“ zeigten. Die Folgen des politischen Stillstandes haben nun alle Freienfelder zu tragen. Wie reagiert Freienfeld auf die politische Krise? Nun: Wem der Wähler, der den neuerlichen Urnengang wohl kaum goutieren dürfte, am Ende die Verantwortung für das politische Scheitern zuschreibt, wen für das Tohuwabohu verantwortlich macht, werden spätestens die Wahlen im kommenden März zeigen, wenn der Lenz uns wieder grüßen will und im Grantemoos die Frösche wieder quaken „wie vor alter Zeit“, um mit Johann Wolfgang Goethe zu schließen.
Nächster Redaktionsschluss: 15.10.2015 Erker 10 I 15
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LESERBRIEFE
Glück im Unglück Ich möchte ein Geschehen noch einmal zum Ausdruck bringen, das mich immer noch sehr beschäftigt. An einem sonnigen Tag fuhr ich mit meinem Traktor in den Wald nach Ried bei Sterzing in die Nähe der Schloss-Mühle, um einen etwa drei Meter langen Baumstamm, der schon gefällt am Boden lag, im Alleingang abzutransportieren. Dieses rund 250 kg schwere Holzstück befand sich 20 m oberhalb eines Weges. Zum Ziehen war es zu schwer, so versuchte ich es durch Drehbewegungen nach unten zu rollen. Obwohl ich Vorsicht walten ließ, wurde mir der ins Rollen kommende Baumstamm zum Verhängnis, der Stamm erfasste mich und warf mich zu Boden. Welch ein Schreck! Mein linkes Bein war vollständig eingeklemmt. Ich schrie sogleich um Hilfe, im Bewusstsein, mich allein niemals aus dieser Situation befreien zu können. Ich hoffte im ersten Moment, dass irgendwann ein Spaziergänger vorbeikommen würde, um zu helfen, jedoch war alles Warten vergebens. Nachdem eine ganze Stunde vergangen war, in der ich immer wieder um Hilfe schrie, vernahm ich plötzlich von weit her eine Stimme. Diesen Augenblick werde ich Zeit meines Lebens nicht mehr vergessen. Es war die Stimme von Josef Gasteiger, meinem Nachbarn. Er kam näher und erkannte sogleich die missliche Lage, in der ich mich befand. Mit vollem Körpereinsatz befreite er mich von der drückenden Last. Ich war mittelschwer verletzt, jedoch aufgrund des Schockzustandes gehfähig. Nach einer kurzen Pause beschlossen wir, uns talwärts auf den Nachhauseweg zu machen. Initiator dieser Rettungsaktion war meine Nachbarin Christa Salzburger. Sie war
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gerade dabei, sich in den Gemüsegarten zu begeben, als sie von weit her ein Rufen vernahm. Sie dachte anfangs an nichts Schlimmes. Christa ging ins Haus zurück. Nach kurzer Zeit verließ sie erneut das Haus und vernahm dabei erneut dieselbe Stimme wie zuvor. Stutzig geworden, holte sie sogleich ihre Schwester Maria vom angrenzenden Kondlerhof ins Freie, um gemeinsam den Lauten zu lauschen. Beide dachten in diesem Moment folgerichtig an ein mögliches Unglück; sie holten nun noch Josef dazu, der sich flugs in den Wald aufmachte und mich schließlich gerettet hat. Heute weiß ich, dass dies alles ohne Gottes Hilfe nicht möglich gewesen wäre. Daher möchte ich mich beim Herrgott im Himmel und besonders bei den zwei Kondler-Gitschn Christa und Maria und dem Josef Gasteiger ganz, ganz herzlich bedanken. Gott möge es Euch vergelten! In inniger Freundschaft, Euer Nachbar Hans Salchner, Tennewies bei Gossensaß
Ein herzliches Dankeschön! Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Organisatoren für das unvergessliche Erlebnis zu meinem Gewinn. Ein großer Dank geht an meine Chefin, Dr. Gisela Rampold, meine Arbeitskolleginnen, den Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner, den Vizebürgermeister von Pfitsch, David Volgger, den Tourismusverein mit Josef Turin, den Athesiaverlag, Auto Brenner und allen, die mich so zahlreich beglückwünscht haben. Claudia Mühlsteiger
Branchen-Mix „Am Moosfeld“ Erker 08/15 Im August-Erker wurde der Branchen-Mix von rund 20 Betrieben in der neu benannten Zone „Am Moosfeld“ und Gewerbezone „Eisackstraße“ in Wiesen beworben. Die als attraktiv dargestellte Handwerkerzone ist wohl eher das Ergebnis von etlichen Umwidmungen der Zone zugunsten einiger weniger Personen, die davon immer profitierten. Tatsache ist nun, dass das Wohnviertel direkt an die Gewerbezone grenzt und das Wohnen hier alles andere als lebenswert ist. Die Luft- und Lärmbelastung durch einige an die Wohnbauzone angrenzenden Betriebe ist für uns Anrainer eine regelrechte Zumutung! Von morgens bis abends und mitunter auch in der Nacht ist ein nervtötender und störender Krach
zu vernehmen. Die Rauch- und Geruchsbelästigung durch Feuerungsanlagen ist ebenso störend wie der Schwerverkehr, der durch eine viel zu schmale Nebenstraße durch das Wohnviertel in die Gewerbezone gelangt. Respektlos und rücksichtslos gegenüber den Nachbarn! Die Wohnqualität in unserem Viertel ist stark reduziert. Seit Jahren machen wir mobil gegen diese Belästigung – bislang allerdings ohne Erfolg. Dabei haben wir immer versucht, das Problem auf gutnachbarschaftlicher Basis zu lösen. Die Behörden sehen dem Treiben zu und nehmen nicht die eigentliche Verpflichtung wahr – nämlich für ein rücksichtsvolles Miteinander in einer Gemeinschaft zu sorgen. Dabei wünschen wir uns oft nicht mehr als Zuhause anzukommen und einfach mal unsere Ruhe zu haben. Die Anrainerfamilien Rainer und Untergasser, Wiesen
Nix Neues Schon seit Jahrtausenden Ist es eine immer wiederkehrende Gschicht Nur diese selbst zu erleben Das wollen wir alle nicht Ignorieren und kritisieren Ist viel leichter als zu akzeptieren Dabei vergessen so viele von uns Die Vergangenheit im eigenen Land Und nicht nur die Sondern im ganzen Europaverband Von Süden nach Norden Von Norden nach Amerika Wir Menschen als Flüchtlinge Waren immer schon da Was zählt ist die Hilfe und das Herz Gebt selber Freude und Lindert der anderen Schmerz Was heut noch Angst ist vor dem Fremden Und um unser Geld Ist morgen vielleicht die Chance Für unsere Kinder Und deren globale Welt Maria Schumann, Sterzing Erker 10 I 15
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AKTUELL
BBT: Probebetrieb ab 2025
Beim Treffen im Bozner Palais Widmann konnte Landeshauptmann Arno Kompatscher berichten, dass sämtliche Finanzmittel für den Bau des Hauptstollens bereits vorhanden seien. 30 Prozent der Bauarbeiten am BBT seien bereits vertraglich gebunden, innerhalb eines Jahres sollen insgesamt 90 Prozent der gesamten Arbeiten ausgeschrieben sein. Was die Zulaufstrecken anbelange, gebe es ebenfalls wichtige Fortschritte. „Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Wochen der CIPE-Genehmigungsprozess aufgenommen werden kann“, erklärte er. „Im Entwurf des Konzessionsvertrags für die Brennerautobahn werden zusätzlich zu den bereits bereitgestellten 550 Millionen Euro weitere 34,34 Millionen Euro jährlich als Querfinanzierung genutzt werden können, also insgesamt für 30 Jahre über eine Milliarde Euro für die Strecke Brenner–Verona“, so Kompatscher. Pat Cox, der für alle großen Verbindungsachsen in Europa zuständige EU-Koordinator, unterstrich die Bedeutung, die dieses Projekt für die EU habe. Er lobte die bisher geleistete Arbeit am BBT. Der Koordinator erinnerte daran, dass das Projekt heuer 1,2 Milliarden Euro aus dem Connecting Europe
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Facility (CEF) Fonds erhalten hatte, die höchste Summe aller beim Fonds eingereichten Projekte. Zudem mahnte Cox, die Gelder verantwortungsvoll einzusetzen und den Haupttunnel, die Zulaufstrecken und nötigen Infrastrukturen mit einem Zeitplan zu gestalten, der es ermöglicht, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Man werde gemeinsam mit den Ländern nun an der weiteren Umsetzung arbeiten und er werde sich weiterhin persönlich bei den Staaten dafür einsetzen, dass die europäische Idee der Korridorpo-
Im Entwurf zum Vertrag für die Erteilung der Autobahnkonzession für die A22 sind ausdrücklich tarifpolitische Maßnahmen zur Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene vorgesehen“, so Kompatscher. So möchte man die derzeit 120.000 Schwerfahrzeuge, die derzeit die Straße nutzen, auf die ROLA bringen. Landeshauptmann Kompatscher erklärte, man wolle in die Bestrebungen der Euregio auch verstärkt Bayern einbinden, um gemeinsam in Brüssel für die Korridorpolitik einzutreten. Er unterstrich, dass es
© LPA/Michele Bolognini
Zusätzlich zum Bau des BBT braucht es eine gemeinsame Tarif- und Umweltschutzpolitik der Euregio. Dies soll etwa durch die Förderung der Rollenden Landstraße (ROLA) durch die Region erfolgen. Diese ist eine der Maßnahmen, die bei einem Treffen zum Brennerbasistunnel mit den Landeshauptleuten Arno Kompatscher, Ugo Rossi sowie dem Tiroler Landtagspräsidenten Herwig van Staa mit EU-Koordinator Pat Cox Mitte September angekündigt wurde.
(v. l.) EU-Koordinator Pat Cox und Landeshauptmann Arno Kompatscher
litik umgesetzt und realisiert werde, so Cox. Der Trentiner Landeshauptmann und Präsident der Region Ugo Rossi kündigte an, dass die Region künftig die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene unterstützen werde. „Die Region wird den Verladebahnhof in Trient finanzieren“, versprach er. So könne die ROLA nicht nur bis zum Brenner, sondern bis nach Trient zum Einsatz kommen, erklärten die beiden Landeshauptleute Rossi und Kompatscher. „Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Tarifpolitik, die Unterstützung wird nicht nur die Bauarbeiten betreffen, sondern auch weitere begleitende Maßnahmen.
„nicht nur um Güterverkehr, sondern auch Personenverkehr“ gehe. Derzeit seien 42 Kilometer Tunnel durchgebrochen. In einer Arbeitsgruppe werde nun gemeinsam mit ÖBB und RFI überlegt, wie der Betrieb und die Fahrplangestaltung für Personen- und Güterverkehr auf der Strecke erfolgen würden, so BBT-Vorstand Konrad Bergmeister. Zum weiteren Zeitplan für die Bauarbeiten am BBT sagte Bergmeister, der gemeinsam mit Raffaele Zurlo und Martin Ausserdorfer die BBT-Spitze vertrat: „2025 möchten wir mit einem Probebetrieb starten. Wir rechnen mit dem Abschluss aller Arbeiten bis Ende 2026.“
Foto: Martin Schaller
Grünes Licht für LKW-Kontrollstelle
Die Landesregierung hat Anfang September grünes Licht für eine Kontrollstation von Schwerfahrzeugen auf der Brennerautobahn im Bereich der Mautstelle Sterzing gegeben. Eine EU-Richtlinie sieht in allen Mitgliedsstaaten Unterwegskontrollen für Nutzfahrzeuge vor. Um die Fahrtauglichkeit der Schwertransporter, ihre Sicherheit auch im Hinblick auf Umweltstandards und die Sicherheit des Warentransports zu überprüfen, plant die Brennerautobahn AG den Bau einer fixen Kontrollstelle in unmittelbarer Nähe zur Mautstelle Sterzing und hat das entsprechende Projekt vorgelegt. Diese Struktur umfasst eine geräumige und mit allen notwendigen technischen Hilfsmitteln ausgerüstete Halle zur Überprüfung von Fahrzeugen rund um die Uhr. „Es handelt sich hierbei um eine einzigartige Struktur in Italien, die auch Zusatzkontrollen u. a. durch die Sanitätseinheit, des tierärztlichen Dienstes und der Finanzpolizei ermöglicht“, so Mobilitätslandesrat Florian Mussner. Die Kontrollstation wird eine ganzjährige Überprüfung der Fahrzeuge ermöglichen, und zwar im Hinblick auf technische Vorschriften wie Funktion von Bremsen, Stoßdämpfern, Lichtern, Reifen und Auspuff. Außerdem werden Fahrtenschreiber und Dokumente kontrolliert, um auch die Einhal-
tung der Ruhezeiten, Geschwindigkeit und Fahrzeiten zu überwachen. „Zudem kann die Kontrollstation in Sterzing auch die Einhaltung der umwelttechnischen Auflagen durch die LKW prüfen und somit einen konkreten Beitrag zur Eindämmung der Schadstoffbelastung entlang der Autobahn leisten“, so Umweltlandesrat Richard Theiner. Die Kontrollen sollen von den Mitarbeitern des Revisionszentrums des Landes in Zusammenarbeit mit der Verkehrspolizei durchgeführt werden. Der Einsatz dieser Kontrollstelle soll auch mit den Behörden in Österreich und der dortigen Prüfstelle abgestimmt werden, damit das Prüfnetz stark verdichtet und dessen Effizienz erhöht wird. Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Landesregierung eine Abänderung des Bauleitplans genehmigt und so der Eintragung einer Zone für übergemeindliche öffentliche Einrichtungen im Bereich der Autobahnausfahrt Sterzing zugestimmt. Nachdem bereits im Mai die Landschaftsschutzkommission des Landes mit ihrem Gutachten grünes Licht gegeben hatte, liegt nun auch das positive Gutachten des Landesamtes für Gewässerschutz für das Projekt vor. Auch die Gemeinde hat dem Vorhaben der Brennerautobahn AG bereits zugestimmt.
AKTUELL
Wipptal erneut Leader-Gebiet
Sechs Leader-Gebiete – so viele wie noch nie – hat die Landesregierung Mitte September genehmigt, darunter erneut das Wipptal. „Die Landesregierung misst der Leader-Idee höchste Bedeutung zu: Zur Unterstützung der regionalen Projekte sind im ländlichen Entwicklungsplan rund 20 Millionen Euro vorgesehen“, so Landesrat Arnold Schuler. Leader (Akronym vom französischen „Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale“, Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Das erste Leader-Programm in Südtirol war
im Jahr 1991 mit der Ausweisung des Leader-Gebiets Obervinschgau gestartet. Insgesamt wurden durch das Leader-Programm von seinem Bestehen bis 2013 rund 50 Millionen Euro für die ländlichen Gegenden Südtirols zur Verfügung gestellt. Leader wird in lokalen Arbeitsgruppen umgesetzt: In dieser Gruppe planen, entscheiden und handeln regionale Akteure aus Verbänden, Unternehmen, Verwaltungen, aber auch Privatpersonen gemeinsam für ihre Heimat. Die Bezirksgemeinschaften fungieren dabei als zentrale Anlaufstelle. Die Ideen sollen von den Bürgern kommen. Über eine Entwicklung von unten – Bottom-up – entsteht eine breite Bürgerbeteiligung für Prozesse, die offen sind für Menschen und Ideen.
Schutzhütten zugeteilt Am 1. Jänner 2011 sind 25 Schutzhütten vom italienischen Alpenverein CAI an das Land Südtirol übergegangen. Nachdem ein Wettbewerbsverfahren vor einem Jahr leer ausgegangen war, unterzeichneten Landeshauptmann Arno Kompatscher, AVS-Präsident Georg Simeoni und CAI-Südtirol-Präsident Claudio Sartori Anfang Juli eine Vereinbarung zur Vergabe und Führung der Hütten. Anfang September wurden schließlich die Hütten den beiden Alpenvereinen zugeteilt. So werden nun neun Hütten über einen Beratervertrag vom CAI betreut, 17 vom AVS. Der Beratervertrag gilt für zwei Jahre. Nun stellen AVS und CAI je einen Hüttenwart pro Hütte zur Verfügung, der Anlaufstelle und Bezugsperson des Hüttenwirts bei Problemen sein soll. Der Hüttenwart unterbreitet diese dann der paritätischen Kommission, die aus den AVS- und CAI-Vorsitzenden sowie den Direktoren der Landes-
Die Dienste der Handelskammer Bozen werden einmal wöchentlich in Sterzing angeboten, und zwar immer freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis
> Ergebnis September
Verträgt das Wipptal noch weitere E-Werke?
A jeder soll‘s Leid von benochteiligte Leit an zehn ondere weitersogn, vielleicht derrettmer a sou die Welt.
> Die Oktober-Frage
Schafft Peter Faistnauer die Wiederwahl zum Bürgermeister von Freienfeld?
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Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!
Im Wipptal werden die Teplitzerhütte (im Bild) und die Müllerhütte vom CAI betreut, die Grohmannhütte und das Becherhaus vom AVS.
AUSSENSTELLE DER HANDELSKAMMER
FUGGERROPPE
TED
ämter für Bauerhaltung, Geologie und Baustoffprüfung besteht.
15.00 Uhr im Bürgerbüro im Erdgeschoss des Rathauses, Neustadt 21. Zuständig ist Edmund Dorfmann, Tel. 0472 723708, E-Mail sterzing@handelskammer.bz.it.
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AKTUELL
Auf Sparflamme von Susanne Strickner Bei seiner Sitzung Anfang September hat der Sanitätsrat des Südtiroler Sanitätsbetriebes – beim dritten Anlauf waren vom 28-köpfigen Gremium 17 anwesend – u. a. die Vorschläge für die Zusammensetzung der Bewertungskommissionen zur Besetzung der Primarstelle an der Inneren Medizin im Krankenhaus Sterzing sowie der Direktorenstelle der Abteilung Physische Rehabilitation am Krankenhaus Brixen (inklusive Neuroreha Sterzing) gutgeheißen. Für das Medizin-Primariat gibt es sechs Bewerber – u. a. auch Dr. Christian Wenter, der schon einige Jahre am Krankenhaus Sterzing tätig war –, die sich am 1. Oktober dem Kolloquium stellten. Nach der nun zu erfolgenden Ernennung hängt es dann von der Verfügbarkeit des Siegers ab, wann er den Dienst antreten kann. Bei einem internen Kandidaten (Angestellte des Südtiroler Sanitätsbetriebes) wäre die sofortige Verfügbarkeit gegeben, bei externen Kandidaten sind eventuelle Kündigungsfristen zu beachten. Einen Haken gibt es dabei aber: „Nach der Pensionierung des Primars der Inneren Medizin von Brixen führt der Direktor der Inne-
Rund 3.000 Menschen waren am 9. Oktober 2014 vor dem Sterzinger Krankenhaus zur Protestkundgebung gegen die Sanitäts-Sparmaßnahmen erschienen. Am 29. Oktober kommt es zu einem Schweigemarsch mit Lichterkette.
ren Medizin Sterzing auch die Abteilung für Innere Medizin in Brixen“, so der Ausschreibungstext. Das könne in zwei oder drei Jahren der Fall sein. Wann genau der Brixner Medizin-Primar Dr. Reinhold Oberhofer in den Ruhestand geht, steht noch nicht fest. Das Vorgehen ist ganz im Sinne der von der Landesregierung im Februar abgesegneten Gesundheitsreform, laut welcher Fachdisziplinen in den Bezirken künftig in „standortübergreifenden Abteilungen“ mit nur einem Chefarzt organisiert werden sollen. Der ärztliche Lei-
ter am Krankenhaus Sterzing, Primar Dr. Franz Ploner, ist aber davon überzeugt, dass zwei gleich strukturierte Standorte mit einem Primar langfristig nicht funktionieren können. „Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen, wenn man ordentlich arbeiten will“, so Dr. Ploner. Einen Schlüsselmoment für die Zukunft der Geburtenabteilung am Krankenhaus Sterzing gab es am 30. September. Landeshauptmann Arno Kompatscher reiste mit seinem Trentiner Amtskollegen Ugo Rossi nach Rom, um im Gesund-
GEBURTSHILFE STERZING: „WEITERHIN OHNE SORGEN GEBÄREN“ Die ärztliche Leitung des Krankenhauses Sterzing teilt mit, dass das im Bezirk Wipptal verbreitete Gerücht, dass die Geburtshilfe Sterzing mit 1. Jänner 2016 geschlossen werden soll, nicht stimmt. „Es handelt sich um eine unverantwortliche Gerüchteverbreitung, welche die hervorragende Arbeit der Geburtshilfe am Krankenhaus diskreditiert. Jede Gebärende aus dem Bezirk kann sich ohne Sorgen an die Geburtshilfe wenden – so wie viele Schwangere aus anderen Bezirken. Es gibt keine politischen Entscheidungen zur Schließung der Geburtshilfe, so dass alle Gerüchte fasch sind“, so die ärztliche Leitung. Nach wie vor könne man den Mitarbeitern der Geburtshilfe am Krankenhaus Sterzing vertrauen und ohne Sorgen in Sterzing gebären.
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heitsministerium über die Standards an kleinen Geburtshilfen zu verhandeln. Die Ergebnisse lesen Sie in der nächsten Erker-Ausgabe. Auch die anderen beiden Kleinkrankenhäuser Schlanders und Innichen bangen um ihre Abteilungen. In Schlanders wurden das Chirurgie-Primariat nach der Pensionierung des Primars sowie eine weitere Chirurgen-Stelle nicht mehr nachbesetzt. Die Abteilung wird nun vom Meraner Krankenhaus aus gesteuert. Nachdem in Innichen die Geburtshilfe bereits im Frühjahr geschlossen worden ist, hätte nun dort auch die Gynäkologie mit 16. Oktober schließen sollen, was Gesundheitslandesrätin Martha Stocker nach heftigen Protesten aus dem Hochpustertal aber wieder zurückgenommen hat. Ungewiss war Ende September auch immer noch die Nachfolge von Siegfried Gatscher, Direktor des Gesundheitsbezirkes Brixen, der mit 1. Oktober den Ruhestand antrat, sowie des ärztlichen Koordinators Dr. Karl Lintner, der sein Amt zeitgleich abgab. Die Landesregierung hat Mitte September zwar zugestimmt, dass die Stellen vorübergehend nachbesetzt wer-
den, Nachfolger wurden aber noch nicht ernannt. Dass die Ängste und Sorgen der zahlreichen Mitarbeiter in einem derart fragilen System täglich zunehmen, ist allerdings nicht verwunderlich. Laut Dr. Ploner geht es in der Reform um eine rein politische Entscheidung. „Wollen wir uns die kleinen Krankenhäuser leisten? Wollen wir zu ihnen stehen und eine saubere medizinische Versorgung für alle garantieren? Mit den kleinen Häusern auf Sparflamme fahren, geht jedenfalls nicht!“, ist er überzeugt. Um die Rolle der Kleinspitäler ging es auch in einer Aussprache der SVP-Spitze Ende September. Daran nahmen neben SVP-Obmann Philipp Achammer auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrätin Stocker sowie Vertreter der SVP-Bezirke Pustertal, Vinschgau und Wipptal teil. „Die Bezirke haben klare Aussagen hinsichtlich der nun anstehenden und geplanten Schritte eingefordert, was die Umsetzung des Beschlusses des SVP-Ausschusses vom vergangenen Februar zur Gesundheitsreform betrifft“, führt Achammer aus. Die anwesenden Vertreter seien übereingekommen, dass nun die Erarbeitung eines verpflichtenden Leistungsprofils insbesondere für die Kleinkrankenhäuser wesentlich sei. „Damit wird dann auch Klarheit hinsichtlich der unmittelbar notwendigen Personalbesetzungen geschaffen.“ Ziel der Südtiroler Volkspartei sei es nach wie vor, alle sieben Krankenhäuser zu erhalten und die medizinische Grundversorgung auch in der Peripherie zu gewährleisten. „Das ist die Linie der Partei, daran darf zu keinem Zeitpunkt irgendein Zweifel aufkommen“, stellt Achammer klar. Landesrätin Stocker werde das Leistungsprofil der Krankenhäuser in den kommenden Wochen mit den Vertretern der Bezirke diskutieren. „Gleichzeitig sollen auch die verschiedenen Modelle zur Verwaltungsreorganisation ergebnisoffen analysiert und abgewogen werden, so dass die zuständigen Gremien der Partei eine endgültige Entscheidung treffen
können“, kündigt der SVP-Obmann an. Geplant sei eine Reform des Landesgesetzes 7/2001 betreffend die Neuordnung der Gesundheitsdienste. „Wie bereits im vergangenen Februar muss dies wiederum ein Beschlussvorschlag sein, der von einer möglichst breiten Basis innerhalb der Partei getragen werden kann“, so Achammer. Der Prozess zur Gesundheitsreform sei kein leichter, umso mehr seien ausführliche Diskussionen innerhalb der Partei und ein Einvernehmen mit den Bezirken notwendig. „Denn schlussendlich sind wir dem Ziel verpflichtet, nämlich sowohl die Qualität als auch die langfristige Finanzierbarkeit zur gewährleisten“, erklärt der SVP-Obmann. Auch auf Bezirksebene hat sich etwas getan. Am 29. September haben sich die Gemeinderäte aller sechs Wipptaler Gemeinden zu einer übergemeindlichen Sitzung im Sterzinger Stadttheater getroffen, um gemeinsam eine „Resolution zum Krankenhaus Sterzing“ zu erarbeiten und den Verantwortlichen zu übergeben. Die Initiativgruppe „Pro Krankenhaus Sterzing“ plant am 29. Oktober zeitgleich mit Schlanders und Innichen eine weitere Protestkundgebung. Geplant ist ein Schweigemarsch mit Lichterkette vom Zwölferturm bis zum Krankenhaus Sterzing mit Start um 20.00 Uhr. Schweigend – „weil alles schon gesagt ist“ – wollen die Initiatoren für den Erhalt der Kleinkrankenhäuser samt allen Abteilungen eintreten. An der Protestkundgebung vor dem Krankenhaus im vergangenen Oktober nahmen rund 3.000 Menschen teil. Eine volksfrontartige Allianz aus dem nördlichen und südlichen Wipptal, dem Sarntal sowie dem Passeier- und Pustertal hat damals klar aufgezeigt, dass sie von den geplanten Sanitäts-Sparmaßnahmen nichts hält. Nun, ein Jahr später, ist der Kampf um die Kleinspitäler immer noch nicht ausgefochten. „Wir geben nicht auf“, möchte die Initiativgruppe mit ihrer Mahnwache Ende Oktober noch einmal deutlich zum AusE druck bringen. Erker 10 I 15
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TITELGESCHICHTE
Freienfelder „Staatsstreich“ Die Hintergründe zum Rücktritt der SVP-Fraktion/ Peter Faistnauer nimmt Stellung
von Susanne Strickner
Nach nur vier Monaten Amtszeit hat die SVP-Fraktion Freienfeld durch ihren geschlossenen Rücktritt Bürgermeister Peter Faistnauer von der Freien Liste Freienfeld zu Fall gebracht und damit Neuwahlen in Kauf genommen. Warum war der Schritt notwendig geworden? Im Gespräch mit einer Delegation der SVP-Fraktion hat der Erker versucht, die wahren Gründe für den Rücktritt herauszufinden. Ulrich Burger, Veronika Hochrainer, Oswald Mair und Franz Josef Überegger nehmen sich dabei kein Blatt vor den Mund. Peter Faistnauer ebenfalls nicht. In den vergangenen Tagen und Wochen sei es in Freienfeld wahrlich ungut gewesen, ein SVPler zu sein. Von „schiefen Blicken, Beschimpfungen und Unruhe in den Dörfern“ berichtet Ulrich Burger, einer der zehn Gemeinderäte der Südtiroler Volkspartei, die mit ihrer Aktion „Rücktritt“ kürzlich gar einige Freienfelder Bürger enttäuscht und verärgert haben. Schließlich wird die Gemeinde nun für sechs Monate von einem Kommissar verwaltet, bis im Frühjahr neu gewählt wird. Dabei läuft die Verwaltungsarbeit weiter, politische Entscheidungen müssen aber warten. „Wir sind uns der Tragweite unserer Entscheidung vollauf bewusst“, so Oswald Mair, der im vergangenen Mai bei der Bürgermeisterwahl nur 19 Stimmen hinter Faistnauer lag, „aber es war die einzige Möglichkeit, die Situation in unserer Gemeinde zu verändern.“ Eine Situation, die so nicht mehr tragbar gewesen sei, sind sich die vier SVP-Funktionäre
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Rathaus Freienfeld: politische Verschnaufpause bis zum Frühjahr
Burger, Mair, Veronika Hochrainer und Franz Josef Überegger einig. Es sei an der Zeit, auch ihre Sichtweise darzulegen, denn die Medaille habe ja bekanntlich zwei Seiten. Machtstreben, parteipolitisches Kalkül oder gar Befehlsempfänger von Bozen zu sein wird den Edelweiß-Räten vorgeworfen. „Das ist ein Blödsinn“, so Burger, „Die Entscheidung hat jeder einzelne für sich getroffen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das Wasser steigt im Fass langsam an, bei dem einen ist es früher voll, beim anderen später. Irgendwann läuft es über. Das war ein Prozess und sicher nichts Aufdiktiertes.“ In dieselbe Kerbe schlägt Mair: „Wir sind voller Überzeugung zu diesem Entschluss gekommen. Für jeden von uns hat es triftige Gründe gegeben.“ Auch die Behauptung, die Aktion von Anfang an geplant zu haben, wollen die SVP-Räte nicht auf sich sitzen lassen. „Wir sind mit zehn motivierten Leuten gestartet. Die Wähler haben dem Bürgermeisterkandidaten der Freien Liste
den Vorzug gegeben, und das wurde von uns akzeptiert. Wir waren von Anfang an bereit, mitzuarbeiten und den Bürgermeister zu unterstützen“, erklärt Burger weiter. An über 40 Besprechungen und Sitzungen habe er während der letzten drei Monate teilgenommen. „Das ist Beweis genug, dass wir die Entscheidung der Bürger ernst genommen und alles versucht haben, damit es funktioniert. Ich bin überzeugt, dass sich niemand von uns zehn Räten die Entscheidung leicht gemacht hat“, so Burger. Der Bürgermeister könne laut Burger auch nicht behaupten, der Schritt sei überraschend gekommen: „Während der letzten Wochen ist einfach so viel passiert. Unsere Entscheidung hat sich schon länger abgezeichnet.“ Welche Vorfälle hat es nun aber während der letzten Wochen gegeben? Franz Josef Überegger schildert ein Beispiel: „Der Bürgermeister hat von sich aus verschiedene Versprechungen gemacht, die dann nicht eingehalten wurden. So sollte ursprüng-
lich ein Mandatar der SVP Vizebürgermeister werden. Zudem hat mir der Bürgermeister im persönlichen Gespräch versichert, dass die Finanzierung für die dringend notwendige neue Trinkwasserleitung in der Außenfraktion Pfulters bereits steht. Als ich dann aus der Zeitung erfahren habe, dass Anton Salcher von der Freien Liste Vizebürgermeister geworden ist – wobei es mir nicht um die Person, sondern um das Wort, das ich erhalten habe, geht – und sich bei der Klausurtagung Anfang August herausgestellt hat, dass das notwendige Geld für die Trinkwasserleitung im Haushalt nicht vorgesehen ist, war ich sehr enttäuscht.“ Obwohl in einer Ratssitzung vereinbart worden sei, dass alle 15 Räte gemeinsam bei Versammlungen und anderen Veranstaltungen die Gemeinde vertreten, habe der Bürgermeister zu einem Informationsabend in Mauls nur die Räte der Freien Liste eingeladen. „Ein weiterer Vertrauensbruch“, so Überegger. Ebenfalls sei bei einer Ratssitzung ausgemacht wor-
den, dass die SVP-Fraktion selbst bestimmen könne, wer aus ihren Reihen als fünftes Mitglied in den Ausschuss nachrücke. So hat sich die Fraktion nach eingehender Diskussion mit großer Mehrheit (neun von zehn Räten) für Alfred Sparber entschieden. Ab dem Zeitpunkt hätte – laut Ankündigung des Bürgermeisters – der fünfte Referent schon an den Ausschusssitzungen teilnehmen sollen, bis er dann bei der darauffolgenden Gemeinderatssitzung offiziell in den Ausschuss nachrücken hätte können. „Auch dazu ist es nicht gekommen. Spätestens da habe ich den letzten Rest an Vertrauen verloren“, fährt Überegger fort. Auch für Veronika Hochrainer war dies schlussendlich der ausschlaggebende Grund für ihren Rücktritt – wiederholt wurde die Mehrheitsentscheidung vom Bürgermeister nicht akzeptiert. „Für mich war die letzte gemeinsame informelle Sitzung etwa
eine Woche vor unserem Rücktritt dann ausschlaggebend,“ so Burger. „Auf die Frage hin, warum er Alfred Sparber nicht im Ausschuss haben wolle, hat der Bürgermeister keine Argumente vorgebracht und lediglich seine Forderung wiederholt, er wolle nur neugewählte Räte im Ausschuss. Als er dann auch noch plötzlich einfach aufgestanden und gegangen ist, ohne eine vertiefte Diskussion überhaupt zuzulassen, habe ich gewusst, wie ich mich entscheiden muss.“ Dass erfahrene Leute, die zudem noch gut gewählt waren, von vorneherein ausgeschlossen werden, sei für viele unverständlich gewesen. Erfahrung sei in einer Gemeinde genauso wie in einem Unternehmen sehr wichtig. „Zudem hat uns der Bürgermeister angeboten, dass er einen SVP-Referenten zum Vizebürgermeister ernennen würde, wenn wir ein neues Ratsmitglied vorschlagen. Sollten wir nicht einlenken, würde er die Nominie-
DER KRISEN-KOMMISSAR Als kommissarischen Verwalter für die Gemeinde Freienfeld hat die Landesregierung am 15. September Helmuth Kiebacher ernannt. Er leitet nun für sechs Monate bis zu den Neuwahlen im Frühjahr die Gemeindeverwaltung. Kiebacher trat am 1. September 1964 als Gemeindebeamter in den Dienst der Stadtgemeinde Sterzing. Von 1971 bis 1978 war er Gemeindesekretär von Pfitsch, seit dem 1. Jänner 1979 bis zu seiner Pensionierung am 1. März 2010 Generalsekretär von Sterzing. In der Zeit von 1980 bis 1992 war Kiebacher zudem Sekretär der Bezirksgemeinschaft Wipptal. Nicht zum ersten Mal geht in Freienfeld der Kommissar um. Schon im April 1998 zwang ein tiefgehendes Zerwürfnis zwischen Gemeinderat und Ausschuss neun Gemeinderäte nach drei Jahren Amtszeit zum Rücktritt und somit zur Auflösung des gesamten Gemeinderates. Dem Ereignis sind jahrelange Turbulenzen und Spannungen vorausgegangen, trotzdem kam der Schritt für den damaligen Bürgermeister Adolf Zihl überraschend. Mangelndes Vertrauen in den Ausschuss gaben die Räte als Grund für ihren Rücktritt an. Als kommissarischer Verwalter fungierte Otto Prader aus Brixen. Wegen einer Änderung des Wahlgesetzes befand sich Freienfeld damals fast ein Jahr lang im politischen Dornröschenschlaf. Erker 10 I 15
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TITELGESCHICHTE
rung von Helene Hilber Nössing für den Bezirksrat zurückziehen. Auf diesen Postenschacher, den man eigentlich immer der SVP vorwirft, haben wir uns nicht eingelassen“, so Burger, „und haben gefordert, dass unsere Mehrheitsentscheidung, über die wir lange beraten haben, anerkannt wird.“ Drei Tage später trudelte dann eine E-Mail vom Bürgermeister mit der Nominierung von Klaus Fischnaller für den freien Posten im Ausschuss ein. „Das brachte das Fass endgültig zum Überlaufen“, so Veronika Hochrainer. Mehrmals sei noch das Gespräch mit Faistnauer gesucht worden,
(v. l.) Franz Josef Überegger, Veronika Hochrainer, Ulrich Burger und Oswald Mair: „Die Situation war nicht mehr tragbar.“
ohne Erfolg. Wesentlich sei zudem die Tatsache, dass Fischnaller vorher schon dem Bürgermeister erklärt habe, dass er aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehe.
Schon bei der Bildung der Koalition habe man sich in Freienfeld nicht leicht getan. Knapp ließ die SVP dem Bürgermeister seinen Vorschlag für die Zusammensetzung des Ausschusses durch-
gehen, die nicht der in den Koalitionsgesprächen vereinbarten Zusammensetzung entsprach. „Wir haben damals dem Bürgermeister und der Regierung eine Chance geben und mit vollem
„ES WURDE EIN VORWAND GESUCHT“ Interview: Susanne Strickner
Peter Faistnauer ist als Bürgerlisten-Bürgermeister vorerst gescheitert. Gescheitert an einer großen Koalition mit der SVP, die in seinen Augen den Machtverlust durch den Führungswechsel an der Gemeindespitze nie richtig verkraftet hat. Geschlagen gibt er sich dennoch nicht und hat schon die Neuwahlen im Frühjahr vor Augen. Erker: Herr Faistnauer, nach nur vier Monaten Amtszeit wurden Sie als Bürgermeister von der Mehrheit im Gemeinderat abgesägt. Wie fühlen Sie sich? Peter Faistnauer: Die SVP hat damit einen für mich nicht nachvollziehbaren Schritt gesetzt. Wir haben im Ausschuss in den vergangenen drei Monaten sehr gut zusammengearbeitet, deshalb kam diese Aktion für mich sehr überraschend. So sind mir
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nun die Hände gebunden und es kommt zu einem Stillstand in der Gemeinde. Gab es Anzeichen, dass der Schritt schon länger geplant gewesen sein könnte? Ich habe gespürt, dass viele Gemeinderäte – vor allem die Neugewählten – in den letzten Monaten aktiv mitgearbeitet haben und engagiert an die Sache herangegangen sind. Von einigen wenigen Räten hingegen hat man gar nichts gehört. Es gab schon von Beginn an PETER FAISTNAUER: „Es kommt zu immer wieder Gerüchte, die einem Stillstand in der Gemeinde.“ sich im Nachhinein betrachtet als Puzzle zusammensetdurch meinen Sieg im Mai sizen lassen. Da ich aber von Gecher überraschend gekommen. rüchten nicht viel halte, habe ich Umso schwieriger war es vielmich auf die Arbeit konzentriert. leicht für einige Ratsmitglieder, Die große Koalition ist gescheiden Wahlausgang zu akzeptietert. An wem hat es gelegen? ren und trotzdem konstruktiv Das ist eine schwierige Frage. mitzuarbeiten. Ich war der MeiDer Machtverlust ist für die SVP nung, dass die Nominierung von
Helene Hilber Nössing für den Bezirksrat – worum mich ein Ausschussmitglied der SVP im Juli gebeten hatte – Zeichen genug war, dass ich auch mit erfahrenen SVP-Ratsmitgliedern gerne zusammenarbeite. Von der SVP-Fraktion wurde die Geste aber lediglich mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen. Auch die Ernennung des Vizebürgermeisters wurde kritisiert. Wenn der Ausschuss von vier Mitgliedern besetzt worden wäre, hätte ich einen SVP-Referenten zum Vize-Bürgermeister erklärt. Nachdem aber der Ausschuss auf fünf Mitglieder aufgestockt wurde und die SVP somit die Mehrheit im Ausschuss gestellt hat, habe ich entschieden, das Amt rotieren zu lassen. Veronika Hochrainer zeigte kein Interesse und Oswald Mair hatte seinen Urlaub im selben
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Einsatz für die Gemeinde arbeiten wollen. Alle SVP-Räte haben nachweislich in den letzten Monaten an Sachthemen gearbeitet und den Ausschuss unterstützt. Gezeigt haben wir damals aber auch, dass wir uns erwarten, dass unsere Zwei-Drittel-Mehrheit bei Entscheidungen künftig respektiert wird und wir eingebunden werden“, so Mair. Dies habe auch SVP-Rat Karl Benedikter in seiner Rede bei der Gemeinderatssitzung im Juni klar und deutlich zum Ausdruck gebracht. Der SVP sei es stets – sowohl im Gemeinderat als auch im Ausschuss – rein um Sachpo-
litik gegangen. „Wir haben als Koalition einen gemeinsamen Weg beschritten, der auf Respekt und Vertrauen basieren sollte. Es kann nicht sein, dass, wenn ein Bürger sich in der Gemeinde informiert, ob bei einer Baukonzession alles in Ordnung ist, dies dann so ausgelegt wird, dass ein Exponent unserer Partei gegen ein Mitglied der Freien Liste eine Anzeige gemacht hat“, sagt Mair. „Was mich aber noch viel mehr entsetzt hat, ist die Situation in Bezug auf die Wohnbauzone Mauls. Gemeinsam wurde ein Projekt zur Ansiedlung einer sechsköpfigen Familie samt Fi-
Zeitraum wie ich angesetzt, wodurch FLF-Referent Anton Salcher zuerst zum Zuge kam. Stecken Ihrer Meinung nach bestimmte SVP-Funktionäre dahinter? Das zu beurteilen, steht mir nicht zu. Wie gesagt, wurde drei Monate lang gut gearbeitet. Vielleicht hat genau das einigen Personen nicht gepasst. Wir haben partizipativ gearbeitet und den ganzen Gemeinderat eingebunden. Vor allem bei unserer Klausur Anfang August in Egg haben wir viele Punkte ausdiskutiert. Niemand aus dem Gemeinderat kann behaupten, er sei nicht informiert gewesen oder dass ich über die Köpfe der Mehrheit hinweg Entscheidungen getroffen hätte. Umso weniger nachvollziehbar ist der verantwortungslose Rücktritt. Laut SVP habe die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit gefehlt. Der Koalitionspartner sei bei Entscheidungen übergangen worden, SVP-Mehrheitsentscheidungen seien nicht akzeptiert worden. Ich habe seit dem 11. Mai ständig wiederholt, dass ich mir bei
der Besetzung des Ausschusses neugewählte Räte wünsche. Umso unverständlicher war es dann für mich, als mir zuerst Anfang Juli Martin Rainer (Mühlsteiger) mündlich als fünftes Ausschussmitglied vorgeschlagen wurde, Ende Juli, Anfang August dann Alfred Sparber (mit nur acht Räten dafür). Bereits Anfang Juni habe ich der SVP-Fraktion für den Ausschuss Oswald Mair, Veronika Hochrainer und Klaus Fischnaller vorgeschlagen. Diesen Vorschlag haben alle zehn SVP-Räte unterzeichnet, leider nicht termingerecht. Weshalb Klaus Fischnaller für die Nachbesetzung nicht akzeptiert wurde, verstehe ich deshalb nicht. War die Nachbesetzung also der Auslöser für den Rücktritt? Ob das der Auslöser war oder nicht, versteht kein Mensch. Es wurde ein Aufhänger gesucht. Ich frage mich, wie gravierend es tatsächlich ist, dass ich einen neugewählten Rat aus den Reihen der SVP vorgeschlagen habe. Mich hat
nanzierung für Schutzmaßnahmen gegen Steinschlag und Realisierung der Zufahrt erarbeitet – alle im Ausschuss haben an einem Strang gezogen. Ab dem Moment, wo dann aber wieder eine parteipolitische Entscheidung anstand – eben bei der Frage, wer in den Ausschuss nachrückt – wurde vom Vizebürgermeister gleich gedroht, er werde dem Vorhaben seine Unterstützung entziehen. In diesem Augenblick habe ich keinen anderen Ausweg gesehen. Denn wenn sachpolitische Themen mit parteipolitischen in Verbindung gebracht oder gar in Abhängigkeit gestellt werden, sind wir nicht mehr fähig, Entscheidungen im Sinne der Bürger zu treffen“, erklärt Mair. Ein weiterer Punkt sei für ihn gewesen, dass der Bürgermeister ständig ver-
sucht habe, die SVP-Fraktion zu sprengen, indem er von Anfang an nur mit einzelnen SVP-Räten über Themen und Posten gesprochen habe. Ständig wurde versucht, einzelne SVP-Räte bei Entscheidungen für sich zu gewinnen, sie abzuspalten, um damit die Mehrheit zu erlangen. „In dem Moment, wo man eine Koalition bildet und trägt, ist das kein akzeptables Vorgehen“, so Mair. Dass Bürgermeister Faistnauer am Abend vor dem Rücktritt doch noch eingelenkt und der Nominierung von Alfred Sparber zugestimmt habe, entspreche den Tatsachen. „Aber es geht nicht, dass dauernd Entscheidungen auf die Spitze getrieben werden und demokratische Entscheidungen des politischen Partners ständig ignoriert werden. Mit diesem Re-
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gierungsstil kann ich mich nicht identifizieren“, so Überegger. Bei vielen sachpolitischen Themen habe man sehr gut und unterstützend zusammengearbeitet. „Aber wir mussten mehrmals erfahren, dass der Bürgermeister sein Wort nicht hält, dass uns nicht der nötige Respekt entgegengebracht wird, dass keine Vertrauensbasis da ist, auf die aufbauend man Sachen umsetzt, dass ständig Sachpolitik und Parteipolitik vermischt
werden. In so einem Klima kann nicht gearbeitet werden. Der Konflikt um die Nachbesetzung mag vielleicht für Außenstehende lächerlich wirken, aber die vielen schwierigen Momente vorher – irgendwann sind einfach alle Chancen verspielt“, so Mair. Dass der Rücktritt für die SVP nicht unbedingt förderlich ist, sei den Räten sehr wohl bewusst. „Trotzdem war der Schritt notwendig“, so Mair. „Keiner von
uns hat diesen Schritt gemacht, um nachher besser dazustehen, aber es geht nicht um uns, sondern um die Gemeinde“, ist auch Überegger überzeugt. Angst davor, dass sich Faistnauer in den fünf Jahren profilieren und dann bei den nächsten Wahlen als Bürgermeister wiedergewählt werden hätte können, hätten die SVP-Räte nicht gehabt. „Wenn es gut gelaufen wäre, hätte sicher keiner von uns damit ein Problem
gehabt. Wir hätten weiterhin motiviert mitgearbeitet“, so Mair. Auf Kandidatensuche sei die SVP noch nicht, auch sei bei den zehn zurückgetretenen Mandataren noch keine Entscheidung über einen Wiederantritt gefallen. Die Funktionäre wünschen sich nun einen sauberen Abschluss, eine sachliche, faire Aufklärung der Bürger und dass endlich Ruhe einkehrt. Ruhe vor einem Wahlfrühling, der spannend zu werden verspricht. E
sehr gestört, dass im September-Erker geschrieben wurde, dass mit der Nachbesetzung im Ausschuss drei SVP-Räte zwei Mandataren der Freien Liste „gegenüberstehen“ und dass man der Öffentlichkeit das Bild vermittelte, Sparber sei als Referent fix. Ich bin der Ansicht, dass man sich in einer Koalition nicht gegenüberstehen, sondern miteinander arbeiten sollte. Zudem haben wir als Koalitionspartner vereinbart, nur mehr gemeinsam an die Presse zu gehen. Trotzdem wurde die Nominierung von Sparber kommuniziert, was in meinen Augen ein großer Vertrauensbruch ist. Zudem hat ein SVP-Ratsmitglied selbst vorgeschlagen, mir noch weitere Namen vorzuschlagen, was bei der SVP intern leider keine Mehrheit fand. Warum wurde Klaus Fischnaller als fünftes Ausschussmitglied von der eigenen Partei nicht akzeptiert? Das kann ich mir nicht erklären. Es ist auch bezeichnend, dass er bereits am Abend vor dem gemeinsamen Rücktritt der restlichen Fraktionsmitglieder seinen Rücktritt eingereicht hat, mit der Begründung, von der SVP nicht genügend Rückhalt erhalten zu haben. Weder eine unzureichende Zusammenarbeit mit mir als Bürgermeister noch mit den
restlichen Ausschussmitgliedern wurde in seiner Begründung erwähnt. Sie haben der Ernennung von Alfred Sparber schließlich doch zugestimmt. In einem Schreiben vom 9. September, das alle SVP Räte via E-Mail und SMS erhielten, habe ich die Nominierung von Alfred Sparber mitgeteilt, um Neuwahlen abzuwenden. Das von der SVP geforderte Zugeständnis habe ich gemacht, trotzdem wurde am nächsten Morgen im Rathaus der Rücktritt schriftlich hinterlegt. Bis zum 21. Oktober wäre noch Zeit gewesen, das letzte Ausschussmitglied zu bestimmen. Das stimmt. Alfred Sparber selbst hat sich am 10. September in der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ dazu geäußert, dass die SVP abwarte, welchen Vorschlag ich bei der geplanten Gemeinderatssitzung bringe und ich die Chance hätte, den Tagesordnungspunkt zu vertagen. Ich hätte mir schon erwartet, dass man hergeht und die Sache öffentlich bei der Gemeinderatssitzung ausdiskutiert. So wurde die Entscheidung wieder im stillen Kämmerlein getroffen und die Sitzung hat nicht mehr stattgefunden. Gab es inhaltliche Differenzen? Ganz im Gegenteil! Das Koalitionsprogramm wurde von beiden
Verhandlungsparteien zu 100 Prozent getragen. Einzig bei der Bereitstellung von 50.000 Euro für die Erneuerung der Trinkwasserleitung Pfulters wird mir vorgeworfen, diese nicht „gebaut“ zu haben, obwohl eigentlich SVP-Referent Oswald Mair für die Realisierung zuständig gewesen wäre. Die SVP spricht von öffentlichen Diskreditierungen und verbreiteten Unwahrheiten. Diese Anschuldigung weise ich zurück. Ich weiß nicht, auf welchen haltlosen Gerüchten diese Unterstellung basiert.
damit das Parteidenken wegfällt. Viele haben mir mitgeteilt, dass sie sich für die kommenden Wahlen im Frühjahr 2016 den gleichen Ausschuss wünschen, aber ohne Parteizugehörigkeit. Das hat mich auch darin bestärkt, kurzfristig Bürgerinformationsabende abzuhalten. Diese kurzfristig einberufenen Bürgerinformationsabende wurden von der SVP als „Wahlveranstaltungen“ bezeichnet und scharf kritisiert. Bei den Informationsabenden wurde eine kurze Fotopräsentation, die ein Kollege aus dem FLF-Team zusammengestellt hat, gezeigt, anhand derer die vergangenen drei Monate beschrieben wurden. Deshalb wird mir unterstellt, die Bürgerinformation als Wahlveranstaltung missbraucht zu haben. Es handelte sich aber um reine Information. Die SVP-Räte und deren Anhänger sind auch zu Wort gekommen, konnten Statements verlesen und ihre Sichtweise darlegen. Sie sind sogar vom Publikum dazu aufgefordert worden. Einige Räte wollten oder konnten aber nicht Stellung beziehen. Erst die positive Resonanz und viele Solidaritätsbekundungen der Bevölkerung haben mir die Kraft gegeben, diese Bürgerinformationsabende abzuhalten. Es ist schließlich nicht so einfach,
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„NIEMAND AUS DEM GEMEINDERAT KANN BEHAUPTEN, ER SEI NICHT INFORMIERT GEWESEN ODER DASS ICH ÜBER DIE KÖPFE DER MEHRHEIT HINWEG ENTSCHEIDUNGEN GETROFFEN HÄTTE.“ Sie wollten eine neue Arbeitsweise, neue Werte, einen neuen Regierungsstil im Rathaus einführen. Ist Ihr Versuch fehlgeschlagen? Ich glaube nicht, dass ich an meiner Arbeitsweise gescheitert bin, im Gegenteil. Viele Bürger haben mich bestärkt und gemeint, dass mein partizipativer Regierungsstil gut angekommen ist. Ich bin davon überzeugt, dass die Zukunft darin liegt, etwa mit einer Einheitsliste anzutreten,
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sich für etwas zu rechtfertigen, das man selber nicht nachvollziehen kann. Ich glaube aber, dass es legitim ist, über die geleistete Arbeit zu informieren. Selbst SVP-Räte haben öffentlich erklärt, mit mir als Bürgermeister gut zusammengearbeitet zu haben. Bei den letzten Wahlen sind Sie für die Freie Liste angetreten, haben sich aber nach der Wahl als unabhängiger Bürgermeister bezeichnet. Wie passt das zusammen? Jeder Kandidat der Freien Liste ist als unabhängiger Kandidat ins Rennen gegangen, da man ja keiner Partei angehört. Was zählt, sind die Inhalte und die Arbeitsweise. In diesen Punkten bin ich mit der Gruppe der Freien Liste zu 100 Prozent einverstanden. Es gibt intern inhaltlich und personell keinerlei Differenzen. Niemandem geht es um einen Posten, sondern allen rein um die Sache. Mittlerweile haben wir auch viele junge Sympathisanten, die mit uns das Leben der Gemeinde Freienfeld mitgestalten möchten. Ich als Bürgermeister bin – ohne eine Partei, Bewegung oder Liste zu favorisieren – in erster Linie für alle Bürger da, deshalb sehe ich mich als unabhängig. Alle Bürger, die während meiner
kurzen Amtszeit mit mir zu tun hatten, können dies bestätigen. Könnte eine Einheitsliste funktionieren? Ja, darin sehe ich die Zukunft. Die Wähler können aus einem Pool von motivierten Leuten
wählen, die dann im Sinne der Bevölkerung Themen diskutieren und Mehrheitsentscheidungen, ohne Partei- bzw. Fraktionszwänge, treffen. Genau dieser Fraktionszwang ist oft zermürbend – und nicht die Standhaftigkeit des Bürgermeisters. In einem Interview im JuniErker haben Sie gesagt, Sie seien ein „Bürger-Meister“ und kein „Partei-Meister“. Anscheinend war das nicht genug. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass ein „Bürger-Meister“ ausreicht. Die Zeit
der „Partei-Meister“ ist vorbei. Das merkt man im ganzen Land. Die SVP hat sich in Freienfeld bei den Wahlen im Mai mit zwei Bürgermeisterkandidaten verzettelt. Die Taktik scheint nun zu sein, nur mehr mit einem Kandidaten das Amt für die SVP zurückzuholen. Ob diese Rechnung aufgehen wird, werden die Wahlen im Frühjahr zeigen. Ich glaube und hoffe, dass die Bevölkerung gesehen hat, dass man auch anders erfolgreich arbeiten kann. Was bedeutet die Auflösung des Gemeinderates für die Freienfelder Bürger? Bei der Amtsübergabe war der Kommissar überrascht, wie viele Arbeiten in der Gemeinde konkret anstehen würden, u. a. in den Bereichen BBT, Autobahn, Personal, Ausweisung von Wohnbauzonen, Leader-Projekte, Katastervermessungen. Der kommissarische Verwalter kümmert sich rein um das Tagesgeschäft. Alle Ermessens-Beschlüsse, so auch Beiträge an Vereine, außer der Feuerwehr, die einen Sonderstatus innehat, und Ab-
änderungen von Durchführungsplänen bleiben nun außen vor. Wie geht es bei Ihnen jetzt beruflich weiter? Auf meinem Hof gibt es immer Arbeit, dafür habe ich jetzt etwas mehr Zeit. Ich bin als Lehrer in den politischen Wartestand gegangen und möchte nun meiner Vertretung nicht die Arbeitsstelle nehmen, auch wenn ich diese Aktion nicht selbst zu verantworten habe. Ich nehme unbezahlten Wartestand und stelle mich im Frühjahr wieder als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung. Sollte ich das Vertrauen der Bevölkerung erhalten, nehme ich die Arbeit wieder mit Freude an. Wie bereiten Sie sich auf den Wahlkampf vor? Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich sachlich arbeite. Deshalb wird es in der Vorwahlzeit darum gehen, die Bürger über die wichtigsten Themen zu informieren und sie aktiv an der Sache mitarbeiten zu lassen. Ich konnte mir in meiner kurzen Amtszeit einen guten Überblick über brennende Themen verschaffen. In den letzten Tagen und Wochen habe ich überwältigenden Zuspruch erhalten und fühle mich in meiner Arbeit bestätigt. E
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AKTUELL
RATSCHINGS
Baukommission: Bürgermeister Sebastian Helfer, Thomas Strickner, Claudia Wurzer, Thomas Siller und Marlise Hofer Leitner vom Gemeinderat; Dr. Stefan Gögele (Ersatz: Dr. Franz Keim) als Vertreter der Sanitätseinheit; Andreas Mahlknecht (Winfried Theil) vom Amt für Raumordnung und Landschaftsschutz, Gemeindetechniker Christian Hafner (Karlheinz Benedikter), Thomas Klotz (Christoph Siller) von der Freiwilligen Feuerwehr, Thomas Zößmayr (Erika Volgger) als Vertreter der Natur-und Umweltschutzverbände, Helmut Gasteiger (Matthias Braunhofer) für die Landwirtschaft und Norbert Haller (Egon Volgger) für den Tourismus. Kommission für die Erstellung des Verzeichnisses der Laienrichter: Bürgermeister Sebastian Helfer, Günther Haller, Sabine Klotz. Lawinenwarnkommission: Bürgermeister Sebastian Helfer, Paul Strickner und Philipp Braunhofer vom Bergrettungsdienst, Josef Oberprantacher von der Feuerwehr, Paul Gschnitzer als Landwirtschaftsvertreter, Luca Dalla Torre von der Forstbehörde, Gerold Kotter vom Straßendienst, Norbert Haller für den Tourismus und Franz Seeber vom Skigebiet Ratschings. Zivilschutzkomitee: Bürgermeister Sebastian Helfer, Christoph Siller (Ersatz: Thomas Klotz) für die Feuerwehr, Gemeindetechniker Christian Hafner (Josef Mair), Philipp Braunhofer von der Bergrettung, Carabinieri-Kommandant Aniello Palomba und Gemeindesekretär Günther Eisendle als Schriftführer. Bibliotheksrat: Gabi Hilber (Kulturreferentin), Heinz Graus (Gemeinderat), Bibliotheksvertreter: Verena Siller (Mareit), Helmut Volgger (Ridnaun), Eleonora Pajonk (Ratschings), Gabi Siller (Jaufental), Sabine Walter (Telfes), Monika Thaler (Gasteig), Renate Trenkwalder (Grundschule), Peter Unterluggauer (Mittelschule) und Josef Plank (Pfarrgemeinden).
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Bürgerliste fordert Verkehrsberuhigung Auf seiner September-Sitzung hat sich der Gemeinderat von Ratschings vor allem mit der Ernennung verschiedener Kommissionen befasst (siehe Kasten) und Vizebürgermeister Thomas Strickner als Europa-Gemeinderat bestätigt. In den Bezirksrat wird Gemeinderat Karl Polig entsandt. Als Rechnungsrevisor fungiert für die Dreijahresperiode 2015 – 2018 Wilhelm Obexer. Während die Ernennung der verschiedenen Kommissionen reibungslos über die Bühne ging, kam es beim Beschlussantrag der Bürgerliste zur Verkehrsberuhigung der Straßen „Runggen“ und „St. Johannes“ in Mareit zu einer emotionalen Diskussion. Bürgermeister Sebastian Helfer warf der Opposition vor, den Beschlussantrag wenig klar und nicht durchdacht formuliert zu haben. „In der vorgelegten Form kann ich den Beschlussantrag nicht akzeptieren“, so der Bürgermeister. Nach längerem Hin und Her wurde der Antrag schließlich
zurückgezogen, um eine vertiefte Diskussion in der Fraktion besonders in Bezug auf die eventuellen Auswirkungen einer Verordnung zu ermöglichen. Bürgermeister Helfer teilte mit, dass die Arbeiten für die Abwasserleitung „Gschwent“ demnächst für einen Betrag von 95.000 Euro ausgeschrieben werden und der Baubeginn für die neue Feuerwehrhalle in Stange für 21. September festgesetzt ist. Für die Breitbandversorgung hat man
in diesem Jahr zu gewährleisten. In Jaufental werden diese Arbeiten durch die Elektrogenossenschaft durchgeführt. 160 Euro je Schüler zahlt die Gemeinde an die Musikschule in Sterzing. Dazu kommen noch die Beiträge des Landes und der Eltern. Enttäuscht zeigte sich der Bürgermeister von der Zahlungsmoral einiger Steuerschuldner bei der Gemeindeimmobiliensteuer; rund 90.000 Euro seien noch immer
in allen sechs Fraktionen Baulose ausgeschrieben, um die Anbindung der Betriebe möglichst noch
ausständig, ein Betrag, der sich auch im Gemeindehaushalt empfindlich spürbar mache. ss
ARBEITEN AM KERSCHBAUMERBACH Am Kerschbaumerbach in der Gemeinde Ratschings werden vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord Sicherungsarbeiten durchgeführt. Die Konsolidierungsarbeiten der vergangenen Jahre wurden fortgesetzt, der Bachabschnitt unterhalb der Landesstraße nach Ridnaun wurde gesichert. Dafür wurden sieben Konsolidierungssperren aus Zyklopensteinen und Beton samt beidseitigem Uferschutz errichtet. Dadurch soll bei Unwetterereignissen eine weitere Erosion und Eintiefung der Bachsohle und der Grabeneinhänge verhindert werden und weniger Geröll zu den darunter liegenden Höfen und Straßen gelangen. In den vergangenen Jahren ist dies bereits mehrmals passiert, zuletzt im vergangenen Jahr und 2007. Der Projektumfang beläuft sich auf 180.000 Euro. Im Anschluss an diese Arbeiten folgt unterhalb davon ein weiteres Baulos zu Verbauung des Kerschbaumerbaches, das noch im Herbst abgeschlossen werden soll.
© Abteilung Wasserschutzbauten
KOMMISSIONEN NEU ERNANNT
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AKTUELL
STERZING STERZING
NEUES AUS DER GEMEINDE AUSBAU DER GEMEINDESTRASSE NACH FLANS Unlängst wurden die Sanierungsarbeiten auf der Gemeindestraße Tschöfs-MatzesFlans und im Bereich des Plattnerhofes, die aufgrund von Unwetterschäden notwendig geworden waren, abgeschlossen. Die Kosten beliefen sich auf gut 56.000 Euro. In den vergangenen Jahren wurden auf dieser Straße mehrere Ausbau- und Verbesserungsarbeiten durchgeführt. Nun hat der Stadtrat das letzte Ausführungsprojekt genehmigt, das die Fortsetzung des Gehsteiges im unteren Abschnitt der Straße bis zum Tschöfer Kirchweg und den Gehsteig von der Tschöfer Auffahrt bis zur Roßkopfseilbahn umfasst. Das Projekt beinhaltet auch eine Bushaltestelle für die Siedlung Sterzing Nord sowie die Verbesserung und Sanierung der Brücke am Tschöfer Graben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 255.000 Euro. ITALIENISCHE SCHULEN AM STADTPLATZ Mit der Provinz Bozen hat die Gemeinde Sterzing den Leihvertrag für die Räumlichkeiten am Stadtplatz verlängert. Für die Zeit bis zur Beendigung der Umbauarbeiten des italienischen Schulzentrums in der Lahn werden am Stadtplatz nicht nur wie bisher die italienische Mittel- und Oberschule, sondern vorübergehend auch die Grundschule untergebracht. Bezüglich der Aufteilung der Betriebs-, Instandhaltungs- und Einrichtungskosten hat die Gemeindeverwaltung mit dem Land vereinbart, dass die Gemeinde die Kosten für das nördliche, an die Heiliggeist-Kirche anschließende historische Hospizgebäude übernimmt und die Provinz jene für das im Osten des Stadtplatzes gelegene braune Schulgebäude. Nachdem die Firma Plan Team GmbH aus Bozen bereits vor einiger Zeit mit der Planung zur Sanierung der Feuerwehrhalle beauftragt worden war, hat sie nun auch den Zusatzauftrag für die Vermessungsarbeiten erhalten.
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Neuer Busparkplatz in Stadtnähe Das Verteidigungsministerium bzw. die Militärbehörde verfügt in Südtirol über Dutzende Hektar Flächen, die angesichts der veränderten Arbeitsweise des Militärs zum Teil nicht mehr benötigt werden. Damit diese Flächen in absehbarer Zeit ans Land übergehen und vom Land oder den Gemeinden genutzt werden können, hat das Land im Jahr 2008 mit dem Verteidigungs- und dem Finanzministerium ein Abkommen unterzeichnet, das einen stufenweisen Übergang von rund 90 Hektar Militärgelände ans Land vorsieht. Entgolten werden die Grundflächen vor allem durch bauliche Leistungen, wie den Bau von Wohnhäusern für in Südtirol stationierte Berufssoldaten auf Kasernenarealen oder der Sanierung von Militärgebäuden. Nun wird die Vereinbarung fortgeschrieben. Neben neuen Militärflächen im ganzen Land wurden auch Teile der „Menini de Caroli“-Kaserne in Sterzing in das Tauschabkommen aufgenommen. Die Ergänzungsvereinbarung wurde Mitte September in Meran vom Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Gioacchino Alfano, und Landeshauptmann Kompatscher unterzeichnet. Laut dem Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner handelt es sich bei den kleinen, in das Tauschabkommen aufgenommenen Grundstücken in Sterzing einmal um einen Bereich auf der Höhe des Pfarrwidums, angrenzend an die Gemeindestraße, wo derzeit kein Gehsteig ist und häufig Privatautos vom Berufsheer geparkt werden. Hier soll auf einem 1,5 m breiten Streifen ein Gehsteig realisiert werden. In Absprache
mit dem Militär soll auch dafür gesorgt werden, dass die Autos geordneter abgestellt werden. Das zweite Grundstück befindet sich am anderen Ende der Kaserne zwischen der Marconistraße und dem Dellago-Gebäude. Dabei han-
delt es sich um einen brachliegenden Grund zwischen Kaserne und Umgrenzungsmauer, der vom Militär ohnehin nicht mehr genutzt wird. Dort soll ein Stellplatz für Busse eingerichtet werden, welche die Gäste im Stadtzentrum aussteigen lassen. Vor allem sobald mit dem Umbau des Untertorplatzes begonnen werde, würden die Busparkplätze dringend benötigt. „Schon seit Jahren setzt sich die Gemeinde Sterzing dafür ein, die Militärareale besser zu nutzen. Da aber das Berufsheer hier stationiert ist, werden nur kleine Grundstücke an das Land abgetreten“, so Bürgermeister Messner. Und auch das gehe nur mühsam und extrem langsam voran. „Wir sind froh, jetzt einen Schritt weitergekommen zu sein“, so Messner. Allerdings müsse die Gemeinde die Grundstücke finanziell ablösen. Wie hoch der Schätzpreis liegt, wurde dem Bürgermeister noch nicht mitgeteilt.
ROSSKOPF
Verbindungspiste „Telfer-Stock“ in Bau Seit Mitte August laufen am Roßkopf die Arbeiten für die Trassierung der neuen Verbindungspiste zwischen der Telferseite und der Gringes-Piste. Nach dem Abbau des Telferliftes vor zwei Jahren ist diese bereits seit einiger Zeit geplant. Im Bereich, wo die Trasse die Roßkopfstraße quert, wird die Rodelbahn nun in ein Tunnelrohr verlegt. Bis Saisonbeginn werden die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 600.000 Euro, so Gesellschaftspräsident Helmut Messner. Um die Finanzierung zu gewährleisten, wurden von einzelnen Gesellschaftern Bürgschaften hinterlegt.
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AKTUELL
Wer steckt wirklich dahinter? Christoph Franceschini über die Stein-an-Stein-Affäre
Mehrere Drahtzieher in der Affäre um das Kleinkraftwerk Stein an Stein in Mittewald sind verurteilt. Zwei Fragen sind für den freien Journalisten Christoph Franceschini, der die Geschichte aufmerksam verfolgt hat, aber immer noch offen: Wer steckt wirklich hinter der Gesellschaft und wer hat die politische Verantwortung zu tragen? Erker: Herr Franceschini, das Kassationsgericht hat die Beschwerde des ehemaligen SEL-Präsidenten Klaus Stocker und des ex SEL-Aufsichtsratsmitgliedes Franz Pircher abgewiesen. Damit ist das Urteil des Berufungsgerichts bestätigt. Überrascht von den Schuldsprüchen, die bis heute in Sachen Stein an Stein gefällt wurden? Christoph Franceschini: Nein. Ich glaube, dass sich die These der Staatsanwaltschaft durchgesetzt hat: Klaus Stocker, Franz Pircher und Maximilian Rainer sind die verdeckten Teilhaber des Stein-an-Stein-Kraftwerks oder können zumindest mit dem Kraftwerk wirtschaftlich in Verbindung gebracht werden. Die Urteile sind die klare Folge dessen, was sich bei den Ermittlungen gezeigt hat. Wo ergeben sich für Sie nach wie vor Ungereimtheiten? Man weiß immer noch nicht, wer wirklich hinter dem Kraftwerk steckt und wem es wirklich gehört. Das lässt sich nur mutmaßen. Die Urteile sind zwar gefällt, es gibt also eine gewisse, aber keine letzte Sicherheit. Es hat noch niemand zugegeben, er sei verdeckter Besitzer des Kraftwerks. Zudem stellt sich die Frage, wer davon gewusst hat und wer die politische Verantwortung für diese Machenschaf-
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ten zu tragen hat – Michl Laimer alleine, was ich bezweifle, oder auch andere.
Sie und die Eisackwerk GmbH gelten als Schlüsselfiguren, die maßgeblich zur Aufdeckung
JOURNALIST CHRISTOPH FRANCESCHINI: „Ich glaube, dass Luis Durnwalder mehr wusste, als bisher bekannt ist.“
Wen meinen Sie damit konkret? Die große Frage ist zum Beispiel, was der ehemalige Landeshauptmann Luis Durnwalder wusste oder nicht wusste. Bedenkt man, dass Franz Pircher einer seiner besten Freunde ist, gehe ich davon aus, dass er weit mehr wusste, als bisher bekannt ist. Das will nicht heißen, dass er selbst mit drin steckt. Aber wie gesagt: Ich glaube, dass nicht nur Luis Durnwalder mehr wusste. Könnte es auch Drahtzieher geben, deren Namen bisher noch gar nicht genannt wurden? Die strafrechtliche Verantwortung ist bis auf ein paar kleine dunkle Flecken mehr oder weniger geklärt. Der rote Faden ist aufgedeckt. Ich glaube kaum, dass es noch große Überraschungen geben wird. Die politische Verantwortung ist natürlich ganz anders gewichtet.
der Stein-an-Stein-Affäre und des damit zusammenhängenden SEL-Skandals beigetragen haben. Wie es ein guter Journalist machen will und soll, habe ich versucht, Hintergründe herauszufinden. Der leitende Oberstaatsanwalt Guido Rispoli ließ seine Vermutungen prüfen. Das Urteil der Kassation hat gezeigt, dass er im vollsten Maße Recht bekommen hat. Zur Aufdeckung haben auch die Ermittler, etwa die Spezialeinheit der Carabinieri ROS, beigetragen, aber sicher auch die Eisackwerke GmbH mit ihren Eingaben und Anzeigen. Die Privaten haben sich nicht einschüchtern lassen und haben so lange insistiert, bis der Stein endlich ins Rollen gekommen ist. Hätten sie sich nicht darauf eingelassen, wäre wahrscheinlich auch der ganze SEL-Skandal nicht aufgedeckt worden.
Die Anwälte von Stocker und Pircher erwägen nun eine Klage am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Klagen kann jeder, unabhängig davon, ob er im Recht ist oder nicht. Ich finde es aber lächerlich, bedenkt man, mit welchen Fragen sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte befassen muss. Ich glaube kaum, dass es Aussichten auf Erfolg gibt. Für den Imageschaden und den materiellen Schaden, den die SEL durch den Nichtkauf des Kraftwerks in Mittewald erlitten hat, sollen Klaus Stocker und Franz Pircher finanziell geradestehen. Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass die SEL AG einen Schadensersatz in Millionenhöhe erhält? Die SEL AG wird sicher Recht bekommen. Es ist klar, dass die Verurteilten einen Schadensersatz zahlen müssen, weil dies im Strafurteil so vorgesehen ist. Sie haben einen Schaden hervorgerufen. Aber auch da wird die Suppe heißer gekocht als gegessen. Diese Herren haben sicher keine uneingeschränkte finanzielle Verfügbarkeit und werden deshalb sicher nicht in diesem Maße den Schaden ersetzen. Was kann Südtirol aus dem SEL-Skandal lernen bzw. wird Südtirol daraus lernen? Südtirol hat schon aus dem SEL-Skandal gelernt. Zum ersten Mal ist es gelungen, eine noch breitere Gruppe von ehemals Mächtigen und arroganten Verwaltern von einem Tag auf den anderen „dalle stelle alle stalle“ zu holen. Das ist das Gute an der ganzen Sache: Die Bürger denken mehr nach. Skandale wird es natürlich immer geben, wie in jedem Land. In Südtirol gibt es wahrscheinlich noch viel zu tun. Interview: rb
DER HINTERGRUND Die Stein-an-Stein-Affäre ist ein kleines Puzzleteil im aufgedeckten Skandal der Landesenergiegesellschaft SEL. Mitte September hat das Kassationsgericht das Urteil des Berufungsgerichts bestätigt: Der ehemalige SEL-Präsident Klaus Stocker und ex SEL-Aufsichtsratsmitglied Franz Pircher haben den damaligen Verwaltungsrat bewusst getäuscht, indem sie erklärten, das Kleinkraftwerk der Parcheggi Italia Spa in Mittewald sei unrentabel. Somit sah die Landesenergiegesellschaft SEL AG von einem Kauf ab und ebnete den Weg für einen privaten Käufer: die Stein an Stein Italia GmbH. Stocker und Pircher sind wegen Betrugs zu einer bedingten Haftstrafe in Höhe von je einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Sie hofften auf einen Freispruch wegen Verjährung. Doch die Kassation befand, dass die Straftat bereits mit Beschluss der SEL begann, das Kraftwerk nicht zu kaufen und nicht erst mit dem Ankauf des Kraftwerks durch die Gesellschaft. Wegen Betrugs ist auch der ehemalige SEL-Direktor Maximilian Rainer in erster Instanz zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Er geht
in Berufung. Am Bozner Landesgericht läuft derzeit ein weiteres Stein-anStein-Verfahren. Dieses soll u. a. klären, ob der Wassernutzungsplan zugunsten einer privaten Gesellschaft abgeändert worden ist und wer die wirklichen Besitzer des Kleinkraftwerks sind. Der ehemalige Energie-Landesrat Michl Laimer, Maximilian Rainer, Klaus Stocker und Franz Pircher sind wegen Amtsmissbrauch angeklagt. Offiziell ist Petra Windt, eine ehemalige Studienkollegin von Rainer, alleinige Besitzerin der Stein an Stein Italia GmbH. Die Gerichtsverfahren laufen, und auch das Kleinkraftwerk in Mittewald steht keineswegs still. Mit einer jährlichen Stromproduktion von 2,2 Millionen Kilowattstunden bringt es den Eigentümern jedes Jahr zwischen 150.000 und 170.000 Euro ein. Zwar hatte die Landesverwaltung der Gesellschaft 2012 die Konzession entzogen, weil sie die Treuhänder nicht offenlegen wollte. Eineinhalb Jahre später musste sie aber den Entzug wieder rückgängig machen – auf Anweisung
des obersten Wassermagistrates in Rom, der den Einwänden der Gesellschaft Recht gab. Das Kraftwerk in Mittewald darf jetzt sogar erweitert werden. Die
die Affäre um das Kraftwerk Stein an Stein und Machenschaften in der Landesenergiegesellschaft SEL seit Jahren. Es geht um den Austausch von Wett-
Konzession dafür haben die Eigentümer seit 2010. Das Projekt, ausgearbeitet von Ingenieur Walter Pardatscher, sieht eine Erhöhung der mittleren Nennleistung auf 1.230,26 Kilowatt vor – die Produktionsmenge wird also verdreifacht. Der freie Journalist Christoph Franceschini aus Eppan verfolgt
bewerbsunterlagen, die Erpressung von Konkurrenten, die Täuschung von Verwaltungsräten, das Verschweigen von Beteiligungen über Treuhänder sowie Privatgeschäfte. 2014 erschien sein Enthüllungsbuch „SELfservice – ein Südtiroler Skandal“. Franceschinis Resümee: „Südtirol ist ein Selbstbedienungsladen.“ E
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Kennen Sie die Herren von Flattich und Mazzoni? Nun, die Herren, beides ausgezeichnete Architekten, haben den Bahnhof Brenner entworfen, der eine für die Donaumonarchie, der andere als „Wacht am Brenner“ für die Faschisten. Ach ja, noch etwas haben beide gemein: Beiden würde übel, beide würden sich im Grab umdrehen, sähen sie, in welch desolatem Zustand der Bahnhof heute dahinsiecht. Eigentlich untragbar! Mit dem Bau einer Eisenbahn über den Brenner erhielt die kleine Ortschaft auf der Passhöhe 1866 einen beschaulichen Bahnhof mit Wendestation, einem kleinen Bahnhofsrestaurant, Wärterhaus, Wasserstation für die Dampfloks und Warteraum. Gebaut wurde er nach den Plänen von Architekt Wilhelm von Flattich im Auftrag der k. u. k. Privilegierten Südbahngesellschaft. Doch die Zeit, in der ein Herr Stationsvorsteher würdig die Ortschaft ausrief oder Fahrscheine verkaufte, ist, um leicht abgewandelt mit dem Austropopper Wolfgang Ambros zu lamentieren, längst vorbei: „So wird’s nie wieder sein.“ Heute posaunt eine blecherne Computerstimme ein teilweise völlig unverständliches Kauderwelsch daher.
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BITTE NICHT AUSSTEIGEN! Bahnhof Brenner – ein Schandfleck Nach der Grenzziehung am Ende des Ersten Weltkrieges wird Architekt Angiolo Mazzoni, renommierter Vertreter des Futurismus, der den Stil italienischer Post- und Bahnhofsgebäude des Faschismus prägte, mit der Neugestaltung und Erweiterung des nunmehrigen Grenzbahnhofes beauftragt. 1930 feierlich eingeweiht – 1929, nur ein Jahr vorher, war die Brennerbahn auf elektrischen Betrieb umgestellt worden – ist die lang gestreckte Baumasse der bis heute größte Bahnhof Südtirols geblieben. Weit weniger großartig ist sein Zustand, denn er wird nicht mehr gebraucht und keiner weiß so recht, was damit anfangen: Die Schrottimmobilie, wie Makler sie heute wohl nennen würden, und ihr
größtenteils funktionslos gewordenes Innenleben spottet jeder Beschreibung. Eher als in Mitteleuropa glaubt ein Bahnreisender sich in einem heruntergekommenen Vorstadt- oder Industrieviertel übelster Art wiederzufinden. Die italienische Staatsbahnengesellschaft, die sich wohl ohnmächtig wähnende Gemeinde Brenner oder das sonst in letzter Zeit so auf Öffis bedachte (Tourismus-) Land Südtirol scheinen am Zustand nichts Anstoßendes zu finden. Zumindest hört man nichts. Nur einmal, vor beinahe zwei Jahren, haben die Grünen Nord- und Südtirols am Brenner kurz ins Posthorn geblasen, um auf all die Tristesse, den katastrophalen Zustand des Tores nach Nord und Süd aufmerksam zu machen. Es sei eines
mitteleuropäischen und boomenden Tourismuslandes unwürdig, So begrüße man keine Gäste. Der Bahnhof gleiche eher einer Geisterstation in Transsylvanien als einem europäischen Grenzübergang. „Warteraum, Unterführung, Toiletten, Information, Entfernung vom Nordgleis zu den restlichen Bahnsteigen, Schutz bei schlechtem Wetter, Durchsagen und der allgemeine bauliche Zustand spotten jeder Beschreibung.“ Doch, wie nicht anders zu erwarten, ihre Trompetenklänge verhallten ungehört zwischen Sattelberg und Wolfendorn. Nicht einmal ein leises Echo warfen sie zurück. Andere Töne bläst der Brennerwind von Österreich zu uns: In diesem Sommer wurde beim Bahntest des VCÖ, einer österreichweit agieren-
AKTUELL Zollstation und Fahrkartenschalter beherbergte, zum Hauptgebäude zu huschen, muss aufpassen, dass ihm nicht übel wird. Müll klebt am Boden, Urinflecken, wohin man schaut, einen Strahlreiniger kennt der löchrige Bodenbelag nicht. Würde ein Fahrgast hierher gebeamt, glaubte er sich wohl eher in einen Luftschutzbunker als in ein mitteleuropäisches Bahnhofsgebäude katapultiert. Heruntergekommenen Ostblockzuständen eines trägen Staatsapparates könnte man kein schlechteres Zeugnis ausstellen. Verwahrlost liegt heute nicht nur das völlig überdimensionierte Bahnhofsareal mitten im Grenzort da, das nicht erst seit Schengen raumplanerisch nicht mehr weiß, wie es sich verhalten soll. 1998 sind die Grenzbalken gekippt, viel länger schon bröckelt der Mauerputz von den Bahnhofswänden, hinter denen heute niemand mehr Grenzformalitäten ausfüllt, niemand mehr einen „verbale“ ausstellt oder einen kurzfristigen „permesso“ erteilt. Nur die Büste von Ingenieur Carl von Etzel, Planer und Erbauer der k. u. k. Südbahn, harrt, edel zwar, aber verloren wirkend, aller Missbilligung zum Trotz in einem von Mazzonis heruntergekommenen Arkadenbögen. Ob wohl zumindest er manchmal darüber nachdenkt, wie es mit dem rundum renovierungs- und modernisierungsbedürftigen und sich selbst überlassenen Bahnhofsgebäude weitergehen soll? Ein einladendes Tor zwischen Nord und Süd sieht anders aus, denkt wohl nicht nur er sich. lg
Unwetterschäden in Pflersch beseitigt Wie Bürgermeister Franz Kompatscher Anfang September mitteilte, sind die Schäden in Pflersch, die beim schweren Unwetter in der Nacht vom 19. auf den 20. Juli entstanden sind, mittlerweile beseitigt. Bereits am Tag nach der Katastrophe nahm das Amt für Wildbachverbauung die Aufräumarbeiten am Pflerscher Bach, Teissl-, Waltenund Markartgraben auf. In drei Wochen wurden das Schwemmmaterial weggeräumt, die Vermurungen beseitigt, Wasserleitungen wieder hergestellt und Straßen befahrbar gemacht. „Die Gemeinde und die Betroffenen bedanken sich für die schnelle und professionelle Hilfe bei den Feuerwehren, dem Amt für Wild-
bachverbauung, dem Amt für Zivilschutz, der Forstbehörde und dem Amt für Landwirtschaftsdienste“, so Bürgermeister Kompatscher. Er unterstrich die herausragende Rol-
Foto: lpa
den Organisation, die sich für ökologisch verträgliche, sozial gerechte und ökonomisch effiziente Mobilität einsetzt, der Bahnhof Brenner von den Fahrgästen als schlechtester mittelgroßer Bahnhof bewertet. Er liege zwar auf italienischem Staatsgebiet, werde aber von vielen Fahrgästen aus Tirol genutzt, weshalb er in das Ranking aufgenommen wurde. Vom Glanz jener architektonischen Meisterleistung fernab jeder sich bäuerlich anbiedernden Bauweise ist heute nur noch bröckelnde Fassade, nicht einmal ein Potemkinsches Dorf geblieben! Der Bahnhof und sein Umfeld sind wahrlich alles andere als vorzeigbar. Tristesse, sofern das Auge reicht, ein völlig überdimensioniertes Bahnhofsareal, das keiner braucht. Ein lästiges Überbleibsel längst vergangener Tage, das Architekturstudenten mittlerweile bereits auch als neues Südtiroler Gefängnis in Erwägung ziehen. Lange mag hier kein Bahnreisender bleiben, der mit der letzten Gelegenheit gegen 21.30 Uhr von Innsbruck kommend am Bahnhof Brenner strandet. So schnell es geht, flüchtet man vom Bahnhofsgelände. Etwas abgenützt ist ein noch schmeichelhaftes Prädikat. Kein Schalterdienst, keine Info- oder Servicestelle, von Barrierefreiheit nie etwas gehört, Kartenautomaten, die wissenschaftlicher Studien bedürfen, um sie zu bedienen. Unrat an allen Ecken und Enden, wucherndes Unkraut, Fensterscheiben, barsten oder an denen Staub längst schon die Gardinen ersetzt hat. Wer, den Atem anhaltend, die düster beleuchtete Unterführung schnell hinunter- und noch schneller wieder hinaufhechelt, um vom Mittelbahnsteig, der einstmals
le der Wildbachverbauung bei diesen Aufräumarbeiten: „Wir können stolz sein, in Südtirol einen Dienst zu haben, der immer wieder so viel Kompetenz, Professionalität und Einsatz zeigt und auch bei den Aufräumarbeiten in Pflersch unter Beweis gestellt hat.“
Zuganschlüsse am Brenner Richtung Innsbruck wieder hergestellt Bis zum 22. Oktober werden aufgrund von Bauarbeiten zwischen Rosenheim und Kufstein die planmäßigen Abfahrten der Züge der Österreichischen Bundesbahnen vom Brenner in Richtung Innsbruck Nr. 5303 (7.28 Uhr), Nr. 5305 (9.28 Uhr), Nr. 5307 (11.28 Uhr), Nr. 5399 (13.28 Uhr), Nr. 5311 (15.28 Uhr) und Nr. 5335 (19.28 Uhr) um zwei Minuten vorverlegt. Die Züge fahren somit bereits 26 Minuten nach jeder Stunde ab. Die aus Bozen kommenden Züge
erhalten dadurch einen knappen Anschluss in Richtung Innsbruck. Für die Züge mit Abfahrt in Bozen täglich um 7.01 Uhr, 9.01 Uhr, 11.01 Uhr (letzterer nur an Samstagen sowie Sonnund Feiertagen), 13.01 Uhr, 15.01 Uhr, 16.01 Uhr, 17.01 Uhr und 20.02 Uhr bleibt der Anschluss am Brenner Richtung Innsbruck unverändert. Die Direktverbindungen mit Abfahrt in Bozen um 7.32 Uhr und 20.32 Uhr werden fahrplanmäßig durchgeführt.
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Fotos: Bezirksfeuerwehrverband Wipptal/ Norbert Troyer
REPORTAGE
„GROSSEINSATZ“ IN PFITSCH von Barbara Felizetti Sorg
200 Rettungskräfte aus dem ganzen Bezirk haben sich Mitte September in Pfitsch eingefunden, um den Ernstfall zu proben. Die Großübung ANWIPP, die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet, hat einmal mehr gezeigt, dass sich die Wipptaler auf ein gut funktionierendes Netz aus Freiwilligen und Blaulichtorganisationen verlassen können. Es ist Samstag, 13.28 Uhr. Alarm in Pfitsch: Beim Hotel „Kranebitt“ in Kematen ist im Technikraum des Schwimmbades Chlor ausgetreten, zwei Personen sind verletzt.
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Umgehend begibt sich die Freiwillige Feuerwehr vor Ort, bereitet alles Nötige vor, um die Verletzten zu bergen und das ausgetretene Chlor aufzufangen. Ein derartiger Einsatz ist nicht ungefährlich. Chlor ist ätzend, kann Haut, Augen und Atemwege schädigen, der Kontakt mit dem flüssigen Stoff führt zu Erfrierungen. Auch wenn es nicht entzündbar ist, ist es höchst brandfördernd. Die Einsatzkräfte sind also gefordert. Um sich selbst bestmöglich zu schützen, schlüpfen drei Feuerwehrmänner in einen knallgelben Vollkörperschutzanzug, ihr Gesicht verschwindet hinter einer
Atemschutzmaske. Dann erst können sie in den Technikraum vordringen. „Bei einem Einsatz besteht die erste Aufgabe immer darin, Menschen zu retten“, erläutert Bezirksfeuerwehrpräsident Alois Sparber. Die Bergung gestaltet sich allerdings schwierig: Der Raum kann nur über eine schmale, steile Eisentreppe erreicht werden, die Schutzanzüge sind sehr schwer, das Sichtfeld ist eingeschränkt. Mit vereinten Kräften tragen sie die beiden Verletzten ins Freie. Einer leidet unter Atemnot, seine Augen sind gerötet; die zweite Person hat das Bewusstsein verloren. Doch bevor sie den Hel-
fern des Weißen Kreuzes mit Notarzt Dr. Michael Engl zur medizinischen Versorgung übergeben werden können, müssen sie in einem aufblasbaren Becken, das in der Zwischenzeit vorbereitet worden ist, dekontaminiert werden, bis auch der letzte Chlorrest von ihrem Körper entfernt ist. „Sind nur einzelne Personen betroffen, kann die Feuerwehr die Dekontaminierung vornehmen“, so Sparber. Bei einer größeren Anzahl könne hingegen das Rote Kreuz in Brixen angefordert werden, das für die Dekontaminierung von bis zu 150 Personen ausgerüstet ist. Für die Feuerwehrmänner ist der
3 FRAGEN AN BEZIRKSFEUERWEHRINSPEKTOR MARTIN SORARUF
Einsatz noch nicht beendet. Sie müssen ein weiteres Mal in den Technikraum hinuntersteigen, um das ausgetretene Chlor zu binden und die leck gewordenen Kanister umzupumpen. Erst dann können auch sie dekontaminiert und aus ihren Schutzanzügen befreit werden. Rund 200 Einsatzkräfte proben an diesem Tag den Ernstfall: 147 Feuerwehrleute, 20 Helfer des Weißen Kreuzes mit Notarzt, 21 Mitglieder des Bergrettungsdienstes, der Bergrettung der Finanzwache mit Suchhund und des CSNAS sowie drei Carabinieri-Beamte sind genauso wie die Forstbehörde vor Ort. „Bei realen Einsätzen arbeiten wir auch mit der Notfallseelsorge zusammen“, betont Sparber. Nicht weniger als 19 von insgesamt 26 verschiedenen Einsatzszenarien werden an diesem Tag durchgespielt. Während auf der Hauptstraße zwei PKW frontal aufeinandergeprallt sind, geht mehrere Meter weiter ein Auto in Flammen auf. Brennende Dachstühle und Heustöcke müssen gelöscht, tonnenschwere Steinblöcke angehoben, vermisste Personen gesucht und Verletzte versorgt werden. „Wir sind im Wipptal für jegliche Art von Unglücksfällen bestens gerüstet“, so Sparber. „Nur bei atomaren
Erker: Herr Soraruf, bei der diesjährigen Großübung ANWIPP haben rund 200 Einsatzkräfte den Ernstfall geprobt. Wie bewerten Sie den Verlauf der Übung? Martin Soraruf: Die Übung ist gut über die Bühne gegangen. Sicher gibt es ein paar Kleinigkeiten, die es noch zu verbessern gilt, doch die sind nicht der Rede wert. Insgesamt können wir sagen, dass die Abläufe reibungslos funktioniert haben und alle Beteiligten vorbildlich bei der Sache waren. Auch die Zusammenarbeit mit den befreundeten Blaulichtorganisationen hat hervorragend geklappt. Zu welchem Zweck werden solche Großübungen abgehalten? Auch wenn wir viele Fortbildungskurse absolvieren, können wir die Einsatzabläufe anhand von standardisierten Szenarien am besten üben. Immerhin müssen Rettungskräfte in Ausnahmesituationen unter Zeitdruck Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Zudem ist es wichtig, dass sich die Retter untereinander kennen lernen und so die Zusammenarbeit verbessert wird. Schließlich geht es darum, Menschen zu retten, Sachschäden so gering wie möglich zu halten und dabei die Einsatzkräfte – allein im Wipptal zählt die Feuerwehr nicht weniger als 750 Mitglieder – nicht unnötig zu gefährden. Zu welchen Einsätzen wird die Freiwillige Feuerwehr vorwiegend gerufen? Etwa 20 bis 30 Prozent aller Einsätze sind Brandeinsätze, alle anderen – von Verkehrsunfällen über Personenbergungen bis hin zu Chemieunfällen – fallen unter technische Einsätze. Allein die Feuerwehr Sterzing verzeichnet etwa 150 Einsätze im Jahr.
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REPORTAGE
Bedrohungen könnten wir nicht helfen.“ Alle zwei Jahre findet die Großübung ANWIPP, an der Einsatzkräfte aus dem ganzen Bezirk beteiligt sind, statt. „Die praktische Übung ist die beste Schulung“, so Bezirksfeuerwehrinspektor Martin Soraruf, dem gemeinsam mit den Abschnittsinspektoren Martin Tratter (Pfitsch), Hannes Plank (Brenner) und Christian Huebser (Freienfeld) sowie den Freiwilligen Feuerwehren von Kematen, St. Jakob und Wiesen die Gesamtorganisation obliegt. Darüberhinaus ab-
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solvieren alle Beteiligten zahlreiche Fortbildungen und Schulungen, um für den Notfall gerüstet zu sein. Zudem müssen sie sich ständig neuen Herausforderungen stellen, wie etwa dem Umgang mit brennenden Photovoltaikanlagen. Auch die Übernahme von Ordnungsdiensten bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme ist im Gespräch. „Die freiwilligen Helfer opfern jedes Jahr unzählige Stunden ihrer Freizeit für diesen wichtigen Dienst am Nächsten, und zwar unentgeltlich, worauf wir besonders stolz sind“, so Präsident
Sparber, der auch als Stellvertreter des Landesfeuerwehrpräsidenten tätig ist. Fallen Einsätze und Übungen in ihre Arbeitszeit, müssen sie unbezahlte Urlaubsstunden dafür verwenden. „Das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit“, betont Soraruf. „Genauso wie das Verständnis der vielen Arbeitgeber.“ Auch wenn es sich an diesem Tag um eine Übung handelt, verlangt der stundenlange Einsatz allen Beteiligten alles ab. Nach einer kurzen Nachbesprechung mit dem jeweiligen Einsatzleiter gibt es zum Abschluss einen Teller Nudeln, von
der Gemeinde Pfitsch zur Verfügung gestellt und von den Freiwilligen des Hilfszuges des Weißen Kreuzes vorzüglich zubereitet. Der Tag endet allerdings erst, sobald alle Einsatzfahrzeuge blitzblank und betankt wieder in ihrer Garage stehen und alle Geräte gewartet sind, so dass sie für den nächsten Einsatz bereit stehen. Die nächste ANWIPP findet in zwei Jahren in Sterzing statt. Im kommenden Jahr gibt es indes allen Grund zu feiern: Dann nämlich feiert die Feuerwehrjugend von Sterzing ihr 20-jähriges Bestehen.
Tag der offenen Tür im „St. Elisabeth“ Erste Seniorenwohnungen werden übergeben Am 24. Oktober wird mit einer kleinen Eröffnungsfeier das neue Seniorenwohnhaus „St. Elisabeth“ in der Adolf-Kolping-Straße in Sterzing eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. „Die Freude über den gelungenen Bau und die gut begonnene Tätigkeit ist groß. Die Stiftung Deutschhaus ist überzeugt, eine wertvolle und wichtige soziale Einrich-
tung für Sterzing geschaffen zu haben, und wir freuen uns, sie in den Dienst der Bevölkerung zu stellen“, so Stiftungspräsident Reinhard Fuchs. Die Stiftung hat die Wohnungen des Seniorenwohnhauses der Gemeinde Sterzing zur Verfügung gestellt, um dort begleitetes und betreutes Wohnen anzubieten. Mit der Führung des Seniorenwohnhauses hat die Gemeinde den Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft beauftragt. Die Stiftung Deutschhaus, die Gemeinde Sterzing und der Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal laden am 24. Oktober von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr alle Inter-
essierten herzlich zur Besichtigung des Seniorenwohnhauses ein. Die ersten Wohnungen im St. Elisabeth werden demnächst übergeben. Da noch Wohnungen frei sind, können weiterhin Gesuche um Aufnahme eingereicht werden. Adressiert werden sie an die Direktion des Sozialdienstes Wipptal, Bahnhofstraße 10, 39049 Sterzing, wo auch eigene Gesuchsformulare erhältlich sind. Der Dienst richtet sich an über 70-jährige Personen mit Wohnsitz in Sterzing. Die Wohnungen sind aufgrund der Flächenausmaße für eine Person vorgesehen. Falls nicht genügend Ansuchen vorhanden sind, kann in bestimmten Fällen von der Altersgrenze abgesehen werden. Die Aufnahme erfolgt auf der Grundlage einer Rangordnung, für die verschiedene Kriterien berücksichtigt werden, wie etwa die Jahre der Ansässigkeit in Sterzing sowie verschiedene soziale Indikatoren. Über die Aufnahme entscheidet eine Zugangskommission, der je ein Vertreter der Bezirksgemeinschaft Wipptal, der Stadtgemeinde Sterzing und der Stiftung Deutschhaus angehört. Der Bewohner wird einen gewöhnlichen Mietvertrag mit der Stiftung Deutschhaus abschließen. Bei der Bemessung der Mieten werden die Regeln des sozialen Wohnbaus angewandt. Mit dem Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft wird zusätzlich ein Begleit- oder Betreuungsvertrag abgeschlossen. Die elf Wohneinheiten weisen eine Fläche von je rund 50 m² auf. Eine Küchenzeile mit Küchengeräten ist vorhanden, die restlichen Möbel bringen die Mieter selbst mit. Jede Wohnung verfügt zudem über einen eigenen Keller, in der Tiefgarage sind Autostellplätze vorhanden.
STERZING
Aus dem Seniorengemeinderat Vor einiger Zeit organisierte der Seniorengemeinderat Sterzing eine Schulung für ältere Menschen zum korrekten Verhalten im Brandfall in Haus oder Wohnung. Trotz mehrfacher Ankündigung nahmen nur fünf Senioren daran teil. Nichtsdestotrotz führte Peter Heidegger die Teilnehmer anhand von Videos © Peter Heidegger und Erfahrungswerten ausführlich in die Materie ein und beantwortete alle auftauchenden Fragen. Im Anschluss an den theo-
retischen Teil wurde mit den Teilnehmern im Freien eine Praxisübung gemacht, bei der jeder mit einem Schaumlöscher und einer Löschdecke Feuer löschen konnte. Abschließend bedankte sich der Seniorengemeinderat bei der Freiwilligen Feuerwehr Sterzing, vor allem bei Peter und Max Heidegger sowie Martin Soraruf, für die anschauliche Schulung. Im Bild eine Fettexplosion, wie sie in jeder Küche passieren kann. Erker 10 I 15
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WIRTSCHAFT I ERFOLGREICHE WIPPTALER UNTERNEHMERINNEN
Maria Luise Troyer:
„Qualität ist die Geheimzutat“
STECKBRIEF Alter: 70 Jahre Wohnort: Sterzing Beruf: Unternehmerin Unternehmen: Troyer AG, Sterzing Familie: verheiratet mit Franco Bressan, drei Kinder: Simone, Fabiano und Sarah „Wenn ich groß bin, werde ich Chefin.“ Schon als Kind hat Maria Luise Troyer Interesse für das Unternehmen ihres Vaters Valentin gezeigt. „Ich habe mir oft vorgestellt, wie ich die Firma leiten würde, wenn ich das Sagen hätte“, erzählt die 70-jährige Sterzingerin. Nach der Grundschule hat sie die kaufmännische Vorbildungsschule besucht und ist dort – kaum zu glauben – zweimal sitzengeblieben. „Ich hielt mich da an den jungen Winston Churchill und war wie er ein Sturkopf und Lernverweigerer“, schmunzelt Troyer. Die Klassen zu wiederholen, beschreibt sie heute als Glück. An ihre erste Anstellung als Sekretärin bei Rechtsanwalt Dr. Ploner erinnert sie sich gerne zurück: „In diesen vier Jahren habe ich unendlich viel gelernt. Die Arbeit machte mir großen Spaß.“ Danach hat sie sich ein Jahr lang als Hotelsekretärin versucht, bevor sie am 6. Okto-
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ber 1966 in den Familienbetrieb eingestiegen ist. In der „Elektromechanischen Werkstätte Valentin Troyer“ waren neben Maria Luise damals ihr Vater, ihr älterer Bruder, ein Geselle und ein Lehrbub tätig. Mit Begeisterung hat Troyer die Verwaltung aufgebaut. Durch ihre Arbeit in der Rechtsanwaltskanzlei wusste sie, an welche Ämter man sich wenden muss und wie man mit den Leuten umgeht. „Ich habe angefangen, für geleistete Arbeit auch Geld zu verlangen“, erzählt sie, denn ihr Vater sei „zwar ein großartiger Mann und Techniker, aber kein Geschäftsmann“ gewesen. Vor allem Reparaturen, u. a. beim Bau der Autobahn, hat der Betrieb damals übernommen sowie Läutanlagen bei Kirchen installiert. Die Waffen einer Frau wusste Troyer gut einzusetzen. So hat sie in der Anfangszeit immer ein Dirndl zum Kassieren angezogen. Und es hat funktioniert. „Das Geld habe ich immer heimgebracht“, lacht sie. Als Troyers zweiter Bruder Mitte der 70er Jahre sein Studium der Elektrotechnik in Graz abgeschlossen hatte und in die Firma eintrat, ging es mit dem Kraftwerksbau erst richtig los. Gemeinsam haben die Geschwister Herbert, Ernst und Maria Luise Troyer die Turbinenbau Troyer AG zu einem erfolgreichen Unternehmen aufgebaut. „Die ersten Jahre waren schwierig, aber unser Produkt war gefragt. Jeder von uns drei hatte seine Aufgabengebiete, wir haben uns super ergänzt“, so Troyer. Heute beschäftigt die Troyer AG 160 Mitarbeiter, hat ein Tochterunternehmen in der Schweiz und ist im Kraftwerksbau weltweit tätig. Die Kernmärkte sind neben
Südtirol und dem restlichen Italien vor allem Österreich, die Schweiz, Deutschland sowie Mittel- und Südamerika. Von der „alten“ Generation ist nach dem Ableben ihrer Brüder heute nur mehr Maria Luise übrig. Besonders Spaß an ihrem Beruf macht ihr der Kontakt zu den Mitarbeitern und Kunden. Ihr Unternehmen hat es so weit gebracht, „weil Qualität, Fleiß und hundertprozentiger Einsatz stets eine große Rolle spielten“. Kunden wie Mitarbeiter schätzen das familiäre, freundschaftliche Ambiente und die an den Tag gelegte Korrektheit, zu Fehlern, die auch in den besten Firmen passieren können, zu stehen. Immer noch bringt ihr jeder einzelne neue Auftrag von der Planung und Umsetzung bis hin zur Einweihungsfeier Genugtuung. „Es ist schön, wenn unsere Kunden zufrieden sind und sich manchmal sogar eine Freundschaft entwickelt, die dann wiederum Folgeaufträge, wie etwa die Wartung der Anlage, mit sich bringt“, so Troyer. Lob zollt sie den vielen Mitarbeitern, die ihr über die Jahre – auch in schwierigen Zeiten – ohne wenn und aber zur Seite gestanden sind. „Ohne unsere Mitarbeiter hätten wir es nicht so weit geschafft.“ Als Frau habe sie nie Widerstände in der Wirtschaft gespürt, „obwohl Frauen auch heute immer noch mehr leisten müssen als ein Mann, um anerkannt zu werden“. Familie und Beruf habe sie gut unter einen Hut gebracht, wobei vor allem der Zusammenhalt in der Familie sehr wichtig sei. Nicht nur daheim, sondern auch von den Mitarbeitern wird die Chefin liebevoll als „Firmen-Mami“ betitelt.
Wenn die fleißige Geschäftsfrau gerade nicht in der Firma ist, findet man sie nun schon in der zweiten Legislaturperiode im Sterzinger Stadtrat. Auch diese Tätigkeit gefällt ihr gut und man lerne ständig viel dazu, wenn da nicht die ewig langen Sitzungen wären. „Mein Sitzleder wird schon in der Firma oft genug überstrapaziert“, scherzt sie. In ihrer Freizeit beschäftigt sich Troyer gerne mit Handarbeiten, vor allem Norweger strickt sie gerne. Auch Kochen zählt zu ihren Hobbies. Fenster putzen hingegen macht sie weniger gern. Ein, zwei Jahre möchte sie noch in der Firma bleiben und dann im Ruhestand mit ihrem Mann wandern und auf Reisen gehen. Die Troyer AG bleibt auch in dritter Generation ein Familienbetrieb, neben den Söhnen Simone und Fabiano Bressan sind die Neffen Norbert und Stefan Troyer an die Gesellschaftsspitze nachgerückt. Insgesamt sieben Familienmitglieder sind neben Maria Luise im Betrieb beschäftigt. Alle mussten zuerst ihre Erfahrungen in anderen Betrieben sammeln – denn „folgen muss man auswärts lernen“ – und sind aus eigener Motivation in den Familienbetrieb eingetreten. Noch kann sich Maria Luise Troyer nicht vorstellen, nicht mehr jeden Tag zur Arbeit zu gehen, „obwohl man mit dem Alter schon manchmal müde wird“. Am meisten würde ihr die Werkstatt fehlen, der Ort, an dem alles angefangen hat. sst Ab dieser Ausgabe stellt der Erker erfolgreiche Wipptaler Unernehmerinnen vor. Den Anfang macht Maria Luise Troyer von der Troyer AG.
WIRTSCHAFT
Knapp 100 Praktikanten bei LEITNER Nahezu 100 Praktikanten und Diplomanden absolvierten im laufenden Geschäftsjahr in den Firmen Leitner, Prinoth, Leitwind und DemacLenko ein Praktikum. Einerseits erhalten die Jugendlichen während ihres Praktikums die Möglichkeit, erste Arbeitserfah-
rungen zu sammeln, was sich häufig als ausschlaggebend für deren weitere Berufswahl erweist. Gleichzeitig sind die Erfahrungen, die sie in der Produktion, in den technischen Bereichen und in der Verwaltung sammeln, oftmals Grundlage für eine künftige Zusam-
menarbeit. Ende August haben 58 Jugendliche, vor allem Oberschüler, ihr Sommerpraktikum in den Produktionshallen und Büros in Sterzing, Bozen, Klausen und Wolkenstein abgeschlossen. Neben den Sommerpraktikanten absolvierten 21 Schüler und Studenten ein zweibis dreiwöchiges Pflichtpraktikum in den verschiedenen Firmen der Sterzinger Unternehmensgruppe. Weitere 16 Diplomanden und Studienabgänger verschafften sich ebenfalls im Rahmen ihres Praktikums einen Einblick in die Unternehmensgruppe. Bei der Abschlussfeier für die Sommerpraktikanten nutzte Michael Seeber, Präsident der Unternehmensgruppe, die Möglichkeit, die Jugendlichen persönlich zu verabschieden und viel Erfolg für die schulische Weiterbildung bzw. berufliche Zukunft zu wünschen.
BAUERNPROTESTE AM BRENNER Landwirte aus ganz Italien demonstrierten Anfang September am Brenner gegen den Import von Billiglebensmitteln aus dem Ausland, gegen Preisverfall und Produktfälschungen. Zum Protest rief der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti auf, der für strengere Regeln für den Schutz italienischer Lebensmittel und gegen Plagiatsprodukte mit italienischem Namen eintritt. Die Demonstranten hielten gemeinsam mit der Polizei am Parkplatz entlang der Südspur der Brennerautobahn kurz nach der Grenze Lebensmittel-LKW auf und kontrollierten die Herkunft der Produkte. Agrarlandesrat Arnold Schuler hat sich gemeinsam mit seinem Trentiner Amtskollegen Michele Dallapiccola mit Vertretern der italienischen Bauernvereinigung Coldiretti am Brenner getroffen. Auch Landwirtschaftsminister Maurizio Martina war zu den Demonstranten auf den Brenner gereist. Er erinnerte daran, dass die EU-Kommission erst kürzlich zusätzliche 500 Millionen Euro zur Unterstützung der europäischen Milchund Fleischproduzenten zur Verfügung gestellt habe.
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NACHRUF
Karl Oberhauser zum Gedenken Am 11. August wurde Karl Oberhauser, ehemaliger Bürgermeister sowie Landtags- und Regionalratsabgeordneter, in Sterzing zu Grabe getragen. Eine große Trauergemeinde, zahlreiche Lehrer aus dem ganzen Land, die Bürgerkapelle Sterzing, die Freiwilligen Feuerwehren der Stadtgemeinde, Politiker aller Parteien, darunter Landeshauptmann Arno Kompatscher und Altlandeshauptmann Luis Durnwalder, Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner mit Amtskollegen und zahlreiche Gemeinderäte aus dem Wipptal, begleiteten den Sarg vom Trauerhaus bis in die Pfarrkirche „Maria im Moos“. Den Kondukt führte Dekan Josef Knapp mit vielen Mitbrüdern, darunter Kapuzinerpater Meinrad Gasser, ein guter Freund der Familie Oberhauser. Würdevoll gestalteten die Bürgerkapelle Sterzing, deren Ehrenmitglied Karl Oberhauser war, und Oswald Salcher mit seinem feierlichen Orgelspiel das Totenamt. Bürgermeister Fritz Karl Messner und Altlandeshauptmann Luis Durnwalder nahmen mit anerkennenden Worten Abschied von Karl Oberhauser. Sie würdigten seinen Einsatz und seine Leistungen, sein Verantwortungsgefühl und seine Menschenfreundlichkeit. Beide dankten dem Verblichenen, was er für Tirol und seine Heimat getan hatte. Karl Oberhauser wurde am 9. Dezember 1932 in der Gemeinde Pfalzen geboren. Er stammte vom kleinen Bauernhof Gänsebichl in Issing. Nach dem Besuch
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der Volksschule, der Mittelschule und der Lehrerbildungsanstalt in Meran unterrichtete er an der Grundschule in Telfes und Sterzing. Prägend waren für Karl Oberhauser vor allem auch seine Schuljahre in Salern und er fühlte
sich Zeit seines Lebens den Salernern und Kapuzinern sehr verbunden. Einige seiner Lebensfreundschaften reichen bis in jene Zeit zurück. Vor seinem Einstieg in die Politik leitete Karl Oberhauser als Direktor die Geschicke der Grundschule Sterzing. Zunächst war Oberhauser 1959 als SVP-Obmann von Sterzing tätig. 1960 kandidierte er für den Gemeinderat der Fuggerstadt und erhielt prompt viele Stimmen. In der Folge wurde er Stadtrat für Schule und Kultur. In den 1960er Jahren lebten SVP-Obmänner allerdings gefährlich. Die Staatspolizei verdächtigte sie gerne, mit den Anschlägen jener Zeit etwas zu tun zu haben. So wur-
de auch Karl Oberhauser zweimal verhaftet. Einmal warf man ihm vor, in die Sprengungen involviert, ein andermal im Besitz von Tiroler Fahnen zu sein. Doch man konnte ihm kein Vergehen anlasten. Verdächtig hatte er sich auch durch die Tatsache gemacht, dass er Gründungsmitglied der Schützenkompanie Sterzing war. Jahre später wurde er für seine Treue zu den Schützen vom Schützenbezirk Südliches Wipptal zum Ehrenmitglied ernannt. 1963, als er bereits Bürgermeister von Sterzing war, setzte man sogar Spitzel auf ihn an, doch ohne Erfolg. Von 1963 bis 1973 führte Oberhauser als erster Bürger die Geschicke der Fuggerstadt. Es gelang ihm, mit seinen Mitarbeitern viele Vorhaben umzusetzen. So entstanden in Sterzing u. a. das Grundschulgebäude, die Hauptkanalisierung und die Sportzone. Der Neubau des Krankenhauses konnte in Angriff genommen werden, das Vigil-Raber-Archiv kehrte nach Sterzing zurück, die Handels- und die Musikschule konnten eröffnet werden. Zudem war Karl Oberhauser auch Gründungsmitglied der Sektion Sterzing des Weißen Kreuzes. 1973 wurde Oberhauser erstmals in den Landtag gewählt. Er wurde Landesrat für Gebietskörperschaften und Vizepräsident des Regionalrates. Bis 1993 verblieb er im Landtag: Zehn Jahre war er Landesrat, fünf Jahre Regionalassessor, die letzten fünf Jahre Land-
tags- und Regionalratsabgeordneter. Dann verließ er die Politik und trat in den Ruhestand. Karl Oberhauser war zudem Präsident des Wassereinzugsgebietes der Etsch, der erste deutschsprachige Vizepräsident der Brennerautobahn und Verwaltungsrat der Sadobre sowie Präsident des Krankenhauses von Sterzing. Das Sterzinger Krankenhaus war ihm bis zuletzt ein Herzensanliegen. Mit großer Besorgnis hat er die jüngsten Entwicklungen verfolgt und wäre er nicht just zu dem Zeitpunkt stationär im Sterzinger Krankenhaus gelegen, so hätte er im Herbst 2014 mit tausenden Menschen an der Lichterprozession für den Erhalt des Sterzinger Krankenhauses teilgenommen. Viele Mitbürger werden sich sicherlich noch an seine Brandrede für unser Krankenhaus im Stadttheater erinnern. Auch die Errichtung des Bergbaumuseums in Ridnaun, dessen Ideator und langjähriger Präsident Karl Oberhauser war, geht auf seine Initiative zurück. Karl Oberhauser war ein Visionär. Er sah in einem Bergbaumuseum eine Chance, für Menschen in einem damals noch strukturschwachen Gebiet neue Arbeitsplätze zu schaffen und gleichzeitig Kulturgut vor dem Verfall zu retten. Und das zu einer Zeit, als in Italien und auch hier in Südtirol Industriemuseen noch ein absolutes Novum waren. Für sein Wirken wurde Karl Oberhauser mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet, so u. a. mit dem Ehrenring der Gemeinden Südtirols. 2006 wurde ihm schließlich für seine Verdienste das Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen. Das Wipptal wird Karl Oberhauser ein ehrendes Andenken bewahren. Günther Ennemoser
AKTUELL
Verständnis für Landwirtschaft wiedergewinnen Etwa 30 Vertreter der Bauernbünde von Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Bayern und eine ganze Reihe von politisch Verantwortlichen wie Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Arnold Schuler, die EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann und Albert Deß, der Tiroler Nationalratsabgeordnete Hermann Gahr sowie die Südtiroler Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer, ihr Tiroler Kollege Hermann Kuenz und Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder waren © SBB im August der Einladung des Südtiroler Bauernbundes zur „Europawanderung“ auf die Vallming-Alm am Roßkopf gefolgt. Zur Sprache kam u. a. die Notwen-
digkeit, mit den Konsumenten verstärkt in Kontakt zu treten. „Es ist eine große Herausforderung, die Gesellschaft allgemein und die Konsumenten im Besonderen wieder an die Landwirtschaft heranzu-
führen“, machte Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler deutlich. Eine weitere Herausforderung sei die zunehmende Bürokratie, vor al-
lem für kleine Betriebe. An den aktuellen Projekten des Landes interessiert die Bauern derzeit vor allem die Raumordnungsreform. Zur Sprache kam auch die Gülleausbringung in Natura-2000-Gebieten. Viel Lob kam von den Anwesenden für die „Plattform Land“, die sich zum Ziel gesetzt hat, den ländlichen Raum in Südtirol zu stärken. „Wenn wir wollen, dass die Menschen auf dem Land bleiben, brauchen wir ausreichend qualifizierte Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze, funktionierende Infrastrukturen, soziale Dienste, ein schnelles Internet und ein gut ausgebautes Straßen- und
Wegenetz“, fasste Tiefenthaler zusammen. Mit Sorge beobachten nicht nur die Südtiroler Bauernvertreter die Ausbreitung des Bären und bald wohl auch des Wolfes. Gerade einer der sensibelsten Bereiche, die Almwirtschaft, werde durch das Großraubwild gefährdet. Die Alpung von Kühen und Kälbern sei enorm wichtig, einmal für die Tiergesundheit, aber auch für den Erhalt der Kulturlandschaft in der Höhe. Daher brauche es akzeptable Lösungen. Sorgen bereitet den Bauern im Norden der gesunkene Milchpreis. Neben wirtschaftlichen Schwierigkeiten in einigen Absatzmärkten würden vor allem die Handelsketten die Preise nach unten treiben. Das treffe wieder besonders die kleineren Betriebe. Hier gelte es, Druck auf den Einzelhandel auszuüben.
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Tö rg g e le n i m W i pp ta l Bunt gefärbte Blätter in leuchtendem Rot und Gold, unendlich weite Sicht, Keschtnduft in der Luft. Herbstzeit ist Törggelezeit. Zurück zum Ursprung heißt dann die Devise, Alttiroler Rezepte werden aus den Schubladen geholt. Törggelen ist schließlich ein alter Südtiroler Brauch mit viel Genuss: Gerstsuppe, Schlutzkrapfen, Knödel, Sauerkraut, Surfleisch, Hauswurst sowie süße Krapfen, gebratene Kastanien und neuer Wein werden aufgetischt. In gemütlichem Ambiente und geselliger Runde schmecken die traditionellen Spezialitäten erst so richtig gut. Wir verraten, wo man im Wipptal zünftig törggelen kann ...
SCHON GEWUSST? Der Begriff Törggelen leitet sich ab von der Torggel (lat. „torquere“ – pressen, drehen), der Traubenpresse im Kelterraum. Das lateinische Wort „Torculum“ heißt soviel wie Kelter – auf südtirolerisch „Torggl“. 34
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Herbs tzeit T s igititttees örggelezeit BBrrig BBuurrggsscchheennkkee
Samstag & Sonntag geöffnet!
Wir würden uns freuen, Sie auch heuer wieder bei unserem traditionellen Törggelen begrüßen zu können
Unsere alten Bauernstuben und hauseigenen Produkte sind ideal für ein gemütliches Beisammensein.
Freienfeld, Elzenbaum 13, Tel. 0472 767384 & 338 3297757
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GESELLSCHAFT
„SCHNELL UND UNBÜROKRATISCH HELFEN“
Alt Tyroler Schützen – eine unabhängige Kompanie
3 Fragen an Kiwanis-Präsident Peter Trenkwalder
Erker: Herr Trenkwalder, Sie haben für das neue Amtsjahr 2016 die Kiwanis-Präsidentschaft übernommen. Welche Grundsätze verfolgt die weltweite Bewegung der KIWANIS-Clubs? Peter Trenkwalder: Wir als Kiwanis sind eine weltweite Organisation mit rund 600.000 Mitgliedern. Kurz gesagt ist unser Ziel, den Kindern auf dieser Welt, die es nicht so einfach haben, unter die Arme zu greifen. Für uns im Wipptal bedeutet das, dass wir uns im Stillen um Kinder und Familien vor Ort kümmern. Wir können Bedürftigen schnell und unbürokratisch helfen, ohne großen Aufwand zu betreiben. Wie ist das vergangene Kiwanis-Jahr verlaufen? Es war ein gutes Jahr und durch die Organisation von verschiedenen Events konnten wir wieder einiges bewegen. Ich habe für dieses Jahr die Präsidentschaft übernommen, da jedes Mitglied einmal zum Zuge kommt. So kann ich meine Ideen in diesem Jahr umsetzen und mich um unseren Verein kümmern. Wir wechseln die Präsidentschaft jedes Jahr, so sehen es unsere Leitlinien vor. Sind für das neue Tätigkeitsjahr im Wipptal schon konkrete Aktionen geplant? Dieses Amtsjahr verspricht tolle Events. Neben internen Treffen, die wir monatlich abhalten, organisieren wir auch mehrere Großveranstaltungen. Zwei davon kann ich bereits verraten. Es wird einen Abend geben, bei dem berühmte Rockmusiker über ihren Alltag erzählen werden und einen Blick hinter die Kulissen möglich machen. Weiters werden wir erstmals in Sterzing den topaktuellen Kinofilm „The Way of the Eagle“ präsentieren, der zum Teil im Wipptal gedreht wurde. Das alles wird möglich, weil wir über ein gutes Netzwerk verfügen, das uns auch bei unseren Vorhaben unterstützt.
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Pro-europäisch ausgerichtet
Am Fronleichnamstag nahmen erstmals die Alt Tyroler Schützen an der feierlichen Prozession in Sterzing teil. Die Alt Tyroler Schützen wurden vor einigen Jahren gegründet und haben ihren Rechtssitz im Innsbrucker Stadtteil Saggen. Sie gehören keinem Schützenbund an und formieren sich auch nicht aus Männern der Tiroler Gemeinden – wie dies bei allen anderen Schützenkompanien Nord-, Süd- und Welschtirols der Fall ist –, sondern sind eine gänzlich unabhängige Kompanie, deren Mitglieder aus allen Teilen des alten Kronlandes Tirol stammen. Besonders stark vertreten sind dabei das nördliche und südliche Wipptal, das von jeher mit dem Brenner als einem der niedrigsten Alpenübergänge die verbindende Klammer des alten Tirol war. Viele Jahrhunderte hindurch war der Brenner nicht Pass- und Grenzlandschaft, sondern eine verbindende Brücke zwischen Nord und Süd. Erst mit dem Ende des Ersten Weltkrieges (1918) und dem Friedensvertrag von St. Germain (1919) wurde es zerrissen, die jahrhundertealten Bande wurden getrennt. Die Alt Tyroler Schützen sind nicht nur heimatverbunden und legitimistisch-monarchistisch sehr eng mit der Familie Habsburg verbunden, sondern pro-europäisch ausgerichtet. Sie treten vor allem sprach- und grenzüberschreitend, stets friedlich und mit demokratisch-legitimierten Mitteln für die politische Einheit des Landes Tirol ein. Ein besonderes Anliegen ist ihnen daher nicht nur bloß eine lose Zusammenarbeit der einzelnen Tiroler Landesteile in einzelnen Bereichen, sondern darüber hinaus deren allmähliches Zusammenwachsen. Fahne und Tracht der Alt Tyroler Schützen sind Ausdruck dieser Bemühungen. Die Vorderseite der Fahne ist grün-weiß-grün gestreift und lässt damit die alten Schützenfarben Tirols erkennen. In der Mitte befindet sich ein roter Tiroler Adler mit goldener Krone und goldenen Flügel-
Alt Tyroler Schützen mit Karl von Habsburg
spangen. Die Vorlage dafür entnahmen die Alt Tyroler Schützen dem „Schwarzen Adler“, der seit 1511 die Bundesstandarte der Tiroler Schützenkompanien ziert. In den Ecken befinden sich mit Goldfäden bestickte rote Lorbeerblätter. Die Rückseite der Fahne ist rot-weiß und nimmt damit Bezug auf die Tiroler Landesfarben. Im Zentrum befindet sich das bekannte „Herz Jesu“-Symbol und erinnert an die tiefe Verbundenheit der Tiroler mit dem Väterglauben, vor allem aber an die Napoleonischen Kriege und den Schwur der Tiroler Landstände von 1796 in der Pfarrkirche von Bozen. Mehrere Wappen in den Ecken, darunter der rot-weiß-rote österreichische Bindenschild, das schwarz-goldene Reichswappen mit dem Reichsadler des Heiligen Römischen Reiches sowie die Wappen von Welschtirol und der ladinischen Talschaften unterstreichen den Bezug zum alten Kronland Tirol. Die Tracht greift zudem wesentliche Elemente des überlieferten Gewands von Andreas Hofer, dem Sandwirt in Passeier, auf und unterstreicht die Verbundenheit mit dem Freiheitshelden von 1809. Der Vorstand der Alt Tyroler Schützen-Andrè Hofer besteht zur Zeit aus dem Obmann Johann Moser (Hauptmann der Kompanie), seinem Stellvertreter Manfred Larch (Oberleutnant) und den Vorstandsmitgliedern Carlo di Matteo (Leutnant), Hermann Kruselburger (Leutnant und Fahnenoffizier) und Peter Nentwich (Schriftführer). Manuel Gasteiger ist Oberjäger, Waffen- und Zeugmeister, Christian Eisendle Fähnrich und Sabine Klotz die Erste Marketenderin der Kompanie. Vorstand und Kompanie sehen sich ihrem selbstgegebenen Leitspruch „Jeder Mensch sollte alltäglich ‚Schütze sein’, im Umgang mit seiner Familie, seinen Nachbarn und den Arbeitskollegen. Ein Schütze stellt seine Eigeninteressen hinter die des Gemeinwohls“ verpflichtet.
GESELLSCHAFT
Musikanten unterwegs
Beim letztjährigen Sommerfest der Bürgerkapelle Sterzing konzertierte der Musikverein Pilgersdorf aus dem Burgenland als Gastkapelle. Im Gegenzug fuhren heuer die Sterzinger Musikanten Ende August nach Pilgersdorf. Dort feierte der Musikverein
mit einem dreitägigen Fest sein 30-jähriges Bestehen. Zwei Konzerte im Festzelt, eine Busfahrt durch den Bezirk Oberpullendorf und eine Nächtigung auf Burg Lockenhaus waren nur einige der Highlights dieser tollen Musikfahrt.
Bäuerliche Senioren zeigen „Schneid“ Im August fand in Mauls das zweite Gaudi-Handmähen der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund statt, bei dem Geschick,
Sauberkeit und eine Portion Glück gefragt waren. 81 mähbegeisterte Senioren aus ganz Südtirol nahmen am Wettbewerb teil und ermittelten die besten Mäher über 60 Jahren des Landes. 24 Seniorinnen und 57 Senioren
gingen an den Start und mähten die vorgesehenen Felder von 15 Quadratmetern routiniert und professionell ab. Bei den Frauen holte sich Filomena Profanter aus Villnöß den Sieg. Bei den Männern siegte Richard Hilber aus Rasen Antholz. Prämiert wurden auch die ältesten Mäher Mathilde Stuefer aus Sterzing, Jahrgang 1928, und Josef Messner aus Villnöß, Jahrgang 1923. Für einen gelungenen Festbetrieb sorgten die Ortsgruppen Freienfeld der Seniorenvereinigung und der Südtiroler Bauernjugend. Musikalisch umrahmt wurde das Fest von der Musikkapelle Mauls und dem Duo „Zugluft“.
Gossensasser auf Reisen Anfang September hielten sich rund 30 Gossensasser unter der Leitung von Domenico Castriotta in der Toskana auf. Es war bereits die fünfte Reise, um Italien besser kennen zu lernen. Ausgehend von Poggibonzi (Siena) besuchte die Gruppe den Ort Monteriggioni, der noch heute von dicken mittelalterlichen Ringmauern umgeben ist. Nur rund 50 Einwohner zählt die Siedlung. Bei einer Führung in der Hauptstadt Florenz besichtigten die Reisenden u. a. die Kathedrale, die Piazza della Signoria mit dem Palazzo Vecchio und den Ponte Vecchio. Am dritten Tag besuchte die Gruppe Siena mit der bekannten Piazza del Campo, wo jährlich der „Palio“, ein weitum bekanntes Pferderennen, stattfindet, und San Gimignano, die Stadt der vie-
© Frieda Reichsigl
len Türme. Am letzten Tag ging es nach Lucca mit seiner legendären Ringmauer und nach Pisa mit dem weltbekannten schiefen Turm. rr
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2. WIPPFEST AM SCHAURHOF Schon zum zweiten Mal tun sich die Bauern von Wipplamb mit der Wirtsfamilie vom Schaurhof zusammen und richten ein zünftiges Fest für Gäste aus, die Produkte von heimischen Bauernhöfen schätzen. Am 11. Oktober möchten wir zusammen mit unseren Partnern und Gästen ein schönes Fest feiern. Neben Spaß und Unterhaltung gibt es zu 100 Prozent Wipplamb-Produkte, die von Georg in gewohnt gekonnter Weise schmackhaft zubereitet werden. Bei dieser Gelegenheit können Sie sich durch das Ersteigern eines unserer Almlämmer auch einen Wintervorrat an Lammfleisch zulegen. Wir freuen uns auf ihren Besuch! Erker 10 I 15
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GESELLSCHAFT
Maturanten geehrt Sechs Wipptaler unter den Ausgezeichneten
Foto: LPA/ohn
ELKI UND DER KASPERL FEIERN GEBURTSTAG
Bei herrlichem Wetter begrüßten das Elki Wipptal und der Kasperl im bunt geschmückten Elki-Garten viele Kinder, Eltern und Großeltern, aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie zahlreiche politische Vertreter aus dem Wipptal zur 20-Jahr-Feier. Präsidentin Karin Gitzl überreichte nach den Grußworten eine Urkunde an Margareth Salcher für ihre 20-jährige Mitarbeit. Sieglinde Sigmund, Andreas Röck und Rosa Obexer erzählten einige Anekdoten von den Anfängen und der Gründung des Elki. Der Kinderchor hatte unter der Leitung von Silvia Luhn für den Kasperl drei Lieder vorbereitet, die gemeinsam gesungen und vorgetanzt wurden. Der Geburtstagskuchen für den Kasperl durfte natürlich ebensowenig fehlen. Gemeinsam mit den Kindern wurde der Kuchen von Kasperl und seiner Freundin Gretel offiziell angeschnitten, anschließend durften alle das große Buffet mit kleinen Häppchen, Kinderbowle und Kuchenschnitten genießen. Es wurde gespielt, gebastelt, in der Schminkecke fleißig kleine Kindergesichter bemalt, auch die Luftballonshowakteure erfreuten die Kinder mit ihren phantasievollen Kreationen. Bis in den Abend hinein wurde gemeinsam gefeiert, Erfahrungen ausgetauscht und auch schon wieder neue Ideen gesammelt für die künftigen Elki-Jahre.
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Die ausgezeichneten Maturanten mit Landeshauptmann Kompatscher sowie den Landesräten Achammer, Mussner und Tommasini
Landeshauptmann Arno Kompatscher sowie die Landesräte Philipp Achammer, Florian Mussner und Christian Tommasini haben Anfang September im Rahmen des Tages der Autonomie in Bozen die 112 besten Maturanten des Schuljahres 2014/2015 geehrt. 73 Schüler an den deutschen, 36 an den italienischen und drei an den ladinischen Oberschulen hatten im vergangenen Schuljahr bei der staatlichen Abschlussprüfung der Oberstufe die höchste Punktezahl erreicht, darunter auch die Abgänger des Oberschulzentrums Sterzing Maria Ellemunt aus Stange,
Isabel Kofler aus Sterzing und Manuela Niederkofler aus Ratschings, der Sterzinger Michael Recla, der an der Fachoberschule für Bauwesen in Bozen maturierte, Magdalena Salzburger aus Wiesen, die am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Brixen ihren Abschluss machte, und Milena Bianchi aus Sterzing vom Istituto di istruzione in Brixen. „Wer solche Leistungen erbringt, ist zugleich auch ein Vorbild für andere. Gerade in der heutigen Zeit ist Bildung das wichtigste Kapital unserer Gesellschaft und ein solches Resultat ist mehr als nur eine Starthilfe für die Zukunft“, so Landeshauptmann Kompatscher.
150 Jahre Kolpingsfamilie Sterzing Mit einem umfangreichen Programm feierte die Kolpingsfamilie Sterzing in diesem Sommer ihr 150-jähriges Bestehen. Zahlreiche Besucher aus Sterzing und Umgebung sowie aus ganz Südtirol, Nordtirol und Bayern, darunter 61 Kolpingfreunde aus der Patengemeinde Neunburg vorm Wald, nahmen daran teil.
Preise verlost, darunter ein Aufenthalt im Kolpinghaus Domitilla in Rom für zwei Personen. Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Festgottesdienstes in der Pfarrkirche mit feierlichem Einzug der Fahnenabordnungen, Ministranten und Geistlichen, der Musikkapelle Jaufental und zahlreicher Kolpinger
Höhepunkte des Festaktes im Stadttheater waren die Festrede des ehemaligen Generalsekretärs des Internationalen Kolpingwerkes Hubert Tintelott und die Spendenübergabe von 3.000 Euro an das Haus der Solidarität in Milland. Daneben kamen bei Musik und Tanz, einem geschichtlichen Rückblick und Sketcheinlagen auch Geselligkeit und Unterhaltung nicht zu kurz. Unter den richtigen Kolpingquizeinsendungen wurden schöne
aus nah und fern. Beim anschließenden Festbetrieb im Kolpinghaus gab es neben kulinarischen Köstlichkeiten und Musik allerlei Unterhaltsames: Fotos in historischen Kostümen, Bastel- und Spielangebote und einen Luftballonstart. Mit den besten Wünschen für die Zukunft des Verbandes verabschiedeten sich die Festgäste nach zwei Tagen gelungener Feierlichkeit – ganz nach dem Motto Adolph Kolpings: „Frohe Herzen öffnen sich leicht und verstehen einander.“
GESELLSCHAFT
WIESEN
Kurzweil im Altenheim Ende August organisierte die KVW-Ortsgruppe Wiesen in Zusammenarbeit mit dem Personal des Altenheims ein Grillfest in Schloss Moos. Für die musikalische Umrahmung sorgten einmal mehr Norbert Trenkwalder und Rudl Stampfer, die bekannte Volkslieder zum Besten gaben, für kulinarische Schmankerln Grillmeister Karl Kerer. Heimbewohner und Gäste unterhielten sich bei Witzen und Anekdoten, erzählten aber auch ernste Geschichten aus ihrem Leben.
Krapfen und Tirtler für Menschen in Not Jeden Freitag haben die Ortsgruppen der Bäuerinnenorganisation des Wipptales, die bäuerlichen Seniorenvereinigungen und die Betreiber des Bauernmarktes in Sterzing fleißig Krapfen und Tirtler verkauft. Den Spendenerlös von mehr als 2.000 Euro haben sie vor kurzem an David Hofer vom Bäuerlichen Notstandsfonds übergeben.
Vier Ziegen für Äthiopien Unvergessliche Urlaubstage haben auch heuer wieder zahlreiche Familien bei den Caritas-Ferien im Haus „Oasis“ in Caorle erlebt. Zum Abschluss der Ferienzeit haben die Kinder des Familienturnusses im August einen Flohmarkt für einen guten Zweck organisiert. Der Flohmarkt wurde auf dem Weg zum Strand aufgebaut. Die Idee dazu kam von Turnusleiterin Sabine Walter aus Telfes (im Bild) und wurde von den Familien begeistert aufgegriffen. „Wir haben dabei in der Urlaubszeit, wo es uns so gut geht, auch an jene Familien gedacht, die es schwieriger haben“, so Walter. Eltern, Kinder, Personal und sogar ein Wanderhändler vom Strand haben fleißig „eingekauft“. Zum Schluss hatten die Kinder Geld
für vier Ziegen für Äthiopien beisammen, das für diesen Zweck feierlich an Klaus Metz von der Cari-
tas-Auslandsarbeit übergeben wurde. Die vier Ziegen erhielten auch einen Namen: Oasis, Regenbogen, Sonne und Caorle. Turnusleiterin Sabine Walter freut sich gemeinsam mit ihrem Team, dem auch Edith Pfattner aus Telfes angehört, dass erneut viele Familien ihre Urlaubszeit im Haus Oasis mit vielen Highlights genießen konnten.
Bäuerinnen zeigen, wie’s geht
35 Bäuerinnen haben Anfang September das Zertifikat als Bäuerin-Botschafterin bzw. Bäuerin-Referentin erhalten. Damit können sie nun unter der Marke „Südtiroler Bäuerinnen. Aus unserer Hand“ arbeiten. „Wir wollen den Bäuerinnen die Möglichkeit eines Zuerwerbes geben, ohne große Investitionen
leisten zu müssen. Wir arbeiten mit unseren Fähigkeiten, mit unserer Vielfältigkeit und mit unserer Authentizität, die noch echt und ehrlich ist“, so Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer. Aus dem Wipptal haben Brigitte Amort aus Ritzail und Karin Trenkwalder Kuen aus Ridnaun den Lehrgang absolviert. Erker 10 I 15
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GESELLSCHAFT
Wipptaler Jugendwoche
© Armin Mutschlechner
Auf Erkundungstour im Wipptal
© Jugenddienst
Die Flüchtlinge in der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg ...
Geburtstagskuchen für den Wipptaler Jugenddienst
... und unterwegs zur Martalm in Ridnaun
Um den Asylwerbern im Haus „Lea“ in Wiesen den Einstieg in ein neues Leben zu erleichtern, hat Jugendarbeiter Armin Mutschlechner als Freiwilliger damit begonnen, Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung von Wiesen zu unternehmen. So war er gemeinsam mit weiteren Freiwilligen mit einer Gruppe bereits auf dem Pfitscher Joch, am Jaufenpass, auf der Martalm in Ridnaun und in der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg. Die Spesen werden durch Spenden der Bevölkerung getragen. „Die Asylwerber sind dankbar für jede Spende, wie etwa Schuhwerk, warme Jacken, Hosen und Mützen“, so Mutschlechner. „Wir haben viel gelacht und Neues in Italienisch und Deutsch dazugelernt – auch in Dialekt.“ So könne es nun leicht vorkommen, dass man von einem oder anderen Asylwerber bereits im Dialekt begrüßt wird: „Griaß di. I bin der Husman. I bin fa do Elfenbeinküste.“ Viele Asylwerber waren zum ersten Mal über 2.000 m Meereshöhe, haben erstmals Schnee gesehen und Schwarzbeeren gegessen. Besonders begeistert waren sie von der beeindruckenden Führung im Bergbaumuseum. „Zunehmend hatten wir auch
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ernsthafte Gespräche über die Reise nach Europa und die Schicksale der Menschen auf der Flucht. Alou (27) etwa war in seinem Heimatland Mali mehrfacher Hochsprungmeister. Er musste fliehen, da ihm die Zwangsrekrutierung zum Militärdienst drohte. Wer sich dieser verweigert, wird erschossen“, berichtet Mutschlechner. Neben den Ausflügen sind die Asylwerber in Wiesen täglich am Kicken – arbeiten dürfen sie ja erst sechs Monate nach Einreichung ihres Asylantrages. Einige haben Fußballschuhe und Bekleidung während ihrer Zeit in Bozen geschenkt bekommen. Andere würden sich über die Spende eines Leibchens, von Trainingsanzügen oder Sportschuhen sehr freuen, damit sie ebenfalls mitmachen können. Für den Herbst sind ein paar Freundschaftsspiele mit lokalen Mannschaften geplant. „Wer sich mit den Jungs messen möchte oder in einem Mix mit einheimischen Kickern ein Fußballmatch machen möchte, kann sich unter der Rufnummer 348 7392329 oder per E-Mail an armin@kraxentrouga.it melden“, so Mutschlechner. Auch warme Wintersachen werden noch gebraucht. Weitere Infos unter http://arminpost.blogspot.it.
Für die „Wipptaler Jugendwoche 2015“ hat der Jugenddienst Wipptal ein Paket von Veranstaltungen geschnürt, das Jung und Alt anspricht. Den Auftakt macht am 21. Oktober der Projekttag „INSTANT ACTS gegen Gewalt und Rassismus“ am Oberschulzentrum Sterzing. Es ist ein internationales Theaterprojekt, dessen Ensemble aus jungen Künstlern unterschiedlicher Kontinente besteht. Das Projekt ist vielschichtig aufgebaut, hat Tempo und nimmt jeden mit. Besondere Merkmale sind die multikulturelle Ausrichtung, innovative Begegnungsformen, interdisziplinäre Theater- und Kunstformen, kulturelle Präventivmaßnahmen und eine praxisnahe Umsetzung. Am Vormittag richtet sich das Projekt an die Schüler; am Nachmittag steht die professionelle Bühnenshow ab 14.30 Uhr allen Interessierten offen. Kulinarisch abwechslungsreich wird der Abend vom 23. Oktober ab 19.30 Uhr im Haus „Maria Regina Pacis“ mit Gerichten aus Pakistan, Bangladesch, Marokko, Afrika und Südtirol. Der Abend ist als geschlossene Veranstaltung angelegt, weshalb eine Anmeldung erforderlich ist. Am 24. Oktober steht ab 13.30 Uhr im Gemeindepark Wiesen das Ministranten- und Jungscharfest auf dem Programm. Abgeschlossen wird die Jugendwoche mit dem Fotovortrag „Ladakh – ein Land zwischen den Welten … eine Reise zum Ursprung des Seins“ von Ulrike Pircher am 28. Oktober um 19.30 Uhr im Raiffeisensaal Sterzing. Infos und Anmeldungen im Jugenddienst unter der Rufnummer 0472 767890.
NEWS AUS DEM JUGENDDIENST • Nach den Feierlichkeiten „20 Jahre Jugenddienst Wipptal“ im Juni geht nun der Arbeitsalltag in der Kinder- und Jugendarbeit wieder weiter. Einen Einschnitt hat es allerdings mit dem Abgang von Simon Walter nach 16 Jahren Jugendreferententätigkeit zum 1. September gegeben. Seinen Platz hat Judith Wild aus Sterzing eingenommen. • Gute Nachrichten für alle, die am Wochenende gerne ausgehen: Jeweils Samstagnacht starten Shuttlebusse beim Derby um 2.15 Uhr nach Pfitsch und um 3.15 Uhr nach Ferienfeld. • Für den Songwettbewerb „Hosch a Schneid‘“ werden zurzeit fleißig Lieder einstudiert. Am 7. November wird das Stadttheater wieder aus allen Nähten platzten, wenn acht Jugendliche die Bühne rocken. • Die geplante Albanienreise in der ersten Novemberwoche musste leider abgesagt werden, da die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wurde. Nichtsdestotrotz werden weiterhin Jugendreisen angeboten. Konkrete Reisevorschläge von Jugendlichen sind jederzeit willkommen. • Im Rahmen des Präventionsprojektes „ALL-cool“ können sich Interessierte an den Jugendtreff wenden, um Sachinformation im Umgang mit dem legalen Rauschmittel Alkohol zu erhalten. • Bei den Öffnungszeiten im Jugendtreff im Margarethenhaus wird es in den kommenden Monaten zu Änderungen kommen, um den Bedürfnissen der Jugendlichen besser Rechnung zu tragen.
GESELLSCHAFT
Junge Tänzer üben Hip Hop
„Verteidigen – Schützen – Erhalten“
Im August fand im Jugenddienst Wipptal ein Hip-Hop-Kurs für Kinder und Jugendliche statt. In fünf Einheiten wurden Anfängern und Fortgeschrittenen die wichtigsten Schrittkombinationen und Tanzelemente des Hip Hop beigebracht. Im Vordergrund standen Bewegung und lässige Musik. Zum Abschluss der Tanzwoche waren Eltern und Freunde zu einer Aufführung geladen. Sie staunten nicht schlecht, was die Kinder und Jugendlichen in so kurzer Zeit erlernt hatten.
Die meisten Menschen wissen nicht, wie lebensnotwendig die Meere für uns sind, deshalb werden sie oft nicht mit dem nötigen Respekt behandelt. Die Fischerei ist ein Geschäft, viele Menschen leben davon, jedoch geht es hier um weitaus mehr. „Jedes Jahr sterben Millionen von Tieren nur für Stolz, Spaß und Freizeit. Das müssen wir ändern, denn die Meere halten so nicht mehr lange durch. Sterben die Meerestiere aus, können auch wir Menschen nicht überleben“, so die Gasteiger Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer. Die Meeresschutzorganisation „Sea Sheperd“ versucht mit tausenden Freiwilligen, diese Probleme zu bekämpfen. Nicht nur, indem sie sich beispielsweise zwischen Wale und ihre Mörder stellt,
Minis on tour
Viel Spaß hatte die Ministrantengruppe von Ratschings Anfang September bei einem Ausflug in den Freizeitpark Gardaland, während die Ministranten von Stilfes bei einer Raftingtour den Eisack
sondern auch indem Plastikmüll und Geisternetze aus dem Meer gefischt werden. Gschnitzer nimmt gegenwärtig an dieser Kampagne
teil und taucht zurzeit in Korsika, um das Meer von diesen sinnlosen Todesfallen zu befreien. Organisiert vom Jugenddienst Wipptal hält Gschnitzer am 23. Oktober um 19.30 Uhr im Raiffeisensaal Sterzing einen Vortrag und berichtet von ihren vielen Erfahrungen. Thematisiert wird auch ihre dreimonatige Fahrradtour durch Nordamerika (Erker 08/15).
unsicher machten. Die gemeinsamen Ausflüge der Ministranten sind ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für ihren wichtigen Dienst an der Pfarrgemeinde.
Ladakh – ein Land zwischen den Welten Am 28. Oktober organisiert der Jugenddienst Wipptal im Raiffeisensaal Sterzing einen Fotovortrag mit Reisebericht über Ladakh (Nordindien). „Als ich mich entschied, eine Reise nach Ladakh anzutreten, ahnte ich nicht im Geringsten, was mir be- © Ulrike Pircher gegnen würde: atemberaubende Bergwelten, Felsformationen, grüne Dörfer, weite Täler, Dünen, beeindruckende Klöster und Fügungen, die nicht im Programm vorgesehen waren. Auch die Herzlichkeit der Menschen hinterließ prägende Spuren. Eine
Reise zum Wesentlichen und wirklich Bedeutsamen eröffnete sich mir. Davon erzählen Bilder, Fotos und Erlebtes“, so Referentin Ulrike Pircher. Der Erlös aus den freiwilligen Spenden kommt der Hilfsorganisation „Ladakh-Hilfe“ zugute. Im Therapiezentrum „REWA Ability Centre“ wird Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit geboten, durch Physiotherapie und andere Therapieformen ihr Leben als lebenswert und freudvoll zu erfahren. Beginn ist um 19.30 Uhr. Erker 10 I 15
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GESELLSCHAFT
„Im Gebet vereint“
Aktive Feuerwehrjugend im Wipptal
Gerichtskreuzgang nach Maria Trens
Jedes Jahr kommen zahlreiche Gläubige mit ihren Sorgen und Nöten zur Gnadenmutter nach Maria Trens und finden dort Trost und Kraft. Eine lange Tradition als Bet- und Bittgang hat der so genannte „Gerichtskreuzgang“, bei dem die Pilger aus den umliegenden Tälern und Dörfern zu Fuß
Im Wipptal gibt es zurzeit fünf Jugendfeuerwehrgruppen, deren Mitglieder zwischen zwölf und 17 Jahre alt sind, so Bezirksjugendreferent Franz Seehauser. Die Jugendgruppen von Sterzing, Telfes, Mareit, Kematen und Mauls zählen rund 90 Jugendliche. Die Buben und Mädchen bereiten sich mit ihren Betreuern auf ihre Tätigkeit bei der Feuerwehr vor. An den Trainingseinheiten als Vorbereitung auf die alljährlichen Bewerbe der Jugendfeuerwehr auf Landesebene nehmen die Jugendlichen stets mit viel Eifer, Freude und sehr gewissenhaft
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teil. Außerdem helfen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr bei verschiedenen Tätigkeiten innerhalb der Dorfgemeinschaft mit, wie etwa bei verschiedenen Feiern und kirchlichen Festen. Beim heurigen gemeinsamen Ausflug nach München in die Bavaria Filmstudios konnten die Jugendlichen der fünf Wehren untereinander Kontakte knüpfen und sich austauschen. Es war ein fröhlicher Tag, der den Jugendlichen in guter Erinnerung bleiben wird. Am 18. Oktober nehmen sie am Wissenstest in Telfes teil.
PROMEMORIA_AUSCHWITZ
© Armin Mutschlechner
nach Maria Trens gehen. Der Gerichtskreuzgang wird immer am 1. Mai und am 2. Samstag im Oktober abgehalten. Eine besonders rege Teilnahme erfuhr der Gerichtskreuzgang am 1. Mai 2012, als Ivo Muser zum ersten Mal als Bischof den Wallfahrtsort Maria Trens besuchte. Überhaupt erfreut sich der Gerichtskreuzgang am 1. Mai grö-
ßerer Beliebtheit als jener im Herbst. „Vielleicht ist dieser zweite traditionelle Wallfahrtstag etwas in Vergessenheit geraten. Es ist ein großer Wunsch der Pfarrei, dass beide tief in der Tradition der Wallfahrt verwurzelten Pilgergänge aufrechterhalten bleiben und nach Möglichkeit neu belebt werden. Die Sorgen und Anliegen der Menschen und unserer Gesellschaft werden nicht weniger, sondern eher komplexer und jeder, der nach Maria Trens pilgert, kann auf die Fürsprache Mariens hoffen“, ist der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates von Trens, Rudi Messner, überzeugt. Heuer fällt der Herbst-Gerichtskreuzgang auf den 10. Oktober. In Sterzing treffen die Betenden aufeinander und ziehen um 8.00 Uhr in Begleitung der Geistlichkeit zuerst entlang der Straße und dann auf dem Pilgerweg in den Wallfahrtsort, wo anschließend gemeinsam die Pilgermesse gefeiert wird.
Das sprachgruppenübergreifende Bildungsprojekt „Promemoria_Auschwitz“ wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Am Projekt beteiligen sich die Länder Südtirol und Trentino sowie erstmals auch das Bundesland Tirol. Dabei wird Hunderten von Jugendlichen die Möglichkeit geboten, sich auf eine Reise der Erinnerung zu begeben und Geschichte hautnah zu erleben. Gemeinsam fahren sie im Zug auf jenen Strecken, die im Zweiten Weltkrieg für die Deportation verwendet wurden, über das Ghetto in Krakau bis zu den Konzentrationslagern von Auschwitz und Birkenau. An dieser besonderen Reise im Februar 2016 können Jugendliche ab 17 Jahren teilnehmen. Alle Infos und Anmeldungen (bis Mitte Oktober) bei Armin Mutschlechner im Jugendtreff Sterzing unter der Rufnummer 345 3598339.
AUS DER SEELSORGEEINHEIT
Rückzug für die Seele „Mögen gehetzte, von Sorgen des Alltags geplagte und erholungssuchende Menschen Atem holen und Kraft für Leib und Seele schöpfen“: Mit ihrer neu aufgelegten Broschüre lädt die Katholische Männerbewegung Stilfes zur Begehung des Kreuzweges von Stilfes nach Bad Möders – ein 4,3 km langer familienfreundlicher Rundweg, dessen Rückweg über den Jakobsweg führt. Die Entstehung des Kreuzweges nach Bad Möders geht auf das
Jahr 1910 zurück. Um die Kreuzwegstationen vor den Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges zu retten, wurden sie in einem Stadel versteckt und gerieten dann in Vergessenheit. Der Männerbewegung Stilfes ist es zu verdanken, dass der Kreuzweg zum Großteil neu trassiert, mit schlichten Kreuzwegstationen ausgestattet und 2002 eingeweiht wurde. Das neu erschienene Begleitheft ist kostenlos in der Pfarrkirche von Stilfes erhältlich.
Ein besonderer Glückwünsch Einen besonderen Glückwunsch konnte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Stilfes Christine Wieser kürzlich an Pfarrer Paul Valentini überbringen: Papst Franziskus erteilt Valentini zur Feier des 50. Jahrestages seiner Priesterweihe den Apostolischen Segen und erbittet auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria die Fülle der göttlichen Gnaden.
PASTORALASSISTENT – EINE NEUE AUFGABE UND HERAUSFORDERUNG Vor einem Monat habe ich diesen Arbeitsauftrag, der für mich und auch für das Wipptal neu ist, begonnen. Ich verstehe meine Aufgabe in erster Linie darin, den pfarrlichen Mitarbeitern in Sterzing und in der Seelsorgeeinheit Wipptal zur Seite zu stehen und sie in ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu unterstützen. Tag für Tag beginnt sich mein Arbeitskalender nun zu füllen und ich merke, wieviel die Laien am Glaubensleben der Pfarreien mitwirken und teilhaben. Dekan Josef Knapp hat mir bei der Beauftragung die Heilige Schrift überreicht und gesagt: „Sei ein glaubwürdiger Zeuge der Frohbotschaft Jesu.“ Was kann das sein, ein glaubwürdiger Zeuge? Bei einer Besprechung hat eine Mitarbeiterin der Pfarrei folgenden Text zur Besinnung vorgelesen, den sicher viele schon oft gehört haben. Dieser Text kann uns zum Nachdenken anregen, wie jeder von uns ein glaubwürdiger Zeuge werden kann:
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun. Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen. Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen. Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen. Ich lade auch Sie herzlich ein, sich in Ihrer Familie, in Ihrem Freundeskreis, am Arbeitsplatz, in Ihrer Pfarrei für die Sache Jesu einzusetzen und so zu einem Glaubenszeugen zu werden, zu einem kleinen Pastoralassistenten in Ihrem Umfeld. Dazu braucht es kein Theologiestudium, dazu braucht es Mut und Vertrauen auf Gott.
SIMON WALTER
pastoralassistent.sterzing@gmail.com
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GESCHICHTE I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg
„Es gingen so viele zu grunde“ Leopold Trenkwalder aus Wiesen in italienischer Gefangenschaft (Teil 2)
Von Renate Trenkwalder Am 3. November 1918 werden rund 360.000 Soldaten der Habsburgerarmee nach Kommunikationsproblemen infolge der Waffenstillstandsverhandlungen von den italienischen Streitkräften gefangen genommen. Auch Leopold Trenkwalder gerät zusammen mit seinen Kameraden in italienische Gefangenschaft. In seinen Aufzeichnungen erzählt er von humanitären Katastrophen. Schon das Warten auf den Sammelplätzen und der Abtransport in verschiedene Lager sind für die hungernden, teils auch kranken und verwundeten Gefangenen mit ungeheuren Strapazen und Leiden verbunden. Je mehr Gefangene es sind, desto schwieriger ist ihre Verwaltung durch die Militärbehörden. Es mangelt an Nahrungsmitteln und Behausungen. In den provisorisch errichteten und überfüllten Quartieren – Leopold Trenkwalder spricht von 40.000 bis 50.000 Mann – breiten sich Krankheiten aus. In Viehwaggons werden sie weitertransportiert. Nach etwa einem Monat in verschiedenen Lagern kommt für den Wiesner wie für unzählige andere der Abtransport nach Sizilien. Vom 28. November bis zum 3. Dezember 1918 dauert die Fahrt von Brescia bis nach Palermo. Es ist eine furchtbare Fahrt, eine Fahrt ins Ungewisse. Was wird sie dort wohl erwarten? Trotz schlechter Verfassung notiert Leopold Trenkwalder seine Erlebnisse und Eindrücke in seinem Heftchen. Er erzählt: „Den 3. kamen wir in Palermo an, dort stiegen wir aus, wurden dort in einen großen ummauerten Hofe eingespert mit viele Posten dazu, bekamen dort eine Konserve mit Brot, wurden wieder einwagoniert, um 5 Uhr abends fuhren wir dort wieder weider westlich entlang des
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Terrasini 1918. Österreichische Kriegsgefangene begeben sich zum Strand der Praiola. Meeres aber nicht lange, bei jeder größeren Station wurde portionsweise auswagoniert und kamen dort zu den Bauern wie es hieß zu 70 bis 80 Mann. Auch wir kamen in der Reihe, es wurde der Wagon aufgerüssen und hieß heraus, wir stelten uns auf, wurden abgezählt – ich war zu viel, sie daten mich von meinen Leuten fort und wurde allein in einen anderen Wagon zu alles fremde Leuten hineingejagt. Ich hatte meine Leute in ein fremdes Land verloren, hatt mich am ergsten verdrossen, lieber wehr ich gestorben als von meinen Leuten scheiden, ich sah sie seit dort keinen mehr. Nach 3 Stationen wurden wir auch auswagoniert, wir wahren von diesen Zuge die letzten so bei 80 Mann, ich schaute was kein Tiroler mehr dabei ist, richtig wahren noch 2-3 so ging ich mit denselben. Wir marschierten so auf der Straße eine Stunde da kam ein größerer Ort wie bei uns eine kleine Stadt, dort kamen wir alle in eine alte Kaserne zu übernachten, es wahr um 11 Uhr den 3. Dezember.“ Schon bald merken die Männer,
dass sie als Arbeitskräfte in den Süden gebracht wurden: „In der Früh um 7 Uhr hies es auf, wurden aufgeschrieben, dabei kamen schon Zivillisten so ältere schmirige Kerle, der eine brauchte 3 der andere 6 und wieder der andere 10 und noch mehr. Es wahr ein Italienischer Leutnant dort und es wurde mit uns förmlich gehandelt als wenn wir nur mehr Tiere wehren, also zum zweitenmal verkauft. Wir bekamen den ganzen Tag nur einmal ein wenig Grassuppen sonst nichts zum Essen. Wenn nicht das Zivill so barmherzig gewesen wehre, wehren wir wohl verhungert, das Zivillvolk wahr sehr gut mit uns, es gab uns Brot und Feigen zum Essen welches in einen Korb an einen Seil in Hof herunder gelassen wurde. Ich wahr neigürig wan ich an die Reihe kommen solte und mit wehm? Wir gingen schlafen aber es gieng nicht es wahren Leise so viel wie in einen Ameisenhaufen. Um 5 Uhr den 5. Dezember wurde ich geweckt es heist auf und schnell anziehen, natürlich ich wahr schon verkauft. Wir marschierten um ½ 6
Uhr ab der Straße nach solange eine wahr dann über Dreck und Steine, wir draffen auch Gefangene, die früher gefangen wurden so um 2-3 Jahren. Wir fragten sie wie es gehe jeder schupfte nur die Achsel also nicht gut. Um 11 Uhr kamen wir in einen einsamen Schlosse an, wir hatten die Stelle erreicht, hier war ein Schloßherr er gab uns gleich ein Glas Wein. Es wahren noch 10 Mann Gefangene dort, sie sagten es geht ihnen nicht ganz übel, sie hatten großes Mitleit mit uns sie gaben uns gleich Brot zum Essen was uns sehr schmeckte denn wir wahren noch Boden nüchter. Es wahren 3 Deutsche und 7 Ungarn dort die meisten schon bei 3 Jahre gefangen.“ „Mir nahmen sie in Terrasini fast alles wek, einen Bolster eine neue Östr. Unterhose 11 Stemmeisen 2 schöne Messer 1 Par Soken schöne Schnecken 40-50 Stück eine Garnitur Wäsche den Ruksak und Brotsak und sonst 4 Sakler ein Schustergarn mit 2 Nadeln und Wachs eine Kerze den Mantel und Teke und den Fingerhut ein par Fußlapen 3 Saktü-
cher die Schneehaube und Armstutzen Wikelgamaschen – von allen diesen nichts mehr bekommen. So wurden in Italien die Gefangenen beraubt und behandelt! Vill Glük du neues Vatterland von deinen Söhnen.“ „Am Morgent des 6. XII. ging es das erstemal zur Arbeit in Weingarten, dann Weizenbau es wahr dort die Anbauzeit. Die Gegent wahr dort so wie sie unser Hergott erschaffen hatt, ist genug gesagt. Wir hatten oft Regen und konnten uns nicht drocknen. Gearbeitet wurde 9 Stund im Tag. Wir erhielten von Herrn Margese, gemeint ist der Titel zwischen Baron und Graf so wie bei uns Freiherr, 1 Liter Wein, ½ Laib Brot und etwas Magaroni oder Reis zum kochen. Am Morgent hatten wir nichts als ½ lt Wein und das halbe Brott …, zu Mittag wurde das Essen auf den Feld getragen. Land und Leute beschreibe ich nicht, bleibt in mir. Es wahren 3 Pusterer 3 Voradelberger ein Kärntner bei unserer Parti.“ „Heute am 22. Dezember komme ich wieder dazu einige Worte zu schreiben manches gab mir anlas dazu, erstens es gab heute Donner und Blitz wie bei uns im Hochsommer, es wahr auch hier nicht anders es wahr alles in schönster Bliede besonders auf den Feldern, es regnete auch heute so fast alle Tage. Es ist jetzt hier die Regenzeit, im Sommer regnets hir bei 5 Monat nicht, droknet alles und es ist jetzt die Weihnachtszeit in der nähe. Wie anders kann die Weld sein in fremde Länder.“ Vieles erlebt Leopold Trenkwalder in Sizilien und erfährt starke Gegensätze im Vergleich zu seiner Heimat. Besonders das „andere“ Weihnachtsfest lässt Heimweh aufkommen. Er schreibt: „Die Weihnachten vergingen ohne Gesang mir kam auch nicht vor das Weihnacht sein sollte, denn es wahr ja Sommer hier, wir hatten den Christtag frei bekamen ½ Wein von Patrone geschenkt dachte mehr an meine ferne Heimat wie es dort aussehen wird und wie es vor langer Zeit um Weihnachten gewesen wahr.“ Der junge Wiesner bekommt in den Monaten der Gefangenschaft nicht nur die Härte des Lagerdaseins, son-
Leopold Trenkwalder mit seinem Bruder Josef
dern auch die der Zwangsarbeit zu spüren. Nun soll auch an Feiertagen gearbeitet werden und zum Schreiben bleibt kaum Zeit. Als nun auch noch italienische Kriegsgefangene aus Deutschland und Österreich in ihre Heimat zurückkehren, scheint die Lage zum Verzweifeln. Die Hoffnung auf Freiheit und Heimkehr hilft ihm über die schlimme Zeit hinweg. „… es wahr wieder das neue Jahr da, was wird es bringen? Das ist fraglich. 1919 und noch kein Ende mit dieser schrecklichen Sklaferei, jetzt sind wir wohl wirklich verkauft, das sah ich ein und sie machen mit uns was sie wollen, mir stieg wohl der Gedanke in den Kopf, sehe ich wohl noch einmal meine so heiß geliebte Heimat noch einmal oder nicht mer das ist wohl auch sehr fraglich und ebenso meine Leute noch alle gesund und am Leben das ist fraglich? Aber ich hoffe noch immer weiter um eine Erlösung, wenn die Hoffnung nicht währe, hätt man wohl umsonst dieses Marterleben ausgehalten, wehre wohl viel besser man währe nih geboren. Am Neujahr hatten wir uns selbst einen Feiertag verschaft da von uns nihmand zur Arbeit ging, weil wir sollten selbstverständlich arbeiten, wir gingen nicht. … Am 12. Jänner 1919: viele Gefangene kamen aus Deutschland und Österreich zurück und wahren hier in Zivil schon. … Und wir mußten noch immer halten und wie lange wird es noch dauern? Bis wir nach Hause reisen dürfen?“ Immer wieder sieht es nach Heimkehr aus, doch dazu sollte es so
schnell nicht kommen. Aus Hoffnung wird Enttäuschung. „Am 30.I. um Mittag da wir grad auf Arbeit wahren, kam der Telegram wir 8 Mann müssen sofort einrücken, wir gehen nach Hause, es wahr gleich großer Jubel bei manche, ich glaubte es nicht – beim Abmarsch hies es die Rüstung hier lassen wir kommen noch zurück, die anderen die noch zurück bleiben mussten, weinten beim gehen!“ Seine Skepsis bewahrheitet sich: „… der Marchese unser Herr sendete gleich ein Eilbote zum Kommando hin um zu bitten, uns noch behalten zur Arbeit, er lies uns nicht fort.“ Im Juli 1919 spricht man wieder von Heimkehr. Diesmal steht einer Rückkehr nach Wiesen nichts mehr im Wege. Leopold Trenkwalder erzählt: „Am 30. Juli erhielt ich von zu Hause 2 Briefe, in den einen war ein Italienisches Gesuch bei gelegt, ich ging zum Prigatier damit er lahs es und sagte: Ich gehe morgen sofort nach Serafini und dann nach Hause, das wahr 9 Uhr abens, wehrend ich meine Sachen zusammen backte, kam der Befehl, das unser 9 Mann morgen von hier abgehen, nur die 3 Ungarn bleiben hier, es wahr gro-
ßer Jubel.“ Die Heimreise dauert noch weitere 23 Tage. Diese Tage sind nicht weniger erlebnisreich als viele andere zuvor. Auch viele Sterzinger trifft er unterwegs wieder. Über die letzte Etappe seiner Reise von Verona nach Sterzing schreibt er folgendes: „Fahren dort um 10 Uhr abens … nach Trient, kamen um 11 Uhr nachts Parone di Valbolicela (= Valpolicella) an und so kamen wir um 6 Uhr früh den 21. VIII. in Trento an, wurden dort auswagoniert und marschierten mit guter Bewachung nach dem dort errichteten Lager in Gartolle, wuren dort aufgenohmen und aufgeschrieben, aber doch ein wenig freundlicher behandelt als neue Brüder Italiens (man trug bereits die italienische Uniform, Anm.). Auch wurden wir gemeindeweise grupiert und gebadet kamen dort in die Zelte zum schlafen, man hörte sagen, das wir morgen – das wahr der 22. August – in der Früh alle nach Hause fahren? Es sah auch so aus, wir bekamen auch dort nichts zum Essen. Die Montur wahr ganz schwarz von der langen Fart, wir mußten auch baden dort und die Montur waschen, wan sie wieder drocken wahr wieder anzihen. … Um 4 Uhr früh hies es auf und vegattern und ging zum Bahnhof nach Lavis, dort den ersten Zug verseimbt mußten wir warten bis 8 Uhr früh, fuhren dann mit Personenzug dort ab, kamen so um 12 Uhr in Sterzing an in unser alte liebe Heimat – Das wahr ein wiedersehen nach so langer Zeit, so langen Krieg und Gefangenschaft meine lieben Eltern und Geschwister wieder glücklich zu sehen, mußten uns dort beim Italienischen Komando melten, wurden erst den andern Tag abgefertigt. Und mit diesen schliese ich mein Schreiben in diesen Büchel, habe viel ausgehalten und gelitten so auch erlebt in den großen Krieg dieser Zeiten. Wiesen am 22. VIII. 1919 Trenkwalder Leopold“ E
In den 1980er Jahren wurden Leopold Trenkwalders Aufzeichnungen von seinem Neffen Paul Ladurner aus Innsbruck erstmals übertragen und veröffentlicht („Südtirol in Wort und Bild“ Nr. II/1985 und Nr. IV/1985). Es war ihm und ist mir ein Bedürfnis, mit der Veröffentlichung dieses geschichtlichen Dokuments allen Soldaten dieses schrecklichen Krieges ein Denkmal zu setzen. Erker 10 I 15
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KULTUR
FRANZENSFESTE
FRANZENSFESTE
Schulbauten in Südtirol
S(ch)ein in der Festung
Vom 2. bis zum 31. Oktober werden in der Festung Franzensfeste gelungene realisierte und geplante Schulbauten im Lande präsentiert. Die Ausstellung „Schulbauten in Südtirol. Architektur und Pädagogik im Dialog“ zeigt Gebäude, die hinsichtlich pädagogischer Konzepte und architektonisch gestalteter Räumlichkeiten innovative Ansätze verinnerlichen. Zusammen mit dem Kompetenznetzwerk „lernen&raum“ hat die Abteilung Hochbau eine Auswahl von Schulgebäuden aus den verschiedenen Bildungsstufen getroffen. Die Ausstellung beleuchtet das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln und veranschaulicht das Argument anhand von Videos und Fotos zur Architektur des Gebäudes. Interviews mit Projektanten und Personen aus der Schulwelt ergänzen die Ausstellung.
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Versuch eines Gesamtkunstwerks Eine Veranstaltung ganz besonderer Art erwartete die Besucher der Festung Franzensfeste Anfang Oktober. Mit der Aufführung von „S(ch)ein – Versuch eines Gesamtkunstwerks“ wurde zum Feste am Hofe geladen: Der Gast irrte durch eine barock inszenierte Festung und begegnete auf dem Weg zum Konzertsaal allegorischen Figuren, Musik erklang aus verwinkelten Gängen; Musiker und selbst das Publikum waren Bestandteil der Festinszenierung, in der sich Fiktion und Realität unaufhaltsam vermischten. Die Festung wurde zu einer wunderbaren Kulisse und Bühne, auf der sich unterschiedliche Ausdrucksformen der Kunst und unterschiedliche Epochen begegneten: Musik und Installationen, Vergangenheit und Gegenwart trafen aufeinander. Licht- und Klanginstallationen ließen Sein und Schein verschmelzen, reagierten wundersam auf den Gast und geleiteten ihn zur Schärfung der Sinne, denn große Gefühle rauschhafter Hingebung – Liebe, Intrige und verstrickte Geschichten, die zwischen Realität und Traum schwanken – wurden im Konzert erzählt. Das Wunderliche des Betrachteten als auch die Verwunderung des Betrachters wurden bereits im Barock kultiviert: das Zeitalter des Staunens.
Genau dieses Gefühl wollte das Projekt in der heutigen Zeit erneut aufblühen lassen. In und aus einer Feuerskulptur vor dem Konzertsaal loderten Schattenspiele und verleiteten zum Reflektieren über Schein und Sein. Der Gast trug aktiv zur Verwirklichung der Installation bei,
wurde zum festen Bestandteil der Verschmelzung zwischen Künsten und Epochen. Anschließend wurde der Gast durch Lichter und Schatten, von ihm selbst ins Leben gerufen, zum Konzertsaal geführt, wo große Meister aus der Barockzeit aufgeführt wurden. Zu Gehör gebracht wurde Musik von Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und Christoph Graupner, vorgetragen vom Ensemble „SónnAier“ und Sopranistin Anna Carbonera.
KULTUR
Es geistert in Mareit Wieder lustig, aber auch etwas makaber geht es diesen Herbst auf der Theaterbühne in Mareit zu. Mit dem Stück „Gspenstermacher“ von Ralph Wallner, einem Schwank in drei Akten, bringt die Heimatbühne Mareit wiederum einen Lachschlager für Jung und Alt auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Schippe und Schaufe sind zwei skurrile, aber lustige Totengräber im tristen Moortaler Moos, die gerade so ihr Auskommen haben. Abgesehen vom sympathischen Knecht Leo werden sie von jedermann eher gemieden. Ebenso von der Dorfverrückten Philomena oder der resoluten Moorwirtin Rosa, in deren heruntergekommenen Dorfschenke sich die Handlung im „Gspenstermacher“ abspielt. Eines Tages erfahren die beiden Totengräber, dass zukünftig ihr Gehalt gestrichen, dafür aber eine
geringe Prämie pro Begräbnis bezahlt wird. Nun ist guter Rat teuer. Mehr graben, mehr Geld? Eine Flasche Gift lässt da schnell finstere Gedanken aufkommen … Acht Spieler proben zurzeit unter der Leitung von Spielleiter Walter Larch, um auch dieses Stück wie-
der zu einem Erfolg werden zu lassen. Das erste Mal öffnet sich der Theatervorhang in Mareit am 24. Oktober um 20.00 Uhr. Weitere Termine im Veranstaltungskalender. Kartenreservierungen sind täglich von 12.00 bis 14.00 Uhr und von 18.00 bis 20.00 Uhr unter der Rufnummer 329 2179968 möglich.
„Alpenglühn und Männertreu“ Diesen Herbst wagt sich auch die Heimatbühne Gossensaß wieder auf die Bühne. Aufgeführt wird das Lustspiel „Alpenglühn und Männertreu“ von Cornelia Willinger. Der lebenslustige Extrembergsteiger, Skilehrer und Bergführer Ludwig Holdenrieder ist frisch verwitwet und verfällt in eine tiefe Trauer, die ihn für alle unerträglich werden lässt. Weil seine Frau Rosl auf der Suche nach einem verirrten Bergschaf abgestürzt war, ist ihm nun alles, was mit dem Unglück zu tun hat, verhasst: die Berge, die gutgehende Almwirtschaft, die florierende Schafzucht und selbst der liebenswerte Schaferer Mathias. Ludwig
will nur noch weg und alles verkaufen, ganz zum Missfallen seiner Tochter Julia. Das bringt vor allem Martha, langjährige Köchin und Vertraute der verstorbenen Rosl, auf die Palme. Sie hütet schon lange ein Geheimnis. So taucht bald der fesche Tierarzt Walter Giersdorfer auf, der Rosl überraschend gut gekannt hat. Könnte Julia gar seine Tochter sein? In der Hauptrolle des Dreiakters ist Paul Mayr (im Bild) zu sehen. Premiere feiert das Stück am 28. Oktober um 20.00 Uhr. Weitere Termine im Veranstaltungskalender. Kartenvorverkauf in der Bäckerei Mayr unter der Rufnummer 0472 633011. Erker 10 I 15
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KULTUR
Im Hotel zur Blauen Kugel
(Teil 1)
Von Karl-Heinz Sparber
In der Sterzinger Neustadt, gleich unterm Zwölferturm, befindet sich der „Wipptaler Hof“ mit dem Gastlokal „Vinzenz – zum feinen Wein“, der von der Familie Stötter seit mehreren Generationen geführt wird. In diesem ehemaligen Berggerichtshaus – von 1533 bis 1744 war es Sitz des Bergrichters von Gossensaß-Sterzing – traf sich vor über 120 Jahren beinahe täglich eine sehr illustre Gesellschaft. Man feierte in der schönen alten Stube im ersten Stock am runden Tisch Namenstage, musizierte, schrieb Bierkarten an Bekannte, es wurde getanzt und getrunken, Karten und so mancher Streich gespielt. Ein Tagebuch gibt auf 50 Seiten Einblick in das rege Treiben der Familie Stötter und ihrer Gäste im „Hotel zur Blauen Kugel“.
Die Titelseite des Tagebuches Die Aufzeichnungen sind teils ausführlich und von einer sehr vornehmen Wortwahl geprägt, teils werden lediglich die Namen der anwesenden Personen genannt. Die unterschiedlichen Handschriften stammen von verschiedenen Familienmitgliedern, die letzten Aufzeichnungen von Wilhelm Seeber, dem Ehemann von Tochter Luise, aus dem Jahr 1896. Am 15. März 1897 endet die Chronik mit
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Witwe Klara Stötter mit ihren sieben Söhnen und vier Töchtern der Schilderung vom tragischen Unfall des Vaters: Ein Pferd hatte gescheut und der 65-jährige Karl Stötter war vom Wagen gefallen; er verstarb am 2. März 1898. KARL STÖTTER Karl Stötter hinterließ seine Frau Klara geb. Flory (54 Jahre alt), seine sieben Söhne Johann, Josef, Karl, Alfons, Vinzenz, Adolf und Anton (mit 16 Jahren der Jüngste), und die vier Töchter Klara, Luise, Anna und Eleonora. Er war der Gründer der Firma „Carl Stötter“, der größte Holzhändler im Bezirk, Hotelier und Realitätenbesitzer, Obmann der Liedertafel (heute Männergesangverein) sowie Vorstand verschiedener Vereine und Genossenschaften. Der Bau des „Parkhotels“ beim Sterzinger Bahnhof 1894 mit Parkanlagen, Kegelbahn, Wasserleitungen, Waschküche, Schwimmbad und Warmbad-Kabinen erfolgte unter seiner Aufsicht und bereits im Sommer 1895 konnte der erste der vier geplanten Stöcke von Touristen genutzt werden. Die Errichtung des Elektrizitätswerkes war eines seiner zahlreichen Verdienste.
AUSZÜGE AUS DEM TAGEBUCH Der erste Eintrag stammt aus der Feder der 18-jährigen Tochter Klara Stötter und berichtet vom 11. August 1890. An diesem Abend feierte man bis spät in die Nacht den Namenstag der Hausherrin Klara Stötter (damals 47 Jahre alt). Sie hatte mit Karl Stötter elf Kinder, von denen fünf anwesend waren und der Mutter gratulierten. Mit von der Partie waren ihre Schwester Stanzi Müller (48) und deren Tochter Berta (18) sowie Mitzi Gruber (19). Diese drei Damen waren hier in der „Sommerfrisch“ fast jeden Abend dabei und sorgten für Abwechslung und Unterhaltung. Einträge wie „Mitzi hat einen Affen“, „Mitzi berauscht“, „Mitzi ausnahmsweise nüchtern“, „Mitzi wird lästig. – Mitzi wird unausstehlich. – Mitzi parliert.“, „Mitzi hat einen Koter“ geben beredtes Zeugnis von der manchmal ausgelassenen Gesellschaft. Am Abend wurden „Bierkarten“ geschrieben und verschickt, etwa an Onkel Alfons mit der Aufschrift „Wir gedenken Deiner und trinken statt Deiner!“. Gegen 1 Uhr, die Tafelrunde (17 Personen!) war bereits aufgelöst, kamen noch drei Herren („Mr. Wilhelm, Fritz und Arthur Seeber“) als Engländer verkleidet,
um der Gastgeberin zu gratulieren. Daraufhin „wünschte man sich gute Nacht und entschlief selig in Morpheus Armen“. Am nächsten Tag gab es gar noch eine Nachfeier des Namensfestes mit zehn Verwandten und Bekannten. Es herrschte wieder ausgelassene Stimmung, „Galgenhumor“. Erneut wurden Bierkarten geschrieben, diesmal an Frau Anna von Campi nach Meran. Man bedenke, wie schnell diese Bierkarten durch die damalige Post befördert wurden, denn zwei Tage später kam im Hotel bereits ein Körbchen Obst als Antwort von Frau Campi an. FAMILIE TORGGLER Unter den Abendgästen befand sich auch „Frau Dr. Torggler“. Sie war die Witwe des Sterzinger Stadt-, Spital- und Bahnarztes, des Mediziners und Chirurgen Dr. Mathäus Torggler aus Obermais. Er war in Sterzing am 17. Oktober 1887 im Alter von 68 Jahren verstorben; der Leichnam wurde in Untermais beigesetzt. Er gründete unter anderem bereits im Jahr 1833 ein Lesekasino, Vorläufer des Männergesangvereins in Sterzing. Seine hinterbliebene Frau Hanni Torggler konnte hier im Kreise der Familie Stötter ihren Lebensabend
verbringen. Bis August 1892 war sie laut Tagebuch stets mit von der Partie. Eine sehr interessante Persönlichkeit ist ihr gemeinsamer Sohn „Stud. med. Paul Torggler“. Er studierte an der Universität Innsbruck, war 1890 Kassier des „Studentenunterstützungsvereins der drei weltlichen Fakultäten“ in Innsbruck und zudem ein begnadeter Maler. In seinen jungen Jahren lieferte er diverse Zeichnungen über Sterzing (Stadtwappen, Lusterweibchen, Rathaus, Jöchlsthurn, Seitenportal der Pfarrkirche, Bildstöckl beim Kreuzkirchl, Sprechenstein, Jaufenhaus, Mithrasstein) für Conrad Fischnalers Touristen-Führer „Sterzing und seine Umgebung, 3. Auflage 1890“. Für die Familie Stötter schuf er eine prächtige kolorierte Tuschezeichnung vom Hotel zur Blauen Kugel. Links oben sind Karl Stötter
Andenkenbild für Mathäus Torggler, Vater des jungen Künstlers Paul Torggler und rechts Klara Stötter verewigt, die sich so liebevoll um Torgglers Mutter kümmerten. Unten ist die gemütliche Stube im Stötterhaus abgebildet mit dem runden Tisch, an dem sich die Gesellschaft regelmäßig versammelte. Das kleine Kunstwerk, auf dünnem Karton aufgetragen, sandte Paul Torggler am 1. Oktober 1890 mit einem Dankesschreiben von Innsbruck aus an die Besitzer der Blauen Kugel.
„Paul Torggler. Ein dankbarer Gast der Blauen Kugel. 30.9.1890“ So ging es laut Chronik fast täglich zu: Man feierte, Musik und Tanz wurden gepflegt, Sohn Johann (Pepi genannt) und Luise führten einen Schuhplattler auf oder „Pepi spielte Fozhobel“. Die älteren Söhne gingen spätabends meist noch zum Nagele in den Biergarten des Hotels „Krone“ in der Altstadt und kamen öfters angeheitert zurück. Erwähnt werden Frühschoppen beim Nagele, am Nachmittag Ausflüge nach Stange („schlechte Wirtschaft“) oder nach Reifenstein oder nach Elzenbaum zum Plattner (Gasthof „zum Löwen“). Am 7. September 1890 fuhr man nach Mauls „zum Einhorn“ (Hotel Stafler), wobei Wilhelm Seeber das nötige Kleingeld für den „Suff beim Nagele 6 Gulden 8 Kreuzer“ berappte und Pepi die Zügel des Wagens in die Hand nahm. Wieder zu Hause, verübten Alfons, Wilhelm und Pepi um 1.30 Uhr einen „Einbruch in Stanzis Boudoir“; der Arzt Dr. Straubinger war im Ankleidezimmer sogleich „hilfreich zur Hand, die Schläfe und Stirn der Tante Stanzi mit Holerschnaps zu behandeln, konnte er doch nicht Krämpfe, Contusionen etc. etc. verhindern, der Schreck und das gerechte Entsetzen waren nun einmal zu groß; man denke auch ‚ein Einbruch in so geheiligte Hallen’. Was mag wohl Mitzi nachher geträumt und wie mag sie über-
haupt geschlafen haben!!! Wie nachher die Bude ausgesehen wollen wir übergehen.“ Anschließend wurden Luise und Klara mit einem Standerl geweckt, indem ihre fünf Brüder zwei Lieder zum Besten gaben: „Steh ich um finsterer Mitternacht“ und „Ich wollt ich wär ein Jägersmann.“ Am nächsten Abend führten Alfons und Pepi als Jäger verkleidet einen Umzug um den runden Tisch vor. DR. WILHELM SEEBER Wilhelm Seeber war der spätere Ehemann von Luise Stötter und in seiner Sturm-und-Drang-Zeit ein gern gesehener Gast der Tafelrunde. Er hatte guten Einblick in die Tischgesellschaft und verfasste einen Großteil des Tagebuches. Er verabschiedete sich am 1. Novem-
Leichnam nach Sterzing überführt und in den Arkaden beigesetzt. Am 4. November 1890 wurde wieder gefeiert, und zwar der Namenstag des Hausherren und dessen Sohn Karl. „Es sind wohl weniger als am 11. August, aber gemütlich wie immer“, heißt es im Tagebuch. Sohn Johann weilte in Wien, Klara und Luise waren in Innsbruck, Alfons und Vinzenz besuchten die Schulen in Bozen. Zu siebt brachten sie dem lieben Vater einen Toast aus, Tochter Eleonora durfte mit ihren zwölf Jahren erstmals länger aufbleiben. Man saß bei Kastanien, Tee und Wein und bei „Cigarettenfabrikation“ am runden Tisch. Weihnachten und Silvesterfeier verliefen im kleineren Familienkreis; man stieß mit Ruster, Asbach und Punsch auf alle an, die „dieses Jahr in unserer Gesellschaft waren. Clara hatte großes Verlangen nach süßem Wein, soff eine Flasche“. Am 10. Februar 1891 war Faschingsdienstag und Hausunterhaltung im Hotel mit 15 geladenen Gästen: Bei Ziehharmonika-Musik wurden Walzer, Polka, Quad-
Der Nagele („Krone“) in der Altstadt war ein beliebter Treffpunkt. ber „am Tage der Buße des Jahres 1896“ und fuhr tags darauf nach Innsbruck, wo er am 7. März 1897 seine Doktorprüfung mit Auszeichnung bestand. Später wurde er in Neumarkt zum Gemeindearzt gewählt, doch verstarb er bereits am 13. Jänner 1903. Somit stand Luise Stötter mit zwei Kindern alleine da. Am 16. Jänner 1904 wurde der
rille und Mazurka getanzt, es gab Damenwahl und Herrenrevanche, Bierkarten-Versendung und „Bierspiel“ der Herren am späten Abend. Erstmals war auch Dr. Stanislaus Piwocki mit von der Partie. Doch darüber und wie es im „Hotel zur Blauen Kugel“ weitergeht, berichtet der Erker in der NovemE ber-Ausgabe. Erker 10 I 15
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KULTUR
Zum Tag der Bibliotheken am 24. Oktober hält der Biologe Martin-Carl Kinzner aus Gossensaß einen Vortrag über die Vielfalt von Tieren und Pflanzen auf Madagaskar. Anhand seiner Bilder nimmt er die Zuhörer mit auf eine Reise durch Halbwüsten, Hochebenen, Trockenwälder und Regenwälder der zweitgrößten Insel der Welt. Die Veranstaltung beginnt um 16.00 Uhr in der Öffentlichen Bibliothek am Ibsenplatz in Gossensaß. Der Eintritt ist frei. Am selben Tag wird von 9.00 bis 16.00 Uhr auch ein Bücherflohmarkt in den Räumen der Bibliothek organisiert.
„ETWAS BLEIBT IMMER“ Buchvorstellung in der Casa Nang Im Rahmen der Ausstellung „50x50x50 ARTSüdtirol“ in der Festung Franzensfeste wurde dort mit der Casa Nang ein temporäres Literaturhaus eingerichtet. Entstanden ist es in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Autorenvereinigung. Bei dem Verbindungsprojekt Südtiroler Autoren wurden Texte als Audioinstallation eingesprochen. Vorgestellt wurden Werke von mehr als 30 Südtiroler Autoren. Mitte September las der in Bruneck aufgewachsene Autor Horst Moser aus seinem Roman „Etwas bleibt immer“, in dem er in kunstvoll verknüpften Episoden vom Scheitern und vom Standhalten erzählte.
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„From the Caribbean to the Alps“ Ganz im Zeichen der Schlaginstrumente der Welt steht das Konzert „From the Caribbean to the Alps“, das am 10. Oktober im Stadttheater Sterzing über die Bühne geht. Im Mittelpunkt des Konzerts, bei dem zwei hochkarätige Gruppen auftreten, stehen sowohl die Steelpan als auch die Handpans. Zu hören ist neben der international besetzten Schweizer Band „Harmony in Steel“ auch die charismatische Südtiroler Formation „JEMM Music Project“ mit den Percussionisten Jack Alemanno aus
Sterzing, Max Castlunger und Emanuel Valentin, dem Bassisten Marco Stagni und Gastmusiker Matteo Cuzzolin am Saxophon. Sie verbinden die Steelpan mit dem Hang, dem Glubal und selbstgebauten Instrumenten. Calypso, Reggae, Funk, World Music – diese Musikstile werden den Abend prägen. Umrahmt wird das Konzert von beeindruckenden surrealen und mysteriösen Bildprojektionen des Fotokünstlers Gustav Willeit. Das Konzert, organisiert von ARCI Sterzing, beginnt um 20.30 Uhr.
STERZING
„Unsere Nahrung in Geschichte und Brauch“ Am 23. Oktober hält Hans Grießmair, ehemaliger Direktor des Volkskundemuseums in Dietenheim, in der Stadtbibliothek von Sterzing den Vortrag „Unsere Nahrung in Geschichte und Brauch“. Nahrung ist Leben. So alt wie die Menschheit ist auch die Geschichte der Ernährung. Grießmair zeigt die wichtigsten Meilensteine von den Zeiten der Wildbeuter bis heute auf. Essen ist aber mehr als nur Leben: Essen ist Lebensart, Brauch, ja Kultur. Mahlzeiten gliedern den
Tageslauf, die Kost gliederte einst die Woche, festliches Essen krönt die großen Jahresfeste und die gefeierten Stationen des Menschenlebens. Es lohnt sich, dieser Geschichte, dem Wandel und den Bräuchen nachzuspüren. Die Gäste können im Anschluss an das Referat – es beginnt um 20.00 Uhr – von den Bräuchen ihrer Gegend berichten. Der Eintritt ist frei. Platzreservierungen unter der Rufnummer 0472 767235 sind erbeten.
Musikantentreffen in Ladurns Mitte September fand bei der Ladurnerhütte in Ladurns, veranstaltet von Familie Keim, das zweite internationale Musikantentreffen mit Musikanten aus Südtirol, München und Nürnberg statt. Die Afinger Böhmische, die Stimmungsböhmische Neustift, D’Irrvarign, die Bichl Musikanten, die Ratschnmusi, das Ranerhof-Quintett und die Pflerer Gitschn sowie einzelne Musiker sorgten bei den zahlreichen Zuhörern für ausgelassene Stimmung. rr
© Magdalena Keim
MADAGASKAR – EINE BIOLOGISCHE REISE DURCH DIE INSEL DER VIELFALT
„Vater der Kirchenarchäologie in Südtirol“ Festschrift für Hans Nothdurfter
Am 18. September wurde auf Schloss Tirol das Buch „Antiquitates Tyrolenses. Festschrift für Hans Nothdurfter zum 75. Geburtstag“ vorgestellt. Damit wurde der Sterzinger Archäologe und Historiker Hans Nothdurfter im Beisein zahlreicher Wissenschaftler, ehemaliger Mitarbeiter, Weggefährten und Freunde für sein umfangreiches Wirken geehrt.
fen von Morit im Sterzinger und Bozner Becken, Gustav Pfeifer mit Hans Wild und der Freiung seines Sterzinger Sitzes, der Wildenburg, welcher der Hochstraße heute noch „urbanes Gepräge“ verleiht. Ulrich Södings Text ist der „Thronenden Madonna mit dem Jesukind“ in der Wildenburg in Sterzing und der Rezeption der Bildwerke Michael Pachers gewidmet. Der Sterzinger Historiker Dietrich Thaler spürt in seinem Beitrag der „Geschichte der Altäre der Sterzinger Pfarrkirche“ von der roma-
Vals bei Mühlbach auf. Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums am Vinzentinum in Brixen studierte Nothdurfter in Innsbruck Ur- und Frühgeschichte sowie Geschichte und schloss das Studium mit einer Dissertation über „Die Eisenfunde von Sanzeno im Nonsberg“ ab. Anschließend arbeitete der seit langem in Sterzing wohnhafte Historiker als Assistent am Innsbrucker Institut für Ur- und Frühgeschichte. Zwischen 1978 Einleitende Worte sprach der Diund 1982 übernahm er die Grarektor des Südtiroler Landesmusebungsleitung am Säbener Burgums Schloss Tirol Leo Anberg. Seit 1983 arbeitete er am Landesdenkmalamt dergassen; die Laudatio und leitete von 1984 bis hielt Universitätsdozent Paul 1991 auch den musealen Gleirscher. Aus dem breiAufbau von Schloss Tirol. ten Interessensspektrum Gleichzeitig oblagen ihm des Jubilars, so die Herauszahlreiche Forschungsgeber Gleirscher und Andergassen, erkläre sich auch grabungen. Von 1991 die weite Themenstreubis 2005 war er als Arung in der Festschrift mit chäologe im Amt für Bo21 Fachbeiträgen. Die bundendenkmäler tätig. Im Sommer 1992 leitete er te und vielfältige Sammlung als solcher auch die Auswill dem Jubilar versichern, „dass nicht zuletzt er es war, grabungen des „Mannes der durch lebendige Konaus dem Eis“ am Haustakte und Anregungen zahllabjoch. Er war Mitglied vieler Kommissionen und reiche Forschungen initiiert an zahlreichen wissenund begleitet und in oft unermüdlichen Diskussionen schaftlichen Kooperatioum neue Einsichten gerunnen beteiligt. Besondere gen und gestritten hat“. Hans Nothdurfter bei seiner Ehrung im Schloss Tirol Foto: Dietrich Thaler Verdienste erwarb er sich bei vielen KirchengrabunEinige der Beiträge beschäftigen sich auch mit der näheren nischen Vorgängerkirche bis zur gen, weshalb ihn der Schweizer Umgebung von Sterzing. So geht jüngsten Altarraumgestaltung im Mittelalterarchäologe Hans Rudolf Irmtraut Heitmeier in ihrem Aufsatz Jahre 2009 nach, Sennhauser als je„In der Vill“ dem Deutungsmus- die von Siegfried nen Mann bezeichumrissen ter des Namens zwischen Spätan- Delueg net, „der durch seitike und frühem Mittelalter nach. wird. Ein Schriftenne Grabungen zwar Das bis heute nicht aufgefunde- verzeichnis Nothnicht zum Kirchenne römische Vipitenum (castellum durfters, erstellt von vater, wohl aber zu ad Uuipitina) lokalisiert die Auto- Monika Mader, runeinem Vater der Kirrin „auf dem aus dem Sterzinger det die im Universichenarchäologie in Moos aufragenden Inselfelsen von tätsverlag Wagner Südtirol wurde“. Die Reifenstein“, unterhalb von dem erschienene Festvielschichtigen For1996 frühmittelalterliche Baumsär- schrift ab. Sie erschungen Nothdurfge aufgefunden wurden, um des- scheint als Band ters „gaben und gesen Bergung und Konservierung 1 der „Veröffentben wesentliche Imsich Nothdurfter kümmerte. Wal- lichungen des Südtiroler Landes- pulse für das Verständnis der früter Landi befasst sich mit genealo- museums Schloss Tirol“. hen Geschichte Südtirols“, so die gischen und besitzgeschichtlichen Geboren im Jänner 1940 in Inns- Herausgeber der Festschrift. lg Verhältnissen zur Präsenz der Gra- bruck, wuchs Hans Nothdurfter in Erker 10 I 15
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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...
KULTUR
Bache? BUCHTIPP
„Südtirol. Sehen – Entdecken – Genießen“
von Harald Kofler
Südöstlich von Trens liegt auf der orographisch linken Seite des Eisacks der kleine, zum Dorf Trens gehörende Weiler Bache. Die Ansiedlung gehört zur Fraktion und Katastralgemeinde Trens und ist mit dieser verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Freienfeld. Die wenigen Häuser des idyllisch gelegenen Weilers werden urkundlich erstmals in spätmittelalterlicher Zeit am Ende des 14. Jahrhunderts erwähnt. Im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts wird die Siedlung mehrfach als „Pach“ bezeichnet. Zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert werden die Bezeichnungen „Pach“, „Bach“, „Pache“ und „Bache“ sehr häufig und in unterschiedlichster Schreibung überliefert. Die heute gebräuchliche Bezeichnung „Bache“ dürfte sich erst am Beginn des 20. Jahrhunderts weitgehend gefestigt haben. Die etymologische Deutung des Siedlungsnamens erweist sich als nicht besonders schwierig. Die Bezeichnung deutet auf ein Fließgewässer, also einen Wildbach oder ein kleineres Rinnsal hin. Der Siedlungsname verweist somit vermutlich auf jene wasserführenden Gräben, die sich von der Ortschaft Trens hoch ins Gebirge hinaufziehen. Muren und Murbrüche dürften in den vergangenen Jahrhunderten in dieser Gegend keine Seltenheit gewesen sein und haben wohl auch immer wieder wertvolles Kulturland verwüstet.
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Zwischen dem Vinschgau und dem Hochpustertal liegt ein Landstrich, der jeden mitreißt: das sonnige Südtirol mit den fantastischen Dolomiten, dem Rosengarten, den Weinbergen, mächtigen Burgen und Städten wie Meran oder Bozen. Sie bilden die Kulisse für den soeben erschienenen Bildband von Robert Asam, Udo Bernhart und Ernst Wrba. Der Meraner Buchautor Robert Asam – er arbeitete zuletzt als Hörfunk- und Fernsehredakteur beim RAI Sender in Bozen – kennt als passionierter Wanderer und Radfahrer nahezu jeden Fleck im Land. Mit diesem Buch möchte er den Lesern „Südtirol als Ferienland mit hohem Freizeitwert“ vorstellen und bezeichnet sich selbst als Glückspilz, lebt er doch dort, „wo andere gern ein Leben lang Urlaub machen möchten“. Für die schönsten Blicke auf eine grandiose Natur sorgen der aus dem Vinschgau stammende Fotograf und Fotojournalist Udo Bernhart und der auf Reisethemen spezialisierte Fotograf Ernst Wrba aus Frankfurt. Ob Apfelblüte, Wandern, Törggelen oder Wintersport: Es ist immer die richtige Zeit, um Landschaft, Kultur und kreative Küche zu entdecken. Das Buch
macht Lust, sich selbst auf den Weg zu machen. Und noch was: Nicht nur Touristen, an die das Buch sich wohl in erster Linie richtet, sollten sich den Abschnitt „Die italienische Leichtigkeit des Südtiroler Seins“ zu Gemüte führen. Kurzweilig geschrieben macht er Lust auf mehr. Grafisch ansprechend gestaltet, gibt Asam dem Leser nach einleitenden Kapiteln über „Südtirol am Schnittpunkt zweier Kulturen“ zu jeder Ferienregion auch Wandervorschläge und besondere Tipps mit auf den Weg. Im Kapitel „Wo die Kaiser gen Süden zogen“ über das Wipp- und Eisacktal widmet sich Asam der Franzensfeste und der Sachsenklemme, der Silberstadt Sterzing mit der „schönsten Straße Tirols“, den Seitentälern Pfitsch, Ridnaun und Ratschings und der Gegend vom Brenner – „einem Ort, an dem das Verweilen schwerfällt“ – bis Gossensaß. Die Geschichte im Zeitraffer, ein Südtirol-ABC und Veranstaltungen im Jahresverlauf ergänzen das Buch. Das 224 Seiten starke Buch mit 360 Abbildungen ist im Bruckmann Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.
Schloss Wolfsthurn als „Grand Hotel“ im TV Auf Schloss Wolfsthurn, dem einzigen Barockschloss Tirols und Sitz des Südtiroler Landesmuseums für Jagd und Fischerei, wurden die Außenaufnahmen für das „Hotel Paradiso“ in der neuen italienischen TV-Serie „Grand Hotel“ gedreht. In der Serie ist das Schloss ein prächtiges Hotel aus dem frühen 20. Jahrhundert, in dem sich die Liebesgeschichte von Pietro und Adele © SMG (Stefano Scatà) zuträgt und wo der Prunk einer fast vergessenen Zeit voller Gegensätze neu zum Leben erwacht. Die sechs-
teilige Serie wird seit dem 1. September im italienischen Fernsehsender RAI 1 mittwochs um 21.15 Uhr ausgestrahlt. Die Produktion von „Grand Hotel“ wurde von der BLS – Film Fund & Commission sowie der Autonomen Provinz Bozen unterstützt. Regisseur ist Luca Ribuoli. Das Projekt wurde von der italienischen Filmproduktionsgesellschaft Cattleya in Zusammenarbeit mit RAI Fiction und in Co-Produktion mit Beta Film realisiert.
Burgi Gschnitzer, Thuins
DAS WIPPTAL IM FOKUS
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Ospedale di Vipiteno
CAMPO DI TRENS
Si dimettono nove consiglieri SVP, in primavera si torna a votare. Il 10 settembre le dimissioni di nove dei dieci consiglieri della SVP a Campo di Trens hanno sorpreso non poco. A fare scattare la molla l‘elezione del quinto membro di giunta. Il posto, secondo gli accordi, doveva essere coperto da Alfred Sparber (SVP), che alle elezioni si era presentato come candidato sindaco SVP. Il sindaco in carica Peter Faistnauer (Freie Liste Freienfeld) ha però nominato come quinto membro Klaus Fischnaller (SVP). La Stella Alpina ha di conseguenza espresso il suo disappunto per la mancata collaborazione. “La Svp rappresenta due terzi dei consiglieri e il sindaco non può decidere da solo, senza cercare l‘accordo con il partner di coalizione” così da un comunicato stampa della SVP. Il sindaco, deluso, ha convocato subito un incontro con i cittadini per spiegare l‘accaduto e ha definito del tutto strumentale il comportamento della SVP. Faistnauer ha sottolineato di essere stato chiaro già dall‘inizio, ovvero in giunta voleva solo facce nuove, mentre il nome proposto dalla Svp non rispondeva a questa caratteristica. Un atteggiamento inspiegabile: la SVP ha la maggioranza in consiglio e anche in giunta con tre assessori, ma evidentemente non basta. Il sindaco si è inoltre dichiarato consapevole che per Campo di Trens le dimissioni e le nuove elezioni rappresentano un grave danno economico e morale. Il comune sarà quindi commissariato. Di pochi giorni fa la notizia che il 15 novembre si ritorna al voto a Naz-Sciaves e Ortisei; a Campo di Trens non si riuscirà ad andare a votare il 15 novembre, perché le dimissioni sono avvenute dopo il primo settembre e di conseguenza le elezioni si terranno nella primavera 2016, in aprile o maggio. cm
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Reparto di ostetricia Nelle ultime settimane, in tutto il Comprensorio Wipptal, si è diffusa la notizia che dal 01.01.2016 il reparto di ostetricia dell‘ospedale di Vipiteno chiuderà. In seguito a queste voci il dottor Franz Ploner, a nome della direzione generale del nosocomio cittadino, ci tiene a precisare che le voci diffusesi non sono veritiere e, tra l‘altro, discreditano l‘ottimo lavoro che viene svolto dal personale di ostetricia presso l‘ospedale. Il dottor Ploner sottolinea che non è il caso di preoccuparsi e che attualmente non vi è alcuna decisione politica di chiudere ostetricia. Pubblicata la notizia sul nostro sito internet sono stati molti i commenti di lettori provenienti da tutta Italia: ne pubblichiamo alcuni a prova di come il nostro nosocomio sia conosciuto per l‘eccellenza del servizio (per ulteriori commenti vedasi www.dererker.it): “Se chiude il punto nascita di Vipiteno, chiude la civiltà. Qui si partorisce NEL PIENO RISPETTO della donna e del suo bambino. Non si è numeri, pratiche da sbrigare nel minor tempo possibile. Si è persone e come tali si è trattate. Il parto non è una malattia, NON SERVE un medico presente h24. Non serve usare i soldi pubblici per mettere una donna nelle mani di uno specialista che non le serve! A Vipiteno si partorisce in tutta sicurezza, perché il team ostetrico è PREPARATISSIMO. E che senso ha mandare da Vipiteno a Bressanone le donne? E‘ sicurezza, questa????” “Quando in Italia qualcosa funziona bene e soprattutto rispetta la volontà della paziente e la salute di entrambi (mamma e figlio) si vuol chiudere ??? Io non pago più le tasse allora! Perché se devo pagare per un servizio che non mi viene offerto oppure mi viene offerto con violenza... Beh non pago! Vipiteno è unico! Unico nell‘assistenza competente, unico nel rispetto e nel lasciare che l‘evento nascita sia ancora qualcosa di naturale cosa che ormai non esiste più, in quasi tutta l‘Italia! Per tutti questi motivi dico NO alla sua chiusura solo nel rispetto di numeri? Numeri davvero banali quelli presi in considerazione! Va considerata la persona e la procedura che in quel reparto ha sempre rappresentato l‘eccellenza in Italia ma anche all‘estero!” “Quando io e mia moglie abbiamo saputo che avremmo avuto un bambino, subito ci siamo messi alla ricerca di un luogo ideale per il parto, subito una serie di ostetriche ci hanno parlato di Vi-
piteno, come una perla unica, per il rispetto verso la madre ed il bambino. Io e mia moglie siamo rimasti affascinati da Vipiteno perché rappresenta un baluardo per chi cerca un parto intimo
senza rinunciare ad essere seguiti nel migliore dei modi. Tutto questo perché noi crediamo che prima di tutto debba venire la salute del bambino nel pieno rispetto della donna e della sua maternità. Per questo non vogliamo scendere a compromessi con la medicalizzazione sfrontata e la catena di montaggio che offre la maggior parte degli ospedali. Se si chiude Vipiteno, vuol dire fare 1000 passi indietro rispetto alla tutela della donna in quanto madre e del bambino in quanto nuova creatura. Se chiude Vipiteno, per me il sistema sanitario italiano può smettere di darsi arie all‘estero parlando di eccellenza.” REPARTO DI MEDICINA A inizio settembre si è riunito il Consiglio dei Sanitari dell’Azienda sanitaria dell’Alto Adige. Tra i punti all‘ordine del giorno il dott. Oswald Mayr, direttore sanitario nonché presidente del Consiglio dei Sanitari, ha portato all’attenzione dei consiglieri le proposte per la composizione delle commissioni di nomina dei vari primariati vacanti. Nel dettaglio si tratta dei posti di direzione per i reparti di Ortopedia e Traumatologia degli ospedali di Bressanone e Brunico, per il reparto di Gastroenterologia dell’ospedale di Bolzano, per quello di Chirurgia generale dell’ospedale di Brunico, per la Medicina Interna dell’ospedale di Vipiteno e successivamente anche di quello di Bressanone nonché il posto di direttore/direttrice del reparto di Riabilitazione fisica dell’ospedale di Bressanone. Tutte le proposte per la nomina delle commissioni e per la selezione dei candidati/delle candidate sono state approvate. Quindi a quanto pare Vipiteno avrà presto il suo primario di Medicina Interna e questo fa sperare in un ritorno alla normalità del reparto di medicina. cm
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Profughi: l‘Unione Europea deve trovare una soluzione
Sempre più i profughi che cercano asilo nei paesi europei. È indubbiamente un problema che l’Unione europea deve risolvere. Nelle ultime settimane la Baviera ha chiesto un aiuto logistico alla Provincia di Bolzano e il presidente Kompatscher ha avuto via libera dal Governo italiano per ospitare per alcuni giorni un contingente di 300 e i 400 migranti diretti in Germania. L‘emergenza tedesca è stata necessaria in seguito ad un‘ondata record di arrivi di profughi, principalmente attraverso la rotta dei Balcani, che ha creato una situazione ingestibile. Davanti a questa emergenza improvvisa la ministra bavarese Emilia Müller ha contattato l‘assessora provinciale Martha Stocker, per chiedere un sostegno logistico temporaneo nell‘accoglienza di profughi. Il Governo italiano, inoltre, si è prontamente attivato a sostegno della richiesta della Germania comunicando, la disponibilità a ripristinare i controlli al confine del Brennero e a sospendere temporaneamente gli accordi di Schengen, analogamente a quanto avvenuto in occasione del G7. Le spese per questo intervento umanitario straordinario sono a carico dello Stato.
Wipptal 2020: programma di sviluppo rurale, scelti i territori Leader
“È un nostro dovere mostrare solidarietà a chiunque necessiti di protezione, perché costretto a scappare dal proprio paese a causa della guerra e delle persecuzioni. Nelle scorse settimane, l’Alto Adige ha assunto le proprie responsabilità e continuerà a farlo. L’Europa deve però attuare una politica comune e concreta per risolvere il problema dei profughi” così l‘assessore provinciale Achammer. Per quanto riguarda il nostro comprensorio bisogna sottolineare che la situazione è sotto controllo sia nel comune di Brennero che nel comune di Val di Vizze. Sono molti i volontari che prestano assistenza ai richiedenti asilo presenti nelle strutture dei due comuni. Da una parte non bisogna dimenticare che è un dovere aiutare queste persone e mostrare comprensione, dall‘altra bisogna però capire e non sottovalutare i timori della popolazione locale. Si sottolinea l’urgenza di una soluzione adeguata da parte dell’Unione europea in quanto è proprio la comunità europea a dover dare delle risposte alla tante domande aperte scaturite dal dramma dei profughi. cm
La giunta provinciale durante la seduta del 15 settembre ha selezionato i territori „Leader“ nell‘ambito del programma di sviluppo rurale 2014-2020 finanziato dalla UE. L‘assessore competente Arnold Schuler ha sottolineato che „sono rappresentati tutti i comprensori altoatesini, con una diffusione sul territorio molto più capillare rispetto al passato“. Tra i sei territori Leader c‘è anche la Wipptal 2020. L‘assessore Schuler ha informato che si tratta di un‘iniziativa estremamente importante per una regione come l‘Alto Adige, grazie alla quale si può contare su finanziamenti europei maggiori rispetto al passato: in totale, infatti, verranno incentivati progetti nell‘ambito del programma di sviluppo rurale 20142020 per un totale di circa 20 milioni di euro. Dal punto di vista pratico verranno creati dei gruppi di lavoro all‘interno dei territori Leader, con la partecipazione di istituzioni, aziende, associazioni e privati: il loro compito sarà quello di elaborare idee e proposte su base locale partendo da iniziative che provengono „dal basso“ e che prevedono un ampio coinvolgimento della popolazione. In questo sistema le Comunità Comprensoriali avranno la funzione di organizzazioni centrali in
grado di indirizzare e coordinare le varie iniziative. Il programma Leader, acronimo francese di „Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale“ (liberamente traducibile come rete di azioni per lo sviluppo rurale) è stato promosso per la prima volta nel 1991 dalla UE e l‘Alto Adige vi ha preso parte sin dall‘avvio. Nel corso di questi 22 anni il programma Leader ha dunque distribuito nelle zone più periferiche della nostra Provincia circa 50 milioni di euro a sostegno dello sviluppo rurale. Già nell’ottobre del 2011 la Commissione Europea ha reso pubbliche le proposte legislative relative ai nuovi programmi di finanziamento UE operativi per il periodo 2014-2020. Il filo conduttore della programmazione post 2013 è la realizzazione degli obiettivi della strategia Europa 2020, concentrata su priorità quali l’innovazione e la competitività. La Wipptal, che, nel periodo di finanziamento comunitario 20002006 („LEADER +“), è stata zona LEADER, ha già potuto acquisire con successo una preziosa esperienza in due periodi di finanziamento realizzando nell‘ambito LEADER 150 progetti finanziati. Grazie all‘esperienza acquisita potrà ora approfondire il lavoro realizzato finora, al fine di poter realizzare lo sviluppo solidale del territorio. Erker 10 I 15
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Vipitenum-Sterzing-Vipiteno: il destino segnato da una strada Strada romana – Strada degli imperatori – Statale 12 – Autostrada (1a parte)
LE PISTE PREISTORICHE Già in epoche remote attraverso i valichi del Brennero, di Vizze, del Giovo e del Pennes si svolgeva un intenso scambio di materie prime preziose per la fabbricazione di utensili: selce, corneana (pietra cornea-Hornstein), cristallo di rocca e così via. La conca della futura Vipitenum era il naturale punto di incontro di queste piste commerciali. Ma la trasformazione della valle dell’Isarco in asse viario principale tra l’Italia e i paesi del centro e del nord Europa si ha con l’apertura della strada romana. LA STRADA ROMANA DALL’ADRIATICO ALLE PROVINCE D’OLTRALPE Dopo la conquista romana il territorio dell’alta valle dell’Isarco venne incorporato da Claudio (c. a metà del I sec. d.C.) nella nuova provincia Raetia, il cui centro principale era Augusta Vindelicum/ Vindelicorum (Augsburg), che veniva raggiunta percorrendo la via Claudia Augusta lungo la valle dell’Adige e attraverso il Passo di Resia (“...A FLUMINE PADO AT (f) LUMEN DANUVIUM...”, così recita il miliario trovato a Rablà, in Val Venosta). La questione se anche la valle dell’Isarco fosse percorsa da una strada romana già ai tempi della conquista è ancora aperta. Viste le difficoltà ambientali del fondo vallivo (frane), alcuni studiosi hanno sostenuto che, se mai, la strada doveva salire sull’altopiano del Renon per poi ridiscendere nei pressi di Colma. La conferma del passaggio di una strada romana in fondo valle è data dal miliario e dalla spalla di un ponte di fattura romana rinvenuti entrambi a Prato Isarco, ma essi non danno una data-
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Spalla di ponte romano a Prato Isarco
bilmente del IV sec d.C. (oggi nella Biblioteca Nazionale di Vienna). La Tabula consiste in 11 fogli arrotolati e raffigura, in una striscia di 7 m x 34 cm, la rete viaria romana nell’intero mondo conosciuto dagli antichi, fino alla Persia e alle Indie. Fu scoperta nel 1507, forse in un monastero di Colmar, dall’umanista viennese Konrad Celtes e da questi ceduta a Konrad Peutinger, Cancelliere di Augusta, da cui la carta prende nome. Di questa fu fatta un’edizione alla fine del XVI secolo. Le caratteristiche geografiche e topografiche sono deformate perché il territorio raffigurato è compresso in senso latitudinale; secondo la mentalità pratica dei Romani, la carta doveva rappresentare solo lo sviluppo delle grandi linee di comunicazione dell’impero. Le stazioni sono indicate da un dentello, un risalto che interrompe la linea stradale. Le località più importanti sono indicate da
zione precisa. È per altro possibi- za incontestabile dell’esistenza le che nell’alto Medioevo, dopo la di una strada romana di primaria caduta dell’impero, sia stata ab- importanza nella valle dell’Isarco, bandonata la strada di valle, per nella quale è chiaramente indicata mancanza di manutenzione, e sia la stazione di Vipitenum. stata ripresa la via del Renon. Ma il fatto che nel 1314 un privato cit- LA TABULA PEUTINGERIANA tadino, il commerciante bolzanino La Tabula Peutingeriana è una coErich Kunter, sia riuscito a ripristinare il percorso di fondo valle, fa pensare che non abbia fatto altro che riaprire il tracciato degli ingeneri romani. E comunque sia, per tornare a Vipiteno, la pietra miliare ivi ritrovata nel 1979, attesta che l’imperatore Settimio Severo, nel 201 d.C. “vias et pontes restitu- Tabula Peutingeriana - Codex Vindobonensis 324, Kommentar Ekkehard Weber, Graz 1976, sezione III it”, risistemò ponti e strade, manufatti dunque già esistenti. pia medievale su pergamena di un due casette accostate. Ci resta inoltre una testimonian- itinerario stradale romano proba- Nel terzo segmento la Tabula rap-
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presenta le province Raetia e Noricum e un’ampia zona della X Regio Italica Venetia et Histria. A noi qui interessa l’itinerario lungo le valli dell’Adige e dell’Isarco, dove sono indicate le stazioni di Verona - Tredente - Ponte Drusi (nei pressi di Bolzano?), Sublabione (Colma? Sabiona? Prato Isarco?), Vepiteno, Matreio, Vetonina (Veldidena, Wilten). La via originaria Claudia Augusta, che da Pons Drusi attraversava la Val Venosta e il Passo Resia, non viene nemmeno più indicata: il che vuol dire che al tempo in cui fu steso l’itinerario (IV sec.?) di cui la Tabula è una copia, era diventato più importante il tracciato della valle dell’Isarco per il rapido tra-
sai più della distanza di 25-30 km percorribile in un giorno, impone di pensare all’esistenza di una mansio intermedia. LA STRADA ROMANA NELLA WIPPTAL A nord di Bressanone la strada del Brennero si congiungeva con la via che, provenendo dall’Adriatico e dal Noricum, percorreva la Pusteria. Il tracciato della strada lungo l’alta valle dell’Isarco non è stato ancora perfettamente riconosciuto. Sulla sponda orientale del lago artificiale di Fortezza sono stati scoperti dei solchi incisi nella roccia da ruote di carri, ma non si ha la prova certa che risalgano al periodo romano. Altri segni di presenza
La stele di Mithra e il miliario di Settimio Severo nei cui pressi sorgeva forse l’antica Vipitenum. Le poche indicazioni concrete disponibili sembrerebbero collocare il suo sito sul pendio che da Tunes cala verso il colle
darne conferma. Si pensava che la strada romana verso il Brennero si sviluppasse per un primo tratto ad ovest dell’attuale abitato, ma il ritrovamento
Solchi rotali romani (?) a Fortezza sferimento di truppe verso i confini minacciati da varie popolazioni. Le distanze fra le stazioni sono date in milia passuum, mille passi (un passo romano = 1,48 m, un miglio romano = 1.480 m). Nei posti di tappa vi erano taverne, osterie (soprattutto per i soldati), alloggiamenti, stalle per il cambio di cavalli, muli, buoi, dove si potevano trovare stallieri, maniscalchi e persino veterinari (Tabarelli G.M., Strade romane nel Trentino e nell’Alto Adige, Trento 1994).
Stupisce la mancata indicazione di una stazione stradale nella zona di Bressanone, che però i numerosi scavi archeologici degli ultimi anni danno per certa. Anche il fatto che tra Sublabione e Vepiteno ci fossero XXXV mp (c. 52 km), as-
romana lungo la strada: a Mezzaselva tracce di una casa romana e lo spezzone di un miliario; nei pressi di Mules la stele del dio Mithra e la lapide funeraria di Aelius Quartinus per la madre Aurelia Ruffina; a Campo di Trens un miliario (questi ultimi reperti oggi al Ferdinandeum di Innsbruck). Un’ipotesi tuttora corrente è che a Trens la strada superasse il fiume dirigendosi verso Stilves e proseguisse ai piedi della montagna, tenendosi sul margine della zona paludosa, che attraversava più a ovest, nel punto di massimo restringimento; oggi, tenendo conto delle capacità degli ingegneri romani, non si esclude che la strada potesse anche attraversare direttamente la palude tra Thumburg e la chiesa parrocchiale,
Il miliario di Maria Teresa (?) a Vipiteno di Kronbühel/Custoza dove, nelle pendici poco ad ovest, furono trovate a fine Ottocento diverse tombe di età tardo-romana. Durante i lavori di fondazione della navata della nuova chiesa nel 1497 fu rinvenuta la lapide funeraria di Postumia Victorina, (II o III secolo d.C.); i Romani usavano porre le loro sepolture sulla via che si dipartiva dall’abitato: anche questo può far pensare che poco discosto da qui fosse ubicata l’antica Vipitenum. Tuttavia anche i recenti sondaggi archeologici a Kronbühel non forniscono indicazioni sufficienti per
nel 1979 del miliario sopra citato quasi nel centro della città rimette tutto in discussione. Quasi a testimonianza emblematica di questa “vocazione stradale” restano due pietre miliari, separate tra loro da 16 secoli di storia: quella di Settimio Severo del 201 d.C. e quella, verosimilmente di Maria Teresa, della metà del XVIII secolo, in origine sul ciglio della Via Gänsbacher, che fu posta in salvo nel giardino della casa Kofler intorno al 1928. ap (continua)
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A CAI e AVS la consulenza per la gestione dei rifugi alpini
Val di Fleres: raduno regionale delle sezioni di alpinismo giovanile
Foto: DanielOne.it
A partire dal 2016 al CAI spetterà la supervisione su nove rifugi e all’AVS su diciassette
Il rifugio Rif. Vedretta Pendente/Teplitzer Hütte
Dopo la firma del protocollo d’intesa fra Provincia e associazioni alpinistiche il 9 luglio scorso, la Provincia ha avviato un progetto di collaborazione, riconoscendo il patrimonio di conoscenze e di esperienze che esse hanno acquisito in tanti anni di gestione dei rifugi. Le due associazioni alpinistiche, oltre ad avere ruolo di consulenti nella stesura dei bandi di assegnazione di gestione dei rifugi, faranno parte di un comitato paritetico formato dai presidenti di CAI e AVS, Claudio Sartori e Georg Simeoni, e dai direttori dei due uffici provinciali competenti. Ispettori di CAI e AVS effettueranno verifiche di controllo all’apertura e alla chiusura dei rifugi e presenteranno le loro relazioni al suddetto comitato, che provvederà a stabilire le priorità degli interventi e i criteri di manutenzione ordinaria e straordinaria, proponendo gli stessi all’Amministrazione Provinciale. Nella prima riunione della commissione paritetica, tenutasi il 4 settembre, si è deciso di ripartire questa importante funzione di consulenza con rapporto di 1/3 al CAI e 2/3 all’AVS, in considerazione del rapporto di iscritti ai due sodalizi: la decisione è stata presa di comune accordo dai responsabili delle due associazioni alpinistiche. Per tanto 17 rifugi saranno monitorati da ispettori dell’AVS e 9 rifugi da
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quelli del CAI Alto Adige. Nell’assegnazione dei rifugi – così il presidente del CAI AA Claudio Sartori – sono state interpellate le sezioni che già gestivano un rifugio, per verificare se erano ancora intenzionate ad assumersi questo nuovo compito di controllo e di consulenza. In particolare, per quanto riguarda la nostra zona, ricordiamo che al CAI spetterà questa incombenza per i rifugi Müllerhütte/Rif. Cima Libera, Teplitzer Hütte/Vedretta Pendente e Flaggerschartenhütte/Rif. Forcella Vallaga, un tempo gestiti rispettivamente dalle sezioni CAI di Bolzano, di Vipiteno e di Fortezza. All’AVS spetterà il controllo ispettivo del Becherhaus/Rif. Gino Biasi al Bicchiere, Grohmannhütte/Rif. Vedretta Piana, un tempo gestiti rispettivamente dalle sezioni CAI di Verona e di Vipiteno. Restano fuori da questo progetto i rifugi che, non essendo mai appartenuti al MDE, non rientrano fra i 25 rifugi passati dallo Stato alla Provincia: Magdeburger Hütte/Rif. Città di Cremona, Tribulaunhütte/ Rifugio Cesare Calciati al Tribulaun, Rif. Europa/Landshuter Hütte/Venna alla Gerla e il rifugio Hochfeiler/Gran pilastro, che continueranno ad essere gestiti rispettivamente dal CAI Vipiteno e dall’AVS Sterzing. ap
Nello splendido scenario della Val di Fleres si è tenuto domenica 6 settembre il raduno regionale delle sezioni di alpinismo giovanile del CAI Alto Adige e della S.A.T. del Trentino. La sezione del CAI Alto Adige di Brennero ha organizzato la giornata che è stata favorita dal sole. Sono state ben 11 le sezioni del CAI Alto Adige che hanno partecipato al raduno: Bolzano-Bressanone-Brennero-Brunico-Chiusa-Egna-Laives-Merano-Salorno-Val Badia e Vipiteno e 14 sezioni della S.A.T Arco-Besenello-Bindesi e Villazzano-Cembra-Centa San Nicolò -Civezzano-Fiavé-Lavis-Pinzolo -Riva del Garda-San Michele-Storo-Trento e Zambana con 316 ragazzi e 136 accompagnatori. I gruppi sono partiti da S. Antonio e percorrendo un sentiero nel bosco, hanno raggiunto dopo circa 2 ore la zona di Ladurns dove erano state allestite le tende per il pranzo (offerto dalla sezione) e sul parcheggio antistante la funivia erano posizionati mezzi del Soccorso Alpino della Guardia di Finanza, del Soccorso Alpino di Vipiteno, della BRD di Colle Isarco-Fleres, del 5° Reggimento Alpini di Vipiteno, della Guardia Forestale, dei pompieri, della Croce Bianca e della protezione civile di Vipiteno Il tema della giornata era improntato alle operazioni di soccorso e salvaguardia del nostro territorio da parte di volontari e militari presenti in Alta Val d’Isarco. Il pranzo è stato preparato dai cuochi della sezione con l’ausilio della cucina da
campo messa a disposizione dalla protezione civile. Alle 14:00 è stata presentata la prima attività che coinvolgeva la guardia forestale e il corpo volontario dei pompieri di Fleres e Colle Isarco. E‘stato inscenato un incendio boschivo e, con l’ausilio dell’elicottero, è stato mostrato come, con perfetta coordinazione, viene effettuato il carico dell’acqua e lo scarico da parte dell’elicottero sull’incendio. La seconda attività è stata presentata dal soccorso alpino della Guardia di Finanza, dal soccorso alpino del CAI di Vipiteno e dalla Croce Bianca. Con l’ausilio del cane da ricerca è stato trovato un ferito e con la Croce bianca è stato mostrato come avviene l’immobilizzazione del ferito e il suo trasporto. Le attività mostrate hanno riscontrato grande interesse e coinvolgimento dei partecipanti che hanno potuto poi visionare i mezzi e l’elicottero chiedendo anche spiegazioni agli addetti. La sezione del CAI di Brennero vuole ancora una volta ringraziare gli sponsor e tutti i volontari e le associazioni che hanno contribuito all’ottima riuscita della giornata. Un ringraziamento particolare va ovviamente ai volontari del CAIBrennero che si sono prodigati in questi mesi per la buona riuscita della manifestazione. È bello vedere come l’attività del CAI giovanile riscontri sempre una grande partecipazione ed entusiasmo da parte dei ragazzi. Comunicato stampa CAI Brennero
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Calcio femminile
Un centinaio di giovani alla scoperta del Gruppo Leitner
Inizia il campionato di serie C per le ragazze del CF Vipiteno/Sterzing Girls
Le ragazze under 14 al Camp di Chiusaforte Vi ricordate quando anche in Italia si iniziò a parlare di calcio femminile, quanti pregiudizi e stereotipi dovettero sopportare le atlete, commenti che spesso sfociavano in battute triviali? Ebbene, la situazione non è tanto cambiata: ci sono ancora “omuncoli”, purtroppo anche nella federazione calcio e a livello dirigenziale, che fanno dichiarazioni su questa attività sportiva da fare accapponare la pelle. Ma, come scrisse il Sommo Poeta, non ragionam di lor, ma guarda e passa” e quindi passiamo a darvi alcune informazioni sul movimento calcistico femminile a Vipiteno. Il CF Vipiteno/Sterzing Girls nasce nel 2007 con solo sette ragazze che, nel giro di 8 anni, sono diventate 70. Ha partecipato al campionato regionale di serie D (quarto ed ultimo livello del campionato italiano di calcio femminile), fino alla stagione 2013/2014, quando ha conquistato la promozione in serie C. Lo scorso anno, alla prima esperienza in serie C, le ragazze hanno giocato un buon girone di andata, calando dopo la pausa invernale ma comunque riuscendo a salvarsi dalla retrocessione, traguardo che si erano poste. Quest’anno la giovane squadra, l’età media è di 18 anni, allenata da Heinrich Kirchler, ha già raggiunto un risultato importante, classificandosi al 1° posto del proprio girone della Coppa Regione con il massimo dei punti, qualificandosi così per i quarti di finale che si giocheranno a primavera 2016. Bressanone, Unterland Damen, Red Lion Tarsch, Pfalzen, Ozolo Maddalene, Natz,
Maia Alta, Isera e Calceranica sono le nove compagini del Trentino Alto Adige che contenderanno al CF Vipiteno/Sterzing Girls la promozione in serie B. Ma per avere una prima squadra che funziona è necessario lavorare con le più giovani. Il CF Vipiteno ha creato un ottimo vivaio e, sotto la guida di Germano Marcon e Fausto Lamber, partecipa con 2 squadre al campionato under 14 e con una formazione al torneo under 8, inoltre c’è una scuola calcio femminile per le più piccine. Una citazione anche per Nicola Stella, preparatore dei portieri, ruolo, quello di chi sta tra i pali, spesso decisivo in una squadra di calcio moderna. Questa estate 22 ragazze dell’under 14, accompagnate da Germano, Fausto e altri volontari, hanno partecipato ad un camp estivo, dal 27 al 31 luglio, nel paesino di Chiusaforte, in provincia di Udine, dove sono state accolte con simpatia. Questo raduno, che ha coinvolto staff, genitori e giocatrici, è servito, secondo il presidente Franz Holzknecht, a migliorare i rapporti fra le parti, a creare un’atmosfera in cui tutti si sentano utili alla società e ad avviare un percorso di crescita formativa delle ragazze. Chi fosse interessato ad andare a vedere gli incontri di queste atlete, grintose ma sempre sorridenti, sia che vincano sia che perdano, trova gli orari delle partite sulla loro pagina facebook.
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Un centinaio, poco meno, sono stati i praticanti, da quelli estivi a quelli che effettuano il tirocinio di formazione durante l’anno scolastico e per finire con i laureati e i laureandi, che nel corso di quest’anno hanno avuto modo di immergersi nella scoperta delle realtà aziendali di Leitner, Prinoth, Leitwind e Demaclenko. L’attenzione, che il Gruppo Leitner rivolge alle giovani leve riveste una doppia funzione: da una parte ai giovani, che entrano in azienda per effettuare un periodo di pratica, viene offerta l’opportunità di affrontare concretamente una prima esperienza di lavoro che si rivela poi spesso determinante in un’ottica futura, dall’altra per l’azienda vipitenese le esperienze che i praticanti possono fare nella produzione, nei settori tecnici e nell’amministrazione spesso sono la base di una collaborazione futura, un concreto investimento nel futuro dunque. Nei giorni scorsi 58 ragazzi, prevalentemente delle scuole superiori, ma non solo, hanno portato a termine il loro praticantato estivo negli uffici e stabilimenti di Vipiteno, Bolzano, Chiusa e Selva Gardena. Una buona parte delle giovani leve vanta già una buona conoscenza tecnica, avendo effettuato periodi di praticantato nelle varie aziende del Gruppo, per cui ha la possibilità di qualificarsi per assumere e svolgere compiti anche più impegnativi. A salutarli, nella cerimonia di chiusura svoltasi presso lo stabilimento di Campi di Sotto, il presidente del Gruppo Leitner, Michael Seeber. Rivolgendosi ai giovani, ha augurato successo per il loro futuro scolastico e professionale, auspicando che l’esperienza effettuata nelle diverse aziende del Gruppo possa essere loro di supporto negli anni a venire. Diciannove sono stati gli studenti, di diverso orientamento, che quest’anno hanno effettuato un tirocinio di formazione da 2 a 3 settimane in azienda, mentre erano sedici i laureati e laureandi che, in preparazione della tesi di laurea, vi hanno trascorso alcuni mesi di lavoro. Erker 10 I 15
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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO
Inizia il 10 ottobre la nuova stagione di floorball per l’ASV Sterzing
Sabato 10 ottobre l’ASV Sterzing Volksbank incontrerà nella prima partita della stagione di Floorball Serie A su campo grande, nella palestra plurivalente di Vipiteno, la squadra del Floorball Ciampino. Domenica 11 ottobre, sempre a Vipiteno, ci sarà lo scontro con QT8 Milano. La stagione 2015/16 di floorball promette nuovamente partite emozionanti ed interessanti. Quest’anno al campionato si è aggiunto un ulteriore team: il Floorball Ciampino da Roma, aumentando così il numero delle squadre ad un totale di 12. Per
la prima volta durante la stagione si giocherà anche la coppa Italia. Ad attendere la squadra capitanata da Florian Astenwald, nella fase a gironi, ci saranno due top team assoluti: FBC di Bolzano e UF Gargazzone. Il Vipiteno, inoltre, formerà una giovane squadra per il campionato italiano di floorball su campo piccolo. L’ASV Sterzing Volksbank in questa stagione vuole volare alto. Quest’anno l’obiettivo che si è prefisso in tutte le competizioni è quello di raggiungere le semifinali.
CALENDARIETTO CAI Vipiteno Giovanile 11.10.15: Gita a Fonzaso (BL): Il mondo dei fossili con Marco Fornari. 25.10 15: Törggelen/Castagnata. MTB 10.10.15: MTB sul Monte Bondone. CAI Fortezza 11.10.15: Escursione lungo l’Almenweg a Gitschberg. 25.10.15: Sentiero Archeo a Bressanone e Törggelen in zona. CAI Brennero 04.10.15: Giornata dell’ambiente riservata al gruppo giovanile. 18.10.15: Passeggiata pomeridiana per tutta la famiglia.
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Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 18.10.15: Pranzo sociale in sede, in occasione della “Festa dei nonni”. A.N.S.I. Vipiteno 25.10.15: Castagnata. Presso bar “da Marco”, ore 17.00. U.P.A.D. Vipiteno 14.10.15: Apertura dell’anno accademico con gita. 21.10.15: “Sardegna e Andalusia”. Reportage di viaggio di Gianfranco Magi. 28.19.15: “Alla mia pancia ci penso io”. Come affrontare i più comuni disturbi gastrointestinali. Rel.: prof. Giorgio Dobrilla. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 90
Dai Caraibi alle Alpi JEMM Music Project in concerto
Il 10 ottobre alle ore 20:30, presso il Teatro Comunale, l‘ARCI in collaborazione con Jack Alemanno organizza un interessante concerto che ha come protagonisti i musicisti del JEMM Music Project e gli Harmony in Steel: una serata all’insegna delle percussioni nel mondo. Protagonisti della scena saranno strumenti assolutamente singolari come lo steel pan e lo hand pan. Lo steel pan è originario di Trinisad, è ottenuto da vecchi bidoni metallici opportunamente modificati con cavità di varie dimensioni e, suonato con robuste bacchette, produce suoni diversi a seconda della cavità percossa; gli hand pan invece sono la fusione di gong balinese, steel pan caraibico e gotham indiano ed è un esempio palpabile del connubio fra culture. I due strumenti saranno protagonisti del concerto nelle esibizioni delle due band di altissimo livello. I Jemm Music Project è un gruppo altoatesino di cui fanno parte Jack Alemanno (batteria di legno), Emanuel Valentin (Hang, percussioni), Max Castlunger (Stell Pan, flauti, percussioni) e Marco Stagni (contrabbasso), un’interessante e originale fusione di musicisti che privilegiano le percussioni. Questi artisti fondono nella loro musica ritmi e melodie di forte espressione compositiva: tronchi d‘albero svuota-
ti si tramutano in energici tamburi bassi; dalle lamelle di legno fioriscono trascinanti melodie, che si fondono con suoni esotici di metallofoni d‘eccezione quali appunto lo Steel Pan caraibico e lo Hang di origini svizzere. In questa formazione, nella quale anche la batteria tradizionale è stata modificata, sembra essere il contrabbasso l‘u-
nico strumento “convenzionale”. Durante il concerto i Jemm Music Project saranno affiancati dal noto sassofonista Matteo Cuzzolini. Gli Harmony in Steel è una band internazionale svizzera formata dai musicisti Wayne Ricardo Gigson, Emanuel Francis “Oobi”, Paul Francis, Philip Richardsone Patrick Bernhard. I generi rappresentati durante la serata saranno soprattutto calypso, ruggy, funk e world music. Il concerto sarà accompagnato dalle suggestive proiezioni dell‘artista della fotografia Gustav Willeit con il suo universo specchiato, surreale e misterioso. Un concerto da non perdere. cm
PATTINAGGIO ARTISTICO Concentrazione e divertimento Tutti coloro che vogliono iniziare il pattinaggio artistico, gli agonisti e pre-agonisti che desiderano continuare ad allenarsi, gareggiare e migliorarsi, verranno supportati dalla professionalità e dalla simpatia dell’allenatrice Linda Senettin e dal suo team dell'AHC Freienfeld, sezione pattinaggio artistico. Corsi per bambini e bambine dai quattro anni in su, da settembre presso lo stadio di Vipiteno. Prima lezione gratis! Iscrizioni al nr. 340 9478434 o tramite E-Mail a lindasenettin@hotmail.it.
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SPORT I PORTRÄT
Er kam, sah und ... spielte von Barbara Felizetti Sorg Vom Wipptal nach Florida und wieder zurück. Von einem, der nicht auszog, um Volleyballer zu werden – und doch einer wurde. Egon Volgger aus Stange im Erker-Porträt. „Amerika ist nach wie vor mein großer Traum“, gibt Egon Volgger unumwunden zu. Sieben Jahre lang, von 1994 bis 2000, war er in Fort Myers im US-Bundesstaat Florida, wo damals auch sein Vater lebte, als bautechnischer Zeichner tätig. Für seine Familie – seine Frau Sonja und seine beiden Töchter Vivian und Jasmin – ist er wieder ins Wipptal zurückgekehrt. Mitgebracht hat er viele schöne Erinnerungen – und seine Liebe zum Volleyball. „Im Jahr 1994 hat die US-amerikanische AVP-Tour in Fort Myers Station gemacht“, erinnert sich der 49-Jähri-
EGON VOLGGER kompakt Geburtsdatum: 11.07.1966 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Stange Beruf: bautechnischer Zeichner, Volleyballtrainer Verein: Polisportiva Sterzing Volleyball Hobbies: Beachvolleyball, Volleyball, Skifahren, Speedminton, Rad fahren, Fitness, Kino, Musik
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Egon Volgger ist erfolgreicher Trainer und leidenschaftlicher Volleyballspieler. ge aus Stange. „Ich habe die Beachvolleyball-Spiele als Zuschauer erlebt und dabei auch einige wirklich begnadete Spieler kennen gelernt.“ Dass er von diesen eine Einladung zum Training bekommt, die er ohne zu zögern annimmt, bezeichnet er heute als „absoluten Glücksfall“. In der Folge trainiert er nun dreimal pro Woche auf dem Strand seiner damaligen Wahlheimat, dann geht plötzlich alles ganz schnell. 1995 nimmt er erstmals an einem Freizeitturnier teil. Es ist eine so genannte „come&play“-Veranstaltung, bei der man bei einer Startgebühr von zehn Dollar mit einem fixen Spielpartner teilnehmen kann oder willkürlich mit einem Spieler zusammengelost wird. „Das Preisgeld von bis zu 480 Dollar war natürlich verlockend“, lacht er. Und so kann er sich, nach einigen Top-ten-Platzierungen und zwei zweiten Plätzen, 1997 erstmals in die Siegerlisten eintragen lassen. 1998 steht er in Fort Myers mit seinem damaligen Beachvolleyballpartner John Carroll sogar im Halbfinale eines AAA-Turniers, einer der höchsten nationalen Beachvolleymeisterschaften. „Das war fantastisch, als Außenseiter, angefeuert von unzähligen Zuschauern, mit den besten Spielern mithalten zu können“,
schwärmt Egon. Damals maß das Spielfeld noch 9 x 9 m, was ihm als relativ kleinen Spieler mit 1,80 m Körpergröße von Vorteil war. „Da ging es mehr um die richtige Taktik und präzise platzierte Angriffsschläge“, weiß Egon. Das kleinere Spielfeld von 8 x 8 m, auf dem heute gespielt wird, komme hingegen größeren, angriffsstarken Spielern zugute, immerhin messen Verteidiger auf einem hohen Niveau meist mindestens 1,90 m, Blocker sogar über 2 m. Da er zwischendurch immer wieder nach Hause ins Wipptal kommt, kann er hier viele seiner Kollegen dazu animieren, mit ihm Volleyball zu spielen. Meist treffen sie sich dazu am Sandplatz in Stilfes oder beim „Derby“. Die ersten Turnierteilnahmen lassen nicht lange auf sich warten, die ersten Erfolge auch nicht. Zweimal steht Egon mit seinen Klubkollegen im Finale des Europäischen Amateursportfestes in Innsbruck. Doch eine schwere Knieverletzung, die er sich bereits früher bei einem Skiunfall zugezogen hat, stoppt immer wieder seine sportlichen Ambitionen. „Das war schon eine harte Zeit“, erinnert er sich. „Ich saß da und dachte darüber nach, wie ich trotz Verletzung dem Volleyballsport treu blei-
ben könnte.“ Und so entscheidet er sich dazu, in Innsbruck die Ausbildung zum ÖVV-Hallentrainer in Angriff zu nehmen. „Diese berufsbegleitende Ausbildung mit mehr als 260 Stunden war sehr aufwändig und hat mich manchmal auch an meine Grenzen geführt.“ 2011 kann er sie erfolgreich abschließen. In Bruneck legt er 2012 die Ausbildung zum italienischen Beachvolleyballtrainer nach. „Eine ganz tolle Erfahrung, denn unser Lehrer war kein Geringerer als Beachvolleynationalspieler und Italienmeister Fabio Galli, der uns viel von seinem Wissen vermittelt hat“, resümiert Egon. 2013 absolviert er auch noch die Prüfung als Beachvolleyballtrainer in Österreich. Nun beginnt für ihn in sportlicher Hinsicht ein neuer Lebensabschnitt. Gemeinsam mit Renato Covi mobilisiert er die Jugend-Volleyballszene innerhalb der Polisportiva AVI Vipiteno. Die Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. Die Mädchen belegen in der VSS-Meisterschaft der Oberschülerinnen zweimal den dritten und einmal den vierten Platz, die Burschen können mit der Spielvereinigung Sterzing/ Bruneck sogar bei den österreichischen Meisterschaften der U17 den Titel holen; die Süd-
SPORT I PORTRÄT
links: Egon Volgger mit seinen Schützlingen Lukas Ellemunt (l.) und Jakob Windisch (r.)
rechts: Das Mädchenteam der Polisportiva mit Egon Volgger (r.) und Renato Covi (l.)
tiroler Freizeitmeisterschaft beendet das jüngste Volleyballteam in der vergangenen Saison auf Platz 3. Zurzeit sind neben einigen talentierten Spielern vor allem Jakob Windisch und Lukas Ellemunt die Aushängeschilder des Vereins. Vor kurzem haben die beiden Spieler beim Internationalen U17-Beachvolley-Turnier der WEFZA in Belgien, bei dem sie als italienisches Nationalteam an den Start gegangen sind, den hervorragenden siebten Platz belegt – und „es wäre sogar mehr drin gewesen, hätte es nicht ein ungewöhnliches Reglement mit einer Auslosung nach dem klaren Gruppensieg gegeben“, ergänzt Egon
sichtlich stolz auf seine Schützlinge. „Solche Erfolge beflügeln natürlich, nicht nur die einzelnen Athleten, sondern den ganzen Verein.“ Zurzeit laufen Verhandlungen mit mehreren Vereinen, auch der Serie B1. Trainiert wird im Sommer vorwiegend auf dem eigenen Beachvolleyballplatz in Stange und im Sterzinger Schwimmbad, oft auch auf den Sportanlagen am Tivoli in Innsbruck, wo sich die jungen Nachwuchssportler öfters auch mit erfahrenen Athleten messen können. Manchmal werden andere Spieler auch zum Training im Wipptal eingeladen. Im Winter konnte der Verein bis 2013 auf Indoor-Spielfeldern
in Innsbruck trainieren. Seit 2014 müssen sie ohne Sand auskommen. „Deshalb spielen wir Spielzüge in der Halle nach und nehmen an der Hallenvolleyball-Meisterschaft teil“, erklärt Egon. Die Leidenschaft am Volleyballsport ist Egon Volgger in all den Jahren nie abhanden gekommen. Ganz im Gegenteil: Trotz Knieverletzung steigt er immer wieder selbst ins Spielfeld und nimmt an Turnieren teil, zuerst mit seinem Neffen Lukas Ellemunt, heuer meist mit wechselnden Spielpartnern. „Es ist schon wichtig, seinen Partner gut zu kennen“, so Egon. „Dadurch können in einem Spiel locker drei bis vier Punkte herausgeholt
werden.“ Zudem sollte ein Volleyballer eine starke Rumpfmuskulatur, einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn, gute Wahrnehmungsfähigkeit, Reaktionsschnelligkeit und Sprungkraft besitzen. Auch muss er mehrere Bewegungen gleichzeitig koordinieren können. „Nur wenn man die Bewegungsabläufe tausendmal trainiert hat, kann man auch ein guter Spieler werden.“ Und wie wird man ein guter Trainer? Egon lächelt. „Das Wichtigste ist die Freude am Sport – und dass man diese Freude auch bei jungen Spielern weckt.“ Das ist ihm bisher offensichtlich hervorragend gelungen. E
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SPORT I FUSSBALL
Tooor, Tooor, Tooor!!! I wer’ narrisch ... von Barbara Felizetti Sorg
Die neue Fußballsaison ist bereits angelaufen. Sechs Teams aus dem Wipptal kämpfen in den nächsten Wochen wieder um Punkte und Tore. In der 1. Amateurliga läuft der ASV Freienfeld erneut als einziger Verein aus dem Bezirk aufs Spielfeld. In der 2. Amateurliga treffen die Auswahl Ridnauntal und ASV Franzensfeste aufeinander, während sich in der 3. Amateurliga mit dem ASV Wiesen, dem CF Sterzing und dem ASV Gossensaß gleich drei Wipptaler Teams spannende Derbys liefern werden. Wir dürfen gespannt sein, welche Teams am Ende „narrisch“ werden dürfen, wie der legendäre Edi Finger sen. bei der WM 1978 beim Siegestor von Hans Krankl gegen Deutschland euphorisch gerufen hat. 1. AMATEURLIGA ASV Freienfeld Bereits die zweite Saison in Folge tritt der ASV Freienfeld in der 1. Amateurliga ohne Konkurrenz aus dem Wipptal an. Nach dem 5. Platz im Vorjahr werden an das junge Team um Trainer Hannes Kinzner hohe Erwartungen gestellt. Als Saisonziel wurde ein Platz unter den ersten Fünf ausgegeben. „Nach den vielen mannschaftsinternen Veränderungen werden wir sicher einige Zeit brauchen, bis das Team zusammenfindet“, so Christian Wieser. Immerhin haben vier erfahrene Spieler der Elf den Rücken gekehrt: Während Fabio Scicolone zu Sterz-
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ing gewechselt ist, haben Markus und Michael Messner sowie Thomas Rainer ihre Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Deshalb sind mehrere Spieler – Michael Siller, Damir Cipriani, Benjamin Volgger und Lorenz Frick – neu zum Team gestoßen. Trainer Hannes Kinzner wurde bestätigt, als Konditionstrainer steht ihm Matthias Volgger zur Seite. 2. AMATEURLIGA ASV Franzensfeste Nach einer glücklichen Rückrunde in der vergangenen Saison, in der sich die Elf aus Franzensfeste vom vorletzten Tabellenplatz auf Rang 9 vorarbeiten konnte, lautet auch heuer das Ziel Klassenerhalt. Auf der Trainerbank wurde Andrea Tescaro von Manuel Righetti abgelöst. Mehrere neue Spieler – Paolo Loccisano, Alex Mair und Andrea Pochiesa – verstärken die Mannschaft. Almir Causevic hat nach drei Jahren das Team verlassen, genauso wie Stefano Didioni, der als Jugendbetreuer nach Gröden geht. Sandro Vacalebre, erfolgreicher Juniorentrainer des SSV Brixen, nimmt den Posten des Sportdirektors ein. „Wir haben wieder eine junge Truppe, die motiviert in die neue Saison gestartet ist“, so Francesco Celano. Gespielt wird erneut auf dem Platz in Mühlbach. „Wir hoffen sehr, dass sich das Platzproblem in Franzensfeste bald löst“, so Celano. Auswahl Ridnauntal Nach einem äußerst knappen Klassenerhalt in der vergangenen Saison – erst nach dem Schlusspfiff des Entscheidungsspiels ge-
gen Oberau stand fest, dass die Elf um Trainer Walter Zingerle nicht den Gang in die 3. Amateurliga antreten musste – hat sich das Team auch in diesem Jahr den Klassenerhalt groß auf die Vereinsfahnen geschrieben. „Wir haben eine sehr schwierige Saison hinter uns“, so Präsident Kurt Eisendle. „Nun möchten wir uns endlich stabilisieren und weiter nach vorne in die Tabellenmitte rücken.“ Mittlerweile sind einige Spieler, die mit teils langwierigen Verletzungen zu kämpfen gehabt haben, wieder auf dem Spielfeld zurück, u. a. Luca und Manuel Montalto, Daniel Oberhofer, Michel Rainer und Patrick Rainer. Drei Spieler – David Mase sowie Philipp Rainer und Stefan Rainer
Abgang von Matthias Siller zum SSV Brixen hüten in dieser Saison Dominik Königsrainer und Stefan Rainer das Tor. Für das Training ist erneut Walter Zingerle zuständig. 3. AMATEURLIGA CF Sterzing Bereits im Vorjahr hatte die Elf um Trainer Renè Rella mit dem Aufstieg in die 2. Amateurliga geliebäugelt, in diesem Jahr wurden die Erwartungen etwas zurückgeschraubt. „Wir streben auf jeden Fall eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr an“, so Manuel Piccin. Das bedeutet: Das Ziel ist ein Platz unter den ersten Vier – der Aufstieg wäre natürlich die Krönung. „Die Vorbereitung ist sehr gut verlau-
Auswahl Ridnauntal
– sind von Freizeitmannschaften in das Team zurückgekehrt. Ansonsten hat die Elf keine Neuzugänge zu verzeichnen. Nach dem
fen“, so Piccin. „Nun hoffen wir, dass wir in dieser Saison vor allem von verletzungsbedingten Ausfällen verschont bleiben.“
FUSSBALL I SPORT
Neben Fabio Scicolone werden auch Kreshnik Maloku und Ennea Barracu den CF Sterzing verstärken. Drei Spieler haben das Team verlassen: Klaus Karlegger, Nino Bonfiglio und Giuseppe Nettis stehen dem Verein nicht mehr zur Verfügung. Renè Rella wird für eine weitere Saison auf der Trainerbank Platz nehmen.
der nicht geklappt hat, sind wir recht gut in die Meisterschaft gestartet“, so Schwitzer. „Aufgrund der zahlreichen Veränderungen müssen wir aber erst schauen, wo wir heuer wirklich stehen.“
ASV Wiesen In seiner zweiten Saison in der 3. Amateurliga und Rang 7 in der vergangenen Saison hat der ASV Wiesen ein klares Ziel vor Augen: einen Platz unter den ersten Fünf und damit „eine bessere Platzierung als im Vorjahr“, so Thomas Schwitzer. Für die Elf um Trainer Manuel Rottensteiner und Co-Trainer Robert Hofer, die Hanspeter Silgoner abgelöst haben, standen gleich mehrere personelle Neuerungen an. Während sich mit Lorenz Frick lediglich ein Spieler nicht mehr das Vereinstrikot überstreifen wird, verstärken mit Manuel Kofler, Ilyan Kruselburger, Markus Linser und Dominik Kinzner gleich vier Neuzu-
ASV Gossensaß Nach dem 11. und damit vorletzten Tabellenplatz will sich der ASV Gossensaß in dieser Saison auf jeden Fall verbessern und strebt einen Platz im Mittelfeld an. „Wir wollen bei jedem Spiel mithalten und Punkte machen“, ist Sektionsleiter Johannes Egartner zuversichtlich. Nach dem Abgang von Damir Cipriani, Patrick Graus und Ennea Barracu sind vier neue Spieler zum Team gestoßen: Neben Alessandro Petracca sind Elias Mader, Fabian Schroffenegger und Matthias Marginter aus der eigenen Jugend nachgerückt. Auch auf dem Trainerposten hat es einen Wechsel gegeben: Paul Mayr als Trainer und Wolfram Girtler als sportlicher Leiter haben Manuel Rottensteiner und Robert Hofer abgelöst. „Der positive Verlauf der Rückrunde stimmt uns auf jeden Fall posi-
gänge das Team. Zudem rücken Jonas Bacher und David Perazzolo aus der eigenen Jugend nach. „Obwohl es im Pokal wie-
tiv“, so Egartner. „Insgesamt haben wir nach wie vor eine junge Truppe, die wir kontinuierlich aufbauen möchten.“
20. Wipptaler Kleinfeldturnier Die 20. Auflage des Wipptaler Kleinfeldturniers konnte die Freizeitmannschaft des ASV Freienfeld für sich entscheiden, die im Finale die Mannschaft Gasthof Jägerheim aus Mauls mit 5:1 bezwingen konnte. Den 3. Platz belegte der CF Sterzing Freizeit vor „Bampecka“ aus Rodeneck. Torschützenkönig des Turniers wurde mit sechs Toren Georg Leitner vom ASV Freienfeld Freizeit. Das gleichzeitig ausgetragene U10-Turnier, an dem sich zehn Mannschaften beteiligten, entschied der FC Gröden nach einem 1:0-Sieg gegen Vahrn für sich. Rang 3 ging an Klausen, gefolgt von Freienfeld, Wiesen, Gitschberg, Natz, Sterzing, Ridnauntal
und Gossensaß. Der Sieg beim Altherrenspiel over 45 (im Bild) ging an die Haus-
herren vom ASV Freienfeld Jägerheim, die sich mit 6:0 gegen Sterzing Della Vedova durchsetzen konnten.
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Starker Ritt über die Alpen
Rang 15 für Alexander Polig beim Ötztaler Radmarathon
Drei Strecken stehen beim ENDURA Alpen-Traum zur Auswahl: Die lange Distanz führt von Sonthofen nach Sulden, die kurze Distanz verläuft von Landeck nach Sulden. Zudem gab es heuer erstmals eine Kurzstrecke über Prad. Thomas Gschnitzer vom Polisportiva Bike Team (l.) belegte auf der langen Strecke über sechs Pässe, 252 km und 6.078 Höhenmeter den hervorragenden 5. Platz. Mit einer Zeit von 9:07.37,5 Stunden war er im Ziel nur um 33 Minuten langsamer als Sieger Enrico Zen. Auf der kurzen Strecke mit drei Pässen, 146 Kilometern und 4.315 Höhenmetern wurde Alexander Polig (r.) mit einer Zeit von 5:42.16,3 Stunden hervorragender Vierter. Er erreichte mit fünf Minuten Rückstand auf den Sieger Daniel Wabnegg das Ziel.
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Gschnitzer souverän auf dem Penser Joch War er in den vergangenen beiden Jahren noch haarscharf am Sieg vorbeigeschrammt, hat es im dritten Anlauf endlich geklappt. Thomas Gschnitzer aus Thuins (Polisportiva Sterzing) gewann Ende August den Großen Preis Penser Joch mit einer Zeit von 59.23 Minuten vor Michael Tumler (59.47 min.) und Michael Obrist (59.52 min.). Bereits 5 km vor dem Ziel lag Gschnitzer 35 Sekunden vor seinen ärgsten Widersachern. Den Vorsprung konnte er bis zur Passhöhe verteidigen, wo er sich nach 26 km und 1.190 Höhenmetern als Sieger feiern lassen konnte. Alexander Polig, ebenfalls von der Polisportiva Sterzing, belegte in 1:01.57 Stunden Rang 14. Bei den Damen ging der Sieg bereits zum dritten Mal an Marina Ilmer aus Tschars (1:05.41 Std.).
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Italienischer Dreifachsieg beim Ötztaler: Der Italiener Enrico Zen hat den 35. Ötztaler vor seinen Landsleuten Stefano Cecchini und Christian Barchi für sich entschieden. Bei den Frauen siegte die Schweizerin Laila Orenos. Bester Wipptaler war Alexander Polig auf Rang 15. 4.298 Fahrer gingen Ende August beim legendären Ötztaler Radmarathon in Sölden auf den 238 Kilometer langen Rundkurs über 5.500 Höhenmeter, der über das Kühtai, den Brenner, den Jaufen und schließlich über das 2.474 m hohe Timmelsjoch führte. Gewonnen hat den Alpenklassiker in einer Zeit von 7:02.05 Stunden der Italiener Enrico Zen aus Bassano del Grappa. Die Schweizerin Laila Orenos siegte bei den Frauen in einer Rekordzeit von 7:46.50 Stunden. Mit dabei bei der 35. Ausgabe des Ötztalers auch ein starkes Teilnehmerfeld aus dem Wipptal mit 27 Fahrern. Alexander Polig aus Ratschings (Polisportiva Bike Team) fuhr in 7:25.26 Stunden auf den hervorragenden 15. Gesamtrang. In seiner Kategorie landete er auf Platz 10. Polig fuhr die gesamte Strecke in einer Durchschnittszeit von 32 km/h. Ausgezeichnet auch die Zeit von Wolfgang Fuchs aus Pfitsch, ebenfalls vom Polisportiva Bike Team. In 7:37.11 Stunden landete er auf Platz 41, knapp vor seinem Teamkollegen Christian Fichter aus Sterzing: Der 40-Jährige schaffte in 7:45.40 Stunden Rang 64. Thomas Gschnitzer aus Thuins fuhr in einer Zeit von 7:53.12 Stunden auf Rang 93, gefolgt von Lukas Bacher (95.) vom ASV Ratschings (7:54.08
Std.). 176. wurde in 8:12.46 Stunden Robert Sparber aus Ratschings (Team Green Valley). Kurz darauf fuhr in 8:16.16 Stunden Günther Fuchs (Polisportiva) aus Ratschings als 202. über die Ziellinie in Sölden. Maria Stubauer aus Sterzing wurde bei den Frauen in 11:25.50 Stunden 55., Julia Schaiter aus Ratschings brach das Rennen nach 7:17.57 Stunden in St. Leonhard ab. Ältester Wipptaler Teilnehmer war Alois Stauder aus Sterzing. Der 65-Jährige beendete das Rennen nach 11:44.40 Stunden als 74. seiner Kategorie (gesamt: 2.988). Die weiteren Platzierungen der Wipptaler: 307. Andreas Ramoser, Polisportiva (8:30.44 Std.); 356. Egon Bacher, ASV Ratschings (9:05.40 Std.); 463. Christian Gasparini, Pol. (8:47.35 Std.); 578. Filipp Gitzl, Pol. (8:58.51 Std.); 669. Levin Obletter, Pol. (9:06.22 Std.); 711. Christian Gasteiger, Pol. (9:09.06 Std.); 718. Helmuth Gschnitzer, Pol. (9:09.26 Std.); 720. Michael Mairösl, Pol. (9:09.35 Std.); 736. Patrick Helfer, Pol. (9:10.38 Std.); 764. Walter Sparber, Pol. (9:12.03 Std.); 996. Josef Putzer, Pol. (9:28.14 Std.); 1.118. Andre Hinzmann, Pfitsch (9:36.23 Std.); 1.606. Peter Hochrainer, Pol. (10:09.38 Std.); 2.003. Daniel Oberprantacher, Ratschings (10:34.29 Std.); 2.729. Martin Metzger, Sterzing (11:25.48 Std.); 2.777. Dennis Rebechi, Pol. (11:30.17 Std.); 2.787. Henning Heuer, Sterzing (11:30.47 Std.). In der Teamwertung belegte das Polisportiva Bike Team (im Bild) den hervorragenden 4. Platz, mit einem denkbar knappen Rückstand von zwölf Minuten auf die Sieger.
SPORT
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BERGLAUF
Wipptaler Team quält sich beim Dolomitenmann
Teilnehmerrekord zum Jubiläum
Der Red Bull Dolomitenmann, der Mitte September seine 28. Auflage erlebte, wurde auch heuer wieder seinen Erwartung als härtester Teambewerb der Welt gerecht und trieb die Teilnehmer bis an ihre Grenzen. Unter den Blicken von 45.000 Zuschauern machten sich 125 Bergläufer vom Lienzer Hauptplatz aus auf dem Weg zum Kühbodentörl, wo sie nach 1.800 Höhenmetern an die Paragliding-Piloten übergaben, die im Dolomitenstadion von den Mountainbikern abgelöst wurden. Beim Hochsteinkreuz erfolgte nach 1.500 Höhenmetern inklusive Tragepassagen die Übergabe an die Teamkollegen im Kajak, die nach einem Sieben-Meter-Sprung in die Drau den letzten Streckenabschnitt bis zum Lienzer Hauptplatz mit mehreren Tragepassagen und quälend langen Aufwärtspassagen in Angriff nahmen.
Das Team „dental clinic Dalla Torre“ aus Sterzing mit Bergläufer Christian Moser (1:41 Std.), Paraglider Dominik Trenkwalder (41.44 min.), Mountainbiker Karl Heiss (2:12 Std.) und Kajakfahrer Matthias Deutsch (42.24 min.) belegte in der Gesamtwertung unter
112 teilnehmenden Teams mit einer Gesamtzeit von 5:17.28 Stunden den 44. Platz. In der Amateurklasse reichte es sogar für den 17. Platz unter 80 Teams. Der Sieg ging in 4:07.57 Stunden an das Team „Kleine Zeitung-Panaceo-Martini Sportswear“.
(v. l.) Manuel Bacher (ASV Ratschings), Tagessieger Andreas Plaickner (Fiamme Gialle) und Benjamin Eisendle (ASV Ratschings)
Dass der Laufsport boomt, zeigt die Rekordteilnehmerzahl beim 25. Berglauf auf die Wasserfalleralm. 80 Sportler aus ganz Südtirol, immerhin knapp die Hälfte davon aus dem Wipptal, nahmen Mitte September die recht anspruchsvolle Strecke über 6,6 km und 660 Höhenmeter in Angriff. Dazu kamen noch rund 70 Gehörlose aus Italien, Österreich und Deutschland, die in Ratschings das Finale des internationalen DEAF-Berglaufcups austrugen. Beim Jugendrennen von der Wasserfalleralm zur Saxnerhütte und zurück kämpften knapp 25 Kinder um den Sieg. Den Tagessieg bei den Damen holte sich mit großem Vorsprung die Andorranerin Stephanie Jimenez vom Salo-
mon Runnig Team Italia. Sie zählt zu den allerbesten Bergläuferinnen der Welt und hat in den vergangenen Jahren unzählige Erfolge auf internationaler Ebene erzielt. Andreas Plaickner von der Sportgruppe der Finanzwache, ein Biathlet der Italienischen Nationalmannschaft, siegte mit Tagesbestzeit bei den Herren vor Manuel Bacher und Benjamin Eisendle vom ASV Ratschings. Beste Wipptaler waren der Sterzinger Christian Fichter sowie Carmen Holzmann aus Pardaun. Im international stark besetzten Feld der Gehörlosen war der gebürtige Ratschinger Martin Larch nicht zu schlagen. In der Kategorie Special Olympics war Peter Schroffenegger aus Gossensaß siegreich.
SPORTKEGELN
Südtiroler Pumptrack Challenge Knapp 40 Teilnehmer zwischen acht und 55 Jahren cruisten Anfang August beim zweiten Rennen der erstmals ausgetragenen Südtiroler Pumptrack Challenge durch den m2 Bike Park in Sterzing. Tagesschnellster aller fünf Kategorien war Niklas Okoh, der die kurze Strecke in 12,16 Sekunden bezwang. Den Gesamtsieg – das erste Rennen hatte bereits im Juni im Sarntal stattgefunden – konnte sich Mike Felderer sichern. Die Organisation des Bewerbs oblag dem Polisportiva Bike Team.
Die Pokalsieger sind gekürt Mitte September wurde in Bozen das Finalturnier um den diesjährigen Italienpokal der Sportkegler ausgetragen. In der A1/ A2-Klasse der Herren wiederholte Titelverteidiger Neumarkt seinen Vorjahreserfolg dank eines 6:2-Sieges (3.667:3.586) gegen Fugger Sterzing. Thomas Weiskopf (Sterzing) hatte die beste Einzelleistung zu Buche stehen, und zwar mit sagenhaften 667 Hölzern. Bei den Damen holte sich Fugger Sterzing in einem spannenden Finale dank eines 5:1-Erfolgs (2.181:2.147) den Titel. Stefanie Schölzhorn (Sterzing) sorgte mit 582 Kegeln für die beste Einzelleistung. Erker 10 I 15
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SPORT
LEICHTATHLETIK
Agnes Tschurtschenthaler gewinnt Dreiviertelhalbmarathon Agnes Tschurtschenthaler aus Sexten, die für den ASV Sterzing an den Start geht, sorgte Ende August beim Pusterer Dreiviertelhalbmarathon für einen neuen Streckenrekord. In 1:02.15 Stunden pulverisierte sie ihren eigenen Rekord aus dem Jahr 2011 um über eine Minute und feierte in Sand in Taufers ihren insgesamt dritten Sieg beim beliebten „Erdäpfellauf“ – im Ziel bekommt nämlich jeder Teilnehmer einen Sack mit Pusterer Kartoffeln. Bei den Herren siegte Peter Lanziner aus Truden mit einer Zeit von 57.13 Minuten. Alexander Stuffer aus Gossensaß, der seit Jahren im Sarntal lebt, wurde in 59.00 Minuten Dritter. Im Bild die Sieger.
TENNIS
Dominik Königsrainer im Meisterschaftsfinale Auch in diesem Jahr haben einige Athleten des TC Ratschings am Landesfinale der VSS-RVD Meisterschaft in Gröden teilgenommen. Allen voran wollte Dominik Königsrainer den ersehnten Titel in der U18 holen, nachdem er im Vorjahr im Finale knapp gescheitert war. Während für seine Clubkollegen bereits in der
TENNIS
TC Ratschings ermittelt Clubmeister Ende August ermittelte der TC Ratschings ASV bei seinem traditionellen Clubturnier in den verschiedenen Kategorien
Silvia Weissteiner glänzt bei Halbmarathon-Debüt Silvia Weissteiner ließ bei ihrem ersten Halbmarathon in Bologna mit einer Klassezeit von 1:13.28 Stunden aufhorchen. In einem hochklassig besetzten Rennen wurde die 36-Jährige aus Gasteig ausgezeichnete Dritte. Den Landesrekord von Agnes Tschurtschenthaler aus dem Jahr 2012 verfehlte sie lediglich um 33 Sekunden. Kurz darauf unterbot Tschurtschenthaler ihre eigene Bestmarke um eine Sekunde (1:12.54 Std.). Weissteiner, die seit Jahren vom Sterzinger Ruggero Grassi trainiert wird, musste sich bei ihrem Halbmarathon-Desportnews.bz büt nur der Kenianerin Peninah Jerop Arusei (1:11.43 Std.) und der Äthiopierin Hirut Alemayeuh Gebremikaiel (1:12.47 Std.) geschlagen geben. Auch Markus Ploner zeigte beim Bologna-Halbmarathon eine starke Leistung. Der 35-Jährige vom ASV Sterzing war der beste Italiener im Feld der Herren und beendete den Halbmarathon in 1:08.43 Stunden hinter fünf Afrikanern auf dem 6. Platz. Der Sieg ging in 1:02.28 Stunden an den Kenianer Kipchoge. Im Bild Silvia Weissteiner (Startnummer 23) und Markus Ploner (Startnummer 7) beim Start in Bologna.
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Vorrunde bzw. im Viertelfinale Schluss war, konnte Königsrainer das Finale erreichen, wo er auf Maximilian Hilber vom SSV Pfalzen traf, der ihm bereits in der Vorrunde eine Niederlage zugefügt hatte. Nach einem spannenden Spiel stand Hilber mit 4:3, 2:4 und 5:7 im Tiebreak als Sieger fest.
die Clubmeister. 50 Spieler nahmen daran teil, die Mitte September bei einer gemeinsamen Grillparty prämiert wurden. Clubmeister in der Herrenklasse Einzel wurde Noel Rainer vor Michael Oberhofer, Thomas Rainer und Norbert Mair (im
Bild). In der Herrenklasse Doppel waren Armin Graus/ Philipp Forer vor Thomas Rainer/ Norbert Mair, Karl Mair/ Francesco Zenzale und Noel Rainer/ Günther Rainer siegreich. Die Trostrunde konnte Dominik Königsrainer vor Philipp Mair für sich entscheiden. In der Kategorie Buben 2 gewann Nicolas Minzoni vor Alex Pircher, Lennard Nusser und Benjamin Hofer, bei den Buben 1 setzte sich Nicolas Goggi vor Benjamin Auer, Maxi Siller und Samuel Hofer auf Platz 1. Hannah Pircher setzte sich in der Kategorie Mädchen 1 vor Lena Mittermaier, Karin Klotz und Ramona Leitner durch, während Lena Oberprantacher bei den Mädchen 2 Leonie Nusser, Lea Klotz und Anna Mair das Nachsehen gab.
TENNIS
Werner Grasl international erfolgreich Bei einem internationalen Tennisturnier in Limone am Gardasee konnte der Sterzinger Werner Grasl (r.) mit dem 3. Platz in der Kategorie over 50 einen tollen Erfolg für sich verbuchen. Nachdem er im Achtelfinale den Sieger von 2013, Nicola Catta-
neo (Klassifizierung 3.5), vom Platz gefegt und im Viertelfinale Vorjahressieger Wolfgang Hille (Klassifizierung 3.4) bezwungen hatte, war erst im Halbfinale gegen den ehemaligen B2-Spieler Claudio Ceccomori aus Umbrien Schluss.
SPORT
ASV Sterzing startet in die neue Floorballsaison Die anstehende Floorball-Saison der Serie A verspricht wieder spannende und interessante Spiele. Die Meisterschaft wurde um ein weiteres Team, Floorball Ciampino aus Rom, auf insgesamt zwölf Teams aufgestockt. Gleich beim ersten Spiel der Saison am 10. Oktober trifft der ASV Sterzing Volksbank in der Dreifachturnhalle auf den neuen Gegner. Tags darauf kommt es – ebenfalls in Sterzing – zum Kräftemessen mit QT8 Milano.
Erstmals wird es während der Saison auch einen Pokalwettbewerb geben. Dort warten mit dem FBC Bozen und UF Gargazon zwei absolute Topteams in der Gruppenphase auf die Mannschaft um Kapitän Florian Astenwald. Zusätzlich werden die Sterzinger ein junges Team für die Kleinfeld-Meisterschaft stellen. Dabei wollen die Sterzinger in dieser Saison hoch hinaus. Das erklärte Ziel für alle Wettbewerbe ist das Erreichen des Semifinales.
EISKUNSTLAUF
Konzentration und Spaß Für all jene, die das Abenteuer Eiskunstlauf beginnen wollen, für alle Athleten und jene, die es noch werden wollen, für jene, die sich durch spezifisches Training und Wettkämpfe verbessern möchten, stehen Trainerin Linda Senettin und ihre Mitarbeiter vom AHC Freienfeld, Sektion Eiskunstlauf, auch heuer mit Professionalität und Sympathie zur Verfügung. BEZAHLTE ANZEIGE
Kurse für Buben und Mädchen ab vier Jahren werden ab September in der Eishalle von Sterzing angeboten. Die erste Schnupperstunde ist gratis! Infos unter der Rufnummer 340 9478434 oder per E-Mail an lindasenettin@hotmail.it.
BIATHLON
Nachwuchs ist fit für neue Saison Die Biathleten des ASV Ridnaun haben die Sommermonate wieder intensiv genutzt, um sich auf die anstehende Rennsaison vorzubereiten. Beim Biathlon Challenge, einem interregionalen Bewerb mit Hindernislauf und Luftgewehrschießen, platzierten sich die jungen Athleten Ende August in Sappada (Belluno) an vorderster Front: Der Sieg ging an Selina Schölzhorn vor Eva Brunner, Birgit Schölzhorn und Paul Teissl teilten sich Platz 4, Simon Markart und Karin Teissl folgten auf den Plätzen 5 und 6. Auch bei den Italienmeisterschaften im Sommerbiathlon, die Anfang September in Forni Avoltri (Udine) ausgetragen wurden, konnten sich neben den Weltcupläuferinnen Federica Sanfilippo und Karin Oberhofer die Ridnauner Nachwuchsbiathleten Patrick Braunhofer, Jonas Volgger, Jasmin Volgger, Stefan Fassnauer und Annalena Rainer gut in Szene setzen und kehrten mit Spitzenplatzierungen nach Hause zurück. BEZAHLTE ANZEIGE
Mittlerweile haben auch die jüngsten Nachwuchsbiathleten des ASV Ridnaun das Training aufgenommen. Wer Interesse hat, daran teilzunehmen, kann sich unter der Rufnummer 340 5983675 (Elisabeth) melden.
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EXTRA I ENERGIE SPAREN & HEIZEN
ENERGIE SPAREN & HEIZEN NEUE KLIMAHAUS-RICHTLINIE Seit 1. Juli gilt die aktualisierte Fassung der KlimaHaus-Richtlinie für Neubauten, die eine Vielzahl von Vereinfachungen mit sich bringt: Sie erleichtert das Ansuchen für Bauherren und verringert den Arbeitsaufwand der Planer. Durch die umfangreiche Revision der technischen KlimaHaus-Richtlinie aus dem Jahr 2011 wird der Vereinfachungsprozess fortgeführt, der schon vor zwei Jahren eingeleitet wurde. Mit 1. Juli trat nun die überarbeitete Fassung der technischen Richtlinie für Neubauten in Kraft. Diese regelt den Zertifizierungsablauf und
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die technischen Details des KlimaHaus-Standards für Neubauten. In der Übergangsphase bis zum 31. Dezember 2015 kann auch noch die vorhergehende Technische Richtlinie angewandt werden. „Ziel der Überarbeitung war es, den Zertifizierungsablauf einfacher, unbürokratischer und damit auch noch kundenfreundlicher zu gestalten sowie die technischen Vorgaben auf ihre Effektivität und Wirtschaftlichkeit hin zu überprüfen“, erklärt der zuständige Energie- und Umweltlandesrat Richard Theiner. Die wichtigsten Neuerungen betreffen die einzuhaltenden Grenzwerte bei der Gesamtenergieeffizienz, die weniger res-
triktiv gefasst wurden, sowie die bessere Einbindung der klimatischen Standortbedingungen in die KlimaHaus-Zertifizierung. Die neuen Richtlinien berücksichtigen auch die Besonderheiten von Nichtwohngebäuden und Hotels. Neu ist zudem, dass seit 1. Juli die Zertifizierung vollständig digital abgewickelt werden kann. Alle Ansuchen und Dokumente müssen nicht mehr wie bisher vom Bauherren oder Techniker unterschrieben und gestempelt im Original vorliegen; es reicht die Zusendung der Unterlagen in digitalen Formaten via E-Mail. Ab sofort wird auch auf die Ausarbeitung eines detaillierten energeti-
schen Projekts verzichtet und nur mehr anhand des Einreichprojekts kontrolliert. Die KlimaHaus Agentur verzichtet auch auf die Ausarbeitung von Ausführungsdetails und Detailzeichnungen. In Zukunft genügt die Angabe der Anschlussdetails, die aus einem Katalog der häufigsten Bautypologien ausgewählt werden können. „Alle diese Vereinfachungen wurden im Sinne der Konsumenten entwickelt und werden sich positiv auf die Ausführungskomplexität und die damit verbundenen Kosten auswirken“, zeigt sich Landesrat Theiner mit der Überarbeitung zufrieden.
SONNENENERGIENUTZUNG IN SÜDTIROL Die ersten thermischen Solaranlagen zur Warmwasserbereitung wurden in Südtirol bereits in den frühen 80er Jahren eingebaut. Die Installation von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung hat seit etwa 2005 durch die staatliche Einspeisevergütung „conto energia“ einen starken Aufschwung erfahren. Dies geht aus der Antwort von Energielandesrat Richard Theiner auf eine Landtagsanfrage des Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Walter Blaas hervor. „Insgesamt gibt es in Südtirol mehr als 21.000 thermische Solaranlagen mit einer Gesamtfläche von 230.000 m2“, so Landesrat Theiner. Im internationalen Vergleich liege Südtirol im Spitzenfeld. Die installierte Kollektorfläche pro 1.000 Einwohner beträgt
441 m2 und damit in etwa fünfmal so viel wie im EU-Durchschnitt (89 m2 pro 1.000 Einwohner). Was den Bereich Photovoltaik betrifft, so sind derzeit in Südtirol 7.600 Anlagen mit einer Gesamtfläche von 1,6 Millionen Quadratmetern installiert. „Beinahe alle Anlagen sind auf oder an Gebäuden installiert. Die Anlagen produzieren jährlich insgesamt 250 Millionen kWh Strom“, erläu-
tert Theiner. Mittlerweile würden knapp zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Südtirol durch Photovoltaik gedeckt. Auch in diesem Fall stehe Südtirol im EU-weiten Vergleich sehr gut da. Gemäß der von der Landesregierung im Jahr 2011 genehmigten Klimastrategie Energie-Südtirol 2050 soll die Gesamtleistung von Photovoltaik-Anlagen auf mindestens 300 Megawatt im Jahr 2020 ausgebaut werden. Eine Herausforderung bleibe laut Theiner jedoch, die erzeugte Energie möglichst nahe am Produktionsort zu verbrauchen, um die Rückspeisungen auf das nationale Verbundnetz möglichst gering zu halten. In Einzelfällen sei es notwendig, das Netz auszubauen. Die Nutzung der Sonnenenergie durch Solar- und Photovoltaikanlagen wird durch verschiedene Maßnahmen direkt oder indirekt gefördert, sofern die Errichtung der Anlagen an oder auf Gebäuden erfolgt und im Einklang mit den Bestimmungen des Landschaftsund Denkmalschutzes steht. „Photovoltaikanlagen in der offenen Landschaft werden nicht genehmigt, um Zielkonflikte mit Freizeit- und Tourismusanliegen, mit einer hochwertigen landwirtschaftlichen Produktion und mit naturschutzfachlichen Anliegen zu vermeiden“, so Theiner. Für thermische Solaranlagen zur Warmwasserbereitung, Raumheizung und Kühlung sind finanzielle Förderungen aus dem Landeshaushalt vorgesehen, ebenso für Photovoltaikanlagen abseits des Stromnetzes ohne Möglichkeit zur Stromeinspeisung. Erker 10 I 15
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EXTRA I ENERGIE SPAREN & HEIZEN
STEUERVORSCHÜSSE FÜR MEHRFAMILIENHÄUSER Nach dem Erfolg der Steuervorschüsse des Landes auf die vom Staat vorgesehenen Steuergutschriften für die Sanierung von Erstwohnungen soll nun die Möglichkeit überprüft werden, dieses Modell auch auf Mehrfamilienhäuser auszudehnen. Dies war das Thema eines vor kurzem abgehaltenen Treffens zwischen Bautenlandesrat Christian Tommasini (im Bild) und den Vertretern der Gewerkschaften. Seit 1. Juli 2014 springt das Land bei der Sanierung von privaten Erstwohnungen mit einem speziellen Vorschuss auf die Steuergutschriften ein. Damit die Woh-
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nungssanierer diese Summe aber nicht vorstrecken müssen, stellt das Land finanzielle Hilfe bereit. Wer saniert, kann um ein zinsloses Darlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren und zur Deckung von 50 Prozent der angefallenen oder anfallenden Kosten für die Sanierung ansuchen. Mit der finanziellen Abwicklung wurde die Inhouse-Gesellschaft Südtirol Finance AG betraut. Bisher wurden bereits 800 Anfragen eingereicht und insgesamt 25 Millionen Euro
dafür vorgesehen. „Es ist ein Erfolgsmodell“, erklärte Landesrat Christian Tommasini Anfang September bei einem Treffen mit den Vertretern der Gewerkschaften, bei dem es vor allem auch um die Unterstützung des in Südtriol stark in Krise geratenen Bausektors ging. „Durch den Vorschuss sind Anreize geschaffen worden, dass nun viele Bürger ihre Wohnung sanieren; gleichzeitig wurden viele Aufträge an Handwerksbetriebe erteilt “, so Tommasini.
Alle bürokratischen Aufgaben, wie Bearbeitung der Ansuchen, Überprüfung der Voraussetzungen und Berechnung der Beitragshöhe obliegen dem Landesamt für Wohnbau. Dieses dokumentiert zudem die Auszahlungen und setzt den Kreditvertrag für die Beitragsempfänger auf. Nun soll überprüft werden, ob dieses Modell der Finanzierung auch bei Sanierungen von Mehrfamilienhäusern (Kondominien) angewandt werden kann. Die Vertreter der Gewerkschaften haben beim Treffen mit Landesrat Christian Tommasini vereinbart, in nächster Zukunft eine Arbeitsgruppe zu bilden, um die verschiedenen Aspekte im Detail zu überprüfen.
ENERGIE SPAREN & HEIZEN I EXTRA
EURAC MACHT MEHRFAMILIENHÄUSER ENERGIEEFFIZIENTER 30 Millionen Italiener leben in Mehrfamilienhäusern, etwa eine Million dieser Gebäude gibt es in Italien. Ihren Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent reduzieren will ein europäisches Forschungsprojekt unter der Leitung des EURAC-Instituts für Erneuerbare Energie – mit neuen Technologien, die sich schneller und leichter installieren lassen als herkömmliche Systeme. 70 Prozent der italienischen Wohnungen befinden sich in Mehrfamilienhäusern – ein riesiges Potential zur Energieersparnis. Wie man es optimal nutzen kann, erforschen Wissenschaftler des EURAC-Instituts für Erneuerbare Energie im Rahmen von BuildHEAT, einem vierjährigen Projekt mit 18 europäischen Partnern und sieben Millionen Euro an Finanzmitteln aus dem europäischen Forschungsprogramm Horizon 2020. „Nachdem wir uns in anderen Forschungsprojekten mit der energetischen Sanierung von historischen Gebäuden, von Einkaufszentren und mit der Entwicklung von vorgefertigten Sanierungskomponen-
ten beschäftigt haben, stehen in diesem Projekt Maßnahmen im Mittelpunkt, die einzelne Bewohner umsetzen können“, erläutert Wolfram Sparber, Leiter des Instituts für Erneuerbare Energie. Die Forscher erproben vor allem Heiz, Kühl- und Lüftungssysteme, die u. a. die Sonnenenergie für jede Wohnung einzeln nutzen und sich mit geringem technischen Aufwand schnell installieren lassen. „Diese Klimatisierungssysteme speichern die Wärmeenergie für jede Wohnung individuell. Die kleinen Speicher, welche die Bewohner etwa auf ihren Balkonen installieren können, werden auch durch Sonnenkollektoren oder Photovoltaikmodule gespeist“, erklärt Roberto Fedrizzi, Forscher am EURAC-Institut für Erneuerbare Energie und verantwortlich für das Projekt BuildHEAT. Außerdem arbeiten die Wissenschaftler an einer vorgefertigten Konstruktion zur Fassadendämmung, die zum einen den Energieverbrauch senkt, andererseits Sonnenkollektoren und Photovoltaikmodule in die Fassade integriert. BuildHEAT beschäftigt sich aber nicht nur mit Technologien zur
Senkung des Energieverbrauchs, sondern auch mit Möglichkeiten ihrer Finanzierung, konkret mit der Frage, wie private Geldmittel für
die EURAC deshalb wirkungsvolle Strategien entwickeln, die auch für private Investoren von Interesse sind. „Bisher werden Maßnah-
energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen gewonnen werden können. „Technologien zur Reduzierung des Energieverbrauchs gibt es“, so Fedrizzi. „Auch Lösungspakete, welche die Sanierung unter energetischem und wirtschaftlichem Gesichtspunkt optimieren. In vielen Fällen fehlen jedoch die finanziellen Mittel, um die Anwendung tatsächlich umzusetzen.“ Gemeinsam mit dem „Istituto Superiore sui Sistemi Territoriali per l’Innovazione“, einer mit der Technischen Universität Turin verbundenen Non-Profit-Organisation, will
men im Bereich der Energieeffizienz und erneuerbarer Energiesysteme an Gebäuden meist mit – zunehmend knappen – öffentlichen Geldern verwirklicht oder von den Betroffenen selber bezahlt. Wir wollen diesen Markt auch Privatinvestoren zugänglich machen“, so Sparber. Sowohl die technischen Eingriffe wie die Strategien ihrer Finanzierung werden konkret in drei Fallstudien in Rom, Manchester (Großbritannien) und Zaragoza (Spanien) erprobt, an Mehrfamilienhäusern mit 50 bis 80 Wohnungen.
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EXTRA I ENERGIE SPAREN & HEIZEN
FENSTER VERURSACHEN WÄRMEVERLUSTE Fenster verursachen oft große Wärmeverluste, bedingt durch die im Verhältnis zum restlichen Gebäude schlechten Wärmedämmeigenschaften und durch den oft nicht luftdichten Einbau, informiert die Verbraucherzentrale Südtirol. Ein Fenster bietet einerseits die Möglichkeit, einen Blick ins Freie zu erhalten, und andererseits, die Sonnenenergie zu nutzen und somit Energiegewinne zu erwirtschaften. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, beim Fensterkauf auf folgende Faktoren zu achten: den U-Wert der Verglasung, den U-Wert des Rahmens, die Art der Abstandshalterprofile, den luftdichten Einbau und den Schallschutz. Der U-Wert gibt Auskunft über die Wärmeverluste der einzelnen Bauteile. Je kleiner der Wert, desto geringer die Energieverluste. Trotz verschiedener Fenstergrößen wird bei den Angeboten oft nur ein einziger Gesamt-U-Wert angegeben. Dieser bezieht sich jedoch nur auf eine einzige Fenstergröße. Dies macht den Vergleich mit anderen Fensterherstellern oft fast unmöglich. Abhängig von der Fenstergröße herrscht ein unterschiedliches Verhältnis zwischen Fensterrahmen und Glasanteil, was den Gesamt-Wärmedämmwert beeinflusst. Damit also der Wärmeverlust verschiedener Fenstertypen besser verglichen werden kann, müsste für jede Größe der zertifizierte GesamtU-Wert im Angebot angeführt werden. Um dies zu vereinfachen, kann der U-Wert der Verglasung und der des Rahmens separat angege-
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ben werden und gilt somit für alle Fenstergrößen. Der Gesamt-U-Wert kann bei Bedarf (etwa für die Klimahausberechnung) dann eigens für jede Größe berechnet werden. EMPFOHLENE WERTE Abhängig von den Energieverlusten der restlichen Bauteile (Außenwand, Dach, Decke über unbeheiztem Keller ...) und somit der gesamten Gebäudequalität (KlimaHaus A, B, Passivhaus, Nullenergiehaus ...) sollte eine entsprechende Fensterqualität gewährt werden. Bei Niedrigenergiehäusern ist auf jeden Fall die Verwendung von Wärmeschutzverglasungen zu empfehlen. Stand der Technik sind U-Werte zwischen 1,1 und 0,9 W/ m²K. Der U-Wert des Rahmens (Uf) liegt bei einem Standardfenster meist in den Bereichen zwischen 1,3 und 1,8 W/m²K. Im U-Wert nicht enthalten sind Wärmeverluste, die durch einen nicht fachgerechten Einbau entstehen. Daher ist es unbedingt erforderlich, dass von den Fensterfirmen ein luftdichter Einbau gefordert wird. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, die entsprechenden Grenzwerte schriftlich im Vertrag festhalten zu lassen. Wird ein Fenster nämlich nicht luftdicht eingebaut, so geht über die Schwachstellen unnötig Energie verloren. Im Winter bedeutet dies erhöhte Wärmeverluste und im Sommer kann die Hitze durch die undichten Stellen leichter ins Haus eindringen. Außerdem kann es im schlimmsten Fall im Bereich der Luftundichtheiten sogar zu Bauschäden kommen. Die Abstandshalterprofile (auch Di-
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stanzhalter, Steg oder Scheibenabstandshalter genannt) stellen einen Abstand zwischen den Verglasungen her. Die Art und somit die thermische Qualität hängen von der Wärmeleitfähigkeit des verwendeten Materials ab. Aluminiumstege haben eine hohe Wärmeleitfähigkeit (λ-Wert ca. 160 W/ mK) und stellen somit einen erhöhten Wärmeverlust dar. Energetisch günstiger sind Profile aus Edelstahl (λ-Wert ca. 17 W/mK), Butyl-Matrix (λ-Wert ca. 0,27 W/mK) oder aus Spezialkunststoff (λ-Wert ca. 0,19 W/mK). Neben den U-Werten der Verglasung und des Rahmens ist der so genannte Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) ein weiteres Qualitätsmerkmal eines Fensters. Der g-Wert gibt Auskunft darüber, wie viel Sonnenenergie (in %) durch die Verglasung ins Gebäudeinnere gelangt. Je größer der g-Wert, desto größer ist der Strahlungs- bzw. Wärmegewinn. Ein g-Wert von 60 Prozent bedeutet, dass 60 Prozent der Sonnenenergie ins Gebäudeinnere gelangen und der verbleibende Rest von 40 Prozent zurück ins Freie reflektiert wird. Der Lichttransmissionsgrad der Verglasung gibt den prozentuellen Anteil der Sonneneinstrahlung (sichtbares Licht) an, der von außen nach innen durchgelassen wird. Ein weiteres Qualitätskriterium der Fenster ist der Schallschutz. Beson-
ders bei Gebäuden, die sich neben viel befahrenen Straßen befinden, sollten die Fenster einen guten
tifizierte Fenster auch über erhöhte Garantiezeiten. Zudem muss der Fensterbauer fachspezifische
klassen (B, A und Gold) eingeteilt. Ein Verzeichnis der mit dem Gütesiegel ausgezeichneten Produkte ist auf der Webseite der Klimahausagentur unter www.klimahausagentur.it enthalten. AUSTAUSCH ALTER FENSTER
Schallschutzwert aufweisen (Empfehlung: mindestens 37 dB). Das Gütesiegel „KlimaHaus Qualitätsfenster“ wird an Fensterbauer verliehen, welche die Vorgaben der Klimahaus-Richtlinie erfüllen. Das Gütesiegel ersetzt weder das CE-Zertifikat noch andere Kennzeichen, Normen und Gesetze. Neben der Einhaltung der Qualitätsstandards für die Energieeffizienz und Sicherheit verfügt das zer-
Kenntnisse über den richtigen Einbau der Fenster durch sein Montage-Handbuch und den Besuch von Kursen belegen sowie Lösungen für verschiedene Einbausituationen vorlegen. Das „KlimaHaus-Qualitätsfenster“ ist durch einen Aufkleber (rechter unterer Rand der Glasscheibe) erkennbar. Die zertifizierten Fenster werden gemäß den technischen Mindestanforderungen in drei Güte-
Sollte der Gesamtzustand des alten Fensters sehr schlecht sein (keine Dichtungen, luftundichter Einbau ...) bzw. nicht vereinbar mit der neuen Gebäudeoptik, so ist die Anschaffung eines neuen energieund somit kostensparenden Fensters mit Sicherheit sinnvoll, so die Verbraucherschützer. Nach dem Einbau des neuen Fensters sollten die Lüftungsgewohnheiten umgestellt, also der geänderten Situation angepasst werden. Wirksam und energiesparend lüftet man durch kurzes und gründliches Öffnen der Fenster und Türen (Stoß- oder Querlüften). Für den Austausch von alten Fenstern sind bis zum 31. Dezember 2015 Steuerbegünstigungen im Ausmaß von 50 bzw. 65 Prozent vorgesehen. Ab 1. Jänner 2016 wird der Steuerabzug auf 36 Prozent herabgesetzt. Für den Austausch von Fenstern an Gebäuden, deren Baukonzession vor dem 12. Jänner 2005 ausgestellt wurde, kann alternativ auch um einen Landesbeitrag angesucht (30 Prozent) werden.
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EXTRA I HERBSTGESUNDHEIT & WINTERMODE & WOHLBEFINDEN
GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN GELIERZUCKER NICHT UNBEGRENZT HALTBAR Gewöhnlicher Haushaltszucker ist unbegrenzt haltbar. Dagegen ist Gelierzucker mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum gekennzeichnet. Der Grund dafür liegt in der Zusammensetzung. Gelierzucker ist Zucker, dem Pektin und Zitronensäure zugesetzt sind. Pektin ist ein natürliches Geliermittel. Es wird aus Früchten gewonnen und ist dafür verantwortlich, dass
die Konfitüre beim Einkochen fest wird. Bei längerer Lagerung ist Pektin empfindlich gegenüber Wärme oder Säuren, informiert die Verbraucherzentrale Südtirol. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums kann es passieren, dass die Fruchtmasse nicht mehr eindickt. Für die Gesundheit ist das unbedenklich. Der Gelierzucker kann noch zur Zuberei-
tung von Kompott oder Tortenguss verwendet werden. Mit wenig Aufwand lässt sich überprüfen, ob die Gelierfähigkeit des Zuckers noch ausreicht. Dazu werden zwei Teelöffel der gekochten Fruchtmasse auf einen kalten Teller gegeben. Wird die Masse nach kurzer Zeit fest, ist die Gelierprobe bestanden.
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TUN SIE IHREM RÜCKEN ETWAS GUTES! Schön, wenn man morgens voller Energie und ohne so manche „Wehwehchen“ in den Tag starten kann! Oft und besonders im zunehmenden Alter sieht die Realität aber ganz anders aus und wir wünschen uns ein besseres Laufen, Stehen, Sitzen und Liegen. Das Vitaplus Sanitätshaus in Brixen ist Spezialist, wenn es um Ihr Wohlbefinden am ganzen Körper geht. Aktuell steht bei Vitaplus das Volksleiden Nr. 1 im Vordergrund: Rückenschmerzen. Dagegen helfen neben mehr Bewegung verschiedene Gesundheitsprodukte für den Alltag, die bei uns erhältlich sind. Zudem profitieren Sie von unserem reichen Fundus an Fachwissen und Erfahrung. Der Rücken ist auch Schwerpunkt beim bevorstehenden Thementag in unserer Filiale: Am 10. Oktober können Sie sich von 8.30 bis 12.30 Uhr von Physiotherapeuten kostenlos beraten lassen, wie Sie Ihrem Rücken etwas Gutes tun. Und wir bieten noch mehr: Wussten Sie, dass Rückenprobleme oft beim Fuß beginnen? Ursache können Fußfehlstellungen sein, die sich durch sensomotorische Einlagen korrigieren lassen. Genaueres erfahren Sie bei unserem Orthopädie-Schuhtechniker, jeden Freitagnachmittag im Sanitätshaus Vitaplus in Brixen. Schauen Sie vorbei, es lohnt sich! Sanitätshaus Vitaplus, Regensburger Allee 14, Brixen
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www.vitaplus.it
GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN I EXTRA PR
DER GEIST DER NATUR Bei Unterthurner in Marling erreicht die Kunst der Schnapsbrennerei ihren höchsten Ausdruck.
Privatbrennerei Unterthurner am Ansitz Priami, Marling In den Destillierblasen der Firma Unterthurner, die eigens für die Erzeugung unterschiedlicher Obst- und Tresterbrände entwickelt wurden, entstehen Produkte, die den Gaumen faszinieren, da sie in jeder Phase des Herstellungsprozesses mit höchster Sorgfalt gepflegt werden. Die Natur liefert die Rohstoffe: Himbeeren, Heidelbeeren, Aprikosen, Pflaumen, Äpfel, Birnen, Kirschen, Quitten, Walnüsse, Schlehen. Aus Südtirol, den Wäldern Osteuropas, aus denen wild wachsende, unbehandelte Früchte stammen, und der großzügigen italienischen Region Emilia-Romagna mit ihren süßen, reifen Früchten stammen die besten, ausgewählten Rohstoffe, die in der Privatbrennerei Unterthurner ihre komplexen natürlichen Aromen freigeben – das schmeckt man bei jedem Schluck. Die 11 Produktlinien von Unterthurner bieten unterschiedliche Spezialitäten edelster Brände und Liköre in einer breiten Geschmackspalette. Der WALDLER® ist der exklusive Waldhimbeergeist mit geschützter Bezeichnung, ein echtes Juwel Südtiroler Brennkunst. Die Produktlinie HAUSBRÄNDE bietet den Genuss wunderbarer Obstsorten. BARRIQUE ist der Name kostbarer, in kleinen Eichenfässern gereifter Feinbrände. Die Produktlinie NOBLESSE präsentiert erlesene Edelliköre und SELECTION erlesene Edelbrände. SELVATICUS ist der Name unseres exzellenten Geists und unser Grappa VITAE ist ein exquisiter Grappa, der auch aus Chardonnay-, Gewürztraminer-, Lagrein- und Sauvignon-Trestern destilliert wird. Dem Schutzheiligen der Branntweinbrenner sind die Digestife SANCT AMANDUS aus aromatischen und heilenden Kräutern gewidmet. Die Linie PRIAMI bietet Edelbrände in einer originellen Flasche mit Wiedererkennungswert: zum Beispiel den Grappa aus Rosenmuskateller, eine Rarität in Südtirol, oder den Brand aus Schüttelbrot mit den Gewürzen des typischen Brots der Südtiroler Bergbauernhöfe, der mit jedem Schluck die einzigartige Atmosphäre seiner Herkunftsregion vermittelt. Die exzellenten Destillate von Unterthurner, die für Sonder-Editionen auch in kleinen Mengen hergestellt werden, können direkt im Geschäft neben der Brennerei in Marling, im Online-Shop auf www.unterthurner.it oder bei ausgewählten Händlern erworben werden. Erker 10 I 15
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EXTRA I HERBSTGESUNDHEIT & WINTERMODE & WOHLBEFINDEN
APOTHEKER IN NOT Apotheken in Südtirol drohen mit reduzierten Öffnungszeiten und Schließungen. Grund ist ein neues Dekret der Gesundheitsabteilung des Landes. Steht auch die Arzneimittelausgabestelle in Gossensaß vor dem Aus? Apothekerin Astrid Hell versteht die Welt nicht mehr. Jahrelang hatte die Gemeinde Brenner sie gebeten, in Gossensaß eine Arzneimittelausgabestelle zu öffnen. 20 Jahre lang hatte es im Dorf keine Apotheke mehr gegeben. Hell zögerte, bewarb sich am Ende doch. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Mitarbeiterinnen richtete sie den leerstehenden Raum am Ibsenplatz ein, wegen knapper Geldmittel nur notdürftig. „Fünf Jahre lang haben wir gewirtschaftet wie Ameisen, um 2014 erstmals einen Gewinn zu erzielen. Und jetzt muss ich wahrscheinlich das Handtuch werfen.“ „Schuld“ daran ist ein Dekret, das Irmgard Prader, Abteilungsdirektorin des Gesundheitsamtes, am 27. Mai 2015 verordnet hat. Ein Dekret, das nach vier Staatsratsurteilen aus dem Jahr 2014 für Südtirol als „unumgänglich und notwendig“ erachtet wurde. Konkret geht es um die Einführung eines neuen Berechnungsmodells für den so genannten Krankenkassenumsatz – der Betrag, der zu Lasten des Landesgesundheitsdienstes geht. Die Berechnung ist komplex: Für ein rezeptpflichtiges Medikament, das die Krankenkasse bezahlt, zahlt der Patient das Ticket (Selbstkostenbeitrag). Die Differenz zum Medikamentenpreis begleicht der Landesgesundheitsdienst, aber nur zum Teil. Bei der Auszahlung werden – je nach Umsatzhöhe und Art der Apotheke – obligatorische Rabatte abgezogen: Bei kleinen Apotheken in entlegenen Wohngebieten sind es 1,5 Prozent, bei Stadtapotheken gestaffelt bis zu 21,25 Prozent. Mit dem neuen Dekret zählt nicht mehr wie bisher die Differenz, sondern der gesamte Betrag eines Me-
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Durch das neue Dekret liegen die Krankenkassengrenzwerte von kleinen entlegenen Apotheken bei 387.000 Euro. Überschreiten sie diese, müssen sie dem Landesgesundheitsdienst höhere Rabatte gewähren. Apothekerin Astrid Hell: „Bleibt dieses Berechnungsmodell bestehen, muss ich die Arzneimittelausgabestelle in Gossensaß (im Bild) schließen.“
dikaments zum Krankenkassenumsatz. Gleiches bei den Generika, den wirkstoffgleichen Nachahmprodukten eines Marken-Medikaments. Zum Umsatz werden auch Heilbehelfe gerechnet, also Produkte, die zur Medikation einer Krankheit dienen wie elastische Binden, orthopädische Schuheinlagen, Windeln oder Glukosestreifen für Diabetiker. Das neue Berechnungsmodell bräuchte den Patienten nicht weiter zu kümmern. Wäre da nicht der Rattenschwanz an Folgen, die es mit sich zieht. Eigentlich schützen Staats- und Landesgesetze kleine entlegene Apotheken, da sie einen wichtigen Beitrag zur Nahversorgung leisten, ein kleines Einzugsgebiet und nicht unerhebliche Betriebskosten haben. Jetzt bittet das Dekret aber ausgerechnet diese Apotheken stärker zur Kasse. Durch das neue Modell steigen nämlich ihre Krankenkassenumsätze, wodurch sie in eine höhere Kategorie eingestuft werden und dem Landesgesundheitsdienst höhere Rabatte gewähren müssen. Höhere Rabatte bedeuten niedrigere Einkünfte – Geld, das am Ende in der Kasse fehlt. Mehrere Apotheken ziehen die Konsequenzen: Wird das Dekret in dieser Form umgesetzt, wollen sie ihre Öffnungszei-
ten reduzieren oder gar schließen. So auch Astrid Hell, die neben ihrer Hauptapotheke „Gilfenklamm“ in Stange seit fünf Jahren die Arzneimittelausgabestelle in Gossensaß führt. Um wenige Tausend Euro liegt sie über dem Grenzwert von 387.000 Euro, da die Apotheke in Stange mit der Verteilerstelle in Gossensaß zusammengezählt wird. Somit ist sie einer Stadtapotheke gleichgesetzt und muss dem Landesgesundheitsdienst „so viel Skonto gewähren, wie eine halbe Arbeitskraft im Jahr kostet“. Dies, so Hell, könne sie sich finanziell nicht leisten. „Dieses Dekret ist eine moralische Watsche für mich. Ich bin Frau, Mutter, Unternehmerin, habe versucht, in Gossensaß nicht nur einen Service für die Bevölkerung zu bieten, sondern dabei auch etwas zu verdienen. Jetzt wird mir ein Strich durch die Rechnung gemacht.“ Auch Inhaber der Verteilerapotheken in Margreid, Nals und St. Martin/ Gsies überlegen eine Schließung, denn wenn die Verteilerstelle wegfällt, reduziert sich entsprechend der Krankenkassenumsatz. Zwölf Apothekeninhaber haben eine drastische Reduzierung der Öffnungszeiten angekündigt. Die neuen Berechnungen gelten rückwirkend ab 1. Jänner 2015, somit wären Rückzahlungen für die
ersten sechs Monate des heurigen Jahres fällig. Der Verband der Südtiroler Apothekeninhaber will nicht klein beigeben und versucht zu intervenieren. Vizepräsident Dr. Paul Zelger glaubt, dass die Apotheken „ungerechtfertigterweise“ in eine höhere Umsatzklasse eingeteilt worden sind. „Die Berechnungsmethode beruht zum Teil auf Parametern, die aus rechtlicher Sicht nicht eindeutig nachvollziehbar sind.“ So werde beispielsweise die Einrechnung der von Patienten entrichteten Selbstbehalte in Italien unterschiedlich gehandhabt. In der Provinz Trient darf die Krankenkasse nach wie vor nur die Differenz und nicht den gesamten Betrag des gezahlten Medikamentes verrechnen, auch werden dort die Heilbehelfe nicht mitgerechnet. Da die Staatsratsurteile aus dem Jahr 2014 zum Teil andere Regionen Italiens betreffen, müssen die Bestimmungen nicht notwendigerweise in Südtirol angewandt werden. Was Dr. Zelger noch beanstandet: Die Verabschiedung eines solchen Dekretes falle in die Kompetenz der Landesregierung und nicht in die einer Abteilungsdirektion. Das Dekret dürfte es demnach also gar nicht geben. In Südtirol gibt es derzeit 119 Apotheken und 13 Verteilerstellen. Laut Landesrätin Martha Sto-
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PR cker sind elf Apotheken vom Dekret und damit einer Neuklassifizierung betroffen. Sie erzielen einen jährlichen Krankenkassenumsatz zwischen 399.401,55 und 547.636,12 Euro ohne Mehrwertsteuer. Aufgrund des neuen Dekrets müssten die betroffenen Apotheken dem Landesgesundheitsdienst künftig jährlich zusätzlich „durchschnittlich 11.528,89 Euro“ an Rabatt gewähren. Zelger nennt andere Zahlen. Er sagt, dass diese Apotheken künftig auf „mindestens 12.000 Euro“ im Jahr verzichten müssen. Die Namen der betroffenen Apotheken will er nicht nennen. „Wir halten die Veröffentlichung aus Datenschutzgründen nicht für zulässig.“ Auch über ihre genauen Umsätze sei er nicht informiert. „Wir haben die Apotheken im Verband lediglich angeschrieben, ihre Position zu prüfen und sich gegebenenfalls bei uns zu melden.“ Die errechneten Krankenkassenumsätze der in Frage kommenden Apotheken befänden sich aber offensichtlich in der Nähe des Schwellwertes von rund 387.000 Euro, ab dem ein höherer Rabattsatz angewandt wird. In Apothekerkreisen gehen die Meinungen zum Dekret auseinander. Manche haben es sich nicht im Detail angeschaut, weil es sie nicht direkt betrifft. Andere, u. a. der eine oder andere Stadtapotheker, finden die Neuklassifizierung von Apotheken „vollkommen gerechtfertigt“, ganz nach dem Motto: Wer einen höheren Umsatz erzielt, soll auch höhere Rabatte gewähren. „Im Prinzip“, so Zelger, „wäre diese Aussage nachvollziehbar.“ Trotzdem verweist er auf die Berechnungsmethode, die „nicht in allen Teilen rechtens“ sein könne. „Der Gesetzgeber versucht nun einmal, kleine Apotheken an ungünstigen Standorten mittels günstiger Bedingungen zu schützen. Dieser Schutz darf nicht durch in Frage zu stellende Maßnahmen verwässert werden.“ Eine Gruppe, die an der Fortführung der Verteilerstellen von Gossensaß, Margreid, Nals und St. Martin/ Gsies interessiert ist, hat ein „Komitee für Anrecht auf pharma-
zeutische Versorgung in Südtirol“ gegründet und rund 3.500 Unterschriften gesammelt. Unterschrieben haben vor allem Senioren und Frauen ohne Auto, aus Sorge, dass ihnen über kurz oder lang der Service weggenommen wird. Auch der Gemeinderat Brenner steht hinter Apothekerin Hell. Er verabschiedete im August einstimmig eine „Resolution zum Erhalt der Arzneimittelausgabestelle Gossensaß“. Darin fordern die Räte die zuständige Landesrätin, Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Abteilung Gesundheit der Landesverwaltung auf, „alles in ihrer Macht Stehende zu veranlassen, dass die Medikamentenausgabestelle Gossensaß ihre wertvolle Tätigkeit im Dienste der Bürger weiterführen kann“. Die Verteilerstelle leiste nicht nur einen Gesundheitsdienst, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Nahversorgung und trage zur Attraktivität des abwanderungsgefährdeten und verkehrsbelasteten Wohnortes bei. Für Gespräche scheint Landesrätin Martha Stocker offen zu sein: „Die Apotheken sind für uns ein zentraler Partner zur wohnortnahen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, dazu gehören auch die Medikamentenausgabestellen.“ Das Land lote andere Berechnungsmöglichkeiten aus und prüfe Ersatzmaßnahmen, um die Versorgung mit Medikamenten für die Bevölkerung in peripheren Gebieten auch in Zukunft in bewährtem Ausmaß zu gewährleisten. Für Zelger sind diese Absichtserklärungen zu wenig. „Es wurde uns zugesichert, das Dekret nochmals unter die Lupe zu nehmen. Bisher brachte es aber kein Ergebnis.“ Apotheker, darunter Astrid Hell, haben deshalb Rekurs gegen das verabschiedete Dekret eingereicht. Sie wollen „eindeutig geklärt wissen, ob die Maßnahme rechtens ist“. Ob das Dekret annulliert, auf Eis gelegt oder bestätigt wird, darüber wird nun das Verwaltungsgericht entscheiden. Vom Urteil hängt auch die Zukunft der Arzneimittelausgabestelle in Gossensaß ab. „Bleibt das Dekret bestehen, muss ich schließen“, so Hell. rb
EISKALT ABNEHMEN Viele Menschen haben ungeliebte Problemzonen, die sie unbedingt loswerden möchten. Ob Mann oder Frau: Oft wollen die Fettpolster an Hüften, Oberschenkeln oder Oberarmen auch mit gezielter Diät oder speziellem Training einfach nicht verschwinden. Doch es gibt eine Lösung, die fortschrittlicher kaum sein könnte.
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DER GEHEIMTIPP IM WIPPTAL! Den Menschen als Ganzes zu sehen, ihn in Balance zu bringen, ihn von innen heraus erstrahlen zu lassen – das ist ihre Philosophie. Helga Gschliesser aus Flains über ihre ganzheitliche Arbeit als Kosmetikerin und Masseurin. Helga, bei Deiner Tätigkeit legst Du größten Wert auf die Verwendung von reinen Naturprodukten. Was zeichnet diese aus? HELGA GSCHLIESSER: Die Verwendung meiner ganzheitlichen Naturkosmetik von akari ist mir nicht nur wichtig, sondern ein ganz besonderes Herzensanliegen. Es sind natürlich die hervorragenden Produkte, die ich ganz gezielt auf die Bedürfnisse meiner Kunden abstimmen kann bzw. von meinen Kunden intuitiv gewählt werden. Vielmehr noch fasziniert mich der ganzheitliche Aspekt, der den Mensch in den Mittelpunkt stellt. Schließlich drückt sich der seelische Zustand eines Menschen nicht zuletzt über die Haut und den Muskeltonus aus. Mein Ziel ist es, dass sich meine Kunden in ihrer Haut und in ihrem Sein einfach wohlfühlen.
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Für wen ist Deine Naturkosmetik von akari geeignet? Grundsätzlich ist Naturkosmetik von akari für jeden interessant, der seine Gesundheit und sein Wohlbefinden bewusster in die Hand nehmen will. Immer mehr Menschen reagieren sehr sensibel auf die Inhaltsstoffe herkömmlicher Kosmetikprodukte. Aggressive chemische Stoffe, Konservierungsmittel und synthetische Duftstoffe reizen oftmals die Haut und bescheren bei ihrer Verwendung ein unschönes Erlebnis. Meine Naturkosmetik von akari erhebt den Anspruch, die Haut – unser größtes Organ – gesund zu erhalten und in ihrer natürlichen Funktion zu unterstützen. Was zeichnet die Kosmetikprodukte von akari aus? Die Grundlage der Produkte ist reines Wollwachs, das einzige Fett, das Wasser binden kann und damit unserer Haut hilft, ihr eigenes Feuchtigkeitsbindevermögen aufzubauen. Das Gleichgewicht von Fett und Feuchtigkeit sowie der
pH-Wert sind perfekt aufeinander abgestimmt. Um die Harmonisierung im Organismus und auf allen drei Ebenen des Seins wieder herzustellen, sind die Naturbelassenheit der Rohmaterialien, die Blüten- und Mineralienessenzen und
die ätherischen Öle die besten Regulatoren für eine Hilfe zur Selbsthilfe. Der Mensch ist eben Natur und braucht Natur. Kannst Du als Masseurin auch bei hartnäckigen Verspannungen Abhilfe schaffen? Massagen sind meine große Leidenschaft. Gerade wenn es um hartnäckige Verspannungen, Bindegewebsverhärtungen oder Lymphstauungen geht, kann ich mich so richtig austoben (lacht). Mit meiner 20-jährigen Berufser-
fahrung sowie den ständigen Fort- und Weiterbildungen ist es für mich genauso wie für meine Kunden sehr abwechslungsreich und interessant, die verschiedensten Massagetechniken auszuprobieren oder zu kombinieren, um das bestmögliche Resultat zu erzielen. Welche unterschiedlichen Massagearten bietest Du in Deiner Praxis an? Bei starken Verspannungen im Rücken erziele ich mit der Rücken-Intensivmassage mit Honig, Schröpfglas oder Lavasteinen die besten Ergebnisse. Gerne kombiniere ich diese mit einer Reflexzonenmassage, bei Bedarf wird auch eine lymphdrainierende Massage eingesetzt. Tiefste Entspannung und völliges Loslassen erleben meine Kunden bei meiner Klangschalenmassage oder bei der Hot-Stone-Massage. Tiefer liegende Blockaden werden in der Vita Balance Ganzkörpermassage mit Farbölen oder bei der „Erkenne dich selbst“-Behandlung mit heimischen Blütenessenzen gelöst. Feinstofflichere Themen werden über die Aura
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bzw. bei einer Pranabehandlung gereinigt und energetisiert. Hast Du auch andere Behandlungen bzw. Produkte im Angebot? Sehr viele meiner Kunden schätzen vor allem das Wimpernverlängerungsserum von M2, das in diesem Bereich marktführend ist und ich exklusiv anbiete – genauso wie die Wimperndauerwelle, die den Wimpern den nötigen Schwung verleiht. Große Nachfrage gibt
es auch bei Gesichtsmasken von akari, mit denen überraschende Ergebnisse erzielt werden. Beliebt sind natürlich auch ganz klassische Behandlungen, wie Manicure, Pedicure, Fußpflege, Depilation und vieles mehr – auch hier lege ich größten Wert auf natürliche Produkte.
Was ist Dein ganz persönliches Lieblingsprodukt? Mein absolutes Lieblingsprodukt, das ich auch immer in die Behandlungen einfließen lasse, sind meine Farböle und Devas. Farböle sind einzigartige ätherische Ölmischungen, die eine exakte Lichtfrequenz aufweisen. Die Wirkung der Farbe unterstützt mich als Behandler und auch die Behandlung selbst. Wissenschaftlich nachgewiesen regulieren und harmonisieren sie „verstimmte“ Frequenzen auf der mentalen, emotionalen und geistigen Ebene. Devas sind Essenzen aus heimischen Blüten. Pflanzen wie Linde, Huflattich, Leberblümchen, Buschwindröschen und viele andere mehr bieten wertvolle Hilfe im seelischen Bereich. Wie ein altes Sprichwort besagt: Für jedes Kümmernis ist ein Kraut gewachsen. Warum finden so viele Kunden den Weg zu Dir nach Flains? (lacht) Ich staune selbst oft darüber, von wo und mit welchen Anliegen verschiedenste Menschen auf mich zukommen, schließlich liegt Flains nicht gerade auf dem Weg. Mittlerweile kommen meine Kunden aus ganz Südtirol und auch aus Nordtirol zu mir. Sie be-
stätigen mir immer wieder, dass sie vor allem meine ganzheitliche Betrachtungsweise schätzen, durch die sie einen völlig neuen Zugang zu sich selbst finden, genauso wie
als die anderen Kosmetikerinnen. Bei dir isch es uanfach fein! Du nimmst dir Zeit für mich, hörst mir zu und nimmst mich wichtig.“ Das ist für mich das schönste Kompli-
meine ganz individuellen Behandlungen. Ganz oft höre ich von meinen Kunden: „Du bist ganz anders
ment und eine Bestätigung dafür, dass ich mit meiner Philosophie auf dem richtigen Weg bin.
by Helga!
kosmetik I massage & more Helga Gschliesser Flains 216 39049 Wiesen/Pfitsch Tel. 339 6890729 Erker 10 I 15
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EINEN MOMENT LANG FREUDE SPÜREN Interview: Susanne Strickner
Am Montagvormittag geht es rund auf der Kinderstation am Sterzinger Krankenhaus. Die Clowns von CoMedicus Comicus machen ihre Humorvisiten und sorgen für viele lachende Gesichter. Es tut einfach gut, einmal kurz nicht an die Krankheit oder die Verletzung zu denken. CoMedicus-Comicus-Präsident Erich Meraner und Koordinatorin Brunhild Putzer erzählen, wie so ein Clown-Alltag aussieht und warum Lachen gerade in Situationen der Ausweglosigkeit so wichtig ist. Erker: Seit wann gibt es den Verein CoMedicus Comicus in Südtirol? Co Medicus Comicus: Den Verein gibt es seit 17 Jahren. 1998 wurde CoMedicus Comicus von Pauli Demetz aus Gröden gegründet. Mittlerweile zählen wir rund 300 Mitglieder. Was macht der Verein? Unser Hauptziel ist, ein Lächeln dorthin zu bringen, wo man vielleicht sonst nichts mehr zu lachen hat. Als Clown ist man sofort auf einer anderen Ebene, die ganz neue Begegnungen möglich macht. Wir sind vor allem für die
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Medicus-Comicus-Präsident Erich Meraner und Koordinatorin Brunhild Putzer: „Durch unsere Tätigkeit möchten wir Momente des Glücks schaffen.“ Co
Kinder im Krankenhaus da, aber nicht nur. Wir sind sehr humorvolle Leute und Lachen ist für uns ein wichtiger Pfeiler im Leben. Durch unsere Tätigkeit möchten wir Momente des Glücks schaffen. Was wird bei einer Clown-Visite gemacht? Wir besuchen seit 17 Jahren wö-
chentlich alle Krankenhäuser Südtirols, so sind unsere Clowns etwa montags am Vormittag in Sterzing und nachmittags in Brixen. Unterwegs sind immer zwei Clowns und besuchen alle Zimmer der Pädiatrie und auch andere Stationen, wo wir willkommen sind. Wir möchten eine Begegnung schaffen, von der die Kin-
der oder anderen Patienten ihren Angehörigen erzählen. Gibt es einen bestimmten Ablauf für diese Besuche? Die Clowns treffen sich vor dem Besuch zur Besprechung und ziehen sich um. Dann sprechen sie sich mit dem Pflegepersonal ab und erhalten Vorinformationen, etwa über ansteckende Krank-
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SMARTES HÖRSYSTEM heiten. Natürlich gehen sie in kein Zimmer unerlaubt hinein. Die Clowns starten von Zimmer zu Zimmer und besuchen auch den Aufenthaltsraum, wenn sich dort jemand aufhält. Dabei gibt es keine strikte Zeitvorgabe. Jeder Besuch soll einen Höhepunkt haben. Da man das Kind nicht kennt und nicht weiß, wie es auf einen reagiert bzw. wer alles mit dabei ist, ist der Besuch improvisiert und verlangt Spontaneität von den Clowns. Wichtig sind die ersten 30 Sekunden beim Eintritt in den Raum; die Clowns müssen in der kurzen Zeit entscheiden, wie sie sich am besten vorstellen. Sie treten mit einer bestimmten Absicht ein – sie wollen vielleicht zaubern, musizieren oder singen –, aber über den Verlauf des Spiels entscheidet das Kind. Wichtig ist dabei, dass die Clowns verstehen und spüren, wie weit sie gehen dürfen.
„MIT UNS DARF MAN AUCH WEINEN, DAS IST OFT GANZ WICHTIG.“ Wie werden die Clowns ausgebildet? Wir sind keine Animationsclowns, die vor 200 Leuten Halligalli machen. Unsere Clowns werden sehr professionell ausgebildet, damit sie, auch wenn etwa ein Kind im Sterben liegt, wissen, wie sie sich am besten verhalten, ob sie überhaupt ins Zimmer passen, ob sie nur ein Lied mit der Ukulele singen oder ob sie die Eltern einbeziehen. Mit uns darf man auch weinen, das ist oft ganz wichtig. Um die Ausbildung kümmert sich unser künstlerischer Leiter Lorenz Wenda aus Innsbruck. Man kann ihn sich wie einen Regisseur vorstellen, der mit den Clowns erarbeitet, wie sie sich in verschiedensten Situationen verhalten sollen. Vom typischen Luftballonhund und dem Rote-Nase-Verteilen haben wir uns distanziert. Wir wollen Begegnungen schaffen, die bleibend sind, die der Seele guttun, die in einem kurzen Moment sehr viel verändern können, in ausweglosen Situationen oft
einen kleinen Lichtblick geben. Die Clowns begeben sich dabei auf die Ebene des Kindes, zeigen dabei auch Schwäche und dass man sich öffnen darf. Das kann für den Patienten sehr befreiend und lösend wirken. Manchmal gelingt es, manchmal auch nicht. Ein großer Schwerpunkt in der Ausbildung ist das Partnerspiel. Unsere Clowns machen die Visiten immer zu zweit, da man nicht weiß, ob das Kind auch mitspielen kann und möchte. Mehrmals im Jahr besuchen die Clowns Fortbildungen. Jeden Donnerstag von 18.00 bis 21.00 Uhr treffen sie sich zum Training. Weil wir so hohe Ansprüche haben und nur die Besten hinschicken möchten, verdienen unsere Clowns auch etwas. Ehrenamtlich arbeitet der Vorstand, der alles organisiert. Werden die Clowns für Ausnahmesituationen geschult? Die Basis ist, dass man sich als Clown schon einmal versucht hat und von der Persönlichkeit her gefestigt ist. Es muss immer so sein, dass der Clown die Situation im Zimmer unter Kontrolle hat und nicht umgekehrt, dass die Kinder den Clown retten müssten. Da immer wieder besondere Situationen vorkommen, werden unsere Clowns darauf vorbereitet. Mit unserem künstlerischen Leiter haben wir einen erfahrenen Rote-Nase-Clown aus Österreich, der schon über Jahre selbst als Clown und Clown-Ausbilder tätig ist. Er kann sich mit unseren Clowns gut in die einzelnen Situationen hineinversetzen. So eine Ausnahmesituation ist ein Besuch bei einem sterbenden Kind. Einmal wurden unsere Clowns in einer solchen Situation sogar von einem Vater gerufen. Auch in einem Altenheim haben unsere Clowns einer Bewohnerin kurz vor ihrem Tod noch ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern? Die Zusammenarbeit funktioniert gut. Wir bekommen immer wieder positive Rückmeldungen. Es besteht aber kein reger Kontakt, wo man sich ständig austauscht.
BESSER HÖREN: Sag HALLO zum smartesten Hörsystem der Welt Stellen Sie sich ein neues Hörsystem vor, mit dem Sie in allen Lebenslagen besser hören können. Mit ReSound LINX können Sie Ihren Ohren wieder trauen. Genießen Sie Musik, die Sie bewegt, tauchen Sie ein in faszinierende Filmwelten. Das Hörsystem Re-Sound LINX verbindet sich automatisch mit den neuesten Technologien und passt sich mittels GPS Ihren gewünschten Umgebungseinstellungen an. Führen Sie ein Telefongespräch mit einem geliebten Menschen auf dem iPhone. Oder schauen Sie einen Film auf Ihrem iPad. Plaudern Sie neben einer viel befahrenen Straße oder entspannen Sie in Cafès. Und das alles in bester Klangqualität, ohne nötiges Nachjustieren Ihres Hörsystems. Besser
hören war noch nie so einfach – und Sie können ReSound LINX bei uns GRATIS TESTEN! BESSER HÖREN finden Sie jeden Donnerstag von 15-17 Uhr in der Stadtapotheke Sterzing. Sollten Sie aus irgendeinem Grund verhindert sein, kommen wir gerne auch zu Ihnen nach Hause. Rufen Sie uns einfach an! Infos: NEUES HÖRZENTRUM in Bozen Drususallee 113/B 39100 BOZEN Tel. 0471 263390
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In dieser Hinsicht würden wir uns als Verein eine intensivere Zusammenarbeit wünschen. Wir besuchen die pädiatrischen Abteilungen, die Kinderambulanzen und auch einige Reha-Abteilungen. Unsere Clowns bringen dabei auch für das Pflegepersonal oft eine willkommene Abwechslung. In Meran wartet ein Arzt – wenn es möglich ist – sogar bei bestimmten Behandlungen auf die Clowns.
tuten sehen vor, dass wir Südtiroler engagieren. Zweisprachigkeit ist ebenfalls sehr wichtig. Erster Ansprechpartner ist der künstlerische Leiter, der auch Workshops anbietet. Eine klassische Ausbildung gibt es bei uns nicht.
bei der Steuererklärung absetzen kann. Unser Verein verfügt zudem über das Zertifikat „Siegel Sicher Spenden“. Der Vereinsvorstand organisiert auch verschiedene Aktionen, wie eine Lotterie, einen Stand beim
Ein Clown muss oft an seine Grenzen gehen und sich selbst öffnen. Es ist wichtig, dass man über seine eigenen Schwächen lachen kann. Vom Alter her nehmen wir neue Bewerber bis 40 Jahren, da man durchschnittlich sechs bis sieben Jahre braucht, bis man wirklich ein gut ausgebildeter Clown ist, der fit und kreativ ist, der die Initiative ergreift und im Zimmer mit Situationen jonglieren kann. Das ist eine lange Zeit. Wie finanziert sich der Verein? Unsere Clowns erhalten für ihre Auftritte eine Vergütung. Dieses Geld müssen wir als Verein auftreiben und sind auf Spenden angewiesen. Um den Verein zu unterstützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Für die fünf Promille bei der Steuererklärung etwa sind wir sehr dankbar. Man kann auch mit einem Unterstützungsbeitrag von 15 Euro pro Jahr Mitglied bei uns werden. Firmen können eine wöchentliche Humorvisite unterstützen und werden dann auf unserem Plakat erwähnt. Bei runden Geburtstagen oder Jubiläen wird manchmal eine Clown-Visite organisiert, anstatt Geschenke zu kaufen. Einen kleinen Beitrag bekommen wir vom Land. Für jede noch so kleine Spende erhält man bei uns eine Spendenquittung, die man
Biathlon-Weltcup in Antholz und Kinderschminken beim Altstadtfest in Brixen. Viele Leute wissen nicht, dass unsere Clowns ihre Visiten das ganze Jahr über jede Woche machen, auch an Weihnachten und Ostern. Wir sind für jede Unterstützung dankbar. Warum ist Lachen so gesund? Medizinisch begründet setzt Lachen Endorphine frei und bringt den Kreislauf in Schwung, wodurch mehr Sauerstoff aufgenommen wird. Wenn man an sich selber denkt und daran, wie man sich fühlt, wenn man selbst lacht, dann weiß man, dass sich dabei etwas innendrin öffnet. Lachen kann positive Gedanken und eine positive Stimmung bewirken. Einen Moment lang Freude spüren, auch wenn es einem sonst gerade nicht so gut geht. Wenn man krank ist, sieht man oft das Gute nicht, auch wenn es da wäre. Hier kann Lachen viel bewirken, es kann einen Moment der Erleichterung und der Hoffnung geben.
„WIR WOLLEN BEGEGNUNGEN SCHAFFEN, DIE BLEIBEND SIND UND DER SEELE GUTTUN.“ Wird auch mit anderen Institutionen zusammengearbeitet? Wir haben auch mit einigen Altenheimen eine Zusammenarbeit begonnen, die sehr gut funktioniert. Diese fragen bei uns an und wir organisieren etwa zweimal pro Jahr Auftritte, da der Clown-Besuch etwas Überraschendes und Besonderes sein soll. Andere Institutionen können wir aus finanziellen Gründen leider noch nicht angehen. Natürlich wären hier die Flüchtlingseinrichtungen ein großes Thema, ebenso Behindertenwerkstätten, das Kinderdorf oder Gefängnisse. Es würde viele soziale Einrichtungen geben, wo solche Begegnungen gebraucht werden. Wie viele Clowns sind zurzeit aktiv? Zurzeit sind sechs Clowns aktiv, eine Person ist in Ausbildung und wird bald einsteigen. Von diesen sieben Clowns sind sechs Frauen und ein Mann, weshalb wir derzeit hauptsächlich Männer suchen. Welche Voraussetzungen muss man als Clown mitbringen? Wir brauchen Leute, die eine künstlerische Ausbildung haben, idealerweise Schauspieler, Musiker oder Zauberer, die semiprofessionell arbeiten. Ein Clown muss ein Instrument spielen und auch gerne singen. Er sollte ein feinfühliger, humorvoller Mensch sein, der gerne lacht. Ein gewisses Talent und Charakterstärke sind Voraussetzung. Unsere Sta-
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WIE KANN ICH CO MEDICUS-COMICUS-CLOWN WERDEN? Infos bei Brunhild Putzer unter info@medicuscomicus.org.
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DAS BERGFESTIVAL DER BEGEGNUNGEN Bereits zum siebten Mal wird Brixen vom 12. bis zum 18. Oktober zur Hauptstadt der Bergbegeisterten. Mit außergewöhnlichen Bergerlebnissen, Geschichten, spannenden Themen und vor allem tollen Bergmenschen begeistert auch die diesjährige Ausgabe des „Kiku. International Mountain Summit“.
qualifizieren. Seine Erfahrungen und Erlebnisse gibt Felix als Referent auf Tagungen, Kongressen oder in Ausbildungseinheiten weiter, so auch am Donnerstag, den 15. Oktober ab 20.30 Uhr beim IMS.
Einer dieser herausragenden Bergmenschen ist Felix Brunner aus dem Allgäu. Seit einem schweren Kletterunfall ist der heute 25-Jährige an den Rollstuhl gefesselt. Bei einer Rücktour vom Eisklettern stürzte er in eine 30 m tiefe Schlucht. In einem dramatischen Rettungseinsatz konnte er mit lebensgefährlichen Verletzungen geborgen werden und überlebte. Es folgte ein langer Weg zurück in die Normalität: Komapatient, ein 13-monatiger Aufenthalt auf der Intensivstation und bis heute über 60 Operationen. Felix lässt sich aber nicht unterkriegen. Im Sommer 2013 überquerte er die Alpen als erster Rollstuhlfahrer mit dem Handbike. Den Winter verbringt er beim Training im Monoski; in dieser Saison konnte er sich in den Disziplinen Slalom und Riesenslalom sogar für den Europacup
Was erwartet die IMS-Teilnehmer bei Ihrem Vortragsabend „Two Faces“ am 15. Oktober? Felix Brunner: Ich zeige meinem Publikum, wie man © Ronald Gierth Rückschläge als Chancen nutzen kann. Anhand meiner Lebensgeschichte zeige ich im Vortrag auf, was alles mit einem Handicap möglich ist und wie man zu seinem persönlichen Hauptgewinn kommen kann, egal ob im privaten oder im beruflichen Umfeld. In Ihrem Leben ist nicht alles nach Plan verlaufen, trotzdem lassen Sie sich nicht unterkriegen. Woher nehmen Sie die Kraft und Motivation? Es ist meine innere Einstellung, niemals auf-
zugeben, für meine Ziele zu kämpfen. Ich denke, diese Einstellung hatte ich schon mein Leben lang. Zudem ist ein Team um sich herum – Freunde und Familie – enorm wichtig, das einem Rückhalt gibt in den Zeiten, in denen es nicht so gut läuft. Man hat bei einem Rückschlag nur eine Möglichkeit: Man muss die Situation annehmen, sprich akzeptieren. Der Bergsport wurde Ihnen zum Verhängnis und blieb dennoch Ihre Leidenschaft. Die Berge haben mein ganzes Leben dominiert. Von klein auf nahmen mich meine Eltern mit in die Berge. Es ist eine Familientradition, die über viele Generationen zurückgeht. Der Gedanke an die Berge hat mich während der Zeit in der Klinik überleben lassen!
Sei auch Du dabei – beim Bergerlebnisfestival der Begegnungen! Weitere Informationen und Tickets in den Raiffeisenkassen oder www.IMS.bz.
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FRAGEECKE Evelyn Haller
GESUNDHEIT
STÄNDIG UNFUG IM KOPF Unser Michael (8) ist ein echter „Michel aus Lönneberga“. Er hat ständig Unfug im Kopf. Er klaut etwa Salat aus Nachbars Garten und benutzt ihn als Zielscheibe fürs Bogenschießen oder letztens beschlossen er und sein bester Freund, unseren Hund zu „frisieren“ und verpassten ihm einen katastrophalen Haarschnitt. Manchmal frage ich mich: Was soll ich bloß mit ihm machen? Zunächst einmal: Kompliment für die Kreativität und den Einfallsreichtum Ihres Sohnes! Auch wenn das, was Michael so anstellt, keineswegs „Vorzeigecharakter“ hat, so verdeutlicht es dennoch, dass Michael jede Menge Ideen im Kopf hat und die Welt gerne ausprobieren und kennen lernen möchte. Das ist sehr positiv. Auf der anderen Seite stehen Sie natürlich als Eltern da und fragen sich berechtigterweise: Wie sollen wir auf dieses Verhalten reagieren? Sollen wir Michael bestrafen? Sollen wir mit ihm schimpfen oder ihm Hausarrest geben? Was ist angemessen? Die Wahrung der eigenen Grenzen und die der anderen ist eine der Hauptaufgaben in der Erziehung. Als Eltern sind Sie dafür mitverantwortlich, dass Michael lernt, die Grenzen der Mitmenschen und aller Lebewesen zu respektieren, ganz nach dem Motto: „Die eigene Freiheit hört dort auf, wo die Freiheit des anderen beginnt.“ Deshalb ist es auch wichtig, dass Michael Feedback über sein Verhalten bekommt. Er muss erfahren und lernen, dass es falsch ist, den Salat aus Nachbars Garten zu stehlen oder den Hund so übel zuzurichten, dass der sich nicht mehr vors Haus traut. Wenn Sie mit Michael schimpfen, werden Sie ihn vermutlich in die Enge treiben und er wird automatisch unterlegen sein. Aus dieser Position heraus wird er kaum lernfähig sein. Auch Strafen wie Hausarrest sind wenig sinnvoll: Ein Kind, das etwas angestellt hat, braucht nicht weniger, sondern mehr Kontakt mit Gleichaltrigen und mehr körperliche Herausforderungen. Wenn Sie mit Michael ein sachliches und auch sehr klares Gespräch führen, in dem Sie erklären, was genau er falsch gemacht hat, geben Sie ihm die Chance, über sein Verhalten nachzudenken und dabei auch zu verstehen, was genau an seinem Verhalten nicht in Ordnung war. So kann er ein Gefühl dafür entwickeln, was ihm selbst und anderen wehtut, und umgekehrt, was auch guttut. Dadurch ist der größte Lerneffekt möglich. Und: Etwas Unfug machen gehört auch zum Kind-Sein dazu. Kinder dürfen Fehler machen und ausprobieren – das ist ja gerade das Schöne am Kind-Sein.
Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partnerschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben Sie mir: info@hallerevelyn.it. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt.
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Vitamin D – ein Lebenselixier? Der Herbst ist ins Land gezogen, die Tage werden immer kürzer und damit auch die Sonnenstunden sowie die Möglichkeit, Vitamin D aufzutanken. Was ist Vitamin D und wie können wir es aufnehmen? Vitamin D3 oder Cholecalciferol gehört zur Familie der Steroide, verwandt mit dem Cortisol (Cortisonhormon). Bei ausreichender UVB-Strahlung des Sonnenlichtes wird die endogene Vitamin-D-Produktion über die Haut gedeckt (90 % des Bedarfes). Dies hängt ab von Jahres- und Tageszeit, geographischer Breite, Witterung, unbedeckter Hautfläche, Dicke und Pigmentierung der Haut. Interessantes Detail: Dunkelhäutige Menschen benötigen mehr Vitamin D, da durch das dunkle Hautpigment nur eine begrenzte Haut-Vitamin-D-Produktion möglich ist. Etwa zehn Prozent des Vitamin-D-Bedarfs kann exogen über die Nahrung erfolgen. Allerdings gibt es nur wenige Lebensmittel, die nennenswerte Mengen an Vitamin D beinhalten: Fettreiche Fische wie Hering, Makrele und Lachs enthalten rund 500 I.E. (= Internationale Einheiten) pro Portion, Leber und Eigelb enthalten ebenfalls Vitamin D. Zunehmend wichtig wird eine zusätzliche Zufuhr von Vitamin D vor allem in den Monaten von Oktober bis März und bei Risikogruppen (Migranten, Vegetarier/ Veganer, Heiminsassen, bettlägerige Patienten ...). Wir benötigen Vitamin D für eine Vielzahl von Zellfunktionen; besonders wichtig ist das Vitamin für Nebenschilddrüse, Niere, Knochen und Darm. Es wird sogar eine schützende Wirkung vor Diabetes mellitus Typ II, kardiovaskulären Erkrankungen, Osteoporose, Immunsystem-, Autoimmun- und Krebserkrankungen diskutiert, bei letzteren drei konnte ein kausaler Zusammenhang allerdings (noch) nicht gefunden werden. Schutz vor Osteoporose: Bis zum Alter von etwa 18 bis 20 Jahren werden 90 Prozent der maximalen Knochenmasse (die so genannte „peak bone mass“) aufgebaut. Bis zum 30. Lebensjahr ist der Knochenaufbau abgeschlossen, ab der vierten Lebensdekade beginnt ein
schleichender Knochenabbau. Vitamin D stimuliert neben der Bewegung zusätzlich die Knochenmineralisation. Eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr im Kindesund Jugendalter kann u. a. einer Osteoporose (Knochenschwund) vorbeugen. Was kann ich tun, damit mein Vitamin-D-Spiegel ausreichend ist und meine Knochen stark bleiben? Vor allem Kinder und Jugendliche (idealerweise auch Erwachsene!) sollten sich mindestens eine Stunde täglich im Freien intensiv bewegen. Die Bewegung fördert den Knochenaufbau und hilft mit, Knochenschwund vorzubeugen. Sonnenlichtexposition: Je nach Haut-
typ – Achtung vor Sonnenbrand! – sollte man sich zweimal pro Woche fünf bis 30 Minuten zwischen 10.00 und 15.00 Uhr in der Sonne aufhalten, mit unbedecktem Kopf, freien Armen (Unterarm) und Beinen (Unterschenkel). Von Oktober bis März ist auch im sonnigen Südtirol keine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr über das Sonnenlicht gewährleistet. Von Fachgesellschaften in der Schweiz, Österreich und Deutschland wird eine tägliche zusätzliche Vitamin-D-Zufuhr von 200 I.E. (Schwangere, Stillende, unter 60-Jährige) empfohlen, bei über 60-Jährigen 400 I.E. pro Tag. Bitte üben Sie keine Selbstbehandlung mit Vitamin D aus, da es in seltenen Fällen auch zu einer Überdosierung kommen kann! Wenden Sie sich bei Unklarheiten an Ihren Vertrauensarzt.
Ich wünsche Ihnen einen bewegten und schönen Herbst! Ihre Dr. Claudia Petroni
STROM- UND BLITZNOTFÄLLE Beim Stromunfall wird zwischen Nieder- (unter 1.000 V) und Hochspannung (über 1.000 V) unterschieden. Niederspannung finden wir etwa im Haushalt. Die Wahrscheinlichkeit, davon getötet zu werden, liegt bei drei Prozent. Bei Niederspannung kommt es ganz auf die Dauer der Einwirkung an. Es kann vom harmlosen „Bitzler“ bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Herzkreislaufstillstand kommen. Schutzmaßnahmen: Netzstecker ziehen, Gerät ausschalten, Isolierung durch geeigneten Standort. Bei Hochspannung sollte der Betreiber sofort über die Notrufnummern 118/ 115 verständigt werden. Zur Stromquelle sollte ein großer Abstand eingenommen werden. Die Rettung erfolgt nur durch Fachpersonal. SYMPTOME STROMUNFALL: - Strommarken und Verbrennungen - Herz-Kreislauf-Störungen - „Festkleben“ an der Stromleitung MASSNAHMEN: - Eigenschutz! Stromkreis unterbrechen - Bewusstsein und Atmung überprüfen - Wundversorgung BLITZNOTFÄLLE Der Blitzunfall ist in der heutigen Zeit sehr selten geworden. Sind im 19. Jahrhundert noch durchschnittlich fünf bis zehn Personen an Blitzunfällen gestorben, sind es heute noch ein bis zwei im Jahr. Die Wirkung eines direkten Blitzschlages entspricht dem eines Stromunfalls mit den für Hochspannungsunfälle typischen Verletzungen wie Verbrennungen. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Elektro- und Blitzunfälle MASSNAHMEN: - Schutz in Gebäuden oder Fahrzeugen (Faradayscher Käfig) suchen! - Wenn kein Schutz in Gebäuden oder Fahrzeugen gefunden werden kann, offenes Gelände, Hügel und Höhenzüge meiden. Aufenthalt auf oder in Gewässern und Pools vermeiden. - Wegen der Schrittspannung Füße zusammenstellen, in die Hocke gehen, Arme am Körper halten, den Kopf einziehen, eine Vertiefung aufsuchen. Nicht auf den Boden legen, sondern den Kontaktbereich zum Boden minimieren. - Von allen größeren Objekten, auch Personen, mindestens drei Meter Abstand halten (Überschlaggefahr). Weißes Kreuz Sterzing Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Hängetrauma
HOHE LEBENSERWARTUNG FÜR SÜDTIROLER In Südtirol liegt die Lebenserwartung bei der Geburt im Jahr 2013 bei 80,8 Jahren für Männer und bei 85,6 Jahren für Frauen – und damit für beide Geschlechter über dem gesamtstaatlichen Durchschnitt. Dieser beträgt für Frauen 84,6 Jahre, für Männer 79,8 Jahre. Die Lebenserwartung steigt auf gesamtstaatlicher wie auf Landesebene seit Jahren kontinuierlich an.
Ein in Südtirol 2013 neugeborener Bub hat eine bereits um 10,2 Jahre höhere Lebenserwartung als ein im Jahr 1983 Geborener; bei den Mädchen ist diese um 7,6 Lebensjahre höher. Die Lebenserwartung italienischer Männer ist die höchste in der EU, jene der italienischen Frauen die dritthöchste nach Spanien und Frankreich. Dies teilt das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) mit. Erker 10 I 15
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LEUTE
Nun sind die Rubine aufgereiht, schon 40 Jahre Ehezeit. Noch viele seien Euch gegeben, recht glücklich sollt Ihr sie erleben.
Olls Guate zin
50er,
Wir wünschen Euch das Allerbeste zu Eurem 40. Hochzeitstag sowie alles Liebe und Gute für die kommenden Ehejahre.
Korl.
Oskar mit Josefine, Andreas, Matthias mit Andrea, und ganz besonders Julia, Katharina und Verena
Hosche woll nit zu kolt?
EIN HERZLICHES DANKESCHÖN
Schaug, wer do auserlocht, es isch uane, de huire 30 Johr mocht. Die wilden Zeiten sein zwor vorbei, stott Party gib’s iatz Babybrei! Ober zin a Hetz bisch olm nou zu hoben, deswegen welln mir Di ordentlich loben. Olls Guate! Deine Gitschen
an Agata Nagele, Jasmin Benedikter und Direktor Dr. Hans-Jörg Unterfrauner für die kompetente und menschliche Unterstützung bei der Abschlussprüfung meiner Tochter Vivien. Familie Brunner
Dr leschte Pascha und sein Edelweiß hobn’s gschofft mit gonz viel Liebe und mit Kroft, mit viel Ausdauer und uhne Eile noch 25 Johr zur Silbermedaille. Zum 25. Hochzeitstog am 6. Oktober gratulieren herzlich Enkre Lausgitschn mit Anhang.
Zweisamkeit, Geborgenheit, 40 Jahre der Gemeinsamkeit! Heutzutage ist es nicht mehr selbstverständlich, 40 Ehejahre miteinander zu verbringen. Deshalb wollen wir Euch zu Eurer Rubinhochzeit gratulieren und Euch von Herzen Danke sagen für alles! Edi mit Franziska, Barbara mit Damiano, besonders Eure Enkiler Eva und Mattia.
GRAZIELLA E MICHELE 50 ANNI ASSIEME
Manfred Letzner ist 75! Dazu gratuliert die Feuerwehr Wiesen und wünscht ihm alles Beste!
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Vedervi insieme così sereni e uniti dopo tanti anni, ci riempie di gioia. Ci avete dato una grande lezione di vita. Auguri di cuore! Loriana, Graziano e Stefania con famiglie
Es gibt Zeiten zum Arbeiten und Zeiten zum Feiern. Jetzt ist Zeit zum Feiern! Alles Gute zum runden 50er wünschen Dir Deine Mutter Barbara und Deine Schwester Sieglinde.
REZEPT
ZUCCHINI-PUDDING-AUFLAUF MAL ANDERS Zutaten: 60 g Maismehl, 3 Eigelb, 3 Eiweiß, 250 ml Sahne, Salz und Pfeffer, etwas Basilikum, 300 g mittlere Zucchini, etwas Butter.
Liebe Ida, lieber Josef, auf 50 Jahre Eheglück schaut Ihr beide jetzt zurück. Ihr habt in Eurem Leben so viel uns schon gegeben. Für alle Mühe, die Ihr Euch macht, sei hiermit Dank Euch dargebracht. Es möge für Euch im weiteren Leben noch viel Freude und Gesundheit geben. Die allerbesten Glückwünsche zu Eurem
50. Hochzeitstag sowie alles Liebe und Gute für die kommenden Ehejahre wünschen Euch Eure Kinder mit Familien.
Zubereitung: Das Maismehl mit Eigelb, Sahne und Gewürzen verrühren und für 30 Minuten quellen lassen. Die Zucchini waschen, die Enden abschneiden und grob raspeln bzw. in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne etwas Butter zerlassen und die Zucchini unter ständigem Rühren etwa drei bis vier Minuten leicht anbräunen. Dann die Zucchini auf Kückenkrepp abtropfen lassen, würzen und unter den Maisteig heben. Teig in eine gefettete mit Maismehl ausgestreute Wasserbadform oder Ringform füllen. Den Backofen vorwärmen, ein großes, hohes Blech mit heißem Wasser füllen und die Ring- oder Wasserbadform hineinstellen. Der Zucchini-Pudding sollte jetzt bei mittlerer Hitze etwa eine Stunde garen. Danach noch fünf Minuten ruhen lassen und dann stürzen. Mit einer Tomatensauce warm servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer.
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ÄRZTEKALENDER
VERANSTALTUNGEN
APOTHEKEN
03.10. – 09.10.: 10.10. – 16.10.: 17.10. – 23.10.: 24.10. – 30.10.: 31.10. - 06.11.:
Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke
Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE
03.10.: 04.10.: 10.10.: 11.10.: 17.10.: 18.10.: 24.10.: 25.10.: 31.10.: 01.11.:
Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860 Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003 Dr. Pietro Stefani Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480
Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Vom 1. Oktober 2015 bis Mai 2016 ist samstags von 14.00 – 17.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5, in Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. TIERÄRZTE
03./04.10.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 10./11.10.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 17./18.10.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 24./25.10.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr.Heinrich Forer) 31.10./01.11.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167
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BIS 31. OKTOBER Ausstellung: „Schulbauten in Südtirol“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung.
the Alps“, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. Verschiedenes: Gerichtskreuzgang nach Maria Trens, Start in Sterzing um 8.00 Uhr.
BIS 31. OKTOBER 2016 Ausstellung: „Zukunft Bahn. Standortvorteil für die Alpenregion. Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung.
10. - 31. OKTOBER Ausstellung: „Zeitgenössische Tiroler Kunst im Fokus“, Wiesen, Möbelhaus Tötsch.
3. UND 10. OKTOBER Unterhaltung: Der Rote Teppich, Sterzing, Innenstadt. 6. OKTOBER Kabarett: „Kindermund“, Dietlinde & Hans Wernerle aus „Narrisch Guat“, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. 7. OKTOBER Diskussion: „Wipptal & Flüchtlinge: miteinander helfen – aiutare insieme“, Sterzing, Steindl’s Boutique Hotel, 20.00 Uhr.
11. OKTOBER Sport: Herbstwanderung mit Törggelen, AVS Freienfeld. Unterhaltung: WIPPfest beim Schaurhof, Ried, ab 10.00 Uhr. Sport: Törggelewanderung, AVS Sterzing. 18. OKTOBER Sport: Herbst-Familienwanderung mit Törggelen, AVS Ratschings. 22. OKTOBER Kabarett: Balldini „kommt“, Barbara Balldini, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.
8. OKTOBER Konzert: „Trans/alplantisch“, Dominik Plangger, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.
23. OKTOBER Vortrag: „Unsere Nahrung in Geschichte und Brauch“ mit Hans Grießmair, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr.
10. OKTOBER Unterhaltung: Bergrettungsball des BRD Ridnaun/Ratschings, Unterhaltung mit der Gruppe „Merrick“, Ridnaun, Vereinshaus, ab 21.00 Uhr. Shuttledienst mit Abfahrt 21.00 Uhr vom Parkplatz Steindl, hält an allen Bushaltestellen. Konzert: „From the Caribbean to
24. OKTOBER Verschiedenes: Tag der offenen Tür im Seniorenwohnhaus St. Elisabeth, Sterzing, 14.00 – 17.00 Uhr. Vortrag: „Madagaskar – Eine biologische Reise durch die Insel der Vielfalt“ mit Martin-Carl Kinzner, Gossensaß, Öffentliche Bibliothek, 16.00 Uhr.
24., 25., 27., 30. UND 31. OKTOBER Theater: „Gspenstermacher“, Mareit, 20.00 Uhr (am 25. Oktober um 18.00 Uhr), Kartenreservierungen 12.00 – 14.00 Uhr, 18.00 – 20.00, Tel. 329 2179968. 25. OKTOBER Sport: Bergwanderung bei Kiefersfelden, AVS Sterzing. 28. UND 29. OKTOBER, 2., 3. UND 6. NOVEMBER Theater: „Alpenglühn und Männertreu“, Gossensaß, 20.00 Uhr. Kartenvorverkauf in der Bäckerei Mayr, Tel. 0472 633011. 29. OKTOBER Protestkundgebung: Schweigemarsch mit Lichterkette für das Krankenhaus Sterzing vom Zwölferturm zum Krankenhaus, Start 20.00 Uhr.
> KURSE 23./24. Oktober: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme, Sanitätsassistentin und Kinderarzt, Sterzing, Krankenhaus, Fr 9.00 – 18.00 Uhr, Sa 9.00 – 17.00 Uhr. Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.
> SPRECHSTUNDEN Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Arbeitsvermittlungszentrum: jeden Donnerstag, Sterzing, Bahnhofstr. 2/E, 8.30 – 12.00,
14.00 – 16.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 0472 632670. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659.
> VEREINE UND VERBÄNDE Jugenddienst/Jugendtreff 21. Oktober: „INSTANT ACTS gegen Gewalt und Rassismus“, Sterzing. Oberschulzentrum, ab 14.30 Uhr, Anmeldung erforderlich. 23. Oktober: „Verteidigen –
Schützen – Erhalten“, Vortrag mit Magdalena Gschnitzer, Sterzing, Raiffeisensaal, 19.30 Uhr. 23. Oktober: Abendessen mit Gerichten aus unterschiedlichen Kulturen, Sterzing, Haus Maria Regina Pacis, ab 19.30 Uhr, Anmeldung erforderlich. 28. Oktober: „Ladakh – ein Land zwischen den Welten“, Fotovortrag mit Reisebericht von Ulrike Pircher, Sterzing, Raiffeisensaal, 19.30 Uhr. Öffnungszeiten Jugendtreff: Di – Sa, 14.30 – 17.30 Uhr, ausgenommen Ausflüge und Veranstaltungen. Wer ehrenamtlich mitarbeiten möchte, kann sich unter Tel. 345 3598339 bzw. im Jugenddienst Wipptal, Tel. 0472 767890, melden. ElKi 6. Oktober: Elternrunde: Die Erfahrung des Todes. Wie spreche ich mit meinem Kind darüber? Mit Dekan Josef Knapp, 9.30 Uhr. 13. Oktober: Kastanienfest und Igelhaus bauen im ElKi-Garten, 15.00 Uhr. 20. Oktober: Kleidertauschparty für Frauen (Herbst- und Winterbekleidung), 15.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it.
KVW Frauen, Sterzing Mittelschule „K. Fischnaler“, 13.00 Uhr. Lebenshilfe 2., 9., 16., 23. und 30. Oktober, 13., 20. und 27. November: Schwimmen für Anfänger, Sterzing, Balneum, 16.15 – 17.15 Uhr, Infos und Anmeldung bei Waltraud Forer, Tel. 334 1035642. 3. und 10. Oktober: Fit in den Winter (Nordic Walking, Gymnastik ...), Radweg Unterackern, 10.00 Uhr, Infos und Anmeldung bei Roland Schroffenegger, Tel. 347 9323585. 23. und 30. Oktober, 6., 13. und 20. November: Gymnastik, Turnhalle von Raas oder Gossensaß, 18.00 – 20.00 Uhr, Infos und Anmeldung bei Roland Schroffenegger, Tel. 347 9323585. Filmclub 2. Oktober: Der Chor – Stimmen
des Herzens, USA 2014. 9. Oktober: Königin der Wüste, USA/MA 2015. 16. Oktober: Brenna tuat’s schon lang, AT/DE 2015. 23. Oktober: Auf Skiern am Limit, AT 2014. 30. Oktober: Picknick mit Bären, USA 2015. Beginn jeweils um 20.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater.
> MÄRKTE 5. und 20. Oktober: Krämermarkt, Brenner. 12. Oktober: Monatsmarkt, Sterzing. 6. und 13. Oktober: Sterzlmarkt, Sterzing. 2., 9., 16. Oktober: Bauernmarkt, Sterzing. 18. Oktober: Flohmarkt, Sterzing. 24. Oktober: Bücherflohmarkt, Gossensaß, Öffentliche Bibliothek, 9.00 – 16.00 Uhr.
Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW 25. Oktober: Preiswatten der
TRAININGSANGEBOT/ OFFERTE DI FORMAZIONE Yoseikan Cardio-Training Mini/ Junior Budo (5 – 9) YOSEIKAN BUDO
Jugendtraining/ giovani (10 – 16)
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In der Dreifachturnhalle von Sterzing Nella palestra polifunzionale di Vipiteno Trainingszeiten/ orari (ab 15. September): Montag/ Dienstag/ Donnerstag lunedì/ martedì/ giovedì n gratis! 2 Schnupperstunde tuite! 2 ore di prova gra
Informationen/ informazioni: Tel. 349 5512943, 339 5746713 Erker 10 I 15
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UNTERHALTUNG
Pfiffikus
A
Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Raub, Betrug).
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
E
T
S D
S
D
H E
L
I
H
I
L
B I
D
L
E
L
I
A B
S I
B A
B
D
S
H E
H
I
L
S
Kannst Du die 5 Fehler finden? Pfiffikus sucht eine abgerissene Sonnenuhr-Nase in Sterzing. Wer weiß, wo sie sich jetzt befindet oder wer sie entwendet hat, gibt uns einen Hinweis. Unsere Frage aber lautet: Wie heißt die Partnerstadt von Sterzing? Wer die Antwort kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail (info@ dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Oktober. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Gesucht war natürlich die Wegmarkierung zum „Penser Joch“, und nicht zum „Pemser Joch“. Der Alpenverein ist sehr fleißig bei jährlichen Wegmarkierungen, und deshalb können sich auch kleine Fehler einschleichen, so wie in diesem Fall. Der markierte Stein befindet sich zwischen Egg und dem Penser Joch und wurde uns von einer eifrigen Pfiffika zugesandt. Ein herzliches Dankeschön ergeht an alle, die uns in letzter Zeit immer öfters mit Pfiffikus-Fotos versorgen. Das Los bestimmte
Michaela Prieth
aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats September.
Wir gratulieren! 92
Erker 10 I 15
•M•A•A•R•A•AW•N• SATTELBERG•BASIC •NEUSTADT•BWL•ES ADLER•SE•MOEDERS •LF•AAL•AASGEIER ESEL•L•PSI••B••• •ERUPTIVGESTEINE EIWEISS•BRENNERO •TEBALDI•NL••••S KEIE••NST••PRATI •JSCHG•AGLSBODEN MOSKAU•RAUHBEIN• •CE•IPEC•PE•RENE AHNENPROBE•ROUEN
Lösungswort: PARTEILOS
Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.
Auflösung des Vormonats Lösungswort: BAUERNMARKT
Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im
T
Auflösung in der nächsten Nummer
LÖSUNGSWORT
1
2
3
4
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7
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JAHRESTAGE
15. Jahrestag
1. Jahrestag
Theresia Massardi geb. Plank
Daniel Thaler
* 13.09.1923 † 31.10.2000 Fünfzehn Jahre sind schon vergangen, seit wir von Dir Abschied nehmen mussten.
Wir bewahren Dich als Licht in unseren Herzen.
In Dankbarkeit gedenken wir Deiner beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 25. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mittewald. In lieber Erinnerung Deine Kinder
Stets bescheiden, allen helfend, so hat jeder Dich gekannt. Ruhe sei Dir nun gegeben, hab für alles tausend Dank. Du hast ein gutes Herz besessen, nun ruht es still, doch unvergessen. Obwohl wir Dir die Ruhe gönnen, ist voller Trauer unser Herz, Dich leiden sehen und nicht helfen können, war für uns der größte Schmerz.
In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. Oktober um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
Pauline Teissl Wwe. Ralser Rinnerbäuerin in Flans * 26.06.1926 † 16.08.2015
DANKE allen für die aufrichtige Anteilnahme und die Verbundenheit, für alle Blumen-, Kerzen-, Messen- und Gedächtnisspenden sowie die Teilnahme an den Rosenkränzen und dafür, dass Ihr unsere Mutter auf ihrem letzten Weg begleitet habt. Ein besonderer Dank gilt Pater Meinrad und dem Kirchenchor Pflersch für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier. Die Trauerfamilie
Anna Markart Wwe. Frei Wwe. Siller * 19.11.1918 † 10.08.2015
Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt. Eine Mutter, die uns lieb war, ging. Was uns bleibt, sind Liebe, Dank und Erinnerungen an viele schöne Stunden und Jahre.
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8. Jahrestag
Armin Keim Acht Jahre sind nun schon vergangen und trotzdem bist Du uns immer noch so nah. Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe denken wir an Dich ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 14. Oktober um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und an Dich denken, möchten wir danken. In Liebe Deine Mami Rosmarie und Bruder Christian
DANKE für die herzliche Anteilnahme, gesprochen und geschrieben. Danke für das viele Gebet, die Messen, Kerzen, Blumen und Spenden. Vergelt’s Gott vor allem Pfarrer Paul Valentini und Dekan Josef Knapp für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, sowie dem Chor, dem Mesner, der Feuerwehr und allen, die einen Dienst verrichtet haben. Die Trauerfamilie Frei
JAHRESTAGE
15. Jahrestag
23. Jahrestag
Leonhard Tolloi
Erich Baur
Lieber Tate,
Wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 10. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
in Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner beim Gottesdienst am Sonntag, den 18. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch. Allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.
Das Leben ist vergänglich, doch die Liebe, Achtung und Erinnerung bleiben für immer.
Deine Kinder
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.
Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.
Deine Familie
20 Jahre ohne Dich ... Das Sichtbare ist vergangen, es bleiben nur die Liebe und die Erinnerung.
Wir gehen die Wege, die Du gegangen bist, Du gehst mit uns. Wir freuen uns an dem, was Dich erfreut hätte, wir sehen Dich mitlachen. Wir gehen den Spuren nach, die Du hinterlassen hast, und begegnen Dir immer wieder.
Maria Volgger Wwe. Inderst
Josef Brunner
DANKSAGUNG
* 05.03.1937 † 24.10.1995
Wir möchten uns auf diesem Weg bei jedem einzelnen bedanken für jeden Händedruck, für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, fürs Vorbeten, für die Teilnahme an den Rosenkränzen, für Blumen, Kerzen, Messen und Spenden. Ein herzlicher Dank gilt Pfarrer Thomas Stürz und Hermann Wild, den Bäuerinnen, dem Kirchenchor, den Kranz- und Sargträgern, den Ministranten und all jenen, die zur würdevollen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben.
Paulhonser
Zum 20. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem uns unser lieber Tate so plötzlich verlassen musste. Voll Liebe und Dankbarkeit denken wir an ihn bei der hl. Messe am Sonntag, den 25. Oktober um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ratschings. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
Die Trauerfamilie
12. Jahrestag
Helene Volgger geb. Obex Die Erinnerung ist unvergesslich und gibt uns Kraft.
Liebe Mame, wir denken und beten für Dich ganz besonders am Donnerstag, den 22. Oktober um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen. In Liebe Deine Familie Erker 10 I 15
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JAHRESTAGE 10 Jahre ohne Dich 10 anni senza di te
15. Jahrestag 15° anniversario
Lea David † 07.10.2005
Martha Messner Saia
Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten. A tutti coloro che la conobbero e l’amarono perchè rimanga vivo il suo ricordo.
† 03.11.2000
Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben in unseren Herzen erhalten.
In Liebe denken wir an Dich am Dienstag, den 3. November um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.
Passano i giorni, i mesi, gli anni, ma la tua presenza è sempre tra di noi.
Karl Thaler Lieber Karl, dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe gedenken wir Deiner am Donnerstag, den 8. Oktober um 17.30 Uhr beim Gottesdienst in der Kirche in Thuins. Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Johann Wolfgang v. Goethe
* 14.10.1951 † 31.08.2015
EIN HERZLICHES VERGELT’S GOTT für die tröstenden Worte, die stillen Umarmungen, für jeden Händedruck, die Teilnahme am Rosenkranz und am Begräbnis, für die Gedächtnisspenden, Blumen und Kerzen, für jede Form der Anteilnahme. Besonders bedanken möchten wir uns bei Dekan Josef Knapp und Pater Meinrad Gasser für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, beim Vorbeter Luis, den Sängerinnen Tamara und Christa für die wundervolle musikalische Gestaltung, den Sarg- und Kranzträgern und allen, die einen Dienst geleistet haben. Die Trauerfamilie Erker 10 I 15
Allen, die daran teilnehmen und so oft Dein Grab besuchen, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott. Deine Familie
Das sind die Starken im Lande, die unter Tränen lachen, ihr eigenes Leid verbergen und anderen Freude machen.
Helmut Bellenzier
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In Liebe Karin und Petra mit Familien
7. Jahrestag
Con infinita nostalgia ti ricordano Gianni, Carla, Fabrizio e tutti i parenti.
In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 10. Oktober um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.
Paula Pedergnana * 18.02.1932 † 02.09.2015
EIN AUFRICHTIGES DANKESCHÖN für jeden Händedruck, tröstende Worte und stumme Umarmungen, die Beileidsschreiben, die Gebete, die Teilnahme an den Rosenkränzen und am Abschiedsgottesdienst, für die Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden. Ein besonderer Dank gilt unserem Pfarrer Attila für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, den Vorbetern, den Mesnern, den Ministranten, den Trägern des AVS, dem Pfarrchor, den Bläsern der Vereinskapelle, den Jahrgangskollegen aus Tramin und den Verwandten aus dem Unterland sowie den Nachbarn für ihre Hilfsbereitschaft. Vergelt’s Gott an alle sagen Pepi Festini und Paulas Angehörige
JAHRESTAGE
10. Jahrestag
5. Jahrestag
Filomena Wwe. Sparber geb. Vötter
Josef Rainer Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 17. Oktober um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.
Leuchtende Tage, nicht weinen, dass sie vorüber sind, lächeln, dass sie gewesen sind.
Allen, die daran teilnehmen, einen herzlichen Dank. In Liebe Deine Familie
Zehn Jahre sind schon vergangen, seitdem Du nicht mehr unter uns weilst. In lieber Erinnerung gedenken wir Deiner besonders am Sonntag, den 11. Oktober um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Aus unserem Leben bist Du gegangen, in unserem Herzen bleibst Du.
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und unsere Filomena in lieber Erinnerung behalten. Deine Kinder Richard, Irmgard und Karl-Heinz mit Familien
Armin Erlacher Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, er ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.
Zum 9. Jahrestag denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 1. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein Dank allen, die daran teilnehmen und Armin im Herzen behalten.
(Immanuel Kant)
Deine Eltern Gabi und Herbert Deine Schwester Sabine
1. Jahrestag „OHNE DICH“ – ZWEI WORTE SO LEICHT GESPROCHEN, ABER SO SCHWER ZU ERTRAGEN!
Danke für den Weg, den Du mit uns gegangen bist. Danke für Deine Hände, die uns so hilfreich waren. Danke, dass es Dich gab! Du bleibst unvergessen in unseren Herzen.
Anton Bacher * 08.04.1947 † 04.11.2014
Lieber Tate, wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 1. November um 9.30 Uhr in der St. Veitkirche in Obertelfes. Ein Dank gilt allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und Toni in Erinnerung behalten.
Deine Lieben
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JAHRESTAGE
D A N K S AG U N G
Gustav Santoni
Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen für jeden Händedruck, für jedes tröstende Wort und jede stumme Umarmung, für die Gebete, die Teilnahme am Rosenkranz und am Begräbnis, für die heiligen Messen, für die Blumen und Kerzen, für jede Form der Anteilnahme in dieser schweren Zeit recht herzlich bedanken.
* 21.09.1926 † 07.09.2015
Die Trauerfamilie
3. Jahrestag
Alois Larcher Luis
Das Schicksal ließ ihm keine Wahl. Sein Lächeln aber wird uns bleiben; in unseren Herzen als Sonnenstrahl kann selbst der Tod es nicht vertreiben.
In Liebe denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 11. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mittewald. Deine Familie
20. Jahrestag
Hermann Mair
Robert Pardeller
Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Donnerstag, den 8. Oktober um 17.30 Uhr in der Kirche in Thuins.
* 03.01.1935 † 02.09.2015
Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.
Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.
Deine Familie
DANKE
10. Jahrestag
für die tröstenden Worte, für die stillen Umarmungen, für jeden Händedruck, für die Teilnahme am Rosenkranz und am Begräbnis, für die Gedächtnisspenden, Blumen und Kerzen, für jede Form der Anteilnahme. Besonders bedanken möchten wir uns bei Dekan Josef Knapp und dem Penser Pfarrer P. Paul Lantschner für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, den Kranzträgern, Musikern und all jenen, die einen Dienst verrichtet haben. Die Trauerfamilie Pardeller
Franz Mairösl Ganz besonders denken wir an Dich, lieber Franz, am Sonntag, den 11. Oktober um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.
Wenn Ihr mich braucht, so flüstert meinen Namen, in Euren Herzen, ganz leise, und ich werde da sein.
Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
DANKE
Johanna Hofer Wwe. Ramoser * 05.03.1915 † 13.08.2015
sagen wir allen, die ihr im Leben ihre Zuneigung und Freundschaft schenkten, ihr Achtung und Wertschätzung entgegenbrachten, ihr auch am Ende ihres Lebensweges zur Seite standen und sie weiterhin in lieber Erinnerung behalten. Wir danken für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, die Umarmungen, den Händedruck, für die Blumen, die Spenden, das Gebet und für die Teilnahme an der Beerdigung. Ein Vergelt’s Gott gilt Pfarrer Walter Prast und Pater Meinrad und allen, die zur würdevollen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben. Die Trauerfamilie
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AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN
> Geburten Brenner: Moreno Ametovksi (13.08.2015, Sterzing). Imaan Fatima Arshad (14.08.2015, Sterzing). Pfitsch: Helene Hofer (15.08.2015, Sterzing). Lena Fichter (24.08.2015, Sterzing). Noemi Feniello (25.08.2015, Sterzing). Paul Walter (27.08.2015, Sterzing). Ratschings: Miriam Wild (12.08.2015, Sterzing). Alissa Montalto (15.08.2015, Bozen). Aaron Sparber (16.08.2015, Sterzing). Lukas Sparber (22.08.2015, Sterzing). Sterzing: Saba Afsheen Baig (03.08.2015, Sterzing). Julian Parigger (05.08.2015, Sterzing). Marco Maiello (11.08.2015, Capua). Iris Gianlupi (15.08.2015, Sterzing). Antonio Caldiero (17.08.2015, Neapel). Ivan Parigger (18.08.2015, Sterzing). Ariana Gashi (27.08.2015, Sterzing). > Todesfälle Brenner: Kurt Egartner, 88 (07.08.2015, Brenner). Primo De Marck, 91 (16.08.2015, Brenner). Freienfeld: Maria Haller, 83 (22.08.2015, Freienfeld). Pfitsch: Johanna Hofer, 100 (13.08.2015, Sterzing). Ratschings: Anna Markart, 96 (10.08.2015, Ratschings). Jochen Frey, 50 (11.08.2015, Ratschings). Siegfried Alois Nössing, 87 (11.08.2015, Sterzing). Savina Cadoppi, 87 (16.08.2015, Ratschings). Maria Volgger, 82 (31.08.2015, Brixen). Sterzing: Gloria Bellini, 52 (02.08.2015, Gries am Brenner). Karl Oberhauser, 82 (09.08.2015, Sterzing). Pauline Teissl, 89 (16.08.2015, Sterzing). Virgilio Muntangesu, 87 (19.08.2015, Sterzing). Rosetta Frigerio, 93 (21.08.2015, Sterzing). Helmut Bellenzier, 63 (31.08.2015, Sterzing). > Eheschließungen Freienfeld: Maria-Valentina Cavaliere und Simon Brunner (08.08.2015, Freienfeld). Dagmar Mayr und David Braunhofer (14.08.2015, Freienfeld). Pfitsch: Elisa Dudine und Vincenzo Sciascia (04.07.2015, Muggia). Sybille Inderst und Oskar Delueg (25.07.2015, Ridnaun). Ratschings: Elisa Thaler und Hannes Nestl (30.07.2015, Brixen). Sterzing: Barbara Bonaccorsi und Titusz Györi (01.08.2015, Sterzing).
Paola Manna und Massimo D’Amato (01.08.2015, Quindici). Monika Schwazer und Andreas Kusstatscher (08.08.2015, Sterzing). Michela Genovese und Emilio Del Genio (08.08.2015, Roccarainola). Maren Bade und Roberto Capodanno (13.08.2015, Sterzing). Sigrid Maria Lobinger geb. Hüttinger und Armin Günter Steinbeißer (14.08.2015, Sterzing). Anna Pantano und Enrico Formisani (19.08.2015, Sterzing). Antonia Losito und Cosmo Pisani (22.08.2015, Molfetta). Mandy Andrea Henke und Ronny Just (25.08.2015, Sterzing). > Baukonzessionen Brenner: Harald Braunhofer, Pflersch: Erweiterung des Stadels, Gp.1086, K.G. Pflersch. Franz Schwitzer, Pflersch 69: Errichtung einer Überdachung für Motor- und Fahrräder sowie einer Holzlege, Bp.294, K.G. Pflersch. Gemeinde Brenner: Asphaltierung der Zufahrtsstraße zum Wiesenhof, versch. Gp., K.G. Pflersch. Birgit Schwitzer, Gossensaß, Gänsbichl 61: Errichtung Wohnhaus mit Garage, Gp.391/18, K.G. Gossensaß. Cornelia Martiello, Gossensaß, Färberstr.2B: Errichtung eines Einfamilienhauses, Gp.391/19, K.G. Gossensaß. Freienfeld: Alfred Hasler, Klaus Obermarzoner, Trens, Lahnstr.27: Sanierung der Bp.35, Gp.52/1, 53/1, 55 und 97/7, K.G. Trens. Alpenrosenhof KG, Egg 29: Errichtung einer Windkraftanlage am Penserjoch, Gp.1539/2, K.G. Stilfes. Alois Rainer, Flans 38: Errichtung eines Heubergeraumes und einer lw. Garage, Bp.135, Gp.1374 und 1378/1, K.G. Trens. Siegfried Unterleitner, Pfulters: Systemisierung der Gp.2138/7, K.G. Stilfes. Markus Zössmayr: Errichtung von Feldwegen und Meliorierungsarbeiten, versch. Gp., K.G. Mauls. Brenner Basistunnel BBT SE, Bozen: Maßnahmen zur Verbesserung des Wassernetzes zur Ersatzwasserversorgung der Gemeinde Freienfeld. Hubert Hochrainer, Partinges 2: Durchführung von lw. Verbesserungsmaßnahmen, versch. Gp., K.G. Trens. Peter Faistnauer, Trens, R.-M.-Kruckenhauser-Str.1: Teilweiser Abbruch und Wiederaufbau des Verbindungstraktes, Bp.48, K.G. Trens. Pfitsch: Einrichtungshaus Tötsch GmbH, Wiesen, Am Moosfeld 47: Umgestaltung der Wohnung im Erdgeschoss, Bp.417/1, K.G. Wiesen. Franz
Aukenthaler, Monika Wurzer, Tulfer 273A: Bau eines Abstellplatzes für lw. Geräte, Gp.1269/1, K.G. Wiesen. Martin Messner, St. Jakob 2: Errichtung eines Forstweges in Platz, Gp.1035/29 und 1124/1, K.G. Pfitsch. Ratschings: Jaufenlift GmbH: Errichtung einer Beschneiungsanlage, Gp.650/1, K.G. Ratschings. Hermann Wild, Ridnaun, Bergl 3: Erweiterung Wohnhaus, Bp.67/1, K.G. Ridnaun. Raimund Fassnauer, Pardaun 28: Errichtung eines Wintergartens, Bp.456, K.G. Ratschings. Adalbert Braunhofer, Jaufental: Planierungsarbeiten von Wald zu Landwirtschaftsgebiet, Gp.685/1, K.G. Jaufental. Maria-Anna Rainer, Jaufental: Planierungsarbeiten von Wald zu Landwirtschaftsgebiet, Gp.654/1 und 655, K.G. Jaufental. Andrea Kruselburger, Telferweg 4: Umgestaltung der Wohnung, Bp.129, K.G. Telfes. Waltraud Profanter, Mareit, St. Johannes 5: Sanierung der Wohnung mit Errichtung einer Dachgaube, Bp.281, K.G. Mareit. Gemeinde Ratschings: Errichtung der Abwasserleitung Gschwent/ Gost/Stange. Martina Gschliesser, Mareit, Mühle 12: Abbruch und Wiederaufbau des Holzlagers und Sanierung des Daches, Bp.117, K.G. Mareit. Sterzing: Hotel Restaurant Zoll OHG, Ried 30: Sanierung des Erdgeschosses, Bp.22/1, K.G. Ried. Erika und Samantha Schneider, Altstadt: Instandhaltungsarbeiten, Bp.170, K.G. Sterzing. Reinhard Burkia, Karin Strobl, Weg in die Vill 2: Interne Umbauarbeiten, Bp.105, K.G. Thuins. Renate Hofer, Prestige Habitat GmbH: Errichtung einer Wohnanlage in der Erweiterungszone Hofer Säge, Gp.256/9, K.G. Sterzing. Mader GmbH, Penserjochstr.6: Errichtung eines Vordaches an der Lagerhalle, Bp.489, K.G. Thuins. Paolo Biondo, Erika Maria Grossfurtner, St. Margarethenstr.71: Behindertengerechte Adaptierung des Wohnhauses, Bp.596, K.G. Sterzing. Kondominium Vipitenum, Brennerstr.18: Erhöhung der Einfriedung des Autoaufzuges, Bp.1039, K.G. Sterzing. Alexandra Auer, Schönblickweg 16: Sanierung der Bp.612, K.G. Sterzing. Corrie Smid, Johann-Kofler-Str.18: Umgestaltung des Dachgeschosses, Bp.734, K.G. Sterzing. > Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it
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Olm lei derhueme, isch holt a nit olls! Noar hon i mir eingibildit, i mueß wieder amol aufn Brennermorkt auchn fohrn. Iatz, der isch olm unter der Woche, und selm hot mein Neffe nit derweil, mi auchn zi fiehrn, weil er jo orbatn mueß. Und lei wegn der sumsatn Goutl konn er sich woll a nit frei nemmin. Wos bin i denn frieger schier olle Munat amol afn Brenner auchn gfohrn! Ban Kerschbamer an Olmdudler trinkn, noar in Gscheft a poor Bananin und Tschuckladn kafn. Wenn i mi bsunn hon, selm hon i fir mein Louter derhueme – Gott hob ihn selig – a poor Packler „Austria dreier“ gikaft. Zilescht nou vin ibrign Schillingminz a poor Zuggerler eingipockt und noar wieder huem. Und sou bin i wieder amol derzue kemmin, mitn Zug afn Brenner zi fohrn … Und do schaug her, do isch nou olls wie frieger, lei isch wieniger lous, wie mier virkemmin isch: kuen Zeitungsstandl afn Buhnsteig, die Bar isch a zue und Buhniler, Grenzpolizischtn, Finanzer und Passaschiere stiehn a niemer souvl ummer. Der Grattlverkafer, der ban holtatn Schnellzug olm gschriedn hot „Arantschata, Birra, Koka, Kinotto und Pannini“, der schreit wohrscheindler a schun long niemer. Ober sell war jo gor nit amol ‘s greaschte Ibl. I hon mi gimießt in die Unterfierung ochn schindn, do hatt’s mi schier zrugg ghaut: Dreck jede Menge, sell tatt jo nou, ober noar hots souvl gfezzilat, dass mier gonz letz wordn isch. Visitenkorte? Isch guet, dass des die Turischtn, de mitn Auto ibern Brenner fohrn, nicht sechn oder dös nit schmeckn mießn. Und wenn der BeBeTe noar gibaut isch, noar braucht’s den Buhnhof eh niemer. Bis zemm war ober guet, wenigschtns zi die hoachn Feirtige amol lei a bissl putzn. Oder?
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IMPRESSUM
Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Karl-Heinz Sparber, Siegfried Siller (ss), Renate Trenkwalder, Ugo Santon (us) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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1915 I VOR HUNDERT JAHREN
Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber
01.10.1915 (Vom Frauenzweigverein des Roten Kreuzes in Sterzing) wird uns berichtet: Wir erhielten in letzter Zeit folgende größere Geldspenden, für welche wir hiemit auch öffentlich den geziemenden Dank aussprechen möchten, und zwar: Von Herrn Magister Pharm. Oswald Kofler, Stadtapotheker hier, 50 Kronen für die auch Flüchtlinge beschäftigende Nähstube; vom Offiziers-Korps des Pferde-Depots und Pferde-Lazarettes 40 Kronen; vom Oberveterinär Burkhart anläßlich seiner Beförderung und Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz 20 Kronen; von Franz Grafen Taxis, Innsbruck, als Kranzablösungsspende anläßlich des Ablebens des Herrn Johann Stillebacher in Sterzing 40 Kronen. (Innsbrucker Nachrichten) 07.10.1915 (Unfälle). Aus Sterzing schreibt man uns unterm 4. Oktober: Von einem Auto wurde heute nachmittags an der südlichen Stadtgrenze, wo die Reichsstraße eine starke Kurve macht, eine Kuh des Maurermeisters Valentin Bosin überfahren und stark beschädigt, so daß das Tier notgeschlachtet werden mußte. — Gegen halb 7 Uhr abends rannte ein scheugewordenes Pferd, welches an einen Wagen gespannt war, durch die Stadt. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert und das Tier lief im Galopp mit dem Vorderteil des Wagens in der Richtung gegen Trens. Es ist ein Glück, daß dieser Vorfall ohne Verunglückung von Menschen abgelaufen ist. (Der Tiroler) 07.10.1915 (Ernteergebnis im Gerichtsbezirke Sterzing). Von dort wird uns gemeldet: Das Heu war in den Tälern allgemein gut und das Grummeterträgnis schon seit vielen Jahren nicht mehr so günstig wie dieses Jahr. Der Roggen ist im Allgemeinen gut ausgefallen, teilweise schütter und daher das Strohergebnis geringer. Die Weizenernte ist ausgezeichnet. Die Heufechsung hat wegen Mangel an Arbeitskräften teilweise gelitten und wurde daher das Heu an manchen Orten verwittert eingebracht. - Die Obsternte ist mittelmäßig ausgefallen. - Die Kartoffeln sind schön, teilweise krank: das Ergebnis im Allgemeinen gut. Die Krautköpfe sind sehr schön ausgefallen und waren heuer ausnahmsweise vom Wurmungeziefer völlig verschont geblieben. Der Flachs wird hier wenig gezüchtet; ist aber ebenfalls gut ausgefallen. Hafer und Gersteerträgnis schön und ausgiebig. Besonders günstig ist, daß in den höchsten Bergen heuer die gesamte Ernte vollständig abgereift und überall früher eingebracht werden konnte, als
andere Jahre. Zu ernten ist in der Hauptsache nur mehr Kartoffel und Krautköpfe. - Das Vieh hat sich auf den Alpen vorzüglich übersommert, was besonders beim Kleinvieh - Ziegen und Schafe - der Fall ist. Die Alpenwiesen konnten wegen Mangel an Arbeitskräften an vielen Orten nicht gemäht werden. Krieg und Hoffnung auf den Sieg unserer Waffen gebieten Sparsamkeit mit Lebensmitteln. (Der Tiroler)
10.10.1915 (Schlachtviehabgabe) für die Kriegsverwaltung pro Oktober aus dem Pustertale, dem Eisak- und Etschtale. Die Ablieferung von Schlachtvieh an die Kriegsverwaltung aus den vorbezeichneten Tälern findet nach dem folgenden Programm statt: Dienstag, den 12. Oktober, 9 Uhr vormittags in Sterzing bei der städtischen Viehwage aus den Gemeinden Brenner, Gossensaß, Jaufental, Mareit, Mauls, Mittewald, Pfitsch, Pflersch, Ratschings, Ridnaun, Sterzing, Stilfes, Telfes, Thuins, Trens, Tschöfs-Ried, Wiesen. Die von den Gemeindevorstehungen angemeldeten Schlachtrinder sind rechtzeitig und vollzählig zur Uebergabe vorzuführen. Sollten seit der Erstattung der Anmeldungen neuerdings Viehbesitzer sich entschlossen haben, Schlachtvieh an die Kriegsverwaltung abzugeben, so kann auch dieses Vieh ohne weitere Anmeldung mitübernommen werden. Es dürfen also beliebig mehr Schlachttiere, als angemeldet worden sind, keinesfalls aber weniger, abgeliefert werden. Verseuchte Gemeinden sind von der Lieferung absolut ausgeschlossen. Für jedes Stück Vieh ist ein Anbindestrick und eine Portion Heu von 6 Kilogramm mitzubringen. (Der Tiroler) 14.10.1915 (Großes Viehunglück bei Sterzing. - 13 Kühe tot). Aus Sterzing schreibt man uns unterm 11. Oktober: Im Laufe des gestrigen Nachmittags wurde eine größere Anzahl Rinder, meistens Kühe, vom Schlachtviehdepot in Wiesen über die Fraktion Flains in 2 Partien getrieben, um die Tiere auf dem Bahnhof in Sterzing zu verladen. Beim 2. Abtriebe der Tiere ereignete sich ein größeres Unglück. Die Tiere wurden über den engen Hohlweg, der sich von Flains bis zur Bahnübersetzung nächst der Flainer-Eisakbrücke hinzieht, abgetrieben, und zwar in einem größeren Rudel ohne Abstände. Als die Tiere bei der Bahnübersetzung einlangten, wurde Halt gemacht und es entstand durch die rasch nachfolgenden Tiere eine Stockung. Die nachfolgenden Tiere sprangen auf die vorderen hinauf und so geschah es, daß 13 Kühe tot
getreten und ein 1 Rind schwer verletzt wurde. Es ist als eine große Unvorsichtigkeit seitens der betreffenden Viehtreiber zu bezeichnen, daß die Tiere nicht in kleineren Gruppen durch den engen Hohlweg abgetrieben worden sind, wodurch das Unglück leicht hätte vermieden werden können. (Der Tiroler)
14.10.1915 (Sonntagsarbeit der Südbahn). Die Stationen der k. k. privaten Südbahn-Gesellschaft der Strecke Kufstein-Trient, in denen die Sonn- und Feiertagsarbeit eingeführt wurde, sind folgende: Kufstein, Kirchbichl, Wörgl, Brixlegg, Jenbach, Schwaz, Hall in Tirol, Innsbruck, Sterzing, Brixen, Bozen-Gries, Branzoll, Auer, Neumarkt-Tramin, Salurn, San Michele, Mezzolombardo, Lavis, Trient. (Der Tiroler) 15.10.1915 (Tiroler Jugend). Aus Sterzing schreibt man uns: Die Schulknaben sind auch hier wie überall voll Begeisterung für den Krieg und haben eine Soldatenkompagnie gebildet, in welcher scharfe Disziplin herrscht. Jüngst befahl eine Mutter ihrem siebenjährigen Sohn, welcher auch bei obiger Kompagnie ist, er müsse eine Ziege zu einem Bauern eines Nachbardorfes führen. - Die Antwort war: „Mutter, das geht nicht so einfach, ich muß mich zuerst freimachen und um Urlaub bitten.“ Der Kleine entfernte sich und kehrte bald zur Mutter zurück und meldete: „Mutter, jetzt habe ich mich freigemacht, nun kann ich die Ziege abliefern.“ (Der Tiroler)
15.10.1915 (Vom Bahnhof in Sterzing) wird uns ein Mißstand gemeldet, der unseres Wissens auf den anderen Stationen der Südbahn schon seit Ausbruch des italienischen Krieges abgeschafft und nur in Sterzing anscheinend stillschweigend weiterbesteht. Man schreibt uns: Ging da kürzlich ein Mädchen zum Bahnhof in Sterzing um zu sehen, ob dessen Bruder, der beim Militär ist, mit dem Zug ankommt. Das Mädchen näherte sich unbewußt dem Zaun beim Bahnhofausgang, wurde aber von der Bahnhofwache zurückgewiesen. Augenscheinlich wollte der Soldat eine Verständigung durch Abgabe von Zeichen an Reisende verhindern, wodurch die Abschaffung erklärlich war. Jedoch das Mädchen kaufte sich eine Bahnhofeintrittskarte und betrat damit den Bahnhofraum. Das vorher vom Wachmann so scharf abgewiesene Mädchen durfte nach Lösung der Bahnhofeintrittskarte ungeniert den Bahnhofperron betreten. (Der Tiroler) Erker 10 I 15
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