ERKER 10 2019

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Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Jahrgang 31 - Oktober 2019

Erker Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

30 Jahre Erker


Kaffee Pause W E R S C H N I T T E N M I T B R I N G T, D A R F KO M M E N !

S T E R Z I N G N E U S TA D T S T E R Z I N G A LT S TA D T STERZING AL VOLO S T E R Z I N G V I S -Á -V I S STEINACH AM BRENNER

Kürbis so leckerschnitten, sch der Herbmeckt st L A PA U S A C A F F È D A C O N D I V I D E R E

N E U S T I F T/ S T U B A I TA L MARKTHALLE INNSBRUCK

PA R D E L L E R B R O T.C O M

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Inhalt Politik Sterzing: Speed-Boxen an der Brennerstraße.............................48 Freienfeld: Die Wohlfühlgemeinde............................................48 Ratschings: Hotelerweiterungen genehmigt..............................50

30 Jahre

Erker

Wirtschaft Naturgefahren: Einsatzzentrale am Brenner...............................51 Jubiläum: 125 Jahre Raiffeisenkasse Freienfeld..........................57 Bergbau: Zukünftige Ressourcen am Schneeberg?....................58

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Gesellschaft Journalismus: Roland Turk im Gespräch.....................................40 Ratschings: Vier neue Ehrenbürger............................................64 Trens: Pfarrer Josef Augsten willkommen geheißen...................68

30 Jahre Erker Mit dieser Ausgabe feiert der Erker sein 30-jähriges Bestehen. Mit der Jubiläumsausgabe wagen wir einen Blick in die Zukunft: Was wird das Wipptal in 30 Jahren bewegen?

Kultur Interview: Hutmacher Reinhard Plank........................................74 Musik: 3. Nationaler Brass Band Wettbewerb............................78 Zweiter Weltkrieg: Auf Spurensuche im Wipptal.......................84 Pagine italiane 30 Anni di Erker........................................................................90 Tirolo alla Svizzera.....................................................................94 Teatro Stabile ...........................................................................98 Hockey.....................................................................................99 Sport Porträt: Läufer Martin Griesser................................................100 Berglauf: Neue Sieger bei Wasserfalleralmlauf.........................102 Eishockey: Die Broncos-Spieler im Porträt................................106

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Erker-Extra Finanzen & Immobilien............................................................108 Gesundheit & Wohlbefinden...................................................116

Vier neue Ehrenbürger

Zukünftige Ressourcen?

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Der Hutmacher

Rubriken Leserbriefe................................................................................44 Rezept......................................................................................55 Laut §.......................................................................................56 Aus der Seelsorgeeinheit...........................................................95 Tourentipp des Monats...........................................................104 Gesundheit.............................................................................128 Leute .....................................................................................132 Jahrestage..............................................................................134 Gemeinden.............................................................................137 Impressum..............................................................................137 Unterhaltung..........................................................................138 Veranstaltungen......................................................................140 Kleinanzeiger..........................................................................142 Vor 100 Jahren.......................................................................146 Erker 10/19

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ErkerJubiläen

Liebe Leserin, lieber Leser,

Die runden Geburtstage hat der Erker stets mit kulturellen Veranstaltungen verknüpft. Hier ein kleiner Rückblick.

Schade eigentlich. Dennoch. Zur eigenen Meinung der Erker feiert Geburtstag, wird 30 Jahre alt. Im Oktober 1989, kurz vor dem Fall der Berliner Mauer, sollte jeder auch stehen. Der Erker – das ist sein Anspruch – wird jedenfalls erscheint die erste Ausgabe der Wipptaler Bezirksauch in Zukunft zuverlässige bezirksweite Informazeitschrift. Damit ist Südtirols erste, bis heute unabhängige und auch zweisprachige Bezirkszeitschrift tionen liefern und Garant für seriöse und fundierte geboren. Seither beziehen alle Wipptaler Haushalte lokale Berichterstattung sein. Monat für Monat das Journal. Zum 30-jährigen Bestehen – wie zu unseren runden Es dauert nicht lange und andere Bezirke ziehen Jubiläen bereits üblich – halten wir auch diesmal nach: die Pustertaler Zeitung und Der Brixner, ebeneine kleine Überraschung für Sie bereit: Historiker Harald Kofler hat im Kulturteil unserer Zeitschrift falls noch im Jahr 1989, Die Weinstraße 2003 und über Jahre hinweg die Wipptaler Orts- und Siedzwei Jahre später dann der Vinschgerwind. Beinahe flächendeckend bröckelt auch damit das lungsnamen unter die Lupe genommen. Nun haben Medienmonopol im Lande. wir die Texte in Buchform ediert, bereichert Längst leisten die Bezirkszeitum Bilder unseres Fotografen Martin Schalschriften einen wertvollen Beiler; Grafikerin Alexandra Martin hat dem Buch ein modernes Layout gegeben, Bartrag zur Medienvielfalt in Südtirol. bara Felizetti Sorg war für das Lektorat zuWenn wir dieser Tage auf die ständig. Zudem haben wir zum 30-jährigen vergangenen 30 Jahre zurückBestehen einen Malwettbewerb für Kinder bis elf Jahre ausgeschrieben. Die prämierten blicken, so nicht ohne GenugZeichnungen finden Sie in dieser Ausgabe. tuung. Als Sprachrohr der Und noch was: Nach 30 Jahren gesellWipptaler ist der Erker heute fest im Bewusstsein der Beschaftlicher, politischer, kulturelvölkerung verankert. ler und sportlicher Berichterstat„Nach 30 Jahren gesellschaftlicher, Seit unserem ersten Ertung wagen wir mit unserer Jubipolitischer, kultureller und sportlischeinen hat sich vieles läumsausgabe einen Blick in die cher Berichterstattung wagen wir mit getan, die Medienwelt lokale Zukunft. Und darüber hiunserer Jubiläumsausgabe einen Blick grundlegend geändert. naus. In die Jahrhundertmitte. in die lokale Zukunft.“ Das digitale Zeitalter Spannend allemal. 30 Persohat den Journalismus nen aus den verschiedensten herausgefordert. Geradezu revolutioniert. Lebensbereichen stellen ÜberleDem hat sich auch der Erker nicht entzogen. Nach gungen an, was uns in den kommenden 30 Jahren einem ersten bescheidenen Web-Auftritt im Jahr erwartet. Das Ergebnis: ein kunterbuntes Spektrum 2008 erfährt unsere Website heute mit mehr als an Überlegungen, eindrucksvolle Denkanstöße, die 1.900 Seitenaufrufen täglich großen Zuspruch. Daimmer wieder eines klar zeigen: Wir leben in einer Zeit tiefgreifenden Umbruchs, einer Zeit, die unsebei sind wir uns der bescheidenen Möglichkeiten einer kleinen Redaktion durchaus bewusst. re Art zu arbeiten und zu leben stark und immer Niemals zuvor war die Medien- und Meinungsvielschneller verändern wird. Ein unerwartet vielfältiger Ausblick mit tiefgründig interessanten Einsichten. falt größer als heute. Mit all den damit verbundenen Tücken. Und Unbilden. Im wildwachsenden Cy„... wundrig stecken die erker ihre nase in die straber-Nebel des Internet glaubwürdige von unglaubwürdigen Nachrichten zu unterscheiden, erscheint ße.“, schreibt Norbert C. Kaser 1975 in seinem uns allen zunehmend schwieriger. Allein zum StichStadtstich über Sterzing. Auch wir werden das weiwort Wipptal finden Sie bei Google derzeit rund terhin tun. 814.000 (!) Einträge. Posts und Tweets scheinen uns manchmal förmlich zu erdrücken. Virtuelle ScheinIm Namen des gesamten Erker-Teams Ihnen allen eine anregende Lektüre und – bleiben Sie uns gewelten, Fake News, vorgetäuschte Nachrichten, bewusst gestreute Falschmeldungen haben Hochkonwogen. junktur. Beleidigungen grassieren. Die Wahrheit hat es wahrlich nicht mehr leicht. Diesem Treiben entgegenzuwirken, haben wir sehr bald schon die anonyme Kommentarfunktion auf unserer Website eingestellt. Und siehe da: Über Nacht gab es so gut wie keine Kommentare mehr. Chefredakteur

2004 Gemeinsam mit Musikern aus dem Bezirk organisiert der Erker zum 15-jährigen Bestehen im Stadttheater Sterzing das Konzert „Yesterday“ und hält so die jüngste Musik- und Bandgeschichte im Bezirk wach: „40 Jahre Rock, Pop und Blues im Wipptal“, ein in Südtirol bis dahin einmaliges Revival.

2009 Die Künstlervereinigung Lurx und die Künstlergruppe nördliches Wipptal gestalten erstmalig im Zwölferturm in Zusammenarbeit mit dem Erker eine viel beachtete Ausstellung mit Malereien und Skulpturen und bespielen den Turm auch musikalisch. „Spielorte“ ist im Anschluss daran auch in der Alten Orgelbauwerkstatt in Steinach am Brenner zu sehen.

2014 Herausgabe des Büchleins „augipeckt“ mit Fuggerroppen-Karikaturen von Karl Volgger. Erker-Fotowettbewerb „Das Wipptal im Fokus“ wird ein großer Erfolg. Über 200 eingereichte Bilder zeigen die Vielfalt des Bezirks.

2019 Herausgabe des Buches „Ortsund Siedlungsnamen im Wipptal“ von Harald Kofler und Martin Schaller. Malwettbewerb für Kinder bis elf Jahre.

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30 Jahre Erker. Eine Erfolgsgeschichte von Rudolf Pichler, Rechtsanwalt und Altbürgermeister von Sterzing

Selbstbewusst und sturmerprobt blickt tät gemacht. der Erker nunmehr auf drei bewegte JahrZur monatlichen Druckausgabe hat sich inzwischen eine vielbesuchte Online-Auszehnte zurück. Im Oktober 1989 landete er zum ersten Mal auf dem Tisch der gabe hinzugesellt, die auch das aktuelle Wipptaler Haushalte. Schon längst ist er Tagesgeschehen berücksichtigt. zum allseits geschätzten Bezirksblatt geNeben Information, Unterhaltung und schöngeistiger Lektüre erwartet sich der worden, das niemand mehr missen möchLeser auch die Auseinandersette: zu einer bunten Mischung von Informazung mit den großen Herausfortion, Reportagen und derungen unserer Zeit wie soziale Kolumnen, von Portraits Gerechtigkeit, Migration und Siund Interviews aus Gecherheit. Aber auch der ausufernsellschaft, Politik und de Massentourismus, die nicht Kultur, mit Schwermehr tragbare Verkehrsbelastung und die konstante Zerstörung unpunkt Wipptal, aber stets mit weltoffenem serer Landschaft durch FlächenBlick nach außen, jeder fraß, Übererschließung, HöfesterVerknöcherung und ben und eine nichtssagende Isolierung abhold. Allerweltsarchitektur drängen Der Erker versteht zu einer eingehenden Hin„Der Erker war nie als es, seine Jubiläen terfragung und Diskussion, Sprachrohr irgendeiner zu feiern, und für auch auf der Leserbriefseite Institution gedacht. mich ist es ehrendes Blattes. Als MonatszeitIm Gegenteil.“ voll und ein Privischrift, die geschickt releg, hierzu jeweils cherchiert, die Dinge richdas Geleitwort schreiben zu dürfen. tig einordnet und SchwerAls Präsident der damals noch jungen Bepunkte setzt, wird der Erker auch diesen Problemen die gebührende Aufmerksamzirksgemeinschaft Wipptal war mir die Gründung einer Bezirkszeitschrift ein bekeit widmen. Wer sonst in unserem Bezirk sollte sie aufgreifen, wenn nicht der Ersonderes Anliegen. Es sollte damit das Talschaftsbewusstsein und das Zusammenge- ker? Die Hohe Politik in Bozen befasst sich anscheinend nur mehr mit Wölfen und hörigkeitsgefühl der Talbewohner gestärkt Bären, die Gemeinden kochen auch im werden. Ich hatte das Glück, ein paar fäWipptal ihre eigenen Süppchen, oft reichhige, junge Köpfe von meinem Plan zu überzeugen, und die Gründung war volllich gewürzt mit Gefälligkeitspolitik, und unsere Bezirksgemeinschaft hat ihre Funkzogen. Der Erker war nie als Sprachrohr irgendtion als politische Schaltstelle und Spreeiner Institution gedacht. Im Gegenteil. Er cherin des Bezirks längst verloren; sie besollte frei sein von jedwedem politischen schränkt ihre Tätigkeit, so löblich diese Gängelband und auch nicht angewiesen auch ist, auf soziale Belange und Abfallsein auf Verbrüderung mit Mächtigen aus entsorgung. Ein freier und seriöser Journader Wirtschaft. Die Einnahmen aus den lismus als mahnende und kritische Stimme Abonnements und aus den Werbeschalist also unabdingbar. Vor fünf Jahren schrieb der Erker einen Fotungen sowie der Verzicht auf öffentliche Beiträge gewährleisten die Unabhängigtowettbewerb zum Thema „Das Wipptal im Fokus“ aus. Das Echo war enorm und keit des Blattes. das Ergebnis eine wunderbare heile Welt, Mit der Maxime, vor keiner Autorität, ein Wipptal wie aus dem Bilderbuch, so auch nicht vor einer befreundeten, in die als ob die Touristikbranche Pate gestanKnie zu gehen und stets kritische Haltung zu bewahren, ist der Erker immer gut geden hätte. Die offensichtlich radikalen Änderungen fahren und hat sich selbst zu einer Autori-

unserer Landschaft und Architektur, vor allem als Folge der Freizeit- und Tourismusindustrie, wurden jedoch schlichtweg ausgeblendet, ein Fehler, den man mit einem neuen Wettbewerb wiedergutmachen könnte, vielleicht unter der Mitwirkung des renommierten Nordtiroler Fotografen Lois Hechenblaikner, der schon seit Jahrzehnten die Zerstörung der alpinen Landschaft dokumentiert. Zwei bekannte Wipptaler, Josef Rampold und Hanspaul Menara, waren übrigens schon vor vierzig Jahren und mehr einsame Rufer in der Wüste. Nun aber wieder zurück zum Jubiläum. Der Erker hat in den vergangenen turbulenten dreißig Jahren die Wünsche seiner Leser voll erfüllt, ganz im Sinne von Altmeister Goethe, der da sagt: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.“ Die Zeitschrift stiftet Identität und ist für uns Wipptaler, hier und in der weiten Welt, heimatlicher Anker. Sie hat jetzt schon einen festen Platz in der Kulturgeschichte unseres Tales und wird dereinst eine Fundgrube für Heimatforscher und Historiker sein. Daher geht unser Dank und Glückwunsch an die Redaktion und das gesamte Erker-Team, insbesondere an die beiden Männer der ersten Stunde, die heute noch ihren Dienst tun: an Herrn Alberto Perini, den Betreuer des italienischen Teiles, und an Herrn Ludwig Grasl, den hochverdienten Chefredakteur. Aufs Neue ein herzliches „Ad multos annos!“

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Aktuell

30 Jahre – 30 Visionen Anlässlich des runden Geburtstages des Erker möchten wir – wie es zu solchen Anlässen durchaus üblich ist – nicht zurückblicken, auf das, was war, sondern unseren Blick in die Zukunft richten, auf das, was sein wird. Oder sein könnte. Wir haben 30 Personen aus dem Wipptal

und darüber hinaus für das Wipptal nach ihren Visionen gefragt, nach ihren Wünschen, ihren Prognosen. Wie wird das Wipptal in 30 Jahren sein? Was wird die Menschen in der Mitte des 21. Jahrhun-

Beiträgen aus den verschiedensten Sparten, die eines gemeinsam haben: Das Wipptal wird auch in 30 Jahren noch ein lebenswerter Bezirk sein, wenn wir heute die Weichen dafür stellen!

derts bewegen? Was wird uns erwarten? Entstanden ist daraus ein buntes Bild mit

WIPPTAL

„Die Gesellschaft wird viel bunter“ Das Wipptal wird auch in 30 Jahren ein attrakti- Die größeren Siedlungen im Talboden werden ver Wohn- und Wirtschaftsraum sein. weit mehr gewachsen sein als die kleinen Orte in Die Einwohnerzahl ist höher, aber die Zunah- den Tälern, auch weil die Bevölkerungszunahme me wird nicht mehr so stark sein wie bisher. Die fast nur auf Zuwanderung zurückzuführen ist. Gesellschaft ist viel bunter als heute. Menschen Betriebe aus Industrie und Handwerk werden aus anderen Ländern und Kontinenten leben und weiterhin gute Arbeitsplätze bieten, wenngleich arbeiten in weit größerer Anzahl die internationale Konkurrenz mit uns und der Großteil von uns im verarbeitenden Gewerbe kommt damit gut zurecht, denn wir noch zunehmen wird. Die Technisierung und Digitalisierung werden feststellen, dass auch die wird enorme Fortschritte geallermeisten der „Nichttiroler“ und macht haben, und viele heute sogar der „Nichtweißen“ durchaus normale friedfertige Menschen noch händisch verrichtete Tätigkeiten werden von computersind. Trotzdem wird das Zusammenleben der Menschen aus vergesteuerten Geräten übernomschiedenen Kulturen und Religiomen. Viele Bauernhöfe werden nen nicht ganz reibungslos vernicht mehr von den Eigenlaufen. tümern selbst bewirt„Das Wipptal wird auch in 30 schaftet. Größere landUnter uns Wipptalern wird es Jahren ein attraktiver Wohnwirtschaftliche Betriebe 2050 sehr viele alte Menund Wirtschaftsraum sein.“ schen geben. Die stärksten übernehmen die besten Flächen und was Jahrgänge der zwischen nicht zur Gänze ma1960 und 1970 Geborenen schinell bearbeitbar ist, werden dann zu den über 80-Jährigen gehören. Viele davon werden sich noch guter Gesundheit wird bestenfalls als Weide für Kleinvieh dienen erfreuen, aber ein guter Teil wird mehr oder we- oder von Bäumen überwachsen sein. Die Almniger betreuungs- oder pflegebedürftig sein, mit wirtschaft wird weiterbestehen – mit Unterstütentsprechend großen Herausforderungen für die zung der öffentlichen Hand und des Tourismus, Familien und das Sozial- und Gesundheitswesen. mehr für die Landschaftspflege als für die Land-

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wirtschaft selbst. Auf Grund der landschaftlichen und klimatischen Vorzüge des Wipptales wird der Tourismus noch bedeutender sein als heute – mit weit mehr Gästen aus außereuropäischen Ländern. Die Mobilität, sei es aus Arbeits- oder auch aus touristischen Gründen wird weiter zunehmen, genauso der Warenverkehr. Das heutige Modell des Individualverkehrs, wo jeder für sich mit seinem eigenen Fahrzeug herumfährt, wird zusehends abgelöst durch Systeme, wo nicht mehr der Besitz eines Fahrzeuges, sondern die (gemeinschaftliche) Nutzung im Vordergrund steht. Der Gebrauch eines Privatautos wird ein Auslaufmodell sein, zumindest für die Menschen, die in größeren Dörfern oder Städten leben. Die Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Wasserkraft wird weiter zunehmen und auch die Wipptaler werden einsehen (müssen), dass z. B. eine optisch durchaus ungewohnte Windkraftanlage ein Beitrag zum Klimaschutz ist. Und wenn es auch heißt „die einzige Sicherheit ist die Unsicherheit“, so lautet meine Devise dennoch: Mit Zuversicht und ohne Angst auf in Richtung 2050!

Karl Polig, Bezirkspräsident


BANKWESEN

„Vorausschauend und mit Weitblick“ „Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Ver- spannende Möglichkeiten bereit. Der Kunde gangenheit blättern.“ (André Malraux, franz. wird in Zukunft entscheiden. Und dieser Kunde Schriftsteller und Politiker). Seit ich vor mehr als ist ein anderer geworden. Die Banken werden sich dem freien Lebensstil der Kun30 Jahren in der Raiffeisenkasse Wipptal zu arbeiten begonnen den anpassen müssen, sich hinbehabe, hat sich sehr viel geändert. wegen zu mehr Kundenorientierung Es ist alles sehr viel schneller und gekoppelt mit moderner Technik. Die viel intensiver geworden. Nach Konkurrenz für Banken wird aus dem wie vor Gültigkeit haben jedoch Technologiebereich kommen. Eigenschaften, die auch den bisAuch deshalb wird das Kundenerlebherigen Erfolg der Raiffeisenkasnis im Bankengeschäft immer mehr in den Mittelpunkt rücken. Die Banse ausgemacht haben: vorausschauend sein und mit Weitblick ken werden Dienstleistungen handeln; engagiert sein und sich anbieten, die über ihr tradi„Es wird nach wie vor für Kunden, Mitglieder, die Getionelles Geschäft hinausgespezialisierte bzw. hochspemeinschaft im Wipptal einsethen, u. a. durch Kooperatiozialisierte Beratung durch zen; solide sein und durch sonen mit Fintechs und RegMenschen brauchen.“ lides wirtschaftliches Handeln techs. Das klassische SchalSicherheit bieten. tergeschäft wird sich in die Wie eine Bank in 30 Jahren digitale Welt verlagern und aussieht, ist kaum vorherzusagen. Die Ban- automatisiert. kenbranche hält vielfältige, anspruchsvolle und Für bestimmte Lebenssituationen wird es aber

nach wie vor spezialisierte bzw. hochspezialisierte Beratung durch Menschen brauchen. Die Mitarbeiter in der Bank werden IT-Spezialisten, Datenanalysten und hochspezialisierte Kundenberater sein. Zusammenfassend werden Kundennähe und Vernetzung die zentralen Erfolgsfaktoren sein. Die Vernetzung zu gemeinsamen Zwecken, sogenannte kooperative Netzwerke, liegt in der DNA der Genossenschaften. Daher können Genossenschaftsbanken wie die Raiffeisenbanken auch in 30 Jahren erfolgreich sein. Und auch die Widerstandsfähigkeit von Genossenschaftsbanken in der Vergangenheit sind gute Bedingungen für die zu erwartenden Herausforderungen. Deshalb gilt: Diese Entwicklungen machen keine Angst; vielmehr macht die Beschäftigung mit diesen Dingen bei genauer Betrachtung sogar Spaß. Christina Pupp, Direktor der Raiffeisenkasse Wipptal

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THEATER

„Wünsche mir viele neue, motivierte, fleißige Spieler“ Als Obmann der Theatergemeinschaft Wipptal möchte ich als erstes der gesamten Erker-Familie meinen Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit in den letzten Jahren aussprechen.

„Größer werdender Bürokratieaufwand und Alltagsdruck machen ehrenamtliche Tätigkeit oft zusätzlich schwieriger.“

Viele Personen finden heute leider nicht mehr die nötige Zeit, um ihre Interessen in der Dorfgemeinschaft einzubringen, und dies macht der immer größer werdende Bürokratieaufwand und Alltagsdruck oft zusätzlich schwieriger. Was in naher oder ferner Zukunft im Theaterwesen passieren wird, kann ich heute leider nicht voraussehen. Ich hoffe aber, dass jede einzelne Theatergruppe in unserem Bezirk die Freude und Leidenschaft am Theaterleben so beibehält, wie sie zurzeit ist. Für die Zukunft wünsche ich mir viele neue, motivierte, fleißige Spieler und Aktive vor und hinter den Kulissen und auf den Brettern, die die Welt bedeuten. In diesem Sinne TOI TOI TOI!!!!! Gerhard Platter, Obmann Theatergemeinschaft Wipptal

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KIRCHE

„Zurück in die Zukunft“ Wenn mich jemand fragen würde, wo ich mich in dieses „Zurück“ optimistisch stimmt für die „Zu30 Jahren sehe, dann käme ich zunächst einmal or- kunft“. Da war ganz am Anfang dieser Jesus mit dentlich ins Nachdenken. Was soll ich sagen? Ich einer Handvoll Jünger. Für diese war die Ausgangsweiß es nicht. Ich muss mir zugestehen, mit Sicher- position nach seinem Tod schlecht, dass es schlechheit gar nicht wissen und sagen zu können, wo ich ter kaum gegangen wäre: eine Handvoll, ausgemorgen und was ich morgen und ob ich überhaupt setzt schärfster Verfolgung und Verspottung und noch bin. Demzufolge gehe ich mit notwendiger Di- Gelächter. Wer hätte da gedacht, dass diese Kirche stanz und mit Respekt der Wirklichkeit gegenüber überhaupt Zukunft hat, dass sie nach nur einem an diese Frage heran, wissend, Jahr noch besteht, geschweige denn dass vieles ganz anders kommen nach 2.000 Jahren und dass es heute kann, als ich es einzuschätzen vernahezu 2,5 Milliarden Christen weltmag. Ob Verheiratete dann Priester weit gibt? „Wie wird’s um die Kirche sind oder Frauen am Altar stehen in 30 Jahren steh’n?“ Die Versuchung und die Sakramente spenden – ich ist, sie nach eigenen Meinungen und weiß es nicht. Auf jeden Fall hofStandpunkten sehen oder haben oder fe ich, wie bisher, den Weg mit der gar machen zu wollen. Davon will ich Kirche und dem, was sie lehrt und bewusst Abstand nehmen, denn der entscheidet, gehen zu können Blick „Zurück in die Zukunft“ zeigt, und gehen zu wollen. Anders dass die Rechnung mit einem Anderen gemacht werden muss und kann und will ich es für mich „Die Rechnung muss mit einem Anderen gemacht werden.“ dass mit Ihm – auch entgegen als einen katholischen Christen auch nicht vorstellen. Ich allen Einschätzungen und Erwartungen – vieles, alles mögweiß auch nicht, ob vielleicht lich ist. Der deutsche Kirchenjede Pfarrei im Wipptal wieder einen eigenen Pfarrer hat. Eher nicht. Wahrscheinli- musiker Martin Gotthard Schneider schreibt: „Im cher ist, dass jene – vermutlich weniger als heute –, Schiff, das sich Kirche nennt, muss eine Mannschaft die der Kirche und den Gemeinden die Treue halten sein, sonst ist man auf der weiten Fahrt verloren und ihr wertvolles und tatkräftiges Engagement und allein. Ein jeder stehe, wo er steht, und tue seizur Verfügung stellen, verwundert sagen könnten: ne Pflicht, wenn er seinen Teil nicht treu erfüllt, ge„Das, was uns damals so beschäftigt hat, davon re- lingt das Ganze nicht. Und was die Mannschaft auf den wir heute überhaupt nicht mehr! Das, wovon dem Schiff ganz fest zusammenschweißt, in Glauwir damals meinten, es ginge überhaupt nicht, ist be, Hoffnung, Zuversicht, ist Gottes guter Geist.“ leicht gegangen!“ Weil der Glaube als Beziehung Und ein anderes Wort ist Ihnen vermutlich sehr beund Begegnung mit dem Herrn und das Bedürfnis, kannt: „Herr, baue deine Kirche und fange bei mir Gemeinschaft zu sein, zusammenführen und hin- an.“ Wie wahr es doch ist ... ausführen, den Jaufentaler einmal nach Ratschings, den aus Ried einmal nach Sterzing, den Stilfer nach Trens und umgekehrt und auch ein zweisprachiger Gottesdienst ein Fest des Glaubens sein wird. Oder so manch kleinere Pfarrei sich sagt: „Es war doch das Vernünftigste in seelsorglicher und verwaltungstechnischer Hinsicht, uns dieser Pfarrei anzugliedern. Und eigentlich haben wir noch mehr, als wir meinten.“ Strukturen wie Pfarrhäuser und anderes dürften wir aller Voraussicht nach auch weniger haben. Schlicht und einfach, weil wir sie nicht halten und erhalten können. „Zurück in die Zukunft“. Mir kommt der Titel dieses dreiteiligen Christoph Schweigl, Films aus den 1980er Jahren in den Sinn. Ich möchte noch kurz „Zurück in die Zukunft“ gehen. Weil Dekan


LANDWIRTSCHAFT

„Für Qualitätsprodukte bekannt“ Die Landwirtschaft prägt das Wipptal wie te. kaum ein anderer Sektor. Durch das Mä- Bauern sind in den Dörfern fest verwurzelt, hen der Wiesen, das Beweiden der Almen, sie sind in Vereinen aktiv und pflegen Tradidas Bewirtschaften der Wälder, den Anbau tion und Brauchtum. Und sie geben Wissen von Gemüse, Kräutern und Sonderkulturen von Generation zu Generation weiter. und viele weitere Tätigkeiten erhalten und Soviel zum Ist-Zustand. Wie wird nun die gestalten die Bauern im Wipptal die unver- Landwirtschaft in 30 Jahren aussehen? Ich wünsche mir, dass die Landwechselbare Kulturlandschaft und schaffen so die Mitvorwirtschaft im Wipptal in der akaussetzungen für den Touristuellen Stärke, Innovationskraft und Bedeutung erhalten und mus und weitere Sektoren. für junge Menschen attraktiv Das Wipptal ist dank fleißibleibt, damit Jungbauern mit ger Bauern aber auch weit Stolz die Höfe übernehmen und über die Bezirksgrenzen hinweiterbewirtschaften. aus bekannt für seine QualiDas bedeutet auch, dass die tätsprodukte. Durch ihre ProBauernhöfe im Wipptal auch in dukte ist die Landwirtschaft der Anzahl erhalten bleiben Botschafterin des Wipptales müssen. Nur dadurch ist in Europa und darüber hi„Der Kauf heimischer Legarantiert, dass die Landnaus. Bestes Beispiel dabensmittel ist die wohl beste für sind die Produkte des wirtschaft weiterhin ihren Wertschätzung für die Wipptaler Milchhofes Sterzing. großen Beitrag zum ErLandwirtschaft.“ Zudem schafft die Landhalt der Kulturlandschaft des Wipptales beitragen wirtschaft Arbeitsplätze kann. in vor- und nachgelagerten Bereichen. Mit ihren vielfältigen Dienst- Die Betriebe werden in 30 Jahren noch leistungen, von der sozialen Landwirtschaft nachhaltiger und spezialisierter sein als deroder dem Urlaub auf dem Bauernhof bietet zeit, aber immer Familienbetriebe bleiben. sie der Gesellschaft neue, attraktive Angebo- Sie werden weiterhin hochwertige bäuerli-

che Qualitätsprodukte erzeugen und damit die Wertschöpfung vor Ort und lokale Kreisläufe aktiv halten. Bäuerliche Betriebe werden aber auch zunehmend neue, innovative Nischen besetzen und neue Dienstleistungen – Stichwort Soziale Landwirtschaft – anbieten. Auch in 30 Jahren werden bäuerliche Betriebe Arbeitsplätze schaffen – auf den Höfen genauso wie in anderen Bereichen. Ich wünsche mir, dass auch noch in Jahrzehnten die Bauern in Vereinen aktiv sind sowie Tradition und Brauchtum pflegen. Kurz: Ich wünsche mir eine moderne, erfolgreiche und nachhaltige Landwirtschaft. Das kann aber nur gelingen, wenn die Konsumenten die Arbeit der Bauern unterstützen – durch die Anerkennung der vielfältigen Leistungen der Landwirtschaft und durch den Kauf heimischer Lebensmittel. Dies ist die wohl beste Wertschätzung für die Wipptaler Landwirtschaft.

Daniel Gasser, Bezirksobmann Südtiroler Bauernbund

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MOBILITÄT

„Das Mobilitätsbedürfnis steigt weiter an“ In 30 Jahren werden wir Menschen weniger arbeiten als heute. Künstliche Intelligenz und der technische Fortschritt werden es ermöglichen, dass das tägliche Leben große Erleichterungen erfahren wird. Wir alle werden noch mobiler sein. Wie in den letzten 30 Jahren wird auch das Mobilitätsbedürfnis eines jeden Einzelnen größer werden. Hierzu werden im Wipptal noch einige regionale Bahnhöfe reaktiviert worden sein, welche die einzelnen Gemeinden im 30-Minuten-Takt mit Bozen und Innsbruck überirdisch verbindet. Die „Der Großteil der Gäste Menschen komwird mit öffentlichen Vermen von der kehrsmitteln anreisen.“ Peripherie mit selbstfahrenden Citybussen und Ruftaxis direkt zu den Bahnhöfen. Angetrieben werden die Fahrzeuge mit Wasserstoff, der vor Ort dezentral produziert wird. Der Schwerverkehr und der LKW-Verkehr werden auf der Brennerautobahn und der Landesstraße stark reduziert sein. Durch politische Regulierungen werden jene Güter, die nicht dem umliegenden Quell- und Zielverkehr zuzuordnen sind, durch den Brenner Basistunnel abgewickelt. Die gesamte Lebensqualität im Wipp- und Eisacktal verbessert sich, vor allem die Luft- und Lärmemissionen. Durch eine Verkehrspolitik im Korridor wird auch das Sadobre-Areal teilweise zurückgebaut werden. Der Großteil der Gäste wird mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Vor allem auch deshalb, weil sie keine Autos mehr besitzen. In den Großstädten weltweit wird man nur mehr öffentlich fahren.

Martin Ausserdorfer, Leiter der BBT- Beobachtungsstelle

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BLASMUSIK

„Blasmusik, quo vadis?“ Dem Verband Südtiroler Musikkapellen ge- plexer und heikler. Tendenz ebenfalls steihören derzeit 210 Mitgliedskapellen in sechs gend! Durch verringerte zeitliche FlexibilitäBezirken (Bozen, Bruneck, Meran, Brixen, ten und ständig mehr Bürokratie wird die OrSchlanders und Sterzing) an. Der Bezirk Bozen ganisation im Verein erschwert. stellt mit 56 Musikkapellen den größten, der Jugendliche heutzutage für Blasmusik zu beBezirk Sterzing mit 13 Kapellen den kleinsten geistern und zu motivieren, Verantwortung Bezirk dar. Derzeit beträgt die Anzahl aktiver für das Ehrenamt zu übernehmen, ist nicht Musikanten in Südtirol rund 10.500. Tendenz (mehr) so einfach. Es müssen ständig kreasteigend! tive Ideen gesucht werden, Muss sich die Blasmusikszeum bei ihnen ein Gemeinne bei uns also keine Sorgen schafts- und Zugehörigum die Zukunft machen? Wie keitsgefühl zu entwickeln. wird es mit den MusikkapelEs muss viel Zeit und Gelen des Bezirkes in 30 Jahren duld – und natürlich auch aussehen? Können die KapelGeld – in Jugendarbeit und Weiterbildung der len ohne Sorgen in die ZuMitglieder investiert werkunft blicken? Ich würde sagen: Keineswegs! den. In Südtirol haben wir Gar einigen Vereinen ist die das Glück, dass sowohl die Problematik vertraut: Es ist Politik und zahlreiche Körschwierig, Mitglieder zu moperschaften sowie auch die lokale Bevölkerung die tivieren und einen Mittelehrenamtlichen Vereine weg zwischen hobbymäßigroßzügig unterstützen. gem Musizieren und intensi„Bis heute ist das EhrenBis heute ist das Ehrenver Probenarbeit zu finden, amt bei uns noch keine Selbstverum auch anspruchsvolleamt bei uns noch keine ständlichkeit geworden.“ Selbstverständlichkeit re Blasmusikliteratur spiegeworden, auch wenn len zu können. Hie und es manchmal diesen da kommt es zu EngpäsEindruck erweckt. sen wegen kurzfristiger Absagen von Musikern vor Ausrückungen. Eine ehrenamt- Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass die liche Funktion im Vorstand zu übernehmen, 13 Musikkapellen des Bezirks auch in Zukunft kommt für viele nicht in Frage, und jene, die versuchen werden, ihrer verantwortungsvoles tun, stoßen aufgrund des gesteigerten bü- len Verpflichtung nachzukommen und Ausrokratischen Aufwandes an ihre Grenzen. druck einer bodenständigen Volkskultur bleiMusikkapellen haben eine lange Tradition. ben, die sich aktiv am gesellschaftlichen und Vor allem im ländlichen Raum waren Musik- sozialen Geschehen beteiligen. kapellen eine der ersten Organisationen, die gegründet wurden. Waren es einst vorwiegend religiöse Stücke und Marschmusik bzw. Tanzmusik, die gespielt wurden, reicht das Repertoire der Kapellen heute bis zu sinfonischer Blasmusik sowie Rock- und Popmusik. Neben der Hebung der musikalischen Leistungsfähigkeit und der Pflege der Blasmusik haben Musikkapellen auch weiterhin eine soziale Aufgabe zu erfüllen; Jung und Alt sowie verschiedene Sprachgruppen sollen gemeinsam musizieren können. Daniel Ungerank, Die Anforderungen an eine Musikkapelle Obmann des VSM-Bezirks Sterzing wurden allerdings in den letzten Jahren kom-


SPORT

„Ein Fenster in die Zukunft der Sportwelt“ Der Sport im Allgemeinen ist ein Teil bzw. ein Spie- Gesunderhaltung zu motivieren, können sich nach gelbild unserer Gesellschaft und der folgende Bei- jüngsten Erkenntnissen nicht mehr mit der Leichtigtrag stellt eine persönliche Einschätzung, ohne wis- keit der Vergangenheit dafür verwenden. Selbst das senschaftlichen Hintergrund, dar. Mehrere Faktoren Ehrenamt befindet sich in einer Identitätskrise und werden die Entwicklung der sportlichen Aktivitäten die Unterstützungen durch die öffentliche Hand soim Wipptal in 30 Jahren beeinflussen. wie durch privates Sponsoring reduzieren sich. Die zur Verfügung stehenden erneuerDer Mensch wird sich den neuen Gegebenheiten anpassen müsbaren Ressourcen sind stark rückläufig, das macht der diesjährige Erdüberlassen und die bisherigen Ernähtungstag deutlich, der auf den 29. Juli rungsgewohnheiten, die auch im gefallen ist – vor 50 Jahren war es noch Sport zu einer Leistungsexplosion der 29. Dezember. Die durch die glogeführt haben, werden sich verbale Erderwärmung ausgelöste Klimaändern. Der rein wachstumsoriveränderung betrifft auch die Alpenentierten Gesellschaft sowie dem Motto „Immer schneller, höher region mit gravierenden Auswirkunund weiter“ sind physiologische gen auf Wasserreserven und Wälder. Grenzen gesetzt, sie garantieren Zudem verändert sich die Gesellkeine Nachhaltigkeit. Auch schaftsstruktur permanent. Einer„Umweltbeeinträchtigende Sportnicht erneuerbare Enerseits steigt die durchschnittliche arten werden aus dem kollektiven Lebenserwartung langsam an, gien wie das Erdöl und Bewusstsein verschwinden.“ andererseits sind die jetzigen Erdgas werden in 30 und künftigen Generationen Jahren versiegt sein, einem rasanten Zeitgeist ausweshalb die künftige gesetzt. Andere Prioritäten haben Vorrang, die digita- Mobilität ganz andere Formen annehmen muss. All le Welt droht, gesunder und regelmäßiger Bewegung diese Faktoren werden sich auf die sportlichen Aktiden Rang abzulaufen. Somit sind innovative Ideen vitäten in unserem Bezirk auswirken: Der Leistungsgefragt, dieser Tendenz entgegenzuwirken. Sport- sport wird mehr und mehr einem umweltgerechten vereine, die sich dafür engagieren, die Menschen zur Breitensport weichen. Wintersportarten wie Skifah-

ren, Langlaufen oder Rodeln werden mangels Schnee und vor allem besorgniserregender Wasserknappheit an Bedeutung verlieren. Sportliche Disziplinen, die einen hohen Energieverbrauch beanspruchen, können nur mehr Bestand haben, wenn es gelingt, die Energieversorgung auf Nachhaltigkeit umzustellen. Daher werden umweltbeeinträchtigende Sportarten aus dem kollektiven Bewusstsein verschwinden und uns zu einer Rückkehr zu natürlichen Bewegungsarten wie Wandern, Laufen, Turnen, Radfahren zwingen. Es muss zu einer Abkehr von quantitativem Konsumdenken kommen. Das kostspielige öffentliche Gesundheitswesen ist heute schon an seine Grenzen angelagt und den bevorstehenden Anforderungen nicht mehr gewachsen. Neue privatwirtschaftliche Dienstleistungen, die auch die Sportvereine erbringen können, werden entstehen und eine wichtige Rolle hinsichtlich der Beweglichkeit und Koordination der jungen Menschen und dem Wohlbefinden der älteren Generationen spielen. Ein friedvolles Miteinander in Europa bildet bei all diesen Überlegungen eine unabdingbare Voraussetzung.

Felix Rampelotto, Präsident des ASV Sterzing

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SOCIETÀ

“Un patto per la convivenza pacifica” La convivenza è il vivere insieme. Ha bisogno di regole precise ma modificabili e adattabili a seconda dei tempi, dei contesti, dei bisogni e delle necessità. La convivenza e l’integrazione infatti si trasformano, si plasmano e si sviluppano giorno per giorno a livello individuale, collettivo, sociale e istituzionale. L’identità stessa è dinamica e in divenire e mai statica. In Alto Adige la convivenza pacifica tra i gruppi linguistici italiano e tedesco si basa su regole chiare e precise e può diventare un modello “Per ogni forma di convivenza di riferimento. pacifica è necessario determiLa convivenza nare, concordare e stabilire pacifica nasce regole precise.” dalla collaborazione e dalla cooperazione, dall’autoconsapevolezza e dalla giusta integrazione, dal rispetto reciproco e dalla comprensione “nei limiti”. È evidente che non sono tollerabili comportamenti o azioni che possano danneggiare in qualsiasi modo l’individuo o la società. Per ogni forma di convivenza pacifica è necessario determinare, concordare e stabilire regole precise, diritti e doveri. Non contano la provenienza geografica o religiosa o l’orientamento politico, ma il contributo dei singoli alla società stessa. Per una convivenza pacifica e costruttiva, è necessario che le persone riconoscano l’importanza delle diversità culturali e religiose. Peraltro, una convivenza pacifica esiste ed è possibile quando persone e popoli rispettano le consuetudini e le diversità reciproche, sempre che queste non violino la dignità delle persone, che può e deve essere sempre al centro di una vera e feconda integrazione con se stessi e con gli altri. Su questi argomenti, si veda il Tentativo di decalogo per la convivenza interetnica di Alexander Langer.

Hanaa Ali Ciciriello, consigliera comunale Vipiteno

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VERKEHR

„EINMISCHEN als Bürgerpflicht“ Zunächst eine herzliche Gratulation dem Er- dreispurig auszubauen. Als Signal an die Güterker zum 30-Jahr-Jubiläum als wichtige, regio- verlader (Speditionen, Logistiker ...), weiter auf nale Bezirkszeitung gegen den Trend: weg vom die Straße zu setzen. Und ein Zeichen der Poli„Gedruckten“ hin zum „Online“. Wir bleiben tik, sämtliche Beschlüsse der Landtage in Innsbei dem, was noch in Ruhe gelesen werden bruck und Bozen zu ignorieren (2009, 2011, kann, wo noch umgeblättert wird, was am Kü- 2013, 2018, 2019), wo es klare Hinweise gibt, chentisch liegt. Für alle Familienmitglieder zur dass für die Alpenquerung nicht nur der BrenVerfügung steht und im Kopf bleibt, anstatt mit ner, sondern rund 20 zum erheblichen Teil kürLichtgeschwindigkeit wieder im Netz zu ver- zere Strecken für Schiene und Straße zur Verfüschwinden. gung stehen. Die Frage, wie es verkehrsmäßig in 30 Jahren Mit dem „Einmischen“ der betroffenen privaten und betrieblichen Anraiausschauen wird, kann ich nicht nerschaft steigt der Druck u. beantworten, weil wir in einem a. auf Verkehrsreduktion, auf sicht- und spürbaren Umbruch Verbesserung von Lärmschutz stehen. Weil vieles von dem, was (Schiene/Straße) und der Bedie Tiroler Zivilgesellschaft nördlich und südlich des Brennerpasdingungen der Berufskraftfahses so dringend an Entlastungen rer („Lenkradlohnsklaven“). braucht, neu aufgestellt wird und Jede dieser Maßnahmen hat die politischen Versprechen nach ein konkretes Ziel: enkeltaugliche Rahmenbedingungen Belastungsreduktionen wie zum Schutz und Erhalt unKartenhäuser zusammenbrechen. Wer seit 30 Jahren Milseres Lebens-, Regional„Wer jetzt zu spät kommt, der liarden in den Ausbau der Eiwirtschafts-, Erholungs-, wird bestraft – mit Krankheit und senbahn verlagert (UmfahNatur- und KulturrauExistenzverlust.“ rung Innsbruck, Unterinnmes rund um den talbahn, BBT), während Brenner, einer Schlüsselstelle. Die Zeiten der LKW-Transit bewusst auf der Straße gehalten wird, braucht sich nicht haben sich geändert – i tempi sono cambiazu wundern, wenn Aggressivität der Betroffe- ti. Wer jetzt zu spät kommt, der wird bestraft nen um sich greift. – mit Krankheit und Existenzverlust. Deshalb Der lange Atem der Tiroler Zivilgesellschaft vor wird sich im Wipptal (nördlich und südlich) vieallem im Transitforum Austria-Tirol bewirkt wie les ändern – nach Jahrzehnten Schutz des Verso oft konkrete Maßnahmen: Es wird durch die kehrs wird nun die Region geschützt – in allen LKW-Blockabfertigung in Kufstein (Juni 2017) Bereichen. Solange wir uns kräftig einmischen. die „Bewegungsfreiheit“ auf Inntal- und Brennerautobahn samt der Verkehrssicherheit bis hin zu den Blaulichtorganisationen aufrecht gehalten, es werden die PKW-Transit-Lemminge von Dörfern und Gemeinden durch Durchfahrverbote freigehalten (Mai 2019) und es wird erstmals in den „Grundirrtum des freien Waren- und auch Personenverkehrs“ eingegriffen. Dass eine koordinierte Vorgangsweise von Rosenheim bis Verona fehlt, ist eine dramatische Schwachstelle; vor allem, wenn gar noch verFritz Gurgiser, sucht wird, die A22 von Bozen bis Modena Obmann Transitforum Austria-Tirol


STERZING

„Strukturelle Veränderungen auf allen Ebenen“ 30 Jahre Monatszeitschrift Erker bedeutet drei Jahrzehnte stadt- und bezirksbezogene Information im Bereich der Politik, der Wirtschaft, der Kultur, der Geschichte, der Freizeit und des Sports. Ein Medium, das nur für einen kleinen Bezirk erscheint, kann selbstverständlich in einer größeren Tiefe auf die Argumente des eigenen Erscheinungsgebietes eingehen, als dies Medien, die landesweit oder überregional erscheinen, möglich ist. Die Sterzinger und Wipptaler beider Sprachgruppen haben diese monatlich erscheinende Zeitschrift schätzen und lieben gelernt. Die Redakteure haben mit viel Engagement nicht nur Bericht erstattet, sondern auch im Rahmen ihrer journalistischen Freiheit und Kompetenz Themen hinterfragt und sehr oft auch kritisch beleuchtet. Es ist ihnen immer wieder gelungen, gesellschaftsrelevante Argumente aufzugreifen und zu vertiefen, welche die Bevölkerung als interessant und wichtig verspürt. Gleichzeitig haben es die Eigentümer des Erker sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die redaktionelle und journalistische Tätigkeit geschafft, die Bevölkerung stets umfassend zu informieren. Der Erker ist aber auch ein wichtiges Medium für Werbung und Kommunikation und steht somit den vielen Unternehmen, Vereinen und Organisationen und nicht zuletzt den Gemeindeverwaltungen zur Verfügung. Er liegt seit 1989 in allen Haushalten auf und wird von vielen Monat für Monat mit Spannung erwartet und gelesen. Der 30-jährigen Monatszeitschrift ist es gelungen, immer wieder sowohl das Layout als auch die redaktionelle Gestaltung zu erneuern,

so dass der Erker stets zeitgemäß wirkt. Die Einstellung der Verantwortlichen, nicht nur in der Tradition dieses Mediums verhaftet zu bleiben, zeigt sich auch in der Tatsache, dass sie sich auch an die modernen Medien herangewagt haben. Es ist bemerkenswert, dass sie bereits seit einigen Jahren eine aktuelle Online-Ausgabe ins Netz stellt. Dies stellt mit Entschiedenheit eine

„Ich wünsche mir, dass die Lebensqualität und die Standards von heute gehalten werden können.“

weitere große Herausforderung dar. Die Erker-Redaktion spannt damit allerdings einen großen Bogen, von der historischen Betrachtung „Vor 100 Jahren ...“ bis zur höchst aktuellen Tagesinformation auf www. dererker.it. Die Stadt Sterzing wird sich, ebenso wie der Erker, in den nächsten 30 Jahren hoffentlich gut weiterentwickeln. Das bedeutet, mit großem Geschichtsbewusstsein, verwurzelt in unserer Tiroler Identität, Bewährtes und Gutes zu erhalten, aber offen zu sein für die Entwicklungen, Möglichkeiten, Herausforderungen und Errungenschaften, die in den nächsten Jahrzehnten weiterhin viel Positives bringen mögen. Das digitale Zeitalter wird sich mit

zunehmender Beschleunigung für die gesamte Gesellschaft bemerkbar machen. Mehr als in den letzten Jahren wird es zu strukturellen Veränderungen auf allen Ebenen der Gesellschaft, nicht zuletzt auch aufgrund von Mobilität und Migration, kommen. Für uns und für die nächsten Generationen wünsche ich mir, dass die Lebensqualität und die Standards von heute gehalten werden können. Möge es gelingen, jenen zu helfen, die heute noch durch den sozialen Raster fallen. Eine große Herausforderung in der Zukunft wird, bedingt durch den demographischen Wandel, die Seniorenbetreuung darstellen. Gleichzeitig wird die Politik gefordert sein, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass gut und zum Teil auch akademisch ausgebildete junge Fachkräfte in Südtirol bleiben oder wiederum nach Südtirol zurückkehren. Dies ist für uns aufgrund der Nähe unserer Stadt und unseres Bezirks zu den sehr attraktiven Arbeitsmärkten der Nachbarländer besonders wichtig. Den Eigentümern, dem Chefredakteur und den presserechtlich Verantwortlichen und allen haupt- und ehrenamtlichen Journalisten und Publizisten darf ich anlässlich dieses Gründungsjubiläums stellvertretend für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadtgemeinde Sterzing Dank und Anerkennung aussprechen. Alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Fritz Karl Messner, Bürgermeister, der Stadtgemeinde Sterzing Erker 10/19

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SOZIALPOLITIK

EHRENAMT

„Veränderungen positiv begegnen“

„Unberechenbare Politiker provozieren Unsicherheiten auf den Weltmärkten“

Die großen Entwicklungen auf der Welt werden in den nächsten 30 Jahren auch im Wipptal spürbar sein. Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt massiv verändern. Auf der einen Seite werden Arbeitsplätze verloren gehen, es werden aber auch neue entstehen. In bestimmten Wirtschaftsbereichen wird die Erreichbarkeit auf Straße und Schiene nicht mehr wichtig sein, wesentlich sind gute Datenlinien. Dies ist auch eine Chance für einen peripheren Bezirk wie das Wipptal. Die Veränderungen in der Arbeitswelt werden auch das soziale und gesellschaftliche Leben verändern. Die einseitige Ausrichtung auf eine bezahlte Erwerbsarbeit ist zu überdenken, neue Formen des Arbeitens werden auch neue Formen der Absicherung und der Zeiteinteilung mit sich bringen. Für mich als sozial denkende Frau und Ehrenamtliche im KVW ist die „Tätigkeitsgesellschaft“ eine Vision. Die Erwerbsarbeit, die Familienarbeit und die Arbeit im Ehrenamt und für das Gemeinwohl sollen gleichwertig anerkannt sein durch eine Grundsicherung. Und all diese Formen der Arbeit „Ehrenamt und Freiwillimüssen zwischen Männern und genarbeit sind Schlüssel für Frauen fair und gerecht verdie Zukunft.“ teilt sein. Alle drei Bereiche der „Triade der Arbeit“ haben einen großen Wert für die Gesellschaft. Sie tragen zur gesellschaftlichen Wertschöpfung bei. Deshalb braucht es für die Zukunft eine Aufwertung und eine bessere Anerkennung des Ehrenamtes, der Freiwilligenarbeit und der Nachbarschaftshilfe. Die Familien werden kleiner, die Single-Haushalte nehmen zu, die Menschen werden immer älter. Dies darf nicht zu einer Vereinsamung führen. In der Nachbarschaftshilfe und der Freiwilligenarbeit sehe ich einen Schlüssel, um diesen Herausforderungen positiv zu begegnen. Auch in Zukunft sind Vereine und Organisationen auf die Hilfe von vielen helfenden Händen angewiesen. Es geht um Gemeinschaft und gemeinschaftliches Tun, das Ehrenamt zeichnet sich dadurch aus, dass man Zeit, Können, Wissen und auch Kraft unentgeltlich zur Verfügung stellt, um Sinnvolles zu leisten.

Die Sozialpolitik wird sich in den nächsten Jahren mehr denn je an der wirtschaftlichen Entwicklung orientieren müssen. Das Auf und Ab der Wirtschaftszyklen wiederholt sich immer öfter. Seit 2008 steht uns nun die dritte Krise ins Haus. Dazu ist zu bemerken, dass sich Italien seither nie richtig erholt hat und kaum Wirtschaftswachstum verzeichnet, was einer generellen Verarmung des Landes gleichkommt. Die beginnende Krise ist diesmal nicht so sehr maßlosen Finanzgauklern oder übermütigen Wirtschaftskapitänen zuzuschreiben. Die neuen Unsicherheiten auf den Weltmärkten werden von unberechenbaren Politikern provoziert. Der neue amerikanische Egoismus, im Einklang mit einer unbeschreiblichen Arroganz und Unbedachtheit, bringt den Welthandel durcheinander. Es scheint so, dass neue Weltkriege mit der Wirtschaftspolitik geführt werden. Sozialpolitik zu gestalten ist in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten eine vornehme Aufgabe. Vollbeschäftigung und ein hohes Steueraufkommen ermöglichen es, überall dort zu helfen, wo Solidarität und soziale Anteilnahme gefordert sind. Viel kontroverser wird die Sozialpolitik, wenn Arbeitslosigkeit herrscht, wenn die Steuereinnahmen fehlen, wenn hohe Schulden drücken. In Italien finden wir das al„Alle Bedenken müssen les vor, und zwar seit langem. Dazu kommt, dass die euuns dazu bringen, uns poliropäische Gemeinschaft uns auf die Finger schaut. tisch selbst einzubringen.“ Wenn wir auch glauben, dass Staaten nicht totgespart werden dürfen, so würde uns eine Lockerung der Haushaltsregeln in sozialpolitischer Hinsicht nicht viel weiterhelfen, weil Italien nicht so weitermachen kann und darf und sparen muss. Unsere Bemühungen müssen darin bestehen, die bisherigen Sozialleistungen abzusichern, in erster Linie durch eine Mentalitätsänderung, wonach wir alle den Staat ausmachen und dass wir uns nicht selbst betrügen dürfen. Dazu gehört eine straffe Verwaltung und eine überzeugte Steuermoral bzw. eine rigorose Bekämpfung der Steuerhinterziehung und eine berechenbare Justiz als vertrauensbildende Maßnahme. Dem Neoliberalismus muss abgeschworen werden. Der Markenkern jeder Marktwirtschaft muss die soziale Gerechtigkeit sein. Die Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften müssen in Italien zusammenrücken, das Heft in die Hand nehmen und die Wirtschafts- und die Sozialpolitik als untrennbare Faktoren gemeinsam fortentwickeln. Beide werden diesbezüglich flexibel sein und ihre Scheuklappen ablegen müssen, weil beide gar nichts anderes wollen können. Betriebe, die sich nicht mit einer hochspezialisierten und hochmotivierten Belegschaft dem Wettbewerb stellen, werden untergehen, mit einer einhergehenden weitverbreiteten Armut. Alle Aussichten und Bedenken müssen uns veranlassen, den sozialen Besitzstand zu verteidigen bzw. bei Bedarf zu reformieren, die Treffsicherheit der Sozialleistungen zu erhöhen, den demografischen Entwicklungen und den Veränderungen der Arbeitswelt zeitgerecht Rechnung zu tragen, an keine großen Versprechungen zu glauben und uns politisch selbst einzubringen.

Helga Mutschlechner Holzer, Landesvorsitzende der Frauen im KVW

Hans Widmann, ehemaliger Kammerabgeordneter

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SUMSERIN

„’s Sumsn geaht jo leicht vi der Hond“ Dreißig, jo, seit dreißig Johr ginau wearn, und eigntlich hobm des jo gibb’s olle Munat an nuidn Erker. olle gsechn, de wos des intressiert Kamm zi glabn, wie schnell die hot. Oftramol tue i’s gor nit derZeit vergeaht, und a, dasses olm wortn, bis der nuie Erker in mein wieder eppas Nujis zi schreibm Briefkaschtl isch. Und wie’s holt in gibb. I woaß nou, wie vour drei- Teifl hott, taurt mer des oft zi long. ßig Johr ’s earschte Mol asou a Mein Neffe sogg mir, dass er ’s Heftl mit an senfgeeln Umschlog Wichtigschte van Erker schun giins Haus gflottert isch. In Unfong lesn hot, long vour ern gekriegg hott man den Erker in a poor Toge hot. Wie sell meglich isch, hot mi ausgilesn ghobb, ober mit der Zeit gewundert. Noar hot er mi totisch de Zeitige olleweil dicker und tal zi gluschtn gibrocht, dass i noar a nou färbiger wordn, dass i, mer schier anou in die oltn Toge an sellan Komputwenn der nuie Erker ter kafn sollat, weil kemmin isch, in oltn dert isch der Erker nou gor nit ausgilesn ghobb hon. schun gschwind Wie ’s noar olm drein. Ober i wear’s woll bleibm lossn, hoaßt, wenn eppas Nujis gimocht weil mit de nuidn weard: Des weard Maschinen wear boldamol wieder i’s woll lei in die auhearn, de MoNervn kriegn, bis cher wearn sich a idn zi lafn bring. reasch derniegn, Bleibb mer holt lei’s und, wenn nit sell, Wortn. Ober i hon „Wenn man’s hebb, noar noar weard sich jo Geduld und isch sell jo nicht Letzis.“ des woll a nit Zeit, oder besser gsogg, mi long hebm und zwingg’s, sell zi noar weard’s hobm. holt austrucknan. Kemmin isch des noar ondert: In Wenn iatz dreißig Johr ummer die Leit mueß des olm awie gfolln sein, noar war zi schaugn, wie des hobm und a in die Gschäftsleit, in epper in die nägschtn dreißig Johr die Hondwerker und a in die Wirts- ausschaugn weard. Meine Soche leit mueß des gipasst hobm, dass isch sell amol nit, weil bis selm se do sich bekonnt mochn oder wear i woll niemer derbei sein kenholt eppas Interessants vereffnt- nin. Ober wer woaß? lichn gikennt hobm. I kannt mer schun vourstelln, dasUnd mi selber hot a gfreit, wenn ses Lebm weitergeaht, mit olln, mein Neffe mir zin rundn Geburts- wos heint schun isch, und mit den, tog mit an nettn Foto gratuliert wos nui derzuekimp. Mitn Verkehr hot. Freiler hobm noar olle ge- weard in die Politiker und sischt wisst, dass i holt a älter wordn bin. holt in die Leit schun eppas einOber wenn man’s hebb, noar isch gfolln sein, weil weiter, wie’s heint isch, konn’s holt a nit giehn. Ob sell jo nicht Letzis. Iber wos do olm gschriebm wordn epper nou olm souvl Geschte ba isch, brauch i do nit auzizehln, ins do Urlaub mochn oder ob olle weil des wur a zi longe Zeile fir die Freizeit schun nou a Geld

hobm, weil sischt kannt’s wilde owärz giehn. Wie noar anou ’s Wetter sein weard, konn man in Voraus a nit sogn: Schneipps nou in Winter und trucknts in Summer nit nou mehr aus? Hobm die Leit olm nou olle an Orbat und a Freide zin Orbatn? Wundern tatt mi schun amol, ob in dreißig Johr nou deitsch gschriebm und giredt weard, weil i hear jo iatz schun oft leimehr sella holbenglische Wörter, de wos i heint schun niemer versteah. Sein kannt a, dass vielleicht der Erker gor a poor arabische Seitn hobm weard, damit die nuidn Mitbir-

ger a in Erker drein sein und mittien kennin. Ongscht hon i holt, dass der schiene Wipptoler Dialeckt verlure geaht und viele dooige Wörter gor niamand mehr versteaht. Weil’s Sumsn gang jo leichter vi der Hond, wenn man des niederschreibm konn, wie uen der Schnobl giwoxn isch. Obr sell miaßet jedn holt noar nou awie geleifig sein. Ober als zache Wipptolerin möcht i nou long den Erker nit missn welln. Weil idn holt gearn hon. Die Sumserin, sumst regelmäßig im Erker

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PRESSE

© Alexander Alber

„Themen, welche die Menschen beschäftigen, bleiben immer dieselben“ Niemand kann sagen, was die Zukunft bringt. Um aber eine Ahnung von ihr zu bekommen, kann ein Blick in die Vergangenheit ganz hilfreich sein. Genauer: in die Redaktionsarchive. Denn so schnell sich die Zeit auch weiter dreht – die Themen, welche die Menschen beschäftigen, bleiben doch immer dieselben. Skandale und Skandälchen, Verkehr, Politikergehälter und -pensionen, Migration. Die Vergangenheit lehrt uns, dass das auch in Zukunft so bleibt. Als Südtiroler Wochenmagazin ist es der Anspruch von ff, ihren Lesern ein genaues und objektives Bild dieses Landes zu liefern. Jede Recherche wird deshalb mit großer Gewissenhaftigkeit und hohem Aufwand betrieben. Aber oft bleibt ein Ma„Der Erker gibt den Menkel: die Geschichten sind zu schen, was sie brauchen.“ groß. Unsere Leser leben in ganz Südtirol – und wir müssen es schaffen, das ganze Land abzubilden. Überspitzt heißt das: Warum sollte den Leser in Salurn eine Gemeinderatssitzung am Brenner interessieren? Wieso ein Fernheizwerk in Gossensaß? Oder ein Flüchtlingsheim in Wiesen? Ortsspezifische Geschichten finden nur selten, und wenn dann nur als kurzer Aufreger oder als symbolisches Beispiel ihren Weg ins Heft. Das ist schade, denn durch diesen Zuschnitt bleiben zu oft tolle Geschichten auf der Strecke. Das wirklich Große spielt sich gern im sehr Kleinen ab. Wie gut, dass es da Bezirksmedien wie den Erker gibt, die sich ihrem Bezirk mit der nötigen Aufmerksamkeit widmen können. Der Erker ist wichtig, weil er den Menschen gibt, was sie brauchen: einen ständigen, begleitenden und kritischen Blick auf das Geschehen in ihrem engsten Umfeld. Im Erker erfahren die Menschen aus dem Wipptal, was im Wipptal passiert – und das wird in 30 Jahren genauso sein. Um das zu wissen, braucht es weder das Archiv noch eine Glaskugel.

Manuel Saxl, Verantwortlicher Direktor der Wochenzeitschrift ff

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MILCHWIRTSCHAFT

„Konsumenten möchten hinter die Kulissen blicken“ Die Frage, wie sich denn die Landwirtschaft zugte Stellung bei den Konsumenten ein. in Südtirol im Laufe der nächsten 30 Jah- Südtirol steht für eine intakte und gesunde ren entwickeln wird, ist heute nicht so ein- Landschaft und für qualitativ hochwertige fach zu beantworten. Sicher ist, dass sich und natürliche Produkte. der Markt sehr schnell verändert und die Nachdem diese Ansprüche und ErwartunKonsumentenansprüche in Zukunft immer gen ständig wachsen, werden wir künfmehr zunehmen werden. tig auch einiges verändern Tatsache ist auch, dass in müssen, was natürlich eine der Landwirtschaft TheHerausforderung für uns als Milchhof, aber auch für unsemen wie Nachhaltigkeit, Tierwohl und die damit re Landwirte darstellt. Künfzusammenhängende Fortig heißt das noch mehr auf Qualität und Nachhaltigkeit derung nach gesunden zu setzen. und mit der Natur im EinDarüber hinaus wird es klang hergestellten Proauch bei unseren Mitgliedukten ständig stärker werden. dern in den nächsten JahDer Konsument hat heuren und Jahrzehnten eini„Künftig müssen wir noch te die Möglichkeit, im ges an Änderungen geben. mehr auf Qualität und Regal zwischen vielen Änderungen ihrer ArbeitsNachhaltigkeit setzen.“ Produkten seine Kaufweise, wie beispielsweientscheidung zu trefse die flächenbezogene Produktionsweise oder fen. Was er letztendlich kauft und ob er ein Produkt auch regelmä- auch Veränderungen, was das Tierwohl anßig konsumiert, hängt in erster Linie von geht. Eine weitere Herausforderung wird der Qualität sowie dem Preis-Leistungsver- der künftige Generationswechsel mit sich hältnis ab. Wir können aber in verstärktem bringen oder auch die Form des FamilienAusmaß feststellen, dass darüber hinaus betriebes an sich. Betriebe wie früher, wo der Konsument auch wissen möchte, wo- mehrere Generationen am Hof mitarbeiher das Produkt kommt und wie es pro- ten, sind keine Selbstverständlichkeit mehr. duziert wird. Daher müssen wir uns mehr Das bedeutet auch, dass kleinere Betriebe denn je öffnen und ihn auch hinter die Ku- im Nebenerwerb arbeiten müssen, alternalissen blicken lassen. Dies bestätigen die tive Angebote und Produkte anbieten wervielen Rückmeldungen der Besucher bei den, oder auch die Landwirtschaft gänzlich unseren Führungen im Milchhof. Die Kon- einstellen werden, falls diese es nicht mehr sumenten sind sehr neugierig, interessiert, ermöglicht, davon die Familie zu ernähren. aber auch sehr kritisch und möchten sich Wir als Verantwortliche des Milchhofes daher gerne selbst ein Bild von der Jo- Sterzing werden sicher unser Möglichstes dazu beitragen, unseren Mitgliedern auch ghurtherstellung machen. Diese Tatsache eröffnet uns Chancen für künftig ein sicheres und gutes Einkommen mehr Transparenz, verlangt aber auch ein zu erwirtschaften. gewisses Maß an Verantwortung gegenüber unseren Konsumenten, denn wir müssen das, was wir kommunizieren, klar und deutlich umsetzen und leben. Wir Südtiroler Produzenten genießen dabei sowohl im Günther Seidner, In- als auch im Ausland einen hervorragenGeschäftsführer des Milchhofes Sterzing den Ruf und nehmen damit eine bevor-


JAGD

„Wir leben in einer Zeit eines neuen Tierschutzverständnisses“ 30 Jahre vorauszuschauen ist nicht einfach. Denn die Dinge ändern sich heute schneller als je zuvor. Da genügt es schon den gleichen Zeitraum zurückzublicken. Damals hatte das Computerzeitalter gerade erst begonnen. Einen PC hatte so gut wie niemand, geschweige denn ein Smartphone. Heute ist die schnelle Kommunikation auch in der Jagd angekommen. Es genügt ein Mausklick, um zu erfahren, wer wann wo welche Abschüsse gemacht hat, ja auch die jagdlichen Ereignisse im Revier, im Bezirk, im Land und darüber hinaus werden über Satellitenverbindungen ausgetauscht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir am Ende dieser Entwicklung angelangt sind. Nun ist die Jagd ein besonders sensibles Thema, denn wir leben auch in einer Zeit eines neuen Tierschutzverständnisses. Ganz gleich, ob dies die Landwirtschaft, die Tierhaltung im Allgemeinen oder eben auch die Jagd betrifft. Denn auf der Jagd werden Tiere zwar gehegt, gepflegt, auf ihr Wohlergehen wird geschaut, aber sie werden auch erbeutet, erlegt, und allein diese Tatsache gefällt vielen Menschen nicht. Deshalb glaube ich, dass wir in den nächsten Jahrzehnten mehr tun müssen, um den Umgang mit der uns anvertrauten Natur, mit Wild und Wald zu erklären und damit auch zu verteidigen. Wir müssen uns bewusst sein, dass unsere Tätigkeiten angeschaut, bewertet, hinterfragt werden. Im digitalen Zeitalter ist allerdings das tiefere Verständnis einer oft oberflächlichen Bewertung gewichen. Die Emotionen spielen eine größere Rolle. Ich meine fast, dass sie zum wichtigsten Mittel geworden sind, einen Sachverhalt zu bewerten.

Eine zweite Entwicklung sehe ich auf uns alle zukommen: das Überhandnehmen der Bürokratie. Wir

„Wenn wir wollen, dass es so bleibt, wie es ist, werden wir einiges ändern müssen.“

können viele Abläufe nicht mehr einfach so nach dem gesunden Hausverstand abwickeln, sondern es werden von uns Dinge gefordert, die wir früher nicht kannten. Bei der Jagd müssen die Jäger eine Unzahl an Zahlen liefern. Dies alles wird uns in den nächsten Jahrzehnten vermutlich noch mehr in Anspruch nehmen und wir müssen uns dafür auch rüsten. Aber es sind nicht nur wir Menschen, die das Leben verkomplizieren. Die Ereignisse in den letzten Jahren rund um das Wettergeschehen und das Klima beweisen, dass unsere lange Zeit recht heile Welt am Kippen sein könnte. Wir sehen schon deutliche Auswirkungen, auch in der Tierwelt. Es gibt heute Wildkrankheiten, die es früher nicht gab und die ganz offensichtlich auf die Klimaerwärmung zurückzuführen sind. Wir können und müssen uns also darauf einstellen, dass wir mit neuen Gegebenheiten konfron-

tiert werden, die wir erkennen und beachten müssen. Eine weitere Änderung sehe ich im Verhalten der freizeittreibenden Menschen. Sie nutzen immer häufiger und mehr Naturräume, die früher vom Menschen unberührt waren. Menschliche Präsenz stört einige Arten und führt zu ihrem Rückgang, möglicherweise auch zu ihrem Verschwinden. Deshalb finde ich es wichtig, diese Zusammenhänge zu erkennen und darauf aufmerksam zu machen. Ökologische Zusammenhänge, Kenntnisse um Bedürfnisse der Wildtiere, Pflege und Erhaltung naturbelassener Lebensräume, Bemühen um ein Gleichgewicht zwischen Wildbeständen und Lebensräumen: Wir Jäger waren lange Zeit eine Gruppe, die vor allem unter sich selbst kommuniziert hat. Das ist jetzt anders. Unsere Botschaften müssen mehr nach außen gehen und alle erreichen, denen Wildtiere und Natur ein Anliegen sind. Wenn wir wollen, dass es so bleibt, wie es ist, werden wir einiges ändern müssen. Und daran zu arbeiten, wird die Aufgabe in den nächsten Jahrzehnten sein.

Günther Bacher, Bezirksjägermeister Erker 10/19

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CULTURA

“La Valle Isarco è uno scrigno di tesori ancora da scoprire” Come è ormai risaputo l’Alta Valle Isarco pos- aver acquisito quella sensibilità che ci porta a siede una ricchezza inestimabile di luoghi da riconoscere quei tratti ben definiti dell’una o visitare, storie da raccontare, personaggi da dell’altra cultura. scoprire che valorizzano quanto a noi le ge- Noi oggi che abbiamo maggior possibilità di nerazioni precedenti ci hanno trasmesso. Una studiare, di documentarci e di interrogarci, doricchezza da scoprire, approfondire e studia- vremmo riuscire a cogliere ogni sfumatura in re, che non è solo un modo per far conoscere loro contenuta riconoscendo i tratti e valorizil passato, ma è un reale mezzo per riscoprire zandone le caratteristiche insite in entramanche se stessi, l’uomo che ora abita questi bi. Che cosa vuol dire pertanto pensare in un luoghi e che determina con la sua sensibilità modo nuovo il futuro per uno sviluppo consapevole e un arricchimento culturale della Valed intelligenza lo sviluppo dalla società. le Isarco? Ormai è risaputo che la Valle Isarco è un territorio che è Vivere il presente credendo nella stato abitato nei secoli da vacultura come strumento e mezrie culture, che lo hanno trazo di arricchimento. L’impegno sformato e adattato alle proè un ingrediente fondamentale prie esigenze, cercando al meper creare una reazione positiglio di valorizzarne le risorse in va. Gli enti pubblici e/o privati, esso contenute. Una delle vie come pure e soprattutto il singolo individuo devono riuscire a di comunicazione più frequentate ancora oggi, in continuo e vedere nell’impegno alla partecipazione a questo procespieno sviluppo. Nel periodo più so di sviluppo un tassello recente il turismo e il commer“Le manifestazioni culturali cio sono diventati una tapimportante per costruire sono fonte di ispirazione, stipa obbligata di passaggio. un nuovo futuro, partenmolo e incontro.” do dal presente, pensanQuesto ci permette di non do al passato. essere isolati, bensì di attrarre visitatori e sviluppaVi vorrei raccontare una re scambi commerciali. Con la stessa energia mia piccola esperienza personale al fine di far e impegno possiamo progredire nella cultura. sorgere in voi una qualche idea, perplessità, Dall’apertura delle frontiere si sono spalancati dubbio sullo stile di vita che stiamo conducennuovi e interessanti panorami all’interno di un do e quale potrebbe essere uno strumento utiterritorio che non è più da considerarsi limita- le al nostro sviluppo interiore (personale) e reto alla provincia o alla regione, o alla nazione, lazionale. Per motivi familiari negli ultimi anni ma ad un continente. Questo non vuole signi- ho avuto occasione di conoscere meglio la culficare una perdita di identità bensì un arric- tura russa e i loro stili di vita da vicino. (Facchimento determinato dall’incontro del diver- cio una premessa: con quello che dirò non voso, che è anche uno scoprire meglio una parte glio affermare assolutamente che questa sia di sé stessi che non abbiamo potuto penetra- un esempio assoluto da imitare, ma una possire. Ogni cultura è da considerare una ricchez- bilità per riflettere). za, sia quella che ci portiamo in “grembo”, sia Quando mi sposto per le città ex-sovietiche quella che andiamo ad incontrare e/o scoprire. scorgo ad ogni angolo uomini, donne e anche La Valle Isarco ha al suo interno il Brennero ragazzi che leggono, che parlano, che discutoche è un confine geografico che determina a no di cultura. Sui mezzi pubblici (il bus come grandi linee uno spazio tra due mondi/culture, la metropolitana) molte persone con un libro quella mediterranea, man mano che andiamo in mano riempiono lo spazio temporale che a a sud e quella continentale, man mano che ci loro necessita per andare a scuola o al lavoro. Pertanto consiglio apertamente a tutti di riscospostiamo a nord. Per noi oggi che viviamo nel 2019 dovremmo prire il fascino della lettura che magari qualcu-

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no ha abbandonato o trascurato dopo la scuola. I teatri e i cinema sono frequentati da tutti i livelli sociali e da tutte le fasce di età. Consiglio di partecipare alle manifestazioni culturali che le associazioni e gli enti pubblici organizzano perché sono fonte di ispirazione, stimolo e incontro. Le scuole russe sono famose per l’impronta di serietà e tenacia nell’insegnamento. La scuola in Alto Adige – Südirol deve essere considerata un’occasione unica di crescita e formazione di tutti quegli strumenti utili alla vita adulta. La formazione culturale in questa società è un elemento caratteristico. Così dovrebbe esserlo anche per noi. Io credo fermamente che nei prossimi decenni ci sarà un notevole sviluppo e arricchimento della nostra comunità. Essa giocherà un ruolo determinante. I mezzi di comunicazione, internet sono strumenti fondamentali che se usati con buon senso e saggezza possono essere un fattore determinante di progresso ad ogni livello. Le nuove generazione che sempre più si confrontano e viaggiano comprenderanno quali saranno i tasselli su cui far leva per sviluppare ed accrescere la propria cultura e poterla condividere con gli altri. L’Associazione culturale Agorà che si è costituita a Vipiteno all’inizio del 2019 e di cui ho la fortuna di essere presidente sogna di realizzare insieme ai vipitenesi un centro che possa accogliere mostre temporanee (pittura, scultura, fotografia) e/o conferenze. Tutte attività che noi come volontari ci proponiamo di promuovere e rendere fruibili alla cittadinanza.

Maurizio Dapas, Associazione culturale Agorà


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SCHULE

„Für die Komplexität der Welt rüsten“ Wenn man davon ausgeht, dass Schule Kinder ren. und Jugendliche auf das Leben vorbereiten soll, Gerald Hüther, Hirnforscher und Mitbegründer scheint es schwieriger denn je, vorauszusagen, der Initiative „Schule im Aufbruch“, fordert eiwie Schule in 30 Jahren aussieht nen radikalen Perspektivenwechsel: und was sie zu leisten hat. „Was in unseren Schulen gegenwärAls ich in den 80er Jahren als tig vermittelt wird, reicht nicht, um junger Lehrer und Student der die Zukunftsfähigkeit unserer GesellErziehungswissenschaften an schaft zu sichern.“ Angesichts neuer meiner Dissertation „Auf dem Herausforderungen brauchen wir Weg zu einer neuen Schule?!“ weniger Pflichterfüller als vielmehr über die gerade frikreative Querdenker mit Eigensinn und Sozialkompetenz. Die sche Mittelschulreform Freude am eigenen Entdeschrieb, faszinierte mich „Wir brauchen weniger Pflichterfüller das schon damals cken und Gestalten darf als vielmehr kreative Querdenker mit moderne italienische nicht verloren gehen. DaEigensinn und Sozialkompetenz.“ Schulgesetz, das von bei kann man nur selbst Differenzierung und lernen, am besten mit Individualisierung Begeisterung, am zweitdes Lernens sprach, Noten durch eine Be- besten über Beziehung, am schlechtesten schreibungen des Lernfortschritts ersetzte und fremdbestimmt mit Druck und Angst. Gelingen die aktuell im deutschen Sprachraum gepriese- kann das, wenn wir Schulen als Orte des Lerne Gesamtschule vorwegnahm. nens anstatt des (Be-)Lehrens verstehen, vielSeither ist die Welt komplexer geworden. Ver- leicht ja nicht nur für Kinder und Jugendliche. änderungen, bedingt durch Globalisierung, Schulen der Zukunft könnten Keimzellen der Digitalisierung, Klimawandel, Migration und (Selbst-)Bildung und Entwicklung sein, Schondemografische Entwicklung erfolgen zuneh- raum, in dem man etwas ausprobieren, Fehler mend rascher und weniger vorhersehbar. Wenn machen darf, um sich für die Komplexität der Schule ihrem Bildungsauftrag auch in Zukunft Welt zu rüsten. Da passt es gut, dass sich Südgerecht werden und nicht zur Aufbewahrungs- tirol noch ein kapillares Schulsystem mit vielen stätte degradieren soll, muss sie darauf reagie- Kleinschulen in den Dörfern leistet. Persönliche

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Beziehungen und die Verzahnung mit dem Umfeld finden hier leichter statt. Größere Schulen in den Zentren können möglicherweise davon lernen. Umgekehrt kann durch Vernetzung zu größeren Einheiten der Isolation im Dorf entgegengewirkt werden. Eltern und Lehrpersonen können sich auf Augenhöhe über Erziehung und Bildung austauschen und „den Kindern helfen, die Welt um sich herum zu verstehen und sich als Teil dieser Welt zu begreifen“ (Ernst Fritz-Schubert). Das Gefühl, etwas tun zu können, der Entwicklung nicht machtlos ausgeliefert zu sein, stärkt Zuversicht und Selbstvertrauen. Lebenslanges Lernen und Bildung hilft, das Leben zu meistern, und macht glücklich, auch in unsicheren Zeiten. Schule ist ein Spiegel der Gesellschaft, aber auch Baumeister und Mitgestalter. Wie unsere Gesellschaft und damit die Schule in 30 Jahren ausschauen werden, hängt davon ab, wie wir jetzt die Weichen stellen.

Armin Haller, Direktor des Schulsprengels Sterzing III


MEDIZIN

„Gesundheitswesen muss mehr auf Gesundheit ausgerichtet werden“ Der demografische Wandel ist in der Me- Gesundheit ausgerichtet werden, Sozidizin die treibende Kraft, denn aufgrund algesetzgebung und Versicherungssysder Alterung der Gesellschaft kommt es teme müssen überarbeitet werden. Es zu einem Anstieg der Krankheitskosten. sind besser ineinandergreifende VersorDer Altersdurchschnitt steigt bis 2030 gungsstrukturen zu etablieren, es müsvon derzeit 40 Jahren auf 50 Jahre. Ur- sen breit angelegte Präventionsmaßnahsachen dafür sind eine geringe Gebur- men angesetzt werden, u. a. in Kindertenrate und eine steigende Lebenser- gärten und Schulen. Das jetzige Vergüwartung. Es ist zu erwarten, dass dies zu tungssystem ist auf zu starke Mengensteigenden Fehlzeiten und Krankheits- anreize ausgelegt: Nur wenn etwas gekosten führt: direkte Kosten für medizi- macht wird, wird es auch bezahlt, Quanische und indirekte Koslität spielt dabei eine ten für Produktionsausfall untergeordnete Rolle. infolge von ArbeitsunfäDerzeit entfallen rund higkeit. 60 Prozent der Arbeitszeit bei Medizinern auf Andererseits führen Innovationen im Gesundadministrative Tätigheitssektor dazu, dass keiten – kostbare Zeit, jede Altersgruppe gesündie in der Betreuung der wird, was wiederum der Patienten fehlt. die Krankheitskosten Dank künstlicher Intelligenzsysteme können senkt. Es ergibt sich wiederkehrende Proeine Verschiebung zesse automatisch der Morbidität, d. „Das Gesundheitswesen erledigt, unnötige h. ein 60-Jähriger befindet sich in einer Schieflage.“ Abläufe und Abkann 2030 so gesund sein wie ein stimmungen komplett eingespart 55-Jähriger heute. Eine verbesserte Gesundund der Einsatz von heit ergibt sich auch durch Fortschritte in Ärzten und medizinischen Geräten verder medizinischen Versorgung und Ver- bessert werden. Sie bieten damit das besserungen bei der Ernährung, Umwelt Potential, Zeit und Geld in eine bessere und Lebenswandel. Patientenbetreuung zu investieren. DaDas Gesundheitswesen steht vor vielen von profitieren Patienten, KrankenhäuHerausforderungen: Der Ärzte- und Pfle- ser und das gesamte Gesundheitswesen. gemangel wird in den kommenden Jah- Das Gesundheitssystem befindet sich in ren auch in Südtirol ansteigen. In etwa einer Schieflage: Das Anliegen von Pflezehn Jahren werden mehr als 40 Prozent genden und Ärzten, die sich bewusst der Arztstellen nicht besetzt sein, wo- für einen Heilberuf entschieden haben durch erhebliche Versorgungslücken ent- – nämlich Menschen zu helfen – wird stehen. Dennoch gibt es sinnvolle Ansät- immer häufiger zur Nebensache. Stattze durch neue Entwicklungen: Telemedi- dessen bestimmen ökonomische Interzin, Videosprechstunde, Internetplattfor- essen den Alltag in den Krankenhäusern men, Apps, digitale Spracherkennungs- und Pflegeeinrichtungen. Es empfiehlt lösungen, digitale Techniken zur Verbes- sich eine Rückbesinnung auf zwischenserung der Dokumentationsarbeit und menschliche Werte, wie Sorgfalt, Geduld Krankenhausinformationssysteme, nicht und Taktgefühl, um der Betreuung von zuletzt die Entwicklung künstlicher In- Patienten ihren ursprünglichen Sinn wietelligenzsysteme. Dadurch kommt es zu der zurückzugeben. einer deutlichen Kostenentlastung und Zeitersparnis verbunden mit einer ProDr. Josef Frötscher, duktivitätssteigerung. ehemaliger Chefarzt am Krankenhaus Sterzing Das Gesundheitswesen muss mehr auf Erker 10/19

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LANDWIRTSCHAFT

„Zeit mit mehr Lebensund Produktqualität muss kommen“ Der Landwirtschaft ging es in den letz- sen für Bienen und andere Insekten. ten 30 Jahren nicht gut. Das Wipptal Dazu braucht es aber, und das ist das wurde und wird geprägt vom Bauern- Wichtigste, Konsumenten, die bereit sterben. Viele Höfe, die vor dreißig Jah- sind, dies zu fordern sowie regionale ren noch eine Familie ernähren konn- und biologische Lebensmittel zu kaufen ten, gibt es heute nicht mehr. Die, die und zu konsumieren. noch übrig sind, müssen täglich ums Den weitaus größten Teil der KonsuÜberleben kämpfen. Auch im Wipptal menten nehmen die Tourismus- und ging der Trend hin zu immer größeren Gastronomiebetriebe ein, die zwar die Betrieben mit immer mehr Vieh, das im- Landschaft, die Bauern und allgemein die Landwirtschaft nutzen, um damit für mer mehr Milch produzieren muss. ihre Betriebe zu werben, Meiner Meinung nach deren Gäste aber zum kann diese Entwicklung weitaus größten Teil mit so nicht weitergehen. nicht-regionalen ProdukDie Zeit des „immer größer und immer mehr“ ten „gefüttert“ werden. ist vorbei. Jetzt muss In 30 Jahren ist die Landdie Zeit mit mehr Lewirtschaft zum größten Teil biologisch. Die Vielbens- und Produktqualität, mehr Umweltbefalt an landwirtschaftwusstsein und welichen Produkten im Wipptal ist stark niger Masse komgestiegen und die men. „In Bezug auf die Bauern können Die LandwirtLandwirtschaft geht es uns in gut von ihrer Arschaft, auch 30 Jahren erheblich besser.“ hier bei uns, ist beit leben. Die von größter BeGäste in den deutung für Klimawandel und Umwelt. Wipptaler Hotel- und GastronomiebeDer Energieaufwand, der zurzeit in der trieben bekommen Speisen aus zum Landwirtschaft aufgebracht wird, muss größten Teil einheimischen Produkten. stark reduziert werden. Ein sehr gro- Besonderes Augenmerk wird auf die ßer Teil des Futters, das zur Erzeugung Fleischerzeugung gelegt. Viele Landunserer „Bergmilch“ angebaut wird, wirte, die heute noch auf die Milcherkommt aus Ländern, die ihre Natur und zeugung setzen, produzieren gutes und Umwelt ausbeuten. gesundes Fleisch, andere wiederum GeDie biologische Landwirtschaft ver- müse, Getreide, Obst und vieles mehr. sucht hier gegenzusteuern, indem sie Unser Milchhof produziert ausschließauf Mensch, Tier und Umwelt achtet. lich hochwertigste biologische Milch Für den Menschen eine gesunde Arbeit, und Milchprodukte. Er kann sich daein gutes Einkommen und nur hochwer- durch von anderen milchverarbeitentige Lebensmittel. Für die Tiere eine art- den Betrieben abheben und muss nicht gerechte Haltung im Freien, ausschließ- mehr mit ihnen konkurrieren. In Bezug lich Futter aus der Region und allge- auf die Landwirtschaft geht es uns in 30 mein eine höhere Wertschätzung. Für Jahren erheblich besser. die Umwelt keine Pestizide und keine Weitere 30 spannende Jahre wünsche künstlichen Dünger, nur bodenschonen- ich dem Erker und dem Wipptal. de und humusaufbauende Bearbeitung, Thomas Zössmayr, genügend Platz für Wildtiere und nicht zuletzt, wo immer möglich, BlumenwieBiobauer

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SEELSORGE

„Die Zeit wird Veränderungen mit sich bringen“ In der Umgangssprache verwendet man das Wort Laie, wenn ausgedrückt werden soll, dass jemand zu einem bestimmten Thema keine Fachkenntnisse hat. Mir begegnet dieser Gedankengang auch immer wieder bei der Arbeit als Pastoralassistent, in der Begegnung mit Eltern und Familien. Viele fühlen sich, wenn es um den Glauben

Der erste Ort der Glaubenserfahrung ist die Familie.“

geht, als Laien und sehen sich nicht in der Lage, sich mit der Botschaft unseres Glaubens auseinanderzusetzen und darüber zu reden. In der Kirche drückt das Wort Laie etwas Wichtiges und Zentrales aus: Ich gehöre zur Glaubensgemeinschaft der Kirche und nehme am Sendungsauftrag der Kirche teil. Durch die Salbung mit Chrisamöl bei der Taufe werde ich auf besondere Weise für diesen Dienst befähigt. Ich bin gesendet, als Priester/ Priesterin in meinem Leben in Beziehung mit Gott zu treten und darin zu wachsen. Ich bin gesendet, als König/Königin, der achtsam sein soll auf sein Umfeld und sich auch sorgen soll für die Ärmsten. Ich bin Prophetin und Prophet, der immer wieder den Weg der Umkehr sucht


und sich von der Hoffnung leiten lässt und diese weitergibt. Durch die Taufe gehöre ich zur Gemeinschaft, die an Gott glaubt, Jesus Christus nachfolgt und Werkzeug des Heiligen Geistes sein kann. Welche Rolle spielen die Laien im Wipptal in 30 Jahren? Ich bin überzeugt, dass 2049 jede Wipptaler Pfarrei einige Familien haben wird, die den christlichen Glauben leben, die Botschaft Jesu Christi in der Gesellschaft wachhalten und der nächsten Generation weitergeben werden. Die Diözesansynode 2013 – 2015 hat dies im Abschlussdokument auch festgehalten: Der erste Ort der Glaubenserfahrung ist die Familie. Ich denke, dass 2049 nicht mehr

alle Kinder im Babyalter getauft werden, da die Entscheidung, Christ/Christin zu sein in Zukunft eine andere Entscheidung sein wird als heute. Die Laien (Christen) von morgen werden sich mehr untereinander zu erkennen geben und gemeinsam – getragen vom Wort Gottes und der Eucharistie – ihr Leben gestalten und leben. In 30 Jahren wird es wohl so sein, dass der Laie sich für den Glauben auf den Weg macht. Einmal auf den ganz persönlichen Lebensweg, dann aber auch auf den Weg in eine von zwei oder drei Wipptaler Pfarrkirchen, wo Eucharistie gefeiert wird, wo Sakramente gespendet werden. Schwierig wird es wohl sein, das

Modell der Seelsorge, wie wir es in den vergangenen Jahren erlebt haben, aufrecht zu erhalten. Die Zeit wird Änderungen mit sich bringen; eine davon ist der neue Firmweg, wo sich die junge Wipptaler Generation mit dem Glauben auseinandersetzen und ihre Rolle als Laien neu kennenlernen kann. In 30 Jahren, so hoffe ich, werde ich meinen 70. Tauftag feiern mit Kindern und Enkelkindern. Meine Hoffnung ist es, dass meine Kinder den Wert des Christ-Seins erkennen, leben und diesen wieder weitergeben. Ich versuche als Laie in meiner Familie, in meinem jetzigen hauptberuflichen Einsatz und auch im ehrenamtlichen Einsatz in meiner Pfarrei in den folgenden Jahren

mein Bestes dafür zu geben. Und so wünsche ich mir auch, in 30 Jahren bei einer Jubiläumsausgabe der Monatszeitschrift Erker wieder etwas über die Laien im Wipptal zu lesen. In diesem Sinne ad multos annos und herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!

Simon Walter, Pastoralassistent

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AMBIENTE

“Sfide, azioni ed opportunità” I dati osservati da una pluralità di fonti mostrano determinanti. Se infatti continueremo ad emettere che il sistema Terra è oggi sottoposto a variazio- gas serra ai ritmi attuali (business as usual), il tasso ni climatiche molto significative che stanno avve- di aumento della temperatura rimarrà dell’ordine di nendo su scale di tempo estremamente brevi. In 0,2°C per decennio e raggiungeremmo +1,5°C nel particolare, la temperatura superficiale media glo- 2040 per poi avvicinarsi progressivamente a scenabale osservata nel decennio 2006-2017 è stata ri inesplorati in passato (unknown) e tali da mettere di 0,87°C più alta rispetto alla media del periodo in pericolo gli equilibri sociali e ambientali del pia1850-1900 ed è dimostrato che il riscaldamento neta e quindi il futuro delle prossime generazioni. globale sia di natura antropogenica, e quindi di- Nelle proiezioni che contengono il riscaldamento al rettamente correlato alle emissioni di gas serra ad di sotto di 2°C le emissioni nette di CO2 antropoesso associati e in primis di CO2, con una approssi- geniche diminuiscono di circa il 20% rispetto ai limazione di ± 20%. Un riscaldamento superiore alla velli del 2010 entro il 2030 e raggiungono lo zero media globale si sta verificando in netto entro il 2075. Per un supemolte regioni: circa doppio nell’area ramento limitato o nullo di 1,5°C, alpina, ancora superiore nell’Artico. le emissioni diminuiscono di circa La questione è in ogni caso di proil 45% entro il 2030 e raggiungoporzioni globali sia nelle cause sia no lo zero netto intorno al 2050: negli effetti. Per questo è necessaper questo bisogna intraprendere azioni immediate a livello globale rio allargare lo sguardo ben oltre e locale, affrontare trasformazioni la Wipptal per comprenderne apcomplesse e connesse in tutti gli pieno la portata, pur non perdenaspetti della società: azzeramendo di vista come ogni tassello di un puzzle così complesso e artito delle le emissioni di gas sercolato possa e debba contribura, rimozione dell’anidride car“La missione non è impossibile, ire ad affrontare le sfide che il bonica in eccesso già presente ma molto impegnativa ed è nelle cambiamento del clima porta in atmosfera, riduzione della mani di ognuno di noi.” con sé. I suoi effetti si vedono quantità di energia prodotta già, in particolar modo tra le e un suo uso più efficiente. popolazioni più vulnerabili, e I percorsi di sviluppo sostenivanno dalla riduzione della barriera corallina all’in- bile compatibili con questo scenario sono necessanalzamento del livello del mare, dal ritiro dei ghiac- riamente diversi a seconda della regione, della naci alla perdita di biodiversità, dal calo della resa dei zione, dell’area geografica. Questa situazione è doraccolti agricoli alle ondate di calore e alle precipi- vuta al fatto che lo sviluppo non è distribuito equatazioni estreme. mente nel mondo, così come i rischi legati ai camIl futuro dell’ambiente, delle economie e delle so- biamenti climatici non sono uguali in ogni regione. cietà è strettamente legato ai cambiamenti clima- È quindi necessario assicurare che le soluzioni mestici. La temperatura continuerà ad avere un ruolo se in campo evitino di peggiorare le condizioni delle fondamentale su questi impatti e le attività umane popolazioni povere e svantaggiate. In questo consono fondamentali per contenerne l’innalzamento. testo l’Alto Adige, che è tra le regioni europee con L’accordo di Parigi risalente al 2015 ha fissato l’o- il reddito lordo pro capite più elevato, deve assubiettivo di mantenere l’aumento della temperatu- mersi la piena responsabilità della tutela del clima ra globale ben al di sotto di 2°C rispetto ai livel- e il documento di indirizzo elaborato a tal fine è il li preindustriali, e perseguire sforzi volti a limitarlo “Piano Clima-Energia Alto Adige-2050”. La visione a 1,5°C. Il più recente rapporto dell’IPCC, che è il è quella di un KlimaLand riconosciuto a livello inprincipale organismo internazionale per la valuta- ternazionale come frutto di un approccio sostenibizione dei cambiamenti climatici, indica ora quest’ul- le alla questione energetica dove la mobilità a zero timo obiettivo come quello da perseguire per un raf- emissioni e l’efficientamento energetico rivestono il forzamento della risposta globale alle minacce di ruolo più importante. un clima che cambia, dello sviluppo sostenibile e Le parole d’ordine della transizione a questo nuovo equilibrio sono, anche a livello locale, mitigazione e degli sforzi per debellare la povertà. A tal fine soprattutto i prossimi 10 anni saranno adattamento, intendendo per tali gli interventi volti

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a contrastare e alleviare in modo virtuoso gli effetti del cambiamento climatico sulla società e sull’ambiente. Nella Wipptal molte sono le opzioni e le opportunità che si aprono come diretta conseguenza della situazione e della necessità d’azione che essa implica e che debbono essere contemplate e deliberate secondo le opportune scale di competenza. Un obiettivo strategico specifico fondamentale e sovraordinato in quest’area deve essere la politica di gestione dei traffici merci dove il Tunnel di Base del Brennero rappresenta una misura strutturale fondamentale che però dovrà effettivamente azzerare il transito di mezzi pesanti sull’autostrada. L’opportunità di salvare il clima e aumentare il benessere può peraltro essere un importante volano economico proprio perché molte delle tecnologie oggi richieste devono essere ancora ottimizzate e in parte sviluppate e molte aziende sul nostro territorio già hanno il know-how e la giusta sensibilità per poter trarre beneficio da queste esigenze. Per certi versi è richiesto un cambiamento radicale e sarà importante essere tra i capifila dei meccanismi che questo innescherà. Industria e turismo non sono peraltro incompatibili tra loro e anche su questo secondo piano sarà fondamentale dare una risposta adeguata in termini di offerta e strutture ad una renaissance della Sommerfrische già in atto. Godersi la leggerezza dell’estate, sebbene in un paesaggio che cambia, ma che, per certi versi, invita a essere esplorato, proprio per questo dovrà essere un punto di forza del marketing di una regione che si sviluppa fino a 3500 m, indipendentemente se con o senza ghiacciai. Lo stesso dicasi per i prodotti del territorio, sia gastronomici sia dell’artigianato, che è fondamentale promuovere anzitutto per rispondere e stimolare la domanda locale ma che sempre più guadagneranno anche di appeal turistico. In questo senso un’area mercato permanente in zona centrale, dove ogni giorno e in ogni stagione ruotassero contadini, artigiani e artisti potrebbe contribuire alla riqualificazione dell’una o l’altra area cittadina con un effetto di mutuo vantaggio economico, urbanistico e turistico. La missione non è impossibile, ma molto impegnativa ed è nelle mani di ognuno di noi.

Roberto Dinale, Vicedirettore dell'Ufficio Idrografico Provincia Autonoma di Bolzano


ALPINISMUS

„Berge werden als ausgleichende Parallelwelt ausgesucht“ Der wohl einzige Maßstab, um einen möglichen Blick in das ferne Jahr 2049 zu werfen, ist eine objektive Bestandsaufnahme der Jetztzeit. Die Berge selbst werden in ihrem natürlichen Prozess, beschleunigt durch den immer höher steigenden Permafrost, weiterhin zerfallen. Einhergehend damit werden die Alpengletscher bis auf wenige Restflächen verschwunden sein und die Winterzeit, mit tiefen Temperaturen und kompakten Schneedecken, wird deutlich kürzer werden. Aus rein bergsteigerischer Sicht ist diese Perspektive eigentlich kein großes Problem, im Gegensatz zum urban-gesellschaftlichen Leben. Denn das Wesen des seriösen Bergsteigens war immer schon die Anpassung an natürliche und sich ständig verändernde Gegebenheiten. So klettert man beispielsweise bereits heute im März und im April über die Hochferner- oder über die Hochfeiler-Nordflanken oder über die Ei„Im Spitzenalpinismus ger-Nordwand, während man vor 30 hat die Zukunft schon Jahren dort noch im Juli und August längst begonnen.“ unterwegs war. Spannender finde ich persönlich die wahrscheinliche Veränderung der Erwartungshaltung der Bergsteiger und Bergtouristen selbst. Unser urbaner Alltag inklusive unserer Freizeitgestaltung wird zunehmend hektischer, schneller, vor allem virtueller und von weitgehend künstlichen Bedürfnissen dominiert. Wer also im Jahr 2049 noch die Berge oder die Bergtäler aufsuchen wird, egal wie sie sich geologisch verändert haben werden, wird in ihnen in einem viel höheren Ausmaß als heute, eine ausgleichende Parallelwelt suchen, in der Einfachheit, Stille und reale Gefahren vorherrschen. Touristisch werden jene Bergbewohner zum Zuge kommen, die es bis dahin verstehen, ihren Lebensraum nicht ganz den vermeintlichen Bedürfnissen der Menschen aus der Ebene und den Ballungszentren anzupassen. Der frühere und geniale Werbespruch der Innervillgratener in Osttirol „Kommen Sie zu uns, wir haben nichts“ wird seine Ironie gänzlich verlieren und das hochwertige „Nichts“ – die Ästhetik der Berge, die Stille, die erfrischende Luft und die unbeherrschbaren Naturgewalten –, dieses Nichts wird in der Wertschätzung der Erholungssuchenden deutlich steigen und dem viel zitierten Wellness-Begriff ganz neue Inhalte geben. Im Spitzenalpinismus hat diese Zukunft schon längst begonnen. Die Besten der Besten versuchen heute schon ihre Lebenserfahrung an Bergen und Wänden zu machen, die weit abseits des Mainstreams liegen, an denen alle anderen nicht sind und an denen das Erleben der eigenen Exponiertheit weit über dem gut abgesicherten Schwierigkeitsgrad und dem Prestige-Denken liegt.

Hanspeter Eisendle, Alpinist Erker 10/19

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ECONOMIA

TOURISMUS

“La Wipptal vanta indiscusse eccellenze” In un mondo sempre più piccolo e che si muove sempre più velocemente, fortemente condizionato da uno sviluppo tecnologico che non conosce confini di qualsiasi sorta, soffermarsi a delineare quale sarà lo sviluppo economico della Wipptal nei prossimi 30 anni può risultare impresa azzardata. Basta guardarsi alle spalle e constatare come la realtà economica del territorio che dal valico del Brennero si apre verso sud sia stata letteralmente stravolta, nel bene ma anche con effetti negativi, negli ultimi decenni. Mutamenti difficilmente pronosticabili a cavallo tra gli anni Ottante e Novanta. Ecco allora che per provare a guardare ai prossimi 30 anni bisogna muovere i passi dal presente, da un tessuto economico che oggi nella Wipptal ha solidi radici nel settore turistico, ed in questo caso lo sviluppo qualitativo e quantitativo registrato nelle vallate a discapito del capoluogo è sotto gli occhi di tutti. Turismo ma non solo, perché il più piccolo comprensorio altoatesino vanta indiscusse eccellenze anche in altri settori. Su tutte il Gruppo Leitner, tra i leader mondiali sul fronte delle tecnologie invernali, e la latteria sociale di Vipiteno, i cui prodotti, lo yogurt in primis, sono indiscusso riferimento non più solo a livello nazionale. “Nella forza innovativa Tecnologie, prodotti alimentari, e una vivace si gioca il futuro di tanti rete di aziende di piccole e medie dimensione posti di lavoro.” continuano ad assicurare all’Alta Valle Isarco una solidità economica che guarda con fiducia al futuro, almeno quello prossimo. Stiamo vivendo tempi perigliosi a livello internazionale, la guerra dei dazi, le forti incertezze d’oltremanica, la recessione che si affaccia sulla granitica Germania, la perenne instabilità politica della nostra penisola. Fenomeni che inevitabilmente in modo più o meno dirompente non potranno che investire anche l’Alto Adige e di conseguenza anche la Wipptal. Di fronte a tutte queste varianti non si possono dimenticare però le certezze maturate in questi anni e sono proprio quelle a cui bisognerà aggrapparsi per superare le tempeste che nei prossimi anni ciclicamente si abbatteranno sull’economia. Viviamo immersi in un paesaggio incantevole, la vera ricchezza su cui poggia, ben supportato dalla grande capacità imprenditoriale di tanti operatori, il settore turistico. Un patrimonio da salvaguardare anche di fronte al limite infrastrutturale che sta letteralmente soffocando le arterie che attraversano la Wipptal. E nella forza innovativa che le aziende sapranno mettere in campo si gioca il futuro di tanti posti di lavoro. Senza timore di cambiare, di adattarsi alle nuove situazioni, mantenendo intatti i valori che li hanno ispirati sino ad ora, aziende grandi e piccole della Wipptal riusciranno a lasciare il segno anche nei prossimi 30 anni.

Maurizio Todesco, responsabile pubbliche relazioni - Gruppo Leitner

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„Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft“ Wer seinen Blick auf die Zukunft im Tourismus richten möchte, muss zuerst die Frage der Mobilität und Erreichbarkeit beantworten. Die Fertigstellung des BBT ist ein einschneidendes Ereignis und wird einerseits die Verkehrsflüsse verändern, andererseits wird sie auch Einfluss auf die Wichtigkeit der Lage des Wipptales an der Verkehrsachse haben. Die Brennerbahn-Linie wird zu einer Nebenstrecke und es wird darum gehen, diese technisch so weit auszubauen, dass sie in ähnlicher Weise wie die Vinschger oder Pusterer Linie für Einheimische und Gäste zur Verfügung steht. Ähnlich verhält es sich mit der Anbindung an das nördliche Wipptal und den Großraum Innsbruck, aus touristischer Sicht betrifft dies neben der Bahnverbindung auch Wanderwege und vor allem den Brenner-Radweg, der nach wie vor auf Tiroler Seite unzulänglich ist. Wie stark die Entlastung vom Durchzugsverkehr am Ende ausfällt, bleibt abzuwarten, jede spürbare Reduktion aber wirkt sich positiv auf die Attraktivität unserer Ferienregion aus. Der Sommertourismus wird weiter an Intensität zunehmen, die Berge sind einerseits immer stärker erschlossen „Im Mittelpunkt der erfolgreidurch Seil- und Sesselbahnen, andererchen Zukunft werden weiterhin seits versetzen die Fitnesstrends der Gedie familiengeführten Betriebe genwart immer mehr Menschen mittlestehen.“ ren und höheren Alters in die Lage, die Bergwelt auch aktiv zu erleben. Neue technische Hilfsmittel wie das E-Bike helfen dabei, die Höhenunterschiede zu überwinden. Das Wachstum wird dabei sicherlich auch früher oder später von bisher ruhigeren Talschaften und Orten ausgehen, die aktuell kaum Tourismusintensität aufweisen. Der Wintertourismus hängt in wesentlichen Teilen an den großen Infrastrukturen der Aufstiegsanlagen. Diese zu erhalten und weiterzuentwickeln ist die große Aufgabe der näheren und mittleren Zukunft, da dies insbesondere in finanzieller Hinsicht eine Herausforderung darstellt. Die Verbindung und Zusammenführung der Skigebiete Ladurns und Rosskopf muss gelingen. Die Erweiterung von Ratschings-Jaufen ins Nachbartal könnte einen weiteren Aufstieg des Skigebietes bedeuten, mit großen Vorteilen weit über das Tal hinaus. Alles in allem sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft des Tourismus im Wipptal vorhanden, es sind eigentlich alle Saisonzeiten abgedeckt, Sommer- und Wintersaison halten sich in etwa in Wertschöpfung und Intensität die Waage. Gerade dies stellt einen großen Vorteil dar, um den uns viele im Land beneiden. Die Entwicklung zum ganzjährigen Tourismus ist im Wipptal schon sehr weit fortgeschritten. Die Infrastrukuren, das Angebot der Ferientäler sowie die Attraktivität der Kleinstadt sollten ausreichen, die Begehrlichkeit der Ferienregion auf hohem Niveau zu halten. Die positiven Seiten der Erreichbarkeit durch die prominente Lage an der Nord-Süd-Achse bleiben im Vordergrund, die Belastungen werden aber wohl auch nicht signifkant weniger werden. Im Mittelpunkt der erfolgreichen Zukunft aber werden weiterhin die familiengeführten Betriebe stehen in relativer Größe, hinter denen starke und dynamische Wirtsfamilien stehen. Hermann Gögl, HGV-Ortsobmann von Sterzing


MUSICA

“I comuni si sforzino di investire di più per la cultura” Nel nostro comprensorio la musica ha sempre trovato spazio e sono numerosi gli appassionati/amanti della stessa . Guardando indietro di trent’anni rispetto ad oggi è cambiato soprattutto il modo per reclamizzare l’evento ed è cambiato il modo in cui la gente partecipa agli eventi musicali. In passato si usavano i volantini, manifesti, il passaparola e ci si organizzava mesi prima con molto entusiasmo. Oggi con i nuovi mezzi di comunicazione come Facebook, WhatsApp ..., ci si organizza all’ultimo momento e si decide poco prima se partecipare o no. Le Waldfest, gli Open Air, i concerti nei Pub erano dei veri eventi, oggi hanno assunto un’altra forma, sono più numerosi e spesso vengono dimenticati (consumati) in fretta, c’è poca passione e interesse nell’organizzare e si da tutto per scontato. La Wipptal vanta numerosi musicisti, amanti – appassionati – professionisti di diversi generi musicali, dalla classica alla Volksmusik, dal rock alla etno, dal blues ai vari cori, c’é veramente l’imbarazzo della scelta. Chi ha trovato successo, specialmente all’estero o comunque “Unico punto debole da fuori provincia e chi suona per semplice passempre sono le strutture sione. Cosa molto piacevole ed interessante è che ospitano i concerti.” che diversi musicisti che suonavano trent’anni fa sono ancora attivi, pochi hanno smesso. Unico punto debole da sempre sono le strutture che ospitano i concerti, che siano sale, pavillon, bar, teatri ... mancano di spazi e di attrezzature adeguate. La nostra cultura sotto un certo punto di vista è limitata, gli artisti devono sempre adeguarsi e arrangiarsi e in trent’anni non siamo migliorati sotto questo aspetto. Trascurare il palco adeguato, le luci, l’acustica ha sempre penalizzato gli eventi. Comunque in questi trent’anni la musica non è assolutamente mancata nella Wipptal, alcuni concerti sono rimasti nella memoria, grazie soprattutto all’impegno di musicisti appassionati che hanno speso tante energie e hanno combattuto per ottenere gli spazi e i finanziamenti per regalare piacevoli momenti alla popolazione. Guardando avanti, la musica sarà sempre presente, il mio augurio è comunque che i comuni si sforzino di investire di più per la cultura, soprattutto locale. Ripeto palchi, impianti luce, impianti audio con relativi tecnici che si mettono a disposizione degli artisti finanziati da comuni, meno burocrazia, un coordinatore di eventi, che crei un calendario ben definito con tutti gli eventi, in modo che l’informazione sia più chiara e a portata di tutti. Questo darebbe un senso al futuro. Caro Erker grazie per questi trent’anni, per il prezioso contributo alla musica, concedendo spazio agli eventi ed artisti locali. Vi auguro altri trent’anni ricchi di pagine e soddisfazioni.

Paolo Jack Alemanno, musicista Erker 10/19

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HANDWERK

ENERGIE

„Zur Digitalisierung bekennen“ Das Handwerk befindet sich seit eh und je im stetigen Wandel, aber besonders in unserer Zeit unterliegt es immensen Veränderungen. In keinem anderen Berufsfeld hat die Innovation so viele Auswirkungen: Elektriker, die früher Kabel verlegt sowie Schalter und Steckdosen montiert haben, müssen heute Bus-Systeme programmieren sowie „Smart-Homes“ aufbauen und einrichten. Der klassische Automechaniker heißt heute Mechatroniker und muss sich im Gebiet der Elektronik, Diagnostik und Programmierung besser zurechtfinden als sein Vorgänger, der noch mit seinen eigenen Händen die Automechanik instand setzte. Der Handwerker, der nicht am Ball bleibt, sich weiterentwickelt und weiterbildet, verbaut sich in Zukunft jegliche Chance auf dem Arbeitsmarkt. Auch im Wipptal werden sich die Handwerker zur Digitalisierung bekennen müssen, die heute großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit eines Betriebes hat. Dies muss absolut als Chance betrachtet werden, da sie sich auch dazu eignet, den Markt nach außen zu öffnen und neue Einzugsgebiete zu erschließen. Digitalisierung bedeutet auch eine effiziente Arbeitsgestaltung, transparente Kostenanalysen und schlussendlich Erreichbarkeit für neue Kunden, auch außerhalb unseres Bezirks. Einige Handwerksberufe wird es in ihrer jetzigen Form vielleicht nicht mehr geben, sie werden sich aber neu orientieren und mit zusätzlichen Angeboten weiterhin in den Diensten ihrer Kunden stehen. Viele Handwerksberufe werden ihr Berufsbild erweitern müssen, und zwar im Bereich der Energie und Nachhaltigkeit. Bestes Beispiel dafür wird der Mechatroniker oder Automechaniker sein, der in Zukunft Elektroautos reparieren soll, die mit den heu„Das Interesse, einen der vielseititigen Verbrennungsmaschinen nur noch wenige Bauteile gen Handwerksberufe zu erlernen, gemeinsam haben. muss bei den Jugendlichen wieder neu In der Bauwirtschaft wird der Trend eher zum Saniegeweckt werden.“ ren von bestehenden Wohneinheiten gehen, weil Baugründe Mangelware werden und die Natur geschont werden muss. Diese Sanierungen sollten dann durch nachhaltiges Bauen umgesetzt werden, wo auch auf gesundheitliche Aspekte geachtet werden muss. Und gerade in der Bauwirtschaft wird es weiterhin den Zimmermann, den Maurer, den Fliesenleger und Elektriker geben, wenn diese auch in Zukunft viele Arbeiten dank der Digitalisierung erledigen können. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Arbeit der Frauen gerichtet werden. Diese könnten in Zukunft noch mehr Handwerksberufe erlernen. Dies wird auch ein Weg sein, um dem größten Problem des Handwerks – dem Fachkräftemangel – entgegenzuwirken. Das Interesse, einen der vielseitigen Handwerksberufe zu erlernen, muss bei den Jugendlichen wieder neu geweckt werden. Viele von ihnen wissen nicht, welche handwerklichen Fähigkeiten sie haben und welche beruflichen Möglichkeiten im Handwerk auf sie warten. Ein Aspekt ist auch die Tatsache, dass ein Handwerksberuf mit Zukunft immer als ganzheitlicher Job zu betrachten ist: als einer, der sowohl den Kopf als auch die Hände beansprucht. Im Gegensatz zu vielen anderen Berufen kann ein Handwerker darauf bauen, dass er einen abwechslungsreichen Beruf erlernt hat, wo in den meisten Fällen jede Arbeit neu definiert und angegangen werden muss. In den Handwerksberufen werden auch die älteren Mitarbeiter immer ihren Platz einnehmen, da ihr Fachwissen und Können durch nichts zu ersetzen ist. Der Generationswechsel im Handwerk wird gleitender stattfinden als in anderen Berufen.

Petra Holzer, Landesobfrau der Frauen im lvh und lvh-Bezirksobfrau

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„Starke Reduzierung des Energieverbrauchs ist der richtige Weg“ Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn die Weiterentwicklung der Technologie ist rasant und das Diversifizierungspotential riesig. Grundsätzlich bin ich davon überzeugt und es scheint festzustehen, dass die Solarenergie weiterhin eine bedeutende Rolle spielen wird. Trotzdem werden wir in den nächsten Jahrzehnten weiterhin einen „Energiemix“ brauchen, d. h. es wird wohl auch in Zukunft keine Patentlösung mit nur einer einzigen Energieform geben. Konkret kann aber gesagt werden, dass das langfristige Potential grundsätzlich sicher in den erneuerbaren Energien liegen wird. Heute ist sicher noch nicht stimmig vorhersehbar, welche Entwicklung und Ausbreitung die heutigen Schlüsseltechnologien im Energiesektor machen werden. Zudem darf trotz Globalisierungstrend und Liberalisierung des Welthandels nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass sich die Energiepreise regional und kontinental „Es wird auch in Zukunft immer mehr angleichen, keine Patentlösung mit nur dies auch, weil in einigen einer einzigen Energieform Ländern (z. B. China) Kohle geben.“ oder Atomstrom weiterhin eine große Rolle spielen werden, in anderen Ländern (z. B. Deutschland) der Ausstieg vorprogrammiert bzw. beschlossene Sache ist. Wo wird die Energie 2050 also herkommen? Welche Speichertechnologie wird sich da durchgesetzt haben? Fest steht: Die größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte in Zusammenhang mit der Energiepolitik ist der Klimawandel. Um der katastrophalen Erderwärmung gegenzusteuern, müssen die Industriestaaten die Treibhausgasemissionen mindestens um zwei Drittel reduzieren. Dies präjudiziert im Umkehrschluss, dass 2050 die Verbrennung fossiler Energien eigentlich fast gegen Null gehen muss. Internationale Studien bekräftigen, dass eine globale „dekarbonisierte“ Energieversorgung in Zukunft technisch machbar bzw. möglich sein kann. Regional muss eine Abdeckung des Energieverbrauchs weiterhin mit heimischen erneuerbaren Energien erfolgen, wobei eine starke Reduzierung des Energieverbrauchs mit heute schon existierenden bzw. schon absehbaren Technologien ohne Einschränkung der Energiedienstleistungen sicher


EISHOCKEY

„Eine Utopie, auf die hinzuarbeiten sich lohnt“ der richtige Weg ist. Nicht zu unterschätzen sind dabei regional und noch mehr global gesehen die nicht leicht zu erreichende Akzeptanz seitens der betroffenen Bevölkerung für die Errichtung notwendiger Infrastrukturen (z. B. Produktionsstätten, Transport, Ableitung des durch Wind erzeugten Stroms ...). Global gesehen wird es bei ständig steigenden Wachstumsanforderungen, Steigerung des Bruttosozialprodukts, Steigerung der Bevölkerungsanzahl schwierig werden, diese hehren Ziele auch wie geplant zu erreichen bzw. umsetzen zu können. Alle, denen es gelingt, eine nachhaltige Energieversorgung umzusetzen, werden die globalen Versorgungskrisen im Energiebereich weniger treffen. Dies kann aber nur gelingen, wenn der Eigenverbrauch drastisch gesenkt wird und vor allem zukünftiges Wachstum nur mit erneuerbaren heimischen Energien abgedeckt wird. Einem Umbau des Energiesystems steht dabei sicher auch längerfristig der Verbraucherwunsch nach „billiger Energie“ gegenüber. Die Hoffnung, dass die Technik allein Dank Photovoltaik, Elektroauto, wasserstoffbetriebenem Flugzeug oder gar gentechnisch veränderter „Superenergiepflanzen“ die Lösung sein wird, um weiterzumachen wie bisher, ist sicher falsch. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Weg für die Umsetzung des zukünftigen Umbaus des Energiesystems also steinig, aber in jedem Fall zu gehen sein wird.

Sebastian Helfer, Bürgermeister der Gemeinde Ratschings und Selfin-Präsident

Wie in den meisten Bereichen des Lebens üblich, ist Eis- dung zwischen Beruf und Sport in den Hintergrund gehockey im Jahr 2049 in einem gesamteuropäischen Ver- rückt. Außerdem erlaubt es die breite Unterstützung aus band organisiert. Überregionale Ligen haben die natio- Wirtschaft und Gesellschaft den Broncos, allen Spielern nalen Meisterschaften abgelöst, denn und Mitarbeitern eine angemessene Bezahlung mit Rentenversicherung zu bieten. der Begriff des Nationalstaates hat Apropos Spieler: Das gilt natürlich auch für seine Bedeutung im Europa der Regionen weitestgehend verloren. die Spielerinnen, denn im Eishockey spielt Die European Ice Hockey Federation frau endlich nach den gleichen Regeln wie EIHF ist eine gemeinnützige Körperdie Männer. Nach dieser überfälligen Regelschaft ohne Gewinnabsicht, die mit änderung, die bei der Eishockey-WM 2031 ihren Regionalbüros die verschiedein Bologna beschlossen wurde, setzte in nen Ligen organisiert. Eishockey ist den 2030er Jahren ein Boom im Fraueneishockey ein, der auch vor dem Wipptal nicht auch im norditalienischen Raum weit Halt gemacht hat. verbreitet und wird von sehr vielen Hirngespinst oder Vision? Der Titel sagt es begeisterten Fans verfolgt. bereits: Das ist eine Utopie, keine ProgDie Broncos sind seit den 2020er „Utopie verstehe ich nicht als nose. Mit einer Prognose, von denen ich Jahren eine Sportgenossenschaft, Hirngespinst, sondern als eine grundsätzlich nicht viel halte, würde ich die im gesamten Wipptal rege Unerstrebenswerte und positive terstützung von über 2.000 Mitwohl ohnehin falsch liegen. Vorstellung der Zukunft.“ gliedern erfährt und neben dem Also habe ich mir einfach erlaubt, Trainerstab fünfzehn feste Mitarmit einem Augenzwinkern meinen beiter beschäftigt. Im 2031 neu Wunschtraum vorzustellen, wie Eishogebauten Stadion läuft die erste Generalsanierung auf ckey in der Gesellschaft von 2049 aussehen könnte, meiHochtouren, parallel mit den Vorbereitungen für die Fei- ne ganz persönliche Utopie. „Utopie“ verstehe ich hier erlichkeiten zu 50 Jahren Hauptsponsor Brauerei Wei- allerdings nicht als Hirngespinst, sondern als eine erstrehenstephan. benswerte und positive Vorstellung der Zukunft. Auch In der Vereinsarbeit steht unverändert der Nachwuchs wenn viele es wohl eher als Hirngespinst abtun werden, an erster Stelle; das Sportgymnasium von Sterzing ist ich denke, es lohnt sich, darauf hinzuarbeiten, zumindest eine der ersten Adressen und steht in enger und kon- Teile davon Realität werden zu lassen. struktiver Kooperation mit den vielen Sportschulen in der Region. Die Jugendmannschaften der Broncos spielen in allen Altersklassen mit zwei Teams. In den höheren Altersklassen wird je ein Team in der ersten und der zweiten Liga gestellt, so dass Leistungs- und Hobbysport problemlos miteinander verwoben sind. Alle Teams werden ausnahmslos von einheimischen Trainern im Hauptberuf geleitet. Dies gilt auch für die erste Mannschaft, die sich mit einem der jüngsten Teams seit Jahren im Spitzenfeld der zweiten Alpenliga hält. In der Central Division, die Teams von der Westschweiz bis Salzburg und von Oberbayern bis in den Veneto umfasst, dienen die Wildpferde fast jedes Jahr einem Nachwuchstalent als Sprungbrett in die höchsten Ligen. Da es in allen Berufen üblich ist, auch in Teilzeit und oft Stefan Troyer, sogar zu flexiblen Zeiten zu arbeiten, ist die EntscheiVize-Präsident des WSV Wipptal Broncos Erker 10/19

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Von unseren Lesern – für unsere Leser! Dai nostri lettori – per i nostri lettori! Post aus der Ferne Herzlichen Glückwunsch! Ja, wie die Zeit vergeht! Ich hätte nie gedacht, dass ich schon so viele Jahre den Erker jeden Monat mit der Post bekomme. Es ist schön, Nachrichten und Neuigkeiten über meine liebe Heimat zu lesen. Ich bin geborene Sterzingerin und freue mich besonders über alle Artikel von der Stadt und den Bürgern. Auch mein Mann Preben ist ein eifriger Erker-Leser. Herzlichen Glückwunsch zum 30. Jubiläum und weiterhin viel Erfolg! Viele Grüße aus Dänemark Edith Mader Koefoed

Alles Gute! Wir besitzen noch einen Erker des Jahrgangs 2 vom Oktober 1990. Anlass war damals der Bericht über die „Wipptaler Dreitausender“. Wir waren 30 Jahre im Jaufental-Obertal und sind jetzt nahe 80. Da geht es mit dem Wandern und Bergsteigen nicht mehr so. So zehren wir jetzt aus der Vergangenheit. Zuerst gingen die Kinder noch mit. Wir hatten drei Söhne, von denen immer zwei freudig dabei waren. Viele schöne Wanderungen und Bergtouren haben wir gemeinsam gemacht. Auch die Feierlichkeiten und Feste in Sterzing und den nahegelegenen Ortschaften sind in guter Erinnerung: Kirchweihtage, Stadtfeste usw. Auch die lange Wartezeit bis zur touristischen Eröffnung des Bergbaues und zum Schneeberg sind in guter Erinnerung. In den letzten Jahren habe ich mich den Senioren des Alpenvereines Sterzing angeschlossen. Für die gute Betreuung möchte ich mich herzlich bedanken. Zu Hause, bei uns im Sauerland, sind wir „steinreich“ mit Steinen aus dem Wipptal. Im Garten steht ein Stein „Jaufental 2000“ (im Bild). Erstaunt hat uns die Pfiffikusfrage im März. St. Anton im Bretterverschlag hatten wir noch nie gesehen, da wir immer nur im Sommerurlaub dort waren. Heute lesen wir im Erker gern über das Vereinsleben, Politik und den „Anhang“, da wir immer noch viele Menschen dort kennen. Vom 1. bis zum 15. September 2019 waren wir noch einmal mit einer Reisegesellschaft im Pustertal. Leider hatten wir keine Möglichkeit, nach Sterzing zu kommen. Hoffentlich können unsere beigefügten Unterlagen zur Jubiläumsfeier einen kleinen Beitrag leisen. Ansonsten wünschen wir dem Fest einen guten Verlauf. Wir können das Wipptal und die Umgebung nicht vergessen. Alles Gute und viel Spaß beim Fest! Annelies und Dieter Funke, Meschede

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Der Erker ... wo liegt er wieder? Im Briefkasten war er wie immer (fast immer) pünktlich zu Monatsbeginn. Vielleicht in der Küche? Nein, im Badezimmer auch nicht ... Vermutlich habe ich ihn neben dem Bett liegen. Nicht, dass ich ihn nicht schon mehrmals durchgeblättert hätte! Von vorne nach hinten und wieder zurück. Aber ihn zu lesen, das braucht Zeit! Jeder in der Familie hat seine Lieblingsabteilung in unserer Bezirkszeitung. Das eine oder andere Mal findet sich ein Bericht oder sogar ein Foto, auf dem jemand, den man kennt, verewigt ist. Das Schöne und für mich Wichtige ist, dass der Erker unser aller Neugierde weckt und diese im Stile professionellen journalistischen Handwerks stillt. Neugierig sind wir auf das Geschehen im Bezirk, auf die Menschen im Bezirk, auf ihre Anliegen, Freuden, Sorgen und Trauer, auf das, was sie nachdenklich stimmt, und das, was sie aufregt oder was sie zu feiern haben. Sogar auf die Werbeanzeigen der lokalen Firmen. Eine Vielzahl von Beiträgen über Themen und Veranstaltungen aus allen Bereichen des gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Lebens finden monatlich im Erker mit einem meiner Meinung nach sehr leserfreundlichen und ansprechend gestaltetem Layout den Weg zu den Menschen und erfreuen sich großer Beliebtheit bei Lesern auch außerhalb der Bezirksgrenzen. Mit dem Lesen des Erker entsteht etwas Verbindendes, ein Gefühl, dass alle Leser teilhaben am gleichen Wissen um das Geschehen im Bezirk. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob man als Protagonist

oder als Beobachter, als Leser sozusagen, teilnimmt. „Wer drin ist, ist in, und wer’s weiß, wohl auch!“ Liebes, geschätztes Erker-Team, Gratulation zu 30 Jahren lokaler Berichterstattung mit Schmiss und Biss! Danke und ich freue mich auf die nächsten 30 Jahre starker Präsenz! Brigitte Mayr, Freienfeld Der Erker gefällt mir gut. Er enthält Informationen aus allen Gemeinden im Wipptal. Ich lese auch gerne den Sportteil, besonders die Porträts. Den Erker kenne ich seit meiner Kindheit. Ich blättere ihn jeden Monat durch. Daniel Lahner, Mittewald Es ist immer wieder schön, den Erker zu bekommen hier in Tirol. Mein Mann Stefan und ich lesen

gerne die Artikel und sehen mit Vergnügen die bekannten Gesichter, die uns entgegenblicken. Einfach schön! Wir schätzen eure Arbeit sehr! Sabine Senn und Stefan Aukenthaler, Leutasch (A) Von der gesamten Familie wird der Erker gern gelesen. Er ist sehr informativ und vielseitig aufgebaut und beinhaltet alle wichtigen Bereiche aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Geschichte(n)… Der Erker ist gelungen aufgemacht, die Werbung hält sich noch in Grenzen und vor allem die Rubriken Jahrestage und Kleinanzeiger begrüße ich sehr.


Leider wird der Erker im südlichen Wipptal oft verspätet zugestellt, so dass einige Termine bereits versäumt sind. Wir wünschen dem Team weiterhin viel Freude bei eurer wertvollen Arbeit. Karin Thaler, Mittewald Zuerst möchte ich den Gründern dieser heute so erfolgreichen Zeitschrift Erker zum 30-jährigen Jubiläum herzlich gratulieren. Ohne Zweifel kann ich diese meine Lieblingslektüre mit ihrer Qualität, äußerlich wie inhaltlich, unter allen mir bekannten Bezirkszeitschriften an vorderste Front stellen. Auf den rund 100 Seiten findet heute jedermann etwas, was ihn interessieren könnte. Meine erste gesuchte Seite ist übrigens jene, wo sich die Wipptaler Sumserin aufhält. Ich genieße es, den gut interpretierten Wipptaler Dialekt unterspickt mit oft witzigen, ironischen oder kritischen Bemerkungen über Politik, Wirtschaft usw., zu lesen. Nicht missen im Erker möchte ich jedenfalls unser sehr geschätztes Ehrenamt. Vorweg ein großes Dankeschön dem Erker, wenn sich Vereine kostenlos in Wort und Bild präsentieren können und dadurch in der Öffentlichkeit Anerkennung genießen dürfen. Die vielen ehrenamtlich tätigen Menschen im Wipptal und landauf, landab sind es schließlich, die mit ihren Institutionen und Vereinen – weltweit gesehen – eine doch einzigartige und gesunde Gesellschaft bei uns darstellen und leben. Ein wahrer Spruch lautet: „Was präsent ist, lebt.“ Man stelle sich zwecks Gesellschaft-Gemeinschaft einmal alle Wipptaler Dörfer ohne Vereine vor! Man müsste das Gebiet

wahrscheinlich auf der Landkarte als Wildnis eintragen lassen. Meine Einschätzung, was der Erker heute auch ist, ist: eine äußerst wichtige und viel genutzte Fundgrube für verschiedenste Chroniken. Mit der Bemerkung, beim Betreten des Erker-Büros immer nette Erker-Leute zu anzutreffen, wünsche ich diesem Erker-Team weiterhin viel Erfolg und viel Freude bei ihrer guten Arbeit. Gruß Luis Sparber, Telfes Ein Leben ohne Erker ist im Wipptal gar nicht mehr denkbar, und auch wenn man aus der Ferne ins Wipptal zurückkehrt, ist das Erker-Lesen einfach Pflicht. Pünktlich zu Monatsbeginn heißt‘s: Hosch net in Erker glesn? Und es stimmt – egal ob es sich um Lokalpolitik, Historisches, Rückblicke, Veranstaltungen oder Wipptaler Lebensgeschichten handelt, der Erker informiert. Und das mit viel Qualität, die nicht selbstverständlich ist und zum Jubiläum besonders hervorzuheben ist. Danke an das Erker-Team für den steten Einsatz und euer Engagement. Karin Hochrainer, Sterzing Der Erker – eine unabhängige Monatszeitschrift! Eine gute Möglichkeit, Veranstaltungen im Wipptal publik zu machen bzw. sich persönlich zu informieren. Beiträge über die Geschichtswerkstatt Freienfeld, die Bibliotheken und die Chöre wurden stets berücksichtigt.

Gut finde ich, dass in der Online-Ausgabe Berichte in voller Länge und ziemlich rasch veröffentlicht werden. Ad multos annos! Rita Thaler-Wieser, Stilfes

re a crescere con l’Erker, porgo i miei sinceri auguri a tutti coloro che collaborano per rendere questa pubblicazione così bella e così interessante. Tiziana Fazio, Campo di Trens

Wer „einen“ Erker betritt, dessen Blickfeld weitet sich um ein Vielfaches. Wer „den“ Erker liest, erhält einen Rundumblick ersten Ranges in die Geschehnisse unseres Bezirks und darüber hinaus. „Rundblick zu haben“, scheint in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit und wichtiger denn je zu sein. Dass unsere Bezirkszeitung weiterhin „Augen, Ohren, Lippen – und Herzen öffnet“, so interessant bleibt und alle Rubriken des gesellschaftlichen Lebens so ausgewogen betreut, das wünsche ich dem Erker-Team von Herzen – für die nächsten 30 Jahre. Markus Badstuber, Trens

Buon compleanno Erker! Trent’anni di attività senza soluzione di continuità costituisce un traguardo di tutto rispetto che fa onore ai tuoi fondatori, al personale della redazione e ai collaboratori interni ed esterni. Con il loro costante impegno fanno sì che, mensilmente, tu possa raccontarci ciò che accade in ogni angolo del nostro comprensorio, ci proponi avvenimenti e immagini di un lontano passato, nuove e antiche storie, e molte volte ci regali interessanti pagine di cultura. Sei una preziosa, capillare e corretta fonte di informazione. In tre decenni di vita editoriale, fra te e le nostre famiglie si è stabilito un rapporto quasi affettivo. Ad multos annos amico Erker. Gildo Pergher, Vipiteno

Io e la rivista mensile Erker siamo quasi coetanei. Ricordo che sin bambina lo vedevo sempre in casa e per me è ben presto diventato un appuntamento mensile immancabile. La fortuna di essere bilingue mi dà l’opportunità di leggerlo tutto. Amo soprattutto gli articoli storico-culturali riguardanti il nostro territorio, perché mi permettono di approfondire e di conoscere meglio aspetti di una terra tanto bella ed altrettanto particolare. L’Erker mi offre quindi anche l’opportunità di capire meglio le persone che mi circondano. Con l’auspicio di poter continua-

Ogni inizio del mese l’arrivo dell’Erker mi rende partecipe degli avvenimenti della comunità locale della Wipptal. Le attività associative del territorio, arricchite da racconti e memorie inedite della nostra comunità, trovano sempre il loro spazio. All’Erker l’UPAD di Vipiteno augura di continuare a suscitare curiosità ed interesse per favorire un accrescimento culturale della nostra gente. Norma Corti, Vipiteno Sono molto felice di poter porgere alla nostra rivista mensile Erker i miei migliori auguri per questi primi 30 anni. Erker 10/19

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Trent’anni trascorsi insieme perché l’Erker, dal lontano 1989, è parte integrante della vita quotidiana di ogni famiglia dell’Alta Val d’Isarco. In questi anni la redazione ha saputo evolvere la sua creatura, inserendo rubriche su temi di estrema importanza come il rispetto dell’ambiente, un tema fondamentale che l’Erker sta contribuendo a sviluppare per sensibilizzare la popolazione. Inoltre vengono valorizzate le persone del nostro territorio che si contraddistinguono per meriti culturali, sociali, sportivi ecc. Da evidenziare la presenza sui nuovi media sempre costante. Il fatto che le notizie siano bilingui e spesso “in tempo reale” rende questo servizio molto importante dal punto di vista sociale. Riguardo a questo mi sia permesso un personale ringraziamento ai collaboratori. Il nostro mensile svolge un ruolo fondamentale: ci invita a riflettere sul presente ricordando il passato, per proiettarci nel futuro. I Vipitenesi, vecchi e nuovi, grazie all’Erker, hanno la possibilità di accedere ad una memoria storica, culturale, sociale e politica a tutto tondo riguardante la nostra comunità. Coloro che invece non vivono più qui, decidono di rimanere abbonati per poter essere sempre aggiornati su tutti gli avvenimenti del nostro stupendo territorio. Ciò che mi auguro è che l’Erker continui a raccontare, giudicare e criticare, sempre in maniera obiettiva e senza farsi influenzare, ma soprattutto che contribuisca a renderci fieri di essere Vipitenesi. Buon compleanno Erker! Fabio Cola, Vipiteno Desidero innanzi tutto fare gli auguri alla rivista e i complimenti a tutte le persone che in questi 30

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anni si sono impegnate nella realizzazione del mensile. In casa è ormai una tradizione, durante i primi giorni del mese, attendere l’arrivo dell’Erker. Anche quando vivevo fuori Vipiteno la sua lettura mi ha sempre permesso di rimanere informato sulle notizie locali, presentate con competenza e imparzialità. Molti articoli, soprattutto quelli riguardanti la storia e le biografie dei personaggi che hanno in diversi modi interagito con Vipiteno, possono diventare spunto di riflessione per il lavoro con gli alunni della scuola, sia primaria che secondaria. Interessante potrebbe risultare la redazione di alcuni di tali articoli con la collaborazione dei ragazzi stessi, chiamandoli a impegnarsi per conoscere meglio la nostra città e introducendoli inoltre al mondo del giornalismo. Con l’augurio di proseguire con lo stesso spirito, lunga vita all’Erker! Paolo Todesco, Vipiteno 30 anni sono molti, in un mondo editoriale in continua, veloce e profonda trasformazione a causa dell‘avvento della rivoluzione digitale e della crisi economica, che hanno comportato la nascita, ma spesso anche l‘altrettanta rapida sparizione di numerosi giornali e riviste. L’Erker è riuscito invece a ritagliarsi uno spazio, a rinnovarsi, divenendo per la popolazione dell‘Alta Valle Isarco, nel corso degli anni, un mezzo d‘informazione e/o approfondimento indispensabile e irrinunciabile, che entra nelle nostre case e nei nostri salotti, alla stregua di un gradito amico che attendiamo con interesse e trepidazione. Personalmente apprezzo molto la sua indipendenza in ambito politico, in un mondo dominato, sempre più, da interessi e pressioni lobbistiche. Ciò rappresenta un ar-

ricchimento e consente di volgere uno sguardo ai fatti di cronaca, con un‘altra prospettiva rispetto a quella fornita dagli altri “mass media”. Seguo con grande interesse i tanti articoli di storia locale, che permettono anche ai lettori più “giovani” di apprendere e valutare gli accadimenti del passato e ritengo importante lo spazio concesso alle associazioni sportive e culturali, che formano la trama essenziale del nostro tessuto cittadino. Ringrazio tutti i collaboratori dell’Erker per il grande impegno e per la passione mostrata e auguro loro (e al “nostro” mensile) di proseguire le future sfide editoriali con il medesimo entusiasmo e successo finora avuto. Roberto Giorgione, Vipiteno La rivista Erker, per chi come me è nata e vissuta sempre qui in Alta Val d’Isarco, fa ormai parte della quotidianità e di sicuro tutti la conoscono. Ad inizio di ogni mese si aspetta l’Erker forse un po’ per curiosità ma di sicuro anche per trovare articoli interessanti che riguardano esclusivamente l’Alta Val d’Isarco e che in altri giornali o riviste provinciali non vengono pubblicati, perché forse l’Alta Val d’Isarco a livello provinciale è poco interessante. Trovo anche da elogiare il fatto che in tutti questi anni e decenni è stata mantenuto lo spazio in lingua italiana. Penso che poche riviste possano dire di con orgoglio di essere “bilingui”. Negli ultimi anni ho potuto vedere un continuo sviluppo della rivista, sia per quello che riguarda i diversi temi che vengono trattati (politica, economia, sport, cultura, storia, intrattenimento etc.) ma anche per quello che riguarda la presenza sempre più attiva ed al passo con i tempi sui social media. Per la maggior parte delle persone collegate con Facebook o con ac-

cesso ad Internet, non bisogna più aspettare l’inizio del mese per sfogliare l’Erker, ma lo si può trovare online tutti i giorni con continui aggiornamenti. I social media hanno sicuramente portato in questi ultimi anni a far conoscere l’Erker a molta più gente anche residente fuori dall’Alta Val d’Isarco. A questo punto non mi resta che fare gli auguri per questi primi 30 anni all’Erker e a chi ci lavora con l’augurio che l’Erker continui ad accompagnarci ed informarci in modo sincero e non condizionato nella nostra Alta Val d’Isarco. Verena Hanni, Vipiteno Il raggiungimento del traguardo dei 30 anni è la dimostrazione del fatto che il lavoro che viene svolto a favore della comunità è fatto con grande serietà e professionalità. Leggo l’Erker già dalle prime edizioni, da quando abitavo a Brennero, contento che fosse nato un giornale che curasse le tematiche del territorio. Seguo in particolare modo le attività svolte e da svolgere delle varie associazioni locali, apprezzando le notizie di sport, cultura e informazioni generali. Alcuni articoli li leggo in lingua tedesca, conscio del fatto che non può esserci lo spazio per tradurre tutto, anzi penso che articoli diversi, nelle due lingue, siano un arricchimento per tutta la popolazione. Esprimo il mio grazie particolare, in quanto membro di alcune associazioni, soprattutto per lo spazio che a esse riservate e dedicate in maniera ottimale. Buon Lavoro! Claudio Capuzzo, Brennero


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Wie sehen

junge Leser den Erker?

Wir bekommen den Erker zu Hause und ich lese ihn auch, oft auch online. Themen wie Wirtschaft und Recht interessieren mich am meisten, am wenigsten sprechen mich Berichte über Themen an, die nicht direkt unsere Region betreffen. Ich finde, es sollte mehr über Themen wie Gemeinschaft, Arbeitsmarkt, besonders hinsichtlich einheimischer vs. internationaler Arbeitskräfte berichtet werden. Auch über das Thema Impfpflicht würde ich in Zukunft gerne weiteres lesen. Ich finde das Cover optisch nicht so ansprechend und würde es für die jüngere Generation interessanter gestalten. Sara Mader, Freienfeld, HOB Brixen Wir bekommen den Erker zu Hause nicht, trotzdem finde ich die Zeitung ansprechend und ich lese sie auch. Am meisten interessieren mich die Rubriken Sport, Kultur und Geschichte, Politik spricht mich weniger an. Gerne lese ich die Berichte von „Vor 100 Jahren“. Als Rubrik würde ich „Mysteriöse Neuigkeiten aus Südtirol“ einführen oder gerne über Themen wie „Neue Entdeckungen“ und „Philosophische Überlegungen“ lesen. In optischer Hinsicht finde ich den Erker recht ansprechend, die Online-Version lese ich eigentlich nie. Michael Plank, Wiesen, Realgymnasium Sterzing

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Zu unserem 30-Jahr-Jubiläum haben wir bei jungen Lesern nachgefragt, wie sie den Erker finden, was sie am meisten interessiert und was sie sich künftig von uns wünschen. Wir danken allen, die an der Umfrage teilgenommen haben. Durchgeführt hat diese Erker-Mitarbeiterin Nadine Brunner.

lustig. Ich finde den Erker auch optisch ansprechend, online lese ich ihn aber nicht. Giada Giordano, Pfitsch, Realgymnasium Sterzing Wir haben den Erker zu Hause abonniert, deshalb lese ich ihn nicht online. Ich finde die Zeitschrift ansprechend, sowohl inhaltlich als auch optisch. Am liebsten lese ich Berichte über den Läufer Julian Markart aus Stilfes, denn ich finde, er hat sehr viel Potential. Im Allgemeinen interessiert mich die Rubrik Sport am meisten, die Rubrik Kultur lese ich wenig bis gar nicht. Von mir aus gesehen sollte man generell mehr für die Jugend tun, deshalb wünsche ich mir in Zukunft mehr über das Thema Jugend zu lesen, besonders über junge Nachwuchssportler. Hannes Rainer, Trens, Sportgymnasium Sterzing Mir gefällt der Erker, wir bekommen ihn zu Hause und ich lese ihn auch, auf die Online-Version greife ich eigentlich nie zu. Am meisten interessieren mich die Themen Sport, insbesondere Hockey und Fußball, Leichtathletik eher weniger. Auch Geschichte finde ich wenig ansprechend. Ich würde mir als neue Rubrik auch kleinere Sportarten wie z. B. Dart wünschen und weiterhin gerne über Fußball lesen. Manchmal sind bei den Mannschaften aber die Bezeichnungen etwas ungenau, beispielsweise wird die Auswahl Ridnauntal unter dem Sammelbegriff Sterzing angegeben. Nicolas Goggi, Sterzing, Sportgymnasium Sterzing Ich kenne die Zeitschrift Erker, bekomme sie zu Hause zwar

nicht, lese sie aber online. Einige Berichte finde ich nicht sehr ansprechend. Das Thema, das mich am meisten anspricht, ist Sport, vor allem Leichtathletik, darüber würde ich eventuell auch in Zukunft gerne mehr lesen. In optischer Hinsicht finde ich die Zeitung ansprechend. Ich würde auch nichts ändern, ich finde den Erker gut, wie er ist. Zayed Chowdhury, Sterzing, Realgymnasium Sterzing Wir bekommen den Erker auch immer zu Hause. Am meisten interessieren mich aktuelle Geschehnisse und Berichte über die Umwelt. Am wenigsten interessieren mich Themen rund um den Sport und auch die Werbung finde ich wenig ansprechend. Die Rubriken Kultur, Gesellschaft, pagine italiane und Erker-Extra gefallen mir am besten. Ich würde mir zusätzlich Rubriken zu den Themen Natur, Forschung (Neues aus Technik und Gesundheit) oder Humor wünschen, da mit etwas Spaß das Leben leichter wird, eine Witzeseite wäre ganz

Ich bekomme den Erker zu Hause und lese ihn nicht online. Die Berichte rund um das Thema Sport interessieren mich am meisten. Das Thema Wirtschaft finde ich am wenigsten ansprechend. Paul Überegger, Trens, Sportgymnasium Sterzing Ich finde den Erker inhaltlich ansprechend, optisch eher weniger. Wir bekommen die Zeitschrift immer zu Hause, deshalb mach ich von der Online-Version keinen Gebrauch. Am meisten interessieren mich Berichte über aktuelle Geschehnisse und Beiträge über das Thema Sport, am wenigsten sprechen mich die Leserbriefe, die Rubriken Leute, Laut Gesetz und die italienischen Seiten an. Die Rubriken Veranstaltungen, Gesundheit, Unterhaltung, Rezepte und Kleinanzeigen gefallen mir am besten. Ich würde in Zukunft gerne mehr über die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit lesen, und auch Tipps für den Alltag wären sehr interessant. Das Titelblatt würde ich persönlich übersichtlicher und ansprechender gestalten. Lisa Festini Battiferro, Sterzing, Sprachengymnasium Sterzing Der Erker kommt bei uns zu Hause, deshalb lese ich ihn nicht


online. Berichte zu den Themen Migration und über die Gemeinde Pfitsch interessieren mich am meisten. Auch die Jobbörse finde ich sehr hilfreich und in optischer Hinsicht finde ich die Zeitung gut. Am wenigsten spricht mich Werbung für die Politik an. Ich würde mir wünschen, dass in Zukunft etwas mehr über Veranstaltungen und Feste berichtet wird, das wäre besonders für die jungen Leser interessant. Alena Plank, Wiesen, Sozialpädagogisches Gymnasium Brixen Wir haben die Zeitschrift Erker abonniert, trotzdem lese ich auch die Online-Version. Berichte über Aktuelles oder Porträts von berühmten Persönlichkeiten aus dem Wipptal interessieren mich am meisten. Die Rubriken Veranstaltungen, Leute, Gesundheit und Einfach tierisch lese ich am liebsten. Wirtschaftsthemen und die Rubrik Gemeinden interessieren mich nicht sonderlich. Ich fände es interessant, wenn Rubriken wie Musik oder Kino aufgenommen würden oder auch über Themen wie Neuerscheinungen in den Bereichen Musik, Kino oder Bücher berichtet würde. Lea Palomba, Ratschings, Sprachengymnasium Sterzing Wir bekommen den Erker auch immer zu Hause, aber ich lese ihn eigentlich nicht so oft, auch auf die Online-Version greife ich nicht zurück. Ich finde, Themen wie Veranstaltungen und Feste, Neu-

igkeiten zu modernen Gadgets oder zum Thema Technik würden die Zeitschrift interessanter und auch für junge Menschen ansprechender machen. Alexander Brunner, Sterzing, LBS Schlanders Ich lese den Erker zu Hause und finde ihn optisch auch ansprechend, würde ihn mir aber bunter wünschen. Berichte über meine Heimatgemeinde und über Vereine interessieren mich am meisten. Politik finde ich am wenigsten interessant und auch die Leserbriefe sprechen mich nicht an. Ich finde, es sollten mehr Beiträge zu Themen rund um die Jugend geschrieben werden und auch Berichte zu Events im Wipptal würde ich in Zukunft gerne lesen. Tanja Markart, Jaufental, Hotelfachschule Wir bekommen den Erker zu Hause und ich lese ihn auch gerne, aber nur in Papierform. Auch optisch gefällt er mir gut. Besonders im Moment finde ich Themen wie Klimawandel und wie man diesem entgegenwirken kann sehr interessant. Passend dazu lese ich auch gerne die Artikel über Magdalena Gschnitzer. Sport spricht mich am wenigsten an, die Rubriken Politik und Kultur am meisten. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich die Rubrik Umweltkunde in den Erker einführen und darin über Klimawandel und Tierschutz berichten. Sofia Bonfanti, Gossensaß, Realgymnasium Erker 10/19

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Thema „Erker“ fantasievoll umgesetzt Zu seinem 30-jährigen Bestehen hat der Erker einen Malund Zeichenwettbewerb für Kinder bis elf Jahre ausgeschrieben. 112 Grundschüler, davon 74 Erst- bis Drittklässler und 38 Viert- und Fünftklässler, haben daran teilgenommen. Zugegeben, das Thema „Erker“ stellte die Grundschüler vor keine leichte Aufgabe. Dennoch: Erstaunlich und beeindruckend, mit wie viel Kreativität und Hingabe die Schüler an die Herausforderung herangegangen sind und sich damit auseinandergesetzt haben. Eine dreiköpfige Jury, bestehend aus Erker-Grafikerin Alexandra Martin, Carmen Trocker, Kunstlehrerin an der Sterzinger Mittelschule „Vigil Raber“, sowie Restaurator und Künstler Karl Volgger, der seit 1985 mit seinem „Fuggerroppe“ im Erker die Flügel ausbreitet, haben die Arbeiten unter die Lupe genommen. Fürwahr keine leichte Aufgabe! Der erste Preis bei den Erst- bis Drittklässlern wurde von den Juroren dem Erstklässler Jakob Sparber aus Wiesen zuerkannt, dessen Zeichnung durch den gelungenen Einsatz von

Platz 2: Elena Bertinotti Koyuki (3. Klasse)

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Platz 1: Jakob Sparber (1. Klasse)

Platz 3: Dennis Hofer (3. Klasse)


Platz 4: Anton Volgger (3. Klasse)

Platz 5: Robin Rainer (3. Klasse)

Platz 8: Mattia Marcello Messina (3. Klasse)

Platz 6: Alexander Volgger ( 1. Klasse)

Platz 7: Tobias Plank (1. Klasse)

Farbe bestach und „uns von Anfang an mitgerissen“ hat. Die Arbeit überzeugte zudem durch ihre lockere, spontane, dynamische und temperamentvolle Art, mit der das Thema sehr fantasievoll umgesetzt wurde. Platz zwei ging an Elena Bertinotti Koyuki (3. Klasse) mit einer Mischform aus Zeichnung und Collage in Form eines Büchleins; den dritten Platz sicherte sich Dennis Hofer (3. Klasse), auf dessen Zeichnung ein Hubschrauber den Erker anliefert, vielleicht auch deshalb, weil es mit der Post manchmal nicht so recht klappen will. Anerkennungspreise gab es für Anton Volgger (Platz 4; 3. Klasse), Robin Rainer (Platz 5; 3. Klasse), Alexander Volgger (Platz 6, 1. Klasse), Tobias Plank (Platz 7, 1. Klasse), Mattia Marcello Messina (Platz 8, 3. Klasse), Benjamin Haller (Platz 9, 1. Klasse) und Elias Gasser (Platz 10, 1. Klasse).

Platz 9: Benjamin Haller (1. Klasse)

Platz 10: Elias Gasser (1. Klasse) Erker 10/19

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Platz 1: Youssef Salama (4. Klasse)

Platz 2: Klara Tratter (5. Klasse)

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Platz 3: Anna Tratter (5. Klasse)

Bei den Viert- und Fünftklässlern spra-

zweiten Platz gewann Klara Tratter (5.

gele (Platz 7; 4. Klasse), Leander Hofer

chen die Juroren den ersten Preis Youssef

Klasse) vor Anna Tratter (5. Klasse) mit

(Platz 8; 5. Klasse), Johanna Walter (Platz

Salama (4. Klasse) zu. Mit seiner Kom-

ihrer Collage aus Erker-Zeitungsschnip-

9; 5. Klasse) und Lena Trenkwalder (Platz

position, die auch durch ihre Tiefenwir-

seln. Auf den weiteren Platzierungen

10; 5. Klasse).

kung und Überschneidung überzeugen

reihen sich Heidi Staudacher (Platz 4; 4.

Die Sachpreise wurden vom Erker mit

konnte, habe er das Erker-Jubiläum tref-

Klasse), Janina Hofer (Platz 5; 4. Klasse),

Unterstützung von Pfiff Toys zur Verfü-

fend und ausdrucksstark dargelegt. Den

Mirja Leitner (Platz 6; 5. Klasse), Elia Na-

gung gestellt.

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Platz 4: Heidi Staudacher (4. Klasse)

Platz 5: Janina Hofer (4. Klasse)

Platz 6: Mirja Leitner (5. Klasse)

Platz 7: Elia Nagele (4. Klasse)

Platz 8: Leander Hofer (5. Klasse)

Platz 9: Johanna Walter (5. Klasse)

Platz 10: Lena Trenkwalder (5. Klasse) Erker 10/19

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Die Aufgabe eines guten Journalisten? Finger in die Wunden zu legen! Den meisten von uns ist Roland Turk als langjähriger Nachrichtensprecher der Tagesschau des RAI Sender Bozen bekannt. Seit 2014 ist er Vorsitzender des Landesbeirates für das Kommunikationswesen, das die Kontrollfunktion im Mediensektor ausübt, für den Schutz der Mediennutzer zuständig ist und sich für die Erhaltung und Verbesserung der Qualität und Vielfalt des Medienwesens in Südtirol einsetzt. Im Gespräch mit dem Erker spricht Turk über die Bedeutung und Rolle der Bezirksmedien in unserer Gesellschaft und über die verantwortungsvolle Aufgabe eines Journalisten. Interview: Astrid Tötsch

Erker: Herr Turk, wie wichtig sind Bezirksmedien für die Südtiroler Medienlandschaft? Roland Turk: Die Lokalmedien sind von unschätzbarem Wert. Es sind gerade diese Medien, die sich zuverlässig und wahrheitsgetreu den lokalen Ereignissen widmen, weil deren Autoren eine genaue Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort besitzen. Am meisten interessiert die Leser, was um sie herum passiert. Dank guter Informationen aus dem eigenen Verwaltungsbezirk können Entscheidungen für das eigene Leben gezielter gefällt werden. Deshalb haben jene Nachrichten und Informationen den größten Wert, die den Leser wirklich betreffen – sprich Nachrichten über sein Umfeld. Untersuchungen bestätigen, dass Informationen nach diesem Kriterium ausgewählt werden. Macht der Erker seine Arbeit gut? Absolut! Sollte man als lokales Medium auch einen Blick in andere Bezirke riskieren? Viele Probleme wie auch die Diskussionen darüber sind da wie dort dieselben ... Meiner persönlichen Meinung und

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Erfahrung nach hat man als Bezirksmedium keine Chance, wenn man seinem Leser Themen nahebringen möchte, die weit weg von ihm sind. Denn wie bereits angesprochen, interessiert ihn hauptsächlich das, was in seiner unmittelbaren Umgebung passiert. Im Erker etwa Themen aus dem Vinschgau oder sogar aus anderen Regionen zu bringen, funktioniert nur, wenn diese Themen vom Inhalt her ein großes Interesse bei der Leserschaft wecken oder wenn sie jenen ähneln, über die bei ihnen gesprochen wird und der Journalist einen Vergleich anstellt. Sehen Sie in der Beschränkung auf lokale Ereignisse auch eine Gefahr, dass die größeren Zusammenhänge, wie beispielsweise beim Thema Verkehr, aus den Augen verloren werden? Gerade was das Thema Verkehr betrifft, ist es logisch, dass die Wipptaler für ein lebenswertes Tal kämpfen. Es gibt Gesetze, nach denen die Menschen vor zu viel Lärm und Abgasemissionen geschützt werden müssen. Dass sich gerade bei diesem Thema ein Medium nur auf seinen engeren Fokus konzen-

triert, ist kein Mangel, sondern völlig legitim. Freilich trägt die Darstellung der Gesamtproblematik dazu bei, dass der Leser die Information richtig einzuordnen vermag, aber das eine schließt das andere nicht aus. Wenn die Verkehrsbelastung im Wipptal zu hoch ist, sollen alle, die sich dazu berufen fühlen, dagegen ankämpfen. Auch in Peking ist die Luft zum Schneiden dick: Sollen wir deshalb aber glücklich sein, dass die Umweltverschmutzung bei uns noch nicht dieses schreckliche Ausmaß angenommen hat? Ob Bezirksmedium oder Tageszeitung – als Journalist ist man mitunter mit sehr heiklen Themen wie etwa Ausländerfeindlichkeit konfrontiert. In Deutschland wird in diesem Zusammenhang teils heftig über die Rolle und Aufgabe der Medien diskutiert. Ich denke, es macht keinen Unterschied, ob das ZDF, der Spiegel oder der Erker solche Themen aufgreift, nur haben es die lokalen Medien natürlich etwas schwerer, Missstände und extreme Tendenzen aufzuzeigen. Die Verfassung erlaubt linkes wie rechtes, konservatives wie progressives Gedanken-

Roland Turk: „Im Chaos von Meinungen und Stimm(ung)en des Internet müssen glaubwürdige Medien Orientierung bieten.“

gut, aber alles, was außerhalb des Verfassungsrahmens steht, ist nicht zu tolerieren und hier muss ein Medium klar Stellung beziehen. Wie schafft man es als Journalist, in der heutigen, stark polemisierten Gesellschaft eine Diskussionskultur zustande zu bringen? Beim Beispiel Wolf in Südtirol haben wir radikale Befürworter und radikale Gegner, wo aber ist die Vernunft? Generell kann man eine Verrohung feststellen, weshalb es um die Diskussionskultur schlecht bestellt ist. Leider! Das ist eine sehr gefährliche Tendenz, denn schlussendlich führt verbale Gewalt zu körperlicher Gewalt. Die neuen Medien bieten den Nutzern nicht nur die Möglichkeit, ihre Meinung frei zu äußern, sondern auch andere Personen zu beschimpfen. „Vernunft“ in ein Thema zu bringen, das so sehr mit Schwarz-Weiß-Denken behaftet ist, wäre eine hehre Aufgabe für Journalisten. Denn gerade bei diesem Beispiel genügt es nicht, dem Leser die verschiedenen Meinungen vorzusetzen. Der Journalist muss sich zunächst genügend Wissen zu einem Thema aneignen und dann dem Leser nicht nur er-


klären, was Sache ist, sondern ihn auch führen und leiten, damit er am Ende nicht mit noch mehr Fragen dasteht. Vielleicht stehe ich mit dieser Meinung auch alleine da, aber ich bin fest davon überzeugt, dass der Journalist die Aufgabe hat, mich als Leser zu leiten. Durch objektive Information. Ein Medium soll Orientierung bieten? Davon bin ich überzeugt! Das mag altmodisch sein, aber ich glaube, dass es besonders in der heutigen Zeit Orientierung braucht. Heute kann – dank Internet – jedermann Geschichten schreiben, die von vielen Menschen gelesen werden. Und viele rezipieren das Gelesene in unreflektierter Weise als wahr und glaubwürdig, auch wenn es erlogen ist. Im Chaos von Meinungen und Stimm(ung)en des Internet müssen glaubwürdige Medien Orientierung bieten.

Diese Verantwortung und mögliche negative Reaktionen umgeht man am einfachsten, wenn man sich für einen Beitrag einen Befürworter und einen Gegner holt. Jetzt sprechen Sie den oft ernüchternden journalistischen Alltag an. Was passiert in den Redaktionen? Man interviewt zwei Leute, die verschiedener Meinung sind, das schafft spannende Reibung! Es ist interessant, wenn sich zwei streiten, und man hat eine „bärige“ und spannende Gegenüberstellung – nur: Das ist zu wenig! Es braucht einen Moderator, der genügend Hintergrundwissen besitzt, um ein Resümee zu ziehen und der falschen Aussagen widerspricht. Der Journalismus ist heutzutage leider auch dadurch gekennzeichnet, dass zu wenig Zeit und Geld in eine ausführliche Recherche investiert werden können. Dann wird

eben schnell eine Story zusammengestellt, zwei Meinungen werden gegenübergestellt und damit ist die Arbeit vermeintlich getan. Hier leisten oftmals Amateurjournalisten eine hervorragende Arbeit. Amateurjournalisten nenne ich jene Autoren, die – oft ohne Entgelt – viel Zeit und Herzblut in das Schreiben guter Geschichten investieren. Allerdings kann sich ein Herausgeber nicht allein auf Freizeitjournalisten oder auf freie Mitarbeiter verlassen. Freie Mitarbeiter sind, wie das Wort schon sagt, „frei“, und wenn sie zwei, drei Jahre verlässlich Storys schreiben, können sie irgendwann einmal sagen, dass sie keine Lust mehr dazu haben. Dann steht das Medium ohne Autoren da. Deshalb muss der Herausgeber Geld in die Hand nehmen und seine Autoren aufgrund von soliden Mitarbeiterverträgen ordentlich bezahlen, sonst kommt nichts Gescheites he-

raus. Der Erker feiert heuer sein 30-Jahr-Jubiläum. Wie sieht Ihrer Meinung nach – vor dem Hintergrund der massiven Veränderungen durch die neuen Medien – eine zukunftsfähige Strategie aus, um die Leserschaft auch für die nächsten 30 Jahre zu begeistern? Keine Sorge: Die 20-Jährigen von heute werden in 30 Jahren 50 sein und sich dann für die lokalen Themen des Erker interessieren. Die Leser gehen Ihnen also nicht aus. Natürlich möchte man als Bezirksmedium eine breite Leserschaft, Senioren genauso wie Jugendliche, erreichen. Aber es ist sehr schwierig, junge Leute zu erreichen, denn lokale Themen erregen ihr Interesse nur, wenn es um Sport geht, um Partys, Künstler oder um Persönlichkeiten aus ihrem Umfeld. Das Problem ist, dass sich junge Leu-

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te generell nicht für Tagesjournalismus interessieren, sie verfolgen ihre eigenen Themen in ihrer persönlichen Filterblase. Seit rund eineinhalb Jahren investiert unsere Redaktion sehr viel Zeit und Arbeit in die Website, die genau wie das Print-Medium wipptalrelevante Themen aufgreift, jedoch unmittelbar und tagesaktuell. Die Auswertungen zeigen, dass die Online-Plattform auch bei den jungen Lesern ankommt, insofern scheint ein Bedürfnis nach Information da zu sein. Erfreulicherweise scheint in Ihrem Fall die Lehrmeinung nicht zu gelten, wonach sich die Jugend kaum für (lokalen) Tagesjournalismus interessiert. Meines Erachtens ist jedenfalls die Online-Ausgabe die Zukunft. Früher oder später wird es zwar wieder eine Nostalgiewelle hin zu Druckerzeugnissen geben, die aber nicht nachhaltig sein wird. Online-Ausgaben stellen die Betreiber insofern vor die Herausforderung, als der Journalist mit dem Leser in einen Dialog treten und mehr Zeit investieren muss, wenn er die Leserkommentare ernst nimmt und darauf reagiert. Diese können jedenfalls sehr wertvoll sein, u. a. wenn sie wichtige Zusatz- oder Hintergrundinformationen liefern. Bei diesem partizipativen Journalismus ist der Leser auch Journalist, wenn er in seinen Kommentaren Informationen beisteuert, die vielleicht den Redakteuren

Zur Person Roland Turk, Jahrgang 1953 und geboren in Vilpian, studierte an der Universität Verona Sprach- und Literaturwissenschaften. Bereits während seiner Studienzeit begann er für die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt RAI zu arbeiten, wo er bis 2013 als Hörfunk- und Fernsehregisseur, als leitender Redakteur und Autor verschiedener TV-Magazine sowie für die Tagesschau tätig war. 2014 wurde er zum Präsidenten des Kommunikationsbeirates ernannt. Turk lebt in Bozen, ist verheiratet und hat zwei Töchter.

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des Mediums nicht bekannt waren. Man wird sich dieser Herausforderung, die mit Sicherheit auch anstrengend ist, stellen müssen. Für den professionell Schreibenden ist es vielleicht zunächst ein Schock, wenn er von den Lesern infrage gestellt wird, auch weil ihre Kommentare mitunter nicht unbedingt sehr höflich sind. Muss man Partizipation der Leserschaft zulassen und in die Arbeitsweise integrieren, um zukünftig zu bestehen? Absolut! Nur so kann es funktionieren, denn die Leute wollen partizipieren. Das bietet die Möglichkeit, auch junge Leute für bestimmte Themen zu interessieren und ihnen durch Partizipation Gehör zu verschaffen. Das ist die große Chance dabei. Glauben Sie, dass es in 30 Jahren überhaupt noch Print-Ausgaben von Tages- oder Monatszeitschriften geben wird? Ich habe mir öfters Gedanken darüber gemacht, was die Zukunft für das Medium „Papier“ bereit hält, aber wie bereits angedeutet, glaube ich, dass den Print-Medien nur sporadisch eine Andeutung von Rückkehr beschert sein wird. Ich denke, dass im Journalismus das Papier eher verschwinden wird als in anderen schreibenden Branchen. Jene Generation, die das Papier noch kennt, wird sich nicht leicht davon lösen, aber irgendwann wird das Papier verschwinden. Ich mag unrecht haben und hoffe es sogar ein bisschen, aber meiner Meinung nach wird es so kommen. Also nicht eine Frage ob, sondern nur wann? Ich glaube schon. Was glauben Sie, wie die Medienlandschaft in Zukunft aussehen wird? Was den Journalismus, sprich die Inhalte betrifft, bin ich pessimistisch. Zurzeit ist es so, dass kein Leser bereit ist, für die Information, die er bekommt, zu bezahlen. Aber: Wo kein Geld, da keine Musik! Es ist mir ein Rätsel, aus welchem Grund die Verleger mit Aufkommen des Internets den dummen Fehler begangen haben, die

Inhalte der Print-Ausgaben gratis ins Netz zu stellen. Meines Erachtens ein selbstmörderisches Vorgehen.

N

iemals darf sich ein Regierungsmitglied erlauben, bei einem Medium anzurufen und irgendetwas zu verlangen oder sogar lenken zu wollen.

Information nur gegen Geld? Sagen wir es so: Jemand muss zahlen! Egal ob es der Inserent, der Abonnent oder etwa die öffentliche Hand ist. Was die Förderung durch die öffentliche Hand betrifft, muss diese meiner Ansicht nach darauf abzielen, die Qualität zu fördern. Nur diese drei Silben sind meines Erachtens ausschlaggebend: Qua-li-tät! Wie misst man Qualität? Es ist schwierig! Deshalb muss man die Messung der Qualität objektivieren. Wir haben eine Vielzahl an Medien, deren Qualität man zum Teil in Frage stellen kann, aber man soll sich davor hüten, einige mit dem Argument aus der Förderung auszuschließen, dass es sich dabei nicht um Qualitätsmedien handelt. Mein praktischer Zugang, den ich auch gegenüber der Landesregierung vertrete, ist, dass man Qualität dadurch garantiert, indem man dieses Handwerk Professionisten anvertraut, sprich ausgebildeten Medienmachern, was aber leider nicht passiert. Man kann in Italien, und damit auch in Südtirol, etwa einen Radiosender betreiben, ohne auch nur einen einzigen Journalisten ins Team zu nehmen. Trotzdem hat man Zugriff auf den öffentlichen Fördertopf. „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ war eine im Mittelalter häufig gebrauchte Redewendung und auch heute wird den Medien vorgeworfen, dass von einer unabhängigen Berichterstattung teilweise keine Rede sein kann. Ob nun ein Medium durch Landesförderungen unterstützt wird oder durch Werbeeinnahmen sein Auskommen sichert, inwieweit kann man eine unabhängige Bericht-

erstattung gewährleisten? Was die Förderungen durch die öffentliche Hand betrifft, möchte ich alle Medienschaffenden beruhigen. Es darf niemals sein, dass derjenige, der das Brot verteilt, anschafft. Niemals darf sich ein Regierungsmitglied erlauben, bei einem Medium anzurufen und irgendetwas zu verlangen oder sogar lenken zu wollen. Das ist die Grundvoraussetzung der Demokratie und ich hoffe stark, dass dies bei uns auch funktioniert. Das Gesetz schützt die Medien sogar vor solchen Eingriffen. Leider Gottes stimmt es aber, dass jeder Schreibende manchmal eine „Schere im Kopf“ hat, dass er glaubt, er müsse diejenigen, die ihm das Brot geben, gut wegkommen lassen. Als Journalist muss man sich davon frei machen. Ein Problem sehe ich teils in der Abhängigkeit durch Werbeinserate und ich glaube, dass man hier als unabhängiges Medium Grenzen ziehen und Härte beweisen muss. Es kann nämlich immer vorkommen, dass ein Inserent droht, die Werbeausgaben zu streichen, weil vielleicht ein nicht schmeichelhafter Artikel über seine Branche erschienen ist. Aber in solchen Fällen muss das Medium so viel Standhaftigkeit aufbringen, das durchzustehen; denn anstelle des einen Werbetreibenden, der seine Inserate kündigt, treten hoffentlich zwei andere, denen die furchtlose und unverdrossene Linie des Mediums gefällt und die sich sagen: Diese Unabhängigkeit unterstütze ich. Mir ist natürlich bewusst, dass sich einflussreiche und große Medien mehr Härte erlauben können als kleine. Weil sie auf einem dickeren finanziellen Polster sitzen. Der Journalismus ist aber dann am Ende, wenn man aufpassen muss, dass man einem Werbekunden nicht auf die Zehen tritt – dann kann man seinen Job nämlich an den Nagel hängen. Leider haben es Lokaljournalisten nicht leicht, weil sie angefeindet und sozial an den Rand gedrängt werden könnten, wenn sie ihre Finger in Wunden legen – aber das ist nun mal die Aufgabe eines E Journalisten.


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Leserbriefe

„Die Gemeinden wieder in Bürgerhand“ – hoffentlich nur falsch gelesen? Erker 09/2019 Demokratie lebt vom Streit der politischen Meinungen. Demgegenüber stehen Einheitsliste, Einheitsbrei, Einheitspartei – nur eine Meinung, die gedacht werden darf. Liest man jedoch das vom Erker veröffentlichte Interview mit Peter Faistnauer, fühlt man sich einerseits an die schwärzesten Momente der europäischen Geschichte der vergangenen Jahrhunderte, andererseits an die heute übliche Verfälschung der Fakten durch populistische „Einheits-irgendwas“ erinnert. Bereits ein Blick in das gerade von Populisten zur Wissenserlangung verwendete Forum Wikipedia reicht, um die fast gefährliche Tragweite mancher Aussage zu entschlüsseln. Unter „politischer Partei“ liest man von einem „organisierten Zusammenschluss von Menschen … um ihre eigenen sachlichen oder ideellen Ziele zu verwirklichen“. In einem „Mehrparteiensystem“ tragen verschiedene Parteien zur politischen Willensbildung bei, bilden insofern eine wichtige Säule eines demokratischen Staates. Unter „Einparteiensystem“, etwas anderes sind auch geforderte Einheitslisten nicht, kann man weiter lesen: „Eine derartige Partei ‚neuen Typs‘ bekommt in der Regel ‚totalitären‘

Charakter“. Wie gesagt, allein Wikipedia, für jeden erreichbar, nicht immer das edelste und beste der Lexika, aber allein das sollte schon zu denken geben. Unter Populismus kann man dagegen wiederum in Wikipedia lesen: „Charakteristisch ist eine mit politischen Absichten verbundene, auf Volksstimmungen gerichtete Themenwahl und Rhetorik. Dabei geht es mal um die Erzeugung bestimmter Stimmungen, mal um die Ausnutzung und Verstärkung vorhandener Stimmungslagen zu eigenen politischen Zwecken.“ Interessant auch, wie Nils Minkmar im Spiegel online umrissen hat: „Eine populistische Partei kann nie bürgerlich sein: Ihre Rhetorik […] dient allein dem Zweck, die Zuhörerinnen und Zuhörer emotional aufzuwühlen. […] Affekte schüren ist niemals bürgerlich, die Mäßigung der Affekte, die Differenzierung und Sachlichkeit ist bürgerlich.“ „Die Gemeinden wieder in Bürgerhand“ legt dagegen nahe, dass diese in den vergangenen 70 Jahren von wem geführt wurden? Da findet sich eine starke Schlagzeile, allein die Präpotenz derselben ist schon haarsträubend. Egal welche politische Partei in welcher Gemeinde auch

immer in unserem Land eine Gemeinde führte, für den Bürger waren sie sicher nicht da, das ist die Aussage! Spätestens an diesem Punkt muss auch die Frage nach der Rolle der Medien gestellt werden. Wie unkritisch und unbedarft soll man bestimmte Aussagen weitergeben? Auffallend ist zudem die eigene Überhöhung, wo aus guten Leuten nicht nur Fachleute, sondern gleich Koryphäen entstehen, denen beinahe Personenverehrung zukommen sollte. Zugleich als eine rezente Beobachtung versuchen sich populistisch agierende politische Kräfte ein „bürgerliches Mäntelchen“ umzuhängen. Man steht ja eh in der Mitte der Gesellschaft, agiert vollkommen themenbezogen und setzt ganz sicher nicht auf Stimmungsmache. In Erinnerung kommt dabei beispielsweise ein im Rahmen des Landtagswahlkampfes entstandenes Video von Herrn Faistnauer neben einem gerissenen Schaf. Kann sein, dass dieses von einem Wolf gerissen worden war, viel eher entstand jedoch der Eindruck, dass dieser im Schafspelz versteckt daneben stand. Bekannt ist nämlich, dass die Kompetenz in diesem Bereich in Rom und nicht in Bozen liegt, wenn schon,

dann hat der 5-Sterne-Ableger (das Team Köllensberger) mit seinen besten Beziehungen es verschlafen, etwas dagegen zu tun. Peter Faistnauer ist als Drittgewählter im Wipptal, aufgrund der eigenartigen Wahlarithmetik (!), in den Landtag eingezogen. Ihm mit auf den Weg geben darf man noch ein Zitat von Helmut Schmidt: „Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine.“ Allein das spricht zur Genüge gegen den Versuch der Bildung von Einheitslisten unter populistischer Führung … Dietrich Thaler, Sterzing, Evi Frick, Sterzing Werner Graus, Sterzing Robert Hartung, Sterzing Werner Steindl, Sterzing Josef Tschöll, Sterzing Andreas Pichler, Sterzing Daniel Seidner, Sterzing Thomas Klapfer, Franzensfeste Richard Amort, Franzensfeste Oswald Mair, Mauls Alfred Sparber, Stilfes Wilhelm Stofner, Trens Franz Kiem, Elzenbaum Stefan Gufler, Wiesen Pfitsch Karl Polig, Raschings Gilbert Haller, Telfes Luca Zenzale, Jaufental Franz Kompatscher, Gossensaß

Fugger-

TED

Roppe

Ergebnis September Sollte die Gemeinde Sterzing das Roßkopf-Quellwasser („Magenwasserle“) nach Sterzing leiten und den Bürgern an öffentlichen Brunnen zur Verfügung stellen?

nein ja

33 %

67 %

Die Oktober-Frage Engagieren Sie sich ehrenamtlich?

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Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!

Zin Erker-Jubiläum a 30-moligs kraa, kraa, kraaaaa ....!


Telematische Übermittlung der Tageseinnahmen Erker 04/2019 Mit dem Haushaltsgesetz 2019 wurde die elektronische Meldung der Tageseinnahmen ab dem 1. Jänner 2020 für fast alle Betriebe eingeführt. Zurzeit gilt diese Verordnung nur für Unternehmen mit Umsatzerlösen von mehr als 400.000 Euro. Bereits seit 1. Juli 2019 müssen sie dieser Pflicht nachkommen und das, obwohl die Firmen eigentlich nicht imstande sind, so viele Geräte zu liefern. Jene, die noch keine haben, müssen die elektronische Meldung angeblich trotzdem machen, meist läuft dies über ihre Steuerberater. Also noch mehr Bürokratie und Spesen. Neue Registrierkassen müssen angekauft und die alten verschrottet werden. Und schon wieder gibt es eine gewaltige Produktion an Elektromüll. Die zuständigen Hersteller werden zwar die alten Kassen entgegennehmen, sie rechtmäßig abmelden, umdisponieren und eventuell an Firmen ins Ausland weiterverkaufen. Dies zum einen. Der Punkt ist, dass jetzt beim Konsum von einem Getränk als Quittung (ricevuta) ein Papier ausgestellt wird, das mindestens 20 cm lang und 8 cm breit ist. Geredet wird immer, dass wir weniger Müll produzieren sollten, aber mit den genannten Neuerungen wird wohl das Gegenteil erreicht. Nennen wir ein Beispiel: Trinke ich am Tag zwei Kaffee, zwei Mineralwasser und noch ein Bier, kaufe ich Brot oder sonstige tägliche Lebensmittel, dann müsste ich schlussendlich am Abend „Scontrini“-Papier mit einer Länge von weit über 2 m in der Hosentasche haben. Laut den gesetzlichen Vorschriften müssen ja dem Kunden Kassaquittungen vor dem Verlassen eines Betriebes ausgestellt werden. Im Grunde genommen lassen zu 80 Prozent eh alle den Beleg lie-

gen bzw. entsorgen diesen sofort. Und bitte! Was ist der eigentliche Hintergrund bezüglich der vorgesehenen Lotterie der Kassabons ab 1. Jänner 2020, wo man auch die Steuernummer mitteilen muss, um dabei zu sein? Will der Staat die Bürger beschatten, was sie konsumieren, oder was ist Sache? Ehrlich gesagt, das Procedere ist nicht durchschaubar. Was die telematische Übermittlung dem Staat bringt, ist auch ungewiss, schon deshalb, weil sich sicher nicht alle Betriebe im ganzen Stiefel daran halten werden. Fakt und Tatsache ist, dass zu viel Papier verschwendet, noch mehr Bürokratie aufkommt und Elektronikmüll produziert wird. Also leider sehr umweltfeindlich. Hermann Marginter, Gossensaß

Ja – es stimmt ... ... der Mensch ist die Krönung der Schöpfung und des Untergangs. Wie sonst wohl ist es ihm möglich, dass er vernichtet, was er sich mühsam aufgebaut hat? Dabei reden wir nicht mal vom Krieg, sondern von unseren Umweltsünden. Kaum sind wir dabei, Müll zu trennen und Plastik zu reduzieren – schon stecken wir im nächsten Dilemma. Nur – in dem Fall könnten wir von heute auf morgen selbst mithelfen, den Schaden zu begrenzen. Und zwar durch bewussten Umgang mit „online shopping“. Allein durch die „Endlos-Bestell-Retour-Schleife“ sind tausende LKW auf Europas Straßen unterwegs. Und das ist nur ein Fakt von vielen negativen Daten. Möchte nicht ins Detail gehen, sondern nur einen Denkanstoß liefern und die Medien bitten, mehr darüber zu berichten. Denn dann bräuchte sich keiner mehr über verstopfte Straßen und vermehrt schwere LKW-Unfälle zu wundern. Maria Schumann, Sterzing Erker 10/19

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Neues Logo des Landesmuseums Bergbau Auf einer wunderschönen 2-Tages-Tour zum Schneeberg mit der Seniorengruppe der AVS-Sektion Ratschings stellte ich mit Entsetzen fest, dass unser jahrhundertealtes Wappen der Bergknappen, bestehend aus Schlägel und Eisen, durch ein modernes, unkenntliches und abstraktes Symbol aus einem Rechteck und drei schrägen Strichen ersetzt worden war. Als Kind am Schneeberg aufgewachsen, mein Vater 17 Jah-

„Wieso muss ein Symbol, das über Jahrhunderte als Wiedererkennungszeichen der Knappen auf der ganzen Welt verwendet wurde und wird, derart verschandelt werden?“ re lang und ich selber für einige Zeit im Bergwerk tätig, hatte mich und meine Familie dieses ehrenwerte Wappen fast unser ganzes Leben lang begleitet. So wie ich fanden die gesamten Teilnehmer der Seniorengruppe die Entfernung des Bergmannswappens aus dem Logo des Bergbaumuseums völlig unüberlegt und unangebracht, dürfte doch einer der Schwerpunkte eines Museums die Wahrung und Pflege von Tradition und Geschichte – in diesem Falle des Bergbaus – sein. Wollen wir hoffen, dass auch der Bergmannsgruß „Glück auf“, der seit der Eröffnung des Bergbaumuseums

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ganz bewusst wieder stark ins Gedächtnis unserer Bevölkerung gerufen und in Gebrauch genommen wurde, weiterhin gepflegt wird. Wieso muss ein Symbol, das über Jahrhunderte als Wiedererkennungszeichen der Knappen auf der ganzen Welt verwendet wurde und wird, gerade im ehemals höchsten Bergwerk Europas auf 2.355 m, wo tausende Knappen ihr hartes Brot mit diesen Werkzeugen bei Schnee, Kälte und Hitze und unter großen Entbehrungen unter Tage verdienten, aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen verschandelt werden? Beim Knappenfest am 14. Juli 2019 war es sogar unserem Pfarrseelsorger Thomas Stürz wert, in seiner Predigt auf diese Sinnlosigkeit hinzuweisen. Muss alles, was sich in den Köpfen der Menschen als etwas Bleibendes verankert hat, ersetzt und verändert werden? Mit einem Glück auf Hermann Vantsch, stellvertretend für die Seniorengruppe des AVS Ratschings

lichkeit gesperrt ist, in diesem Gefahrenzonenplan keine Berücksichtigung findet? Die Lawinengefahr wird zwar sehr hoch (rot) eingestuft, betrifft anscheinend aber ausschließlich Forststraßen, obwohl bereits 2012 im Auftrag der Gemeinde mit einer Lawinenverbauung begonnen wurde, die allerdings bis heute nicht abgeschlossen ist. Die zuständige Stadträtin Maria Luise Troyer wurde seit Beginn ihrer Amtsperiode mehrmals kontaktiert und auf die Zuständigkeit der Gemeinde hingewiesen. Möchte diese Verwaltung mit ihrer Vogel-Strauß-Politik von ihren Versäumnissen ablenken und auf Kosten der Sicherheit der Bürger die Gefahr verharmlosen? Nimmt sie somit den Gefahrenzonenplan nicht ernst? Karl Pittracher, Ried

nicht zu verstehen – so finden sich Biomüll und Plastik, sogar Lebensmittel verpackt in Plastik im Papier-Container. Der neue Platz liegt gut erreichbar an der Staatsstraße und wird häufig als Picknickstelle von Durchreisenden oder als Übernachtungsplatz von Campern benutzt – wer sich der Sachen entledigt hat, bleibt Spekulation. Barbara Faltner, Ried

Ein großes Vergelt’s Gott! Im Namen meiner Familie möchte ich den Bäuerinnen des Wipptales ein großes Vergelt’s Gott für ihre großzügige Spende aussprechen. Josef Frei, Freihof, Jaufental

Lebensmittel im Papiercontainer

Gefahrenzonenplan Sterzing Wie ich dem Erker (08/2019) im Beitrag „Ein Plan gegen die Gefahr“ entnehmen konnte, hat der Gemeindeausschuss von Sterzing den Gefahrenzonenplan einstimmig genehmigt. Ist es wirklich keinem dieser Gemeinderatsmitglieder aufgefallen, dass die Riedbergstraße, die seit 2008 als Gemeindestraße eingetragen ist, aufgrund des Unwetters im Jahr 2012 nur schlecht befahrbar und seit dem 14. Juli 2017 wegen Hangrutschungsgefahr für die Öffent-

Erker

online Zugriffszahlen 1. – 24. September 2019

Die neuen Abfallcontainer in Ried sind nun seit zwei Wochen in Betrieb, doch einige scheinen das Konzept der Mülltrennung

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Aktuell

STERZING

FREIENFELD

Verkehrskonzept und Speed-Boxen

Freienfeld soll Wohlfühlgemeinde werden

Die Genehmigung des Durchführungsplanes für die Gewerbeerweiterungszone „Am Schilfweg“ wurde ein weiteres Mal verschoben.

Freienfeld: An besonders neuralgischen Punkten sollen künftig Speed-Boxen für eine Verkehrsberuhigung sorgen.

Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung von Sterzing, die Mitte September stattfand, wurde ein umfangreiches Programm abgehandelt.

Während die Installation von Speed-Boxen in der Gemeinde Sterzing bereits beschlossene Sache ist, wurde das gleiche Vorhaben in der Gemeinde Freienfeld in Form einer Grundsatzentscheidung zur Diskussion gestellt. Diese wurde mit einer Gegenstimme angenommen.

Den Anfang machten zwei Beschlussanträge, eingebracht von Werner Graus (SVP). Gefordert wurden die Erstellung eines generellen Entwässerungsplanes und die Erstellung eines Gemeindeplanes für die akustische Klassifizierung des Gemeindegebietes. Ersterer wurde mehrheitlich abgelehnt. Der zweite Beschlussantrag wurde dahingehend abgeändert, dass Kostenvoranschläge eingeholt werden sollen. Angenommen Trotz einiger Kritikpunkte, nicht nur vonseiten der SVP-Fraktionäre, sondern auch aus den Reihen der Regierungspartei, wurde das Verkehrskonzept für Sterzing mehrheitlich angenommen. Hansjörg Jocher vom Ingenieurteam Bergmeister GmbH, das mit der Erstellung des Konzeptes beauftragt worden war, stellte dieses im Rahmen der Sitzung nochmals ausführlich vor. Vor einigen Monaten war es im Rahmen einer Bürgerversammlung der Öffentlichkeit präsentiert worden (Erker 06/2019). Dieses Konzept biete keine endgültigen Lösungen für alle Probleme,

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so Jocher, aber man könne darauf aufbauen. Speed-Boxen an der Brennerstraße Im Zuge einer Abänderung des Haushaltsvoranschlages wurden u. a. 31.500 Euro für den Ankauf von Speed-Boxen mit Zubehör vorgesehen. Auf Nachfrage teilte Bürgermeister Fritz Karl Messner dem Erker mit, dass die Installation von zwei Boxen an der Brennerstraße geplant sei, und zwar noch Ende dieses Jahres. Unter Umständen werden weitere Speed-Boxen folgen. Verschoben Ein weiteres Mal verschoben wurde die Genehmigung des Durchführungsplanes für die Gewerbeerweiterungszone „Am Schilfweg“. Ging es in der Mai-Sitzung noch um die Frage, inwieweit Baumängel für den schlechten Zustand der Zufahrtsstraße verantwortlich seien – die inzwischen eingeholten Gutachten sprechen die Baufirma von jedem Verdacht frei –, wurden dieses Mal Zweifel am Durchfahrtsrecht zur Erweiterungszone geäußert. Solange diese Frage nicht geklärt sei, müsse man einen Rekurs befürchten, sollte einem Betrieb, der sich dort niederlassen möchte, die Zufahrt verweigert werden, so Bürgermeister Messner. at

Besonders am Beginn ihrer Regierungszeit seien täglich Bürger in die Sprechstunde gekommen, die den Wunsch nach einer Installation von Speed-Boxen geäußert hätten, so Bürgermeisterin Verena Überegger. Über die Parteigrenzen hinweg herrschte Einigkeit, dass Speed-Boxen, auch wenn sie nicht entlang der gesamten Staatsstraße eine Lärm- und „Raser“-Reduzierung zur Folge haben werden, so doch zumindest punktuell an den gefährlichsten Stellen Verkehrssicherheit schaffen könnten, wie beispielsweise in Mauls. Man habe bereits Kontakt mit der Ortspolizei von Brixen und der Stadtpolizei Sterzing aufgenommen. Nachdem Freienfeld über keine eigene Gemeindepolizei verfügt, muss die Überwachung und Kontrolle von einem externen Polizeidienst übernommen werden. Die Stadtpolizei von Sterzing sei prinzipiell bereit, den Dienst zu übernehmen. Da demnächst ein Per-

sonalwechsel anstehe, werde man allerdings erst im kommenden Jahr die genauen Einzelheiten klären können, teilte Überegger mit. Von der Ortspolizei Brixen habe man noch keine Antwort erhalten. Programmatisches Dokument Im Rahmen der Gemeinderatssitzung stellte Überegger ihr programmatisches Dokument vor. Dieses fasst die strategische Ausrichtung ihrer Politik zusammen. Es beinhaltet die Förderung von Familien, indem u. a. Wohnbauzonen unter Berücksichtigung eines moderaten Wachstums ausgewiesen werden sollen. „Freienfeld soll eine Gemeinde sein, in der sich die Bewohner wohlfühlen“, so Überegger. Prioritäre Anliegen sind weiters familienfreundliche Einrichtungen, der Schutz der Umwelt und dementsprechende Sensibilisierungsmaßnahmen, die Entschärfung von Gefahrenstellen im Straßennetz, die Teilhabe einer möglichst breiten Bevölkerungsschicht am wirtschaftlichen Gewinn. Das Vereinswesen und eine aktive Teilhabe am kulturellen Dorfleben sollen ebenso unterstützt werden wie sportliche Tätigkeiten. Mit einer Gegenstimme (Paul Hochrainer) wurde das programmatische Dokument angenommen. at


PFITSCH

Mehr Gästebetten für das Hochtal Auf seiner Sitzung im September hat sich der Gemeinderat mit zehn Tagesordnungspunkten befasst, u. a. mit Erweiterungsmöglichkeiten für gastgewerbliche Betriebe. Im Pfitscher Hochtal dürfen Gastwirte ihren Betrieb nicht nur umbauen, sondern auch erweitern. Der Gemeinderat hat für gastgewerbliche Betriebe, die in strukturschwachen Gebieten angesiedelt sind, vor kurzem einen Erweiterungskodex genehmigt. Dieser erlaubt Gastwirten, mehr Bruttogeschossfläche zu realisieren, als es für bestehende Betriebe derzeit möglich ist. Im Hochtal gibt es trotz der Präsenz vieler Gäste vergleichsweise wenig Gästebetten. Die vom Land vorgesehene Erweiterungs-

möglichkeit soll kleinstrukturierte Betriebe dazu anregen, ihre Entwicklungsmöglichkeiten auszunutzen. Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf eine Bilanzänderung im Investitionsteil. Die außerordentlichen Ausgaben für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Fußballplatzes sind gestiegen. Deshalb hat der Gemeinderat einen weiteren Beitrag gewährt, um eine Instandsetzung zu ermöglichen. Der Staat gewährt Gemeinden weitere 50.000 Euro, wenn sie an öffentlichen Strukturen Verbesserungsmaßnahmen vornehmen. Diese Möglichkeit will die Gemeinde nutzen und investiert die Förderung in die Sanierung des Gehsteiges sowie die Neuerrichtung der LED-Beleuchtung zwischen der Feuerwehrhalle

Im Pfitscher Hochtal gibt es trotz der Präsenz vieler Gäste vergleichsweise wenig Gästebetten.

und der Kirche in St. Jakob. 30.500 Euro sind für die mobile Eisbahn in Wiesen vorgesehen, die im Winter wieder in Betrieb sein wird. In den vergangenen Wochen und Monaten wurden auf dem Gemeindegebiet verschiedene Maßnahmen zur Verkehrssicherheit und -beruhigung durchgeführt. In Moosfeld und beim Gemeindehaus sind Peitschenmasten errichtet worden, um die Fußgängerübergänge besser zu beleuchten. Unübersichtliche Stellen in diesem Abschnitt wurden eliminiert und verbessert. In Kematen und in St. Jakob weisen Blinklichter auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung hin, angebrachte Bodenmarkierungen machen da-

rauf aufmerksam, dass Kinder unterwegs sind. Die Bushaltestelle am Moosfeld wird um wenige Meter versetzt, um ein- und aussteigenden Fahrgästen sowie Fußgängern mehr Sicherheit zu gewährleisten. In Flains Dorf bis Flainer Höhle wird die Geschwindigkeit der Autos auf 30 km/h gedrosselt. Die Verkehrsschilder, die Kinder bei den Sommercamps gestaltet haben, werden demnächst im Bereich der Schulen und Spielplätze angebracht. Überlegt wird auch, einen Experten zu beauftragen, der weitere Gefahrenstellen ausfindig macht und konkrete Maßnahmen vorschlägt, wie sie entschärft werden können. rb

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RATSCHINGS BRENNER

Mehrere Sanierungsvorhaben besprochen

© LPA

Mögliche Eingriffe für Sanierungen in der Gemeinde Brenner und Umgebung standen vor kurzem im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen Landesrat Massimo Bessone und Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner. In Bozen haben sie gemeinsam mit Ressortchef Paolo Montagner und dem Direktor der Landesabteilung Vermögen Daniel Bedin über mögliche Eingriffe und über die künftige Zweckbestimmung einiger Gebäude beraten.

Gesprochen wurde u. a. über die ehemalige Foti-Kaserne am Brenner, die zu klein ist, um Flüchtlinge aufzunehmen. Nach den notwendigen verwaltungstechnischen Schritten werden die besten künftigen Nutzungsmöglichkeiten dafür gemeinsam bewertet. „Auch Gebäude in Gossensaß und der alte Bahnhof in Schelleberg müssen aufgewertet werden. Für den Bahnhof erwägen wir aufgrund seiner Lage am Eisacktaler Radweg neue Nutzungsmöglichkeiten“, so Bessone. In den kommenden Monaten soll nach Lösungen gesucht werden. Ein weiters Gesprächsthema war die Zweckbestimmung des Gebäudes des italienischen Automobilclubs ACI am Brenner. Das Land hatte bereits an die nationale ACI eine Anfrage gestellt, um das Gebäude sanieren und wiederverwenden zu können. Dazu werden nun Verhandlungen aufgenommen. Im Bild Ressortchef Paolo Montagner, Bürgermeister Franz Kompatscher, Landesrat Massimo Bessone und Abteilungsdirektor Daniel Bedin.

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Tourismus entwickelt sich weiter

Der Gemeinderat hat sich dafür ausgesprochen, den als Parkplatz vorgesehenen Bereich der neuen Wohnbauzone „Schafer“ anzukaufen.

Auf seiner jüngsten Sitzung beschäftigte sich der Gemeinderat von Ratschings u. a. mit der Weiterentwicklung des Tourismus in der Gemeinde und genehmigte zwei Hotelerweiterungen. Im Rahmen des Tourismus-Entwicklungskonzeptes stehen in Innerratschings und Gasteig insgesamt 950 Betten für Erweiterungen im touristischen Bereich zur Verfügung. In Innerratschings hat der Gasthof „Schölzhorn“ um die Zuweisung von 34 neuen Betten zu den bisherigen 47 angesucht, die auch genehmigt wurden. Da die Erweiterung des Betriebes in Richtung Osten vorgesehen ist, wurde die Auflage gemacht, dass die Höhe des Hauses die Höhe der Friedhofmauer nicht überschreiten darf, um so den Kirchhügel mit der Kirche nicht zu sehr zu beeinträchtigen. Die zweite Erweiterung betrifft das Hotel „Sonklarhof“ in Ridnaun, der das Kellergeschoss und den Speisesaal nach Westen hin erweitern möchte. Auch dies wurde einstimmig genehmigt. Änderungen im Haushalt Mit zwei Änderungen des Haushaltsplanes wurden Mehreinnahmen von 171.000 bzw. 73.750 Euro in den Haushalt eingebaut. Diese Mehreinnahmen stammen aus der Gemeinde-Immobiliensteuer IMU (29.692 Euro), Abwasser-Gebühren (40.000 Euro), dem Verkauf von Grundstücken (38.000 Euro), Erschließungsabgaben seitens Privater in der Bauzone „Runggen“ in Mareit (30.000 Euro) sowie der Rückerstattung von Personalkosten durch das Land (16.000 Euro). 50.000 Euro kommen aus der Tourismusabgabe. Erhöht wurden die Ausgaben-

kapitel für Mehrwertsteuer (40.000 Euro) und für den Rechtsbeistand im Verfahren gegen das Hotel „Taljörgele“ (10.000 Euro). 15.000 Euro sind für die Einrichtung von Kindergarten und Grundschule Gasteig bestimmt, 16.500 Euro für Fenster im Kellergeschoss, 15.000 Euro gehen an den Tourismusverein und 44.000 Euro an die Autonome Provinz Bozen. Rund 20.000 Euro fließen zusätzlich in die Schneeräumung, 17.000 Euro in die Wasserleitung in Untertelfes. Neuer Gemeindesekretär Anfang des kommenden Jahres wird der langjährige Gemeindesekretär Günther Eisendle in Pension gehen. Seine Nachfolgerin wird Brigitte Preyer, derzeit Gemeindesekretärin in Natz/Schabs, die den entsprechenden Wettbewerb gewonnen hat. Bürgermeister Sebastian Helfer drückte seine Genugtuung darüber aus, dass es gelungen sei, die Kontinuität in der Verwaltung zu garantieren. Preyer wird voraussichtlich mit 1. März den Dienst antreten. Bauzone „Schafer“ Mehrheitlich hat sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, den als Parkplatz vorgesehenen Bereich der neuen Wohnbauzone „Schafer“, auf dem heute das Geschäft „Trenkwalder“ mit dazugehörigen Baulichkeiten steht, anzukaufen und nicht im Tausch gegen einen zusätzlichen Kubaturbonus zu erwerben. Damit möchte man vor allem vermeiden, dass sich die Ortschaft Stange zu schnell und unkontrolliert entwickelt, da bereits beim bestehenden Projekt 25 bis 30 Wohnungen realisiert werden können. ss


Einsatzzentrale am Brenner

STERZING

Eisack ökologisch aufgewertet

© LPA

Mit BBT-Umweltausgleichsgeldern hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbau-

ung Nord den Eisack in der Handwerkerzone Wiesen bei Sterzing verbreitert und ökologisch aufgewertet. In den vergangenen Jahren wurde am Hochwasserschutz der Gemeinden Sterzing und Pfitsch gearbeitet, um die Hochwassergefahr abzuwenden. Als Ausgleichsmaßnahme für den Bau des Brennerbasistunnels flossen nahezu 1,5 Millionen Euro in das nun abgeschlossene zweite Baulos am Eisack in der Handwerkerzone Wie-

sen südlich von Sterzing auf einem Abschnitt von rund 230 m: Das Bachbett wurde vergrößert, aus einem kanalisierten Bachbett mit Trapezprofil und nicht ganz acht Metern Breite wurde ein doppelt so breit angelegtes Bachbett mit senkrechten Ufermauern. Gleichzeitig wurde der Uferweg verbessert. Die Mörtelmauer wurde in aufwendiger Handarbeit aus Steinen und Beton errichtet. Begonnen wurde mit dem zweiten Baulos im Sommer vor zwei Jahren, zeitgleich mit dem Abschluss des etwa gleich langen Abschnittes im ersten Baulos. Eingesetzt wurden zehn Meter lange Eisenstahlwände. Sie sollen Wasserverlust und das Abrutschen der Böschung verhindern. Unterbrochen wurden die Arbeiten im Hochsommer und im tiefen Winter. Projektant und Bauleiter war Philipp Walder vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord in der Agentur für Bevölkerungsschutz, umgesetzt haben die Arbeiten Vorarbeiter Roland Langgartner und sein Bautrupp.

Anfang September trafen sich die Landesregierungen von Nord- und Südtirol in Dorf Tirol zu einer Klausurtagung. Im Zentrum der Gespräche stand die Zusammenarbeit in den Bereichen Brennertransit, Zusammenschluss der Breitbandinfrastruktur, Studientitelanerkennung, Ärzteausbildung, flächendeckende tierärztlichen Versorgung, Vernetzung bei der Seniorenbetreuung, Frauenhäuser, Zusammenarbeit in den Museen und überregionales Management von Naturgefahren. Speziell bei letzterem soll durch eine gemeinsame Einsatzzentrale am Brenner die Zusammenarbeit besser koordiniert werden. Als Standort wurde das alte Zollwachgebäude, welches das Land Tirol vor kurzem erworben hat, ausgewählt. Es soll sowohl den Katastrophenschutzbehörden wie auch zivilen Rettungsorganisationen als Einsatzzentrale dienen. Darüber hinaus werden ein internationales Kontaktbüro sowie Schulungs- und Seminarräume in diesem Gebäude untergebracht.

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Törggelezeit Hausgemachte Gerstsuppe, Knödel mit Sauerkraut und Selchfleisch – des mocht an jo schiar zi gluschtn ... Zur Törggelezeit dampft es auf den Teller n in den Gastbetrieben und Buschenschänken. Nicht nur für den Genuss der regionalen Produkte wie Kastanien oder den Nuien, also den heurigen Wein, sonder n auch für das gesellige Beisammensein mit der Familie oder den Kollegen. Wo Sie beim Törggelen gut aufgehoben sind.

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Herbstliche Beeren-Terrine Zutaten für 4 Personen: 2 Packungen Agar-Agar, 400 g Mascarpone, 3 Eigelb, abgeriebene Schale von 1 Biozitrone, 60 – 80 g feiner Zucker, 1 EL Vanillezucker, 2 Eiklar, 40 – 50 Biskotten, 2 EL Fruchtsirup, mit 1/2 Liter Wasser verdünnt, 350 g Beeren (Brombeeren, Schwarzbeeren, Himbeeren). Zubereitung: Agar-Agar in etwas Wasser aufkochen und mit Mascarpone glattrühren. Mit dem Handmixer das Eigelb zusammen mit der Zitronenschale, 40 g Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Das Eiklar mit dem restlichen Zucker zu Schnee schlagen und mit der Eigelbmasse langsam unter den Mascarpone heben. Etwa 15 Biskotten in eine Kastenform legen und mit Fruchtsaft beträufeln. Die Hälfte der Beeren darüber verteilen und mit der Hälfte der Mascarponecreme bestreichen. Nochmals etwa 15 Biskotten auf der Creme verteilen, mit Saft beträufeln, mit den verbleibenden Beeren belegen und wiederum mit Mascarponecreme bedecken. Zum Abschluss mit den übrigen Biskotten belegen und mit einer Frischhaltefolie gut zudecken. Die herbstliche Beeren-Terrine mindestens vier Stunden im Eiskasten durchkühlen lassen. Aus der Form stürzen, in dicke Scheiben schneiden und mit Eis oder Früchten servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

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FREIENFELD

hds trifft neue Bürgermeisterin

Erbschaftssteuern, Erbschaftsmeldung und Erbschein Für Erbschaften, die sich ab dem 3. Oktober 2006 eröffnet haben, sieht der Gesetzgeber die Anwendung der Erbschaftssteuer auf den sog. Nettogesamtwert der Erbschaftsgüter mit folgenden Steuersätzen vor: 4 % für Erbschaften zu Gunsten des Ehegatten und der Nachkommen bzw. Vorfahren in direkter Linie (Kinder, Enkelkinder bzw. Eltern des Verstorbenen), mit einer Gebührenfreiheit für jeden Begünstigten von 1.000.000 Euro; 6 % für Erbschaften zu Gunsten von Brüdern und Schwestern, mit einer Gebührenfreiheit für jeden Begünstigten von 100.000 Euro; 6 % für Erbschaften zu Gunsten anderer Verwandter und Verschwägerter, jedoch ohne Freibetrag; 8% für Erbschaften zu Gunsten anderer Personen, ebenfalls ohne Gebührenfreiheit. Hinterlässt z.B. der Verstorbene, ohne ein Testament verfasst zu haben, den Ehegatten und zwei Kinder sowie Güter zum Nettogesamtwert in Höhe von 600.000 Euro, würden dem Ehegatten 200.000 Euro und den beiden Kindern jeweils 200.000 Euro zustehen. Da jeder der Begünstigten eine Gebührenfreiheit in Höhe von 1.000.000 Euro genießt, fällt für keinen der Erben die Erbschaftssteuer an. Sollte jedoch das Erbschaftsvermögen Liegenschaften beinhalten, wird jedenfalls die Hypothekarsteuer in Höhe von 2% bzw. die Katastersteuer in Höhe von 1 % auf den aufgewerteten Katasterertrag der jeweiligen Immobilie verrechnet, dies unabhängig vom Freibetrag, der nur bei der Erbschaftssteuer herangezogen werden kann. Sollte der Begünstigte in den Genuss der Steuervergünstigung für die Erstwohnung kommen, ist ein Gesamtbetrag in Höhe von 400 Euro geschuldet. Die vererbten Güter müssen von den Erben und den Vermächtnisnehmern in der Erbschaftsmeldung erklärt werden, so dass die Finanzverwaltung die Steuern berechnen und den Begünstigten verrechnen kann. Die Erbschaftsmeldung ist innerhalb von zwölf Monaten nach dem Ableben des Verstorbenen bei der Agentur der Einnahmen, in dessen Bezirk der Verstorbene seinen letzten Wohnsitz hatte, einzureichen. Keine Erbschaftsmeldung einreichen müssen der Ehegatte und die Verwandten in direkter Linie, sofern die Vermögenswerte den Betrag von 100.000 Euro nicht übersteigen und keine Liegenschaften im Erbschaftsvermögen vorhanden sind. In diesem Fall ist jedoch eine sog. Erklärung über das Nichtvorhandensein der Verpflichtung zur Vorlage der Erbschaftsmeldung bei der Agentur der Einnahmen abzugeben. Beinhaltet die Erbschaft Liegenschaften, so müssen die Erben bzw. Vermächtnisnehmer, außer der Verpflichtung zur Einreichung der Erbschaftsmeldung nachzukommen, auch einen Antrag beim Landesgericht zwecks Erteilung des Erb- bzw. Vermächtnisscheins hinterlegen. Dabei handelt es sich um ein Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit, in dem ein Einzelrichter eine Bescheinigung ausstellt, aus der die Eigenschaft als Erbe sowie sein Erbteil bzw. als Vermächtnisnehmer und die konkrete Zuwendung der Sache aufscheint. Die am Rekurs angebrachten Unterschriften der Erben bzw. Vermächtnisnehmer müssen entweder von einem Notar oder von einem Rechtsanwalt, der mit einer Prozessvollmacht versehen ist, beglaubigt werden. Sollten alle Voraussetzungen vorhanden sein und durch Urkunden belegt werden, stellt der Richter am Ende des Verfahrens den Erb- bzw. Vermächtnisschein aus, der Rechtstitel für die grundbücherliche Einverleibung des Eigentumsrechtes auf den Liegenschaften zu Gunsten der Erben bzw. Vermächtnisnehmer darstellt.

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Dr. Manuel D'Allura Rechtsanwalt - Kanzlei D‘Allura & Gschnitzer

Kürzlich statteten Julia Reiterer, hds-Ortsobfrau von Freienfeld, und Bezirksleiter Michael Kerschbaumer Bürgermeisterin Verena Überegger einen Antrittsbesuch ab. Beim Treffen wurden mehrere Themen besprochen, die dem hds ein Anliegen sind, so etwa die Umfahrung von Mauls. Letzthin wurde der Wunsch einer Umfahrung aus Sicherheitsgründen immer lauter. Der hds unterstützt dabei das Vorhaben der Gemeinde, diese Umfahrung zu realisieren. Bis dahin sollen die Gefahrenstellen kurzfristig entschärft werden. Bezüglich Urbanistik wurde der Bürgermeisterin angeboten, bei der Umsetzung der neuen Raumordnungsbestimmungen behilflich zu sein. Vorgestellt wurden auch die Geoanalyse und die Möglichkeiten, die dieses neue Instrument bietet. Die Geoanalyse ist eine digitale Landkarte Südtirols, die imstande ist, zukünftige Auswirkungen zu simulieren sowie Aufschluss über die Frequenzen und die Passantenströme zu geben. Weitere Themen betrafen den Radweg, mögliche Umwidmungen in Wohnzonen und fliegende Händler. Im Bild hds-Bezirksleiter Michael Kerschbaumer, Bürgermeisterin Verena Überegger und hds-Ortsobfrau Julia Reiterer.

Richter Albert Frötscher in der Landeshöfekommission Vor kurzem wurden die Mitglieder der Landeshöfekommission ernannt. Diese ist für Beschwerden zuständig, die sich gegen die Entscheidungen der örtlichen Höfekommissionen und der Abteilung Landwirtschaft richten. Die Landeshöfekommission wird von der Landesregierung für die Dauer von fünf Jahren bestellt. Sie besteht aus dem Landesrat für Landwirtschaft als Vorsitzendem und vier weiteren Mitglieder: einem Richter, einem Sachverständigen aus dem Bereich Landwirtschaft, einem Landwirt und einem Vertreter, der vom mitglie-

derstärksten Bauernverband vorgeschlagen wird. Bis zum Jahr 2024 werden Landesrat Arnold Schuler (Vorsitzender), Albert Frötscher (Richter, der von der Präsidentin des Landesgerichtes vorgeschlagen wurde), Martine Parisi (Sachverständige im Bereich Landwirtschaft), Landwirt Wilhelm Klotz und Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer (die aus einem Dreiervorschlag des Bauernbundes ausgewählt wurde) dem Gremium angehören. Sekretär der Kommission ist Werner Hintner, Mitarbeiter der Landesabteilung Landwirtschaft.


Wirtschaft

125 Jahre Raiffeisenkasse Freienfeld Anfang September fand in Trens die Feier zum 125-jährigen Gründungsjubiläum der Raiffeisenkasse Freienfeld statt. Trotz schlechter Witterung nahmen zahlreiche Gemeindebürger daran teil. Organisiert wurde sie in Zusammenarbeit mit dem ASV Freienfeld, der Freiwilligen Feuerwehr Trens und den örtlichen Musikkapellen.

Obmann Ferdinand Rainer konnte neben Mitgliedern und Kunden auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter Bürgermeisterin Verena Überegger, Pfarrer Josef Augsten, Vertreter der Raiffeisenkassen des Bezirks, des Raiffeisenverbandes und der Raiffeisen Landesbank sowie Vertreter verschiedener Behörden. In seiner Begrüßung ließ Rainer die 125-jährige Geschichte der Raiffeisenkasse Revue passieren. Anschließend hob Bürgermeisterin Überegger in ihrer Rede die große Bedeutung der Raiffeisenkasse hervor, die trotz wechselvoller Geschichte ihrem Grundsatz immer treu geblieben sei, nämlich die Menschen in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit zu stellen. Markus Neulichedl, Direktor der Raiffeisenkasse Freienfeld, betonte, dass sich die Bank in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt habe. Sie weise heute ein Kundengeschäftsvolumen von rund 100 Millionen Euro und ein Eigenkapital von rund zwölf Millionen Euro auf. Grundlage des

Wir wollen auch weiterhin gute Dienstleistungen und Produkte bieten und unseren Mitgliedern und Kunden rasch und unkompliziert zur Seite stehen“, so Neulichedl. Mit dem Umbau des Schalterbereichs, der demnächst ansteht, soll die Betreuung und Beratung noch effizienter und diskreter erfolgen.

Ehrungen

(o.) Die Raiffeisenkasse Freienfeld zählt heute zehn Mitarbeiter, hier im Bild mit Direktor Markus Neulichedl (Bildmitte).

Erfolges sei aber vor allem das hohe Vertrauen der Kunden und Mitglieder. „Durch den direkten und persönlichen Kontakt kennen wir die Bedürfnisse der Menschen im Tätigkeitsgebiet. Obmann Ferdinand Rainer überreicht Wilhelm Wieser, dem „dienstältesten“ Mitglied der Raiffeisenkasse Freienfeld, die Ehrenurkunde.

Den Höhepunkt der Jubiläumsfeier bildete eine Reihe von Ehrungen, so u. a. jene der langjährigen Mandatare Walter Wieser und Walter Zössmayr. Urkunden und Anerkennungsgeschenke gab es zudem für alle Mitglieder, die der Raiffeisenkasse bereits seit über 40 Jahren die Treue halten. Als „dienstältestes“ Mitglied wurde Wilhelm Wieser vom Bergerhof in Stilfes geehrt. Der heute 93-Jährige ist seit 1953 und damit seit 66 Jahren Mitglied der Raiffeisenkasse.

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Das Bergwerk am Schneeberg – Potential für zukünftige Ressourcen? von Albin Volgger

Das Bergwerk Schneeberg, im Jahr 1985 geschlossen, birgt in seiner Lagerstätte große Vorkommen an sogenannten Hochtechnologie-Metallen. Könnte der Bergbaubetrieb also bald wieder aufgenommen werden? „Gallium, Kadmium, Germanium, Indium, Cobalt werden knapp.“ Wie bitte? Was wird knapp? Diese chemischen Elemente – allesamt Metalle – sind heute in einer Vielzahl von neuen Technologien verbaut, aber durchaus nur wenigen Leuten ein Begriff. So macht sich kaum jemand darüber Gedanken, welche Metalle etwa in einem Smartphone verwendet werden bzw. wie diese produziert werden. Neben den heute nicht mehr wegzudenkenden Smartphones werden diese Metalle auch in LCD-Displays, Solar-Modulen, Wind-Rotor-Magneten oder Batterien verbaut, um nur einige Beispiele zu nennen. Aufgrund ihrer Verwendung werden die Metalle auch als „Hochtechnologie-Metalle“ bezeichnet. Es sind strategische Metalle, die für die stetige Entwicklung der modernen Industrie sehr wichtig sind. Auf die aktuelle Entwicklung reagierend wird in Europa intensiv nach natürlichen Vorkommen dieser Hochtechnologie-Metalle gesucht. Denn die Elemente sind selten und kommen nur mit wenigen Milligramm bis Gramm pro Tonne im Gestein vor.

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Das Bergwerk am Schneeberg: Steht eine Reaktivierung bevor?

Am Institut für Mineralogie und Petrographie der Universität Innsbruck werden im Rahmen eines Forschungsprojektes alte Blei-Zink-Abbaugebiete in Nord- und Südtirol näher unter die Lupe genommen. Dabei ist man auf der Suche nach genau diesen, früher wertlosen Hochtechnologie-Metallen. So könnten schon lange geschlossene Bergwerke wieder in Betrieb genommen werden. Auch in der La-

gerstätte Schneeberg erhofft man sich neue Erkenntnisse in Hinblick auf diese wichtigen Rohstoffe der Zukunft. Neues Leben für den Schneeberg? Über Jahrhunderte wurde am Schneeberg der silberhaltige Bleiglanz abgebaut. Erst ab 1870 gelang es, ein bis dahin nicht nutzbares Erz – die Zinkblende (wis-

senschaftlicher Name: Sphalerit) – zu verwerten. Damit stieg der Schneeberg zur bedeutendsten Blei-Zink-Lagerstätte Tirols auf. Interessant ist der Aspekt, dass gerade die Zinkblende als Hauptträger der erwähnten Hochtechnologie-Metalle gilt. Durch die früher uninteressanten, heute aber wertvollen Metalle könnte auch das Bergwerk am Schneeberg zu neuem Leben erweckt werden. Nach der endgülti-


gen Schließung des Bergwerkes im Jahr 1985 hat bereits 1996 ein kanadisches Unternehmen ein Konzept zur Neuuntersuchung und -erschließung der Schneeberger Erzlagerstätte vorgeschlagen. Aus landespolitischer Sicht war damals jedoch kein Interesse vorhanden, deshalb wurde das Projekt wieder eingestellt. Zu einer neuerlichen Diskussion kam es 2014, als die Ansuchen bereits beim Land und in den Gemeinden Moos und Ratschings auflagen. Der Jenbacher Lagerstättengeologe Johannes Bauer fungierte als Vermittler zwischen dem kanadischen Unternehmen „Samarium Borealis“ und dem Land Südtirol. Wichtig war dabei, dass der Museumsbetrieb nicht beeinträchtigt werden sollte. Zur Geologie der Schneeberger Lagerstätte Geologisch gesehen liegt die Lagerstätte zur Gänze im Ötztal-Stubai-Kristallin. Es handelt sich dabei um eine geologische Einheit, die sich aufgrund ihrer vorkommenden Gesteine und ihrer Entstehungsgeschichte von ihren benachbarten Einheiten unterscheidet. Für das Alter der sedimentären, d. h durch Ablagerung entstandenen Ausgangsgesteine muss man ein Alter von 500 Millionen Jahre annehmen. Zeitgleich mit diesen entstanden auch die Blei-Zink-Anreicherungen an einem Meeresboden. Dabei drang Meerwasser entlang von Störungen ins Gestein des Meeresbodens ein, erwärmte sich dabei und nahm aus den umgebenden Gesteinen vor allem die Metalle Blei und Zink auf, aber eben auch Spuren verschiedenster anderer Metalle. An anderer Stelle traten die metallreichen Wässer wieder aus, vermischten sich mit dem Meerwasser und lagerten sich daraufhin als faulschlammartige, d. h. sauerstoffarme Mineralgemenge am Meeresboden ab. Die bereits erwähnten Hochtechnologie-Metalle bauten sich dabei bevorzugt in der Zinkblende ein. Durch die anschließenden Gebirgsbildungsphasen wurden die Gesteine intensiv umgewandelt. Die heu-

tigen Vererzungen wurden im Laufe dieser geologischen Entwicklung durch enorme Drücke und Temperaturen intensiv verfaltet. Betrachtet man die heutige Situation am Schneeberg, so kann man feststellen, dass es ein dichtes Nebeneinander von alten Gesteinen des Ötztal-Stubai-Kristallins, Gesteinen des Schneebergerzuges und kalkreichen Wettersteindolomiten der Schneeberger und Moarer Weißen gibt. Zwischen den einzelnen Einheiten liegen Millionen von Jahren und ganze Ozeane. Dies lässt erahnen, dass es sehr schwierig ist, genaue Aussagen über die Entstehung der Gesteine bzw. Vererzungen zu treffen. Nicht nur der Schneeberg ist durch Vererzungen gekennzeichnet, diese ziehen in einem relativ schmalen Band von St. Martin am Schneeberg über das Lazzachertal bis in das Pflerschtal, wo auch in früherer Zeit Bergbau betrieben wurde. Neue Erkenntnisse Im Rahmen einer Masterarbeit wurden nun zu diesem Thema neue Untersuchungen durchgeführt. Die Schneeberger Zinkblende wurde an der Montanuniversität Leoben mittels modernster Analytik untersucht. Dabei ist es möglich, kleinste Elementgehalte in der Zinkblende zu messen. Die durchschnittlich gemessenen Indiumgehalte liegen bei 86 g/t, die Cobaltgehalte bei 210 g/t und die Cadmiumgehalte bei 4.600 g/t. Es zeigt sich, dass der Schneeberg im Vergleich zu anderen ostalpinen Bergwerken hohe Gehalte an den wirtschaftlich wichtigen Elementen Cobalt und Indium sowie dem schon in neuerer Zeit aus der Zinkblende extrahierte Kadmium aufweist. Die Gehalte dieser Elemente können ohne weiteres mit heute aktiven Bergwerken in Australien konkurrieren. Die Hochtechnologie-Metalle Gallium und Germanium kommen am Schneeberg in keinen nennenswerten Mengen vor. Besonders interessieren sich die Forscher für die geologischen Prozesse der speziellen Anreicherungen. Als Grund können hier das unterErker 10/19

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Zinkblende: bis 1870 wertloses Nebenprodukt, heute für die Gewinnung von HochtechnologieMetallen höchst interessant

schiedliche Umgebungsgestein der Lagerstätten sowie die unterschiedliche Umwandlung der Minerale durch Druck und Temperatur (Metamorphose) angesehen werden. Die Indiumgehalte der Schneeberger Zinkblende sind im Vergleich zu anderen Bergbaugebieten, wo Indium aus der Zinkblende extrahiert wird, als hoch einzuschätzen. Laut der in der Literatur optimistisch geschätzten noch zu holenden Vorräte repräsentieren die Vererzungen der Schneeberger Lagerstätte immer noch ein Potential von nicht weniger als zehn Millionen Tonnen Roherz (also das noch nicht durch Aufbereitung aufkonzentrierte Erz) mit sechs bis sieben Prozent Bleiglanz bzw. Zinkblendeanteil. Nach dieser Schätzung wären am Schneeberg geschätzt zwischen 40 und 50 Tonnen Indium mit einem derzeitigen Marktwert von rund 500.000 Euro pro Tonne zu holen, sowie etwa 110 Tonnen Cobalt mit einem Marktwert von rund 29.000 Euro pro Tonne. Die Kadmiumgehalte würden bei dieser Schätzung mit 2.400 Tonnen mit etwa 2.700 Euro pro Tonne am höchsten liegen. Berücksichtigt man die eventuell zu holenden Blei- bzw. Zinkvorräte würde man auf grob geschätzt etwa 800 Millionen Euro kommen, die heute noch in der Schneebergerlagerstätte schlummern. Wiederaufnahme – ja oder nein? Die Europäische Union definiert bestimmte Rohstoffe, deren Versorgung als kritisch eingestuft wird. Diese Liste der kritischen Rohstoffe enthält zurzeit u. a. auch das am Schneeberg in relativ hohen Men-

gen vorkommende Schwermetall Indium. Lohnt sich also eine Wiederaufnahme des Bergwerks? Die oben genannten zehn Millionen Tonnen Roherz sind sehr optimistisch, andere Schätzungen gehen von weit weniger Vorräten aus. Vor einer etwaigen Wiederaufnahme des Bergbaubetriebes am Schneeberg müsste im Vorfeld eine nach heutigem Stand der Technik genaue Exploration, d. h. eine genaue Untersuchung der Erzvorräte erfolgen. Schon allein dafür müssten Beträge im zweistelligen Millionenbereich aufgewendet werden. Erst nach erfolgreicher Exploration könnte dann mit den verschiedenen Investitionen (wie neuem gleislosem Zufahrtsstollen, eventuelle neue untertägige Aufbereitungsanlage ...) begonnen werden. Dafür wären Investitionen im dreistelligen Millionenbereich erwartbar. Zudem ist für die Extrahierung dieser Elemente aus der Zinkblende eine sehr teure, aufwendige Aufbereitung nötig. In den meisten Zink produzierenden Ländern (allen voran China, Australien und USA) erfolgt der Erzabbau im kostensparendem Übertageber-

gbau. Dieser kommt am Schneeberg nicht in Frage, da die noch vorhandenen Erzlager recht steil stehen und tief in den Berg hineinreichen. Nicht zuletzt ist auch zu bedenken, dass die Industrie stetig nach neuen kostengünstigen Methoden sucht, um Metalle aus recycelten Materialen zu gewinnen. Dies würde sich wiederum auf den Weltmarktpreis der Metalle auswirken. Die schlagartige Unrentabilität eines Bergwerks ist die Angst eines jeden Bergmannes. Abgesehen von den rein wirtschaftlichen Aspekten gibt es jedoch Gründe, die für eine Reaktivierung des Schneebergs und anderer Bergwerke in Europa sprechen könnten: Man muss bedenken, dass die heutigen Abbaugebiete der Hochtechnologie-Metalle meist in wirtschaftlich und politisch als instabil bzw. globalpolitisch als kritisch einzustufenden Ländern

duziert. Bisher hat der Westen, allen voran Europa, die Schufterei jenen Ländern überlassen, die bei der Entwicklung des Bergbaus das umweltpolitische bzw. öffentliche Interesse kaum berücksichtigen – und dies bei äußerst geringer Beteiligung am Gewinn aus den eigenen Ressourcen. Diese Haltung des Westens geht zurück auf den Kolonialismus, wird aber in unserer modernen globalisierten Welt durchaus weiter gefördert. Um den stetig steigenden Bedarf zu decken und dabei Lieferengpässe durch Monopolismus und die Förderung sogenannter Konfliktrohstoffe zu vermeiden, ist eine Umverteilung der weltweiten Rohstoffproduktion das Modell der Zukunft. Gerade deswegen ist man auf der Suche nach alternativen Abbaugebieten, eben auch im Herzen von Europa. Natürlich sollte bei der Suche und Entwicklung von neuen Ressourcen die gesellschafts- und umweltpolitisch 3 % sonstiges nachhaltige Gewinnung obers16 % Glas und Keramik te Priorität genießen. 25 % Metalle Alles in allem ist die nachhalti56 % ge Rohstoffverdavon Kunststoff 15 % Kupfer, sorgung, ob pri3 % Eisen, mär aus dem 3 % Aluminium, 2 % Nickel, Berg oder sekun1 % Zinn, där aus recycelten 1 % andere seltene Materialen, eine Metalle und seltene Erden der großen Herausforderungen liegen. So erfolgen 60 Prozent der der Zukunft, die vergleichbar ist weltweiten Cobalt-Produktion in mit der Bedeutung des Klimaschutder krisengeschüttelten Demokra- zes. Dass allerdings der Schneeberg tischen Republik Kongo, 50 Pro- dabei eine ernstzunehmende Rolle zent allen Indiums wird im stetig spielen wird, ist momentan (noch) mächtiger werdenden China pro- nicht zu sehen. E

Rohstoffe im Smartphone

Spurenmetall

Hauptträger (Mineral)

Gallium Indium

Cobaltit, Carrollit, Zinkblende Bauxit, Zinkblende Zinkblende

Cadmium

Zinkblende

Cobalt

Jährliche Produktion in t (weltweit)

Gesamtvorkommen Schneeberg in t (geschätzt)

100.000

110

200 650

3,5 40 – 50

25.000

2.400

Verwendung (Auswahl) Batterien, Superlegierungen, Magnetlegierungen Halbleiter, LED Halbleiter, LED, LCD Batterien, Korrosionsschutz, Halbleiter, gelbe bis tiefrote Farbpigmente


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Pension –

und wie sich das Leben plötzlich ändert In Pension gehen, in den Ruhestand treten, in Rente gehen – egal wie man es nennt, es erwartet uns (hoffentlich) alle. Den gewohnten Arbeitsalltag hinter sich lassen, keine Mittagspause, keinen Feierabend, keinen Urlaub mehr. Nicht nur zwei oder drei Wochen tun und lassen, was das Herz begehrt, sondern für den Rest seines Lebens, so sieht die Pension in Worten aus. Einigen kommt die viele Freizeit gerade Recht; nun kann ausgelebt werden, wofür im arbeitsamen und familiengefüllten Leben oftmals keine Zeit war. Wir Menschen sind von Kindesbeinen an sehr von Fremdbestimmung geprägt, denn schon mit dem Kindergarten beginnen die kleinen, wenn auch unterhaltsamen Pflichten und im Erwachsenenleben bleibt für Herzenswünsche oft kein Platz und manchmal auch kein Geld. In der Pension kann Mensch deshalb leben, beginnen, nachholen und lernen, was so viele Jahre auf der Strecke geblieben ist oder vielleicht auch einfach mal entspannt nichts tun. Eben dieses Nichtstun weckt in vielen aber die Angst vor der Langeweile, der Frage „Wer bin ich ohne Arbeit?“, dem „Sich-Unnütz-Fühlen“ und davor, welche Auswirkungen so viel Zeit und vor allem so viel Zeit für sich selbst wohl haben. Im Gespräch mit einigen frischgebackenen Pensionisten hat der Erker nachgefragt, wie sich das Leben jetzt anfühlt, wie stark die Veränderung wirklich ist und ob die Ängste begründet sind – oder eben doch nicht. Christina Tinkhauser, ehemalige Direktorin des Sozialdienstes Wipptal, ist im Juni vergange-

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Christina Tinkhauser

nen Jahres in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Nun ist sie, wie sie sagt, immer im Urlaub und kann ihr Leben nach Herzenslust gestalten. Sie hat sich vor ihrer Pension eingehend mit diesem nächsten Lebensabschnitt beschäftigt, denn der Ruhestand bringt, wie sie selbst erlebt, viele Änderungen mit sich: Jetzt ist sie frei, doch auch Freiheit will gelernt sein. Sich bereits vor dem Beginn der Pension eine „Struktur“ zurechtzulegen, kam für sie ohnehin nicht in Frage. „Ich baue mir doch kein Haus auf einem Grund, den ich nicht kenne“, so Tinkhauser. Deshalb hat sie sich nur überlegt, was sie denn gerne machen würde, und nicht, was sie machen müsste. Natürlich hat die Pensionierung auch wehmütige Gefühle mit sich gebracht, auch wenn sie die Arbeit nicht vermisst. Das Arbeitsumfeld und die Mitarbeiter, mit denen Tinkhauser tagtäglich in Kontakt stand, fehlen nun gänzlich und der Abschied

fiel trotz Vorfreude schwer, ein „Weh“ bleibt zurück, denn Arbeitsbeziehungen zu privaten Freundschaften umzufunktionieren, fällt schwer. Mit der Pensionierung verabschiedet sich auch die getaktete Routine. Schnelllebigkeit, das Sich-irgendwo-Hinhetzen vergehen zusehends, das Leben wird entschleunigt und findet wieder in der Gegenwart statt, denn auch gedanklich sind wir meist bei den Dingen, die wir künftig noch erledigen müssen. Angst vor der Pension hatte sie nicht, wie sie erzählt. Sie hat natürlich viel darüber nachgedacht, was passieren könnte, ob sie auch in dieses berühmte „Loch“ fallen würde, ohne Arbeit und Routine, die so lange ihren Alltag gestaltet haben. Doch am Ende hat sie sich selbst das Vertrauen geschenkt, diesen neuen Lebensabschnitt gut zu meistern und vertrauensvoll und positiv diesen Schritt zu gehen, denn „der Sinn des Lebens ist zu leben. Alles, was ich mache, ist meine Lebenszeit, wenn ich es gerne mache, ist es auch richtig“. Auch Paula Oberhofer ist vor zwei Jahren in den Ruhestand getreten. Zuvor arbeitete sie fast 30 lange Jahre im Despar in Sterzing. Ihr fiel die Umstellung in das Pensionsleben nicht schwer und von der sagenumwobenen und gefürchteten Langeweile in der Rente findet sich auch bei ihr keine Spur. Im Gegenteil – ihre Tage sind ausgefüllt, abwechslungsreich und vor allem frei einteilbar. Natürlich war es anfangs komisch, wie sie erzählt, in den ersten drei Wochen scheint alles einfach ein gewöhnlicher Urlaub zu sein, erst nach und nach kommt

die Erkenntnis, dass der Wecker nie wieder so früh morgens klingelt, um zur Pflicht zu rufen, auch wenn sich die innere Uhr immer noch nicht ganz in einen Langschläfer-Rhythmus einfinden will. Viel Zeit verbringt Oberhofer nun mit ihren Enkeln, besonders während die berufstätigen Eltern bei der Arbeit sind. „Natürlich ist es ein schönes Gefühl zu wissen, dass man gebraucht wird.“ Aber

Paula Oberhofer

mit dem „Sich-unnütz-Fühlen“ hat sie, auch wenn sie nicht gerade ihre Enkel betreut, beileibe nicht zu kämpfen – im Gegenteil. Wandern, Radfahren und Singen im Chor sind nur einige ihrer Hobbys, zudem ist sie beim Tourismusverein für das Austragen der Flyer und Plakate von Veranstaltungen zuständig, wohlgemerkt auf Abruf, wenn sie also gerade keine Zeit hat, kann sie schlicht und einfach Nein sagen; das Arbeiten verwandelt sich also von einem „ich


muss“ zu einem „ich kann“. Zwar hat sich Oberhofer auf ihre Pensionierung gefreut, der Abschied von den langjährigen Arbeitskollegen fiel ihr aber trotzdem schwer und bei der Abschiedsfeier packte sie die Wehmut. „Ich gehöre jetzt nicht mehr dazu“, dachte sie, „denn man bekommt vom Arbeitsalltag so nicht mehr alles mit und irgendwie entfremdet man sich.“ Doch diese anfänglichen Sorgen waren umsonst, bis heute pflegt sie mit den Arbeitskollegen ein gutes Verhältnis, die Freundschaften bleiben auch außerhalb der Arbeit erhalten. „Die Arbeit fehlt mir keineswegs, meine Tage sind ausgefüllt, ich kann mir alles selber einteilen, und auch wenn ich eine vollgepackte Woche habe, fühle ich mich nicht gestresst, schließlich kann ich selbst entscheiden, was ich machen möchte, und was nicht.“ Johann Schölzhorn ist eigentlich bereits seit zehn Jahren im Ruhestand, aber nur eigentlich – denn trotz seiner 40 geleisteten Arbeitsjahre hat er sich damals dafür entschieden, sich noch nicht gänzlich zur Ruhe zu setzen. Er arbeitet nach wie vor bei der Firma Mader im Kundenservice. Nun hat aber auch er beschlossen, in diesem Jahr im Dezember nicht nur das Jahr, sondern auch sein Arbeitsleben erfolgreich ausklingen zu lassen. „Für mich hat es sich vor zehn Jahren einfach nicht richtig angefühlt, nicht mehr zu arbeiten, mir hätte da etwas gefehlt“. Seine Arbeit verrichtete und verrichtet der 68-Jährige früher wie heute gerne, der Kontakt mit anderen Menschen und die Zufriedenheit der Kunden liegen ihm sehr am Herzen. Schölzhorn arbeitet je nach Notwendigkeit einige Male in der Woche und kann sich seine Zeit meist frei einteilen. „Das nimmt schon sehr viel Druck, zu wissen, dass ich nicht muss, aber kann, weil ich es gern mache.“ Und natürlich konnte er sich mit diesem Nebenverdienst auch noch einige

Wünsche erfüllen, fremde Länder bereisen, Berge erklimmen. Nun aber ist auch in ihm der Wunsch aufgekommen, das Arbeitsleben hinter sich zu lassen. Auch er hat sich deshalb mit dem Thema Pension auseinandergesetzt und fürchtet das „Nichtstun“ keineswegs. „Natürlich wird die Umstellung anfangs seltsam sein und auch das Umfeld wird mir fehlen, aber ich denke, mit der Zeit distanziert man sich und ich werde immer auf eine schöne Zeit zu-

Johann Schölzhorn

rückblicken können.“ Zwar hat er noch keine fixen Pläne, aber er möchte seinen Ruhestand auf alle Fälle so aktiv wie möglich gestalten – am besten schon frühmorgens. „Ich möchte noch viel reisen, Berge besteigen und einiges erleben. Und wenn ich Zeit habe, kümmere ich mich um meine Enkel und verbringe Zeit mit ihnen, es gibt auch ohne Arbeit immer was zu tun.“ Jeder gestaltet seinen Ruhestand nach bestem Wissen und Gewissen, aber alle haben einen Gedanken gemein: Jeder wünscht sich, in der Pension einer Beschäftigung nachzugehen, die ihm Freude bereitet, und sich mit Dingen zu umgeben, die ihm guttun. Nadine Brunner Erker 10/19

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Gesellschaft

Ratschings

Ein Hoch dem Ehrenamt!

Nach der Begrüßung durch Ortsvorsteher Matthias Braunhofer hieß Bürgermeister Sebastian Helfer die zahlreich erschienenen Vereinsvorstände sowie viele Ehrengäste willkommen, darunter Landeshauptmann Arno Kompatscher, Dekan Christoph Schweigl, Bezirkspräsident Karl Polig, Vize-Bürgermeister Thomas Strickner sowie die Mitglieder des Gemeinderates und des -ausschusses. Der Freiwilligen Feuerwehr dankte er für den Ordnungsdienst, den Bäuerinnen und dem Frauenverein für ihren Einsatz in Küche und Service.

© Meinrad Larch

Unter den Klängen der Knappenkapelle Ridnaun zogen Mitte September zahlreiche Fest- und Ehrengäste vom Dorfzentrum in Ridnaun in das Kulturhaus, wo die Gemeindeverwaltung von Ratschings zum zweiten Mal nach 2011 den Tag des Ehrenamtes beging.

Vier neue Ehrenbürger: (v. l.) Hans Widmann, Dr. Stefan Gögele und Dr. Esther Niederwieser sowie Leopold Siller, für den seine Ehefrau Rosmarie Siller die Ehrung entgegennahm, mit Vize-Bürgermeister Thomas Strickner, Landeshauptmann Arno Kompatscher, Daniela und Christoph Siller sowie Bürgermeister Sebastian Helfer

„Das Ehrenamt wird in allen sieben Fraktionen hochgehalten“, betonte Bürgermeister Helfer. Es sei wichtig für den Zusammenhalt in einer Dorfgemeinschaft und vor allem für die Jugend. „Es braucht Leute, die Verantwortung übernehmen und vorausgehen. Durch die heutigen Ehrungen wollen wir

diese Leistungen hervorheben, so dass dieser Tag zu einem Freudentag für die ganze Gemeinde wird, immerhin gibt es auf Gemeindeebene rund 100 Vereine.“ Er betonte aber auch den in den Familien nötigen Rückhalt, um ehrenamtlich tätig sein zu können. Mit einem kräftigen „Hoch lebe

das Ehrenamt!“ übergab er das Wort an Landeshauptmann Kompatscher. Dieser hob die Bedeutung des Ehrenamtes für die hohe Lebensqualität in Südtirol hervor. „Es geht dabei um den Kern dessen, was unser Land ausmacht“, so der Landeshauptmann. „Das Leben besteht schließlich nicht

Leopold Siller

Laudatio von Bürgermeister Sebastian Helfer

„Dass der allzu früh verstorbene Altbürgermeister Leopold Siller diesen Tag nicht miterleben kann, bedrückt nicht nur mich und viele von uns, sondern vor allem auch seine Frau Rosmarie und seine Kinder. Wie sehr hätte sich Polt diese Auszeichnung zu Lebzeiten verdient und ich weiß, wie sehr er sich auch darüber gefreut hätte. Das Leben ist aber unergründlich und wir alle, die ihn gekannt haben und nach seinem Tod vor viereinhalb Jahren zurückgeblieben sind, dürfen zwar immer noch mit dem Schicksal hadern, wir dürfen aber auch heute noch mit Dankbarkeit auf das zu Lebzeiten Geleistete des Siller Polt zurückschauen. Schon im fernen Jahr 1980 wurde Leopold Siller in den Gemeinderat und sofort auch in den Gemeindeausschuss gewählt; von da an war er stets im Gemeinderat und im Gemeindeausschuss von Ratschings vertreten. Nach dem Tod von Hans Klotz im Jahr 1991 wurde Siller vom Gemeinderat zum Bürgermeister der Gemeinde Ratschings gewählt und ist es danach mit drei Rosmarie Siller übernahm mit Sohn Christoph und Schwiegertochter Daniela für ihren verstorbenen Ehemann Leopold Siller die Urkunde. Traumergebnissen bei den Direktwahlen in den Jahren 1995, 2000 und 2005 19 Jahre Bürgermeister geblieben. Es ist sicherlich schwierig, seinem Lebenswerk für die Gemeinde Ratschings gerecht zu werden. Als Gesamtergebnis steht aber, dass in den 19 Jahren seiner Amtszeit sich die Gemeinde wesentlich zum Positiven verändert hat. Polt sah das Bürgermeisteramt nicht nur als Auftrag zu verwalten, sondern vielmehr auch zu gestalten. In seiner Zeit als Bürgermeister wurden Trinkwasserleitungen saniert und gebaut, Abwasserbeseitigungsanlagen wurden auf dem gesamten Gemeindegebiet errichtet, Hofzufahrten wurden verbessert und neugebaut; Vereinshäuser wurden erweitert, Schulen und Kindergärten umgebaut, erweitert oder neu gebaut, Kirchen und Widums saniert. Ein ganz großes Steckenpferd waren für ihn auch die zahlreichen Vereine – ja, sie waren für Polt immer eine Herzensangelegenheit; in den Vereinen sah er immer die Kraft und den Kitt des Zusammenhalts innerhalb den Dorfgemeinschaften und er hat sie auch immer dementsprechend unterstützt. Die Liste seiner Arbeit für das Allgemeininteresse ließe sich noch lange fortführen. Auf jeden Fall erwähnenswert ist sein Einsatz im Bezirk, wo er seit 1991 im Ausschuss war und dem er von 2005 bis 2010 auch als Präsident vorstand. Heute noch unvergessen bleibt die unbestreitbare Leistung für den wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung in der 64Gemeinde ErkerRatschings. 10/19 Ein Vergelt’s Gott für alles!“


Dr. Esther Niederwieser und Dr. Stefan Gögele Laudatio von Bürgermeister Sebastian Helfer

„Dr. Esther Niederwieser wurde am 22. Mai 1955 in Brixen geboren, Dr. Stefan Gögele erblickte am 25. Dezember 1952 in Moos in Passeier das Licht der Welt. Nach dem Abschluss des Medizinstudiums haben sich die beiden Ärzte in der Gemeinde Ratschings niedergelassen und haben für sich und ihre Familie in Stange ein Eigenheim errichtet. Ihre Tätigkeit als Gemeindearzt bzw. als Ärztin in der Gemeinde Ratschings und im Bezirk Wipptal ist für beide in den letzten Jahrzehnten viel mehr als einfache Ausübung eines Berufes geworden. Es wurde für beide eine Herzensangelegenheit! Dr. Niederwieser und Dr. Gögele haben ihre Arbeit und ihre Aufgabe Dr. Esther Niederwieser und Dr. Stefan Gögele in einer Art und Weise ausgeführt, die nicht selbstverständlich, sondern außergewöhnlich ist. Ein 24-Stunden-Arbeitstag ist etwas Außergewöhnliches und verdient Respekt und viel Anerkennung. Ich habe mich bei meinen Bürgermeister-Kollegen im Land umgehört und darf es unterstreichen: So wie Dr. Niederwieser und Dr. Gögele den Dienst am kranken Menschen in der Gemeinde Ratschings praktiziert haben und immer noch praktizieren, ist etwas Einmaliges. Sie haben, was die medizinische Versorgung betrifft, unsere Bürger wirklich verwöhnt. Wir wissen leider, es wird nicht nur schwierig, irgendwann nach ihrem verdienten Ruhestand überhaupt Ersatz zu finden; für ihren Nachfolger, wenn es denn einen gibt, wird es zudem nicht einfach sein, in ihre Fußstapfen zu treten; ja, man wird dem neuen Gemeindearzt nicht ihr vorgelebtes Arbeitspensum abverlangen können und auch nicht abverlangen dürfen. Rundum zur Verfügung zu stehen, telefonisch immer erreichbar zu sein, zu jeder Zeit, also über 24 Stunden Hausbesuche durchzuführen, in den einzelnen Fraktionen Sprechstunden abzuhalten, kranke und ältere Menschen zu besuchen und ärztlich auch vor Ort zu betreuen, dies alles hat Dr. Esther Niederwieser und Dr. Gögele Stefan innerhalb der Bevölkerung der Gemeinde Ratschings unbestritten beliebt gemacht. Als Bürgermeister darf ich beiden, stellvertretend für die gesamte Bevölkerung, Vergelt’s Gott sagen.“

nur aus Arbeit – am Ende macht das Gemeinschaftsleben den Unterschied.“ Anschließend wurde stellvertretend für viele andere je eine Person aus jeder Fraktion für ihren ehrenamtlichen Einsatz geehrt: Karl Bacher (ASV Ratschings), Hubert Gander (ASV Telfes), Klaus Gschnitzer (Freizeitverein Gasteig und Auswahl Ridnauntal), Hans-Georg Haller (Musikkapelle Mareit, Gabriel Inderst (Auswahl Ridnauntal) und Manfred Siller (ASV Jaufental) erhielten für ihre langjährige Tätigkeit eine Ehrenurkunde überreicht. Auch zahlreiche Sportler, die als Botschafter einer Gemeinde bezeichnet wurden, wurden geehrt: Eva Brunner (Biathlon), Fabian Bacher (Ski alpin), Patrick Braunhofer (Biathlon), Monika Hofer (Transplant-Radsport), Karin Oberhofer (Biathlon), Reinhold Rainer (Kunst-

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Hans Widmann Laudatio von Bürgermeister Sebastian Helfer

Ehrenurkunde

• Martin Brunner, Obmann der Musikkapelle Ratschings und Präsident des Pfarrgemeinderates Ratschings • Günther Eisendle, Präsident des TC Ratschings • Paul Felizetti, Chronist der Fraktion Ridnaun • Manfred Frötscher, Obmann der Knappenkapelle Ridnaun • Sieghard Helfer, Kapellmeister der Knappenkapelle Ridnaun • Walter Hochrainer, Präsident des ASV Ridnaun • Erwin Schölzhorn, Präsident des ASV Ratschings, Gemeinderat, Gemeindereferent • Alois Sparber, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Telfes und Vorstand der Jugendfeuerwehr Telfes • Hermann Vantsch, Gründungsmitglied und Vorstand des BRD Ridnaun-Ratschings, Vorstand der Samervereinigung • Klara Pichler Volgger, Obfrau der KVW-Ortsgruppe Telfes, Vorsitzende des Seniorenclubs Telfes • Walter Volgger, Präsident des Wipptaler Rodelclubs, Präsident des ASC Stange, Gemeinderat • Josef Walter, Gemeinderat, Präsident des PGR Telfes

Ehrenabzeichen

• Karl Gschliesser, Gemeinderat, Gemeindereferent, Ortsvorsteher von Telfes, Obmann der MK Telfes, VSM-Bezirksobmann • Oskar Häusler, Gemeinderat, Gemeindereferent, Ortsvorsteher von Mareit, lvh-Ortsobmann • Aloisia Huebser Markart, Gemeinderätin, Gemeindereferentin, Vorsitzende der ARGE für Behinderte Wipptal, Bezirksfrauenreferentin, Bezirksbäuerin, Präsidentin des ASV Sports & Friends • Josef Plank, Obmann des Kirchenchores Jaufental, Vorsitzender der öffentlichen Bibliothek Ratschings, Gemeinderat • Siegfried Siller, Präsident des PGR Jaufental, Gemeinderat, Gemeindereferent, Obmann des Kirchenchores Mareit, Präsident des Seniorenclubs Jaufental, Friedensrichter • Hermann Wild, Gemeinderat, Gemeindereferent, Ortsvorsteher von Ridnaun, Präsident des PGR Ridnaun

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„Hans Widmann, 1948 in Brixen geboren und in Rodeneck aufgewachsen, ist schon frühzeitig seiner sozialen Gesinnung gefolgt und nach seiner Ausbildung in den Südtiroler Gewerkschaftsbund eingetreten, wo er von 1972 bis 1992 als führender Gewerkschafter tätig war. Schon immer war sein Interesse für die Politik groß und so kandidierte er im Jahr 1992 für die Parlamentswahlen Hans Widmann in Rom und wurde auch von den Südtirolern stark gewählt. Die Tätigkeit als Kammerabgeordneter, als Vorsitzender des Wirtschafts- und Sozialinstituts, als SVP-Parteiobmann-Stellvertreter, als Mitglied des Europarates und als Sekretär des Ausschusses für Arbeit- und Sozialversicherung sind Zeichen der Einstellung von Hans Widmann. Wie so oft im Leben war es auch bei Hans Widmann die Liebe, die ihn in die Gemeinde Ratschings, genau gesagt nach Ridnaun verschlug, wo er zusammen mit seiner vielgeliebten Ehefrau Juliane für seine Familie ein Eigenheim, vor allem am Wochenende und in den Ferien genutzt, errichtete und mit seiner inzwischen gegründeten Familie zwischen Bozen und Ridnaun hin- und herpendelte. Bürgermeister Leopold Siller hat nach seiner Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Ratschings im Jahr 1991 diese Chance, einen Kammerabgeordneten in der Gemeinde zu haben, natürlich genutzt und die Zusammenarbeit mit Hans Widmann gesucht und auch gefunden. Daraus ist zwischen ihnen auch eine große Freundschaft entstanden. Hans Widmann hat in seiner politischen Laufbahn, aber auch heute noch, unzählige Steine für das Wipptal, die Gemeinde Ratschings und auch für die Menschen der Gemeinde aus dem Weg geräumt. Nicht umsonst wurde er, ohne seine Leistungen schmälern oder verniedlichen zu wollen, stets landauf, landab als der Politiker für die „kleinen Leute“gepriesen und bei den Wahlen dafür auch immer stark gewählt. Es würde viel zu weit führen, alle Leistungen Hans Widmanns aufzuzählen; Pensionsprobleme, Militärfreistellungen, Sozialdienst, Herstellung von Kontakten zu den Regierungsverantwortlichen auf Landesebene, aber auch Kontakte zu den Staatsämtern in Rom gehören aber auf jeden Fall dazu. Außergewöhnliche Leistungen verdienen denn auch außergewöhnliche Beachtung.“ bahnrodeln), Federica Sanfilippo (Biathlon), Nadine Schölzhorn (Eiskunstlauf), Karin Teissl (Biathlon), Florian Thaler (Sportkegeln), Marion Thaler (Sportkegeln), Jasmin Volgger (Biathlon), Jonas Volgger (Biathlon), Silvia Weissteiner (Leichtathletik), Emma Wieser (Ski alpin), Josef Wurzer (Stocksport) sowie Michael Hinteregger, Ulrich Rainer, Peter Kahn (Hornschlitten). Zwölf Personen erhielten die Ehrenurkunde der Gemeinde Ratschings, sechs Personen wurden mit dem Ehrenabzeichen geehrt (siehe nebenstehende Übersicht). Höhepunkt des Abends war die Ernennung von Altbürgermeister Leopold Siller (posthum), der beiden Ärzte Dr. Esther Niederwieser und Dr. Stefan Gögele sowie des ehemaligen Kammerabgeordneten Hans Widmann zu Ehrenbür-

gern der Gemeinde. Zwischen den Ehrungen gab eine Abordnung der Knappenkapelle Ridnaun mehrere Musikstücke zum Besten, die Theatergruppe sorgte mit ihren Sketches für Erheiterung, sparte aber auch nicht mit Kritik an der Landes- und Gemeindepolitik. Während des abschließenden gemeinsamen Abendessens konzertierte die Böhmische der Knappenkapelle Ridnaun. Lesen Sie nebenstehend die Laudatio, die Bürgermeister Sebastian Helfer anlässlich der Ernennung der vier Ehrenbürger verlesen hat. Eine Bildergalerie mit Fotos von Meinrad Larch finden Sie auf unserer Facebook-Seite. Barbara Felizetti Sorg


FREIENFELD

„Lust auf Geschichte wecken“ historische Schau „Reisezeit:Zeitreisen“ sowie die Veröffentlichung der Jahreschroniken, die Buchvorstellungen von Historiker Oswald Überegger und die Gemeinschaftsprojekte mit den Bildungsausschüssen hervor. Sowohl Historiker Hans Heiss, der bereits beim Jubiläum zum zehnjährigen Bestehen die Festrede hielt, als auch Margot Pizzini vom Landesarchiv hoben die beinahe „Ausnahmestellung“ der GWF unter den Geschichtsund Chronisten-Vereinen Südtirols hervor. Nicht nur die rege Tätigkeit des Vereins und die qualitativ hochwertigen Ergebnisse sprächen dafür, sondern auch die Tatsache, dass man gleich zwei Mitglieder von außergewöhnlichen Fähigkeiten in den eigenen Reihen habe: zum einen Landeschronistin Rita Thaler Obmann Helmuth Wieser blickt auf 20 Jahre GeschichtswerkWieser und zum statt Freienfeld zurück. anderen den inzwischen international bekannten tirol und dem benachbarten Aus- Historiker Oswald Überegger, Leiter land das 20-jährige Jubiläum der Ge- des Kompetenzzentrums für Regioschichtswerkstatt Freienfeld feiern. nalgeschichte in Südtirol. Er stellt am Das „Haus Kramer“, das von der Fa- 24. Oktober in Trens sein Buch „Im milie Stafler liebevoll restauriert wur- Schatten des Krieges. Geschichte de und immer wieder interessan- Tirols 1918 – 1920“ vor. te Ausstellungen und Veranstaltun- Eva Zihl präsentierte zum Abschluss gen beherbergt, bot dafür den ide- das Quiz, das sich die GWF für die alen Rahmen. Helmuth Wieser, Ob- Bürger der Gemeinde Freienfeld ausmann der GWF, begrüßte eingangs gedacht hatte. Darin geht es besonalle Anwesenden und ließ in einem ders darum, Fotos wiederzuerkenkurzen Rückblick die Geschichte des nen. Im Anschluss daran konnte die Vereins Revue passieren. Dabei hob Ausstellung zur 20-jährigen Tätigkeit er besonders die verschiedenen Aus- der GWF im Haus Kramer besichtigt stellungen wie beispielsweise die werden. Die Ereignisse festzuhalten, Veränderungen zu dokumentieren und durch ein breites kulturelles Angebot Lust auf Geschichte zu wecken, das sind nur einige der Aufgaben, die sich die Geschichtswerkstatt Freienfeld (GWF) auf die Fahnen geschrieben hat. Mitte September konnten die Mitglieder der GWF mit zahlreichen Kollegen und Freunden aus Süd-

Weiterbildungstage in Gossensaß

Im Oktober veranstalten der Bildungsausschuss Gossensaß-Pflersch und seine Mitgliedsvereine im Gemeindesaal von Gossensaß Weiterbildungstage. Am 14. Oktober referiert Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer aus Gasteig, die sich seit Jahren zusammen mit den Sea Shepherds weltweit für den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt einsetzt, zum Thema „Jeder kann die Welt verändern“. Kräuterexpertin und Gesundheitsberaterin Christiane Gruber spricht am 22. Oktober über „Grüne Kosmetik ohne Plastik“ und stellt Pflegeprodukte ohne Konservierungsstoffe und Zusätze vor. Abgeschlossen werden die Weiterbildungstage am 24. Oktober mit dem Vortrag „Herz – Hirn – Humor“ von Dr. Reinhard Feichter, in dessen Mittelpunkt Anregungen zu einer gesunden Lebensweise stehen. Die Vorträge beginnen jeweils um 20.00 Uhr und sind frei zugänglich.

Mit Büchern ins Leben starten Babys lieben Bücher und das bereits in den ersten Lebensmonaten. Warum das so ist und wie unsere Kleinen so früh wie möglich mit Büchern vertraut werden, erfahren Eltern und Interessierte am Tag der Bibliotheken, den 24. Oktober, um 16.00 Uhr in der Stadtbibliothek Sterzing. Neben interessanten Fakten zur Bedeutung des Vorlesens gibt es an diesem Nachmittag zahlreiche Büchertipps, lustige Fingerspiele und Reime, die nicht nur unsere Bücherzwerge begeistern werden. Am 25. Oktober findet um 10.00 Uhr die Veranstaltung „Leggo sul tuo viso“ in italienischer Sprache statt, die sich ebenso an die Altersgruppe 0+ richtet. Anmeldung sind unter der Rufnummer 0472 723760 oder via Mail an bibliothek@ sterzing.eu erbeten. Der Eintritt ist frei. Erker 10/19

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Gesellschaft

Trens

Silbernes Priesterjubiläum

Anfang September feierte die Pfarrgemeinde Gossensaß das 25. Priesterjubiläum von Pfarrer Corneliu Berea. Dieser betreut in der Gemeinde Brenner seit rund zwei Jahren die drei Pfarreien Gossensaß, Pflersch und Brenner. Zu Beginn der Messfeier begrüßte Barbara Kinzner, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, die Messbesucher und besonders den Jubilar Pfarrer Berea, den sie als fröhlichen, tüchtigen und bescheidenen Seelsorger lobte. Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst vom Pfarrchor unter der Leitung von Christoph Teissl. Auch die Schützen und eine Feuerwehrabordnung wohnten der Feier bei. „Einen besseren Priester hätte uns Gott nicht schicken können“, so Bürgermeister Franz Kompatscher, der sich in seiner Rede auch für das Wirken des Seelsorgers bedankte. Nach der Messfeier spielte die Vereinskapelle auf dem Festplatz zum Konzert auf. rr

Von Rumänien nach Südtirol Corneliu Berea ist 1969 in Rumänien geboren, 1994 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend legte er bei den Steyler Missionären das Gelübde ab. In Österreich und Deutschland lernte er Deutsch, studierte in Rom an der Gregoriana und promovierte in Missiologie. 15 Jahre lang war er Professor am Priesterseminar in seiner Heimat und arbeitete am Ausbildungsprogramm des Pastoralzentrums „Gaudium und Spes“ in der Diözese Jassy. Anschließend nahm er eine Auszeit und entschied sich für die Seelsorge als Weltpriester. So verschlug es ihn nach Südtirol und in der Folge in die Gemeinde Brenner. Neben seinen seelsorgerischen Tätigkeiten arbeitet er engagiert in der Seelsorgeeinheit Wipptal mit.

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Pfarrer Josef Augsten willkommen geheißen

© Alexandra Geyr

GOSSENSASS

Zeiten der Veränderung haben die Pfarrgemeinde von Maria Trens, aber auch jene von Stilfes und Mauls hinter bzw. vor sich. Nachdem Altpfarrer Paul Neumair nach 30 Jahren segensreichen Wirkens mit 1. September 2019 seine Verantwortung als Pfarrer von Maria Trens abgeben durfte, verließ er am 2. September ebenso wie seine, ebenfalls seit 30 Jahren in Dienst stehende, Häuserin Maria Ellecosta den Wallfahrtsort. Eiligst musste die Wohnung im Widum von fleißigen Frauen und Männern auf Vordermann gebracht werden, denn der neue Pfarrer hatte sich bereits für den nächsten Tag angekündigt. Dank der ehrenamtlichen Mithilfe vieler konnte Josef Augsten – 33 Jahre jung und seit sieben Jahren Priester – pünktlich seine neue Wohnung in Maria Trens beziehen. Der Begegnung der neugierig wartenden Bevölkerung mit dem neuen Seelsorger stand nun nichts mehr im Wege. Die offizielle Begrüßung des neuen Pfarrers von Trens und Pfarrseelsorgers von Stilfes und Mauls erfolgte am 8. September in Trens. Trotz strömenden Regens, unter den sich auch die eine oder andere Schneeflocke mischte, wurde Pfarrer Augsten ein herzlicher Empfang bereitet, an dem sich viele Gläu-

bige und Vertreter der Pfarrgemeinden von Mauls, Stilfes und Trens beteiligten. Vor dem verschlossenen Portal der Kirche überbrachten die Geschwister Maria und Andreas Volgger erste Willkommensgrüße in Gedichtform aus Kindesmund. Mit den Kirchschlüsseln übergab Dekan Christoph Schweigl dem neuen Pfarrer nicht nur die Kirchengebäude, sondern auch die Verantwortung für die Seelsorge in den drei Pfarreien. Der Kirchenchor mit Chorleiter Martin Ellemunt und eine Instrumentalgruppe bereiteten der einziehenden Festgemeinde einen feierlichen Empfang und gestalteten den Festgottesdienst musikalisch. In der Predigt sprach Dekan Schweigl mit berührenden Worten über die Herausforderungen der Kirche heute und munterte alle Anwesenden auf, nach Möglichkeit daran teilzuhaben. Dem neuen Pfarrer wünschte er ein gutes Gespür und Gottes Segen für seinen wichtigen Dienst. Nach der Überreichung des Evangeliars und der Übergabe des Altars leistete Pfarrer Augsten seinen Treueeid gegenüber der Kirche und den Gläubigen, mit dem festen Willen, seinen Dienst an den Menschen gewissenhaft zu erfüllen. Das Übernahmeprotokoll unterzeichneten neben Pfarrer Augsten und Dekan Schweigl auch die Pfarrgemein-


deratspräsidenten Rudi Messner (Trens), Christine Wieser (Stilfes) und Toni Puner (Mauls). Nach der gemeinsamen Eucharistiefeier hieß Pfarrgemeinderatspräsident Messner den neuen Pfarrer herzlich willkommen und überreichte ihm als Willkommensgeschenk eine geschnitzte Skulptur des Heiligen Geistes, in der Hoffnung, dass dieser in allen wirken möge und alle zu einer Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern machen möge. Bürgermeisterin Verena Überegger begrüßte den neuen Pfarrer im Namen der politischen Gemeinde Freienfeld und freute sich auf eine gute Zusammenarbeit zum Wohle der Bevölkerung von Freienfeld und darüber hinaus. Mit großer Spannung erwartet wurden die ersten Grußworte von Pfarrer Josef Augsten an die Anwesenden. Dazu begab sich dieser mitten in den Kirchenraum und setzte damit ein erstes Zeichen, auf die Menschen in den drei Pfarreien zugehen zu wollen. Er drückte seine Freude darüber aus, nun hier an diesem Wallfahrtsort als Pfarrer wirken zu dürfen und freue sich darauf, die Menschen kennenzulernen und zu begleiten. Für die Zukunft lud er alle ein, gemeinsam an der Kirche Jesu Christi zu bauen – jeder sei gebraucht und willkommen, jeder nach seinen Fähigkeiten;

Pfarrer Paul Neumair Paul Neumair wurde 1936 in St. Lorenzen geboren und 1960 zum Priester geweiht. Nach mehreren Kooperatorenstellen wurde er Pfarrer von Pfunders, wo er 14 Jahre lang verblieb. 1989 wurde er zum Pfarrer von Trens ernannt. Seit 1. September 2019 lebt er im Priesterseminar in Brixen.

Pfarrer Paul Neumair: 30 Jahre in Trens gewirkt

niemand könne alles gut, aber jeder könne etwas gut. Und wenn jeder etwas tue, sei keiner überfordert. Er jedenfalls freue sich auf jeden. Beim anschließenden Treffen im Kulturhaus konnten alle Anwesenden bei einer warmen Suppe und unter dem Klang der Musikkapelle Trens einen ersten Kontakt mit dem neuen Pfarrer Augsten und seinen Angehörigen knüpfen – ein Fest von Menschen für Menschen! Pfarrer Paul Neumair verabschiedet Bereits am 15. August war Pfarrer Paul Neumair, der 30 Jahre lang segensreich in Trens gewirkt hat, gemeinsam mit Pfarrhaushälterin Maria Ellecosta verabschiedet worden. Die ganze Pfarrgemeinde war auf den Beinen, um ihrem Herrn Pfarrer einen würdigen Abschied zu bereiten. Gemeinsam mit Dekan Christoph Schweigl und Missionsbruder Hubert Neumair zog Pfarrer Paul Neumiar, begleitet von der Musikkapelle Trens, den Schützen und der Freiwilligen Feuerwehr sowie zahlreichen Gläubigen in die Pfarrkirche von Trens zum Festgottesdienst. In seiner Ansprache hielt Pfarrgemeinderatspräsident Rudi Messner Rückschau auf die drei Jahrzehnte, die Pfarrer Neumair im Wallfahrtsort verbracht hat. Ansprechpartner, Seelsorger, Freund und Helfer für viele sei er in all den Jahren gewesen, der Dorfbevölkerung sei er in allen Lebenslagen zur Seite gestanden, wie Messner betonte. Sein

Bemühen galt auch der Renovierung der Wallfahrtskirche von Maria Trens sowie dem Erhalt alter Traditionen. Im Mittelpunkt seiner seelsorglichen Tätigkeit stand jedoch der Mensch. „Für all das Gute, das Sie in den letzten 30 Jahren für die Menschen in unserem Dorf geleistet haben, sagen wir Ihnen tausendfach Vergelt’s Gott!“, so Messner. Auch Dekan Schweigl dankte dem Seelsorger genauso wie seiner Haushälterin Maria. „Tiefe Verbundenheit, die Freundschaft und das Wohlwollen der Bevölkerung und der Schutz der Trenser Muttergottes mögen Sie und Frau Maria begleiten“, so Dekan Schweigl. Einen besonderen Dank sprach der Jahrgang 1989 aus, der von Pfarrer Neumair seit seiner Geburt bzw. Taufe begleitet worden war. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Musikkapelle und dem Kirchenchor Trens. Anschließend segnete Pfarrer Neumair auf dem Festplatz alle Anwesenden und die Kräuter, die zugunsten eines Hilfsprojektes für Müllkinder in Kalkutta von den Trenser Frauen zum Kauf angeboten wurden. Petra Theiner aus Prad, die sich seit Jahren in Indien engagiert, war persönlich vor Ort und dankte den engagierten Frauen für ihr soziales Engagement, das sie seit 15 Jahren an den Tag legen. Nach dem Festessen wurden Pfarrer Neumair und seiner Haushälterin Maria zum Dank Urkunden und Geschenke überreicht, bevor sich jeder noch persönlich verabschieden konnte. Markus Badstuber/bar Erker 10/19

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Hochzeit in Seefeld

tember, als sich im alten Seefelder Rathaus in Oberbayern Petra Peters, Standesbeamtin in Seefeld, und Alex Crepaz, Bäckermeister in Gossensaß, das Ja-Wort gaben. Die Trauung nahmen der Bürgermeister von Seefeld, Wolfram Gum, und Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner, vor. Kennengelernt haben sich die beiden bereits im Jahr 2004 bei einem Treffen der Partnergemeinden in Oberalting. Damals funkte es noch nicht, da beide in festen Beziehungen lebten. Das änderte sich jedoch und im Jahr 2011 trafen sich Petra und Alex wieder. Doch erst vier Jahre später fiel der Startschuss für eine gemeinsame Beziehung. Am Silvesterabend 2018 folgte die Verlobung und vor kurzem feierte das Paar Hochzeit. Zur Feier reisten viele Freunde und Familienangehörige nach Bayern, ebenso die Böhmische Musik und die Tanzlmusig der Vereinskapelle Gossensaß, in welcher der Bräutigam sowohl Flügelhorn als auch Trompete spielt und derzeit Stabführer ist. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete ein großes Feuerwerk. rr

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STERZING

„Wenn man sie braucht, sind sie da!“

© Martin Schaller

Seit beinahe 40 Jahren sind die Gemeinden Seefeld/Hechendorf (Oberbayern) und Gossensaß durch eine Partnerschaft verbunden. Im Laufe der Jahre wurden zwischen den beiden Partnergemeinden auch persönliche Freundschaften und private Partnerschaften geschlossen. So nun geschehen am 14. Sep-

Renovierte Feuerwehrhalle in Sterzing feierlich eingeweiht

In einem sehr würdigen und feierlichen Rahmen wurde am 22. September die renovierte Feuerwehrhalle in Sterzing eingeweiht. An die 500 Bürger füllten die Halle und wohnten der Feier bei, welche die Bürgerkapelle Sterzing musikalisch umrahmte. Ebenfalls anwesend waren zahlreiche Ehrengäste, so u. a. Landesrat Arnold Schuler, Bürgermeister Fritz Karl Messner sowie Gemeinderäte der Stadt Sterzing, die Bürgermeister der Nachbargemeinden, zahlreiche Feuerwehr-Abordnungen aus dem benachbarten Tirol, der Landeszentrale und der umliegenden Gemeinden. Eröffnet wurde die Einweihungsfeier mit einer Messe, zelebriert von Dekan Christoph Schweigl. In seiner Predigt würdigte Schweigl die Leistung und den unbezahlbaren Dienst der Wehrmänner, „die immer da sind, wenn man sie braucht“. Anschließend segnete er das neue Gebäude, die Feuerwehrfahne, die Statue des hl. Florian, welche die Pfarrgemeinde der Feuerwehr als Leihgabe zur Verfügung stellt, und ein Holz-

kreuz, das von Maria Luise Troyer Bressan gestiftet wurde. Nach der Messfeier begrüßte Martin Soraruf, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sterzing, alle Anwesenden. Bürgermeister Messner sprach Grußworte und hob dabei die Bedeutung des Freiwilligen Feuerwehrwesens hervor. „Die Wehrmänner leisten Großartiges, so dass wir beruhigt schlafen können“, so Messner. Auch Landesrat Schuler unterstrich die

Leistung aller ehrenamtlich Tätigen – von den Musikanten über die Mitglieder der Rettungsdienste bis hin zu den Feuerwehrmännern. Das renovierte Feuerwehrheim sei ein durchaus gelungenes Werk, so Schuler. Anschließend nahmen die Bürger die Gelegenheit wahr, die Halle zu besichtigen. Fotos von der Einweihungsfeier gibt es auf unserer Facebook-Fotogalerie.

Feuerwehrheim Das Feuerwehrheim an der Jaufenstraße wurde 1985 errichtet. Eine Zunahme von Einsätzen und gestiegene Anforderungen machten eine Sanierung notwendig. 2013 wurde Architekt Peter Kraus mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Anschließend folgte die Ausschreibung, die das Studio Plan Team GmbH gewann. 2016 wurde das Projekt genehmigt und 2017 begann die Bietergemeinschaft Unionbau GmbH und Mader GmbH mit dem Umbau, der vor kurzem fertiggestellt werden konnte. Mit einer Sonderfinanzierung von 650.000 Euro unterstützte die Landesregierung den Umbau, dessen Kosten sich auf rund 2,6 Millionen beliefen. Die Halle wurde um ein Stockwerk erweitert, neue Räumlichkeiten für das Bezirksfeuerwehrkommando und die Jugendfeuerwehr wurden eingerichtet.


Fahrzeugweihe in Mittewald Am letzten Sonntag im August hat die Freiwillige Feuerwehr Mittewald ihr neues Einsatzfahrzeug eingeweiht. Das neue Kleinrüstfahrzeug ersetzt einen alten und nicht mehr zeitgemäßen Land Rover, der vor 30 Jahren in den Feuerwehrdienst gestellt wurde. Das Fahrzeug des Typs VW Amarok wurde von der Firma Kofler Fahrzeugbau aufgebaut und entspricht der neuesten Technik. Finanziert wurde es zum größten Teil © FF Mittewald durch einen Landesund Gemeindebeitrag sowie durch Eigenmittel, die durch Festveranstaltungen und Spenden angespart wurden. Mit der Segnung wurde das neue Fahrzeug seiner Bestimmung übergeben. Die Feuerwehr Mittewald sowie einige Nachbarwehren und Vertreter des Abschnitts und der Gemeindeverwaltung marschierten unter Mitwirkung der Musikkapelle Schalders bis

zum Feuerwehrhaus. Vor diesem zelebrierte Hochwürden Oswald Holzer eine Feldmesse und segnete das Einsatzfahrzeug. Anschließend richteten Landtagsabgeordneter Helmut Tauber, Abschnittsinspektor Andreas Heidenberger sowie Bürgermeister Thomas Klapfer Grußworte an die Festgäste. Kommandant Stefan March dankte allen Beteiligten und Mitbürgern für die Unterstützung. Bei einem Umtrunk wurde anschließend auch auf das 50-jährige Bestehen der Wehr angestoßen. Im Bild (v. l.) Vize-Bürgermeister Richard Amort, Landtagsabgeordneter Helmut Tauber, eine Fahnenabordnung der FF Mittewald, Bürgermeister Thomas Klapfer, Fahrzeugpatin Patrizia Holzmann, Kommandant Stefan March, Abschnittsinspektor Andreas Heidenberger und Vizekommandant Gerhard Strickner.

Lebenshilfe beim Wandern, Klettern und Grillen Über 50 Personen der Lebenshilfe aus ganz Südtirol trafen sich unlängst zur dritten Veranstaltung „Wandern-Klettern-Grillen“. Bei einer Modellflugschau,

dargeboten vom Modellflugclub Sterzing, bewunderten die Teilnehmer die in aufwendiger Arbeit hergestellten Hubschrauber, Segel- und Motorflieger sowie Düsenjäger. Danach wanderten sie durch die Neu- und Altstadt von Sterzing zum Skytrek-Park.

Teilnehmer mit Klettererfahrung legten sich sofort in Zeug und bestiegen die verschiedenen Parcours in luftiger Höhe. Unter der fachkundigen und freundlichen Anleitung der Skytrek-Crew lernten jene Teilnehmer, die das erste Mal dabei waren, mit den Karabinern umzugehen und die Sicherheitsbestimmungen einzuhalten. Währenddessen zauberte Chefkoch Martin Gietl leckere Grillspezialitäten auf den Teller; als Nachspeise gab es Wipptaler Krapfen. Nach dem Essen ging es wieder auf die verschiedenen Hochseilparcours. Alle waren sich einig, dass es wieder ein sehr gelungener Tag war, und meldeten sich bereits für die vierte Auflage an. „Unser besonderer Dank gilt Roland Schroffenegger, der diesen tollen Tag von A bis Z organisiert hat“, so Lebenshilfe-Bezirkspräsident Meinhard Oberhauser. Darüber hinaus haben viele helfende Hände zum Gelingen der beliebten Veranstaltung teilgenommen. Erker 10/19

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Beckenboden stärken Anfang September organisierte die KVW-Ortsgruppe Wiesen erstmals einen Beckenboden-Workshop mit Beckenbodenexpertin Nora Nestl Plank. Zwölf Frauen setzten sich mit der Anatomie des Beckenbodens auseinander, lernten durch Wahrnehmungsübungen den Beckenboden kennen und konnten mit einem großen Repertoire an Übungen zur Kräftigung der Körpermitte ins Wochenende starten.

Pilgerausflug nach Maria Trens

Vor kurzem begaben sich die Heimbewohner von Schloss Moos in Wiesen gemeinsam mit dem KVW Wipptal auf einen Pilgerausflug nach Maria Trens. In der Wallfahrtskirche, wo sie von Pfarrer Josef Augsten begrüßt wurden, wurde gemeinsam gebetet; auch eine passende Andacht war vorbereitet worden. Das gesellige Zusammensein fand seinen Abschluss bei einer Marende im Gasthof „Bircher“.

Wallfahrt nach Gries im Sulztal

Vor kurzem begaben sich Witwen und Alleinstehende des Wipptales auf Wallfahrt nach Gries im Sulztal. In Längenfeld feierten sie eine von Dekan Stefan Hauser zelebrierte Gemeinschaftsmesse. Im Sulztal stärkten sie sich beim Mittagessen. Anschließend stand eine Ortsbesichtigung sowie der Besuch der Wallfahrtskirche Gries auf dem Programm.

Grabschmuck für „Südtirol hilft“ Das Adventsmarkt-Team Stilfes beteiligt sich am 25. Oktober mit einem eigenen Stand am Bauernmarkt auf dem Sterzinger Stadtplatz. Der Erlös aus dem Verkauf von Grabkerzen und Grabschmuck, den viele fleißige Frauen hergestellt haben, geht erneut an die Organisation „Südtirol hilft“, die Menschen in einer akuten Notlage finanziell unter die Arme greift.

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Bewegung bis ins Alter Ein abwechslungsreicher Informati- Referentinnen praktisch veranschauonsnachmittag der Organisation „Be- licht wurde. Die Bewegungsleiterinnen wegung bis ins Alter“ ging Mitte Sep- empfehlen, „in jedem Alter täglich 20 tember im Jakob-Steiner-Haus in Mil- bis 30 Minuten Sport zu betreiben“. land über die Bühne, abgehalten von Im Rahmen der Informationsveranstalder Interessensgemeinschaft der Bewegungsleiter und dem KVW. Das Publikum bestand vor allem aus Leitern von Senioreneinrichtungen, aber Gerlinde Pichler Pernthaler und Maria Steiner auch privat Interessierte fanden sich ein. Bis ins hohe tung wurden zwölf neue zertifizierte Alter beweglich und geistig aktiv zu Übungsleiterinnen vorgestellt, die sich bleiben, um möglichst lange die eige- auf ihre Arbeit mit Gymnastikgruppen ne Selbstständigkeit zu erhalten, ist freuen. Aus dem Wipptal sind dies GerWunsch und Ziel der allermeisten Se- linde Pichler Pernthaler und Maria Steinioren. Ein Weg dahin führt über al- ner. Bei einem Buffet klang der „betersgemäße Gymnastik, die durch die wegte“ Nachmittag aus.

Senioren wetteifern um Medaillen Ende August fand in Brixen, organisiert vom Verband der Seniorenwohnheime Südtirols, die sechste Südtiroler Seniorenmeisterschaft statt. Mehr als 240 Senioren traten in drei verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Unter dem Motto „Dabei sein ist alles!“ wurden in den zwei Einzeldisziplinen Kegeln und Hindernisparcours Geschicklichkeit und Gewandtheit der Bewohner unter Beweis gestellt und um Medaillen gewetteifert. Spaß und Unterhaltung kamen dabei nicht zu kurz. Besonders bei der Mannschaftsdisziplin der Bezirke wurde viel gelacht. Der Bezirkstitel ging in diesem Jahr an den Bezirk Pustertal/Eisacktal/Wipptal. Auch die Mitarbeiter traten gegeneinander an. Angefeuert von zahlreichen Zuschauern, Ehrengästen und freiwilligen Helfern gewann ebenfalls die Mannschaft des Bezirks Pustertal/Eisacktal/ Wipptal. Der Verein der Ergotherapeuten, Logo-

päden und Physiotherapeuten im Altenbereich – kurz VELPA – gestaltete die unterschiedlichen Spiele so, dass jeder Heimbewohner, egal ob im Rollstuhl, mit Gehhilfe oder auch selbstständig,

mitmachen konnte. Die Seniorenmeisterschaft bietet dabei eine gute Gelegenheit der gemeinsamen Vorbereitung und somit der Förderung der körperlichen und geistigen Fähigkeiten“, so VELPA-Vorsitzende Elena Favretto. Im Zuge der Seniorenmeisterschaft fand außerdem ein unterhaltsames Fußballspiel zwischen Vertretern der Seniorenwohnheime und einer Bürgermeister-Auswahl statt, das die Bürgermeister mit 3:1 gewonnen haben.


100 – 80 – 50: Der lange Weg zur Autonomie

Berufsfindung im Wipptal

Am „Tag der Autonomie“ besuchte Landeshauptmann Arno Kompatscher die Maturanten des Oberschulzentrums Sterzing und erinnerte dabei an die Ereignisse rund um das Jubiläumsjahr 2019; in einer regen Diskussion stellte er sich verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Fragen der jungen Erwachsenen.

Das Projekt der GRW Wipptal/Eisacktal „Heute beginnt meine Zukunft 2019 – Berufsfindung für Mittelschüler“ wurde in diesem Sommer bereits

Nach den Grußworten von Direktorin Anna Putzer hielt Landeshauptmann Arno Kompatscher einen Kurzvortrag über den langen

Weg zur Autonomie. Im Fokus der Veranstaltung standen die drei Zahlen 100 – 80 – 50, die heuer allesamt an ein für Südtirol besonderes Ereignis erinnern: Vor 100 Jahren kam Südtirol durch den Vertrag von St. Germain zu Italien; vor 80 Jahren, 1939, wurde die Südtiroler Bevölkerung bei der „Option“ vor die harte Entscheidung gestellt, dazubleiben oder ihre Heimat zu verlassen. Vor 50 Jahren schließlich wurde im Kursaal von Meran das „Paket“ mit 137 Maßnahmen zum Schutze der Südtiroler mit knapper Mehrheit unterzeichnet. Zur Veranschaulichung wurde den Schülern der zweisprachige Kurzfilm „Der lange Atem“ gezeigt, der die Entwicklung der Autonomie vom Gruber-De-Gasperi-Abkommen bis zur Streitbeilegung 1992 und weiter bis heute aufzeigte. Ein Quiz rund um

die Politik Südtirols rundete die Informationsveranstaltung ab. Anschließend konnten die Schüler Fragen an Landeshauptmann Kompatscher stellen. Diese waren sehr vielseitig: So wurde nicht nur über Kompetenzen und Lücken der Südtiroler Autonomie, die heutige Rolle der „Schutzmacht“ Österreichs und Verbesserungsvorschläge diskutiert, auch Themen wie das Transitproblem im Wipptal, die Rentensituation in Südtirol und die neue italienische Regierung wurden unter die Lupe genommen. Kompatscher legte auch seine Position zu Aktionen wie „Fridays for Future“ dar, sprach über die Zukunftsvision eines klimaneutralen Südtirols und regte zu einem veränderten Konsumverhalten an. Im Anschluss an die Diskussion überreichte der Landeshauptmann einigen Schülern des Sportgymnasiums das Diplom zum erfolgreichen Abschluss der Instruktor-Ausbildung, die sie im vergangenen Schuljahr absolviert hatten. Trotz Verlängerung des ersten Schultages kam die Veranstaltung bei den Schülern gut an. Maria Knollenberger, Lisa Windisch, Lea Palomba Klasse 5a Sprachengymnasium

© GRW Wipptal/Eisacktal

zum neunten Mal durchgeführt. Den 82 Mittelschülern wurde so Einblick in die Berufswelt geboten, wobei sie sich zwischen verschiedenen Themenwochen und Berufsschienen entscheiden konnten. Bereits im März wurde das Projekt den Schülern vorgestellt. Sie konnten in einer Woche gleich mehrere Betriebe besuchen und selbst Hand anlegen. Wählen konnten die Mittelschüler aus folgenden Themenwochen: Handwerk/Elektronik, Technische Berufe, soziale-pädagogische Berufe, Natur/Umwelt/Landwirtschaft, Dienstleistungen, Neue Berufe, Technik/Holz/Bau, medizinische Berufe oder Gastronomie-Handel. Besonders beeindruckend war die Bereitschaft der rund 40 lokalen Betriebe, die Schüler aufzunehmen und ihnen ihr „Handwerk“ zu erklären. Mit großer Freude demonstrierten Firmeninhaber und Mitarbeiter die Eigenschaften der verschiedenen Berufe und gaben den Jugendlichen die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln.

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Kultur

„Der Hut ist ein modernes Haus“ Reinhard Plank (49) aus Thuins entwirft, gestaltet und produziert extravagante Hüte, Mützen und Beanies. Seine handgemachten Unikate haben ihn zu einem der führenden Hutmacher der zeitgenössischen Avantgarde gemacht. Zu kaufen gibt es Planks Kreationen u. a. in Boutiquen in Los Angeles, Paris, Mailand und Tokio. Seit 2005 lebt und arbeitet der Hutmacher in der Toskana bei Florenz. Interview: Renate Breitenberger

Erker: Herr Plank, wollten Sie schon als Kind Hutmacher werden? Reinhard Plank: Eine ehemalige Schulkollegin hat mir erzählt, ich hätte schon als Grundschüler gesagt, dass ich einmal die Welt bereisen werde. Zwischendurch wollte ich mal Papst oder Konditor werden, aber mein Weg führte mich schon früh in die Welt der gestaltenden Kunst. Wann haben Sie Ihren ersten Hut kreiert? Mit neun oder zehn Jahren. Ich wollte zu Fasching Clown werden. Unser schwarzer Plastik-Zylinder war kaputt, also habe ich ihn mit Tapetenkleister und Zeitungspapier

Reinhard Plank 1991 – 1998 Studium an der Uni für Angewandte Kunst „Industrial-Design“ in Wien 1995 Fred-Adelmüller-Adelpreis in Wien 1996 Grand Prix International Glasses Design Competition Fukui Japan 2003 entsteht der erste Hut, der sogenannte Klassiker 2005 Teilnahme an der Fashion Show „Pitti immagine uomo“, worüber die New York Times berichtet, seitdem weltweit erfolgreich 2006 Erker entstehen die ersten Schuhe 74 10/19

umrandet. Der Zylinder trocknete und passte perfekt, was mich verblüffte. Vorher war er mir immer zu groß. Den Hut habe ich heute noch. Waren dies die Anfänge Ihrer Hutkarriere? Nein. Damals habe ich den Hut aus einer Notwendigkeit heraus umgestaltet. Nach der Mittelschule besuchte ich die Kunstschule in Gröden, obwohl ich mich in der Malerei nie richtig fallen lassen konnte. Danach studierte ich ein Jahr in Mailand. Es war eine Zeit der Selbstfindung. Ich trug die Nase schon immer etwas weiter vorn und suchte einen Weg, um mich auszudrücken. Im Hut fand ich das perfekte Medium dazu. Er eröffnet unendlich viele Möglichkeiten. Lieben Sie genaues Arbeiten? Jein. Ich bin Perfektionist, aber wer in der Perfektion hängen bleibt, der bleibt stehen. Mir gefällt es, das Perfekte wieder zusammenzuhauen, damit es menschlich wird, organisch.

Perfekte Imperfektion. Ja. Die Perfektion ist eine Grundvoraussetzung für meine Tätigkeit. Danach baue ich auf, übertreibe, zerschmettere. Manchmal lasse ich den Hut auch sein, um ihm einen Zugang ins Leben zu ermöglichen und Freiraum für Veränderung zu schaffen. Wie entsteht ein Hut? Zuerst wird eine Gipsform Millimeter für Millimeter ausgefeilt, geschabt und modelliert. Danach wird sie in Aluminium abgegossen. Mittlerweile besitze ich 50 bis 70 Formen. Sobald die Form in einer Hutmaschine auf 200° C erhitzt ist, presse ich den feuchten Hutstumpen aus Filz, Hasenfell, Stroh oder Papier hinein und umwickle ihn mit Spagat. Die Hutstumpen haben eine konus- oder glockenartige vorgeformte Kopfform. Zum Schluss schneide ich die Kanten aus und dekoriere den Hut mit letzten Details wie etwa Federn. Mit welchen Materialien arbeiten Sie am liebsten?

Ich halte alle Materialien gerne in meinen Händen. In erster Linie sind sie ein Mittel, um ein Gefühl, eine Emotion oder einen Ausdruck zu transformieren. Mein Leitspruch lautet: Man kann nichts erfinden oder zerstören. Alles transformiert sich. Wie reagieren die Menschen, wenn Sie ihnen zum ersten Mal einen Hut über den Kopf stülpen? Sie sagen, es fühlt sich an wie eine zweite Haut, etwas, das sie auf ihrem Kopf noch nie gespürt haben. Bei meinen Performances erhitze ich den Hutstumpen in einem Topf mit heißem Dampf auf 50° C, setze ihn den Leuten heiß auf den Kopf und richte damit ihre Aufmerksamkeit nach Innen. Nur wenn der Hutstumpen heiß ist, sind seine Poren offen und ich kann ihn modellieren, biegen, drücken, streichen, streicheln, massieren, drehen und schneiden. Der Hut wird zum Bilderrahmen, in dem sich die Menschen neu sehen oder einen Teil, den sie von sich gar nicht mehr kennen oder vergessen haben. Ich helfe ihnen, die schöne Seite an sich zu entdecken. Werfen Sie Hüte auch mal weg? Selten, aber klar kommt es vor. Wenn mir früher alte Hüte unterkamen, dachte ich immer, ich muss diese verlorenen Seelen retten. Nach dem Design-Studium habe ich angefangen, alte Hüte zu sammeln, zu putzen, zu waschen und über meine ersten Holzformen zu ziehen. So entstanden die ersten recycelten Hüte. Ich setzte sie auf


Kommunikationsmittel.

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einhard Plank: „Man kann nichts erfinden oder zerstören. Alles transformiert sich. So wie sich der Mensch verändert, tun es auch die Hüte.“

den Kopf, ging auf den Flohmarkt, um zu beobachten, wie die Leute darauf reagieren. So sprach mich beispielsweise ein Typ im Vorbeigehen an und sagte: „Hey, du hast aber eine nette Mütze.“ Ich fragte: „Magst probieren?“ Er: „Ja.“ Ich bot ihm an, meine Mütze zu kaufen. Er war sofort einverstanden. So entstanden die ersten Verkäufe. Sind auch Materialienreste wiederverwendbar? Ja, zum Teil. Die weggeschnittenen Reste kann man als dekorative Bänder verwenden, Teile von Filz lassen sich gut ins Haarteil integrieren. Gemeinsam mit dem Hairsalon Norma in Bozen, einem der

besten Hair-Stylisten Europas, wo übrigens auch meine Hüte verkauft werden, lasse ich nächstes Jahr bei einer Performance in Hongkong erstmals eine Symbiose zwischen Haar und Hut entstehen. Wer bei Ihnen einen Hut bestellt, weiß oft noch nicht, welchen. Ich versuche, die Farbe im Menschen zu erkennen und sie ihm über den Hut zu geben. Dabei orientiere ich mich an Merkmalen wie den Augen oder dem Kleidungsstil. Welcher Hut würde zu mir passen? Momentan eher etwas Maskulines, Kleines, vielleicht ein Klassiker?

Der passende Hut wechselt also? In jedem Moment. Bei einer Popup-Show kaufte eine Gruppe Chinesen einmal über einen Agenten bei uns ein. Eine Frau kaufte drei Hüte, bestellte aber schon am nächsten Tag einen neuen mit den Worten: Heute brauche ich einen weißen. Wie jeder Tag neu ist, kann sich auch der Mensch tagtäglich neu erkennen. In jedem Moment strahlen wir etwas aus, bewegen etwas, das beim Gegenüber eine Reaktion und Resonanz hervorruft. Das Lächeln des einen erwärmt das Herz eines anderen. Auch Hüte sind ein

Wie viele Hüte besitzen Ihre Stammkunden im Schnitt? Zehn bis 30. Wer Hüte liebt, ist ein Sammler. Sie sagen, der Hut ist wie ein kleines Haus, das man auf dem Kopf mit sich herumträgt. Der Hut ist das moderne Haus. Wir haben nicht mehr viel Zeit, uns in den Häusern aufzuhalten, weil sich vieles draußen abspielt. Mit dem Hut sind wir geschützt, wir schützen unsere eigene Aura, und sei es nur für den Moment. Legen Sie Ihren Hut öfters ab? Ja, wenn ich zuhause bin. Ich muss mich nicht immer präsentieren und

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Kultur

im Außen sein. In meinem privaten Leben kleide ich mich zwar immer in meinem Element, aber ansonsten recht einfach. Sie nehmen regelmäßig an renommierten Modemessen teil, um Geschäfte abzuschließen und Ihr Image zu stärken. Wie ist es, aus dem Koffer zu leben? Koffer packen ist für mich normal. Vor kurzem habe ich eine Woche in New York und in Los Angeles gearbeitet. Danach ging es wieder zurück in die Toskana. In der Toskana leben und arbeiten Sie seit 2005. Wir sind drei fixe Säulen in meiner kleinen, aber feinen Hutproduktion. Weitere kreative Leute kommen und gehen. Meine Produktion befindet sich in einem Olivenhain mit Garten und ein paar Weinreben. Wir arbeiten gemeinsam und essen gemeinsam zu Mittag, alles ganz familiär. Die Natur ist in meinem Beruf stark präsent. Manchmal gehe ich während der Arbeit kurz raus in den Garten, setze mich hin, sammle mich, tanke Kraft. Wenn Kunden mein Atelier besichtigen, zeige ich ihnen meine Hüte, wir kommen ins Gespräch. Mit dem Hut in Berührung zu sein ist wie ein Spiel, Theater, in eine Rolle schlüpfen, der Hut verbindet uns im Moment. Besuchen Sie Ihre Kunden auch zuhause?

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Natürlich! Ich werde auch öfters nach Bozen eingeladen. Dort packe ich säckeweise Hüte aus, komme als Hersteller direkt mit dem Kunden ins Gespräch und kann ihm den richtigen Hut geben, der zu ihm passt. Solche Beziehungen pflege ich sehr. Sie sind sowohl ein luftig-träumerischer Mensch als auch bodenständig. Ich bin Performer, stark und leicht wie ein Hut. Auch beim Hutmachen und -tragen geht es um den Moment. Ein Mann geht über die Straße, wusch, ein Windstoß, und weg ist der Hut. Beim Hut ist es nicht mehr, es darf auch nicht mehr sein, sonst wird er schwer und erdrückt. Als was bezeichnen Sie sich selbst? Ich bin Hutmacher. Sie haben sich auch einmal als Schuhmacher versucht. Hüte und Schuhe sind zwei konträre Gebiete, auch auf dem Markt. Beides gleichzeitig zu vermarkten ist mühsam, es gibt nur wenige gemeinsame Kunden. In der Schuhwelt dreht sich vieles um Marken, Schnelligkeit und Streetwear. Nur wenige Leute wissen einen guten Schuh zu schätzen. Ich trage meine eigenen Lederschuhe, mag aber auch gerne Sneakers. Schuhe zeigen dir, was du bist, sie drücken deinen Stellenwert in der Gesellschaft aus. Auch Hüte sind ein Statussymbol. Ging im 17. Jahrhundert jemand in Frankreich bankrott, musste er einen grünen Hut tragen. In Zukunft möchte ich mich wieder mehr auf das „Obenherum“ konzentrieren, Schals zum Beispiel. Tragen mehr Männer oder Frauen Hüte? Es hält sich die Waage. Unter den Hutmachern sind Sie ein bunter Vogel. Ja. Früher fühlte ich mich eher in der Dark-Shop-Szene zuhause, Schwarz war bis vor einigen Jahren Mode. Mittlerweile bin ich ein Blumenfeld und mache, was mir gefällt. Ich kann und will mich nicht nur einer Schiene zuordnen. Ich

richte mich lieber nach den Menschen, ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit.

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einhard Planks Hüte sollen den Menschen ermutigen: „Zeig dich! Trau dich, etwas Besonderes zu sein!“

Welches sind Ihre nächsten Projekte? Ich versuche neue Wege zu gehen. Die Mode hat sich seit zwei Jahren sehr verändert, vor allem die Art der Kommunikation. Mode geht schnell. Bist du nicht genügend vernetzt, hat niemand Zeit, deine Produkte zu kaufen. Den Nischenmarkt gibt es nicht mehr. Über Schauspieler und Filmproduzent Clint Eastwood, dessen Familie ich persönlich kenne, habe ich die Kostümdesignerin kennengelernt. Ich würde mich freuen, wenn ich für einige Hollywood-Film-Produktionen die Hüte gestalten darf. Die Stadt Los Angeles hat mir sehr gut gefallen, vor allem der Geist, der über die Stadt wacht. Alles ist ‚connected‘. Menschen aus aller Welt leben unter einem Dach, niemand ist auf sich allein gestellt, jeder hilft jedem wie selbstverständlich weiter. Wie gehen Sie mit Konkurrenz um? Das kleine Denken liegt mir nicht. Gemeinsam sind wir stärker. Mir taugt es, wenn es mehrere Hutmacher gibt. So gibt es bald auch mehr Leute, die Hüte tragen. Welche Orte suchen Sie auf, wenn Sie im Wipptal sind? Alle drei Monate bin ich für ein paar Tage zuhause. Ich besuche meine Mutter in Thuins und meine Oma in Schmuders. Dort kenne ich das ganze Terrain, wo ich als Bub Kühe gehütet habe, das Grubeloch, wo es im Winter etwas mediterraner ist als anderswo im Wipptal. Ich liebe es, durch dichte Wälder zu streifen. Gehen, suchen, schauen, meine Inspiration neu zu formieren, mich zu fokussieren, neue Plätze finden, mich verlaufen, mich wieder finden.

Wo auf der Welt werden Sie als nächstes Halt machen? New York, Paris, Florenz, Shanghai, Tokio, die Marke zu performen ... Der US-Schauspieler Brad Pitt trägt Ihre Hüte. Ja. Ich habe alle seine Hüte nach seinen genauen Anleitungen und Wünschen gemacht. Tragen noch weitere Promis Ihre Hüte? Ja, Yoko Ono und viele weitere. Sicher ist mir das auch wichtig, aber Promis sind Menschen wie andere auch. Ihre Hüte sind veränderbar. Natürlich. So wie wir uns weiterbewegen, tun es auch die Hüte, indem man sie anders biegt und modelliert. Das bringt einen spielerischen Reiz mit sich. Transformieren, umwandeln, ein dynamisches, flexibles Fortbewegen ... Alles ist in ständiger Bewegung. Ist etwas definitiv, stirbt es. Welches Land inspiriert Sie weltweit am meisten? Amerika und China. Dort sind die Menschen jung, frisch und aufnahmefähig, haben Lust, sich zu verändern und sich zu zeigen. Wir Europäer sind – wohl auch durch unsere Geschichte, die Globalisierung und das Kulturerbe, das wir zu verteidigen haben – bereits gesättigt. Wir fragen uns immer gleich, was sich gehört und was nicht. Chinesen überlegen nicht lange. Sie wissen, was sie wollen, entscheiden nach Bauchgefühl und sind offen für Experimente. In Europa merke ich eine stete Monotonisierung. Alles ist grau, alles gleich. Wie gut es da tut, zwischendurch jemanden mit orangen Haaren und orangem Hut zu sehen! Meine Lebensaufgabe ist es, Abwechslung in den grauen Alltag zu bringen. Durch die Hüte will ich den Menschen Mut machen: Zeig dich! Trau dich, etwas Besonderes zu sein! Sich vom Schönen zu ernähren tut Auge und Seele gut. Man muss das Schöne aber gießen wie eine kleine Blume, sonst stirbt es. Meine Hüte helfen den Menschen, ihre zeitlos schönen Blüten zu öffnen.


BUCHTIPP

Orts- und Siedlungsnamen im Wipptal FRANZENSFESTE

Studierende erinnern sich

Ende September wurde in der Festung Franzensfeste die Ausstellung „In Innsbruck studiert. Südtiroler Studierende erinnern sich“ eröffnet, eine Hommage an die Universität Innsbruck anlässlich ihres 350-Jahr-Jubiläums mit Geschichten, Objekten und Gedanken von Studierenden. In 15 Räumen und nach Themen gegliedert zeigt die Ausstellung Erinnerungen ehemaliger und noch Studierender an die eigene Studienzeit in Innsbruck und wirft Schlaglichter auf prägende Ereignisse der Geschichte, die Südtirol mit der Universität Innsbruck verbindet. Von „Die Grenze überwinden“ über

„Ins Studium eintauchen“, „Sich Versorgen“, „Anders wohnen“, „Prüfungen bestehen“, „Sich für andere engagieren“, „Frauen-Power“ bis hin zu „In Würde abschließen“ reichen die Themen, denen die Erinnerungsstücke zugeordnet sind. Die Besucher sind eingeladen, sich auf eine Zeitreise entlang persönlicher Geschichten, Gegenstände und Gedanken zu begeben, bei der sie vielleicht selbst an längst Vergessenes erinnert und zum Schmunzeln angeregt werden. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 29. Dezember.

Wie viele „Wolkenstein“ gibt es? Vorweg: Eine Person mit dem Namen „Wolkenstein“ oder „Vogelweide“ werden Sie heute in Südtirol vergeblich suchen. 221 Personen mit Wohnsitz in Südtirol tragen hingegen den Nachnamen Wurzer. Zum Beispiel. Am häufigsten kommt dieser Name landesweit in der Gemeinde Ratschings

vor. Wer Näheres über die territoriale Verteilung des eigenen Nachnamens erfahren möchte, kann sich im ASTAT-Gemeindedatenblatt (astat.provinz.bz.it) schlau machen. Der Stand entspricht den Melderegistern im Jahr 2017.

Zu seinem 30-jährigen Bestehen hat der Erker das Buch „Orts- und Siedlungsnamen im Wipptal“ herausgegeben. Historiker Harald Kofler hat im Kulturteil des Erker von 2011 bis 2018 unter der Rubrik „Woher stammt eigentlich der Name?“ der sprachlichen Entwicklung von Wipptaler Ortsnamen nachgespürt, Siedlungsnamen bis zu ihren ersten Nennungen zurückverfolgt, deren Herkunft aufgedeckt, in einen geschichtlichen Kontext gestellt und näher beleuchtet. Bereichert um Bilder von Erker-Fotograf Martin Schaller, der die Siedlungen in diesem und im vergangenen Jahr mit seiner Kamera eingefangen und so eine faszinierende Momentaufnahme geschaffen hat, liegen die etymologischen Betrachtungen nun in Buchform vor und bieten erstmals eine Zusammenschau über Wipptaler Ortsnamen in den sechs Gemeinden südlich des Brenners. Wenngleich nicht vollständig. Dies war auch nicht der Anspruch. Die im A. Weger Verlag in Brixen edierte, 122 Seiten starke Publikation stellt gleichsam eine kleine Siedlungsgeschichte unseres Raumes dar und ist ab sofort im Buchhandel, in der Erker-Redaktion oder im Online-Handel zum Preis von 14,90 Euro erhältlich.

Kirchenkonzert Unter der Leitung von Kapellmeister Erwin Fischnaller geben die Musikkapellen Innerpfitsch und Milland zu Allerheiligen gemeinsam zwei Kirchenkonzerte. Zu Gehör gebracht werden unter anderem bekannte Werke von

Schubert, Mozart und Bruckner. Das Konzert in der Pfarrkirche von St. Jakob findet am 31. Oktober statt; in der Freinademetzkirche in Milland ist es am 2. November zu hören. Beginn ist jeweils um 20.00 Uhr.

Historiker Harald Kofler

Fotograf Martin Schaller Erker 10/19

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Kultur

3. Nationaler Brassband Wettbewerb in Sterzing Nach der zweiten Brassband Italienmeisterschaft im Jahre 2017 in Eppan findet die dritte Ausgabe am 16. November 2019 im Stadttheater Sterzing statt. Die Brass Band Wipptal wird diesen Wettbewerb organisieren und auch selbst daran teilnehmen.

Die Brass Band Wipptal nimmt beim Wettbewerb in der I. Kategorie teil.

Die Brass Band Wipptal besteht bereits seit 14 Jahren aus 35 begeisterten Musikanten aus den Musikkapellen der fünf Gemeinden im Wipptal sowie einigen Musikern aus Nordund Osttirol. Dirigent und musikalischer Kopf der Truppe ist der Nordtiroler Florian Klingler. Florian Klingler ist selbst ein exzellenter Trompeter und seit dem Jahr 2000 auch Mitglied bei den Münchner Philharmonikern. Die Brass Band Wipptal ins Leben gerufen hat Walter Holzer. Er hatte die geniale Idee sowie den Mut, im Wipptal eine Brassband zu gründen. Bis 2008 war er musikalischer Leiter und Dirigent der Brass Band. Nachher übernahm diese Aufgabe Martin Gruber. Gruber schaffte es, 2014 in Perth (Schottland) die Europameisterschaft in der Challenge-Section zu gewinnen. Insgesamt nahm die BBW bereits viermal an der Europameisterschaft teil. Bis zum vergangenen Jahr war Johannes Frick organisatorischer Leiter (Obmann) der Brassband. Er leitete die Truppe mit Geschick und übergab dieses Amt an Jürgen Mair. Johannes Frick fungiert jetzt als Vizeobmann. „Die zwei größten Herausforderungen unserer Brass Band sind zum einen das hohe spielerische Niveau zu halten, zum zweiten die

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Stückauswahl für die alljährlichen Konzertreihen. Das Publikum im Stadttheater möchte immer wieder aufs Neue begeistert werden und das ist uns in den letzten Jahren mit viel Fleiß und Einsatz hervorragend gelungen. Beweis und die Bestätigung dafür ist, dass bei beiden Konzerten der alljährlichen Konzertreihe das Stadttheater voll besetzt ist. Das macht uns natürlich stolz!“, freut sich Obmann Jürgen Mair. Brassband Italienmeisterschaft im Stadttheater „Die Austragung der dritten Brassband Italienmeisterschaften hier in Sterzing wird für die gesamte Musikszene im Wipptal, ganz Südtirol und darüber hinaus ein großes Highlight“, ist Obmann Jürgen Mair überzeugt. Beim Wettbewerb am Samstag, den 16. November nehmen fünf Brass Bands teil: Brass Band Wipptal, Italian Brass Band und Brass Band Überetsch treten in der I. Kategorie an. Brass Band „Brässknedl“ und Imola Brass Band bestreiten die II. Kategorie. Der Gewinner der I. Kategorie darf an der Europameisterschaft in Palanga (Litauen) im Mai 2020 teilnehmen.

„Drei der fünf teilnehmenden Brass Bands in Italien kommen aus Südtirol. Das macht deutlich, welch großen Stellenwert und welches Niveau die Brass Band Szene in Südtirol hat. Das war auch einer der Gründe, warum wir uns als Brass Band Wipptal bereit erklärt haben, diesen Wettbewerb nach der 2. Auflage 2017 in Eppan hier in Sterzing zu organisieren“, zeigt sich Mair erfreut. Der Wettbewerb wird ab 13.00 Uhr ausgetragen. Den ganzen Nachmittag gibt es eine Instrumentenausstellung. Um 20.00 Uhr abends findet das Galakonzert mit anschließender Siegerehrung statt. Beim Galakonzert spielt die Jugend Brass Band Südtirol sowie die Brass Band Wipptal selbst. „Die Anwesenheit der Jugend Brass Band Südtirol beim abendlichen Galakonzert freut mich ganz besonders. Dabei kann die Jugend ihr Können unter Beweis stellen. Wir als Brass Band Wipptal haben uns fürs Galakonzert etwas ganz Besonderes ausgedacht und dazu einige Solisten eingeladen“, so Mair. Alle Musikliebhaber sind herzlich eingeladen, diesem einzigartigen Ereignis beizuwohnen und am Samstag, den 16. November ab 13.00 Uhr im Stadttheater vorbeizuschauen.


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GOSSENSASS

„Der ledige Bauplatz“ In Regina Röschs turbulentem Lustspiel „Der ledige Bauplatz“ dreht sich alles um eine ledige Tante. Diese müssen die Familien von Karl-Otto Hufnagel und Hugo Koch laut Testament nämlich solange bei sich im Haus ertragen, bis sie einen Mann gefunden hat. Doch das ist nicht so einfach, denn „Tante Berta“ liebt Bier, Schnaps und Zigarren mehr als Wasser, Seife oder gar Arbeit. Männer sind hingegen sowieso nur ein lästiges Übel. Eine Heiratsanzeige und ein Bauplatz als Mitgift sollen es richten. Das zieht. Bald schon melden sich die ersten Bewerber. Die Brautschau kann beginnen. Berta wird schließlich an den Mann gebracht. Doch da geschieht etwas völlig Unvorherseh-

bares: Auf Bertas Bauplatz wird eine Ölquelle entdeckt und Berta gewinnt auch noch im Lotto. Nun laufen die Verwandten zur Hochform auf und versuchen zu retten, was zu retten ist.

Premiere hat das von Walter Larch mit der Heimatbühne Gossensaß in Szene gesetzte Stück am 2. November im Theatersaal Gossensaß. Weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.

RATSCHINGS

„Dein Auftritt, Tante Frieda“ Die Heimatbühne Ratschings zeigt im Oktober Fritz Wempners Bauernschwank „Dein Auftritt, Tante Frieda“. Regie führt Gerd Platter. Der Landwirt und Maschinenbauer Martin Eder hat aus Geldnöten den Tod seiner Tante Frieda verschwiegen, um weiterhin deren Betriebsanteile ausbezahlt zu bekommen und so an einer bahnbrechenden Erfindung weiterarbeiten zu können. Als sich Ursula, die Tochter von Friedas Bruder, anmeldet, droht der Schwindel aufzufliegen. Knecht Xaver reagiert geistesgegenwärtig und versucht, die verzwickte Situation zu retten. Alles scheint gut zu gehen, wäre da nicht Sofie, Martins Nach-

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barin und Verlobte, die sich mit dem hinterlistigen Ingenieur Peter Kaufmann einlässt. Verwechslungen und Turbulenzen, die viel Stoff zum Lachen bieten, sind unausweichlich, bis

es zum überraschenden Happy End kommt. Premiere ist am 12. Oktober; weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.


STILFES

Volksbühne ermittelt in der Villa Bock Das Vereinshaus Stilfes wird im Oktober zum „Tatort Villa Bock“. In der Kriminalkomödie von Daniel Kaiser dreht sich alles um Schriftsteller Hugo Bock. Dieser hatte vor

Jahren ein Verhältnis mit Amanda Pool und wird nun von deren Ehemann erpresst. Hugo schmiedet einen Plan, um den Erpresser unschädlich zu machen. Dann al-

lerdings geht alles schief, was nur einmal schief gehen kann. Plötzlich erscheinen unzählige fremde Personen in der Villa Bock. Hugo wird für den Gärtner gehalten, seine Frau für die Gouvernante und die Bedienstete wird zu Hugos Geliebter. Als sich sein Freund Karl als Vater ausgibt und seine Schwiegermutter sich als Köchin betätigt, bricht endgültig das Chaos über Hugo herein. Fragen über Fragen, Lügen über Lügen. Zum Glück taucht da ein Kriminalinspektor auf. Premiere feiert das von Ulrich Kofler mit der Volksbühne Stilfes inszenierte Lustspiel am 4. Oktober; weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.

„Zimmer frei“ in Trens In einer Inszenierung von Gerd Platter führt die Theatergruppe Trens ab Ende Oktober im örtlichen Kulturhaus Rolf Sperlings Komödie „Zimmer frei“ auf. Eine Frauen-WG. Hier wohnen die drei Frauen Anita, Marion und

Vera zusammen. Mehr oder weniger sind sie alle von der Männerwelt enttäuscht worden. Aber Vera will nun doch mit ihrem Freund zusammenziehen. Das Zimmer muss also wieder vermietet werden, natürlich wieder an

eine Frau. Aber auf eine Anzeige hin bewirbt sich auch ein Mann, der das Zimmer unbedingt benötigt. Christian, eigentlich glücklich verheiratet und auch beruflich erfolgreich, befindet sich in einer Sinnkrise. Er gibt sich deshalb als schwul aus und bekommt das Zimmer auch. Einzig Eingeweihter ist sein bester Freund Jan, der verzweifelt versucht, ihn wieder in sein Leben zurückzubewegen. Zwischen Vera und ihrem Freund hat es gleich am ersten Tag gekriselt und sie will nun sofort wieder zurückziehen. Aber das Zimmer ist ja schon vermietet. Zum Glück gibt es da eine Frau, die den Überblick behält, nämlich Karin, die Putzfrau. Premiere feiert das Stück am 30. Oktober; weitere Termine im Veranstaltungskalender. Erker 10/19

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Kultur

FRANZENSFESTE

„Ziemlich beste Freunde“ In einer Inszenierung von Gerd Weigl stellt die Spielgemeinschaft Vintl-Weitental in der Festung Franzensfeste ab Ende Oktober den Kinoerfolg „Ziemlich beste Freunde“, als Bühnenfassung adaptiert von René Heinersdorff, auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Das ebenso berührende wie komische Theaterstück erzählt lie- © Hermann Maria Gasser bevoll die tragikomischen Ereignisse einer wahren Begebenheit: Philippe, reich und intelligent, benötigt im Alltag Hilfe, da er vom Hals abwärts gelähmt ist. Als er wieder mal einen neuen Pfleger engagiert, stolpert Bacari in sein Haus. Soeben aus dem Gefängnis entlassen, möchte sie eigent-

lich nur einen Stempel dafür haben, dass sie sich vorgestellt hat, um weiterhin Arbeitslosenunterstützung zu erhalten. Doch zum Entsetzen seiner Verwandten und Vertrauten stellt Philippe Bacari ein. Ihre unbekümmerte, ungehobelte, authentische und mitleidslose Art fasziniert Philippe. Anfangs abgeneigt, überhaupt einer festen Beschäftigung nachzugehen, krempelt Bacari nach und nach das Leben des Adeligen um. Es ist der Beginn einer ungewöhnlichen, verrückten Freundschaft, die beide gleichsam verändern wird. Premiere feiert das Stück am 25. Oktober. Weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.

Start frei für den MGV Sterzing Junior Der MGV Sterzing 1860 startet mit Oktober ein ehrgeiziges Projekt, das jungen Sängern die Möglichkeit zu Chorgesang auf hohem Niveau bietet. Mit dem „MGV Sterzing Junior“ will der MGV junge Sänger ab dem Alter von etwa acht bis neun Jahren dafür gewinnen, auch außerhalb der schulischen Strukturen in einem Chor aktiv zu sein sowie die Liebe zum Chorgesang zu entwickeln und zu pflegen. Im Vordergrund steht der Spaß am Singen und an einer qualitativ hochwertigen Gesangsausbildung unter der fachkundigen Leitung von Chorleiterin Waltraud Pörnbacher. Obmann Richard Stefan Oberprantacher freut sich auf das neue Kapitel in der fast 160-jährigen Geschichte des Traditionsvereins: „Es ist heute wichtiger denn je, Kindern und Jugendlichen auf Vereinsebe-

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ne eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten. Musik im Allgemeinen und der Gesang im Besonderen stellen dabei eine ganz besondere Möglichkeit dar, die Persönlichkeit und auch das Körpergefühl zu entwickeln und zu festigen. Die vielen gemeinsamen Proben und Konzerte mit dem Ensemble Young Voices haben uns gezeigt, welch große Bereicherung das Musizieren mit Kindern und Jugendlichen ist. Was lag daher näher, als Buben und Jungs eine ‚coole‘ Möglichkeit zu bieten, gemeinsam im Chor zu singen?“ Die Proben werden ab dem 2. Oktober immer mittwochs um 18.00 Uhr im Sternbachhaus in der Neustadt 28 abgehalten.

Pfarrkirche von Mareit restauriert

Die Pfarrkirche von Mareit wurde einer Innenrestaurierung unterzogen. (kl. Bild) Gottvaterfigur

Die barocke Pfarrkirche von Mareit wurde nach einer bewegten Geschichte in den Jahren von 1685 bis 1687 komplett neu gebaut. Restaurierungen und Ausbesserungsarbeiten gab es im Laufe der Zeit immer wieder, zuletzt in den 1980er Jahren. Seitdem hat die Zeit besonders im Inneren der Kirche ihre Spuren hinterlassen: Aufsteigende Feuchtigkeit hat die Mauern im Sockelbereich zerstört, die Holzvertäfelung aus dem Jahr 1955 war stark angefault, die Holzböden unter den Bankspiegeln waren ebenfalls durch Feuchtigkeit zerstört, im Gewölbe hat es mehrere Wassereinbrüche gegeben. Zudem war die ganze Kirche verschmutzt. Aus diesem Grund hat der Vermögensverwaltungsrat der Pfarrei beschlossen, das Innere des Gotteshauses gründlich zu restaurieren, was zwischen dem 12. Juni und dem 30. August dieses Jahres auch geschehen ist. Die Mauern wurden gereinigt und neu getüncht, der gesamte Stuck poliert, Mauerrisse hinterfüllt. Die Holzböden wurden ausgetauscht und eine neue Vertäfelung angebracht. Um

den Holzteilen eine lange Lebensdauer zu ermöglichen, wurde für eine gute Hinterlüftung gesorgt. Zusätzlich wurden die beiden großen Weihnachtsfresken im Altarraum gereinigt und die Altäre vom Staub befreit. Die Kosten der Arbeiten beliefen sich auf über 106.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer und wurden durch Beiträge der Gemeinde Ratschings, des Landes Südtirol, der Raiffeisenkasse Wipptal, der Volksbank Stange, der Stiftung Südtiroler Sparkasse, von Mareiter Firmen und durch viele private Spenden sowie durch Eigenmittel der Pfarrei ermöglicht. Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde die Kirche am 1. September wieder in Betrieb genommen. Die Bevölkerung konnte sich dabei von den gelungenen Arbeiten überzeugen. Eine zusätzliche Freude war die Enthüllung einer restaurierten Figur Gottvaters. Sie war jahrzehntelang am Giebel des Mesnerhauses angebracht, wurde 2004 entwendet und ist erst 2017 wieder aufgetaucht. Die Figur kann nun im Inneren der Pfarrkirche bewundert werden.


Punkrock-Gala unterm Zwölferturm

Ende August herrschte in Sterzing Ausnahmezustand. Die Rockband Unantastbar hatte zu ihrem 15-Jahr-Jubiläum mit dem „Gegen die Stille“-Festival nach Sterzing geladen. Über 2.500 Fans waren der Einladung der Punkrocker gefolgt. Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, oftmals über Hunderte von Kilometern, kamen die Besucher angereist und verwandelten das beschauliche Städtchen in ein Meer aus Fans in schwarzen T-Shirts. Seit Wochen war im Wipptal kein Zimmer mehr zu bekommen. Den Auftakt bot die Band bereits am Vormittag mit einer Autogrammstunde an der Bergstation der Roßkopf-Seilbahn. Über 2.000 Fans ließen es sich nicht nehmen, den Tag gemeinsam mit Unantastbar mit einem Weißwurstfrühstück zu starten. Es folgte ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm auf den Hütten des Sterzinger Hausberges. Zahlreiche Südtiroler Bands wie „Die Bergdia-

manten“, „Stunde Null“, „Foiernacht“ oder „Jason Nussbaumer“ bereiteten dem Publikum bei optimalem Bergwetter ein unvergessliches Erlebnis auf knapp 2.000 m Meereshöhe. Besonders die vielen aus Deutschland angereisten Besucher zeigten sich begeistert von der doch ungewöhnlichen Festivalkulisse inmitten der Südtiroler Bergwelt. Am späten Nachmittag ging es zurück zur Talstation, wo die „Männer der Berge“ zum Höhepunkt des Abends überleiteten. Direkt im Herzen der Stadt, auf dem seit eineinhalb Monaten restlos ausverkauften Stadtplatz, bot die Gruppe „Mainfelt“ den Musikfans einen herzlichen Empfang. Die Schuachplattler Stilfes-Trens heizten anschließend mit spektakulären Einlagen ein, bevor um punkt 20.30 Uhr alle Dämme brachen. Unantastbar enterten die direkt vor dem Zwölferturm aufgebaute Bühne und 5.000 Hände wurden begeistert nach oben gestreckt. Punkrock im Herzen der Alpin-

stadt. Mit einem Jubiläums-Set von über zwei Stunden bereiteten die fünf gar nicht so unantastbaren Joachim Bergmeister, Florian Wieser, Thomas Conrater, Christian Heiss und Mathias Speranza den vielen Fans – und wohl auch sich – ein wunderbares Geschenk zum Jubiläum. Auch Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner ließ es sich nicht nehmen, Unantastbar persönlich auf der Bühne zu ihrem Jubiläum zu gratulieren. Als beim letzten Song des Abends Hunderte von Feuerzeugen den Platz erhellten, konnte sich so mancher Rocker eine kleine Freudenträne wohl nicht verdrücken. Die im Vorfeld kursierenden Bedenken, ein Rockkonzert direkt im historischen Stadtkern abzuhalten, wurden aufgrund des disziplinierten Verhaltens der Besucher und der ausgefeilten Organisation der Tourismusgenossenschaft Sterzing zerstreut. Sterzing und der Roßkopf sind ab jetzt wohl auch für viele Rockfans ein (fester) Begriff. Erker 10/19

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Kultur

Auf Spurensuche im Wipptal Im August war ein Team des US-Verteidigungsministeriums im Wipptal unterwegs, um nach Überresten von US-amerikanischen Soldaten zu suchen, die im Zweiten Weltkrieg hier abgestürzt sind.

Das Sondierungsteam des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums

Die „Defense Prisoner of War/ Missing in Action Accounting Agency“ (DPPA) verfolgt mit ihrer Tätigkeit eine große Mission: Rund 73.000 vermisste Soldaten aller Waffengattungen der großen Kriege des 20. Jahrhunderts – des Vietnam- und des Koreakrieges sowie des Ersten und Zweiten Weltkrieges – sollen aufgespürt und in die Heimat rückgeführt werden. Ebensoviele Familien warten seit Jahrzehnten auf Auskünfte über den Verbleib ihrer Angehörigen. Im Wipptal war die Zahl der Flugzeugabstürze im Zweiten Weltkrieg sehr hoch, der Erker hat in mehreren Ausgaben darüber berichtet. Im August spürte das Team, dem u. a. ein Archäologe, ein Pathologe, ein Arzt und ein Dolmetscher angehören, zwei konkreten Fällen nach; vor Ort begleitet wurden sie von Wilhelm Zössmayr

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aus Mareit und Roland Domanig aus Lienz, die sich seit Jahren mit der Thematik beschäftigen und der Gruppe wertvolle Hinweise liefern konnten. Nach Abklärung der Formalitäten mit Bürgermeistern, Pfarrern, Grundbesitzern und Forstbehörde wurden Sondierungsarbeiten im Gelände durchgeführt, in dem abgestürzte Soldaten vermutet werden. Genauere Informationen dazu durfte das Team u. a. aus Datenschutzgründen nicht geben; zudem wird befürchtet, dass Sammler, die auf der Suche nach Kriegsrelikten sind, ihnen bei ihrer Suche zuvorkommen. Sollten Knochenfunde gemacht werden, werden diese

Wilhelm Zössmayr mit Teilen einer B24 Liberator

in einem spezialisierten Zentrum auf Hawaii einer DNA-Analyse unterzogen und dadurch einem vermissten Soldaten zugeordnet. Anhand dieser Analysen können nun auch zahlreiche namenlose Soldaten, die bereits während des Krieges in den Absturzgebieten oder in den USA begraben worden sind, identifiziert werden. Erst im August konnten im Sarntal die Gebeine eines abgestürzten Soldaten aufgefunden werden; diese werden nun in die Heimat überführt und würdevoll beerdigt. Wie im Wipptal war die Suche nur aufgrund von Vorarbeiten von interessierten Personen vor Ort möglich, die alle Abzeichen der DPPA

möglichen Hinweise gesammelt und dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium für seine Arbeit zur Verfügung gestellt haben. Es ist gut möglich, dass in nächster Zukunft auch im Wipptal konkrete Ausgrabungen gemacht werden. Deshalb ist es von größter Wichtigkeit, alle Informationen von Zeitzeugen zu sammeln; auch Fundstücke aus dieser Zeit liefern wertvolle Hinweise auf den Verbleib vermisster Soldaten. Sollten Sie sich an Flugzeugabstürze während des Zweiten Weltkrieges erinnern oder über sonstige Informationen verfügen, wenden Sie sich bitte an die Erker-Redaktion (Tel. 0472 766876, info@dererker.it). Alle Meldungen werden vertraulich weitergeleitet. bar


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Kultur

Hofrat Professor Dr. Leopold Ritter von Dittel (1815 – 1898)

von Karl-Heinz Sparber

Wichtige Etappen in seinem Leben 1815: geboren am 29. Mai in Fulnek (Mähren) 1840: Doktor der Medizin in Wien 1860: Er heiratet Marie Girtler in Wien. 1866: außerordentlicher Professor der Chirurgie 1890: Verleihung des Hofratstitels, des Ritterordens und Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien 1894: Am 11. Februar beschließt der Gemeinderat einstimmig, den Hofrat zum Ehrenbürger von Gossensaß zu ernennen. 1895: Zum 80. Geburtstag erhält er in Wien die Ehrenbürgerurkunde. 1898: Am 28. Juli verstirbt er in Neuwaldegg im 17. Wiener Bezirk.

Gossensaß, vom Knappendorf zur Marktgemeinde Das einstige Knappen- und Fuhrwerksdorf Gossensaß südlich des vielbegangenen Alpenübergangs Brenner hat sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Kurort ersten Ranges entwickelt. Durch die Eröffnung der Brennereisenbahn 1867 befürchtete man allerdings große Verdiensteinbußen, weil die Lokomotiven den bisherigen mühsamen Personen- und Warentransport über den Brenner übernahmen und damit das einträgliche Fuhrwesen ersetzten. Doch die Gossensasser erkannten die Zeichen der neuen Zeit und setzten auf den zunehmenden Fremdenverkehr, ähnlich wie Toblach, Steinach und Igls. Als Pioniere müssen vor allem Leopold Gröbner (1815 – 1896) und seine Kinder genannt werden. Neue Gasthöfe, Villen, Pensionen und Hotels entstanden um die zahlreichen Touristen zunächst vorwiegend im Sommer und ab 1896 auch im Winter anzulocken und zu beherbergen. Zu ihnen gehörte auch der Wiener Urologe Professor Dr. Leopold Ritter von Dittel (1815 – 1898), von dem heute die Rede sein soll. Und sie kommen in Massen; waren es 1870 noch ungefähr 30 Gäs-

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te, so erhöht sich die Anzahl der „Fremden“ bald auf über 1.000. Darunter zahlreiche hohe Persönlichkeiten aus Politik und Geis-

tur- und Alpenforscher Dr. Eduard Gottlieb Amthor (1820 – 1884). Begünstigt durch die Höhenlage von 1.066 m, die herrliche Berg-

Der idyllische Nobel-Kurort zur Zeit Dittels 1896 (Louis Schwärzler: Neuester Führer von Gossensaß 1913)

teswelt: am 15. August 1873 der Schah von Persien Naser-ad-Din (1831 – 1896), der bekanntlich in der Gossensasser Dorfkirche seine Mütze nicht abnehmen will, obwohl der Pfarrer ihn ermahnt, am 26. September 1878 Kaiser Franz Josef I., der Politiker und Schriftsteller Christian Gottfried Albert Traeger (1830 – 1912), der norwegische Dramatiker Henrik Johan Ibsen (1828 – 1906), der vaterländische Dichter Oskar Freiherr von Redwitz (1823 – 1891), der Na-

kulisse ringsum, Promenaden und Spazierwege wird Gossensaß am 15. September 1899 zum Kurort erhoben und am 10. Februar 1908 schließlich durch Kaiser Franz Josef I. zur Marktgemeinde gekürt. Karriere als Arzt Leopold Dittel kommt am 29. Mai 1815 in der Kleinstadt Fulnek (3.500 Einwohner) in Mähren (heute Tschechien) zur Welt. Die Eltern Abraham Dittel und Marian-

ne Oppenheim haben hier ein Gut gepachtet und erziehen ihn nach dem jüdischen Glauben. Nach dem Besuch der ersten sechs Gymnasialklassen in Troppau und der zwei letzten philosophischen Klassen in Brünn studiert er Medizin in Wien, wo er 1840 promoviert. Er arbeitet zunächst als Assistent in einer gymnastisch-orthopädischen Anstalt und eröffnet dann eine Praxis als praktischer Arzt in Wien. Im Sommer praktiziert er einige Jahre lang als Badearzt im ältesten böhmischen Kurort Teplice (Teplitz). In den Wintermonaten beginnt er seine wissenschaftliche Ausbildung am Wiener Allgemeinen Krankenhaus. 1847 konvertiert er zur katholischen Religion. 1848 gibt Dittel seine Praxis auf und arbeitet als Assistent des gerichtlichen Mediziners Johann Dlauhy (1808 – 1888). 1853 wird er Assistent des gleichaltrigen Johann Dumreicher (1815 – 1880) an der chirurgischen Universitätsklinik Wien, bei dem er sich 1856 für Chirurgie habilitiert. 1861 übernimmt er die Leitung der Chirurgie und wird 1866 zum außerordentlichen Professor ernannt. Eine ordentliche Professur wird ihm nach dem Tod Dumreichers zwar angeboten, er lehnt sie jedoch ab. Seine fachliche Bedeutung liegt auf dem Gebiet der Urologie (Leh-


„Redwitz blickt gegen Gossensaß“. Die Bronzebüste steht heute nicht mehr. (Foto aus: Neuester Führer Gossensaß 1913)

re von Bau, Funktion und Krankheiten der Harnorgane). Er begründet die Urologie als eigenständiges medizinisches Fach und führt die Zystoskopie (Mikroskopische Untersuchung von Körpergeweben) ein. Dittel ist wesentlich an der Entwicklung des Zystoskops (röhrenförmiges Instrument zur Untersuchung der Harnblase) beteiligt, dessen Entwicklung bahnbrechend für die Urologie ist. Er selbst demonstriert verschiedene Prototypen eines Zystoskops erstmals im Mai 1879 vor der Gesellschaft der Ärzte. Zudem ist seine Abteilung eine der ersten in Wien, welche die neuen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Antiseptik (Desinfektion durch Carbolsäure, Vernichtung von Krankheitskeimen) anwendet. Auf dem Gebiet der Steinoperationen (vor allem Blasensteine) gilt er als der hervorragendste Meister des In- und Auslandes. Dittel ist ab 1890 Mitglied der berühmten Gesellschaft der Ärzte in Wien (1837 gegründet) und wird 1894 ihr Präsident. Diese traditionsreiche medizinische Gesellschaft widmet sich vor allem der Weiterbildung der Mediziner und hat ihren ersten Sitz in der Aula der Alten Universität in Wien. Später trifft sie sich im Billrothhaus, benannt nach dem bedeutendsten Chirurgen des 19. Jahrhunderts Christian Albert Theodor Billroth (1829 – 1894). Am 13. März 1898 tritt Dittel als Präsident zurück, worauf er zum Ehrenpräsidenten der Gesellschaft gewählt wird. Kurz darauf verstirbt er am 28. Juli 1898 im hohen Alter von 83 Jahren an Leberkrebs.

Der Redwitz-Platz heute, auf den Felsfindlingen im Hintergrund stand seit 1892 eine Bronzebüste von Oskar von Redwitz.

Dittels Bezug zu Gossensaß Leopold Dittel hat bereits mit 25 Jahren seinen Doktortitel in Medizin erlangt. Nach vier Lehrjahren bei Johann Dumreicher ist er mit 41 Jahren schon ein berühmter Chirurg in Wien. 1860 heiratet er Marie Girtler, die Tochter des Wiener Apothekers Gottfried Girtler und der Anna Edle von Pistor. Von den drei Kindern Leopold, Albert und Emma ist besonders der gleichnamige Sohn Leopold (1861 – 1940) erfolgreich gewesen: Er arbeitet zuerst wie sein berühmter Vater am Allgemeinen Krankenhaus in Wien als Gynäkologe, dann an der Klinik Billroth und schließlich verschlägt es ihn nach Ägypten, wo er als Primararzt die Frauenabteilung des Hospitals Abbas in Kairo übernimmt. Jahre später kehrt er als Frauenarzt nach Wien zurück. Von ihm stammen zahlreiche wissenschaftliche und populäre Aufsätze, darunter Briefe und Erinnerungen an seinen Vater. In der Wiener Medizinischen Wochenzeitschrift Nr. 34 von 1923 schreibt er im Brief an Theodor Billroths Witwe Christel Michaelis: „Meines Vaters Lieblingsaufenthalt in den Ferien war Gossensaß am Brenner in Tirol, heute italienisch! Er hatte eine besondere Freude daran, dort als Präsident des Verschönerungsvereines zu wirken, und es war ihm eine Freude und er war stolz darauf, als ihm die Gemeinde Gossensaß unter dem uns freundschaftlich gesinnten Bürgermeister August Gröbner, Besitzer des Gröbner-Hotels, in Anerkennung dieser Verdienste das Ehren-

bürgerrecht verlieh. In Gossensaß lernte er Redwitz kennen und später Ibsen, der auch in Wien zu uns kam. Es gab und giebt? – in Gossensaß einen Redwitz-, Ibsen- und Dittel-Platz.“ Ja, es gibt diese drei Plätze heute noch. In Gossensaß ist es in der Zeit des aufkommenden Fremdenverkehrs üblich, hochgeachteten, langjährigen Gästen Wege oder Plätze zu widmen oder sogar Berge umzubenennen. Der Natur- und Alpenforscher Dr. Eduard Gottlieb Amthor hat in seinen zahlreichen Reiseführern den Kurort Gossensaß häufig erwähnt und beworben. Der Reiseschriftsteller verweilt gerne in Gossensaß und genießt vor allem den wunderschönen Rundblick vom Hühnerspiel aus. Darum bietet man ihm an, einen Tiroler Berg nach ihm zu benennen. (Beschluss der Gemeindevorstehung am 30. Jänner 1880 ). Amthor entscheidet sich für den Hausberg der Gossensasser, die Hühnerspielspitze, die daraufhin in „Amthorspitze“ umbenannt wird. Der vaterländische Dichter Oskar Freiherr von Redwitz (1823 – 1891) trifft 1875 erstmals in Gossensaß ein und verbringt hier zehn Sommer. Nach ihm ist am 25. Juli 1886 der Redwitz-Platz südwestlich vom Bahnhof und orographisch rechts des Pflererbaches ober der Uferpromenade benannt worden. In Anwesenheit des Dichters und dessen Familie findet die feierliche Eröffnung statt. Am idyllischen Rastplatz befindet sich ein Brunnen mit eisenhaltigem Mineralwasser. Ein Jahr nach seinem Tod am 6. Juli 1891 wird auf dem schatti-

gen Waldplätzchen eine Büste von Redwitz aufgestellt und feierlich enthüllt. Der Obmann des Festkomitees ist Hofrat Professor Dr. Leopold Ritter von Dittel aus Wien. Am Samstag, den 6. August 1892, dem Vorabend der Einweihung des Redwitz-Platzes, findet ein Festkonzert in Gröbners großem Hotel-Saal statt: Von den 400 Touristen in Gossensaß wollen fast alle dem Festkonzert des Innsbrucker „Eisenbahn-Sängerclubs“ beiwohnen. Es folgen Einzelvorträge, gemischter Chor und nach einer Arie aus der „Hochzeit des Figaro“ entfesseln sich wahre Beifallsstürme. Nach der geforderten Zugabe „Ahornbaum am Millstätter See“ erhebt sich Hofrat Dittel, hält eine Dankesrede und berichtet über den Zweck und weiteren Verlauf des Festes. Frau Hofrätin Marie von Dittel hat das Festkonzert festlich arrangiert. Am nächsten Tag ist das ganze Dorf reichlich beflaggt; um 15.00 Uhr treffen sich Ehrenkomitee und wiederum an die 400 Gäste und Dorfbewohner vor Gröbners Hotel. Die Feuerwehr-Kapelle unter der Leitung von Ludwig Gröbner stellt sich an die Spitze des Zuges, gefolgt von Festgästen, Verehrern des Dichters und Literaturfreunden aus Nah und Fern. Der gemischte Chor empfängt den Festzug am Redwitz-Platz, wo Hofrat Dittel die Festgäste begrüßt, darunter einen nahen Verwandten (Alexander Freiherr von Redwitz) und den Bildhauer Friedrich Salomon Beer (1846 – 1912) aus Paris, worauf Dr. Freytag aus Berlin die Festrede hält. Nach der Enthüllung legen Schulkinder Edelweiß Erker 10/19

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Der relativ unbekannte Dittel-Platz heute mit Aussicht auf das Palasthotel. Zwei Bänke (eine davon morsch und verfallen) erinnern an den Aussichtspunkt oberhalb von Gossensaß.

und Alpenblumen um den Steinsockel und Hofrätin Dittel setzt der gelungenen Bronzebüste einen mächtigen Lorbeerkranz auf. Das Fest endet mit einem Waldfest, Fackelzug, Pöllerschüssen und Feuerwerk. „Redwitz blickt gegen Gossensaß, das er so sehr geliebt, das ihm seinen Ruf verdankt“ (Bote für Tirol und Vorarlberg vom 9. August 1892). Am 21. Juli 1889 wird in Gossensaß der Ibsen-Platz feierlich eingeweiht. In Anwesenheit des norwegischen Dramatikers Henrik Johan Ibsen (1828 – 1906) wird dem berühmten Dichter mit dem Ibsen-Platz am Altenberg eine große Ehre erwiesen. Ibsen ist bereits in den Sommermonaten 1876 – 1878, 1882 – 1884 und nun letztmalig 1889 in Gossensaß ein gern gesehener Gast gewesen. Dabei ist er meist im „Schweizer Haus“ (heute Sporthotel) abgestiegen, wo sich auch eine Gedenktafel befindet. In seinem Todesjahr 1906 wird ihm noch zusätzlich die Ehrenbürgerschaft der Kurgemeinde Gossensaß verliehen. Es ist nicht bekannt, wann Leopold Dittel zum ersten Mal in Gossensaß seinen Urlaub verbringt. Mit 70 Jahren gibt er in Wien seine aka-

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demische Lehrtätigkeit auf und hat mehr Zeit für seine privaten Interessen. Am 2. August 1886 wird in einer Wiener Zeitung dementiert, dass Professor Dr. Dittel einen Unfall hatte, zurzeit weile er in Gossensaß in bester Gesundheit. 1887 gründet man in Gossensaß den Verschönerungsverein, dessen Vorsitzender der berühmte Wiener Chirurg Dittel wird. Die Fremdenbetreuung hatten zuvor Hoteliers und Gastwirte übernommen, allen voran Ludwig Gröbner. Doch mit zunehmendem Nobeltourismus im Dorf überforderte dies die Gastbetriebe. Der neue Verschönerungsverein legt nun kilometerlange Promenaden- und Waldwege an, schöne Aussichtsplätze entstehen, Spazierwege mit Sitzbänken laden die Touristen rings um Gossensaß zum Verweilen ein. Im Nobelkurort werden Wald- und Dorffeste veranstaltet, Theateraufführungen gegeben und die Musik gefördert. Die Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins hat den Weg auf die Amthorspitze neu hergerichtet, wodurch er bis auf die Spitze des Gipfels auf 2.746 m mit Pferd und Wagen befahrbar wird. 1886 wird in Gossensaß die erste elektrische Beleuchtungsan-

Die Ehrenbürgerurkunde mit zwei Ansichten von Gossensaß 1894 (Lith. Anstalt v. G. A. Gzichna, Innsbruck)

lage in Betrieb genommen. Es ist dies die erste in Tirol überhaupt. 1889 wird dem Vorsitzenden des Verschönerungsvereins schließlich der Dittel-Platz über dem Ortsteil Notenburg gewidmet. Der Platz ist eigentlich kein Platz, sondern ein beliebter Aussichtspunkt: Von dort sieht man auf die Rückseite des heutigen Palasthotels hinunter und weit hinein ins Pflerschtal mit dem Tribulaun. 1890 erhält Professor Dr. Leopold Dittel den Hofratstitel und noch im selben Jahr wird er vom Kaiser in den Adelsstand erhoben, indem er ihm das Ritterkreuz des Ordens der Eisernen Krone dritter Klasse verleiht. Darüber hinaus ist er Ritter des Franz-Josef-Ordens, Komtur des sächsischen Albrecht-Ordens und Offizier des baierischen Michael-Ordens. Im Juli 1893 tritt der 78-jährige Hofrat Leopold von Dittel seine (wahrscheinlich) letzte Urlaubsreise nach Gossensaß an (Neue Freie Presse vom 21. Juli 1893). Die Ehrenbürgerschaftsurkunde wird ihm

nicht in Gossensaß, sondern in Wien überreicht. Zu seinem 80. Geburtstag findet auf der dritten chirurgischen Klinik des Allgemeinen Krankenhauses in Wien, deren Vorstand Professor Dittel ist, eine rührende Feier statt. Anschließend überreicht eine aus 19 Verehrern, Schülern und Freunden des Chirurgen bestehende Abordnung dem Jubilar in seiner Wohnung eine prachtvoll ausgestaltete Urkunde mit 186 Unterschriften und einer großen goldenen Gedenkmünze mit seinem Relief darauf. Auch die Gemeinde Gossensaß am Brenner hat sich unter den Gratulanten eingefunden, indem sie dem Jubilar die Ehrenbürgerurkunde durch Dr. Taussig überreichen lässt. Die Urkunde zeigt zwei schöne Ansichten von Gossensaß und bedankt sich damit „in Anerkennung und Würdigung der großen Verdienste, welche sich Seine Hochwohlgeboren als vieljähriger Präsident des Verschönerungs-Vereines von Gossensass um die Hebung des Fremden-


Das Wipptal in historischen Bildern verkehrs erworben hat“ (100 Jahre Markt Gossensaß, von Klaus Amthor, 2008). Der Gemeindeausschuss unter Bürgermeister August Gröbner hatte am 11. Februar 1894 die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes an Dr. Leopold Ritter von Dittel einstimmig beschlossen und dann die Ausfertigung der Urkunde in Innsbruck veranlasst. Nun wird es ruhig um den greisen Hofrat. Das Neue Wiener Journal vom 29. Juli 1898 schreibt im langen Nachruf: „Nach seinem Rücktritt von der akademischen Lehrkanzel widmete er sich fast ausschließlich der Behandlung der Patienten seiner Abtheilung, wo er, geliebt und verehrt von seinen ärztlichen Schüler und Kranken, bis zum Zeitpunkt seiner auf Drängen seiner Familienangehörigen erfolgten Pensionirung als Abtheilungsvorstand (1896) zum Ruhme der Wiener Schule und Wohle der armen kranken Menschheit wirkte.“ Er besucht jedoch noch täglich Vorlesungen an der chirurgischen Klinik und nimmt an Operationen teil. „Er blieb erst aus, bis er im Herbst 1897 an einem schweren Leberleiden erkrankte, dem er schließlich erlegen ist.“ Am 28. Juli 1898 verstirbt der 83-jährige Hofrat um 5.00 Uhr früh in seiner Villa in Neuwaldegg im 17. Wiener Bezirk im Kreise seiner Familie an Leberkrebs. Er wird zwei Tage später im Friedhof von Dornbach beigesetzt. Ein imposanter Trauerzug zieht vom Trauerhaus zur Pfarrkirche. Obwohl die Ferien an der Alma Mater bereits begonnen haben, begleiten unzählige Berufsgenossen den sechsspännigen Galawagen mit dem Metallsarg. Unmittelbar dahinter folgen die Familienangehörigen im zweispännigen Trauerwagen, berittene Laternenträger ziehen voraus, Laternenträger zu beiden Seiten, gefolgt von drei Blumenwagen beladen mit Kränzen.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: Wipptaler Ehrenbürger, eine Zusammenfassung

von Alois Karl Eller

Versteckte Kirchenglocken

Die Abbildung zeigt die Wiederaufnahme der drei vor der Requirierung geretteten Glocken in den Kirchturm zu St. Peter in Stilfes. 1919. Privatbesitz

Mit der Verordnung vom 22. Mai 1917, also gegen Ende des Ersten Weltkrieges, verfügte das Ministerium für Landesverteidigung in Wien die Beschlagnahme sämtlicher Kirchenglocken von mindestens 25 cm Durchmesser. Dieser Erlass betraf nahezu alle Kirchenglocken in der damaligen Habsburgermonarchie und diente der Beschaffung von weiterer Kriegsrüstung. Die Glockenabnahme erfolgte zwangsweise nach dem Kriegsleistungsgesetz. Im Zuge dieser Requirierung wurden am 29. November und am 2. Dezember 1917 auch sechs Glocken aus dem Kirchturm in Stilfes abgenommen, zurück blieb nur das Sterbeglöckchen. Trotz vorgesehener harter Bestrafung trauten sich drei beherzte Jungmänner in Stilfes am 10. Dezember 1917 – laut

mündlicher Mitteilung soll es sich um zwei Sparberbuam vom Kundlhof und um einen russischen Kriegsgefangenen gehandelt haben – in der Nacht drei der abgenommenen Glocken wegzubringen und sie so gut zu verstecken, dass sie nicht mehr weggebracht und abtransportiert werden konnten. Die drei versteckten Glocken, eine aus dem Jahr 1687 und zwei vom Jahr 1898, wurden nach Kriegsende am 14. September 1919 – vor nunmehr 100 Jahren – feierlich wieder in den Turm gehievt. Im gesamten Tiroler Raum gab es dafür nur ein weiteres Beispiel: Im September 1917 verschwand eine Glocke in der Wallfahrtskirche Maria Waldrast. Auch in diesem Fall wurde die Glocke vor dem Abtransport in Sicherheit gebracht. Erker 10/19

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Der Erker 30 anni di incontri con i nostri lettori Care lettrici, cari lettori, oggi l’Erker festeggia il suo 30° compleanno. Nel lontano ottobre del 1989 venne pubblicato il primo numero della prima rivista comprensoriale, indipendente e bilingue dell’Alto Adige. Da allora, tutte le famiglie della Wipptal ricevono mese per mese la nostra rivista. Der Erker è nato per impulso del presidente della appena costituita Comunità Comprensoriale Wipptal/Alta Valle Isarco, dottor Rudolf Pichler, con l’obiettivo di favorire e rafforzare lo spirito di identità e di appartenenza alla comunità della Wipptal. Un team di persone inesperte in questo campo, ma piene di entusiasmo, fece propria questa iniziativa e si mise al lavoro, sotto la direzione di Ludwig Grasl. I soci fondatori dell’Erker furono Norbert Bacher, Ludwig Grasl, Marialuise Klapfer, Alberto Perini, Ingrid Pichler, Alexander Siller, Paul Steckholzer e Jolanda Tötsch. Il primo direttore responsabile fu il giornalista Norbert Bacher. Nel corso degli anni si sono aggiunti numerosi collaboratori, dei quali alcuni sono rimasti fino ad oggi. La redazione ebbe la sua prima sede nei locali dell’edificio comunale di Prati di Vizze, nel 2004 fu spostata nell’edificio in Città Nuova a Vipiteno. Oggi i collaboratori ad affiancare il capo redattore Ludwig Grasl sono la giornalista Renate Breitenberger, Barbara Felizetti Sorg, Astrid Tötsch, Alberto Perini e Chiara Martorelli, affiancati dalla grafica Alexandra Martin, da Karl Heinz Sparber e Karl Volgger con le loro rubriche, dal fotografo Martin Schaller e dalla segretaria Erna Eisendle. Editore della rivista è la società Wipp-Media, la stampa è di Tezzele by Esperia, Bolzano. Der Erker si presentò sin dall’inizio in forma bilingue, cosa che ancora oggi lo distingue da tutte le altre riviste comprensoriali della nostra provincia, ed ha mantenuto fino ad oggi una parte in lingua italiana, nell’intento di fornire al lettore di lingua italiana quante più informazioni possibili sulla storia, sulla cultura e sulle problematiche della Wipptal.

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L’Erker ha cambiato aspetto nel corso degli anni: il primo numero contava 32 pagine, oggi può arrivare anche a 120; il bianco-nero delle prime annate ha ceduto il posto alla stampa in quadricromia; anche il lay-out è stato più volte rielaborato e rinnovato. Una sfida in questi anni è stata anche quella di stare al passo con le nuove tecnologie digitali. Un contesto in cui la diffusione capillare della rete, dei social network e delle diverse “piattaforme partecipative” rende sempre più evidente che mai come nel presente momento storico l’informazione è diventata un vero e proprio bene comune. L’Erker ha saputo affrontare positivamente questa sfida e, dopo una prima modesta presenza sul web nel 2008, il nostro sito è ora molto popolare, con circa 1.500 visite di pagine al giorno. Il nostro periodico, Der Erker, ha voluto essere, sin dall’inizio, una finestra aperta sulla realtà circostante, di qui la sua denominazione. In quanto specchio della società dell’Alta Val d’Isarco, trova qui posto ogni tema di rilevanza circondariale; ogni persona di ogni età e di ogni gruppo linguistico, con ogni tipo di interessi, può riconoscersi nel nostro organo di stampa. Fin dall’inizio abbiamo rivendicato e difeso la nostra indipendenza dalla politica e dall’economia. Il nostro periodico mensile si autofinanzia solo ed esclusivamente grazie alle generose offerte volontarie dei lettori ed alle entrate derivanti dalla pubblicità. Grazie a questa indipendenza economica l’Erker può proporsi come un organo di stampa che si sforza di dare voce ai problemi di tutte le categorie sociali, cercando di mantenere una linea sobria ed equilibrata. In occasione del nostro 30° anniversario - come

di consueto per i nostri anniversari – c’è una piccola sorpresa in serbo per i lettori: abbiamo curato i testi dello storico Harald Kofler, che da anni si occupa dei nomi delle città e degli insediamenti della Wipptal, in forma di libro, arricchito dalle immagini del nostro fotografo Martin Schaller. Inoltre abbiamo indetto un concorso di pittura per bambini fino a undici anni. Al concorso hanno partecipato 112 alunni delle scuole elementari, di cui 74 tra la prima e la terza elementare e 38 tra la quarta e la quinta elementare. Il tema era ovviamente “l’Erker”, soggetto tutt’altro che facile per gli alunni delle scuole elementari. Tuttavia è stato sorprendente e impressionante vedere quanta creatività e dedizione hanno dimostrato i bambini nell’affrontare la sfida. I disegni sono stati valutati da una giuria di tre membri composta dalla grafica dell’Erker Alexandra Martin, da Carmen Trocker, insegnante di educazione artistica della scuola media “Vigil Raber” di Vipiteno, nonché dall’artista e restauratore Karl Volgger. Designare i vincitori non è stato un compito facile! Potete vedere i disegni premiati in questo numero a pagina 36. L’aver tenuto in piedi per trent’anni anni la nostra rivista è la prova più confortante dell’apprezzamento della grande maggioranza dei lettori, che considerano ormai come appuntamento fisso il poter sfogliare il nostro mensile. A loro esprimiamo il nostro sentito ringraziamento.

Chiara Martorelli – Alberto Perini


Zebra festeggia 5 anni! Quest’anno “Zebra”, il giornale di strada, ha festeggiato i suoi 5 anni al centro di una grande festa in piazza Maria Huber a Bressanone. “Zebra” è un progetto sociale dell’Organizzazione per “Un mondo solidale” (Oew) con sede a Bressanone, ha venduto 607.788 copie e in 50 edizioni ha raccolto 3.643 foto, 1.724 pagine, riunendo il lavoro, le idee e i contributi di 187 collaboratori e collaboratrici e di 191 venditori all’opera lungo le strade dell’Alto Adige. Durante i festeggiamenti si è assistito alla performance dell’artista Moustapha Dieng. Era presente il sindaco Peter Brunner, che ha ricordato l’importanza di questo progetto “per far emergere coloro che vivono ai

margini della società, dando loro la possibilità di entrare nel mondo del lavoro”. Tra i presenti anche Petru Lefter, il primo venditore di Zebra in città, Matthäus Kircher direttore dell’Oew, Lisa Frei, caporedattrice del giornale, Stefanie Unterthiner, membro del direttivo dell’Oew, e Alessio Giordano, streetworker di Zebra. Il numero 50 è uscito in formato speciale, con una tiratura più ampia. Da questo numero l’Oew si adegua, per la prima volta in 5 anni, all’aumento dei costi di produzione: il prezzo del giornale passerà da 2 a 3 euro (metà del ricavato resterà ai venditori). cm

BIBLIOTECA CIVICA VIPITENO

Leggo sul tuo viso Libri per la primissima infanzia Accomodati su un tappeto accogliente, circondati da cuscini e da libri specifici per l’età tra i 6 e i 24 mesi, venerdì 25 ottobre 2019 alle ore 10, nella Biblioteca Civica di Vipiteno, i bambini accompagnati da una figura adulta emotivamente significativa per loro, avranno la possibilità di scoprire il libro come strumento di relazione, d‘incontro e possibile base per l’apertura a nuovi modi immaginativi, creativi ed emotivi. Insieme ai lettori di Sagapò Teatro verrà celebrata la Giornata delle biblioteche 2019 e invitiamo tutti anche all‘altra manifestazione „Mit Büchern ins Leben starten“, giovedì 24 ottobre alle ore 16, in lingua tedesca, sempre dedicata ai più piccoli.

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Fortezza

A rischio chiusura le scuole elementari italiane

Pronto soccorso, dal 1° dicembre le sanzioni per accesso inappropriato

© Richard Amort

Il rischio di chiusura delle scuole elementari in lingua italiana a Fortezza si era già presentato in passato, ma il tutto era rientrato, anche per un improvviso incremento delle iscrizioni. Oggi la situazione è nuovamente precipitata: sono solo 11 (uf-

ficialmente) i bambini iscritti alle elementari intitolate a Carlo Collodi, nove sono i frequentanti. Quaranta i bimbi iscritti alle elementari tedesche. E pensare che alla metà deli anni ’50 gli scolari italiani erano più di cento, i tedeschi ridotti in due aule con gli anni scolastici raggruppati. È ciò che accade oggi alle elementari in lingua italiana: una sola classe, una sola maestra, cinque anni scolastici condensati in una sola aula. Con conseguente calo nella qualità dell’insegnamento percepito e superlavoro da parte dell’insegnante. Il fatto è che gli immigrati propendono per la scolarizzazione in tedesco, e le elementari italiane, ultime rimaste tra Bressanone e Vipiteno, rischiano la chiusura. Il direttore, professor Giuseppe Perna, non pare così preoccupato: “La chiusura di una scuola - afferma – è un atto che la politica scolastica non attuerà mai. Ci potrebbe essere un atto politico, questo sì, ma ne dubito”. È anche vero che a Fortezza vi è un continuo andirivieni di maestranze impiegate nella realizzazione del Tunnel di base; e vi sono tecnici che hanno prenotato casa per arrivare con la famiglia. Così forse arriveranno nuovi bambini a giustificare l’esistenza delle “Collodi”. dm

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Spostata al 1° dicembre 2019 la data di applicazione della nuova compartecipazione ai costi nel caso di accesso inappropriato ai servizi erogati dal Pronto soccorso. La Giunta provinciale, nell’ambito dell’approvazione del disegno di legge sul bilancio di assestamento, ha preso in esame il tema del corretto utilizzo del Pronto soccorso da parte dei pazienti. In quell’occasione è stato approvato un articolo relativo alla nuova regolamentazione dell’accesso e, nel contempo, l‘esecutivo ha deciso di recedere dall’applicazione immediata di sanzioni. In considerazione del fatto che la base giuridica per l’applicazione della compartecipazione

ai costi deve essere ancora approvata da parte del Consiglio provinciale, la Giunta, nel corso della sua ultima seduta, ha deciso di spostare al 1° dicembre 2019 il termine per l’applicazione della sanzione di 35 euro attualmente previsto per il 1° luglio 2019. L’assessore provinciale alla sanità Thomas Widmann ha informato che in questo modo si avrà l’opportunità di elaborare uno strumento legislativo più adatto e di definire nel dettaglio i criteri di applicazione più appropriati. In questo modo si potrà offrire un servizio chiaro ed efficiente sia ai pazienti che al personale sanitario che dovrà applicare i nuovi criteri.

COLLE ISARCO

Cambio al comando della Stazione Carabinieri di Colle Isarco Ad agosto, dopo 37 anni di servizio nell’Arma dei Carabinieri, è andato in pensione il comandante della Stazione Carabinieri di Colle Isarco Mirko Pinna. Il sindaco Franz Kompatscher ha voluto salutarlo sottolineando che in questi 15 anni di servizio presso la stazione di Colle Isarco ha avuto modo di conoscere una persona squisita e un professionista molto preparato, con il quale l’amministrazione comunale ha collaborato splendidamente. Il primo cittadino ha sottolineato anche la disponibilità di Pinna di collaborare e sostenere le associazioni locali. A guidare la stazione di Colle Isarco sarà ora il maresciallo Daniele Caporossi.


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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

E se il Tirolo fosse passato agli svizzeri? Se lo chiedeva nel 1833 M. Frédéric Mercey, nel secondo volume del suo “Le Tyrol et le Nord de l’Italie”, uno dei numerosi saggi lasciatici da una folla di viaggiatori impegnati nel “Grand Tour”, nel viaggio nei paesi d’Europa, molto frequentemente in Italia, nel XVIII e XIX secolo. Ecco, in sintesi, la sua relazione.

L’Austria possedeva il Tirolo da 40 anni, in seguito alla cessione della Contea del Tirolo nel 1364 (sic) da parte di Margarethe ai duchi d’Austria Rodolfo, Leopoldo e Alberto, nonostante l’opposizione dei duchi di Baviera. Ma, in seguito alle guerre insensate contro gli Svizzeri, questi riuscirono quasi a strappare agli Asburgo questi territori. San Gallo e Appenzell, dopo aver sconfitto il duca d’Austria a Stosse, nell’Appenzell, formarono un’alleanza con gli altri cantoni e invasero il Vorarlberg e l’Inn superiore, avanzarono su Innsbruck e sulla strada per Landeck distrussero tutti i castelli. Gli abitanti di queste vallate simpatizzarono con loro e li aiutarono. A Landeck l’armata del duca d’Austria fu distrutta e gli Svizzeri si inoltrarono nel Tirolo, i cui abitanti, poco attaccati ai nuovi padroni, si sollevarono a favore dei vincitori. Intanto una nuova armata austriaca si era riunita e i confederati di San Gallo-Appenzell rimasero soli, perché gli altri Cantoni, paghi di tutto il bottino che poterono portare con sé, si ritirarono nelle loro montagne. Se così non fosse stato senza dubbio il Tirolo avrebbe volentieri abbracciato la loro causa e avrebbe cacciato i principi austriaci; e l’antica provincia romana Rezia sarebbe divenuta uno stato repubblica-

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no nella Confederazione Svizzera, divenendone uno dei cantoni più importanti. Esso infatti avrebbe precluso per sempre quell’accesso all’Italia che l’Austria agognava da lungo tempo. In questo “Extrait du journal d’une excursion dans ces contrées en 1830”, estratto del diario di un viaggio in queste terre nel 1830, Mercey cade in alcune inesattezze, ma rimane interessante la domanda che si è posto, riproponendo indirettamente la questione della “Erbefeindschaft”, l’inimicizia ereditaria tra gli Asburgo e la Confederazione svizzera. Un passo indietro. Alla morte di Mainardo II (1295), il creatore della Contea di Tirolo, si apre un complicato intreccio di maneggi politici tra le più importanti casate nobiliari d’Europa, più o meno strettamente imparentate con i Tirolo, le quali avanzavano pretese di successione dinastica sul “Paese tra i monti”, il più importante territorio di collegamento con l’Italia e il Mediterraneo. Parliamo dei bavaresi Wittelsbach, dei Lussemburgo che regnavano in Boemia, e naturalmente degli Asburgo. Dovendo procedere ad una drastica semplificazione per ragioni di spazio, ricordo solo che nel 1363 Margarethe (Maultasch) si trovò sola a fronteggiare una complicata situazione: il marito Ludwig di Wittelsbach, conte di Brandeburgo, era morto nel 1362, e il loro unico figlio Mainardo III il 17 gennaio 1363. In quel momento difficile arrivò in Tirolo l’arciduca Rodolfo IV d’Austria, cognato del defunto Mainardo III. Margarethe, preoccupata di salvaguardare l’integrità della Contea, decide di cedere la Contea a Ro-

La battaglia di Sempach, 1386; ill. di Karl Jauslin (1889)

dolfo IV d’Austria, considerando la parentela tra i conti del Tirolo e gli Asburgo. Il 26 gennaio 1363 furono avviate le trattative con i nobili tirolesi e con Rodolfo, concretizzatesi nel documento sottoscritto da 14 nobili Tirolesi, che apposero il loro sigillo accanto a quello di Margarethe. In realtà poi la cessione del potere effettivo a Rodolfo avvenne solo il 2 settembre 1363, in presenza dei nobili e degli stati inferiori di Bolzano. Nove giorni dopo, in una seconda e più ampia assemblea, tutti gli stati tirolesi dichiararono la loro fedeltà a Rodolfo, vale a dire: “intera comunità, nobili e non nobili, poveri e ricchi che appartengono alla signoria del Tirolo”. Per gli Asburgo l’acquisizione del Tirolo rappresentò un passo importante verso il congiungimento dei loro territori d’origine (nella attuale Svizzera e nella Germania sud-orientale) con le loro posizioni in Austria. A questo punto riporto un’ampia sintesi dell’interessante libro dello storico Marius De Biasi. Rodolfo IV riesce a legare a sé i nobili, a cui conferma i privilegi avuti da Mainardo II, ma anche le città, proprio per contrapporle ai nobili, confermando le loro libertà e una dopo l’altra le varie città giurarono i patti di dedizione (il consiglio e i cittadini di Vipiteno li sottoscrissero il 9 febbraio) e i contadini, a cui confermò le loro libertà. Tuttavia il partito dei nobili tirolesi avversi a Rodolfo non smise di tramare contro di lui, addirittura organizzando contro di lui un atten-

tato. Nel 1364 l’imperatore Carlo IV di Lussemburgo e re di Boemia, il margravio di Brandeburgo e suo fratello Otto di Wittelsbach, dichiararono di rinunciare alle loro pretese sul Tirolo in favore degli Asburgo. Ma, dopo la morte di Rodolfo IV nel 1365, i Bavaresi, sperando di poter profittare dell’inesperienza di Albrecht III, fratello e successore di Rodolfo, nel 1368 scesero in forze e dilagarono fino a Landeck. Grazie alla lungimirante politica di Rodolfo IV di coinvolgere i cittadini nella difesa della Contea, le città di Innsbruck e di Hall arginarono l’offensiva, come del resto fece il principe vescovo di Bressanone, che seppe convincere i contadini alla difesa, consentendo al duca Albrecht III di accorrere dalla Carinzia con un nuovo esercito e di ricacciare i Wittelsbach dalla Valle dell’Inn. A questo punto – così De Biasi- si può ben dire che l’acquisizione del Tirolo fu il punto di partenza per le fortune del casato degli Asburgo. La Contea infatti era un ponte che avvicinava gli antichi territori origi-

Letteratura 1. M. Frédéric Mercey, Le Tyrol et le Nord de l’Italie, II., Paris 1833. La Casa Ed. Panorama, Trento, pubblica nel 1988 un’edizione anastatica dell’opera, corredata dalla traduzione italiana (di Luciana Groff): M. Frédéric Mercey, Viaggio attraverso il Tirolo. 2. Josef Riedmann, Il secolo decisivo nella storia del Tirolo, in: Il sogno di un principe. Mainardo II - La nascita del Tirolo, Catalogo della mostra storica del Tirolo, Castel Tirolo, Stift Stams 1995. 3. Hans Heiss, 1363: un anno fatale per il “paese tra i monti”, Der Erker, 12/2013, pp. 12-13. 4. Marius De Biasi, Il Sudtirolo - Dalla contea alla Heimat, Praxis 3, Bolzano 2008.


nari in Svizzera degli Asburgo (già sconfitti in passato dagli svizzeri a Morgarten nel 1315) ai nuovi domini del Ducato d’Austria. Leopoldo III d’Asburgo tenta a più riprese di ristabilire il dominio del casato nei territori dell’Alto Reno, ma si scontra con la Confederazione Elvetica, che aveva adottato un nuovo schieramento vincente dei fanti contro la cavalleria. Leopoldo nel 1386 raccolse un grande esercito, ma subì una terribile sconfitta a Sempach (Cantone di Lucerna) e rimase ucciso lui stesso. La guerra portò al definitivo distacco dei domini degli Asburgo di Lucerna, di Zug e del cantone di Glarus. Ma la guerra volse la termine solo nel 1388, quando 600 fanti svizzeri sconfissero ancora una volta la cavalleria feudale degli Asburgo a Näfels, cantone di Glarus. La Confederazione di otto cantoni, città e campagne aveva sconfitto la nobiltà germanica, rappresentata dagli Asburgo. L’impressione suscitata in Europa fu enorme. Eppure, nonostante le molte vittorie conseguite, la Confederazione

non si ingrandiva: la spiegazione è che gli svizzeri non facevano guerra per la conquista di terre straniere. Le guerre dei confederati erano né più né meno che razzie organizzate volte alla conquista del bottino di guerra (straff organisierte Beutzüge). Questa interessantissima analisi di De Biasi ci riporta alla domanda iniziale formulata sulla base delle considerazioni succitate di Mercey. E se il Tirolo fosse passato alla Svizzera? Domanda che oggi acquista una particolare attualità, in quanto ricorre il centenario del passaggio della parte meridionale del Tirolo all’Italia imposto con il Trattato di Saint-Germain, che sancisce la dolorosa Trennung del (Südtirol) dal resto dell’antica Contea e dall’Austria. Eventi che non sarebbero verosimilmente avvenuti se il Tirolo fosse a suo tempo passato alla Svizzera.

ap

Grande successo per la Camminata Gastronomica Lo scorso 14 settembre si è svolta con grande successo la prima camminata gastronomica denominata “Il sapore delle Associazioni”. Tutte le associazioni legate al gruppo linguistico italiano sono, ormai da un anno, rappresentate nel Comitato di Educazione Permanente di Vipiteno, che è nato proprio con lo scopo di unire e creare una rete nella nostra comunità. Da qui l’idea di organizzare un grande evento per tutta la comunità vipitenese a cui hanno preso parte circa 80 partecipanti. Il 14 settembre ogni Associazione si è occupata di organizzare una tappa del percorso che, in quasi 12 chilometri, ha toccato le sedi sociali del Coro Cima Bianca (colazione), dell’Ana Vipiteno (aperitivo), del Cai Vipiteno (primo piatto)

e dei Carabinieri (secondo piatto). Non sono mancati i canti del Coro Cima Bianca, due stupende mostre fotografiche curate da Ana e da Agorà, uno stand con cui il Soccorso Alpino si è presentato ai cittadini e una guida della città organizzata dall’Upad. La giornata si è conclusa nella appena restaurata Piazza Alexander Langer, in cui l’Arci si è occupata del dessert e dell’intrattenimento musicale. Questa manifestazione è la dimostrazione della grande capacità che hanno le Associazioni di unirsi e di fare rete, il tutto a favore della comunità. Per la buona riuscita della manifestazione è stato prezioso il supporto del Comune di Vipiteno e dell’Associazione Turistica di Vipiteno. cm

OTTOBRE: occasione per ripensare, come cristiani, al nostro essere “missionari”… Papa Francesco ha indetto per il mese di ottobre, per la Chiesa universale, un Mese Missionario Straordinario sul tema Battezzati e inviati: la Chiesa di Cristo in missione nel mondo. In effetti il cristiano, dal momento del battesimo, diventa un missionario di speranza per il mondo. Non è un profeta di sventura, l’essenza del suo annuncio è l’opposto alla sventura: è Gesù, morto per amore e che Dio ha risuscitato al mattino di Pasqua. E questo è il nucleo della fede cristiana. Com’è bello pensare che si è annunciatori della risurrezione di Gesù non solamente a parole, ma con i fatti e con la testimonianza della vita! Gesù vuole testimoni: persone che propagano speranza con il loro modo di accogliere, di sorridere, di amare. Soprattutto di amare: perché la forza della risurrezione rende i cristiani capaci di amare anche quando l’amore pare aver smarrito le sue ragioni. C’è un “di più” che abita l’esistenza cristiana! È come se i credenti fossero persone con un “pezzo di cielo” in più sopra la testa come dice papa Francesco. Così il compito dei cristiani in questo mondo è quello di aprire spazi di salvezza, come cellule di rigenerazione capaci di restituire linfa a ciò che sembrava perduto per sempre. Il cristiano “è un missionario di speranza, non per suo merito, ma grazie a Gesù, il chicco di grano che, caduto nella terra, è morto e ha portato molto frutto”. Per chi vuol sapere qualche cosa di più ecco qui un sito molto bello da visitare: http://www.october2019.va/it.html

Don Giorgio

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Cambio al vertice per il 5° Reggimento Alpini

Orti urbani

© Stefano Orsini

Il Col. Ruggero Cucchini lascia il comando del Reparto; al suo posto subentra il Col. Massimiliano Gualtieri.

Dopo oltre tre anni di comando, il Col. Ruggero Cucchini lascia la guida del 5° Reggimento Alpini. La cerimonia si è svolta a inizio settembre presso la Caserma Menini – De Caroli di Vipiteno, sede del Reparto, alla presenza del C.te della Brigata Alpina “Julia” – Gen. B. Alberto Vezzoli – e di numerose altre autorità civili e militari, e rappresentanti delle associazioni combattentistiche e d’arma. Numerosi sono stati gli impegni operativi cui il reparto ha preso parte durante il mandato del Col. Cucchini: diversi gli impieghi in territorio nazionale nell’ambito dell’Operazione Strade Sicure intervenendo – sin dai primi giorni di comando – nelle aree terremotate di Umbria e Marche, per poi vedere i militari del 5° Alpini impiegati presso Milano e Brescia, la Val di Susa ed i valichi di frontiera del Brennero e di Prato della Drava in provincia di Bolzano; inoltre, il reparto è stato impiegato per due volte in attività internazionali all’estero: in Lettonia per l’Operazione Baltic Guardian, ed in Kosovo come parte consistente del Multinational Battle Group West, unità multinazionale a guida italiana – comandata per l’appunto dal Col. Cucchini dal giugno al dicembre 2018 – con il compito di garantire la sicurezza nel settore occidentale del Kosovo. Ancora, in questi ultimi 3 anni numerose sono state le collaborazioni con le istituzione dedite al soccorso in ambiente montano, con diverse esercitazioni svolte da personale specializzato del 5° Alpini con gli operatori del CNSAS (Corpo Nazionale del Soccorso Alpino e Speleologico) del Trentino Alto Adige e della Lombardia, e con il soccorso alpino della Guardia di Finanza. Durante il discorso di saluto, il Col. Cucchini ha voluto ringraziare tutti i militari del reparto per l’impegno profuso in questi anni di intenso impiego, dimostrando sempre professionalità ed attaccamento ai valori di sacrificio e dedizione, da sempre patrimonio etico e morale degli alpini di ieri e di oggi. Da quest’oggi il nuovo Comandante del 5° Rgt Alpini sarà il Col. Massimiliano Gualtieri, ufficiale degli alpini di grande esperienza, che ha già partecipato a numerose operazioni sia sul territorio nazionale che all’estero, e proviene dalla Brigata Alpina Taurinense dove ha svolto l’incarico di Capo di Stato Maggiore per oltre due anni.

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Suscita sempre più interesse il concetto del comune commestibile grazie al quale le persone hanno molte possibilità di assaporare specialità genuine davanti alla propria porta di casa. Insieme si creano oasi verdi su superfici pubbliche o viene reso visibile ciò che è già presente e quanto di commestibile viene offerto alle persone e agli insetti – con il motto: è permesso spizzicare e non c‘é nessun divieto di accesso. Questa idea è già stata messa in pratica, con grande successo, in molti comuni in tutto il mondo. Anche a Vipiteno, per esempio, si è iniziato a piantare nel territorio comunale „antiche“ varietà di frutta, su più di

80 piante ad alto fusto, per evidenziare la biodiversità di frutta locale e renderne accessibile l‘utilizzo. Sta sorgendo anche un orto urbano che deve risvegliare il piacere alla coltivazione e all‘assaporare la natura e la comunità. La Città di Vipiteno e i comuni di Matrei/ Mühlbachl/ Pfons, coordinati dall‘associazione „Tiroler Bildungsforum“, collaborano per la realizzazione di questo progetto nell‘ambito di un progetto Interreg, affinchè possa sorgere nella Wipptal un variegato paesaggio commestibile. Il progetto ha suscitato molto interesse e sono già state fatte alcune serate informative. cm

CNSAS DI VIPITENO

Nuovo container Sabato 16 settembre 2019 è stato consegnato alla squadra di soccorso alpino del CNSAS di Vipiteno un nuovo container, grazie al contributo della Fondazione Cassa di Risparmio della Provincia di Bolzano. Questo container, posizionato non lontano dall'area di atterraggio degli elicotteri del 112, servirà da deposito materiale per la squadra di primo intervento; questo permetterà di ridurre sensibilmente i tempi

di intervento ed aumentarne la operatività, garantendo un servizio ancora più efficiente. Alla cerimonia erano presenti, oltre ad una rappresentanza della squadra di soccorso

alpino di Vipiteno, il Responsabile della Fondazione ed il Direttore della filiale della Cassa di risparmio di Vipiteno.


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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

La nuova stagione del Teatro Stabile di Bolzano Sei gli spettacoli in abbonamento a Vipiteno

Il 10 settembre scorso è avvenuta la presentazione della nuova stagione del TSB presso la sede di Sterzing MusicLab Vipiteno. L’assessore comunale per la cultura Fabio Cola ha sottolineato che la cooperazione con il TSB è di fondamentale importanza culturale per la nostra comunità e il pubblico è in costante crescita. Sei gli spettacoli a Vipiteno, mentre due sono gli spettacoli a Bolzano, con trasferte pomeridiane con il pullman gratuito per gli abbonati. Questo oneroso impegno del TSB è reso possibile anche dalla collaborazione dell’associazione ARCI (e dal personale impegno del suo presidente Davide Fiorotto) e di altre associazioni culturali locali. Il direttore Walter Zambaldi ha poi illustrato gli spettacoli in cartellone per gli appassionati di Vipiteno. Gli spettacoli a Vipiteno, Teatro Comunale (ore 20.30, domenica ore 16.00) Il primo spettacolo a Vipiteno, martedì 19 novembre, è “La meraviglia – voci e storie dalla città sotterranea”, una produzione dello Stabile, scritta e interpretata da Andrea Castelli con il contrappunto musicale di Emanuele Dell’Aquila e la regia di Leo Muscato. Un attore e un suggeritore/ musicante rimangono chiusi per errore in un teatro. Per passare la notte, in attesa che al mattino qualcuno li trovi, i due parlano e fanno riemergere storie di un passato che sembra remoto ma che invece ritorna venato di malinconia e di umorismo. Il successivo appuntamento vipitenese, giovedì 19 dicembre, è ”Dove eravamo rimasti”, di e con Paolo Rossi, con musiche eseguite dal vivo da Emanuele Dell’Aquila. Paolo Rossi ripercorre il meglio del suo teatro e la contemporaneità nel suo stile rivoluzionario,

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pirotecnico e incontenibile, arricchito da aneddoti che riguardano la sua vita e il suo mestiere.

do le sue forze vengono meno il suo mondo sprofonda in un baratro di sconforto.

La casa nova, di Carlo Goldoni, in scena a Vipiteno il 26 gennaio

Il terzo appuntamento a Vipiteno, domenica 26 gennaio 2020, è con “La casa nova” di Carlo Goldoni, del Teatro Stabile del Veneto, regia di Giuseppe Emiliani, con Piergiorgio Fasolo, Stefania Felicioli, Lucia Schierano e con gli attori della Compagnia Giovani del TS del Veneto. Anzoletto e Cecilia, novelli sposi, sono alle prese con un trasloco. Cecilia è capricciosa e amante del lusso, Anzoletto è debole, incapace di opporsi alle pretese di lei; intorno un nugolo di personaggi: una commedia d’ambiente, caratterizzata da una grande vivacità dei dialoghi. Nel quarto spettacolo a Vipiteno, il 4 marzo, andrà in scena una produzione del TS del Veneto e del TS di Bolzano, “Morte di un commesso viaggiatore”, di Arthur Miller, con la regia di Angelo Muscato, con Alessandro Haber e Alvia Reale. Questo capolavoro racconta la storia di Logan, un piccolo uomo, un commesso viaggiatore che sogna un successo facile e rapido grazie alla sua parlantina e alleva i figli al culto dell’apparenza, a puntare tutto sull’effimero, ad essere attraenti e popolari. Ma finisce per farne dei falliti. E quan-

Domenica 19 aprile, nel quinto spettacolo a Vipiteno, torna l’appuntamento con la danza, in questo caso con “Gershwin Suite / Schubert Frames”, presentati dalla MM Contemporary Dance Company, Teatro Ristori di Verona, con la coreografia di Michele Merola ed Enrico Morelli. Partendo dai migliori brani di George Gershwin e dalle suggestioni provenienti dalle opere pittoriche del pittore americano Edward Hopper, Michele Merola antologizza in Gershwin Suite non solo le più accattivanti pagine del grande artista americano, come Summertime e Rhapsody in blue, ma anche quelle più romantiche e intime. In Schubert Frames un collage di celeberrimi brani di Schubert fa da colonna sonora a questo lavoro, dedicato alle molte anime dell’uomo contemporaneo, dove l’amore lascia il posto al disinganno, il distacco alla condivisione, la passione al timore, in un’epoca come la nostra, tormentata da un malessere diffuso, ma anche ansiosamente alla ricerca di una speranza di felicità. Sesto ed ultimo spettacolo a Vipiteno mercoledì 6 maggio sarà

una produzione del TSB, “Della madre”, uno spettacolo di Mario Perrotta, con la consulenza coreografica di Massimo Recalcati, con Mario Perrotta e Paola Roscioli. In questo secondo capitolo della trilogia In nome del padre, della madre, dei figli, l’attenzione cade sulla figura della Madre, una figura che ha mantenuto nel tempo una sorta di sacralità e onniscienza, che la rende ingiudicabile, al di sopra del bene e del male, così compresa nel suo ruolo che rischia di diventare soffocante. Al centro di tutto questo ancora una volta figli e figlie silenti, assenti fisicamente sulla scena, ma perni assoluti della vicenda narrata. Gli spettacoli a Bolzano per gli abbonati di Vipiteno (ore 16.00, con servizio pullman gratuito) “Europa Cabaret” (domenica 3 e 10 novembre 2019 al Centro Trevi), una coproduzione italo-spagnola-tedesca. Un’unica ispirazione, indagare il concetto di Europa. Due registi, Serena Sinigaglia e Carlos Martin; due autori, Roberto Cavosi e Michele De Vita Conti. Un’alternanza di danza e prosa in una narrazione tragicomica e paradossale attraverso secoli di eventi, dal mito del ratto di Europa alla Brexit, e che si interroga su che cosa significhi essere europei. Il secondo spettacolo a Bolzano, in visione al Teatro Comunale domenica 24 novembre 2019, è “Elvira”, presentato dal Piccolo Teatro di Milano. Testo di Brigitte Jacques, diretto e interpretato da Toni Servillo, dedicato a Louis Jouvet, grande innovatore del teatro del Novecento. È un pezzo che porta lo spettatore a spiare un grande regista e un’allieva impegnati nel particolare momento della creazione di un personaggio. ap


VIPITENO

Hockey: quest’anno si punta tutto sui giovani

Al via un campionato di calcio per bambini Impegnate cinque squadre della Wipptal

Per questo è stato ingaggiato un nuovo allenatore

Le squadre del Campo di Trens e del Ridanna Broncos - Rittner Buam in una partita di pre-campionato

Dopo la pausa estiva è ripresa a pieno ritmo l’attività agonistica di hockey su ghiaccio che vede la prima squadra dei Broncos militare nel campionato dell’Alps League/ Serie A, al quale sono iscritte 18 squadre appartenenti a Italia, Austria e Slovenia. È previsto un girone di andata e ritorno, al termine del quale le prime sei classificate acquisiscono il diritto di disputare i play off insieme ad altre due squadre che verranno ripescate tra le rimanenti altre 12. Come al solito, nell’ambito di questo campionato, le squadre italiane si giocheranno anche il titolo di “Campioni di Italia” della serie A. Dopo la scorsa stagione, nella quale solo in parte sono stati raggiunti gli obiettivi prefissati, quest’anno la Società ha deciso di voltare pagina, puntando tutto sui giovani. Si è deciso così di ingaggiare un nuovo allenatore, il canadese Dustin Whitecotton, 40 anni, sposato in Baviera, e 4 nuovi giocatori stranieri: due difensori provenienti dagli USA, i portieri Jason Bacashihu e Jamie Milam e gli attaccanti Slater Doggett e Mathieu Lemay, entrambi canadesi. Come ci riferisce l’addetto alla comunicazione della Società, Stefan Troyer, non a caso la scelta dell’allenatore è caduta su Whitecotton, per la sua grande pazienza, per la capacità di lavorare sui giovani,

quelli provenienti dall’Under 19 nati negli anni dal 1998 al 2002, riconoscendo loro il diritto anche di far errori ma, soprattutto, quello di giocare, se meritevoli, a pieno titolo nella prima squadra. Una concorrenza costruttiva che porta a migliorarsi di continuo ed i risultati già si vedono, a giudicare dall’impegno messo dai giovani negli allenamenti estivi e nelle partite pre-campionato. Oltre all’Alps League la Società è impegnata con i giovani nei campionati Under 19, Under 17 insieme al Bressanone, Under 15, Under 13, Under 11 ed Under 9. Inoltre è aperta anche una scuola di pattinaggio ed hockey. Tra le novità anche l’acquisto di una nuova macchina per levigare il ghiaccio, un investimento di 130 mila euro, reso possibile grazie ai contributi dell’Ufficio dello Sport della Provincia e della Cassa di Risparmio di Bolzano. Inoltre chi è in possesso dell’abbonamento annuale per Montecavallo otterrà l’abbonamento gratuito anche per gli incontri casalinghi dei Broncos, valido per tutte le partite amichevoli e di regular season dell’Alps League. Per tutte le altre partite dei play off, come nel passato, chi è in possesso dell’abbonamento annuale di Montecavallo avrà diritto ad uno sconto del 20% sul prezzo del biglietto. bm

I bambini di 7-8 anni della scuola calcio della Wipptal si affrontano in un campionato locale, in cui validi ed appassionati istruttori insegnano a questi mini-atleti a migliorarsi, a rendersi autonomi e, soprattutto, ad amare questo sport. Sono iscritti alla Scuola anche bambini più piccoli che, per il momento, sempre seguiti dai loro allenatori, si limitano ad avere un primo contatto con la palla. Le partite di calcio che si svolgono nei campi della nostra zona, sono seguite da genitori, nonni, fratelli e sorelle più grandi che non

vogliono perdersi lo spettacolo e l’impegno dei loro beniamini. Normalmente le partite durano tre tempi di 15 minuti ciascuno, sufficienti per imparare a stare sul campo, a presentarsi al pubblico, a fare squadra e, nello stesso tempo, a mettere in risalto le proprie doti individuali. Al campionato sono iscritte le società del Vipiteno, Colle Isarco, Campo di Trens, Ridanna e Prati di Vizze, queste ultime con due squadre, e le partite si svolgono, normalmente, il sabato mattina. bm

CAI Vipiteno Giovanile 12.10.19: Giornata dell’ambiente. 03.11.19: Escursione sul sentiero delle castagne. Giochi, merenda e scorpacciata di castagne. Escursionismo 13.10.19: Tradizionale Törggelen fra i castagni di Velturno.

CAI Brennero 13.10.19: Escursione Alpe di Villandro.

CAI Fortezza 20.10.19: Törggelen.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 140

Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 06.10.19: Pranzo sociale in sede, in occasione della “Festa dei Nonni”.

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Sport

Über Stock und Stein von Daniel Mayr Ob Schotter, Asphalt, Kunstbahn oder Wald – kein Terrain ist vor ihm sicher. Und dabei fand der Maulsner erst vor drei Jahren eher zufällig zum Laufen. Aus dem anfänglichen Probieren entstand jedoch eine große Leidenschaft. Der 27-jährige Allroundläufer Martin Griesser im Erker-Porträt. „Jeder kann sich ein paar Schuhe kaufen und losstarten – Grenzen gibt’s da keine“, bringt der Maulsner die Einfachheit des Laufsports zum Ausdruck. Um zu laufen, brauche man eigentlich nur eine Sache und das ist Lust, denn können tut es für den Anfang jeder. Immerhin ist es eine der natürlichsten Fortbewegungsarten und wir lernen es schon in unserer Kindheit. Laufend könne man jedes Gelände überwinden: ob querfeldein über eine Wiese oder auf einen Berg oder die Straße entlang. Genau diese Möglichkeiten machen für Martin den

Martin Griesser kompakt Geburtstag: 08.03.1992 Geburtsort: Brixen Wohnort: Mauls Beruf: Gastronom Hobbys: Mountainbiken, Berggehen, Laufen Verein: Laufverein 100 10/19 ASV Erker Freienfeld

Reiz an dieser Sportart aus. „Man kann überall hinkommen und sieht Orte und Landschaften, die nicht jeder zu Gesicht bekommt“, so Martin. Zudem reizt es ihn auszutesten, was alles möglich ist. „Es ist beeindruckend, von einem Gipfel herabzuschauen – im Wissen, dass man vor einer Stunde noch ganz unten war und es nur mit seiner eigenen Körperkraft hier herauf geschafft hat.“ Gleichzeitig sei es schön zu sehen, wie schnell man sich bessern kann, denn die Zeiten der vorigen Jahre konnte er schnell überbieten. „Mir gefällt auch, die Leidenschaft am Sport mit anderen zu teilen und bei Wettkämpfen oder im Verein mit Gleichgesinnten zu lachen und zu reden.“ „Der Sport ist für mich ein Hobby und nimmt auf jeden Fall einen großen Teil in meinem Leben ein“, so Martin. Das äußere sich vor allem dann, wenn er unterwegs ist. „Wenn ich zum Beispiel im Urlaub bin und die Gegend nicht kenne, ziehe ich sofort meine Schuhe an und laufe drauf los, um die Umgebung zu erkunden. Das ist besonders dann toll, wenn man wieder zurückfindet“, so Martin lachend. Außerdem gewinne das Laufen einen immer größeren Stellenwert in seinem Leben. Mit der Zeit informiere man sich einfach besser, u. a. über Regenerationspha-

Martin Griesser: „Mir gefällt die Abwechslung.“

sen, und versuche sich auch besser zu ernähren. Auch die Anzahl der Trainingseinheiten versucht er zu erhöhen. Wie er zum Laufen kam, war eher ein Zufall. „2016 beschloss ich, mit einigen Freunden aus Spaß am Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg teilzunehmen“, erinnert er sich. Unvorbereitet wollten sie dieses Rennen aber nicht bestreiten und so fingen sie an, gemeinsam einige Trainingseinheiten zu absolvieren und zunächst kürzere Strecken zu laufen. „Ich war eigentlich immer schon sportlich, allerdings betrieb ich keinen Sport wirklich regelmäßig“, erklärt Martin. Bis er das Laufen entdeckte, hatte er in Freienfeld Fußball gespielt und in seiner Jugend war er im Hockeyteam. „Mannschaftssportarten

gefallen mir zwar auch sehr gut. Allerdings ist es beim Fußball immer so, dass man irgendwelche Schmerzen hat, während ich beim Laufen eigentlich immer schmerzfrei trainiere“, meint er. Zudem sei er immer schon gerne Mountainbike gefahren und auf den Berg gegangen, was sich sehr gut mit einem weiteren Hobby kombinieren ließ: dem Fotografieren. Kurze Zeit nach dem Kirchsteiglauf fand der Gilfenklammsprint in Stange statt und auch für diesen meldete sich Martin an. Langsam kam die Sache ins Rollen: Er begann, öfters zu trainieren, und informierte sich über andere Rennen. Doch allein auf eine Art Rennen konnte er sich nicht festlegen. Er begann sich bei Stadt- und Bergläufen zu messen und seit dem vergangenen Jahr bleiben auch längere Distanzen nicht von ihm verschont. Im Sommer diesen Jah-


res erreichte er etwa den vierten Platz beim Brixen Dolomiten Marathon (2.450 Höhenmeter) und blieb knapp unter vier Stunden. Aber auch auf kürzeren Distanzen konnte er schon mehrere kleine Erfolge einfahren, wie den Sieg beim Kellerbauerlauf im Ahrntal oder den Sieg beim diesjährigen Sterzinger Stadtlauf. „Sicherlich ist es nicht optimal, wenn ich keine Disziplin speziell trainiere, sondern alle Rennen ausprobiere, aber mir gefällt die Abwechslung, die möglich ist. Eine Disziplin wäre mir da zu monoton“, so Martin. Mit den Trainingseinheiten müsse er sehr flexibel sein, denn neben der Arbeit und Familie sei es nicht immer leicht, die nötige Zeit zu finden. So sind seine Trainingszeiten nicht fix, was auch einen Trainer oder das Training im Verein selbst ausschließt. Er trainiere eigentlich immer dann, wenn er genug Zeit findet. „Ein großes Dankeschön muss ich aber natürlich an die Menschen in meinem Umfeld, meine Familie und meine Mitarbeiter richten, die es mir oft erst ermöglichen, Zeit für das Training zu finden“, zeigt sich Martin

„In einer Saison bestreite ich 20 bis 30 Rennen.“

dankbar. In der Winterzeit, wenn es wetterbedingt nicht möglich ist, im Freien zu laufen, dient Martin das Skitourengehen als Ersatz. „Ich bin aber wirklich kein Wintersportler“, erklärt er. „Skitouren gehe ich eigentlich immer auf Pisten. Ansonsten überrede ich mich auch manchmal, aufs Laufband zu steigen. Wenn die Verhältnis-

se im Winter allerdings passen, steht einem Lauf im Freien nichts im Wege.“ Tesseriert ist er beim Laufverein ASV Freienfeld. „Dem Verein bin ich sehr dankbar, denn er ermöglicht mir nicht nur die Teilnahme an Rennen, sondern organisiert auch Busse zu den verschiedensten Wettkämpfen“, freut sich Martin. Zudem organisiert

der aktive Verein selbst Läufe und hält ihn immer auf dem Laufenden. Sein Terminkalender ist dadurch sehr ausgelastet. Besonders im Sommer gebe es jedes Wochenende mehrere Rennen und er müsse sich für eines entschieden. „In einer Saison bestreite ich 20 bis 30 Rennen“, schätzt Martin. Dabei bevorzuge er vor allem lokale Rennen. Ob Stadtlauf oder Berglauf, ob Kurz- oder Langstrecke – kein Event ist vor ihm sicher. Auswahl hat er genug: In Südtirol ist der Sport nämlich sehr beliebt und es werden viele Läufe organisiert. Allein im näheren Umfeld finden schon genug Rennen statt, um eine Saison zu füllen. Rennen außerhalb von Südtirol läuft er nur selten und wenn, dann nur in Verbindung mit einem Urlaub. So lief er den Marathon in München und Wien oder den Halbmarathon in Neapel. „Neben den Rennen schaute ich mir in Neapel zusammen mit meiner Freundin, die mich begleitete, auch einige kulturelle Dinge an, dann lohnt sich eine längere Reise auch“, erklärt Martin. „Am liebsten laufe ich alE lerdings zuhause.“

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Sport EXTREMSPORT

Die Dolomitenmänner schlagen wieder zu „Wenn Leiden Spaß macht.“ Mit diesem Motto wird der Red Bull Dolomitenmann für Viererteams beworben, der seit 1988 in Lienz ausgetragen wird. Ein Team aus dem Wipptal hat sich den „Spaß“ auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen.

Die Bergläufer gingen in diesem Jahr aufgrund des schlechten Wetters eine alternative Strecke laufen und legten auf ihrem Weg auf den Hochstein 12 km sowie 1.400 Höhenmeter zurück. Auch die Paragleiter waren von der Streckenänderung betroffen und starteten von der Moosalm mit einer anschließenden Zwischenlandung. Die Mountainbiker hatten steile Anstiege und schwierige Tragepassagen zu meistern, bevor sie über eine Skiweltcupstrecke ins Tal rasten, und schließlich wagten sich die Kanuten über einen spektakulären Sieben-Meter-Sprung in das Wasser und kämpften sogar aufwärts gegen die Stromschnellen. Schon mehrmals hat sich auch ein Wipptaler Team dem härtesten Teambewerb der Welt gestellt und hat sein Ergebnis aus dem Vorjahr bestätigt. Bergläufer Christian Moser erreichte nach 1:18 Stunden (21. Platz) das Ziel am Kuhbodentörl und übergab an Paragleiter Dominik Trenkwalder. Dieser konnte nach 24.59 Minuten (23. Platz) Mountainbiker Johann Rabensteiner ins Rennen schicken, der seine Teilstrecke in 2:12 Stunden (52. Platz) absolvierte. Kajakfahrer Martin Unterthurner beendete das Rennen schließlich mit einer Wahnsinnszeit von 36.46 Minuten auf dem hervorragenden 2. Platz. In der Gesamtwertung belegte das Team dental clinic Dalla Torre wie im Vorjahr mit einer Zeit von 4:30.59 Stunden den 22. Platz und den 17. Platz bei den Profiteams und egalisierte damit sein bisher bestes Ergebnis.

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BERGLAUF

Zwei neue Sieger beim Wasserfalleralmlauf Der 29. Berglauf von Ratschings auf die Fünfter mit 41.04,7 gute Zeiten erzielen. Wasserfalleralm Anfang September hat Dass die Laufserie um den Wipptaler Bergzwei neue Siegergesichter hervorgebracht. laufcup auch bei den jungen Teilnehmern Armin Larch und Jasmin Volgger, beide aus Fuß fasst, zeigt die starke Beteiligung vor der Gemeinde Ratschings, liefen jeweils un- allem in den Kinderkategorien. So standen angefochten Tagesbestzeit. Zudem wird die dort insgesamt 34 Mädchen und Buben am heurige Auflage den Organisatoren, aber Start. Aufgrund der Wetterbedingungen auch den Teilnehmern noch lange in Erin- haben die Veranstalter die Strecke für den nerung bleiben. Er wird nämlich nicht so Kinder- und Jugendlauf kurzerhand vom schnell „Schnee von gestern“ sein und hätte aufgrund des überraschenden Wintereinbruches auch gut und gerne mit „Schneefaller-Lauf“ betitelt werden können. Auf die Teilnehmerzahl hatte das schlechte Wetter genauso wie die Vielzahl an Laufveranstaltungen im ganzen Land auf jeden Fall negative Auswirkungen. So bewältigten heuer lediglich 57 Teilnehmer – Jasmin Volgger und Armin Larch davon 43 Läufer und 14 Wanderer – den Hauptlauf. Von Beginn an Bereich der Wasserfalleralm zur Bergstatihat Armin Larch Tempo gemacht und den on der Umlaufbahn verlegt. Dank der RatLauf dominiert. Trotz der widrigen Verhält- schings Jaufen GmbH konnte der Zieleinnisse konnte er seine Zeit aus dem Vorjahr lauf im Panoramagebäude der Umlaufbahn um rund 42 Sekunden verbessern und er- im trockenen aufgebaut werden. Die Siezielte mit 37.44,9 Minuten Laufbestzeit. Er ger in den verschiedenen Kategorien: Miwar damit auch rund 15 Sekunden schnel- nilauf Mädchen bzw. Buben: Isabell Siller ler als Vorjahressieger Christian Moser, der (ASV Mareit, 36,5 Sekunden), Lukas Plank nach seiner Teilnahme am Dolomitenmann (ASV Mareit, 27,8); Mädchen bzw. Buben 1: in Lienz am Vortag auf einen Start in Rat- Marie Ungerank (ASV LV Freienfeld, 1.20,8 schings verzichtete. Hinter Larch kamen Minuten), Felix Brunner (ASV Ratschings, Martin Griesser (39.59,5) als Zweiter und 1.25,1); Mädchen bzw. Buben 2: Ilvy Marie Roberto De Simone (40.35,5) als Dritter ins Markart (ASV LV Freienfeld, 1.20,4), ValenZiel. Larch sicherte sich mit seinem Sieg auch tin Sparber (ASV LV Freienfeld, 1.06,4). Juden Sieg in der Gesamtwertung um den gend weiblich bzw. männlich: Sofia Demetz Wipptaler Berglaufcup. (Gherdeina Runners, 4.51,8), Patrick Kotter Die schnellste Dame, Jasmin Volgger, erreich- (Gasteig, 5.32,5 Minuten). te in 48.49,6 Minuten mit einem Vorsprung Bei der Siegerehrung in der Waldhütte wurvon rund 1,5 Minuten auf Lea Trenkwalder den sowohl die Tagessieger als auch die Ge(50.23,9) das Ziel. Trenkwalder konnte ihre samtsieger prämiert. Die Übergabe der SieMutter Monika Reinthaler (50.50,1) um eine gertrophäen wird im Oktober in der Raiffeiknappe halbe Minute hinter sich lassen und senkasse in Sterzing stattfinden. hat damit bei den Damen den Gesamtsieg Nun blicken die Organisatoren bereits der für sich entschieden. 30. Ausgabe entgegen. Mit großer WahrAls Lokalmatadoren konnten bei den Da- scheinlichkeit wird es 2020 ein neues Ausmen Anita Parigger als Vierte mit 51.47,7 tragungsdatum geben und man wird sich eiund bei den Herren Bemjamin Eisendle als niges für die 30. Auflage überlegen.


LEICHTATHLETIK

Gutachten entlastet Alex Schwazer Wie die italienische Tageszeitung „Tuttosport“ in ihrer Ausgabe vom 7. September berichtete, sollen die Urinproben von Alex Schwazer manipuliert worden sein. Laut Tuttosport habe das jüngste Gutachten im Fall Alex Schwazer ergeben, dass der Geher, der 2016 wegen Dopings gesperrt worden war, unschuldig sei, die Urinproben sollen demnach manipuliert worden sein. Im RIS-Labor der Carabinieri in Parma seien schwerwiegende Unterschiede festgestellt, die „nicht mit der Physiologie des Athleten zu erklären sind“, betonte Schwazers Anwalt Rai Südtirol gegenüber. Die Unterschiede seien nur mit externen Faktoren zu erklären, die eine Manipulation nahelegen würden. Für Alex Schwazer war dieser Samstag auch privat ein besonderer Tag: Er hat an diesem Tag seine Lebensgefährtin Kathrin Freund geheiratet. Mit Spannung wurde nun das Beweissicherungsverfahren am Bozner Landesgericht nur fünf Tage später, am 12. September, erwartet. Dort fand RIS-Chefermittler Giampietro Lago in Anwesenheit von Alex Schwazer und Trainer Sandro Donati klare Worte: Die höhe DNA-Dichte in der Urinprobe von Alex Schwa-

zer sei „eindeutig eine Anomalie“. In einer tiefgekühlten Probe sei laut seinen Ausführungen noch 30 Prozent der DNA übrig, nach einem Jahr nur mehr 13 Prozent. Schwazer hätte demnach einen extrem hohen Ausgangswert haben müssen, den von 100 Probanden niemand erreicht hat. Dies lasse den Schluss zu, dass Schwazers Urinprobe mit einer geringen Menge Testosteron versetzt worden sei. Rechtsanwalt Gerhard Brandstätter forderte daraufhin ein neues Gutachten, mit dem geklärt werden soll, wie diese Anomalie zustandegekommen ist. Zudem beantragte er, den Absender der ominösen E-Mails ausforschen zu lassen, in denen von einem „Komplott gegen AS“ die Rede war. Die Weltantidopingagentur legte indes ein Gegengutachten vor, gegen das Brandstätter umgehend protestierte: Die Prozessparteien seien nicht darüber informiert gewesen. Er beantragte, das Dokument der WADA für nichtig zu erklären, es wurde jedoch mit Vorbehalt vorerst zugelassen. Wie es nun weitergeht? Trainer Donati hat es bereits angekündigt: „Solange mir keine Pistole in den Mund gehalten wird, werde ich alles auspacken. Ich werde auch auf Schadensersatz klagen. Alex will unbedingt die Wahrheit wissen – und ich will es auch.“ Alex Schwazer zeigte sich nach der Verhandlung positiv gestimmt. „Ich bin mehr denn je zuversichtlich, dass meine Unschuld bewiesen wird“, so Schwazer.

LEICHTATHLETIK

Markus Ploner siegt bei Dreiviertel-Halbmarathon Ende August konnte Markus Ploner vom ASV Sterzing erstmals den Dreiviertel-Halbmarathon von Bruneck nach Sand in Taufers gewinnen. Nachdem er in den Jahren zuvor die Plätze 2 und 3 belegt hatte, konnte sich Ploner in diesem Jahr gegen die Konkurrenz durchsetzen und blieb über die 17,6 km lange Strecke in 57.54 Minuten als einziger Teilnehmer unter einer Stunde. „Ich bin von Beginn an mein eigenes Tempo gelaufen und es ist gut ge- © running.bz.it gangen. Auch die Verhältnisse waren hervorragend“, so Ploner. Favorit Ousman Jaiteh aus Gambia, der im Trentino lebt, konnte ihm schon nach wenigen Kilometern nicht mehr folgen

und kam in 1:00.01 Stunden als Zweiter ins Ziel. Auf Platz 3 folgte Hermann Achmüller (1:01.09). Martin Griesser (1:03.00) und Dario Steinacher (1:03.41), beide vom Laufverein ASV Freienfeld, belegten die Plätze 7 und 8, Alexander Kruselburger (1:09.29) kam auf den 20. Platz. Bei den Damen ging der Sieg an Maria Chiara Cascavilla aus Apulien (1:03.46), die lediglich acht Männern den Vortritt lassen musste. Natalie Andersag (1:11.56) und Julia Kuen (1:12.41) folgten auf den Plätzen 2 und 3. Im Bild (v. l.) das Siegertrio Hermann Achmüller (3.), Markus Ploner (1.) und Ousman Jaiteh (2.) Erker 10/19

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RADSPORT

Polisportiva Biketeam beim Ötztaler Radmarathon

Für den Oktober, wenn sich die Lärchenwälder goldgelb verfärben, wird eine Rundwanderung über den Lärchensteig und den Hintertalweg im Bereich St. Jakob/Pfitsch und Stein vorgeschlagen. Wir fahren nach St. Jakob (machbar auch mit dem öffentlichen Bus) und vom Parkplatz bei der Feuerwehrhalle und Bushaltestelle gehen wir auf der Straße taleinwärts an der alten Kirche vorbei, vor dem Aiger-Bach links hoch, überqueren nach rechts den Bach und wandern gleich nachher links auf einem Traktorweg (Hinweisschild: Stein - Samsteig) den Bach entlang aufwärts. Beim Wegweiser Stein - Samsteig zweigen wir rechts ab und auf einem Waldsteig (heuer mustergültig von der Forststation Sterzing saniert) geht es nun weiter. Durch lichten Lärchenwald, immer wieder mit Ausblicken zu den hohen Pfunderer Bergen (Grabspitze, Felbe, Rotes Beil) auf der anderen Talseite, erreichen wir den höchsten Punkt unserer Wanderung auf 1800 m. Nun geht es wieder abwärts, zuletzt kurz steil hinunter in einen Bachgraben und auf einem Traktorweg kommen wir zu einer Kehre der Pfitscherjoch-Straße in Stein. Auf der Straße steigen wir weiter ab (Schild: Anger – Hintertalweg) bis zur nächsten Kehre, gehen nach links auf dem Zufahrtsweg Richtung Steinbruch Grünig und überqueren auf der ersten Brücke rechts den Pfitscher Bach. Links des Baches wandern wir talauswärts, immer den Hinweisschildern Hintertalweg – St. Jakob folgend. Im Bereich des Festplatzes überqueren wir wieder den Pfitscher Bach und kommen zu unserem Ausgangspunkt zurück. Tipps Auf Halbweg lädt der Gasthof „Stein“ zu einer verdienten gemütlichen Mittagspause ein (erreichbar in zehn Minuten Aufstieg ab Zusammentreffen des Traktorweges mit der Pfitscherjoch-Straße). Auf dem Rückweg über den Hintertalweg ist ein kurzer Abstecher nach links (Hinweisschild) zur Besichtigung des Moaßl-Wasserfalls lohnenswert.

Tourendaten Ausgangspunkt: Parkplatz bei Bushaltestelle in St. Jakob Strecke: 8 km Dauer: 3,5 – 4 Stunden Höhendifferenz: 360 hm Schwierigkeit: bis auf den eher steilen kurzen Abstieg in den Bachgraben vor Stein problemlos Beste Jahreszeit: lohnenswert jetzt im Herbst und bis zu den ersten Schneefällen

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Hermann Steiner, ASV Sterzing

Der Ötztaler Radmarathon ist für die Teilnehmer ein knochenharter Job. Die Strecke über 238 km und 5.500 Höhenmeter verlangte am 1. September den Radsportlern alles ab. Am Start war auch das Polisportiva Biketeam aus Sterzing. Der Klassiker führte von Sölden über den Kühtaisattel in Nordtirol, den Brennerpass, den Jaufenpass und das Timmelsjoch. Sieger Matthias Nothegger aus Bregenz fuhr nach 6:47.02 Stunden über die Ziellinie, bei den Damen war Christina Rausch aus Hamburg mit einer Zeit von 7:45.04 Stunden nicht zu schlagen. Am Start standen auch 26 Athleten vom Polisportiva Biketeam aus Sterzing. Lukas Bacher bewältigte

die Strecke in 7:26.14 und belegte den hervorragenden 60. Gesamtrang. Auch Alexander Polig, Alexander Niedrist, Albert Blasbich-

© Polisportiva Biketeam

Unterwegs in Innerpfitsch

ler, Stephan Obletter und Christian Fichter blieben alle unter acht Stunden. Bei den Damen kam Andrea Parigger in 10:45.02 Stunden auf den 107. Gesamtrang. In der Teamwertung belegte das Polisportiva Biketeam den ausgezeichneten 5. Rang. Allen Finishern gilt ausnahmslos höchster Respekt.

RADSPORT

Südtirol.Berg.Cup erfolgreich abgeschlossen Mitte September wurde mit der 5. und letzten Etappe, die über 10 km und 1.000 Höhenmeter von Tesero auf den Pampeagopass führte, der diesjährige Südtirol.Berg.Cup abgeschlossen. Bei den Herren fuhr Thomas Gschnitzer aus Thuins, der für den Radclub Union Sporthütte Fiegl an den Start geht, ein hervorragendes Rennen und belegte mit einer Zeit von 38.25,4 Minuten hinter dem Sarner Michael Spögler (37.36,3) den 2. Platz. Günther Plattner vom Polisportiva Biketeam kam auf Platz 34 (48.32,4). Bei der vierten Etappe, die Ende August auf das Penserjoch führte, fuhr Andrea Parigger (im Bild)

vom Polisportiva Biketeam mit einer Zeit von 1:06.01 auf das Podium und belegte den 3. Platz; der Sieg ging an Christina Rausch. Bei

den Herren belegten Lukas Bacher (1:05.43) und Christian Fichter (1:05.53), beide vom Polisportiva Biketeam, die Plätze 17 und 18. Weitere Wipptaler erzielten ebenfalls gute Ergebnisse.


NORDISCHE KOMBINATION

Gabriel Haller gewinnt in Gröden FUSSBALL

24. Wipptal-Turnier in Freienfeld Bereits zum 24. Mal fand Ende August in Freienfeld das traditionelle Wipptal-Turnier für die Kategorien U10 und U8 sowie für Freizeitmannschaften statt. In der U10 ging der Sieg an die Mannschaft OBI Brixen (Mädchen), die im Finale den Bozner FC mit 1:0 besiegte. Auf den weiteren Plätzen: 3. Ridnauntal, 4. Freienfeld I, 5. Sterzing, 6. Wiesen, 7. Brixen, 8. Freienfeld II. Das U8-Endspiel gewann der CF Sterzing gegen Wiesen mit 1:0. Der Sieg im kleinen Finale ging an OBI Brixen (Mädchen), die gegen Milland mit 2:0 siegreich waren. Auf den weiteren Plätzen: 5. Brixen, 6. Freienfeld, 7. Ridnauntal II, 8. Ridnauntal I. Das Freizeitturnier gewann der FC Runcadic nach Elfmeterschießen mit 3:1; das Spiel gegen Freizeit Freienfeld war 1:1 ausgegangen. Im Spiel um Platz 3 besiegte Aicha die A-Jugend vom ASV Freienfeld mit 2:0. Im Bild die U8 des CF Sterzing.

FUSSBALL

© ASV Sports & Friends Südtirol

Ein Rucksack voller neuer Erfahrungen Bereits zum 5. Mal nahmen die Special-Kickers vom ASV Sports & Friends Südtirol am traditionellen Arge-Alp-Turnier teil, das vom 30. August bis zum 1. September ausgetragen wurde. In diesem Jahr fand das Turnier, an dem neun Mannschaften aus Bayern, Graubünden, St. Gallen, Tirol, Vorarlberg und Südtirol teilnahmen, in Oberhaching in der Nähe von München statt. Das Finale konnte BVS Bayern mit 3:1 gegen St. Gallen Procap für sich entscheiden, die Lebenshilfe Südtirol konnte den sehr guten 5. Platz erkämpfen. Die Special Kickers konnten sich zwar von Spiel zu Spiel steigern, mussten sich aber mit dem letzten Platz begnügen. Dennoch kehrten sie mit einem Rucksack voller Erfahrungen, neuen Freundschaften und tollen Eindrücken wieder nach Hause zurück. Auch im nächsten Jahr werden die Special Kickers wieder beim Arge-Alp-Turnier antreten. Bis dahin haben sie sich auf jeden Fall fest vorgenommen, fleißig weiter zu trainieren, um sich Schritt für Schritt zu verbessern.

STOCKSPORT

© ASV Mareit – Stocksport

Erfolgreiche Jugend des ASV Mareit Mitte August fand in Gais der jährliche „Südtirol Jugendcup“ für Stocksportler statt. Erstmals seit einigen Jahren konnte der ASV Mareit bei diesem Bewerb wieder Stockschützen in den Kategorien U10 und U12 stellen. Die jungen Schützen, die in Gais ihr allererstes Turnier spielten, konnten beachtliche Leistungen erzielen. Vor allem in der Kategorie U10 trumpften die Spieler des ASV Mareit groß auf und belegten die ersten drei Plätze. Felix Volgger holte sich mit 222 Punkten die Goldmedaille, knapp gefolgt von Jonas Eisendle, der mit 221 Punkten den zweiten Platz belegte. Komplettiert wurde das Trio von Leonie Schuster, die mit 216 Punkten auf den 3. Platz kam. Im Bild (v. l.) Leonie Schuster, Felix Volgger und Jonas Eisendle.

Die Sommersaison der Skispringer und nordischen Kombinierer ist für Gabriel Haller aus Wiesen erfolgreich zu Ende gegangen, konnte er doch in den letzten Rennen noch mehrere Podiumsplätze erreichen. Am 28. Juli beim Wettkampf in Pellizzano (Val di Sole) konnte er nach einem 5. Platz im Springen nach einer guten Aufholjagd im Berglauf den 3. Platz in der Kategorie U12 erreichen. Sein bestes Ergebnis erreichte er auf seiner Heimschanze auf dem Monte Pana, wo er mit der Grödner Mannschaft trainiert. Beim Wettkampf am 25. August konnte er gleich zwei Podiumsplätze erreichen. Beim Springen erreichte er mit zwei schönen Sprüngen über 19,5 m und 20 m sowie guten Haltungsnoten hinter seinem Teamkollegen Maximilian Gartner den ausgezeichneten 2. Platz. Bei der Verfolgung im Berglauf durch Wald und Feld überholte er dann seinen Kollegen und gewann damit die Sommerkombination der U12 (im Bild). Beim selben Event nahm er auch am Spezialspringen der Kategorie U14 auf der 30-m-Schanze teil, wo er auf dem 10. Rang landete. Der junge Wiesner Athlet ist nun seit Anfang der Sommersaison im Landeskader der Springer und Kombinierer und kann damit bei verschiedenen Trainingslagern, die unter anderem auch in Österreich stattfinden, weitere Erfahrungen sammeln und seine Technik verbessern.

SOMMERBIATHLON

Federica Sanfilippo siegt bei Deutschen Meisterschaften Als Mitte September in Ruhpolding die Deutschen Meister im Sommerbiathlon gekürt wurden, sah das Podium etwas sonderbar aus: Ganz oben auf dem Treppchen stand das italienische Team, dem neben Federica Sanfilippo aus Ridnaun auch Lisa Vittozzi und Michela Carrara angehörten. Sie gewannen in der 3x6-km-Staffel überlegen vor der Ukraine/Slowakei bzw. vor einem bayerischen Trio, das sich den Meistertitel holte. Bei den Herren landete das italienische Team mit Patrick Braunhofer Michel Durand und Mattia Nicase auf dem 16. Platz, während Thomas Bormolini, Lukas Hofer und Dominik Windisch Bronze holten; der Sieg ging an ein Team aus Thüringen. Erker 10/19

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Sport

EISHOCKEY

Broncos präsentieren jungen Kader Wie bereits in der September-Ausgabe des Erker berichtet, stehen die Broncos in der vor kurzem angelaufenen Saison mit neuem Trainer, starken Importspielern und vor allem jungen Nachwuchstalenten vor großen Herausforderungen. Hier der gesamte Kader im Bild.

Kader der WSV Wipptal Broncos 2019/20 Tor

Verteidigung

Sturm

33

30

Jason Bacashihua, USA, 20.09.1982

Fabian Klammer, Sterzing, 21.07.2001

71 Michael Hasler, Sterzing, 28.03.2001

106

35 Jakob Rabanser, Brixen, 18.06.2000

27 Michael Messner, Sterzing, 17.06.1994

4

11

16

Rene Deluca, Sterzing, 02.05.2002

Slater Doggett, CAN, 03.07.1994

49

61

94

Tobias Kofler, Wiesen, 11.07.1992

Tommy Kruselburger, Sterzing, 22.03.1995

Mathieu Lemay, CAN, 19.12.1994

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Assistenzcoach: Roman Vanek (CZE)

Tormanncoach: Daniel Goller

3 Johannes Gschnitzer, Mauls, 08.03.2002

17 Fabian Hackhofer, Trens, 20.08.1990

42

44

18

Alessio Niccolai, Wiesen, 27.06.2001

Hannes Oberdörfer, Innsbruck, 04.04.1989

Dino Andreotti, Cles/ Sterzing, 11.06.2000

6 Jamie Milam, USA, 13.05.1984

Paolo Bustreo, Wiesen, 29.03.1983

Coach: Dustin Whitecotton (CAN)

12 Dominik Bernard, Kaltern, 12.09.1997

19 Paul Eisendle, Sterzing, 04.06.1998

22 Matthias Mantinger, Kaltern, 22.04.1996

Teamleader: Hannes Messner

Betreuer: Helmuth Messner

88

9

Daniel Erlacher, Sterzing, 05.11.1989

David Gschnitzer, Wiesen, 06.02.1996

34

21

Alex Planatscher, Sterzing, 12.12.1998

Daniel Soraruf, Sterzing, 21.03.2001

Betreuer: Alessandro Niccolai

Betreuer: Peter Pichler


Die Eishockey-Saison läuft Am 14. September ist der Startschuss in die neue Saison der Alps Hockey League gefallen und auch in der Jugend haben alle Altersgruppen der Wipptal Broncos das Training aufgenommen. Die Wildpferde mussten am ersten Spieltag bei den Vienna Capitals Silver, dem Farmteam des EBELClubs Vienna Capitals, antreten und konnten mit einem Sieg die ersten drei Punkte der AHL-Saison 2019/20 einfahren. Dieses Spiel hat gezeigt, dass die Wiener, anders als Klagenfurt oder in den ersten Jahren auch Salzburg, ein durchaus schlagkräftiges Team ins Rennen geschickt haben. Dies verwundert nicht, da ein Großteil der Mannschaft bereits in der Erste Bank Liga (vormals MOL-Liga) Erfahrung sammeln konnte und sich dort in der Vorsaison auch für die Playoffs qualifizierte. Bis Drucklegung des Erker konnten die Broncos insgesamt drei Siege in drei Spielen für sich verbuchen. Die Vorbereitung der Weißblauen hatte bereits gezeigt, dass die jungen Spieler große Schritte gemacht haben und trotz einiger Verletzungssorgen wurden die Spiele gegen Ritten und Rosenheim (Oberliga) jeweils nur mit einem einzigen Tor Unterschied verloren, während die Lindau Islanders (ebenfalls Oberliga) mit 4:2 geschlagen wurden. Das 1:9 beim Bayernligisten Miesbach, das bis auf wenige Ausnahmen ohne die erfahrenen Stammspieler bestritten wurde, war ein Ausrutscher, der nicht überbewertet werden darf. Das erste Meisterschaftsspiel hat also nur das bestätigt, was in der Vorbereitung deutlich geworden war: dass in dieser Mannschaft einiges an Potential steckt. Trotzdem ist es wichtig, dem Team von Dustin Whitecotton genügend Zeit für die Entwicklung zu geben und die Erwartungen nicht allzu hoch zu schrauben. Es wird wohl

© Oskar Brunner

unausweichlich sein, dass mit dieser sehr jungen Truppe früher oder später ein Tiefpunkt kommen wird. In jedem Fall spielt der Meisterschaftsmodus mit Masterbzw. Qualifikationsrunden im Februar den Broncos in die Hände, denn das Team wird im Laufe der Meisterschaft wachsen und somit in dieser heißen Phase stärker sein als jetzt zu Beginn. Start der Jugendmeisterschaften Auch in den meisten Jugendkategorien, genauer gesagt von der Kategorie U13 aufwärts, haben die Meisterschaften bereits begonnen. Während die große Anzahl der gemeldeten Spieler vor allem in den jüngeren Altersklassen Grund zur Freude ist, bereiten die Kategorien U17 und U19 den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Bei der U17 war von vorneherein klar, dass man die erforderliche Anzahl an Spielern nicht zusammenbringen würde. So entschloss man sich in dieser Kategorie zu einer Kombination mit den Brixen Falcons, wie sie bereits in Vergangenheit mehrfach bei der U19 oder U20 nötig war. Der Aderlass bei der U19, der nicht zuletzt auch der „Beförde-

rung“ einer großen Anzahl von Spielern in die erste Mannschaft geschuldet ist, war aber zum Teil nicht eingeplant. Obwohl in dieser Alterskategorie sehr oft und in praktisch allen Vereinen eine große Anzahl von Spielern mit dem Eishockeysport aufhört, war man bei den Broncos stets bemüht, möglichst viele Spieler so lange wie möglich bei der Stange zu halten, auch wenn klar war, dass sie nicht den Weg in die erste Mannschaft gehen wollen. Zudem ist die Anzahl an Sportschülern in den letzten Jahren dramatisch geschrumpft, weshalb die Mannschaftszusammenstellung heuer von Woche zu Woche eine Grat-

wanderung bleiben wird. Vereinsintern arbeitet man derzeit an einem Programm, damit diese Altersklassen für die Jungs attraktiver und interessanter werden; insbesondere zielt man auch auf eine Verbesserung des Sportschulprogramms. Es ist heute sehr viel schwieriger als früher, Akzente zu setzen und Alleinstellungsmerkmale zu bieten, die bei anderen Vereinen nicht zu finden sind. Viele Schulen bieten inzwischen ähnliche Programme an, obwohl es keine Sportschulen sind, und außerdem sind die Handlungsmöglichkeiten angesichts der stets knappen Mittel begrenzt. Dennoch konnten bereits einige mögliche Ansatzpunkte gefunden werden. Wie bereits erwähnt, bietet die Entwicklung bei den Jüngsten Eishockeycracks allen Grund zur Freude, konnten doch in den letzten beiden Jahren nicht weniger als 30 Neueinschreibungen vermeldet werden. Auch heuer startet die Laufschule wieder im Oktober und die Verantwortlichen hoffen auf reges Interesse. Verschiedene Aktionen zur Bewerbung der Laufschule sind fest eingeplant, in deren Rahmen das Interesse der Kinder am Eislaufen und in weiterer Folge am Eishockey geweckt werden soll. Stefan Troyer

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Extra

& n e z n a Fin n e i l i b o Imm Mangelware Mietwohnung Eine passende und günstige Mietwohnung in Sterzing zu finden, war nie leicht, doch wie Lukas Siller von „Siller Immobilien“ im Gespräch mit dem Erker erzählt, ist die Situation am Wohnungsmarkt derzeit sehr ernst. Erker: Herr Siller, wie schwierig ist es momentan, in Sterzing eine leistbare Mietwohnung zu finden? Lukas Siller: Die Situation ist sehr ernst. Wir erhalten als Vermittler tagtäglich im Schnitt bis zu 15 Anfragen. Oft sind Wohnungssuchende völlig verzweifelt. Sie finden in Sterzing oder der näheren Umgebung keine Mietwohnungen zu vernünftigen Konditionen und in annehmbarem Zustand. Seit ungefähr zwei Jahren können wir einen signifikanten Anstieg bei den Anfragen beobachten und zurzeit sind wir nicht mehr in der Lage, einen Bruchteil von diesen zu bedienen, aus Mangel an Wohnungen – das war in der Vergangenheit nie der Fall. Die zahllosen Mietanfragen bleiben so zu 90 Prozent unbearbeitet. Wo und wie die Leute dann unterkommen, entzieht sich unserer Kenntnis. Welche Personen suchen nach einer Mietwohnung? Wir erhalten ganz unterschiedliche Anfragen, dabei lassen sich vier größere Gruppen ausmachen:

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junge Leute und Pensionisten aus ten erzählen. Sehr schwierig war den. Glücklicherweise sehen viele dem Bezirk, junge Leute aus an- es beispielsweise für eine auslän- Eigentümer die Not. Warum ist Sterzing so gefragt deren Regionen Italiens, Militaris- dische Familie, die eine größeund warum sind so weniten sowie Menschen mit Migrationshintergrund. ge Mietwohnungen auf Inzwischen erhalten wir dem Markt? auch Anfragen von SoziDie Ursachen sind sehr vielaleinrichtungen, karitaschichtig. Wir haben in Sterzing bedeutende und ertiven Vereinen und Unternehmen, die für ihre folgreiche Firmen, die FachSchützlinge und Angekräfte nach Sterzing holen. Es sind aber nicht nur die stellten mit Migrationsfür unseren Bezirk so wichtihintergrund Wohnungen suchen. Nachdem sie gen Leitbetriebe, die den Zukeine finden, wählen sie zug fördern, sondern auch auch den Weg zum Makdas DOB Outlet Center, die BBT Baustelle in Mauls oder ler, weil sie wissen, dass das Militär, wo junge Soldawir gerade in solchen Notsituationen gerne mit ten, die hier stationiert sind, ihnen zusammenarbeiten. ihre Familien nachholen. ZuAber auch wir können ihdem hat die Krise auf dem italienischen Arbeitsmarkt nen nur selten helfen und und die Wirtschaftskrise in so geben wir den Leuten den Rat mit auf den Weg, Lukas Siller: „Am gefragtesten ist natürlich das Ballungsgebiet anderen Ländern dazu beiim Kleinanzeiger des Er- Sterzing, unmittelbar gefolgt von Wiesen.“ getragen, dass Südtirol und speziell das Wipptal mit seiker nachzuschauen, am schwarzen Brett in der Bank oder re Wohnung benötigte, da eines nem Fachkräftemangel an Attrakbei Kondominiumverwaltern. ihrer beiden Kinder mit einer Be- tivität gewonnen haben. Mit dem In welcher Situation befinden hinderung auf die Welt kam. Es wirtschaftlichen Erfolg der Vorzeisich die Betroffenen? ist uns dann auch gelungen, eine geunternehmen konnte der WohIch könnte hier viele Geschich- Wohnung für diese Familie zu fin- nungsmarkt allerdings nicht mit-


halten. Möglicherweise spielt auch die geringe Risikobereitschaft von Wohnungseigentümern eine Rolle. Einige Großunternehmen sind deshalb sogar dazu übergegangen, Kleinwohnungen zu kaufen, die sie dann ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen. „Ein Ratschlag für jene, die an Immobilien interessiert sind, ist der Kauf einer Kleinwohnung, um sie dann weiterzuvermieten. Damit ist eine sichere und hohe Rendite für die kommenden Jahre garantiert.“ Wie viele Personen sind derzeit auf der Suche nach einer Mietwohnung in Sterzing? Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten, wir führen diesbezüglich keine Statistiken. Hochgerechnet auf die Anfragen via Mail, Telefon und bei Besuchen in unserem Büro, die wir täglich erhalten, kommen wir im Monat auf rund 200 konkrete Anfragen nach einer Mietwohnung. Zudem sind wir ja nicht die einzige Anlaufstelle. Wie prekär ist die Situation wirklich, wenn etwa in entlegeneren Dörfern relativ viele Leerstände zu verzeichnen sind. Sind die Wohnungssuchenden zu anspruchsvoll? Am gefragtesten ist natürlich das Ballungsgebiet Sterzing unmittelbar gefolgt von Wiesen. Gossensaß, Stange, Gasteig und Trens sind ebenfalls sehr beliebt. Die von Sterzing weiter entfernt gelegenen Ortschaften und Dörfer sind weniger gefragt, weil nicht jeder über ein Auto verfügt. Als Pendler ist man aber entweder auf ein Auto oder auf eine funktionierende Bus-Zug-Verbindung angewiesen. Funktioniert das nicht optimal, bedeutet das deutliche Mehrkosten und Zeitverlust. Auch wenn die Mieten in der Peripherie deutlich günstiger sein mögen, rechnet es sich für die Mieter nicht. Werden im Wipptal zu wenige Wohnungen gebaut oder

gibt es zu viel Leerstand? Ob es zu viele Leerstände gibt, kann ich nicht beurteilen. Es ist aber Fakt, dass die Gemeindeimmobiliensteuer (GIS/IMI), die für nichtvermietete Zweitwohnungen anfällt, in Sterzing mit dem höchstmöglichen Steuersatz berechnet wird. Von politischer Seite hat man also sehr wohl versucht, Druck auf die Eigentümer auszuüben, damit leerstehende Wohnungen auf den Markt kommen. Neubauwohnungen sind andererseits nicht für die Vermietung bestimmt, sondern für den Eigenbedarf. Die rege Bautätigkeit bringt für den Mietmarkt insofern keine Erleichterung. Zudem ist der Großteil der neuen Wohnungen konventioniert, was bedeutet, dass die Mieter bestimmte Voraussetzungen wie etwa einen gültigen Arbeitsvertrag vorweisen müssen. Auch ist der Mietzins bei konventionierten Wohnungen den Vorgaben des Landesmietzinses unterworfen, das heißt, dass das Land den höchstzulässigen Mietzins vorschreibt. Nachdem der Landesmietzins für Sterzing relativ gering ist, hat ein Wohnungseigentümer wahrscheinlich kein großes Interesse, seine konventionierte Wohnung zu vermieten; während man beispielsweise für eine konventionierte Zwei-Zimmer-Wohnung mit 450 Euro rechnen kann, ist für dieselbe Wohnung auf dem freien Markt 650 Euro realisierbar. Für einige hundert Euro gibt niemand seine Zwei-Zimmer-Wohnung in fremde Hände, zumal die Einnahmen ja auch versteuert werden müssen und bei Registrierung und Vertragserstellung auch mit Kosten zu rechnen ist. Auch die Hoffnung, dass durch die neuen Wohnungen für Militärangehörige, die vor kurzem in der Hochstraße fertiggestellt wurden, Wohnraum frei wird, hat sich nicht erfüllt. Für den Mietmarkt brachte das keine Erleichterung, da nur eine bestimmte Kategorie Erker 10/19

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Finanzen & Immobilien

berücksichtigt wird. Was hindert Wohnungseigentümer daran, ihre Immobilien zu vermieten? Die Angst vor Mietausfällen? Verständlicherweise bevorzugt man als Wohnungseigentümer Mieter, die aus der Gegend sind und die man kennt. Viele haben wahrscheinlich sehr hart für ihr Eigentum gearbeitet und gespart und überlassen es nur jemandem zur Miete, dem sie vertrauen. Viele tun sich schwer damit, das Vertrauen auswärtigen Personen zu schenken, die sie nicht kennen. Diesem Wunsch der Eigentümer kommen wir natürlich nach und suchen den für sie passenden Mieter. Vielen ausländischen Suchenden konnten wir aber helfen, weil einige Vermieter der Meinung sind, dass die Herkunft keine Rolle spielt. Für sie ist es wichtig, dass es sich um ordentliche Leute handelt, die einer geregelten und unbefristeten Arbeit nachgehen. Sind die Ängste unbegründet? Vielfach sind die Ängste berechtigt. Denn es gibt in Südtirol das Problem, dass Wohnungen überfüllt sind. Dadurch ist die Abnutzung der Wohnung entsprechend stärker und es resultiert daraus ein Mehrverbrauch an Wasser und Heizung; steigende Kondominiumspesen werden dann oftmals nicht bezahlt. Manche Vermieter fürchten mögliche Beschwerden durch die Nachbarschaft und

kein Vermieter möchte Probleme mit der Hausgemeinschaft haben. Wer aus diesen Gründen davor zurückschreckt, seine Wohnung zu vermieten, wäre aber gut beraten, ein Maklerbüro zu beauftragen. Solche sind tagtäglich mit den Problemen rund um Wohnungssuche und Vermietung konfrontiert. Sie stellen die richtigen Fragen, kennen die Mieter teilweise schon sehr lange, filtern und wählen sie auch gezielt aus. Sie wissen sozusagen, wie man bestimmte Risiken einschränken kann und den richtigen Mieter findet. „Verständlicherweise bevorzugt man als Wohnungseigentümer Mieter, die aus der Gegend sind und die man kennt.“ Übernimmt ein Maklerbüro auch eine Garantie für den Fall, dass es zu Problemen kommt? Eine Garantie dafür kann heutzutage niemand geben und es kann passieren, dass auch wir getäuscht werden. Die Ausfallquote fällt bei Mietern, die wir vermitteln, aber kaum ins Gewicht. Nachdem wir in einer Branche arbeiten, in welcher der Name und der Ruf sehr wichtig sind, übernehmen wir auch Verantwortung und sind behilflich, wenn es zu Problemen kommt. Meistens reicht es, wenn wir den Betreffenden kontaktieren, diesem schreiben oder ihm ins Gewissen reden und gemeinsam Lösungen suchen.

Plattform Wohnungsmarkt Auf der FB-Seite „Wohnungsmarkt Sterzing und Umgebung“, die inzwischen stark genutzt wird und sich rein auf Immobilien konzentriert, können Eigentümer Immobilien zur Miete oder zum Kauf anbieten und Mieter oder Käufer können ihren Suchwunsch platzieren. Auf der Plattform können sowohl private als auch gewerbliche Inserate veröffentlicht werden. https://www.facebook.com/groups/639240023198361/

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Wie reagieren Wohnungssuchende, wenn sie auf den leergefegten Wohnungsmarkt in Sterzing treffen? Junge Leute aus Oberitalien beispielsweise, die aus beruflichen Gründen nach Sterzing kommen, sind erstaunt über die hohen Mieten und wundern sich auch darüber, dass sie so schwer eine Wohnung finden. In ihren Herkunftsregionen stehen tausende Wohnungen leer und es ist dort viel leichter, eine günstige Miet- oder auch Eigentumswohnung zu finden. Nachdem sie hier fremd sind und über keinerlei Kontakte verfügen, sind Immobilienagenturen eine der ersten Anlaufstellen. Einheimische haben hingegen bestimmte Vorstellungen und haben höhere Ansprüche hinsichtlich Größe und Einrichtung. Gefragt sind bei einheimischen jungen Familien Drei-Zimmer-Wohnungen, im Allgemeinen aber eher kleine Wohnungen mit rund 45 m2 Nettofläche, mit Balkon, Autostellplatz, Küche und Bad – diese Wohnungen sind nur sehr schwer zu bekommen. Wir haben zig Vormerkungen und lange Wartelisten für Zwei- oder Drei-Zimmer-Wohnungen. Wie ist dieser Wohnungsnot beizukommen? Ein Ratschlag für jene, die an Immobilien interessiert sind, ist der Kauf einer Kleinwohnung, um sie dann weiterzuvermieten. Damit ist eine sichere und hohe Rendite für die kommenden Jahre garantiert. Ein Appell geht auch an die Wohnungseigentümer, ihre leerstehenden Wohnungen zu vermieten – egal ob privat oder über eine Makler-Agentur. Aus unserer Sicht ist es falsch, den GIS-Steuersatz auf die Spitze zu treiben. Seit der Wirtschaftskrise ist der Zweitwohnungsmarkt stark zurückgegangen und in Sterzing wurde er zusätzlich durch die hohe GIS-Gebühr fast zum Erliegen gebracht – sogar langjähri-

ge Gäste haben sich aufgrund der hohen Nebenkosten gezwungen gesehen, ihre Wohnungen zu verkaufen. Wenn man von qualitativ hochwertigem Tourismus spricht, sind die Zweitwohnungsbesitzer unbedingt dazuzuzählen. Durch die Bindung dieser Gäste an das Wipptal ergeben sich langfristige und nachhaltige wirtschaftliche Vorteile. Insofern halte ich es für wesentlich sinnvoller, Besitzern von Zweitwohnungen Anreize in Form einer Belohnung zu bieten, anstatt sie mit dem Höchststeuersatz zu bestrafen und sie zum Verkauf zu drängen. Vorstellbar wäre, dass der Eigentümer für eine bestimmte Zeit von der GIS befreit wird, wenn er sich zum Vermieten entscheidet. Eine niedrigere GIS würde umgekehrt Investoren eher dazu bewegen, Wohnungen zu kaufen, um sie zu vermieten – eine niedrigere GIS würde die Situation somit entlasten. Als Maklerbüro haben wir uns auch lange überlegt, wie wir sonst noch Abhilfe schaffen könnten, und haben uns auch in den sozialen Medien umgesehen. Wir haben nach einer Plattform gesucht, auf der sich lokale Mieter und hiesige Vermieter treffen und austauschen können. Leider wurden wir nicht fündig und so haben wir selbst eine Facebook-Gruppe gegründet, die wir kostenlos und ehrenamtlich betreuen. Eigentümer können hier ihre Mietwohnung anbieten und Personen, die nach einer Wohnung suchen, können ebenfalls eine Anzeige aufgeben. Das entspricht zwar nicht unserem Geschäftsmodell, schließlich leben wir als Makler von der Weitervermittlung von Immobilien, wir sehen es aber als kleinen Dienst, um die Situation auf dem Wohnungsmarkt etwas zu entschärfen.

Interview: Astrid Tötsch


PR

„Es braucht Handschlagqualität“ Mal ehrlich: Würden Sie freiwillig auf Tausende von Euro verzichten? Zehntausend Euro einfach auf der Straße liegen lassen? Oder gar Hunderttausend Euro verschenken? Bei Immobiliengeschäften kann ein möglicher Schaden auch eine mehrstellige Summe ausmachen, nämlich dann, wenn man schlecht beraten ist, vielleicht gedrängt wird oder man im guten Glauben auf leere Versprechungen hineinfällt. Wenn es um Immobilien und Beträge in dieser Größenordnung geht, warum sich nicht vorher an einen Profi wenden? Das lokale Maklerbüro Siller Immobilien sieht in „Handschlagqualität“ das Gebot der Stunde und warnt vor den Gefahren in der Branche.

mehr in positiven Online-Bewertungen – diese sind glaubwürdiger Ausdruck von Verlässlichkeit und Vertrauen, das in jahrzehntelanger, konstanter Arbeit und durch ehrliche Bemühungen, Kunden richtig zu beraten und sie einfach gut zu bedienen, aufgebaut wird. So wie diese Erkenntnis tagtäglich aufs Neue unter Beweis gestellt werden muss, können auch gute Referenzen nicht von heute auf morgen

dem Ver-/Käufer sehen sich diese aber der eigenen Brieftasche verpflichtet, was dem Kunden am Ende viel Geld kostet. „Das erklärt, warum in solchen Fällen Verkäufer zu geringe Erlöse erhalten oder Käufer überdurchschnittliche Marktpreise zahlen müssen … und es in jedem Falle besser gewesen wäre, vorher den Rat eines Immobilienprofis einzuholen: von einer unabhängigen Wertermittlung einer Immobilie bis hin zur fachgerechten und zeitgemäßen Vermarktung und dem sicheren Abschluss kann einfach zu viel schieflaufen und zu schnell wertvolles Geld verbrannt werden. In der Immobilienbranche ist diese Handschlagqualität im Gegensatz zu früher abhanden gekommen“, bescheinigt Paul Siller vom gleichnamigen Immobilienbüro. Besonders im Immobilienbereich sind EhrLokale Dienstleister wie Siller Immobilien setlichkeit und Seriosität notwendig, um das zen im Gegensatz dazu Kundenzufriedenheit Vertrauen von Kunden zu gewinnen und und Vertrauen als übergeordnete Ziele; „zu langfristig am Markt bestehen zu können. dienen“ und „zu leisten“ sind hierfür zwei Siller Immobilien gibt es bereits seit 1989 – das Immobilienbüro Dienstleister, die sich ebendiesen Werten vereinfache Grundsätze, um Verlässlichkeit und steht für Beständigkeit und Verlässlichkeit, was sich auch in Bestnoechten Mehrwert zu bieten. Dies schlägt sich pflichtet fühlen, schaffen es, Käufer und Ver- ten auf Google und Facebook widerspiegelt. schlussendlich im finanziellen Gewinn für käufer gleichsam zufriedenzustellen und sich dadurch einen guten Ruf aufzubauen. Ein beson- entstehen. Wie Pilze schießen mancherorts „Im- den Kunden nieder – die Entscheidung für ein ders gutes Image spiegelt sich unter anderem mobilienexperten“ aus dem Boden, um sich um- Büro mit Handschlagqualität wird damit zur richin der Mundpropaganda und heutzutage noch gehend als Fachmänner zu bezeichnen; mehr als tigen Entscheidung für den Erfolg.

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Danke!

Grazie!

Danke, liebe Werbekunden, für Eure Wertschätzung, für Eure Werbeschaltungen, für die gute Zusammenarbeit und den wertvollen Rückhalt, den Ihr uns gebt.

Grazie, cari clienti pubblicitari, per il vostro apprezzamento, per i vostri annunci pubblicitari, per la buona cooperazione e il prezioso supporto che ci date.

Danke, liebe Leser, für Eure Treue, für Eure Abo-Zahlungen, für Euer Lob, Eure Anregungen und Eure Kritik und jede Sekunde, die Ihr dem Erker widmet.

Grazie a voi, cari lettori, per la vostra lealtà, per i pagamenti degli abbonamenti, per le vostre lodi, suggerimenti e critiche e ogni secondo che dedicate all’Erker.

Ihr seid unser Ansporn und der Garant dafür, dass der Erker Monat für Monat erscheinen kann - und das seit 30 Jahren.

Siete voi a rendere possibile la pubblicazione del nostro mensile - e questo da 30 anni.

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Finanzen & Immobilien

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Schuldig. Vom Scheitern und Wiederaufstehen Was wäre die Finanzwelt ohne ihre Top-Manager und Skandale? Mit Sicherheit um ein paar Lebensgeschichten ärmer, wie um jene von Thomas Middelhoff – ehemaliger Bertelsmann-Chef und späterer Vorstandsvorsitzender des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor. 2014 wurde er wegen Untreue zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt und verlor alles. Mit „Schuldig” präsentiert der geläuterte Middelhoff einen Bericht über sein Scheitern und will vor allem die junge Generation vor seinen Fehlern warnen. Schuldig. Vom Scheitern und Wiederaufstehen, Thomas Middelhoff (adeo 2019), 208 Seiten

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Ein Preisvergleich der Trinkwassergebüh- jährlich rund 462 Euro aus, in der Gemeinren sowie der Kosten für die Abwasser- und de Brenner 450 Euro. Mit rund 417 Euro lieMüllentsorgung verdeutlicht markante Un- gen die jährlichen Kosten in den Gemeinterschiede in der Tarifgestaltung im Bezirk: den Franzensfeste und Ratschings in etwa Besonders auffallend sind die relativ hohen gleichauf. Die geringsten jährlichen GebühTrinkwassergebühren in Sterzing, während ren fallen mit 354 Euro in der Gemeinde diese in den Gemeinden Brenner und Frei- Freienfeld an. Deutliche Unterschieenfeld nicht einmal halb so hoch sind. In Brende gibt es auch bei Monatstarife* den Monatsgebühner verursacht hingeim Kindergarten gen die Abwasserentren im Kindergar1. Kind 2. Kind sorgung mit 264 Euro ten. Die mit Abstand Brenner 54 44 die bezirksweit höchsgünstigsten Tarife bieFranzensfeste 60 45 ten Kosten; in der Getet mit 35 Euro Ratmeinde Pfitsch müssen schings, wo Eltern für Freienfeld 46 35 die Bürger für die Entdas zweite Kind nicht Pfitsch 45 22,5 bezahlen müssen, gesorgung ihres HausRatschings 35 mülls am tiefsten in die folgt von Pfitsch (45 Sterzing 62 57 Tasche greifen. Euro) und Freienfeld. * 2018/19 In der Gemeinde SterDie höchsten monatlizing zahlt eine vierchen Gebühren fallen köpfige Beispielfamilie mit einem jährli- mit 62 Euro in Sterzing an. chen Bruttoeinkommen von 50.000 Euro Die Tarife werden jährlich erhoben und sind in einer 100-m2-Wohnung für das Trink- in detaillierter Form auf der Internetseite der wasser sowie für die Abwasser- und Müll- Landesbeobachtungsstelle für Preise und Taentsorgung derzeit jährlich 521 Euro und rife unter www.provinz.bz.it/beobachtungsdamit bezirksweit am meisten. Und dies, stelle-preise-tarife/default.asp abrufbar. obwohl die Gebühren gegenüber dem VorGemeindetarife im Vergleich* jahr laut ASTAT merkTrinkwasser Abwasser Hausmüll gesamt lich gesenkt wurden. 76 450 Brenner 264 110 Stark reduziert (-48 80 417,8 Franzensfeste 196 141,8 Euro) wurden hierbei 76 354 in erster Linie die GeFreienfeld 194 84 bühren für die Haus99 462,3 Pfitsch 220 143,3 müllentsorgung. 76,3 417,5 Ratschings 215,6 125,6 In Pfitsch gibt eine 162,4 521 Sterzing 231 127,6 vierköpfige Familie * Alle Angaben in Euro

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Risiken minimieren beim Immobilienkauf Mit dem Kauf einer Immobilie sind immer auch Risiken verbunden. Diese lassen sich mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen erheblich begrenzen. Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung stellt für viele ein herausragendes Ereignis im Leben dar. In den meisten Fällen ist die Kaufabwicklung mit viel Unsicherheit und Stress verbunden. Ein voreiliger Vertragsabschluss kann dazu führen, dass einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen außer Acht gelassen werden, die man zum Schutz vor unliebsamen Überraschungen beachten sollte. Dies sind unter anderem der Gang zum Grundbuchamt und zum Liegenschaftsregister, um sich einen Überblick über Eigentumsverhältnisse, Rechte, Lasten, Grenzen, Oberfläche, Gemeinschaftseigentum und Dienstbarkeiten zu verschaffen. BANKGARANTIE REDUZIERT KÄUFERRISIKO Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass in der Vorkaufsphase vor allem der Käufer das Risiko trägt. Der Verkäufer riskiert erst nachher, falls die Bezahlung noch nicht vollständig geleistet wurde und der Käufer die Wohnung bereits besetzt. Zum besonderen Schutz des Käufers insbesondere in der Vorkaufsphase hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren eine Reihe von Verordnungen erlassen. So ist es beispielsweise seit 1. Jänner 1997 möglich, den Kaufvorvertrag im Grundbuch vermerken zu lassen. Dies kann für den Käufer in spe von Vorteil sein, falls der versprechende Verkäufer in der Bauphase Konkurs anmelden muss. Einen erheblichen Käuferschutz bietet auch das Gesetz Nr. 210 vom 2. August 2004 mit dem dazugehörigen gesetzesvertretenden Dekret 122/2005, das Baufirmen bei Liegenschaften, deren Baukonzession nach dem 21. Juli 2005 beantragt wurde, zum Abschluss einer Bank-

bürgschaft für die im Voraus geleisteten (An-)Zahlungen und Raten sowie einer Versicherung gegen Baumängel mit 10-jähriger Gültigkeit verpflichtet. Grundsätzlich ist es immer ratsam, eine Bankgarantie für Zahlungen, die vor Abschluss des endgültigen Kaufvertrages geleistet werden, zu verlangen. INFORMIEREN UND ABSICHERN Beim Immobilienkauf sollte man sich immer vorab gut informieren und absichern. Beim Erwerb der Liegenschaft in ehelicher Gütergemeinschaft oder Gütertrennung ist eine umfassende Kenntnis über die diversen Vor- und Nachteile vonnöten. Der endgültige Kaufvertrag muss von einem Notar unterzeichnet werden. Laut Entscheidung des Oberlandesgerichtes Trient, Außenstelle Bozen, vom 26. Mai 2004 ist es möglich, in Südtirol Kaufverträge durch einen österreichischen Notar kostengünstig beglaubigen zu lassen. Dabei ist jedoch zu präzisieren, dass dieser im Gegensatz zu seinen italienischen Amtskollegen ausschließlich die Unterschrift der Vertragsparteien beglaubigt, jedoch keine inhaltliche Prüfung der Urkunde vornimmt. RECHTSBERATUNG UND BETREUUNG RUND UM IMMOBILIEN Das Immobilienbüro Willeitimmojus mit Niederlassungen in Vahrn und Sterzing hat sich auf die Abwicklung von Immobilienrechtsgeschäften spezialisiert. Das Leistungsspektrum umfasst die Erstellung von Immobilienverträgen wie Kauf-, Miet-, Pachtoder Schenkungsverträge, die Vermittlung von Immobilien in Südtirol und Innsbruck, die Abwicklung von Immobilienschätzungen, Unternehmensnach-

Hannes Willeit, Vertragsjurist, Immobilienvermittler und Mediator „Immobilienrechtsgeschäfte wollen nicht nur gut überlegt, sondern auch rechtmäßig abgesichert sein. Gerne berate ich beim Immobilienkauf und übernehme auf Wunsch die Prüfung der jeweiligen Liegenschaftssituation sowie die Ausgestaltung des Immobilienvertrages.“

folgen und Hofübergaben bis hin zur Regelung von Erbschaftsangelegenheiten. Darüber hinaus bietet Willeitimmojus eine Pflichtmediation in zivilrechtlichen Konfliktfragen. Kunden profitieren von umfassendem Service, einer einwandfreien juristischen Abwicklung und Schaffung von Rechtssicherheit für alle Beteiligten – in der Gewissheit, dass stets die steuergünstigste Variante erarbeitet wird.

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Extra

& t i e h d n Gesu n e d n fi e Wohlb „Lass das erste Glas stehen, immer nur für heute” „Heute trinke ich noch und morgen fange ich an, aufzuhören!” Mit diesem Vorsatz lebte ich und konnte meinen jammervollen Zustand nie ändern. Es vergingen Monate und Jahre, weil ich erst morgen das erste Glas stehen lassen wollte. Ich frage mich heute manchmal: Wollte oder konnte ich nicht? Hatte ich Angst vor einer Zukunft ohne Alkohol oder war die Gegenwart mit Alkohol noch zu schön? Da gab es dann vor Jahren einen sehr merkwürdigen Tag: An diesem Morgen kam mir plötzlich der Gedanke, ich müsste gegen mein Trinken etwas tun, und zwar heute. Es kommt mir fast wie ein Wunder vor, dass mir an jenem Tag nie der Gedanke kam, es auf morgen zu verschieben. Noch in der gleichen Stunde verließ ich das Haus, um Hilfe zu su-

chen. Gott sei Dank war niemand da, der meinen Vorsatz stören konnte, denn eine Einmischung hätte wahrscheinlich meinen Wi-

Wer das Gefühl hat, dass er mit dem Alkohol nicht richtig umgehen kann, kann bei einem Treffen der AA vorbeischauen. Dort tauschen Frauen und Männer, die alleine nicht vom Alkohol wegkamen, ihre Erfahrungen aus und teilen ihre Kraft und Hoffnung. Die Treffen finden jeweils freitags um 18.00 Uhr in Brixen in der Domgasse 2 statt (rollstuhlgerechter Zugang).

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derstand hervorgerufen. Als ich vom Arzt wegging, fand ich noch eine „eiserne Ration” in meiner Aktentasche: eine kleine Flasche Cognac. Da kam mir doch wieder die verfluchte Idee: „Den trinke ich heute noch und morgen fange ich endgültig an.” Der Gedanke, das erste Glas heute stehen zu lassen, war diesmal aber stärker, ich warf die Flasche weg und ging nach Hause. Hilfe und Rettung fand ich dann endgültig bei den Anonymen Alkoholikern, wo ich

mit viel Herzlichkeit aufgenommen wurde. Seitdem bin ich trocken und führe ein einigermaßen zufriedenes Leben. Gründer der AA in Südtirol

INFOS www.anonyme-alkoholiker.at E-Mail: sotirol@anonyme-alkoholiker.at oder info@aa-suedtirol.com Telefon: 334 831 4515


Gesundheit & Wohlbefinden

20 Jahre Caritas Schuldnerberatung Eine Ausstellung mit Kunstwerken und Tipps rund um die Themen Geld, Armut, Schulden und Schuldenprävention wird in den kommenden Wochen im Krankenhaus Brixen zu sehen sein. Damit feiert die Caritas Schuldnerberatung ihr 20-jähriges Bestehen. Schüler des Kunstgymnasiums „Cademia“ in St. Ulrich/Gröden haben sich im Laufe des Schuljahres, begleitet von ihren Lehrpersonen sowie den Schuldnerberatern der Caritas, in verschiedenen Workshops intensiv mit den Themen Geld und Schulden auseinandergesetzt und dazu eigene Werke gestaltet. Diese sind nun – gemeinsam mit praktischen Tipps und Erfahrungsberichten aus der Schuldnerberatung – seit 24. September für die Dauer von vier Wochen im Krankenhaus Brixen im Rahmen der Wanderausstellung „Hilfe Geld“ zu sehen. Mit dieser Ausstellung soll auf das Wirken der Schuldnerberatung aufmerksam gemacht werden, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Die Schuldnerberatung der Caritas hat seit ihrer Gründung mehr als 20.000 Menschen in schwierigen finanziellen Situationen beraten und begleitet. Im Bild das Werk von Jana Marie Foppa.

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Gesundheit & Wohlbefinden PR

SANEVA AUF DER HÖHE DER ZEIT

SANEVA AL PASSO CON I TEMPI

Als ich vor nahezu dreißig Jahren diesen Beruf ergriff, waren Quando intrapresi questa professione, ormai quasi trent’anni fa, Dauerwelle und knalliges Make-up in. Augenbrauen zupfte man andavano di moda la permanente e il trucco variopinto. Le sopracunnatürlich schmal und als Wunderwaffe gegen Falten setzte ciglia dovevano essere sottilissime e per combattere le rughe ci si affidava ancora all’acido fruttico. man noch auf Fruchtsäuren. SeitDa allora, molto è cambiato nell’indem hat sich in der Kosmetikbrandustria cosmetica. Scienza e ricerca che viel verändert. Forschung und hanno fatto grandi progressi e nel Wissenschaft verdanken wir große frattempo il mercato offre soluzioni Fortschritte und mittlerweile bietet promettenti per qualsiasi problema. der Markt für jedes Problem vielverHo sempre dubitato che tutti questi sprechende Lösungen. Ob alle anmetodi e i prodotti offerti facciano gebotenen Methoden und Produkbene e funzionino realmente. Per te tatsächlich wirken und gesund questo non mi sono mai lasciata insind, kann durchaus angezweifelt fluenzare dalle mode del momento werden. Ich habe mich deshalb rimanendo fedele al mio tradizionicht von jeder Mode anstecken lasnale mestiere. Chi mi conosce sa, sen und bin meinem traditionellen Eva, Nadine, Cristina, Theresa und Roland (v.r.) che faccio soltanto ciò di cui sono Handwerk treu geblieben. Wer mich kennt weiß, dass ich nur das mache, wovon ich überzeugt bin. convinta. È questo il principio che tutti adottiamo coerentemente So halten wir es alle konsequent auch in unserem Betrieb. Wir anche nella nostra impresa. Noi restiamo con i piedi per terra! bleiben mit den Füßen am Boden! Eva Hofer Eva Hofer

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APPARATIVE KOMPRESSIONSMASSAGE: WIE WIRKT BALLANCER®?

PRESSOMASSAGGIO STRUMENTALE: COME AGISCE BALLANCER®?

Die pneumatische Kompressionstherapie ist in der Medizin seit vielen Jahren bekannt und wird als therapeutisches Verfahren zur Behandlung venöser und lymphatischer Erkrankungen von Ärzten vielfach eingesetzt. Die Wirkung der apparativen Methode ist in zahlreichen Studien dokumentiert. Im ästhetischen Bereich hat sich die BALLANCER®-Massage weltweit längst durchgesetzt. Ballancer® Behandlungen regen die dermale und subdermale Durchblutung an. Die peristaltische, wahlweise sequenzielle, Massage und die erhöhte Durchblutung wirken zusammen, straffen und beleben die Haut, beschleunigen das Ausleiten von Stoffwechselendprodukten und schaffen ein Gefühl der Entspannung und des tiefen Wohlbefindens. Dank individuell einstellbarer Programme kann das Erscheinungsbild von Cellulite sichtbar verringert und das Volumen an Beinen, Hüften und Bauch gezielt reduziert werden. Durch die Straffung der Haut erreicht man eine deutliche Konturenverbesserung und im Sport verschafft die BALLANCER®-Massage Linderung von Muskelschmerzen, Entspannung und allgemeinen Stressabbau.

La pressoterapia pneumatica è nota nel campo della medicina da molti anni ed è ampiamente utilizzata come metodo terapeutico nel trattamento delle malattie venose e linfatiche. L’effetto benefico del metodo strumentale è stato documentato in numerosi studi. Nel campo estetico, il particolare massaggio BALLANCER® si è affermato ormai in tutto il mondo. I trattamenti Ballancer® stimolano la circolazione sanguigna cutanea e sub cutanea. Il massaggio peristaltico, opzionalmente sequenziale e il miglioramento della circolazione sanguigna concorrono a rassodare e tonificare la pelle, ad accelerare lo smaltimento dei liquidi ristagnanti e delle tossine e a creare una sensazione di rilassamento e di profondo benessere. Grazie ai programmi impostabili individualmente, la cellulite può essere ridotta visibilmente. Allo stesso modo è possibile diminuire il volume delle gambe, dei fianchi e dell’addome. Tonificando la pelle, si ottiene una chiara ridefinizione dei contorni e nello sport il massaggio BALLANCER® offre sollievo da dolori muscolari, rilassamento e abbattimento dello stress.

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© ASAA

Demenz, eine unausweichliche Erkrankung?

Am 14. Oktober findet im Raiffeisensaal Sterzing (Eingang über die Schwalbenegggasse) ein Vortrag über Demenzerkrankungen statt. Dr. Roland Keim, Direktor des Psychologischen Dienstes des Gesundheitsbezirks Brixen, wird in seinem Referat die Krankheitsbilder der verschiedenen Formen einer Demenzerkrankung vorstellen und auf die wichtigsten Fragen eingehen. Beim Vortrag wird

auch Ulrich Seitz, Präsident des Vereins Alzheimer Südtirol Alto Adige (ASAA), anwesend sein und einige Grußworte zu diesem Thema sprechen. Beginn ist um 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter der Rufnummer 0472 726000 (Anlaufstelle für Pflege und Betreuung im Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal) ist jedoch erforderlich.

Buchtipp der Stadtbibliothek Sterzing Histamin-Intoleranz

Genussrezepte für Ihr Wohlbefinden

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Steht die Diagnose „Histaminintoleranz“ erst einmal fest, kann man sich endlich die Beschwerden erklären, die einen schon lange kurz nach dem Essen plagen: Kopf- und Bauchschmerzen, Hautirritationen ... Dann heißt es aber auch zur Tat zu schreiten und den Speiseplan so umzugestalten, dass man beschwerdefrei bleibt und das Essen auch wieder genießen kann. Dabei hilft dieser GU-Ratgeber mit Wissenswertem zur Intoleranz, 100 alltagstauglichen Rezepten und Tipps fürs Restaurant. Histamin-Intoleranz. Genussrezepte für Ihr Wohlbefinden, Anne Kamp (Gräfe & Unzer 2017), 192 Seiten mit Illustrationen. Erker 10/19


Selbsthilfegruppe Fibromyalgie im Wipp- und Eisacktal Auf Einladung der Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe Brixen hielt Ernährungstherapeut Christian

Thaler aus Brixen unlängst einen Vortrag zum Thema „Ernährung ist die beste Medizin“. Da bei Fibromyalgie-Patienten der oxidative Stress erhöht ist, spielen Antioxidantien bei der Ernährung eine wichtige Rolle. Diese sind vor allem im Obst und im Gemüse vorhanden. Ebenfalls ist eine basische Ernährung von Vorteil. „Sie schützt den Körper vor Übersäue-

rung, was sich wieder positiv auf die Schmerzen auswirkt“, so Ernährungstherapeut Christian Thaler. Er empfahl zudem regelmäßige und moderate Bewegung, um dem Muskelabbau vorzubeugen. Im Anschluss an den Vortrag stand Thaler den Anwesenden für weiterführende Fragen zur Verfügung. Die Leiterin der Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe Brixen Marialuise Leitner dankte dem Referenten für die interessanten Ausführungen. „Wir sind sehr froh, dass es dank des großen Einsatzes von Marialuise Leitner gelungen ist, eine aktive Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe in Brixen aufzubauen. Die Selbsthilfegruppe wird von einer ausgebildeten Psychologin begleitet. Wir laden die Betroffenen des Eisacktales und des Wipptales ein, das neue Angebot anzunehmen“, so der Präsident der Rheuma-Liga Günter Stolz und Geschäftsführer Andreas Varesco.

Vortrag zum Thema Patientenverfügung Am 16. Oktober findet im Stadttheater von Sterzing ein Vortrag über die Patientenverfügung statt. Referent Dr. Herbert Heidegger greift in seinem Vortrag die wichtigsten Fragen über Autonomie und Vorsorge für das Ende des Lebens auf. Die Patientenverfügung stellt ein wichtiges Element in einem umfassenden Prozess der Vorausplanung dar, in dessen Mittelpunkt frühzeitige Gespräche zwischen Patienten, Angehörigen, Ärzten

und pflegerischem Team über Krankheit, Sterben und Tod sowie den Einsatz lebensverlängernder Maßnahmen stehen sollen. Diesen kommunikativen Prozess kann die Patientenverfügung fördern und in ihrem Ergebnis dokumentieren. Gleichzeitig bieten die Gespräche später einen wichtigen Hintergrund für die Interpretation des erklärten Patientenwillens. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos. Erker 10/19

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Stressfrei in den OP Comedicus Clowns begleiten seit 21 Jahren Patienten und Angehörige in den Südtiroler Spitälern. Erich Meraner, Präsident von Comedicus, und Lorenz Larcher, Leiter der Plastischen Chirurgie und ehrenamtliches Vorstandsmitglied von Comedicus, hatten vor einigen Monaten die Idee, Kinder, die plastisch-chirurgischen Operationen unterzogen werden müssen, von eben diesen Clowns vom Krankenzimmer in den OP begleiten zu lassen, um die Stresssituation erträglicher zu machen. Die betroffenen Kinder haben u. a. Verbrennungen, schwere Unfälle und Tierbisse erlitten, oft handelt es sich auch um angeborene Fehlbildungen oder Tumore, die mithilfe der Plastischen Chirurgie behoben werden. Die Comedicus Clowns haben ein mehrmonatiges Training für dieses Projekt hinter sich und alle sind sehr zuversichtlich, dass durch dieses Projekt die außerordentliche Belastung für die operierten Kinder, aber auch für die Eltern gemildert werden kann. Finanziert wird das Projekt durch

Spenden und diverse großzügige Unterstützungen. Das Projekt ist für die kleinen Patienten und deren Eltern kostenlos. Derzeit beschränkt sich dieses Ange-

bot auf das Krankenhaus Brixen, soll aber, so Larcher, in absehbarer Zeit auch in anderen Südtiroler Krankenhäusern angeboten werden. Im Bild (v. l.) Erich Meraner, Dr. Lorenz Larcher, Clown Maria Luise und Clown Konrad.

Charmeoffensive in der Peripherie Nicht nur Sanitätslandesrat Thomas Widmann zeigt Präsenz in den peripheren Bezirken und betont die Bedeutung der Klein-Spitäler, auch die Obleute der SVP-Bezirke Vinschgau und Pustertal, Albrecht Plangger und Meinhard Durnwalder, sowie Stefan Gufler, stellvertretender SVP-Bezirksobmann im Wipptal, schlagen in die gleiche Kerbe und stellen sich hinter die Gesundheitspolitik der Landesregierung. In den vergangenen Monaten seien wichtige Entscheidungen getroffen worden, die zu einer spürbaren Beruhigung in den Krankenhäusern beigetragen hätten, so die Obmänner in ihrer Presseaussendung. Zum einen werden darin die Bemühungen von Landesrat Widmann und des zuständigen Generaldirektors Florian Zerzer gelobt, zum anderen die Entscheidungen in der Vergangenheit

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kritisiert. „Das Gesundheitswesen ist ein sehr sensibler Bereich. Es ist verständlich, dass die Unsicherheit sowie die teilweise nicht nachvollziehbaren Entscheidungen für viel Missstimmung gesorgt haben“, so Stefan Gufler (im Bild) von der SVP Wipptal. Erfreut zeigten sich die Obleute jedenfalls über die konkreten Maßnahmen, die es in den peripheren Krankenhäusern gegeben habe. Diese konkreten Maßnahmen beinhalten die Garantie hochwertiger Angebote in den Bereichen Prävention, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Palliation sowie die Sicherstellung der Polyambulatorien, der Notaufnahmen und der klinischen Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Anästhesie und Notfallmedizin an allen Krankenhäusern, weiters bleibe die Neuro-Reha in Sterzing erhalten.


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25 Jahre Besser Hören Ihr kompetenter Ansprechpartner zum Thema Hören feiert heuer sein 25-jähriges Bestehen. Ein solches Jubiläum bietet Anlass für einen Rückblick, aber auch für eine Danksagung, denn ein besonderes Dankschön gilt allen langjährigen Mitarbeitern und treuen Kunden. So nahe wie möglich am Kunden Im Jahr 1994 lösten sich die zwei Hörgeräteakustiker Josef Cagol und Josef Geyer von ihrem damaligen Arbeitsgeber und gründeten gemeinsam den Betrieb „Besser Hören“ mit Hauptsitz in der Cesare-Battisti-Straße in Bozen. Bescheiden und mit nur einer Hilfskraft für die bürokratischen Abwicklungen starteten sie ihr unternehmerisches Abenteuer. Bereits seit Gründung des Betriebes stand es für sie an erster Stelle, ihren Kunden einen Mehrwert an Service anzubieten. Dabei entwickelte sich das Konzept „so nahe wie möglich am Kunden zu sein“. Aus diesem Grund gingen sie Kooperationen mit Apothekern und Hausärzten ein, bei denen sie wöchentlich oder monatlich in ganz Südtirol ihren Service für Menschen mit Hörproblemen anbieten konnten. Nachdem 1996 ein kleines Ein-Mann-Unternehmen übernommen wurde, ist 2003 ein weiteres Unternehmen (das „Beratungszentrum für Schwerhörigkeit“) in der Wangergasse Teil von „Besser Hören“ geworden. Dieses ist seit daher das Zweitgeschäft im Zentrum Bozens. 2014 eröffnete der Betrieb feierlich seinen neuen Hauptsitz in der Drususallee. Im Dezember 2018 folgte die Neu-

eröffnung der umgebauten und erneuerten Filiale in der Wangergasse. 33 Servicestellen im ganzen Land Unter der Leitung von Anita Pichler Cagol verfolgt „Besser Hören“ das Konzept der Gründer konsequent weiter. Zehn motivierte Mitarbeiter betreuen 33 Servicestellen im ganzen Land und kommen bei Bedarf auch kostenlos zum Kunden nach Hause. Sie machen vor Ort einen unverbindlichen Hörtest, eine Reinigung oder Kontrolle des Hörgerätes und erledigen kleinere Reparaturen. Auch bürokratische Abläufe wie Ansuchen um Beiträge der Krankenkasse erledigen die Mitarbeiter für ihre Kunden. Durch eine vielfältige Auswahl an Hörgerätemodellen kann auf die individuellen Bedürfnisse bestens eingegangen werden. Gemeinsam mit dem Kunden werden Hörlösungen gefunden, welche in Sachen Funktionalität, Preis und Ästhetik den Vorstellungen genauestens entsprechen. Diese können anschließend einen

Monat lang kostenlos Probe getragen werden. Die Zukunft hat bereits begonnen „Besser Hören“ steht für den Anspruch, im Bereich Hören stets auf dem aktuellsten Stand der Technik zu sein. Wie in allen Bereichen hat nämlich die Digitalisierung auch im Hörgeräte-Sektor Einzug gehalten. Ausgefeilte Hörhilfen der jüngsten Generation vereinen hochwertige

Technologie mit benutzerfreundlichem Design. Die Weiterentwicklung ist rasant. Dieser Herausforderung begegnet das Team von „Besser Hören“ mit kontinuierlichen Fortbildungen all seiner Mitarbeiter, damit die Ohren aller Kunden auch weiterhin mit den modernsten und besten Hörhilfen ausgestattet werden.

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Gesundheit & Wohlbefinden

STERZING

„Gesunde Ernährung von Hund und Katze“ Die Volkshochschule Südtirol veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing am 22. Oktober im Stadttheater Sterzing einen Vortag über „Gesunde Ernährung von Hund und Katze“ mit Buchautorin und Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen Michaela Olbert. Das Publikum erfährt an diesem Abend alles Wissenswerte rund um eine ausgewogene und artgerechte Ernährung unserer Vierbeiner. Olbert gibt Tipps zu verschiedenen Fütterungsarten, zum richtigen Lesen der Futterdeklaration, über

Inhaltsstoffe im Futter, Fehler und Irrtümer beim Thema Tierfutter,

sinnvolle Nahrungsergänzungen oder zur richtigen Fütterung bei Krankheiten und Allergien. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr; der Unkostenbeitrag beträgt 25 Euro.

Rund um die Geburt Die Landesregierung hat Anfang September eine Anpassung des Stellenplanes des Sanitätsbetriebes genehmigt. Damit können 24 neue Hebammen und sechs Pflegehelferinnen aufgenommen werden. Im Dezember 2018 hatte die Landesregierung auf Vorschlag der damaligen Gesundheitslandesrätin Martha Stocker die Einführung des Projektes „Rund um die Geburt“ beschlossen. Das Projekt wendet sich an schwangere Frauen und Mütter mit Neugeborenen. Das Angebot sieht u. a. die Begleitung der Schwangerschaft, Geburtsvorbereitungskurse sowie die Begleitung bei der Geburt und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus vor. Für die Finanzierung dieses Projektes, das bis zum Jahr 2021 läuft, sind 3,15 Millionen Euro vorgesehen. Damit wird die Aufstockung des bestehenden Stellenkontingentes ermöglicht. Konkret werden 23,7 Vollzeitstel-

len für Geburtshelferinnen bzw. Hebammen und 5,8 Vollzeitstellen für Pflegehelferinnen geschaffen. Mit dem Projekt wurde die Forderung nach einem „hebammengeführten Kreißsaal“ umgesetzt,

wobei gleichzeitig die ärztliche Versorgung in jedem Moment gewährt bleibt. Das Projekt wird von sämtlichen Berufsgruppen, die mit der Thematik betraut sind, mitgetragen und befürwortet. Gleichzeitig werden den Absolventinnen der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana sichere Arbeitsplätze vor Ort geboten.

Welche Wirkung hat Guarana? Guarana gilt als Muntermacher und wird daher gerne als Zutat in Energy Drinks verwendet oder in Form von Pulver und Kapseln konsumiert. Auch Erfrischungsgetränke, Kaugummi und Früchteriegel können Guarana enthalten. Die Guarana-Pflanze, eine Liane, stammt aus dem Amazonasgebiet. In ihren kleinen roten Früchten stecken Samen, die neben Fetten und Proteinen auch eine hohe Konzentration an Koffein enthalten – sogar bis zu fünfmal so viel wie Kaffeebohnen. „Im Unterschied zum Kaffee entfaltet das Koffein der Guarana-Samen seine aufputschende Wirkung erst nach und nach“, erklärt Silke Raffeiner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol. „Das Guarana-Koffein ist nämlich an Gerbstoffe gebunden, die im Körper erst abgebaut wer-

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den müssen. Die Wirkung hält daher auch länger an.“ In der Werbung wird Guarana als schonende Alternative zu Kaffee angepriesen. Doch können auch bei übermäßigem Konsum von Guarana Übelkeit, Kopfschmerzen, Herzrasen und Schlafprobleme auftreten. Für Kinder und Jugendliche ist der Verzehr von Produkten mit Guarana nicht empfehlenswert. Erfrischungsgetränke dürfen höchstens 320 Milligramm Koffein pro Liter enthalten. Ab einer Konzentration von 150 Milligramm Koffein pro Liter ist der Warnhinweis „Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen“ vorgeschrieben. Feste Lebensmittel, die Koffein enthalten, müssen mit demselben Warnhinweis gekennzeichnet werden.


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Grenzüberschreitende

Alpine Notruf-App Im Notfall zählt jede Sekunde. Je unverzüglicher die Alarmierung erfolgt, desto schneller wird die Rettungskette in Gang gesetzt. Das kann Leben retten. Im Blaulicht- und Gemeinde-Einsatzzentrum in Wörgl in Tirol haben Vertreter der drei beteiligten Länder Tirol, Südtirol und Bayern vor kurzem die neue App SOS EU Alp vorgestellt: Damit kann schnell und einfach ein Notruf abgesetzt werden, der mit Standort- und

GPS-Koordinatensystem geografisch lokalisiert werden. Mit der exakten Standortübermittlung können Personen schneller und zielgenauer gefunden werden. Übermittelt werden an die Leitstelle neben den GPS-Daten die mögliche Abweichung davon sowie GPS-Abrufzeitpunkt, Akkustand des Handys, Höhe- und Kontaktdaten sowie die Netzabdeckung. Die Daten werden via Internet – sofern verfügbar – oder SMS an die Leitstelle übermittelt. Mit der App können auch die nächstgelegenen Defibrillator-Standorte abgerufen werden. Wenn es weder Handy- noch Internetempfang gibt, muss sofort die Notrufnummer 112 gewählt werden.

Gesunde Wände – gesund wohnen Eco Südtirol ist eine Vereinigung aus Maler-Experten und Partnern, die für ein gesundes Wohnklima sorgen und Schimmelpilze an den Wänden bekämpfen. Seit der Gründung im Jahr 2014 wird die Vereinigung durch den lvh Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister unterstützt. Die Experten von Eco Südtirol haben sich stetig durch regelmäßigen Austausch und durch die Teilnahme an zertifizierten Fortbildungen weitergebildet. Somit können Rundum-Fürsorgen zum Thema Schimmelpilzbekämpfung durch professionelle Beratungsgespräche, detaillierte Bewertungen der Gesamtsituation und durch eine dauerhafte Beseitigung der Schimmel Ursache angeboten werden. Ursachen für Schimmel sind vor allem feuchte Luft an kalten Oberflächen, undichte Bauteile, defekte oder mangelhafte Installationen, mangelhafte Wärmedämmung sowie bauliche oder nutzungsbedingte Feuchtquellen. Die Vorteile, die Eco-Südtirol bietet, sind Informationen zu richtigem und schnellem Handeln sowie eine professionelle und effiziente Problembeseitigung der Schimmelpilzbelastung jeglicher Art. Finden Sie unter www.ecosuedtirol.it mehr Informationen sowie den Schimmelexperten in Ihrer Nähe.

Mehrsprachigkeit und Datensicherheit

Kontaktdaten an die ortszuständige Leitstelle ergeht und Rettungsdienste am Boden und in der Luft sowie Bergrettung, Wasserrettung und Feuerwehr alarmiert.

Einfache Handhabung wichtig Die App, so der Geschäftsführer der Leitstelle Tirol Bernd Noggler, wurde bewusst einfach gestaltet, da Ausnahmesituationen einfachste Notfallrufsysteme erfordern: Nach Betätigen eines Buttons kann eine in Not geratene Person umgehend mittels

Die App ersetzt die ehemalige „Notfall-App Tirol“ und funktioniert auf allen Android- und iOs-Geräten. Unter Federführung der Leitstelle Tirol wurde die App gemeinsam mit der Agentur für Bevölkerungsschutz in Südtirol seit 2018 so programmiert, dass die Mehrsprachigkeit, die Ausweitung auf die Leitstellen der Länder sowie die Datensicherheit gewährleistet sind. Die Applikation wird von der EU-Alpenstrategie (EUSALP) unterstützt und entstand in Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol, der Agentur für Bevölkerungsschutz in Südtirol und dem Katastrophenschutz des Bayerischen Innenministeriums. Die App kann ab sofort im Appstore, auf iOs bzw. im Playstore auf Android-Geräten kostenlos heruntergeladen werden. Auch eine Testmeldung ist möglich.

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Gesundheit & Wohlbefinden

Primariatsstellen besetzt Vor kurzem wurden der Öffentlichkeit zwei neue Primare, eine neue Primaria und der neue Leiter der Onkologie im Gesundheitsbezirk Brixen vorgestellt. Im Beisein von Generaldirektor Florian Zerzer, Sanitätsdirektor Thomas Lanthaler und Gesundheitslandesrat Thomas Widmann präsentierten Bezirksdirektorin Christine Zelger und Peter Seebacher von der Kommunikationsabteilung die neuen Führungskräfte. Sanitätsdirektor Lanthaler und Landesrat Widman zeigten sich erfreut, dass es trotz Ärztemangels viele Bewerbungen fähiger Kandidaten gegeben habe und auch für im Ausland praktizierende Ärzte der Südtiroler Sanitätsbetrieb ein attraktiver Arbeitsgeber sei. Bezirksdirektorin Zelger erklärte, dass man überzeugt sei, die richtige Wahl getroffen zu haben und die neuen Primare als Hoffnungsträger für die Abteilungen sehe. „Zum einen setzten wir auf

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intern Bewährtes, zum anderen öffnen wir uns für Kompetenz von außen“, so Zelger. Ivana Gutwenger ist bereits seit Oktober 2017 für die Organisation der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Brixen verantwortlich und seit Februar 2019 als geschäftsfüh-

rende Direktorin dieser Abteilung tätig. Gutwenger promovierte 2002 an der medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck. Die ge-

samte Facharztausbildung für Anästhesiologie absolvierte Gutwenger im akademischen Lehrkrankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg. Nach einem kurzen Aufenthalt als Fachärztin im Krankenhaus Brixen kehrte sie nach Regensburg zurück, wo sie bis 2017 als Oberärztin in allen Bereichen der An-


ästhesie mit Schwerpunkt Intensivmedizin tätig war. Neben dem Facharzttitel verfügt Gutwenger über die Zusatzqualifikationen Notfallmedizin, Intensivmedizin, ein Masterstudium in Schmerzmedizin sowie das Zertifikat OP-Management. Michael Aigner ist seit 1999 nahezu durchgehend im Krankenhaus Brixen tätig und bekleidet seit 2010, mit kurzen Unterbrechungen, die Position des Primarstellvertreters bzw. die des geschäftsführenden Primars für Urologie. Aigner hat 1998 sein Medizinstudium in Innsbruck abgeschlossen, seine Facharztausbildung in Brixen und Bregenz (A) absolviert und sich einen hohen Spezialisierungsgrad in der Chirurgie des Prostatakarzinoms mit offener und laparoskopischer

Operationstechnik angeeignet. In die Zuständigkeiten des Primars für Urologie des Krankenhauses Brixen fällt auch die Betreuung von Patienten in den Krankenhäusern Sterzing, Bruneck und Innichen. Gilbert Spizzo hatte zwischen 2007 bis 2017 die Position eines Oberarztes an der Interdisziplinären Internistischen Tagesklinik des Krankenhauses in Meran inne. Spizzo promovierte 2000 an der Universität Innsbruck und hat dort auch seine Facharztausbildung abgeschlossen. Während seiner klinischen Tätigkeit an der Universität Innsbruck setzte Spizzo seine wissenschaftlichen Aktivitäten fort und baute eine eigene wissenschaftliche Arbeitsgruppe auf, leitete das Labor für Experimentelle Onkologie und

publizierte zahlreiche Arbeiten in medizinischen Fachzeitschriften. Zudem war Spizzo für das klinische Studienprogramm im Bereich der soliden Tumore verantwortlich und koordinierte u. a. eine österreichweite multizentrische und interdisziplinäre Magenkrebs-Studie. Im Jahr 2007 verlieh die Medizinische Universität Innsbruck Gilbert Spizzo aufgrund seiner fachärztlichen Expertise und seiner Forschungsarbeiten die „Venia legendi“ als Dozent für Innere Medizin. Martin Patscheider ist seit 2005 im Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Klinikum Großhadern in München in verschiedenen Funktionen tätig. Seit der Erlangung des Facharzttitels für HNO im Jahr 2011 ist er dort als Oberarzt beauftragt und erlangte ein breites Spektrum chirurgischer und konservativer Fähigkeiten in diesem Fachbereich. Neben seiner klinischen Tätigkeit baute er die schlafchirurgische Sprechstunde als Leiter des interdisziplinären

Schlaflabors des Universitätsklinikums auf. Patscheider hat es sich zum Ziel gesetzt, die hervorragende Arbeit der HNO-Abteilung des Krankenhauses Brixen einschließlich der Ambulanztätigkeit in Bruneck, Sterzing und Innichen fortzusetzen und in Zusammenarbeit mit allen anderen Einrichtungen des Sanitätsbetriebes eine moderne und allumfassende Patientenbetreuung zu gewährleisten.

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Futtermittelallergie Ihr Hund oder Ihre Katze haben immer wieder Magen-Darm-Probleme, Hot Spots (bakterielle Entzündung der Haut) oder andere gesundheitliche Probleme? Dann sollten Sie auch in Betracht ziehen, dass das Tier eventuell eine Futtermittelallergie bzw. eine Unverträglichkeit hat. Was versteht man unter einer Futtermittelallergie? Bei der Futtermittelallergie kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Bestandteile im Futter. Die gesundheitlichen Probleme, die bei Hund oder Katze durch die Allergie entstehen, sind sowohl für das Tier als auch für den Tierhalter eine Qual. Am Anfang äußert sich das Krankheitsbild meist durch ständiges Kratzen und Beißen sowie durch Verdauungsprobleme in Form von Durchfall, Erbrechen und Blähungen. Durch das Kratzen und Beißen kommt es dann zu Entzündungen und offenen Stellen, den sogenannten Hot Spots, auf der Haut. Auch immer wiederkehrende Ohrenentzündungen sind bei diesen Tieren meist keine Seltenheit. Da diese Symptome auch bei vielen anderen Krankheiten auftreten, wird häufig die Allergie oder Unverträglichkeit auf ein Futtermittel bei der Behandlung erst einmal nicht in Betracht gezogen. Die Tiere bekommen Medikamente und sobald diese wieder abgesetzt werden, kehren die gesundheitlichen Probleme zurück. Im ersten Moment kann man die Symptome unter tierärztlicher Aufsicht sicher mit geeigneten Medikamenten behandeln. Als Tierhalter muss einem jedoch bewusst sein, dass in diesem Fall nur die Symptome behandelt werden und nicht die Ursache. Solange die Ursache nicht herausgefunden wird, werden die Symptome auch wieder auftreten. Auch ein Allergietest ist hier leider meist nicht aussagekräftig. In der Humanmedizin gibt es die sogenannten IgG-Tests, die IgG-4 getrennt auswerten und somit eine sichere Aussage treffen können. In der Veterinärmedizin gibt es diese Tests leider nicht. Hier wird nur Gesamt-IgG gemessen. Es passiert sehr häufig, dass Futtermittel positiv getestet werden, obwohl sie gar nicht Auslöser der Allergie sind. Eine hundertprozentige Sicherheit bekommt man nur durch eine Eliminationsdiät (Ausschlussdiät) über einen Zeitraum von mindestens acht Wochen und anschließend einem Provokationstest, d. h. man testet die einzelnen Bestandteile des Futters dann aus. Bei der Eliminationsdiät darf nur eine einzige Eiweißquelle (Single Protein) und nur eine einzige Gemüsesorte gefüttert werden. Die Eiweißquelle sollte das Tier vorher auch noch nie bekommen haben. Als Gemüse kann man gut Karotten oder Zucchini verwenden. Getreide sollte in dieser Zeit nicht gefüttert werden. Das Schwierige bei dieser Form der Diät ist, dass das Tier absolut nichts anderes bekommen darf! Also Vorsicht bei der Gabe von Leckerli & Co. Tierhalter müssen bei einer Eliminationsdiät sehr konsequent sein! Eine Futtermittelallergie kann alle Rassen betreffen und in jedem Alter auftreten. Auslöser muss nicht eine Proteinquelle im Futter sein, sondern meist sind es die Zusätze wie Konservierungs-, Farb- und Lockstoffe, Antioxidantien, synthetische Vitamine oder Stabilisatoren sowie Futtermilben oder Schimmelpilze im Fertigfutter. Sollte Ihr Haustier die oben genannten Symptome zeigen, dann ziehen Sie unbedingt auch die Futtermittelallergie in Betracht. Ein Ernährungsberater für Hunde und Katzen kann Ihnen bei der Ausschlussdiät und dem anschließenden Provokationstest hilfreich zur Seite stehen.

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Michaela Olbert, Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen

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Schwindel und Synkopen (Bewusstseinsverlust) Schwindel stellt ein häufiges Problem im klinischen Alltag dar. Die Beurteilung des Schwindels ist schwierig, da die Patienten die Beschwerden sehr unterschiedlich schildern. Die Ursachen von Schwindel sind vielfältig. Sie reichen von Blutdruckregulationsstörungen, harmloser angeborener Hypotonie über orthostatischem Schwindel (in aufrechter Stellung) bis hin zu arterieller Hypertonie und können bei schweren inneren Erkrankungen auftreten. Jeder hat schon einmal Schwindel erlebt, wenn er sich nach dem Bücken wieder schnell aufrichtet; hierbei kommt es zu einer kurzen Minderdurchblutung im Gehirn, da die Kreislaufreflexe bei abrupter Änderung der Körperlage mit einer gewissen Verzögerung reagieren, was jedoch nicht krankhaft ist. Auch ein Blutdruckabfall im Stehen bzw. nach dem Aufstehen (orthostatische Regulationsstörung), wie er insbesondere bei jüngeren Frauen mit niedrigem Blutdruck (konstitutionelle Hypotonie) häufig auftritt, ist noch nicht Ausdruck einer Erkrankung. Bei jüngeren Personen ist die orthostatische Dysregulation (Fehlsteuerung des Blutdrucks bei raschem Lagewechsel) eine gewöhnliche Störung. Bei älteren Personen kann ein orthostatischer Kollaps durch einen abrupten Blutdruckabfall beim Aufrichten ernsthaftere Ursachen und auch gravierende Folgen haben. Jede Definition der Hypotonie ist willkürlich: Die Grenze liegt bei einem systolischen Blutdruck unter 90 mm Hg bei Frauen und unter 100 mm Hg bei Männern. Für die Diagnose und eventuell eine Therapie ist nicht ein bestimmter Grenzwert entscheidend, sondern die individuelle Situation, Alter, Geschlecht, Symptomatik, Begleiterkrankungen und Medikamente bestimmen den Handlungsbedarf.

Eine symptomatische Hypotonie kann auch im Alltag mittels ABDM erfasst werden. Ursachen des orthostatischen Schwindels: • Versacken des Blutes im venösen System durch längeres Stehen, plötzliches Aufrichten, akute Infektion, schwere Krampfadern, gestörte Vasomotoren-(Gefäßnerven)Aktivität • Verminderter Muskeltonus durch längere Bettlägerigkeit bei älteren Patienten. • Erkrankungen des vegetativen Nervensystems wie Zuckerkrankheit, M. Parkinson ... Therapie des orthostatischen Schwindels: • Medikation überprüfen. • Flüssigkeit- und Salzhaushalt ausgleichen, reichlich Salz. • Kompressionsstrümpfe, Strumpfhosen. • Kaltes Getränk vor dem Aufstehen ( 300 – 500 ml), während des Tages, vor dem Essen. • Mehrere kleine Speisen am Tag. • Aktivitäten am Morgen und nach dem Essen vermindern. • Vermeidung von raschem Aufstehen, heißer Dusche, Alkohol, Inaktivität und zu langer Bettruhe, Dehydratation. • Eine medikamentöse Therapie ist nur kurzfristig wirksam: Kampfer/Weißkorn-Tropfen, Effortil-Tropfen, Midodrin-Gutron-Tropfen oder Tabletten.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing


Gesundheit & Wohlbefinden

Zeig her deine Füße, zeig her deine Schuh! Wer kennt sie nicht, seine Schuhgröße? Aber wie sieht es sonst mit dem Bewusstsein der Wipptaler rund um Füße und Schuhe aus? In einer Umfrage mit knapp 300 Befragten ist Martin-Carl Kinzner, Maßschuhmacher aus Sterzing, dieser Frage nachgegangen. Schuhverkäufer wird es wohl kaum überraschen: Schuhgröße 38/39 und 42/43 haben jeweils die Hälfte der befragten Frauen bzw. Männer. Und bei beiden Geschlechtern gibt es eine Tendenz zu größeren Füßen. 42+ bei Frauen und 46+ bei Männern sind keine Seltenheit mehr. Damit befinden sich die Wipptaler genau im Trend Europas. Ein Viertel der Befragten, ähnlich wie in Österreich, gaben an, dass sie Probleme mit ihren Füßen haben, also Plattfüße, Hallux valgus oder Ähnliches. Nur zehn Prozent der Befragten besitzen eine orthopädische Einlage zur Unterstützung ihrer kranken Füße, obwohl man bei anhaltenden Problemen unbedingt einen Orthopäden aufsuchen sollte. Was aber tun, um Fußproblemen vorzubeugen? Ganz einfach: Barfußgehen auf Naturböden, Fußgymnastik und sich seiner Füße und ihrer täglichen Leistung bewusst sein. Nun zu zwei Frauen-Klischees. Erstens: Frauen besitzen mehr Schuhe. Und zweitens: Frauen kaufen mehr Schuhe als Männer. Aussage 1 gilt für die im Wipptal Befragten: Frau-

en besitzen im Schnitt 22 Paar Schuhe, wobei zehn Prozent sogar mehr als 50 Paar Schuhe im Schrank stehen haben. Männer hingegen haben zwölf Paar und nur ein Prozent hat mehr als 50 Paar. Sie besitzt also fast doppelt so viele Schuhe wie er. In Österreich sind die Zahlen wesentlich niedriger: 50 Prozent der Frauen besitzen zwischen fünf und 15, Männer zwischen fünf und zehn Paar. Lassen Sie uns nun eine kleine Hochrechnung machen: Im Wipptal wohnen rund 16.000 Erwachsene. Hat nun jeder davon 18 Paar Schuhe (Mittelwert aller Befragten), dann gibt es allein im Wipptal über 280.000 Paar Schuhe. Für Südtirol wären das 7,5 Millionen und für die EU 7,3 Milliarden Schuhpaare! Beim Neukauf haben Frauen auch die Nase vorne, wenn auch nur knapp: Frauen kaufen – statistisch gesehen – 3,4 Paar, Männer 2,7 im Jahr. Natürlich gibt es Ausnahmen, Frauen wie Männer, die mehr als zehn Paar pro Jahr erwerben. Beide Geschlechter kaufen dabei bevorzugt in lokalen Schuhgeschäften (44 %). Knapp sechs Prozent tätigen ihren Hauptkauf im Internet, wobei 27 Prozent aller Befragten schon einmal online bestellt haben. Im Vergleich dazu liegt der Anteil des Online-Schuhhandels in

Deutschland und Österreich bereits bei 15 Prozent. Immerhin vier der Befragten im Wipptal haben bereits einmal Schuhe beim Maßschuhma-

cher herstellen lassen. Und was geben die Wipptaler für ihre Schuhe aus? Über 60 Prozent der Frauen gibt an, weniger als 100 Euro für jedes Paar hinzulegen. Männer zahlen etwas mehr: Die Hälfte gibt an, zwischen 100 und 200 Euro pro Paar hinzulegen und nur sechs Prozent zahlen weniger als 50 Euro. Das heißt also weniger Schuhe, dafür etwas teurer. Wieder eine kleine Hochrechnung: Die 16.000 Wipptaler geben dementsprechend zwi-

schen zwei und zehn Millionen Euro pro Jahr für Schuhe aus. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2017 Schuhe im Wert von 13 Milliarden Euro verkauft, in Österreich im Wert von 1,6 Milliarden Euro. Kleine Notiz am Rande: Der Großteil der Schuhe stammt, wie allseits bekannt, aus Bangladesch und China; der Großteil des Geldes schafft es allerdings nie dorthin. Wie sieht es aus mit der Pflege und Instandhaltung unseres Schuhreichtums? Nicht übermäßig gut: Nur 45 Prozent der Befragten pflegen ihre Schuhe regelmäßig. Des Weiteren haben im letzten Jahr nur ein Drittel der Befragten Schuhe reparieren lassen. Vermutlich wissen viele nicht, dass eine regelmäßige Pflege die Lebensdauer eines Schuhes wesentlich verlängert und dass viele Schäden am Schuh behebbar sind – sofern man rechtzeitig einen Schuhmacher besucht. Vielleicht fallen nach dem Lesen dieses Artikels dem einen oder anderen das eigene Schuhwerk und das der Mitmenschen vermehrt auf. Vielleicht denkt der eine oder andere auch darüber nach, wo und welches Schuhwerk er oder sie in Zukunft kauft. Und vielleicht lenkt es den Fokus und das Bewusstsein ein wenig mehr auf unsere Füße, auch wenn sie ziemlich weit vom Kopf entfernt sind. Martin-Carl Kinzner

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„Faszinierende Vielfalt“ Eros Teboni aus Sterzing holte sich 2018 den Weltmeistertitel als Sommelier WSA, sitzt in renommierten Jurys und tourt mit seinen Beratungen durch ganz Italien. Der Erker, für den er seit März 2019 monatlich seinen Weintipp abgibt, hat sich zum Gespräch mit ihm getroffen. Herr Teboni, nach Ihrem Titel als Sommelier Weltmeister FSA 2018 schweben Sie zurzeit im siebten Weinhimmel. Eros Teboni: (lacht) Ja, das könnte man so sagen! Der Weltmeistertitel war für mich eine sehr wichtige Erfahrung, in die ich sehr viel an Vorbereitung investiert habe. Aber der Aufwand hat sich gelohnt. Mittlerweile bin ich ein anerkannter Weinexperte, vor allem seit ich beim „Best Italian Wine Award“ als Jurymitglied tätig bin. Für diese Auszeichnung werden die 50 besten Weine Italiens nominiert. Sie sind derzeit in der italienischen Weinwelt fast omnipräsent. Wie kann man sich die Tätigkeit eines Weinexperten vorstellen? Beratungen für die Gastronomie und den Weinhandel stehen fast täglich auf meiner Tagesordnung. Ich gebe Tipps, wie lange ein Wein im Fass bleiben muss, um sich optimal zu entfalten, gebe aber auch Anregungen zu Marketing und Service. Meine Beratungen sind also umfassend und gehen weit über reine Weinkenntnisse hinaus. Das setzt eine hohe Bereitschaft an persönlicher Weiterbildung voraus, weshalb ich auch ständig auf Achse bin und viel reise. Ab Oktober werde ich mein Wissen auch in Vorlesungen an einem renommierten Institut weitergeben. Wie haben Sie Ihre Vorliebe für den Wein entdeckt? Meine Eltern führen am Brenner die Vinothek Enotria. Die Arbeit dort hat mich schon in meiner Jugend stets fasziniert. Ich habe dann nach der Oberschule in Trient das Studium der Önologie aufgenommen, das ich aber noch nicht abgeschlossen habe. Ich habe nämlich schnell gemerkt, dass meine Stärken in der

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Kommunikation und im Verkauf von Wein liegen. Deshalb habe ich beim Tiroler Sommelierverein (TSOV) in Innsbruck mein Diplom als Sommelier erworben und war anschließend in renommierten Hotels in Tirol tätig. Zusätzliche Ausbildungen habe ich auf Weingütern in Frankreich und in der Toskana absolviert. Und auf dem Weg zum Mastersommelier bin ich an der Hälfte der Ausbildung angekommen. Was fasziniert Sie so sehr an der Tätigkeit als Sommelier? Das ist einmal die unglaubliche Vielfalt, nicht nur der Weine selbst, sondern auch der Weinbaugebiete weltweit. Ich finde die Frage unglaublich spannend, in welchen Gebieten unter welchen Bedingungen welche Weine am besten gedeihen. Mich treibt auch die Neugier an: Die klimatischen Bedingungen sind jedes Jahr anders, und mit ihnen verändern sich auch die Weine. Es gibt eigentlich keine identischen Jahrgänge. Gerade diese Variable fasziniert mich ungemein. Meine Tätigkeit ermöglicht es mir aber auch, unglaublich viel zu lernen und ständig Neues zu erfahren. Die Önologie ist schließlich eine Wissenschaft, die nie endet. Man muss ständig weiterlernen, um am Ball zu bleiben. Stehenbleiben ist nicht erlaubt. Was macht einen guten Wein aus? Ein guter Wein zeichnet sich dadurch aus, dass die Rebsorte immer zu schmecken ist. Bei einem Riesling beispielsweise muss ich die Charakteristiken der Rebsor-

te Riesling herausschmecken und diese darf nicht zu sehr von anderen Düften und Geschmacksstoffen überlagert sein. Da bin ich sehr kritisch. Ausnahmen sind natürlich auch willkommen, aber im allgemeinen ist das ein wichtiger Grundsatz. Gibt es auch beim Wein Modeerscheinungen bzw. Trends? Ja, natürlich! Das betrifft nicht nur

die Geschmacksrichtungen oder die Etikettierung. Ich persönlich finde, dass etwa der Drehverschluss auch in der gehobenen Weinwelt durchaus Zukunft hat, auch aus ökologischen Gründen – der Rohstoff Kork steht ja nicht unbegrenzt zur Verfügung. Derzeit wird er noch als billig abgetan. Sicher werden gewisse Weine aber auch in Zukunft einen Naturkorken benötigen. Auch die sogenannten „Bag in box“-Verpackungen, bei denen der Wein in eine Kartonage mit Innenbeutel abgefüllt wird, sind meines Erachtens zukunftsträchtig, unabhängig von der Preisklasse des Weines. Dafür sind die Konsumenten jedoch noch

nicht bereit, auch weil es zahlreiche Fehlinformationen gibt. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Abfüllmethode durchsetzt. Im Ausland gibt es bereits Qualitätsweine, die in „Bag in box“-Verpackungen abgefüllt werden. Braucht ein Sommelier eine besondere Begabung? Nein, im Grunde kann jeder ein guter Sommelier werden. Man muss dafür auf jeden Fall sehr lernwillig sein, viel reisen und viel verkosten. Das ist nicht nur zeitintensiv, sondern auch mit hohen finanziellen Ausgaben verbunden. Es genügt nicht, alle Weine der Welt zu trinken – da kann ich trotzdem noch nichts darüber aussagen, außer ob er mir schmeckt oder nicht. Aber darum geht es ja nicht. Es reicht auch nicht aus, einen Wein einmal zu verkosten. Ich muss mindestens 15 Jahrgänge eines Weines mehrmals verkosten, um über ihn sprechen zu können. Das heißt aber auch, dass ich den Wein kaufen muss. Über die Summen, die ich für Wein ausgebe, möchte ich gar nicht nachdenken. Aber ich bin noch jung und muss noch viele Erfahrungen sammeln. Wo stehen die Südtiroler Weine im internationalen Vergleich? Südtirol verfügt über ein exzellentes Weinbaugebiet, dessen Weißweine auch den internationalen Vergleich nicht scheuen brauchen. Es gibt einige Weine, die durchaus in der höchsten Liga mitspielen können.

Interview: bar


Jubiläumsmenü

Zum runden Geburtstag des Erker hat Spitzenköchin Tina Marcelli ein Festmenü zusammengestellt, für das Sommelier Eros Teboni die passenden Weine ausgesucht hat. Viel Spaß beim Nachkochen und Genießen!

KÜRBIS-RISOTTO

Zutaten: 600 ml Gemüsebrühe, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 3 El Öl, 150 g Risotto-Reis, 2 Lorbeerblätter, 100 ml Weißwein, 150 g Kürbispüree von ca. 300 g Muskatkürbis, 1 El Butter, 50 g Parmesan, Salz, Pfeffer, 3 El Kürbiskernöl. Zubereitung: Kürbis mit einem Esslöffel entkernen und auf ein Backblech setzen. Im heißen Ofen bei 200° C (Umluft 180° C) 45 – 60 min. weichbacken. Mit einem Esslöffel von der Schale kratzen und fein pürieren. Gemüsebrühe in einem Topf erhitzen und warmhalten. Zwiebel und Knoblauchzehe fein würfeln und in Öl glasig dünsten, Risotto-Reis und Lorbeerblätter 2 min. mitdünsten. Mit Weißwein ablöschen und einkochen lassen. Mit Brühe bedecken, bei milder bis mittlerer Hitze unter häufigem Rühren garen. Nach 15 min. Kürbispüree untermischen und 5 – 10 min. weitergaren. Butter und Parmesan unterrühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Lorbeerblätter entfernen, den Risotto mit Kürbiskernöl beträufelt und servieren. Weintipp: Nova Domus 2016, Kellerei Terlan Produziert aus drei verschiedenen Traubensorten: Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Nach einer langsamen Gärung im großen Eichenfass bei kontrollierter Temperatur reifen die Rebsorten Weißburgunder und Chardonnay für weitere zwölf Monate auf der Feinhefe. Sehr vielfältig an der Nase, mit Aromen wie gelber Apfel, weißer Pfirsich und weiße Blumen, leicht würzig nach Minze, Anis und Salbei. Komplex und cremig am Gaumen mit sehr angenehmer Säure. Sehr langer Abgang. REHRÜCKEN MIT KARTOFFEL-SELLERIE-PÜRREE Zutaten: 1,5 kg Rehrücken (am Knochen), 2 Zwiebeln, 1 Karotte, 150 g Knollen-Sellerie, 1 El Öl, 1 Tl Puderzucker, 1 El Tomatenmark, 300 ml kräftiger Rotwein, 2 l Geflügel- oder Gemüsebrühe, 2 Tl Speisestärke, 1/2 Tl Pimentkörner, 1 Lorbeerblatt, 2 Tl Wacholderbeeren, 1 Splitter Zimtrinde, je 1 Streifen unbehandelte Zitronen- und Orangenschale, 1/2 Tl geraspelte Zartbit-

terschokolade, 1/2 El Preiselbeermarmelade, Salz, Pfeffer aus der Mühle, 10 g kalte Butter. Rehrücken: 1 El Öl, 1 El Butter, 1 Tl Wacholderbeeren, Salz, Pfeffer aus der Mühle. Püree: 600 g Knollen-Sellerie, Salz, 300 g Kartoffeln, Kümmelsamen, 60 ml Milch, 1 El Butter, 1 El braune Butter, mildes Chili-Pulver, frisch geriebene Muskatnuss. Zubereitung der Sauce: Rehrücken waschen und trockentupfen, Filets vom Knochen lösen, Sehnen entfernen und beiseitelegen. Kleingehackte Knochen auf einem Backblech verteilen, im Ofen bei 220° C 30 min. hell bräunen, ausgetretenes Fett entfernen. Zwiebeln, Karotte und Knollen-Sellerie in 2 cm große Würfel schneiden und in Öl andünsten. Puderzucker in einem großen Topf bei mittlerer Hitze karamellisieren, Tomatenmark dazugeben und etwas anbräunen. Nach und nach mit je 1/3 Rotwein ablöschen und sirupartig einköcheln lassen. Knochen und Gemüse dazugeben, mit Brühe auffüllen, bei milder Hitze knapp unter dem Siedepunkt etwa 2 Stunden garziehen lassen. Sauce absieben und auf die Hälfte einköcheln lassen. Speisestärke mit etwas kaltem Wasser glattrühren und unter Rühren in die kochende Sauce geben. Piment, Lorbeerblatt, Wacholderbeeren, Zimt, Zitronen- und Orangenschale hinzufügen, nach einigen Minuten wieder entfernen. Mit Zartbitterschokolade, Preiselbeer-Kompott, Salz und Pfeffer abschmecken, die Butter einrühren. Rehrücken: Backofen auf 100° C vorheizen. Öl in einer Pfanne erhitzen, Rehrückenfilets darin bei mittlerer Hitze rundherum anbraten. Fleisch auf dem Ofengitter ca. 50 min. rosa durchziehen lassen. Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze zerlassen, Wacholderbeeren hinzufügen, salzen, pfeffern und das Fleisch darin wenden. Püree: Geschälte Knollen-Sellerie in 1 cm große Würfel schneiden, in Salzwasser 15 – 20 min. weichkochen, abtropfen und mit dem Stabmixer pürieren. Kartoffeln waschen, in Salzwasser mit einer Prise Kümmel 15 – 20 min. weichkochen, abgießen. Möglichst heiß pellen, durch die Kartoffelpresse in eine Schüssel drücken, mit dem Sellerie-Püree vermischen. Milch erhitzen und unterrühren, Butter und braune Butter hinzufügen. Mit Salz, einer Prise Chili-Pulver und Muskatnuss würzen. Das Rehrückenfilet mit der Sauce und dem Kartoffel-Sellerie-Püree auf vorgewärmten Tellern anrichten.

Weintipp: Cabernet Sauvignon Riserva Toren 2015, Schlosskellerei Tiefenbrunner Ein kräftiger Wein, von dunkler rubinroter Farbe, mit starken Noten von Cassis, Eukalyptus und reifen Kirschen. Am Gaumen sehr intensiv, elegant und charaktervoll. Tannine und Säure schon jetzt schön eingebunden, langer Abgang und finessenreich. Passt nicht nur zu Wild; auch nach dem Abendessen kann man ausgiebig über diesen Sensationswein philosophieren.

APFELSTRUDEL Zutaten für den Mürbteig: 250 g weiche Butter, 200 g Zucker, 3 Eier, 1 Msp. Salz, 1 Msp. Zitronenschalen-Abrieb, 1 Msp. Orangenschalen-Abrieb, 1 Pkg. Vanillezucker, 20 ml Rum, 600 g gesiebtes Weizenmehl. Füllung: 800 g Äpfel, 40 g Butter, 80 g Zucker, 60 g Sultaninen, 20 ml Zitronensaft, 1 Msp. geriebene Zitronenschale, 1 Msp. Zimtpulver, 30 ml Rum, 60 g Brösel. Zubereitung: Alle Zutaten für den Mürbteig miteinander verkneten und in Klarsichtfolie für 30 min. kaltstellen. Äpfel schälen, halbieren, entkernen und vierteln, dann in Scheiben schneiden und mit allen Zutaten (außer den Bröseln) kurz andünsten. Dann abkühlen lassen und mit den Bröseln binden. Den Teig ausrollen, füllen und einschlagen. Im Backofen bei 180° C ca. 35 min. backen. Weintipp: Gewürztraminer Epokale 2012, Kellerei Tramin Erst seit 2009 auf dem Markt und schon eine Legende! Nach der Gärung bleibt Epokale noch weitere acht Monate auf der Feinhefe in einem kleinen Stahltank, nach der Abfüllung reift der Wein ein Jahr lang im Poschhausstollen im Bergwerk Schneeberg auf über 2.000 m bei konstanter Temperatur von 11° C und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Sehr stark ausgeprägtes Aroma, klassischer Rosenblütenduft mit Lavendel und reifen exotischen Früchten. Am Gaumen intensiv, saftig und komplex. Spannende leichte Restsüße, sehr weich und fein. Unendlich langer Abgang. Erker 10/19

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Leute

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

17.10.2019

Wir

In 28. is soweit, dr Conny weart schun 60 Johr. Unkennen tuat man dir no nicht, hosch kaum graue Hoor. Bleib olm gsund und fit wia dr Mister Miyagi ba Karate Kid.

gratulieren ...

Lei es Beschte wünscht dir deine Familie!

Alles Liebe und Gute zu deinem 70. Geburtstag, viel Gesundheit und noch schöne Jahre wünscht dir deine Familie, ganz besonders dein Enkelkind Emil!

50 Johr sein iatz vergongen, do hot dein Lebm im Platzer-Haus ungfongen. Gelungen bische af olle Fälle wunderbor, um di beneidn ins viele, sel isch klor. Du bisch olm für ins olle do, uhne di gang oft vieles harter, sel isch aso. Mir sein unmeglich froah, di zi hobm, bisch und bleibsch dor Beschte, sel miaßmor amol sogn! Bleib gsund und genieß is Lebm!!! Benni, mir lossn di hochlebm!!!

Zin 90. Geburtstog wünschn mir insern Tate – Opa – Uropa

Josef Rainer Wieser olls erdenklich Guate! Deine Frau Tresl, 11 Kinder mit Schwiegerkinder, 30 einzigartige Enkel und 35 wundervolle Urenkel

Deine Familie

Lieber Patrick, seit 20 Jahren leistest du einen wertvollen Beitrag zum Erfolg der Firma. Einen herzlichen Dank für deine Betriebstreue und deinen unermüdlichen Einsatz! Jürgen mit EMP-Team 132

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www.emp-elektro.it


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Jahrestage 5. Jahrestag

Daniel Thaler † 18.10.2014

Lange schon sahen wir die Sonne untergehen und dennoch erschraken wir, als es Nacht wurde.

Ganz besonders denken wir an dich, lieber Daniel, am Samstag, den 19. Oktober um 19.00 Uhr bei der hl. Messe in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Alles kann der Mensch vergessen, ob es leicht war oder schwer, doch ein Herz, das man geliebt hat, das vergisst man niemals mehr.

Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

9. Jahrestag

Josef Rainer Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Samstag, den 12. Oktober um 19.00 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Wir sind traurig, dass du gingst, doch dankbar, dass es dich gab.

Allen, die daran teilnehmen, einen herzlichen Dank.

Rosa Seidner geb. Thaler * 15.12.1929 † 19.08.2019 Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Achtung unserer lieben Mame entgegengebracht wurden. Danke allen, die sich mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme auf so vielfältige Weise zum Ausdruck brachten. Ein herzliches Vergelt’s Gott.

In Liebe deine Familie

Die Trauerfamilie

20. Jahrestag

Annelies Seehauser geb. Gasser † 15.10.1999 Wir erinnern uns jeden Tag an dich, an dein Lachen, deine Wärme und Güte.

Wir vermissen dich. Wenn im Kreis der Lebenswelt das Blatt zurück zur Erde fällt, kehrt zum Ursprung es zurück und findet dort sein stilles Glück.

Besonders denken wir an dich am Sonntag, den 13. Oktober um 9.00 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Mauls.

5. Jahrestag August March Wir denken an dich voll Dankbarkeit und Liebe am Sonntag, den 20. Oktober beim Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

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In Liebe und Dankbarkeit schauen wir zurück!

In Dankbarkeit und Liebe deine Familie

10. Jahrestag

Aus unserer Mitte bist du gegangen, aber in unseren Herzen bleibt immer ein Teil von dir.

Wir denken an dich, wir reden von dir, wir spüren, du bist bei uns, doch immer wieder fließen leise Tränen. Wir vermissen dich!

Allen, die daran teilnehmen, herzlichen Dank. Deine Familie

Anton Bacher * 08.04.1947 † 04.11.2014

Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Freitag, den 1. November um 9.30 Uhr in der Kirche von Obertelfes. Ein Dank gilt allen, die daran teilnehmen, immer wieder sein Grab besuchen und Toni in Erinnerung behalten. Deine Familie


27. Jahrestag

Erich Baur

Karl Lanthaler

Wir gedenken deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 5. Oktober um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

* 29.11.1927 † 22.08.2019

Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.

Vergelt’s Gott für die herzliche Anteilnahme, für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden. Vergelt’s Gott allen, die unseren Vati auf seinem letzten Weg begleitet haben, besonders der Geistlichkeit und allen, die zur würdevollen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben. Vergelt’s Gott allen, die unseren Vati in guter Erinnerung behalten und ihn zusammen mit uns ins Gebet einschließen. Die Trauerfamilie

Wir können uns nicht sehen, aber wir denken oft an dich. Schöne Erinnerungen sind erfüllt vom warmen Klang deiner Stimme, von gemeinsamen Erlebnissen, Lachen und Fröhlichkeit. Wenn wir in Gedanken bei dir sind, geht es uns gut. An dich denken heißt: Schönes denken.

Josef Rainer In liebevoller Erinnerung gedenken wir deiner ganz besonders am Sonntag, den 20. Oktober um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir und traut euch ruhig zu lachen. Lasst mir Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben hatte.

Rosa Palermo geb. Braunhofer

* 12.11.1955 † 2.10.1999

20. Jahrestag

Wenn Du auch schon lange von uns geschieden bist, in unseren Herzen stirbst Du nie.

An deinem 20. Jahrestag denken wir ganz besonders an dich bei der Messe am 13. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Deine Angehörigen

4. Jahrestag

Karl Wild † 24.10.2015

Helene Volgger geb. Obex

In Liebe deine Familie

Deine Familie

1 Jahr ist vergangen, seitdem du nicht mehr bei uns bist.

Zum 16. Jahrestag gedenken wir unserer lieben Mutti

am 17. Oktober um 19.00 Uhr im Laurentiuskirchl in Ridnaun. Wir danken allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott!

In Dankbarkeit und Liebe denken wir ganz besonders an dich am Sonntag, den 27. Oktober um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen und sich mit uns an Karl erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. Maria und Erika mit Familie Erker 10/19

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Du hast nun alles überstanden und ruhest nun in Gottes Schoß, dort ist kein Leiden mehr vorhanden, dort bist du alle Schmerzen los.

Du hast gesorgt, du hast geschafft, bis dir die Krankheit nahm die Kraft. Schlicht und einfach war dein Leben, treu und fleißig deine Hand. Immer helfen war dein Streben, schlafe ruhig und habe Dank.

Wenn ihr mich sucht,
 sucht in eurem Herzen.
 Habe ich dort
 eine Bleibe gefunden,
 lebe ich in euch weiter. Rainer Maria Rilke

Marlene Messner geb. Grasl * 23. März 1947 † 19. September 2019

Danksagung Herzlichen Dank allen, die unserer lieben Marlene in dieser schweren Zeit fürsorglich und hilfreich zur Seite gestanden sind und sie auf ihrem letzten Weg begleitet haben. Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott Kooperator Michael Lezuo, Organist Oswald Salcher und Werner Haller an der Trompete für die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes. Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern des Haus- und Krankenpflegedienstes des Sozialsprengels Wipptal und Hausarzt Dr. Franz Keim für die liebevolle Betreuung. Wir danken allen, die Marlene im Gebet gedenken und sie in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

Marianna Sparber Schulhaus-Marianna

* 10. August 1927 † 19. September 2019 Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der immer für uns da war, lebt nicht mehr. Was uns bleibt, sind Liebe, Dank und Erinnerung an viele schöne Jahre. Danke allen, die sich mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme auf so vielfältige Weise zum Ausdruck brachten. Ein herzliches Vergelts’s Gott! Die Trauerfamilie

Armin Erlacher Es vergehen die Tage, die Monate und die Jahre, aber du bleibst stets mitten unter uns.

zum 13. Jahrestag denken wir ganz besonders an dich, bei der hl. Messe am Freitag, den 1. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein Dank allen, die daran teilnehmen und Armin in Erinnerung und im Herzen behalten. Deine Eltern Gabi und Herbert deine Schwester Sabine

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Gemeinden Impressum

Geburten Brenner: Manuel Villa Pace (02.08.2019, Brixen). Aaron Mühlsteiger (07.08.2019, Brixen). Abran Markas Nazir (07.08.2019, Brixen). Freienfeld: Sidney Prieth (06.08.2019, Brixen). Eva Waldboth (17.08.2019, Brixen). Matthias Leitner (22.08.2019, Brixen). Franciszek Goszka (23.08.2019, Brixen). Klara Saxl (22.08.2019, Brixen). Pfitsch: Selina Gufler (04.08.2019, Brixen). Dorothea Kofler (27.08.2019, Brixen). Elena Unterleitner (29.08.2019, Innsbruck). Ratschings: Jakob Gander (01.08.2019, Brixen). Samuel Mair (02.08.2019, Brixen). Maxim Montalto (04.08.2019, Brixen). Jakob Oberstaller (07.08.2019, Brixen). Daria Rocca (13.08.2019, Brixen). Eva Fassnauer (19.08.2019, Brixen). Elias Siller (25.08.2019, Brixen). Sterzing: Vera Tirler (05.08.2019, Brixen). Baran Zuberi (05.08.2019, Brixen). Marta Nicole Irimia (09.08.2019, Brixen). Alissia Picca (14.08.2019, Brixen). Elias Winkler (21.08.2019, Sterzing). Armaan Alam (23.08.2019, Brixen). Daniel Schweigkofler (27.08.2019, Brixen). Todesfälle Brenner: Erhard Plank, 73 (17.08.2019, Sterzing). Rosa Thaler, 89 (19.08.2019, Sterzing). Freienfeld: Josef Parigger, 83 (20.08.2019, Freienfeld). Pfitsch: Karl Kofler, 69 (08.08.2019, Pfitsch). Ratschings: Elisabeth Parigger, 70 (07.08.2019, Sterzing). Sterzing: Sophia Longo, 91 (03.08.2019, Sterzing). Chiara Maria Lucignano, 7 Monate (07.08.2019, Padua). Norberto Molini, 73 (09.08.2019, Sterzing). Johanna Hirsch, 95 (12.08.2019, Sterzing). Luigi Aldo Sposari, 59 (18.08.2019, Rhodos). Karl Lanthaler, 91 (22.08.2019, Sterzing). Paolo Costa, 61 (23.08.2019, Sterzing). Maurizio Biondi, 91 (28.08.2019, Sterzing). Eheschließungen Brenner: Heidi Nagele und Thomas Gschnitzer (31.08.2019, Gossensaß). Freienfeld: Veronika Maria Zehetner und Giannino Zaccaria (10.08.2019, Grottaferrata). Gertrud Putzer und Martin Salcher (24.08.2019, Rodeneck). Pfitsch: Kathrin Stuefer und Matthias Volgger (10.08.2019, Jenesien). Ratschings: Nicole Gehrhardt und Christian Simon (13.08.2019, Ratschings). Nathalie Hofer und Patrick Lanthaler (31.08.2019, Mareit). Susanne Mühlsteiger und Erwin Gander (31.08.2019, Ratschings). Sterzing: Marilisa Carabotti und Christian Forer (03.08.2019, Sterzing). Mariapia Angeli und Alberto Pergher (04.08.2019, Dro). Carmen Otto-Krug und Torsten Schmidt (30.08.2019, Sterzing). Katharina Schlaak und Sascha Klein (30.08.2019, Sterzing). Maria Silletti und Daniele Martino (30.08.2019, Santeramo in Colle). Andreeva-Florina Ciulea und Markus

Santa (31.08.2019, Arco). Baukonzessionen Brenner: Franz Rainer, Pflersch 55: Überdachung der Terrasse, Bp.300, K.G. Pflersch. Interessentschaft Brenner: Errichtung eines Walderschließungsweges, Gp.257/1, 286/1 und 351/3, K.G. Brenner. Freienfeld: Sadobre AG, Gewerbezone Reifenstein 7: Errichtung Grenzmauer, Bp.443, Gp.126/12, 126/13 und 1269/2, K.G. Stilfes. Michael Ralser: Durchführung von Bodenangleichungsarbeiten, Gp.2145/1, 2146, 2147 und 2151, K.G. Stilfes. Juliane Reiterer, Veronika Stafler, Mauls 11: Umbauarbeiten in der Wohnung, Bp.64, K.G. Mauls. Hasler GmbH, Handwerkerzone Trens 8: Aufbereitung des Betriebsgeländes, Gp.589/5, 589/8 und 590/3, K.G. Trens. Gemeinde Freienfeld: Sanierung der Straße Gasser-Rieper in Egg, Gp.2645/6, K.G. Stilfes. Gemeinde Freienfeld: Sanierung der Straße Pohler in Egg, Gp.1638, K.G. Stilfes. Karl Sparber, Pfulters 38: Errichtung einer provisorischen Baustellenzufahrt, Gp.2096/2, 2098/1 und 2104, K.G. Stilfes. Pfitsch: Karl Wieland, Rain 100: Errichtung eines Maschinenraumes, Gp.865, K.G. Pfitsch. Maria Margareth Rainer, Afens 282: Überdachung der Düngerstätte, Gp.517, K.G. Wiesen. Gerd Robert Halter, Überwasser 133: Sanierung und Instandhaltungsarbeiten an der Wohnung, Bp.152/2, Gp.910/5, K.G. Pfitsch. Karl Holzer: Abbruch und Wiederaufbau des Almgebäudes auf der Rastalm, Gp.1772, K.G. Pfitsch. Thomas Mair, St. Jakob 14: Errichtung eines Kellers, eines Heizraumes und einer Garage samt Überdachung für Motor- und Fahrräder, Bp.722, Gp.1409, K.G. Pfitsch. Ratschings: Günther Rainer, Jaufental, Obertal 7: Bau einer Garage, Gp.1502/3, K.G. Jaufental. Leopold Fassnauer, Ridnaun, Geraine 1: Sanierung und Erweiterung des Wohntraktes und Errichtung von Garagen, Bp.368/2, Gp.368/2, K.G. Ridnaun. Johann Wurzer, Ridnaun, Untere Gasse: Errichtung einer Wohneinheit mit Garage und Abbruch der Holzhütte auf der Bp.119, 513 und Gp.1920/1 unter Verlegung von Wohnkubatur der Bp.119 mit gleichzeitiger Umwidmung in lw. Kubatur. Sterzing: Peter Schwazer, Unterackern: Sanierung des Wohntraktes, Bp.37, K.G. Thuins. Vittoria Rossi, Neustadt 27: Sanierung, Bp.70, K.G. Sterzing. Gaby und Margareth Fassnauer, Brennerstr.59: Abbruch der Nebengebäude sowie Neubau einer Garage mit Nebenraum, Bp.176, K.G. Tschöfs. Nicola De Marco, Verena Waschgler, Löweneggstr.18: Sanierung des Dachgeschosses und der Dachterrasse sowie Errichtung einer Überdachung auf der Dachterrasse, Bp.442, K.G. Thuins. Leitner AG, Unterackern: Planierungsarbeiten, Bp.73, Gp.596/2, K.G. Thuins. Gemeinde Sterzing: Instandsetzung der Gemeindestraße nach Tschöfs, Sanierung der Brücke, versch. Gp., K.G. Tschöfs. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara.martorelli@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna.eisendle@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Nadine Brunner, Alois Karl Eller, Günther Ennemoser, Daniel Mayr, Siegfried Siller, Karl-Heinz Sparber, Stefan Troyer, Albin Volgger, Bruno Maggio, Dario Massimo. Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.


L

B

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= gefährliche Tierkrankheit).

Pfiffikus

D

L M Z I

Z M B

N

I

I

R

M

A N B

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

Pfiffikus hat Schloss Wolfsthurn besucht und möchte nun wissen, wie viele Fenster das Gebäude angeblich hat. Wer die Antwort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, info@dererker.it. Adresse bitte nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. Oktober. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

R

M L Z A

I

N A

B

D

M

R B

I

L

M

N

R

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Die Müllcontainer stehen seit dem 12. Juni 2019 nicht mehr in der Mühlgasse, sondern auf der Kurzparkzone in der Bahnhofstraße in Wiesen/Sterzing. Zwei Papierglocken, zwei Behälter für Kunststoffverpackungen und je einer für Glas und Dosen stehen den Bürgern der Gemeinde Pfitsch zur Verfügung. Zusätzlich dürfen in fünf Mülleimern organische Abfälle entsorgt werden. Der Grund für die zeitweise Verlegung der Container ist die lang ersehnte Umgestaltung des provisorischen Müllplatzes in der Mühlgasse. Auf dem Areal standen nicht nur die genannten Mülltonnen, sondern auch unzählige geparkte Autos trotz Parkverbotsschildern. Zudem konnte in der Mühlgasse jeder unbeobachtet Müll „entsorgen“. Nun ist ein sehr schön gestalteter gepflasterter Parkplatz angelegt worden für die Pendler aus der Gemeinde Pfitsch (14 Stellplätze gegen Bezahlung). Fünf große im Boden versenkte Mülltonnen stehen seit 12. September am neuen Platz zur Verfügung, in der Hoffnung, dass sich die Leute in Zukunft strenger an die Regeln halten (so hofft Pfiffikus).

Das Los bestimmte Angelika Premstaller aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats September.

Wir gratulieren!

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•B•L•S•O•I•F•R•N BLITZEINSCHLAEGE •ANDREASHOFER•RG REN••ML•UNSRE•UE •TERMOLI••TELFER STRATOGIRL•SA•ND •EPO•S••IUE•TUBO ORF•E•ISARCO•RUR •MLAT•LOUXOR•TRF FUERHOLZ•••TPEG• •ERKOKU•STROBL•G VHS•STECKHOLZ•EE •LCD•ACA•ESA•IRR WEHR•VALLMINGALM

Lösungswort: BERUFLICH

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: OKTOBERFESTE

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas mit Getränk, zur Verfügung gestellt von

Z


Auflösung in der nächsten Nummer

Lösungswort

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Gesundheit

Apotheken 01.10. – 04.10.: Stadtapotheke Tel. 765397 05.10. – 11.10.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 12.10. – 18.10.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 19.10. – 25.10.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 26.10. – 01.11.: Stadtapotheke Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktische Ärzte 01.09.: Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 07.09.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 08.09.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 14.09.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 15.09.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 21.09.: Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786 22.09.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 28.09.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 29.09.: Dr. Barbara Faltner Tel. 335 1050982 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187. Tierärzte 05./06.10.: 12./13.10.: 19./20.10.: 26./27.10.: 01.11.: 02./03.11.:

Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer ) Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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Veranstaltungen

1.10. Frauennachtwallfahrt nach Maria Trens. Treffpunkt: Eingang zum Pilgerweg (Gasthof „Burgfrieden“), 19.00 Uhr. 4.10. Theater „Tatort Villa Bock“, Volksbühne Stilfes, Stilfes, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 338 378 4686, theater.stilfes@gmail.com. Vortrag „Demenz, eine unausweichliche Erkrankung?“, mit Dr. Roland Keim, Sterzing, Raiffeisensaal, 17.30 Uhr. Anmeldung (erforderlich) unter Tel. 0472 726000. 5.10. Der Rote Teppich, Sterzing. Konzert der MK Mauls, Sterzing, Fußgängerzone, 15.30 Uhr. 6.10. Theater „Tatort Villa Bock“, Stilfes, Vereinshaus, 18.00 Uhr. 8.10. Theater „Tatort Villa Bock“, Stilfes, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 10.10. Theater „Tatort Villa Bock“, Stilfes, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Senioren-Herbstwanderung zum Ettaler Mandl (Oberammergau), AVS Pfitsch. 12.10. Theater „Dein Auftritt, Tante Frieda“, Bauernschwank von Fritz Wempner, Heimatbühne Ratschings, Ratschings, Haus der Vereine, 20.00 Uhr. Reservierungen: Tel. 320 3688322. Bergrettungsball, Ridnaun, Vereinshaus, 20.30 Uhr. Hinfahrt um 20.05 Uhr mit dem Linienbus vom Steindl, Rückfahrt mit Shuttlebus um 2.00 und 3.00 Uhr, hält an allen Bushaltestellen. 13.10. Theater „Dein Auftritt, Tante

Frieda“, Ratschings, Haus der Vereine, 18.00 Uhr. Wanderung zum Antholzer See, AVS Sterzing. Wanderung mit Törggelen, AVS Freienfeld.

14.10. Vortrag „Jeder kann die Welt verändern“ mit Magdalena Gschnitzer, Gossensaß, Gemeindesaal, 20.00 Uhr. 15.10. Theater „Dein Auftritt, Tante Frieda“, Ratschings, Haus der Vereine, 20.00 Uhr. 16.10. Theater „Tatort Villa Bock“, Stilfes, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Vortrag „Patientenverfügung“ mit Dr. Herbert Heidegger, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr.

17.10. Theater „Dein Auftritt, Tante Frieda“, Ratschings, Haus der Vereine, 20.00 Uhr. Vortrag „Ausnahmezustand Pubertät“, der FamilienTeam®-Trainerinnen Deborah Visintainer und Katharina Swoboda, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr. Eintritt frei! 18.10. Theater „Tatort Villa Bock“, Stilfes, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 19.10. Theater „Dein Auftritt, Tante Frieda“, Ratschings, Haus der Vereine, 20.00 Uhr. Segensfeier für werdende Eltern, Sterzing, Krankenhauskapelle, 16.00 Uhr.

21.10. Verbrauchermobil in Sterzing, Stadtplatz, 9.30 – 11.30 Uhr. 22.10. Vortrag „Grüne Kosmetik ohne Mikroplastik“ mit Christiane Gruber, Gossensaß, Gemeindesaal, 20.00 Uhr. Vortrag „Gesunde Ernährung Hund und Katze“ mit Michaela Olbert, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr. 24.10. Vortrag „Herz – Hirn – Humor“ mit Dr. Reinhard Feichter, Gossensaß, Gemeindesaal, 20.00 Uhr. „Mit Büchern ins Leben starten – Bücher für die Allerkleinsten“, Sterzing, Stadtbibliothek, 16.00 Uhr. Eintritt frei! Anmeldung: Tel. 0472 723760 oder bibliothek@sterzing.eu. Buchvorstellung „Im Schatten des Krieges. Geschichte Tirols 1918 – 1920“ von Oswald Überegger, Trens Kulturhaus, 19.00 Uhr. 25.10. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Spielgemeinschaft Vintl-Weitental, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 331 59 83 980 oder theatervintl@ hotmail.de. Workshop „Mit Heilpflanzen und Wildkräutern durch das Jahr“, Sterzing, Kolpingsaal, 16.00 Uhr. 25. und 26.10. Sterzinger Erntedankfest, Sterzing, Stadtplatz. 27.10. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 17.00 Uhr.

Ausstellungen 20.10. Theater „Dein Auftritt, Tante Frieda“, Ratschings, Haus der Vereine, 18.00 Uhr.

Bis 29.12. „In Innsbruck studiert“, Franzensfeste, Festung.


Herbstwanderung im Tiersertal, AVS Sterzing. Herbstkonzert der MK Ratschings, Ratschings, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Mariensingen, Pfarrchor Mareit, Mareit, Pfarrkirche, 18.00 Uhr. 28.10. Vortrag „Kontrollieren ist besser als verlieren“, Versammlung der Rentner im AGB/CGIL, Sterzing, Pizzeria „Hubertus“, 14.30 Uhr. 29.10. Vortrag „Frei von“ mit Dr. Ivonne Daurù über Ernährungstrends, Mauls, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Eintritt frei! 30.10. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. Theater „Zimmer frei“, Komödie von Rolf Sperling, Theatergruppe Trens, Trens, Kulturhaus, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 331 4235660 (16.00 – 20.00 Uhr) oder info@theatergruppe.it. 31.10. Kirchenkonzert der MK Innerpfitsch und Milland, St. Jakob, Pfarrkirche, 20.00 Uhr. 2.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. Theater „Zimmer frei“, Trens, Kulturhaus, 20.00 Uhr. Theater „Der ledige Bauplatz“, Lustspiel von Regina Rösch, Heimatbühne Gossensaß, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 0472 633011 (Bäckerei Mayr, zu Geschäftszeiten). 3.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 17.00 Uhr. Theater „Zimmer frei“, Trens,

Kulturhaus, 18.00 Uhr. Theater „Der ledige Bauplatz“, Gossensaß, Theatersaal, 18.00 Uhr. 5.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. Theater „Der ledige Bauplatz“, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr.

6.11. Theater „Zimmer frei“, Trens, Kulturhaus, 20.00 Uhr. 7.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. Vortrag „Mut zur Veränderung“ mit Dr. Martin Fronthaler, Mauls, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Eintritt frei! Theater „Der ledige Bauplatz“, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr. 8.11. Theater „Ziemlich beste Freunde“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. Theater „Der ledige Bauplatz“, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr. Vereine und Verbände ElKi 5.10.: Hand- und Fußabdruck aus Ton, 9.00 Uhr.

MÄRKTE 5., 19.10. und 5.11.: Krämermarkt, Brenner. 14.10.: Monatsmarkt, Sterzing. 1., 8., 15., und 22.10.: Sterzlmarkt, Sterzing. 4., 11., 18. und 25.10.: Bauernmarkt, Sterzing. 20.10.: Flohmarkt, Sterzing, 7.00 Uhr.

16.10.: Schnipp schnapp, Haare ab! 9.00 Uhr. 23.10.: Kastanienfest, 15.00 Uhr. 2.11.: Allerseelenfeier, Pfarrkirche Sterzing, 17.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it.

Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw.org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr. Filmclub 4.10.: Langkofel – Die letzte Herausforderung und die Große Zinne, IT 2019, 20.00 Uhr. 4.10.: Überall wo wir sind, DE 2018, 16.00 Uhr. 11.10.: Ein Becken voller Männer, FR 2018, 20.00 Uhr. 18.10.: Roads, DE/FR 2018, 20.00 Uhr. 25.10.: Der Fall Collini, DE 2019, 20.00 Uhr. Kurse Bis 8. Oktober Info und Anmeldung zum Dirndl-Nähkurs mit Helga Trenkwalder, organisiert vom Bildungsausschuss Wiesen, Tel. 388 0436416. 5.11.: Informationsveranstaltung Pro Vita Activa – „Lebensfreude im Alter – Tun, was gut tut“, durch Tätigkeit bis in die späten Jahre gesund und lebensfroh; neues Projekt in Sterzing der KVW Bildung/KVW Senioren in Zusammenarbeit mit fh gesundheit Tirol, Sozialsprengel Wipptal, Seniorengemeinderat und Bildungsausschuss Sterzing, Sterzing, Widum, Hochstraße 20, 17.00 Uhr.

Verbraucherzentrale Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Ausbildungs- & Berufsberatung Sprechstunden jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Bürozeiten: 9.00 – 11.00 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. Gewalt im Alter Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Sprachencafè Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- & Betreuungsangebote Wipptal Montag bis Donnerstag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (Vertretung der Zivilinvaliden) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. Beratung Suchtprävention für Jugendliche & Eltern Verein La Strada – der Weg, Einzeloder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. Trauercafé Sterzing, Margarethenhaus, Termine: 1.10. (16.00 bis 18.00 Uhr) und 5.11. (9.15 – 10.45 Uhr) Familienberatungsdienst Terminvereinbarung Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com Caritas Telefonseelsorge Tel. 0471 052052. 24 h an 365 Tagen erreichbar für Rat- und Hilfesuchende in Krisen Erker 10/19

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Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

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Die Schule in Südtirol

dieser oder jener sei gestorben, selbst wenn es solche behaupten, daß sie im gleichen Lager waren. Denn die Lager waren zu groß und es wurden oft kranke und dem

dert und für sie kommt Ersatz von Süden. Eine weitere Erscheinung ist, daß durch die Zugewanderten eine enorme Steigerung der Wohnungspreise verursacht

Man meldet aus Sterzing: Auch hier ist die Errichtung einer italienischen Schule in Angriff genommen worden und der Leiter derselben ist bereits eingetroffen. Bei der Einschreibung meldeten sich drei Schüler, obwohl die neue Schule außer Schulgeldbefreiung und unentgeltlicher Bereitstellung der Lehrmittel auch noch das Mittagessen kostenfrei ihren Schülern verabreicht. Grazer Tagblatt 09.10.1919

Der Obstexport aus Deutschsüdtirol Aus dem Burggrafenamte wird berichtet: Das Obst ist heuer nicht so gut ausgefallen wie der Wein. Birnen, sind ja stellenweise reichlich, aber die Aepfel haben stark ausgelassen. (…) Was die Obstausfuhr betrifft, so ist sie übrigens auch bei diesem Landeserzeugnis sehr erschwert. Deutschland betrachtet Edelobst als Luxusware und wünscht die Einfuhr zum Zwecke der Schonung seiner Valuta zu drosseln. Den Deutschösterreichern ist die Abnahme von Obst wegen der beispiellosen Entwertung ihres Geldes fast eine Unmöglichkeit. Außerdem ist der Obsttransport von der italienischen Regierung nur waggonweise gestattet. Nun wird erzählt, daß Fälle vorgekommen seien, wo Obstsendungen zum Schmuggel mißbraucht wurden, indem andere Lebensmittel unter die Obstladung hinein versteckt wurden. Die italienische Finanzbehörde soll nun, wo sie Verdacht schöpfte, in Franzensfeste auch ganze Waggons Birnen haben umschaufeln lassen. Dazu wurden Eisenschaufeln benützt, wie sie Bahnarbeiter haben zum Kohlen verladen. Wie da die Birnen ausschauen, zerquetscht und zerschnitten, mag man sich denken. Dann noch ein paar Tage in Franzensfeste stehen lassen, bis der Saft zum Waggonboden herausrann und die nach Tausenden bewertete Sendung war vollends ruiniert. Auf diese Weise wurde allerdings die Abschreckung vor dem Schmuggel erzielt, aber auch der Obsthandel wurde vor dem Obstbezug abgeschreckt. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 11.10.1919

Aus Gossensaß 8. Oktober, schreibt man: Es tauchen jetzt in hiesiger Gegend zur Freude der Angehörigen Kriegsgefangene auf, die schon seit Jahr und Tag nichts mehr von sich hören ließen, für die schon auf offizielle Todesnachricht aus Rußland die Sterbegottesdienste gehalten wurden, kehren froh und gesund wieder. Im Unterlande (= südlich von Sterzing) ist vor einigen Tagen einer zurückgekehrt, von dem man seit 1914 kein Lebenszeichen mehr hatte. Der sagte, es werden noch viele kommen, die ihre Angehörigen sicher tot glauben. Man könne nie sicher sagen,

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Das Schulhaus in Sterzing (Foto: Jakob Delfauro) Tode nahe Gefangene in der Nacht in ein anderes Lokal überführt. Die Mitkranken sagten, jetzt ist er gestorben, er aber erholte sich und lebt noch. Bei den russischen Zuständen sei alles möglich. - Letzten Sonntag ist Lehrerin Adelheid Murr von hier weg, um die Lehrstelle in Volders anzutreten; es gab viele Abschiedstränen. In den 30 Jahren, wo Fräulein Murr hier wirkte, ist wohl eine Generation bei ihr in die Schule gegangen. Wer Nachfolgerin wird, ist noch unbekannt. Fräulein Louise Egg, die einmal bestimmt war, bleibt in Brenner, da der dortige Lehrer Baudisch als Lehrer nach Gries am Brenner kam. Die Schule kann, insolange Mangel an Lehrkräften, nicht begonnen werden. - Die hochwürdigen Herren Stadtpfarrer Dr. Theodor von Alpenheim in Sterzing und Isidor Alverá in Brenner, welche schwer krank waren, haben sich beide gut erholt und sind wieder voll und ganz im Berufe tätig. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 15.10.1919

Amts-Enthebungen Man berichtet aus Franzensfeste: Auch in Franzensfeste haben die Amtsenthebungen gewaltige Lücken gerissen; so wurden innerhalb eines Monats Herr Oberpostverwalter Fadum, Postassistent Haidl und zwei Postdiener sowie fünf Bahnbeamte außer Dienst gestellt. Sie sind auch schon alle über den Brenner hinausgewan-

wurde. Alle waren in der Bevölkerung ob ihres rührigen, diensteifrigen und höflichen Charakters beliebt. Die Entfernung dieser mit den Franzensfester Verhältnissen auf das innigste vertrauten Herren durch die italienische Verwaltung, die wieder einmal ganz gegen alle schönen Versprechungen verstößt, erregt in der Bevölkerung berechtigtes Aufsehen. Innsbrucker Nachrichten 16.10.1919

Gegen die Verwelschung deutscher Ortsnamen wendet sich sogar der gesunde Sinn der Italiener selbst. Wie der „Meraner Zeitung“ von einem ihrer Leser berichtet wird, wurde auf einer Geschäftsreise nach Turin vertragsmäßig als Lieferungsort der betreffenden Ware „Fortezza“ die neue italienische Bezeichnung für Franzensfeste, angeführt. Zum Erstaunen des betreffenden Kaufmannes wußten die italienischen Organe in Turin durchaus nicht, was sie sich unter „Fortezza“ vorstellen sollten, und wo dieser sagenhafte Ort gelegen ist. Erst als sie von Franzensfeste hörten, war ihnen sofort klar wo und in welchem Lande dieser auch im internationalen Verkehr altbekannte Verkehrsknotenpunkt liegt. Diese Tatsache spricht wohl von selbst gegen die unsinnige, zweckwidrige Praxis der Italiener in der Verwelschung urdeutscher Ortsnamen. Innsbrucker Nachrichten


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