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Erker

Jahrgang 28 - November 2016

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Das Rätsel der Steinalm GESELLSCHAFT I Ein Mahnmal für Afrika WISSENSCHAFT I Im Gespräch mit Astronom David Gruber KULTUR I Sterzls musikalische Reise durch die Vergangenheit


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EDITORIAL

DAS RÄTSEL DER STEINALM I 26

Am 9. September 1966 kommt es in der Zollstation auf der Steinalm nahe dem Brenner zu einer Detonation. Zwei Finanzbeamte sind auf der Stelle tot, ein drittes Opfer erliegt zwei Wochen später seinen Verletzungen, drei Soldaten werden leicht verletzt. Ein Anschlag oder ein Unfall?

POLITIK

Wohin steuert die Wipptaler SVP? I 10 INTERVIEW

Abschied von Dr. Konrad Wieser I 18 GESELLSCHAFT

Ein Mahnmal für Afrika I 30 WISSENSCHAFT

Im Gespräch mit Astronom David Gruber I 36 BUCHVORSTELLUNG

Die Pfarrchroniken der Marktgemeinde Brenner I 48 KULTUR

Sterzls musikalische Reise durch die Vergangenheit I 52 CULTURA

Una città di sotto e una città di sopra I 60 WIPPTAL

Ospedale: reparto di neuroriabilitazione I 63 SPORT

Corsa in montagna: trofeo “Hochfeiler” I 65 ERKER-EXTRA Innovation & Technik I Essen & Trinken I 70 - 93 Leserbriefe I 4 Chronik I 8 Rechtsfragen I 12 Unter die Lupe genommen I 34 Woher stammt der Name? I 50 Rezept I 88 Gesundheit I 94 Leute I 95

Unterhaltung I 96 Jahrestage I 98 Gemeinden I 103 Veranstaltungen I 104 Kleinanzeiger I 106 Impressum I 108 Sumserin I 109 Vor 100 Jahren I 110

Liebe Leserin, lieber Leser, was passiert, wenn man den Sprung auf den Zug der Zeit verpasst oder wenn sich die Mitglieder einer Gruppe in verschiedene Richtungen entwickeln? Früher oder später beginnt es zu kriseln. So wie derzeit in der Südtiroler Volkspartei. Vom einstigen idealistischen Ziel, nach der Parteigründung im Jahr 1945 für Südtirol das Selbstbestimmungsrecht durchzusetzen, und dem harten Kampf um die Südtirol-Autonomie scheint heute oberstes Ziel der Parteispitze zu sein, die „Sammelpartei“ überhaupt noch zusammenzuhalten. Nach dem Motto „Ja, ich will“ werden am 13. November im ganzen Land die SVP-Ortsausschüsse gewählt – überall, außer im Wipptal. Der edelweiße Zentralisierungskurs gipfelte im Juli im Beschluss zur Schließung der Sterzinger Geburtshilfe und die Wipptaler SVPler konnten nicht anders, als die Kontakte nach Bozen abzubrechen – obwohl gar einigen dieser Schritt noch zu wenig weit ging. Nach der sommerlichen Eiszeit werden im kleinsten Südtiroler Bezirk nun die SVP-Wahlen boykottiert, wenn auch hauptsächlich aus „organisatorischen Gründen“, wie Bezirksobmann Karl Polig verlauten ließ. Ein Forderungskatalog ist deponiert, nun will man verhandeln, schließlich steht auch dem Wipptal ein Stück des großen Kuchens zu, über den in unserem Land nun mal das Edelweiß herrscht. Mal sehen, wie viele und vor allem welche Zuckerlen die Wipptaler Wähler der SVP-Spitze Wert sind.

Redakteurin

Nächster Redaktionsschluss: 15.11.2016 Erker 11 I 16

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LESERBRIEFE

Respekt Diese Birke steht in Stange bei der Brücke zum Fahrradweg nach Mareit. Dem Baum wurde wortwörtlich „das Leder vom Stamm gezogen“. Sinnbildlich wurde der Stamm der weinenden Birke verarztet. Die Natur ist zu respektieren, wenn es sich auch nur um einen kleinen Baum handelt. Christina Steinhauser, Sterzing

„4-Sterne-Hotel Krankenhaus Sterzing“ Ich schicke voraus, dass dieser Leserbrief nicht zum Ziel hat, irgendwelche zusätzliche Polemik in Bezug auf das Krankenhaus Sterzing loszutreten, sondern ausschließlich dazu dient, ein großes Dankeschön an die Ärzte und das gesamte Pflegepersonal der Chirurgie-Abteilung zu richten. Bei mir wurde Ende Juni dieses Jahres im Krankenhaus Sterzing ein bösartiger Tumor im Verdauungstrakt diagnostiziert. Zum chirurgischen Eingriff wurde mir

vom Leiter der Chirurgie Primar Dr. Robert Pfitscher und Oberarzt Dr. Jerim Agai erklärt, dass es mir freistünde zu entscheiden, in welchem Krankenhaus oder von welchem Arzt ich den Eingriff vornehmen lassen möchte. Ich hatte diesbezüglich keinen Augenblick daran gezweifelt, den Eingriff im Krankenhaus Sterzing vornehmen zu lassen, schon allein deshalb, da wir in Sterzing mit Primar Dr. Pfitscher bekanntlich einen der besten, wenn nicht „den besten“ Chirurgen landesweit auf diesem Gebiet haben. Sehr verwundert war ich, als man mich darüber aufklärte, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben, sofern es mein

TED

> Ergebnis Oktober

Sind Sie für den Bau eines E-Werks im Naturdenkmal Achenrainschlucht?

> Die November-Frage

Nehmen Sie am Verfassungsreferendum teil?

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Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!


LESERBRIEFE

Wunsch sei, den Eingriff vom genannten Ärzteteam im Krankenhaus Sterzing vornehmen zu lassen, da aufgrund eines Beschlusses der Landesregierung in Sterzing keine Tumoroperationen mehr durchgeführt werden dürften. Im darauffolgenden Monat wurde mir dann im Krankenhaus Sterzing vom genannten Ärzteteam der Tumor entfernt. Der Eingriff verlief problemlos, worauf ich das Krankenhaus nach wenigen Tagen in einem sehr guten Gesundheitszustand verlassen durfte. Zum Aufenthalt im Krankenhaus Sterzing kann ich nur folgendes Lob aussprechen: Abgesehen davon, dass man beim Frühstück den Sonnenaufgang direkt miterleben kann, da alle Zimmer mit Blick in Richtung Südosten mit einem wunderschönen Ausblick auf den gesamten Sterzinger Talkessel ausgerichtet sind, wurde ich rund um die Uhr in familiärem Ambiente liebevoll und mit hervorragender Professionalität, sei es von Seiten der Ärzte wie auch vom gesamten Pflegepersonal, betreut, die mir das Gefühl vermittelten, mich nicht in einem Krankenhaus, sondern in

einem 4-Sterne-Hotel zu befinden. Während meines Aufenthaltes im Krankenhaus Sterzing habe ich u. a. auch Tumorpatienten aus Kastelruth, aus dem Passeiertal und dem Sarntal kennengelernt, die diese Eingriffe ohne weiteres auch in anderen Landeskrankenhäusern vornehmen hätten können, jedoch haben sich auch sie aus den oben genannten Gründen für das Krankenhaus Sterzing entschieden. Erst kürzlich musste ich von einem Bekannten, den das gleiche Schicksal heimgesucht hatte, erfahren, dass im Krankenhaus Sterzing, trotz Einverständnis der betreffenden Personen, keine Tumoroperationen mehr durchgeführt werden dürften, wobei man sich bei Nichteinhaltung dieser Anweisung von oberster Stelle vorbehalten würde, die Staatsanwaltschaft einzuschalten. Abgesehen davon, dass mir als Normalbürger nicht die genauen Beweggründe dieser Vorgehensweise bekannt sind, glaube ich, doch nicht alleine dazustehen, wenn ich behaupte, dass es schwer nachvollziehbar ist, dass ein „bis jetzt“ so gut funktionierendes Krankenhaus, wie wir es

in Sterzing haben, das dank der hervorragenden Ärzten und des Pflegepersonals weit über das Wipptal hinaus einen sehr guten Ruf genießt, Stück für Stück ausgehöhlt wird und unsere Nachfahren gezwungen werden, weiß Gott wo eine ärztliche Behandlung in Anspruch zu nehmen. Name der Redaktion bekannt

Merkel warnt? Kaum zu glauben: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt afrikanische Flüchtlinge vor falschen Vorstellungen. Spät, aber doch erkennt Frau Merkel ihren historischen Fehler, die ganze Welt nach Deutschland eingeladen zu haben und auf ganz Europa aufteilen zu wollen. Das ging kläglich in die sprichwörtliche Hose. Als am 4. September 2015 die Kanzlerin quasi im Alleingang die Öffnung der Grenze verfügte, schwoll der Zustrom von Menschen, vorwiegend Muslimen, aus den Krisenregionen des Nahen und Mittleren Os-

tens, vom Balkan und vor allem aus Afrika stark an. Die so genannte Willkommenskultur, das Dictum „Wir schaffen das“ und die Selfie-Schnappschüsse der Kanzlerin wurden von vielen Menschen als Einladung verstanden. Es wird sich zeigen, welche Wirkung nun die Warnung bzw. die „Ausladung“ haben wird. Als wir Freiheitlichen im Mai 2015 mit einem Begehrensantrag unter dem Motto „Flüchtlingsdrama muss an der Wurzel bekämpft werden – Verteilungsplan lenkt von den Ursachen ab“ den Landtag beschäftigten, wimmelten die SVPD-Regierung und die Grünen ab. Auch sie waren den Schalmeienklängen der Willkommenskultur und der Kulturbereicherung erlegen. Welcher Zufall, dass ausgerechnet anlässlich einer Informationsveranstaltung der Freiheitlichen mit dem ehemaligen Afrika-Botschafter und Buchautor Volker Seitz zur Entwicklungshilfe in Afrika die deutsche Kanzlerin afrikanische Länder besuchte. Pius Leitner, Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen

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© Adolf Rainer

ABGEBLITZT

Dichte Nebelschleier bedecken das Wipptal am Morgen des 16. Oktober mit einer flauschigen Decke, als Adolf Rainer und Walter Fleckinger von Sterzing auf den Roßkopf wandern.

Lärmschutzmaßnahmen längs der Brennerbahnlinie

© LPA

Es sind die Ortschaften Bozen, Brixen, Brenner, Gossensaß, Klausen und Branzoll, in denen Lärmschutzmaßnahmen besonders dringlich sind. Das hat die Landesregierung bereits 2010 festgelegt. Im selben

Jahr wurde die Vereinbarung zur Einschränkung des Bahnlärms mit dem Schienennetzbetreiber RFI (Rete Ferroviaria Italiana) aus dem Jahr 2007 überarbeitet, das Maßnahmen zur Eindämmung des Lärms längs der Brennerbahnlinie beinhaltet. Das Abkommen definiert auch die Kostenaufteilung für die Lärmschutzbauten, und zwar trägt RFI 80 Prozent und das Land Südtirol 20 Prozent der Kosten. RFI hat sich im Ab-

kommen dazu verpflichtet, Lärmschutzmaßnahmen mit einem Betrag von bis zu 17,3 Millionen Euro zu finanzieren. Bis heute wurden 9,3 Millionen Euro investiert, mehr als die Hälfte davon für die Arbeiten in Maibad/ Pfitsch (im Bild). Kürzlich hat die Landesregierung den Entwurf einer Vereinbarung mit RFI und der Südtiroler Transportstrukturen AG STA genehmigt und grünes Licht für deren Unterzeichnung gegeben. Damit hat sie eine wichtige Voraussetzung für die Errichtung der geplanten Lärmschutzbauten geschaffen. Zudem hat sie grünes Licht für die Verwendung der noch zur Verfügung stehenden Finanzmittel in Höhe von 7,9 Millionen Euro gegeben und die weitere Vorgehensweise vorgegeben. Demnach kann in Zukunft das Land nicht nur die Projektierung, sondern auch den Bau der Lärmschutzwände übernehmen. „Wir halten es für angebracht, diese Arbeiten der STA zu übertragen, die in diesem Bereich seit vielen Jahren tätig ist und sich die notwendige Fachkompetenz angeeignet hat“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. RFI wird für alle anfallenden Kosten aufkommen, bis zu einem Höchstbetrag von 7,9 Millionen Euro.

WIPPTAL

Koordinierte Maßnahmen zur Verkehrsentlastung Der Verkehrsbelastung im Wipptal und im gesamten Eisacktal will die Landesregierung entgegenwirken. „Es stellt sich die Frage, welche Maßnahmen in welchen Bereichen zu einer wirksamen Entlastung führen“, betonten bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung Mitte Oktober die beiden Landesräte Christian Tommasini und Philipp Achammer.

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Bezirke und Gemeinden klagen über eine – vor allem an den Wochenenden – unerträgliche Situation. „Wir denken an verschiedene abgestimmte Maßnahmen“, so Landesrat Achammer. Eine Arbeitsgruppe, in der das Land Südtirol, die Bezirke und die Gemeinden sowie die Brennerautobahngesellschaft vertreten sind, soll nun entsprechende Maßnahmen vorschlagen.


Kein Verladebahnhof in Grasstein

Anfang Oktober debattierte der Südtiroler Landtag darüber, ob Südtirol einen Verladebahnhof brauche. Grünen-Abgeordneter Hans Heiss forderte eine ernsthafte Überprüfung der Notwendigkeit eines Güterverkehrsterminals. Dazu solle die von der Handelskammer angedachte Studie vorangetrieben und bei positivem Ergebnis eine Machbarkeitsstudie veranlasst werden. Es wäre eine wichtige Maßnahme zur Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene. Derzeit gebe es in Südtirol nämlich keinen Verladebahnhof mehr.
 Auch der Zement für den BBT müsse in Hall oder Verona verladen werden, kritisierte Sven Knoll (STF),

daher wäre eine Verladestelle zwischen Südtirol und dem Trentino sinnvoll. 
Pius Leitner (F) erinnerte an das Vorhaben, in Grasstein einen Verladebahnhof zu errichten; daraus sei aber nichts geworden. Er sprach sich für den Antrag der Grünen aus. Bei der Mobilität müsse man Prioritäten setzen, so Landesrat Florian Mussner. Derzeit gebe es Pläne für eine Erweiterung in Hall und für eine neue Verladestelle im Trentino. Deshalb stelle sich die Frage, ob Südtirol allein einen solchen Verladebahnhof auslasten könne. Er plädierte dafür, die Studie der Handelskammer abzuwarten. Der Antrag wurde mit 14 Ja- und 16 Nein-Stimmen abgelehnt.

FUGGERROPPE

Der Heilige Martin hot seinen oagenen Montl getoalt und nit epper den von an ondern.


CHRONIK

Pfitsch

Brenner

Lawinen-Tragödie am Hochferner

„Schützen wir ganz Tirol“ „Kontrollen ja, doch Tirol darf nicht noch stärker geteilt werden!“ Ganz im Zeichen der aktuellen Migrationskrise steht die von Süd-Tiroler Freiheit und Andreas-Hofer-Bund organisierte Brennerkundgebung. Mit Transparenten und der Öffnung eines symbolischen Grenzzaunes wird am 9. Oktober auf die Trennung der Tiroler Landesteile vor 96 Jahren hingewiesen.

Zu einem verheerenden Lawinenabgang kommt es am 22. Oktober an der Hochferner-Nordwand im hintersten Pfitschtal. Dabei kommen die Rittner Peter Vigl (44), Thomas Luhn (41), Ulrich Seebacher (41) und Andreas Zöggeler (41) ums Leben. Allesamt waren erfahrene Alpinisten, drei auch Mitglieder des BRD Ritten. Die Suche gestaltet sich überaus schwierig und gefährlich.

Sachsenklemme

Beim Zusammenprall eines Lieferwagens mit einem PKW werden in der Sachsenklemme am 24. Oktober zwei Personen mittelschwer bzw. leicht verletzt.

Stange

Paragleiter abgestürzt

Mauls

Tag des offenen Tunnels

Glück im Unglück hat am 9. Oktober ein 32-jähriger Sterzinger Paragleiter. Beim Landeanflug in Stange verliert der Gleitschirmpilot in rund 15 m Höhe die Kontrolle über sein Fluggerät und stürzt ab. Der Mann kommt mit mittelschweren Verletzungen davon.

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2.573 Personen informieren sich am 22. Oktober beim „Tag des offenen Tunnels“ auf der BBT-Baustelle in Mauls über den Stand der Arbeiten. Nach einer Messfeier werden den ganzen Tag über neben einem vielseitigen Rahmenprogramm halbstündige Führungen im Inneren des Berges angeboten. In besonderes Staunen versetzt die Besucher eine 3D-Präsentation an den Wänden einer großen Kaverne.

Franzensfeste

Besuchermagnet Festung An die 3.000 Besucher besuchen bei einem Tag der offenen Tür am 9. Oktober die Festung Franzensfeste. Neben dem kostenlosen Zugang zu allen Ausstellungen – erstmals zu sehen war die Postkartenausstellung „Herzliche Grüße aus dem Eisacktal“ – findet an diesem Tag auch der diesjährige Abschluss der Kunstaktion Project Terra III mit der Zubereitung einer Suppe mit Kartoffeln aus dem französischen Verdun in Erinnerung an den Esten Weltkrieg statt.


ANAS-Immobilien: Kostenloser Übergang

Innerhalb Jänner 2017 will der Staat die noch nicht übergebenen Liegenschaften der Staatsstraßenverwaltung ANAS in Südtirol kostenlos dem Land übertragen. Seit 18 Jahren ist das Land Südtirol für die Staatsstraßen zuständig. 1998 wurden diese samt Zubehör dem Land übertragen, allerdings nicht vollständig. 41 und damit fast die Hälfte der Straßen-

wärterhäuser, der so genannten „Case cantoniere“, sind bis heute im Besitz des Staates, so auch jene von Brenner, Mauls und Franzensfeste. Einige dieser Liegenschaften werden für die Instandhaltung der Straßen benötigt, andere könnten den Gemeinden übertragen und einer neuen Nutzung zugeführt werden.

BRENNER

„Grenze bleibt offen“

Der österreichische Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) versicherte im Oktober gegenüber RAI3, dass die Grenze am Brennerpass offen bleibe. „Die Brenner-Grenze bleibt, wie sie ist, das heißt: offen und ohne besondere Kontrollen, weil Italien eine optimale Kontrollarbeit leistet“, sag-

te Kern in der Sendung „Agora“. Er selbst sei bisher nicht für die Mauer gewesen und sei es auch jetzt nicht. Man müsse verhindern, in Europa Binnengrenzen aufzubauen. Vielmehr seien die Fluchtursachen in den Herkunftsländern zu beseitigen. Erker 11 I 16

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AKTUELL

Wohin steuert die Wipptaler SVP? Nun ist es fix: Die SVP Wipptal wird sich am 13. November nicht an der landesweiten Wahl der neuen SVP-Ortsausschüsse beteiligen. Von einem „Streik“ will die SVP-Bezirksspitze aber nicht sprechen. Die Wahlen sollen nach „erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungen“ nachgeholt werden. Die SVP Wipptal steckt in einer Krise. Schuld daran ist: Martha Stockers Gesundheitsreform. Trat man in den sechs Wipptaler Ge-

Erst Ende Oktober sind Verhandlungen mit Landesregierung und Landespartei aufgenommen worden. „Wir haben unseren Forderungskatalog deponiert. Nun folgen weitere Gesprächsrunden“, so SVP-Bezirksobmann Karl Polig nach dem ersten Treffen in Bozen. Voraussichtlich am 14. November – einen Tag nach dem landesweit einheitlichen Wahltermin – soll eine SVP-Bezirksausschusssitzung stattfinden, wo die Ergebnisse der Verhandlungen präsentiert und eine Entscheidung zum

gierung und Landespartei gestellten Forderungen wollte Polig nicht preisgeben. Hauptthema bleibe die Sicherung des Krankenhauses Sterzing. Gefordert wird u. a., dass die Abteilung für Gynäkologie und Pädiatrie mit zusätzlichen Kompetenzen ausgestattet wird, um deren Erhalt – auch ohne Geburtshilfe – auf lange Sicht zu garantieren. Laut Polig stünden die Abteilungen für Innere Medizin und Chirurgie relativ stabil da. Die Erweiterung der Abteilung für Neurorehabilitation auf 21 Betten ist vor kurzem beschlossen worden, „nun fordern wir eine rasche Umsetzung“, so Polig. Neben dem Kran-

SVP-Bezirksobmann Karl Polig: „Bin optimistisch.“ Die SVP-Parteispitze wirbt für die Wahl der Ortsausschüsse am 13. November: Das Wipptal wählt vorerst nicht.

meinden im vergangenen Jahr nur mehr mit einem „kleinen Edelweiß“ zu den Gemeinderatswahlen an, um ein Zeichen gegen die angekündigten Beschneidungen am Krankenhaus Sterzing zu setzen, so wurde im Juli nach dem Beschluss der Landesregierung, die Geburtenabteilung mit 31. Oktober definitiv zu schließen, die Zusammenarbeit mit der Landespartei ganz eingestellt. Seither hat sich keine Ortsgruppe mehr um die Sammlung der Mitgliedsbeiträge oder um die Neuwahlen gekümmert, in Bozen wurde keine Parteisitzung mehr besucht, der Kontakt wurde abgebrochen.

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weiteren Vorgehen getroffen werden sollen. „Die Neuwahlen der Ortsausschüsse finden im Wipptal nicht statt, bevor der Bezirksausschuss die so genannte ‚Streitbeilegung’ nicht beschlossen hat“, so Polig. Zudem seien die Wahlen am 13. November aus rein zeitlichen Gründen nicht mehr durchführbar, da sich die Ortsgremien nicht um die Organisation gekümmert hätten. Ob es überhaupt Kandidaten gibt, die sich für den Ortsausschuss aufstellen lassen würden, konnte Polig nicht sagen. „Wir haben gar nicht erst gesucht“, so der Bezirksobmann. Einzelheiten zu den an Landesre-

kenhaus habe die Wipptaler SVP auch andere bezirksrelevante Themen in den Forderungskatalog integriert. So werden beispielsweise mit Nachdruck auch Maßnahmen zur Verkehrsentlastung gefordert. Polig ist optimistisch, dass in den bevorstehenden Gesprächen ein Konsens gefunden und die Zusammenarbeit mit der Landespartei wieder aufgenommen werden kann. Was passiert aber, wenn die Garantien nicht zufriedenstellend ausfallen? Über Konsequenzen habe man im Bezirk laut Polig noch nicht gesprochen. „Sollte es so weit kommen, werden Bezirksleitung und Bezirksausschuss das weitere Vorgehen festlegen“, so Polig. sst


„Ein doppelter Grund zum Feiern“

(v. l.) Gesundheitsbezirksdirektor Walter Amhof, Dekan Josef Knapp, Sozialdienst-Direktorin Christina Tinkhauser, Landesrätin Martha Stocker und Bezirkspräsident Karl Polig

Ende September wurden der neue Sozial- und Gesundheitssprengel sowie der neue Trakt des Bezirksaltenheimes eingeweiht und feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Bezirkspräsident Karl Polig begrüßte die Ehrengäste, darunter Landesrätin Martha Stocker und Gesundheitsbezirksdirektor Walter Amhof, Firmenvertreter, Mitarbeiter und Freiwillige, und ging auf die Baugeschichte ein. Der neue Trakt des Bezirksaltenheimes wurde bereits im Herbst 2014 in Betrieb genommen und wird vorwiegend von Senioren mit Demenzerkrankung bewohnt. Die Baukosten beliefen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Die Realisierung des Sozial- und Gesundheitssprengels gestaltete sich schwierig – von der Suche nach einem geeigneten Standort über Verzögerungen in der Genehmigungsund Ausschreibungsphase bis hin zu Problemen mit beauftragten Unternehmen. Im Mai diesen Jahres konnten die neuen Räumlichkeiten endlich bezogen worden. Die Kosten beliefen sich auf rund 2,7 Millionen Euro. Mit Errichtung des Sprengels wurden nach einem Konzept des Landes die ambulanten Sozial- und Gesundheitsdienste des Territoriums unter einem Dach vereint. Finanzielle Sozialhilfe, Sozialpädagogische Grundbetreuung, Haus-

pflege, Bürgerservice, Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote, Krankenpflegedienst und Vorsorgedienst befinden sich nun in einer einzigen Struktur. „Die Bürger ersparen sich viele Wege und die Fachkräfte der einzelnen Tätigkeitsbereiche erleben durch neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit eine Weiterentwicklung der Arbeitsqualität“, so Polig. Im neuen Sprengel arbeiten 44 Mitarbeiter und 15 freiwillige Helfer. Bis zu 15 Prozent der Wipptaler Bürger nehmen die Leistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich in Anspruch. Das Bezirksaltenheim beschrieb Polig als „Ort bunter Vielfalt“. Es bietet 77 Bewohnern in 43 Einzel- und 17 Doppelzimmern Platz. Landesrätin Stocker und Gesundheitsbezirksdirektor Amhof gratulierten den Wipptalern zur neuen Struktur und dankten den Mitarbeitern und Freiwilligen für ihren Einsatz. Nun gelte es, die Schnittstellen der „korrespondierenden Gefäße“ so gut wie möglich auszubauen. Im Rahmen einer Wortgottesfeier – musikalisch gestaltet vom Stilfer Frauenchor – segnete Dekan Josef Knapp die neuen Räumlichkeiten. Anschließend konnten im Rahmen eines Tages der offenen Tür der Sprengel und der Zubau beim Altenheim besichtigt werden. Erker 11 I 16

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LAUT

§ ...

DIE GESETZLICHE GÜTERGEMEINSCHAFT ZWISCHEN EHEGATTEN Das Ehegüterrecht regelt die vermögensrechtlichen Beziehungen zwischen Ehegatten. Diese vermögensrechtlichen Beziehungen können entweder die Gütergemeinschaft oder die Gütertrennung sein. Mangels gegenteiliger Vereinbarung gilt als Güterrecht zwischen Ehepartnern die Gütergemeinschaft. Im Zuge der Eheschließung oder in der Folge – mittels notarieller Urkunde – können die Eheleute den Güterstand der Ehetrennung wählen. Als dritte Möglichkeit sieht der Gesetzgeber die so genannte vertraglich vereinbarte Gütergemeinschaft vor, womit die Eheleute ihre vermögensrechtlichen Beziehungen autonom gestalten können. In die Gütergemeinschaft fallen sämtliche Güter, die von den Ehepartnern während der Ehe separat oder gemeinsam erworben werden. Im Falle der Gütertrennung bleibt der jeweilige erwerbende Ehepartner ausschließlicher Eigentümer der einzelnen Vermögensgüter. Auch Betriebe, die während der Ehe gegründet und von beiden Ehepartnern geführt werden, fallen in die Gütergemeinschaft. Ersparnisse gehen nur dann in die Gütergemeinschaft über, falls solche zum Zeitpunkt der Auflösung der Gütergemeinschaft bestehen. All diese Vermögensgüter stehen je zur Hälfte beiden Ehepartnern zu, die auch gemeinsam darüber verfügen. Ausgeschlossen von der Gütergemeinschaft sind die so genannten persönlichen Güter. Darunter fallen jene, die von den Ehegatten bereits vor der Ehe erworben wurden, sowie all jene Güter, die ein Ehepartner auch während der Ehe mittels Schenkung oder in Folge einer Erbschaft erhält. Auch höchstpersönliche Sachen (z. B. Kleider) und solche, die für die Ausübung des Berufes benötigt werden, fallen nicht in die Gütergemeinschaft. Die Gütergemeinschaft endet mit dem Tod eines Ehepartners oder in Folge der Trennung der Ehe. Für die kürzlich vom Gesetzgeber eingeführten so genannten „nichtehelichen Partnerschaften“ sieht das Gesetz keine Regelung in Bezug auf den Güterstand vor. Die Partner können ihre vermögensrechtlichen Beziehungen mit einer vertraglichen Vereinbarung regeln.

VERENA EISENDLE, Juristin Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

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GASTKOMMENTAR

Zu überleben zu gut Man kann von Römern und von den Parlamentariern dort nicht verlangen, dass sie sich mit Sterzing auskennen. Und dennoch, Obacht!, es gibt gar nicht so wenige, die mit Vipiteno etwas anzufangen wissen. Es sind dann, von der vorurteilsmäßig überschätzten Kälte abgesehen, in der Regel drei Dinge, die sie als Nachweis ihres Sterzing-Kennertums anführen: Das erste ist das Joghurt. Sterzinger Joghurt – ich bin nicht Werbefuzzi des gleichnamigen Milchhofes – hat einen Ruf weit hinaus über die „Bouvette“ von Montecitorio, Roms prominenteste Politikerbar. Das zweite ist Alexander Langer. Den kennen alle. Unter Italiens Parlamentariern, ich wundere mich immer von Neuem, entlarvt sich als Banause und verbreitet Peinlichkeit, wer mit dem Namen des grünen Propheten nichts anzufangen weiß. Je länger er tot ist, umso mehr. Alexander Langer ist parteienübergreifend eine Ikone. Das Problem aus Sterzinger Sicht: Der Glanz, der den berühmten Sohn umgibt, strahlt nicht zur Gänze auf sein Heimatstädtchen ab. Doch immerhin, zu wissen, dass er Sterzinger war, adelt jeden Langer-Kenner um noch einiges, und entsprechend gern wird das Detail genannt. Dann gibt es noch ein Drittes, was Sterzing Rom-relevant gemacht hat. Mag sein, dass es mehr Gerücht ist als konkrete Erfahrung: Man spricht von seiner Geburtenstation als von einer „struttura di eccellenza“. Der Titel ist der hier praktizierten Wassergeburt zu danken, der „vasca“, und dem seinerzeitigen Primar Albin Thöni, der diese nicht nur praktiziert, sondern sich passabel auch aufs Werbehandwerk verstanden hat. Er hat seine Abteilung in den 80er- und 90er-Jahren zur „Eccellenza“ gebracht, was für Sterzing wie ein Michelin-Stern für ein Restaurant ist. Der lebensfrohe Thöni ist zwar längst fort, in Pension, aber in Sterzing wird weiter nach seiner Kunst geboren, und der Ruf der Exzellenz hat sich nicht verflüchtigt. Im Gegenteil, er hat sich vom Spi-

tal aufs ganze Städtchen übertragen: Seine Exzellenz, Sterzing! Welcher andere Ort, oder welcher Betrieb (Spitäler heißen „Betrieb“, seit es mit ihnen bergab geht) kann das von sich behaupten? Und diese Exzellenz-Abteilung soll jetzt geschlossen werden? Die Landesregierung hat das so beschlossen. Ob die Vollstreckung des Beschlusses noch zu verhindern ist, – ich weiß es nicht. Aus der Ferne stelle ich jedenfalls eine Stimmung fest, die eher an Ruhe nach dem Sturm als vor dem Sturm erinnert. Ist es Resignation? Wäre verständlich, aber schade. Ich will hier keinen Nachruf schreiben. Und ich will auch nicht Schuld zuweisen. Ich erlaube mir nur, mich zu wundern. Dass es des Landes freie Entscheidung ist, die Geburtenabteilung von Sterzing zu schließen, das noch einmal nachweisen zu wollen, würde auch das schlichteste Wipptaler Gemüt beleidigen. Es ist so. Selbst die Landespolitiker haben das inzwischen eingestanden, indem sie aufgehört haben, ihre Zuständigkeit auf Rom wegzulügen. Die Landesregierung und nur sie entscheidet, ob Sterzing offen bleibt oder zutut. Ist auch in Ordnung so. Ich bin nicht von der Art Politiker, der in Rom hintertreiben will, was in Bozen beschlossen wird. Dafür bin ich zu sehr Autonomist. Doch Autonomist sein bedeutet auch, aufzuzeigen und anzuklagen, wenn das autonome Land freiwillig Autonomieverzicht übt: Und schlimmer noch: Wenn es dem Zentralstaat Daten und Argumente liefert (zusteckt, müsste man sagen), damit dieser das Dreckgeschäft erledigt, wofür sich das autonome Land zu schade ist. Gesundheitsministerin Lorenzin sagte schon im Sommer persönlich zu mir (im Beisein der Kollegen Fraccaro, M5S, und Ottobre, PATT), sie würde schon, aber Bozen wolle nicht. Die Antwort des Staatssekretärs im Gesundheitsministerium, Vito Di Filippo, auf meine Dringlichkeitsanfrage von diesem September war dann der schriftliche Beweis dafür. Es gilt

auch für den Schriftverkehr zwischen Land und Staat das Sprichwort: Wie man in den Wald hineinruft, so hallt es zurück. Südtirol erbat sich in seinem „Gutachten“ geradezu ein römisches Nein. Sterzing habe schon zwei Male (2014 und 2015) die im staatlichen Richtlinienplan vorgesehene Mindestzahl an Geburten (statt der 500 vorgesehenen nur 460 bzw. 476) nicht erreicht. Dieses Jahr dürfte es auch nicht gelingen. Sterzing sei im Unterschied zu Schlanders nicht strukturschwach, nicht abgelegen und selbst bei Sturm und Schnee nur eine halbe Stunde von Brixen entfernt. Sterzing habe übrigens mit 21 Prozent einen zu hohen Anteil an Kaiserschnitten (was nicht stimmt, es sind weniger, und Brixen, wohin Sterzing künftig ausgelagert werden soll, hat mehr). Außerdem, Achtung!, kein geringer Teil der trotzdem zu wenigen Geburten gingen aufs Konto von Müttern aus außerhalb des Bezirks, gar nicht wenige sogar von außerhalb des Landes. Um zu sagen: Sterzing ist zu attraktiv. Spätestens dieses letzte „Gegenargument“, das mit den „Fremd“-Geburten, ist Hohn auf Geschäftssinn und Hausverstand. Sterzing soll bestraft werden für seinen überörtlich guten Ruf. Die „Eccellenza“, die seine Geburtsabteilung sich erarbeitet hat, wird ihr zum Verhängnis. Qualität wird bestraft. Ist das die Linie von Südtirol Marketing, des Business Innovation Centers, des Technologie-Parks? War es nicht Programm des Kompatscher-Südtirols, in seine Stärken zu investieren? Es muss als Spott empfunden werden, wenn die Landesregierung auf Pressekonferenzen verkündet, „wir stehen zu Sterzing“, und gleichzeitig jenen Dienst schließt, dem staatsweit „Exzellenz“ bescheinigt wird. Alexander Langer ist tot, die Geburtenabteilung schließt, hoffen wir, sein Joghurt bleibt Sterzing erhalten. Florian Kronbichler Parlamentarier der Grünen mit Sinistra Ecologia Libertà


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AKTUELL

Tauziehen ums Krankenhaus In der Geburtshilfe am Sterzinger Krankenhaus sind die Lichter aus. Seit 1. November müssen die Wipptalerinnen am Krankenhaus Brixen entbinden. Gleichzeitig verkündeten Landeshauptmann Arno Kompatscher und Gesundheitslandesrätin Martha Stocker auf einer Pressekonferenz Mitte Oktober den Ausbau der Neuroreha. Der Storch wird sein Bündel künftig im Wipptal wohl nur mehr selten fallen lassen. Seit 1. November müssen nämlich alle Schwangeren aus dem Bezirk zur Entbindung nach Brixen pendeln. Wie die Landesregierung am 12. Juli beschlossen hat, ist die Geburtenstation am Krankenhaus Sterzing mit 31. Oktober geschlossen worden. Die Abteilungen Gynäkologie und Pädiatrie sollen vorerst wie gehabt weitergeführt werden, operative Eingriffe inklusive. Wie es langfristig im ersten Stock des Krankenhauses weitergehen soll, ist noch ungewiss. Die Hebammenbetreuung während der Schwangerschaft und nach der Geburt wird ebenfalls fortgeführt (Infos unter Tel. 0472 774511). Dazu zählen Beratungsgespräche und Geburtsvorbereitungskurse sowie bis zu vier Hausbesuche im ersten Monat nach der Entbindung bzw. je nach Wunsch der Mutter Wochenbettvisiten im Krankenhaus. Die meisten Hebammen werden künftig an der Geburtshilfeabteilung am Krankenhaus Brixen unter Dr. Peter Baumgartner, der die Abteilung bis zur Ernennung eines neuen Primars leitet, arbeiten. Mit rotierendem Dienstplan werden jeweils zwei Hebammen für die Vor- und Nachsorge im Wipptal zuständig sein. Die Sterzinger Hebammen möchten ihr Konzept

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Der liebevoll eingerichtete Kreißsaal der Geburtshilfe Sterzing hat ausgedient.

zur Förderung der physiologischen Geburt auch in Brixen gemeinsam mit dem dortigen Personal weiter-

führen; auch Wassergeburten sind dort möglich. Auf ein Schreiben des Sterzinger

Stadtrates, in dem Ende September die Nachbesetzung der Chefarztstelle der Abteilung Gynäkolo-

„PHYSIOLOGISCHE GEBURTSHILFE: DIESE UNBEKANNTE“ Mitte Oktober fand im Stadttheater Sterzing auf Einladung einer Gruppe von Hebammen am Krankenhaus Sterzing eine Tagung zum Thema „Physiologische Geburtshilfe: Diese Unbekannte“ statt. Der Kongress, von einer Gruppe von Hebammen am Krankenhaus Sterzing in wenig mehr als zwei Monaten auf die Beine gestellt, umfasste mehrere wissenschaftliche Vorträge zum Thema Physiologische Geburtshilfe. Dank des wertvollen Beitrages von Experten aus ganz Italien und England, die sich kostenlos als Referenten zur Verfügung stellten, und durch die Unterstützung des Kollegiums der Hebammen der Provinz Bozen sowie zahlreicher Sponsoren konnte diese Informationstagung noch zwei Wochen vor der Schließung

der Geburtenabteilung realisiert werden. Auch auf ein engmaschiges Netzwerk aus Frauen, Hebammen und Fachkräften, denen eine physiologische Geburt am Herzen liegt, konnte dabei zurückgegriffen werden; dieses hat sich zum Ziel gesetzt, die Gesundheit und die Wahrung der fundamentalen Personenrechte für Kind und Mutter in den Vordergrund zu stellen. Der Kongress war eine wertvolle Gelegenheit, sich mit den jüngsten wissenschaftlichen Ergebnissen und Erfahrungen im Bereich der physiologischen Geburtshilfe auseinanderzusetzen und konkrete Projekte zu fördern. Eine Aufnahme des Kongresses ist online unter https://www.youtube.com/watch?v=aflliViDtSM abrufbar.


gie am Krankenhaus Sterzing gefordert wird, die durch den Abgang von Primar Dr. Albrecht Giuliani mit 31. Oktober vakant ist, hat Landesrätin Stocker geantwortet: „Wir werden auch weiterhin alles tun, um der Sicherheit, Qualität und Begleitung der Frauen und Mütter jene Beachtung zu schenken, die sie brauchen.“ DER REKURS Nicht alle im Bezirk haben sich mit der Schließung der Geburtshilfe abgefunden. Neben der Stadtgemeinde Sterzing haben auch die Gemeinde Freienfeld sowie einige Wipptaler Bürger – nach einem Aufruf in den sozialen Medien – vor dem Verwaltungsgericht Bozen Mitte Oktober Rekurs gegen den diesbezüglichen Landesregierungsbeschluss eingereicht. Mit dem Fall beauftragt wurde Anwalt und Universitätsprofessor Vittorio Angiolini, ein renommierter Verwaltungsjurist aus Mailand. Mittlerweile hinlänglich bekannt ist, dass die Entscheidung über die Schließung allein von der Landesregierung und nicht von Rom ausgegangen ist. Erst kürzlich hat die römische Gesundheitsministerin dem Abgeordneten Florian Kronbichler (Grüne/ SEL) und seinem Trentiner Kollegen Mauro Ottobre (PATT) bestätigt: „Wir haben schon ‚punti nascita’ mit weniger Geburten genehmigt. Alle anderen Regionen fordern von mir ständig Ausnahmen von der staatlichen Regelung, ihr hingegen wollt, dass ich streng bleibe.“ Die Kläger zielen nun darauf ab, die angegebenen Gründe für den Beschluss als unzureichend einzustufen. „Die Gründe für die Schließung hat die Landespolitik selbst produziert. Wir sind nach wie vor von der Qualität der Sterzinger Geburtshilfe als Referenzzentrum über die Landesgrenzen hinaus überzeugt. Nun soll der Verwaltungsrichter entscheiden, ob der Beschluss rechtens war“,

so der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner. Nicht von der Sinnhaftigkeit des Rekurses überzeugen ließen sich die Wipptaler SVP-Bürgermeister sowie Bezirkspräsident Karl Polig. „Die diesbezügliche Beschlussfassung liegt in der ausschließlichen Kompetenz der Landesregierung, auch wenn uns der Beschluss nicht passt“, so Polig, der die Erfolgsaussichten des Rekurses gering einschätzt. Falls das Gericht doch Schwachstellen in der Begründung feststellen sollte, rechnet Polig damit, dass die Landesregierung umgehend einen neuen Beschluss zur Schließung fassen würde. Bis Drucklegung des Erker hat das Verwaltungsgericht keine Aussetzung des Landesregierungsbeschlusses verfügt. NEUROREHA WIRD AUSGEBAUT Unterdessen haben Landeshauptmann Kompatscher, Landesrätin Stocker und der ärztliche Leiter Prof. Leopold Saltuari bei einer Pressekonferenz am 10. Oktober den Ausbau der Abteilung für Neurorehabilitation am Krankenhaus Sterzing von den derzeitig 15 auf 21 Betten bekannt gegeben. „Die Entscheidung zum Ausbau der Neurorehabilitation ist ein klares Bekenntnis zum Standort Sterzing: Das Krankenhaus wird nicht nur erhalten, sondern Schritt für Schritt weiterentwickelt“, so Landeshauptmann Kompatscher. Gesundheitslandesrätin Stocker hob die Bedeutung des geplanten Ausbaus der Neuroreha für den Arbeitsmarkt hervor. „Für die aktuellen 15 Betten braucht es aus personeller Sicht einige Nachbesetzungen“, so Stocker. Mit den zusätzlich benötigten Arbeitskräften im Zuge der Aufstockung auf 21 Plätze werden insgesamt elf Krankenpfleger, zwei Ergotherapeuten und zwei Pflegehelfer gesucht. „Für die Südtiroler stellt die MögErker 11 I 16

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AKTUELL

DIE LESCHTE GIBURT

Erst vor 4 Johr aufn nuischtn Stond gibrocht und die gonzen Zimmer renoviert – iatz weard der Lodn uanfoch dicht gimocht – mit insre Stuiergelder finanziert. Geboren in Sterzing – des gibs niamer, des steaht in Zukunft nindert mehr drau. Zu verdonkn hobmer des der Politik und vor ollm der Stocker-Frau. Focklzüge, Mahnwochn, des hot olls nichts gebrocht. Am ehigschtn nou Auspfeifn – gonz laut, die holbe Nocht. Rom, Brüssel, Sicherheit – de Argumente für de Schond sein olls lei Ausredn, liabe Leit, weil Schuld isch lei is Lond. Man lob und preist die Autonomie, oftramol sogor gonz voll. Derweil hoaßt sell – welche Idiotie: dass man in die Römer folgen soll. Sobold des Zuasperrn sicher wor, kemmen Achammer, Kompatscher und nou a poor mehr, vor die Wohln und vorn Referendum von Bozen außer mit Wipptol-Solidaritätsbekundungen daher. Dervor hot man von de Leit nichts gheart, is Wipptol wor in de nia wichtig. Und iatz weard scheinheilig dahergeplärt … Des glabn enk die Leit niamer richtig. Die Stodtgemeinde bleib do hort, de ziacht iatz vor Gericht. Die Freienfelder sein a dabei – vo die ondern heart man nicht. Ober iatz ischs zi spote, die Liachter sein aus, der 1. Stock, der sell isch iatz zua. Die Geburtnstation hot ausgedient. Ob iatz isch dert a Ruah. Doris Unterthiner, Wiesen

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© LPA/Barbara Franzelin

In Sterzing giahn die Liachter aus, obn rechts, im 1. Stock von insern schianen Kronkenhaus. Wos isch des für a Schock!

Die Erweiterung der Neuroreha wurde bei einer Pressekonferenz in Sterzing verkündet: (v. l.) Stephan Obletter, Franz Ploner, Leopold Saltuari, Martha Stocker, Karl Polig, Arno Kompatscher, Emanuela Pattis und Markus Markart.

lichkeit, im Land ein gutes Therapieangebot vorzufinden und nicht nach Hochzirl oder nach Verona ausweichen zu müssen, einen großen Vorteil dar“, zeigte sich der ärztliche Leiter Saltuari über den Ausbau der Neuroreha überzeugt. Er betonte, dass „Sterzing ein guter Standort ist und wir dort gute Arbeit leisten werden“. Eine gewisse Größe sei für die Neurorehabilitation notwendig, da die Menschen über Monate aufgenommen werden müssen. Neben dem Ausbau der Sterzinger Abteilung soll auch die Wissenschaftsarbeit fortgeführt werden. Bezirkspräsident Polig wertete die erzielte Einigung als wichtigen Moment für das Wipptal und für die Gesundheitsversorgung im ganzen Land. Wer bei der Pressekonferenz anwesend war, hätte sie auch leicht mit einer Parteiveranstaltung verwechseln können. Offiziell hat das Land bzw. das Gesundheitsressort nur Bezirkspräsident Polig, der gleichzeitig auch SVP-Bezirksobmann ist, eingeladen – aber keine weiteren Wipptaler Gemeindevertreter. Dennoch sind mehrere SVP-Bürgermeister zur kurzfristig einberufenen Pressekonferenz erschienen. Weder der Bürgermeister der Standortgemeinde Sterzing noch Peter Faistnauer, Bürgermeister von Freienfeld, waren zugegen. Ob die Landesregierung gut daran tut, institutionelle und Parteiebene zu vermischen? „JA, ABER“ Grünes Licht mit einer gelben Karte erhielt Gesundheitslandesrätin Stocker von Südtirols Gemeinden für ihren Entwurf zum Landesgesundheitsplan 2016 – 2020. Insgesamt 54 der 116 Südtiroler Gemeinden sowie drei

Bezirksgemeinschaften haben Anfang September ein Gutachten zum Planentwurf eingereicht, darunter die Wipptaler Gemeinden Sterzing, Brenner, Freienfeld, Ratschings und Pfitsch. Diese wurden gebündelt und in ein gemeinsames Gutachten des Gemeindenverbandes eingearbeitet, das Ende September an Landesrätin Stocker übergeben wurde. „Grundsätzlich positiv“ ist das Gutachten ausgefallen, wie Gemeindenpräsident Andreas Schatzer im Gespräch mit RAI Südtirol erklärt, „doch einige Punkte möchten wir noch berücksichtigt haben“. Bemängelt wird u. a., dass die Gemeinden im Zuge der Reform zu wenig eingebunden worden seien. Auch sorgt man sich, dass künftig dem Landeskrankenhaus Bozen zu viel Gewicht gegeben werde. Zudem wird eingefordert, dass an den peripheren Spitälern mindestens drei Primariate – Innere Medizin, Chirurgie/ Orthopädie und Gynäkologie – aufrechterhalten bleiben, was allerdings Stockers Linie „ein Krankenhaus, zwei Standorte“ widerspricht. Weiters äußert der Rat der Gemeinden die Sorge, dass mit der Schaffung von Gemeinschaftspraxen – wie im Landesgesundheitsplan gefordert wird – der ländliche Raum in Sachen wohnortnaher Versorgung vernachlässigt werde, da sich diese eher in größeren Zentren als in kleinen Dörfern ansiedeln würden. Die Anregungen des Rates der Gemeinden sollen von der Expertengruppe, die den Landesgesundheitsplan ausgearbeitet hat, begutachtet, bewertet und gegebenenfalls in den Plan eingearbeitet werden. Dieser soll noch heuer von der Landesregierung genehmigt und dem Landtag zur Verabschiedung vorgelegt werden. sst


Umbauarbeiten im Sozialzentrum Wipptal

(v. l.) Leiterin Edeltraud Braunhofer, Mitarbeiter Dietmar Schneider, Bezirkspräsident Karl Polig und Sozialdienst-Direktorin Christina Tinkhauser

Das „Sozialzentrum für Menschen mit Behinderung Wipptal Fugger“ in Sterzing wurde im Jahr 1987 eröffnet. Seither wurden im Haus verschiedene bauliche Veränderungen vorgenommen, um die Struktur den sich verändernden Bedürfnissen und Notwendigkeiten in der Begleitung und Betreuung der Nutzer sowie den gesetzlichen Neuerungen anzupassen. In diesem Jahr wurden verschiedene wichtige Baumaßnahmen in Angriff genommen. In den Sommermonaten wurde die Küche, in der täglich rund 130 Essen zubereitet werden, saniert. Arbeitsabläufe gestalten sich jetzt noch effizienter und die Mitarbeit der Nutzer in der Küche ist einfacher geworden. Auch wurden Anpassungen vorgenommen, um hinsichtlich Hygiene und Sicherheit die gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen. So wurde etwa die Küche mit einem Ausgabefenster zum Speisesaal versehen, damit niemand mit Straßenschuhen die Küche betreten muss. Zudem ist der Zugang zu den Kühlzellen erleichtert worden. Weitere bauliche Umgestaltungen sehen den Einbau von bruchsicheren Fenstern und selbstöffnenden Türen vor. „Damit haben auch

Menschen mit großen körperlichen Einschränkungen mehr Bewegungsfreiheit und können sich autonom im Haus bewegen, was unserem Konzept zur Förderung des selbstbestimmten Handelns entspricht“, so Edeltraud Braunhofer, Leiterin des Sozialzentrums. Den größten baulichen Eingriff stellt die energetische Sanierung des Gebäudes dar. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 670.000 Euro und werden durch einen Landesbeitrag der Abteilung Sozialwesen finanziert. „Wir liegen mit unserer energetischen Sanierung im Trend und wollen es nicht versäumen einen Beitrag zu leisten, um Energie und Energiekosten einzusparen. Außerdem gelingt es uns, mit der Sanierung die Wohn- und Arbeitsqualität und damit die Lebensqualität für die Menschen im Sozialzentrum zu steigern. Die Erhaltung öffentlicher Strukturen kostet die Steuerzahler viel Geld und es ist unser Auftrag, Investitionen so anzulegen, dass sie in Form von Qualität und Leistung wieder den Bürgern zugute kommen“, so Bezirkspräsident Karl Polig. Die Bauarbeiten werden von Firmen aus Südtirol, zum Großteil aus dem Wipptal, ausgeführt und sollen innerhalb dieses Jahres abgeschlossen werden. Erker 11 I 16

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INTERVIEW

„Der Ärztemangel in Südtirol ist hausgemacht“ Interview: Susanne Strickner Über 30 Jahre lang war Dr. Konrad Wieser im Wipptal als Hausarzt tätig. Seit 1. Oktober ist er im Ruhestand. Im Erker spricht er über den schweren Abschied vom „schönsten Beruf, den es gibt“ und analysiert hausgemachte Probleme sowie besorgniserregende Entwicklungen im Gesundheitsbereich. Erker: Herr Dr. Wieser, wie geht es Ihnen im Ruhestand? Dr. Konrad Wieser: Natürlich geht es in den ersten Wochen gut, weil man noch viel Arbeit hat. Vieles ist aufzuräumen und die Befunde sind zu sortieren, da sie zwischen 15 und 20 Jahre aufbewahrt werden müssen. Im Moment fühlt es sich noch eher an wie Urlaub, Rentenalltag ist noch keiner eingekehrt. Ist Ihnen der Abschied schwergefallen? Ja, vor allem der herzliche Abschied von den Patienten in den letzten Wochen ist mir schon nahegegangen. Das hätte ich mir nicht erwartet. Wie lange waren Sie im Wipptal als Hausarzt tätig? Seit 1981 war ich als Arzt, seit 1984 als Hausarzt im Wipptal tätig. Wenn Sie auf Ihre Tätigkeit als Hausarzt zurückblicken, was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Das ist eine schwierige Frage. Der Arztberuf ist für mich der schönste, den man haben kann. Ich habe immer gerne gearbeitet und so viele schöne Momente erlebt, dass es schwierig ist, einzelne Ereignisse herauszupicken. In Erinnerung bleibt mir vor allem, wenn ich Leute in ihrer Krankheit begleiten durfte und es trotz anfangs schlechter Prognosen wieder aufwärts ging und zu einem positiven Ende kam. Das tiefe Zusammen-

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Dr. Konrad Wieser: „Wenn wir alle Südtiroler Ärzte aus dem Ausland zurückholen könnten, hätten wir keinen Ärztemangel.“

wachsen mit den Patienten macht Freude. Was hat sich im Laufe der Jahre verändert? Die Medizin hat sich grundlegend verändert. Als ich angefangen habe, hat es keine Ultraschalldiagnostik, keine Magnetresonanz und keine Computertomografie gegeben; in der Gastroskopie wurden gerade die ersten Schritte gemacht. Die Aufenthalte in den Krankenhäusern haben sich verändert, die Operationstechniken ebenfalls. Heute bieten bildgebende Verfahren viel mehr Möglichkeiten. Neben der Diagnostik haben sich aber auch die Patienten verändert. Bevor ich angefangen habe, waren drei Hausärzte im Wipptal, mittlerweile sind es zehn – und alle sind voll ausgelastet. Wie schafft man es, immer auf dem Laufenden zu bleiben? Man muss regelmäßig Fortbildungen besuchen. Seit einigen Jahren werden diese zum Teil vom Sanitätsbetrieb angeboten, die richtig guten Fortbildungen muss man sich aber nach wie vor selbst organisieren und als Hausarzt – im Un-

terschied zu Krankenhausärzten – auch selbst finanzieren, und das zumeist im Ausland. Südtirols medizinische Grundversorgung wird zunehmend von einem Mangel an Hausärzten bedroht. Wie ist die Situation im Wipptal? Die Situation im Wipptal ist schwierig. In den nächsten zwei bis drei Jahren werden noch weitere vier Hausärzte in Pension gehen. Es schaut zurzeit nicht rosig aus. Nachfolger sind kaum in Aussicht, und das nicht, weil nicht genügend Ärzte vorhanden wären, sondern weil ein junger Arzt bei uns momentan kaum eine Überlebenschance hat. Das klingt vielleicht ein bisschen komisch, aber laut Tarifvertrag bekommt ein Hausarzt bei 24-Stunden-Dienst mit Bereitschaftsdiensten etwa 72.000 Euro brutto im Jahr. Ohne Bereitschaftsdienste, so wie es außerhalb des Wipptales der Fall ist, sind es nur 60.000 Euro brutto. Von dem Gehalt muss er Steuern zahlen, das Ambulatorium erhalten und alle anfallenden Spesen selber tragen, eben auch die meisten Fortbildun-

gen. Da bleiben ihm am Monatsende vielleicht noch 2.000 Euro. Die Arbeitsbelastung rund um die Uhr, mit Nacht- und Bereitschaftsdiensten, geht jedoch an die Substanz. Ich glaube, dass diese Situation mit ein Grund ist, dass viele unserer jungen Kollegen ins Ausland gehen. Dort bekommen sie Zuckerlen von allen Seiten. Erst vor kurzem hat mir ein junger Südtiroler Arzt, der in Salzburg tätig ist, erzählt, dass dort den Ärzten in der Peripherie sogar Häuser angeboten werden, damit sie bleiben. In ländlichen Gebieten Deutschlands erhalten junge Hausärzte nicht nur ein Haus bzw. eine Wohnung, sondern zum Einstieg auch 100.000 Euro bar auf die Hand; dafür müssen sie sich verpflichten, zumindest für die nächsten zehn Jahre zu bleiben. Davon sind wir bei uns noch weit entfernt. Welche Voraussetzungen braucht es, um die Peripherie für junge Hausärzte attraktiver zu machen? Man muss die Hausärzte arbeiten lassen und ihnen ihre Leistungen auch entsprechend bezahlen. Jemand, der die langwierige Ausbildung zum Arzt auf sich genommen hat, sollte auch ein angemessenes Gehalt bekommen, damit er halbwegs überleben kann. Es gäbe viele Unterstützungsmöglichkeiten, auch von staatlicher Seite. Wenn ich beispielsweise als Hausarzt bei meinen Patienten ein EKG machen möchte, muss ich mir das Gerät – ein gutes kostet etwa 9.000 Euro – selbst kaufen und kriege dafür keinen Beitrag. Dasselbe gilt für ein Ultraschallgerät (20.000 Euro). Auch für die Labordiagnostik gäbe es super Geräte, mit denen man Blutproben innerhalb kürzester Zeit auswerten könnte, um den Patienten weite Wege zu ersparen. Der Hausarzt könnte dem Krankenhaus einen Großteil der Basisdiagnostik abnehmen, wodurch er etwas mehr verdienen und gleichzeitig die


INTERVIEW

Krankenhäuser entlasten könnte. In den Kollektivvertragsverhandlungen wurde zuletzt viel über die Patientenzahlen diskutiert. 1.500 Patienten, die nun ein Hausarzt betreuen darf, ist sicher eine annehmbare Zahl. In anderen europäischen Ländern, wie etwa den Niederlanden, wird an die Sache aber anders herangegangen, und zwar nach dem Prinzip: Je mehr Patienten ich habe, umso besser kann ich als Hausarzt arbeiten. Ich sehe viel mehr und jeder Fall bereitet mich auf den nächsten vor. In der Anfangszeit steht man auch bei einfachen Sachen manchmal vor einem Berg, weil man die ganze Tragweite noch nicht erkennt. Man lernt an Fallbeispielen, das ist einfach so. Bei der Zertifizierung der Krankenhäuser werden etwa die Fallzahlen als Kriterium hergenommen. Warum sollte es beim Hausarzt anders sein? Je weniger Fälle ich habe, umso kürzer ist meine Arbeitszeit am Patienten, worunter die Qualität leidet. Wie viele Patienten haben Sie durchschnittlich betreut? Meine höchste Patientenzahl lag vor etwa 25 Jahren bei rund 3.000. Dann durfte man keine neuen Patienten mehr dazunehmen und die Anzahl ging zurück. Vor meiner Pensionierung habe ich noch rund 2.200 Patienten betreut. Während im Rahmen der Gesundheitsreform am Krankenhaus Sterzing nach und nach Dienste abgebaut werden, wird gleichzeitig von einer Stärkung des Territoriums gesprochen. Wir haben bisher von der Stärkung überhaupt nichts gespürt. Im Gegenteil: Man hat sogar eher das Gefühl, dass immer weiter abgebaut wird. Ich glaube, mit diesem Gerede will die Politik die Leute einfach beruhigen. In den vielen Jahren meiner Tätigkeit hat die Bürokratie ständig zugenommen. Ich schätze, dass etwa 45 Prozent der Gesundheitsausgaben heutzutage allein von der ausufernden Bürokratie verschlungen werden. Der Zusammenschluss der ehemaligen vier Sanitätseinheiten zu einem Sanitätsbetrieb hat meiner Ansicht nach überhaupt nichts an Erspar-

nis gebracht, sondern es werden immer noch zusätzliche Figuren eingesetzt, die auch bezahlt werden müssen. Im Zuge der Reform war anfangs auch die Rede davon, dass Hausärzte auch Nachtdienste in der Ersten Hilfe übernehmen sollen. So etwas ist nicht vorstellbar. Solche Ideen überhaupt einzubringen, ist nicht in Ordnung. Als Hausarzt bin ich Freiberufler und übe eine freiberufliche Tätigkeit für die Gesundheitspolitik aus. Dann soll ich plötzlich im Krankenhaus angestellt werden? Ich glaube nicht, dass es vereinbar wäre, tagsüber als Freiberufler und nachts als Angestellter zu arbeiten. Nach einem Nachtdienst am Krankenhaus dürfte ich am nächsten Tag auch nicht mehr arbeiten und müsste frei nehmen. Wer betreut dann meine Patienten? Das sind unüberlegte und unausgereifte Ideen, die nicht realisierbar sind. Die Politik fordert, dass Hausärzte sich vermehrt in Gemeinschaftspraxen zusammenschließen, was in der Peripherie aber nicht so einfach ist. Ein Staatsgesetz verlangt Gemeinschaftspraxen. Diese dürfen aber weder dem Staat noch dem Land etwas kosten. Zehn bis 15 Ärzte sollten sich zu dieser so genannten AFT (Aggregazione funzionale territorio) zusammenschließen, was vor allem in der Peripherie sehr schwierig umzusetzen ist. Da würden im Wipptal etwa die Ambulatorien in Gossensaß, Wiesen, Ratschings und Freienfeld verschwinden und alle Patienten müssten nach Sterzing kommen. Mittlerweile gibt es auch andere Modelle, bei denen Ärzte digital vernetzt sind. Hier wird es sicher in den kommenden Jahren Fortschritte geben. Jetzt muss erst einmal die telematische Verschreibung überall eingeführt werden, mit der wir spät dran sind. Diese bringt vor allem für Patienten Erleichterungen. Rezepte können direkt auf den PC nach Hause verschickt werden, ohne dass der Patient im Ambulatorium vorstellig werden muss. Genau dieser Komfort für den Patienten kann aber andererseits zum Problem werden, weil der Arzt den Patienten

nicht mehr so häufig zu Gesicht bekommt. Der direkte Kontakt ist bei der Behandlung nämlich sehr wichtig. Am Sterzinger Krankenhaus wird die Geburtshilfe geschlossen und gleichzeitig die Abteilung für Neurorehabilitation erweitert. Wie passt das Ihrer Meinung nach zusammen? Dass die Neuroreha ausgebaut werden muss, ist eine Notwendigkeit. Wenn eine solche Spezialstruktur gebaut wird, dann muss sie eine bestimmte Größe haben, damit sie funktioniert. Ich glaube, dass auch die angekündigten 21 Betten zu wenig sind. Anfangs wurde immer wieder von 50 Betten gesprochen, die eine solche Struktur haben sollte, damit sie gut funktioniert. Da in einer derart spezialisierten Abteilung auch viele Leute von auswärts kommen, ist sie sicher auch ein wirtschaftlicher Faktor. Dass eine gut funktionierende Geburtenabteilung geschlossen wird, ist für mich jedoch völlig unverständlich. Man redet immer wieder davon, dass die Medizin für die Patienten da sein sollte, im Sinne von wohnortnaher Betreuung in einem möglichst gewohnten Umfeld. Es ist bewiesen, dass kleine Grundversorgungsstrukturen viel besser arbeiten, weil der Patient dort keine Nummer ist. In kleinen Betrieben muss ich nicht jedem Patienten ein Armband anlegen, damit er nicht verloren geht. Meiner Meinung nach entwickelt sich der Sanitätsbereich in eine falsche Richtung. Als ein Hauptgrund für die Schließung der Geburtshilfe wird der Ärztemangel angegeben. Wenn wir alle Südtiroler Ärzte aus dem Ausland zurückholen könnten, hätten wir keinen Ärztemangel. Der Ärztemangel in Südtirol ist hausgemacht. Wenn die Arbeitsbedingungen, vor allem für die jungen Kollegen, nicht passen, dann gehen sie woanders hin, wo es ihnen besser geht. Vor kurzem haben wieder zwei Wipptaler Ärzte in Österreich zu arbeiten begonnen. Ich hatte während meiner Tätigkeit als Hausarzt sehr viele Praktikanten in meiner Praxis, der Großteil davon ist jetzt im Ausland tätig. Irgendetwas muss da falsch

laufen. Es kann nicht nur das Geld sein, weil die Gehälter im Ausland auch nicht viel höher sind als hier. Gleichzeitig schießen neue Privatkliniken wie Pilze aus dem Boden. Einerseits spricht die Politik dauernd davon, keine Zweiklassenmedizin zu wollen, andererseits haben wir im öffentlichen Krankenhaus enorm lange Wartezeiten, beim Augenarzt etwa – wie kürzlich bekannt wurde – von 300 Tagen, bei der Physiotherapie von einem halben Jahr. Kein Wunder, dass sich ein Patient, der genug Geld hat, privat behandeln lässt. Wer genug Erspartes hat, kann sich seine Gesundheit kaufen, andere müssen warten. Das ist eine sehr negative Entwicklung. Wo steht Ihrer Meinung nach das Krankenhaus Sterzing in fünf Jahren? Die Landespolitik hat es sich zur Gewohnheit gemacht, viele Sachen zu versprechen und zu beschönigen, umgesetzt wird dann aber ganz etwas anderes. Es werden Entscheidungen getroffen, die nicht mit der lokalen Politik abgesprochen werden. So ist es schwierig, eine Prognose abzugeben. Die Aussichten sind jedenfalls nicht rosig. Möchten Sie Ihren ehemaligen Patienten und dem Ärzte-Nachwuchs noch etwas mit auf den Weg geben? Dem Ärzte-Nachwuchs kann ich nur sagen, dass der Arztberuf sicher der schönste ist, den man sich vorstellen kann. Zurzeit ist einfach eine schwierige Zeit, in der man durchhalten muss. Wenn erst einmal der Tiefpunkt erreicht ist, wird es wieder aufwärts gehen. Das liegt in der Natur der Sache. In der Politik wird ein Umdenken stattfinden müssen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Bei meinen Patienten bedanke ich mich für die jahrelange Treue und auch für die herzlichen Verabschiedungen, die mich sehr bewegt haben. Es geht mit Sicherheit in irgendeiner Form gut weiter, auch wenn manchmal Durststrecken zu überwinden sind. Deshalb wünsche ich meinen Patienten vor allem, nie die Hoffnung aufzugeben. E Erker 11 I 16

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AKTUELL

RATSCHINGS

Einigkeit im Gemeinderat

Im Rahmen der Sitzung wurde eine im August vom Gemeindeausschuss im Dringlichkeitswege getroffene Bilanzänderung ratifiziert. Diese sah u. a. Ausgaben für die Isolierung und Eindeckung des Daches der Grundschule Ridnaun (85.000 Euro), das Biathlonzentrum in Maiern (20.000 Euro), die Beseitigung von Unwetterschäden (70.000 Euro), das Straßenwesen (21.000 Euro) und das Mehrzweckgebäude in Gasteig (33.000 Euro) vor. Die Anpassungen am Biathlonzentrum in Maiern waren laut Bürgermeister Sebastian Helfer zur Einhaltung der Vorschriften für die Lizenzverlängerung notwendig geworden. Einnahmen und Ausgaben von 310.000 Euro wurden mit einer weiteren Haushaltsänderung genehmigt. Davon fließen rund 100.000 Euro in die Fertigstellung der Feuerwehrhalle Stange, 68.000 Euro ins Glasfasernetz und 36.500 in die neue Pelletsanlage der Grundschule Stange, die seit Herbst in Betrieb ist. Genehmigt wurde die laut Staatsbzw. Regionalgesetz vorgesehene Gemeindeverordnung über die internen Kontrollen, die ab 6. Jänner 2017 gültig ist. Auch mehrere Grundstücksregelungen wurden gutgeheißen. So werden in Telfes 142 m2 am Simon Klotz verkauft, in Mareit gehen 123 m2 an den „Haberlehof“ und im Gegenzug 242 m2 an die Gemeinde über, damit der Wanderweg von der Son-

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© IBU/Giulio Trivani

Die Oktobersitzung des Gemeinderates von Ratschings war von konstruktiver Zusammenarbeit gekennzeichnet. Alle Tagesordnungspunkte wurden einstimmig verabschiedet. Die Genehmigung der Verordnung über das Rechnungswesen wurde aufgrund fehlender Erfahrungswerte vertagt.

Für die Lizenzverlängerung sind im Biathlonzentrum Ridnaun/ Maiern einige Anpassungsarbeiten notwendig geworden.

nenseite zum Hofmannsteg weiterhin öffentlich bleibt. In Ridnaun werden einige kleine Flächen, u. a. entlang der Landesstraße, an das Hotel „Gassenhof“ verkauft. Wie Vizebürgermeister Thomas Strickner berichtete, konnten die Arbeiten im neuen Jugendraum Jaufental im Herbst abgeschlossen werden. Mit den Sportvereinen wurde vereinbart, das Gemeindeskirennen künftig am letzten Sonntag im Februar zu organisieren, um Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen Anfang März zu vermeiden. Wie bereits vor zwei Jahren ist für das kommende Frühjahr wieder ein Kindersporttag in der Sportzone Stange geplant. Der Sportverein Ridnaun habe in einer Aussprache auf den desolaten Zustand des Ridnauner Sportplatzes hingewiesen. Laut Strickner liege ein Sanierungsprojekt bereits vor, einige Unklarheiten seien aber noch auszuräumen. Laut Referent Matthias Braunhofer sei die Sommertourismussaison in der Gemeinde Ratschings zufriedenstellend verlaufen und auch der Herbst sei gut gebucht. Die Aufräumarbeiten nach dem

Unwetter vom 11. Juli in Ridnaun wurden vor kurzem erfolgreich abgeschlossen. Das erste Teilstück der neuen Auenrain-Straße wurde mittlerweile geteert; mit dem zweiten Teilstück soll noch heuer begonnen werden. Das Material für die Dammschüttung könne laut Bürgermeister Helfer kostenlos aus dem Fernerbach entnommen werden. Die Friedhofserweiterung in Telfes ist laut Referentin Gabi Hilber fast abgeschlossen, lediglich bei der Totenkapelle fehle noch die Einrichtung. Referentin Marlise Hofer Leitner berichtete, dass derzeit im ganzen Gemeindegebiet vorübergehend mehrere Strauchschnittcontainer im Einsatz sind. Um gegen illegale Müllablagerung – vor allem in Wäldern – vorzugehen, sind neue Schilder zur Sensibilisierung bestellt worden. Die Feuerwehrhalle Stange soll laut Bürgermeister Helfer innerhalb November fertiggestellt werden. Offen ist noch die Nutzung des freien Raumes im Obergeschoss. Sowohl die Feuerwehrhalle als auch die Sportzone sind

an die neue Pelletsanlage in der Grundschule Stange angeschlossen worden. Vorgesehen ist auch, künftig das Gemeindehaus anzuschließen. Zur Verkehrsberuhigung in Stange wird ein Kreisverkehr an der Kreuzung Ratschinger und Ridnauner Straße angedacht und dazu eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. In Bezug auf die „letzte Meile“ des Breitbandnetzes hat die Gemeinde erneut um einen Beitrag angesucht. Inzwischen zeigen mehrere Provider Interesse an einer Zusammenarbeit. Eine Konzession mit dem Unternehmen „Brennercom“ wurde bereits abgeschlossen; der Bürgermeister rechnet mit weiteren Vertragsabschlüssen. Wie berichtet (Erker 10/16) hat der Oberste Wassermagistrat in Rom den Rekurs von WWF Italia angenommen und damit den Bau eines Wasserkraftwerks in der Achenrainschlucht vorläufig gestoppt. Laut Bürgermeister Helfer sei durch den Rekurs für die Gemeindebevölkerung ein großer Schaden entstanden. Die Gemeinde werde nun gemeinsam mit den anderen Projektpartnern vor das Kassationsgericht ziehen, schließlich habe die Gemeindeverwaltung über das Referendum im Jahr 2012, bei dem sich 92 Prozent der Bevölkerung für das E-Werk ausgesprochen haben, einen eindeutigen Auftrag erhalten. Der Rechtsstreit wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen. sst


RATSCHINGS

Causa Achenrainschlucht: Reaktionen Der Bau eines Wasserkraftwerks in der Achenrainschlucht in der Gemeinde Ratschings ist vorerst auf Eis gelegt. Die Reaktionen des Landesfischereiverbandes Südtirol und des Südtiroler Energieverbandes. Der Oberste Wassermagistrat in Rom hat den Rekurs von WWF Italia angenommen und damit den Bau eines Wasserkraftwerks in der Achenrainschlucht in der Gemeinde Ratschings, ein Gemeinschaftspro- E-Werk Achenrainschlucht: vorerst auf Eis gelegt jekt von Gemeinde und Rienz Energie GmbH, untersagt (Erker 10/16. schen der Betreiber etwas bringen, als die Politik in Südtirol, wertet der Gemeindeverwaltung und Alperia aber für die viel gepriesene Ener- Landesfischereiverband Südtirol als wollen nun vor dem Kassationsge- gie-Autonomie des Landes bzw. positives Zeichen und gleichzeitig richt rekurrieren. den weltweiten Klimaschutz eher „als Auftrag an unsere lokalen EntDie Reaktionen auf die richterliche homöopathische Wirkung haben. scheidungsträger, bei zukünftigen Entscheidung fallen erwartungsge- Trotzdem wurden und werden die Entscheidungen auch die Interesmäß völlig unterschiedlich aus. In Interessen der Kraftwerksbetreiber sen des Gewässerschutzes gleicheiner Aussendung nimmt sie etwa in Südtirol auch weiterhin forciert, berechtigt abzuwägen“. der Landesfischereiverband Süd- während der Gewässerschutz, trotz Diesem Standpunkt tritt der Südtirotirol um Präsident Meinhard Mayr europäischer und staatlicher Vorga- ler Energieverband (SEV) vehement erfreut zur Kenntnis. Er sieht sich ben, wie etwa der Wasserrahmen- entgegen. „Ein anhaltender Aus„in seiner Forderung bestätigt, dass richtlinie, sehr stiefmütterlich be- bauwahn von Wasserkraftwerken auch trotz des anhaltenden Aus- handelt wird.“ So gebe es in Süd- in Südtirol findet nicht statt“, stellt bau-Wahns von WasSEV-Präsident Rudi Rienserkraftwerken ein Auszner fest. Richtig sei vielgleich von Interessen mehr das Gegenteil: „Es der Energieerzeugung, werden seit langem keine aber auch des Natur- und neuen Konzessionen für Landschaftschutzes notWasserkraftwerke vergewendig“ sei. „Dieses Urben. Der Ausbau der Wasteil hat auch Signalwirserkraft in Südtirol ist dakung gegenüber der Poher – auch aufgrund der litik, die sich leider immer Untätigkeit politischer Entwieder über negative scheidungsträger – de facRudi Rienzner, Direktor des Meinhard Mayr, Präsident Gutachten der Fachkomto zum Stillstand gekomSüdtiroler Energieverbandes des Landesfischereiverbandes missionen hinwegsetzt“, men“, so Rienzner. Die Südtirol so der Verband. Und weiZahlen belegten diese Auster: „Durch den Kraftwerksboom, tirol noch immer keinen Gewässer- sage: Laut Angaben des Amts für der in Südtirol durch die überaus schutzplan, während der Wasser- Stromversorgung waren im Degroßzügige Förderung des Staates nutzungsplan seit über sechs Jah- zember 2015 in Südtirol insgesamt mittels so genannter Grünzertifi- ren Anwendung finde. Beide Pläne 1.005 Wasserkraftwerke in Betrieb. kate Anfang des letzten Jahrzehnts hätten nach den rechtlichen Vorga- 2013 betrug deren Anzahl – laut ausgelöst wurde, kamen in den ver- ben aber gleichzeitig in Kraft treten einer Vorlage des Expertentisches gangenen Jahren rund 200 neue, sollen, um Nutzung bei gleichzeiti- Energie – 996 Anlagen. „Die Konmeist kleine Anlagen hinzu, so dass gem Schutz zu gewährleisten. Dass zessionen für diese wenigen neuin Südtirol gegenwärtig über 1.000 die oberste für den Bereich Wasser- en Kraftwerke lagen seit Jahren vor Kraftwerke laufen. Der überaus konzessionen zuständige Gerichts- und wurden erst mit Verzögerung größte Teil davon sind kleine private behörde in Italien die Interessen in Anspruch genommen“, so RiAnlagen oder Speichermöglichkei- von Schutz und Nutzung weit diffe- enzner. ten, die in erster Linie den Briefta- renzierter und ausgeglichener sieht bar Erker 11 I 16

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AKTUELL

STERZING

Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Sterzing wurde ein Beschlussantrag von Werner Graus (SVP Wipptal) mehrheitlich genehmigt, der den Stadtrat dazu verpflichtet, eine neue Gemeindeverordnung über die Regelung einer gezielten Videoüberwachung im Gemeindegebiet auszuarbeiten, um vor allem gegen illegale Müllablagerungen vorzugehen. Immer wieder werden an verschiedenen Wertstoffinsel-Standorten in Sterzing Restmüll, Kartonagen, Plastik und Sperrmüll illegal abgelagert, für dessen Entsorgung die Allgemeinheit aufkommen muss. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat SVP-Rat Werner Graus vorgeschlagen, nach dem Vorbild anderer Gemeinden eine fixe Videoüberwachung an strategisch sinnvollen Orten zu installieren. Dadurch könne die Sicherheit der Bürger, insbe-

© Werner Graus

Videoüberwachung gegen Müllsünder

An den Wertstoffinseln wird oft illegal Müll abgelagert: Gezielte Videoüberwachung soll nun Abhilfe schaffen.

sondere zur Prävention und Aufklärung von Übertretungen oder Straftaten wie illegale Müllablagerung, Störung der Nachtruhe, Vandalenakte und Diebstähle, gewährleistet werden. „Eine entsprechende Verordnung soll die Vorgehensweise bezüglich der Installation von Videokameras sowie die Auswertung und Verwendung der Aufzeichnun-

ERWEITERUNGSARBEITEN AN DER EISSPORTHALLE Nach längerer Vorbereitung konnte der Auftrag zur Erweiterung der Eissporthalle in Sterzing in Form einer integrierten Vergabe, welche die Planung und Ausführung beinhaltet, erteilt werden. Dieser ging an die

Bietergemeinschaft Wolf System GmbH, zu der sich zehn hiesige Unternehmen und Techniker zusammengeschlossen haben. Die Auftragssumme beläuft sich auf 882.060 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Der Anbau umfasst neben neuen Umkleidekabinen einen kleinen Fitnessraum sowie Büroräume für die Verwaltung der Eissporthalle und das Management des Vereins. Nachdem der Großteil des Gebäudes mit Fertigbauteilen errichtet wird, kann mit einer Fertigstellung der Bauarbeiten zu Jahresende gerechnet werden. Einige zusätzliche Komplettierungs- und Einrichtungsarbeiten werden jedoch noch im nächsten Jahr notwendig sein. Im Bild (v. l.) Alexander Mühlsteiger, Hannes Markart, Toni Hofer, Emil Selih, Fritz Karl Messner, Raimund Hofer, Diego Barbolini, Juliane Parth und Harald Perathoner

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gen – stets unter Berücksichtigung der Privatsphäre – regeln“, heißt es im Beschlussantrag. Eine flächendeckende Videoüberwachung komme für Graus allerdings nicht infrage, ins Auge zu fassen seien „kritische Gegenden“, wie beispielsweise auch der Fahrradabstellplatz bei der Grundschule „Josef Rampold“, wo es immer wieder zu Diebstählen kommt. Die Stadträte Markus Larch, Christine Eisendle Recla und Vizebürgermeisterin Verena Debiasi sprachen sich entschieden gegen Überwachungskameras und stattdessen für Sensibilisierung und soziale Kontrolle, die etwa in Thuins sehr gut funktioniere, aus. Außerdem seien durch verschärfte Kontrollen heuer bereits mehr als doppelt so viele Müllsünder bestraft worden (41 ausgestellte Strafen) wie im vergangenen Jahr. Laut Larch sei auch die Kostenfrage für Ankauf, Installation und Auswertung der Kameras bedenklich. Müll werde vor allem abends illegal abgelagert, was eine Identifizierung der Personen erschwere. Befürchtet wird auch eine Verlagerung der illegalen Müllentsorgung auf Wege, Felder und Flüsse. Nach eingehender Diskussion wurde der Beschlussantrag mit elf Ja-Stimmen, drei Gegenstimmen (Larch, Eisendle Recla, Debiasi, FSW) und drei Enthaltungen (Heinrich Forer, Herbert Seeber und Marialuise Troyer Bressan, FSW) angenommen. Eine Haushaltsänderung mit Ein-

nahmen bzw. Ausgaben von rund 1,38 Millionen Euro wurde bei Enthaltung der SVP-Räte genehmigt. Darin enthalten sind u. a. 500.000 Euro aus dem Rotationsfonds für das neue italienische Schulzentrum, 100.000 Euro für Mittelspannungsleitungen am Roßkopf, 56.000 Euro für die Eissporthalle und 45.000 Euro für die Ausarbeitung eines Mobilitätsplanes. Einstimmig genehmigt wurde die gesetzlich vorgesehene Verordnung über die internen Kontrollen, der Durchführungsplan für die Wohnbauzone B4 – Auffüllzone „St. Salvador“ in der Deutschhausstraße sowie eine Ergänzung der Verordnung über die Zuweisung der Flächen für den geförderten Wohnbau. Demnach können künftig halbjährlich Gesuche für den geförderten Wohnbau eingereicht werden. Mit einer Gegenstimme (Josef Tschöll, SVP) ist die Ausschreibung für die Konzession zur Führung der Eissporthalle für den Zeitraum 2017 (Saisonende) bis 2023 (verlängerbar für sechs Jahre) gutgeheißen worden. SVP-Rat Dieter Thaler schlug in Bezug auf die Instandhaltung der Halle eine Analyse und Planung für die nächsten fünf bzw. zehn Jahre vor. Einstimmig genehmigt wurde die Ausschreibung für die Konzession zur Errichtung und Führung eines Eislaufplatzes auf dem Stadtplatz, welche die Zurverfügungstellung von Strom und Wasser sowie einen Zuschuss von 4.000 Euro für den Konzessionsnehmer vorsieht, um die Tarife möglichst niedrig zu halten. Laut Gemeinderat Thaler gebe es wiederholt Schwierigkeiten am Busparkplatz gegenüber der Roßkopf-Seilbahn, wo seit rund einem Jahr ein Würstlstand provisorisch angesiedelt ist. Er ersuchte den Stadtrat, einen geeigneteren Standort ausfindig zu machen, etwa in der Nähe des neuen Recyclinghofes an der Jaufenstraße. Stadtrat Larch kündigte an, diesen Vorschlag zu prüfen. sst


PFITSCH

Haushaltsüberschuss verplant Aufgrund einer landesweiten Umstellung der Buchhaltung wurde der Gemeinde Pfitsch im Jahr 2015 ein satter Verwaltungsüberschuss von rund 3,5 Millionen Euro beschert. Dieser wurde bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in den laufenden Haushalt eingebaut. Einen Verwaltungsüberschuss von rund 3,5 Millionen Euro konnten die Räte der Gemeinde Pfitsch auf ihrer jüngsten Sitzung Ende September in den Haushalt einbauen. „Damit können wir nun zahlreiche Vorhaben angehen“, so Bürgermeister Stefan Gufler. So wurden u. a. für die Sanierung der Trinkwasserleitung und die Mitverlegung der Breitband-Infrastrukturen in Kematen 910.000 Euro vorgesehen, für die Sanierung des Bahnhofes 468.000 Euro, für den weiteren Ausbau des Breitbandnetzes 420.000 Euro, für die Umgestaltung des Minirecyclinghofes in der Mühlgasse in Wiesen 100.000 Euro, für ein Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Wiesen 100.000 Euro und für eine Studie zur Verkehrsberuhigung in Wiesen 5.000 Euro; für die vorzeitige Tilgung eines Darlehens werden 478.000 Euro aufgewendet. Die Haushaltsänderung wurde bei einer Enthaltung von Renato Bussola (Gemeinsam für Wiesen Pfitsch) genehmigt. ÄNDERUNGEN BAULEIT- UND LANDSCHAFTSPLAN Bezüglich einer Umwidmung von Wald in Landwirtschaftsgebiet beim „Pircherhof“ in St. Jakob folgten die Gemeinderäte dem Gutachten der Grün-Grün-Kommission und gaben dem Antrag statt, mit der Auflage, als landschaftsökologische Ausgleichsmaßnahme am Waldrand eine Trockenmauer zu errichten. Eine weitere Umwidmung von Wald in Landwirtschaftsgebiet beim „Similehof“ in Afens erhielt

– dem Kommissionsgutachten entsprechend – ebenso die Zustimmung der Räte; landschaftsökologische Ausgleichsmaßnahmen sind allerdings noch zu definieren. STELLENPLAN DER GEMEINDE Am Stellenplan der Gemeinde wurden Anpassungen in Bezug auf die Umwandlung von Voll- in Teilzeitstellen vorgenommen. Zudem wurden zwei neue Stellen als technischer Assistent bzw. als Verwaltungsassistent aufgenommen. „Damit liegen wir nach wie vor weit unter der maximal möglichen Stellenanzahl, die das Land vorgibt“, so Bürgermeister Gufler. ALLFÄLLIGES In Pfitsch wird bereits seit längerem eine Vervollständigung der Buslinie im Stundentakt gewünscht. Laut einem Schreiben des zuständigen Landesamtes kann diesem Wunsch jedoch nicht Rechnung getragen werden. Allerdings wird der Linienbus zur Mittagszeit in Zukunft über Schloss Moos fahren, wo zahlreiche Senioren den Mittagstisch nutzen. Die Forstbehörde hat in Wiesen eine Baumbestandskontrolle durchgeführt. Am Bachdamm in Wiesen wurden zwei Gefahrenstellen beseitigt bzw. abgesichert. Renato Bussola (Gemeinsam für Wiesen Pfitsch) warf einmal mehr die Verkehrsproblematik in Wiesen auf, wo sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten und deshalb eine Gefahr für Fußgänger darstellen. Bürgermeister Gufler präsentierte daraufhin einige Daten, die über die Messtafeln erhoben worden sind. Wie bereits in der letzten Sitzung einigte sich der Gemeinderat erneut darauf, im Rahmen des zu entwickelnden Verkehrskonzepts über mögliche Maßnahmen zu diskutieren. Barbara Felizetti Sorg Erker 11 I 16

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AKTUELL

BRENNER

Steinstraße wird saniert Nach der Sicherung der Steinstraße durch eine Schutzgalerie steht nun die Sanierung der Zufahrtsstraße zu den Steinhöfen an. Die Räte der Gemeinde Brenner haben auf ihrer jüngsten Sitzung das Ausführungsprojekt genehmigt. Bei einem Unwetter im Juli 2015 wurde die Steinstraße in Pflersch zerstört, die Steinhöfe waren von der Außenwelt abgeschnitten. Um die Zufahrt zu sichern, wurde eine Steinschlaggalerie errichtet; die Arbeiten sollen in Kürze abgeschlossen werden. Nun soll auch die Straße saniert werden, da sie sich in einem schlechten Zustand befindet; aufgrund der Bauarbeiten ist es u. a. zu zusätzlichen Absenkungen gekommen. „Mit den Arbeiten soll noch heuer begonnen werden, das Amt für Berglandwirtschaft hat die entsprechenden Finanzmittel bereits genehmigt“, so Bürgermeister Franz Kompatscher. Das Ausführungsprojekt wurde von den Räten einstimmig gutgeheißen. Maria Holzer von der Freien Liste regte jedoch den Bau von Ausweichplätzen an, da die Straße sehr schmal sei. GRÜN-GRÜN-VERFAHREN Bereits einmal vorgelegt hat Franz Volgger einen Antrag auf Abänderung des Landschafts- und Bauleitplanes von Wald in bestockte Wiese auf der Grundparzelle 31 der Katastralgemeinde Pflersch („Hatzelwiese“). Die Grün-Grün-Kommission hatte das Vorhaben zwar befürwortet, Baggerarbeiten jedoch untersagt. Nach erneuter Vorlage des Antrags hat die Kommission diesem mitsamt Erdbewegungsarbeiten nun stattgegeben. Die Gemeinderäte schlossen sich der Entscheidung einstimmig an. Der Antrag von Franz Rainer auf Abänderung von Wald in bestockte Wiese auf der Grundparzelle 57 der Katastralgemeinde Pflersch („Breiteben“) wurde von

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Im Frühsommer soll mit dem Bau des neuen Kindergartens von Gossensaß begonnen werden (Nordansicht Projekt Arch. Adriano Zanella).

der Grün-Grün-Kommission lediglich für die südliche Fläche (9.980 m2) gutgeheißen, für die nördliche Fläche (6.823 m2) jedoch abgelehnt, da es sich vorwiegend um einen Fichtenbestand handle. In einem Schreiben an die Gemeindeverwaltung teilte Rainer jedoch mit, dass das Verhältnis der Lärchenanzahl zur Fläche in beiden Bereichen nahezu identisch sei, weshalb die Entscheidung der Kommission nicht nachvollziehbar sei. Da der Brief erst am Tag der Ratssitzung in die Gemeinde geflattert ist, wurde die Entscheidung einstimmig auf die nächste Sitzung vertagt.

Keim (Freie Liste) enthielten sich der Stimme; sie bemängelten, nicht in die Ausarbeitung der Stellungnahme eingebunden worden zu sein. „Das ist in keinster Weise ein Plan – stimmen wir zu, geben wir der Landesregierung ja indirekt Recht“, betonte Rudi Plank, ebenfalls von der Freien Liste, und verweigerte daraufhin seine Zustimmung.

KINDERGARTENNEUBAU Nicht nur aufgrund der Sanierung der Steinstraße, sondern auch wegen des Kindergartenneubaus in Gossensaß wurde eine Haushaltsänderung notwendig. So wurde u. a. ein Landesbeitrag in Höhe von 500.000 Euro eingebaut. „Damit ist die Finanzierung des Kindergartens gesichert“, zeigte sich Bürgermeister Kompatscher erfreut. In den nächsten Wochen erfolgt die Ausschreibung der Arbeiten, im Frühsommer 2017 soll mit den Bauarbeiten des rund 2,5 Millionen Euro teuren Projektes begonnen werden.

SCHWÄRZLERHAUS Die Entscheidung der Landesregierung in Bezug auf das Schwärzlerhaus in Gossensaß steht noch aus. Bekanntlich möchten die Besitzer das denkmalgeschützte Gebäude umbauen und u. a. als Geschäftslokal nutzen. Aufgrund der Einschränkungen durch das Landesdenkmalamt konnte bisher jedoch keine für beide Seiten annehmbare Lösung gefunden werden. Nach einer Aufsichtsbeschwerde vonseiten der Gemeinde und der Besitzer liegt der Ball jetzt bei der Landesregierung. Bis eine Entscheidung getroffen wird, sollen nun die Besitzer eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, welche die Interessen beider Seiten berücksichtigt. Unter Schutz stehen die straßenseitige Fassade sowie die Gewölbe im Innenbereich.

LANDESGESUNDHEITSPLAN Die Stellungnahme zum Entwurf des Landesgesundheitsplanes 2016 – 2010, vom Ausschuss bereits genehmigt, wurde mehrheitlich ratifiziert. Maria Holzer und Armin

IN KÜRZE Armin Keim (Freie Liste) wurde einstimmig zum Europa-Gemeinderat ernannt, als Kontaktperson in der Gemeinde fungiert Roland Mayr. In den Beirat des deutschen Kinder-

gartens von Gossensaß wurde Dolores Oberhofer (SVP) entsandt, in jenen des italienischen Kindergartens von Gossensaß und Brenner Giovanni Pederzini (Noi per Brennero Civica). Das Einreichprojekt für die Errichtung von Lärmschutzwänden entlang der Eisenbahn ist bereits genehmigt, die Finanzierung ist nach Auskunft des Landesamtes für Luft und Lärm gesichert. Die Kosten belaufen sich auf 2,9 Millionen Euro. Kurz vor dem Abschluss stehen die Erschließungsarbeiten der Wohnbauzone St. Anton. Ende August wurden auch die Arbeiten zum Neubau des Trinkwasserspeichers in St. Anton aufgenommen. Der Speicher soll noch heuer in Betrieb genommen werden. Anfang September wurde mit der Neugestaltung des Ibsenplatzes begonnen. Die Arbeiten schreiten zügig voran und werden in der zweiten Novemberwoche beendet. Ebenfalls vor dem Abschluss stehen die energetischen Sanierungsarbeiten an der Turnhalle Gossensaß. Die Halle ist nun wieder benutzbar. Die Wiederherstellung des Außengeländes wurde Ende Oktober abgeschlossen. Das Militärgelände in Außerpflersch wurde von der Provinz Bozen kostenlos an die Gemeinde abgetreten. Rudi Plank (Freie Liste) forderte, die Notausgänge des Theatersaales von Gestrüpp zu befreien, um die Sicherheit zu gewährleisten. Barbara Felizetti Sorg


AKTUELL

Ein offener Treffpunkt für Franzensfeste Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Franzensfeste Mitte Oktober wurden zwei vom Gemeindeausschuss im Dringlichkeitswege beschlossene Haushaltsänderungen ratifiziert. Da beim Bau der Trinkwasserleitung in Oberau 70.000 Euro durch Angebotsabschläge übrig bleiben, werden 50.000 Euro für den Ausbau des Breitbandnetzes und 20.000 Euro für die Erweiterung des Klettergartens in der Oberen Festung vorgesehen. Einstimmig genehmigt wurde eine neue Verordnung über das Rechnungswesen nach Vorlage des Gemeindenverbandes, die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten genauer definiert. Bettina Cipolletta (Licht für Franzensfeste) wird die Gemeinde künftig im italienischsprachigen Kindergartenbeirat vertreten.

Bürgermeister Thomas Klapfer informierte die anwesenden Räte, dass in Oberau gleichzeitig mit dem derzeit laufenden Bau der neuen Trinkwasserleitung auch Leerrohre für das Glasfasernetz mitverlegt werden. Die Arbeiten für den Einzug der Glasfaserkabel in die bereits gelegten Rohre in den Handwerkerzonen Kirchacker und Greithwald in Mittewald sowie Grasstein werden in Kürze ausgeschrieben. Das neue Gesetz zur Bildung von Verwaltungseinheiten in kleinen und mittleren Gemeinden soll mit Jänner 2017 in Kraft treten. Laut Bürgermeister Klapfer strebe Franzensfeste eine Verwaltungseinheit mit Vahrn an, da bereits auf mehreren Ebenen erfolgreich zusammengearbeitet werde. Im Oktober wurde mit der Partnergemeinde Zeitlarn (Bayern) die alljährliche gemeinsame Gemeinderatssitzung abgehalten – heuer

in Zeitlarn –, bei der verschiedene Themen wie u. a. ein Jugendaustausch besprochen wurden. BBT-UMWELTGELDER Bürgermeister Klapfer berichtete auch über die Verteilung der Umweltgelder für die Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel. Insgesamt stehen den elf Gemeinden, die vom Bau der Zulaufstrecke zwischen Franzensfeste und Waidbruck betroffen sind, 32 Millionen Euro zur Verfügung. Bei mehreren Treffen werde derzeit gemeinsam mit den anderen Gemeinden ein Verteilungsschlüssel erarbeitet. „Dabei sollen die effektiven Belastungen während der Bauzeit und nach der Fertigstellung berücksichtigt werden“, so Klapfer. Zwischen Brenner und Franzensfeste sollen nach Fertigstellung des BBT zwar keine Güterzüge mehr fahren, sehr wohl bleibt aber der Bahnverkehr

zwischen dem BBT-Südportal und dem Nordportal der Zulaufstrecke am Bahnhof Franzensfeste oberirdisch, wodurch für das Dorf nach wie vor eine hohe Belastung bestehen bleibe. WORKSHOP ANAS-HAUS Anfang Oktober nahmen zahlreiche Bürger am Workshop zur Umgestaltung des leerstehenden ANAS-Hauses teil, das die Gemeinde über eine Konvention für 20 Jahre nutzen kann. Ursprünglich war an die Errichtung einer Bibliothek gedacht, nun soll aber ein Haus für die Dorfgemeinschaft bzw. für verschiedene Aktivitäten entstehen. Organisiert wird das Projekt von der Gemeinde gemeinsam mit dem Landesamt für Integration. Unter den Teilnehmern herrschte die einhellige Meinung vor, einen offenen Treffpunkt mit flexiblen Zugangsmöglichkeiten zu gestalten. sst

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TITELGESCHICHTE UMWELT

Das Rätsel der Steinalm Vor 50 Jahren: ein Blutbad mit vielen Fragezeichen von Hans Karl Peterlini

Gegen 11.00 Uhr des 9. September 1966 schlafen in der Finanzkaserne auf der Steinalm die meisten Soldaten noch. Oberleutnant Franco Petrucci trifft zu einer Inspektion ein und findet angeblich – die Versionen darüber gehen auseinander – eine ungeordnete Situation vor: Der Wachposten vor der Hütte ist unbesetzt, die Tür zur Kaserne, die nach Vorschrift von innen verriegelt sein müsste und nur auf Klopfen geöffnet werden dürfte, steht offen, der Großteil der Mannschaft rappelt sich erst nach und nach aus dem Schlaf auf. Aufregung geht durch die Kaserne, der stellvertretende und zeitweilig dienstleitende Brigadier Herbert Volgger aus Pfitsch sagt zu seinen Kameraden: „Stavolta sono grane“ („Diesmal gibt es Probleme“). Tenente Petrucci kündigt eine Besprechung mit der Truppe an. Es kommt nicht dazu: Zwischen 11.00 und 11.30 Uhr bringt eine heftige Explosion das Gebäude teilweise zum Einsturz, ein Teil des Daches wird weggerissen. Die Explosion muss vom Büroraum aus-

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© E. Casagrande

Am 9. September 1966 kommt es zu einer Detonation in der Zollstation auf der Steinalm nahe dem Brenner. Zwei Finanzbeamte sind auf der Stelle tot, der 27-jährige Herbert Volgger aus St. Jakob in Pfitsch und der 20-jährige Martino Cossu aus Sardinien. Ein drittes Opfer, Franco Petrucci, erliegt zwei Wochen später seinen Verletzungen, drei Soldaten werden leicht verletzt. Als Haupttäter gilt für die italienischen Ermittlungsbehörden von allem Anfang an Jörg Klotz. Auf deutscher Seite überwiegen dagegen die Zweifel an der Attentatsthese.

Eine Detonation auf der Steinalm am 9. September 1966 fordert drei Todesopfer.

gegangen sein, wo sich gerade Volgger und Petrucci aufhielten. Volgger ist auf der Stelle tot, seine Leiche kommt auf dem Schutt der ebenfalls eingestürzten Trennmauer zwischen dem Büroraum und der dahinterliegenden Küche zu liegen; dort hat sich der Finanzwachmann Martino Cossu aufgehalten, der von der Wucht der Explosion vermutlich so heftig gegen die Wand gedrückt wird, dass er tot zusammensinkt. Petrucci liegt schwer verletzt im Büroraum, er stirbt nach zweiwöchigem Todeskampf unter äußersten Schmerzen und einigen wenigen klaren Momenten, in denen er – laut dem behandelnden Chirurgen Ernst Niederwieser – von „diesen Verbrechern“ („questi assassini“) spricht, denen er es heimzahlen werde. Die anderen Finanzer, die sich in

den Räumen rechts vom Eingang aufgehalten haben, kommen mit geringfügigen Verletzungen und weitgehend mit dem Schrecken davon. EIN ANSCHLAG ODER EIN UNFALL? Die Rekonstruktion der Ereignisse führt zu widersprüchlichen und entgegengesetzten Versionen. War es ein Anschlag? Oder war es ein Unfall? Die Frage scheint beantwortet, als am 15. Oktober 1966 der in Italien gesuchte Richard Kofler aus Unterrain über den Brenner fährt und sich freiwillig stellt, weil er dadurch in den Genuss eines Strafnachlasses in Bezug auf frühere Anschläge kommt. Er wird – wohl aufgrund eines Winkes von Agenten und Provokateuren im Umkreis von Jörg Klotz – als Tat-

verdächtiger festgenommen und beginnt zu reden: Er sei von Jörg Klotz beauftragt worden, die Lage an der Steinalmhütte zu erkunden, hätte diese dreimal unauffällig aufgesucht und sei dann gemeinsam mit Klotz, Luis Larch aus Dorf Tirol und Luis Rainer aus Bozen am Abend des 8. September zur Hütte aufgebrochen. Sie hätten sich bis nach Einbruch der Dunkelheit gegen 22.00 Uhr im Wald versteckt und seien – nach italienischer Sommerzeit – gegen 22.30 Uhr in der mondlosen Nacht auf die Hütte zugeschlichen. Dort hätten er und Rainer im Abstand von 50 Metern mit den Maschinenpistolen im Anschlag Stellung bezogen, Klotz und Larch seien auf die Hütte zugerobbt. Klotz sei es gelungen, an den Posten vorbeizukommen und unbemerkt durch die offene Tür in


UMWELT TITELGESCHICHTE Hans Karl Peterlini (Hg.)

FEUERNACHT die Hütte zu gelangen. Dort habe Klotz im Raum links vom Gang die Sprengladung mit einem Zeitzünder deponiert und sei unbemerkt wieder davongekommen. Auf der Heimfahrt habe sich Klotz allerdings gesorgt, dass er beim Einstellen des Zünders – kurz vor dem Angriff im dunklen Wald – einen Fehler gemacht haben könnte und die Ladung deshalb womöglich noch vor der Zündung entdeckt werde. Für die Anklage ist dieser Punkt in der Folge eine der möglichen Erklärungen für die Explosion am späten Vormittag, während Klotz eine Sprengung um Mitternacht geplant habe. Die andere wird sein, dass der Zeiger der Zünduhr vor dem Kontakt stehen geblieben sei; Volgger habe womöglich die Ladung entdeckt und bei der Überprüfung den Kontakt ausgelöst. Die Version der Anklage kann vor dem Schwurgericht in Mailand in erster Instanz vom 3. Februar bis zum 27. März 1969 von der Verteidigung zu Fall gebracht werden. Der Anschlag wird als nicht erwiesen beurteilt. Verurteilt werden Klotz, Kofler, Larch und Rainer wegen der im selben Verfahren abgehandelten Straftaten. Klotz wird wegen lebensgefährdender Schüsse auf einen Finanzer am Portjoch in Pflersch in Abwesenheit zu 23 Jahren verurteilt, Luis Larch zu 24 Jahren; für Sprengungen in Passeier kommt Luis Rainer mit zwei Jahren davon, der einsitzende Richard Kofler mit zwei Jahren und vier Monaten. Koflers Strafe ist damit schon durch die U-Haft abgebüßt. Nach seiner Enthaftung setzt er

sich, diesmal ohne Rückfahrkarte, nach Innsbruck ab. ZWEIFELHAFTE AUSSAGEN Die Zweifel haben zum einen mit dem Geständnis von Richard Kofler, zum anderen mit widersprüchlichen Sprengstoffgutachten zu tun. Kofler hatte in seinen späteren Aussagen, die von der Polizei auf Tonband aufgenommen waren, auf die Fragen der Ermittler fast ausschließlich mit „Ja“ geantwortet, protokolliert wurden die Verhöre dann so, als hätte Kofler das, was in den Fragen vorgegeben war, selbst gesagt. Dagegen liest sich das erste, nicht aufgezeichnete Geständnis wie eine ausführliche Schilderung der Tatumstände. Vor Gericht sagt Kofler dazu, dass er eigentlich gar nichts gewusst habe und ihm alles von den Verhörbeamten in den Mund gelegt worden sei: „Ich habe zu allem Ja gesagt, mir war es ganz gleich, was niedergeschrieben wurde.“ Er sei geschlagen und auf der Streckbank gefoltert worden, allerdings so, dass der Gefängnisarzt nichts merken konnte. Dass er das erste Verhör auch vor dem Staatsanwalt und vor dem Untersuchungsrichter bestätigt, teilweise ergänzt und korrigiert, begründet er mit der Angst, wieder gefoltert zu werden. Er habe Untersuchungsrichter Mario Martin auf die Folterungen hingewiesen, dieser habe ihm aber – aufgrund der ärztlichen Untersuchung – nicht geglaubt. Davor habe ihm ein Staatsanwalt gedroht, „dass er die Carabinieri kommen lassen würde, falls

Kofler nicht genau das wiederhole, was er vor den Carabinieri gesagt habe“. Die Verteidigung kann Koflers erste Aussage durch einige Widersprüche in Zweifel ziehen. Für das Gericht entpuppen sich die meisten Widersprüche jedoch als von der Verteidigung aufgebauschte Missverständnisse. Zu den strittigen Details in Koflers Aussage kommen – wenn auch mit Zweifeln behaftet – Alibis von Kofler und Larch hinzu. SPRENGSTOFFGUTACHTEN ZUR WAHRHEITSFINDUNG Die Wahrheitsfindung orientiert sich in erster Instanz vor allem an Sprengstoffgutachten. Die Explosion ging, aufgrund des aufgerissenen Kraters im Boden, zweifellos vom Büroraum links vom Eingang aus, und zwar genau dort, wo vorher eine Kiste mit Handgranaten gestanden hatte, aber auch dort, wo laut Koflers erstem Geständnis Jörg Klotz die Ladung deponiert habe. Laut den Gutachten der Staatsanwaltschaft ist die Heftigkeit der Explosion mit dem Einsturz der umliegenden Mauern und dem Fortreißen des Daches nur mit einer Sprengstoffmenge von über zwölf Kilogramm erklärbar, während die 64 aufbewahrten Handgranaten nur 3,1 Kilogramm Sprengladung enthielten. Somit sei erwiesen, dass in der Kaserne eine „Fremdladung“ hinterlegt worden sein müsse. Dem widerspricht der Gutachter der Verteidigung, nämlich der später auch von den italienischen Behörden beigezogene österreichische Experte Alois Mas-

Südtirols Bombenjahre. Hintergründe, Schicksale, Bewertungen Die so genannte „Feuernacht“, jene Anschlagserie vom 11. auf den 12. Juni 1961, wurde zum Symbol des Kampfes um Selbstbestimmung in Südtirol. 30 Jahre danach erschien unter dem Titel „Feuernacht. Südtirols Bombenjahre“ die erste Aufarbeitung dieser Südtirolattentate. Hans Karl Peterlini hat in seinem gleichnamigen Buch Schlüsseltexte der ersten Ausgabe übernommen und mit neuen Exkursen und Bildern ergänzt. Entstanden ist ein Standardwerk der Südtiroler Geschichtsschreibung, das 2016 – 55 Jahre nach der Feuernacht – aktualisiert und neu aufgelegt wurde. sak. Demnach hätten die 3,1 Kilogramm Ladungsgewicht der Handgranaten genügt, um den Schaden am Gebäude anzurichten. Massak widerspricht in seinem Gutachten auch der Annahme, dass Volgger eine Sprengladung von über neun Kilogramm in der Hand explodiert sein kann – in diesem Falle wären ihm „nicht nur beide Hände, sondern auch noch der Kopf abgerissen worden“. Anders als von den italienischen Gutachtern vermutet, vertritt Massak die Ansicht, dass

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Volgger nicht erst durch die Verbrennungen, sondern durch den Druck der Explosion gestorben sein muss. Übereinstimmung zwischen den Gutachten herrscht nur in der Annahme, dass Volgger dem Explosionsherd zugewandt war und nach hinten geworfen wurde. Dagegen ist für Massak der Umstand, dass der etwas weiter weg stehende Oberleutnant Petrucci die Explosion zunächst überlebt hat, ein sicherer Beweis, dass die Sprengladung unter neun Kilogramm gewesen sein muss, andernfalls wäre auch dieser durch den Druckstoß in der Lunge augenblicklich getötet worden. VERURTEILUNG IM BERUFUNGSVERFAHREN Im Berufungsverfahren vom 14. Jänner bis zum 12. Februar 1976 bleibt Kofler der Verhandlung fern; er erscheint zwar einmal bei Beginn der Plädoyers, setzt sich dann aber endgültig ab, angeblich auf einen Wink hin, dass es diesmal schlechter ausgehen würde. Seine Abwesenheit dürfte umgekehrt die Glaubwürdigkeit seiner Unschuldsbeteuerung erheblich erschüttert haben.

© Museo Storico GdF

BOMBENEXPLOSION AM PFITSCHERJOCH Im Wipptal ist im Verlauf der Bombenjahre ein weiteres Opfer zu beklagen. Bei der Explosion einer Bombe in der Pfitscherjoch-Hütte am 23. Mai 1966 stirbt der 24-jährige Zollsoldat Bruno Bolognesi (im Bild) aus der Emilia-Romagna. Beim Öffnen der Tür werden 30 Kilogramm Sprengstoff gezündet, Bolognesi wird in Stücke gerissen. Das Schutzhaus auf 2.276 m Meereshöhe war, wie viele andere Schutzhütten im Grenzgebiet, im Zuge der Terrorbekämpfung als strategischer Stützpunkt vom italienischen Heer beschlagnahmt worden.

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© E. Casagrande

TITELGESCHICHTE

Nach dem Blutbad auf der Steinalm kommt es in Bozen zu einer Kundgebung, an der vorwiegend italienische Jugendliche teilnehmen.

Das Gericht geht zwar ausführlich auf die Alibis ein, verwirft sie dann aber zur Gänze als nicht glaubwürdig und erst mit großer Verspätung von der Verteidigung rekonstruiert. Der Einwand des Verteidigers, die Zeugen hätten ihre Aussage bereits einen Monat nach der Steinalm-Explosion vor der österreichischen Gendarmerie deponiert, wird für die Richter sogar zu einem starken Indiz gegen Kofler. Dies wäre nämlich noch vor Koflers Geständnis am 15. Oktober 1966 gewesen; Kofler hätte sich somit das Alibi praktisch vor seiner Fahrt nach Italien für den Fall der Fälle zurechtgelegt. In beiden Fällen schwer verständlich ist, warum Kofler das Alibi zunächst nicht erwähnt, nicht bei seiner Festnahme, nicht in den ersten Verhören und auch dann noch lange nicht, als er sein Geständnis zurückzieht. Nur vage deutet er allmählich an, dass er ein Alibi habe. Bis sein Verteidiger endlich eine Zeugenliste vorlegen kann, vergehen Monate. Noch im September 1966 – nach dem Blutbad auf der Steinalm und vor seiner Rückkehr nach Italien – wirkt Kofler zusammen mit Rainer, Larch und Klotz an einem Filmbeitrag für das belgische Fernsehen mit und verübt für die Aufnahmen eine demonstrative Sprengübung. Für Koflers Verteidiger Hermann Nicolussi-Leck ist es ein Zeichen, dass sein Mandant unmöglich für die Steinalm schuldig sein könne, weil er sich sonst nicht so aussetze

und danach noch nach Italien fahre, um einen Strafnachlass zu erhalten. Für die Anklage ist es nur der Beweis, wie in der Gruppe um Klotz jede Hemmung fallen gelassen wird. Auf die Frage, warum er sich überhaupt auf die Klotz-Gruppe eingelassen habe, sagt Kofler vor Gericht: „Perché sono scemo“ („Weil ich ein Trottel bin“). In einer detaillierten Auseinandersetzung mit Koflers ersten Geständnissen filtert das Gericht in zweiter Instanz Schritt für Schritt die von der Verteidigung aufgezeigten Widersprüche heraus, sodass am Ende die absolute Sicherheit überwiegt, dass Kofler die Wahrheit sagte, als er sich selbst sowie Rainer, Larch und Klotz des Anschlags beschuldigt hatte. DAS SZENARIO DER TATNACHT Das Szenario der Tatnacht laut Gerichtsurteil in zweiter Instanz: Die Mannschaft in der Steinalm-Kaserne steht im Sommer 1966 ständig unter Hochspannung, wiederholt werden von den in den Befreiungsausschuss Südtirol (BAS) eingeschleusten Agenten Pläne eines Überfalles auf die Kaserne gemeldet, zuletzt mit präzisen Hinweisen für die Nächte vom 28. und 29. August. Wieder aber ist nichts geschehen, die Mannschaft entspannt sich, nimmt die ständig angekündigte Gefahr nicht mehr ernst. Schon zuvor hatte es auf der Steinalm einen lockeren Umgang mit den Sicherheitsbestim-

mungen gegeben; so wird im Verlaufe des Prozesses offenkundig, dass der Lebensmittellieferant, ein gewisser Sebastiano Cavallin, nicht nur Proviant anliefert, sondern immer wieder auch Frauen aus dem Brennergebiet in die Kaserne mitbringt. Einige von ihnen, die ausgeforscht werden können, bestreiten, andere bestätigen, dass sie mit den Soldaten geschlafen hätten. Andere erklären, sie seien die „fidanzata“ von einem der Finanzer. Ebenso bestätigt sich, dass die Soldaten in ihrer freien Zeit auch über die Grenze nach Österreich gingen, um sich in einem Gasthof von einschlägigem Ruf mit Frauen zu vergnügen. Der Wachdienst wird als lückenhaft beschrieben. Mit 31. August übergibt Oberleutnant Petrucci, der bis dahin selbst Wache geschoben hat, das Kommando auf der Steinalm an Leutnant Pierotti. Am 6. September verlässt auch dieser die Steinalm-Kaserne, und da der nächsthöchste Offizier, Brigadier Giovanni Nieddu, auf Urlaub ist, geht das Kommando an Vizebrigadier Herbert Volgger über, der vom Gericht als pflichtbewusst und verlässlich beschrieben wird. Der über Wochen ausgehaltene Druck aber habe womöglich die ganze Mannschaft psychologisch in einen Zustand der Erleichterung und damit auch der Sorglosigkeit getrieben. Nach der Rekonstruktion des Gerichts hat Jörg Klotz die Gunst des Augenblicks genutzt. Laut Kofler war der ursprüngliche Plan jener eines Feuerüberfalls mit der Verminung des Weges zur Kaserne. Kofler zitiert aus Besprechungen in der Innsbrucker Templstraße, dass man nun auch Tote provozieren müsse, wenn die Anschläge Wirkung haben sollen. Angesichts der nur lückenhaft bewachten Kaserne habe Klotz aber umgeplant und den Sprengstoff so nahe wie möglich an die Kaserne heranbringen wollen. Er schafft es bis zur Tür, findet diese offen, hört die Soldaten lärmen – und wagt das Unmögliche. Die abenteuerlich klingende Version entspricht für das Gericht der


TITELGESCHICHTE

SCHULDIG IN ZWEITER INSTANZ Kann es sich auf der Steinalm so zugetragen haben? Das Mailänder Gericht hat in zweiter Instanz keinen Zweifel: Es entscheidet auf einen Schuldspruch. Gegen Klotz muss das Verfahren eingestellt werden, weil er im Laufe der Verhandlung gestorben ist; Larch wird zu 28 Jahren verurteilt, Rainer und Kofler zu 23 Jahren und sechs Monaten. Vor der Hofkirche in Innsbruck tritt Richard Kofler einen neuntägigen Hungerstreik an, um gegen das italienische Urteil zu protestieren – aber er ist wenigstens in Freiheit. Ein Detail, an dem sich laut Gericht die Wahrheit des ersten Geständnisses von Richard Kofler zeigt, ist die Bresche im Zaun; in der ganzen Untersuchungsphase war nämlich gerätselt worden, wie Klotz durch den Drahtverhau gekommen sei, wenn er nicht die gut einsehbare Gittertür benutzt hat; erst bei einem späteren Lokalaugenschein – nach den Einvernahmen Koflers – wird die in den Zaun geschnittene Bresche gefunden. Das Dilemma der Sprengstoffgutachten versucht das Gericht dadurch zu klären, indem es ein Experiment durchführen lässt. Auf dem Schießstand- und Sprenggelände Santa Severa bei Rom wird ansatzweise ein Mauerwerk wie auf der Steinalm nachgebaut und durch Zündung einer Kiste mit 64 Dynamitstäben gesprengt. Das Ergebnis zeigt sich als für die Wahrheitsfindung unbrauchbar: Zwar sind die Schäden mit jenen auf der Steinalm nicht vergleichbar, der Sprengkrater ist nur ein Zehntel so groß wie auf der Steinalm. Der Gutachter der Verteidigung führt dagegen an, dass der Boden

Maschinengewehr im Büro hingewiesen wird, dessen Entschärfung Volgger übernehmen will. Die Verteidigung vermutet, dass bei der Überprüfung des Gewehrs der fatale Schuss losSterbebild von Herbert Volgger aus St. Jakob in Pfitsch, eines der Opfer auf der Steinalm gegangen sein könnte. Das Gericht auf der Steinalm ganz anders be- kommt zu einem anderen Schluss; schaffen und in Santa Severa nur es verwirft die Möglichkeit eines ein Teil des Gebäudes rekonstru- fatalen Treffers allein schon aus iert worden sei, nicht die gesam- dem Grund, dass Volgger nie so te Hütte. Das Gericht räumt die- leichtsinnig gewesen wäre, ein se Schwächen des Experiments Maschinengewehr auf eine Handein, hält aber – auch aufgrund granatenkiste zu richten. Es hält eines Supergutachtens – an der an der Version Koflers fest, dass Überzeugung fest, dass auf der Jörg Klotz eine Sprengladung mit Steinalm die Handgranaten allein Zeitzünder hinterlegt habe. Dafür nicht in der Lage gewesen seien, fehlt aber laut Massak das wichdie verursachte Verwüstung anzu- tigste Beweisstück: Auch bei einer richten. noch so starken Explosion müssEin wichtiges Detail aus dem Ex- ten zumindest winzige Teile eiperiment von Santa Severa ist für ner solchen Zünduhr aufgefunden die Anklage der Umstand, dass werden, wenn sonst nirgends, die Handgranaten bei der Explosi- dann möglicherweise im Körper on zu feinen Splittern zerfallen sei- Volggers. Eine Exhumierung und en, während Herbert Volgger von neuerliche Obduktion der Leiche größeren Metalltrümmern verletzt lehnt das Gericht aber schon in worden sei, was das Gericht auf erster Instanz ab. Dass am Tatort eine Sprengladung schließen lässt. keine Spuren einer Zünduhr geEine schwierige Frage ist, wie es funden werden, erklärt es sich so: zur Zündung der Sprengladung „Allein die Fotos vom Tatort belegekommen ist, und zwar sowohl gen, dass das Auffinden von Teiim Falle einer „Fremdladung“ als len einer Uhr ein reines Glück geauch im Falle einer ausschließli- wesen wäre, vergleichbar dem chen Explosion der Handgrana- Glück, eine Nadel im Heuhaufen ten. Alois Massak argumentiert zu finden. Es genügt, daran zu erin seinem Gutachten damit, dass innern, dass das Gitterfenster 18 ein versehentlicher oder leichtsin- Meter weit vom Haus entfernt in niger Schuss in die Handgranaten- der Wiese gefunden wurde.“ kiste diese zur Explosion gebracht haben könnte. Tatsächlich findet KEIN GRUND FÜR ZWEIFEL sich unter dem Schutt eine abge- So sieht das Gericht keinen Grund, schossene Patronenhülse für ein an der Aussage von Richard KofMaschinengewehr vom Typ BAR. ler zu zweifeln. Die UnglücksverUnd es bestätigt sich, dass am sion wird abgelehnt, die – 1976 Morgen der Explosion Vizebriga- erstmals aktuell werdende – Mögdier Volgger von einem Kommi- lichkeit eines Vorspiels der „Stralitonen auf ein scharf geladenes tegie der Spannung“ als absurde

© schwemberger.at

erwiesenen Dreistigkeit des Jörg Klotz, der – als er etwa bei seinem Marsch durchs Passeiertal in eine Falle gelockt wurde – die Soldaten dadurch verblüffen konnte, dass er sie laut anschrie und im nächsten Moment in Deckung ging.

„fantapolitica“ zurückgewiesen. Richard Kofler wird, weil er sein Geständnis mit den Foltermethoden der Ermittler begründet, auch noch wegen Verleumdung verurteilt. Einig sind sich Gericht und Verteidigung nur darin, dass es unglaublicher Umstände bedurfte, um die Explosion auszulösen. Und während das Gericht von einem mörderischen Anschlag spricht, anerkennt die Verteidigung, dass Herbert Volgger, Franco Petrucci und Martino Cossu auf jeden Fall „im Dienst am Vaterland“ gestorben sind. In Sterzing beteiligt sich eine große betroffene Menschenmenge an der Beerdigung von Herbert Volgger, des Südtiroler Todesopfers auf der Steinalm. E

ZUM AUTOR

Hans Karl Peterlini, geboren 1961 in Bozen, lebt in Bozen und Klagenfurt. Der langjährige Chefredakteur kultur- und gesellschaftspolitisch engagierter Medien („ff“, „südtirol profil“, „24h“) veröffentlicht zahlreiche Publikationen, u. a. „Bomben aus zweiter Hand“ (1992), „Wir Kinder der Südtirol-Autonomie“ (2003), die Biographien von Silvius Magnago und Hans Dietl (2007), „Freiheitskämpfer auf der Couch“ (2010) und „Feuernacht. Südtirols Bombenjahre“ (2011). 2014 habilitiert er im Fach Bildungswissenschaften und Lernforschung an der Universität Innsbruck. Seitdem ist er als Professor für Erziehungswissenschaft und Interkulturelle Bildung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt tätig. Erker 11 I 16

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GESELLSCHAFT

Ein Mahnmal für Afrika Enthüllung einer Gedenktafel für Missionar Alois Haller aus Telfes

von Max Haller

Als Missionar zog Alois Haller aus Untertelfes (1820 – 1854) im Jahr 1853 nach Zentralafrika, bereits ein Jahr später verstarb er dort im Alter von 34 Jahren. Vor kurzem wurde an der Pfarrkirche zum hl. Nikolaus in Untertelfes eine Gedenktafel in Erinnerung an den außergewöhnlichen Priester enthüllt. Alois Haller wurde am 7. Juni 1820 am Freihof am Telferweg in der Pfarrgemeinde Telfes geboren. Seine Eltern waren Franz Haller und Maria geb. Frei; letztere verstarb 1835, der Vater 1847. Für beide gab es bis vor kurzem noch ein kleines Grabdenkmal am Friedhof in Untertelfes. Nach dem Besuch der Trivialschule in Telfes kam Haller 1832 in die Kreishauptschule nach Brixen, wo er sich auf das Gymnasium daselbst vorbereitete. Dieses setzte er später in Bozen und Trient fort. Er wird als sehr fleißiger, freundlicher und den Mitschülern gegenüber immer hilfsbereiter Student beschrieben, der auch in den Ferien viel las und lernte, aber trotzdem gerne manchen Vergnügungen, wie dem Schnupfen von Tabak und vor allem der Jagd, nachging. Seine Lebenseinstellung änderte sich jedoch vollkommen, als er sich nach langem Ringen dazu entschied, Priester zu werden. Von nun ab kleidete er sich nur mehr dunkel, konzentrierte sich auf Lernen und Beten und verzichtete auf Vergnügungen jeglicher Art. 1843 begann er in Trient das Theologiestudium, das er 1845 im Priesterseminar Brixen abschloss. Neben seinem Studium wirkte er in Trient als Hauslehrer beim Grafen Ciani, wo sich bereits seine Liebe zu Kin-

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Angehörige der Familie Haller vor der Pfarrkirche in Untertelfes. Die Gedenktafel (kl. Bild) erinnert an Missionar Alois Haller.

dern zeigte. Am 27. Juli 1845 wurde er von Fürstbischof Bernard in Brixen zum Priester geweiht, am 10. August desselben Jahres feierte er in der Pfarrkirche zum hl. Nikolaus in Untertelfes seine Primiz. Sein Vater konnte diese noch miterleben, die Mutter war schon zehn Jahre vorher gestorben. VON AUSSERORDENTLICHER FRÖMMIGKEIT Anschließend wirkte Haller als Kooperator an zahlreichen Pfarreien der Diözese Brixen, so in Rodeneck (1845), Mareit (1846 – 1847), Volders im Unterinntal (1847 – 1850), Telfes im Stubaital (1850), Uderns im Zillertal (1850 – 1851) und Lermoos (1851). In zahlreichen Briefen von Mitbrüdern wird immer wieder auf die außerordentliche Frömmigkeit von Haller hingewiesen. So schlief er meist nur sechs Stunden, stand sehr früh auf, betete während des ganzen Tages immer wieder, ging mehrmals pro Jahr zu Exerzitien zu den Jesuiten nach Innsbruck, las sehr viel (vor allem theologische Schriften) und legte keinerlei Wert auf Essen, Trinken und Kleidung. Er zeigte unendliche Geduld gegenüber allen, war sehr wohltätig und liebte vor

allem den Unterricht mit Kindern. Widrigkeiten, ja selbst ernsthafte Erkrankungen – so 1842/43 ein schweres Brust- oder Magenleiden – konnten seinen Gleichmut nicht erschüttern. Sein Gottesdienst und seine Predigten verliefen allerdings nicht immer zur Zufriedenheit der Gläubigen, weil er dabei sehr langsam und bedächtig war und keine laute Stimme hatte. Viele sagten und schrieben aber schon zu dieser Zeit, er sei ein Heiliger. Haller hatte sich schon länger mit dem Gedanken getragen, als Missionar nach Afrika zu gehen. So kam es wie gerufen, dass 1852/53 unter der Patronanz des österreichischen Kaisers und dem Protektorat des Fürsterzbischofs Schwarzenberg von Prag der „Marien-Verein zur katholischen Mission von Central-Afrika“ gegründet und von Papst Pius IX. genehmigt wurde. Dieser Verein versuchte, auch in Tirol Priester für die Missionierung von Zentralafrika, etwa der Region des heutigen Sudan, zu gewinnen. 1851 kam der apostolische Provikar Ignaz Knoblechner, der zum zweiten Leiter dieser Mission bestellt worden war, nach Brixen, um auch dort für den Verein zu werben. 1853 wurde Alois Hal-

ler kontaktiert und nach reiflicher Überlegung schloss er sich dieser Mission an. IM DIENST DER MISSION Am 25. August 1853 reiste er von Brixen über Verona nach Venedig und Triest, von wo aus zwei Tage später der Dampfer „Calcutta“ ihn und seine vier neuen geistlichen Mitbrüder sowie einen Lehrer (dieser war auch Musiker und Typograph) und sieben Handwerker nach Alexandria in Ägypten brachte, das man am 1. September erreichte. Von hier aus fuhr die große Expedition mit drei eigens angekauften Schiffen bis Kairo, weiter mit einem zusätzlichen Schiff den Nil hinauf bis Assuan, dem ersten Nilkatarakt, den gewöhnliche Schiffe nicht überwinden können. Dabei waren mehrmals Gefahren – u. a. durch Stürme – zu überwinden. Von hier aus ging es dann wieder über den Nil weiter, ab Korosko dann in einer großen Karawane von 300 Kamelen und sehr viel Fracht (einschließlich Waffen) durch die nubische Wüste bis Khartum, wo sie am 26. Dezember 1853 eintrafen. Die Karawane, in der die Priester hoch zu Ka-


GESELLSCHAFT mel und mit weißen arabischen Umhängen bekleidet ritten, zog oft unter Trompetenklang und Gesang in die Dörfer ein, was auf die Eingeborenen einen gewaltigen Eindruck machte. In Khartum, damals noch einer der Hauptorte des afrikanischen Sklavenhandels, hatten die Missionare den Sklavenhändlern Buben abgekauft, diese in der Missionsstation unterrichtet und später auch getauft. Sie weiter zu unterrichten und zu beaufsichtigen wurde die Hauptaufgabe von Alois Haller. In Khartum herrschten äußerst unwirtliche Bedingungen, u. a. sengende Hitze, Staub, verschmutztes Trinkwasser, ungesunde Ernährung und ansteckende Tropenkrankheiten. Der österreichische Missionsverein hatte die Missionare darauf viel zu wenig vorbereitet. Dies geschah erst später, als der italienische Missionar Daniel Comboni in den 1870er Jahren die Afrika-Mission erneuerte und auf solidere organisatorische Beine stellte. So hatten alle Priester unter starken Beschwerden zu leiden und einige starben schon sehr

Max Haller mit seinen Söhnen Reinhard und Florian bei einem Besuch in der Missionsstation in Khartum im Dezember 2007

bald. Haller schrieb in dieser Zeit nur zwei Briefe nach Tirol, in denen er sich in keiner Weise über diese Mühsal beklagte, sondern ausschließlich über seine geistliche Tätigkeit berichtete. Schon im Juni 1854 erfassten auch ihn hohes Fieber und so starke Beschwerden, dass er nicht einmal mehr schwitzen konnte; innerhalb kürzester Zeit verstarb er am 10. Juni 1854 im Alter von 34 Jahren. EIN „MUSTER EINES PRIESTERS“ Sein Mitbruder Josef Gostner aus Völs am Schlern schrieb über Hallers

letzte Tage: „Allein dieses Muster eines Priesters, dieses Vorbild eines jeden Missionärs, dieses hellglänzende Licht unserer heiligen Kirche darf nicht unter dem Scheffel verborgen werden, sondern leuchten soll es, damit es die Menschen sehen und Gott preisen und sein herrliches Beispiel nachahmen ... Mit welchem Fleiße er den Knaben die Wahrheit unserer heil. Religion einprägte, lässt sich nicht beschreiben. Man sah ihn kaum ein Mal anders beschäftigt außer der Schule, als mit Brevierbethen oder in der Mitte zwischen seinen kleinen Schwarzen ... bei der heil. Mess dienen

u.dgl. Seine Demuth und Geduld waren so fest gegründet, dass sich keiner von uns erinnern kann, ein Wort oder sonst eine Aeußerung bei ihm wahrgenommen zu haben, die auch nur von Weitem nach Stolz oder Ungeduld roch; keine Unbild, kein Schmähwort war im Stande, seine Gemüthsruhe zu stören. Klagen hörte man ihn nie. Als der Engel des Todes unsere Mission ein über das andere Mal heimsuchte, so sagte er öfter: ‚Alles, was Gott tuth, ist wohlgetan.’ Nicht nur die Knaben und wir hielten ihn für einen eigentlichen Heiligen ..., sondern auch die Mohamedaner, die ihn öfters sahen, nannten ihn nicht anders als Al-Kodesch (den Heiligen).“ Bereits ein Jahr nach seinem Ableben verfasste der Neustifter Chorherr Johann C. Mitterrutzner eine 72 Seiten umfassende Biographie über Alois Haller. Darin zitierte er mündliche und schriftliche Berichte von persönlichen Freunden, Bekannten und Kollegen aus allen Stationen, an denen er sein Studium absolviert und als Kooperator gewirkt hatte. Darüber hinaus greift er auch zahlreiche Briefe auf.

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Die Missionsstation in Khartum im Jahr 2007

Die Biographie kann daher als authentischer Lebensbericht angesehen werden. Allein die Tatsache, dass bereits so kurz nach seinem

Max Haller in Khartum

Tod eine Biographie über ihn erschien, belegt, dass es sich um einen ganz besonderen Menschen gehandelt haben muss.

Am 23. Oktober wurde nun in Erinnerung an diesen außergewöhnlichen Priester und zugleich als Mahnmal für die soziale, politische

und wirtschaftliche Situation in Afrika an der Pfarrkirche zum hl. Nikolaus in Hallers Heimatort Untertelfes eine Gedenktafel enthüllt. E

„MEHR ALS NUR ENTWICKLUNGSHILFE“ Max Haller aus Telfes, 69, emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Graz, über den Missionar Alois Haller, seine eigene Tätigkeit in Afrika und die bitter notwendige Hilfe für den „Schwarzen Kontinent“

An vielen Kirchen gibt es Gedenktafeln für Priester, die dort gewirkt haben. Die Idee, eine solche auch für den Missionar Alois Haller aus Untertelfes an der dortigen Pfarrkirche anbringen zu lassen, kam mir schon während meiner Zeit als Gymnasiast in Brixen; damals war ich im Internat des Herz-Jesu-Missionshauses in Milland untergebracht, wo wir von Missionaren, die in Peru oder in Südafrika tätig waren, öfters interessante Berichte hörten. Dass auch in meiner eigenen Familie im 19. Jahrhundert ein Missionar nach Afrika gegangen war, erfuhr ich von meiner Mutter. In der Bibliothek der Theologischen Fakultät Trient fand ich später eine Biographie über ihn, die Johann C. Mitterrutzner bereits 1855 verfasst hatte. Die Lektüre war sehr spannend und zeigte mir, dass es sich bei Alois Haller um einen außerordentlichen Priester gehandelt haben muss; aufgrund der kurzen Lebenszeit, die ihm beschieden war, war er jedoch wenig bekannt. Da er auf die äußerst widrigen Lebensumstände in Khartum im heutigen Sudan (Zentralafrika) nur unzureichend vorbereitet worden war, verstarb er – wie die meisten seiner Mitbrüder – schon ein Jahr nach seiner Ankunft. Mein Interesse an Afrika führte mich dazu, mit meinen Söhnen Reinhard und Florian vom 16. Dezember 2007 bis zum 12. Jänner 2008 eine Reise durch Ägypten bis nach Khartum und weiter nach Äthiopien zu machen. In Khartum

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suchten wir auch die Missionsstation der Comboni-Missionare auf, die heute dort besteht. Dabei handelt es sich allerdings um eine Neugründung, da die erste Missionsstation, an der Haller gewirkt hatte, vom militanten Islamführer Muhammad Ahmad, genannt Mahdi, 1885 dem Erdboden gleichgemacht worden war. Die Priester in der Missionsstation bewirteten uns sehr freundlich und berichteten gerne von ihrer seelsorglichen Tätigkeit. HILFE FÜR AFRIKA Die Gedenktafel für Alois Haller soll an einen außergewöhnlichen Priester erinnern. Sie soll aber auch darauf aufmerksam machen, dass Afrika für Europa von allergrößter Bedeutung ist. Afrika ist nicht nur einer der ärmsten Kontinente der Welt, sondern auch der Erdteil mit dem stärksten Bevölkerungswachstum. Die Bevölkerungszahl wird von derzeit rund einer Milliarde in wenigen Jahrzehnten auf gut zwei Milliarden ansteigen. Es liegt daher im Interesse Europas, bei der Entwicklung von Afrika mitzuhelfen, um Massenemigration hintanzuhalten, aber auch um qualifizierte Arbeitskräfte für den alternden Kontinent Europa zu gewinnen. Da sich der Kontinent stark entwickelt, wird er in Zukunft einer der wichtigsten Absatzmärkte für Europa. Europa hat aber auch eine moralische Verpflichtung, Afrika bei seiner Entwicklung zu

unterstützen. Dass der Kontinent derart zurückgeblieben ist, hat sehr viel damit zu tun, dass er von den europäischen Kolonialmächten über Jahrhunderte extrem ausgebeutet wurde. Dabei wurden zwölf Millionen Afrikaner als Sklaven nach Amerika verkauft; im afrikanischen Landesinneren wurden diese meist von einheimischen räuberischen Stammesfürsten regelrecht gejagt und gefangen genommen, dann zusammengekettet an die Küste gebracht, von wo sie in Schiffsrümpfen zusammengepfercht nach Amerika verfrachtet wurden; dabei kamen Millionen von Menschen ums Leben. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Missionar Haller nach Khartum kam, gab es dort noch einen blühenden Sklavenhandel, obwohl er in anderen Teilen der Welt bereits verboten worden war. Hallers Missionsstation hat u. a. versklavte Kinder gekauft, erzogen und ausgebildet. Von 2009 bis 2011 habe ich selbst an der St. Augustine University von Tansania in Ostafrika unterrichtet. Eine Tätigkeit in Afrika ist nicht nur „Entwicklungshilfe“ für andere, sondern bereichert auch einen selbst sehr stark. Trotz ihrer bescheidenen Lebensverhältnisse sind die Afrikaner stets außerordentlich freundlich und fröhlich. Auch Reisen durch Afrika sind durch die Einzigartigkeit der Landschaft und der Tierwelt äußerst bereichernd und viel weniger gefährlich, als man vielfach glaubt.


AKTUELL

Fit für den Ernstfall

10.04 Uhr: Eine Minute lang ertönt ein auf- und abschwellender Heulton durch die Sirene bei der Berufsfeuerwehr in Bozen und zeitgleich von allen über 500 Sirenen in ganz Südtirol. Mit der Auslösung dieses Sirenensignals in der Landesnotrufzentrale beginnt der Zivilschutz-Probealarm, koordiniert vom stellvertretenden Leiter der Agentur für Bevölkerungsschutz und Direktor des Amtes für Zivilschutz Günther Walcher. Mitarbeiter in der Koordinationsstelle fragen in den neun Bezirkseinsatzzentralen nach, ob alle Sirenen funktioniert haben. Von der

Verkehrsmeldezentrale aus startet das Bevölkerungsinformationssystem über satellitenunterstützte Breitbandverbindungen: Im Fernsehen läuft mit weißen Buchstaben auf schwarzem Grund „Der Zivilschutz befindet sich in einer Übung. Weitere Informationen erfolgen über Rundfunk“. RAI Südtirol, RAS und 20 Privatradios erhalten die – in diesem Probefall – vorbereitete Meldung mit der Erklärung, was der eben ertönte Sirenenton bedeutet und welches Verhalten im Ernstfall darauf folgen sollte: das Aufsuchen eines schützenden Gebäudes, das Schließen von Fenstern und Türen, das Abschalten von Lüftungsanlagen und das Einholen von Informationen über Radio, Fernsehen oder im Bürgernetz. Kurz vor 10.30 Uhr ist die Übung abgeschlossen.

„Die Übung“, erklärt Amtsdirektor Walcher, „hat gut funktioniert, alle Sirenen wurden ausgelöst, die Laufschriften im

rung im Vorfeld gut informiert worden war. Der Zivilschutzalarm wird immer dann ausgelöst, wenn akute Ge-

Fernsehen und die Meldungen via Radio übertragen; auch die Push-Meldung des Zivilschutzes auf der Wetter-App wurde verschickt, ist aber teilweise mit Verzögerung eingetroffen.“ Anrufe in der Notrufzentrale gingen nur sehr wenige ein, da die Bevölke-

fahr für die Sicherheit der Bevölkerung besteht. Proben wie diese dienen dazu, die Bevölkerung mit der Bedeutung des Warnsignals vertraut zu machen und damit auf den Ernstfall vorzubereiten. Im Bild die Verkehrsmeldezentrale vor dem Zivilschutz-Probealarm.

© LPA/Agentur für Bevölkerunsgschutz/Matteo Vischi

„Alles gut gegangen“ hieß es am 13. Oktober nach dem Zivilschutz-Probealarm, der vom Zivilschutz-Turm an der Drususallee in Bozen hinaus ins Land ging.


GESELLSCHAFT

UNTER DIE GENOMMEN

Ein Segen für die Kranken RUDOLF PICHLER

Verfassungsreferendum: Wahl zwischen Stillstand oder Aufbruch? Der Kampf um das Ja oder Nein zur Verfassungsreform beim Referendum am 4. Dezember ist voll entbrannt. Die Töne werden rauer und unversöhnlicher. Inhalt und Tragweite der Reform sind längst Nebensache. Sämtliche Oppositionsparteien, einschließlich des linken Flügels des PD, wettern unisono gegen Regierungschef Renzi, der mit seiner Reform die Demokratie Italiens gefährde und alle Macht an sich reiße. Dass die Reform vom Parlament in zwei Abstimmungen mit absoluter Mehrheit genehmigt wurde, scheint vergessen. Verfassung und Wahlgesetz werden in einen Topf geworfen. Nicht das Wohl des Landes, sondern politisches Machtkalkül und persönliche Interessen haben den Vorrang. Der noch vor kurzem als „Verschrotter“ Italiens gefeierte Renzi mag mit seinem übersteigerten Ego, seiner Vollmundigkeit und seiner Arroganz bei vielen anecken, aber eines muss man ihm lassen: Er hat seit seinem Amtsantritt im Februar 2014 Schwung in die Politik und eine Reihe von beachtlichen Reformen auf den Weg gebracht. Man wirft ihm aber ununterbrochen Prügel in den Weg. Die Gefahr, dass dieses Land weiter dahindümpelt im tiefen Sumpf seiner schwerfälligen Bürokratie, seiner korrupten Politik, seiner gelähmten Justiz, seiner erdrückenden Steuerlasten, ist noch lange nicht gebannt. Wer sich mit der Verfassungsreform näher befasst (leider sind es nur wenige), muss einräumen, dass der Staat mit der Neugestaltung des Senats und mit der Abschaffung des perfekten Zweikammersystems schlanker, stabiler und effizienter wird. Den Regionen mit Normalstatut werden mit der Reform Zuständigkeiten genommen. Es waren aber gerade diese Regionen, welche die ihnen 2001 zugestandene konkurrierende Gesetzgebung kaum wahrgenommen haben. Wenn dies geschah, waren Kompetenzstreitigkeiten vor dem Verfassungsgericht vorprogrammiert. Italien verfügt zwar über viele regionale Identitäten, eine föderalistische Tradition auf Länderebene geht ihm jedoch ab. Die freiheitliche demokratische Grundordnung wird von der Reform nicht tangiert. An der Reform scheiden sich auch in Südtirol die Geister. Die umstrittene „Schutzklausel“ sichert die Autonomie Südtirols (und des Trentino) wohl hinreichend ab. Sie gilt allerdings – und das wird gerne verschwiegen – nicht allein für Südtirol, sondern für alle fünf Regionen mit Sonderstatut, also auch für Regionen, denen man den Sonderstatus eigentlich nehmen möchte. Doch ohne dieses Zugeständnis hätte die Reform zumindest im Senat keine Mehrheit gefunden. Die Reform ist sicher nicht das Optimum. Sollte sie scheitern, scheinen die Folgen jedoch unabsehbar, sogar ein Ausscheiden Italiens aus der EU steht dann im Raum. Aber auch hier teilen sich die Meinungen. Am 4. Dezember entscheidet endlich der Souverän, das Volk.

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von Luis Palla Seit 1950 wurden alte Menschen im Schloss Moos in Wiesen von Ordensfrauen der Barmherzigen Schwestern betreut. In Kürze verlassen sie unerwartet das Altersheim und kehren in ihr Mutterhaus in Gratsch bei Meran zurück. Besonders Oberin Sabina (Maria) Forer verrichtete in 45 Jahren einen segensreichen Dienst an alten, kranken und gebrechlichen Menschen. Maria Forer erblickte am 2. Dezember 1936 auf Lerchegge oberhalb von Mühlwald als zwölftes von 13 Kindern das Licht der Welt. Um den Bergbauernhof auf 1.600 m zu Fuß zu erreichen, brauchte man 1,5 Stunden. Maria, später allgemein nur Moidl genannt, erfuhr eine streng katholische Erziehung. Schon früh musste sie auf dem kleinen Berghof bei den verschiedenen Arbeiten im Haus und auf den steilen Feldern mithelfen. Von ihren tief religiösen Eltern lernte Moidl ein starkes Gottvertrauen, Hilfsbereitschaft, Arbeitseifer, Durchhaltevermögen, Verantwortungsbewusstsein und Sparsamkeit. Dankbarkeit und Anspruchslosigkeit lebten ihr die Eltern ebenfalls vor. Sie unterstützte nach Kräften die Mutter, zu der sie ein besonders herzliches Verhältnis hatte, als arbeitsfreudige Bauerndirn. Ihr ältester Bruder Lois musste mitten im Zweiten Weltkrieg einrücken und fiel im Alter von 19 Jahren im August 1943 in der Toskana. Ein paar Monate vorher war Schwester Anna auf die Welt gekommen. Leben und Tod standen

sich also in der Bergbauernfamilie ganz nahe. Die Lerchegge-Moidl verließ 1960 das Mühlwaldertal, um sich im Altenheim Untermais eigenes Geld zu verdienen. Das aufkommende Heimweh milderte die anstrengende Arbeit mit alten und kranken Menschen, die ihr viel Freude und Genugtuung bereitete. Mit 26 Jahren begann für die fromme Mühlwalderin als Ordensmitglied der Barmherzigen Schwestern mit dem Ordensnamen Sabina ein wichtiger Lebensabschnitt. Von nun an sah sie ihre Aufgabe darin, kranken und notleidenden Menschen wirksam beizustehen. Um das nötige Rüstzeug als Altenpflegerin zu erhalten, besuchte sie einen dreijährigen Kurs und bildete sich in Brixen auch theologisch weiter. Im Brixner Hartmannsheim arbeitete sie drei Jahre lang als Altenpflegerin. Die Berufung als Schwester Oberin ins Altenheim Schloss Moos erfolgte 1971. Dort konnte sich ihr warmherziges und gütiges Wesen im Umgang mit vielen alten und kranken Menschen so richtig entfalten, so dass die Heiminsassen zu Recht in ihr den guten Geist des Hauses sahen. Im Schloss Moos wartete eine Menge Arbeit auf die neue Schwester Oberin. Es galt, mit beschränkten Mitteln 89 Personen im Heim zu versorgen. Vier geistliche Schwestern und eine Angestellte standen ihr hilfreich zur Seite. Zum Glück konnten mehrere rüstige Heiminsassen zur Mitarbeit herangezogen werden. Gegenseitige Hilfe wurde groß geschrieben. Mit Liebe und Dankbarkeit pflegte sie hier auch ihre alten Eltern Alois und Johanna bis zu deren Tod 1975 und 1979. Unter ihrer Leitung waren Adam


Pircher aus Flains und Thomas Forer aus Mühlwald, einer ihrer Brüder, als Hausmeister tätig. Beide setzten ihre handwerklichen Fähigkeiten immer wieder zum Nutzen des Heimes ein. Eine längst fällige Renovierung des Altenheimes stand 1989 an. Da damals kein Kran zur Verfügung stand, musste mit Muskelkraft hart gearbeitet werden. Ihre Brüder Thomas und Seppl halfen dabei fleißig mit. Im geräumigen Dachgeschoss konnten neue Zimmer errichtet werden. Wegen der gesetzlichen Bestimmungen musste die Bettenanzahl in den großen Schlafsälen von elf auf maximal drei reduziert werden. Demzufolge musste die Zahl der Betreuten fast halbiert werden. Ein neuer Brennofen sorgte für mehr Wärme und eine große Waschmaschine erleichterte die Arbeit. Der Einbau von Bädern und die Renovierung des Speisesaales machten das Heimleben angenehmer und behaglicher. Heute leben im Altenheim 48 betreute Menschen, die von 54 Personen fachkundig und liebevoll umsorgt werden. Mit 50 Jahren machte die Ordensfrau Sabina den Führerschein. Vorher dienten ein Fahrrad und ein Motorrad für mehr Beweglichkeit. Zu den Verwalterinnen pflegte sie stets ein gutes Verhältnis, wobei sie die harmonische Zusammenarbeit mit Johanna Hofer Unterhuber aus Vintl besonders lobend hervorhebt. Viel Freude erlebte die Oberin,

wenn verschiedene Gruppen mit frohen Liedern, flotten Musikstücken und lustigen Theaterstücken für Abwechslung sorgten. Oftmals wünschte sie sich mehr Zeit, um sich besser um die Schwerkranken und Sterbenden kümmern zu können. Bei so manchen psychischen und physischen Belastungen half ein stilles Gebet in der Schlosskapelle im dritten Stock, denn der Herrgott habe sie noch nie im Stich gelassen, wenn es auch mitunter große Geldsorgen und andere Probleme gab. Sabina Forer hat nunmehr seit 45 Jahren als Oberin im Altenheim Schloss Moos das Gebot der Nächstenliebe in die Tat umgesetzt. Für ihr segensreiches Wirken im Umgang mit vielen alten, kränklichen und gebrechlichen Menschen gebührt ihr Dank und Anerkennung. Eine offizielle Ehrung erfuhr sie – wie zwei Mitschwestern – durch die Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Tirol. Demnächst kehren die Ordensfrauen ins Mutterhaus in Gratsch bei Meran zurück. Die betreuten Personen im Heim sowie das Verwaltungs- und Dienstpersonal bedauern diesen Schritt, denn dadurch entsteht gerade im Glaubensleben des Heimes eine große Lücke. Mögen die Ordensfrauen nach dem unerwarteten Umzug nach Meran noch eine gute und schöne Zeit erleben. Auch die Dorfbevölkerung von Wiesen wird sie in dankbarer Erinnerung behalten. Erker 11 I 16

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WISSENSCHAFT

„Das Universum bleibt ein Rätsel“ David Gruber, Astronom mit Wipptaler Wurzeln, über die Errungenschaften der Raumfahrt, Weltraumschrott und die große Frage des Menschen: Sind wir die einzigen Lebewesen im Weltall? Erker: Herr Gruber, welches ist für Sie astronomisch gesehen der wichtigste Tag im Jahr? David Gruber: Gute Frage. Ich finde jeden Tag spannend, vor allem wenn es einen Wechsel der Jahreszeiten oder eine Tag- und Nachtgleiche gibt. Am liebsten betrachte ich Planeten am Abendhimmel, egal ob im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter. Der Nachthimmel sieht jedesmal anders aus. Am Himmel einen Stern von einem Planeten zu unterscheiden, ist für einen Laien nicht einfach. Es gibt Tricks, die man sich zu Nutze machen kann. Ein Planet funkelt kaum oder gar nicht und ist eine ruhige konstante Lichtquelle. Schaut man in den Himmel und ein Stern flackert nicht,

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hat man einen Planeten gefunden. Die Venus ist neben dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel. Mars hat eine leicht rötliche Farbe. Es gibt auch

Sternenkarten oder Computerprogramme, über die man Planeten am Himmel erkennen kann. Auf Fotos sind die Planeten farbenfroh. Durchs Fern-

ZUR PERSON David Gruber, 31, in Bozen geboren und aufgewachsen, hat in Wien Astronomie studiert, in München Gammablitze, die energiereichsten Explosionen im Universum, erforscht und sich auf Wissenschaftskommunikation spezialisiert. Seit Juli 2013 arbeitet er im Planetarium Südtirol in Gummer, wo das Weltall in 3D künstlich dargestellt wird und Besucher wie in einem Raumschiff um die Erde und zu fremden Welten führt. Sein Vater Eduard ist in Pfitsch geboren. Den Sommer verbrachte David als Kind oft bei seiner Oma in Kematen. Auch heute noch besucht er mit seiner Familie regelmäßig seine Verwandten in Wiesen, Sterzing und Kematen.

rohr sieht man sie nur in Schwarzweiß. Das ist für die meisten Menschen natürlich sehr enttäuschend, weil sie in einer Sternwarte mit einer großen Erwartungshaltung durchs Fernrohr schauen. Farbige Aufnahmen des Alls sind oft nach monatelanger Belichtungszeit und Bildbearbeitung entstanden. Leider ist das menschliche Auge keine Fotokamera. Evolutionsbedingt sieht es nachts keine Farben, sondern versucht, Helligkeiten zu unterscheiden. Für einen Urmenschen war die Farbe des Löwen, der ihn attackiert, irrelevant. Wichtig war nur sehen zu können, ob im Dunkeln irgendwo ein Löwe lauert. Wenn wir durchs Teleskop schauen, sehen wir oft nur einen nebligen Fleck. Andererseits muss einem bewusst sein, dass man gerade ein Objekt sehen kann, das Millionen Lichtjahre entfernt ist. Wer in den Himmel blickt, schaut also in die Vergangenheit. Genau. Das Weltall ist die größ-


te Zeitmaschine – die einzige, die es gibt. Alles, was wir am Himmel sehen, ist längst passé. Das Licht, das von den Sternen zu uns kommt, war Dutzende, Hunderte oder Tausende von Jahren unterwegs. Wer nach oben schaut, sieht nicht den Stern, wie er jetzt aussieht, sondern wie er zum Zeitpunkt des Aussendens des Lichts vor vielen Jahren war. Das am weitesten entfernte Objekt, das der Mensch mit bloßem Auge sehen kann, ist der Andromedanebel, eine Galaxie. Sie ist 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Wir sehen, wie die Galaxie vor 2,5 Millionen Jahren ausgesehen hat – damals gab es noch nicht einmal Menschen auf der Erde. Angenommen, in der Andromeda gäbe es Außerirdische und wir senden ihnen ein „Hallo, wie geht’s?“, die Nachricht würde nach 2,5 Millionen Jahren bei ihnen ankommen. Auf eine sofortige Antwort müssten wir genauso lang warten. Eine Echtzeit-Kommunikation wie What’s App wird im Weltall sicher nie funktionieren. Glauben Sie an menschliches Leben außerhalb unseres Planeten? Die Bausteine des Lebens – Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff – sind im Universum haufenweise vertreten. Wir wissen, dass unsere Sonne nicht der einzige Stern ist, der von Planeten umkreist wird. Wir kennen mittlerweile 3.500 Planeten. Es scheint mir sehr unwahrscheinlich, dass wir die Einzigen in der Milchstraße oder im Universum sind. Ob es da draußen auch intelligentes Leben gibt, das Interesse hätte, in irgendeiner Art mit uns zu kommunizieren, ist eine andere Frage. Aber es ist durchaus möglich, dass es einfachste Lebensformen gibt wie Bakterien oder Tiere wie Algen oder Quallen. Gefunden hat sie noch keiner. Im Laufe der nächsten 20 bis 30 Jahre werden Sonden prüfen, ob es auf einem der Jupitermonde flüssiges Wasser gibt.

Wenn ja, lässt sich hoffen, dass sich dort auch Leben entwickelt hat. Der Jupitermond heißt übrigens Europa, wie unser Kontinent. Urlaub im Weltall oder Müll auf Planeten lagern. Utopie oder Zukunftsalltag? Eine Schauspielerin hätte vor einiger Zeit zur Raumstation ISS fliegen sollen, aber im großen Stil wird unsere Generation wohl keine Weltraumtouristen mehr erleben. Wenn überhaupt werden ausgebildete Astronauten vielleicht einmal zum Mars fliegen. Mehrere private Firmen möchten Fahrten zur Weltraumgrenze ermöglichen. Für einen Ottonormalverbraucher wäre das aber nie leistbar. Es sind noch viele Hürden zu überwinden – auch weil uns die Technologie und die Ausbildung fehlen. Neue Theorien werfen alte immer wieder über den Haufen. In der Wissenschaft gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur „mehr oder weniger richtig“. Hauptaufgabe eines Wissenschaftlers ist es, durch Beobachtungen und Experimente seine eigene Theorie zu brechen. Schafft das über lange Zeit niemand, kann man davon ausgehen, dass die Theorie wahrscheinlich richtig ist. Das ist die große Stärke der Wissenschaft: Sie geht nicht dogmatisch vor, sondern sucht Theorien, die „richtiger“ sind als die bestehenden. Hat der Mond Einfluss auf den Menschen? Der Mond ist das eindrucksvollste Gestirn am Nachthimmel. Über ihn machen sich die Menschen schon seit Jahrtausenden Gedanken. Ich kann das auch verstehen. Aus wissenschaftlicher Sicht sind jedoch nur zwei Dinge gesichert: Der Mond verursacht die Gezeiten Ebbe und Flut und einige Tiere passen ihr Jagdverhalten an die Mondhelligkeit an. Dem Volksglauben zufolge sollen bei Vollmond mehr Kinder geboren werden. Jemand hat sich die Mühe gemacht, in Krankenhäusern Frankreichs alle Geburtsstatistiken zwischen Erker 11 I 16

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WISSENSCHAFT

Astronom David Gruber: „Es scheint mir sehr unwahrscheinlich, dass wir die Einzigen in der Milchstraße oder im Universum sind.“

1770 und 1950 zu überprüfen. Mit dem Ergebnis: Bei Vollmond gab es genauso viele Geburten wie bei Neumond. In Österreich wurden zwei Millionen Schlaftagebücher im Zeitraum von 30 Jahren ausgewertet, um zu prüfen, ob Menschen bei Vollmond schlechter schlafen. Das Ergebnis zeigte, dass Menschen bei Vollmond sogar eher besser schlafen. Mondglaube kann unterhaltsam sein, in manchen Fällen aber auch gefährlich werden. Es kursieren Gerüchte, dass Operationen nur bei abnehmendem Mond durchgeführt werden sollten. Dass Wunden bei abnehmendem oder bei zunehmendem Mond schneller heilen, konnten Untersuchungen bislang aber nicht bestätigen. Ein Südtiroler Radiosender hat einmal darauf hingewiesen, aufgrund der derzeitigen Mondphase auf die Dosierung der

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Medikamente zu achten. Nimmt jemand, der zwei Pillen braucht, nur eine, kann das unter Umständen lebensgefährlich sein. Wie steht die Astronomie zur Astrologie? Astrologie ist eine Gestirnreligion. Wenn der Geburtszeitpunkt allein den Charakter oder das Schicksal eines Menschen bestimmt, finde ich das fast schon diskriminierend. Für meinen Geburtszeitpunkt kann ich nichts, genauso wenig für mein Geschlecht, meine Hautfarbe oder meine kulturelle Zugehörigkeit. Die Wissenschaft hat untersucht, ob Menschen, die zum exakt gleichen Zeitpunkt geboren worden sind, also das identische Horoskop haben, identische Persönlichkeiten sind. Ihre Charaktere und Schicksale waren jedoch komplett verschieden. Die Raumfahrt ist ein Wettlauf der Nationen. Wer hat zur-

zeit in der Forschung die Nase vorn? Im Moment wird die Raumfahrt von den Amerikanern bestimmt, weil sie aufgrund ihrer langen Tradition mehr Erfahrung haben als andere Länder. Astronauten ins Weltall zu fliegen, schafft zurzeit aber nur Russland. Den Europäern ist es hingegen zum ersten Mal in der Raumfahrtgeschichte gelungen, ein Landegerät auf einem Kometen abzusetzen. Aufstrebende Länder sind China und Indien. Die Chinesen haben ein Landegerät auf dem Mond abgesetzt und die Inder haben eine Sonde zum Mars geschickt, mit billigsten Mitteln, aber es hat funktioniert. Die Raumfahrt ist sehr teuer, deshalb sind Nationen immer öfter gezwungen, international eng zusammenzuarbeiten. Wie viele Satelliten schwirren im Weltall herum? Berücksichtigt man auch die nichtfunktionierenden, befinden sich ungefähr 4.000 Satelliten in der Erdumlaufbahn. Man spricht bereits von „space junk“, von Weltraumschrott. Defekte Satelliten, vor allem der älteren Generation, bringt man nicht mehr auf die Erde herunter. So bleiben sie oben und verstopfen die Umlaufbahn für neue Satelliten. Zwischen Kommunikations-, Wetter-, GPS-Fernerkundungs- und Militärsatelliten ist mittlerweile alles Mögliche in der Erdumlaufbahn. Es gibt Pläne, ausgediente Satelliten zu entsorgen, umgesetzt hat man sie aber noch nicht. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass einem ein solches Teil auf den Kopf fliegt? Zum Glück sehr gering. Jeden Tag landen insgesamt 600.000 kg kleiner Felsblöcke, also Asteroiden und damit natürlicher Weltraumschrott, auf der Erde. Nur merken wir davon nichts, weil die Erde riesengroß ist und zum Großteil aus Wasser besteht. Bis dato gibt es einen einzigen dokumentierten Fall, bei dem eine Frau in Alabama während ihres Mittagsschlafes von einem Asteroiden getrof-

fen worden ist. Der Gesteinsbrocken flog vom Weltall durch ihr Dach bis ins Parterre und zertrümmerte ihre Hüfte. Satelliten werden meist bewusst zum Absturz gebracht, oft über einem Ozean, wo ausgeschlossen werden kann, dass Menschen zu Schaden kommen. Auf welchem Planeten würden Sie gerne einmal landen? Mars wäre ein spannender Ort, weil er der Erde sehr ähnlich ist. Auf dem kleinen Saturnmond Titan könnte man mit selbstgebauten Holzflügeln herumfliegen. Auf dem Neptunmond Miranda gibt es eine fünf Kilometer hohe Felswand, von der man ohne Seil runterspringen und – aufgrund der geringen Anziehungskraft – gemütlich hinuntersegeln könnte. Es gibt auch Eismonde, die sich zum Schlittschuhlaufen eignen würden. Aber da ich weiß, dass das alles unrealistisch ist, wird es wohl ein Traum bleiben. Ich wäre ja schon froh, wenn ich die Erde wie ein Astronaut vom Weltall aus sehen könnte. Macht es Sie nicht zappelig, den Weltraum nur von der Erde aus zu sehen? Daran lässt sich nichts ändern. Andererseits regt es meine Fantasie an. Ich frage mich, wie es wäre, mit einem Raumschiff ins Weltall zu fliegen, was ich alles bauen müsste, um auf den nächsten Stern zu kommen, wie lange ich fliegen würde, was ich alles finden könnte. Es wird zu Lebzeiten unrealistisch bleiben, aber träumen darf man ja. Werden wir irgendwann die Welt verstehen? Das wird zum Glück nie der Fall sein. Jedes Rätsel, das man löst, wirft zwei neue auf. Das Universum wird immer ein Rätsel bleiben, weil es unvorstellbar groß ist. Wenn jemand sagt, die Erde ist ein Sandkorn im Universum, würde er sogar noch übertreiben. Wir sind noch viel kleiner. Die Wissenschaft weiß, dass sie nicht alles weiß. Genau das macht Astronomie so spanE nend. Interview: rb


UMWELT

Gletscher in Ridnaun leiden weiter Das Leiden der Ridnauner Gletscher geht weiter. Der vergangene Winter war von geringen Niederschlagsmengen gekennzeichnet, doch dank der Schneefälle im Herbst und vor allem im Frühjahr lag die Wintermassenbilanz des Übeltalferners 2015/16 bei 1.330 mm Wasseräquivalent (mehr als 3 m Schnee), gleichmäßig über die Oberfläche verteilt und leicht über der Norm. Die für den Gletscherhaushalt günstigen klimatischen Bedingungen – nicht zu hohe Temperaturen und einige Schneefälle in höheren Lagen – hielten bis Sommerbeginn an und ließen hoffen. Doch Ende Juli lagen die Temperaturen rund einen Monat lang über dem Durchschnitt, die Null-Grad-Grenze stieg häufig auf über 4.000 m. Darunter litten die Gletscher enorm: Die Sommerschmelze lag bei rund 2.210 mm

Wasseräquivalent, bis zum Ende des hydrologischen Jahres (1. Oktober – 30. September) verringer-

richtung abhängigen Werten zusammensetzt. So wurde an der Stirnseite des Gletschers eine Ab-

te sich die Eisdicke um etwa einen Meter (880 mm Wasseräquivalent). Dabei handelt es sich um einen Durchschnittswert, der sich aus mehreren, von Höhe und Aus-

nahme um 3 m festgestellt, während sich die Eisdecke an der Sonklarspitze im Gleichgewicht befindet. In Ridnaun wurde auf Initiative des Nationalen Glaziologischen

Komitees im Jahr 1988/89 mit der Messung der Massenbilanz am Hangenden Ferner begonnen, die 2001/02 auf den Übertalferner ausgeweitet wurde. Dabei werden nicht nur die Massenveränderungen während des hydrologischen Jahres festgehalten, sondern auch die Winterakkumulation (1. Oktober – 30. April) und die Sommerschmelze (1. Mai – 30. September). Derzeit werden die Messungen vom Hydrographischen Amt in der Agentur für Zivilschutz des Landes finanziert. Roberto Dinale

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GESELLSCHAFT

STERZING

WK-Dienststelle und Fahrzeuge eingeweiht Mitte Oktober hat Dekan Josef Knapp im Rahmen eines feierlichen Wortgottesdienstes – mitgestaltet von Mitarbeitern des Weißen Kreuzes und den „Ridnauner Gitschn“ – die neue Rettungsstelle der Sterzinger Weiß-Kreuz-Sektion

patinnen, Funktionäre des Landesrettungsvereins, Festangestellte und Freiwillige, Notärzte und Mitglieder des Weißen Kreuzes. Er bedankte sich bei allen Mitarbeitern, die im Verein als unverzichtbare Struktur für die Bevölkerung einen wichtigen Dienst leisten. Lob und Anerkennung für den gelungenen Bau und für die aufgebrachte Geduld der Mitarbeiter zollten Barbara Siri, Präsidentin des Weißen Kreuzes Südtirol, und der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner. Anerkennende Grußworte überSektionsleiter Christian Seiwald mit Fahrzeugpatin brachte auch CarabinieUta Seeber ri-Hauptmann Alberto Azsowie zwei neue Einsatzfahrzeu- zalini, der dem Verein im Namen ge gesegnet. Sektionsleiter Chris- aller Blaulichtorganisationen für tian Seiwald begrüßte zahlreiche die gute Zusammenarbeit dankte. Ehrengäste, darunter mehrere Am Nachmittag standen die neuWipptaler Bürgermeister und Be- en Räumlichkeiten und Fahrzeuge zirkspräsident Karl Polig, Fahrzeug- zur Besichtigung offen.

„Kritisch und konstruktiv gestalten“ Unter dem Motto „Kritisch, konstruktiv gestalten: Südtirol wird bunter“ lud der KVW unlängst zur Gebietstagung in Sterzing ein. Nach der Begrüßung durch Bezirksvorsitzenden Peppi Kotter erläuterte Landesvorsitzender Werner Steiner das Jahresthema und stellte den neuen Infoflyer vor. Dekan Josef Knapp unterstrich das Anliegen mit Gedanken aus dem Tagesevangelium. Referent Charly Brunner, KVW-Bezirksvorsitzender des Pustertales, ging auf das Thema Migration als aktuelle Herausforderung ein. Vorurteile und Ängste entstün-

Jahrgangsfeier der 70er Vor kurzem trafen sich die rüstigen 70-Jährigen der Gemeinde Rat-

Helden ohne Superkräfte

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zuführen und zu üben. Bereits zum dritten Mal hat heuer die WKJ Südtirol zusammen mit „Samaritan International“ die Sensibilisierungsaktion „Helden ohne Superkräfte“ organisiert. Sie fand insgesamt in neun europäischen

weltoffener, toleranter und großzügiger zu sein“, so Brunner. Eigene Traditionen sollten aber nicht vergessen werden. Berichtet wurde auch von erfolgreichen Sprachkursen im Haus „Lea“ in Wiesen. Mit einem Rückblick auf die Jugendarbeit im Bezirk und der Präsentation des Projekts „Senior online“ endete die Gebietstagung.

RATSCHINGS

BRENNER

Die Weiß-Kreuz-Jugend (WKJ) hat Ende September über die sozialen Medien zu einem Flashmob im Outlet Center Brenner aufgerufen. Da staunten die vielen Besucher des Outlet Centers nicht schlecht, als plötzlich über 70 junge Teilnehmer auftauchten und die Herz-Lungen-Wiederbelebung an Puppen übten. Mit eingebunden hat die WKJ Sterzing auch sechs Flüchtlinge aus dem Haus „Lea“ in Wiesen, die interessiert mitmachten. Erste Hilfe kennt schließlich keine Nationalität. Auch der Vizebürgermeister der Gemeinde Brenner, Franz Plattner, und der Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch, Stefan Gufler, beteiligten sich an der Aktion. Nach dem Flashmob half die Weiß-Kreuz-Jugend interessierten Passanten, die Herz-Lungen-Wiederbelebung unter professioneller Anleitung durch-

den, wenn Asylsuchende nur als anonyme Masse gesehen werden. „Die Einwanderung zwingt uns,

schings in Gasteig, wo Schwester Elisabeth aus Telfes einen Wortgottesdienst feierte. Nach einer Stärkung in der Bar „Platzl“ ging

es mit dem Bus nach Affi und weiter nach Spiazzi am Monte Baldo zum Mittagessen. Zu Fuß suchten sie die bekannte Wallfahrtskirche Basilica Santuari auf, wo sie nach der Besichtigung ein Dankesgebet sprachen. Zurück in Gasteig ließen die Jubilare den Tag mit einem regen Gedankenaustausch bei einer schmackhaften Pizza ausklingen.

Ausflug der Lebenshilfe

Ländern statt. Verständnis und Unterstützung fand die Aktion beim Outlet Center Brenner. „Solche Flashmobs von jungen Leuten für einen sinnvollen und guten Zweck werden von uns selbstverständlich gerne unterstützt“, so Centermanager Maximilian Wild.

Über 40 Mitglieder der Lebenshilfe Wipptal sowie Gäste aus dem Eisacktal nahmen im September an einem Ausflug unter der Leitung von Roland Schroffenegger ins Salzburger Land teil. Nach dem Besuch des Keltendorfes stand die Besichtigung der Salzwelten Hallein auf dem Programm. Sehr romantisch war die Fahrt über den unterirdischen Salzsee. Weiter ging es auf die Erlebnisburg Hohenwerfen, wo eine Greifvogelschau des historischen Landesfalkenhofes die Teilnehmer beeindruckte. Erlebnisreich war auch der Rundgang durch die Burganlage.


GESELLSCHAFT

HGV-Senioren in Nordtirol Der diesjährige Herbstausflug führte die Wipp- und Eisacktaler Senioren im Hotelier- und Gastwirteverband (HGV) nach Rattenberg und Kramsach in Nordtirol, wo das Museum „Tiroler Bau-

ernhöfe“ besichtigt wurde. Dort gibt es wiedererrichtete Originalbauten – Bauernhöfe und Nebengebäude aus verschiedenen Talschaften – zu besichtigen, die reiz-

voll ins Hügelland mit imposanter Bergkulisse eingebettet sind. Nach dem Mittagessen in Rattenberg hieß Alt-Landeshauptmann Wendelin Weingartner die Gruppe willkommen. In der örtlichen Pfarrkirche folgte eine von Helene Benedikter, ehemalige HGV-Ortsobfrau von Freienfeld, vorbereitete kurze Andacht, bevor in der Glasbläserei „Kisslinger Kristallglas“ den Glasbläsern über die Schulter geschaut wurde. Den Abschluss bildete ein Abstecher in den Museumsfriedhof Kramsach.

Tipps für 100 Lebensjahre Mitte Oktober hat der Seniorengemeinderat Sterzing einen Vortrag mit Dr. Christian Wenter, Primar der Abteilung Geriatrie am Kran-

kenhaus Meran, zum Thema „Alt werden – gesund bleiben: Tipps für 100 Lebensjahre“ organisiert. Im Alter, so Primar Wenter, sollte man vor allem auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung so-

wie regelmäßige Bewegung achten. „Rund 50 Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil und waren begeistert“, freut sich Seniorengemeinderatspräsidentin Ruth Achammer. Gemeinsam mit dem Filmclub Sterzing organisiert der Seniorengemeinderat im Spätherbst zwei Senioren-Filmnachmittage. Am 4. November wird im Stadttheater „König Laurin“ gezeigt, am 2. Dezember „Honig im Kopf“. Beginn ist jeweils um 16.00 Uhr.

Erfolgreiche Feuerwehrjugend Beim Wissenstest mit Orientierungslauf in Corvara kämpften 19 Jugendfeuerwehrgruppen aus den Bezirken Unter- und Oberpustertal sowie Wipptal um die Siegerplätze. Einmal mehr – insgesamt schon zum sechsten Mal – zog die Jugendgruppe von Telfes unter der bewährten Leitung von Alois Sparber (Veit) allen Konkurrenten davon und brachte einen stolzen Sieg nach Hause. Auf dem dritten Rang folgte nach Antholz Mittertal die Gruppe aus Mareit. Die Gruppen von Mauls und Sterzing belegten die Ränge 7 und 9. Einen weiteren Sieg für die Gruppe Telfes II gab es im Kuppelbewerb vor Pfalzen und Telfes I. Der hohe Stellenwert, den die Jugendfeuerwehrgruppen im Land

einnehmen, wurde durch die Anwesenheit des Bürgermeisters von Corvara, Robert Rottonara, und des Landesfeuerwehrpräsidenten Wolfram Gapp unterstrichen.

Die Siegerehrung wurde durch den Landesjugendreferenten Peter Volgger und die anwesenden Bezirksfunktionäre durchgeführt. Gewidmet hat die Jugendgruppe Telfes ihren Sieg posthum ihrem heuer allzu früh verstorbenen Gruppengründer Alois Sparber (Gschließer). pn

Herbstausflug nach Gröden Der diesjährige Herbstausflug führte die Mitglieder der KVW-Ortsgruppe und des Seniorenclubs Wiesen nach St. Ulrich in Gröden, wo in der Pfarrkirche mit Dekan Vijo Pitscheider eine Messe gefeiert wurde. Den Nachmittag verbrachten einige Senioren bei einem Karterle, andere besichtigten das Dorf oder wanderten über die Luis-Trenker-Promenade. Vor der Heimfahrt ehrte KVW-Vorsitzender Karl Kerer langjährige Mitglieder. Erker 11 I 16

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TERMINE 10. NOVEMBER: Kastanien braten im JD Wipptal/Jugendtreff, 16h 17. NOVEMBER: Bau dir deinen Burger im JD Wipptal/Jugendtreff, 16h 18./19. NOVEMBER: Bücherflohmarkt der Ministranten im Margarethenhaus, jeweils 14 – 18h 19. NOVEMBER: Jugendmesse am Brenner, 14h 25. NOVEMBER: Kino-Fahrt Innsbruck/Bozen (Abend) 27. NOVEMBER: Tagesfahrt des Jugendtreffs nach Bayern mit Brauereibesuch Jugenddienst Wipptal Streunturngasse 5 I-39049 Sterzing (BZ)

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Fotos © JD/arm

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GESELLSCHAFT

Sterzinger Schüler auf Exkursion Bei einer aktiven Wahlpflichtwoche erlebten die Schüler der Grundschule „Josef Rampold“ in Sterzing Natur, Gesundheit und Heimat hautnah. Die Zweitklässler erforschten den Wald und machten Exkursionen in die Erlebnisbergwelt Ratschings, ins Naturmuseum Bozen, zur Werkstatt „Bärentatze und Pfötchen“ sowie zu den Förstern nach Gossensaß. Die 3. Klassen führte das Thema „Bienen“ zum Bienenstand nach Thuins, ins Bienenmuseum am Ritten, auf den Bienenweg nach Trens und zu einem Imker nach Wiesen. „Fit und gesund“ hieß das Leitthema für die 4. Klassen. Auf einem Bauern-

hof in Stilfes und im Milchhof Sterzing lernten die Schüler die Produktion von gesunden Milchprodukten kennen. Geistige und körperliche Fitness zeigten sie beim Schachspiel und an verschiedenen Sportstationen. Die 5. Klasse (im Bild) lernte bei einer dreitägigen Exkursion die Erlebnisschule Langtaufers kennen. Heimat, Geschichte, Natur und bäuerliche Lebensformen in Gemeinschaft erleben waren die Hauptziele dieser abwechslungsreichen Tage. Besonders spannend: Die Bunker am Reschen und die Nachtwanderung.

Das Wipptal feiert seine Volljährigen Den Jahrgang 1998 ließen die Gemeinden Sterzing, Brenner, Freienfeld, Pfitsch und Ratschings am 21. Oktober hochleben. Auch heuer stand die Feier unter dem Motto „Wir erfüllen dir deinen Traum“. Nach einem Empfang in den jeweiligen Ratsstuben und einer Besinnung in der Pfarrkirche Wiesen wurde im Haus der Dorfgemeinschaft Wiesen gefeiert. Dekan Josef Knapp, Don Giorgio Carli und Pastoralassistent Simon Walter sprachen über Lebensträume und Nächstenliebe und segneten die Jugendlichen. Unter den Anwesenden wurden drei Gutscheine im Wert von je 195 Euro verlost; darüber freuten sich

Sonja Parigger (Freienfeld), Nadia Mair (Sterzing) und Dagmar Frei (Wiesen). Rechtsanwältin Sybil Martin und Inspektor Peter Mock referierten kurz über Rechte und Pflichten, welche die Volljährigkeit mit sich bringt. Inhaltlicher Höhepunkt der Feier war die Aufführung von „Instant Acts“. 18 junge Artisten aus aller Welt zeigten in einer abwechslungsreichen Bühnenshow ihr Können und thematisierten Gewalt und Rassismus. Die Kosten für die Feier tragen die Gemeinden, für die Organisation zeichnete der Jugenddienst Wipptal verantwortlich.

WIESEN

STERZING

Mamis und Babys halten sich fit

Kastanienfest auf dem Stadtplatz

Im Herbst walkten wieder 14 Mamis mit dem Kinderwagen durch Wiesen, machten Kraftübungen, Ausdauertraining, Pilates und Beckenbodengymnastik. Beim Fitnesskurs „BauchBuggyGo“ werden Baby und Kinderwagen in das Training an der frischen Luft integriert, wodurch ein Babysitter nicht mehr nötig ist. Beim Kurs „HappyBauch“ für Schwangere hielten sich in der Turnhalle in Wiesen werdende Mamis fit. Organisiert von der KVW-Ortsgruppe Wiesen wurden die Kurse von der ausgebildeten Prä- und Postnatalen Fitnesstrainerin Nora Nestl geleitet.

Vor begeistertem Publikum feierte der VKE Sterzing Mitte Oktober zum Abschluss des Sommerprogramms das traditionelle Kastanienfest auf dem Sterzinger Stadtplatz. Der Kinderflohmarkt sowie die verschiedenen Geschicklichkeitsspiele und Bastelangebote begeisterten Groß und Klein. Drei Kinder griffen spontan zu ihren Musikinstrumenten und sorgten für musikalische Unterhaltung. Erker 11 I 16

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GESELLSCHAFT

Lesewunder „Kinder für Kinder“

Manfred Theisen liest in Gossensaß Rund 40 Mittelschüler lauschten im Oktober in der Bibliothek Gossensaß gebannt einer Autorenlesung mit Schriftsteller Manfred Theisen. In seiner neuen Bücherreihe Nerd forever „Im Würgegriff der Schule“, „Klassenfahrt in die Hölle“, „Flucht in ein neues Leben“, „Weil es nie aufhört“, „Eine Liebe in den

Mit der heurigen Sommerleseaktion der Bibliothek Stilfes in Zusammenarbeit mit youngCaritas wurde das Projekt „Schulpakete für eine Zukunft in Hawassa, Äthiopien“ unterstützt. Die Kinder suchten sich Lesepaten, die für jedes gelesene Buch eine Spende gaben. Bei der Abschlussveranstaltung mit Clown Caramela konnte Bibliotheksleiterin Christine Wieser den Betrag von 352 Euro übergeben, der von der Raiffeisenkasse Freienfeld auf 500 Euro erhöht wurde. Unter den sommerlichen Leseratten wurden tolle Preise verlost.

MAREIT

Eine gelungene Überraschung

Zeiten des Terrors“ oder „Täglich Angst“ behandelt Theisen u. a. die Themen Terror, Mobbing im Alltag und andere Jugendthemen. Teilweise kabarettreife Szenen begeisterten Schüler und Lehrpersonen gleichermaßen. Organisiert wurde die Lesung von der Bibliothek Gossensaß unter der Leitung von Franziska Grünfelder Röck.

STERZING

Erfolg für die lesende Schule Die Schülerbibliothek an der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ ist die Zentrumsbibliothek für alle Grundschulen im Wipptal. Die Klassen im Haus besuchen die Schülerbibliothek regelmäßig jede Woche, aber auch Kindergärten, Eltern mit ihren Kleinkindern, Mittelschüler, Grundschulen der drei Schulsprengel und natürlich die Lehrpersonen der Grundschulen zählen zu ihren Kunden. Ende August wurden die Qualitätsstandards für Schulbibliotheken großer Schulen im Rahmen des Audits überprüft: Die Schulbibliothek hat alle Punkte voll erfüllen können und damit die

Wiederholung des Zertifikats bestanden. Gemessen wurden das Bestandskonzept, die Organisation, der Raum mit seiner technischen Ausstattung, das Orientierungssystem, das Personal, Aktionen und Programme, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen, Feedback und Evaluation sowie der Einfluss auf den Lernerfolg. Im Bild (v. l.) Alex Unterkofler, Petra Auer, Bibliothekarin Manuela Pahl, der stellvertretende Direktor im Amt für Bibliotheken und Lesen Markus Fritz und Schuldirektor Hansjörg Unterfrauner

STERZING

„Die Recycling-Detektive“ Die Überraschung stand Agnes Neumair förmlich ins Gesicht geschrieben, als sie der Vorsitzende des Bibliotheksrates der Gemeinde Ratschings, Josef Plank, auf die Bühne holte und für ihre 15-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Bibliothek Mareit auszeichnete. Auch Bibliotheksleiterin Verena Siller brachte ihre Freude zum Ausdruck, erstmals in ihrer 16-jährigen Tätigkeit eine Mitarbeiterin ehren zu dürfen, und bedankte sich bei Neumair mit einem kleinen Geschenk. Bei der anschließenden Verlosung der beiden Hauptpreise der diesjährigen Sommerleseaktion fungierten die Gemeindereferenten Gabriela Hilber und Paul Gschnitzer als Glücksfeen. Über einen Einkaufsgutschein der Stadt Sterzing im Wert von jeweils 50 Euro durften sich Lorena Ciceri und Christl Siller freuen. Dank der Großzügigkeit zahlreicher Sponsoren ergatterte auch heuer wieder jeder Teilnehmer einen kleinen Preis.

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Mitte Oktober erfolgte der Auftakt zum Projekt „Die Recycling-Detektive“ der Stadtgemeinde Sterzing. Dabei soll die Bevölkerung auf die Müllproblematik hingewiesen und eine Verbesserung der Mülltrennung erreicht werden. Generationenübergreifend sind Aktionen für Schulen, für den Jugenddienst Wipptal und für die Sterzinger Seniorengruppe geplant. Bei der Auftaktveranstaltung haben die 5. Klassen der Grundschulen „Josef Rampold“ und

„Alexander Langer“ teilgenommen. Dabei wurde ihnen die Wichtigkeit der Mülltrennung vermittelt. Anschließend wurden gemeinsam mit

Gemeindevertretern und Freiwilligen Abfälle in der Schulzone „Rampold“ gesammelt, bevor die Aktion bei einer gemeinsamen Jause ausgeklungen ist.


GESELLSCHAFT

WEIHNACHTSMARKT AUF DEM STADTPLATZ Am 25. November öffnet der Weihnachtsmarkt Sterzing wieder seine Luken. Um 17.00 Uhr gestalten Kinder und Lehrer in der Heiliggeist-Kirche am Stadtplatz die Eröffnungsfeier. Die Stände sind bis zum 6. Jänner geöffnet. Vom 24. November bis zum 28. Dezember finden unter dem Titel „Vergessene Weihnacht – Sterzls musikalische Reise durch die Vergangenheit“ im Innenhof des Sterzinger Rathauses besondere Darbietungen statt. WEIHNACHTSMARKT IN RIDNAUN Am 27. November öffnen sich erneut die Tore zum traditionellen Ridnauner Weihnachtsmarkt im örtlichen Kulturhaus. Von 9.30 bis 16.30 Uhr werden liebevoll gestaltete Handarbeiten, Adventskränze, Weihnachtsbäckereien und vieles mehr angeboten. Am 26. November kann der Markt von 18.00 bis 20.00 Uhr besichtigt werden. ADVENTKONZERT VON „TUN NA KATA“ Am 27. November lädt die Sterzinger Band „Tun Na Kata“ um 16.30 Uhr zum traditionellen Adventkonzert ins Stadttheater Sterzing ein. Unter der musikalischen Leitung von Jack Aleman-

no präsentieren die acht Bandmitglieder mit Beeinträchtigung gemeinsam mit Special Guest Matteo Cuzzolin ihre neuesten Kompositionen. STUBENADVENT IN GOSSENSASS Zum zweiten Mal wird heuer in Gossensaß ein kleiner Adventmarkt organisiert. Am 3. Dezember gibt es beim „Stubenadvent“ auf dem örtlichen Festplatz von 15.00 bis 19.00 Uhr Leckeres, Handgemachtes und Heimisches zum Kosten, Anschauen und Probieren von heimischen Bauern und Handwerkern. GROSSER NIKOLAUSUMZUG IN STERZING Wie jedes Jahr ziehen auch heuer Nikolaus, Knecht Ruprecht, Mohren und eine Engelsschar sowie der Höllenwagen mit seinen furchterregenden Krampussen am 5. Dezember um 18.00 Uhr durch die Sterzinger Alt- und Neustadt.

Mit einem Kartengruß Freude und Lichtblicke schenken Auch heuer stellen Südtiroler Künstler dem „Bäuerlichen Notstandsfonds – Menschen helfen“ kostenlos Bilder zur Verfügung, die als Karten gedruckt werden. Bei der „Kartengruß-Aktion“ stehen eine Vielzahl an Karten zur Auswahl: Grüße für Weihnachten, für Glückwünsche verschiedenster Anlässe, für Trauer- oder Beileidsbekundungen. Kartenmotive und detaillierte Informationen sind im Internet unter www.menschen-helfen.it und im Büro des Bäuerlichen Notstandsfonds in Bozen (Tel. 0471 999330, vormittags) erhältlich.

„Weihnachten im Schuhkarton“ „Weihnachten im Schuhkarton“ ist Teil der internationalen Aktion „Operation Christmas Child“, durch die seit 1993 weltweit über 135 Millionen Kinder in mehr als 150 Ländern ihr oftmals erstes Weihnachtsgeschenk erhielten. Doch die Aktion bewirkt weitaus mehr als einen unvergesslichen Glücksmoment. Nächstenliebe, Hoffnung und Glaube können zum Grundstein für eine neue Perspektive in ihrem Leben werden. Seit Anfang Oktober gibt es wie-

der die Möglichkeit, einen oder mehrere Schuhkartons mit kleinen Geschenken zu füllen und diese zusammen mit einer Geldspende zu einer der 70 Abgabestellen im Land zu bringen. Abgabeschluss ist der 15. November. Die Päckchen aus Südtirol werden heuer neben Bulgarien und Serbien erstmals auch in Montenegro verteilt. Genaue Informationen zur Aktion gibt es auf www.weihnachten-im-schuhkarton.at und unter der Rufnummer 366 3741116.

KALENDER-AKTION DER FF STERZING Die Freiwillige Feuerwehr Sterzing führt auch heuer wieder ihre Kalender-Aktion durch – wie viele andere Feuerwehren auch. Wehrmänner werden ab Mitte November gegen eine Spende die Wandkalender verteilen. Erker 10 I 16

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© Sebastian Ploner

© Martin Schaller

Advent im Wipptal


STERZINGER EHRENBÜRGER

Bürgermeister

Michael Waizinger (1811 – 1888) Ehrenbürger von Sterzing Michael Waizinger

von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1811: Am 9. April als Sohn des Johann Waizinger und der Katharina Hardt in Spittal a. d. Drau in Kärnten geboren 1847: Der Magister der Pharmazie heiratet am 26. Jänner Anna Bergmeister Wwe. Kofler, Tochter des Johann Ingenuin (Stadtapotheker in Sterzing) und der Theresia Seraphin Leichter. Am 24. Jänner 1831 hatte sie in erster Ehe Franz Anton Kofler geheiratet, der 1843 verstorben ist. 1856: Übernahme der Stadtapotheke von seiner Gemahlin 1860 – 1868: Michael Waizinger wird Bürgermeister von Sterzing. 1873: Waizinger übergibt die Stadtapotheke seinem Stiefsohn und Bürgermeister Johann Kofler (1838 – 1906), weshalb er nun nicht mehr steuerpflichtig ist und dadurch das Wahlrecht in Sterzing verliert. Darum beschließt der Bürgerausschuss am 15. September 1873, dem verdienten Altbürgermeister die Ehrenbürgerschaft von Sterzing zu verleihen. 1878 – 1884: Erneut Bürgermeister für zwei Perioden 1888: Waizinger, einer der edelsten Männer Sterzings, emeritierter Stadtapotheker, stirbt am 27. Jänner in Sterzing. Er ist Träger des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone und des Ritterkreuzes des königlich-sächsischen Albrecht-Ordens II. Klasse. Ein unheilbares Gesichtsleiden hatte sein Antlitz bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Im Zuge der Recherchen zu Ehrenbürgern der Stadtgemeinde Sterzing ist in den Quellen der allererste Ehrenbürger Namens Michael Waizinger aufgetaucht: Er war ein sehr beliebter Bürgermeister, jedoch nicht aus Sterzing gebürtig. Damit er gewählt werden konnte, verlieh ihm die Stadt 1873 kurzerhand die Ehrenbürgerschaft, womit dem Gesetz Genüge getan wurde. Michael Waizinger wird am 9. April 1811 in Spittal a. d. Drau in Kärnten geboren. Die Eltern Johann Waizinger und Katharina Hardt ermöglichen ihm das Studium der Pharmazie. Als Magister der Pharmazie kommt er nach Sterzing, wo er am 26. Jänner 1847 die Apothekerwitwe Anna Bergmeister ehelicht. Anna (6.1.1802 – 25.8.1879) übernimmt am 30. Dezember 1830 die Stadtapotheke ihres Vaters Johann Ingenuin Bergmeister und heiratet am 24. Jänner 1831 in erster Ehe den Apotheker Franz Anton Kofler. Dieser verstirbt jedoch am 20. November 1843. Er ist der Sohn

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von Franz Kofler, Stadtphysikus in Spittal a. d. Drau. Aus dieser ersten Ehe stammt der tatenfreudige spätere Bürgermeister von Sterzing Johann Kofler, der

wird als solcher Hausbesitzer in Sterzing, womit für einen Auswärtigen auch das aktive und passive Wahlrecht in der Stadt verbunden ist.

Apothekertochter Anna Bergmeister Witwe Kofler heiratet Michael Waizinger in zweiter Ehe.

für seine großen Verdienste um die Stadt 1904 zum Ehrenbürger erhoben wird. Doch zurück zu Waizinger. Dieser engagiert sich in zahlreichen Vereinen der Stadt, ist u. a. Vereinsvorstand des Landwirtschaftlichen Bezirksvereines und bei den Sterzingern ungemein beliebt. 1856 übernimmt er die Stadtapotheke seiner Gemahlin,

WAIZINGERS ERSTE BÜRGERMEISTERJAHRE 1860 wird Waizinger erstmals zum Bürgermeister gewählt und bleibt für zwei Perioden bis 1868 im Amt. In dieser Zeit tritt der begnadete Redner häufig in der Öffentlichkeit auf. Er lässt 1862 die Durchgangsbögen beim Zwölferturm und beim Untertor ausbrechen. Als Bürgermeister kann

er 1864 die neue Telegraphenstation einweihen. Er muss aber auch miterleben, wie am 7. Februar 1865 ein verheerender Brand in der Altstadt 14 Wohnhäuser und 17 Wirtschaftsgebäude zerstört. Natürlich ist er mit dabei, wenn am 17. August 1867 die neue Brennerbahn eröffnet wird. Am 3. Oktober 1867 brennt es in Sterzing erneut: Der hölzerne Spitzhelm des Zwölferturmes brennt ab, Teile des Stötterhauses und des „Hirschenwirtes“ neben dem Turm gehen in Flammen auf. 1867 werden in ganz Tirol und damit auch am Sterzinger Bezirksamt zahlreiche neue Beamte eingesetzt. Zur Ehre dieser Herren wird bei der „Post“ groß gefeiert, Bürgermeister Waizinger hält die Willkommensrede „in vertrauenserweckender Weise“ (Bote für Tirol und Vorarlberg vom 23. November 1867). Der katholische Verein mit 3.000 Mitgliedern hält am 13. Juni 1869 in der Pfarrkirche seine erste Versammlung ab. Unter den Gastrednern befindet sich auch Waizinger, inzwischen Alt-Bürgermeister von Sterzing. Sieben auswärtige Musikkapellen gestalten die Feier mit.


STERZINGER EHRENBÜRGER

Waizingers Apotheke im Empirestil, Mitte des 19. Jahrhunderts von einer Wiener Firma geliefert

Neuer Bürgermeister ist seit 1869 Waizingers Stiefsohn Johann Kofler. Auch er hatte Pharmazie studiert und übernimmt am 6. Februar 1873 vom Stiefvater die Stadtapotheke.

den Kaiserbesuch in Sterzing. Seit Jahren schon gehört Waizinger auch dem „Sanitäts-Reinlichkeits-Gesundheitskomitee“ der

Hamburg ist seit Monaten in Sterzing und Umgebung unterwegs und fertigt zahlreiche Porträts und Landschaften an. Am 29. August 1880 stellt er seine Sammlung im Sterzinger Rathaussaal aus, zu der Waizinger einlädt. Zugegen ist sogar Allers Lehrer Professor Ferdinand Keller (1842 – 1922) von der Kunstakademie Karlsruhe. NACHRUF Langsam wird es ruhig um den langjährigen Bürgermeister von

wohltuend wirkt. Seine Verdienste um das gemeine Wohl waren auch höchsten Ortes gewürdiget worden, und es schmückten die Brust des braven Mannes das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone und das Ritterkreuz des königlich-sächsischen Albrecht-Ordens II. Klasse. Ein unheilbares Gesichtsleiden entstellte nicht bloß bis zur Unkenntlichkeit das schöne Antlitz des sonst noch rüstigen Greises, sondern brachte ihn auch noch vor der Zeit ins Grab.“

WAIZINGER VERLIERT DAS WAHLRECHT Der Alt-Bürgermeister erklärt in einer Ratssitzung, dass er sein Anwesen und die Stadtapotheke an Johann Kofler übertragen habe, so dass er nun nicht mehr steuerpflichtig bzw. wahlberechtigt sei und somit sein Amt als Ratsmitglied niederlege. Dann verlässt er den Sitzungssaal. Der Bürgerausschuss beschließt daraufhin, ihn für die Verdienste um die Stadt zum Ehrenbürger zu ernennen (Sitzungsprotokoll vom 15. September 1873). Somit kann der nicht mehr steuerpflichtige Michael Waizinger als Ratsmitglied im Amt bleiben und 1878 erneut zum Bürgermeister gewählt werden. WAIZINGERS ZWEITE BÜRGERMEISTERPERIODE Er versieht dieses höchste Amt in der Gemeinde bis 1884. Am 24. September 1878 beginnen die Kaisermanöver in Sterzing und Umgebung: Bürgermeister Waizinger darf Kaiser Franz Joseph höchstpersönlich begrüßen, im Gefolge befinden sich auch Kronprinz Rudolf sowie die Erzherzöge Albrecht, Karl Ludwig, Wilhelm, Rainer und Heinrich. Bei dieser Gelegenheit treten erstmals die Landesschützen in Aktion, denen der Kaiser allerhöchste Anerkennung ausspricht. Anlässlich der Silbernen Hochzeitsfeier des Herrscherpaares am 20. April 1879 enthüllt Bürgermeister Waizinger auf dem Stadtplatz den Obelisk aus Ratschinger Marmor in Erinnerung an

Einladung zur Ausstellung der Zeichnungen von Christian Wilhelm Allers im Rathaussaal

Gemeinde an und fungiert in dieser Funktion als erster Badinspektor von Brennerbad. Von 1870 bis 1876 inspiziert er zweimal wöchentlich das alte Tiroler Bauernbadl, das seit der Errichtung einer Eisenbahn-Haltestelle beim Brennerbad einen enormen Andrang von Fremden und Badegästen erlebt. Seine Aufgabe ist es, auf eventuelle Bedürfnisse oder Missstände im Badbetrieb hinzuweisen. Ab 1876 erhält er schließlich eine Freiwohnung und Gratisessen im Brennerbad. Im Jahr 1880 entsteht obige Porträtzeichnung, die den Ehrenbürger Waizinger im Alter von 69 Jahren zeigt. Der Maler Christian Wilhelm Allers (1857 – 1915) aus

Sterzing. In seinem Nachruf im Tiroler Volksblatt vom 25. Februar 1888 heißt es: „Vor ein paar Wochen schloß sich das Grab über einen der edelsten Männer Sterzings, über Herrn Michael Waizinger, emeritirter Stadtapotheker hier. Derselbe war zu Spital in Kärnten geboren, hatte sich aber in Sterzing dermaßen naturalisirt und verdient gemacht, daß er zum Ehrenbürger war ernannt worden. (…) Er war aber auch das Muster nicht bloß eines schönen, sondern auch edlen Greises, ebensowohl in Hinsicht auf kathol. Ueberzeugungstreue und eifrige Religionsübung, als in Hinsicht auf freundschaftliche Geselligkeit, die bei diesem Alter so

Waizingers Ehrenplatz im Familiengrab der Familie Kofler in den Arkaden im Friedhof von Sterzing

Michael Waizinger stirbt am 27. Jänner 1888 im 77. Lebensjahr in E Sterzing. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker:

BÜRGERMEISTER FRANZ AIGNER Erker 11 I 16

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KULTUR

BUCHVORSTELLUNG

„Die Pfarrchroniken der Marktgemeinde Brenner“ Taten und Schicksale einzelner Menschen entscheiden mitunter über den Verlauf von Ereignissen und Entwicklungen. Sie prägen Talund Dorfgemeinschaften, formen neue Generationen und wirken durch die Zeiten fort. Das Wissen um Ursprung und Verlauf historischer Entwicklungen ist für das tiefere Verständnis gegenwärtiger Ereignisse von elementarer Bedeutung. Der Mensch ist sich zwar nicht immer seines historisch-kulturellen Erbes bewusst, aber in seinen Entscheidungen und Handlungen doch davon geprägt. So steht er in seinem Denken, Streben und Handeln auf den Schultern vorangegangener Generationen und ein Blick in deren Geschichte erweist sich stets als lohnend. In der Marktgemeinde Brenner lebten immer wieder Mitbürger, denen es ein großes Anliegen war, die Ereignisse ihrer Zeit schriftlich festzuhalten und das Wissen darüber weiterzugeben. So entstanden verschiedenste Aufzeichnungen, die sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben und einen Einblick in das gewöhnliche Leben, aber auch in die alltäglichen Sorgen und Nöte unserer Vorfahren zu geben vermögen. Im Gebiet der Marktgemeinde Brenner wurden in den Kuratien bzw. Pfarreien Gossensaß, Pflersch und Brenner von den Seelsorgern zahlreiche historische Ereignisse und Entwicklungen mit der Absicht, diese der Nachwelt zu erhalten, aufgezeichnet. Während die Aufzeichnungen in Gossensaß vom 17. bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts reichen und eher in Form von Annalen als in der Form einer Chronik angelegt wurden, sind die Aufzeichnungen in Pflersch und am Brenner eindeutig als Chroniken identifizierbar. Die Pfarrchronik von Pflersch reicht vom 19. bis in die

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zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, während jene vom Brenner vom 19. bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts reicht. An der Pfarrchronik von Gossensaß schrieben – beginnend mit Seelsorger Gabriel Fraisl (1666 – 1680) – zahlreiche Kuraten und Priester. Pfarrer Alois Lechner (1917 – 1938) hat sie nicht mehr fortgeführt. Der letzte Eintrag stammt aus dem Jahr 1918. Die Pfarrchronik von Pflersch stammt – abgesehen von den Jahren 1903 bis 1922 und 1956 bis 1996 – größtenteils von den Priestern Peter Mantinger (1882 – 1903), Bartholomäus Mair (1913 – 1921) und Josef Wierer (1922 – 1956). Die Pfarrchronik von Brenner wiederum wurde zur Gänze von Seelsorger Isidor Alverá (1888 – 1921) geschrieben. Im Jahr 2011 entstand die Idee, diese historischen Aufzeichnungen für die kommenden Generationen zu erhalten und gleichzeitig den historischen Zugang zu ihnen wesentlich zu erleichtern. Josef Gasteiger, Peter Kinzner, Harald Kofler, Hubert Seidner, Roland Thaler und Josef Windisch arbeiteten fünf Jahre lang ehrenamtlich an der Edition der Pfarrchroniken und widmeten dieser unzählige Stunden ihrer Frei-

zeit. Es sollte nicht ein weiteres „Heimatoder Dorfbuch“ entstehen, sondern vielmehr den Chronisten vergangener Tage wieder eine Stimme verliehen werden. Es war von Anfang an das Anliegen eine – für spätere wissenschaftliche Forschungen brauchbare – Quellenedition vorzulegen. Der Inhalt der Pfarrchroniken wurde deshalb in mühsamer Kleinarbeit buchstabengetreu transkribiert, jedoch ansonsten in seiner ursprünglichen Form belassen. Sprache und Stil blieben diejenigen der jeweiligen Verfasser. Dies ermöglicht einen besonderen Blick zurück in die Vergangenheit der Marktgemeinde Brenner und des Wipptales. Es ist ein Blick durch das Auge der jeweiligen Chronisten, ein Blick mit zahlreichen persönlichen Färbungen und Trübungen, aber auch ein ursprünglicher Blick zurück. Nach mehr als fünf Jahren liegt das Ergebnis dieser umfangreichen Arbeit nun in Buchform vor. Die Publikation „Die Pfarrchroniken der Marktgemeinde Brenner“ will das

historische Erbe unserer Vorfahren auch kommenden Generationen erhalten, vor allem aber dem interessierten Leser einen Einblick in den längst vergangenen Alltag und das oft verborgen gebliebene Leben der Menschen geben. Verborgenes wird so wieder sichtbar, längst Vergessenes wieder bewusst. Das über 500 Seiten starke und reich bebilderte Buch „Die Pfarrchroniken der Marktgemeinde Brenner“ wird am 5. November um 20.00 Uhr im Theatersaal von Gossensaß der Öffentlichkeit vorgestellt. Alle interessierten Bürger sind dazu eingeladen. Ab 7. November kann das bei Weger Brixen erschienene Buch im Gemeindeamt der Marktgemeinde Brenner oder auf Bestellung im gut sortierten Buchhandel erworben werden. Harald Kofler


Vom Kommen und Gehen Migration in Südtirol „Das ist eine verdammt große Herausforderung“, sagt der deutsche Innenminister Thomas de Maizière zum Thema Flüchtlinge. Eine Herausforderung, die konkrete Lösungen vor Ort erfordert:

Wie soll mit Migration umgegangen werden? Wie kann Integration gelingen? In erster Linie braucht es Aufklärung, denn komplexe Probleme lassen sich nicht populistisch lösen. Genau das leistet das soeben erschienene Buch „Vom Kommen und Gehen. Migration in Südtirol“ des Historikers und Konfliktforschers Kurt Gritsch aus Meran in knappen Darstellungen. Es zeigt auf, dass Südtirol immer schon

Aus- und Einwanderungsland war, und verdeutlicht die vielfältigen Gründe für Migration. Ohne kulturbedingte Probleme der Einwanderung zu verharmlosen, liefern Experten und Betroffene im Buch Beispiele für das Gelingen von Integration. Es gibt keine „Flüchtlingskrise“. Dieser Begriff suggeriert, dass Flüchtlinge für die Krise verantwortlich seien, dass sie das Problem darstellen. Doch Migration ist nur das Symptom der Krise. Die Ursachen liegen in den Kriegen, in der Zerstörung der Lebensgrundlage von Millionen von Menschen als Folge des Klimawandels sowie in der neoliberalen Globalisierung und im Lebensstil der Gesellschaften des Nordens, der auf Kosten der Länder des Südens geht. Kurt Gritsch verbindet diese globalen Fragen mit der konkreten Situation in Südtirol. Er analysiert die Dynamiken von Krieg und Verfolgung an den Beispielen Libyen und Syrien, weist auf die Auswirkungen von Freihandelsabkommen, Handelskriegen und Landgrabbing hin. Sein Fazit: Die Frage nach der Verantwortung muss offen diskutiert werden – auf globaler, aber auch auf lokaler Ebene. Das im Raetia-Verlag erschienene Buch ist im Buchhandel erhältlich.

„fliehen“ Lieder zu Flucht und Vertreibung

Unlängst waren in der Kirche St. Valentin am Brenner Lieder zu Flucht und Vertreibung zu hören. „fliehen“ nannte sich das Benefizkonzert von Cantomania Innsbruck unter der Leitung von Ingrid Czaika. Der 1994 gegründete Chor setzt sich aus gut 40 Laiensängern zu-

sammen und hat in den vergangenen Jahren große Werke der Chorliteratur aus fünf Jahrhunderten aufgeführt, widmet sich aber auch der Aufführung unbekannter und zeitgenössischer Chormusik. An der Gitarre war Caroline Preißl zu hören. Erker 11 I 16

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

KULTUR

Entholz? PFITSCH

Zeitzeugen gesucht

von Harald Kofler

Die kleine Ansiedlung Entholz liegt in Außerridnaun an der orographisch rechten Seite des Talbaches, gehört zur Katastralgemeinde Mareit und ist mit dieser verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Ratschings. Der Weiler wird urkundlich erstmals zu Beginn des Spätmittelalters genannt und dürfte uralter Siedlungsboden sein. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts finden sich in den schriftlichen Aufzeichnungen häufig die Bezeichnungen „Entholz“ und „Entholzer“. Die Form „Entholzer“ dürfte sich von der mundsprachlichen Ausdrucksweise „der von Entholz“ ableiten lassen und meint einen Bewohner des Weilers Entholz. Diese Schreibungen werden auch in den folgenden Jahrhunderten weiter verwendet. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die noch heute gebräuchliche Schreibweise „Entholz“ – was überaus selten ist – bereits in sehr früher Zeit, spätestens jedoch zu Beginn des 13. Jahrhunderts weitgehend gefestigt hat. Die etymologische Deutung des Weilernamens kann als weitgehend gesichert betrachtet werden und erweist sich als nicht besonders schwierig. „Entholz“ leitet sich von der mundsprachlichen Form „entern Holz“, also jenseits des Holzes ab. Der Begriff Holz ist hier nicht nur in seiner engen Bedeutung zu sehen, sondern bezeichnet vielmehr auch den Wald. So bezeichnet der Name „Entholz“ eine Gegend „jenseits des Waldes“.

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Am 13. Juni 1943 ist bei einem Überführungsflug oberhalb von Kematen ein Flugzeug der Deutschen Luftwaffe des Typs Messerschmitt Bf 110 wegen eines Motorenschadens abgestürzt. Die beiden Oberfeldwebel Walter Rottleb und Max Staak von der Flugzeugleitstelle Luftflotte 2 – der Luftflotte oblag bis

1943 das Oberkommando aller Luftwaffeneinheiten im Mittelmeerraum – wurden dabei verwundet, konnten sich aber mit dem Fallschirm retten. Vielleicht kann sich noch jemand an den Flugzeugabsturz erinnern. Informationen an die Erker-Redaktion (Tel. 0472 766876, info@dererker.it) sind erbeten.

„In der Falle“

Franzensfeste wird zum Krimi-Schauplatz Anfang Oktober wurde im Beisein der Schauspieler in der Festung Franzensfeste – sie wird nun auch zum Krimi-Schauplatz – der Drehstart für den fünften Film der erfolgreichen „Bozen-Krimi“-Reihe „In der Falle“ vorgestellt.

kroatische Erntehelferin Dorica (Alexa Brunner) liegt erstochen im Keller. Der Verdacht fällt schnell auf ihren unbeherrschten Freund Miran (Manuel Krstnanovic), der wiederum nicht gut auf den alten Erntehelfer Josef Gasser (Peter Mitterrutzner) zu sprechen ist. Sonjas Tochter Laura weiß mehr über den Mord, als Nach der erfolgreichen Ausstrahlung der beiden letz- sie zugibt, und will eigentlich weg aus Südtirol. Als sie ten „Bozen-Krimis“ im Februar 2016 entstand im Juni nachts verschwindet, kann sich Sonja nicht auf ihren der vierte „Bozen-Krimi: Am Abgrund“, in dem der Capo Matteo verlassen, denn der muss um seine ExisMann von „Frau Commissario“ Sonja Schwarz (Chia- tenz fürchten. ra Schoras) einem Mafia-Attentat zum Opfer fällt, das Regisseur Thorsten Näter schrieb auch das Buch. Geeigentlich „Capo“ Matteo Zanchetti (Tobias Oertel) ge- dreht wurde bis zum 23. Oktober an Schauplätzen in Bozen, Margreid, Brigolten hätte. Daran schließt nun der xen und der Franfünfte Teil „In der Falle“ an, zensfeste. Hochkaräin dem Matteos ehemalige tig besetzt sind auch Kollegin Carla Pisani (Jeadie weiteren Rollen mit Thomas Sarbanette Hain) auftaucht und den Capo schwer unter cher, Julia StemberDruck setzt. ger, Heio von Stetten, Seit dem Tod von Sonjas Floriane Daniel, GabMann hat sich im Leben der riel Raab und HanspeFrau Commissario einiges ter Müller-Drossaart. verändert. Zu ihrer Schwie„Der Bozen-Krimi: In der Falle“ ist eine germutter Katharina (Lisa Produktion der JoJo Kreuzer) hat sie nun ein Film- und Fernsehprovertrauensvolles Verhältnis. Gemeinsam mit Thomas’ Chiara Schoras, Thorsten Näter, Heio von Stetten, Charleen Deetz und duktion. Produzent ist Julia Stemberger (v.l) © see4c Tochter Laura (Jungstar Eberhard Jost. Die ReCharleen Deetz) versuchen die drei Frauen zur Wein- daktion liegt bei Diane Wurzschmitt (ARD Degeto). Seit lese die Arbeit zu bewältigen, als auf dem Nachbar- vergangenem Jahr läuft die Serie erfolgreich in der Prihof von Hans Kofler (Anton Algrang) und seiner Frau me Time auf ARD und hatte regelmäßig über sechs MilMagdalena (Barbara Romaner) ein Mord geschieht. Die lionen Zuschauer.


KULTUR

Cäcilienkonzert in Pflersch

STERZING

StringArt mit jungen Südtiroler Solisten Am 30. November konzertiert im Stadttheater Sterzing StringArt, das Kammerorchester des Collegium Musicum Bruneck, unter der Leitung von Erich Feichter im Stadttheater Sterzing.

Am 19. November gibt die Musikkapelle Pflersch unter der Leitung von Kapellmeister Florian Penz im örtlichen Vereinshaus ihr traditionelles Cäcilienkonzert. Eröffnet wird das Konzert von der Jugendkapelle Brennerwind, die von Marianne Mair dirigiert

wird. Anschließend werden im ersten Konzertteil Originalwerke für Blasmusik und Werke aus der Wiener Klassik dargeboten. Im zweiten Teil folgt ein unterhaltsames Programm mit Pop- und Filmmusik. Konzertbeginn ist um 20.00 Uhr.

Kirchenkonzerte der besonderen Art Die Bürgerkapelle Sterzing unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Roland Fidler veranstaltet heuer gemeinsam

mit der Musikkapelle Schmirn aus Nordtirol, die von Benedikt Eller geleitet wird, zwei Kirchenkonzerte der besonderen Art.

Am 11. November konzertieren über 90 Musikanten gemeinsam in der Kirche von Schmirn. Am 13. November wird die Pfarrkirche von Sterzing um 19.00 Uhr mit einem einzigartigen Klangvolumen erfüllt. Jede Kapelle wird eigene Musikstücke präsentieren und als Höhepunkt gemeinsam musizieren. Am 11. Dezember um 18.00 Uhr gibt die Jugendkapelle Sterzing in der Kapuzinerkirche adventliche und besinnliche Musikstücke zum Besten.

StringArt setzt sich aus professionellen Musikern und Nachwuchsmusikern zusammen und bietet Jugendlichen die Gelegenheit, gemeinsam mit professionellen Musikern in das kulturelle Geschehen hineinzuwachsen. In kurzer Zeit hat sich das Ensemble ein feines Stammpublikum erspielt. Geleitet wird das Kammerorchester vom Instrumentalpädagogen, Geiger, Dirigenten, Komponisten und Musikproduzenten Erich Feichter, der das Ensemble 2012 gegründet

und es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, junge Musiker zu fördern. Als Solisten treten die 1996 in Bozen geborene Querflötistin Valeria Mussner und Matthias Delazer auf. Mussner ist achtmalige Preisträgerin des

Landeswettbewerbs Prima la Musica. Der Fagottist Delazer erhielt ebenfalls erste Preise bei Prima la Musica und ist seit 2015 Mitglied der „Neuen Philharmonie München“. Beim Konzert im Stadttheater – es beginnt um 20.00 Uhr – sind Werke von F. Mendelssohn Bartholdy, Saverio Mercadante, Heitor Villa-Lobos und Carl Nielsen zu hören.

du kannst ihn vergessen du kannst ihn neu entdecken

Kirchenkonzert der Musikkapelle Wiesen Am 5. November gibt die Musikkapelle Wiesen in der Pfarrkirche

zum Heiligen Kreuz in Wiesen ein Kirchenkonzert. Unter der Leitung

von Kapellmeister Andreas Reifer werden Werke von G. F. Händel, Thiemo Kraas, Kurt Gäble sowie die bekannte „Pöhamer Musikantenmesse“ für großes Blasorchester von Matthias Rauch und die „Sonate für zwei Trompeten“ von Petronio Franceschini zu Gehör gebracht. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr.

RESTAURIERUNG

KARL VOLGGER Handwerkerzone 31, Freienfeld Tel. 338 4790811, info@volgger-karl.it, www.volgger-karl.it Erker 11 I 16

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KULTUR

STERZING

STERZING

„HoBla-O“ im Stadttheater

„Vergessene Weihnacht“

Mitte Oktober konzertierte das Holzblasorchester „HoBla-O“ zum zweiten Mal im Stadttheater von Sterzing.

Sterzls musikalische Reise durch die Vergangenheit

Einmal im Jahr treffen sich an der Musikschule Auer rund 50 junge Musiker, um gemeinsam zu musizieren. Unter der Leitung des renommierten argentinischen Dirigenten Emir Saùl spielt das Auswahlorchester Musik aus Film, Musical und der großen Orchesterliteratur. Beim Konzert in Sterzing gab HoBla-O auch zwei Uraufführungen von jungen Südtiroler Komponisten zum Besten, die eigens für das Orchester geschrieben worden waren. In der Komposition mit dem klingenden Titel „Aerial“ hat der Rittner Armin Kofler das ganze klangliche Potential des Klagkörpers ausgeschöpft und damit dem HoBla-O ein Meisterstück auf den Leib komponiert. Mit dem Stück „Wind Academy“ (Tiny Novel for Woodwind Orchestra) führte der Saxofonist und Komponist Peter Lehel das Ensemble in die Welt des Jazz. Lehel ist es in diesem unterhaltsamen Stück gelungen, die ganze Spielfreude der jungen Musiker auf die Bühne zu bringen. Am Konzert wirkten Holzbläser der Musikschulen von Bozen, Sterzing, Leifers/ Regglberg, Überetsch-Mittleres Etschtal, Lana/ Ulten/ Nonsberg, Meran/ Passeier, Brixen, Klausen, des Neusprachlichen Gymnasiums „Walther von der Vogelweide“ in Bozen und des Konservatoriums Bozen mit.

„Eine Reise zu den Ahnen“ Am 25. November stellt die Heilpraktikerin, Homöopathin und Therapeutin Vera Griebert-Schröder in der Stadtbibliothek Sterzing ihr neuestes Buch „Eine Reise zu den Ahnen“ vor. Darin beschreibt sie anschaulich und verständlich, wie jeder Mensch seine Vorfahren als Kraftquelle und Hilfe im Alltag nutzen kann. Durch praktische Anregungen und Rituale, die im Buch angeführt werden, bekommt der Kontakt zu den Ahnen eine Kraft, die modernen Menschen neue Verwurzelung schenken kann. Die Buchvorstellung beginnt um 20.00 Uhr; der Eintritt ist frei. Platzreservierungen unter der Rufnummer 0472 767235 sind erbeten.

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Wenn es in der vorweihnachtlichen Zeit am späten Nachmittag dunkel wird, tritt im Innenhof des Sterzinger Rathauses der sagenumwobene Sterzinger Pilger aus seinem Wappen und begibt sich, eingebettet in ein wunderbares Märchen, auf eine musikalische Zeitreise. Konzept und Idee zu „Sterzls musikalischer Reise durch die Vergangenheit“ stammen von Hannes Mittermaier. Dieser hat sich zusammen mit Tellura X auf die Suche nach alten, heute zum Teil vergessenen deutschen

dern im deutschen bzw. österreichisch-tirolischen Sprachraum bis in die Gegenwart. Dargeboten werden die Geschichten und Lieder, verpackt in eine geheimnisvolle Geschichte, in einer faszinierenden Lichtshow, gestaltet von Christian Weilharter. Die Besucher werden in die Weihnachtszeit von früher verzaubert und erleben die Emotionen dieser seit jeher heimeligen Wochen und Tage. Begleitet wird Sterzings Wappenvater, der immer dann sein Heim verlässt, wenn die Menschen vom rechten Weg abkommen, von einem Erzähler. Stets zur Weihnachtszeit „zieht er hinaus, um zu sehen, wie es die Menschen mit Gott und dem Glauben halten“. In einer von Konsum und Hektik geprägten Zeit begibt er sich unter die Menschen, um ihnen den wahren Wert des Weihnachtsfestes auf ergreifende Art und Weise zu vermitteln. Die überleitenden deutsch-italienischen Dialoge stehen dabei auch für das harmonische Zusammenleben der deutschen und italienischen Sprachgruppe in Südtirol. Hinter dem gesamten Musikprojekt steckt die Botschaft, dass „Weihnachten als Fest interkultuSterzl tritt immer dann aus seinem Wappen, relle Kraft besitzt und deshalb in wenn die Menschen vom rechten Weg abzukommen drohen. der gegenwärtigen Zerklüftung, und italienischen Weihnachtsliedern ge- in der Zeit des aufkeimenden Nationalismus macht, die er neu arrangiert hat. Für die Mitte und der kriegerischen Bedrohungen ein Weg November erscheinende CD wurden schließ- zum Frieden sein kann“, so Mittermaier. lich neun deutsche und ein italienisches Uraufgeführt wird die CD „Vergessene WeihLied neu arrangiert und ein Weihnachtsge- nacht“ von der Musikformation Tellura X dicht vertont. am 24. November im Innenhof des SterAls Sängerin zinger Rathauses. Dargeboten wird Sterzls ist Tamara Riemusikalische Reise, der eine Geschichte erder zu hören. lebt, „wie sie heute nur noch in den Büchern So gibt Sterzls steht“, in Zusammenarbeit mit dem TourisReise durch die musverein Sterzing und der TheatergemeinJahrhunderte schaft Wipptal. Insgesamt sind 21 Auffüheinen Einblick rungen vorgesehen. von den ersten erhaltenen Hannes Mittermaier, WeihnachtslieIdeator von „Vergessene Weihnacht“


KULTUR

„Für das Leben“ Am 4. Oktober, dem Welttierschutztag, stellte die Wipp- und Eisacktaler Punkrockband „Unantastbar“ ihren neuen Song und das dazugehörige Video „Für das Leben“ als Gra-

tis-Download vor. Für die Aufnahme haben die fünf Jungs Sängerin Tea Wartmann mit ins Boot geholt. Mit der Benefiz-Single wollte die

STERZING

Konzert der Brass Band Überetsch Band eine befreundete Tierschutzaktivistin aus Südtirol, die sich für die Erhaltung der Meere und gegen die Überfischung einsetzt, musikalisch unterstützen. Eine Woche vor Pressung, so Unantastbar in einer Presseaussendung, wurde dann aber gebeten, „den Namen Unantastbar nicht mit der Organisation in Verbindung zu bringen“. Man befürchtete wohl, „dass die Band der Gruppierung in Deutschland schaden könnte und andere Unterstützer eventuell abspringen würden. Begründet wurde das wieder einmal mit der Nähe zu den Kollegen und Freunden von der Band Frei.Wild.“ Der Song wurde daraufhin in Eigenregie, verknüpft mit einem Spendenaufruf, veröffentlicht.

Unter der Leitung von Dirigent Hans Finatzer gibt die Brass Band Überetsch am 5. November im Stadttheater Sterzing ein Konzert. Besonders gespannt sein darf das Publikum auf die Werke „Trittico for Brass Band“ von James Curnow und „The Land of the long white Cloud“ von Philipp Sparke. Mit den beiden Klassikern der Brass Band-Literatur reisten die Überetscher bereits auch zur ersten Brass Band Italienmeisterschaft. Mit dem erst 18-jährigen Brixner Tobias Reifer am Euphonium präsentiert die Brass Band auch heuer wieder einen besonderen Solisten, der in zwei Stücken seine unglaubliche Virtuosität und sein musikalisches Feingefühl unter Beweis stellen wird. Das abwechslungsreiche und emotionsgeladene Konzert mit zahlreichen weiteren Überraschungen beginnt um 20.00 Uhr.

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KULTUR

STERZING

„Meier Müller Schulz oder Nie wieder einsam!“ Die Stadtbühne Sterzing spielt im November eine Geiselfarce von Marc Becker, der sich in dem absurd-komischen Theaterstück „Meier Müller Schulz oder Nie wie-

der einsam!“ einem gesellschaftlichen Massenphänomen widmet: der Einsamkeit.
 Herr Meier ist ein gewöhnlicher Großstadt-Single, dem sein Alleinsein zu schaffen macht. Kurzerhand entführt er Herrn Schulz und hält ihn sich als Geisel und Gesellschafter. Als jedoch die Nachba-

rin Frau Müller unerwartet vor der Tür steht, bringt sie Meier in Erklärungsnot – es entspinnt sich eine Dreiecksgeschichte der ganz besonderen Art, die den Stoff für einen höchst vergnüglichen Theaterabend liefert. Regie führt Konrad Hochgruber aus Bruneck, der bereits in vielen Filmund Fernsehproduktionen zu erleben war und seit 2004 auch künstlerischer Leiter des Westbahntheaters Innsbruck ist. In den einzelnen Rollen sind Werner Hohenegger, Andreas Gostner, Susanne Egger und Anna Larch zu sehen. Premiere hat das Stück am 12. November.

JAUFENTAL

„Harold und Maude“ Mit der Komödie „Harold und Maude“ von Collin Higgins wagen sich elf Laienschauspieler der Volksbühne Jaufental im November auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Regie führt Gerd Weigel, der seit 2005 regelmäßig auf und vor Südtirols Bühnen zu Gast ist.

In der 1971 als Kultfilm berühmt gewordenen, unkonventionellen Liebesgeschichte voll schwarzen Humors und voller Lebensweisheit inszeniert der knapp 20-jährige Harold (Daniel Di Cristo) auf kreativste Art immer wieder sei-

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nen Selbstmord, um endlich ein bisschen Aufmerksamkeit zu ergattern. Seine um größtmögliche Normalität bemühte Mutter (Judith Bodner) ignoriert ihn und versucht, sein Leben nach ihren Plänen zu organisieren. Sie möchte ihm die exzentrischen Flausen austreiben – mit Hilfe eines Psychiaters (Julia Heidegger) und junger Frauen (Andrea Payrer, Magdalena Bodner) über eine Partnervermittlung. Da lernt Harold auf einer Beerdigung eine ungewöhnliche ältere Dame kennen: Maude (Evi Heidegger). Diese schert sich nicht um gesellschaftliche Konventionen und lernt Harold, das Leben zu lieben. Und nicht nur das Leben ... In weiteren Rollen sind Walter Volgger, Michael Payrer, Gabi Siller, Franz Girtler und Klaus Rainer zu sehen. Premiere hat das Stück am 5. November im örtlichen Vereinshaus.


KULTUR

RATSCHINGS

„Die Jacobi-Verschwörung“ Alle zwei Jahre heißt es in Ratschings „Vorhang auf!“. Im November zeigt die örtliche Hei-

matbühne im Vereinshaus das Lustspiel „Die Jacobi-Verschwörung“ von Steffi Kammermeier, geschrieben für den Komödienstadl und nun zum ersten Mal in Südtirol auf die Bühne gestellt. Regie führt Monika Bonell; es ist bereits ihre vierte Produktion mit der Theatergruppe. Jakob Riederer will seinen Sohn

Quirin mit einem Übergabevertrag endlich zum Heiraten zwingen. Empört berichtet der Jungbauer Quirin seinem Patenonkel Kurti von diesem Vertrag. Doch die Rechnung geht nicht auf! Quirin dreht den Spieß um und holt mit Hilfe des Heiratsvermittlers Hechenbacher eine Frau für seinen verwitweten Vater auf den Hof – eine waschechte Pariserin! Wer kann schon ahnen, dass außer der erwarteten Französin – sehr zum Entsetzen der resoluten Haushälterin Resi – auch noch die bezaubernde Junglehrerin Katharina auftaucht und den Männern den Kopf verdreht. Das Chaos ist vorprogrammiert. Premiere feiert das Stück am 11. November.

TRENS

„Alles ganz normal?!“ Ist das noch „Alles ganz normal?!“, fragt sich die Theatergruppe Trens, die heuer ihr zehnjähriges Bestehen feiert, wenn sie im November im örtlichen Vereinshaus den Vorhang für die Gesellschaftssatire von Martin Willi öffnet. Regie führt Gerd Platter. Kuno, ein einfacher Betriebsarbeiter in einer Kunststofffabrik, dauerhaft überlastet und gestresst, steht unter der Aufsicht seiner dominanten Chefin, die er nur Big Boss nennt. Der Stress führt bei Kuno zu „Anfällen“. Nach einem solchen „Anfall“ wird er vorsichtshalber in eine Anstalt überführt, wo er bald schon merkt, dass er eigentlich gar nicht verrückter ist als sein Arzt und dessen Personal. Dennoch wird er in die Gummizelle verfrachtet, wo er dem wirklichen Wahnsinn immer nä-

her kommt. In der Klinik macht er die Bekanntschaft mit einer hübschen Patientin, die sich für die

längst verstorbene Kaiserin „Sissi“ hält. Beide verlieben sich ineinander und schmieden einen Plan, um aus der Klinik zu fliehen. Die Satire thematisiert den „ganz normalen Wahnsinn“, wie er heute schon fast alltäglich ist. Pointiert, aberwitzig und mit viel Humor hinterfragt das Stück das Streben nach Perfektionismus und unablässig tadellosem „Funktionieren“. Premiere ist am 17. November. Erker 11 I 16

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Lindsey Vonn (USA team), Schladming Ski world cup Erker 10 I 16

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH


FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

GIULIO TRIVANI SPORT E NON SOLO... Intervista: Chiara Martorelli Trivani Giulio, 41 anni, triestino di nascita e vipitenese d’adozione, inizia il primo approccio fotografico con la pellicola negli anni '80. A causa degli impegni sportivi mette da parte questa passione per dedicarsi allo sport individuale ad alto livello. Dopo 15 anni di attività sportiva che gli regala numerose soddisfazioni, decide di ritornare alla sua vecchia passione, cimentandosi dapprima nella fotografia sportiva; in seguito visti i successi, anche in altri settori fotografici. Amante dello sport e dei viaggi, si cimenta anche nella fotografia ritrattistica, Street e Studio, vanta numerose collaborazioni con testate giornalistiche, federazioni sportive ed aziende. Signor Trivani da quanto tempo si dedica alla fotografia? Ho iniziato a 10 anni con una Pentax a pellicola, passione messa da parte per lo sport e rispolverata nel 2004.

Subway Tokyo "Ginza line", Japan

Hobby: sport (pratica e allena), viaggi, relax & wellness Lavoro principale: Prinoth AG Cosa ama di Vipiteno: tranquillità,

Cosa l‘ha portata a scegliere la professione di fotografo? Una passione che non poteva più definirsi un hobby, mi ha portato a implementare questa stu-

montagna, sport invernali Cosa non gli piace di Vipiteno: traffico A22

penda attività con grande soddisfazione. Quali soggetti predilige? Lo sport, in quanto i gesti sportivi sono unici ed emozionali.

L’approccio alla fotografia sportiva, che ritengo la più difficile da interpretare e realizzare, mi ha dato spunto e creatività anche per gli altri generi di fotogra-

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

Jigokudani Monkey Park, Japan

fia da me praticati. Come definirebbe il suo stile? Sicuramente emozionale, se una foto non mi dà un'emozione, non la scatto o la scarto. Quali sono le particolarità di una foto? (per considerarla valida) Una foto deve emozionare. Pos-

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sibilmente deve avere un soggetto principale ed uno secondario che contrasta o rafforza. Lei ha una foto preferita? No, e farei fatica a sceglierne una, in quanto ognuna ha una sua storia. Un po’ come le canzoni, ne hai una preferita che

cede al passo ad una sempre più recente, ma con il passare del tempo viene riscoperta con un sorriso e tanti ricordi. Qual è la foto che nella storia o ai tempi d‘oggi l‘ha colpita di più Kim Phuk, la bambina della foto-simbolo della guerra nel

Vietnam. Utilizza programmi per ritoccare foto? No...ritoccare assolutamente no! Al massimo correggo qualche parametro come luminosità, saturazione e contrasto. Vorrei comunque distinguere il termine “ritoccare” e “correggere”. Quali sono stati i suoi lavori più significativi? A livello sportivo coppe del mondo di sci alpino, regate veliche internazionali, calcio serie B e Lega Pro, meeting internazionali di atletica leggera ecc... Cataloghi per alcune aziende di cui non posso fare il nome. Quali consigli può dare ad aspiranti fotografi? Capire e sfruttare le potenzialità della macchina fotografica unendole alla creatività personale. Vedo troppa gente che usa la modalità “automatica” e scatta migliaia di foto con un alto indice di scarto, cosa che 20 anni fa con la pellicola nessuno si azzardava a fare. Molte persone mi chiedono un breve corso d’introduzione, però poi scopri che non hanno nemmeno letto il manuale che danno in dotazione, dove si possono trovare una buona base d’inE formazioni utili e pratiche.


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

FORTE DI FORTEZZA GIORNATA DELLE PORTE APERTE Domenica 9 ottobre 2016 si è svolta la giornata delle porte aperte al forte di Fortezza. Tutti gli interessati hanno potuto visitare il forte e tutte le mostre gratuitamente. Inoltre è stata offerta la possibilità di prendere parte a tour storici ed è stata inaugurata la mostra “Saluti dalla Valle Isarco”. Il forte di Fortezza, a nord di Bressanone, non è solo il più grande complesso storico dell’Alto Adige, ma anche un luogo di scambio culturale, dialogo e incontro. Sia esplorando le imponenti fortificazioni che visitando le mostre permanenti e temporanee si compie un emozionante viaggio attraverso il passato, il presente e il futuro. Il colorato mosaico di istantanee Dal marzo 2016 circa 1.000 ospiti e locali hanno “impresso” su foto i loro ricordi delle vacanze in Valle Isarco, la valle dei percorsi, con le sensazioni e le esperienze vissute. Queste fotografie istantanee, accompagnate da un saluto, sono state caricate su un apposito sito web e alla fine anche condivise su Facebook. Le cartoline si possono visionare sul portale on line http://postcards.eisacktal.com. Le cartoline svolazzeranno allegramente su stendibiancheria ad ombrello, realizzati gratuitamente dalla ditta Leifheit e dipinti in modo creativo dagli studenti e dalle studentesse della 3a classe della Scuola tecnica di economia, grafica e comunicazione di Bressanone. Arte giovanile nel forte di Fortezza Il lavoro di 35 artisti emergenti, seleziona-

ti da undici professori di fama provenienti da importanti accademie d’arte europee è in mostra alla prima edizione di “Academiae – Yout Art Biennale 2016” nel forte di Fortezza. Incontro speciale con l’arte anche grazie all’iniziativa dell’artista di Lana, Hannes Egger e al suo “Progetto Terra Vol. III” che in un unico luogo dà vita a diversi teatri di guerra e racconta così la sofferenza infinita di popoli ed individui. Per la terza volta, quest’anno, nel campo realizzato all’interno del forte con la terra prelevata negli ex campi di battaglia attorno al forte di Przemys in Polonia, crescono patate provenienti da ex zone di guerra: questa volta le patate arrivano dalla città francese di Verdun, per rendere omaggio a coloro che vi caddero nella prima guerra mondiale. La Ferrovia del passato e del futuro La mostra “Paesaggi ferroviari” conduce i visitatori attraverso le unicità delle vecchie stazioni ferroviarie altoatesine e tirolesi che sono uniche al mondo. Un viaggio nel futuro delle ferrovie sarà invece possibile visitando l’Infopoint della BBT che il forte di Fortezza ospita dal novembre 2015. Nelle sette sale espositive i visitatori potranno conoscere l’affascinante mondo del tunnel di base del Brennero e ottenere informazioni su temi come l’ambiente, la politica dei trasporti o la geologia, così come sugli attuali progressi nei lavori per la costruzione del tunnel di base del Brennero.

Vipiteno per le vittime del terremoto Domenica 9 ottobre al Teatro Comunale si è svolto un evento di beneficenza per sostenere le vittime del terremoto di Amatrice. Dalle ore 12:00 sono state servite a tutti gli intervenuti penne all’amatriciana. Due pensionati volontari si sono dedicati alla cucina e circa una decina di volontari hanno aiutato a servire i 250 ospiti accorsi. Ad aiutare anche due richiedenti asilo della casa Lea. L’iniziativa è stata un successo: dopo due ore, i piatti di pasta erano già stati venduti. L’incas-

so di 2.220 euro verrà devoluto in beneficenza alle popolazioni colpite dal terremoto ad Amatrice (Rieti/ Lazio). L’iniziativa, organizzata dal Comune di Vipiteno in collaborazione con il Teatro Comunale, il Caffè Teatro, il CAI di Vipiteno e Brennero e lo Jugenddienst Wipptal, ha riscosso molto successo. Gli organizzatori ringraziano tutti per la buona riuscita della manifestazione. Il prossimo 13 novembre verrà organizzata dal gruppo giovani una manifestazione simile. cm

REFERENDUM COSTITUZIONALE SI VOTA IL 4 DICEMBRE I cittadini italiani voteranno se modificare la Costituzione

SCHEDA ELETTORALE: IL TESTO La scheda elettorale del referendum contiene un testo sotto forma di domanda che recita così: “Approvate voi il testo della legge costituzionale concernente disposizioni per il superamento del bicameralismo paritario, la riduzione del numero dei parlamentari, il contenimento dei costi di funzionamento delle istituzioni, la soppressione del Cnel e la revisione del titolo V della parte II della Costituzione’ approvato dal Parlamento e pubblicato nella Gazzetta Ufficiale n. 88 del 15 aprile 2016?”. Sotto al testo vi sono 2 caselle da barrare per il “sì” o per il “no”. Referendum costituzionale: come funziona? Per questo tipo di referendum non è previsto un quorum. Questo vuol dire che, indipendentemente dal numero dei partecipanti al referendum uscirà fuori la vittoria del sì o del no, in base ai voti ottenuti. 1) Bicameralismo perfetto addio La riforma costituzionale, quale principale modifica, introduce il superamento del bicameralismo paritario (o “perfetto”) che vige oggi in Italia. In altre parole, Camera dei deputati e Senato hanno gli stessi compiti e gli stessi poteri; con l’approvazione della riforma, invece, le funzioni del Senato verrebbero fortemente ridotte e la sola Camera dovrebbe votare le leggi. All’azione legislativa della Camera, quale unico limite, verrebbe posta la possibilità da parte del Senato di chiedere modifiche alla nuova legge con una votazione a maggioranza assoluta. 2) Come cambia il Senato Qualora vincesse il “sì” al referendum costituzionale e venisse così approvata la riforma di legge, il numero dei senatori sarebbe fortemente ridimensionato: si passerebbe dagli attuali 315 a 100, 74 dei quali sarebbero consiglieri regionali, 21 sindaci e 5 di nomina del Presidente della Repubblica. I senatori sarebbero chiamati a votare soltanto in casi peculiari, come ad esempio per le leggi che regolano i rapporti dello Stato con gli enti territoriali. Di fatto il Senato diverrebbe un rappresentante delle istituzioni territoriali ed eserciterebbe funzione di raccordo tra lo Stato e gli altri enti costitutivi della Repubblica e tra lo Stato e l’Unione Europea. 3) Le altre riforme previste Oltre a questi due punti, la legge costituzionale prevede la definitiva abolizione delle province (fatta eccezione per quelle autonome di Trento e Bolzano), che scompariranno come enti territoriali e verranno sostituite, almeno in parte, dalle città metropolitane. Sarà abolito anche il CNEL, il Consiglio Nazionale dell’Economia e del Lavoro che oggi, ricopre funzioni di consulenza e iniziativa legislativa in supporto del Governo e delle Regioni. cm

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VIPITENO

Una città di sotto e una città di sopra Sotto avanza il moderno - sopra resiste il passato

Noi le chiamiamo oggi Città Vecchia e Città Nuova, separate dalla piazza cittadina e dalla Torre delle Dodici. Il primo accenno all’impianto urbanistico che l’antico nucleo abitato veniva assumendo si ha in un documento del 1280, in cui si parla di mura cittadine fatte erigere “in hortis et in agris in Sterzinga”, cioè in terreno incolto, a sud dell’antico borgo, sito che oggi viene denominato Città Vecchia. Mainardo II di Tirolo voleva infatti creare una sua città, da contrapporre ai domini del vescovo di Bressanone a sud della Wipptal. Le mura non dovevano essere particolarmente robuste, ma erano necessarie per elevare il nuovo insediamento al rango di città. In un documento del 1288 si parla di “antiqua civitas”; il che presuppone che, accanto ad un nucleo più antico, esistes-

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se, o che almeno fosse in via di edificazione, una parte nuova di città, anche se non si parla esplicitamente di “città nuova” bensì di “Untere” o “Nie-

dere Stadt”, mentre “Neustadt” compare solo a partire dal XVII secolo (A.K. ELLER, Geschichte der Häuser und Familien der Stadt Sterzing – Die Hi-

storischen Bauten, 1. Teil, 1962: la denominazione „Neustadt“ compare per la prima volta solo nello Stadt Steuerbuch 16721693).


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Oggi? Un’altra città Oggi forse è meglio definire in un altro modo il nostro centro storico: “la città di sopra” e “la città di sotto”, proprio letteralmente nel senso della stratigrafia verticale. In effetti chi percorra l’asse centrale cittadino ha l’impressione di muoversi in due epoche storiche diverse. Sono poche le vetrine che hanno voluto conservare la configurazione tradizionale, con l’arcata, magari in marmo, e il banco di mescita o di esposizione della merce a metà altezza. Quasi tutte le vetrine delle botteghe si presentano oggi uniformemente squadrate fino al livello della strada, interrotte nella loro uniformità solo da bei portali marmorei antichi, illuminate da luci variegate e accattivanti, in un profluvio di scritte (per lo più in lingua inglese, a volte con un tocco vagamente esotico): il commercio ha dovuto adattarsi alle mode del marketing moderno per attirare il possibile acquirente. La cosa curiosa però è che, in un recente convegno a Firenze degli Stati Generali della lingua italiana nel mondo, linguisti, pubblicitari, manager industriali, esponenti della cultura hanno constatato che la nostra lingua “è la preferita all'estero dalla pubblici-

tà nel campo enogastronomico e della moda e aumentano quelli che la studiano”. Lo conferma l’Accademia della Crusca! In una descrizione di Sterzing il viaggiatore francese Frédéric Mercey, che vi soggiorna nel 1830, nota che in questa piccola città antica “una folla di enormi insegne in metallo lucente, che raffigurano ogni sorta di animali strani” fornisce un singolare spettacolo. Sono le insegne in ferro battuto, che si richiamano alle insegne medievali cosiddette “parlanti”, che già da lontano reclamizzavano le merci e le caratteristiche di ospitalità di botteghe, alberghi e locande. Le stelle e la luna, per esempio, indicavano che il locale era aperto fino a tarda notte (Mondschein); il cervo o l’orso erano simbolo di buona cucina (ex Zum Grauen Bären, insegna oggi rimossa); molto diffusa era anche l’aquila: rossa, cioè tirolese, ma anche nera, cioè imperiale o dorata: Zum Roten Adler, Zum Schwarzen Adler, Zum Goldenen Adler; né poteva naturalmente mancare il classico corno del postiglione, Zur Neuen Post o la corona dorata (Die Krone, già citata nel 1492). Nell’insegna dell’albergo Zum Weissen Lamm l’agnello bianco è accompagnato dalla bandiera del vescovo di BressaErker 11 I 16

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figurati al n. 26 indicavano l’officina di un fabbro e maniscalco. Numerosi invece gli edifici che portano ancora un blocco di minerale murato sopra il portale o gli arnesi classici del minatore, punta e mazzetta incrociate, che indicavano il coinvolgimento dei proprietari dell’edificio nell’attività mineraria, spesso importanti imprenditori d’oltralpe, che davano alla storia economica e sociale di Vipiteno un respiro europeo.

Archivio D. Thaler

none. L’insegna del giglio, unito al leone regale, poteva indicare il luogo di ristoro di avventori di rango, Zur Lilie. Molti di questi locali sono oggi purtroppo chiusi del tutto o in parte. Altro simbolo importante per i viaggiatori era la figura di S. Cristoforo. Nel Medioevo lo si dipingeva molto grande, perché

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fosse visibile da lontano: chi lo vedeva, per quel giorno non moriva. (“Christophore sancte, virtutes tuae sunt tantae / qui te mane videt nocturno tempore ridet”. A Vipiteno esso è raffigurato in dimensioni davvero fuori dal comune sulla facciata dell’albergo Al Giglio. Molto più rari i riferimenti rimasti delle attività artigiane persino

nella Città Vecchia, che ospitava molte botteghe; oggi resta una ruota su un Erker al n. civico 3232a che indicava la bottega di un mastro carradore; gli arnesi raf-

Il fatto è che oggi tutti questi riferimenti storici ad un fiorente passato stanno appunto nella “città di sopra”; bisogna alzare gli occhi per individuarli, distogliendoli dalle scintillanti vetrine della “città di sotto”, verso cui guarda la maggior parte dei passanti. ap


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VIPITENO

OSPEDALE: POTENZIATO IL REPARTO DI NEURORIABILITAZIONE I cittadini del Comprensorio Wipptal e i loro politici devono ormai rassegnarsi; infatti, come ormai noto, dal 31 ottobre il punto nascita non c'è più. Il presidente Kompatscher, nella sua visita dell’11 ottobre al nosocomio di Vipiteno ha però assicurato che verrà rilanciato il reparto di neuroriabilitazione. Kompatscher nella conferenza stampa ha assicurato che l’ospedale resta e che nessuno si è mai sognato di chiuderlo, come resteranno tutti e sette gli ospedali dell’Alto Adige. L’obiettivo della Provincia è quello di potenziare l’offerta sanitaria, rendendola sempre più specialistica, ed è per questo che non si può garantire tutto ovunque. Il reparto fu inaugurato il 12 settembre 2013 al quarto piano dell’ospedale ed è diretto dal professor Leopold Saltuari. Ora il presidente Kompatscher ha informato che il reparto che attualmente ha 15 posti letto gradualmente passerà a 21. Al momento però il problema da risolvere è la mancanza di personale. «A tutt’oggi - spiegano Saltuari, l’assessore alla sanità Martha Stocker ed Emanuela Pattis, direttrice infermieristica - possiamo contare su 15 letti e già ci mancano 5 infermieri ma, visto che vogliamo arrivare a 21 letti, dovremo trovare in totale 11 infermieri più 2 ergoterapisti e altri 2 operatori socio-sanitari. A

quanto pare i medici non mancano e il professor Saltuari ha assicurato la sua presenza in reparto almeno una volta a settimana. Insomma sembra tornato il sereno tra il pro-

fessor Saltuari e la Provincia, infatti Saltuari più di una volta aveva minacciato di presentare le sue dimissioni laddove la Provincia non fosse andata incontro alle sue richieste. Infine la Provincia ha destinato circa 90.000 euro l’anno per il triennio 2016-2018 per la ricerca nell’ambito della neuroriabilitazione sempre sotto la direzione scientifica di Saltuari. Il presidente del Comprensorio, Karl Polig e il direttore sanitario dell’Ospedale di Vipiteno, Franz Plorer sono soddisfatti della decisione della Provincia di potenziare il reparto di neuroreabilitazione. cm

Illuminazione pubblica - passaggio alla tecnologia LED Il Comune di Vipiteno ha approvato un accordo di programma con il Consorzio interuniversitario L'Unione europea ha promosso con un Patto dei Sindaci un programma per il miglioramento dell'efficienza energetica. Anche il Ministero dello Sviluppo Economico si è espresso in materia con un proprio decreto per interventi di efficienza energetica di piccole dimensioni. Il Consorzio Interuniversitario nazionale per la Fisica delle Atmosfere e delle Idrosfere (C.I.N.F.A.I.) è interessato ad effettuare su tutto il territorio nazionale, interventi di efficienza energetica sulla pubblica illuminazione. La Giunta comunale del Comune di Vipiteno, ha deciso di avvalersi di tale possibilità e ha deliberato di approvare un accordo di programma con il C.I.N.F.A.I.

In base a questo accordo verrà eseguita un'analisi di tutti i punti luce pubblici. Sarà così eseguito l'ammodernamento con il LED dove possibile e negli altri casi i vecchi punti luce saranno sostituiti da nuovi. Questa iniziativa viene finanziata da un programma di sviluppo nazionale ed europeo, nei primi cinque anni; la metà del risparmio di energia dovuto al passaggio rimane al C.I.N.F.A.I. In seguito rimane al Comune di Vipiteno da sottolineare che con questo intervento vi è un ridotto consumo di energia. I costi di un'eventuale posa di condotte saranno a carico del Comune. cm

CONGRESSO “FISIOLOGIA OSTETRICA: QUESTA SCONOSCIUTA” – VIPITENO (BZ) 14 OTTOBRE 2016 Una giornata densa di relazioni di alto valore scientifico che abbracciano i più diversi aspetti del tema fisiologia ostetrica, in un luogo che la fisiologia ha sempre saputo riconoscere, proteggere e valorizzare. Un evento pensato, voluto e realizzato con intenso impegno, in poco più di due mesi dall’idea, da un gruppo di ostetriche dell’ospedale di Vipiteno. Fondamentale per la realizzazione è stata in primis la collaborazione tra il team del reparto oltre al sostegno di tanti sponsor e di associazioni provenienti da tutta Italia. Il prezioso intervento di relatori esperti venuti gratuitamente da tutta Italia e dall’Inghilterra e l’appoggio e il contributo del Collegio delle Ostetriche di Bolzano, hanno fatto in modo che si concretizzasse questa giornata formativa, avvenuta appena due settimane prima della chiusura del punto nascita, decisa dalla Provincia di Bolzano e contro la quale il Comune di Vipiteno ha fatto ricorso. Ciò che ha reso possibile realizzare questo grande e profondamente significativo evento, in così breve tempo, è la fittissima rete di donne, ostetriche e operatori, anche lontani tra loro sul territorio nazionale ma legati da profonde convinzioni, fondate sulle solide basi dell’evidenza scientifica e dell’esperienza quotidiana, che caparbiamente si impegnano e collaborano con l’obiettivo di riportare in primo piano la salute e il rispetto dei diritti fondamentali della persona che nasce come bimbo e di quella che nasce o rinasce come madre. Questa rete è la forza che impedirà all’enorme patrimonio di Vipiteno di disperdersi. Possono essere chiusi porte e cancelli ma non può essere fermata la forza di una rete così vasta con profonde motivazioni, fatta di persone che lavorano incessantemente e senza interessi di altro tipo, in un’unica direzione: la nascita rispettata ovunque. Il reparto di ostetricia dell’Ospedale di Vipiteno è da anni ritenuto un’eccellenza dell’ostetricia ospedaliera italiana e la decisione della sua chiusura ha incontrato, e sta incontrando, una forte opposizione tra la popolazione locale e nell’utenza che lo sceglie anche da fuori regione nonchè tra i più noti professionisti del settore impegnati sul fronte della nascita rispettata. Il congresso è stato una preziosa occasione per raccogliere, confrontare e mettere a disposizione di tutti le più recenti evidenze scientifiche ed esperienze in materia di fisiologia ostetrica, con il preciso intento di continuare a fare rete e alimentare la collaborazione tra operatori e donne, in un clima di progettualità concreta. Rimane l’auspicio che i cambiamenti in atto siano l’inizio di un nuovo percorso innovativo che mantenga sempre al centro il rispetto dell’evento nascita.

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I DETECTIVE DEL RICICLAGGIO

TEATRO

Succede solo a teatro Per la stagione 2016/17 della Grande Prosa del Teatro Stabile di Bolzano quattro spettacoli in abbonamento a Vipiteno e tre a Bolzano

Il 13 ottobre si è svolto il primo di una serie di incontri legati al progetto “ i detective del riciclaggio”, promosso dal Comune di Vipiteno. Il progetto ha l’obiettivo di sensibilizzare la popolazione riguardo al problema dell’abbandono dei rifiuti e di migliorare il riciclaggio. Il Comune intende coinvolgere tutte le generazioni, infatti sono previste attività per le scuole, per lo Jugenddienst Alta Valle Isarco e anche per il Gruppo Anziani di Vipiteno. A questo specifico incontro hanno partecipato le quinte classi delle scuole primarie Josef Rampold e Alexander Langer. I bambini sono stati impegnati prima con la teoria riguardante l’importanza del riciclaggio dell’immondizia e successivamente hanno aiutato a raccogliere i rifiuti abbandonati nella zona adiacente alla scuola Rampold, sempre sotto la supervisione dei funzionari comunali e di alcuni volontari. Infine è stata offerta loro una buona merenda.

AUTO ELETTRICHE, ANCHE A VIPITENO STAZIONI DI RICARICA Come muoversi in macchina riducendo rumore ed emissioni inquinanti? La risposta è l’auto elettrica. Per incentivare questo mezzo ecosostenibile la Giunta provinciale, su proposta dell’assessore Florian Mussner, già nel dicembre 2015 aveva stipulato una convenzione con il Ministero delle infrastrutture e dei trasporti per creare nuove stazioni di ricarica a Bolzano, Bressanone e Vipiteno. L’Alto Adige vuole diventare sempre più una regione modello per lo sviluppo di una mobilità sostenibile nell’arco alpino e per questo motivo uno dei suoi obiettivi strategici è quello di incentivare sempre più l’utilizzo e la diffusione delle auto elettriche. A questo scopo, la Giunta provinciale ha dato il via libera a una convenzione con il Ministero delle infrastrutture e dei trasporti che prevede la realizzazione di ulteriori stazioni di ricarica per veicoli elettrici in diverse località sull'asse nord-sud situazione in posizione favorevole sul piano tecnico e viario, a Bolzano, Bressanone e Vipiteno. Il costo totale di realizzazione del progetto di installazione delle nuove colonnine di ricarica ammonta a poco più di 280mila euro, l’85% dei quali (240mila) sono stati messi a disposizione dal Piano nazionale infrastrutturale per la ricarica dei veicoli elettrici del Ministero delle infrastrutture e trasporti. La Provincia di Bolzano, che ha partecipato al bando, ha dovuto stanziare unicamente la parte rimanente pari a poco più di 43mila euro. A Vipiteno da fine settembre è attiva una colonnina di ricarica elettrica. cm

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Il 14 ottobre, nella sala del Bar Teatro, presenti i rappresentanti delle associazioni culturali locali, il direttore Walter Zambaldi ha presentato la nuova stagione del TSB per gli appassionati di Vipiteno. Mantenuti i quattro spettacoli a Vipiteno, è stato aggiunto un terzo spettacolo a Bolzano, con trasferte pomeridiane con il pullman gratuito per gli abbonati, che sono molto aumentati di numero, soprattutto i giovani. Questo oneroso impegno del TSB è reso possibile anche dalla collaborazione dell’associazione ARCI (e dal personale impegno del suo presidente Davide Fiorotto, che acquista abbonamenti per i propri soci) e di altre associazioni. “La presenza del TSB è ormai uno dei punti di riferimento culturale più importanti per la comunità vipitenese di lingua italiana”: così l’assessore comunale per la Cultura Fabio Cola. La nuova stagione 2016/17 del Teatro Stabile di Bolzano vuol mettere in evidenza la funzione fondamentale del teatro di rispecchiare il mondo e riflettere il presente attraverso lo sguardo poetico della messa in scena – così il direttore Walter Zambaldi. Gli spettacoli affrontano con coraggio ed ironia i temi del nostro quotidiano. In scena molti grandi interpreti del teatro italiano. Gli spettacoli a Vipiteno, Teatro Comunale (ore 20.30) Si comincia martedì 13 dicembre con un capolavoro del teatro inglese, “La cucina”, di Arnold Wesker: una frenetica giornata di lavoro in un grande ristorante londinese fra amori, conflitti risse e utopie. Presentato dalla Compagnia Regionale, su iniziativa del TSB, lo spettacolo è diretto da

Marco Bernardi ed è interpretato da Andrea Castelli e da 24 attori nati o residenti in Trentino e in Alto Adige. Il successivo appuntamento vipitenese, giovedì 9 febbraio 2017, è con “Il secondo figlio di Dio”, di Manfredi Rutelli e Simone Cristicchi, regia di Antonio Calenda, con Simone Cristicchi. Accompagnandosi con canzoni inedite, Cristicchi racconta la storia vera di Davide Lazzaretti, detto il Cristo dell’Amiata, un mistico di fine Ottocento che unisce, nella sua utopia, religione e giustizia sociale, diventando predicatore eretico con migliaia di seguaci. Il terzo appuntamento a Vipiteno andrà in scena venerdì 7 aprile è “Black%Light”, della compagnia eVolution, dance, theater: un viaggio incentrato sul sogno e la fantasia, risultato dalla contaminazione di varie discipline: danza, teatro fisico, acrobatica, ma anche video art. Uno spettacolo ideato dal coreografo Antony Heinl capace di comunicare, divertire e affascinare. Il quarto ed ultimo degli spettacoli a Vipiteno, mercoledì 17 maggio, è “Lo strano caso della notte di San Lorenzo”, scritto e diretto da Roberto Cavosi. Si tratta di un noir teatrale che prende spunto da un fatto di cronaca nera accaduto in Alto Adige, che racconta come le definizioni di colpevolezza o innocenza siano molto più labili di quanto si possa pensare. La realtà processuale non corrisponde mai alla verità, così un magistrato che racconta un caso che lo aveva coinvolto in passato. Gli spettacoli al Teatro Comunale di Bolzano (domenicali pomeridiani, ore 16.00, con servizio pullman gratuito)


CALENDARIETTO Teatro Stabile Bolzano 06.11.16: “Wonderland”, di Damiano Bruè, Daniele Ciprì, Nicola Ragone, musiche originali eseguite dal vivo da Stefano Bollani. Teatro Comunale di Bolzano, ore 16.00.

“Calendar girls”, in visione a Bolzano il 29 gennaio

Il primo dei tre spettacoli visibili a Bolzano il 6 novembre è “Wonderland”, diretto dal regista cinematografico Daniele Ciprì e scritto insieme con Damiano Bruè e Nicola Ragone. Si tratta di un progetto teatrale inedito, un’opera innovativa dove l’immaginario del grande schermo confluisce in uno spettacolo scandito dalle musiche composte ed eseguite dal vivo dal pianista Stefano Bollani. Il 28 febbraio è la volta di “The pride”, testo coraggioso dell’americano Alexi Kaye Campbell, diretto e interpretato da Luca Zingaretti, con Valeria Milillo, Maurizio Lombardi, Alex Cendron. Il destino, l’amore, la fedeltà e il perdono sono i tempi che animano questo spettacolo, congeniato come un puzzle, che Zingaretti presenta per la prima volta in Italia.

L’ultimo appuntamento a Bolzano, il 29 gennaio, è “Calendar girls”, di Tim Firth, regia di Cristina Pezzoli, con Angela Finocchiaro, Laura Curino, Ariella Reggio. Una commedia di straordinario successo, basata su un fatto accaduto in Inghilterra negli anni ’90, quando un gruppo di donne non più giovanissime realizzò un calendario di nudi artistici per una raccolta di beneficienza. ap I prezzi per l’abbonamento a sette spettacoli della stagione 2016/17 sono rimasti invariati (abbonamento intero euro 55, ridotto euro 45; per i giovani under 26 euro 30, per gli under 20 euro 20). Con l’abbonamento si possono vedere gli altri spettacoli di tutte le altre stagioni del TSB al costo di 6 euro.

Corsa in montagna Christian Moser vince la corsa in montagna Rifugio Gran Pilastro A fine settembre si è svolta la seconda edizione della gara in montagna Rifugio Gran Pilastro. Il percorso, con la parten-

za dal terzo tornante della strada che porta a Passo Vizze prevedeva una corsa di 6 km con 1000 metri di dislivello per raggiungere il rifugio Gran Pilastro sito a

2.710 metri di quota. A vincere la gara Christian Moser di Campo di Trens, che ha raggiunto il traguardo in 50.16 minuti. Secondo Christian Neumair di Brunico, con un tempo di 51.43 min, alle sue spalle in terza posizione Andreas Niederbrunner di Rasa (52.02 min.) e quarto Roberto De Simone dell’ASV Gossensaß Skialp (53.02 min.) . Per le donne la vittoria è andata ad Anna Gräber dell’ASV Oberwielenbach (1:05.34), seconda Andrea Parigger dell’ASV Gossensaß Skialp (1:09.40 min.). Alla manifestazione hanno partecipato 99 atleti.

CAI Vipiteno Giovanile 06.11.16: Escursione lungo il sentiero delle castagne di Villandro. 11.11.16: Scorpacciata di castagne e serata didattica sulla vita di montagna. Incontri sociali 20.11.16: Pranzo sociale. CAI Brennero 06.11.16: Castelli di Appiano, gita per la famiglia. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 21.11.16: Virgo Fidelis (patrona dell’Arma) cerimonia con S. Messa. 27.11.16: Torneo di calcetto VI edizione, per conto dell’Ispettorato Regionale. Tun na kata 27.11.16: Tradizionale concerto d’Avvento dei Tun na kata. Ospiti della serata: Max Castlunger, Emanuel Valentin; Marco Stagni, Matteo Cuzzolin. Il concerto sarà introdotto da un breve filmato di Jack Alemanno. Teatro Comunale di Vipiteno, ore 16.30. Pro Cultura Fortezza 26.11.16: “Questioni d’affari”, commedia di John Chapmann e Jeremy Lloyd, presentata dalla compagnia “Luci della ribalta” di Bolzano. Sala pluriuso J. Wild, Fortezza, ore 16.00. UPAD Vipiteno Incontri: Oratorio M. Schutz, 15.30. 09.11.16: Medicina in musica! Uno straordinario, coinvolgente abbinamento. Rel.: dr. Gianni Pontarelli. 15.11.16: Gita culturale a Bassano del Grappa (pullman ore 6.30). 16.11.16: Zarine di Russia: Caterina e le altre. Una galleria di ritratti femminili tra pubblico e privato, curiosità e aneddoti. Rel.: dr. Marina Mascher. 23.11.16: Come parlare del nostro passato e farsi ascoltare. Rel.: dr. Italo Ghirigato. 26.11.16: Trentennale delle sezioni UPAD di Brunico e di Vipiteno. Aula Magna Istituto Pluricomprensivo di Brunico, ore 15.00. Quintetto Caprice di Verona in concerto “Quintetto at movie”. Rinfresco e brindisi di chiusura (pullman ore 14.00). 30.11.16: Emilio Salgari. Il “padre” di Sandokan, dei romanzi d’avventura, dei pirati della Malesia. Rel.: Beppe Mora. 04.12.16: Concerto di Natale della Fondazione UPAD. Bolzano, Auditorium Haydn. In collaborazione con l’Area istruzione e formazione musicale A. Vivaldi. Orchestra Mikrokosmos, diretta dal m° Francesco Ciech e Coro Diapasong diretto dalla prof. Livia Bertagnolli (pullmann ore 14.30, prenotazione obbligatoria).

Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 25 novembre 2016 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 104 cm Erker 11 I 16

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SPORT I PORTRÄT

„Die schnellste Sportart der Welt“ von Barbara Felizetti Sorg

Da geht so richtig die Post ab: Oft als kindlicher Zeitvertreib abgetan, ist Badminton jedoch die schnellste Sportart der Welt. Im Erker-Porträt erzählt Erhard Holzer aus Ried über seine große Leidenschaft. „Ich werde oft belächelt, wenn ich erzähle, dass ich Badminton spiele.“ Erhard Holzer schüttelt den Kopf. „Viele sind nach wie vor der Meinung, das sei ein Kinderspiel ohne besondere Anforderungen, ein reiner Zeitvertreib eben.“ Dabei ist Badminton die schnellste Sportart der Welt, die gerade durch ihre Vielseitigkeit fasziniert – immerhin gibt es mehr als 20 Schlagvarianten. Neben Schnelligkeit sind es vor allem Ausdauer, Kondition, Athletik, Kraft und Reaktion, die dabei erforderlich sind. Das Spiel ist sehr laufintensiv, wes-

ERHARD HOLZER kompakt Geburtsdatum: 2.11.1980 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Ried bei Sterzing Beruf: Angestellter Verein: ASV Sterzing Sportart: Badminton Hobbys: Gitarre spielen, wandern, Tennis spielen, laufen, langlaufen – und vor allem Töchterchen Larissa

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Schnell und vielseitig: Erhard Holzer ist von Badminton fasziniert.

halb ein Amateursportler nach 30 Minuten intensiven Spiels konditionell an seine Grenzen kommt. Und auch der taktische bzw. mentale Aspekt spielt eine große Rolle. „Im Profibereich erreichen die Bälle eine Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h. Da muss man schon am Gegner ablesen können, was er vorhat, sonst hat man keine Chance“, so der 36-Jährige aus Ried. Bei einem Rekordversuch gelang es sogar, den Ball auf fast 500 km/h zu beschleunigen. Und so hat er sich vor vier Jahren nach Brixen aufgemacht, wo er beim SV Brixen in diese Sportart hineinschnupperte. „Ich habe gleich gemerkt: Das ist genau das Richtige für mich“, erzählt Erhard mit Begeisterung. „Badminton vereint Spiel, Spaß und Sport – und das taugt mir.“ Mit einer gewissen Euphorie schaltet er noch im August 2012 eine Anzeige, um Gleichgesinnte zu suchen – und ist überrascht über das positive Echo. Innerhalb kurzer Zeit mel-

deten sich zehn Personen und am Ende des Jahres waren es 20 Mitglieder, die sich von da an zweimal wöchentlich zum gemeinsamen Training trafen, erst in der alten Turnhalle in der Sterzinger Sportzone, dann in der Dreifachturnhalle. „Naja, die Bezeichnung Training ist wohl etwas übertrieben“, räumt Erhard ein. „Ich war selber erst in der Lernphase. Ich habe mich aber intensiv mit der Sportart beschäftigt: Ich habe zu Hause Videos angeschaut, mich mit anderen ausgetauscht und versucht, das Gelernte in die Praxis umzusetzen und an die Gruppe weiterzugeben.“ Besonders freut er sich, dass er beim ASV Sterzing um Präsident Felix Rampelotto mit offenen Armen aufgenommen wurde. Seitdem ist Erhard Leiter der Sektion Badminton. Umso mehr wurmt es ihn, dass er es bis heute nicht geschafft hat, im Wipptal eine Wettkampftruppe auf die Beine zu stellen. Das liege auch daran, dass es im Hobby-

bereich in Südtirol derzeit lediglich Mannschaftsbewerbe mit reinen Doppeldisziplinen gebe, für die man je zwei Männer und Frauen benötige. „Wir haben zurzeit aber keine Frauen im Verein – und ich selbst bin auch eher der typische Einzelspieler, aber als solcher habe ich keine Chance, mich im Wettkampf mit anderen zu messen“, meint er sichtlich enttäuscht. Und so bemüht er sich, namhafte Referenten nach Sterzing zu holen, oder die Gruppe besucht andere Vereine, wie etwa im Nordtiroler Mils, in Kaltern, Brixen, Marling oder Mals. „Das bringt etwas Abwechslung in das gemeinsame Training, wir können uns mit anderen Spielern austauschen und uns dadurch verbessern“, ist der ambitionierte Sportler überzeugt. In der Vergangenheit hat er seine Sportart auch in verschiedenen Schulen vorgestellt, so dass sich auch Kinder im Badminton versuchen konnten. „Doch auch da haben wir gemerkt, dass Badminton


SPORT

SPORTKEGELN

Fugger Sterzing beim NBC-Pokal

Die Mitglieder der Sektion Badminton im ASV Sterzing

im Vergleich zu anderen Sportarten einfach einen schweren Stand hat.“ Und das, obwohl die Ausrüstung sehr günstig ist (ein Schläger ist bereits um 50 Euro zu haben), ganzjährig gespielt werden kann und auch erste Erfolgserlebnisse nicht lange auf sich warten lassen. Hätten genügend Kinder oder Jugendliche Interesse gezeigt, hätte sich sogar Erika Stich, ehemalige Italienmeisterin im Badminton, bereit erklärt, in Sterzing einen Kurs zu leiten. Leider ist es nicht dazu gekommen. „Ich muss zugeben: Das war für mich schon eine frustrierende Erfahrung. Mein Ziel, ein Wettkampfteam aufzubauen, ist vermutlich vorerst gescheitert. Das empfinde ich auch als persönliche Niederlage. Aber vielleicht braucht es dazu einfach noch mehr Zeit. Mal sehen – so schnell gebe ich jedenfalls nicht

auf.“ Langweilig wird ihm ohnehin nicht so schnell, immerhin ist Erhard auch bei der Sterzinger Chronistengruppe aktiv. Am liebsten verbringt er seine freie Zeit jedoch mit seiner kleinen Familie, zu der sich im Sommer Töchterchen Larissa hinzugesellt hat. Das Thema Badminton möchte er aber doch nicht so einfach links liegenlassen. Derzeit treffen sich etwa 15 Personen aus dem Wipptal einmal wöchentlich zum gemeinsamen Spiel, davon sind acht Jugendliche. „Badminton macht einfach Spaß und ist ein idealer Ausgleich zum oft stressigen Alltag, weil man sich so richtig auspowern kann“, so Erhard. Da nehme er es auch in Kauf, immer wieder mal belächelt zu werden – „weil ich weiß, wie toll diese Sportart in Wirklichkeit ist“. E

Anfang Oktober waren die Kegler von Fugger Sterzing (im Bild) beim NBC-Pokal in Straubing im Einsatz. Das Sextett belegte in der Qualifikation mit 3.489 Hölzern unter 24 teilnehmenden Mannschaften den 12. Platz. Für die Wipptaler kegelten Franz Höller (589 Hölzer), Lorenz Höller (581), Thomas Weiskopf (604), Egon Ralser (536), Manuel Hofer (575) und Reinhard Gruber (608). Den Sieg holte sich Repcelaki aus Ungarn, das im Finale Maribor aus Slowenien 7:1 in die Knie zwang. Das Finale der Frauen entschied der deutsche Klub Schrezheim für sich. SPORTKEGELN

Fugger-Damen scheitern an Weltpokal-Quali Der 28. Weltpokal der Sportkegler, der Anfang Oktober in Bozen ausgetragen wurde, war für die Südtiroler Teams nach der Qualifikation zu Ende. Während sich bei den Männern Neumarkt, wo auch der Wipptaler Florian Thaler im Einsatz steht, mit dem 6. Platz (3.546 Hölzer) für die Champions League qualifizierte, schaute bei den Damen für Fugger Sterzing mit Stefanie Schölzhorn (im Bild), Marion Thaler, Silena Hochrainer, Sabrina Parigger, Veronika Tock und Enikö Tót mit 3.203 Hölzern der 10. Platz heraus. Der Sieg ging an den SKV Rot Weiß Zerbst 1999 bei den Herren und an den SKC Victoria 1947 Bamberg bei den Damen.

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SPORT

BIATHLON

Italienpokal macht in Ridnaun Station

BERGLAUF

Anfang Dezember wird in Ridnaun wieder die Biathlon-Saison eingeläutet. Am 3. und 4. Dezember stehen im Biathlonzentrum in Maiern zwei Bewerbe um den Italienpokal auf dem Programm. Je nach Schneeverhältnissen sind ein Sprint- und ein Verfolgungsrennen, jeweils für Damen und Herren, geplant. Dabei können vor allem die heimischen Athleten und Nachwuchsläufer live vor Ort mitverfolgt werden.

Bei der zweiten Ausgabe des Hochfeilerhüttenlaufs, der von der dritten Kehre der Pfitscher-Joch-Straße über 6 km und 1.000 Höhenmeter bis zur Hochfeilerhütte (2.710 m) in Pfitsch führt, setzte sich Vorjahressieger Christian Moser aus Freienfeld gegen die gesamte Konkurrenz durch und siegte souverän mit einer Zeit von 50.16 Minuten. Der Zweitplatzierte Christian Neumair aus Bruneck (51.43 min.) wies bereits einen Rückstand von fast eineinhalb Minuten auf. Roberto De Si-

LEICHTATHLETIK

Markus Ploner 8. beim Trento Half Marathon 1.300 Läufer aus dem In- und Ausland gingen Anfang Oktober beim „Trento Half Marathon“ in Trient an den Start. Dabei eroberten Läufer aus Kenia die ersten sechs Plätze. Nur der Italo-Marokkaner Said Boudalia und Markus Ploner vom ASV Sterzing (im Bild mit Nummer 902) konnten mit ihnen mithalten. Ploner kam mit einer Zeit von 1:09.23 Stunden auf den 8. Platz. Der Sieg ging an Victor Chumo (1:02.14 Std.). KANU

Regionalmeistertitel für Gebrüder Ulpmer Beim interregionalen Kanuslalom auf der Sarca in Torbole holten sich die Brüder Matthias und Manuel Ulpmer aus Mauls, die für den ASV Milland an den Start gehen, Anfang Oktober den Regionalmeistertitel. Mit einer fantastischen Laufzeit von 102,81 Sekunden paddelte der zwölfjährige Matthias Ulpmer (im Bild) in der Kategorie U12 zu einem souveränen Sieg. Sein 18-jähriger Bruder Manuel siegte – trotz reduziertem Training aus schulischen Gründen – in der Eliteklassen (Senior) klar mit einer Zeit von 88,48 Sekunden.

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Christian Moser gewinnt Hochfeilerhüttenlauf mone vom ASV Gossensaß Skialp (53.02 min.) belegte hinter Andreas Niederbrunner aus Rasen (52.02 min.) den 4. Platz, Christian Fichter aus Sterzing (56.19 min.) wurde Zehnter. Bei den Damen ging der Sieg an Anna Gräber vom ASV Oberwielenbach (1:05.34 Std.), welche die Zweitplatzierte Andrea Parigger vom ASV Gossensaß Skialp (1:09.40 min.) um gut vier Minuten distanzierte. Insgesamt haben sich 99 Teilnehmer der Herausforderung gestellt.

TENNIS

TC Ratschings kürt Clubmeister Beim diesjährigen Clubturnier des TC Ratschings, an dem rund 45 Spieler teilgenommen haben, setzte sich in der Herrenklasse Einzel Armin Graus vor Oliver Mayr, Daniel Oberhofer und Philipp Auckenthaler durch. Clubmeister in der Herrenklasse Doppel wurden Markus Gögele/ Lorena Lungkofler vor Armin Graus/ Philipp Forer, Klaus Kruselburger/ Francesco Zenzale und Oliver Mayr/ Günther Rainer. Die Trostrunde entschied Philipp Mayr gegen Robert Arcolin für sich. Die Ergebnisse der Kinderkategorien: Buben A: Nicolas Goggi vor Samuel Hofer, Felix Inderst und Benjamin Auer; Buben B: Niklas Minzoni vor Lennard Nusser, Hannes Leitner und

Hofer Benjamin; Mädchen A: Christina Strickner vor Lena Mittermaier, Karin Klotz und Eva Schölzhorn; Mädchen B: Lena Oberprantacher vor Leonie Nusser und Lea Klotz. Im Bild alle Sieger der einzelnen Kategorien.

Die Freiluftsaison wurde Anfang Oktober mit einem Spaßturnier abgeschlossen, das als Mixed-Doppel ausgetragen wurde.

WIESEN

1. Special Kickers Friends Cup Ende Oktober veranstaltete Sport and Friends Südtirol im Beisein zahlreicher Ehrengäste in Wiesen den ersten Special Kickers Friends Cup mit sechs teilnehmenden Mannschaften. Gewonnen hat das Fußballturnier, das unter dem Motto „An Tagen wie diesen“ stand, die Mannschaft der Lebenshilfe Bozen, die sich im Finale mit 3:1 gegen das Team APID Trento durchsetzen konnte und den Wanderpokal in Empfang nehmen durfte. Als Ehrengäste waren Landeshauptmann Arno Kompatscher, Sanitätslandesrätin Martha Stocker,

Bezirkspräsident Karl Polig, FC-Südtirol-Präsident Walter Baumgartner und die Bürgermeister von Pfitsch und Sterzing, Stefan Gufler und Fritz Karl Messner anwesend. Ein besonderes Erlebnis an diesem „Tag mit und unter Freunden“ war das VIP-Spiel, für das sich auch Landeshauptmann Kompatscher das Fußballtrikot übergestreift hat. Für Präsidentin Luise Markart und Trainer Christian Schölzhorn war das Fußballturnier ein voller Erfolg, gleichgültig, ob sie als Sieger oder Verlierer vom Platz gingen.


SPORT

„WAS WÜRDE PASSIEREN, WENN…?“ Am Samstag, den 19. November veranstaltet der Bergrettungsdienst Sterzing zum 12. Mal das Lawinenseminar. Renommierte Referenten berichten im Stadttheater Sterzing über neue Erkenntnisse und Strategien bei Gefahren im winterlichen Hochgebirge. Die meisten Personen, die von Lawinen erfasst werden, sind auf Touren oder Variantenabfahrten abseits gesicherter Pisten unterwegs. Bei guter Vorbereitung, aufmerksamer Beurteilung der Lawinengefahr vor Ort und einem den Verhältnissen angepassten Verhalten können viele Lawinenunfälle vermieden werden. Davon ist die Bergrettung im AVS Sterzing überzeugt und setzt seit vielen Jahren auf Veranstaltungen, um Menschen dafür zu sensibilisieren. Beim Lawinenseminar werden Skitourengeher, Winterbergstei-

ger, Schneeschuhwanderer, Snowboarder und Variantenskifahrer die Gelegenheit haben, ihre Kenntnisse über Lawinengefahren auf den neuesten Stand zu bringen. Je größer das Wissen, desto besser können Unfälle vermieden werden. Die richtige Ausrüstung, das korrekte Einschätzen von Gefahren und das richtige Verhalten in Notsituationen können Leben retten. Hauptreferent Jürg Schweizer, Leiter des eidgenössischen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos, beleuchtet in seinem Vortrag zum einen die Prozesse, die zum Auslösen einer Lawine führen. Zum anderen stellt er Herangehensweisen zur Beurteilung von Gefahr und Risiko sowie strategische Methoden und Risikoüberlegungen vor, welche die Konsequenzen eines Lawinenabgangs betrachten: „Was würde passieren, wenn…?“ Der Bergführerausbilder Maurizio

Lutzenberger gibt in seinem Vortrag Anweisungen zur Kameradenrettung bei einem Lawinenunglück. Der Arzt, Berg- und Skiführer Werner Beikircher und Lukas Forer, Leiter des BRD Sand in Taufers, berichten in einem spannenden Vortrag über die Riesenlawine an der Schneespitze. Am 14. Jänner findet wieder ein zum Seminar gehöriger Trainingstag

am Jaufenpass statt, bei dem den Teilnehmern viel Praxiswissen vermittelt wird. Um ein möglichst breites Publikum zu erreichen, ist die Teilnahme am Seminarabend und am Trainingskurs kostenlos. Für den Seminarabend ist keine Anmeldung erforderlich. Anmeldungen für den Trainingstag werden nach dem Seminarabend entgegengenommen (begrenzte Teilnehmerzahl!).

> PROGRAMM 19.00 Uhr: Begrüßung, Vorstellung des Programms und der Referenten 19.10 Uhr: Kurzvortrag Maurizio Lutzenberger: „Nur 15 Minuten!” 19.30 Uhr: Kurzvortrag Werner Beikircher und Lukas Forer: „Die Riesenlawine an der Schneespitze – Eine Analyse“ 20.00 Uhr: Referat Jürg Schweizer, 1. Teil 20.45 Uhr: Pause 21.00 Uhr: Referat Jürg Schweizer, 2. Teil 21.45 Uhr: Diskussion und Fragen aus dem Publikum 22.00 Uhr: Verlosung von Sachpreisen Nähere Informationen unter www.bergrettung-sterzing.org

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INNOVATION & TECHNIK

INNOVATION & TECHNIK EISACKTALER WIRTSCHAFTSSCHAU ÜBERTRIFFT ALLE ERWARTUNGEN Das vorletzte Oktoberwochenende stand im Eisacktal ganz im Zeichen der Wirtschaft. In der Vorzeigehalle Melix in Vahrn zirkulierten an den drei Ausstellungstagen der Eisacktaler Wirtschaftsschau rund 18.000 Besucher aus dem In- und Ausland. „Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Nie hätten wir gedacht, mit der Wirtschaftsschau einen solchen Publikumsmagneten zu schaffen“, so lvh-Bezirksobmann von Brixen und Leiter des Organisationsteams Johann Erlacher. Nicht nur die einzigartig gestal-

teten 127 Stände aus Handwerk, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft verzauberten die Gäste, sondern auch das bunte Rahmenprogramm, allen voran die Bodypaintingshow von Johannes Stötter aus Sterzing. „Sowohl von Vertretern aus Politik und Wirtschaft als auch von Ausstellern und Besuchern haben wir sehr positive Rückmeldungen erhalten. Ideal war sicherlich auch der zentrale Austragungsort. Wir hätten keine bessere Location als die Melix in Vahrn finden können“, so Erlacher. Nun gelte es, die gesammelten Kon-

takte und Gespräche zu bearbeiten und der gesamten Eisacktaler Wirtschaft einen weiteren Wachstumsimpuls zu verpassen. Dass es in den nächsten Jahren eine weitere Ausgabe der Leistungsschau geben soll, davon ist das OK-Team überzeugt. „Mit der erfolgreichen Zusammenarbeit aller Wirtschaftssektoren haben wir eine solide Basis für weitere gemeinsame Projekte geschaffen. Diese positive Energie und Begeisterung wollen wir nutzen und neue Akzente im Eisacktaler Wirtschaftsraum setzen“, so Erlacher.

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NEUE TECHNOLOGIEN FÜR ENERGETISCHE SANIERUNGEN Der „Energy Hub“, ein neues hydraulisches System, steuert auf intelligente Weise diverse Heizanlagen in einem Gebäude. Er wurde von Forschern und Unternehmen aus ganz Europa gemeinsam entwickelt. Von außen ist die Nr. 47 in der Calle de la Canción del Olvido in Madrid ein Haus wie alle anderen. Doch während die Bewohner im vergangenen Winter mit Strom und Gas heizten, funktioniert ihre Heizung in diesem Jahr mit einem neuen System, das intelligent ist und von erneuerbaren Energiequellen gespeist wird: mit dem „Energy Hub“, den die Forscher von EURAC Research in diesem spanischen Gebäude zum ersten Mal in Europa installiert haben. Das hydraulische Aggregat vereint alle Warmwasser-, Heiz- und Kühlanlagen eines Kondominiums und kontrolliert den Energieverbrauch der einzelnen Nutzer. Das Gerät ist vorgefertigt und dadurch leicht einzubauen und zu warten. EURAC Research leitete das europäische Forscherteam, das die Idee bis zum fertigen Produkt entwickelte. Jetzt koordiniert das Südtiroler Forschungszentrum ein neues internationales Team, das den Energy Hub auf den Markt bringen soll. Für Laien sieht das Aggregat in ihrem Heizraum aus wie eine graue Schachtel, aus der verschiedene Röhren und Kabel laufen. Doch ist der Energy Hub in Wahrheit „ein System aus Ventilen, Pumpen und elektronischen Kontroll- und Messsystemen; ein Fertigprodukt, das die Arbeit von Hydraulikern und Installateuren vereinfachen soll. Der Hub vereint und steuert alle hydraulischen Anlagen eines Gebäudes: Er leitet das Warmwasser an die Heizund Kühlanlagen weiter und kontrolliert gleichzeitig den Verbrauch“, erklärt Roberto Fedrizzi von EURAC Research, der das System entwickelt hat.

Der Energy Hub ist nur eines der Ergebnisse, welche die Forschergruppe in vier Jahren ausgearbeitet haben. Die EU hat deren Arbeit mit mehr als sieben Millionen Euro finanziert. Ihr Ziel ist es, neue Technologien zu entwickeln, welche die energetische Sanierung vereinfachen. So haben die Forscher unter der Leitung von EURAC Research auch Systeme für Gebäudehüllen entwickelt, die das klimatische Potential der verschiedenen Orte in Europa besser nutzen. „Im soeben angelaufenen neuen Forschungsprojekt geht es uns jetzt um die Vermarktung dieser entwickelten Technologien. Dabei unterstützt uns die EU mit weiteren vier Millionen Euro. Nachdem diese Finanzierungen sehr hart umkämpft sind und wir exzellente Mitbewerber in ganz Europa haben, dürfen wir auch ein wenig stolz darauf sein. Unser Erfolg beruht u. a. darauf, dass unsere Forschungsprojekte auf die Industrie zugeschnitten sind und konkrete Produktentwicklung vorantreiben“, bekräftigt Wolfram Sparber, Leiter des EURAC-Instituts für Erneuerbare Energie. Roberto Lollini, Experte für Energieeffizienz von EURAC Research, der dieses zweite Projekt koordiniert, erklärt die nächsten Schritte: „Gemeinsam mit europäischen Partnern aus Industrie, Dienstleistung und Forschung testen wir die Technologien im Labor und in verschiedenen Gebäuden, um sie fit für den Markt zu machen.“ Insbesondere der Energy Hub wird optimiert und – sobald er alle notwendigen Zertifikate hat – von einem Unternehmen auf dem Markt vertrieben. Das übergeordnete Ziel ist das Entwickeln von Technologien, die Sanierungsarbeiten beschleunigen, Kosten reduzieren und messbare Ergebnisse bringen. Deshalb konzentrieren sich die Forscher auch verstärkt darauf, Anwender zu schulen und Businessmodelle für Investoren zu erarbeiten. Erker 11 I 16

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SICHER DURCHS NETZ MIT KONZEPT Für die meisten von uns sind Computer einfache Arbeitsgeräte, die zu funktionieren haben. Doch was, wenn lästige Viren das Gerät befallen und lahmlegen, Updates nicht funktionieren oder zu wenig Speicherplatz verfügbar ist? Die Konzept GmbH schafft Abhilfe! Unternehmen oder Private – jeder kennt das: E-Mails mit zweifelhaftem Inhalt und noch zweifelhafterem Anhang trudeln im Posteingang ein und der ständige Internetzugang, der benötigt wird, um die unzähligen Möglichkeiten der Vernetzung optimal auszuschöpfen, macht Rechner und Netzwerke anfällig für Virenattacken und Hackerangriffe von außen. „Viren und Hackerangriffe nehmen rasant zu“, erklärt Thomas Rainer, einer der beiden Geschäftsführer des IT-Unternehmens Konzept GmbH, „viele Computer und Netzwerke sind unzureichend geschützt, darunter viele Firmennetzwerke. Der Einsatz einer Firewall sowie eines guten und aktuell gehaltenen Virenschutzprogrammes ist nicht nur ratsam, sondern essentiell, denn das Risiko, das eine unzureichend geschützte Sicherheitslücke in sich birgt, ist enorm. „Die Schäden können fatal sein und von Datenverlusten bis hin zu kompletten Systemausfällen reichen“, warnt Rainer. KAMPF DEN VIREN „Computerviren und Schädlinge lauern überall“, weiß Thomas Rainer, „in E-Mail-Anhängen, in kostenlosen Downloads, auf USB-Sticks und sogar auf seriösen Internetseiten. Zuletzt ließen Fälle aufhorchen, bei denen Viren selbst in verschlüsselten PEC-E-Mails gefunden wurden.“ Für den Virenschutz unverzichtbar ist aus technischer Sicht der Ein-

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satz einer so genannten Firewall. Die Firewall kann man sich wie eine Barriere vorstellen; sie ist eine vorsorglich gesetzte Schnittstelle zwischen Computer oder Netzwerk und dem Internet. Ihr Hauptzweck besteht darin, nicht autorisierte Zugriffe zwischen Netzen zu verhindern, den Verkehrsfluss für jeden Dienst zu kontrollieren und nutzerdefinierte Filterungen durchzuführen. Um sicher durchs

digitale Leben zu schreiten, benötigt es aber nicht nur eine Firewall, sondern auch ein gutes und aktuell gehaltenes Virenschutzprogramm. Denn: Jedes Virenschutzprogramm hilft wenig, wenn es veraltet ist; Schutzprogramme sind stets aktuell zu halten, damit auch neuere Schadprogramme identifiziert und erfolgreich abgewehrt werden können. Nicht nur die Technik bietet Mög-

lichkeiten der Virenabwehr, auch der Mensch kann einiges zum Schutz des Computers oder des Netzes beitragen: Hierzu zählt beispielsweise die Schulung der Anwender für einen sorgsamen Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien, vom richtigen Passwortschutz bis hin zur korrekten Einschätzung möglicher nichtvertrauenswürdiger E-Mails und der Entfernung

STECKBRIEF Firmenname: Konzept GmbH Firmen-Standorte: Sterzing, Wiesen - Am Moosfeld 4 Brixen, Karel-Havlicek-Straße 7/A Innsbruck, Andechsstraße 44 Wien, Eisgrubengasse 2-6 Kontakt: www.konzept.it support@konzept.it +39 0472 765656 Geschäftsfelder: IT-Infrastruktur Datenschutz und Datensicherheit IT-Outsourcing

IP-Telefonie Standortvernetzung Hochverfügbare Speicherlösungen Betreuung und Wartungsverträge 24/7-Support 365 Tage im Jahr Firmenentwicklung: Firmengründung im Jahr 2001 Seit 2006 „Microsoft Gold Partner“ 2009 Eröffnung der Filiale in Innsbruck 2010 Eröffnung der Filiale in Brixen 2011 Erweiterung der Filiale in Sterzing 2012 Eröffnung der Filiale in Wien Geschäftsführer: Thomas und Michael Rainer Anzahl Mitarbeiter: 12


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derselben, ohne verdächtige Anlagen zu öffnen. Auch die regelmäßige und vollständige Datensicherung sollte ein fester Bestandteil eines jeden Netzwerk- und Datensicherheitssystems bilden; dadurch wird verhindert, dass Daten durch fehlerhafte Software, Fehlbedienung, Fahrlässigkeit oder Altersverschleiß der Hardware verlorengehen. „Wichtig ist hierbei auch, dass die gesicherten Daten getrennt vom Netz gelagert werden“, ergänzt Thomas Rainer. WETTBEWERBSVORTEIL DURCH IT-OUTSOURCING Für Private gibt es unzählige Möglichkeiten, kostenfrei Daten in der Cloud zu speichern. Auch für Unternehmen bietet die Auslagerung von einzelnen IT-Diensten oder der gesamten IT-Betreuung diverse Vorteile. Durch das Outsourcing von IT-Diensten wie der Datenspeicherung und -sicherung in entfernte Rechenzentren oder in eine so genannte Cloud bis hin zur Ausführung von Programmen über das Internet ersparen sich Unternehmen hohe Investitionen in Hardware und Software. „Vor allem kleine Unternehmen oder Unternehmensgründer können

Die Konzept GmbH bietet Privatanwendern und Unternehmen professionelle Betreuung in allen IT-Belangen

sich hier enorme Anschaffungskosten sparen, ohne dabei auf eine professionelle EDV-Umgebung verzichten zu müssen“, erklärt Thomas Rainer. Dieses IT-Outsourcing bietet gerade für Klein- und Mittelbetriebe großen Mehrwert, da sie ihre begrenzten Ressourcen ganz auf ihre

Kernaktivitäten konzentrieren können. IT-Outsourcing stellt dabei sicher, dass ein störungsfreier Netzwerkbetrieb rund um die Uhr gewährleistet ist, Hardware und Software stets auf dem aktuellen Stand sind und ein bestmöglicher Schutz von Daten und Netzwerk gewahrt bleibt.

FRAGEBOGEN AN DAS UNTERNEHMEN Herr Rainer, vor einem Jahr hat Microsoft den Support für Windows Server 2003 eingestellt. Was raten Sie jenen, die dieses Betriebssystem noch verwenden? MICHAEL RAINER: Obwohl Microsoft im Juli 2015 den Support für dieses Server-Betriebssystem komplett eingestellt hat, gibt es noch viele Unternehmen, die mit Windows Server 2003 arbeiten. Der Support-Stop bedeutet, dass keinerlei Fehlerbereinigungen für dieses Betriebssystem geliefert und keine Sicherheitslücken mehr gestopft werden. Ich rate hier den Umstieg auf ein modernes System dringend an. Das Update auf Windows 10

lich auf sich? scheint nicht unproblematisch zu Betriebe und Freiberufler können noch sein ... Microsoft hat hier bis Ende des Jahres leider ziemlich geim Rahmen des Stapfuscht; mit dem bilitätsgesetzes die so letzten Update gibt genannte Super-Abschreibung für bees sehr viele Probleme. Das Betriebstriebliche InvestitioMICHAEL RAINER, system startet zwar nen tätigen. Für die Geschäftsführer normal, danach Berechnung der Abschreibung wird dafriert der Bildschirm bei der Anschaffungswert um 40 jedoch oft ein und man kann keine Prozent erhöht; die effektive AbEingaben mehr machen. Wer mit schreibung wird dann basierend diesem Update Probleme hat, kann auf diesem erhöhten Betrag besich an uns wenden; gerne bieten rechnet. Geplante Anschaffunwir hier unsere Unterstützung an. Was hat es mit der Super-Abgen sollten also noch innerhalb schreibungsmöglichkeit eigent2016 getätigt werden.

IT-PARTNER FÜR FIRMEN UND PRIVATE Ein kompetenter Ansprechpartner in allen IT-Belangen für Firmen und Private ist das Unternehmen Konzept GmbH mit Sitz in Sterzing und weiteren Standorten in Brixen, Innsbruck und Wien. Mittlerweile ist das Unternehmen seit über 15 Jahren im IT-Bereich tätig und betreut heute eine Vielzahl an langjährigen Firmenkunden in Südtirol und Österreich. Das Leistungsspektrum reicht von Beratung und Verkauf, Planung und Realisierung von Netzwerken, Serveranlagen und Speicherlösungen, Erstellung und Umsetzung von Sicherheitskonzepten, IT-Outsourcing, Standortvernetzung, Integration von IP-Telefonanlagen, E-Mail-Services und Hosting bis hin zur Servicebetreuung mit 24/365-Erreichbarkeit. Bei seinen Leistungen orientiert sich der IT-Spezialist an den Bedürfnissen der Kunden und strebt passgenaue Lösungen an, die hohe Funktionalität gewährleisten und die Kunden in ihrem Betriebsalltag bestmöglich unterstützen. Dies stellt Konzept GmbH sicher, indem jeder IT-Lösung eine umfassende Situationsund Bedarfsanalyse vorausgeht. Um hohe Professionalität in allen IT-Belangen zu gewährleisten, investiert das Unternehmen laufend in die Weiterbildung seines hochqualifizierten Teams und arbeitet seit jeher eng mit weltweiten Technologieführern aus dem Hard- und Softwarebereich zusammen. Daher verwundert es auch nicht weiter, dass die Konzept GmbH zu einem der ersten zertifizierten MicrosoftGold-Partner sowie zu einem der wenigen Fujitsu Select-Expert-Partner in Südtirol zählt. Die Konzept GmbH steht an ihren vier Standorten auch Privatanwendern zur Verfügung und bietet diesen zu Geschäftszeiten kompetente Beratung in sämtlichen IT-Belangen, Verkauf von Hardware und Software, Installation und Wartung sowie IT-Reparaturleistungen jeglicher Art. Erker 11 I 16

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SO DIGITAL SIND SÜDTIROLS TOP 88 Prinoth unter den Top 10 Wie digital sind Südtirols 88 führende Unternehmen in ihrem Verkaufsauftritt und in der Kommunikation? Die Bozner PR-Agentur daviso ging – erstmals in Südtirol – dieser Frage auf den Grund. Sie analysierte Stärken und Schwächen, erhob Defizite und Potentiale in den Bereichen Homepage, Social Media und E-Commerce. Das Fazit: Südtirols Unternehmen sind insgesamt recht gut aufgestellt – in einigen Punkten, etwa der mobilen, responsiven Darstellung von Inhalten auf Smartphones und Tablets, gilt es aber dringend nachzubessern. Die Digitalisierung zwingt derzeit Unternehmen auch in Südtirol, ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Ein wichtiger Baustein ist die Präsenz in der digitalen Welt, dem Ort, in dem ein Unternehmen Kontakt zu Kunden und Zielgruppen herstellen und sie binden kann – oder eben nicht. daviso hat die Online-Schlagkraft von 88 der umsatzstärksten Betriebe Südtirols (Quelle: Handelskammer Bozen) genauer unter die Lupe genommen – und zwar in folgenden Bereichen: Homepage, E-Commerce und Social Media. Nur wer in allen drei Kategorien gut war, landete im Schlussranking auf den Spitzenplätzen. Unter den Top 10 (mit mindestens 70 von 100 Punkten und der Note „herausragend“) klassierten sich: Hertz, Salewa, Prinoth, Europcar, Sixt, AVIS, Thun, Würth, Ivoclar Vivadent und Miele Italia. Das heißt: Salewa, Prinoth und Thun sind die einzigen „echten“ Südtiroler Unternehmen unter den ersten 10, während die Mehrzahl Tochterunternehmen von internationalen Gruppen sind, die kapitalstark, international aufgestellt und personell gut ausgestattet sind.

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Zudem kommen die „digitalen“ Vorzeigebetriebe überwiegend aus dem Bereich B2C. Der Bewertungsschnitt aller 88 Unternehmen lag bei knapp über 40 (Endnote „gut“). EIN DRITTEL NICHT FÜR SMARTPHONES UND CO. OPTIMIERT Alle von daviso untersuchten Unternehmen verfügen über eine eigene Homepage. Wesentliches Kriterium bei Internetseiten ist heute die Nutzung und Darstellung auf Mobilgeräten (Smartphones und Tablets). 59 von 88 Webseiten, also rund zwei Drittel, sind „mobile friendly“. Ein Drittel hingegen verfügt über eine Internetseite, die den mobilen Anforderungen nicht entspricht. Hier gibt es sicher massives Verbesserungspotential in Zeiten, in denen die Internetnutzung zu mehr als 50 Prozent über Mobilgeräte passiert. Große Unterschiede gibt es auch hinsichtlich des Gewichts und der Auffindbarkeit der Internetseiten (Page Rank). Während 24, also knapp über ein Viertel, den guten Wert von 4 oder höher erreichen, kommt der überwiegende Teil (57) nur auf einen Wert von 0. Der PageRank einer Seite sagt – vereinfacht gesagt - aus, wie stark die Seite ist. Hier gibt es einiges zu tun,

nicht zuletzt mit der SEO (Suchmaschinenoptimierung) zu arbeiten. Was die Sprachen der Homepages betrifft, sind Südtirols Top 88 gut aufgestellt. 83 Webseiten gibt es in mindestens zwei Sprachen,

18 sind dreisprachig (in der Regel Deutsch, Italienisch, Englisch). 19 Unternehmens-Homepages gibt es gar in fünf oder mehr verschiedenen Sprachen. Es handelt sich hierbei meist um stark international vernetzte und exportorientierte Unternehmen. EINE MINDERHEIT NUTZT E-COMMERCE Im Bereich E-Commerce teilen sich die Top 88 in einen kleineren Teil aktiver und einen größeren Teil nicht aktiver Unternehmen auf. Nur 26 von 88 Unternehmen verfügen über einen eigenen Online-Shop (darunter alle Top 10 des Rankings). Die überwiegende Mehrheit sind B2C-Unternehmen, die ihre Kernprodukte im Sinne einer Multichannel-Strategie über direktem Weg online vertreiben. Aber nicht nur: Erstaunlich ist nämlich, dass auch B2B-Unternehmen teilweise auf einen Online-Shop zurückgreifen, und sei es wie am Beispiel des Seilbahnbauers Leitner nur, um Merchandising-Artikel zur Stärkung der Markenbindung anzubieten. SOCIAL MEDIA: VIELE UNTERNEHMEN VERNACHLÄSSIGEN IHRE ACCOUNTS Die führenden zehn Unternehmen in der Endabrechnung sind auf fast allen relevanten Social-Media-Kanälen vertreten: Facebook, LinkedIn, Instagram, Twitter, Youtube, Pinterest, Google Plus, Wikipedia, Newsletter und Unternehmensblog. Insgesamt ist Facebook das Medium mit der größten Verbreitung unter den untersuchten Top 88. 60 von ihnen sind auf Facebook vertreten. Große Abweichungen gibt es aber hinsichtlich der Pflege und der Interaktionshäufigkeit. So aktualisieren nur 38 von 60 ihre Seite mindestens einmal in der Woche, sieben mindestens einmal im Monat.

Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Aktualisierungsgrad und Interaktionshäufigkeit auf Facebook. Wer also seinen Facebook-Account nicht regelmäßig pflegt und aktualisiert bzw. mit den Nutzern interagiert, kann auch die Vorteile des Sozialen Netzwerkes nicht entsprechend nutzen. Ähnlich ist die Situation bei LinkedIn: Sehr viele verfügen über einen eigenen Account (59 von 88). Aber nur 19 von ihnen aktualisieren ihre Seite mindestens einmal im Monat. 33 sind gewissermaßen „Karteileichen“ auf LinkedIn, verfügen also über einen Account, den sie nie aktualisieren und auf dem keinerlei Beiträge veröffentlicht wurden. Das heißt, der Löwenanteil der Unternehmen vernachlässigt sein LinkedIn-Profil sträflich – trotz der unbestrittenen Bedeutung als Recruiting-Tool für B2B und B2C und effizientem Instrument der internen und externen Kommunikation. Weitere Auffälligkeit: Nur sieben von 88 Unternehmen haben einen eigenen Blog und erzeugen auf diese Art Content. Und jene, die über einen eigenen verfügen, aktualisieren ihn nur unzureichend. Nachdem strategische und SEO-optimierte Inhalte aber ein zentrales Element in der Suchmaschinenoptimierung darstellen und damit die Auffindbarkeit im Netz maßgeblich beeinflussen, sollten Unternehmen ihr Augenmerk verstärkt darauf legen. Denn nicht auf die Form, sondern auf den Inhalt kommt es an. Etwas differenzierter ist das Bild bei Instagram: Zwar sind derzeit nur 25 Unternehmen dort vertreten, aber 14 von ihnen aktualisieren jede Woche ihre Inhalte, fünf weitere mindestens einmal im Monat. Das heißt: Wer sich für einen Instagram-Auftritt entscheidet, pflegt ihn in der Regel auch. Starke Marken wie Salewa und Thun sind hier vorbildlich. Sie schöpfen die Potentiale von Instagram sehr gut aus.


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BESSER HÖREN. BESSER LEBEN. Kein Ohr ähnelt dem anderen und deshalb bedarf jede Hörminderung einer individuellen Lösung. Das Unternehmen „Besser Hören“ steht seit 1994 Erwachsenen und Kindern zur Seite, um diese passende Lösung zu finden. Bereits seit der Gründung von Besser Hören steht es für den Betrieb an erster Stelle, seinen Kunden in jeder Hinsicht den bestmöglichen Service zu bieten. Deshalb betreuen die Hörgeräteakustiker täglich zwei Geschäfte in Bozen sowie 31 Servicestellen in ganz Südtirol, die wöchentlich oder monatlich geöffnet sind. Sollte jemand an diesen Terminen jedoch verhindert sein oder keine Möglichkeit haben, die Servicestellen aufzusuchen, kommen die Mitarbeiter auch gerne direkt nach Hause – kostenlos! Das Ziel von Besser Hören ist es, mit innovativen Hörgeräten neuester Technik dem Kunden sein Gehör zurückzugeben. Bei einem persönlichen Beratungsgespräch mit Hörtest kann gemeinsam mit dem Hörgeräteakustiker die passende Hörlösung gefunden werden – damit Ästhetik, Preis und Technik den Vorstellungen entsprechen. Besser Hören bietet

die Möglichkeit, Hörgeräte einen Monat lang gratis zu probieren und erst dann zu entscheiden, ob man sie behalten will. Beim Ansuchen um Beiträge von Krankenkassen oder Versicherungen steht das gesamte Team zur Seite und erledigt Gesuche und bürokratische Abläufe direkt für den Kunden.

Natürlich endet der persönliche Service auch nach dem Erwerb von Hörgeräten nicht. Für Reparaturen, Feineinstellungen, Reinigungen und Kontrollen können Sie jederzeit auf Besser Hören zählen!

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INNOVATION AM BAU Innovation am Bau? Gibt es das überhaupt? Ja, behauptet der Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer, Markus Kofler (im Bild). „Klar fällt auf einer Baustelle immer noch viel manuelle Arbeit an. Aber dahinter steckt eine immer ausgeklügeltere Technik. Denken wir zum Beispiel an Grundaushübe: Früher wurden diese händisch abgesteckt. Heute kann der Aushub direkt über das am Bagger installierte GPS-System – zentimetergenau und ohne zusätzliche Arbeit auf der Baustelle – profiliert werden“, erklärt Kofler. Auch die Maschinen und Geräte, die auf einer Baustelle zum Einsatz kommen, sind mit immer besseren technischen Möglichkeiten ausgestattet. Zur Bedienung braucht es Mitarbeiter mit einem umfangreichen technischen Wissen. Gerade dies mache die Arbeit am Bau vor allem für junge Menschen interessant, ist Kofler überzeugt. Die digitale Revolution macht auch vor der Baustelle nicht Halt. „Heute sind alle Projekte digital und somit jederzeit und überall abrufbar. In Zukunft werden alle wichtigen Informationen in Echtzeit allen Beteiligten am Bau zur Verfügung stehen. Damit werden Reibungsverluste minimiert“, so Kofler.

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WEINSCHEIT SUCHT UNTERSTÜTZER Nach dem erfolgreichen Start der zwei ersten Crowdfunding-Projekte sind mehrere Südtiroler Betriebe auf die alternative Finanzierungsmöglichkeit aufmerksam geworden. Seit kurzem präsentiert sich auf der Internetplattform www.crowdfunding-suedtirol.it ein weiteres einheimisches Projekt, das zum Unterstützen einlädt. „Es ist circa 40 cm hoch, wiegt rund 1,5 kg, kann aus verschiedenen Hölzern gefertigt werden und eignet sich hervorragend als hochwertiger Geschenkartikel“, beschreibt Jungtischler Gabriel Hofer sein Weinscheit. Eine Idee, die dank eines Open Innovation Wettbewerbs im Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister entstanden ist. „Ziel war es, ein Souvenir aus Holz zu produzieren, das sowohl einzigartig als auch hochwertig sein sollte. Dies ist schlussendlich auch gelungen, ans Limit gestoßen sind wir allerdings bei der Markteinführung“, erzählt der gebürtige Passeirer. Nun soll die erste Südtiroler Crowdfunding-Plattform www.crowdfunding-suedtirol.it genutzt werden, um neue Kundengruppen zu finden und das unternehmerische Risiko zu verringern. „Sollte die Crowd uns zeigen, dass unsere Idee interessant ist,

so können wir uns auf den Aufbau dieses neuen Geschäftszweiges konzentrieren. Darauf hoffen wir. Sollte der Zuspruch jedoch negativ sein, dann werden wir diese Rückmeldung ernst nehmen und nicht weiter in die Produktion investieren bzw. das Produkt überarbeiten“, so Hofer. Dass die Idee der originellen Weinverpackung Potential hat, ist man im Handwerkerverband nach dem Erfolg der ersten zwei Crowdfunding-Versuche überzeugt. „Innovative Geschäftsideen wie diese sind sehr erfolgversprechend, da sie sich von bereits bestehenden Produkten abgrenzen und sich auf diese Weise einzigar-

tig machen“, meint lvh-Präsident Gert Lanz. Die Summe, die für die Deckung der Herstellungskosten für die Produktion erforderlich ist, beläuft sich auf 5.000 Euro. Abgeschlossen werden muss das Projekt in 66 Tagen. „Das Holz haben wir in der Zwischenzeit luftgetrocknet“, strahlt Gabriel Hofer und hofft, seine Weinscheit-Idee schon bald auf den Markt bringen zu können.


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INNOVATIVE TECHNIK ALS GARANT FÜR HÖCHSTE QUALITÄT Mader GmbH: Bedarfsgerechte Lösungen für zufriedene Kunden Helmut Priller ist Techniker mit Leib und Seele. Begeistert tüfteln er und sein Team bei Mader gemeinsam mit Planern, Architekten, Herstellern und Lieferanten an Projekten und Produkten, um das innovativste technische System individuell auf die hohen Ansprüche der Kunden zuzuschneiden. Innovative Technik spielt bei der Sterzinger Mader GmbH seit jeher eine große Rolle. „Durch regelmäßige Schulungen halten sich unsere Mitarbeiter auf dem neuesten Stand der Technik, damit wir die beste Qualität für jedes individuelle Projekt garantieren können – egal ob es sich um eine Badsanierung oder um ein Großprojekt handelt“, so Priller. Bei der vielfältigen Angebotspalette in Sachen Heizungs- und sanitäre Anlagen ist eine bedarfsgerechte, persönliche Beratung das Um und Auf. In der großflächigen Ausstellung bei Mader in Sterzing gibt es für das ungeschulte Auge die Helmut Priller neuesten technischen Produkte auch „zum Anfassen“. Zudem unterstützt Mader seine Kunden bei Förderungen und Beitragsansuchen. „Begleitet werden unsere Kunden durch das gesamte Projekt – von der gemeinsamen Planung bis hin zum Abschluss und darüberhin-

aus. Architekten und Planer schätzen dabei unsere technische Kompetenz“, so Priller. Bei Inbetriebnahme wird die Anlage im Sinne einer sinnvollen und nachhaltigen Energienutzung programmiert und an die individuellen Bedürfnisse des Kunden angepasst. Für einen reibungslosen Betrieb und garantierte Langlebigkeit der Anlage sorgt die Mader Serviceund Wartungsabteilung, die für ihre Kunden an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag zur Verfügung steht – „schließlich steht Kundenzufriedenheit bei uns an erster Stelle“, so Cheftechniker Priller. Bei Mader gilt innovative Technik in allen Gewerken – Bau, Heizung, Sanitär und Elektrik – als Garant für höchste Qualität. Das Unternehmen bietet heute weit mehr als Installationen, ist gesund gewachsen und zählt nicht umsonst zu den 300 Top-Unternehmen Südtirols bzw. zu den zehn größten Aufsteigern des Jahres. Und obgleich sowohl die Mitarbeiterzahl als auch der Umsatz in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt wurde, steht bei Mader nach wie vor nicht die Quantität, sondern die bewährte Handschlagqualität im Vordergrund.

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© LEITNER ropeways

MIT DER SEILBAHN PÜNKTLICH UND SICHER ZUR SCHULE

PR EINSATZMÖGLICHKEITEN EINER INFRAROT-HEIZUNG Prinzipiell ist eine Infrarot-Heizung immer und überall einsetzbar: Altbau ohne Einschränkungen, Renovierungsobjekte, Niedrigenergiehaus, Neubau, Passivhaus. Ihre Anwendungsbereiche können vielfältig sein: Wohnräume aller Art, Büro- und Geschäftsräume, Wellnessbereiche, Hotels, Kassenarbeitsplätze, Kirchenbänke und auch Industrie. Sie eignet sich besonders als Zusatzheizung und als Alternative zur bestehenden Heizung, findet aber immer häufiger auch als Primärheizung Anwendung. Die Vorteile von Infrarot-Heizpaneelen: geringe Anschaffungs- und Installationskosten, keine Wartungskosten, keine Folgekosten, kein Kamin und kein Heiz- oder Tankraum notwendig, keine Wärmeverluste durch Rohrleitungen. Jeder Raum kann individuell geregelt werden. In der Übergangszeit heizen Sie nur dort, wo es notwendig ist. Informationen unter: 0472 766610. APPLICAZIONI DI UN RISCALDAMENTO A RAGGI INFRAROSSI

Die erste urbane Seilbahn Mexikos ist nun Realität. Die fast 5 km lange Anlage „El Mexicable“ in Mexico City, von LEITNER ropeways errichtet, besteht aus zwei Kabinenbahnen und trägt einen wichtigen Teil zur Lösung von Verkehrsproblemen im bevölkerungsreichen Stadtteil Ecatepec de Morelos bei. Anfang Oktober wurde die neue Bahn feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Die Anlage wird täglich 17 Stunden im Einsatz sein und dabei 3.000 Personen pro Stunde befördern. Sie ist direkt an das öffentliche Verkehrssystem angeschlossen. „Für die Gegend von Ecatepec und La Cañada bedeuten diese Bahnen eine saubere, umweltfreundliche und moderne Lösung. Anstatt 50 Minuten lang im Stau zu stehen, gelangt man in weniger als 19 Minuten zur Hauptverkehrsverbindung in das Stadtgebiet“, so Paul M. Abed, Projektleiter des Consorcio aristos S.A.B. de C.V., der Konzessionär des Seilbahnprojektes. „Im Gebiet von La Cañada wohnen viele Schüler und Studenten, die bis jetzt einige Kilometer zu Fuß zurücklegen mussten, um zur Schule zu gelangen. Die Seilbahn bietet auch für sie eine sichere Lösung. Die Eltern bringen die Kinder zur Seilbahnstation und wissen, dass sie pünktlich und vor allem sicher in der Schule ankommen.“ Die Seilbahn besteht aus zwei voneinander unabhängigen und durch eine Umsteigestation verbundenen Kabinenbahnen, welche die Via Morelos mit San Andrés de la Cañada verbinden. Auf den Stre-

ckenabschnitten von 2,9 und 1,8 km gibt es insgesamt sieben Stationen für den Zu- und Ausstieg. Die von regionalen und internationalen Künstlern bemalten Stationen beleben das Stadtbild. Da im städtischen Gebiet kein Einsatz von Helikoptern möglich war, wurden für die Montage an manchen Stellen besondere technische Hilfsmittel, wie etwa eine Drohne für die Montage des Seils, eingesetzt. Mit den Bahnen in Mexiko kommt der LEITNER DirectDrive erstmals in Amerika zum Einsatz. Der weltweit einzigartige Antrieb, der ohne Getriebe arbeitet, ist effizient, umweltverträglich und minimiert wegen des geringeren Verschleißund Ausfallrisikos die Ausfallzeiten der Bahn – gerade im öffentlichen Personennahverkehr ein wichtiges Kriterium. Außerdem läuft er leiser als konventionelle Antriebe. In Mexiko folgt man mit diesem neuen Bahnprojekt dem erfolgreichen Vorbild von anderen LEITNER ropeways Bahnen, die im urbanen Bereich in Südamerika Verkehrsprobleme lösen. Dazu gehört u. a. die 10er-Kabinenbahn in Manizales, Kolumbien, oder jene in der kolumbianischen Stadt Cali, wo eine Bahn seit September 2015 Siloé, eines der ärmsten Viertel, mit dem öffentlichen Verkehrsnetz verbindet. Derzeit baut LEITNER ropeways eine Kabinenbahn in der nordmexikanischen Stadt Torreon, wo die Fahrgäste bald mit der Seilbahn vom historischen Stadtzentrum zur bekannten Christusstatue am de las Noas Berg fahren können.

In linea di principio, un riscaldamento a raggi infrarossi può essere impiegato sempre e ovunque: senza vincoli nella ristrutturazione di edifici d’epoca, nei lavori di risanamento, nelle abitazioni a basso consumo energetico e naturalmente nelle costruzioni a nuovo. Il loro campo di applicazione è molteplice: ambienti abitativi di ogni tipo, uffici e locali commerciali, hotel, reparti benessere, banche, chiese e locali industriali. La tecnologia a infrarossi è adatta come riscaldamento complementare o in alternativa al riscaldamento esistente, ma sempre più anche come sistema primario. La convenienza dei pannelli di riscaldamento a raggi infrarossi è il loro basso costo d’acquisto, l’assenza di costi di installazione e manutenzione, la mancanza di dispersioni termiche e il vantaggio di non richiedere vani tecnici. Nei periodi di transizione è possibile riscaldare individualmente soltanto quando e dove é necessario. Per informazioni: 0472 766610.

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ESSEN & TRINKEN

ESSEN & TRINKEN WAS IST DAS BESONDERE AN HEUMILCH? „Heumilch stammt von Kühen, die ausschließlich mit Gras, Hülsenfrüchten, Getreide und Heu gefüttert werden. Sie erhalten keinerlei Silage, also vergorenes Futter aus Gras oder Getreide, und auch keine gentechnisch veränderten Futtermittel“, informiert die Verbraucherzentrale Südtirol. Heumilch gilt als besonders hochwertig, was Geschmack und Inhaltsstoffe betrifft; u. a. hat Heumilch einen höheren Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren als herkömmli© ARGE Heumilch che Milch. Eine wichtige Rolle spielt Heumilch bei der Herstellung von Rohmilchkäse. Heumilch enthält kaum unerwünschte Bakterien (Clostridien),

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welche die Käsereifung stören können. Dadurch sinkt die Gefahr für Geschmacks- und Lochfehler im Käse. Seit März 2016 darf für Heumilch und die daraus hergestellten Heumilchprodukte das Gütesiegel „garantierte traditionelle Spezialität“ (g.t.S.) verwendet werden, sofern die Erzeugnisse dem Heumilchregulativ gemäß EU-Verordnung entsprechen. Das Gütesiegel gewährleistet eine traditionelle Zusammensetzung bzw. ein traditionelles Herstellungsverfahren eines Lebensmittels. Mittlerweile bieten auch einige Südtiroler Milchhöfe – u. a. auch der Milchhof Sterzing – Heumilch an.


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MMMMH, WIE DAS DUFTET! Weihnachtskekse, Zelten & Co. von VIPTALER BROT

Flockentanz und Plätzchenduft – Weihnachten liegt in der Luft! In der Tat: Wenn die ersten Schneeflocken vom Himmel rieseln und der heimelige Duft von Zimtsternen und Vanillekipferln durch das ganze Haus strömt, dann ist sie da, die allerschönste Zeit im Jahr, die nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt. Da wird nach Leibeskräften gebastelt und gesungen, liebevoll verpackte Geschenke warten schon sehnsüchtig auf ihre neuen Besitzer. „Damit Ihr Weihnachtsfest auch in kulinarischer Hinsicht ein ganz besonderes Fest wird, haben wir bei VIPTALER BROT wieder die Weihnachtsbäckerei eröffnet“, so Seniorchef Walter Wachtler und sein Sohn Mirko. Wochenlang wird in ihrer Backstube in Wiesen geknetet und gerührt, geformt und verziert. „Manchmal kann ich dem verführerischen Duft selbst nicht widerstehen“, gibt Mirko augenzwinkernd zu. „Da muss ich einfach zugreifen.“ Kein Wunder, denn in jedem einzelnen Keks stecken jede Menge erlesene Zutaten – und liebevolle Handarbeit. In unzähligen Stunden entstehen ebenso viele Kekssorten, eine leckerer als die andere – nach ganz traditionellen Rezepten gebacken oder nach eigenen Ideen verfeinert. „Ich lasse mich immer wieder von neuen Düften und Aromen inspirieren und probiere gerne etwas Neues aus“, so Mirko. „Für alles, was wir aus dem Ofen zaubern, gilt: vielfältig im Geschmack, einzigartig in der Qualität.“ Seine Backgeheimnisse lässt er sich jedoch nicht entlocken. Doch nicht nur Kekse gehören auf den festlich geschmückten Weihnachtstisch. Leckere Zelten, aromatische Christstollen und köstliche Panettoni verkürzen im Advent das lange Warten auf das wundervolle Fest. Weihnachtsgebäck von VIPTALER BROT ist in den beiden WAKO-Geschäften in Wiesen und Sterzing sowie in ausgewählten Lebensmittelgeschäften im Wipptal erhältlich. „Unser Gebäck kann genauso wie unser Brot auch in zahlreichen Restaurants, Hotels und Feinkostläden in ganz Südtirol und weit darüber hinaus genossen werden“, so Mirko Wachtler von VIPTALER BROT. Freuen Sie sich auf das große Fest: mit unwiderstehlichem Weihnachtsgebäck von VIPTALER BROT!

www.viptalerbrot.com

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ESSEN & TRINKEN

„ARBEIT MACHT FREUDE“ Warum ist Arbeit sinnvoll? Zum einen ist sie wichtig für den Lebensunterhalt, sie strukturiert den Tagesablauf, ja sogar das ganze Leben. Zum anderen vermittelt sie Wertschätzung und fördert sozialen Anschluss. Und genau deshalb sollte jeder Mensch das Recht haben, einer entlohnten Tätigkeit nachzugehen. Diesen Grundsatz verfolgt die Sozialgenossenschaft Renovas im Bistro Balneum in Sterzing. „Wir unterstützen Menschen, die nur schwer Zugang zum Arbeitsmarkt finden“, erklärt Joachim Kerer, Präsident der Sozialgenossenschaft Renovas. „Viele unserer Mitarbeiter sind im Rahmen von Arbeitsintegrationsprojekten und Praktika im Einsatz. Sie arbeiten Hand in Hand mit kompetentem Fachpersonal und werden durch fachspezifische Schulungen sowie durch pädagogische Begleitung zusätzlich gefördert.“ Auftrag und Ziel von Renovas ist die Integration, Förderung und Begleitung von benachteiligten

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(v. l.) Strukturleiterin Monika Wurzer mit den Mitarbeitern Silvia Schifferle, Michael Pichler und Daniela Rauter

Personen im Bereich Arbeit. Renovas verpflichtet sich, dass mindestens 30 Prozent seiner Arbeitnehmer zur Gruppe der sozial benachteiligten Personen gehören. Dieser Anteil gilt für die Sozialgenossenschaft aber nur als Mindestwert; so sind derzeit 41 Prozent der Mitarbeiter in den verschiedenen Renovas-Strukturen Personen mit anerkannter Invalidität oder ähnlichem rechtlichen Status, Suchtkranke, Haftentlassene, Personen 50 plus, Langzeitarbeitslose, Migranten bzw. allge-

mein Personen, die aus eigener Kraft eine Anstellung am freien Arbeitsmarkt nicht oder nur sehr schwer erreichen können. Im Vordergrund steht dabei immer die Qualität, sei es bei der Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter als auch bei der Bereitstellung qualitativ hochwertiger Dienstleistungen und Produkte. INKLUSION AUF ALLEN EBENEN Neben den Tätigkeitsbereichen „Fortbildung“ und „Gebrauchtkleidersammlung“ (in Zusammen-

arbeit mit der Caritas) führt Renovas den Gastronomiebereich der Akademie Schloss Rechtenthal in Tramin und die Bozner „Landhausbar“ sowie seit Dezember 2012 das Bistro im Schwimmbad Balneum in Sterzing. „Im Bistro Balneum schaffen wir Arbeitsplätze, die auf die verschiedenen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter zugeschnitten sind“, so Kerer. Ganz nach der Vision „Inklusion auf allen Ebenen“ ist es der Sozialgenossenschaft in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Sterzing


ESSEN & TRINKEN

BUCHTIPP

NACHTISCH BITTE

Silvia Schifferle arbeitet gerne im Service und in der Küche. Michael Pichler verwöhnt seine Gäste gerne mit aromatischem Kaffee.

gelungen, einen Ort zu schaffen, an dem sich jeder Mensch unabhängig von seinen Fähigkeiten und Interessen wohlfühlen kann. „Es sollen sich dabei Menschen begegnen können, unabhängig von ihren physischen und psychischen Möglichkeiten sowie ihrer kulturellen und sozialen Herkunft“, so Kerer. Derzeit sind sieben Mitarbeiter im Bistro Balneum unter der Leitung von Monika Wurzer aus Mareit tätig. „Als Sozialgenossenschaft steht für uns der gemeinsame Einsatz im Mittelpunkt. Wir sind darum bemüht, unseren Gästen ein angenehmes Ambiente und einwandfreien Service anzubieten. Dabei gibt jeder Mitarbeiter ‚seine’ 100 Prozent“, so Wurzer. Geöffnet ist das Bistro das ganze Jahr über ohne Ruhetag zu den Öffnungszeiten des Schwimmbades. „Unser Bistro kann auch besucht werden, ohne den Schwimmbad-Eintritt zu bezahlen“, so Mitarbeiterin

Daniela Rauter. „Wir freuen uns über jeden Besuch“, stimmt ihr Kollegin Silvia Schifferle lächelnd zu. Sie hilft im Service und in der Küche mit. Besonders stolz ist Silvia auf die hausgemachten Frühlingsrollen. Sie ist dabei für das Schälen, Putzen, Waschen und Schneiden des Gemüses zuständig. Michael Pichler hingegen liebt es, für seine Gäste einen „richtig schönen“ Kaffee zu machen und ihnen damit ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Die Sozialgenossenschaft Renovas streckt auch weiterhin ihre Fühler in alle Richtungen aus, um geeignete Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen, die Integration und vor allem Inklusion möglich machen. Denn „Arbeit macht Freude“, sind sich die Renovas-Mitarbeiter im Bistro Balneum einig. sst

Eine Liebeserklärung an kleine, feine, selbst gemachte Genüsse, die unseren Alltag versüßen – auf Sonja Rikers Reise durch die Welt der süßen Sachen begegnen uns Klassiker wie Blechkuchen und Florentiner in zeitgemäßen Kleidern: weniger Zucker, mehr Obst und neue Zutaten – keine angestaubten Backmischungen! „Nachtisch bitte“ ist ein beherztes Plädoyer für Qualität und guten Geschmack – für „weniger ist mehr“. Das Kapitel „Feste feiern“ erinnert an Hochzeitstaler, stellt ein Grissini-Mikado für Kindergeburtstage ebenso wie weihnachtlichen Lebkuchen und Cranberry-Osternester vor. „Nie alle“ lässt das schöne Ritual der reihum wandernden Keksdose wieder aufleben, als klares Statement gegen Massenkekshaltung und Industriebackwaren. „Alles Quark“ macht die Welt für ein Weilchen weiß, weich und herrlich cremig … Die Neuerscheinung des Folio-Verlags ist im Buchhandel erhältlich.

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ESSEN & TRINKEN

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„PRO NATURA“

FEIERT WEIHNACHTEN … Unter dem Motto „Riechen. Schmecken. Spüren. Natürlich Bio“ und mit der alljährlichen Weihnachtslotterie startet der Bio Shop & Natural Beauty Salon „Pro Natura“ in Brixen in die Weihnachtszeit. Jüngst feierte das Südtiroler Traditionsunternehmen „Pro Natura“ sein 25-jähriges Bestehen. Deshalb luden Heike und Armin Theiner ihre Kunden zu 25 Jubelwochen ein, die mit tollen und informativen Events gespickt waren. Die letzte Veranstaltung fand am 2. November statt, bei der leckere Weihnachtskekse aus feinen Bio-Produkten gebacken wurden. Im Dezember geht es unter dem Motto „Riechen. Schmecken, Spüren. Natürlich Bio.“ weiter. Hier werden alle Sinne angesprochen, die mit dieser besinnlichen Zeit einhergehen – ob kulinarisch oder wellnessbezogen. Vom 1. bis zum 24. Dezember findet die alljährliche Pro Natura Weihnachtslotterie statt, die mit sagenhaften Preisen wie einem Wellnessurlaub lockt. Das Pro Natura Team wünscht auf diesem Wege „Natürlich schöne Weihnachten!“.

„FRAUEN IM HGV“ IM ALTERSHEIM STERZING Auf Anregung der Initiative „Frauen im HGV“ nahmen Mitte Oktober einige Gastwirtinnen einen Besuch im Altersheim Sterzing zum Anlass, um die Heimbewohner zu einem gemütlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen einzuladen. Diese freuten sich über den außergewöhnlichen Besuch, hießen die Gastwirtinnen herzlich willkommen und nahmen zahlreich am gemeinsamen Kaffeekränzchen teil. Die Wirtinnen nutzten die Gelegenheit, interessante Gespräche mit den Heimbewohnern zu führen. „Es ist schön, Zeit mit diesen

netten Menschen zu verbringen, die ungemein viel zu erzählen haben“, meinten die Wirtinnen aus dem Wipp- und Eisacktal. Die Idee für den Besuch entstand im Rahmen der Initiative „Frauen im HGV“, die mittlerweile seit sie-

ben Jahren besteht und sich zum Ziel gesetzt hat, nach dem Motto „Einfach mal etwas Gutes tun“ verschiedene Aktionen ins Leben zu rufen.

EUREGIO SCHAFFT KOMPETENZZENTRUM FÜR UMWELT, ERNÄHRUNG UND GESUNDHEIT Im Rahmen ihrer Vorstandssitzung Mitte Oktober, bei der ein 2,8 Millionen Euro schwerer Haushaltsvoranschlag genehmigt wurde, haben die Landeshauptleute der Euregio insgesamt 55 Projekten zugestimmt. Dabei haben sie sich auch auf die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Umwelt, Ernährung und Gesundheit verständigt. Dieses soll bei der Stiftung „Edmund Mach“ in San Michele im Trentino angesiedelt werden. Damit wird das bestehende Kompetenzzentrum „One Health“ in Zusammenarbeit der Universitäten Innsbruck und Hall (UMIT), Trient und Bozen sowie den Sanitätsbetrieben

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in Trient und Bozen, der Europäischen Akademie (EURAC) in Bozen sowie dem Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg in Südtirol weiterentwickelt. Wie betont wurde, zeichnet sich die Europaregion durch ein funktionierendes öffentliches Gesundheitssystem, einen relativ gesunden Lebensstil und wissenschaftliche Fortschrittlichkeit im Bereich Umwelt, Ernährung und Gesundheit aus. Diese Stärken sollen genutzt werden, um Ernährungsgewohnheiten und Stoffwechselkrankheiten auch im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel besser zu erforschen.


SCHMECKTIVITY – GESELLSCHAFTSSPIEL ZUR GESUNDEN ERNÄHRUNG Nahrung ist in aller Munde – aber leider nicht immer die gesündeste. Um auf den Reichtum hinzuweisen, der mit Essen verbunden ist, und für die Wichtigkeit gesunder Ernährung zu sensibilisieren, haben die Lehrerinnen der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Haslach ein Gesellschaftsspiel entwickelt, das für Spieler von neun bis 99 geeignet ist. Kürzlich wurde es in Bozen vorgestellt. „Auch das Herz hat etwas mit Essen zu tun, nicht nur der Verstand“, meinte einleitend Schulamtsleiter Peter Höllrigl und ver-

teilt wird und für den Einsatz im Unterricht zur Verfügung steht. „Ich wünsche mir, dass die Kinder damit etwas mit nach Hause nehmen, das sie dann auch in den Familien besprechen“, so der Schulamtsleiter. Die Basis für das Brettspiel bildet der Ernährungskreis, der in anschaulicher Weise die ausgewogene Mischkost darstellt. Das Spiel vermittelt Wissen zu den Lebensmitteln und einer ausgewogenen Mischkost nach neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen. Ziel des Spieles ist es, die Spieler zu einer ausgewogenen, genussvollen Ernährungsweise mit qualitativ hochwerti-

wies darauf, dass die Fachschulen für Hauswirtschaft und Ernährung als Kompetenzzentren ihre Expertise und ihr Fachwissen den Grund-, Mittel- und Oberschulen im Land zur Verfügung stellen. „Die Lehrpersonen leisten Sensibilisierungsarbeit, um gesunde und bewusste Ernährung in den Mittelpunkt zu stellen“, stellte Höllrigl fest. Diesem Zweck diene auch das neue Ernährungsspiel Schmecktivity, das demnächst an alle Grundschulen in Südtirol ver-

gen Produkten anzuregen. Regionalität und die biologische Produktion von Lebensmitteln sind dabei ein besonderes Anliegen. Außerdem fördert das Spiel mit unterschiedlichen Arten von Fragestellungen auch die verbale und nonverbale Kommunikation durch den Einsatz von Gestik, Mimik oder grafischer Darstellung. Produziert wurde das Spiel von der Landesabteilung land-, forstund hauswirtschaftliche Berufsbildung. Erker 11 I 16

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ESSEN & TRINKEN REZEPT

GEFÜLLTE PUTENRÖLLCHEN

SPENDEN FÜR AMATRICE

Zutaten: 4 Scheiben Putenbrust (zu je 130 – 150 g), Salz, Pfeffer, frische Kräuter, 1 Zwiebel, 250 g Champignons, 2 Bund Petersilie, etwas Butter, 4 – 8 Scheiben schönen Bauchspeck, 4 – 5 EL Öl, Kraftbrühe, 5 EL Weißwein. Zubereitung: Die Putenbrust gut waschen und in vier schöne Scheiben schneiden. Mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern gut würzen und auf einer Anrichtefläche nebeneinanderlegen. Die Zwiebel schälen und in nicht zu große Stücke würfeln. Die Champignons ebenfalls putzen und würfeln und die Petersilie fein hacken. Die Butter in einer Pfanne zerlassen und die Zwiebelwürfel darin dünsten. Champignons dazugeben und so lange dünsten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Petersilie unterrühren und mit Salz und eventuell getrockneten Kräutern gut würzen. Diese Masse auf die Putenfleischscheiben streichen und zusammenrollen. Die Rollen mit einer Bauchspeckscheibe umwickeln und mit einem Holzspießchen feststecken. In einer Pfanne inzwischen etwas Öl erhitzen und die Röllchen darin anbraten, mit Weißwein und Kraftbrühe angießen und etwa 15 Minuten garen. Die Röllchen auf einer vorgewärmten Platte anrichten, die Holzspießchen entfernen und aus dem sich gebildeten Saft eine schöne Soße machen. Mit Salz und Kräutern abschmecken und über die Röllchen geben.

(v. l.) HGV-Gebietsobmann Hermann Gögl, HGV-Präsident Manfred Pinzger, TV-Präsident Alois Bacher, TV-Geschäftsführer Josef Turin und HGV-Bezirksobmann Helmut Tauber bei der Scheckübergabe

Im Rahmen des Sterzinger Knödelfestes Mitte September hat der Tourismusverein Sterzing eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer von Amatrice durchgeführt. Die elf teilnehmenden Gastbetriebe und Geschäfte, die an diesem Tag Knödel verkauften, sowie einige Mitglieder des Tourismusvereins haben pro verkauftem Knödel einen Teil des Umsatzes den Erdbebenopfern zur Verfügung gestellt. Zudem wurden eigene Spendenboxen für die Besucher des Knödelfestes aufgestellt.

„Insgesamt konnten dabei in wenigen Stunden 4.500 Euro für die Erdbebenopfer von Amatrice gesammelt werden. Ein Dankeschön den Besuchern des Knödelfestes und den Gastwirten für die Teilnahme an der Spendenaktion“, so Alois Bacher, Präsident des Tourismusvereines Sterzing. Der Betrag wird dem HGV zur Verfügung gestellt, der eine landesweite Spendenaktion zugunsten der Erdbebenopfer in Mittelitalien lancierte. Die Scheckübergabe an den HGV fand Ende September statt.

Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer! PR

STUBENADVENT GOSSENSASS

Stille und Ruhe abseits vom hektischen Weihnachtstrubel

Leckeres, Handgemachtes und Heimisches zum Kosten, Anschauen und Probieren. Der kleine Adventmarkt mit besinnlicher Musik und Unterhaltung für Kinder lädt zum Verweilen ein. Der Stubenadvent auf dem Festplatz in Gossensaß findet heuer zum zweiten Mal statt. Auch in diesem Jahr sind einheimische Handwerker, Künstler und Bauern mit Begeisterung dabei. Auf dem Adventmarkt finden die Besucher vom selbstgewebten Teppich aus Schafwolle bis hin zur handgemachten Marmelade viele außergewöhnliche Kreationen. Für köstliches Essen und wärmende Getränke sorgen die Bäuerinnen von Gossensaß und Pflersch. Verschiedene Musikgruppen umrahmen den kleinen Markt musikalisch und verzaubern die Besucher in vorweihnachtliche Stimmung. Der Adventmarkt in Gossensaß wird am 3. Dezember eröffnet. Auf dem Programm stehen u. a. ein kleines Adventkonzert der Jugendkapelle Brennerwind am 4. Dezember um 15.00 Uhr, Märchen und Basteln in der Bibliothek und am 9. Dezember um 17.00 Uhr singt der Kirchenchor Ridnaun besinnliche Adventweisen. Die Musikkapelle und die Tanzlmusig Gossensaß werden den Markt am Sonntag, den 4. und am Donnerstag, den 8. Dezember jeweils nach der heiligen Messe musikalisch umrahmen. Der Stubenadvent endet am Sonntag, den 11. Dezember um 14.30 Uhr mit einem Auftritt der Jungschar Pflersch und einem Konzert von „The White Lily Gospel Singers“ aus Mühlbach. Weitere Infos unter Tel. 0472 632372 oder www.gossensass.org

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ESSEN & TRINKEN PR

HERZLICH WILLKOMMEN IM „ARBOR“ Wir begrüßen Sie in unserem Gourmet-Restaurant in der traditionellen Zirmstube oder in einem moderneren Ambiente. Das Credo unserer Küche: „Das Produkt ist unser Star“. Chefkoch Armin Siller legt größten Wert auf frische Produkte von unseren Bauern, bäuerlichen Organisationen oder aus regional nachhaltigem Anbau und Zucht. Unsere Gerichte sind eine Mischung aus Südtiroler Tradition mit modernen, mediterranen Impulsen, ehrlich und auf den Geschmack konzentriert. Unser Restaurant wurde als einer der Aufsteiger des Jahres mit 14 Punkten in der neuen Ausgabe des renommierten Restaurantführers Gault Millau 2017 bewertet. Im Schlemmeratlas 2017 finden Sie uns mit 15 Punkten.

© arm

MITTAGESSEN FÜR ERDBEBENOPFER

Am 9. Oktober wurden im Stadttheater Sterzing zugunsten der Erdbebenopfer in Mittelitalien Penne „all’amatriciana“ aufgetischt. Zwei ehrenamtliche Pensionisten hinterm Herd und ein Dutzend freiwillige Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um rund 250 Gäste zu verköstigen. Mitgeholfen haben auch zwei Asylwerber vom Haus „Lea“ in Wiesen. Der Tageserlös von 2.220 Euro wird der betroffenen Bevölkerung in Amatrice (Provinz Rieti/ Latium) als Sachspende übergeben.

Die gelungene Initiative unter der Schirmherrschaft der Stadtgemeinde Sterzing – nach nur zwei Stunden war das Nudelgericht ausverkauft – ging in Zusammenarbeit zwischen dem Stadttheater/ Bar Theater, dem CAI Sterzing und Brenner sowie dem Jugenddienst Wipptal über den Küchentisch. Am 13. November wird es eine vergleichbare Nudel-Wohltätigkeitsaktion für Jugendliche im Jugenddienst Wipptal zusammen mit den Sterzinger Schülerheimen geben.

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ESSEN & TRINKEN PR

AM MORGEN EIN LÄCHELN, AM ABEND EIN SERVUS. Der Tag im Vis à Vis by Pardeller in Sterzing beginnt sehr zeitig in der Früh mit dem Frühstück und endet am Abend mit dem Aperitif. Seit kurzem hat Sterzing einen neuen Treffpunkt – einen faszinierenden Mix aus Bäckerei, Konditorei, Bar, Bistro, Tankstelle und Auto-Waschstraße. Eine Tankstelle war bis vor kurzem das, was das Wort selbst sagt, eine Stelle, wo Autofahrer ihren Wagen auftanken konnten. Schon bald gehörte auch eine Bar zum Bild einer Tankstelle. So wurde das Tanken mit einem Getränk, Eis oder Kaffee garniert. Warum also nicht noch einen Schritt weitergehen, haben sich engagierte Unternehmer gedacht. Durch die Kooperation zwischen den beiden Betrieben Bäckerei Pardeller und Tankstelle Kostner ist das „Vis à Vis“ in Sterzing entstanden. Der Name selbst sagt es schon – das neue Angebot befindet sich „in der Nähe“. Fünf Gehminuten vom Zentrum entfernt, direkt an der Hauptstraße der Brennerachse gelegen, in unmittelbarer Nähe zu den Sport- und Wellnessanlagen von Sterzing eröffnet sich den Sterzingern und ihren Gästen ein umfangreiches Angebot. Der Duft von frisch gebackenem Brot mit einer großen Frühstücksauswahl, erobert bereits frühmorgens die Nasenflügel der Besucher. Zu Mittag spielen täglich frisch zubereitete Nudelgerichte, Salate und Hamburger mit einheimischem Fleisch die Hauptrolle. Snacks und belegte Brote bis hin zu Focaccia, Pizza und Bruschetta kümmern sich um den kleinen Hunger zwischendurch. Am Nachmittag wird

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FÜNF FAKTEN ÜBER EIER

das Vis à Vis zur Konditorei. Der Kaffee-Klatsch bei einer reichhaltigen Auswahl an Kuchen und Torten sowie anderen Süßigkeiten gehört mittlerweile ebenso zum Tagesablauf einiger Gäste wie der Tagesausklang beim Aperitif mit großzügigen Beigaben.

Die Geschichten der Reisenden vermischen sich mit den Erlebnissen der Sterzinger, die das Vis à Vis als Ort der Begegnungen für sich entdeckt haben. Das Vis à Vis ist täglich geöffnet, Montag bis Donnerstag von 6.00 bis 20.00 Uhr, Freitag und Samstag von 6.00 bis 21.00 Uhr und am Sonntag von 7.00 bis 20.00 Uhr. Egal, ob es die fünf zusätzlichen Minuten Rast nach dem Tanken sind, das ausgedehnte Mittagessen, die kleine Geburtstagsfeier oder das Familientreffen am Wochenende auf der Vis à Vis-Terrasse – jeder Gast genießt das neue Konzept auf seine Art und Weise, stets garniert mit einem Lächeln der Mitarbeiter/innen.

1. BLUTFLECK UND WEISSE SCHNUR Ein Blutfleck oder eine weiße Schnur im Ei ist vollkommen natürlich. Blutflecken kommen bei etwa 15 Prozent aller Eier vor. Der rot-gelbe Fleck auf dem Eidotter (Eigelb) wird als Hahnentritt oder Keimfleck bezeichnet und ist ein Embryo. Die Eizellen von Legehennen können nicht von alleine befruchtet werden, dafür ist ein Hahn notwendig. Die Henne produziert lediglich den Eidotter, das Eiweiß und die Kalkschale. Doch ist der rot-gelbe Punkt schädlich? Auch hier gibt es Entwarnung! Eier mit einem rot-gelben Punkt werden als gesundheitlich unbedenklich eingestuft und sind zudem geschmacksneutral. In der Regel werden diese beim Durchleuchten aussortiert, bevor sie beim Kunden landen. Und wie kommt der Fleck ins Ei? Verschiedene Ursachen werden vermutet. Die erbliche Veranlagung kann eine Rolle spielen. Denn bei braunen Eiern treten die roten Flecken häufiger auf als bei weißen. Ein weiterer Faktor kann das Alter der Henne sein. Je älter die Hühner, desto häufiger findet man Blutflecken im Ei. Zur weißen Schnur im Ei: Die zähflüssige Substanz wird als Hagelschnur bezeichnet, die mit den Ei-Enden verbunden ist. Sie dient dazu, den Eidotter in der Mitte zu halten, damit er bei einer Erschütterung nicht gegen die Kalkschale schlägt.


ESSEN & TRINKEN

2. DAS EI RIECHT EIGENARTIG Es kommt immer darauf an, wo die Eier gelagert werden. Denn Eier nehmen schnell den Geruch und sogar den Geschmack der Umgebung an. Grund hierfür sind die über 8.000 Poren auf der Schale, durch die das Ei atmet. Liegen die Eier etwa neben Zwiebeln, können sie danach riechen und schmecken. Ob Eier Salmonellen enthalten, kann man jedoch nicht erriechen, weil diese geruchsneutral sind. 3. KANN MAN EIER EINFRIEREN? Ja, das geht, aber nur rohe Eier und ohne Schale. Sie halten bis zu zehn Monate im Gefrierfach. Hartgekochte Eier lassen sich hingegen nicht so leicht einfrieren. Beim Auftauen würde die Konsistenz schwammig. Wichtiger Hinweis: Salmonellen im Ei sterben durch das Einfrieren nicht ab. Die einzige Option, sie los zu werden, ist Kochen oder Braten bei mindestens 70° C. 4. KEINE SILBERLÖFFEL VERWENDEN Bei Eiern sollte man lieber zu Löffeln

greifen, die aus Plastik, Perlmutt oder Horn bestehen. Der Grund, warum man besser auf einen Silberlöffel beim Essen von Eiern verzichten sollte, ist eine chemische Reaktion. Kommt ein Silberlöffel mit dem Eigelb in Berührung, entstehen Schwefelwasserstoff und Silbersulfid. Der Effekt? Das Ei schmeckt bitter und sogar etwas nach Metall. Außerdem kann sich das Metall schwarz färben. 5. BRAUNES ODER WEISSES EI – WELCHES IST GESÜNDER? Zwischen der Eifarbe und dem Gesundheitsgrad gibt es keinen Zusammenhang, denn der Geschmack und die Qualität sind identisch. Welche Farbe das Ei hat, hängt einzig von der Hühnerart ab. Dabei enthält das braune Ei Pigmente, die beim weißen Ei fehlen. Die Pigmente entstehen in der Schalendrüse. Ein kleines Detail ist entscheidend: Hühner mit einer weißen Ohrscheibe – damit sind die Hautlappen unter dem Ohr gemeint – legen häufiger weiße Eier; Hühner mit roten Ohrscheiben legen eher braune Eier.

SUCHTPOTENTIAL VON LEBENSMITTELN Welche Lebensmittel machen am stärksten süchtig? Forscher der University of Michigan haben für eine Studie die Teilnehmer nach 35 verschiedenen Arten von Lebensmitteln befragt. Von Brokkoli bis Pommes Frites war alles dabei. Dabei wurde die Ausgangsannahme bestätigt: Besonders verarbeitete Lebensmittel, die Zucker, Fett und raffinierte Kohlenhydrate enthalten, machen süchtig. Besonders Men-

schen mit einem hohen BMI (Body Mass Index) sind anfällig. Das Risiko

einer Esssucht ist tatsächlich nicht zu unterschätzen. Eine Esssucht ist eben auch eine Abhängigkeit, bei denen Menschen sich mit Essen vollstopfen und die Folgen akzeptieren, um Gefühle der Angst zu unterdrücken. Negative Empfindungen lösen also einen Essanfall aus. 384 Menschen wurden nach der Suchtgefahr 35 einzelner Lebensmittel, mit denen alle Sparten abgedeckt wurden, befragt. Sie sollten auf einer Skala von 1 (unproblematisch) bis 7 (äußerst problematisch) Punkte vergeben. Platz 1 belegt Pizza, gefolgt von Schokolade, Chips, Keksen, Eis und Pommes Frites. Interessant ist, dass Wasser in den Ergebnissen auftaucht und andere Getränke nicht. Es belegt im Ranking sogar Platz 24, während Bananen und Brokkoli erst die Plätze 29 und 30 belegen. Erker 11 I 16

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ESSEN & TRINKEN

PESTO: ORIGINAL ODER BILLIGES IMITAT? Die Bezeichnung Pesto leitet sich vom italienischen Wort „pestare“ (= zerstampfen) ab. Der bekannteste Pesto ist der „Pesto alla Genovese“ aus der Region Ligurien. Den typischen Geschmack liefert Basilikum – je frischer, desto besser. Nach der klassischen Rezeptur wird Basilikum mit Pinienkernen (Pinoli), Knoblauch und Parmesan

oder Pecorino zerkleinert, idealerweise im Mörser, und mit Olivenöl und Salz zu einer dickflüssigen Soße vermengt.

Doch nicht alle Produkte auf dem Markt bestehen aus diesen typischen Zutaten, so die Verbraucherzentrale Südtirol. Einige Hersteller ersetzen Bestandteile der Originalrezeptur ganz oder teilweise durch REZEPT preiswertere PESTO ALLA GENOVESE Rohstoffe. Anstelle der Pinine, 50 g geriebener Pecorino, 50 g Zutaten: 200 g Basilikum, 40 g Pinienker enkerne werzehe, 120 ml Olivenöl, Salz. geriebener Parmesankäse, 1 Knoblauch den günstigene Pfan der in re Cashewnüsse n reichlich Öl goldbrau Zubereitung: Zuerst die Pinienkerne in nPinie die und verwendet, andas überschüssige Öl rösten. Gut abtropfen lassen und dann Kühl den in stelle von Olivenöl s eine halbe Stunde kerne mit den anderen Zutaten mindesten Sonnenblumenöl. Zutaten nacheinander in den hlten gekü gut die schrank stellen. Nun werden wie Luft ig wen Auch Parmesan andrücken, damit so Mixer gegeben. Zuerst das Basilikum gut bis n, mixe oder Pecorino Pesto auf höchster Stufe möglich in das Pesto gelangt. Dann das Kühl im Pesto fehlen oft in quaGut verschlossen ist das die gewünschte Konsistenz erreicht ist. gienach nöl litativ minderwerbesten regelmäßig Olive schrank etwa zwei Wochen haltbar. Am tigeren Erzeuglten! erha er läng ßen – so bleiben die Aromen sorKäse en beid nissen. StattdesMixen salzen, da die Tipp: Pesto alla Genovese erst nach dem sen übernehmen ten schon sehr würzig sind. Kartoffelflocken

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oder Weizengrieß die bindende Funktion des Käses. Zudem werden mitunter Aromen, Säuerungs- und Konservierungsmittel zugesetzt. Durch mediterrane Landschaften und anspre-

chende Abbildungen auf dem Etikett sollte man sich nicht täuschen lassen. Um herauszufinden, ob das ausgewählte Produkt nach original italienischer Rezeptur zubereitet wurde, genügt ein Blick auf die Zutatenliste. Alle verwendeten Zutaten sind dort, nach ihrem Mengenanteil gereiht, angeführt. Die Verbraucherzentrale empfiehlt allen Feinschmeckern: Pesto lässt sich auch zu Hause relativ schnell zubereiten – so weiß man genau, was drin steckt, und hat zudem noch den Frische-Bonus.


ESSEN & TRINKEN

BIER NACH DEM SPORT? Sport kostet schon ab und an etwas Überwindung. So mancher kühlt sich danach gerne mit einem Glas Bier ab. Ist das okay oder schadet es dem Körper?

Bier hat bekanntermaßen ziemlich viele Kalorien, etwa 200 Kilokalorien pro halbem Liter. Da Sport Kalorien verbrennt, wird ein Glas Bier also sicherlich nicht gleich auf die Hüften schlagen – fünf hingegen schon. Tatsächlich kann aber ein Bier nach dem Sport auch Vorteile bringen. Wenn man beim Sport schwitzt, verliert der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte. Deswegen ist es wichtig, danach reichlich zu trinken und dem Körper die nötigen Nährstoffe zuzuführen, damit er sich regenerieren kann. Viele Sportler greifen deshalb zu so genannten isotonischen Getränken, die Elektrolyte und Kohlenhydrate enthalten, um ihre Speicher wieder aufzufüllen. Tatsächlich ist auch Bier ein isotonisches Getränk und hilft bei der Regeneration. Trotzdem gibt es auch einen

Nachteil, denn „normales“ Bier enthält auch Alkohol und der ist dafür verantwortlich, dass

man häufiger pinkeln muss. Nach dem Sport, wenn der Körper dehydriert ist, ist das nicht gerade förderlich, denn man will dem Körper ja Flüssigkeit zuführen und nicht entziehen.

Außerdem gibt es einige Studien, die besagen, dass Alkohol die Verletzungsgefahr steigern könnte, vor allem bei Läufern. Beim Joggen werden schließlich vor allem die Gliedmaßen, also Beine und Arme, bewegt. Mit jedem Schritt, denn man läuft, laufen Schockwellen durch die Beine und sorgen für kleinere Risse in den Muskeln – zu spüren bekommt man das in Form von Muskelkater. Je öfter jemand trainiert, umso widerstandsfähiger werden seine Muskeln und er neigt nicht mehr so leicht zu Muskelkater. Alkohol könnte das allerdings unterbinden und zu Verletzungen führen. Fazit: Ein Glas Bier nach dem Sport kann sogar gut sein. Übertreiben sollte man es aber nicht. Wie bei vielen Dingen im Leben ist eben auch hier die Menge ausschlaggebend.

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GESUNDHEIT

VORTRÄGE IN STERZING SCHLAF VOR MITTERNACHT ZÄHLT NICHT DOPPELT! Während des Schlafens wird das Gehirn nicht „runtergefahren“, es ist zum Teil aktiver als im Wachzustand. Ausgehend von der provokanten Frage „Müssen wir schlafen?“ werden im Rahmen eines Vortrages von Dr. Harald Ausserer, Facharzt für Neurologie, am 17. November im Stadttheater Sterzing Grundlagen der Schlafmedizin vermittelt. Was bedeutet erholsamer Schlaf? Welcher Schlaf-Typ bin ich? Was kann ich konkret tun, um besser zu schlafen? Anhand von Fallbeispielen werden die häufigsten Störungen des Nachtschlafes erörtert und Behandlungsoptionen aufgezeigt. Die Veranstaltung „Schlaf vor Mitternacht zählt nicht doppelt! Die größten Schlaf-Irrtümer“, die von der Volkshochschule Südtirol (VHS) in Zusammenarbeit mit dem psychologischen „Zentrum Mensch“ Meran und dem Stadttheater Sterzing organisiert wird, beginnt um 19.30 Uhr; der Eintritt ist frei.

Entspannt atmen – atmen Sie entspannt? Die Rippen des Brustkorbes umgeben die Lungen. Der wichtigste Einatmen-Muskel ist das Zwerchfell, das aus einer nach oben gewölbten Muskel-Sehnenplatte besteht.
Beim Einatmen flacht sich das
Zwerchfell ab. Gemeinsam mit den Zwischenrippenmuskeln sorgt es dafür, dass sich der Brustkorb ausdehnen kann, damit ausreichend Atemluft in die Lungen gelangt. Bei der Ausatmung wölbt sich das Zwerchfell wieder nach oben. Dadurch erfolgt mit jedem Atemzug natürlicherweise eine Bewegung der Bauchorgane, die Verdauung wird gefördert. BRUST- ODER BAUCHATMUNG? Bei vielen Menschen ist die BRUSTATMUNG die gewohnte alltägliche Atemform, dabei hebt sich ausschließlich der Brustkorb bei der Einatmung. Die Atemhilfsmuskeln im Brust-

SCHLUSS MIT MISSVERSTÄNDNISSEN „Mann redet zu wenig, Frau redet zu viel.“ Es gibt viele Eigenschaften, die als typisch männlich oder weiblich gelten. Doch was steckt dahinter? Welche Unterschiede gibt es in der Kommunikation? Kommunizieren Frauen und Männer wirklich so unterschiedlich? Im Vortrag „Schluss mit Missverständnissen – wie können Frauen und Männer auf einer Wellenlänge kommunizieren?“ mit Dr. Walburga Pichler, Psychologin und Psychotherapeutin, am 23. November im Stadttheater Sterzing erfahren Interessierte mehr über die typischen Sprachmuster von Männern und Frauen. Sie lernen den unterschiedlichen Sprachgebrauch und die verschiedenen Kommunikationsstile (Frauensprache – Männersprache) kennen und verstehen. Das hilft dabei, Missverständnisse aufzulösen und Kommunikationsbarrieren in der Beziehung abzubauen. Und vielleicht endet ja die nächste harmlose Frage dann nicht wieder in einem handfesten Krach. Organisiert wird der Vortrag von der Volkshochschule Südtirol (VHS) in Zusammenarbeit mit dem psychologischen „Zentrum Mensch“ Meran und dem Stadttheater Sterzing. Er beginnt um 19.30 Uhr; die Teilnahme ist kostenlos.

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und Nackenbereich werden anstelle des Zwerchfells für die Erweiterung des Brustkorbes eingesetzt. Dabei sollte diese Atemform aber grundsätzlich nur der Bewältigung von Angst- und Notsituationen oder kurzfristigen körperlichen (Über-)Anstrengungen dienen. Darin liegt der Grund für die meisten Atemstörungen, aber auch Verspannungen im Hals- und Nackenbereich. Auch das ständige Anspannen der Bauchmuskulatur hat in der Notsituation zwar eine Schutzfunktion für die Bauchorgane, aber auf Dauer kann es u. a. zu Verdauungsstörungen führen. Gründe für diese Brustatmung sind etwa Stress,
ständiges Baucheinziehen aufgrund von Eitelkeit oder falsch verstandenem Sportideal, hohe Lage des Kindes im Bauch der Mutter, Schmerzen im Bauchbereich,
ständig sitzende und gebückte Arbeitshaltung.
In diesem Atemmuster kann das für die Entspannung zuständige Nervensystem nicht

mitwirken, d. h. der Körper ist in Dauer-Anspannung. Andere Menschen wiederum sind stolz auf ihre BAUCHATMUNG, aber wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass sich der Bauch zwar tatsächlich mit der Atmung bewegt, der Brustkorb aber nicht. Auch diese Menschen bekommen zu wenig Luft. Die normale Atmung ist eine VOLLATMUNG, wobei sich Bauch und Brustkorb heben. WIE ATME ICH? Legen Sie sich mit angewinkelten Beinen auf den Rücken und legen Sie eine Hand auf den Bauch (Bauchatmung), die andere Hand auf das Brustbein (Brustatmung). Atmen Sie nun ruhig EIN und AUS – wiederholen Sie das öfters in einem möglichst entspannten Zustand – beobachten Sie Ihre Atmung.
Beobachten Sie, welche Hand sich bei der Einatmung hebt oder heben sich beide Hände? Hebt sich eine Hand früher als die andere? Welche Hand hebt sich deutlicher? Sie atmen in der Vollatmung, wenn sich beide Hände gleichzeitig bei der Einatmung heben, wobei sich die Bauchhand mehr hebt als die Brusthand. Spezielle Atemübungen können Ihnen dabei helfen, in eine entspannte Atmung zurückzufinden oder sogar Verspannungen im Hals- und Nackenbereich zu lösen. Dabei erlernen Sie, bewusst auf die Atmung zu achten und sich so hinzusetzen, dass Sie frei durchatmen können. Weiters ist die richtige Atmung für eine gute und kraftvolle Stimme beim Sprechen oder Singen grundlegend.

Atmen Sie sich entspannt und frei durch den Herbst! Kathrin Lanz Dipl. Physiotherapeutin PhysioVital, Sterzing


LEUTE Wir gratulieren

D e r s c h ö n s t e We g i s t d e r g e m e i n s a m e.

Astrid Holzer zum erfolgreichen Abschluss des Studiums zum Dr. med. univ. und wünschen viel Freude und Erfolg auf Deinem weiteren Weg.

Zum 40. Hochzeitstag, den Ihr am 6. November feiert, möchten wir unseren lieben Eltern ganz herzlich gratulieren.

Deine Familie und Freunde

Liebe Brenneroma, liebe Mamme und Uroma, Sonne und Regen, die wechseln sich ab, mal geht’s im Schritt, mal geht’s im Trab! Fröhlichkeit, Traurigkeit – beides kommt vor, eines ist sehr wichtig: Trag’s mit Humor! Denn nur wer im Alter den Humor behält, erreicht viel mehr als Gut und Geld.

Herzlichn Glückwunsch zin 90sten! Zu Dein Ehrentog am 29. Oktober wünschn mir Dir Freide, Gsundheit, schiane Toge ... und sogn von Herzen: DANKE! Deine Kinder mit Familien

Zu Eurem 55. Hochzeitstag wünschen wir Euch alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen. Tochter Gerda mit Paul, die Enkel Alexandra, Franz Joseph und Peter und besonders die Urenkel Melanie, Bianca und Victoria

Eure Kinder mit Familien Kam zu glabm, ober wohr, inser Pauli werd in 15. November 50 Johr. Schun a holbs Johrhundert af dr Welt und afn Doch ba die Kamine bisch Du dr Held. Man muaß is uanmol deutlich sogn, hosch viel gschofft in oll den Johrn. Bisch olm do, wenn man Di brauch und jung gebliebm bisch du auch! Olls Guate, viel Glück und Gsundheit wünschen Dir Barbara, Alena und Aron Deine Eltern und Brüder mit Familien Deine Freunde Fredy und Renate

Vor 40 Johr hob Es Enk is Jo-Wort geben, Es hobt gwisst, Es werd zom bleiben ’s gonze Leben. Mit viel Freid und a so monchn Streit hobis olls gemeistert zusommen bis heint. Hobt johrelong georbeitet und a netts Hoamatl aufgebaut, vier Kinder is Leben gschenkt und iatz werd af die Enkeler gschaut. Es mog in Enkern weitern Leben no viel Freid und Gsundheit geben.

Es ist kaum zu glauben, aber wahr, Armin wird 40 Jahr. Der Lack verliert die erste Farbe. Doch keine Panik, denk daran: „Antikes“ kommt jetzt prima an! In diesem Sinne – Prost auf die nächsten 40 Jahre und herzliche Glückwünsche!

Desholb wünschen Enk Enkre Leit no a longe gemeinsome Zeit.

Deine Leit

70 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt. Es ist schön, dass wir Dich haben und wollen für alles Danke sagen! Lieber Tate, zu Deinem 70. Geburtstag wünschen wir Dir alles Gute, viel Glück und besonders Gesundheit! Deine Familie

Olls Guate zu Dein 60er, den Du in 24. Novembr feiersch, wünschn guate Freunde aus Pflersch.

BITTE BEACHTEN SIE DEN NÄCHSTEN REDAKTIONSSCHLUSS AM

15.11.2016 Erker 11 I 16

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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

T

Z

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Aufzeichnungskalender).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

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T N

I

I

N

Z O B

C U C

Z

O

N T

N

I

U O

C B

C

O

B

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Z H

I

N

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T

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Kannst Du die 5 Fehler finden? Pfiffikus sucht vier riesengroße Bäume. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. November. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Östlich vom Deutschhaus in Sterzing liegt der große Naherholungspark für Groß und Klein. Am 12. August 2012 konnte Bürgermeister Fritz Karl Messner im Beisein zahlreicher Prominenz den Park an die Bevölkerung übergeben. Der Tiroler Adler, das Denkmal an Andreas Hofer, wurde eigens von der Bahnhofstraße hierher verlegt. Der tonnenschwere Sockel mit dem Adler (300 Kilogramm) sollte an die Freiheitskämpfe der Tiroler von 1809 erinnern. Die „Freiheit“, die sich so manche junge Leute im Park herausnehmen, ist damit jedoch nicht gemeint. Im Bild waren die Überreste eines wohl nächtlichen Alkoholexzesses mit Bier, Schnaps und Weinflaschen, garniert mit jeder Menge Plastikmüll und Zigarettenstummel. Öffentlicher Park heißt nicht, dass die Öffentlichkeit (sprich Gemeindearbeiter) nachher alles aufräumen soll.

Das Los bestimmte

MICHAEL SEEHAUSER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Oktober.

Wir gratulieren! 96

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•M••DA•O••GM•S•• BAHN•FURL•UUSIMA •NORZENTEMPEL•AM •DE•ENI••APHONIE ALLRISSALM•LGO•N •SLOT••TABLEAUS• SEE••ES•HAI•NGOP •INMITTEN•BT•AZO STKILIAN•IRE•TIS •ERA•KUEHBERG•OA •JAUFENSPITZ•ALU KOG••TTC•STANTON •CEBIT•UMSO•SOGE OHNEDEM•GESENNEN

Lösungswort: VORLESUNG

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: MORDINDENALPEN

Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im

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Auflösung in der nächsten Nummer

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SIE HABEN SICH GETRAUT!

Wipptaler Hochzeitspaare 2016 Sie haben im Jahr 2016 im Wipptal geheiratet und möchten Ihr schönstes Hochzeitsfoto im Erker verewigen? Einfach Hochzeitsfoto, Namen und Wohnort innerhalb 15. Dezember an info@dererker.it schicken. Die Fotos werden im Jänner-Erker veröffentlicht. Unter allen Einsendungen wird ein tolles Überraschungsgeschenk verlost! EINSENDESCHLUSS: 15. Dezember INFOS UNTER: 0472 766876, info@dererker.it TEILNAHMEBEDINGUNGEN • Das Ehepaar muss im Wipptal ansässig sein. Die Trauung muss innerhalb 2016 stattgefunden haben. • Die Teilnehmer erklären sich bereit, die Fotos der Erker-Redaktion unter Angabe des Urhebers zur honorarfreien Verwendung zur Verfügung zu stellen. Erker 11 I 16

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JAHRESTAGE Wir danken Dir, dass Du immer versucht hast, bei uns zu sein.

10. Jahrestag

Josef Leitner

15. Jahrestag

Peter Prieth

Bei der hl. Messe am Sonntag, den 27. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen denken wir ganz besonders an ihn.

Wir gedenken Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 27. November um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß.

Danke allen, die daran teilnehmen und an seinem Grab und Marterle innehalten.

Sich erinnern an jede Freude, jede gemeinsame Stunde, jedes geteilte Glück. Sich erinnern und die Zeit im Herzen bewahren. Für immer.

In Liebe Deine Familie

Danke allen, die daran teilnehmen.

Die Wege des Lebens enden oft zu früh.

Deine Familie

16. Jahrestag Theresia Massardi geb. Plank

7. Jahrestag

* 13.09.1923 † 31.10.2000

„Rahmer“

Michael Siller

Sechzehn Jahre sind schon vergangen, seitdem wir von Dir Abschied nehmen mussten.

Wir bewahren Dich als Licht in unseren Herzen.

In Dankbarkeit gedenken wir Deiner beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 20. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mittewald. In lieber Erinnerung Deine Kinder

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 27. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Wer Dich gekannt, hat Dich geliebt weil’s solche Herzen wenig gibt. Zu jeder Stund – an jedem Ort lebst Du in unserem Herzen fort.

Elisabeth Hofer geb. Rainer

Albert Eisendle „Leitner“ † 9. November 2001

Ganz besonders denken wir an Dich am Sonntag, den 13. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

In Liebe denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Innerratschings. Deine Frau Klara und die Kinder mit Familien

Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.

„Samer“ * 22.02.1942 † 27.08.2016

* 18.05.1940 † 01.12.2015

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In Liebe Deine Kinder mit Familien

In Liebe Deine Familie

Anna Messner geb. Trenkwalder

Waltraud Maria Gschliesser Wwe. Penz

Und immer sind da Spuren Deines Lebens: Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden uns immer an Dich erinnern und Dich dadurch nicht vergessen lassen.

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön.

DANKSAGUNG

1. Jahrestag

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 4. Dezember um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

In Liebe Deine Familie

10. Jahrestag

15. Jahrestag

Du hast viele Spuren der Liebe und Fürsorge hinterlassen, und die Erinnerung an all das Schöne mit Dir wird stets in uns lebendig sein.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Die Mutter zu verlieren ist unsagbar schwer. Wir sind aber dankbar für die Zeit, die wir mit ihr verbringen durften.

Unmöglich jedem Einzelnen zu danken, möchten wir auf diesem Wege Vergelt’s Gott sagen: für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für alle Zeichen der Freundschaft und Hilfsbereitschaft sowie für die herzliche Anteilnahme, die uns in dieser schweren Zeit sehr viel Kraft gegeben hat. Ein Dank an alle, die zur würdigen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben, unsere Mami auf ihrem letzten Weg begleitet haben und sie in liebevoller Erinnerung bewahren. Die Trauerfamilie


JAHRESTAGE

8. Jahrestag

4. Jahrestag

Zäzilia Kofler Wwe. Kofler

Marianne Larch

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 27. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Du hast es überstanden, wir müssen bestehen. Du gingst den Weg, den jeder muss gehen. Das Schicksal rief Dich, vorbei ist das Leid. Wir werden Dir folgen, zu unserer Zeit.

Allen, die daran teilnehmen und für Dich beten, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Kinder mit Familien

Wie sie gelebt: hoffend, weil glaubend, glaubend, weil liebend, so verließ sie die Welt, aber nicht uns, die ihr in dankbarer Treue und Liebe verbunden bleiben.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. November um 8.30 Uhr der Pfarrkirche von Ridnaun. Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Mamme im Herzen behalten. Deine Familie

3. Jahrestag Und immer sind da S p u r e n D e i n e s L e b e n s, G e d a n ke n , B i l d e r u n d A u g e n b l i c ke. Sie werden uns an Dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und Dich nie vergessen lassen.

Josefa Mühlsteiger geb. Frick In liebevoller Erinnerung und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. November um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

10. Jahrestag Wenn einer eine Blume liebt, die es nur ein einziges Mal gibt auf allen Millionen und Millionen Sternen, dann genügt es ihm völlig, dass sie zu ihnen hinaufschaut, um glücklich zu sein. Meine Blume ist da oben – irgendwo. Antoine de Saint-Exupéry

Ganz besonders denken wir an Euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 4. Dezember um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und Euch in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Alexander Volgger

Andreas Kaser

† 02.12.2006

† 02.12.2006

Eure Familien

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JAHRESTAGE

Wenn Liebe eine Leiter wäre und Erinnerungen die Stufen, würden wir hinaufsteigen, um Dich zu uns zurückzuholen.

Müh und Arbeit war Dein Leben, treu und fleißig Deine Hand. Du hast Dein Bestes uns gegeben, r u h i n Fr i e d e n , hab tausend Dank.

Du fehlst uns so sehr.

Frida Teresia Holzmann geb. Kruselburger

1. Jahrestag

Franz Josef Mair

* 21.03.1945 † 22.09.2016

* 09.05.1974 † 01.12.2015

DANKE Als Trauerfamilie danken wir allen Anwesenden für die Anteilnahme und das Gebet für unsere liebe Mamme; wir danken auch für die Gedächtnisspenden, heiligen Messen und für die Teilnahme an den Rosenkränzen und an der Beerdigung. Vergelt’s Gott all jenen, die unsere Mamme in den letzten Jahren treu begleitet oder besucht haben. Ein besonderer Dank gilt dem gesamten Team der Abteilung Medizin an den Krankenhäusern Sterzing und Brixen sowie den Hausärzten und allen, die am Sterbegottesdienst mitgewirkt haben. Die Trauerfamilie

In Liebe denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 3. Dezember um 19.00 Uhr in der Wallfahrtskirche Trens. Allen, die daran teilnehmen und „insern Kaiser“ in lieber Erinnerung behalten, ein großes Dankeschön. Deine Lieben Allen, die im vergangenen Jahr für uns da waren und uns unterstützt haben, ein tausendfaches Vergelt’s Gott.

DANKSAGUNG Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber es ist tröstend, wie Maria im Leben vieler Menschen deutliche Spuren hinterlassen hat. Die Wertschätzung, die ihr entgegengebracht wurde, hat uns tief bewegt. Wir danken allen, mit denen wir unsere Trauer teilen konnten, für die tröstenden Worte, die Umarmungen, den mitfühlenden Händedruck, die vielen Blumen und Gedächtnisspenden, das viele Gebet und das ehrende letzte Geleit. Ein besonderer Dank gilt der hochwürdigen Geistlichkeit, in besonderer Weise Dekan Josef Knapp sowie Pater Meinrad für die tröstenden, einfühlsamen Worte und die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes. Den Freundinnen Ingrid und Monika ein großes Vergelt’s Gott für ihre Hilfe und ihren Beistand.

Maria Ainhauser geb. Singer Gastwirtin Hubertushof * 09.05.1942 † 15.09.2016

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Für die musikalische Gestaltung ein aufrichtiges Dankeschön dem Frauenchor Laudamus unter der Leitung von Martha Haller, dem Organisten Oswald Salcher sowie Sabine Gschließer für das schön gesungene „Ave Maria“. Ein großes Vergelt’s Gott auch dem Quartett der Bürgerkapelle sowie der Abordnung der Bürgerkapelle. Ein besonderer Dank geht an die Freiwillige Feuerwehr von Sterzing und die Vertretung des Weißen Kreuzes, dessen Patin sie war. Auch der Vertretung des Coro Cima Bianca sei gedankt. Vergelt’s Gott allen, die Maria in guter Erinnerung behalten und sie im Gebet einschließen. Die Trauerfamilie


JAHRESTAGE

Wo so viel sich hoffen lässt, ist der Abschied ja ein Fest. Johann Wolfgang von Goethe

8. Jahrestag

6. Jahrestag

Christine Rainer geb. Prechtl Zum 8. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast. Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders am Sonntag, den 20. November um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. In Liebe Deine Familie

Josef Hofer

Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, immer in unserer Mitte, für ewig in unseren Herzen.

Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjeniger, die an ihn denken.

Und immer sind irgendwo Spuren Deines Lebens: Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden uns immer an Dich erinnern und Dich dadurch nie vergessen lassen.

Zum 6. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du von uns gegangen bist. Verbunden in großer Liebe gedenken wir Deiner am 19. November um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen und ihn in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. In Liebe Deine Familie

Wir gehen die Wege, die Du mit uns gegangen bist, wir freuen uns an dem, was Dich erfreut hätte. Wir gehen den Spuren nach und begegnen Dir immer wieder.

Du fehlst uns so sehr.

18. Jahrestag Zum 18. Mal jährt sich der traurige Tag, der unser Leben so sehr verändert hat. In Liebe gedenken wir Deiner, liebe

Heike am Sonntag, den 13. November um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

3. Jahrestag

Klara Gschnitzer geb. Girtler * 12.08.1925 † 12.11.2013

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 13. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Allen, die daran teilnehmen, für Dich beten und Dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen.

Deine Lieben

Deine Familie Erker 11 I 16

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JAHRESTAGE

Rosa Volgger Wwe. Polig * 28.09.1932 † 18.09.2016

WIR SAGEN DANK für alle Zeichen der Verbundenheit und des Trostes, die wir beim Heimgang unserer Mutter erfahren durften, für die vielen Beileidsbekundungen in schriftlicher und mündlicher Form, für die Blumen- und Kerzenspenden, für das Gebet im Trauerhaus, für die Teilnahme an der Beerdigung und für die zahlreichen Spenden und hl. Messen im Gedenken an unsere Mutter. Unser besonderer Dank für die feierliche Gestaltung der Trauerfeier gilt Dekan Josef Knapp, dem Frauenchor Ratschings und dem Organisten Oswald Salcher. Vegelt’s Gott auch dem Vorbeter und den Sargträgern für ihre wertvollen Dienste sowie der Bäuerinnenorganisation Ratschings und der Abordnung der Musikkapelle Mareit für die ehrenvolle Begleitung in Tracht.

Überlass es der Zeit

Ein herzlicher Dank geht auch an die Abteilung für Innere Medizin am Krankenhaus Sterzing, an den Sprengel-Krankenpflegedienst und an die Hausärztin Dr. Esther Niederwieser für die würdevolle Begleitung und Betreuung in den letzten Wochen.

Bist du tiefsten Herzens empört,

Die Trauerfamilie

Erscheint dir etwas unerhört, Bäume nicht auf, versuchs nicht mit Streit, Berühr es nicht, überlass es der Zeit. Am ersten Tage wirst du feige dich schelten, Am zweiten lässt du dein Schweigen

Du wirst uns immer begleiten, Deine Stimme, Dein Lächeln, D e i n e Ta t e n u n d Deine liebevollen Geschichten machen Dich unvergesslich.

schon gelten, Am dritten hast du's überwunden; Alles ist wichtig nur auf Stunden, Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter, Zeit ist Balsam und Friedensstifter. Theodor Fontane

13. Jahrestag

Martin Wild * 27.04.1980 † 21.11.2003

Lieber Martin,

Niemand ist fort, den man liebt. Liebe ist ewige Gegenwart. Stefan Zweig

dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in inniger Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Cäciliensonntag, den 20. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. All jenen, die daran teilnehmen und unseren Martin in lieber Erinnerung bewahren, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott. In unvergesslicher Liebe Mami, Vati und Matthias

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17. Jahrestag

Richard Kahn * 07.10.1952 † 25.11.1999 Wir denken in tiefer Verbundenheit an Dich. Deine Familie


AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN > Geburten Brenner: Ahmad Muhammad (08.09.2016, Brixen). Sebastian Zanon (26.09.2016, Vittorio Veneto). Freienfeld: Katja Lechner (18.09.2016, Sterzing). Mara Bacher (26.09.2016, Sterzing). Pfitsch: Gabriel Moroder (05.09.2016, Pfitsch). Mikaal Hammad Baig (12.09.2016, Sterzing). Ratschings: Maria Kofler (13.09.2016, Sterzing). Simon Volgger (18.09.2016, Sterzing). Julia Raich (20.09.2016, Sterzing). Emma Ungerank (22.09.2016, Sterzing). Lina Rainer-Wieser (24.09.2016, Sterzing). Leonie Canal (30.09.2016, Sterzing). Sandra Ungerank (30.09.2016, Sterzing). Sterzing: Leonas Dander (09.09.2016, Sterzing). Lena Aukenthaler (10.09.2016, Sterzing). Emelie Alberti (15.09.2016, Brixen). Sebastiano Varini (17.09.2016, Brixen). Karolina Bezhi (18.09.2016, Sterzing). Melanie Sabia (23.09.2016, Sterzing). Alicia Arnone (24.09.2016, Brixen). Michael Rainer (29.09.2016, Sterzing). > Todesfälle Brenner: Franz Aigner, 85 (08.09.2016, Wien). Hedwig Markart, 77 (10.09.2016, Erding). Richard Micheli, 83 (30.09.2016, Sterzing). Freienfeld: Gottfried Ralser, 71 (07.09.2016, Freienfeld). Pfitsch: Johann Huber, 83 (07.09.2016, Pfitsch). Ratschings: Rosina Volgger, 83 (18.09.2016, Ratschings). Frida-Teresia Kruselburger, 71 (22.09.2016, Sterzing). Sterzing: Renata Walcher, 58 (03.09.2016, Bozen). Maria Singer, 74 (15.09.2016, Sterzing). Giovanni Bianchi, 88 (17.09.2016, Sterzing). Margherita Senn, 84 (21.09.2016, Sterzing). > Eheschließungen Brenner: Stefanie Zihl und Josef Windisch (17.09.2016, Pflersch). Petra Pichler und Mauro Conci (24.09.2016, Vahrn). Pfitsch: Nadine Graus und Josef Hochrainer (12.09.2016, Pfitsch). Elena Grosso und Giuseppe Aniello Orilia (22.09.2016, Salerno). Christiane Kofler und Matthias Hofer (24.09.2016, Innerpfitsch). Barbara Siller und Hubert Trenkwalder (30.09.2016, Pfitsch). Ratschings: Eleonora Kraus und Alexander Haller (17.09.2016, Ridnaun). Maria Fassnauer und Heinz Gamper

(23.09.2016, Ratschings). Sterzing: Cornelia Frei und Florian Salcher (03.09.2016, Sterzing). Romina Keim und Walter Gögl (03.09.2016, Sterzing). Laura Lion und Andrea Casazza (10.09.2016, Sterzing). Christa Zingerle und Augusto Costa (10.09.2016, Sterzing). Bettina Girtler und David Kaisermann (17.09.2016, Sterzing). Maureen Osas und Alvaro Cavedal (17.09.2016, Sterzing). Veronika Frick und Benjamin Graus (24.09.2016, Sterzing). Sabrina Marra und Vincenzo Civitillo (24.09.2016, Rivoli).

> Baukonzessionen Brenner: Erika Gogl, Gossensaß, Gänsbichl 12: Wiederaufbau des Stadels, Bp.285, K.G. Brenner. Hotel Feuerstein KG, Pflersch: Errichtung eines Biomasse-Heizwerkes, versch. Gp., K.G. Pflersch. Anita Rocchetti, Pflersch 97: Errichtung von Räumlichkeiten zur Bearbeitung von lw. Produkten, Bp.416, Gp.807, K.G. Pflersch. Franzensfeste: Austausch der Beleuchtungskörper und Erstellung des Lichtplanes der Gemeinde. Freienfeld: Klaus Mair: Errichtung eines überdachten lw. Abstellplatzes, Gp.2485, K.G. Stilfes. Alfred Sparber, Hubert Sparber: Errichtung eines überdachten Holzlagers, Bp.479, Gp.1643, K.G. Stilfes. Gemeinde Franzensfeste: Errichtung einer „Willkommens“-Beschilderung, Gp.1060, K.G. Mauls. Christian Lanthaler: Erweiterung des Stadels, Bp.185, K.G. Stilfes. Wilhelm Wieser, Stilfes: Abbruch des Sägewerkes, Wiederaufbau mit Umwandlung in Wohnungen und Errichtung von Garagen, Bp.347, K.G. Stilfes. Bernhard Huebser, Egg 18: Errichtung eines Rinderauslaufes, Bp.231, Gp.1653, 1654 und 1655, K.G. Stilfes. Florian Seehauser: Errichtung eines Wohngebäudes mit Stellplätzen, Bp.234/13, K.G. Mauls. Pfitsch: E-Werk Stein OHG, Kinzen 92: Errichtung einer Mittelspannungskabine, Gp.1763/49, K.G. Pfitsch. Erich Tratter, Wiesen, Hintere Gasse 165: Abbruch von Wirtschaftskubatur auf Bp.4 und Errichtung eines Wohngebäudes, Gp.6/1, K.G. Wiesen. Hannes Pattis, Flains 213: Errichtung einer Garage, Bp.535, K.G.Wiesen. Ratschings: Franz Haller, Melanie Haller, Innerratschings: Abbruch des Wohnhauses auf der Bp.184 und Wiederaufbau des Wohnvolumens auf der Gp.1597 und 1597/2, K.G. Ratschings. Sägewerk Wurzer KG, Mareit, Handwerkerzone:

Errichtung von überdachten Autostellplätzen, Bp.285, K.G. Mareit. Florian Inderst, Ridnaun, Braunhofe: Sanierung des Kleinwasserkraftwerkes am Elleswiesenbach, Bp.441, versch. Gp., K.G. Ridnaun. Karl Gitzl, Hildegard Gross, Mareit, Kirchdorf 16: Umwidmung und interne Umbauarbeiten, Bp.274, K.G. Mareit. Peter Braunhofer, Ridnaun: Meliorierungsarbeiten, Gp.1599, 1605 und 1609, K.G. Ridnaun. Freizeit & Sport Konsortial Ridnaun GmbH, Ridnaun, Obere Gasse: Erneuerung des Skiliftes, versch. Gp., K.G. Mareit und Ridnaun. Schneeberg Hotels KG, Maiern: Errichtung einer Kuppel über dem Kellergeschoss und interne Umgestaltung, Bp.379 und 380, K.G. Ridnaun. Anita Kofler, Mareit, Durach: Errichtung eines Wirtschaftsgebäudes, Gp.92, 94 und 97, K.G. Mareit. Gasthof Schölzhorn KG, Innerratschings 49: Erweiterung des Kellergeschosses, Bp.139, K.G. Ratschings. Sterzing: Stiftung Deutschhaus, A.-Kolpingstr.29: Errichtung eines Pavillons, Bp.1101, K.G. Sterzing. Albert Frötscher, Garbe: Schließung des Nebeneinganges, Bp.9/1, K.G. Sterzing. Neue Rosskopf GmbH, Tschöfs: Wasserversorgungskonzept Roßkopf – Einspeisung Rodelbahn, versch. Gp., K.G. Thuins und Tschöfs. Adalbert Staudacher, Frundsbergstr.2: Sanierung der Wohnung, Bp.201/2, K.G. Sterzing. Rita Comini, Ralsergasse 7A: Bauliche Umgestaltung und Änderung der Zweckbestimmung von Bar in Wohnung, Bp.83, K.G. Sterzing. Hotel Sonklarhof OHG, Bahnhofstr.1: Ausbau des Dachgeschosses mit teilweiser Zweckumwidmung der Büros in Wohnungen, Bp.251, K.G. Sterzing. Sun KG, Brennerstr.14: Errichtung einer Tiefgarage, Bp.162, K.G. Tschöfs. Johann Frick, Brennerstr.29: Errichtung eines Stalles, Heulagers und Fahrsilos, Bp.653, Gp.349/2 und 351/2, K.G. Sterzing. Haller Immobilien KG, Deutschhausstr.1: Ausbruch eines Zufahrtstores, Bp.220/3, K.G. Sterzing. Karl Linter, Schwalbenegggasse: Verbreiterung des Garagentores, Bp.59, K.G. Sterzing. Paula Siller, Barbara Wild, Hermann Wild, Thuins 55: Bauliche Umgestaltung und Sanierung, Bp. 212, K.G. Thuins. Imbiss Angi OHG, Brennerstraße: Errichtung einer Überdachung für den mobilen Imbisswagen, Gp.782/1, K.G. Tschöfs.

> Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

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ÄRZTEKALENDER

VERANSTALTUNGEN

APOTHEKEN 01.11. – 04.11.: 05.11. – 11.11.: 12.11. – 18.11.: 19.11. – 25.11.: 26.11. – 02.12.:

BIS 15. NOVEMBER Ausstellung: „Höfe ohne Männer. Frauenalltag im Ersten Weltkrieg“, Mareit, Jagd- und Fischereimuseum Schloss Wolfsthurn.

Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke

Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364.

PRAKTISCHE ÄRZTE 01.11.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 05.11.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 06.11.: Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 12.11.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 13.11.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 19.11.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 20.11.: Dr. Franz Keim Tel. 335 299342 26.11.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 0472 756786, 335 6072480 27.11.: Dr. Wilhelm Seppi Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Bis Mai 2017 ist samstags von 9.00 – 12.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5, Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig.

WOCHENEND- UND FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187.

TIERÄRZTE 05./06.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 12./13.11.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 19./20.11.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 26./27.11.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 03./04.12.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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4., 5., 6., 11., 12. UND 13. NOVEMBER Konzert: „Schuss nach hinten“, Singspiel von Josef Tauber, aufgeführt vom Männerchor Neustift, musikalische Leitung: Rudi Chizzali, Regie: Toni Taschler, Turnhalle Neustift, jeweils um 20.00 Uhr (am 13. November um 18.00 Uhr). Vormerkungen: Tel. 349 6826655 (werktags von 16.00 – 19.00 Uhr), Eintritt: Erwachsene 20 Euro, Kinder bis 14 Jahre 10 Euro. 5. NOVEMBER Verschiedenes: Caritas-Gebrauchtkleidersammlung. Musik: Kirchenkonzert der MK Wiesen, Wiesen, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. Musik: Konzert der „Brass Band Überetsch“, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Buchvorstellung: „Die Pfarrchroniken der Marktgemeinde Brenner“, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr. 5., 6., 10., 12., 13. UND 16. NOVEMBER Theater: „Harold und Maude“, Volksbühne Jaufental, Regie: Gerd Weigel, Jaufental, Vereinshaus, 20.00 Uhr (am 6. und 13. November um 18.00 Uhr). Kartenreservierungen: Tel. 347 2478322 (12.30 – 13.30 und 17.00 – 20.00 Uhr). 9. NOVEMBER Vortrag und Diskussion: „Realistische Utopie: Bedingungsloses Grundeinkommen“ mit Sepp Kusstatscher,

Bibliothek, Bildungsausschuss Gossensaß/Pflersch, KVW, Gossensaß, Gemeindesaal, 19.30 Uhr. Eintritt frei. 11., 13., 15., 17., 19. UND 20. NOVEMBER Theater: „Die Jacobi-Verschwörung“, Heimatbühne Ratschings, Regie: Monika Leitner, Innerratschings, Vereinshaus, 20.00 Uhr (am 13. und 20. November um 18.00 Uhr). Kartenreservierungen: Tel. 339 1083990 (ab 19.30 Uhr). 12., 14., 16., 18., 19., 22., 24. UND 26. NOVEMBER Theater: „Meier Müller Schulz oder Nie wieder einsam!“, Stadtbühne Sterzing, Regie: Konrad Hochgruber, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Kartenreservierungen: Tel. 344 0311239 (14.00 – 18.00 Uhr). 13. NOVEMBER Unterhaltung: Preiswatten des Kirchenchores Mareit mit Glückstopf, Mareit, Vereinshaus, 13.30 Uhr. Musik: Kirchenkonzert der Bürgerkapelle Sterzing und MK Schmirn, Sterzing, Pfarrkirche, 19.00 Uhr. 14. NOVEMBER Vortrag: „Räuchern mit heimischen Kräutern in der stillen Zeit“ mit Waltraud Schwienbacher, Bäuerinnen Ridnaun, Ridnaun, Kulturhaus, 13.30 Uhr. Eintritt freiwillige Spende. 15. NOVEMBER Verschiedenes: Offener Mittagstisch für Senioren, Wiesen, Schloss Moos, Infos und Anmeldung: Tel. 0472 765179. 17. NOVEMBER Vortrag: „Schlaf vor Mitternacht

zählt nicht doppelt! Die größten Schlaf-Irrtümer“ mit Dr. Harald Ausserer, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr, Eintritt frei. 17., 19., 20., 22., 24., 26. UND 27. NOVEMBER Theater: „Alles ganz normal?“, Theatergruppe Trens, Regie: Gerd Platter, Trens, Vereinshaus, 20.00 Uhr (am 20. und 27. November um 18.00 Uhr). Kartenreservierungen: Tel. 331 4235660 (16.00 – 20.00 Uhr) 19. NOVEMBER Sport: 12. Sterzinger Lawinenseminar, Sterzing, Stadttheater, 19.00 Uhr. Musik: Cäcilienkonzert der MK Pflersch, Pflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 20. NOVEMBER Theater: „Faust. Der Tragödie erster Teil“, Freies Theater Bozen, Sterzing, Stadttheater, 18.00 Uhr. 23. November Vortrag: „Schluss mit Missverständnissen – wie können Frauen und Männer auf einer Wellenlänge kommunizieren“ mit Walburga Pichler, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr, Eintritt frei. 24., 25., 26., 27. UND 30. NOVEMBER, 2., 3. UND 4. DEZEMBER Unterhaltung: „Vergessene Weihnacht – Sterzls musikalische Reise durch die Vergangenheit“, Rathaus Sterzing, Innenhof, 17.30 Uhr (Uraufführung am 24. November um 19.00 Uhr). 25. NOVEMBER Buchvorstellung: „Eine Reise zu den Ahnen“, Vera Griebert-Schrö-


VERANSTALTUNGEN

der, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr. Platzreservierung unter Tel. 0472 767235, Eintritt frei. 25., 26., 28., 30. NOVEMBER, 2. UND 4. DEZEMBER Theater: „Guete Feiertige (Eine schöne Bescherung)“, Heimatbühne Gossensaß, Regie: Ingrid Maria Lechner, Gossensaß, Theatersaal, 20.00 Uhr (am 4. Dezember um 18.00 Uhr). 27. NOVEMBER Musik: Adventkonzert „Tun Na Kata“, Sterzing, Stadttheater, 16.30 Uhr. 30. NOVEMBER Konzert: „StringART“ – Kammerorchester des Collegium Musicum Bruneck, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 2. DEZEMBER Unterhaltung: Saisonstart im Skigebiet Ratschings-Jaufen. Kindertheater: „Oh, wie schön ist Panama“, Vereinigte Bühnen Bozen, Sterzing, Stadttheater, 16.00 Uhr. 3./4. DEZEMBER Sport: Italienpokal Biathlon, Ridnaun/Maiern, Biathlonzentrum. 5. DEZEMBER Unterhaltung: Nikolaus- und Krampusumzug, Sterzing, 18.00 Uhr.

Anwendung positiv

17. November: Vortrag „KRÄUTER FÜR DIE FRAU – VON JUNG BIS ALT“ mit Kräuterfachmann und Vitalberater Gottfried Hochgruber, Vereinshaus Gasteig, 19.30 Uhr. Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich. INFOS gsunddurchsjahr@gmail.com Tel. 349 2951505

> KURSE 11./12. November: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sterzing, Krankenhaus, 9.00 – 18.00 Uhr. Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.

> SPRECHSTUNDEN Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 25. November 2016 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155. Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote Wipptal: Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 9.30 – 11.30 Uhr, Donnerstag 14.00 – 16.00 Uhr, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, St. Jakobweg 8, Sterzing, Kontakt: Tel. 0472 726060.

> VEREINE & VERBÄNDE AVS Sterzing 6. November: Seniorenwanderung in Tiers. 20. November: Fotoschau der Mehrtagefahrt. AVS Ratschings 19. November: Besuch einer Kletterhalle, AVS Jugend. ASV Bogenschützen Wipptaler Einhorn 26. November: Kostenloses Schnuppertraining für Anfänger (Kinder und Erwachsene), Trens, Grundschule, 18.00 - 19.00 Uhr.

ElKi 13. November: Martinsfeier und Laternenumzug, 16.30 Uhr. 26. November: Kasperle-Theater, 15.00 Uhr und 16.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it; Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff,

Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. Filmclub 4. November: El Olivo – Der Olivenbaum, ES/DE 2016. 11. November: Snowden, USA/DE/ FR 2016. 18. November: Lou Andreas-Salomé, DE/AT 2016. 25. November: SMS für dich, DE 2016. 2. Dezember: Die Welt der Wunderlichs, DE/CH 2016. Beginn jeweils um 20.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater.

> MÄRKTE 5. und 19. November: Krämermarkt, Brenner. 8. November: Monatsmarkt, Sterzing. 25. November – 6. Jänner: Weihnachtsmarkt, Sterzing, Stadtplatz. 27. November: Weihnachtsmarkt in Ridnaun, Kulturhaus, 9.30 – 16.30 Uhr; Besichtigung am 26. November von 18.00 – 20.00 Uhr. 3., 4., 8., 9., 10. und 11. Dezember: Stubenadvent in Gossensaß, Festplatz.

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Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Roberto Dinale, Max Haller, Harald Kofler, Luis Palla, Rudolf Pichler, Hans Karl Peterlini, Norbert Plattner (pn), Karl-Heinz Sparber. Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Titelfoto: E. Casagrande Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 55 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Na, sein tuat‘s an Ellat, i hon gimuent, Kelder gibbs kuene meahr! Frieger woll, dert hot sie’s nou genue gebm: an Stereokelder, nebm in Buhnhouf, sogor mit eingibauter Keglbuhne und an Haufe Bierdeckl afn giwölpm Iberboudn; noar in Fuggerkelder, gschwind nebm der Kreizung untern Kinopark, wou sich noar af die verstecktern Pankler ollerhond ogschpielt hobm soll. Nit zi redn vin Kuestoll in Gossnsiß oder in Saxlkelder ouber der Reiterkapelle in Trens, wo ’s griene Gemise ’s Gepussle gilearnt hot. Und a der Jegerkelder isch schun a Weile niemer offe. Dert isch mein Kaschper – Gott hob in selig – oft gearn hin af a Bierl, oder a zwoa. Und zilescht zuegschperrt hot a nou der Kroninkelder, ober dert wars vour jo eebm eichn gongin, lei hintepei hosche gemiett ba Schtiege ochn. Ober, gibbs vielleicht iatz gor an nuidn Kelder? Olleweil efter les i die Iberschrift: „Broncos im Keller“. Ober, wos i verschteah, isch des kuen Werbe-Inseratt und es gibb dert a sicher nicht zi trinkn, weil in den gangin olleweil die Hockeischpieler ochn! Wos de dert untn epper tien? Jo, tien se lei Earepfl holn oder sein se gor ba Schtiege ochngikuglt? (noar mueß sich der Hubi holt an Reis kochn …) Nou eppas Nuis gibbs: Meine Nochborin, de die uene Schproche holt besser konn und olle Toge in Altadidsche lest, braucht mier iatz noar niemer long und broat derzehln, wos Nuis in ihrer Zeitige schteaht, weil i des ban Kaffetrinkn schun fi der Dollomittn außergilesn hon: weil seit beade Blattler in Gleichn ghearn, weart woll in beade a ’s Gleiche dreinschtien! Und wundern tatt mi a, ob iatz noar bold wiedr uender ba meinder Haustire schelln weard, um mir a Parteikartl ozigebm, damit i ba di Ortsausschusswohln mittien kannt. Logisch lei, wenn’s sellane iberhaupp ba ins do nou gebm weard. Weil es hoaßt, do isch olleweil nou awie a dicke Luft in der Luft. Ober i alluene konn de nit verblosn! Erker 11 I 16

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Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

08.11.1916 (Einkauf von Zucht- und Nutzvieh). Landesviehverkehrsstelle für Tirol. Das k. u. k. Heeresgruppenkommando Generaloberst Erzherzog Eugen hat erlaubt, daß aus Tirol 5000 Stück Zucht- und Nutzvieh ausgeführt werden. Zur Ausfuhr dürfen jedoch nur die folgenden Kategorien gelangen: Tragende Kalbinnen (griffig). Zwei- und einjährige Kalbinnen. Ochsen bis zum beginnenden dritten Bruch. Junge Stiere bis zum ersten Bruch (Zuchtstiere ausgenommen). Alle anderen Viehkategorien, insbesondere Kühe und ältere Ochsen dürfen nicht ausgeführt werden. Der Verkäufer ist verpflichtet, die verkauften Tiere bis in den Waggon zu bringen und dort verläßlich anzuhängen. Vieh, das nach Lebendgewicht verkauft wird, darf bei der Abwäge nicht angefüttert und angetränkt sein. Der Verkäufer erhält bei der Uebergabe des Viehes eine Bestätigung, welche die Anzahl der gekauften Tiere, das ermittelte Lebendgewicht, Einheitspreis für das Kilo Lebendgewicht und den Kaufpreis ausweist. Die Bezahlung des Kaufpreises wird durch die Post so schnell als möglich erfolgen. Viehverkäufer, die den diesbezüglichen Anordnungen keine Folge leisten, werden vom Markte verwiesen. Die Viehzusammentriebe finden statt: Am Mittwoch, den 15. November, um 8 Uhr früh, in Sterzing. Auftriebsberechtigt sind die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Sterzing. Angekauft werden 150 Stück. Am Donnerstag, den 30. November, um 8 Uhr früh, in Sterzing. Auftriebsberechtigt sind die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Sterzing. Angekauft werden 50 Stück. Am Freitag, den 15. Dezember, um 7 Uhr früh, in Sterzing. Angekauft werden 60 Stück Kühe und 40 Stück Jungvieh. Auftriebsberechtigt sind die Gemeinden Brenner, Mareit, Mauls, Mittewald, Pfitsch, Pflersch, Ratschings. Am Samstag, den 16. Dezember, um 7 Uhr früh, in Sterzing. Angekauft werden 60 Stück Kühe und 40 Stück Jungvieh. Auftriebsberechtigt sind die übrigen Gemeinden des Gerichtsbezirkes Sterzing mit Ausnahme der Stadt Sterzing.

(Innsbrucker Nachrichten)

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09.11.1916 (Der Tiroler)

16.11.1916 (Kaiserliche Geschenke). Aus Sterzing wird uns berichtet: Der Gutsbesitzer Johann Plank in Raminges, Gemeinde Tschöfs, von dessen 5 Söhnen 3 gefallen, 1 in russischer Gefangenschaft sich befindet und 1 schwer verwundet wurde, ist vom Kaiser mit einem Geldgeschenk von 500 Kronen und einer silbernen Taschenuhr mit dem kaiserlichen Namenszuge ausgezeichnet worden. Sonntag, den 12. November nach dem vormittägigen Gottesdienste wurde dem Genannten dieses kaiserliche Geschenk im Pfarrwidum in Sterzing vom fürstbischöflichen geistlichen Rat und Stadtpfarrer Dr. Theodor v. Alpenheim in Anwesenheit des Gemeindevorstehers und eines Gemeindeausschußmitgliedes von Tschöfs und dreier Töchter des Plank nach einer kurzen Ansprache überreicht. Der vor Freude ob dieser Auszeichnung zu Tränen gerührte Greis empfand dieses zugleich als einen Trost in seinem Schicksale und bat, seinen untertänigsten Dank abzustatten.

(Der Tiroler) 16.11.1916 (Besitzveränderung). Bei der am 14. November in Sterzing stattgefundenen freiwilligen öffentlichen Versteigerung der beiden Häuser Nr. 86 und 87 der Erben des kürzlich verstorbenen Kaufmannes Karl Obexer in Sterzing ist dieser Besitz zum Preise von 37.600 Kronen an Josef Sanoner, Kaufmann in Brixen, übergegangen. Der Ausrufspreis betrug 33.000 Kronen.

(Brixener Chronik) 16.11.1916 (Zuchtstier-Prämierung). Bei der am 11. November in Sterzing stattgefundenen Prämierung der Zuchtstiere erhielten Prämien:

1. Jungstiere: 1. Klasse: 50 Kronen Prämie, der Zuchtstiergenossenschaft Innerpflersch. 2. Klasse: Prämie 40 Kronen: a) Hotelgesellschaft Gröbner in Gossensaß; b) Leopold Rainer in Afens; c) Zuchtgenossenschaft Pfitsch; d) Franz Meixner, Telfes; e) Baron von Sternbach, Mareit. 3. Klasse: Prämie 30 Kronen: a) Josef Volgger, Fuchsbauer in Ridnaun; b) Josef Weißsteiner, Tulfer; c) Johann Weißsteiner in Pflersch. 2. Altstiere: 1. Klasse: Prämie 60 Kronen: a) Leopold Rainer, Afens; b) Josef Rainer, Thuins. 2. Klasse: Prämie 40 Kronen: a) Veit Sparber, Gschließer in Telfes; b) Vinzenz Haller in Ratschings; c) Zuchtgenossenschaft Außerratschings.

(Der Tiroler) 27.11.1916 (Die Trauer um den Kaiser). Aus Anlaß des Ablebens des Kaisers Franz Joseph I. haben beim Statthalter Grafen Toggenburg unzählige Barone, Grafen, Vereine ihrer Trauer Ausdruck verliehen. Trauersitzungen hielten ferner ab die Gemeinden Stadt Sterzing, Imst, Bludenz und Dornbirn. Kaiser Karl veröffentlicht folgendes Allerhöchstes Befehlsschreiben: Das Infanterie-Regiment Nr. 1, die Tiroler Kaiserjäger-Regimenter Nr. 1, 2, 3 und 4, das Dragonerregiment Nr. 11, das Husarenregiment Nr. 1, das Ulanen-Regiment Nr. 4, das Feldhaubitzenregiment Nr. 9, das Tiroler und Vorarlberger GebirgsartillerieRegiment Nr. 14 und das FestungsartillerieRegiment Nr. 1 haben auf immerwährende Zeiten den Namen „Kaiser und König Franz Joseph I.“ zu führen. Ich übernehme bei diesen Regimentern die Würde des zweiten Inhabers. Das Infanterie-Regiment Nr. 19 hat meinen Namen „Kaiser und König Karl“ zu führen. Karl manu propria.

(Innsbrucker Nachrichten)


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