Erker 10 2016

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Erker

Jahrgang 28 - Oktober 2016

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Kein E-Werk im Naturdenkmal GOSSENSASS I Grünes Licht für Umfahrung ARCHÄOLOGIE I Bronzezeitliches Bergkristallbeil gefunden FUSSBALL I Wipptaler Clubs wieder auf Torjagd


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EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser, KEIN E-WERK IM NATURDENKMAL I 14 Der Oberste Wassermagistrat in Rom hat den Rekurs von WWF Italia angenommen und damit den Bau eines Wasserkraftwerks in der Achenrainschlucht in der Gemeinde Ratschings vorläufig gestoppt.

GOSSENSASS

Grünes Licht für Umfahrung I 12 ALMWIRTSCHAFT

Die Tollgrube im Pfitschtal I 26 SEELSORGE

Im Gespräch mit Dekan Josef Knapp I 28 ARCHÄOLOGIE

Bronzezeitliches Bergkristallbeil gefunden I 52 STERZINGER EHRENBÜRGER

Benefiziat Josef Obexer I 54 FUSSBALL

Wipptaler Clubs wieder auf Torjagd I 68 VIPITENO

Consiglio Comunale I 60

WIPPTAL

Croce Bianca: nuova sede I 61 SPORT

Hockey su ghiaccio: stagione 16/17I 63 ERKER-EXTRA Finanzen & Immobilien I Gesundheit & Wohlbefinden I 75 - 95 Leserbriefe I 4 Unter die Lupe genommen I 32 Woher stammt der Name? I 58 Rechtsfragen I 60 Rezept I 94 Leute I 96 Unterhaltung I 98

Jahrestage I 100 Veranstaltungen I 104 Kleinanzeiger I 106 Sumserin I 109 Impressum I 110 Gemeinden I 110 Vor 100 Jahren I 111

während in anderen Wipptaler Seitentälern hektisches massentouristisches Treiben längst seinen unaufhaltsamen Einzug gehalten hat, mit den aus dem Boden sprießenden Bettenburgen Wohlstand ins Tal kam und fremdenverkehrliche Einrichtungen das gesellschaftliche Gepräge stark verändert haben, scheint das Hochgebirgstal von Pfitsch diesem Trend geradezu trotzig zu widerstehen. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Das „Tal der Stille“, wie es der Erker in einer Titelgeschichte einmal genannt hat, bewahrt sich, eingebettet in sein reizvolles landschaftliches Idyll, seine vornehme Zurückgezogenheit bis heute und hat sich den Versuchungen lauter Touristenströme standhaft entzogen. Sieht man vom landschaftlichen Makel großflächiger Himbeer-Photovoltaikanlagen ab, denen nach dem haarsträubenden Pfitscher Ansturm landesweit ein Riegel vorgeschoben wurde, hat sich das Tal seine Ursprünglichkeit weitgehend erhalten. Genau das könnte das Pfitschtal von morgen zu einer Oase der Ruhe und zu einem hochgeschätzten Juwel machen. In dieser Ausgabe widmen wir dem Hochgebirgstal gleich drei Geschichten. Astrid Tötsch entführt Sie auf die Tollgrube, Südtirols einstmals wohl höchst gelegene Alm. Mit dem Archäologen Thomas Bachnetzer begeben wir uns auf eine jungsteinzeitliche Entdeckungsreise am Übergang ins Zillertal. Und wenn Jürgen Vogel als Ötzi ab kommendem Herbst die Kinoleinwand erobert, werden die Hochflächen am Pfitscherjoch eine grandiose Filmkulisse für eine archaische Geschichte um Europas ersten ungelösten Mordfall bieten. Die Filmdrehs entstanden im September. Wir dürfen uns bereits jetzt darauf freuen und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.

Nächster Redaktionsschluss: 17.10.2016 Erker 10 I 16

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LESERBRIEFE

Gute Erfahrung mit netten Menschen Diesen Sommer hatte ich die Chance, sechs Wochen lang ein Praktikum in Wiesen im „Haus Lea“ zu machen. Es war eine sehr gute Erfahrung für mich, sei es mit den Bewohnern als auch mit den Mitarbeitern im Büro. Ich habe dort eine schöne Zeit verbracht, auch wenn es nicht immer leicht für mich war. Meine Aufgaben im „Haus Lea“ waren bunt gemischt: den Flüchtlingen Deutsch lernen, ihnen ein wenig den Umgang mit dem Computer zeigen, sie ins Krankenhaus oder zu verschiedenen Ämtern begleiten, einfach mit ihnen reden und ihnen zuhören sowie im Büro mithelfen – die Zeit ver-

ging wie im Flug. Die Flüchtlinge waren sehr dankbar für meine Hilfe und immer sehr höflich und nett. Außerdem war es interessant, Menschen aus anderen Ländern und auch deren Kultur kennenzulernen. Für mich war das Praktikum eine sehr positive Bereicherung und ich bin froh, dass mir die Young Caritas diese Möglichkeit geboten hat. Ich selbst habe während des Praktikums auch etwas dazugelernt, und zwar, dass wir nicht zu schnell urteilen sollten. Wir sollten nicht auf Abstand gehen, sondern uns trauen, auf diese Menschen zuzugehen und mit ihnen zu reden, denn sie sind wirklich sehr höfliche und nette Menschen. Lena Legendre, Thuins

TED

> Ergebnis September

Wurde Alex Schwazer zu Unrecht von den Olympischen Spielen ausgeschlossen?

> Die Oktober-Frage

Sind Sie für den Bau eines E-Werks im Naturdenkmal Achenrainschlucht?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!

FUGGERROPPE

Olle mitanonder: Hoi, hoila, servus, griaßti, pfiati, ciao … Olls isch besser wia aweckschaugn.

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AKTUELL

WIPPTAL

36,4 Millionen Euro Gemeindeschulden Der Schuldenstand der Wipptaler Gemeinden sinkt von Jahr zu Jahr. Zum 31. Dezember 2015 waren die sechs Wipptaler Gemeinden mit 36.377.682 Euro verschuldet. Auch südtirolweit werden die Gemeindeschulden weniger. Ende 2015 betrug die Schuldenlast der Südtiroler Gemeinden 643,1 Millionen Euro und damit um 80 Millionen weniger als im Vorjahr. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag bei 1.234 Euro. Die Gemeinde Sterzing weist mit 21,5 Millionen Euro den siebthöchsten Schuldenstand aller Südtiroler Gemeinden auf, während Franzensfeste mit nur 73.000 Euro Schulden zu den Gemeinden mit den geringsten Schulden zählt. Weniger Schulden haben nur Laurein und Waidbruck.

Die Pro-Kopf-Verschuldung ist in Sterzing mit 3.141 Euro landesweit am sechsthöchsten, während sie in Franzensfeste nach Waidbruck am geringsten ist. 2009 war die Pro-Kopf-Verschuldung mit 5.400 Euro in Sterzing landesweit sogar am höchsten.

SCHULDEN DER WIPPTALER GEMEINDEN* Brenner Franzensfeste

Schuldenstand 1.323.390

Pro-Kopf-Verschuldung 605

73.050

74

Freienfeld

4.774.377

1.790

Pfitsch

2.820.814

951

Ratschings

5.872.739

1.334

Sterzing

21.513.312

3.141

Wipptal

36.377.682

1.316

Südtirol

643.100.256

1.234

* Stand: 31.12.2015; alle Angaben in Euro

Zu Beginn dieses Jahres war jeder Wipptaler Bürger auf Gemeindeebene mit 1.316 Euro und damit um 82 Euro mehr als im Landesdurchschnitt verschuldet. 2011 betrugen die Schulden der sechs Wipptaler Gemeinden noch über 50 Millionen Euro. Die Gemeinde Sterzing wies damals Schulden in der Höhe von 31,5 Millionen Euro auf. Seither konnte der Schuldenberg im Wipptal um knapp 14 Millionen Euro abgebaut werden. Allein in Sterzing ist die Schuldenlast seither um zehn Millionen Euro gesunken. lg

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Container für den Brenner

Seit Monaten droht Österreich damit, bei steigenden Flüchtlingszahlen an der Brennergrenze Grenzkontrollen einzuführen. Den Sommer über war die Flüchtlingssituation am Brennerpass überschaubar. Nun scheint das Land einen Flüchtlingsansturm zu befürchten und hat kürzlich für rund zwei Millionen Euro 80 Wohnund Sanitärcontainer, drei Großzelte, Stockbetten, Bettzeug sowie Hygieneartikel angekauft. Das „Zivilschutz-Material“ soll in Bozen gelagert werden, um innerhalb kürzester Zeit am Brenner

aufgestellt werden zu können. Zurzeit befinden sich am Brenner kaum Flüchtlinge, die nicht weiterreisen können. Doch Österreich hält weiter an seiner Jahresobergrenze für Flüchtlinge fest. „Sobald heuer 37.500 Flüchtlinge in Österreich angekommen sind, werden die Grenzen dichtgemacht, auch der Brenner“, so Innenminister Wolfgang Sobotka. Flüchtlinge, die dann am Brenner stranden, will das Land in entsprechenden Notunterkünften direkt am Pass unterbringen. Bei den Feierlichkeiten zum „Tag der Autonomie“ am 5. September auf Schloss Sigmundskron sprach sich der italienische Außenminister Paolo Gentiloni entschlossen gegen eine Grenzschließung am Brenner aus. Man könne nicht auf die Errungenschaft des freien Flusses von Waren und Personen innerhalb Europas verzichten – speziell der Brenner gelte als Symbol

für das freie und geeinte Europa. Italien müsse deshalb seine Aufgaben bei der Registrierung der

© apa

Obwohl Österreich die Grenze am Brenner noch nicht dicht gemacht hat und die offiziellen Flüchtlingszahlen am Pass nach wie vor niedrig sind, rüstet sich Südtirol für den Ernstfall. 80 Container hat das Land im August angekauft, um bei Bedarf rasch Flüchtlingsunterkünfte im Grenzdorf zur Verfügung stellen zu können.

Flüchtlinge effizient wahrnehmen. In dieselbe Kerbe schlug der österreichische Außenminister Sebastian Kurz und betonte beim Jubiläum „70 Jahre Pariser Vertrag“ seine Abneigung gegen einen Zaun am Brenner: „Gerade die Europaregion Tirol ist eine Region, die zeigt, wie man aufblühen kann durch das Europa ohne Grenzen nach innen.“ Um so wichtiger sei deshalb der Schutz der EU-Außengrenzen. sst

FLÜCHTLINGSBEWEGUNGEN AM BRENNER

Nachgefragt bei Revierinspektorin Marlies Zoglauer, Pressesprecherin der Landespolizeidirektion Tirol Erker: Wie viele Flüchtlinge wurden heuer bereits am Brenner aufgegriffen, die illegal nach Tirol eingereist sind? Revierinspektorin Marlies Zoglauer: Bis zum 3. September 2016 konnten insgesamt 8.439 Personen, die illegal über Italien nach Tirol eingereist sind, aufgegriffen werden. Diese Zahl beinhaltet auch jene Migranten, die von den deutschen Kollegen nach Kufstein zurückgewiesen wurden. Wie viele davon haben einen Asylantrag in Österreich gestellt bzw. wie viele sind wieder nach Italien zurückgeschickt worden? Davon haben 1.443 Menschen einen Asylantrag gestellt, 877 wurden nach Italien zurückgeschickt.

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Sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen? Vom 1. Jänner 2015 bis zum 31. August 2015 wurden 5.542 illegale Aufgriffe verbucht. Wird für den Herbst ein Anstieg der Flüchtlingsströme über die Brennerroute befürchtet bzw. ist damit zu rechnen, dass Österreich nach Ende der Hauptreisezeit das Grenzmanagement hochfährt? Wenn man sich die An- © LPD Tirol landungszahlen auf italienischem Festland vergegenwärtigt und die Berichterstattung in der Schweiz und in Frankreich verfolgt, kann davon ausgegangen werden, dass

zukünftig auch die Aufgriffe an der Brennerroute steigen könnten. Allerdings wird angemerkt, dass die italienischen Behörden seit Mai 2016 verstärkt Kontrollen Richtung Brenner durchführen. Von Mai bis August konnte lediglich eine leichte Steigerung der täglichen Aufgriffe verzeichnet werden. Die Aktivierung des Grenzmanagements wird jedoch auf politischer Ebene entschieden. Interview: sst


AKTUELL

ABGEBLITZT STERZING

© Martin Schaller

36 Militärwohnungen

Zumindest die Kühe sind mit der Sommersaison zufrieden.

In Beantwortung einer Landtagsanfrage von Andreas Pöder (BürgerUnion) teilt Landeshauptmann Arno Kompatscher mit, dass das Land Südtirol innerhalb der nächsten fünf Jahre für die Überlassung von Militärliegenschaften 200 Dienstwohnungen für das Militär baut, die dem Staat übertragen werden. 36 davon in Sterzing. Da Dienstwohnungen des Militärs Kasernen gleichgestellt sind, muss dafür keine Immobiliensteuer entrichtet werden. Pöder kritisiert: „Keine GIS, keine Ortstaxe, aber besetzter Baugrund.“ Zudem stünden die Wohnungen häufig leer und würden „zu Urlaubszwecken für Militärangehörige und Staatstouristen verwendet“. Die Wohnungen würden den Südtiroler Steuerzahler „zwischen 50 und 70 Millionen Euro“ kosten.


AKTUELL

Sterzing verklagt die Landesregierung Dass die in der Fuggerstadt regierende Bürgerliste „Für Sterzing Wipptal“ nichts gegen die Schließung der Geburtenstation bzw. für den Erhalt der bestehenden Abteilungen am Krankenhaus Sterzing unternimmt, kann ihr die Opposition nun nicht mehr vorwerfen. Der Stadtrat hat nämlich entschieden, gegen den Beschluss der Landesregierung, die Geburtenstation mit 31. Oktober zu schließen, vor dem Verwaltungsgericht Rekurs einzureichen. Eine Gemeindeverwaltung habe die Aufgabe, alles zu unternehmen und alle rechtlichen Spielräume auszuloten, damit wichtige Strukturen im Ort erhalten bleiben, so Bürgermeister Fritz Karl Messner gegenüber RAI Südtirol. Es gebe Beispiele anderer italienischer Gemeinden, die auf dem Rechtsweg bereits erfolgreich gewesen seien. Mit dem Fall beauftragt hat die Gemeinde Anwalt und Universitätsprofessor Vittorio Angiolini, einen renommierten Verwaltungsjuristen aus Mailand. Rückendeckung sieht Bürgermeister Messner im Willen der Wipptaler Bevölkerung, die in den vergangenen zwei Jahren bei drei Großdemonstrationen in Sterzing ihren Unmut über den Zentralisierungskurs der Landesregierung kundgetan hat. Populismus will sich Messner nicht vorwerfen lassen. „Wir sind als Standortgemeinde davon überzeugt, dass die Geburtenstation aufrechtzuerhalten ist. Alle rechtlichen Voraussetzungen – von der Mindestzahl der Geburten bis zur Anwesenheit des erforderlichen Personals – werden erfüllt“, so Messner. Da man auf diplomatischem und politischem Weg gescheitert sei, werde nun eben gerichtlich gegen den Landesregierungsbeschluss vorgegangen. Ziehen die anderen Wipptaler Gemeinden nach? Die Bürgermeister von Brenner und Ratschings jedenfalls haben schon angekündigt,

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sich nicht auf das Verfahren einzulassen. Die Gemeinde Pfitsch hat sich darüber noch keine Gedanken gemacht, wird sich aber ebenfalls aus dem Rekurs raushalten. Auch Franzensfeste wird sich wohl nicht beteiligen, da die Debatte rund um die Gesundheitsreform in der südlichsten Wipptaler Gemeinde aufgrund der Nähe zu Brixen nie so emotional wie im restlichen Bezirk war. In Freienfeld hingegen – neben Sterzing die zweite Wipptaler Gemeinde ohne einen SVP-Bürgermeister – werden die rechtlichen Möglichkeiten geprüft. „Sollten diese gegeben sein, werden auch wir uns auf eine Klage einlassen“, so Bürgermeister Peter Faistnauer gegenüber der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“. Das Verwaltungsgericht hat ab dem Beschluss der Landesregierung vom 12. Juli 90 Tage Zeit, darüber zu befinden. Da die Schließung der Abteilung aber bereits für Ende Oktober angesetzt ist, wird die Klage zum Wettlauf gegen die Zeit. LAND KANN, MUSS ABER NICHT „Ja, das Land darf, aber nein, es muss nicht. Das ist die Position des römischen Gesundheitsministeriums betreffend die umstrittene Schließung der Geburtenabteilung am Krankenhaus Sterzing. Diese liegt im ausschließlichen Ermessen, also der Autonomie des Landes. Dem Staat stehe einzig eine allgemeine Oberaufsichtspflicht zu“, teilt der Kammerabgeordnete Florian Kronbichler (Grüne-SEL) in einer Aussendung mit. Dies habe ihm Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin im privaten Gespräch bereits einmal beteuert. Ende September hat ihr Staatssekretär Vito De Filippo in Beantwortung einer Dringlichkeitsanfrage Kronbichlers in der Kammer die Situation ebenfalls ausdrücklich bestätigt: „Il ministero della salute non può oggettivamente fare un’invasione indebita nel merito delle scelte strategiche adottate dalle regioni e dalle

province autonome per ridefinire e razionalizzare il percorso nascita.“ „Wie bekannt, hat die Landesregierung ihr Vorhaben, die Geburtenabteilung Sterzing zu schließen, stets auch damit begründet, der Staat verlange das so von ihr. Inzwischen ist die Schließung bereits per Landesregierungsbeschluss verfügt und auf den 31. Oktober datiert. Die erfolgte Klarstellung des Ministeriums dürfte den Wipptalern in ihrem Einsatz um den Fortbestand

Die Gemeinde Sterzing reicht Rekurs gegen die Schließung der Geburtshilfe ein.

eines vollwertigen Krankenhauses in Sterzing ein zusätzlich hilfreiches Argument sein“, so Kronbichler. NACHBESETZUNG DES GYNÄKOLOGIE-PRIMARIATS GEFORDERT In einer Sitzung Ende September hat der Sterzinger Stadtrat die Nachbesetzung der Chefarztstelle der Abteilung Gynäkologie am Krankenhaus Sterzing gefordert, da die Stelle durch den Abgang von Primar Dr. Albrecht Giuliani mit 31. Oktober vakant ist. Noch habe der alte Landesgesundheitsplan Gültigkeit, in dem die Chefarztstelle vorgesehen ist. „Wie aus gut informierten Kreisen in Erfahrung gebracht werden konnte, gäbe es valide Bewerber, die an einer solchen Stelle Interesse hätten. Allein durch die Präsenz eines Abteilungsleiters ist eine gut funktionierende Gynäkologie mit operativer Tätigkeit langfristig gesichert“, so der Stadtrat.


STF-Klausur im Wipptal Das Bündnis Süd-Tiroler Freiheit hat Ende August seine große Sommer-Klausurtagung in Obernberg am Brenner abgehalten. „Als Austragungsort für die Klausurtagung wurde bewusst das Wipptal gewählt, um damit die Einheit Tirols zu unterstreichen und ein Zeichen der Solidarität mit der Bevölkerung nördlich und südlich des Brenners zu setzen“, so die STF in einer Aussendung. Das Wipptal sei ein geteiltes Tal, das die Unrechtsgrenze am Brenner durch die Flüchtlingskrise besonders stark zu spüren bekomme. „Hinzu © Süd-Tiroler Freiheit kommen die unerträglichen Belastungen durch den Transitverkehr und die Benachteiligungen durch die Schließung der Geburtenabteilung in Sterzing.“ Im Mittelpunkt der Klausurtagung standen Aktionen gegen die italienische Verfassungs-

reform, die es mit allen Mitteln zu verhindern gelte. Ein weiterer Schwerpunkt war die Migrationskrise. Tirol dürfe dabei nicht zum

Auffanglanger einer unkontrollierten Migrationswelle werden. Angesichts der täglich steigenden Zahlen an Migranten, die über das Mittelmeer kommen, sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis in Italien eine unkontrollierte

Wanderungsbewegung in Richtung Norden einsetzt. Die Politik müsse daher mit allen Mitteln verhindern, dass der Brenner zur Flüchtlingsroute wird. „Hier ist die Europaregion Tirol gefragt. Wenn der Flüchtlingsstrom erst einmal den Brenner erreicht, ist es zu spät, um ihn aufzuhalten. Es gilt daher nicht, den Brenner dichtzumachen, sondern die Außengrenzen der Europaregion Tirol zu schützen“, so die STF. Zur Halbzeit der Legislaturperiode wurden bei der Klausurtagung auch bereits erste Vorarbeiten für die bevorstehenden Landtagswahlen 2018 geleistet. „Ziel ist es, mit einem starken Team anzutreten, die Selbstbestimmungsbestrebung noch stärker voranzutreiben und der Chaospolitik der SVP endlich ein Ende zu bereiten“, so die Süd-Tiroler Freiheit.

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AKTUELL

Stau auf der Autobahn – Stau auf der Staatsstraße. Auch diesen Sommer blieb das Wipptal vom Verkehrschaos an den Wochenenden nicht verschont, und das nicht nur in den Hauptreisezeiten. So schlimm wie heuer soll es laut Anrainern sogar noch nie gewesen sein, vor allem in Gossensaß. Eine unerträgliche Belastung für Mensch und Umwelt. Kilometerlange Kolonnen von Matrei bzw. Franzensfeste bis zur Mautstelle Sterzing mit Wartezeiten von bis zu drei Stunden waren auch im heurigen Sommer keine Ausnahme. Verständlich, dass viele Autofahrer versucht haben, über die Bundes- bzw. Staatsstraße auszuweichen. Ohne Erfolg, denn auch dort stand regelmäßig alles still. Da hat man für die sechs Kilometer lange Strecke von Gossensaß nach Sterzing schon mal über eine Stunde gebraucht. Und auch auf den Nebenstraßen, etwa von Gossensaß über Steckholz nach Sterzing, kam es zu chaotischen Zuständen. Nicht nur, dass die Staus eine unerträgliche Belastung für Bevölkerung und Umwelt bedeuten, sie stellen auch ein Sicherheitsrisiko dar, da Rettungskräfte im Notfall weder auf der Autobahn noch auf der Staatsstraße ohne Behinderung zum Einsatzort bzw. zum Krankenhaus gelangen können. Was verursacht im Sommer die allwöchentlichen Mega-Staus vor der Sterzinger Mautstelle und auf der Staatsstraße? Sicher haben internationale Unruhen in diesem Jahr die Attraktivität von Südtirol und Italien noch gesteigert. Das erhöhte Verkehrsaufkommen kann aber nicht allein für das Verkehrschaos verantwortlich gemacht werden. Schließlich war etwa Ende August an der Mautstelle in Schönberg überhaupt kein Stau zu verzeichnen, während wenige Kilometer

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© Martin Schaller

„Wir stecken fest“

Kolonnen von Matrei bis nach Sterzing: Die Brennerautobahn war Ende August in Richtung Süden stundenlang komplett dicht.

weiter südlich in Sterzing der Verkehr völlig zusammengebrochen ist. Mittels Anfragen im Landtag und anhand der Auswertung von Verkehrsdaten konnte die Süd-Tiroler Freiheit nachweisen, dass die Staus an der Mautstelle Sterzing

hauptsächlich durch das veraltete Mautsystem der Brennerautobahn verursacht werden. Auch die Tatsache, dass die Mautstelle Sterzing für die Südspur eine Verkehrsregelungsfunktion einnimmt, spielt eine erhebliche Rolle. Damit am Kreuzungspunkt

der Brennerautobahn in Modena keine Staus entstehen, wird nämlich nur eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen pro Stunde durch die Mautstelle Sterzing geschleust. So waren am Sonntag des Ötztaler Radmarathons Ende August in Richtung Süden nur vier

„ES GEHT UM DIE SICHERHEIT“ Nachgefragt bei Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahn AG

Erker: Herr Pardatscher, die Stausituation im Wipptal bzw. an der Mautstelle Sterzing an den Sommerwochenenden scheint sich heuer noch einmal verschärft zu haben. Walter Pardatscher: Ganz im Gegenteil! Heuer gab es laut unseren Aufzeichnungen an der Mautstelle Sterzing weniger Stau als im vergangenen Jahr. Durch mehrere Initiativen haben wir erreicht, die Anzahl der Autos in Richtung Norden, die pro Stunde abgefertigt werden können, zu erhöhen. Dadurch konnten die Staukilometer und die Staustunden wesentlich reduziert werden. Um welche Initiativen handelt es sich dabei? Zum einen haben wir versucht, die Nutzer bereits vorab besser zu informieren, damit sie das Geld für die Maut schon vorbereiten konnten; zum anderen haben wir zusätzliche Durchfahrtspisten geöffnet. An allen kritischen Tagen waren alle Mauthäuschen – auch jene, an denen normalerweise automatische Kassen sind – mit Personal besetzt, weil so die Abfertigung schneller funktioniert. Die manuelle Mauteinhebung hat an solchen Wochenenden starkes Gewicht, zumal die Anzahl der Telepass-Durchfahrten in Sterzing an diesen Tagen zwischen fünf und zehn Prozent liegt; gewöhnlich liegt der Telepass-Durchschnitt bei 60 Prozent. Im vergangenen Jahr haben Sie personelle Engpässe an der Mautstelle Sterzing eingeräumt.

Diese Engpässe konnten heuer behoben werden, vor allem durch die Beschäftigung von weiteren Saisonarbeitskräften. Der Brennerautobahngesellschaft wird vorgeworfen, die Mautstelle Sterzing in Richtung Süden als Filter zu nutzen, damit am Kreuzungspunkt in Modena keine Staus entstehen. An reisestarken Wochenenden bilden sich in Modena in Richtung Süden bereits um 6.00 Uhr morgens Kolonnen, die sich schon in den Morgenstunden bis nach Bozen Nord fortsetzen. Um ein Verkehrschaos und mögliche Gefahrensituationen in den vielen Tunnels und auf den Viadukten im Eisacktal zu vermeiden, ist die Filterfunktion in Sterzing umgesetzt worden. An kritischen Tagen wird an der Mautstelle Sterzing pro Stunde eine gewisse Anzahl an Autos durchgelassen. So bleibt der Verkehr bis Bozen recht flüssig. Seit dieses System angewendet wird, konnte insgesamt betrachtet die Fahrdauer an verkehrsstarken Tagen von Brenner nach Bozen sogar reduziert werden. Wir sind uns aber auch bewusst, dass dadurch ein Nachteil für jene entsteht, die ins Pustertal müssen oder in Klausen ausfahren, aber die Sicherheit nimmt in diesem Fall einen höheren Stellenwert ein. Wir versuchen aber trotzdem, so viele Autos wie ir-


Mauthäuschen offen, obwohl die Staatsstraße für das Radrennen zwischen 9.00 Uhr und 14.00 Uhr komplett gesperrt war. „Abgesehen davon, dass es zu hinterfragen gilt, ob es gerechtfertigt ist, dass das Wipptal regelmäßig im Stau erstickt, nur damit in Oberitalien freie Fahrt auf den Autobahnen herrscht, erscheint dieses Leitsystem auch deshalb ungeeignet, weil ein großer Teil der Fahrzeuge, welche die Mautstelle Sterzing in Richtung Süden passieren, gar nicht nach Italien fährt, sondern in Südtirol verbleibt“, so Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit. Nachdem die EU derzeit eine einheitliche Maut für europäische Autobahnen anstrebt, wäre dies in den Augen der Süd-Tiroler Freiheit eine gute Gelegenheit, auch das Mautsystem der Brennerautobahn zu überarbeiten. „Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass innerhalb der Eu-

gendwie möglich durchzulassen. Nun bringt diese Filterfunktion also mehr Sicherheit für das Eisacktal, stellt aber gleichzeitig für das Wipptal eine große Belastung dar. An der gesamten Brennerachse ist das Verkehrsaufkommen auf der Autobahn in den letzten Jahren angestiegen, allein vom vergangenen Jahr auf heuer um rund vier Prozent. An kritischen Tagen kommen wir dabei an die Grenzen der Belastbarkeit der Infrastruktur. Wir als Brennerautobahngesellschaft haben die Aufgabe, den Verkehr, dessen Menge wir nicht beeinflussen können, so zu organisieren, dass die Sicherheit gewährleistet ist und ein Kollaps vermieden wird, wobei es eben auch zu Stauungen kommen kann. Vom Stau zum Kollaps ist es eine Gratwanderung. Manche Maßnahmen sind lokal gesehen nicht so ideal, erhöhen aber insgesamt betrachtet die Sicherheit. Wie könnte der Verkehr besser

roparegion Tirol drei verschiedene Mautsysteme (A12 Vignette/ A13 Mautsystem/ A22 Mautsystem) auf den Autobahnen zur Anwendung kommen. Ein vereinheitlichtes Mautsystem innerhalb Tirols würde nicht nur der Kundenfreundlichkeit dienen, sondern auch die Staus im Wipptal reduzieren“, so der Landtagsabgeordnete. Die Süd-Tiroler Freiheit hatte bereits im Juli einen entsprechenden Antrag im Landtag eingereicht und die Landesregierung aufgefordert, in Absprache mit der ASFINAG ein Konzept für ein modernes und vereinheitlichtes Mautsystem sowie eine Neuregelung des Leitsystems auf der Brennerautobahn zu erarbeiten, damit die Staubildung künftig so gut wie möglich vermieden wird. „Der Antrag wurde jedoch von der Landesregierung abgelehnt und mit den Stimmen der SVP-Fraktion im Landtag niedergestimmt“, so Knoll. sst

gesteuert werden? Im zukünftigen Finanzierungsplan der Autobahn ist die dynamische Nutzung der Notspur südlich von Bozen für bestimmte Stunden im Jahr, etwa am Samstagvormittag, vorgesehen. Diese Maßnahme wurde bereits erfolgreich getestet. Für die Umsetzung sind allerdings noch einige Investitionen notwendig. Durch die dynamische Nutzung der Notspur an verkehrsintensiven Tagen könnte der Stau von Bozen südwärts verhindert und folglich in Sterzing mehr Autos pro Stunde durchgelassen werden, was positive Auswirkungen auf den Rückstau in Richtung Brenner hätte. Sollte sich der Trend der letzten Jahre fortsetzen und der Verkehr weiter zunehmen, wird die Obergrenze an Fahrzeugen, die von der Autobahn „geschluckt“ werden können, irgendwann erreicht. Ein Ausbau der Infrastruktur in Südtirol ist jedoch weder geplant noch von den örtlichen Gegebenheiten her möglich. Interview: sst Erker 10 I 16

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AKTUELL

GOSSENSASS

Grünes Licht für Umfahrung von Barbara Felizetti Sorg Im August hat die Landesregierung grünes Licht für die seit Jahrzehnten geforderte Umfahrungsstraße von Gossensaß gegeben. Nun soll die Planung beginnen. Seit Jahrzehnten wartet Gossensaß auf eine Umfahrungsstraße. Bereits unter Bürgermeister August Gröbmer gab es in den 1960er Jahren Bestrebungen, den Dorfkern zu umfahren. Gegen Ende der 70er Jahre wurden die Bemühungen intensiviert, in den 90ern wurde die entsprechende Bauleitplanänderung vorgenommen. Nachdem 2005 ein Vorprojekt der Ingenieure Aribo Gretzer und Karl Pardeller vom Technischen Landesbeirat begutachtet worden war, hieß es 2009 schließlich, dass das Projekt im Bautenprogramm des Landes als nicht prioritär eingestuft sei, eine Umsetzung sei in den folgenden fünf Jahren nicht realistisch. Bis dahin seien für Planungen und geognostische Untersuchungen bereits 1,8 Millionen Euro ausgegeben worden (Erker 09/2014).

Gossensaß: Der Ort soll endlich vom Durchzugsverkehr befreit werden.

HOHE KOSTEN, WENIG NUTZEN? 2014 war diese Fünfjahresfrist vorbei, von der Umfahrung jedoch keine Spur. Im Landesamt für Straßenbau Nord-Ost hieß es damals auf Anfrage des Erker, dass für eine Realisierung mehrere Kriterien erfüllt sein müssten, vor allem gehe es um Sicherheit, Wichtigkeit der Verkehrsverbindung und strategische Bedeutung. „Ein Kriterium ist aber auch die Notwendigkeit des Bauvorhabens, gemessen an seinem Nutzen für Anrainer, Verkehrsteilnehmer und Landschaft, im Vergleich zu den Kosten“, betonte Techniker Gernot Nicolussi-Leck. Für Gossensaß ergebe sich ein geringes Kos-

ten-Nutzen-Verhältnis, weshalb das Bauvorhaben im Jahresprogramm des Landes relativ weit nach hinten rücke. Bürgermeister Franz Kompatscher zeigte damals für die Entscheidung der Landesregierung wenig Verständnis: „Im Pustertal hat bald jedes Dorf eine Umfahrung und auch im Vinschgau, wo man bereits die Bahn ausgebaut hat, werden weiterhin Umfahrungsstraßen errichtet“, so Kompatscher. Umso erfreuter ist er deshalb über die aktuelle Entwicklung. „Wir haben lange dafür gekämpft – und Landeshauptmann Arno Kompatscher hat Wort gehalten“, so Kompatscher. „Deshalb ist die Erleichte-

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rung im Dorf jetzt natürlich entsprechend groß.“ Gossensaß soll in Zukunft östlich umfahren werden. Die neue Trasse schließt am Südrand des Ortes an die Brennerstraße an; nach einem kurzen offenen Verlauf tritt sie in das Südportal eines 700 m langen Tunnels ein, der bergmännisch vorgetrieben wird; nach dem Nordportal auf der Höhe des Beinhauses erfolgt der Anschluss an die Brennerstraße. Von Norden kommend ist lediglich eine Ausfahrt nach Gossensaß vorgesehen. „Der Bau der Umfahrungsstraße bringt für Gossensaß definitiv eine Verbesserung der Lebensqualität, die in den letzten Jahrzehnten stark gelitten hat“, so Kompatscher. Schließ-

lich sei Gossensaß von der Südtiroler Verkehrspolitik geradezu stiefmütterlich behandelt worden, die Belastung vor allem durch die Autobahn, aber auch durch die Endlosstaus auf der Brennerstraße habe ein unerträgliches Maß angenommen. Der einst so blühende Luftkurort ist schon längst zu einem Geisterdorf verkommen, zumindest entlang der Romstraße trügt der Eindruck nicht: Geschlossene Geschäfte und leerstehende Häuser mit bröckelnder Fassade verdeutlichen den fortschreitenden Verfall. Dolores Oberhofer, vor zwei Jahren als Vizebürgermeisterin im Amt, meldete schon damals Bedenken an. „Ein Ort kann sich eine Umfahrung nur dann leisten, wenn er attraktiv ist“, so Oberhofer. Ist Gossensaß aber wirklich attraktiv genug, um eine Umfahrung zu verkraften? „Gossensaß ist zu weiten Teilen bereits ein sehr einladendes Dorf“, so Kompatscher. „Und wir arbeiten schon seit Jahren daran, auch in der Romstraße und rund um den Ibsenplatz die Wohnqualität zu erhöhen“, so Bürgermeister Kompatscher. Die Neugestaltung des Ibsenplatzes wurde bereits in Angriff genommen, auch wenn die Ansiedlung neuer Betriebe noch nicht umgesetzt werden konnte. Um die Romstraße wieder lebenswerter zu gestalten, ist allerdings zuerst die Verbannung des Verkehrs aus dem Dorfzentrum notwendig. „Die Umfahrung ist sicherlich eine enorme Erleichterung, sowohl für die Bevölkerung als auch für den Tourismus“, ist auch Harald Siller, Präsident des Tourismusvereins Gossensaß, überzeugt. Es könne nämlich nicht angehen, dass Gäste bei der Anreise für die wenigen Kilometer von Brenner bis Gossensaß nahezu zwei Stunden benötigen, wie es in den Sommermonaten immer wieder der Fall sei. Sicher gebe es auch einzelne Gastbetriebe, die nach dem Bau der Umfahrung mit Einbußen rechnen müssten. „Doch auch sie werden langfristig von der


verbesserten Verkehrssituation profitieren“, so Siller. Damit seien die Voraussetzungen geschaffen, dass in Gossensaß Ruhe einkehren und der Ort wieder zu einem touristischen Dorf werden könne, ergänzt Bürgermeister Kompatscher. „Ich bin aber auch der Meinung, dass die Umfahrung nicht nur für unsere Gemeinde Vorteile mit sich bringt, sondern für das gesamte Wipptal, ja sogar für ganz Südtirol“, ist er überzeugt, weil dadurch die Erreichbarkeit nicht nur für Touristen wesentlich erleichtert werde. „MEHR POTENTIAL“ Was kann sich Gossensaß jedoch konkret von einer Umfahrung erwarten? In der Gemeinde Vintl etwa – bezüglich seiner Lage an einer vielbefahrenen Straße mit Gossensaß doch vergleichbar – wurde bereits 2011 die Umfahrung von Niedervintl eröffnet, im vergangenen Jahr wurde auch Obervintl umfahren. Wie der dortige Bürgermeister Walter Huber betont, sei „die Umsetzung der Umfahrung ein großer Gewinn für das Dorf und die Dorfgemeinschaft“. Bereits vor 25 Jahren wurde das Vorhaben in den Bauleitplan eingetragen, viele Jahre vergin-

Bürgermeister Franz Kompatscher: „Lebensqualität hat stark gelitten.“

Walter Huber, Bürgermeister von Vintl: „Großer Gewinn für die Dorfgemeinschaft“

gen jedoch ob der Diskussion um die Trassenführung. „Es hat zwar einige Befürchtungen von einigen Gewerbetreibenden und Gastbetrieben, vor allem in der Zone ‚Lodenwelt’ gegeben, insgesamt hat sich die Stimmung im Dorf allerdings stark gebessert“, so Huber. Auch die Einwände von Umweltschutzorganisationen – sie sprachen im Vorfeld von einer „groben Fehlentscheidung“ – hätten sich nicht bestätigt. „Ganz im Gegenteil“, so Huber. „Als Biologe kann ich sogar behaupten, dass die Verlegung der Rienz aus ökologischer Sicht Vorteile gebracht hat.“ Derzeit stünden noch einige punktuelle Verbesserungsarbeiten an den Lärmschutzwänden an. „Insgesamt eröffnen sich für die gesamte Gemeinde neue Chancen und mehr Potential in punkto Lebensqualität und Sicherheit“, betont Huber. „Und da ist die gesamte Dorfgemeinschaft gefordert, diese auch zu nutzen.“

desregierung im August den technischen Eigenschaften für die Umfahrung zugestimmt. Die Fahrbahnbreite beträgt sieben Meter zuzüglich zweier Randstreifen von je 50 cm Breite und zwei Banketten zu je 1 m; die Umfahrungsstraße kann mit einer Geschwindigkeit von rund 70 Stundenkilometern befahren werden. 35 Millionen Euro soll der Bau kosten, mit 20 Millionen Euro mehr als die Hälfte davon trägt als Ausgleichsmaßnahme die Brennerautobahngesellschaft. „Diese Variante ist für Gossensaß sicher fruchtbringender als eine weitläufigere Umfahrung, da der Ort dadurch nicht komplett aus dem Blickfeld der Vorbeifahrenden verschwindet“, ist Bürgermeister Kompatscher überzeugt. Bis es allerdings so weit ist, müssen sich die Gossensasser weiter in Geduld üben: Fünf bis sechs Jahre werden wohl im besten Fall vergehen, bis die Umfahrung gebaut und das Dorf vom Durchzugsverkehr befreit ist.

TECHNISCHE DETAILS In Gossensaß hat indes die Lan-

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„KÜRZERE UND GÜNSTIGERE TRASSE“ 3 Fragen an Landesrat Florian Mussner

Erker: Herr Landesrat, die Planung der Umfahrung von Gossensaß soll nun in Angriff genommen werden. Wann ist mit einem Baubeginn zu rechnen, wann mit der Fertigstellung der Arbeiten? Landesrat Florian Mussner: Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei Bauvorhaben dieser Größenordnung viele unbekannte Variablen eine genaue Prognose schwierig machen. Bis alle Auftragsvergabe-, Planungsund Genehmigungsphasen durchlaufen sind, muss man mit rund drei Jahren rechnen. Die Bauzeit kann mit rund zweieinhalb Jahren veranschlagt werden. Vor zwei Jahren hieß es noch, dass sich – gemessen am moderaten Verkehrsaufkommen und der geringen Anzahl von Anrainern – ein vergleichsweise geringes Kosten-Nutzen-Verhältnis er-

gebe, welches das Bauvorhaben weit nach hinten rücken lasse. In der Zwischenzeit konnte in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brenner eine kürzere und damit kostenmäßig günstigere Trasse gefunden werden, die den Ansprüchen trotzdem genügt. Der Tunnel wird dadurch um etwa die Hälfte reduziert und misst mit dem neuen Vorschlag nun rund 700 m. Außerdem konnte der südliche Kreuzungsknoten vereinfacht werden. Auch mit dieser Lösung werden die Anrainer vom Durchzugsverkehr befreit und somit verbessert sich die Lebensqualität erheblich.

Mit der Umfahrung von Gossensaß wird ein Nadelöhr auf der Hauptverkehrsachse durch das Wipptal entschärft. Gibt es auch Lösungsvorschläge für die Ampel an der Brennerstraße im Sterzinger Stadtgebiet, die den Verkehrsfluss ebenfalls behindert? Es wird Aufgabe der Gemeinde Sterzing sein, entsprechende Bewertungen durchzuführen, um diese Fragestellung zu beantworten. Falls die Untersuchungen in geometrischer und verkehrsflussmäßiger Hinsicht zufriedenstellende Ergebnisse versprechen, kann auch ein Kreisverkehr in Frage kommen. Erker 10 I 16

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TITELGESCHICHTE UMWELT

RATSCHINGS

Kein E-Werk im Naturdenkmal von Barbara Felizetti Sorg Der Oberste Wassermagistrat in Rom hat den Rekurs von WWF Italia angenommen und damit den Bau eines Wasserkraftwerks in der Achenrainschlucht in der Gemeinde Ratschings vorläufig gestoppt. Ein E-Werk in der Achenrainschlucht – dieses Vorhaben geistert seit Jahrzehnten durch die Gemeindestube von Ratschings. Bereits 1985 gab es erste Pläne, die wilde Klamm zwischen Ridnaun und Mareit einer hydroelektrischen Nutzung zu unterwerfen, die jedoch auf Widerstand stießen und wieder verworfen wurden. Ganz zu den Akten gelegt wurden sie jedoch nie. Im Jahr 2012 schien das Vorhaben – nach jahrelangem Tauziehen – schließlich in greifbarer Nähe, als die Landesregierung grünes Licht für den Bau gab. Ein Jahr zuvor hatte dieselbe durch die Abänderung des Landschaftsplanes der Gemeinde Ratschings die Weichen dafür gestellt, indem sie eine hydrologische Nutzung u. a. des Fernerbaches zwar untersagte, den Abschnitt Achenrainschlucht jedoch explizit davon ausnahm. Bereits 1999 hatte die Gemeinde die Schlucht als Naturdenkmal ausgewiesen, als Ausgleich für den Bau des E-Werks der Seebach GmbH am Fernerbach in Maiern; wie Bürgermeister Sebastian Helfer betont, habe sich die Gemeinde bereits damals die Möglichkeit offengelassen, dort – trotz Unterschutzstellung – ein Wasserkraftwerk zu errichten. Auch im Landschaftsplan von 2005 wurde ein entsprechender Passus eingefügt; ein Kraftwerksbau müsste jedoch „auf den besonderen Natur- und Erlebniswert des Baches“ Rücksicht nehmen, wie es die Landesregierung im entsprechenden Amtsblatt formulierte. Die Unterschutzstel-

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Der Oberste Wassermagistrat hat dem Bau eines Wasserkraftwerks in der Achenrainschlucht Einhalt geboten.


UMWELT TITELGESCHICHTE

DIE ACHENRAINSCHLUCHT lung musste im Nachhinein unweigerlich als Schlaftablette für Naturund Umweltschützer interpretiert werden. Mit der Abänderung des Landschaftsplanes 2012 durch die Landesregierung wurde gleichzeitig sichergestellt, dass an den übrigen Bächen im Gemeindegebiet keine weiteren Kraftwerke mit einer Nennleistung von mehr als drei Kilowatt errichtet werden können. LANDESREGIERUNG GENEHMIGT PROJEKT Nun sollten Nägel mit Köpfen gemacht werden. Um das Vorhaben auf breiter Basis abzusichern, ließ die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Helfer 2012 eine Bürgerbefragung anberaumen, die sich – aus Sicht der Initiatoren – als voller Erfolg herausstellte: Mit einer überwältigenden Mehrheit von 92 Prozent sprach sich die Bevölkerung für den Bau des E-Werks aus. In zahlreichen vorangegangenen Bürgerversammlungen waren ihr deutlich günstigere Strompreise in Aussicht gestellt worden. Die Initiativgruppe „SOS Achenrainschlucht“, die im Vorfeld gegen das Großprojekt mobil gemacht hatte, musste das Ergebnis zähneknirschend zur Kenntnis nehmen. Die Landesregierung genehmigte in der Folge ein gemeinsames Projekt von Gemeinde und Rienz Energie GmbH, einer Tochtergesellschaft der damaligen SEL und nunmehrigen Alperia. Dass die Umweltverträglichkeitsprüfung durch die Landesumweltagentur negativ ausgefallen war

und sich explizit gegen jede hydroelektrische Nutzung der Achenrainschlucht ausgesprochen hatte, wurde von der Landesregierung völlig ignoriert. Im UVP-Gutachten war jedoch mit aller Deutlichkeit festgehalten worden, dass es sich bei der Achenrainschlucht „um einen intakten, großteils unberührten und entsprechend wertvollen Naturraum“ handle, weshalb er „von größeren Eingriffen von Seiten des Menschen verschont bleiben“ solle; eine Ausdehnung der Wasserableitung über den Flachbereich im unteren Bachabschnitt, wie sie das Projekt der Rienz Energie GmbH vorsieht, wurde strikt abgelehnt, sowohl aus fischbiologischen als auch aus limnologischen Gründen, da dadurch die „einzigartigen Bachbettstrukturen und somit auch das Naturdenkmal nachhaltig und dauerhaft zerstört“ würden. Die Landesregierung genehmigte jedoch darüber hinaus auch die Wasserableitung – ohne jegliche Begründung. WWF REKURRIERT IN ROM Das wiederum veranlasste die Umweltschutzorganisation WWF Italia, gegen die Entscheidung der Landesregierung vor dem Verwaltungsgericht zu rekurrieren. „Eine so eindeutige Missachtung der eigenen Ämter hat man selten gesehen“, betonte damals Rudi Benedikter aus Bozen, gemeinsam mit Alessio Petretti aus Rom Rechtsbeistand von WWF Italia. Auf einen Aussetzungsantrag wurde verzichtet, da mit dem Bau noch nicht begonnen wor-

Nach Errichtung eines Wasserkraftwerkes im Abschnitt Furterboden–Museumsbereich Maiern hat die Gemeinde Ratschings die Unterschutzstellung der Achenrainschlucht beantragt, damit sie vor größeren Eingriffen geschützt bleibt. Dieser teilweise unzugängliche und von Murenabgängen gekennzeichnete Schluchtbereich wirkt besonders wild. Die Schlucht ist das Ergebnis eines Bergsturzes von der Seeberspitze. Nachdem der Mareiter Bach in der Folge des Bergsturzes für eine gewisse Zeit durch die Gasse floss, hat er sich später einen neuen Weg durch das Bergsturzmaterial gegraben und hat die Achenrainschlucht, so wie sie sich heute präsentiert, ausgeformt. Da vor allem an der orographisch rechten Seite immer noch Murbrüche auftreten, scheint dieser Schluchtausformungsprozess noch nicht abgeschlossen zu sein. Zwischen den steilen Wiesenflächen der Bergbauernhöfe an der orographisch linken Seite der Schlucht haben sich schöne Hangerlenwälder ausgebildet. Durch die Schlucht führt ein alter Erzweg, der aber heute teilweise durch Murenabgänge unterbrochen ist. Unterhalb des Hofmannstegs wird der Bachverlauf flacher. Hier kann auch nicht mehr von einer Schlucht gesprochen werden. Der Bach ist aber vom Hofmannsteg bis in etwa zum Bereich des Erlerhofes von einem noch sehr natürlichen Verlauf gekennzeichnet. Bis auf eine Querschwelle weist der Bach in diesem Abschnitt keine Verbauungen auf. Wegen der Breite des Bachbettes verzweigt sich der Bach oft in viele Seitenarme. In den Uferbereichen sind Erlen- und Weidenbestände anzutreffen. Wegen dieser wertvollen landschaftsökologischen Merkmale soll dieser Bachabschnitt in das Schutzgebiet eingegliedert werden. (...) Für sämtliche Bachläufe innerhalb des Gemeindegebietes [wird] ein Verbot zu deren hydroelektrischen Nutzung festgelegt. Vom Verbot ausgeklammert werden lediglich jene Bachabschnitte, die bereits von einem Wasserkraftwerk betroffen sind, sowie der Abschnitt Achenrainschlucht; weiters Kleinkraftwerke, ausschließlich für die Eigenversorgung, bis zu einer Nennleistung von 30 KW. (Auszug aus dem Landschaftsplan der Gemeinde Ratschings, 2012)

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„WIR WERDEN DEN WEG ZU ENDE GEHEN“ Bürgermeister Sebastian Helfer im Erker-Gespräch Erker: Herr Bürgermeister, was sagen Sie zur Entscheidung des Obersten Wassermagistrats, den Bau eines Kraftwerks in der Achenrainschlucht zu unterbinden? Bürgermeister Sebastian Helfer: Das Urteil des Obersten Wassermagistrats hat mich nicht überrascht. Es ging in diesem Verfahren hauptsächlich um den Beschluss der Landesregierung, der erwartungsgemäß nicht haltbar war. Die Landesregierung hat sich über ein UVP-Beiratsgutachten hinweggesetzt, diesen Schritt aber zu wenig begründet. Unser Spiel kommt erst jetzt. Inwiefern? Wir ziehen auf jeden Fall vor das Kassationsgericht, immer im Rahmen unserer Möglichkeiten. Dort geht es nicht mehr um inhaltliche Fragen zum Projekt, sondern um eventuelle Formfehler im Streitverfahren. Und da gibt es unserer Ansicht nach durchaus Spielraum. Es ist also nicht aussichtslos, aber auch noch nichts gewonnen. Auch Alperia wird sicher vor das Kassationsgericht gehen. Als Gemeinde werden wir den Weg auf jeden Fall zu Ende gehen – das bin ich auch vielen Mitbürgern schuldig, die nach wie vor hinter der Sache stehen. Das Urteil hat also keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Strompolitik der Gemeinde Ratschings? Auswirkungen gibt es sehr wohl, und zwar eindeutig negative. Seit der Einreichung des Rekurses hat sich vieles verändert, zum einen gibt es zurzeit de facto keine Förderungen für Großwasserkraftwerke mehr, zum anderen ist der Strompreis gesunken, so dass die Attraktivität eines Werkes zusätzlich in Frage gestellt ist. Dadurch verlängert sich bei einem Bau auch die Amortisierungsphase – wir sprechen mittlerweile von mindestens 15 Jahren, 2012 waren es noch sieben Jahre. Das Energiekonzept der Gemeinde, das die Stromproduktion und -verteilung vorsieht, steht jedoch nach wie vor. Sollte das Kraftwerk in der Achenrainschlucht allerdings nicht realisiert werden, haben wir auch mit der Verteilung ein Problem. Aber das war uns von Anfang an bewusst. Das Verwaltungsgericht in Bozen hat bereits 2013 die Ausklammerung der Achenrainschlucht aus dem Verbot der hydroelektrischen Nutzung für unzulässig erklärt. Den Rekurs gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Bozen haben wir vor dem Staatsrat in Rom gewonnen. Ich bin aber davon überzeugt, dass es sich bei der ganzen Aktion um eine reine Verzögerungstaktik durch den WWF gehandelt hat. Dieser ist zuerst vor das Verwaltungsgericht gezogen, das allerdings nicht zuständig war, und dann erst vor den Obersten Wassermagistrat. 2012 haben sich bei einer Volksbefragung mehr als 92 Prozent der abstimmenden Ge-

den war. Nachdem sich das Verwaltungsgericht als nicht zuständig erklärte, zog WWF noch im selben Jahr

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meindebevölkerung (bei einer Wahlbeteiligung von 65 Prozent) für die Errichtung des Kraftwerks ausgesprochen. Empfinden Sie die Vorgangsweise des WWF als Missachtung des Wählerwillens? Der Rekurs des WWF entspricht überhaupt nicht meinem Demokratieverständnis. Wenn sich eine so deutliche Mehrheit der Abstimmenden für das Projekt ausgesprochen hat, dann ist das auch zu respektieren. Man kann nicht immer von Demokratie sprechen – und ihre Grundregeln missachten, wenn sie mal nicht ins Konzept passten. Andererseits muss auch der Wähler geltende Gesetze respektieren, u. a. den Landschaftsplan der Gemeinde. Es liegt hier definitiv kein Gesetzesbruch vor. Bereits in der ersten Fassung des Landschaftsplanes war explizit eine hydrologische Nutzung der Achenrainschlucht vorgesehen. Bereits bei der Unterschutzstellung des Bachlaufes in der Achenrainschlucht im Jahr 1999 wurde die Möglichkeit einer Errichtung eines E-Werkes offengelassen – natürlich unter ganz bestimmten Voraussetzungen, aber ohne grundsätzliches Verbot. Die Unterschutzstellung war eine politische Entscheidung, damit wir am Fernerbach in Maiern ein Wasserkraftwerk errichten konnten. 2011 haben wir die hydroelektrische Nutzung aller anderen Bäche auf Gemeindegebiet ausdrücklich untersagt und damit meines Erachtens einen sehr positiven Beitrag zum Umweltschutz erbracht. Diese Maßnahme wird von Seiten der Umweltschützer jedoch nicht gewürdigt. Empfinden Sie eine Unterschutzstellung, welche die Errichtung eines Kraftwerks offenlässt, nicht als Nonsens? Wie gesagt, es handelte sich dabei um eine politische Entscheidung, damit das E-Werk in Maiern errichtet werden konnte. Im Umkehrschluss finde ich es nicht richtig, dass der UVP-Beirat damals von der Gemeinde als Ausgleichsmaßnahme die Unterschutzstellung verlangt hat. Die SVP-Wirtschaftsvertreter kritisieren in einer Aussendung, dass „die Weiterentwicklung der Gemeinde mit positiven Auswirkungen auf die Entwicklung des Bezirks blockiert“ werde. Sehen Sie das genauso? Die Umsetzung des Projekts mit einem Kostenvolumen von 20 bis 30 Millionen Euro brächte für das Wipptal mit Sicherheit wirtschaftliche Vorteile, besonders die Sicherung von Arbeitsplätzen.

vor den Obersten Wassermagistrat in Rom, der im vergangenen August seine Entscheidung veröffentlich-

Karl Oberhauser schrieb 2011 in einer Resolution für den Schutz der Achenrainschlucht, ein „E-Werk-Bau in dieser unversehrten Naturlandschaft wäre ein Verbrechen“. Wie stehen Sie zu dieser Aussage? Das kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Ich bin davon überzeugt, dass der Großteil derer, welche die Resolution unterzeichnet haben, die Schlucht noch gar nie zur Gänze gesehen hat. Dafür ist sie einfach zu schwer zugänglich. Ich denke, man muss differenzieren: Wenn gesagt wird, dass es sich hier um eine unberührte Naturlandschaft handelt, die auch als solche erhalten werden soll, dann kann ich das durchaus akzeptieren. Ich lasse mir allerdings nicht vorwerfen, dass wir mit dem Bau eines Kraftwerks die Schlucht zerstören. Tatsächlich würde gerade in dem Bereich, von dem Umweltschützer immer reden, überhaupt nichts zerstört. Die Wasserableitung wäre natürlich ein Eingriff in den Wasserhaushalt, aber das ist bei jedem E-Werk so. Ansonsten bliebe die gesamte Schlucht in ihrem natürlichen Zustand erhalten. Mit derartigen emotionalen Aussagen kann ich einfach nicht viel anfangen. Auch der Großteil der einheimischen Bevölkerung wird die Schlucht noch nie gesehen haben und vielleicht auch deshalb ihren Wert nicht erkennen. Das stimmt sicher auch. Gerade deshalb könnte man sich überlegen, die Schlucht im Zuge eines E-Werksbaus für die Bevölkerung zugänglich zu machen, wie es etwa in der Burkhardklamm in Ridnaun passiert ist. In der Achenrainschlucht prallen offensichtlich Umweltschutz und Wirtschaftsinteressen in höchstem Maße aufeinander. Was wiegt Ihrer Meinung nach höher? Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man hier gemeinsam eine Lösung finden kann. Auch über bestimmte Auflagen kann diskutiert werden. Das E-Werk beispielsweise in den wasserschwachen Wintermonaten abzuschalten, wäre überhaupt kein Problem, weil es in dieser Zeit ohnehin nichts bringt. Im Sommer aber fließt genügend Wasser, auch noch in den nächsten Jahrzehnten; bestes Beispiel dafür ist das Kraftwerk „Seebach“ in Maiern. Und ein Werk muss man einfach dort bauen, wo es auch etwas bringt, wie es in der Achenrainschlucht eindeutig der Fall ist. Schließlich gibt es zu diesem Standort auf dem gesamten Gemeindegebiet keine Alternative.

te. Dieses kam unter dem Vorsitz von Antonio Segreto zum Schluss, dass die Entscheidung der Landes-

Interview: Barbara Felizetti Sorg

regierung unzulässig gewesen sei, und annullierte den entsprechenden Beschluss. Ausschlaggebend


TITELGESCHICHTE

sei die Missachtung des negativen Gutachtens aus der Umweltverträglichkeitsprüfung gewesen. Die Gerichtsspesen in Höhe von 10.000 Euro gehen nun zu Lasten der Rienz Energie GmbH und des Landes. WWF Italia sowie lokale Umweltverbände nahmen das Urteil erwartungsgemäß mit Genugtuung zur Kenntnis. „Freilich ist das Urteil eine große Genugtuung, weil es uns damit gelungen ist, die Zerstörung eines Naturdenkmals zu verhindern“, so Benedikter. Bürgermeister Sebastian Helfer hingegen zeigte sich nicht überrascht. „Das Urteil war vorhersehbar“, so Helfer. „Unser Spiel kommt jedoch erst jetzt.“ Im nebenstehenden Interview erläutert er u. a. die weitere Vorgehensweise der Gemeinde. HARSCHE KRITIK AUS WIRTSCHAFTSKREISEN Harsche Kritik an der Entscheidung des Obersten Wassermagistrats übt die Wipptaler SVP-Wirtschaft. „Mit dieser Entscheidung aus Rom wird wiederum die Weiterentwicklung einer Gemeinde mit positiven Auswirkungen auf die Entwicklung des Bezirks blockiert. Dabei werden der Beschluss der Landesregierung und das überwältigende Ja bei der Volksbefragung negiert“, heißt es in einer Aussendung. Durch die „Verhinderungsmentalität einiger Interessensverbände“ entstünde somit für Gemeinde und Bevölkerung ein enormer Schaden. Die Tatsache, dass Umweltverbände sozusagen als „schlechter Verlierer“ der Volksbefragung vor Gericht gezogen seien, zeuge von großer Inkohärenz und Willkür bestimmter Interessensvertreter. „Gerade jene Leute, die ansonsten immer die Instrumente der Direkten Demokratie propagieren, treten die Volksbefragung hier mit Füßen, da das Ergebnis nicht mit den eigenen Interessen übereinstimmt“, kritisiert Josef Tschöll, Vorsitzender der SVP-Wirtschaft. „Wir sehen es äußerst problematisch, dass lokalen Entscheidungen von Gemeinderäten oder der Landesregierung keinerlei Bedeutung zugemessen wird und dann der Ausgang juristischer

rerseits die Möglichkeit gehabt, die Zerstörung eines Naturdenkmals zu verhindern“, so Benedikter. Zwar seien Wasserkraftwerke in Südtirol für ihre Eigentümer heute „richtige Goldesel“. „Doch wenn die Politik regelmäßig Wirtschaftsinteressen vor Umwelt-, Landschaftsoder Naturschutz stellt, dann hilft manchmal nur der Weg zu den Gerichten, die solche gesetzeswidrige Projekte verhindern.“ Die Umweltverträglichkeitsprüfung bezeichnet er zweifelsohne als „wichtige historische Errungenschaft der Ökologiebewegung“, die von verschiedenen Akteuren der Landes- und Gemeindepolitik bisweilen als „lästiges bürokratisches Hemmnis“ betrachtet und dementsprechend oft „missachtet oder gesteuert“ werde. „Und auch das muss in aller Deutlichkeit gesagt werden: Auch die Spitze der Landesabteilung für Natur, Landschaft und Raumentwicklung beugt sich zu oft politischen Direktiven oder Wirtschaftsinteressen“, betont Benedikter. Günstigere Strompreise für den Verbraucher seiRechtsanwalt Rudi Benedikter: „Konnten die Zerstöen auch ohne den Bau des rung eines Naturdenkmals verhindern.“ Kraftwerks möglich. „MeiRechtsgutachten, so wären derarti- ner Meinung nach könnten unsere ge Rekurse nicht notwendig.“ heimischen Energiebetriebe, allen Die Wirtschaftsvertreter der SVP voran Alperia, ihre Gewinne aus hingegen sind vielmehr der Mei- der Stromproduktion schon längst nung, dass dies „eine Bankrotter- auf die Strompreise umlegen, also klärung für unsere repräsentative die Strompreise für Haushalte und Demokratie“ sei und zu einem „to- Betriebe mindestens um 20 bis 30 talen Stillstand in der wirtschaft- Prozent senken, wie es etwa der lichen Weiterentwicklung“ führe. Den einzelnen Interessensvertretern von WWF und anderen Verbänden, die nichts anderes als „Vorfeldorganisationen der Grünen“ seien, sei wohl nicht klar, welchen Schaden sie mit ihrer Verhinderungsmentalität anrichten.

Diskurse vor den Gerichten in Rom ausschlaggebend ist.“ Rechtsanwalt Benedikter kann sich diesem Gedankengang nicht anschießen. „Politische Organe haben den Rahmen der geltenden Gesetze zu respektieren“, betont er. In diesem Fall sei es der Landschaftsplan der Gemeinde sowie die Landesgesetze über Landschaftsschutz sowie die UVP, die den gesetzlichen Rahmen vorgäben. „Halten sich die Betreiber von umweltrelevanten Großprojekten an die Rechtsordnung und respektieren amtliche

AUSGLEICH FÜR STADTGEMEINDE BRIXEN In einem außergerichtlichen Vergleich zwischen Stadtwerken Brixen (SWB) und SEL AG wurde den SWB im Jahr 2013 eine 25-prozentige Beteiligung am geplanten SEL-Kraftwerk in der Achenrainschlucht in Aussicht gestellt, neben einem 20-Prozent-Anteil an der geplanten Wiltener Leitung über den Brenner; der Gemeinderat verabschiedete am 13. Juni 2013 einstimmig das entsprechende Einvernehmensprotokoll. Die in Aussicht gestellten Beteiligungen waren eine Kompensation für den Rückzug der SWB von den Rekursen gegen SEL aufgrund der bekannten Wettbewerbsverzerrungen. Die erhofften Anteile dienten als symbolischer Ausgleich für die entgangene Chance der Stadtwerke, am Mega-Kraftwerk Mühlbach zu partizipieren. Nach dessen Errichtung 1940 büßte Brixen die eigene Stromproduktion auf Jahrzehnte hin ein, mit erheblichen finanziellen Verlusten. Bozner Gemeinderat anlässlich der Fusion zwischen Etschwerken und SEL im Dezember 2013 beschlossen hat“, so Benedikter, schließlich sei Südtirol längst energieautark. Die Gemeinde Ratschings hält indes nach wie vor an ihrer Energiepolitik fest. Sie wird vor dem Kassationsgericht in Rom in Berufung gehen. E

„UMWELTSCHUTZ VOR WIRTSCHAFTLICHEN INTERESSEN“ Dieser Argumentation kann Rechtsanwalt Benedikter nichts abgewinnen. „Die Gemeinde Ratschings und das Land Südtirol hätten ihErker 10 I 16

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Törggelen

im Wipptal

Die Wälder färben sich rot, gold und braun – der Herbst hat im Wipptal Einzug gehalten und mit ihm die beliebte Törggelezeit. Zurück zum Ursprung heißt dann die Devise, Alttiroler Rezepte werden aus den Schubladen geholt. Törggelen ist schließlich ein alter Brauch mit viel Genuss: Gerstsuppe, Schlutzkrapfen, Knödel, Sauerkraut, Surfleisch, Hauswurst sowie süße Krapfen, gebratene Kastanien und neuer Wein werden aufgetischt. Am besten schmecken die traditionellen Spezialitäten in gemütlichem Ambiente und geselliger Runde. Wir haben uns umgehört, wo man im Wipptal zünftig törggelen kann ...

D I E E D E L K A S TA N I E Ehemals galt die Edelkastanie als wertlos. Heute sind die süßen Früchte sehr beliebt und ein nahrhafter und gesunder Bestandteil vieler Herbstgerichte. Es gibt viele Sorten, von denen nur einige auch wirklich als Nahrungsmittel verwendet werden. Der lateinische Namen der Edelkastanie lautet „Castanea sativa“, was soviel wie „Esskastanie“ bedeutet. Ihr Baum gehört zur Familie der Buchengewächse. Die Nussfrüchte der Castanea sativa sind reich an Stärke und waren aufgrund des hohen Sättigungswertes im 19. Jahrhundert Nahrung vieler Menschen. Der Kastanienrindenkrebs ließ die Bäume im 20. Jahrhundert

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im Bestand zurückgehen. Inzwischen hat sich die Pflanze wieder erholt und erfährt einen großen Aufschwung. Ihr Nährwert, ihre gesunden Inhaltsstoffe, wie essentielle Aminosäuren, Vitamin B1 und B2, die basische Wirkung auf den Körper und das Holz der Bäume erfahren immer mehr Anerkennung. Der Baum der Edelkastanie kann bis zu 600 Jahre alt werden. Die Frucht der Kastanie ist eingehüllt in einen Fruchtbecher, der sich Cupula nennt. Er hat grüne Stacheln, die sich in der Zeit der Reife braun färben. Die Früchte selbst sind braun und auf einer Seite abgeflacht. Der Fruchtbecher öffnet zur Zeit der Reife vier Klappen und lässt zwei bis vier Kastanien fallen. Beim Törggelen werden die Kastanien geröstet und nach dem üppigen Essen mit süßem Most und frischen Trauben serviert.

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AKTUELL

STERZING

„Zusammenarbeit sieht anders aus“ Ende August wurden bei der Gemeinderatssitzung in Sterzing das Einheitliche Strategiedokument und der Haushaltsvoranschlag bei drei Enthaltungen (Dieter Thaler, Werner Graus, Werner Steindl, SVP) abgeändert. Dabei wurden Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 348.735 Euro genehmigt. Auf der Einnahmen-Seite schlagen u. a. Nachzahlungen der ASPIAG Service GmbH in Höhe von 103.000 Euro zu Buche. Die Summe betrifft den bis zur Fertigstellung des im Raumordnungsvertrag vorgesehenen Hotels jährlich an die Gemeinde zu bezahlenden Betrags von 50.000 Euro aus den Jahren 2014 und 2015 inklusive Zinsen. Investiert werden u. a. rund 97.000 Euro in den Gehsteig in der Gänsbacher-Straße (Abschnitt Feuerwehrhalle bis Artigraf), 55.000 für außerordentliche Instandhaltungen am Kanalisierungs- und Straßennetz sowie 20.000 Euro für Enteignungen in der Marconi-Straße. Gemeinderat Werner Graus (SVP) übte Kritik an den Verzögerungen beim Bau des Gehsteiges in der Marconi-Straße. Wie schon in der Juli-Sitzung brachte er die unkontrollierten Einsickerungen ins Kanalisationsnetz und die dadurch entstehenden Mehrkosten für die Gemeinde zur Sprache. Bei drei Enthaltungen (SVP) wurde eine Grundstücksregelung mit der Waldinteressentschaft Thuins genehmigt, wodurch mehrere Straßenabschnitte an die Gemeinde übergehen, so etwa an der Kreuzung Lahnstraße-Thuins-Raminges. SVP-Rat Werner Steindl bemängelte die frühe Schließung des Balneums am 29. August trotz guter Buchungslage und Schulferienzeit. Laut Bürgermeister Fritz Karl Messner hänge die Schließung mit den Urlaubszeiten des Personals und mit den Trainings-

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Der Gemeinderat Sterzing hat ein siebenseitiges Gutachten zum Entwurf des Landesgesundheitsplans verabschiedet.

zeiten der Vereine zusammen. Für kommendes Jahr sei geplant, die Sommeröffnungszeit um eine Woche zu verlängern. Zum wiederholten Mal wies SVPRat Graus auf den verwahrlosten Zustand des Areals des zukünftigen Recyclinghofes hin, das einer Mülldeponie gleiche. Laut Stadträtin Christine Eisendle Recla werde das Areal zwischenzeitlich von der Gemeinde als Lagerplatz genutzt, weshalb es sich bei den abgelagerten Materialien und Gegenständen nicht um Müll handle. Weiters brachte Graus ein Schreiben von acht Landwirten aus Ried und des Ortsobmannes des Bauernbundes ein, worin eine Genehmigung für eine Beregnungsanlage als Einzelprojekt auf verschiedenen Grundparzellen der Gemeinde kritisiert wird. Die Bauern äußern den Wunsch, in das Projekt für die Beregnungsleitung eingebunden zu werden, um ebenfalls den „Brandnerbach“ für die Beregnung ihrer Landflächen nutzen zu können. GUTACHTEN ZUM LANDESGESUNDHEITSPLAN Der Bürgermeister verlas das Gutachten der Gemeinde zum Entwurf des Landesgesundheitsplans

2016 – 2020. Dieses sei unter Berücksichtigung von eingegangenen Stellungnahmen von Bürgern, von Primar Dr. Franz Ploner sowie von Interessensorganisationen erstellt worden. In Bezug auf die wohnortnahe Versorgung seien die Ausführungen im Entwurf zu allgemein gehalten. Als Grundgerüst für das Grundversorgungskrankenhaus Sterzing werden die bettenführenden Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie/ Unfallchirurgie/ Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie und Neurorehabilitation als hochspezialisierte Zusatzabteilung gefordert. Anästhesie, Labor und Röntgen werden als unverzichtbare Dienste bezeichnet. Was die Umschichtung von Leistungen vom Krankenhaus ins Territorium betrifft, wird durch den sich künftig noch verstärkenden Ärztemangel eine Unterversorgung der Bevölkerung befürchtet. „Für das Einzugsgebiet des Bezirks Wipptal können und sollten der Großteil der Aufgaben alternativ vom Krankenhaus übernommen werden und dort angesiedelt bleiben.“ Bezüglich des Konzepts „Ein Krankenhaus – zwei Standorte“ wird eingefordert, dass an beiden Standorten komplexe Strukturen


© Martin Schaller

RICHTIGSTELLUNG ZUM STERZINGER GUTACHTEN ZUM LANDESGESUNDHEITSPLAN

mit eigenständiger Führung vorgesehen werden. Es gebe etwa in Nordtirol mehrere Beispiele, dass eine engere Zusammenarbeit zwischen zwei Standorten mit jeweiligen Primariaten gut funktionieren könne. Leistungsprofile sollten nicht nur nach einem territorialen Prinzip vergeben werden, sondern sich auch an Fachkompetenzen des Personals in den einzelnen Einrichtungen im Sinne einer optimalen Ausnutzung der bestehenden Ressourcen orientieren. Das Gutachten sei gemeinsam von allen Bürgermeistern des Bezirks und von Bezirkspräsident Karl Polig erarbeitet worden. Mit Hilfe der – gemessen an der Bevölkerung – zustehenden anteilsmäßigen Finanzierung könnten sich die Wipptaler Gemeinden auch vorstellen, das Krankenhaus und den Gesundheitsdienst im Bezirk wieder selbst zu verwalten, wie dies über Jahrzehnte der Fall gewesen sei, so Bürgermeister Messner. Dieter Thaler (SVP) beantragte eine Überarbeitung des Gutachtens, da nicht ersichtlich sei, welche Aussagen auf welchen Quellen beruhen. Die Verwaltung als Bezirk selbst übernehmen zu wollen, sei unter den heutigen Gegebenheiten realitätsfern. Zudem fehle eine vorausschauende Planung, was das Krankenhaus in den nächsten zehn Jahren braucht. Auch ist für Thaler unver-

Die Stellungnahme des Sterzinger Gemeinderates zum Landesgesundheitsplan bedarf einer Präzisierung bzw. Richtigstellung: Es entspricht den Tatsachen, dass der allergrößte Teil dieser Stellungnahme einvernehmlich in einer gemeinsamen Sitzung aller Bürgermeister erarbeitet wurde, bei der auch ich in meiner Funktion als Präsident der Bezirksgemeinschaft anwesend war. Nicht in dieser gemeinsam besprochenen Stellungnahme enthalten war allerdings die Aussage, dass die Wipptaler Gemeinden die Führung des Krankenhauses selbst übernehmen könnten – unter der Zurverfügungstellung der gemessen an der Bevölkerung zustehenden anteilsmäßigen Finanzierung. Dies mag zwar bei oberflächlicher Betrachtung recht schön klingen – wäre aber, wenn man sich die Mühe macht, die Fakten gründlich zu analysieren, zumindest finanziell ein Schuss ins Knie! Dazu muss man sich nur die folgenden Daten zu Gemüte führen: Das Land gibt für die Gesundheitsversorgung der Wipptaler (Krankenhaus und Territorium) rund 48 Millionen Euro im Jahr aus. Das sind 3,93 Prozent der Ausgaben auf Landesebene und damit mehr als der Bevölkerungsanteil des Wipptales, der 3,85 Prozent beträgt. Das Krankenhaus Sterzing kostet im Jahr rund 23,8 Millionen Euro, was 4,53 Prozent der Gesamtausgaben für die Krankenhäuser entspricht. Das sind um 3,6 Millionen Euro mehr, als der Wipptaler Bevölkerungsanteil ausmacht. Hinzu kommen noch beträchtliche Ausgaben, die für Wipptaler Patienten auswärts (z. B. in Innsbruck und Salzburg) getätigt werden. Zu berücksichtigen wäre auch noch, dass ein guter Teil der Bevölkerung der Gemeinde Franzensfeste sich im Krankenhaus Brixen und nicht in Sterzing behandeln lässt. Die oft leichtfertig ausgegebene Behauptung, es wäre für die Wipptaler Gemeinden ein Leichtes, die gesamte Gesundheitsversorgung samt Krankenhaus selbst zu führen und zu finanzieren, hält also einer genaueren Betrachtung nicht stand. Eine gewisse Emotionalität in dieser Angelegenheit ist sicherlich verständlich. Eine Gemeindeverwaltung hat aber gegenüber ihren Bürgern vor allem die Pflicht, gründlich zu recherchieren und sachlich zu argumentieren. Damit wäre dem gemeinsamen Anliegen mehr gedient als mit irreführenden Behauptungen, die lediglich oberflächlichen Schätzungen entspringen. Fakt ist jedenfalls, dass für die Gesundheitsversorgung der Wipptaler eher mehr ausgegeben wird, als es dem Landesdurchschnitt entspricht. Das ist notwendig und berechtigt und gilt verständlicherweise auch für die meisten anderen Strukturen im ländlichen Raum. Der Grundsatz und die Bereitschaft, für den Erhalt des ländlichen Raumes im Verhältnis mehr auszugeben als für die Zentren, muss auch in Zukunft bestehen bleiben. Das ist gerade für das Wipptal von fundamentaler Bedeutung. Karl Polig, SVP-Bezirksobmann Wipptal

ständlich, warum bei der Erstellung des Gutachtens auf die Mitarbeit von SVP-Rat Dr. Robert Hartung, der bei der Sitzung ebenso wie Josef Tschöll, Eva Frick (SVP), Edith Gander (FSW) und Hanaa Ali (Lega Nord) entschuldigt ab-

wesend war, verzichtet worden sei. „Eine Zusammenarbeit sieht anders aus“, so Thaler, denn die SVP-Fraktion habe das Gutachten erst vier Tage vor der Ratssitzung erhalten, was eine Diskussion und Einbindung unmöglich mache.

Da das Gutachten innerhalb 2. September beim Rat der Gemeinden eingereicht werden musste, war eine Vertagung laut Bürgermeister Messner nicht möglich. Bei drei Enthaltungen (SVP) wurde das Gutachten verabschiedet. sst

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AKTUELL

BBT: Start für Arbeiten am Haupttunnel

Der Aufsichtsrat hatte am 24. Juli 2015 die Ausschreibung im Wert von 1,4 Milliarden Euro genehmigt. Insgesamt hatten sechs Unternehmen Angebote gestellt; der Zuschlag erfolgte nach dem Prinzip der Qualitätsausschreibung. Die Einsprüche des zweitbietenden Unternehmens CMC wurden vom Verwaltungsgericht Bozen und vom Staatsrat abgewiesen, weil keine Regelwidrigkeit festgestellt werden konnte. Konkret werden nun der Erkundungsstollen und die beiden Haupttunnelröhren von Mauls bis zum Brenner vorgetrieben – zuerst mit Sprengvortrieb und dann mit Tunnelbohrmaschinen. Gleichzeitig erfolgt die Verbindung von Mauls bis zum Baulos Eisackunterquerung von der Kaverne Mauls aus in Richtung Süden. Zur Vergabe genehmigt wurde das Baulos Pfons–Brenner, welches das analoge Bauwerk zu Mauls–Brenner in Nordtirol darstellt. Das Baulos nördlich des Brenners besteht aus rund 15 km Haupttunnel pro Röhre sowie dem Erkundungsstollen. Die Kosten liegen bei 1,435 Milliarden Euro. Diese letzte Ausschreibung für Bauarbeiten am BBT wurde laut österreichischem Vergabegesetz mit den Kriterien 70 Prozent Preis, acht Prozent Bauzeit und 22 Prozent Qualität veröffentlicht. Die Finanzierung dazu ist über den ÖBB-Rahmenplan ebenso wie durch CIPE-Beschluss vom 1. Mai mit positivem Gutachten des italienischen Rechnungshofes sowie durch EU-Förderungen gedeckt. Ebenso wurde die dazugehörige Vergabe der Bauaufsicht genehmigt. Die Aus-

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© BBT SE

Ende August hat der Aufsichtsrat der Brennerbasistunnel-Gesellschaft (BBT SE) den Vorstand ermächtigt, den Bauvertrag des Bauloses Mauls–Brenner zu unterschreiben. Die Arbeiten werden von der Bietergemeinschaft Astaldi AG, Ghella AG, Oberosler AG, Cogeis AG und PAC AG zu einem Betrag von rund einer Milliarde Euro ausgeführt.

schreibung der gesamten Arbeiten in Nordtirol wird innerhalb der ersten Septemberhälfte veröffentlicht. Mit der Übertragung der Arbeiten an die Firmen wird in rund einem Jahr gerechnet. „Bereits gearbeitet wird in Südtirol unterdessen am Hauptbauwerk, nämlich der Unterquerung des Eisacks“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher, der den BBT als eines der Jahrhundertprojekte für Südtirol sieht. Am 12. Juli hatte die BBT SE den entsprechenden Bauauftrag im Wert von 301 Millionen Euro an die Firmen Impregilio, Salini und Strabag in Gegenwart von Landeshauptmann Kompatscher unterzeichnet. „Für Südtirol wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Baufirmen dazu den Steuersitz der Bietergemeinschaft nach Südtirol verlegt haben“, so Kompatscher. Mit den verschiedenen Sicherheitsvorkehrungen und Maßnahmen zur Gewährleistung des sozialen Arbeitsschutzes beim Bau des BBT befasste sich im September die Landesabteilung Arbeit. Das Baulos Eisackunterquerung wird mit hochmodernen Sicherheitsvorkehrungen begleitet, um die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz zu gewährleisten. So wird dort hauptsächlich mit einem Ein-

frierungsverfahren mittels Stickstoff von bis zu minus 196° C gearbeitet, wobei besonders auf die damit zusammenhängenden Gefahren geachtet wird. Beim Baulos Mauls 2–3 wird ein neues Lüftungssystem dafür sorgen, dass permanent Frischluft in die Tunnelröhren gelangt. Für den Notfall werden im Abstand von je zwei Kilometern insgesamt zwölf Rettungscontainer als mögliche Zufluchtsorte zur Verfügung stehen. Zudem erhalten die Tunnelarbeiter Atmungsgeräte, die bei Bedarf die Sauerstoffversorgung bis zum Rettungscontainer garantieren. Sämtliche Fahrzeuge im Tunnel sind mit einer Kamera ausgestattet, welche die Rückseite und die toten Winkel der Fahrzeuge sichtbar machen. Zudem sind im Tunnel alle 500 m Feuerlöscher angebracht. Ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem sorgt dafür, dass keine unbefugten Personen den Tunnel betreten können und dass die Position jedes einzelnen Arbeiters, aber auch jedes einzelnen Fahrzeugs genau ermittelt werden kann. Insgesamt betragen die Ausgaben für die Arbeitssicherheitsmaßnahmen 54 Millionen Euro, was ungefähr drei Prozent der gesamten Baukosten entspricht. Die Arbeiten selbst werden sich bis zum September 2023 hinziehen.

Dass die italienischen Staatsbahnen große Hoffnungen in den Brennerbasistunnel setzen, betonte FSChef Renato Mazzoncini kürzlich beim Wirtschaftstreffen in Cernobbio am Comer See. Der Bau sei zwar lang und schwierig, aber der BBT werde wesentlich zu einer engeren Vernetzung von Italien mit dem Rest Europas beitragen. BBT-INFOPOINT: ZWEIGLEISIGKEIT VERMUTET Die kürzlich stattgefundene Eröffnung des BBT-Infopoints in der Festung Franzensfeste veranlasste F-Landtagsabgeordneten Pius Leitner zu einer Anfrage im Landtag, da er eine „Zweigleisigkeit“ vermutete, da es doch bereits am Bahnhof von Franzensfeste einen Infopoint gebe. Wie Landesrat Florian Mussner replizierte, wurde der Infopoint am Bahnhof von Franzensfeste im November 2007 eröffnet. „Die Einrichtung war sehr spärlich“, so Mussner. Die Kosten dafür hätten sich auf rund 40.000 Euro belaufen. Der Infopoint sei jährlich von mehreren tausend Besuchern frequentiert worden, auch seien regelmäßig Baustellenführungen organisiert worden. Da die Büros des Konsortiums Beobachtungsstelle direkt am Infopoint ange-


siedelt waren, haben dessen Mitarbeiter den Betrieb gesichert. Die Kosten des Konsortiums teilten sich die Autonome Provinz Bozen sowie die BBT SE. Das jährliche Budget belief sich auf 400.000 Euro. Mit dem Umzug des Konsortiums in die Festung im vergangenen Jahr wurde auch der Infopoint am Bahnhof geschlossen. Mit der Eröffnung des neuen Infopoints in der Franzensfeste wurde auch der Trakt C der Festung saniert, womit man „dem Wunsch der Gemeinde Franzensfeste nachgekommen ist“, so Mussner. Die Kosten für Sanierung, Einrichtung der Ausstellung und Verwaltungsspesen belaufen sich auf 6,99 Millionen Euro, wovon 1,8 Millionen Euro von der BBT SE getragen werden. Das Konsortium Beobachtungsstelle, das auch den Infopoint führt, wird mittlerweile von RFI, BBT SE und Land finanziert. „Die Folgekosten können derzeit noch nicht beziffert werden“, so Mussner. Da es sich bei der Festung um ein historisches Bauwerk handelt, werden allein „die Heizungs- und Energiespesen höher ausfallen als für den Durchschnitt solcher Ausstellungen“. BBT-ZULAUFSTRECKEN: REALISIERUNG VERZÖGERT SICH Über eine weitere Landtagsanfrage hat Pius Leitner zum wiederholten Mal auf das Problem des ungeklärten Trassenverlaufes für die Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel hingewiesen. Dies gelte in erster Linie für das Südtiroler Unterland, aber auch für die Strecke in Bayern zwischen Rosenheim und Kiefersfelden. „Der Bevölkerung wurde versprochen, die Zulaufstrecken gemeinsam mit dem BBT in Betrieb zu nehmen. Angepeilt war stets das Jahr 2026. Die nun bekanntgewordenen Verzögerungen werden sich mindestens bis zum Jahr 2030 hinziehen“, kritisiert Leitner. Landeshauptmann Kompatscher bestätigte in seinem Antwortschreiben, dass sowohl die südliche Zulaufstrecke im Unterland als auch die nördliche Zulaufstrecke in Bayern nicht gleichzeitig mit dem BBT fertiggestellt werden. „Der BBT ist ein Bauwerk für 200 Jah-

re und wird nicht am ersten Tag im Vollbetrieb sein“, so Kompatscher. Ende September hat es im Unterland aber kleine Fortschritte gegeben: Die Landesregierung wird von Amts wegen die Trasse in die Bauleitpläne des Unterlands eintragen. Längs dieser Trasse werden dann auf bis zu 750 m Breite geologische, hydrogeologische, ökologische, umwelt- und bautechnische Untersuchungen durchgeführt, um die beste Trassenführung für die Zulaufstrecke zu ermitteln. Die Bauleitplaneintragung bilde zum einen die Voraussetzung, um die Projektierung in Angriff zu nehmen, zum anderen schaffe sie die Grundlage, um den Dialog mit den Projektpartnern aufzunehmen, in erster Linie mit dem Schienennetzbetreiber RFI (Rete Ferroviaria Italiana). „Wenn wir uns mit Mut und Überzeugung ans Werk machen, wird es keine 20 Jahre bis zum Abschluss der Arbeiten dauern“, zeigte sich der Landeshauptmann optimistisch. Mitte Juli haben Mitglieder des Verkehrsausschusses des EU-Parlaments in Innsbruck die Verwirklichung der nördlichen Zulaufstrecken für den BBT in Bayern bis spätestens 2030 gefordert. Sie mussten große Probleme bei dieser Zulaufstrecke eingestehen. Gleichzeitig gebe es Aussagen diverser Politiker aus Deutschland, dass dieser Zeitpunkt illusorisch sei. Ohne die Zulaufstrecken im Norden und im Süden könne der BBT seine volle Wirksamkeit nicht entfalten, so Leitner. Nicht nur mit zehn Prozent, sondern mit bis zu 40 Prozent soll die EU die Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel finanzieren. Dafür setzen sich die Verkehrsminister von Italien (Graziano Delrio), Österreich (Jörg Leichtfried) und Deutschland (Alexander Dobrindt) ein. In einem gemeinsamen Antrag wurde kürzlich gefordert, dass neben dem BBT auch die Zulaufstrecken als grenzüberschreitend eingestuft würden. Damit würden für die Zulaufstrecke Franzensfeste– Verona statt 600 Millionen Euro bis zu 2,4 Milliarden Euro von der EU kommen. sst


PR

soligno wird holzius Was tun, wenn ein Markenkonflikt mit einem europaweit tätigen Unternehmen droht? Nicht lange streiten, sondern die Auseinandersetzung als Chance nutzen, hat sich die Reinverbund GmbH aus Prad am Stilfserjoch gedacht, die mit ihrer Marke soligno seit rund zehn Jahren in der Holzbaubranche Südtirols und darüberhinaus tätig ist. Unter dem Namen und gleichzeitig der neuen Marke holzius will der Vinschger Vollholzbauer jetzt neu durchstarten. Geschäftsführer Herbert Niederfriniger über Ansporn, Ziele und Visionen der strategischen Neuaufstellung. Herr Niederfriniger, Ihre Massivholzbauelemente waren bisher unter dem Markennamen soligno bekannt. Am 1. Oktober wurde dieser in holzius umgeändert. Wie kam es dazu? Herbert Niederfriniger: Wir hatten eine Differenz mit einem deutschen Unternehmen bezüglich unserer Marke soligno und

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haben beschlossen, uns nicht auf einen jahrelangen Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang einzulassen, sondern unsere Energie für die Weiterentwicklung des Unternehmens einzusetzen. Aus einem langen Prozess der Marktforschung, Kundenbefragung und strategischen Neuorientierung ist schließlich der neue Firmen- und Markenname holzius hervorgegangen. Dieser setzt sich aus dem Begriff „Holz“ und der lateinischen Steigerungsform „-ius“ zusammen. Das bedeutet, dass wir uns als Unternehmen weiterentwickeln und unseren Weg noch entschlossener und überzeugter weitergehen möchten. Dass „ius“ zu deutsch auch „Recht“ bedeutet, geht einher mit unserem Ziel, weiterhin mit den Gesetzmäßigkeiten des Holzes zu arbeiten und diese bei der Herstellung der Produkte zu nutzen. holzius versinnbildlicht auch, dass die Reinheit des Holzes als Baustoff gewürdigt und ihr treu geblieben wird.

und Marke steht holzius auch für einen Neustart in Ihrem Betrieb. In welche Richtung möchte man sich entwickeln? Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren auf 25 Mitarbeiter angewachsen. Die Produktion konnte 2015 um rund 40 Prozent gesteigert werden und auch heuer liegt der Umsatz bereits über den Prognosen. Das Produkt bleibt dasselbe. Was sich mit holzius ändert, ist unser Geschäftsmodell. Künftig werden wir Vollholzhäuser mit unseren eigenen leim- und metallfreien Vollholzelementen bis zur fertigen Gebäudehülle – also inklusive Dämmung, Fenster und Dachaufbau – bauen. Ziel ist es auch, die Vollholzbauweise in die Städte zu bringen. Das Liefergeschäft von Wand-, Decken und Dachelementen wird weiterhin aufrechterhalten, damit auch andere Betriebe für ihre Kunden mit leim- und metallfreien Vollholzelementen bauen können.

Gleichzeitig mit der neuen Namensgebung für Unternehmen

Was bedeutet die Umstellung für das Unternehmen?

Wir gehen gestärkt aus diesem Prozess hervor und blicken positiv in die Zukunft. Für potentielle Kunden, die naturverbunden leben möchten, wollen wir direkter Ansprechpartner sein. Unser Ziel ist es, ein Unternehmen mit Vorbildfunktion für nachhaltiges Wirtschaften zu werden, wo nicht nur das Produkt, sondern

HERBERT NIEDERFRINIGER: „Nachhaltiges Bauen ist für mich in erster Linie eine ganzheitliche Betrachtung am Bau, welche die Belange des Menschen und jene der Natur in Einklang bringt.“


auch eine ganzheitliche Unternehmensführung im Mittelpunkt steht. Beruflich haben Sie eine eher ungewöhnliche Entwicklung hinter sich. Sie waren Förster und wurden zum Unternehmer. Wie kam es dazu? Als Förster habe ich mir in den Kopf gesetzt, für meine Familie ein Vollholzhaus zu bauen. Als mir aber kein auf dem Markt befindliches System zugesagt hat, habe ich mich selbst mit der Materie auseinandergesetzt. So kam ich auf die Idee, eine schwalbenschwanzförmige Gratleiste für die Herstellung von Massivholzelementen zu verwenden, die ich gemeinsam mit Armin Strickner zur Marktreife gebracht habe. Als Unternehmer kann ich zudem einen größeren Beitrag dazu leisten, den Rohstoff Holz seinen Stärken entsprechend in der Bauwirtschaft einzusetzen. „WIR WOLLEN DIREKTER ANSPRECHPARTNER SEIN FÜR POTENTIELLE KUNDEN, DIE NATURVERBUNDEN WOHNEN MÖCHTEN.“ Warum war es Ihnen so wichtig, ein Vollholzhaus zu bauen? Dabei spielt der Begriff Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Zum einen erfüllt der nachwachsende Rohstoff Holz alle Voraussetzungen, um meiner Familie ein wohngesundes und behagliches Zuhause zu bieten. Zum anderen wirkt das Bauen mit Materialien, die entweder recycelt oder kompostiert werden können – also einen geschlossenen Stoffkreislauf aufweisen, dem Müllproblem der Bauindustrie entgegen. Denn 60 Prozent des Müllaufkommens produziert derzeit das Baugewerbe.

Was bedeutet für Sie nachhaltiges Bauen? Nachhaltiges Bauen ist für mich in erster Linie eine ganzheitliche Betrachtung am Bau, welche die Belange des Menschen und die Belange der Natur in Einklang bringt. Durch ökologische und nachhaltige Nutzung von Holz wird zudem ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet, da durch das Verwenden von Holz als Baumaterial die Speicherung von CO2 vollendet wird. „UNSER ZIEL IST ES, EIN UNTERNEHMEN MIT VORBILDFUNKTION FÜR NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN ZU WERDEN.“ Wie setzen Sie in Ihrem Unternehmen die Prinzipien des nachhaltigen Bauens um? Wichtig ist uns einerseits ein respektvoller Umgang mit den Ressourcen durch die Verwendung nachhaltiger Rohstoffe bei der Herstellung unserer leim- und metallfreien Massivholzelemente, andererseits eine werteorientierte Unternehmensführung. Wir wollen gesunde Wohnräume schaffen und intakte Lebensräume erhalten. Auf diese Art und Weise Mensch und Natur zusammenzubringen, ist unser gemeinsames Bestreben. Deshalb haben wir uns auch für den Markenclaim naturverbunden entschieden.

KONTAKT: holzius GmbH Kiefernhainweg 96 I-39026 Prad am Stilfserjoch Tel 0473 618185 info@holzius.com www.holzius.com Ein Unternehmen der Rubner Gruppe

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UMWELT

Die Tollgrube von Astrid Tötsch Seit Jahren hat kaum ein Mensch diese Alm betreten. Touristisch gesehen ist sie ein weißer Fleck auf der Landkarte, keine Schilder weisen dorthin, keine markierten Wege führen an diesen Ort. Auf die Tollgrube im Pfitschtal – eine der höchstgelegenen Almen Südtirols – verirrt sich kaum eine Menschenseele. Seit dem Verkauf der Alm im Jahr 1977 wird die Tollgrube nicht mehr bewirtschaftet und die Almhütte ist seither dem Verfall preisgegeben. Das Dach des Stalles ist

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bereits eingestürzt und es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis sich die Natur auch den Rest menschlicher Hinterlassenschaften zurückerobert hat. Es ist heute eine sehr einsame Gegend und die Wahrscheinlichkeit, einem anderen Wanderer zu begegnen, ist sehr gering. Vor einem halben Jahrhundert sah das aber noch ganz anders aus. Jedes Jahr zog die Familie vom Gschirrhof in Wieden/ Fußendrass Ende Juni nach der Heuernte mit etwa zehn bis zwölf Rindern auf die Alm und blieb bei gutem Wetter den ganzen Sommer über bis zum dritten Sonntag im September. Traudl Rainer vom Gschirrhof

erinnert sich sehr gerne an diese Zeit, als sie in ihren Jugendjahren mit ihrer Schwester Erna, den Brüdern Ernst und Josef sowie den Eltern den Sommer auf der Tollgrube verbrachte. Da der Vater jedes Wochenende zur Arbeit ins Tal musste, wechselten sich die Geschwister mit der Arbeit ab oder verbrachten die Zeit zu zweit oder zu dritt auf der Alm. So brauchte auch niemand lange auf das Dorfleben im Tal unten zu verzichten. Die Almhütte hatte damals eine recht beachtliche Größe, war gemütlich eingerichtet und bot genügend Platz für Mensch und Tier. Die Mäuse allerdings waren eine rechte Plage. Traudl Rainer erin-

nert sich lachend daran, dass die kleinen Nager auf der Schlafstatt beinahe über ihr Gesicht liefen. Die Kühe wurden jeden Tag in den Stall getrieben, gemolken und die frische Milch wurde zu Butter und Graukäse verarbeitet. Frisches Wasser gab es gleich vor der Tür, wo sich ein kleiner Bergbach durch die Almwiese schlängelt. Am Bach wurde auch die Butter gewaschen, die noch mühevoll mit einem Butterkübel hergestellt wurde. Wenn der Rahm zu kalt war, dauerte es ewig, bis aus dem Rahm endlich Butter wurde. Es war ein einfaches und arbeitsreiches Leben, aber auch ein sehr glückliches. Langeweile gab es für


UMWELT

Beim Spülen der Zentrifuge

die Familie nicht, denn der Tag war mit Arbeit ausgefüllt, und wenn doch etwas Zeit blieb, unternahm Traudl mit ihrem Vater Paul oder ihrem Bruder Josef Bergtouren auf die Grabe oder auf einen der umliegenden Berge. Einmalig ist vor allem die oben herrliche Aussicht, die man hier genießen kann. Sie entschädigt vollkommen für den langen und teils beschwerlichen Aufstieg. Von der Tollgrube sieht man weit nach Westen zu den Ratschinger und Ridnauner Bergen, von der Scharte oberhalb der Tollgrube zum Hochfeiler, Hochferner und in das Zillertal hinüber. Schlimm waren nur die Gewitter, wenn die Donnerschläge laut von den Bergen widerhallten und die Blitze links und rechts in die Steine einschlugen. Da die Alm nur zu Fuß erreichbar war und auch heute noch

Traudls Vorfahren in den 30er Jahren auf der Alm

ist, mussten sie alles, was sie für die Arbeit und an Lebensmitteln brauchten, auf die Hütte tragen. Vater Paul Rainer schleppte sogar eine Zentrifuge, die für die Butterherstellung benutzt wurde, auf die Alm. Die Kinder trugen leichtere Sachen wie Brote und Nudeln. Butter und Käse wiederum, welche die Familie auf der Alm herstellte, wurden in Körben oder auf Kraxen ins Tal gebracht. Die Tollgrube liegt auf 2.396 m Meereshöhe und damit oberhalb der Baumgrenze. Sogar das Feuerholz musste weiter unten in den Wäldern gesammelt und zur Hütte getragen werden. Es kam auch vor, dass es mitten im Sommer geschneit hat und die Kühe im Stall bleiben und gefüttert werden mussten. Der Schnee blieb aber nie recht lange und war bei schönem Wetter am Nachmittag schon wieder ver-

schwunden. Das Heu für die Kühe mähte Traudls Vater auf dem Hochalpl, das direkt unter der Torwand auf 2.500 m liegt und so steil ist, dass er Steigeisen benutzen musste. Dort blühten unzählige Edelweiß und auch heute noch kann man sehr viele davon sehen. Da aber schon lange nicht mehr gemäht wird, werden diese seltenen Pflanzen immer mehr überwuchert. Für die Pflanzenvielfalt kann das Aufgeben der Almbewirtschaftung und die Mahd der Almwiesen also auch von großem Nachteil sein. Trotzdem findet man hier immer noch zahlreiche seltene und geschützte Pflanzenarten, wie etwa Arnika und Alpenaster, und es ist ein kleines Paradies für zahlreiche Insektenarten. Erschwert wurde die Bewirtschaftung auch dadurch, dass es ein sehr langer Fußmarsch war. Von Fußendrass ins Draßbergtal, weiter zu

den Pusterer Almen, steil bergauf über die Bergwiesen – den Mahdern – und den letzten Abschnitt im Zick-Zack-Kurs bis zur Alm, benötigten sie drei bis vier Stunden. Vollbeladen und mit dem Vieh dauerte es noch um einiges länger. Gefährlicher als der Aufstieg war aber im Herbst der Abstieg. Besonders bei schlechtem Wetter waren die Hänge rutschig und der Fußmarsch sehr riskant. War der Weg über den Draßberg zu gefährlich, weil Schnee gefallen war, trieben sie das Vieh über die Scharte hinunter ins Glovrsaal und Kor und weiter bis nach Platz. Dieser Umweg blieb ihnen aber meistens erspart, und so zogen sie im Herbst mit den Kühen zuerst zur Mühle von Fußendrass, wo die Kühe mit Glocken und Schellen geschmückt wurden. Mit Stolz und Freude ging es dann zurück zum Gschirrhof. E

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GESELLSCHAFT

„Es braucht Mut, als Christ leben zu wollen“ Im Gespräch mit Dekan Josef Knapp, Leiter der Seelsorgeeinheit Wipptal

Interview: Susanne Strickner Im Juni 2010 wurden die 16 Wipptaler Pfarreien zur Seelsorgeeinheit Wipptal zusammengeschlossen und ein gemeinsamer Pfarreienrat mit Mitgliedern aus allen Pfarrgemeinden gebildet. Nun stehen im Herbst Neuwahlen in den Pfarrgemeinden und damit gleichzeitig die Neubildung des Pfarreienrates an. Ende August hielt der scheidende Pfarreienrat bei einer Abschlusswallfahrt nach Maria Waldrast Rückschau auf die vergangenen sechs Jahre. Der Erker hat den Leiter der Seelsorgeeinheit, Dekan Josef Knapp, anschließend zum Gespräch getroffen. Erker: Herr Dekan, wie haben Sie als Leiter der Seelsorgeeinheit die vergangenen sechs Jahre erlebt? Dekan Josef Knapp: Es waren sehr schöne und spannende Jahre. Das Projekt Seelsorgeeinheit war für mich persönlich eine Herausforderung, um mehr in eine gemeinsame Seelsorge hineinzuwachsen, wo nicht jeder für sich arbeitet, sondern wo zwischen Priestern, Laien und den strukturellen Einheiten der Pfarreien die Konturen nicht mehr so bestimmend sind. Das Miteinander wurde spürbar und drückt sich in einigen großen Projekten aus. Es war für mich schön, zu erleben, dass mehrere Initiativen Schritt für Schritt umgesetzt werden konnten. Natürlich ist nicht immer alles gelungen, weil es in einzelnen Pfarreien unterschiedliche Geschwindigkeiten oder auch

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„EIN SEHR GROSSES PROJEKT, DAS SICH IN DIE ZUKUNFT HINEINZIEHEN WIRD, SIND DIE BEIDEN FIRMWEGE IM WIPPTAL ‚FIRMUNG 12+’ UND ‚FIRMUNG 18+’.“

Dekan Josef Knapp: „Zentral ist, dass wir es schaffen, in den Menschen erneut die Sehnsucht nach Gott zu wecken.“

unterschiedliche Identifikationsformen gibt. Es war nicht immer leicht, über den Pfarreienrand hinauszuschauen und sich helfen und motivieren zu lassen. Dennoch hat sich durch fruchtbare Zusammenarbeit viel entwickelt. Durch die Öffnung auf ein größeres Ganzes werden Kräfte gebündelt und die verschiedenen Ressourcen geteilt – das erleben die vielen Ehrenamtlichen genauso wie die Priester, wenn sie einander aushelfen. Sehr ermutigend ist dabei der Einsatz der älteren Priester, die mit gutem Beispiel vorangehen und noch helfen, wo sie können. Innere Beweglichkeit und Offenheit füreinander ist grundlegend für die Seelsorge der Zukunft und äußert sich auch in der Bereitschaft, „äußerlich“ mobil zu bleiben.

„Mutige Schritte wagen für die Seelsorge von morgen im Wipptal“ war das Motto des neu gebildeten Pfarreienrates zu Beginn der Amtsperiode. Welche mutigen Schritte sind bisher gelungen? Einer der wichtigsten Schritte war die Eröffnung des Caritas-Infopoints in Zusammenarbeit zwischen beiden Sprachgruppen. Dabei setzen wir das um, was uns als Christen ausmacht: Wir kümmern uns um die Schwachen und um jene, die in der Gesellschaft untergehen, wie etwa neue Mitbürger. Rund 40 Freiwillige der verschiedenen Pfarrcaritasgruppen helfen ehrenamtlich im Infopoint mit und sammeln in Pfarreien und Supermärkten Lebensmittel. Sehr wertvoll war auch die Grün-

dung des Beichtzentrums für Beichte und Aussprache in der Sterzinger Pfarrkirche, wo alle Priester des Dekanats abwechselnd jeden Tag eine Stunde anbieten. Ein weiterer Schwerpunkt war die Organisation von Fortbildungen. So wurden die Taufnachmittage mit der Katholischen Frauenbewegung ins Leben gerufen, ein sehr motivierendes und fruchtbares Angebot für junge Familien. Hinzu kommen Angebote zur Weiterbildung im Glauben in Kleingruppen, wie etwa GCL-Gruppen (Gemeinschaft christlichen Lebens), sowie Fortbildungen für Ehrenamtliche wie Lektoren, Kommunionhelfer, Sänger, Kantoren und Leiter von Wort-Gottes-Feiern. Ein sehr großes Projekt, das


sich in die Zukunft hineinziehen wird, sind die beiden Firmwege im Wipptal „Firmung 12+“ und „Firmung 18+“. Die Entscheidung, welches Modell sie wählen wollen, überlassen wir dabei den Familien bzw. den Jugendlichen selbst. Das Alter ist nicht ausschlaggebend, sondern der Mut, als Christ leben zu wollen. Ich kann mich mit zwölf Jahren – unterstützt durch die Eltern – auf das Sakrament vorbereiten oder mit 18 Jahren eigenverantwortlich in einer Gruppe von Gleichaltrigen und von Begleitern aus der Seelsorgeeinheit. Ich freue mich schon auf die erste Gruppe, denn die Jugendlichen werden davon nicht nur selbst profitieren, sondern sind ein Geschenk für die ganze Gemeinschaft. Mich persönlich bereichert die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen, die eine Leitungsfunktion innehaben, etwa die Pfarrverantwortlichen, die Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte, die Pfarrschwester und seit einem Jahr der Pastoralassistent. Die Begleitung von Ehrenamtlichen nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, dabei reichen die Kräfte von uns Priestern allein nicht mehr. Ich bin sehr froh, dass etwa das neue Berufsbild des Pastoralassistenten mit Simon Walter in den Pfarreien große Akzeptanz erfährt und dass auf diese Weise gut gearbeitet werden kann. Wo besteht noch Aufholbedarf? Die Synode gibt uns eine Fülle an „Hausaufgaben“. Zentral ist, dass wir es schaffen, in den Menschen erneut die Sehnsucht nach Gott zu wecken. Zurzeit erleben wir eine ganz große Gottvergessenheit. Viele Leute leben so, als ob es den Herrgott gar nicht gäbe. Gebet und Gottesdienst spielen in der Folge kaum mehr eine Rolle. Wir wollen den Menschen bewusst machen, wie erfüllend es ist, im christlichen Glauben beheimatet zu sein und damit dem, was wir tun, eine andere Qualität zu geben. Wir wer-

den Angebote zur Glaubenserneuerung schaffen und die kleinen Austausch- und Gesprächsgruppen fördern. Es ist mir ein großes Anliegen, die oft verschüttete Sehnsucht nach Gott in uns freizuschaufeln von den vielen Dingen und Ansprüchen, die das Leben ersticken. Getaufte haben diese wunderbare Berufung, von der viele oft aber nicht mehr viel wissen. Deshalb braucht es bei jedem die Bereitschaft, unseren Glauben wecken und bilden zu lassen, besonders an den Worten der Heiligen Schrift. Immer schwieriger wird es werden, mit weniger Priestern die Menschen in der sonntäglichen Eucharistie zusammenzuführen. Die Sonntagsmessen werden verstärkt im Wechsel mit Wort-Gottes-Feiern gestaltet. Bewusst machen möchten wir auch, dass uns der Bischof keine Priester schicken kann, wenn aus unseren Familien und Gemeinschaften keine Berufungen zum Priester- und Ordensleben herauswachsen. In diese Richtung gilt es zu beten und neue Ansätze zu suchen, damit junge Menschen die Not unserer Gläubigen sehen und den Mut fassen, einen geistlichen Beruf zu ergreifen. Wie muss sich im Hinblick auf diese Herausforderungen die Kirche selbst verändern? Die Kirche sind wir alle und wir leben hoffentlich in ständiger Veränderung, oder noch besser: Bekehrung. Ich muss immer wieder zulassen, dass Gottes Geist in mir arbeitet und mir den richtigen Weg weist. Nur aus einer lebendigen Gottesbeziehung, aus einer Freundschaft mit Jesus kann langfristig fruchtbringende Veränderung erwachsen. Alles andere – wie etwa von heute auf morgen plötzlich irgendetwas abzuschaffen oder einzuführen – wäre reine Kosmetik. Unser Problem sind nicht in erster Linie Strukturen; das Bemühen muss zuerst darauf zielen, eine lebensbejahende Überzeugung zu haben. Das steckt an und ist im guErker 10 I 16

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GESELLSCHAFT

ten Sinne ansteckend. Wir Erwachsene müssen uns fragen lassen, wie wir den Kindern den Glauben vorleben. Ist er ein Kleid, das die Schönheit und Würde unserer Persönlichkeit unterstreicht, oder nur ein Mäntelchen für besondere Anlässe? Ist Christus so in den Hintergrund getreten, dass ein Gebet in der Familie, eine allfällige Versöhnung mit einem Mitmenschen oder der Gottesdienstbesuch am Sonntag im Zusammensein der Familie nicht mehr erlebt werden können? Je mehr sich unsere Einstellungen vom Geist des Evangeliums prägen lassen, verändert sich die Kirche und bekommt ein menschenfreundliches Gesicht. Die beiden vergangenen Kirchenjahre waren von der Diözesansynode geprägt. Sind Sie mit dem Ausgang dieses Beratungs- und Partizipationsprozesses zufrieden? Die Synode hat viele Themen an-

DIE PRIESTER DER SEELSORGEEINHEIT WIPPTAL (STAND OKTOBER 2016) • Leiter der Seelsorgeeinheit Dekan Josef Knapp (Pfarrer in Sterzing, Telfes, Ried; Pfarrseelsorger in Ratschings, Jaufental, Mareit) • Thomas Stürz (Pfarrseelsorger in Ridnaun, Seelsorger in Mareit) • Paul Neumair (Pfarrer in Trens) • Paul Valentini (Pfarrer in Stilfes, Pfarrseelsorger in Mauls) • P. Meinrad Gasser (Krankenhausseelsorger) • Walter Prast (Pfarrer in Außerpfitsch, Innerpfitsch, Wiesen) • Don Giorgio Carli (coordinatore per la pastorale di lingua italiana del decanato) • Attila Nagy-György (Pfarradministrator in Brenner, Gossensaß, Pflersch) • Anton Leitner und P. Pius Leitner (Seelsorger in der Seelsorgeeinheit) • Karl Oberprantacher (Josefsmissionar – Sonntagsaushilfe)

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Der scheidende Pfarreienrat mit Dekan Josef Knapp bei der Abschlusswallfahrt nach Maria Waldrast gerissen, die unser Christsein in Südtirol betreffen. Das ist einerseits ein Vorteil, weil man dadurch vieles im Blick hat; andererseits habe ich dies als Nachteil empfunden, weil wir nicht in ausreichendem Maße die zeitlichen Ressourcen bzw. Energien hatten, uns intensiv mit einzelnen Themen zu beschäftigen. Trotzdem ist es meiner Meinung nach gelungen, jenen Weg ins Auge zu fassen, den die Diözese in den nächsten Jahren gehen möchte, und dafür klare Schritte bzw. Maßnahmen vorzuschlagen. In deren Umsetzung gibt es keinen Zeitdruck, deswegen werden wir die Themen im Wipptal im neuen Pfarreienrat und mit den einzelnen Pfarrgemeinderäten Schritt für Schritt angehen. „JE MEHR SICH UNSERE EINSTELLUNGEN VOM GEIST DES EVANGELIUMS PRÄGEN LASSEN, VERÄNDERT SICH DIE KIRCHE UND BEKOMMT EIN MENSCHENFREUNDLICHES GESICHT.“ Vor kurzem war in Sterzing Pfarrer Rainer Maria Schießler aus München zu Gast. In seiner Pfarrgemeinde begeistert er die Gläubigen u. a. mit einer „Viecherlmesse“ oder mit Sekt nach der Christmette. Können Sie sich solche Aktionen auch im Wipptal vorstellen? Ich denke, Pfarrer Schießler macht in seiner Art eine gute Seelsorge, im Lichte der Medienöffentlichkeit. Doch auch unsere Pfarreien bemühen sich, den Suchenden entgegenzukommen, verschiedene Zielgruppen anzusprechen und Bereichern-

des anzubieten – allerdings vielleicht weniger medienwirksam. Auch bei uns hat es u. a. in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst schon besondere Aktionen gegeben: In nenne nur den beeindruckenden Kreuzweg durch die Stadt am Abend des Karfreitags oder die Lange Nacht der Kirchen mit Angeboten, welche die „Kirche“ einmal in ungewohnter Perspektive gezeigt haben. Solche Aktionen sind zwar zwischendurch interessant und gehören zu einer bunten Kirche dazu. Wir leben aber vom alltäglichen Bemühen, miteinander einen Such- und Glaubensweg zu gehen. Das kann für die einen die tägliche Mitfeier der Eucharistie sein, die verschiedenen Bibel-, Sing- und Gebetsgruppen; wertvoll sind auch jene Formen, wo sich Freiwillige in karitativen Gruppen engagieren oder wo wir für bestimmte Zielgruppen Gesprächsrunden über Glauben und Leben anbieten, etwa für junge Eltern. Dies alles kann natürlich mit einem Sektfrühstück ergänzt werden; auf jeden Fall aber wecken diese Formen, wenn sie genützt werden, in der Gemeinschaft viel Freude am Kirche-Sein und nehmen alle Facetten des Lebens ernst, auch die Probleme und Schwierigkeiten. Das macht die Qualität und Bedeutsamkeit von Kirche aus. Über die Homepage der Seelsorgeeinheit sind die Wipptaler Pfarreien vernetzt und im Internet präsent. Wird das Online-Portal häufig genutzt? Das Portal www.seelsorgeeinheit-wipptal.net wird sehr viel genutzt. Alle Pfarrbriefe sind dort online zu finden und die-

nen einer besseren Vernetzung. Durch die einzelnen Pfarrbriefschreiber vor Ort werden zudem die gemeinsamen Initiativen der Seelsorgeeinheit vermehrt online kommuniziert. Für viele ist es mittlerweile selbstverständlich, ins Internet zu gehen und sich dort über die Angebote der Seelsorgeeinheit zu informieren. Eine Hilfe stellt das Portal auch für die Ehrenamtlichen vor Ort dar. So haben wir auf unserer Plattform u. a. eine Liturgiebörse, wo die Leiter der Wort-Gottes-Feiern untereinander Modelle und Erfahrungen austauschen können. Wird das Online-Zeitalter auch zu einer Veränderung in der Kirche führen? Davon bin ich überzeugt, das wird unser Kirche-Sein bereichern. Ich hoffe, dass wir mehr talentierte junge Leute motivieren können, mitzumachen und durch die neuen Medien Zugänge zu Christus zu schaffen. Die Kirche in ihrer Buntheit ist immer auch ein Spiegelbild der Möglichkeiten, die sich in der jeweiligen Zeit bieten, um das zu verkündigen, was uns so wichtig ist. Möchten Sie dem neuen Pfarreienrat, der Ende des Jahres gebildet wird, Tipps mit auf den Weg geben? Da würde ich nur sagen: Fangt einfach mit Freude an! Ihr werdet erleben, wie wir durch unsere Zusammenarbeit persönlich bereichert werden und für die Pfarreien etwas in Bewegung bringen. Das bereits Erreichte werden wir weiterentwickeln und vertiefen. Ausgehend von der Synode werden wir aber auch neue Dinge in den Blick E nehmen.


AKTUELL

Neues Widum für Jaufental Der 11. September war ein besonderer Festtag im Jaufental. Mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür wurde das neue Widumgebäude eingeweiht und offiziell seiner Bestimmung übergeben. Dekan Josef Knapp feierte auf dem Dorfplatz die heilige Messe, die von der Musikkapelle und dem Kirchenchor Jaufental musikalisch gestaltet wurde. Beim anschließenden Festakt begrüßte der Pfarrverantwortliche Siegfried Siller die Ehrengäste und zahlreiche Bürger. Er dankte der Gemeindeverwaltung für die Großzügigkeit, mit der sie den Neubau ermöglicht und durchgeführt hat. Im neuen Gebäude hat nun nicht nur die Pfarrgemeinde ein angemessenes Büro, einen Sitzungsraum und eine Wohnung für einen Pfarrer, sofern es für Jaufental wieder einmal einen geben sollte, sondern auch ausreichende Abstellplätze für Statuen und kirchliche Einrichtungsgegenstände. Im Tiefgeschoss hat ein geräumiges und allen Anforderungen gerecht werdendes Probelokal für die Musikkapelle mit Nebenräumen Platz gefunden, auch für die Jugend wurden neue Räu-

Das Widum in Jaufental vor dem Umbau ...

me geschaffen. Im zweiten Stock schließlich befinden sich zwei Seniorenwohnungen. So wurde aus dem baufälligen alten Widumgebäude, das um 1803 erbaut worden war, ein funktionelles Zentrum für die gesamte Pfarrgemeinde Jaufental. Fraktionsvorsteher Luca Zenzale umriss kurz die Baugeschichte. 2010 machte die Pfarrei Jaufental der Gemeindeverwaltung das Angebot, ihr das alte Widumgebäude zu überlassen. Als Gegenleistung sollte die Gemeinde Räumlichkeiten für die Pfarrei und das schon

... und das neue Widumgebäude

seit längerem geplante Probelokal für die Musikkapelle realisieren. Die Gemeinde nahm das Angebot an, kam sie so doch in den Besitz des notwendigen Baugrundes für das Probelokal. Architekt Markus Lunz wurde mit der Planung beauftragt und entwarf ein Haus, das äußerlich für manchen zwar etwas gewöhnungsbedürftig ist, in seinem Konzept aber die Wichtigkeit des Gebäudes und seine vielfältige Funktion ausdrückt, nämlich Heimstatt für Senioren, Jugend, Musikkapelle und Pfarrei zu sein, wie Architekt Lunz in einer kurzen Stel-

lungnahme ausführte. Bürgermeister Sebastian Helfer wies in seiner Festansprache darauf hin, dass es stets das Bestreben der Gemeindeverwaltung sei, die Tätigkeit der Vereine nach Möglichkeit zu fördern, indem sie auch die nötigen Räumlichkeiten schafft. „Die Vereine“, so der Bürgermeister, „sind heute wichtiger denn je, vermitteln sie doch grundlegende Werte, die für die Gemeinschaft unerlässlich sind“. Diese Aufgaben würden auch die großen finanziellen Anstrengungen rechtfertigen, welche die Gemeinde für solche Bauten auf sich nehmen müsse. Immerhin kam der Bau auf rund zwei Millionen Euro zu stehen, welche die Gemeinde nur durch die Aufnahme eines Darlehens aufbringen konnte. Diese Leistungen der Gemeinde wurden auch vom Obmann der Musikkapelle Jaufental, Werner Markart, sowie von Jugendvertreterin Julia Sailer dankbar anerkannt. Mit der traditionellen Banddurchschneidung und der Segnung der Räumlichkeiten endete der offizielle Teil der Feier. Anschließend konnte sich die Bevölkerung von den Vorzügen des neuen Gebäudes bei einem Tag der offenen Tür überzeugen. ss

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AKTUELL

UNTER DIE GENOMMEN Von Stadt zu Stadt durchs ganze Land

RUDOLF PICHLER

Recht haben und Recht bekommen „Recht haben“ und „Recht bekommen“ sind zwei Paar Schuhe. Über diese Volksweisheit ließen sich Bände schreiben. Es geht dabei nicht um simple Rechthaberei oder Besserwisserei zu irgendeinem Thema, sondern um das Recht, das dir aufgrund der geltenden Rechtsordnung im Hinblick auf einen bestimmten Sachverhalt zusteht. „Recht haben“ ist zunächst einmal deine Meinung oder die deines Rechtsanwaltes, auf dessen Hilfe du als juristischer Laie im Wirrwarr der abertausend Normen angewiesen bist. „Recht bekommen“ ist im Streitfall die Entscheidung des Gerichtes. Recht haben heißt nicht automatisch auch Recht bekommen. Nicht umsonst sagt der Volksmund: „Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.“ Im Zivilprozess muss der Kläger den Sachverhalt (d. h. das dem Klageantrag zugrunde liegende tatsächliche Geschehen, wie etwa ein Arbeitsverhältnis, einen Hausbau, einen Verkehrsunfall) beweisen. Als Beweismittel kommen Urkunden, Zeugen, Sachverständigengutachten, Augenschein und Vernehmung des Gegners in Betracht. Im Strafverfahren obliegt die Beweislast hinsichtlich der Straftat dem Staatsanwalt. Das Gericht bildet sich anhand der aufgenommenen Beweise die Überzeugung von der Wahrheit oder Unwahrheit des Sachverhaltes und prüft, ob der für wahr befundene Sachverhalt den Merkmalen einer bestimmten Rechtsnorm entspricht und ob diese somit auf den konkreten Fall anwendbar ist. Hier kommt auch die Überzeugungskraft der Verteidigung ins Spiel. Viele Prozesse entscheiden sich an der Beweislastregelung, weil es u. a. für ein Vier-Augen-Gespräch zwischen den Kontrahenten keine Zeugen gibt oder weil die Zeugen etwas anderes aussagen, als erwartet. Wird dem Urteil ein falscher Sachverhalt zu Grunde gelegt, so bekommt nicht der das Recht, der objektiv Recht hat. Wird der vorgebrachte Sachverhalt nicht bewiesen, erfolgt die Abweisung der Klage. Ein erfahrener Rechtsanwalt wird daher vorab die Prozesschancen genau abwägen, gegebenenfalls vom Prozess abraten oder einen Vergleich anstreben. Wer einen Prozess verliert, zweifelt oft an der Kraft des Rechts und vermisst Gerechtigkeit. Doch der Begriff der Gerechtigkeit verweist in eine höhere, ethisch-moralische Sphäre. „Die Gerechtigkeit wohnt in einer Etage, zu der die Justiz keinen Zutritt hat“, lautet ein ironischer Spruch. Jede gesetzliche Norm ist die Entscheidung des Gesetzgebers im Hinblick auf bestehende Interessenskonflikte. So kann selbst ein Gesetz ungerecht sein. Insgesamt jedoch wirkt das Recht für den Erhalt unserer Gesellschaft, aber auch für deren Änderung.

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(v. l.) Die Bürgermeister Roland Griessmair (Bruneck), Peter Brunner (Brixen), Fritz Karl Messner (Sterzing), Maria Gasser Fink (Klausen), Christoph Baur (Vizebürgermeister von Bozen), Paul Rösch (Meran), Prof. Harald Pechlaner, Senior Researcher Manuel Demetz und Luis Frank (Glurns)

Radfahren verbindet. Menschen und Städte. Davon ist Südtirols Städtenetzwerk „Südtirol City“ überzeugt und hat das Projekt „Südtirol-Radweg“ gestartet. Mitte September hat Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner als Präsident des Städtenetzwerks gemeinsam mit den Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden den neuen Radweg in Klausen offiziell eröffnet. Der Radtourismus boomt. Das ökologischste und weltweit am weitesten verbreitete Verkehrsmittel liegt im Trend, auch in Südtirol. Das Städtenetzwerk „Südtirol City“ hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, den Radtourismus zwischen und in den Südtiroler Städten Bozen, Brixen, Bruneck, Meran, Sterzing, Klausen und Glurns voranzutreiben. 270 km Radweg über insgesamt knapp 2.000 Höhenmeter liegen zwischen den sieben Städten und wurden im Rahmen des Projekts „Südtirol-Radweg“ als zusammenhängende Route gekennzeichnet. Die Strecke wurde datentechnisch aufgezeichnet und einheitlich ausgeschildert, mit dem Ziel, die Attraktivität dieser Radstrecke zu erhöhen und den Radweg für Einheimische zur Freizeitgestaltung und Fortbewegung, aber auch für Rad-

reisende komfortabler und eindrucksvoller zu gestalten. Manuel Demetz, Senior Researcher an der Europäischen Akademie Bozen, hat die Produktentwicklung begleitet: „Dieses Projekt ist ein weiterer kleiner Schritt hin zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung und eine Möglichkeit, die Städte Südtirols ‚ökologisch’ zu erleben.“ Neben einer einheitlichen Beschilderung der Etappen des Radwegs hat das Städtenetzwerk in Kooperation mit den BikeHotels Südtirol und dem Verein Bikeguides Südtirol nun auch Kriterien festgelegt, nach denen fahrradfreundliche Unterkunftsbetriebe entlang der mehrtägigen Strecke aufgenommen werden sollen. Sie sollen nicht weiter als zwei Kilometer vom Radweg entfernt bzw. über einen Radweg gut erreichbar sein. Sie sollten über einen sicheren Abstellplatz für Fahrräder verfügen; Buchungen auch nur für eine Nacht sollten möglich sein. Basiswerkzeug für kleinere Reparaturen muss vorhanden sein; zudem werden die Unterkunftsbetreiber in die Grundlagen des Radtourismus eingeführt. Die Gesamtroute, die einzelnen Etappen sowie weitere Informationen für Radfahrer sind der Website www.suedtirol-radweg.it, einer kostenlosen Radweg-App, einer speziellen Radwanderkarte und einer Info-Broschüre zu entnehmen.


„Italian Green Road Award“ für die Brennerradroute Der Eisacktaler Brennerradweg Brenner–Bozen ist mit dem „Italian Green Road Award”, dem Oskar des Radtourismus, ausgezeichnet worden. Der Preis wurde Hannes Waldmüller, Direktor von Eisacktal Marketing, Mitte September auf der zweitgrößten Radmesse Europas, der CosmoBike-Show in Verona, von Elia Viviani, italienischer Bahn- und Straßenrennfahrer und frisch gekürter Olympiasieger 2016, übergeben. „Die Auszeichnung gebührt vor allem den Vertretern der Bezirksgemeinschaften und den Bürgermeistern der Gemeinden entlang des Brennerradweges, da sie den Bau dieses Radweges tatkräftig unterstützt haben und darauf achten, dass er stets bestens gewartet ist. Einmal mehr freut es mich besonders, dass das gemeinsame Bemühen und die Kooperation im Umsetzen eines Projektes belohnt wird“, so Hannes Waldmüller. Die Jury bezeichnete den Brennerradweg Brenner–Bozen in ihrer Be-

gründung als „perfekten Radweg“: Sie hob zum einen die außerordentliche und durchgehende Beschilderung des Radweges mit Infosäulen hervor, die sowohl über die Strecke

wie über die am Weg liegenden Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmäler informieren. Zudem sei der Radweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln vernetzt, so dass die Intermobilität gefördert werde. Südtirol sei weiters die erste Provinz Italiens, die intensiv in die umweltfreundlichen Fahrradwege investiere und zudem die Möglichkeiten und Chancen des Radtourismus erkannt habe.

FREIENFELD

hds trifft Bürgermeister Vor allem die wirtschaftliche Entwicklung in Freienfeld stand im Mittelpunkt eines vor kurzem stattgefundenen Antrittsbesuchs des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol (hds) beim neuen Bürgermeister Peter Faistnauer. Für den hds waren Ortsobmann Josef Ploner und Bezirksleiter Michael Kerschbaumer anwesend. Beide Seiten bewerteten das Gespräch als äußerst positiv und aufschlussreich. Sowohl der erste Bürger als auch der hds würden auf gegenseitigen Informationsaustauch und Zusammenarbeit setzen, wobei Faistnauer für die Anliegen der Wirtschaft großes Verständnis zeige. Die Vertreter des hds sicherten dem Bürgermeister auch die entsprechende fachliche Unterstützung zu, wenn es darum geht, Handels-

fragen im Ort zu klären oder diesbezügliche Entscheidungen zu treffen.

(v. l.) hds-Ortsobmann Josef Ploner, Bürgermeister Peter Faistnauer und hds-Bezirksleiter Michael Kerschbaumer

Weitere Themen, die beim Treffen angesprochen wurden, waren das Fahrradwegenetz, die neue geplante Raststätte an der Autobahn und der Apothekenplan. Bürgermeister Faistnauer äußerte diesbezüglich den Wunsch der Gemeinde, eine Apotheke im Ort ansiedeln zu wollen. Erker 10 I 16

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Retter unter neuem Dach Tag der offenen Tür beim Weißen Kreuz Sterzing

(v. l.) Sektionsleiter Christian Seiwald, Stellvertreterin Karin Sparber und Dienstleiter Manfred Schaiter

Zwei Jahre lang war die Sterzinger Sektion des Weißen Kreuzes wegen Umbauarbeiten in einem Container neben dem Krankenhaus untergebracht. Im Frühjahr konnten endlich die neuen Räumlichkeiten bezogen werden, die am 15. Oktober im Rahmen eines Tages der offenen Tür besichtigt werden können. Am 15. Oktober ist es endlich soweit: Im Anschluss an einen Wortgottesdienst werden die neuen Räumlichkeiten des Weißen Kreuzes am Krankenhaus Sterzing sowie mehrere Einsatzfahrzeuge von Dekan Josef Knapp gesegnet und können ab 14.30 Uhr im Rahmen eines Tages der offenen Tür besichtigt werden. „Vor einigen Monaten konnten wir unseren neuen Sitz beziehen und freuen uns nun darauf, ihn auch der Bevölkerung vorzustellen“, so Sektionsleiter Christian Seiwald. Die Umbauarbeiten an der Rettungsstelle waren vor allem aus Platzmangel notwendig geworden. Die zwölf festangestellten Sanitäter und die rund 70 Freiwilligen hatten damals lediglich ein kleines Büro, drei Schlafzimmer, einen Aufenthalts- bzw. Mehrzweckraum, ein WC, ein kleines Magazin und vier Garagen zur Verfügung. Umziehen musste man sich auf dem Gang, Reservematerial und Medikamente mussten im Aufenthaltsraum verstaut werden, Sitzungen wurden in der Krankenhaus-Mensa abgehal-

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ten. „Im Winter mussten wir teilweise das Backrohr als zusätzliche Heizmöglichkeit im Aufenthaltsraum nutzen und die undichten Fenster mit Klebeband verstärken. Schon der Umzug in den Container im Frühjahr 2014 stellte für uns einen Qualitätssprung dar“, erzählt Vizesektionsleiterin Karin Sparber. Ursprünglich war die Unterbringung im Container für etwa ein halbes Jahr vorgesehen, daraus sind dann zwei Jahre geworden, bis die neuen Räumlichkeiten im heurigen Frühjahr endlich bezugsfertig waren. Die Struktur gehört zum Krankenhaus und wird dem Verein vom Land für neun Jahre unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Spesen und Instandhaltungen gehen zu Lasten des Weißen Kreuzes. Die Einrichtung hat das Weiße Kreuz selbst über private und öffentliche Sponsoren finanziert. „Für die fünf Fahrzeuge für Kranken- und Patiententransporte, den Rettungswagen und den Notarztwagen stehen der Sektion nun neue Garagen samt Waschanlage zur Verfügung“, so Dienstleiter Manfred Schaiter. Er und die beiden Turnusleiter teilen sich zwei neue Büroräume. Realisiert wurden auch ein Sitzungs- bzw. Übungsraum, ein Umkleideraum samt Duschmöglichkeit, ein Hygieneraum, ein Aufenthaltsraum mit Küchenzeile, ein Kleidermagazin sowie ein Magazin für Reservematerial und Medikamente. Die drei Nachtdienstzimmer sind mit eigenen WCs ausgestattet. Hinzu


GESELLSCHAFT

Die neue Dienststelle am Krankenhaus

kommen neue Parkplätze, die ebenso wie der Übungsraum gemeinsam mit dem Sanitätsbetrieb genutzt werden. Die Jugendgruppe der Sektion, der derzeit 18 Jugendliche ab zwölf Jahren angehören, musste früher aus Platzgründen ihre Übungstreffen in Räumlichkeiten des Zivilschutzes abhalten. Nun kann dafür der neue Übungsraum am Vereinssitz genutzt werden. Auch das Team der Notfallseelsorge hat nun einen eigenen Raum für Sitzungen und zur Angehörigenbetreuung. Zuerst mussten die Notfallseelsorger auf verschiedene Räumlichkeiten außerhalb der Dienststelle ausweichen bzw. wurden die Betroffenen oft auch im Freien betreut. Zu den Hauptaufgaben der Sektion Sterzing gehören der Rettungs- und

Krankentransport. Weitere Tätigkeiten sind die Wartung des Hausnotrufs, interne und externe Aus- und Weiterbildung, Langstreckentransporte sowie die realistische Unfalldarstellung. Neben der Jugendgruppe und der Notfallseelsorge sind in der Sektion auch die Pistenrettung und der Zivilschutz (gemeinsam mit der Bergrettung im Zivilschutzhaus untergebracht) angesiedelt. Die zwölf festangestellten Mitarbeiter gewährleisten den Rettungsund Krankentransport an Werktagen und sorgen u. a. dafür, dass Fahrzeuge, Material und Kleidung immer in gutem Zustand und jederzeit einsatzbereit sind. Unterstützt werden sie von zwei Zivildienstleistenden und drei Sozialdienern, die während ihrer Dienstzeit eine Rettungsausbildung erhalten. Während

der Zivildienst von Jugendlichen von 18 bis 28 Jahren für eine Dauer von zwölf Monaten geleistet werden kann, sieht der Sozialdienst für Erwachsene ab 28 Jahren acht bis 36 Monate mit flexiblen Wochenstunden (20, 30 oder 40 Stunden) vor. 2.050 Mal wurden die Helfer des Weißen Kreuzes Sterzing im vergangenen Jahr über die Notrufnummer 118 zu Hilfe gerufen. Das entspricht rund 170 Einsätzen im Monat bzw. sechs Einsätzen am Tag. Bei insgesamt 6.209 Transporten haben die Mitarbeiter 7.649 Patienten befördert und rund 354.000 Kilometer zurückgelegt. 52 Prozent (30.821,5) der geleisteten Stunden wurden von den rund 70 freiwilligen Mitarbeitern abgedeckt. Den größten Teil ihrer ehrenamtlich geleisteten Zeit verbringen die Freiwilligen im Rettungsdienst, bei Krankentransporten, Bereitschaftsdiensten (etwa bei Sportveranstaltungen) und mit der eigenen Aus- und Weiterbildung. Im Rettungsdienst sind viele fix in so genannte Nachtdienstgruppen eingeteilt und leisten hier durchschnitt-

lich einmal pro Woche Nachtdienst, wobei die Freiwilligen in der Dienststelle übernachten und bei Alarmierung sofort ausrücken. Um sämtliche Dienste abdecken zu können, ist das Weiße Kreuz Sterzing ständig auf der Suche nach neuen freiwilligen Mitarbeitern. Dabei wird großer Wert auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung gelegt. So kommt auf die Freiwilligen vor allem in den ersten Mitgliedsjahren eine beträchtliche Summe an Ausbildungsstunden zu. Aber auch gesellige Stunden und gemeinsame Ausflüge kommen nicht zu kurz. „Es ist wichtig, dass sich vor allem unsere Freiwilligen wohlfühlen, schließlich opfern sie ihre Freizeit, um einen wichtigen Dienst für die Bevölkerung zu leisten. Der neue, sehr zweckmäßig gestaltete Sitz erleichtert uns die Vereinsarbeit und wird von Angestellten und Freiwilligen sehr geschätzt. Wer sich davon selbst ein Bild machen möchte, ist beim Tag der offenen Tür am 15. Oktober herzlich willkommen“, so Sektionsleiter Seiwald. sst

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AKTUELL

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AUF ZUM FENSTER-CHECK! Wir checken minütlich E-Mails, das Wetter, die Sportergebnisse – wir checken alles im Leben. Doch den Zustand unserer Fenster checken wir so gut wie nie. Dabei gäbe es viele gute Gründe dafür: Denn alte Fenster mit mangelhafter Dämmung sind die Hauptursache für hohe Heizkosten und schlechte Schallwerte. Außerdem erfolgen 80 Prozent aller Einbrüche über unzureichend gesicherte Fenster – ein Schraubenzieher genügt. Ganz zu schweigen vom optischen Eindruck, den alte, abgeblätterte Fenster erzeugen.

Wirtschaft auf der Alm

Der Südtiroler Fensterhersteller Finstral schafft jetzt Abhilfe. In nur 10 Minuten kann jeder herausfinden, wie dicht, leise, einbruchssicher und schön die eigenen Fenster sind: Mit dem Finstral Fenster-Check. Schnell, einfach und unkompliziert. Und keine Angst vor einem schlechten Ergebnis – Finstral berät kompetent und kann einen Fensteraustausch erstaunlich schnell erledigen. Den Finstral Fenster-Check können Sie kostenlos bestellen: www.finstral.com/fenster-check

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Rund 30 Unternehmer aus dem Eisack- und Wipptal haben sich kürzlich auf Einladung des Bezirksausschusses vom Südtiroler Wirtschaftsring und des SVP-Bezirkswirtschaftsausschusses mit politischen Vertretern auf der Villanderer Alm getroffen. Gemeinsam mit Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat Arno Kompatscher, EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann, IT-Landesrätin Waltraud Deeg, dem Präsidenten des Gemeindeverbandes Andreas Schatzer und zahlreichen Bürgermeistern des Bezirks wurden aktuelle wirtschaftsrelevante Themen besprochen. Damit die Peripherie als Lebensraum erhalten bleibt, müssen interessante Infrastrukturen und Entwicklungsmöglichkeiten für Unternehmen geschaffen werden, so die Forderung der Wirtschaftstreibenden. Die Politik ziele in dieselbe Richtung, betonte Landeshauptmann Kompatscher und erläuterte die Pläne zur Entwicklung der Franzensfeste zum zehnten Landesmuseum sowie die Unterstützungsmaßnahmen für die Bildung von Unternehmensnetzwerken vor Ort im Bereich der Innovation. Auch das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft müsse

weiterhin Entwicklungsmöglichkeiten für Betriebe sicherstellen, so Heinrich Ferretti, Vorsitzender des SVP-Bezirkswirtschaftsausschusses. Zweites Schwerpunktthema war die Erreichbarkeit. „Unsere Talschaft ist ein Durchzugsgebiet. Wir müssen rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um die daraus entstehenden Vorteile auch zu nutzen“, so SWR-Bezirkspräsident Helmut Tauber, der die Anwesenden aufrief, gemeinsam Projekte auszuarbeiten, damit der Bahnhof Franzensfeste für die internationale Zuganbindung sichergestellt werden könne. Auch die Notwendigkeit der Erreichbarkeit über schnelle Datenverbindungen wurde von den anwesenden Unternehmern unterstrichen. An die Politik ging die Forderung, den Bau der so genannten „letzten Meile“ mit mehr Nachdruck zu verfolgen. Ideen zur Entstehung einer Fachhochschule in Brixen, die Ausschreibung für die Raststätten entlang der Autobahn A22, die Erneuerung der Aufstiegsanlagen im Tal und Anregungen für weitere Steuererleichterungen wurden im Rahmen des Treffens ebenfalls besprochen.


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AKTUELL

ANZAHL DER KONKURSE RÜCKLÄUFIG In den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 wurden in Südtirol 37 Konkursverfahren eröffnet, fünf weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Das berichtet das Landesinstitut für Statistik (ASTAT). Betrachtet man die einzelnen Wirtschaftsbereiche, so sticht der Rückgang im Produzierenden Gewerbe von zwölf auf sechs Verfahren und im Gastgewerbe von acht auf zwei Verfahren hervor. Gleichzeitig verzeichnen das Baugewerbe und sonstige Dienstleistungen eine Zunahme der Konkursverfahren von sieben auf zehn bzw. von sechs auf zehn Verfahren. Im Handel bleiben die Zahlen mit neun Verfahren weitgehend unverändert. Südtirolweit wurden im ersten Semester 2016 30 Konkurse abgeschlossen, bei denen durchschnittlich 37 Verfahrensgläubiger zugelassen wurden. Im Wipptal wurden im ersten Semester 2016 drei Konkursverfahren eröffnet, im selben Zeitraum des laufenden Jahres waren es zwei.

AUSSTELLUNG

„Ich war im Krieg“ Eindrücke eines Südtirolers vom Russlandfeldzug Luis Raffeiner wuchs zur Zeit des Faschismus in Karthaus im Schnalstal auf. Ende 1939 optierte der damals 22-Jährige für Deutschland und wurde vom italienischen Heer in die deutsche Wehrmacht überstellt. Als Panzerwart einer Sturmgeschützeinheit zog er 1941 in den Krieg gegen Russland. Dort erlebte er „Krieg in seiner brutalen und grausamen Wirklichkeit“ und hielt Eindrücke davon mit seiner Fotokamera fest. 1945 geriet Raffeiner in russische Kriegsgefangenschaft und kämpfte in Lagern im Kaukasus ums tägliche Überleben. 1946 kam er frei. Das Erlebte ließ ihn nie mehr los. Die Wanderausstellung „Ich war im Krieg“

wird auf Initiative des Bildungsauschusses von Ridnaun vom 14. bis zum 23. Oktober im Vereinshaus von Ridnaun gezeigt; die Ausstellung wird mit Erinnerungsstücken und Dokumenten von Ridnauner Kriegsteilnehmern ergänzt. Zur Ausstellungseröffnung am 14. Oktober referieren der Historiker Leopold Steurer und Luise Ruatti – sie hat unzählige Interviews mit Raffeiner geführt und anschließend ein ergreifendes Buch über ihn verfasst. Anschließend führt Ruatti durch die Ausstellung. Beginn ist um 19.30 Uhr. Die Ausstellung ist werktags von 18.00 bis 20.00 Uhr sowie samstags und sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr zugänglich.

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NUOVA APERTURA WEIN BISTRO STERNBACH Gustosi e piacevoli menù per i vostri pranzi, specialità culinarie della nostra cucina con particolarità settimanali, grande scelta di vini, cocktail alla frutta e fuocosi, aperitivi rinfrescanti – tutto questo vi aspetta al Wein Bistro Sternbach – Città Nuova Vipiteno. Godetevi la vostra pausa pranzo/caffè o una serata piacevole in compagnia dei vostri amici in un ambiente rilassante. Venite a trovarci! Siamo lieti della vostra visita! Simona Savin e team

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Menù a mezzogiorno, cucina, vini, cocktail, aperitivi Mittagsmenü, Küche, Weine, Cocktails, Aperitif ORARIO DI APERTURA | ÖFFNUNGSZEITEN: LU | MO – SA | SA: ore 10.00 – 22.30 Uhr GIO | DO: ore 10.00 – 14.30 Uhr SIMONA SAVIN, Tel. 348 8184866 Wein Bistro Sternbach | Città Nuova 28 | Neustadt 28 39049 Vipiteno | Sterzing


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EISACKTAL PRÄSENTIERT SICH ALS SCHAUFENSTER DER WIRTSCHAFT Ein bunter Mix an unterschiedlichen Angeboten von Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Handel, Landwirtschaft und Gastronomie bietet vom 21. bis zum 23. Oktober die große Wirtschaftsschau in der Obstgenossenschaft Melix in Vahrn. „Die Messe steckt in den Startlöchern und wird unvergessliche Höhepunkte bieten“, so OK-Präsident Johann Erlacher. Fünfzehn Jahre sind seit dem letzten gemeinsamen Auftritt der Betriebe des Bezirks Brixen im Jahr 2001 vergangen. Vom 21. bis zum 23. Oktober ist es wieder soweit: Die Wirtschaftsschau Eisacktal 2016 öffnet ihre Tore in der Obstgenossenschaft Melix in Vahrn und präsentiert Produkte und Dienstleistungen von 120 Ausstellern. „Unsere Besucher werden ein umfassendes Bild vom vielfältigen Angebot der Wirtschaft der Gemeinden Brixen, Feldthurns, Lüsen, Mühlbach, Natz-Schabs, Rodeneck, Vahrn und Vintl erhalten. Abgerundet wird das Programm durch informative Beiträge, Unterhaltung und Kulinarik“, berichtet OKChef und lvh-Bezirksobmann Johann Erlacher.

gemeinsam aus und erlauben dem Besucher einen 360°-Einblick in die Unternehmen des Einzugsgebiets. Besondere Highlights sind sicherlich die Bodypainting-Show von Künstler Johannes Stötter am Freitagabend sowie die Führungen durch die Obstgenossenschaft am Samstag. Für leibliches Wohl sorgt die Musikkapelle Vahrn gemeinsam mit den Bäuerinnen des Bezirks, während für die Kinder eine BastelIm Bild (v. l.): Das Organisationskomitee mit Stephan Thaler, Stefan Moser, Franz Rigger, Arthur Unterfrauner, Präsident Johann Erlacher, Anna Jocher, Johann Gasser, Daniel Gasser, werkstatt, ein StreichelMaria Stampfl, Hermann Larcher, Siegfried Unterweger (es fehlen Franz Lamprecht, Christof zoo und eine Heuhüpfburg Weissteiner, Andreas von Mörl) zur Verfügung stehen. Die werk und Dienstleister (lvh), der Obstgenos- Wirtschaftsschau Eisacktal wird unterstützt senschaft Melix, dem Handels- und Dienst- von den Raiffeisenkassen des Eisacktales, der leistungsverband Südtirol (hds) und dem Süd- Südtiroler Sparkasse und der Südtiroler Volkstiroler Bauernbund (SBB). 120 Anbieter von bank. Weitere Informationen zum detaillierlokalen Dienstleistungen und Produkten aus ten Programm sind unter www.eisacktal.lvh.it Handwerk, Handel, Landwirtschaft und Gas- oder www.facebook.com/WirtschaftsschauEitronomie stellen bei der Großveranstaltung sacktalFieraValIsarco abrufbar. Realisiert werden konnte die Leistungsschau dank der gewinnbringenden Zusammenarbeit zwischen dem Wirtschaftsverband für Hand-

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NACHRUF

Im Gedenken an Primar Dr. Ernst Niederwieser Am 29. September ist der ehemalige chirurgische Primar Dr. Ernst Niederwieser im 90. Lebensjahr verstorben. Er wurde am 23. November 1926 in Waidbruck geboren, wo er mit seinen sechs Geschwistern aufwuchs. Zusammen mit zwei seiner Brüder absolvierte er in Innsbruck sein Medizinstudium, sein Bruder Josef wurde Internist, sein Bruder Hubert ist kurz vor der Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde vom Santner tödlich abgestürzt. Nach dem Studium – er promovierte 1952 in Innsbruck und 1954 an der Universität Mailand – hat Niederwieser in Ehrwald bei Reutte in Tirol als Assistenzarzt bei Primar Dr. Paul Angerer, der Erfahrungen aus der Arbeit im Lazarett einbrachte, sehr viel gesehen und gelernt. Anschließend wirkte er in Brixen als

Chirurg und Frauenarzt, bis er 1961 nach dem Rücktritt von Primar Dr. Arthur Langer ins „alte Spital“ nach Sterzing gerufen wurde. Sein großes Talent als Chirurg – wie von der Fachwelt aus dem In- und Ausland anerkannt – und seine große Leidenschaft für die Medizin sprachen sich bald herum und von überall her strömten viele Patienten, so dass das alte Spital im Deutschordenshaus bald aus allen Nähten platzte. Dr. Niederwieser hat also 1966 nach Modellen für ein mo-

du kannst ihn vergessen du kannst ihn neu entdecken

RESTAURIERUNG

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dernes Krankenhaus gesucht und in der Schweiz gefunden. Die Gemeindeväter und vor allem der spätere Landtagsabgeordnete Karl Oberhauser haben den Neubau, unser jetziges Krankenhauses, vorangetrieben und zum Teil selbst finanziert. Dr. Niederwieser war nicht nur ein leidenschaftlicher Chirurg, der große Freude daran hatte, Menschen zu helfen; er hat auch Operationstechniken entwickelt und vor allem ein Netzwerk zwischen Sterzing und den Professoren der Uniklinik Innsbruck geschaffen. Er selbst durfte an der Klinik operieren und namhafte Professoren wie Prof. Bodner, Prof. Marberger und Prof. Twerdy operierten im Sterzinger Krankenhaus. Prof. Glatzl wurde von ihm in die Pädiatrie nach Sterzing geholt. Diese Tradition der engen Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck hat sich unter Primar Dr. Franz Ploner bis heute erhalten und das Krankenhaus wurde für die österreichische Facharztausbildung anerkannt. Diese innovative Arbeitsweise hat junge Ärzte stets begeistert und beseelt. Leider hat ein schwerer Autounfall im September 1969 für Dr. Niederwieser die glänzende Karriere

als Chirurg beendet. 1972 legte er sein Amt als Primar nieder. Seiner Berufung als Arzt und Menschenfreund ist er aber treu geblieben. Mehrere Schicksalsschläge überschatteten weiterhin sein Leben: Der Autounfall, bei dem seine Sekretärin ums Leben gekommen ist, die Einsicht, seiner geliebten Arbeit nicht mehr in der gewünschten Form nachgehen zu können, der frühe Tod seiner Frau Annelies, die mit 56 Jahren von einer bösartigen Krankheit dahingerafft wurde, und die körperlichen Folgen seiner schweren Verletzungen, die er im Alter von nur 43 Jahren erlitt. Großen Halt fand er weiterhin bei seinen vier Kindern und in der Arbeit mit seinen geliebten Patienten. Im April 2000 wurde Dr. Niederwieser die Ehrenbürgerschaft der Stadt Sterzing verliehen. 2002 wurde er anlässlich seines 50-jährigen Arztjubiläums an der Universität Innsbruck ebenso wie in Bozen ausgezeichnet. Ernst Niederwieser war auch ein wunderbarer Klavier- und Orgelspieler. Bis vor wenigen Jahren begleitete er auf der Orgel wöchentlich die sonntägliche Messe in der Krankenhauskapelle. Vor fünfundzwanzig Jahren hat er seine zweite große Liebe Veronika gefunden und geheiratet. Zusammen haben sie viele Reisen unternommen, letzthin sogar mit dem Rollstuhl. Mit großer Hingabe hat Veronika ihren Mann begleitet und bis zum Schluss mit viel aufopfernder Liebe gepflegt. Für viele bleibt Dr. Ernst Niederwieser unvergessen – als Arzt und als Mensch. Dr. Esther Niederwieser


NACHRUF

„Die Heimat braucht meine Stimme“ „Nun bin ich in Gottes Ewigkeit / entfernt von jenem Ort, / und immer hör ich’s rauschen: / du findest Ruhe dort.“ Diese Verse aus dem bekannten Lied „Am Brunnen vor dem Tore“ nach Wilhelm Müller erinnern treffend an den am 8. September in Wien verstorbenen Bauingenieur Franz Aigner aus Gossensaß. Wenn auch den in europäischen Autobahn- und Eisenbahn-Fachkreisen bestens bekannten Brückenbauingenieur Franz Aigner seine Arbeit von Gossensaß die meiste Zeit fern hielt, so nützte er so manche freie Woche, seine Ferien- und Urlaubstage, seinen Heimatort zu besuchen. Aigner war ein Mann, der seine Heimat überaus liebte. Er unternahm hier viele Wanderungen und Ausflüge, brachte sich in die Dorfgemeinschaft ein, ging auf jeden zu, den er kannte, und wechselte ein paar freundliche Worte. Er war in Gossensaß eben daheim. Keine Wahl, weder auf Staats- noch auf Landes- oder Gemeindeebene ließ er aus. „Die Heimat braucht meine Stimme“, sagte er immer. Er wollte in Gossensaß im Grab seiner Eltern beigesetzt werden, und diesen Wunsch erfüllten ihm seine Angehörigen nach seinem Tod am 8. September. Franz Aigner wurde am 3. September 1931 in Gossensaß geboren, wo er den Kindergarten und die Volksschule besuchte. Ein Jahr davon saß er in einer Mailänder Grundschule, wohin er mit seinem Vater kurz ziehen musste. Nach der Option wanderte er zu seiner Tante Frieda nach Dornbirn aus, wohnte dort in der neu erbauten „Südtiroler Siedlung“ und besuchte das Realgymnasium, wo er 1951 das Abitur ablegte. Im Gegensatz zu ihm wanderten seine Eltern nie aus, sie kamen nicht mehr dazu. Dann studierte Franz Aigner an

der Technischen Hochschule in Graz, Fachrichtung Bauwesen, verbrachte die Sommerferien in Gossensaß und verdiente sich in der dortigen Filiale der Sparkasse Bozen als Hilfskraft sein Studentengeld. In Gossensaß lernte er auch seine künftige Frau Luciana Foresti, die mit ihrer Familie im damaligen Kurort die Ferien verbrachte, kennen und lieben. Die beiden heirateten 1956 und zogen nach Graz. Im selben Jahr wurde Sohn Francesco geboren. Vater Franz promovierte an der TH Graz im Jahr 1958 zum Ingenieur für Hoch- und Tiefbau und bekam gleich bei der bekannten Baufirma Bayer & Co. in Graz als Statikchef eine fixe Anstellung. 1961 wurde Tochter Barbara geboren, die heute in Florenz lebt. In dieser Baufirma bearbeitete der Bauingenieur innovative Projekte. So entwickelte Aigner das hölzerne Lehrgerüst (Bauart Cruciani) zum Bau von großen Bogenbrücken. Während seiner Tätigkeit als Planer, Statiker und Konstrukteur gelang es Aigner, eine Vielzahl von Bauwerken zu realisieren. Zu Ende seiner Laufbahn waren es rund 90 Brücken. Als besonders gelungene Bauwerke seien hier die Bogenbrücke auf der

B re n n e r- A u t o b a h n (Sonnenburgbrücke), die äußere und innere Nößlachbrücke im Wipptal und jene auf der Tauern-Südrampe (Pfaffenbergbrücke) genannt. Weitere bedeutende Brücken baute er auf der Süd-Autobahn im Bereich Steiermark-Kärnten und bei der Eisenbahn (ÖBB.) 1989 machte sich Franz Aigner selbstständig und arbeitete in einem eigenen Bauingenieursbüro weiter. 2001 trat er in den Ruhestand. Er unternahm mit seiner Frau Luciana, der in-

zwischen der Lehrstuhl für Etruskologie und italische Altertumskunde an der Universität Wien übertragen worden war, Reisen durch Europa, nach China, Indien, Südamerika und Ägypten. Viel und immer öfter sah man nun den Franzl, wie er von allen genannt wurde, in Gossensaß. 2015 machte sich bei ihm eine hartnäckige Krankheit bemerkbar, ab März diesen Jahres verschlimmerte sie sich zusehends, bis er ihr schließlich erlag. Zu seiner Verabschiedung kamen auch viele Freunde aus Graz, Wien, Dornbirn, Salzburg und Innsbruck. Gossensaß wird Franz Aigner in guter Erinnerung behalten. Günther Ennemoser

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GESELLSCHAFT

Gebrauchte Kleider für guten Zweck Am 5. November sammelt die Caritas in den 281 Südtiroler Pfarreien wieder gebrauchte Kleider und Haushaltswäsche, Schuhe und Taschen ein. 3.000 Freiwillige verladen an diesem Tag mehrere hundert Tonnen Gebrauchtkleider. Die gelben Caritas-Säcke liegen in allen Caritas-Diensten, in den Pfarreien und in manchen Geschäften auf. Eingesammelt werden die Säcke in manchen Pfarreien von der Straße weg, in anderen mit Hilfe von zentral eingerichteten Sammelstellen, die mehrere Tage vor der Sammlung offenstehen. Die Menge an gesammelten Textilien übersteigt den

Bedarf im eigenen Land um ein Vielfaches; deshalb werden die Kleider durch die Abnehmerfirma FWS aus Bremen auf einem weltweiten Gebrauchtkleidermarkt verkauft. FWS arbeitet seit vielen Jahren mit großen Hilfsorganisationen in ganz Europa zusammen. In einem Ethikvertrag garantiert sie die Einhaltung von ökologischen und sozialen Richtlinien bei der Weiterverwertung der Gebrauchtkleider. Die Caritas erhält 20 Cent pro Kilo. Der Erlös kommt Bedürftigen in Südtirol zugute. Wer seine abgetragenen Kleider lieber direkt an bedürftige Menschen in Südtirol weitergeben möchte, kann das über die zahlreichen Kleiderkammern in den Pfarreien tun.

Stilfer Sänger unterwegs Der diesjährige Ausflug des Kirchenchores Stilfes, erstmals organisiert vom neuen Ausschuss um Obmann Paul Überegger, führte Ende August nach Mittenwald in Garmisch. Nach einer Stärkung bei Weißwurst und bayerischem Bier besichtigten die Sänger das Geigenbaumuseum und das Städtchen Mittenwald. Anschließend ging es weiter nach Ehrwald und auf Deutschlands höchsten Gipfel, die Zugspitze, die Ausblick bis zur Wilden Kreuzspitze bot. Heimgekehrt nach Stilfes ließen die zahlreichen Teilnehmer den Tag gemütlich im Hotel „Wieser“ ausklingen.

GOSSENSASS

26 erwachsene Paare und sechs Kinderpaare nahmen Ende August im Gossensasser Schwimmbad am 5. Spitzturnier teil. Vereinskoch Rudi Plank (Müller) tischte den eifrigen Kartenspielern am Abend ein schmackhaftes Nudelgericht auf, bevor bei einer Lotterie zahlreiche Sachpreise verlost wurden. Bei den Erwachsenen siegten Erika Haller mit Erich Strickner vor Christine De Michiel und Robert Amort. Dritte wurden Anna Gschnitzer und Paula Volgger. Bei den Kindern gewannen Emily Rainer mit Julia Teissl vor Linda Rizzi mit Severin Leitner und Valentina Pinna mit David Windisch. rr

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© Markus Da Soghe

Spitzen im Schwimmbad


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MIT DER SÜDTIROLER SCHULGEWERKSCHAFT IM ASGB SICHER UND KOMPETENT BERATEN PÜNKTLICH ZU BEGINN DES NEUEN SCHULJAHRES STELLEN SICH VIELE LEHRPERSONEN FOLGENDE FRAGEN: • Bin ich im Beruf versichert? • Kenne ich meine Rechte und Pflichten? • Wann muss ich mich um die Formulare bei Versetzungen, Elternzeiten oder Warteständen kümmern? • Wer sind meine Ansprechpartner in komplizierteren Fällen oder gar in Disziplinarfällen? Die SSG bietet eine Versicherungspolizze, die eine Haftpflichtversicherung im Ausmaß von 3.000.000 Euro pro Person und Schadensfall vorsieht. Entgegen der allgemeinen Meinung der Lehrpersonen sind diese in der Ausübung ihrer Arbeit nicht haftpflichtversichert. Lehrpersonen können, falls Schüler einen Schaden erleiden oder verursachen, nicht direkt vor Gericht zitiert werden. Die Geschädigten müssen gegen die Schule oder das Land vorgehen, wobei bei einer Verurteilung der Schule zur Schadensersatzzahlung auch die eventuelle Verantwortung der Lehrpersonen überprüft wird. Liegt ein Fall von grober Fahrlässigkeit vor, so kann ein Rückgriffsrecht ausgeübt werden. Es ist gängige Praxis, dass eine Lehrperson nachweisen muss, dass sie ihrer Aufsichtspflicht sorgfältig nachgekommen ist und alles getan hat, um Schäden zu vermeiden. Nur dann kann ein grob fahrlässiges Verhalten sicherlich ausgeschlossen werden. In diesem Fall greift die Versicherung, die bei einer SSG-Mitgliedschaft inkludiert ist. WEITERE LEISTUNGEN DER SSG SIND: 1. ein Solidaritäts-, Notstands- und Rechtsschutzfonds. Aus diesem Fonds werden die Leistungen bei rechtlichem Beistand der Mitglieder, etwa in Schlichtungsfällen, bezahlt. Er dient auch dazu, schnell und unbürokratisch zu helfen, wenn bei einem Mitglied ein unvorhergesehener Notfall (u. a. schwere Krankheit) eintritt und sich daraus größere finanzielle Ausgaben ergeben; 2. Beratungen in dienstrechtlichen und ökonomischen Angelegenheiten, ebenso bei Mutterschaft, Elternzeit und Warteständen; 3. Beistand bei Arbeitskonflikten, Vertretung bei Schlichtung und beim Arbeitsgericht; 4. Die Broschüre „Vademecum für Lehrpersonen“, ebenso regelmäßige Informationen über die Fristen zum Stellen von Gesuchen im Schulamt (z. B. bei Versetzungen); 5. Patronats- und Steuerklärungsdienste. Die Grundidee und gleichzeitig die Stärke der SSG ist die Dimension, die sie als „Landesfachgewerkschaft“ einnimmt. Als lokale Vertretung der Lehrpersonen aller drei Schulstufen kann sie gezielt auf die Bedürfnisse der Lehrpersonen in Südtirol eingehen und ist im Gegensatz zu den nationalen Gewerkschaften nicht den Ordern aus Rom verpflichtet. Diese Autonomie unterscheidet die SSG von den anderen Schulgewerkschaften im Lande.

ASGB-LANDESBEDIENSTETE …

DAMIT MAN NICHT ALLEIN IM REGEN STEHT! Versicherungen oder Steuerrecht, Arbeitskonflikte oder Kündigungsschutz: Wer sich allein in diese Materien einarbeiten muss, stößt meist an seine Grenzen. Mitglieder beim ASGB-Landesbedienstete können dagegen auf Expertenhilfe zählen – und auf ein breites Servicepaket. Gerade Versicherungsfragen beschäftigen Mitarbeiter im Bildungsbereich fast schon täglich. Deshalb bietet der ASGB-Landesbedienstete seinen Mitgliedern unabhängig von Funktion und Berufsbild eine Haftpflichtversicherung gegen Personen-, Sach- und Vermögensschaden aufgrund grober Fahrlässigkeit. Wählen kann man zwischen drei Versicherungsoptionen mit Kosten von 70 Euro (ohne buchhalterische Haftung), 125 Euro (mit buchhalterischer Haftung) bzw. 175 Euro (für Führungskräfte). Darüber hinaus erhalten Mitglieder des ASGB eine professionelle Beratung in arbeits-, steuer- und sozialrechtlichen Fragen, bei Fragen rund um Pensionssystem, Zusatzrente, Wohnbau oder Mietverträge. Bei Schlichtungen und Streitfällen gibt’s zudem einen kostenfreien Rechtsschutz. Und wer Ärger am Arbeitsplatz hat, kann sich vertraulich an die Arbeitskonfliktberatungsstelle des ASGB wenden. Wer Mitglied beim ASGB-Landesbedienstete wird, stellt sich zudem hinter so wichtige Rechte wie jenes auf Urlaub, ein 13. Monatsgehalt, (Weiter-)Bildung, Krankengeld, Elternurlaub und Kündigungsschutz. Diese Rechte wurden von den Gewerkschaften hart erkämpft und müssen auch weiterhin vor Einschnitten geschützt werden. Durch Ihre Mitgliedschaft stärken Sie die Gewerkschaft, denn je mehr Mitglieder eine Gewerkschaft vertritt, desto mehr Mitsprache hat sie bei den Verhandlungen.

ASGB-LANDESBEDIENSTETE SÜDTIROLER SCHULGEWERKSCHAFT

SSG – Südtiroler Schulgewerkschaft im ASGB Bindergasse 30, 39100 Bozen Tel. 0471 308256, Fax 0471 308201 E-Mail: ssg@asgb.org Facebook: www.facebook.com/sudtiroler.schulgewerkschaft

Landhaus, 3/b Silvius-Magnago-Platz 3, 39100 Bozen Tel. 0471 974598 E-Mail: asgbl@asgb.org

www.asgb.org Erker 10 I 16

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GESELLSCHAFT

STERZING

ERÖFFNUNGSFEST IM ELKI Mitte September fand im ElKi Wipptal die Eröffnungsfeier statt. Dabei wurde auch der neu gestaltete Garten eingeweiht. Bei Kinderschminken, Zirkusspielen von Zirkomix aus Vintl und weiteren Spielmöglichkeiten im Garten genossen zahlreiche Eltern und Kinder den Nachmittag. Für das leibliche Wohl war mit Grillspezialitäten und selbstgebackenen Kuchen gesorgt. Die ElKi-Mitarbeiter freuten sich über das gelungene Fest, das den Auftakt für zahlreiche weitere Angebote für Familien gebildet hat.

STERZING

„MIT ALLEN SINNEN DURCH DEN SOMMER“ Auch heuer war der Sommerkindergarten „Maria Regina Pacis“ in Sterzing ein voller Erfolg, auch aufgrund der guten Zusammenarbeit mit Eltern, Gemeinde Sterzing und Kindergartensprengel Mühlbach. Nach dem Motto „Mit allen Sinnen entdecken, forschen und erleben – Gemeinsam durch den Sommer“ machten naturwissenschaftliche Bildungsaktivitäten, Experimente, Ausflüge in den Wald, Wasserspiele, Schminktage und vieles mehr die warme Jahreszeit für die Kinder aus dem Wipptal zu einem besonderen Erlebnis. Für das Sommerkindergarten-Team standen dabei Spaß, Freude, Unterhaltung und die vielfältigen Erlebnisse und Erfahrungen im Garten und in der Natur im Vordergrund. Das Highlight der sechs Wochen war der Abenteuerausflug nach Mareit, wo gemeinsam das Waldtelefon, der Dachsbau, das Indianerzelt, die Wolfsgrube und die Vielfalt der Natur erforscht werden konnten.

„I’M“

Im Juli war die Grundschule „Dr. Josef Rampold“ in Sterzing drei Wochen lang Schauplatz für die Dreharbeiten zum Film „I’m“ von Anne Riita Ciccone. Ausschlaggebend für die Wahl des Drehortes war die besondere Architektur des Schulgebäudes. Die 1967 in Helsinki geborene Regisseurin und Autorin thematisiert im Film die Probleme des Erwachsenwerdens. Hauptdarstellerin ist Matthilde Bundschuh in der Rolle der 17-jährigen Jessica. Als Schüler wirken bei der Kinoproduktion auch Statisten aus dem Wipptal mit. Der Film läuft im Frühjahr 2017 in den europäischen Kinos an. Unterstützt wurde die Produktion mit 148.000 Euro von der Trentino Film Commission.

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GESELLSCHAFT

Abenteuer und Spaß in der freien Natur

Das Projekt „Heute beginnt meine Zukunft 2016 – Berufsfindung für

An der „Holzwoche – Schnitzen mit dem Taschenmesser“, dem „Wildniscamp – wilde Zeiten im Wald“ und der „Sportwoche“ der GRW Wipptal/ Eisacktal in Sterzing beteiligten sich rund 60 Kinder und Jugendliche aus dem Wipptal zwischen sieben und 13 Jahren. Die auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen abgestimmten Erlebniswochen wurden heuer im Wipptal zum ersten Mal angeboten, wobei das Hauptaugenmerk auf die Natur und deren Möglichkeiten bzw. in der Sportwoche auf die koordina-

Mittelschüler“ der GRW Wipptal/ Eisacktal wurde in diesem Sommer bereits zum sechsten Mal durchgeführt und fand bei Schülern, Eltern und Projektpartnern großen Zuspruch. 92 Mittelschülern wurde so Einblick in die Berufswelt geboten, um die Ausbildungswahl zu erleichtern. In den drei Themenwochen im August konnten sich die Schüler zwi-

schen verschiedenen Berufsschienen entscheiden, mehrere Betriebe besuchen und selbst Hand anlegen. Beim nachmittäglichen Freizeitprogramm standen körperliche Aktivitäten im Mittelpunkt. Mit großer Freude demonstrierten Firmeninhaber und Mitarbeiter in den Sparten Handwerk, Industrie-Produktion, Foto-Graphik-IT, Dienstleistungen, sozial-pädagogische Berufe, Gastronomie-Handel, Tourismus, technische Berufe oder naturbezogene Berufe die Eigenschaften der Tätigkeitsfelder. Zum Abschluss der Woche erfolgte ein persönliches Gespräch mit jedem einzelnen Schüler und ein gemeinsamer Ausflug.

tiven und konditionellen Fähigkeiten der Kinder gelegt wurde. „Die Sommererlebniswochen kamen bei den Kindern und Eltern sehr gut an“, freut sich Koordina-

© GRW Wipptal/Eisacktal

© GRW Wipptal/Eisacktal

Jedes Jahr eine neue Chance

torin Katrin Winkler. Auch Amelie, eine Teilnehmerin der Wildniswoche, fand das Angebot „super gut“ und schlug für das kommende Jahr eine Übernachtung im Freien vor.

Abenteuerliche KVW-Sommercamps

© KVW Wipptal

Auch in diesem Jahr bot die KVW Bildung in Sterzing verschiedene Sommercamps für Kinder zwi-

schen sechs und 14 Jahren an. Den Auftakt bildete Mitte Juli „Reiten – striegeln – Hufe kratzen“ auf der Reitanlage Wiesenhof bei Monika Wechselberger. Die jungen Tierfreunde lernten nicht nur den richtigen Umgang mit Pferden, sondern konnten gleichzeitig auch wichtige persönliche Erfahrungen machen. Eine weitere Woche wurde Ende August angeboten. Unter der fachkundigen Leitung von Bergführer Hubert Eisendle und den Kletterexpertinnen Judith

Gögele und Birgit Stuffer wurden in vier Turnussen im August die Kinder in die Sicherheitsvorkehrungen beim Klettern eingeführt. In Telfes fand eine Abenteuerwoche statt, bei der sich die Kinder mit allen Sinnen auf eine Entdeckungsreise durch den Wald begaben und diesen als Schatztruhe kennenlernten. Ebenso erfolgreich war die Musicalwoche, welche die KVW Jugend unter der Leitung von Claudia Raffl und Nora Nestl in Wiesen angeboten hat. An fünf Tagen wurde das Grusical „Villa Spooky“ einstudiert und abschließend erfolgreich zur Aufführung gebracht. Die KVW Bildung bedankt sich bei allen Referenten, Teilnehmern und bei den großzügigen Sponsoren (Gemeinde Sterzing, Raiffeisenkasse Sterzing und Bauunternehmen Salcher Bau). Erker 10 I 16

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GESELLSCHAFT

Der Jugenddienst Wipptal organisiert im Herbst wieder Themenwochen zu jugendlichen Lebensrealitäten. Den Auftakt macht das partizipative Projekt mit der Klasse 3A der Mittelschule „Vigil Raber“ „Hier wohne ich! Was brauche ich?“. Präsentiert werden die Ergebnisse am 7. Oktober um 12.30 Uhr in der Aula der Mittelschule. Der 7. Oktober ist südtirolweit auch der Tag der Offenen Jugendarbeit, der in Sterzing mit einem Klassiker begangen wird: Ab

15.00 Uhr können sich Alt und Jung bei einem Calcettoturnier im Jugendtreff messen. Für Eltern und Interessierte findet um 20.00 Uhr im Margarethenhaus der Diskussionsabend „Kinderbetreuung in den schulfreien Zeiten“ mit Christa Ladurner (Allianz für Familie) und einem Mitarbeiter der Landesfamilienagentur statt. Am 14. Oktober gibt es um 20.30 Uhr ein besonderes Konzert in der Pfarrkirche Mareit mit dem Vokalquartett „FourLauT“, dem Vokal-

DREI FRAGEN AN KLAUS NOTHDURFTER, AMTSDIREKTOR FÜR JUGENDARBEIT

Herr Nothdurfter, was sind für Hut zu bekommen? Sie Herausforderungen in der Eltern wünschen sich Strukturen Gestaltung von außerschuli- (so bunt, unterschiedlich und vielschen Freiräumen für Kinder fältig wie möglich), in denen sie und Jugendliche? ihre Kinder gut aufgehoben wisKlaus Nothdurfter: Dazu nur sen, in denen Kinder sich wohleinige Stichworte: Abbau von fühlen, wo sie gerne sind, in deLeistungsdruck, mehr Zeit, we- nen sie Gemeinschaften erleben niger Nutzen- und Zweck-Den- können, wo sie Aufgaben spüken, Abbau der Über-Reglemen- ren, an denen sie wachsen köntierung, Reduzierung des über- nen (im Sinne von Prof. Hüther), wo sie Menschen finden, die sie ein stückweit durchs Leben begleiten. Und: die leistbar sind. Stichwort Jugendarbeit: Nur Kostenfaktor oder ein Mehrwert für die Gesellschaft? In unserer kapitalistisch orientierten und nur auf Leistung bedachten Gesellschaft könnte durchaus der Kostenfaktor eine Rolle spielen, obwohl: Wenn seriöse Wirtschaftswissenschaftsteigerten Sicherheitsbedürfnis- ler eine Gesamtrechnung aufmases (Es darf NIX passieren, dann chen, dann kommen auch diese passiert auch nichts mehr), das zur Erkenntnis, dass der Faktor Überdenken des Begriffs Verant- Mehrwert entscheidend ist, nicht wortung (Hausverstand?). Und: der Faktor Kosten. Denn ein Euro Wir müssen Kinder und Jugendli- in die Prävention investiert, spart che mögen, es muss uns Erwach- vier Euro in der Reparatur – abgesenen Spaß machen, mit Kindern sehen von den millionenfachen Leben gestalten zu können bzw. Glücksmomenten, die Kinder zu dürfen. und Jugendliche in der JugendWas brauchen Eltern, um Kin- arbeit erleben. Die sind auf jeden derbetreuung und Beruf in den Fall ein Mehrwert, im Sinne des schulfreien Zeiten unter einen BruttosozialGLÜCKs.

Fotos © arm

Wipptaler Jugendwochen 2016

ensemble „buchbar“ und dem Männerchor „Wippmenvox“. Abenteuerlich wird es beim „BUBBLE SOCCER“-Turnier am 15. Oktober ab 10.00 Uhr auf dem CAI-Gelände in Freienfeld. Die actionreiche Bühnenshow „INSTANT ACTS – Gegen Gewalt und Rassismus“ mit jungen Artisten aus aller Welt gastiert am 20. Oktober um 14.30 Uhr in der Turnhalle des Oberschulzentrums Sterzing. Der Abend des 21. Oktobers steht im Zeichen des Jahrgangs 1998. Die Wipptaler Gemeinden feiern

ihre Jungbürger im Haus der Dorfgemeinschaft von Wiesen. Abgeschlossen werden die Jugendwochen mit einem praxisnahen Vortrag für alle Altersstufen am 27. Oktober um 19.30 Uhr zum Thema „Internet, Handy, Soziale Netzwerke, Computerspiele … weil ich ohne nicht mehr kann!“ mit dem Tiroler Medienpädagogen Helmar Oberlechner. Infos zu den Programmpunkten unter www.young-wipp.blogspot.it oder unter der Rufnummer 0472 767890.

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© Norbert Troyer

FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

„FOTOGRAFIEREN BEDEUTET FÜR MICH ENTSPANNUNG“ Im Gespräch mit Fotograf Norbert Troyer

Interview: Susanne Strickner

Über 90.000 Fotos hat Norbert Troyer auf seiner Festplatte gespeichert. Auch die „Misslungenen“ bewahrt er auf, um zu schauen, was in der Entstehung schief gegangen ist. Der 43-jährige Sterzinger, der im Familienbetrieb „Troyer AG“ im Verwaltungsrat sowie im Verkauf und Vertrieb tätig ist, erzählt im Erker, wie er zu seinem Lieblingshobby, der Fotografie, gekommen ist und welche Rolle seine Leidenschaft in seinem „zweiten Hauptberuf“ als Zugführer der Technikgruppe der FF Sterzing spielt. Erker: Herr Troyer, wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Norbert Troyer: Die Leidenschaft für die Fotografie habe ich wohl von meinem Opa geerbt. Er war ein leidenschaftlicher Fotograf, und zwar noch mit einem Glasplattenapparat. Er hat uns ein riesiges Fotoarchiv hinterlassen. So richtig mit dem Fotografieren angefangen habe ich mit 18 – 19 Jahren. Damals hat mein Vater eine Spiegelreflexkamera geschenkt bekommen, hat sie aber nie verwendet. Ich habe das Gerät ausprobiert und war gleich begeistert. Wie haben Sie sich Ihr Wissen angeeignet? Aus Fachbüchern und Zeitschriften habe ich viel gelernt. Als Techniker hat mich der technische Aspekt sehr fasziniert. Wie komme ich zum Ergebnis, dass ein Bild so ist und nicht an-

ders? Zweimal habe ich an einem Workshop teilgenommen, was mir richtig gut gefallen hat. Dabei hatte ich die Gelegenheit, in München mit professionellen Models in einem großen Studio zu arbeiten. Der Erfahrungsaustausch mit Models und anderen Fotografen hat mir sehr viel gebracht. Der Umstieg auf die digitale Fotografie – vor dem ich mich eine Weile gewehrt habe – war für mich bahnbrechend. Vorher wusste man oft nach einer ganzen Fotoserie nicht mehr, welche Einstellung man bei welchem Foto verwendet hat. Die Digitalfotografie brachte viele neue Möglichkeiten, dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln. Welche Motive bevorzugen Sie? Ich fotografiere zwar auch Landschaften, gehe aber mehr auf Details oder sich wiederholende Formen ein, ob das jetzt Eiszapfen im Winter sind, ein schönes Balkongeländer, ein spezieller Türklopfer oder ein alter Zaun. Makroaufnahmen von Blumen oder Insekten gefallen mir, die Natur- und Tierfotografie generell finde ich spannend. Eine eigene Sparte meiner Fotografie ist das Dokumentieren bei meinem „zweiten Hauptberuf“, der Feuerwehr (lacht). Ich bin oft direkt am Ort des Geschehens, wo sonst ein Fotograf nicht hin darf. Entstehen Ihre Fotos eher spontan oder planen Sie schon mal ganze „Fotonachmittage“ ein? Momentan trage ich beim Wandern eher meinen vierjährigen Sohn auf dem Rücken als meinen Fotorucksack (lacht). Manchmal ist es schon so, dass ich an

einem freien Tag meine Kamera in die Hand nehme, mich alleine auf den Weg mache und ein paar Stunden für niemanden erreichbar bin. Auch wenn ich bei der Arbeit unterwegs bin, wird mein Fotoapparat im Auto verstaut. Allerdings fehlt leider oft die nötige Zeit. Fotografieren ist für mich eine reine Tätigkeit zum Entspannen. Deshalb fotografiere ich, wenn ich will, und nicht, wenn mich jemand dafür anstellt. Fotografieren bei Veranstaltungen oder festlichen Anlässen ist nichts für mich. In der Firma haben wir einen professionellen Fotografen angestellt, der natürlich auch in der Nachbearbeitung der Bilder spitze ist. Nutzen Sie selbst auch die technischen Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer? Bildbearbeitung nutze ich kaum, höchstens um ein Bild zuzuschneiden oder um kleine Makel im Bild zu reparieren, die man beim Fotografieren übersehen

hat. Die allermeisten meiner Fotos lasse ich aber so, wie sie original entstanden sind. Was macht für Sie als Techniker ein gutes Foto aus? Wichtig ist, dass Schärfe und Unschärfe dort sind, wo sie hingehören. Die Belichtung, der Lichteinfall müssen stimmen, das Bild darf nur dann verzerrt sein, wenn ich es verzerrt haben will. Mir geht es vor allem darum, das Beste aus der Kamera herauszuholen. Die Technik vom Fotoapparat steht dabei im Mittelpunkt. Aus diesem Grund habe ich auch damit begonnen, Fotoapparate zu sammeln. Ich besitze über 100 Fotoapparate, die ältesten sind über 100 Jahre alt. Die Entwicklung von Glasplatten über Filme und Dias bis hin zur Digitalfotografie fasziniert mich. Welche Ihrer Fotos halten Sie für besonders gelungen? Es gibt einige Makroaufnahmen sowie Tier- und Landschaftsaufnahmen, die mir sehr gut gefallen. Ein Bild, das in meiner Zeit Erker 10 I 16

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

beim Militär entstanden ist, stellt sozusagen den Startschuss für meine Fotografie-Leidenschaft dar. Ich habe einen „Schuss geflaxt“ und aus einer Rose und dem Schuss eine Art Montage fabriziert. Das Bild ist derart ausdrucksstark geworden, dass ich es lange Zeit daheim – und sogar in der Kaserne – hängen hatte. Woher nehmen Sie Ihre Inspiration? Ich lasse mich gerne von anderen Fotos inspirieren; auf den Fotografen, der dahintersteckt schaue ich weniger. Wenn mir

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ein Bild gefällt, versuche ich gleich, herauszufinden, wie es zustande gekommen ist. Inspiration hole ich mir auch auf meinen Streifzügen durch die Natur. Für die Tierfotografie gehe ich auch gerne mal in den Zoo. Wen bzw. was möchten Sie unbedingt einmal fotografieren? Ich war einmal in Island und möchte auf jeden Fall noch einmal dorthin zurück. Die Insel hat mich sehr beeindruckt und ich habe dort viele schöne Fotos gemacht. Ein Workshop in Porträtfotografie in professionellem

Umfeld würde mich auch sehr reizen, vor allem damit ich meine Scheu davor verliere, Menschen zu fotografieren. Zücken Sie für einen Schnappschuss auch mal gerne das Smartphone? Ja, auf jeden Fall. Das Handy hat man immer dabei und es wiegt nicht viel. Ich staune, wie gut die Bilder manchmal werden. Wenn das Licht aber nicht mehr so gut ist, kommen die Handykameras an ihre Grenzen. Überhaupt nicht ausstehen kann ich, wenn ein Foto nicht in dem Moment entsteht, in

dem ich abdrücke, sondern verzögert. Dann ist oft der besondere Moment wieder vorbei. Haben Sie ein paar Tipps für unsere Leser? Das Wichtigste ist, dass man viel ausprobiert und nicht gleich am Anfang zu kompliziert denkt. Man sollte sich langsam an die Kamera und ihre Möglichkeiten herantasten. Auch der Erfahrungsaustausch mit anderen ist sehr wichtig. Aus Kritik kann man viel lernen, auch wenn man im ersten Moment manchmal enttäuscht ist. E


KULTUR

„Iceman – Die Legende von Ötzi“

© Bernd Schuller/ Port Au Prince Film & Kultur Produktion

Vor über fünftausend Jahren, in den Ötztaler Alpen. Ein Mann verlässt seine Familie, um auf die Jagd zu gehen. Als er zurückkehrt, findet er seine Frau und die Kinder leblos vor, ermordet, die Behausung gebrandschatzt, das religiöse Amulett gestohlen. Angetrieben von dem Verlangen nach Rache macht sich der Mann auf die Suche nach den Mördern seiner Familie. Es folgt eine beschwerliche Odyssee durch das Hochgebirge. Die Naturgewalten und andere Umherziehende stellen eine permanente Bedrohung für ihn dar, die eigene Vergänglichkeit ist sein ständiger Begleiter. Als er schließlich den Tätern gegenübersteht, wägt er sich am Ziel seines Verlangens nach Vergeltung. Doch es kommt anders. „Iceman – Die Legende von Ötzi“ heißt der erste Spielfilm über den weltweit bekanntesten Südtiroler, dessen Leben seit seinem Auffinden vor nunmehr 25 Jahren samt Haut und Haaren in allen nur erdenklichen Facetten und Details untersucht und wissenschaftlich erforscht wurde. Auf der Kinoleinwand war das Leben vom Mann aus dem Eis bisher allerdings nicht zu sehen. Nun, 25 Jahre nach Ötzis „Wiedergeburt“, wird der erste Spielfilm über ihn gedreht, der über weite Teile ohne Sprache auskommt und von der menschlichen Existenz und Gesellschaft, ihren Abgründen und Hoffnungen erzählt.

© Jakub Bejnarowicz/ Port Au Prince Film & Kultur Produktion.

Dreharbeiten zu Europas ältestem ungelösten Mordfall im Pfitschtal

Crew, Cast und Förderer

Felix Randau hat nicht nur das Drehbuch für den Thriller über den ältesten ungelösten Mordfall der europäischen Geschichte geschrieben, er führt auch Regie. Die Titelrolle des Ötzi spielt der bekannte deutsche Schauspieler Jürgen Vogel; ihm zur Seite steht eine internationale Schauspielercrew. Auch zahlreiche Südtiroler Filmfachkräfte wirken beim Film mit. Im August wurden Dreharbeiten für das Drama über den Mann, der am Hauslabjoch ums Leben gebracht wurde, im Schnalstal und im hintersten Passeiertal gemacht. Mitte September war das Pfitscher Hochtal mehrere Tage lang Drehort für die Verfilmung von Ötzis (fiktivem) Leben. Im Talschluss von Pfitsch wurde die Siedlung von Ötzis Widersachern angelegt. Am Pfitscherjoch wurden Szenen gedreht, in denen Ötzi alias Kelab allein durch die Berge schweift. Weitere Drehs werden in Kärnten und

Jürgen Vogel als Ötzi

Bayern gemacht. Die archaische Geschichte aus der Jungsteinzeit, die Ende 2017 in den Kinos anläuft, ist eine Co-Produktion der Bozner Produktionsfirma Echo Film mit Port-au-Prince Film aus Berlin, Lucky Bird Pictures

und Amour Fou Vienna. IDM Südtirol betreut die Produktionsfirma vor Ort; der Südtiroler Filmfonds unterstützte das Projekt bereits bei der Entwicklung, die u. a. in enger Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Archäologiemuseum erfolgte.

ÖTZI

ist seit 25 Jahren ein weltweites Phänomen. Vielfach zierte er die Titel von STERN bis TIME, war viel diskutierter Inhalt von Reportagen, Dokumentarfilmen und Sachbüchern. Über fünf Millionen Besucher haben die Mumie bereits im Archäologiemuseum in Bozen besucht. Seit dem spektakulären Fund der Mumie 1991 gibt sein Tod jedoch noch immer viele Rätsel auf. Fakt ist: Ötzi wurde durch einen Pfeil verletzt und starb kurze Zeit später an den Folgen seiner Verletzung. Was ihn vor 5.000 Jahren umtrieb, ist bis heute ungeklärt. Theorien und wissenschaftliche Ansätze über Ötzi gibt es viele, jedoch fiktional ist bisher nichts vorhanden. Bis jetzt: Regisseur Felix Randau nimmt sich der weltweit bekannten Mumie an und erzählt die letzten Tage von Kelab alias Ötzi. Erker 10 I 16

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KULTUR

Urgeschichtliches Bergkristallbeil gefunden

Fotos © Thomas Bachnetzer

Bergkristall und Speckstein vom Olperer und Pfitscherjoch als Rohstoffe für steinzeitliche und mittelalterliche Objekte

von Thomas Bachnetzer Das Einzugsgebiet rund um das Pfitscherjoch, das die beiden Talschaften Pfitschtal und Zillertal verbindet, erweist sich seit 2011 als eine wichtige archäologische Kulturlandschaft, die im Hochgebirge Tirols ihresgleichen sucht. Das Fundspektrum reicht von der Mittelsteinzeit um 7000 v. Chr. bis in das Frühmittelalter um 650 n. Chr. Die Fundorte befinden sich sowohl auf Südtiroler als auch auf Nordtiroler Seite. 2016 fanden nach einjähriger Pause wieder erfolgreiche archäologische Untersuchungen statt. Bereits in den Jahren 2011 – 2014 konnten im Zuge des InterregIV-Projekts „Pfitscherjoch grenzenlos. Geschichte und Zukunft eines zentralen Alpenübergangs“ drei mittelsteinzeitliche Jägerlager mit Bergkristall- und Feuersteingeräten, mehrere Feuerstellen aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit sowie der Eisenzeit und der römischen Zeitperiode freigelegt

Die Untersuchungen 2016 und 2017 finden im Rahmen des vom Tiroler Wissenschaftsfonds geförderten Projekts „Lavezabbau am Pfitscherjoch in den Zillertaler Alpen, Nordtirol. Prospektionen – Ausgrabungen – Analysen“ statt und werden vom Institut für Archäologien der Universität Innsbruck durchgeführt. Die Ergebnisse werden laufend und umfassend in das an der Universität Innsbruck angesiedelte interdisziplinär ausgerichtete Forschungszentrum HiMAT (History of Mining Activities in the Tyrol and Adjacent Areas – Geschichte des Bergbaus in Tirol) integriert.

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Das Beil aus nahezu glasklarem Bergkristall wurde in der Nähe des Riepenkopfes oberhalb der Olpererhütte gefunden. Es handelt sich um einen Einzelfund aus der späten Jungsteinzeit bzw. frühen Bronzezeit um 4000 v. Chr., der zu den wenigen großen Bergkristallartefakten aus dieser Zeit weltweit zählt.

werden. Die Gründe für das Vordringen der prähistorischen Menschen in höhere Lagen sind vielfältig. Für das Pfitscherjoch können vor allem das Überqueren des Jochbereichs, die Jagd sowie die Hochweidewirtschaft angeführt werden. IM FOKUS DER ARCHÄOLOGIE Ein weiterer wichtiger Grund ist der Abbau von Gesteinsrohstoffen, die in der Regel für die Anfertigung von Geräten Verwendung fanden. Am nahe gelegenen Riepenkar am Olperer auf Nordtiroler Gebiet, rund vier Gehstunden vom Pfitscherjoch entfernt, steht seit 2001 eine Bergkristallkluft im Fokus der Archäologie. Dort auf rund 2.750 m Höhe erbrachten die Untersuchungen

Das mit 2.248 m Höhe sehr niedrig gelegene Pfitscherjoch verbindet das Nordtiroler Zillertal mit dem Südtiroler Pfitschtal und stellt schon seit der Mittelsteinzeit eine wichtige Nord-Süd-Verbindung über den Alpenhauptkamm Tirols dar.

den Nachweis für eine in die Mittelsteinzeit (9500 – 5500 v. Chr.) weisende Bergkristallabbaustelle. Das Rohmaterial eignet sich ausgezeichnet für die Herstellung von Geräten wie etwa Bohrer, Kratzer oder Geschossspitzen für Pfeilbewehrungen. Den bemerkenswertesten Fund machten 2006 zwei Mineraliensammler etwa 150 Höhenmeter leicht versetzt oberhalb der steinzeitlichen Bergkristallabbaustelle. Im Sommer 2006 entdeckten die Brüder Helmut und Herbert Schader aus Bayern bei der Mineraliensuche in den Tuxer Alpen auf dem Weg zum Riepenkopf auf rund 2.900 m ein Bergkristallbeilfragment. Das über den Zillertaler Mineraliensammler Walter Ungerank an die Universität Innsbruck gelangte sehr klare und durchsichtige Artefakt schaute laut den Findern aus einem Grasbüschel heraus. Bei dem Stück

handelt es sich um ein zurechtgeschlagenes und in Form gebrachtes Beil, das aufgrund seiner Form wohl in den Zeitraum der späten Jungsteinstein bzw. der frühen Bronzezeit um 4000 v. Chr. zu datieren ist. Die bogenförmige Schneide zeigt auf beiden Seiten eindeutige Bearbeitungsspuren. Dieses bislang einzigartige Beil lässt sich in eine mittlerweile doch ansehnliche Anzahl von steinzeitlichen Bergkristallfunden im Einzugsgebiet des Zamser Grundes bis zum Pfitscherjoch einordnen. GEFÄSSE AUS SPECKSTEIN Die Forschungen der vergangenen Jahre haben auch eindrucksvoll aufgezeigt, dass das Gebiet um das Pfitscherjoch nicht nur in urgeschichtlicher Zeit, sondern auch in späteren Zeitperioden intensiv von Menschen genutzt wurde. Von 2012 bis 2014 konnten neun


Lavezbruch 2 am Rotbachl. Gut zu sehen sind die Negative der herausgebrochenen Lavezgefäßrohlinge. Untere Reihe mittleres Bild: Ein vom Fels herausgebrochenes Bruchstück eines halbfertigen Rohlings

Specksteinabbaustellen identifiziert werden. Speckstein – Archäologen verwenden den Begriff Lavez – wird seit der Jungsteinzeit in vielfältigster Weise eingesetzt; u. a. wurden aus dem Naturwerkstoff Schmuckgegenstände, einfache ausgekratzte Gefäße und Gussformen hergestellt. Die Abbaustellen am Pfitscherjoch sind allerdings eindeutig mit der Gefäßproduktion in Verbindung zu setzen. Durch wasserkraftbetriebene Drehbänke wurde das äußerst weiche, sogar mit dem Fingernagel ritzbare und hitzebeständige Material wie heutzutage Holz zu Gefäßen gedrechselt. UNTERSUCHUNGEN LAUFEN WEITER Die Fortsetzung der archäologi-

schen Untersuchungen am Pfitscherjoch 2016 erbrachten neue und wichtige Erkenntnisse zur Gefäßproduktion aus Speckstein. Fünf weitere entdeckte Abbaustellen zeigen eindeutig auf, dass jedes noch so kleine Vorkommen ausgebeutet wurde. Die Ausgrabung im Innenbereich einer stark verfallenen, für Laien kaum erkennbaren Hüttenstruktur lieferte den Nachweis für eine Produktionsstätte für Specksteingefäße im Bereich der Lavitzalm. Gefäßfragmente und Abfallprodukte aus der Herstellung belegen somit erstmals, dass das Rohmaterial direkt vor Ort zu fertigen Produkten weiterverarbeitet wurde. Die zeitliche Einordnung ist noch unklar. Durch den Fund von Holzkohle in den Specksteinabfallschichten, die

mittels der Kohlenstoffanalyse für eine Altersbestimmung herangezogen werden kann, wird eine Datierung möglich sein. Die bisheri-

gen Forschungen am Pfitscherjoch können als erster Schritt zur weiteren intensiven Erforschung des E Gebietes betrachtet werden.

ZUM AUTOR Thomas Bachnetzer ist Hochgebirgs- und Montanarchäologe am Institut für Archäologien der Universität Innsbruck. Zu seinen Hauptinteressensgebieten zählen die Erforschung der urgeschichtlichen Hochweidenutzung, der steinzeitliche Abbau von Feuerstein (Silex) und Bergkristall, der mittelalterliche Specksteinabbau sowie die Gletscherarchäologie. Er schreibt seine Doktorarbeit über einen überhängenden Felsblock am Krahnsattel im Rofangebirge beim Achensee, der seit der Mittelsteinzeit um 6000 v. Chr. bis zur Römerzeit um 400 n. Chr. als Unterstand gedient hat. Der gebürtige Ötztaler arbeitet seit 2007 am fachübergreifenden Forschungszentrum HiMAT mit und ist Leiter des Projekts „Lavezabbau am Pfitscherjoch in den Zillertaler Alpen“.

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STERZINGER EHRENBÜRGER

Benefiziat

Josef Obexer (1820 – 1896) Ehrenbürger von Sterzing Josef Obexer

von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1820: Geboren am 27. Februar in Sterzing 1845: Josef Obexer wird am 27. Juli in Brixen feierlich zum Priester geweiht. 1845: Portiunkulasonntag am 3. August: Primiz in der St. Margarethenkirche in Sterzing 1845 – 1861: Kooperatorenstellen in St. Jodok, Steinach, Dornauberg (Zillertal) 1861: Josef Obexer übernimmt das Steiner’sche Benefizium und damit das Katechetenamt an der Volksschule in Sterzing. 1862: Erster Präses des katholischen Gesellenvereines 1887: Ehrung zum Bestehen und zur 25-jährigen Mitgliedschaft des Gesellenvereins 1895: Ehrenbürgerschaft von Sterzing 1895: Ruhestand 1896: Josef Obexer verstirbt am 15. November nachmittags um 15.30 Uhr nach anderthalbtägiger Krankheit.

Der erste Ehrenbürger aus dem geistlichen Stand war 1895 der ehemalige Katechet und Spitalbenefiziat Josef Obexer (manchmal auch Obwexer geschrieben) aus Sterzing. Als zweitem und bisher letztem Geistlichen widerfuhr Bischof Wilhelm Egger im Jahr 2000 diese Ehre. Der ungemein beliebte und bescheidene Katechet Obexer lehrte 33 Jahre lang an der Sterzinger Volksschule (1862 – 1895) und war ab 1862 der erste Präses des katholischen Gesellenvereins. Zum Goldenen Priesterjubiläum 1895 erhielt er für all dies die Ehrenbürgerschaft der Stadt Sterzing.

nefiziat Michael Schaiter (geboren in Mareit 1781) findet er einen eifrigen Gönner: Der ehemalige Kaplan in Wolfsthurn unterstützt ihn während seines sechs Jahre dauernden Gymnasialstudiums in Brixen und der anschließenden zwei philosophischen Kurse in Innsbruck. Nach den theologischen Studien in Brixen kann Josef Obexer am 3. August 1845 (Portiunkulasonntag) in der St. Margarethenkirche in Sterzing sein erstes Messopfer feiern. Zu diesem Anlass gibt Schaiter für „seinen Buben“, wie er ihn scherzhaft nennt, in seiner Wohnung eine kleine Primiztafel. Obexer beginnt seine klerikale Laufbahn als Kooperator (Mitarbeiter des Pfarrers)

„Burggräfler“ vom 18. November 1896 berichtet in seinem Nachruf auf Josef Obexer, dass es in der Steinacher Pfarrkirche aufgrund des notdürftig errichteten Kirchendaches im Winter dermaßen kalt war, dass der Kelch auf einen warmen Ziegelstein gestellt werden musste, um das heilige Blut vor dem Erfrieren zu schützen. Die nächsten Jahre verbringt Obexer als Expositus (seelsorgerischer Vorsteher) im weit abgelegenen Dornauberg bei Finkenberg im Zillertal. Der „Burggräfler“ weiß über Obexer zu berichten, dass er in Dornauberg öfters in Lawinengefahr war; einmal sei er auf einem eisigen Bergpfad ausgerutscht und beinahe über einen

JOSEF OBEXER AUF DEM WEG ZUM GEISTLICHEN Am 20. Februar 1820 wird dem Oberschreiber beim Landesgericht Sterzing Josef Obexer als viertes Kind ein Sohn geboren. Er erhält denselben Namen wie der Vater, nämlich Josef. Der junge Josef besucht in Sterzing die Volksschule und fällt bald als fleißiger und wissbegieriger Schüler auf. In Be-

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Der Zeitungsschreiber übertreibt wohl etwas ...

in St. Jodok, wo gerade die Cholera herrscht, und später in Steinach, gleich nach dem verheerenden Brand des Jahres 1853. Der

Felsen gestürzt, „wenn er nicht mit der Nase an einer Felszacke hängen geblieben wäre.“ Wer‘s glaubt, wird selig! Jedenfalls

stand’s damals so in der Zeitung. 33 JAHRE KATECHET IN STERZING Im Jahr 1861 erfolgt eine große Wende im Leben Josef Obexers. Es wird ihm das vakante Steiner’sche Benefizium angeboten. Kurz zur Vorgeschichte: In Sterzing gibt es seit 1681 das Steiner’sche Benefiziatenhaus. Es dient den jeweiligen Vikaren, Kooperatoren oder Priestern der Stadt als Pfarrhaus. Finanziert wird der Unterhalt durch das Benefizium des Pfarrvikars Nikolaus Steiner, der 30 Jahre lang die Pfarrei Sterzing verwaltet und diese Steiner’sche Stiftung damals ins Leben gerufen hat. Seit 1777 wird das Haus von der Stadt Sterzing geführt. 1840 steht das Benefiziatenhaus zum Verkauf an und gelangt 1859 teilweise und schließlich 1872 in den Besitz von Privatpersonen. Josef Obexer übernimmt vorerst 1861 das Benefizium, er vertauscht es aber schon ein Jahr später mit dem Spitalsbenefizium, mit dem die Stelle eines Katecheten an der städtischen Volksschule verbunden ist. Von 1863 bis 1895


STERZINGER EHRENBÜRGER

verrichtet er den Religionsunterricht für die Sterzinger Jugend und ist äußerst beliebt; stets wird er als liebenswürdig, kinderfreundlich, verantwortungsreich, tiefreligiös, höchst bescheiden und mildtätig beschrieben. PREKÄRE SCHULVERHÄLTNISSE Ein Blick in die Statistik des Schulleiters Josef Noggler (1884 – 1920) über das Schuljahr 1892/93 veranschaulicht sehr eindrucksvoll die damaligen Schulverhältnisse in Sterzing. Schulpflichtig waren in diesem Schuljahr 229 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren. Davon stand ein Knabe im häuslichen Unterricht, fünf Knaben und ein Mädchen litten an verschiedenen Gebrechen, ein Knabe und sechs Mädchen waren aus irgendwelchen Gründen vom Schulunterricht befreit. Die verbleibenden 215 Schulkinder verteilten sich auf die 1. gemischte Klasse mit 78 Schülern, die 2. gemischte Klasse hatte 68 Schüler, die 3. Knabenklasse 29 Knaben und die 4. Mädchenklasse 40 Mädchen. Die Statistik betont, dass sämtliche Schüler römisch-katholisch, nach der Muttersprache 203 Kinder deutsch und zwölf Kinder italienisch waren. Von den 15 Knaben, die 1892 das Entlassungszeugnis erhalten hatten, traten sechs in die Lehre (je ein Kaufmann, Schmied, Beinarbeiter, drei bei der Unionbaugesellschaft), vier fanden bei den Eltern Verwendung. Drei Schulabgänger besuchten das Gymnasium in Brixen, einer die Gewerbeschule in Innsbruck und einer die Kadettenschule in Wien. Eine Klasse mit 78 Schülern ist heute kaum noch vorstellbar, umso strenger ging es deshalb im Unterricht zu. Der Schulleiter erhielt damals 500 Gulden und Freiwohnung im Altspital samt Holzzulage, der Unterlehrer Josef Bonell immerhin noch 400 Gulden. Der Katechet und Religionslehrer Josef Obexer musste sich mit einem städtischen Gehalt von 100 Gulden begnügen. Josef Noggler erwähnt auch das

zum Ehrenbürger zu erheben“. Sein zunehmendes Alter (75 Jahre) und auch das Nachlassen seiner Geistestätigkeit veranlassen ihn nun nach 33-jähriger Tätigkeit als Katechet von seinen Schülern Abschied zu nehmen. Er liest nur noch die tägliche Schulmesse bis zum 13. November 1896: Nach eineinhalb Tagen Krankheit verstirbt er am 15. November um 15.30 Uhr nachmittags. Am 18. November begleitet die gesamte StadtbeDas Benefiziatenhaus zwischen dem Stricknerhaus im Vordergrund und dem Gasthaus „Stöckl“ völkerung den ungemein (Foto: Hugo Atzwanger, um 1930) beliebten Verstorbenen in in Sterzing übliche Einsammeln Seine Bescheidenheit zeigt er vor die Pfarrkirche. Begleitet wird der des „Streichkreuzers“, um das ge- allem, wenn er am 14. Juli 1895 Sarg vom Weltklerus aus Stadt ringe Einkommen der Schulmeis- von einem festlichen Zug von sei- und Land, vom Kapuzinerkonter etwas aufzubessern. Es war ner Wohnung abgeholt und zur vent, von Vertretern der Behörden dies eine kleine Entschädigung, Pfarrkirche geleitet wird, um das und Ämter, von der Schuljugend ein Trinkgeld für das „Streichen 50-jährige Priesterjubiläum zu be- und von Mitgliedern des katholider Böcke“, das Korrigieren (Un- gehen; er hatte nämlich die Ab- schen Gesellenvereins. Der „Bote terstreichen) der in schriftlichen sicht, seine Sekundiz ganz im für Tirol und Vorarlberg“ schreibt Aufgaben gemachten Fehler der Schüler. Zweimal im Jahr, meist im Advent und in der österlichen Fastenzeit, legte der Lehrer eine Schachtel oder einen Teller auf einen Stuhl in der Klasse. Die Schuljugend musste dann im Gänsemarsch vorbeimarschieren und ein Scherflein als Streichkreuzer abgeben. Das Erträgnis dieser Spenden war naturgemäß nicht allzu groß, völlig arme Kinder konnten überhaupt nichts abgeben, mancher Schlingel, so schreibt Josef Noggler, kaufte beim Krämer mit der blinkenden Sechsermünze des begüterten Vaters noch Zuckerlen An der Städtischen Volksschule am Stadtplatz in Sterzing (1837 eröffnet, 1909 um ein Stockwerk erhöht) gab Obexer 33 Jahre lang Religionsunterricht (Foto: Jakob Delfauro) und warf nur die herausgegebenen Kupfermünzen in den Opferteller. Stillen im Wallfahrtsort Maria am nächsten Tag: „Unter den geTrens zu feiern. Doch daraus wird spendeten Kränzen ragt jener an DER BENEFIZIAT WIRD GEEHRT nichts. Die Stadtgemeinde hatte – Schönheit und Größe hervor, den wie im Sitzungsprotokoll des Bür- die Stadt ihrem Ehrenbürger als Josef Obexer ist auch erster Prä- gerausschusses vom 13. Juli 1895 letzten Gruß gewidmet hatte.“ E ses des 1862 gegründeten katho- festgehalten wurde – beschlossen, lischen Gesellenvereines und wird „den Hochwürdigen Herrn mit zum 25-jährigen Bestehen am 24. den gegenwärtigen Bezügen als Lesen Sie in der nächsten Oktober 1887 mit einem Ehrendi- Ruhegehalt zu pensionieren, bei Ausgabe des Erker: plom ausgezeichnet. Ihm zu Ehren Anweisung eines DefizientengeBÜRGERMEISTER veranstaltet die Stadt eine Feier haltes (Gehalt eines austretenden MICHAEL WAIZINGER mit Festgottesdienst, Fackelzug, Seelsorgers, Anm.) dieses aufzuSerenade und Konzert. bessern, und ihn aus Dankbarkeit Erker 10 I 16

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KULTUR

EHRUNG DER BÜRGERKAPELLE STERZING

„Il giardino del piacere“ Mit seinem im Frühjahr dieses Jahres erschienenen neuen Album „Meister: Il giardino del piacere“ begeistert der international anerkannte Barockgeiger Johannes Pramsohler aus Sterzing einmal mehr die Fachwelt und das Publikum.

Im Juli vertrat die Bürgerkapelle Sterzing Südtirol beim Bundesmarschierwettbewerb in Salzburg und holte dabei den 3. Platz. Am 15. Oktober wird der Klangkörper für diese hervorragende Leistung in Sterzing von Verbandsobmann Peppi Fauster und Bürgermeister Fritz Karl Messner geehrt. Gegen 17.30 Uhr marschiert die Bürgerkapelle vom Untertorplatz aus durch die Neu- und Altstadt und zurück zum Stadtplatz, wo ab 18.00 Uhr auf einer großen Leinwand Einblicke in das Wochenende und den Wettbewerb in Salzburg gegeben werden. Eine Moderatorin führt durch die Feier mit Infos zum Wettbewerb und zum Vereinsleben. Bei der Feier am Stadtplatz gibt es auch Freigetränke. In den beiden darauffolgenden Wochen ist im Foyer des Sterzinger Rathauses eine kleine Fotoausstellung der Bürgerkapelle zu sehen.

„I SING MEI LIADL“ Großes Chörefestival in Neustift 26 Wipp- und Eisacktaler Chöre wirkten am 25. September in Kloster Neustift beim großen Chörefestival des Verbandes der Kirchenchöre und des Südtiroler Chorverbandes mit. Sechs davon kamen aus dem Wipptal: der Frauen- und Kirchenchor Stilfes, die Singgemeinschaft Telfes, der Kirchenchor Maria Trens, der Kirchenchor St. Oswald Mauls und der Kirchenchor Ridnaun. Seit jeher ist das Kloster Neustift ein Ort, an dem das Singen, die Chor- und Kirchenmusik einen ganz besonderen Stellenwert genießen. So eignet sich das 1142 gegründete Augustinerstift wie kaum ein anderer Schauplatz für das Zusammentreffen so vieler Sänger. Nach einer von vier Chören musikalisch gestalteten Messfeier, darunter der Frauenchor Stilfes, wurde das Festival von Bläsern, dem MGV Brixen 1862, dem Kirchenchor Ridnaun und der Singgemeinschaft Telfes auf dem Festplatz feierlich eröffnet. Anschließend folgten den ganzen Tag über viertelstündlich Auftritte der verschiedenen Chöre. Ihren ergreifenden Abschluss fand die Veranstaltung stimmgewaltig mit dem gemeinsam vorgetragenen Lied „I sing mei Liadl“.

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Johannes Pramsohler, in Sterzing geboren und aufgewachsen, lebt und arbeitet als Musiker in Paris und hat sich in den letz-

lungen von Violinkonzerten aus Dresden wurde für den International Classical Music Award nominiert. In diesem Jahr hat Pramsohler mit dem Ensemble Diderot sechs Triosonaten der 1695 veröffentlichten Sammlung „Il giardino del piacere“ des weitgehend unbekannten Barockkomponisten und Organisten Johann Friedrich Meister (1638 – 1697) eingespielt. Bernhard Schrammek vom rbb Kulturradio bezeichnet Pramsohlers sechs-

ten Jahren zu einem der vielseitigsten Musiker seines Fachs entwickelt. Er ist Preisträger des Internationalen Telemann-Wettbewerbs Magdeburg. Seit 2008 spielt er auf einer „Pietro Giacomo Rogeri“-Geige aus dem Jahr 1713, die er von Reinhard Goebels übernahm. Mit seinem 2009 gegründeten Ensemble Diderot erweckt er mit höchster Präzision und feinem Gespür für bedeutende Raritäten unbekanntes Repertoire zum Leben. Seine erste CD mit Weltersteinspie-

te CD, einmal mehr eine Weltersteinspielung, „angesichts der großen stilistischen Spannweite der Sammlung und der hervorragenden Interpretation“ als „eine wirkliche Rarität“. Im September gastierte Pramsohler mit Concerto Melante der Berliner Philharmoniker in Mexiko City; Anfang Oktober brach er mit dem Helsinki Baroque Orchestra zu einer Asien-Tournee auf, bei der Bach- und Vivaldi-Musik zur Aufführung gelangt.

NEUSTIFT

„Schuss nach hinten“ Was passiert, wenn ein eifersüchtiger Sizilianer auf Reisen geht und seine schneidige Frau alleine zu Hause lässt? Zumal sie noch Wirtin ist und es eine Menge durstiger Männer in der Gegend gibt. Da muss man wohl in Frauenkleidern einmal nach dem Rechten sehen. Und warum darf sein Sohn Jakob partout nicht die Nachbarstochter heiraten? Da sind Verwirrungen und Entwirrungen vorprogrammiert. Der Männerchor Neustift lässt in dem humorvollen Singspiel „Schuss nach hinten“ aus der Feder von Josef Tauber bekannte Lieder in neuem, frechen Gewand hochleben und verspricht unter der bewährten musikalischen Leitung von Rudi Chizzali und der Regie von Toni Taschler einen vergnüglich pikanten Abend. Premiere feiert das Singspiel am 4. November in der Turnhalle Neustift.


KONZERTSHOW DER

JOE SMITH BAND

HOMMAGE AN GROSSE ENTERTAINER

KONZERTSHOW DER JOE SMITH BAND IM STADTTHEATER STERZING MIT DEN SPECIALGUESTS KARL HANSPETER AN SEINER TROMPETE UND CHRIS HALLER AM SAXOPHON

S

wing, Jazzballaden, weltbekannte Hits, alte und neue Evergreens in faszinierenden Arrangements: Am 22. Oktober präsentiert die Joe Smith Band unter der Leitung von Peppi Haller aus Telfes, alias Joe Smith, im Stadttheater Sterzing wieder fantastische Unterhaltungsmusik. Diesmal mit den Specialguests Karl Hanspeter an seiner Trompete und Chris Haller am Saxophon. Die 2003 von Peppi Haller gegründete Band steht für gehobene konzertante Unterhaltungsmusik. Dafür wurden hervorragende Musiker aus ganz Südtirol zusammengeführt. Neben Bandleader Haller (Gesang, Trompete, Posaune) gehören zum Ensemble Silvia Sellemond, Renate Gartner (Gesang), Paul Hilber (E-Gitarre), Hannes Mayr (E-Bass), Ingo Ramoser (Stagepiano, Keyboard), Mario Punzi (Schlagzeug),

Walter Plank (Trompete), Jürgen Federer (Saxophon, Klarinette, Flöte) und Peter Cazzanelli (Posaune, Bassposaune). 2015 wirkte die Joe Smit Band bei Musica Gardena mit, spielte das Hauptkonzert beim 1. Bergmusikfestival in Ratschings und gestaltete erstmals zwei große Weihnachtskonzerte mit wesentlich erweiterter Besetzung. Die Konzerte der Band mit großem Chor, Streichern sowie Gesangs- und Instrumentalsolisten sind wohl noch vielen in lebhafter Erinnerung. Immer wieder trat die Band mit bekannten Gastsolisten auf, so u. a. mit Herbert Pixner, Chris Haller, Vlado Kumpan, Manuel Randi, Barbara Koits & Wilhelm Cabalie, Beatrix Reiterer oder Doris Warasin. Beim diesjährigen Konzert wird der weit über Südtirol hinaus bekannte Südtiroler Ausnahmetrompeter Karl Hanspeter als Specialguest mit dabei sein. Der internatio-

nal diplomierte Solotrompeter aus Altrei machte sich durch viele Fernsehauftritte sowie als erster Trompeter und Flügelhornist von Ernst Mosch und seinen legendären „Original Egerländer Musikanten“ einen Namen. Als weiterer Specialguest tritt der Saxophonist Chris Haller aus Telfes auf, der seit vielen Jahren als Profi-Musiker in München arbeitet. Das Repertoire beim Konzert in Sterzing umfasst eine Mischung aus Songs internationaler Spitzeninterpreten und erstmals auch eigener Songs von der Art moderner Evergreens. Inspirierende Pop-Songs sind genauso zu hören wie Jazzballaden. So kann das Konzert als Hommage an große Entertainer der Unterhaltungsmusik bezeichnet werden. Dargeboten wird auch diesmal wieder eine Uraufführung. Das Konzert, moderiert von Sigrun Falkensteiner, beginnt um 20.30 Uhr.

KARTENVORVERKAUF:

Tourismusverein Sterzing, Brixen und Stadttheater Bozen Online-Verkauf: www.ticket.bz.it Kartenreservierung unter Tel. 0471 053800 oder per E-Mail: info@ticket.bz.it Erker 10 I 16

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

Gschließ?

KULTUR

FOTOWETTBEWERB

150 Jahre Brennereisenbahn Im kommenden Jahr wird die Brennereisenbahn 150 Jahre alt. Aus diesem Anlass organisiert das Kuratorium für Technische Kulturgüter in Zusammenarbeit mit der Festung Franzensfeste einen internationalen Fotowettbewerb. von Harald Kofler

Der kleine Weiler Gschließ liegt an der orographisch linken Seite des Eisacks etwas nordwestlich des Wallfahrtsortes Maria Trens. Die Siedlung gehört zur Fraktion und Katastralgemeinde Trens und ist damit verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Freienfeld. Die Höfe und Häuser von Gschließ werden urkundlich erst am Beginn der Neuzeit und damit relativ spät erwähnt. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts finden sich in den schriftlichen Aufzeichnungen häufig die Bezeichnungen „Gschliss“ oder „Gschliß“. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die eigentliche Besiedelung dieser Gegend wesentlich früher erfolgte und die noch heute bestehenden Höfe wohl bereits in mittelalterlicher Zeit errichtet worden sind. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts findet sich die alte Schreibweise „Gschliß“. Der heutige Name „Gschließ“ hat sich hingegen erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts weitgehend gefestigt. Die etymologische Deutung des Namens kann als weitgehend gesichert betrachtet werden. Dem Namen liegt das lateinische Wort „salix“ (Weide) zugrunde. Aus dieser lateinischen Bezeichnung entwickelte sich die romanische Form „salicëu“, die dem heutigen Weilernamen „Gschließ“ zugrunde liegt. Die ersten Siedler dürften ein Gelände mit Weidenbäumen oder -gebüsch vorgefunden haben. Die natürliche Erscheinung des Siedlungsgebietes wurde namengebend.

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Durch den Fotowettbewerb „150 Jahre Brennereisenbahn – Connecting People“ soll ein geschärftes Umweltbewusstsein für die Mobilität auf der Schiene entwickelt werden. Die Brennereisenbahn verbindet seit 1867 Nord mit Süd und revolutionierte das Zeitund Raumgefühl im damaligen Tirol. Innovative Bautechniken und die landschaftsbezogene Trassenführung von Ingenieur Karl von Etzel haben bis heute neue Maßstäbe gesetzt. Die Brennereisenbahn von Innsbruck bis Verona ist als zentrale Infrastruktur heute im Wandel und ein komplexes Beziehungsgeflecht, das zur wirtschaftlichen und soziokulturellen Entwicklung der Alpenregion beigetragen hat. Thematisiert werden sollen beim Fotowettbewerb die Infrastruktur im Dialog mit der Landschaft und mit dem Siedlungsraum, der Transit von Gütern und Personen, das historische und moderne Rollmaterial, Bauten der Vergangenheit und Zukunft. Wie bei der Ausstellung „Bahnlandschaften“ in der Festung Franzensfeste (bis August 2017) stehen beim Fotowettbewerb die Bemühungen im Fokus,

UNSERE LIEBE FRAU IM WALDE

Neues Kreuz von Bernhard Amort Im Juni erhielt der renovierte Widum-Stadel von Unsere liebe Frau im Walde am Deutschnonsberg ein neues Kreuz. Angefertigt wurde es von Bernhard Amort, 84, aus Pflersch. Dort hat es der Ortsbauernrat im Zuge des jährlichen Ausflugs im April dieses Jahres abgeholt. Pfarrer Siegfried Pfitscher, der das Kreuz segnete, bedankte sich bei der Messfeier bei Familie Amort und Familie Weiss vom Berggasthof Pfitscher, die das Kreuz gestiftet haben.

die Bahn als nachhaltiges und zukunftsorientiertes Verkehrsmittel auszubauen. Der Wettbewerb steht allen offen: Fotografen, Amateuren und Künstlern. Dem Sieger winkt ein Preisgeld von 3.000 Euro (zweiter Preis: 2.000 Euro, dritter Preis: 1.000 Euro). Einsendeschluss ist der 1. Dezember 2016. Alle Fotos werden nach der Prämierung auf einer eigenen Webseite freigeschaltet. Die Prämierung erfolgt am 14. April 2017 in der Festung

Franzensfeste. Die prämierten Bilder und eine erweiterte Auswahl der eingereichten Arbeiten sind dann in einer Ausstellung in der Franzensfeste zu sehen; Folgeausstellungen sind in Innsbruck und in den Zügen zwischen Bologna und München geplant. Nähere Informationen unter www.150connectingpeople.wordpress.com

Herzliche Grüße aus dem Eisacktal!

Vom 9. bis zum 31. Oktober ist in der Festung Franzensfeste die Postkartenausstellung „Herzliche Grüße aus dem Eisacktal!“ zu sehen. Durch die Aktion von Eisacktal Marketing in Zusammenarbeit mit der Festung Franzensfeste soll Gästen wie Einheimischen die Gelegenheit geboten werden, Urlaubserinnerungen, Eindrücke und Erfahrungen im Wipp- und Eisacktal, dem Tal der Wege, auf kreative und einfache Weise mit anderen zu teilen. Auf der Webseite http://postcards.eisacktal.com kann jeder individuelle Postkarten mit Urlaubsgrüßen aus dem Wipp- und Eisacktal erstellen, die online veröffentlicht und in einer Ausstellung in der Festung Franzensfeste ausgestellt werden. Dort können die Postkarten kostenlos abgeholt und auch gleich verschickt werden.


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LAUT

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INFORTUNISTICA STRADALE

Risarcimento danni da sinistro avvenuto in Italia con veicolo straniero La legge italiana prevede una procedura semplificata di risarcimento attraverso un apposito ente, l’Ufficio Centrale Italiano, che si occupa della gestione dei sinistri che coinvolgono mezzi non immatricolati in Italia e assicurati presso compagnie straniere.

IN PRATICA Per ottenere il risarcimento è necessario annotare chiaramente luogo, giorno e ora in cui è avvenuto l’incidente, e fotografare le parti dell’auto danneggiate. Poi è obbligatorio chiedere e ottenere tutti i dati del conducente e del proprietario del veicolo estero. Questo serve per rivolgersi all’UCI, l’Ufficio Centrale Italiano, che gestisce i sinistri avvenuti su territorio italiano che coinvolgono veicoli immatricolati all’estero nel sistema della Carta Verde. La Carta Verde è il certificato internazionale di assicurazione che consente a un veicolo di entrare e di circolare in un Paese estero essendo in regola con l’obbligo assicurativo del paese visitato. La richiesta deve essere inviata con raccomandata con ricevuta di ritorno indicando nazionalità, targa, marca e modello del veicolo, dati del proprietario e della compagnia di assicurazione del mezzo estero. Alla richiesta è meglio allegare il verbale delle forze dell’ordine a dimostrazione che l’incidente sia avvenuto e copia della constatazione amichevole. Una volta ricevuta la richiesta l’UCI incarica la Società nominata dalla Compagnia di assicurazione estera, la quale entro 90 giorni deve formulare al danneggiato un’offerta di risarcimento o di diniego. Il termine è ridotto a 60 giorni nel caso in cui i danni si riferiscano solo a cose.

DOTT.SSA GIOVANNA SCIASCIA collaboratrice dello studio legale D’Allura-Gschnitzer

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

VIPITENO

Consiglio comunale Il 31 agosto durante la seduta del consiglio comunale di Vipiteno sono state discusse e approvate delle modifiche al documento unico di programmazione e al bilancio di previsione 2016/18. I consiglieri SVP (Dieter Thaler, Werner Graus, Werner Steindl) in sede di votazione si sono astenuti. Tra entrate e uscite sono state approvate delle modifiche pari a 348.735 €. Tra le entrate si registrano 103.000 € versati dall’Aspiag Service Srl. L’importo si riferisce alla somma di 50.000 € annuali (2014-2015) che l’Aspiag deve versare in base a quanto stabilito dalla convenzione urbanistica. Per la sistemazione del marciapiede in Via Gänsbacher sono previsti 97.000 €, 30.000 € per la manutenzione della rete di canalizzazione, 25.000 euro per la manutenzione straordinaria di strade e 20.000 euro per espropri per la realizzazione del marciapiede in Via Marconi. Tra gli altri punti all’ordine del giorno i consiglieri hanno discusso sulla bozza del piano sanitario provinciale 2016-2020. Il sindaco ha informato che la bozza è stata preparata, tenendo conto del parere dei cittadini, dell’opinione del primario dr. Franz Ploner, direttore sanitario dell’ospedale di Vipiteno, e da diverse osservazioni presentate da gruppi di interesse. Tra i punti trattati nella bozza il comune di Vipiteno invita la Provincia a porre attenzione sul vantaggio delle responsabilità decisionali dell’autonomia in materia e richiama l’attenzione sulla sentenza della Corte Costituzionale del 2015, sul fatto che l’Alto Adige può regolare il numero di posti letto negli ospedali in modo autonomo. Nel piano viene richiesto che i reparti di medicina, chirurgia, ortopedia, ginecologia, pediatria e neuro-reabilitazione vengano definiti come specializzati e non semplicemente come reparti di base, per quanto riguarda i servizi di anestesia, di laboratorio e raggi devono essere ritenuti servizi essenziali. Il sindaco Messner ha informato che il piano è stato redatto in collaborazione con tutti i sindaci del comprensorio e il presidente della comunità comprenso-

riale Karl Polig. In futuro si potrebbe anche immaginare di gestire l’ospedale e il servizio sanitario autonomamente a livello comprensoriale. Il consigliere Dieter Thaler SVP ha richiesto una revisione della bozza, in quanto non è chiaro da quali fonti provengano le diverse dichiarazioni; Thaler ritiene inoltre irrealistico il fatto che il comprensorio possa assumere la gestione dell’ospedale. Inoltre manca una pianificazione preventiva sul futuro dell’ospedale nel prossimo decennio. È incomprensibile per Thaler, perché nell’elaborazione della bozza non siano stati coinvolti tutti i consiglieri. Thaler sottolinea una mancanza di collaborazione, visto che il gruppo SVP ha ricevuto la bozza del piano sanitario solo quattro giorni prima della riunione di consiglio. La bozza è stata approvata con tre astensioni (SVP). Tra gli altri punti all’ordine del giorno il consiglio ha nominato l’assessore Fabio Cola come rappresentante del comune nella consulta della scuola materna in lingua italiana. Tra le varie il consigliere Werner Steindl ha criticato la chiusura del Balneum (29 agosto) nonostante la buona presenza di turisti sul territorio e le vacanze scolastiche. Il sindaco ha informato che la chiusura è legata alle ferie del personale e all’inizio delle attività di allenamento con l’inizio della scuola e di conseguenza per garantire lavori di manutenzione e di pulizia è necessario chiudere la piscina a fine agosto. Il consigliere Werner Graus SVP ha sottolineato un problema nella Via Thomas Scheiter dove con forti temporali ben 10 cantine delle case sono sotto acqua, il consigliere Graus spiega che il problema nasce da un riflusso di acqua nelle tubature intasate della Via Riesenbachl. L’assessore Markus Larch informa che è prevista la pulizia delle tubature.

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Nuovo Consiglio Direttivo ANCR Associazione Combattenti e Reduci Sezione di Vipiteno Il giorno 28.08.2016 si è tenuta l’assemblea straordinaria per l’elezione del nuovo Consiglio Direttivo ANCR di Vipiteno che ha dato il seguente risultato: presidente dott. Giuseppe Ceola; vicepresidente Debora Luigina Bruni; consiglieri Marco Pirozzi, Lui-

gi Bozzi, Adriano Mani; sindaci Livio Pacher, Angelo Mani, Primo Sieff. Il neoeletto presidente dott. Giuseppe Ceola subentra nella carica al defunto e già presidente storico della Sezione di Vipiteno comm. Raffaele Coppola.


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Croce Bianca Vipiteno: nuova sede

LE CONVIVENZE DI FATTO

15 ottobre giornata delle porte aperte

In primavera, dopo due anni trascorsi nei container, la Croce Bianca di Vipiteno si è potuta finalmente trasferire nella nuova sede. Il 15 ottobre la sede potrà essere visitata in occasione della giornata delle porte aperte. Dopo una breve messa, la nuova sede e i mezzi di soccorso saranno benedetti dal decano Josef Knapp e a partire dalle 14:30 la sede potrà essere visitata da tutti gli interessati. La Provincia ha messo a disposizione gratuita della Croce Bianca di Vipiteno locali e superfici dell’ospedale con una concessione valida 9 anni. L’arredamento è stato finanziato dalla Croce Bianca stessa attraverso sponsor privati e pubblici. Le spese di manutenzione e accessorie sono a carico della Croce bianca, la manutenzione straordinaria spetta alla Provincia. La concessione gratuita pluriennale rientra nelle forme di sostegno della Provincia alle organizzazioni di soccorso che senza scopo di lucro si impegnano per l’interesse generale. Per i cinque veicoli sono ora disponibili nuovi garage e un autolavaggio. Sono stati inoltre realizzati una sala riunioni/formazione, uno spogliatoio completo di doccia, una camera igienica, un locale con angolo cottura, una camera per i vestiti e una sala per il materiale di scorta e medicinali. I locali di servizio notturno sono dotati di servizi igienici. Il gruppo giovanile della sezione, che è attualmente composto da 18 giovani a partire dall’età di dodici anni, fino ad oggi, per mancanza di spazio, faceva le esercitazioni presso i locali della protezione civile ma ora potrà utilizzare i nuovi locali della Croce Bianca. Anche il servizio di assistenza spiri-

tuale avrà un locale a disposizione. Dalla fondazione della Sezione Vipiteno nell’anno 1972, su iniziativa dell’Amministrazione dell’Ospedale di Vipiteno e con l’attivo supporto dell’allora sindaco, Karl Oberhauser, le cose sono cambiate: infatti la Croce Bianca offre molti più servizi di intervento, tra cui il servizio di ambulanza (incluso servizio di supporto), trasporto pazienti (incluso trasporto a lunga distanza), gruppo giovanile, supporto umano d’emergenza, supporto post-intervento (PEER), protezione civile, soccorso piste, formazione interna ed esterna. Complessivamente la Sezione Vipiteno può contare su 70 volontari e 12 collaboratori fissi, per garantire 24 ore su 24 alla popolazione dell’Alta Valle Isarco tutti i suddetti servizi. Gli interventi della Croce Bianca di Vipiteno lo scorso anno sono stati ben 2.050, tra cui circa 170 operazioni al mese o sei interventi al giorno. In totale sono stati trasportati 7.649 pazienti e sono stati percorsi circa 354.000 km. Il 52% (30.821,5) delle ore di lavoro sono state coperte dai 70 volontari. La maggior parte del loro servizio i volontari lo trascorrono in interventi di soccorso, di trasporto, servizi di assistenza (in occasione di eventi sportivi) e frequentando corsi d’istruzione e formazione. La Croce Bianca ritiene fondamentale la formazione dei dipendenti e dei volontari, soprattutto nei primi anni di formazione. Il responsabile della Croce Bianca di Vipiteno ha sottolineato l’importanza del fatto che i volontari e il personale si sentano bene e a loro agio e informa che la nuova sede pratica e funzionale renderà il lavoro della squadra ancora più efficiente. cm

L’ampio risalto dato dai mezzi di informazione alla disciplina delle cosiddette “unioni civili” tra persone dello stesso sesso, introdotta nel nostro ordinamento dalla “Legge Cirinnà”, alla quale abbiamo già dedicato una sintetica scheda informativa, ha fatto sì che a molti sia sfuggito che con la stessa legge sono state regolamentate, ed era tempo, anche le “convivenze di fatto”. Queste rappresentano in Italia un fenomeno sociale di estrema rilevanza e in continua crescita, al punto che nell’anno 2014, in base a un’indagine Istat, hanno superato addirittura la soglia del milione di coppie. Per conviventi di fatto si intendono, secondo la legge in commento, due persone maggiorenni, non vincolate da rapporti di parentela, affinità o adozione, di matrimonio o da un’unione civile “unite stabilmente da legami affettivi di coppia e di reciproca assistenza morale e materiale”. Per l’accertamento della stabile convivenza deve farsi riferimento di regola alle risultanze anagrafiche, ma di essa può essere fornita prova con ogni altro mezzo. Diritti e obblighi connessi alla convivenza di fatto non sono quindi subordinati in via esclusiva alla sua registrazione, ma questa è inderogabilmente necessaria qualora i soggetti intendano stipulare un “contratto di convivenza” di cui diremo più avanti. Qui di seguito alcuni tra i diritti che scaturiscono dalla convivenza di fatto: - in caso di morte del conduttore o di recesso dal contratto di locazione, il convivente ha facoltà di subentrare nel contratto, - in caso di morte del proprietario della casa di comune residenza, l’altro può rimanervi per almeno 2 anni o per un periodo proporzionale alla durata della convivenza, se superiore ai 2 anni, e comunque non oltre i cinque; in presenza di figli minori o disabili, il diritto alla permanenza è di durata non inferiore a 3 anni; - al convivente spetta, in caso di

morte del partner per fatto illecito di un terzo (ad esempio, per incidente stradale), il diritto al risarcimento del danno, per il cui ammontare si applicano gli stessi criteri adottabili per il coniuge superstite - il convivente che lavora all’interno dell’impresa del partner ha diritto a una percentuale sugli utili; - in caso di malattia o di ricovero, spetta ai conviventi il reciproco diritto di visita, assistenza e accesso alle informazioni secondo le regole stabilite per i coniugi; - i conviventi di fatto hanno gli stessi diritti spettanti al coniuge e ai familiari nei casi previsti dall’ordinamento penitenziario; - in caso di separazione della coppia, il giudice può assegnare gli alimenti all’uno o all’altro degli ex-conviventi, a richiesta dell’interessato, in caso di bisogno e per un tempo determinato; - a fini particolari (ad esempio, decisioni in materia di salute, donazione degli organi) ciascun convivente può, in forma scritta o in presenza di testimoni, designare l’altro come proprio rappresentante, con poteri pieni o limitati. I conviventi di fatto hanno facoltà (e non l’obbligo), di regolare i rapporti patrimoniali relativi alla loro vita in comune con la sottoscrizione di un “contratto di convivenza”. Il relativo atto va redatto con atto pubblico notarile o con scrittura privata autenticata da un notaio o da un avvocato. L’atto dev’essere consegnato all’anagrafe del comune di residenza entro il termine di dieci giorni. Nel contratto vanno indicati la residenza comune, il regime patrimoniale della comunione dei beni, le modalità di contribuzione di ciascuno alle necessità di vita in comune. Il regime patrimoniale scelto può essere modificato in ogni momento nel corso della convivenza. Il contratto si risolve per accordo tra le parti o per recesso unilaterale. Va infine segnalato che non spetta ai conviventi di fatto alcun diritto ereditario reciproco. Carlo Bruccoleri Erker 10 I 16

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

COMUNE DI BRENNERO

LA SPERANZA È L’ULTIMA A MORIRE Il Comune di Vipiteno farà ricorso contro la decisione di chiudere il punto nascita

Il vicesindaco di Vipiteno Verena Debiasi ha informato che è necessario fare tutto il possibile per salvaguardare il servizio sanitario nel comune di Vipiteno ed è per questo che è stata presa la decisione di presentare ricorso per evitare la chiusura del punto nascita. Debiasi informa che il Comune ha incaricato l’avvocato Vittorio Angiolini di presentare ricorso al Tribunale Amministrativo contro la decisione della Giunta Provinciale. A fine ottobre il punto nascita verrà chiuso e quindi bisogna fare qualcosa. “La nostra più grande preoccupazione è che con la chiusura del punto nascita non venga fornita un’alternativa che possa garantire un servizio che tuteli la salute delle partorienti nel nostro comprensorio”, così Debiasi. La distanza è un fattore di rischio da non sottovalutare, partorire in ambulanza mentre si sta in coda in autostrada per raggiungere il punto nascita di Bressanone può essere rischioso. Inoltre non è da sottovalutare il fatto che il punto nascita di Bressanone non è ancora attrezzato per accogliere il doppio delle nascite, manca il primario di ginecologia, non c’è alcuna garanzia che la qualità che viene offerta a Vipiteno sia assicurata”. Debiasi ha confermato di avere l’appoggio del comprensorio ma i comuni di Brennero e Racines hanno già anticipato che non parteciperanno all’azione legale. In dubbio Val di Vizze e Fortezza. Campo di Trens, a quanto pare, dovrebbe condividere l’iniziativa del comune di Vipiteno. Debiasi sottolinea che l’amministrazione comunale vuole dare un segnale forte e deciso per far riflettere l’amministrazione provinciale, la periferia ha diritto di sopravvivere e di garantire qualità di vita e sicurezza ai propri abitanti. La situazione è alquanto critica, ed effettivamente non si capisce perché una struttura apprezzata a livello nazionale non venga mantenuta e non si cerchi una soluzione. cm

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La circonvallazione di Colle Isarco Sono ormai da decenni che si parla della famosa circonvallazione di Colle Isarco. Ci sono sempre stati pro e contro che hanno fatto discutere. Ora, a distanza di anni la Giunta Provinciale, su iniziativa dell’assessore Mussner, ha definito e approvato le caratteristiche del tracciato in base al piano presentato dall’amministrazione del comune di Brennero. L’opera sarà lunga un chilometro, la circonvallazione passerà ad est dell’abitato di Colle Isarco. “Con quest’opera la qualità della vita degli abitanti di Colle Isarco migliorerà, dal momento che il paese sarà liberato da inquinamento atmosferico, rumore e pericoli”“– ha spiegato l’assessore alle infrastrutture, Florian Mussner. Il tracciato originario si sviluppava ancora più a est ed era più lungo e di conseguenza molto costoso, ma ora si è trovata una soluzione ottimale, che è meno costosa. I costi di realizzazione della circonvallazione ammonteranno a ca. 35 milioni di euro, venti milioni saranno finanziati dall’Autobrennero grazie alle trattative portate avanti dal pre-

sidente della Giunta Provinciale Arno Kompatscher e la restante somma sarà finanziata dalla Provincia. La variante, lunga complessivamente un chilometro, si innesterà sulla statale del

Brennero a sud dell’abitato di Colle Isarco, per ricongiungersi a nord dopo un tunnel di 700 metri e un ponte sull’Isarco. Per chi arriva da nord è prevista un’uscita solo a sud di Colle Isarco. “La circonvallazione – spiega il tecnico Gernot Nicolussi-Leck – che ha una carreggiata larga sette metri e una larghezza complessiva di dieci metri – potrà essere percorsa ad una velocità di 70 km all’ora”. A quanto pare la progettazione dell’opera inizierà a breve. cm

BRENNERO

La provincia acquista 80 container per i profughi La situazione profughi al confine del Brennero al momento è tranquilla e durante l’estate non ci sono stati disguidi o flussi di profughi ingestibili. Ciononostante la Provincia Autonoma di Bolzano si vuole preparare ad un’eventuale chiusura del confine del Brennero. L’assessore provinciale Arnold Schuler ha informato che la Provincia Autonoma, per far fronte a qualsiasi evenienza, ha comperato 80 container per accogliere eventuali profughi. Oltre ai container, sono stati ordinati anche 450 letti a castello con materassi e due tende ognuna da 300 metri quadrati. Fra il materiale acquistato anche 18.000 confezioni con materiale igienico. Nel caso non dovessero essere usati per i profughi, il materiale potrà comunque essere utile alla protezione

civile in caso di necessità. La Landespolizei Tirol ci ha fornito i seguenti dati: al 03.09.2006 sono stati controllati 8439 profughi provenienti dall’Italia e respinti dalla polizia tedesca da Kufstein. Tra questi, 1443 persone hanno presentato domanda di asilo e 877 sono stati rimandati in Italia. Secondo la polizia austriaca, analizzando i dati dei profughi che arrivano in Italia e la tendenza di dirigersi verso Svizzera e Francia, si può presumere che al confine del Brennero nei prossimi mesi ci sarà un aumento di flussi migratori. La polizia austriaca sottolinea che l’attivazione del controllo di confine sarà decisa a livello politico. Da maggio infine la polizia italiana ha aumentato i controlli. cm


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Quando lo sport è una passione: i fratelli Thomas e Andreas Schölzhorn conquistano il 3° Dan - Yoseikan Budo I fratelli Thomas e Andreas Schölzhorn praticano lo Yoseikan Budo fin da quando erano ragazzini, si sono sempre allenati con passione e impegno, conquistando negli anni diverse medaglie. Questa loro passione li ha portati a frequenta-

re corsi per diventare istruttori e portare avanti la società. Quest’anno dopo duri allenamenti e la frequenza di diversi corsi, entrambi hanno superato l’esame che ha fatto conquistare loro il 3° Dan. I fratelli Schölzhorn ci hanno fornito qualche informazione sullo Yoseikan Budo che entrambi definiscono uno sport completo. Lo Yoseikan Budo è un Arte Marziale Tradizionale e moderna, creata dal Maestro Hiroo Mochizuki, ispirato dal padre, Maestro Minoru Mochizuki. È definito uno sport tradizionale perché vuole essere un ritorno alle scuole antiche del medioevo giapponese, dove venivano insegnate al giovane guerriero tutte le discipline necessarie al combattimento sul campo di battaglia, dalla scherma di spada al corpo a corpo, dal tiro con l’arco al combattimento col coltello. Moderna perché accetta il tempo in cui vive e noi tutti viviamo, aggiornandosi ed arricchendosi con le nuove scoperte, quelle vere e valide, che promuovono l’arricchimento personale ed il miglioramento della salute fisica e mentale. La pratica dello Yoseikan Budo contempla, infatti: il combattimento a mani nude, comprensivo

di colpi (pugni, calci), proiezioni e leve articolari, immobilizzazioni in piedi ed al suolo, strangolamenti. L’uso di armi classiche come la spada, il bastone medio, il coltello, ed altre come il bastone lungo, il nunchaku, i tonfa ed i sai. Le forme miste, con uso di tecniche del corpo associate a quelle dell’arma che si possiede al momento. Lo scopo è formare un “guerriero universale”, capace di usare qualsiasi arma, qualsiasi distanza, qualsiasi situazione, di adattarsi agli eventi senza farsi travolgere e trovare l’armonia, aiutandone la realizzazione. Lo Yoseikan Budo incoraggia i propri praticanti all’organizzazione e alla frequenza di raduni tecnici e sportivi, dove i budoka, di diversi luoghi d’origine, possono incontrarsi, conoscersi, e trovare nuove amicizie. Lo Yoseikan Budo vuole essere la ricerca del “tronco comune” che attraversa tutte le Arti Marziali, mediante la riscoperta dei movimenti chiave che gestiscono il corpo umano. Vuole essere uno studio di ricerca, un laboratorio, dove si perfezionano le tecniche storiche e si generano le nuove. Lo Yoseikan Budo affina le doti naturali di ogni corpo, individuo per individuo, caso per caso, ne promuove la salute e la cultura, ricerca la pace e l’armonia fra gli uomini, il rispetto della natura, la crescita individuale e collettiva, la percezione del “respiro universale”. A Vipiteno lo Yoseikan Budo – Polisportiva Vipiteno è in crescita e sono molti i piccoli budokas che praticano questo sport. Inoltre, le offerte che la società offre sono molteplici, dal Cardio Training all’allenamento per i giovani, per gli adulti e da quest’anno anche per il gruppo +35. cm

Hockey su ghiaccio: campionato 2016/2017 Si ricomincia da zero. Nuova formula, nuove squadre ma soprattutto un progetto che oltrepassa i confini per dare un tocco di internazionalità ad un movimento sportivo che, specialmente in Italia, segnava il passo. Sky Alps Hockey League, così si chiama il nuovo campionato a cui prendono parte squadre italiane, austriache ed una slovena. “La Alps Hockey League è stata fondata per favorire i giovani giocatori locali ed offrire loro un trampolino di lancio nel mondo dell’hockey ghiaccio”. Questa è la spiegazione che da’ Christian Feichtinger (general manager della lega n.d.r.) sul bisogno di un nuovo campionato e aggiunge: “Noi agiamo su mandato delle Federazioni Nazionali di Austria, Italia e Slovenia, per introdurre i giovani giocatori nel mondo delle competizioni internazionali.” 16 le compagini al via: per l’Italia oltre ai Broncos ci sono: Asiago, Cortina, Egna, Fassa, Gardena, Renon e Val Pusteria. Per l’Austria: FBI Feldkirch, EC Klagenfurt II, EC Kitzbühel, EHC Lustenau, EC Bregenzerwald, EC Salzburg, EK Zeller Eisbären; e infine per la Slovenia HDD Jesenice. Si giocherà in tre fasi. La prima, che terminerà a metà gennaio, con un girone di andata e uno di ritorno. A seguire, le prime sei classificate giocheranno un “Master Round”, per stabilire la griglia dei quarti di play off a cui prenderanno parte le due squadre vincitrici del cosiddetto “Qualification Round”, composto da due gironi a 5. Anche in questa seconda fase sia per il Master Round che per il Qualification Round ci saranno partite di andata e ritorno. I quarti e la semifinale dei play off saranno al meglio delle 5 partite, mentre la finale sarà una “best of seven”. I Broncos, dopo l’ottimo campionato della scorsa stagione, dovranno

fare a meno, per fine carriera o per attività lavorativa, di giocatori di valore e di grande esperienza come Philipp Pircher, Hannes Stofner, Rupert Stampfer e Daniel Fabris, del più che promettente giovane Ivan Seeber (motivi di studio), senza contare che non sarà per niente facile sostituire due fuoriclasse - per il livello del nostro campionato – come Jason Walters e Adam Hughesman. La squadra si è parecchio ringiovanita e, se da una parte, in questo modo, si seguono le linee guida proposte da questa nuova lega, dall’altra inesperienza e giovane età dei giocatori saranno un fattore che probabilmente peserà sui risultati. Il lavoro del riconfermato coach Clayton Beddoes non sarà facile, ma con la sua indiscussa capacità tattica, il saper mettere sul ghiaccio al meglio le linee e la disciplina che richiede ai suoi atleti riuscirà a ”nascondere”, speriamo, gli oggettivi problemi di un roster con una

media di età, 23 anni circa, fra i più giovani del campionato. Sui nuovi arrivati è ancora presto per dare un giudizio, anche se hanno bene impressionato il canadese Francis Verrault-Paul, il “vecchio” Luca Felicetti e Denny Deanesi. Per fortuna, a campionato iniziato, dopo l’ovvio taglio del giovane goalie svedese John Morelius, è stato ingaggiato un portiere che affiancherà il pur bravo Dominik Steinmann. Si tratta del ventiquattrenne canadese Ty Rimmer, con un buon passato nelle leghe minori nordamericane. us Erker 10 I 16

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

VIPITENO

ZEBRA: IL GIORNALE DI STRADA Il primo giornale di strada in Alto Adige è stato lanciato dall’OEW, si tratta di un format editoriale che da anni è conosciuto in molte città europee. Il giornale di strada è scritto e venduto da persone senza fissa dimora. In Italia il primo esempio di questo tipo di pubblicazione lo si trova dall’inizio degli anni Novanta a Bologna grazie all’attività di alcuni residenti del dormitorio di via Sabatucci che crearono il “Piazza Grande”. Il loro motto, significativamente, recitava: “Tendere un giornale è meglio che tendere una mano”. Un esempio di giornale di strada lo si trova anche a Innsbruck il “20er”, a Berlino “Motz”, a Graz “Ausreißer”. In Alto Adige la redazione di “Zebra” conta tre dozzine di persone, il giornale è venduto a 2 euro: uno rimane ai venditori, l’altro va alla redazione. La redazione è composta da una trentina di volontari locali e non solo. Il formato è pratico, il layout leggero e gli argomenti trattati sono interessanti e vicini alla gente, infatti Zebra indirizza l’attenzione verso buone notizie, verso piccoli gesti di grande effetto, verso persone che vivono in modo esemplare, diverso e speciale, ma che solo raramente vengono notate. I collaboratori sono persone di madre lingua tedesca ed italiana e per la maggior parte ragazzi delle seconde generazioni di immigrati. Oltre alle consuete tematiche riguardanti gli stili di vita alternativi, il consumo etico, recycling e upcycling, il viaggiare in modo alternativo come couchsurfing, il giornale pone l’attenzione anche a riflessioni sulla convivenza multietnica in Alto Adige. La rivista viene venduta sulla strada e ci si affida anche a persone senza dimora che intendono impegnarsi in un progetto di dignità e rispetto. I venditori sul territorio sono circa 50. Chiunque voglia vendere il giornale, può acquistarlo al prezzo di 1 euro e poi venderlo per tutto l’Alto Adige al costo di 2 euro. I venditori di “Zebra” sono sempre muniti di un documento, un tesserino, su cui il numero di registrazione deve essere ben visibile. Senza questo tesserino non può essere venduto nessun giornale. Nel caso ci fossero domande, critiche o commenti la redazione è disponibile al confronto e all’ascolto. cm

BIBLIOTECA CIVICA VIPITENO

Maria Paregger attraverso il mondo delle piante e mezzi di guarigione omeopatici La nota dottoressa sudtirolese, omeopata e studiosa di leggende, Maria Paregger martedì 25 ottobre, alle ore 20.00, presso la biblioteca civica terrà una conferenza molto interessante che non si rivolge solo alle donne, ma affronta argomenti che sono nuovi per tutti. Piante, mezzi di guarigione omeopatici e antroposofici e molti altri consigli che le donne hanno raccolto e tramandato fino ad oggi, che possono aiutare a far fronte alle piccole difficoltà della menopausa. Per le donne ciò rappresenta un‘interessante sfida. Dopo circa 33 anni di fertilità esse possono riscoprirsi prima, durante e dopo tale cambiamento. L‘energia corporea si trasforma ora in energia spirituale. Durante la menopausa accadono diverse cose nel corpo che è fuori ritmo. Questo temporaneo “non ritmo” compare spesso nel sonno interrotto, nel batticuore, nelle vampate di calore, nello squilibrio psicologico. Per motivi organizzativi si chiede di riservare il posto al 0472/767235.

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Buona la stagione turistica estiva

Aumentato il numero delle presenze – Prevalenza degli ospiti italiani, ma significativa presenza anche di quelli tedeschi e austriaci Il direttore dell’Associazione Turistica di Vipiteno, Josef Turin, esprime la propria soddisfazione per il buon andamento della stagione turistica estiva. È questo il riconoscimento del buon lavoro svolto da tutti gli operatori del settore, dall’Associazione Turistica naturalmente, ma anche dagli albergatori, dai negozianti, dalle varie associazioni culturali, folcloristiche e sportive. Tutti insieme hanno saputo mettere a punto un attrattivo complesso di offerte di accoglienza, di intrattenimento e di svago. Il tutto confortato da condizioni climatiche abbastanza buone, specie in occasione degli appuntamenti più frequentati. Il direttore Turin ricorda un altro fattore che ha contribuito ad aumentare l’afflusso di ospiti: molte persone, visti gli eventi politici internazionali, hanno rinunciato alle loro vacanze in Egitto, in Siria, sul Mar Rosso e via dicendo, preferendo a queste località luoghi di soggiorno più vicini e più sicuri, un po’ in tutte le località turistiche in Italia. Volendo quantificare l’aumento dell’afflusso turistico Josef Turin prende a pietra di paragone l’agosto, il mese che fa registrare il massimo degli arrivi e in cui è difficile pensare ad un ulteriore aumento; invece quest’anno anche in questo mese si è avuto un incremento del 2 per cento, mentre l'aumento medio tra maggio e agosto è

stato del 2,24%. E non solo di turisti italiani, che hanno rappresentato il 50% delle presenze, ma anche tedeschi, austriaci, svizzeri ed altri.

Insomma il concorso di tutta la comunità rende piacevole il soggiorno e invita molti ospiti a ritornare. Anche perché abbiamo da offrire un po’ di tutto negli immediati dintorni: passeggiate, escursioni alpine, itinerari ciclistici e così via. Purtroppo, di fronte a questo quadro positivo, bisogna segnalare una pecca: alcuni alberghi del centro sono chiusi oppure offrono un servizio ridotto, riducendo la ricettività alberghiera di Vipiteno, ma anche i posti di lavoro per il personale del settore. Turin conclude esprimendo la soddisfazione di tutti gli operatori nel settore turistico per aver saputo soddisfare al meglio i numerosi ospiti. ap

CALENDARIETTO CAI Vipiteno Giovanile 15.10.16: Castel Tirolo. Escursione e visita al centro recupero rapaci. 22.10.16: Proiezione di diapositive sulla montagna ed imprese alpinistiche. MTB 07-09.10.16: Gran Fondo del Brunello e della Val D’Orcia. CAI Brennero 16.10.16: Alpi di Villandro. Gita per famiglia. 18.10.15: Passeggiata pomeridiana per tutta la famiglia.

Pro Cultura Fortezza 08.10.16: “Yemen – un viaggio nel tempo”, con Riccardo Santoni. Immagini, racconti storici, aneddoti ed esperienze vissute. Sala civica del Comune di Fortezza, ore 15.30, entrata libera. A.N.A. Vipiteno 09.10.16: Pranzo sociale a base di pesce, presso Oratorio Maria Schutz. Sono invitati soci e famigliari. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 104


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SPORT I PORTRÄT

Mittendrin, nicht nur dabei von Barbara Felizetti Sorg Fußball ist seit ihrer frühesten Kindheit ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Von ihren Erlebnissen, ihrem Kampfgeist und ihren nächsten Zielen erzählt die Sterzingerin Sandra Ernandes im Erker-Porträt. „Fußball wurde mir bereits in die Wiege gelegt.“ Sandra Ernandes streicht sich die Haare aus dem Gesicht und lacht. „Ja, wirklich! Mein Vater Maurinho war ein durch und durch begeisterter Spieler – und ich selbst spiele, seit ich mich zurückerinnern kann.“ Mit Freude, aber auch mit einem gewissen Respekt denkt sie an ihre ersten Fußballerfahrungen mit dem CF Sterzing, mit dem sie groß geworden ist. Fausto Lamber und Sergio Gasparini waren dort ihre ersten Trainer, die den Grundstein für ihre spätere Karriere gelegt haben. Und die kann sich durchaus sehen lassen: Sandra, heute 27

SANDRA ERNANDES kompakt Geburtsdatum: 16.9.1989 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Eppan Beruf: Krankenpflegerin Sportart: Fußball Verein: Unterland Damen Hobbys: Fußball, Fußball, Fußball

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Das Team Unterland Damen spielt in der Serie B.

Jahre alt, spielte in der U17- und der U19-Nationalmannschaft, gewann mit Vintl und Unterland zwei Meistertitel in der Serie C, mit dem CF Südtirol auch einen in der Serie B. „In diesem Jahr spiele ich meine sechste Saison in der Serie B“, erzählt die quirlige Stürmerin, die gerade in ihre zweite Saison bei Unterland geht, mit dem sie im Vorjahr den Aufstieg gefeiert hat. Der Unterschied zwischen den beiden Ligen sei sehr groß. „Im technisch-taktischen Bereich ist das Niveau ein ganz anderes“, so Sandra. „Zudem muss man sich bei den Trainings Woche für Woche einen Platz für das Spiel am Sonntag erkämpfen. Das verlangt einem schon einiges ab, motiviert aber auch zusätzlich.“ Trainiert werden die Damen von Massimo Trentini und Walter Paolazzi in Kurtinig; in der Vorbereitung viermal pro Woche, sobald die Spiele beginnen, werden die Trainingseinheiten auf drei reduziert. Zudem hält sich Sandra mit Laufen und Kraftübungen fit. Dass sie im Verein vor allem mit Buben aufgewachsen ist, kommt ihr jetzt sicher zugute. „Kampfgeist und bedingungslosen Einsatz habe ich von ihnen gelernt“, ist Sandra überzeugt. „Und diese beiden Ei-

In Aktion

genschaften zeichnen mich auch heute noch aus.“ Lernwillig ist sie nach wie vor; vor allem von den Spielerinnen im Team, die bereits Serie-A-Erfahrung haben (u. a. Nationaltorhüterin Katja Schroffenegger), könne sie viel lernen. „Das hat man gleich bei den ersten Trainings gemerkt“, meint die passionierte Fußballerin. „Da geht schon die Post ab.“ Bei aller Begeisterung für den Sport sei es dennoch nicht immer einfach, Fußball und Beruf unter einen Hut zu bringen, schließlich ist Sandra als Krankenpflegerin im Jesuheim in Girlan tätig. „Als Stockleiterin bin ich von Nachtdiensten befreit. Ich habe das große Glück, eine verständnisvolle Chefin zu haben“, betont Sandra. „Sie weiß aber auch, wie viel mir dieser Sport bedeutet und dass er für mich einen wichtigen Ausgleich darstellt.“ Mittlerweile verfolgen sogar einige Arbeitskollegen ihre Spiele und drücken ihr die Daumen. Wie viel ihr Fußball wirklich bedeutet, hat Sandra gemerkt, als sie während ihres Studiums an der Claudiana in Bozen von 2013 bis 2015 eine Pause eingelegt hat. „Da war es wirklich allerhöchste Zeit, wieder ein Trikot überzu-

streifen und aufs Spielfeld zu gehen.“ Da kam ihr die Möglichkeit, bei Unterland einzusteigen, gerade recht. Mit 31 Toren im Pokal und in der Meisterschaft – sie kürte sich damit zur vereinsinternen Torschützenkönigin – lieferte sie auch gleich den Beweis dafür, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Dass sie bei keiner Trainingseinheit gefehlt hat – das Team hat immerhin 70 Mal trainiert –, zeichnet sie ebenfalls aus. „Wenn ich etwas mache, dann ordentlich – das ist bei mir immer so“, meint Sandra. Freizeit bleibt Sandra natürlich sehr wenig. Diese nutzt sie vor allem, um nach Sterzing zu fahren, wo sie sich immer noch zu Hause fühlt. Hier verbringt sie viel Zeit mit ihrer Mutter Irmgard. Ihren Vater hingegen trifft sie jeden Sonntag – wie könnte es anders sein – auf dem Fußballplatz. „Mein Papa sieht sich jedes Spiel an, egal wo wir spielen“, freut sich Sandra. Dass sie eine schwierige Zeit durchlebt hat, als er vor Jahren in Vintl auch ihr Trainer war, gibt sie unumwunden zu. „Heute sind mir seine Tipps sehr wichtig“, betont sie, und fügt gleich hinzu: „Mittlerweile kann ich seine Ratschläge verstehen und umsetzen – und


SPORT

FUSSBALL

21. Wipptaler Fußballturnier Sandra Ernandes: Mit 31 Toren Torschützenkönigin in der Saison 2015/16

auch seine Kritik ertragen.“ Bis es so weit war, hat es allerdings einige Zeit gedauert. Am 2. Oktober hat die diesjährige Meisterschaft begonnen. Zehn Teams gehören dem Kreis an, der italienweit als der stärkste gilt. Die weiteste Reise bei Auswärtsspielen

Sandra mit ihrem Neffen Gabriel

führt sie nach Mailand gegen Inter und Milan, worauf sich die eingefleischte Milan-Anhängerin ganz besonders freut. Auf das Saisonziel angesprochen, meint sie lachend: „Ein Aufsteiger gibt meistens den Klassenerhalt als Ziel aus. Doch wie ich die Trainer und Spielerinnen kenne, ist das sicher nicht genug. Wir wollen mitspielen, nicht nur dabei sein.“ Dass sie mittlerweile eine der ältesten Spielerinnen im Team ist,

macht sie doch etwas nachdenklich. Wie lange sie noch aktiv bleiben will? „Darüber habe ich mir eigentlich noch keine Gedanken gemacht. Aber solange ich so renne wie jetzt, geht es sicher noch ein paar Jahre“, sagt sie mit Überzeugung. In Zukunft einmal als Trainerin tätig zu sein, kann sie sich „beim besten Willen nicht“ vorstellen. „Nein, dazu bin ich nicht der geeignete Typ.“ Energisch schüttelt sie den Kopf. „Und außerdem würde es viel zu sehr wehtun, wenn ich auf dem Platz stehe und nicht selbst spielen darf.“ Vorläufig verschwendet sie noch keinen Gedanken an die Zeit nach dem Fußball. Vielmehr konzentriert sie sich auf die laufende Meisterschaft. „Ein Sieg ist nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen“, ist sie überzeugt. Einzelne Spielerinnen können vielleicht ein Spiel, aber nicht eine ganze Meisterschaft entscheiden. Um den Teamgeist zu fördern, machen sie auch außerhalb des Spielfeldes gemeinsame Unternehmungen. „Die Chemie muss einfach stimmen“, lacht Sandra. „Und die Freude am Fußball.“ Und die wurde ihr bekanntlich bereits in die E Wiege gelegt.

Ende August wurde auf Einladung des ASV Freienfeld in der Sportzone von Freienfeld das 21. Wipptaler Fußballturnier auf dem Kleinfeld ausgetragen. Die Siegertrophäe im Hauptturnier sicherte sich das Freizeitteam Freienfeld, das sich mit 1:0 gegen Ratschings behauptete. Das kleine Finale gewannen die Freienfelder Junioren gegen Mareit. In der U10 konnte sich der favorisierte FC Südtirol im Finale nur knapp gegen Vahrn durchsetzen. Die weiteren Platzierungen: 3. CF Sterzing II; 4. Schabs; 5. Wiesen;

6. Freienfeld; 7. Natz; 8. Gröden; 9. CF Sterzing I; 10. Sterzing Girls. Das U8-Finale gewann ebenfalls

der FC Südtirol; er gab Wiesen nach Siebenmeterschießen mit 3:2 das Nachsehen. Auf den weiteren Plätzen folgten Freienfeld, Sterzing, Gossensaß und Ridnauntal. In der Over45 behielt das Team Della Vedova Sterzing gegen Freienfeld mit 6:2 die Oberhand (im Bild).

STOCKSPORT

Bronze für Tobias Engl Bei der Italienmeisterschaft im Einzelwettbewerb der Jugend, die Anfang September in Mölten stattfand, holte sich der Stockschütze Tobias Engl (im Bild) des ASV Mareit mit 191 Punkten die Bronzemedaille in der Kategorie U23. Beim Einzelwettbewerb der Männer in der Serie A konnte Josef Wurzer seine beim Aufstieg gezeigte Leistung Mitte August bestätigen und die Klasse halten.

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SPORT

Auf Torjagd

© ASV Freienfeld

© Auswahl Ridnauntal

von Barbara Felizetti Sorg

ASV Freienfeld

Die neue Fußballsaison ist bereits angelaufen. Fünf Teams aus dem Wipptal kämpfen in den nächsten Wochen wieder um Punkte und Tore. Erstmals in der Landesliga läuft der ASV Freienfeld aufs Spielfeld. In der 2. Amateurliga treffen die Auswahl Ridnauntal und der CF Sterzing aufeinander, während sich in der 3. Amateurliga mit dem ASV Wiesen und dem ASV Gossensaß ebenfalls zwei Wipptaler Teams spannende Derbys liefern werden. Der ASV Franzensfeste hingegen ist ausgestiegen und spielt in der Freizeitmeisterschaft auf dem Kleinfeld.

LANDESLIGA ASV Freienfeld Seit über 20 Jahren erstmals wieder Landesligaluft schnuppert in dieser Saison der ASV Freienfeld, der im Pokalfinale den Aufstieg unter Dach und Fach gebracht hat. „Und dort wollen wir auch bleiben“, so der neue sportliche

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Auswahl Ridnauntal

Leiter Patrick Fleckinger, der den Klassenerhalt als Ziel ausgibt. Fünf Spieler – Benjamin Volgger, Luca Zenzale, Damir Cipriani, Lorenz Frick und Manuel Rella – haben den Verein verlassen. Dafür verstärken Kevin Holzner, Max Kinigadner, Patrick Pasquazzo, Manuel Festini Battiferro, Manuel Montalto, Aaron Grasl und Mark Grabanica den Kader; einige von ihnen waren bereits in höheren Ligen im Einsatz. „Für andere Spieler betreten wir in der Landesliga sicher Neuland“, so Fleckinger. „Doch wir haben in den ersten Spielen bereits gesehen, dass wir durchaus mithalten können.“ Als neuer Tormanntrainer konnte Dietmar Überegger von der USD Brixen gewonnen werden, als Co-Trainer fungiert Ingomar Fleckinger.

2. AMATEURLIGA Auswahl Ridnauntal Gleich sechs Leistungsträger ha-

ben die Auswahl Ridnauntal verlassen. Während Daniel Oberhofer und Philipp Aukenthaler ihre Karriere beendet haben, sind mit Manuel Montalto (Freienfeld), Luca Montalto und Andreas Gogl (beide Vahrn) sowie Stefan Siller (Passeier) gleich vier Spieler in die Landesliga gewechselt. Verstärkt wurde der Kader mit Ulrich Rainer und Peter Rainer, die neu zum Team gestoßen sind, während Patrick Siller, Philipp Rainer und Anass Mahni aus der eigenen Juniorenmannschaft kommen. Trainer ist nach wie vor Walter Zingerle. „Wir haben heuer eine blutjunge Truppe, die wir nicht unter Druck setzen wollen“, so Kurt Eisendle, Präsident der Auswahl Ridnauntal. Nach dem 5. Tabellenrang im Vorjahr sei der Klassenerhalt vorrangiges Ziel. „Es wird jedoch schwierig, das Ergebnis zu wiederholen“, so Eisendle. „Wir werden sicher Lehrgeld bezahlen, auch wenn die Einstellung auf jeden Fall stimmt.“ Langfristig habe das Team jedoch

CF Sterzing

die Rückkehr in die erste Liga im Visier. CF Sterzing Viele Veränderungen hat es auch beim CF Sterzing gegeben, der zum Abschluss der vergangenen Saison über den heiß ersehnten Aufstieg in die 2. Amateurliga jubeln durfte. Auf der Trainerbank nimmt Manuel Rella Platz, der damit seinen Bruder René ablöst; als Co-Trainer ist Stefano Franco tätig. Auch im Kader selbst hat es einige Neuerungen gegeben. Neben Massimo Vezzoli, Francesco Pace, Manuel Sferra, Soufiane Mahni, Lorenz Frick, Luca Granzotto und Julian Schneider verstärken auch Luca Scorza, Manuel Rimessi und Luca Rimessi aus der eigenen Jugend das Team. Fabio Scicolone, Patrick Bacher und Aaron Grasl haben das Team verlassen. „Unser Ziel ist auf jeden Fall der Klassenerhalt“, so Manuel Piccin. „Da einige Stammspieler den Verein verlassen haben und


© ASV Wiesen

© ASV Gossensaß

SPORT

ASV Wiesen

ASV Gossensaß

© CF Sterzing

wir eine Verbesserung des Tabellenplatzes an“, so Thomas Schwitzer. „Ein Platz unter den ersten Vier ist unser erklärtes Ziel.“ Vorerst müsse aber noch jeder seinen Platz im Team finden, damit die nötige Konstanz zurückkehren könne, die im Vorjahr gefehlt habe.

wir das Team vor allem mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs aufgestockt haben, wird es zwar schwierig – doch wir sind zuversichtlich, unser Ziel zu erreichen.“

3. AMATEURLIGA ASV Wiesen Vieles neu ist in dieser Saison auch beim ASV Wiesen, der nach einem 6. Tabellenrang nach der letzten Meisterschaft weiterhin in der 3. Amateurliga kickt. Auf der Trainerbank nimmt Ernst Kaneider Platz, der das Trainerduo Manuel Rottensteiner und Robert Hofer ablöst. Auch im Team selbst wurden mehrere Positionen neu besetzt. Nachdem mit Alexander Siller, Anass Mahni, Ulrich Rainer, Lorenz Frick, Markus Linser und Christian Geyr gleich sechs Spieler den Verein verlassen haben, verstärken heuer neben Michael Gufler, Simon Hofer und Philipp Lanthaler auch Stefan Griesser, Maloku Kreshnik, Antonio Morbarigazzi und Daniel Blasbichler den Kader. „Im Vergleich zum Vorjahr streben

ASV Gossensaß Vergleichweise wenig Wechsel muss hingegen der ASV Gossensaß verkraften, der sich in den vergangenen Jahren im unteren Tabellendrittel der 3. Amateurliga wiederfand. Während mit Damir Cipriani, Angelo Sabia, Ennea Barracu, Gottfried Castriotta, Christian Prast und Benjamin Plattner zwar sechs Spieler neu bzw. wieder zurückgekehrt sind, gab es mit Armin Wieser und Tonio Vignola (berufliche Gründe) nur zwei Abgänge zu verzeichnen; im Laufe des Herbstes wird auch Matthias Marginter aus Studiengründen die Mannschaft verlassen. Roland Prantner und Samuel Pellizzari haben den Verein bereits in der vergangenen Rückrunde verstärkt. Auch Wolfram Girtler wurde auf der Trainerposition bestätigt. „Wir möchten vor allem konstant spielen und uns in der oberen Tabellenhälfte positionieren“, so Sektionsleiter Johannes Egartner. „Unsere Spieler haben auf jeden Fall das Potential, um dieses Ziel zu erreichen.“

Pfitsch, Pflersch, Ratschings und Ridnaun. Kleinfeld Der ASV Franzensfeste, im Vorjahr noch in der 3. Amateurliga, spielt in diesem Jahr in der Freizeitmeisterschaft gemeinsam mit sieben weiteren Teams um die VSS Raiffeisen Kleinfeld-Trophäe im Kreis Ost. „Viele unserer Spielen sind zu anderen Teams gewechselt“, so Francesco Celano. Deshalb habe sich der Verein zu diesem Schritt

entschieden, der mit weniger Aufwand verbunden ist. „Sobald wir wieder über einen eigenen Platz verfügen, möchten wir jedoch wieder zurückkehren.“ Altherren An der VSS Raiffeisen Altherrenmeisterschaft beteiligt sich im Kreis Eisacktal die Mannschaft des ASV Wiesen, die im Vorjahr den 3. Tabellenrang belegte. Insgesamt acht Teams treten im Kreis EisackE tal gegeneinander an.

Freizeit Im Kreis Wipptal nehmen insgesamt neun Teams an der VSS Raiffeisen Freizeitmeisterschaft teil. Aus dem Wipptal sind dies der CF Sterzing, Freienfeld, Mareit, Erker 10 I 16

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SPORT

BERGLAUF EXTREMSPORT

WIPPTALER TEAM FORDERT DOLOMITENMANN HERAUS Der Red Bull Dolomitenmann, der Mitte September seine 29. Auflage erlebte, wurde auch heuer wieder seinen Erwartungen als härtester Teambewerb der Welt gerecht und trieb die Teilnehmer bis an ihre Grenzen. Unter den Blicken von 40.000 Zuschauern machten sich die Bergläufer vom Lienzer Hauptplatz aus auf dem Weg zum Kühbodentörl, wo sie nach 1.800 Höhenmetern an die Paragliding-Piloten übergaben, die im Dolomitenstadion von den Mountainbikern abgelöst wurden. Beim Hochsteinkreuz erfolgte nach 1.500 Höhenmetern inklusive Tr a g e p a s s a gen die Übergabe an die Teamkollegen im Kajak, die nach einem Sieben-Meter-Sprung in die Drau den letzten Streckenabschnitt bis zum Lienzer Hauptplatz mit mehreren Tragepassagen und quälend langen Aufwärtspassagen in Angriff nahmen. Am Start war auch das Team „dental clinic Dalla Torre“ aus Sterzing. Bergläufer Christian Moser lieferte (1:35 Std.) gleich eine Steilvorlage, indem er seine Vorjahreszeit um sechs Minuten auf 1:35 Stunden verbesserte, was den 19. Platz bedeutete; unter den Amateuren belegte er sogar den hervorragenden 3. Platz. Auch Paragleiter Markus Wierer aus dem Pustertal (39.02 min.) konnte sich um zwei Minuten verbessern. Mountainbiker Christian Fichter (2:04 Std.) schlug sich bei seiner ersten Teilnahme beachtlich, während Kajakfahrer Matthias Deutsch aus Meran (42.23 min.) seine Zeit – trotz schwierigerer Streckenverhältnisse – ebenfalls verbessern konnte. In der Gesamtwertung belegte das unerschrockene Quartett unter 102 gewerteten Mannschaften als bestes Südtiroler Team mit einer Gesamtzeit von 5:01.09 Stunden den 28. Platz. In der Amateurklasse reichte es sogar für Platz 9. Der Sieg ging in 4:07.25 Stunden an das Red-Bull-Team.

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Manfred Reichegger und Renate Rungger dominieren Hühnerspiel Vertical-KM In Gossensaß ging Anfang September die sechste Ausgabe des Hühnerspiel Vertical-KM über die Bühne, die zugleich auch die Vertical Tour beschloss. 80 Athleten nahmen die Strecke über 2,9 km und 1.000 Höhenmeter auf den geschichtsträchtigen Hausberg des Dorfes in Angriff. In Richtung Hühnerspielhütte setzten sich die Favoriten wie erwartet gleich zu Beginn des Rennens ab. Manfred Reichegger diktierte das Tempo vom Start weg und ließ seinen Verfolgern auf der für Steilstreckenspezialisten geschaffenen Strecke keine Chance. Mit einer Endzeit von 35.31 Minuten blieb das Aushängeschild der italienischen Skitourennationalmannschaft zwar knapp über seiner Streckenbestzeit von 2012, feierte aber dennoch einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Rund eineinhalb Minuten nach dem Mühlwalder erreichen David Thöni und Martin Renzler vom ASV Gossensaß Skialp nach 37.08 Minuten zeitgleich als Zweite das Ziel, vor dem Sarner Thomas Holzer (37.44 min.) und dessen Mannschaftskollegen von Alpin Speed Sarntal, Noe Thaler (38.14 min.). Bei den Damen feierte Renate Rungger von den Lauffreunden Sarntal einen souveränen Sieg; sie erreichte das Ziel mit neuem Streckenrekord in einer Zeit von 43.40 Minuten und toppte damit die von Stephanie Jimenez im Jahr 2014 erzielten 44.04 Minuten. Das Podium vervollständigten Cecilia De Filippo vom SC Dolomiti Ski Alp

(47.31 min.) und Astrid Renzler von Skialprace Ahrntal (48.20 min.). Im Rahmen des Vertical-KM wurde auch

der traditionelle Volksmarsch auf die Hühnerspielhütte ausgetragen. Die zahlreichen Wanderer wurden im Rahmen der Preisverteilung bei einer Verlosung mit tollen Sachpreisen für ihre Mühen prämiert. Die diesjährige Vertical Tour endete mit einem klaren Sieg für Manfred Reichegger, der zwei von drei Rennen klar für sich entscheiden konnte; ihm folgten auf den Plätzen 2 und 3 David Thöni und Martin Renzler. Bei den Damen holt sich erstmals Cecilia De Filippo vom SC Dolomiti Ski Alp den Sieg in der Gesamtwertung, vor Astrid Renzler und Claudia Stauder von den Fochina Flitzer. Souveräne Siegermannschaft war erneut der ASV Gossensaß Skialp mit einer Punktezahl von 1.317 vor dem ASV Mühlwald mit 1.086 Punkten und dem Vertical Team Col de Lana mit 998 Punkten.

BERGLAUF

Daniel Hofer trotzt den Drei Zinnen Der 19. Südtirol Drei Zinnen Alpine Run, der Mitte September in Sexten stattfand, musste aufgrund von Schneefalls auf einer Alternativstrecke ausgetragen werden. Auf der 12 km langen Strecke mit einer Höhendifferenz von 1.300 m liefen 1.000 Teil© Harald Wisthaler nehmer aus 20 Nationen auf direktem Weg von der Talschlusshütte zur Drei-Zin-

nen-Hütte; der Abschnitt zur Zsigmondyhütte bzw. zur Büllelejochhütte fiel den Wetterverhältnissen zum Opfer. Daniel Hofer, der für den ASV Sterzing an den Start geht, erreichte mit einer Zeit von 1:17.18 als 23. das Ziel. Der Sieg ging an den ehemaligen Berglauf-Weltmeister Petro Mamu aus Eritrea (1:02.06 Std.).


SPORT

BERGLAUF

LEICHTATHLETIK

Maria Rabensteiner dominiert Wasserfalleralmlauf

Silvia Weissteiner ist zurück

Den Sieg sicherte sich unangefochten der Pole Andrzej Dlugosz, der erfolgreich an internationalen Bewerben teilnimmt. Dahinter lieferten sich Roberto De Simone und Christian Moser ein Duell um Platz 2, das De Simone für sich entscheiden konnte. Christian Fichter kam auf Rang 4. Bei den Damen konnte sich Maria Rabensteiner klar gegen Carmen Holzmann durchsetzen. Andrea Parigger sicherte sich den 3. Rang. Während sich am Jugendlauf lediglich neun Athleten beteiligten, war der Kinderlauf mit 36 Teilnehmern sehr gut besetzt. Etwas gemütlicher ließen es die 22 Wanderer angehen, welche die Strecke des Hauptlaufes in durchaus sportlicher Manier zurückgelegt haben.

Wipptaler Berglauf-Cup abgeschlossen Mit dem Berglauf zur Wasserfalleralm wurde auch die erste Auflage des Wipptaler Berglauf-Cups abgeschlossen. Er umfasste den Kirchsteiglauf in Stilfes, den Gilfenklammsprint in Stange, die Mareiter Stein Trophy in Mareit sowie den Wasserfalleralmlauf in Ratschings.

Bei den Herren siegte Christian Moser mit einem knappen Vorsprung von zehn Punkten auf Roberto De Simone, Christian Fichter belegte den 3. Platz. Bei den Damen fiel die Entscheidung noch knapper aus. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von fünf Punkten konnte Maria Rabensteiner den Gesamtsieg für sich verbuchen, Carmen Holzmann, die ein Rennen ausgelassen hatte, wurde Zweite. Den 3. Platz belegte, ebenfalls mit einem Rennen weniger, Andrea Parigger.

Bei einem Straßenlauf über 10 km in Foligno (Umbrien), der als Italienmeisterschaft gewertet wurde, meldete sich Silvia Weissteiner eindrucksvoll zurück. In einem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld wurde sie gleich bei ihrem zweiten Auftritt nach einer Verletzungspause – Anfang September nahm sie am Firmenlauf in Neumarkt teil (im Bild) – nur von der 39-jährigen Nationalläuferin Fatna Maraoui (33.49 min.) geschlagen und eroberte in 34.20 Minuten die Silbermedaille. Bronze ging an Valeria Roffino (34.23 min.). Nach guten Ergebnissen im Jänner

hatte eine Verletzung am Ischiasnerv für Weissteiner eine mehrmonatige Pause zur Folge. Die Qualifikation für die Olympischen

© running.bz

150 Teilnehmer haben sich Mitte September an der 26. Auflage des Wasserfalleralmlaufes beteiligt. Davon absolvierten 21 Damen und 64 Herren den Hauptlauf.

Spiele in Rio im vergangenen August war ihr deshalb nicht mehr möglich. Die Olympianorm über die Marathondistanz hatte sie bereits 2015 in Turin deutlich unterboten.

SPORTKEGELN

© Dietmar Knoll

Auswahl Ratschings III ist Pokalsieger Das Finalspiel um den Italienpokal zwischen Bozen II und der Auswahl Ratschings III (D-Klasse), die Mitte September in der Sportzone Pfarrhof in Bozen ausgetragen wurde, war ein wahrer Krimi. Da die Partie mit 4:4 (3.057:3.004) endete und beide Teams zwölf Sätze gewonnen hatten, fiel die Entscheidung im „Sudden Victory“. Die Spieler aus Ratschings (im Bild) hatten am Ende die besseren Nerven und setzten sich mit 37:27 durch. Den 3. Platz belegte Kaltern III vor Plose II. Erker 10 I 16

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SPORT

RADSPORT

RADSPORT

THOMAS GSCHNITZER ALS FÜNFTER AUF DEM PENSER JOCH

Erfolgreiche Wipptaler beim Ötztaler Radmarathon

113 Radsportler waren am 20. August beim Großen Preis Penser Joch, der im Rahmen der vierten Etappe des Südtirol.Berg.Cup ausgetragen wurde, am Start. Nach dem Startschuss in Astfeld blieb eine große Spitzengruppe bis Pens zusammen. Dann, als die Straße immer steiler wurde, trennte sich allmählich die Spreu vom Weizen. Aus einer 15-köpfigen Gruppe wurden neun Radler, fünf Kilometer vor dem Ziel mischten plötzlich nur mehr sieben Pedalritter vorne mit. Unter ihnen befanden sich mit Thomas Gschnitzer aus Thuins sowie Jarno Varesco und Stephan Unterthurner die Sieger der letzten drei Ausgaben des Bewerbs. Die entscheidende Attacke setzte rund vier Kilometer vor dem Ziel jedoch der Vorjahreszweite: Michael Tumler aus Meran zündete den Turbo und erreichte das Ziel auf dem 2.211 hoch gelegenen Passübergang nach 58.47 Minuten. Zehn Sekunden nach ihm kamen Jarno Varesco (58.57 min.) und Stephan Unterthurner (selbe Zeit) an. Auch Alessandro Pinton (59.01 min.) auf Rang vier und der Fünftplatzierte, Vorjahressieger Thomas Gschnitzer aus Thuins (Polisportiva Bike Team; 59.22 min.) knackten die magische Stunden-Marke. Bei den Frauen war die Meranerin Alexandra Hober eine Klasse für sich. In 1:05.47 Stunden toppte sie ihre persönliche Bestleistung. Das Podium komplettierten die Trentinerin Paola Raoss (1:15.10 Std.) und die Deutsche Kristina Schollerer (1:15.34 Std.).

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Für 4.176 Radsportler aus rund 40 Nationen fiel am 28. August der Startschuss zur 36. Ausgabe des Ötztaler Radmarathons. Die Strecke über 238 km und 5.500 Höhenmeter verlangte den Radsportlern alles ab. Der Klassiker führte von Sölden über den Kühtaisattel in Nordtirol, den Brennerpass, den Jaufenpass und das Timmelsjoch. Nach 6:57.04 Stunden war es der Deutsche Bernd Hornetz, der als Erster in Sölden über die Ziellinie fuhr. Damit war er um 38 Sekunden schneller als sein Landsmann, der mehrmalige Tour-de-France-Teilnehmer Jörg Ludewig. Mit rund vier Minuten Rückstand fuhr der Italiener Stefano Cecchini auf Platz 3. Die Rekordzeit von 6:50.31 Stunden, aufgestellt vom Schweizer Hugo Jenni im Jahr 2001, bleibt damit weiter unerreicht. Thomas Gschnitzer aus Thuins (Polisportiva Bike Team) – er fuhr mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 32,5 km/h – beendete das Rennen als bester Südtiroler mit einer Zeit von 7:19.32 Stunden auf dem ausgezeichneten 19. Rang. Sein Teamkollege Alexander Polig aus Ratschings kam auf Rang 57 (7:36.00 Std.). Alexander Niedrist blieb auf Platz 147 in 7:58.18 Stunden ebenfalls unter der 8-Stunden-Marke. Alois Stauder, Jahrgang 1950 und damit ältester Wipptaler Teilnehmer, kam in 11:19.54 Stunden auf den 2.664 Gesamtrang, in seiner Kategorie Master 3 landete er auf dem 61. Platz; in derselben Kategorie beendete Karl Bacher, Jahrgang 1953, das Rennen nach 10:10.27 Stunden auf Rang 25 (gesamt 1.623). Die weiteren Wipptaler: 308. Günther Plattner (8:23.33), 392. Michael Mairösl (8:33.27), 433. Günther Fuchs (8:38.33), 474. Robert Sparber (8:43.02), 493. Christian Gasteiger (8:45.06), 629. Filipp Gitzl (8:57.49), 688. Andreas Ramoser (9:01.25), 793. Martin Rainer

(9:10.17), 827. Andre Hinzmann (9:13.35), 968. Levin Obletter (9:23.32), 1.007. Egon Bacher (9:26.31), 1.034. Josef Graus (9:28.22), 1.077. Peter Hochrainer (9:31.19), 1.123. Josef Putzer (9:34.36), 1.142. Henning Heuer (9:36.12), 1.212. Karl Pichler (9:41.43), 1.329. Manfred Saxl (9:48.27), 1.732. Markus Eisend-

le (10:17.30), 1.779. Harald Plank (10:20.16), 1.834. Thomas Oberhollenzer (10:23.42), 1.835 Markus Sader (10:23.42), 1.919. Michael Pattis (10:28. 40), 1.948. Martin Aricochi (10:30.35), 2.161. Helmuth Gschnitzer (10:44. 47), 2.824. Johann Fichter (11:35.39), 3.402. Igino Marchi (12:41.23), 3.281. Martin Volgger (12:20.29). Bei den Damen unterbot die Schweizerin Laila Orenos mit 7:42.29 Stunden ihre eigene Rekordzeit aus dem vergangenen Jahr um mehr als vier Minuten. Die Ehrenplätze gingen an die Italienerin Simona Parente und die Österreicherin Daniela Pintarelli. Margit Gasteiger aus Ratschings belegte mit einer Zeit von 8:41.38 Stunden den hervorragenden 14. Platz. In der Teamwertung belegte das Polisportiva Bike Team unter 84 Teams den 4. Platz.

Sportwelt trauert um Robert Brunner Der Tod des Sterzinger Managers hat nicht nur die Südtiroler, sondern auch die internationale Sportwelt bestürzt. Robert Brunner ist am 21. September im Alter von nur 64 Jahren in Meran an einem bösartigen Prostata-Tumor verstorben. Brunner war eine der bekanntesten Persönlichkeiten im internationalen Skizirkus. Der gebürtige Sterzinger war als PR-Betreuer von Italiens Skistar Alberto Tomba berühmt geworden und hat dann fast ein Jahrzehnt lang, von 2001 bis 2010, die Männer des österreichischen Skiverbandes medientechnisch betreut. Vor sechs Jahren holte ihn der damalige Präsident Gianni Morzenti als neuen Sportdirektor in den italienischen Wintersportverband FISI zurück, wo er bis 2012 den Marketing- und Sponsoringbereich lei-

tete. Jahrzehntelang sah man ihn als Frohnatur im Zielraum der Skiweltcuprennen mit Super-Stars wie Tomba, Eberharter, Raich oder Innerhofer. Von seiner Krankheit gezeichnet, ließ er es sich vor zwei Wochen nicht nehmen, in Moldawien die Kandidatur von Antholz für die Biathlon-WM 2020 zu unterstützen. Mit seinem Sohn Nicholas flog er nach Kischinau, um auch die letzten Delegierten für Antholz zu überzeugen. Mit seinen Bekanntschaften trug er bei, dass in vier Jahren die Titelkämpfe in Südtirol stattfinden werden.


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RAFTING

Zwei Sterzinger Teams bei WM in Dubai

Die Sterzinger Rafter konnten in dieser Saison einmal mehr mit herausragenden Ergebnissen überzeugen. Nach starken Leistungen im Weltcup belegten die Herren bei den R4-Europameisterschaften den 8. Gesamtrang, während das U19-Team mit vier Medaillen ordentlich abräumte (Erker 07/2016). Die nächste Station ist die R4-WM in Dubai. In wenigen Wochen kann nun das nächste Abenteuer beginnen. Dann nämlich brechen erneut zwei Teams aus Sterzing nach Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf, wo vom 31. Oktober bis zum 5. November die diesjährigen Weltmeisterschaften im Viererraft ausgetragen werden. Kapitän Robert Schifferle, Amadeus Schifferle (beide Tigerle ASD), Patrick Agostini und Ale-

Wildwasserkanal im Wadi Adventure Park in Al Ain, rund 130 km von Dubai entfernt, statt. „Gerade ein künstlich angelegter Kanal stellt eine besondere Herausforderung für uns dar, da wir unser Training stets auf natürlichen Flussläufen absolvieren“, so der U19-Kapitän Michael Zanella. Zur Vorbereitung auf die WM stehen mehrtägige Trainingslager auf dem Programm, u. a. auf den Wildwasserkanälen im Piemont und im slowakischen Cunovo. „Da wir seit der EM in Slowenien eine deutliche Leistungssteigerung feststellen konnten, reisen wir mit einem guten Gefühl nach Dubai“, ist Zanella überzeugt. Bei ihrem WM-Abenteuer finanziell unterstützt werden die Sterzinger Rafter von Manzardo Consulting aus Sterzing. „Mir ist es ein wichtiges Anliegen, die herausragenden sportlichen Leistungen

WM IM VIERERRAFT

31. Oktober – 5. November 2016 in Al Ain (Dubai)

Das Abenteuer kann beginnen! Zwei Teams aus Sterzing nehmen an der diesjährigen R4-WM in Al Ain in Dubai teil. Manzardo Consulting aus Sterzing unterstützt als offizieller Sponsor die Wipptaler Rafter. „Wir drücken unseren Athleten die Daumen und wünschen ihnen erfolgreiche Wettkämpfe“, so Alessandro und Lukas Manzardo von Manzardo Consulting.

xander Zanella (beide ASV Sterzing) bilden gemeinsam mit Thomas Waldner (DrD4 Meran) das „Team Italy“ der Herren, während Kapitän Michael Zanella, David Fassnauer, Damiano Casazza, Mark Michael Mair und Stefan Leitner – sie gehören alle dem ASV Sterzing an – in der U19 an den Start gehen. Die Bewerbe finden in einem künstlich angelegten

der Wipptaler Rafter zu honorieren“, betont Alessandro Manzardo. Dadurch sei es den Athleten möglich, sich ausschließlich auf die Bewerbe zu konzentrieren. Ende Oktober heben die ambitionierten Rafter Richtung Dubai ab. Ob sie die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen konnten, lesen Sie in der Dezember-Ausgabe des Erker.

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SPORT

TENNIS

ERFOLGREICHE AUFSTIEGSRUNDE FÜR TC RATSCHINGS

Der TC Ratschings konnte mit einem ansehnlichen Ergebnis die diesjährige Aufstiegsrunde beenden. Die D4-Damenmannschaft mit Lorena Lungkofler, Christina Strickner, Hannah Pircher und Karin Klotz musste sich dem Team aus St. Leonhard/ Passeier zwar mit 2:1 geschlagen geben, kann aber auf eine gute Tennissaison zurückblicken. Die D1-Mannschaft der Herren musste sich nach dem Erreichen des Finales um den Landesmeistertitel – gegen Tennis Brixen konnte sie sich mit 4:3 durchsetzen – gegen den TC Rungg A mit 0:4 geschlagen geben. Trotz allem ist es erfreulich, dass es die Mannschaft in den letzten drei Jahren regelmäßig in die Aufstiegsrunde geschafft hat. Die D4-Mannschaft der Herren (im Bild) mit Daniel Oberhofer, Philipp Mayr, Philipp Auckenthaler, Oliver Mayr, Norbert Mair, Thomas Rainer und Michael Oberhofer schaffte am dritten Spieltag der Aufstiegsrunde mit einem klaren 5:1 den Sieg über den TC Bozen A den Aufstieg in die D3, womit für den Club ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen ist.

NACHWUCHS BRILLIERT BEI LANDESMEISTERSCHAFTEN

Südtirols Tennisnachwuchs zeigte bei den 24. VSS/Raiffeisen-Jugendtennis-Landesmeisterschaften in Niederdorf, was alles in ihm steckt. Die besten vier Spieler pro Bezirk der Kategorien U13 und U18 hatten sich dafür qualifiziert. Eine klare Angelegenheit war das Finale in der U13 der Mädchen. Christina Strickner vom TC Ratschings siegte klar in zwei Sätzen mit 4:1 und 4:3 gegen Mara Schwingshackl vom ASC Welsberg. In der U18 kam Karin Klotz, ebenfalls vom TC Ratschings, bis ins Viertelfinale, wo sie gegen die spätere Landesmeisterin Lea Schweitzer vom ASV Partschins mit 6:1 den Kürzeren zog.

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EISHOCKEY

Broncos-Kader komplett Die ersten Testspiele sind vorbei, auch der Weihenstephan Cup ist Geschichte. Die Kaderplanung hat der WSV Sterzing Broncos mit der Verpflichtung von Patrick Mair und Denny Deanesi sowie von Goalie Ty Rimmer indes abgeschlossen.

Noch vor einem Monat war die Broncos stößt. Damit ist der Kader Vertragsverlängerung mit Patrick komplett. Mair aufgrund seiner beruflichen Die ersten TestBelastung mit einem großen Fragezeichen behaftet, mittlerweile spiele sind sehr hat sich der 26-jährige Stürmer positiv verlaufen. dennoch für eine weitere Saison Nach einer knappen 1:2-Niederlage im Trikot der Broncos entschieden. Er erzielte in der verganim Penalty-Schiegenen Saison in 27 Regular-Sea- Ty Rimmer © Mark Nessia ßen gegen den son-Spielen fünf Tore und sechs Assists für ERC Sonthofen aus der Oberliga Süd sicherelf Punkte und legte in neun Play-off-Partien ten sich die Wildpferde sowohl gegen den EC Kitzbühel mit 2:1, ebenfalls im Penalnoch einmal drei Tore und ein Assist drauf. Eine Einigung konnte auch mit Denny Deane- ty-Schießen, sowie gegen den EC Bad Tölz si aus Trient erzielt werden, dessen Tryout am mit 2:1 nach Verlängerung den verdienten Sieg. Den Ausgang des Weihenstephan Cups hingegen, der Mitte September in Sterzing zur Austragung gelangte, hatten sich die BronDenny Deanesi © Max Pattis Patrick Mair © Oskar Brunner cos vermutlich 5. September auslief. Wie der 23-Jährige in anders vorgestellt. Nach einer schmerzlichen den drei Testspielen gegen Sonthofen, Kitz- 1:7-Niederlage gegen den EC Bad Tölz spielbühel und Bad Tölz unter Beweis stellte, kann ten sie im kleinen Finale gegen Gröden, das er eine gehörige Portion Wasserverdrängung mit 3:6 verloren ging. Den Cupsieg sicherte in die Offensive bringen. sich der ESV Kaufbeuren, der im Finale Bad Der Tryout-Vertrag mit dem jungen schwedi- Tölz mit 4:2 in die Knie zwang. schen Torhüter John Morelius wurde hinge- Auch der Auftakt zur diesjährigen Meistergen nicht bestätigt. Stattdessen wurde der schaft in der Alps Hockey League (AHL) ging Kanadier Ty Rimmer verpflichtet, der nach gründlich in die Hose. In drei Spielen, die bis drei Saisonen in den nordamerikanischen Drucklegung des Erker ausgetragen wurden, Minor Leagues CHL, ECHL und AHL zu den kassierten die Broncos drei Niederlagen.

SOMMERBIATHLON

Patrick Braunhofer zweifacher Italienmeister Bei den Italienmeisterschaften im Sommerbiathlon, die im September in Martell ausgetragen wurden, gaben durchwegs die Favoriten, die auch im Winter dominieren, den Ton an. Bei den Herren setzte sich Lukas Hofer sowohl im Sprint als auch in der Verfolgung durch, während Dorothea Wierer bei den Damen an beiden Wettkampftagen bril-

lierte. Federica Sanfilippo belegte im Sprint den 4. Platz, Karin Oberhofer kam auf Rang 6, nachdem sie im Stehend-Anschlag auf Liegend-Scheiben geschossen und dementsprechend nichts getroffen hatte. In der U19 war Patrick Braunhofer (im Bild) aus Ridnaun eine Klasse für sich und siegte sowohl im Sprint als auch in der Verfolgung souverän.


FINANZEN & IMMOBILIEN

FINANZEN & IMMOBILIEN ARBEITNEHMER UND RENTNER TRAGEN DIE HAUPTLAST DER EINKOMMENSSTEUER Laut Erhebungen des Arbeitsförderungsinstituts (AFI) haben 2015 59,4 Prozent der Südtiroler Steuerzahler (246.140 Personen) Einkommen aus lohnabhängiger Arbeit und 27,4 Prozent (113.620 Personen) aus Renteneinkommen erklärt. Das bedeutet, dass 80 Prozent der Südtiroler ihr Haupteinkommen aus Lohn oder Rente beziehen. Zum Einkommenssteueraufkommen tragen maßgeblich Arbeitnehmer und Rentner bei: 58,1 Prozent der insgesamt 1,8 Milliarden Euro an eingezahlter Einkommenssteuer in Südtirol stammen aus lohnabhängiger Arbeit, weitere 19,6 Prozent aus Renten. Das macht insgesamt 77,7 Prozent aus. Die Einkommen von selbstständig Erwerbstätigen mit Mehrwertsteuernummer belaufen sich im Schnitt auf 69.772 Euro brutto, jene aus Beteiligungen an Personengesellschaften auf 40.468 Euro, aus unternehmerischer Tätigkeit

auf 32.047 Euro, aus Renten auf 18.251 Euro, aus Gebäudeeinkünften auf 19.042 Euro und aus lohnabhängiger Arbeit auf 21.714 Euro. 87,2 Prozent der Einkommen aus lohnabhän-

giger Arbeit und 87,7 Prozent der Renteneinkommen liegen unter 35.000 Euro brutto. Im

Unterschied dazu fallen nur 38,9 Prozent der Einkommen aus selbstständiger Arbeit mit Mehrwertsteuernummer unter diese Schwelle. „Um die Steuerhinterziehung zu bekämpfen und die Steuermoral zu steigern, sind grundlegende Maßnahmen wünschenswert, wie eine stärkere Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und die daraus folgende Vernetzung der Datenbanken, aber auch eine Vereinfachung der Steuergesetzgebung“ so das AFI. Detailinformationen unter www.afi-ipl.org.

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FINANZEN & IMMOBILIEN

WIE VIEL ENERGIE VERBRAUCHEN EUROPAS NEUE GEBÄUDE? EURAC Research koordiniert den Aufbau einer Datenbank zu Energieverbrauch und Wohnkomfort. In die neue Datenbank fließen laufend aktualisierte Informationen zu energieeffizienten Gebäuden in ganz Europa ein: Wie viel Energie verbrauchen sie? Wie fühlen sich die Bewohner in den neuen Gebäuden? Zudem werden eine Vielzahl von Daten zu Bauart, Standort, Größe und Ausstattung aufgenommen – so können Experten genau analysieren, warum die Gebäude der neuesten Generation nicht immer halten, was bei der Planung versprochen wurde. Damit soll die Datenbank ein wertvolles Instrument sein, um zukünftige Gebäude zu verbessern. Zum Auftakt der gemeinsamen Arbeit trafen sich die europäischen Partner Mitte September in Bozen. Wie viel Energie verbrauchen Heizung und Beleuchtung? Wie viel erneuerbare Energie produzieren

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die Gebäude selbst? Eine Software, die mit einem Kontrollsystem im Gebäude verbunden ist, registriert fortlaufend Informationen wie diese. Per Online-Fragebogen erheben die Wissenschaftler zudem, wie die Bewohner den Wohnkomfort beurteilen. In die Datenbank aufgenommen werden nur Niedrigstenergiebebäude; die Energie, die sie zum Beheizen, Kühlen und für die Beleuchtung benötigen, gewinnen sie fast ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen. Viele der Technologien und Planungsmethoden, die für diese Gebäude verwendet wurden, konnten dank europäischer Fonds entwickelt werden. „Heute sind wir in der Lage, diese Häuser genauestens zu analysieren und herauszufinden, wieso sie sich zum Teil anders verhalten, als in der Planungsphase er-

wartet wurde“, erklärt Wilmer Pasut, der das Projekt für EURAC Research koordiniert. „Mit der neuen Datenbank hat die EU ein In-

strument, um die Gebäude in Zukunft weiter zu verbessern.“ Architekten und Planer etwa können die Datenbank konsultieren, um herauszufinden, welche Bauart für ein bestimmtes Klima geeignet ist. Hausverwaltern kann die Datenbank Möglichkeiten auf-

zeigen, den Energieverbrauch zu senken. Ausgehend von den Informationen aus der Datenbank könnte der Gesetzgeber künftig auch neue Ziele für energieeffizientes Bauen festlegen. „Beim Aufbau dieser Datenbank kommen all die Kompetenzen zum Tragen, die wir im Laufe der Jahre bei der Simulation und beim Monitoring verschiedenster Gebäude in Südtirol entwickelt haben. Beispiele sind der Bozner Stadtteil Casanova, das ehemalige Postgebäude in Bozen oder auch das Energiekonzept des neuen Technologieparks NOI. Dank unserer Erfahrung können wir uns beim Aufbau der Datenbank auf die kritischen Aspekte konzentrieren und von den besten Beispielen europaweit lernen“, so Wolfram Sparber, Leiter des Instituts für Erneuerbare Energie von EURAC Research.


FINANZEN & IMMOBILIEN

ENERGIEBONUS: GRÜNES LICHT FÜR ÜBERGANGSREGELUNG Bauvorhaben, die bis Jahresende genehmigt werden, haben weiterhin Anspruch auf den vorgesehenen Energiebonus, wenn der Baubeginn bis 31. Dezember 2017 erfolgt. Die Landesregierung hat Mitte September auf Empfehlung von Landesrat Richard Theiner eine Über-

gangsregelung für das Energiebonus-Gesetz genehmigt. Damit möchte sie vermeiden, dass Bauherren bis Jahresende einen nicht ernst gemeinten Baubeginn eines Klimahaus-A-Gebäudes vorgeben, nur um nicht den im Gesetz vorgesehenen Kubaturbonus zu verlieren. Ein Bau, der ab dem 1. Jänner 2017 genehmigt wird, hat keinen Anspruch mehr auf zusätzliche Kuba-

tur, wenn er nach Klimahaus-Standard A gebaut wird – denn dieser gilt ab 2017 als Mindeststandard. Bis Jahresende wäre es deshalb zu einem Wettlauf mit der Zeit gekommen, mit dem Risiko, dass Bauherren ihre Bauten formell begonnen hätten, obwohl sie eigentlich noch nicht bereit sind zu bauen. Denn laut geltendem Energiebonus-Gesetz muss ein Bau bis Jahresende 2016 genehmigt sein, auch muss der Baubeginn erfolgt sein. „Der verpflichtende Baubeginn ist mit diesem Beschluss um ein Jahr verlängert worden“, so Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini. Ein Bauherr muss zwar bis Jahresende die Baugenehmigung haben, kann sich aber mit dem Baubeginn bis Jahresende 2017 Zeit lassen. Erst dann verfällt seine Baugenehmigung und er muss ein neues Projekt ohne Kubaturbonus einreichen.

„Diese Übergangsregelung gibt den Bauherren und der Bauwirtschaft ein zusätzliches Jahr Zeit, um ihre Pläne umzusetzen“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Andernfalls wäre es vielleicht zu provisorischen Baustellen gekommen, die dann aus unterschiedlichen Gründen wieder eingestellt werden. „Diese unnötige Bürokratie wollten wir vermeiden und der Baubranche etwas mehr Luft geben. Gerade der Energiebonus hatte zur langsamen Erholung des

Bauwesens beigetragen, so wäre es nicht zielführend, diese Maßnahme von einem Tag auf den anderen wieder abzuwürgen.“ Auch Landesrat Theiner ist mit dieser Lösung zufrieden. „Es ging uns schließlich darum, eine nachhaltige ökologische Entwicklung zu fördern. Obwohl es in den vergangenen Jahren keine Pflicht gab, mit Klimahaus-A-Standards zu bauen, haben Bauherren auch Dank des Energiebonus bereits vielfach so gebaut“, so Theiner.

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FINANZEN & IMMOBILIEN

RATING A FÜR SÜDTIROL Seit 2002 lässt die Finanzabteilung des Landes die Finanzgebarung einer Bewertung durch internationale Ratingagenturen unterziehen. Anfang September hat Fitch Ratings die Bewertung A für Südtirol bestätigt, die damit zwei Stufen über jener Italiens (BBB+) liegt. „Diese Bewertung ist in Kombination mit einer stabilen Prognose Anlass zu großer Genugtuung; sie ist Bestätigung, dass der Landeshaushalt gut aufgestellt und die Wirtschaftspolitik effizient ist“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Maßnahmen zugunsten von Unternehmen und Bürgern weisen seiner Ansicht nach in die richtige Richtung. Auch in Zukunft gelte es, die zur Verfügung stehenden Ressourcen zu investieren, um die Qualität der öffentlichen Dienste zu erhöhen und die heimische Wirtschaft zu unterstützen: in Personennahverkehr und Straßennetz, Breitbandausbau, Sozialsystem. Mehr Bewegungsfreiheit dank Autonomie, solide Steuereinnahmen, eine stabile Wirtschaft und vorsichtige Handhabung sind die ausschlaggebenden Punkte für die Bewertung durch Fitch Ratings. Die Note A spiegelt den hohen Grad an Finanzautonomie des Landes wider, gemeinsam mit gediegenen sozio-ökonomischen Indikatoren und einer sehr geringen Verschuldung. Auch die Aussichten werden von Fitch aufgrund der Stabilität der Finanzgebarung gut bewertet. Der Bericht verweist auf die Ergebnisse von 2015 mit einem Überschuss von rund 30 Prozent der Einnahmen, die positiven Steuerergebnisse und die laufende Kontrolle der Kosten. „Es ist uns gelungen, der schwierigen Lage mit konkreten Maßnahmen standzuhalten, um den Landes-

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haushalt zu stärken, einschließlich Steuervergünstigungen“, so der Landeshauptmann, der auf den Steuerfreibetrag auf die zusätzliche Einkommenssteuer und die Eingriffe bei Gemeindeimmo-

biliensteuer und regionaler Wertschöpfungssteuer zur Unterstützung von Betrieben verweist. Mittelfristig erwartet die Ratingagentur jährlich steigende Einnahmen von durchschnittlich einem Prozent infolge der höheren Steuergrundlage, die zum Teil jedoch durch die Erhöhung von Steuerfreibeträgen ausgeglichen wird. Nach einem Plus von 0,8 Prozent im vergangenen Jahr wird das Südtiroler Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr laut Fitch um etwa ein Prozent steigen, vor allem dank Fertigungsindustrie und Export. Dieses Bruttoinlandsprodukt pro Kopf entspricht 145 Prozent des europäischen Mittelwertes und erhebt Südtirol zu einer der reichsten Regionen Italiens und Europas. Schließlich rät die Ratingagentur zu einer Fortführung der vorsichtigen Bilanzführung mit einer strikten Kontrolle der Verschuldung der Gemeinden und der Beteiligungen.


PR I WILLEIT IMMOJUS

RISIKEN MINIMIEREN BEIM IMMOBILIENKAUF MIT DEM KAUF EINER IMMOBILIE SIND IMMER AUCH RISIKEN VERBUNDEN. DIESE LASSEN SICH MIT ENTSPRECHENDEN VORSICHTSMASSNAHMEN ERHEBLICH BEGRENZEN. Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung stellt für viele ein herausragendes Ereignis im Leben dar. In den meisten Fällen ist die Kaufabwicklung mit viel Unsicherheit und Stress verbunden. Ein voreiliger Vertragsabschluss kann dazu führen, dass einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen außer Acht gelassen werden, die man zum Schutz vor unliebsamen Überraschungen beachten sollte. Dies sind unter anderem der Gang zum Grundbuchamt und zum Liegenschaftsregister, um sich einen Einblick über Eigentumsverhältnisse, Rechte, Lasten, Grenzen, Oberfläche, Gemeinschaftseigentum und Dienstbarkeiten zu verschaffen. BANKGARANTIE REDUZIERT KÄUFERRISIKO Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass in der Vorkaufsphase vor allem der Käufer das Risiko trägt. Der Verkäufer riskiert erst nachher, falls die Bezahlung noch nicht vollständig geleistet wurde und der Käufer die Wohnung bereits besetzt. Zum besonderen Schutz des Käufers insbesondere in der Vorkaufsphase hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren eine Reihe von Verordnungen erlassen. So ist es beispielsweise seit 1. Jänner 1997 möglich, den Kaufvorvertrag im Grundbuch vermerken zu lassen. Dies kann für den Käufer in spe von Vorteil sein, falls der versprechende Verkäufer in der Bauphase Konkurs anmelden muss. Einen erheblichen Käuferschutz bietet auch das Gesetz Nr. 210 vom 2. August 2004 mit dem dazugehörigen gesetzesvertretenden Dekret 122/2005, das Baufirmen bei Liegenschaften, deren Baukonzession nach dem 21. Juli 2005 beantragt wurde, zum Abschluss einer Bank-

bürgschaft für die im Voraus geleisteten (An-)Zahlungen und Raten sowie einer Versicherung gegen Baumängel mit 10-jähriger Gültigkeit verpflichtet. Grundsätzlich ist es immer ratsam, eine Bankgarantie für Zahlungen, die vor Abschluss des endgültigen Kaufvertrages geleistet werden, zu verlangen. INFORMIEREN UND ABSICHERN Beim Immobilienkauf sollte man sich immer vorab gut informieren und absichern. Beim Erwerb der Liegenschaft in ehelicher Gütergemeinschaft oder Gütertrennung ist eine umfassende Kenntnis über die diversen Vor- und Nachteile vonnöten. Der endgültige Kaufvertrag muss von einem Notar unterzeichnet werden. Laut Entscheidung des Oberlandesgerichtes Trient, Außenstelle Bozen, vom 26. Mai 2004 ist es möglich, in Südtirol Kaufverträge durch einen österreichischen Notar kostengünstig beglaubigen zu lassen. Dabei ist jedoch zu präzisieren, dass dieser im Gegensatz zu seinen italienischen Amtskollegen ausschließlich die Unterschrift der Vertragsparteien beglaubigt, jedoch keine inhaltliche Prüfung der Urkunde vornimmt. RECHTSBERATUNG UND BETREUUNG RUND UM IMMOBILIEN Das Immobilienbüro Willeitimmojus mit Niederlassungen in Vahrn und Sterzing hat sich auf die Abwicklung von Immobilienrechtsgeschäften spezialisiert. Das Leistungsspektrum umfasst die Erstellung von Immobilienverträgen wie Kauf-, Miet-, Pachtoder Schenkungsverträge, die Vermittlung von Immobilien in Südtirol und Innsbruck, die Abwicklung von Immobilienschätzungen, Unternehmensnach-

Hannes Willeit, Vertragsjurist, Immobilienvermittler und Mediator „Immobilienrechtsgeschäfte wollen nicht nur gut überlegt, sondern auch rechtmäßig abgesichert sein. Gerne berate ich beim Immobilienkauf und übernehme auf Wunsch die Prüfung der jeweiligen Liegenschaftssituation sowie die Ausgestaltung des Immobilienvertrages.“

folgen und Hofübergaben bis hin zur Regelung von Erbschaftsangelegenheiten. Darüber hinaus bietet Willeitimmojus eine Pflichtmediation in zivilrechtlichen Konfliktfragen. Kunden profitieren von umfassendem Service, einer einwandfreien juristischen Abwicklung und Schaffung von Rechtssicherheit für alle Beteiligten – in der Gewissheit, dass stets die steuergünstigste Variante erarbeitet wird.

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN MENS SANA IN CORPORE SANO Das lateinische Zitat „mens sana in corpore sano“ ist der Vers X356 der Satire des römischen Dichters Decimus Iunius Iuvenalis (ca. 80 – 140 n. Chr.). Verstanden wird das Zitat dreifach, nämlich dass gesunder Verstand im gesunden Körper ist, nur im gesunden Körper möglich ist, im gesund gemachten Körper sich von selbst ergibt. Iuvenal schreibt nicht – wie zitiert wird – „mens sana in corpore sano“, sondern „orandum est, ut sit mens sana in corpore sano“, d. h. man möge beten, dass gesunder Verstand im gesunden Körper sei. Die vorausgehenden Verse benennen und bespot-

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ten Torheit und Verderblichkeit von Gebeten und Wünschen, die Menschen an Götter richten. Man überlasse es den Göttern selbst, das Ersprießliche jenen zuzuteilen; den Menschen bleibt allein zu bitten, „dass gesunder Verstand in gesundem Körper sei“. Der hier verwendete Konjunktiv (coniunctivus optativus) wird im Lateinischen zur Bezeichnung eines Wunsches ohne Rücksicht auf Erfüllbarkeit eingesetzt. Heißen wir den gesunden Verstand wohlgebildete Seele, den gesunden Körper wohlgebildeten Körper. Nicht der Körper bildet die Seele ihm gemäß, sondern die Seele ihn ihr gemäß.

Die Wohlbildung der Seele ist musische Bildung, ist das Bemerken, das Wahrnehmen, das Empfinden, die Liebe zu allem ästhetisch-künstlerisch und ästhetisch-natürlich Schönen: für das Ohr in einem Kulturraum der Sprache, des Wortes, des Märchens, der Erzählung, ob wahr oder erfunden, der Überlieferung, der Gutenachtgeschichte, des Wohlklanges einfacher Musik, des Auf und Ab im Rhythmus, für das Auge in einem Kulturraum der Bilder, der Formen, der Architekturen, der Weberei, der Flora, der Fauna, der Landschaft, des Sternenhimmels – von allem, was der ästhetischen Kultur zugeordnet

werden kann. Dies bildet eine Seele von innerer Ruhe, von Einfachheit, von Besonnenheit, von Beherztheit, von Übereinstimmung mit sich selbst: mens sana. Inmitten des Karakorum-Gebiets lebt das Volk der Hunza (Hunzukutz), das keine Krankheit kennt. Der Grundstein für Gesundheit, langes Leben, ebenmäßiges Wachstum liegt in den entscheidenden ersten drei Lebensjahren. Das Volk kennt kein Gesetz. Gesetz ist die Erziehung: in Allem ist Schlichtheit, Gelassenheit, Güte, Freude, Würde, Kraft: mens sana in corpore sano. Manfred Riedmann


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OPTIC RAPID: 45+? AUCH OHNE BRILLE ALLES IM BLICK! In unseren vier Filialen (Sterzing, Bruneck, Sand in Taufers und Toblach) bieten wir einen bisher einzigartigen Service in Südtirol: individuell angepasste Multifokallinsen! Wenn Sie Probleme hatten, diese ersten Zeilen zu lesen, aber keine Lust auf eine Brille haben, sollten Sie unseren Kontaktlinsen-Spezialisten einen Besuch abstatten! Gut … es lässt sich nicht bestreiten, dass es viele schöne und bequeme Brillenrahmen gibt, die mit den passenden Gläsern ein echtes Modestatement sind. Dennoch ist es für viele Menschen schlicht einfacher, praktischer und angenehmer, ganz auf die Brille zu verzichten und stattdessen auf so genannte Multifokallinsen zu setzen. Mit diesen speziellen Kontaktlinsen ist es dem Träger möglich, gleichzeitig sowohl Nahes wie auch Fernes gestochen scharf zu sehen. Der Clou bei diesen klei-

nen, unscheinbaren Sehhilfen ist es, genau herauszufinden, welche Kontaktlinse optimal zu welchem Auge passt. Abhängig von Aktivitäten, Beruf oder Freizeit werden unterschiedliche Typen und Systeme genutzt.

Wir differenzieren nach der „Lebensdauer“ der Linsen. Je nach Bedarf, Tragezeit und anatomischem Aufbau des vorderen Augenabschnittes kann zwischen Tages-, Mo-

nats- oder Jahressystemen gewählt werden. Grundsätzlich unterscheiden wir die Kontaktlinsen in zwei Arten: formstabile, harte Corneal-Linsen und weiche Linsen. Um Schäden auf dem vorderen Augenabschnitt zu vermeiden, wird jegliche Kontaktlinsenart von unserem Fachpersonal angepasst und in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Mithilfe unserer äußerst präzisen Messgeräte können wir die Hornhautdaten genauestens erfassen und analysieren. Diese Messungen sind notwendig, um die passende Kontaktlinse für die jeweilige Hornhaut zu finden und individuell anzupassen. Genaue Informationen erhalten Sie direkt in unseren Filialen in Sterzing, Bruneck, Sand in Taufers und Toblach sowie über die Optic Rapid Facebook-Seite.

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN PR

ACM - Ihr Steuer- und Buchhaltungsbüro in Südtirol! Als Steuer- und Buchhaltungsbüro in Südtirol sind wir Ihr Ansprechpartner, wenn es um die Belange Ihres Unternehmens geht. Die Gründung Ihres Unternehmens, die Führung Ihrer Buchhaltung und Lohnbuchhaltung, die Erstellung Ihres Jahresabschlusses (Bilanz) sowie die Erstellung Ihrer Steuererklärungen gehören zu unseren Kerngebieten. Die Erstberatung und kontinuierliche betriebswirtschaftliche Beratung zum Wohle Ihrer Unternehmung sowie der Steuerservice sind unsere Priorität!

dieser VISION orientieren sich alle meine wirtschaftlichen Entscheidungen. Wie kommt die Spezialisierung auf die Hotellerie und Gastronomie? Ich habe eine persönliche Vorliebe für kulinarischen Genuss und bin eine Genießerin, somit kann ich mich in der Hotellerie und Gastronomie auch in die Rolle des Gastes versetzen und die Wünsche und Vorlieben des Gastes auch

anzubieten? Dietmar E. Fröhlich: Heidi Sparber hat mir von ihrem Plan mit der ACM ACADEMY erzählt und ich hatte spontan die Idee eines professionellen Kochseminars mit den hochwertigsten Produkten aus dem Alpenraum im Kopf. Das Ganze wird unterlegt mit ProfiWissen aus meiner langjährigen Erfahrung. Wir waren beide sofort begeistert von diesem Einfall.

Mit unserem Expertenteam sind wir auch in der Unternehmensberatung die Nr. 1 in Südtirol! Mit unserer Spezialisierung auf die Hotellerie und Gastronomie haben wir mit unserem Konzept „ACM-GASTROFIBU©“ ein unvergleichliches Erfolgskonzept geschaffen! Die ACM GmbH gibt es als Steuer- und Buchhaltungsbüro schon seit sieben Jahren, seit 2014 mit der Spezialisierung auf die Hotellerie und Gastronomie. Im Gespräch mit Heidi Sparber, Dipl. Akad. Wirtschaftsmanagerin und Geschäftsführerin der ACM GmbH, und Dietmar E. Fröhlich, Dipl. Küchenmeister und 2-Hauben-Koch. Frau Sparber, in welchem Geschäftsbereich ist die ACM GmbH auf die Hotellerie und Gastronomie spezialisiert? Heidi Sparber: Die ACM GmbH hat ein eigenes, auf die Hotellerie und Gastronomie zugeschnittenes Konzept namens „ACM-GASTROFIBU©“ entwickelt! Mit unserem Konzept „ACMGASTROFIBU©“ verschaffen wir den Hotellerie- und Gastbetrieben zu jeder Zeit einen wirtschaftlichen und fundierten Gesamtüberblick über ihren Hotel- und Gastbetrieb. Mit dem „ACM Rating©“, „ACM Success-Planning©“, „ACM LiveControlling©“ ... reduzieren wir den Arbeitsaufwand, senken die Kosten deutlich und steigern somit den Gewinn! Was ist das Erfolgsrezept der ACM GmbH bzw. von Ihnen, Frau Sparber? Ich verfolge seit dem Jahr 2010, also seit es meine ACM gibt, meine Vision! Meine Vision ist: „ACM – IHR STEUER- UND BUCHHALTUNGSBÜRO IN SÜDTIROL“. Die Betonung lege ich auf „IHR“, also auf meine Kunden! Mit dem ACM-Slogan „DER KUNDE STEHT IM ZENTRUM“ steht bei der ACM der „KUNDE“ im Mittelpunkt, und zwar als Mensch, denn hinter jedem Unternehmen, ob groß oder klein, steht ein Mensch bzw. mehrere Menschen. An

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Heidi Sparber

spüren. Diese Gabe, wenn ich sie mal so nennen darf, kommt wahrscheinlich auch davon, dass meine Eltern pensionierte Gastronomen sind und meine Mutter „Köchin“ ist. Aber um den Ansprüchen der heutigen Gäste in der Hotellerie und Gastronomie gerecht zu werden, braucht es Experten, und diese habe ich mit meinen Managementpartnern, wie Clemens Reitz (Strategiecoach, Unternehmensberater, Conference Speaker) und Dietmar E. Fröhlich (Küchenmeister, 2-Hauben-Koch, Unternehmensberater Tourismus, Trainer, Coach, Autor). Nun gibt es seit September 2016 die ACM ACADEMY. In Ihrer ACM ACADEMY erwarten uns neue Weiterbildungsmöglichkeiten, die es in Südtirol so noch nicht gibt. Die ACM ACADEMY ist ein weiterer Geschäftsbereich meiner ACM GmbH. Mit dem ACM-EXPERTENKREIS veranstalten wir nun auch hochwertige ACM SEMINARE. In diesen ACM SEMINAREN stehen Ihnen Referenten und Coachs zur Verfügung, die nicht nur durch ihre Ausbildung, sondern Ihnen auch durch jahrelange praktische Erfahrungen ihr Wissen, Können und Tipps übermitteln. Im November starten wir mit unseren Kochseminaren, mit 2-Hauben-Koch Dietmar E. Fröhlich als Referent. Ich bin sehr stolz, so einen berühmten Hauben-Koch im ACM-Team zu haben! Herr Fröhlich, wie kam es zur Idee, mit der ACM GmbH hochwertige Kochseminare

Dietmar E. Fröhlich

Wie läuft so ein PUR-Kochseminar ab? Grundsätzlich ist ein wenig Küchenwissen eine gute Voraussetzung. Daher bieten wir auch Grundkurse mit professionellen Kochtechniken und Herstellungsmethoden an, da die weiteren Kurse darauf aufbauen. Im Seminar selbst wird gemeinsam gekocht, gegessen und getrunken. Die Produkte sind handverlesen und stehen schon bereit. Wir fachsimpeln und ich gebe die richtigen Zubereitungstechniken, aber auch Tipps, Tricks und Rezepte weiter. Bei einem schönen Glas Wein kann es dann auch etwas philosophischer werden. Was ist das Besondere an Ihren PURKochseminaren bzw. warum sollte ich ein ACM KOCHSEMINAR mit Ihnen als Referent buchen? Das Besondere ist die Schnittmenge aus den hochwertigsten Lebensmitteln aus dem Alpenraum und meinem langjährigen Fachwissen. Das Ganze wird für unsere kochbegeisterten Teilnehmer für die Zubereitung zu Hause – sei es für die Familie oder auch größere Gesellschaften – aufbereitet. Geheimtipps von aufstrebenden Winzern und Brennern, aber auch von Landwirten gehören genauso dazu wie die Vorstellung der neuesten internationalen Zubereitungstrends. Wer an hochwertiger Kulinarik interessiert ist, kommt an diesem Angebot kaum vorbei.

Infos: www.acm-academy.bz.it


ALLERGENKENNZEICHNUNG IST PFLICHT Seit Dezember 2014 gilt für Lebensmittel EU-weit die verpflichtende Allergenkennzeichnung. Auch in der Gastronomie und der Gemeinschaftsverpflegung müssen die Gäste über die in den Speisen enthaltenen Allergene informiert werden. In Südtirol müssen die Betriebe seit 1. September ein schriftliches Dokument auflegen und das Personal für mündliche Auskünfte entsprechend instruieren. Wie die Verbraucherzentrale Südtirol mitteilt, umfasst die verpflichtende Allergenkennzeichnung für Lebensmittel jene 14 Stoffe, die am häufigsten Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen. Sind diese in einem Lebensmittel oder einer Speise enthalten,

müssen sie gekennzeichnet werden. Gesetzliche Grundlage dafür ist die so genannte EU-Lebensmittelinformationsverordnung. Zu den kennzeichnungspflichtigen Allergenen zählen glutenhaltiges Getreide (Weizen, Roggen, Dinkel ...), Krebstiere, Eier, Fische, Erdnüsse, Sojabohnen, Milch, Schalenfrüchte, Sellerie, Senf, Sesamsamen, Schwefeldioxid und Sulfite, Lupinen und Weichtiere sowie daraus gewonnene Erzeugnisse. Die Kennzeichnungspflicht gilt sowohl für vorverpackte als auch für nicht vorverpackte Lebensmittel. Auf vorverpackten Lebensmitteln müssen die Allergene in der Zutatenliste gut erkennbar her-

vorgehoben werden, etwa durch Fett- oder Kursivdruck. Für die Allergenkennzeichnung von unverpackten Produkten, beispielsweise in der Gastronomie, sind die entsprechenden Vorgaben des italienischen Gesundheitsministeriums umzusetzen. Die Informationspflicht gilt sowohl für Gastronomiebetriebe als auch für Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung (Krankenhäuser, Mensen ...) und nicht zuletzt auch für Lebensmittelunternehmer, die ihre Speisen auf zeitlich begrenzten Veranstaltungen anbieten. Seit 1. September muss die detaillierte Information über die enthaltenen Allergene in schriftlicher Form erfolgen, daraus muss eindeutig hervorgehen, welche Speisen welche Allergene enthalten. Diese Informationen können in der Speisekarte enthalten sein. Möglich ist aber auch, sie in einem anderen Dokument festzuhalten, beispielsweise in einem „Rezeptbuch“ oder „Zutatenbuch“ – wichtig ist, dass die schriftliche Dokumentation für die Gäste leicht zugänglich ist. Zusätzlich kann das Personal in den Betrieben und Einrichtungen die Gäste mündlich informieren. Voraussetzung dafür ist, dass das Personal hinreichend instruiert wurde; diese „Unterweisung“ muss vom Personal schriftlich bestätigt werden. Die Ernährungsexperten der Verbraucherzentrale erhoffen sich auch in Hinblick auf Histaminintoleranz, Fruktoseintoleranz oder ähnliche Unverträglichkeiten eine größere Sensibilität den Betroffenen gegenüber und eine bessere Information von Seiten des Personals.

2-HAUBENKOCHSEMINARE Kochseminare von Küchenmeister und 2-Hauben-Koch Dietmar E. Fröhlich begeistern durch Geschmack, Strukturiertheit und die Verwendung hochwertigster Lebensmittel aus eigener Erzeugung von vertrauenswürdigen, kleinstrukturierten Produzenten. Das Augenmerk liegt auf der richtigen Behandlung sämtlicher Lebensmittel, die einfache und übersichtliche Vorbereitung für zu Hause sowie das unkomplizierte Fertigstellen der Speisen.

Dietmar E. Fröhlich

Die Speisen und Menüs bauen auf die klassische Kochkunst auf und spielen in der Gesamtheit mit vielen internationalen und modernen Einflüssen. Das langjährige Kochen auf Hauben-Niveau und die stetige Suche nach Lebensmitteln erster Güte lassen Heidi Sparber Speisen mit intensivem Charakter und voluminösen Geschmäckern entstehen, die mit der passenden Getränkebegleitung hochkarätige kulinarische Abende entstehen lassen. Wir veranstalten KOCHSEMINARE für PRIVATPERSONEN, mit 2-Hauben-Koch Dietmar E. Fröhlich als Referent, vom 3. November bis zum 16. Dezember 2016. Genaue Seminartermine und Anmeldungshinweise entnehmen Sie bitte unserer Homepage acm-academy.bz.it/kochseminare, telefonisch unter der Rufnummer 0472 764434 oder per E-Mail an info@acm.bz.it.

www.acm-academy.bz.it VERANSTALTUNGSORT:

Am Moosfeld 47, 39049 Wiesen/ Pfitsch Erker 10 I 16

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

HÖHENKRANKHEIT: DER FAKTOR FREIE RADIKALE Dass freie Radikale eine Rolle bei der Höhenkrankheit spielen könnten, vermuten Experten schon länger. Zum ersten Mal gibt nun eine Studie von EURAC Research im Detail Aufschluss darüber, wie diese zellschädigenden Teilchen mit dem Höhenanstieg im Organismus zunehmen, wobei nach 24 Stunden Höhenexposition ein Maximum erreicht ist. Auf Basis dieser Erkenntnis können Strategien entwickelt werden, um etwa Höhenbergsteiger oder Athleten bei Bergläufen vor Gesundheitsschäden zu schützen. Die Daten der Untersuchung stammen aus einer Feldstudie am Ortler. Wegen des geringeren Sauerstoffgehalts in der Luft erleidet der menschliche Körper in großen Höhen oxidativen Stress: Es bilden sich „freie Radikale“. Das sind Atome oder Moleküle, denen ein Elektron fehlt und die deshalb besonders reaktionsfreudig und potentiell zellschädigend sind. Mit welcher Rate die freien Radikale bei Höhenexposition zunehmen, untersuchten die Wissenschaftler an 16 Probanden, die im Hubschrauber auf den 3.830 m hohen Ortler gebracht wurden und dort 72 Stunden blieben. Obwohl die Studienteilnehmer keinerlei körperliche Anstrengung unternahmen, zeigten Blut- und Urinanalysen schon nach neun Stunden eine deutliche Zunahme freier Radikale; ihren Höhepunkt erreichte die Kurve nach 24 Stunden auf dem Gipfel, dann gingen die Werte wieder zurück. Entsprechend waren auch die Zellschäden nach 24 Stunden Höhenexposition am größten. Ob es einen Zusammenhang zwischen oxidativem

Stress und dem Verlauf der Höhenkrankheit gibt, untersuchten die Forscher anhand von Ultraschallaufnahmen des Sehnervs vor dem Abflug und während des Gipfelaufenthalts. „Es konnte jedoch kein Zusammenhang zwischen vergrößertem Durchmesser des Sehnervs und oxidativem Stress festgestellt werden“, so der Höhenmediziner Giacomo Strapazzon von EURAC Research. „Wir werden aber weiter untersuchen, welche Möglichkeiten Ultraschallaufnahmen des Sehnervs, die auch unter schwierigen Bedingungen durchführbar sind, für die Diagnostik und Therapie der Höhenkrankheit bergen. Der Durchmesser des Sehnervs scheint in der Höhe wegen des steigenden Hirndrucks zuzunehmen.“ An der Studie beteiligte sich der CNR (Consiglio Nazionale delle Ricerche) in Mailand, der über hochent-

wickelte Instrumente für derartige Messungen verfügt; außerdem arbeiteten die Forscher eng mit Neurologen des Bozner Krankenhauses zusammen. Die Studie wurde auf Scientific Reports veröffentlicht, dem Open-Access-Journal des „Nature“-Verlags.

ARZNEIMITTEL-AUSGABESTELLEN: ERÖFFNUNGSBEDINGUNGEN GENEHMIGT Gemeinden mit weniger als 3.300 Einwohnern, welche die Voraussetzungen für die Eröffnung einer Apotheke nicht erfüllen, können seit kurzem um die Einrichtung einer Arzneimittel-Ausgabestelle ansuchen. Die interessierten Gemeinden können das Ansuchen um Eröffnung einer Arzneimittelausgabestelle im Landesamt für Gesundheitssprengel einreichen. Über ein Auswahlverfahren wird die Führung der Ausgabestelle einem

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Apothekeninhaber übertragen. Dabei wird der Inhaber der nächstgelegenen Apotheke bevorzugt. In den von der Landesregierung Mitte September genehmigten Richtlinien werden Öffnungs- und Ferienzeiten der Arzneimittel-Ausgabestelle sowie die Voraussetzungen und Pflichten des Apothekers festgelegt. Auch das Produktsortiment, die räumlichen Vorgaben und die Betriebskosten werden darin geregelt.


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GESUNDHEIT, SCHÖNHEIT UND WOHLBEFINDEN

TELEFONDIENST „GEWALT IM ALTER“ BIETET BETROFFENEN HILFE Unter der grünen Nummer 800 001 800 ist der telefonische Dienst „Gewalt im Alter“ aktiv und bietet Betroffenen die Möglichkeit, die erlebte Situation am Telefon zu schildern, Informationen zu landesweiten Angeboten und Diensten zu erhalten, die in der Gewaltprävention Hilfen anbieten, und Kontakt mit den territorial zuständigen Diensten aufzunehmen. Je nach Bedarf werden nach eingegangener Meldung konkrete Schritte eingeleitet. Zielgruppen des Dienstes sind ältere Menschen, die Gewalt erfahren oder sich in Notfall- oder Gefahrensituationen befinden, pflegende Angehörige und das Fachpersonal der Altenpflege, die Gewalt von Seiten der Betreuten erleben sowie

Zeugen von Gewalttaten gegenüber älteren Menschen, Betreuungspersonal und pflegenden Angehörigen. Im Auftrag des Landes wird der Telefondienst „Gewalt im Alter“ südtirolweit vom Betrieb für Sozialdienste Bozen geführt. Der Dienst ist von Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr und donnerstags zusätzlich von 14.00 bis 16.00 Uhr erreichbar. Außerhalb dieser Zeiten, am Wochenende und an Feiertagen ist ein Anrufbeantworter aktiv. Ein Rückruf wird garantiert. Außerdem ist der Dienst auch unter der E-MailAdresse gewaltimalter@sozialbetrieb.bz.it erreichbar. Auf der Internetseite www.gewaltimalter. eu sind zusätzliche Informationen zum Thema abrufbar.

Nahezu täglich werden vielversprechende Produkte, Behandlungen oder neue Therapien für den Erhalt unserer Gesundheit, die Schönheitspflege und die Steigerung unseres Wohlbefindens bekannt. Teure Maschinen, komplizierte Geräte und verheißungsvolle Methoden kommen auf den Markt, die wortwörtlich das Blaue vom Himmel versprechen. Nicht alles hilft jedoch und manches erweist sich mitunter sogar als schädlich. Das wird umso deutlicher, je weiter wir uns von natürlichen Gesetzmäßigkeiten entfernen. Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden sind auf ursprüngliche Weise eng miteinander verbunden. Das eine fördert das andere und umgekehrt. Darum ist eine naturnahe, bodenständige Lebenseinstellung ein wichtiger Grundstein für gutes Allgemeinbefinden, Frohsinn und Zufriedenheit die beste Pflege jugendlichen Aussehens. Eva Hofer: 0472 766610.

SALUTE, BELLEZZA E BENESSERE Non passa un giorno senza che vengano presentati promettenti prodotti, nuovi trattamenti o terapie per il mantenimento della nostra salute, le cure di bellezza e il miglioramento del nostro benessere. Il mercato è invaso da costosi macchinari, complesse apparecchiature e illusori metodi che letteralmente promettono la luna. Non tutti però sono utili e alcuni talvolta si rivelano addirittura dannosi. Ciò si rende tanto più evidente quanto più ci allontaniamo dalla semplicità della naturalezza. Salute, bellezza e benessere sono strettamente legati tra loro da un rapporto primordiale. L’uno favorisce l’altro e viceversa. Di conseguenza, una genuina visione della vita rappresenta un fondamento importante per il nostro benessere generale, mentre un animo disposto all’allegria e alla soddisfazione è la miglior cura per un aspetto fresco e giovanile. Eva Hofer: 0472 766610.

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

HERZKREISLAUFSTILLSTAND: RETTER ERKUNDEN NEUE WEGE Wer außerhalb des Krankenhauses einen Kreislaufstillstand erleidet, hat keine guten Chancen: Nur etwa sieben Prozent der Patienten überleben. Viel hängt davon ab, ob sofort, richtig und ohne Unterbrechung wiederbelebt wird. In manchen Fällen werden Patienten unter laufender Herzdruckmassage in ein Krankenhaus gebracht, um dort Ursachen des Herzkreislaufstillstands zu therapieren und damit die Überlebenswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Gerade während eines Transports im Rettungshubschrauber ist es jedoch schwierig, die Herzdruckmassage in guter Qualität aufrechtzuerhalten – seit ein paar Jahren können Geräte zur mechanischen Herzdruckmassage wie „LUCAS2“ hier helfen. Ausgewählte Patienten werden im Krankenhaus an eine ECMO-Maschine angeschlossen, welche die Atem- und Herzfunktion übernimmt: Damit kann Zeit für die Therapie gewonnen werden. Über ihre Erfahrung mit diesen Techniken berichteten Ärzte aus Oberitalien, Österreich, der Schweiz und Polen auf einem kürzlich von EURAC Research veranstaltetem Symposium. Dabei eröffneten sich auch neue Perspektiven für Südtiroler Patienten. Während „LUCAS2“ in Südtirol seit gut drei

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Jahren an Bord der Rettungshubschrauber ist, um eine ununterbrochene, gleichbleibend effiziente Herzdruckmassage während des gesamten Transports zu ermöglichen, sind die nächstliegenden Krankenhäuser mit einem ECMO-Gerät Innsbruck, Trient oder Treviso. Diese verkleinerte Variante einer Herz-Lungen-Maschine kann zum Beispiel bei Patienten mit einer schweren Unterkühlung die Körpertemperatur rasch anheben. Auch bei anderen Ursachen des Herzkreislaufstillstandes könnte durch die so genannte extrakorporale Zirkulation Zeit für die Therapie gewonnen werden. Nachdem Ärzte aus ECMO-Zentren ihre Vorgehensweise und Erfahrungen dargelegt hatten, war deshalb die zentrale Frage des Symposiums: Könnten Südtiroler Patienten, die einen Herzkreislaufstillstand erleiden, von einem Transport in eines dieser Krankenhäuser

profitieren? Diese Frage ist nicht allgemein zu beantworten, betont der Intensivmediziner Simon Rauch von EURAC Research: „Abgesehen von der Unterkühlung kann das unter ganz bestimmten Bedingungen auch beim Herzstillstand anderer Ursache, etwa bei einer Herzmuskelentzündung oder Lungenembolie, eine Option sein. Es handelt sich aber um eine enge Auswahl von Patienten. Im nächsten Schritt werden wir nun Kriterien erstellen, die erfüllt sein müssen, damit der sofortige Transport in ein ECMO-Zentrum sinnvoll ist.“ Im Notfall muss nämlich sehr schnell entschieden werden: Studien haben gezeigt, dass sich die Überlebenschancen nur erhöhen, wenn nach einem Kreislaufstillstand sofort mit der Wiederbelebung begonnen wird und bis zum Anschluss an eine ECMO nicht viel mehr als eine Stunde vergeht.


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HÖRZENTRUM „AUDIOVITA“ EINMAL WÖCHENTLICH IN STERZING Das Hörzentrum AudioVita ist mit 20 Geschäften in Südtirol und im restlichen Oberitalien vertreten. Am 14. Oktober eröffnet die neue Service-Stelle von AudioVita im neuen Ärzteambulatorium „Baderhaus“ in der Sterzinger Geizkoflerstraße 7, gleich hinter dem Stadtplatz. Paolo Morandi, Inhaber von AudioVita, freut sich auf die Eröffnung der neuen Servicestelle und ganz besonders auf die Zusammenarbeit mit Markus Thaler. Erker: Herr Thaler, AudioVita hat mehrere Geschäfte in Oberitalien und in Südtirol. Nun eröffnet auch eine wichtige Service-Stelle in Sterzing. Was können sich die Kunden von AudioVita erwarten? Markus Thaler: Wir von AudioVita haben uns zum Ziel gesetzt, ganz nahe beim Kunden zu sein und ihm somit den bestmöglichen Service zu bieten. Wir werden ab 14. Oktober einmal wöchentlich, jeden Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr, im Ärzteambulatorium im „Baderhaus“ sein. Am Freitagnachmittag hingegen wird es möglich sein, nach telefonischer Vormerkung ebenfalls Termine in der Service-Stelle zu erhalten. An wen richten Sie sich mit Ihrem neuen Service?

Wir möchten mit unserer neuen Service-Stelle all jene ansprechen, die einen kostenlosen Hörtest machen möchten. Wir führen Beratungen durch und bieten auch eine kostenlose Hörgeräte-Probe an, sofern Bedarf besteht. Weiters bieten wir all jenen die Möglichkeit vorbeizukommen, die bereits über Hörgeräte verfügen. Für sie ha-

(v. l.) Markus Thaler und Paolo Morandi

ben wir auch ein besonderes Angebot: Kommen Sie im Eröffnungsmonat Oktober vorbei und holen Sie sich das Eröffnungsgeschenk ab. Drei Packungen

Hörgeräte-Batterien gibt es im ersten Monat gratis! Erker: Herr Morandi, was unterscheidet das Hörzentrum AudioVita von seinen Mitbewerbern? Paolo Morandi: Für uns von AudioVita ist das Gehör der wichtigste aller Sinne. Ein gutes Gehör übermittelt Gefühle und es weist uns auf Gefahren hin. Musik klingt besser mit einem guten Gehör und wir verstehen auch die netten und freundlichen Worte eines guten Freundes oder eines Angehörigen. Wir möchten unseren Kunden mehr bieten als den üblichen Verkauf der Hörgeräte. Es ist uns sehr wichtig, dass sich unsere Kunden mit ihren Hörgeräten wohlfühlen. Unsere Aufgabe ist es, die Verständnisprobleme zu lösen, professionell und zuverlässig. Wir möchten dem Kunden vermitteln, dass wir vor allem eines bieten möchten: das Beste fürs Gehör!

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

AUFATMEN FÜR SPORTMUFFEL

SCHON LEICHTE, WENIG ANSTRENGENDE BEWEGUNG IST GUT FÜR DIE GESUNDHEIT Bewegung hält fit und gesund – ein allseits bekanntes und doch für viele kein beliebtes Credo. Doch jetzt gibt es auch für hartnäckige Sportmuffel eine gute Nachricht: Gleich zwei Forscherteams berichten in einem britischen Medizinjournal, dass selbst leichte, wenig anstrengende Bewegung positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Bereits zügiges Gehen, wenn man sich beispielsweise beeilt, um den Bus noch zu erwischen, zählt schon zu mäßig anstrengender Bewegung. Es kann sich auszahlen, seine Aktivitäten nur ein klein wenig zu erhöhen, so

die Forscher. Wie hoch der Einfluss von körperlicher Inaktivität auf die Lebenserwartung tatsächlich ist, belegen neue Studienergebnisse: Jährlich sterben rund fünf Millionen Menschen, weil sie in ihrem Leben Bewegungsmuffel waren; etwa ein Zehntel der weltweiten Todesfälle sind auf mangelnde körperliche Bewegung zurückzuführen. BALSAM FÜR DEN KÖRPER Mehr Bewegung fördert die Gesundheit – und Bewegung bedeutet nicht gleich Leistungssport. Schon eine Viertelstunde leichte

körperliche Aktivität am Tag kann die Gesundheit steigern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt wöchentlich mindestens 150 Minuten körperliche Aktivität. Gemeint ist damit kein Leistungssport, sondern zum Beispiel ein flotter Spaziergang. Bei Joggern reichen nach den WHO-Empfehlungen schon 75 Minuten pro Woche aus. Sportwissenschaftler und Mediziner sehen das Problem nicht im mangelnden Wissen über die positiven Effekte der Bewegung für die Gesundheit. Schwierig sei vielmehr die Umsetzung im Alltag. Dass Be-

wegung Balsam für den Körper ist, darüber sind sich alle einig. Denn wer seinen Puls regelmäßig in die Höhe treibt, gewinnt an Lebensqualität. Der Wecker scheint morgens weniger zu quälen, das Risiko für Krankheiten wie Diabetes und manche Krebsarten sinkt. Amerikanische und schwedische Forscher fanden bei einer Untersuchung von mehr als 650.000 Erwachsenen ab 40 Jahren, die im Durchschnitt zehn Jahre lang begleitet worden waren, heraus, dass Personen, die der WHO-Empfehlung folgten, im Durchschnitt 3,4 Jahre länger lebten als absolute Be-

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN

wegungsverweigerer. Auch weniger Bewegung zahlte sich aus: Wer nur die Hälfte der empfohlenen Aktivitätszeit absolvierte, lebte im Durchschnitt immer noch 1,8 Jahre länger als Personen, die gar keinen Sport trieben. Besonders motivierte Teilnehmer, die sogar das Doppelte des empfohlenen Sportpensums schafften, gewannen 4,2 Jahre Lebenszeit hinzu. Die Ergebnisse galten auch für Teilnehmer, die übergewichtig oder fettleibig waren. WARUM SPORT SO GESUND IST Ob Schwimmen, Walken, Fahrradfahren oder Joggen: Wer sich bewegt, bleibt körperlich und geistig fit. In der Urzeit dienten Fetteinlagerungen als hocheffizienter Speicher, um auch in kargen Zeiten große Energiemengen mobilisieren zu können. Das Problem: Heute bewegen wir uns nicht mehr genug und dieser Speicher wird nicht mehr geleert. Nur wer sich regelmäßig bewegt und Sport treibt, zapft auch seinen Fettspeicher an. Unzählige Studien haben gezeigt, dass sich in der Anfangsphase einer Diabetes-2-Erkrankung durch

körperliche Bewegung eine beginnende Insulinresistenz tatsächlich wieder umkehren lässt. Das liegt sowohl am Abbau des Bauchfettes als auch am abnehmenden Bedarf an Insulin, das vor allem im Ruhezustand benötigt wird. Da bei körperlicher Belastung schon die Glukose-Transportproteine in den Muskelfasern ausreichen, um Glukose aufzunehmen, sinkt der Blutzuckerspiegel und damit auch der Insulinbedarf. Das schont die Bauchspeicheldrüse. Bei untrainierten Menschen liegen die Transportproteine nutzlos im Zellinneren der Muskelfasern herum. Erst sportliche Betätigung bringt die Glukosetransporter wieder dorthin, wo sie hingehören: in die Zellmembran. Hinzu kommt, dass sich durch sportliche Aktivität das Verhältnis von Fett, das ständig Insulin benötigt, hin zu mehr Muskelmas-

se verschiebt. So verringert sich der Hormonbedarf abermals, was den Stress auf die Bauchspeicheldrüse weiter verringert. Das Organ kann sich erholen und der Körper spricht wieder besser auf Insulin an. Bei Arteriosklerose („Arterienverkalkung“) lagern sich in den Wänden der Blutgefäße Blutfette wie Cholesterin ab. Es kommt zu einer Verstopfung der Gefäße und folglich zu einem Stau oder kompletten Verschluss in der Blutbahn. Im schlimmsten Fall droht ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt. Körperliche Betätigung kann dem entgegenwirken, denn wer Sport treibt und seinen Kreislauf in Schwung bringt, sorgt dafür, dass der Körper positive Substanzen freisetzt. Beim Training werden etwa fettspaltende Enzyme (Lipasen) verstärkt aktiviert, welche die Fettverdauung anregen. Körperliche Aktivität ver-

bessert zudem den Abtransport von Fetten zur Leber. Das Resultat: Durch sportliche Betätigung sinken die Blutfettwerte und das schädliche LDL-Cholesterin. Die Bildung von gefährlichen Plaques in den Gefäßen wird so verhindert und das Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko sinkt. Auch der Blutdruck sinkt durch regelmäßige Bewegung, weil sich die Gefäße entspannen und sich neue Kapillaren bilden. Folglich sinkt der Blutdruck und der Widerstand im Kreislauf nimmt ab. Regelmäßiges Training schützt zusätzlich das Herz vor lebensgefährlichen Rhythmusstörungen, was mit dem Stresshormon Adrenalin zusammenhängt. Durch das Training werden die Stressrezeptoren am Herzen unempfindlicher, das Herz kann eine Art Stressresistenz entwickeln. Auch chronisch Kranke profitieren von regelmäßigem Training. Neben einer verbesserten Belastbarkeit hellt sich bei den meisten Betroffenen auch das Gemüt spürbar auf. Bei sportlicher Betätigung werden die Patienten psychisch deutlich robuster.

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„JA, ICH WILL“ In 109 der 116 Gemeinden Südtirols ist es derzeit möglich, die Willenserklärung zur Organspende abzugeben: Südtirol ist damit italienweit einsamer Spitzenreiter. 94 Prozent der Gemeinden beteiligen sich mittlerweile an der Informationskampagne „Spende Leben“, die im vergangenen Jahr 2015 von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker und dem Südtiroler Gemeindenverband ins Leben gerufen wurde. „Das Thema Organspende war in Vergessenheit geraten, nun sprechen die Menschen wieder darüber und entscheiden sich“, freut sich Landesrätin Stocker. Ihr Dank geht dabei vor allem an die Gemeinden und an die Spendervereinigung AIDO, die dieses Projekt unterstützt und mitgetragen haben. Im Rahmen der Kampagne wurde

für die Bürger die Möglichkeit geschaffen, sich in der jeweiligen Gemeinde anlässlich der Ausstellung oder der Erneuerung der Identitätskarte mit einer eigenen Erklärung für oder gegen die Organspende auszusprechen. Falls ein Bürger von dieser Möglichkeit Gebrauch macht, werden die Informationen telematisch an das nationale Transplantationszentrum weitergeleitet und sind dort für die Ärzte jederzeit abrufbar. Der Bürger kann sich zudem dafür entscheiden, seine Willensbekundung auch auf dem Ausweis anzuführen. Um den Dienst zu gewährleisten, muss jede Gemeinde eine Datenverbindung zum nationalen Transplantationszentrum einrichten. Die Aktion trägt bereits Früchte: In nur einem Jahr konnte der Bedarf an Spenderorganen für Südtiroler Patienten auf der Warteliste am Trans-

plantationszentrum in Innsbruck fast gedeckt werden. Im Vergleich mit anderen Regionen wird die Vorreiterrolle Südtirols

Seit August ist es in allen sechs Wipptaler Gemeinden möglich, die Willenserklärung für Organspende abzugeben. Als erste Gemeinde

in Sachen Organspende besonders deutlich: Nach Südtirol hat Umbrien den höchsten Prozentsatz mit derzeit 55,4 Prozent der Gemeinden, in der Emilia Romagna beteiligen sich 33,2 Prozent am Projekt. Alle anderen Regionen liegen zum Teil weit unter diesen Werten.

im Bezirk hat Sterzing am 1. Februar den Dienst eingeführt. Laut Armin Gschnitzer, Leiter des Sterzinger Meldeamtes, nehmen viele Bürger die Möglichkeit der Willenserklärung wahr. Vor allem jüngere Leute seien dem Thema Organspende gegenüber sehr aufgeschlossen.

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NEU: Stoßwellentherapie bei Bewegungsbeschwerden Die Stoßwellentherapie ist eine hochwirksame, schonende, nicht invasive Methode, die bei vielen Störungen des Bewegungsapparates helfen kann. Sie wirkt direkt im Gewebe durch kurze, energiereiche Wellen, die durchblutungsfördernd wirken, wodurch der Heilungsprozess signifikant beschleunigt und die Schmerzen gelindert werden. Die Stoßwellentherapie ist besonders geeignet bei Bewegungsbeschwerden wie z. B. Tennis- und Golfer-Ellbogen, Sehnenentzündungen an Hand, Hüfte, Knie, Faszien-Entzündungen, Kalkschulter, Fersensporn, Verhärtungen in Muskulatur/ Sehnen oder Faszien, Pseudoarthrosen, verschiedenen Frakturen usw. In einem persönlichen Gespräch bespreche ich gerne direkt mit Ihnen weitere Details und die effektive Eignung für Ihr Problem. Ihre Veronika Tock

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WER GLÜCKLICH IST, IST GESUND Nach der anstrengenden Präsentation kommt die Migräne-Attacke, nach der Trennung vom Partner juckt die Haut und bei Stress blüht der Herpes. Der Körper reagiert auf negative Gefühle. Aber auch positive Emotionen können biochemische Vorgänge in unserem Körper beeinflussen. Studien belegen, dass Menschen, die regelmäßig Gefühle wie Liebe, Freude und Wohlbefinden erleben, im EKG einen besseren Herzrhythmus zeigen und ein geringeres Infarktrisiko haben. Zudem wehrt das Immunsystem der Glücklichen entzündliche Prozesse besser ab. Neue Erkenntnisse zeigen sogar: Verändert sich die Psyche, verändert sich der Körper auf Zellebene mit. Positive Gefühle, so das Fazit, können unsere Gesundheit schützen. Was kann man selbst fürs Wohlbefinden tun? Glücksfördernd ist laut Experten zum einen die Selbstakzeptanz: Menschen, die ständig ihre Schwächen beleuchten, sabotierten ihr Wohlbefinden und produzierten schlechte Stimmung. Positive soziale Beziehungen sowie Autonomie sind zwei weitere Pfeiler. Auch wer sich fragt, was er für die Gesellschaft tun und somit einen Lebenszweck definieren kann, fördert demnach sein Wohlgefühl. Die meisten Menschen wissen zwar, was ihnen gut tut. Wichtig aber ist es, sich das auch bewusst zu machen und diese Momente zu zäh-

len und aktiv zu planen, etwa in Form einer Tagesbilanz. Es geht darum, seine Wahrnehmung für das Positive zu schulen und kleine Glücksmomente zu sammeln. Ein schlechtes Ereignis in der Tagesbilanz sollte durch drei positive Erlebnisse aufgewogen werden. In der Partnerschaft liegt laut Studien das Verhältnis sogar bei 1:5. Durch die positiven Gefühle wird man offener und kreativer – und dadurch zugänglicher für die Entdeckung neuer Fähigkeiten. Auf diese Weise kommt eine Aufwärtsspirale in Gang. Neben der Selbstakzeptanz, den sozialen Beziehungen, der Autonomie und dem Lebenszweck zählen auch noch die aktive Umweltgestaltung und persönliches Wachstum zu den „Säulen des Glücks“. Menschen, die etwa abends für ihr Medizinstudium büffelten oder anderen halfen, waren langfristig glücklicher als etwa Menschen, die in den Karibikurlaub flogen.

Und: Sie wehrten auch Infekte besser ab. Der emotionale Status könne sogar Erkältungen abwehren: Forscher setzten Probanden Erkältungsviren aus und unterstützten eine Gruppe mit positiven Interventionen. Diese erkrankten seltener an Schnupfen als jene ohne psy-

chologische Unterstützung. Eine weitere Studie fand heraus, dass bei einsamen Menschen mehr Entzündungsgene aktiviert waren als bei Menschen mit regen sozialen Kontakten. Freunde wirken offenbar wie Entzündungshemmer.

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TAGUNG ZUM DEMOGRAFISCHEN WANDEL Der demografische Wandel und die möglichen Entwicklungen in Gesellschaft und am Arbeitsmarkt sind am 13. Oktober Thema einer Tagung. Die wohl größte Herausforderung in vielen Bereichen unserer Gesellschaft steht vor der Tür: Der demografische Wandel zeigt bereits seine ersten Auswirkungen und wird die soziale und wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes in den nächsten Jahren maßgeblich beeinflussen. Die Veränderung der Altersstruktur in der Südtiroler Bevölkerung wird viele Fragen aufwerfen, die konkrete und vor allem realistische Antworten brauchen. Eine höhere Lebenserwartung, eine niedrige Geburtenrate, ein Mangel an Arbeitskräften und eine verstärkte Migration werden die nächsten Generationen mit tiefgreifenden Veränderungen konfrontieren und von der Politik

neue Lösungsansätze fordern. Interessierte aus Politik, Verwaltung, Verbandswesen, Sozialpartnerschaft, Wissenschaft, Bildung und Medien können sich bei der Tagung zum demografischen Wandel am 13. Oktober im Haus der Familie in Lichtenstern am Ritten von 9.00 bis 17.00 Uhr über Auswirkungen und zukünftige Szenarien in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Arbeit, Chancengleichheit, Sport und Gesundheitsförderung informieren. Das Tagungsprogramm und die Online-Anmeldemodalitäten sind unter www.provinz.bz.it/familie-soziales-gemeinschaft/soziales/ weiterbildung/tagungen.asp abrufbar.

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VITAL TANZ – KREATIVER AUSDRUCKSTANZ UND KÖRPERWAHRNEHMUNG Der Vitaltanz ist freie Bewegung im Rhythmus der Musik mit einer Kombination aus Meditation, Atemmeditation, heilsamen Tönen und Mikro-Bewegungen. Diese Art des Tanzens stärkt die körperliche Wahrnehmung, unterstützt den Selbstausdruck, die Achtsamkeit und das Selbstbewusstsein. Das Flüssigkeitssystem und das Chi werden zum Fließen gebracht und die Selbstheilungskräfte angeregt. Der Vitaltanz ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder eine kreative Gesundheitsvorsorge.

BUCHTIPP

KRÄUTERREZEPTE FÜR JEDE LEBENSLAGE Wussten Sie, was Kräuter alles können? Zum Beispiel können sie Kopfschmerzen lindern, Insekten fernhalten, die Stimmung heben, einer Mahlzeit den letzten Pfiff verleihen, gegen Heuschnupfen helfen, den Teint erfrischen, das Lächeln strahlen lassen, Schnaps besonders machen, als Limonadenzutat herrlich erfrischen und im Aufstrich eine Jause zum kulinarischen Highlight aufwerten. Ob als Hausmittelchen bei Krankheiten, im Badezimmerschränkchen, in der Küche oder in Haus und Garten: Die Möglichkeiten der Kräuteranwendungen sind unglaublich vielfältig. Irene Hager, Alice Hönigschmid und Astrid Schönweger haben für ihr neues Buch „Die Kraft der Kräuter nutzen“ unzählige Kräuterfrauen besucht und überliefertes Wissen über Anwendungsmöglichkeiten der Kräuter des Alpenraums gesammelt. Von Erkältungstee, Kräuterbitter und Löwenzahnhonig über Hustensirup mit Isländisch Moos, Salbeizuckerln, Beinwelltinktur zum Einreiben, Arnikaöl für die Gelenke und Heublumenkissen für einen gesunden Schlaf zu Kamil-

lensalbe und Kräuter-Badesalz; von Edelweiß-Feuchtigkeitscreme, Petersilien-Gesichtswasser und Brennnessel-Haarglanzspülung über Wildkräuterlimonade, Ringelblumenbutter und Fichtensprossentiramisu zu Raumsprays, Räuchermischungen und Putzmittel mit Zinnkraut – die Autorinnen haben alle 350 Rezepte selbst erprobt und so übersichtlich beschrieben, dass auch Anfänger sie ganz einfach zubereiten können. Überprüft wurden sie außerdem von einer Apothekerin. Das Buch gliedert sich übersichtlich in die vier Bereiche Hausapotheke, Körperpflege und Kosmetik, Küche und Haus und Garten. Wenn man wissen möchte, was aus dem wuchernden Salbei im Garten alles gezaubert werden kann, hilft ein übersichtliches Glossar. Ergänzt werden die Rezepte durch viele wichtige Informationen zu Haltbarkeit, Aufbewahrung, Verdünnung von Tinkturen, zum Sammeln und Trocknen – und zum Leben und Heilen mit Kräutern generell. Das Buch ist im Löwenzahn-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.

SCHON GEWUSST? Frauen haben mehr Schweißdrüsen als Männer, aber die Schweißdrüsen der Männer sind aktiver. Wenn man niest, halten alle Körperfunktionen für diesen Moment an, auch das Herz. Es gibt 50 Prozent mehr Männer, die Linkshänder sind, als Frauen. Es befinden sich mehr als zehn auf einem Schreibtisch.

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Millionen Bakterien


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SICHERER UMGANG MIT MEDIKAMENTEN Laut einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geben etwa 18 Prozent der Bürger der Europäischen Union an, dass bei ihrer Behandlung im Krankenhaus schwerwiegende medizinische Fehler begangen wurden. Weitere elf Prozent wurden Opfer einer falschen Medikation. Medikationsfehler können während des gesamten Medikationsprozesses entstehen. Dies geht von der Lieferung über die Einlagerung und Verteilung hin bis zur Verschreibung, von der Zubereitung bis hin zur Verabreichung oder Einnahme und endet mit der Überwachung der Wirkung. Im August 2016 hat die Direktion des Südtiroler Sanitätsbetrie-

bes eine multiprofessionelle permanente Arbeitsgruppe aus Ärzten, Krankenpflegern und Apothekern ernannt, die sich betriebsweit mit Arzneimitteltherapiesicherheit beschäftigt und von der Qualitätsdienststelle des Sanitätsbetriebes geleitet wird. Einer von mehreren Arbeitsschwerpunkten der Arbeitsgruppe wird die Ausarbeitung einer Liste von „LASA-Medikamenten“ sein. LASA (aus dem Englischen: look-alike/ sound-alike) bezeichnet jene Medikamente, die entweder aufgrund einer ähnlichen Verpackung oder eines ähnlichen Handelsnamens leicht verwechselt werden können. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes für das Thema Medikationssicher-

heit zu sensibilisieren, um Fehler bei der Verwendung von Medikamenten zu minimieren sowie Empfehlungen zur Vermeidung

nungen auszuarbeiten. Auch Pharmakonzerne sollen auf die LASA-Problematik aufmerksam gemacht machen, damit die-

von Verwechslungen aufgrund ähnlich klingender oder ähnlich aussehender Arzneimittelbezeich-

ses Risiko bei Namensgebung und Auswahl des Verpackungsdesigns berücksichtigt wird.

SCHMERZFREI –

WIE SELBSTHEILUNGSKRÄFTE DEN RÜCKEN STÄRKEN und Übersäuerung des Körpers, welche die Gelenksbelastung erhöhen und zu deren Abnützung führen. Dies hat zur Folge, dass Schmerzen zunehmen. Auch seelische Schmerzen zeigen sich über den Körper. Sie entstehen durch sich ständig wiederholende negative Erfahrungen und ver-

Die Ursachen körperlicher Schmerzen entstehen durch Fehlbelastungen, Überlastungen und Verletzungen. Aber auch Ernährung, Umwelteinflüsse (Elektrosmog, Chemikalien, Schwermetalle und Feinstaub aus der Umwelt) sowie psychische Faktoren (Stress, Überforderung, Angst) können Schmerzen im Körper verstärken. Das führt zu Muskelanspannungen

ursachen somit ein Festhaltemuster in der Muskulatur, die wiederum zu Muskel- und Gelenksbelastungen führen. Bleiben Schmerzzustände erhalten, kommt es langfristig zu Verkürzungen und Anspannungen in der Muskulatur. Durch diese andauernden manifestierten Schmerzen kann der Körper seine eigenen Selbstheilungskräfte nicht mehr

optimal nutzen und es kommt zu Müdigkeit, Schlafstörungen, Unwohlsein, Energielosigkeit, Gereiztheit u.v.m.

Fotos © shutterstock

Körperliche und seelische Schmerzen begleiten viele Menschen und beeinträchtigen ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität. Schmerzen können unangenehm bis äußerst quälend sein, dennoch haben sie Schutz- und Warnfunktion. Sie zeigen uns ein Ungleichgewicht im Körper auf.

MIT UNSEREN ANGEBOTEN KÖNNEN SIE DIE SELBSTHEILUNGSKRÄFTE IHRES KÖRPERS FÜR SIE ARBEITEN LASSEN: Schmerzpunktmassage, Fußzonenmassage, Aromamassage, Klangschalenmassage, Entspannungsmassage, Meditationen, Entspannungstechniken und Lösungsorientierte Tiefenentspannung helfen Ihnen dabei, Ihre Schmerzen aufzulösen und mehr Lebensfreude, Wohlbefinden, Gesundheit und Leichtigkeit in Ihr Leben zu bringen.

UNSER PROGRAMM FÜR OKTOBER: Vortrag: Alpha-Synapsen-Programmierung am Donnerstag, 06.10.16 um 20.00 Uhr Workshop: Alpha-Synapsen-Programmierung am Samstag, 29.10.16 von 9.00 bis ca. 18.00 Uhr Vortrag: Cranio-Sakral-Ausgleich für Körper und Seele am Dienstag, 25.10.16 um 20.00 Uhr

Gasteig, Jaufenstraße 3, 39040 Ratschings, www.enja.it, Tel. 388 0438853 Erker 10 I 16

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GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN REZEPT

GEBRATENE BIRNEN MIT RICOTTA UND HONIG Zutaten (4 Pers.): 4 reife Birnen, 2 EL Zitronensaft, 250 g Ricotta, 1 – 2 TL Zimtpulver, 100 g Zucker, 3 EL Sahne, 2 cl Birnenlikör oder Brand, 125 g geschälte Mandeln, 3 EL Honig, 4 EL Puderzucker zum Bestäuben. Zubereitung: Den Backofen auf etwa 180 – 200° C Oberund Unterhitze vorheizen. Inzwischen die Birnen waschen, halbieren, vom Kerngehäuse befreien und mit der Schnittfläche nach oben in eine mit Backpapier belegte Form legen. Die Schnittflächen der Birnen mit Zitronensaft bestreichen, damit Sie schön braun werden. Ricotta mit Zimt, Zucker, Sahne, Likör (oder Brand) und Honig verrühren und die Birnenhälften damit befüllen. Die Mandeln grob hacken und auf den befüllten Birnen verteilen. Mit Puderzucker bestäuben und für 15 Minuten in den vorgeheizten Ofen schieben. Sobald sie schön goldbraun, fast karamellisiert sind, herausnehmen und mit einer Kugel Vanilleeis servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

GESUND DURCH DEN HERBST – VORTRÄGE IN STERZING WENN DAS LEBEN AUF DEN MAGEN SCHLÄGT Oberbauchbeschwerden gehören

zu den häufigsten Symptomen, mit denen sich Patienten in der ärztlichen Praxis vorstellen. Es ist notwendig, zwischen funktionellen und organischen Erkrankungen zu unterscheiden, um eine zielführende und heilende Behandlung durchführen zu können. Im Vortrag „Wenn das Leben auf den Magen schlägt – Reizmagen, Blähungen, Magengeschwüre“ am 10. Oktober im Stadttheater Sterzing informiert Dr. Josef Frötscher, Primar im Ruhestand, über die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten. Der Vortrag beginnt um 20.00 Uhr; der Eintritt ist frei. Organisiert wird die Veranstaltung von der Volkshochschule Südtirol (VHS) in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing.

WUNDERMITTEL VITAMIN D? Am 18. Oktober dreht sich im Vortrag von Apothekerin Dr. Susanne Reiffenstuhl alles um das „Wundermittel Vitamin D?“. Vitamin D, das Sonnenvitamin, hat über Jahrzehnte ein Schattendasein gefristet. Lange Zeit galt: Es stärkt unsere Knochen – und unser Körper

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kann es in der Haut selbst bilden, da genügen ein paar Spaziergänge an der Sonne für eine optimale Versorgung. In den letzten Jahren ist Vitamin D ins Rampenlicht gerückt. Es spielt in unserem Körper eine wichtige Rolle, bei Muskelkraft und -koordination, vor allem aber bei der Immunabwehr. Doch um unsere Versorgung mit dem Sonnenvitamin schaut es schlecht aus: Wir verbringen den Groß-

teil unserer Zeit in geschlossenen Räumen und haben gelernt, uns und unsere Kinder vor der Sonne zu schützen. Was können wir also tun, um uns optimal mit Vitamin D zu versorgen? Und ist Vitamin D tatsächlich das Wundermittel, als das es oft dargestellt wird – Allheilmittel gegen Energielosigkeit, Zivilisationskrankheiten und Krebs? Der Vortrag im Stadttheater Sterzing, der in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Südtirol (VHS) organisiert wird, beginnt um 20.00 Uhr; der Eintritt ist frei.

WECHSELJAHRE – JAHRE DER VERÄNDERUNGEN Pflanzen, homöopathische und anthroposophische Heilmittel sowie viele andere Ratschläge, die Frauen bis heute gesammelt und weitergegeben haben, können


helfen, die kleine Stufe der Wechseljahre als interessante Herausforderung für Frauen zu meistern. Nach rund 33 Jahren Fruchtbar-

keit können sie sich vor, während und nach diesem Wandel neu entdecken. Körperliche Energien wandeln sich nun in geistige Energie um, einiges im Körper gerät

außer Rhythmus. Dieser vorübergehende „Nicht-Rhythmus“ zeigt sich oft in unterbrochenem Schlaf, Herzklopfen, Wallungen, seelischem Ungleichgewicht … Die bekannte Südtiroler Ärztin, Homöopathin und Sagenforscherin Dr. Maria Paregger (im Bild) spricht in ihrem Vortrag „Wechseljahre – Jahre der Veränderungen“ am 25. Oktober in der Stadtbibliothek Sterzing nicht nur betroffene Frauen an, sondern bringt auch neue Erkenntnisse von allgemeinem Interesse. Der Vortrag beginnt um 20.00 Uhr; der Eintritt ist frei. Aus organisatorischen Gründen wird um Platzreservierung unter der Rufnummer 0472 767235 gebeten, Kurzentschlossene können jedoch auch unangemeldet kommen.

GOSSENSASS

FIT UND GESUND DURCHS GANZE JAHR Der Bildungsausschuss Gossensaß-Pflersch und seine Mitgliedsvereine laden im Oktober zur Vortragsreihe „Fit und gesund durchs ganze Jahr“ ein. Am 6. Oktober referiert Kräuter- und Wurzelexperte Gottfried Hochgruber zum Thema „Mit Vitaminen gesund über den Winter“, am 12. Oktober spricht Dr. Rudolf Gruber zum Thema „Die Gesundheit sitzt im Darm“ und am 18. Oktober gibt Vollwertköchin Christiane Gruber nach dem Motto „Gesunde Ernährung schmeckt“ kreative Ideen und Rezepte für mehr Wohlbefinden und Vitalität. Dass zur Gesundheit auch die seelische Gesundheit gehört, stellt Dr. Mario Horst Lanczik am 19. Oktober in seinem Vortrag „Die Depression als häufigste Erkrankung bei Menschen“ in den Mittelpunkt. Alle Vorträge finden im Gemeindesaal in Gossensaß mit Beginn um 19.30 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Erker 10 I 16

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LEUTE Es isch so toll, am 2. Oktober mochsch Du, lieber Tate, in 80sten voll! Af viele Johre blicksch Du zurück, af so manche Sorgen, af so manches Glück. Bisch olm do, wenn man Di braucht, und jung geblieben bisch Du auch. Bleib asou fit und voller Humor für viele weitere Lebensjohr. Mir sogn Dir DANKE für olls von Herzen heint, wünschen Gottes Segn und viel Gesundheit!

Zusammen durch die Welt zu gehen, ist schöner, als allein zu stehen. Und darauf sich das Wort zu geben, das ist das Schönste wohl im Leben. Alle Liebe und alles Glück dieser Welt wünschen Euch Eure Lieben

Oh Schreck, oh Schreck, ietz isch die 4 noar weck. Sell isch kuen Grund zu verzogn, mechtn mir Dir sogn. Ollm weiter so und volle Gas, radln, wondern, noar wiedr zu an Rennin, so ischs, wia miar die kennin, und decht ollm nou ginua Zeit für Deine drei Leit.

Deine Familie

Der schönste Weg ist der gemeinsame. Zum

30. Hochzeitstag möchten wir unseren lieben Eltern ganz herzlich gratulieren.

Olls, olls Guate zin Giburtstog, viel Glück und bsunders Gsundheit wünschn Dir

Birgit mit Familie, Fabian und Pauli

Wally, Elias und Nadja.

50 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt. Darum wollen wir Dir heute sagen: Es ist schön, dass wir Dich haben!

Finalmente è arrivato, è il giorno del FESTEGGIATO! Il 6 ottobre, grazie al buon vino, sono 60 gli anni di questo bel bambino.

Tanti auguri da noi tutti. Grazie per i 25 anni

Alles Gute zum 50. Geburtstag Deine Lieben

Zum 70. Geburtstag stattete die FF Wiesen ihrem Mitglied außer Dienst Hermann Nestl einen Besuch ab und wünschte ihm alles Gute für seinen weiteren Lebensweg!

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BITTE BEACHTEN SIE DEN NÄCHSTEN REDAKTIONSSCHLUSS AM

17.10.2016


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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Lehrgang, Seminar).

Pfiffikus sucht einen Naherholungspark, oder besser „Vergnügungspark“. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@ dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. Oktober. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

G U V

N

L O

E U

G S O E

S G

O

G E

R E G

L

S

R S

U E

G

L

N

O

O R L R

S

U

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Das Foto wurde von der Jaufenpassstraße aus geschossen und zeigt das Jaufenhaus (seit 1300 erwähnt, damals noch als Hospiz und Schutzhütte für Pilger) im Vordergrund und eine riesige Wolkenbank über dem Wipptaler Talkessel im Hintergrund. Die Jaufenstraße verbindet Sterzing über den Jaufenpass (2.099 m) mit St. Leonhard im Passeiertal und hat eine mittlere Steigung von 7,5 Prozent. Am 22. Oktober 1911 fuhr das erste Automobil über die 5 m breite Alpenstraße von Sterzing nach Meran (57,8 km). Die Straße von Meran nach St. Leonhard wurde bereits 1899 fertiggestellt. Doch die Passeirer waren gegen die geplante moderne Jaufenstraße, sie befürchteten die hohen Kosten und hatten Sorge, dass ihre ständig über den Jaufen gehenden 200 Kraxenträger brotlos würden. Schließlich wurde sie ab Herbst 1904 mit einem Kostenaufwand von 3.200.000 Kronen gebaut und am 22. Oktober 1911 feierlich eingeweiht. Heute ist sie die nördlichste inneritalienische Alpenpassstraße.

Das Los bestimmte

STEFFI HALLER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats September.

Wir gratulieren! 98

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•V•P•L•S•LA•V•D• VIPITENO•ADVOKAT •CURSOR•SN•IRR•R ETNA••WAAGSCHALE •OTTER•TMS•TUNES ERL•PALASTHOTEL• •IERM•UI•IOR••ME •NIEDERRIED•SP•I LADE•IX•SLEEPING •SE•IN•HAINBUCHE STRASSBERG•LEHEN •ESU••LI••KARL•T KIESERENGERN•EMU •NEGERDORF•AGRAM

Lösungswort: ZEHNKAMPF

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: MUTTERTHERESA

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im

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Auflösung in der nächsten Nummer

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JAHRESTAGE

2. Jahrestag

10. Jahrestag

Daniel Thaler

Bernhard Leitner

In Dankbarkeit und Liebe sehen wir zurück und danken Gott für die Zeit, die Du bei uns gewesen bist.

In liebevoller Erinnerung denken wir an Dich ganz besonders am Sonntag, den 23. Oktober um 10.30 Uhr beim Gottesdienst in der Kirche von Egg. Deine Familie

* 08.03.1957 † 18.10.2014

Ganz besonders denken wir an Dich, lieber Daniel, am Sonntag, den 23. Oktober um 10.00 Uhr bei der hl. Messe in der Pfarrkirche von Sterzing.

Alles kann der Mensch vergessen, ob es leicht war oder schwer, doch ein Herz, das man geliebt hat, das vergisst man niemals mehr.

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Ein Jahr ohne Dich. Was bleibt, ist die Erinnerung an Deine Liebe und Fürsorge und Dein immer für uns da Sein. Du fehlst!

24. Jahrestag

Erich Baur Wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 22. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Besonders denken wir an Dich am Samstag, den 15. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls.

1. Jahrestag

Richard Mair

* 10.03.1948 † 11.10.2015

6. Jahrestag

1. Jahrestag

Josef Rainer

Rosa Volgger Wwe. Tötsch

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 16. Oktober um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

* 18.07.1938 † 16.10.2015

Ich bin nicht weit weggegangen, ich tausche nur die Räume, ich lebe in Euch und geh durch Eure Träume.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich ganz besonders am Samstag, den 15. Oktober um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch. In Liebe Deine Kinder mit Familien

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines, dies eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines. Doch dieses eine Blatt allein war Teil von unserem Leben, drum wird dies eine Blatt allein uns immer wieder fehlen. R. M. Rilke

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Anni, Verena und Franziska mit David, Paul und Max

Das Glück, das wir durch einen lieben Menschen erfahren durften, den wir liebten, macht den wahren Reichtum des Lebens aus.

Allen, die daran teilnehmen, einen herzlichen Dank. In Liebe Deine Familie

Armin Erlacher Zum 10. Jahrestag denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 1. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein Dank allen, die daran teilnehmen und Armin im Herzen behalten. Deine Eltern Gabi und Herbert Deine Schwester Sabine


JAHRESTAGE

7. Jahrestag

4. Jahrestag

August March

Alois Larcher

* 03.09.1936 † 16.10.2009

Luis

Sag morgens mir ein gutes Wort, bevor Du gehst vom Hause fort. Es kann so viel am Tag geschehen, wer weiß, ob wir uns wiedersehen. Drum lass ein gutes Wort das letzte sein, bedenke, das letzte kann für immer sein.

In Liebe denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mittewald. Deine Familie

Wir denken an Dich voll Dankbarkeit und Liebe am Sonntag, den 16. Oktober beim Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Das Leben ist vergänglich, doch die Liebe, Achtung und Erinnerung bleiben für immer.

Allen, die daran teilnehmen, herzlichen Dank. Deine Familie

M e n s c h e n , d i e w i r l i e b e n , s t e r b e n n i e, s i e b l e i b e n u n s i m H e r z e n e r h a l t e n .

1. Jahrestag

15. Jahrestag

Anna Volgger Wwe. Sparber

Josef Sparber

† 15.10.2015

† 13.10.2001

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Euch am 16. Oktober um 9.30 Uhr beim Gedächtnisgottesdienst in der Kirche von Obertelfes. Wir wollen auch Eure Söhne Alois und Walter in das Gebet einschließen. Allen, die daran teilnehmen und Euch in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt‘s Gott. Eure Kinder mit Familien

Abschied nehmen gehört zum Leben dazu. Doch die Liebe des anderen Menschen lebt in unserem Herzen. Sie wird uns begleiten und in schwierigen Momenten den richtigen Weg weisen.

13. Jahrestag

Helene Volgger geb. Obex

Für immer bleiben die Erinnerungen und der Dank für alles, was Dein Leben uns brachte. Wir gedenken Deiner besonders am Donnerstag, den 20. Oktober um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Deine Kinder mit Familien und Dein Adolf

3. Jahrestag

Cäcilia Oberhofer geb. Rainer Das Leben ist vergänglich, doch die Liebe, Achtung und Erinnerung bleiben für immer.

† 02.11.2013 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Dienstag, den 1. November bei der hl. Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und unsere Cilli in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. Deine Familie

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JAHRESTAGE

10. Jahrestag

Die Zeit vergeht, aber Du lebst in uns weiter, in unseren Herzen, in unseren Gedanken und in den schönen Erinnerungen, die Du uns geschenkt hast.

Armin, Du fehlst uns.

Maria Hofer Wwe. Tötsch Wir feiern am Samstag, den 15. Oktober um 19.00 Uhr den Jahrestag in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch. Auch wenn Du schon lange nicht mehr unter uns bist, in unserem Herzen lebst Du immer weiter.

9. Jahrestag

Karl Thaler

In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 23. Oktober um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Lieber Karl, dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe gedenken wir Deiner am Donnerstag, den 13. Oktober um 17.30 Uhr beim Gottesdienst in der Kirche von Thuins.

All jenen, die daran teilnehmen und an Dich denken, möchten wir danken.

Einmal wird es still in jedem Leben und die Füße gehen müde ihren Gang. Einmal muss man aus den Händen geben, was man festhielt viele Jahre lang.

Deine Töchter mit Familien

8. Jahrestag

Armin Keim

In Liebe Deine Mami Rosmarie und Dein Bruder Christian

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Allen, die daran teilnehmen und so oft sein Grab besuchen, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott.

Wa s m a n t i e f in seinem Herzen besitzt, k a n n m a n d u r c h d e n To d nicht verlieren.

Deine Familie

Wenn die Kraft zu Ende geht, ist es kein Leben, ist es kein Sterben, ist es Erlösung. Ein gütiges Herz hörte auf zu schlagen.

Maria Schaiter

Uhln Moidl * 01.02.1924 † 24.08.2016

DANKSAGUNG

Gottfried Ralser Briefträger in Pension * 13.04.1945 † 07.09.2016

DANKE

Die Mutter zu verlieren ist unsagbar schwer. Wir sind aber dankbar für die Zeit, die wir mit ihr verbringen durften. Es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Wertschätzung ihr entgegengebracht wurden. Außerstande, allen persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Wege ein herzliches Vergelt’s Gott sagen: für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für die Gebete, die Blumen, die vielen Trauerkerzen sowie für die herzliche Anteilnahme, die uns in dieser schweren Zeit sehr viel Kraft gegeben hat. Unser Dank gilt den Vorbetern, unserem Pfarrer Thomas Stürz und allen, die zur schönen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht auch an den Hausarzt Dr. Stefan Gögele und die Pflegerin Jasmin. Danke außerdem für die heiligen Messen, Gedächtnisspenden sowie an alle, die unsere Mame auf ihrem letzten Weg begleitet haben und in lieber Erinnerung behalten.

Unser besonderer Dank gilt der Geistlichkeit, den Sarg-, Kreuz- und Kranzträgern sowie der Feuerwehr, den Imkern, dem Jahrgang 1945, dem Kirchenchor Maria Trens, seinem Hausarzt Dr. Franz Keim, dem Haus- und Krankenpflegedienst des Sprengels Wipptal für die liebevolle Betreuung.

Die Trauerfamilie

Die Trauerfamilie

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für die herzliche Anteilnahme, für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die zahlreichen Gebete, Messen, Blumen, Kerzen und Spenden und für die Teilnahme an der Beerdigung.


JAHRESTAGE

1. Jahrestag

Karl Wild

Gschnitzer Karl † 24.10.2015

Die Trauer hört niemals auf, sie wird ein Teil unseres Lebens.

In Dankbarkeit und Liebe denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 23. Oktober um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Sie verändert sich und wir ändern uns mit ihr.

Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen und sich mit uns an Karl erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

2. Jahrestag

Wir gehen die Wege, die Du mit uns gegangen bist, wir freuen uns an dem, was Dich erfreut hätte. Wir gehen den Spuren nach, die Du uns hinterlassen hast, und begegnen Dir immer wieder!

Anton Bacher * 08.04.1947 † 04.11.2014

Lieber Tate, wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Dienstag, den 1. November um 9.30 Uhr in der St. Veitkirche in Obertelfes. Ein Dank gilt allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und Toni in Erinnerung behalten.

Du fehlst uns so sehr.

Deine Lieben

DANKE sagen wir allen, die uns Trost gespendet haben durch -

Auferstehung -

Umarmungen, Beileidsschreiben, Gebete, Blumen, Kerzen und Gedächtnisspenden.

Wir danken auch für die Teilnahme an den Rosenkränzen und am Abschiedsgottesdienst.

Ewigkeit

Franz Aigner * 03.09.1931 † 08.09.2016

Ein besonderer Dank gilt dem Ortspfarrer Attila Nagy-György und Pater Meinrad für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier und Beisetzung der Urne, weiters dem Bürgermeister Franz Kompatscher für die Trauerrede, dem Vorbeter Christian, den Sarg- und Kranzträgern, dem Kirchenchor und all jenen, die einen Dienst verrichtet haben. Die Trauerfamilie Erker 10 I 16

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ÄRZTEKALENDER

VERANSTALTUNGEN

APOTHEKEN 01.10. – 07.10.:

Stadtapotheke Tel. 765397 08.10. – 14.10.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 15.10. – 21.10.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 22.10. – 28.10.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 29.10. – 04.11.: Stadtapotheke Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364.

PRAKTISCHE ÄRZTE 01.10.: 02.10.: 08.10.: 09.10.: 15.10.: 16.10.: 22.10.: 23.10.: 29.10.: 30.10.: 31.10.: 01.11.:

Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 Dr. Robert Hartung Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Dr. Stefan Gögele Dr. Markus Mair Dr. Bettini Giuliana Tel. 320 6068817 Dr. Esther Niederwieser Tel. 0472 756786, 335 6072480 Dr. Wilhelm Seppi

Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Ab 1. Oktober 2016 bis Mai 2017 ist samstags von 9.00 – 12.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5, Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig.

WOCHENEND- UND FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187.

TIERÄRZTE 01./02.10.:

Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 08./09.10.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 15./16.10.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 22./23.10.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 29./30.10.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 01.11.: Dr. Bruno Prota 05./06.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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BIS 31. OKTOBER Ausstellung: „Bahnlandschaften: Zukunft Bahn“, Festung Franzensfeste. BIS 30. OKTOBER Ausstellung: „ACADEMIÆ Youth Art Biennale“, Festung Franzensfeste. BIS 15. NOVEMBER Ausstellung: „Höfe ohne Männer. Frauenalltag im Ersten Weltkrieg“, Mareit, Jagd- und Fischereimuseum Schloss Wolfsthurn. 6. OKTOBER Vortrag: „Mit Vitaminen gesund über den Winter“ mit Gottfried Hochgruber, Bildungsausschuss Gossensaß-Pflersch, Gossensaß, Gemeindesaal, 19.30 Uhr, Eintritt frei. 7. OKTOBER Diskussionsabend: „Kinderbetreuung in den schulfreien Zeiten“ mit Christa Ladurner (Allianz für Familie) und einem Mitarbeiter der Landesfamilienagentur, Wipptaler Jugendwochen, Margarethenhaus, 20.00 Uhr. 7. UND 8. OKTOBER Theater: „Mord in den Alpen“, Dinnerkrimi der Theatergemeinschaft Wipptal, Ridnaun, Pfitscher Stadl, 19.00 Uhr. Reservierungen: Tel. 347 2478322 (17.00 – 20.00 Uhr) oder www.theatergemeinschaft.com, Eintritt inkl. 4-Gänge-Menü: 50 Euro. 7., 9., 12., 14., 16., 17., 19., 20., 22. UND 23. OKTOBER Theater: „Die Grönholm-Methode“, Schauspiel von Jordi Galceran, Bühne: Spielgemeinschaft Vintl-Weitental, Festung Franzensfeste, 20.00 Uhr (am 9., 16. und 23. Oktober um 18.00 Uhr). 8. OKTOBER Kirche: Gerichtskreuzgang nach Maria Trens. Unterhaltung: „Der Rote Teppich“, Sterzing, Stadtzentrum, Thema: Winter. 9. OKTOBER Unterhaltung: WIPPfest beim Schaurhof, Ried, ab 11.00 Uhr. Kultur: Tag der offenen Tür in der

Festung Franzensfeste, 10.00 – 18.00 Uhr, Eintritt frei. 9. – 31. OKTOBER Postkartenausstellung: „Herzliche Grüße aus dem Eisacktal!“, Festung Franzensfeste. 10. OKTOBER Vortrag: „Wenn das Leben auf den Magen schlägt – Reizmagen, Blähungen, Magengeschwüre“ mit Dr. Josef Frötscher, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr, Eintritt frei. 12. OKTOBER Vortrag: „Die Gesundheit sitzt im Darm“ mit Dr. Rudolf Gruber, Bildungsausschuss GossensaßPflersch, Gossensaß, Gemeindesaal, 19.30 Uhr, Eintritt frei. 14. OKTOBER Konzert: „Fanfare Harpe Davids Treebeek“ aus den Niederlanden, Sterzing, Stadtplatz, 15.00 Uhr. Vortrag: „Alt werden – gesund bleiben: Tipps für 100 Lebensjahre“ mit Primar Dr. Christian Wenter, Seniorengemeinderat Sterzing, Gasthof „Goldenes Kreuz“, 14.00 Uhr, Eintritt frei. Konzert: Vokalquartett „FourLauT“, Vokalensemble „buchbar“ und Männerchor „Wippmenvox“, Wipptaler Jugendwochen, Mareit, Pfarrkirche, 20.30 Uhr. 14. – 23. OKTOBER Ausstellung: „Ich war im Krieg“, Vereinshaus Ridnaun. Eröffnung am 14. Oktober mit Referaten von Leopold Steurer und Luise Ruatti, 19.30 Uhr. 15. OKTOBER Verschiedenes: Tag der offenen Tür beim Weißen Kreuz Sterzing, Margarethenstraße (neben Krankenhaus), ab 14.30 Uhr. Unterhaltung: Ehrung der Bürgerkapelle Sterzing mit anschließender Feier, Sterzing, Stadtplatz, 18.00 Uhr (Einmarsch vom Untertorplatz um 17.30 Uhr). 16. OKTOBER Konzert: Holzblasorchester „HoBla-O“, Sterzing, Stadttheater, 18.00 Uhr. 18. OKTOBER Verschiedenes: Offener Mittags-

tisch für Senioren, Wiesen, Schloss Moos, Infos und Anmeldung: Tel. 0472 765179. Vortrag: „Wundermittel Vitamin D?“ mit Dr. Susanne Reiffenstuhl, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr, Eintritt frei. Vortrag: „Gesunde Ernährung schmeckt – Kreative Ideen und Rezepte für mehr Wohlbefinden und Vitalität“ mit Christiane Gruber, Bildungsausschuss GossensaßPflersch, Gossensaß, Gemeindesaal, 19.30 Uhr, Eintritt frei. 19. OKTOBER Vortrag: „Zur Gesundheit gehört auch die seelische Gesundheit – Die Depression als die häufigste Erkrankung bei Menschen“ mit Dr. Mario Horst Lanczik, Bildungsausschuss Gossensaß-Pflersch, Gossensaß, Gemeindesaal, 19.30 Uhr, Eintritt frei. 21. OKTOBER Verschiedenes: Wipptaler Jungbürgerfeier für den Jahrgang 1998, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft. 21. – 23. OKTOBER Messe: Wirtschaftsschau Eisacktal 2016, Vahrn, Obstgenossenschaft Melix. 22. OKTOBER Sport: Special Kickers Friends Cup 2016, Wiesen, Sportpavillon, 10.00 Uhr. Unterhaltung: Konzertshow der „Joe Smith Band“, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.


VERANSTALTUNGEN

23. OKTOBER Verschiedenes: Tag des offenen Tunnels, Mauls, Baustelle BBT, 9.30 – 16.30 Uhr, viertelstündlich kostenloser Busdienst ab Bahnhof Sterzing und Bahnhof Franzensfeste. 25. OKTOBER Vortrag: „Die Wechseljahre meistern“ mit Dr. Maria Paregger, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr, Platzreservierung: Tel. 0472 767235, Eintritt frei. 27. OKTOBER Vortrag: „Internet, Handy, Soziale Netzwerke, Computerspiele … weil ich ohne nicht mehr kann!“ mit Helmar Oberlechner, Wipptaler Jugendwochen, Gossensaß, Theatersaal, 19.30 Uhr. 29. OKTOBER Unterhaltung: Herzlball der Wipptoler Plattlgitschn, Gasteig, Vereinshaus, ab 20.30 Uhr. 5. NOVEMBER Verschiedenes: Caritas-Gebrauchtkleidersammlung. Anwendung positiv

„KRANKE UND BETAGTE MENSCHEN ZUHAUSE VERSORGEN UND PFLEGEN“ 14. Oktober: Infonachmittag zu Pflege-Einstufung, Ausbezahlung ..., Referentin: Dr. Heidi Wachtler, in Zusammenarbeit mit der SBB-Seniorenvereinigung Gasteig/ Jaufental, Vereinshaus Gasteig, 14.30 Uhr. Keine Anmeldung erforderlich. 21. Oktober: Infoabend „MENSCHEN ZUHAUSE BEGLEITEN AUS PFLEGERISCHER SICHT“, Referent: Diplomkrankenpfleger Reinhard Wild, in Zusammenarbeit mit der SBB-Seniorenvereinigung Gasteig/ Jaufental, Vereinshaus Gasteig, 19.00 Uhr. Keine Anmeldung erforderlich. INFOS gsunddurchsjahr@gmail.com Tel. 349 2951505

> KURSE 29./30. Oktober: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sterzing, Krankenhaus, 9.00 – 18.00 Uhr. Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.

> SPRECHSTUNDEN Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote Wipptal: Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 9.30 – 11.30 Uhr, Donnerstag 14.00 – 16.00 Uhr, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, St. Jakobweg 8, Sterzing, Kontakt: Tel. 0472 726060.

AVS Ratschings 13. Oktober: Senioren-Herbstwanderung auf dem Ritten. 16. Oktober: Herbstwanderung für Familien. ElKi 13. Oktober: Kastanienfest & Igelhaus bauen, Sterzing, ElKi-Garten, 15.00 Uhr. 22. Oktober: „... mit allen Sinnen“: Wir bauen ein Weidenhaus für den ElKi-Garten mit Luis, 9.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www.elki.bz.it; Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it. VKE 15. Oktober: Traditionelles Kastanienfest. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.

Filmclub 7. Oktober: Brooklyn, IE/GB/CA 2015 (in italienischer Sprache). 14. Oktober: Vor der Morgenröte, DE/FR/AT 2016. 21. Oktober: Maikäfer flieg, AT 2016. 28. Oktober: Un tango más – Ein letzter Tango, DE/AR 2015. Beginn jeweils um 20.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater.

> MÄRKTE 5. und 20. Oktober: Krämermarkt, Brenner. 11. Oktober: Monatsmarkt, Sterzing. 4., 11., 18. und 25. Oktober: Sterzlmarkt, Sterzing. 7., 14., 21. und 28. Oktober: Bauernmarkt, Sterzing. 23. Oktober: Flohmarkt.

> VEREINE & VERBÄNDE AVS Sterzing 16. Oktober: Herbstwanderung am Ritten. AVS Freienfeld 9. Oktober: Wanderung Törggelen.

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Der Herbischt isch iatz do, und iatz kriegns ihre nou teiflisch geneatig! Statt gemietlich af an Olbe, an Pichl oder gor af an Berg auchnziwondern, mießn ihre tottal auchnrennen. Do lafn se auwärz, gleich asou wie ondere ebmaus rennen, wenn se in Onnibus nit saumin mechtn. Schode um de gonze Kroft, de do lei in Luft augeaht. Mein Vetter in Tol drein hätt a poor Hager gibraucht, ’s Gruemathai vi der Leite einzitien, ums nou vourn Wetter in Tenne zi hobm. Ober dert war kuen uenziger vi de schnelln Mander und Weiber zin helfn do giwesn! Hotter sich holt gemießt alluene mehr schlein, ober genutzt hotts decht nicht ... Wie isch des mit de Löcher? Wie man heart, wearn die Löcher in die Gemeindekassn zin Glick olleweil kliener; isch woll guet, weil wou hätt des denn hinfiehrn gsollt? Derfir weard an onders Loch olleweil greaßer und länger! Und des wear i mir a des Munat amol unschaugn giehn, oder holt fohrn. Unter Mauls wear i a in des Loch in Berg eichn schaugn, um amol mitzikriegn, wie do in a poor Johr – jo wieviele denn epper? – die Ziige durchpleschn wearn. Ober bis do die Gleis gilegg wearn, kannt i leicht niemer souvl sein, mitzifohrn. Und ob nou an onders Loch augitun wearn konn, isch scheinbor amol af Eis gilegg. Do hätt man giwellt a guets Werk tien ... und derweil isch holt nicht draus wordn! Jo, es hätt a guets Ewerk ogebm, do in den Grobm unter Ridnaun afn Mareiderboch. Und derweil soll amol olls nicht sein, hott holt a hoachs Gericht in Rom bischlossn. Ob sell schun schode isch? Erker 10 I 16

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IMPRESSUM Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner Mairösl (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Thomas Bachnetzer, Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Rudolf Pichler, Manfred Riedmann, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Astrid Tötsch (at), Carlo Bruccoleri, Ugo Santon (us) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Titelfoto: Martin Schaller Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 55 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN > Geburten Brenner: Areeba Abdur (27.08.2016, Brixen). Freienfeld: Fabian Rainer (13.08.2016, Sterzing). Pfitsch: Larissa Holzer (11.08.2016, Sterzing). Antonio Toscano (16.08.2016, Sterzing). Laurin Unterthiner (25.08.2016, Sterzing). Ratschings: Moritz Walter (02.08.2016, Sterzing). Tobias Leitner (06.08.2016, Sterzing). Sophia Hofer (07.08.2016, Sterzing). Julia Larch (09.08.2016, Sterzing). Greta Mair (11.08.2016, Sterzing). Kendra Dapit (12.08.2016, Sterzing). Mara Wurzer (18.08.2016, Sterzing). David Oberprantacher (24.08.2016, Sterzing). Sterzing: Albes Gashi (01.08.2016, Sterzing). Ida Siller (24.08.2016, Sterzing). Riccardo Paolo Sciolla (29.08.2016, Sterzing). Clara Keim (31.08.2016, Sterzing). > Todesfälle Brenner: Bashir Begum, 74 (30.08.2016, Brenner). Pfitsch: Bernhard Keim, 73 (21.07.2016, Baiersbronn). Anna Trenkwalder, 74 (27.08.2016, Sterzing). Ratschings: Karl Mair, 71 (12.08.2016, Ratschings). Maria Mair, 92 (24.08.2016, Ratschings). Sterzing: Heinrich Pichler, 89 (02.08.2016, Sterzing). Maria Amort, 83 (06.08.2016, Sterzing). Peter Saxl, 72 (06.08.2016, Sterzing). Ferdinand Haller, 73 (14.08.2016, Neumünster). Ernst Niederwieser, 89 (29.08.2016, Sterzing). Mohammad Rashid Raja, 61 (31.08.2016, Sterzing). > Eheschließungen Brenner: Ulrike Maria Lang und Nicola Natale (09.07.2016, Innsbruck). Olexandra Dem’Yanova und Alessandro Martinelli (10.08.2016, Gossensaß). Karin Haller und Martin Unterkircher (27.08.2016, Pflersch). Ratschings: Verena Rainer und Joachim Wild (16.07.2016, Ratschings). Sterzing: Milly Tinessa und Pasquale Laricchia (05.08.2016, Cervinara). Irene Daveri und Ulrich Gruber (13.08.2016, Sterzing). Katia Immacolata Gemma und Alessandro Pastore (21.08.2016, Muro Leccese). > Baukonzessionen Brenner: Elektrizitätsgenossenschaft Pflersch: Glasfasernetz Elektrizitätsgen. Pflersch. Florian Thaler: Erweiterung der Hofstelle, Gp.680, K.G. Brenner. Designer Outlet Brennero AG, Brennerpass: Baulückenschließung innerhalb der Bp.297 und Bp.302, K.G. Brenner. KuK Immobilis GmbH, Gossensaß, Alte Postgasse 6: Abbruch und Wiederaufbau des Wohngebäudes, Bp.118, K.G. Gossensaß. Freienfeld: Werner Madeiski: Verbesserungsmaßnahmen im Wiesenbereich, versch. Gp., K.G. Trens. Michael Kofler: Sanierung und Erweiterung des Rainerhofes, Bp.671, K.G. Stilfes. Sadobre AG, Reifenstein 7: Umbau des Gebäudes „Top Stop“, Bp.443, K.G. Stilfes. Hotel Wieser KG, Stilfes 55: Abbruch und Wiederaufbau mit qualitativer und quantitativer Erweiterung des Hotels, Bp.35, K.G. Stilfes. Johann-Paul Senn: Abbruch der Hofstelle und Wiederaufbau eines Wohngebäudes, Bp.213, Gp.1843/2, K.G. Stilfes. Mario Andreas

Roscio, Trens, Maria-a.-d.-Lahn-Str.5: Errichtung eines Wintergartens, Bp.257, K.G. Trens. Pfitsch: Karl Holzer, Kinzen 92: Sanierung und Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.281, K.G. Pfitsch. Stefan Gasser, Wiesen, Thurnerweg 39: Erweiterung der Wohnung und Errichtung einer Dachterrasse, Bp.507, K.G. Wiesen. Martin Delueg, Ried 4A: Errichtung einer lw. Garage, Gp.2070/1 und 2070/3, K.G. Pfitsch. Gerhard Graus, Helene Mair, Wiesen: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.26 und 27, K.G. Wiesen. Aue St. Jakob GmbH, St. Jakob 59: Wasserableitung aus dem Überwasserwaldbach zur Erzeugung elektrischer Energie, Gp.1450, 1398/1 und 2122/10, K.G. Pfitsch. Ratschings: Franz Haller, Innerratschings: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses und Umbau der lw. Garage, Bp.692, K.G. Ratschings. Josef Haller, Elisabeth Wieser, Innerratschings: Errichtung von 2 Wohneinheiten, Gp.1203/4, K.G. Ratschings. Roswitha Amort, Gasteig, Angerweg 4: Einbau eines unterirdischen Flüssiggastanks, Bp.316, Gp.215/1, K.G. Jaufental. Peter Braunhofer, Ridnaun, Braunhofe: Anbau einer Überdachung am Wirtschaftsgebäude, Bp.462, Gp.1476/1, K.G. Ridnaun. Josef Gasteiger, Markus Gasteiger, Mareit, Gassegaud 3: Errichtung von 2 Autostellplätzen, Bp.306, K.G. Mareit. Andrea Gatto, Pardaun 9: Errichtung einer Überdachung für Stellplätze und einer unterirdischen Garage, Bp.595, Gp.1903/2, K.G. Ratschings. Roman Plattner, Ulrike Volgger, Ridnaun, Dorf 3: Änderung der Inneneinteilung im Dachgeschoss, Bp.368, K.G. Ridnaun. Maria Angela Girardi, Stefan Klotz, Stange: Errichtung einer Erstwohnung, Gp.103/19, K.G. Ratschings. Valentin Wurzer, Meliorierungsarbeiten, Gp.1603, K.G. Ridnaun. Rosa Brunner, Stange 40: Umbau am Dachstuhl und Anpassung an die vorgesehene Erweiterung, Bp.443, K.G. Ratschings. Daniel Oberhofer, Gasteig: Errichtung einer Überdachung für Fahr- und Motorräder, Bp.322, Gp.315/22 und 318/4, K.G. Jaufental. Juliane Frick, Gasteig, Mühlbachlweg 6: Sanierung und bauliche Umgestaltung, Bp.290, K.G. Jaufental. Sterzing: Renate Hofer, Matheis-Stöberl-Str.10: Teilung in zwei Wohnungen, Bp.1100, K.G. Sterzing. Brigitte Mayr, Raminges 1: Sanierung des „Thalerhofes“, Bp.28, K.G. Tschöfs. Autonome Provinz Bozen-Südtirol: Umstrukturierung und Erweiterung des ital. Schulzentrums, Bp.472 und 551, Gp.155/3, K.G. Sterzing. Hans Pardeller, Altstadt 30: Erweiterung des Balkons, Bp.165, K.G. Sterzing. Franz, Katharina und Magdalena Tratter, Hochstr.29: Sanierung des Wohngebäudes, Bp.261/1, K.G. Sterzing. Gemeinde Sterzing: Errichtung von 16 Urnennischen auf der Friedhofsmauer, Gp.441/11, K.G. Sterzing. Verena Hanni, Mirko Minzoni, Thomas-Scheiter-Str.12: Errichtung einer Markise, Bp.334, K.G. Thuins. Gemeinde Sterzing: Errichtung der Netzübergabe- und Verteilkabine Roßkopf nebst Abbruch der Kabine der Selnet, Gp.770/1, K.G. Tschöfs. Bezirksgemeinschaft Wipptal, Bahnhofstr.10: Sanierung des Sozialzentrums Fugger, Bp.727, K.G. Sterzing. > Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it


1916

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

02.10.1916 (Eine Betrügerin.) Aus Stubai meldet man uns: In letzter Zeit tauchte im Stubaitale an einzeln abseits liegenden Bauernhöfen eine gewisse Anna Bichler, geborene Helma (am 11. November 1884 zu Schaiten geboren, nach Stilfes zuständig), verehelichte Taglöhnerin, auf und entlockte leichtgläubigen Bäuerinnen unter dem Vorwande, daß sie ihnen gutes und billiges Mehl, Seife und andere notwendige Bedarfsartikel von Innsbruck hereinbringe, Geldbeträge heraus; sie ließ sich aber nicht mehr sehen. Einer Bäuerin hat sie 30 Kreuzer und als Entschädigung für das erbetene Nachtlager ein Paar fast neue Schuhe im Werte von 40 Kreuzer entwendet. Einer anderen Bäuerin hat sie 80 Kreuzer auf diese Weise herausgelockt. Anna Bichler hat schlechte Zähne, Haare auf der Oberlippe und befindet sich in gesegneten Umständen.

(Der Tiroler)

04.10.1916 (Todesfälle). Am 24. September verschied in Sterzing Frau Antonia Ennemoser, Hausbesitzerin. Sie hinterläßt 3 Kinder im Alter von 3, 4 und 5 Jahren, deren Vater, Roman Ennemoser, bei der allgemeinen Mobilisierung einrückte und schon am Transport zum Schlachtfelde den Strapazen erlag. - Im Sanatorium zu Brixen starb Fräulein Anna Lechner, langjährige Kassierin bei der Sterzinger Dampfmolkerei. Die Leiche wird nach Sterzing überführt.

(Der Tiroler)

18.10.1916 (Trens. Seltenes Familienereignis). Der in Gries und Bozen in allen Kreisen hochgeachtete Herr Anton Hanspeter, k. k. Postpferdehalter, Haus- und Grundbesitzer, feierte am 17. Oktober in Trens bei Sterzing mit seiner Gemahlin Karolina Hanspeter, geb. Lanz, die silberne Hochzeit. Zu gleicher Zeit und am selben Orte wurden auch seine beiden Töchter getraut. Fräulein Marie Hanspeter mit Herrn Josef Pichler, derzeit Rechnungsunteroffizier, und Fräulein Helene Hanspeter mit Herrn Josef Leiß, k. k. Landsturm-Ingenieur.

(Der Tiroler)

19.10.1916 (Sterzing. Freispruch von Preistreiberei.) Das k. k. Kreisgericht Bozen hat in öffentlicher Verhandlung gegen 22 Gastwirte in Sterzing, die der Preistreiberei, beziehungs-

weise wucherischen Verabredung in Bier, angeklagt waren, den Freispruch gefällt.

(Innsbrucker Nachrichten)

19.10.1916 (Leichenüberführung gefallener Krieger). Aus Sterzing wird uns gemeldet: Die Leiche des am 7. April 1916 in Innsbruck verstorbenen Gutsbesitzers Kaiserjäger Benedikt Keim von Sterzing, 43 Jahre alt, ledig, Sohn des gleichnamigen weitbekannten Viehhändlers wurde exhuminiert und behufs Beisetzung im Familiengrabe am 15. Oktober nach Sterzing überführt. Am gleichen Tage erfolgte die Ueberführung der exhumierten Leiche des vor einem Monate in einem Spitale in Innsbruck verstorbenen Standschützen Wilhelm Sparber, Riedererwirtssohn, Gutsbesitzer beim Hauser in Mareit, behufs Beisetzung am dortigen Ortsfriedhofe. - Ferner wurde die Leiche des Moartunigsohnes Abraham Mair von Thuins, welcher im Militärspital Mentelberg in Innsbruck gestorben ist, behufs Beisetzung am hiesigen Friedhofe überführt.

28.10.1916

(In die Eisakschlucht gestürzt). Aus Franzensfeste wird uns berichtet: Am Dienstag, den 24. des Monats nachmittags stürzte ein mit zwei Pferden bespannter Holzwagen auf der Fortsetzung des Römersteiges hinter der Festung in die tiefe Eisakschlucht. Das Unglück geschah nach Aussage des Fuhrmannes, indem die Pferde an einer etwas ansteigenden Stelle der Straße nicht mehr ziehen wollten und so der Wagen in Rückwärtsbewegung und außer den schmalen Weg geriet und samt den Pferden den sehr steilen Abhang etwa 100 Meter hinunterstürzte. Der Wagen mit dem Holz blieb an einem Baume hängen, die beiden Pferde ertranken im Eisakfluß. Bahnwächter und Arbeiter machten sich daran, das Fleisch der Pferde zu bergen, was ihnen nach Zerstückelung der Tiere im Flusse und

(Der Tiroler)

24.10.1916 (Ergebnis der Opfertage in Sterzing). Die Einnahmen durch Sammelbögen betrugen 283,60 Kronen, der Verkauf von Kriegsabzeichen ergab 156 Kronen, Erträgnis von zwei Wohltätigkeitsvorstellungen des Dilletanten-Mädchen- und Kinderthea- Alte Brücke in Franzensfeste am Römerweg (fortezzaopenarchive.net) ters 360 Kronen, zusammen 799,60 Kronen. Diese Veranstaltungen wurden von mittels Seilaufzuges bis zum Mittwoch abends einem Lokalkomitee bestehend aus dem gelang. Den Fuhrmann soll keine Schuld am Herrn derzeitigen Bürgermeister Jakob Stif- Unfalle treffen. An fast derselben Stelle ist auch ter, dem hochwürdigen Herrn Stadtpfarrer voriges Jahr ein solcher Unfall geschehen, nur Dr. v. Alpenheim, der Schulleitung und den mit dem Unterschiede, daß damals ein Pferd Schulschwestern, sowie Fräulein Toni Hu- noch lebend und ohne besondere Verletzunter, als Leiterin des Mädchen-Kinderthea- gen heraufgeseilt werden konnte. ters durchgeführt. Dieses günstige Ergebnis (Der Tiroler) beweist, daß der große Wohltätigkeitssinn trotz harter Kriegsnot in der Bevölkerung 30.10.1916 (Jagdversteigerung). Aus Stilfes fortbesteht. Es gebührt daher allen edlen am Eisak wird berichtet: Am 18. des Monats wurSpendern der verbindlichste Dank, ebenso de die Jagd der Gemeinde Trens an Herrn Mardem rührigen Lokalkomitee für ihre vielen kart, Wendelinbauer unterhalb Sprechenstein, Bemühungen im Interesse der guten Sache. um 400 Kronen Pacht versteigert. Der frühere Das Sammelergebnis wurde seiner Bestim- Jagdpächter, Herr Lenerwirt von Freienfeld, hatmung zugeführt. te dieselbe um 80 Kronen inne. – Fleischpreise!

(Der Tiroler)

(Innsbrucker Nachrichten) Erker 10 I 16

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immob siller NEU

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