Erker Jahrgang 25 - November 2013
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.
Extra I Wintersport & Wintermode I Essen & Trinken
WIR MÜSSEN DRAUSSEN BLEIBEN Landtagswahlen
SVP erlebt Waterloo im Bezirk Mareiter Bach Geschichte
Duell ums weiße Gold Roßkopf
"Aus zwei Kranken wird kein Gesunder"
"... ein NS-Hetzer in Wort und Ton"
inhalt
erker november 13
editorial
titelgeschichte _ 8
Wipptal: Waterloo für Liebe Leserin, lieber Leser, die SVP nun gehören auch in Südtirol absolute Mehrheiten der Vergangenheit an. Südtirol hat gewählt. Das Wipptal auch. Einen Abgeordneten aus dem Bezirk wird es in den nächsten fünf Jahren nicht mehr geben. Ergebnisse, Interviews und Hintergründe.
14 _ Mareiter Bach
Duell ums weiße Gold
16 _ RoSSkopf
„Aus zwei Kranken wird kein Gesunder“
18 _ Geschichte „... ein NS-Hetzer in Wort und Ton“
48 _ KULTUR
Gästemagnet Bergwerk
70 _ Rafting
Sterzinger Team 15 Mal Italienmeister
parte italiana 58 _ Elezioni: SVP non ha più la maggioranza assoluta 60 _ Vipiteno: In Consiglio si discute di Eurospar 62 _ Alta Val d’Isarco: Il clima sta cambiando 64 _ Hockey: Primi bilanci per i Broncos 73-85 _ erker-extra
wintersport & wintermode I essen & trinken
rubriken 4_ 27 _ 45 _ 53 _ 86 _
Leserbriefe Soziales Frageecke Woher stammt der Name? Gesundheit
88 _ Leute 90 _ Erkoku 91 _ Rätsel
92 _ 94 _ 98 _ 99 _ 100 _
Veranstaltungen
100 _ 101 _ 102 _ 102 _
Kleinanzeiger
Jahrestage Aus der Seelsorgeeinheit Gemeinden Pfiffikus Sumserin Pfiffikus Vor 100 Jahren
Nächster Redaktionsschluss: 16.11.13 Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, info@dererker.it, www.dererker.it erker november 13
Erstmals in ihrer Geschichte hat die Südtiroler Volkspartei bei den Landtagswahlen die Absolute verloren – und sie kann noch froh darüber sein, hatten ihr Umfragen vor einem Jahr doch ein weit größeres Desaster vorausgesagt. Vom SEL-Sumpf konnte sich das Edelweiß nicht reinwaschen. Deshalb pokerte es mit dem neuen Gesicht Arno Kompatscher, der einen weitaus besseren Ruf genießt als seine Partei. Mit 81.107 Stimmen erhielt der ehemalige Gemeindeverbandspräsident mehr Beifall als Luis Durnwalder bei seinem ersten Antritt – ein Traumergebnis und Vorschusslorbeeren, auf denen er sich jetzt nicht ausruhen darf. Mit allen will er nun Koalitionsgespräche führen, der designierte LH, transparent und bürgernah will er sein, und Repräsentationskosten kürzen will er sofort. Muss er wohl auch. Denn: einen „Tschinderer“ hat es schon getan. Abgewatscht – bis auf Parteiobmann Richard Theiner – die altgedienten Landesräte. Elmar Pichler Rolle wurde mit einem Verlust von 19.100 Stimmen auf dem Fahrrad nach Hause geschickt. Zahnlos die Verbandskandidaten. Die Bauern und Kaufleute haben zwar eine Vertretung in den Landtag gebracht, HGV und LVH müssen jetzt anderweitig schauen, ihre Interessen durchzuboxen. Mit 27. Oktober ist Südtirol ist ein bisschen blauer, grüner und rot-weißer geworden. Freiheitliche, Grüne, Süd-Tiroler Freiheit: Sie alle haben ein Mandat zugelegt. Und – fast schon erschreckend und dem Zusammenleben sicherlich nicht förderlich – deutscher spricht der Landtag auch. Mit fünf Abgeordneten sind so wenig Italiener vertreten wie nie zuvor – weil einer von drei Italienern erst gar nicht zur Wahlurne geschritten ist oder aus Protest wohl lieber eine deutschsprachige Partei angekreuzt hat. Wahlverdrossenheit vor allem in Bozen, auch wegen der abgrundtief zerstrittenen italienischen Rechtspopulisten, die vom Wähler eiskalt abgestraft wurden. Und während in den Städten Verunsicherung herrscht, bekommen die Landgemeinden immer mehr Lust auf ein Rom-loses Südtirol. Das könnte noch für Zündstoff sorgen. Die Wipptaler müssen sich derweil wieder daran gewöhnen, nicht mehr im Landtag vertreten zu sein, hat doch keiner der zehn Kandidaten den Sprung in den Landtag geschafft und seiner Partei nur als Stimmenzuträger gedient. Abgeschlagen der Wipptaler SVP-Kandidat Stefan Hofer. Parteienspringer Thomas Egger vom Bündnis BürgerUnion-Ladins Dolomites-Wir Südtiroler sagt, als einziger Wipptaler eine reale Chance gehabt zu haben. Gerne hätte er seinen Sessel im Landtag behalten. Er hat‘s vermasselt. Apropos Sesselrücken: Mit den Landtagswahlen ist der Stuhl des Gemeindenverbandspräsidenten frei geworden. Einen Nachfolger soll es bereits geben. Insidern zufolge ein Bürgermeister aus dem Wipptal. Die Redaktion
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leserbriefe
Prostatakrebs – es geht auch ohne OP! Erker 10/13 Immer wieder lesen wir Berichte über Prostatakrebs und diesbezügliche Heilmethoden. Als erfolgreiche Therapie wird dabei meistens die Operation und/ oder die Strahlentherapie angeführt. Dabei gibt es meiner Meinung nach eine weitere Therapie, die genauso zielführend, wenn nicht erfolgreicher ist. Es handelt sich um eine Art Hormonblockade, die wesentlich geringere Nebenwirkungen hat als die Operation. Der Vorteil: Man braucht nach der Therapie praktisch keine Medikamente mehr und hat seine Prostata noch. Es leidet weder Potenz noch Kontinenz. Nur während der Dauer der Therapie ist man impotent. Ich selbst hatte vor zehn Jahren die Diagnose Prostatakrebs und erfreue mich nach erfolgreicher Hor-
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monblockade bester Gesundheit; ich fahre sogar Einrad und spiele Fußball. Es muss jedoch klargestellt werden, dass bei fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung der Prostatakrebs weder durch Operation noch durch Bestrahlung und auch nicht durch Hormonblock aufzuhalten ist. Die Hormonblockade ist auch nicht zu verwechseln mit einer Chemotherapie, die in diesem Fall aber auch nicht heilend ist. Hans Schölzhorn, Villanders
Es geht um den Menschen Erker 10/13 Der KVW-Bezirk Wipptal appelliert an die Verantwortlichen, die Öffnungszeiten des Arbeitsvermittlungszentrums in Sterzing beizubehalten. Menschen, welche die Arbeit verlieren, brauchen diesen wertvollen Dienst in ihrer Nähe.
„Menschen, welche die Arbeit verlieren, brauchen diesen wertvollen Dienst in ihrer Nähe.“ KVW-Bezirksausschuss Wipptal Bis vor einigen Jahren war das Arbeitsamt täglich für die Bevölkerung geöffnet. Leider wurden die Öffnungstage kontinuierlich gekürzt, so dass jetzt das Arbeitsamt nur mehr einen Tag in der Woche geöffnet hat. Der Name wurde inzwischen in Arbeitsvermittlungszentrum geändert. Aber diese Vermittlung ist für den einzigen Angestellten sehr schwierig geworden. Gerade heute, in einer Zeit zunehmender Arbeitslosigkeit, ist dieses Amt gefragter denn je. Es gilt, Beratungen, Informationen und Hilfestellungen anzubieten. Ein Mensch, der die Arbeit verliert, ist in einer Ausnahmesituation. Es kann nicht erwartet werden, dass er herum-
fährt, um ein geöffnetes Arbeitsamt zu suchen. Wir erachten es deshalb als überaus notwendig, dass dieses Amt auch in Zukunft der Bevölkerung zur Verfügung steht. So wie bisher braucht es zwei Öffnungstage mit zwei Angestellten. Wir appellieren an die Verantwortlichen, die Schließung zu verhindern, um den notwendigen Dienst am Menschen auch in Zukunft gewährleisten zu können. KVW-Bezirksausschuss Wipptal
Richtigstellung Der Gemeinderat Franzensfeste hat auf seiner Sitzung Mitte September Vizebürgermeister Andrea Tescaro sowie Referent Thomas Kerschbaumer zu Vertretern des italienischbzw. deutschsprachigen Kindergartenbeirates ernannt. Die Redaktion
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aktuell
„Goldener Lugenbeitl“ für A22 te oder gebrochene Versprechen im Natur- und Umweltbereich. Ein beträchtlicher Teil des Schwerverkehrs auf der A22 ist auf die billigen Mautgebühren und den daraus resultierenden Umwegverkehr zurückzuführen. Trotz Versprechungen, die Tarife zwischen Schweiz, Österreich und A22 anzugleichen, sind die Mautgebühren bis heute nicht erhöht worden. Foto: Martin Schaller
Das nicht eingelöste Versprechen zur Mautanpassung auf der Brennerautobahn hat den „Goldenen Lugen-
beitl 2014“ gewonnen. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz verleiht den Preis jedes Jahr für dreis-
Ergänzung
Landtagsabgeordneter Hans Mayr Der Erker stellte in der OktoberAusgabe alle bisherigen Wipptaler Landtagsabgeordneten vor. Seit der ersten Legislaturperiode im Jahr 1948 hatten dort nicht sieben, sondern acht Wipptaler Sitz und Stimme: In der zweiten Legislaturperiode von 1952 bis 1956 vertrat nämlich zeitgleich mit dem Sterzinger Wirt Vinzenz Stötter auch Hans Mayr (1915 – 1970), Volksschullehrer in Gossensaß, die
Südtiroler Volkspartei. Er war damals stellvertretender Landesrat für Schule und Kultur. 1956 wurde Mayr erneut in den Landtag gewählt, aber nicht mehr in die Regierung berufen. 1960 trat er ein weiteres Mal zu den Wahlen an. Als erster nichtgewählter SVP-Kandidat verpasste er die Wiederwahl knapp, rückte aber im Februar 1963 für Hans Dietl nach, der damals in das römische Parlament gewählt wurde.
in den mund gelegt I Peter Kaser, Christoph Hofer und Karl Volgger installieren im September Tomaten, Peperoni und Basilikum aus ihren Gärten in Sterzing.
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aktuell
Meran-Brenner: Zugstopp Bis zum 22. November ist die Zugverbindung mit Abfahrt am Brenner um 9.38 Uhr sowie mit Abfahrt in Meran um 11.16 Uhr an Werktagen gestrichen. Grund dafür sind Arbeiten der italienischen Betreibergesellschaft für das Schienennetz RFI. Ein Ersatzbus fährt an den Bahnhöfen zu folgenden Zeiten ab: Brenner 9.38 Uhr, Gossensaß 9.50 Uhr, Sterzing 10.00 Uhr, Freienfeld 10.10 Uhr, Franzensfeste 10.25 Uhr, Brixen 10.45 Uhr, Busbahnhof Klausen 11.00 Uhr, Waidbruck 11.15 Uhr, Ankunft Bozen um 11.45 Uhr. Bei den übrigen Zügen am späten Vormittag bzw. zu Mittag ist mit Verzögerungen bis zu zehn Minuten zu rechnen.
Generalsekretär der BZG: Wettbewerb im November Die Besetzung des Generalsekretariats in der Bezirksgemeinschaft muss weiter warten. Der entsprechende Wettbewerb, der am 1. Oktober hätte stattfinden sollen, wurde auf den 14. November verschoben, da ein Kommissionsmitglied ersetzt werden muss. Als amtsführende Generalsekretärin ist bis dahin Laura Lastri tätig.
Jaufen
Erstes Geknatter Wir schreiben das Jahr 1913: Der Autoverkehr beginnt sich erste Wege zu bahnen. Vor 100 Jahren durchfahren im Monat August 316 Privatautos die Jaufenstraße in beide Richtungen. Heute verkehren auf der S.S. 44 zum Jaufenpass laut Verkehrszählungen jährlich 2,1 Millionen Fahrzeuge jeglicher Art. Damit ist die Verkehrsader eine der meistbefahrenen Straßen Südtirols, stellt sie doch auch eine wichtige Touristenroute dar. An der Zählstelle bei der Abzweigung nach Thuins wird gar ein durchschnittlicher Tagesverkehr von 13.500 Fahrzeugen registriert.
Referendum im Jänner Rund drei Millionen Euro wird die Abhaltung der Volksbefragung zum Landesgesetz zur Direkten Demokratie (Erker 10/13) kosten. Um das Referendum zu finanzieren, greift die Landesregierung auf Gelder zurück, die für die Vorbereitung der Landtagswahlen vorgesehen waren. „Die
fuggerroppe
Organisation der Wahlen kostet weniger, als wir veranschlagt hatten, deshalb sind Gelder verfügbar“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Das Referendum wird innerhalb Jänner 2014 abgehalten. Das Datum war bis Drucklegung nicht bekannt.
ted-umfrage Ergebnis Umfrage Oktober Glauben Sie den Wahlversprechen der Politiker?
Ja Nein weiß nicht
"Um siebme hett der Thomas an Beton gebraucht, obr die 3Axer hobn'se erscht noch ochte gschtartn, weil dervor hot der Londesrot der Belegschoft a Nochhilfestunde gebn, wia 's Kreizl zi mochn geaht." 6
4% 90 % 6%
Die November-Frage Wird Arno Kompatscher die in ihn gesetzten Erwartungen als Landeshauptmann erfüllen können?
Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! erker november 13
Erich Priebke ist tot NS-Kriegsverbrecher lebte drei Jahre lang unbehelligt in der Sterzinger Bahnhofstraße
Der frühere SS-Offizier und in Italien als Kriegsverbrecher verurteilte Erich Priebke ist tot. Er starb im Alter von 100 Jahren am 11. Oktober in Rom.
fangenschaft gelang ihm Ende Dezember 1946 über Rom und Bologna mit Hilfe von Geistlichen die Flucht nach Sterzing, wo er jahrelang unbehelligt in der Bahnhofstraße leben konnte. Dort, sagte er Erst 1994 wurde der wegen Kriegs- beim Prozess 50 Jahre später, habe verbrechen gesuchte Priebke in Ar- ihn nie jemand gesucht. gentinien aufgespürt, wo er jahr- „Der damalige Sterzinger Pfarrer zehntelang ungestört leben konn- Johann Corradini hat Priebke und te, von dort nach Italien ausgelie- seine Familie in Sterzing untergefert und 1998 webracht, religiös gen der Tötung betreut und wievon 335 Zivilisten der zu Katholiken in den Ardeatinigemacht. Dazu schen Höhlen vor gehörte die neuRom zu lebenslanerliche Taufe im ger Haft verurteilt. Juli 1948 in der 1999 wurde er weSterzinger Pfarrgen seines hohen kirche. Im SomAlters in Hausarrest mer 1948 verließ überstellt. Priebke Sterzing Am 23. März 1944 Erich Priebke: zeigte bis zuletzt keiund flüchtete hatten italienische ne Reue wegen des Massakers in nach ArgentiniPartisanen in der den Ardeatinischen Höhlen. en, wo er sich mit römischen Via Raanderen Nazis im sella 32 Männer einer deutschen Dorf San Carlos di Bariloche niePolizeieinheit getötet. Auf Befehl derließ“, so Historiker Gerald Steinvon SS-Obersturmbannführer Her- acher in einem Erker-Interview im bert Kappler sollten für jeden toten Jahr 2008. In Sterzing führte er für Deutschen zehn Italiener sterben. die katholische Pfarrgemeinde die So führten SS-Truppen einen Tag Buchhaltung. Seine Frau und seine nach dem Anschlag 335 Männer, beiden Kinder waren bereits im Apdarunter 75 Juden, in die Höhlen ril 1946 wiedergetauft worden. Aufund erschossen sie. Priebke führte grund seiner guten kirchlichen Kondie Namensliste und tötete selbst takte gelang es ihm, für sich und zwei Personen. seine Familie in Rom falsche ReiseKurz nach Kriegsende im Mai 1945 papiere des Internationalen Roten schlug sich der 1913 in der Nähe Kreuzes zu organisieren. Über die von Berlin geborene Erich Priebke so genannte „Rattenlinie“ emigriervorerst zu seiner Familie nach Ster- te die Familie unerkannt als Otto, zing durch. Seine Frau und die bei- Alice, Jörg und Ingo Pape von Geden Söhne hielten sich dort, teil- nua aus nach Südamerika. Bei seiweise auch in Brescia, bereits seit nen Vorbereitungen zur Flucht hal1943 auf. Sie wohnten in der Ster- fen ihm ein Priester und ein Mönch zinger Bahnhofstraße 250 in einer im Franziskanerkloster Bozen. Wohnung im ersten Stock. Am 13. Bis zuletzt hat Priebke die BeteiliMai war Priebke von US-Truppen in gung an den MassenerschießunBozen verhaftet worden. Mitte Mai gen nicht bereut. Nach tagelanverhörten die Alliierten auch Prieb- gem Streit um die letzte Ruhestätkes Frau in Sterzing. Priebke kam in te des NS-Kriegsverbrechers – nieein Kriegsgefangenenlager bei Nea- mand wollte ihn begraben – wurde pel und danach in Rimini. Nach 20 er an einem geheimen Ort beigeMonaten in englischer Kriegsge- setzt. lg erker november 13
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landtagswahlen 2013
Wipptal: Waterloo für die SVP Egger verpasst Wiedereinzug in Landtag/ Südtiroler Freiheit verdoppelt Stimmen/ Grüne legen leicht zu/ Freiheitliche verlieren ein Prozent Südtirol hat gewählt. Das Wipptal auch. Einen Abgeordneten aus dem Bezirk wird es in den nächsten fünf Jahren nicht mehr geben. Thomas Egger, vielleicht aussichtsreichster Wipptaler Kandidat, verpasste den neuerlichen Einzug in den Landtag um 300 Stimmen. Stefan Hofer liegt mit 4.100 Stimmen auf der SVP-Liste weit abgeschlagen an 29. Stelle. Die SVP selbst erleidet im Wipptal ein Wahldebakel und verliert 9,1 Prozent der Stimmen. Die Freiheitlichen büßen ein Prozent ein. Der große Wahlsieger im Bezirk ist die Süd-Tiroler Freiheit: Sie kann die Stimmen mehr als verdoppeln (+5,2 %); die Grünen legen um 1,7 Prozent zu, der PD um 1,5 Prozent. Kein Wipptaler im Landtag Im neuen Südtiroler Landtag ist kein Wipptaler mehr vertreten. SVPBezirkskandidat Stefan Hofer erhält im Wipptal gerade mal 2.143 Stimmen; auf der SVP-Liste landet er weit abgeschlagen an 29. Stelle. Im Vergleich: Christian Egartner holte 2008 im Bezirk 5.379 SVP-Stimmen. SVP-Spitzenkandidat Arno Kompatscher erhält im Bezirk 3.695 Stimmen, Luis Durnwalder holte
vor fünf Jahren 4.166 Stimmen. Im Bezirk erleidet die SVP ein regelrechtes Wahldebakel und verliert nach 2008 (-6,9 %) weitere 9,1 Prozent der Stimmen. Auf Landesebene waren die Verluste mit 2,4 Prozent vergleichsweise gering. Im Bezirk hält die Volkspartei jetzt noch 47,1 Prozent der Stimmen. Trotz der verweigerten Kandidatur von Thomas Egger auf der Liste der Freiheitlichen hielten sich die erwarteten Verluste für die Partei im Bezirk im Rahmen: Gegenüber 2008 verlieren die Freiheitlichen um Obfrau Ulli Mair nur ein Prozent und liegen jetzt im Bezirk als zweitstärkste Kraft bei 18,8 Prozent. Vor Eggers Abgang und einer harten Bewährungsprobe für den F-Bezirk hoffte Bezirksobmann Hanspeter Schwitzer im Frühjahr noch, bei den Landtagswahlen die 3.000er Marke knacken zu können. Mit 2.083 Stimmen wurde daraus natürlich nichts. Doch das war absehbar. Ehrenobmann Pius Leitner – mit 36.761 Stimmen nach Arno Kompatscher, der mit 81.107 Stimmen ein Traumergebnis erzielte, zweitgewählter Südtiroler – holte hier 1.567 Stimmen (-234), Ulli Mair, mit 31.171 Stimmen meistgewählte Frau im Südtiroler Landtag, 1.158 (-378).
Nicht goutiert haben die Wähler den ständigen Parteiwechsel von Thomas Egger: Er wurde abgestraft und erhielt als „Wir Südtiroler“-Kandidat im Bündnis mit Pöders BürgerUnion und den Ladins im Bezirk nur noch 834 Stimmen. Im Vergleich zu 2008 verliert er die Hälfte der Stimmen, auf Landesebene 1.465. Als SEL-Sumpf-Aufdecker angetreten, muss Egger seinem Bündnispartner Andreas Pöder nun den Vorzug lassen, der mit 300 Stimmen Vorsprung erneut in den Landtag einzieht. Die drei weiteren Wipptaler Bündnis-Kandidaten spielten lediglich eine Statisten-Rolle: Sabine Klotz erhält 146 Stimmen, Thomas Zössmayr 130 und Martina Messner 111. Im Wipptal wird das Bündnis mit 8,3 Prozent zwar viertstärkste politische Kraft, vermag auf Landesebene aber auch diesmal nicht zu punkten. Die Süd-Tiroler Freiheit, die im Bezirk bisher keinen einzigen Gemeinderat stellt, hat mit 9,8 Prozent der Stimmen ihr Wahlergebnis hingegen mehr als verdoppelt. Eva Klotz sammelt im Bezirk 735 (+405), Sven Knoll 694 Stimmen (+470). Wenig erfolgreich war der Wipptaler Grünen-Kandidat Klaus Schuster aus Wiesen: Er erhält lediglich 246 Stimmen, Verena Debiasi hol-
Wipptal
8
4,6 %
Eines vorweg: Jeder vierte Sterzinger ging erst gar nicht zur Wahl. Lag die Volkspartei vor zehn Jahren in Sterzing noch bei 55 Prozent, sackte sie 2003 erstmals unter die 50-Prozent-Marke (48,2 %) und verliert diesmal weitere 7,4 Prozent. Sie hält noch 40,8 Prozent. Verloren haben in Sterzing auch die Freiheitlichen (-3,9 %), die hier nun bei 15,3 Prozent liegen. Der Egger-Ef-
9,8 %
369
922
3,0 %
8,3 %
2008
2013
717
2013
600
2008
Partito Democratico
Grüne
4,9 %
6,5 %
2008
2013
429
18,8 %
2013
BürgerUnion Ladins Dolomites Wir Südtiroler
300
19,8 %
2008
1.087
47,1 %
2013
Südtiroler Freiheit
562
5.202
56,2 %
2008
2.083
2013
2.440
2008
6.922
Die Freiheitlichen
Sterzing SVP nur noch bei 40 Prozent
fuggerroppe
Ergebnisse im Vergleich SVP
te bei ihrer ersten Kandidatur vor zehn Jahren 503 Stimmen, vor fünf Jahren waren es noch 340. Mit 6,5 Prozent legen die Grünen im Bezirk um 1,6 Punkte zu. Der PD, bisheriger und wohl auch neuer Koalitionspartner der SVP, erreicht im Wipptal 3,9 Prozent (+1,5 %); auf die Sterzinger PDKandidatin Maura Galera entfallen im Bezirk 203 Stimmen. Die stark zersplitterten italienischen MitteRechts-Parteien verlieren deutlich: Davide Orfino von L’Alto Adige nel cuore schafft wipptalweit 49 Stimmen, Giuseppe Bianchi von Forza Italia–Lega Nord–Team Autonomie 36, Silvana Marazzo von La Destra Minniti, der den Einzug in den Landtag nicht mehr schafft, 18.
2,4 %
3,9 %
'S Wipptol steaht wieder amoll mit laare Taschn do. erker november 13
landtagswahlen 2013
fekt erklärt diesen Rückgang. Denn das Listenbündnis BürgerUnion– Ladins Dolomites–Wir Südtiroler, für das der Sterzinger Mehrfachparteiwechsler Thomas Egger nach dem Rauswurf bei den Freiheitlichen antrat, steigt mit 10,3 Prozent
Freienfeld Freiheitliche bei 26,3 Prozent
In der Gemeinde Freienfeld verliert die SVP weiter an Boden. Mit einem Minus von 5,6 Prozent hält sie nun bei 47,9 Prozent – seit 2003 schlägt ein StimmenrückSüdtirol gang von nicht weniger als 20,6 Prozent zu Buche. +3,6 % +2,9 % +0,7 % +2,3 % Auch die Freiheitlichen müssen in ih-0,2 % -2,4 % rer Wipptal-Hochburg Wähler ziehen lassen und verliein Sterzing zur drittstärksten politi- ren 3,6 Prozent; sie können immerschen Kraft auf. Trotzdem verliert hin noch 26,3 Prozent der Stimmen Egger selbst in seiner Heimatstadt auf sich vereinen. Freuen kann sich gegenüber 2008 deutlich an Stim- die Süd-Tiroler Freiheit (10,9 %) mit men: Gab es für ihn 2008 hier noch einem satten Plus von 5,4 Prozent. 534 Stimmen, sind es diesmal 206 Auf Platz vier liegt das Bündnis BürStimmen weniger (328). Stark zu- gerUnion-Ladins Dolomites-Wir genommen hat die Südtiroler Frei- Südtiroler mit 7,1 Prozent, gefolgt heit (+4,4 %), der PD (+2,7 %), weni- von den Grünen mit 4,8 Prozent ger die Grünen (+1,4 %). Das Bünd- (+0,3 %) und dem PD mit 1,3 Pronis Forza Alto Adige–Lega Nord– zent (+0,6 %). SVP-Kandidat SteTeam Autonomie sowie L’Alto Adi- fan Hofer kann in seiner Heimatgege nel cuore erhalten zusammen meinde 433 Wähler für sich gewin5,2 Prozent; 59 Stimmen gehen an nen und liegt hinter Spitzenkandidat Arno Kompatscher klar auf die Grillini.
Ergebnisse im Vergleich
erker november 13
Platz zwei. Karin Knoflach von den Freiheitlichen erhält 72 Stimmen. Die Wahlbeteiligung ist um 0,6 Prozent leicht auf 86,0 Prozent gestiegen. Ratschings SVP-Hochburg geknackt Die einstige SVP-Hochburg Ratschings gibt es nicht mehr. Musste das Edelweiß bereits 2008 auf über elf Prozent der Wählerschaft verzichten, wiederholt sie diesmal mit einem Minus von 11,3 Prozent den Verlust. Immerhin ist Ratschings wipptalweit die einzige Gemeinde, wo die SVP anteilsmäßig noch über 50 Prozent liegt. Platz zwei behalten die Freiheitlichen mit 19,6 Prozent (+0,5 %). Platz drei verteidigt die Süd-Tiroler Freiheit, die ihren Stimmenanteil auf elf Prozent verdoppeln kann. Das Bündnis Bürger Union-Ladins Dolomites-Wir Südtiroler mit gleich zwei Kandidaten aus der Gemeinde – Sabine Klotz erhält 50 Stimmen, Thomas Zössmayr 41 – liegt bei 8,4 Prozent, die Grünen bei 4,2 Prozent. Alle anderen Parteien können nicht an der Ein-Prozent-Marke kratzen.
Die Wahlbeteiligung ist leicht rückläufig; sie liegt bei 87,2 Prozent. Brenner SVP sackt ab Während sich die SVP bei den letzten Landtagswahlen noch über ein schönes Plus von rund neun Prozent freuen konnte, verliert sie diesmal satte 18,1 Prozent und hält nun 48,4 Prozent der Stimmen. Ordentliche Zuwächse verzeichnen die Freiheitlichen (+7,3 %) und die Süd-Tiroler Freiheit (+7,2 %), die ihr Ergebnis von 2008 mehr als verdoppeln konnte. Zuwächse konnten auch die Grünen (+3,3 %) und der PD (+2,9 %) für sich verbuchen. Das Bündnis BürgerUnion-Ladins Dolomites-Wir Südtiroler kommt auf 5,6 Prozent der Wählerstimmen. Die Wahlbeteiligung ist leicht rückläufig: Mit 78,1 Prozent der wahlberechtigten Bürger hat sie um 3,5 Prozent abgenommen. Pfitsch Süd-Tiroler Freiheit verdoppelt Auch in der Gemeinde Pfitsch kann die SVP ihren Sturzflug nicht auf-
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landtagswahlen 2013
halten: Mit einem Minus von 10,7 Prozent muss sie nach 2008 ein weiteres Mal ordentlich Federn lassen. Leichte Verluste (-1,5 %) müssen auch die Freiheitlichen hinnehmen, sie bleiben aber zweitstärkste Kraft. Der große Gewinner ist auch in Pfitsch die Süd-Tiroler Freiheit (+6,1 %), die ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln kann. Leichte Zuwächse gibt es für die Grünen (+2,1 %) und den PD (+1,1 %). Grü-
nen-Kandidat Klaus Schuster landet in seiner Heimatgemeinde mit 64 Stimmen auf Platz zwei hinter Hans Heiss (79 Stimmen). Erfolgreich auch das Bündnis BürgerUnion-Ladins Dolomites-Wir Südtiroler, das bei 8,9 Prozent hält – Pöders Union war 2008 noch auf vier Prozent der Stimmen gekommen. Die Wahlbeteiligung (82,0 %) ist im Vergleich zu 2008 um 0,9 Prozentpunkte unmerklich gesunken.
Franzensfeste Volkspartei hält 33 Prozent In Franzensfeste kann die SVP leichte Zuwächse verzeichnen und hält bei 33,8 Prozent (+0,7 %), während die Freiheitlichen nach ihrem Höhenflug von 2008, als sie ihren Stimmenanteil verdreifachen konnten, leichte Einbußen hinnehmen müssen; mit 20,1 Prozent bleiben sie jedoch zweitstärkste Kraft. Da-
Vorzugsstimmen im Wipptal Kandidaten Sterzing Brenner Franzensfeste Freienfeld Pfitsch Ratschings Wipptal 2013 ±2008 Südtirol 2013 SVP Stefan Hofer 479 159 60 433 322 690 2.143 -4.100 Arno Kompatscher 950 380 103 560 517 1.185 3.695 -81.107 Arnold Schuler 193 83 27 190 132 196 821 +605 31.319 Richard Theiner 239 113 28 117 111 226 834 +329 26.649 Martha Stocker 216 84 13 130 106 221 770 +260 21.177 Philipp Achammer 189 70 38 132 137 317 883 -14.476 Thomas Widmann 186 126 17 80 144 245 794 +41 14.202 Florian Mussner 133 59 9 44 70 130 445 -162 13.921 Die Freiheitlichen Karin Knoflach 59 22 3 72 41 57 254 -8 698 Pius Leitner 388 140 75 331 226 407 1.567 -234 36.761 Ulli Mair 268 111 43 249 173 314 1.158 -378 31.171 Roland Tinkhauser 113 48 16 117 79 153 526 +352 13.549 Sigmar Stocker 78 32 10 102 53 96 371 +320 9.397 Süd-Tiroler Freiheit Eva Klotz 193 88 10 126 106 212 735 +405 13.036 Sven Knoll 183 86 10 119 100 196 694 +470 12.242 Bündnis BürgerUnion-Ladins Dolomites-Wir Südtiroler Thomas Egger 328 57 10 111 129 199 834 -784 2.738 Sabine Klotz 46 13 0 20 17 50 146 -320 Martina Messner 43 12 0 15 20 21 111 -170 Thomas Zössmayr 48 10 0 13 18 41 130 +83 163 Andreas Pöder 111 27 1 58 50 107 354 +162 3.045 Grüne Klaus Schuster 93 31 3 30 64 25 246 -501 Hans Heiss 158 57 26 49 79 70 439 +184 12.691 Brigitte Foppa 98 30 12 32 48 54 274 +254 9.269 Riccardo Dello Sbarba 109 36 11 29 44 36 265 +132 8.429 Partito Democratico Maura Galera 124 30 16 10 19 4 203 -322 Christian Tommasini 74 17 15 2 16 6 130 +1 6.829 Roberto Bizzo 99 21 12 5 17 5 159 +129 5.398 Forza Alto Adige-Lega Nord-Team Autonomie Giuseppe Bianchi 26 2 0 2 5 1 36 -77 Elena Artioli 52 6 5 5 8 1 77 +31 2.054 L’Alto Adige nel cuore Davide Orfino 35 4 0 0 10 0 49 -100 Alessandro Urzì 44 6 10 7 4 2 73 -113 3.492 La Destra Minniti Silvana Marazzo 11 2 1 0 4 0 18 -62 41 Mauro Minniti 6 9 4 0 4 1 24 -52 757 10
±2008 --+14.097 +2.700 +4.506 --4.427 -8.912 +61 +4.519 +3.671 +5.548 +5.039 +3.122 +5.601 -1.433 --+77 -936 -+5.313 +7.924 +3.352 --99 +3.517 -+72 --4.399 -71 -3.282
hinter reihen sich der PD mit 11,3 Prozent (+0,8 %), die Grünen mit 7,9 Prozent (+2,4 %) und die Süd-Tiroler Freiheit mit 4,7 Prozent (+1,1 %). L’Alto Adige nel cuore kann 4,5 Prozent der Stimmen verbuchen. Die Wahlbeteiligung hat mit einem Plus von 0,2 Prozent leicht zugenommen und liegt bei 78,0 Prozent. lg, bar
„War einziger Kandidat mit konkreten Chancen“
Thomas Egger, BürgerUnionLadinsDolomites-Wir Südtiroler Erker: Herr Egger, Andreas Pöder ist mit über 300 Stimmen Vorsprung in den Landtag gezogen. Enttäuscht, dass Sie das Mandat verpasst haben? Thomas Egger: Natürlich, persönlich gesehen sehr, weil das Ergebnis undenkbar knapp ausgefallen ist. Gleichzeitig zeigt es aber auch, dass es für mich durchaus konkrete Chancen gab, gewählt zu werden. Bei allem Respekt vor den Wipptaler Kandidaten: Bis auf meine Wenigkeit hatten sie alle wenig realistische Aussichten auf einen Einzug in den Landtag. Haben die Wähler Ihren politischen Zick-Zack-Kurs abgestraft oder war ihnen das Aufdecken des SEL-Skandals zu wenig? Zum Zick-Zack-Kurs gab es keine Alternative, die Blauen haben mir eine Kandidatur verwehrt. Das Bündnis war die einzige Chance auf einen Wipptaler Landtagssitz. Es hätte nur 300 Stimmen mehr gebraucht. Ich bin für jede Stimme, die ich erhalten habe, sehr dankbar und weiß die Unterstützung sehr zu schätzen. Nur hätten die Wähler mehr zusammenhalten und ein bisschen mehr an den Bezirk denken sollen, anstatt Kandidaten zu wählen, die eh relativ wenig Chancen haben. Grundsätzlich ist die Entscheidung des Wählers immer zu respektieren und demütig anzuerker november 13
Der neue Südtiroler Landtag Partei
Abgeordnete
SVP 1 Arno Kompatscher 2 Arnold Schuler 3 Richard Theiner 4 Martha Stocker 5 Philipp Achammer 6 Thomas Widmann 7 Florian Mussner 8 Josef Noggler 9 Waltraud Deeg 10 Dieter Steger 11 Maria Kuenzer Hochgruber 12 Helmuth Renzler 13 Magdalena Amhof 14 Christian Tschurtschenthaler 15 Veronika Stirner Brantsch 16 Albert Wurzer 17 Oswald Schiefer gesamt Die Freiheitlichen 1 Pius Leitner 2 Ulli Mair 3 Roland Thinkhauser 4 Sigmar Stocker 5 Walter Blaas 6 Tamara Oberhofer gesamt Grüne 1 Hans Heiss 2 Brigitte Foppa 3 Riccardo Dello Sbarba gesamt Süd-Tiroler Freiheit 1 Eva Klotz 2 Sven Knoll 3 Bernhard Zimmerhofer gesamt Partito Democratico 1 Christian Tommasini 2 Roberto Bizzo gesamt Forza Alto Adige – Lega Nord – Team Autonomie 1 Elena Artioli gesamt Movimento Cinque Stelle 1 Paul Köllensperger gesamt BürgerUnion – Ladins Dolomites – Wir Südtiroler 1 Andreas Pöder gesamt L’Alto Adige nel cuore 1 Alessandro Urzì gesamt
17 Sitze (-1) 81.107 31.319 26.649 21.177 14.476 14.202 13.921 12.690 12.228 11.016 10.367 8.933 8.918 8.229 7.043 6.998 6.919 131.236 6 Sitze (+1) 36.761 31.171 13.549 9.397 3.594 2.673 51.504 3 Sitze (+1) 12.691 9.269 8.429 25.067 3 Sitze (+1) 13.036 12.242 2.680 20.736 2 Sitze 6.829 5.398 19.207 1 Sitz 2.054 7.118 1 Sitz 1.333 7.097 1 Sitz 3.045 6.065 1 Sitz 3.492 6.057
nehmen. Ich bin fünfmal bei Wahlen angetreten, dreimal auf Gemeinde- und zweimal auf Landesebene. Viermal habe ich ein tolles Ergebnis eingefahren, beim fünften Mal ging’s daneben. Das respektiere ich auch. Werden Sie nun der Politik, wie vor über einem Jahr angekündigt, endgültig den Rücken kehren? Ich werde sicherlich parteipolitisch aktiv bleiben. Die Partei „Wir Südtiroler“ ist im Bündnis vertreten. Dieses Bündnis einzugehen war die richtige Entscheidung. Nur war die Zeit zu knapp, erker november 13
Vorzugsstimmen ±2008 +14.097 +2.700 +4.506 --4.427 -8.912 +5.494 -+2.886 +162 +4.758 ---3.963 ---15.319 +4.519 +3.671 +5.548 +5.039 +1.191 -+7.889 +5.313 +7.924 +3.352 +7.322 +3.122 +5.601 -+5.848 -99 +3.517 +1.066 +72 ----936 --4.399 --
den Bürgern zu erklären, welche Inhalte und Chancen das Bündnis auch uns Wipptalern geboten hätte. Wie wird sich Südtirols Politik in den nächsten fünf Jahren verändern? Ich erwarte mir, dass die SVP einen Schritt macht: hin zu einer noch saubereren Verwaltung und zu weniger Freunderlwirtschaft, was ich immer wieder aufgezeigt habe. Aber mir scheint, die Bürger wählen lieber diejenigen, die vor den Wahlen schreien, als diejenigen, die konkrete Ergebnisse erzielen. 11
Wipptaler Kandidaten im Vergleich SVP
Stefan Hofer Wipptal: 2.143 gesamt: 4.100
Freiheitliche Karin Knoflach Wipptal: 254 gesamt: 698 BürgerUnion Ladins Dolomites Wir Südtiroler
Thomas Egger Wipptal: 834 gesamt: 2.738 BürgerUnion Ladins Dolomites Wir Südtiroler
Sabine Klotz Wipptal: 146 gesamt: 320 BürgerUnion Ladins Dolomites Wir Südtiroler
Martina Messner Wipptal: 111 gesamt: 170 BürgerUnion Ladins Dolomites Wir Südtiroler
Thomas Zössmayr Wipptal: 130 gesamt: 163
Grüne
Klaus Schuster Wipptal: 246 gesamt: 501
Partito Democratico
Maura Galera Wipptal: 203 gesamt: 322 Forza Alto Adige Lega Nord Team Autonomie
Giuseppe Bianchi Wipptal: 36 gesamt: 77
L'Alto Adige nel coure
Davide Orfino Wipptal: 49 gesamt: 100
La Destra Minniti
Silvana Marazzo Wipptal: 18 gesamt: 41 12
So haben die Wipptaler gewählt (Stimmen, Anteil in Prozent, ±2008) Sterzing
Brenner Franzensfeste Freienfeld
Pfitsch
Ratschings
Wipptal
1.377 40,8 % -7,4 % 515 15,3 % -3,9 % 293 8,7 % +4,4 % 347 10,3 % +7,6 % 278 8,2 % +1,4 % 237 7,0 % +2,7 % 96 2,8 % -81 2,4 % -59 1,8 % -8 0,2 % ±0,0 % 16 0,5 % -22 0,7 % -38 1,1 % +0,4 % 4 0,1 % --
530 48,8 % -17,7 % 177 16,2 % +7,3 % 115 10,5 % +7,2 % 61 5,6 % +1,9 % 79 7,2 % +3,3 % 51 4,7 % +2,9 % 20 1,8 % -9 0,8 % -17 1,6 % -1 0,1 % -0,2 % 3 0,3 % -17 1,6 % -15 1,4 % +0,8 % 0 0,0 % --
158 33,8 % +0,7 % 94 20,1 % -2,3 % 22 4,7 % +1,1 % 12 2,6 % +1,9 % 37 7,9 % +2,4 % 53 11,3 % +0,8 % 16 3,4 % -21 4,5 % -12 2,6 % -5 1,1 % +0,4 % 6 1,3 % -11 2,4 % -18 3,8 % +0,2 % 3 0,6 % --
794 47,9 % -5,6 % 436 26,3 % -3,6 % 181 10,9 % +5,4 % 118 7,1 % +5,0 % 79 4,8 % +0,3 % 22 1,3 % +0,6 % 10 0,6 % -9 0,5 % -5 0,3 % -2 0,1 % ±0,0 % 2 0,1 % -1 0,1 % -0 0,0 % -0,1 % 0 0,0 % --
803 48,0 % -10,7 % 310 18,5 % -1,5 % 168 10,0 % +6,1 % 149 8,9 % +4,9 % 126 7,5 % +2,1 % 45 2,7 % +1,1 % 19 1,1 % -17 1,0 % -12 0,7 % -0 0,0 % -0,1 % 8 0,5 % -8 0,5 % -4 0,2 % -0,1 % 3 0,2 % --
1.550 55,1 % -11,3 % 551 19,6 % +0,5 % 308 11,0 % +5,5 % 235 8,4 % +5,0 % 118 4,2 % +1,6 % 21 0,7 % +0,3 % 6 0,2 % -3 0,1 % -13 0,5 % -0 0,0 % ±0,0 % 1 0,0 % -3 0,1 % -2 0,1 % +0,1 % 1 0,0 % --
5.212 47,1 % -9,1 % 2.083 18,8 % -1,0 % 1.087 9,8 % +4,9 % 922 8,3 % +5,3 % 717 6,5 % +2,0 % 429 3,9 % +1,5 % 167 1,5 % -140 1,3 % -118 1,1 % -16 0,1 % ±0,0 % 36 0,3 % -62 0,6 % -77 0,7 % +0,2 % 11 0,1 % --
3.550 Wahl75,0 % beteiligung -1,7 % weiß 36 ungültig 93
1.124 78,1 % -3,5 % 7 22
483 78,0 % +0,2 % 5 10
1.693 86,0 % +0,6 % 8 26
1.715 82,0 % -0,9 % 20 23
2.878 87,2 % -2,2 % 30 36
11.393 80,9 % -1,3 % 106 210
„Ergebnis trifft mich nicht unerwartet“ Stefan Hofer, SVP
Erker: Herr Hofer, 4.100 Vorzugsstimmen, davon 2.143 Stimmen im Wipptal, reichten nicht aus, um in den Landtag einzuziehen. Hätten Sie sich mehr Unterstützung von den Wählern erhofft?
Stefan Hofer: Das Ergebnis trifft mich nicht ganz unerwartet. Dass die Unterstützung nicht wie erhofft ausfallen würde, hat sich bereits in den Wochen vor den Wahlen abgezeichnet. Natürlich hätte ich mir mehr Stimmen gewünscht. Dass es nicht leicht wird, war mir
aber von Anfang an bewusst, stellte sich doch bereits die Nominierung als schwierig heraus. War es im Nachhinein ein Fehler, als Landtagskandidat der Wipptaler in den Wahlkampf zu ziehen? Wenn ich denke, dass ich im Eisacktal ohne großes Zutun fast 900 Stimmen erreicht habe ... Ich weiß nicht ... Nein, es war kein Fehler. Sicherlich würde ich heute manche Dinge anders machen und mir eine Kandidatur unter denselben Vorzeichen noch einmal überlegen. Ich bereue aber nichts, vor allem, weil ich gemerkt habe, dass viele Menschen hinter mir stehen. Die Landtagswahlen nehme ich mit als Erfahrung. Wie sieht Ihre politische Zukunft aus? Ich habe mein Amt als Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit wieder aufgenommen. Meine sozialpolitische Arbeit wird nahtlos weitergehen, auch in den anderen Gremien; ich schmeiße keines der Ämter hin. Große politische Ziele, die ich erreichen will, habe ich im Moment nicht: Ich habe nicht vor, nächste Woche schon für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Wie wird sich Südtirols Politik in den nächsten fünf Jahren verändern? Es freut mich, dass meine engsten politischen Vertrauten, Arnold Schuler und Arno Kompatscher, gut abgeschnitten haben. Offensichtlich ist es mir nicht so gelungen, den Wählern zu vermitteln, dass ich dieselbe Linie vertrete. In den nächsten Jahren und Monaten wird es südtirolweit jedenfalls einen neuen Start geben, auch im Wipptal.
„Habe damit gerechnet“ Klaus Schuster, Grüne Erker: Herr Schuster, die Grünen haben bei den Landtagswahlen 8,7 Prozent der Stimmen erhalten. Zufrieden mit dem Ergebnis? Klaus Schuster: Ich habe mir nicht erker november 13
landtagswahlen 2013
13 Prozent erwartet, wie eine ffUmfrage vor den Wahlen ergeben hat. Aber mit diesem Ergebnis habe ich durchaus gerechnet. Sie selbst haben 501 Stimmen auf sich vereint. Enttäuscht? Wenn ich mir vor Augen führe, wie viel Zeit und Geld ich für den Wahlkampf geopfert habe, ist mein Ergebnis gut. Ich bin sicher, dass jede Stimme, die Thomas Egger erhalten hat, fünfmal so teuer war wie meine. Auch im Bezirk habe ich meinen Beitrag geleistet. Immerhin haben die Grünen um knappe zwei Prozent zugelegt. Werden Sie weiterhin politisch aktiv bleiben? Ja, ich bin Gemeinderat in Pfitsch und werde dieses Amt sicher zu Ende führen. Die Landtagswahlen waren ein interessantes Erlebnis, das ich nicht missen
erker november 13
möchte. Wie wird sich Südtirols Politik in den nächsten fünf Jahren verändern? Es wird sich sicherlich einiges verändern. Der Landeshauptmann ist neu; auch die SVP, welche die Absolute verloren hat und wahrscheinlich mit dem PD eine Koalition eingehen wird, muss mehr auf andere Parteien eingehen. Ich gehe davon aus, dass weniger Entscheidungen im stillen Kämmerlein getroffen werden und dass mehr politische Kultur und Pluralismus entstehen.
„Der Wähler hat klare Zeichen gesetzt“ Karin Knoflach, Die Freiheitlichen
Erker: Frau Knoflach, die Freiheitlichen erhalten sechs Sitze
im Landtag. Was sagen Sie zu diesem Erfolg? Karin Knoflach: Dieser Erfolg freut mich sehr. Für unsere Partei, die gute Arbeit geleistet hat, ist dieses Ergebnis der schönste Lohn und gleichzeitig ein neuer Auftrag. Entgegen dem Trend haben die Blauen in Sterzing, Pfitsch und Franzensfeste leicht an Stimmen verloren. Worauf führen Sie dies zurück? Es war vorherzusehen, dass die Trennung von Thomas Egger und die darauffolgenden Schlagzeilen Spuren hinterlassen würden. Einige Stimmen sind dadurch natürlich anderweitig vergeben worden. Alles in allem hat sich der Rückgang aber in Grenzen gehalten. Wie bewerten Sie Ihr persönliches Ergebnis (698 Stimmen)?
Ich habe keine persönliche Werbung gemacht. Mit dem Gedanken an all die ungelesene Wahlwerbung, die im Abfall landet, und die damit verbundenen Spesen konnte ich mich nicht anfreunden. An der Wahlversammlung in Wiesen konnte ich leider nicht teilnehmen, da ich beruflich im Ausland war und kein Ersatzkandidat erlaubt war. Dies fand ich sehr schade. Mit meiner Kandidatur wollte ich die Partei unterstützten und dies ist mir gelungen. Insofern bin ich zufrieden. Wie wird sich Südtirols Politik in den nächsten fünf Jahren verändern? Südtirols Politik wird sich verändern und ich freue mich darauf. Der Wähler hat klare Zeichen gesetzt. Dies erfordert ein Umdenken, das sich in der zukünftigen Politik wiederfinden wird. Interviews: rb
13
aktuell
Im Duell ums Weiße Gold Milchhof Sterzing und Bergmilch Südirol bemühen sich um Kraftwerkskonzession am Mareiter Bach/ Negatives Gutachten der Dienststellenkonferenz/ Landesregierung entscheidet in Kürze Der Strom – und nicht die Milch – ist auch für den Sterzinger Milchhof das sprichwörtliche Weiße Gold, das aus den Fluten des nahen Mareiter Baches gewonnen werden will. Um eine Kraftwerkskonzession an selber Stelle bemüht sich indes auch „Bergmilch Südtirol“. Im Moment hat keiner der beiden die Nase vorn: Beide Projekte wurden von den zuständigen Ämtern negativ bewertet. Die Entscheidung liegt bei der Landesregierung. Die Vorgeschichte hat schon vor zwei Jahren ihren Lauf genommen: Damals hat der Sterzinger Unternehmer Helmuth Leitner (Alp GmbH) ein Kraftwerksprojekt eingereicht, der Milchhof Sterzing schob daraufhin ein fast identisches Konkurrenzprojekt nach, das eine Jahresproduktion von 6,6 Millionen Kilowattstunden erzielen würde. „Wir haben jährliche Stromkosten, die sich auf über 900.000 Euro belaufen“, rechtfertigt Milchhof-Geschäftsführer Günther Seidner diesen Schritt. „Mit diesem E-Werk und der bereits bestehenden betriebseigenen Photovoltaik-Anlage könnten wir unseren Strombedarf decken.“ Damit ließen sich die Produktionskosten senken, was den heimischen Bauern zugute käme. Dem Ansinnen entgegen komme auch die Tatsache, dass in den arbeitsintensiven Sommermonaten auch das Wasservolumen des Baches steige. Das Leitner-Projekt mit einer Jahresproduktion von 5,7 Millionen Kilowattstunden hat inzwischen „Bergmilch Südtirol“ mit Sitz in Bozen übernommen, die Anfang dieses Jahres aus der Fusion der beiden Genossenschaften Mila
Am Mareiter Bach bemühen sich Milchhof Sterzing und Bergmilch Südtirol um eine Kraftwerkskonzession.
und Senni entstanden ist. Die Argumente, die Seidner auf den Tisch legt, sind schlagkräftig und lassen sich wohl kaum von der Hand weisen. Doch wohl nicht ohne Grund hat die Dienststellenkonferenz, der die Landesabteilungen Forstwirtschaft und Fischerei, Landschafts- und Gewässerschutz sowie Wasserschutzbauten angehören, ein negatives Gutachten ausgestellt, und zwar zu beiden vorliegenden Projekten. „Die Maßnahmen zum Hochwasserschutz, die in den letzten Jahren mit beträchtlichem Aufwand durchgeführt wurden, könnten durch den Bau eines Kraftwerks in diesem Bereich mit einem Schlag zunichte gemacht werden“, argumentiert Robert Schifferegger von der Landesagentur für Umwelt. Seine Worte lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Nicht weniger als 2,8 Millionen Euro an EUGeldern seien in die Renaturierung
und Aufweitung des Bachabschnittes geflossen. Der Hauptgrund für die Ablehnung sei laut Schifferegger die Geschiebeproblematik. Durch die Klappwehr würde die ankommende Sedimentmenge nicht mehr kontinuierlich, sondern nur mehr bei Spülungen weitergegeben. „Und gerade durch die unterbrochene Geschiebeführung wird das Ergebnis der Aufweitung kompromittiert.“ Auch die vorgesehenen Restwassermengen seien nicht ausreichend. Insgesamt stehe der Eingriff in einem schlechten Verhältnis zum Energiegewinn, schließlich wäre neben dem Bau des Krafthauses auch die Verlegung einer bis zu 1,2 Kilometer langen Druckrohrleitung mit einem Durchmesser von zwei Metern auf der orografisch linken Bachseite notwendig. Bei den Bauarbeiten würde in die dortigen Auwaldreste eine Schneise mit einer Breite von 30 bis 40 Metern ge-
schlagen. Doch nicht nur aus der Sicht der Gewässerökologie müsse das Projekt abgelehnt werden; auch volkswirtschaftlich gesehen wäre es nicht unterstützenswert: „Es ist ja nicht nur die Energieproduktion ausschlaggebend.“ Vielmehr müssten auch andere Aspekte – wie Tourismus oder Landwirtschaft – berücksichtigt werden. Ein „Riesenvorteil“ sei das Projekt lediglich für den Antragsteller. „Die Gewässerökologie – und nicht nur sie – geht dabei allerdings außen vor“, resümiert Schifferegger. Aufgrund des negativen Gutachtens von Seiten der Dienststellenkonferenz hat der Milchhof sein Projekt nachgebessert und dabei auf die Erfahrungen eines Schweizer Büros zurückgegriffen. So wurde u. a. ein Modell erarbeitet, das die Geschiebeproblematik nicht stört; zudem wurden die Restwassermenge und die Anzahl der gesetzlich
Technische Daten zu den Kraftwerksprojekten am Mareiter Bach FassungsRückgabe kote
Einzugsgebiet
mittlere Abl. l/s
max. Abl. l/s
1.020 m
1.004,10
973,00
ca. 100 km²
2.932,00
7.150
1.260 m
1.003,80
971,50
ca. 100 km²
3.055,00
7.000
Antragsteller
Nennleistung – kW
dH – m
Ausleitungsstrecke
Leitner Helmuth
856,5
30,1
GD/8880 2011/443 Milchhof Sterzing
966,52
32,27
GD/...
UVP
GD/8735 2011/444
14
Jahresproduktion 5,7 Mio. kWh 6,6 Mio kWh
Restwasser-Projekt 290 l/s fix + 13,3 % qnat 600 ganzj. + 400 Okt, Nov; + 700 Mai, Sep; + 1.000 Jun, Jul, Aug erker november 13
vorgeschriebenen Spülungen erhöht. „Damit verzichtet der Milchhof auf eine erhebliche Menge an produzierten Strom“, so Luis Wild, der betriebsintern für das Kraftwerksprojekt verantwortlich zeichnet. Als Ausgleichsmaßnahme wird die Anlegung eines Fischweihers mit qualitativ besserem Wasser als jenem des Baches angeboten, auch soll ein Fließgewässer mit einem Laubmischwald als Aulandschaft geschaffen werden, der besonders für Amphibien und Kleinlebewesen wichtig ist. Für diesen Bereich wird die Anlegung eines Lehrpfades angedacht. Diese und weitere Maßnahmen wurden mit einem Punktemodell bewertet und mit den Eingriffen verglichen. „Dieses Modell hat ganz klar ergeben, dass wir als Milchhof mit den ausgearbeiteten Maßnahmen sogar einen Mehrwert für das betroffene Projektgebiet schaffen können“, so Wild. Untersuchungen hat der Milchhof für den revitalisierten Bereich flussabwärts angestellt; sie kommen zum Schluss: „Dieser Bereich wird nur knapp beschnitten und es hat sich herausgestellt, dass langfristig keine Auswirkungen auf dieses Gebiet zu erwarten sind.“ Als Garantie wird ein längerfristiges Monitoring in Aussicht gestellt, das von Experten aus der Schweiz durchgeführt wird. „Unsere Bauern arbeiten und leben von der Natur, sie bildet die Grundlage für ihre Existenz. Daher ist unser Bemühen von Anfang an groß, bei diesem Projekt der Natur keinen Schaden zuzufügen“, erläutert Luis Wild den Standpunkt des Milchhofes, der sich als „verlängerten Arm der Bauern in der Region“ vesteht. Doch: „Das Risiko ist einfach zu groß“, erteilt Robert Schifferegger von der Landesumweltagentur auch dem überarbeiteten Projekt eine Abfuhr. Peter Hecher vom Amt für Wasserschutzbauten – er war an den Renaturierungsmaßnahmen federführend beteiligt – wirft ein: „Es geht überhaupt nicht darum, das E-Werksprojekt generell und von vorneherein abzulehnen, wie uns gerne vorgeworfen wird. Aber wie man rechtfertigen will, dass fast drei Millionen Euro möglicherweise in den Sand gesetzt worden sind, darauf darf man schon gespannt sein.“ Auch er ist überzeugt: „Der marktwirtschaftliche Nutzen ist bei diesem Kraftwerksprojekt nicht allzu groß und
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lediglich wegen der großzügigen Förderungen interessant.“ Insgesamt sei das Vorhaben „nicht gerade genial“. Dass nun versucht wird, das Kraftwerk zur Gänze auf Sterzinger Gemeindegebiet zu errichten, ist wohl kein Zufall, hat sich doch die Gemeindeverwaltung von Ratschings in einem – wenn auch von Experten als etwas ungeschickt bezeichneten – Schachzug gegen jedwede hydroelektrische Nutzung u. a. des Mareiter Baches in dessen Unterlauf ausgesprochen und diesen Abschnitt unter Schutz gestellt. Auch wenn dagegen ein Rekurs beim Verwaltungsgericht und beim Wassermagistrat anhängig ist: „Im Moment ist der Beschluss aufrecht und es darf bis zu einem definitiven Urteil kein E-Werk mit einer mittleren Nennleistung von mehr als drei Kilowatt errichtet werden“, stellt Bürgermeister Sebastian Helfer klar. In diesem Zusammenhang betont auch Schifferegger, dass sich das Landschaftsschutzgebiet nicht allein auf den Bachlauf beschränke, sondern auch das Umfeld mit einbeziehe. Und Hecher verweist auf einen weiteren, bisher noch nicht untersuchten Aspekt, der sich auch für den Milchhof als nachteilig erweisen könnte: Aufgrund der Eingriffe in den Wasserlauf wäre es durchaus möglich, dass der Grundwasserspiegel auch im Bereich des Milchhofes sinke. Die Folgen davon bekäme dieser direkt zu spüren, bezieht er doch den Großteil seines Brauchwassers mittels einer Pumpe unmittelbar am Betriebsgebäude aus dem Grundwasser. Eine grundlegende Frage bleibt allerdings nach wie vor unbeantwortet: Was bringt Bergmilch überhaupt dazu, ein Kraftwerksprojekt am Mareiter Bach voranzutreiben, das weder aus technischer noch aus ökologischer Sicht als Idealfall bezeichnet werden kann? Sowohl Alp GmbH als auch Milchhof können wenigstens mit der räumlichen Nähe argumentieren. Könnten die jüngsten Expansionsbestrebungen des Milchhofes, der seine Tankwagen in nächster Zukunft auch nach Nordtirol schicken will, mit ein Grund dafür sein – der Vorstoß ist bekanntlich auf wenig Gegenliebe bei der Branchenkonkurrenz gestoßen? Ein kleiner Racheakt für den Sterzinger Alleingang sozusagen, zumindest ein willkom-
mener Seitenhieb, den man sich bei Bergmilch nicht verkneifen konnte? Die Gelegenheit war jedenfalls günstig. Erwartungsgemäß ließ sich weder Geschäftsführer Robert Zampieri noch Rudi Mair am Tinkhof, Leiter von Produktion und Technik, zu einer Stellungnahme hinreißen. Im Gegenteil: Mehrere telefonische Anfragen endeten bereits bei der Vorzimmerdame der beiden Herren. Erfrischend schwungvoll allenfalls die Musik in der Warteschleife. In Thomas Egger (Wir Südtiroler) hat der Milchhof Sterzing unterdessen einen politischen Fürsprecher gewonnen, der die Kraftwerkspläne vorbehaltlos unterstützt, schließlich sei „die Genossenschaft im Wipptal seit Jahren ein Garant für zahlreiche gute Arbeitsplätze“, so Egger in einer Aussendung. Um allerdings keinen Präzedenzfall zu schaffen, wonach künftig jeder größere Betrieb Anspruch auf ein eigenes Wasserkraftwerk erheben könne, schlägt er die Einbindung der beiden betroffenen Gemeinden Sterzing und Ratschings vor, um das „öffentliche Interesse zu untermauern“. Über diesen Vorschlag kann Bürgermeister Helfer nur schmunzeln: „In dieser Aussage sehe ich überhaupt keine lineare Einstellung. Als Bürgermeister habe ich überzeugt und aus berechtigten Gründen mit Zustimmung des Gemeinderates den Beschluss zum Verbot vorangetrieben – das Referendum, das wir dazu abgehalten haben, hat die Zielsetzungen der Gemeinde in Energiefragen klar bestätigt. Wie könnte ich jetzt hergehen und mich als Gemeinde darüber hinwegsetzen?“ Die Landesregierung hat sich bereits im September mit der Thematik befasst. Eine Entscheidung wurde allerdings – wohl auch im Hinblick auf die mittlerweile stattgefundenen Landtagswahlen – auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. Landeshauptmann Luis Durnwalder hat indes schon im September klargestellt: „Wir werden bestimmt kein eigenes Programm für Milchhöfe starten, denn dann könnten ja auch andere Unternehmen mit hohen Energiekosten Ansprüche auf ein eigenes E-Werk erheben.“ Jedenfalls sei der Standort für ein Kraftwerk „nicht geeignet“. Eine Entscheidung soll innerhalb November fallen. Barbara Felizetti Sorg
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aktuell
Roßkopf
„Aus zwei Kranken wird kein Gesunder“ Neue Rosskopf GmbH ersteigert Sesselanlagen und Speicherbecken Am 29. Oktober hat die Neue Rosskopf GmbH die von der ehemaligen Seilbahn Sterzing Raminges Roßkopf AG zur Versteigerung angebotenen Anlagen samt allen Verbindlichkeiten zum Kaufpreis von 6.000 Euro übernommen. Damit führt die Liftanlagen am Sterzinger Hausberg nach turbulenten Jahren nun wieder eine einzige Gesellschaft. Der weitere Fahrplan: Rückbau des Telferliftes, Bau einer Verbindungspiste zwischen Telferseite und Gringespiste, Realisierung einer Talabfahrt und Neubau des Panoramaliftes. Eine Verbindung der beiden Skigebiete Roßkopf und Ladurns, so Gesellschaftspräsident Helmut Messner, sei derzeit nicht vorrangig. Vor acht Jahren konnte ein Konkurs der finanziell arg in Bedrängnis geratenen Seilbahn Sterzing Raminges Roßkopf AG – die Liftgesellschaft hatte damals 6,5 Millionen Euro Schulden – im allerletzten Moment abgewendet werden. Seit damals führte die dafür neu gegründete Neue Rosskopf GmbH die drei Sesselliftanlagen am Berg im Pachtwege. Im November 2012 hat der Gemeinderat von Sterzing als Mehr-
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heitseigentümerin – die Gemeinde Sterzing hatte 1987 mit Kapitalzeichnungen begonnen – eine EU-weite Versteigerung der Anlagen beschlossen. Der Ausrufpreis für die drei Sessellifte und das Speicherbecken lag bei 1,06 Millionen Euro. Nach vier leer ausgegangenen Versteigerungen – die Neue Rosskopf GmbH hätte jeweils das Vorkaufsrecht geltend machen können –
um 6.000 Euro erstanden. Damit kann die ehemalige AG nun aufgelöst und der Liftbetrieb wieder von einer einzigen Gesellschaft geführt werden. Bezuschussungen der Liftgesellschaft durch die Gemeinde waren letzthin nicht mehr möglich, da, so stellte die Gemeindeverwaltung immer wieder klar, das öffentliche Interesse nicht gegeben sei. So versiegte 2010 der kommunale
erreicht, was er wollte; ich bewerte die nunmehrige Situation nicht als Erfolg“, so Präsident Helmut Messner. „Die Übernahme war sicher nicht das große Geschäft, sondern ein schwerer Rucksack, den wir uns aufgebürdet haben. Der Skibetrieb selbst schreibt ja nach wie vor rote Zahlen.“ Und Messner weiter: „Wir haben unsere mittelfristigen Aufgaben nun gelöst.“ Telferlift wird abgetragen
Wie geht es mit dem krisengeschüttelten Skigebiet nun weiter? Die Rosskopf GmbH – sie besteht aus 110 Gesellschaftern – will im kommenden Sommer den Telferlift abtragen und von der Talstation des Liftes bis zum Plateau beim „ThalerWetterkreuz“ eine Ve r b i n d u n g s p i s Neue Verbindungspiste, Talabfahrt und neue Kabinenbahn am Berg: dies der Fahrplan für die te ausschlagen. Im nächsten drei Jahre am Roßkopf Skipistenplan ist die hat die Gesellschaft nun die Anla- Geldsegen und man suchte nach Trasse bereits enthalten. Die Kosgen der ehemaligen AG samt al- einem Weg, um aus der Gesell- ten hierfür belaufen sich auf rund len Verbindlichkeiten (gut 500.000 schaft aussteigen zu können. Dies 500.000 Euro. Bereits in diesem WinEuro, davon 350.000 Euro gegen- ist nun geschehen. „Damit hat Bür- ter dürfte der Telferlift nur zu Stoßüber der Neuen Rosskopf GmbH) germeister Fritz Karl Messner das zeiten für den Skibetrieb geöffnet
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werden. Durch eine Gesetzesnivellierung vom Juli dieses Jahres hofft die Gesellschaft nun auch in den Genuss von Förderungen für Kleinstskigebiete („Dorfliftegesetz“) zu kommen. Bei einer Beförderungskapazität unter 5.500 Personen stündlich sollte dies möglich sein. Entsprechende Gespräche mit Landesrat Thomas Widmann haben bereits stattgefunden. Mehr noch: Durch die Gesetzesänderung dürfte es auch der Gemeinde Sterzing künftig wieder möglich sein, mit der Rosskopf GmbH Dienstleistungsverträge abzuschließen, sprich Geld zuzuschießen, wird in der Bestimmung doch dezidiert von einem „Dienst im öffentlichen Interesse der Gemeinde“ gesprochen. Hier, so Präsident Messner, wird die Gemeinde nun eine politische Entscheidung zu treffen haben. Indes ergreift die Gemeinde flankierende Maßnahmen: Sie kauft nördlich der Talstation ein Grundstück für den Bau eines Parkplatzes. Kostenpunkt: 650.000 Euro. Verläuft alles nach Plan, sollte 2015 endlich die rund 2,5 Millionen Euro teure Talabfahrt vom Ende des Stockliftes entlang des Tschöfer Grabens bis zur Talstation verwirklicht werden. Über die Sinnhaftigkeit einer solchen Abfahrt scheiden sich nach wie vor die Geister. 2016 sollte schließlich der Panoramalift, möglicherweise eine Kabinenbahn, neu gebaut werden. Für den rund sieben Millionen Euro teuren Lift wurde bereits eine Landesförderung von über 70 Prozent der Kosten in Aussicht gestellt. Verbindung „bringt nichts“ Mit 31. Oktober legte die Rosskopf GmbH ihre Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr vor. Dabei hielten sich Einnahmen und Ausgaben in etwa die Waage. Der Umsatz betrug rund zwei Millionen Euro, wovon ein Viertel im Sommer erwirtschaftet wurde. Mit der vergangenen Wintersaison zeigte man sich zufrieden. 2006 lag der Umsatz noch bei 1,2 Millionen Euro. Die Skifahrer selbst, so Messner, stagnieren allerdings und liegen seit Jahren zwischen 80.000 und 90.000 Gästen. Merklich zugenommen haben hingeerker november 13
gen Rodler und Sommergäste. Zwischen 2.500 und 3.000 Personen nutzen die Jahreskarten. Die Schulden der Gesellschaft belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Das Skigebiet Ladurns, mit dem bereits mehrmals eine Verbindung über das Vallmingtal angedacht wurde, wies zum Bilanzstichtag 31. Mai 2013 ein Defizit von 159.000 Euro aus. Von einem Zusammenschluss der beiden Skigebiete hält Rosskopf-Präsident Messner nach wie vor wenig: „Damit aus zwei Kranken ein Gesunder wird, muss der Arzt schon außergewöhnlich gut sein.“ Anders sehen das die Skigesellschaft Ladurns und die beiden Gemeinden Sterzing und Brenner. Sterzings Vizebürgermeister Markus Larch: „Ich hoffe, dass eine Verbindung und ein Zusammenschluss der beiden Skigebiete gelingt; alles andere wäre vergebene Liebesmüh.“ Während andernorts Zusammenschlüsse von Skigebieten beinahe an der Tagesordnung sind, ticken in Sterzing, so zumindest scheint es, die Uhren anders. Dorflifteförderung und Skigebietzusammenschluss vertragen sich wohl nicht so gut. Ressort-Hotel Morgen schon könnten am Roßkopf rund 300 Gäste nächtigen: 80 Betten bietet das Sterzingerhaus, 32 die Furlhütte, 32 weitere sollen bei der Sternhütte entstehen. Und gut 140 Betten soll das neue, unterhalb des Sterzingerhauses geplante Ressort-Hotel beherbergen. Die im Februar 2010 von elf Gesellschaftern gegründete RosskopfMountain GmbH hat dazu von Architekt Ralf Dejaco aus Brixen dem Landesbeirat für Baukultur und Landschaft nun einen neuen Projektvorschlag unterbreitet. Nach der positiven Begutachtung durch diesen steht im Gemeinderat die Bauleitplanänderung an. Ein erstes Projekt war, weil mit 21 Metern zu hoch, abgelehnt worden. Das etwa 15 Millionen teure Hotelprojekt möchte man zum Teil über langjährige Mietverträge vorfinanzieren. Der Baubeginn war ursprünglich bereits für dieses Jahr vorgesehen, nun dürfte es wohl 2015 werden. lg 17
geschichte
„... ein NS-Hetzer in Wort und Ton“ Josef Eduard Ploner - ein überzeugter Nazi und Antisemit
Der Sterzinger Komponist Josef Eduard Ploner war neuesten historischen Studien zufolge ein fanatischer Nazipropagandist, NSScherge und Antisemit. Zu lange wurde seine Rolle während der NS-Zeit ausgeblendet, nun bröckelt die Fassade von Sterzings großem Sohn. In Sterzing ist seit 1965 eine Straße nach ihm benannt. Nun wird sie umbenannt. Der offene Brief von Kurt Drexel vom Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck, Franz Gratl und Wolfgang Meighörner von den Tiroler Landesmuseen sowie Kurt Rammerstorfer vom ORF Tirol ist bereits gut zwei Jahre alt: Im Juni 2011 traten sie anlässlich der CD-Produktion „Klingende Kostbarkeiten aus Tirol“ von Eduard Ploner, vorgelegt von Manfred Schneider, eine längst überfällige Debatte über Musik und Kultur im Nationalsozialismus in Tirol los, die bis heute anhält. Sie wiesen auf die eindeutige Vergangenheit Ploners als bekennender Nationalsozialist und Antisemit hin, die im 20-seitigen CD-Booklet Schneiders mit keinem Wort erwähnt wird. Diese Ausklammerung sei „ethisch höchst unverantwort-
museen die CD nicht zum Verkauf anbieten, denn die Wirklichkeit sei freilich eine völlig andere: „Josef Eduard Ploner war ein NS-Hetzer in Wort und Ton. In einer Darstellung seiner Persönlichkeit darf auch diese Seite nicht fehlen.“ Als „Hausund Hofkomponist“ von Gauleiter Franz Hofer war er ein eifriger NSPropagandist und eine „Schlüsselfigur im NS-Musikleben Tirols“. Schneider antwortete gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ damals, er verstehe die Aufregung nicht, da er Ploners Rolle in der NS-Zeit als bekannt vorausgesetzt habe und dass dies bereits „tausendfach“ behandelt worden sei. Nach der entschiedenen öffentlichen Distanzierung des vom Institut für Tiroler Musikforschung mit öffentlichen Mitteln herausgegebenen Tonträgers gab die Nordtiroler Landesregierung 2012 bei Historiker Michael Wedekind vom Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Wien ein Gutachten über die Rolle der Komponisten im Nationalsozialismus in Auftrag. Dem vom Land geförderten Institut wurde vorgeworfen, sich nicht ausreichend mit der Haltung und Rolle Ploners in der NS-Zeit auseinandergesetzt zu haben. Die CD
nügend beleuchtet“ wurden. Der Brief erging damals neben zahlreichen Personen und Institutionen u. a. auch an diverse Südti-
Josef Eduard Ploner: „mithelfen, unserem kämpfenden Volke den Endsieg zu erringen“ roler Redaktionen. Auf Südtirol ist die Debatte über Ploner und Tanzer, der u. a. den bekannten Bozner Bergsteigermarsch komponiert hat, erst nach Artikeln der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“
Die Eduard-Ploner-Straße wird in Dr.-Sebastian-Baumgartner-Straße umbenannt. lich“. Und mehr noch: Schneider heroisiere Ploner („ein geradliniger Mensch“) darin geradezu in grotesker Verzerrung zu einem „klassischen idealtypischen Tiroler“. Deshalb würden die Tiroler Landes18
wurde daraufhin von der Nordtiroler Kulturlandesrätin Beate Palfrader eingezogen. Mittlerweile liegt das Gutachten vor. Palfrader bekennt, dass die Rollen Ploners wie auch Sepp Tanzers bisher „nicht ge-
delte die Familie 1901 nach Innsbruck. Dort erhält Ploner seine musikalische Ausbildung. 1913 tritt er eine Stelle als Volksschul-
übergeschwappt. Ploners Bild muss nun dringend zurechtgerückt werden. Im Februar 1894 in Sterzing als achtes Kind des Gerichtskanzlisten Peter Paul Ploner und seiner Gattin Josefa Köhle geboren, übersie-
lehrer in Tschars im Vinschgau an; 1915 rückt er als Einjährig-Freiwilliger in den Weltkrieg ein. 1918 erleidet er eine Kopfverletzung und wird wehruntauglich; in der Folge macht ihm immer stärker ein Gehörleiden zu schaffen. 1919 erlangt er in Wien das Diplom in Klavier und Musiktheorie. Zwei Jahre später heiratet er Anna Raubitschek, mit der er zwei Söhne hat. Von der Gründung 1920 „bis zu ihren katastrophalen Landtagswahlniederlagen 1932“, so Historiker Wedekind, war Ploner Mitglied der deutschnationalen und rasseideologisch begründeten antisemitischen „Großdeutschen Volkspartei“, die auf den Anschluss Österreichs an das Dritte Reich ausgerichtet war. 1930 wird er wegen seines Hörleidens vom Schuldienst suspendiert und tritt eine neue Stelle im Rechnungserker november 13
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dienst des Landes Tirol an, die ihm gar nicht behagt. Nur wenige Monate nach Hitlers Machtübername im Mai 1933 tritt er der NSDAP bei. Schon 1937 hat er in der Verbotszeit geheim den Eid auf den Führer abgelegt. Dafür wird ihm 1939 die Anerkennung „Alter Kämpfer“ zuteil. 1938, kurze Zeit nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, tritt er aus der Kirche aus und wird im Mai Mitglied der NSDAP. Damals schrieb er in der „Deutschen Volkszeitung“: „Von allen Kunstarten ist die Tonkunst die blutbedingteste. ... Die blutleeren und naturwidrigen Formeln der demokratisch-liberalistischen Zeit stammen alle von Juden oder Judenknechten. ... Daß der deutsche Mensch ... sich nun wieder von diesen trugvollen Lehren befreit und zu seinem artgemäßen Leben und seiner Kultur zurückgefunden hat, verdankt er der Tat Adolf Hitlers. … Es muss auch auf kulturellen Gebieten zuerst vollständig ausgemistet werden. Die A.K.M. steht nun nach der ersten Radikalsäuberung ebenfalls judenrein da.“ 1938 wird Ploner wieder in die amtliche Kulturpflege übernommen. Bis Mitte 1939 wird er Mitglied zahlreicher NS-Gliederungen und Organisationen. Dort war man sich der öffentlichen „Tiefenwirkung“ seiner kulturpolitischen Aktivitäten sicher.
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Dass dafür sein an „Blut und Boden“-Mystik grenzender Patriotismus ausschlaggebend gewesen war, darauf wies der Erker bereits im März 1994 in seiner Titelgeschichte „Josef Eduard Ploner: Überlegungen zum 100. Geburtstag“ hin. Darin heißt es auch: Das im Dezember 1942 veröffentlichte Gauleiterliederbuch Ploners „‚Für Front und Heimat‘ sollte die ‚seelische Kraft‘ vermitteln, ‚unserem kämpfenden Volke den Endsieg zu erringen‘ im Kampfe gegen ‚die Vernichter aller menschlichen Werte‘“. Und an anderer Stelle: „...die darin enthaltene Weise ‚Bekenntnis zum Führer‘ stammt aus der Feder von Ploner selbst.“ So unbekannt waren Ploners nationalsozialistische Umtriebe zwischen 1938 und 1945 also bereits damals nicht. Bürgerkapelle, Männergesangverein und Pfarrchor Sterzing gaben damals in Sterzing und Innsbruck ein Gedächtniskonzert. Im Vorwort zum Gauleiterbuch mit „Parteigesängen und zynischen antijüdischen Liedern, lustig verbrämt mit Tirolertum“ spiegelt sich Ploners Gedankenwelt in der NS-Zeit nämlich glasklar wieder. Er gibt darin ein unmissverständliches Bekenntnis zu seiner eindeutig rassistischen Position:
„Zur Zeit steht Deutschland an der Spitze aller aufbaubewußten Völker im Kampfe gegen die Vernichter aller menschlichen Werte und die scheinheiligen Nutznießer dieser Unordnung (...). So soll nun dieses Buch viel Freude bereiten! Und Freude schafft wiederum Kraft. Diese seelische Kraft aber soll mithelfen, unserem kämpfenden Volke den Endsieg zu erringen. Innsbruck, Wintersonnenwende ...“
Der Erker hat bereits 1994 auf Ploners nationalsozialistische Vergangenheit hingewiesen. Im Liedgut des Buches finden sich auch ein im Psalmton gehaltenes Lied, in dem der Untergang des
Neue Straßennamen Die Eduard-Ploner-Straße wird nun in Dr.-Sebastian Baumgartner-Straße umbenannt. Dr. Baumgartner (1898 - 1978) war Stadtarzt in Sterzing und hat sein Wohnhaus in ebendieser Straße dem Land als Wohnheim für psychisch kranke Menschen zur Verfügung gestellt. Dr. Baumgartner war wegen „seines sozialen und karitativen Engagements bekannt“, heißt es im Stadtratsbeschluss. Die neue Straße vom Kreisverkehr im Süden der Stadt Sterzing bis zur neuen Hotelzone erhält den Namen Ing.-KarlLindner-Straße. Landesingenier Karl Lindner, seit 1906 Ehrenbürger der Stadt Sterzing und Träger des goldenen Verdienstkreuzes, erwarb sich bleibende Verdienste als Planer der Regulierung des Vallerbaches (1883), der Eisackverbauung und der Entsumpfung des Sterzinger Mooses. Benannt hat der Stadtrat im Oktober auch den neuen Gehweg vom Untertorplatz zur Marconistraße: Er ist nach Johann Frick benannt. Frick, 1875 in Sterzing geboren, war Mitbegründer des Tiroler Bauernbundes im Jahr 1904 sowie Mitglied des Reichstages in Wien und der Tiroler Landesregierung.
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geschichte
Volkes der Juden beschworen wird und das mit folgender Liedstrophe endet: „Und wenn in dieser Wasserrinne das ganze Judenvolk darinne, o Herr, dann mach die Klappe wieder zu, und alle Völker haben Ruh’.“ Neben der Gauleiter Hofer 1943 explizit gewidmeten Kantate „Das Land im Gebirge“ standen auch andere Stücke im Kontext des großangelegten Plans, den Gauleiter Hofer im Mai 1938 verkündet hatte: im „heiligen Land Tirol“ die hiesige Tradition dem Einfluss der katholischen Kirche zu entziehen und eine der NSIdeologie entsprechende neue Form „unkatholischen Brauchtums“ einzuführen. In dem von Ploner selbst verfassten Lied „Bekenntnis zum Führer“ heißt es: „1. Wir hörten oftmals deiner Stimme Klang und lauschten stumm und falteten die Hände, /: da jedes Wort in unsre Seele drang: /. Wir wissen alle: Einmal kommt das Ende, das uns befreien wird aus Not und Zwang. 2. Was ist ein Jahr der Zeitenwende? Was ist da ein Gesetz, das hemmen will? Der reine Glaube, /:den du uns gegeben: / durchpulst bestimmend unser junges Leben. Mein Führer! Du allein bist Weg und Ziel!“ Über den „Innsbrucker Kammerchor“ mit seinen „volksverbundenen Zielen“ schrieb Ploner: „Sein Eintreten für die alten deutschen Meister in den Nachkriegsjahren (nach 1919 Anm. d. Red.) war schließlich nichts anderes als ein kulturelles Kämpfen gegen die verschiedensten jüdischen Ismen (Atonalismus, Internationalismus, Dadaismus, Bolschewismus, Primitivismus, Jazz-Bandismus und wie sie alle hießen und im geheimen auch bei uns noch heißen). ... Die Zeiten der Drosselung und Knebelung sind nun gottlob vorbei.“ Noch im Herbst 1944 komponierte Ploner, der „persönliche Musikreferent des Gauleiters“ („Die Zeit“), das hetzerische und antisemitische Stück „Der Volkssturm“. Darin heißt es: „Die Judenbruat und ‘s Judengeld 20
Gauleiterliederbuch Ploners: „Bekenntnis zum Führer“
Die möchten schaffen auf der Welt u. uns den Garaus machen: Na na so einfach geht dös nit Da redn mir a Wort no mit Gebts acht – iatz weards bald krachn.“ Auf die Tatsache, dass Ploners nationalsozialistisches Engagement, für dessen Ideologie er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs eintrat, ihm nach 1945 zum Verhängnis und er wieder aus dem Dienst entlassen wurde, hat der Erker bereits vor knapp 20 Jahren hingewiesen. Im Juni 1955 erlag Ploner, dessen Werkverzeichnis 250 Titel umfasst, in Innsbruck einem Herzleiden. Jetzt hat seine braune Vergangenheit den Sterzinger Komponisten und Musiker Josef Eduard Ploner endgültig eingeholt. Lienz, Wörgl und Kramsach haben sich nach dem neuerlichen Bekanntmachen (nicht -werden) seiner nationalsozialistischen Vergangenheit der öffentlichen Benennungen von Straßen und Musikschulen nach Josef Eduard Ploner und Sepp Tanzer bereits entledigt. Die 1994 nach dem Sterzinger Musiker eigentlich irrtümlich umbenannte Straße in Lienz wurde wieder in „Prof.-(Innozenz)-PlonerStraße“ rückbenannt. Denn mit
Faschismus, nationalsozialistischer Besetzung und in den Jahren unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam erforschen. Eine höchst fällige Aufarbeitung der Vergangenheit steht also an. Nach Einholung mehrerer Gutachten hat Mitte Oktober auch der Sterzinger Stadtrat sofort eine Umbenennung der Eduard-PlonerStraße in Dr.-Sebastian Baumgartner-Straße beschlossen. Der Name Ploner-Straße sei nicht länger zu verantworten gewesen, so Bürgermeister Fritz Karl Messner. Journalisten hatten beim Bürgermeister im Vorfeld bereits mehrmals angeklopft und nachgefragt, warum man im Gegensatz zu anderen Gemeinden so zögerlich vorgehe. Auch die Grünen-Landtagsabgeordneten Hans Heiss und Riccardo Dello Sbarba hatten die Gemeinde Sterzing aufgefordert, nicht auf Zeit zu spielen, tätig zu werden und die Aberkennung des Straßennamens nicht in die Länge zu ziehen. Die Faktenlage sei glasklar, der Fall von landesweiter Ausstrahlung. P.S.: Der Männergesangverein Sterzing ernannte Ploner 1954, ein Jahr
dem Namensgeber Josef Eduard Ploner hatte „Lienz eindeutig eine ‚Nazistraße‘“, wie die „Kleine Zeitung“ in Lienz im März 2012 schrieb. Auch Nachforschungen von Historiker Meinhard Pizzinini bestätigten, dass „Ploner ein bekennender Nazi“ war. Die Landesmusikschule im Nordtiroler Kramsach wird ebenfalls nicht länger nach dem ehemaligen Gaumusikdirektor Sepp Tanzer benannt. Damit reagierte die Tiroler Landesregierung nun auf Proteste von diversen Komponisten und Musikwissenschaftlern. Demnächst wird auch die Sepp-TanzerStraße in Wörgl ihren Namen verlieren. Kultur landesrätin Sabina Kasslatter Mur hat sofort nach den Veröffentlichungen der Tageszeitung „Pfiffikus“ wies im September 2004 auf die eine Tilgung diedarniederliegende Gedenktafel an Ploners ser Namen geGeburtshaus in der Sterzinger Altstadt hin: fordert. Der VerSie wird wohl nie mehr angebracht werden. band Südtiroler Musikkapellen hat die Ploner-Biographie aus dem Netz genommen. Dort liest vor seinem Tod, einstimmig zum man jetzt „in Bearbeitung“. Ehrenmitglied. Ob es vorteilhaft Das Südtiroler Landesarchiv und ist, ihn weiterhin als solches zu fühder Verband Südtiroler Musikka- ren – um diese Frage wird auch der pellen (VSM) wollen auf Initiati- MGV nicht umhin können. ve von Landesrätin Kasslatter Mur nun die Geschichte der Musikkapellen in Südtirol in der Zeit von lg erker november 13
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Hochwasserschutz für Sterzing und Wiesen Die noch ausstehenden Arbeiten im Rahmen des Projekts „Hochwasserschutz Eisack“ wurden vor kurzem bei einer Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt. Vorrangiges Ziel ist es, die Gemeinden Sterzing und Pfitsch bei Hochwasser bestmöglich zu schützen. Angestrebt wird auch eine attraktive Freiraumgestaltung am Eisack. Das Projekt „Hochwasserschutz Eisack“ für Sterzing und Wiesen sieht im Wesentlichen eine Verbreiterung des Abflussquerschnittes vor; zudem sollen die Bachsohle eingetieft und die Uferschutzmauern erneuert werden. Diese Maßnahmen basieren auf den umfangreichen Studien eines mit EU-Mitteln finanzierten Planungsauftrages aus dem Jahr 2009. Daraus geht hervor, dass die Stadt Sterzing schon bei häufigen Hochwasserereignissen, die rechnerisch alle 30 Jahre zu erwarten sind, mit großflächigen Überflutungen rechnen muss. Aufgrund dieser Gefahrensituation und der gesetzlichen Vorgaben zur Gefahrenzonenplanung können Baukonzessionen für Sanierungen bestehender Gebäude sowie zum Neubau nicht oder nur unter erheblichen Auflagen erteilt werden. Um die urbanistische Entwicklung im Raum Sterzing auch weiterhin zu ermöglichen, sind diese Arbeiten zum Hochwasserschutz deshalb unerlässlich. Mit den Arbeiten wurde 2011 im Bereich der Sportzone flussaufwärts begonnen, da dieser Abschnitt das kleinste Abflussvermögen aufweist. Die weiteren Baulose
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erstrecken sich Richtung Norden bis zum Tschöfer Bach und nach Süden bis zum Zusammenfluss mit dem Mareiter Bach. Die Arbeiten gestalten sich nicht immer einfach, zumal in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern und stark frequentierten Wegen gearbeitet wird, was unweigerlich auch Probleme mit sich bringt. Zudem sind sie auf wenige Monate im Jahr – zwischen den langen Wintermonaten und der Hochwassergefahr im Sommer – beschränkt. Zurzeit werden die Gestaltungsarbeiten im Dammbereich an der Sportzone umgesetzt; die Arbeiten
zum Bau einer Fußgängerbrücke sind in Vorbereitung. In Kürze wird die Errichtung neuer Uferschutzmauern unterhalb der „Leitner-Brücke“ auf der orografisch rechten
Seite in Angriff genommen. Neben den rein technischen Maßnahmen geht es auch um die künftige Freiraumgestaltung auf beiden Uferseiten in den Gemeinden Sterzing und Pfitsch; diese ist neben der Hochwassersicherheit ein zentrales Anliegen in diesem Projekt. Zu diesem Zweck wurde die Steuerungsgruppe „Hochwasserschutz Eisack Wiesen Sterzing“ eingesetzt, in die fünf Mitglieder des jeweiligen Gemeinderates und je ein Vertreter des Bauamtes entsandt worden sind; die Leitung obliegt der Abteilung Wasserschutzbauten. Vom Planungsbüro Revital in Lienz erarbeitete Gestaltungsvorschläge für den Freiraum im Abschnitt Sportzone–Flainer Brücke wurden in dieser Gruppe diskutiert und überarbeitet, um die weitere Entwicklung gemeinsam festzulegen. Ein besonderes Anliegen beider Gemeinden ist eine beidseitige Wegverbindung am Eisack und die Optimierung des bestehenden Wegenetzes. Der Altbaumbestand soll dabei so gut wie möglich erhalten bleiben, was ebenfalls zu einer attraktiven Gestaltung des Uferbereichs beiträgt. Die Arbeiten werden aus dem europäischen EFRE-Fonds finanziert. Peter Hecher
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„Raumordnungsvertrag ist einzuhalten“ Spielautomaten in Bars müssen entfernt werden/Gemeindeaufenthaltsabgabe eingeführt
Südlich der Sportzone Sterzing will die Aspiag Service GmbH einen neuen Eurospar-Verkaufspunkt eröffnen. Das Geschäft darf laut Raumordnungsvertrag, den die Aspiag-Kette 2010 mit der Stadt Sterzing abgeschlossen hat, allerdings erst zeitglich mit der Eröffnung eines Drei-Sterne-Superior-Hotels seine Tore öffnen. Genau hier aber liegt der Hund begraben: Der Lebensmittelkonzern findet keinen Hotelinvestor. Gespräche mit elf möglichen Partnern brachten bislang kein Ergebnis. So verkehrsgünstig der Verkaufspunkt nämlich für Aspiag liegt, so wenig reizvoll dürfte seine Lage für einen Hotelbetrieb sein. Die Tourismuszone im Süden der Stadt besteht ja nicht erst seit gestern, die bisherige Nachfrage war gering. In einer Anfrage an Bürgermeister Fritz Karl Messner wollte SVP-Gemeinderat Dietrich Thaler auf der jüngsten Ratssitzung am 23. Oktober eine unmissverständliche Stellungnahme, ob die Stadtverwaltung nach wie vor „vollinhaltlich und ohne Ausnahme“ zum Raumordnungsvertrag stehe, entgingen doch durch eine mögliche Vertragsverletzung bzw. einen nicht realisierten Hotelbau „der heimischen Wirtschaft Bauaufträge in Millionenhöhe“ und der öffentlichen Hand unzählige Einnahmen. Thaler wollte auch wissen, ob sich Bürgermeister und Stadtrat der Konsequenzen
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bei nicht rechtzeitigem Einschreiten gegen eine mögliche Eröffnung des Supermarktes „ohne Erfüllung
einzuhalten sei, „solange der Gemeinderat keine Abänderung daran vornimmt“. Aspiag hätte bei einem
Gemeinden werden, so versicherte Pardatscher, rechtzeitig in die Planung miteinbezogen. Im SeptemStadtverwaltung steht „vollinhaltlich und ohne Ausnahme“ zum Raumordnungsvertrag: Das DesparGeschäft darf erst öffnen, wenn das Hotel steht.
der Vertragspflichten“ bewusst seien: „Meiner bescheidenen Einschätzung nach wären in diesem Fall zivil- und verwaltungsrechtliche Verfahren in beträchtlicher Höhe die zu erwartende logische Folge.“ Nachdem die Bauarbeiten am Supermarkt im November 2012 eingestellt worden waren, hat sie Aspiag nach zehnmonatigem Stillstand im Spätsommer wieder aufgenommen und über die Tagespresse bereits auch Personal gesucht sowie Vorstellungsgespräche abgehalten. Der Stadtrat hat indes drei Rechtsgutachten eingeholt. In seiner Beantwortung teilte Bürgermeister Messner mit, dass der Raumordnungsvertrag ohne Wenn und Aber
Gespräch mit dem Bürgermeister zwar vorgefühlt, „ob sich die Gemeinde auch andere Gegenleistungen vorstellen könne“. Daraufhin teilte Messner mit, dass er „derzeit nur auf die Erfüllung des Vertrages pochen kann“. Sadobre-Parkplatz Die Ratsfraktion „Wir Südtiroler“ erkundigte sich in einer Anfrage neuerlich über den geplanten LKWParkplatz auf dem Sadobre-Gelände. Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahn-Gesellschaft, teilte dem Stadtrat mit, dass bis Ende dieses Jahres ein definitives Projekt vorliegen soll. Die
ber habe die AG auch einen neuen Lärmschutzplan genehmigt, in dem weitere bauliche Maßnahmen vorgesehen sind. Eingerichtet wurde auch eine fixe Messstation zur Erhebung der Schadstoffe (NO2, O3, PM10, PM2,5) entlang der Autobahn, die künftig eine stündliche Auswertung erlaubt. Neue Gemeindeaufenthaltsabgabe Südtirolweit wird derzeit in allen Gemeinden die neue Gemeindeaufenthaltsabgabe für Beherbergungsbetriebe eingeführt. Die entsprechende Verordnung hat der Gemeinderat einstimmig gutgeheißen. Bereits innerhalb 30. November
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In Kürze muss der Gemeinderat auch über eine Erhöhung der Abgabe ab Jänner 2015 entscheiden. Und da schieden sich die Geister: Tourismusverein Sterzing und HGV schlugen eine Erhöhung für Ein- und ZweiSterne-Betriebe von 70 Cent auf einen Euro pro Gast, von einem auf 1,30 Euro für Drei-Sterne-Betriebe und von 1,30 auf 1,60 Euro für Vier- und FünfSterne-Betriebe vor. Dies, so Benno Egger (Wir Südtiroler), sei ungesetzlich, denn laut Gesetz müsse die Erhöhung proportional gestaffelt sein und nicht generell um 30 Cent angehoben werden. Er forderte eine Vertagung. Dem wurde nicht stattgegeben, da, so der Bürgermeister, der Vorschlag sehr wohl gesetzeskonform sei. Der Vorschlag wurde bei vier Enthaltungen genehmigt. Arbeitsamt muss bleiben In einer Resolution spricht sich der Gemeinderat einstimmig für die Beibehaltung der bisherigen Öffnungszeiten des Arbeitsvermittlungszentrums in Sterzing aus. „Eine Reduzierung derselben – seit September ist das Amt nur noch donnerstags geöffnet – bzw. eine schleichende Schließung ist sicher keine arbeitsfördernde Maßnahme in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit“, so Bürgermeister Messner. Spielautomaten müssen entfernt werden Nach gewonnenen Rekursen anderer Südtiroler Städte, Maßnahmen gegen die grassierende Spielsucht zu ergreifen und die einarmigen Banditen aus Gastlokalen entfernen zu lassen, wird nun auch die Gemeinde Sterzing aktiv: Bis Ende November müssen die Automaten aus den Lokalen entfernt werden. Ein entsprechendes Rundschreiben wurde bereits an alle Schankbetriebe verschickt. Die Stadtpolizei wird anschließend Kontrollen durchführen. Gegen die Spielhöllen kann die Gemeinde hingegen nichts unternehmen, da die Lizenzen von der Landesregierung vergeben worden sind.
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In den laufenden Haushalt wurden Einnahmen und Ausgaben in Höhe von insgesamt 2,2 Millionen Euro eingebaut. Davon stammen 700.000 Euro aus Einnahmen durch das kommunale E-Werk, 465.000 Euro aus dem Verkauf einer Grundparzelle. _________________________ Der Gemeinderat hat beschlossen, die Gesellschaftsbeteiligungen an Gemeindenverband, Selfin und Thermo Wipptal AG (5 %) weiterhin zu halten. _________________________ Ein Grundstück im Heinrich-Heine-Weg in Sterzing hat die Landesregierung in eine Zone für öffentliche Einrichtungen umgewidmet, so dass die Stiftung Deutschhaus nun um Beiträge für den Bau der elf geplanten Altenwohnungen ansuchen kann. SVP-Rat Martin Alber gab zu bedenken, dass die Zone für alte Menschen nicht besonders geeignet sei, der Bau derselben aber dringend notwendig sei. _________________________ Die Gemeinde Sterzing hat gegen den geplanten Bau einer Biogasanlage im Süden der Stadt Rekurs eingereicht. Das Urteil steht noch aus. _________________________ Das Stadttheater bereitet der Gemeinde Kopfzerbrechen. Das 2000 eingeweihte Haus, so Stadtrat Hermann Gögl, weist zahlreiche Baumängel auf, für welche die Gemeinde immer wieder Finanzmittel zur Verfügung stellen muss: jüngsthin 100.000 Euro. _________________________ Carmela Grassi ist das neue Mitglied im Sterzinger Bibliotheksrat. _________________________ Mit den Arbeiten bei der Einmündung der Lahnstraße in die nach Raminges führende Straße wird erst im nächsten Jahr begonnen. Jugendzentrum Bürgermeister Messner bedauerte, dass die Gemeinde bei der Realisierung eines Jugendzentrums nach wie vor auf der Stelle trete. Im Wahlkampf hatten mehrere Kandidaten ein solches Zentrum versprochen. „Die umliegenden Gemeinden wollen keinen gemeinsamen Jugendtreff, deshalb sollten wir als Stadtgemeinde nun an eine eigene, kleinere Struktur denken.“ Ins Auge gefasst wurde der Ankauf der Tennisbar in der Sportzone. Zur Miete angeboten wurde der Stadtverwaltung auch die ehemalige Diskothek Jägerkeller; inmitten einer dicht besiedelten Wohnzone eine wohl überaus problematische Möglichkeit. lg
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pfitsch
Das erste Mal ... Woran auch immer man bei diesen drei Worten denken mag – einigen Mitgliedern des Gemeinderates von Pfitsch enthuschten sie allein schon angesichts der Tatsache, dass die erste Sitzung nach der Sommerpause Ende September bereits nach zwei Stunden beendet war. Hätte es den Punkt „Allfälliges“ nicht gegeben, wäre sogar schon nach 50 Minuten Schluss gewesen. Was geschah in dieser ungewohnt kurzen Zeit? Bevor es ans Eingemachte ging, musste erst einmal der frei gewordene Platz von Dr. Wilhelm Seppi (Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch“) besetzt werden. Bürgermeister Johann Frei verlas dessen Rücktrittsschreiben und dankte ihm für seine Tätigkeit. Renato Bussola ließ es sich nicht nehmen, Seppi öffentlich für seinen Einsatz zum Wohle der Bevölkerung, ohne jemals Partikularinteressen vertreten zu haben, seinen Dank auszusprechen. Dann konnte Klaus Schuster Platz nehmen und die kurze Zeit der Sedisvakanz beenden. Die einzige Anfrage des Abends betraf den Besuch von Landeshauptmann Luis Durnwalder, der
im vergangenen Juni nach St. Jakob gekommen war. Die Vertreter der Bürgerliste wollten u. a. in Erfahrung bringen, welche Meinung der Landeshauptmann zu den Themen Biogasanlage und E-Werke im Hochtal sowie bezüglich Land-
die nicht im Einklang mit der Meinung der SVP-Mehrheit stünden, etwa im Bereich der Strompolitik. In seiner Replik stellte Bürgermeister Johann Frei fest, dass es sich bei besagtem Treffen um eine Mitgliederversammlung der SVP-Orts-
Das E-Werk der Kraftwerk Wiesen Konsortial GmbH soll planmäßig in Betrieb gehen.
schaftsschutzplan vertrete, warum zu diesem Treffen nicht auch die übrigen Ratsfraktionen eingeladen worden seien und warum der Landeshauptmann nicht mit Standpunkten konfrontiert worden sei,
gruppe St. Jakob gehandelt habe; es liege also nicht in der Kompetenz der Gemeindeverwaltung, dieser etwaige Gäste und Themen vorzuschreiben. Zu den geplanten E-Werken im Talschluss erach-
In Kürze Bahnhof Sterzing Einstimmig spricht sich der Rat für den Abschluss einer Vereinbarung mit der Autonomen Provinz Bozen aus, um die Sanierung des Bahnhofes Sterzing – voraussichtlich im kommenden Jahr – in Angriff nehmen zu können. Diese Vereinbarung ist Grundvoraussetzung dafür, um in den Genuss eines Landesbeitrages in Höhe von 80 Prozent der Gesamtkosten zu kommen. Kindergarten Wiesen Referent Johann Gasser wird als Vertreter der Gemeinde im Beirat des Kindergartens Wiesen einstimmig bestätigt. Baukommission Nach dem Rücktritt von Josef Volgger wird Inge 24
te Durnwalder eine Einigung auf ein einziges Projekt für notwendig; bezüglich Landschaftsschutzplan werde die Landesregierung auf einen Rekurs vor dem Staatsrat verzichten. Die Biogasanlage sei nicht zur Sprache gekommen.
Graus auf Vorschlag des Tourismusvereins in die Baukommission entsandt. Friedhofsordnung Wiesen Die Genehmigung der Friedhofsordnung der Pfarrei zum Hl. Kreuz in Wiesen wird vertagt, da die Durchführungsverordnung bezüglich Feuerbestattung noch nicht in diese eingebaut worden ist. Haushaltsänderung Mit acht Ja-Stimmen und sechs Enthaltungen der Opposition wird die 4. Haushaltsänderung gutgeheißen. Sie ist u. a. aufgrund der Verlegung der Mittelspannungsleitung, der Bahnhofssanierung und eines Grundtausches in Bezug auf den Durchführungsplan der Gewerbezone Eisackstraße II notwendig geworden.
Ein Beschlussantrag der Bürgerliste bezüglich Erweiterung des Ausschankgebäudes im Gemeindepark von Wiesen wurde wieder zurückgezogen, da es in der Zwischenzeit bereits ein Treffen mit den Vereinsvorständen gegeben habe. Karl Volgger von den Freiheitlichen wollte in einem Beschlussantrag die Berücksichtigung der Mehrheitssprache bei der Beschriftung von öffentlichen Gebäuden sowie auf Hinweisschildern erwirken; als Negativbeispiel nannte er die Inschrift auf dem Rathaus, die diesem Grundsatz nicht Rechnung trage. Bürgermeister Johann Frei berief sich in seiner Replik auf Landeskonservator Leo Andergassen, der die Erhaltung des originalen Schriftzuges aus den 1960er Jahren explizit begrüßt habe. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt; die Freiheitlichen-Fraktion stimmte dafür, die Bürgerlistler Erwin Astenwald und Klaus Schuster enthielten sich der Stimme. Spannend wurde es unter „Allfälerker november 13
Parken am Bahnhof wird kostenpflichtig Nach der Übernahme des Bahnhofes Sterzing muss die Gemeinde Pfitsch in Zukunft auch für die Instandhaltung des Parkplatzes aufkommen. Um die anfallenden Kosten schultern zu können, plant die Gemeindeverwaltung die Anbringung einer Schranke; die Möglichkeit, die Gebühr über den Südtirol-Pass zu begleichen, wurde vor kurzem bei einem Treffen des Gemeindeausschusses mit Landesrat Thomas Widmann zur Sprache gebracht. Zudem wurde angeregt, die Bezeichnung zukünftig in „Bahnhof Sterzing-Pfitsch“ abzuändern. Vorgebracht wurde der Wunsch, die Ortschaft Flains auch samstags und sonntags mit dem Citybus anzufahren. Widmann sicherte auch zu, eine mögliche Busanbindung des Altenheimes Schloss Moos mit Wiesen zu prüfen; im Rahmen eines Pilotprojekts, mit dem auch entlegene Weiler mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen werden sollen, wird überdies eine Verbindung nach Tulfer in Erwägung gezogen. Die derzeit noch fehlenden Lärmschutzwände am Beginn der Mühlgasse sollen demnächst vervollständigt werden. liges“, als es u. a. einmal mehr um das Thema Strom ging. Wie bekannt sollen die Hochspannungsleitungen in Wiesen unterirdisch verlegt und die Terna-Masten entfernt werden. Terna und MEMC haben offensichtlich andere Pläne. Dass letztere ihre grenzüberschreitende 132-kV-Leitung auf diesen Masten errichten will, widerspreche allerdings ganz klar dem vorliegenden Projekt, so Bürgermeister Johann Frei. Die zuständigen Beamten wüssten nun von nichts oder seien für eine Antwort nicht zu erreichen. „Alles paletti!“ hieß es hingegen bezüglich E-Werk in Wiesen. NeoRat Schuster verwies auf einen Arti-
kel in der Tagespresse, laut dem die Kraftwerk Wiesen Konsortial GmbH den Zeitplan nicht einhalten könne, was auch für die Gemeinde einen beträchtlichen Schaden mit sich bringen würde. Umgehend versuchte Bürgermeister Frei zu beschwichtigen: „Ach, Sie wissen ja, was die Zeitungen so schreiben“ (Diesen Pauschalvorwurf an die Medien muss die Erker-Redaktion natürlich vehement von sich weisen!). Laut aktuellsten Informationen werde das Kraftwerk planmäßig in Betrieb gehen.
Barbara Felizetti Sorg
Hochspannungsleitung kommt unter die Erde Auf Initiative der Biogas Wipptal GmbH wird in der Gewerbezone „Eisackstraße“ die Hochspannungsdoppelleitung (132 kV) auf einer Länge von 930 Metern entlang der Erschließungsstraße parallel zum Eisack unterirdisch verlegt. Dadurch werden acht Zwischenmasten eliminiert, die Endmasten werden durch neue Kopfmasten ersetzt. Die Kosten des Projekts, das von Johann Röck in Zusammenarbeit mit RFI erstellt wurde, belaufen sich auf rund 2,9 Millionen Euro. Vom Land werden 1,84 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, der Rest muss von den betroffenen Betrieben aufgebracht werden. Die Arbeiten werden demnächst ausgeschrieben. erker november 13
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Weihnachtszeit:
Das richtige Geschenk finden im Outlet Center Brenner Nach dem Eröffnungsreigen einer ganzen Reihe von internationalen Top-Marken im Outlet Center Brenner ist es heuer ganz leicht, das passende Weihnachtsgeschenk zu finden. Ganz einfach geht das Schenken mit den Geschenksgutscheinen vom Outlet Center Brenner. Über 50 internationale Top-Marken erwarten unsere Kunden. Und das mit ständig reduzierten Outlet-Preisen von -30 bis -70 % auf das gesamte Sortiment.
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Gossensaß
Dorfplatz wird erneuert Künftig nur noch drei Gemeindereferenten Am Rathaus-, Ibsen- und Festplatz im Zentrum von Gossensaß werden derzeit umfangreiche Arbeiten vorgenommen. Nach der Neugestaltung des Dorfplatzes, im Zuge dessen Rampen neu errichtet, Stufen abgetragen, die Pflasterung und Beleuchtung erneuert sowie ein Wasserparcours errichtet wird, soll der Dorfplatz in neuem Glanz erscheinen. Darauf verwies Bürgermeister Franz Kompatscher auf der jüngsten Ratssitzung. Demnächst, so der Bürgermeister, werde auch der Bau der Feuerwehrhalle in Pflersch ausgeschrieben. Der Abriss der alten Finanzkaserne in Gossensaß stehe bevor. Ein weiteres Mal leer ausgegangen sei hingegen die Ausschreibung für die Arbeiten zum Brückenbau in Brennerbad, während der Fortgang der Eisackverbauung im Dorfzentrum von Gossensaß zügig voranschreite. Ende September haben die 15 Räte
der Gemeinde Brenner einstimmig den Beitritt zur Gesellschaft Eco Center Bozen (Gesellschaft für die Führung des neuen Müllverbrennungsofens Bozen) beschlossen. Vizebürgermeisterin Dolores Oberhofer Leitner wurde als Vertreterin des deutschen Kindergartenbeirates von Gossensaß bestätigt, Gemeindereferent Nardo Ponzano für den italienischen Kindergarten. Die Müllgebühren bleiben bis auf weiteres unverändert. Abgeändert haben die Räte die Gemeindesatzung: In der kommenden Verwaltungsperiode werden demnach dem Gemeindeausschuss neben dem Bürgermeister
nur noch drei Referenten angehören, darunter zwingend eine Frau.
Franzensfeste
Geldspritze für Investitionen Innerhalb 2016 möchte die Gemeinde Franzensfeste die beiden Schulhäuser in Mittewald und Franzensfeste energetisch sanieren, Wasserleitungen in Mittewald bauen und die Zufahrt zum Schau-E-Werk in Graßstein verbessern. Das Regenwasser der Mühlstraße in Mittewald soll abgeleitet, das Ufer des Stausees in Franzensfeste gestaltet werden. Die Vorschläge der Gemeindeverwaltung hat der Kraftwerksbeirat der SE Hydropower vor kurzem gutgeheißen. Das Unternehmen, das der Gemeinde jedes Jahr 166.000 Euro für Umweltmaßnahmen als Ausgleich für ein Kraftwerk in Brixen
versprochen hat, wird die Bauarbeiten finanzieren. Der Gemeinde stehen auch Ausgleichsmaßnahmen für den Bau des Brennerbasistunnels zu. Die erste Maßnahme – der Bau einer Lärmschutzwand an der Eisenbahn in Mittewald – wird im Frühjahr 2014 umgesetzt. Geplant ist zudem die Umstellung auf eine energiesparende öffentliche Beleuchtung. Im Gespräch ist auch der Bau des Auffangbeckens des murengefährdeten„Schindlergrabens in der Zone Riol. Das Projekt wird nun dem UVP-Amt vorgelegt. Die BBTGesellschaft hat es bereits gutgeheißen, der Beschluss der Landesregierung steht noch aus. erker november 13
soziales
Aspi – Soziale Absicherung bei Arbeitslosigkeit für alle Beschäftigten in einem lohnabhängigen Arbeitsverhältnis Mit 1. Jänner 2013 ist die neue soziale Absicherung in Kraft getreten, wobei gestaffelte Übergange bis zur endgültigen Einführung mit 1. Jänner 2016 vorgesehen sind. Diese neue Sozialversicherung ersetzt somit das ordentliche und verringerte Arbeitslosengeld sowie das Mobilitätsgeld. Ausgenommen sind die Landwirtschaft und der Bausektor, in denen die geltenden Regelungen nicht angetastet wurden. Man unterscheidet bei dieser Sozialleistung zwischen Aspi und Mini-Aspi (bei befristeten bzw. Saisonverträgen), der jeweilige Anspruch hängt von den unterschiedlichen Versicherungszeiten des Arbeitslosen ab. Gemeinsamkeiten zwischen Aspi und Mini-Aspi Betroffene müssen um Anerkennung des Arbeitslosenstatus mit gleichzeitiger Eintragung in die Liste der Arbeitslosen beim Arbeitsservice ansuchen. Es muss sich um eine unfreiwillige Arbeitslosigkeit handeln, mit Ausnahme einer anerkannten gerechtfertigten Kündigung, u. a. auch freiwillige Kündigungen von Müttern mit einem Kind unter einem Jahr. Für diese Zuerkennung ist das Arbeitsamt zuständig. Gleichzeitig verpflichtet sich der Arbeitslose für den Arbeitsmarkt verfügbar zu sein, d. h. er muss an vereinbarten Terminen zur Arbeitsvermittlung erscheinen und auch angemessene Arbeitsangebote annehmen. Innerhalb der ersten zwei Monate bzw. von 68 Tagen ab Arbeitslosenstatus muss über ein Patronat ein telematischer Antrag eingereicht werden. Bei Anträgen innerhalb der Karenz (die ersten sieben Tage) erfolgt die Leistung ab dem 8. Tag und deckt somit unter Berücksichtigung der Karenz den gesamten Zeitraum der Arbeitslosigkeit ab. Als Bemessungsgrundlage für die Vorsorgeleistung wird das besteuerbare Einkommen der zwei vorhergehenden Jahre herangezogen. Die Vergütung entspricht 75 Prozent des Lohnes und darf für das Jahr 2013 die monatliche Summe von 1.180 Euro nicht überschreiten. Während des gesamten Bezugszeitraumes ist der Arbeitslose figurativ für die Pensionsversicherung abgedeckt. Die Arbeitslosenleistung wird monatlich ausbezahlt. Der Anspruch auf Familiengeld geht in der Arbeitslosenzeit nicht verloren, allerdings muss darum gleichzeitig mit dem Arbeitslosenantrag bei den Patronaten angesucht werden.
Unterschiede zwischen Aspi und Mini-Aspi Aspi Zusätzlich zu einem Arbeitsjahr im vergangenen Versicherungs- Zweijahreszeitraum müssen auch noch zwei zeiten volle Versicherungsjahre beim Nationalen Fürsorgeinstitut aufscheinen. Die Bezugsdauer befindet sich bis zum Jahr 2016 in einer Übergangsphase, mit dem Ziel, auf 12 bzw. 18 Monate je nach Lebensalter Bezugsdauer sie Unverändert werden für die ersten und Ausmaß der anzuheben. sechs Monate 100 Prozent der zustehenden Leistung Leistung ausbezahlt, für weitere sechs Monate stehen 85 Prozent zu und nach weiteren sechs Monaten nur mehr 60 Prozent.
Mini-Aspi Es braucht mindestens 13 Versicherungswochen bzw. 78 Tage in den letzten 12 Monaten. Dies hängt von der Anzahl der Versicherungswochen des vorhergehenden Jahres ab, wobei die Hälfte davon als Zeitraum für den Bezug des Mini-Aspi anerkannt wird; die eventuell schon genossenen Zeiträume werden davon in Abzug gebracht.
Bei Arbeitsaufnahme erlischt der Anspruch auf jegliche Arbeitslosenleistung, mit Ausnahme der Saisonbeschäftigten, die bis zu fünf Tage arbeiten können, ohne den Anspruch auf die Mini-Aspi zu verlieren. Innerhalb von 30 Tagen muss die Meldung über die Unterbrechung der Arbeitslosenleistung über ein Patronat an das Nationale Fürsorgeinstitut eingereicht werden. Jedoch wird bei einer Arbeitsaufnahme mit einem befristeten Arbeitsvertrag unter sechs Monaten keine Streichung aus der Arbeitslosenliste getätigt und der Betroffene kann bei Ablauf des befristeten Arbeitsverhältnisses wieder die vorhergehende Position einnehmen. Sporadische Nebeneinkünfte bis 5.000 Euro (heuer liegt die Obergrenze noch bei 3.000 Euro) sind mit dem Bezug der Arbeitslosenleistung kompatibel.
ASPI
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umwelt
Der Gliederferner zum Zeitpunkt der Messungen
Wipptaler Gletscher unter der Lupe Eisdickenmessungen am Gliederferner, Hangenden Ferner und Feuersteinferner
Von Roberto Dinale
Die globale Erwärmung macht den Gletschern zunehmend zu schaffen. Trotz des schneereichen Winters ist in Südtirol auch heuer wieder – wenn auch abgeschwächter – ein Rückgang der weißen Giganten zu verzeichnen. Die Prognosen für die Zukunft sind düster: Bis 2030 soll die Hälfte des Eisvolumens vom Jahr 2000 geschmolzen sein, mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt. An verschiedenen Gletschern wurden in den letzten Jahren Messungen durchgeführt, um die Veränderungen zu beobachten, so auch im Wipptal. Das Monitoring eines Gletschers erfolgt gewöhnlich auf verschiedenen Ebenen. Es gehört zur glaziologischen Praxis, die Längen-, Oberflächen- und Volumensänderungen zu messen. Weniger häufig, da technisch sehr aufwändig, sind die Eisdickenmessungen, also die Bestimmung des gesamten Volumens eines Gletschers. Diese sind jedoch von großem Interesse, weil dabei genau erhoben werden 28
kann, wie viel Wasser in Form von Eis im Hochgebirge gebunden ist. Diese Informationen sind zur Planung der zukünftigen hydrologischen Ressourcen unter Berücksichtigung verschiedener Klimaszenarien wichtig. Weiters können damit Übertiefungen im Untergrund lokalisiert sowie die Bildung von unterirdischen Gletscherseen und deren Signifikanz als Naturgefahr erkannt werden. Nachdem 2009 Eisdickenmessungen am Übeltalferner in Ridnaun durchgeführt worden sind, wurden 2012 der Gliederferner in Pfitsch und 2013 die an der Wasserscheide zwischen Pflersch und Ridnaun nebeneinander liegenden Feuersteinferner und Hangender Ferner unter die Lupe genommen. Die Messungen wurden mittels Radarecholotung vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Innsbruck (IMGI) und vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung (IGF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Innsbruck im Auftrag des Hydrographischen Amtes im Rahmen des Interreg-Projekts ClimOpt durchgeführt. Die wissenschaftliche Projektleitung oblag Andrea Fischer.
Die Methode basiert auf der Messung des Laufzeitunterschiedes zwischen direkten und am Untergrund reflektierten Signal. Das von den Antennen an der Gletscheroberfläche gesandte elektromagnetische Signal dringt ins Eis hinein, wird am Untergrund reflektiert und kommt später beim Empfänger als das durch die Luft übertragene Signal an. Die Messergebnisse bestätigen, dass der Großteil der Eisreserven in den größeren Gletschern geborgen ist. Der Hangende Ferner und insbesondere der Feuersteinferner sind nunmehr sehr dünn. Etwa die Hälfte des Eises an letztgenanntem Gletscher ist dünner als 20 Meter. Am Gliederferner sind die Eismassen vor allem an einigen Eintiefungen des Untergrundes konzentriert.
Es stellt sich natürlich die Frage, wie lange der Gletscher noch existieren wird. Das hängt nicht nur von seiner Größe und Festigkeit ab, welche die Trägheit des Systems bestimmen, sondern auch von der Lage des zukünftigen Gleichgewichtsniveaus. Diese Linie trennt die Ablations- oder Schmelzzone im unteren Bereich vom Akkumulationsgebiet im oberen Bereich. Wenn das Gleichgewichtsniveau über den Gletscherbereich ansteigt, wird dieser vollständig abschmelzen. Die vom IPCC (Intergovernamental Panel for Climate Change) ausgearbeiteten Klimaszenarien gehen bis 2100 von einem globalen Temperaturanstieg von 1,0 bis 3,7°C aus. Diese unterschiedlich projizierte Entwicklung des regionalen Klimas führt zu einer relativ großen Unsicherheit, was die
Messergebnisse der Radarecholotung Eisdicke [m]
Datum
Fläche [km2]
Mittel
max
Eisvolumen [Mio. m3]
Übeltalferner
8./9. Mai 2009
6,386
68
214
434
Gliederferner
10. Mai 2012
1,798
28
82
50
Hangender Ferner
8. Juni 2013
0,914
12
47
11
Feuerstein-Ferner
8. Juni 2013
1,301
11
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Gletscher
erker november 13
landwirtschaft
Klimawandel im Vormarsch Hunderte von Wissenschaftlern aus 38 Ländern haben daran gearbeitet, nun liegen die Ergebnisse vor: In ihrem 5. Klimareport, der Ende September veröffentlicht wurde, warnt die UNO eindringlich vor den Folgen des Klimawandels. Es drohen Hitzewellen, viele Gletscher könnten verschwinden, der Meeresspiegel steigt möglicherweise schneller an, als bisher vermutet. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Luft im weltweiten Durchschnitt um 0,9° C erwärmt, der Meeresspiegel ist um 20 Zentimeter angestiegen. Die vergangenen 30 Jahre waren zumindest auf der Nordhalbkugel die wärmsten seit dem Hochmittelalter. Ein ungebremster Ausstoß von Treibhausgasen würde das Klima bis zum Ende des Jahrhunderts vermutlich um 3,7° C erwärmen. Schnee und Eis tauen in beträchtlichem Maße auf. Bis auf wenige Ausnahmen werden alle Gletscher schrumpfen, viele von ihnen, die auch als Trinkwasserspeicher dienen, verschwinden. Sowohl Grönland als auch die Antarktis verlieren mehr Eis, als sie Schnee dazugewinnen. Der Schollenteppich auf dem Arktizeitliche Entwicklung des Eisvolumens der Südtiroler Gletscher im 21. Jahrhundert anbelangt. Es er-
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schen Ozean ist dramatisch dünner geworden; bis 4,5° C. im Sommer 2012 hat sich seine Ausdehnung Wärmer wurden in den vergangenen Jahren sogar halbiert. Das Arktiseis – so wird vermutet auch die Ozeane. Dort ist allerdings ein weite– war seit mindestens 2.000 Jahren nicht mehr rer Effekt des Kohlendioxids feststellbar: Dort so dünn wie heute. Auch in den mittleren Brei- verbindet es sich zu Kohlensäure, der pH-Wert ten nehmen die Schneefälle ab, der Permafrost des Wassers sinkt – die Ozeane werden also zieht sich zurück. saurer, Korallen, Muscheln und anderen OrMöglich ist auch eine ganismen fällt es Verschiebung der Klischwerer, ihre Kalkmazonen. In den Subschalen zu bilden. tropen und den anDer UNO-Klimagrenzenden Regionen rat warnt eindringwie am Mittelmeer lich vor den Folgen dürfte es häufiger Dürdes ungebremsten ren geben. In den TroCO2-Ausstoßes. Die pen und in mittleren Folgen würden „die Breiten würde es mehr Nackte protestieren auf dem Aletschgletscher gegen Umwelt in einer die Klimaerwärmung. Starkregen geben. Weise ändern, wie Zurückzuführen sind diese Veränderungen es seit Hunderten oder Tausenden Jahren hauptsächlich auf Kohlendioxid (CO2), das der nicht geschehen“ ist. HandlungsanweisunMensch mit den Abgasen in die Luft bläst. Das gen gibt der Klimarat nicht, er legt lediglich Gas hält die Strahlung der Sonne in der Atmo- den aktuellen Wissensstand dar. Die Konsesphäre zurück; die wärmere Luft lässt mehr quenzen muss vor allem die Politik ziehen. Wasser verdampfen und es bildet sich eine Welche das sind, entscheidet sich auf den Dampfglocke, welche die Luft weiter erwärmt. UNO-Klimagipfeln, die jährlich tagen. Der Verdoppelt sich die bisherige CO2-Menge, be- nächste findet im November in Warschau deutet dies einen Temperaturanstieg um 1,5 statt.
scheint aber wahrscheinlich, dass um das Jahr 2030 nur noch die Hälfte des Eisvolumens vom Jahr
2000 verbleiben wird. Die relativ zügige Abnahme des Eisvolumens und die damit verbundene Verklei-
nerung der Atmosphäre exponierten Eisoberfläche sowie die Änderung der Höhenverteilung der Eis-
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Foto: Gianluigi Franchi
umwelt
Der Übeltalferner bei der Abschlussbegehung am 24. September 2013
Haushaltsjahr 2012/13 nur knapp negativ Die Erhebungen der Massenbilanzen haben am Übeltalferner im hydrologischen Jahr 2001/02
Eisdicken von Feuersteinferner und Hangendem Ferner
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Schneerücklage hat sich auf den Gletschern bis Ende Juni ausgebaut. Die andauernde Schönwetterlage im Juli mit Hitzewellen bis etwa Mitte August hat die Eismassen dann aber rapide beeinträchtigt und dafür gesorgt, dass die Massenbilanz auch in diesem Jahr in den Minusbereich geraten ist. Dennoch haben der Temperaturrückgang in der zweiten AuMessgerätschaft am gusthälfte und die SchneeFeuersteinferner fälle im September dafür gesorgt, dass das Haushaltsjahr 2012/13 mit einem Verlust von etwa 300 Millimeter Wasseräquivalent, gleichmäßig auf den gesamten Gletscher verteilt, nur als knapp negativ eingestuft werden kann. Auch die Längenmessungen Mit Anwendung der so genannten direkten auf den heimischen Gletschern zeigen in dieglaziologischen Methode wird dabei die Mas- sem Jahr keine größeren Rücktritte mit Werten E im Mittel um rund -10 Meter. senänderung des Eiskörpers, bezogen auf das hydrologische Jahr (vom 1. Oktober bis zum 31 September des Folgejahres), untersucht. Die Messergebnisse werden in Winter- und Sommerbilanz unterteilt, indem die Schneeakkumulation im Winter und die Schnee- und Eisablation im Sommerhalbjahr separat ausgewertet werden. Nach einem leicht überdurchschnittlich verschneiGletscherdicke des ten Winter hat der Sommer Gliederferners in 3D heuer ziemlich lange auf sich warten lassen und die begonnen und werden vom Italienischen Glaziologischen Komitee in Zusammenarbeit mit dem Hydrografischen Amt der Autonomen Provinz Bozen durchgeführt.
Foto: Akademie der Wissenschaften, Innsbruck
oberfläche werden sukzessive eine Abnahme der jährlichen Massenverluste mit sich bringen und somit – unabhängig vom Klimaszenario – eine deutliche Abnahme des Schmelzwasserbeitrags zum Gesamtabfluss aus den vergletscherten Einzugsgebieten.
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landwirtschaft
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gesellschaft
Aus aller Herren Länder Rund 8,3 Prozent der Wohnbevölkerung Südtirols sind ausländische Staatsbürger. Am 31. Dezember 2012 waren insgesamt 42.522 ansässige Ausländer in die Melderegister der Gemeinden eingetragen. Ende 1992 waren es noch rund 5.800 Menschen. Damit hat sich der Bestand der ausländischen Wohnbevölkerung in den letzten zwei Jahrzehnten versiebenfacht.
Foto: Nils Fisch
Über 42.500 Ausländer aus 136 Ländern in Südtirol ansässig/ Anzahl in 20 Jahren versiebenfacht/ Wipptal liegt im landesweiten Durchschnitt
Die Zahl der ausländischen Wohnbevölkerung nimmt seit 1992 kontinuierlich zu. Wie eine Erhebung des Landesinstitutes für Statistik (ASTAT) ergeben hat, verläuft das relative Wachstum des Ausländerbestandes jedoch relativ zyklisch: Während bis Mitte der 90er Jahre eine langsame, aber konstante Zunahme zu beobachten war, fiel die der ausländischen Wohnbevölke- der Revisionsphase, die noch bis deranteile verzeichnen, ist beijährliche Veränderung in den Jah- rung um 7,2 Prozent zugenom- zum 31. Dezember dieses Jahres spielsweise Deutschlands Quote ren um die Jahrtausendwende mit men. Im Anschluss an eine Volks- anhalten wird, auch die Melde- (8,8 %) durchaus mit jener Südtirund zehn Prozent geringer aus, zählung ist es nämlich Aufgabe registerdaten aller Südtiroler Ge- rols vergleichbar. Auch wenn die Einwanderung um ab 2003 wieder deutlicher an- der Gemeinden, ihre Melderegi- meinden ausgewertet. in Italien nicht ausschließlich ein zusteigen. Der Höhepunkt wurde ster mit den Ergebnissen der Zählung abzugleichen, Überdurchschnittliche urbanes Phänomen darstellt, so mit einem Plus von 16 alle Unstimmigkeiten Ausländerquote konzentriert sich die ausländische Prozent im Jahr 2007 Der Anteil der zu überprüfen und Wohnbevölkerung doch haupterreicht. In jenem Jahr Ausländer an gegebenenfalls zu Mit einem Anteil von 8,3 Prozent sächlich auf die größeren Städfand die letzte EU-Erberichtigen. So wer- an der gesamten Wohnbevölke- te: 9,6 Prozent beträgt die Ausweiterung statt, im der Gesamtbeden im Zuge dieser rung liegt Südtirol über dem ge- länderquote in den zwölf italieZuge derer auch in Itavölkerung SüdRevision alle ansäs- samtstaatlichen Durchschnitt von nischen Großstädten. Auch in den lien die Neuregelung tirols beträgt sigen Personen, die 7,4 Prozent, jedoch unter jenem Provinzhauptstädten liegt sie mit des freien Niederlas8,3 Prozent. bei der Volkszählung Mittel- und Norditaliens, wo mehr einem Wert von 8,9 Prozent über sungsrechtes der EUnicht vorgefunden als 85 Prozent der ansässigen Aus- dem gesamtstaatlichen DurchBürger in Kraft getreschnitt. Bozen verzeichnet einen ten ist. Auch konnten zahlreiche wurden, nach Abschluss von ver- länder leben. Verwaltungsverfahren Im europäischen Kontext zählt Anteil von 13,4 Prozent und zieht illegale Einwanderer in dieser Zeit kürzten ihren Rechtsstatus sanieren. Mit aus den Melderegistern gestri- Südtirol zu jenen Gebieten, in de- – wohl aufgrund der relativ guten dem Einsetzen der Wirtschaftskri- chen. Umgekehrt werden jene, nen mehr Migranten im Verhältnis Beschäftigungslage – verhältnisse ist das relative Wachstum wieder die zwar gezählt wurden, aber kei- zur gesamten Wohnbevölkerung mäßig viele Ausländer an. unter zehn Prozent gefallen. Das nen Wohnsitz beantragt haben, leben als im EU-Durchschnitt (6,6 Jahr 2011 ist von einem markanten meldeamtlich eingetragen, so- %). Während die Nachbarländer Situation auf Bezirks- und Gemeindeebene Rückgang gekennzeichnet, da zum fern sie die Voraussetzungen Zeitpunkt der Volkszählung zahl- dafür erfüllen. Da sich die Im Wipptal leben 749 Männer In der Landeshauptstadt lebt reiche ansässige Ausländer nicht meldeamtlichen Verfahren gewöhnlich zeitlich in die mehr aufgefunden wurden. und 778 Frauen aus dem Ausland. mit 13.979 Personen etwa ein Drittel aller in Südtirol ansäsLänge ziehen, spiegeln die sigen Ausländer. In Meran Bestandsdaten der GemeinRevision der Melderegister den nicht immer die reelle Situ- Schweiz (22,4 %) und Österreich sind es 5.442 (12,8 %) und in Brixen Im Revisionsjahr 2012 hat die Zahl ation wider. Trotzdem werden in (10,8 %) deutlich höhere Auslän- 1.954 (4,6 %). Insgesamt haben 32
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26.571 ausländische Staatsbürger (62,5 %) in einer der sieben Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern ihren festen Wohnsitz. Auf Bezirksebene ist die Konzentration der ausländischen Wohnbevölkerung in Bozen am höchsten (13,5 %). Es folgen das Burggrafenamt und Überetsch-Unterland mit jeweils 8,7 Prozent. In den anderen Bezirksgemeinschaften liegt der Ausländeranteil unter dem Landesdurchschnitt, so auch im Wipptal. Betrachtet man den prozentuellen Anteil der ausländischen an der gesamten Wohnbevölkerung in den einzelnen Gemeinden, weisen neben Bozen und Meran auch einige kleinere Ortschaften einen Wert von über zehn Prozent auf. Spitzenreiter ist dabei Franzensfeste mit einem Ausländeranteil von 23,9 Prozent. Auf Salurn (21,0 %) und Waidbruck (15,9 %) folgt die Gemeinde Brenner mit 14,3 Prozent. Betroffen sind auch Margreid (11,6 %) und Mühlbach (11,1 %). In den übrigen Wipptaler Gemeinden liegt der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung weit unter dem Landesdurchschnitt. In Pfitsch liegt der Wert bei 6,6 Prozent, in Freienfeld bei 5,1 Prozent, die Gemeinde Ratschings weist einen Wert von 2,9 Prozent auf. Sterzing liegt mit einem Anteil von 8,3 Prozent genau im südtirolweiten Durchschnitt. Im Großteil der Gemeinden sind ausländische Staatsbürger im Ver-
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„Menschen träumen von einem Leben in Würde“ Mehr als 42.500 Ausländer leben in Südtirol, rund 3,6 Prozent davon im Wipptal. Doch was veranlasst Menschen dazu, fernab ihrer Heimat ein neues Glück zu suchen? Mit welchen Schwierigkeiten sehen sie sich konfrontiert? Und wie kann die Integration dieser Menschen in unsere Gesellschaft gelingen? Im Gespräch mit Christina Tinkhauser, Direktorin der Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Wipptal. Erker: Frau Tinkhauser, im Wipptal lebten Ende des Jahres 2012 insgesamt 1.527 Ausländer. Warum haben diese Menschen ihre Heimat verlassen? Christina Tinkhauser: Die Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen, sind vielfältig. Abenteuerlust treibt die wenigsten von ihnen zu uns, denn diesen Luxus kann sich nur eine Wohlstandsgesellschaft leisten. Vor allem ist es das Bedürfnis zu überleben, das diese Menschen antreibt, ihre Grundbedürfnisse zu stillen. Was wir im Umgang mit ausländischen Menschen nie vergessen dürfen: Sie träumen von einem Leben frei von Armut, von Verfolgung und Kriminalität, von einem sinn- und wertvollen Leben, kurz: von einem Leben in Würde. Hinter jedem Ausländer steht eine ganz persönliche Geschichte. Welches Schicksal hat sie ganz besonders berührt? Ich erinnere mich immer wieder an das Schicksal
hältnis zur Gemeindebevölkerung unterdurchschnittlich vertreten, in 31 Gemeinden ist das Phänomen kaum nennenswert (unter 3 %). Laurein ist die einzige Gemeinde, in der keine ausländischen Staats-
aktuell
eines kurdischen Jungen, der auf seiner Flucht aus Afghanistan drei Wochen lang unter der Ladefläche eines LKW eingeklemmt war und insgesamt mehr als ein Jahr unterwegs war, bis seine Flucht im Wipptal schließlich ein Ende gefunden hat. Das schwere Kindheitstrauma, das dieser Bub erlebt hat, berührt schon besonders – auch wenn man sagen muss, dass viele Menschen, die zu uns kommen, ein Leben unter extremen Bedingungen erduldet haben. Sie alle haben eine hohe Leidensfähigkeit, eine große Leidenstoleranz, weil sie Entsagung, Armut, poli-
tische Verfolgung über Jahre hinweg gewohnt waren, und solche Erfahrungen prägen eben. Mich berührt aber auch die Begrifflichkeit im Umgang mit diesen Menschen. Spreche ich pauschal
bürger leben. Entwicklungsdynamiken und Altersstruktur Der zahlenmäßige Zuwachs der
ausländischen Bevölkerung wird weitgehend von der Migrationskomponente bestimmt, während das natürliche Wachstum derzeit weniger als ein Viertel desselben ausmacht.
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von „dem Ausländer“, wird der Mensch auf ein bestimmtes Merkmal reduziert, das meist defizitär, zumindest kritisch besetzt ist und eben das Leben und seine Geschichte hinter dem Menschen auslöscht. Dasselbe passiert übrigens auch, wenn ich Begriffe wie „der Behinderte“, „der Alte“ oder „der psychisch Kranke“ verwende. Oft werden ausländische Menschen als Störung empfunden, die der einheimischen Bevölkerung Arbeitsplätze und öffentliche Beiträge wegschnappen. Können Sie diese Ängste nachvollziehen? Ja, das kann ich durchaus nachvollziehen. Gerade in Vorwahlzeiten, wie wir sie jüngst erlebt haben, werden solche Argumente immer wieder gern auf den Tisch gelegt. Wir müssen diese Ängste auch ernst nehmen. Ich kann auch nachvollziehen, wie sie entstehen, und zwar in den kollektiven und individuellen Ängsten vor dem Fremden und Neuen sowie im Selbsterhaltungstrieb, der allen Lebewesen innewohnt. Da wirken vor allem irrationale Kräfte in uns, die im Gesamten auch ihre Berechtigung haben. Doch haben wir eine ethische Verantwortung, diesen Kräften unsere Vernunftbegabung an die Seite zu stellen und die Realität zu überprüfen. Allein schon aus rein wirtschaftlicher Sicht könnten bestimmte Sektoren, wie etwa die Landwirtschaft oder der Tourismus, auf den Einsatz von ausländischen Mitarbeitern heute nicht mehr verzichten. Ihr Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt ist beträchtlich. Um öffentliche Beiträge zu erhalten, müssen sie dieselben Kriterien erfüllen wie alle anderen auch, u. a. eine fünfjährige Ansässigkeit bzw. Arbeitstätigkeit nachweisen. Wenn Kinder da sind, ist eine finanzielle Soforthilfe allein schon aus humanitären Gründen unerIm Jahr 2012 sind nahezu 7.000 Ausländer nach Südtirol zugewandert, fast die Hälfte davon vom Ausland, während rund 4.500 abgewandert sind, vorwiegend in andere italienische Gemeinden. Daraus resultiert ein Wanderungsüberschuss von über 2.000 Personen, der mehr als drei Viertel des gesamten Zuwachses ausmacht. Neben den Wanderungsbewegungen leistet auch die Geburten-
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lässlich. Die Menschen bekommen das, was vom Gesetz vorgesehen ist, um ein Leben in Würde zu führen – nicht umsonst gilt in der westlichen Welt die UNO-Konvention für Menschen- und Kinderrechte. Insgesamt sind die Ansprüche dieser Menschen an das Leben allerdings viel niedriger als unsere. Sind ausländische Menschen auffällig gewaltbereit? Was die Gewaltbereitschaft anbelangt, müssen wir uns vor Augen halten, dass Menschen aus anderen Ländern und Kulturen oft geprägt sind vom Recht des Stärkeren, auch aufgrund ihrer negativen politischen und sozialen Erfahrungen. Aber im Grunde sind wir das ja auch, allerdings üben wir strukturelle Gewalt aus, wenn wir etwa nicht grüßen oder einfach wegschauen. Dabei muss ich sagen, dass ich moralische Appelle als wenig wirksam einschätze. Es ist aber wichtig, dass ich meine Ängste kenne und von meiner Fähigkeit der Reflexion Gebrauch mache. Die Sozialdienste sind in ihrer täglichen Arbeit mit Menschen aus dem Ausland konfrontiert. Auf welche Schwierigkeiten stoßen sie dabei? Die Menschen kommen mit unterschiedlichen Lebensprojekten zu uns. Einige suchen nur vorübergehend Aufnahme, einige für immer. In unserem sozialen Gefüge besonders schwer zurecht kommen Menschen, die von Krieg und Terror traumatisiert und davon gesundheitlich beeinträchtigt sind. Wichtig im Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund ist, dass wir ihnen mit Empathie, Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein begegnen. Sie müssen die Gelegenheit haben zu erfahren, wie unsere Kultur und Le-
bilanz ihren Beitrag zum Anwachsen des Ausländerbestandes. Von Jahr zu Jahr kommen mehr Kinder mit ausländischer Staatsangehörigkeit zur Welt. Waren es in den 90er Jahren durchschnittlich etwas mehr als 100 Neugeborene im Jahr, beträgt ihre Zahl im Bezugsjahr 2012 749. Die Geburtenrate liegt derzeit bei 18,2 Lebendgeborenen je 1.000 Einwohnern, bei den Einheimischen liegt sie bei 10 je 1.000. Haupt-
bensweise ist. Wir haben die Pflicht, sie darüber zu informieren. Dabei muss uns bewusst sein, dass dies ein längerer Lernprozess ist. Wir im Sozialdienst stellen konkrete Forderungen an alle Personen, die soziale Hilfe in Anspruch nehmen. Werden sie nicht eingehalten, gibt es Konsequenzen. Es ist wichtig, dass uns auch die Einwanderer ein Angebot machen und sich einbringen, in dem Sinne, dass sie mitarbeiten und ein gemeinsam erarbeitetes Lebensprojekt mitgestalten. Viele Einheimische erwarten sich von ausländischen Menschen eine Anpassung bzw. Unterordnung an die hiesigen Gegebenheiten. Wie weit kann und darf Integration gehen? Hier muss ich ganz klar sagen: Nur Anpassung zu verlangen ist Gewalt. Sicher hat Südtirol gerade im Umgang mit fremden Kulturen eine eigene, ganz besondere Geschichte erlebt und auch gute Erfahrungen im Nebeneinander statt im Miteinander gemacht, besonders im öffentlichen Leben. Integration ist aber ein langer Lernprozess, der viel Aufgeschlossenheit verlangt, von allen Seiten. Auch ausländische Menschen müssen die Rechte, die sie haben, in Anspruch nehmen können. Dass die Begegnung im Einzelfall oft schwer fällt, ist klar und kann auch nicht von der Hand gewiesen werden. Wir haben nun einmal eine andere Zivilisation. Doch wir dürfen in dieser Diskussion nie den Menschen als Wert an und für sich vergessen. Ob Integration gelingt, hängt letztlich von beiden Seiten ab. Unsere Sozialisationssysteme, wie Sozialdienste, Bildungs- und Jugendeinrichtungen sowie auch das Gesundheitswesen können und müssen allerdings einen wesentlichen Beitrag dazu leisten. Interview: Barbara Felizetti Sorg
der Senioren im Algrund für die deutter von 65 und mehr lichen FertilitätsunFranzensfeste Jahren bei den Austerschiede ist der beweist mit 23,9 ländern viel bescheiträchtlich höhere AnProzent südtiro- dener aus (4,6 % geteil von ausländischen lweit den höch- genüber 19,8 %). Frauen im fruchtbaren Alter (63,9 %) gegensten Ausländer- Der Zuzug junger Menschen, die rege über jenem der einanteil auf. Geburtenentwickheimischen Frauen (43,9 %). lung und die geStrukturbedingt ist auch die ge- ringe Sterblichkeit in diesen Beringe Mortalität. Im Schnitt ster- völkerungsschichten können aus ben etwa 100 Ausländer pro Jahr. demographischer Sicht als Chan2012 lag die Sterberate mit 2,3 To- ce gewertet werden, da damit desfällen je 1.000 Einwohnern so- der stetigen Alterung der Südtirogar etwas darunter, während sie ler Gesellschaft entgegengewirkt im Vergleich dazu bei den Inlän- wird. dern 8,8 Promille betrug. Die unterschiedliche Altersstruk- Immer mehr „neue“ Südtiroler tur lässt sich zum einen am deutlich geringeren Durchschnittsal- Da Südtirol erst seit 20 Jahren eiter der ausländischen Mitbürger ner wachsenden Zahl an Men(33,6 Jahre) gegenüber den Ein- schen aus dem Ausland ein neues heimischen (42,4 Jahre) erkennen. Zuhause bietet, besteht der LöZum anderen fällt auch der Anteil wenanteil der ausländischen erker november 13
gesellschaft
Wohnbevölkerung aus Einwanderern der ersten Generation. Es gibt jedoch in jüngster Zeit immer mehr Neugeborene mit Migrationshintergrund, was zu einem Ansteigen der zweiten Ausländergeneration führt. Zum 31. Dezember 2012 liegt die Zahl der im Inland geborenen Ausländer mit Wohnsitz in einer Südti-
Mindestens 35 Prozent aller Einwanderer sind Muslime. roler Gemeinde bei 6.587, was mehr als 15 Prozent aller hier ansässigen ausländischen Staatsbürger entspricht. Durch diese Zahlen wird die politische Diskussion um die Reform des Staatsbürgerschaftsgesetzes aktueller denn je. Bisher wurde nämlich nur den Nachkommen italienischer Staatsbürger automatisch die italienische Staatsbürgerschaft („ius sanguinis“ – durch Abstammung) bei der Geburt oder Adoption zuerkannt, nicht aber den in Italien geborenen Ausländern. Die Verleihung der italienischen Staatsbürgerschaft gemäß dem Geburtsortsprinzip („ius soli“) ist nur für hier geborene Kinder staatenloser bzw. unbekannter Eltern vorgesehen. Zusammen mit den im Ausland Geborenen leben nunmehr rund 10.000 minderjährige Ausländer in Südtirol – Tendenz steigend. Ihr Anteil gemessen an allen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren hat sich im vergangenen Jahrzehnt von 3,8 Prozent auf
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9,9 Prozent nahezu verdreifacht, während die Zahl der minderjährigen Einheimischen im selben Zeitraum stagnierte. Kulturelle Vielfalt
mindestens 35 Prozent aller Einwanderer Muslime sind und fünf Prozent einer orientalischen Religion angehören. Immerhin leben mehr als 16.000 Menschen hier, die aus islamisch geprägten Ländern stammen, und weitere 2.300 aus Indien, China, Japan und Südostasien.
Menschen aus 136 verschiedenen Ländern leben derzeit in Südtirol. Dadurch wird die kulturelle Ausländerinnen Vielfalt der Südtiroler Ge- in der Überzahl sellschaft immer facettenreicher. Das Geschlechterverhältnis der Rund 14.500 – fast ein Drit- ausländischen Bevölkerung ist seit tel aller in Südtirol ansäs- einigen Jahren mehr oder weniger sigen Ausländer – kommen aus ausgewogen. Der ursprüngliche einem der Mitgliedsstaaten der Männerüberschuss hat progressiv Europäischen Union; 42,2 Pro- abgenommen und sich langsam zent davon kommen aus dem ins Gegenteil verkehrt, so dass seit deutschsprachigen Raum. EU- fünf Jahren die Frauen in der ÜberBürger sind in einigen Bereichen zahl sind; auch im Bezugsjahr 2012 den italienischen Staatsbürgern stellen sie mit 52,8 Prozent mehr gleichgestellt, etwa was den frei- als die Hälfte der ausländischen en Personenverkehr und die Nie- Wohnbevölkerung. derlassungsfreiheit betrifft. Richtet man das Augenmerk auf Ein weiteres Drittel entfällt auf die die einzelnen Bevölkerungsgrupanderen europäischen Länder, pen, ist das zahlenmäßige Verdie nicht zur EU zählen, während hältnis zwischen Frau und Mann 17,0 Prozent der Migranten aus alles andere als ausgewogen. Asien und 12,6 Prozent aus Afrika Am höchsten ist der Frauenanstammen. teil bei den Bürgern aus OzeaIn der Rangliste der Ursprungs- nien und dem amerikanischen länder nimmt Albanien mit rund 5.500 Personen Kulturelle Vielfalt kann auch als den ersten Platz ein. Es folChance gewertet werden. gen Deutschland mit etwa 4.500 und Marokko mit mehr als 3.600 Personen. Zusam- Kontinent. Auch aus den EU-Mitmen stellen diese drei Gruppen gliedsstaaten kommen beträcht30,1 Prozent aller Einwohner aus- lich mehr Frauen als Männer, vor ländischer Nationalität. Die 3.240 allem aus den baltischen Staaten, Pakistaner sind die zahlenmäßig aus Dänemark, Tschechien und stärkste asiatische Gemeinschaft Polen. Insgesamt halten sich Mänim Lande. ner und Frauen aus den europäMan kann davon ausgehen, dass ischen Nicht-EU-Ländern fast die
Waage, wobei das extrem hohe Frauenkontingent aus den Nationen der ehemaligen UdSSR von einem höheren Männeranteil aus den Balkanländern ausgeglichen wird. In den Gemeinschaften afrikanischer bzw. asiatischer Herkunft sind die Männer nahezu ausnahmslos in der Überzahl. Eine klare Ausnahme sind die Thailänder, bei denen lediglich 7,4 Männer auf 100 Frauen entfallen. Familienstand und Haushalte Insgesamt sind 61,7 Prozent der in Südtirol ansässigen Ausländer ledig. Hauptgrund dafür ist der hohe Anteil an Kindern und Jugendlichen. Nahezu 40 Prozent der Unverheirateten sind nämlich unter 20 Jahre alt. Etwas mehr als ein Drittel aller ausländischen Mitbürger, vor allem jene im mittleren Alter (35 – 55 Jahre), sind verheiratet oder gesetzlich getrennt, während der Anteil der Verwitweten (1,1 %) und Geschiedenen (1,6 %) im Vergleich zu den Inländern relativ gering ausfällt. Im Vergleich zu den Inländern sind bei den Ausländern auch die Haushaltsstrukturen anders geartet. Von den rund 17.500 Familien mit einem ausländischen Haushaltsvorstand besteht etwa ein Drittel aus allein lebenden und ledigen Personen – bei den Inländern ist die Quote halb so hoch. 21,8 Prozent sind Paare mit minderjährigen Kindern (Inländer 16,7 %). Mit 10,3 Prozent ist der Anteil der Alleinerziehenden ungefähr gleich groß wie bei E den Inländern (8,8 %).
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sanität
Sterzing
„Spart, wo ihr wollt ...“
Mit einer Plakataktion kämpft die SüdTiroler Freiheit für den Erhalt der Krankenhäuser und Abteilungen von Sterzing, Schlander und Innichen. Denn „trotz massiver Beschwichtigungen“ der politischen Verantwortlichen könnten diese Strukturen ganz oder teilweise angeblichen Sparplänen zum Opfer fallen, heißt es in ihrer Presseaussendung. Wenn Südtirol schon sparen müsse, dann woanders und nicht bei der Gesundheit. Das Grundübel liegt laut Süd-Tiroler Freiheit in der „unfreiwilligen Zugehörigkeit Südtirols zu diesem Staat“. Die aufgezwungenen staatlichen Einsparungen würden zeigen, „wie wenig unsere gepriesene Autonomie wert“ sei. Verwunderung auch über die SVP, die sich „in diesem wichtigen Bereich so unterwürfig den römischen Vorgaben beugt“.
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De Blasi neuer Primar Seit September heißt der neue Primar der Abteilung Medizin am Krankenhaus Sterzing Dr. Gianfranco De Blasi (im Bild). Der ehemalige Primar der Medizin 2 am Krankenhaus Brixen folgte auf Primar Dr. Josef Frötscher, der im Frühjahr in Ruhestand getreten ist. Monatelang war unklar, ob seine Stelle nachbesetzt wird. Nach langem Zögern schrieb die Sanitätsspitze die Stelle aus, präsentierte aber noch vor Ablauf der Bewerbungsfrist den italienischsprachigen De Blasi
als Nachfolger – obwohl die Stelle der deutschen Sprachgruppe vorbehalten war. Für Gesundheitslandesrat Richard Theiner ist das kein Widerspruch. Nach der Zusammenlegung der beiden Medizin-Abteilungen in Brixen wurde De Blasis Wechsel als interne Versetzung des Dienstsitzes interpretiert, was sich nicht auf den ethnischen Proporz auswirke. Deshalb sei auch keine Ausschreibung notwendig gewesen, so die Antwort Theiners auf eine Anfrage von F-Landtagsabgeordneten Pius Leitner. Der 63-Jährige wird nun bis zu seiner Pensionierung die Medizin in Sterzing leiten. Seine Stelle soll nachbesetzt werden, so der Direktor des Gesundheitsbezirkes Brixen, Siegfried Gatscher.
Neues Impfzentrum in Sterzing Seit dem 2. Oktober hat das Krankenhaus in Sterzing ein eigenes Impfzentrum. Im Vorsorgedienst im Neubau, Tiefparterre 1, werden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Wipptaler Gemeinden Pflichtimpfungen sowie empfohlene Impfungen angeboten. Das Impfzentrum ist jeden ersten und dritten Mitt-
woch im Monat von 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Betreut werden die Impfpflichtigen von fachkundigem Personal, einer Sanitätsassistentin und einem Arzt des Dienstes für Hygiene und Öffentliche Gesundheit. Kinder können auch in der Pädiatrischen Ambulanz im Krankenhaus geimpft werden.
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Neues Kindergartenkonzept in Sterzing
Betreutes Wohnen für Senioren Für Südtirols Senioren wird es künftig ein neues Betreuungsangebot geben. Anfang Oktober hat die Landesregierung das betreute Wohnen auf den Weg gebracht. Dieses schließt die Lücke zwischen der Rundumbetreuung im Altersheim und dem begleiteten Wohnen in Seniorenwohnungen. Neben der „klassischen“ Betreuung von Senioren in Südtirols Altersheimen sah das Angebot bis dato das begleitete Wohnen vor. Dieses wird nun um zwei Abstufungen ergänzt. Während Senioren im Rahmen des begleiteten Wohnens von einer Bezugsperson im Alltag unterstützt und begleitet werden, werden im Rahmen der beiden neuen Angebote auch direkt Leistungen erbracht werden. Beim teilweise betreuten Wohnen können die Senioren einfache Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen, bekommen drei Mahlzeiten am Tag und ihre Räumlichkeiten werden gereinigt. Beim betreuten Woh-
nen kommen noch regelmäßig qualifizierte Betreuungsleistungen dazu. Der neue Dienst richtet sich vor allem an jene Senioren, für welche die Betreuung zu Hause über die Familie oder die Hauspflege nicht mehr ausreicht und die Aufnahme in ein Altersheim noch nicht angemessen ist. Sie wohnen dabei in einer Seniorenwohnung oder anderen Mietwohnungen des Trägers. Je nach Bedarf kann in der gleichen Wohnung zwischen begleitetem, teilweise betreutem und betreutem Wohnen gewechselt werden. Träger des Dienstes sind die Gemeinden. Die Tarife wurden so festgelegt, dass es Pflegegeldempfängern möglich sein wird, die Dienstleistungen mit dem Pflegegeld abzudecken. Die neue Regelung tritt mit 1. Jänner 2014 in Kraft, um die organisatorische Vorbereitung der Angebote zu ermöglichen. Informationen zum neuen Dienst erteilt das Landesamt für Senioren und Sozialsprengel, von dem der Dienst auch genehmigt werden muss.
Neues Gesetz für Menschen mit Behinderung Die Landesabteilung für Familie und Sozialwesen arbeitet derzeit an einem neuen Gesetz für Menschen mit Behinderung. Erfahrungen, Konzepte und Vorschläge können innerhalb 3. Dezember auch Wipptaler auf der Internetseite www.provinz.bz.it einbringen. Zur Auswahl stehen die The-
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men Familie, Gesundheit-Rehabilitation, SchuleFortbildung, Arbeit-Werkstätten-Tagesbetreuung, Wohnen, Freizeit-Mobilität-Barrierefrei, InklusionDiskriminierung sowie Teilhabe-Koordinierung. Die Beiträge werden in den Arbeitsgruppen eingebracht, die das neue Gesetz schreiben.
Jahr für Jahr besuchen rund 140 Kinder der Gemeinde Sterzing die beiden deutschsprachigen Kindergärten. Ein neues Konzept soll nun auf die Bedürfnisse von Kindern und Eltern noch stärker eingehen als bisher. Im Frühjahr arbeiteten die Leiterinnen der Kindergärten mit dem Direktionsteam des Kindergartensprengels Mühlbach ein neues Konzept aus, das die Bedürfnisse der Familien mehr als bisher berücksichtigt. Im Kindergarten „Löwenegg“, wo nach dem Auszug des Kinderhorts Räume zur Verfügung stehen, können weitere Kinder aufgenommen werden. Der Schwerpunkt wird hier auf eine altersspezifische Begleitung der Kinder in der Einstiegsphase gelegt. Die zweieinhalb- und dreijährigen Kinder werden künftig in zwei kleineren Gruppen begleitet. Vier- und fünfjährige Kinder werden in zwei altersgemischten Gruppen begleitet. Durch die offene Gestaltung auf zwei Stockwerken erfahren die Kinder vielfältige Bildungsmöglichkeiten. Im Kindergarten „Maria Regina Pacis“ soll eine Ganztagsgruppe aufgebaut werden; die Kinder können dort täglich bis 17.00 Uhr im Kindergarten bleiben. Im nächsten Jahr soll nur noch eine Leiterin für beide Kindergärten verantwortlich sein. Am 11. Jänner 2014 gibt es in beiden Kindergärten einen „Tag der offenen Tür“, der Familien Einblick in die unterschiedliche Arbeitsweise bietet. Vom 13. bis zum 16. Jänner finden die Einschreibungen für das nächste Kindergartenjahr statt.
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soziales
„Familien Hoffnung geben“
Solidaritätsbesuch in Cochabamba in Bolivien/ Spendenaktion am 17. November in Wiesen
Kathia Cardinale Depian aus Thuins hat im vergangenen Jahr einen Solidaritätsbesuch in Bolivien absolviert. In der Großstadt Cochabamba unterstützte die 29-jährige Sozialbetreuerin drei Monate lang zwei Projekte: „Vida y Esperanza“, das rund 160 Kindern und Jugendlichen im Armenviertel Champarrancho wieder Leben und Hoffnung gibt, sowie „Sigamos“, eine Schule für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Wer nach Cochabamba reist, reist in eine Welt, die den meisten Europäern fremd ist. Die meisten Familien im Stadtteil Champarrancho leben in großen finanziellen und familiären Schwierigkeiten. Viele Eltern gehen einer harten und schlecht bezahlten Tätigkeit nach, weil ihnen eine Ausbildung fehlt und sie keine andere Wahl haben. Das Wasser ist knapp, die Wohnungen sind dürftig, Gewalt und Alkoholprobleme in vielen Familien Alltag. Probleme wie diese zwingen auch Kinder dazu, arbeiten zu gehen, um ihre Eltern und Geschwister finanziell zu unterstützen. Viele Kinder brechen die Schule ab. Ihr
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Schicksal ist damit besiegelt, denn Kathia begleitete auch Projektleitenur Ausgebildete erhalten später rin Mirtha bei ihren regelmäßigen eine Chance auf eine gute Arbeit Besuchen bei Familien, um deren und schaffen es, irgendwann aus Lebensbedingungen besser einschätzen zu können. der Armut auszubrechen. Das Projekt „Vida y Esperanza“ (Le- „Sigamos“ ist eine Schule, in der ben und Hoffnung) hilft Familien, Kinder und Jugendliche mit Bedie Spesen für Schulmaterialien zu bezahlen. Kindern wird damit der Schulbesuch ermöglicht; zudem werden außerschulische Aktivitäten geboten. Eingeteilt in sechs Altersgruppen üben die Kinder jeden Samstag lesen, schreiben und rechnen und betätigen sich bei Sport, Spiel, Musik und Kathia Cardianle Depian (3. v. l.) mit Projektleiterin Mirtha (1. v. l. ) Basteln. Behandelt werbei einem Hausbesuch den auch Themen wie Hygiene, Gesundheit, Ernährung, hinderung liebevoll betreut werUmweltbewusstsein und Sexuali- den. Das Schulprogramm wird an tät. Zum Abschluss bekommen die die Anforderungen jedes einzelnen Kindes angepasst und lehrt sie Kinder ein Mittagessen. Kathia arbeitete in einer Gruppe einfache Tätigkeiten, die ihnen ein von Jugendlichen, die Schmuck selbstständigeres Leben ermögliund andere kleine Handarbeiten chen. Kathia unterstützte dort vor anfertigt, um sie zu verkaufen. Mit allem die Erzieherin einer zehnköpden Erlösen wird das Projekt unter- figen Jugendgruppe. stützt. An zwei Tagen in der Woche Die Organisation für eine solidarifindet die Hausaufgabenhilfe statt. sche Welt (OEW) hatte Kathia bei
ihrer Vorbereitung auf den dreimonatigen Solidaritätsbesuch unterstützt. Nach ihrer Rückkehr war es ihr ein großes Anliegen, sich weiterhin für dieses Projekt einzusetzen. So schloss sie sich einer Projektgruppe von vier anderen ehemaligen Solidaritätsbesucherinnen an. „Uns verbinden die Erfahrungen, die Freundschaften, die wir geknüpft haben, und die Motivation, für dieses Projekt weiterhin eine Stütze zu sein“, so Kathia. Über ihre Erfahrungen und Erlebnisse erzählte die junge Frau Anfang Oktober zusammen mit Sabrina Eberhöfer aus Laas bei einem gut besuchten Abend der Eine-Welt-Gruppe Wiesen in der Bibliothek Wiesen. Am 17. November findet eine weitere Spendenaktion statt. Nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Wiesen um 10.30 Uhr werden im Haus der Dorfgemeinschaft Kaffee und Kuchen serviert. Der Erlös kommt den beiden Projekten in Bolivien zugute.
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Wo das Herz von Sterzing zu schlagen begann
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Foto: TV Sterzing
Weniger prunkvoll, weniger herrschaftlich, enger, etwas gebogen – nicht so gradlinig planmäßig gebaut wie die südliche Nachbarin, versehen mit Kunst und malerischen Ecken, gelegen zwischen Vallerbach und Heilig-Geist-Kirche. Wir sprechen von der Sterzinger Altstadt, an dem das Herz der Stadt zu schlagen begann. Ursprünglich war es wohl eine kleine Raststation vor dem zwar niedersten, aber gefürchteten Alpenübergang Brenner. Durch die Jahrhunderte gesellte sich so Haus an Haus, gelegen am Eisack, das Wasser war stets Fluch und Segen in einem. Gaststätten entstanden, Handwerker stellten Heimischen und Reisenden ihre Dienste zur Verfügung, Handelstreibende boten ihre Waren feil. Von Herrscherzügen samt Gefolge, Botschaftern, Pilgern und Predigern über Fuhrwerker und Handelsreisenden bis zur Soldateska, zu Gauklern, Vaganten, Bettlern
und anderem „fahrenden“ Volk - viele zogen an den Mauern der „alten oder niederen Stadt“ vorbei. Die Altstadt wurde nie durch eine Stadtmauer geschützt, wies aber im Norden ein Stadttor (Brennertor oder Burgtor) auf. In dessen unmittelbarer Nähe dürfte eines der ältesten Gebäude der Stadt gestanden haben, nämlich die „Burg“, die
Otto von Tirol, der Sohn Meinhards, zur Lagerung von Vorräten errichtet haben soll. Gleich daneben wurde die Johanneskapelle errichtet, zunächst als Burgkapelle, später von Schlossern und Hufschmieden genutzt. Neben der Kapelle wurde bald schon das Wirtshaus „Krone“ erbaut, das als eines der renommiertesten Häuser der Stadt durch die Jahrhunderte zahlrei-
che prominente Persönlichkeiten beherbergte. 1492 gastierten dort venezianische Botschafter und beschrieben die „Krone“ als das „Gasthaus, das um vieles größer und besser bewirtschaftet ist als alle anderen, in denen sie bisher logiert haben“.
Dort, wo Heinrich Heine sich verliebte? Meinte auch Heinrich Heine die Krone, als er die Frau Wirtin und deren zwei junge Töchterlein erwähnte, um in seiner Reisebeschreibung vollends 39
ins Schwärmen zu geraten: „Aber dich darf ich nicht vergessen, du Schönste von allen, du schöne Spinnerin an den Marken Italiens! Oh hättest du mir, wie Ariadne dem Theseus, den Faden deines Gespinstes gegeben … ich würde dich lieben und küssen und niemals verlassen.“ Wer weiß das schon, Romantik bietet die Altstadt auch heute noch …
Hospiz, Handwerker, Handel im Wandel der Jahrhunderte Ein erstes Bürgerspital – wohl Hospiz – gab es zwischen 1388 und 1398 im heutigen „Färberhaus“. Wegen der Überschwemmungen durch den Vallerbach wurde dieses um 1400 an das südliche Ende der Altstadt verlegt. Hier entstand als eine der ersten nachweisbaren Tätigkeiten des
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Foto: TV Sterzing
neu eingesetzten Stadtrates das B端rgerspital mit der Hl.-Geist-Kirche. Dieses gotische Juwel mit den reichen wiederentdeckten und freigelegten Fresken im Innenraum wurde in den vergangenen Jahren durch die Anbringung des Hans Harder zugeschriebenen Sterzinger Kruzifixes weiter aufgewertet und bildet heute einen k端nstlerischen Anziehungspunkt weit 端ber die Grenzen der Region hinaus. Zahlreiche Schmiede werden neben Metzgern, Wag-
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nern, Schmirbern und Webern bereits im 16. Jahrhundert erwähnt. Die eigentliche Handwerkstätigkeit wurde sehr oft mit einem bäuerlichen Betrieb verbunden. Kaufleute gesellten sich wohl erst später hinzu, und doch sind hier heute Familienbetriebe bereits über viele Generationen beheimatet. Überschwemmungen und auch Feuersbrünste stellten die Bewohner immer wieder vor große Herausforderungen, wirtschaftliche Umwälzungen gab es durch die Jahrhunderte zur Genüge. In den vergangenen Jahrzehnten waren diese vor allem durch den Auszug der Handwerker in Gewerbegebiete gekennzeichnet, in der Altstadt verstärkte sich die Handelstätigkeit, aber einige Handwerker hat sich das Viertel bis heute erhalten. Heute
zählt die Altstadt rund 40 bunt gemischte Betriebe, darunter auch Dienstleister und technische Büros. Neben grundlegenden Sanierungen entstanden vereinzelt auch neue Gebäude. Die markantesten Beispiele moderner Architektur entstanden am nördlichen und südlichen Zugang zur Streunturngasse. Von der Altstadt aus fällt schließlich der Blick auf den charakteristischen Stadtturm an der Südseite des Platzes. Geschäftiges Treiben, aber auch Momente der abendlichen Ruhe charakterisieren heute diesen kleinen Teil der Stadt Sterzing, von den täglichen Sorgen bis hin zu den kleinen Freuden – all das kann man hier finden. Und es gibt eigentlich sehr wenig, was die Altstadt nicht zu bieten vermag.
Foto: TV Sterzing
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Caritas sammelt Kleider Am 9. November sammelt die Caritas wieder gebrauchte, gut erhaltene Kleider, Haushaltswäsche wie Vorhänge, Bettwäsche und Handtücher sowie Schuhe und Taschen. Da die Menge den Bedarf in Südtirol um ein Vielfaches übersteigt, werden die Kleider auf dem weltweiten Gebrauchtkleidermarkt verkauft. Der Erlös kommt der Freiwilligenarbeit, der Hospizbewegung, der Arbeit mit obdachlosen Menschen sowie dem Solidaritätsfond für Menschen in Not zugute. Rund 3.000 Freiwillige helfen jedes Jahr in 281 Pfarreien mit, Tausende von gelben Säcken einzusammeln und zu verladen. Nähere Auskünfte unter www.caritas.bz.it.
Mit Weihnachtskarten helfen Der Bäuerliche Notstandsfonds und das Südtiroler Kinderdorf bieten heuer wieder Weihnachtskarten mit Motiven Südtiroler Künstler an. Wer die Karten kauft, verschenkt nicht nur persönliche Weihnachtsgrüße, sondern hilft gleichzeitig Südtirolern in Not. Weihnachtskarten sind beim Bäuerlichen Notstandsfonds (www.menschen-helfen.it) und im Südtiroler Kinderdorf (Tel. 0473 230 287, Mo-Fr von 9.00 bis 12.00 Uhr) erhältlich.
Weihnachten im Schuhkarton Auch heuer beteiligt sich Südtirol wieder an der weltweiten Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“, um Kindern in armen Ländern eine Freude zu bereiten. In diesem Jahr gehen die Schuhkartons an Waisenhäuser, Kindergärten, Schulen und bedürftige Familien in Bulgarien, dem EU-Land mit dem niedrigsten Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner und einer der höchsten Armutsquoten. Wer einem Kind eine Freude bereiten möchte, legt Geschenke wie Spiel- und Malsachen, Süßigkeiten, Bekleidung, Stofftiere, kleine Puppen, Spielzeugautos und Zahnputzzeug in einen Schuhkarton und beklebt diesen mit Geschenkpapier (Deckel separat). Bis zum 15. November können die Kartons bei einer der Sammel- oder Annahmestellen abgegeben werden. Nähere Infos auf der Internetseite www.weihnachten-im-schuhkarton.at.
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Handarbeiten für KVW-Projekt Die Frauen im KVW suchen Interessierte, die gerne stricken, sticken, häkeln, filzen, nähen und bereit sind, unentgeltlich Mützen, Socken, Handschuhe, Schals, Topflappen und Deckchen sowie andere kleine Handarbeiten anzufertigen. Die Arbeiten werden gesammelt und zu einem späteren Zeitpunkt verkauft, der Reinerlös kommt wohltätigen Zwecken zugute.
Die Materialspesen werden vergütet. Wer Woll-, Garn-, Stoffreste oder angefertigte Einzelteile kostenlos zur Verfügung stellen möchte, kann diese im KVW-Büro in der Streunturngasse 5 in Sterzing abgeben. Nähere Informationen bei Adelheid Rienzner (Tel. 340 4180035), Renate Komiss (Tel. 339 3473654), Maria Dolliana Salzburger (Tel. 338 1657560) oder Helga Mutschlechner Holzer (Tel. 349 7700139).
„Arbeit ist wichtig – Für ein soziales Südtirol“ Zur KVW-Gebietsversammlung im Vereinshaus von Gasteig konnte Bezirksvorsitzender Pepi Kotter vor kurzem rund 50 Vertreter der verschiedenen Ortsgruppen begrüßen. Mit Überlegungen über Bedeutung und Sinnhaftigkeit von Arbeit verwies Dekan Josef Knapp auf das Thema des Abends: „Arbeit ist wichtig – Für ein soziales Südtirol“. KVW-Landesausschuss-Mitglied Olav Lutz aus Lana zeigte auf, dass auch in Südtirol die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und Menschen über 50 sowie die Ausweitung des Niedriglohnsektors ständig zunehmen. Mit einer gerechteren Steuerbelastung und einer effizienteren Ausgabenpolitik könnten die derzeitigen Probleme teilweise gelöst werden.
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frage-ecke
Evelyn Haller
Dieter Burger
Nach der Trennung Mein Mann und ich haben uns vor vier Monaten getrennt. Unser fünfjähriger Sohn Hannes vermisst seinen Vater sehr. Jedes Mal, wenn er von seinem Papa-Wochenende zurückkommt, weint er und sagt, er möchte am liebsten immer bei Papa wohnen. Das ist für mich sehr frustrierend. Wie kann ich damit umgehen? Gleich vornweg: Wir können Ihren Frust sehr gut verstehen. Sie kümmern sich die allermeiste Zeit um Ihren Sohn, erledigen vermutlich alle Alltagsaufgaben wie Hannes in den Kindergarten zu bringen, für ihn zu kochen, mit ihm zu spielen, für ihn da zu sein, wenn er gerade mal wieder Streit mit dem Nachbarsjungen hatte. Da kann es für eine Mutter sehr kränkend sein, wenn das Kind einem dann eröffnet, dass es eigentlich lieber bei Papa sein würde. Andererseits – und dies ist unerlässlich – gilt es, einen Blick aus der Sicht des Kindes auf die aktuelle Situation zu werfen. Hannes hat gerade eine große Veränderung in seinem Leben erfahren: Zwei Menschen, die täglich für ihn da waren, sind es nun nicht mehr. Eine der beiden fehlt. Diese Seite fehlt auch, wenn Sie als Mutter versuchen, 100 Prozent zu geben. Sie können nämlich immer nur 50 Prozent geben – und zwar die 50 Prozent, die sie als Mutter geben können. Die anderen 50 Prozent muss Hannes sich an den Wochenenden holen, an denen er bei Papa ist. Da ein Fünfjähriger noch nicht imstande ist, verstandesmäßig die aktuelle Situation zu erfassen, ist die Aussage von Hannes, dass er am liebsten bei Papa wohnen möchte, mehr eine emotionale – und auch aus einer emotionalen Not heraus – getroffene Aussage. Klar finden fünfjährige Jungs ihren Vater toll, weil der womöglich Sachen mit ihnen macht, die Mama eben nicht so tut. Da ist es logisch, dass Hannes sich noch mehr Zeit mit seinem Papa wünscht. Gleichzeitig bedeutet es aber nicht, dass er auf Sie verzichten könnte oder wollte. Das ist vermutlich nur IHRE Interpretation, denn Sie wissen, dass „immer bei Papa wohnen“ bedeuten würde, „nie mehr bei Mama wohnen“. Hannes denkt nicht so weit. Mit seiner Aussage äußert er lediglich einen Wunsch bzw. eine Sehnsucht, die lautet: Ich vermisse Papa und ich wäre gern bei ihm. Deshalb erschrecken Sie nicht über solche Aussagen, sondern schenken Sie Hannes Verständnis und Mitgefühl. Er hat alles Recht der Welt, seinen Papa zu vermissen! Gleichzeitig ist es auch ein Kompliment an Sie: Hannes vertraut sich Ihnen an, er erzählt von seinen Wünschen – auch jenen, die Papa betreffen. Es ist ganz wichtig, dass Sie selbst den Vater Ihres Kindes nicht als Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partnerschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben Sie uns: info@hallerevelyn.it oder dieter_ burger@hotmail.com. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt.
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Konkurrenten sehen, denn dadurch geben Sie Ihrem Sohn die Chance, beide Eltern zu lieben, so wie er das auch vor der Trennung durfte.
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gesellschaft
Jungmusikanten auf der Alm
Zwei Tage verbrachten die Jungmusikanten von Mareit auf der Äußeren Wurzeralm, wo es ausschließlich um Spiel und Spaß in der Gemeinschaft ging – die Instrumente durften ausnahmsweise zu Hause bleiben. Neben kulinarischen Köstlichkeiten wie Marillenknödel gab es mit der Besteigung des Mareiter Steines auch bergsteigerische Herausforderungen und Landschaftsexkursionen. Die restliche freie Zeit wurde mit Spielen und Gesprächen bis tief in die Nacht hinein ausgefüllt.
Sterzing
Spielen vereint Menschen
Das Eltern-Kind-Zentrum, der Verein für Kinderspielplätze und Erholung Sterzing und der Jugenddienst Wipptal organisieren am 17. November von 14.00 bis 18.00 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Spieleverein DINX im Margarethenhaus Sterzing einen Spieletag für Jung und Alt. Dabei sind Kinder und Familien, Jugendliche und Erwachsene eingeladen, sich an verschiedenen Tisch- und Brettspielen zu versuchen. Sie werden bald erkennen, dass spielen Menschen „vereint“. Vorgestellt wird auch das Spiel des Jahres 2013. Nähere Infos erteilt der Jugenddienst Wipptal (Tel. 767890).
Sterzing
24 Stunden im „Dienst“
Steinzeitfest am Rofisboden
Die Bibliotheken von Mauls, Stilfes und Trens starteten im vergangenen Sommer eine gemeinsame Leseaktion zum Thema „Steinzeit“. Dabei erhielten die Leser bei jeder Entlehnung einen Steinzeitschmuckanhänger. Beim Abschlussfest im September am Rofisboden gab es lustige Waldspiele wie Tannenzapfenwerfen und einen Ästeparcours. Beim Basteln von Traumfängern aus Naturmaterialien und Malen auf Holz oder Papier wurde der Kreativität freier Lauf gelassen. In der Leseecke lagen Bücher zum Schmökern bereit. Die Sportlichen unter den Teilnehmern konnten sich auf dem Fußballfeld austoben oder sich unter Anleitung der Sportschützen Mauls an Pfeil und Bogen versuchen. Zum Abschluss des Festes gab es am offenen Feuer gebackenes Stockbrot und „Mammutburger“.
Ratschings
Ferien machen Spaß Cheese – und klick!
Wassertreten in Wiesen, Wandern auf dem Wald- und Wasserweg in Mareit, Musikinstrumente basteln ... Beim Sommerkindergarten in Gasteig haben 31 Kinder aus Kindergärten in und außerhalb der Gemeinde Ratschings wieder sechs spannende Ferienwochen erlebt. Dabei lernten sie nicht nur selbstständiges und kreatives Arbeiten, sondern schlossen auch Freundschaften und hatten viel Spaß beim gemeinsamen Spiel. Organisiert hat den Sommerkindergarten der Kindergartensprengel Mühlbach. 46
Ende September nahm die Weiß-Kreuz-Jugendgruppe von Sterzing am landesweit organisierten 24-Stunden-Dienst teil. Bei 18 Einsätzen schnupperten die Jugendlichen 24 Stunden lang in den Rettungsalltag des Weißen Kreuzes und meisterten mit viel Spaß und Ausdauer Aufgaben wie Verbände anlegen, aber auch schwierigere Einsätze vom Fahrradunfall bis zur Reanimation nach einem Herzstillstand. An den simulierten Einsätzen beteiligten sich mehr als 40 Personen, neben dem Weißen Kreuz mit Zivilschutz und der Gruppe zur realistischen Notfalldarstellung auch die Freiwillige Feuerwehr Pflersch, die Jugendfeuerwehr Mareit, die Bergrettung Ridnaun/ Ratschings sowie freiwillige Helfer der Sektion. Wer Interesse hat, der Weiß-Kreuz-Jugend von Sterzing beizutreten, kann sich bei Jugendleiterin Steffi Hofer (Tel. 333 2927637 ) melden.
Bei einem Fotokurs der KVW-Ortsgruppe Wiesen konnten sich unlängst Jugendliche und Erwachsene wertvolle Tipps für den richtigen Umgang mit der Kamera holen. Mario Weitlahner, erfahrener Hobbyfotograf aus Schönberg, machte die Teilnehmer mit dem Gerät vertraut, erläuterte dessen Aufbau, Einstellungen und Funktionen, bevor sie auf die Suche nach Motiven geschickt wurden. Das Ergebnis – beeindruckende Landschaftsaufnahmen und aussagekräftige Portraitfotos – konnten sich sehen lassen. erker november 13
Weihnachtsmarkt auf dem Stadtplatz Am 28. November öffnet der Weihnachtsmarkt Sterzing wieder seine Luken. Um 17.00 Uhr gestalten Kinder und Lehrer in der Heilig-GeistKirche am Stadtplatz die Eröffnungsfeier. Die Stände sind bis zum 6. Jänner geöffnet.
Markt im „Fugger“ Selbstgebastelte originelle Adventkränze, weihnachtlicher Schmuck und andere kunsthandwerkliche Produkte werden am 28. November im Sozialzentrum „Fugger“ in der Bahnhofstraße in Sterzing zum Kauf angeboten. Der Markt, organisiert von den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Wipptal, ist von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Adventmarkt in Stilfes Am 1. Dezember lädt der Bildungsausschuss Stilfes zum Adventmarkt in das örtliche Vereinshaus. Bei Musik, Speis und Trank werden von 9.30 bis 17.00 Uhr Handarbeiten, darunter originelle Geschenks- und Dekorationsideen, angeboten. Der Reinerlös kommt einem guten Zweck im Bezirk zugute.
Kalender-Aktion der FF Sterzing Die Freiwillige Feuerwehr Sterzing führt heuer wieder ihre Kalender-Aktion durch. Wehrmänner werden ab Mitte November gegen eine Spende die Wandkalender verteilen.
Weihnachts-CD
Südtiroler Kinder singen für Kinder in Not Die Pfiff Toys GmbH hat heuer zusammen mit Mark aus Pfalzen, bekannt als singender Junge aus der Radiowerbung, eine Weihnachts-CD aufgenommen. Zu hören sind sowohl traditionelle Weihnachtslieder als auch neu komponierte Lieder, ein Gedicht sowie zwei Kurzgeschichten. Am Projekt haben sich auch Mitglieder des Vereins Mallsemms sowie die Solisten Clarissa Hilber, Lisa Künig, Annalena Lanthaler, Katharina Pezzi, Greta Pircher, Pauline Reichegger, Eva Maria Steger und die ladinische Sängerin Chiara Dellosto beteiligt. Der Reinerlös der CD - sie wird am 28. November bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes in Sterzing vorgestellt - kommt der Kinderkrebshilfe Regenbogen zugute. Die CDs können in alles Pfiff-Toys-Filialen gekauft werden. erker november 13
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kultur
Gästemagnet Bergwerk Die historisch-montanökonomische und museal-touristische Dimension des Bergbaus
„Über alle Gebirge“ Reisen, Kultur, Wirtschaft und Verkehr im Wipptal gestern und heute Von der touristischen Wertschöpfung von Kultur bis zur touristischen Entwicklung der Pionierregion Gossensaß-Brenner, von der Ridnauner Riesin als internationale Attraktion bis zur Bedeutung der Kultur für die Fremdenverkehrswirtschaft, von der Geschichte des Bergbaus bis zur Geschichte des Reisens – die Themen waren breit gestreut, die Referenten hochkarätig aus der Welt der Wissenschaft. Sie alle kreisten um die zentrale Frage der Tagung, die Ende Mai auf Einladung der Gemeinde Brenner und des Südtiroler Künstlerbundes in Gossensaß stattgefunden hat: Welche Chancen bietet der Kulturtourismus für das Wipptal? „Wir sind auf dem Weg – viele Meilensteine wurden bereits gesetzt“, betonte der gastgebende Bürgermeister Franz Kompatscher. „Es ist nun für das Wipptal und im Besonderen für die Gemeinde Brenner der richtige Moment, um sich von außen betrachten zu lassen.“ Der Erker druckt einige Referate in leicht gekürzter Fassung ab und geht in Gesprächen mit Referenten dem Phänomen Kulturtourismus nach, dem von Experten großes Potential nachgesagt wird. In dieser Ausgabe untersucht Harald Kofler die historische und touristische Dimension des Bergbaus. 48
Museumsbereich Maiern in Ridnaun von Harald Kofler Das überaus reiche historische Bergbauerbe des südlichen Wipptales bietet mit seinen noch vorhandenen Stollen und Halden, den Überresten ehemaliger Erzkästen, Schmelz- und Hüttplätzen sowie den mit der Landschaft eng verflochtenen Bezeichnungen und Namen vielfältige touristische Anknüpfungspunkte. Die lebendige Vermittlung der eigenen Geschichte und Tradition stellt ein wesentliches Potential für einen nachhaltigen Tourismus dar. Die geographische Lage des Gossensasser/ Pflerer Bergbaus In Gossensaß und Pflersch wurde nahezu überall Bergbau betrieben. Die wichtigsten Abbaugebiete lagen – wie mittlerweile hinreichend bekannt ist – in Gossensaß am Altenberg, sowie in der Schadleiten. Im Pflerschertal wurde in den Weilern Gattern und Ast ebenfalls nach Erz geschürft. Bedeutende Bergbaue zogen sich den Vallmingbachgraben bis zur Vallmingalm hinauf. Ein größeres Abbaugebiet dürfte sich auch beim Schreierbach- und dem Röckbachgraben befunden haben. Gerade das Gebiet um den Röckbachgraben war
das wohl wichtigste Abbaugebiet in Pflersch. Es lag in einer Meereshöhe von 1.150 bis 1.780 m und die dortigen Stollen zogen sich bis weit in die Almen von Ladurns hinauf. Weitere Bergbaue befanden sich entlang des Toffringbachs im unteren Teil des Toffringtales in einer Meereshöhe von 1.700 bis 1.900 m. Im oberen Teil des Toffringtales befanden sich zwischen 1.900 und 2.300 m Meereshöhe die Silberböden, ein größeres Bergbaurevier, das sich von den nordwestlichsten Ausläufern der Telfer Weißen nach Westen fast bis an die Wetterspitze erstreckte. Am Bodnerberg und im Erztalgraben waren ebenfalls Gruben und Stollen, sowie etwas oberhalb des Weilers Erl und am Gansörbachgraben. Ferner waren Bergleute mit Schürftätigkeiten auch in der Nähe der Schafalpe unterhalb der Schneespitze in einer Meereshöhe von 1.900 bis über 2.400 m und im Bereich der Ochsenalm beschäftigt. Etwas nördlich der Schafalpe am Südhang der Weißwandspitze befindet sich in einer Höhe von ungefähr 2.100 m das Schafalpenkar. Hier befand sich ein ausgedehntes Bergbaugebiet. Im Lidofens- und Allrißtal hat es ebenfalls sehr ausgedehnte Bergbautätigkeit gegeben. Zwischen dem Lidofens- und Allrißtal liegt die etwa 2.646 m hohe Maratschspitze. Nordöstlich der Maratschspitze befinden sich zahlreiche Erzausbisse und Stollen. Einer dieser Stollen befindet sich an einer nahezu senkerker november 13
rechten Felswand. Die Bevölkerung nennt diesen Bereich die „Hängende Wand“ und meint damit die Steilheit und Unzugänglichkeit des Geländes. Weitere Bergbaue befanden sich auch in und etwas oberhalb von Stein, dem letzten Weiler des Tales. Die Anfänge des mittelalterlichen Silberund Bleibergbaus von Gossensaß/ Pflersch Die Bergbaue von Gossensaß und Pflersch sind – wenn man von den prähistorischen und antiken Zeiten absieht – erstmals im 13. Jahrhundert historisch nachweisbar. Die erste dokumentierte Bergwerkstätigkeit dürfte es in dieser Gegend bereits am Beginn des 13. Jahrhunderts zwischen 1206 und 1218 gegeben haben. Dem Bischof von Brixen wurden nämlich zu diesem Zeitpunkt alle erzhaltigen Berge seines Bistums verliehen. Der Brixner Bischof und Kardinal Nikolaus von Kues (1450 – 1464) verweist noch im 15. Jahrhundert in einem Schreiben an Kaiser Friedrich III. (1452 – 1493) auf diese „uralten“ Bergrechte und erwähnt darin explizit die Bergbaue von Gossensaß und Pflersch. Das landesfürstliche Urbar nennt im Jahr 1288 in Pflersch einen Hof zur „Silberplatte“. Etwa in der Mitte des 14. Jahrhunderts taucht für diesen Hof die Bezeichnung „Silberplatz“ auf. 1299 wird ein gewisser Perchtold Chober von Gossensaß als Erzscheider genannt. Zwischen 1320 und 1322 gab es erneut Bergbautätigkeit. Im Jahr 1350 soll der sehr weitläufige Bergbau am Schafalpenkar in 2.100 m Meereshöhe am Südhang der Weißwandspitze in Pflersch interessierten Gewerken verliehen worden sein. Im Jahr 1399 werden weitere Bergbaue bei Ladurns genannt. 1410 erfolgte eine Verleihung von Stollen im Weiler Ast an mehrere Gewerken, die sich im Verlauf des 15. Jahrhunderts zu einem „Gossensaserker november 13
ser Handel“ zusammenschlossen. 1420 scheint es im Weiler Anichen durch Schneeschmelze zu zahlreichen Erdrutschen an den Hängen gekommen zu sein, die Erzadern freilegten. Drei Jahre später verkaufte ein gewisser Cunnradt Fridung (Freidung) seine Rechte auf vier Neuntel in seiner Grube, welche die Küchenmeistergrube genannt wurde und sich in Gossensaß befand. Aus dem Jahr 1426 hat sich ein Dokument erhalten, das die Einnahmen Herzog Friedrichs IV. aus den Bergbauen von Gossensaß und Pflersch wiedergibt. Bereits ein Jahr später, 1427, wurde der gesamte Bergbau in Gossensaß und Umgebung durch eine neue Bergbauordnung geregelt. Grundlage für diese war der Schladminger Bergbrief von 1408. Der Gossensasser Bergbau wurde damit zum Vorbild für alle anderen Tiroler Bergbaureviere und erlebte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine ungeahnte Blüte. Die geographische Lage des Schneeberger Bergbaus Zahllose Stollen, Strecken, Schrägaufbrüche und Schächte durchziehen auf einer Höhe zwischen 2.030 m und 2.530 m den Bergkamm, der das Ridnauntal vom Passeiertal trennt. Der Schneeberg liegt im südwestlichen Teil der Stubaier Alpen und stellt einen nach Süden hin weit geöffneten Kessel dar. Gegen Süden flacht sich der Felsrücken ab und weist insgesamt drei Felsstufen auf. In der obersten Gebirgsebene liegt der Schwarzsee (2.628 m), während auf der mittleren Gebirgsebene sich die unzähligen Halden, Stolleneingänge, Mundlöcher, Wasch- und Pochwerke sowie andere zahlreiche Gebäude erstrecken und in ihrer Gesamtheit die Bergwerkssiedlung St. Martin am Schneeberg bilden. Die unterste Gebirgsebene, geprägt von einer Sumpf- und Moorlandschaft und einem kleinen See, ist zugleich die letzte Felsstufe und trägt die Bezeichnung Seemoos. Der Schneebergbach, gespeist von zahlreichen kleineren Rinnsalen und größeren Bächen, fließt ins Passeiertal ab. Im Inneren des Gebirges liegt eine 49
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große zusammenhängende Erzlagerstätte. Die für einen wirtschaftlichen Abbau infrage kommenden Erze waren in älteren Zeiten vorwiegend Bleiglanz und Silber, während in moderner Zeit hauptsächlich Zinkblende und Cadmium gewonnen wurden. Neben diesen Erzen treten in der Schneeberger Lagerstätte Quarz, Calcit, Hornblende und Granat, aber auch Arsenkies, Magnetkies und Pyrit auf. Insgesamt wurden weit über siebzig unterschiedliche Mineralien entdeckt. Die Anfänge des mittelalterlichen Silber- und Bleibergbaus am Schneeberg Erste historische Notizen sind erst gegen Ende des Hochmittelalters und dem beginnenden Spätmittelalter greifbar. Zwar wurde dem Brixner Bischof Konrad von Ro-
vom Schneeberg galt demnach in Bozen bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Zahlungsmittel, weshalb die Bergbautätigkeit wohl einige Jahrzehnte früher eingesetzt haben muss. Leider findet sich in der besagten Quelle kein Hinweis auf die exakte geographische Lage des genannten Schneeberges, weshalb auch diesbezüglich allerletzte Zweifel wohl nicht ausgeräumt werden können. Ein kontinuierlicher Bergbau am Schneeberg ist für die folgenden Jahrhunderte zudem nicht nachzuweisen. Das Bergwerk am Schneeberg wurde 1479 auf einer Bergsynode dem Berggericht Gossensaß-Sterzing angeschlossen und damit wurde die bereits erwähnte Gossensasser Bergordnung auch für den Schneeberg rechtlich bindend. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Schneeberg zu einem äußerst wichtigen
der hohen Lage, der extremen Arbeitsbedingungen und der äußerst widrigen Wetterverhältnisse durch viele Jahrhunderte hindurch in St. Martin am Schneeberg. Erst nachdem der Poschhausstollen 1962 auf einer Höhe von knapp 2.000 m im Lazzachertal angeschlagen worden war und die Erzlagerstätte ab 1967 erstmals auch von der Ridnauner Seite aus angefahren werden konnte, wurde das Knappendorf für die italienische Betreiberfirma AMMI weitgehend unbedeutend. Nach dem Brand des Arbeiterwohnhauses 1967 wurde die Siedlung am Schneeberg schließlich endgültig aufgelassen. Die Bergknappen wohnten von da an im Talschluss von Ridnaun und fuhren mit der neu errichteten Kabinenseilbahn täglich durch das Lazzachertal bis etwa 700 m vor den Poschhausstollen. Von der Seilbahnstation führten künstliche Stollen, so genannte Schneekragen, zum Mundloch des Poschhausstollens. Der Niedergang des Bergbaubetriebes in Gossensaß/ Pflersch
Bergknappen in Pflersch (2. Hälfte 20. Jahrhundert)
dank (1200 – 1216) 1206 von König Philipp von Schwaben (1198 – 1208) erlaubt, in einem Berg seines Bistums nach Erz zu suchen, doch lässt sich dieser Hinweis nicht eindeutig mit dem Schneeberg in Verbindung bringen. In einer Bozner Notariats-Imbreviatur aus dem Jahr 1237 bewies Heinrich Schwertfeger vor Reinhard von Rosenbach, dem Assessor des kaiserlichen Justiziars Gotschalk von Weineck, dass er seinem Partner, dem Bruder des Leonhard von Ysele, zwei und ein Viertel Mark vom guten Schneeberger Silber gegeben habe, damit dieser es Pilgrim von Villach, der ihm Schwerter kaufe, gebe. Das Silber 50
Zulieferbetrieb für die Unterinntaler Schmelzwerke, da dort das Schneeberger Blei zum Ausbringen des Silbers aus den Fahlerzen dringend benötigt wurde. Die Knappensiedlung St. Martin am Schneeberg Die Knappensiedlung St. Martin liegt auf einer Höhe von 2.354 m und gilt als eine der höchstgelegenen Bergwerkssiedlungen Europas. Der Aufstieg zum Schneeberg war sowohl von der Passeirer als auch von der Ridnauner Seite aus in früheren Zeiten sehr anstrengend und mühsam. Die Bergknappen lebten deshalb mit ihren Familien trotz
Der Bergbau in Gossensaß und Pflersch wurde 1818 endgültig eingestellt. Es gab zwar zwischen 1871 und 1879 erneut Versuche, das Bergwerk am Röckbachgraben wieder zu reaktivieren, diese blieben aber genauso erfolglos wie jene Versuchsstollen, die von 1894 bis 1907 in den Silberböden oberhalb von Toffring angeschlagen wurden. Nachdem Südtirol am Ende des Ersten Weltkrieges zu Italien geschlagen worden war, erwachte das Interesse italienischer Firmen für den Bergbau in Gossensaß und Pflersch erneut. Von 1921 bis 1927 führte die Firma SAIMT Schürfungen durch und von 1941 bis 1971 öffnete die staatliche Firma AMMI wieder zahlreiche Stollen in Ladurns. Der Aufwand rechnete sich aber nur bedingt, weshalb an eine weitere Fortsetzung des Abbaus nicht gedacht wurde. Der Abbau der Zinkblende und die Einstellung des Bergbaubetriebes in Ridnaun/ Schneeberg Nach dem Niedergang des Berg-
baus im 17. und 18. Jahrhundert, begann mit dem systematischen Abbau von Zinkblende ab 1871 und der Inbetriebnahme der Erztransportanlage auf Schienen 1874 für den Schneeberg eine zweite Blüte. Die Erztransportanlage auf Schienen überwand mit insgesamt acht Bremsbergen bzw. Wassertonnenaufzügen, auf denen die schweren Erzwagen durch Gegengewicht nach oben gezogen oder nach unten gebremst wurden, beinahe 1.900 Höhenmeter, war mit ihren acht Pferdebahnen insgesamt 27 km lang und schloss an die 1867 fertiggestellte Brennereisenbahn in Sterzing an. Ab 1921 wurden die Bergbaue am Schneeberg von der italienischen Firma SAIMT betrieben. Das Unternehmen errichtete zwischen 1923 und 1926 anstelle der alten Erztransportanlage eine Materialseilbahn. 1940 übernahm die italienische Firma AMMI den Erzabbau und die Erzförderung am Schneeberg. Mangelnde Rentabilität führte schließlich 1979 zur Einstellung des Bergbaubetriebes. Die italienische Nachfolgefirma SAMIM startete ein umfassendes Sondierungsprogramm, das ergiebigere Erzlagerstätten in der Tiefe erschließen sollte, und führte zu diesem Zweck zwischen 1979 und 1985 noch zahlreiche Probebohrungen durch. Trotz zufriedenstellender Untersuchungsergebnisse wurde das Bergwerk am 5. Mai 1985 endgültig geschlossen. Die museal-touristische Dimension des Bergbaus Ridnaun/ Schneeberg Das Südtiroler Landesbergbaumuseum besteht derzeit aus folgenden geographisch relativ weit verstreuten Bereichen: dem Kornkasten Steinhaus, dem Schaubergwerk Prettau, dem Klimastollen Prettau, der Erzaufbereitungsanlage und dem Schaubergwerk Maiern/ Ridnaun und dem Freigelände mit Bergwerksgebäuden und Herrenhaus in St. Martin am Schneeberg. Das Hauptaugenmerk der nachfolgenden Überlegungen soll auf die BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg gelegt werden. Im Jahr 1985 wurde das Bergwerk am Schneeberg mit erker november 13
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seiner mechanisch-chemischen Erzaufbereitungsanlage in Maiern in Ridnaun endgültig geschlossen. Der jahrhundertelang so prosperierende und ökonomisch bedeutsame Bergbau war damit gänzlich zum Erliegen gekommen. Die damit zusammenhängende wirtschaftliche Umwälzung war für das Ridnauntal enorm, hatte der Bergbau doch jahrhundertelang vielen Menschen Arbeit gegeben und unzählige Existenzen gesichert. Nach der endgültigen Auflassung des Bergwerksbetriebes, den erfolgten Plünderungen und willkürlichen Zerstörungen der ehemaligen Bergwerksstrukturen, kam es – nach diversen Bemühungen, kreativen Kunstprojekten sowie Vorarbeiten und -gesprächen zahlreicher engagierter Personen – 1987 zur Gründung einer Fachkommission auf Landesebene. Diese legte den Grundstein für die später erfolgte Umwandlung des gesamten Areals durch die Südtiroler Landesregierung in ein Museum. Zwischen 1989 und 1993 wurden die alten
Alte Ansicht von Pflersch (Stich von Ernst Platz)
eröffnet werden. Im Südtiroler Landesbergbaumuseum werden seither Bergbaugeschichte und -tradition einerseits touristisch genutzt, andererseits auch für kommende Generationen bewahrt. Seit 1993 strömten knapp 800.000 Besucher in die BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, was einem Durchschnitt von rund 40.000 Besuchern pro Jahr entspricht. Die Wertschöpfung für das gesamte Ridnauntal ist dementsprechend erheblich und darf auch in Hinblick auf die Umwegerentabilität nicht unterschätzt werden. Museale Strukturen können ihre vielseitige Tätigkeit nur zum Teil aus
Vereinfachte Besucherstatistik der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg Bergwerksanlagen bautechnisch und museal adaptiert und konnten 1993 feierlich für die Besucher
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den Eintritten ihrer Besucher bestreiten und müssen im Normalfall durch öffentliche oder halböffent-
liche (Public Private Partnership) Gelder finanziert werden. Die kulturelle Bedeutung von musealen Einrichtungen erschließt sich im Sammeln, im Archivieren und Zurschaustellen von unzähligen Exponaten unterschiedlichster wissenschaftlicher Fachbereiche: von der Zoologie über die Botanik, von der Geologie zur Archäologie, von den historischen zu den technischen Wissenschaften. Ihr volkswirtschaftlicher Nutzen ist jedoch bei entsprechender touristischer Nutzung weitaus größer, da museale Strukturen im Rahmen der Umwegerentabilität einen Mehrwert lukrieren, der über die öffentliche bzw. halböffentliche Finanzierung hinausgeht. Museen müssen dementsprechend als Struktur nicht notwendig immer Gewinne schreiben. Museen müssen – wie das Südtiroler Landesbergbaumuseum eindrucksvoll beweist – auch nicht immer Häuser sein. Gedanken zur museal-touristischen Nutzung des ehemaligen Bergbaus Gossensaß/ Pflersch Gerade das Gebiet von Gossensaß und Pflersch mit seinen vielen ehemaligen Bergwerks- und Berg-
bauüberresten und seiner reichen historischen Tradition könnte touristisch noch besser erschlossen werden. Die Reaktivierung noch erhaltener Bergbaustollen und die Revitalisierung ehemaliger Bergbauwege mit entsprechenden Beschilderungen könnten dabei ein Anfang sein. Vergangenheit erlebbar und verstehbar zu machen, Vergangenheit als überaus reiches Erbe unseres Landes erklärbar und nachfühlbar zu machen - darin liegt das große Potential einer intensiveren touristischen Nutzung. Unweigerlich damit verbunden ist die Förderung der historischen Bergbauforschung durch die lokalen Körperschaften (Gemeinde, Bezirksgemeinschaft) und das Land. Nur durch sie werden neue Impulse für den Tourismus ausgehen und nur durch sie werden touristische Wege in die Vergangenheit erE öffnet.
Zur Person Harald Kofler, 35, aus Gossensaß ist Historiker und Oberschullehrer. Er beschäftigt sich intensiv mit der Bergbaugeschichte des südlichen Wipptales und publiziert dazu in inund ausländischen montanhistorischen Fachzeitschriften. Im vergangenen Jahr hat er seine Forschungsergebnisse in seinem Buch „Silber und Erz“ veröffentlicht.
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kultur stammt eigentlich woher der name ...
kultur
Foto: Martin Schaller
Steckholz?
Auf der orographisch rechten Talseite zwischen Gossensaß und Sterzing liegt hoch über der sich im Tal nach Süden schlängelnden Brennerstraße eine Häusergruppe, die den Namen Steckholz trägt. Die kleine Ansiedlung gehört zur Katastralgemeinde Tschöfs und damit verwaltungsmäßig zur Stadtgemeinde Sterzing. Die Ortsbezeichnung Steckholz wird urkundlich erstmals in hochmittelalterlicher Zeit erwähnt. Der noch heute häufig befahrene Weg von Gossensaß nach Sterzing über Steckholz dürfte jedoch wohl wesentlich älter sein, umging er doch geschickt die am südlichen Ortsausgang von Gossensaß von Graf Albert III. von Tirol (1190 – 1223) errichtete und bis in die zwanziger Jahre des 13. Jahrhunderts bestehende Burg Raspenstein sowie die alte Lehens- und Gerichtsherrschaft Straßberg, die südlich von Gossensaß an der orographisch linken Talseite über Jahrhunderte hinweg die Brennerstraße beherrschte und den wichtigen Handelsweg sicherte. Im Jahr 1209 taucht in schriftlichen Aufzeichnungen der Name „Stöckholz“ auf und bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts scheint er sich in der noch heute geläufigen Schreibweise Steckholz gefestigt zu haben. Die etymologische Deutung kann als weitgehend gesichert betrachtet werden. Die Ortsbezeichnung wird auf das mittelhochdeutsche Wort „stëc“, also einen inmitten von „Holz“ bzw. Wald gelegenen Steg zurückgeführt. Der Weg nach Steckholz verläuft auch heute noch bei Gossensaß über eine Brücke, die den Eisack quert, und windet sich an der waldreichen Talflanke empor. Harald Kofler
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Ernst Tribulaun feiert 85. Geburtstag Ende September feierten die Gemeinden Steinach und Obernberg am Brenner gleich mit zwei parallelen Jubiläumsausstellungen den Expressionisten Ernst Mair. Weit über die Landesgrenzen hinaus ist der Künstler besser als „Waldbaurn Ernst“ und noch mehr als „Tribulaun Ernst“ bekannt. Seit etwa 1963 sind seine Werke mit „Tribulaun“ signiert. Sein Lebenswerk, das vorwiegend in seinem Haus am Fuße der gewaltigen Tribulaunberge in Obernberg entstand, ist inzwischen auf der ganzen Welt verteilt und hoch geschätzt. Motive der Wipptaler und Südtiroler Landschaft, ihrer Natur und ihrer Menschen vermitteln in voller Wucht der Farbe ein starkes, vertrautes Heimatgefühl. 1928 als ältester Sohn von Franz und Hedwig Mair in Wiesen bei Sterzing geboren, übersiedelte die Familie noch im selben Jahr in den Waldbauernhof des Obernbergtales. Bruder Paul und Schwester Maria wurden bereits dort am Talschluss geboren. Lediglich ein Karrenweg führte zum Haus, als der Herr Volksschul-
lehrer die Eltern des zehnjährigen Ernst mit der Bitte aufsuchte, „... man möge doch das hervorstechende Talent des Buben im Zeichnen und Malen fördern ....“, wohl wissend, dass jede Hand am Hof benö-
tigt und die Vorsprache vermutlich nichts weiter bringen würde. Als 17-jähriger Bauernbursche entkam Ernst der Einberufung zum „letzten Aufgebot“ nur auf abenteuerliche und gefährliche Weise, indem er sich für Wochen in den Tribulaunbergen versteckt hielt. Einige Monate nach Kriegsende machte sich er sich dann zu Fuß vom Elternhaus in Obernberg auf den Weg nach Innsbruck. Dort, bei Bekannten aufgenommen, wurde ihm der Besuch der Malschule von Toni Kirchmayr ermöglicht. Voller
Begeisterung und Tatendrang bewarb er sich 1947 für das Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Selbst von der Aufnahme überrascht, ohne Geld und Unterkunft, wohnte er vorerst heimlich in den Räumen der Akademie. Einige Zeit ging das gut. Als er aber entdeckt wurde und mit dem Rauswurf aus der Akademie rechnen musste, passierte genau das Gegenteil. Man unterstützte ihn bis hin zu den Malfarben, die er bis dahin nur sehr spärlich auftrug. Mit Gelegenheitsarbeiten, etwa als Verkäufer von Handquirlern, verdiente er sich das Geld für seine ersten richtigen Ölfarben, die er auf einem Trödlermarkt erstand. Nachdem sein Vater verstorben war, führte ihn ab 1954 sein Studium für drei Semester nach Paris und anschließend für ein Jahr an die Akademie nach Düsseldorf. Finanziell hielt ihn immer wieder sei-
ne Skilehrertätigkeit in Obernberg über Wasser. Auch stellten sich erste Bildverkäufe ein. Berlin, das damalige wiederauflebende Zentrum des deutschen Expressionismus, wurde ab 1958 für zehn Jahre seine neue Heimat. Eine prägende Zeit für den Künstler Ernst Mair, in der auch aus Heimatliebe sein Künstlername „Tribulaun“ hervorging. Nachdem Ernst Tribulaun einen Wettbewerb gewinnen konnte, stellte sich langsam ein gewisser Erfolg ein. 1968 entschloss sich Ernst, wieder nach Obernberg am Tribulaun zurückzukehren. Anfangs war die Zeit wohl schwierig; seine Malerei wurde mehr verspottet als geschätzt. Doch Ernst ist überzeugter Expressionist in seiner Malerei und in seinem ganzen Leben. Von diesem Weg des malerischen Kunstausdrucks wich er im Laufe der Zeit nur in kleinen Nuancen ab. Heute sind seine Arbeiten hoch geschätzt und mit besonderem Stolz hängen diese in modernen Häusern und sogar in großer Zahl in Bauernstuben.
Von einer schweren Herzoperation im Jahr 2007 ist er wieder genesen. Seine Freude an der Malerei, seine Kraft und seine Zuversicht sind geblieben. Erstaunlicherweise waren seine Bilder nie kräftiger in der Farbe als jetzt. Josef Farnik
Der Kunsthistoriker Josef Farnik aus Steinach veröffentlichte 2004 die Biographie „expressiv heimatverbunden“ über Ernst Tribulaun. erker november 13
kultur
„Hosch a Schneid‘“ 1. Wipptaler Songcontest für Jugendliche
Franzensfeste
Der Soldatenschuh Ein militärischer Überschuh wurde bei der Langen Nacht der Museen in der Festung Franzensfeste zum „Objekt des Jahres“ gekürt.
Der Soldatenschuh, Teil der Ausstellung „A fortress memory“, die anlässlich des Jahres des Museumsobjektes „1000+1 Dinge erzählen Geschichte“ entstand, hat sich zum Ziel gesetzt, Objekte zu sammeln, die mit dem militärischen Aufenthalt in der Festung Franzensfeste in Zusammenhang stehen. Über die lokale und nationale Presse
wurden Männer, die in der Festung ihren Militärdienst geleistet hatten, aufgerufen, Objekte in die Festung zu bringen, die sie an ihre Zeit in der Festung erinnern oder damit in Zusammenhang stehen. Die gesammelten Objekte wurden mit Fundstücken aus der Festung im Wachhaus der Festung bis Ende Oktober ausgestellt. Dabei handelte es sich vor allem um kleinere Objekte aus dem Alltagsleben der Soldaten. Seit Juni konnten die Besucher beim Besuch der Ausstellung unter den ausgestellten Objekten ihr Lieblingsobjekt wählen. Und diese haben sich für einen genagelten Überschuh entschieden, der in den Wintermonaten zum Einsatz kam, vor Kälte und Feuchtigkeit schützte und auch das Gehen auf eisigen Flächen ermöglichte.
„Hosch a Schneid‘“ heißt der 1. Wipptaler Songcontest, den der Jugenddienst Wipptal in den nächsten Wochen und Monaten für singbegeisterte Mittel- und Oberschüler veranstaltet. Stimmbildung, Bühnencoaching, ein Probenwochenende, ein Live-Konzert am 15. März 2014 und noch vieles mehr sind Inhalte des Projektes. Am 30. November findet im Margarethenhaus Sterzing für alle Interessierten ein erstes Kennenlernen und Vorsingen statt. Wer dabei sein möchte, bewirbt sich ganz formlos mit einem Mail an die Adresse hoschaschneid@gmail.com und nennt den Veranstaltern seinen Lieblingssong.
„Kämpft mit uns“ Bis zum 2. November war die Punkrockband „Unantastbar“ mit ihrer
erker november 13
„Gegen die Stille“-Tour erfolgreich in Deutschland unterwegs. Die 2004 gegründete fünfköpfige Band, deren Mitglieder aus dem Sterzinger und Brixner Raum kommen, hat bisher vier Alben veröffentlicht. Mit dem Song „Kämpft mit uns“ schlägt die Band, von der man eigentlich nur harten und punkigen Sound gewohnt ist, kontrastreiche leisere Töne an. Leadsänger Joggl singt dabei im Duett mit Tamara Rieder (im Bild), die seit einiger Zeit an den Stimmen der Hardrocker feilt. Für „Unantastbar“ ist der Song, der im Netz zum Gratis-Download angeboten wird, „etwas vom Schönsten, das wir in beinahe zehn Jahren Bandgeschichte geschaffen haben. Wohl viel zu schön für uns.“ 53
kultur
Lukas Lobis oder Kevin Kostner? Ein Kabarett-Duell Die Gelegenheit naht, Lukas Lobis wieder in seiner Paraderolle als Grödner Hotelier zu erleben. Im Rahmen seiner Südtiroltour tritt der Brixner Kabarettist am 29. November im Vereinshaus Trens auf die Bühne. Im bravourös gespielten Solostück „Kevin Kostner darf nicht sterben!“ geht es um alles. Nachdem ein gewagtes biogenetisches Experiment aus dem Ruder läuft, muss nach Aussagen eines schusseligen Professors einer der beiden Kabarettduellanten Lukas Lobis und Kevin Kostner ins heimatliche Gras beißen. Nur wer? Der feinsinnige Kabarettist oder der pragmatische Grödner? Das Publikum ist zur Entscheidung aufgerufen. Beide wehren sich nach Kräften. Sie bleiben einander nichts schuldig und streifen Fundamentales und Banales, von der globalisierten Knödelproduktion bis zu ungesetzlich schnellen Neutrinos, von den Untiefen der Kostnerschen Gästebetreuung bis zu einem gar nicht so uneigennützigen Brunnenprojekt in Afrika und zum Sexualverhalten Urtiroler Vorfahren, die auf bizarre Weise auch mit der Existenz der beiden Protagonisten zu tun haben. Das Feuerwerk der Pointen im engagiert geführten und schauspielerisch brillant umgesetzten Kampf geht mit steigender Vehemenz weiter und es fällt immer schwerer, den Favoriten für das Überleben festzulegen. Die Spannung steigt. Der Moment der Entscheidung rückt unerbittlich näher. Wäre da nicht eine überraschende Wendung, die den Entscheidungsdruck wesentlich verringert. Ein Happy End? Na ja … Der Kabarettabend beginnt um 20.00 Uhr. Kartenreservierungen können unter der Rufnummer 349 6454381 vorgenommen werden.
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Sterzing
„Suche impotenten Mann fürs Leben“ Mit der Komödie „Suche impotenten Mann fürs Leben“ nach dem Roman von Gaby Hauptmann hat Monika Leitner Bonell, Regisseurin und Obfrau der Stadtbühne Sterzing, ein Stück gewählt, das an Unterhaltung nicht leicht zu übertreffen sein dürfte. Carmen Sommer, gespielt von Susanne Egger, hat die Nase gestrichen voll von ihrem Mann. Sie sehnt sich nach jemandem, der ihr vor allem zuhören kann und nicht immer nur an das eine denkt. Per Annonce sucht sie einen Partner, der impotent ist. Wider ihren Erwartungen melden sich gleich mehrere auf die Anzeige. Sie trifft sich mit allen und findet sogar Spaß daran, vor allem, da sie ihre Erfahrungen mit ihrer besten Freundin Laura (Maria Schumann) ausgiebig teilen kann. Es dauert nicht lange, bis einer darunter ist, der ihr richtig gut gefällt: David (Werner Hohenegger) ist verständnisvoll, erfolgreich und witzig. Sie verliebt sich in ihn und hofft insgeheim, dass seine Impotenz sich wie-
der verflüchtigt. Sie sucht sogar eine Kräuterhexe auf, die ihr einen Zaubertrank mixt. Nur gut, dass Carmen nicht weiß, dass David nicht der ist, für den er sich ausgibt, und auch nicht den Mut hat, ihr die Wahrheit zu sagen. So ist das Gefühlschaos nicht mehr zu stoppen. Die locker-luftige Komödie – bereits als Roman und im Kino 2003 in hochkarätiger Besetzung ein Bestseller – bietet einen frivol-humorvollen Einblick in die Welt „Frau sucht Mann“. In den weiteren Rollen sind Gundi Kausch, Thomas Volgger und Klaus Keim zu sehen. Die Aufführungen finden im großen Saal des Stadttheaters Sterzing statt. Premiere hat das Stück am 14. November (20.00 Uhr). Weitere Vorstellungen gibt es am 16. November (20.00 Uhr), 17. November (18.00 Uhr) sowie am 19., 22. und 23. November, jeweils um 20.00 Uhr. Kartenreservierungen werden ab 4. November unter www.stadtbuehne-sterzing.com bzw. unter den Rufnummern 347 1938175 oder 339 5914121 von 14.00 bis 15.00 Uhr und von 18.00 bis 20.00 Uhr vorgenommen.
Jaufental
„Zur Rose und Krone“ Nachdem der bewährte Spielleiter Roman Aukenthaler diesmal selbst in die Rolle des Darstellers schlüpfen wollte, konnte die Volksbühne Jaufental heuer den bekannten Schauspieler und Regisseur Georg Kaser aus Brixen für die Inszenierung gewinnen. Nach Verwechslungskomödien in den vergangenen Jahren zeigt die Volksbühne im November das Stück „Zur Rose und Krone“ von John B. Priestley. Es spielt eigentlich im London der 50er Jahre, wird aber von Spielleiter Kaser in das Hier und Heute verlegt. Im Gasthaus „Zur Rose und Krone“ der Wirtin Frieda (Gabi Siller) sitzen ein stets unzufriedener Geschäftsmann (Roman Aukenthaler), ein Klatschund Klageweib (Andrea Payrer), die alte Rutscherin (Judith Bodner), die sich mit erbetteltem Schnaps tröstet, und der verdrießliche Manuel (Stefan Rainer) mit seiner schüchternen Frau Natascha (Lisa
Payrer). Sie alle halten eigentlich nicht viel von diesem Leben, das sie mehr oder weniger mühsam fristen. Nur Harry (Richard Girtler) ist frohen Mutes und liebt und genießt das Leben. Plötzlich steht ein Fremder (Walter Volgger) im Raum, der mit seinem sonderbaren Anliegen für Aufregung in der Runde sorgt. In diesem Stück geht es um „Menschen wie du und ich“, die sich laut oder zurückhaltend, schüchtern, keifend, scheinbar desinteressiert, aber auch positiv über ihr Leben unterhalten. Premiere hat das Stück am 9. November um 20.00 Uhr im Haus der Vereine in Jaufental. Weitere Aufführungen gibt es am 10. November um 18.00 Uhr, am 12., 14. und 16. November um 20.00 Uhr und am 17. November um 18.00 Uhr. Kartenreservierungen werden unter der Rufnummer 347 2478322 (mittags 12.30 – 13.30 Uhr, abends 18.30 – 21.00 Uhr) entgegengenommen.
erker november 13
kultur
St. Jakob
Märchenmusical „Freude“ In Zusammenarbeit mit den Grundschulen von Kematen und St. Jakob bringt die Musikkapelle In-
nerpfitsch am 17. November das Märchenmusical „Freude“ von Kurt Gäble und Paul Nagler auf die Bühne. Das Musical erzählt die Geschichte eines reichen Unternehmers, der feststellen muss, dass ihm all die modernen technischen Geräte, die er besitzt, keine Freude mehr bereiten. Ein Ratschlag aus dem Internet ist der Beginn einer wunderbaren
Entdeckungsreise, auf welcher der Unternehmer die Freude aufspüren will. Gerhard Schneider führt das Publikum als Erzähler durch die Geschichte. Die mitreißenden Swing-Melodien und zum Mitsingen anregenden Lieder, die der Kinderchor der Grundschulen von St. Jakob und Kematen sowie die Musikkapelle Innerpfitsch unter der musikalischen Leitung von Martin Rainer erklingen lassen, erwecken die Geschichte zum Leben. Als Gastsolisten werden Tamara Rieder und Martin Gruber zu hören sein. Die Aufführung findet um 15.00 Uhr im Schulhaus von St. Jakob statt.
Weihnachtsführungen in der BergbauWelt Die BergbauWelt Ridnaun Schneeberg bietet auch heuer wieder im Dezember Führungen an, und zwar jeden Mittwoch, Samstag, Sonntag und Feiertag (vom 26. bis zum 31. Dezember täglich) um 11.15 Uhr. Am 24. und 25. Dezember bleibt die BergbauWelt geschlossen! Gruppen erhalten auf Vormerkung auch außerhalb der angegebenen Zeiten eine Führung. Die Führungszeiten sind auf den Busfahrplan abgestimmt: Der Linienbus nach Ridnaun fährt in Sterzing um 10.31 Uhr ab. Die Rückfahrt erfolgt um 13.50 Uhr oder um 14.50 Uhr. Die BergbauWelt betreibt am Sterzinger Weihnachtsmarkt wieder einen Verkaufsstand. An den vier Wochenenden vor dem 24. Dezember erwarten die Besucher wieder besondere bergmännische Aktionen (Prägen von Erinnerungsmünzen, eigenhändiger Abbau von Silber-, Blei- und Zinkerz mit Schlägel und Eisen): freitags von 14.00 – 18.00 Uhr und sonntags von 11.00 – 16.00 Uhr. Infos: www.ridnaun-schneeberg.it, Tel. 0472 656364
Cäcilienkonzert in Pflersch
Visite guidate nel Mondo delle Miniere
Die Musikkapelle Pflersch lädt am 16. November zu ihrem Cäcilienkonzert. Den Auftakt macht die
Il Mondo delle Miniere Ridanna Monteneve a Masseria organizza nel mese di dicembre delle visite guidate ogni mercoledì, sabato e domenica/festivo alle ore 11.15, dal 26 al 31 dicembre ogni giorno. Il 24 e 25 dicembre il Mondo delle Miniere rimane chiuso. Gruppi su prenotazione possono visitare il museo anche fuori orario. Anche quest’anno esiste il collegamento con il servizio pubblico da Vipiteno in Val Ridanna: il pullman n° 312 parte da Vipiteno alle ore 10.31, con ritorno alle ore 13.50 oppure 14.50.
Jugendkapelle „Brennerwind“, in der Jungmusikanten aus Pflersch und Gossensaß gemeinsam musizieren. Anschließend erklingt – bereits zum fünften Mal unter der
Leitung von Kapellmeister Florian Penz – ein abwechslungsreiches Programm. Dabei werden der „Triumphmarsch“ aus Aida und Ausschnitte aus der Operette „Der Vogelhändler“ ebenso zu hören sein wie Originalwerke für Blasmusik, u. a. das Stück „Mountain Panorama“ oder die Ouvertüre „Ross Roy“. Das Konzert im Vereinshaus von Pflersch beginnt um 20.00 Uhr.
Besinnlich in den Advent Am 1. Dezember veranstaltet der Frauenchor Ratschings in der Pfarrkirche zum hl. Andreas in Ratschings eine besinnliche Adventfeier. Mitwirkende sind neben dem Frauenchor unter der Leitung von erker november 13
Maria Brunner die Singgruppe Stange um Chorleiterin Silvia Luhn Hofer und eine Instrumentalgruppe. Das Adventkonzert beginnt um 19.00 Uhr.
Info: www.ridanna-monteneve.it, tel. 0472 656364
Kirchenkonzert der Vereinskapelle Gossensaß Die Vereinskapelle Gossensaß veranstaltet am 1. Dezember, dem ersten Adventsonntag, in der Pfarrkirche von Gossensaß ein Kirchenkonzert. Unter der Leitung von Kapellmeister Hans Heidegger werden festliche Bläser-
musik, vorweihnachtliche Weisen und zeitgenössische Werke dargeboten. Auch das Spiel in kleinen Gruppen wird auf die festliche Zeit einstimmen. Der Konzertabend beginnt um 19.30 Uhr. 55
kultur
Vier Wipptaler Chöre bei Sangeswettstreit Am 9. und 10. November messen sich beim 5. Gesamttiroler Wertungssingen 51 Chöre aus allen Landesteilen Tirols im Forum in Brixen. Die 35 gemischten Chöre – jeweils acht Frauen- und Männerchöre – stellen sich an beiden Tagen ab 9.30 Uhr den ganzen Tag über in drei Leistungsstufen einer Jury, um ihren Standort im Vergleich mit anderen zu bestimmen. Aus dem Wipptal nehmen die Kirchenchöre Ridnaun und St. Jakob, der Pfarrchor Gossensaß und der Männergesangverein Sterzing 1860 teil. Der Eintritt ist frei.
„Cantare in montagna“ Im September fand in Kärnten das internationale Sängerfest „Cantare in montagna“ statt. Mit dabei war auch der Kirchenchor Ridnaun.
Monterchi
Vereinskapelle bei „Sagra della Polenta“ Erlesene Weine, schmackhaftes Essen und eine meister Riccardo La Ferla und seinem Tourismusüberaus reizvolle Landschaft. All das bietet die referenten willkommen geheißen wurden. Toskana. Obmann Keim bedankte sich für die GastfreundAuf Einladung des Fremdenverkehrsamtes von schaft und im besonderen beim einstmals in Monterchi (Arezzo) konzertierte die Vereinskapelle Gossensaß im Rahmen einer dreitägigen Reise Ende September in Monterchi bei der traditionellen „Sagra della Polenta“. Bei der Anreise besuchten die 40 Musikanten und Marketenderinnen um Obmann Armin Keim und Kapellmeister Hans Heidegger das Franziskanerkloster La Verna und die Basilika Maggiore, wo der hl. Franz von Assisi die Wundmale des Herrn empfangen haben soll. Nach einer Nächtigung in Anghiari besichtigten die Musikanten Arezzo und im Museum von Monterchi die berühmte „Madonna del Parto“ von Piero della Die Musikkapelle mit Renato Rossi (vorne l.) Francesca. Abends konzertierte der Klangkörper bei der Gossensaß dienenden Unteroffizier Renato Ros„Festa della Polenta“ im historischen Zentrum si, der heute als Pensionist in Monterchi wohnt der Stadt Monterchi. Tags darauf spielten die und die Musikanten all die Tage begleitet hat. Musikanten auch in Anghiari, wo sie von Bürgerrr
Wipptal
Bereits seit 24 Jahren zieht es Chöre aus verschiedenen Nationen in die Stadt Wolfsberg, um dort ihre Leidenschaft, das Singen, mit anderen zu teilen. Insgesamt nahmen in diesem Jahr 16 Chöre aus Deutschland, Österreich, Italien und Litauen am dreitägigen Festival teil. Nach der feierlichen Eröffnung am ersten Abend trat der Kirchenchor Ridnaun tags darauf gemeinsam mit fünf anderen Chören im Stadtzentrum auf; am Abend folgte der große Auftritt im Veranstaltungszentrum „Kuss“. Neben zahlreichen musikalischen Genüssen kam kamen auch der gesellige und kulinarische Teil sowie die Stadterkundung nicht zu kurz. Nach einem Wortgottesdienst am dritten Tag auf der Koralpe, den alle Sänger gemeinsam musikalisch gestalteten und mit dem Lied „La Montanara“ beendeten, traten die Chormitglieder ihre Heimfahrt an. 56
Sterzing
Liste der Kulturgüter immer länger
Von der Gewalt zum Dialog
www.kulturgüter.bz.it: Südtirols Kulturgüter können online entdeckt werden! Seit 2006 werden die Kunst- und Kultursammlungen der Südtiroler Museen und kulturellen Einrichtungen digital erfasst und katalogisiert und ermöglichen eine interessante Reise durch die Zeit. Das Ergebnis ist ein mehrsprachiger, digitaler Katalog der Südtiroler Kulturgüter, kurz KIS (Kulturgüter in Südtirol). Er enthält bereits über 162.000 Objekte und wird laufend erweitert. Mit dem neuen Portal kann man noch mehr entdecken, Museen durchstöbern, virtuelle Ausstellungen besuchen, Suchergebnisse mailen, Bilder sichten und vieles mehr. Objekte können darin nach verschiedenen Kriterien wie Titel, Objekt, Beschreibung, Hersteller, Material oder Technik gesucht werden. Und die Liste der Kulturgüter wird von Tag zu Tag länger: Unter dem Suchbegriff „Wipptal“ werden derzeit 3.156 Objekte angeführt, allein für Sterzing wurden bisher 2.075 Objekte katalogisiert, davon 1.100 mit Bildeintrag. Unter dem Stichwort Brenner finden sich beispielsweise 1.731 Einträge, davon 806 mit Bild.
Das Netzwerk Gewaltprävention organisiert im November eine Veranstaltungsreihe zum Thema Gewalt, die sich darum bemüht, Gewalt durch Dialog und gegenseitiges Verständnis zu überwinden. Welche Möglichkeiten gibt es, Gewalt zu reduzieren? Wie kann der Weg von der Gewalt über den Konflikt hin zum Dialog gelingen? In diesem Rahmen zeigt die Forumtheatergruppe „Krah“ an verschiedenen Orten in Südtirol zwei Theaterstücke zu den Themen Gewalt, Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht. In Sterzing werden die Stücke „Mez per sort“ und „Im Bus“ am 16. November um 20.00 Uhr im Jugendtreff (Margarethenhaus) aufgeführt. Der Eintritt ist frei. erker november 13
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notizie dall’alta val d’isarco
Elezioni provinciali 2013
La SVP non ha più la maggioranza assoluta Avanzano le destre tedesche – Crolla la destra italiana – I consiglieri italiani si riducono da otto a cinque – Nessun consigliere della Wipptal
Sul risultato delle elezioni per il consiglio provinciale del prossimo quinquennio hanno pesato diversi fattori. Innanzi tutto la legge elettorale provinciale n. 5, 8 maggio 2013 consente ancora di scegliere nomi e volti dei candidati, di cui si ha bene in mente il bilancio dei meriti e dei demeriti. È finita l’era Durnwalder ma, anche se il suo successore Arno Kompatscher ha ottenuto una prestigiosa affermazione personale (81.107 preferenze!), la SVP, pur presentando diversi volti nuovi, non ha saputo arginare la perdita di consensi in atto ormai da tempo. Si è per contro verificato un preoccupante rafforzamento delle destre oltranziste tedesche, controbilanciato d’altra parte dalla bella affermazione dei Verdi, da sempre vessilliferi della interetnicità. Sul deludente risultato dei partiti italiani in generale, e della destra in particolare, ha pesato l’astensionismo. Se nel complesso della provincia esso è stato sopportabile (- 2,4%), a Bolzano, dove si concentra una gran parte dell’elettorato italiano, l’affluenza è precipitata al 64,58%. Sono stati soprattutto gli italiani a disertare le urne: un po’ perché disorientati dall’eccessiva frantumazione delle liste, un po’ forse anche per disaffezione e frustrazione causate dalla confusa politica nazionale. Le conseguenze sono gravi. Lo statuto d’autonomia prevede che la composizione della giunta deve adeguarsi alla consistenza dei gruppi linguistici rappresentati nel consiglio. Per avere 2 assessori gli italiani devono fare 8 consiglieri. Questa volta ne hanno 5: il che significa 1 solo assessore, rispetto ai 2 della passata legislatura. I risultati elettorali in provincia a. La SVP, ancora in calo, scende dal 48,1 al 45,7% (– 2,4%), ma soprat58
tutto perde la maggioranza assoluta in termini di seggi, passando da 18 a 17. Il che significa una maggiore attenzione verso i/il partner di giunta, un maggiore esercizio di democrazia. b. Non si ferma l’irresistibile ascesa dei Freiheitlichen, che passano dal 14,3 del 2008 al 17,9% (+ 3,6%) del 2013, conquistando ben 7 seggi (5 nel 2008). Oggi sono il secondo partito in provincia. c. A conferma di questa deriva a destra dell’elettorato tedesco anche la crescita del 2,3% del partito della Klotz, Süd-Tiroler Freiheit, che passa da 2 a 3 seggi (grazie anche trucchetto del finto referendum sull’autodeterminazione?). d. Fa da contraltare a queste minacciose pulsioni oltranziste il notevole successo dei Verdi-Grüne-VercSel, che conquistano 3 seggi (+1), passando dal 5,8 all’8,7% (+ 2,9%) e diventano il terzo partito. Successo certo favorito anche dal collegamento con SEL. Comunque un segnale confortante della volontà di superare le barriere etniche. e. Non del tutto soddisfatto il PD, che registra solo un leggero aumento (dal 6 al 6,7%), conferma i suoi 2 seggi ma manca il terzo seg-
gio in cui sperava. Sarà ancora il tradizionale partner di giunta della SVP? È probabile, ma con un solo assessore. f. Fragoroso ma non inatteso il crollo dei partiti italiani di destra. Nel 2008 PDL (8,3%) era il primo partito italiano e, con la Lega Nord, arrivava al 10,4%. Oggi, sommando i voti di Forza Alto Adige-Lega Nord (2,5%) e di Alto Adige nel cuore (2,1%) si raggiunge uno striminzito 4,6%, 1 seggio ciascuno, contro i 5 seggi che il blocco di destra nel suo complesso aveva conquistato, comprendendo quello di Unitalia di Seppi, che oggi esce di scena. g. Il Movimento 5 stelle, che si presentava per la prima volta, ottiene il 2,5% e conquista un seggio. h. Un seggio va anche al Bündnis Bürger Union Pöder-Ladins Dolomites-Wir Südtiroler con Pöder, mentre Egger, transfuga dai Freiheitlichen e fautore del raggruppamento, esce di scena. SVP: che tonfo nella Wipptal! 1. Già nel 2008 la SVP aveva registrato un calo del 6,9%, ma conservava la maggioranza con il 56,2%; oggi precipita al 47,1% con una catastrofica perdita del 9,1 in percen-
tuale, con una punta massima a Brennero (- 18,1%). Su questo risultato hanno giocato più fattori: a. Da un lato c’è stata la relativa tenuta dei Freiheitlichen, recedono dal 19,8% del 2008 al 18,8%, nonostante l’uscita di Egger dai loro ranghi. b. La compagine Bündnis Bürger Union Pöder-Ladins DolomitesWir Südtiroler realizza un 8,3%, rastrellando dunque voti anche nella SVP. c. Anche nella Wipptal si registra una significativa svolta a destra dell’ex elettorato SVP; infatti SüdTiroler Freiheit raddoppia letteralmente i suoi voti, passando dal 4,6 al 9,8%, diventando il terzo partito nel comprensorio. 2. abbastanza buona l’affermazione dei Verdi-Grüne-Verc-SEL, che passano dal 4,6 al 6,5%. 3. Un leggero incremento anche per il PD, che passa dal 2,4 del 2008 al 3,9% del 2013 (+ 1,5%). 4. Dimezzato il patrimonio del centro destra: Forza Alto Adige-Lega Nord si ferma a 1,5% e Alto Adige nel cuore a 1,3%. Nel 2008 il PDL e la Lega raggiungevano insieme il 5,7%. 5. Il Movimento 5 stelle raccoglie nella Wipptal 118 voti, pari a 1,1%. Gli altri partiti rimangono sotto la soglia dell’1%. ap/cm
Per tabelle e dati statistici relativi ai risultati elettorali nei comuni dell’Alta Val d’Isarco si veda alle pagg. 8-13 erker november 13
PR
Floorball
ASV Vipiteno pronto per una nuova stagione in Serie A
La promessa vipitenese Michal Matusewicz Lo scorso settembre è iniziata una nuova annata per la compagine dell’ASV Vipiteno. La prima squadra guidata da Hannes Astenwald è impegnata ai massimi livelli italiani sia nel Campionato di Campo Piccolo che di Campo Grande. Buona la partenza per i ragazzi dell’Alta Val d’Isarco che nelle prime 2 partite hanno raccolto altrettante vittorie rispettivamente contro il Lagundo fuori casa e contro i Viking FC Roma sul campo amico di Vipiteno. Partite interessanti ed equilibrate promette anche il nuovo campionato chiamato in vita da diverse squadre del Tirolo, la cosiddetta Tyrolean Floorball Trophy. Al via ci sono 5 compagini alto atesine e 6 del Tirolo del Nord. Una vittoria (contro il Rum 2) ed una sconfitta (contro il Rum 1) il bottino per l’ASV Vipiteno nelle prime 2 partite. Benjamin Geyr da quest’anno è alla guida della formazione juniores U19 che vorrà confermarsi tra le protagoniste in ambito nazionale. mm erker november 13
„La cooperazione: un vantaggio per tutti“ A settembre la Cassa Raiffeisen Wipptal di Vipiteno ha ospitato il convegno “La cooperazione: un vantaggio per tutti”. Una sala gremita di pubblico interessato ha accolto calorosamente i due illustri relatori: il prof. Borzaga, docente dell’Università di Trento, e il dr. Gasser, direttore della Federazione Coo-
perative Raiffeisen dell’Alto Adige. Il prof. Borzaga, non solo ordinario di Politica Economica ma anche presidente di Euricse (European Research Institute on Cooperative and Social Enterprises), è uno fra i più affermati studiosi di cooperazione e d’impresa sociale. Pertanto ha esordito ponendo l‘accento sulla forza della cooperazione come risposta alla congiuntura attuale, tema di riflessione in un periodo di crisi e di grandi cambiamenti e ha sottolineato il ruolo importante delle imprese cooperative e sociali in un momento difficile, sia dal punto di vista finanziario che economico. Le banche cooperative, infatti, diversamente dalle altre forme di impresa, hanno continuato a garantire credito all’economia e le cooperative di lavoro e sociali hanno in genere mantenuto i livelli occupazionali, limitando il ricorso agli ammortizzatori sociali. La forma cooperativa risulta presente, pur con diverso peso, in tutti i sistemi economici indipendentemente dal loro livello di sviluppo e in tutti i settori di attività, sia dove operano anche imprese di capitali sia dove queste sono ancora assenti o poco diffuse e prevalgono – o prevalevano – forme di impresa pubbliche. In alcuni settori le imprese cooperative sono dominanti, come in agricoltura, dove gestiscono alcuni tra i più importanti gruppi agroalimentari, e in alcuni paesi detengono quasi il monopolio di queste produzioni. In altri settori, come il credito e le assicurazioni, le cooperative sono riuscite a mantenere quote di mercato rilevanti e, in crescita, proprio negli anni in cui veniva liberalizzato il mercato del credito e si incentivava la trasformazione di tutte le istituzioni finanziarie con forme proprietarie diverse in banche capitalistiche. Nella sua evoluzione centenaria, la forma cooperativa si è inoltre dimostrata mol-
to flessibile, riuscendo ad adattarsi a situazioni diversificate. Le cooperative, per la loro natura di imprese centrate sulle persone, garantiscono, anche e più delle altre forme di impresa, ricadute diverse da quelle strettamente economiche, contribuendo a tenere l’economia ancorata ai bisogni reali dei cittadini. Esse rappresentano una scuola di democrazia e uno strumento originale di inclusione sociale e di creazione di fiducia e di capitale sociale. Il dr. Gasser ha trattato il tema “Il vantaggio cooperativo nel credito”, ponendo l’accento sull’importante ruolo delle banche di credito cooperativo, che hanno saputo fare banca anche in momenti di crisi. Il modello cooperativo nel credito ha rappresentato un fattore di stabilità, garantendo continuità nell’erogazione di finanziamenti. Di fronte alle attuali grandi trasformazioni sociali, economiche e politiche, oggi più che mai è necessario rivalutare i valori storici della cooperazione. Il dr. Gasser ha portato come esempio la realtà della cassa Raiffeisen, che si basa sul modello commerciale cooperativo e richiama i valori “chiave” del fondatore del cooperativismo e riformatore sociale Friedrich Wilhelm Raiffeisen: autoaiuto, autogestione, responsabilità individuale, autocontrollo, solidarietà e sussidiarietà. Quest’ultima significa che le prestazioni vengono offerte a un livello sussidiario (Sistema Raiffeisen), quando a livello primario (società cooperative) non è possibile, ragionevole o economicamente sostenibile. Questa forma di cooperazione rafforza l’autonomia delle singole società, riduce il rischio imprenditoriale, assicura la competitività dei prodotti e garantisce una presenza ottimale sul mercato. Oggi le cooperative sono imprese moderne, la cui forza sta nell’innovazione e nella flessibilità. Ciò è confermato anche dai dati economici: le sole cooperative Raiffeisen conseguono un totale di bilancio aggregato di 14 miliardi di euro, assicurando la presenza di 4.000 posti di lavoro in Provincia. Sicuramente questa è la migliore espressione del significato socio-economico del cooperativismo Raiffeisen in Alto Adige. Il convegno si è concluso con soddisfazione degli astanti, che hanno apprezzato la scelta di un tema, più che mai attuale, trattato e approfondito egregiamente. 59
notizie dall’alta val d’isarco
Vipiteno
In Consiglio si discute di EUROSPAR e di imposta comunale di soggiorno Resta aperto il dibattito sul rispetto delle clausole della convenzione tra ASPIAG e Comune
Due le interrogazioni che hanno aperto la seduta comunale del 23 ottobre. La prima, presentata da “Wir Südtiroler” per richiedere informazioni relative alla risoluzione per un parcheggio TIR programmato nell’areale Sadobre, lamenta la scarsa informazione da parte della società dell’Autostrada del Brennero. Il sindaco informa che l’Autostrada, con lettera del 12 settembre 2013, ha informato che il piano definitivo per la realizzazione del parcheggio verrà presentato entro la fine dell’anno; anche gli allacciamenti di corrente, di raffreddamento e riscaldamento per i tir fanno parte del progetto e saranno presi in considerazione. Inoltre la società autostrade assicura il coinvolgimento della comunità comprensoriale e dei comuni di Campo
di Trens e Vipiteno nella fase definitiva di progettazione. La seconda interrogazione è presentata dal consigliere Dieter Thaler –SVP: si chiedono delucidazioni riguardo all’esecuzione della con-
vede l’apertura del supermercato solo nel momento in cui venga costruito l’albergo adiacente. Il sindaco risponde che la convenzione urbanistica deve essere rispettata fino a che il consiglio non abbia in-
venzione urbanistica del Comune di Vipiteno con la Aspiag Service S.r.l. Infatti, secondo il consigliere, la Aspiag non ha ancora rispettato gli accordi del contratto, che pre-
tenzione di modificarla, inoltre sottolinea che la Aspiag cerca attualmente, non senza difficoltà, una soluzione per la realizzazione e la gestione dell’albergo programmato.
Vipiteno
Pomodori e peperoni in mostra per difendere le sementi originali Una sfida contro una legge UE sulle sementi che finirebbe per ridurre la biodiversità in agricoltura
Foto: Karl Volgger
Singolare azione di protesta di fine estate dell’Associazione Artistica e Culturale Lurx in occasione del mercato dei contadini a Vipiteno. Gli organizzatori, coltivatori per hobby, hanno messo in mostra 32 specie di pomodori e 18 di peperoni di diversi colori, forme e grandezze, prodotti nei loro orti di casa della nostra zona utilizzando le proprie sementi originali. Oggetto della contestazione è il progetto legislativo UE sulle sementi favorevole alle industrie multinazionali, che producono, in regime di monopolio, sementi ottenute artificialmente, ibridi apparentemente più produttivi il primo anno, ma che si indeboliscono successivamente, costringendo gli agricoltori a ricomprarle a caro prezzo. La legge verrebbe inoltre a vietare agli agricoltori di riutilizzare i loro semi originali, riducendo così drasticamente la pluralità delle specie, mentre essa deve essere assolutamente salvaguardata come patrimonio comune. Questo il messaggio dell’iniziativa, che rientra tra la tante manifestazioni internazionali organizzate all’insegna del motto: “Seminare il futuro!” ap 60
Approvate con 6 voti, astenuti(Wir Südtiroler, Bürger Forum Cittadini e Orfino), le variazioni di bilancio ammontanti a 1.700.000 euro. I consiglieri hanno deliberato all’unanimità di non cedere o non liquidare le partecipazioni societarie Thermo Wipptal, Selfin e Consorzio dei Comuni. Viene inoltre surrogato un membro del consiglio di biblioteca: alla prof.ssa Maria Teresa Ghetti subentra la dirigente scolastica dott.ssa Carmela Grassi. I consiglieri approvano all’unanimità anche il regolamento per il servizio di fognatura e depurazione, preso in visione e approvato dall’ufficio infrastrutture e manutenzione, e il regolamento per l’istituzione e applicazione dell’imposta comunale di soggiorno. Per l’aumento dell’imposta comunale di soggiorno, che entrerà in vigore il 1° gennaio 2015, ci sono state alcune discussioni. Infatti il sindaco informa che, su parere dell’associazione turistica, gli aumenti dovrebbero avvenire in misura uguale per tutte le categorie, ovvero 0,30 € per tutte le categorie ricettive. Egger (Wir Südtiroler) informa che, secondo la normativa provinciale, gli aumenti dovrebbero essere proporzionali in base alle categorie. Dopo lunga discussione si decide di votare la proposta del sindaco e, laddove si verificassero incongruenze con la legge (secondo Egger), il consiglio delibererà nuovamente. Tra le varie il sindaco chiede ai consiglieri il loro appoggio per sollecitare la Provincia a rivedere la decisione di tenere aperto l’ufficio del lavoro un solo giorno a settimana. cm erker november 13
notizie dall’alta val d’isarco
Cancellato l’odonimo della via intitolata al nazista Eduard Ploner
La cooperativa, una forma d’impresa che offre numerose opportunità
Il musicista vipitenese era un convinto e attivo fautore del nazionalsocialismo – La strada è stata intitolata al dottor Baumgartner
Lo sportello di consulenza ”CoopPoint” ha fatto tappa a Vipiteno per informare i cittadini sui vantaggi della cooperazione
C’è voluto un po’ di tempo, ma infine, pur con molte cautele, anche la Giunta comunale di Vipiteno si è convinta che era opportuno ri-
Un’idea innovativa, spirito impren- ha affermato Stefano Ruele, direttoditoriale e l’unione di esperienze e re dell’associazione di rappresentancapacità: sono questi gli ingredien- za delle cooperative altoatesine Leti necessari per costituire una coo- gacoopbund, che ha anche ricordaperativa, una forma d’impresa che to la presenza di uno sportello della permette ai cittadini di prendere in mano il proprio futuro. Il modello cooperativo offre infatti numerose opportunità per la promozione dell’imprenditoria femmini- Gli operatori di Legacoopbund, con Stefan Hofer, presidente della cooperativa sociale RENOVAS, e il consigliere provinciale Hans Heiss le, per lo sviluppo del settore culturale e sportivo e stessa associazione a Bressanone, in per un’efficiente politica sociale. In via Tratten, 2. quest’ultimo ambito vanno ricorda- Sono intervenuti anche il sindaco di te le cooperative sociali che, attra- Vipiteno Fritz Karl Messner, il consiverso progetti di inserimento lavo- gliere provinciale Hans Heiss e Sterativo, offrono un’occupazione alle fan Hofer, presidente della coopepersone a rischio di emarginazione rativa sociale RENOVAS di Bressanosociale, che possono così ritrovare la ne, che gestisce il bar della piscina loro piena dignità e la via giusta per Balneum di Vipiteno, il bar Vis@Vis a Bressanone e un negozio di seconda una vita e un reddito autonomo. Proprio le cooperative sociali sono mano. state il tema dell’incontro che si è “C’è una forte richiesta per questo tenuto il 5 ottobre scorso a Vipite- tipo d’impresa: dal 2012 ad oggi no nell’ambito dell’iniziativa “Coop- sono circa 150 i gruppi che ci hanpoint on the road”, un’iniziativa del- no richiesto una consulenza per la lo sportello di consulenza gratuito costituzione di una cooperativa e di Legacoopbund “CoopPoint“ che nel 2013, grazie al nostro supporto, fornisce assistenza alle persone che sono già state fondate dieci nuove decidono di costituire una coopera- cooperative”: così Monica Devilli, di tiva. Lo scopo dell’iniziativa era quel- Legacoopbund. lo di informare i cittadini sui valo- Per informazioni o per la richiesta ri della cooperazione e sui vantaggi di una consulenza gratuita: coopdell’impresa cooperativa. “È impor- point@legacoopbund.coop; www. ec tante essere presenti sul territorio” legacoopbund.coop
nominare la via che nel 1965 era stata intitolata al musicista e compositore vipitenese Eduard Ploner (1894-1955). A conclusione di studi storici avviati in Austria già nel 2111 da diversi studiosi era emersa inequivocabilmente la convinta adesione di Ploner all’ideologia nazista e la sua fanatica attività propagandistica, anche antisemita (si veda in
proposito l’Erker a pp. 18-20). La città di Lienz aveva provveduto subito a rinominare la strada intitolata ad Eduard Ploner. Il sindaco di Vipiteno ha preferito essere prudente ed ha richiesto diversi pareri di esperti e dell’assessore provinciale alla cultura Kasslatter Mur.
Alla fine, il 9 ottobre, la Giunta ha deliberato di cancellare il nome di Ploner e di intitolare la via che congiunge la Via Frana con Via S. Margherita “via Dr. Sebastian Baumgartner”, il medico condotto che si era fatto benvolere da tutta la cittadinanza per la sua caritatevole umanità. Nella via esiste la sua casa, che egli aveva donato per accogliere e curare i malati mentali.
Vipiteno
La Latteria Vipiteno punta alla produzione propria di energia elettrica che”, come il contributo per le energie rinnovabili, che oggi assommano a più della metà del prezzo energetico. Pertanto la Latteria Sociale di Vipiteno ha presentato la richiesta per la concessione in Giunta provinciale. Parere favorevole da parte dei proprietari terrieri dove la centrale andrebbe a collocarsi (uno è il Comune di Vipiteno). Negativo invece il parere dell’Ufficio Ambientale, che ritiene il progetto assolutamente irresponsabile. Da parte della Giunta provinciale non c’è stato il no definitivo, ma verranno fatti a breve ulteriori e dettagliati studi e accertamenti per l’impatto ambientale. cm Foto: Martin Schaller
La Latteria Vipiteno intende approvvigionarsi autonomamente di energia elettrica attraverso lo sfruttamento delle risorse idriche. Infatti, come soggetto cooperativo au-
tosufficiente, può riunire produzione e distribuzione energetica, ottenendo così grossi risparmi di costi. Inoltre, riuscirebbe ad affrancarsi da numerose “componenti sistemierker november 13
Nuovo centro vaccinale a Vipiteno Dal 2 ottobre 2013 è attivo il centro vaccinale presso il Servizio Preventivo Ospedale di Vipiteno, Edificio nuovo, piano interrato 1. A bambini, adolescenti e adulti dei comuni della Wipptal viene offerta la possibilità di sottoporsi a tutte le vaccinazioni obbligatorie/raccomandate, in linea con gli obiettivi di salute dell’OMS (Organizzazione Mondiale della Sanità). Personale apposito, assistente sanitaria e medico del Servizio Igiene e Sanità Pubblica o medici igienisti dei vari paesi a turno saranno a disposizione ogni 1° e 3° mercoledì del mese dalle ore 14.00 alle ore 16.00. 61
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Concordi il V rapporto IPCC ed i primi risultati delle analisi sul ghiaccio dell’Ortles
Il clima sta cambiando a livello globale e locale Roberto Dinale Il 27 settembre 2013 è stato presentato a Stoccolma il nuovo rapporto IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) riguardo le basi scientifiche dei cambiamenti climatici in atto. Questo documento, cui hanno contribuito 259 autori in rappresentanza di 38 nazioni, è stato accolto in modo piuttosto tiepido dalla stampa, seppure contenga importanti precisazioni ed approfondimenti rispetto alla sua versione precedente, risalente al 2007. Non fa infatti notizia che le previsioni e le analisi di circa 6 anni fa risultino per la maggior parte confermate, e tantomeno il fatto che il riscaldamento globale osservato a partire dal 1950 sia da imputare, in modo estremamente verosimile, all’influsso umano. Scomodando tuttavia Karl Popper, filosofo del XX secolo che ha dedicato numerosi studi e scritti ai metodi della ricerca scientifica, si capisce come la notizia sia assolutamente degna di attenzione. Secondo tale autore non è infatti possibile dimostrare la veridicità di alcuna ipotesi scientifica, piuttosto la si può smentire qualora essa non sia vera. Nel caso specifico, non essendo state smentite le tesi precedenti, queste risultano oggi rafforzate.
150% e 20% rispettivamente. previsione: Il prosieguo delle emissioni di gas serra produrrà un ulteriore riscaldamento globale con cambiamenti ulteriori di tutte le componenti del sistema. Una limitazione dei cambiamenti climatici potrà essere conseguita esclusivamente con una riduzione delle emissioni di tali gas.
dipenderà, in termini quantitativi, dalle forzanti radiative che subentreranno. A seconda degli scenari, a fine secolo sarà mediamente compreso tra 1,0 e 3,7 °C. Continueranno ad aumentare inoltre i fenomeni estremi, soprattutto le ondate di calore e gli eventi di precipitazioni intense. Livello dei mari
Atmosfera (temperatura precipitazioni) fatti: Ognuno degli ultimi 3 decenni è stato progressivamente il più caldo a partire dal 1850. Nell’emisfero boreale il periodo 1983-2012 è stato il trentennio più caldo degli ultimi 1400 anni. Le modificazioni dei regimi delle precipitazioni sono meno marcate di quanto non accada per le temperature, mediamente con un leggero incremento a nord delle Alpi, soprattutto in inverno, ed una leggera diminuzione, soprattutto in estate, a sud dell’arco alpino. previsione: L’inevitabile ulteriore aumento delle temperature globali
fatti: Il tasso di innalzamento del livello dei mari a partire dal 1950 ad oggi è stato superiore rispetto a quello medio dei 2 millenni precedenti; nel periodo 1901 - 2010, il livello globale dei mari è salito di 19 cm. Il fattore che al momento maggiormente contribuisce a tale risultato è l’espansione termica delle acque in virtù del loro riscaldamento. previsione: L’innalzamento del livello dei mari subirà una accelerazione rispetto al periodo 1971-2010 e, a fine secolo, si attesterà tra 0,40 e 0,75 m, quale diretta conseguenza dell’ulteriore aumento della temperatura degli oceani e della
perdita di massa delle superfici glaciali. Criosfera (ghiacci e neve stagionale) fatti: Antartide e Groenlandia, come la maggior parte dei ghiacciai della terra, stanno arretrando in termini sia di superficie, sia di volume. Le poche eccezioni rispetto a tale trend sono concentrate anzitutto nel Karakorum, dove il cambiamento del regime delle precipitazioni è dominante rispetto all’aumento delle temperature. L’estensione della copertura nevosa primaverile è diminuita nell’emisfero nord in modo costante a partire dal 1950. La diminuzione è stata pari all’1.6 % per decade a marzo ed aprile e all’11.7 % per decade a giugno. previsione: Le proiezioni denotano fino a fine secolo importanti cambiamenti del grado di copertura glaciale del mare Artico con riduzioni dal 43% al 94% nel mese di settembre e dal 8% al 34% nel mese di febbraio.
E quali sono gli altri passi salienti del rapporto?
fatti: Le concentrazioni in atmosfera di anidride carbonica, metano ed ossido di azoto hanno raggiunto livelli mai registrati nei precedenti 800‘000 anni, con variazioni rispetto all’epoca preindustriale del 40%, 62
fonte IPCC, AR5
Emissioni
Mappe dei cambiamenti delle precipitazioni mediamente attesi per l’area sud-europea nel periodo 2081–2100 rispetto al 1986–2005 (scenario RCP4.5) nel semestre invernale, a sinistra, ed estivo, a destra. Le aree tratteggiate denotano variazioni del regime delle precipitazioni contenute (dello stesso ordine di grandezza della incertezza della previsione).
erker november 13
fonte IPCC, AR5
notizie dall’alta val d’isarco Grafici dei cambiamenti di temperatura attesi per l’area sud-europea per una serie di scenari climatologici nel trimestre invernale, a sinistra, ed estivo, a destra. A fianco rappresentazione schematica dei relativi valori medi e variabilità statistiche delle previsioni.
Il volume globale dei ghiacciai, escluse quindi le calotte glaciali, è atteso a sua volta in forte riduzione di qui a fine secolo, fino al 35-85% per gli scenari più estremi. Lo stesso dicasi per la copertura nevosa stagionale, che diminuirà del 7-25%. Progetto Ortles: anche a livello locale il clima sta cambiando come mai prima d’ora
Sebbene la datazione delle carote di ghiaccio non sia ancora completata, l’ipotesi più verosimile indicherebbe un ghiaccio basale di epoca medioevale poggiante su ghiaccio morto di età precedente, come testimonia la foglia di larice trovata all’interfaccia con il substrato roccioso e datata attorno al 650 a.C. La datazione si basa da un lato sul conteggio degli strati, definiti in virtù della stagionalità degli elementi chimici imprigionati nel ghiaccio stesso, ma anche sulla base di punti di riferimento univoci, come ad esempio erker november 13
L’Ortles la presenza di elementi radioattivi o di polveri, che rimandano rispettivamente agli anni degli esperimenti
atomici a cavallo deli Anni 50 e 60 oppure ad eruzioni vulcaniche note. Con l’aumento della profondità tuttavia diminuisce lo spessore degli strati annuali e vengono meno altri riferimenti univoci, per cui il conteggio degli strati diventa mano a mano più complesso. A causa inoltre dei raggiunti limiti fisici di taglio sia meccanico sia termico, la datazione procede applicando modelli matematici di simulazione dei meccanismi di compattazione del ghiaccio e quindi diventa suscettibile di maggiori incertezze, a maggior ragione se negli ultimi metri delle carote è celata una buona parte della storia climatica oggetto di studio. fonte www.ortles.org
A distanza di 2 anni dalla perforazione della calotta sommitale dell’Ortles, i ricercatori coinvolti nel progetto hanno presentato, ad inizio settembre, i risultati preliminari degli studi sul ghiacciaio più alto dell’Alto Adige e delle Alpi Orientali. Le analisi mostrano in particolare come il riscaldamento atmosferico, osservato anche alle quote più elevate durante gli ultimi 30 anni, non avrebbe precedenti negli ultimi secoli e forse millenni, ossia per tanto tempo quanto è vecchio il ghiaccio dell’Ortles.
Le osservazioni presenti e le previsioni per il futuro possono intimorire, ma rappresentano al tempo stesso una sfida ed offrono al contempo nuove opportunità. A titolo di esempio si pensi a questioni come il progredire della desertificazione, la ridistribuzione spaziale e stagionale della disponibilità di risorse idriche, ma anche alle nuove rotte di navigazione tra oceano Atlantico e Pacifico che, passando per il mare glaciale Artico, consentiranno, e già in parte consentono, un notevole guadagno di tempo rispetto a quelle tradizionali attraverso i canali di Suez e Panama. Naturalmente si impongono riflessioni e azioni a livello locale e globale con l’obiettivo di garantire uno sviluppo che risponda alle esigenze del presente senza compromettere la capacità delle generazioni future di soddisfare le proprie, sul piano economico, ma anche sociale ed ambientale. 63
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Colle Isarco
In memoria del caduto Sante Tognacci I bersaglieri di Bologna e Bolzano depongono una corona per onorare i suoi resti nell’ossario di Colle Isarco Del bersagliere Sante Tognacci (Maiolo, provincia di Pesaro 1882-1918) abbiamo già parlato nell’Erker. Durante la prima guerra mondiale aveva partecipato nel
1916 alla strenua ma vana difesa del forte di Monte Festa, in terra friulana. Dopo di che se ne erano perse le tracce. Ma la paziente e devota ricerca dei nipoti, che oggi vivono a Rimini, sostenuta dall’aiuto di molte persone, consentì loro
di trovare tra gli atti del k.u.k Reservespital Brixen il certificato di morte del prigioniero di guerra italiano Sante Tognacci alle ore 6 del mattino del 12 maggio 1918 per sfinimento e tubercolosi. Il 13 maggio fu sepolto nel cimitero militare di Brixen, dove rimase fino al 1937, quando i suoi resti furono traslati nell’ossario di Colle Isarco, costruito dal regime fascista in prossimità del valico del Brennero. Il suo loculo, con il suo nome inciso, il secondo in alto da destra, viene oggi frequentemente visitato dai suoi parenti. Recentemente essi hanno voluto onorare il loro nonno insieme ai bersaglieri in congedo di Bologna e di Bolzano, con la deposizione di una corona all’ossario e con la celebrazione di una messa in memoria di tutti i caduti nella prima guerra mondiale presso il Soggiorno Montano.
Fortezza
In progetto una nuova centrale elettrica Verrà realizzata in caverna nella forra dell’Isarco a sud della diga Solo pochi giorni or sono la SE Hydropower ha presentato al Comune di Fortezza il progetto di massima relativo alla realizzazione di una nuova centrale elettrica, che interessa in realtà il territorio di competenza di tre comuni: Fortezza, Naz-Sciaves e Varna. Si tratta di un’opera relativamente piccola, da realizzarsi in caverna. La zona individuata dall’ingegner Giacomo Fantoma è la profonda forra dell’Isarco, immediatamente a sud dell’attuale diga che crea l’invaso artificiale di Fortezza. La centrale dovrebbe utilizzare le acque destinate per legge alla restituzione all’Isarco, fatto che il progetto (almeno sulla carta) continua a garantire, ma sfruttando quel paio di centinaia di metri di spazio che intercorrono tra l’attuale diga e il canale di restituzione attuale. Dunque, pur lasciando praticamente immutate le condizioni attuali, l’impianto è destinato a produrre 1 megawatt l’ora, 9,1 gigawatt annui, per un ricavo previsto che si aggira sui 2 milioni di euro. La SE Hydropower è società compartecipata da SEL e Enel Produzione e gestisce
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dal giugno 2010 dieci delle undici centrali altoatesine Enel a grande derivazione (tra cui quelle di Bressanone, Ponte Gardena, Cardano) le cui concessioni sono state assegnate dalla Giunta Provinciale alla SEL, che detiene il 60 % delle quote della società. Le dieci centrali producono complessivamente in media quasi 2 miliardi di kWh/anno. Dunque la piccola centrale prevista (alla quale verrà aggiunta una consorella, con eguale progetto al di sotto della diga di Rio di Pusteria), inciderà con percentuale bassissima sul ricavato complessivo della società. Ma tant’è: in tempi di crisi e in tempi in cui il fabbisogno energetico cresce in maniera esponenziale, la produzione è il vero affare rimasto. Parafrasando, potremmo dire che dopo che per secoli si sono munte le vacche in maniera tradizionale, ora le tecnologie fan sì che si tenti di mungerle anche dalle corna! Il Comune di Fortezza ha dato il nulla osta. Lo daranno anche Varna e Naz-Sciaves. Qualche euro di compensazione entrerà comunque nelle esangui casse dei tre Comuni. dm
Hockey – primi bilanci per i Broncos impegnati in Elite A
La presentazione della squadra per la nuova stagione Lo scorso settembre è iniziata la stagione agonistica 2013/14 che ha visto una nuova riforma dei vari campionati: la Serie A viene ora denominata Elite A, ed ha visto l’abbandono del campionato italiano da parte del Bolzano, iscrittosi (dopo anni di tentativi bloccati da Lega e Federazione) nel massimo campionato austriaco, mentre alcune squadre iscritte al campionato di A2 (Appiano, Egna, Gardena, Merano) partecipano a una nuova competizione a carattere internazionale denominata Inter-National League. La Elite A è composta da 8 compagine che sono: SSI Vipiteno Broncos, Renon, Valpellice, Milano, Asiago, Cortina, Val Pusteria e Val di Fassa. La formazione del capoluogo dell’Alta Val d’Isarco si è presentata al via con un nuovo headcoach, il ceco Zdenek Travnicek, mentre Oly Hicks dopo cinque anni e tanti successi quest’estate è passato all’HC Val Pusteria. Per il resto è stata confermata dal direttivo gran parte della rosa dell’ultima annata, soprattutto i giovani talenti locali (i vari Florian Wieser e Hannes Stofner), il capitano Philipp Pircher, il co-allenatore Alexander Gschliesser così come i due stranieri di spicco Eastman e Caig. A loro si sono aggiunti nuovi stranieri, i cechi Erat e Ludvik, l’italo-canadese Catinacci e l’americano Liotti ed il ritorno di Fabian Hackhofer dopo un anno al Renon. Dopo le prime 7 partite, ossia dopo il primo girone di andata della regular season che ha visto i Broncos scontrarsi con tutte le altre squadre, i ragazzi dell’Alta Val d’Isarco hanno ottenuto 2 vittorie (in casa contro i Campioni in carica dell’Asiago e contro il Valpellice) e 5 sconfitte (di cui una all’over time). Dunque c’è ampio margine di miglioramento e con un pizzico di fortuna e costanza in più, soprattutto nelle trasferte, i risultati di certo non tarderanno ad arrivare e così ci saranno buone possibilità di centrare l’obiettivo prefissato dalla società, che è quello di entrare nei Playoff. Buona anche l’affluenza di pubblico e tifosi all’Arena di Vipiteno, che ha visto una presenza media di quasi 1000 spettatori a partita. Più che soddisfacente sino ad oggi il lavoro svolto nel settore giovanile, che resta il fiore all’occhiello della SSI Vipiteno. Ottima sia l’organizzazione che la cura dei singoli dettagli così come il rapporto diretto con le giovani leve dell’Alta Val d’Isarco. Da evidenziare anche la nuova collaborazione con il settore giovanile dei Starbulls Rosenheim (Baviera), la quale copre tutte le età tra l’under 12 e l’under 20 e vuole dare ai giovani del vivaio e soprattutto agli alunni del liceo sportivo di Vipiteno l’opportunità di affermarsi in uno dei migliori campionati giovanili dell’Europa centrale, ovvero nella DNL. A livello societario Simone Bressan è il successore designato alla presidenza di Robert Stafler. Quest’ultimo rimarrà comunque attivo nel direttivo. mm
erker november 13
calendarietto
Teatro
La grande stagione del Teatro Stabile di Bolzano a Vipiteno
Oltre ad alcune novità assolute di produzione propria lo Stabile propone per il 2013/14 altre affascinanti proposte - Tre gli spettacoli in abbonamento a Vipiteno e tre a Bolzano. Da oltre dieci anni il Teatro Stabile di Bolzano, a prezzo di notevoli sforzi, garantisce tre spettacoli del suo cartellone a Vipiteno e tre trasferte pomeridiane a Bolzano, mettendo a disposizione il pullman gratuito per gli abbonati. Grazie anche alla collaborazione dell’associazione ARCI (e al personale impegno del presidente Davide Fiorotto, che acquista abbonamenti per i propri soci) e di altre associazioni culturali, nella passata stagione sono aumentati considerevolmente sia le presenze e che il numero di abbonamenti sottoscritti. Un impegno sempre più difficile da mantenere - ha ricordato il direttore Marco Bernardi presentando la nuova stagione teatrale - soprattutto a causa dei pesanti tagli di fondi per la cultura disposti dal Governo. Grazie allo Stabile - così l’assessore Daniele Ferri Vipiteno ospita spettacoli di altissima qualità che vengono rappresentati sui palcoscenici più prestigiosi d’Italia. Sarebbe un peccato lasciar morire
Miseria e nobiltà. Vipiteno, Teatro Comunale, 12.01.14 uno degli eventi culturali più importanti per la nostra città. Senza dimenticare il grande impegno del TSB nelle scuole. Marco Bernardi si dichiara soddisfatto di questa stagione della “Grande prosa”, caratterizzata da un buon equilibrio fra comico e drammatico, fra classico e contemporaneo.
Gli spettacoli a Vipiteno, Teatro Comunale (ore 20.30) Il sipario si apre il 25 novembre con una della più belle commedie del teatro tedesco, La brocca rotta, di Heinrich von Kleist (1802), una produzione del TSB diretta da Marco Bernardi, con Paolo Bonacelli, Patrizia Milani e Carlo Simoni. Il giudice Adam deve istruire il processo per scoprire il colpevole della rottura di una brocca nella casa di Eva, che a lui si è dovuta concedere per salvare il giovane che ama. La brocca rotta è una chiara allusione alla sua erker november 13
perduta verginità. Solo con un intervento esterno il vero colpevole, il giudice stesso, viene smascherato. La vicenda denuncia, pur divertendo, i soprusi della giustizia serva del potere. Altra novità assoluta del TSB, in scena i 2 dicembre, è “L’officina – Storia di una famiglia”, di Angela Demattè, regia di Carmelo Rifici, con Andrea Castelli e Angela Demattè. È la storia di una famiglia di artigiani trentini dagli anni Trenta ad oggi, focalizzata sul tema del lavoro e dei suoi mutamenti nel corso delle generazioni. Il terzo appuntamento a Vipiteno andrà in scena il 12 gennaio: “Miseria e nobiltà”, la più bella commedia napoletana, esilarante vaudeville di Edoardo Scarpetta. Regia di Geppy Gleijeses, con Geppy Gleijeses, Lello Arena, Marianella Bargilli. Gli spettacoli al Teatro Comunale di Bolzano (pomeridiani, con servizio pullman gratuito) Si comincia il 19 gennaio 2013 con “RIII - Riccardo III”, uno dei grandi drammi storici di William Shakespeare, diretto e reinterpretato in modo personale da Alessandro Gassmann, che ne fa uno spettacolo surreale, espressionista, radicato nella nostra realtà. Si prosegue il 2 marzo, sempre a Bolzano, con “Itis Galileo”, di Francesco Niccolini e Marco Paolini, con Marco Paolini, ormai uno spettacolo di culto di Niccolini, che ha reinventato il teatro di narrazione. Lo spettacolo è dedicato a Galileo, il primo scienziato dell’età moderna, che si deve confrontare con il difficile rapporto fra scienza, politica e religione. Chiuderà la stagione a Bolzano, il 16 marzo, ”I ragazzi irresistibili”, di Neil Simon. Regia di Marco Sciaccaluga, con Eros Pagni e Tullio Solenghi nelle vesti di due artisti comici ormai in pensione chiamati ad esibirsi ancora una volta. La famosissima commedia è una metafora dell’inevitabile momento nel quale bisogna “farsi da parte”, nell’arte ma anche nella vita.. ap I prezzi per l’abbonamento a sei spettacoli della stagione 2012/13 in poltrona numerata sono rimasti invariati. L’abbonamento dà diritto anche a due biglietti omaggio per uno spettacolo a scelta tra quelli delle stagioni di Bressanone, Bolzano, Brunico, Vipiteno e Merano, e alla possibilità di assistere a tutti gli spettacoli delle altre Stagioni del TSB a soli 6 euro. Inoltre quest’anno il TSB offre ai giovani che sottoscrivono un abbonamento un secondo abbonamento in omaggio. Vendita abbonamenti presso il Teatro Comunale di Vipiteno: 19.11.13, 16.30-17.00, per i soli abbonamenti interi; per tutti gli altri tipi di abbonamento 25.11.13, 18.00-20,30.
CAI Vipiteno Giovanile 10.11.13: Castagnata con diapositive. Incontri sociali 24.11.13: Pranzo sociale. CAI Brennero 10.11.13: Castagnata Brennero. A.R.C.I. Vipiteno 19.11.13: “Aida”. Teatro alla Scala di Milano. Partenza in pullman da Vipiteno, Piazza Fuori Porta, ore 14.30. U.P.A.D. Vipiteno Oratorio M. Schutz, 15.30 06.11.13: “Non aprire quella porta – Attenzione al raggiro degli anziani”. Rel.: dr. Milena Nuccio Veronese. 13.11.13: “Sindrome polimetabolica”. Rel.: dr.Alberto Apuzzo. 19.11.13: Gita culturale e shopping nel Bassanese. 20.11.13: “Incontro con l’arte – Il Canova”. Rel.: dr. Silvia Maurelli. 27.11.13: “Vivaldi e il virtuosismo a Venezia”. Rel.: prof. Giacomo Fornari. 04.12.13: “Le Dolomiti nella leggenda”. Rel.: Angela De Simine. Teatro Stabile di Bolzano 25.11.13: “La brocca rotta”, di H. von Kleist. Produzione del TSB, regia di Marco Bernardi, con Paolo Bonacelli, Patrizia Milani e Carlo Simoni. Vipiteno, Teatro Comunale, 20.30. 02.12.13: “L’officina – storia di una famiglia”, di A. Demattè, Produzione del TSB, regia di Carmelo Rifici, con Andrea Castelli e Angela Demattè. Vipiteno, Teatro Comunale, 20.30. Pro Cultura Fortezza 09.11.13: “A piedi nudi nel parco”. Commedia brillante di Neil Simon, presentata dalla compagnia “I commedianti” di Bolzano. Fortezza, Centro Polifunzionale J. Wild, ore 16.30, ingresso libero. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 24.11.13: Virgo Fidelis (patrona dell’Arma): cerimonia con S. Messa. 25.11.13: Torneo di calcetto, IV edizione, per conto dell’Ispettorato Regionale. A.N.S.I. Vipiteno 30.11.13: Serata danzante con scambi di auguri per le prossime festività. Udienza del difensore civico Venerdì, 22 novembre 2013: Udienza del difensore civico presso la sede dell’Ispettorato all’agricoltura, Via Stazione 2, Vipiteno, dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. n. 0471/301155. Concerto d’Avvento dei Tun na kata & Jem 01.12.13: Tradizionale concerto d’avvento dei Tun na kata & Jem di Vipiteno. Teatro Comunale di Vipiteno, ore 16.30. Mercatino di Natale a Vipiteno 28.11.13: Inaugurazione ufficiale ore 17.00 nella chiesa di S. Spirito. 1° giorno di apertura: 29.11.13, Piazza Città, ore 10-19; sa/do 9-19. Il mercatino resterà aperto fino al 6 gennaio 2014. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 93
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sportlerporträt
„Das Skitourengehen ist nicht zu übertreffen“ Roberto De Simone aus Gossensaß
Der Gossensasser Roberto De Simone widmet jede freie Minute seiner großen Leidenschaft, dem Skitouren-Rennsport. Um bei Wettkämpfen ganz vorne mitmischen zu können, trainiert er das ganze Jahr über. Einen seiner größten Erfolge konnte er im Vorjahr mit dem Gewinn der Skitouren-Landesmeisterschaft feiern. Aber auch im Berglauf hat er einige Erfolge vorzuweisen. Roberto De Simone war bis in seine Jugendjahre ein leidenschaftlicher Skifahrer und träumte ursprünglich von einer Zukunft im Skiweltcup. Aber sein Leben verlief nach einem anderen Drehbuch. 2002 bewarb er sich mit 19 Jahren erfolgreich für die Militärsportgruppe in Toblach. „Eines Tages hieß es, dass einige von uns die auszu-
Roberto De Simone kompakt Geboren: 03.03.1984 Sternzeichen: Fisch Geburtsort: Hall in Tirol (A) Wohnort: Gossensaß Beruf: Konstrukteur Verein: ASV Gossensaß Skialp Sponsoren: La Sportiva, Hagan (Ski), Kreuzspitze (Bindung) Hobbies: Berglaufen, Internet, radfahren, Skiroll, skifahren, kochen 66
bildenden Bergführer zu einigen Skitouren begleiten durften. Drei Tage lang waren wir auf den Gletschern um Santa Caterina Valfurva in der Provinz Sondrio unterwegs. Am zweiten Tag und praktisch meiner zweiten Skitour haben wir bei herrlichem Wetter die Königsspitze bestiegen. Damit hat eigentlich alles begonnen“, erinnert sich Roberto. Nur kurze Zeit später bestritt er 2004 in Ladurns sein erstes Skitouren-Rennen, die damals noch als Randsportart verpönt waren. „Die Leute hielten einen eher für verrückt, wenn man abends seine Trainingseinheiten mit Stirnlampe auf der Skipiste absolvierte, heutzutage trifft man wirklich alles und jeden auf der Piste oder auch abseits davon.“ So ändern sich eben die Zeiten. Als Naturbursche kneift man auch nicht vor extremen Wetterverhältnissen mit -20° C bei Wind und schlechter Sicht. „Das wirklich Schöne an dieser Sportart entdeckt man natürlich erst, wenn man abseits der Pisten unterwegs ist. Faszinierend finde ich einfach, dass man extrem schnell viele Höhenmeter im Aufstieg machen kann, einen tollen Gipfel erreicht und trotz allem in kürzester Zeit wieder im Tal ist. Wenn dann noch eine tolle Pulverschneeabfahrt hinzukommt, ist das Skitourengehen sicher nicht zu übertreffen“, schwärmt der Gossensasser über seine Leidenschaft. Das Geheimnis seines Erfolges klingt einfach und ist zugleich doch schwierig: „Viel Schlaf, gesunde Ernährung, konsequentes Training sowie ein zufriedenes und glückliches Privatleben.“ Seine Stärken kann er bei langen alpinen Rennen mit mehreren Anstiegen und schwierigen Abfahrten ausspielen.
Für die Rennen im Winter wird das ganze Jahr über trainiert. Im Sommer laufen und bergwandern sowie einige Einheiten mit den Skirollern gehören dazu. „Um meinen aktuellen Trainingsstand zu überprüfen, bestreite ich auch einige Bergläufe, denn auch außerhalb der Saison ist es wichtig, dass man sich einige Ziele setzt. Von Mitte November bis Anfang Mai bin ich dann fast nur mehr mit Tourenski unterwegs“, so Roberto. Neben seinem Beruf als Konstrukteur absolviert er sechs oder sieben Trainingseinheiten in der Woche. Wenn er dann zu Saisonende seine Ski verstaut, kann es gut möglich sein, dass er die unglaubliche 200.000-Höhenmeter-Marke überschritten hat. Bei einem klassischen alpinen Skitourenrennen sind etwa 2.000 Höhenmeter im Aufstieg zu meistern, aufgeteilt auf mehrere Aufstiege und Abfahrten, wobei auch technische Tragepassagen mit Steigeisen und Klettersteigset zu überwinden sind. Als seinen schönsten Erfolg bezeichnet er den Landesmeistertitel 2012. „Aber oft sind persönliche Herausforderungen um einiges schöner. Sie stehen auf keiner Liste und in keiner Zeitung. So konnte ich heuer bei idealen Bedingungen das Becherhaus in weniger als zwei
Stunden erreichen.“ Wer Wettkämpfe bestreitet, sollte vor allem auf das Gewicht achten, also auf leichte Skier, Schuhe und Bindung. Wer sich hingegen als klassischer Tourengeher im Gelände bewegt, sollte eine gute Kompromisslösung finden, d. h. eine Ausrüstung, die gute Bewegungsfreiheit und Komfort im Aufstieg gewährt und zugleich eine gewisse Stabilität für die Abfahrten. Abseits der Pisten benötigen Skitourengeher eine Sicherheitsausrüstung. Zur Mindestausrüstung gehören ein LVS-Gerät, eine Lawinenschaufel, eine Sonde und ein kleines Erste-Hilfe-Set. Abseits von Bergen und Skiern arbeitet Roberto als technischer Zeichner im Bereich Forschung und Entwicklung bei der LeitnerGruppe. „In meinem Privatleben verbringe ich viel Zeit mit meiner Freundin und ich bin auch im Ausschuss der Sektion Skialp des ASV
Die Top-Skitourenrennen Zu den Klassikern zählen etwa die Pierra Menta, die Patrouille de Glaciers, das Mezzalama, der Sella Ronda Skimarathon und die Mountain Attack. Die Patrouille ist ein Rennen in der Schweiz, das über Berge und Gletschern von Zermatt nach Verbier führt und in 3er Teams bestritten wird. Es ist im Skibergsteigen das größte Rennen weltweit und wurde 1943 erstmals ausgetragen; insgesamt sind rund 100 Streckenkilometer und über 4.000 Höhenmeter zu absolvieren. Am Mountain Attack und dem Sella Ronda Skimarathon hat Roberto bereits öfters teilgenommen und konnte in den Top Ten landen. Beides sind Wettkämpfe mit etwa 3.000 Höhenmetern und einem Starterfeld von fast 1.000 Teilnehmern. erker november 13
sportlerportät Sportliche Highlights Skitouren Skitouren Landesmeister 2012 1. Rang Lesachtaler Tourenlauf 2012 1. Rang Hecher Speed Up 2013 (A) 2. Rang Hervis Hochkönigstrophy 2013 (A) 3. Rang Skialprace Ahrntal 2013 4. Rang Tour de SaS 2013 4. Rang Drei Zinnen Skiraid 2013 4. Rang Marmotta Trophy 2013
Ramskull Trophy 2013
Bergläufe 1. Rang Tiefrosten Extrem 2013 1. Rang Kasslerhüttenlauf 2013 2. Rang Latemar Vertical 2013 Wilder Freiger
Nordic Uphill Competition Burgstall Vöran
Auf den Punkt gebracht... Als Kind wollte ich ... Weltcup-Skifahrer werden. Ich ärgere mich über ... Menschen, die sich im Leben wenig zutrauen. An anderen Menschen schätze ich, ... wenn sie die Gabe haben, immer eine positive Ausstrahlung zu vermitteln. Drei Worte, die mich beschreiben, sind ... zielstrebig, korrekt und skeptisch. Das Wichtigste ist für mich ... Gesundheit, Familie, meine Freundin und eine Arbeit, die mich erfüllt. Mein Lebensmotto ist: ... Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. Würde ich nicht Skitouren gehen, dann würde ich ... vielleicht klettern. Spitzensportler haben mehr vom Leben, ... weil sie sich oft an ihren sportlichen Grenzen bewegen und ihnen dann klar wird, dass gewisse Grenzen nur in unserem Kopf bestehen.
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Gossensaß tätig. Wenn sonst noch Zeit bleibt, koche ich gerne und zeichne an privaten Ideen und Projekten.“ Zurzeit erlebt der Skitouren-Sektor einen Boom, der nicht zu stoppen scheint. „Abgesehen vom wirtschaflichen Aufschwung der Branche wird jeder, der diese Sportart für sich entdeckt hat, sie sicherlich nicht von heute auf morgen wieder aufgeben; Skitourengehen hat
etwas Faszinierendes, das einen nicht mehr los lässt. Am besten, man überzeugt sich selbst davon.“ Die sportlichen Ziele von Roberto sind hoch: Er möchte in die Top 5 im Italienpokal, in die Top 3 beim Mountain Attack Marathon, peilt den Gesamtsieg beim Südtirol-Cup und den Landesmeistertitel an und arbeitet auf eine Teilnahme bei der „Pierra Menta“ in Savoyen und der „Patrouille des Glaciers“ in der Schweiz, dem größten Rennen im Skibergsteigen weltweit, hin.
bf
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eishockey
„Das Wichtigste ist eine solide Basis mit heimischen Spielern“ Es hat lange gedauert, bis die Broncos einen neuen Präsidenten gefunden haben. Es war dann Robert Stafler selbst, der den Namen seines Nachfolgers bei der Präsentation der Mannschaft öffentlich gemacht hat. Der neue Präsident des Sterzinger Hockeyclubs ist Simone Bressan, Geschäftsführer der Troyer AG und bisher Mitglied im Vereinsvorstand. Im Erker-Interview spricht Bressan über seine Beziehung zum Eishockey, seine Ziele und die Herausforderungen bei den Broncos. Erker: Herr Bressan, was verbindet Sie persönlich mit Eishockey? Simone Bressan: Ich bin seit meiner Kindheit Hockeyfan und habe einige Jahre selber Freizeithockey gespielt. Als ich von Robert Stafler gefragt wurde, ob ich Interesse hätte, im Verein mitzuarbeiten, habe ich sofort zugesagt – zu Beginn als Vorstandsmitglied und heute als Präsident. Welche Ziele verfolgen Sie als
Präsident? Meine Ziele sind dieselben geblieben wie vorher im Vorstand. Das Wichtigste ist, eine solide Basis mit heimischen Spielern zu schaffen und unseren jungen Spielern die Möglichkeit zu bieten, sich sportlich zu entwickeln, um später eventuell auch eine Profikarriere einschlagen zu können. Was sind die aktuellen Herausforderungen? Auch wenn es einen Wechsel im Präsidentenamt gegeben hat, ändern sich die Probleme bzw. die Herausforderungen leider nicht. Wir sind ständig auf der Suche nach freiwilligen Helfern. Auch das Sponsoring wird durch die aktuelle wirtschaftliche Lage nicht leichter. Inwiefern werden Sie sich auch in das Tagesgeschäft einmischen? Es sind viele Aufgaben zu erledigen, so dass ich, auch wenn ich dies wollte, mich nicht davor verschließen kann. Was trauen Sie der Mannschaft heuer zu? Die Broncos werden die Play-offQualifikationsrunde überstehen und um einen Platz im Semifinale kämpfen. Wird es unter Ihrer Führung Änderungen beim WSV geben?
Wir streben immer nach Verbesserung, aber im Leben sind kontinuierliche Entwicklungen meistens besser als vorschnelle Veränderungen. Der Kader der Broncos musste bereits Federn lassen. Klouda, Sterbak und Snopek haben den Verein schon wieder verlassen. In der Vergangenheit hat man mit einer vorzeitigen Entlassung doch eher zugewartet, auch wenn die Leistung nicht den Erwartungen entsprach. Gibt es nun eine neue Personalpolitik? Eigentlich nicht, aber die Perspektive muss passen. Kontinuität ist etwas vom Wichtigsten, denn ständige Unruhe behindert die Konzentration wesentlich. Stimmt es, dass der Trainer gegen die Auflösung des Vertrages mit Snopek war? Überhaupt nicht, denn solche Entscheidungen werden immer nur in Absprache bzw. auf Anregung vom Trainer getroffen. Was halten Sie prinzipiell von der Elite.A Liga? Der Spielmodus der Elite.A Liga ist auf den ersten Blick sehr kompliziert, aber ich halte ihn für sehr interessant, denn er bietet Spannung von Anfang bis zum Ende der Saison. Natürlich wäre eine
Meisterschaft mit zehn oder zwölf Mannschaften besser. Leider – in der heurigen Saison aber zum Glück für das italienische Eishockey – hat sich Bozen im letzten Moment für die EBEL entschieden, Alleghe konnte nicht mehr die finanziellen Mittel auftreiben und kein Club der A2-Meisterschaft wollte das Abenteuer Elite.A riskieren. Wo werden die Broncos am Ende der Saison stehen? Am Ende der Regular Season auf Platz 5. Im Halbfinale gegen Pustertal ist alles offen. Interview: bf
Aus im Italienpokal Das Ziel der Broncos, sich für das Final-Four des Italienpokals zu qualifizieren, war zum Greifen nahe. Am Ende mussten sie sich jedoch der Abgebrühtheit des Gegners Asiago beugen und gingen zweimal mit einem Torverhältnis von 3:5 vom Eis. Der Fokus der Broncos liegt nun ganz auf der Meisterschaft.
Broncos verstärken sich in der Abwehr Nach dem Abgang des tschechischen Verteidigers Jan Snopek hat der WSV Ersatz gefunden. Der Verein nahm den US-amerikanischen Verteidiger Louis Liotti unter Vertrag. Der in New York geborene Athlet, 186 cm groß und 89 kg schwer, spielte in der vergangenen Saison bei Esbjerg in Dänemark. Der Rechtsschütze wurde nach der Ankunft mehrerer NHL-Verteidiger vom Trainingscamp des AHL-Clubs Utica Comets ausgemustert. An der renommierten Northeastern University spielte er vier Jahre lang mit ex-Bronco Ryan Ginand und HCP-Publikumsliebling Dennis McCauley und legte eine beachtliche Karriere in einer der besten College-HockeyDivisionen hin, die er 2008/09 als bester Defensivverteidiger der Hockey East abschloss. 68
Dank seiner exzellenten Karriere im CollegeHockey wurden die Worcester Sharks auf ihn aufmerksam, die ihn 2009 mit einem AHL-Vertrag ausstatteten. In der darauf folgenden Saison wurde er vom Trainer der Reading Royals geholt, um ein Team zu verbessern, das nur knapp am Einzug ins Play-off-Finale gescheitert war, und war dort zwei Jahre lang einer der wichtigsten Louis Liotti und beständigsten Verteidiger. Im Sommer 2012 unterschrieb er einen Vertrag beim dänischen Erstligisten Esbjerg, wo er mit vier Toren und 22 Punkten in 42 Spielen in der teaminternen Scorerwertung der zweitbeste Verteidiger war.
Der sportliche Leiter der Wildpferde, Egon Gschnitzer, ist zuversichtlich, den richtigen Mann gefunden zu haben: „Liotti passt genau in unser Konzept. Er ist ein Spieler, der die kleinen Dinge richtig macht, Schüsse blockt, den gegnerischen Stürmern Zeit und Raum wegnimmt und die Scheibe mit schnellen und präzisen Pässen aus der eigenen Zone bringt. Darüber hinaus verfügt er über einen harten Schuss und ist Rechtsschütze, wodurch wir eine weitere Option im Powerplay haben. Deshalb bin ich mir sicher, dass das Spielerkarussell in der Verteidigung nun endlich zur Ruhe kommt.“ erker november 13
sport
Kegeln
Fugger: drei Siege zu Saisonbeginn
Drei Spiele, drei Siege: Der traditionsreiche Kegelclub Fugger Sterzing hat in der A1-Klasse einen Traumstart hingelegt. Am dritten Spieltag besiegte Tabellenführer Fugger Sterzing den Gegner Lana auf der Heimbahn 7:1 (3.490:3.077). Reinhard Gruber drückte der mehr als einseitigen Partie (20:4 Sätze) seinen Stempel auf und fegte 631 Hölzer von der Bahn. Bei den Damen ist nach drei Runden Fugger Sterzing mit zwei weiteren Mannschaften noch ohne Niederlage. Im Spiel Fugger Sterzing gegen Vöran Blecherne ging nur ein direktes Duell an den Aufsteiger vom Tschöggelberg. „Mit den Damen möchten wir heuer auf jeden Fall um den Meistertitel spielen, bei den Herren wird es bedeutend schwieriger, vor allem weil Neumarkt einen Weltklassespieler verpflichtet hat. Aber wir wollen ganz vorne mitmischen“, so Präsident Hans Tock. Bewährt haben sich die Nachwuchsspieler Stefan Zini und Manuel Hofer, die heuer ihre zweite Saison in der ersten Mannschaft spielen. Zu den Stammspielern zählen die Leistungsträger Reinhard Gruber, Thomas Weisskopf, Franz Höller und Florian Thaler. „Wir haben im Europapokal den 6. Platz erreicht und uns damit für die Championsleague qualifiziert. Damit zählen wir zu den 16 welterker november 13
besten Mannschaften“, so Tock. In der Championsleague wartet auf die Sterzinger die ungarische Spitzenmannschaft Szeged. Das erste Spiel findet am 7. Dezember um 13.00 Uhr im Gasthof „Burgfrieden“ in Sprechenstein statt. Das Fugger-Damenteam hat Verstärkung bekommen. Von Tramin wechselte die Ungarin Enico Toth nach Sterzing. Neben den Stammspielerinnen Veronika Tock, Stefanie Schölzhorn und Marion Thaler kegelt auch die erst 15-jährige Sabrina Parigger mit. Auch die weiteren Mannschaften des Vereins Fugger 2 und 3 bei den Herren und Fugger 2 bei den Damen haben einen guten Saisonstart hingelegt und sich im vorderen Mittelfeld positioniert. Die ersten Fünf der Tabelle nach dem 3. Spieltag Mannschaft
Punkte
1. Fugger Sterzing
6 Punkte
2. Passeier
6 Punkte
3. Burggräfler
6 Punkte
4. St. Georgen
6 Punkte
5. Neumarkt
4 Punkte (-1 Spiel)
Damen 1. Meran
6 Punkte
2. Tirol Mutspitz
6 Punkte
3. Fugger Sterzing
6 Punkte
4. Villnöß
4 Punkte
5. Pfalzen
4 Punkte 69
rafting
15 Mal italienischer Meister Sterzinger peilen WM-Medaille in Neuseeland an Obwohl im Raftingsport die weltweite Konkurrenz immer härter wird, wollen die Sterzinger an ihre Erfolge bei der vergangenen WM in Costa Rica mit einer Bronzemedaille im Sprint sowie Silber und Bronze bei den Junioren anknüpfen. Die WM in Neuseeland findet vom 13. bis zum 24. November statt. Das Rafting Team Sterzing ist amtierender Italienmeister und geht somit als Team Italy bei der Rafting-WM in Neuseeland für Italien an den Start. Dabei gelten die Sterzinger erneut als Anwärter auf einen Spitzenplatz, holten sie doch 2011 bei der WM in Costa Rica den 3. Platz im Sprint. Zum WM-Team gehören die Sterzinger Robert Schifferle, Amadeus Schifferle und Alex Kaser sowie die Meraner Thomas Waldner, Lukas Daprà, Daniel Klotzner und Matthias Deutsch. Der Erker hat sich mit Mannschaftskapitän und Steuermann Robert Schifferle vor der Abreise nach Neuseeland unterhalten.
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Das Sterzinger Rafting Team Erker: Herr Schifferle, wie hat sich Ihr Team auf die WM in Neuseeland vorbereitet? Robert Schifferle: Wir haben im Vorjahr – damals hörten einige Athleten auf – die Mannschaft neu zusammengestellt. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit dem Sportclub Meran, von dem vier Rafter kommen, die anderen drei im WMKader sind Sterzinger. Die WM-Vorbereitung wurde auf dem Eisack
und auf der Etsch gleichermaßen absolviert. Mit welchen Erwartungen fahren Sie nach Neuseeland? Das Rafting Team Sterzing hat in den vergangenen 15 Jahren 15 Mal die Italienmeisterschaft gewonnen und weitere 17 Medaillen bei internationalen Wettkämpfen wie Welt- und Europameisterschaften geholt. Bei der letzten WM vor zwei Jahren in Costa Rica kamen wir mit
einer Bronzemedaille und zwei Medaillen bei den Junioren im Gepäck zurück. Die EM im Vorjahr fiel mit zwei Medaillen ebenfalls sehr erfolgreich aus. Auch dieses Mal peilen wir mindestens eine WM-Medaille an, obwohl die Konkurrenz in den vergangenen Jahren stärker geworden ist. Zu den Top-Favoriten zählen die Mannschaften aus Japan, Brasilien, Chile, Neuseeland und Tschechien. Danach gibt
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rafting
es noch weitere sieben Teams, zu denen auch wir gehören, die versuchen werden, eine Medaille zu gewinnen. Wenn am Wettkampftag alles passt, können wir auf eine Medaille im Sprint oder in der Abfahrt hoffen. Worin unterscheidet sich das Team
Slowaken, Kanadier, Holländer oder Engländer. Die WM-Rennen finden immer auf schwierigen Flüssen mit Stromschnellen, Wasserfällen und Schluchten statt. Diese extremen Bedingungen kommen uns zugute, denn unser Team fühlt sich im Wildwasser umso wohler, je schwieriger
Sterzing von den Favoriten? Die fünf Topteams können auf ein professionelles Umfeld zurückgreifen und haben daher ganz andere Möglichkeiten, sich vorzubereiten. Da können wir nicht mithalten. Wir betreiben Rafting als Amateursportler. Während wir im Team sieben Leute haben, können andere Mannschaften auf 20 Athleten zurückgreifen. Unser technisches Niveau gleicht jenem der Deutschen,
die Verhältnisse sind. Außerdem ist unsere langjährige Erfahrung Gold wert. In welchen Disziplinen geht Ihr Team an den Start? Wir bestreiten alle vier Bewerbe. Dazu zählen der Sprint, wo wir zu den Favoriten zählen, der Bewerb Head to Head (Boot gegen Boot), der Slalom und die Abfahrt (down river race). Wann startet das Team?
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Wir sind alle berufstätig und können es uns nicht leisten, zwei Wochen vor der WM anzureisen, um uns zu akklimatisieren. Der Jetlag wird deshalb wahrscheinlich ein Problem werden. Wir fliegen am 14. November von München über Singapur nach Neuseeland und brauchen für die Anreise rund 47 Stunden. Der Rückflug ist für den 25. November gebucht. Untergebracht sind wir in einer Campinganlage. Wer trägt die Kosten? Wir sind seit einigen Jahren vollwertiges Mitglied beim Italienischen Olympischen Komitee (CONI); die Federazione Italiana Rafting übernimmt die Kosten für Flug und Aufenthalt. Bis vor einigen Jahren mussten wir noch alles aus eigener Tasche bezahlen. Wo stehen die Sterzinger Rafter heute? Der Raftingsport ist den Kinderschuhen der Anfangszeit längst entwachsen und wird immer professioneller betrieben. Die Konkurrenz wird weltweit härter. Früher gab es nur die Tschechen und Russen, jetzt ist die ganze Welt aufgewacht. Obwohl wir im Wipptal die schönsten Flüsse haben, betreiben nur sehr wenige diesen Sport. Wir finden kaum Athleten, die sich dafür begeistern. Es ist mitunter anstrengend, drei- bis viermal wöchentlich bei vier Grad Wassertemperatur im Herbst und sechs Grad im Sommer
zu trainieren. Das Training findet abends nach der Arbeit statt – da braucht es schon eine große Leidenschaft für diesen Sport. Daher ist Rafting letztendlich nur etwas für bestimmte Typen. Als Kapitän obliegt mir die Aufgabe, neue Rafter auszubilden und in die Mannschaft zu integrieren. Das ist keine leichte Aufgabe, weil jeweils links und rechts im Boot drei Leute sitzen, die harmonisch mit dem Paddel zusammenspielen müssen, damit das Boot geradeaus schwimmt und in der Lage ist, Hindernisse zu überwinden. Interview: bf
Zur Person Robert Schifferle (51) hat vor 20 Jahren mit dem Rafting angefangen und die ersten Teams organisiert. Als Kapitän und Steuermann ist er weltweit der einzige Athlet, der an allen RaftingWeltmeisterschaften von 1996 bis 2013 teilgenommen hat.
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sport
Badminton Day in Sterzing
Weitere Schwarzgurte für Karateclub
Die Schnelligkeit eines Sprinters, die Sprungkraft eines Hochspringers, die Stärke eines Speerwerfers und die Ausdauer eines Marathonläufers – das alles sollte ein Badmintonspieler in sich vereinen. Badminton ist ein beliebter Freizeitsport, der schon im Kindesalter praktiziert werden kann. Leistungsmäßig betrieben stellt er hohe Ansprüche im technischen und takti-
Mitte September haben in Bozen die tet. Die Schwarzgurte bedeuten eialljährlichen DAN-Prüfungen in Ka- nen weiteren wichtigen Erfolg in der rate stattgefunden. Dabei haben mehrere Athleten vom Karateclub Ratschings den Schwarzgurt 1° DAN erreicht: Carmen Eisendle, Christian Fichter, Dominik Kofler, Alexander Oberprantacher, Walter Plank, Martin Sparber, Alexander Wieser und Julian Wild. Stolz auf den Schwarzgurt Die Prüfung ist Voraussetzung für die Zulassung zur Trainer-Aus- Vereinsgeschichte der Karate Schule bildung, die im Frühjahr 2014 star- Ratschings.
schen Bereich. Eine Kostprobe der schnellsten Schlägersportart der Welt – der Weltrekord liegt bei 493 km/h – gibt es am 16. November an neun Orten in ganz Südtirol. In Sterzing findet der „Badminton Day“ mit abwechslungsreichem Programm für Kinder und Erwachsene in der Dreifachturnhalle statt; Beginn ist um 14.00 Uhr.
Überetsch
Bogenschützen nicht zu halten Die Sterzinger Bogenschützen haben Ende September am letzten 50-Meter-Turnier in Wörgl teilgenommen. Bei diesem als „Nordtiroler Landesmeister-
schaften“ geltenden Bewerb holten sie den 3. Platz, wurden aber in der offiziellen Wertung
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nicht geführt. Mit Oktober hat für die Bogenschützen die Wintersaison begonnen. Der erste Hallenwettkampf fand in Mattarello im Trentino statt. Hartmann Eller gewann die 18-Meter-Distanz; Ferdinand Andreolli sicherte sich Rang drei. In der Teamwertung holten die beiden zusammen mit Marcello Di Santo den Mannschaftssieg. Das Team wird mittlerweile von Dominik Fleckenstein und Marco Bassi in der olympischen Bogenklasse sowie Klaus Prünster in der Compoundkategorie verstärkt.
Rungger und Lahner gewinnen Paarlauf Hannes Rungger und Edi Lahner (im Bild) vom Sportler Team haben im Oktober den 26. Überetscher Paarlauf überlegen gewonnen. In 42.50,4 Minuten sicherten sie sich die beiden nach einer Laufstrecke von insgesamt sieben Kilometern den Sieg. In der Einzelwertung siegte Rungger (20.56 min.) mit deutlichem Vorsprung vor Lahner (21.53 min.). Am Rennen haben 152 Erwachsene und 74 Kinder teilgenommen.
Leichtathletik
U18-Italienmeisterschaften 19 Mädchen und zehn Burschen aus Südtirol haben Anfang Oktober an den U18-Italienmeisterschaften in Jesolo teilgenommen. Andreas Zagler und Petra Nardelli (Läuferclub Bozen) kehrten mit einer Medaille nach Hau-
se zurück. Für die Läuferinnen des SV Sterzing reichte es nicht für einen Podestplatz. Die Wertungen: 3.000 m: Alexandra Larch (15.), Vera Mair (22.); 400 m Hürden: Verena Stefani (15.); 800 m: Verena Stefani (18.).
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wintersport & wintermode erker-extra
Stiltest Stiltest der (Vize-)Bürgermeister Wie stehen eigentlich die Bürgermeister bzw. Vizebürgermeister des Wipptales zur Mode? Der Erker hat sich bei den Bürgermeistern Fritz Karl Messner (Sterzing), Sebastian Helfer (Ratschings), Franz Kompatscher (Brenner), Armin Holzer (Freienfeld) und Richard Amort (Franzensfeste) sowie Vizebürgermeisterin Renate Ainhauser Delueg (Pfitsch) nach ihrem ganz persönlichen Stil erkundigt – und sogar den einen oder anderen originellen Schnappschuss aus ihren privaten Fotoalben erhaschen können. Den Erker freut’s, dass sie sich alle bereit erklärt haben, bei diesem Stiltest mitzumachen.
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Smarter Typ in smarter Kleidung: Fritz Karl Messner mit seiner Frau Maria Grazia
Hemd und Krawatte – für Fritz Karl Messner ein unzertrennliches Duo
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wintersport & wintermode
neue technologien
Glamourös gestylt Die italienischen Modetrends für Herbst und Winter 2013/14 Die Herbst- und Winterkollektionen dieser Saison zeigen sich zurückhaltend und nicht mehr ganz so opulent wie in der vergangenen Saison. Glamourös bleibt die Mode trotzdem. Einer der großen Trends ist die Neuinterpretation der Mode aus den 1940er Jahren. Kostüme mit wadenlangen Röcken, feminine Blusen und taillenbetonte Jacken aus edlen Materialien machen jede Frau zur Lady. Dazu trägt man klassisch geschnittene Wollmäntel
oder luxuriöse Pelze als Jacke oder Cape. Röcke gibt es in allen Variationen – mini, knie- oder 7/8-lang, uni, bedruckt oder mit aufwändigen Details. Bei den Hosen sind weiterhin figurbetonte Schnitte gefragt, aber es gibt auch Modelle mit weitem Bein oder Schlag. Herren-Ensembles werden jetzt aufregend inszeniert und wirken dadurch trotzdem weiblich. Hosenanzüge und Kostüme aus klassischen Anzugstoffen sind mit Pailletten-, Pelz- oder Stickapplikationen versehen, werden mit Taillengürtel fi-
gurbetont und so zum perfekten Ladystyle. Bei den Farben ist neben den üblichen gedeckten Tönen des Winters vor allem Weiß zu finden. Jacken, Hosen, Mäntel, Kleider, Röcke und Stiefel – alles gibt es nun auch schneefarben. Eine andere Farbkombination, die bereits in den Shops hängt, ist Grau zusammen mit Camel – sehr elegant und müsste eigentlich jeder Frau gut stehen. Blau gibt es auch im Winter in allen Variationen und wird oft zusammen mit Schwarz getragen. Außerdem ist in der kommenden Saison wieder Rot und Schwarz gefragt, vor allem im Bereich der Cocktail- und Abendmode. Karos im Brit-Chic findet man überall – bei Kostümen, Jacken, Hosen-
anzügen, Mänteln, Kleidern und Taschen. Und auch Nadelstreifen und Fischgrätmuster stehen bei den Ladys ganz hoch im Kurs. Wem das alles zu elegant ist und wer es lieber etwas wilder mag, der nimmt sexy Animalprints. Besondere Eyecatcher sind heuer Kleider, Jacken, Pullis und Hosen, die mit unzähligen Nieten oder Strasssteinchen verziert sind. Als Tasche benutzt man hauptsächlich Tote-Bags, die nicht nur in der Hand gehalten, sondern auch unter den Arm genommen werden. Neben den klassischen Farben gibt es sie auch mit Animalprint, ganz aus Fell oder in verschiedenen Blaunuancen. Abends sind weiterhin aufwändig verzierte Clutches oder Kuverttaschen im Trend. Bei den Schuhen findet man immer
Kariertes Hemd und verschmitztes Lächeln: Sebastian Helfer in seinen Jugendjahren
Kurzhaarschnitt, Mütze und Jeans: Armin Holzer in seiner Jugendzeit
Klassischer Typ, lieber grau als bunt: Sebastian Helfer im Bürgermeister-Look
Im Berufsalltag trägt Armin Holzer oft Anzug mit Krawatte
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wintersport & wintermode
neue technologien
Jung, wild und kaum wiederzuerkennen: Franz Kompatscher mit brauner Mähne, Hemd und Sakko
Jung, schlank und die Ewige Stadt hinter sich: Richard Amort, 1977 in Rom
Trendy – auch mit Krawatte: Franz Kompatscher im Berufsoutfit
Richard Amort in Hemd und Krawatte mit Anzugjacke
mehr Blockabsätze, aber auch Stiletto–Overknees, Riemchenpumps und Wedges. Was den Schmuck angeht, soll man nicht kleckern, sondern klotzen. Große mehrreihige Colliers oder XL-Ohrringe werten nicht nur Ausgeh-Outfits auf, sondern können auch tagsüber getragen werden. Das Must-Have des Winters: Der Mantel Wie auch bei den Frauen ist der Mantel ein absolutes Must-Have für den Männer-Mode-Winter. Ob zum Business-Style mit Anzug 76
oder zum Freizeitlook mit Jeans und Sneakers, der Mantel ist das ideale Kleidungsstück für Männer mit Stil. Ein schicker Ein- oder Zweireiher zeigt sofort, dass man(n) Geschmack hat. Die Mäntel sind im Gegensatz zu den Damen-Mänteln nicht mehr Oversize, die Herren tragen wieder körperbetontere und kürzere Stücke. Der Oversize-Trend der vergangenen Saison lässt nun wieder nach. Bei Farbe und Design ist in diesem Winter für jeden Geschmack etwas dabei. Die ganz klassischen, gedeckten Farben wie schwarz, dunkelblau, grau
oder braun können ebenso gut getragen werden wie die auffälligeren Varianten in grün-kariert oder mit grafischen Mustern. Chic in Strick Strick ist ein bewährter Klassiker für kalte Wintertage und auch in diesem Winter wieder hoch modern. Männer dürfen sich wieder über gemütliche Kleidung und Accessoires in Strick freuen. Ob bun-
ter Strickschal für graue Tage oder eine lässige Strickjacke, die sowohl zu Jeans als auch zu schickeren Stoffhosen toll aussehen kann. Mit groben Knöpfen aus Holz und traditionellen Mustern wie Karos werden die Strickjacken für Männer zum modernen Klassiker. Als Pullover mit grobem Strick in angesagten Farben wie Rot oder Grün wird der Strick-Trend auch für den Alltag problemlos tragbar. erker november 13
Die Geschichte der Krawatte Ursprünglich wurde die Krawatte von chinesischen Soldaten als Schutz gegen die Kälte getragen. In Frankreich tauchte die Krawatte während der Regierungszeit von Louis XIII. wieder auf. Damals rekrutierte der König von Frankreich kroatische Soldaten. Diese trugen einen verknoteten Schal um den Hals. Manche glauben sogar, dass das französische Wort für Krawatte, Cravate, eine Verformung des Worts Kroate ist. Um 1650 wurden Krawatten am Hof von Louis XIV. getragen. Im Wettbewerb um die eleganteste und gewagteste Kleidung wurden der Krawatte Bänder aus Spitze und Seide hinzufügt. Diese Mode breitete sich in ganz Europa aus. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte verbreitete sich die Krawatte dann auf allen Kontinenten und wurde vor allem von Reichen und Modeanhängern getragen. Dabei nahm sie immer wieder
neue Formen an. Durch Einflüsse der Industriellen Revolution im Textilbereich entwickelte sich im Laufe der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine zweckmäßigere Krawatte: Sie wurde länger und schmaler. Dieser neue Krawattenstil nannte sich „REGATE“ und wurde im Laufe der Zeit die Basis für die heutigen Krawatten. 1926 hatte Jesse Langsdorf, ein New Yorker Erfinder, die Idee, die Krawatte diagonal quer über den Stoff zuzuschneiden und sie aus drei einzelnen Teilen zusammenzusetzen. Diese Technik war weniger anfällig und behielt die Form besser. Damit war die heutige geschmeidige Krawatte geboren. Vom Schulkind in Nepal bis zum Geschäftsmann in Manhattan wird die Krawatte heutzutage von Hunderten Millionen von Männern auf der ganzen Welt täglich getragen.
Renate Ainhauser
Vizebürgermeisterin Renate Ainhauser Delueg: klassisch im Beruf, casual in der Freizeit
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wintersport & wintermode
neue technologien
Lästig, aber wichtig:
die Schneeräumungspflicht Jedes Jahr, wenn der Schnee fällt, rücken sie aus: Menschen, Maschinen und Schneeschaufeln, um Straßen und Wege vom dicken Weiß zu befreien. Der Erker hat bei den Gemeinden im Wipptal nachgefragt, wie die öffentliche und private Schneeräumung funktioniert und welche Konsequenzen Bürger befürchten müssen, wenn sie ihrer Räumungspflicht nicht nachkommen. Leise rieselnder Schnee macht Lust auf den Winter und bringt Kinderaugen zum Strahlen. Doch meistens fallen die größten Flocken genau dann, wenn sie Erwachsene am wenigsten brauchen können. Vielen Hausbesitzern graut es davor, eine Stunde früher aufzustehen, um ihren Besitz vom Schnee freizuschaufeln. Schneit es untertags weiter, geht am Feierabend das ganze Spiel von vorne los. Hausbesitzer sind verpflichtet, private Zugänge, Einfahrten und Gehwege auf ihrem Grundstück von Schnee und Eis zu befreien – egal ob an Werk- oder an Feiertagen. Im Gegenzug kümmern sich Land und Gemeinden darum, dass der Schnee auf öffentlichen Plätzen, Straßen und Wegen sowie die Zufahrten des ländlichen Wegenetzes geräumt werden. Großteils funktioniert die Schneeräumung in den Wipptaler Gemeinden recht gut, bestätigen die zuständigen Verantwortlichen
dem Erker. Zu Problemen kommt es trotzdem ab und zu. Sterzing und das Höckerproblem „Da es überall gleichzeitig schneit, kann es vorkommen, dass nicht zu jeder Zeit überall perfekt geräumt werden kann“, meint Alexander Mühlsteiger, Mitarbeiter der Gemeinde Sterzing. Die meisten Bürger hätten dafür Verständnis. Das größte Problem in der Stadt: Auf öffentlichen Plätzen und im Stadtzentrum wird der Schnee meistens zu Höckern zusammengeschoben, um sie am nächsten Tag zu entfernen. Manche Geschäftsinhaber ärgern sich dennoch, wenn die Höcker ausgerechnet vor ihrem Laden stehen. Pro Jahr verbraucht die Gemeinde zwischen 40 und 60 Kubikmeter Salz und 120 bis 180 Kubikmeter Schotter. Im vergangenen – milden – Winter zahlte sie rund 150.000 Euro, u. a. für Arbeiter, Treibstoff und die Benutzung der Fahrzeuge. Fünf gemeindeeigene Schneeräumungsfahrzeuge sowie Fahrzeuge von privaten Unternehmen sind bei Schneefällen im Einsatz. Die Schneeräumung im Gemeindegebiet ist in der Geschäftsordnung der Stadtpolizei geregelt. Eigentümer bzw. Inhaber von Gebäuden innerhalb verkehrsbeschränkter Zonen verpflichten sich demnach, nach jedem Schneefall Gehsteige und Fußwege auf ihrem Grundbesitz zu räumen. Den Schnee von Privatgrundstücken auf öffentlichen Stra-
ßen, Gehsteigen, Radwegen, Plätzen abzulagern ist verboten. Wer die Vorschriften der Stadt nicht einhält, wird mit 50 bis 300 Euro bestraft. Pfitsch: „Schülertransporte haben Priorität“ „Relativ gut“ klappt laut Bürgermeister Johann Frei die Schneeräumung in Pfitsch. Bei Schneefall rücken drei Unimogs, drei Traktoren und ein Minilader aus. Verkehrswege, auf denen Schülertransporte fahren, haben bei der Räumung Priorität. Eine genaue Uhrzeit, innerhalb welcher die Verkehrswege geräumt sein müssen, gibt es in Pfitsch laut Auskunft der Gemeinde nicht. Kommen die Bürger ihrer Schneeräumungspflicht aber nicht ordnungsgemäß nach und führt ihre Unterlassung zu Behinderungen der öffentlichen Räumung, werden sie ermahnt, „im öffentlichen Interesse ihr Verhalten zu ändern“. Geldbußen sind keine vorgesehen. Die Gemeinde hat im vergangenen Jahr rund 80.000 Euro für die Schneeräumung ausgegeben. Die Kosten für Schotter, Salz und Kehrmaschinendienst im Frühjahr beliefen sich auf rund 17.000 Euro. Ratschings: 300.000 Euro Ausgaben für Schneeräumung Mit etwa 300.000 Euro im Jahr sind die Ausgaben für Schneeräumung in der Gemeinde Ratschings wipptalweit am höchsten. Elf Fahrzeu-
ge räumen den Schnee bis hin zum höchstgelegenen Hof. Einziges wiederkehrendes Problem: „Nach dem Schneeräumen schaufeln Private den Schnee in die geräumte Straße“, so Referent Hermann Wild. Auch in Ratschings gibt es keine Frist, innerhalb welcher Uhrzeit die Straße geräumt sein muss, es wird jedoch „versucht, sie so früh wie möglich zu räumen“. Geldbußen bei Unterlassung sind nicht vorgesehen. Freienfeld: 200 Kubikmeter Schotterverbrauch pro Jahr „Auch in Freienfeld funktioniert die Schneeräumung im Allgemeinen gut“, bestätigt Referent Bernhard Huebser. Schwierigkeiten würden auftreten, wenn unerwartet viel Schnee falle. Alle Gebiete gleichzeitig zu räumen sei bei den 70 Straßenkilometern, welche die Gemeinde instand halten müsse, nicht möglich. Rund 98.000 Euro hat die Gemeinde die Schneeräumung im Winter 2011/12 gekostet. Im vergangenen Winter waren es rund 88.000 Euro. Rund 200 Kubikmeter Schotter wurden auf eisige und verschneite Straßen geworfen. Brenner: Strafen bis zu 500 Euro Zwei Unimogs und ein Radlader der Gemeinde sowie drei weitere Maschinen sorgen in der Gemeinde Brenner für schnee- und eisfreie Straßen. Die Straßen müssen innerhalb 10.00 Uhr geräumt sein, wenn
Schneeräumungsdienst im Wipptal Gemeinde
Referent
Ausführende
Sterzing
Christine Eisendle Recla
Guggeshof OHG (Raminges, Tschöfs, Matzes, Flans und Steckholz), Siller Michael GmbH (Unterackern), Bauhof Sterzing (Fraktion Ried, Stadtgebiet)
Ratschings
Hermann Wild
Johann Wurzer, Ulrich Volgger, Sebastian Staudacher, Gschwenter Klaus KG, Martin Rainer, Josef Wild (Andreas), Johann Plattner, Peter Mair
Pfitsch
Werner Graus
Oskar Jocher, Martin Plattner und Martin Tratter, Dienst wird teilweise ausgeschrieben
Freienfeld
Bernhard Huebser
Landesstraßendienst (Hauptstraßen, Brennerstraße und Penser-Joch-Straße, Durchzugsstraßen in Trens, Mauls, Elzenbaum und Stilfes/Niederried), Firma Anton Staudacher (Seitenstraßen Trens, Flans und Gschließ), SAM (Maschinenring), Räumung in Dörfern mit Walter Wieser (Stilfes und Umgebung), Michael Ralser (Mauls und Umgebung), Josef Hochrainer (Sprechenstein, Elzenbaum und Umgebung), Erich Leitner (Egg). Gemeindearbeiter: Gehwege in Dörfern, öffentliche Zufahrten wie vor Schulen.
Franzensfeste
Richard Amort, Thomas Kerschbaumer (Fraktionen)
Günther Ginthart, Gemeindearbeiter Hubert Blasbichler
Brenner
Walter Keim
derzeit Ausschreibung. In den vergangenen Jahren: Waldinteressentschaft Pflersch, Alexander Preyer, Waldservice Wipptal GmbH Quelle: Gemeinden des Wipptales, Stand Oktober 2013
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wintersport & wintermode
der Schnee in der Nacht gefallen ist, oder innerhalb von zwei Stunden, nachdem es aufgehört hat zu schneien. Laut einer Gemeindeverordnung aus dem Jahr 2012 muss „jeder Eigentümer von unbeweglichen Liegenschaften“, die an öffentliche Straßen und Plätze angrenzen, auf eigene Kosten die Gehsteige und Fußwege von Schnee oder Eis befreien – vom Gebäude bis zur Gehsteigkante. Den Schnee auf bereits geräumten Plätzen sowie der Staatsstraße oder in Flussbetten abzulagern ist verboten. In der St. Valentinstraße und der Karl-von-EtzelStraße müssen Hausbesitzer oder Mieter Gehsteige und Fußwege entlang ihrer Häuser in einer Mindestbreite von 1,5 Metern räumen. Angewandt werden die Strafen der Straßenverkehrsordnung sowie Strafen für den Verstoß gegen die Verordnungen des Bürgermeisters. Eine Nichtbeachtung kann einem Bürger schon mal bis zu 500 Euro kosten. Jedes Jahr kauft die Gemeinde rund 120 Tonnen Salz und 450 Tonnen Schotter an. In den vergangenen drei Jahren hat die Verwaltung durchschnittlich rund 116.000 Euro ausgegeben, u. a. für die Vergabe des Schneeräumungsdienstes, den Ankauf von Salz und Schotter, den
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gelegenen Hof. Auch hier muss der Schnee innerhalb 10.00 Uhr Vormittag geräumt sein – oder zwei Stunden, nachdem ein Einsatz erforderlich geworden ist. Die Schneeräumung klappt laut Bürgermeister Richard Amort „im Großen und Ganzen sehr gut“, sofern nicht geparkte Fahrzeuge die Schneeräumung behindern. Rund 18.000 Euro gibt die Gemeinde jedes Jahr für die Schneeräumung aus. Im vergangenen Winter sind rund zehn Tonnen Salz (1.400 Euro) und 60 Kubikmeter Schotter (1.500 Euro) auf die Straßen gestreut worden. Im vergangenen Winter gab die Gemeinde Sterzing rund 150.000 Euro für die Schneeräumung aus.
Abtransport größerer Schneemengen, Treibstoff, Bereitschaft – Personalkosten nicht mit eingerechnet. „Im Großen und Ganzen funktioniert die Schneeräumung gut“, so Bürgermeister Franz Kompatscher, „auch wenn sich manche Private nicht immer an die Verordnung halten, ihre Fahrzeuge den öffentlichen Räumungsdienst behindern oder sie auf dem Gehsteig vor ihrer Haustür den Schnee nicht räumen. Da wäre oft eine bessere Mitarbeit der einzelnen Bürger gefragt.“ Franzensfeste: Räumungsdienst klappt gut In Franzensfeste räumen zwei Fahrzeuge den Schnee in der Gemeinde vom Dorfzentrum bis zum höchst-
Zivil- und strafrechtliche Haftung bei Sachschäden und Unfällen Auch wenn nicht in allen Wipptaler Gemeinden Geldbußen vorgesehen sind: Für private Haus- und Grundbesitzer oder eine Gemeinde ist es auf jeden Fall ratsam, ihrer Pflicht nachzukommen, anstatt darauf zu warten, bis das Weiß auf den Straßen von alleine wegtaut. Versäumnisse können einen teuer zu stehen kommen – vor allem dann, wenn Unfälle passieren. Aus zivilrechtlicher Sicht kann eine Gemeinde, die Provinz oder der Staat bei unterlassener Schneeräumung und daraus folgendem Unfall mit Personen- und/oder Sachschäden zur Haftung gezogen werden. Im Jänner 2013 machte ein Fall in Brixen von sich reden: 15.000 Euro Schadenersatz musste die Gemeinde an eine Frau zahlen, die auf einer eisigen Stel-
le auf dem Gehsteig ausgerutscht ist und sich dabei schwer verletzt hat. Sie hatte vor der Außenstelle Brixen des Bozner Landesgerichtes einen Schaden von 21.000 Euro geltend gemacht. Das Gericht stand ihr 70 Prozent davon zu, da – unabhängig von der Sorgfalt, mit der die Gemeinde der Schneeräumung nachgekommen sei – eine so genannte Gefährdungshaftung bestehe. Auch private Bürger bzw. ein Kondominium können zivilrechtlich zur Haftung gezogen werden, wenn Schnee von ihrem Hausdach auf ein Auto oder eine vorbeigehende Person fällt und diese dadurch Schaden erleiden. Der Bürger bzw. das Kondominium hat dafür Sorge zu tragen, dass die Liegenschaft Dritte nicht gefährdet. Die materiellen und von Personen erlittenen Schäden müssen von den Verantwortlichen ersetzt werden. Die so genannte „Mailänder Tabelle“ staffelt die zu zahlende Summe, die sich nach Höhe des zeitweiligen und permanenten Invaliditätsgrades sowie dem Alter der betroffenen Person richtet. In äußerst groben Fällen könnte den Verantwortlichen auch fahrlässige Körperverletzung bzw. fahrlässige Tötung vorgeworfen werden. Besser also auf Nummer sicher gehen: Lieber einmal zu oft Schnee schippen und Sand streuen als einmal zu wenig. Und außerdem: Auch Schneeschaufeln gehört zum winterlichen Fitnesstraining an der frischen Luft, und gratis ist es obendrein.
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erker-extra
essen & trinken Gespräche auf der Alm Nur wer sich selbst an den Herd stellt, lernt, was Qualität bei Lebensmitteln heißt. Die Worte von Bio-Köchin Sarah Wiener geben zu denken. „Wie kann ich als Konsument die Landwirtschaft nachhaltig verändern?“ Dieser Frage gingen heuer Südtiroler Bioland Bauern und Konsumenten auf der Hühnerspielhütte oberhalb von Gossensaß nach. Die Hühnerspielhütte, seit 2013 Bioland GastronomiePartner, macht es vor: Solange sich der Wunsch nach ökologisch nachhaltig produzierten Bio-Lebensmitteln nicht im Konsumverhalten manifestiert, kann sich auch die Landwirtschaft nur langsam verändern. Bioland Südtirol lud deshalb zu den „Sommergesprächen auf der Alm“, bei denen Starköchin Sarah Wiener sowie die Künstler Oachale von Toule, Alois Hofer und Kom-
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munikationsdesigner Hendrik Haase die Zuhörer mit kritischen Sichtweisen zum Thema Ernährung inspirierten. „Lernen Sie, was Qualität bei Lebensmitteln ist – und das Allerwichtigste: Lernen Sie kochen!“, forderte Sarah Wiener, Fernsehköchin und Buchautorin aus Österreich. Auch Familien, denen weniger Geld zur Verfügung steht, könnten sich ökologisch nachhaltig ernähren und Lebensmittel in Bio-Qualität kaufen, sofern sie eine Voraussetzung erfüllen: Sie müssen kochen können. Denn wer regional und saisonal kocht, unterstützt kleine, dezentralisierte Kreisläufe und schützt die Umwelt und deren Ressourcen. Auch Hendrik Haase, Kommunikationsdesigner und Slow-Food-Anhänger, bestätigte diese Meinung: „Wir müssen uns nur die Zeit neh-
men zum Kochen. Schließlich essen wir mindestens drei Mal am Tag.“ In seiner Studentenzeit schaffte er es, sich ohne hohes Einkommen ausreichend mit Bio-Nahrungsmitteln zu versorgen.
der Produkte selbst auseinanderzusetzen. Wiener besitzt mehrere Bio-Restaurants in Deutschland und verabscheut industriell verarbeitete Lebensmittel. „Ein durchschnittliches Industrie-Brötchen
Da Kochen und Essen häufig schnell gehen muss, greifen die Menschen viel zu oft auf FertigPizza, Tütensuppen, Aufback-Brötchen und Tiefkühlgerichte zurück, anstatt sich mit der Verarbeitung
enthält 42 Zusatzstoffe“, warnte sie. Für sie gibt es nur die eine Möglichkeit: „Egal wie fortschrittlich wir sind: Wir müssen uns in Zukunft natürlich ernähren, um unsere Gesundheit zu bewahren.“
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Buchtipp
100 Südtiroler Krapfen Sterzinger Kropfn, Roggina, Mingilan, Ziggilan, Maislan ... Kaum ein festlicher Anlass, zu dem die süßen oder würzigen Versuchungen nicht gereicht werden. So vielfältig wie die Anlässe und Bräuche der Südtiroler Täler sind auch ihre Rezepte: Marmeladen, Kastanien und Mohn eignen sich ebenso als schmackhafte Füllungen wie Anis, Topfen, Kraut, gelbe Rüben und Spinat. Krapfenrezepte aus allen Bezirken des Landes sind im Buch „100 Südtiroler Krapfen“ zusammengetragen worden. Hans Grießmair, ehemaliger Direktor des Südtiroler Volkskundemuseums, gibt außerdem eine volkskundliche Einführung über den Brauch des Krapfenbackens und Renate Mair gibt Tipps zum Backen und Frittieren. Das 112 Seiten starke Rezeptbuch, im Raetia-Verlag erschienen, ist im Buchhandel erhältlich.
Rezept Geeister Kaiserschmarren mit Zwetschgenkompott und Preiselbeereis Zutaten: Für den Kaiserschmarren: 3 Eidotter, 1 Ei, 80 g Zucker, 1 Msp. Zimt, 250 ml Sahne (steif geschlagen), 70 g Sultaninen, 40 g Pignoli, brauner Zucker (fein gemahlen). Für das Zwetschgenkompott: 200 g Zwetschgen, 80 g Zucker, 50 ml Portwein, 100 ml Wasser, Zitronensaft und –schale, Zimtrinde und Gewürznelken. Für das Eis: 150 ml Milch, 2 Eidotter, 50 g Zucker, 150 g passierte Preiselbeeren, Zitronensaft. Zubereitung: Zuerst für das Eis die Milch mit Eidottern und Zucker über einem Wasserbad (80° C) schaumig schlagen. Die Masse auf Eiswasser kaltrühren, die Preiselbeeren und den Zitronensaft untermengen. Die Eismasse in einen Behälter geben und frieren lassen. Die Zwetschgen inzwischen waschen, quer halbieren, entsteinen und mit den restlichen Zutaten weich kochen. Für den Kaiserschmarren die Eidotter mit Ei, Zimt und Zucker über einem Wasserbad (80° C) cremig aufschlagen. Auf Eiswasser kaltschlagen und die steif geschlagene Sahne unterheben. Mit Sultaninen und Pignoli bestreuen. Ein Backblech mit Klarsichtfolie auslegen, die Masse etwa 1 cm dick aufstreichen und dann gefrieren lassen. Den halbgefrorenen Schmarren herausnehmen, mit braunem Zucker bestreuen und bei maximaler Oberhitze überbacken. In Stücke brechen und gemeinsam mit dem Preiselbeereis und dem Zwetschgenkompott anrichten. Rezept von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer
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Wild- und Lammwochen im Restaurant „Post“
Wenn draußen das Thermometer fällt, steigt drinnen die Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit. Das Rezept dafür: Man nehme eine Flasche Wein, zwei Gläser, eine lauschige Ecke und einen lieben Menschen für das zweite Glas. Genießen Sie ein paar schöne Stunden bei Gaumenfreuden und jetzt passend zur Jahreszeit besondere Köstlichkeiten von Wild und Lamm! Wir verbinden herzliche Gastfreundschaft mit be82
sonderer Sorgfalt im Service in stimmungsvoll gemütlicher Atmosphäre.
Familie Benedikter Salzburger Tischreservierungen: Hotel-Gasthof Post*** Maria Trens, Freienfeld Tel. 0472 647124 – Fax 0472 647093 info@post-trens.it - www.post-trens.it erker november 13
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essen & trinken
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BIO-KÜCHE AUF HÖCHSTEM NIVEAU
„Esstisch“ statt „Stresstisch“ Kinder und Jugendliche benötigen mehr als nur eine ernährungsphysiologisch ausgewogene Ernährung. Trotz des großen Lebensmittelangebotes unserer heutigen Gesellschaft finden wir immer mehr Kinder mit Übergewicht oder gar einer Essstörung. Essen ist mehr als nur eine reine Nahrungsaufnahme. Essen ist oft eine Ersatzbefriedigung für viele emotionale Spannungszustände. Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Ernährungserziehung ist das Vorbild der Erwachsenen:
Die Familie Theiner betreibt nunmehr in der fünften Saison das mehrfach preisgekrönte theiner’s garten BIO-Vitalhotel****superior in Gargazon. Zahlreiche Gäste sind inzwischen schon zu Stammgästen und Freunden geworden, da sie von der Atmosphäre im Haus, von der Freundlichkeit der Mitarbeiter, der Kompetenz des Wellnessteams und vor allem von der hervorragenden Qualität der Küche begeistert sind. Dort werden genauso wie in der Bar ausschließlich Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet. Chefkoch Domenico und sein Team zaubern daraus schmackhafte 5-Gänge-Gourmet-Menüs, Frühstücksköchin Rosa verwöhnt die Gäste schon am frühen Morgen mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet und einer Schauküche. Chefkoch Domenico ist überzeugt: „So schmackhaft und originell kann man nur mit frischen Bioprodukten kochen!“
• Regelmäßige Mahlzeiten sind Voraussetzung für eine volle Konzentrations- und Leistungsfähigkeit unserer heranwachsenden Jugendlichen. • Kinder sollten bei der Planung bzw. beim Zubereiten der Mahlzeiten mitentscheiden können. Dabei lernen sie einen selbstverständlichen Umgang mit natürlichen Lebensmitteln und entwickeln ein gesundes Essverhalten. • Kinder haben ein natürliches Hunger- bzw. Sättigungsgefühl. Sie sollten selbst entscheiden dürfen, wie viel sie essen wollen. Den Teller nicht zu übervoll schöpfen. • Die Fixierung auf bestimmte Geschmacksrichtungen durch die vielen Geschmacksverstärker (Ketchup, Majo, Maggi und sehr scharfe Gewürze) stumpft häufig das Empfinden für den Originalgeschmack der Lebensmittel ab. Frische Kräuter und wenig Salz erhalten den oft wertvollen Eigengeschmack der Lebensmittel. • „Fast Food“ bedeutet „Schnelles Essen“ und ist immer öfters Bestandteil von fettreichen Fertig-Gericht-Küchen. Natürliche Lebensmittel sind in der Regel fettärmer, vitamin- und mineralstoffreicher und können oft ohne großen Aufwand fettschonend zubereitet werden. • Immer mehr Kinder sind zu dick. Neben der genetischen Prädisposition sind Bewegungsmangel sowie veränderte Lebens- und Essgewohnheiten (Außerhaus-Verpflegung, Fast-Food…) mit Schuld am Übergewicht. • Eine angenehme und ruhige Tischatmosphäre erhöht den Spaß und die Freude am Essen. Ein Esstisch sollte kein „Stresstisch“ sein.
Gemeinsames Essen ist wichtig für Kinder! Ein Familientisch hält Leib und Seele zusammen! Verein Sicherheit für Kinder und Jugendliche
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gesundheit
Unheilbares Virus Über Aids spricht man auch heute noch nicht – auch wenn weltweit rund 34 Millionen Menschen HIVinfiziert sind. Wissenswertes zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Aids ist die Folge einer Infektion mit dem HI-Virus. Das Virus befällt die Zellen des Immunsystems, vermehrt sich in ihnen und zerstört sie. Das geschwächte Immunsystem ist dann nicht mehr in der Lage, auf meist harmlose Infektionen zu reagieren. Dies führt zu lebensbedrohlichen Infektionen oder Tumoren. Seit einigen Jahren stehen zahlreiche Medikamente zur Behandlung der HIV-Infektion zur Verfügung. Dadurch ist die Lebenserwartung der Betroffenen gestiegen. Dennoch bleibt die Infektion lebenslang im Körper und ist nach wie vor nicht heilbar. Gelegentlich treten etwa zwei bis sechs Wochen nach der Ansteckung Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Hautausschläge und Lymphknotenschwellungen auf. Die meisten Menschen mit HIV bleiben danach auch ohne Behandlung über Jahre beschwerdefrei und fühlen sich völlig gesund. Die Infektion ist ihnen nicht anzusehen. Im späteren Verlauf gibt es einige Krankheiten, die an ein geschwächtes Immunsystem denken lassen, u. a. schwere Herpesinfektionen, Tuberkulose, starke Gewichtsabnah-
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me und Durchfälle. Selbst eine weit fortgeschrittene Immunschwäche kann lange Zeit völlig symptomlos bleiben. Das Virus findet sich in Blut, Samenflüssigkeit, Scheidensekret, Wundsekret, Eiter und in der Darmschleimhaut. Ein Eindringen des Virus in den Körper ist möglich über winzige Verletzungen, besonders der Darmschleimhaut, der Schleimhaut am Muttermund, der Scheidenhaut und der männlichen Vorhaut. Das höchste Risiko besteht bei ungeschütztem Anal- und Vaginalverkehr. Ansteckungen sind auch durch gemeinsamen Gebrauch von Spritzbestecken, unsachgemäßes Piercing und Tätowierungen möglich. Beim Sex schützen Kondome vor Ansteckung. Verwendet werden sollten nur Qualitäts-Kondome, deren Verfallsdatum noch nicht abgelaufen ist. Bei Latex-Kondomen nur fettfreie Gleitmittel einsetzen. Seit den 90er Jahren gibt es Medikamente und Therapien, welche die Vermehrung des HI-Virus im Körper stoppen und die Zahl der Viren reduzieren. Bis heute ist es aber nicht möglich, das Virus komplett aus dem Körper zu eliminieren. Die Medikamente erfordern eine lebenslange Therapie. Ungeachtet dieses Erfolgs gibt es auch grundsätzliche medizinische, psychologische und ethische Probleme bei der Behand-
lung: Die Dauer des Therapieerfolgs ist unklar; neue Therapien verlängern zwar das Leben, doch wirken sie nicht bei allen Betroffenen. Unverträglichkeiten und Resistenzbildungen können zum Abbruch bzw. zur Wirkungslosigkeit der Therapie führen. In Italien werden jährlich 4.000 Menschen mit dem HI-Virus angesteckt. 291 Fälle von Aids wurden seit 1985 in Südtirol gemeldet (Stand: 2012). Im selben Zeitraum wurden 761 HIVirus Infizierte gezählt. Jedes Jahr kommen rund 20 Neuinfektionen hinzu. Männer in Südtirol sind – wie in allen europäischen Ländern – häufiger betroffen als Frauen. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 40 Jahren. Laut UNAIDS lebten 2009 weltweit rund 33 Millionen HIV-positive Menschen, die Hälfte davon sind Frauen und Kinder. 2009 kam es täglich zu etwa 7.000 Neuerkrankungen. Etwa 1,8 Millionen Menschen starben an den Folgen von HIV/Aids, darunter 260.000 Kinder unter 15 Jahren. In Südtirol werden kostenlose HIVTests angeboten. Diese durchsuchen den Organismus auf Antikörper. Diese werden nach einer Ansteckung vom Immunsystem produziert und zeigen so eine Infektion an. Sie lassen sich lebenslang im Blut nachweisen. In diesen Einrichtungen werden die Tests kostenlos durchgeführt:
• Krankenhaus Bozen, Abteilung Infektionskrankheiten, Tel. 0471 908543, E-Mail: malinf@asbz.it • Dermatologische Abteilung, Ambulanz STD (Sexuell übertragbare Krankheiten), Krankenhaus Bozen, Tel. 0471 909935 • Polyambulatorium für Dermatologie: Tel. 0471 909939 • Verein Propositiv Aids Hilfe, Tel. 0471 932200, E-Mail: info@propositiv.bz.it • Bezirkskrankenhaus Bruneck, Tel. 0474 581111, E-Mail: helga.auer@ sb-bruneck.it • Hepatitis und AIDS-Ambulanz, DfA-Dienst für Abhängigkeitserkrankungen, Bruneck, Tel. 0474 586200 • Landeskrankenhaus Meran, Tel. 0473 263001 • DfA-Dienst für Abhängigkeitserkrankungen, Brixen, Tel. 0472 813230,, E-Mail: dfa@sb-brixen.it
Hilfe für Betroffene Seit 1993 informiert und sensibilisiert der ehrenamtliche Verein Propositiv Südtiroler AIDS-Hilfe zur Prävention von Infektionskrankheiten und unterstützt Aids-Betroffene und deren Angehörige. Der Verein führt auch HIV-Tests durch, anonym, vertraulich und kostenlos. www.propositiv.bz.it
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Die besten Glückwünsche zum 86. Geburtstag, Gesundheit und Gottes Segen wünschen die Kinder, der Ziehsohn, die Schwieger-, Enkel- und Urenkelkinder.
30 Jahre hier auf Erden, das muss doch gefeiert werden! Den Unterschied von 1 auf 30 erkennt man doch gewaltig. Du bist eine Rarität, ein Einzelstück mit Qualität. Ein guter Jahrgang altert nicht. Er wird sich weiter voll entfalten und mindestens bis 100 halten. Alles Gute wünschen Dir Mam mit Norbert, Dein Freund Hannes und Deine Schwester Tanja mit Matti.
Liebe Eli, wir gratulieren Dir herzlich zur Erlangung des Doktortitels als Bauingenieur und Architekt, zur bestandenen Staatsprüfung als Bauingenieur und zur Aufnahme am Imperial College of London für ein Masterstudium in Geomechanik und Business Management – und das im Alter von erst 24 Jahren. Dein Vater und Deine Brüder Cara Eli, ci congratuliamo con te per aver ottenuto, a 24 anni, la laurea in Ingegneria Edile/Architettura, per aver superato l’esame di stato da ingegnere edile e per essere stata ammessa, all’Imperial College di Londra, ad un Master in Geomeccanica e Business Management. Il tuo papà e i tuoi fratelli
Kaum zi glabm, ober wohr, inser OLI weard 40 Johr. Drum welln mir‘s amol do sogn, es isch schian, dass mir Di hobm. Mir wünschn Dir für olle Zeit Gesundheit, Glück, Zufriedenheit. Deine Freundin Erika & Deine Mama Paula mit Familien
50 Jahre sind nun vergangen, seit Ihr zum Altar gegangen. Es war nicht immer leicht im Leben, doch Ihr habt immer gern gegeben. Nun möchten wir herzlich Danke sagen für all die Mühe an so vielen Tagen. Es möge für Euch im weiteren Leben noch viel Freude und Gesundheit geben. Zum
Goldenen Hochzeitsjubiläum
gratulieren herzlichst Eure Kinder mit Familien.
Kam zi glabn, obr wohr, dr Martl weard am 9. Novembr 30 Johr! Ollm ruhig und seriös, kam an Mensch isch er mol beas! A bissl feiern tuat er ollm gearn, dr 30er muaß a nutze Gaudi wearn!! Olls Guate und Gsundheit wünschn Diar Deine Freinde aus Wiesen Beach Zacke, Bobby, Roy, Ferdl, Pete, Dan, Swift, Silli 88
Der Luis, der isch iatz 70 Johr, fit wia 20, sell isch jo klor. Ollm isch’s stressig, ollm gheat’s rund – so soll’s bleibm, so isch’s gsund! Nochträglich alles Gute wünschen Dir Deine Mädls Frieda, Doris mit Andi, Katrin, Heidi und Resi.
80 Jahre – ach du Schreck, die Jugend und der Lack sind weg. Muskeln schmerzen, Knochen knacken, manchmal hast Du es im Nacken. Du hattest Höhen und auch Tiefen und warst stets da, wenn wir Dich riefen. Heut’ sollst Du das eine wissen: Bleib uns treu – sonst sind wir aufgeschmissen! Wir wünschen Dir von Herzen Glück – Du bist und bleibst das beste Stück! Deine Familie
60 Jahre und kein bisschen leise, so lieben wir Deine Art und Weise. Niemals wirst Du müde, bist immer auf Trab und verwöhnst Deine Lieben auch nicht zu knapp! Darum möchten wir Dir heute gratulieren und Danke sagen, dass Du so bist, wie Du bist, ohne zu verzagen. Herzlichen Glückwunsch und alles Liebe zu Deinem Ehrentag, weil Dich so jeder mag! Deine Lieben Peppi, Kathrin, Armin, Sylvia und Samuel
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60 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt! 70 Jahre von Gott gegeben, 70 Jahre ein erfülltes Leben, 70 Jahre schaffen und streben, 70 Jahre reiches Erleben. 70 mal Frühling im April und im Mai, 70 mal zog blühend der Sommer vorbei, 70 mal Ernte und herbstliche Pracht, 70 mal Schnee und Heilige Nacht. 70 Jahre reiche Lebenszeit, 70 Jahre mit Freud und Leid. 70 Jahre ging es tief und auch hoch, 70 Jahre – schön war es doch. 70 Jahre hast Du glücklich geschafft, für die kommenden Jahre geben sie Kraft, glücklich und zufrieden sollen sie sein, harmonisch und mit recht viel Sonnenschein.
Alle Liebe zum Geburtstag! Dein Mann Hermann und Deine Kinder
Alles Liebe zum 70. Geburtstag wünschen Dir von Herzen Deine Kinder Hans, Karin, Albin und Claudia und Deine Enkelkinder Barbara, Heidi, Fabian und Maria
Liabe Leitlan, es isch wohr, inser greaschter Schotz weard 50 Johr! Olls Guate, gsund bleibm und weiter a sou! Herzlichst Martin & Flor
Lieber Peter, heint lossmer Di olle hochleben und welln Dir af Deinem Weg mitgeben: viel Glück und Gottes Segen afn Berg und oll Deinen Wegen. Peter, zum 40er wünschen miar Dir von Herzen olles Guate! Die Pfitscher, die Stadtler und die Vahrner
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NEU – Drescher Papier Sterzing, im ex Mikado! Nach umfangreicher Umbauarbeit eröffnete Drescher Papier Anfang September in Sterzing seine 5. Filiale. Neben den Filialen in Meran, Latsch, Lana und Sand in Taufers gibt es nun auch eine Drescher Papier Filiale in der Sterzinger Neustadt. Auf zwei Etagen finden Sie alles für die Schule: Schreibwaren und Hefte, Schulranzen und Schulrucksäcke, Trendartikel, Papeterie, Dekoration sowie Kinderund Jugendbücher. Und speziell für die besinnliche Weihnachtszeit auch Weihnachtsdeko, Kerzen, Bänder … Das rote Dreschermobil, ein Oldtimer Ford Transit, ist bereits seit vielen Jahren im Besitz der Firma Drescher und wird als Lieferwagen genutzt. Seitdem sorgt er immer für strahlende Gesichter, wenn er vor einer der fünf Filialen auftaucht. Bei der Geschäftseröffnung durfte das Dre-
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schermobil natürlich nicht fehlen. Auf der Geschäftseinrichtung findet man es ebenso wie auf den Luftballons, die am 17. August zahlreich durch die Innenstadt schwebten. Die Kinder standen Schlange, um einen der begehrten orangen Gasluftballons zu ergat-
Verantwortung sehr ernst. Von den 17 Mitarbeitern sind 80 Prozent Mütter in Teilzeit. „Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen und geeignete Teilzeitstellen zu finden“, so Familie Drescher. Als familienfreund-
tern. Auch die Zuckerwatte, die im Geschäft verteilt wurde, verschwand schnell in den kleinen Schleckermäulern. Drescher Papier ist ein Familienunternehmen aus Meran. Die Inhaber haben selbst drei kleine Kinder und nehmen ihre soziale
liches Unternehmen freut es sie besonders, dass sie in der Filiale in Sterzing zwei Mütter beschäftigen können. Die freundlichen Fachverkäuferinnen von Drescher Papier Sterzing, Sabine, Monika und Barbara, freuen sich auf Sie.
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erkoku Auflösung vom Oktober:
Sudokus kennen alle! Aber kennen Sie auch ERKOKU?
Ein dreifaches Hoch auf den Jahrgang 1933 von Sterzing!
Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Singvögel, Zugvögel).
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
A B C E H L N S W
Im September machten sich die rüstigen 80-Jährigen von Sterzing auf zum Jahrgangsausflug nach Villanders. Mit dabei waren auch der ehemalige Dekan Hubert Unterweger und Pater Leonhard. Nach einem Wortgottesdienst in der Pfarrkirche von Villanders mit Pater Stefan Baumgartner, der viele Jahre in Sterzing gewirkt hat, und dem gemeinsamen Mittagessen im Sambergerhof ging es weiter auf die Villanderer Alm, wo in der Gasserhütte in gemütlicher Runde Er-
innerungen ausgetauscht wurden. Wer so ein schönes Alter erreicht hat, kann wirklich viel erzählen.
Mögen sie sich – trotz der kleinen Wehwehchen, die das Alter so mit sich bringt – noch lange bester Gesundheit erfreuen!
Jahrgang 1948 aus Freienfeld in Feierlaune Lieber Daniel, mir wünschn Dir zin 18. Geburtstog recht viel Glück, ollm vorwärts und nia zurück, wianig Orbeit und viel Geld, groaße Reisn in die Welt, bleib ollm hetzig, schneidig und gsund und genieß aniade schiane Stund! Von Herzen Deine Lieben
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„Mit 65 gsund und fit holtn mir ban Feiern richtig mit!“ Unter
diesem Motto machten sich die 65-Jährigen der Gemeinde Frei-
enfeld im Oktober auf nach Rodeneck, um ihren Geburtstag gebührend zu feiern. Bei einer zünftigen Marende auf der Roneralm wurde in gemütlicher Runde ein Ratscherle gemacht, gemeinsam gesungen und gelacht. So richtig rund ging es dann nach dem Abendessen, als es hieß: „Auf geht’s zum Tanz!“
Kam zi glabn, ober wohr: inser Tantile, die Anni, werd in 5. November 60 Johr! Drum welln mir es hier amol sogen, es isch toll, dass mir Di hobn. Mir wünschen Dir für olle Zeit Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
Inser guater Kolleg Lukas weart schun 30 Johr. Togein togaus hot er seine fixen Fitness- und Roscht-Stundn, doher hot er wianig Zeit, um sich auf die Jogd noch junge und schneidige Mädls zu mochen. In Dein Olter isch des obr olles nou zu mochn und friager odor speter wersch ibr a Schneidiger wochn. Also Mädls, mocht’s Enk an di Orbeit.
Deine „Gitschn“ Steffi, Marlies und Verena
Olles Guate zum Geburtstog wünschen Dir Deine Kollegen =B erker november 13
Auflösung in der nächsten Nummer
rätsel
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Konzerte 16. November: Cäcilienkonzert der Musikkapelle Pflersch, Pflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 17. November: „Freude“, Märchenmusical der Musikkapelle Innerpfitsch sowie der Grundschulen Kematen und St. Jakob, St. Jakob, Schulhaus, 15.00 Uhr. 28. und 30. November: Weihnachtsweisen, Sterzing, Stadtplatz, 18.00 Uhr. 1. Dezember: Adventkonzert von Tun na Kata & Jem, Sterzing, Stadttheater, 16.30 Uhr. 1. Dezember: Kirchenkonzert der Vereinskapelle Gossensaß, Gossensaß, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. 1. Dezember: Adventsingen mit dem Frauenchor Ratschings und der Singgruppe Sterzing, Ratschings, Pfarrkirche, 19.00 Uhr.
Theater 9. November: „Zur Rose und Krone“, Aufführung der Volksbühne Jaufental, Jaufental, Haus der Vereine, 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen: 10. (18.00 Uhr), 12., 14., 16. (20.00 Uhr), 17. November (18.00 Uhr). 14. November: „Suche impotenten Mann fürs Leben“, Komödie der Stadtbühne Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen: 16. (20.00 Uhr), 17. (18.00 Uhr), 19., 22. und 23. November (20.00 Uhr). 29. November:„Nächstes Jahr – gleiche Zeit“, Komödie des Stadttheaters Bruneck mit Christine MayrMayn und Nick Wilder, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. Kartenvorverkauf bei allen Raiffeisenkassen. 29. November: „Kevin Kostner darf nicht sterben“, Kabarett mit Lukas Lobis, Trens, Vereinshaus, 20.00 Uhr.
Filmclub 8. November: „Frances Ha“, USA 2012, Regie: Noah Baumbach. 15. November: „Die mit dem Bauch tanzen“, De 2013, Regie: Carolin Genreith. 22. November: „Tango Libre“, FR/ BE/LU 2013, Regie: Frédéric Fonteyne. 29. November: „Jäger des Augenblicks“, AT 2012, Regie: Philipp Manderla. 92
Beginn: jeweils 20.00 Uhr im Stadttheater Sterzing.
Kulturhaus. Anmeldung: Tel. 334 3031297.
Vorträge
Kurse
18. November: Foto-Vortrag über Äthiopien der Südtiroler Ärzte für die Dritte Welt mit Kalenderaktion, Wiesen, Bibliothek, 20.00 Uhr. 21. November: „Harninkontinenz. Tipps und Tricks“, Vortrag von Helga Vitroler, Treffen Angehörige und Freunde von Pflegepatienten, Sterzing, Sozialzentrum Fugger, 15.00 – 17.00 Uhr
16. November: „Wie entsteht Wärme im Menschen? Was ist die Ursache vom Kaltwerden und von einer Verhärtung des Menschen? Die Bedeutung von konkreten Gedanken in unserer Zeit“, Vortrag von Anna Steeman, Sterzing, Neustadt 28, 20.00 Uhr (freiwillige Spende). 22. und 23. November: Yoga: Körper, Geist und Seele in Einklang bringen, Fr. 18.00 – 22.00 Uhr, Sa. 9.00 – 18.00 Uhr, Gasteig, Haus der Vereine. Anmeldung: Tel. 348 5262809.
Sport 3. November: Herbstwanderung mit Törggelen, AVS Sterzing. 16. November: Badminton Day, Sterzing, Dreifachturnhalle, 14.00 Uhr. 24. November: Fotoschau der Mehrtagefahrt, AVS Sterzing.
Unterhaltung 7., 14., 21., 28. November: Offenes Tanzen des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal, Trens, 20.00 Uhr. 25. November: Volksliedsingen des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal, Wiesen, Gasthaus Lex, 20.00 Uhr.
Verschiedenes 9. November: Gebrauchtkleidersammlung der Caritas. 9. November: Steckfrisurenkurs des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal, Trens. Anmeldung: Tel. 779024. 10. November: Kathrein-Tageslehrgang des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal, Trens,
SVP- Sprechstunden Bezirksobmann Christian Egartner
Montag, 04.11.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Montag, 11.11.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Montag, 18.11.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Montag, 25.11.2013, von 11.00 bis 12.30 Uhr Die Sprechstunden finden in der SVP-Bezirkskanzlei in Sterzing, Neustadt 24, Kolpinghaus, 2. Stock, statt. Tel. 765911.
Sprechstunden Arbeitsamt Sterzing: Donnerstag, 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 –16.30 Uhr. Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330. Sprachencafè: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, Sterzing, „Sterzinger Moos“, 9.00 – 11.00 Uhr (Tel. 339 8698659). Zeitbank: Jeden 1. Freitag im Monat, Sterzing, Neustadt 21, 16.00 – 17.00 Uhr. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jerätselauflösung oktober •M•O•E•K••JR••F• AUSSERRUST•ITALA •LEITNERROPEWAYS STIRATO••NIDEL•S ASTI•IRVING•NERI •CES•NGO•ENNS•IM UHR•EGARTNER•GTI •EBER•NPD••WETZL KREUZKIRCHL•T•AI •AR•EASE•BIGAMIE ALGENPILZ•EGG•LR •T•TG•ELDER•EP•U PARTEIREFORM•INN •RIOL•TN•SEL•KOG Lösungswort: SUPERWAHLJAHR erker november 13
wer, wo, was, wann ...
sonn- & feiertagsdienste Apotheken
den 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: SMS an 333 1516036 (Sabine).
Vereine und Verbände KVW Ab 4. November: 10-Finger-Tippsystem in 6 Stunden, mit Markus Egger, 4 Abende, jew. Mo. und Mi., Sterzing, Handelsoberschule, 10, 18.30 – 20.00 Uhr. 5. November: Einführung in die Körpersprache, mit Luise Vieider, Sterzing, KVW Kursraum, 19.30 – 21.30 Uhr. 8. November: Duftende Geschenke, mit Brigitta Holzner Fassnauer, Sterzing, KVW Kursraum, 19.30 – 21.30 Uhr. Ab 15. November: Massage für zu Hause, mit Helga Gschliesser, 3 Abende, jew. Fr., Sterzing, KVW Kursraum, 19.30 – 21.30 Uhr. Ab 18. November: Fotokalender nach Maß – eine tolle Geschenkidee!, mit Markus Egger, 4 Abende, jew. Mo. und Mi., Sterzing, Handelsoberschule, 18.30 – 20.45 Uhr. 23. November: Schmuck aus Swarovskisteinen: eine tolle Geschenkidee!, mit Brigitte Oberleiter Fabbro, Sterzing, KVW Kursraum, 14.00 – 17.00 Uhr. 26. November: Drehscheibe Sekretariat, mit Helga Niederstätter, Sterzing, KVW Kursraum, 9.00 – 17.00 Uhr. 2. und 3. Dezember: Weihnachtskekse backen, mit Anni Messner, Sterzing, Mensa Mittelschule „Vigil
Raber“, 19.30 – 22.00 Uhr (Veranstalter: KVW Frauen). Infos und Anmeldung: KVW Bildung Bezirk Wipptal, Tel. 751152, bildung.wipptal@kvw.org, www. kvw.org
Jugenddienst/ Jugendtreff 9. November: Treffen mit der Jugendgruppe Matrei am Brenner. 9. November: Volljährigkeitsfeier der Gemeinde Ratschings. 15. November: Volljährigkeitsfeier der Gemeinde Sterzing. 16. November: „Mez per sort“ und „Im Bus“, Theateraufführungen der Forumtheatergruppe „Krah“, Sterzing, Margarethenhaus, 20.00 Uhr. 17. November: Spieletag in Zusammenarbeit mit ElKi und VKE, Sterzing, Margarethenhaus, 14.00 – 18.00 Uhr. 23. November: Volljährigkeitsfeier der Gemeinde Brenner. 30. November: Volljährigkeitsfeier der Gemeinde Freienfeld. Infos und Anmeldungen im Jugenddienst/ Jugendtreff: Tel. 767890 Öffnungszeiten Jugendtreff: Di. – Fr., 14.30 – 17.30 Uhr.
Kind ins Leben tragen. Rund ums Tragetuch“, 9.30 Uhr. 18. November: Stillgruppe „Zeit nach der Geburt – Leben mit guten Ratschlägen“, 9.30 Uhr. 21. November: Adventskalender basteln, 15.00 Uhr. 29. November: Adventskranz binden, 20.00 Uhr. 30. November: Kasperltheater, 15.00 und 16.00 Uhr. 2. Dezember: Stillgruppe „Das Trinkverhalten des Stillkindes“, 9.30 Uhr. Tauschmarkt: Tel. 333 7866337; Di, 9.00 – 11.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr; Mi, 9.00 – 11.00 Uhr; Fr, 15.00 – 17.00 Uhr. Infos: Tel. 768067; E-Mail: sterzing@ elki.bz.it, www.elki.bz.it
Kolpingfamilie 16. November: Landeskegeln aller Kolpingfamilien Südtirols, St. Georgen, 14.30 Uhr. Infos: Tel. 333 4684414. 27. und 28. November: Binden von Adventskränzen, Sterzing, Kolpingstube, 14.00 Uhr. Infos: Tel. 338 1039988. Jeden Mittwoch Seniorentreff in der Kolpingstube, 14.30 Uhr.
ElKi
Märkte
2. und 9. November: Schmetterlingsmassage „Bindung durch Berührung“, 9.30 Uhr. 4. November: Stillgruppe „Abstillen, wie und wann?“, 9.30 Uhr. 7. November: Märchen erzählen, 15.00 Uhr. 10. November: Martinsfeier in der St. Margarethenkirche und Laternenumzug in Zusammenarbeit mit KfB, 16.30 Uhr. 14. November: Elternrunde „Ein
5. und 20. November: Traditioneller Markt, Brenner, ab 8.00 Uhr. 12. November: Monatsmarkt, Sterzing, Eisackstraße, ab 8.00 Uhr. 28. November: Weihnachtsmarkt der Sozialdienste, Sterzing, Sozialzentrum Fugger, 9.00 – 17.00 Uhr. Ab 29. November: Weihnachtsmarkt, Sterzing, Stadtplatz. 1. Dezember: Adventmarkt des Bildungsausschusses Stilfes, Stilfes, Vereinshaus, 9.30 – 17.00 Uhr. mein lieblingswitz
Wir laden Sie herzlich zu einem Abend mit den Verantwortlichen der BBT SE und der Beobachtungsstelle ein, um Sie über die vorgesehenen Bauarbeiten zwischen Oberau und Mittewald zu informieren. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 6. November um 20.00 Uhr im Mehrzweckgebäude von Franzensfeste statt. Wir hoffen auf eine zahlreiche Teilnahme.
Vi invitiamo alla serata informativa con i responsabili della BBT SE e dell’Osservatorio per fornirVi tutte le informazioni sui lavori BBT nella zona tra Pradisopra e Mezzaselva La serata avrà luogo mercoledì, 6 novembre con inizio alle ore 20.00 presso la sala pluriuso a Fortezza. Confidiamo in una partecipazione numerosa.
Der Bürgermeister/ il sindaco: Richard Amort erker november 13
Robert zu seinem Schulfreund: „Müsst ihr auch immer beten vor dem Essen?“ „Nein“, sagt dieser, „unsere Mami kocht auch so ganz gut.“ Renate Flunger, Sterzing Senden Sie uns Ihre Lieblingswitze. Wir verlosen am Ende des Jahres einen schönen Sachpreis (info@dererker.it).
02.11. – 08.11.: Stadtapotheke Tel. 765397 09.11. – 15.11.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 16.11. – 22.11.: Apotheke Gilfenklamm, Tel. 755024 23.11. – 29.11.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 30.11. – 06.12.: Stadtapotheke Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. Praktische Ärzte
03.11.: 09.11.: 10.11.: 16.11.: 17.11.: 23.11.: 24.11.: 30.11.: 01.12.:
Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860 Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 Dr. Konrad Wieser
Der jeweils Diensttuende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden. Bis Mai 2014 ist samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. Tierärzte
09.11.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 10.11.: Dr. Heinrich Forer 16./17.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 23./24.11.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 30.11./01.12.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg: Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13: Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167
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jahrestage Die Erinnerung ist das Licht in unseren Herzen.
Auch wenn Du
nicht mehr bei uns bist, in unseren Herzen lebst Du weiter.
7. Jahrestag Elisabeth Hofer geb. Rainer Ganz besonders denken wir an Dich am Sonntag, den 10. November um 10.00 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Wiesen. Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön. In Liebe Deine Familie
Maria Eisendle geb. Messner * 19. Februar 1931 † 28. August 2013
Du fehlst uns!
Danksagung
4. Jahrestag Michael Siller
Danke für die herzliche Anteilnahme in Wort und Schrift, für die Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Spenden und für alle Zeichen der Zuneigung und Freundschaft.
(Rahmer) In Liebe gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am 24. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
Ein Dank auch an alle, die unsere Schwester, Mutter, Frau und Oma auf ihrem letzten Weg begleitet und zur feierlichen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben. Die Trauerfamilie
Erinnern heißt ... die Augen zu schließen, Dein Gesicht zu sehen und Dich lachen zu hören.
Pflersch, im Oktober 2013
Stets bescheiden, allen helfend, so hat jeder Dich gekannt. Ein gutes Herz hast Du besessen. Nun ruht es still, doch unvergessen.
1. Jahrestag Marianna Larch † 9.11.2012 In liebevoller Erinnerung und Dankbarkeit gedenken wir Deiner beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 10. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Mamme im Herzen behalten.
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.
Liebe Mutter, Du bist von uns gegangen. Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, gäbe es nur nicht diese bittren Stunden. Wir mussten Dich gehen lassen und konnten nichts tun, still und ohne Schmerz kannst Du nun ruh’n.
5. Jahrestag Zäzilia Kofler Wwe. Kofler In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 23. November um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen und für Dich beten, ein herzliches Vergelt’s Gott.
In Liebe Deine Familie
Kein Wort
und keine Tat
gehen verloren – alles bleibt
und trägt Frucht.
Deine Familie
In Liebe und Dankbarkeit Deine Kinder mit Familien
15. Jahrestag Josef Mair Lieber Tatte, wir möchten Dir danken. Danken für die Liebe, den Glauben und den Humor, den Du uns gelehrt hast. Wir werden Dich immer in unseren Herzen bewahren – bis wir uns eines Tages wiedersehen. In Liebe denken wir besonders am Montag, den 25. November um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing an Dich. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
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jahrestage
Immer, wenn wir an Dich denken, fallen Sonnenstrahlen in unsere Herzen und wir halten Dich gefangen, so als wärst Du nie gegangen.
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.
7. Jahrestag Walter Hofer „Olgn Walter“ Ganz besonders denken wir an Dich am Sonntag, den 10. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Deine Familie
5. Jahrestag Christine Rainer geb. Prechtl Zum fünften Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast. Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders am Samstag, den 23. November um 19.00 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens.
Josef Vorhauser Gasteigerhof-Wirt „Holzer Sepp“
Allen, die daran teilnehmen, ein aufrichtiges Dankeschön.
* 25.10.1930 † 09.08.2013
In Liebe Deine Familie Ein Sonnenaufgang ist so schön, wie man ihn sieht, ein Augenblick, wie man ihn erlebt. Ein Mensch ist so wichtig, wie man ihn im Herzen trägt.
7. Jahrestag Josef Leitner Bei der Gedächtnismesse am Samstag, den 30. November um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen denken wir ganz besonders an ihn. Danke allen, die daran teilnehmen sowie an seinem Grab und „Marterl“ innehalten. In Liebe Deine Familie
A volte sei nei nostri sogni, molto spesso nei nostri pensieri e sempre nei nostri cuori. Manchmal bist Du in unseren Träumen, sehr oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen.
Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen, ich bin ich, Ihr seid Ihr. Das, was ich für Euch war, bin ich immer noch. Gebt mir den Namen, den Ihr mir gegeben habt, sprecht mit mir, wie Ihr es immer getan habt. Gebraucht nicht eine andere Lebensweise, seid nicht feierlich oder traurig. Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Ich bin nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges. (Fritz Reuter)
Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle, die uns in dieser schweren Zeit unterstützt und Josef auf seinem letzten Weg begleitet haben. Die Trauerfamilie
1° anniversario 1. Jahrestag
Luigi Belletti Ti ricordiamo in particolar modo domenica, 10 novembre alle ore 10.00 alla S. messa nella chiesa parrocchiale di Prati. Ganz besonders gedenken wir Deiner beim Gottesdienst am Sonntag, den 10. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. I tuoi cari/ Deine Lieben
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jahrestage
10. Jahrestag Martin Wild * 27.04.1980 † 21.11.2003
Josef Kofler Danke (Blasig Seppl)
sagen wir allen, die ihm im Leben ihre Zuneigung und Freundschaft schenkten, ihm Achtung und Wertschätzung entgegenbrachten, ihm auch am Ende seines Lebensweges zur Seite standen und ihn weiterhin in lieber Erinnerung behalten. Wir danken für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, die Umarmungen, den Händedruck, für die Blumen, die Spenden, das Gebet und für die Teilnahme an der Beerdigung. Ein Vergelt‘s Gott den Geistlichen Pfarrer P. Valentini, Pfarrer R. Mair, Pfarrer A. Leitner, Pfarrer Zöschg und all jenen, die zur würdevollen Gestaltung des Gottesdienstes beigetragen haben. Die Trauerfamilie
Lieber Martin, bereits 10 Jahre bist Du nicht mehr bei uns und doch ist es, als hättest Du uns gestern verlassen. Deine Schritte und Dein Lachen sind verstummt, doch Deine Spuren finden wir überall.
Lieber Martin, zum zehnten Mal jährt sich dieser unbegreifliche Tag, an dem Du uns und Deine Freunde so plötzlich verlassen musstest. In inniger Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Cäciliensonntag, den 24. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. All jenen, die daran teilnehmen sowie oft Dein Grab besuchen, es mit Blumen und Kerzen schmücken und unseren Martin in lieber Erinnerung bewahren, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott. In unvergesslicher Liebe Mami, Vati, Matthias und alle, die Dich lieb hatten
Egg, im September 2013
Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjeniger, die an ihn denken.
15. Jahrestag Zum 15. Mal jährt sich der traurige Tag, der unser Leben so sehr verändert hat. In Liebe gedenken wir Deiner, liebe
Heike am Sonntag, den 17. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Lieben 96
Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.
3. Jahrestag Josef Hofer Obwohl wir Dich sehr vermissen, haben wir immer das Gefühl, dass Du uns schützend zur Seite stehst. Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und ihn im Herzen behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie erker november 13
jahrestage
10. Jahrestag Robert Moser † 08.11.2003
Dich verlieren war sehr schwer,
Ganz besonders denken wir an Dich bei der Abendmesse am Samstag, den 9. November um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche von Sterzing.
Dich vermissen noch viel mehr.
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie
1. Jahrestag 1° anniversario
Claudio Frusone † 16.11.2012
„... non è né spento né lontano, ma vicino a noi, felice e trasformato, senza aver perduto la bontà e la delicatezza del suo santo cuore. Non piangete la mia assenza, sentitemi vicino e parlatemi ancora. Io vi amerò dal cielo come vi ho amati sulla terra. Signore, non ci doliamo perché ce l’hai tolto, ma Ti ringraziamo di avercelo dato.“ In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich beim Gottesdienst am Samstag, den 16. November um 18.30 Uhr in der Kapuzinerkirche von Sterzing. Ti ricordiamo in particolar modo sabato, 16 novembre alle ore 18.30 alla S. messa nella chiesa dei capuccini a Vipiteno. In Liebe – con tutto il nostro amore Frieda, Daniele mit Giulia und Diana und Miriana
1° anniversario
Ein Mensch, der uns verlässt, ist wie eine Sonne, die versinkt. Aber etwas von seinem Licht bleibt immer in unseren Herzen zurück.
1. Jahrestag Robert Dellago † 20.11.2012 Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. November um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Trens. Allen, die daran teilnehmen und sein Grab besuchen, ein herzliches Vergelt’s Gott.
In Liebe Deine Familie
Immer hier, immer ein Ja, immer für uns und alle da. Immer verständnisvoll und tolerant, immer eine offene Hand. Immer ein Herz, das für uns schlug, immer Liebe – für alle genug. Immer für alle und wenig für sich, so warst Du – „Wir lieben Dich“.
Rosa Graus geb. Graf † 10.11.2003 10 Jahre sind vergangen, seit wir Dich loslassen mussten. Im Glauben, dass nicht alles vorbei ist, sondern nur ein Wandel, der uns trennt, feiern wir den Gedächtnisgottesdienst am 10. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch. Dein Mann Karl Deine Töchter Romilda und Rosanna ... und immer wieder fallen leise Tränen, die Deiner gedenken ...
1. Jahrestag
Gabi Steiner coniugata Sailer
Gabi Steiner verh. Sailer
Ti ringraziamo per i bei tempi trascorsi insieme.
Wir danken für die mit Dir verbrachte Zeit.
Ti siamo e ti
Wir sind und bleiben
La tua famiglia
Deine Familie
rimaniamo vicini.
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in Deiner Nähe.
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aus der seelsorgeeinheit
Fachausschuss für Sakramentenkatechese Katechese – ein Wort, das im Leben der Kirche oft gebraucht wird. Was ist damit gemeint? Nach dem zugrunde liegenden griechischen Wort κατηχέω (katechéo „ich unterrichte/ unterweise“) bezeichnet es die Einführung in den christlichen Glauben. Es ist ein Weg, den Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in der Gemeinschaft der Kirche gehen: Sie können persönliche Glaubenserfahrungen machen, das Beten lernen und in die Sakramente eingeführt werden. Die erste katechetische Gemeinschaft ist somit die Familie. Bis vor einigen Jahrzehnten war die weiterführende Katechese im Religionsunterricht verankert. Da dies laut gesetzlichen Vorgaben in Italien nicht mehr möglich ist, nehmen die Pfarrgemeinden diese ureigenste Aufgabe wahr - und werden dabei auch von Religionslehrkräften unterstützt. Aber klar ist, dass die Pfarreien gemeinsam mit den Familien für diesen Verkündigungsdienst vordringlich sorgen müssen - etwa durch die Taufkatechese für die Familien, die ihr Kind taufen lassen möchten; durch die Eucharistieund Beichtkatechese für Kinder; durch die Firmkatechese für die Heranwachsenden; schließlich auch durch Erwachsenenkatechese für verschiedene Zielgruppen. Der Pfarreienrat unserer Seelsorgeeinheit hat bereits im Juni dieses Jahres beschlossen, einen Fachausschuss für Sakramentenkatechese zu bilden. Jede Pfarrei kann derzeit eine engagierte Person dafür benennen. Dieser Ausschuss wird dann den bisherigen Weg der Sakramentenkatechese in den 16 Wipptaler Pfarreien überblicken und ein gemeinsames Konzept erarbeiten (etwa auch zum möglichen Angebot einer Firmung 18+). Damit erfüllt er die Aufgabe, die Arbeitskreise in den Pfarreien vor Ort zu unterstützen und zu begleiten: durch das Festsetzen von wichtigen Schwerpunkten, durch die Koordination von Terminen und durch das Anbieten von gemeinsamen Veranstaltungen.
Josef Knapp, Dekan
Leg alles still
in Gottes Hände,
das Glück, den Schmerz, den Anfang und das Ende.
jahrestage
Schmetterlingsgrab In Würde ein Zeichen setzen
Gerade noch haben sie sich über die Schwangerschaft gefreut und plötzlich ist alles vorbei. Eine glücklose Schwangerschaft ist für die werdenden Eltern ein traumatisches Erlebnis, auch weil sie sich selten gebührend von ihren totgeborenen Kindern verabschieden können. Um den Trauernden in dieser Situation einen Platz zu geben, hat die Pfarrei Sterzing jetzt eine eigene Grabstätte auf dem Friedhof von Sterzing eingerichtet. Eine würdige Beisetzung im Schmetterlingsgrab und das Recht der Eltern, sich bewusst, ohne Hetze, ohne Schamgefühl von ihrem
toten Kind verabschieden zu können, ist für einen gesunden Trauerprozess unerlässlich. Nun haben betroffene Eltern die Gelegenheit, einen Ort aufzusuchen, an dem sie innehalten, ihr Schicksal verarbeiten und trauern können. Was sind Schmetterlingskinder? Schmetterlingskinder sind Kinder, die sterben, ehe sie geboren werden. Sie sind oft von der Welt vergessene Kinder. Diese Trauer wird oftmals aberkannt – dabei sind auch diese Kinder, die wir nicht „vorzeigen“ können, unsere Kinder. Und das werden sie immer bleiben!
Nichts stirbt, was in der Erinnerung bleibt.
4. Jahrestag Herbert Braunhofer Zum 4. Jahrestag denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
7. Jahrestag Alexander Volgger * 26.07.1972 † 02.12.2006 Besonders beten wir für Dich und Deinen Bergkameraden Andreas Kaser bei der hl. Messe am 1. Dezember um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir lieben Dich. Deine Eltern und Geschwister
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aus den gemeinden
Geburten Brenner: Nadia Leider (12.09.2013, Sterzing). Freienfeld: Sophie Holzmann (17.09.2013, Sterzing). Johanna Leitner (25.09.2013, Sterzing). Pfitsch: Fatima Bekkari (04.09.2013). Sangida Sharkar (05.09.2013). Ratschings: Marius Rainer (07.09.2013, Sterzing). Julia Schuster (15.09.2013, Sterzing). Sterzing: Matthias Sposri (11.09.2013, Sterzing). Sophia Paola Ancora (11.09.2013, Sterzing). Magda Maria Reggiani (15.09.2013, Sterzing). Muhammad Daniyal Akram (16.09.2013, Sterzing). Marielena Brunner (24.09.2013, Sterzing). Marcel Alberti (25.09.2013, Sterzing).
Todesfälle Brenner: Anna Wild-Graus, 89, (19.09.2013, Sterzing). Andrea Battaglia, 25, (21.09.2013, Brenner). Freienfeld: Rudolf Heidegger, 87, (05.09.2013, Sterzing). Josef Kofler, 83, (26.09.2013, Sterzing). Pfitsch: Johanna Hofer, 73, (10.09.2013, Pfitsch). Silvana Nervi, 73, (10.09.2013, Sterzing). Maria Steck, 96, (19.09.2013, Pfitsch). Ratschings: Josefine Regina Thaler, 71, (01.09.2013, Ratschings). Aloisia Siller, 81, (12.09.2013, Ratschings). Sterzing: Adolf Pircher, 72, (05.09.2013, Sterzing). Gertraud Senn, 91, (20.09.2013, Sterzing).
Eheschließungen Brenner: Alina-Maria Borovina und Mario De March (23.09.2013, Brenner). Freienfeld: Sarah Lanz und Wolfgang Dorfmann (07.09.2013, Mauls). Maria Bacher und Josef Kofler (09.09.2013, Freienfeld). Pfitsch: Martina Leitner und Martin Mair (06.09.2013, Pfitsch). Karin Wild und Ernst Tötsch (07.09.2013, Kematen). Astrid Astenwald und Alexander Messner (14.09.2013, Wiesen). Ratschings: Raffaela Orseniga
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und Stefano Pelizzari (14.09.2013, Ratschings). Evi Schölzhorn und Manuel Volgger (21.09.2013, Innerratschings). Stefanie Eisendle und Martin Tock (28.09.2013, Innerratschings). Sterzing: Claudia Fink und Thomas Meran (03.09.2013, Sterzing). Luisa Contrini und Roberto Rinaldi (07.09.2013, Sterzing). Anna Manfrin und Alessandro Conz (08.09.2013, Venedig). Heidi Oberfeld und Thomas Mössner (21.09.2013, Sterzing).
Baukonzessionen Brenner: Alois Amort, Selnet GmbH: Errichtung einer Verteilerkabine MT/BT für die A22 beim Haus „Wolf“, Gp.111/6, K.G. Brenner. Autonome Provinz Bozen, Gossensaß, Romstr.2: Abbruch der Finanzkaserne „Isarco“, Bp.53, Gp.44/2, K.G. Gossensaß. Josef Fleckinger, Erika Gogl, Brennerpass: Wiederaufbau des Stadels, Bp.266, K.G. Brenner. Freienfeld: Hans Georg Kofler, Egg: Bodenangleichungsarbeiten und Errichtung von Wirtschaftswegen beim Rainerhof, versch. Gp., K.G. Stilfes. Stefan Huebser, Stilfes 35: Sanierungsarbeiten am Wohntrakt des Angererhofes, Bp.48, K.G. Stilfes. Gabriela Mayr, Trens, Maria-a.-d.-Lahn-Straße 39: Errichtung von 2 Zimmern und 2 Dachgauben, Bp.234, K.G. Trens. Hasler GmbH, Handwerkerzone Trens: Bau einer Heizungsanlage, Bp.412, Gp.589/5, K.G. Trens. Josef Salzburger, Trens, Bahnhofstr.2: Errichtung eines überdachten Autostellplatzes und Versetzen eines Fensters, Bp.208, K.G. Trens. Barbara, Elisabeth und Maria Wild, Stilfes 5E: Einbau einer Ausstiegsluke zum Dach und Erweiterung eines Fensters im Tiefparterre, Bp.396, K.G. Stilfes. Hubert Sparber, Egg 19: Errichtung einer lw. Garage und eines Heizraumes mit Siloraum für Hackschnitzel beim Pohlerhof, Bp.234, Gp.1639, 1642, 1643 und 2645/5, K.G. Stilfes. Walter Wieser, Stilfes: Abbruch und Wiederaufbau mit Umwandlung in konventionierte Wohnungen des Sägewerkes sowie Errichtung von dazu-
gehörigen Garagen, Bp.347, K.G. Stilfes. Brixia Finanziaria GmbH, Sprechenstein: Abbrucharbeiten, Bp.224, K.G. Trens. Johann Rainer, Trens, R.-M.-Kruckenhauser-Straße: Errichtung eines Wohnhauses mit lw. Nebenräumen, Bp.52, Gp.225/2 und 226, K.G. Trens. Peter Wieser, Stilfes: Neuerrichtung des Wastnerhofes, Gp.839, K.G. Stilfes. Irene Stafler, Mauls: Errichtung einer Reitplatzhütte beim Nagelehof, Bp.320, Gp.266, K.G. Mauls. Gemeinde Freienfeld: Einbau einer Pelletsheizanlage im Vereinshaus von Trens, Bp.282 und 446, Gp.1590/2 und 1593/1, K.G. Trens. Pfitsch: Arnold, Stefan und Stefanie Kofler, Wiesen, Hintere Gasse 146: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.18, K.G. Wiesen. Karl Kerer, Kreszenz Wurzer, Günther Kerer, Wiesen, Daniel-Sailer-Weg 4: Errichtung eines überdachten Fahr- und Motorradstellplatzes, Bp.464, K.G. Wiesen. Johann Baur, Flains 205: Bodenangleichungsarbeiten auf einem Teil der Pichler Isse, Gp.958, K.G. Wiesen. Erich Tratter, Wiesen, Hintere Gasse 165: Umbau des lw. Geräteschuppens mit Fahrsilo in einen Freilaufstall sowie Umbau des Stalles in einen lw. Geräteschuppen beim Rieplhof, Bp.4, Gp.815/2, K.G. Wiesen. Kor GmbH, Sterzing: Verlegung einer 20 kV Erdkabelleitung für den Anschluss des Wasserkraftwerkes in Überwasser an das öffentliche Stromverteilernetz, Gp.668/2, 938, 934 und 936/1, K.G. Pfitsch. Hotel Wiesnerhof OHG, Wiesen 98: Umbau und Erweiterung des Aufzuges, Bp.261, K.G. Wiesen. Simon Walter, Wiesen 106: Errichtung eines überdachten Fahrund Motorradstellplatzes, Bp.927, K.G. Wiesen. Ratschings: Johann Karl Lanthaler, Innerratschings 18: Errichtung einer Verbindungstreppe im Bereich des Skiverleihes und eines externen Zugangs, Bp.618, K.G. Ratschings. Gabriel Rainer, Ridnaun: Erweiterung des Heulagers, Gp.882, K.G. Ridnaun. Maria Luise Mair, Mareit, Nassereit 6: Bauliche Umgestaltung des Gebäudes, Bp.342, K.G. Mareit. Wippta-
ler Bau AG, Gasteig, Handwerkerzone West: Abbruch und Wiederaufbau der Überdachung, Bp.428 und 429, K.G. Jaufental. Heinrich Volgger, Ridnaun, Geraine: Errichtung einer lw. Garage mit darüberliegendem lw. Abstellraum als Zubau zur Bp.316, Gp.373, K.G. Ridnaun. Gemeinde Ratschings: Bau der Zufahrtsstraße „AuenRain“ in Ridnaun, Dorf, versch. Gp., K.G. Ridnaun. Schneeberg Hotels GmbH, Ridnaun, Maiern 22: Umwidmung des Heiz- und Siloraumes in einen Jugendspielraum mit unterirdischem Verbindungsgang, Bp.435, Gp.2034, K.G. Ridnaun. Bernhard Strickner, Gasteig, Angerweg 36A: Sanierungsarbeiten mit Überdachung des Balkons, Bp.514, K.G. Jaufental. Sterzing: Hotel Zum Engel GmbH, Deutschhausstr.20: Erweiterung der Saunalandschaft und Zubau eines Hallenbades, Bp.303 und 58, K.G. Thuins. Reinhard Fuchs, Deutschhausstr.10: Umwidmung von Magazin in Schlafraum, Bp.522, K.G. Sterzing. Annalore Hofer, Schwalbenegggasse11: Änderung der Zweckbestimmung, Bp.52, K.G. Sterzing. Hannes Pattis, Neustadt 27: Sanierung des Erdgeschosses, Bp.70, K.G. Sterzing. Aspiag Service GmbH: Bau der primären Erschließungsanlagen bei der Wohnbauerweiterungszone Brennerstraße-Süd und der Hotelzone Sportzentrum I laut Raumordnungsvertrag, Unterführungen. Maria Luise Stifter, Garbe 12: Errichtung einer Gartenmauer, Gp.480/2, K.G. Sterzing. Knollenberger KG, Gänsbacherstr.10: Bauliche Umgestaltung des Geschäftes, Bp.225, K.G. Sterzing. Gertraud Unterkircher, Lahnstr.23A: Errichtung einer Veranda, Bp.776, K.G. Sterzing. Paula Goller, Schwalbenegggasse 15: Sanierung des 1. Obergeschosses, Bp.60/1, K.G. Sterzing. Erika Santin, Lahnstr.23B: Errichtung einer Veranda, Bp.776, K.G. Sterzing. Roland Keim, Schwalbenegggasse 4: Sanierungsarbeiten, Bp.49, K.G. Sterzing.
Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it
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pfiffikus
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Auflösung des Vormonats: Gesucht war die riesige Förderanlage südlich von Mauls. Im Frühjahr 2012 ging die Brenner Basistunnel SE dazu über, das wertvolle Gestein aus dem Maulser Fensterstollen (1.607 m) mittels Förderband über die Brennerstraße, Autobahn und Eisenbahn zu transportieren. Zurzeit befördert diese staubfreie Anlage das schwere Material auf die gegenüberliegende Talseite und schüttet es dort auf. Parallel dazu wird der wertvolle Brixner Granit auch mit LKW abtransportiert.
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Gitun isch gitun … hon i mer gidenkt, und bin holt a schun woltan in der Frieh zi wähln gongin. Und wie i mier in der zengin Zelle – oder hoaßt man dös nit Wohlkabine? – meine Lesebrilln ausetz, hon i nou amol gikopft, ob i mit Wähln woll richtig wähl, wos i wähln giwellt hon. Zearscht hobm mi de Gitschn, wos mir in Wohlzettl gebm hobn, gfrogg, ob i an Henndi mit hon. Noar hon i woll gsogg, earschtns hon i sell gor kuen. Und zwoatns brauch i decht nit – wie ba der Millionensendung va den Assinger – an Telefontschouker, oder wie dös hoaßt, damit i in die Politiker die richtige Ontwort afn Wohlzettl gib. Und noar moch i holt – in Gozznomm – dös Kreizl. Iatz, wos i giwählt hon, wear i enk nit af die Nose bindn. Weil sell isch jo geheim, hoaßt’s olm. Und gonz zifriedn bin i noar Kirchn gongin. Und weiln gonzn Kirchn hon i mi alleweil selber gilobb, wie i grod guet giwählt hon. Sell hon i vilauter Loubn gonz is Oschpeißn verglagglt. Guat, geah i holt derfir in nägschtn Sunntig zwoa Mol. Dernoch bin i reasch huem und hon amol de gonzn Propagandazettl und Kartler in Kuchlheard ban Schiirloch eichnghaut. Damit i se niemer siech und damit mi’s jo nit ruit, wos i giwählt hon. Und wie die Wohln ausgongin sein, hon i noar woll ginau derfrogg, wenn i noar in Erker kriegg hon. Mechtsche nit muen, gell!
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impressum
Erker
Der _ erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten : Montag - Freitag: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Dienstag und Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber:
WIPPmedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Sportredaktion: Bernhard Fichter (bf), erkersport@yahoo.it Redaktion italienischer Teil: Alberto Perini (ap) Sekretariat/ Werbung: Erna Eisendle (erna@dererker.it) Grafik & Layout: Alexandra Martin (grafik@dererker.it)
vor 100 jahren 01.11.1913 (Regierungsrat Dr. Karl Domanig). Wie wir aus Eppan erfahren, wo Regierungsrat Dr. Karl Domanig seit Monaten krank darniederliegt, sind neuerdings vor zehn Tagen Anfälle von Atemnot eingetreten. Die Herztätigkeit erschwacht und einen zweiten Anfall begleitete Gehirnblutung, Fieber und Verwirrtheit halten den Kranken befangen. Sollten Nachblutungen folgen, so tritt für ihn die größte Gefahr ein. (Brixener Chronik) ••• 04.11.1913 (Gerichtssaal. Gewalttätigkeiten in Mareit). Am Abend des 19. Mai dieses Jahres intervenierten die diensthabenden Gendarmen, Postenführer August Lenz und Rudolf Reinold, des Postens Mareit, in der Wohnung des Taglöhners Alois Graf aus St. Leonhard in Passeier, in Mareit in Aufenthalt, weil sie angerufen worden waren, die Angehörigen Grafs vor Gewalttätigkeiten desselben in Schutz zu nehmen. Zur Rede gestellt, verspottete Graf die Gendarmen, die ihn schließlich aufforderten, mit ihnen zu gehen und ihn für verhaftet erklärten. Da Graf nicht Folge leisten wollte, führte ihn Reinold am Arme vor’s Haus hinaus; dort zog Graf plötzlich ein Messer und wandte sich, zum Stoße ausholend, damit rasch gegen den Gendarmen, der den Angriff durch einen Bajonettstich abwehrte. Obwohl Graf dabei am Arme und an der Brust verletzt wurde, wandte er sich ein zweitesmal mit der erhobenen Waffe gegen Reinold, so daß dieser sich nochmals veranlaßt sah, gegen Graf mit der Waffe vorzugehen. Damit hatte der Auftritt ein Ende, da Graf schwerverletzt zusammenstürzte. Graf, welcher sich mit Volltrunkenheit rechtfertigen will, war laut Zeugenaussagen zur kritischen Zeit nur leicht angeheitert (…). Er wurde zu 6 Monaten schweren Kerkers verurteilt. (Der Tiroler)
Mitarbeiter dieser Nummer: Roberto Dinale, Günther Ennemoser (rr), Josef Farnik, Peter Hecher, Harald Kofler, Karl-Heinz Sparber, Chiara Martorelli (cm), Mirko Minzoni (mm) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Foto Titelseite: Günter Richard Wett Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro.
06.11.1913 (Brixener Chronik)
Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9. 12. 1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
08.11.1913 (Sterzing. Volksmission). Am 3. November war der Schluß der Volksmission in der hiesigen Stadtpfarrkirche, welche von den hochwürdigen Patres Missionären Pater Edmund, Seraphicus, Reginald und Salesius aus dem Dominikanerorden abgehalten wurde. Die Beteiligung seitens der Bevölkerung war eine außerordentliche. Es waren täglich 4 Predigten; auch die einzelnen Standespredigten waren stark besucht und während der ganzen Missionszeit herrschte ein großer Andrang zum Tisch des Herrn. Die wirkungsvollen, schönen Predigten zogen nicht nur die Bevölkerung der Pfarrgemeinde, zu welcher Sterzing, Thuins, Tschöfs, Jaufental und Elzenbaum gehören, herbei, sondern auch zahlreiche Gläubige aus ande-
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ren Gemeinden des Gerichtsbezirkes Sterzing sind zu denselben gekommen und haben sich Gnade und Trost geholt. Den Patres Dominikanern sei hier für ihr aufopferndes und unermüdliches Wirken in diesen Tagen der wohlverdiente Dank ausgesprochen.
(Brixener Chronik) ••• 11.11.1913 (Sterzing. Die Pflasterung der Reichsstraße) vom Zwölferturm am Stadtpatze durch die Altstadt bis zur oberen Ecke des Bräuhauses nahm beinahe 5 Wochen in Anspruch und wurde letzter Tage beendet. Die Straße bildet ein hübsches Bild und wird die Vollendung besonders von den Bewohnern dieses Stadtteiles begrüßt. Man braucht nicht mehr durch den Straßenkot zu wandern und bei trockenem Wetter ist die durch die Automobile verursachte Staubplage völlig beseitigt. Das Regenwasser von den Dächern wird von den einzelnen Häusern durch Betonröhren in die Stadtritsche geleitet. (Brixener
Chronik)
••• 11.11.1913 (Allerlei). Am 7. November hatten wir den ersten Schneefall im Tale. – Am 29. November 1913 findet die außerordentliche Generalversammlung der Gewerblichen Kreditkasse statt; leider wird das Institut nicht in der Weise in Anspruch genommen, als dies gewünscht wird. – Für den Schulhausaufbau, dessen Kollaudierung bereits stattfand, erwartet die Stadtgemeinde eine ansehnliche Beitragsleistung, nachdem sie wegen des Baues der Jaufenstraße und der Altstadtpflasterung tüchtig in die Kasse greifen mußte. (Brixener Chronik) ••• 15.11.1913 (Sterzing. Wintersportveranstaltungen). Für die kommende Wintersportsaison veröffentlicht der rührige Wintersportverein Sterzing ein Programm, dessen Reichhaltigkeit und abwechslungsreiche Zusammenstellung nichts zu wünschen übrig läßt. Ob es nun Freunde des Schi, Rodels oder Bobsleighsportes sind, auf ihre Rechnung kommen sie alle. Auszugsweise führen wir an: am 26. Dezember: Preisrodeln für Damen und Herren; am 1. Jänner 1914: Pferdeschlittenrennen Gasteig – Sterzing; am 4. Jänner: Internationales Bobfahren um die Meisterschaft der Jaufenstraße; am 6. Jänner: Internationales Bobfahren um den Wanderpreis der Stadt Sterzing; am 11. Jänner: Schiwettlauf und Sprungkonkurrenz; am 24. Jänner: Internationales Bobrennen um die Meisterschaft von Österreich auf Naturbahnen; am 8. Februar: Rodelmeisterschaft der Jaufenstraße. Dazu kommen noch mehrere interne Rodel- und Bobrennen, Trainingsfahrten, sowie ein Weihnachtsschikurs. Nähere Auskünfte durch den Wintersportverein in Sterzing bereitwilligst. (Der Tiroler) Zusammengestallt von Karl-Heinz Sparber erker november 13
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