Erker 11 2014

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Erker Jahrgang 26 - November 2014

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Der Anfang vom Ende

Gemeinden: Stimmungsbild sechs Monate vor der Wahl Windpark Sattelberg: ja – nein – vielleicht? Geschichte: Wenn der Sohn nicht mehr heimkehren will


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EDITORIAL

TITELGESCHICHTE I 12

So etwas hat es in Sterzing noch nicht gegeben. Rund 3.000 Menschen demonstrierten am 9. Oktober am Sterzinger Krankenhaus gegen die Schließung der Geburtenabteilung und die Umstrukturierung in ein Day-Hospital. Doch Landesrätin Martha Stocker wollte die Botschaft nicht hören ...

POLITBAROMETER

Stimmungsbild sechs Monate vor der Wahl I 20 Umwelt

Windpark Sattelberg: ja – nein – vielleicht? I 32 Geschichte

Wenn der Sohn nicht mehr heimkehren will I 54 Kultur

Die „Pfitschr Seale“ sprachlich unter die Lupe genommen I 64 Sport

Bogenschütze Hartmann Eller im Porträt I 72

ALTA VAL D‘ISARCO

La Wipptal a favore del nosocomio cittadino I 66 VIPITENO

Deliberate le aliquote IMI I 67 MUSICA

„Passeggiata in un sogno“ - Il nuovo CD dei Tun Na Kata I 69 HOCKEY

Primi bilanci per i Broncos I 70

ERKER-EXTRA Neue Technologien I Essen & Trinken I 78 - 93

Leserbriefe I 4 Wipptal-Chronik I 8 Woher stammt der Name? I 58 Rezept I 93 Weißes Kreuz I 96 Frageecke I 96 Leute I 96 Unterhaltung I 98

Liebe Leserin, lieber Leser, alles Gute kommt von oben. Und wir Wipptaler, wir sind ganz unten: niveaulos, hinterwäldlerisch, frech und zu emotional. Man könne mit uns nicht sachlich diskutieren. Man erwarte sich mehr Höflichkeit und Respekt. Vieles wird uns seit der Protestaktion vor dem Sterzinger Krankenhaus vorgeworfen, nur um vom eigentlichen Problem abzulenken: Unser Spital steht vor dem Aus. Wie auf einem Silbertablett präsentierte Gesundheitslandesrätin Martha Stocker ihre „Leitlinien zur Gesundheitsreform“. Wie eine ätzende Säure brennen die Reformvorschläge im Magen der Bevölkerung. Keine Geburtenstation mehr, Umstrukturierung zur Tagesklinik, Hausärzte in der Notaufnahme – das Krankenhaus Sterzing wird immer mehr ausgehöhlt und auf lange Sicht wohl oder übel in ein Pflegeheim verwandelt. Die Reform wäre der Anfang vom Ende. Vergessen wird dabei eines: Die Misswirtschaft geht von der Politik aus und nicht vom Volk.

Jahrestage I 100 Soziales I 104 Gemeinden I 105 Impressum I 105 Veranstaltungen I 106 Kleinanzeiger I 109 Sumserin I 109 Vor 100 Jahren I 111

Nächster Redaktionsschluss: 17.11.2014

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Leserbriefe

Die Erde spricht

Grabraub in Sterzing

Ihr habt mir großen Schmerz bereitet, habt mich verletzt und ausgebeutet. Seit ewig hab ich euch gegeben, was alles ihr gebraucht zum Leben. Ich gab euch Wasser, Nahrung, Licht, lang hieltet ihr das Gleichgewicht, habt urbar mich gemacht, gepflegt, was ich euch bot, betreut, gehegt. Doch in den letzten hundert Jahren ist Satan wohl in euch gefahren. Was in mir schlummerte, wird geraubt. Weil ihr es zu besitzen glaubt. Ihr bohrt nach Öl an Haus und Stellen, verschmutzt die Meere, Flüsse, Quellen, umkreist mich sinnlos Tag und Nacht, seid stolz, wie weit ihr es gebracht. Habt furchtbar mich im Krieg versehrt, kostbare Lebensräume zerstört, habt Pflanzen, Tiere ausgerottet, wer mahnt, der wird von euch verspottet. Kennt Habgier, Geiz und Hochmut nur und respektiert nicht die Natur. Drum werde ich jetzt Zeichen setzen und euch, so wie ihr mich, verletzen. Ich werde keine Ruhe geben,

In der Nacht vom 26. auf den 27. September 2014 wurde von unserem Grab ein kleines irisches Kreuz gestohlen, das für uns einen großen sentimentalen Wert hat. Gesetzlich gesehen handelt es sich hierbei um Diebstahl, Grabschändung und Störung der Totenruhe. Menschlich und moralisch gesehen ist dieses Vergehen abscheulich, schändlich und nicht mehr gutzumachen. Nun frage ich mich, was der Täter sich dabei gedacht hat, falls er überhaupt gedacht hat. Fühlt er sich dadurch besser, überlegener, baut er damit seinen Frust ab? Macht er dies aus Langeweile, weil er keine Perspektiven hat, oder gar aus Verzweiflung? Was hat er davon? Traurig, dass es solche Menschen unter uns gibt… Liebe Sterzinger, gebt acht und seid aufmerksam, damit so etwas möglichst nicht noch einmal geschieht! Elke Gartner, Kematen (A)/ Sterzing

an allen meinen Teilen beben, schick euch Tsunamiwellen hin, die eure Strände überziehn. Vulkane werden Asche spei’n, verdunkelt wird die Sonne sein. Ich bring euch Wirbelstürme, Regen, bald werden Berge sich bewegen, was himmelhoch ihr habt errichtet, mit einem Schlag wird es vernichtet, und Blitze, wie ihr sie nicht kennt, lass fahren ich vom Firmament. Ich kann es noch viel ärger treiben, drum lasst den Wahnsinn endlich bleiben! Hört, Menschen, was die Erde spricht, denn ihr braucht sie, SIE BRAUCHT EUCH NICHT! (von Hilde Philippi) Bettina Thaler Nievoll, Sterzing

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Wege verbessert Zu unserer hellen Freude ist jetzt der grobe Schotterweg zwischen Ratschingerbach und „Riesbrücke“ mit einer feinen Marmormehl-Auflage verbessert und der Radweg bis zum Runggengraben in Mareit neu geteert worden. Somit macht das Laufen am Mareiter Bach wieder richtig Spaß. Alle Läufer und Wanderer sind der Gemeindeverwaltung zu großem Dank verpflichtet. Franz Gitzl, Stange


Leserbriefe

Krankenhaus Sterzing Eigentlich hatte ich mir geschworen, mich in Sachen Krankenhäuser nicht mehr zu Wort zu melden,

nachdem unsere Kampagne gegen die Tumor-Operations-Zertifizierungen autoritär abgewürgt worden ist und die Wipptaler Wählerschaft bei den erst nachher erfolgten Landtagswahlen den damaligen Gesundheitslandesrat Richard Theiner für seine Aktionen gegen unseren Bezirk auch noch mit 843 (!) Stimmen dafür „belohnt“ hat. Entweder der Wähler ist zu blöd, um zu verstehen, um was es geht, oder er ist wie das Kalb, das sich in seinen Metzger verliebt. Nun aber geht es um die Schließung der Geburtenabteilungen. Sterzings Gemeindeväter zeigen sich, zu Recht, sprach-, fassungsund ratlos. Sollen sie auch sein,

aber nicht erst seit jetzt, denn diese Entwicklung hat sich schon mit der Einführung der Zertifizierung der Tumor-OP abgezeichnet. Die weitere Entwicklung ist abzusehen und Landesrätin Martha Stocker täte gut daran, dem leichtgläubigen Wählervolk nicht einzureden, dass „das Krankenhaus erhalten bleibt“, denn erhalten bleibt à la longue nur das Gebäude, denn die Struktur ist – ab sofort in rasender Talfahrt – am Ende! Es bleibt die Frage, weshalb jahrelange und teure Investitionen ins KH Sterzing getätigt worden sind, wo die Patienten künftig behandelt werden sollen. Welche noch längeren Wartezeiten werden sie in Kauf nehmen müssen? Nehmen Sie bitte auch zur Kenntnis, dass der von der Politik propagierte Spargedanke im Hintergrund der Entscheidungen nur von den Leichtgläubigen mitgetragen wird. Tatsache ist, dass allein zentralistisches Denken gewisser Kreise, allen voran der Pferdeflüsterer an der Spitze des Sanitätsbetriebes, den Ausschlag gibt! Dass

der Patient dabei zu kurz kommt, ist allen völlig „wurscht“! Norbert Plattner, Wiesen

Wo sind die weiblichen SVP-Landtagsabgeordneten, wenn es um die Schließung der Geburtenabteilungen der peripheren Bezirkskrankenhäuser geht? Wo bleibt ihr sonst so kämpferischer Einsatz für die Belange der Südtiroler Frauen? Es scheint fast, dass Ihnen das Recht der Frauen auf eine sichere Geburt im ländlichen Raum kein besonderes Anliegen ist. Für die Geburtenabteilung des

Wir Wipptaler brauchen keine Belehrungen in „Direkter Demokratie“! Bezirkskrankenhauses Sterzing haben die weiblichen SVP-Landtagsabgeordneten – selbst jene der Nachbarbezirke Eisack- und Pustertal – nichts übrig. Anscheinend ist dies kein Thema für die SVP-Frauen! Uns Südtirolern aber die „Direkte Demokratie“ erklären zu wollen und mit unseren Steuergeldern durch das ganze Land zu

touren, um sich selbst möglichst gut in Szene zu setzen, das können einige der SVP-Landespolitikerinnen recht gut. „Direkte Demokratie“ bedeutet in erster Linie den Willen der Bevölkerung zu respektieren. Wir Wipptaler brauchen keine Belehrungen in „Direkter Demokratie“! Die Wipptaler Bevölkerung hat ihren Willen längst direkt und unmissverständlich kundgetan und sagt geschlossen NEIN zum Bozner Spardiktat und zur Schließung ihrer Geburtenabteilung und ihres Krankenhauses. Harald Kofler, Gossensaß

DANK Wir möchten uns auf diesem Wege ganz herzlich beim Jahrgang 1964 für den Besuch am Grab unseres Sohnes, die Kerze und das Zeichen bzw. Geschenk bedanken. Familie Schölzhorn, Sterzing

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aktuell

GossensaSS

A22: Verlängerung für 31 Jahre

Finanzkaserne „Isarco“ abgebrochen

Ende September trafen sich die beiden Landeshauptleute Arno Kompatscher und Ugo Rossi sowie A22-Geschäftsführer Walter Pardatscher mit Infrastrukturminister Maurizio Lupi in Rom, um zu beraten, wie die Konzessionsverlängerung der Brennerautobahn im Rahmen des „Sblocca Italia“-Dekrets der Regierung umgesetzt werden kann. Innerhalb Mitte November – dem Zeitpunkt, in dem das Dekret in ein Gesetz umgewandelt wird – präsentiert demnach die Brennerautobahngesellschaft der Regierung die in den vergangenen Monaten ausgearbeiteten Vorschläge, die dann in einem Dossier an die EU weitergeleitet werden. Wenn Brüssel zustimmt, wird die Konzession für die A22 bis 2045 – also für 31 Jahre – verlängert. Landeshauptmann Kompatscher betont, dass im Zuge der Konzessionsverlängerung auch die Weichen für die Verwendung der Gelder, die für die Querfinanzierung des BBT auf die Seite gelegt worden sind, gestellt werden. Laut Lupis Wirtschafts- und Finanzplan, der gemeinsam mit dem Ansuchen um ordentliche Verlängerung der Konzession an die EU geschickt wurde, stünden rund 550 Millionen für den BBT bereits zur Verfügung; bei Verlängerung würden jährlich weitere 34,5 Millionen Euro (1,07 Milliarden Euro in 31 Jahren) dazukommen. © LPA

Jüngst wurde in Gossensaß die alte Finanzkaserne „Isarco“ am Nordende von Gossensaß abgebrochen. Dort, wo zurzeit die letzten Mauerreste der ehemaligen Kaserne weggebracht werden, stand einst das Gasthaus „zur Goldenen Rose“, das an die Deutschordens-Kommende Sterzing zinste. Der Besitz bestand aus der Wirtsbehausung mit dem Schild „zur Rosen“ mit Stuben, Küche, Zimmer, Kammer, Keller und Zubauten. Dazu gehörte auch das „Stallele“ und das „Gartl“ von besserem Grund. Als erste bekannte Besitzer scheinen um 1668 Christina Schilling mit Ehewirt Martin Strobl auf. 1754 ging das Gasthaus an Johann Georg Mihlbacher, Wirt in Gossensaß, über. Das Anwesen wechselte in der Folge öfters den Besitzer und wurde 1871 vom Waldaufseher Johann Mair ersteigert. 1908/09 kaufte Max Kelderer beide Anteile der Wirtsbehausung, 1920 erwarb das Gasthaus Luise Heidegger Witwe Bacher. 1929 ging es in Staatsbesitz über. In der Folge wurde das Haus zur Finanzkaserne „Isarco“ umgebaut, die zuletzt leer stand. 1999 erfolgte die Übergabe des Gebäudes an die Autonome Provinz Bozen, die es der Gemeinde Brenner überließ. Was nun mit dem Grund geschehen soll, müssen künftig die Gemeindeväter entscheiden; bis dahin dürfte er für Parkmöglichkeiten genutzt werden.

TED

> Ergebnis Oktober Braucht das Wipptal eine Biogasanlage? > Die November-Frage Ein Jahr nach Amtsantritt: Sind Sie mit der neuen Landesregierung zufrieden?

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Kaiserdenkmal eingedeckt Im Zuge von Arbeiten, die das Amt für Wildbachverbauung am Eisack vornimmt, muss die Brücke beim Gasthof „Nußbaumer“ abgerissen werden. Aus diesem Grund wurde das Kaiser-Franz-JosefDenkmal mit Brettern eingedeckt, damit es nicht

Schaden nimmt. Das Denkmal für Kaiser Franz Josef I. ließ 1908 die damalige Gemeinde Gossensaß zum Dank für die Markterhebung errichten. 1922 wurde es von italienischen Soldaten zerstört und in den Eisack geworfen. Die Schützenkompanie Gossensaß unter Hauptmann Kurt Egartner ließ es 1983 wieder errichten und in Anwesenheit des Kaiserenkels Karl von Habsburg segnen. Vor einigen Jahren wurde die Büste des Kaisers erneuert. rr

FUGGERROPPE 3% WEIß NICHT 48 % NEIN

49 % JA

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Na, liabe Wipptoler, des isch nit die Weihnachtskrippe. In Spitol sein um fimfe die Liachter ausgongin, und ‘s Kindl hot niamer bis Brixn ochn wortn gewellt.


„Den Europagedanken leben“ Franzensfeste und Zeitlarn feiern 20 Jahre Gemeindepartnerschaft

Angefangen hat alles vor 40 Jahren, als Familie Seiler aus Zeitlarn (Bayern) ihren ersten Urlaub in Franzensfeste verbrachte und sich dort mit Familie Wild angefreundet hat. Seit damals verbindet die beiden Familien eine „wahre Freundschaft“, die bald auch auf das Vereins- und Gemeindeleben überging. Am 2. Oktober 1994

wurde die Partnerschaft von den damaligen Bürgermeistern der beiden Gemeinden in einem Festakt unterzeichnet. Seitdem halten die Gemeinden – neben den zahlreichen Kontakten, Tätigkeiten und Beziehungen auf privater und Vereinsebene – periodisch gemeinsame Ratssitzungen ab. Anfang Oktober feierten Franzensfeste und Zeitlarn das 20-jährige Jubiläum ihrer Partnerschaft in der Festung Franzensfeste. Der Fran-

zensfester Bürgermeister Richard Amort bedankte sich gemeinsam mit Franz Kröninger, Bürgermeister von Zeitlarn, bei den Familien Seiler und Wild und überreichten ihnen zwei Werke des Zeitlarner Künstlers Rudolf Reindl. Auch die Altbürgermeister der Gemeinden wurden mit einer Urkunde für ihren Einsatz geehrt. „Ein großer Dank gilt zudem den vielen Vereinen und Familien, die seit Jahren die Partnerschaft intensiv pflegen“, so Amort. Kröninger betonte in seiner Ansprache, dass durch solche Partnerschaften „der Europagedanke wahrlich gelebt“ werde. „Wir haben das vollzogen, was die EU seit Jahren fordert: ein Zusammenwachsen Europas.“ Auch von Franzensfester Seite zeigte man sich stolz: „Beide Gemeinden haben 2004 das Europadiplom für europabezogene Tätigkeiten erhalten und wurden 2011 mit der Ehrenfahne des Europarates ausgezeichnet“, so Amort. Abschließend überreichten sich die Bürgermeister gegenseitig ein Kunstwerk von Rudolf Reindl und stießen bei einem gemütlichen Abendessen auf viele weitere gemeinsame Jahre der Partnerschaft an. sst

Aspiag-Hotel: Umwidmung nicht möglich Wie im Oktober-Erker berichtet, hat die Investorengesellschaft GaViTos ein konkretes Projekt für das im Raumordnungsvertrag mit der Aspiag geforderte Hotel im Süden Sterzings vorgelegt. Wesentlich für die Realisierung des Hotelprojekts ist für GaViTos die Umwidmung eines Grundstückes neben der Sportzone, einer Tourismuszone im Besitz der Investoren. Der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner stellt hierzu klar, dass urbanistisch gesehen am besagten Ort keine Wohnbauzone sinnvoll sei. „Derzeit besteht in Sterzing kein Bedarf an Wohnbauzonen. Das Landesraumordnungsgesetz fordert eine Bedarfsberechnung. Würde die Gemeinde sich für die Umwidmung entschließen, würde sie Spekulationen unterstützen“, so Messner. Hinzu kommt, dass bereits den Vorbesitzern eine Umwidmung abgelehnt wurde. Erker 11 I 14

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chronik

Brenner Kundgebung Stein Von Außenwelt abgeschnitten Die sieben Stein-Höfe im hintersten Pflerschtal waren Mitte Oktober für mehrere Tage nur zu Fuß erreichbar. Die Zufahrt war wegen des Abgangs zweier Muren aus Sicherheitsgründen für mehrere Tage gesperrt.

Über 200 Teilnehmer nahmen am 12. Oktober an einer Kundgebung gegen die „Unrechtsgrenze“ am Brenner teil, seit Jahren veranstaltet von der Süd-Tiroler Freiheit. Mit dabei auch Vertreter des Movimento Trieste Libera (Bewegung Freies Triest), Monarchisten – Schwarz-Gelbe Allianz, der Sezessionsbewegung „S.N.F.K. – Selbstbestimmung der Nationen Friaul und Küstenland“, Bürger aus allen Landesteilen Tirols sowie aus Bayern und Ungarn.

Mauls Großer Andrang

Wilder Freiger Orkanartiger Sturm Am 22. Oktober war es endgültig vorbei mit den spätsommerlichen Temperaturen. Eine Kaltfront mit Gewittern, Sturmböen und Schneefall zog über das Land hinweg. Im Wipptal gab es einen Temperatursturz von 15 Grad Celsius. Am Wilden Freiger im hintersten Ridnauntal wurden orkanartige Windstärken von 125 km/h gemessen.

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Beim Tag des offenen Tunnels strömten am 12. Oktober knapp 2.200 Besucher auf das BBTBaustellengelände und in den Zugangsstollen in Mauls. So viele wie nie zuvor. Die Besucher erwarteten kostenlose Führungen, ein „BBT Kino“, eine Fotoausstellung des österreichischen Fotografen Markus Bstieler und ein Minizug. Telfes Vom Heustock gefallen Bei der Heuarbeit hat sich am 9. Oktober in Telfes ein 77-jähriger Bauer mittelschwer verletzt. Er war vom Heustock einige Meter in die Tiefe gestürzt. Sterzing 380.000 Euro Bargeld beschlagnahmt Am 7. Oktober hat die Finanzpolizei an der Mautstelle in Sterzing zwei in Deutschland und Belgien lebende Türken mit 380.000 Euro Bargeld hopsgenommen. Da grenzüberschreitende Transaktionen über 10.000 Euro einer Erklärung bedürfen, droht den beiden nun eine Strafe zwischen 30 und 50 Prozent der beschlagnahmten Summe.

Sterzing Das Handwerk gelegt Seit einiger Zeit war in Sterzing eine Diebin aus Österreich unterwegs gewesen. Am 21. Oktober machte es Klick. Nach einem erneuten Beutezug nahmen die Sicherheitskräfte die 35-Jährige fest. Die Carabinieri beschlagnahmten Diebesgut im Wert von über 1.000 Euro. Die Frau wurde wegen schweren Diebstahls angezeigt.

Mittewald Stein-an-Stein-Prozess Oberstaatsanwalt Guido Rispoli hat am 15. Oktober im Stein-an-Stein-Prozess vier Jahre und sechs Monate Haft für den ehemaligen SEL-Generaldirektor Maximilian Rainer gefordert. Es geht dabei um den Kauf eines E-Werkes in Mittewald, das die SEL AG im Vorfeld nicht erwerben wollte. Der Vorwurf: Betrug und Amtsmissbrauch. Das Urteil soll am 12. November gefällt werden.


AKtuell

Brücken für Brennerbad und Franzensfeste Bürgermeister bei Bautenlandesrat Christian Tommasini

© USP/A. Mair

Vor kurzem trafen sich die Wipptaler Bürgermeister mit Landesrat Christian Tommasini, um öffentliche Bauvorhaben im Wipptal zu besprechen. In diesem Jahr sollen noch die Arbeiten zur Instandsetzung der Brücke im Bereich der Brenner-Staatsstraße (SS12, km 519,8) bei Brennerbad in Angriff genommen werden. Im Rahmen einer ersten Ausschreibung des öffentlichen Bauauftrags durch die Vergabeagentur des Landes im vergangenen Jahr waren keine Angebote eingegangen. Nun wurden die Arbeiten vergeben und sollen in Kürze anlaufen. Die Wiederherstellung der Brücke wird mehr als vier Millionen Euro kosten. In der Gemeinde Franzensfeste sollen im Laufe des kommenden Jahres ebenfalls zwei Brücken in Stand gesetzt werden, jene im Ortskern sowie jene vor der Festung. Die Sanierungsarbeiten sollen in beiden Fällen noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden. Das Land rechnet mit Kosten von zwei Millionen Euro im ersten und 1,6 Millionen Euro im zweiten Fall. In Gossensaß steht die Sanierung von Straßenstützmauern längs des Eisacks an. Auch dieser zwei Millionen Euro schwere Landesbauauftrag soll noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden. Dasselbe gilt für den Mittewalder Tunnel, den das Land um 3,2 Millionen Euro verbessern will. Auch die geplante Umfahrung von Gossensaß kam zur Sprache. Die

Umsetzung eines entsprechenden Projekts für die technisch aufwändige Trassenverlegung im Bereich der Brenner-Staatsstraße (km 513 – 515) war aus Kostengründen verschoben worden. Landesrat Tommasini forderte die Gemeindeverwalter auf, kostengünstigere Lösungen anzupeilen. Der Bürgermeister der Gemeinde Brenner, Franz Kompatscher, sprach sich für eine Einbeziehung der Brennerautobahn in das Bauvorhaben aus. Diese könnte über eine Ausgleichszahlung zur Finanzierung beitragen. Für 2015 kündigte Tommasini für das Wipptal die Ausschreibung von Bauvorhaben von etwa sechs Millionen Euro an. Man wolle u. a. den Bau eines Kreisverkehrs in Freienfeld und die Instandsetzung weiterer Brücken vorantreiben. 2016 sollen die Arbeiten zur Erweiterung des Gebäudes der italienischen Grundschule in Sterzing aufgenommen werden, die derzeit geplant wird. So könnten die neuen Räumlichkeiten ab dem Schuljahr 2017/18 genutzt werden. In Ratschings wird ein sieben Millionen Euro teures Landesbauvorhaben zur Instandsetzung und Sanierung der Museumseinrichtungen umgesetzt, das innerhalb 2018 abgeschlossen werden soll. Die Gemeindeverwalter sprachen sich für die Schaffung von Kreisverkehren im Bereich der Penserjoch- und Jaufenstraße sowie für den Bau einer Schulmensa aus. Erker 11 I 14

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AKTUELL

Gefahrenquelle Brennerroute Landtagsanfrage bestätigt: Leben an der Brennerstrecke weiterhin gefährlich

Aufgrund der vermehrten Chemieunfälle am Brenner wollte Landtagsabgeordneter Pius Leitner (Freiheitliche) kürzlich mittels einer Landtagsanfrage in Erfahrung bringen, in welcher Gefahr die Südtiroler entlang der Brennerstrecke leben. „Die Antwort auf unsere Anfrage bestätigt, dass das Leben entlang der Brennerroute weiterhin gefährlich ist. Wir fordern, dass die Verantwortlichen bei Eisenbahn und Autobahn intervenieren.“ Landesrat Arnold Schuler stellte in seiner Antwort klar, dass auch in Südtirol die internationalen Vorschriften der Gefahrenguttransporte (ADR/RID) eingehalten werden müssen. Diese Vorschriften sähen aber keine Meldepflicht der einzelnen Transporte vor. Bei Unglücken mit Austritt von Gefahrengut ist die Feuerwehr für Erstmaßnahmen zuständig. Nach Überwindung der Notsituation gehe die Zuständigkeit je nach Art des Unglücks an die Landesumweltagentur, die Motorisierung, die Polizei und – falls eine Straftat begangen wurde – an die Staatsanwaltschaft über. Im Unglücksfall gelten für die Bevölkerung die allgemeinen Schutzmaßnahmen (Alarmierung, Information, Evakuierung ...). Wie hoch der Anteil von Gefahrenguttransporten an der Gesamtmenge ist, ging aus Schulers Antwort nicht hervor. Die Gefahrenguttransporte auf der Bahn

werden laut RID-Vorschriften direkt vom Bahnbetreiber RFI erfasst. Gefährliche Transporte auf der Straße müssen mit einigen Ausnahmen – etwa der Transport radioaktiver Stoffe – laut ADR-Vorschriften vom Absender nicht gemeldet werden. Vonseiten des Zivilschutzes ist über ein EU-Projekt ein Videoüberwachungssystem realisiert worden, mit dem Fahrzeuge mit ADR-Kenntafel in einigen Tunnels des Landesstraßennetzes sowie auf der A22 gezählt werden. Auch die grüne Landtagsfraktion schlägt in dieselbe Kerbe: „Es ist kaum mehr zumutbar, dass es keine Vorabinformation über Müll- und Gefahrenguttransporte auf der Schiene gibt. Die Freiwilligen Feuerwehren des Wipptales müssen bei Gasaustritten und ähnlichen Vorkommnissen regelmäßig in die Bresche springen, während Schienenbetreiber und Transporteure nicht einmal die Einsatzkosten übernehmen.“ Ähnliche Fahrlässigkeit sei auch bei den LKW-Kontrollen auf der Autobahn festzustellen. Der Einsatz mobiler LKW-Kontrollstellen habe trotz begrenzter Stichproben erschreckende Befunde erbracht. Obwohl am Sadobre-Gelände in Sterzing eine fixe Kontrollstelle nach Tiroler Vorbild entstehen soll, fordern die Grünen bereits jetzt verstärkte Kontrollen und stellten Anfang September eine Anfrage an die Landesregierung. Die Beantwortung steht noch aus.

Brenner

Merchant-Linie von „öffentlichem Interesse“ Um den Südtiroler Unternehmen, allen voran dem Siliziumhersteller MEMC in Sinich, der Anfang dieses Jahres die Solarproduktion eingestellt hat, den Zugang zu billigem Strom aus dem Ausland zu ermöglichen, wurde die Instandsetzung der Hochspannungsleitung über den Brenner massiv vorangetrieben. Sie war 1961 bei Sprengstoffanschlägen unterbrochen worden. Walter Blaas, Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen, wollte unlängst über eine Landtagsanfrage u. a. in Erfahrung bringen, wie weit die Arbeiten mittlerweile fortgeschritten seien. Laut dem zuständigen Landesrat Richard Theiner habe die TERNA die Zuleitung von Wiesen nach Brenner in den vergangenen Monaten verstärkt und teilerneuert. Dieser Abschnitt sei bereits funktionsfähig. „Die Projektdokumente für die Genehmigung in Italien, Österreich und Brüssel befinden sich im fortgeschrittenen Ausarbeitungsstadium“, so Theiner. Die Planung der Über-

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gabestation und der Leitung soll 2015 weitgehend abgeschlossen sein. Die Kosten würden zum Großteil von der MEMC getragen. Sein politisches Engagement für einen privaten Betrieb rechtfertigte Theiner mit Hunderten von Arbeitsplätzen, die dieser Betrieb biete: „Damit wird öffentliches Interesse berührt.“ Zudem stehe der SEL AG – „laut den derzeitigen Vereinbarungen“ – künftig ein fixer Anteil in Höhe von 18,2 Prozent der Transportkapazität zu sowie zusätzlich jener Anteil der Transportkapazität, den die MEMC nicht zur Deckung ihres Energiebedarfs benötigt; Anteile gingen auch an die TIWAG und die Stadtwerke Brixen AG. Mit dem Baubeginn werde 2016 gerechnet. Die Frage, inwieweit andere Unternehmen von der MerchantLinie über den Brenner profitieren könnten, ließ Theiner unbeantwortet.


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AKTUELL

Der Anfang vom Ende

Wie Stockers Gesundheitsreform das Krankenhaus Sterzing schleichend in ein Pflegeheim verwandeln wird

von Susanne Strickner

So etwas hat es in Sterzing noch nicht gegeben. Die sonst öffentlich eher zurückhaltenden und sich untereinander oft uneinigen Wipptaler haben am 9. Oktober Zivilcourage bewiesen. Rund 3.000 Menschen waren, bewaffnet mit Fackeln und Kerzen, zur Protestkundgebung am Sterzinger Krankenhaus erschienen, um aufzuzeigen, was sie von den geplanten Sanitäts-Sparmaßnahmen halten. Nämlich nichts. Doch die Botschaft ist nicht angekommen. „Es war, als hätt’ der Himmel die Erde still geküsst“, und zwar genau dort, wo das Bozner Landeskrankenhaus seine Flügel ausbreitet. Binnen weniger Jahre wird der schon jetzt überdimensional große und labyrinthähnliche Komplex gezwungenermaßen zum Treffpunkt für alle kranken und hilfsbedürftigen Südtiroler erhoben werden. Eine „Gesundheitsfabrik“, in der jeder Patient nur mehr

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eine Nummer ist und Patientenzufriedenheit sowie individuelle Betreuung dem Kosten-Nutzen-Prinzip weichen müssen. Denn viele sind sich einig: Auch Brixen und die anderen Bezirkskrankenhäuser werden von der „Spending review“ nicht verschont bleiben. Der schon seit Jahren in der Luft liegende Zentralisierungskurs im Südtiroler Sanitätsbetrieb scheint nun seinen Gipfel zu erreichen. Mit Martha Stocker haben die Fadenzieher im Hintergrund – allen voran Generaldirektor Andreas Fabi und Sanitätsdirektor Oswald Mayr – endlich eine politische Kraft gefunden, die Manns – äh Fraus – genug ist, die von „Experten“ aus dem Gesundheitswesen erarbeitete Reform auch gegen den Willen der Bevölkerung durchzuboxen. Aus SVP-Kreisen wird gezwitschert, dass schon 2006 eine fast identische Präsentation der Gesundheitsleitlinien auf den Tisch gelegt wurde. Ein Komplott gegen die Pe-

ripherie, seit Jahren geplant und in Bälde vielleicht Realität. Ein alter Hut Nicht zum ersten Mal soll es den drei Südtiroler Grundversorgungskrankenhäusern in Sterzing, Innichen und Schlanders an den Kragen gehen. Bereits in der Ära Otto Saurer in den 80er Jahren wurde eine Schließung der drei kleinen Spitäler ins Auge gefasst. Immer wieder stieg die Bevölkerung auf die Barrikaden: Resolutionen wurden verfasst, Unterschriften gesammelt. Zuletzt haben für den Erhalt der Tumorchirurgie vor zwei Jahren 8.200 Wipptaler ihrem Unmut Ausdruck verliehen. Die Kürzung von Diensten konnte bis heute beinahe immer verhindert werden; bei der Tumorchirurgie war dies nicht mehr der Fall. Der Präsident der Südtiroler Ärztekammer Andreas von Lutterotti ist davon überzeugt, dass sich die drei kleinen Krankenhäuser verändern

müssen. „Die kleinen Krankenhäuser können nicht mehr rund um die Uhr alles anbieten. Unangemessene Leistungen sollten überdacht, die territorialen und ambulanten Dienste ausgebaut werden.“ „Sterzing arbeitet sehr gut“ „Nicht nur im Zentralkrankenhaus Bozen wird gearbeitet“, stellt Siegfried Gatscher, Direktor des Gesundheitsbezirks Brixen, bei der Mitarbeiterinformation am Krankenhaus Sterzing Anfang Oktober klar. Das Krankenhaus Sterzing sei in der Südtiroler Krankenhauslandschaft sehr gut aufgestellt und leistungsstark. Es habe in den letzten Jahren immer 500 Geburten aufgewiesen, mit einer Abweichung von zehn Prozent. Jährlich seien 3.500 chirurgische Eingriffe vorgenommen worden, also weit mehr als der jährliche Standard von etwa 1.000 Eingriffen pro OP. Auch die Vernetzung mit dem


Krankenhaus Brixen sei sehr gut gelungen. „Tatkräftigen Sterzinger und Brixner Orthopäden ist es gelungen, ein Endoprothesenzentrum für sehr komplexe Eingriffe mit landesweiter Valenz aufzubauen. Wir kommen heuer voraussichtlich auf 800 bis 950 Eingriffe an Hüft- und Kniegelenken – eine sehr stolze Zahl“, so Gatscher. Sparpotentiale seien bereits wahrgenommen worden. So wurden in Sterzing 2002 die bis dahin getrennt geführten Abteilungen Pädiatrie, Geburtshilfe und Gynäkologie in ein Eltern-Kind-Zentrum zusammengeführt. Dienste wie Labor, Radiologie und auch die Apotheke wurden an betriebliche Dienste gekoppelt und auch dadurch Einsparungen erreicht. „Bahnbrechend in Südtirol ist, dass unsere pädiatrischen Fachärzte im Krankenhaus auch die territoriale Betreuung im Wipptal wahrnehmen.“ Auch die neue Abteilung für Neurorehabilitation sei erfolgreich gestartet und habe schon nach kurzer Zeit ihren landesweiten Versorgungsauftrag vollinhaltlich erfüllt. Der Gesundheitsbezirk Brixen habe über all die Jahre positive Bilanzergebnisse erzielt. Dazu habe auch die hohe aktive Mobilität beigetragen. Zwischen 40 und 45 Prozent der Patienten stammen nicht aus dem Einzugsgebiet Wipptal-Eisacktal. „Der Erfolg ist allein den Mitarbeitern – 274 sind es im Krankenhaus Sterzing – zuzuschreiben, die sich täglich mit großem Einsatz um die Patienten kümmern“, ist Gatscher überzeugt. Dass dieser Einsatz der Mitarbeiter geschätzt wird, zeigen auch die landesweit periodisch durchgeführten Zufriedenheitsbefragungen stationärer Patienten, die Sterzing zusammen mit Innichen auf die ersten Plätze gesetzt haben, mit einem großen Vorsprung gegenüber allen anderen Krankenhäusern. „Das Krankenhaus Sterzing samt Radiologie, Labor und Dienstleistungsbetrieben hat im vergangenen Jahr rund 28 Millionen Euro erwirtschaftet und weist somit einen positiven Abgang vor“, stellt auch Primar Dr. Franz Ploner, ärztlicher Direktor des Krankenhauses Sterzing, bei der Mitarbeiterversammlung klar. In Sterzing werde nicht nur gearbeitet, sondern sehr gut gearbeitet.

Marthas Medizin Auch die Gesundheitslandesrätin weiß wohl über den „positiven Abgang“ des Sterzinger Spitals Bescheid, aber „im Koalitionsprogramm der Landesregierung für diese Legislaturperiode steht, dass eine Reform des Gesundheitswesens zu machen ist. Eine Reform, die garantieren kann, dass wir im Bereich der Gesundheit auch in den nächsten zehn Jahren imstande sind, für die Menschen dieses Landes die essenziellen Dienstleistungen garantieren zu können, und das steuerfinanziert.“ Nachdem Stocker bei ihrem Besuch in Sterzing am 9. Oktober an der Krankenhausauffahrt von rund 3.000 Demonstranten empfangen wurde und sich händeschüttelnd und lächelnd den Weg durch die aufgebrachte Menge – begleitet von „Scham di Martha!“, BuhRufen, Pfiffen – gebahnt hatte, zog sie in der Krankenhausmensa „ihr Ding“ durch, ohne mit der Wimper zu zucken. Die alternde Bevölkerung, geänderte Erwartungen bei den Patienten, ein südtirolweiter Fachärztemangel und geänderte rechtliche Rahmenbedingungen seien die größten Herausforderungen, die durch die Reform bewältigt werden sollen. Es gehe darum, die gesundheitliche Nahversorgung zu stärken, die beste Qualität in den sieben Südtiroler Krankenhäusern zu schaffen, langfristige Finanzierbarkeit zu sichern und die betriebliche Organisation neu zu ordnen. „Es wird nicht immer alles nach den Vorstellungen der Menschen laufen. Es muss verstanden werden, dass manchmal auch etwas weniger mehr sein kann“, so Stocker. Das bedeutet für Sterzing: • Das „Basiskrankenhaus“ Sterzing wird eine Tagesklinik werden. Lediglich die innere Medizin wird stationäre Betten behalten, interdisziplinäre Lösungen sind möglich. • Die rechtlichen Rahmenbedingungen auf Staatsebene (mindestens 1.000 Geburten pro Jahr – 500 in Ausnahmefällen, verpflichtete 24-Stunden-Verfügbarkeit eines Gynäkologen, eines Pädiaters oder Neonatologen, einer Hebamme und eines Anästhesisten) machen den Fortbestand der GeErker 11 I 14

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AKTUELL

> Stimmen zur Gesundheitsreform „Wir sind bereit über Einsparungen nachzudenken, wo dies möglich ist. Eine Verabschiedung mit brachialer Gewalt von oben herab werden wir nicht hinnehmen“, so der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner. „Das Geheimnis einer funktionierenden Gesundheitsreform liegt im breiten Konsens in der Bevölkerung“, so Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der SVP-Arbeitnehmer Helmuth Renzler. „Das Wipptal darf auf keinen Fall ausgesperrt, ausgehungert und vor allem an allen Ecken und Enden ‚zugespart’ werden. Wir müssen versuchen, unser Krankenhaus mit all seinen Abteilungen auch weiterhin am Leben zu halten“, so LVH-Bezirksobmann Karl Keim. „Die Grundversorgung der peripheren Bevölkerung steht auf dem Spiel, nicht mehr und nicht weniger“, so Wir-Südtiroler-Obmann Thomas Egger. „Mit den jährlichen finanziellen Einbehalten, die Rom von Südtirol fordert, könnten wir problemlos die Gesundheitsversorgung über Jahrzehnte in gleicher Weise aufrechterhalten“, so der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Roland Tinkhauser.

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burtenabteilung nicht möglich. • Die Neuroreha bleibt nicht nur erhalten, sie wird sogar weiter ausgebaut. • Hausärzte müssen gemeinsam mit Pflegern die Erstversorgung vor Ort garantieren und damit auch Nachtdienste in der Ersten Hilfe übernehmen. Notwendig seien diese Reformen, da die Sanität Unmengen von Steuergeldern verschlingt: jährlich 1,2 Milliarden Euro, rund ein Viertel des

Landeshaushalts. Das sind 3,3 Millionen Euro pro Tag, wobei zwei Drittel davon in Krankenhausstrukturen und ein Drittel ins Territorium fließen. Laut Stocker sei damit zu rechnen, dass jährlich 20 Millionen Euro dazukommen. „Unser Ziel ist, die Kostenbeschleunigung aufzuhalten“, so die Landesrätin. Konkrete Zahlen, wie viel genau durch welche Maßnahme eingespart werden kann, konnte oder wollte die Landesrätin noch nicht vorlegen. Die

Führung des Krankenhauses Sterzing macht gerade mal zwei Prozent der jährlich anfallenden Sanitätskosten aus. Wahrlich kein „großer Brocken“ also in der Kostenrechnung. Der Aufstand der Wipptaler Die Einsparungspotentiale der vorgeschlagenen Reformen sind mehr als fraglich. Durch eine Schließung von Abteilungen oder die Umwandlung in tagesklinische Strukturen müssten Dienste nämlich verlagert oder ent-


„Wir bewegen uns in der Gesundheit nicht im rechtsfreien Raum“ Landesrätin Martha Stocker im Erker-Gespräch

Erker: Frau Landesrätin, die Sanitätsreform sorgt für Aufregung im Bezirk. Wird die Geburtenabteilung in Sterzing nun wirklich geschlossen? Landesrätin Martha Stocker: Bereits im Dezember 2010 sind im Rahmen des Abkommens der Staat-RegionenKonferenz die Vorgaben für die verschiedenen Leistungsabteilungen im medizinischen Bereich strenger formuliert worden. Diese rechtlichen Vorgaben sind nun, wenn wir nicht grundlegende Änderungen erreichen, innerhalb 2016 umzusetzen. Wie kommt es, dass gerade dort der Sparstift angesetzt wird? Die finanzielle Sicherung der Geburtenabteilungen ist eine Hälfte der Medaille, zentraler sind die vorgegebenen Standards zu den Geburtenzahlen und die vorgeschriebene personelle Besetzung der Abteilungen. Dabei ist zu unterstreichen, dass die von uns angedachte Kostendämpfung alle Bereiche des Gesundheitssystems betrifft, also alle Abteilungen in allen Krankenhäusern. Sie erfolgt zudem und vor allem auch über die Verschlankung der Verwaltung, der betrieblichen Organisation und einer Verstärkung der Gesundheitsleistungen im Territorium. Die Bevölkerung hat für diese Maßnahme absolut kein Verständnis. Wie rechtfertigen Sie diesen Schritt? Wir bewegen uns in der Gesundheit nicht im rechtsfreien Raum. Bei allem Verständnis für die Anliegen der Bevölkerung zu diesem sensiblen Thema darf nicht ausgeblendet werden, dass die rechtlichen Vorschriften, die ganz klare Angaben zu den Qualitäts- und Sicherheitsstandards machen, einzuhalten sind. Und es muss auch klar sein: Die Bestimmungen zum Schutz der Gesundheit werden, wie auch viele andere Bereiche, nicht primär vom Land Südtirol bestimmt, sondern liegen gesetzgeberisch auf einer höheren Ebene, so wie beispielsweise auch in Österreich und in Deutschland. Man wirft Ihnen vor, bisher keine konkreten Zahlen vorgelegt zu haben und mit der Reform überfordert zu sein. Wo bleibt die vielversprochene Transparenz der neuen Landesregierung? Wir haben – wie von Beginn an angekündigt – die Leitlinien zur Neuorganisation der Gesundheitsversorgung vorgelegt, über die nun offen diskutiert werden soll. In diesen Leitlinien

sprechend erweitert werden. Dieser Meinung sind auch die Gründer der Facebook-Gemeinschaft „Für das Krankenhaus Sterzing“, die binnen weniger Tage über 4.200 Anhänger gefunden hat. Sie war es auch, die den Aufruf zur Mahnwache samt „Lichterkette für unser Krankenhaus“ gestartet hat, um damit ein klares Signal zu setzen. Eine volksfrontartige Allianz von rund 3.000 Menschen aus dem nördlichen und südlichen Wipptal, dem Sarntal, dem Passeiertal und aus Innichen hat am 9. Oktober klar aufgezeigt, was sie von den geplanten Sanitäts-Sparmaßnahmen hält: nichts! Die Bevölkerung fühlt sich betrogen. Betrogen um ihr Kranken-

ist auch eine Vorgabe zur erforderlichen Kostendämpfung angegeben. Sobald für diese Leitlinien ein Konsens besteht, werden wir auch zu den vereinbarten Maßnahmen detaillierte Zahlen vorlegen. Gute Vorschläge sind hier sehr willkommen und können von den Bezirken in den kommenden vier Wochen eingebracht werden. Aus den Leitlinien der Reform geht hervor, dass das Grundversorgungskrankenhaus zu einem Day-Hospital umfunktioniert werden könnte. In ganz Europa geht die Tendenz hin zu tagesklinischen Leistungen. Dieses Angebot wird hier in Südtirol bislang von den Patienten sehr gut angenommen, auch in Sterzing. Als Bettenabteilung bliebe nach unserem Diskussionsentwurf weiterhin die Innere Medizin aufrecht, die multidisziplinär ausgerichtet werden soll. Im engen Zusammenspiel mit dem Bezirkskrankenhaus Brixen wird diese Ausrichtung ein sehr gutes medizinisches Leistungsangebot sein. Das Krankenhauspersonal ist äußerst verunsichert. Gute Ärzte werden in Sterzing in Zukunft wohl kaum noch zu bekommen sein? Der Gesundheitsbezirk sollte nach unserem Konzept viel mehr Bedeutung erhalten als bisher; im Prinzip werden Ärzte und Pflegepersonal zukünftig an einem Krankenhaus mit zwei Standorten arbeiten. Dies sollte das Tätigkeitsfeld wesentlich erweitern sowie beide Standorte stärken und interessanter gestalten. Wie wird es mit der Neuroreha-Abteilung im Krankenhaus Sterzing weitergehen? Wird das Forschungszentrum nun eingerichtet? Die Neuroreha-Abteilung soll unserem Vorschlag nach weiter bestehen bleiben und ausgebaut werden. Der Forschungsbereich wird in einem Gesamtkonzept zur klinischen Forschung für Südtirol mitgedacht. Machen sich die Wipptaler zu Unrecht Sorgen um den Fortbestand des Krankenhauses? Es ist bereits im Regierungsprogramm für diese Legislaturperiode festgehalten, dass alle sieben Krankenhäuser unseres Landes bestehen bleiben. Meine Verantwortung ist es, den Fortbestand dieser Krankenhäuser mit ihrer hohen Versorgungsqualität für die Zukunft sicherzustellen, wenn auch dafür einige Änderungen notwendig sind. Und ich nehme diesen Auftrag sehr ernst.

haus, betrogen um viele Arbeitsplätze und vor allem: betrogen um ihre Lebensqualität. „Die Entwicklung geht in die falsche Richtung“, sind sich die enttäuschten Bürger einig. Auch zahlreiche Mitarbeiter äußerten während der Infoveranstaltung ihren Unmut über die geplanten Veränderungen. Die Qualität der Geburtenstationen werde laut GynäkologiePrimar Dr. Albrecht Giuliani in Italien seit 2008 an den Kaiserschnittraten und dem damit erhöhten Komplikations- und Mortalitätsrisiko gemessen. „Es wurde festgestellt, dass vor allem kleine Geburtshilfen mit weniger als 500 Geburten pro Jahr Kaiserschnittraten von durchschnittlich 50 Prozent, in Süditalien teilwei-

se sogar von 80 bis 90 Prozent vorweisen, weshalb der Staat auf deren Schließung drängt. In Sterzing liegt die Kaiserschnittrate hingegen bei 20 Prozent.“ Er verwies auch darauf, dass man sich an der medizinischen Literatur und Forschung orientieren solle und nicht am italienischen Staat. Eine 24-stündige „Verfügbarkeit“ und nicht „Anwesenheit“ des Arztes sei vollkommen ausreichend. Für ein Day-Hospital sei es zudem schwierig, junge, motivierte, kritische Ärzte zu gewinnen. „Eine Abteilung, die keine jungen Leute ausbildet, verkrustet, wird schwerfällig und unbeweglich“, so Giuliani. Dr. Robert Hartung (Medizin) stellte klar: „Wenn in der Ersten Hilfe HausErker 11 I 14

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> Stimmen zur Gesundheitsreform „Die Politik muss sich darüber Gedanken machen, wie qualitative Betreuung vor Ort in Zukunft möglich ist“, so Helga Mutschlechner Holzer, Frauenvorsitzende im KVW. „Die Schließung der Geburtshilfeabteilung in Sterzing würde ein großer Verlust für die Bevölkerung des Wipptales und eine weitere Belastung der Familien bedeuten“, so die SVP-Frauen Wipptal. „Zentral ist das Bemühen, die medizinische Grundsicherung für die Südtiroler Bevölkerung zu erhalten und qualitativ auszubauen“, so SVP-Obmann Philipp Achammer. „Vor allem für Frauen auf entlegenen Höfen, die ohnehin schon mehr als genug alltägliche Herausforderungen bewältigen, ist die Schließung von den Geburtenabteilungen nicht tragbar“, so Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer. „Es ist absurd, dass ein derart heterogenes Land wie Italien überall die gleichen Standards ansetzt“, so die Grünen. „Die derzeitigen Reformvorschläge gehen in die richtige Richtung, um die hohe Qualität der medizinischen Versorgung im Land zu sichern“, so Handelskammerpräsident Michl Ebner. „Aus der vorliegenden Datenlage ist es nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet bei den peripheren Krankenhäusern der Rotstift angesetzt wird“, so Pius Leitner, Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen. „Unser Krankenhaus ist nicht nur ein Exzellenzzentrum für Gesundheit, das einen unverzichtbaren Dienst für die Allgemeinheit erbringt, sondern auch ein wichtiger Arbeitgeber für viele Menschen in Sterzing und Umgebung“, so Matthias Knollenberger, hds-Ortsobmann von Sterzing. „Anstatt die Sorgen der Bevölkerung zu kritisieren, sollte die Landesregierung lieber ihrer Aufgabe nachkommen, das Geld von Italien einzufordern, das Südtirol zusteht“, so Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-TirolerFreiheit.

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ärzte eingesetzt werden, dann geht das auf Kosten der Patienten.“ „Die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Krankenhaus funktioniert so, wie es jetzt ist, optimal“, betonte Hausärztin Dr. Esther Niederwieser. Wenn Abteilungen oder gar das Krankenhaus geschlossen werden, drohe ein gewaltiger Qualitätseinbruch. Laut Chirurgie-Primar Dr. Robert Pfitscher – er bezog sich auf rezente Daten aus der Controlling-Abteilung – liege die Chirurgie-Abteilung am Krankenhaus Sterzing sowohl in Sachen Attraktivität und Patientenzufriedenheit als auch in Sachen Wirtschaftlichkeit landesweit an erster Stelle. „Dass wir nun als erster Kandidat für die Degradierung zur Tagesklinik hergenommen werden, dazu sagen wir ein unmissverständliches, ganz klares Nein!“ Sterzings neue „Rolle“ „Wir können uns über die staatlichen Rahmenbedingungen nicht hinwegsetzen“, entgegnete die Landesrätin

den Mitarbeitern. Der Status quo sei nicht mehr finanzierbar. Man nehme jede Anregung gerne mit und prüfe die Umsetzungsmöglichkeiten. Auf konkrete Antworten wartete die Belegschaft allerdings vergeblich. Dann wurde die Veranstaltung auch noch vorzeitig abgebrochen, viele Fragen konnten gar nicht mehr gestellt werden. Dementsprechend groß war die Enttäuschung bei den Krankenhausbediensteten. Die Botschaft der Bevölkerung ist nicht angekommen. Diese Tatsache wurde auch bei der Pressekonferenz im Palais Widmann in Bozen, bei der Stocker vor kurzem die Ergebnisse ihrer „Tour durch die Bezirke“ vorgestellt und die nächsten Schritte erklärt hat, erneut bestätigt. Die öffentliche Diskussion habe sich fast ausschließlich auf die Schließung der Geburtenabteilungen in den Kleinspitälern beschränkt. „Die erarbeiteten Entwicklungsleitlinien beinhalten aber ein ganzes Paket an Maßnahmen, die Frage nach dem Fortbestand der Geburtenabteilun-

gen ist nur ein Aspekt. Ich verstehe, dass gerade mit diesem Thema starke Emotionen in der Bevölkerung verbunden sind, aber hier sind uns die Hände am stärksten gebunden, da wir uns an die staatlichen Vorgaben halten müssen“, so die Landesrätin. Sie bestritt auch, dass durch die geplante Reform die Peripherie zugunsten der Zentren benachteiligt werde. Vielmehr solle ein Netzwerk aufgebaut werden, bei dem allen Krankenhäusern eine klar definierte Rolle zugewiesen wird. Dass dem Krankenhaus Sterzing durch die Auflösung der Geburtenabteilung und die Rückstufung als Tagesklinik auf lange Sicht die Rolle eines „besseren Pflegeheimes“ zukommt, lässt sie außen vor. Am selben Abend stand Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Bürgerversammlung in Gossensaß einer überwältigenden Teilnehmerzahl Rede und Antwort und versprach im Hinblick auf die Reform einen „Dialog auf Augenhöhe“. In der aktuellen Debatte um die Sani-

3 Fragen an Siegfried Gatscher, Direktor des Gesundheitsbezirks Brixen Erker: Waren der Ausbau der OP-Säle und die Sanierung der Geburtenabteilung am Krankenhaus Sterzing umsonst, wenn Chirurgie und Gynäkologie nur mehr tagesklinisch angeboten werden und die Geburtenstation geschlossen wird? Siegfried Gatscher: Sämtliche Umbauarbeiten am Krankenhaus Sterzing sind in der Perspektive des Weiterbestehens aller vier bettenführenden Abteilungen erfolgt. Bei der Umgestaltung der OP-Säle ist angesichts der bedeutenden Zunahme dieser Betreuungsform in den letzten Jahren ein OP-Saal spezifisch auf das tageschirurgische Setting ausgelegt worden. Verfügt die Geburtshilfe-Abteilung am Krankenhaus Brixen derzeit über genügend Kapazitäten, um auch die Geburten aus dem Einzugsgebiet des Sterzinger Krankenhauses aufzunehmen? Die geburtshilflich-gynäkologische Abteilung im Krankenhaus Brixen betreut zusätzlich zu den geburtshilflichen und gynäkologischen Patientinnen auch die Patientinnen des Brustgesundheitszentrums. Aufgrund unmittelbar bevorstehender und langwieriger Umbauarbeiten und einer damit einhergehenden Bettenverknappung erscheint eine Übernahme der „Sterzinger“ Patientinnen problematisch. Eine entsprechende Kapazitätsausweitung müsste eingehend geprüft werden und in die Planung einfließen. Die Leitung des Sanitätsbetriebs soll nun „aus einer Hand“ und zentralisiert von Bozen aus erfolgen. Da-

mit werden die Direktoren der vier Gesundheitsbezirke degradiert bzw. müssen für sie neue „ausführende Aufgaben“ gefunden werden. Was bedeutet diese Maßnahme für Sie persönlich und ist sie Ihrer Meinung nach sinnvoll? Von „Degradierung“ und „ausführenden Arbeiten“ würde ich nicht sprechen. Ich bin vielmehr der Auffassung, dass es erforderlich ist, die Zuständigkeitsbereiche des Assessorats, des Betriebes und der Bezirke genau abzugrenzen. Dem Assessorat sollten vor allem die Definition der Makroziele, die Epidemiologie und die Kontrolle, dem Betrieb die strategische Planung und den Bezirken das operative Geschäft zugeordnet werden. Daher ist es unverzichtbar, den diesen Ebenen zugeordneten Verantwortlichkeiten auch die entsprechenden Befugnisse und Ressourcenverfügbarkeiten zuzuerkennen. Im Zuge der Reform muss diese Kongruenz zwischen Verantwortlichkeit und Ausprägungsgrad der Zuständigkeiten präzise erarbeitet und festgeschrieben werden. In den Vorbesprechungen ist als übergeordneter Grundsatz dabei das Subsidiaritätsprinzip einvernehmlich festgelegt worden. Ein Grundsatz übrigens, der auch bei der Reorganisation der Verwaltungsdienste berücksichtigt werden sollte.


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tätsreform gehe es nicht darum, alles Bisherige schlecht zu machen, so Kompatscher. Vielmehr müsse das System so aufgestellt werden, dass qualitative Leistungen im ganzen Land nachhaltig angeboten werden könnten. Bisher sei dazu von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker lediglich ein Umsetzungsvorschlag erarbeitet worden – entschieden sei „noch gar nichts“. „Ein Krankenhaus ist schließlich ein Krankenhaus“, das man nicht mir nichts, dir nichts schließen könne. „Und eine Bibliothek ist eine Bibliothek“, konterte ein aufgebrachter Bürger, und spielte damit auf den geplanten Neubau der Landesbibliothek in Bozen an, der 16 Millionen Euro verschlingen soll. Auch zahlreiche Krankenhausbedienstete waren bei der Bürgerversammlung zugegen. Primar Dr. Ploner stellte klar, was eine Umwandlung des Krankenhauses in eine Tagesklinik bedeutet: „Öffnungszeiten von Montag bis Freitag von 8.00 bis 17.00 Uhr, die Notaufnahme fällt

weg, weil keine unterstützenden Dienste wie Anästhesie oder Chirurgie mehr vorhanden sind.“ Er befürchtet einen eklatanten Mangel an Fachärzten, die unter diesen Umständen nicht mehr bereit sein werden, in Sterzing zu arbeiten. „Das Haus wird durch die Reform in seinen Grundfesten erschüttert und langfristig zu einem Altersheim degradiert“, so Ploner. „Eine Struktur, in die letzthin etliche Steuermillionen geflossen sind, wird in dieser Form nicht mehr gebraucht“, so Primar Dr. Pfitscher. Die linke Hand scheint nicht zu wissen, was die rechte Hand tut. Die Fundamente für die Erste Hilfe seien bereits gegossen. „Wie will man eine solche Vorgehensweise rechtfertigen?“ Auch die Neuroreha sei am Krankenhaus angesiedelt worden, da sie auf ein effizientes Basisangebot zurückgreifen könne. „Kinder haben keine Lobby“, mahnte Kinderarzt Dr. Hanspeter Egger an, der mit der Geburtshilfe auch die Pädiatrie „den Bach runter gehen“

sieht. „Herr Landeshauptmann, vergessen Sie nicht: Von den Kindern werden Sie später zur Rechenschaft gezogen!“ Rom erlaubt Ausnahmen Dass der Staat Ausnahmen für kleinere Geburtenstationen erteilen könnte, wenn auch sie die Qualitäts- und Sicherheitsstandards der großen Abteilungen einhalten, stellte der zuständige Generaldirektor für Gesundheitsplanung des Gesundheitsministeriums Renato Botti in einer einstündigen Aussprache mit Landesrätin Stocker am 22. Oktober in Rom in Aussicht. Stocker wollte eigentlich bei Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin vorsprechen, diese war zum Treffen jedoch nicht erschienen. Botti erklärte bei der Aussprache, dass Abteilungen mit weniger als 500 Geburten pro Jahr weiterbestehen können, wenn es dafür „sehr gute und nachvollziehbare Gründe“ gebe. Damit liegt der Ball jetzt wieder bei der Landesregierung. Die Frage ist jetzt, ob die-

> Resolutionen

verabschiedet Nachdem der Gemeinderat von Sterzing bereits Ende September eine Resolution zur Beibehaltung des Krankenhauses Sterzing als Grundversorgungskrankenhaus mit all seinen Abteilungen verabschiedet hat, zogen Mitte Oktober auch die Gemeinde Freienfeld und Ende Oktober die Bezirksgemeinschaft Wipptal nach. Darin fordern die Gremien u. a. die Landespolitiker auf, endlich klare Entscheidungen im Sinne der Bevölkerung im Wipptal zu treffen und die vielfach auch bei Bürgerversammlungen öffentlich gemachten Versprechungen einzuhalten. Ein Aufruf ergeht auch an die Wipptaler Bevölkerung, gemeinsam gegen eine fortschreitende Zentralisierung sowie für eine Stärkung und Beibehaltung der Strukturen im Territorium einzutreten.

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se tatsächlich nach Rechtfertigungen für den Erhalt der Geburtenabteilungen in Innichen und Sterzing suchen wird oder ob sie am Spar- und Kürzungsprogramm festhält. Landesrä-

> Stimmen zur Gesundheitsreform „‚In guter Hoffnung sein’, dieser Begriff für das ‚Schwangersein’ ist in den vergangenen Wochen sehr ins Wanken geraten“, so die Berufsgruppe der Hebammen im KVW. „Durch die kleiner werdenden öffentlichen Haushalte und die demographische Entwicklung ist es unumgänglich, jetzt mutig die Weichen für die Zukunft zu stellen. Andernfalls droht das Sanitätssystem in einigen Jahren aus dem Ruder zu laufen“, so der Vorsitzende der SVP-Wirtschaft Josef Tschöll. „Geburtenabteilungen können niemals ‚unrentabel’ sein“, so die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Tamara Oberhofer. „Der entscheidende Punkt der Reform des Gesundheitswesens ist nicht das Sparen. Es geht vielmehr darum, das Südtiroler Gesundheitssystem auf die Herausforderungen vorzubereiten, die uns durch den demographischen Wandel der Gesellschaft erwarten“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher.

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tin Stocker meinte dazu nach ihrem Treffen in Rom nur, dass jetzt noch einmal überlegt werden soll, welche Argumente für und welche gegen die Weiterführung der Abteilungen sprechen. „Eine Ausnahmeregelung könnte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn eine äußerst stichhaltige Begründung vorliegt. Nur in einer außergewöhnlichen Situation, wie etwa einer sehr schwie-

rigen Erreichbarkeit, wäre dies unter Umständen denkbar. Selbst in diesem Fall würde das Ministerium aber keine allzu große Abweichung von der vorgegebenen Zahl von 500 Geburten pro Jahr akzeptieren und außerdem eine laufende Überwachung fordern. Eine ständige Anwesenheit von ausgebildetem Fachpersonal wäre unumgänglich. Das Ministerium besteht darauf, dass ab-

solute Sicherheit und die Einhaltung der Qualitätsstandards gewährleistet werden müssen“, so Stocker. Derzeit existiert in ganz Italien keine derartige Sonderregelung. Die Direktoren der Gesundheitsbezirke wurden nun beauftragt, sich mit den Gemeinden- und Bezirksvertretern zu treffen, um gemeinsam eigene strukturierte Vorschläge zur Kosteneinsparung und Reorganisation

„Die Solidarität mit den Kleinen schwindet“ Der Sterzinger Stadtrat Hermann Gögl hat als erster Wipptaler Politiker die Handbremse gezogen und sein SVP-Parteikartl nach 18 Jahren Edelweiß-Treue zurückgegeben. Im Erker spricht er über seinen Austritt.

Erker: Herr Gögl, warum haben Sie Ihr Parteikartl zurückgegeben? Hermann Gögl: Auslöser war für mich die enttäuschende Parteiausschusssitzung am Tag nach der Mahnwache vor dem Krankenhaus. Wir wurden scharf zurechtgewiesen. Es ging bei der Sitzung nur darum, wie die Leute skandiert haben. Die Botschaft der Aktion ist nicht angekommen. Landesrat Philipp Achammer betonte zwar immer wieder, dass noch nichts beschlossen und eine sachliche Diskussion angebracht sei, aber Landesrätin Martha Stocker rückte keinen Zentimeter von ihrem Standpunkt ab. Sie hielt stur an den Leitlinien fest und ließ keinen Spielraum offen. Das hat Sie zum Austritt bewogen? Der Parteiaustritt war für mich die einzig logische Konse-

quenz. Die Solidarität der Partei mit den Kleinen schwindet. Entscheidungen werden nur mehr von oben herab gefällt. Das ist nicht fair und nicht richtig. In der Partei muss sich etwas ändern, sonst kann sie sich nicht mehr Basispartei nennen. Zieht Ihr Austritt Konsequenzen nach sich? Ich bin in erster Linie nicht der Partei verantwortlich, sondern der Bevölkerung, dem Stadtrat und dem Bürgermeister. Der Stadtrat hat meinen Austritt aus der Partei akzeptiert und ich denke, die Bevölkerung hat verstanden, worum es mir geht. Und zwar? Durch meinen Austritt möchte ich ein Zeichen setzen und Druck auf die Partei ausüben. Es ist wichtig, in solchen Situationen entschlossen hinter den Bürgern zu stehen und ihre Anliegen zu vertreten. Innerhalb der SVP war das für mich nicht mehr möglich.


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> GASTKOMMENTAR

Woran krankt’s mit unserer Krankenpolitik?

Die Hoffnung stirbt zuletzt Somit besteht doch noch ein Fünkchen Hoffnung – zumindest für die Geburtenabteilungen. Landesrätin Stockers Enthusiasmus, nun stichhaltige Argumente für den Erhalt der Entbindungsstationen vorzulegen, hält sich allerdings in Grenzen. Es scheint fast so, dass die hoffnungsvolle Nachricht aus Rom Stockers Konzept durcheinanderzubringen scheint. Es sei ja noch nichts entschieden, die Leitlinien zur Reform seien ja noch nicht in Stein gemeißelt. Nun hat das römische Gesundheitsministerium die Tür einen Spalt geöffnet. Wenn Frau Landesrätin und ihre Hintermänner (und -frauen) sich wirklich für die Südtiroler Bevölkerung einsetzen wollen, dann hätten sie jetzt die Gelegenheit dazu. E

Wenn ich vorab persönlich werden darf: Der Doktor Thöni (Albuin) könnte sich etwas dankbarer zeigen. Was hat denn dieser stets lebensfrohe, auch abseits seines engeren Berufsfeldes und über die Pensionierung hinaus umtriebige Geburtshelfer plötzlich so herumzunörgeln an unseren „zu kleinen Krankenhäusern“? In Sterzing wurde auch vor ihm gesund geboren, und gibt es ein Leben sicher auch nach ihm. Es ist eine Macke verdienter Primare, dass sie nach ihrem Ausscheiden aus dem Dienst die Berufung zum Betriebswirt in sich entdecken. Sie wissen dann, dass sich ein Weiter-so wie zu ihren erfolgreichen Berufszeiten nicht mehr rechnet. Schluss der Polemik, und Professor Thöni bleibe der Humor erhalten! Woran krankt’s mit unserer Krankenpolitik? (Ich heiße sie so, denn nicht die Gesunden brauchen die Politik.) Die einschlägige Politik ist krank spätestens seit dem Zeitpunkt, da die Krankenhäuser Sanitäts„Betriebe “ und die Pflege-Einrichtungen Sozial-„Betriebe “ zu sein haben. Kurz, seit öffentliche Dienste sich dafür schämen, etwas zu kosten. Seit Patienten Kunden sind, Pflege Leistungen heißt und Hilfe eine Schande ist. Wenn auf jedem Gebiet so gerechnet worden wäre, und zu jeder Zeit, wie gegenwärtig an den Krankenhäusern von Sterzing und Innichen und morgen in Schlanders, dann gäbe es kein Südtirol mehr. Jedenfalls nicht ein solches, wie wir es haben. Es ist nicht lange her. Alfons-Benedikter-Zeit: Was wurde da öffentliches Geld ausgegeben, um Bauern auf ihre Höfe hinaufzuerschließen, Klein-Industriebetriebe bis in die letzten Täler hineinzusubventionieren, Arbeiterfamilien an ihre Eigenheim-Kredite zu ketten. Gegen alle herrschende ökonomische Vernunft! Alles nur, damit die Bauernkinder nicht abwandern in die Städte und „walsch“ werden. Und die Folge: Was staatsweit als ökonomischer Unfug belächelt wurde, stellte sich ethnopolitisch, ökologisch, sozial und sogar ökonomisch als Segen heraus. Genauso wird es mit den kleinen Spitälern sein: Ihren Sinn in eine Sanitätskosten-Statistik zu zwängen, ist bürokratischer Unfug. Das Krankenhaus Bruneck, ich weiß das, ist nach den Seilbahnen die wichtigste Infrastruktur des Schizirkus’ Kronplatz. Es gehörte zur Hälfte in die Tourismus-Bilanz. Um zu sagen: Wenn schon Betriebe, Betriebe nicht nur nach Kosten, sondern auch bei den Leistungen: Leistungen an Lebensqualität, an Diensten, an Arbeitsplätzen, Zulieferanten, Image ... Ein bissl mehr Selbstbewusstsein, liebe Sanitätsbuchhalter, und Fantasie! © Nicolò Degiorgis

zu erarbeiten. Dabei seien die Finanzierbarkeit, Sicherheits- und Qualitätsstandards sowie der rechtliche Rahmen zu berücksichtigen. Ob diese Herkulesaufgabe von den Bezirken besser bewältigt werden kann als von den vier Arbeitsgruppen der „Gesundheitsklausur“, die seit Mai mit rund 60 Mitarbeitern in 50 Arbeitssitzungen die Leitlinien der Reform ausgearbeitet haben, sei dahingestellt. Die Vorschläge der Bezirke sollen bis zum 24. November vorgelegt werden. Die Begutachtung und Auswertung der Vorschläge werde einige Zeit in Anspruch nehmen, so dass mit einer Vorstellung erst bis Jahresende gerechnet werden könne. Mitte November wird Professor Alberto Pasdera eingeladen, die Inhalte seiner Untersuchung und seines Datenbankmodells zu den Standardkosten an den Südtiroler Krankenhäusern vorzustellen. Ende November ist eine von den Grünen geforderte Anhörung im Landtag geplant, bei der die Daten und Fakten abermals vorgestellt werden und auch Beispiele und Erfahrungen aus den Nachbarregionen genauer veranschaulicht werden sollen.

Florian Kronbichler, Parlamentarier der Grünen

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Wippfest begeistert viele Besucher

Wer übernimmt das Gemeindezepter? Sechs Monate vor den Gemeinderatswahlen wirft der Erker einen Blick in die Wipptaler Gemeindestuben

Vor kurzem hat beim Schaurhof in Ried das Wippfest stattgefunden. Die Verkostung zahlreicher Gerichte mit Wipplamb-Produkten und das abwechslungsreiche Rahmenprogramm begeisterten viele Besucher. Ausgestellt wurde die gesamte Palette von Wipplamb: Mutterkuh mit Kalb, Schafe mit Lämmern und Säue mit ihren Ferkeln. Alle Tiere stammten von Wipplamb-Mitgliedsbetrieben. Höhepunkt des Tages war die Versteigerung von 20 Almlämmern, die auf Wunsch auch küchenfertig zerlegt und den Kunden zugestellt werden. Neben Senator Hans Berger und dem Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Armin Holzer konnten sich Gastbetriebe wie private Interessierte durch das Ersteigern eines Lammes einen Vorrat an Lammfleisch sichern. Unter den zahlreichen Teilnehmern wurde auch ein Wipp-Schwein verlost. Glücklicher Gewinner war Peter Gogl vom Pflastererhof in Ried. Das Wippfest war ein schöner Erfolg für die Genossenschaft und ein lebhaftes Zeichen für die gute Zusammenarbeit mit dem Schaurhof.

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Johann Frei muss gehen. Soviel steht schon mal fest. Durch die Mandatsbeschränkung von 15 aufeinanderfolgenden Jahren darf der amtierende Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch bei den kommenden Gemeinderatswahlen nicht mehr antreten. Der Erker hat sich umgehört, wer sich für den frei werdenden Posten in Pfitsch interessiert und wie es in den anderen Wipptaler Gemeinden ein halbes Jahr vor den Wahlen ausschaut. Drei Legislaturperioden am Stück hat Johann Frei als Erster Bürger die Gemeinde Pfitsch geleitet. Nun darf er kein weiteres Mal kandidieren und nimmt sein politisches Schicksal gelassen hin: „Das ist ein ganz natürlicher Vorgang. Ich habe es von vornherein gewusst und mich damit abgefunden. Es gibt sicher andere, die sich interessieren und es vielleicht besser machen als ich.“ Aus der Politik zieht sich Frei mit Mai ganz zurück. Über mögliche Nachfolger habe er noch nichts Konkretes gehört. Gerüchten zufolge sei Referent Simon Walter ein heißer Kandidat für das Bürgermeisteramt. Auf Nachfrage des Erker zeigt sich Walter noch unschlüssig: „Die Entscheidung, ob ich bei den Gemeinderatswahlen antrete, werde ich erst im nächsten Jahr treffen. Eine Kandidatur als Bürgermeister kommt für mich eher nicht in Frage.“ Auch SVP-Gemeinderat Stefan Gufler ist als Anwärter für das Bürgermeisteramt im Gespräch. Er selbst hält sich noch bedeckt: „Es stehen demnächst die Neuwahlen des SVP-Ortsausschusses Wiesen an. Erst nach der Neube-

stellung des Ausschusses werden die nächsten Gemeinderatswahlen im Detail besprochen, weshalb ich noch nichts vorwegnehmen möchte.“ Auch Vizebürgermeisterin Renate Ainhauser Delueg hat noch nichts entschieden. Sie wolle jetzt erst einmal die laufenden Projekte und Arbeiten beenden. Wie Gemeinderat Klaus Schuster (Gemeinsam für Wiesen Pfitsch) verlauten ließ, werde er wahrscheinlich nicht mehr antreten, genauso sein Listenkollege Arnold Mair, der schon zwei Amtsperioden hinter sich hat. Auch Silvia Bacca hat sich entschlossen, aus beruflichen Gründen nicht mehr zu kandidieren. Man wolle aber versuchen, die Bürgerliste weiterzuführen und junge Kandidaten zu finden. Sterzing: Noch einmal Messner? Dass Thomas Eggers Intermezzo als Bürgermeister von Sterzing (2000 – 2005) günstig für Fritz Karl Messner sein kann, hat damals wohl niemand geglaubt. Obwohl Messner schon insgesamt 20 Jahre als Bürgermeister der Fuggerstadt auf dem Buckel hat (1990 – 2000 und 2005 – 2015), darf er im Mai noch einmal antreten, da die Mandatsbeschränkung 15 aufeinanderfolgende Amtsjahre betrifft. Ob er noch einmal antreten wird, hat Messner noch nicht entschieden. Derzeit sei er mitten im Tagesgeschäft und müsse sich auch erst noch umhören, ob eine erneute Kandidatur von der Bevölkerung gewünscht wird. Auch Vizebürgermeister Markus Larch weiß noch nicht, ob er wieder kandidieren wird. „Zurzeit über-


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schlagen sich die Ereignisse und es gibt andere Prioritäten“, so Larch. Stadtrat Hermann Gögl und die Rätinnen Christine Eisendle Recla und Maria Luise Troyer haben sich ebenfalls noch nicht entschieden. Stadtrat Herbert Seeber kann sich grundsätzlich schon vorstellen, im Mai wieder anzutreten, man müsse aber erst schauen, was die aktuellen Entwicklungen bringen. Für Stadtrat Daniele Ferri (Zusammen für Sterzing/ Insieme per Vipiteno) ist es noch zu früh für eine Entscheidung. Man müsse erst noch notwendige Gespräche führen. Als Kandidatin für den PD ist Maura Galera im Gespräch. Gemeinderat Davide Orfino teilte schon vor einiger Zeit mit, dass seine Partei „Alto Adige nel Cuore“ bei den Gemeinderatswahlen im kommenden Mai in Sterzing erneut antreten werde. Laut Heinrich Forer wird die Liste BürgerForumCittadini und die derzeitigen Gemeinderäte nicht mehr antreten, „es sei denn, es finden sich noch drei oder mehr motivierte Kandidaten, die sich kritisch und konstruktiv für die Bürger der Gemeinde einsetzen wollen“. Brenner: Noch nichts entschieden Franz Kompatscher hat die Geschicke der Gemeinde Brenner

nach Christian Egartners Sprung in den Landtag im Jahr 2009 und die dadurch vorgezogenen Gemeinderatswahlen nun für sechs Jahre geleitet. Er hat sich noch nicht entschieden, ob er im Mai erneut antreten wird. „Die Entscheidung werde ich voraussichtlich im Dezember treffen. Ob ich kandidiere, wird nicht unwesentlich auch von den Entscheidungen rund um das Sterzinger Krankenhaus abhängen.“ Vizebürgermeisterin Dolores Oberhofer Leitner hat sich noch keine Gedanken über eine mögliche Kandidatur im kommenden Mai gemacht. Auf Gemeindeebene seien die Wahlen zurzeit noch überhaupt kein Thema. Auch Tanja Nicolussi Rossi von den Freiheitlichen hat noch nicht entschieden, ob sie erneut kandidieren wird. Gemeindereferent Bernardo Ponzano (PD) ist einer erneuten Kandidatur nicht abgeneigt. LegaNord-Gemeinderat Francesco Sommacal habe noch nicht definitiv entschieden, eher werde er aber nicht mehr antreten. Giovanni Pederzini vom PdL beabsichtigt hingegen, sich im Mai erneut den Wahlen zu stellen.

Franzensfeste: Amort denkt ans Aufhören Wie sein Amtskollege in der Gemeinde Brenner hat auch Richard Amort, seit fünf Jahren Bürgermeister von Franzensfeste, noch nicht entschieden, ob er im Mai wieder kandidieren wird. „In den letzten viereinhalb Jahren waren viele wichtige Entscheidungen zu treffen, vor allem was Investitionen und Finanzierungen betrifft.“ Das Amt nehme sehr viel Zeit in Anspruch, bei den jungen Leuten sei wenig Interesse da, mitzuarbeiten. „Eher werde ich nicht mehr antreten. Mir macht der Einsatz für die Allgemeinheit zwar Freude, aber es sind Probleme da, wo ich mir schon die Frage stelle: Muss ich mir das antun?“, so Amort. Man müsse sowieso schauen, was die Bevölkerung will. „Ich bin mit großem Rückhalt gestartet. Jetzt gilt es, herauszufinden, was davon übrig geblieben ist.“ Vor einer definitiven Entscheidung werde das Thema erst noch im Ortsausschuss und mit der Bevölkerung besprochen. Was die Franzensfester Gemeindestube betrifft, werfen voraussichtlich die beiden FreiheitlichenGemeinderäte Wilfried Heidenber-

ger und Markus Huber das Handtuch. Heidenberger wohnt seit einem halben Jahr in Schabs und kandidiert deshalb nicht mehr in Franzensfeste. Huber habe während der fünf Jahre herausgefunden, dass die Politik doch nicht seines ist. Auch Dino Morini (PdL) kandidiert nicht mehr. Er möchte den Platz für jüngere Leute freimachen. Referent Thomas Kerschbaumer, Referentin Ingrid Lorenzin sowie die Gemeinderäte Alessandro Goggi, Markus Seeber und Christian Stecher (SVP) haben sich noch keine Gedanken darüber gemacht. Auch Carl von Pretz habe noch nicht über die Wahlen nachgedacht. Er werde aber auf alle Fälle versuchen, Bürgermeister Amort zu einer erneuten Kandidatur zu bewegen. Vizebürgermeister Andrea Tescaro und Referent Michele Daz (beide PD) werden aller Wahrscheinlichkeit nach „per motivi di lavoro“ nicht mehr kandidieren. Auch Annamaria Volcan (Emergenza Fortezza – Notfall Franzensfeste) möchte sich aus der Politik zurückziehen. Ihr Listenkollege Dario Massimo könnte sich hingegen schon vorstellen, erneut anzutreten. Die Entscheidung sei aber erst noch zu treffen, auch weil noch nicht ausgeschlossen werden kön-

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ne, dass der ehemalige Vizebürgermeister Giovanni Cipoletta (PD) wieder kandidiere. Cipoletta war 20 Jahre lang im Franzensfester Gemeinderat tätig – davon zehn Jahre als Vizebürgermeister (damals noch für den Ulivo) – und ist vor fünf Jahren in der Gemeinde Brixen angetreten. Er hat den Sprung in den dortigen Gemeinderat aber nicht geschafft. Ratschings Unentschlossen zeigt sich auch Sebastian Helfer, seit fünf Jahren Bürgermeister der Gemeinde Ratschings. „Mit dieser Thematik werde ich mich im Dezember bzw. Jänner befassen.“ Zunächst sei zu prüfen, wie der Rückhalt in der Bevölkerung sei. „Übrigens haben wir im Wipptal zurzeit andere, wichtigere Sachthemen und Probleme, die gelöst werden müssen“, so Helfer. Auch Vizebürgermeister Thomas Strickner hat sich noch nicht überlegt, ob er nochmals kandidieren wird. Das Amt des Bürgermeisters komme für ihn aktuell nicht in Frage. Referent Karl Polig habe sich über eine eventuelle Wiederkandida-

tur bereits einige Gedanken gemacht, aber noch keine Entscheidung getroffen. „Ich bin zwar schon ziemlich lange dabei und irgendwann wird’s wohl auch Zeit, dass frische Kräfte nach vorne treten, das Geschehen in der Gemeinde interessiert mich aber nach wie vor.“ Die Referenten Josef Schölzhorn, Paul Gschnitzer und Gabriela Hilber haben sich ebenfalls noch nicht entschieden. Für Referent Hermann Wild ist nach 40 Jahren Gemeindepolitik, 20 Jahre davon im Ausschuss, Schluss. Er tritt im Mai definitiv nicht mehr an. Sabine Klotz (Wir Südtiroler, vorher bei den Freiheitlichen) hat sich auch noch nicht entschieden. Sie werde abwarten, was sich in nächster Zeit entwickle, welche Parteien mit einer Liste antreten oder ob sich eine Bürgerliste formiere. Der ehemalige Gemeinderat Thomas Zössmayr aus Mareit ist davon überzeugt, dass die Zeit reif sei, politisch ganz neue Wege zu gehen. „Die Menschen in Südtirol sehen immer mehr die Auswirkungen der einseitigen Politik der letzten Jahrzehnte. Viele Entscheidungen wurden über die Köpfe der Bevölkerung hinweg durchgedrückt, ohne diese

> Interessensbekundungen Die Bewegung Süd-Tiroler Freiheit ist daran interessiert, in mehreren Wipptaler Gemeinden zu den Gemeinderatswahlen anzutreten. Man wolle dort präsent sein, wo der Wunsch der Bevölkerung besteht und sich ausreichend Kandidaten melden. Derzeit würden Sondierungen in diese Richtung laufen. „Wir Südtiroler“-Obmann Thomas Egger weiß noch nicht, ob und in welcher Gemeinde eine „Wir Südtiroler“-Liste antreten wird. Eine Entscheidung werde erst zu einem späteren Zeitpunkt fallen. Auch die Grünen können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben machen, ob im Wipptal ein Neustart gewagt wird. Die Bürgerunion ist noch mitten in Gesprächen. „Natürlich sind wir an Kandidaturen im Wipptal interessiert“, so Obmann Andreas Pöder. Die Freiheitlichen veranstalten im November in allen sechs Wipptaler Gemeinden einen „Freiheitlichen Treffpunkt“. „Dabei werde ich aus dem Landtag und über die politische Lage in Südtirol berichten. Gleichzeitig versuche ich zu erkunden, wie es mit einer aktiven Mitarbeit im Bezirk und bei den kommenden Gemeinderatswahlen in den Wipptaler Gemeinden ausschaut“, so der Wipptal-Beauftragte der Freiheitlichen, Pius Leitner. „Selbstverständlich sind wir darum bemüht, in allen sechs Gemeinden mit unserem Listenzeichen anzutreten.“

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politbarometer

in die Entscheidungsfindung einzubinden. Die Einwohner unserer Gemeinde – und unseres Landes – sollten viel mehr mitbestimmen können“, so Zössmayr. Sollte sich in der Gemeinde Ratschings eine Bürgerinitiative ergeben, schließe er ein Mitwirken seinerseits nicht aus. Freienfeld: Holzer lässt alles offen Alle Türen offen hält sich auch Armin Holzer, der bereits seit zehn Jahren der Gemeinde Freienfeld als erster Bürger vorsteht. Er habe noch nicht über eine erneute Kandidatur als Bürgermeister nachgedacht. Würde er erneut gewählt, wäre das seine dritte und somit letzte Legislaturperiode als Bürgermeister. Vizebürgermeisterin Helene Hil-

ber Nössing sei grundsätzlich nicht abgeneigt, erneut anzutreten, weil mehrere Sachen auf den Weg gebracht wurden, die noch abgeschlossen werden müssten. „Eine Kandidatur hängt aber natürlich von den Parteigremien und der Bevölkerung ab“, so Hilber Nössing. Für Gemeindereferent Martin Rainer sind die Gemeinderatswahlen derzeit noch ein untergeordnetes Thema, „weil momentan andere Diskussionen laufen“. Wie die Liste dann definitiv ausschauen wird, hänge von Gesprächen in den Gremien, Vorwahlen auf Ortsgruppenebene und der Geschlechterquote ab. Was das Amt des Bürgermeisters anbelangt, habe er sich bis dato keine Gedanken gemacht. Das Amt sei aber mit Sicherheit eine interessante Aufgabe, wo man gemeinsam mit dem Ausschuss und Rat einiges bewegen kön-

ne. „Ich gehe aber davon aus, dass unser amtierender Bürgermeister wieder zur Verfügung steht. Einige Funktionäre wünschen aber zumindest zwei SVP-Bürgermeisterkandidaten, schon rein aus demokratiepolitischen Gründen. Diese dann auch zu finden, ist eine andere Geschichte“, so Rainer. Referent Bernhard Huebser hat noch keine definitive Entscheidung getroffen. „Noch ist es zu früh und die Entscheidung hängt von verschiedensten künftigen Geschehnissen ab.“ Momentan könne er sich vorstellen, sowohl als Gemeinderat als auch als Bürgermeister zu kandidieren, aber noch halte er sich alle Optionen offen. Anton Salcher und Verena Überegger von der Freien Liste Freienfeld haben schon im Interview im September-Erker geäußert, dass einer Kandidatur nichts im Wege stehe, wenn die

Liste von der Bevölkerung aktiv unterstützt wird. „Wenn die Liste wieder antritt, dann mit dem Ziel, die Mehrheit zu erreichen und selbst zu regieren“, so Salcher. „Noch nichts entschieden“ Großteils unentschlossen zeigen sich also die Wipptaler Gemeindepolitiker ein halbes Jahr vor der Wahl. Nicht im Wahlkampf, sondern mitten im Tagesgeschehen liegen die aktuellen Prioritäten, sagen sie. Die künftigen Entscheidungen zur Gesundheitsreform werden die Gemeinderatswahlen im Mai wesentlich beeinflussen. Der Protest gegen die Reform hat die Wipptaler Bevölkerung und auch die Regierungs- und Oppositionsparteien zusammengeschweißt. Wie viel von der aktuellen Einhelligkeit im Frühjahr noch übrigbleibt, wird sich zeigen. sst

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POLITIK

„Tatenlos und träge“ Das Wasser ist ein öffentliches Gut und wird immer wertvoller. Es ist die wichtigste Ressource, die wir in der Gemeinde Pfitsch haben. Nur kommt der Nutzen dieser Ressource nicht der großen Mehrheit der Bürger zugute. Seit 1999 unterstützt der Staat aufgrund der seit damals geltenden EU Normen die Produktion von sauberer, erneuerbarer Energie – und seit diesem Zeitpunkt ist die Erzeugung von Energie aus Wasserkraft wirtschaftlich interessant. Aufbauend auf diesen Grundlagen haben viele Südtiroler Gemeinden ihre traditionell klammen Kassen durch eigene Projekte oder durch Mehrheitsbeteiligungen an Anlagen zur Stromproduktion durch Wasserkraft aufgefüllt. In dieser Hinsicht stellt die Gemeinde Pfitsch landesweit fast ein Unikum dar: in unserer Gemeinde liegt die Stromerzeugung fast ausschließlich in den Händen von Privaten. Dies ist für uns der Beweis, dass die Energiepolitik dieser Gemeinde, aufgrund der Inkompetenz der Gemeindeverwaltung, kläglich gescheitert ist. Aufgrund von Tatenlosigkeit und Trägheit, die diese Verwaltung in den letzten 15 Jahren an den Tag gelegt hat, war sie in diesem Zeitraum offensichtlich nicht in der Lage, auch nur ein Projekt vorzulegen, mit dem eine Stromkonzession erlangt werden konnte. Im Laufe der letzthin abgehaltenen außerordentlichen Treffen der Mitglieder dieses Gemeinderates haben sich mehrere Vertreter der Mehrheitspartei eindeutig für die Stromproduktion durch Private ausgesprochen. Besonders brisant erscheint uns in diesem Zusammenhang die Aussage des Bürgermeisters, dass die Gemeinde ihr Anrecht auf Landesbeiträge verlieren würde, wenn sie durch die Produktion von Strom aus Wasserkraft zu hohe eigene Einnahmen hätte. Wir mussten demnach wiederholt feststellen, dass die für ihre Tätigkeit zu Gunsten der Allgemeinheit bezahlten Mitglieder dieser Gemeindeverwaltung, über 15 lange Jahre jede Eigeninitiative vermissen ließen, um die auf ihrem Gemeindegebiet in großer Menge vorhandenen natürlichen Ressourcen zum Wohle aller zu nutzen. Unseres Wissens produzieren derzeit auf dem Gemeindegebiet von Pfitsch neben mindestens zehn mittlere und größere E-Werk-Gesellschaften Strom. Die Gemeinde ist nur bei der Müller Energie GmbH mit 15 Prozent und bei der Wiesen Konsortial GmbH mit 28 Prozent beteiligt. Hinzu kommt das große Werk der Hydros, das jährlich allein durch den Stromverkauf einen Gewinn von über vier Millionen Euro abwirft; da 2016 die Konzession verfällt, hätten die Gemeindeverwalter schon längst Verhandlungen aufnehmen müssen, damit alle Bürger dieser Gemeinde etwas von dieser Wertschöpfung auf unserem Gemeindegebiet abbekommen. Aus all diesen Gründen fordern wir den Rücktritt des Bürgermeisters Johann Frei und des Referenten für Energie Werner Graus.

„Bankrotte Energiepolitik“ Der Hase liegt nicht immer im Pfeffer begraben. Manchmal auch im letzten Tagesordnungspunkt. So geschehen auf der jüngsten Gemeinderatssitzung in Pfitsch, als erst unter „Allfälliges“ Bewegung in eine vor sich hin plätschernde Versammlung kam. Stein des Anstoßes war ein Brief, der erst am Nachmittag desselben Tages in die Gemeinde geflattert war. Darin wurde nichts weniger als der Rücktritt von Bürgermeister Johann Frei sowie des Energiereferenten Werner Graus

Unagga Energie GmbH und die Kor GmbH – in den vergangenen 15 Jahren einen Gewinn von rund 7,7 Millionen Euro erwirtschaftet, der zum Großteil auf das Konto von Privaten – und das seien ohnehin „meistens dieselben“, so Schuster und Bussola – geflossen sei. Die Gemeinde habe davon lediglich rund acht Prozent – in Zahlen 616.000 Euro – abbekommen. Nicht in die Berechnung eingeflossen seien das Hydros-Kraftwerk und das Werk der Wiesen Konsortial GmbH. „Dies ist für uns der Beweis, dass die Energiepolitik der Gemeinde aufgrund der

gefordert. Absender des Schreibens: die Gemeinderäte Klaus Schuster (Bürgerliste) und Renato Bussola (Lista civica), die darin der Kommunalverwaltung eine „Bankrotterklärung für die Energiepolitik der letzten 15 Jahre“ ausstellte. Die Gemeinde Pfitsch sei „landesweit fast ein Unikum“, da das Wasser als öffentliches Gut fast ausschließlich in den Händen von Privaten liege. Laut Informationen der Handelskammer hätten vier Gesellschaften im Hochtal – die Burgumer Energie GmbH, die Müller Energie GmbH, die

Inkompetenz der Verwaltung kläglich gescheitert ist“, konstatierten die beiden Oppositionsvertreter und warfen den Verwaltern, insbesondere Bürgermeister Frei und Energiereferent Graus „Tatenlosigkeit und Trägheit“ vor. Bürgermeister Johann Frei betonte in seiner Replik, dass es sich bei den genannten Zahlen um noch zu versteuernde Gewinne aus dem Stromverkauf handle; gehe es dabei „um Private, dann müssen mindestens 60 Prozent in Abzug gebracht werden“. Er habe in seinem Programm für die

> Gemeindeimmobiliensteuer

Renato Bussola (Lista civica)

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Klaus Schuster (Gemeinsam für Wiesen/Pfitsch)

Die Verordnung bzw. die Steuersätze und Freibeträge bezüglich der Gemeindeimmobiliensteuer GIS wurden einstimmig genehmigt. Demnach liegt der ordentliche Steuersatz bei 0,76 Prozent; der Freibetrag auf die Erstwohnung wurde mit 370 Euro festgesetzt. Der Steuersatz für Nutzungsleihe beträgt 0,4 Prozent, für Zweitwohnungen, die länger als ein Jahr leerstehen, 1,06 Prozent.


POLITIK

„Näher an der Wahrheit bleiben“ laufende Legislaturperiode weder die Errichtung noch die Beteiligung an Kraftwerken in Aussicht gestellt; lediglich die Erlangung der Konzession für die Wiesen Konsortial GmbH sei darin enthalten gewesen, was ihm auch gelungen sei. „Und mit diesem Programm bin ich auch gewählt worden“, so Frei. Zudem bemängelte er die gesetzlichen Rahmenbedingungen: „Aufgrund der Grundverfügbarkeit, welche auch die Gemeinde vorweisen muss, sind uns die Hände gebunden. Schließlich möchten wir die notwendigen Grundstücke nicht ein-

aus dem Wasser von der Felbe Strom gewinnen will, sei die Gemeinde nicht beteiligt. In diesem Zusammenhang gab Vizebürgermeisterin Renate Ainhauser Delueg zu bedenken, dass die Antragsteller 16 Familien aus St. Jakob seien, die an keinem weiteren Kraftwerk beteiligt seien. Energiereferent Werner Graus gab den Ball, den ihm Schuster und Bussola zugespielt hatten, an die Landesregierung weiter. „Das Schreiben dient nur dazu, um im Dorf Mist zu machen“, stellte er fest. „Angreifen müsst ihr aber das Land, denn der Ge-

fach enteignen.“ „Doch, genau das erwarte ich mir“, konterte Schuster. „Schließlich haben sich auch Private bereichert, die früher SVP-Gemeinderäte waren und über die nötigen Insider-Informationen verfügten, die sie offensichtlich heute noch bekommen.“ Auch am neuen E-Werk der Interessentschaft Aue in St. Jakob mit einer Leistung von 206 Kilowatt, das

meinde sind in Sachen Energie oft die Hände gebunden.“ Bürgermeister Frei und Energiereferent Graus lehnten ihren Rücktritt erwartungsgemäß ab. Der Wahlkampf für die im Mai anstehenden Gemeinderatswahlen wurde in Pfitsch jedenfalls mit einem Paukenschlag eingeläutet.

> Gemeindezivilschutzplan

> Citybus Für den bereits eingerichteten Citybusdienst über Schloss Moos und Flains nach Schmuders wurde eine Vereinbarung mit dem Land einstimmig genehmigt. Diese sieht eine 30-prozentige Kostenbeteiligung durch die Gemeinde vor; sie beläuft sich auf 14.000 Euro im Jahr.

Damit in Gefahrensituationen Entscheidungen schnellstmöglich getroffen werden können, hat die Gemeinde die Firma Securplan aus Meran mit der Erarbeitung eines Zivilschutzplanes für die Gemeinde Pfitsch beauftragt, der von Geschäftsführer Stefan Gögele vorgestellt wurde. Der Plan wurde einstimmig genehmigt.

Barbara Felizetti Sorg

Will man die Stromproduktion aus Wasserkraft verschiedener Gemeinden miteinander vergleichen, so ist es notwendig, dass man auch deren Rahmenbedingungen nicht außer Acht lässt. Nach wie vor gilt, dass es für die Realisierung eines E-Werkes unter drei Megawatt die Grundverfügbarkeit braucht. Für diese so genannten „Kleinableitungen“ ist nämlich auch keine Enteignung im öffentlichen Interesse vorgesehen. Wir als Gemeinde sind daher auf die Zustimmung Privater angewiesen, da wir bei in Frage kommenden Ableitungsstrecken keine Grundverfügbarkeit nachweisen können. Solche Gespräche mit Privaten sind in der Vergangenheit auch schon des Öfteren geführt worden, leider ohne Erfolg. Gemeinden, die selbst Grundeigentümer sind, haben da natürlich ganz andere Voraussetzungen. Auch dürfte es wohl kaum jemandem entgangen sein, dass im vergangenen Sommer das Werk der Wiesen Konsortial GmbH offiziell in Betrieb gegangen ist, um deren Konzession sich auch die Gemeinde mitbeworben hatte. Die Antwort darauf, warum dies in unserem Falle so lange gedauert hat, müssen allerdings die zuständigen Landesbehörden geben. Dass die Behauptung, Vertreter der Mehrheitspartei hätten sich eindeutig für die Stromproduktion durch Private ausgesprochen, jeder Grundlage entbehrt, wurde bereits anlässlich der letzten Gemeinderatssitzung klargestellt. So hat unterfertigter Bürgermeister auch nie behauptet, dass die Gemeinde ihr Anrecht auf Landesbeiträge verlieren würde, wenn sie durch die Produktion von Strom aus Wasserkraft zu hohe eigene Einnahmen hätte. Es wurde einzig und allein darauf hingewiesen, dass diese Einnahmen aus der Stromproduktion bei der Gemeindefinanzierung Berücksichtigung finden. Etwas näher bei der Wahrheit müsste man bei einigen Behauptungen schon bleiben. Auf der einen Seite zu verlangen, alle Seitenbäche unter besonderen Schutz zu stellen und nicht energetisch zu nutzen, und auf der anderen Seite der Gemeindeverwaltung vorzuwerfen, sie reiche in solchen Fällen keine Konkurrenzprojekte ein, scheint wohl auch nicht ganz nachvollziehbar zu sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach kann die im Jahr 2016 verfallende Konzession des Hydros-Werkes in Wiesen im November 2014 nicht neu ausgeschrieben werden, da das entsprechende staatliche Dekret immer noch auf sich warten lässt. Jedenfalls hat die Gemeindeverwaltung schon vor geraumer Zeit klar gestellt, dass sie sich um die Konzession bewerben und in dieser Sache von einem Experten beraten lassen wird. Welche Ziele sich der Bürgermeister und die Verwaltung für die laufende Amtsperiode gesetzt haben, ist im Programm von 2010 nachzulesen. Demzufolge besteht nicht der geringste Anlass für einen Rücktritt, weshalb die entsprechende Forderung wohl ein frommer Wunsch bleiben muss.

Johann Frei, Bürgermeister

Werner Graus, Energiereferent

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POLITIK

Mitte Oktober hat die Landesregierung die Südtiroler Forschungs- und Wissenschaftspreise vergeben. Der mit 10.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis ging dabei an den Maulser Biochemiker Markus Ralser, der an der Universität Cambridge forscht und lehrt. Ralser hat sich auf die Erforschung des Zellstoffwechsels spezialisiert; seine Arbeit soll neue Erkenntnisse für Krebstherapien, aber auch für das Verstehen des Alterungsprozesses bringen. 70 Prozent des Preisgeldes sind zweckgebunden und sollen in eine weitere Ausbildung bzw. Spezialisierung der Preisträger fließen.

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Franzensfeste

1,5 Millionen für Riggertalschleife Im dem erst vor kurzem veröffentlichten Beschluss der Landesregierung zur Änderung und Anpassung der BBT-Umweltausgleichsmaßnahmen sind 1,5 Millionen Euro für die Finanzierung des „Projekts“ Riggertalschleife vorgesehen, und nicht – wie angekündigt – für eine reine „Machbarkeitsstudie“. Im Frühjahr ließ Landeshauptmann Arno Kompatscher noch verlauten, die Pläne für die Riggertalschleife als direkte Bahnverbindung zwischen dem Eisack- und Pustertal würden auf Eis gelegt (Erker 06/14). Damals hieß es, das Vorhaben bzw. die Finanzierung liege nicht in der Zuständigkeit der Landesverwaltung, sondern bei den Staatsbahnen RFI. Diese seien derzeit mit dem Bau des BBT beschäftigt, weshalb eine zeitnahe Realisierung der Riggertalschleife sehr unwahrscheinlich sei. In Franzensfeste nahm man diese Nachricht mit Freude auf, hatte sich die Gemeindeverwaltung doch seit jeher gegen das Projekt ausgesprochen. Umso entrüsteter war man nun über einen Beschluss der Landesregierung im September, durch den die Riggertalschleife nachträglich ins Programm der BBT-Umweltausgleichsmaßnahmen aufgenommen wurde. Das Ausgleichsprogramm im Umfang von 50 Millionen Euro wurde zwar schon im Jahr 2009 genehmigt, allerdings wurden damals nicht

alle Mittel verplant bzw. werden von Zeit zu Zeit Anpassungen vorgenommen. 1,5 Millionen Euro wurden nun für die Finanzierung einer Machbarkeitsstudie – wie die Landesregierung mitteilte – für die Riggertalschleife abgezwackt. „Im Beschluss der Landesregierung steht jedoch nichts von einer Machbarkeitsstudie, sondern es ist die Rede von der Finanzierung des ‚Projekts’ Riggertalschleife“, so Richard Amort, Bürgermeister von Franzensfeste. Somit sind die Pläne doch nicht vom Tisch, im Gegenteil: Sogar 1,5 Millionen Euro stehen nun für das Projekt zur Verfügung. Auf einmal ist die Landesregierung also doch wieder „zuständig“. „Das lassen wir uns nicht gefallen!“, so Amort. „Wir werden an allen Stellen intervenieren!“ Dabei gehe es der Gemeinde nicht ausschließlich um Franzensfeste, das als Eisenbahnknotenpunkt eines weiteren Teils seiner wirtschaftlichen Identität beraubt würde, sondern auch um die umliegenden Dörfer, die Nachteile erfahren würden. Ein Teil der ursprünglich angestrebten Zeitersparnis von etwa zwölf Minuten könne auch durch organisatorische Verbesserungen erreicht werden. Zudem würden laut Amort bei dieser Bahnvariante Pendler und Studenten benachteiligt, die größtenteils täglich mit dem Zug Richtung Norden (Sterzing, Brenner, Innsbruck) fahren, sowie alle Pendler aus den umliegenden Dörfern, besonders aus dem

Wipptal, die mit dem Auto bis Franzensfeste fahren und dann zur Weiterfahrt nach Bozen den Zug benützen. Auch aus Kostengründen solle

© Plattform Pro Pustertal

Wissenschaftspreis für Markus Ralser

man von solch „unsinnigen Projekten“ Abstand nehmen, so der Bürgermeister. „Man sollte sich vielmehr Gedanken darüber machen, das Pustertal optimal an den BBT anzubinden, da internationale Züge zwischen Innsbruck und Bozen künftig nur mehr in Franzensfeste Halt machen werden.“ Neuer Gemeindesekretär auf Zeit Das Amt des Gemeindesekretärs in Franzensfeste, für das durch zwei Ausschreibungen kein geeigneter Kandidat gefunden werden konnte, übernimmt übergangsweise für drei Monate Alexander Braun, Gemeindesekretär in Vahrn. Er wird zweimal pro Woche, Dienstagvormittag und Donnerstagnachmittag, in Franzensfeste anwesend sein. sst


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Freienfeld

1.000 Euro Freibetrag Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Freienfeld wurden die Verordnung der Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) sowie die Freibeträge und Steuersätze einstimmig genehmigt. Vor allem Eigentümer von Erstwohnungen und Wirtschaftstreibende sollen entlastet werden. Erhöhungen der gesetzlichen Standardsätze sind in der GIS-Verordnung von Freienfeld nicht vorgesehen. „Die GIS ist eine der größten Einnahmequellen der Gemeinde“, so Bürgermeister Armin Holzer. Trotzdem wolle man die Bürger nicht zusätzlich belasten. Der Freibetrag für Erstwohnungen samt Zubehör wurde deshalb von 530 Euro auf 1.000 Euro angehoben. „Somit ist der Großteil der Freienfelder Familien befreit.“ Der ordentliche Steuersatz liegt bei 0,76 Prozent, Reduzierungen gelten bei Immobilien von gemeinnützigen, nicht gewinnorientierten Organisationen (0,01 %) und bei Nutzungsleihen (0,4 %). Bei mehr als 75 Erschwernispunkten sind Betriebe, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, von der GIS befreit. Der Steuersatz für Unternehmensimmobilien wurde von 0,56 auf 0,46 Prozent reduziert. In Bezug auf die GIS-Verordnung herrschte ungewohnte Einigkeit im Freienfelder Gemeinderat. Verena

Überegger von der Freien Liste Freienfeld bemängelte lediglich, dass die Einhebung der Steuer in zwei Raten ein enormer Verwaltungsaufwand sei. Bilanzänderung Im Rahmen der Sitzung wurden auch die vierte Bilanzänderung und Fondumbuchungen des Haushaltsplanes mit neun Ja-Stimmen (SVP) und sechs Gegenstimmen (FLF) genehmigt. Dabei wurden u. a. 70.000 Euro für Straßensanierungen vorgesehen. Für Diskussion sorgte ein Beitrag von 1.500 Euro für ein Projekt einer privaten Arbeitsgruppe, die gemeinsam mit dem Jugenddienst Wipptal probeweise für drei Monate einen Nightliner für Jugendliche sowie einen Seniorenbus organisiert. Dazu werden demnächst Infoabende veranstaltet und Flyer verteilt. Die FLF beanstandete, dass eine vorgeschlagene Arbeitsgruppe für ein ähnliches Projekt bei der letzten Ratssitzung aus Kostengründen abgelehnt wurde und nun Geld in eine private Initiative fließe. Bürgermeister Holzer stellte klar, dass die Gemeinde das Projekt nicht mitfinanziere, sondern lediglich durch einen kleinen Beitrag unterstütze. Einstimmige Beschlüsse Einstimmig genehmigt wurde der Durchführungsplan für die Wohn-

bauzone C/3 „Lahn“. Referent Jo- in Betrieb zu setzen. Um den Aufsef Hochrainer schlug vor, künftig zug reparieren zu können, müsse für neue Wohnbauzonen im Vor- die Gemeinde das gesamte Bahnfeld einen Ideenwettbewerb abzu- hofsgebäude übernehmen. Die Behalten. triebskosten seien aber erheblich Ebenfalls einstimmig gutgeheißen höher als die Einnahmen durch die wurden verschiedene Abänderun- Mietwohnungen im Gebäude. „Sogen des Landschafts- und Bauleit- mit wäre die Übernahme mit hohen planes „Grün-Grün“. In der Katas- Kosten für die Gemeinde verbuntralgemeinde Stilfes wurden somit den“, so Holzer. Er werde sich aber 6.812 m2 Wald in alpines Grün (Pful- noch einmal dafür einsetzen, dass ters), 10.920 m2 Wald in bestockte der Aufzug repariert wird. Wiese und Weide (Elzenbaum), 4.729 m2 Wald in Landwirtschaftsgebiet (Elzenbaum), 7.570 m2 Wald in alpines Grün (Egg) und 2.500 m2 Wald in Landwirtschaftsgebiet (Egg) umgewidmet. Angelehnt an die Ende September verabschiedete Resolution der Gemeinde Sterzing hat nun auch die Gemeinde Freienfeld eine Resolution zur Beibehaltung Schon seit längerem ohne funktionierenden des Krankenhauses Sterzing Aufzug: der Bahnhof Freienfeld als Grundversorgungskrankenhaus mit all seinen Abteilungen Peter Faistnauer (FLF) schlug vor, die Toilette beim Pavillon in Trens im einstimmig beschlossen. Sommer untertags für Familien auf dem Spielplatz aufzusperren. Man Allfälliges Anton Salcher (FLF) bemängelte, werde sich informieren, ob eine dass der Aufzug am Bahnhof Freien- günstige Reinigungskraft – eventufeld außer Betrieb ist. Bürgermeister ell über die Sozialdienste – organiHolzer erklärte, dass der Bahnhof sierbar sei, dann könne man darüdem Land gehöre und sich die zu- ber reden, so Holzer. sst ständige Stelle weigere, den Aufzug

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POLITIK

GIS bringt 1,3 Millionen Euro Gemeinderat Ratschings beschließt Verordnung zur Gemeinde-Immobiliensteuer (GIS) Praktisch ohne Diskussion und Gegenstimmen hat der Gemeinderat von Ratschings auf seiner jüngsten Sitzung den Vorschlag des Gemeindeausschusses zur Gemeinde-Immobiliensteuer (GIS) und die entsprechenden Hebesätze genehmigt. Mit der GIS bekommt die Gemeinde gewissermaßen etwas von der Steuerhoheit zurück, d. h. sie entscheidet im vorgegebenen Rahmen selbst, inwieweit die Bürger entlastet oder von höheren Sätzen belastet werden. Das geschieht nicht unbedingt zur Freude der Gemeinderäte, die damit selbstverständlich auch Verantwortung für nicht immer populäre Entscheidungen übernehmen müssen. Der Gemeinderat von Ratschings hat sich auf seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause für einen Mittelweg

zwischen notwendiger Belastung und nach Möglichkeit weitgehender Entlastung gewählt. Das betrifft in erster Linie die Erstwohnungen, die in Zukunft mit 0,4 Prozent besteuert werden, wobei allerdings ein Freibetrag von 672 Euro dafür sorgt, dass Erstwohnungsbesitzer weitgehend von der GIS verschont bleiben. Betroffen sind in der Gemeinde Ratschings rund 1.563 Erstwohnungen und 1.554 Zubehörs-Immobilien. Nur rund 18.000 Euro werden aus dieser Sparte in die Gemeindekasse fließen. Weitere Begünstigungen sind für kinderreiche Familien und für Invaliden vorgesehen. Begünstigt ist auch die unentgeltliche Nutzungsleihe an Familienmitglieder. Mit 0,2 Prozent besteuert werden Privatzimmervermieter und Urlaub auf dem Bauernhof. Für den Großteil der Einnahmen aus der GIS wird auch in Zukunft die Wirtschaft aufkommen, auch wenn sie im Vergleich zur ehemaligen IMU um 25 Prozent entlastet worden ist. 887.000 Euro - das sind 64 Prozent der GIS - sollen aus der Wirtschaft in die Gemeindekasse fließen. Zur Kassa gebeten werden auch Zweitwohnungsbesitzer, die 385.000 Euro (28 %) an Steuern an die Gemeindekasse abführen müssen. Auch Baugründe unterliegen dieser Gemeindesteuer. Die erwarteten Gesamteinnahmen aus der GIS betragen 1.348.000 Euro, wovon ein Großteil an den Staat abgeführt werden muss. Diesbezüglich hofft die Gemeinde auf einen Ausgleich durch das Land, das die Möglichkeit der Rückerstattung vorsieht. Auch auf eine bessere Zahlungsmoral der Steuerpflichtigen wird gehofft. Bei den Vorauszahlungen im Juni fehlten laut Berechnung der Gemeinde immerhin rund 100.000 Euro auf die vorgesehenen Einnahmen. Satzungsgenehmigung „Alpine Pearls“ Die Gemeinde Ratschings war schon 2006 Gründungsmitglied

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der „Alpine Pearls“, einer Vereinigung von Gemeinden auf europäischer Basis. Die Mitgliedsgemeinden müssen bestimmte Kriterien erfüllen und haben sich insbesondere dem sanften Tourismus verschrieben. Car-Sharing und Elektrofahrräder sind nur zwei Initiativen des Verbundes, die in der Gemeinde Ratschings verwirklicht worden sind. Für die diversen Initiativen erhofft sich der Zusammenschluss großzügige Fördergelder der Europäischen Union. Gemeinsam mit der Genehmigung der Satzungen und der entsprechenden Übereinkunft hat der Gemeinderat Tourismusreferent Josef Schölzhorn zum Vertreter in diesem Verbund ernannt. Den Mitgliedsbeitrag von 12.000 Euro teilt sich die Gemeinde mit dem Tourismusverein. Kontrolle konventionierter Wohnungen Konventionierte Wohnungen im geförderten Wohnbau unterliegen einer Sozialbindung und dürfen u. a. nur an Personen vermietet werden, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Diese Vorgaben wurden bisher von den Gemeinden praktisch nie kontrolliert und deswegen auch sehr oft nicht eingehalten. Nun hat die Gemeinde Ratschings eine Vereinbarung mit der Landesagentur für Wohnbauaufsicht getroffen, die nun diese Aufgabe der Gemeinde wahrnehmen wird. Verschiedenes Die Gemeinde Ratschings hat als sechste Südtiroler Gemeinde die notwendigen Planungsunterlagen für den Breitbandanschluss im

Land abgegeben. Es fehlt noch das technische Gutachten, aber die Arbeiten gehen weiter. 2015 kann ein Großteil davon durchgeführt werden. Auf einem guten Weg ist die Gemeinde laut Bürgermeister Sebastian Helfer auch bei der Übernahme des Netzes der SEL AG, wo das Land durch einen politischen Beschluss wesentliche Voraussetzungen für den Abschluss der Verhandlungen und die Übernahme des Verteilernetzes durch die Gemeinde geschaffen hat. Allerdings hakt es noch an einigen Details. Planmäßig verlaufen laut Bürgermeister Helfer die Umbauarbeiten am Widum in Jaufental. Da die Finanzierung gesichert ist, werden über den Winter die nächsten Arbeiten ausgeschrieben. 2015 soll der Neubau mit Musikprobelokal, Jugendräumen, Räumlichkeiten für die Pfarrei und zwei Seniorenwohnungen fertiggestellt werden. Als nächstes größeres Projekt steht der Neubau der Feuerwehrhalle in Stange an. Hier hofft die Gemeinde, noch heuer die notwendige Finanzierung zu erhalten, so dass mit dem Neubau nächstes Jahr begonnen werden kann. Noch bestehende Differenzen mit den Anrainern sollen laut Zusicherung des Bürgermeisters demnächst ausgeräumt werden. Erfolgreich verlief laut Gemeindereferentin Gabi Hilber das Projekt „Sommer unter Freunden“. Die Kosten dafür beliefen sich auf 33.724 Euro, die zu 50 Prozent durch einen Landesbeitrag gedeckt sind. 12.080 Euro haben die Eltern bezahlt, den Rest die Gemeinde. ss


Sterzing

Gemeinde legt Hebesätze für GIS fest Ende September hat der Gemeinderat von Sterzing die Hebesätze der Gemeindeimmobiliensteuer GIS für das Jahr 2014 bei zwei Enthaltungen (Martin Alber, Dietrich Thaler, beide SVP) genehmigt. Angezogen haben die Räte die Steuerschraube dabei vor allem bei den leerstehenden und touristisch genutzten Wohnungen (Zweitwohnungen). Für Erstwohnungen wendet Ster-

de vorgesehen. Für Privatzimmervermieter und Betriebe, die „Urlaub auf dem Bauernhof“ anbieten, wird ein Satz von 0,2 Prozent berechnet. Zweit- und Ferienwohnungen werden hingegen mit dem erhöhten Steuersatz von 1,26 Prozent berechnet. Verena Debiasi vom Bürgerforum Sterzing sprach in diesem Zusammenhang von einem schweren Erbe für den nachfolgenden Gemeinderat, der im Mai nächsten Jahres gewählt wird. Erhöhungen würden da wohl kaum zu vermeiden sein. SVP-Rat Alber schlug vor, für Familien mit mehr als zwei Kindern einen zusätzlichen Freibetrag von 50 Euro je minderjähriges Kind vorzusehen. Thaler gab zu bedenken, dass es nicht richtig sei, den Hauptteil der fehlenden Gelder nur einer Kategorie anzulasten. Gemeinden müssen sparen

zing den Standardsatz von 0,76 Prozent an und gewährt einen Freibetrag von 544,8 Euro. Damit sind Erstwohnungsbesitzer (mit einer Wohnfläche von rund 110 m2) von der Steuer in den meisten Fällen befreit. Steuerliche Erleichterungen sind mit einem Hebesatz von 0,56 Prozent auch für gewerbliche Gebäu-

In den vergangenen beiden Jahren, so Bürgermeister Fritz Karl Messner, seien die Zuwendungen des Landes aufgrund staatlich zwingender Sparmaßnahmen drastisch gekürzt worden. Spülte die einstige Pro-Kopf-Zuweisung des Landes 2012 noch über drei Millionen Euro in die Gemeindekassen, waren es 2013 nur noch 2,46 Millionen. In diesem Jahr wurden die Beiträge auf 1,7 Millionen Euro gekürzt. lg Erker 11 I 14

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POLITIK

Gemeinde übernimmt Bahnhof Andreas Fleckinger, Inhaber der Bäckerei Pardeller, setzt auf heimische Rohstoffe und zum 80-jährigen Firmenjubiläum auf schmackhafte Geschenkaktionen.

Bäckerei Pardeller feiert mit Geschenkaktion Schmackhafte Kostprobe für Erker-Leser Zu ihrem 80-jährigen Jubiläum hat sich die Bäckerei Pardeller etwas Besonderes einfallen lassen. Erker-Leser haben exklusiv die Gelegenheit, Produkte der Sterzinger Bäckerei zu testen. Dieser Ausgabe liegt eine Papiertüte bei, mit der Sie ein „Vinschger Paarl“ zur Verkostung in den Filialen der Bäckerei Pardeller erhalten. Regiokorn: Aus Südtiroler Korn wird Südtiroler Brot Wegen der steigenden Nachfrage nach lokalen Produkten stellt der Anbau von Getreide in der Berglandwirtschaft heute wieder einen interessanten Nebenerwerb dar. Das vor einigen Jahren ins Leben gerufene Projekt „Regiokorn“ hat zum Ziel, das Netzwerk zwischen bäuerlichen

Betrieben, Mühlen und Bäckereien wieder aufzubauen sowie die regionale Wertschöpfung zu steigern. Heute werden auf etwa 70 Hektar im Raum Pustertal, Vinschgau und Eisacktal wieder gut 240 Tonnen einheimisches Getreide laut den Vorgaben des Regiokorn-Projektes angebaut: davon im ersten Jahr 84 Prozent Roggen und 16 Prozent Dinkel. 67 Prozent des Getreides stammen aus konventionellem und 33 Prozent aus kontrolliert biologischem Anbau. Das angebaute Korn wird in einer Südtiroler Mühle auf seine Qualität kontrolliert und zu feinem Mehl verarbeitet. Südtirols Bäckereien verarbeiten den regionalen Rohstoff „Regiokorn“ zu typischen Südtiroler Backspezialitäten. Eine davon ist die Sterzinger Bäckerei Pardeller. Inhaber Andreas Fleckinger: „Wir setzen auf natürliche und heimische Rohstoffe. Das Projekt Regiokorn, das darauf abzielt, hochwertiges regionales Korn zu verarbeiten, um letztendlich die regionale Wertschöpfung zu steigern, ist mir ein großes Anliegen. Daraus haben wir Brotsorten mit ausschließlich einheimischem Getreide aus Südtirol kreiert. Ich lade Sie ein: Testen Sie unser Südtiroler Brot!“

Mit der beiliegenden Tüte erhalten Sie ein „Vinschger Paarl“ geschenkt. Hinweis: Sollte dieser Ausgabe keine Papiertüte mehr beiliegen, fragen Sie einfach in einer der Sterzinger Pardeller-Filialen nach Ihrer persönlichen Kostprobe.

Ab 2015 ist die Gemeinde Brenner für die Wartung und Instandhaltung der gesamten Bahnhofsanlage in Gossensaß zuständig.

Einige bedeutende Punkte standen auf der Tagesordnung der jüngsten Ratssitzung der Gemeinde Brenner. So übernimmt die Gemeinde vom Land das neu restaurierte Bahnhofsgebäude samt Parkplatz sowie das erste Stockwerk des Parkhauses am DOB. Ein leidiges Thema scheint endlich einen positiven Ausgang zu finden. Nachdem im Auftrag der Landesregierung bereits das Bahnhofsgebäude in Gossensaß restauriert und erweitert und auch der Parkplatz vergrößert worden waren, wurden anschließend auch die Baumängel in der Unterführung beseitigt und der Aufzug zu den Geleisen funktionstüchtig gemacht. Mit 1. Jänner 2015 übernimmt nun die Gemeinde Brenner die Wartung und Instandhaltung der gesamten Bahnhofsanlage. Für die Wartung soll ein Hausmeister eingestellt werden, dem eine Wohnung im Bahnhofsgebäude zur Verfügung gestellt wird.

Freibetrag für Erstwohnung angehoben Im Zuge der Genehmigung der Steuersätze für die GemeindeImmobiliensteuer GIS hat der Gemeinderat den Freibetrag für die Erstwohnung auf 600 Euro angehoben. Der Steuersatz für Räumlichkeiten im Besitz von nicht gewerblichen Körperschaften und nicht gewinnorientierten Organisationen wurde mit 0,1 Prozent fixiert, ebenso für Urlaub auf dem Bauernhof. Für Zweitwohnungen, luxuriöse Wohnungen und leerstehende Wohnungen wurde ein Steuersatz von 1,06 Prozent festgelegt. DOB-Parkhaus Mit einem Grundsatzbeschluss übernimmt die Gemeinde das erste Stockwerk des großen Parkhauses beim DOB am Brenner zur freien Verfügung für die Gemeindebürger auf Kosten des Kaufhauses; die restlichen Stockwerke ge-


hen nach 99 Jahren ebenfalls an die Gemeinde über. Grundankauf Die elf anwesenden Räte gaben auch grünes Licht für den Ankauf eines Grundstückes in Gossensaß für die Errichtung der Telecomund Internetzentrale sowie eines Jagdheimes für die Jägerschaft. Abänderung Haushalt Die Räte genehmigten die 5. Abänderung des Haushaltsvoranschlages 2014. Mehreinnahmen von 5.000 Euro wurden für die Schneeräumung vorgesehen. Für Investitionen stehen 21.500 Euro zur Verfügung; sie werden für die Instandhaltung von Straßen und Plätzen, die Projektierung des Kindergartens und die Konzessionsgebühr für den Vereinssitz der Jäger in Gossensaß verwendet. In Kürze Die Durchführung des Programms der auslaufenden Verwaltungsperiode sei an einem guten Punkt angelangt, berichtete Bürgermeis-

ter Franz Kompatscher. Am Brenner seien bereits begonnene Arbeiten fertigzustellen, die Machbarkeitsstudie einer Seilbahnverbindung Roßkopf-Ladurns werde den Tourismusvereinen von Gossensaß und Sterzing weitergegeben. Die beiden betroffenen Gemeindeverwaltungen stellen dafür je 35.000 Euro zur Verfügung. Unannehmlichkeiten stünden für das Zentrum von Gossensaß bevor, so Bürgermeister Kompatscher. Wegen des Abbruchs der Finanzkaserne müsse die Brennerstraße im Norden des Ortszentrums kurz geschlossen werden; zudem werde im Zuge der Eisacksanierung die Brücke beim „Nußbaumer“ die Brücke abgerissen und durch eine neue ersetzt. Auch das Kaiserdenkmal müsse für einige Zeit entfernt werden. Aufgrund der häufigen Chemieeinsätze am Brenner sei für Oktober eine Sitzung am Regierungskommissariat in Bozen anberaumt. Für das Umspannwerk am Brenner habe man südlich des Marktplatzes ein geeignetes Grundstück gefunden, so der Bürgermeister. Auch der Radweg am Brenner werde in Kürze fertiggestellt. rr

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Umwelt

Windpark Sattelberg: ja – nein – vielleicht?

von Barbara Felizetti Sorg

Obwohl der Staatsrat in Rom dem geplanten Windpark auf dem Sattelberg die rote Karte gezeigt hat, bekommt das Thema nun neue Brisanz: Die Tiroler Landesregierung soll Interesse an einer Windkraftanlage auf Nordtiroler Seite bekundet haben. Alles nur Gerüchte oder bröckelt der „Sieg der Natur“, noch bevor darauf angestoßen werden konnte? Die WPP UNO AG erwägt indes den Gang vor den Europäischen Gerichtshof. Die Entscheidung des Staatsrates ist im September gefallen: Das Urteil des Bozner Verwaltungsgerichts wurde bestätigt, der Windpark am Sattelberg darf nicht gebaut werden. Im Sommer 2010 hatte das Unternehmen WPP UNO AG ein Projekt für den Bau von 22 Windkraftanlagen am Sattelberg eingereicht. Die Gesellschaft besteht aus dem Energieunterneh-

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men Etschwerke AG und der Leitwind AG; beteiligt ist auch eine private Gesellschaft namens Steinalm GmbH, die zum Großteil einer Treuhandgesellschaft mit Sitz in Parma gehört, namentlich den Wipptaler Unternehmern Juliane Nußbaumer Egartner, Kurt Brunner, Peter Mader und Anton Seeber. 2011 wird das Projekt von der Südtiroler Landesregierung genehmigt. Einem Rekurs der Gemeinde Gries am Brenner, des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) und der Umweltschutzorganisation WWF Italia gab das Bozner Verwaltungsgericht 2012 statt und hob den Beschluss der Landesregierung auf. Die WPP UNO AG ging daraufhin beim Staatsrat in Berufung. Das jüngst gefällte Urteil des Staatsrates spricht eine deutliche Sprache: Die Landesregierung habe mit ihrem Beschluss von 2011 ihre Befugnisse überschrit-

ternehmen für einen Zeitraum von drei Monaten für bis zu 15 Mitarbeiter die ordentliche Lohnausgleichskasse in Anspruch nehmen werde. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr sei „aufgrund der lokalen und auch nationalen Krise im Windkraftbereich, dem zum Teil konstanten politischen und sogar gesellschaftlichen Widerstand und den dementsprechenden negativen Ergebnissen der Leitwind AG“ eine innerbetriebliche Reorganisation notwendig geworden, die zum Abbau von zehn Mitarbeitern geführt habe. Auch der Standort Sterzing wird von der Unternehmensführung immer öfter in Frage gestellt. „Natürlich werden durch derartige Drohungen zahlreiche Wipptaler eingeschüchtert“, betont Dagostin. „Doch dadurch wird jede Art von Zivilcourage von vornherein unterdrückt, da sich viele in ihrer Existenz bedroht fühlen.“ Und auch Robert Renzler, Generalsekretär des ÖAV, ist sich sicher: „Das Projekt Sattelberg hat mit der Arbeitsplatzsituation bei Leitwind nichts zu tun.“ Die Umsätze seien schon seit Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Auf dem europäischen Strommarkt herrsche bereits ein Überangebot an unkontrollierbarem Strom, der nicht eingespeist werden kön-

ten, Fakten verfälscht und Verhältnismäßigkeiten verletzt. „Vor allem wurde das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung ohne Ermittlungsverfahren mit oberflächlichen und subjektiven Argumenten vom Tisch gefegt“, so Liliana Dagostin, Umweltrechtlerin des ÖAV, der nun erstmals als Streitpartei zugelassen wurde. Und dies, obwohl bereits im technischen Bericht des geplanten Projekts von eiLiliana nem mittel- bis schwerDagostin: wiegenden Eingriff in ei„Das Urteil ner teils unberührten Naunterbindet ein tur die Rede gewesen sei. willkürliches „Mit dem Urteil wird ein Zusammenspiel offensichtlich willkürlivon Wirtschaft ches Zusammenspiel von und Politik.“ Wirtschaft und Politik unterbunden“, so Dagostin. Die Leitwind AG hat auf das Urteil ne. „Das Urteil des Staatsrates erumgehend reagiert: Die Mitarbei- kennt den Wert einer unversehrter wurden mittels Rundschreiben ten Landschaft bzw. den Landin Kenntnis gesetzt, dass das Un- schaftsschutz an“, so Renzler. Der


Nachgefragt bei Anton Seeber, Präsident der WPP UNO AG

Ertrag aus der Anlage stehe nämlich in keinem Verhältnis zur Zerstörung der Umwelt. „Dazu muss betont werden, dass erneuerbare Energieanlagen nicht von höchstem öffentlichen Interesse sind.“ Gewonnen habe mit dem Urteil jedenfalls „allein die Natur“. Der Ankündigung der Unternehmensführung, das Urteil vor dem Europäischen Gerichtshof anzufechten, kann Liliana Dagostin nichts abgewinnen. „Diese Vorgehensweise ist juristisch nicht möglich“, so Dagostin. Diese Möglichkeit bestehe lediglich, wenn eine Person oder ein Unternehmen durch eine Richtlinie eines EU-Organs geschädigt werde, nicht aber

Erker: Herr Seeber, der Staatsrat hat das Urteil des Bozner Verwaltungsgerichts bestätigt. Hat Sie das Urteil des Staatsrates überrascht? Anton Seeber: Ja, das negative Urteil kam natürlich überraschend. In dem Verfahren ging es im Wesentlichen um drei Rechtsfragen: In zweien haben wir vom Staatsrat Recht bekommen, und zwar in der Auslegung des Landschaftsschutzgesetzes und der Durchführungsbestimmung des Landeshauptmannes Nr. 52/07 Art. 3/bis sowie mit der Klarstellung, dass es keine vorherige rechtsverbindliche Festlegung der Landesregierung gegeben hat, die durch den Beschluss der Landesregierung verletzt wurde. Das heißt, dass in Südtirol Windparks bis zu einer Höhe von 2.600 m grundsätzlich zulässig sind. Die dritte Rechtsfrage war die von uns eingewandte fehlende Berechtigung des Österreichischen Alpenvereins; diese Frage, bei deren Beantwortung der Staatsrat sogar über das Bozner Verwaltungsgericht hinausgegangen ist, indem er die Legitimation des ÖAV anerkannte, war nicht verfahrensentscheidend. Diese Auslegung würde unter dem Kriterium der potentiellen Betroffenheit die Tür für Rekurse weit durch ein Urteil einer nationalen Instanz wie dem Staatsrat. Spekulationen, wonach die Tiroler Landesregierung Interesse an

AKtuell

über Staatsgrenzen hinaus öffnen. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass eine Südtiroler Gemeinde gegen den Bau eines Atomkraftwerkes in der Schweiz klagen könnte. Sie erwägen einen Gang vor den Europäischen Gerichtshof. Was erwarten Sie sich davon? Wir glauben, dass sich das Urteil nicht nur auf rechtliche Kriterien bezieht, sondern auch subjektive Werthaltungen beinhaltet. Besonders drastisch ist die Auslegung der Klimaziele in Bezug auf eine einzelne Provinz: So wurde festgehalten, dass 96 Prozent der in Südtirol erzeugten Energie bereits aus erneuerbarer Energie – d. h. Wasserkraft – stammen. Dies würde laut Staatsrat die Landschaftsbeeinflussung durch Windräder nicht rechtfertigen. Es wäre so, als ob man sagen würde, dass Südtirol Obst ausschließlich für den Verbrauch im eigenen Land produzieren dürfte, die restlichen Wiesen jedoch brach liegen lassen müsse. Strom kann sehr wohl über die Landesgrenzen hinweg ins Ausland verkauft werden. Dies wäre nicht zuletzt auch eine Alternative zur einseitigen Nutzung der Wasserkraft. Laut Landeshauptmann Arno Kompatscher hätte ein leicht abgeändertes Projekt auch ein positives UVP-Gutachten nach sich ziehen können. Werden Sie mit einem neuen Projekt das Vorhaben noch -> einmal angehen?

einem Windpark am Sattelberg bekundet haben soll, reißen indes nicht ab. Wie das Online-Portal salto.bz kolportiert, soll laut

„Raumordnungsplan Windenergie in Tirol“, der im Auftrag der Tiroler Landesregierung erarbeitet worden ist, der Sattelberg tirolweit

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POLITIK

-> Darauf kann und will ich im Moment noch keine Antwort geben. Sollten wir an einem neuen abgeänderten Projekt arbeiten, so muss das wohlüberlegt sein, denn natürlich wäre dies mit neuen Kosten verbunden. Ob wir erneut die nötigen Ressourcen aufbringen und in dieses Projekt Zeit und Geld investieren, bleibt fraglich. Eines steht jedenfalls nach wie vor fest: Für die Nutzung der Windkraft in Süd- und Nordtirol wäre der Sattelberg der idealste und sinnvollste Standort, um erneuerbare und saubere Energie, wie es die Windenergie eben ist, zu produzieren. Das geht auch ganz klar aus diversen Studien hervor: einzigartige Windverhältnisse mit 9 m/s, bereits vorhandene Zufahrtsstraßen, unbewohnte Gegend und nahe Verbindung zum Stromnetz. Landschaftsbeeinflussung durch Windräder wird es überall geben. Es ist unumstritten, dass auf Grund der idealen Verhältnisse dies nicht das erste und letzte Projekt zur Nutzung der Windkraft in den Brenner-Bergen sein wird. Sie sind mit dem geplanten Windpark am Sattelberg

der sinnvollste Ort für einen Windpark sein, 36 Windräder seien geplant. Und auch Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner, hat „schon mehrmals die Glocken läuten hören, dass draußen etwas im Gange“ sei. Auf seine Nachfrage bei seinen Nordtiroler Amtskollegen habe er jedoch keine eindeutige Antwort erhalten. „Die Bürgermeister des nördlichen Wipptales wissen anscheinend von nichts – und das ist oft verdächtig“, so Bürgermeister Kompatscher. „Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, dann ist die Glaubwürdigkeit der Europaregion Tirol auf jeden Fall in Frage gestellt.“ Dementis ließen nicht lange auf sich warten: Laut einem Sprecher des für Raumordnung zuständigen Landesrates Johannes Tratter (ÖVP) sei die Information schlichtweg falsch, und auch der Klubob-

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auf viel Widerstand gestoßen. Werden Sie sich in Zukunft noch um Projekte im Wipptal bemühen? Dem muss ich widersprechen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass sich gerade in einer Online-Umfrage des Erker im Dezember 2011 die Mehrheit für den Windpark ausgesprochen hat. Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal in Erinnerung rufen, wofür dieses Projekt gestanden wäre: Ein Projekt mit einer Gesamtinvestition von 70 Millionen Euro mit Beteiligungen von öffentlichen Gesellschaften, nämlich der Etschwerke und der Energiegenossenschaft Pflersch, mit dem Ziel, große Mengen an umweltfreundlichem Strom zu produzieren und gleichzeitig Aufträge, Steuern, Arbeitsplätze und Beiträge für das ganze Wipptal zu generieren. Wenn man aber weiterhin alle Projekte, auch sinnvolle Projekte, verhindert, wird in Zukunft die Bevölkerung bzw. Gesellschaft darunter leiden. Ohne Veränderung gibt es keinen Fortschritt – ohne Fortschritt keine Zukunft! Interview: bar

mann der Tiroler Grünen, Gebi Mair, wiegelt in einem Interview ab und verweist auf den noch ausständigen Beschluss der Landesregierung. Allerdings sieht er die Windkraft im Rahmen der Energiewende als sinnvolle Ergänzung. Der Sattelberg komme als Landschaftsschutzgebiet für die Errichtung eines Windparks nicht in Frage, viele Alternativen dazu gebe es allerdings nicht – eine davon sei das Nößlachjoch oberhalb von Gries am Brenner. „Das Land Tirol selbst wird auf jeden Fall keinen Windpark errichten“, so Mair. Auch der Staatsrat nimmt in seinem Urteil Bezug auf den Windkraft-Raumordnungsplan, hatte doch die Verteidigung der Berufungswerber in der Hauptverhandlung geltend gemacht, dass dem Plan zufolge etwa Dreiviertel des Tiroler Windkraftpotentials im Gebiet zwischen Innsbruck

und dem Brenner zu finden sei. Da es sich „nur um einen informellen Entwurf, der bei der (...) Verhandlung vorgelegt wurde und zur Anfangsphase des Planungsverfahrens mit ungewissem Ausgang gehört (bei dem in den späteren Phasen ohnehin die internationalen und gemeinschaftlichen Bestimmungen zur Umweltverträglichkeitsprüfung von Plänen und/oder Projekten mit grenzüberschreitenden Auswirkungen angewandt werden müssen)“, habe der vorgebrachte Umstand „keinen Einfluss auf dieses Urteil“, wie es in der Urteilsbegründung heißt. Die Tiroler Landesregierung scheint sich mittlerweile auf einen Zickzack-Kurs eingeschossen zu haben. In der Tageszeitung „Dolomiten“ spricht Stephan Oblasser, Energiebeauftragter des Landes Tirol, von einer „Handvoll potentieller Standorte, die aber

unverbindlich“ seien; jedenfalls liegen „über 70 Prozent des Potentials für die Windkraftnutzung im Wipptal, vor allem im Bereich Sattelberg und Nößlachjoch“. Aus der Tiroler Landesregierung hieß es hingegen auf Anfrage des ÖAV dezidiert, dass im Raumordnungsplan „KEINE Gebiete als Eignungszonen ausgewiesen“ seien und „kein Projekt für die Errichtung von Windkraftanlagen am Sattelberg“ vorliege; zudem gebe es weder ein Ansuchen eines Betreibers noch seien Intentionen eines allfälligen Betreibers bekannt. Derlei Intentionen werden von der Firma Leitwind auf Anfrage des Erker zwar nicht bestätigt, aber auch nicht bestritten. Die TIWAG und die Salzach Wind GmbH sollen neben anderen nach wie vor Ambitionen haben, einen Windpark am Sattelberg bzw. am Nößlachjoch zu errichten; auch eine holländische Firma soll bereits ihre Fühler ausgestreckt haben. Unglücklicher Zufall, dass der Sattelbergs mit elf Windrädern das Titelblatt der Studie ziert? „Die Fotomontage ist im Rahmen des seinerzeitigen UVP-Verfahrens ‚Windpark Sandjoch und Sattelberg’ zum Zwecke der Veranschaulichung von Sichtbarkeiten und Auswirkungen auf das Landschaftsbild im alpinen Raum erstellt worden“, beschwichtigt die Tiroler Landesregierung. Es handle sich hierbei „keinesfalls um ein Projekt“. Die Gerüchteküche brodelt indes munter weiter. Wen E wundert’s?


Brenner

Notversorgungsstelle für Flüchtlinge gefordert Grünes Treffen zum Flüchtlingsthema

Nachdem der Landtag am 10. Oktober einen Vorschlag der Grünen Landtagsfraktion abgelehnt hatte, am Brenner eine Notversorgungsstelle für Flüchtlinge einzurichten, besprachen die Südtiroler Grünen die Problematik mit der Tiroler Landesrätin Christine Baur von den Grünen.

Christine Baur ist seit 2013 in der Tiroler Landesregierung u. a. für die Flüchtlingsagende zuständig. Dabei erweist sich das Bundesland Tirol im Vergleich zu Südtirol wesentlich „gastfreundlicher“ und verantwortungsbewusster. So kommen in Tirol – in der Gesamteinwohnerzahl etwa 1,5-mal so stark wie Südtirol – über 2.000 Flüchtlinge unter, während es in Südtirol gerade einmal 250 sind. Auch hat Tirol eingesehen, dass es angesichts der Bedürftigkeit der oft schwer traumatisierten Flüchtlinge jenseits der Zuständigkeitsgrenzen zu handeln gilt. „Wir tun es einfach!“, sagte die Landesrätin, wobei sie durchaus auch auf die Koordinierungsschwäche der europäischen Flüchtlingspolitik hinwies. Trotzdem ist Tirol bereit, aufgegriffenen Durchreisenden – meistens auf dem Weg nach Nordeuropa – eine Erstversorgung, Unterkunft und Essen zu bieten, bevor sie nach Italien zurückgeschickt werden. Auf der Südseite des Brenners ist

die Lage wesentlich schlechter. Die Institutionen sind dort nicht imstande, etwas Ähnliches zu bieten, und überlassen das Feld den Freiwilligenorganisationen, die sich mit großem Einsatz um die Flüchtlinge kümmern. Das Grüne Treffen am Brenner brachte die Erkenntnis, dass die Versorgung von Menschen in Not, vor allem wenn sie aus Kriegsgebieten stammen, absolute Priorität haben müsse. Dabei könne man sich am Bundesland Tirol orientieren, anstatt die Verantwortung auf Italien abzuschieben. Die Zeit sei reif, nicht mehr darüber zu diskutieren, ob wir Flüchtlinge aufnehmen sollten, sondern es gehe darum, über das Wie zu reden. „Das ist unsere humanitäre Pflicht, diesseits wie jenseits des Brenners“, so die Grünen. Beim Dreierlandtag am 28. Oktober sollte auf jeden Fall Raum dafür geschaffen werden, über dieses Thema zu informieren und gemeinsam über Lösungen zu beraten. Erker 11 I 14

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ADABEI

25 Jahre Erker 25 anni Erker

Zum Silbernen Jubiläum luden wir Anfang Oktober zahlreiche Gäste aus dem Wipptal und darüber hinaus zu einer kleinen, aber feinen Feier in die Erker-Redaktion in Sterzing ein. Im Rahmen der Feier wurden die Preisträger des ErkerFotowettbewerbs „Das Wipptal im Fokus“ gekürt und anschließend die Fotoausstellung in der Sterzinger Rathausgalerie eröffnet. Der „Fuggerroppe“ drehte auf der Feier seine Runden und signierte fleißig sein Büchlein „augipeckt“, das wir im Zuge des Jubiläums herausgegeben haben. Auch mit unserer neuen Website, auf der wir nun regelmäßig News präsentieren, sind wir am Jubiläumstag online gegangen. Wir bedanken uns für die zahlreichen Glückwünsche und freuen uns auf viele weitere Jahre! Ihr Erker-Team

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Per l'anniversario dei 25 anni tanti ospiti hanno partecipato alla festicciola svoltasi presso la nostra redazione. Nel corso della serata sono stati premiati i vincitori del concorso fotografico e successivamente è stata aperta la mostra allestita nella galleria comunale. Presente anche il "Fuggerroppe" che, gironzolando qua e là, ha autografato il libro "augipeckt" presentato nel corso della serata. Con l'anniversario è stata aperta anche la nostra nuova pagina web. Ringraziamo tutti i convenuti per la viva adesione e speriamo di trascorrere molti anni insieme. Il team dell'Erker


25 Jahre Erker I ADABEI

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umwelt

Der Vogelzug über den Brennerbergen

© Hugo Wassermann

Rotkehlchen, ein typischer Nachtzieher

von Erich Gasser, Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz Südtirol Jedes Jahr im September und Oktober treten Millionen Zugvögel ihre weite Reise in südlicher gelegene Überwinterungsgebiete an. Der Vogelzug ist weltweit ein Phänomen, das die Menschen seit jeher immer wieder ins Staunen versetzt.

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Auf allen Erdteilen wandern Vögel unterschiedlicher Größe über mehr oder wenige lange Strecken, wobei die ausdauerndsten Flieger, wie Küstenseeschwalbe oder Albatros, viele tausend Kilometer zurücklegen. Die westliche Hauptroute führt von Deutschland über Frankreich, Spanien und Gibraltar nach Nordafrika. Die zweite Hauptroute des jährlichen Vogelzugs erstreckt sich über den östlichen Teil Europas. Sie verläuft über Österreich, Ungarn, die Balkanstaaten und Griechenland. Anschließend überfliegen die Zugvögel in der Nähe von Istanbul den Bosporus und die Türkei und legen dann oft in großer Zahl in Israel eine Rast ein. Von dort aus ziehen sie gestärkt weiter nach Nord- und Ostafrika. Eine dritte Flugroute führt vor allem Sing- und Greifvögel über Italien nach Malta und von dort aus nach Nordafrika und weiter über die Sahara nach Süden. Auf ihrem Weg in den Süden nutzen die Zugvögel also zwei Hauptrouten sowie einige weniger ausgeprägte Nebenrouten über die Alpen. Diese stellen für den Vogelzug ein beträchtliches Hindernis dar. Wo immer es geht, vermeiden es Zugvögel, hohe Berge zu überfliegen. Tirol bietet sich mit seinen niedrigen Alpenpässen und weiten Tälern für eine Alpenüberquerung besonders an. Der größte Teil der Vögel aus den nördlicher gelegenen Ländern Europas, die bei uns über die Berge fliegen, überwintern im Mittelmeerraum oder in Afrika. Entsprechend hoch sind daher die Zugvogelzahlen, die sich durch Tirol bewegen. Die wichtigsten Passübergänge für die Vögel sind der Brennerpass, das Pfitscher Joch und der Reschenpass. Dementsprechend sind das Wipp- und Eisacktal bzw. das Sarntal sowie das Inntal und letztlich das Etschtal die wichtigsten regionalen Flugstrecken durch Tirol. Eine gewisse Bedeutung haben auch das

Lechtal, das Ahrntal und das Pustertal. Immer wieder müssen die erschöpften Wanderer Rastplätze aufsuchen, um neue Energien für den Weiterflug zu tanken. Feuchtgebiete (Auwälder im Vinschgau, Falschauergebiet, kleinere Feuchtgebiete in der Talsohle des Etschtales sowie der Kalterer See mit seinem Schilfgürtel) sind dabei die wichtigsten Rastplätze neben den naturnah bewirtschafteten Kulturflächen. Der Vogelzug geht teilweise unbemerkt über die Bühne. Da rund zwei Drittel der Vögel in der Nacht ziehen, bekommen wir nicht viel davon mit. Sie fliegen dabei in ziemlich großer Höhe über unseren Köpfen hinweg, so dass sie von uns gewöhnlich nicht wahrgenommen werden. Nur der aufmerksame Naturfreund hat gelegentlich das Glück, in einzelnen Nächten die Zugrufe zu hören. Die Vögel halten damit in der Dunkelheit Kontakt. Nachtzieher sind vor allem die meisten Kleinvögel wie Drosseln, Grasmücken, Rotkehlchen, aber auch Enten. Stare und Schwalben, Störche, Kraniche und Greifvögel, die den Gleitflug ausgezeichnet beherrschen, sind Tagzieher, da sie die warmen Aufwinde brauchen, um an Höhe zu gewinnen. Dabei schrauben sie sich in große Höhen hinauf, um dann im Kräfte sparenden Gleitflug wieder viele Kilometer zurückzulegen. Bei gutem Wetter fliegen die Zugvögel in einer Höhe zwischen zwei- und dreitausend Metern. Schlechtwetter bzw. schlechte Sicht zwingt sie, flach übers Gelände zu fliegen. Vogelzug von internationaler Bedeutung Der nächtliche Vogelzug über Südtirol und speziell über das Brennergebiet ist sowohl im Frühjahr als auch im Herbst von internationa-


umwelt

ler Bedeutung. Dies wurde lange Zeit aufgrund von Beobachtungen zwar vermutet, konnte aber im Zuge der Erhebungen für die Planung der Windkraftanlagen in den Brennerbergen deutlich nachgewiesen werden. Die Zugdichte wird dabei in MTR gemessen, d. h. in Anzahl Vögel/km/h ausgedrückt. So wurden etwa auf dem Herbstzug eine MTR von 5.490 Zugvögel je Kilometer und Stunde gemessen, was einer sehr hohen Vogelzugdichte entspricht. Mit einer Hauptflughöhe zwischen 1.700 und 2.700 m und einem Maximum zwischen 2.100 und 2.300 m scheinen die meisten Zugvögel im Höhenbereich des Grenzkammes und somit im Konfliktbereich mit den vorgesehenen Windparkanlagen zu ziehen. Diese Vögel wären somit einem erhöhten Vogelschlagrisiko ausgesetzt. Aufgrund dieser Auswertungen kann festgehalten werden, dass in Südtirol die Etschtal-Eisack-Achse über den Brenner von größter Bedeutung für den nächtlichen Frühjahrs-Vogelzug ist. Weniger bedeutend, aber trotz allem noch ausschlaggebend ist das Flugaufkommen aus dem nördlichen Adria-Becken über die Belluneser Voralpen

> Herbst- und Frühjahrszug über den Brennerbergen Gemessene Zugintensität und Einschätzung Vogelschlagrisiko Ort Obernberg Obernberg Kreuzjoch Sattelberg Sattelberg Sattelberg Kiesgrube Obernberg Obernberg Außertal Obernberg Gereit Gries a. Brenner Gries a. Brenner Obernberg Gereit Obernberg Gereit Obernberg Steinalm Obernberg Gereit Pflersch St. Anton Pflersch Talstation Ladurns Pflersch Talstation Pflersch Giggelberg

Datum 11.09.2006 06.10.2006 09.10.2006 26.08.2007 27.08.2007 27.10.2007 05.08.2009 06.08.2009 06.08.2009 06.08.2009 05.09.2009 06.09.2009 03.10.2009 04.10.2009 31.10.2009 01.03.2010 01.03.2010 02.03.2010 28.03.2010 28.04.2010

*

0 = geringe Gefahr von Vogelschlagrisiko (Es besteht kaum Gefahr, dass die Vögel nachts an die Rotoren des Windparks fliegen und sich verletzen oder umkommen)

und Dolomiten bis in das Brunecker Becken. Frühjahrszug Anhand der vorliegenden Untersuchungsergebnisse kann festgehalten werden, dass das Brenner-

MTR Vogelschlagrisiko * 1.485 + 5.490 + 3.107 0 2.123 + 1.085 0 1.339 0 1.897 0/+ 3.107 0 935 + 2.645 + 2.454 + 1.138 ++ 5.612 ++ 4.249 ++ 886 +/++ 1.189 0 4.368 0/+ 1.193 0 5.371 ++ 1.057 0

Daten: Umweltbüro Trifolium Bozen, Kurt Kusstatscher + = erhöhte Gefahr von Vogelschlagrisiko ++ = stark erhöhte Gefahr von Vogelschlagrisiko

gebiet im Bereich der Hauptdurchzugsroute Etschtal-Bozen-Brenner (Süd-Nord-Achse) liegt. Die Vögel fliegen hauptsächlich durch das Sarntal über das Penser Joch und durch das obere Eisacktal/ südliche Wipptal (Roßkopfgebiet) in Richtung Brenner. Ein kleinerer Teil der

Zugvögel fliegt dem Etschtal entlang Richtung Nordwest bis Meran und wählt die Route Passeiertal, Jaufenpass, Brenner. Greifvögel scheinen ebenfalls diese Route zu bevorzugen. Herbstzug Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse bestätigen, dass der Herbstzug in Richtung Süden/ Südwest über das obere Wipptal (Nordtirol) in Richtung Brenner und von dort aus über das Penser Joch, über das Eisacktal bzw. über den Jaufenpass führt. Die Brut- und Tagzugvögel des Projektgebietes Da das Gebiet über einer Höhe von 1.800 m liegt, ist das Vorkommen von Brutvögeln auf jene Arten beschränkt, die dort noch einen geeigneten Lebensraum vorfinden. Die Erhebungen der vorhandenen Brutvögel geht auf mehrjährige Begehungsjahre zurück und wurden größtenteils von Johannes Ackerl (Fachbericht Avifauna, Sattelberg am Brenner 2008) durchgeführt. Während des Untersuchungszeitraumes konnten mindestens 58 Brutvogelarten und am Durchzug befindliche Zugvo-

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umwelt

„gefährdet“ und eine weitere Art als „potentiell gefährdet“ einzustufen. Die folgenden Vogelarten der An-

an den Rotorflügeln) oder erhebliche Störung von Brutgebieten bzw. Rast- und Überwinterungsgebieten. Neben diesen unmittel-

baren Gefahren (vor allem für Vögel und Fledermäuse) werden vor allem die baubegleitenden und regelmäßigen Wartungsmaßnahmen sowie die etwaige touristische Nutzung rings um die An-

• Gibt es lokale oder regionale Konzentrationen des Vogelzugs? • Handelt es sich um ein wichtiges Vogelschutzgebiet (IBA)? • Handelt es sich um ein Überwinterungsgebiet, ein Rastgebiet oder einen wichtigen Bewegungskorridor? • Gibt es ein Vorkommen von Rote-Liste-Arten oder lokal besonders schützenswerter Vogelarten (z. B. Auerhuhn-Lebensraum, Steinhuhn-Lebensraum)? • Gibt es im Gebiet Großvögel (Steinadler, Uhu, Weißstorch)? Die AVK (Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz Südtirol) unterstützt die Bemühungen für die Entwicklung und Einrichtung erneuerbarer Energieträger nach Kräften. Nichtsdestotrotz sollte man zur Kenntnis nehmen, dass es nicht Sinn macht, an jedem Ort einen Windpark zu errichten und jeden Bach zu verbauen. Vor allem deshalb nicht, weil es dafür zurzeit keine gesellschaftlich anerkannte Notwen-

lagen als problematisch empfunden (Erschließung alpiner oder hochalpiner Gebiete mit Straßen, Errichtung neuer Stromleitungen zwischen WKA und bestehendem Stromnetz). Nach den Empfehlungen der Schweizer Vogelwarte für die Errichtung von Windkraftanlagen sollten die folgenden Punkte abgeklärt werden:

digkeit gibt. Die mindestens 953 Wasserkraftwerke in Südtirol produzieren jährlich 5,9 Milliarden Kilowattstunden Strom. Der Jahresbedarf liegt in Südtirol bei drei Milliarden Kilowattstunden Strom. Zudem gibt es einen erheblichen Anteil an Strom aus Photovoltaikanlagen, der mangels geeigneter Stromleitungen (noch) nicht geE nutzt werden kann.

© Walter Stockner

gelarten festgestellt werden. Das entspricht etwa 41 Prozent der in Südtirol vorkommenden Brutvogelarten (Bundesland Tirol etwa

Wespenbussard (l.) und Rotmilan sind Tagzieher. 37 %). Es konnten weiters vier gefährdete Vogelarten für Südtirol, die als regelmäßige Brutvogelarten vorkommen, festgestellt werden. Davon sind eine Art mit „stark gefährdet“, zwei Arten mit

hang I/II-Listen der Europäischen Vogelschutzrichtlinie sind im Gebiet Sattelberg-Brenner festgestellt worden: Alpenschneehuhn, Auerhuhn, Birkhuhn, Steinadler, Steinhuhn, Grauspecht, Hasel-

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huhn und Schwarzspecht. Zwischen Vogelschutz und umweltfreundlicher Windenergienutzung besteht nicht grundsätzlich ein Konflikt; je nach Standort und Lebensraum kann sich aber ein Konflikt ergeben. Negative Auswirkungen durch die Windkraftanlagen (WKA) selbst sind möglich und bekannt geworden: Vogelschlag (durch den Aufprall

© Erich Gasser

Als „Vogelschlag“ bezeichnet man den Zusammenprall von Vögeln mit Objekten. Ebenso wie andere Lebewesen erkennen Vögel manchmal natürliche oder von Menschen erbaute Hindernisse in ihrem Flugraum nicht (wie etwa Fensterscheiben, Lärmschutzwände und Stromleitungen), deuten ihre Erscheinung falsch oder schaffen es nicht rechtzeitig, ihnen auszuweichen, und kollidieren mit ihnen. Dies kann zu Verletzungen und zum Tod der Tiere führen. Die Schäden am Hindernis sind meist gering; jedoch kann Vogelschlag für Fahr- und besonders Flugzeuge zu ernsten Gefahrensituationen führen. Für Flugzeuge bzw. Flugplätze sind daher Tests für ihre Zulassung vorgeschrieben.

© Erich Gasser

> Vogelschlag-Risiko


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Ein Leben wie im Krimi

> Als Jugendlicher verschlang er Krimis von Agatha Christie. Ein paar Jahre später wurde sein Alltag selbst zu einem. Helmut Mair aus Gasteig ist vor neun Jahren nach Orlando ausgewandert – in eine der gefährlichsten Städte der Vereinigten Staaten.

Orlando liegt im US-Bundesstaat Florida und gilt als „Touristen-Hauptstadt der USA". Sie wurde nach Jahren an der Spitze erst 2009 von New York mit 45,3 Millionen Besuchern überholt.

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Freiheit, Neues, Abenteuer. Von einem Amerika, wie er es aus seinen Lieblingsbüchern und -filmen kannte, träumte Helmut Mair schon immer. Auch während er die Kaufmännische Lehranstalt für Wirtschaft und Tourismus in Sterzing besuchte, den zehnmonatigen Militärdienst in Trient antrat, fünf Jahre als Buchhalter bei einem Wirtschafts- und Steuerberater und zwei Jahre lang als Büroangestellter bei der Roßkopf-Seilbahn arbeitete. Ja, nach Amerika wollte er! 2005 packte der gebürtige Gasteiger seine Koffer und wanderte aus. Sein Ziel: Orlando, Florida. Orlando und Umgebung zählt mit seinen 2.000.000 Einwohnern zu den bevölkerungsreichsten Städten Floridas. Viele Einwohner sind arm und von Großstädten in nördlichen Staaten hierher gekommen, weil sie „raus wollten aus der Enge“ und auf eine bessere Zukunft hofften – eine Zukunft trotz Armut. Orlando ist preiswert wie kaum eine andere Stadt in der Gegend. Was im Norden eine Wohnung kostet, zahlt man hier im Süden für ein nettes Einfamilienhaus. Ein Mekka für Menschen mit niedrigem Einkommen. Doch der Schein trügt. Die günstigen Häuser stehen oft in einer „schlechten Gegend“, ungelernte Arbeitskräfte finden nur im Tourismus Jobs und die „entry level jobs“ sind schlecht bezahlt. Statt sich auszubilden, müssen zugewanderte Jugendliche oft arbeiten gehen und geraten dabei nicht selten auf die schiefe Bahn. Noch immer zählt Orlando zu den zehn gefährlichsten Städten der Vereinigten Staaten. Die Zeitungen sind jeden Tag voll von Meldungen über Einbrüche, Gewalt, Diebstähle, Drogendelikte und Morde. Rund 5.700 Häftlinge sitzen derzeit in Orlandos Gefängnissen ihre Strafe ab. Helmut hat bis zum Sommer 2011 in der Kriminalabteilung des Hauptgerichtes in Orlando gearbeitet – als so genannter „Operations Su-

pervisor“. Drei Jahre lang war er in der Gerichtsaußenstelle im Gefängnis verantwortlich für 15 Mitarbeiter, die 24 Stunden am Tag den Papierkrieg erledigen mussten, der anfällt, wenn ein neuer Häftling im Gefängnis abgeliefert wird. In dieser Zeit hat Helmut das harte Gefängnisleben der Insassen miterlebt: die monotonen Tagesabläufe und täglichen brutalen Auseinandersetzungen zwischen Drogendealern, Räubern und Gewaltverbrechern, die auf engstem Raum miteinander leben müssen. Der schlimmste Fall, den Helmut bearbeitet hat, war „Casey Anthony“. Casey Anthony war angeklagt, ihre kleine Tochter getötet und deren Leiche im Wald verscharrt zu haben. Die Beweislast war erdrückend. Und doch fanden die Geschworenen „begründete Zweifel“ an der Tat. Die Hauptangeklagte wurde freigesprochen. Der Fall schockierte die Welt. Schockiert ist die Welt auch über die Todesstrafe, die in Amerika immer noch angewandt wird. Man könne stundenlang diskutieren, ob sie gerecht ist, meint Helmut. Fakt sei aber, dass die Giftspritze abschreckt und Kriminelle sich seitdem zweimal überlegen, wie weit sie bei einer Straftat gehen. Bevor Helmut im Herbst 2012 zum stellvertretenden Abteilungsleiter (Assistant Division Manager) der Verkehrsabteilung am Gericht befördert wurde, war er für die Strafen- und Gebühreneinhebungsstelle am Gericht verantwortlich. Auch dies war kein leichter Job, denn die Zahlungsmoral in Florida ist schlecht und die Arbeitslosenrate hoch. Helmut ist heute als stellvertretender Abteilungsleiter der Verkehrsabteilung am Gericht für 60 Angestellte verantwortlich. „Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass man es mit einer altersmäßig inhomogenen und einer sich aus verschiedens-


ten Generationen rekrutierenden Belegschaft zu tun hat“, so Helmut. Die Beschäftigten gehören unterschiedlichen Generationen an, mit unterschiedlichen Ansichten zu Arbeit, Management und Moral ... Seit sieben Jahren hat Helmut auch einen Zweitjob: Teilzeitarbeit im Freizeit- und Vergnügungspark Walt Disney World – in einer Minigolfanlage, einer der größten auf der Welt. Auch Disney World ist eine Welt, die Helmut in den Bann zieht. Die Welt der Farben, der Spiele und der Illusion. Trotz der hohen Kriminalitätsrate wachsen in und um Orlando Freizeitparks wie Unkraut aus dem Boden: 50 sind es mittlerweile, darunter Universal Studios, SeaWorld und Legoland. Die Grundstückspreise sind günstig, die Temperaturen sommerlich – wie geschaffen für Investoren und Touristen. Freizeit war für Helmut bis vor kurzem ein Fremdwort. Er studierte am Community College, um danach auf die Uni gehen zu dürfen. 2010 schloss er den „Bachelor in Business Administration“, Fachrichtung Management, ab. 2011 schob er den „Master in Business Administration“ nach. Keine Zeit also für Sonne und Strand. Helmut hat schon die nächsten

Pläne. Bald möchte er in die Privatwirtschaft wechseln und für einen internationalen Betrieb arbeiten. Er will sich fortbilden, vor allem in „Corporate Finance“ und „International Management“, weil das seine Chancen auf Arbeit erhöhe. Auch tüftle er an einer Geschäftsidee ... An welcher, verrät er noch nicht. Neben seinem beruflichen Glück hat Helmut auch sein privates gefunden. 2011 ist er zum ersten Mal Vater geworden, im August 2012 gab er seiner Freundin Silvia das Ja-Wort. Er kaufte sich ein nettes Einfamilienhaus – in einer ruhigen Gegend, außerhalb von Orlando. Natürlich vermisse er die Südtiroler Küche, Gasteig und die Kochkünste seiner Mutter, meint Helmut, oft denke er an die Berge, an seine Freunde im Wipptal, mit denen er Kontakte pflege. Seiner Frau und vor allem seiner Tochter Lena möchte er seine Kultur und die deutsche Sprache näher bringen. Südtirol – die Welt, in der zwar auch Krimis passieren, aber viel seltener als in Orlando. Ob er irgendwann nach Südtirol zurückkehren wird, weiß er nicht. Irgendwann vielleicht. „Mal sehen, ausschließen möchte ich es nicht.“ rb

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GESELLSCHAFT

„Das Lesen der Landschaft“

(v. l.) Martin Heiss (2.), Matthias Messner (1.) und Kevin Holzer (3.)

Bei der Landesmeisterschaft für praktische Berufe, die Anfang Oktober im Rahmen der Bildungsmesse „Futurum“ in Bozen abgehalten wurde, bewältigten 192 Jugendliche aus 26 verschiedenen Berufen drei Tage lang die unterschiedlichsten Wettbewerbsaufgaben. Die Leistungen der Lehrlinge und Gesellen aus Handwerk, Gastronomie und Landwirtschaft wurden von einer Expertenjury begutachtet und bewertet. Unter den zahlreichen Teilnehmern waren auch die beiden Wipptaler Matthias Messner aus Pfitsch (Hans&Luis OHG) und Kevin Holzer aus Gossensaß (Mader GmbH), die in der Sparte „Installateure für Heizungs- und sanitäre Anlagen“ den 1. bzw. 3. Platz holten.

> Gesamttiroler Chronistentreffen Mitte Oktober fand in Fließ im Tiroler Oberland das diesjährige Gesamttiroler Chronistentreffen statt, an dem Chronisten aus allen Teilen Tirols teilnahmen. Auch die Wipptaler Chronisten waren dabei. Nach einer Einführung durch Bürgermeister Hans Peter Bock begrüßten die Landesvorsitzenden Rita Thaler Wieser (Südtirol) und Helmut Hörmann (Tirol) die Tagungsteilnehmer, Margot Pizzini überbrachte die Grüße des Landesarchivs Bozen. Anschließend berichteten die Chronisten über ihre Tätigkeit und besichtigten den „Oberländer Dom“ und das archäologische Museum in Fließ. Auf dem Programm stand auch eine Fahrt auf der Panoramastraße zum bronzezeitlichen Brandopferplatz am „Gachen Blick“.

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Tagtäglich berichten die Medien weltweit über Unwetter und Naturereignisse, die oft verheerende Auswirkungen haben und das Landschaftsbild verändern und prägen. Manche Naturereignisse haben markante Spuren hinterlassen, die auch noch nach Jahrtausenden in der Landschaft „lesbar“ sind. Nach dem Motto „Das Lesen der Landschaft“ organisierte die Landesabteilung für Wasserschutzbauten im Zuge des EUProjekts „Einzugsgebietsplan Mareiterbach“ vor kurzem in Ridnaun eine landschaftskundliche Wanderung mit Landesgeologen Volkmar Mair. Bei der Exkursion wurden die Teilnehmer, ausgehend von der Waldlandschaft in Maiern, bis hinauf ins Hochgebirge auf fast 3.000 Höhenmeter geführt. Dabei wurden Entstehung, Beschaffenheit und Gliederung der Landschaft aufgezeigt und erörtert. Dem fachkundigen Geologen ist es gelungen, die Exkursionsteilnehmer zum „Lesen der Landschaft“ zu animieren. Er zeigte auf, wie die Landschaft durch verschiedene Prozesse gegliedert, welche Kräfte sie geformt und wie sie unter Einwirkung von Wasser,

Wind, Wärme, Frost, Gletscher und Klimaveränderungen geprägt und im Laufe der Jahrtausende verändert wurde. Mair betonte, dass es kaum ein anderes so

© Landesabteilung Wasserschutzbauten

© lvh

> Messner und Holzer punkten bei Landesmeisterschaft

kleines Land mit so großer Gesteinsvielfalt gebe, und wies auf die Einzigartigkeit der Landschaftsbeschaffenheit im Bereich rund um die Gemeindegebiete von Ratschings und Sterzing hin. „Hier treffen auf einzigartige Weise drei völlig verschiedene Gesteinsformationen aufeinander und erzählen im Umkreis von rund 800 Metern ihre vollkommen unterschiedlichen Entstehungsgeschichten“, so Mair.

Alpine Pearls tagen in Ratschings Der Verein „Alpine Pearls“ gilt als Netzwerk projekten aus ausgewählten Perlen, der Präund Dachmarke von 29 der schönsten Feri- sentation der zwei neuen Bewerberorte und enorte in den Alpen und macht sich für nach- dem Workshop „Zukunft Alpine Pearls“ stanhaltigen und sanft-mobilen Tourismus stark. Auf der dreitägigen Mitgliederversammlung der Alpine Pearls Mitte Oktober in Ratschings wurden die Weichen für wichtige Neuerungen gestellt. Der 2006 als Verein gegründete, alpenweite Zusammenschluss zur Förderung der sanften Mobilität im Tourismus orTV-Präsident Norbert Haller (l.) und TV-Direktor Thomas Gschliesser (r.) ganisiert sich fortan im „Europäischen mit Alpine-Pearls-Funktionären Verbund zur territorialen Zusammenarbeit“ (EVTZ). Diese Organisation mit eigener den in Ratschings auch die Besichtigung der Rechts- und Geschäftsfähigkeit erleichtert BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, eine Eund fördert die grenzüberschreitende trans- Bike-Tour und die Begehung der Burkhardnationale und interregionale Zusammenar- klamm in Ridnaun auf dem Programm. Die Tourismusgemeinden Les Diablerets beit der Mitglieder. Neben einer Ausstellung von innovativen E- (Schweiz) und Mals werden ab Jänner 2015 Fahrzeugen, Präsentationen von Leuchtturm- offiziell als neue Mitglieder aufgenommen.


Florianijünger auf der Zugspitze Mitte September statteten die Mitglieder des Bezirksfeuerwehrverbandes Wipptal dem Bezirksfeuerwehrverband InnsbruckLand einen Besuch ab. Eingeladen waren dazu die Mitglieder des Bezirksausschusses, die Bürgermeister des Bezirks, die Sachgebietsleiter, die Feuerwehrkommandanten und ihre Stellvertreter. Der Ausflug bildete den Abschluss der im nächsten Jahr zu Ende gehenden Funktionsperiode. Nach einer Fahrt mit der legendären Bahn auf die Zugspitze und den Besuch des dortigen Oktoberfestes führte der Weg weiter nach Telfs an die Lan-

desfeuerwehrschule Tirol. Dort wurde die Wipptaler Abordnung durch die verschiedenen Räumlichkeiten geführt. Vor der Heimfahrt stand noch eine Stärkung

in der Landesfeuerwehrschule auf dem Programm, wo sich den Mitgliedern beider Bezirksverbände die Gelegenheit für kameradschaftliche Gespräche bot.

Floristische Werkstücke Anfang Oktober trafen sich im Vereinshaus von Gasteig auf Einladung des Bildungsausschusses

Jaufental/ Gasteig 13 Frauen, um floristische Werkstücke nach den fünf Elementen/ Jahreszeiten mit der Meisterfloristin Sabrina Rai-

ner aus Jaufental anzufertigen. Die Frauen kreierten herbstliche Dekorationen aus Draht und Naturmaterialen entsprechend dem Element Metall, das dem Herbst zugeordnet ist. Am Ende des Nachmittages nahmen alle ihre selbst gefertigten Werkstücke mit nach Hause. Der Kurs umfasst fünf Einheiten nach den fünf Elementen und wird im nächsten Jahr fortgesetzt: Holz/ Frühling – Metall/ Herbst – Erde/ Spätsommer – Wasser/ Winter – Feuer/ Sommer.

Junge Musikanten Ende September verbrachte die Jugendkapelle „Brennerwind“ – ihr gehören Jungmusikanten der Musikkapellen Pflersch und Gossensaß an – ihr erstes Probenwochenende in der Ladurnerhütte. Neben den Proben für die nächsten Auftritte blieb genügend Zeit für Spaß und Spiel in und rund um die Hütte. Was die jungen Musikanten dabei gelernt hatten, bekamen die Kirchgänger bei einer Abendmesse in Gossensaß und einer Familienmesse in Pflersch zu hören. Erker 11 I 14

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GESELLSCHAFT

„Für ein soziales Südtirol“ > KVW-Senioren in Gsies

Die diesjährige Herbstfahrt führte die KVW-Senioren von Wiesen nach Gsies. Seniorenclubleiterin Rosmarie Plank und Ortsobmann Karl Kerer sorgten als Reiseleiter für Information und gute Laune. Nach einer Gemeinschaftsmesse in St. Martin und einem schmackhaften Mittagessen nutzten die 72 Senioren den freien Nachmittag für eine Wanderung zur Lourdeskapelle beim Preindl oder über den Kreuzweg nach St. Magdalena. Einige vergnügten sich auch beim Kartenspiel. Am Nachmittag nahm Obmann Kerer Ehrungen vor.

> Handarbeiten für einen guten Zweck

Eine Vielfalt handgemachter Produkte haben die KVW-Frauen an ihrem Verkaufsstand am Roten Teppich in Sterzing Ende September feilgeboten. Der Erlös kommt bedürftigen Familien im Wipptal und anderen wohltätigen Zwecken zugute. Die KVWFrauen möchten die Aktion auch in Zukunft weiterführen.

> Faires Frühstück Bereits am Morgen sorgen schmackhafte Produkte aus dem Fairen Handel für einen guten Start in den Tag. Ein reichhaltiges Frühstück mit Honig, Marmelade, Keksen, Müesliriegeln, Kuchen, Kaffee, Tee und vielem mehr organisiert der Weltladen Sterzing am 16. November von 9.00 bis 12.00 Uhr im Kolpingsaal von Sterzing.

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Mehr als 50 Mitglieder aus 15 Ortsgruppen nahmen an der diesjährigen Gebietstagung des KVW Bezirks Wipptal in Gossensaß teil. Im Mittelpunkt stand dabei das Jahresthema „Stark im Miteinander – für ein soziales Südtirol“, das für die Werktätigen neue Impulse und Einsichten bringen soll. Nach Foto: Helga Mutschlechner Holzer Grußworten von Bezirksvorsitzendem Pepi Kotter und Pepi Girtler, Ortsvorsitzender in Gossensaß und Mitglied des Landesausschusses, stimmte Dekan Josef Knapp die Anwesenden auf den Abend ein. Referentin Margareth Fink plädierte für ein starkes Miteinander

der sozialen Kräfte im Land, vor allem um der Armut und den sozialen Nöten von Ausländern und

Migranten entgegenzuwirken. Mit einer lebhaften Diskussion über aktuelle Themen, u. a. die häufigen Gasunfälle am Brenner und die drohende Schließung des Krankenhauses Sterzing, wurde die Tagung geschlossen.

Am Kriegsschauplatz in Sexten Der Bildungsausschuss Sterzing organisierte kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Erker eine Exkursion in die Sextner Dolomiten. Dort hat der Verein „Bellum Aquilarum“ im Sektor I „Anderter Alpe“ ein Freilichtmuseum errichtet, das man in vier Stunden erwandern kann. Historikerin Sigrid Wisthaler, deren Urgroßvater an eben dieser Front gekämpft hatte, schilderte anschaulich den Kriegsalltag: von der Logistik des Materialtransports und der Verpflegung für die Soldaten über die Form der Nachrichtenübermittlung bis hin zum Einsatz der Kriegsgefangenen

als Lastenträger. Die Gruppe erfuhr vom Einsatz der „fliegenden Patrouille“ um Sepp Innerkofler, von den Strapazen im Winter und den Stellungen auf dem Vinatzerturm auf 2.965 m Höhe. Beeindruckend auch die Ausstellung „Unvergessen“ in der alten Volksschule in Sexten, wo das Leid und Elend der Bevölkerung von der Evakuierung der beiden Dörfer Sexten und Moos im Jahr 1915 bis zu deren Rückkehr in ihre zerschossenen und abgebrannten Häuser 1918 hautnah nachvollzogen werden konnte.

Caritas-Gebrauchtkleidersammlung Stichtag für die südtirolweite Gebrauchtkleidersammlung ist heuer am 8. November, wobei die gelben Caritas-Säcke in vielen Pfarreien bereits einen oder mehrere Tage zuvor eingesammelt und dann am Samstag weitertransportiert werden. Der Erlös aus dem Verkauf der Kleider wird für die Freiwilligenarbeit, die Hospizbewegung, die Schuldnerberatung und den Solidaritätsfonds für Menschen in Not eingesetzt.

In den 281 Südtiroler Pfarrgemeinden wurden seit September 400.000 gelbe Gebrauchtkleidersäcke verteilt. In manchen Ortschaften liegen die Säcke auch in Bäckereien und anderen Geschäften auf. Bei der Gebrauchtkleidersammlung sollten nur gut erhaltene Textilien, Schuhe und Taschen abgegeben werden. Im vergangenen Jahr wurden rund 800 Tonnen Gebrauchtkleider gesammelt.


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„Spaß am Tun“

Rezepte lesen, Einkaufsliste erstellen, einkaufen gehen, Zutaten vorbereiten, Gerichte zubereiten, aufräumen und ein feines Essen genießen. All diese Tätigkeiten bereiten in der Gruppe viel Spaß und Freude. Das haben auch heuer wieder neun Teilnehmer beim Sommerkochkurs im Sozialzentrum „Fugger“ erfahren dürfen. Mit dem Ziel, Fertigkeiten auszubauen, um die eigene Lebenskompetenz zu stärken und möglichst selbstbestimmt leben zu können, wurde dieser Kurs

Weihnachtsführungen in der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg

für Menschen mit Behinderung an fünf Tagen angeboten. Unter dem wachsamen Auge von Toni Kofler, dem Koch des Sozialzentrums, wurden die einzelnen Arbeitsschritte bis hin zum fertigen Gericht eingelernt und geübt. Es wurden einfache Gerichte gekocht, deren Zubereitung für die Teilnehmer auch zu Hause ohne Hilfe möglich ist. Auch Wunschgerichte wurden zubereitet, zur Gaumenfreude für die begeisterten Köche.

Die BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg bietet auch heuer wieder in der Advents- und Weihnachtszeit Führungen an, und zwar jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag/Feiertag um 11.15 Uhr (auch am 8. Dezember). Vom 26. bis 31. Dezember findet täglich um 11.15 Uhr eine Führung statt. Am 24. und 25. Dezember bleibt die BergbauWelt geschlossen. Gruppen erhalten auf Vormerkung auch außerhalb der angegebenen Zeiten eine Führung. Die Führungszeiten sind auf den Busfahrplan abgestimmt. Der Linienbus nach Ridnaun fährt in Sterzing um 10.31 Uhr ab; die Rückfahrt erfolgt um 13.50 Uhr oder 14.50 Uhr. Die BergbauWelt betreibt am Sterzinger Weihnachtsmarkt wieder einen Verkaufsstand mit Mineralien, Bergbausouvenirs und Schmuck. Heuer neu: die Ausstellung über das Leben, die harte Arbeit sowie das Schicksal von Schneeberger Knappen in der Rathausgalerie! Infos: www.ridnaun-schneeberg.it oder 0472 656364

Weihnachten im Schuhkarton Unter dem Motto „Mit kleinen Dingen Großes bewirken“ startete Anfang Oktober wieder die Geschenkaktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Noch bis zum 15. November ruft der Verein „Geschenke der Hoffnung“ dazu auf, einen mit kleinen Geschenken wie Kleidung, Spielsachen, Schulmaterialien, Hygieneartikeln oder Süßigkeiten gefüllten Schuhkarton abzugeben. Die Schuhkartons aus Südtirol werden heuer an bedürftige Kinder in Moldawien verteilt. Informationen dazu, was beim Packen zu beachten ist und wo die Kartons abgegeben werden können, gibt es unter www.weihnachten-im-schuhkarton. at oder unter der Hotline 366 3741116.

Visite guidate nel Mondo delle Miniere Ridanna-Monteneve Il Mondo delle Miniere Ridanna-Monteneve organizza nel mese di dicembre delle visite guidate ogni mercoledì, sabato e domenica/festivo alle ore 11.15, dal 26 al 31 dicembre ogni giorno. Il 24 e 25 dicembre il Mondo delle Miniere rimane chiuso. Gruppi su prenotazione possono visitare il museo anche fuori orario. Anche quest’anno esiste il collegamento con il servizio pubblico da Vipiteno in Val Ridanna: il pullman n° 312 parte da Vipiteno alle ore 10.31, con ritorno alle ore 13.50 oppure 14.50. Info: www.ridanna-monteneve.it, tel. 0472 656364

> Vortrag

Leben ohne Sucht Der Jugendbeirat von Ratschings veranstaltet am 2. Dezember um 19.30 Uhr in Gasteig einen Vortrag mit Konrad Fissneider. Fissneider war viele Jahre lang suchtkrank und arbeitet nun als Mitarbeiter zur Drogenprävention. Beim Vortrag berichtet er von seinem Leben in der Abhängigkeit und geht anschließend auf Fragen der Teilnehmer ein. Die Teilnahme am Vortrag ist kostenlos. Erker 11 I 14

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GESELLSCHAFT

> Taizé für Jugendliche

Aus dem Jugendtreff Sterzing Regionale Kultur & Migranten

Ende August begleiteten die Jugenddienste Wipptal und Taufers 30 Jugendliche nach Taizé. Es war eine neue Erfahrung, welche die Jugendlichen auf dem Hügel von Taizè inmitten 2.000 junger Menschen machten. Gemeinsam verbrachten sie eine Woche im Zeltlager und beteiligten sich am Tagesablauf der ökumenischen Brüdergemeinschaft: dreimal am Tag Gebet in der Kirche sowie Teilnahme an Workshops und Gruppengesprächen. Die Jugendlichen organisierten und übernahmen alle anfallenden Aufgaben wie Essensausgabe, Hilfsdienste, Abwaschdienst, Reinigung oder Müllsammeln. Das einfache Leben ohne jede Spur von täglichem Luxus, den jeder zu Hause hat, sowie die voll gefüllte Kirche mit Jugendlichen, die gemeinsam singen und beten, beeindruckte die Jugendlichen am meisten.

Im Jugendtreff Sterzing ist ein Schwerpunkt die Arbeit mit Jugendlichen, die einen Migrationshintergrund haben. Dabei wird versucht, auch re© arm gionale Kultur und Geschichte in lockerer Form zu vermitteln. Dafür eignen sich Ausflüge und Fahrten. Zum zweiten Mal ging es Ende September über den Brenner. In Innsbruck standen das Bergisel-Stadion mit dem Tirol-Panorama und die Altstadt mit dem Goldenen Dachl auf dem Programm. Auf großes Interesse bei den teilnehmenden Jugendlichen stieß die Baugeschichte der Europabrücke. „WORK & FUN“ Basierend auf den positiven Erfahrungen, welche die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Wipptal im Sommer 2009 mit dem Projekt „Work & Fun“ gemacht haben, wurde es in abgeänderter Form im Juli vom Jugendtreff Sterzing erneut umgesetzt. In drei spannenden Wochen für Jugendliche ab elf Jahren ging es um aktives Lernen, selbstständiges

und eigenverantwortliches Handeln, Einschätzen von Grenzen, Sprachförderung und erlebnisorientierte Freizeitaktivitäten. Von fünf Tagen je Projektwoche wurde drei Tage „gearbeitet“. Von Montag bis Mittwoch hatten Jugendliche die Möglichkeit, mit leichten, gemeinwohlorientierten Arbeitsaufgaben die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten auszuloten. Die Einsatzfelder wurden in Kooperation mit dem Bauhof Sterzing abgestimmt. Öffentliche Grünanlagen und Parks wurden gepflegt, auf Rad- und Wanderwegen Müll eingesammelt. Die Jugendlichen „verdienten“ sich dadurch zwei Tage Freizeitprogramm auf Bootstouren, in Hochseil-

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gärten oder an Badeteichen. Was unternommen wurde, konnten die Jugendlichen selbst entscheiden. Positiv von den Jugendlichen aufgenommen wurde, dass sie während der Projekttage auf das Handy verzichten mussten. Dadurch konnten sie eine andere Qualität der Kommunikation erfahren. Spielenachmittage rundeten das Angebot ab. 18 Jugendliche beteiligten sich an den drei Projektwochen, die in Kooperation mit der Stadtgemeinde Sterzing und dem Sozialsprengel Wipptal durchgeführt wurden.

> „Zivilcourage – und wos tua i?“

„Wohlstandsgesellschaft – Chancen und Risiken für junge Menschen“ 2. Wipptaler Jugendgespräch

Bei der diesjährigen Herbsttagung Südtirols Katholischer Jugend (SKJ) bekamen Manuela Seehauser und Silvia Bacher, beide aus Stilfes, das Abschlussdiplom des Lehrganges „Grundkurs Jugendleiterinnen“ überreicht. Beide vertreten den Bezirk Wipptal im Hauptausschuss der SKJ. Das Jahresthema des Jugendvereins lautet „Zivilcourage – und wos tua i?“ Zu diesem Thema wird die Ortsgruppe Stilfes eine Aktion organisieren. Südtirols Katholische Jugend hat 100 Ortsgruppen mit 2.879 Mitgliedern.

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„Wohlstand und Wohlbefinden sind nicht dasselbe“, meinte Altlandeshauptmann Luis Durnwalder vor einigen Jahren am Ende der Sozialgespräche. „In den letzten Jahren haben wir uns sehr um den Wohlstand gekümmert – als Einzelne und als Gesellschaft – und dabei sehr viel an Wohlbefinden eingebüßt. Nun ist auch der Wohlstand bedroht und immer mehr Menschen fragen sich: Was ist das eigentliche Ziel unseres Lebens? Kann Quantität ohne Qualität bestehen und uns glücklich machen? Auch stellt sich die Frage nach zukunftsfähigen Modellen für die Jugend, die oft unter einer verstellten Einschätzung ihrer selbst leidet. Was hat man ihr beigebracht und vorgelebt?

Kann man damit glücklich werden? Ja, im Glücklichwerden, darin besteht der wirkliche Sinn unseres Lebens. Aber dieser Zustand kann nur durch eine solidarische Lebenshaltung erreicht werden, egal was von Medien und Werbung vorgegaukelt wird.“ Zu dieser herausfordernden Thematik spricht im Rahmen des 2. Wipptaler Jugendgesprächs Paolo Renner (im Bild), Dekan der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen, am 13. November um 19.30 Uhr im Raiffeisensaal in Sterzing. Anschließend gibt es die Möglichkeit zur Diskussion. Eingeladen sind Jugendliche, Eltern und Interessierte. Der Eintritt ist frei.


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Zahnfleischerkrankungen PARODONTITIS Auf allen Zahnflächen, auch in den Zahnzwischenräumen, bilden sich laufend bakterielle Beläge (Plaque). Werden diese nicht regelmäßig entfernt, verursachen sie eine Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis).

Es gibt verschiedene Stadien einer Zahnfleischerkrankung: Gingivitis: Die Endung „-itis“ bezeichnet im medizinischen Sprachgebrauch immer eine Entzündung. Bei einer Gingivitis handelt es sich um das früheste Stadium einer Zahnfleischerkrankung - eine Entzündung des Zahnfleisches aufgrund der bakteriellen Plaqueablagerung am Zahnfleischrand. Plaque ist ein klebriger, farbloser bis weißlicher Bakterienbelag (Biofilm), der ständig an den Zahnoberflächen entsteht. Wird die Plaque nicht durch tägliches Putzen und Reinigung der Zahnzwischenräume entfernt, dann produzieren diese Bakterien Toxine (Giftstoffe), die in das Gewebe des Zahnfleisches eindringen und zu einer Zahnfleischentzündung führen. Der zunächst weiche Zahnbelag härtet bei Nichtentfernen der Plaque durch Speichelbestandteile aus und bildet den Zahnstein, den Sie selbst nicht mehr entfernen können.
Bei einer Gingivitis zeigt sich meistens ein gerötetes, geschwollenes und empfindliches Zahnfleisch, das nicht mehr straff am Zahn anliegt. Möglicherweise treten während des Putzens und der Zahnzwischenraum-Reinigung Blutungen auf. In diesem frühen Stadium einer Zahnfleischerkrankung kann der Schaden wieder völlig behoben werden, da der Knochen und das Bindegewebe, die den Zahn in seiner Position halten, noch nicht betroffen sind.

Parodontitis: Eine unbehandelte, chronische Gingivitis kann zu einer Parodontitis führen. Parodontitis ist eine bakteriell bedingte, zum Teil eitrige Erkrankung, die zunächst als Zahnfleischentzündung beginnt und sich in die tieferen Anteile des Parodonts ausbreitet. Nun wird der Zahnhalteapparat dauerhaft geschädigt. Glücklicherweise sind nicht immer alle Zähne betroffen - Parodontitis kann sich auch nur an einzelnen Zähnen manifestieren. Als Folge der sich ausbreitenden Entzündung kommt es zu einem Abbau von Verankerungsfasern und Knochen, eine Zahnfleischtasche entsteht. Bei Fortschreiten der Entzündung kommt es zur Ausbildung von immer tiefer werdenden Zahnfleischtaschen, die sich wiederum mit Plaque füllen und somit die Infektion weiter unterhalten. Je tiefer die Zahnfleischtasche, desto aggressiver die Bakterien. Durch Abwehrvorgänge im Körper kommt es zum Abbau der Verankerungsfasern und des Knochens. Die Zähne verlieren zunehmend an Halt, werden locker und können ihre Stellung verändern. Diese Zeichen der Erkrankung werden vom Patienten leider meist sehr spät bemerkt. Wird die Entzündung nicht behandelt, kann der betroffene Zahn früher oder später verloren gehen. Allgemeinfolgen der Parodontitis: Schlechte Zähne können dem ganzen Organismus schaden. 80 Prozent aller Mitteleuropäer über vierzig leiden an dieser Infektionskrankheit, die sie in Gefahr bringt, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Paodontitisbakterien wurden in Plaques der Herzkranzgefäße nachgewiesen! Kaum einer weiß von der Invasion im Mund, die man nur unter dem Mikroskop sieht. Das Gesundheitsrisiko heißt Parodontitis - es lauert in der Mundhöhle und wird von den meisten als ein bisschen Zahnfleischbluten verharmlost. Dabei kostet es die Mitteleuropäer längst mehr Zähne als die gefürchtete Karies. Und wird immer wieder als Ursache neuer Störungen im Körper enttarnt. So wird die Parodontitis unter anderem mit

Frühgeburten, Herzinfarkt und Diabetes in Verbindung gebracht. Behandlung der Parodontitis: Während die parodontale Erkrankung nicht ausgeheilt werden kann, wird sie durch eine systematische Behandlung meist zum Stillstand gebracht. Grundlage jeder Behandlung ist dabei die vollständige Beseitigung der verursachenden bakteriellen Plaque.

Befunderhebung, Diagnose und Prognose Nach Beurteilung der jeweiligen Mundsituation und Prognose der einzelnen Zähne wird eine individuelle Planung der notwendigen Behandlungsschritte gemacht. Das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten reicht von der Reinigung der Wurzeloberfläche mit unterschiedlichen Instrumenten über photodynamische Laserbehandlung bis hin zur geführten Knochenregeneration (GBR). Für weitere Details verweisen wir auf unsere Webseite www.solderer.it.

Dr. Solderer Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde imPlantologie und Parodontologie Praxis Sterzing Bahnhofstraße 5 39049 Sterzing Tel. & Fax: +39 0472 766 257 sterzing@solderer.it www.solderer.it Ordinationszeiten Mo-Fr: 8.00 - 16.00 Uhr

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Foto: Oskar Brunner

GESELLSCHAFT

Sterzinger Tuifltog

Nikolausumzug – ein archaischer Brauch, in diesem Jahr mit einigen Neuerungen Am 5. Dezember, dem Vorabend zing existiert, ist nicht bekannt. gestellt. Diese Spiele wurden in undes Nikolaustages, ist in Sterzing Eine Attraktion besonderer Art serem Raum durch die in den umwieder der Teufel los. Einer lan- scheint der archaische Brauch seit liegenden Bergwerken arbeitenden gen Tradition folgend herrscht an uralter Zeit zu sein, heute weit über Knappen verbreitet. Auch in der diesem Tag in Sterzings Innenstadt die Grenzen des Wipptales hinaus. Stadtgasse von Sterzing wurden wildes Treiben, wenn mit dem Heili- Bekannt sind Umzüge in ähnlicher solche Spiele aufgeführt. gen Nikolaus, begleitet von Knecht Form in Sterzing seit den Zwischen- Wer in Sterzing „Tuifl“ werden will, Ruprecht, Hirten, Mohren und ei- kriegsjahren. Gesicherte Aufzeich- muss einem ungeschriebenen Gener Engelsschar setz folgend unverhei– Symbol des Guratet sein und zunächst ten – wild tobeneinmal als Mohr den Heide und Furcht erligen begleiten. Und am regende HöllenEnde ein Aufnahmeritugestalten – Symal bestehen, das es einstbol des Bösen – mals in sich hatte und gar mit ihren Ruten manchen zu guter Letzt durch die Gassen noch davor abschreckte. streifen. Bei ihren Die Probe gibt es nach Streifzügen mit wie vor, wenngleich sie dem feuerspeienheute nicht mehr ganz so den Höllenwagen schlimm sein soll. sorgen die rußgeDetail am Rande: In eiBild aus dem Jahr 1938: In den 1930er Jahren organisierte Hubert Müller schwärzten Kram- den Nikolausumzug in Sterzing. nem Jahr, es muss um pusse für manch 1955 gewesen sein, war schwarzes Gesicht. Besonders arge nungen über einen besonders auf- der Umzug fest in Frauenhand: Alle „Tuifltratzer“ werden auch von der wändigen Einzug gibt es aus dem Krampusse wurden auf Initiative eiRute nicht verschont. Diese verfol- Jahr 1929. Aus dieser Zeit sind auch ner Jugendgruppe von Frauen gegen den Tross – mit mehr oder we- die ältesten Fotografien erhalten. spielt – und auch als Nikolaus zog niger großem Sicherheitsabstand – Bengalische Feuer und beeindru- eine Frau durch Sterzings Gassen. bereits am Nachmittag, wenn der ckende Masken belebten damals Eine frühe Form der Emanzipation! Nikolaus seine Hausbesuche ab- den von den Gebrüdern Kleewein Vom Nordpark ausgehend, zieht stattet. Während die Kleinkinder organisierten Zug. Erstmals kam der Nikolaus in Sterzing auch heunoch ehrfurchtsvoll „Nikolaus ist dabei auch ein motorisiertes Fahr- er um 18.00 Uhr durch die Alt- und ein guter Mann ...“ singen, prahlen zeug (Feuerwehrauto) zum Einsatz. Neustadt. Und verteilt dabei Säckdie etwas Größeren „Heint gian mir Ob es sich bei den in Sterzing und chen – rund 1.000 an der Zahl. OrTuifl tratzn!“. im Tiroler Raum üblichen Umzü- ganisiert wird der Umzug vom Tuiflgen tatsächlich um ein Überbleib- verein Sterzing. Die besten Kleider Seit wann der Nikolauseinzug – sel alter Nikolausspiele handelt, die sollten an diesem Abend besser im volkstümlich als Tuifltag bekannt – für Tirol aus dem 15. und 16. Jahr- Schrank bleiben. in der heute üblichen Form in Ster- hundert überliefert sind, sei dahinlg

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> Drei Fragen an PaulI Frick vom Tuiflverein Sterzing Was ist neu in diesem Jahr am Nikolausumzug? Unsere junge, motivierte Gruppe, die den Brauch weiterführt, hat heuer einige neue Attraktionen vorgesehen und den Umzug erweitert. Mehr soll vorerst nicht verraten werden. Vom 22. November bis zum 8. Dezember gibt es zudem in der Rathausgalerie von Sterzing eine Fotoausstellung über den Nikolausbrauch in Sterzing zu sehen. Bürger, die noch alte Fotos zu Hause haben, bitten wir, diese in der Metzgerei „Frick“ zur Ablichtung vorbeizubringen. Dem „Tuiftog“ fiebern alljährlich vor allem die Jugendlichen entgegen. Nicht nur. Auf den Nikolaus freuen sich besonders auch die vielen Kinder und Familien. Auch dem Krankenhaus und dem Altenheim statten wir einen Besuch ab. Damit wir all die Hausbesuche schaffen, ist bereits am Nachmittag der Nikolaus unterwegs. Vorbestellungen nimmt der Tourismusverein Sterzing (Tel. 765325) entgegen. Ein Brauch also, der aus Sterzing nicht wegzudenken ist. Auf keinen Fall. Der Nikolausabend ist seit unzähligen Jahren ein fixer Teil von Sterzing. Er soll auch in Zukunft vor allem ein Brauch von Sterzingern für alle Wipptaler sein.


GESELLSCHAFT

Neuer Bus für Sportgymnasium Im Beisein von Christoph Oberrauch, Verwaltungsrat der Stiftung Sparkasse, und Margareth Volgger, Leiterin der Sparkassenfiliale Sterzing, nahmen kürzlich Vize-Direktorin Sybille Mitterhofer, Sportkoordinator Werner Holzer und einige Sportschüler einen neuen Bus für das Sportgymnasium in Empfang. Nachdem das Sportgymnasium Sterzing nun schon über Jahre eine große Anzahl an Athleten verschiedener Disziplinen betreut und die Notwendigkeit eines weiteren Busses immer größer geworden ist, hatte sich die Stiftung Sparkasse bereit erklärt, der Schule diesbezüglich erneut

finanziell unter die Arme zu greifen. Durch den zweiten Bus

kann der Transport zu den Trainingsorten und Wettkampfstätten einfacher abgewickelt werden. Zudem stellt die Stiftung Sparkasse der Sportschule jährlich einen Beitrag zur Verfügung, mit dem sportlich und schulisch erfolgreiche Athleten unterstützt werden.

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geschichte I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg

Wenn der Sohn nicht mehr heimkehren will David Haller aus Ridnaun bleibt in Sibirien

Von Brigitte Strauß

„Levedinge 14.II.1937* […] Lieber Bruder du hast mir schreiben lassen, was du mit dem Hof tun sollst. Was glaubst du denn lieber Gottfried, den Hof den du 22 Jahre gearbeitet und dazu noch Pacht bezahlt hast. Dass ich wirklich so ein Herz habe zu kommen und dich mit deiner Familie fortzuschaffen?“ Diese Zeilen erreichten Gottfried Haller vom Angerhof in der Gasse in Ridnaun im Jahr 1937. Den Brief schickte dessen Bruder, David Haller, aus dem Distrikt Tarsky im Bezirk Omsk in Westsibirien. David, der eigentliche Hoferbe und Angerbauer, war während des Ersten Weltkrieges in russische Kriegsgefangenschaft geraten. Damit war er einer von etwa 16.000 bis 17.000 Tiroler Soldaten, die während des Ersten Weltkrieges in russische Kriegsgefangenschaft geraten waren. Den Großteil seiner Mitgefangenen einte, bei all den unterschiedlichen Erfahrungen, die sie machten, wohl eines, und zwar die große Sehnsucht nach einer raschen Heimkehr. David Haller bildete eine Ausnahme. Nach Kriegsende entschied er sich gegen eine Rückkehr in die Heimat. Er hatte in Si-

birien eine Frau kennen gelernt und mit ihr eine Familie gegründet. Die Entscheidung des ältesten Sohnes wollte die Mutter jedoch nie akzeptieren. Dem Bruder Gottfried, der inzwischen den Hof bewirtschaftete, bescherte sie Jahrzehnte der Unsicherheit – bis zu dem Zeitpunkt, als nach dem Tod der Mutter der oben zitierte Brief am Angerhof eintraf. Bis dahin hatte sich die Mutter einer Übernahme des Hofes durch Gottfried entgegengestellt. Die Erinnerung an „den David“, der in Sibirien geblieben war, wird bis heute in der Familie Haller bewahrt und weitergegeben. Die derzeitige Angerbäuerin Anni Haller erzählt von der ungewöhnlichen Entscheidung des Großonkels. Das Gespräch fand im Rahmen der Vorbereitungen für die Ausstellung „Höfe ohne Männer: Frauenalltag im Krieg“ statt, die 2015 im Südtiroler Volkskundemuseum in Dietenheim bei Bruneck gezeigt wird. „Ich erzähle die Geschichte von David Haller und dessen Mutter. Um das, was ich erzähle, besser einordnen zu können, muss ich etwas weiter ausholen. Davids Vater, Josef, war eigentlich Zimmermeister in Maiern und hatte be-

David Haller in Sibirien

* Im Original „1973“, laut Aussage der Familie Haller handelt es sich dabei aber um einen Schreibfehler, der Brief ist 1937 zu datieren. Das passt auch zur Angabe aus dem Brief, dass Gottfried Haller den Hof 22 Jahre lang bewirtschaftet habe. Bei der Transkription wurden Rechtschreibfehler stillschweigend korrigiert, der Wortlaut wurde beibehalten.

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Das Wipptal im Ersten Weltkrieg I geschichte

Briefumschlag mit Adresse in lateinischen und kyrillischen Buchstaben

reits eine Familie, als er den Angerhof 1895 von seinem Bruder übernahm. Dieser war plötzlich, ohne Nachkommen zu hinterlassen, verstorben. Der Hof war damals hochverschuldet. Der Vater verstarb dreizehn Jahre später, im Jahr 1908 und hinterließ seine Frau Josefa und sieben unmündige Kinder. David, der älteste, war gerade 18 Jahre alt. Damals war man erst mit 21 volljährig. Also wurde für die Kinder ein Vormund bestimmt. Die Mutter wurde zum

ein Votivtäfelchen geschnitzt und die Uhr dort eingesetzt.

Zeit war für die Familie nicht einfach. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde David gleich eingezogen, kam an die Front gegen Russland und wurde verwundet. Sein Le-

Die Großfamilie Haller

Mitvormund ernannt. Sie führte den Hof, bis David den Hof mit 21 Jahren übernehmen konnte. Die

hatte, ab. Nach seiner Genesung oder zur Genesung, das weiß ich nicht so genau, kam er noch einmal zurück an den Heimathof. Das war das letzte Mal. Die Taschenuhr, die David das Leben rettete,

Nach der Genesung musste David wieder an die Front, wieder gegen Russland und wurde noch einmal verwundet. Auch dieses Mal hatte er Glück. Er überlebte, war aber in Kriegsgefangenschaft geraten. Man brachte ihn nach Sibirien. Die Familie hat lange nichts von oder über David gehört, bis irgendwann ein Schreiben kam, in dem stand, dass David in Sibirien eine Witwe

Hochzeitsfoto von Gottfried und Martha Haller

ben rettete damals seine Taschenuhr. Die Taschenuhr lenkte einen Granatsplitter, der ihn getroffen

befindet sich bis heute in unserer Hauskapelle. Der jüngere Bruder hat, zum Dank für die Rettung,

geheiratet habe und dort bleiben würde. Die beiden hatten eine Tochter, die später Lehrerin wur-

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geschichte I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg

(l.) Votivtafel mit der lebensrettenden Taschenuhr (r.) David Haller als Soldat der k. u. k. Armee

de, und zwei Söhne. Die Witwe hatte einen Hof, der sehr abgelegen gewesen sein muss, denn David schrieb einmal, dass er, wenn er Zucker oder etwas anderes holen wollte, sechs Stunden mit den Pferden unterwegs war. Sehr viel wissen wir von der Familie aber nicht. David hat wenig geschrieben und vor allem einer seiner Schwestern.

Die Mutter von David, Josefa, wollte seine Entscheidung, in Sibirien zu bleiben und nicht zurückzukehren, nie akzeptieren. Vielleicht wird das auch verständlich, wenn man sich vor Augen hält, dass Josefa den Ehemann früh verloren hatte und, wie ich schon erzählt habe, mit den unmündigen Kindern und Schulden zurückblieb und sich durch-

> Aufruf Geschichten wie diese sammelt das Volkskundemuseum in Dietenheim. Das Museum erarbeitet für das Jahr 2015 die Ausstellung „Höfe ohne Männer: Frauenalltag im Krieg“. Diese spürt dem Alltag der Frauen im ländlichen Raum während des Ersten Weltkrieges nach: Wie überlebte eine Familie, wie überstand ein Hof eine Katastrophe, wie sie der Erste Weltkrieg darstellte? Dafür sucht das Museum nach Auskunftspersonen, die bereit sind, über Familienüberlieferungen aus dieser Zeit zu berichten, nach schriftlichen Quellen wie Feldpostbriefe, Tagebücher und andere persönliche Aufzeichnungen, nach Fotografien und Objekten, Erinnerungsgegenständen, die mit der Zeit des Ersten Weltkrieges in Zusammenhang stehen, wie etwa Dinge, die Kriegsgefangene gebastelt haben, Kochbücher mit speziellen „Kriegsrezepten“ oder Werkzeug aus dieser Zeit.

> kontakt Brigitte Strauß - Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde Tel. 0474 552087, E-Mail brigitte.strauss@landesmuseen.it

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kämpfen musste. Und nun wollte der älteste Sohn und Hofbesitzer nicht nach Hause kommen. Die Entscheidung Davids und die Haltung der Mutter wirkten sich nun auch auf die restliche Familie und ganz besonders auf den Bruder Gottfried aus. Dieser hatte in der Zwischenzeit die Bewirtschaftung des Hofes übernommen und führte ihn gemeinsam mit seiner Mutter. 1923 heiratete Gottfried Martha Rainer. Zusammen hatten sie zehn Kinder. Die Familie lebte mit der Mutter am Angerhof und hatte dort wirklich kein einfaches Leben. Die Angermutter, so haben es mir mein Schwiegervater, also Gottfrieds Sohn, und dessen Schwester öfter erzählt, soll immer wieder gesagt haben, wenn der David mit Frau und Kindern wiederkäme, dann müssten sie gehen. Die Eltern, also Gottfried und Martha, haben natürlich oft darüber gesprochen, wo sie denn mit den Kindern hingehen sollten, falls das passieren würde. Natürlich haben sie sich gesorgt. Dem Gottfried hat ja nichts gehört. Die Angermutter sperrte sich dagegen, ihm den Hof zu überschreiben. Die Familie muss-

te, von dem kleinen Hof, der der Angerhof damals war, auch noch Pacht bezahlen. Wollte er etwas am Hof tun, dann musste er immer alle Geschwister um Erlaubnis fragen. Martha hat den Kindern nie zu viel geben dürfen, da hat die Angermutter aufgepasst. Damit für den David, der ja in einigen Briefen, die noch kamen, immer beteuert hat, dass er nicht zurückkomme würde, ja genug da wäre. Für den ältesten Sohn wollte sie alles zusammenhalten. Am Silvestertag 1936 starb Josefa im Alter von 80 Jahren. Nun überließ David in einem Brief den Hof seinem Bruder Gottfried. Die anderen Geschwister waren einverstanden. Im Grundbuch schien Gottfried aber nie als Besitzer des Angerhofes auf. Erst dessen Sohn Hubert konnte den Hof auch offiziell übernehE men.“

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker:

Die vergessenen Fremden. Kriegsgefangene während des Ersten Weltkrieges von Corinna Zangerl


DAS Wipptal im Fokus

„Reifenstein im Nebelmeer“, Michael Leitner, Sterzing Erker 11 I 14

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woher stammt eigentlich der name ...

kultur

SCHLUPPES? Franzensfeste

von Harald Kofler

Die kleine, hochgelegene Ansiedlung Schluppes liegt im innersten Jaufental. Schluppes ist Teil der Katastralgemeinde Jaufental und gehört mit dieser verwaltungstechnisch zur Gemeinde Ratschings. Im 19. Jahrhundert bestanden in Schluppes lediglich fünf Berghöfe und auch heute noch ist der Weiler nicht stark angewachsen. Die Höhenlage und die mitunter widrigen Witterungsbedingungen ließen den Getreideanbau nur bedingt zu und ermöglichten vorwiegend den Anbau von Hafer. Die Ansiedlung wird urkundlich erstmals gegen Ende des Hochmittelalters im Jahr 1288 als „Sluppes“ erwähnt, doch dürften die ersten Siedler wohl wesentlich früher den Talschluss des Jaufentales urbar gemacht haben. Zudem führt von Schluppes aus ein Saumpfad auf den viel begangenen Jaufen. Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert wird die Ansiedlung öfters als „Sluppes“ bzw. „Schluppes“ genannt. Die Ortsbezeichnung hat sich im Laufe der Zeit kaum verändert und so ist die spätmittelalterliche Form „Schluppes“ auch noch heute gebräuchlich. Die etymologische Deutung hingegen erweist sich als äußerst schwierig und ist bis heute umstritten. „Schluppes“ wird demnach öfters von den althochdeutschen Bezeichnungen „chesiluppa“ bzw. „kasluppi“ abgeleitet. Im Althochdeutschen meinte man damit das für die Gerinnung der Milch und die Käseherstellung dringend benötigte Lab. In älteren Mundsprachen bezeichnete der Begriff „Luppimilch“ die heutige Schlagsahne. Es wäre durchaus denkbar, dass in mittelalterlicher Zeit in Schluppes – aufgrund der Höhenlage – die Viehwirtschaft vorherrschte und verstärkt Milch zu Käse verarbeitet worden war. Diese Tätigkeit könnte ihren Niederschlag im Ortsnamen gefunden haben.

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Ein Bollwerk als Kulturzentrum Am 1. Jänner 2015 wird das Konsortium Beobachtungsstelle zum Bau des BBT die administrative Führung der Franzensfeste übernehmen. Im kommenden Jahr wird auch der BBT-Infopoint in der Festung eröffnet. Anlässlich dieses Führungswechsels – die Festung wurde bisher vom Landesmuseum Schloss Tirol geführt – hat die Verwaltung der Franzensfeste zu drei Arbeitskreisen geladen, die sich mit dem Thema der Festung als künftiges Kulturzentrum auseinandersetzten sollten. Gestartet wurde die Reihe mit Vertretern der Tourismusbranche, wobei eine enge Zusammenarbeit mit dem Ziel der gegenseitigen Bewerbung und Unterstützung vereinbart wurde. Mitte Oktober haben die Bürgermeister aus dem Wippund Eisacktal in der Franzensfeste Zukunftsvisionen der Festung debattiert. Sie wünschten sich eine noch besse-

© Uwe

re Vermarktung und geschichtliche Ausstellungen, etwa zur Südtiroler Zeitgeschichte, zur Geschichte der Mobilität und Migration. Derzeit gibt es in der Festung eine Dauerausstellung zur Geschichte des Festungsbaues, ab kommendem Jahr zwei weitere zum BBT-Infopoint und zum Thema „Bunker und Verteidigungsstrukturen in Südtirol“. Bei einem dritten Workshop Anfang nächsten Jahres sollen vor allem Querdenker, Kulturschaffende und Journalisten zu einem Gedankenaustausch in das Bollwerk geladen werden. Abschließend wird dann über den wissenschaftlichen Beirat der Franzensfeste der Landesregierung ein konkreter Vorschlag zur Weiterentwicklung unterbreitet. Trotz Winterpause können auch den ganzen Winter über historische Führungen beantragt werden. Nähere Infos unter: www.festung-franzensfeste.it.

Franzensfeste

Kartoffelernte aus galizischer Erde Mitte Oktober fand in der Franzensfeste das „Finale I“ zum „Project Terra“ des Künstlers Hannes Egger statt. Dabei erntete Egger in einer Performance jene Erdäpfel, die den Sommer über in der Erde aus Galizien herangereift sind. Am frühen Abend verteilte der Künstler dann unter den Besuchern der Franzensfeste die daraus zubereitete Kartoffelsuppe. Die performative Intervention fand im Rahmen des internationalen historischen Kolloquiums „Die Festungen im Alttiroler Raum 1914 – 2014“ statt. Egger reiste im April 2014 zu den ehemaligen Schlachtfeldern um die Festung Przemysl nahe der ukrainischen Grenze und sammelte dort neun Tonnen Erde ein. Diese transportierte er 1.400 Kilometer weit bis nach Franzensfeste. Dort legten Schüler des Realgymnasiums Meran zusammen mit dem Künstler im Rahmen des Caritas-Projektes „72 Stunden ohne Kompromiss“ einen Kartoffelacker an und bepflanzten diesen mit Saatkartoffeln aus Galizien. Bis 2018 wird der Erdäpfelacker in der Festung Franzensfeste mit Kartoffeln aus verschiedenen Kriegsgebieten bepflanzt, jeweils im Herbst findet ein Kartoffelfest statt, bei dem die Ernte des Wurzelgemüses im Mittelpunkt steht.

Ringleb

Elisa Nicoli


kultur KULTUR

Franzensfeste

„Festungsemotionen“ Tom Berger gewinnt Fotowettbewerb

Im September wurden in der Franzensfeste die Gewinner des Fotowettbewerbs „Festungsemotionen“ gekürt. Der Wettbewerb war im Frühjahr ausgeschrieben worden und hatte Fotografen und Hobbyfotografen dazu aufgerufen, ihre Eindrücke von der Festung im Bild festzuhalten. 114 Teilnehmer sind dem Aufruf gefolgt und haben ihre persönlichen Empfindungen und Eindrücke in einem Foto eingefangen. Die Idee zum Wettbewerb stammt von Bürgermeister Richard Amort, selbst Jurymitglied des Wettbewerbs. Weitere Mitglieder der Jury waren Walter Niedermayr, Arno Ritter, Günter Richard Wett, Waltraud Kofler Engl, Josef March und Paula

Mair. Das Auswahlverfahren der Jury fand in drei Durchgängen statt, wobei die Jury mehrere Aspekte inhaltlicher und technischer Natur bewertete. Über den ersten Preis durfte sich Tom Berger aus Stuttgart freuen. Zweiplatzierter wurde Ludwig Thalheimer. Der dritte Preis wurde Carlo Alejos zugesprochen. Die Anerkennungspreise gingen an Manfred Furlan, Annemarie Laner, Stefan Schönweger, Oliver Jaist und Stephan Fischnaller. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb in Zusammenarbeit mit dem Verein Oppidum und der Gemeinde Franzensfeste, die auch die Preisgelder zur Verfügung gestellt hat.

1. Platz: Tom Berger

2. Platz: Ludwig Thalheimer

3. Platz: Carlo Alejos

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kultur

Tun Na Kata – eine Erfolgsgeschichte Neue CD „Spaziergang in einem Traum“/ Adventkonzert

Am 30. November gibt die Musikgruppe Tun Na Kata unter der Leitung von Paolo Jack Alemanno im Stadttheater Sterzing ein Adventkonzert. Und präsentiert dabei Stücke aus ihrer brandneuen CD „Spaziergang in einem Traum“. Wohl niemand hätte gedacht, dass die Musikformation Tun Na Kata aus Sterzing auch 17 Jahre nach ihrer Gründung von ihrem Temperament und Engagement, ihrer Freude und Begeisterung für die Musik in all den Jahren nicht ein bisschen eingebüßt hat und nach wie vor Funken versprüht, die das Publikum zu wahren Beifallsstürmen hinreißt. Als Franco und Uschi Perini 1997 an Jack Alemanno, Musiker, Schlagzeuger und Musiklehrer aus Leidenschaft, herangetreten sind, im Wipptal eine Musikband für Menschen mit Beeinträchtigung aufzubauen, war dieser von der Idee rundum angetan. In zahllosen Proben schärfte er in den Mitgliedern das Gespür für die Musik und schaffte es, ihren musikalischen Ausdruck zu schulen. Seither steht Tun Na Kata für ein Musikprojekt voller Frohsinn, Farben, Feuer und Harmonie. „Der Minimalismus“, so Jack Alemanno „steht dabei für einen tief empfundenen authentischen musikalischen Ausdruck.“ Die bewusst schlichten Melodien im Worldmusic-Stil sind geradezu zu einem Markenzeichen der Gruppe ge-

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worden. Ihre Musik geht unter die Haut und evoziert in den Zuhörern ein tief empfundenes Gefühl des Miteinanders, der Ruhe, frei von jeder Hektik. Inspiriert wurden ihre Instrumentalstücke von den zahllosen Elementen, welche die Natur bietet. Die vier Jahreszeiten stehen dabei für Emotionen (Herbst), Frieden (Sommer), Neubeginn (Frühling), Ruhe und Gelassenheit (Winter). Die Botschaft, die hinter der Musik steckt, ist so einfach wie tiefgründig: Wie all die Farben gleichen auch wir uns, gerade die unzähligen Nuancen und Farbtupfer aber machen den Unterschied aus und uns – jeden mit seinen ihm eigenen Qualitäten – einzigartig. In all den Jahren hat die Band weit über 100 Konzerte gegeben. Konzerte, hinter denen jeweils eine kleine Geschichte steckt. Neben vielen heimischen Musikern, anfangs vor allem von Burning Mind um Johannes Stötter, ist das Ensemble dabei auch mit zahlreichen namhaften Gastmusikern aufgetreten. Bei ihren Auftritten mit dabei waren unter anderen der Pianist und Kabarettist Markus Linder, Lisa Schaumberger, Gianni Ghirardini, Irmi Amhof oder Reinhilde Gamper. Gespielt haben die Musiker auch mit der Spolpo Blues Band, letzthin vor allem mit der heimischen Formation JEMM. Heute gehören Tun Na Kata acht Mitglieder an; sieben sind von Beginn an mit dabei: Ingrid Braun-

hofer (Crash- und Splashbecken, Gong, Regenstock, Mittah), Arnield Hinteregger (Conga, Quinto, Rührtrommel, Bambuswindspiel), Markus Hofer (Djun, Sangba, Kenkeni, Guiro, Bambuswindspiel, Claves, Shaker), Manfred Klotz (Pauke, Floor Tom, tibetische Becken, Bambuswindspiel), Mattia Peretto (Log Drum, Guiro, Bam-

sic Projekt. Der vierte Tonträger von Tun Na Kata vereint 15 Stücke, vier davon sind neu, andere wurden neu arrangiert. Eingespielt wurde die CD – sie bietet einen Querschnitt durch die Bandgeschichte, ein Best off gewissermaßen – im Studio James Record von Armin Rainer; auch ein Live-Mitschnitt für

buswindspiel, Shaker, Roto Tom), Daniela Perini (Woodblock, Crashbecken, Tamburin, Shaker), Verena Turin (Wind Chimes, Bar Chimes, Glockenspiel, Regenstock, Klavier, Keyboard) und Astrid Wild (Tamburin, Cabala Wind Chimes, Maracas, Winter Beels, Claves). Beim Adventkonzert im Stadttheater präsentiert die Gruppe mit Sängerin Irmi Amhof einzelne Stücke aus ihrer neuen CD „Spaziergang in einem Traum“. Begleitet wird sie dabei von den Musikern Max Castlunger, Emanuel Valentin und Marco Stagni von JEMM Mu-

die heuer ausgestrahlte Radiosendung „Freier Fall“ auf RAI Südtirol ist zu hören. Die Studioaufnahmen boten den Mitgliedern das einmalige Erlebnis, ihre eigene Stimme noch intensiver wahrzunehmen, mit Tönen zu experimentieren und daran zu wachsen. Das Adventkonzert beginnt um 16.30 Uhr. Am 8. Dezember wird es im „Grandhotel“ in Toblach wiederholt. Demnächst ist die Publikation einer DVD geplant, welche die Geschichte von Tun Na Kata nachzeichnet. lg


kultur

Cäcilienkonzert in Pflersch

Am 15. November lädt die Musikkapelle Pflersch um 20.00 Uhr im örtlichen Vereinshaus zu ihrem Cäcilienkonzert. Eröffnet wird das Konzert von der Jugendkapelle „Brennerwind“ unter der Leitung von Marianne Mair. Anschließend gibt die Mu-

sikkapelle unter Kapellmeister Florian Penz u. a. die Stücke „Ratafia“ von Willy Fransen, „Pacific Dreams“ von Jacob de Haan, „Gold und Silber“ von Franz Lehar und Highlights aus dem weltberühmten Musical „Elisabeth“ zum Besten.

Sterzing

„Music meets Voice“ Am 16. November gibt die Jugendkapelle Sterzing zusammen mit neun Finalisten des Talentewettbewerbs „Hosch a Schneid“ im Stadttheater Sterzing ein Konzert.

Stücke wie „Smoke on the Water“, „Roar“, „Firework“ oder „Heal the World“ von Michael Jackson. Durch das Projekt sollen Jugendliche für die Musik begeistert wer-

Ein musikalisches Schmuckkastl Pflerer Gitschn präsentieren neue CD Mit ihrer neuen CD öffnen die Pflerer Gitschn ihr musikalisches Schmuckkastl. Die vier Wipptaler Musikerinnen Michaela Sparber, Johanna Mader, Natalie Ploner und Ingrid Marginter haben es sich zur Aufgabe gemacht, die alpenländische Volksmusik zu pflegen und ihre Begeisterung dafür weiterzugeben. Ihre zweite CD, die Ende November erscheint, enthält 16 der schönsten Perlen aus ihrem Repertoire. Es sind neue und liebgewonnene Stücke, stets authentisch interpretiert, die sie bei verschiedensten Gelegenheiten aus ihrem Schmuckkastl hervorholen. Zu den musikalischen Höhepunkten der letzten Jahre zählen Fernsehauftritte beim „Musikantentreffen in der Feldwies“ im Bayerischen Rundfunk und für Servus TV auf der Fane Alm. Gerne erinnern sie sich auch an die Präsen-

tation ihrer ersten CD „Lass gian die Goaß“ im Jahr 2011, Konzerte in der Kirche von Riffian (2012)

oder im Stollen der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg (2014). Jährliche Ausflüge nach Bayern und Radioauftritte auf RAI Südtirol und ORF Radio Tirol zeugen von ihrer musikalischen Beliebtheit. Ihre neue CD stellen sie am 29. November um 20.00 Uhr im Vereinshaus von Pflersch vor.

Brenner

Die Jugendkapelle unter der Leitung von Maria Hilber hat die Pop- und Rocksongs in zweimonatigen Proben mit Kapellmeister Roland Fidler und Tamara Rieder (Gesang) einstudiert. Derzeit gehören ihr 35 junge Musikanten an, die ihr Instrument bereits seit mehr als einem Jahr spielen. Zu hören sind u. a. legendäre

den. „Nur durch gezielte Jugendarbeit kann der Nachwuchs in den kommenden Jahren garantiert werden“, so Jugendleiterin Hilber. Heuer werden vier Jungmusikanten in die Bürgerkapelle Sterzing aufgenommen. Das Konzert „Music meets Voice“ beginnt um 17.00 Uhr.

Adventkonzert mit Wiltener Sängerknaben Der KVW Sterzing organisiert in Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat Sterzing am 7. Dezember ein Adventkonzert mit den Wiltener Sängerknaben in der Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau im Moos“ in Sterzing. Während das bunte Treiben auf dem Christkindlmarkt pulsiert, stimmen die 60 Sänger unter der Leitung des bekannten Dirigenten Johannes Stecher mit festlichen Klängen auf die ruhige und besinnliche Adventzeit ein, mit verbindenden Worten durch Dekan Josef Knapp. Das Adventkonzert beginnt um 19.30 Uhr. Die Organisatoren laden alle herzlich zum Konzert ein. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre erhalten freien Eintritt. Die Eintrittskarten sind in allen Athesia-Buchhandlungen und im Tourismusverein Sterzing erhältlich.

Bezirksübergreifende Jugendkapelle geplant Mitte Oktober trafen sich der Vorstand des VSM-Bezirks Sterzing und der Bezirksvorstand des Musikbezirks Wipptal/ Stubai zu einer gemeinsamen Sitzung am Brenner. Beide Bezirke mit 13 Kapellen im südlichen und 15 im nördlichen Wipp- und Stubaital verbindet eine lange Freundschaft. Mehrmals wurden gemeinsame Projekte durchgeführt, letzhin etwa der gemeinsame Auftritt bei der ersten Milchanlieferung aus dem nördlichen Wipptal im Milchhof Sterzing. Die Musikfunktionäre möchten im kommenden Jahr – wie bereits 1999 – wieder eine bezirksüber-

greifende Jugendkapelle ins Leben rufen, damit die beiden Musikbezirke noch näher zusammenwachsen und die Jugendlichen die

Möglichkeit haben, in einer größeren Formation zu musizieren. Einen ersten möglichen Auftritt könnte es beim Landesmusikfest in Meran geben. Angedacht wurde auch ein gemeinsames Bezirksorchester für Musikanten über 40 Jahren. Erker 11 I 14

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kultur

Sterzing

Andorra

Gestörtes Schäferstündchen in Mauls Dorfbühne Mauls feiert 20-jähriges Bestehen

Die pfiffige Urschl, 1994

In einer Inszenierung von Reinhard Auer zeigt das Freie Theater Bozen am 27. November im Stadttheater Sterzing „Andorra“ von Max Frisch. Dieses Theaterstück des Schweizer Autors (1911 – 1991) ist neben „Biedermann und die Brandstifter“ sein bekanntestes und zählt zu den Klassikern des modernen Theaters. Es handelt von einem fiktiven Kleinstaat, dessen Bewohner einen jungen Mann namens Andri zum Sündenbock machen und ihn so der Ermordung durch einen übermächtigen Nachbarstaat preisgeben. Dazu kommt, dass sie ihr Fehlverhalten und ihre Feigheit wortreich entschuldigen und beschönigen. Frischs Parabel, thematisiert am Beispiel des Antisemitismus, hat auch nach über 50 Jahren nichts von ihrer einstigen Aktualität eingebüßt. Menschen machen sich ständig von ihrem Gegenüber ein Bild, das sich als (Vor-)Urteil in ihren Köpfen manifestiert. Als Konsequenz wird nicht nur das eigene Denken, sondern gar die Identitätsentwicklung des Anderen beeinflusst. Dabei gilt vor allem: Was uns ferner liegt, hat die schlechteren Karten akzeptiert zu werden. Ein ewiger Sündenbock scheint sich heute schon in das kollektive Gedächtnis eingebrannt zu haben. Die Aufführung beginnt um 20.00 Uhr. Kartenreservierungen werden unter info@ftb.bz.it oder unter der Rufnummer 347 6819754 vorgenommen. Karten im Vorverkauf gibt es im Tourismusverein Sterzing.

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Jedem das Seine und mir die Meine, 1997

Eine verrückte Familie, 1995

Bäckermeister Striezl, 1998

Zum 20-jährigen Jubiläum inszeniert die Dorfbühne Mauls im November die Komödie „Das gestörte Schäferstündchen“ von Walter G. Pfaus in einer Inszenierung von Spielleiter Peppi Prantner. Benno Hubwedel glaubt, es endlich geschafft zu haben. Nun hofft er mit seiner Angebeteten eine unvergessliche Nacht zu verbringen. Doch kaum

in der Wohnung angekommen, beginnen auch schon die Komplikationen: Sabines Forderung, über die Schwelle ans Bett getragen zu werden, schafft Benno gerade noch, beim dritten Anlauf. Von da an aber nimmt das Unheil gnadenlos seinen Lauf und eine Verwicklung reiht sich an die andere. Das Publikum darf sich auf mitreißend turbulente und frivol-humorvolle Abende im Haus der Dorfgemeinschaft Mauls freuen. Kleine Bühnengeschichte Im November 1993 gründeten theaterbegeisterte Maulser nach über 40-jähriger Pause erneut eine Theatergruppe. Mit dem Lustspiel „Die pfif-

Das sündige Dorf, 2001

Die lustige Brautnacht, 1996

Halleluja beinand, 2003

fige Urschl“ von Franz Schaurer trat die Dorfbühne Mauls im April 1994 wieder auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Inszeniert hat das Stück Spielleiterin Maria Aigner. Es folgten weitere elf Stücke, bis auf die Komödie „Die Power Paula“ (Regisseur Ulrich Kofler) im Jahr 2007 allesamt von Maria Aigner in Szene gesetzt, die der Bühne bis 2011 als Spielleiterin bedeutende Impulse gab. Bei den Stücken handelte es sich fast ausnahmslos um Lustspiele und Schwänke („Eine verrrückte Familie“, „Die lustige Brautnacht“, „Jedem die Seine und mir die Meine“, „Bäckermeister Striezl“, „Der keusche Josef“, „Das sündige Dorf“, „Halleluja beinand“, „Der Feuerwehr Hugo“ und „Wenn ich Sie wär, Herr Doktor...!“. 2002 wurde die Wilderergeschichte „Das 5. Gebot“ aufgeführt. Als Obmänner bzw. -frauen standen der Bühne Richard Senn (1993 – 1996), Walter Wieser (1996 – 2002) und Regina Steinmann (2002 – 2013) vor; seit 2013 ist Hannes Überegger Bühnenobmann. Premiere hat das Stück 20. November um 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen gibt es am 23. (18.00 Uhr), 28., 29. (20.00 Uhr) und 30. November (18.00 Uhr). Platzreservierungen werden unter der Rufnummer 0472 771116 von 8.00 bis 10.00 Uhr und von 17.00 bis 20.00 Uhr entgegengenommen.


Jaufental

„Florians Verführung“ Mit der Bauernkomödie „Florians Verführung“ von Hans Lellis eröffnet die Volksbühne Jaufental den Wipptaler Theaterherbst. Inszeniert wird das Stück von Roman Aukenthaler.

Tante Amalia, eine alte Schreckschraube, hat ihrem Großneffen Martin ein stattliches Erbe hinterlassen, falls dieser eine der beiden Töchter ihres Nachbarn heiratet. Wenn nicht, bekommt er nur einen Bruchteil davon. Recht geldgierig ist auch der Vater der Mädchen; er verfolgt seine eigenen Pläne. Für Turbulenzen ist ge-

sorgt, zumal auch der ehefeindliche Knecht Florian unter die Haube kommen soll. Neben altbewährten Spielern wie Franz Girtler, Gabi Siller, Walter Volgger und Evi Heidegger steht heuer auch Karin Kofler wieder auf der Bühne. Stefan Rainer, Julia Heidegger und Michael Payrer sorgen für jugendlichen Schwung. Die Besucher erwartet eine amüsante Bauernkomödie mit Liebe, Witz, Unterhaltung und natürlich einem Happy End! Premiere hat das Stück am 6. November um 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen gibt es am 8. (20.00 Uhr), 9. (18.00 Uhr), 13., 15. (20.00 Uhr) und am 16. November (18.00 Uhr). Platzreservierungen unter der Rufnummer 347 2478322 (12.30 13.30 Uhr, 18.30 - 20.30 Uhr).

Ratschings

„Die ungleichen Töchter“ Im November zeigt die Heimatbühne Ratschings im Haus der Vereine den Schwank „Die ungleichen Töchter“ von Wilfried Reinehr in einer Inszenierung von Gerd Platter.

Kohlhammers Töchter könnten unterschiedlicher nicht sein: Die eine bildhübsch, die andere hässlich und dumm. Erstere soll erst dann heiraten dürfen, wenn die andere unter

der Haube ist. Da kommt ein Reisender mit seinem etwas zurückgebliebenen Sohn gerade recht. Die hübsche Tochter ihrerseits muss ihren Freund, einen Trompeter, verstecken, weil der Vater einen Musiker keinesfalls akzeptieren will. Tante Ottilie schleust ihn deshalb als Knecht auf den Hof. Aber ein Musiker als Bauer, ob das gut gehen kann? Der Bauer selbst hat eine Heiratsanzeige aufgegeben und fällt prompt auf eine Schwindlerin herein. Die Premiere findet am 14. November statt. Weitere Aufführungen gibt es am 15., 18., 20., 22. jeweils um 20.00 Uhr und am 23. November um 18.00 Uhr. Kartenreservierungen unter der Rufnummer 366 8118816 (18.30 – 20.30 Uhr). Erker 11 I 14

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kultur

„Maindr seggs“ Die „Pfitscha Seale“ sprachlich unter die Lupe genommen

Mit Sätzen wie „Maindr seggs“, „Pa maindr Seale!“, „Gor se sogsche.“, „Taigsl nou amol, den håt gor nicht gfalt!“, „Pisch du a schtotsatr loutr!“ oder „Di wear i schun tsr reschun pring.“, spätestens aber nach dem ersten „sou“ haben sich die pfitschare bei einem auswerschtign (Person, die nicht aus dem Pfitscher Tal kommt) als Sprecher des Pfitscher Dialektes verraten. Denn durch den altertümlichen Wortschatz, die oft eigenwilligen Wortformen, das konservative Lautsystem und nicht zuletzt durch den auffallenden Singsang, also die Eigenschaften von Sprechrhythmus und Sprechmelodie (Prosodie), hebt sich dieser Dialekt von den umliegenden Mundarten ab. Am 29. November wird nun im Schulhaus St. Jakob das Dialektwörterbuch „Maindr seggs“ über den Pfitscher Dialekt von Elisabeth Christensen vorgestellt, das neben zahlreichen Wörtern und Wendungen auch heitere Geschichten und sinnige Gedichte aus dem Tal sowie eine Audio-CD enthält.

St. Jakob, wie es früher einmal war

Von Elisabeth Christensen „Pfitscharisch prachtn“ für die Nachwelt Um den Wortschatz dieses sprachlich recht altertümlichen Hochtales aufzuzeichnen, durfte ich im Zuge meines Germanistik-Studiums an der Innsbrucker Universität bei Max Siller eine Diplomarbeit über den Dialekt des Pfitscher (Hinter-)Tales verfassen. Ausschlaggebend war dabei die Anregung von dem für den Sterzinger Raum bedeutenden Kulturförderer Walter Hofer, der im Februar 2012 verstorben ist. Durch seine großzügige finanzielle Unterstützung wurde diese Arbeit überhaupt erst möglich. Bei der Durchführung des Dialektprojekts halfen mir vor allem auch Rosmarie Graus, die mich sämtliche ihrer umfangreichen Arbeiten zum Pfitscher Dialekt verwenden ließ, und der Kul-

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Auch der Wortschatz zur Holzarbeit wurde erhoben.

turverein Kapinokn, der mich mit den verschiedenen Personen, die sich für eine dialektologische Untersuchung zur Verfügung stellen, bekannt machte. Mit Aufnahmegerät und Fragebuch ausgerüstet fuhr ich im Winter 2010/11 mehrere Male nach St. Jakob. Die Pfitscher waren sehr gastfreundlich; bei Kaffee (scherzhaft: kuchlschwårschtsr) und pappila (Keksen) oder einer ordentlichen mrende (Jause) durfte ich dreizehn Gewährspersonen ausführlich zu ihrer Sprache befragen. Innerhalb kurzer Zeit legte sich die anfängliche Scheu und sie begannen zu pfitscharlan. Wann immer sich die Gelegenheit

bot, versuchte ich mit den Gewährspersonen ins Gespräch zu kommen und mehr über die alten Lebensund Arbeitsweisen zu erfahren. Auf diese Weise ergab sich wertvolles Spontanmaterial; Wörter also, die nicht der Fragesituation, sondern eher der natürlichen Sprache entspringen. Oft sind dies Wörter, denen im Fragebuch keine eigene Frage gewidmet ist, weil es im Großteil der bairischen Mundarten kein besonderes Wort für diese Sache gibt (bspw. lure für Brunnenrohr oder maitrn für schimpfen). Seltener ist es der Fall, dass die spontan genannten Wörter Dinge bezeichnen, die es in dieser Weise nur im Pfitscher Tal gibt, wie zum Beispiel

das pescht, also die bunte Schleife, die man beim Kartenspielen gewinnen konnte. Immer wieder kamen auch alte Brauchtümer zur Sprache, wie zum Beispiel das pfitscharisch raitn (Fremden unverhofft auf den Rücken springen, um sie damit zu Fall zu bringen) oder das faulewaipsing (ein Hochzeitsbrauch, bei dem eine große Laterne mit Szenen aus dem vorehelichen Leben eines frischvermählten Paares vor ihr Schlafzimmerfenster gehoben wird; der Gesang dazu wird schtraitn genannt). Auch zahlreiche Schimpfwörter und Neckereien fielen den Befragten so wieder ein: koldra (törichter Mensch), pletschedra (Vielreder), fengl (Bengel), hennila (Angsthase), kitlhuka (Muttersöhnchen), ruech (rücksichtsloser Mensch) oder gschaftla (Wichtigtuer). Insbesondere die Beschreibung dieser Schimpfwörter war eine heitere Sache, denn es musste eine Übersetzung ins Standarddeutsche gefunden werden.


kultur

Sprachkonservierende Bedingungen im Pfitscher Hochtal Bei der Erhebung beeindruckte der Dialekt jedoch nicht nur durch den besonderen Wortschatz. Dem Sprachwissenschaftler fällt natürlich auch der konservative Lautstand dieser Hochtalmundart auf. Konservativer Lautstand bedeutet, dass der Dialekt bestimmte Lautentwicklungen nicht mitgemacht hat und in manchen Fällen auf der mittel- oder althochdeutschen Sprachperiode verharrt, was ungefähr zwischen 700 und 1.100 Jahre zurückliegt. Dass der Lautstand einer älteren Sprachperiode konserviert wird, ist aber keine Eigenheit des Pfitscher Tales. Der berühmte österreichische Dialektologe Eberhard Kranzmayer fand in seinen sprachlichen Untersuchungen des bairischen Dialektraumes einen inneren Zusammenhang zwischen Seehöhe und sprachlicher Progression; dementsprechend lautet seine Grundregel: „Je höher eine Landschaft liegt, desto altertümlicher ist ihre Lokalmundart.“ Trotzdem schloss Kranzmayer bei dieser These alle kleinen Tiroler Hochtäler aus. Diese Täler sind seiner Meinung nach zu kurz, um der sprachlichen Entwicklung Halt zu gebieten, denn natürlich drängen seit jeher die modernisierungsfreudigen Mundarten der Verkehrstäler in die Hochtäler. Je kleiner das Tal, desto wahrscheinlicher ist die sprachliche Anpassung an das im wahrsten Sinne des Wortes tonangebende Verkehrstal. In diesem Zusammenhang nimmt

> Zur Autorin Elisabeth Christensen, Jahrgang 1985, ist in Vorarlberg geboren. Zu Studienbeginn 2004 zog sie nach Innsbruck. Ihr Interesse für den Tiroler Dialekt entwickelte sie im Laufe ihres Germanistikstudiums, das sie Ende 2011 abschloss. Derzeit arbeitet Christensen an der Universität Innsbruck, u. a. im Dialektarchiv des Instituts für Germanistik.

das Pfitscher Tal sicher eine Sonderstellung ein; obwohl das Tal verglichen mit dem Ötztal oder dem Zillertal kurz ist, scheint es in seiner Sprachentwicklung ähnlich altertümlich wie die großen Hochtäler zu sein. Das zeigt sich in vielerlei Hinsicht. Hier nur zwei Beispiele: 1. Vokale in unbetonter Stellung werden im Pfitscher Tal beibehalten (bspw. pette statt pett; pam påche statt pam påch). 2. Zwischen den beiden mittelhochdeutschen Substantivendungen -er und -aere (bspw. mhd. fieber (Fieber), snîdaere (Schneider), die in den meisten Tiroler Mundarten zusammengefallen sind, wird im Pfitscher Tal noch unterschieden (fiebr und schnaida). Im Plural fällt die alte Endung noch stärker auf: schnaidare. Dass sich diese und andere Altertümlichkeiten so lange halten konnten, liegt vermutlich an der geografischen Lage des Pfitscher Tales. Die Verbindung von Sterzing aus ins Hochtal war von den ersten Siedlungsaktivitäten im Hochtal (um 1000) bis ins 19. Jahrhundert nur ein einfacher Steig, dessen Verlauf sich stets geringfügig verändert hat. Zur Überwindung der Wehr führte der Weg meistens über Tulfer Richtung Hintertal. Der Respekt vor der gefährlichen Wehr war durchaus begründet, wie beispielsweise eine Beschreibung vom Historiker Konrad Fischnaler aus dem Jahr 1892 zeigt: „[Es ist] eine gewaltige Stromschnelle, die einen großartigen Anblick bietet, wie er ungeheuerlicher kaum zu ersinnen wäre.“ Die erste Straße ins Pfitscher Tal, die in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, führte direkt durch die Schlucht. Aufgrund von Abrutschungen und Hochwassern musste sie aber immer wieder ausgebessert werden und wurde schließlich nach Unwetterschäden im Jahr 1887 aufgegeben. Die folgende Straße wich (und weicht) der Wehr aus. Der Handelsweg über das Pfitscher Joch Es lässt sich allerdings nicht behaupten, dass das Pfitscher Tal von

äußeren Einflüssen vollkommen abgeschirmt gewesen wäre. Denn der Weg über das Pfitscher Joch ins Zillertal wurde schon zur Zeit der Besiedlung als kürzeste Verbindung zwischen Bozen und dem Unterinntal (und in Folge Salzburg) genutzt. Aber die Pfitscher ließen sich sprachlich trotz des zeitweise regen Verkehrs nicht stark von den großen Verkehrstälern (Wipptal und Inntal) beeinflussen, doch ist ihre sprachliche Nähe zum Zillertal durch den Weg über das Pfitscher Joch bedingt. Dass eine starke Verbindung zwischen Pfitschern und Zillertalern bestanden haben muss, zeigt sich nicht nur durch die zahlreichen Almen, welche die Pfitscher noch heute auf Zillertaler Boden besitzen. Auch das Zillertaler Rind, das in Pfitsch gehalten wird, zeugt von der wirtschaftlichen Verbindung der beiden Hochtäler. Warum ein sprachlicher Ausgleich trotz des bis ins 19. Jahrhundert genutzten Handelsweges nur in einem geringen Ausmaß stattgefunden hat, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Neben der relativen Abgeschiedenheit dürfte wohl auch der Eigensinn und das Selbstbewusstsein der Bevölkerung eine Rolle gespielt haben. Die Sprache im Wandel Der technische Fortschritt und vor allem die dadurch veränderte Mobilität haben in jüngerer Zeit dazu geführt, dass auch der Pfitscher Dialekt den im gesamten deutschen Sprachraum spürbaren sprachlichen Ausgleichsbewegungen ausgesetzt ist. Die technische Entwicklung bringt die Bevölkerung des Tales in berufliche Bedrängnis. Die erhöhte Mobilität hat es aber möglich gemacht, dass Pfitscher auch in Sterzing und Umgebung arbeiten können und dort mit Menschen aus anderen Dialektgebieten in Kontakt kommen. Auch die Schulbildung trägt einen wesentlichen Teil zur Veränderung des Dialektes bei, denn nach der Grundschule müssen die Kinder in Sterzing zur Schule gehen. Je höher die Bildung, desto weiter entfernt von der (sprachlichen) Heimat findet sie

statt. Die Medien - vor allem das Fernsehen, aber auch Radio und Internet - führen dazu, dass die Bevölkerung in bestimmten Situationen ausschließlich mit der Standardsprache oder einer standardnahen Umgangssprache konfrontiert wird. Neologismen verdrängen alte Wörter Am meisten verändert hat sich bislang der Wortschatz. Nach dem Prinzip „neues Ding - neue Bezeichnung“ sind viele Wörter in den Pfitscher Dialekt gedrungen und haben andere weitgehend verdrängt. Nur noch die betagten Dorfbewohner, die selbst mit den mittlerweile überholten Gerätschaften gearbeitet haben und die alten Bräuche pflegen, benutzen zum Teil noch den alten Wortschatz. Manche dieser Wörter sind sogar schon völlig aus dem aktiven Sprachgebrauch gefallen und leben nur mehr in der Erinnerung weniger Dialektsprecher fort. Auch der Lautstand ist im Begriff, sich zu verändern. Noch werden neu in den Dialekt aufgenommene Wörter an das herrschende Lautsystem angepasst (bspw. garantirscht für garantiert), aber in absehbarer Zeit wird sich wohl auch dieses den allgemeinen Ausgleichsbewegungen beugen müssen. Umso wertvoller ist die sprachliche Dokumentation, wie sie mithilfe von Förderern und Gewährspersonen im Zuge meiner Diplomarbeit, die nun in erweiterter Form als umfassendes Dialektwörterbuch erscheint, erstellt werden konnte.

Die Vorstellung des Buches „Maindr seggs. Ein Buch über den Pfitscher Dialekt“ (240 S.) findet am 29. November um um 19.00 Uhr in der Grundschule von St. Jakob statt. Erker 11 I 14

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La Wipptal schierata a favore del nosocomio cittadino Ottobre è stato, senza ombra di dubbio, il mese dell’ospedale. Tra polemiche e proteste, tutti compatti contro la decisione della provincia. Qui la cronistoria di una complicata vicenda.

All’arrivo della “lady di ghiaccio”, l’assessora provinciale alla sanità Martha Stocker, i cittadini provenienti da tutta la Wipptal armati di fiaccole e candele hanno fatto sentire a gran voce e con cori di protesta il loro disappunto. La protesta è andata avanti per un paio d’ore, fino alla fine dell’incontro le fiaccole hanno illuminato il piazzale dell’ospedale e la via d’accesso, e in tarda serata la folla si è ritirata pacificamente.

fine di evitare la chiusura del reparto di ostetricia del nosocomio cittadino. Alla seduta sono intervenuti molti medici e il sindaco ha sottolineato la gravità della situazione. A quanto pare, a detta dell’assessora provinciale Stocker, già dal 2010 viene chiesto dal Governo, come criteri, non solo un numero minimo di nascite bensì che sia garantito un servizio attivo di 24 ore con la presenza di un anestesista, di un pediatra, di un neonatologo, di un ginecologo e di un’ostetrica: tutto ciò è al momento impossibile da coprire proprio a causa dei tagli previsti. La grande paura è che l’ospedale

linee guida per la riorganizzazione dell’azienda sanitaria. Comunque sia, il consiglio comunale ha deciso all’unanimità di presentare una risoluzione contro la completa chiusura del reparto. 09.10.14 Protesta compatta: la Wipptal dice NO alla “Lady di ghiaccio”. Una folla di quasi 3000 persone, tra cui politici locali e provinciali, si è presentata davanti al nosocomio cittadino per esprimere il suo disappunto sulla probabile chiusura del reparto di ostetricia, prevista dalla Provincia in seguito ai tagli nella sanità.

10.10.14 L’assessora provinciale sembra non voler sentire ragioni e va avanti per la sua strada; da quanto è emerso dall’incontro con il personale medico pare che il nostro nosocomio cittadino sia destinato a diventare una struttura day hospital. Alle molteplici domande poste da medici e personale dell’azienda, l’assessora non ha dato risposte chiare ed è rimasta sul vago. Una manifestazione quella di ieri che dimostra quanto siano compatti e determinati ad opporsi alla chiusura dell’ospedale sia i cittadini che i politici locali.

Foto: Martin Schaller

30.09.2014 Da mesi si vociferava della chiusura del reparto di ostetricia del reparto. Durante la seduta del consiglio comunale del 30.09.14 è stata presentata una presa di posizione al

di Vipiteno venga così trasformato in un day hospital. Dura la reazione dei medici presenti: il dott. Josef Frötscher, ex primario di medicina, ritiene che il modus operandi dell’assessora sia frutto di incompetenza e il dott. Robert Pfitscher ha fatto intendere che, secondo la riforma della Stocker, sarà praticamente impossibile lavorare e i piani di riforma sono totalmente antidemocratici. Il 9 ottobre l’assessora presenterà all’ospedale le nuove

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Nelle settimane che seguono l’incontro dell’assessora Stocker con i dipendenti dell’ospedale sono state molte le prese di posizione della popolazione, che continua ad esprimere il suo disappunto. Dura la reazione dei medici che dicono un secco no alla riforma. Di non diversa opinione i commercianti dell’Alta Val d’Isarco che chiedono un “rafforzamento della struttura sul piano qualitativo”, ricordando che “i reparti di maternità e chirurgia giocano un ruolo decisivo”. “Il nostro ospedale – afferma il fiduciario comunale dell’Unione Matthias Knollenberger – non è solo un centro di eccellenza sanitario che garantisce un irrinunciabile servizio alla collettività, ma anche un’importante fonte di lavoro per moltissime persone di Vipiteno e dintorni. Un ospedale funzionante non ha solo ricadute sul piano sanitario, ma anche sociale ed economico”. Purtroppo l’assessora Martha Stocker sembra non cedere e la riforma farà il suo corso. I punti nascita e il Pronto Soccorso di Vipiteno e San Candido, malgrado le dure proteste dei giorni scorsi – dovute principalmente a un’assenza di trasparenza della politica, che ha fatto trapelare solo “bocconi” di informazioni, avrebbero i giorni contati: il S. Maurizio di Bolzano resterà l’unico organo specializzato mentre i sette ospedali provinciali subiranno alcune modifiche strutturali. La Stocker ha evidenziato che, pur avendo scatenato pesanti reazioni da parte della popolazione locale, la chiusura dei reparti di neonatalità negli ospedali più piccoli non è l’unico aspetto contenuto nella riforma, ma rientra in un progetto molto più ampio di riorganizzazione sanitaria. Lo scopo è creare una rete capillare delle strutture ospedaliere che, attraverso una stretta collaborazione, diventi sempre più efficiente. cm


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VIPITENO

Fortezza

deliberate le aliquote IMI

Densa di emozioni la 40a rassegna di canti della montagna

Durante la seduta del consiglio comunale del 30 settembre, sono state deliberate le aliquote per l’imposta municipale immobiliare (IMI) per l’anno 2014 (con due astensioni: Martin Alber, Dietrich Thaler SVP)

Nulla di invariato rispetto all’anno 2013 per l’aliquota ordinaria per la prima casa, stabilita nella misura dello 0,76 % e una detrazione nella misura di 544,80 euro: nel-

la maggior parte dei casi, quindi, i proprietari di una prima casa con una metratura di circa 110 m2 sono esentati dal pagare la tassa. Sono soggette invece a maggiorazione di aliquota nella misura dell’1,26 % le case sfitte e le seconde case (uso turistico). Per i fabbricati industriali è prevista

un’aliquota di 0,56 %. A decorrere dall’anno 2014 l’aliquota maggiorata per i fabbricati destinati all’attività di agriturismo è di 0,2 %. La consigliera Verena Debiasi (BFC) sottolinea che per il prossimo consiglio comunale, che verrà eletto nel maggio 2015, il capitolo IMI sarà un peso non indifferente in quanto diventerà sempre più difficile evitare gli aumenti. Secondo il consigliere Alber – SVP bisognerebbe andare incontro alle famiglie con più di due figli minorenni con un’ulteriore detrazione di 50 euro. Il consigliere Thaler SVP sottolinea che dal suo punto di vista non è corretto caricare solo determinate categorie per coprire i debiti. cm

Davide Orfino si ricandida per le elezioni comunali 2015 L’”Alto Adige nel cuore” intende fare sentire la propria voce anche alle prossime elezioni comunali a Vipiteno “Ci saremo - sostiene il consigliere comunale Davide Orfino - a Vipiteno intendiamo offrire ai nostri concittadini l’opportunità di avere una presenza critica ma non pregiudizialmente critica, attenta ai problemi della minoranza di lingua italiana, sempre più invisibile in Alta Val d’Isarco, ma anche al benessere del territorio, della sua economia e delle famiglie meno forti economicamente che accusano, anche a Vipiteno, il morso della crisi”. Il consigliere comunale Orfino ha presentato i prossimi passi per i mesi a venire annunciando di avere l’intenzione di presentare in Comune alcune interrogazioni e mozioni su temi di stringente attualità. cm

Partecipazione commossa a quella che è stata una serata speciale per il Coro Amici della montagna

C’era molta commozione fra il pubblico che assisteva alla 40a rassegna di canti della montagna organizzata a fine settembre dal Coro Amici della montagna di Fortezza, in una data e ad un’ora inusuali. Si è capito che si trattava di un omaggio affettuoso della gente fortezzina al maestro Ilario Del Piccolo e al suo coro. È stata la caparbietà “furlana” quella che ha permesso a Ilario Del Piccolo, sottoposto ad intervento chirurgico il giorno prima e dimesso dietro sua insistenza dall’ospedale appena mezz’ora prima della manifestazione, di essere sul palco a dirigere il “suo” coro ancora una volta. Appoggiato ad una sedia, ha ancora una volta animato il suo coro, cedendo solo per qualche pezzo la “bacchetta” al figlio Luciano, che si è sobbarcato l’ennesima trasferta da Padova, dove vive con la famiglia. Questo anniversario pone la tradizionale rassegna corale in testa alle classifiche di longevità a Fortezza, dove invece tutto nasce e tutto scompare troppo velocemente. Quaranta anni “ruggenti” perché, nonostante le crisi del passato, la fuga di coristi “emigrati” altrove, il rimescolamento e il ridimensionamento da coro maschile a coro misto (coro e corale furono fusi quando il gruppo cardine, che al suo culmine contava

34 elementi, perse troppi pezzi), gli Amici della Montagna han retto e reggono. E il pubblico non li ha abbandonati, accorrendo numeroso alla manifestazione. Caparbietà e cuore. Buone ed applaudite le esibizioni. Buona, ed applaudita, la presenza “da fuori” del Männerchor di Siusi e dei Cantori delle Pievi di Nerviano degli Arduini, provincia di Parma. Ma, tornando ai fortezzini, ciò che lascia perplessi è il colore dei capelli dei coristi. Son tutti grigi. Nel senso che non ci sono elementi giovani, nuovi innesti rispetto al passato. E così, a guardar bene, su quel palco di uomini e donne, di voci maschili e femminili, le cui sonorità mescolate son tanto diverse – seppur piacevoli – da quelle del coro alpino per eccellenza, gli uomini di Fortezza, nel senso di “residenti” a Fortezza si potevano contare sulle dita di una mano. E, se si conta che a dar man forte al gruppetto, c’erano i soliti “amici” del Cima Bianca di Vipiteno, la radiografia è completata. Rimane solo l’auspicio che “cuore e caparbietà” vincano ancora e che la tradizione della musica, portata dal Friuli prima della guerra, continui a trovare terreno fertile. Perché senza musica si muore davvero. dm Erker 11 I 14

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Brennero

A settembre 700 riammissioni dall’Austria

Definitivo no al Parco eolico al Brennero Doveva essere il più grande parco eolico delle Alpi ma non se ne farà niente a causa della pronuncia del Consiglio di Stato

Da Lampedusa al Brennero, il problema immigrazione pesa sulla nostra penisola da nord a sud

L’emergenza immigrazione si è spostata anche al confine del Brennero ovvero il confine settentrionale della penisola. La situazione sta diventando insostenibile tanto che, secondo il sindacato di Polizia Coisp, al commissariato di frontiera è in corso un’emergenza immigrazione. L’emergenza è nata questa estate, quando le autorità austriache hanno cominciato a “rispedire” in Italia migliaia di stranieri che avevano passato le frontiere in precedenza. Si tratta di oltre 1400 stranieri solo nei mesi di luglio e di agosto, a cui si vanno ad aggiungere gli oltre 700 del mese di settembre, per un totale di oltre 2000 migranti. A complicare ancor più la situazione il rifiuto degli stranieri di sottoporsi ai rilievi dattiloscopici previsti dalla legge, a cui deve necessariamente seguire la denuncia con la conseguente difficoltà di reperire interpreti. La media dei riammessi è di circa 200 alla settimana. Nel mese di settembre il cancelliere austriaco Werner Faymann ha incontrato a Roma il ministro degli Esteri Federica Mogherini ed entrambi ritengono che, per far fronte al problema delle politiche d’asilo e dell’immigrazione, sia necessario trovare una soluzione a livello europeo. Faymann ha chiesto che l’Europa si faccia carico anche delle “esigenze delle persone in fuga”, ricordando che l’Austria ospita un’alta percentuale di rifugiati e sottolinea inoltre che, senza soluzione Ue, la questione dei profughi non potrà risolversi coerentemente né dal punto di vista umano né dal punto di vista politico. cm

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Addio al progetto di realizzare un parco eolico sul crinale del Brennero per produrre energia pulita sfruttando il vento di cresta, praticamente costante per tutto l’anno. Quando parliamo di energia eolica pensiamo che ne traggano giovamento l’ambiente e la salute, ma bisogna anche tenere conto del gravoso impatto sul paesaggio e sul territorio. Il progetto presentato dalla WPPO UNO S.p.a. prevedeva 22 torri eoliche, alte quasi 100 metri, da disseminare su 7 chilometri di crinale a 2000 metri di quota, sul dorso montuoso Sattelberg nel Comune di Brennero. Il parco, autorizzato dalla Provincia Autonoma, era avversato da una parte dei cittadini, ambientalisti e dai club alpini, contrari alla diffusione di questi impianti, da un lato classificati come produttori di energie rinnovabili, ma dall’altro come un impatto molto invasivo sull’ambiente e con molti interrogativi sulla reale produttività nelle valli alpine. Questo ha portato alcune associazioni e amministrazioni coinvolte a presentare nel 2012 due ricorsi, vinti entrambi in primo grado dinanzi al Tar di Bolzano. La società progettista è però ricorsa in appello, ma la sentenza del Consiglio di Stato chiude definitivamente il capitolo parchi eolici al Sattelberg: “Nel bilanciamento degli interessi tra le esigenze sottese alla produzione di energia rin-

novabile tramite impianti eolici e le esigenze di tutela del paesaggio alpino nel territorio della Provincia di Bolzano, doveva darsi prevalenza a quest’ultima”. I residenti tirano un sospiro di sollievo e potranno ancora godere della natura incontaminata. Niente pilastri di cemento e niente piloni di intralcio alle rotte migratorie degli uccelli. Anche alpinisti, ciclisti ed escursionisti saranno felici di sapere che per un bel po’ di tempo nessuna gru o escavatore rovinerà le loro foto. La sentenza del Consiglio di Stato, che ha rigettato il progetto “Parco eolico Brennero”, costringe così di fatto la Direzione aziendale della ditta Leitner “Leitwind” ad attivare, dopo l’esaurimento delle ferie residue e per un periodo di 3 mesi, la cassa integrazione ordinaria per circa e sino ad un massimo di 15 collaboratori di Leitwind. I vertici della ditta Leitner “Leitwind” informano che, proprio in relazione alla sentenza sfavorevole del Consiglio di Stato, non condividendo le motivazioni esposte dal giudice relatore Bernhard Lageder, desiderano comunicare che hanno intenzione di ricorrere alla Corte di Giustizia Europea, affidando ai propri legali un chiaro e preciso incarico. Se si tratta di un definitivo addio alla realizzazione del parco eolico al Sattelberg, si vedrà in futuro ma per il momento la sentenza è chiara. cm


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Là dove volano le cicogne A primavera uno stormo di cicogne si è posato presso Stilves

“PASSEGGIATA in un SOGNO” il nuovo CD dei Tun na kata

Foto: A. Passarella

Torna l’ormai indimenticabile appuntamento del concerto d’avvento dei Tun na kata

Il concerto del gruppo Tun na Kata che si svolgerà, come di consueto, la prima domenica d’avvento, 30.11.2014, presso il teatro comunale. Esso sarà dedicato alla persona che ha dato vita a questo bellissimo progetto, Franco Perini che ci ha lasciato e, fondando questo gruppo, ci ha dato ineffabili emozioni e insegnamenti di vita. Per i ragazzi è stato un anno impegnativo, durante il quale ancora una volta hanno saputo dimostrare la loro professionalità e il loro entusiasmo di fare musica. Oltre ai concerti, la concentrazione dei ragazzi si è focalizzata sulla realizzazione del nuovo cd che, per la prima volta, ha un titolo, “PASSEGGIATA in un SOGNO” e verrà appunto presentato in occasione del concerto. Il cd contiene 15 pezzi e rappresenta il “best of” ovvero il meglio di questi spettacolari 17 ininterrotti anni di attività di ragazzi che abbiamo visto crescere e fare progressi come grandi artisti. Anno dopo anno ci hanno regalato emozioni. Il cd contiene 4 brani, nuovi brani inediti, uno registrato dal vivo, e 10 brani rimixati, ri-arrangiati e risuonati. Questo cd, secondo il grande

maestro Paolo “Jack” Alemanno, guida di sempre dei Tun na kata, è un vero e proprio “piccolo gioiello”. Arnield, Astrid, Verena, Daniela, Markus, Manfred e Ingrid si sono impegnati tantissimo e come grandi artisti si sono destreggiati tra prove, registrazioni e servizi fotografici. Le registrazioni e il mixaggio sono state curate da Armin Rainer presso lo studio James Record, le grafiche sono a cura di Bob Alemanno. I brani sono tutti originali firmati da Paolo “Jack” Alemanno. Durante il concerto i ragazzi presenteranno alcuni brani contenuti nell’opera, saranno accompagnati dalla spettacolare voce dell’artista Irmi Amhof e dai musicisti Max Castlunger, Emanuel Valentin e Marco Stagni dei JEMM MUSIC PROJECT; al sound dal vivo ci sarà il fedelissimo Werner “Haifish” Heidegger e, inoltre, ospite alle congas Luca Ferrentino. Un concerto che siamo certi ci regalerà ancora una volta ricche emozioni. cm

Questa primavera uno stormo di tredici cicogne, interrompendo il lungo volo di migrazione, iniziato nella valle del Nilo o in altre terre nordafricane, che le portava nei luoghi di nidificazione nei paesi del nord Europa, ha fatto sosta nei prati sotto la ex polveriera di Stilves, forse costrette da condizioni climatiche avverse, come forti venti contrari o tempeste. Il vicino biotopo paludoso del Grante Moos può infatti fornire la necessaria dieta di insetti, talpe, rane e piccoli pesci. Eleganti nel loro bianco piumaggio bordato dal nero delle penne remiganti, il becco e le zampe rosso-arancione, le cicogne non hanno bisogno di grandissimi spazi di isolamento e sono anche facilmente avvicinabili, perché abituate all’uomo. Nidificano infatti sempre presso case contadine, se non addirittura sui tetti, dove spesso i contadini stessi costruiscono appositamente delle piattaforme. Nella sola Lettonia nidificano 6500 coppie, pari a un sesto di tutte le cicogne del resto d’Europa. Nel resto delle campagne dell’Europa occidentale le cicogne erano quasi scomparse negli anni Settanta del secolo scorso, a causa della forte industrializzazione e dell’inquinamento. In Svizzera invece alcune coppie sono state reintrodotte ed hanno trovato un ambiente così favorevole che in autunno non intraprendono più il viaggio di migrazione verso l’Africa, dove solitamente svernano, ma rimangono per tutto l’anno. Così non è, per intanto, da noi. Bisogna accontentarsi di ammirarle per qualche giorno. Come ha fatto Armando Passarella, che il 9 maggio le ha avvistate e fotografate. ap

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Calcio in Alta Val d‘Isarco

Hockey

Bene il Campo di Trens, delude la Val Ridanna

primi bilanci per i Broncos impegnati in Serie A

© Max Pattis

Lo scorso settembre è iniziata la stagione agonistica 2014/15 che ha visto una nuova riforma dei vari campionati

La squadra di Campo di Trens Ad agosto sono iniziati i vari Campionati Provinciali che vedono impegnate ben 7 formazioni dell’Alta Val d’Isarco. La squadra di punta, il Campo di Trens, guidata da Hannes Kinzner, che milita in Prima Categoria, è partita con il piede giusto e fin da subito ha fatto capire che non vuole trovarsi, come ad inizio della passata stagione, nella zona retrocessione: 3 vittorie, 1 pareggio e 3 sconfitte il bottino nelle prime 7 partite. Sotto le aspettative invece è rimasta per il momento la Val Ridanna che, dopo la retrocessione dell’anno scorso, quest’anno puntava ad avere un ruolo da protagonista in Seconda Categoria, soprattutto anche dopo gli arrivi di Walter Zingerle in qualità di allenatore e dell’esperto centravanti Matthias Markart. Parecchi infortuni però hanno reso difficile sin dall’inizio il raggiungimento di questo obiettivo. Ci sarà tanto da combattere e soffrire anche per l’altra formazione iscritta alla Seconda Categoria, ovvero il Fortezza che, dopo l’esaltante passata stagione culminata con il primato in Terza Categoria, si trova a lottare per la salvezza. Sono 4 infine le formazioni al via

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in Terza Categoria. Forse qualcosa in più ci si poteva aspettare dal CF Vipiteno che, dopo gli arrivi degli esperti Florian Hofer, Patrick Bacher e Klaus Karlegger (tutti e 3 provenienti dal Campo di Trens) e con la guida di Renè Rella si trova a metà classifica già a una certa distanza dalla prima della classe, la Val d’Ega. Anno di transizione invece per il Prati di Vizze che, con il nuovo allenatore Hans Peter Silgener punta soprattutto sui giovani, visto l’addio al calcio di vari giocatori esperti come Michael Gufler, Thomas Weissteiner, Gerd Plank e Valentin Hofer. Difficile il campionato del Colle Isarco, guidato da quest’anno dal duo Manuel Rottensteiner e Robert Hofer che, con il continuo intento di puntare sui giovani, si trova a lottare con non poche difficoltà contro le ultime della classe. Da quest’anno partecipa al Campionato di Terza Categoria una nuova formazione dell’Alta Val d’Isarco, ossia i “Gladiators”. Si tratta di una squadra composta esclusivamente da militari stazionati in Alta Val d’Isarco: 2 vittorie, 1 pareggio e 4 sconfitte il bilancio nelle prime 7 partite. mm

Il massimo campionato, che l’anno scorso venne denominato Elite A, torna a chiamarsi Serie A ed è stato ampliato inglobando anche le squadre, ad eccezione del Merano, che la scorsa stagione aveva deciso di iscriversi nella Inter-National-League. È rimasto invece in EBEL (il massimo livello del campionato austriaco), nonostante qualche difficoltà, il Bolzano. Dunque da 8 squadre si è passati a 12 e cioè: Asiago, Renon, Valpellice, Val Pusteria, Cortina, Gherdeina, Milano, Appiano, Egna, Caldaro, Val di Fassa e Vipiteno. In seguito alla modifica del numero delle squadre è stata modificata anche la formula: la regular season ha solamente un’andata e un ritorno, con in seguito una seconda fase del torneo, dove le squadre, che manterranno i punti acquisti nella fase precedente, verranno suddivise in due gruppi: le prime sei classificate formeranno il Master Round, le restanti daranno vita al Playoff Round. Al termine di queste sedici giornate della seconda fase, si decideranno i piazzamenti per il tabellone dei Playoff. Un’altra novità è la riduzione del numero di transfer card schierabili (giocatori stranieri non convocabili per la Nazionale) che è passato da

9 a 4. Questo cambiamento è di sicuro vantaggio per la formazione del capoluogo dell’Alta Val d’Isarco, visto che così i molti talenti che di continuo emergono dal settore giovanile avranno maggiori possibilità di cimentarsi subito ai massimi livelli nazionali. Il settore giovanile rimane il fiore all’occhiello della SSI Vipiteno guidata dal presidente Simone Bressan. Ottima sia l’organizzazione che la cura dei singoli dettagli così come il rapporto diretto con le giovani leve. La formazione del capoluogo dell’Alta Val d’Isarco si è presentata al via con il tedesco Axel Kammerer in qualità di headcoach. Per il resto è stata confermata dal direttivo la rosa dei giovani talenti locali (i vari Florian Wieser, Hannes Stofner e Fabian Hackhofer), il capitano Philipp Pircher e il coallenatore Alexander Gschliesser. A loro si sono aggiunti 2 finlandesi, un portiere e un difensore, così come 2 attaccanti canadesi. Dopo le prime 8 partite i ragazzi dell’Alta Val d’Isarco hanno ottenuto 5 vittorie e 3 sconfitte. Resta comunque un ampio margine di miglioramento. Tutti i tifosi ed appassionati sono chiamati a gremire calorosamente gli spalti dell’Arena di Vipiteno. mm


calendarietto CAI Vipiteno Giovanile 11.11.14: Castagnata di S. Martino. Incontri sociali 30.11.14: Pranzo sociale.

Teatro

Classico e contemporaneo nel cartellone dello Stabile di Bolzano Donne protagoniste nella stagione 2014/15 della Grande Prosa, ricca di titoli, interpreti e registi molto importanti - Tre gli spettacoli in abbonamento a Vipiteno e tre a Bolzano

Da oltre dieci anni il Teatro Stabile di Bolzano, a prezzo di notevoli sforzi, garantisce tre spettacoli del suo cartellone a Vipiteno e tre trasferte pomeridiane a Bolzano, mettendo a disposizione il pullman gratuito per gli abbonati. Evento reso possibile dalla buona partecipazione di pubblico, grazie anche alla collaborazione dell’associazione ARCI (e al personale impegno del presidente Davide Fiorotto, che acquista abbonamenti per i propri soci) e di altre associazioni culturali. Per questo impegno, sempre più difficile da mantenere – così l’assessore Daniele Ferri nella presentazione del cartellone 2014/15 - ringraziamo il direttore Marco Bernardi, che ha fatto dell’incontro con lo Stabile uno degli eventi culturali più importanti per la nostra città. Senza dimenticare il grande impegno del TSB nelle scuole. In questa mio ultimo anno come direttore dello Stabile, dopo 35 anni – ha dichiarato Marco Bernardi ho voluto dedicare la mia ultima stagione alle donne, ai grandi personaggi femminili che animano i nostri palcoscenici, ma anche al pubblico femminile, il più sensibile e attento alla cultura teatrale. Lo faccio proponendo grandi autrici, grandi attrici, grandi temi al femminile. Gli spettacoli a Vipiteno, Teatro Comunale (ore 20.30) Il primo spettacolo rappresentato a Vipiteno il 10 novembre è “Sanguinare inchiostro”, una produzione del TSB, di Andrea Castelli, con la regia di Carmelo Rifici. “Chi scrive in tempo di guerra sanguina sul foglio la propria sofferenza”. A cent’anni dallo scoppio della grande guerra un’occasione per far rivivere sulla scena pagine di guerra di scrittori famosi (da Paolo Monelli a Erich M. Remarque a Robert Musil) e testimonianze di semplici soldati e contadini trentini scaraventati nella follia della guerra in Galizia. Altra produzione del TSB, in scena il 20 novembre, è “La vita che ti diedi” di Luigi Pirandello, per la regia di Marco Bernardi, con Patrizia Milani, Carlo Simoni e Gianna Coletti. Una storia condotta interamente sul filo dell’amor materno, un amore esasperato e delirante: la madre arriva perfino a rifiutare la realtà che il figlio, tornato a lei dopo lunga assenza, sia ora morto, perché ella lo ha fatto vivere della vita che, attraverso la fantasia, lei gli ha dato una seconda volta. Il terzo appuntamento a Vipiteno andrà in scena il 27 gennaio: “Prigioniero della Seconda strada”, di Neil Simon, “il re della risata”, presentato da La Contrada Teatro Stabile di Trieste, per la regia di Giovanni Anfuso, con Maurizio Casagrande e Tosca d’Aquino, due star della TV. Ironica riflessione sulla forza della coppia. Edna e Mel, nella Seconda strada di New

York, riusciranno ad affrontare la grave crisi economica che li ha travolti: il loro amore è più forte di ogni avversità.

“Prigioniero della Seconda strada” Gli spettacoli al Teatro Comunale di Bolzano (pomeridiani, con servizio pullman gratuito) Si comincia il giorno 11 gennaio 2015 con “L’importanza di chiamarsi Ernesto”, il capolavoro teatrale dell’irlandese Oscar Wilde, presentato dal Teatro Quirino Vittorio Gassman, con Geppy Gleijeses, Marianella Bargigli e Lucia Poli. In quest’opera esilarante Wilde denuncia la società vittoriana, moralista e bigotta, con un linguaggio ricco di equivoci comici, di batture affilatissime e di paradossi squisiti. Si prosegue il giorno 8 febbraio con “La scena”, di Cristina Comencini e con Angela Finocchiario, Maria Amelia Monti e Stefano Annoni, portato in scena dalla Compagnia Anfiteatro dello Stabile del Friuli Venezia Giulia. La commedia, il più grande successo della passata stagione, si concentra sui sentimenti e le inquietudini di due amiche mature e sull’irruzione nella loro realtà di un trentenne che svelerà inattese pulsioni e fragilità. Ultimo appuntamento a Bolzano, il 29 marzo, con “Il Tartufo”, di Molière, la commedia che scandalizzò la Francia di fine Seicento, presentata dal Teatro Stabile di Genova, con la regia di Marco Sciaccaluga e con la straordinaria coppia comica Eros Pagni e Tullio Solenghi. La travolgente commedia narra la storia di Tartufo, una “falso devoto” di cui Moliere smaschera l’ipocrisia, attraverso scene di travolgente comicità. ap I prezzi per l’abbonamento a sei spettacoli della stagione 2014/15 sono rimasti invariati. L’abbonato ha diritto a due biglietti omaggio per uno spettacolo a scelta tra quelli delle stagioni di Bressanone, Bolzano, Brunico, Vipiteno e Merano e potrà inoltre vedere tutti gli spettacoli delle altre Stagioni del TSB a soli 6 euro. Inoltre anche quest’anno il TSB offre ai giovani che sottoscrivono un abbonamento un secondo abbonamento in omaggio. Vendita abbonamenti presso il Teatro Comunale di Vipiteno: 03.11.14, 17.00-19.00, e 10.11.14, 18.00-20.30.

CAI Fortezza 09.11.14: Gita a Malga Fane, Valles. Teatro Stabile di Bolzano 10.11.14: “Sanguinare inchiostro”, di Andrea Castelli, regia di Carmelo Rifici, con Andrea Castelli. Vipiteno, Teatro Comunale, 20.30. 20.11.14: “La vita che ti diedi”, di Luigi Pirandello. Regia di Marco Bernardi, con Patrizia Milani e Carlo Simoni. Vipiteno, Teatro Comunale, 20.30. Pro Cultura Fortezza 08.11.14: “Mali – I popoli del fiume Niger”. Conferenza con foto del viaggiatore Riccardo Santoni. Sala conferenze del municipio Fortezza, ore 16.00. UPAD Vipiteno Oratorio M. Schutz, 15.30. 05.11.14: “Idrogeno: utopia o realtà?” Rel.: Walter Huber. 12.11.14: “Fede e bellezza. Quando l’arte incrocia il divino. Da Giotto a Caravaggio”. Rel.: Silvia Maurelli. 18.11.14: Gita culturale a Bassano del Grappa. Pullman Piazza Fuori Porta, ore 6.30. 19.11.14: “Uzbekistan. Sulla via della seta”. Reportage di viaggio con splendide immagini. Rel.: Riccardo Santoni. 26.11.14: “Il linguaggio dei fiori. I messaggi nascosti nel profumo e nel colore”. Rel.: Angela De Simine. 03.12.14: “Maria Teresa d’Austria. La prima imperatrice donna che guidò l’impero degli Asburgo per 40 anni”. Rel.: Romano Viola. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 21.11.14: Virgo Fidelis (patrona dell’Arma): cerimonia con S. Messa. 30.11.14: Torneo di calcetto, IV edizione, per conto dell’Ispettorato Regionale. A.N.S.I. Vipiteno 11.11.14: S. Messa officiata per S. Martino, Patrono dei sottufficiali dei vari corpi. Vipiteno, chiesa di S. Spirito, 18.30. A.N.A. Vipiteno 16.11.14: Pranzo sociale del Gruppo Alpini Vipiteno per soci, famigliari e simpatizzanti. Oratorio Maria Schutz, ore 12.30. Udienza del difensore civico Venerdì, 28 novembre 2014: Udienza del difensore civico presso la sede dell’Ispettorato all’agricoltura, Via Stazione 2, Vipiteno, dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. n. 0471/301155. Concerto d’Avvento dei Tun na kata 30.11.14: Tradizionale concerto d’Avvento dei Tun na kata. Teatro Comunale di Vipiteno, ore 16.30. Mercatino di Natale a Vipiteno 27.11.14: Inaugurazione ufficiale ore 17.00 nella chiesa di S. Spirito, con intrattenimento musicale di gruppi scolastici. 1° giorno di apertura: 28.11.13, Piazza Città. Il mercatino resterà aperto fino al 6 gennaio 2015. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 106

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sport I Porträt

„Wie ein verlängerter Arm“ Er ist einer der besten Bogenschützen Südtirols. Obwohl er erst seit zwei Jahren diesem Sport nachgeht, konnte er bereits beachtliche Erfolge feiern. Die Rede ist von Hartmann Eller, 42, Bibliothekar aus Sterzing. Vor zwei Jahren begegnete Hartmann Eller am Sterzinger Flugplatz Ferdinand Andreolli. Dieser war im Besitz eines professionellen Bogens und erlaubte Eller, damit zu schießen. „Ich hatte zwar schon öfters selbst einen Bogen gebastelt, diese waren aber spätestens nach dem dritten Schuss kaputt. Als ich mit dem professionellen Bogen von Ferdinand schießen durfte, kam ich erst auf den Geschmack“, so Eller. Einige Zeit später fuhr er nach Bassano del Grappa, wo er sich seinen eigenen Bogen samt Zubehör kaufte. Der „Compound“ wurde genauestens an seinen Körper angepasst. Perfektioniert hat Eller

> Hartmann Eller kompakt geboren: 27.02.1972 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Sterzing Beruf: Bibliothekar Verein: Pusterer Bogenschützen Hobbies: mountainbiken, langlaufen, laufen, lesen, bogenschießen

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den Bogen, indem er eine Linse auf das Visier montierte – Eller ist Brillenträger –, was die Präzision noch deutlich gesteigert hat. Bereits einen Monat später nahm er an einem Turnier in Trient teil. Als völliger Neuling holte Eller dabei zu seiner eigenen Überraschung den Turniersieg. Sportlich gesehen machte Eller, seit 1996 Bibliothekar am Priesterseminar in Brixen, als Kind „alles ein wenig, jedoch immer nur aus Spaß“. Als Robert Schifferle die Rafting-Sektion gründete, machte Eller ebenfalls mit. Hier feierte er große Erfolge und wurde mit seinem Team mehrmals Italienmeister und einmal Vize-Weltmeister. Bald schon musste er jedoch aus zeitlichen und beruflichen Gründen mit dem Raften aufhören. In seiner Freizeit fährt er mit dem Mountainbike, geht laufen und im Winter langlaufen. Vor zwei Jahren hat ihn dann das Bogensport-Fieber gepackt: „Ich

finde es faszinierend, dass Präzision und Technik es im Zusammenspiel möglich machen, aus der Entfernung solch winzige Ziele zu treffen. Der Bogen fühlt sich manchmal an wie ein verlängerter Arm.“ Die Mitte der Zielscheibe auf einer Distanz von 18 Metern ist gerade mal so groß wie ein 10-Cent-Stück, also kaum ersichtlich. Präzision ist im Bogensport daher ungemein wichtig. In der Wintersaison wird in der Halle auf eine Distanz von 18 Metern geschossen. Im Sommer

hingegen ist im Freien eine Entfernung von 50 m Standard. Bei FITA-Turnieren muss auf vier Distanzen über 90, 70, 50 und 30 m geschossen werden. Die Königsdisziplin aber ist „Hunter and Field“: Hier sind 24 Ziele im Wald verstreut, zwölf Ziele sind von der Entfernung her bekannt, bei den restlichen muss man die Entfernung abschätzen – „eine sehr schwierige Aufgabe“, so Eller. Auf die Wettkämpfe bereitet sich der Sportler nicht gezielt vor, trainiert lediglich eine Stunde pro

> Auf den Punkt gebracht Als Kind wollte ich … basteln. Ich ärgere mich über … Unpünktlichkeit und nicht eingehaltene Versprechen. An anderen Menschen schätze ich … Ehrlichkeit, Humor, Zuverlässigkeit. Drei Worte, die mich beschreiben, sind … zuverlässig, genau, teamfähig. Das Wichtigste ist für mich … Gesundheit. Würde ich nicht Bogenschießen, …würde ich die Zeit in eine andere Sportart oder die Familie investieren.


> GröSSte Erfolge 3. Platz bei der Coppa delle Regioni 2014 Tiroler Landesmeister 2014 Regionalmeister 2014 Platz 24 bei den Italienmeisterschaften 2014

Woche. Die Trainingsverhältnisse in Sterzing lassen zu wünschen übrig, wie Eller bedauert: „Im Freien kann man nicht trainieren, weil es nirgends einen Trainingsplatz für Bogenschützen gibt. In der alten Halle in Sterzing können wir zwar einmal wöchentlich trainieren, haben aber nicht optimale Bedingungen.“ Daher haben die Sterzinger Bogenschützen auch den Verein gewechselt und sind jetzt bei den Pusterer Bogenschützen, die in Bruneck ein eigenes Trainingsfeld haben. Trotzdem: Ellers Erfolge können sich sehen lassen: Bei der „Coppa delle Regioni“ in Baselga di Piné Mitte Juli holte er in der Kategorie Compound 50 m den sensationellen 3. Rang. Zudem wurde er heuer Regionalmeister und in Wörgl Tiroler Landesmeister. Bei einem FITA-Turnier in der Toskana wurde er ausgezeichneter Zweiter. Im September nahm er mit den 50 besten Bogenschützen Italiens (Eller ist 42. der nationalen Rangliste) an der Italienmeisterschaft in Chieti teil und landete dort – auch aufgrund widriger Witterungsverhältnisse – auf dem 24. Rang. Martin Wieser

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sport

Kegelsport

Floorball

Fugger-Damen gewinnen Italienpokal

Guter Saisonstart für Sterzinger

der neuen Saison; das Spiel entschied man mit 7:1 klar für sich. Auch in der höchsten Klasse der Damen steht Fugger Sterzing nach den ersten drei Spieltagen ohne Punktverlust an der Tabellenspitze. Die Damenauswahl von Ratschings hingegen belegt vorerst sieglos den letzten Tabellenplatz in der höchsten Spielklasse. Die Herren der Auswahl Ratschings liegen hinter Prichsna nach drei Spieltagen in der zweithöchsten Spielklasse auf dem zweiten Tabellenplatz. Ende September bestritten die Teams von Fugger Sterzing den Italienpokal. Das Herrenteam musste sich im Finale gegen Neumarkt geschlagen geben. Die Damen konnten den Italienpokal gewinnen: Sie setzten sich im Finale (stehend v. l.) Thomas Weiskopf, Florian Thaler, Reinhard Gruber, (sitzend v. l.) Stefan Zini, Egon Ralser, Franz Höller, Manuel Hofer gegen ihren größten Widersacher Tirol Mutspitz klar durch. gelang dem Team von Fugger Sterzing in St. Auch beim Weltpokal-Bewerb Anfang OktoLeonhard in Passeier gegen Aufsteiger Jau- ber in Vorarlberg holten beide Teams einen fenburg der erste Mannschaftsbahnrekord zufriedenstellenden 9. Rang. Ende September ging die Südtiroler Sportkegelmeisterschaft los. In der höchsten Liga der Herren führt Fugger Sterzing die Tabelle nach drei Spieltagen an, wobei Neumarkt ein Spiel weniger bestritten hat. Am dritten Spieltag

Anfang Oktober ging für die Sterzinger Floorballspieler die Italienmeisterschaft auf dem Großfeld los. Elf Teams nehmen daran teil. Als Ziel hat sich das Team aus Sterzing, das im vergangenen Jahr Vize-Italienmeister wurde, das Erreichen der Playoffs gesetzt. Die Saison hat für die Sterzinger verheißungsvoll begonnen: Im ersten Spiel gewannen sie daheim gegen den UHC Varese 5:2, einen Tag später in Algund gegen Angstgegner Unihockey Fanatics Gargazon 6:4. 3 Fragen an Hannes Astenwald vom ASV Sterzing Volksbank Floorball Erker: Hat es Veränderungen in Ihrem Team gegeben? Hannes Astenwald: Zwei Spieler sind wieder nach Sterzing zurückgekehrt: David Gschließer, der im Vorjahr bei Gargazon gespielt hat, und Markus Kofler, der in London bei den London Sharks aktiv war, verstärken uns. Zudem versuchen wir, junge Talente zu fördern, um sie nach und nach in die erste Mannschaft einbauen zu können. Wer zählt Ihrer Meinung nach zu den Favoriten? Sechs Mannschaften werden aller Voraussicht nach um den Titel mitspielen: L’Aquila, Rom, SSV Bozen, SBC Bozen, Gargazon und Sterzing. Diese Teams haben allesamt die Qualität, den Titel zu holen. Welche Ziele hat sich der ASV Sterzing in dieser Saison gesteckt? Wir möchten mindestens das Halbfinale erreichen. Das wird allerdings nicht ganz einfach, denn in den Play-offs kann alles passieren, oft entscheidet, wie im Eishockey, auch die Tagesform. Bleiben wir vom Verletzungspech verschont, können wir mit dem nötigen Glück auch auf den Titel hoffen. Interview: mw

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Im Gespräch mit Johann Tock, Präsident des Italienischen Sportkegler-Verbandes Erker: Herr Tock, gibt es Neuzugänge im Team? Johann Tock: Nein, weder Zugänge noch Abgänge. Wir spielen heuer mit exakt denselben Mannschaften wie in der vergangenen Saison. Welche Ziele peilen Sie an? Bei den Damen wollen wir in der A-Klasse den Titel vom Vorjahr auf jeden Fall verteidigen. Dies wird aber nicht ganz so einfach werden: Die Damen von Tirol Mutspitz haben nämlich ein sehr starkes Team. Bei den Herren peilen wir den zweiten Tabellenplatz an. Zudem besteht ein kleines Fünkchen Hoffnung auf Rang eins, obwohl Neumarkt mit seinen ungarischen Topspielern der klare Favorit ist. Unsere weiteren Teams spielen in der CKlasse mit. Hier hoffe ich auf eine Platzierung im vorderen Tabellendrittel.

Wie schätzen Sie die anderen Wipptaler Teams ein? Die Mannschaft Flaggertal aus Mittewald wird in der C-Klasse im Mittelfeld mitmischen. Bei den Teams von Ratschings werden sich die Damen in der A-Klasse auf jeden Fall halten, die Herren werden in der zweithöchsten Spielklasse um den Aufstieg mitspielen. Warum zieht der Kegelsport nicht mehr Zuschauer an? Das größte Problem sind sicherlich die fehlenden Infrastrukturen für Zuschauer. Einzig in der Spielanlage Bozen Pfarrhof können mehrere Fans zusehen. Unsere Spiele verfolgen einige treue Fans, aber der Kegelsport ist eben nur eine Randsportart. Zudem dauert ein Spiel mit durchschnittlich drei Stunden sehr lange. Interview: mw


SPORT

„Kann man aus Lawinenunfällen lernen?“ Am 28. November veranstaltet der Bergrettungsdienst Sterzing zum 11. Mal das Lawinenseminar. Vier kompetente Referenten berichten von neuen Erkenntnissen und Strategien im Zusammenhang mit Gefahren im winterlichen Hochgebirge. Unfällen im Gebirge kann vorgebeugt werden! Davon ist die Bergrettung im AVS Sterzing überzeugt und setzt seit vielen Jahren auf Veranstaltungen, um Menschen dafür zu sensibilisieren. Beim Lawinenseminar im Stadttheater Sterzing soll genau dieses Ziel erreicht werden. Skitourengeher, Winterbergsteiger, Schneeschuhwanderer, Snowboarder und Variantenskifahrer werden die Gelegenheit haben, ihre Kenntnisse über Lawinengefahren auf den neuesten Stand zu bringen. Je größer das

Wissen, umso besser können Un- passiert? Hätte ich die Lawinenge- Die beiden Referenten, Dieter fälle vermieden werden. Die rich- fahr erkennen können? Wurden Kotlaba (ORTOVOX) und Franz tige Ausrüstung, das korrekte Ein- schwere Fehler gemacht? Kröll (ABS), stellen Lawinen-Airschätzen von Gefahren und das Anhand der Analyse verschiedener bags und Lawinenverschüttetenrichtige Verhalten in Notsituatio- Unfälle werden Unfallmuster her- suchgeräte vor und sprechen über ausgearbeitet bzw. die Umstände Kameradenrettung. nen können Leben retten. Die beiden Hauptreferenten Peter beleuchtet, so dass sich jeder Zu- Am 10. Jänner findet wieder der Plattner und Walter Würtl gehen in hörer selber ein Bild darüber ma- dazugehörige Trainingstag am ihrem Vortrag der Frage nach, ob chen kann, ob man aus dem Ver- Jaufenpass statt, bei dem den Teilman aus Lawinenunfällen tatsäch- halten anderer, das zu einem Un- nehmern viel Praxiswissen vermitlich etwas lernen kann oder ob es fall geführt hat, lernen kann oder telt wird. Um ein möglichst breites letztlich doch immer die nicht ein- es in den meisten Fällen einfach Publikum zu erreichen, ist die Teilzuschätzenden, ungünstigen Um- nur Pech ist. nahme am Seminarabend und am stände sind, die zum Trainingskurs kosLawinenunglück tenlos. Für den Se> Programm führen. Als Sachverminarabend ist keiständige für Alpin- 19.00 Uhr: Begrüßung, Vorstellung des Programms und der Referenten ne Anmeldung erunfälle, aber auch 19.10 Uhr: Kurzvorträge über Lawinensuchgeräte, Airbag, Kameradenrettung, forderlich. Anmel Referenten: Dieter Kotlaba und Franz Kröll als Bergführer und 19.45 Uhr: Referat von Peter Plattner und Walter Würtl, 1. Teil dungen für den Traiaktive Tourengeher 20.30 Uhr: Pause ningstag werden stellen sich die Vor- 20.50 Uhr: Referat Peter Plattner und Walter Würtl, 2. Teil nach dem Seminartragenden immer 21:35 Uhr: Diskussion und Fragen aus dem Publikum abend entgegenge21:50 Uhr: Verlosung von Sachpreisen wieder Fragen wie: nommen (begrenzte Wäre mir das auch Nähere Informationen unter www.bergrettung-sterzing.org Teilnehmerzahl!).

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sport

> Andrea Parigger gewinnt Radlseelauf

Mitte Oktober nahmen 110 Sportler den 5,1 Kilometer langen Kurs (870 Höhenmeter) vom Garner Wetterkreuz zur Radlseehütte in Feldthurns in Angriff. Die für den ASV Gossensaß startende Andrea Parigger hat den Lauf klar für sich entschieden (48.51 min.), Vereinskollegin Stefanie De Simone landete auf dem 3. Rang (58.38 min.). Bei den Herren holte sich der Sarner Martin Stofner (38.16 min.) den Sieg vor Christoph Ties (38.36 min.). Martin Renzler vom ASV Gossensaß wurde in 38.44 Minuten 3., Roberto De Simone (39.06 min.) belegte den 4. Platz. Ebenfalls Mitte Oktober fand der internationale, mit Weltklasseläufern besetzte Limone-Vertical-Berglauf statt. Beim letzten Rennen der World Series 2014 belegte der Gossensasser David Thöni den sehr guten 13. Rang (41.04 min). Den Sieg holte sich der Katalane Kilian Jornet (37.27 min.).

> GESUCHT Wir suchen ab sofort einen freien Mitarbeiter (m/w) für die ErkerSportredaktion. Bewerbungen unter 766876 oder info@dererker.it

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„Konzentriere mich auf den Weltcup“

Biathletin Karin Oberhofer und Trainer Alexander Inderst über ihre Ziele für die neue Saison

Erker: Alex, gibt es in der ersten Saison nach Olympia Neuerungen? Alex Inderst: Im Hinblick auf die heurige Saison haben wir einiges verändert. Auf eine Olympiasaison bereitet man sich anders vor, man trainiert viel intensiver und härter. Das schafft der Körper nicht über einen längeren Zeitraum. Heuer haben wir ein bisschen zurückgeschraubt und uns auf die Grundlagen, auf die Ausdauer konzentriert. Wie sieht ein typischer Trainingstag aus? Alex Inderst: Um 7.00 Uhr wird gefrühstückt, etwa um halb neun gehen wir auf den Schießstand. Zuerst trainieren wir mit dem Gewehr, dann wird bis gegen Mittag gelaufen. Um etwa halb vier folgt die zweite Einheit, wo noch einmal für zwei bis drei Stunden trainiert wird. Vor dem Abendessen wird noch ein bisschen gedehnt und ausgelockert.

Voraussetzungen für ein gutes Training? Alex Inderst: Es ist wichtig, dass die Unterkunft nicht zu weit von der Trainingsstätte entfernt ist. Die Trainingsstätte sollte mehrere Übungsmöglichkeiten bieten, u. a. einen Kraftraum. Der Schießstand sollte morgens um 8.00 Uhr bereit stehen, damit man gleich mit dem Training beginnen kann. Die Höhenverhältnisse von Trainings- und Rennstrecke sollten ungefähr übereinstimmen, die Schneeverhältnisse und die Loipe müssen passen. Es ist wichtig, dass jeden Tag die Loipen präpariert werden. Und natürlich muss das Material muss stimmen.

Karin, wann geht die neue Saison los? Karin Oberhofer: Das erste Weltcup-Rennen findet heuer am 30. November im schwedischen Östersund statt. Welche Ziele hast Du Dir gesteckt? Karin Oberhofer: Ich habe mir vorgenommen, konstante Leistungen zu erbringen. Natürlich: je weiter vorne, desto besser (lacht). Mir wäre es schon wichtig, wenn ich mich von Saison zu Saison ein bisschen steigern könnte. Das wäre mein Ziel. Das wichtigste Ereignis in der kommenden Saison? Karin Oberhofer: Die WM in Kontiolahti in Finnland ist sicher ein wichtiges Ereignis. Sie findet ausnahmsweise aber erst zu Saisonende statt. Deshalb werden wir heuer nicht so sehr auf die WM hinarbeiten wie in den anderen Jahren, sondern uns mehr auf den Weltcup konzentrieren. Interview: sst

> Sterzinger punkten bei Schülermeisterschaft Bei den Regionalmeisterschaften der Schüler (10 - 15 Jahre) Ende September nahmen mehrere Athleten des ASV Sterzing teil. Am ersten Wettkampftag in Meran holte Magdalena Gander im 300-m-Lauf die Bronzemedaille und stellte mit 43,21 Sekunden auch eine neue persönliche Bestzeit auf. Über 80 m Hürden platzierte sich Judith Grasl an 7. Stelle. Im Diskuswerfen erreichte Lisa Maria Aukenthaler den 4. Rang, Lukas Siller wurde im 600-m-Bewerb Zehnter. Am zweiten Wettkampftag in Trient erreichte Magdalena Gander im 80-m-Lauf den 4. Platz. Auch Judith Grasl landete im 300-m-Hürdenlauf auf Rang 4, während Lisa Maria Aukenthaler über 1.000 m den 6. Platz holte. In der 4x100-m-Staffel erreichte der ASV Sterzing den 8. Rang.


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NEUE TECHNOLOGIEN Speed-Check-Boxen in Ortschaften erlaubt Geschwindigkeits-Messgeräte, die so genannten Speed-CheckBoxen, dürfen seit kurzem von den Gemeinden aufgestellt werden, allerdings nur, wenn auch mindestens zweimal wöchentlich kontrolliert wird, so das Landespresseamt. Bis dato war die Gesetzeslage rund um die Aufstellung der orangefarbenen Speed-Check-Boxen innerhalb von Ortschaften ein Graube-

reich. „Wir haben deshalb die gesetzliche Grundlage in der Straßenverkehrsordnung prüfen lassen“, so Landesrat Florian Mussner, der das Ergebnis der Analyse kürzlich gemeinsam mit den Verantwortlichen der Landesabteilung Straßendienst, dem Präsidenten und dem Geschäftsführer des Gemeindenverbandes, Andreas Schatzer und Benedikt Galler, vorgestellt hat. Das Ergebnis: „Das Aufstellen der

Geschwindigkeits-Messgeräte ist möglich“, so der Direktor des Landesstraßendienstes, Robert Gamper. Rechtens seien die SpeedCheck-Boxen allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Die wichtigste davon: Die Gemeinden müssen regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen mit Hilfe der Boxen durchführen, und zwar mindestens zweimal wöchentlich. Im Mittelpunkt stünde dabei nicht das Lukrieren von Mitteln durch

Verkehrsstrafen, sondern vielmehr der Sicherheitsaspekt, wie Landesrat Mussner betont. Mithilfe der Speed-Check-Boxen würden Verkehrsteilnehmer daran erinnert, sich an die Tempolimits zu halten. Dadurch werde die Sicherheit auf der Straße erhöht. Grundsätzlich sollten die Messgeräte demnach auch an neuralgischen Punkten in den Ortskernen zum Einsatz kommen, etwa neben Schulen oder Altersheimen.

pr

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PR KONZEPT ENERGIE GMBH SPAREN I NEUE & HEIZEN TECHNOLOGIEN I EXTRA

Erneute Auszeichnung für Konzept Als eine der ersten Firmen in Südtirol erlangte das IT-Unternehmen Konzept vor sieben Jahren den höchstmöglichen Partnerstatus bei Microsoft und erhielt die „Microsoft Gold“-Zertifizierung. Seit Oktober 2010 ist zudem das neue weltweite „Microsoft Partner“-Modell verfügbar, das neue und höhere Leistungsansprüche an die Microsoft-Partner in vier unterschiedlichen Kompetenzbereichen stellt. Die Konzept GmbH ist auch für das Jahr 2014 als Partner mit der Kompetenz „Gold Server Platform“ und „Midmarket Solution Provider“ ausgezeichnet worden und besitzt damit weiterhin den höchsten Kompetenzstatus. Für diese Auszeichnung wurden von Microsoft nicht nur die Qualifikationen der Mitarbeiter mit verschiedenen Zertifizierungen geprüft, sondern auch das Know-how wurde anhand von Kundenreferenzen und Kundenumfragen belegt. „Bereits seit über zehn Jahren betreuen unsere Mitarbeiter Unternehmen in allen IT-Fragen auf hohem Niveau, daher freue ich mich besonders über diese erneute Auszeichnung, da sie die enge Kooperation mit Microsoft betont und das sehr gute Know-how unserer Mitarbeiter bestätigt“, freut sich Michael Rainer, Geschäftsführer der Konzept GmbH. Bereits seit dem Jahr 2002 betreut die Firma Konzept als zuverlässiger IT-Partner kleine und mittelständische Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Besonderer Wert wird dabei auf individuelle Beratung sowie auf eine qualitativ hochwertige Umsetzung von IT-Projekten gelegt.

Durch eine starke Fokussierung auf führende Hersteller wie Microsoft, VMware, Fujitsu und Sonicwall verfügen die Mitarbeiter über ein fundiertes Know-how, das sie auch regelmäßig durch entsprechende Zertifizierungen belegen. Das Unternehmen unterhält neben dem Hauptsitz in Sterzing Filialen in Brixen, Innsbruck und Wien. Nähere Informationen unter www.konzept.it.

Michael Rainer, Geschäftsführer der KONZEPT GmbH

„Wir freuen uns besonders über diese Auszeichnung, da sie die Qualität unseres Know-hows bestätigt. Wir bieten unseren Kunden einen Rundum-Service im IT-Bereich und sind bei jedem Problem sofort zur Stelle.“

info Was Konzept bietet Die Produktpalette der Firma Konzept reicht von einfachen IT-Dienstleistungen bis hin zu komplexen Netzwerkarchitekturen. Von der Idee bis zur Realisierung bietet das Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen für jedes Unternehmen.

Die Leistungen im Überblick: • Beratung und Planung von Netzwerken • Systemanalyse und Optimierung • Netzwerkeinrichtung und Administration • Virtualisierungslösungen auf Basis von VMware • Hochverfügbare Storage-Lösungen auf Basis von Fibre Channel oder iSCSI • Laufende Betreuung von EDV-Anlagen vor Ort • Serviceverträge mit 24/365-Erreichbarkeit Erker 11 I 14

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extra EXTRA I PR SOLIGNO

„Echte Wohnqualität für mein Zuhause“ Energetisch sanieren und erweitern mit Massivholz – diesen Wunsch hat sich Familie Unterhuber aus Wiesen erfüllt. Sie hat sich für soligno Massivholzelemente entschieden, weil ihr gesundes und behagliches Wohnen wichtig ist.

Das Zweifamilienhaus von Josef und Lukas Unterhuber in Wiesen: Energetisch saniert und erweitert mit soligno Massivholzelementen.

Für Josef Unterhuber war eines von Anfang an klar: Holz soll bei der energetischen Sanierung und Erweiterung seines Zweifamilienwohnhauses in Wiesen das zentrale Bauelement sein, um ein gesundes Wohnklima zu gewährleisten. Für seinen Sohn Lukas hingegen, der bei der Qualitätsspenglerei Trenkwalder & Partner als Verwalter und Projektmanager tätig ist, waren Aspekte wie hohe Qualität, Langlebigkeit und die Förderung lokaler Kreisläufe ausschlaggebend. Reines Holz – Echte Wohnqualität Für Familie Unterhuber war es

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also überaus wichtig, baubiologische und wohngesunde Aspekte mit hohen Qualitätsansprüchen zu verbinden. Einen kompetenten Partner für ihr Projekt fanden Josef und Lukas Unterhuber schließlich in soligno, einem Unternehmen der Rubner-Gruppe mit Sitz in Prad am Stilfserjoch. Den Ausschlag gab dabei vor allem die natürliche Verarbeitung aller Massivholzbauteile. Die Holzelemente von soligno kommen von der Holzernte über die Produktion bis zur Baustelle zu keinem Zeitpunkt mit Schadstoffen in Kontakt. Nur ausgesuchte und PEFC-zertifizierte Hölzer aus dem Alpenraum kommen zum Einsatz.

Josef Unterhuber hat sich selbst vom Prinzip der „schwalbenschwanzförmigen Holz-Holz-Verbindungen“ überzeugt. „Die soligno Bauteile wie Außen- und Innenwände aus Massivholz werden gänzlich ohne Leime und Metallverbindungen nahtlos ineinander verzahnt und miteinander verbunden“, so der begeisterte Bauherr. Uralte Holzbautradition neu gelebt Diese reinen Holz-Holz-Verbindungen gehen aus einer uralten Holzbautradition hervor und garantieren nahezu uneingeschränkte Langlebigkeit. „Es gibt Bauten, wo diese Verbindungs-

art nach Jahrhunderten noch ihren Dienst tut“, so Lukas Unterhuber. Das patentierte soligno-Massivholzbausystem vereint alle Vorteile, die reines Holz zu bieten hat: von hundertprozentiger Wohnbehaglichkeit über geprüfte Luftdichtheit bis hin zu ausgezeichneter Wärme- und Schalldämmung. Neben der energetischen Sanierung und Erweiterung des Zweifamilienwohnhauses von Familie Unterhuber in Wiesen hat soligno im Wipptal bereits individuelle Massivholzlösungen für Neubauten von Wohnhäusern und im natürlichen, authentischen Tourismus verwirklicht.


aus Gasteig ausgeführt, der Architektenentwurf stammt von der Klausner Architektin Vera Leitner.

Mit allen Sinnen wohnen „Keine architektonischen Einschränkungen in der Planung, feste Termine, keine Feuchtigkeit – mit soligno haben wir uns einen gesunden Lebensraum genau nach unseren Vorstellungen geschaffen“, sind sich Josef und Lukas Unterhuber einig. Nach baubiologischen Kriterien wurde mit reinen Holzelementen die wichtigste Basis für behagliches und gesundheitsförderndes Wohnen gelegt. Die ausführenden Arbeiten wurden ausschließlich an lokale Unternehmen vergeben, ganz im Zeichen gesunder lokaler Kreisläufe. Die Bauarbeiten wurden von der Zimmerei Rainer Holzservice

Aktiver Beitrag zum Klimaschutz Mit der Entscheidung, leimfreies und unbehandeltes Holz für ihr Eigenheim zu verwenden, trägt Familie Unterhuber auch aktiv zum Klimaschutz bei. Soligno-Naturholzelemente werden in der energieautarken Gemeinde Prad CO2neutral hergestellt. Der Rohstoff Holz bietet zudem eine hervorragende Wärmeisolierung. „Durch die Wärmespeicher-Funktion des Holzes haben sich unsere Heizkosten in der kalten Jahreszeit auf ein Minimum reduziert. Und im Sommer bleibt die Hitze draußen“, so Lukas Unterhuber. Da Vollholzelemente von soligno gänzlich leimund metallfrei verarbeitet werden, bleiben sie auch bei einer Rückführung als Wertstoffe erhalten und verursachen keine Entsorgungskosten. „Durch soligno können wir in unserem Zuhause echte, gesunde Wohnqualität leben“, sind sich Josef und Lukas Unterhuber sicher.

soligno-Reinverbund GmbH, Kiefernhainweg 96, 39026 Prad am Stilfserjoch, Telefon: 0473 618 185 info@soligno.rubner.com www.soligno.rubner.com Erker 11 I 14

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NEUE TECHNOLOGIEN I PR BIOGAS WIPPTAL GMBH

Für Bürger, Bauern, Natur und Umwelt:

Die Biogas- und Gärrestaufbereitungsanlage Wipptal 3 Fragen an Landwirtschaftsexperte Helmut Döhler Herr Döhler, warum brauchen die Wipptaler Bauern dieses Projekt? Die Wipptaler Bauern haben angesichts ihrer Überschüsse an Gülle und Mist zwei Möglichkeiten: entweder einen großen Teil der Kühe zum Schlachthaus zu fahren oder Gülle und Mist in die Aufbereitungsanlage zu bringen. Die gesetzlichen Vorgaben werden immer enger, da gibt es wenige Auswege.

In den letzten Jahrzehnten hat der massive Landverbrauch für Siedlungen, Industrie und Naturschutz zu einer Reduzierung der Landwirtschaftsfläche im Wipptal geführt. Zeitgleich wurde die Milchproduktion ausgeweitet mit einem mittlerweile sehr hohen Viehbesatz pro Fläche (oft über 3 GVE/ha pro Betrieb). Steillagen werden immer weniger bewirtschaftet. Deshalb gibt es mehr Gülle und Mist, als die Flächen im Wipptal aufnehmen können. Laut dem Amt für Landwirtschaft haben momentan mindestens 50 Prozent der Milchviehhalter zu viel Mist und Gülle. Folglich können viele Bauern die Gesetze zur Verwertung von Mist und Gülle nicht mehr einhalten, was auch die „wilden Misthaufen“ und braunen Wiesen im Winter und Frühjahr deutlich machen. Es gibt verschiedene, oft mit Nachteilen verbundene Lösungsansätze. Ein Abbau der einzelbetrieblichen Viehbestände führt zu einer drastischen Verringerung der Einkommen und würde Jahrzehnte dauern. Die Zupacht von Verwertungsflächen ist theoretisch möglich, durch den angespannten Pachtmarkt und die hohen Pachtpreise aber aussichtslos. Bleibt ei-

gentlich nur noch der kaum bezahlbare Transport von Mist und Gülle auf entfernte landwirtschaftliche Nutzflächen mit Aufnahmefähigkeit südlich des Trentino.

des fast geruchsfreien und schnell versickernden Gärrestes geht zurück auf die Flächen der Bauern. Stinkende und braune Wiesen gehören der Vergangenheit an.

Ein nachhaltiges Konzept Landwirte und Geschäftsleute im oberen Eisacktal haben die Biogas Wipptal GmbH gegründet, um mit einem innovativen Konzept Gülle und Mist in einem Hochleistungsreaktor zu vergären und die Gärreste zu hochwertigem Dünger aufzubereiten. Der Dünger kann in Obst- und Weinbaugebieten Südtirols vermarktet werden, ersetzt Kunstdünger aus der Fabrik und schließt damit regionale Nährstoffkreisläufe. Bei der Düngerproduktion wird das Wasser aus der Gülle wie in einer Kläranlage gefiltert und in den Eisack geleitet, womit der Weitertransport auf der Straße wegfällt. Die Aufbereitungsanlage der Biogas Wipptal erzeugt in einem Kraft-Wärme-Kopplungs-Generator (BHKW) rund 1 Megawatt oder 8 Mio. kWh Strom pro Jahr. Damit können mehr als 2.000 Privathaushalte mit Elektrizität versorgt werden. Die entstehende Wärme wird für die Herstellung des Düngers verwendet. Etwa die Hälfte

Ein innovativer Ansatz für Landwirtschaft und Regionalentwicklung Das Projekt sichert die Existenz der Landwirte sowie der Tourismusbetriebe und trägt zu einer positiven Regionalentwicklung bei. Die Europäische Kommission fördert dieses Konzept im Rahmen des EUProgramms „LIFE-OPTIMAL 2012“ und unterstützt die Aufbereitung der Gärreste und die Vermarktung des hochwertigen Düngers finanziell. Die EU sieht den einmaligen, hochinnovativen technischen Ansatz der Gärrestaufbereitung als Chance für die Region Wipptal und viele Regionen Europas mit ähnlicher Problematik. Auch vom italienischen Umweltministerium wird die Anlage als beispielhaft empfunden. Viele kompetente Partner Die italienische Firma Rota Guido Srl liefert das Separierungssystem der Gärreste in Fest- und Flüssiganteil sowie das System zur Herstellung des Flüssigdüngers. Die deut-

Nähere Informationen auf www.biogas-wipptal.it 82

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Was ist innovativ an diesem Projekt? Innovativ sind die technischen Lösungen und der Gesamtansatz. Getrockneten Dünger aus Gärresten haben schon andere hergestellt, wir aber wollen aus Feststoff- und Flüssigkonzentraten Konfektions-Dünger herstellen, der perfekt auf die jeweilige Anwendung passt und Kunstdünger aus der Fabrik ersetzt. Organischer Dünger aus der Region bietet für den Obst- und Weinbau ein zusätzliches Vermarktungsinstrument. Kritiker behaupten, die Anlage mache Großbauern nur noch größer. Die Anlage wird nicht nur von großen, sondern auch von vielen Kleinbauern gebraucht. Sie wird für die Bevölkerung und den Tourismus im Wipptal vorteilhaft sein, etwa durch die massive Eindämmung von Gülle-Gerüchen oder die bessere Optik der Wiesen und Weiden. Der gesamte ländliche Raum wird profitieren, weshalb auch die EU das Projekt mitträgt.

sche Firma Zunhammer GmbH entwickelt den Prototyp des Fahrzeugs für die präzise Ausbringung der Gärreste, auch in Steilhängen, wodurch Nitratverluste und Ammoniakemissionen gesenkt werden. Die Universität Turin betreut die Entwicklung der Anlagentechnik, die Universität Bozen testet in Zusammenarbeit mit der Kellerei Tramin den produzierten Dünger.


ENERGIE SPAREN & HEIZEN I EXTRA

ESSEN & TRINKEN Welternährungstag oder Welthungertag? Die UN-Welternährungsorganisation verfolgt das Ziel, für alle Menschen weltweit eine ausreichende Ernährung zu gewährleisten. Der 16. Oktober wurde zum Welternährungstag erklärt und stand heuer unter dem Motto: „Family Farming: Feeding the world, caring for the earth“ – „Bäuerliche Familienbetriebe: Die Welt ernähren, die Erde beschützen“. Laut dem Welthunger-Index (WHI) leiden 805 Millionen Menschen heute unter Hunger, obwohl weltweit genug Lebensmittel für alle produziert werden. Seit 1979 macht

die FAO (Food and Agriculture Organization) jährlich mit dem Welternährungstag darauf aufmerksam, dass die weltweit vorhandenen Lebensmittel nicht gerecht verteilt werden und in vielen Gebieten die Lebensmittelproduktion gefördert werden muss, um alle Menschen zu versorgen. Rund um den Welternährungstag fanden im Oktober weltweit verschiedene Veranstaltungen statt, die auf die lebensbedrohliche Situation von Millionen Menschen aufmerksam machen möchten, wie etwa der „Hunger Run“ am 19. Oktober in Rom.

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extra EXTRA I ESSEN & TRINKEN

> Wussten Sie schon?

Als Tee das erste Mal nach Amerika kam, servierten die Frauen die Teeblätter mit Zucker oder Sirup und schütteten das Wasser, in dem sie gekocht wurden, weg. Als Cola 1886 das erste Mal auf den Markt kam, wurde es als gehirnförderndes und intellektuelles Getränk beworben.

Dünnhäutige Zitronen sind am fruchtigsten.

Es gibt mehr als 15.000 verschiedene Reisarten.

Studie bestätigt:

Biolebensmittel sind gesünder Bio hat weniger Schwermetalle und schützt vor Krankheiten

Biolebensmittel sind gesünder. Sie enthalten weniger Schwermetalle und mehr Antioxidantien. Dies ist das eindeutige Ergebnis einer brandneuen Studie der Universität Newcastle. Dabei haben Wissenschaftler 343 Studien ausgewertet und die Inhaltsstoffe von biologisch und konventionell angebauten Feldfrüchten verglichen. „Mit Bio leben die Menschen gesünder. Der Kauf von Biolebensmitteln hat nicht nur einen gesundheitlichen Nutzen, sondern auch einen Vorteil für die Umwelt“, so Michael Oberhollenzer, Obmann von Bioland Südtirol, über die Ergebnisse. Die Studie belegt, dass die Konzentration an Antioxidantien wie Polyphenolen in biologisch angebauten Kulturen um 18 bis 69 Prozent höher ist als in konventionell erzeugten. Je dichter der Nährstoff- und Antioxidantiengehalt, desto mehr zählt jeder Bissen Obst und Gemüse, ohne dabei mehr Kalorien zu sich nehmen zu müssen. Antioxidantien schützen vor freien Radikalen, die Körperzellen angreifen. Diese Stoffe sind also sehr nützlich, da sie einen Schutz gegen zahlreiche Be-

Unsere Extras im November

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schwerden bieten: Herz-Kreislauf-Krankheiten, neurodegenerative Krankheiten sowie einige Formen von Krebs. Biolebensmittel bieten weitere Vorteile für die Gesundheit: • 48 Prozent weniger Kadmium (giftiges Schwermetall), • 10 Prozent weniger Gesamtstickstoff, • 30 Prozent weniger Nitrat, • 87 Prozent weniger Nitrit. Zudem bestätigt die Studie die viel geringeren Pestizidrückstände bei Bio-Produkten. „Biolebensmittel entlasten bei gesundheitsbewussten Verbrauchern auch die Haushaltskasse. Anstatt teure Pillen und zweifelhafte Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen, genügt eine ausgewogene Ernährung mit Biolebensmitteln. Biolandbau ist das Landbausystem der Zukunft. Gut für Umwelt, Tier und Mensch“, bringt es Oberhollenzer auf den Punkt. Bioland Südtirol setzt sich für die Ökologisierung der Landwirtschaft und für die Südtiroler Biobauern ein 
und ist mit über 500 Mitgliedern und 27 Partnern in Südtirol der größte Bioverband.


ENERGIE SPAREN ESSEN && HEIZEN TRINKENII EXTRA extra pr

Über die richtige Verkostung von Edelbränden Erfahren Sie in drei Schritten das Wichtigste über das richtige Verkosten unserer Edelbrände und genießen Sie dabei den feinen Unterschied.

bitter mit seien alpin-mediterranen Noten. Die richtige Temperatur: Unsere Edelbrände entfalten ihr volles Aroma zwischen 10 und 18 Grad Celsius.

Waldler® – Bestseller bei Unterthurner Das richtige Maß: Nach maximal 4 Bränden verliert unser Gaumen die sensorische Edle Himbeergeiste gibt es viele – den wahrFähigkeit komplexe Aromen wahrzunehlich Besten findet man vermutlich bei Untermen. Bewusster Genuss fängt deshalb bei thurner. Die edle Spirituose Waldler®, under sorgfältigen Auswahl Ihrer Edelbrände verwechselbar durch seine intensiven Aroan. men Himbeere und Vanille, wird nach einer Die richtige Reihenfolge: Um die empGeheimrezeptur von Alois Unterthurner in findlichen Geschmacksrezeptoren des Marling hergestellt. Waldler® Original ist Gaumens optimal zu fordern, beginnt der vorwiegend im deutschsprachigen Raum Feinschmecker die Verkostung mit einem ein „Dauerbrennner“ und genießt sowohl Grappa. Auf diesen ersten Gang folgen zardort als auch in Südtirol einen sehr guten te Fruchtdestillate, wie ein Apfelbrand oder Ruf. Nicht umsonst wurde Unterthurner Quittenbrand, welche die Geschmacksnerkürzlich für seinen exquisiten Waldler® bei ven auf sehr aromatische Produkte, beider Internationalen DLG-Qualitätsprüfung spielsweise einen Waldler®, vorbereiten. LiEdeldestillat Waldler® Original – in Deutschland einmal mehr das Qualitätsköre zum runden Abschluss, sind das süße einmal mehr mit dem Qualitätssiegel Gold prämiert. siegel Gold überreicht. Weitere InformatioDessert jeder Verkostung. Wer es weniger lieblich mag, gönnt sich abschließend einen Digestif der St. Amandus nen finden Sie auf www.unterthurner.it sowie Linie, nämlich unseren vorzüglichen Andre Elexier oder einen Krane- unter Tel. 0473 447186 und im aus gewählten Fachhandel.

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extra EXTRA I ESSEN & TRINKEN

> Wussten Sie schon? Truthahnfleisch enthält die Aminosäure Tryptophan, die Schläfrigkeit hervorrufen kann – warme Milch übrigens auch.

Buchtipp

Die besten Erdäpfelrezepte Erdäpfelsalat einmal anders mit Gurke und Chili, cremiges Gratin, Schupfnudeln in pikanten und süßen Variationen, flaumige Knödel, Erdäpfel als krosse Kruste auf Zander oder in der Erdäpfeltorte zum Dessert − Yvonne Schwarzinger zeigt in ihrer Auswahl die wunderbare Vielseitigkeit der beliebten Knolle. Für die leichte Sommerküche genauso wie für wärmende Wintergerichte, Erdäpfel lassen sich das ganze Jahr in abwechslungsreiche Köstlichkeiten verwandeln. Über 50 Rezepte in diesem Buch vereinen bodenständige Klassiker und neue, inspirierende Ideen für richtig gute Salate, Beilagen, Suppen, Hauptgerichte und Nachspeisen. „Erdäpfel – Vielfalt, die glücklich macht“ ist im Löwenzahn-Verlag erschienen und im Handel erhältlich.

Buchtipp

Köstlichkeiten. Genussvoll durchs ganze Jahr Ein Kochbuch zum Verlieben!
Ulrike Hagen führt durch ein Jahr voller großer und kleiner Köstlichkeiten. Sie kombiniert in ihren Rezepten Vertrautes mit Neuem und verwandelt einfache Zutaten mit Einflüssen aus der mediterranen und nordischen Küche in unwiderstehliche Gerichte. Büffelmozzarella mit Mango, Seeteufelmedaillons mit Pistazienpesto, Brownies mit Orangencreme oder herzhaft-fruchtige Guinnessbrötchen – jedes der Rezepte weckt sofort die Lust aufs Ausprobieren und ist dank der erprobten Anleitungen einfach nachzukochen.
 Das Rezeptbuch ist im Löwenzahn-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.

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extra EXTRA I ESSEN & TRINKEN pr

Ab 12. Dezember wieder geöffnet Nach einer kurzen Verschnaufpause öffnet Familie Leider am 12. Dezember das Hotel „Sonklarhof“ in Ridnaun für die anstehende Wintersaison. Am Abend steht die Küche unseren Hausgästen sowie Gästen und Einheimischen offen, die unser kulinarisches Menü genießen möchten (bitte mit Reservierung). Das Team um Küchenchef Harald Pfitscher und Christian Leider kombiniert gekonnt die Leichtigkeit des Südens mit Bodenständigem der Heimat und verwendet dazu ausgewählte regionale Zutaten. Erlesene Köstlichkeiten und edle Weine, aufmerksam und mit Charme serviert – das passende Ambiente für Firmen- und Weihnachtsessen sowie Familienfeiern. Mindestens eine Versuchung wert sind auch die hausgemachten Kuchen und Eisspezialitäten.

Tischreservierungen

Wellness Hotel Sonklarhof**** Familie Klotz Leider Dorf 16 I 39040 Ridnaun Tel. 0472 656212 I Fax 0472 656224 sonklarhof@web.de www.sonklarhof.it

10 wertvolle tipps zur Ernährung 1. Verdauung beginnt im Mund Beim Kauen filtert der Körper bereits Nährstoffe aus der Mahlzeit heraus. Zusätzlich steigt der Blutzuckerspiegel an, der die Bauchspeicheldrüse zur Insulinproduktion anregt. Dadurch setzt das Sättigungsgefühl ein. Gründliches Kauen entlastet somit Organe wie die Leber, macht eher satt und unterstützt dabei, das Wunschgewicht zu erreichen. 2. Emotionen bestimmen das Essverhalten Viele Menschen nehmen Nahrung zu sich, um ein bestimmtes Gefühl hervorzurufen. Um Sicherheit zu spüren, Geltungsansprüche zu stellen oder sich einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe zuzuordnen, liegen dann auch oft ohne echten Hungerreiz Schokolade, warme Milch, Scampi oder aber Fast-Food-Essen auf dem Teller. Damit sich tatsächlich ein Sättigungsgefühl einstellt, sollten Betroffene sich von diesen Zwängen lösen und beim Essen nur auf ihren Magen hören. 3. Durst unterscheidet sich kaum von Hunger Nicht immer stellt ein kleines Magenrumoren ein Hungergefühl dar. Oftmals zeigt der Körper damit Durst an und nach einem Schluck Wasser verschwindet das flaue Gefühl. Erst nach mehreren Stunden ohne Nahrung entsteht in der Regel ein wirkliches Hungergefühl, das zumeist mit einem Knurren einhergeht.

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4. Der Körper weiSS am besten, was er braucht Neben dem „Kopfhirn“ gibt es im Magen das so genannte „Bauchhirn“, das alle Informationen über Nahrungsmittel abspeichert und an das Gehirn weitergibt. Unser Körper sorgt so automatisch dafür, dass wir alle nötigen Lebensmittel aufnehmen. Wer verstärkt auf seinen Bauch hört und nur isst, wenn dieser Hunger anzeigt, führt dem Organismus also genau die richtigen Nährstoffe zu. 5. Geiz beeinflusst Essverhalten negativ Jeder, der im Restaurant das Allyou-can-eat-Angebot bestellt, versucht beim Essen mehr Nahrung zu sich zu nehmen, als ein Gericht kostet. Auf diese Weise essen Betroffene zumeist mehr, als der Körper eigentlich benötigt. Viele liegen hinterher mit Magenkrämpfen im Bett und ärgern sich. 6. Nahrung besser gleichmäSSig zuführen Jeder Mensch benötigt eine kontinuierliche Energiezufuhr, um den Tag mit genügend Kraft zu durchlaufen. Wer trotz Hungergefühl den ganzen Tag nichts isst, um am Nachmittag ein Stück mehr Torte zu ge-


nießen, durchbricht die Energiebilanz. So steht dem Körper in der ersten Tageshälfte zu wenig und in der zweiten Tageshälfte zu viel Energie zur Verfügung. 7. Verbote erhöhen die Neugier Legt man sich selbst bestimmte Essensregeln auf und verzichtet bewusst auf Nahrungsmittel, weckt die Neugier Lust auf das Verbotene. Stehen dann gar keine Süßigkeiten mehr auf dem Plan, lockt die Versuchung stärker als zuvor. 8. Genuss fördert das Wohlbefinden Wen bei jedem Bissen zu viel gleich ein schlechtes Gewissen überkommt, der verbindet Mahlzeiten schnell mit einem negativen Gefühl. Dann entwickeln sich Essstörungen und die alltägliche Nahrungsaufnahme stellt nicht Genuss, sondern Frust dar. 9. Stoffwechsel lässt sich nicht austricksen Kurzfristige Gewichtsreduktion wirkt sich negativ auf den Stoffwechsel aus, da dieser die verminderte Nahrungszufuhr als Hungersnot wahrnimmt. Nach einer strengen Diät nehmen Betroffene dann schnell wieder an

Gewicht zu, da der Körper Fett für schlechte Zeiten speichert. Es zeigt sich der bekannte Jo-Jo-Effekt. 10. Erlerntes Essverhalten Bereits in frühester Kindheit erlernen wir Essgewohnheiten, die sich langfristig bis ins hohe Alter festsetzen. Daher sollten Eltern so früh wie möglich den Grundstein für einen natürlichen Umgang mit Nahrungsmitteln legen. Beruhigend: Auch im Alter lässt sich dieser Umgang wieder erlernen, indem Betroffene schlechte Gepflogenheiten aus dem Kopf streichen.

„Essen ist ein Bedürfnis, genieSSen ist eine Kunst.“ François Duc de La Rochefoucauld

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EXTRA I ESSEN & TRINKEN

„Jede einzelne Zutat schmecken“ Spitzenkoch Burkhard Bacher im Gespräch

Interview: Susanne Strickner Er zählt zu den besten Köchen Südtirols und kann den nördlichsten Michelin-Stern Italiens sein Eigen nennen. Gelernt hat er auf der ganzen Welt, vor allem die asiatische und thailändische Küche haben seine Art zu kochen geprägt. Burkhard Bacher führt gemeinsam mit seiner Frau Annelies seit 1998 das Restaurant „Kleine Flamme“ in der Sterzinger Neustadt und spricht im Erker darüber, wie er seinen Lebenstraum lebt. Erker: Herr Bacher, wollten Sie schon als Kind Koch werden? Burkhard Bacher: Ich habe immer schon gerne gut gegessen. Koch war immer schon mein Traumberuf. Essen, kochen und reisen sind wichtig für mich. Was begeistert Sie an Ihrem Beruf? Mich begeistert vor allem die Vielfalt. Aber auch die Tatsache, dass man andere Leute kennen lernt und glücklich machen kann, macht meinen Beruf besonders interessant. Nach Ihrer Kochlehre in Südtirol hat es Sie ins Ausland verschlagen. Welches waren Ihre wichtigsten Stationen?

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Ich war vielleicht einer der wenigen Südtiroler – wenn nicht der einzige –, der zwei Jahre unter Heinz Winkler im Restaurant „Tantris“ in München gearbeitet hat. Das Tantris war für mich das große Sprungbrett. Es folgten Stationen in Italien, Frankreich, Amerika und Belgien. Schließlich kam ich nach Asien, Bangkok, Macao, Hongkong, Singapur. Heute werden wir oft nach Asien zu Gourmetfestivals geholt, etwa im Hotel „Oriental“ in Bangkok, dem besten Hotel der Welt. Im vergangenen Jahr und heuer habe ich auf zwei kulinarischen Festivals im Hotel „Mandarin Oriental“ in Hongkong gekocht. Im nächsten Jahr ist wieder etwas ganz Großes geplant, aber mehr möchte ich dazu noch nicht verraten. Welche Ihrer Reisen hat Ihre Art zu kochen am meisten beeinflusst? Wenn ich ganz ehrlich bin, Asien, sprich Thailand: die Vielfalt, die leichte Küche, ohne Sahne und fast ohne Butter, viel mit Gewürzen, Kräutern, Obst, sehr viel Fisch. Die Thaiküche und asiatische Küche, die man immer unterscheiden muss, sind sehr interessante, abwechslungsreiche und gesunde Küchen.

Was war das Ungewöhnlichste, das Sie je gegessen haben? Ich habe so ziemlich alles gegessen, was es auf der Welt gibt, darunter Käfer, Schlangen, auch Krokodil habe ich probiert. Vor Jahren habe ich in Bangkok ein Kobra-Steak gegessen und im letzten Jahr eine Schlangensuppe gekostet. Sagen wir mal so: Ich muss es nicht noch einmal haben (lacht). Ihre Lieblingsspeise? Ich esse gerne Antipasti und viel Fisch, aber eigentlich mag ich alles. Sie sind Chefkoch in Ihrem eigenen Restaurant und gleichzeitig der einzige Koch. Wie

schaffen Sie das? Das ist sehr viel Einteilungssache. Man muss einfach gut vorbereitet sein. Zudem kann ich auf die tatkräftige Unterstützung meiner Frau Annelies zählen. Bis jetzt haben wir alles gut im Griff. Ein Michelin-Stern, zwei GaultMillau-Hauben und 16 Punkte, zwei Gabeln vom Gambero Rosso sowie 15,5 Punkte und einen „Cappello“ vom Espresso, zudem die Aufnahme in den exklusiven und renommierten Club von Le Soste. Was bedeuten Ihnen diese Auszeichnungen? Die Auszeichnungen sind eine An-


ENERGIE SPAREN ESSEN && HEIZEN TRINKENII EXTRA

erkennung für das, was man leistet und geleistet hat. Es ist schon wichtig, dass man Sterne, Hauben, Löffel, Gabeln und Mützen hat, aber das wichtigste sind zufriedene Gäste. Gäste, die kommen, essen und zufrieden – vielleicht mit einem Kompliment – hinausgehen und wiederkommen. Das ist das A und O.

Man kann nicht jedem Gast alles Recht machen. Das ist unmöglich. Unsere Gäste kennen wir mittlerweile und wir wissen auch, wie sie es gerne haben, ob süßlich oder lieber scharf, mehr das eine Gewürz oder das andere. Als Koch muss man immer auf den Gast eingehen, nicht umgekehrt. Annelies und Burkhard Bacher

„Es ist schon wichtig, dass man Sterne, Hauben, Löffel, Gabeln und Mützen hat, aber das wichtigste sind zufriedene Gäste.“ Steigt durch die Auszeichnungen auch der Druck? Der Druck steigt schon. Vor kurzem ist der Guide de L’Espresso herausgekommen und wir haben wieder sehr gut abgeschnitten. Jetzt warten wir auf den Gault Millau und dann kommt das „Wichtigste“, der Michelin. Bleibt mir der Stern oder haben sie ihn mir genommen? Diesen Gedanken hat man natürlich immer im Hinterkopf. Den Stern bekommen ist eine Sache, aber ihn behalten ist etwas ganz anderes. Ob italienisch, thailändisch, japanisch oder französisch – Sie sind in allen Küchen zu Hause. Wie schaffen Sie es, diese verschiedenen Einflüsse zu vereinen? Ich habe weltweit unter vielen Chefs gearbeitet. Sushi machen habe ich etwa von den Küchenchefs im Hotel „Okura“ in Bangkok gelernt, die Currys von den

Thais und Indern, von den Franzosen das Geflügel, die Tauben, Gänse, Stopfleber, von den Italienern die Antipasti, Primi und Fisch. Man lernt überall etwas. Wichtig ist, die Augen und Ohren offen zu halten und eine Harmonie zu finden. Jede einzelne Zutat muss man schmecken und nochmals schmecken. Regionale Gerichte liegen im Trend. Was halten Sie davon? Regional ja, aber der Weltblick sollte nicht verloren gehen. Südtirol meint immer, der Nabel der Welt zu sein, aber man täuscht sich da gewaltig. Wie würden Sie Ihre Küche bezeichnen? Meine Küche ist eine mediterrane, personalisierte Küche. Sie ist bis dato vom Brenner bis nach Süditalien einzigartig. Meine Gerichte findet man in keinem Buch, in keiner Fernsehsendung, nirgends. Ich war immer viel in der Welt unterwegs, habe überall etwas gelernt. Ich habe aber nie versucht, etwas zu kopieren. Wer darf Ihre neuen Kreationen zuerst testen?

Das darf meine Frau. Ich koche, dann setzen wir uns zusammen, probieren und sprechen über das Gericht. Ist sie sehr kritisch? Ja, oft sogar zu kritisch. Aber sie hat meistens Recht. Mehrere gekrönte Häupter, wie den spanischen König Juan Carlos I., Königin Sirikit von Thailand und die dänische Königin Margrethe II., haben Sie bereits bekocht. Wie war diese Erfahrung? Anlässlich meiner Italien-Promotion im „Oriental Bangkok“ gelangten auch mehrere meiner Gerichte in den thailändischen Königspalast. Ich machte auch einen Kochkurs für die thailändische Königin Sirikit und deren Freundinnen. Ihr Lieblingsgericht war GarnelenCarpaccio mit Venerereis-Timbal, Kichererbsencreme und gereiftem Balsamicoessig. Sie alle habe ich als ganz gewöhnliche Menschen erlebt. Essen Ihre Gäste alles, was Sie ihnen auftischen, oder wird auch manchmal etwas zurückgeschickt?

„Ein Koch muss immer auf den Gast eingehen, nicht umgekehrt.“ Wem würden Sie Ihren Beruf empfehlen? Zu den Jungen sage ich immer: Kochen ist zwar mit Stress verbunden, aber ein sehr schöner, interessanter Beruf, bei dem man die ganze Welt sehen kann – wenn man will. Wichtig ist auf jeden Fall eine gute Ausbildung. Ich kann ihnen nur raten: Geht in die Welt hinaus! Lernt andere Menschen, Kulturen, Religionen kennen! Das erweitert den eigenen Horizont E um Welten.

„Seit 15 Jahren beweist Bacher, dass seine Küche vom Feinsten ist, mit ambitionierten Geschmackswelten, inszenierten Kunstwerken, ein grandioses Feuerwerk unterschiedlicher aromatischer Texturen.“ Gourmetführer Gault & Millau Südtirol 2015

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EXTRA I ESSEN & TRINKEN

> Wussten Sie schon?

Der Glückskeks wurde 1916 von George Jung, einem Nudelhersteller aus Los Angeles, erfunden. Die Chinesen führten Stäbchen zum Essen ein, weil sie keine Messer und Gabeln brauchten, da alles ja schon klein geschnitten ist. Sie finden es unzivilisiert, wenn das Essen noch an ein Tier erinnert, und wollen ihren Gästen auch nicht zumuten, das Fleisch noch schneiden zu müssen.

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Unser täglich Brot Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) nahm den Welternährungstag am 16. Oktober als Anlass, um für mehr Wertschätzung und Respekt für handgemachte Lebensmittel aufzurufen. „Täglich genug zu essen zu haben ist ein Privileg – und leider kein Recht“, so Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer. „Vor allem merken wir, dass die Wertschätzung und der Respekt den Lebensmitteln gegenüber immer stärker schwinden. Diesen Werte wollen wir mit unseren Projekten wieder jenen Stellenwert einräumen, der ihnen zusteht.“ Mit einer Reihe von Initiativen will die SBO gemeinsam mit Partnern vor allem Kinder für das unmittelbar Gute sensibilisieren. „Den Kindern fehlen leider immer häufiger die Vorbilder in Sachen Lebensmittel als Mittel zum Leben“, so Erschbamer. Denn viele Menschen nehmen sich nicht mehr die Zeit, um Lebensmittel selber herzustellen oder bewusst einkaufen zu gehen. Und so gehe viel Bezug und viel Bewusstsein verloren. „Sinn kommt von den Sinnen – und diese sprechen wir in unseren Projekten bewusst an“, so Landessekretärin Verena Niederkofler. Bei einem „Schule-am-Bauernhof-Besuch“ beispielsweise erleben Kinder mit allen Sinnen, woher die Milch kommt und wie eine Karotte geerntet wird. „Viele Kinder glauben, eine Kuh sei lila. Diese Projekte tragen zu mehr Verständnis bei“, so Landesrat Christian Tommasini. Das italienische und das deutsche Schulamt unterstützen die Initiative. „Es ist nicht nur wichtig, sondern auch sinn- und wertvoll, wenn Kinder Zusammenhänge und Kreisläufe verstehen“, so Schulamtsleiter Peter Höllrigl.

„Früher wurde man bestraft, wenn Brot weggeschmissen wurde“, so Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer. „Deshalb ist es gut, wenn es Initiativen gibt, die aufzeigen, wie viel Arbeit in den Lebensmitteln steckt.“ Ressortchef für Landwirtschaft Klaus Unterweger hob die zentrale Bedeutung der Landwirtschaft hervor: „Die Landwirtschaft ernährt die Menschen. Die-

ser zentrale Stellenwert muss ihr zu- und anerkannt werden.“ „Werte bilden sich vor allem über Beziehungen. Wir wollen die Menschen begeistern, eine Beziehung zu Nahrungsmitteln herzustellen. Nur so können diese an Wert gewinnen“, so die Landesbäuerin.


ESSEN & TRINKEN I EXTRA rezept

Herbstliches Kürbis-Haselnuss-Dessert Zutaten: 200 g Kürbisfleisch, 200 g Magertopfen, 50 – 70 g Haselnüsse, 50 g Zucker, 30 g Staubzucker, 20 g Zitronat, etwas Zimtpulver, 100 g Schlagsahne, Zitronensaft, 1/8 l Wasser. Zubereitung: Den Kürbis schälen, entkernen, kleinschneiden und mit Zimt, Zitronat und Zucker in 1/8 l Wasser weichkochen. Den Saft abgießen, das Kürbisfleisch herausnehmen und abkühlen lassen. Den gewonnen Kürbissud mit dem Zitronensaft abschmecken und noch einmal kochen, bis er etwas dicklicher geworden ist. Das Kürbisfleisch mit restlichem Zitronensaft und Staubzucker pürieren, die gemahlenen Haselnüsse dazugeben. Danach den Magertopfen unterheben und den Großteil der geschlagenen Sahne unter die Topfen-Kürbis-Masse ziehen. Die Masse etwas ruhen lassen und hernach mit einem Dressiersack auf einen kalten Teller dressieren, mit dem eingedickten Saft begießen und mit der restlichen Schlagsahne verzieren. Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer

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GESUNDHEIT

Lost in Cyperspace? Doris Psenner, Psychotherapeutin in Innsbruck

Der 17-jährige Sohn einer Bekannten fährt ans Meer. Er hat Angst um sein neues iPhone am Strand. „Dann lass es doch zu Hause!“, sage ich. Ganz schön naiv. Er schaut mich mit großen Augen an. Sein Blick wechselt von Unglauben zu Mitleid. „Das geht nicht!“ Ich verstehe. Ohne Handy ist man unvollständig. Abgeschnitten. Kein ganzer Mensch. Undenkbar, mehrere Tage nicht zu smsen, posten, chatten, teilen. Digitale Kommunikation hat sich in kürzester Zeit tief in unsere Gewohnheiten verwurzelt und bietet uns viele Möglichkeiten: schnelle Information, unkomplizierten Austausch, ständige Vernetztheit, vielfältige Unterhaltung. Sie macht uns flexibel und unabhängig. Doch was ist mit den Kollateralschäden? Die Auswirkungen neuer Medien sind nur in Teilbereichen abschätzbar, weil die Entwicklungen extrem schnell gehen. So gilt bisher nur das Online-Spielen als Suchterkrankung. Anzeichen für Online-Spielsucht sind andauernder und wiederholter Gebrauch des Internets zum Zweck des OnlineSpielens, oft gemeinsam mit anderen Spielern, der zu einer klinisch signifikanten Behinderung oder zu Einschränkungen führt. Kennzeich-

nend sind fünf (oder mehr) der folgenden Symptome über eine Periode von zwölf Monaten: • Andauernde Beschäftigung mit Internet- bzw. Online-Spielen. • Entzugssymptome, wenn das Online-Spielen nicht zur Verfügung steht, wie Gereiztheit, Ängstlichkeit oder Traurigkeit. • Toleranzentwicklung mit dem Bedürfnis, zunehmend Zeit für Online-Spiele aufzubringen. • Erfolglose Versuche, die Teilnahme am Online-Spielen zu beenden. • Verlust des Interesses an früheren Hobbies oder Aktivitäten. • Andauerndes exzessives OnlineSpielen trotz des Wissens um die psychosozialen Probleme. • Täuschen von Familienmitgliedern oder anderen Personen in Bezug auf das wirkliche Ausmaß des Online-Spielens. • Gebrauch der Online-Spiele, um aus negativen Emotionen (wie z. B. Gefühle von Hilflosigkeit, Schuld oder Ängstlichkeit) herauszukommen oder um diese zu lindern. • Gefährdung oder Verlust von wichtigen Bekanntschaften, Beruf, Ausbildung oder KarriereMöglichkeiten wegen des Online-Spielens.

Einige Gedanken zum Umgang mit neuen Medien Sich ungestört auf eine Sache einlassen. Schalten Sie alle Medien aus, wenn Sie mit Ihrem Baby spielen, ein gutes Buch lesen, in der Badewanne liegen. Ungestörte Zeit tut der Seele gut! Genießen Sie, dass keiner Sie stört: Um zur Ruhe zu kommen, zu reflektieren, die eigene innere Stimme zu hören. Aufmerksamkeit für Faceto-face-Beziehungen. Tauchen Sie ein in Gespräche mit Freunden, die sie inspirieren, erfüllen und verbinden. Können Sie sich noch erinnern an Gespräche mit Freunden ohne lästiges Klingeln und Fiepen? Diese parallele Kommunikation stört die Aufmerksamkeit füreinander und lenkt immer wieder ab. Abschalten und zur Ruhe kommen. Wer auch in der Freizeit oder im Urlaub ständig online und erreichbar ist, schafft es schwerer, von der Arbeit abzuschalten. Abschalten ist eine wichtige Maßnahme gegen Erschöpfung. Echt sein und sich als wichtig erleben. Die Herangehensweise neuer Medien ist geprägt von Flüchtigkeit, Oberflächlichkeit und Schein. Das Leben wird in digitalen Medien offen gelegt, oft auch Details,

die man eigentlich vom anderen gar nicht wissen muss oder möchte. Dadurch erlebt man sich wichtig, vor allem wenn die anderen Stellung nehmen. Authentizität ist nicht wichtig, sondern gefallen wird immer wichtiger. Menschen werden Stars, weil sie sich zu inszenieren wissen. Das Innerste wird nach außen gekehrt. Der Peinlichkeit sind keine Grenzen gesetzt. Konsum begrenzen. Internetsucht steigt sprunghaft an. Die Veränderungen haben den Alltag so schnell durchdrungen, dass das richtige Maß für manche Menschen schwierig zu finden ist. Im Gespräch bleiben. Bleiben Sie mit Ihren Kindern und Jugendlichen im Gespräch und stellen Sie klare Regeln auf, wann das Handy ausgeschaltet wird (z. B. während des Essens, in der Nacht, bei gemeinsamen Unternehmungen, im Auto). Kritisch bleiben. Über die langfristigen Auswirkungen neuer Medien können wir noch wenig sagen. Beobachten Sie sich selbst und andere, was der Gebrauch neuer Medien mit Ihnen macht. Gesund bleiben. Es gibt ernstzunehmende wissenschaftliche Untersuchungen zur Schädlichkeit von Elektrosmog. Schützen Sie sich und schalten Sie Ihre Geräte aus, wenn Sie diese nicht nutzen.

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Praxiseröffnung Sabine Brunner ist Hebamme und Mutter von zwei Kindern. Jahrelange Berufserfahrung sammelte sie am Krankenhaus Brixen. Nun eröffnet sie ihre eigene Praxis in Sterzing. Ihr Anliegen ist es, Mütter, Väter und ihre Kinder während der Schwangerschaft und bei der Geburt individuell, ganzheitlich und professionell zu begleiten. Im Rahmen von Einzelsitzungen und Gruppenkursen werden Ängste und Unsicherheiten abgebaut und eigene Ressourcen gestärkt. Das Angebot richtet sich nicht nur an werdende Eltern, sondern an alle, die mit Hilfe der Bioenergetischen Meditation und der Silberquarzit-Ursteinmassage Stress abbauen und Selbstheilungskräfte aktivieren möchten.

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Wozu denn eine Zahnspange? Man könnte glauben, bei Zahnspangen geht es nur um schöne Zähne. Zum Teil stimmt das auch. Allerdings können Zahn- und Kieferfehlstellungen zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen. Engstände oder Fehlstellungen der Zähne können beispielsweise die häusliche Mundhygiene, d. h. das Zähneputzen, deutlich erschweren, wodurch das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen deutlich steigt. Kiefergelenkserkrankungen durch eine „falsche“ Bisslage, Sprachstörungen durch einen „offenen Biss“ oder Behinderungen der Atemwege, häufig kombiniert mit Schnarchen, durch ein gehemmtes Kieferwachstum sind weitere mögliche Probleme. Ein ausgeformter Kiefer und „gerade“ Zähne bringen nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern auch ein besseres Körpergefühl, Selbstbewusstsein und ein sicheres und hemmungsloses Lachen. Es gibt heute viele Möglichkeiten Fehlstellungen zu korrigieren. Abnehmbare (funktionskieferorthopädische) Geräte werden großteils während der Wachstumsphase zur Korrektur von Kieferfehlstellun-

gen wie eine Rücklage des Unterkiefers eingesetzt. Bei Zahnfehlstellungen hingegen werden feste Zahnspangen (Multibracketapparaturen) verwendet, die hauptsächlich zum „Geradestellen“ der Zähne dienen. Bei nicht zu stark ausgeprägten Zahnfehlstellungen können auch abnehmbare, „unsichtbare“ Schienensysteme wie Invisalign zum Einsatz kommen. Da jeder Patient und damit auch jede Zahnfehlstellung unterschiedlich ist, muss in jedem Fall eine genaue Diagnostik (Fotos, Zahnmodelle, Röntgenbilder) sowie eine individuell abgestimmte Behandlungsplanung erfolgen. Nur auf diese Weise kann das Ziel einer kieferorthopädischen Behandlung erreicht werden: ein „gesundes Lachen“. Haben Sie Fragen zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten bei Zahnfehlstellungen oder möchten Sie sich selbst beraten lassen? Wir stehen Ihnen für ausführlichere Informationen oder eine individuelle Beratung in unserer dental clinic Dalla Torre jederzeit gerne zur Verfügung. dental clinic Dalla Torre

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Angst vor Entführung

Evelyn Haller

frageecke

Wir haben eine Tochter (Jasmin, 7 Jahre). Seit den Meldungen in den Nachrichten bezüglich der versuchten Kindesentführung in Meran machen wir uns große Sorgen. Sie geht den Schulweg immer allein und legt auch andere Strecken alleine zurück. Was sollen wir nun tun? Ihre Sorge teilen Sie zurzeit mit vielen Südtiroler Eltern. Normalerweise hört oder liest man über Kindesentführungen nur in anderen Ländern. Jetzt ist die Gefahr jedoch „vor der Haustür“ und dies beunruhigt verständlicherweise. Sie scheint nun sehr reell und sehr greifbar. Plötzlich stellt man sich lebhaft vor, die eigene Tochter würde entführt – mit all den grausamen Bildern, die man aus dem Fernsehen kennt. Auch wenn diese Vorstellung einen noch so belastet und man sein Kind von nun an am liebsten überall hinbegleiten und nicht mehr aus den Augen lassen möchte, so ist es dennoch wichtig, Ruhe und einen klaren Kopf zu bewahren und sich selbst immer wieder daran zu erinnern, dass es sich zunächst einmal um eine Angst VOR etwas handelt und dieses Ereignis nicht zwangsläufig eintreten wird. Richten Sie Ihren Blick bewusst weg von der „Beinahe-Entführung“ hin zu den vielen tausend Kindern in Südtirol, die täglich viele Strecken alleine zurücklegen und denen nichts passiert. Dies ist deshalb wichtig, weil Kinder genau spüren, ob Eltern bezüglich einer Sache zuversichtlich oder ängstlich sind. Also: Je (selbst-)sicherer Sie sind, desto selbstsicherer wird auch Jasmin sein. In diesem Sinne können Sie Jasmin auch noch zusätzlich stärken, damit sie im Ernstfall weiß, wie sie sich richtig verhält. Sagen Sie ihr, dass sie mit Fremden nicht mitgehen soll, auch wenn diese ihr Geschenke und Süßigkeiten versprechen. Erklären Sie Jasmin, dass sie laut schreien soll und darf, wenn jemand sich ihr gegenüber übergriffig verhält. Achten Sie auch darauf, wie Jasmin nach außen wirkt: Ist ihr Gang aufrecht oder wirkt sie eher verschüchtert und ängstlich? Falls letzteres der Fall ist, unterstützen Sie Jasmin, selbstbewusster zu werden (z. B. indem Sie immer wieder mit Jasmin üben, wie ein Storch zu „stolzieren“ oder mal gemeinsam zu brüllen wie wilde Löwen oder um die Wette zu rennen ...). Sie können Jasmin immer wieder dabei unterstützen, gut auf sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. Dadurch wird sie auch in einer brenzligen Situation „geübter“ sein und so mutig wie der Junge, der nicht in den Transporter gestiegen ist.

Verbrennung und Verbrühung Eine Verbrennung ist eine Schädigung durch übermäßige Hitzeeinwirkung. Diese kann durch heiße Flüssigkeiten (Verbrühung), Dämpfe oder Gase, Flammeneinwirkung und Explosionen, starke Sonneneinstrahlung (Sonnenbrand), elektrischen Strom oder Reibung entstehen. Bei einer Verbrennung werden primär Haut und Schleimhaut geschädigt. Im weiteren Verlauf und abhängig vom Ausmaß der Verbrennung kommt es aufgrund des Flüssigkeitsverlustes zu Kreislaufproblemen und später aufgrund einer Vergiftung des Körpers zu Organschädigungen. Dies wird als Verbrennungskrankheit bezeichnet und kann zum Tod führen. Verbrennungen können anhand ihrer Ursache unterschieden werden: Es gibt Verbrennungen, die durch Flammen verursacht werden (55 % der Fälle), und Verbrühungen, hervorgerufen durch Flüssigkeiten und Dämpfe (40 %) sowie elektrische und chemische Brände (5 %). Wie viel Körperoberfläche betroffen ist, kann in Prozent angegeben werden: Bei Erwachsenen sind Verbrennungen von mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche lebensbedrohlich. Beim Kind mehr als acht Prozent. In beiden Fällen spricht man von zweit- und drittgradigen Verbrennungen oder Verbrühungen. Erstgradige Verbrennungen, auch am ganzen Körper, stellen keine Lebensgefahr dar. Wenn der Laie bei großflächigen Verbrennungen nur Verbände oder Tücher hat, die auf der Wunde ankleben, ist es besser, die keimfreie Abdeckung dem Rettungsdienst zu überlassen. Wichtig ist: • Kühlung mit lauwarmem Wasser für maximal zehn Minuten. Durch die Kühlung wird ein so genanntes Nachbrennen vermieden: Wenn die Verbrennung nicht gekühlt wird, geht die Wärme in tiefere Schichten der Haut vor und verschlimmert die Verbrennung. Außerdem nimmt die Kühlung die Schmerzen. • Um den Patienten vor Unterkühlung zu schützen: Rettungsdecke. • Keine „Hausmittel“ wie Salben, Puder, Öle, Desinfektionsmittel oder andere anwenden. • Brandblasen nicht öffnen. • Anhaftende Kleidung nicht entfernen. Bei kleineren Verbrennungen, die zu Hause versorgt werden, kann man z. B. Verbrennungssalben aus der Apotheke verwenden. Großflächige Verbrennungen sollten im Krankenhaus und eventuell in Verbrennungszentren behandelt werden.

Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partnerschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben Sie mir: info@hallerevelyn.it. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Unterkühlung

Freienfeld

Sterzing

Weißes Kreuz Sterzing

Jahrgang 79 „Lesler“ on tour

64er feiern runden Geburtstag

Zum zweiten Mal traf sich eine überschaubare Zahl von Freienfelder 79ern, um gemeinsam ihren runden Geburtstag zu feiern.
Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel „Post“ in Trens ging es ins Überetsch auf geführte Weinsafari. Als erste Station wurde die Kellerei „Peter Sölva & Söhne“ in Kaltern besichtigt und ein paar gute Tropfen verkostet. Zum Mittagessen im Restaurant „Patauner“ in Siebeneich wurden Weine von der Terlaner Kellerei gereicht. Den Höhepunkt bildete die Weinprobe in der Vinothek „Gandolfi“ in Bozen mit einer Auswahl von exzellenten italienischen Weinen und kulinarischen Köstlichkeiten. Zurück in der Heimat, klang der genial lustige Tag im „Mendocino“ bei Musik und Tanz aus, denn „beim Feiern sein die Freienfelder olm no zi hobm!“.

Anfang Oktober organisierte der Sterzinger Jahrgang 1964 zur Feier des runden Geburtstages einen Ausflug nach Salzburg. Unterwegs wurde in der Nähe von Rosenheim ein kurzer Zwischenstopp mit Weißwurst und Weißbier eingelegt. Gut gestärkt ging es dann weiter ins salzburgische Werfen, wo die 35 jung gebliebenen 50er die „Eisriesenwelt“ besichtigten. Nach der Führung durch die größte Eishöhle der Welt sorgte ein deftiger Ritterschmaus auf Burg Hohenwerfen für das leibliche Wohl. In der Burgkapelle gedachte der Jahrgang bei einer feierlichen Andacht mit Dekan Josef Knapp der drei bereits verstorbenen Altersgenossen. Nach der Rückkehr ins heimatliche Sterzing fand der gelungene Tag einen gemütlichen Ausklang bei einem Abendessen mit Musik im Hotel „Zoll“.

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Leute

Is Büffln und Stuckn hot endlich ghob an Sinn, die Caro isch iatz Akademikerin! Geleistet hotse, um des zu erroachn, olm viel, iatz ischse ungelong an ihrem Ziel. Mir wünschen Dir olls Beschte für Deinen weiteren Lebensweg und dass olls, wos Du dir wünsch, no in Erfüllung geht! Jojo und Carmi

Wie Perlen reihen sich die Jahre, jedes strahlt im milden Glanz. Liebe, Frohsinn hat’s gegeben, doch auch Kummer, Pech und Zank. Alles ist Euch stets gelungen und niemals hat es euch entzweit. Wir wünschen euch noch viele Perlen, auf eurem gemeinsamen Eheweg. Enkre zwoa Gitschn

Am 7. Oktober feierte Josef Nössing seinen 60. Geburtstag. Bei einem geselligen Törggeleabend überraschten ihn seine Stammtischfreunde mit einer ganz individuellen Kuhschelle. Für Stimmung sorgten zwei Musikanten aus Feldthurns, welche die Geburtstagsfeier zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen.

Caro papà, per i tuoi 70 anni tantissimi auguri dai tuoi figli e dai tuoi adorati nipotini.

Iatz is obr gongen zagg zagg und de zwoa Gitschn hobm mitanonder 110 Jahrler afn Gnagg! Am 10. November tuat die Maria in 60er unlochn und am 1. Dezember lot’s noar die Erika afn 50er auchn krochn. Es gratuliern olle, de Enk gearn hobm.

Lieber Tate und Opa, Liebe Barbara, iatz wearsche 25 Johr, sel hoaßt, Du bisch iatz schun a Viertljohrhundert do! Deswegn miasmer uan hebn, af des, dass mir Di ollm no megn! :) Deine Kollegn Fungo, Babs, Ro, Konny, Petra

zu Deinem 70. Geburtstag, den Du am 10. November feierst, wünschen wir Dir alles Gute und Gesundheit Dein Enkelkind Lisa Marie, Elisabeth, Sonja und Benno.

Lieber Siegl, alles Gute zum 80. Geburtstag, viel Glück und Gesundheit auf Deinem weiteren Lebensweg wünscht Dir Deine ganze Familie.

Liebe Mamme und liebe Oma, wenn wir es auch nicht immer sagen, wir wissen, was wir an Dir haben! Alles Gute zum 90., das wünschen Dir Dein Mann und Deine Kinder.

Liebe Andrea und lieber Andreas!

WippMedia

BRENNHOLZVERKAUF Wir gratulieren Euch herzlich zur Geburt Eures Sohnes Jonas. Oma Monika, Opa Peter, Onkel Florian mit Sabine und Armin, Uroma Rosa.

Ratschings

Ratschinger 54er-Jahrgang feiert Um den 60. Geburtstag gebührend zu feiern, organisierten Seppl, Resi, Maria und Hans eine gemeinsame Tagesfahrt für alle Ratschinger des Jahrganges 1954. Ende September führte der Ausflug nach Kramsach, wo über die vielen vergnüglichen Sprüche auf dem Marterl-Friedhof gelacht wurde. Bei einer Dankesandacht in der Wallfahrtsbasilika Mariathal wurde den verstorbenen Jahrgangskollegen gedacht. Nach einem Plauderstündchen bei einem Aperitif ging es weiter nach Achenkirch, wo die 54er beim Fischerwirt einkehrten. Nach einem vergnüglichen Nachmittag ging es mit dem Schiff über den Achensee nach Pertisau, von wo aus die Heimreise angetreten wurde. Die ganz jung Gebliebenen unter den 54ern gingen nach der Ankunft in den heimatlichen Gefilden nicht nach Hause, sondern feierten im „Thuiner Waldele“ noch weiter.

BIG-BAG – Säcke zu 1 m3

Körbe zu 2 m3

Brennholz kann auch lose gekauft werden! Auf Wunsch mit Lieferung oder Selbstabholung.

Tel. 348 0337360 www.widmann-erich.it Erker 11 I 14

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Unterhaltung

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Erkoku

Pfiffikus

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= für Geld erhältlich).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben: Pfiffikus sucht einen Radlständer. Wer den genauen Standort kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail (info@dererker. it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. November. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

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Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Fährt man vom Brenner nach Gossensaß, so kommt man an der etwas versteckten Brunnenkapelle vorbei. Etwas nördlich des Kriegerdenkmales (Beinhaus) liegt dieses seltene Wegkreuz in einem langsam verfallenden Gemäuer direkt an der Brennerstraße. Das Kruzifix ist bereits in mehrere Stücke zerbrochen, man sieht aber noch das rostige Eisenrohr, das Jesus aus der rechten Seitenwunde ragte. Am Boden befindet sich der Abfluss für das Wasser, das einstmals den frommen Wanderern zur Labung diente. Eine ähnliche Brunnenkapelle befindet sich in Jaufental in St. Anton in Außertal: direkt an der Talstraße gelegen muss man zwischen der Kapelle zum hl. Anton und der Brunnenkapelle „durchfahren“.

Das Los bestimmte

Edith Graf aus Fußendraß zum Pfiffikus des Monats Oktober.

kosmetik I massage & more Helga Gschliesser I Flains 216 39049 Wiesen/Pfitsch I Tel. 339 6890729

Wir gratulieren!

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Erker Erker1102I 14 I 14

•D•DA••G•E•P•M•C CO2•MAREITERBACH •M5S•SEHSCHAERFE MAJESTAET•ETUEDE •NARA•LRAT•ILT•R EIHAUT••NH••EARL •GRINGESBODEN•OE D•EL••GAUMEN•ALA UWE•URANLAGER•AD •IRMGARD•SE•ES•E •EKLA•TJA•NEPPER BSE•NINO•I•LURX• •ER•DRECKSARBEIT IN•NARRHEIT•LURX

Lösungswort: SCHRIFTEN

by Helga!

Auflösung des Vormonats Lösungswort: JUBILAEUM

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für eine komplette Gesichtsbehandlung mit 100 % reinen Naturprodukten, abzuholen bei

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Auflösung in der nächsten Nummer

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jahrestage

5. Jahrestag

8. Jahrestag

Michael Siller

Walter Hofer

Rahmer

„Olgn Walter“

In Liebe denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 30. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Die Menschen, die von uns gehen und die wir lieben, verschwinden nicht. Sie sind immer an unserer Seite ... jeden Tag ... ungesehen ... ungehört ... und dennoch immer nah. Für immer geliebt, bleiben Sie in unseren Herzen.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.

*28.04.1970 † 16.09.2014

Elisabeth Hofer geb. Rainer

Danksagung

Ganz besonders denken wir an Dich am Sonntag, den 9. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unserem Herzen.

In Liebe Deine Familie

Deine Familie

Herbert Wieser

8. Jahrestag

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön.

Ganz besonders denken wir an Dich am Freitag, den 7. November um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Es ist schwer, einen lieben Menschen zu verlieren. Es ist wohltuend, so viel Anteilnahme zu erfahren. Dafür danken wir von Herzen.

Festhalten, was man nicht halten kann, begreifen können, was unbegreiflich ist, im Herzen tragen, was ewig ist.

Ein Dank an alle, die unseren Herbert auf seinem letzten Weg begleitet und zur feierlichen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben. Die Trauerfamilie

1. Jahrestag Ein Jahr ist vergangen ... Ein Jahr, das anders war als all die anderen. Dich nicht mehr fragen zu können oder einfach mit Dir reden zu können, hinterlässt unsagbare Trauer. Augenblicke und Bilder werden uns immer an Dich erinnern.

Marianne Staudacher geb. Gander In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen, für sie beten und sich gerne an sie erinnern. Deine Familie

Lieber Alexander, Der menschliche Verstand kann die Härte des Todes nicht ermessen, weil ein blühendes Leben zerstört wurde.

wir gedenken Deiner und beten für Dich und den Bergkameraden Andreas Kaser am Sonntag, den 30. November in der Pfarrkirche von Sterzing um 10.00 Uhr zum

8. Jahrestag. Deine Eltern und Geschwister mit Familien

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jahrestage

6. Jahrestag

Zäzilia Kofler Wwe. Kofler

Immer hier, immer ein Ja, immer für uns und alle da, immer verständnisvoll und tolerant, immer eine offene Hand, immer ein Herz, das für uns schlug, immer Liebe – für alle genug, immer für alle und wenig für Dich so warst Du – „wir lieben Dich“.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 22. November um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

„Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.“

Allen, die daran teilnehmen und für Dich beten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Johann Wolfgang v. Goethe

Deine Kinder mit Familien

Du bist von uns gegangen. Aber nicht aus unseren Herzen. Die Erinnerung an Dich, an Dein Lachen, an Deine Liebe bleibt immer bei uns und bei allen, die Dich kannten. Du fehlst uns sehr, aber Du lebst in unseren Herzen weiter.

Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjeniger, die an ihn denken.

16. Jahrestag

4. Jahrestag

Josef Hofer

Zum 16. Mal jährt sich der traurige Tag, der unser Leben so sehr verändert hat. In Liebe gedenken wir Deiner, liebe

Zum vierten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast. Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 30. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Heike am Sonntag, den 16. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und ihn im Herzen behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie

Deine Lieben

Anche se il tempo trascorre inesorabilmente, nei nostri cuori siete sempre vicini a tutti noi.

29° anniversario

Luigi Albertini * 09.08.1927 † 23.11.1985

Le orme indelebili che una persona lascia del suo passaggio terreno sono l’amore che rimane per essa. Con amore i vostri cari

10° anniversario

Gianluca Albertini * 15.07.1961 † 08.11.2004 Erker 11 I 14

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jahrestage

Eben noch dagewesen. Eben noch gelacht. Eben noch voller Zuversicht. Eben noch geplant. Eben noch mitgekämpft. Plötzlich fort.

Eine Blume wächst heran, blüht auf, verblüht und vergeht. In unserem Herzen bewahren wir das Bild Deiner Blüte und Du vergehst niemals.

Karl Rainer

11. Jahrestag

*22.09.1953 †28.09.2014

Martin Wild

Danksagung Unmöglich, jedem persönlich zu danken, möchten wir uns auf diesem Weg bei allen für die tröstenden Worte, gesprochen oder liebevoll geschrieben, für einen Händedruck, wenn die Worte fehlten, die vielen Gebete, die Kerzen, die Blumen, die Messen und die Spenden bedanken. Besonderer Dank für alle Hilfe und die Zeichen der Freundschaft, die uns in diesen schweren Tagen zuteil wurden. Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott an alle, die unseren lieben Karl auf seinem letzten Weg begleitet haben und einen Dienst übernommen haben. In Liebe Die Trauerfamilie

Ein Jahr ist vergangen ... Ein Jahr, das anders war als all die anderen. Dich nicht mehr fragen zu können oder einfach mit Dir reden zu können, hinterlässt unsagbare Trauer. Augenblicke und Bilder werden uns immer an Dich erinnern. Du fehlst uns ...

* 27.04.1980 † 21.11.2003

Lieber Martin, zum 11. Mal jährt sich dieser unbegreifliche Tag, an dem Du uns und Deine Freunde so plötzlich verlassen musstest. In inniger Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Cäciliensonntag, den 23. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. All jenen, die daran teilnehmen, oft Dein Grab besuchen, es mit Blumen und Kerzen schmücken und unseren Martin in lieber Erinnerung bewahren, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott. In unvergesslicher Liebe Mami, Vati, Matthias und alle, die Dich lieb hatten

1. Jahrestag

Josefa Mühlsteiger geb. Frick In liebevoller Erinnerung und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. November um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Wir vermissen Dich so oft und hatten doch gehofft, die Tür geht auf, Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Die Zeit ist schnell vergangen, doch unsere Trauer nicht, Du bist von uns gegangen, aber aus unserem Herzen nicht. Was wir an Dir verloren, versteht so mancher nicht, nur die, die wirklich lieben, wissen, wovon man spricht.

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1. Jahrestag

Cäcilia Oberhofer geb. Rainer † 02.11.2013 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 2. November bei der hl. Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und unsere Cilli in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. Deine Familie


jahrestage

1. Jahrestag

Klara Gschnitzer geb. Girtler

2. Jahrestag

Marianne Larch In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.

Liebe Mame, Du fehlst im Leben und Du fehlst zu Haus, und diese Leere füllt niemand aus. Du warst ein Vorbild an Zufriedenheit, welch schöne Erinnerung doch an Dich bleibt.

Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Mamme im Herzen behalten. Deine Familie

* 12.08.1925 † 12.11.2013

Ein Jahr ist vergangen … Ein Jahr, das anders war als all die anderen. Dich nicht mehr fragen zu können oder einfach mit Dir reden zu können, hinterlässt unsagbare Trauer. Augenblicke und Bilder werden uns immer an Dich erinnern. Du fehlst uns …

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am 9. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Allen, die daran teilnehmen, für Dich beten oder im Stillen an Dich denken, ein herzliches Vergelt’s Gott.

In Liebe Deine Familie

1. Jahrestag

Edy Unterhuber In Liebe und Dankbarkeit dachten wir an Dich am Samstag, den 18. Oktober bei der hl. Messe in der St. Margarethenkirche. Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.

In Liebe die Angehörigen

In Gottes ewige Hände leg Freude und auch Leid, den Anfang und das Ende, er gibt uns stets Geleit.

Anna Maria Wwe. Staindl geb. Hofer Fiechter Mutter in Stange 27.11.1925 † 8.10.2014

DANKSAGUNG Immer, wenn wir an Dich denken, fallen Sonnenstrahlen in unsere Herzen und wir halten Dich gefangen, so, als wärst Du nie gegangen.

Außerstande, jedem Einzelnen persönlich zu danken, ist es uns ein großes Bedürfnis, allen Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten für tröstende Worte, gesprochen oder geschrieben, für alle Zeichen des Mitgefühls, für Blumen, Kerzen und Messen sowie für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte ein herzliches Vergelt’s Gott zu sagen. Ein herzlicher Dank gilt dem gesamten Team der Abteilung Medizin am Krankenhaus Sterzing sowie dem Sozialsprengel Wipptal und der Hausärztin Dr. Esther Niederwieser für die fürsorgliche Betreuung. Einen besonderen Dank auch Pfarrer Thomas Stürz und dem Chor für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier.

6. Jahrestag

Die Trauerfamilie

Christine Rainer geb. Prechtl Zum 6. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast. Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders am Samstag, den 22. November um 19.00 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. Allen, die daran teilnehmen, ein aufrichtiges Dankeschön. In Liebe Deine Familie Erker 11 I 14

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soziales

aus der seelsorgeeinheit

Die neue Sonntagsaushilfe: Fabian Tirler Mit dem Patroziniumsgottesdienst in der Pfarrkirche Sterzing am 7. September hat einer der jüngsten Priester unserer Diözese, Fabian Tirler, seinen Dienst als Sonntagsaushilfe in Sterzing und einigen Pfarreien der Seelsorgeeinheit Wipptal angetreten. Der 35-Jährige stammt aus Kastelruth und hat seine Mit- Fabian Tirler (Mitte) bei einer Veranstaltung mit Oberschülern tel- und Oberschuljahre im Vinzentinum in Brixen absolviert. Nach der Matura studierte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen und wurde am 26. Juni 2006 von Bischof Wilhelm Egger zum Priester geweiht. Nach zwei Kooperatorenjahren in Bruneck wurde er als Spiritual und Religionslehrer ins Vinzentinum berufen. In diesem Aufgabenfeld konnte er Kindern bzw. Jugendlichen mehrere Jahre lang seine Zeit schenken und sie geistlich begleiten. Im Jahr 2010 übernahm er auch das anspruchsvolle Amt der Führung des Hauses als Regens und Heimleiter. Zusätzlich unterstützt er seit sieben Jahren den Pfarrer von Niedervintl und Obervintl als Aushilfe an Sonn- und Festtagen. Unter den mehr als 200 Schülern des Bischöflichen Instituts Vinzentinum (mit Mittelschule, Oberschule und Internat) sind auch nicht wenige Wipptaler; sie werden ihren Regens an Sonn- und Festtagen nun auch bei uns im Gottesdienst antreffen – vornehmlich in den Pfarreien Sterzing, Ried, Telfes, Jaufental und Ratschings. Junge Priester sind in unserer Diözese rar geworden. Der auf den Samstagabend und Sonntag begrenzte Dienst von Fabian Tirler erinnert uns daran, dass für viele arbeitsintensive Bereiche der Seelsorge im Wipptal die Weichen für die Zukunft neu gestellt werden müssen – etwa durch die Anstellung eines Pastoralassistenten zur Begleitung der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter. Das Anliegen des Gebets um geistliche Berufe bleibt dabei trotzdem ein „Dauerauftrag“.

Erhöhter Beitrag für Wohnungsnebenkosten von Mindestrentnern Alleinstehende Rentner mit einer Mindestrente erhalten seit September einen erhöhten Beitrag für die anfallenden Wohnungsnebenkosten, die sich in den Gas-, Strom-, Wasser- und Heizungsrechnungen niederschlagen. Eigentlich wollte die Landesregierung ihr Versprechen, die Mindestrenten anzuheben, mit einer Integration der Mindestrente einlösen. Dies wäre aber als Mehreinkommen gewertet worden und hätte zu einer Schmälerung der Mindestrenten geführt. Um dies zu verhindern, wurde der Umweg über einen Beitrag für die Wohnnebenkosten gemacht, denn diese gelten nicht als Mehreinnahmen. Das Ansuchen um den erhöhten Beitrag für die Wohnungsnebenkosten wird über den jeweiligen Sozialsprengel eingereicht, wobei der Rentner zusätzliche Vorrausetzungen erfüllen muss: 1. Er muss alleinstehend sein; 2. er muss beim Einreichen des Ansuchens mindestens 70 Jahre alt sein; 3. das gesamte Nettojahreseinkommen aus der Rente darf den Betrag von 7.800 Euro nicht überschreiten, was monatlich einer Rente von maximal 650 Euro entspricht. Das Gesamtrenteneinkommen sowie die Höhe der Spesen für Wohnungsnebenkosten können auch mittels Eigenerklärung bestätigt werden. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, so kann sich der Antragsteller, wobei es sich in den meisten Fällen um Frauen handeln wird, auf folgende Beiträge freuen, die allerdings nicht monatlich ausbezahlt werden, sondern ein- oder zweimal im Jahr. Die Höhe des erhöhten Beitrages für die Wohnungsnebenkosten richtet sich nach der Höhenlage der jeweiligen Wohngemeinde.

Beitrag nach Gemeinden – je nach Höhenmetern von 500 bis über 1.000 Hm bis zu 500 Hm zu 1.000 Hm monatlich jährlich monatlich jährlich monatlich jährlich 160,00 E 1.920,00 E 170,00 E 2.040,00 E 185,00 E 2.220,00 E Quelle: Infoblatt Abteilung Sozialwesen, Stand Juni 2014 Empfehlung Die Patronate empfehlen allen Rentnern mit einem geringen Gesamteinkommen eine Überprüfung mittels Eeve, ob sie trotz Nichterfüllung der obigen Angaben einen Anspruch auf den normalen Beitrag für die Wohnnebenkosten geltend machen können.

Dekan Josef Knapp

Christine Staffler, ASGB

8. Jahrestag

Albert Hofer

Josef Leitner

Es sind bereits

Bei der Gedächtnismesse am Sonntag, den 30. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen denken wir ganz besonders an ihn. Trauer ist die Brücke zur Liebe, die in der Erinnerung
 zu etwas Kostbarem und Ewigem wird.

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Danke allen, die daran teilnehmen sowie an seinem Grab und „Marterl“ innehalten. In Liebe Deine Familie

20 Jahre

Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir Dich sehen können, wann immer wir wollen.

vergangen, seit wir von Dir Abschied nehmen mussten. In lieber Erinnerung Deine Pauline mit Familie


aus den wipptaler gemeinden fenhaus bis zum Bergrestaurant ne). Valentina Neuner und Christian > Geburten Ratschings sowie Errichtung einer Freund (20.09.2014, Klausen). RafBrenner: Jonas Prünster E-Kabine, Bp.238 und 239, versch. faella Lionetti und Giammario Selis (19.09.2014, Sterzing). (20.09.2014, Chiusano di San Dome- Gp., K.G. Ratschings. Albin Kuen, Freienfeld: Michael Amort Ridnaun, Ried: Erweiterung des Wirtnico). Maddalena Garzone und Va(12.09.2014, Bozen). Darian Mair schaftsgebäudes durch Zubau eines lentino Caldiero (23.09.2014, Nea(15.09.2014, Brixen). Fahrsilos, Bp.427, Gp.1531, K.G. Ridpel). Cristina-Paula Krausz und DaPfitsch: David Mühlsteiger naun. Philipp Auckenthaler, Mareit, niel Unterfrauner (27.09.2014, Ster(03.09.2014, Sterzing). Sara FontaRunggen: Neubau eines Reihenhauzing). na (04.09.2014, Sterzing). Lea Halses mit Garage in der Wohbauzone ler (07.09.2014, Sterzing). Erica Belli C3 – Runggen, Gp.1243/7, K.G. Ma(10.09.2014, Sterzing). Peter Pichler > Baukonzessionen reit. Elektrogenossenschaft Jaufental Brenner: Markus Pittracher, Oskar (11.09.2014, Bruneck). GmbH, Jaufental, Mittertal: ErrichPittracher, Gossensaß, Strange 3: InRatschings: Nathalie Siller tung der Zentrale für das Telekomterne Umbauarbeiten im 1. Ober(07.09.2014, Sterzing). Max Wurzer munikationsnetz beim Krafthaus des und Dachgeschoss, Bp.230, K.G. (08.09.2014, Sterzing). E-Werkes „Ontratt“, Bp.620, K.G. Gossensaß. Margot Holzer, AndreSterzing: Davian Thor Schwitzer Jaufental. Albin Kuen, Ridnaun, Ried (02.09.2014, Sterzing). Raphael Erla- as Neumair, Pflersch 34: Sanierung 8: Sanierungsarbeiten im Landwirtund interne Umgestaltung, Bp.193, cher (10.09.2014, Sterzing). Redouschaftstrakt des Gebäudes, Bp.86/1, K.G. Pflersch. Gemeinde Brenner: an Souhami (14.09.2014, Sterzing). K.G. Ridnaun. Genossenschaft EErneuerung des Speicherbeckens St. Luis Brunner (20.09.2014, Sterzing). Werk Ridnaun, Ridnaun, Dorf: ErAnton Innerpflersch, Gp.617, K.G. Matteo Moroni (24.09.2014, Sterneuerung und Erweiterung des M.S.Pflersch. Designer Outlet Brennero zing). Johanna Rizzi (28.09.2014, Verteilernetzes in der Zone „Gasse“ AG, St. Valentinstr.9A: Errichtung eiSterzing). nes Werbeturmes, Bp.305, K.G. Bren- und „Braunhofe“, Bp. 420 und 422, versch. Gp., K.G. Mareit und Ridner. Christian Keim, Pflersch 114: > Todesfälle naun. Errichtung dreier Wohneinheiten für Freienfeld: Alfons Ralser, 84 Sterzing: Leigsch GmbH, UnterUrlaub auf dem Bauernhof und Bau (15.09.2014, Sterzing). Karl Rainer, ackern, K.-v.-Etzel-Straße: Interne der Eigentumswohnung, Bp.340, 61 (28.09.2014, Freienfeld). Umgestaltung der Halle, Errichtung K.G. Pflersch. Pfitsch: Elsa Braunhofer, 90 einer Überdachung, einer Mauer, (22.09.2014, Pfitsch). Johanna Hofer, Freienfeld: Heinrich Aukenthaler, eines Hochlagers und eines TechErika Braunhofer, Stilfes 44: Energe90 (22.09.2014, Sterzing). nikraumes, Bp.293, 351 und 503, tische Sanierung und Erweiterung Sterzing: Ernst Larch, 71 K.G. Thuins. Giuseppe Ceola, Anna der Wohnkubatur, Bp.55, Gp.62/2, (03.09.2014, Brixen). Walburga SaRusso, Andrea Todesco, HeinrichK.G. Stilfes. Dicomi Srl, Desio: Dexer, 85 (07.09.2014, Sterzing). FriHeine-Weg 11: Errichtung von neumontage der Tankstellenanlage, da Braunhofer, 85 (11.09.2014, en Fensteröffnungen, Bp.718, K.G. Bp.215, K.G. Mauls. Hubert Rainer, Sterzing). Herbert Wieser, 44 Sterzing. Sandro Covi, Alberta MeTrens, A.-Zigau-Str.19: Neubau ei(16.09.2014, Bozen). nes lw. Wohngebäudes, Bp.632, K.G. righi, St. Margarethenstr.53: Bauliche Umgestaltung des Gebäudes, Trens. > Eheschließungen Bp.587, K.G. Sterzing. SE.RA OHG, Pfitsch: Simon Walter, Wiesen 106: Brenner: Hildegard Schneider und Bahnhofstraße: Interne UmbauarbeiStefano Carbone (08.09.2014, Zaga- Erweiterung des Wohngebäudes, ten im Geschäftsraum, Bp.258, K.G. Bp.927, K.G. Wiesen. Anton Walrolo). Daniela Crecu und Giuseppe Sterzing. Helene Leitner, FischerManzo (26.09.2014, Gossensaß). Sa- ter, Wiesen 106A: Erweiterung des weg 2: Sanierung des Erdgeschosses Wohngebäudes, Bp.928, K.G. Wierah Plangger und Armin Staudacher und Errichtung eines geschlossenen sen. Andreas Pichler, Nagelehof (27.09.2014, Innerpflersch). Treppenhauses, Bp.446, K.G. SterOHG, Sterzing: Verlegung der WohnPfitsch: Anita Mair und Ulrich Ralzing. Josef Seeber, St. Margarethenkubatur der Bp.231/2, K.G. Pfitsch ser (09.09.2014, Pfitsch). staße: Errichtung einer Umzäunung, und Errichtung eines WohngebäuRatschings: Adelheid Pichler und Gp.215/6 und 218/2, K.G. Sterzing. des in Flains auf den Gp.297/1 und Werner Bacher (06.09.2014, RidWalter Mair, Thuins 28: Bauliche 298, K.G. Wiesen. Erich Tratter, Wienaun). Romy Yvonne Krüger LäsUmgestaltung in Folge von Umsen, Hintere Gasse 165: Interne Umsig und Andreas Mathias Johmann wandlung eines lw. Gebäudes in drei bauarbeiten und Errichtung eines (06.09.2014, Ratschings). ViktoWohneinheiten und Errichtung eines externen Zugangs beim Wohngeria Holzner und Christoph Ganüberdachten Autostellplatzes, Bp.30, bäude, Bp.4, K.G. Wiesen. Claudia der (13.09.21014, Mareit). NaK.G. Thuins. Neue Rosskopf GmbH, Schönbichler, Wiesen, Hintere Gasse tascha Hofer und Andreas WeinRoßkopf: Abbruch der Aufstiegsan162M: Errichtung eines überdachreich (13.09.2014, Jaufental). Stelage „Telferlift“, Bp.221, Gp.526/1 ten Fahrradstellplatzes, Bp.942, K.G. fanie Klotz und Michael Rainer und 535/7, K.G. Tschöfs. Ciro CoppoWiesen. (20.09.2014, Ridnaun). Renate Seela, St. Margarethenstraße: Errichtung ber und Thomas Wurzer (27.09.2014, Ratschings: Rosmarie Hofer, Leoeiner Dachgaube und Isolierung des pold Siller, Manuel Siller, Mareit, Innerratschings). Daches, Bp.586, K.G. Sterzing. FriKerschbaum 7: Sanierung und ErSterzing: Manuela Larch und Peda Ennemoser, Altstadt 5: Sanierung weiterung des Wohnhauses, Bp.288, ter Graus (13.09.2014, Sterzing). des Gebäudes, Bp.135, K.G. SterK.G. Mareit. E-Werk Brunner GmbH, Juliane Frick und Patrick Ralser zing. Aster Artur & Co. KG, Neustadt Ridnaun, Maiern: Sanierung des (13.09.2014, Sterzing). Daniela Rao 36: Sanierung des Geschäftslokales, E-Werks am Staudenbergbach, und Eugenio Scordo (13.09.2014, Bp.109, K.G. Sterzing. Gp.1079, 1082, 1083, 1084 und Melicucco). Francesca Origlia und 2113, K.G. Ridnaun. Bernhard PirMaurizio Cardella (13.09.2014, Setcher, Jaufenpassstraße: Verlegung time). Alessandra Pellicano und Ma> Funde und Verluste von Infrastrukturleitungen vom Jaurio Morandi (14.09.2014, Malcesisiehe www.fundinfo.it

IMPRESSUM

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Dienstag & Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Martin Wieser (mw) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Alberto Perini (ap) Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle (erna@dererker.it) Grafik & Layout: Alexandra Martin (grafik@dererker.it) Mitarbeiter dieser Nummer: Elisabeth Christensen, Günther Ennemoser (rr), Erich Gasser, Harald Kofler, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Brigitte Strauß, Chiara Martorelli (cm), Dario Massimo (dm), Mirko Minzoni (mm) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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ÄrztEkalender Apotheken 01.11. – 07.11.: Stadtapotheke Tel. 765397 08.11. – 14.11.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 15.11. – 21.11.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 22.11. – 28.11.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 29.11. – 05.12.: Stadtapotheke Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. Praktische Ärzte 01.11.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 02.11.: Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860 08.11.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 09.11.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 15.11.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 16.11.: Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 22.11.: Dr. Claudia Petroni 23.11.: Dr. Markus Mair Tel. 632085, 329 2395205 29.11.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 30.11.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 Der jeweils diensttuende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden. Vom 1. Oktober 2014 bis Mai 2015 ist samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig.

Tierärzte 08./09.11.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 15./16.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 22./23.11.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 29./30.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 06./07.12.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 08.12.: Dr. Heinrich Forer Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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Veranstaltungen

6. November Theater: „Florians Verführung“, Volksbühne Jaufental, Jaufental, Haus der Vereine, 20.00 Uhr. Musik: Offenes Tanzen, Volksmusikund Volkstanzkreis Wipptal, Trens, 20.00 Uhr. 7. November Filmclub: „Wir können nicht den hellen Himmel träumen“, DE/ AT 2013, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 8. November Theater: „Florians Verführung“, Jaufental, 20.00 Uhr. Konzert: Musikschulen Sterzing und Erding, Sterzing, Stadttheater, 19.00 Uhr. Verschiedenes: Steckfrisurenkurs, Volksmusik- und Volkstanzkreis Wipptal, Trens. Verschiedenes: Treffen der SVPFrauen des Wipptales mit LR Martha Stocker zur Information und Diskussion über das Krankenhaus Sterzing, Gasteig, Vereinshaus, 17.00 – 19.00 Uhr. 9. November Konzert: Brass Band Überetsch, Sterzing, Stadttheater, 19.00 Uhr. Theater: „Florians Verführung“, Jaufental, 18.00 Uhr. Sport: Herbstwanderung bei Mölten, AVS Sterzing. Musik: Kathrein-Tageslehrgang, Volksmusik- und Volkstanzkreis Wipptal, Stilfes, Kulturhaus. 10. November Theater: „Sanguinare inchiostro“, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. 13. November Vortrag: „Wohlstandsgesellschaft – Chancen und Risiken für junge Menschen“, mit Paolo Renner, Sterzing, Raiffeisensaal, 19.30 Uhr.

Theater: „Florians Verführung“, Jaufental, 20.00 Uhr. Musik: Offenes Tanzen, Volksmusikund Volkstanzkreis Wipptal, Trens, 20.00 Uhr. 14. November: Theater: „Die ungleichen Töchter“, Heimatbühne Ratschings, Ratschings, Haus der Vereine, 20.00 Uhr. 15. November Theater: „Florians Verführung“, Jaufental, 20.00 Uhr. Theater: „Die ungleichen Töchter“, Ratschings, 20.00 Uhr. Konzert: MK Pflersch, Pflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Unterhaltung: Lederhosenball der Schützenkompanie Mareit, Mareit, Vereinshaus. 16. November Theater: „Florians Verführung“, Jaufental, 18.00 Uhr. Konzert: „Music meets Voice“, Jugendkapelle Sterzing und Finalisten „Hosch a Schneid“, Sterzing, Stadttheater, 17.00 Uhr. Verschiedenes: Faires Frühstück des Weltladen Sterzing, Sterzing, Kolpingsaal, 9.00 – 12.00 Uhr. 18. November Theater: „Die ungleichen Töchter“, Ratschings, 20.00 Uhr.

19. November Buchvorstellung: „Maindr seggs. Ein Buch über den Pfitscher Dialekt“, von Elisabeth Christensen, St. Jakob, Schulhaus, 19.00 Uhr. 20. November Theater: „Die ungleichen Töchter“, Ratschings, 20.00 Uhr. Theater: „Das gestörte Schäferstündchen“, Dorfbühne Mauls, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr. Musik: Offenes Tanzen, Volksmusikund Volkstanzkreis Wipptal, Trens, 20.00 Uhr. Vortrag: „Tipps bei Diabetes“, mit Dr. Markus Mair, Treffen Angehörige und Freunde von Pflegepatienten, Sterzing, Sozialzentrum Fugger, 15.00 Uhr. 22. November Theater: „Die ungleichen Töchter“, Ratschings, 20.00 Uhr. 23. November Theater: „Die ungleichen Töchter“, Ratschings, 18.00 Uhr. Theater: „Das gestörte Schäferstündchen“, Mauls, 18.00 Uhr. Konzert: Arcanta, „Beatles e non solo“, ARCI, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. Fotoschau: Mehrtagefahrt Istrien, AVS Sterzing.


VERANSTALTUNGEN

24. November Musik: Volksliedsingen, Volksmusikund Volkstanzkreis Wipptal, Wiesen, Gasthaus Lex, 20.00 Uhr.

lungsmöglichkeiten“, mit Dr. Markus Mair, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr.

27. November Theater: „Andorra“, Freies Theater Bozen, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Musik: Offenes Tanzen, Volksmusikund Volkstanzkreis Wipptal, Trens, 20.00 Uhr.

SV Ridnaun: Ab Mitte Dezember 10 x Schnupperkurs, Langlauf Classic, Kinder Jahrgang 2006 – 2009, Infos: Tel. 0472 656466 oder 346 1318890.

28. November Tagung: 11. Sterzinger Lawinenseminar des BRD Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 19.00 Uhr. Theater: „Das gestörte Schäferstündchen“, Mauls, 20.00 Uhr. Unterhaltung: Nachtpreiswatten des ASV Mareit, Mareit, Vereinshaus, 19.30 Uhr.

Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landeswirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2, Sterzing am Freitag, den 28. November von 9.30 bis 11.30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155. Arbeitsamt Sterzing: Donnerstag, 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 –16.30 Uhr.

> Kurse

> Sprechstunden

Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“, Moosweg 4. Russisch, Spanisch: 19.00 – 20.30 Uhr, „ConTakt“, Bahnhofstraße 6. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel.

29. November Theater: „Das gestörte Schäferstündchen“, Mauls, 20.00 Uhr. Musik: Pflerer Gitschn, Pflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 30. November Theater: „Das gestörte Schäferstündchen“, Mauls, 18.00 Uhr. Konzert: Tun Na Kata, Sterzing, Stadttheater, 16.30 Uhr. 2. Dezember Vortrag: „Leben ohne Sucht“, mit Konrad Fissneider, Gasteig, 19.30 Uhr. 5. Dezember Unterhaltung: Nikolausumzug, Sterzing, 18.00 Uhr. 7. Dezember Konzert: Wiltener Sängerknaben, Sterzing, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. 17. Dezember Vortrag: „Kardiovaskuläre Risikofaktoren und deren BehandErker 11 I 14

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Veranstaltungen

Es weihnachtet sehr ... Weihnachtsmarkt auf dem Stadtplatz Am 27. November öffnet der Weihnachtsmarkt Sterzing wieder seine Luken. Um 17.00 Uhr findet in der Heilig-Geist-Kirche am Stadtplatz die feierliche Eröffnung statt. Die Stände sind bis zum 6. Jänner täglich geöffnet. Weihnachtsmarkt im Sozialzentrum „Fugger“ Selbstgebastelte Adventskränze und andere kunsthandwerkliche Produkte werden am 27. November im Sozialzentrum „Fugger“ in der Sterzinger Bahnhofstraße zum Kauf angeboten. Der Markt, organisiert vom Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft, ist von 9.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Kerzen aus den Geschützten Werkstätten Am 20. und 21. November verkaufen die Geschützten Werkstätten des Sozialzentrums „Fugger“ vor dem Sterzinger Rathaus von 9.00 bis 12.00 Uhr aus natürlichen Materialien selbst hergestellte Kerzen. Weihnachtsmarkt in Ridnaun Der Frauenverein und die Bäuerinnen von Ridnaun veranstalten am 30. November von 9.30 bis 16.30 Uhr im Kulturhaus von Ridnaun ihren Weihnachtsmarkt. Angeboten werden verschiedene Handarbeiten, Adventskränze und Weihnachtsbäckereien. Stärken kann man sich bei Kaffee und Kuchen in der Kaffeeecke. Der Weihnachtsmarkt kann am 29. November von 18.00 bis 20.00 Uhr besichtigt werden. Der Reinerlös geht auch heuer wieder an die Kinderkrebshilfe Regenbogen. Kalender-Aktion der FF Sterzing Die Freiwillige Feuerwehr Sterzing führt heuer wieder ihre Kalender-Aktion durch. Wehrmänner werden ab Mitte November gegen eine Spende die Wandkalender verteilen.

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339 8698659. Zeitbank: Jeden 1. Freitag im Monat, Sterzing, Neustadt 21, 16.00 – 17.00 Uhr. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846.

> Vereine und Verbände Elki 3. November: Stillgruppe: Zeit nach der Geburt – leben mit guten Ratschlägen, 9.30 Uhr. 6. November: Elternberatung: Hilfe, mein Kind trägt noch Windeln, 9.30 Uhr. 9. November: Martinsfeier und Laternenumzug in der St. Margarethenkirche in Zusammenarbeit mit dem KFB, 16.30 Uhr. 10. November: Kurze Geschichten für Kinder ab 2 1⁄2 Jahren, 15.00 Uhr. 10. November: Trommelworkshop für Kinder ab 8 Jahren, Jugendliche und Eltern mit Jack Alemanno im Sozialzentrum Fugger, 3 Einheiten, montags 15.30 - 17.00 Uhr. 13. November: Elternrunde: EFT-Klopfakupressur-Methode: Vielseitig einsetzbar, sowohl bei körperlichen Beschwerden als auch bei mentalen Themen (z.B. Ängste, Stresssituationen in der Schu-

le...), 9.30 Uhr. 14. November: Reisebericht von Carolin Baldassarre und Lukas Gschnitzer über ihren freiwilligen Arbeitseinsatz in Kenia im Jugenddienst mit anschließendem Umtrunk und Spendensammlung, 20.00 Uhr. 15. November: Mit Papi in die Spenglerwerkstatt für Kinder ab 8 Jahren, 9.00 Uhr. 15. und 22. November: Schmetterlingsmassage: Bindung durch Berührung, 9.30 Uhr. 15. November: Wir filzen die heilige Familie, 8.30 Uhr. 17. November: Stillgruppe: Das kindliche Schlafverhalten, 9.30 Uhr. 17. November: Wir basteln einen Adventskalender, 15.00 Uhr. 29. November: Wir backen Lebkuchenhäuschen für Kinder ab 6 Jahren und Mamis mit Kindern unter 6 Jahren, 9.30 Uhr. 29. November: Kasperletheater, 15.00 und 16.00 Uhr. 1. Dezember: Stillgruppe: Zu wenig – zu viel Muttermilch: Was tun?, 9.30 Uhr. 1. Dezember: Kekse backen, 15.00 Uhr. 4. Dezember: Elternberatung: Hilfe, mein Kind ist eifersüchtig/ Geschwisterthematik, 9.30 Uhr. 6. Dezember: Nikolausbesuch im ElKi, 9.30 Uhr. Tauschmarkt: Tel. 333 7866337; Di, 9.00 – 11.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr; Mi, 9.00 – 11.00 Uhr; Fr, 15.00 – 17.00 Uhr (ab 9. September wieder geöffnet). Infos: Tel. 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it, www.elki. bz.it

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Jugenddienst 8. November: Volljährigkeitsfeier der Gemeinde Sterzing. 15. November: Volljährigkeitsfeier der Gemeinde Ratschings in Telfes. 29. November: Volljährigkeitsfeier der Gemeinde Freienfeld in Trens. 13. Dezember: Volljährigkeitsfeier der Gemeinde Pfitsch in Wiesen.

Kolpingfamilie 26. und 27. November: Binden von Adventskränzen, Kolpinghaus, 14.00 Uhr. Infos: Tel. 338 1039988. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.

> Märkte 5. und 20. November: Krämermarkt, Brenner, Marktplatz, ab 8.00 Uhr. 10. November: Monatsmarkt, Sterzing, Eisackstraße, ab 8.00 Uhr.


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Sumserin I bin woll a auchn, zin Spitol, und hon af die Marschte giwortit. Weil de hätt kemmin gsollt und hätt in die Spitolleit verkindn giwellt, wos in Zukunft lous isch. Jo, sie war jo iatz die Spitolschefin vin gonzn Lond, und nit lei va der Stodt. Ober Dokterin isch’se woll nit, und a nit amol Viechdokterin. Ober sie isch jo a politische. Giwundert hot mi lei, wou de gonzn Leit olle her sein und wer de olle herghoaßn hot. Mi hot mein Nochborin dermuhnt, a afn Obnd zin Spitol auchn zi giehn. Und a Grobkerzl hon i a nou ibrig ghobb, und hon sell holt frisch mitginummin und ungizundn. Und wie i do mittlat in de vieln Leit und Kinder do schteah, hon i woll gheart, wie a poor gepfiffn und sella Zuig gschriern hobm. Und noar isch sie woll kemmin: Vour ihr sein uanazwoa Kabinäre gongin, und nebn und hinter ihr hon i die Birgermeischter gsechn. Sie hott woll zi die Leit awie gilachlt und in uan und in ondern gegrießt. I hon se woll a gegrießt, weil i kenn se jo vi der Zeitige außer. Ober sie hot mi nit derkennt! Jo vielleicht deswegn, weil i seitn Oktober a nuie Frisur hon und weil i mi extra, vour i vours Haus bin, nou schiane gikamplt hon. Noar bin i holt wieder amol awie grantig huem gongin. Wie in nägschtn Tog gheart, isch ba den Auftritt nit viel außer kemmin. Zwui bin i noar auchn?

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1914 I VOR HUNDERT JAHREN

Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

04.11.1914 (Allgemeiner Tiroler Anzeiger) 05.11.1914 (Jugendliche Vagabunden). Vor einigen Tagen wurden von der Gendarmerie in Sterzing zwei jugendliche Diebe namens Siegfried Lorenz, 16 Jahre alt, aus Bozen, und Hugo Czernofsky, 14 Jahre alt, aus Kufstein, wegen Diebstahls verhaftet und dem dortigen Bezirksgerichte eingeliefert. Diese hoffnungsvollen Jungen haben auf ihrer Wanderung durch Südtirol an verschiedenen Orten Diebstähle begangen. (Der Tiroler)

10.11.1914 (Der Martinimarkt in Sterzing) wurde, da die Maul- und Klauenseuche noch in mehreren Gemeinden des Gerichtsbezirkes Sterzing herrscht, behördlich verboten und auch der Abtrieb von Klauentieren aus dem Gerichtsbezirk Sterzing auf den am 12. November in Brixen stattfindenden Viehmarkt untersagt. (Allgemeiner Tiroler Anzeiger)

14.11.1914 (Allgemeiner Tiroler Anzeiger) 16.11.1914 (Rotes Kreuz und Kriegsfürsorge in Sterzing). Aus Sterzing wird uns berichtet: Der neugegründete Frauenzweigverein des Roten Kreuzes in Sterzing hat seit Beginn des Krieges eine Nähschule errichtet, in der Frauen und Mädchen von Sterzing mit großem Fleiße für die im hiesigen Spitale zu erwartenden Verwundeten, sowie für die an die Front abgehenden Krieger Wäsche und warme Wollsa-

chen nähen und stricken. „Mit vereinten Kräften“ hat der Verein bisher folgende Wäscheund Bekleidungsstücke verfertigt: 66 St. Bettücher, 164 Hemden, 6 St. Operationshemden, 28 St. Verwundetenhemden, 83 St. Unterhosen, 28 St. Leibchen, 51 St. Handtücher, 53 St. Kopfpolster, 10 St. Bettzüge, 21 St. Schürzen, 12 St. kleine Armbinden, 21 St. T. Verbände, 46 St. Umschläge, Brust- und Bauchfatschen, 62 St. dreieckige Tücher, 93 St. viereckige Tücher, 14 St. Taschentücher, 8 St. Tischtücher, 2 St. Krankenjacken, 152 St. Schnee Hauben, 26 Paar Fäustlinge, 50 St. Bauchbinden, 36 St. Sweater, 91 Paar Socken, 40 Paar Pulswärmer, 32 St. Unterleibchen, 51 Paar Einlagsohlen, 18 Paar Kniewärmer, 9 Paar Wadenstutzen, 30 Paar Pantoffeln, 23 Kilogramm Scharpie, 1400 Zigaretten und 52 Polster zum Transport für Verwundete. Besonderes Lob verdienen unsere ehrwürdigen Schul- und Nähschulschwestern, die unermüdlich die Kinder im Stricken der Kälteschutzmittel unterweisen und zum Scharpiezupfen anhalten. Unsere Mädchen der vierten, ja auch der dritten Volksschulklasse, wetteifern im Stricken. Rührend ist es, wie sich auch unsere kleinsten der Kleinen, die 3- bis 5jährigen Kinder der Kinderbewahranstalt an dem Liebeswerke durch Scharpiezupfen beteiligen. Aus den Tälern bekommen wir Schafwolle und Leinen; das Pfitschtal allein lieferte uns durch Antonia Rainer um etwa 100 Kilogramm Wolle. Auch die Ortschaften Ratschings, Ridnaun, Gupp, Unterackern, Flains und Raminges sandten solche. Sehr tätig ist auch der hochwürdige Pfarrer Kerbler in Mareit, der uns schon zweimal große Päcke mit Wäsche und fertigen Bekleidungsstücken zugemittelt hat. Bei Beschaffung der Wolle usw. werden wir mit Geld seitens des hiesigen Männerzweigvereines beträchtlich unterstützt. Auch hat der Verein schon an hundert Eisenringe „Gold gab ich für Eisen“ eingetauscht. Leider wurde unsere Ladetätigkeit am Bahnhofe aus sanitären Gründen von höherer Instanz eingestellt. Unter den der hiesigen Kriegsfürsorgestelle gewidmeten Geldspenden verdienen besonders hervorgehoben zu werden: eine Spende von 5 Kronen 60 Heller von den die harte Tunnelwache in

Pflersch versehenden Landsturmmannschaften und eine Spende von 50 Kronen der Angestellten der Marmorwerke in Sterzing, wozu nebst dem Chef und den Beamten auch die Arbeiter an Lohnrücklässen zusammen 20 Kronen beisteuerten. Für die beabsichtigte Weihnachtsgabe sind Spenden eingelaufen. (…) Wenn es auch nicht so viel sein kann wie in bemittelteren Gegenden, so trägt doch klein und groß „vom Herzen“ bei zur Linderung der Not der im Felde Befindlichen und jener, die für und statt uns ihr Blut und ihre Gesundheit opfern. (Innsbrucker Nachrichten)

18.11.1914 (Landsturm-Musterung der 1878 bis 1890 Geborenen). Bezirk Brixen. Die Musterung der in den Jahren 1878 bis 1890

geborenen Landsturmpflichtigen (Einheimische und Fremdzuständige) findet statt, und zwar: 1. Für die Gemeinden: Sterzing, Brenner, Gossensaß, Jaufental, Mareit, Mauls, Mittewald und Pfitsch am 1. Dezember 1914 um 8 Uhr früh im Gasthause zum „Schwarzen Adler“ in Sterzing. 2. Für die Gemeinden: Pflersch, Ratschings, Ridnaun, Stilfes, Telfes, Thuins, Trens, Tschöfs-Ried und Wiesen am 2. Dezember 1914 um 8 Uhr früh beim „Schwarzen Adler“ in Sterzing. (Allgemeiner Tiroler Anzeiger)

23.11.1914 (Saccharinschmuggel). Aus Sterzing wird uns unterm 20. des Monats geschrieben: Hier langte aus Feldkirch ein schwarzer Koffer ein, der laut Angabe des Aufgebers Kleider enthalten sollte. Der hohle Ton des Koffers erregte den Verdacht des Bahnpersonals und bei der Oeffnung desselben durch die Finanzwache wurde konstatiert, daß im Koffer 108 kleine Pakete Saccharin im Gewichte von 35 Kilogramm enthalten waren. Der Aufgeber konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. Hoffentlich wird der Süßstoff diesmal nicht vertilgt, sondern für die Soldaten im Felde verwendet. (Innsbrucker Nachrichten) Erker 11 I 14

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